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Kreuzung (Bahn) und Burschenschaftliche Blätter: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Publikation
[[Bild:Mannheim-Friedrichsfeld-1900.jpg|thumb|Höhenfreie Kreuzung [[Mannheim-Friedrichsfeld]]]]
| titel = Burschenschaftliche Blätter
Unter '''Kreuzung''' versteht man bei der [[Eisenbahn]]:
| bild =
* die ''höhenfreie Kreuzung zweier [[Eisenbahnstrecke]]n oder [[Gleis]]e'' auf unterschiedlichem Niveau mit Hilfe eines ''[[Überwerfungsbauwerk|Kreuzungsbauwerkes]]''
| beschreibung =
* die ''höhengleiche Gleiskreuzung zweier Eisenbahngleise'' mit Hilfe besonderer Gleiskonstruktionen
| fachgebiet =
* die ''Zugkreuzung'' auf eingleisiger Eisenbahnstrecke.
| sprache =
| verlag =
| erstausgabe_tag =
| erstausgabe_jahr = 1887
| einstellung_tag =
| einstellung_jahr =
| erscheint = vierteljährlich
| auflage_quelle =
| auflage_zahl = 12.000
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| verbreitung_zahl =
| reichweite_quelle =
| reichweite_zahl =
| chefred = Norbert Weidner
| herausgeber = [[Deutsche Burschenschaft]]
| geschäftsführer =
| weblink = http://www.burschenschaftliche-blaetter.de/
| archiv =
| issn = 0341-5352
| zdb =
| CODEN =
}}


Die '''Burschenschaftlichen Blätter''' sind eine von der [[Deutsche Burschenschaft|Deutschen Burschenschaft]] (DB) herausgegebene [[Zeitschrift]] „für den Burschenschafter und Interessierte“. Sie erscheinen viermal jährlich und widmen sich dabei neben aktuellen Berichten aus dem Verband jeweils einem bestimmten politischen, historischen oder gesellschaftlichen Themenschwerpunkt. Ihre Auflage wird mit 12.000 Exemplaren angegeben.
== Höhenfreie Kreuzung ==
[[Bild:Gleiskreuzung01.jpg|thumb|right|Gleiskreuzung]]
[[Bild:Tolono Xing 1.jpg|thumb|Gleiskreuzung in Illinois / USA]]
[[Bild:Flachkreuzung.jpg|thumb|right|Flachkreuzung mit beweglichen Doppelherzstückspitzen]]
Als ''Kreuzungsbauwerk'' bezeichnet man eine Eisenbahnbrücke, die eine andere Eisenbahnstrecke oder ein Gleis überquert. Kreuzt die Brücke eine Straße, einen Weg oder einen Platz, spricht man von einer [[Eisenbahnüberführung]]. Der Vorteil der höhenfreien Kreuzung mit Hilfe eines Kreuzungsbauwerkes liegt darin, dass sich die Schienenfahrzeuge auf beiden Eisenbahnstrecken oder -gleisen nicht gegenseitig behindern oder gefährden können.


