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„Dargikowo“ – Versionsunterschied

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'''Dargikowo''' (deutsch ''Darkow'') ist ein Dorf in der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Westpommern]] und gehört zur Gemeinde (Gmina) [[Białogard]] (''Belgard'') im [[Powiat Białogardzki]].
'''Dargikowo''' ({{deS|'''Darkow'''}}) ist ein Dorf in der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Westpommern]] und gehört zur [[Gmina Białogard]] ''(Gemeinde Belgard)'' im [[Powiat Białogardzki]] ''(Belgarder Kreis)''.


==Geographische Lage==
== Geographische Lage ==
Dargikowo liegt vier Kilometer östlich von Białogard und ist von der Kreisstadt aus über eine Nebenstraßenverbindung zu erreichen. Nächste Bahnstation ist Białogard.
Dargikowo liegt vier Kilometer östlich von Białogard und ist von der Kreisstadt aus über eine Nebenstraßenverbindung zu erreichen. Nächste Bahnstation ist Białogard.


==Ortsgeschichte==
== Ortsgeschichte ==
Darkow war ein Bauerndorf, das 1931 eine Fläche von 1043,9 Hektar aufwies. Betriebe von zehn bis dreihundert Morgen besorgten hier die Landwirtschaft, daneben gab es noch sechs Tagelöhnerhäuser und ein Gemeindehaus. Vor allen Dingen wurde Roggen, Hafer, Weizen, Kartoffeln und Futterrüben angebaut, der Obstertrag reichte lediglich für den Eigenbedarf.
Darkow war ein Bauerndorf, das 1931 eine Fläche von 1043,9 Hektar aufwies. Betriebe von zehn bis dreihundert Morgen besorgten hier die Landwirtschaft, daneben gab es noch sechs Tagelöhnerhäuser und ein Gemeindehaus. Vor allen Dingen wurde Roggen, Hafer, Weizen, Kartoffeln und Futterrüben angebaut, der Obstertrag reichte lediglich für den Eigenbedarf.


Die Gemeinde Darkow gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk [[Pomianowo (Białogard)|Pumlow]]. Letzte Amtsinhaber vor 1945 waren Bürgermeister Ernst Schwandt, Amtsvorsteher Artur Götzke sowie Standesbeamter Klemp. Der Landjägermeister aus [[Siedkow]] nahm die polizeilichen Aufgaben wahr, Amtsgerichtsbezirk war [[Belgard]].
Die Gemeinde Darkow gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk [[Pomianowo (Białogard)|Pumlow]]. Letzte Amtsinhaber vor 1945 waren Bürgermeister Ernst Schwandt, Amtsvorsteher Artur Götzke sowie Standesbeamter Klemp. Der [[Landjägermeister]] aus [[Siedkow]] nahm die polizeilichen Aufgaben wahr, Amtsgerichtsbezirk war [[Białogard|Belgard]].


Darkow wurde in den ersten Märztagen ohne Kämpfe und Zerstörungen von russischen Truppen besetzt. Die geflüchteten Einwohner wurden nach wenigen Kilometern von den Russen überholt und zur Rückkehr gezwungen. Die [[Vertreibung]] der Bevölkerung fand in den Jahren 1946 und 1947 statt. Darkow gehört seither als Dargikowo zu Polen.
Darkow wurde in den ersten Märztagen ohne Kämpfe und Zerstörungen von sowjetischen Truppen besetzt. Die geflüchteten Einwohner wurden nach wenigen Kilometern von der [[Rote Armee|Roten Armee]] überholt und zur Rückkehr gezwungen. Die [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945 bis 1950|Vertreibung]] der Bevölkerung fand in den Jahren 1946 und 1947 statt. Darkow gehört seither als Dargikowo zu Polen.


==Kirche==
== Kirche ==
Darkow gehörte mit [[Pomianowo (Białogard)|Pumlow]], [[Klępino Białogardzkie|Klempin]] und [[Dubberow]] zum [[Kirchspiel]] [[Siedkow]] im [[Kirchenkreis]] Belgard der [[Kirchenprovinz]] [[Pommern]] der [[Kirche der Altpreußischen Union|evangelischen Kirche der Altpreußischen Union]]. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel insgesamt 2151 Gemeindeglieder. Das [[Patronat|Kirchenpatronat]] hatte Rittergutsbesitzer [[von Kleist]] in Dubberow inne. Letzter deutscher Geistlicher vor 1945 war Johannes Röhrig.
Darkow gehörte mit [[Pomianowo (Białogard)|Pumlow]], [[Klępino Białogardzkie|Klempin]] und [[Dubberow]] zum [[Kirchspiel]] [[Siedkow]] im [[Kirchenkreis]] Belgard der [[Kirchenprovinz]] [[Pommern]] der [[Kirche der Altpreußischen Union|evangelischen Kirche der Altpreußischen Union]]. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel insgesamt 2151 Gemeindeglieder. Das [[Kirchenpatronat]] hatte Rittergutsbesitzer [[von Kleist]] in Dubberow inne.


Heute gehört Dargikowo zur [[Parochie]] [[Koszalin]] (''Köslin'') in der [[Diözese Pommern-Großpolen]] der [[Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen|Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen]].
Heute gehört Dargikowo zur [[Parochie]] [[Koszalin]] (''Köslin'') in der [[Diözese Pommern-Großpolen]] der [[Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen|Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen]].


