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Horseshoe Las Vegas und Benutzer:Mr.Lovecraft/Baustelle/HMS Liverpool(C11): Unterschied zwischen den Seiten

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{{Baustelle}}
{{Infobox Casino
{{Infobox Schiff
| Name = Bally’s Las Vegas

| Logo = [[Datei:Bally's logo.svg|175px|Logo]]
| Schiffskategorie = Kriegsschiff
| Bild = [[Datei:Ballys Las Vegas.jpg|230px|Bally’s Hotel & Casino]]
| Name = ''Liverpool''
| Bildbeschreibung = Zugangsbereich vom Strip vor Beginn der Bauarbeiten.
| Standort = {{USA|Ziel=Paradise (Nevada)|Paradise}}
| Bild =HMS Liverpool FL 004984.jpg
| Eröffnung = [[5. Dezember]] [[1973]]
| Bildtext =
|{{Infobox Schiff/Basis
| Zimmer = 2.814
| Land ={{GBR-SK}}
| Casino-Fläche = 6.500 m²
| andere Schiffsnamen =
| Shows = ''Jubilee!''
| Schiffstyp = [[leichter Kreuzer]]
| Restaurants = ''BLT Steak'', ''Tequila Bar & Grill'', ''Sea'', ''Nosh'', ''Sbarro''
| Attraktionen = ''Grand Bazaar Shops''
| Schiffsklasse = [[Town-Klasse|''Town''-Klasse]]
| Bauwerft = [[Fairfield Shipbuilders]], [[Govan]]
| Vorherige Namen = ''MGM Grand'' (bis 1985)
| Eigentümer = [[Caesars Entertainment]]
| Stapellauf = 24. März 1937
| Verbleib = Juli 1958 in [[Bo'ness]] abgewrackt
| Website = [https://www.caesars.com/ballys-las-vegas Bally’s Las Vegas]
}}
|{{Infobox Schiff/Daten
| Länge = 180
| Breite = 19,76
| Tiefgang = 6,27
| Verdrängung = Konstruktion: 9.545 [[Tonne (Einheit)|t]]<br />Maximal: 12.120 t
| Vermessung =
| Besatzung = 800 bis 850 Mann
}}
|{{Infobox Schiff/Antrieb
| Antrieb = 12 [[Admiralty-Kessel]]<br />4 × [[Parsons-Turbine]]<br />
| Maschinenleistung = 82500
| Geschwindigkeit_M = 32,3
| Propeller = ⌀ m
}}
|{{Infobox Schiff/Militär
| Bewaffnung =
* 4 × [[BL 6 inch MK XXIII]]
* 4 × [[QF 4-inch-Schiffsgeschütz Mk XVI]]
* 2 × [[QF 2-Pfünder-Marinegeschütz]]
* 2 × [[Vickers .50 machine gun]]
* 2 × [[Torpedorohr]] ⌀ 533 mm
| Panzerung =
* Wasserlinie: 102 mm
* Deck: mm
* Schott:51 mm
* Geschütztürme: 102 mm
* [[Kasematte]]n: mm
* vorderer Leitstand: mm
* [[Achtern|achterer]] Leitstand: mm
| Sensoren =
}}
}}
}}
[[Bild:Ballyshotelcasino-lv cropped.jpg|mini|Das Bally's aus Blickrichtung [[Caesars Palace]]|links]]
Das '''Bally’s Las Vegas''' ist ein [[Hotel]]- und [[Spielbank|Casino]]-Komplex am [[Las Vegas Strip]]. Eigentümer ist [[Caesars Entertainment]].


Die '''''HMS Liverpool (C11)''''' war ein [[leichter Kreuzer]] der [[Town-Klasse (1940)|Town-Klasse]] die in den 1930ern für die [[Royal Navy]] gebaut wurde.
Das Hotel wurde am 5. Dezember 1973 eröffnet. Eigentümer war der Unternehmer [[Kirk Kerkorian]]. Der Bau kostete 106 Millionen US$ und war zu diesem Zeitpunkt mit 2.084 Zimmern (im heutigen ''North Tower'') das größte Hotel der Welt. Es war eines der ersten Megaresorts in der Stadt, setzte damals neue Maßstäbe und gilt heute zusammen mit dem 1989 eröffneten [[The Mirage|Mirage]] als wichtigster Wegbereiter für die fortwährende Entwicklung von Las Vegas.


Am 21. November 1980 brach in einem [[Restaurant]] im Casinobereich des Hotels ein Feuer aus, bei dem 85 Menschen getötet wurden. Das Feuer breitete sich rasch im ganzen Hotel aus und ist gemessen an der Anzahl der Todesopfer bis heute die größte Katastrophe des Bundesstaates [[Nevada]] und die drittgrößte Katastrophe in einem US-Hotel. Die zerstörten Bereiche wurden innerhalb von acht Monaten wiederaufgebaut. Ein zum Zeitpunkt der Katastrophe gerade in Bau befindlicher weiterer Hotelturm blieb unbeschädigt und wurde 1981 seiner Bestimmung übergeben. Es handelt sich dabei um den dem Strip am nächsten gelegenen Teil der Anlage. (''South Tower''). Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich der deutsche Komiker [[Otto Waalkes]] im 26. Stockwerk des Gebäudes. Unter anderem in einem ZDF-Interview anlässlich seines 70. Geburtstags erzählte er, dass ihn die Feuerwehr in buchstäblich letzter Minute retten konnte.<ref>[https://www.focus.de/kultur/buecher/neue-biografie-des-ostfriesen-wie-otto-1980-eine-brandkatastrophe-nur-kam-ueberlebte_id_8932575.html Wie Otto 1980 eine Brandkatastrophe überlebte] Focus online, 15. Mai 2018</ref>


1989 wurde das Hotel für 594 Millionen US$ von der ''Bally Entertainment Corporation'' gekauft. Erst ab diesem Zeitpunkt trug es den Namen ''Bally’s''. Zuvor trug es den Namen ''MGM Grand'', welcher mit dessen Fertigstellung auf das neue [[MGM Grand Hotel]] übertragen wurde. 1995 folgte der Verkauf an ''Hilton Worldwide'', wobei die Casino Resorts Division von Hilton 2003 als [[Caesars Entertainment]] ausgegliedert wurde. Bally’s gehört damit heute zur selben Gruppe wie beispielsweise die Hotels [[Caesars Palace]] und [[Flamingo Las Vegas|Flamingo]].


Die Zimmer im T-förmigen Hauptgebäude (''North Tower'') wurden im Jahr 2004 renoviert.


Das Wahrzeichen des Hotels, der ''Garden Walkway'', wurde im Jahr 2014 geschlossen. Dieser bestand aus zwei [[Fahrsteig]]en, welche in einer spiralförmigen, mit Neonleuchten in Szene gesetzten, Konstruktion durch eine Gartenlandschaft führten. An seiner Stelle entstanden bis Anfang 2015 die sogenannten ''Grand Bazaar Shops'', ein Gastronomie- und Einkaufsbereich auf 4.100 m².<ref>[https://www.touristik-aktuell.de/nachrichten/destinationen/news/datum/2015/04/23/grand-bazaar-shops-in-las-vegas/ Grand Bazaar Shops in Las Vegas] vom 23. April 2015</ref>


== Geschichte ==
Ab Mai 2022 ist das Bally’s gemeinsam mit dem [[Paris Las Vegas]] Schauplatz der jährlich ausgetragen ''[[World Series of Poker]]'', die auch als Poker-Weltmeisterschaft bezeichnet wird und die wichtigste Pokerturnierserie weltweit darstellt.<ref>[https://www.hochgepokert.com/2021/11/17/wsop-zieht-2022-ins-ballys-um/ ''World Series of Poker zieht 2022 ins Bally’s um''] auf hochgepokert.com vom 17. November 2021, abgerufen am 9. März 2022.</ref>
Die Town-Klasse als Antwort auf die leichten Kreuzer der amerikanischen [[Brooklyn-Klasse]] und die der japanischen [[Mogami-Klasse (1934)|Mogami-Klasse]] bestand aus drei Varianten mit insgesamt 10 Schiffen.<ref name="Bishop493f." /> Diese Schiffe waren eher für den Flotteneinsatz als für den Handelsschutz bestimmt, für den ihre Vorgänger konzipiert worden waren.<ref name="Bishop493f." /> Die Klasse stellte eine erhebliche Verbesserung der Bewaffnung und Panzerung dar, die einen angemessenen Schutz gegen 200 mm-Granaten bot. Die ''Liverpool'' war einer der drei Kreuzer der Town-Klasse die zusammen mit der ''[[HMS Gloucester (C62)|HMS Gloucester]]'' und der ''[[HMS Manchester (C15)|HMS Manchester]]'', die nach einem leicht überarbeiteten Entwurf bestellt wurden, der als Liverpool,<ref name="Campbell31f." /> oder Type-II-sub-class bezeichnet wurde.<ref name="Bishop493f." /> Die im Rahmen des Programms von 1935 in Auftrag gegebene ''Liverpool'' <ref name="Fitzsimons2367f." />wurde am 17. Februar 1936 in Govan auf Kiel gelegt und am 24. März 1937 von [[Priscilla Norman]], der Ehefrau des Gouverneurs der [[Bank of England]] [[Montagu Norman, 1. Baron Norman|Montagu Norman]], vom Stapel gelassen.<ref name="Whitley104f." />[12] Nach ihrer Indienststellung am 2. November 1938<ref name="Whitley104f." /> wurde die ''Liverpool'' der [[East Indies Station]] unter dem Kommando von [[Kapitän]] [[Arthur Duncan Read]] zugeteilt.[13] Vor dem Einsatz besuchte der Kreuzer im Januar 1939 den Hafen seines Namensgebers. Das Liverpool Woman's Service Bureau überreichte dem Kreuzer einen [[Union Jack]] und eine [[White Ensign|britische Seekriegsflagge]], während die Stadtverwaltung der Besatzung "drei Paar Kerzenständer, einen Silberbecher und zwei Signalhörner" schenkte. Die Besatzung der ''Liverpool'' hatte bereits eine silberne Glocke und einen silbernen Teller erhalten, die ursprünglich im Besitz ihres [[HMS Liverpool (1909)|Vorgängers]] waren[13].