== Geschichte und Ausrichtung ==
== Gleiskreuzung ==
Die Burschenschaftlichen Blätter wurden 1887 von Gustav Heinrich Schneider als ''Zeitschrift für den deutschen Burschenschafter'' begründet. Sie waren dabei als Verbandsorgan nicht nur zur Verlautbarung von Verbandsnachrichten angelegt, sondern dienten auch der Positionierung des Verbandes in gesellschaftlichen Fragen. Im Rahmen einer inhaltlichen Neubestimmung des Dachverbandes 1893 wurden als Ausrichtung der Burschenschaftlichen Blätter unter anderen folgende Themen und Aufgaben definiert: {{Zitat|Burschenschafter heißt Kämpfer sein, dies geflügelte Wort möchten wir von nun ab in den ‚B.Bl.’ mehr zur Geltung gebracht wissen, Kämpfer sein für deutsches Wesen,
Besondere [[Gleis]]konstruktionen ermöglichen [[Schienenfahrzeug]]en das niveaugleiche Überqueren eines anderen, quer verlaufenden Gleises ohne Fahrtunterbrechung, jedoch können die beiden [[Fahrweg]]e nicht gleichzeitig befahren werden. Das höhengleiche Kreuzen zweier Gleise ist mit folgenden Einrichtungen möglich:
deutsche Ehre, deutsches Vaterland! [...] Unter Anderem soll untersucht werden, welchen Antheil die nationalgesinnte deutsche Burschenschaft an dem Kampf gegen die vaterlandslose [[Geschichte der deutschen Sozialdemokratie|Socialdemokratie]] zu nehmen hat. Bekämpft werden sollen ferner Bestrebungen, welche sich innerhalb des Reiches gegen dessen Einheit und Sicherheit richten. [...] Über den Stand der sog. deutschen Bewegung innerhalb des Reiches soll eingehender berichtet werden, dahin gehören u.a. auch die sog. [[Deutschsoziale Partei|Deutschsociale]] Frage, der Kampf gegen alles Fremdartige im deutschen Volkswesen, der Kampf gegen ausländische Beeinflußung deutscher Kunst und Litteratur, Reinigung und Reinerhaltung der deutschen Schrift und Sprache [...] Auch den bisher in den ‚B.Bl.’ fast gar nicht berücksichtigten [[Deutsche Kolonien|colonialen Unternehmungen des Reichs]] sollen von fachkundiger Feder in Hinsicht auf ihren Stand und ihre Zukunft Aufsätze gewidmet werden.|Burschenschaftliche Blätter, 1893<ref>O.V., ''An unsere Leser.'' In: ''Burschenschaftliche Blätter.'' 7. Jg. (1893), Heft 12, S. 312 – 317, hier S.314f. Zitiert nach: Dietrich Heither: ''Verbündete Männer. Die Deutsche Burschenschaft – Weltanschauung, Politik und Brauchtum''. Köln 2000, S. 84f.</ref>}}
* '''Gleiskreuzung''' ohne bewegliche Teile. Sie ist robust und in der Herstellung und Vorhaltung besonders kostengünstig, beeinträchtigt infolge der nicht vermeidbaren Gleislücken im kreuzenden Gleis aber deutlich den Fahrkomfort. Eine Gleiskreuzung ohne bewegliche Teile funktioniert nur, wenn sich die Gleise in nicht allzu spitzem [[Winkel]] kreuzen.
* '''Kreuzung mit Flachrillen-Herzstücken'''. Sie ist hauptsächlich bei [[Straßenbahn]]en zu finden. Hierbei werden die Fahrzeugräder durch den Einsatz von [[Eisenbahnweiche#Herzstücke mit Flachrille|Flachrillen]] auf ihren [[Spurkranz|Spurkränzen]] über die Gleislücken hinweggeführt. Eine Sonderbauform dieses Kreuzungstyps befindet sich häufig an niveaugleichen Kreuzungen von Straßenbahnen mit Eisenbahnen. Hierbei sind die Schienen der Eisenbahnstrecken lückenlos ausgeführt, während die Straßenbahnzüge auf ihren Spurkränzen über die Eisenbahnschienen hinweggeführt werden.
* '''Flachkreuzung''' mit beweglichen Doppelherzstückspitzen, sie werden in der Schweiz auch als '''Gleisdurchschneidung''' bezeichnet. Sie wird bei einem besonders flachen Kreuzungswinkel verwendet. Das ist in der Regel an mehrgleisigen [[Abzweigstelle]]n der Fall, wenn das abzweigende Gleis mit hoher Geschwindigkeit befahrbar sein muss. Ohne die beweglichen Doppelherzstückspitzen wird die führungslose Stelle in den Doppelherzstücken für einen sicheren Betrieb zu lang. Flachkreuzungen dieser Art sind teure und unterhaltungsaufwendige Einrichtungen, bieten jedoch einen lückenlosen durchgehenden Fahrweg über das zu kreuzende Gleis hinweg.^
* '''[[Eisenbahnweiche|Kreuzungsweiche]]'''. Sie ermöglicht nicht nur das Kreuzen zweier Gleise, sondern je nach Art der Kreuzungsweiche - ''einfache Kreuzungsweiche'' oder ''doppelte Kreuzungsweiche'' - auch unterschiedliche Möglichkeiten zum Gleiswechsel.


