Zum Inhalt springen

Theorie der interpersonalen Beziehung in der Pflege und Aphrodite: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Gamma (Diskussion | Beiträge)
 
K Nach Regionen und Heiligtümern: Typographische Anführungszeichen korrigiert | Helfer gesucht
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Lückenhaft|
Die '''Theorie der interpersonalen Beziehung in der Pflege''' ist eine von der [[Vereinigte Staaten von Amerika|amerikanischen]] Pflegetheoretikerin [[Hildegard Peplau]] entwickelte [[Pflegetheorie]], die [[1952]] unter dem Titel ''Interpersonal Relations in Nursing: A Conceptual Frame of Reference for Psychodynamic Nursing''<ref>{{Literatur|Autor=Hildegard E Peplau|Titel=Interpersonal Relations in Nursing: A Conceptual Frame of Reference for Psychodynamic Nursing|Verlag=Putnam|Ort=1952|Originalsprache=en}}</ref> veröffentlicht wurde. Peplaus Theorie ist die erste Pflegetheorie die nach [[Florence Nightingale]]s 1859 publizierten ''Notes on Nursing'' erschien und hatte einen maßgeblichen Einfluss für die Entwicklung der [[Pflegeforschung]], der [[Pflegepädagogik|Pflegebildung]], der Pflegekultur und des pflegerischen Selbstverständnisses. Innerhalb der deutschsprachigen Pflegewissenschaft wird diese Theorie auch mit dem feststehenden Ausdruck '''Zwischenmenschliche Beziehungen in der Pflege''' bezeichnet.
* Belegstellen für Quelle(n) des Mythos sind nicht durchgängig aufgeführt
Siehe auch [[Wikipedia:Redaktion Altertum/Antike Mythologie]].
Lösche den betreffenden Listenpunkt, wenn er erledigt ist.|In diesem Artikel zur griechischen Mythologie}}
{{Dieser Artikel|erläutert die Göttin Aphrodite. Weitere Bedeutungen von ''Aphrodite'' finden sich unter [[Aphrodite (Begriffsklärung)]].}}
[[Datei:Venus de Milo Louvre Ma399-02b.jpg|miniatur|hochkant=0.6|[[Venus von Milo]] (Paris, [[Louvre]])]]
'''Aphrodite''' ({{ELSalt|Ἀφροδίτη}}) ist in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] die Göttin der [[Liebe]], der [[Schönheit]] und der sinnlichen [[Begierde]] und eine der kanonischen zwölf [[Olympioi|olympischen Gottheiten]]. Ursprünglich zuständig für das Wachsen und Entstehen, wurde sie erst später zur [[Liebesgott|Liebesgöttin]]. Das Pendant in der römischen Mythologie ist [[Venus (Mythologie)|Venus]].


== Geburt ==
Die Theorie setzt den konzeptuellen Bezugsrahmen für die ''Psychodynamische Pflege'', das der Peplauschen Theorie zugeordnete [[Pflegemodell]], welches vorrangig in der [[Psychiatrische Pflege|psychiatrischen Pflege]] eingesetzt wird. Peplaus Theorie wird innerhalb der pflegewissenschaftlichen Forschung als ''grand theory'' (engl. für „bedeutende Theorie“) eingestuft, das darin beschriebene Pflegemodell wird zu den [[Pflegemodell#Interaktionsmodelle|Interaktionsmodellen]] gezählt.<ref name="meleis">Klassifikation innerhalb der Liste nach Meleis, vgl. {{Literatur|Autor=Afaf Ibrahim Meleis|Titel=Theoretical Nursing: Development and Progress|Verlag=Lippincott Williams & Wilkins|Ort=1997|Seiten=310|ISBN=0-397-55259-9}}</ref>
[[Datei:Sandro Botticelli - La nascita di Venere - Google Art Project - edited.jpg|miniatur|Botticellis „Geburt der Venus“]]
Nach [[Hesiod]] ist sie die Tochter des [[Uranos]]. Dessen Sohn [[Kronos]] schnitt ihm, auf Rat seiner Mutter [[Gaia (Mythologie)|Gaia]], die [[Geschlechtsteil]]e mit einem [[Sichel (Werkzeug)|Sichelhieb]] ab und „''warf diese hinter sich''“ ins [[Meer]]. Das Blut und der Samen vermischten sich mit dem Meer, welches ringsum aufschäumte und daraus Aphrodite gebar, die dann zunächst nach [[Kythira|Kythera]], dann an der Küste von [[Zypern]] an Land ging.<ref>[[Hesiod]]: ''[[Theogonie]]'' 176 ff.</ref> Dort schmückten [[Horen (Mythologie)|Horen]] sie laut Homer, bei dem sie allerdings die Tochter des Zeus ist, bevor sie den Unsterblichen vorgestellt wurde.<ref>[[Homer]]: ''[[Hymne|Hymnos]] auf Aphrodite''.</ref>


[[Hyginus Mythographus]] adaptiert den Geburtsmythos der syrischen [[Semiramis]] und schreibt, sie sei aus einem Ei geschlüpft, welches von Fischen an Land gerollt und von Tauben ausgebrütet worden war.<ref>[[Hyginus Mythographus]]: ''Fabulae'', 197.</ref>
Ausgangspunkt der Theorie ist die Beziehung zwischen [[Gesundheits- und Krankenpfleger|Pflegekraft]] und der gepflegten Person innerhalb einer Pflegesituation, welche die alltäglichen Schwierigkeiten des Lebens widerspiegelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der [[Interaktion]] zwischen den Beteiligten und der Bestimmung der zugrunde liegenden Strukturen innerhalb dieser Beziehung. Diese Kenntnisse sollen die Pflegekraft in die Lage versetzen, die Interaktion so zu gestalten, dass sie für Pflegenden und Gepflegten zu einer Lernerfahrung wird. In der [[Metatheorie|metatheoretischen]] Auseinandersetzung mit der Theorie Peplaus wurden verschiedene kritische Punkte, beispielsweise die Asymmetrie des Machtgefüges innerhalb der Pflegebeziehung oder die Anwendbarkeit der Theorie auf nicht kommunikationsfähige Pflegebedürftige, diskutiert.


Nach [[Nonnos von Panopolis|Nonnos]] und [[Pausanias Periegetes|Pausanias]] ist es die Göttin [[Thalassa (Mythologie)|Thalassa]], „die See“, welche den Samen empfing. Nachdem sie im Olymp aufgenommen war, wurde sie Adoptivtochter des Zeus.
== Pflegegeschichtlicher Hintergrund ==


{{Zitat|Sie ist das erste Schöne, was sich aus Streit und Empörung der ursprünglichen Wesen gegeneinander entwickelt und gebildet hat. In ihr bildet sich die himmlische Zeugungskraft zu dem vollkommenen Schönen, das alle Wesen beherrscht und welchem von Göttern wie Menschen gehuldigt wird.|[[Gustav Schwab]]}}
Peplaus Theorie kommt im Zusammenhang mit dem [[Geschichte_der_Krankenpflege|pflegegeschichtlichen]] und gesellschaftlichen Kontext der 1950er Jahre eine besondere Bedeutung zu. In dieser Zeit entstanden, basierend auf den Entwicklungen in der [[Medizin]] und des allgemeinen Fortschrittglaubens, die ersten modern konzeptionierten [[Krankenhaus|Krankenhäuser]]. Die praktische Pflege, die bis dahin überwiegend nicht institutionalisiert im familiären Umfeld geleistet wurde, erlebte ein massive Technisierung und Anpassung an die veränderten Strukturen. Der Mensch wurde im Verständnis der 1950er in den getrennten Einheiten Körper und Geist betrachtet ([[Cartesianismus|Cartesianischer Dualismus]]), wobei sich die Medizin ausschließlich dem Körper zuwandte.<ref name="sills">{{Literatur|Autor=G. M. Sills, L. S. Beeber|Herausgeber=Maria Mischo-Kelling, Karin Wittneben|Titel=Hildegard Peplaus interpersonale Pflegekonzepte|Sammelwerk=Pflegebildung und Pflegetheorien|Verlag=Urban & Schwarzenberg|Ort=1995|Seiten=37–45|ISBN=3541167912}}</ref> Die Pflege wurde in dieser Zeit von der Medizin dominiert und verfügte über keine eigenständigen und [[pflegewissenschaft]]lichen Grundlagen. Für Peplau verursachten diese Rahmenbedingungen eine [[Tabu]]isierung der persönlichen Beziehung zwischen Gepflegtem und Pflegekraft.<ref>{{Literatur|Autor=Hildegard E Peplau, Gerhard Kelling, Maria Mischo-Kelling|Titel=Interpersonale Beziehungen in der Pflege: Ein konzeptueller Bezugsrahmen für eine psychodynamische Pflege|Sammelwerk=Pflegebildung und Pflegetheorien|Verlag=Recom|Ort=1995|Seiten=32|ISBN=3315000980}}</ref> Die Pflegetheorie Peplaus stieß vor diesem Hintergrund sowohl in der Pflege, wie auch im Gesundheitssystem auf Kritik und Widerstand.