=== East Indies und China station (1939–1940) ===
Eine Haltestelle der [[Las Vegas Monorail]] bedient das Hotel direkt.
Vor der Abreise nach Indien bereitete sich die ''Liverpool'' zwei Monate lang im Mittelmeer auf ihren Einsatz vor wo sie u.a. Maschinendefekte beheben ließ.[14] Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gehörte die ''Liverpool'' zum 4. Kreuzergeschwader, das sie im November verließ, um zum 5. Kreuzergeschwader, der [[China Station]], zu wechseln.<ref>Smith; Dominy, Cruisers in Action, 1939–1945. S. 70. </ref> Während dieser Zeit wurde die ''Liverpool'' in einen diplomatischen Zwischenfall verwickelt, als sie am 21. Januar 1940 das japanische [[Passagierschiff]] [[Asama Maru|''Asama Maru'']] festsetzte.<ref name="Haggie169." /> Aufgrund von Berichten, wonach deutsche Seeleute in den Vereinigten Staaten einen Transport nach Deutschland arrangiert hatten, ermächtigte die britische Regierung den Oberbefehlshaber der China Station, Admiral Percy Noble ein Kriegsschiff anzuweisen, das japanische Schiff zu stoppen und verdächtige Passagiere festzunehmen, sofern dies nicht in Sichtweite der japanischen Küste geschah.<ref>Best, Britain, Japan and Pearl Harbor S. 98.</ref> Knapp 56 km östlich von [[Niijima]], an der Küste von [[Honshū]], ortete die ''Liverpool'' das Schiff und gab einen Warnschuss vor den Bug der ''Asama Maru'' ab, um das Schiff zum Anhalten zu zwingen. 12 Männer wurden losgeschickt [19] um das Schiff nach feindlichen [[Kombattant|Kombattanten]] zu durchsuchen. 21 Passagiere, von denen die Briten annahmen, dass es sich um Überlebende des gesunkenen deutschen Schiffes [[Columbus (Schiff, 1924)|''Columbus'']] handelte, wurden festgenommen und an Bord der ''Liverpool'' gebracht.<ref name="Marder106." /> Da die ''Asama Maru'' später ausgelaufen war und von ihrem erwarteten Kurs abgewich, kam die ''Liverpool'' viel näher an die japanischen Küste heran als beabsichtigt.<ref name="Haggie169." /> Vier Tage nach dem Vorfall wurde Kapitän Watanabe des "Fehlverhaltens" beschuldigt und unter dem Vorwand der Pensionierung von [[Nippon Yūsen]] entlassen.[20] Die japanische Regierung verurteilte die Aktion als Missbrauch des [[Kriegsrecht|Kriegsrechts]] was die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter erhöhte. Um den Streit zu entschärfen wurde in Verhandlungen die Freilassung von neun Deutschen beschlossen, sofern Japan sich verpflichtete, deutschen Staatsbürgern im wehrfähigen Alter den Zugang zu ihren Schiffen zu verweigern.<ref name="Marder106." />

Im April wurde die ''Liverpool'' zum [[Flaggschiff]] der [[Red Sea Force]] von [[Konteradmiral]] [[Arthur Murray]].<ref>Waters, (1956) The Royal New Zealand Navy S. 85.</ref> Die Red Sea Force sollte bei der Umsetzung der Marinestrategie im Gebiet des [[Rotes Meer|Roten Meeres]] helfen, indem sie eine Reihe von Aufgaben wie Patrouillen und die Durchsetzung der Blockade im Falle eines Krieges mit [[Italien]] übernahm.<ref>Gill, Royal Australian Navy, 1939–1942, Volume I S. 133f.</ref> Während ihres Aufenthalts dort eskortierte die ''Liverpool'' einen Konvoi, der Kontingente des australischen Militärs zum [[Suezkanal]] transportierte.<ref> Rohwer; Hümmelchen, Chronology of the War at Sea 1939–1945 S. 17. </ref>

=== Mittelmeer (1940–1941) ===
Im Juni 1940 wurde die ''Liverpool'' ins Mittelmeer beordert. Dort gehörte sie zum 7. Kreuzergeschwader und war damit einer von neun Kreuzern, die kurz nach dem Kriegseintritt des faschistischen Italiens von der [[Mediterranean Fleet|Mittelmeerflotte]] eingesetzt werden konnten.<ref>Gill, Royal Australian Navy, 1939–1942, Volume I S. 149.</ref> Am 12. Juni stieß sie vor der libyschen Küste erstmals auf italienische Schiffe, als sie zusammen mit der ''Gloucester'' und vier [[Zerstörer|Zerstörern]] Stellungen bei [[Tobruk]] beschoss. Die Kreuzer griffen fünf Schiffe an, darunter den veralteten [[Panzerkreuzer]] ''San Giorgio'', und versenkten das [[Minenabwehrfahrzeug|Minensuchboot]] ''Giovanni Berta''.<ref>Rohwer; Hümmelchen, Chronology of the War at Sea 1939–1945 S. 24.</ref> Am 28. Juni entdeckte ein britisches [[Short Sunderland|Short-Sunderland]]-[[Patrouillenflugzeug]] die drei italienischen Zerstörer [[Espero (1927)|''Espero'']], [[Ostro (1928)|''Ostro'']] und [[Zeffiro (1927)|''Zeffiro'']] westlich von [[Zakynthos|Zante]].<ref name="Titterton22ff." /> Das 7. Kreuzergeschwader war im Rahmen der Operation MA.3 zur Unterstützung der langsamen Konvois [[MF 1]] und [[MS 1]] auf See, als es die Nachricht von der Entdeckung der Zerstörer erhielt. Die Besatzung der Sunderland gab keinen Kurs an, aber man nahm an, dass die italienischen Schiffe auf [[Kythira]] zusteuerten.[Gill S.164] Um 16:10 Uhr ließ [[Vizeadmiral]] [[John Tovey, 1. Baron Tovey|John Tovey]] nach Norden wenden um die italienischen Schiffe abzufangen. Die ''Liverpool'' sichtete die Italiener um 18:30 Uhr 52 Seemeilen südwestlich von [[Kap Tenaro]] und eröffnete drei Minuten später das Feuer. <ref name="Titterton22ff." /> Während des etwa zwei stündigen Gefechts traf eine italienische 120-mm-Granate die ''Liverpool'' 0,91 m über der Wasserlinie, verursachte aber nur geringen Schaden.<ref>Greene; Massignani, The Naval War in the Mediterranean, 1940–1943 S. 65.</ref> Am Ende des Gefechts hatte die Besatzung der ''Liverpool'' den Inhalt ihrer Munitionskammern fast aufgebraucht und berichtete, dass jedes Geschütz nur noch 40 Granaten besaß.<ref name="Titterton22ff." /><ref name="Stevens68." /> Die [[Admiralität (Vereinigtes Königreich)|Admiralität]] kritisierte, dass das Geschwader etwa 5.000 6-Zoll-Granaten (150 mm) verbraucht hatte, was [[Admiral]] [[Andrew Cunningham, 1. Viscount Cunningham of Hyndhope|Andrew Cunningham]], Oberbefehlshaber der Mittelmeerflotte, auf die Unerfahrenheit des Geschwaders und sein Beharren, den italienischen Kriegsschiffen vor Einbruch der Dunkelheit entgegenzutreten. zurückführte.<ref name="Titterton22ff." /><ref name="Stevens68." />

