Barbara John und Girlie: Unterschied zwischen den Seiten
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→Girlie-Bewegung: teilweise obszönen Verhalten |
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'''Girlie''' bezeichnet ein Medienphänomen und eine Mode der 1990er Jahre, die davon geprägt ist, dass sich erwachsenen Frauen in Ablehnung des vorherrschenden Frauenbildes für junge Mädchen produzierte Kleidung und Accessoires aneignen. Das Wort ''Girlie'' kann auch eine junge, sich [[mädchen]]haft-unkonventionell kleidende Frau bezeichnen, die selbstbewusst, teilweise auch frech-provozierend, auftritt. |
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'''Barbara John''' (* [[18. Januar]] [[1938]] in [[Berlin]]) ist eine deutsche Politikerin ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]). Von 1981 bis 2003 war sie [[Integrationsbeauftragter|Ausländerbeauftragte]] des Berliner Senats.<ref>[http://www.berlin.de/rbmskzl/rathausaktuell/archiv/2003/06/30/13444/ ''Ausländerbeauftragte: Wowereit verabschiedete Barbara John''], berlin.de, 30. Juni 2003</ref> |
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Diese Mode wurde über Jugend-Fernsehsender wie [[MTV]] oder [[VIVA2]] transportiert, in denen Protagonistinnen wie [[Heike Makatsch]], [[Kristiane Backer]] und [[Charlotte Roche]] als Moderatorinnen (damals als ''VJs'', also [[Video Jockey]]s bezeichnet) und Journalistinnen tätig waren. ''Girlie'' hat eine große Bandbreite – Anhängerinnen [[Subkultur|subkultureller]] Musikszenen wie ''[[Alternative]]'' und [[Techno]] adaptierten den Girlie-Style ebenso für sich wie weibliche Fans von [[Girl Group]]s dieser Zeit, die dem [[Mainstream]] zuzuordnen sind. |
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<ref name=kauer>Katja Kauer: Popfeminismus! Fragezeichen! Eine Einführung. Berlin 2009</ref><ref name=film>Professur für Frauenforschung an der Universität Potsdam (Hg.): Filmfrauen - Zeitzeichen Frauenbilder im Film der 40er, 60er und 90er Jahre – Diva, Arbeiterin, Girlie, Band III: Girlie, in: Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung, 1. Jahrgang Heft Nr. 3/1997, 2. verbesserte Auflage Februar 1998</ref><ref name="WB 140">{{Literatur |
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|Autor = Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens |
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|Titel = [http://books.google.de/books?id=NLdrC-clvQ8C&pg=PA140&dq=girlie&sig=9HvEe1wJuzPZeOkApP9wpU4dQpc#PPA140,M1 Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen] |
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|Sammelwerk = Schriften des Instituts für Deutsche Sprache |
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|Verlag = Walter de Gruyter |
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|Ort = Berlin |
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|Jahr = 2004 |
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|Seiten = 140 |
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|ISBN = 3110177501 |
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}}</ref> <!--Das Alter von Girlies liegt gewöhnlich zwischen 13 und 23 Jahren. - Wie kann man einen Modetrend mit einem derartig abgezirkelten Alter realer Körper beschreiben? "Gewöhnlich"? Die unten aufgelistete Madonna war in den 90ern zwischen 32 und 42 Jahren alt. Das passt hier ganz und gar nicht zusammen!--> |
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== Begriff == |
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Als Tochter [[Polen|polnischer]] Eltern wuchs John in [[Berlin-Kreuzberg]] auf. Nach dem Abitur studierte sie von 1958 bis 1961 in Lüneburg und war anschließend bis 1966 Grundschullehrerin für Deutsch und Englisch in [[Hamburg]]. An der [[FU Berlin|Freien Universität Berlin]] und der [[London School of Economics]] absolvierte sie ein Zweitstudium der [[Politikwissenschaften]] und [[Bildungsökonomie]], das sie als Diplompolitologin abschloss. Danach arbeitete sie mehrere Jahre in der Lehrerausbildung im Fach ''Deutsch als Zweitsprache'' an der FU Berlin. |
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Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Englischen, kam dort in den 1990er Jahren auf und heißt dort „Girly Girl“, wurde aber im Deutschen als „Girlie“ übernommen. Erstmals als Wort in einem deutschen Wörterbuch beschrieben wurde der Begriff 1995 von Schönfeld.<ref name="WB 140"/> |
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Das Auftreten der ''Girlie''-Mode korreliert mit dem Aufkommen der im [[Mainstream]] erfolgreichen ''Girl-Bands'' und ''Girlie''-Solokünstlerinnen, deren Publikum fast ausschließlich ein weibliches war. Diese transportierten eher angepasste Bilder von Weiblichkeit im ''Girlie''-Look. Die als ''Girlies'' bezeichneten jungen Frauen der 90er Jahre vertraten jedoch eine große Bandbreite an Einstellungen. Die Autorin und Musikerin [[Kerstin Grether]] beschreibt ''Girlie'' als mediale Zuschreibung aufgrund rein äußerlicher Merkmale, deren Bedeutung für die Frauen selbst von den Medien fehlinterpretiert wurde: "Inspiriert von der rockigen [[Riot Grrrl|Riot-Grrrl-Bewegung]] stellten wir klar, dass man die "Girlies", zu denen die Medien neuerdings alle jungen Frauen zählten, nicht über einen Kamm scheren darf. Denn für uns ... hatten sich künstliche Wimpern und echte Emanzipation nie ausgeschlossen." Feministisch eingestellte junge Frauen, die eventuell auch den Subkulturen [[Techno]] oder [[Punk]] nahestanden, bedienten sich ähnlicher Äußerlichkeiten, belegten diese jedoch mit einer anderen Bedeutung: Sie grenzten sich mit ihren ''Mädchensachen'' von der vorherrschenden Vorgabe, vom Bild der erwachsenen Frau ab.<ref name=kauer/> |
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1981 wurde sie vom Regierenden Bürgermeister [[Richard von Weizsäcker]] auf den neugeschaffenen Posten des Ausländerbeauftragten des [[Berliner Senat]]s berufen. Am 30. Juni 2003 wurde sie in den Ruhestand verabschiedet. |
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== ''Girlie'' als Modestil == |
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Im Mai 2001 wurde John zur Honorarprofessorin an das Institut für [[Ethnologie|Europäische Ethnologie]] der Berliner [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] berufen. Seit Juli 2003 ist sie Koordinatorin für Sprachförderung bei der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Berlin und Vorsitzende des Expertengremiums für Integrationssprachkurse beim [[Bundesamt für Migration und Flüchtlinge]]. |
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Der ''Girlie-''Stil entwickelte sich in Abgrenzung und als Bruch mit dem damals gegenwärtigen Frauenbild. Er ist u.a. charakterisiert durch Kleidung und Schuhe, die mehr Bewegungsfreiheit erlauben und teilweise aus dem Sportbereich in die Alltags- oder auch Bühnenmode übernommen wurden. |
