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„Horch 850“ – Versionsunterschied

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Modellgeschichte: ergänzt - OHC-Königswellenmotor, Overdrive bei 850/851/951, „Ferngang“ bei 853 A/951 A/855
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Das zweitürige Cabriolet '''Horch 850 Sport''' mit 25 cm weniger Radstand (3,5 m) war ebenfalls im Programm. Das Modell hatte anstelle der hinteren Starrachse eine „Doppelgelenkachse“ ([[De-Dion-Achse]]).
Das zweitürige Cabriolet '''Horch 850 Sport''' mit 25 cm weniger Radstand (3,5 m) war ebenfalls im Programm. Das Modell hatte anstelle der hinteren Starrachse eine „Doppelgelenkachse“ ([[De-Dion-Achse]]).


Mit einem auf 6,1:1 erhöhten [[Verdichtungsverhältnis]] und einer geänderten Nockenwelle stieg 1937 die Motorleistung auf 120 PS. Die Sonderkarosserien entfielen. Gleichzeitig kam der '''Horch 951''' heraus, der die Doppelgelenk-Hinterachse des Sportwagens besaß und eine um 9 cm längere Karosserie (5,64 m) mit Lochscheiben- oder Drahtspeichenrädern bekam. Die beiden Modelle 850/951 ersetzte 1938 der '''Horch 951 A''' mit serienmäßigem Overdrive, der nun als [[Reichsautobahn|Autobahn]]-„Ferngang“ bezeichnet wurde. Der bis 1940 gebaute 951 A war auch als viertüriges Cabriolet und sechssitziger [[Tourenwagen (Automobilbauart)|Tourenwagen]] erhältlich.
Im 1937 präsentierten Nachfolger '''Horch 951''' mit einer um 9 cm längeren Karosserie (5,64 m) stieg die Motorleistung durch das auf 6,1:1 erhöhte [[Verdichtungsverhältnis]] und der geänderten Nockenwelle auf 120 PS. Die Sonderkarosserien entfielen. Der Wagen mit Lochscheiben- oder Drahtspeichenrädern hatte jetzt ebenfalls die Doppelgelenk-Hinterachse des Sportwagens. Im gleichen Jahr folgte der '''Horch 951 A''' mit serienmäßigem Overdrive, der nun als [[Reichsautobahn|Autobahn]]-„Ferngang“ bezeichnet wurde. Der bis 1940 gebaute 951 A war auch als viertüriges Cabriolet und sechssitziger [[Tourenwagen (Automobilbauart)|Tourenwagen]] erhältlich.


Auch das in '''Horch 853''' umbenannte Sport-Cabriolet erhielt 1937 den stärkeren 120-PS-Motor. Das Modell hatte 5 cm weniger Radstand (3,45 m) als sein Vorgänger 850 Sport. Mit Autobahn-„Ferngang“ folgte 1938 der '''Horch 853 A'''.
Auch das in '''Horch 853''' umbenannte Sport-Cabriolet erhielt 1937 den stärkeren 120-PS-Motor. Das Modell hatte 5 cm weniger Radstand (3,45 m) als sein Vorgänger 850 Sport. Der '''Horch 853 A''' mit serienmäßigem Autobahn-„Ferngang“ folgte im gleichen Jahr.


Als spezielle Ausführung des 853 A Roadster erschien 1938 der '''Horch 855''' mit einem auf 3,3 m Radstand verkürzten Fahrgestell. Kriegsbedingt wurde 1939 die Produktion aller Sport-Cabriolet und -Roadster eingestellt.
Als spezielle Ausführung des 853 A Roadster erschien 1938 der '''Horch 855''' mit einem auf 3,3 m Radstand verkürzten Fahrgestell. Kriegsbedingt wurde 1939 die Produktion aller Sport-Cabriolet und -Roadster eingestellt.