Während Operation MA.5, die im Juli auf MA.3 folgte, erhielt Admiral Cunningham am 8. Juli Meldungen über eine große Formation italienischer Kriegsschiffe worauf er den Kurs in Richtung [[Tarent]], änderte um sie abzufangen.<ref>Gill, Royal Australian Navy, 1939–1942, Volume I S. 172ff.</ref> Am 9. Juli trafen die Flotten vor [[Kalabrien]] aufeinander, und es kam zum ersten größeren Gefecht zwischen den alliierten und italienischen Seestreitkräften im Mittelmeerraum.<ref>Clark, The Encyclopaedia of Australia's Battles. S. 172.</ref> Die ''Liverpool'' und die [[HMS Neptune (20)|''HMS Neptune'']] erwiderten um 15:22 Uhr das Feuer, nachdem die italienischen Kreuzer mit [[Sperrfeuer]] aus 22 km Entfernung begonnen hatten. Nach einem anhaltenden Schusswechsel traf das [[Schlachtschiff]] [[HMS Warspite (03)|''HMS Warspite'']] um 16:00 Uhr das italienische Schlachtschiff [[Giulio Cesare (Schiff, 1914)|''Giulio Cesare'']], was die italienische Flotte dazu veranlasste, sich aus dem Gefecht zurückzuziehen.<ref>Titterton, The Royal Navy and the Mediterranean, Volume I. S. 42f.</ref> Am 12 Juli wurde die ''Liverpool'' auf dem Rückweg nach [[Alexandria]], Ägypten, von italienischen Flugzeugen angegriffen, wobei drei Menschen, getötet bzw. verwundet wurden.<ref>Coulter, The Royal Naval Medical Service, Volume II: S. 331. </ref> Später im Juli begleitete die ''Liverpool'' den [[Konvoi AN.2]] von Ägypten auf seinem Weg zu griechischen Häfen in der [[Ägäisches Meer|Ägäis]] und den südwärts fahrenden [[Konvoi AS.2]] aus der Ägäis. Der letztgenannte Konvoi geriet am 29. Juli unter erheblichen Beschuss durch italienische Flugzeuge wobei die Liverpool beschädigt wurde, als eine nicht explodierte Bombe zwei Decks durchschlug<ref>Gill, Royal Australian Navy, 1939–1942, Volume I S. 197f.</ref> und den 32-jährigen Stoker First Class Patrick Leslie Harney aus Stalybridge, Cheshire tötete.<ref>Titterton, The Royal Navy and the Mediterranean, Volume I. S. 51.</ref>[36]

Als die Mediterranean Light Forces im August umstrukturiert wurden, wurde die ''Liverpool'' zum 3. Kreuzergeschwader versetzt, das zusammen mit der ''Gloucester'' und dem schweren Kreuzer ''[[HMS Kent (54)|HMS Kent]]'' unter dem Kommando von Konteradmiral Edward de Faye Renouf stand.<ref>Titterton, The Royal Navy and the Mediterranean, Volume I. S. 62.</ref> Am 28. September transportierten die ''Liverpool'' und die ''Gloucester'' als Teil der Operation MB.5 Verstärkung nach Malta wobei sie wiederholt unter Luftangriffe der Italiener gerieten.<ref name="Titterton70." /> Beide Kreuzer lösten sich später von ihrem Verband und erreichten am 30. September die Insel.<ref>Rohwer; Hümmelchen, Chronology of the War at Sea 1939–1945 S. 37. </ref>Am 8. Oktober stach die Flotte erneut in See, um den Konvoi MF.3 nach Malta und den Konvoi MF.4 nach Alexandria zu unterstützen und gleichzeitig ein Zusammentreffen mit den wichtigsten Einheiten der italienischen Marine herbeizuführen. Obwohl Admiral Cunningham sein letztgenanntes Ziel, das sich auf ein Gefecht mit italienischen Zerstörern beschränkte, nicht erreichte, erreichten die Konvois ihr jeweiliges Ziel.<ref name="Titterton74ff." /> Während die ''Liverpool'' am 14. Oktober von ihrem Einsatz zurückkehrte,<ref name="Titterton74ff." /> griffen italienische [[Savoia-Marchetti SM.79]] unter dem Kommando von Capitano Massimiliano Erasi das Schiff an und beschädigten es erheblich.<ref>Mattioli, Savoia-marchetti S.79 Sparviero Torpedo-bomber Units. S. 10.</ref> Dabei gelangte Treibstoff, auf die Messedecks und wurde dort einem elektrischen Kurzschluss entzündet.<ref name="Read100." /> Die anschließende Explosion um 19:20 Uhr[43] beschädigte die Bugstruktur der ''Liverpool'' schwer,<ref name="Fitzsimons2367f." /> hüllte das [[Vorschiff]] in Flammen und sprengte den leerstehenden A-Turm.<ref name="Read100." />[43]

Die Besatzung der ''Liverpool'' begann die [[Rettungsboot (Ausrüstung)|Rettungssboote]] zu Wasser zu lassen während andere Kriegsschiffe am Ort des Geschehens eintrafen.[43] Die ''[[HMS Orion (85)|HMS Orion]]'', die von den Kreuzern [[HMS Calcutta (D82)|''HMS Calcutta'']] und [[HMS Coventry (D43)|''HMS Coventry'']] abgeschirmt wurde, nahm das Schiff in Schlepptau.<ref>Smith; Dominy, Cruisers in Action, 1939–1945. S. 188.</ref> Die Verluste der ''Liverpool'' beliefen sich auf 3 Offiziere und 27 getötete Besatzungsmitglieder, sowie 35 Besatzungsmitglieder die verwundet wurden.[45] Kapitän Read wechselte Ende Oktober auf die ''[[HMS Ramillies (07)|HMS Ramillies]]''<ref name="Read100." /> sein Nachfolger wurde Commander [[Roger S. Welby]]. Laut dem Tagebuch des [[Fähnrich|Fähnrichs]] William Hayes war die ''Liverpool'', wie auch andere Kriegsschiffe in der Nähe, per Radar vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt worden, aber der unerfahrene Wachposten meldete dies wegen offensichtlicher Überforderung nicht an seine Vorgesetzten[43]. Nachdem das Schiff notdürftig seetauglich gemacht wurde, fuhr die ''Liverpool'' in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] wo es in der [[Mare Island Naval Shipyard]] reparierten werden sollte.[46] Die Anwesenheit des Schiffes wurde erst im September bekannt gegeben, als das [[United States Department of the Navy|US Navy Department]] eine Liste mit 12 Schiffen veröffentlichte, die sich in verschiedenen Häfen befanden.[47] In der Werft wurde die Flugabwehr der ''Liverpool'' durch neun einzelne [[20-mm-Oerlikon-Kanone|20 mm Oerlikon-Kanonen]] verstärkt. Im November lief sie nach Großbritannien aus, um sich ein verbessertes Radarsystem installieren zu lassen.<ref name="Whitley104f." />

=== Mittelmeer (1942–1945) ===

Nach ihrer Rückkehr in den aktiven Dienst wurde die ''Liverpool'' dem 18. Kreuzergeschwader in [[Scapa Flow]] unterstellt und zur Unterstützung der [[Nordmeergeleitzüge]] eingesetzt.<ref name="Whitley109." />
Die Bedingungen, denen die alliierten Schiffe während der Konvois ausgesetzt waren, erwiesen sich als extrem: eisiges Wetter, Schneestürme und häufige Angriffe durch die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] und der [[Kriegsmarine]].<ref>Hill; Ranft, The Oxford Illustrated History of the Royal Navy S. 365.</ref> Die ''Liverpool'' kam als Ersatz für den beschädigten Kreuzer [[HMS Trinidad (C46)|''HMS Trinidad'']] im [[Europäisches Nordmeer|europäischen Nordmeer]] an. Sie schloss sich am 12. April dem [[Geleitzug QP 10]] an, der aus 16 Handelsschiffen und fünf Zerstörern bestand, und begleitete ihn auf seiner Reise von der russischen [[Kola|Kola-Halbinsel]] nach [[Island]].<ref>Edwards, The Road to Russia S. 82. </ref> Der Konvoi wurde bis zu seiner Ankunft in [[Reykjavík]] am 21. April wiederholt von U-Booten und Flugzeugen angegriffen. Vier Schiffe wurden versenkt und eines wurde beschädigt<ref name="Tovey5142ff." /><ref>Hague, The Allied Convoy System 1939–1945 S. 190.</ref><ref>Edwards, The Road to Russia S. 94. </ref>

