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„Fritz Cropp“ – Versionsunterschied

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Der Sohn eines Fabrikbesitzers studierte Medizin an der [[Philipps-Universität Marburg]] und wurde dort Mitglied des [[Corps Hasso-Nassovia]].<ref>''[[Kösener Corpslisten]]'' 1960, '''99,''' S. 820.</ref> Er ließ sich nach dem Ersten Weltkrieg 1920 als Stadtarzt in [[Delmenhorst]] nieder. Ein Jahr zuvor war Cropp in die [[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]] eingetreten sowie 1923 in den [[Alldeutscher Verband|Alldeutschen Verband]]. 1931 folgte sein Übertritt zur [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und der [[Sturmabteilung|SA]] (Sanitätsoberführer; 1939). Daneben war er noch Mitglied im [[Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund|NS-Ärztebund]]. Für die NSDAP trat Cropp als [[Reichsredner|Gauredner]] auf. Seit 1932 saß er für die Partei im [[Oldenburgischer Landtag|Oldenburgischen Landtag]].
Der Sohn eines Fabrikbesitzers studierte Medizin an der [[Philipps-Universität Marburg]] und wurde dort Mitglied des [[Corps Hasso-Nassovia]].<ref>''[[Kösener Corpslisten]]'' 1960, '''99,''' S. 820.</ref> Er ließ sich nach dem Ersten Weltkrieg 1920 als Stadtarzt in [[Delmenhorst]] nieder. Ein Jahr zuvor war Cropp in die [[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]] eingetreten sowie 1923 in den [[Alldeutscher Verband|Alldeutschen Verband]]. 1931 folgte sein Übertritt zur [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und der [[Sturmabteilung|SA]] (Sanitätsoberführer; 1939). Daneben war er noch Mitglied im [[Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund|NS-Ärztebund]]. Für die NSDAP trat Cropp als [[Reichsredner|Gauredner]] auf. Seit 1932 saß er für die Partei im [[Oldenburgischer Landtag|Oldenburgischen Landtag]].


In Oldenburg wurde Fritz Cropp 1933 zum Landesmedizinalrat ernannt. Zwei Jahre später, 1935, folgte seine Versetzung nach [[Berlin]], wo er als [[Ministerialrat]] in der Abteilung IV (Gesundheitswesen und Volkspflege) im [[Reichsinnenministerium]] tätig war. Seit 1939 war er [[Ministerialdirigent]]. Ab 1940 war Fritz Cropp maßgeblich in die nationalsozialistische „Euthanasie“, die sogenannte [[Aktion T4]], involviert. Als Vorgesetzter von [[Herbert Linden]], einem der Hauptorganisatoren der Aktion T4, war er zuständig für Krankenverlegungen. Von 1943 bis zum Kriegsende hatte er die Funktion des Generalreferenten für Luftkriegsschäden inne.
In Oldenburg wurde Fritz Cropp 1933 zum Landesmedizinalrat ernannt. Zwei Jahre später, 1935, folgte seine Versetzung nach [[Berlin]], wo er als [[Ministerialrat]] in der Abteilung IV (Gesundheitswesen und Volkspflege) im [[Reichsinnenministerium]] tätig war. Seit 1939 war er [[Ministerialdirigent]], später wurde er [[Ministerialdirektor]] und stellvertretender Leiter der Gesundheitsabteilung des Ministeriums.<ref>{{Literatur |Autor=Winfried Süß |Titel=Der "Volkskörper" im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945 |Verlag=Oldenbourg Verlag |Datum=2009-01-01 |ISBN=978-3-486-59625-0 |Seiten=105 |Online=https://books.google.de/books?id=QahJAAAAQBAJ&printsec=copyright&hl=de&source=gbs_pub_info_r#v=onepage&q&f=false |Abruf=2021-07-19}}</ref> Ab 1940 war Fritz Cropp maßgeblich in die nationalsozialistische „Euthanasie“, die sogenannte [[Aktion T4]], involviert. Als Vorgesetzter von [[Herbert Linden]], einem der Hauptorganisatoren der Aktion T4, war er zuständig für Krankenverlegungen. Von 1943 bis zum Kriegsende hatte er die Funktion des Generalreferenten für Luftkriegsschäden inne.


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Nach der [[KZ Neuengamme#Nach dem Kriegsende|Internierung in Neuengamme]] ließ er sich als praktischer Arzt in [[Delmenhorst]] nieder. Nach einem Urteil des Landes[[entnazifizierung]]s<nowiki/>ausschusses in Oldenburg, welcher ihn als „politisch nicht tragbar“ einstufte, durfte er sich nicht mehr politisch engagieren. Seit 1949 war Cropp Berater beim Centralausschuß West der Inneren Mission in [[Von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel|Bethel]]. Er trat 1952 in den Ruhestand und bezog als ehemaliger Ministerialbeamter eine Pension.
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Version vom 19. Juli 2021, 21:56 Uhr

Fritz Cropp (* 25. Oktober 1887 in Oldenburg; † 6. April 1984 in Bremen) war ein deutscher Arzt und NS-Beamter.

Leben

Der Sohn eines Fabrikbesitzers studierte Medizin an der Philipps-Universität Marburg und wurde dort Mitglied des Corps Hasso-Nassovia.[1] Er ließ sich nach dem Ersten Weltkrieg 1920 als Stadtarzt in Delmenhorst nieder. Ein Jahr zuvor war Cropp in die DNVP eingetreten sowie 1923 in den Alldeutschen Verband. 1931 folgte sein Übertritt zur NSDAP und der SA (Sanitätsoberführer; 1939). Daneben war er noch Mitglied im NS-Ärztebund. Für die NSDAP trat Cropp als Gauredner auf. Seit 1932 saß er für die Partei im Oldenburgischen Landtag.

In Oldenburg wurde Fritz Cropp 1933 zum Landesmedizinalrat ernannt. Zwei Jahre später, 1935, folgte seine Versetzung nach Berlin, wo er als Ministerialrat in der Abteilung IV (Gesundheitswesen und Volkspflege) im Reichsinnenministerium tätig war. Seit 1939 war er Ministerialdirigent, später wurde er Ministerialdirektor und stellvertretender Leiter der Gesundheitsabteilung des Ministeriums.[2] Ab 1940 war Fritz Cropp maßgeblich in die nationalsozialistische „Euthanasie“, die sogenannte Aktion T4, involviert. Als Vorgesetzter von Herbert Linden, einem der Hauptorganisatoren der Aktion T4, war er zuständig für Krankenverlegungen. Von 1943 bis zum Kriegsende hatte er die Funktion des Generalreferenten für Luftkriegsschäden inne.

Nach der Internierung in Neuengamme ließ er sich als praktischer Arzt in Delmenhorst nieder. Nach einem Urteil des Landesentnazifizierungsausschusses in Oldenburg, welcher ihn als „politisch nicht tragbar“ einstufte, durfte er sich nicht mehr politisch engagieren. Seit 1949 war Cropp Berater beim Centralausschuß West der Inneren Mission in Bethel. Er trat 1952 in den Ruhestand und bezog als ehemaliger Ministerialbeamter eine Pension.

Literatur

  • Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier, 1919–1945. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, S. 76.
  • Ernst Klee: Fritz Cropp, Eintrag in ders.: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Aktualisierte Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 98.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 99, S. 820.
  2. Winfried Süß: Der "Volkskörper" im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945. Oldenbourg Verlag, 2009, ISBN 978-3-486-59625-0, S. 105 (google.de [abgerufen am 19. Juli 2021]).