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„Torste“ – Versionsunterschied

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Ein weiteres Bezeichnen von Kerzen/Kerzenhaltern bzw. Fackeln als Torsten stammt aus dem Jahr 1821, wo vom Begräbnis (einer?) der letzten Stiftsdame(n) des [[Stift Metelen|Stiftes Metelen]] berichtet wird.<ref>''„Torsten, das sind Torschen oder Fackeln, wurden von 24 Männern getragen. Die Torsten wurden auch sechs Wochen lang nach dem Tode des Stiftsfräulein''[s]'' in der Kirche zu allen „singenen Messen“ entzündet.“'' ([http://www.norbert-lammers.de/damenstift.pdf Damenstift (PDF) von Norbert Lammers] S. 34/35) <small>zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014</small></ref>
Ein weiteres Bezeichnen von Kerzen/Kerzenhaltern bzw. Fackeln als Torsten stammt aus dem Jahr 1821, wo vom Begräbnis (einer?) der letzten Stiftsdame(n) des [[Stift Metelen|Stiftes Metelen]] berichtet wird.<ref>''„Torsten, das sind Torschen oder Fackeln, wurden von 24 Männern getragen. Die Torsten wurden auch sechs Wochen lang nach dem Tode des Stiftsfräulein''[s]'' in der Kirche zu allen „singenen Messen“ entzündet.“'' ([http://www.norbert-lammers.de/damenstift.pdf Damenstift (PDF) von Norbert Lammers] S. 34/35) <small>zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014</small></ref>


Der Name Torsten ist unter den Torstenträgern ebenfalls verbreitet und zwar statistisch natürlich so oft wie in der Gesamtbevölkerung. Das sorgt in dem Alter, das Kommunionkinder seit Pius X haben (sollen), stets für Erheiterung. Noch mehr für Erheiterung und nicht nur bei den Altersgenossen sorgt allerdings im Verbreitungsgebiet der Torsten, wenn ein gendermotiviertes Elter seine/ihre Tochter Torsten nennt und dieses dann im Jahr sihrer/einer Erstkommunion zum/zur TorstenträgerIn wird.
Der Name Torsten ist unter den Torstenträgern ebenfalls verbreitet und zwar statistisch natürlich so oft wie in der Gesamtbevölkerung. Das sorgt in dem Alter, das Kommunionkinder seit Pius X haben (sollen), stets für Erheiterung. Noch mehr für Erheiterung und nicht nur bei den Altersgenossen sorgt allerdings im Verbreitungsgebiet der Torsten, wenn ein [[Gender Mainstreaming|gender]]<nowiki>motiviertes</nowiki> Elter seine/ihre Tochter Torsten nennt und dieses dann im Jahr sihrer/einer Erstkommunion zum/zur TorstenträgerIn wird.

Um den banalen Blödsinn am Ende des Artikels auf die Spitze zu treiben, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es in der Tat möglich ist, mit einer Torste Käsewürfel von bis zu 50cm Kantenlänge aufzuspiessen. Das Gestrüpp bzw. der Kerzenstummel muss dazu allerdings entfernt werden.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 24. Juni 2014, 18:08 Uhr

Die Wettringer Torsten; traditionell zwölf an der Zahl.
Die Schöppinger Torsten. Es sind gedrechselte Stäbe mit Kreuz von ca. 70 cm Länge, die ebenfalls mit Buchsbaumzweigen und Blumen umwickelt werden.
Die Steinfurter Torsten als Kerzenleuchter an Fronleichnam.

Eine Torste oder Torsse[1] ist heutzutage ein Blumengebinde tragender hölzerner Stab, aber auch und ursprünglich ein Kerzenhalter. Torsten sind in Teilen des Münsterlands bei Prozessionen gebräuchlich. Über die Herkunft des Begriffes und ob es sich um ein Wort in niederdeutscher oder hochdeutscher Sprache handelt ist nichts bekannt. Die Torsten sind schmückendes Beiwerk und werden in der Fronleichnamsprozession von den männlichen Kommunionkindern mitgeführt. Sie haben eine Länge von rund 1,60 Meter, wobei etwa 60 cm auf die Blumengebinde entfallen. Nachgewiesen ist die heutige Verwendung von Torsten in Wettringen[2][3] und Schöppingen[4][5], in beiden Fällen hat sich die Torste weg vom Kerzenhalter zum reinen Träger des Blumengebindes entwickelt. Die Wettringer Torsten wurden früher von den 8-14-jährigen Schuljungen getragen. Diese gingen in der Prozession unmittelbar vor dem Baldachin. Das Blumengebinde bestand traditionell überwiegend aus "Bickbeeren"zweigen (Blaubeere), aber auch aus Buchsbaum. Darin waren die Blumenblüten mitverarbeitet. Oben endete das Gesteck in einer "Krone" aus den Blättern der Schwertlilie[6], die entsprechend eingekürzt waren. Die Anfertigung oblag in den einzelnen Nachbarschaften jeweils einer bestimmten Person(engruppe?).