Mitte Mai schloss sich die ''Liverpool'' einer Gruppe von Kriegsschiffen an, die die ''Trinidad'' auf ihrer Rückreise nach Großbritannien eskortieren sollte. Der Geleitschutz, positionierte sich westlich der [[Bäreninsel]] in der [[Barentssee]], um sich mit dem Kreuzer zu treffen. Am 14. Mai geriet die ''Trinidad'' wiederholt unter Beschuss und wurde durch Bomben in Brand gesetzt. Die Briten mussten das Schiff evakuieren und am nächsten Tag versenken, als das Feuer unkontrollierbar wurde.<ref name=" Rohwer; Hümmelchen140f." /> Die ''Liverpool'' und der Rest von Konteradmiral Burroughs Gruppe gerieten auf der Rückfahrt selbst unter Beschuss.<ref name="Tovey5142ff." /> Am 25. Mai begann die ''Liverpool'' mit der Eskortierung von [[Geleitzug PQ 16|PQ 16]],<ref name="Rohwer; Hümmelchen140f." /> einem Konvoi von 35 Handelsschiffen auf dem Weg nach [[Murmansk]], dem größten Konvoi, der bisher zur Unterstützung der [[Sowjetunion]] unternommen wurde.<ref name="Tovey5142ff." /> PQ 16 hatte beträchtlichen Schutz, darunter die leichten und schweren Kreuzer ''[[HMS Nigeria (60)|Nigeria]]'', ''Kent'' und ''Norfolk'' sowie zahlreiche Zerstörer und U-Boote, wobei die Homefleet aus der Ferne Deckung bot. Der Konvoi geriet unweigerlich unter Beschuss, beginnend mit einem Einsatz am 25. Mai, bei dem der Frachter SS Carlton beschädigt wurde.<ref name="Tovey5142ff." /> Anhaltende Angriffe von U-Booten und mindestens 242 deutschen Flugzeugen führten am 26. und 27. Mai zur Versenkung von insgesamt sieben Schiffen.<ref name="Tovey5142ff." /> Am 26. Mai wechselte die Kreuzer-Eskorte zum zurückkehrenden Konvoi [[Geleitzug QP 12|QP 12]].<ref>Kemp, Convoy: Drama in Arctic Waters S. 57.</ref>

Im Juni kehrte die ''Liverpool'' ins Mittelmeer zurück, um an der [[Operationen Vigorous und Harpoon|Operation Harpoon]] teilzunehmen, die Teil der [[Malta-Konvois]] war.<ref name="Whitley109." /> Während sie der Force W zugeteilt war, um den Konvoi WS.19 am 14. Juni zu decken,<ref>Rohwer; Hümmelchen, Chronology of the War at Sea 1939–1945 S. 145.</ref> wurden die ''Liverpool'' und der Konvoi von mindestens 38 Flugzeugen der [[Achsenmächte]] angegriffen. Sie beschädigten die ''Liverpool'' und versenkten den niederländischen Frachter ''Tanimbar'',<ref>Bunker, Heroes in Dungarees S. 205.</ref> wodurch der Konvoi letztlich keine direkte Kreuzereskorte mehr hatte, da die ''[[HMS Kenya]]'' und idie [[HMS Charybdis (88)|''HMS Charybdis'']] die [[Flugzeugträger]] der Force W deckten, als italienische Schiffe die verbliebenen Frachtschiffe und Zerstörer angriffen.<ref>Roskill, The War at Sea, 1939–1945 S. 65f.</ref> Der Einschlag des Torpedos, der die ''Liverpool'' an [[Backbord und Steuerbord|Steuerbord]] auf Höhe des Maschinenraums traf, führte dazu, dass der Kreuzer teilweise überflutet wurde und dadurch die Maschinen und die Ruderanlage ausfielen.[11] Die jetzt nur noch mit 4 Knoten (7,4 km/h) fahrende ''Liverpool'' musste vom Zerstörer ''[[HMS Antelope (H36)|HMS Antelope]]'' in Schlepptau genommen werden.<ref>Connell, Valiant Quartet S. 241.</ref> Für den Rest des Tages konzentrierten sich die italienischen Flugzeuge vermehrt auf die beschädigte ''Liverpool'' als auf den Konvoi.<ref>Smith, Pedestal S. 28.</ref> Vor der Ankunft in [[Gibraltar]] am 17. Juni geriet die Gruppe unter einen weiteren Luftangriff, und die ''Liverpool'' erlitt durch Beinahezusammenstöße zusätzlichen Schaden. Im Logbuch des Schiffes wurden die Verluste mit 15 Toten und 22 Verwundeten angegeben.[61]

In Gibraltar wurde die ''Liverpool'' behelfsmäßig repariert und kehrte im August nach Großbritannien zurück.<ref name="Whitley109." /> Obwohl die Reparaturen in [[Rosyth]] im Juli 1943 abgeschlossen waren, wurde der ''Liverpool'' bis Ende 1945 keine ausreichende Besatzung zugewiesen.<ref name="Fitzsimons2367f." /> In Rosyth wurde die ''Liverpool'' einer längeren Umrüstungs- und Wartungsphase unterzogen.<ref name="Whitley109." /> Im Zuge der Umrüstung wurde die Radaranlage der ''Liverpool'' aufgerüstet,<ref name="Whitley104f." /> der "X"-Turm und das Flugzeugkatapult entfernt und die Defensivbewaffnung des Kreuzers vergrößert (u. a. auf 28 [[Pom-Pom|Pom-Poms]] in sechs Vierfach- und vier Einzellafetten, sieben [[40-mm-Bofors-Geschütz|Bofors 40-mm-Geschütze]] in Einzellafetten und fünf 20-mm-Oerlikon-Kanonen.<ref name="Campbell31f." />

=== Nachkriegszeit (1945–1958) ===
Im Oktober 1945 kehrte die ''Liverpool'' in den Dienst zurück und schloss sich dem 15. Kreuzergeschwader der Mittelmeerflotte an, in dem sie hauptsächlich als Flaggschiff diente.<ref name="Whitley109." /> Im Oktober 1946 wurde der Besuch der ''Liverpool'' in [[Griechenland]] durch durch den [[Korfu-Kanal-Zwischenfall]] unterbrochen bei dem die Zerstörer [[HMS Saumarez (G12)|''HMS Saumarez'']] und ''[[HMS Volage (R41)|HMS Volage]]'' versenkt wurden. Mit Admiral [[Algernon Willis]] an Bord fuhr das Schiff daraufhin nach Korfu und nahm dort den verwundeten Kapitän der ''Saumarez'' auf.<ref>Leggett, The Corfu Incident S. 67, S. 98.</ref> Im April 1948 transportierte der Kreuzer olympische Fackeln und ähnliche Gegenstände zur Vorbereitung des feierlichen Auftakts der [[Olympische Sommerspiele 1948|Olympischen Sommerspiele]] in London.[65]

Am 22. Januar 1950 empfing die ''Liverpool'' im Hafen von Alexandria König [[Faruq]] von Ägypten. Der Kreuzer gab einen Salut mit 21 Kanonen ab, Farouk traf Vizeadmiral [[Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma|Louis Mountbatten]] und den ägyptischen Botschafter und äußerte später seine ''"Freude über den Besuch und die Erneuerung meiner Bekanntschaft mit der Royal Navy".'' Im September 1951 besuchte die ''Liverpool'' als Flaggschiff von Admiral [[John Edelsten]] als erstes britisches Kriegsschiff der Nachkriegszeit [[Jugoslawien]] und wurde in der Stadt [[Split]] von [[Marschall]] [[Josip Broz Tito|Tito]] inspiziert.[67] Es war der erste offizielle Besuch der Royal Navy in diesem Land seit zwölf Jahren.[68]

Nach der Aufhebung des [[Anglo-Ägyptischer Vertrag|anglo-ägyptischen Vertrags]] im Oktober 1951 entsandte die Royal Navy Schiffe nach [[Port Said]], nachdem die Hafenarbeiter aus Protest gegen die britische Verwaltung der Suezkanalzone einen Streik ausgerufen hatten. Die Kreuzer ''Gambia'' und ''Liverpool'' übernahmen nacheinander die Zuständigkeit für den Hafenbetrieb, indem sie Männer als Ersatz für die fehlenden Arbeiter bereitstellten und Angriffe der Guerilla auf die Anlagen abwehrten.<ref> Wettern, The Decline of British Seapower S. 59. </ref> Im Januar beschuldigten ägyptische Medien die ''Liverpool'', während eines Gefechts mit Guerillas in den Hafen geschossen zu haben, was das britische Militär vehement bestritt und auf eine Fehlinformation zurückführte.[70]