Version vom 6. Februar 2014, 11:28 Uhr

Horch 853 (1936)
Horch 853 (1937)
Horch 853 A Sport Cabriolet (1938)
Horch 853 A Sport Cabriolet (1939)
Horch 951 A Pullman-Cabriolet mit Gläser-Karosserie (1937)
Ehemaliger Dienstwagen der deutschen Botschafter in Argentinien

Der Horch 850 ist ein Pkw der Oberklasse mit Achtzylinder-Reihenmotor, den die zur Auto Union gehörende Marke Horch 1935 als Nachfolger des Typs 500 B (Horch 8) herausbrachte. Im Zwickauer Horch-Werk wurden bis zur kriegsbedingten Einstellung des 850-Nachfolgers Horch 951 A im Jahre 1940 ca. 2200 Fahrzeuge aller Varianten gebaut.

Modellgeschichte

Die Fahrzeuge hatten einen 5-Liter-Achtzylinder-Reihenmotor mit Königswellenantrieb der obenliegenden Nockenwelle vorne eingebaut, der 100 PS entwickelte und über ein Vierganggetriebe mit Schalthebel in der Wagenmitte die Hinterräder antrieb. Auf Wunsch war ein Zusatzgetriebe für den „Schnellgang“ (Overdrive) erhältlich, der mit einem zusätzlichen Schalthebel eingelegt wurde. Der Kastenrahmen mit 3,75 m Radstand entsprach weitgehend dem Vorgängermodell Horch 500 B. Die Radaufhängung bestand aus zwei Starrachsen, die vorn mit zwei Querblattfedern und hinten mit Underslung-Halbfedern versehen waren. Neben den im Werk Horch der Auto Union gebauten Pullman-Limousinen und Pullman-Cabriolets (vier Türen) waren auf Wunsch verschiedene Sonderkarosserien von anderen Herstellern möglich. Die werksintern Horch 851 genannte Variante hatte u.a. zusätzliche Innenausstattung mit versenkbarer Trennscheibe zum Fahrer, Doppel-Stoßstangen sowie größere Reifen.

Das zweitürige Cabriolet Horch 850 Sport mit 25 cm weniger Radstand (3,5 m) war ebenfalls im Programm. Das Modell hatte anstelle der hinteren Starrachse eine „Doppelgelenkachse“ (De-Dion-Achse).

Im 1937 präsentierten Nachfolger Horch 951 mit einer um 9 cm längeren Karosserie (5,64 m) stieg die Motorleistung durch das auf 6,1:1 erhöhte Verdichtungsverhältnis und der geänderten Nockenwelle auf 120 PS. Die Sonderkarosserien entfielen. Der Wagen mit Lochscheiben- oder Drahtspeichenrädern hatte jetzt ebenfalls die Doppelgelenk-Hinterachse des Sportwagens. Im gleichen Jahr folgte der Horch 951 A mit serienmäßigem Overdrive, der nun als Autobahn-„Ferngang“ bezeichnet wurde. Der bis 1940 gebaute 951 A war auch als viertüriges Cabriolet und sechssitziger Tourenwagen erhältlich.

Auch das in Horch 853 umbenannte Sport-Cabriolet erhielt 1937 den stärkeren 120-PS-Motor. Das Modell hatte 5 cm weniger Radstand (3,45 m) als sein Vorgänger 850 Sport. Der Horch 853 A mit serienmäßigem Autobahn-„Ferngang“ folgte im gleichen Jahr.

Als spezielle Ausführung des 853 A Roadster erschien 1938 der Horch 855 mit einem auf 3,3 m Radstand verkürzten Fahrgestell. Kriegsbedingt wurde 1939 die Produktion aller Sport-Cabriolet und -Roadster eingestellt.

Die Pullman-Modelle mit langem Radstand (850/851, 951/951 A) wurden ca. 1200-mal gebaut, die Sport-Cabriolets (850 Sport, 853/853 A) ca. 1000-mal. Vom kurzen Spezial-Roadster Horch 855 entstanden bei Horch drei Exemplare; nach anderen Angaben sieben.

Schätzungsweise 10 bis 15 Prozent aller 853/853 A-Fahrgestelle wurden mit einzeln gefertigten Spezialkarosserien ausgestatt. So wurde 1937 von Erdmann & Rossi ein zweisitziges Coupé, der Privatwagen „Manuela“ des Rennfahrers Bernd Rosemeyer, auf Basis des Horch 853 gebaut.

