Porphyrbrauner Wulstling und Zaza-Sprache: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Sprache |
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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
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|Sprache= Zazaki<ref>http://books.google.co.uk/books?id=LuVSkpVuAkAC&pg=PA385&dq=zaza+paul+ludwig&hl=de&ei=sFUCTpvML8-OswbH4smODQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCYQ6AEwAA#v=onepage&q=zaza%20paul%20ludwig&f=false Ludwig, Paul: Zaza(ki) - Dialekt, Sprache, Nation? (Seite 385)</ref> |
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{{Taxobox |
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|Länder=[[Türkei]], [[Irak]], [[Georgien]], [[Kasachstan]] |
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| Taxon_Name = Porphyrbrauner Wulstling |
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|Sprecher= 2–3 Millionen |
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| Taxon_WissName = Amanita porphyria |
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|Klassifikation=*[[Indogermanische Sprachen]] |
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| Taxon_Rang = Art |
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*: [[Indoiranische Sprachen]] |
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| Taxon_Autor = [[Johannes Baptista von Albertini|Alb.]] & [[Lewis David von Schweinitz|Schwein.]] (1805) |
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*:: [[Iranische Sprachen]] |
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| Taxon2_Name = Wulstlinge |
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*::: [[Nordwestiranisch]] |
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| Taxon2_WissName = Amanita |
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*:::: [[Zaza-Gorani]] |
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| Taxon2_Rang = Gattung |
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|KSprache= Zazaki |
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| Taxon3_Name = Wulstlingsverwandte |
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|Amtssprache=- |
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| Taxon3_WissName = Amanitaceae |
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|ISO1=- |
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| Taxon3_Rang = Familie |
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|ISO2=zza |
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| Taxon4_Name = Champignonartige |
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|ISO3=zza (Makrosprache) |
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| Taxon4_LinkName = Champignonartige (neu) |
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| Taxon4_WissName = Agaricales |
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''Enthaltene Einzelsprachen:'' |
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| Taxon4_Rang = Ordnung |
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* diq (Dimli) |
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| Taxon5_WissName = Agaricomycetidae |
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* kiu (Kirmanjki) |
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| Taxon5_Rang = Unterklasse |
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| Taxon6_WissName = Basidiomycetes |
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| Taxon6_Rang = Klasse |
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| Bild = Amanita porphyria 1.jpg |
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| Bildbeschreibung = Porphyrbrauner Wulstling |
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[[Datei:Iranian tongues de.svg|miniatur|Zazaki in Nachbarschaft mit anderen modernen iranischen Sprachen]] |
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Der '''Porphyrbraune''', '''Purpurbraune''' oder '''Rotbraune Wulstling''' (''Amanita porphyria'') ist ein Pilz der Gattung [[Wulstlinge]], zu denen auch die Knollenblätterpilze gehören. |
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'''Zazaki''' – deutsch auch ''Zaza-Sprache'' – ist die Sprache der Volksgruppe der [[Zaza]] in der östlichen [[Türkei]]. Die meisten Zaza und manche Sprachwissenschaftler verwenden auch die Sprachbezeichnungen '''Kirdki''', '''Dimilki''' sowie '''Kirmancki'''.<ref>http://books.google.co.uk/books?id=LuVSkpVuAkAC&pg=PA385&dq=zaza+paul+ludwig&hl=de&ei=sFUCTpvML8-OswbH4smODQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCYQ6AEwAA#v=onepage&q=zaza%20paul%20ludwig&f=false</ref> Die Anzahl ihrer Sprecher wird auf zwei bis drei Millionen geschätzt. Sie wird vor allem in Ostanatolien gesprochen, durch Migrationsprozesse der letzten Jahrzehnte ist sie auch in West-, Mittel- und Nordeuropa verbreitet. Das Zazaki gehört zum [[Iranische Sprachen|iranischen]] Zweig der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen]] Sprachen. |
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== Merkmale == |
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Der Porphyrbraune Wulstling besitzt einen braunen Hut, bedeckt mit grauen Velumresten, gewölbt bis ausgebreitet. Der Durchmesser beträgt vier bis acht Zentimeter. Die Lamellen sind weißlich, stehen gedrängt, und sind frei. |
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Zur Bezeichnungsfrage und zum historischen Hintergrund der Zaza-Volksgruppe siehe den Artikel [[Zaza]]. |
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Der Stiel ist wie der Hut gefärbt, oder auch weißlich. Bei ausgeprägter Färbung besitzt er eine deutliche Natterung. Der [[Annulus (Mykologie)|Ring]] ist weißlich, hängend. An der Oberseite ist er nicht oder schwach gerieft. Die Knolle ist ringförmig abgesetzt. |
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== Die sprachliche Einordnung des Zazaki == |
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Der Geruch ist unangenehm,typisch nach Kartoffelkeimen. Der Geschmack ist rettichartig. |
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Heute gibt es Spekulationen über die "Kurdische Seite des Zazaki",Die Mehrheit der Linguisten klassifizieren das Zazaki,wie das Kurmanci,Sorani und Gorani als eine Kurdische-Sprache oder je nachdem als Dialekt. |
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Das Sporenpulver ist weiß und amyloid, die Sporen haben einen Durchmesser von sieben bis zehn Mikrometer. |
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Einige Linguisten die das Zazaki als Teil des Kurdischen sehen : Peter J.A Lerch (1857),Friedrich Müller (1865),Alexandre Jaba (1879),Ferdinand Justi (1979),Albert von Le Coq (1903),Ely Banister Soane(1909,1913),Ludvig Olsen Fossum (1919),Ali Akbar Dehkhoda (1931),Celladet Bedirxan (1933,1970),Arshak Safrastian (1948),Ernest N. McCarus (1958),Roger Lescot (1970),Kanat Kalashevich Kurdoev (1977),F.R Akrawy (1982),Kerim R. Ayyoubi (1998),Iraida Anatol'evna Smirnova (1998),Zare Aliyevna Yusupova (1998),Michael J. Kenstowicz (2004),Mary Ann Walter (2004),Orville Boyd Jenkins (2005),Gülşat Aygen (2010) und Ferdinand Hennerichler (2011,2012). |
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=== Klassifikation der nordwestiranischen Sprachen === |
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== Vorkommen == |
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Die Art kommt in Mitteleuropa in Nadelwäldern unter Fichten und Kiefern vor, jedoch nur auf sauren Böden, nicht über Kalk. Er ist häufig, die Fruchtkörper sind von Juli bis Oktober anzutreffen. |
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Die folgende Klassifikation beschreibt genauer die [[Genetische Verwandtschaft in der Linguistik|genetische]] Stellung des Zaza und der [[Kurdische Sprache|kurdischen]] Sprachen innerhalb der Gruppe der [[Iranische Sprachen|nordwestiranischen]] Sprachen. Einen Gesamtüberblick über die iranischen Sprachen und ihre Klassifikation bietet der Artikel [[Iranische Sprachen]]. |
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== Verwechslung == |
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Der Porphyrbraune Wulstling kann mit dem Gelblichen Knollenblätterpilz (''[[Amanitra citrina]]'') und mit den giftigen [[Pantherpilz]]en verwechselt werden. |
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* '''Nordwestiranisch''' 24 Sprachen, 31 Mio. Sprecher |
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== Giftigkeit == |
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** '''Medisch''': [[Medische Sprache|Medisch]] † (altiranisch) |
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Die Art ist schwach giftig. Sie enthält Bufotenin, das die Herztätigkeit beschleunigt und die Blutgefäße verengt. |
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** '''Parthisch''': [[Parthisch]]: † (mitteliranisch) |
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** '''Kaspisch''' |
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*** '''Gilaki-Mazenderani''': [[Gilaki]] (1,3 Mio.), [[Mazanderani]] (2,2 Mio.), [[Gurgani]] † |
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*** '''Semnani''': [[Semnani]], [[Sangisari]], [[Sorchei]], [[Lasgerdi]] (zusammen 50.000) |
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*** '''Taleshi''': [[Taleshi]] (1 Mio.) |
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*** '''Azari''': Iranisch-Azari („Süd-Tati“) (220.000) |
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** '''Kurdisch-Zentraliranisch''' |
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*** '''Kurdisch''': [[Kurdische Sprache|Kurmandschi]] (Nordwest-Kurdisch) (15–20 Mio.), [[Sorani]] (Zentral-Kurdisch, Kurdi) (4 Mio.), Südkurdisch (3 Mio.) |
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*** '''Zentraliranisch''': Tafreshi, Mahallati-Chunsari, Kashani-Natanzi, Gazi, Yazdi-Kermani-Nayini, Kaviri, Sivandi |
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** '''Zaza-Gorani''': Zaza (Zazaki, Kirmanjki, Kirdki, Dimli, 'So Be') (1,5 Mio.), [[Gorani]] (Bajalani, Shabaki, Hawrami u.a.) (400.000–500.000) |
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** '''Belutschi''': [[Belutschi]] (Baloči) (6 Mio.) |
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Möglicherweise bilden Zaza-Gorani und [[Belutschi]] eine eigene genetische Einheit, diese Ansicht wird aber nicht von allen Forschern geteilt. |
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== Zur Forschungsgeschichte des Zazaki == |
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Bereits 1650 berichtete der türkische Reisende [[Evliya Çelebi]] darüber, dass die Sprache der Zaza sich deutlich von den „anderen kurdischen Arten“ abhebe und eine wechselseitige Verständigung zwischen dem Zaza und anderen „kurdischen Dialekten“ nicht möglich sei. Der russische Linguist Peter Lerch rechnete in einem Bericht von 1856 über die Völker [[Anatolien|Ostanatoliens]] die Zaza zu den [[Kurden]]. F. Müller 1864 betrachtete das Zaza wie das [[Kurdische Sprachen|Kurdisch]]e als [[Dialekt]]e des [[Persische Sprache|Neupersischen]]. |