{{Zitat|{{lang|grc|Μοῦσά μοι ἔννεπε ἔργα πολυχρύσου Ἀφροδίτης, Κύπριδος, ἥ τε θεοῖσιν ἐπὶ γλυκὺν ἵμερον ὦρσε καί τ' ἐδαμάσσατο λα καταθνητῶν ἀνθρώπων οἰωνούς τε διιπετέας καὶ θηρία πάντα, ἠμὲν ὅσ' ἤπειρος πολλὰ τρέφει ἠδ' ὅσα πόντος· πᾶσιν δ' ἔργα μέμηλεν ἐυστεφάνου Κυθερείης.}}|[[Homer]], Hymnus. 5,1-6}}
== Einflüsse und Quellen ==


Dieser [[Mythos]] verbindet sich mit einer seit der Antike bekannten Interpretation des Namens Aphrodite als „die&nbsp;Schaumgeborene“ (→ {{lang|grc|ὁ ἀφρός}}; ''aphrós'' ‚Schaum‘), wobei die Etymologie des zweiten Wortteils dunkel blieb. In jüngster Zeit hat man daher eine griechische Herleitungsmöglichkeit für den Götternamen bezweifelt und stattdessen auf die vage Karte einer orientalischen Herkunft gesetzt.<ref>Walter Burkert: ''Die Griechen und der Orient. Von Homer bis zu den Magiern''. C. H. Beck, München 2003, S. 38, 47 ff.</ref> Im Jahr 2005 hat Michael Janda eine [[Etymologie]] vorgelegt, die den Namen neben aphrós auf die Wurzel déatai ‚sie scheint, strahlt‘ (Infinitiv *déasthai) zurückführt. Janda hält den Mythos der Liebesgöttin, die auf dem Wellenkranz des Meeres erstrahlt, für urindogermanisch. Aphrodite würde sich damit zunächst als ein Beiname und dann als eine der zahlreichen Nachfolgerinnen der Morgenröte Eos, Tochter des Himmels (Zeus), erweisen.<ref>Michael Janda: ''Elysion. Entstehung und Entwicklung der griechischen Religion''. Institut für Sprachen und Literaturen der Universität Innsbruck, Innsbruck 2005, S.&nbsp;349–360.</ref>
Peplaus analytische Arbeit wurde vor allem durch [[Erich Fromm]] beeinflusst, bei dem sie während ihres Studiums einige Kurse belegte. Ihre theoretischen Grundlagen zur [[Interpersonale Wahrnehmung|interpersonalen Wahrnehmung]] stammen aus dem Umfeld der [[Neopsychoanalyse]], deren Pioniere sie in den 1940ern während Praxiseinsätzen (''Internship'') im psychiatrischen Krankenhaus Chestnut Lodge kennenlernte. Die Zusammenarbeit mit [[Karen Horney]], [[Frieda Fromm-Reichmann]], [[Harry Stack Sullivan]] und [[Clara Thompson]] hat das Verständnis Peplaus für das Zusammenwirken von Pflege und Gepflegtem nachhaltig geprägt und bildet die Grundlage für die Entwicklung der psychodynamische Pflege.<ref>{{Literatur|Autor=Barbara J. Callaway|Titel=Hildegard Peplau: Psychiatric Nurse of the Century|Verlag=Springer Publishing Company|Ort=2002|Seiten=65–94|ISBN=0826138829}}</ref> Peplau benennt selbst einen starken Einfluss [[Sigmund Freud|Freuds]] für die [[Persönlichkeitstheorie|persönlichkeitstheoretischen]] Ansätze und die Arbeiten des [[Humanistische Psychologie|humanistischen Psychologen]] [[Abraham Maslow|Maslows]] im Bereich der [[Motivation]]s- und [[Soziale_Arbeit#Bedürfnistheorie|Bedürfnistheorie]].<ref>{{Literatur|Autor=Ann Marriner-Tomey|Titel=Pflegetheoretikerinnen und ihr Werk|Verlag=Recom|Ort=1992|Seiten=310|ISBN=3-315-00082-4}}</ref>


Es gibt auch andere Mythen über die Abstammung der Göttin:
== Pflegewissenschaftliche Einteilung ==
* Bei [[Homer]] ist sie die Tochter von [[Zeus]] und [[Dione (Mutter der Aphrodite)|Dione]].
* Andere berichten, sie sei in einer Muschel geboren, wie es [[Sandro Botticelli|Botticelli]] in seinem Bild der römischen Göttin [[Venus (Mythologie)|Venus]] darstellt.
* Eine weitere Quelle nennt sie gemeinsam mit den [[Erinyen]] und den [[Moiren]] als Tochter des [[Kronos]].


== Göttin der Schönheit und der Liebe ==
Pflegetheorien werden neben der Definition zentraler Faktoren und [[Phänomen]]e auch nach ihrem Ursprung, ihrer Entstehung, ihrer Bedeutung, ihrer Logik, ihrer Anwendbarkeit und ihrer Übertragbarkeit beziehungsweise nach ihrem [[Abstraktion]]sniveau unterschieden. Dabei ist die Reichweite der Theorie für das zugehörige Pflegemodell von entscheidender Bedeutung für die Ableitungsfähigkeit weiterer kleinerer Theorien und Modelle, für die Anwendbarkeit innerhalb verschiedener Pflegekulturen und für die Denkschule, der sie zugeordnet wird. Typisch für die Theorien der ersten Generation, zu denen Peplaus Theorie gehört, sind umfassende, meist [[Induktion (Denken)|induktiv]] entstandene Konzepte mit hoher Reichweite, die als ''grand theory'' klassifiziert werden.<ref name="meleis"/> Die Theorie der interpersonalen Pflege bildete innerhalb dieser Theorien eine Ausnahme, da sie zunächst einen Schwerpunkt auf die Anwendbarkeit in der psychiatrischen Pflege setzte. Dadurch hatte sie anfangs nur eine mittlere Reichweite, die aber in den nachfolgenden theoretischen Überlegungen Peplaus auf eine allgemeine Anwendbarkeit ausgedehnt wurde. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Pflegetheorien ist das der Theorie zugrunde liegende Menschenbild. Dies kann systemisch, mechanistisch oder wie bei Peplau [[Holismus|holistisch]] beziehungsweise [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlich]] sein.
=== Aphrodites Liebschaften ===
Verheiratet war Aphrodite mit [[Hephaistos]], dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst, den sie allerdings ständig mit Sterblichen und Unsterblichen betrog. Notorisch war ihre lange Beziehung zum Kriegsgott [[Ares]], aus der [[Eros (Mythologie)|Eros]], [[Harmonia]], [[Phobos (Mythologie)|Phobos]], [[Deimos (Mythologie)|Deimos]] und [[Anteros]] entstanden – wie es auch [[Demodokos (Sänger des Alkinoos)|Demodokos]] bei den [[Phaiaken]] in seinem burlesken Lied besingt.
Laut [[Homer]] wurden die beiden mitten im Akt von Hephaistos ''[[in flagranti]]'' in einem Netz gefangen. Als er sie so den anderen Göttern präsentierte, erhoben diese das sprichwörtliche [[Homerisches Gelächter|homerische Gelächter]].


Aus Aphrodites Liebschaft mit dem [[Troja]]ner [[Anchises]] ging [[Aeneas|Äneas]] (griech. Aineias) hervor, Held im [[Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieg]], der dann zu den mythischen Stammvätern der [[Rom|Römer]] gehören sollte und aus dessen Sohn angeblich das Geschlecht der Julier, zu dem auch [[Gaius Julius Cäsar]] gehörte, entsprang.
Innerhalb der Pflegetheorie werden verschiedenen Klassifikationssysteme verwendet, in denen die Einteilung in eine Modellgruppe Rückschlüsse auf die Art der Theorie zulässt. [[Afaf Ibrahim Meleis]], die sich auf die Grundlagenforschungen von Donaldson und Crowley stützt, verwendet die Einteilung in vier ''schools of thought'' (engl. für Denkschulen); innerhalb dieses Systems wird die Theorie der interpersonalen Pflege als Interaktionsmodell klassifiziert.<ref>Siehe hierzu Tabelle 2 in {{Literatur|Autor=Beate Rennen-Allhoff|Titel=Handbuch Pflegewissenschaft|Verlag=Juventa|Jahr=2000|Kapitel=Pflegetheorien|Seiten=52–53|ISBN=3779908085}}</ref> Andere Pflegewissenschaftler verwenden andere Einteilungen, beispielsweise wird es von [[Ann Marriner-Tomey|Marriner-Tomey]] als [[Pflegemodell#Humanistische Modelle|humanistisches Modell]] bezeichnet. <ref>{{Literatur|Autor=Ann Marriner-Tomey|Titel=Pflegetheoretikerinnen und ihr Werk|Verlag=Recom|Ort=1992|Seiten=22–56|ISBN=3-315-00082-4}}</ref>


Außerdem zeugte sie mit [[Dionysos]] den [[Priapos]] und mit [[Hermes]] den [[Hermaphroditos]].
== Zielsetzung und Schwerpunkte ==


Ferner hat sie den schönen [[Adonis]] zum Geliebten. Sie verbirgt ihn (als Samen) in einem Kasten und gibt ihn der in der Unterwelt – dem Schoß der Erde – thronenden [[Persephone (Mythologie)|Persephone]]; diese will ihn für immer behalten. Erst auf den Schiedsspruch des Zeus gibt sie ihn für zwei Drittel des Jahres der Aphrodite zurück. Bei der Jagd wird Adonis vom eifersüchtigen Ares in Gestalt eines [[Wildschwein|Keilers]] getötet.
=== Zielsetzung ===


=== Gefolge ===
Die Pflege hat nach Peplaus Theorie die Aufgabe, die Weiterentwicklung der Interaktionspartner – [[Pflegebedürftigkeit|Pflegebedürftiger]] und [[Pflegekraft]] – zu fördern und sie bei den auftretenden zwischenmenschlichen Problemen im Pflegeprozess zu unterstützen. Dazu muss die Pflegeausbildung nicht nur den Intellekt, sondern auch die Persönlichkeit der Pflegekräfte schulen, da deren Verhalten Einfluss darauf hat, wie gut oder schlecht der Patient mit seiner Erkrankung zurechtkommt.
Die [[Chariten]] wie auch Eros und Peitho gehören zu ihren ständigen Begleitern.