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Als Oberteile wurden kurze bis bauchfreie ("die Nieren gucken raus") enge T-Shirts, im Sommer auch in der Form des Tops mit Spaghettiträgern getragen. T-Shirts werden seitdem im ''girl cut'', also angepasst an die weibliche Körperform und in Abgrenzung zur geradegeschnittenen T-Shirt-Form der 80er Jahre produziert. Als alleinige Oberteile wurden erstmals auch Bikinoberteile oder Sport-BHs im öffentlichen Raum getragen. |
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Barbara John ist Vorsitzende des [[Der Paritätische Wohlfahrtsverband|Paritätischen Wohlfahrtsverbandes]] Berlin.<ref>[http://www.paritaet-berlin.de/artikel/artikel.php?artikel=4568 Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin. Prof. Barbara John für weitere drei Jahre zur Vorsitzenden des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin gewählt]</ref> Im Oktober 2007 wurde sie zur Vorsitzenden des Beirats der [[Antidiskriminierungsstelle des Bundes]] gewählt. John ist nicht-muslimisches Mitglied des Kuratoriums der [[Muslimische Akademie in Deutschland|Muslimischen Akademie in Deutschland]].<ref>http://www.muslimische-akademie.de/kuratorium.htm Muslimische Akademie in Deutschland: Kuratoriumsmitglieder</ref> Außerdem ist sie Schirmherrin des Berliner Spendenparlaments.<ref>http://www.berliner-spendenparlament.de/das-spendenparlament</ref> und gehört zum Vorstand der Unternehmensstiftung von [[Veolia_Environnement|Veolia]].<ref>[http://www.veolia-stiftung.de/veoliastiftung/kontakt Veolia Stiftung: Kontakt.] Abgerufen am 16. Juni 2013</ref> 2012 wurde Barbara John [[Ombudsmann|Ombudsfrau]] für die Hinterbliebenen der Opfer der [[NSU-Morde]].<ref>[http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1652218/ Ombudsfrau fordert Hilfe für Opferfamilien des rechten Terrors. Barbara John: Die Polizei sollte Kontakt zu den Hinterbliebenen halten]</ref><ref>[http://www.taz.de/!87269/ 8. Februar 2012: Der Umgang mit dem Nazi-Terror "Die Angst vor Anschlägen bleibt" Das Ausmaß der rassistischen Mordserie sei vielen noch nicht bewusst, findet Barbara John. Sie kümmert sich als Ombudsfrau um Opfer-Angehörige. Interview: S. Am Orde / W. Schmidt]</ref> |
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Dazu wurden leicht ausgestellte Miniröcke bzw. kurze Kleider getragen, die in der kühlen Jahreszeit nicht mit – als damenhaft abgelehnten – Nylonstrumpfhosen sondern mit bunt geringelten oder anderweitig stark gemusterten blickdichten Strumpfhosen oder Leggings kombiniert wurden. Unter Röcken bzw. Kleidern wurden auch enge kurze Hosen wie z.B. Radlerhosen getragen. Minikleider aus T-Shirt-Stoff waren geringelt, mit Blumenmustern, Farbverläufen oder psychedelischen Mustern versehen, die an Stoffmuster der 60er und 70er Jahre anknüpften. |
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== Auszeichnungen == |
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* 1984: [[Moses-Mendelssohn-Preis]] |
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* 1993: [[Verdienstorden des Landes Berlin]] |
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* 1997: [[Heinz-Galinski-Preis]] |
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* 2006: [[Muhammad-Nafi-Tschelebi-Preis]] (Laudatorin: [[Yasemin Karakaşoğlu]]) |
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* 2007: [[Louise-Schroeder-Medaille]] |
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Second-Hand Trainingsjacken aus den 70er oder 80er Jahren, Jogginghosen u.a. [[Retro]]-Freizeit- und Sportbekleidung gingen in die Alltagsmode über. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|3=S}} |
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Jeanshosen wurden im weitgeschnittenen [[Baggy Pants|Baggy-Pant-Format]] getragen, besonders von [[Rap]]-Fans. Außerdem waren [[Schlaghose]]n beliebt, besonders in der weiten Variante, die sich vom Gesäß aus abwärts kontinuierlich erweitert. Im Technobereich hatten diese schrille Muster, bestanden aus [[Nylon]] oder aus [[Plüsch]]stoff. |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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Jacken waren kurz und aus synthetischem Pelz mit Kuhfell-, Leoparden-, Zebra- und Tigermuster. |
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{{Normdaten|PND=134047788|LCCN=n/92/14976|VIAF=1219277}} |
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Das Farbschema der ''Girlie''-Kleidung bewegte sich innerhalb der sogenannten Bonbonfarben bis hin zu [[Neonfarbe]]n: rosa, orange, türkis, lila, lindgrün. Es wurden elastische Stoffe getragen, die mit radialsymmetrischen Blumen mit gelbem Zentrum (Margariten) bedruckt waren. Typisch waren z.B. leuchtendgrüner Stoff mit weißen Margariten. Beliebt waren auch Drucke mit [[Smiley]]s und [[Peacezeichen]]. |
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{{SORTIERUNG:John, Barbara}} |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:CDU-Mitglied]] |
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[[Kategorie:Stadtältester von Berlin]] |
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[[Kategorie:Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Freie Universität Berlin)]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)]] |
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[[Kategorie:Träger des Verdienstordens des Landes Berlin]] |
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[[Kategorie:Geboren 1938]] |
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[[Kategorie:Frau]] |
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Das Schuhwerk war meist klobig und bestand aus Plateau-Turnschuhen ''(Buffalo)'', im subkulturellen Bereich aus Schnürstiefeln ''(Doc Martens)'' oder Basketballschuhen ''([[Chuck Taylor All Star|Chucks]]).'' |
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{{Personendaten |
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|NAME=John, Barbara |
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Als Schmuck wurden synthetische Blumen in allen Varianten getragen – als Ohrringe, an Ketten u.a. Die mutigeren Girlies trugen Metall- oder bunte Plastik-[[Piercing]]s, meist an Nase, Augenbraue, Lippe, Zunge oder Bauchnabel, und Tribal-[[Tätowierung]]en, in dieser Zeit entstand auch das sogenannte [[Arschgeweih]]. |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Politikerin (CDU), MdA |