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Der Erste,der das Zazaki als nicht Kurdisch sah war Oskar Mann (seit 1906). Er sah das Zaza in einem engeren Zusammenhang mit dem [[Gorani]]. Seine Klassifikation des Westiranischen wird heute von einer Minderheit der [[Iranistik]] weiterhin vertreten. |
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Die Mehrheit der Linguisten und Kurdologen sehen das Zazaki als Kurdischen dialekt an,während eine kleinere Gruppe von Linguisten dies nicht tut. |
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== Zazaki als Schriftsprache == |
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Obwohl das Zazaki schon seit Jahrhunderten im osmanischen Reich gesprochen wurde, hat man es lange nicht schriftlich fixiert. Das älteste literarische Werk ist die religiöse Schrift ''Mewlid'' von Ehmedê Xasi aus dem Jahre 1898. Dieses Werk wurde 1899 in [[Arabisches Alphabet|arabischer Schrift]] und (erst) 1984 in lateinischer Schrift veröffentlicht. Ein weiteres bedeutsames zaza Werk ist Biyîşê Pêxemberî (Mewlûda Nebî) aus dem Jahre 1903 von Usman Efendiyo Babıc, es wurde erst 1933 in [[Damaskus]] in arabischer Schrift veröffentlicht. |
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In lateinischer Schrift wurden Zazaki-Texte seit Anfang der 1980er Jahre in Deutschland, Schweden und Frankreich in mehreren Kulturzeitschriften publiziert. Wichtige Autoren sind [[Malmîsanij]], Ebubekir Pamukçu und Koyo Berz. |
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Zur Dokumentation der zazaischen Sprache wurden in den Jahren 2001 und 2002 in einem von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] geförderten Projekt wichtige Quellen für ein zazaisch-deutsches Textkorpus zusammengetragen. Dies enthält längere Tonbandaufzeichnungen, handschriftlich festgehaltene Sprüche und Sprichwörter und spezielle lexikalische Listen. |
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=== Alphabete === |
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Das Zazaki Alphabet lehnt sich an das lateinische Alphabet an. Von einem Teil der Autoren wird das [[Zazaki Alphabet]] (ein Term wie Zazaisch wird von Linguisten nicht benutzt), das von Zaza-Intellektuellen mit Hilfe von Sprachwissenschaftlern wie C. M. Jacobson entworfen wurde, von einem anderen Teil das [[Kurdisch-lateinisches Alphabet|kurdisch-lateinische Alphabet]], das von [[Celadet Ali Bedirxan]] entworfen wurde, als Basis genommen.<ref>http://azargoshnasp.net/languages/zazaki/zazakipositionof.pdf</ref> Ein wichtiger Unterschied ergibt sich bei der Schreibung der Kopula („bin“, „ist“ etc.). In der Zaza Schreibweise wird die Kopula wie in Persisch direkt an das vorhergehende Wort angehängt, bei der Bedirxan-Schreibung wird sie getrennt, obwohl das Wort mit der Kopula zusammen als Einheit gelesen wird. Ein Beispiel: |
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* Deutsche Bedeutung: „Mein Name ist Munzur, ich bin 20 Jahre alt und komme aus Dersim.“ |
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* Zazaki in Zaza-Schreibweise: ''Namey mı Munzuro, ez vist serriyan u Dêrsımi rawan.'' |
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* Zazaki in der Bedirxan-Orthographie: ''Nameyê mi Munzur o, ez vîst serrî ya û Dêrsimî ra ya.'' |
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* Zazaki aus Dersim (Kirmancki): ''Namê mı Munzuro, ez vist serrio u Dêrsımi rao.'' |
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== Dialekte == |
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Es lassen sich mehrere Dialekte bzw. Dialektgruppen des Zazaki unterscheiden. Ludwig Paul (1998) führt folgende auf: |
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* Norddialekte (Alevi-Dialekte): Dersim, Erzincan,Gümüshane, Varto, Hinis (Kirmancki, Zone ma) |
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* Zentraldialekte: Palu, Bingöl (Kirdki) |
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* Süddialekte: Çermik, Siverek, Çüngüş, Gerger (Zazaki, Dimili) |
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* Randdialekte: Mutki, Aksaray, Sarız (Zazaki) |
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* Übergangsdialekte: Kulp, Lice, Ergani, Maden (Zazaki, Kirdki) |
|||
== Zazaki und andere indogermanische Sprachen == |
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{| class="wikitable" |
|||
![[deutsche Sprache|Deutsch]]|| [[Zazaisch]] || [[Persische Sprache|Persisch]] || [[russische Sprache|Russisch]] || [[griechische Sprache|Griechisch]] || [[italienische Sprache|Italienisch]] || [[spanische Sprache|Spanisch]] || [[französische Sprache|Französisch]] || [[Englisch]] |
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|-- |
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| '''eins''' ''(1)'' || ju/yew || yek || один || ena || uno || uno || un || one |
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|-- |
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|'''zwei ''' ''(2)'' || di || do || два || dyo || due || dos || deux || two |
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|-- |
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| '''drei ''' ''(3)'' || hri || se || три || tria || tre || tres || trois || three |
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|-- |
|||
| '''vier''' ''(4)'' || çeher || çahar || четыре || tesera || quattro || cuatro || quatre || four |
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|-- |
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| '''fünf ''' ''(5)'' || ponc || penc || пять || pende || cinque || cinco || cinq || five |
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|-- |
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| '''sechs ''' ''(6)'' || şeş || şiş || шесть || eksi || sei || seis || six || six |
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|-- |
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| '''sieben ''' ''(7)'' || hewt || heft || семь || epta || sette || siete || sept || seven |
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|-- |
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| '''acht''' ''(8)'' || eyşt || heşt || восемь || okto || otto || ocho || huit || eight |
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|-- |
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| '''neun ''' ''(9)'' || new || noh || девять || ennia || nove || nueve || neuf || nine |
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|-- |
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| '''zehn''' ''(10)''|| des || deh || десять || dheka || dieci || diez || dix || ten |
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|-- |
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| '''zwanzig ''' ''(20)''|| vist || bist || двадцать || eíkosi || venti || veinte || vingt || twenty |
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|} |
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== Die sprachliche Struktur der Zaza-Sprache == |
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''Die Beispiele der folgenden Darstellung sind zu einem großen Teil der unten zitierten Grammatik von Zülfü Selcan (1998) entnommen, sie gelten damit also vor allem für den nördlichen Zaza-Dialekt (Dersim-Dialekt).'' |
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=== Das Phonemsystem === |
|||
Die ''[[Konsonant]]en'' des Zaza sind in der folgenden Tabelle nach Bildungsart und -ort dargestellt: |
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{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Artikulationsort |
|||
!stimmhaft/-los |
|||
![[labial]] |
|||
![[dental]] |
|||
![[Alveolar|alveol.]] |
|||
![[Palatal|alv-palat.]] |
|||
![[velar]] |
|||
![[uvular]] |
|||
![[Laryngal|laryng.]] |
|||
|- |
|||
|rowspan="2"|[[Verschlusslaut]]e||[[stimmlos]]||p||t||.||tʃ<sup>h</sup> (ç)||k||q||. |
|||
|- |
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|[[stimmhaft]]||b||d||.||dʒ (c)||g||.||. |
|||
|- |
|||
|rowspan="2"|[[Reibelaut]]e||stimmlos||f||.||s||ʃ (ş)||x||.||h |
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|- |
|||
|stimmhaft||v||.||z||ʒ (j)||ʁ (ğ)||.||. |
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|- |
|||
|[[Halbvokal]]e||stimmhaft||w||.||.||j (y)||.||.||. |
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|- |
|||
|[[Nasal (Phonetik)|Nasale]]||stimmhaft||m||n||.||.||.||.||. |
|||
|- |
|||
|[[Lateral (Phonetik)|Lateral]]||stimmhaft||.||l||.||.||.||.||. |
|||
|- |
|||
|[[Vibrant]]en||stimmhaft||.||ɾ (r) / r (rr, R)||.||.||.||.||. |
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|- |
|||
|} |
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In Klammern die übliche Darstellung der [[Phonem]]e in heutigen Zaza-Texten, die auf dem [[Türkische Lateinalphabete|türkischen Alphabet]] basiert. Der Laut /tʃ<sup>h</sup>/ wird durch [ç] und der Laut /dʒ/ durch [c] wiedergegeben. |
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Das stimmlose /x/ entspricht dem deutschen /ch/ in „ach“. Das stimmhafte /ʁ/ dem deutschen Zäpfchen-r. |
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Es gibt im Zaza zwei /r/-Laute, die hier mit [ɾ] und [r] wiedergegeben werden. Beides sind stimmhafte [[Vibrant]]en (Zungen-r). /r/ wird intensiver als /ɾ/ artikuliert. Die Unterscheidung hat [[Phonem]]charakter, wie folgende Beispiele zeigen: |
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* ''pere'' „Geld“, aber ''perre'' „Flügel“ |
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* ''tore'' „Brauch“, aber ''torre'' „Fangnetz“ |
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* ''bırak'' „Liebhaber“, aber ''bırrak'' (auch ''bırrek'') „Säge“ |
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Die ''[[Vokal]]e'' des Zaza sind /i, e (ê), ε (e), a, o, u, ü, ɨ (ı)/, es gibt keine [[phonem]]ische Unterscheidung von Lang- und Kurzvokalen. (In Klammern die in heutigen Zaza-Texten verwendeten Zeichen.) |
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Das phonologische System des Zaza weist einige typische nordwestiranische Merkmale auf, dazu gehören: Zaza /z/ (< iran. /*dz/) und Zaza /b/ (< iran. /*dw/) Z.B. Zaza ''ber'', pers. ''dar'' „Tür“). |
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=== Nominalmorphologie === |
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==== Nominale Kategorien ==== |
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Das [[Nomen]] ([[Substantiv]], [[Adjektiv]], [[Pronomen]]) des Zaza besitzt folgende Kategorien: |
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{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
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!Nr |
|||
!Kategorie |
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!Realisierungen |
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|- |
|||
|1||[[Genus]]||[[Maskulinum]] (m) / [[Femininum]] (f) |
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|2||[[Numerus]]||[[Singular]] (sg) / [[Plural]] (pl) |
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|- |