[[Datei:Gavin Hamilton 001.jpg|miniatur|Aphrodite verspricht Paris Helena zur Frau]]
=== Metaparadigma ===


=== Das Urteil des Paris ===
Nach dem pflegewissenschaftlichen Aspekt lassen sich die Pflegetheorien in vier Paradigmen einteilen. Sie werden in ihrer Gesamtheit als [[Pflegemodell#Metaparadigma der Pflege|Metaparadigma der Pflege]] bezeichnet und umfassen die Bereiche Mensch/Person, Umwelt, Gesundheit/Krankheit und Pflege. Anhand dieser Kriterien lassen sich die Zielsetzung, das Selbstverständnis und die Systematik einer jeden Theorie beschreiben und erfassen. Das Metaparadigma als beschreibendes Element ist pflegewissenschaftlich und metatheoretisch umstritten, wird aber innerhalb der Pflegebildung verwendet, um einen zusammenfassenden Überblick über eine Pflegetheorie zu geben.<ref>Die von Kuhn 1970 entwickelten und von Kim differenzierten Paradigmen werden insbesondere wegen der Verwendung des Paradigmas ''Pflege'' als Selbstbeschreibung der Pflege hinterfragt, siehe hierzu auch {{Literatur|Autor=Beate Rennen-Allhoff|Titel=Handbuch Pflegewissenschaft|Verlag=Juventa|Jahr=2000|Kapitel=Pflegetheorien|Seiten=53–55|ISBN=3779908085}}</ref>
Der Sage nach soll Aphrodite den [[Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieg]] ausgelöst haben, als sie mit [[Hera]] und [[Athene]] den trojanischen Königssohn [[Paris (Mythologie)|Paris]] um das Urteil ersucht habe, welche von ihnen die Schönste sei. Dabei versuchte jede Göttin, ihn zu bestechen, und der Trojaner entschied sich für Aphrodite, da sie ihm die schönste Frau der Welt versprochen hatte. Dieses Ereignis ist als [[Urteil des Paris]] bekannt und gilt durch den resultierenden Raub der [[Helena (Mythologie)|Helena]] als mythologischer Auslöser des Zuges der Griechen gegen [[Troja]]. Während der zehnjährigen Belagerung unterstützte sie, gemeinsam mit Ares, Troja nach Kräften, doch standen Hera und Athene auf der Seite der Griechen.


== Symbole und Attribute ==
;Mensch: Der Theorie liegt ein [[Ganzheitlichkeit|ganzheitliches]] Menschenbild zugrunde, das heißt, der Mensch wird als einzigartiges, individuelles Wesen wahrgenommen und nicht auf die Funktion seiner Organe reduziert. Die zwischenmenschlichen Beziehungen des Individuums, die Teil seiner Existenz sind und diese beeinflussen, werden durch verschiedene innere und äußere Umstände gesteuert.<ref>{{Literatur|Autor=Hildegard E Peplau, Gerhard Kelling, Maria Mischo-Kelling|Titel=Interpersonale Beziehungen in der Pflege: Ein konzeptueller Bezugsrahmen für eine psychodynamische Pflege|Sammelwerk=Pflegebildung und Pflegetheorien|Verlag=Recom|Ort=1995|Seiten=37|ISBN=3315000980}}</ref>
[[Datei:Aphrodite head Kaufmann Louvre.jpg|miniatur|hochkant|Aphrodite von [[Knidos]]]]
Die Göttin wird oft in Verbindung mit Tieren wie der [[Tauben|Taube]], der [[Schwalben|Schwalbe]], dem [[Schwäne|Schwan]] und dem [[Sperlinge|Sperling]] gebracht, aber auch der [[Huftiere|Bock]], die [[Schildkröte]], der [[Delfine|Delfin]] und der [[Hasen|Hase]] kann ihr Symbol sein. Ihr Symbol ist außerdem der Spiegel. Insbesondere ist sie die Göttin der Blumen, Bäume und Früchte, unter denen ihr [[Windröschen|Anemone]], [[Rosen|Rose]], [[Zypressen|Zypresse]], [[Linden (Botanik)|Linde]], [[Myrte]] und [[Kulturapfel|Apfel]] heilig sind.


Auch durch [[Oregano|Dost]], [[Granatapfel]] und [[Mohn]]blüte wird sie repräsentiert. Zu ihren Kranzblumen gehörte auch der spitzblättrige [[Spargel]] (''asparagus acutifolius''). Viele Pflanzen, die psychoaktiv oder erotisierend wirken, intensiv duften oder deren Form Symbolcharakter hat, wurden mit Aphrodite in Zusammenhang gebracht ([[Aphrodisiaka]]) und zu ihren Festen verwendet. Auf [[Zypern]], [[Samos]] und [[Kreta]] sowie in [[Athen]] und am [[Kephisos]] gehörten ihr heilige [[Hain]]e und Blumengärten.
;Umwelt: Peplau bezeichnet die Umwelt als [[Mikrokosmos]]. Dieser beinhaltet sämtliche Bezugspersonen sowie alle zwischenmenschlichen Beziehungen, innerhalb welcher sich der Pflegebedürftige bewegt.


In der [[Pneuma]]lehre des [[Platon]] wird der Aphrodite eine der vier Formen des göttlichen Anhauchens ''„[[Epipnoia]]“'' zugeordnet. ([[Resch]], 239)
;Gesundheit/Krankheit: Gesundheit wird von Peplau als fortlaufender Prozess der Persönlichkeitsentwicklung und anderer menschlicher Bedürfnisse, beispielsweise der Emotion, definiert. Gesundheit ist sowohl auf ein kreatives, aktives, nützliches und leistungsfähiges persönliches Leben als auch auf das Gemeinschaftsleben ausgerichtet.<ref name="sills"/>


Ihren unwiderstehlichen Liebreiz verdankte sie ihrem magischen [[Gürtel]] ''„[[Chariten|charis]]“'' („Gürtel der Aphrodite“), den sie auf Bitten sogar gelegentlich auslieh, z.&nbsp;B. an [[Hera]]. Ihr Mann, der Schmiedegott, hatte ihn ihr aus Gold und Edelsteinen gefertigt.
;Pflege: In der peplauschen Pflegetheorie wird Pflege als ein therapeutisch bedeutsamer zwischenmenschlicher Prozess beschrieben, der die Förderung der Gesundheit zum Ziel hat. Dieser soll die Kraft zur Entwicklung einer Persönlichkeit geben, die es dem Pflegebedürftigen ermöglicht, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Pflege kann darüber hinaus als ein pädagogisches Instrument angesehen werden.<ref name="MHC 68“>{{Literatur|Autor=Werner Marschall, M Gacmann, Jörg Utschakowski|Titel=Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege - Mental Health Care|Verlag=Springer|Jahr=2006|Seiten=68–69|ISBN=3540294325}}</ref>


== Schlüsselkonzepte ==
== Beinamen und Titel ==
[[Datei:Aphrodite8.jpg|miniatur|hochkant|[[Archäologisches Nationalmuseum (Athen)]]]]
Aphrodite hat zahlreiche mehrgestaltige [[Manifestation]]en und Beinamen, die sich nach Aspekten (Verehrung), Heiligtümern (Kult), Regionen einteilen.
* [[Aphrodite Urania]]
* [[Areia]]
* pothia theron
* [[Aphrodite Pandemos]]
* Thalassía
Ursprünglich war Aphrodite wohl eine [[Muttergöttin|Mutter]]- und [[Fruchtbarkeitsgott|Fruchtbarkeitsgöttin]] – des Wachsens und Entstehens. Indem auch der Natur ein sehnsüchtiges Verlangen zugeschrieben wurde, wurde aus ihr die Göttin der Liebe und allmählich die der Schönheit.


Frühe Forscher behaupten, dass der Ursprung ihrer Verehrung bereits in die Epoche zurückfalle, in welcher die Griechen noch mit den übrigen [[Indoeuropäer|indoeuropäischen]] Völkern eine Einheit bildeten; bei der Mehrzahl dieser Völker finde sich eine ihr wesensverwandte Göttin. Andere, wie auch antike Schriftsteller wie [[Herodot]] und [[Pausanias]], sehen ihren Ursprung in [[Phönikien]] und dem vorderen Orient.
Die Struktur der Pflegetheorie nach Peplau basiert auf vier Schlüsselkonzepten:


Viele Züge der semitischen [[Astarte]] (Aschera, griech. ''Aschtaroth'') finden sich auch bei Aphrodite. Wie diese wurde sie bewaffnet dargestellt. Als solche hieß sie '''Areía''' und wurde zur Geliebten des [[Ares]], zu welchem sie auch schon insofern in mythologischer Beziehung stand, als er auch der Gott des [[Wettergott|Gewitters]] und somit auch der Befruchtung der Erde war.
*Das Konzept der Wechselseitigkeit
*Das Konzept der Phasenbezogenheit
*Die Bedürfnisse und die Stufen der Angst
*Das Konzept des interpersonalen Lernens