Nach ihrer Außerdienststellung im Jahr 1952 wurde die ''Liverpool'' in der Marinewerft von Portsmouth in die Reserve überführt.[1] Dort wurde das Schiff vom "Senior Officer, Reserve Fleet" und seinem Personal genutzt.[71] Es wurden umfassende Pläne für die Modernisierung der ''HMS Liverpool'' ausgearbeitet. Die Kreuzer der Town-Klasse wurden als geeignet für die Montage von drei der neuen [[QF 6 inch Mark N5]] eingestuft,[72] während die kleineren Kreuzer der [[Crown-Colony-Klasse|Fiji]]- und [[Minotaur-Klasse (1943)|Minotaur-Klasse]] nur zwei Geschütze aufnehmen konnten. Die ''[[HMS Belfast (C35)|HMS Belfast]]'' und die ''Liverpool'', die beiden größten Kreuzer der Town-Klasse, galten in den frühen 1950er Jahren als vorrangig zu modernisierende Schiffe <ref>Friedman. British Cruisers. S.</ref> und waren zusammen mit den Kreuzern der Minotaur-Klasse, der ''[[HMS Superb (25)|HMS Superb]]'' und der ''[[HMS Swiftsure (08)|HMS Swiftsure]]'', die einzigen Kreuzer aus der Kriegszeit, für die ein vollständiger Schiffsplan zur Modernisierung mit Waffensystemen für die Nachkriegszeit erstellt wurde. Die schrittweise Rationalisierung der Royal Navy begann jedoch in den 1950er Jahren im Rahmen von [[Duncan Sandys]]' [[1957 Defence White Paper]], und die Reserve von mindestens 551 Schiffen wurde abgeschafft. <ref> Preston, History of the Royal Navy in the 20th Century S. 221. </ref> Mit der vollständigen Außerdienststellung der Kreuzer aus Kriegszeiten in den 1960er Jahren wurden die Aufgaben der ''Liverpool'' und ihrer Schwesternschiffe durch die [[Lenkwaffenzerstörer]] der [[County-Klasse (1959)|County-Klasse]] und die drei Kreuzer der [[Tiger-Klasse (1941)|Tiger-Klasse]] ersetzt. <ref>O'Brien, Technology and Naval Combat in the 20th Century and BeyondS. 189.</ref> Schießlich wurde die ''Liverpool'' nach 20 Jahren in Dienst nach Bo'Ness in Schottland verkauft, wo sie im Juli 1958 abgewrackt wurde.<ref>Colledge; Warlow, Ships of the Royal Navy S. 231.</ref>

== Technik ==
Die leichten Kreuzer der Town-Klasse wurden als Gegenentwurf zu den japanischen Kreuzern der [[Mogami-Klasse (1934)|Mogami-Klasse]] entworfen, die in den frühen 1930er Jahren gebaut wurden. Die ''Liverpool'' gehörte zu einer Baureihe von drei Schiffen die mit den stärksten Maschinen ausgestattet wurden und zusätzlich über die größte Breite aller Kreuzer der Royal Navy nach 1927 verfügten. Dies geschah um die Geschwindigkeit und Stabilität trotz des Gewichts einer weiteren Deckspanzerung sowie eines zweiten Niedrigwinkel-Zielrechners zu gewährleisten<ref>Raven & Roberts, British Cruisers of World War Two. S. 175.</ref><ref name="Whitley104f." /> Das Schiff hatte eine Gesamtlänge von 180.10 m, eine Breite von 19.80 m und einen Tiefgang von 6.30 m. Verdrängung lag zwischen 9.545 t und 12.120 t.<ref>Raven & Roberts, Cruisers of World War Two S. 175, S. 418. </ref><ref name="Campbell31f." />

=== Antrieb ===
Die ''Liverpool'' war mit vier Parsons-Dampfturbinensätzen, ausgestattet die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 82.500 PS (61.500 kW) entwickelten mit der sie Höchstgeschwindigkeit von 32,3 Knoten (59,8 km/h;) erreichte. Der Dampf wurde von vier Admiralty-Trommelkesseln geliefert. Das Schiff konnte maximal 2.108 t Heizöl mitführen, was ihr bei 14 Knoten (26 km/h) eine Reichweite von 6.000 Seemeilen (11.110 km) ermöglichte. Die Besatzung des Schiffes bestand aus 800-850 Offizieren und Mannschaft.<ref name="Whitley104f." /><ref name="Campbell31f." />

=== Bewaffnung ===
Die Hauptbewaffnung der ''Liverpool'' bestand aus zwölf 152-mm Kanonen in vier Dreifach-Geschütztürmen<ref name="Whitley104f." />[6], die von vorne nach hinten mit "A", "B", "X" und "Y" klassifiziert wurden. Ihre Sekundärbewaffnung bestand aus acht 102 mm Geschützen in Zwillingslafetten, die sowohl für Luft auch für Bodenziele eingesetzt wurden.<ref name="Whitley104f." />[7] Ihre leichte Flugabwehr bestand aus 40 mm Kanonen[8] ("Pom-Pom") in Vierfachlafetten und 12,7 mm Vickers-Maschinengewehre in zwei Vierfachlafetten. Das Schiff verfügte außerdem über zwei Dreifach-Lafetten für 533 mm Torpedos.<ref name="Whitley104f." />

=== Panzerung ===
Dem Schiff fehlte ein Panzergürtel über die gesamte Länge der Wasserlinie. Die Seiten der Kessel- und Maschinenräume der Liverpool und die Seiten der Magazine waren mit einer Panzerung von 114 mm geschützt. Die Oberseite der Magazine und die Maschinenräume waren mit einer Panzerung von 51 mm geschützt. Die Panzerung der Hauptgeschütztürme hatte eine Stärke zwischen 51 mm und 102 mm.<ref name="Whitley104f." />

== Literatur ==

*{{Literatur
| Autor=Alan Raven & John Roberts
| Titel=British Cruisers of World War Two
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| Verlag=Naval Institute Press
| Ort=Annapolis, Maryland
| Datum=1980
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| Ort=London
| Datum=1995
| ISBN=0-415-11171-4
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| Autor=Antony Preston
| Titel=History of the Royal Navy in the 20th Century
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| Verlag=Presidio Press
| Ort=Novato, CA
| Datum=1987
| ISBN=0-86124-364-1
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| Autor=Arnold Hague
| Titel=The Allied Convoy System 1939–1945: Its Organization, Defence and Operation.
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| Verlag=Vanwell Publishing
| Ort=Ontario
| Datum=2000
| ISBN=1-55125-033-0
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| Autor=Arthur Jacob Marder
| Titel=Old Friends, New Enemies: The Royal Navy and the Imperial Japanese Navy
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| Autor=Bernard Edwards
| Titel=The Road to Russia: Arctic Convoys 1942
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| Verlag=Naval Institute Press
| Ort=Annapolis Maryland
| Datum=2002
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| Autor=Bernard Fitzsimons
| Titel=The Illustrated Encyclopaedia of 20th Century Weapons and Warfare
| Band=Volume 22
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| Verlag=Columbia House
| Ort=New York
| Datum=1969
| OCLC=177305886
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| Autor=Chris Bishop
| Titel=The Encyclopedia of Weapons of World War II
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| Titel=The Encyclopaedia of Australia's Battles.
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| Ort=Barnsley, UK
| Datum=2019
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| Autor=David Stevens
| Titel=The Royal Australian Navy in World War II.
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| Autor=Desmond Wettern
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| Autor=Eric Leggett
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| Titel=The Royal Navy and the Mediterranean, Volume I. Naval Staff Histories
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| Autor=James L. George
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| Titel= The Naval War in the Mediterranean, 1940–1943
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| Autor=J.L.S Coulter
| Titel=The Royal Naval Medical Service Volume II: Operations, History of the Second World War
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|autor=John C. Tovey
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|titel=Convoys to North Russia, 1942
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|hrsg=Her Majesty's Stationery Office
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|abruf=2010-09-14
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| Autor=J. R Hill; Bryan Ranft
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| Verlag=Oxford University Press
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| Autor=Jürgen Rohwer; Gerhard Hümmelchen
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| Autor=Marco Mattioli
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| Verlag=Osprey Publishing Ltd.
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| Autor=N.J.M Campbell
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| Hrsg=Roger Chesneau
| Sammelwerk=Conway's All the World's Fighting Ships 1922–1946
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| Verlag=Clarendon Press
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| Autor=Paul Kemp
| Titel=Convoy: Drama in Arctic Waters.
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| Sprache=en
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*{{Internetquelle
|autor=Stephen Wentworth Roskill
|url=http://www.ibiblio.org/hyperwar/UN/UK/UK-RN-II/UK-RN-II-2.html
|titel=The War at Sea, 1939–1945, Volume II: The Period of Balance, History of the Second World War
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|abruf=2010-09-20
}}
*{{Internetquelle
|autor=Sydney David Waters
|url=http://www.nzetc.org/tm/scholarly/tei-WH2Navy-c6.html
|titel=The Royal New Zealand Navy, Official History of New Zealand in the Second World War 1939–45.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Commonscat|HMS Liverpool (C11)}}
== Einzelnachweise ==