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|3||[[Kasus]]||primär: [[Rectus]] / [[Obliquus (Kasus)|Obliquus]]; sekundäre Kasus vom Obliquus abgeleitet |
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|- |
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|4||[[Definitheit]]||bestimmt (unmarkiert) / unbestimmt (markiert) |
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|- |
|||
|5||Attributierung|| ''siehe unten'' |
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|- |
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|} |
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==== Split-Ergativität ==== |
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Der meist (so auch bei Z. Selcan) „[[Nominativ]]“ genannte [[Rectus]] wird als [[Subjekt (Grammatik)|Subjekt]] des [[Intransitivität (Grammatik)|intransitiven]] [[Verb]]ums (in allen [[Tempus|Tempora]]) und als Subjekt des [[Transitivität (Grammatik)|transitiven]] Verbums im [[Präsens]] verwendet, im [[Präteritum]] für das direkte [[Objekt (Grammatik)|Objekt]] (also als „[[Akkusativ]]“) des transitiven Verbs. Der Obliquus wird für das direkte Objekt des transitiven Verbs im Präsens und für den [[Agens (Linguistik)|Agens]] im Präteritum benutzt. |
|||
Das Zazaki ist also eine sog. Split-[[Ergativsprachen|Ergativ-Sprache]], da die Ergativkonstruktion nur in einigen, aber nicht allen grammatischen Situationen auftritt. Eine eigentliche Ergativkonstruktion tritt nur bei transitiven Verben im Präteritum auf, der Obliquus ist dann der „[[Ergativ]]“, der Rectus der „[[Absolutiv]]“. |
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Es ergibt sich damit folgende Verteilung der Kasusfunktionen im Zaza: |
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{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Funktion |
|||
!Intrans. Verb |
|||
!Transit. Präsens |
|||
!Transit. Präteritum |
|||
|- |
|||
|Subjekt (Agens)||Rectus||Rectus||Obliquus (Ergativ) |
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|- |
|||
|Direktes Objekt||.||Obliquus||Rectus (Absolutiv) |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Zwei Beispiele, die das Prinzip illustrieren: |
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* ''malım cirani beno doxtori'' |
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: Analyse: ''malım-Ø'' (Lehrer, RECTUS) ''ciran-i'' (Nachbar, OBLIQ) ''ben-o'' (bringen, PRÄS-Form) ''doxtor-i'' (Arzt, OBLIQ) |
|||
:Übersetzung: „der Lehrer bringt den Nachbarn zum Arzt“ |
|||
* ''malımi ciran berd doxtori'' |
|||
: Analyse: ''malım-i'' (OBLIQ) ''ciran-Ø'' (RECT) ''berd-Ø'' (bringen, PRÄTERIT-Form) ''doxtor-i'' (OBLIQ) |
|||
:Übersetzung: „der Lehrer brachte den Nachbarn zum Arzt“ |
|||
Dazu weitere Details und Beispiele im Abschnitt über die Verbalmorphologie. |
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==== Kasusbildung ==== |
|||
Die regelmäßige [[Kasus]]bildung der (definiten) Substantive wird an den Beispielen ''lacek'' m. „der Junge“, ''keyneke'' f. „das Mädchen“ und ''domani'' „die Kinder“ aufgezeigt: |
|||
''Die regelmäßige Deklination im Zaza'' |
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{| class="wikitable sortable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Kasus |
|||
!Präpos. |
|||
!sg. m. |
|||
!sg. f. |
|||
!pl. |
|||
!Bedeutung |
|||
|- |
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|[[Rectus]]||.||lacek-Ø||keynek-e||doman-i||''siehe oben'' |
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|- |
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|[[Obliquus (Kasus)|Obliquus]]||.||lacek-i||keynek-e||doman-an||''siehe oben'' |
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|- |
|||
|[[Genitiv]]||(yê)||lacek-i||keynek-e||doman-an||des Jungen etc |
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|- |
|||
|[[Dativ]]||.||lacek-i rê||keynek-e rê||doman-an rê||für ... |
|||
|- |
|||
|[[Separativ]]||.||lacek-i ra||keynek-e ra||doman-an ra||von ... weg |
|||
|- |
|||
|[[Sublativ]] 1||.||lacek-i ro||keynek-e ro||doman-an ro||auf ... hinauf |
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|- |
|||
|[[Adessiv]]||.||lacek-i de||keynek-e de||doman-an de||bei ... |
|||
|- |
|||
|[[Allativ]]||(e)ra||lacek-i||keynek-e||doman-an||zu ... hin |
|||
|- |
|||
|[[Sublativ]] 2||(e)ro||lacek-i||keynek-e||doman-an||auf ... hinauf |
|||
|- |
|||
|[[Illativ]]||(e)de||lacek-i||keynek-e||doman-an||in ... hinein |
|||
|- |
|||
|[[Komitativ]]||...be||lacek-i ra||keynek-e ra||doman-an ra||zusammen mit ... |
|||
|- |
|||
|[[Vokativ]]||.||lac-o!||keyn-ê!||doman-ênê!||Junge! etc |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Die Endungen der primären Kasus sind also wie folgt verteilt: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Kasus |
|||
!sg.m. |
|||
!sg.f. |
|||
!pl. |
|||
|- |
|||
|[[Rectus]]|| -Ø|| -e|| -i |
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|- |
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|[[Obliquus (Kasus)|Obliquus]]|| -i|| -e|| -an |
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|- |
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|} |
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Alle weiteren (sekundären) Kasus basieren auf dem Obliquus, von dem sie durch [[Suffix]]e oder [[Präposition]]en nach dem obigen Schema abgeleitet werden. (Die Kasusbezeichnungen für die lokativen Fälle schwanken in der Fachliteratur, die hier verwendeten entsprechen der Kasus-Nomenklatur des ''Metzeler Lexikon Sprache''.) |
|||
==== Definitheit ==== |
|||
Nomina ohne weitere Kennzeichnung (etwa durch [[Artikel (Wortart)|Artikel]]) drücken [[Definitheit (Linguistik)|definite]] Formen aus (''lacek'' „der Junge“). Indefinite Formen erhalten die Endung /-ê/ (''lacek-ê'' „ein Junge“). Es ergeben sich durch [[Synärese (Linguistik)|Kontraktion]], [[Elision]] und [[Hiattilgung]] einige phonetische Besonderheiten. Dazu folgende (etwas vereinfachte) Beispiele: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!definit |
|||
!indefinit |
|||
!Bedeutung |
|||
!zur Bildung |
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|- |
|||
|lacek||lacek-ê||der / ein Junge||regelmäßig |
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|- |
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|hêga||hêga-ê||das / ein Feld||kein Einschub des y nach a |
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|- |
|||
|çerme||çerm-ê||das / ein Fell||Kontraktion e-ê > ê |
|||
|- |
|||
|koli||koli-y-ê||das / ein Holz||Einschub des y nach i |
|||
|- |
|||
|kardi||kardi-ê||das / ein Messer||kein Einschub des y nach i |
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|- |
|||
|manga||mang-ê||die / eine Kuh||Kontraktion a-ê > ê |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Im [[Plural]] wird das Unbestimmtheitssuffix durch /taê/ ersetzt: ''taê lacek-i'' „einige Jungen“. |
|||
==== Attributierung ==== |
|||
Zusätzlich zu Genus, Numerus, Kasus und Definitheit (siehe oben) wird durch [[Morphem]]e am Nomen die ''Attributierung'' ausgedrückt, und zwar nur im [[Attribut (Grammatik)|attributiven]], in der Regel aber nicht im [[Prädikat (Grammatik)|prädikativen]] Fall (davon gibt es Ausnahmen). |
|||
Dabei gilt folgende Regel: bei ''prädikativer'' Verwendung bleibt (wie im Deutschen) das [[Substantiv]] unverändert, das prädikativ gebrauchte [[Adjektiv]] erhält eine [[Suffix]][[kopula]] oder ein Verbalsuffix, das dem [[Genus]] und [[Numerus]] des Substantivs entspricht. In der ''attributiven'' Verwendung wandert – völlig anders als im Deutschen – diese Kopula als „Attributierungssuffix“ an das zu bestimmende Substantiv, das nachgestellte Adjektiv erhält die normalen Kasusendungen des Nomens. Es gibt also beim Übergang von der prädikativen zur attributiven Verwendung einen „Über-Kreuz-Tausch“ der Suffixe von Substantiv und Adjektiv. |
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Dazu folgende Beispiele: |
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{| class="wikitable" |
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|- bgcolor="#F2F2F2" |
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!Funktion |
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!Kasus |
|||
!Genus |
|||
!Substantiv |
|||
!Adjektiv |
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!Bedeutung |
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|- |
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|Prädikativ||Rectus||m.sg.||her-Ø||geur-'''o'''||der Esel (''her'') ist grau (''geur'') |
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|- |
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|.||.|| f.sg.||her-e||geur-'''a'''||die Eselin ist grau |
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|- |
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|.||.|| pl.||her-i||geur-'''ê'''|| die Esel sind grau |
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|- |
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|Attributiv||Rectus||m.sg.||her-'''o'''||geur-Ø||der graue Esel (Rectus) |
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|- |
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|.||.|| f.sg.||her-'''a'''||geur-e||die graue Eselin (Rectus) |
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|- |
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|.||.|| pl.||her-'''ê'''||geur-i||die grauen Esel (Rectus) |
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|- |
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|Attributiv||Obliquus|| m.sg.||her-'''ê'''||geur-i||den grauen Esel (Obl.) |
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|- |
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|.||.||f.sg.||her-'''a'''||geur-e||die graue Eselin (Obl.) |
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|- |
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|.||.||pl.||her-an-'''ê'''||geur-an|| die grauen Esel (Obl.) |
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|- |
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|} |
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''Die Attributierungs-Suffixe sind fett gedruckt. |
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==== Izafe-Bindung ==== |
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Wie in den meisten iranischen Sprachen gibt es auch im Zaza die Izafe-Bindung. Die Izafe (oder [[Ezafe]]) ist ein Verbindungssuffix (ursprünglich – in der mitteliranischen Periode – ein angehängtes [[Relativpronomen]]), das zwischen einem [[Substantiv]] und seinem nachgestellten [[Attribut (Grammatik)|Genitivattribut]] eingefügt wird. Hierbei steht das nachgestellte Genitivattribut im [[Obliquus (Kasus)|Obliquus]]. Für das Verbindungssuffix (Izafe) gilt folgendes Schema in Abhängigkeit von [[Genus]] und [[Numerus]] des voranstehenden Beziehungssubstantivs: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Kasus |
|||
!sg.m. |
|||
!sg.f. |
|||
!pl. |
|||
|- |
|||
|[[Rectus]]||-ê|| -a|| -ê |
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|- |
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|[[Obliquus (Kasus)|Obliquus]]||-ê|| -a|| -an-ê |