Später haben sich hauptsächlich drei Formen der Aphrodite herausgebildet – man kann auch sagen eine panhellenische dreifache „Große Mutter“.<br />In Homers [[Hymne|Hymnos]] erscheint die Göttin als „[[Potnia theron|Herrin der wilden Tiere]]“ (potnia theron), die sich auf ihren Wink paaren. Besonders wurde jedoch die Göttin der Liebe nach zwei Aspekten unterschieden der „heiligen, himmlischen“ '''[[Aphrodite Urania]]''' und der dem „ganzen Volk“ gehörenden '''Aphrodite Pandemos'''. Man spricht auch in diesem Zusammenhang von einem Dualismus der Aphrodite. [[Platon]] interpretierte diese (im ''[[Symposion (Platon)|Symposion]]'') als eine [[Homosexualität|homosexuelle]] und eine [[Heterosexualität|heterosexuelle]].
=== Konzept der Wechselseitigkeit ===
# „Die heilige Liebe“ („[[Heilig|sakral]]“):<br />'''Urania''' (''Venus caelestis''), „Die Himmlische“, „Die Himmelsgöttin“ steht für „die reine, himmlische, edle Liebe“. Als [[Urania]] wurde sie zur Adoptivtochter des Zeus als des lichten Himmels und der [[Dione (Mutter der Aphrodite)|Dione]] (Erdgöttin „Mutter des Universums“), der weiblichen Ergänzung desselben Aphrodite '''Dione''' gemacht und gern auf den lichten Höhen (''akroi'') der Berge verehrt, daher auch '''[[Akraia]]''' genannt. Als solcher dient ihr der Polos (oder [[Modios]]), ein runder, hoher, scheffelartiger Aufsatz, das Abbild des Himmelsgewölbes, und in gleicher Anschauung die Schildkröte als Symbol.
# „Die irdische Liebe“ („[[profan]]“):<br />'''Pandemos''' „die bei jeglichem Volk“, also auf Erden waltende, repräsentiert die sinnliche (auch dann die käufliche) Liebe. Platon beschreibt sie als die Göttin der „gemeinen Sittlichkeit“, andere Quellen sprechen davon, dass sie die Schutzherrin der [[Tempelprostitution]] gewesen sei. Aber auch der menschlichen Zeugung steht sie vor. Sie wurde auch die Göttin ('''Porné''' ''„die Kitzlerin“'') der [[Hetäre]]n und [[Lustknabe]]n, ähnlich wie im Mittelalter die büßende [[Maria Magdalena]] die Schutzheilige der [[Dirne]]n war.<br />Als '''Peitho''' ''„die Überredende“'' steht sie für die „Überredungskünste eines erotisches Abenteuers“. Sie verkörperte somit die süßen Worte, die ein Liebender finden musste, um die Geliebte zum Sex zu überreden.
# „Beschützerin der Seefahrt“:<br />'''Póntia''', '''Thalassía''' (''Venus marina''), '''Anadyoméne''' »die aus dem Meer Auftauchende«, '''Liménia ''' »Göttin des Meers und des Hafens« (''póntos'' bzw. ''thálassa''). Als Pontia stand sie ursprünglich nur der Fruchtbarkeit der Tierwelt des Meers vor, wurde aber allmählich zur Meergöttin überhaupt, besonders zur Göttin der Meeresstille und glücklichen Meerfahrt '''Euploia''' (bei den [[Knidos|Knidiern]]) sowie der Häfen (s. hierzu Horaz, carm. I, 3, 1). So wurde Thalassa (''„die See“'') ihre Mutter genannt und sie selbst oft mit [[Poseidon]] zusammen verehrt. Als einen der bemerkenswerten Tempel der Aphrodite Pontia wird der in der Stadt [[Hermione (Mythologie)|Hermione]] auf dem [[Peloponnes]] erwähnt. (Pausanias, 34.11)
#* Weitere zu diesem Aspekt gehörige sind: '''Aligéna''' („Seegeborene“), '''Epipóntia''' („auf der See“), '''Pelágia''' („von der Küste“).


Eine ältere, prähellenische Manifestation der Aphrodite, welche nicht unbedingt im Einklang mit ihrer späteren Rolle als griechische Liebesgöttin steht, gehört neben einer erschaffenden zu einer zerstörenden „Großen Göttin“. Sie wird auch als eine Form der Anpassung der dreifachen Göttin '''[[Moiren|Moira]]'''('''e''') [[Datei:Threefold-Symbol.png|20px]] ([[Trinität]]) gedeutet.
Nach Peplau steht die Beziehung zwischen Pflegendem und Gepflegtem im Zentrum einer Pflegesituation. Ausgehend von der Grundannahme, dass jeder Mensch immer einen Reife- und Bildungsprozess und ein Höchstmaß individueller Produktivität anstrebt, gilt dies auch für die beiden sich in der Pflegesituation befindlichen Interaktionspartner.<ref>{{Literatur|Autor=Hildegard E Peplau, Gerhard Kelling, Maria Mischo-Kelling|Titel=Interpersonale Beziehungen in der Pflege: Ein konzeptueller Bezugsrahmen für eine psychodynamische Pflege|Sammelwerk=Pflegebildung und Pflegetheorien|Verlag=Recom|Ort=1995|Seiten=101|ISBN=3315000980}}</ref> Dabei nehmen die beiden Parteien unterschiedliche Rollen ein, aus denen in der wechselseitigen Beziehung ein gegenseitiger Lern- und Reifeprozess entsteht, der eine erfolgreiche Pflegesituation kennzeichnet.
* „Die Bewaffnete/ Zerstörende“:
: '''Andróphonos''' »Die Männermordende«, repräsentiert einen Titel ihrer älteren Manifestation, der ihr als „Zerstörerin“ oder „Totengöttin“ verliehen wurde.
: '''Skotía''' „Die Dunkle“
: '''Epitymbídia''' die »Göttin der Gräber« und '''Meiboía''' die „Bienenkönigin“, die ihre Liebhaber kastrierte und durch Aussaugen tötete.
** Weitere diesem Aspekt zugeordnete Beinamen sind: '''Hoplisméne''' („die Bewaffnete“), '''Areía''' (von Ares, „die Kriegerische“), '''Enhóplios''' („die Gerüstete“), '''Anosía''' („die Heilende“), '''Basilís''' („die Königliche“), '''Eleémon''' („die Gnädige“), '''Xenía''' („die Gastfreundliche“), '''Symmachía''' („die im Kampf Verbündete“).


== Nach Regionen und Heiligtümern ==
Diese Grundannahme gilt gleichbedeutend für den Pflegebedürftigen und die Pflegekraft, obwohl beide unterschiedliche Rollen in der Situation einnehmen. Daraus folgt, dass beide in einer gelungenen Pflegesituation durch den wechselseitigen Austausch lernen und reifen. Peplau fordert, im völligen Gegensatz zu dem Rollenbild der 1950er Jahre, einen emotional bedeutsamen Austausch zwischen den Interaktionsteilnehmern.<ref name="sills"/> Die Pflegekraft soll dabei ihr Selbst als reife und edukative Kraft in die Pflegesituation einbringen, indem sie verschiedene durch den Pflegebedürftigen oder die Gesellschaft zugewiesene Rollen erfüllt. Diese Rollen werden durch ihre Professionalität mitbestimmt und umfassen eine Reihe von Pflichten, Rechten und Erwartungen, die an die jeweilige Rolle gebunden sind.
* '''Akidalía''' – Dieses [[Epitheton]] der Aphrodite wurde nach einer Quelle in [[Böotien]], in der sie zu baden pflegte, ihrem Namen hinzugefügt. ([[Vergil]] I, 720)
* Aphrodísion – Tempel der Aphrodite –, ein anderes Heiligtum der Aphrodite gab es in [[Kleinasien]] in der Stadt [[Aphrodisias]].
* [[Aphrodisia]] – Fest der Aphrodite
* Despina/'''Despoina''' – „Herrscherin“
* '''[[Erykine|Erykíne]]''' (lat. Erycina) – nach dem Berg Eryx auf Sizilien
* '''Kýpris''' (lat. Cypria), „Kyprosgeborene“, der sich von der Insel [[Kypros]] ableitet, wo sie zur Welt kam und wo ihr der erste Tempel errichtet wurde. Sie herrscht „über trautes Mädchengeplauder und Lächeln und Trug, süße Lust, Umarmung und Kosen“.
* '''Kythereía''', der sich von der ihr geweihten Insel [[Kythera]] ableitet.
* Die [[Paphos (Stadt)|Stadt Paphos]] auf [[Zypern]] (Kypros), war eines der Hauptzentren der Verehrung der Aphrodite. Daher der weitere Beiname der Göttin '''Paphía''' „die Paphische“. Dort wird noch heute Touristen gern der „Geburtsort der Aphrodite“ gezeigt, sowie nahe [[Latsi]] an der Nordküste die „Bäder der Aphrodite“. [[Kupfer]] und [[Zypresse]] sind ihr heilig (griech. ''kýpros'' wird auch als [[Hennastrauch|Hennapflanze]] gedeutet). Später wurde der Aphroditetempel von Paphos in ein Heiligtum der Jungfrau Maria umgewandelt, wo die [[Muttergottes]] bis heute als ''Panhagia Aphroditessa'' verehrt wird.
* '''Melaínis, Melaína''' »die Schwarze«, hieß Aphrodite am „Brunnen der Meliasten“ in [[Arkadien]], wo die Göttin gemeinsam mit dem [[Dionysos]] verehrt wurde. Der Name soll sich auf die Schwärze der Nacht beziehen, weil beim Menschen die Begattungen nicht wie bei den Tieren am Tage geschehen, sondern bei Nacht. (Pausanias, Arkadien, 6,5)
* Syria – aus [[Syria|Syrien]], [[Astarte]]
* '''[[Aphroditos|Aphróditos]]''', bezeichnet eine männlichere Form der Aphrodite mit maskuliner, bärtiger Gestalt, wie sie in Amathus auf Zypern verehrt wurde (Lurker).


