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Yavapai und Alexander Lonquich: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Alexander Lonquich''' (* [[8. August]] [[1960]] in [[Trier]]) ist ein deutscher Pianist und gehört in seiner Generation zu den wichtigsten Interpreten der klassischen und zeitgenössischen Klavierliteratur. Er konzertiert auf allen bedeutenden europäischen Festivals sowie bei Gastspielen in [[Japan]], den [[USA]] und [[Australien]] nicht nur als Solist, sondern auch in der Doppelfunktion als Dirigent/Solist mit Orchestern wie der [[Camerata Salzburg]], dem [[Münchener Kammerorchester]], dem [[Kammerorchester Basel]], dem Orchestra da Camera di Mantova, der [[Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen| Deutschen Kammerphilharmonie Bremen]], dem [[Stuttgarter Kammerorchester]] und dem [[Mahler Chamber Orchestra]]. Lonquich gilt als "Meister der feinen Nuancen", dem es "nie darum geht, seine beeindruckenden spieltechnischen Fertigkeiten in den Vordergrund zu stellen.“<ref>http://www.kulturkurier.de/veranstaltung_88093.html</ref> Zudem ist er ein gefragter Kammermusikpartner von Künstlerkollegen wie dem [[Auryn Quartett]], [[Carolin Widmann]] und [[Frank Peter Zimmermann]]. Seine Einspielungen klassischer Werke von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]], [[Robert Schumann|Schumann]] und [[Franz Schubert|Schubert]], aber auch von zeitgenössischen Komponisten wie [[Heinz Holliger]], werden von der Kritik hoch gelobt. So schrieb die Fachzeitschrift [[Fono Forum]] über seine 2008 veröffentlichte CD mit Werken von Schumann und Holliger: "Lonquichs Flügel entspringen … suchend tastende und ungeheuer leuchtende Tongebilde.“<ref>Fono Forum, Mai 2011, S. 78</ref>
{{Infobox Volksgruppe|Bild:Grand Canyon Indians.png|Heutiges Indianerreservat (oben) und traditionelles Stammesgebiet (unten) im Bereich des Grand Canyon.|[[Nordamerikanische Kulturareale|Südwesten]]|[[Indigene Sprachen Nordamerikas|Hoka-Sprachen]]|[[Yuma (Sprache)|Yuma]]|[[Yuma (Volk)|Yuma]]|Yavapai|Apache Mohave, Yavapai-Apachen}}