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Im Gegensatz zur vorher allgegenwärtigen Dauerwelle wurde glattes Haar getragen. Als Frisur kamen sogenannte [[Zopf#Offene_Z.C3.B6pfe|"Rattenschwänze"]] in Mode – zwei Zöpfe schräg hinter oder schräg über den Ohren, auch als [[Haarknoten|Dutt]]-Variante, die vorher für erwachsenen Frauen untragbar waren. Auch der Pferdeschwanz war sehr verbreitet. Wenn ein Pony getragen wurde, war dieser sehr kurz geschnitten. Als Accessoire dienten Haargummis mit Blumen und Haarspangen in grellen Farben oder glitzernd, die ursprünglich für Kinder produziert worden waren. Weniger verbreitet waren geflochtene Rasta-Zöpfe. Frauen mit kürzeren Haaren trugen eine am Hinterkopf gestufte und toupierte Bobfrisur, eventuell mit Zick-Zack-Scheitel oder anderen kreativen Scheitelformen. Sich subkulturell verortende Girlies (Punk und Techno) färbten sich die Haare mit unnatürlichen grellen Farben wie blau, grün, lila oder knallrot.<ref>[http://www.ok-magazin.de/beauty/haare-und-frisuren/19610/macht-bonnie-strange-gwen-stefani-nach- Macht Bonnie Strange Gwen Stefani nach? Die Haare des It-Girls sind jetzt blau! In: OK!, 29. Juli 2013]</ref> |
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|GEBURTSDATUM=18. Januar 1938 |
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|GEBURTSORT=[[Berlin]] |
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Das Make-up konnte zurückhaltend sein oder stark auffallend mit rotem Lippenstift oder futuristisch mit schwarzem Lippenstift und silbernem Lidschatten.<ref name=film /> Stilbildend war auch [[Marusha]] mit ihren grüngefärbten Augenbrauen. |
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|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
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== ''Girlie-''Bewegung == |
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Eine gemeinsame Formierung im Sinn einer Bewegung war ''Girlie'' nicht, da seine Protagonistinnen ganz unterschiedliche und – von der Punkerin über die Raverin bis zum Popstar – gegensätzliche Ziele und Interessen verfolgten. ''Girlie'' ist keine Identifikationsfigur sondern eher als mediales Phänomen zu sehen, dessen Ursprung eine Bewegung war – die feministische [[Riot Grrrl|Riot-Grrrl-Bewegung]]. Diese entstand innerhalb der Punk- und Hardcore-Szene bzw. gemeinsam mit der Grunge-Szene.<ref name="VORT">{{Literatur |
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|Autor = Gabriele Rohmann |
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|Titel = [http://www.koje.at/cms/files/userdocs/M%E4dchen&Jugendkulturen_Gabi%20Rohmann.pdf Mädchen in Jugendkulturen] |
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|Sammelwerk = Tagung Dornbirn |
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|Jahr = 2008 |
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|Monat = Januar |
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|Tag = 9 |
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|Seiten = 6f |
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|Online = koje.at |
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|Zugriff = 26. März 2008 |
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}}</ref> |
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Die Ablehnung von, den Bruch und das postmoderne Spiel mit vorhandenen [[Geschlechterrolle|Frauenrollenmuster]]n haben [[Riot Grrrl|Riot-Grrrl-Bewegung]] und ''Girlie'' gemeinsam.<ref name=film/> Bei [[Riot Grrrl]] hat dieser Bruch ein klar politisch-kämpferische Komponente – es geht um den Kampf um Gleichberechtigung. Bei ''Girlie'' geht es um Stilfragen, Hipness und Identität durch den Konsum der "richtigen" Kleidung. Während das ''Riot Grrrl'' unter dem Schlagwort "do it yourself" seine Kleidung selbst gefertigt hat, war das ''Girlie'' die umworbenen Kundin im entsprechenden Markttrend, der zunehmend Einfluss auf die Waren und Medienwelt ausübt.<ref name="NRW"/> |
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Vorreiterinnen in Stil und Haltung waren die Riot Grrrls [[Kathleen Hanna]] mit [[Bikini Kill]] sowie Bands wie [[Babes in Toyland (Band)|Babes In Toyland]], [[Bratmobile]], [[Sleater-Kinney]], [[L7]] und [[Team Dresch]]. In Deutschland gehörten [[Die Braut haut ins Auge]], die [[Mobylettes]], die [[Lassie Singers]], [[Parole Trixi]] und die [[Lemonbabies]] dazu. |
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In Deutschland über MTV und VIVA2 medial weit verbreitet waren neben den o.g. us-amerikanischen Riot Grrl-Bands Personen wie die Grunge-Wegbereiterin [[Courtney Love]], die Aspekte der Girlie-Mode vorwegnahm und diese vorerst mit einer radikalen Ablehnung der hegemonialen Weiblichkeit kombinierte. Diese drückte sich nicht nur in ihrem Kleidungsstil sondern auch in ihrem unangepassten, teilweise obszönen Verhalten, mit ihrer Tätigkeit als Gitarristin oder dem öffentlich sichtbaren Drogen- und Alkoholkonsum aus. [[Björk]] und [[Gwen Stefani]], die aus dem subkulturellen Bereich kamen und in den 90er Jahren kommerziell erfolgreich geworden sind, transportierten und verbreiteten die Girlie-Mode in Verbindung mit weiblichem selbstbestimmten Erfolg im Popgeschäft. [[Gwen Stefani]] ist seit dieser Zeit auch als Modedesignerin tätig. |
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Die ''Girlie-'' oder auch die ''Girl-Power-Bewegung'' stellt die nachfolgend entschärfte und kommerzialisierte Variante der parallel existierenden ''Riot-Grrrl''-Bewegung dar. Besonders im Musikbereich wurde der ''Girlie-''Kult mit Girl-Bands und Popsängerinnen wie den [[Spice Girls]] und später [[Britney Spears]], den [[Pussycat Dolls]], [[Christina Aguilera]], den deutschen [[No Angels]], [[Jasmin Wagner|Blümchen]], [[Tic Tac Toe]] und [[Lucilectric]]. Von den feministischen Forderungen der Riot Grrrls ist als aufmüpfiges Element die sexuelle Selbstbestimmung geblieben – Sex mit Männern zu initieren, wie sie in dem Lied "Weil ich ein Mädchen bin" von [[Lucilectric]] zum Ausdruck kommt. Dennoch sind die Spielräume begrenzt, mit dem ''Girlie-''Frauenbild wird auch diszipliniert, werden Handlungsspielräume begrenzt.<ref name=film /> |
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Dass ''Girlie'' sich als mediales Phänomen stark verbreiten konnte, lag auch an den in den 90er Jahren stark rezipierten Jugend-Fernsehsendern [[MTV]] und [[VIVA2]]. Dort waren als Girlie wahrgenommene Personen wie [[Heike Makatsch]], [[Kristiane Backer]], [[Enie van de Meiklokjes]] und [[Charlotte Roche]] als [[Video Jockey]]s und Musikjournalistinnen tätig. |
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''Girlie'' aufgreifende und weiterverbreitende Filme waren "[[Burning Life]]" (mit Maria Schrader und Anna Thalbach, Deutschland 1994), "[[Tank Girl]]" (mit Lori Petty, USA 1995) und ''[[Lola rennt]]'' (mit [[Franka Potente]], Deutschland 1998).<ref name=film/> |
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== Kontroverse == |