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|- |
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|} |
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Dazu folgende Beispiele (''her'' „Esel“, ''ciran'' „Nachbar“, das Verbindungssuffix ist fett gedruckt): |
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{| class="wikitable" |
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|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Kasus |
|||
!Form mit Izafe |
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!Bedeutung |
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|- |
|||
|'''Rectus'''||her-'''ê''' ciran-i||der Esel des Nachbarn |
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|- |
|||
|.||her-'''a''' ciran-i|| die Eselin des Nachbarn |
|||
|- |
|||
|.||her-'''a''' ciran-e|| die Eselin der Nachbarin |
|||
|- |
|||
|.||her-'''ê''' ciran-i|| die Esel des Nachbarn |
|||
|- |
|||
|.||her-'''ê''' ciran-an|| die Esel der Nachbarn |
|||
|- |
|||
|'''Obliquus'''||her-'''ê''' ciran-i||den Esel des Nachbarn |
|||
|- |
|||
|.||her-'''a''' ciran-i|| die Eselin des Nachbarn |
|||
|- |
|||
|.||her-'''a''' ciran-e|| die Eselin der Nachbarin |
|||
|- |
|||
|.||her-an-'''ê''' ciran-an|| die Esel des Nachbarn |
|||
|- |
|||
|.||her-an-'''ê''' ciran-an|| die Esel der Nachbarn |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Allerdings erlaubt das Zaza auch bei einigen wenigen Substantiven eine Umstellung der Genitivverbindung, bei der das Genitivattribut vor seinem Beziehungswort steht. Zum Beispiel kann „aus der Hand (''dest'') des Jungen (''lacek'')“ heißen: |
|||
* ''dest-ê lacek-i ra'' normale Folge, Genitivattribut nachgestellt, Izafe /-ê/ |
|||
* ''lacek-i dest ra'' Umstellung, Genitivattribut im Obliquus vorangestellt, keine Izafe |
|||
==== Pronomina ==== |
|||
'''Personalpronomen''' |
|||
Das [[Personalpronomen]] des Zazaki unterscheidet im [[Singular]] und der 3. Person [[Plural]] die [[Kasus]] [[Rectus]] und [[Obliquus (Kasus)|Obliquus]]. Zum Vergleich sind die [[Pronomina]] des [[Kurmandschi]], des [[Talyschische Sprache|Talysch]] und des [[Persische Sprache|Persischen]] beigefügt. |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Pers/Num |
|||
!Zazaki |
|||
!Kurmand. |
|||
!Talysch |
|||
!Persisch |
|||
!''Deutsch'' |
|||
|- |
|||
|colspan=6 style="text-align:center"|Nominative Personalpronomen (Rectus) |
|||
|- |
|||
|1.sg.||ez||ez||ez||man||''ich'' |
|||
|- |
|||
|2.sg.||tı||tu||te||to||''du'' |
|||
|- |
|||
|3.sg.m.||o||ew||ev||u||''er'' |
|||
|- |
|||
|3.sg.f.||a||ew||ev||u||''sie'' (sg.) |
|||
|- |
|||
|1.pl.||ma||em||ema||mā||''wir'' |
|||
|- |
|||
|2.pl.||şıma||hûn||şema||şomā||''ihr'' |
|||
|- |
|||
|3.pl.||ê||ew||evon||işān, inhā||''sie'' (pl.) |
|||
|- |
|||
|colspan=6 style="text-align:center"|Oblique Personalpronomen |
|||
|- |
|||
|1.sg.||mı(n)||min||me(n)||man||''mein(s), mir, mich'' |
|||
|- |
|||
|2.sg.||to||te||te||to||''dein(s), dir, dich'' |
|||
|- |
|||
|3.sg.m.||ey||wî||ey||u||''sein(s), ihm, ihn'' |
|||
|- |
|||
|3.sg.f.||ae||wê||ey||u||''ihr(s), ihr, sie'' |
|||
|- |
|||
|1.pl.||ma||me||ema||mā||''unser, uns'' |
|||
|- |
|||
|2.pl.||şıma||we||şema||şomā||''euer, euch'' |
|||
|- |
|||
|3.pl.||inan||wan||evon||işān, inhā||''ihre(s), ihnen, sie <font size=1>pl.</font>'' |
|||
|} |
|||
'''Demonstrativpronomen''' |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Form |
|||
!Zazaki |
|||
!Kurmandschi |
|||
!Persisch |
|||
!Deutsch |
|||
|- |
|||
|colspan=5 style="text-align:center"|Rectus |
|||
|- |
|||
|Maskulin||(e)no||ev||in||dieser |
|||
|- |
|||
|Feminin||(e)na||ev||in||diese |
|||
|- |
|||
|Plural||(e)nê||ev||işān, inhā||diese |
|||
|- |
|||
|colspan=5 style="text-align:center"|Obliquus |
|||
|- |
|||
|Maskulin||(e)ney||vî||in||diesen, diesem |
|||
|- |
|||
|Feminin||(e)nae||vê||in||diese, dieser |
|||
|- |
|||
|Plural||(e)ninan||van||işān, inhā||diese, diesen |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Wird auf eine Person, Sache oder Sachlage besonders hingedeutet (z.B. mit dem Finger), wird den Demonstrativpronomina mit Substantiv folgend auch ein e- angehängt. |
|||
==== Kopula ==== |
|||
Die [[Kopula]], also das „ist“ im Zazaki, wird an das Adjektiv oder das Nomen und auch dem Verb angefügt. |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
|'''Num/Pers''' |
|||
|'''Zazaki''' |
|||
|'''Deutsch''' |
|||
|'''Verneinung (Zazaki)''' |
|||
|'''Verneinung (Deutsch)''' |
|||
|'''Adjektiv (Zazaki)''' |
|||
|'''Adjektiv (Deutsch)''' |
|||
|'''Verb (Zazaki)''' |
|||
|'''Verb (Deutsch)''' |
|||
|- |
|||
|1.sg. |
|||
|ez-an (an) |
|||
|ich bin es |
|||
|ez ni-yan |
|||
|ich bin es nicht |
|||
|ez gırd-an |
|||
|ich bin groß |
|||
|ez şon-an |
|||
|ich geh-e |
|||
|- |
|||
|2.sg.m. |
|||
|tı-yê (ê) |
|||
|du bist es |
|||
|tı ni-yê |
|||
|du bist es nicht |
|||
|tı gırd-ê |
|||
|du bist groß |
|||
|tı şon-ê |
|||
|du geh-st |
|||
|- |
|||
|2.sg.f. |
|||
|tı-yay (ay) |
|||
|du bist es |
|||
|tı ni-yay |
|||
|du bist es nicht |
|||
|tı gırd-ay |
|||
|du bist groß |
|||
|tı şon-ay |
|||
|du geh-st |
|||
|- |
|||
|3.sg.m. |
|||
|o-yo (o) |
|||
|er ist es |
|||
|o ni-yo |
|||
|er ist es nicht |
|||
|o gırd-o |
|||
|er ist groß |
|||
|o şon-o |
|||
|er geh-t |
|||
|- |
|||
|3.sg.f. |
|||
|a-wa (a) |
|||
|sie ist es |
|||
|a ni-ya |
|||
|sie ist es nicht |
|||
|a gırd-a |
|||
|sie ist groß |
|||
|a şon-a |
|||
|sie geh-t |
|||
|- |
|||
|1.pl. |
|||
|ma-yme (ime) |
|||
|wir sind es |
|||
|ma ni-yme |
|||
|wir sind es nicht |
|||
|ma gırd-ime |
|||
|wir sind groß |
|||
|ma şon-ime |
|||
|wir geh-en |
|||
|- |
|||
|2.pl. |
|||
|şıma-ê (ê) |
|||
|ihr seid es |
|||
|şıma ni-yê |
|||
|ihr seid es nicht |
|||
|şıma gırd-ê |
|||
|ihr seid groß |
|||
|şıma şon-ê |
|||
|ihr geh-t |
|||
|- |
|||
|3.pl. |
|||
|ê-yê (ê) |
|||
|sie sind es |
|||
|ê ni-yê |
|||
|sie sind es nicht |
|||
|ê gırd-ê |
|||
|sie sind groß |
|||
|ê şon-ê |
|||
|sie gehen |
|||
|} |
|||
=== Verbalmorphologie === |
|||
==== Verbale Kategorien ==== |
|||
Die komplexe [[Verbalmorphologie]] des Zaza kann hier nur angedeutet werden. Man unterscheidet [[Finites Verb|finite]] und [[Infinites Verb|infinite]] Verbalformen. Die finiten Verbalformen weisen folgende Kategorien auf: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Nr |
|||
!Kategorie |
|||
!Realisierungen |
|||
|- |
|||
|1||[[Person (Sprache)|Person]]|| 1., 2. und 3. Person |
|||
|- |
|||
|2||[[Numerus]]||[[Singular]] (sg.), [[Plural]] (pl.) |
|||
|- |
|||
|3||[[Genus]]||[[Maskulinum]] (m.), [[Femininum]] (f.) (nur in der 3.sg.) |
|||
|- |
|||
|4||[[Tempus]]||[[Präsens]], [[Präteritum]], [[Perfekt]]; [[Imperfekt]], [[Plusquamperfekt]]; teilw. [[Futur]] |
|||
|- |
|||
|5||[[Modus (Grammatik)|Modus]]||[[Indikativ (Modus)|Indikativ]], [[Kontinuativ]] (Verlaufsform), [[Konjunktiv]], [[Imperativ (Modus)|Imperativ]] |
|||
|- |
|||
|6||[[Diathese (Linguistik)|Diathese]]||[[Aktiv (Grammatik)|Aktiv]], [[Passiv (Grammatik)|Passiv]] |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Von den fünf Tempora unterscheiden Präsens, Präteritum und Perfekt nach Person, Numerus und Genus, während Imperfekt und Plusquamperfekt diese Kategorien nicht besitzen. (Das Plusquamperfekt unterscheidet 1. sg./pl.) |
|||
Die infiniten Verbalformen sind zwei [[Infinitiv]]e (auf /-ene/ und /-ış/) und zwei [[Partizip]]ien (Agentiv-Partizip und Präterital-Partizip), auf die hier nicht näher eingegangen wird. |
|||
==== Split-Ergativität ==== |
|||
Besonders auffällig ist – im Vergleich zum Deutschen, aber auch zu vielen anderen Sprachen – der Kasustausch von [[Rectus]] und [[Obliquus (Kasus)|Obliquus]] für [[Agens (Linguistik)|Agens]] bzw. [[Patiens]] beim ''[[Transitivität (Grammatik)|transitiven]]'' Verbum im Präsens und Präteritum, also die sog. Split-[[Ergativsprache|Ergativität]]. (Genauere Erklärung im Abschnitt „Nominalmorphologie“.) |
|||
Hier einige Beispiele, die diesen auffälligen Sachverhalt verdeutlichen (''malım'' „Lehrer“, ''ciran'' „Nachbar“, ''doxtor'' „Arzt“, ''ben-'' Präsensstamm, ''berd-'' Präteritumstamm eines Verbs mit der Bedeutung „bringen“): |
|||
''Beispiele im Präsens:'' |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Subjekt<br />Rectus |
|||
!Objekt<br />Obliq. |
|||
!Prädikat |
|||
!Ziel<br />Obliq. |
|||
!Übersetzung |
|||
|- |
|||
|malım-Ø||ciran-i||ben-o||doxtor-i||der Lehrer bringt den Nachbarn zum Arzt |
|||
|- |
|||
|malım-e||ciran-i||ben-a||doxtor-i||die Lehrerin bringt den Nachbarn zum Arzt |
|||
|- |
|||
|malım-e||ciran-e||ben-a||doxtor-e||die Lehrerin bringt die Nachbarin zur Ärztin |
|||
|- |
|||
|malım-i||ciran-an||ben-ê||doxtor-an||die Lehrer bringen die Nachbarn zu den Ärzten |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Im Präsens besteht [[Kongruenz (Grammatik)|Kongruenz]] zwischen [[Subjekt (Grammatik)|Subjekt]] und [[Prädikat (Grammatik)|Prädikat]]. Im Präteritum vertauschen sich (bei transitiven Verben) die Endungen von Subjekt und [[Objekt (Grammatik)|Objekt]], Kongruenz besteht zwischen Objekt und Prädikat. |
|||
''Beispiele im Präteritum (transitives Verb):'' |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Subjekt<br />Obliq. |
|||
!Objekt<br />Rectus |
|||
!Prädikat |
|||
!Ziel<br />Obliq. |
|||
!Übersetzung |
|||
|- |
|||
|malım-i||ciran-Ø||berd-Ø||doxtor-i||der Lehrer brachte den Nachbarn zum Arzt |
|||
|- |
|||
|malım-i||ciran-e||berd-e||doxtor-i||die Lehrerin brachte die Nachbarin zum Arzt |
|||
|- |
|||
|malım-e||ciran-e||berd-e||doxtor-e||die Lehrerin brachte die Nachbarin zum Arzt |
|||
|- |
|||
|malım-an||ciran-i||berd-i||doxtor-an||die Lehrer brachten die Nachbarn zu den Ärzten |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Naheliegend ist eine Erklärung des Präteritums als Passivform „Der Nachbar (''Rectus'') wurde vom Lehrer (''Obliquus'') zum Arzt gebracht“. |
|||
==== Verbalstämme ==== |
|||
Das Verbum im Zaza besitzt drei Verbalstämme: Präsens-, Konjunktiv- und Präteritalstamm. Die Bildung der [[Tempus|Tempora]] und [[Modus (Grammatik)|Modi]] von den Verbalstämmen zeigt folgendes Schema: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Stamm |
|||
!davon gebildete Formen |
|||
|- |
|||
|Präsensstamm||[[Indikativ (Modus)|Indikativ]], [[Kontinuativ]] [[Präsens]] |
|||
|- |
|||
|Konjunktivstamm||[[Konjunktiv]], [[Imperativ (Modus)|Imperativ]] [[Präsens]] |
|||
|- |
|||
|Präteritumstamm||alle anderen Tempora und Modi |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Im Folgenden werden einige Konjugations[[paradigma]]ta des Verbums dargestellt. |
|||
==== Indikativ und Kontinuativ Präsens ==== |
|||
[[Indikativ (Modus)|Indikativ]] und [[Kontinuativ]] [[Präsens]] werden vom Präsensstamm gebildet (Beispiel ''wan-en'' „lesen“): |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Num/Pers |
|||
!Indik. Präs. |
|||
!Bedeutung |
|||
!Kontin. Präs. |
|||
!Bedeutung |
|||
|- |
|||
|1.sg.||(ez) wan-en-an ||ich lese||ez-an wan-en-an ||ich lese gerade |
|||
|- |
|||
|2.sg.m.||(tı) wan-en-ê ||du liest||tı-yê wan-en-ê||du liest gerade |
|||
|- |
|||
|2.sg.f.||(tı) wan-en-ay ||du liest||tı-yay wan-en-ay||du liest gerade |
|||
|- |
|||