==Leben und Wirken==
Die '''Yavapai''', auch als ''Apache Mohave'' oder ''Yavapai-Apachen'' bezeichnet, sind ein [[Yuma (Sprache)|Yuma]] sprechender [[Indianer]]stamm aus der [[Hoka-Sprachen|Hoka-Sprachfamilie]] und bewohnten das Land vom [[Verde Valley]] bis zum [[Colorado River]] zwischen [[Gila River|Gila]] und [[Bill Williams River]] im heutigen Staat [[Arizona]] im Südwesten der [[USA]]. Zusammen mit den eng verwandten [[Walapai]] und [[Havasupai]] zählen sie zu den ''Hochland-Yuma''. Die Bedeutung des Namens ist unklar, möglicherweise stammt er von dem indianischen Begriff ''En-ya-va-pai-aa'' und heißt ''Volk der Sonne''.
Alexander Lonquich, Sohn des deutschen Komponisten [[Heinz Martin Lonquich]], studierte Klavier bei Astrid Schmid-Neuhaus, [[Paul Badura-Skoda]], [[Andrzej Jasiński]] und Ilona Deckers. Mit 16 Jahren gewann er den ersten Preis beim Concorso Pianistico Internazionale Alessandro Casagrande, dem 1966 gegründeten internationalen Klavierwettbewerb im italienischen [[Terni]]. Danach begann er eine intensive internationale Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusikpartner und spielte unter der Leitung von Dirigenten wie [[Claudio Abbado]], [[Heinz Holliger]], [[Ton Koopman]], Emmanuel Krivine, [[Mark Minkowski]], [[Kurt Sanderling]] und [[Sándor Végh]] mit Orchestern wie den [[Wiener Philharmoniker]]n, dem [[Tonhalle Orchester Zürich]], dem [[Royal Philharmonic Orchestra]], den [[Düsseldorfer Symphoniker]]n, dem [[Philharmonisches Orchester von Luxemburg|Philharmonischen Orchester von Luxemburg]] und dem [[hr-Sinfonieorchester]]. Eine langjährige, durch mehrere CD-Einspielungen dokumentierte Zusammenarbeit verbindet ihn mit [[Frank Peter Zimmermann]]. Für Aufsehen sorgte seine Mitwirkung bei der Uraufführung von "gefaltet", einem "Choreografischen Konzert" von [[Sasha Waltz]] und [[Mark Andre]], mit der die [[Internationale Stiftung Mozarteum]] ihre "Mozartwoche 2012" eröffnete. Hier traf er erneut mit [[Carolin Widmann]] zusammen, mit der er bereits 2008 beim Eröffnungskonzert der [[Salzburger Festspiele]] [[Olivier Messiaen]]s "Quatuor pour la fin du temps" interpretiert hatte. Über die 2012 veröffentlichte Schubert-Einspielung mit der Violonistin meinte Lonquich, dessen Wahlheimat [[Rom]] ist, dass dabei oft nicht eindeutig sei, welchem Instrument die Führungsrolle zukomme: "Da vollzieht sich eine fortwährende Verschiebung der Gewichtung, die mich beinahe an Ligeti erinnert. Besonders faszinierend für unser Zusammenspiel im Duett ist es, dass wir einander in dieselbe Richtung folgen müssen, uns dabei jedoch nie zu nahe kommen dürfen. Wir müssen einen gemeinsamen Atem entwickeln und zugleich unsere Autonomie wahren."<ref>http://www.klassikakzente.de/aktuell/artikeldetail/article/205095/auf-den-spuren-des-wanderers/</ref>


== Wohngebiet ==
== Diskografie (Auswahl) ==
* 2004 Alexander Lonquich, ''Plainte Calme'', [[Edition of Contemporary Music|ECM]]
Ihr Stammesgebiet im westlichen Arizona erstreckte sich von den Pinal und Mazatzal Mountains bis zum Land der [[Halchidhoma]] und [[Chemehuevi]] in der Nähe des Colorado Rivers und des [[Bill Williams River|Williams]] und [[Santa Maria River]] und seinen Nebenflüssen fast bis zum Gila River. Heute leben sie in drei [[Indianerreservat|Reservaten]]: Yavapai-Prescott-Reservat, Fort-McDowell-Community und Camp-Verde-Yavapai-Apache-Reservat. Die beiden letzten werden mit den [[Apachen]] geteilt.
* 2008 Alexander Lonquich, ''Robert Schumann / Heinz Holliger'', ECM

* 2011 Alexander Lonquich, ''Mozart. Deutsche Tänze KV 571, u.a.'', Mozarteum Orchester Salzburg, Orfeo International Music
== Gruppen der Yavapai ==
* 2012 Carolin Widmann, Alexander Lonquich, ''Franz Schubert. Fantasie C-Dur/Rondo h-Moll/Sonate a-Dur'', ECM
Man darf sich die Yavapai nicht als einen Stamm vorstellen, sondern vielmehr als vier, zwar kulturell, sprachlich und ethnisch verwandte, aber politisch autonome Gruppen, die sich zudem niemals als Yavapai bezeichneten oder als Einheit begriffen. Diese vier Gruppen gingen aus geographischen, historischen, kulturellen sowie verwandschaftlichen Gründen verschiedene Bündnisse mit benachbarten Stämmen ein, ohne Rücksichtnahme auf die Belange der benachbarten Yavapai-Gruppen.