Technische Daten der Typen 850, 851, 951 und 951 A

Typ 850 851 951 951 A
Bauzeitraum 1935–1937 1937–1938 1937 1938–1940
Aufbauten PL4, PC4, SA PL4, PC4 PL4, PC4 T6, PL4, PC4, Cb4
Motor 8 Zyl. Reihe 4-Takt 8 Zyl. Reihe 4-Takt 8 Zyl. Reihe 4-Takt 8 Zyl. Reihe 4-Takt
Ventile obengesteuert (OHC) obengesteuert (OHC) obengesteuert (OHC) obengesteuert (OHC)
Bohrung x Hub 87 mm × 104 mm 87 mm × 104 mm 87 mm × 104 mm 87 mm × 104 mm
Hubraum 4944 cm³ 4944 cm³ 4944 cm³ 4944 cm³
Leistung (PS) 100 120 120 120
Leistung (kW) 74 88 88 88
Verbrauch 22 l/100 km 22 l/100 km 23 l/100 km 23 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 125 km/h 125 km/h 130 km/h 130 km/h
Leergewicht 2650 kg 2650 kg 2810 kg 2810 kg
Zul. Gesamtgewicht 3150 kg 3150 kg 3260 kg 3260 kg
Elektrik 12 Volt 12 Volt 12 Volt 12 Volt
Länge 5550 mm 5550 mm 5640 mm 5640 mm
Breite 1820 mm 1820 mm 1840 mm 1840 mm
Höhe 1770 mm 1770 mm 1740 mm 1740 mm
Radstand 3750 mm 3750 mm 3750 mm 3750 mm
Spur vorne/hinten 1470 mm/1500 mm 1470 mm/1500 mm 1510 mm/1516 mm 1510 mm/1516 mm
Wendekreis 16,5 m 16,5 m 16,5 m 16,5 m

Technische Daten der Typen 850 Sport, 853, 853 A und 855

Horch 853 Coupé (Erdmann & Rossi Karosserie)
Horch 855 Spezialroadster
Typ 850 Sport 853 853 A 855
Bauzeitraum 1935–1936 1935–1939 1938–1939 1938–1939
Aufbauten Cb2 Cb2 Cb2 R2
Motor 8 Zyl. Reihe 4-Takt 8 Zyl. Reihe 4-Takt 8 Zyl. Reihe 4-Takt 8 Zyl. Reihe 4-Takt
Ventile obengesteuert (OHC) obengesteuert (OHC) obengesteuert (OHC) obengesteuert (OHC)
Bohrung x Hub 87 mm × 104 mm 87 mm × 104 mm 87 mm × 104 mm 87 mm × 104 mm
Hubraum 4944 cm³ 4944 cm³ 4944 cm³ 4944 cm³
Leistung (PS) 100 120* 120 120
Leistung (kW) 74 88 88 88
Verbrauch 22 l/100 km 22 l/100 km 22 l/100 km 22 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h 135 km/h 135 km/h 140 km/h
Leergewicht 2600 kg 2600 kg 2600 kg 2400–2450 kg
Zul. Gesamtgewicht 2950 kg 2950 kg 2950 kg 2750–2800 kg
Elektrik 12 Volt 12 Volt 12 Volt 12 Volt
Länge 5350 mm 5350 mm 5350 mm 5230–5350 mm
Breite 1830 mm 1830 mm 1830 mm 1810 mm
Höhe 1580 mm 1580 mm 1580 mm 1560 mm
Radstand 3450 mm 3450 mm 3450 mm 3300–3450 mm
Spur vorne/hinten 1510 mm/1576 mm 1510 mm/1516 mm 1510 mm/1516 mm 1510 mm/1516 mm
Wendekreis 14,5 m 14,5 m 14,5 m 13,5–14,5 m

*120 PS ab 1937, vorher 100 PS

Literatur

  • Werner Oswald: Alle Horch Automobile 1900-1945. 1. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-87943-622-3.
  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. Alle deutschen Personenwagen der damaligen Zeit. 10. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-87943-519-7.