|3.sg.m.||(o) wan-en-o||er liest||o-yo wan-en-o||er liest gerade |
|||
|- |
|||
|3.sg.f.||(a) wan-en-a||sie liest||a-wa wan-en-a||sie liest gerade |
|||
|- |
|||
|1.pl.||(ma) wan-en-ime||wir lesen||ma-yê wan-en-ime||wir lesen gerade |
|||
|- |
|||
|2.pl.||(şıma) wan-en-ê||ihr lest||şıma-yê wan-en-ê||ihr lest gerade |
|||
|- |
|||
|3.pl.||(ê) wan-en-ê||sie lesen||ê-yê wan-en-ê||sie lesen gerade |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Der [[Kontinuativ]] wird also durch [[Suffix]]e ([[Kopula]]) am Subjekt aus dem Indikativ Präsens gebildet. Diese Endungen können durch /-na-/ ([[Deixis|Nahdeixis]]) und /-ha -/ ([[Deixis|Ferndeixis]]) erweitert werden, |
|||
z. B. ''tı-na-ya ben-i'' „du bringst gerade hin“ und ''tı-ha-wa ben-ay'' „du bringst gerade weg“. |
|||
==== Konjunktiv und Imperativ Präsens ==== |
|||
[[Konjunktiv]] und [[Imperativ (Modus)|Imperativ]] [[Präsens]] werden vom Konjunktivstamm gebildet (Beispiel ''wan-'' „lesen“): |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Num/Pers |
|||
!Konjunk. Präs. |
|||
!Bedeutung |
|||
!Imperativ (Präs.) |
|||
!Bedeutung |
|||
|- |
|||
|1.sg.||(ke) (ez) bı-wan-i||(dass) ich lese||.||. |
|||
|- |
|||
|2.sg.||(tı) bı-wan-ê||du lesest||(tı) bı-wan-e||lies! |
|||
|- |
|||
|3.sg.m.||(o) bı-wan-o||er lese||(o) bı-wan-o||er soll lesen! |
|||
|- |
|||
|3.sg.f.||(a) bı-wan-o||sie lese||(a) bı-wan-o||sie soll lesen! |
|||
|- |
|||
|1.pl.||(ke) (ma) bı-wan-ime||(dass) wir lesen||(ma) bı-wan-ime||lesen wir! |
|||
|- |
|||
|2.pl.||(şıma) bı-wan-ê||ihr leset||(şıma) bı-wan-ê||lest! |
|||
|- |
|||
|3.pl.||(ê) bı-wan-ê||sie lesen||(ê) bı-wan-ê||sie sollen lesen! |
|||
|- |
|||
|} |
|||
==== Präteritum ==== |
|||
Alle anderen [[Tempus|Tempora]] und [[Modus (Grammatik)|Modi]] werden vom Präteritumstamm (siehe oben) gebildet. Wie auch in anderen [[Iranische Sprachen|iranischen]] Sprachen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruiert]] das transitive Verb im Präteritum und Perfekt mit dem Objekt, das im [[Rectus]] steht. Die [[Intransitivität (Grammatik)|intransitiven]] Verben kongruieren in allen Tempora – also auch im Präteritum – mit dem Subjekt. Dadurch unterscheidet sich die Formenbildung intransitiver und transitiver Verben im Präteritum. Als Beispiele werden konjugiert ''men-d-ene'' „bleiben“ (intransitiv) und ''wen-d-ene'' „lesen“ (transitiv). |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Num/Pers |
|||
!Indik. Prät.<br />intransit. |
|||
!Bedeutung |
|||
!Indik. Prät.<br />transitiv |
|||
!Bedeutung |
|||
!Kontin. Prät.<br />intransitiv |
|||
!Bedeutung |
|||
|- |
|||
|1.sg.||ez mend-an||ich blieb||mı o/a/ê wend- Ø/e/i||ich las es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||ez-an mendan||ich blieb gerade |
|||
|- |
|||
|2.sg.m.||tı mend-ê||du bliebst||to .... wend- ...||du last es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||tı-yê mendi||du bliebst gerade |
|||
|- |
|||
|2.sg.f.||tı mend-ay||du bliebst||to .... wend- ...||du last es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||tı-yay menday||du bliebst gerade |
|||
|- |
|||
|3.sg.m.||o mend-Ø||er blieb||ey .... wend- ...||er las es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||o-yo mend||er blieb gerade |
|||
|- |
|||
|3.sg.f.||a mend-e||sie blieb||ae .... wend- ...||sie las es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||a-wa mende||sie blieb gerade |
|||
|- |
|||
|1.pl.||ma mend-ime||wir blieben||ma ... wend- ...||wir lasen es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||ma-o mendime||wir blieben gerade |
|||
|- |
|||
|2.pl.||şıma mend-i||ihr bliebt||şıma... wend- ...||ihr last es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||şıma-ê mendi||ihr bliebt gerade |
|||
|- |
|||
|3.pl.||ê mend-i||sie blieben||inan...wend- ...||sie lasen es (ihn) / sie (f)/ sie (pl)||ê-yê mendi||sie blieben gerade |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Das Kongruenzverhalten des transitiven Präteritums wird deutlicher, wenn man das Schema nach dem Objekt ordnet, das im Rectus steht: Beispiel ''berd-ene'' „wegbringen“. Die Subjekte sind beliebig gewählt: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#F2F2F2" |
|||
!Num/Pers |
|||
!Indik. Prät.<br />transitiv |
|||
!Bedeutung |
|||
|- |
|||
|1.sg.||(to) ez berd-an||du brachtest mich weg |
|||
|- |
|||
|2.sg.m.||(mı) tı berd-i||ich brachte dich weg |
|||
|- |
|||
|2.sg.f.||(mı) tı berd-ay||ich brachte dich weg |
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|- |
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|3.sg.m.||(ae) o berd-Ø||sie brachte ihn weg |
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|- |
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|3.sg.f.||(ey) a berd-e||er brachte sie weg |
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|- |
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|1.pl.||(inan) ma berd-ime||sie brachten uns weg |
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|- |
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|2.pl.||(ma) şıma berd-i||wir brachten euch weg |
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|- |
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|3.pl.||(şıma) ê berd-i||ihr brachtet sie weg |
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|- |
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|} |
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Wörtliche Bedeutung (1.sg.) „ich wurde weggebracht, und zwar von dir“. |
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==== Perfekt ==== |
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Das [[Perfekt]] wird wie das Präteritum vom Präteritalstamm (siehe oben) gebildet und unterscheidet ebenso intransitive und transitive Formen. Es entspricht [[semantisch]] nicht dem deutschen Perfekt, sondern beschreibt vom Sprecher nicht direkt beobachtete oder erlebte oder auch bezweifelte Handlungen. Die Beispiele entsprechen denen für das Präteritum (siehe oben). |
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{| class="wikitable" |
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|- bgcolor="#F2F2F2" |
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!Num/Pers |
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!Indik. Perf.<br />intransit. |
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!Bedeutung |
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!Indik. Perf.<br />transitiv |
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!Bedeutung |
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|1.sg.||(ez) mend-an||ich bin geblieben||mı o/a/ê wend- o/a/ê||ich habe es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|2.sg.m.||(tı) mend-ê||du bist geblieben||to ... wend- ...||du hast es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|2.sg.f.||(tı) mend-ay||du bist geblieben||to ... wend- ...||du hast es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|3.sg.m.||(o) mend-o||er ist geblieben||ey ... wend- ...||er hat es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|3.sg.f.||(a) mend-a||sie ist geblieben||aye ... wend- ...||sie hat es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|1.pl.||(ma) mend-ime||wir sind geblieben||ma ... wend- ...||wir haben es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|2.pl.||(şıma) mend-ê||ihr seid geblieben||şıma... wend- ... ||ihr habt es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|3.pl.||(ê) mend-ê||sie sind geblieben||inan... wend- ...||sie haben es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
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|- |
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|} |
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==== Imperfekt ==== |
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Im Imperfekt werden Handlungen beschrieben, die nicht abgeschlossen sind. Das Imperfekt wird im Indikativ durch das Suffix ''-êne'' gebildet, im Konjunktiv wird zusätzlich das Präfix ''bı-'' gesetzt. |
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{| class="wikitable" |
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|- bgcolor="#F2F2F2" |
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!Num/Pers |
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!Indik. Imperf.<br />intransitiv |
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!Bedeutung |
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!Kontin. Imperf.<br />intransitiv |
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!Bedeutung |
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|- |
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|1.sg.||ez mend-êne||ich war dabei zu bleiben||ez bı-mend-êne||wär ich geblieben |
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|- |
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|2.sg.||tı mend-êne||du warst dabei zu bleiben||tı bı-mend-êne||wärst du geblieben |
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|- |
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|3.sg.m.||o mend-êne||er war dabei zu bleiben||o bı-mend-êne||wäre er geblieben |
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|- |
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|3.sg.f.||a mend-êne||sie war dabei zu bleiben||a bı-mend-êne||wäre sie geblieben |
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|- |
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|1.pl.||ma mend-êne||wir waren dabei zu bleiben||ma bı-mend-êne||wären wir geblieben |
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|- |
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|2.pl.||şıma mend-êne||ihr ward dabei zu bleiben||şıma bı-mend-êne||wäret ihr geblieben |
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|- |
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|3.pl.||ê mend-êne||sie waren dabei zu bleiben||ê bı-mend-êne||wären sie geblieben |
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|- |
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|} |
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==== Plusquamperfekt ==== |
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Die Bildung des Plusquamperfekts in Zazaki erfolgt mit dem Hilfsverb ''bi''. Es ist nur im Indikativ existent. |
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{| class="wikitable" |
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|- bgcolor="#F2F2F2" |
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!Num/Pers |
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!Indik. Plusqperf.<br />intransitiv |
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!Bedeutung |
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|- |
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|1.sg.||ez mendi biyan||ich war geblieben |
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|- |
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|2.sg.m.||tı mendi biy||du warst geblieben |
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|- |
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|2.sg.f.||tı mendi biyay||du warst geblieben |
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|- |