Die Vavapai unterteilen sich in vier Gruppen:

*[[Tolkepaya]] ('''Westliche Yavapai''', oft auch als ''Yuma-Apache'' oder ''Mohave-Apache'' bezeichnet, da sie kulturell enge Bindungen zu den [[Yuma]] und [[Mohave]] hatten, lebten im westlichen Territorium und entlang des Hassayampa River)
**''Wiltaikapaya'' (= "People of the Two Mountain", lebten in den Harquahala und Harcuvar Mountains)
**''Hakawhatapa'' (= "People of the Red Water", betrieben Ackerbau entlang des Colorado)
*[[Yavapé]] ('''Südliche Yavapai''', oft auch ''wirkliche Yavapai'' bezeichnet, da sie zu anderen benachbarten Völkern fast keine kulturellen sowie geographische Kontakte hatten,lebten vom Williamson Valley südlich über die Bradshaw Mountains bis über den Agua Fria River)
*[[Wipukepa]] / Wipuhk `a`bah ('''Nordöstliche Yavapai''', lebten entlang des Oak Creek, Fossil Creek und des Rio Verde)
**''Matkitwawipa'' (bildeten mit den ''Tú´Dotl`izh Indee'' (= "Blue Water People", Fossil-Creek-Gruppe) der Nördlichen [[Tonto]]-Apache eine zweisprachige Einheit)
**''Oak-Creek-Gruppe'' (zweisprachig und bildete eine Einheit mit den ''Tsé Hichii Indee'' (= "Horizontal Red Rock People", Oak-Creek-Gruppe) der Nördlichen [[Tonto]]-Apache)
*[[Kwevkepaya]] / Kewevkapaya ('''Südöstliche Yavapai''', lebten entlang des Rio Verde südlich über die Mazatzal Mountains und den Salt River bis zu den Superstition Mountains und den nördlichen Pinal Mountains)
**''Mazatzal-Gruppe'' (bildete zusammen mit den Tsé Noltl`izhn (= "Rocks in a Line of Greenness People", Mazatzal-Gruppe) der Südlichen [[Tonto]]-Apache eine zweisprachige Einheit)

Die Yavapai-Gruppen der ''Wipukepa'' und ''Kwevkepaya'', die mit Tonto-Apache und manchmal auch mit den T`iis Tsebán (= "Cottonwoods Gray in the Rocks People", Pinal-Gruppe) der [[San Carlos]]-Apache, in gemeinsamen ''rancherias'' wohnten, waren zweisprachig und ihre Zugehörigkeit entweder zu den Apache oder zu den Yavapai richtete sich nach ihrer "Muttersprache", da die Abstammung in der matrilinaren Gesellschaft sich nach der Mutter richtete. Daher bezeichneten die Amerikaner oftmals die Wipukepa und Kwevkepaya zusammen mit den Tonto-Apache als Tonto.

Zudem gab es laut den Yavapai noch eine fünfte Gruppe, die [[Matakwadapaya]], die mit den Mohave und Yuma zusammen lebten und in diesen aufgingen. Noch heute leiten manche Familien unter den Mohave und Yuma ihre Herkunft von den Matakwadapaya her.