<references />
== Fußnoten ==

<references>
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<ref name="Haggie169.">Whitley:''Britannia at Bay .'' S. 169.</ref>
<ref name="Marder106.">Marder:''Old Friends, New Enemies .'' S. 106.</ref>
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<ref name="Stevens68.">Stevens:''The Royal Australian Navy in World War II.'' S. 68.</ref>
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<ref name="Titterton74ff.">Titterton:''The Royal Navy and the Mediterranean, Volume I.'' S. 74ff.</ref>
<ref name="Read100.">Read:''Transactions of the Royal Institution of Naval Architects .'' S. 100.</ref>
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<ref name="Rohwer; Hümmelchen140f.">Rohwer; Hümmelchen:''Chronology of the War at Sea 1939–1945 .'' S. 140f.</ref>
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</references>
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[[Kategorie:Hotel in Paradise (Nevada)]]
[[:Kategorie:Town-Klasse (1936)]]
[[Kategorie:Hotelbau in Paradise (Nevada)]]
[[:Kategorie:Schiff im Zweiten Weltkrieg]]
[[Kategorie:Hotelbau in Nordamerika]]

Version vom 10. März 2022, 16:05 Uhr

Liverpool
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp leichter Kreuzer
Klasse Town-Klasse
Bauwerft Fairfield Shipbuilders, Govan
Stapellauf 24. März 1937
Verbleib Juli 1958 in Bo'ness abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 180 m (Lüa)
Breite 19,76 m
Tiefgang (max.) 6,27 m
Verdrängung Konstruktion: 9.545 t
Maximal: 12.120 t
 
Besatzung 800 bis 850 Mann
Maschinenanlage
Maschine 12 Admiralty-Kessel
4 × Parsons-Turbine
Maschinen­leistung 82.500 PS (60.679 kW)
Höchst­geschwindigkeit 32,3 kn (60 km/h)
Propeller ⌀ m
Bewaffnung
Panzerung
  • Wasserlinie: 102 mm
  • Deck: mm
  • Schott:51 mm
  • Geschütztürme: 102 mm
  • Kasematten: mm
  • vorderer Leitstand: mm
  • achterer Leitstand: mm

Die HMS Liverpool (C11) war ein leichter Kreuzer der Town-Klasse die in den 1930ern für die Royal Navy gebaut wurde.



Geschichte

Die Town-Klasse als Antwort auf die leichten Kreuzer der amerikanischen Brooklyn-Klasse und die der japanischen Mogami-Klasse bestand aus drei Varianten mit insgesamt 10 Schiffen.[1] Diese Schiffe waren eher für den Flotteneinsatz als für den Handelsschutz bestimmt, für den ihre Vorgänger konzipiert worden waren.[1] Die Klasse stellte eine erhebliche Verbesserung der Bewaffnung und Panzerung dar, die einen angemessenen Schutz gegen 200 mm-Granaten bot. Die Liverpool war einer der drei Kreuzer der Town-Klasse die zusammen mit der HMS Gloucester und der HMS Manchester, die nach einem leicht überarbeiteten Entwurf bestellt wurden, der als Liverpool,[2] oder Type-II-sub-class bezeichnet wurde.[1] Die im Rahmen des Programms von 1935 in Auftrag gegebene Liverpool [3]wurde am 17. Februar 1936 in Govan auf Kiel gelegt und am 24. März 1937 von Priscilla Norman, der Ehefrau des Gouverneurs der Bank of England Montagu Norman, vom Stapel gelassen.[4][12] Nach ihrer Indienststellung am 2. November 1938[4] wurde die Liverpool der East Indies Station unter dem Kommando von Kapitän Arthur Duncan Read zugeteilt.[13] Vor dem Einsatz besuchte der Kreuzer im Januar 1939 den Hafen seines Namensgebers. Das Liverpool Woman's Service Bureau überreichte dem Kreuzer einen Union Jack und eine britische Seekriegsflagge, während die Stadtverwaltung der Besatzung "drei Paar Kerzenständer, einen Silberbecher und zwei Signalhörner" schenkte. Die Besatzung der Liverpool hatte bereits eine silberne Glocke und einen silbernen Teller erhalten, die ursprünglich im Besitz ihres Vorgängers waren[13].

East Indies und China station (1939–1940)

Vor der Abreise nach Indien bereitete sich die Liverpool zwei Monate lang im Mittelmeer auf ihren Einsatz vor wo sie u.a. Maschinendefekte beheben ließ.[14] Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gehörte die Liverpool zum 4. Kreuzergeschwader, das sie im November verließ, um zum 5. Kreuzergeschwader, der China Station, zu wechseln.[5] Während dieser Zeit wurde die Liverpool in einen diplomatischen Zwischenfall verwickelt, als sie am 21. Januar 1940 das japanische Passagierschiff Asama Maru festsetzte.[6] Aufgrund von Berichten, wonach deutsche Seeleute in den Vereinigten Staaten einen Transport nach Deutschland arrangiert hatten, ermächtigte die britische Regierung den Oberbefehlshaber der China Station, Admiral Percy Noble ein Kriegsschiff anzuweisen, das japanische Schiff zu stoppen und verdächtige Passagiere festzunehmen, sofern dies nicht in Sichtweite der japanischen Küste geschah.[7] Knapp 56 km östlich von Niijima, an der Küste von Honshū, ortete die Liverpool das Schiff und gab einen Warnschuss vor den Bug der Asama Maru ab, um das Schiff zum Anhalten zu zwingen. 12 Männer wurden losgeschickt [19] um das Schiff nach feindlichen Kombattanten zu durchsuchen. 21 Passagiere, von denen die Briten annahmen, dass es sich um Überlebende des gesunkenen deutschen Schiffes Columbus handelte, wurden festgenommen und an Bord der Liverpool gebracht.[8] Da die Asama Maru später ausgelaufen war und von ihrem erwarteten Kurs abgewich, kam die Liverpool viel näher an die japanischen Küste heran als beabsichtigt.[6] Vier Tage nach dem Vorfall wurde Kapitän Watanabe des "Fehlverhaltens" beschuldigt und unter dem Vorwand der Pensionierung von Nippon Yūsen entlassen.[20] Die japanische Regierung verurteilte die Aktion als Missbrauch des Kriegsrechts was die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter erhöhte. Um den Streit zu entschärfen wurde in Verhandlungen die Freilassung von neun Deutschen beschlossen, sofern Japan sich verpflichtete, deutschen Staatsbürgern im wehrfähigen Alter den Zugang zu ihren Schiffen zu verweigern.[8]

Im April wurde die Liverpool zum Flaggschiff der Red Sea Force von Konteradmiral Arthur Murray.[9] Die Red Sea Force sollte bei der Umsetzung der Marinestrategie im Gebiet des Roten Meeres helfen, indem sie eine Reihe von Aufgaben wie Patrouillen und die Durchsetzung der Blockade im Falle eines Krieges mit Italien übernahm.[10] Während ihres Aufenthalts dort eskortierte die Liverpool einen Konvoi, der Kontingente des australischen Militärs zum Suezkanal transportierte.[11]

Mittelmeer (1940–1941)

Im Juni 1940 wurde die Liverpool ins Mittelmeer beordert. Dort gehörte sie zum 7. Kreuzergeschwader und war damit einer von neun Kreuzern, die kurz nach dem Kriegseintritt des faschistischen Italiens von der Mittelmeerflotte eingesetzt werden konnten.[12] Am 12. Juni stieß sie vor der libyschen Küste erstmals auf italienische Schiffe, als sie zusammen mit der Gloucester und vier Zerstörern Stellungen bei Tobruk beschoss. Die Kreuzer griffen fünf Schiffe an, darunter den veralteten Panzerkreuzer San Giorgio, und versenkten das Minensuchboot Giovanni Berta.[13] Am 28. Juni entdeckte ein britisches Short-Sunderland-Patrouillenflugzeug die drei italienischen Zerstörer Espero, Ostro und Zeffiro westlich von Zante.[14] Das 7. Kreuzergeschwader war im Rahmen der Operation MA.3 zur Unterstützung der langsamen Konvois MF 1 und MS 1 auf See, als es die Nachricht von der Entdeckung der Zerstörer erhielt. Die Besatzung der Sunderland gab keinen Kurs an, aber man nahm an, dass die italienischen Schiffe auf Kythira zusteuerten.[Gill S.164] Um 16:10 Uhr ließ Vizeadmiral John Tovey nach Norden wenden um die italienischen Schiffe abzufangen. Die Liverpool sichtete die Italiener um 18:30 Uhr 52 Seemeilen südwestlich von Kap Tenaro und eröffnete drei Minuten später das Feuer. [14] Während des etwa zwei stündigen Gefechts traf eine italienische 120-mm-Granate die Liverpool 0,91 m über der Wasserlinie, verursachte aber nur geringen Schaden.[15] Am Ende des Gefechts hatte die Besatzung der Liverpool den Inhalt ihrer Munitionskammern fast aufgebraucht und berichtete, dass jedes Geschütz nur noch 40 Granaten besaß.[14][16] Die Admiralität kritisierte, dass das Geschwader etwa 5.000 6-Zoll-Granaten (150 mm) verbraucht hatte, was Admiral Andrew Cunningham, Oberbefehlshaber der Mittelmeerflotte, auf die Unerfahrenheit des Geschwaders und sein Beharren, den italienischen Kriegsschiffen vor Einbruch der Dunkelheit entgegenzutreten. zurückführte.[14][16]