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|3.sg.m.||o mendi bi||er war geblieben |
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|- |
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|3.sg.f.||a mendi biye||sie war geblieben |
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|- |
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|1.pl.||ma mendi biyme||wir waren geblieben |
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|- |
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|2.pl.||şıma mendi biy||ihr ward geblieben |
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|- |
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|3.pl.||ê mendi biy||sie waren geblieben |
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|- |
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|} |
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==== Futur ==== |
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Das Futur erhält man in Zazaki durch die Partikel ''do'', die dem Konjunktiv vorangestellt wird. |
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{| class="wikitable" |
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|- bgcolor="#F2F2F2" |
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!Num/Pers |
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!Futur |
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!Bedeutung |
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|- |
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|1.sg.||ez do bı-man-an||ich werde bleiben |
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|- |
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|2.sg.||tı do bı-man-ê||du wirst bleiben |
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|- |
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|3.sg.m.||o do bı-man-o||er wird bleiben |
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|- |
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|3.sg.f.||a do bı-man-o||sie wird bleiben |
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|- |
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|1.pl.||ma do bı-man-ime||wir werden bleiben |
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|2.pl.||şıma do bı-man-ê||ihr werdet bleiben |
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|- |
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|3.pl.||ê do bı-man-ê||sie werden bleiben |
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|} |
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== Literatur == |
== Literatur == |
||
* Ewald Gerhardt: ''BLV Handbuch Pilze''. BLV Buchverlag, München 2006. ISBN 978-3-8354-0053-5 |
|||
* Joyce Blau: ''Gurani et Zaza.'' In: R. Schmitt (Hrsg.): ''Compendium Linguarum Iranicarum.'' Reichert Verlag, Wiesbaden 1989, ISBN 3-88226-413-6. (Sehr knappe Darstellung.) |
|||
* Vate Grubu: ''Ferhenge Kirmanchki – Tirki (Wörterbuch Zazaki – Türkisch).'' Avesta Verlag, Istanbul 2001, ISBN 975-7112-98-4. |
|||
* Ludwig Paul: ''Zazaki. Grammatik und Versuch einer Dialektologie.'' Beiträge zur Iranistik, 18. Wiesbaden 1998. |
|||
* Zülfü Selcan: ''Grammatik der Zaza-Sprache. Nord-Dialekt (Dersim-Dialekt).'' Wissenschaft & Technik Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-928943-96-0. (Basis für den grammatischen Teil dieses Artikels.) |
|||
* Peter I. Lerch: ''Forschungen über die Kurden und die Iranischen Nordchaldäer.'' St. Petersburg 1857/58. |
|||
* Oskar Mann, Karl Hadank: ''Die Mundarten der Zâzâ.'' hauptsächlich aus Siverek und Kor. Leipzig 1932. |
|||
* Terry Lynn Todd: [http://zazapress.tripod.com/english/English.html#todd ''A Grammar of Dimili'']. University of Michigan 1985. |
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* Ludwig Paul: [http://www.azargoshnasp.net/languages/zazaki/zazakipositionof.pdf ''The Position of Zazaki Among West Iranian languages''] (PDF; 1,2 MB). University of Hamburg 1998. |
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* Garnik. S. Asatrian, N. Kh. Gevorgian: ''Zāzā Miscellany: Notes on some religious customs and institutions.'' In: ''Hommage et Opera Minora.'' (Acta Iranica). Volume XII. Leiden 1988. |
|||
* Jon Gajewski: [http://ocw.mit.edu/NR/rdonlyres/Linguistics-and-Philosophy/24-942Grammar-of-a-Less-Familiar-LanguageSpring2003/9ED64248-F6F0-4F4F-AADD-839C31DD715E/0/112622.pdf ''Evidentiality in Zazaki'']. Massachusetts Institute of Technology 2004. |
|||
* Richard Larson, Yamakido Hiroko: [http://semlab5.sbs.sunysb.edu/~rlarson/lsa06ly.pdf ''Zazaki as Double Case-Marking''] (PDF; 352 kB). Stony Brook University 2006. |
|||
* C. M. Jacobson: ''Rastnustena Zonê Ma - Handbuch für die Rechtschreibung der Zaza-Sprache.'' Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 1993. |
|||
* C. M. Jacobson: ''Zazaca okuma yazma el kitabi.'' Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 1997. |
|||
* M. Sandonato: ''Zazaki. Typological studies innegation.'' In: Peter Kahrel, René van den Berg (Hrsg.) ?. Amsterdam 1994, S. 125–142. |
|||
* Use Bläsing: ''Kurdische und Zaza-Elemente im türkeitürkischen Dialektlexikon.'' Etymologische Betrachtungen ausgehend vom Nordwestiranischen. In: ''Dutch Studies.'' (Published by Nell). Vol 1 Nr. 2, S. 173–218. Near Eastern languages and literatures. Leiden 1995. |
|||
* Uwe Bläsing: ''Irano-Turcia: Westiranisches Lehngut im türkeitürkischen Dialektmaterial.'' In: ''Studia Etymologica Craconviensia''. Vol. 2, Kraków 1997, S. 77–150. |
|||
* Jost Gippert: ''Zur dialektalen Stellung des Zazaki: Die Sprache.'' In: ''Zeitschrift für Sprachwissenschaft.'' Wiesbaden 2007/2008. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Wikipedia|Diq|Zazaki}} |
|||
{{Commonscat|Amanita porphyria}} |
|||
* [http://homepages.fh-giessen.de/kausen/wordtexte/Zaza.doc Ernst Kausen, Die Zaza-Sprache] (Basiert vor allem auf Selcan 1998 und ist die Grundlage dieses Artikels) (DOC; 177 kB) |
|||
* [http://www.zazaki.de/deutsch/aufsaezte/EntwicklungZSpr_A5.pdf Zılfi Selcan, Die Entwicklung der Zaza-Sprache] (PDF; 476 kB) |
|||
* [http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6284/ Mesut Keskin, Zur dialektalen Gliederung des Zazaki. Magisterarbeit, Frankfurt 2008.] (PDF) |
|||
* [http://www.kirmancki.de/Partikeln_im_Zazaki.pdf Arslan, İlyas (2007): Partikeln im Zazaki.] (PDF; 1,7 MB) |
|||
* [http://www.zazaki.de/deutsch/index_de.html Online-Versionen einiger Arbeiten zur Zaza-Sprache] |
|||
* [http://www.dilpak.de/dokument_z/z_index.html Zazaki für Kinder] |
|||
* [http://www.zazaki-institut.de/ Die Online-Präsenz des Zazaki-Instituts] |
|||
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Exzellent|7. Mai 2006|16403479}} |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4339674-4}} |
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[[Kategorie:Ungenießbarer Pilz]] |
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[[Kategorie:Wulstlinge]] |
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[[Kategorie:Einzelsprache]] |
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[[en:Amanita porphyria]] |
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[[Kategorie:Westiranische Sprachen]] |
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[[es:Amanita porphyria]] |
|||
[[Kategorie:Neuiranische Sprachen]] |
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[[fi:Kangaskärpässieni]] |
|||
[[it:Amanita porphyria]] |
|||
[[lt:Rausvarudė musmirė]] |
|||
[[lv:Violetbrūnā mušmire]] |
|||
[[nl:Porfieramaniet]] |
|||
[[pl:Muchomor porfirowy]] |
|||
[[pms:Amanita porphyria]] |
|||
[[ru:Мухомор серый]] |
|||
[[sl:Porfirna mušnica]] |
|||
[[uk:Мухомор пурпуровий]] |
|||
[[vi:Amanita porphyria]] |
|||
Version vom 27. April 2013, 18:12 Uhr
| Zazaki[1] | ||
|---|---|---|
|
Gesprochen in |
Türkei, Irak, Georgien, Kasachstan | |
| Sprecher | 2–3 Millionen | |
| Linguistische Klassifikation |
||
| Offizieller Status | ||
| Amtssprache in | - | |
| Sprachcodes | ||
| ISO 639-1 | – | |
| ISO 639-2 | zza | |
| ISO 639-3 | zza (Makrosprache)
Enthaltene Einzelsprachen:
| |

Zazaki – deutsch auch Zaza-Sprache – ist die Sprache der Volksgruppe der Zaza in der östlichen Türkei. Die meisten Zaza und manche Sprachwissenschaftler verwenden auch die Sprachbezeichnungen Kirdki, Dimilki sowie Kirmancki.[2] Die Anzahl ihrer Sprecher wird auf zwei bis drei Millionen geschätzt. Sie wird vor allem in Ostanatolien gesprochen, durch Migrationsprozesse der letzten Jahrzehnte ist sie auch in West-, Mittel- und Nordeuropa verbreitet. Das Zazaki gehört zum iranischen Zweig der indogermanischen Sprachen.
Zur Bezeichnungsfrage und zum historischen Hintergrund der Zaza-Volksgruppe siehe den Artikel Zaza.
Die sprachliche Einordnung des Zazaki
Heute gibt es Spekulationen über die "Kurdische Seite des Zazaki",Die Mehrheit der Linguisten klassifizieren das Zazaki,wie das Kurmanci,Sorani und Gorani als eine Kurdische-Sprache oder je nachdem als Dialekt. Einige Linguisten die das Zazaki als Teil des Kurdischen sehen : Peter J.A Lerch (1857),Friedrich Müller (1865),Alexandre Jaba (1879),Ferdinand Justi (1979),Albert von Le Coq (1903),Ely Banister Soane(1909,1913),Ludvig Olsen Fossum (1919),Ali Akbar Dehkhoda (1931),Celladet Bedirxan (1933,1970),Arshak Safrastian (1948),Ernest N. McCarus (1958),Roger Lescot (1970),Kanat Kalashevich Kurdoev (1977),F.R Akrawy (1982),Kerim R. Ayyoubi (1998),Iraida Anatol'evna Smirnova (1998),Zare Aliyevna Yusupova (1998),Michael J. Kenstowicz (2004),Mary Ann Walter (2004),Orville Boyd Jenkins (2005),Gülşat Aygen (2010) und Ferdinand Hennerichler (2011,2012).
Klassifikation der nordwestiranischen Sprachen
Die folgende Klassifikation beschreibt genauer die genetische Stellung des Zaza und der kurdischen Sprachen innerhalb der Gruppe der nordwestiranischen Sprachen. Einen Gesamtüberblick über die iranischen Sprachen und ihre Klassifikation bietet der Artikel Iranische Sprachen.
- Nordwestiranisch 24 Sprachen, 31 Mio. Sprecher
- Medisch: Medisch † (altiranisch)
- Parthisch: Parthisch: † (mitteliranisch)
- Kaspisch
- Kurdisch-Zentraliranisch
- Kurdisch: Kurmandschi (Nordwest-Kurdisch) (15–20 Mio.), Sorani (Zentral-Kurdisch, Kurdi) (4 Mio.), Südkurdisch (3 Mio.)
- Zentraliranisch: Tafreshi, Mahallati-Chunsari, Kashani-Natanzi, Gazi, Yazdi-Kermani-Nayini, Kaviri, Sivandi
- Zaza-Gorani: Zaza (Zazaki, Kirmanjki, Kirdki, Dimli, 'So Be') (1,5 Mio.), Gorani (Bajalani, Shabaki, Hawrami u.a.) (400.000–500.000)
- Belutschi: Belutschi (Baloči) (6 Mio.)
Möglicherweise bilden Zaza-Gorani und Belutschi eine eigene genetische Einheit, diese Ansicht wird aber nicht von allen Forschern geteilt.
Zur Forschungsgeschichte des Zazaki
Bereits 1650 berichtete der türkische Reisende Evliya Çelebi darüber, dass die Sprache der Zaza sich deutlich von den „anderen kurdischen Arten“ abhebe und eine wechselseitige Verständigung zwischen dem Zaza und anderen „kurdischen Dialekten“ nicht möglich sei. Der russische Linguist Peter Lerch rechnete in einem Bericht von 1856 über die Völker Ostanatoliens die Zaza zu den Kurden. F. Müller 1864 betrachtete das Zaza wie das Kurdische als Dialekte des Neupersischen.