<center><gallery>
==== Rollen ====
Datei:Afrodi8.JPG|Statue in [[Aphrodisias]]
Datei:Aphrodite Marmorstatue asb 2004 PICT3495.JPG|Marmorstatue
Datei:Aphroditegruppe.jpg|Marmorgruppe
</gallery></center>


== Kunst ==
Lernen innerhalb der Pflegesituation ist der Pflegekraft und dem Gepflegten in gleicher Weise möglich. Voraussetzung ist, dass sich die Pflegekraft ihrer Rolle bewusst ist und die Rolle wechseln kann, um den Patienten das Erlernen neuer Verhaltensweisen zu ermöglichen. Sie muss auch erkennen, wann die Beibehaltung einer Rolle zur Verminderung der Angst beim Gepflegten führt. Die Rollen, die eine Pflegekraft einnehmen kann oder die ihr zugeschrieben werden, wurden von Peplau, ohne den Anspruch der Vollständigkeit, einzeln beschrieben: Zunächst begegnen sich Pflegeperson und Pflegebedürftiger als ''Fremde''. Danach gibt es die Rollen der ''unterstützenden Person'' und der ''lehrenden Person'', Pflegepersonen können auch als ''Mutter-, Vater- oder Geschwisterersatz'' dienen, wenn dies dem Gepflegten das Ausleben vergangener Gefühle wie Abhängigkeit oder Hilflosigkeit ermöglicht. Zuletzt gibt es noch die ''beratende Rolle'' des pflegefachlichen Experten, die nach Peplau eine der wichtigsten Rollen in der professionellen Pflege darstellt.<ref>Ein Schaubild über die aufeinanderfolgenden Rollen innerhalb der interpersonalen Beziehung findet sich als Abb. 4.2 bei {{Literatur|Autor=Werner Marschall, M Gacmann, Jörg Utschakowski|Titel=Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege - Mental Health Care|Verlag=Springer|Jahr=2006|Seiten=68–69|ISBN=3540294325}}</ref>
Auch verschiedene Maler hat die in sich widersprüchliche Verbindung von Liebe und Krieg (Leben und Tod) häufig zu Werken inspiriert:


* [[Sandro Botticelli]] (ca. 1485): [[Die Geburt der Venus (Botticelli)|Die Geburt der Venus]] und Schlafender [[Mars (Mythologie)|Mars]] in der Obhut der Venus. Satyrkinder spielen mit seinen Waffen.
=== Konzept der Phasenbezogenheit ===
* [[Piero di Cosimo]] Venus, Mars und Amor(1498/1505): Mars selbst erscheint äußerlich der Venus angeähnelt, während seine Waffen zum Spielzeug in den Händen der Satyrkinder werden.
* [[Peter Paul Rubens|Rubens]] „Die Schrecken des Krieges“ (1637/38) – unter dem Eindruck des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]]
* [[Peter von Cornelius|Peter Cornelius]] Aphrodite schützt Paris gegen [[Menelaos]] (den Gatten der Helena), (1825/26): Kohle auf Papier, aufgezogen auf Leinwand 2210×2910&nbsp;mm. [[Staatliche Museen zu Berlin]], Alte Nationalgalerie (Inv. Cornelius 58).


<center><gallery>
Die von Peplau beschriebenen vier ''Phasen der Interaktion zwischen Pflegeperson und Patient'' beschreiben die günstigste Entwicklung einer interpersonalen Beziehung zwischen Pflegebedürftigem und Pflegekraft. Die Phasen sind nicht isoliert zu betrachten, sondern können sich teilweise überlappen.
Datei:Venus and Mars.jpg|Sandro Botticelli (ca. 1485)
Datei:Piero di Cosimo 058.jpg|Piero di Cosimo: [[Venus, Mars und Amor]] (1498/1505)
*In der ''Orientierungsphase'' versucht die Pflegeperson gemeinsam mit dem Gepflegten das Pflegeproblem einzuschätzen und zu identifizieren. Weiterhin geht es darum, dass der Pflegebedürftige seinen Zustand wie auch die Hilfsbedürftigkeit erkennt und versteht. Die Pflegeperson übernimmt die Rolle des Zuhörers und Beraters. Abgeschlossen ist diese Phase, wenn die Interaktionspartner dem Problem das gleiche Maß an Wichtigkeit entgegen bringen und sich gegenseitig über die zukünftige gemeinsame Arbeit informiert haben. Während dieser Phase findet die [[Pflegediagnose|Pflegediagnostik]] anhand der [[Anamnese (Medizin)|Pflegeanamnese]] gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen statt.
Datei:Cornelius INV58.jpg|Peter Cornelius: Aphrodite schützt Paris gegen Menelaos, (1825/26)
*In der ''Identifikationsphase'' identifiziert sich der Patient positiv oder negativ mit der Pflegeperson. Es gibt drei Möglichkeiten, wie ein Patient reagieren kann: durch aktive Beteiligung an der Pflege, was zu einer wechselseitigen Beziehung zwischen Pflegeperson und Patient führt, durch Verweigerung der Mitarbeit oder durch passives Geschehenlassen. Die Aufgabe der Pflegekraft besteht darin, die Gefühle des Patienten zuzulassen und zu verstehen, ohne die professionelle Betreuung zu vernachlässigen. In dieser Phase werden die [[Pflegeplanung]] und die Pflegeprobleme gemeinsam definiert.
</gallery></center>
*In der ''Nutzungs-'' oder ''Ausbeutungsphase'' schöpft der Gepflegte die angebotenen Dienstleistungen voll aus. Er liefert sich der Institution völlig aus und erwartet unbedingte, „elterliche“ Fürsorge. Für diese Phase sind die [[Pflegedokumentation]] und die Anpassung der Pflegeplanung an sich eventuell verändernde Pflegesituationen von Bedeutung.
*Die ''Ablösungsphase'' beschreibt die Entwicklung des Gepflegten hin zu der Fähigkeit sich wieder selbst versorgen zu können. Diese Phase folgt nur nach Abschluss der bisherigen Entwicklung und ist Voraussetzung für die Wiederherstellung der Gesundheit. Sie leitet in der Regel die Entlassung des Gepflegten aus der Pflegeeinrichtung ein. Nach dem Ende dieser Phase erfolgt die Überprüfung der Pflegequalität, die pflegefachsprachlich als [[Evaluation]] bezeichnet wird.<ref>{{Literatur|Autor=Christel Conzen|Titel=Pflegemanagement|Verlag=Elsevier,Urban&FischerVerlag|Jahr=2008|Kapitel=5 Pflegewissenschaft|Seiten=116|ISBN=3437278509}}</ref>


== Siehe auch ==
=== Konzept der Bedürfnisse und der Stufen der Angst ===
* [[Aphrodisiakum]] (Liebesmittel)
* [[Aphrodite Kallipygos]]
* [[Aphrodite von Knidos]]
* [[Aphrodisia]]
* [[Anaphrodisie]]


==== Bedürfnisse ====
== Literatur ==
* {{Roscher|1,1|390|419|Aphrodite|Wilhelm Heinrich Roscher u.&nbsp;a.}}
* {{RE|I,2|2729|2787|Aphrodite|[[Karl Tümpel]], [[Georg Ferdinand Dümmler|Ferdinand Dümmler]]|}}
* {{LIMC|2|2|151|Aphrodite|Angelos Delivorrias}}
* H. Alan Shapiro: ''Art and Cult under the Tyrants in Athens.'' von Zabern, Mainz 1989, ISBN 3-8053-1038-2, S. 118–124.
* {{DNP|1|838|844|Aphrodite|Vinciane Pirenne-Delforge, Anne Ley|}}
* Mario Leis (Hrsg.): ''Mythos Aphrodite. Texte von [[Hesiod]] bis [[Ernst Jandl]].'' Anthologie. Reclam, Leipzig 2000, ISBN 3-379-01693-4 ([http://lbib.de/Mythos-Aphrodite-Texte-von-Hesiod-bis-Ernst-Jandl-Mario-Leis-24599 Inhaltsverzeichnis]).
* {{DNP|Suppl. 5|97|114|Aphrodite|Bettina Full}}
* [[Martina Seifert]] (Hrsg.): ''Aphrodite. Herrin des Krieges. Göttin der Liebe.'' von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-3942-1.<ref>Vgl. Andrea Schütze: [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-1-196 ''Rezension.''] In: ''H-Soz-u-Kult.'' 15. März 2010.</ref>
* Amy C. Smith (Hrsg.): ''Brill’s companion to Aphrodite.'' Brill, Leiden 2010, ISBN 978-90-04-18003-1 ([http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a20_1/apache_media/HBD9HGY3EYEIX2QQB4MN72VE4UVKA1.pdf Inhaltsverzeichnis]).


== Weblinks ==
Peplau geht von der Annahme aus, dass die Bedürfnisse eines Individuums sein Handeln und damit auch sein fortlaufendes und zielgerichtetes Verhalten beeinflussen. Grundlage dieser Annahme sind die Arbeiten von [[Maslowsche Bedürfnispyramide|Maslow]] und Sullivan. Peplau beschreibt zwei Arten von Bedürfnissen, die allerdings nur analytischen Zwecken dienen: zum einen die körperlichen Bedürfnisse des Organismus und zu anderen die interpersonalen Bedürfnisse, die den Menschen in seiner Entwicklung fördern. Eine darüber hinausgehende Differenzierung, wie beispielsweise von [[Virginia Henderson|Henderson]] im [[Modell der 14 Grundbedürfnisse]] vorgelegt, findet bei Peplau nicht statt.<ref>{{Literatur|Autor=Hildegard E Peplau, Gerhard Kelling, Maria Mischo-Kelling|Titel=Interpersonale Beziehungen in der Pflege: Ein konzeptueller Bezugsrahmen für eine psychodynamische Pflege|Sammelwerk=Pflegebildung und Pflegetheorien|Verlag=Recom|Ort=1995|Seiten=45|ISBN=3315000980}}</ref> Werden die Bedürfnisse des Gepflegten nicht befriedigt, entwickelt er Ängste, die dann innerhalb der interpersonalen Beziehung kommuniziert werden müssen. Ursachen einer unvollständigen Bedürfnisbefriedigung können unter anderem Konflikte im Mikrokosmos, also der Umwelt des Pflegebedürftigen sein.
{{Commons}}
* {{DNB-Portal|118649809|TEXT=Informationen über}}
* {{DDB|Person|118649809|TEXT=Informationen über}}
* {{Spk-digital|Aphrodite|TEXT=Informationen über}}
* [http://www.theoi.com/Olympios/Aphrodite.html Aphrodite] im Theoi Project (englisch)
* H. D. Jünger: [http://www.interment.de/kairosundkaos/Essays/aphrodite.htm ''Aphrodites Childs''], interment.de
* [http://www.mlahanas.de/Greeks/Mythology/AphroditeGallery.html Galerie antiker Aphrodite-Venus-Darstellungen] und [http://www.mlahanas.de/Greeks/Mythology/AphroditeGallery2.html Galerie neuzeitlicher Aphrodite-Venus-Darstellungen], mlahanas.de
* ca. 2500 Photos von Darstellungen des Aphrodite, in der [http://warburg.sas.ac.uk/vpc/VPC_search/subcats.php?cat_1=5&cat_2=43 ''Warburg Institute Iconographic Database'']


