„Westfleisch“ – Versionsunterschied
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Die Firma Westfleisch und ihre Subunternehmen muten im Jahr 2007 den Beschäftigten 12 Stundenschichten 6 Tage in der Woche teilweise in Kühlrräumen zu. Mit der Aussicht auf alternative Kündigungen wurden im Jahr 2007 Nachtzuschläge ersatzlos gestrichen. Im Ermittlungsverfahren ''293 Js 170/03'' der Steuerfahndung Bochum wurde ein Subsub-Unternehmer, der als Kolonnenführer auf einem Westfleisch-Schlachthof arbeitete, mit einem Bußgeld belegt, weil auf dem Konto des Arbeitslosengeldbeziehers große Summen bewegt wurden, weshalb die Bank einen Vedacht auf Geldwäsche an die Behörden meldete. Der Kolonnenführer hatte für 25 Euro schwarz auf dem Schlachthof gearbeitet. U.a. weil in diesem Verfahren zu Protokoll gegeben wurde, dass mehr als 1000 Personen auf ähnliche Weise auf Schlachthöfen der Firmengruppe Westfleisch arbeiten, wurden seit 2002 weiteren Verfahren eingeleitet. |
Die Firma Westfleisch und ihre Subunternehmen muten im Jahr 2007 den Beschäftigten 12 Stundenschichten 6 Tage in der Woche teilweise in Kühlrräumen zu. Mit der Aussicht auf alternative Kündigungen wurden im Jahr 2007 Nachtzuschläge ersatzlos gestrichen. Im Ermittlungsverfahren ''293 Js 170/03'' der Steuerfahndung Bochum wurde ein Subsub-Unternehmer, der als Kolonnenführer auf einem Westfleisch-Schlachthof arbeitete, mit einem Bußgeld belegt, weil auf dem Konto des Arbeitslosengeldbeziehers große Summen bewegt wurden, weshalb die Bank einen Vedacht auf Geldwäsche an die Behörden meldete. Der Kolonnenführer hatte für 25 Euro schwarz auf dem Schlachthof gearbeitet. U.a. weil in diesem Verfahren zu Protokoll gegeben wurde, dass mehr als 1000 Personen auf ähnliche Weise auf Schlachthöfen der Firmengruppe Westfleisch arbeiten, wurden seit 2002 weiteren Verfahren eingeleitet. |
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==siehe auch== |
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* [[Verband der Fleischwirtschaft]] |
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* [[Horst Seehofer]] |
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* [[Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband]] |
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* [[NGG]] |
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* [[Gesetzlicher Mindestlohn]] |
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* [[Dienstleistungsrichtlinie]] |
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* [[Entsendegesetz]] |
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* [[Schwarzarbeit]] |
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==Weblinks== |
==Weblinks== |
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Version vom 12. Januar 2007, 15:32 Uhr
Die Westfleisch e.G. ist eine norddeutsche Unternehmensgruppe der Fleischindustrie mit Sitz in Münster. Gegründet wurde das Unternehmenen am 28. Oktober 1928 als Westfälischen Provinzial-Viehverwertungsgenossenschaft WPVG um den Absatz der Bauern an Rhein und Ruhr zu organisieren.
Seit 1962 verlagerte sich die wirtschaftliche Tätigkeit immer mehr von der Handelsorganisation auf die Schlachtung und Vermarktung veredelter Fleischwaren. Den heutigen Name Westfleich trägt die Gruppe im Firmenlogo seit 1965; der offizielle Name lautete 1965 VFZ Vieh- und Fleischzentrale Westfalen eGmbH.
Umfangreiche Schließungen kommunaler Schlachthöfe in den sechziger Jahren steigerten den Umsatz kontinuierlich. Seit der Gründung der Finanzierungsgesellschaft 1971 starteten 1972 die neugebauten Schlachthöfe Coesfeld, 1978 Paderborn, 1980 Hamm. Seit 2001 wird auch Weißfleisch (Geflügelfleisch) vermarktet. Die Öffnung für Einzelmitglieder 1994 vergrößert die Kapitalbasis. Die geplante Fusion mit Nordfleisch scheitert im Jahr 2002 endgültig. Der Umsatz beträgt 2003 eine Milliarde Euro bei ca. 1200 internen Mitarbeitern, ca. 2000 externen Mitarbeitern sowie 3600 Mitgliedern. Pro Jahr werden ca. 5 Millionen Tiere geschlachtet. In der jüngsten Vergangenheit übernimmt der Export einen immer größeren Anteil am Umsatz des Unternehmens. Im Jahr 2006 deckt Westfleisch 12 % des deutschen Fleischmarktes ab.