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Aus der Sicht von Feministinnen der zweiten Generation wie [[Alice Schwarzer]] stellt das ''Girlie-''Phänomen einen Rückschritt dar – es befördere eine Konsum- und lustorientierte Weiblichkeit ohne sich Diskriminierungen kritisch entgegen zu stellen. Das ''Girlie'' werde wieder zur Komplizin frauendiskriminierender Strukturen eines patriarchalischen Systems und stehe damit auf einer Stufe mit den Frauengenerationen vor der Emanzipationsbewegung.<ref>{{Literatur |
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|Autor = Gabriele Steckmeister |
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|Herausgeber = Peter Heinrich Jochen Schulz zur Wiesch |
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|Titel = [http://books.google.de/books?id=VsiM0TB0tmYC&pg=PA136&dq=girlie&sig=S5NFrvxLb5Tds3Zyv9Pv6x_ObNs#PPA136,M1 Komplizinnen] |
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|Sammelwerk = Wörterbuch zur Mikropolitik |
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|Verlag = VS Verlag |
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|Jahr = 1998 |
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|Seiten = 135-136 |
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|ISBN = 3810020133 |
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}}</ref> Die gesellschaftspolitisch und sozial desinteressierten Girlies betrieben nur die erlaubte [[Frauenbewegung|Emanzipation]], und ihre Revolte sei eine Scheinrevolte, die auf die Möglichkeit einer Veränderung verzichte.<ref name="Rel 65">{{Literatur |
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|Autor = Angela Volkmann |
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|Titel = [http://books.google.de/books?id=WvruCtFScxAC&pg=PA65&dq=girlie&sig=gJ0fJucRMfr4tia32hOuCxJaPrA#PPA65,M1 Eva wo bist du? Die Geschlechterperspektive im Religionsunterricht am Beispiel einer Religionsbuchanalyse zu biblischen Themen] |
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|Verlag = Königshausen & Neumann |
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|Jahr = 2004 |
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|Seiten = 65 |
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|ISBN = 3826026411 |
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}}</ref> Auf jeden Fall stelle der konsum- und lustorientierte Frauen- und Mädchentrend eine radikale Abkehr der feministischen Werte der 1970er Jahre dar.<ref name="NRW"/> Auffallend ist der zeitliche Abstand von 20 Jahren, der den [[Der Spiegel|Spiegel]] bewog, von „Emmas Tochter“ zu schreiben, die den in die Jahre gekommenen [[Feminismus]] durch einen neuen Frauentyp ablöse.<ref name="WB 141">{{Literatur |
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|Autor = Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens |
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|Titel = [http://books.google.de/books?id=NLdrC-clvQ8C&pg=PA140&dq=girlie&sig=9HvEe1wJuzPZeOkApP9wpU4dQpc#PPA140,M1 Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen] |
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|Sammelwerk = Schriften des Instituts für Deutsche Sprache |
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|Verlag = Walter de Gruyter |
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|Ort = Berlin |
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|Jahr = 2004 |
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|Seiten = 141 |
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|ISBN = 3110177501 |
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}}</ref> |
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Angela McRobbie sieht deshalb die Girlie-Kultur wie deren feministische Kritikerinnen im Kontext eines „generationsspezifischen Antagonismus“, das heißt eines typischen [[Generationenkonflikt]]es durch die Einführung konträrer Werte bei der jungen Generation, und meint, dass diese Problematik bewirke, dass aus der feministischen Perspektive der Mütter die Kraft dieser Bewegung unterschätzt würde. Dabei sei gerade dieses männlich lümmelhafte und umgekehrt [[Sexismus|sexistische Verhalten]] von Girlies ein Anzeichen für einen vollzogenen, unumkehrbaren sozialen Wandel.<ref>{{Literatur |
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|Autor = Angela McRobbie |
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|Herausgeber = Anette Baldauf, Katharina Weingartner |
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|Titel = Muskelpakete und Schwänze. Die Bedeutung der Girlie-Kultur |
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|Sammelwerk = Lips Tits Hips Power? Popkultur und Feminismus |
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|Verlag = Folio |
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|Ort = Wien, Bozen |
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|Seiten = 278 |
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|ISBN = 3-85256-077-2 |
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}}</ref> |
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''Girlie'' und noch viel mehr ''Riot Grrrl'' repräsentieren den stark popkulturell geprägten Postfeminismus, den Feminimus der 3. Welle. Es gibt einen selbstverständlichen Umgang mit den Erfolgen des Feminismus der zweiten Welle wie die formale Gleichstellung von Männern und Frauen. Die Geschlechterrollen sind brüchiger und durchlässiger geworden, es gibt mehr Handlungsspielraum für junge Frauen. ''Girlie'' – auch als Marketingstrategie – vereint männlich und weiblich konnotierte Eigenschaften (Erotik, Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit, frei von Zwängen, Spaß) und repräsentiert ein moderneres Frauenbild als Identifikationsangebot. Dennoch sind Männer weiterhin dominant.<ref name=film /> |
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== ''Girlie-''Protagonistinnen == |
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Die Liste umfasst einige Frauen bzw. Bands, die als [[Role Model]] im Sinn der Girlie-Mode oder des Girlie-Lebensgefühls medial relevant wurden. |
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=== Im [[Techno]]- und [[Dance]]-Bereich === |
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* [[Björk]] |
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* [[Marusha]] |
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* [[Luci van Org]] |
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* [[Jasmin Wagner|Blümchen]] ''(Herz an Herz)'' |
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* [[Aqua (Band)|Aqua]] ''(Barbie Girl)'' |
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=== Im subkulturellen [[Alternative]]-Bereich === |