Der Historiker [[Peter Pulzer]] zählte die Burschenschaftlichen Blätter zu den „typisch nationalistischen Zeitungen“ des beginnenden 20. Jahrhunderts. Vor dem ersten Weltkrieg wurden neben [[Antisemitismus|antisemitischen]] Aufsätzen auch anti-tschechische Beiträge und Schriften gegen den [[Internationalismus (Politik)|Internationalismus]] und den [[Marxismus]] veröffentlicht.<ref>Peter G. J. Pulzer: ''[http://books.google.com/books?id=YblnHGO8YLwC&pg=P Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867 bis 1914]''. Vandenhoeck & Ruprecht, 2004, S. 251.</ref> Besonders in den Zwischenkriegsjahren zeichneten sich die Burschenschaftlichen Blätter durch antijüdische Veröffentlichungen und die arische [[Rassentheorie]] unterstützende Beiträge aus.<ref>Heike Ströhle-Bühler: ''Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933.'' Verlag Peter Lang, 1991, ISBN 3-631-43964-4.</ref> Nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten 1933 wurde der „Kampf gegen das Judentum“ durch die neue Regierung von der Führung der Deutschen Burschenschaft in den Burschenschaftlichen Blättern begrüßt:
== Zugkreuzung ==
Unter '''Zugkreuzung''' versteht man das Ausweichen zweier in entgegengesetzter Richtung fahrender Züge auf eingleisiger Strecke in einem Bahnhof, der dazu neben dem durchgehenden Streckengleis noch mindestens ein Ausweichgleis aufweisen
muss. Die Bezeichnung „Kreuzung“ rührt in diesem Zusammenhang von der grafischen Darstellung im [[Bildfahrplan]], bei der sich nämlich die Zeit-Weg-Linien beider Züge kreuzen.


{{Zitat|Was wir seit Jahren ersehnt und erstrebt und wofür wir im Geiste der Burschenschaft von 1817 jahraus, jahrein an uns gearbeitet haben, ist Tatsache geworden. [..] Die Deutsche Burschenschaft ist lange Zeit wegen ihrer scharfen Beschlüsse in der Judenfrage angefeindet worden [...] Jetzt hat sie die Genugtuung, daß es eine deutsche Regierung gibt, die den Kampf gegen das Judentum auf der ganzen Linie aufgenommen hat|Burschenschaftliche Blätter, Ausgabe März 1933<ref>B.Bl. 6/1933, S. 130 + S. 162; zitiert nach: Dietrich Heither, Michael Lemling: ''Die studentischen Verbindungen in der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zum Faschismus.'' In: Ludwig Elm (Hrsg.): ''Füxe, Burschen, Alte Herren. Studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute''. Papyrossa, Köln 1992.</ref>}}
== Siehe auch ==
* [[Eisenbahnknoten]], [[Bahnübergang]], [[Straßenkreuzung]], [[Autobahnkreuz]]


Bald nach der Machtergreifung erfuhren die Burschenschaftlichen Blätter im Zuge der [[Gleichschaltung]] einen grundlegenden Wandel, der auch einen mehrfachen Wechsel der Schriftleiter zur Folge hatte, bis die Zeitschrift 1937 ihr Erscheinen einstellte.<ref>Ernst Wilhelm Wreden, Walter Egeler: ''Burschenschaftliche Blätter.'' In: Deutsche Burschenschaft (Hrsg.): ''Handbuch der Deutschen Burschenschaft.'' Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3, S. 360.</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Burschenschaftlichen Blätter ab dem Jahrgang 47 (1932/33) in die [[Liste der auszusondernden Literatur]] der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] aufgenommen.<ref>''[http://www.polunbi.de/bibliothek/1948-nslit-zeit.html ''Liste der auszusondernden Literatur. Herausgegeben von der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone.'' Zweiter Nachtrag nach dem Stand vom 1. September 1948]. Deutscher Zentralverlag, Berlin 1948, Eintrag 9152.</ref>
[[Kategorie:Bahnbetrieb]]
[[Kategorie:Bahnanlage]]