Westfleisch in der Kritik
Aufsehen erregte die Firmengruppe Westfleisch bundesweit durch den Vorwurf, ein System von Sub- und Sub-sub-Unternehmen - teilweise unter Leitung von Erol Deli, Axel W. Hintzen und Tina Hansen zum dem Zweck oganisiert zu haben, Personalkosten durch massenhafte Schwarzarbeit zu senken. Die Bielefelder Staatsanwalschaft warf Steuerhinterziehung in Millionenhöhe, Betrug, illegale Arbeitnehmerüberlassung sowie Bildung einer Kriminellen Vereinigung vor. Mit gefälschten Gesundheitsattesten für polnische und rumänische Arbeitnehmer wurde es möglich, den Stundenlohn für die bisherigen Mitarbeiter massiv zu senken. Geschäftsberichte des Unternehmens weisen seit Jahren massiv sinkende Mitarbeiterzahlen aus, wohingegen die Zahlen der Schlachtungen und Zerlegungen stark gestiegen sind. Durch Firmenverschachtelungen ermöglichte es die Firmenleitung, Vorwürfe auf Subunternehmer abzuwälzen. Der Vorstandsvorsitzende Helfried Giesen konnte auf Nachfrage des Fernsehmagazins Report Mainz keine Auskunft über die Stundenlöhne slowakischer Zerlege-Arbeiter geben. Report Mainz sah eine Verflechtung mit slowakischen Scheinfirmen im Besitz des 1997 amtierenden slowakischen Ministerpräsidenten Marian Sarbu als gegeben an. Die Schein- und Briefkastenfirmen dienten zur Rekrutierung von Billig-Arbeitskräften.
Arbeitsbedingungen
Die Firma Westfleisch und ihre Subunternehmen muten im Jahr 2007 den Beschäftigten 12 Stundenschichten 6 Tage in der Woche teilweise in Kühlrräumen zu. Mit der Aussicht auf alternative Kündigungen wurden im Jahr 2007 Nachtzuschläge ersatzlos gestrichen. Im Ermittlungsverfahren 293 Js 170/03 der Steuerfahndung Bochum wurde ein Subsub-Unternehmer, der als Kolonnenführer auf einem Westfleisch-Schlachthof arbeitete, mit einem Bußgeld belegt, weil auf dem Konto des Arbeitslosengeldbeziehers große Summen bewegt wurden, weshalb die Bank einen Vedacht auf Geldwäsche an die Behörden meldete. Der Kolonnenführer hatte für 25 Euro schwarz auf dem Schlachthof gearbeitet. U.a. weil in diesem Verfahren zu Protokoll gegeben wurde, dass mehr als 1000 Personen auf ähnliche Weise auf Schlachthöfen der Firmengruppe Westfleisch arbeiten, wurden seit 2002 weiteren Verfahren eingeleitet.
siehe auch
- Verband der Fleischwirtschaft
- Horst Seehofer
- Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband
- NGG
- Gesetzlicher Mindestlohn
- Dienstleistungsrichtlinie
- Entsendegesetz
- Schwarzarbeit
Weblinks
- Report Mainz: warum Tausende deutscher Arbeiter gefeuert werden
- Geschäftsbereicht der Untenehmensgruppe Westfleisch
Literatur
- Adrian Peter: Die Fleischmafia. Kriminelle Geschäfte mit Fleisch und Menschen, Econ-Verlag und Ullstein-Verlag, Berlin, 2002, ISBN-13 978-3-430-30013-1, darin S. 97, System Westfleisch, mit einem Vorwort von Renate Künast. Der Autor Adrian Peter ist ARD-Redakteur