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* [[Bikini Kill]] mit [[Kathleen Hanna]], Kathi Wilcox, Tobi Vail, ''(Rebel Girl)'' |
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* [[No Doubt]] mit [[Gwen Stefani]] ''(Just a Girl'' und ''Hollaback Girl)'' |
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* [[Hole (Band)|Hole]] mit [[Courtney Love]], [[Melissa Auf der Maur]], [[Kristen Pfaff]], Samantha Maloney u.a. ''(Violet)'' |
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* Sugar Baby Doll mit Courtney Love, Jennifer Finch und Kat Bjelland |
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* [[Babes in Toyland (Band)|Babes In Toyland]] mit Kat Bjelland, Lori Barbero, Michelle Leon |
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* [[Sleater-Kinney]] mit Corin Tucker, Carrie Brownstein, Janet Weiss |
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* [[L7]] mit Jennifer Finch, Suzi Gardner, Donita Sparks |
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* [[Team Dresch]] mit Donna Dresch, Jody Bleyle, Kaia Wilson, Marci Martinez, Melissa York |
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* [[The Breeders]] mit [[Kim Deal]] von den [[Pixies]] und [[Tanya Donelly]] von den [[Throwing Muses]] |
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* [[Elastica]] mit Justine Frischmann, Annie Holland und Donna Matthews ''(Waking Up)'' |
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* [[Stereolab]] mit Lætitia Sadier und Mary Hansen ''(French Disco)'' |
|||
* [[Die Braut haut ins Auge]] mit [[Bernadette La Hengst]], [[Peta Devlin]], Karen Dennig, Katja Böhm, Barbara Haß ''(Mann mit Hang zur Depression)'' |
|||
* [[Lassie Singers]] mit [[Christiane Rösinger]], [[Almut Klotz]], [[Funny van Dannen]], [[Britta Neander]], Kathrin von Witzleben ''(Männliche Mitmenschen)'' |
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* [[Parole Trixi]] mit Sandra Grether, Almut Klotz, Christine Schulz, Cordula Ditz, [[Sandra Zettpunkt]], [[Jule Kruschke]] ''(Seid gegrüßt)'':„Seid gegrüßt, junge Frauen von heute / ich hoffe, irgendwann bereut Ihr's / wenn alles, was Ihr seht, / nur noch aus Klischees besteht.“<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=pTNNCfeFbYI Parole Trixi: Seid gegrüßt!, mit Anmoderation von Charlotte Roche, in: Youtube-Kanal von RIOTTRIXI, Upload am 14. Oktiber 2011]</ref> |
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* [[Lemonbabies]] mit [[Diane Weigmann]], Julia Gehrmann, [[Gina V. D’Orio]], [[Lina van de Mars]] u.a. |
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* [[Kerstin Grether]], Journalistin und Schriftstellerin |
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=== Im kommerziellen Pop-Bereich === |
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* [[Lucilectric]] ''(Mädchen)'' |
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* [[Tic Tac Toe]] |
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* [[Spice Girls]]<ref name=kauer/> |
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* [[Christina Aguilera]]<ref name=kauer/> |
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* [[Britney Spears]]<ref name=kauer/> |
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* [[No Angels]]<ref name=kauer/> |
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* [[Pussycat Dolls]]<ref name=kauer/> |
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=== MTV und VIVA2 – VJs und Schauspielerinnen === |
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* [[Heike Makatsch]]<ref name="NRW"/> |
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* [[Charlotte Roche]] |
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* [[Enie van de Meiklokjes]]<ref name=kauer/> |
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* [[Franka Potente]] |
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== Siehe auch == |
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* [[All-American-Girl]] |
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* [[Tomboy]] |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |
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|Autor = Wilfried Breyvogel |
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|Titel = Eine Einführung in Jugendkulturen |
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|Verlag = VS Verlag |
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|Jahr = 2005 |
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|Seiten = |
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|ISBN = 3810035408 |
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}} |
}} |
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* {{Literatur |
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|Autor = Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens |
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|Titel = Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen |
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|Sammelwerk = Schriften des Instituts für Deutsche Sprache |
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|Verlag = Walter de Gruyter |
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|Ort = Berlin |
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|Jahr = 2004 |
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|Seiten = |
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|ISBN = 3110177501 |
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}} |
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* {{Literatur |
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|Autor = Angela McRobbie |
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|Herausgeber = Anette Baldauf, Katharina Weingartner |
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|Titel = Muskelpakete und Schwänze. Die Bedeutung der Girlie Kultur |
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|Sammelwerk = Lips Tits Hips Power? Popkultur und Feminismus |
|||
|Verlag = Folio |
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|Ort = Wien, Bozen |
|||
|Seiten = |
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|ISBN = 3-85256-077-2 |
|||
}} |
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* {{Literatur |
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|Autor = Katja Kailer, Anja Bierbaum |
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|Titel = Girlism – Feminismus zwischen Subversion und Ausverkauf |
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|Verlag = logos Verlag |
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|Ort = Berlin |
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|Jahr = 2002 |
|||
}} |
|||
* {{Literatur |
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|Autor = Katja Kauer |