Der Erste,der das Zazaki als nicht Kurdisch sah war Oskar Mann (seit 1906). Er sah das Zaza in einem engeren Zusammenhang mit dem Gorani. Seine Klassifikation des Westiranischen wird heute von einer Minderheit der Iranistik weiterhin vertreten. Die Mehrheit der Linguisten und Kurdologen sehen das Zazaki als Kurdischen dialekt an,während eine kleinere Gruppe von Linguisten dies nicht tut.
Zazaki als Schriftsprache
Obwohl das Zazaki schon seit Jahrhunderten im osmanischen Reich gesprochen wurde, hat man es lange nicht schriftlich fixiert. Das älteste literarische Werk ist die religiöse Schrift Mewlid von Ehmedê Xasi aus dem Jahre 1898. Dieses Werk wurde 1899 in arabischer Schrift und (erst) 1984 in lateinischer Schrift veröffentlicht. Ein weiteres bedeutsames zaza Werk ist Biyîşê Pêxemberî (Mewlûda Nebî) aus dem Jahre 1903 von Usman Efendiyo Babıc, es wurde erst 1933 in Damaskus in arabischer Schrift veröffentlicht.
In lateinischer Schrift wurden Zazaki-Texte seit Anfang der 1980er Jahre in Deutschland, Schweden und Frankreich in mehreren Kulturzeitschriften publiziert. Wichtige Autoren sind Malmîsanij, Ebubekir Pamukçu und Koyo Berz.
Zur Dokumentation der zazaischen Sprache wurden in den Jahren 2001 und 2002 in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt wichtige Quellen für ein zazaisch-deutsches Textkorpus zusammengetragen. Dies enthält längere Tonbandaufzeichnungen, handschriftlich festgehaltene Sprüche und Sprichwörter und spezielle lexikalische Listen.
Alphabete
Das Zazaki Alphabet lehnt sich an das lateinische Alphabet an. Von einem Teil der Autoren wird das Zazaki Alphabet (ein Term wie Zazaisch wird von Linguisten nicht benutzt), das von Zaza-Intellektuellen mit Hilfe von Sprachwissenschaftlern wie C. M. Jacobson entworfen wurde, von einem anderen Teil das kurdisch-lateinische Alphabet, das von Celadet Ali Bedirxan entworfen wurde, als Basis genommen.[3] Ein wichtiger Unterschied ergibt sich bei der Schreibung der Kopula („bin“, „ist“ etc.). In der Zaza Schreibweise wird die Kopula wie in Persisch direkt an das vorhergehende Wort angehängt, bei der Bedirxan-Schreibung wird sie getrennt, obwohl das Wort mit der Kopula zusammen als Einheit gelesen wird. Ein Beispiel:
- Deutsche Bedeutung: „Mein Name ist Munzur, ich bin 20 Jahre alt und komme aus Dersim.“
- Zazaki in Zaza-Schreibweise: Namey mı Munzuro, ez vist serriyan u Dêrsımi rawan.
- Zazaki in der Bedirxan-Orthographie: Nameyê mi Munzur o, ez vîst serrî ya û Dêrsimî ra ya.
- Zazaki aus Dersim (Kirmancki): Namê mı Munzuro, ez vist serrio u Dêrsımi rao.
Dialekte
Es lassen sich mehrere Dialekte bzw. Dialektgruppen des Zazaki unterscheiden. Ludwig Paul (1998) führt folgende auf:
- Norddialekte (Alevi-Dialekte): Dersim, Erzincan,Gümüshane, Varto, Hinis (Kirmancki, Zone ma)
- Zentraldialekte: Palu, Bingöl (Kirdki)
- Süddialekte: Çermik, Siverek, Çüngüş, Gerger (Zazaki, Dimili)
- Randdialekte: Mutki, Aksaray, Sarız (Zazaki)
- Übergangsdialekte: Kulp, Lice, Ergani, Maden (Zazaki, Kirdki)
Zazaki und andere indogermanische Sprachen
| Deutsch | Zazaisch | Persisch | Russisch | Griechisch | Italienisch | Spanisch | Französisch | Englisch |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| eins (1) | ju/yew | yek | один | ena | uno | uno | un | one |
| zwei (2) | di | do | два | dyo | due | dos | deux | two |
| drei (3) | hri | se | три | tria | tre | tres | trois | three |
| vier (4) | çeher | çahar | четыре | tesera | quattro | cuatro | quatre | four |
| fünf (5) | ponc | penc | пять | pende | cinque | cinco | cinq | five |
| sechs (6) | şeş | şiş | шесть | eksi | sei | seis | six | six |
| sieben (7) | hewt | heft | семь | epta | sette | siete | sept | seven |
| acht (8) | eyşt | heşt | восемь | okto | otto | ocho | huit | eight |
| neun (9) | new | noh | девять | ennia | nove | nueve | neuf | nine |
| zehn (10) | des | deh | десять | dheka | dieci | diez | dix | ten |
| zwanzig (20) | vist | bist | двадцать | eíkosi | venti | veinte | vingt | twenty |
Die sprachliche Struktur der Zaza-Sprache
Die Beispiele der folgenden Darstellung sind zu einem großen Teil der unten zitierten Grammatik von Zülfü Selcan (1998) entnommen, sie gelten damit also vor allem für den nördlichen Zaza-Dialekt (Dersim-Dialekt).
Das Phonemsystem
Die Konsonanten des Zaza sind in der folgenden Tabelle nach Bildungsart und -ort dargestellt:
| Artikulationsort | stimmhaft/-los | labial | dental | alveol. | alv-palat. | velar | uvular | laryng. |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Verschlusslaute | stimmlos | p | t | . | tʃh (ç) | k | q | . |
| stimmhaft | b | d | . | dʒ (c) | g | . | . | |
| Reibelaute | stimmlos | f | . | s | ʃ (ş) | x | . | h |
| stimmhaft | v | . | z | ʒ (j) | ʁ (ğ) | . | . | |
| Halbvokale | stimmhaft | w | . | . | j (y) | . | . | . |
| Nasale | stimmhaft | m | n | . | . | . | . | . |
| Lateral | stimmhaft | . | l | . | . | . | . | . |
| Vibranten | stimmhaft | . | ɾ (r) / r (rr, R) | . | . | . | . | . |
In Klammern die übliche Darstellung der Phoneme in heutigen Zaza-Texten, die auf dem türkischen Alphabet basiert. Der Laut /tʃh/ wird durch [ç] und der Laut /dʒ/ durch [c] wiedergegeben.
Das stimmlose /x/ entspricht dem deutschen /ch/ in „ach“. Das stimmhafte /ʁ/ dem deutschen Zäpfchen-r.
Es gibt im Zaza zwei /r/-Laute, die hier mit [ɾ] und [r] wiedergegeben werden. Beides sind stimmhafte Vibranten (Zungen-r). /r/ wird intensiver als /ɾ/ artikuliert. Die Unterscheidung hat Phonemcharakter, wie folgende Beispiele zeigen:
- pere „Geld“, aber perre „Flügel“
- tore „Brauch“, aber torre „Fangnetz“
- bırak „Liebhaber“, aber bırrak (auch bırrek) „Säge“
Die Vokale des Zaza sind /i, e (ê), ε (e), a, o, u, ü, ɨ (ı)/, es gibt keine phonemische Unterscheidung von Lang- und Kurzvokalen. (In Klammern die in heutigen Zaza-Texten verwendeten Zeichen.)
Das phonologische System des Zaza weist einige typische nordwestiranische Merkmale auf, dazu gehören: Zaza /z/ (< iran. /*dz/) und Zaza /b/ (< iran. /*dw/) Z.B. Zaza ber, pers. dar „Tür“).
Nominalmorphologie
Nominale Kategorien
Das Nomen (Substantiv, Adjektiv, Pronomen) des Zaza besitzt folgende Kategorien:
| Nr | Kategorie | Realisierungen |
|---|---|---|
| 1 | Genus | Maskulinum (m) / Femininum (f) |
| 2 | Numerus | Singular (sg) / Plural (pl) |
| 3 | Kasus | primär: Rectus / Obliquus; sekundäre Kasus vom Obliquus abgeleitet |
| 4 | Definitheit | bestimmt (unmarkiert) / unbestimmt (markiert) |
| 5 | Attributierung | siehe unten |
Split-Ergativität
Der meist (so auch bei Z. Selcan) „Nominativ“ genannte Rectus wird als Subjekt des intransitiven Verbums (in allen Tempora) und als Subjekt des transitiven Verbums im Präsens verwendet, im Präteritum für das direkte Objekt (also als „Akkusativ“) des transitiven Verbs. Der Obliquus wird für das direkte Objekt des transitiven Verbs im Präsens und für den Agens im Präteritum benutzt.
Das Zazaki ist also eine sog. Split-Ergativ-Sprache, da die Ergativkonstruktion nur in einigen, aber nicht allen grammatischen Situationen auftritt. Eine eigentliche Ergativkonstruktion tritt nur bei transitiven Verben im Präteritum auf, der Obliquus ist dann der „Ergativ“, der Rectus der „Absolutiv“.
Es ergibt sich damit folgende Verteilung der Kasusfunktionen im Zaza:
| Funktion | Intrans. Verb | Transit. Präsens | Transit. Präteritum |
|---|---|---|---|
| Subjekt (Agens) | Rectus | Rectus | Obliquus (Ergativ) |
| Direktes Objekt | . | Obliquus | Rectus (Absolutiv) |
Zwei Beispiele, die das Prinzip illustrieren:
- malım cirani beno doxtori
- Analyse: malım-Ø (Lehrer, RECTUS) ciran-i (Nachbar, OBLIQ) ben-o (bringen, PRÄS-Form) doxtor-i (Arzt, OBLIQ)
- Übersetzung: „der Lehrer bringt den Nachbarn zum Arzt“
- malımi ciran berd doxtori
- Analyse: malım-i (OBLIQ) ciran-Ø (RECT) berd-Ø (bringen, PRÄTERIT-Form) doxtor-i (OBLIQ)
- Übersetzung: „der Lehrer brachte den Nachbarn zum Arzt“
Dazu weitere Details und Beispiele im Abschnitt über die Verbalmorphologie.
