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Thomas Ewing und Jerusalem (Meiningen): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Meiningen-Jerusalem02.jpg|thumb|250px|Obertshäuser Platz]]
[[image:Portrait of Thomas Ewing.jpg|thumb|right|Porträt von Thomas Ewing im Finanzministerium]]
'''Thomas Ewing, Sr.''' (* [[28. Dezember]] [[1789]] in [[Ohio County (West Virginia)]]; † [[26. Oktober]] [[1871]] in [[Lancaster (Ohio)]]) war ein [[Vereinigte Staaten von Amerika|US-amerikanischer]] Politiker, [[Liste der US-Senatoren aus Ohio|US-Senator]], [[Finanzministerium (Vereinigte Staaten)|Finanzminister]] und [[Innenministerium (Vereinigte Staaten)|erster Innenminister der USA]].


'''Jerusalem''' ist ein Stadtteil der thüringischen Kreisstadt [[Meiningen]] mit rund 4.500 Einwohnern und besteht aus den zwei Wohngebieten ''Utendorfer Straße'' und ''Kiliansberg''. Jerusalem ist ein [[Plattenbauten|Plattenbaugebiet]], das vornehmlich zwischen 1969 und 1983 entstanden ist. Es liegt im Norden der Stadt zwischen den Stadtteilen [[Helba]] und [[Welkershausen]] an der [[Bundesstraße 19]].
== Studium, berufliche Laufbahn und Familie ==
Ewing absolvierte ein Studium der [[Rechtswissenschaften]] an der [[Ohio University]] in [[Athens]], an der er 1815 einen [[Bachelor|Bachelor of Arts (A.B.)]] erwarb. Nach der Zulassung zum Rechtsanwalt 1816 gründete er eine eigene Kanzlei in [[Lancaster (Ohio)]].


== Geschichte ==
Durch die 1829 geschlossene Ehe mit Maria Wills Boyle wurde er zum Stiefvater des Generals [[William T. Sherman]], der daraufhin zusätzlich zum Namen des [[Shawnee|Shawnee-Häuptlings]] [[Tecumseh]] den [[Christentum|christlichen]] Namen William annahm und später auch Ewings Tochter heiratete.


Anfang des 19. Jahrhunderts ließ der meiningische Staatsminister Könitz eine weitläufige Parkanlage mit Villa und Gutshof namens ''Jerusalem'' errichten, die südlich von Welkershausen im westlichen Teil des heutigen Stadtteils an der heutigen Bundesstraße 19 lag. Dieses Anwesen wurde in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges zerstört. Die 1936 im östlichen Teil für die [[Wehrmacht]] erbaute ''Barbarakaserne'' wurde von 1945 bis 1991 von einer [[Panzer]]einheit der [[Sowjetarmee]] genutzt.
Drei leibliche Söhne waren [[General|Generale]] während des [[Sezessionskrieg|Sezessionskrieges]].


Ab 1969 wurde das nahe dem Ortsteil Helba liegende Wohngebiet ''Utendorfer Straße'', damals genannt „Wohnbezirk 20“, im Zuge der Errichtung eines Werkes für [[Mikroelektronik]] erbaut. Es entstanden 27 Vier- bis Sechsgeschosser mit sozialen Einrichtungen.<br/>
== Politische Laufbahn ==
1980 begann man schließlich mit dem Bau des „Wohnbezirks 21“ ''Kiliansberg'', das die Lücke zwischen der Utendorfer Straße und Welkershausen schloss. Dazu mussten landwirtschaftliche Anlagen der [[VEG]] Welkershausen abgerissen werden. Hier entstanden weitere 18 Sechsgeschosser und die dazu benötigten öffentlichen Einrichtungen. In beiden Wohngebieten lebten 1989 zusammen 6.500 Einwohner.
=== US-Senator ===
Ewing begann seine politische Laufbahn erst relativ spät mit der Wahl zum [[Liste der US-Senatoren aus Ohio|US-Senator]] im Jahr 1830. Dort vertrat er als Mitglied der [[United States Whig Party]] von 1831 bis 1837 die Interessen von [[Ohio]]. 1836 scheiterte jedoch seine Wiederwahl.


Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] wurden die beiden Wohnbezirke zum „Stadtteil Jerusalem“ zusammengeschlossen. Eine Oberschule wurde in ein [[Gymnasium]] umgewandelt. Das ''Robotron'' genannte Werk für Mikroelektronik wurde aufgelöst und die Produktionsstätten werden seitdem von einigen Nachfolgefirmen genutzt. 1991 gründeten sich die [[Stadtwerke Meiningen]] neu und etablierten ihren Firmensitz in Jerusalem. In die Verwaltungsgebäude des Robotrons zog ab 1995 das Landratsamt ein. Durch eine hohe Arbeitslosigkeit und den Wegzug vieler Besserverdienender entwickelte sich der Stadtteil zum sozialen Problemviertel.
Am 20. Juli 1850 wurde er dann zum Senator ernannt, um die Amtszeit von [[Thomas Corwin]] zu beenden, der von Präsident Fillmore zum Finanzminister ernannt. Dieses Amt übte er jedoch nur bis zum Ablauf der Wahlperiode am 3. März 1851 aus, da er zuvor mit seiner Kandidatur bei den Wahlen im ersten Senatswahldistrikt gescheitert war.


Ende der 1990er Jahre entstand um den ebenfalls neuen [[Obertshausen|Obertshäuser]] Platz ein neues Stadtteilzentrum mit Einkaufszentrum und öffentlichen Einrichtungen. Auch ein Parkhaus für Anwohner ist entstanden. Ab 2000 wurde die leerstehende Barbarakaserne teilweise abgerissen, um ein [[Eigenheim]]gebiet zu errichten.
=== Finanzminister unter den Präsidenten Harrison und Tyler ===
Am 4. März 1841 wurde er von [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[William Henry Harrison]] zum [[Finanzministerium (Vereinigte Staaten)|Finanzminister]] in sein Kabinett berufen. Als Harrison bereits einen Monat später im Amt verstarb, behielt er das Amt des Finanzminister auch unter dessen Nachfolger im Amt, [[Vizepräsident der Vereinigten Staaten|Vizepräsident]] [[John Tyler]].


Aufgrund von Wegzügen, Umzügen in andere Stadtteile und Geburtenrückgang sank die Einwohnerzahl auf heutige 4.500. Dies zwang die beiden Meininger Großvermieter ''AWG'' und ''WBG'', einige Plattenbauten zurückzubauen. So wurden in der Utendorfer Straße ein Wohnblock und am Kiliansberg drei Wohnblöcke abgerissen. Fast alle anderen Wohnblöcke hat man komplett saniert und sie bieten heute einen hohen Wohnkomfort.
Nach dem der [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongress]] das von Finanzminister [[Levi Woodbury]] eingebrachte Gesetz zur Schaffung eines unabhängigen Finanzsystems aufgehoben hatte, wurde Ewing mit der Schaffung eines neuen Aufbewahrungsortes der Regierungsgelder beauftragt. Er brachte daraufhin mehrere Vorschläge ein, die auch die Einrichtung einer neuen [[Nationalbank]] beinhalteten. Jedoch wurde keine dieser Vorschläge angenommen und auch Präsident vereitelte die Pläne zur Schaffung einer Zentralbank anstelle des unabhängigen Finanzsystems, weil aus Tylers Sicht aufgrund der Verfassung das Finanzministeriums nicht einzelne Zweigstellen dieser Zentralbank in den Bundesstaaten ohne deren Einverständnis einrichten könnte.
[[Bild:Meiningen-Fledermausturm02.jpg|thumb|Fledermausturm]]


== Naturdenkmäler ==
Aufgrund der Ablehnung seiner Pläne trat er dann am 11. September 1841 als Finanzminister zurück.


Eine Besonderheit ist der 2006/2007 entstandene Fledermausturm. Im [[Drempel]] eines Sechsgeschossers, der ursprünglich komplett zurückgebaut werden sollte, entdeckte man 2003 eine große Kolonie mit 1.500 Tieren der Fledermausart [[Großes Mausohr]], rund fünfhundert Tiere des [[Abendsegler]]s und einige Exemplare von [[Zwergfledermaus|Zwerg]]-, [[Breitflügelfledermaus|Breitflügel]]- und [[Zweifarbfledermaus|Zweifarbfledermäusen]]. Man entschloss sich, für die unter Naturschutz stehenden Tiere einen Aufgang stehenzulassen und ansehlich umzubauen. Der Turm wird auch von Naturschützern als Quartier und Forschungsstätte genutzt.
=== Erster Innenminister der USA unter Präsident Taylor ===
Am 8. März 1849 wurde er von Präsident [[Zachary Taylor]] zum ersten Innenminister der USA ernannt. Dieses Amt übte er auch knapp zwei Wochen unter dessen Nachfolger [[Millard Fillmore]] bis zum 22. Juli 1850 aus.