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|Titel = [https://books.google.de/books?id=s3ls2eLWbxgC&pg=PA20&lpg=PA20&dq=girlie+feminismus&source=bl&ots=oWcTlh_oC1&sig=NDo9PoJkcjlTaqTf3kzcIoMgqd8&hl=de&sa=X&ved=0CDwQ6AEwBGoVChMI183IrsiPxgIVzAwsCh1gVw_u#v=onepage&q=girlie%20feminismus&f=false Popfeminismus! Fragezeichen! Eine Einführung] |
|||
|Verlag = Frank & Timme |
|||
|Ort = Berlin |
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|Jahr = 2009 |
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|ISBN = 978-3-86596-245-4 |
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Version vom 14. Juni 2015, 23:04 Uhr
Girlie bezeichnet ein Medienphänomen und eine Mode der 1990er Jahre, die davon geprägt ist, dass sich erwachsenen Frauen in Ablehnung des vorherrschenden Frauenbildes für junge Mädchen produzierte Kleidung und Accessoires aneignen. Das Wort Girlie kann auch eine junge, sich mädchenhaft-unkonventionell kleidende Frau bezeichnen, die selbstbewusst, teilweise auch frech-provozierend, auftritt. Diese Mode wurde über Jugend-Fernsehsender wie MTV oder VIVA2 transportiert, in denen Protagonistinnen wie Heike Makatsch, Kristiane Backer und Charlotte Roche als Moderatorinnen (damals als VJs, also Video Jockeys bezeichnet) und Journalistinnen tätig waren. Girlie hat eine große Bandbreite – Anhängerinnen subkultureller Musikszenen wie Alternative und Techno adaptierten den Girlie-Style ebenso für sich wie weibliche Fans von Girl Groups dieser Zeit, die dem Mainstream zuzuordnen sind. [1][2][3]
Begriff
Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Englischen, kam dort in den 1990er Jahren auf und heißt dort „Girly Girl“, wurde aber im Deutschen als „Girlie“ übernommen. Erstmals als Wort in einem deutschen Wörterbuch beschrieben wurde der Begriff 1995 von Schönfeld.[3]
Das Auftreten der Girlie-Mode korreliert mit dem Aufkommen der im Mainstream erfolgreichen Girl-Bands und Girlie-Solokünstlerinnen, deren Publikum fast ausschließlich ein weibliches war. Diese transportierten eher angepasste Bilder von Weiblichkeit im Girlie-Look. Die als Girlies bezeichneten jungen Frauen der 90er Jahre vertraten jedoch eine große Bandbreite an Einstellungen. Die Autorin und Musikerin Kerstin Grether beschreibt Girlie als mediale Zuschreibung aufgrund rein äußerlicher Merkmale, deren Bedeutung für die Frauen selbst von den Medien fehlinterpretiert wurde: "Inspiriert von der rockigen Riot-Grrrl-Bewegung stellten wir klar, dass man die "Girlies", zu denen die Medien neuerdings alle jungen Frauen zählten, nicht über einen Kamm scheren darf. Denn für uns ... hatten sich künstliche Wimpern und echte Emanzipation nie ausgeschlossen." Feministisch eingestellte junge Frauen, die eventuell auch den Subkulturen Techno oder Punk nahestanden, bedienten sich ähnlicher Äußerlichkeiten, belegten diese jedoch mit einer anderen Bedeutung: Sie grenzten sich mit ihren Mädchensachen von der vorherrschenden Vorgabe, vom Bild der erwachsenen Frau ab.[1]
Girlie als Modestil
Der Girlie-Stil entwickelte sich in Abgrenzung und als Bruch mit dem damals gegenwärtigen Frauenbild. Er ist u.a. charakterisiert durch Kleidung und Schuhe, die mehr Bewegungsfreiheit erlauben und teilweise aus dem Sportbereich in die Alltags- oder auch Bühnenmode übernommen wurden.
Als Oberteile wurden kurze bis bauchfreie ("die Nieren gucken raus") enge T-Shirts, im Sommer auch in der Form des Tops mit Spaghettiträgern getragen. T-Shirts werden seitdem im girl cut, also angepasst an die weibliche Körperform und in Abgrenzung zur geradegeschnittenen T-Shirt-Form der 80er Jahre produziert. Als alleinige Oberteile wurden erstmals auch Bikinoberteile oder Sport-BHs im öffentlichen Raum getragen.
Dazu wurden leicht ausgestellte Miniröcke bzw. kurze Kleider getragen, die in der kühlen Jahreszeit nicht mit – als damenhaft abgelehnten – Nylonstrumpfhosen sondern mit bunt geringelten oder anderweitig stark gemusterten blickdichten Strumpfhosen oder Leggings kombiniert wurden. Unter Röcken bzw. Kleidern wurden auch enge kurze Hosen wie z.B. Radlerhosen getragen. Minikleider aus T-Shirt-Stoff waren geringelt, mit Blumenmustern, Farbverläufen oder psychedelischen Mustern versehen, die an Stoffmuster der 60er und 70er Jahre anknüpften.
Second-Hand Trainingsjacken aus den 70er oder 80er Jahren, Jogginghosen u.a. Retro-Freizeit- und Sportbekleidung gingen in die Alltagsmode über.
Jeanshosen wurden im weitgeschnittenen Baggy-Pant-Format getragen, besonders von Rap-Fans. Außerdem waren Schlaghosen beliebt, besonders in der weiten Variante, die sich vom Gesäß aus abwärts kontinuierlich erweitert. Im Technobereich hatten diese schrille Muster, bestanden aus Nylon oder aus Plüschstoff.
Jacken waren kurz und aus synthetischem Pelz mit Kuhfell-, Leoparden-, Zebra- und Tigermuster.
Das Farbschema der Girlie-Kleidung bewegte sich innerhalb der sogenannten Bonbonfarben bis hin zu Neonfarben: rosa, orange, türkis, lila, lindgrün. Es wurden elastische Stoffe getragen, die mit radialsymmetrischen Blumen mit gelbem Zentrum (Margariten) bedruckt waren. Typisch waren z.B. leuchtendgrüner Stoff mit weißen Margariten. Beliebt waren auch Drucke mit Smileys und Peacezeichen.
Das Schuhwerk war meist klobig und bestand aus Plateau-Turnschuhen (Buffalo), im subkulturellen Bereich aus Schnürstiefeln (Doc Martens) oder Basketballschuhen (Chucks).
Als Schmuck wurden synthetische Blumen in allen Varianten getragen – als Ohrringe, an Ketten u.a. Die mutigeren Girlies trugen Metall- oder bunte Plastik-Piercings, meist an Nase, Augenbraue, Lippe, Zunge oder Bauchnabel, und Tribal-Tätowierungen, in dieser Zeit entstand auch das sogenannte Arschgeweih.
Im Gegensatz zur vorher allgegenwärtigen Dauerwelle wurde glattes Haar getragen. Als Frisur kamen sogenannte "Rattenschwänze" in Mode – zwei Zöpfe schräg hinter oder schräg über den Ohren, auch als Dutt-Variante, die vorher für erwachsenen Frauen untragbar waren. Auch der Pferdeschwanz war sehr verbreitet. Wenn ein Pony getragen wurde, war dieser sehr kurz geschnitten. Als Accessoire dienten Haargummis mit Blumen und Haarspangen in grellen Farben oder glitzernd, die ursprünglich für Kinder produziert worden waren. Weniger verbreitet waren geflochtene Rasta-Zöpfe. Frauen mit kürzeren Haaren trugen eine am Hinterkopf gestufte und toupierte Bobfrisur, eventuell mit Zick-Zack-Scheitel oder anderen kreativen Scheitelformen. Sich subkulturell verortende Girlies (Punk und Techno) färbten sich die Haare mit unnatürlichen grellen Farben wie blau, grün, lila oder knallrot.[4]
Das Make-up konnte zurückhaltend sein oder stark auffallend mit rotem Lippenstift oder futuristisch mit schwarzem Lippenstift und silbernem Lidschatten.[2] Stilbildend war auch Marusha mit ihren grüngefärbten Augenbrauen.