== Einzelnachweise ==
==== Stufen der Angst ====
<references />


{{Navigationsleiste Die zwölf olympischen Götter}}
In der peplauschen Theorie werden drei Stufen der Angst unterschieden, die sich in ihrem Niveau unterscheiden und Einfluss auf die Lern- und Handlungsfähigkeit des Individuums haben. Auf der niedrigen Stufe der Angst ist der Mensch noch in der Lage zu lernen und selbstständig zu handeln, lediglich seine Wahrnehmung ist geschärft. Auf dem mittleren Angstniveau verliert der Mensch den Überblick über die Situation und die Wahrnehmung wird deutlich eingeschränkt. Er ist nicht mehr in der Lage [[Bewältigungsstrategie]]n zu entwickeln oder neue Erfahrungen zu machen. Erreicht der Mensch ein hohes Angstniveau, beispielsweise gerät in [[Panik]], verliert er vollständig die Fähigkeit zu handeln und wahrzunehmen. Lernprozesse sind in dieser Angststufe nicht mehr möglich.<ref>{{Literatur|Autor=Hildegard E Peplau, Gerhard Kelling, Maria Mischo-Kelling|Titel=Interpersonale Beziehungen in der Pflege: Ein konzeptueller Bezugsrahmen für eine psychodynamische Pflege|Sammelwerk=Pflegebildung und Pflegetheorien|Verlag=Recom|Ort=1995|Seiten=151–153|ISBN=3315000980}}</ref> Die Pflegekraft hat in dieser Situation die Aufgabe, die Angst angemessen einzuschätzen und durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.


{{Normdaten|TYP=p|GND=118649809|VIAF=37709888}}
=== Konzept des interpersonalen Lernens ===

Dieses Konzept greift die zentralen Aspekte auf Theorie Peplaus auf. Darunter fallen die Annahmen, das das menschliche Handeln vorwärtsgerichtet sei, das der Mensch ein eigenständiges und soziales Individuum ist und sein Handeln zielgerichtet ist. Das Lernen wird von Peplau als wesentliches Mittel zu der angestrebten Vorwärtsbewegung definiert und findet in zwischenmenschlichen Beziehungen statt. Die Pflege setzt sich zum Ziel diese Lernprozesse zu ermöglichen, mit deren Hilfe der Mensch die Erfahrung „Krankheit“ in sein Leben integrieren kann. Für die Pflegekraft entsteht aus ihrer professionell wahrgenommenen Rolle die Möglichkeit von dieser Erfahrung zu profitieren und im Rahmen einer kreativen Synthese selbst zu lernen und sich zu einer größeren Reife hin zu entwickeln.<ref name="sills"/>

== Pflegewissenschaftliche Bedeutung und Nachwirkung ==

Die Theorie Peplaus bildet nach Nightingale die erste pflegewissenschaftliche Grundlage, die sich stark auf die Entwicklung der Pflegepraxis, der Pflegebildung und die Pflegeforschung<ref name="Marriner318">{{Literatur|Autor=Ann Marriner-Tomey|Titel=Pflegetheoretikerinnen und ihr Werk|Verlag=Recom|Ort=1992|Seiten=318f.|ISBN=3-315-00082-4}}</ref> ausgewirkt hat und einen grundlegenden Wandel in der Pflegekultur zur Folge hatte.<ref name="sills"/> Der Wandel im pflegerischen Selbstverständnis war so weitreichend, dass Pflegekräfte einige Ansätze der Theorie heute für selbstverständlich halten; Marriner-Tomey geht davon aus, dass Peplaus Theorie die Entwicklung der modernen Pflege maßgeblich beeinflusst hat, indem sie einen Bezugsrahmen für die therapeutische Arbeit mit Pflegebedürftigen schuf.<ref name="Marriner318"/> Innerhalb der psychiatrischen Krankenpflege ist das peplausche Modell als Grundlage der Pflege etabliert und findet als Modell der psychodynamischen Pflege vor allem in amerikanischen Kliniken Anwendung.

Im historischen Kontext der pflegetheoretischen Entwicklung hat die Veröffentlichung von Peplaus Theorie die Unsicherheit in der Beziehung zwischen Pflegekraft und Pflegebedürftigem beendet. Ihre Theorie hat die [[Pflegepädagogik|pflegepädagogische]] Bildung entscheidend geprägt und ist heute international fester Bestandteil in der Pflegepädagogik und Berufsbildung aller Ausbildungsstufen. Die Einbeziehung der Psychologie und der Sozialwissenschaften in den Fächerkanon der akademischen Pflegebildung wurde ebenfalls stark durch Peplau beeinflusst. Verschiedene Pflegewissenschaftler sehen in ihrer Theorie die Grundlage für den erst später entwickelten [[Pflegeprozess]]. Einige deduktive Pflegetheorien der zweiten und dritten Generation greifen die theoretischen Grundlagen der peplauschen Theorie auf und entwickeln diese weiter oder binden sie in neue Modelle ein, so zum Beispiel die Theorien von Rüdiger Bauer, der 1997 das „Konzept der kongruenten Beziehungspflege“ veröffentlichte,<ref>{{Literatur|Autor=Werner Marschall, M Gacmann, Jörg Utschakowski|Titel=Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege - Mental Health Care|Verlag=Springer|Jahr=2006|Seiten=175|ISBN=3540294325}}</ref> oder [[Monika Krohwinkel]], die in einer 1999 erschienenen Adaption ihres 1984 entstandenen „[[Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens|Systems der fördernden Prozesspflege]]“ die Beziehung als zusätzliches Element aufgreift.<ref>{{Literatur|Autor=Herbert Müller|Titel=Arbeitsorganisation in der Altenpflege: Ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung|Auflage=3.|Verlag=Schlütersche|Jahr=2008|Kapitel=Theoriegeleitetes Arbeiten|Seiten=52 - 54|ISBN=3899931939}}</ref> Andere Forscher wurden durch Peplaus Theorie beeinflusst und viele Forschungsarbeiten stützen sich auf Peplaus Ansichten zur Rolle der Pflegeperson.<ref name="Marriner318"/>

== Metatheoretische Auseinandersetzung ==

Peplaus Theorie wurde aus verschiedenen Gründen kritisiert. Dazu gehört unter anderem die Konzentration Peplaus auf eine Beziehung zwischen zwei Menschen; umgebende soziale Systeme, Angehörige oder andere Pflegekräfte und deren Einfluss auf die Pflegesituation werden kaum berücksichtigt. Es ist in der professionellen Pflege unrealistisch und nicht voraussetzbar, dass eine einzelne Pflegekraft den vollständigen Pflegeprozess begleitet, insbesondere die Spezialisierung und die [[Funktionspflege]] machen eine kontinuierliche interpersonale Beziehung beinahe unmöglich, die zwischenmenschliche Beziehungen fördernde [[Bezugspflege]] ist nicht grundsätzlich überall durchführbar. Darüber hinaus wird die sehr allgemeine Definition der Paradigmen Pflege und Gesundheit/Krankheit kritisiert, die eine Abgrenzung von anderen therapeutischen oder pflegenden Berufsgruppen erschwert oder unmöglich macht. Obwohl Peplau davon ausgeht, dass ihre auf einen einzelnen Pflegebedürftigen ausgerichtete Theorie auch auf Familien und soziale Gruppen ausdehnbar sei, geht beispielsweise Grünewald davon aus, dass dazu eine konzeptuelle Anpassung oder die Änderung von Teilaspekten notwendig wäre.<ref name="Grünewald">{{Internetquelle|autor=Matthias Grünewald|hrsg=Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf|titel=Theorie der Interpersonalen Beziehung - H.E. Peplau (1952)|url=http://www.uniklinik-duesseldorf.de/img/ejbfile?id=1387 |werk=Medizinische Einrichtungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf|seiten=Seite 6|datum=28. Februar 2000|zugriff=8. August 2009|format=PDF}}</ref>

Ein weiterer Kritikpunkt, der von Marriner-Tomey aufgegriffen wurde, ist die eingeschränkte Allgemeingültigkeit der peplauschen Theorie, die einen kommunikationsfähigen Partner voraussetzt. Ist der Beziehungspartner nicht in der Lage, das Konzept des Lernens und der Krankheit als Lebenserfahrung zu verstehen, kann die Theorie nicht wirksam eingesetzt werden. Dadurch lässt sich die Theorie nicht oder nur sehr eingeschränkt auf bewusstlose, demente oder neugeborene Gepflegte anwenden.<ref>{{Literatur|Autor=Ann Marriner-Tomey|Titel=Pflegetheoretikerinnen und ihr Werk|Verlag=Recom|Ort=1992|Seiten=322|ISBN=3-315-00082-4}}</ref>

Aus der Asymmetrie der in der Theorie dargestellten Beziehung zwischen Pflegekraft und Pflegebedürftigem ergeben sich weitere Ansätze für die metatheoretische Kritik: Zum einen wird voraus gesetzt, dass nur innerhalb einer Pflegesituation gelernt werden kann. Der Umkehrschluss dieser Aussage, dass ein Mensch ohne eine Pflegeperson nicht lernen könne, wurde hinterfragt, kommt aber zu keiner abschließenden Beurteilung, weil Peplau keine Aussagen zu Lernerlebnissen außerhalb der Pflegesituation macht. Zum anderen wird kritisiert, dass die Wechselseitigkeit der Pflegebeziehung nicht klar ausformuliert wurde. Durch das in der Theorie denkbare verschobene Machtgefüge in Richtung der Pflegekraft stellt sich die Frage, ob die Führungsrolle der Pflegenden zu einer Einschränkung der Autonomie des Gepflegten führt.<ref name="Grünewald"/>