Ab der Wiedergründung 1950 setzte sich die DB nach Ansicht des [[Studentenhistoriker]]s Peter Kaupp auch in den Burschenschaftlichen Blättern intensiv und selbstkritisch mit der eigenen Geschichte auseinander.<ref>[http://www.burschenschaftsgeschichte.de/pdf/kaupp_antisemitismus.pdf Peter Kaupp: ''Burschenschaft und Antisemitismus.''] S. 260.</ref> Nach Ansicht des Sozialwissenschaftlers Thomas Pfeiffer bestehen Verflechtungen der Burschenschaftlichen Blätter mit Publikationen der [[Neue Rechte|Neuen Rechten]], so erschien 1999 in einer Ausgabe der Burschenschaftlichen Blätter eine Werbebeilage für Abonnements der [[Junge Freiheit|Jungen Freiheit]].<ref>[[Thomas Pfeiffer (Sozialwissenschaftler)|Thomas Pfeiffer]]: ''Die neue Rechte: eine Gefahr für die Demokratie?'' VS Verlag, 2004, S. 139.</ref> Zudem war unter anderem [[Alain de Benoist]] als Gastautor für die Zeitschrift tätig.<ref>Alain de Benoist: ''Zur Globalisierung.'' In: ''Burschenschaftliche Blätter.'' Ausgabe 1/2009.</ref>
[[en:level junction]]

[[hu:Vágányátszelés]]
Ende der 1990er Jahren stellte die Zeitschrift die politische Positionierung weitgehend ein, bis der wegen Verstoßes gegen das [[Verbotsgesetz 1947|österreichische NS-Wiederbetätigungsverbot]] verurteilte [[Herwig Nachtmann]] als Schriftleiter<ref name="BPB">Gabriele Nandlinger: [http://www.bpb.de/themen/TGE8K9,1,0,Ehre_Freiheit_Vaterland!.html ''"Ehre, Freiheit, Vaterland! Burschenschaften als Refugium für intellektuelle Rechtsextremisten".''] Informationen der [[Bundeszentrale für politische Bildung]]</ref> die Blätter ab 2005 wieder zu einem „[[Politische Rechte (Politik)|politisch rechten]] Magazin“ machte. Derzeitiger Schriftleiter ist Norbert Weidner, ehemals nordrhein-westfälischer Landesvize der später verbotenen [[Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei|FAP]],<ref>{{Der Spiegel|ID=9158290|Titel=Werwolf der Zukunft|Jahr=1995|Nr=10|Seiten=30|Kommentar=}}</ref> der auch dem Vorstand der [[Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige]] angehörte.<ref name="BPB" />
[[ja:平面交差]]

[[ru:Глухое пересечение]]
Die Burschenschaftlichen Blätter erscheinen auch nach der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996]] in der [[Deutsche Rechtschreibung im 20. Jahrhundert|alten Rechtschreibung des 20. Jahrhunderts]].