Girlie-Bewegung
Eine gemeinsame Formierung im Sinn einer Bewegung war Girlie nicht, da seine Protagonistinnen ganz unterschiedliche und – von der Punkerin über die Raverin bis zum Popstar – gegensätzliche Ziele und Interessen verfolgten. Girlie ist keine Identifikationsfigur sondern eher als mediales Phänomen zu sehen, dessen Ursprung eine Bewegung war – die feministische Riot-Grrrl-Bewegung. Diese entstand innerhalb der Punk- und Hardcore-Szene bzw. gemeinsam mit der Grunge-Szene.[5] Die Ablehnung von, den Bruch und das postmoderne Spiel mit vorhandenen Frauenrollenmustern haben Riot-Grrrl-Bewegung und Girlie gemeinsam.[2] Bei Riot Grrrl hat dieser Bruch ein klar politisch-kämpferische Komponente – es geht um den Kampf um Gleichberechtigung. Bei Girlie geht es um Stilfragen, Hipness und Identität durch den Konsum der "richtigen" Kleidung. Während das Riot Grrrl unter dem Schlagwort "do it yourself" seine Kleidung selbst gefertigt hat, war das Girlie die umworbenen Kundin im entsprechenden Markttrend, der zunehmend Einfluss auf die Waren und Medienwelt ausübt.[6]
Vorreiterinnen in Stil und Haltung waren die Riot Grrrls Kathleen Hanna mit Bikini Kill sowie Bands wie Babes In Toyland, Bratmobile, Sleater-Kinney, L7 und Team Dresch. In Deutschland gehörten Die Braut haut ins Auge, die Mobylettes, die Lassie Singers, Parole Trixi und die Lemonbabies dazu. In Deutschland über MTV und VIVA2 medial weit verbreitet waren neben den o.g. us-amerikanischen Riot Grrl-Bands Personen wie die Grunge-Wegbereiterin Courtney Love, die Aspekte der Girlie-Mode vorwegnahm und diese vorerst mit einer radikalen Ablehnung der hegemonialen Weiblichkeit kombinierte. Diese drückte sich nicht nur in ihrem Kleidungsstil sondern auch in ihrem unangepassten, teilweise obszönen Verhalten, mit ihrer Tätigkeit als Gitarristin oder dem öffentlich sichtbaren Drogen- und Alkoholkonsum aus. Björk und Gwen Stefani, die aus dem subkulturellen Bereich kamen und in den 90er Jahren kommerziell erfolgreich geworden sind, transportierten und verbreiteten die Girlie-Mode in Verbindung mit weiblichem selbstbestimmten Erfolg im Popgeschäft. Gwen Stefani ist seit dieser Zeit auch als Modedesignerin tätig.
Die Girlie- oder auch die Girl-Power-Bewegung stellt die nachfolgend entschärfte und kommerzialisierte Variante der parallel existierenden Riot-Grrrl-Bewegung dar. Besonders im Musikbereich wurde der Girlie-Kult mit Girl-Bands und Popsängerinnen wie den Spice Girls und später Britney Spears, den Pussycat Dolls, Christina Aguilera, den deutschen No Angels, Blümchen, Tic Tac Toe und Lucilectric. Von den feministischen Forderungen der Riot Grrrls ist als aufmüpfiges Element die sexuelle Selbstbestimmung geblieben – Sex mit Männern zu initieren, wie sie in dem Lied "Weil ich ein Mädchen bin" von Lucilectric zum Ausdruck kommt. Dennoch sind die Spielräume begrenzt, mit dem Girlie-Frauenbild wird auch diszipliniert, werden Handlungsspielräume begrenzt.[2]
Dass Girlie sich als mediales Phänomen stark verbreiten konnte, lag auch an den in den 90er Jahren stark rezipierten Jugend-Fernsehsendern MTV und VIVA2. Dort waren als Girlie wahrgenommene Personen wie Heike Makatsch, Kristiane Backer, Enie van de Meiklokjes und Charlotte Roche als Video Jockeys und Musikjournalistinnen tätig.
Girlie aufgreifende und weiterverbreitende Filme waren "Burning Life" (mit Maria Schrader und Anna Thalbach, Deutschland 1994), "Tank Girl" (mit Lori Petty, USA 1995) und Lola rennt (mit Franka Potente, Deutschland 1998).[2]
Kontroverse
Aus der Sicht von Feministinnen der zweiten Generation wie Alice Schwarzer stellt das Girlie-Phänomen einen Rückschritt dar – es befördere eine Konsum- und lustorientierte Weiblichkeit ohne sich Diskriminierungen kritisch entgegen zu stellen. Das Girlie werde wieder zur Komplizin frauendiskriminierender Strukturen eines patriarchalischen Systems und stehe damit auf einer Stufe mit den Frauengenerationen vor der Emanzipationsbewegung.[7] Die gesellschaftspolitisch und sozial desinteressierten Girlies betrieben nur die erlaubte Emanzipation, und ihre Revolte sei eine Scheinrevolte, die auf die Möglichkeit einer Veränderung verzichte.[8] Auf jeden Fall stelle der konsum- und lustorientierte Frauen- und Mädchentrend eine radikale Abkehr der feministischen Werte der 1970er Jahre dar.[6] Auffallend ist der zeitliche Abstand von 20 Jahren, der den Spiegel bewog, von „Emmas Tochter“ zu schreiben, die den in die Jahre gekommenen Feminismus durch einen neuen Frauentyp ablöse.[9]
Angela McRobbie sieht deshalb die Girlie-Kultur wie deren feministische Kritikerinnen im Kontext eines „generationsspezifischen Antagonismus“, das heißt eines typischen Generationenkonfliktes durch die Einführung konträrer Werte bei der jungen Generation, und meint, dass diese Problematik bewirke, dass aus der feministischen Perspektive der Mütter die Kraft dieser Bewegung unterschätzt würde. Dabei sei gerade dieses männlich lümmelhafte und umgekehrt sexistische Verhalten von Girlies ein Anzeichen für einen vollzogenen, unumkehrbaren sozialen Wandel.[10]
Girlie und noch viel mehr Riot Grrrl repräsentieren den stark popkulturell geprägten Postfeminismus, den Feminimus der 3. Welle. Es gibt einen selbstverständlichen Umgang mit den Erfolgen des Feminismus der zweiten Welle wie die formale Gleichstellung von Männern und Frauen. Die Geschlechterrollen sind brüchiger und durchlässiger geworden, es gibt mehr Handlungsspielraum für junge Frauen. Girlie – auch als Marketingstrategie – vereint männlich und weiblich konnotierte Eigenschaften (Erotik, Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit, frei von Zwängen, Spaß) und repräsentiert ein moderneres Frauenbild als Identifikationsangebot. Dennoch sind Männer weiterhin dominant.[2]
Girlie-Protagonistinnen
Die Liste umfasst einige Frauen bzw. Bands, die als Role Model im Sinn der Girlie-Mode oder des Girlie-Lebensgefühls medial relevant wurden.