== Literatur ==
*Barbara J. Callaway: ''Hildegard Peplau: Psychiatric Nurse of the Century.'' Springer Publishing Company 2002, ISBN 0826138829
*Afaf Ibrahim Meleis: ''Theoretical Nursing: Development and Progress.'' Lippincott Williams & Wilkins, 1997, ISBN 0-397-55259-9
*Hildegard E. Peplau, Gerhard Kelling, Maria Mischo-Kelling: ''Interpersonale Beziehungen in der Pflege: Ein konzeptueller Bezugsrahmen für eine psychodynamische Pflege.'' RECOM-Verlag 1995, ISBN 3315000980
*G. M. Sills, L. S. Beeber: ''Hildegard Peplaus interpersonale Pflegekonzepte.'' In: Maria Mischo-Kelling, Karin Wittneben: ''Pflegebildung und Pflegetheorien.'' Urban & Schwarzenberg 1995, ISBN 3541167912
*[[Hilde Steppe]]: ''Pflegemodelle in der Praxis, 3. Folge: Hildegard Peplau.'' In: „Die Schwester Der Pfleger“, Ausgabe 9, Jahrgang 1990, Bibliomed, Seite 767, ASIN B00006LR4F

==Weblinks==

*{{Internetquelle|autor=Matthias Grünewald|hrsg=Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf|titel=Theorie der Interpersonalen Beziehung - H.E. Peplau (1952)|url=http://www.uniklinik-duesseldorf.de/img/ejbfile?id=1387 |werk=Medizinische Einrichtungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf|datum=28. Februar 2000|zugriff=8. August 2009|format=PDF}}
*{{Internetquelle|hrsg=American Nurses Association|titel=Hildegard Peplau (1909-1999)|url=http://www.nursingworld.org/FunctionalMenuCategories/AboutANA/WhereWeComeFrom/HallofFame/19962000Inductees/peplauh5563.aspx |werk=ANA Hall of Fame|zugriff=31. Januar 2010|sprache=en}}

== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Pflegetheorie]]
[[Kategorie:Kult der Aphrodite|!Aphrodite]]
[[Kategorie:Griechische Gottheit]]
{{Kandidat}}
[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]
[[Kategorie:Aphrodite| ]]

Version vom 8. Januar 2016, 23:17 Uhr

Venus von Milo (Paris, Louvre)

Aphrodite (Vorlage:ELSalt) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde und eine der kanonischen zwölf olympischen Gottheiten. Ursprünglich zuständig für das Wachsen und Entstehen, wurde sie erst später zur Liebesgöttin. Das Pendant in der römischen Mythologie ist Venus.

Geburt

Botticellis „Geburt der Venus“

Nach Hesiod ist sie die Tochter des Uranos. Dessen Sohn Kronos schnitt ihm, auf Rat seiner Mutter Gaia, die Geschlechtsteile mit einem Sichelhieb ab und „warf diese hinter sich“ ins Meer. Das Blut und der Samen vermischten sich mit dem Meer, welches ringsum aufschäumte und daraus Aphrodite gebar, die dann zunächst nach Kythera, dann an der Küste von Zypern an Land ging.[1] Dort schmückten Horen sie laut Homer, bei dem sie allerdings die Tochter des Zeus ist, bevor sie den Unsterblichen vorgestellt wurde.[2]

Hyginus Mythographus adaptiert den Geburtsmythos der syrischen Semiramis und schreibt, sie sei aus einem Ei geschlüpft, welches von Fischen an Land gerollt und von Tauben ausgebrütet worden war.[3]

Nach Nonnos und Pausanias ist es die Göttin Thalassa, „die See“, welche den Samen empfing. Nachdem sie im Olymp aufgenommen war, wurde sie Adoptivtochter des Zeus.

„Sie ist das erste Schöne, was sich aus Streit und Empörung der ursprünglichen Wesen gegeneinander entwickelt und gebildet hat. In ihr bildet sich die himmlische Zeugungskraft zu dem vollkommenen Schönen, das alle Wesen beherrscht und welchem von Göttern wie Menschen gehuldigt wird.“

Gustav Schwab

Μοῦσά μοι ἔννεπε ἔργα πολυχρύσου Ἀφροδίτης, Κύπριδος, ἥ τε θεοῖσιν ἐπὶ γλυκὺν ἵμερον ὦρσε καί τ' ἐδαμάσσατο λα καταθνητῶν ἀνθρώπων οἰωνούς τε διιπετέας καὶ θηρία πάντα, ἠμὲν ὅσ' ἤπειρος πολλὰ τρέφει ἠδ' ὅσα πόντος· πᾶσιν δ' ἔργα μέμηλεν ἐυστεφάνου Κυθερείης.

Homer, Hymnus. 5,1-6

Dieser Mythos verbindet sich mit einer seit der Antike bekannten Interpretation des Namens Aphrodite als „die Schaumgeborene“ (→ ὁ ἀφρός; aphrós ‚Schaum‘), wobei die Etymologie des zweiten Wortteils dunkel blieb. In jüngster Zeit hat man daher eine griechische Herleitungsmöglichkeit für den Götternamen bezweifelt und stattdessen auf die vage Karte einer orientalischen Herkunft gesetzt.[4] Im Jahr 2005 hat Michael Janda eine Etymologie vorgelegt, die den Namen neben aphrós auf die Wurzel déatai ‚sie scheint, strahlt‘ (Infinitiv *déasthai) zurückführt. Janda hält den Mythos der Liebesgöttin, die auf dem Wellenkranz des Meeres erstrahlt, für urindogermanisch. Aphrodite würde sich damit zunächst als ein Beiname und dann als eine der zahlreichen Nachfolgerinnen der Morgenröte Eos, Tochter des Himmels (Zeus), erweisen.[5]

Es gibt auch andere Mythen über die Abstammung der Göttin:

  • Bei Homer ist sie die Tochter von Zeus und Dione.
  • Andere berichten, sie sei in einer Muschel geboren, wie es Botticelli in seinem Bild der römischen Göttin Venus darstellt.
  • Eine weitere Quelle nennt sie gemeinsam mit den Erinyen und den Moiren als Tochter des Kronos.

Göttin der Schönheit und der Liebe

Aphrodites Liebschaften

Verheiratet war Aphrodite mit Hephaistos, dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst, den sie allerdings ständig mit Sterblichen und Unsterblichen betrog. Notorisch war ihre lange Beziehung zum Kriegsgott Ares, aus der Eros, Harmonia, Phobos, Deimos und Anteros entstanden – wie es auch Demodokos bei den Phaiaken in seinem burlesken Lied besingt. Laut Homer wurden die beiden mitten im Akt von Hephaistos in flagranti in einem Netz gefangen. Als er sie so den anderen Göttern präsentierte, erhoben diese das sprichwörtliche homerische Gelächter.

Aus Aphrodites Liebschaft mit dem Trojaner Anchises ging Äneas (griech. Aineias) hervor, Held im Trojanischen Krieg, der dann zu den mythischen Stammvätern der Römer gehören sollte und aus dessen Sohn angeblich das Geschlecht der Julier, zu dem auch Gaius Julius Cäsar gehörte, entsprang.

Außerdem zeugte sie mit Dionysos den Priapos und mit Hermes den Hermaphroditos.

Ferner hat sie den schönen Adonis zum Geliebten. Sie verbirgt ihn (als Samen) in einem Kasten und gibt ihn der in der Unterwelt – dem Schoß der Erde – thronenden Persephone; diese will ihn für immer behalten. Erst auf den Schiedsspruch des Zeus gibt sie ihn für zwei Drittel des Jahres der Aphrodite zurück. Bei der Jagd wird Adonis vom eifersüchtigen Ares in Gestalt eines Keilers getötet.

Gefolge

Die Chariten wie auch Eros und Peitho gehören zu ihren ständigen Begleitern.

Aphrodite verspricht Paris Helena zur Frau

Das Urteil des Paris

Der Sage nach soll Aphrodite den Trojanischen Krieg ausgelöst haben, als sie mit Hera und Athene den trojanischen Königssohn Paris um das Urteil ersucht habe, welche von ihnen die Schönste sei. Dabei versuchte jede Göttin, ihn zu bestechen, und der Trojaner entschied sich für Aphrodite, da sie ihm die schönste Frau der Welt versprochen hatte. Dieses Ereignis ist als Urteil des Paris bekannt und gilt durch den resultierenden Raub der Helena als mythologischer Auslöser des Zuges der Griechen gegen Troja. Während der zehnjährigen Belagerung unterstützte sie, gemeinsam mit Ares, Troja nach Kräften, doch standen Hera und Athene auf der Seite der Griechen.

Symbole und Attribute

Aphrodite von Knidos

Die Göttin wird oft in Verbindung mit Tieren wie der Taube, der Schwalbe, dem Schwan und dem Sperling gebracht, aber auch der Bock, die Schildkröte, der Delfin und der Hase kann ihr Symbol sein. Ihr Symbol ist außerdem der Spiegel. Insbesondere ist sie die Göttin der Blumen, Bäume und Früchte, unter denen ihr Anemone, Rose, Zypresse, Linde, Myrte und Apfel heilig sind.