== Schriftleiter ==
Die Deutsche Burschenschaft zieht den Ausdruck ''Schriftleiter'' der heute gebräuchlicheren Bezeichnung ''[[Redakteur]]'' vor. Der Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter wird alle drei Jahre auf dem [[Burschentag]] der DB gewählt. Die bisherigen Schriftleiter waren:<ref>Harald Lönnecker: [http://www.burschenschaftsgeschichte.de/pdf/archiv_deutsche_burschenschaft.pdf ''Veröffentlichungen des Archivs der Deutschen Burschenschaft.'' Neue Folge, Heft 9.], Koblenz 2006. S. 34. Dem Verfasser war offenbar die Schriftleitertätigkeit Karl Heinz Hederichs unbekannt. Er nennt ihn nicht.</ref>
* Gustav Heinrich Schneider (1887−1898)
* [[Hugo Böttger]] (1898–1921)
* [[Edgar Stelzner]] (1921–1928)
* [[Harald Laeuen]] (1928–?)<ref>Offiziell durch Wahl legitimiert übernahm Laeuen sein Amt erst 1929: Heike Ströle-Bühler: ''Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik: eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933.'' Peter Lang, 1991. S. 11. Ein von Harald Lönnecker zusammengestellter Überblick über den Bestand DB 9 im Archiv der Deutschen Burschenschaft datiert das Ende der Schriftleitung durch Laeuen auf 1933. Lönecker übergeht aber dabei Laeuens Nachfolger Hederich, der ungenannt bleibt und dessen Amtszeit 1933 endete: [http://www.burschenschaftsgeschichte.de/pdf/archiv_deutsche_burschenschaft.pdf ''Veröffentlichungen des Archivs der Deutschen Burschenschaft.'' Neue Folge, Heft 9.], Koblenz 2006. S. 34. Eine Arbeit zum Antisemitismus in den ''Burschenschaftliche Blättern'' nennt für den Übergang der Schriftleitung an Hederich den Juni 1933: Heike Ströle-Bühler: ''Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik: eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933.'' Peter Lang, 1991. S. 11). Das Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft datiert davon abweichend auf 1932 (Helge Dvorak/Christian Hünemörder: ''Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft: Politiker'', Bd. I/Teil 2 (F-H), Heidelberg 1999, S. 270-271, hier: S. 271).</ref>

* [[Karl Heinz Hederich]] (?-1933)
* Heinz Amberger (1949–1958)
* [[Ernst Wilhelm Wreden]] (1958–1992)
* Walter Egeler (1992–2002)
* Herbert Bippi (2002–2003)
* Carsten Bothe (2003–2005)
* [[Herwig Nachtmann]] (2005–2008)
* Norbert Weidner (seit 2008)

== Literatur ==
* Heike Ströhle-Bühler: ''Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933.'' Verlag Peter Lang, 1991, ISBN 3-631-43964-4.
* Ernst Wilhelm Wreden, Walter Egeler: ''Burschenschaftliche Blätter.'' In: Deutsche Burschenschaft (Hrsg.): ''Handbuch der Deutschen Burschenschaft.'' Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3, S. 360f.

== Weblinks ==
* [http://www.burschenschaftliche-blaetter.de/ Website der Burschenschaflichen Blätter]

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Burschenschaft]]
[[Kategorie:Verbandszeitschrift]]
[[Kategorie:Zeitschrift (Deutschland)]]

Version vom 14. November 2011, 13:27 Uhr

Burschenschaftliche Blätter

Erstausgabe 1887
Erscheinungsweise vierteljährlich
Verkaufte Auflage 12.000 Exemplare
Chefredakteur Norbert Weidner
Herausgeber Deutsche Burschenschaft
Weblink www.burschenschaftliche-blaetter.de
Vorlage:Infobox Publikation – Parameter issn veraltet, nur noch print/online

Die Burschenschaftlichen Blätter sind eine von der Deutschen Burschenschaft (DB) herausgegebene Zeitschrift „für den Burschenschafter und Interessierte“. Sie erscheinen viermal jährlich und widmen sich dabei neben aktuellen Berichten aus dem Verband jeweils einem bestimmten politischen, historischen oder gesellschaftlichen Themenschwerpunkt. Ihre Auflage wird mit 12.000 Exemplaren angegeben.

Geschichte und Ausrichtung

Die Burschenschaftlichen Blätter wurden 1887 von Gustav Heinrich Schneider als Zeitschrift für den deutschen Burschenschafter begründet. Sie waren dabei als Verbandsorgan nicht nur zur Verlautbarung von Verbandsnachrichten angelegt, sondern dienten auch der Positionierung des Verbandes in gesellschaftlichen Fragen. Im Rahmen einer inhaltlichen Neubestimmung des Dachverbandes 1893 wurden als Ausrichtung der Burschenschaftlichen Blätter unter anderen folgende Themen und Aufgaben definiert:

„Burschenschafter heißt Kämpfer sein, dies geflügelte Wort möchten wir von nun ab in den ‚B.Bl.’ mehr zur Geltung gebracht wissen, Kämpfer sein für deutsches Wesen, deutsche Ehre, deutsches Vaterland! [...] Unter Anderem soll untersucht werden, welchen Antheil die nationalgesinnte deutsche Burschenschaft an dem Kampf gegen die vaterlandslose Socialdemokratie zu nehmen hat. Bekämpft werden sollen ferner Bestrebungen, welche sich innerhalb des Reiches gegen dessen Einheit und Sicherheit richten. [...] Über den Stand der sog. deutschen Bewegung innerhalb des Reiches soll eingehender berichtet werden, dahin gehören u.a. auch die sog. Deutschsociale Frage, der Kampf gegen alles Fremdartige im deutschen Volkswesen, der Kampf gegen ausländische Beeinflußung deutscher Kunst und Litteratur, Reinigung und Reinerhaltung der deutschen Schrift und Sprache [...] Auch den bisher in den ‚B.Bl.’ fast gar nicht berücksichtigten colonialen Unternehmungen des Reichs sollen von fachkundiger Feder in Hinsicht auf ihren Stand und ihre Zukunft Aufsätze gewidmet werden.“

Burschenschaftliche Blätter, 1893[1]

Der Historiker Peter Pulzer zählte die Burschenschaftlichen Blätter zu den „typisch nationalistischen Zeitungen“ des beginnenden 20. Jahrhunderts. Vor dem ersten Weltkrieg wurden neben antisemitischen Aufsätzen auch anti-tschechische Beiträge und Schriften gegen den Internationalismus und den Marxismus veröffentlicht.[2] Besonders in den Zwischenkriegsjahren zeichneten sich die Burschenschaftlichen Blätter durch antijüdische Veröffentlichungen und die arische Rassentheorie unterstützende Beiträge aus.[3] Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde der „Kampf gegen das Judentum“ durch die neue Regierung von der Führung der Deutschen Burschenschaft in den Burschenschaftlichen Blättern begrüßt:

„Was wir seit Jahren ersehnt und erstrebt und wofür wir im Geiste der Burschenschaft von 1817 jahraus, jahrein an uns gearbeitet haben, ist Tatsache geworden. [..] Die Deutsche Burschenschaft ist lange Zeit wegen ihrer scharfen Beschlüsse in der Judenfrage angefeindet worden [...] Jetzt hat sie die Genugtuung, daß es eine deutsche Regierung gibt, die den Kampf gegen das Judentum auf der ganzen Linie aufgenommen hat“

Burschenschaftliche Blätter, Ausgabe März 1933[4]

Bald nach der Machtergreifung erfuhren die Burschenschaftlichen Blätter im Zuge der Gleichschaltung einen grundlegenden Wandel, der auch einen mehrfachen Wechsel der Schriftleiter zur Folge hatte, bis die Zeitschrift 1937 ihr Erscheinen einstellte.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Burschenschaftlichen Blätter ab dem Jahrgang 47 (1932/33) in die Liste der auszusondernden Literatur der sowjetischen Besatzungszone aufgenommen.[6]

Ab der Wiedergründung 1950 setzte sich die DB nach Ansicht des Studentenhistorikers Peter Kaupp auch in den Burschenschaftlichen Blättern intensiv und selbstkritisch mit der eigenen Geschichte auseinander.[7] Nach Ansicht des Sozialwissenschaftlers Thomas Pfeiffer bestehen Verflechtungen der Burschenschaftlichen Blätter mit Publikationen der Neuen Rechten, so erschien 1999 in einer Ausgabe der Burschenschaftlichen Blätter eine Werbebeilage für Abonnements der Jungen Freiheit.[8] Zudem war unter anderem Alain de Benoist als Gastautor für die Zeitschrift tätig.[9]

Ende der 1990er Jahren stellte die Zeitschrift die politische Positionierung weitgehend ein, bis der wegen Verstoßes gegen das österreichische NS-Wiederbetätigungsverbot verurteilte Herwig Nachtmann als Schriftleiter[10] die Blätter ab 2005 wieder zu einem „politisch rechten Magazin“ machte. Derzeitiger Schriftleiter ist Norbert Weidner, ehemals nordrhein-westfälischer Landesvize der später verbotenen FAP,[11] der auch dem Vorstand der Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige angehörte.[10]

Die Burschenschaftlichen Blätter erscheinen auch nach der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 in der alten Rechtschreibung des 20. Jahrhunderts.