- Björk
- Marusha
- Luci van Org
- Blümchen (Herz an Herz)
- Aqua (Barbie Girl)
Im subkulturellen Alternative-Bereich
- Bikini Kill mit Kathleen Hanna, Kathi Wilcox, Tobi Vail, (Rebel Girl)
- No Doubt mit Gwen Stefani (Just a Girl und Hollaback Girl)
- Hole mit Courtney Love, Melissa Auf der Maur, Kristen Pfaff, Samantha Maloney u.a. (Violet)
- Sugar Baby Doll mit Courtney Love, Jennifer Finch und Kat Bjelland
- Babes In Toyland mit Kat Bjelland, Lori Barbero, Michelle Leon
- Sleater-Kinney mit Corin Tucker, Carrie Brownstein, Janet Weiss
- L7 mit Jennifer Finch, Suzi Gardner, Donita Sparks
- Team Dresch mit Donna Dresch, Jody Bleyle, Kaia Wilson, Marci Martinez, Melissa York
- The Breeders mit Kim Deal von den Pixies und Tanya Donelly von den Throwing Muses
- Elastica mit Justine Frischmann, Annie Holland und Donna Matthews (Waking Up)
- Stereolab mit Lætitia Sadier und Mary Hansen (French Disco)
- Die Braut haut ins Auge mit Bernadette La Hengst, Peta Devlin, Karen Dennig, Katja Böhm, Barbara Haß (Mann mit Hang zur Depression)
- Lassie Singers mit Christiane Rösinger, Almut Klotz, Funny van Dannen, Britta Neander, Kathrin von Witzleben (Männliche Mitmenschen)
- Parole Trixi mit Sandra Grether, Almut Klotz, Christine Schulz, Cordula Ditz, Sandra Zettpunkt, Jule Kruschke (Seid gegrüßt):„Seid gegrüßt, junge Frauen von heute / ich hoffe, irgendwann bereut Ihr's / wenn alles, was Ihr seht, / nur noch aus Klischees besteht.“[11]
- Lemonbabies mit Diane Weigmann, Julia Gehrmann, Gina V. D’Orio, Lina van de Mars u.a.
- Kerstin Grether, Journalistin und Schriftstellerin
Im kommerziellen Pop-Bereich
- Lucilectric (Mädchen)
- Tic Tac Toe
- Spice Girls[1]
- Christina Aguilera[1]
- Britney Spears[1]
- No Angels[1]
- Pussycat Dolls[1]
MTV und VIVA2 – VJs und Schauspielerinnen
Siehe auch
Literatur
- Wilfried Breyvogel: Eine Einführung in Jugendkulturen. VS Verlag, 2005, ISBN 3-8100-3540-8.
- Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017750-1.
- Angela McRobbie: Muskelpakete und Schwänze. Die Bedeutung der Girlie Kultur. In: Anette Baldauf, Katharina Weingartner (Hrsg.): Lips Tits Hips Power? Popkultur und Feminismus. Folio, Wien, Bozen, ISBN 3-85256-077-2.
- Katja Kailer, Anja Bierbaum: Girlism – Feminismus zwischen Subversion und Ausverkauf. logos Verlag, Berlin 2002.
- Katja Kauer: Popfeminismus! Fragezeichen! Eine Einführung. Frank & Timme, Berlin 2009, ISBN 978-3-86596-245-4.
- Gabriele Rohmann: Mädchen in Jugendkulturen. In: Tagung Dornbirn. 9. Januar 2008, S. 6 f. (koje.at [abgerufen am 26. März 2008]).
- Eike Schönfeld: alles easy. Ein Wörterbuch des Neudeutschen. 3. Auflage. C.H. Beck, 1995, ISBN 3-406-39226-1.
- Gabriele Steckmeister: Komplizinnen. In: Peter Heinrich Jochen Schulz zur Wiesch (Hrsg.): Wörterbuch zur Mikropolitik. VS Verlag, 1998, ISBN 3-8100-2013-3, S. 135–136.
- Angela Volkmann: Eva wo bist du? Die Geschlechterperspektive im Religionsunterricht am Beispiel einer Religionsbuchanalyse zu biblischen Themen. Königshausen & Neumann, 2004, ISBN 3-8260-2641-1.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Katja Kauer: Popfeminismus! Fragezeichen! Eine Einführung. Berlin 2009
- ↑ a b c d e f Professur für Frauenforschung an der Universität Potsdam (Hg.): Filmfrauen - Zeitzeichen Frauenbilder im Film der 40er, 60er und 90er Jahre – Diva, Arbeiterin, Girlie, Band III: Girlie, in: Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung, 1. Jahrgang Heft Nr. 3/1997, 2. verbesserte Auflage Februar 1998
- ↑ a b Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017750-1, S. 140.
- ↑ Macht Bonnie Strange Gwen Stefani nach? Die Haare des It-Girls sind jetzt blau! In: OK!, 29. Juli 2013
- ↑ Gabriele Rohmann: Mädchen in Jugendkulturen. In: Tagung Dornbirn. 9. Januar 2008, S. 6 f. (koje.at [abgerufen am 26. März 2008]).
- ↑ a b c Referenzfehler: Ungültiges
<ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen NRW. - ↑ Gabriele Steckmeister: Komplizinnen. In: Peter Heinrich Jochen Schulz zur Wiesch (Hrsg.): Wörterbuch zur Mikropolitik. VS Verlag, 1998, ISBN 3-8100-2013-3, S. 135–136.
- ↑ Angela Volkmann: Eva wo bist du? Die Geschlechterperspektive im Religionsunterricht am Beispiel einer Religionsbuchanalyse zu biblischen Themen. Königshausen & Neumann, 2004, ISBN 3-8260-2641-1, S. 65.
- ↑ Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017750-1, S. 141.
- ↑ Angela McRobbie: Muskelpakete und Schwänze. Die Bedeutung der Girlie-Kultur. In: Anette Baldauf, Katharina Weingartner (Hrsg.): Lips Tits Hips Power? Popkultur und Feminismus. Folio, Wien, Bozen, ISBN 3-85256-077-2, S. 278.
- ↑ Parole Trixi: Seid gegrüßt!, mit Anmoderation von Charlotte Roche, in: Youtube-Kanal von RIOTTRIXI, Upload am 14. Oktiber 2011