== Öffentliche Einrichtungen ==
In der Aufbauphase des Ministeriums wurden ihm aus verschiedenen anderen Ministerien Behörden zugeteilt, wie das Grundbesitzamt aus dem Finanzministerium und das Büro für [[Indianer|Indianerangelegenheiten]] aus dem [[Kriegsministerium (Vereinigte Staaten)|Kriegsministerium]]. Die Gründungsphase war insbesondere auch deshalb unorganisiert, weil das Ministerium keine eigenen Gebäude besaß und Ewing erst Büroräume anmieten musste. Erst nach seinem Ausscheiden aus dem Amt erhielt das Innenministerium 1852 eigene Büroräume im Ostflügel des Patentamtes.


In Jerusalem befinden sich neben drei Einkaufszentren das Landratsamt, das Henfling-Gymnasium, eine Grundschule, eine Regelschule, ein Seniorenzentrum, die Multihalle und ein 2007 neueröffnetes Jugendzentrum. In der Utendorfer Straße haben die Stadtwerke an mehreren Standorten ihren Sitz.
1868 wollte ihn schließlich Präsident [[Andrew Johnson]] als Nachfolger von [[Edwin McMasters Stanton]] zum Kriegsminister berufen. Diese Ernennung scheiterte jedoch am [[Veto]] der [[Senat der Vereinigten Staaten|Senatsmehrheit]], die noch aufgebracht über die Entlassung Stantons war, die den Hauptanklagepunkt im gescheiterten [[Impeachment|Impeachmentverfahren]] gegen Johnson darstellte.


[[Kategorie:Ort im Landkreis Schmalkalden-Meiningen]]
== Weblinks und Hintergrundliteratur ==
[[Kategorie:Meiningen]]
* [http://www.ustreas.gov/education/history/secretaries/tewing.shtml Biographie und Porträt auf der Homepage des US-Finanzministeriums]
[[Kategorie:Siedlung in Thüringen]]
* [http://www.millercenter.virginia.edu/index.php/academic/americanpresident/harrison Biographien der Kabinettmitglieder von Präsident Harrison]
* [http://www.millercenter.virginia.edu/index.php/academic/americanpresident/tyler Biographien der Kabinettmitglieder von Präsident Tyler]
* [http://www.millercenter.virginia.edu/index.php/academic/americanpresident/taylor Biographien der Kabinettmitglieder von Präsident Taylor]
* [http://bioguide.congress.gov/scripts/biodisplay.pl?index=E000281 Biographie auf der Homepage des US-Kongresses]
* [http://www.newadvent.org/cathen/05672b.htm Biographie in der New Advent Catholic Encyclopedia mit Angaben zu den Kindern]
* Miller, Paul: ''"Thomas Ewing, Last of the Whigs"'', Dissertation ([[Ph.D.]]), Ohio State University, 1933
* Zsoldos, Sylvia: ''"Thomas Ewing, Sr., A Political Biography"'', Dissertation ([[Ph.D.]]), University of Delaware, 1933.

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Finanzminister der Vereinigten Staaten
|Navigationsleiste Innenminister der Vereinigten Staaten}}

{{DEFAULTSORT:Ewing, Thomas}}
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
[[Kategorie:Finanzminister (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:Senator der Vereinigten Staaten aus Ohio]]
[[Kategorie:Innenminister (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:Geboren 1789]]
[[Kategorie:Gestorben 1871]]

{{Personendaten
|NAME=Ewing, Thomas
|ALTERNATIVNAMEN= Thomas Ewing, Sr.
|KURZBESCHREIBUNG=[[USA|US-amerikanischer]] Politiker, Senator, Innenminister und Finanzminister
|GEBURTSDATUM=[[28. Dezember]] [[1789]]
|GEBURTSORT=[[Ohio County (West Virginia)]]
|STERBEDATUM=[[26. Oktober]] [[1871]]
|STERBEORT=[[Lancaster (Ohio)]]
}}

[[en:Thomas Ewing]]
[[ja:トマス・ユーイング]]
[[sv:Thomas Ewing]]

Version vom 30. Januar 2008, 13:01 Uhr

Obertshäuser Platz

Jerusalem ist ein Stadtteil der thüringischen Kreisstadt Meiningen mit rund 4.500 Einwohnern und besteht aus den zwei Wohngebieten Utendorfer Straße und Kiliansberg. Jerusalem ist ein Plattenbaugebiet, das vornehmlich zwischen 1969 und 1983 entstanden ist. Es liegt im Norden der Stadt zwischen den Stadtteilen Helba und Welkershausen an der Bundesstraße 19.