Im Steinfurter Ortsteil Borghorst werden im Heimatmuseum hölzerne Kerzenhalter vergleichbarer Länge, die in feierlichen Hochämtern der vorkonziliaren Liturgie während der Wandlung von Ministranten gehalten wurden, ebenfalls als Torsten bezeichnet.[7]

Ein weiteres Bezeichnen von Kerzen/Kerzenhaltern bzw. Fackeln als Torsten stammt aus dem Jahr 1821, wo vom Begräbnis (einer?) der letzten Stiftsdame(n) des Stiftes Metelen berichtet wird.[8]

Der Name Torsten ist unter den Torstenträgern ebenfalls verbreitet und zwar statistisch natürlich so oft wie in der Gesamtbevölkerung. Das sorgt in dem Alter, das Kommunionkinder seit Pius X haben (sollen), stets für Erheiterung. Noch mehr für Erheiterung und nicht nur bei den Altersgenossen sorgt allerdings im Verbreitungsgebiet der Torsten, wenn ein gendermotiviertes Elter seine/ihre Tochter Torsten nennt und dieses dann im Jahr sihrer/einer Erstkommunion zum/zur TorstenträgerIn wird.

Um den banalen Blödsinn am Ende des Artikels auf die Spitze zu treiben, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es in der Tat möglich ist, mit einer Torste Käsewürfel von bis zu 50cm Kantenlänge aufzuspiessen. Das Gestrüpp bzw. der Kerzenstummel muss dazu allerdings entfernt werden.

Commons: Torste (Brauchtum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Herstellen von Torsten in Wettringen (Münsterland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Prangerstange
  • Prozessionsstange
  • Bild von Torsten mit Blumengebinde bei der Fronleichnamsprozession in Wettringen auf www.st-petronilla-wettringen.de zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014
  • Artikel „Torch“ in der englischsprachigen Wikipedia; Abschnitt „Etymologie“
  • Artikel „Torch“ in der englischsprachigen Wikipedia; Abschnitt „Uses of torches“; Unterabschnitt „In Roman Catholic liturgy“

Einzelnachweise

  1. „Die Torsse oder Torste ist ein[e] sehr typisch westfälische Entwicklung: auf eine meist kunstvoll gedrechselte Holzstan[g]e wird die besonders gezogene Wachskerze befestigt, so dass der optische Eindruck eines extrem langen und besonders schönen Lichtes entsteht.“ (St. Antoni-Bruderschaft Nottuln) zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014
  2. „Kommunionkinder halten die traditionellen, bunt geschmückten Torsten und Mädchen werfen Blüten auf den Weg.“ (Münsterländische Volkszeitung) zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014
  3. „Pastor Christoph Backhaus meinte humorvoll: „Ich habe zwar noch nie auf einer Kletterburg die Messe zelebriert, aber von hier oben ist es ein tolles Bild: die vielen bunten Fahnen, die festlichen Kleider der Kommunionkinder, die Torstenträger - der Tie-Esch ist schon ein besonderes Fleckchen Erde mit einem tollen Ambiente.““ (St Petronilla Wettringen) zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014
  4. „Dazu sind alle Kinder eingeladen, die aktuellen Erstkommunionkinder bereichern den Weg mit Blumenblättern und den traditionellen „Torsten“.“ (Westfälische Nachrichten) zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014
  5. „Der neugestaltete Rathausplatz bot ein wunderbares Motiv, an dem auch die zahlreich erschienenen Erstkommunionkinder mit ihren Torsten und den Blumenblättern sehr viel Freude hatten.“ (Grenzland Post) zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014
  6. Brockpähler, Wilhelm: Wettringen. Geschichte einer münsterländischen Gemeinde; Wettringen, Selbstverlag der Geimeinde, 1970.
  7. Infotafel im Heimathaus Borghorst
  8. „Torsten, das sind Torschen oder Fackeln, wurden von 24 Männern getragen. Die Torsten wurden auch sechs Wochen lang nach dem Tode des Stiftsfräulein[s] in der Kirche zu allen „singenen Messen“ entzündet.“ (Damenstift (PDF) von Norbert Lammers S. 34/35) zuletzt abgerufen am 24. Januar 2014