==Schule==
== Schule ==
In Darkow hat es "schon immer" eine Schule gegeben. Tatsächlich unterrichtete im Jahre 1770 im dorfeigenen Schulhaus ein im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] mehrfach ausgezeichneter Soldat. 1795 reichte Pastor Frankenfeld im Einvernehmen mit der Gemeinde beim Königlichen [[Konsistorium]] in Köslin einen Antrag auf Errichtung eines neuen Schulgebäudes als Ersatz für das jetzige, baufällige Haus ein. Das Gesuch wurde abschlägig beschieden. Erst 820 gelang es, aus eigenen Mitteln ein neues, repräsentatives Schulhaus zu errichten.
Seit spätestens 1770 hatte Darkow ein dorfeigenes Schulhaus. 1795 reichte Pastor Frankenfeld im Einvernehmen mit der Gemeinde beim [[Kösliner Konsistorium|Königlichen Konsistorium in Köslin]] einen Antrag auf Errichtung eines neuen Schulgebäudes als Ersatz für das jetzige, baufällige Haus ein. Das Gesuch wurde abschlägig beschieden. Erst 1820 gelang es, aus eigenen Mitteln ein neues, repräsentatives Schulhaus zu errichten.


Als 1840 mit einer Schülerzahl von vierzig Kindern dieses Gebäude zu klein geworden war, baute man an der Ostseite des Hauses aus Scheune und Stallung eine neue, und endlich gab es 1866 die Einweihung eines gänzlich neuen Schulhauses zu feiern. Letzter Lehrer vor 1945 war Walter Maaß.
Als 1840 mit einer Schülerzahl von vierzig Kindern die Schulstube zu klein geworden war, baute man an der Ostseite des Hauses aus Scheune und Stallung eine neue, und endlich gab es 1866 die Einweihung eines gänzlich neuen Schulhauses zu feiern.


== Literatur ==
==Sehenswürdigkeit==
* ''Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises.'' hrsg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
Der alte evangelische Friedhof, angelegt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gilt als besondere touristische Sehenswürdigkeit.


==Literatur==
== Weblinks ==
* [https://belgard.org/orte/darkow/ Darkow] beim Heimatkreis Belgard-Schivelbein
* ''Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises'', hg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle, 1989


==Weblinks==
== Fußnoten ==
<references/>
* [http://parseta.pl/index.php?objectid=910 Parsęta-Verband] (deutsch und polnisch)


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[[Kategorie:Ort in Pommern]]

[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Westpommern]]
[[pl: Dargikowo]]
[[Kategorie:Gmina Białogard]]

Aktuelle Version vom 26. Januar 2024, 13:06 Uhr

Dargikowo
?
Dargikowo (Polen)
Dargikowo (Polen)
Dargikowo
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Białogard
Gmina: Białogard
Geographische Lage: 54° 1′ N, 16° 4′ OKoordinaten: 54° 1′ 0″ N, 16° 4′ 0″ O
Einwohner: 146 ([1])
Postleitzahl: 78-200
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Dargikowo (deutsch Darkow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Gmina Białogard (Gemeinde Belgard) im Powiat Białogardzki (Belgarder Kreis).

Geographische Lage

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Dargikowo liegt vier Kilometer östlich von Białogard und ist von der Kreisstadt aus über eine Nebenstraßenverbindung zu erreichen. Nächste Bahnstation ist Białogard.

Darkow war ein Bauerndorf, das 1931 eine Fläche von 1043,9 Hektar aufwies. Betriebe von zehn bis dreihundert Morgen besorgten hier die Landwirtschaft, daneben gab es noch sechs Tagelöhnerhäuser und ein Gemeindehaus. Vor allen Dingen wurde Roggen, Hafer, Weizen, Kartoffeln und Futterrüben angebaut, der Obstertrag reichte lediglich für den Eigenbedarf.

Die Gemeinde Darkow gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk Pumlow. Letzte Amtsinhaber vor 1945 waren Bürgermeister Ernst Schwandt, Amtsvorsteher Artur Götzke sowie Standesbeamter Klemp. Der Landjägermeister aus Siedkow nahm die polizeilichen Aufgaben wahr, Amtsgerichtsbezirk war Belgard.

Darkow wurde in den ersten Märztagen ohne Kämpfe und Zerstörungen von sowjetischen Truppen besetzt. Die geflüchteten Einwohner wurden nach wenigen Kilometern von der Roten Armee überholt und zur Rückkehr gezwungen. Die Vertreibung der Bevölkerung fand in den Jahren 1946 und 1947 statt. Darkow gehört seither als Dargikowo zu Polen.

Darkow gehörte mit Pumlow, Klempin und Dubberow zum Kirchspiel Siedkow im Kirchenkreis Belgard der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel insgesamt 2151 Gemeindeglieder. Das Kirchenpatronat hatte Rittergutsbesitzer von Kleist in Dubberow inne.

Heute gehört Dargikowo zur Parochie Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Seit spätestens 1770 hatte Darkow ein dorfeigenes Schulhaus. 1795 reichte Pastor Frankenfeld im Einvernehmen mit der Gemeinde beim Königlichen Konsistorium in Köslin einen Antrag auf Errichtung eines neuen Schulgebäudes als Ersatz für das jetzige, baufällige Haus ein. Das Gesuch wurde abschlägig beschieden. Erst 1820 gelang es, aus eigenen Mitteln ein neues, repräsentatives Schulhaus zu errichten.

Als 1840 mit einer Schülerzahl von vierzig Kindern die Schulstube zu klein geworden war, baute man an der Ostseite des Hauses aus Scheune und Stallung eine neue, und endlich gab es 1866 die Einweihung eines gänzlich neuen Schulhauses zu feiern.

  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. hrsg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
  • Darkow beim Heimatkreis Belgard-Schivelbein
  1. Website des Powiats Białogardzki, Dargikowo, abgerufen am 16. Februar 2013