Schriftleiter

Die Deutsche Burschenschaft zieht den Ausdruck Schriftleiter der heute gebräuchlicheren Bezeichnung Redakteur vor. Der Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter wird alle drei Jahre auf dem Burschentag der DB gewählt. Die bisherigen Schriftleiter waren:[12]

Literatur

  • Heike Ströhle-Bühler: Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933. Verlag Peter Lang, 1991, ISBN 3-631-43964-4.
  • Ernst Wilhelm Wreden, Walter Egeler: Burschenschaftliche Blätter. In: Deutsche Burschenschaft (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft. Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3, S. 360f.

Einzelnachweise

  1. O.V., An unsere Leser. In: Burschenschaftliche Blätter. 7. Jg. (1893), Heft 12, S. 312 – 317, hier S.314f. Zitiert nach: Dietrich Heither: Verbündete Männer. Die Deutsche Burschenschaft – Weltanschauung, Politik und Brauchtum. Köln 2000, S. 84f.
  2. Peter G. J. Pulzer: Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867 bis 1914. Vandenhoeck & Ruprecht, 2004, S. 251.
  3. Heike Ströhle-Bühler: Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933. Verlag Peter Lang, 1991, ISBN 3-631-43964-4.
  4. B.Bl. 6/1933, S. 130 + S. 162; zitiert nach: Dietrich Heither, Michael Lemling: Die studentischen Verbindungen in der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zum Faschismus. In: Ludwig Elm (Hrsg.): Füxe, Burschen, Alte Herren. Studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute. Papyrossa, Köln 1992.
  5. Ernst Wilhelm Wreden, Walter Egeler: Burschenschaftliche Blätter. In: Deutsche Burschenschaft (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft. Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3, S. 360.
  6. Liste der auszusondernden Literatur. Herausgegeben von der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone. Zweiter Nachtrag nach dem Stand vom 1. September 1948. Deutscher Zentralverlag, Berlin 1948, Eintrag 9152.
  7. Peter Kaupp: Burschenschaft und Antisemitismus. S. 260.
  8. Thomas Pfeiffer: Die neue Rechte: eine Gefahr für die Demokratie? VS Verlag, 2004, S. 139.
  9. Alain de Benoist: Zur Globalisierung. In: Burschenschaftliche Blätter. Ausgabe 1/2009.
  10. a b Gabriele Nandlinger: "Ehre, Freiheit, Vaterland! Burschenschaften als Refugium für intellektuelle Rechtsextremisten". Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung
  11. Werwolf der Zukunft. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1995, S. 30 (online).
  12. Harald Lönnecker: Veröffentlichungen des Archivs der Deutschen Burschenschaft. Neue Folge, Heft 9., Koblenz 2006. S. 34. Dem Verfasser war offenbar die Schriftleitertätigkeit Karl Heinz Hederichs unbekannt. Er nennt ihn nicht.
  13. Offiziell durch Wahl legitimiert übernahm Laeuen sein Amt erst 1929: Heike Ströle-Bühler: Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik: eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933. Peter Lang, 1991. S. 11. Ein von Harald Lönnecker zusammengestellter Überblick über den Bestand DB 9 im Archiv der Deutschen Burschenschaft datiert das Ende der Schriftleitung durch Laeuen auf 1933. Lönecker übergeht aber dabei Laeuens Nachfolger Hederich, der ungenannt bleibt und dessen Amtszeit 1933 endete: Veröffentlichungen des Archivs der Deutschen Burschenschaft. Neue Folge, Heft 9., Koblenz 2006. S. 34. Eine Arbeit zum Antisemitismus in den Burschenschaftliche Blättern nennt für den Übergang der Schriftleitung an Hederich den Juni 1933: Heike Ströle-Bühler: Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik: eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933. Peter Lang, 1991. S. 11). Das Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft datiert davon abweichend auf 1932 (Helge Dvorak/Christian Hünemörder: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft: Politiker, Bd. I/Teil 2 (F-H), Heidelberg 1999, S. 270-271, hier: S. 271).