Während Operation MA.5, die im Juli auf MA.3 folgte, erhielt Admiral Cunningham am 8. Juli Meldungen über eine große Formation italienischer Kriegsschiffe worauf er den Kurs in Richtung Tarent, änderte um sie abzufangen.[17] Am 9. Juli trafen die Flotten vor Kalabrien aufeinander, und es kam zum ersten größeren Gefecht zwischen den alliierten und italienischen Seestreitkräften im Mittelmeerraum.[18] Die Liverpool und die HMS Neptune erwiderten um 15:22 Uhr das Feuer, nachdem die italienischen Kreuzer mit Sperrfeuer aus 22 km Entfernung begonnen hatten. Nach einem anhaltenden Schusswechsel traf das Schlachtschiff HMS Warspite um 16:00 Uhr das italienische Schlachtschiff Giulio Cesare, was die italienische Flotte dazu veranlasste, sich aus dem Gefecht zurückzuziehen.[19] Am 12 Juli wurde die Liverpool auf dem Rückweg nach Alexandria, Ägypten, von italienischen Flugzeugen angegriffen, wobei drei Menschen, getötet bzw. verwundet wurden.[20] Später im Juli begleitete die Liverpool den Konvoi AN.2 von Ägypten auf seinem Weg zu griechischen Häfen in der Ägäis und den südwärts fahrenden Konvoi AS.2 aus der Ägäis. Der letztgenannte Konvoi geriet am 29. Juli unter erheblichen Beschuss durch italienische Flugzeuge wobei die Liverpool beschädigt wurde, als eine nicht explodierte Bombe zwei Decks durchschlug[21] und den 32-jährigen Stoker First Class Patrick Leslie Harney aus Stalybridge, Cheshire tötete.[22][36]

Als die Mediterranean Light Forces im August umstrukturiert wurden, wurde die Liverpool zum 3. Kreuzergeschwader versetzt, das zusammen mit der Gloucester und dem schweren Kreuzer HMS Kent unter dem Kommando von Konteradmiral Edward de Faye Renouf stand.[23] Am 28. September transportierten die Liverpool und die Gloucester als Teil der Operation MB.5 Verstärkung nach Malta wobei sie wiederholt unter Luftangriffe der Italiener gerieten.[24] Beide Kreuzer lösten sich später von ihrem Verband und erreichten am 30. September die Insel.[25]Am 8. Oktober stach die Flotte erneut in See, um den Konvoi MF.3 nach Malta und den Konvoi MF.4 nach Alexandria zu unterstützen und gleichzeitig ein Zusammentreffen mit den wichtigsten Einheiten der italienischen Marine herbeizuführen. Obwohl Admiral Cunningham sein letztgenanntes Ziel, das sich auf ein Gefecht mit italienischen Zerstörern beschränkte, nicht erreichte, erreichten die Konvois ihr jeweiliges Ziel.[26] Während die Liverpool am 14. Oktober von ihrem Einsatz zurückkehrte,[26] griffen italienische Savoia-Marchetti SM.79 unter dem Kommando von Capitano Massimiliano Erasi das Schiff an und beschädigten es erheblich.[27] Dabei gelangte Treibstoff, auf die Messedecks und wurde dort einem elektrischen Kurzschluss entzündet.[28] Die anschließende Explosion um 19:20 Uhr[43] beschädigte die Bugstruktur der Liverpool schwer,[3] hüllte das Vorschiff in Flammen und sprengte den leerstehenden A-Turm.[28][43]

Die Besatzung der Liverpool begann die Rettungssboote zu Wasser zu lassen während andere Kriegsschiffe am Ort des Geschehens eintrafen.[43] Die HMS Orion, die von den Kreuzern HMS Calcutta und HMS Coventry abgeschirmt wurde, nahm das Schiff in Schlepptau.[29] Die Verluste der Liverpool beliefen sich auf 3 Offiziere und 27 getötete Besatzungsmitglieder, sowie 35 Besatzungsmitglieder die verwundet wurden.[45] Kapitän Read wechselte Ende Oktober auf die HMS Ramillies[28] sein Nachfolger wurde Commander Roger S. Welby. Laut dem Tagebuch des Fähnrichs William Hayes war die Liverpool, wie auch andere Kriegsschiffe in der Nähe, per Radar vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt worden, aber der unerfahrene Wachposten meldete dies wegen offensichtlicher Überforderung nicht an seine Vorgesetzten[43]. Nachdem das Schiff notdürftig seetauglich gemacht wurde, fuhr die Liverpool in die Vereinigten Staaten wo es in der Mare Island Naval Shipyard reparierten werden sollte.[46] Die Anwesenheit des Schiffes wurde erst im September bekannt gegeben, als das US Navy Department eine Liste mit 12 Schiffen veröffentlichte, die sich in verschiedenen Häfen befanden.[47] In der Werft wurde die Flugabwehr der Liverpool durch neun einzelne 20 mm Oerlikon-Kanonen verstärkt. Im November lief sie nach Großbritannien aus, um sich ein verbessertes Radarsystem installieren zu lassen.[4]

Mittelmeer (1942–1945)

Nach ihrer Rückkehr in den aktiven Dienst wurde die Liverpool dem 18. Kreuzergeschwader in Scapa Flow unterstellt und zur Unterstützung der Nordmeergeleitzüge eingesetzt.[30] Die Bedingungen, denen die alliierten Schiffe während der Konvois ausgesetzt waren, erwiesen sich als extrem: eisiges Wetter, Schneestürme und häufige Angriffe durch die Luftwaffe und der Kriegsmarine.[31] Die Liverpool kam als Ersatz für den beschädigten Kreuzer HMS Trinidad im europäischen Nordmeer an. Sie schloss sich am 12. April dem Geleitzug QP 10 an, der aus 16 Handelsschiffen und fünf Zerstörern bestand, und begleitete ihn auf seiner Reise von der russischen Kola-Halbinsel nach Island.[32] Der Konvoi wurde bis zu seiner Ankunft in Reykjavík am 21. April wiederholt von U-Booten und Flugzeugen angegriffen. Vier Schiffe wurden versenkt und eines wurde beschädigt[33][34][35]

Mitte Mai schloss sich die Liverpool einer Gruppe von Kriegsschiffen an, die die Trinidad auf ihrer Rückreise nach Großbritannien eskortieren sollte. Der Geleitschutz, positionierte sich westlich der Bäreninsel in der Barentssee, um sich mit dem Kreuzer zu treffen. Am 14. Mai geriet die Trinidad wiederholt unter Beschuss und wurde durch Bomben in Brand gesetzt. Die Briten mussten das Schiff evakuieren und am nächsten Tag versenken, als das Feuer unkontrollierbar wurde.[36] Die Liverpool und der Rest von Konteradmiral Burroughs Gruppe gerieten auf der Rückfahrt selbst unter Beschuss.[33] Am 25. Mai begann die Liverpool mit der Eskortierung von PQ 16,[36] einem Konvoi von 35 Handelsschiffen auf dem Weg nach Murmansk, dem größten Konvoi, der bisher zur Unterstützung der Sowjetunion unternommen wurde.[33] PQ 16 hatte beträchtlichen Schutz, darunter die leichten und schweren Kreuzer Nigeria, Kent und Norfolk sowie zahlreiche Zerstörer und U-Boote, wobei die Homefleet aus der Ferne Deckung bot. Der Konvoi geriet unweigerlich unter Beschuss, beginnend mit einem Einsatz am 25. Mai, bei dem der Frachter SS Carlton beschädigt wurde.[33] Anhaltende Angriffe von U-Booten und mindestens 242 deutschen Flugzeugen führten am 26. und 27. Mai zur Versenkung von insgesamt sieben Schiffen.[33] Am 26. Mai wechselte die Kreuzer-Eskorte zum zurückkehrenden Konvoi QP 12.[37]