== Geschichte ==
Aus ihren Überlieferungen geht hervor, dass sie einst einen gemeinsamen Stamm mit den '''Pais''' ([[Walapai]] und [[Havasupai]]) bildeten, aber durch interne Streitigkeiten kam es zur Spaltung. Seit dieser Zeit werden die Pai, besonders durch die Vavapé und Tolkepaya, als Feinde angesehen und wurden erbittert bekämpft. Bei diesen Kämpfen, die wegen der bekannten gemeinsamen Herkunft und Sprache (die für Beleidigungen und Beschimpfungen im Kampf benutzt wurde) besonders erbittert waren, kam es sogar manchmal zu rituellen Kannibalismus (wenigstens auf der Seite der Pai). Tolkepaya und Vavapé teilten ihre Gebiete mit und unterhielten Handelsbeziehungen zu den Yuma und Mohave entlang des Colorado und hatten durch diese zudem Beziehungen zu [[Kamia]], [[Chemehuevi]] sowie kalifornischen Stämmen bis hin zu den Küsten-[[Chumash]]. Dies machte sie automatisch zu Feinden des von dem [[Maricopa]] und [[Pima]] dominierten losen Bündnisses der [[Cocopa]], [[Halchidhoma]], [[Kohuana]], [[Halyikwama]], [[Kaveltcadoma]] und mehrere südliche Gruppen in Kalifornien. Wie oben bereits dargestellt unterhielten Kwevkepaya und Wipukepa freundschaftliche Beziehungen zu den [[Tonto]]-Apache und [[San Carlos]]-Apache, mit denen es auch viele Mischehen gab. Hingegen zu den beiden anderen Westlichen-Apache, den [[Cibecue]] und [[White Mountain]], mit denen sie kein gemeinsames Territorium teilten und es selten zu Mischehen kam, waren die Beziehungen oft wechselnd. Manchmal schlossen sich Gruppen zusammen, um gemeinsam gegen die Maricopa und Pima sowie die Spanier auf Raubzüge zu gehen, manchmal bekämpften sie sich gegenseitig. Laut Yavapai-Überlieferung lebten diese, besonders die Kwevkepaya, Vavapé und Wipukepa, früher in Frieden und Freundschaft mit den Pima und nutzten gemeinsam Gebiete und bestellten sogar Felder entlang des Gila und Salt River. Dann seien die Apache erschienen und hätten die Pima entlang des Rio Gila überfallen und viele getötet. Die Pima hielten die Apache für Yavapai und trotz des Versuchs letzterer den Irrturm aufzuklären, wurden beide Völker erbitterte Feinde.

Vermutlich stießen 1583 die ersten spanischen [[Konquistador]]en auf die Yavapai. Später folgten weitere Spanier, im Jahre 1604 zum Beispiel [[Juan de Onate]]. Der Kontakt zu den Spaniern war jedoch sehr spärlich und die Yavapai verstanden es, außerhalb der Reichweite von Kirche und spanischer Krone zu bleiben. In den 1860er Jahren wurde ihr Land von amerikanischen Goldsuchern und Bergleuten überschwemmt. Blutige Kämpfe und Massaker waren die Folge und dauerten so lange, bis General [[George Crook]] die Yavapai und Apachen 1872 unterwarf.

Man brachte 1.500 Yavapai und Tonto-Apache zum [[Camp Verde (Arizona)|Camp Verde]] Armeeposten (in der Nähe des heutigen Ortes [[Cottonwood (Arizona)|Cottonwood]] (Arizona) und von dort am 27. Februar 1875 in das [[San-Carlos-Reservat]]. Die Indianer, einschließlich Kinder, Alter und Kranker, wurden von Soldaten unter dem Kommando von Commissioner [[L.E. Dudley]] gezwungen, durch die Hochwasser führenden Flüsse, über Bergpässe und durch enge Canyons, bei sehr schlechtem Wetter über 300 km bis zum San-Carlos-Reservat zu laufen. Mehrere hundert Menschen, die genaue Zahl ist nicht bekannt, verloren dabei ihr Leben. Noch heute wird an dieses Ereignis jedes Jahr mit dem ''Yavapai-Apache Exodus Day'' gedacht. <ref>[http://www.visitcampverde.com/yavapai_exodus.php Yavapai-Apache Exodus Day']</ref>

Fünfundzwanzig Jahre lang blieben sie in San Carlos und begannen dann, in ihre alte Heimat zurückzugehen. Einige siedelten bei [[Fort McDowell]], als sie feststellen mussten, dass ihr früheres Land von weißen Siedlern besetzt war. Andere kehrten nach Camp Verde zurück und am 15. September 1903 gründete der Kongress das Verde-River-Reservat auf dem Gebiet der Agentur. 1935 errichtete man ein drittes Reservat für die Yavapai nördlich von [[Prescott (Arizona)|Prescott]].