Auch durch Dost, Granatapfel und Mohnblüte wird sie repräsentiert. Zu ihren Kranzblumen gehörte auch der spitzblättrige Spargel (asparagus acutifolius). Viele Pflanzen, die psychoaktiv oder erotisierend wirken, intensiv duften oder deren Form Symbolcharakter hat, wurden mit Aphrodite in Zusammenhang gebracht (Aphrodisiaka) und zu ihren Festen verwendet. Auf Zypern, Samos und Kreta sowie in Athen und am Kephisos gehörten ihr heilige Haine und Blumengärten.

In der Pneumalehre des Platon wird der Aphrodite eine der vier Formen des göttlichen Anhauchens Epipnoia zugeordnet. (Resch, 239)

Ihren unwiderstehlichen Liebreiz verdankte sie ihrem magischen Gürtel charis („Gürtel der Aphrodite“), den sie auf Bitten sogar gelegentlich auslieh, z. B. an Hera. Ihr Mann, der Schmiedegott, hatte ihn ihr aus Gold und Edelsteinen gefertigt.

Beinamen und Titel

Archäologisches Nationalmuseum (Athen)

Aphrodite hat zahlreiche mehrgestaltige Manifestationen und Beinamen, die sich nach Aspekten (Verehrung), Heiligtümern (Kult), Regionen einteilen.

Ursprünglich war Aphrodite wohl eine Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin – des Wachsens und Entstehens. Indem auch der Natur ein sehnsüchtiges Verlangen zugeschrieben wurde, wurde aus ihr die Göttin der Liebe und allmählich die der Schönheit.

Frühe Forscher behaupten, dass der Ursprung ihrer Verehrung bereits in die Epoche zurückfalle, in welcher die Griechen noch mit den übrigen indoeuropäischen Völkern eine Einheit bildeten; bei der Mehrzahl dieser Völker finde sich eine ihr wesensverwandte Göttin. Andere, wie auch antike Schriftsteller wie Herodot und Pausanias, sehen ihren Ursprung in Phönikien und dem vorderen Orient.

Viele Züge der semitischen Astarte (Aschera, griech. Aschtaroth) finden sich auch bei Aphrodite. Wie diese wurde sie bewaffnet dargestellt. Als solche hieß sie Areía und wurde zur Geliebten des Ares, zu welchem sie auch schon insofern in mythologischer Beziehung stand, als er auch der Gott des Gewitters und somit auch der Befruchtung der Erde war.

Später haben sich hauptsächlich drei Formen der Aphrodite herausgebildet – man kann auch sagen eine panhellenische dreifache „Große Mutter“.
In Homers Hymnos erscheint die Göttin als „Herrin der wilden Tiere“ (potnia theron), die sich auf ihren Wink paaren. Besonders wurde jedoch die Göttin der Liebe nach zwei Aspekten unterschieden der „heiligen, himmlischen“ Aphrodite Urania und der dem „ganzen Volk“ gehörenden Aphrodite Pandemos. Man spricht auch in diesem Zusammenhang von einem Dualismus der Aphrodite. Platon interpretierte diese (im Symposion) als eine homosexuelle und eine heterosexuelle.

  1. „Die heilige Liebe“ („sakral“):
    Urania (Venus caelestis), „Die Himmlische“, „Die Himmelsgöttin“ steht für „die reine, himmlische, edle Liebe“. Als Urania wurde sie zur Adoptivtochter des Zeus als des lichten Himmels und der Dione (Erdgöttin „Mutter des Universums“), der weiblichen Ergänzung desselben Aphrodite Dione gemacht und gern auf den lichten Höhen (akroi) der Berge verehrt, daher auch Akraia genannt. Als solcher dient ihr der Polos (oder Modios), ein runder, hoher, scheffelartiger Aufsatz, das Abbild des Himmelsgewölbes, und in gleicher Anschauung die Schildkröte als Symbol.
  2. „Die irdische Liebe“ („profan“):
    Pandemos „die bei jeglichem Volk“, also auf Erden waltende, repräsentiert die sinnliche (auch dann die käufliche) Liebe. Platon beschreibt sie als die Göttin der „gemeinen Sittlichkeit“, andere Quellen sprechen davon, dass sie die Schutzherrin der Tempelprostitution gewesen sei. Aber auch der menschlichen Zeugung steht sie vor. Sie wurde auch die Göttin (Porné „die Kitzlerin“) der Hetären und Lustknaben, ähnlich wie im Mittelalter die büßende Maria Magdalena die Schutzheilige der Dirnen war.
    Als Peitho „die Überredende“ steht sie für die „Überredungskünste eines erotisches Abenteuers“. Sie verkörperte somit die süßen Worte, die ein Liebender finden musste, um die Geliebte zum Sex zu überreden.
  3. „Beschützerin der Seefahrt“:
    Póntia, Thalassía (Venus marina), Anadyoméne »die aus dem Meer Auftauchende«, Liménia »Göttin des Meers und des Hafens« (póntos bzw. thálassa). Als Pontia stand sie ursprünglich nur der Fruchtbarkeit der Tierwelt des Meers vor, wurde aber allmählich zur Meergöttin überhaupt, besonders zur Göttin der Meeresstille und glücklichen Meerfahrt Euploia (bei den Knidiern) sowie der Häfen (s. hierzu Horaz, carm. I, 3, 1). So wurde Thalassa („die See“) ihre Mutter genannt und sie selbst oft mit Poseidon zusammen verehrt. Als einen der bemerkenswerten Tempel der Aphrodite Pontia wird der in der Stadt Hermione auf dem Peloponnes erwähnt. (Pausanias, 34.11)
    • Weitere zu diesem Aspekt gehörige sind: Aligéna („Seegeborene“), Epipóntia („auf der See“), Pelágia („von der Küste“).

Eine ältere, prähellenische Manifestation der Aphrodite, welche nicht unbedingt im Einklang mit ihrer späteren Rolle als griechische Liebesgöttin steht, gehört neben einer erschaffenden zu einer zerstörenden „Großen Göttin“. Sie wird auch als eine Form der Anpassung der dreifachen Göttin Moira(e) (Trinität) gedeutet.

  • „Die Bewaffnete/ Zerstörende“:
Andróphonos »Die Männermordende«, repräsentiert einen Titel ihrer älteren Manifestation, der ihr als „Zerstörerin“ oder „Totengöttin“ verliehen wurde.
Skotía „Die Dunkle“
Epitymbídia die »Göttin der Gräber« und Meiboía die „Bienenkönigin“, die ihre Liebhaber kastrierte und durch Aussaugen tötete.
    • Weitere diesem Aspekt zugeordnete Beinamen sind: Hoplisméne („die Bewaffnete“), Areía (von Ares, „die Kriegerische“), Enhóplios („die Gerüstete“), Anosía („die Heilende“), Basilís („die Königliche“), Eleémon („die Gnädige“), Xenía („die Gastfreundliche“), Symmachía („die im Kampf Verbündete“).

Nach Regionen und Heiligtümern

  • Akidalía – Dieses Epitheton der Aphrodite wurde nach einer Quelle in Böotien, in der sie zu baden pflegte, ihrem Namen hinzugefügt. (Vergil I, 720)
  • Aphrodísion – Tempel der Aphrodite –, ein anderes Heiligtum der Aphrodite gab es in Kleinasien in der Stadt Aphrodisias.
  • Aphrodisia – Fest der Aphrodite
  • Despina/Despoina – „Herrscherin“
  • Erykíne (lat. Erycina) – nach dem Berg Eryx auf Sizilien
  • Kýpris (lat. Cypria), „Kyprosgeborene“, der sich von der Insel Kypros ableitet, wo sie zur Welt kam und wo ihr der erste Tempel errichtet wurde. Sie herrscht „über trautes Mädchengeplauder und Lächeln und Trug, süße Lust, Umarmung und Kosen“.
  • Kythereía, der sich von der ihr geweihten Insel Kythera ableitet.
  • Die Stadt Paphos auf Zypern (Kypros), war eines der Hauptzentren der Verehrung der Aphrodite. Daher der weitere Beiname der Göttin Paphía „die Paphische“. Dort wird noch heute Touristen gern der „Geburtsort der Aphrodite“ gezeigt, sowie nahe Latsi an der Nordküste die „Bäder der Aphrodite“. Kupfer und Zypresse sind ihr heilig (griech. kýpros wird auch als Hennapflanze gedeutet). Später wurde der Aphroditetempel von Paphos in ein Heiligtum der Jungfrau Maria umgewandelt, wo die Muttergottes bis heute als Panhagia Aphroditessa verehrt wird.
  • Melaínis, Melaína »die Schwarze«, hieß Aphrodite am „Brunnen der Meliasten“ in Arkadien, wo die Göttin gemeinsam mit dem Dionysos verehrt wurde. Der Name soll sich auf die Schwärze der Nacht beziehen, weil beim Menschen die Begattungen nicht wie bei den Tieren am Tage geschehen, sondern bei Nacht. (Pausanias, Arkadien, 6,5)
  • Syria – aus Syrien, Astarte
  • Aphróditos, bezeichnet eine männlichere Form der Aphrodite mit maskuliner, bärtiger Gestalt, wie sie in Amathus auf Zypern verehrt wurde (Lurker).

Kunst

Auch verschiedene Maler hat die in sich widersprüchliche Verbindung von Liebe und Krieg (Leben und Tod) häufig zu Werken inspiriert:

Siehe auch

Literatur

Commons: Aphrodite – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hesiod: Theogonie 176 ff.
  2. Homer: Hymnos auf Aphrodite.
  3. Hyginus Mythographus: Fabulae, 197.
  4. Walter Burkert: Die Griechen und der Orient. Von Homer bis zu den Magiern. C. H. Beck, München 2003, S. 38, 47 ff.
  5. Michael Janda: Elysion. Entstehung und Entwicklung der griechischen Religion. Institut für Sprachen und Literaturen der Universität Innsbruck, Innsbruck 2005, S. 349–360.
  6. Vgl. Andrea Schütze: Rezension. In: H-Soz-u-Kult. 15. März 2010.
  7. Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und SBB=1 setzen