Im Juni kehrte die Liverpool ins Mittelmeer zurück, um an der Operation Harpoon teilzunehmen, die Teil der Malta-Konvois war.[30] Während sie der Force W zugeteilt war, um den Konvoi WS.19 am 14. Juni zu decken,[38] wurden die Liverpool und der Konvoi von mindestens 38 Flugzeugen der Achsenmächte angegriffen. Sie beschädigten die Liverpool und versenkten den niederländischen Frachter Tanimbar,[39] wodurch der Konvoi letztlich keine direkte Kreuzereskorte mehr hatte, da die HMS Kenya und idie HMS Charybdis die Flugzeugträger der Force W deckten, als italienische Schiffe die verbliebenen Frachtschiffe und Zerstörer angriffen.[40] Der Einschlag des Torpedos, der die Liverpool an Steuerbord auf Höhe des Maschinenraums traf, führte dazu, dass der Kreuzer teilweise überflutet wurde und dadurch die Maschinen und die Ruderanlage ausfielen.[11] Die jetzt nur noch mit 4 Knoten (7,4 km/h) fahrende Liverpool musste vom Zerstörer HMS Antelope in Schlepptau genommen werden.[41] Für den Rest des Tages konzentrierten sich die italienischen Flugzeuge vermehrt auf die beschädigte Liverpool als auf den Konvoi.[42] Vor der Ankunft in Gibraltar am 17. Juni geriet die Gruppe unter einen weiteren Luftangriff, und die Liverpool erlitt durch Beinahezusammenstöße zusätzlichen Schaden. Im Logbuch des Schiffes wurden die Verluste mit 15 Toten und 22 Verwundeten angegeben.[61]

In Gibraltar wurde die Liverpool behelfsmäßig repariert und kehrte im August nach Großbritannien zurück.[30] Obwohl die Reparaturen in Rosyth im Juli 1943 abgeschlossen waren, wurde der Liverpool bis Ende 1945 keine ausreichende Besatzung zugewiesen.[3] In Rosyth wurde die Liverpool einer längeren Umrüstungs- und Wartungsphase unterzogen.[30] Im Zuge der Umrüstung wurde die Radaranlage der Liverpool aufgerüstet,[4] der "X"-Turm und das Flugzeugkatapult entfernt und die Defensivbewaffnung des Kreuzers vergrößert (u. a. auf 28 Pom-Poms in sechs Vierfach- und vier Einzellafetten, sieben Bofors 40-mm-Geschütze in Einzellafetten und fünf 20-mm-Oerlikon-Kanonen.[2]

Nachkriegszeit (1945–1958)

Im Oktober 1945 kehrte die Liverpool in den Dienst zurück und schloss sich dem 15. Kreuzergeschwader der Mittelmeerflotte an, in dem sie hauptsächlich als Flaggschiff diente.[30] Im Oktober 1946 wurde der Besuch der Liverpool in Griechenland durch durch den Korfu-Kanal-Zwischenfall unterbrochen bei dem die Zerstörer HMS Saumarez und HMS Volage versenkt wurden. Mit Admiral Algernon Willis an Bord fuhr das Schiff daraufhin nach Korfu und nahm dort den verwundeten Kapitän der Saumarez auf.[43] Im April 1948 transportierte der Kreuzer olympische Fackeln und ähnliche Gegenstände zur Vorbereitung des feierlichen Auftakts der Olympischen Sommerspiele in London.[65]

Am 22. Januar 1950 empfing die Liverpool im Hafen von Alexandria König Faruq von Ägypten. Der Kreuzer gab einen Salut mit 21 Kanonen ab, Farouk traf Vizeadmiral Louis Mountbatten und den ägyptischen Botschafter und äußerte später seine "Freude über den Besuch und die Erneuerung meiner Bekanntschaft mit der Royal Navy". Im September 1951 besuchte die Liverpool als Flaggschiff von Admiral John Edelsten als erstes britisches Kriegsschiff der Nachkriegszeit Jugoslawien und wurde in der Stadt Split von Marschall Tito inspiziert.[67] Es war der erste offizielle Besuch der Royal Navy in diesem Land seit zwölf Jahren.[68]

Nach der Aufhebung des anglo-ägyptischen Vertrags im Oktober 1951 entsandte die Royal Navy Schiffe nach Port Said, nachdem die Hafenarbeiter aus Protest gegen die britische Verwaltung der Suezkanalzone einen Streik ausgerufen hatten. Die Kreuzer Gambia und Liverpool übernahmen nacheinander die Zuständigkeit für den Hafenbetrieb, indem sie Männer als Ersatz für die fehlenden Arbeiter bereitstellten und Angriffe der Guerilla auf die Anlagen abwehrten.[44] Im Januar beschuldigten ägyptische Medien die Liverpool, während eines Gefechts mit Guerillas in den Hafen geschossen zu haben, was das britische Militär vehement bestritt und auf eine Fehlinformation zurückführte.[70]

Nach ihrer Außerdienststellung im Jahr 1952 wurde die Liverpool in der Marinewerft von Portsmouth in die Reserve überführt.[1] Dort wurde das Schiff vom "Senior Officer, Reserve Fleet" und seinem Personal genutzt.[71] Es wurden umfassende Pläne für die Modernisierung der HMS Liverpool ausgearbeitet. Die Kreuzer der Town-Klasse wurden als geeignet für die Montage von drei der neuen QF 6 inch Mark N5 eingestuft,[72] während die kleineren Kreuzer der Fiji- und Minotaur-Klasse nur zwei Geschütze aufnehmen konnten. Die HMS Belfast und die Liverpool, die beiden größten Kreuzer der Town-Klasse, galten in den frühen 1950er Jahren als vorrangig zu modernisierende Schiffe [45] und waren zusammen mit den Kreuzern der Minotaur-Klasse, der HMS Superb und der HMS Swiftsure, die einzigen Kreuzer aus der Kriegszeit, für die ein vollständiger Schiffsplan zur Modernisierung mit Waffensystemen für die Nachkriegszeit erstellt wurde. Die schrittweise Rationalisierung der Royal Navy begann jedoch in den 1950er Jahren im Rahmen von Duncan Sandys' 1957 Defence White Paper, und die Reserve von mindestens 551 Schiffen wurde abgeschafft. [46] Mit der vollständigen Außerdienststellung der Kreuzer aus Kriegszeiten in den 1960er Jahren wurden die Aufgaben der Liverpool und ihrer Schwesternschiffe durch die Lenkwaffenzerstörer der County-Klasse und die drei Kreuzer der Tiger-Klasse ersetzt. [47] Schießlich wurde die Liverpool nach 20 Jahren in Dienst nach Bo'Ness in Schottland verkauft, wo sie im Juli 1958 abgewrackt wurde.[48]

Technik

Die leichten Kreuzer der Town-Klasse wurden als Gegenentwurf zu den japanischen Kreuzern der Mogami-Klasse entworfen, die in den frühen 1930er Jahren gebaut wurden. Die Liverpool gehörte zu einer Baureihe von drei Schiffen die mit den stärksten Maschinen ausgestattet wurden und zusätzlich über die größte Breite aller Kreuzer der Royal Navy nach 1927 verfügten. Dies geschah um die Geschwindigkeit und Stabilität trotz des Gewichts einer weiteren Deckspanzerung sowie eines zweiten Niedrigwinkel-Zielrechners zu gewährleisten[49][4] Das Schiff hatte eine Gesamtlänge von 180.10 m, eine Breite von 19.80 m und einen Tiefgang von 6.30 m. Verdrängung lag zwischen 9.545 t und 12.120 t.[50][2]

Antrieb

Die Liverpool war mit vier Parsons-Dampfturbinensätzen, ausgestattet die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 82.500 PS (61.500 kW) entwickelten mit der sie Höchstgeschwindigkeit von 32,3 Knoten (59,8 km/h;) erreichte. Der Dampf wurde von vier Admiralty-Trommelkesseln geliefert. Das Schiff konnte maximal 2.108 t Heizöl mitführen, was ihr bei 14 Knoten (26 km/h) eine Reichweite von 6.000 Seemeilen (11.110 km) ermöglichte. Die Besatzung des Schiffes bestand aus 800-850 Offizieren und Mannschaft.[4][2]

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung der Liverpool bestand aus zwölf 152-mm Kanonen in vier Dreifach-Geschütztürmen[4][6], die von vorne nach hinten mit "A", "B", "X" und "Y" klassifiziert wurden. Ihre Sekundärbewaffnung bestand aus acht 102 mm Geschützen in Zwillingslafetten, die sowohl für Luft auch für Bodenziele eingesetzt wurden.[4][7] Ihre leichte Flugabwehr bestand aus 40 mm Kanonen[8] ("Pom-Pom") in Vierfachlafetten und 12,7 mm Vickers-Maschinengewehre in zwei Vierfachlafetten. Das Schiff verfügte außerdem über zwei Dreifach-Lafetten für 533 mm Torpedos.[4]

Panzerung

Dem Schiff fehlte ein Panzergürtel über die gesamte Länge der Wasserlinie. Die Seiten der Kessel- und Maschinenräume der Liverpool und die Seiten der Magazine waren mit einer Panzerung von 114 mm geschützt. Die Oberseite der Magazine und die Maschinenräume waren mit einer Panzerung von 51 mm geschützt. Die Panzerung der Hauptgeschütztürme hatte eine Stärke zwischen 51 mm und 102 mm.[4]

Literatur

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Commons: HMS Liverpool (C11) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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Kategorie:Town-Klasse (1936) Kategorie:Schiff im Zweiten Weltkrieg