== Lebensweise und Kultur ==
Anders als ihre Yuma sprechenden Verwandten am Colorado River kannten die Yavapai keine Agrikultur, sondern führten ein halbnomadisches Dasein und lebten ausschließlich von der Jagd und von essbaren wilden Pflanzen. Sie wohnten in Höhlen und in Hütten aus Zweigen, die den [[Wickiup]]s der Apachen ähnelten.

Mit Ausnahme des Fort-McDowell-Reservats, in dem es bewässertes Farmland gibt, sind die Ressourcen extrem eingeschränkt. Heute leben viele von Farmarbeit, Viehzucht und Lohnarbeit.

Sehr schöne in Wulsttechnik geflochtene Körbe, die in Material, Muster, Form und Technik denen der Westlichen Apachen identisch sind, werden gelegentlich noch hergestellt.

== Demografie ==
Die Yavapai zählten vor ihrer Unterwerfung durch die Amerikaner und bevor sie durch Krankheiten dezimiert wurden niemals über 2.500 Mitglieder. [[James Mooney]] schätzte die Yavapai auf 600 Angehörige im Jahr 1680. Für das Jahr 1873 werden etwa 1.000 Stammesmitglieder angegeben, während man 1903 von etwa 500 bis 600, im Jahr 1906 von 520 Yavapai berichtete. 1910 gab es laut Indian Office 549 und 1923 von 708 Angehörige. Der US-Zensus von 2000 zählte 879 Yavapai. 1990 sprachen noch 163 ihre traditionelle Stammessprache.

== Literatur ==
[[Datei:Flag of the Yavapai-Prescott Tribe.svg|thumb|Yavapai-Prescott]]
*William C. Sturtevant (Hrsg.): ''[[Handbook of North American Indians]]'', Smithsonian Institution Press, Washington D.C.
:Alfonso Ortiz (Hrsg.): ''Southwest'' Vol. 9, 1979 ISBN 0-16-004577-0
:Alfonso Ortiz (Hrsg.): ''Southwest'' Vol.10, 1983 ISBN 0-16-004579-7
*Tom Bathi: ''Southwestern Indian Tribes'', KC Publications, Las Vegas 1995
*Timothy Braatz: ''Surviving Conquest: A History of the Yavapai Peoples'', University of Nebraska Press, Lincoln, ISBN 978-0-8032-2242-7

== Weblinks ==
* [http://www.yavapai-apache.org/ Website der Yavapai]
* [http://www.itcaonline.com/tribes_yavapai.html Website des Yavapai-Presscott Indian Tribe]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>


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== Siehe auch ==
|NAME=Lonquich, Alexander

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*[[Liste nordamerikanischer Indianerstämme]]
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[[ca:Yavapai]]
[[en:Yavapai people]]
[[es:Yavapai]]
[[hr:Yavapai Indijanci]]
[[nv:Dilzh'í']]
[[ru:Явапай]]