Geschichte

Anfang des 19. Jahrhunderts ließ der meiningische Staatsminister Könitz eine weitläufige Parkanlage mit Villa und Gutshof namens Jerusalem errichten, die südlich von Welkershausen im westlichen Teil des heutigen Stadtteils an der heutigen Bundesstraße 19 lag. Dieses Anwesen wurde in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges zerstört. Die 1936 im östlichen Teil für die Wehrmacht erbaute Barbarakaserne wurde von 1945 bis 1991 von einer Panzereinheit der Sowjetarmee genutzt.

Ab 1969 wurde das nahe dem Ortsteil Helba liegende Wohngebiet Utendorfer Straße, damals genannt „Wohnbezirk 20“, im Zuge der Errichtung eines Werkes für Mikroelektronik erbaut. Es entstanden 27 Vier- bis Sechsgeschosser mit sozialen Einrichtungen.
1980 begann man schließlich mit dem Bau des „Wohnbezirks 21“ Kiliansberg, das die Lücke zwischen der Utendorfer Straße und Welkershausen schloss. Dazu mussten landwirtschaftliche Anlagen der VEG Welkershausen abgerissen werden. Hier entstanden weitere 18 Sechsgeschosser und die dazu benötigten öffentlichen Einrichtungen. In beiden Wohngebieten lebten 1989 zusammen 6.500 Einwohner.

Nach der Wende wurden die beiden Wohnbezirke zum „Stadtteil Jerusalem“ zusammengeschlossen. Eine Oberschule wurde in ein Gymnasium umgewandelt. Das Robotron genannte Werk für Mikroelektronik wurde aufgelöst und die Produktionsstätten werden seitdem von einigen Nachfolgefirmen genutzt. 1991 gründeten sich die Stadtwerke Meiningen neu und etablierten ihren Firmensitz in Jerusalem. In die Verwaltungsgebäude des Robotrons zog ab 1995 das Landratsamt ein. Durch eine hohe Arbeitslosigkeit und den Wegzug vieler Besserverdienender entwickelte sich der Stadtteil zum sozialen Problemviertel.

Ende der 1990er Jahre entstand um den ebenfalls neuen Obertshäuser Platz ein neues Stadtteilzentrum mit Einkaufszentrum und öffentlichen Einrichtungen. Auch ein Parkhaus für Anwohner ist entstanden. Ab 2000 wurde die leerstehende Barbarakaserne teilweise abgerissen, um ein Eigenheimgebiet zu errichten.

Aufgrund von Wegzügen, Umzügen in andere Stadtteile und Geburtenrückgang sank die Einwohnerzahl auf heutige 4.500. Dies zwang die beiden Meininger Großvermieter AWG und WBG, einige Plattenbauten zurückzubauen. So wurden in der Utendorfer Straße ein Wohnblock und am Kiliansberg drei Wohnblöcke abgerissen. Fast alle anderen Wohnblöcke hat man komplett saniert und sie bieten heute einen hohen Wohnkomfort.

Fledermausturm

Naturdenkmäler

Eine Besonderheit ist der 2006/2007 entstandene Fledermausturm. Im Drempel eines Sechsgeschossers, der ursprünglich komplett zurückgebaut werden sollte, entdeckte man 2003 eine große Kolonie mit 1.500 Tieren der Fledermausart Großes Mausohr, rund fünfhundert Tiere des Abendseglers und einige Exemplare von Zwerg-, Breitflügel- und Zweifarbfledermäusen. Man entschloss sich, für die unter Naturschutz stehenden Tiere einen Aufgang stehenzulassen und ansehlich umzubauen. Der Turm wird auch von Naturschützern als Quartier und Forschungsstätte genutzt.

Öffentliche Einrichtungen

In Jerusalem befinden sich neben drei Einkaufszentren das Landratsamt, das Henfling-Gymnasium, eine Grundschule, eine Regelschule, ein Seniorenzentrum, die Multihalle und ein 2007 neueröffnetes Jugendzentrum. In der Utendorfer Straße haben die Stadtwerke an mehreren Standorten ihren Sitz.