Version vom 31. Januar 2012, 01:29 Uhr

Alexander Lonquich (* 8. August 1960 in Trier) ist ein deutscher Pianist und gehört in seiner Generation zu den wichtigsten Interpreten der klassischen und zeitgenössischen Klavierliteratur. Er konzertiert auf allen bedeutenden europäischen Festivals sowie bei Gastspielen in Japan, den USA und Australien nicht nur als Solist, sondern auch in der Doppelfunktion als Dirigent/Solist mit Orchestern wie der Camerata Salzburg, dem Münchener Kammerorchester, dem Kammerorchester Basel, dem Orchestra da Camera di Mantova, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Mahler Chamber Orchestra. Lonquich gilt als "Meister der feinen Nuancen", dem es "nie darum geht, seine beeindruckenden spieltechnischen Fertigkeiten in den Vordergrund zu stellen.“[1] Zudem ist er ein gefragter Kammermusikpartner von Künstlerkollegen wie dem Auryn Quartett, Carolin Widmann und Frank Peter Zimmermann. Seine Einspielungen klassischer Werke von Mozart, Schumann und Schubert, aber auch von zeitgenössischen Komponisten wie Heinz Holliger, werden von der Kritik hoch gelobt. So schrieb die Fachzeitschrift Fono Forum über seine 2008 veröffentlichte CD mit Werken von Schumann und Holliger: "Lonquichs Flügel entspringen … suchend tastende und ungeheuer leuchtende Tongebilde.“[2]

Leben und Wirken

Alexander Lonquich, Sohn des deutschen Komponisten Heinz Martin Lonquich, studierte Klavier bei Astrid Schmid-Neuhaus, Paul Badura-Skoda, Andrzej Jasiński und Ilona Deckers. Mit 16 Jahren gewann er den ersten Preis beim Concorso Pianistico Internazionale Alessandro Casagrande, dem 1966 gegründeten internationalen Klavierwettbewerb im italienischen Terni. Danach begann er eine intensive internationale Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusikpartner und spielte unter der Leitung von Dirigenten wie Claudio Abbado, Heinz Holliger, Ton Koopman, Emmanuel Krivine, Mark Minkowski, Kurt Sanderling und Sándor Végh mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Tonhalle Orchester Zürich, dem Royal Philharmonic Orchestra, den Düsseldorfer Symphonikern, dem Philharmonischen Orchester von Luxemburg und dem hr-Sinfonieorchester. Eine langjährige, durch mehrere CD-Einspielungen dokumentierte Zusammenarbeit verbindet ihn mit Frank Peter Zimmermann. Für Aufsehen sorgte seine Mitwirkung bei der Uraufführung von "gefaltet", einem "Choreografischen Konzert" von Sasha Waltz und Mark Andre, mit der die Internationale Stiftung Mozarteum ihre "Mozartwoche 2012" eröffnete. Hier traf er erneut mit Carolin Widmann zusammen, mit der er bereits 2008 beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele Olivier Messiaens "Quatuor pour la fin du temps" interpretiert hatte. Über die 2012 veröffentlichte Schubert-Einspielung mit der Violonistin meinte Lonquich, dessen Wahlheimat Rom ist, dass dabei oft nicht eindeutig sei, welchem Instrument die Führungsrolle zukomme: "Da vollzieht sich eine fortwährende Verschiebung der Gewichtung, die mich beinahe an Ligeti erinnert. Besonders faszinierend für unser Zusammenspiel im Duett ist es, dass wir einander in dieselbe Richtung folgen müssen, uns dabei jedoch nie zu nahe kommen dürfen. Wir müssen einen gemeinsamen Atem entwickeln und zugleich unsere Autonomie wahren."[3]

Diskografie (Auswahl)

  • 2004 Alexander Lonquich, Plainte Calme, ECM
  • 2008 Alexander Lonquich, Robert Schumann / Heinz Holliger, ECM
  • 2011 Alexander Lonquich, Mozart. Deutsche Tänze KV 571, u.a., Mozarteum Orchester Salzburg, Orfeo International Music
  • 2012 Carolin Widmann, Alexander Lonquich, Franz Schubert. Fantasie C-Dur/Rondo h-Moll/Sonate a-Dur, ECM

Einzelnachweise

  1. http://www.kulturkurier.de/veranstaltung_88093.html
  2. Fono Forum, Mai 2011, S. 78
  3. http://www.klassikakzente.de/aktuell/artikeldetail/article/205095/auf-den-spuren-des-wanderers/