Kasusbildung
Die regelmäßige Kasusbildung der (definiten) Substantive wird an den Beispielen lacek m. „der Junge“, keyneke f. „das Mädchen“ und domani „die Kinder“ aufgezeigt:
Die regelmäßige Deklination im Zaza
| Kasus | Präpos. | sg. m. | sg. f. | pl. | Bedeutung |
|---|---|---|---|---|---|
| Rectus | . | lacek-Ø | keynek-e | doman-i | siehe oben |
| Obliquus | . | lacek-i | keynek-e | doman-an | siehe oben |
| Genitiv | (yê) | lacek-i | keynek-e | doman-an | des Jungen etc |
| Dativ | . | lacek-i rê | keynek-e rê | doman-an rê | für ... |
| Separativ | . | lacek-i ra | keynek-e ra | doman-an ra | von ... weg |
| Sublativ 1 | . | lacek-i ro | keynek-e ro | doman-an ro | auf ... hinauf |
| Adessiv | . | lacek-i de | keynek-e de | doman-an de | bei ... |
| Allativ | (e)ra | lacek-i | keynek-e | doman-an | zu ... hin |
| Sublativ 2 | (e)ro | lacek-i | keynek-e | doman-an | auf ... hinauf |
| Illativ | (e)de | lacek-i | keynek-e | doman-an | in ... hinein |
| Komitativ | ...be | lacek-i ra | keynek-e ra | doman-an ra | zusammen mit ... |
| Vokativ | . | lac-o! | keyn-ê! | doman-ênê! | Junge! etc |
Die Endungen der primären Kasus sind also wie folgt verteilt:
| Kasus | sg.m. | sg.f. | pl. |
|---|---|---|---|
| Rectus | -Ø | -e | -i |
| Obliquus | -i | -e | -an |
Alle weiteren (sekundären) Kasus basieren auf dem Obliquus, von dem sie durch Suffixe oder Präpositionen nach dem obigen Schema abgeleitet werden. (Die Kasusbezeichnungen für die lokativen Fälle schwanken in der Fachliteratur, die hier verwendeten entsprechen der Kasus-Nomenklatur des Metzeler Lexikon Sprache.)
Definitheit
Nomina ohne weitere Kennzeichnung (etwa durch Artikel) drücken definite Formen aus (lacek „der Junge“). Indefinite Formen erhalten die Endung /-ê/ (lacek-ê „ein Junge“). Es ergeben sich durch Kontraktion, Elision und Hiattilgung einige phonetische Besonderheiten. Dazu folgende (etwas vereinfachte) Beispiele:
| definit | indefinit | Bedeutung | zur Bildung |
|---|---|---|---|
| lacek | lacek-ê | der / ein Junge | regelmäßig |
| hêga | hêga-ê | das / ein Feld | kein Einschub des y nach a |
| çerme | çerm-ê | das / ein Fell | Kontraktion e-ê > ê |
| koli | koli-y-ê | das / ein Holz | Einschub des y nach i |
| kardi | kardi-ê | das / ein Messer | kein Einschub des y nach i |
| manga | mang-ê | die / eine Kuh | Kontraktion a-ê > ê |
Im Plural wird das Unbestimmtheitssuffix durch /taê/ ersetzt: taê lacek-i „einige Jungen“.
Attributierung
Zusätzlich zu Genus, Numerus, Kasus und Definitheit (siehe oben) wird durch Morpheme am Nomen die Attributierung ausgedrückt, und zwar nur im attributiven, in der Regel aber nicht im prädikativen Fall (davon gibt es Ausnahmen).
Dabei gilt folgende Regel: bei prädikativer Verwendung bleibt (wie im Deutschen) das Substantiv unverändert, das prädikativ gebrauchte Adjektiv erhält eine Suffixkopula oder ein Verbalsuffix, das dem Genus und Numerus des Substantivs entspricht. In der attributiven Verwendung wandert – völlig anders als im Deutschen – diese Kopula als „Attributierungssuffix“ an das zu bestimmende Substantiv, das nachgestellte Adjektiv erhält die normalen Kasusendungen des Nomens. Es gibt also beim Übergang von der prädikativen zur attributiven Verwendung einen „Über-Kreuz-Tausch“ der Suffixe von Substantiv und Adjektiv.
Dazu folgende Beispiele:
| Funktion | Kasus | Genus | Substantiv | Adjektiv | Bedeutung |
|---|---|---|---|---|---|
| Prädikativ | Rectus | m.sg. | her-Ø | geur-o | der Esel (her) ist grau (geur) |
| . | . | f.sg. | her-e | geur-a | die Eselin ist grau |
| . | . | pl. | her-i | geur-ê | die Esel sind grau |
| Attributiv | Rectus | m.sg. | her-o | geur-Ø | der graue Esel (Rectus) |
| . | . | f.sg. | her-a | geur-e | die graue Eselin (Rectus) |
| . | . | pl. | her-ê | geur-i | die grauen Esel (Rectus) |
| Attributiv | Obliquus | m.sg. | her-ê | geur-i | den grauen Esel (Obl.) |
| . | . | f.sg. | her-a | geur-e | die graue Eselin (Obl.) |
| . | . | pl. | her-an-ê | geur-an | die grauen Esel (Obl.) |
Die Attributierungs-Suffixe sind fett gedruckt.
Izafe-Bindung
Wie in den meisten iranischen Sprachen gibt es auch im Zaza die Izafe-Bindung. Die Izafe (oder Ezafe) ist ein Verbindungssuffix (ursprünglich – in der mitteliranischen Periode – ein angehängtes Relativpronomen), das zwischen einem Substantiv und seinem nachgestellten Genitivattribut eingefügt wird. Hierbei steht das nachgestellte Genitivattribut im Obliquus. Für das Verbindungssuffix (Izafe) gilt folgendes Schema in Abhängigkeit von Genus und Numerus des voranstehenden Beziehungssubstantivs:
| Kasus | sg.m. | sg.f. | pl. |
|---|---|---|---|
| Rectus | -ê | -a | -ê |
| Obliquus | -ê | -a | -an-ê |
Dazu folgende Beispiele (her „Esel“, ciran „Nachbar“, das Verbindungssuffix ist fett gedruckt):
| Kasus | Form mit Izafe | Bedeutung |
|---|---|---|
| Rectus | her-ê ciran-i | der Esel des Nachbarn |
| . | her-a ciran-i | die Eselin des Nachbarn |
| . | her-a ciran-e | die Eselin der Nachbarin |
| . | her-ê ciran-i | die Esel des Nachbarn |
| . | her-ê ciran-an | die Esel der Nachbarn |
| Obliquus | her-ê ciran-i | den Esel des Nachbarn |
| . | her-a ciran-i | die Eselin des Nachbarn |
| . | her-a ciran-e | die Eselin der Nachbarin |
| . | her-an-ê ciran-an | die Esel des Nachbarn |
| . | her-an-ê ciran-an | die Esel der Nachbarn |
Allerdings erlaubt das Zaza auch bei einigen wenigen Substantiven eine Umstellung der Genitivverbindung, bei der das Genitivattribut vor seinem Beziehungswort steht. Zum Beispiel kann „aus der Hand (dest) des Jungen (lacek)“ heißen:
- dest-ê lacek-i ra normale Folge, Genitivattribut nachgestellt, Izafe /-ê/
- lacek-i dest ra Umstellung, Genitivattribut im Obliquus vorangestellt, keine Izafe
Pronomina
Personalpronomen
Das Personalpronomen des Zazaki unterscheidet im Singular und der 3. Person Plural die Kasus Rectus und Obliquus. Zum Vergleich sind die Pronomina des Kurmandschi, des Talysch und des Persischen beigefügt.
| Pers/Num | Zazaki | Kurmand. | Talysch | Persisch | Deutsch |
|---|---|---|---|---|---|
| Nominative Personalpronomen (Rectus) | |||||
| 1.sg. | ez | ez | ez | man | ich |
| 2.sg. | tı | tu | te | to | du |
| 3.sg.m. | o | ew | ev | u | er |
| 3.sg.f. | a | ew | ev | u | sie (sg.) |
| 1.pl. | ma | em | ema | mā | wir |
| 2.pl. | şıma | hûn | şema | şomā | ihr |
| 3.pl. | ê | ew | evon | işān, inhā | sie (pl.) |
| Oblique Personalpronomen | |||||
| 1.sg. | mı(n) | min | me(n) | man | mein(s), mir, mich |
| 2.sg. | to | te | te | to | dein(s), dir, dich |
| 3.sg.m. | ey | wî | ey | u | sein(s), ihm, ihn |
| 3.sg.f. | ae | wê | ey | u | ihr(s), ihr, sie |
| 1.pl. | ma | me | ema | mā | unser, uns |
| 2.pl. | şıma | we | şema | şomā | euer, euch |
| 3.pl. | inan | wan | evon | işān, inhā | ihre(s), ihnen, sie pl. |
Demonstrativpronomen
| Form | Zazaki | Kurmandschi | Persisch | Deutsch |
|---|---|---|---|---|
| Rectus | ||||
| Maskulin | (e)no | ev | in | dieser |
| Feminin | (e)na | ev | in | diese |
| Plural | (e)nê | ev | işān, inhā | diese |
| Obliquus | ||||
| Maskulin | (e)ney | vî | in | diesen, diesem |
| Feminin | (e)nae | vê | in | diese, dieser |
| Plural | (e)ninan | van | işān, inhā | diese, diesen |
Wird auf eine Person, Sache oder Sachlage besonders hingedeutet (z.B. mit dem Finger), wird den Demonstrativpronomina mit Substantiv folgend auch ein e- angehängt.
Kopula
Die Kopula, also das „ist“ im Zazaki, wird an das Adjektiv oder das Nomen und auch dem Verb angefügt.
| Num/Pers | Zazaki | Deutsch | Verneinung (Zazaki) | Verneinung (Deutsch) | Adjektiv (Zazaki) | Adjektiv (Deutsch) | Verb (Zazaki) | Verb (Deutsch) |
| 1.sg. | ez-an (an) | ich bin es | ez ni-yan | ich bin es nicht | ez gırd-an | ich bin groß | ez şon-an | ich geh-e |
| 2.sg.m. | tı-yê (ê) | du bist es | tı ni-yê | du bist es nicht | tı gırd-ê | du bist groß | tı şon-ê | du geh-st |
| 2.sg.f. | tı-yay (ay) | du bist es | tı ni-yay | du bist es nicht | tı gırd-ay | du bist groß | tı şon-ay | du geh-st |
| 3.sg.m. | o-yo (o) | er ist es | o ni-yo | er ist es nicht | o gırd-o | er ist groß | o şon-o | er geh-t |
| 3.sg.f. | a-wa (a) | sie ist es | a ni-ya | sie ist es nicht | a gırd-a | sie ist groß | a şon-a | sie geh-t |
| 1.pl. | ma-yme (ime) | wir sind es | ma ni-yme | wir sind es nicht | ma gırd-ime | wir sind groß | ma şon-ime | wir geh-en |
| 2.pl. | şıma-ê (ê) | ihr seid es | şıma ni-yê | ihr seid es nicht | şıma gırd-ê | ihr seid groß | şıma şon-ê | ihr geh-t |
| 3.pl. | ê-yê (ê) | sie sind es | ê ni-yê | sie sind es nicht | ê gırd-ê | sie sind groß | ê şon-ê | sie gehen |
Verbalmorphologie
Verbale Kategorien
Die komplexe Verbalmorphologie des Zaza kann hier nur angedeutet werden. Man unterscheidet finite und infinite Verbalformen. Die finiten Verbalformen weisen folgende Kategorien auf:
| Nr | Kategorie | Realisierungen |
|---|---|---|
| 1 | Person | 1., 2. und 3. Person |
| 2 | Numerus | Singular (sg.), Plural (pl.) |
| 3 | Genus | Maskulinum (m.), Femininum (f.) (nur in der 3.sg.) |
| 4 | Tempus | Präsens, Präteritum, Perfekt; Imperfekt, Plusquamperfekt; teilw. Futur |
| 5 | Modus | Indikativ, Kontinuativ (Verlaufsform), Konjunktiv, Imperativ |
| 6 | Diathese | Aktiv, Passiv |
Von den fünf Tempora unterscheiden Präsens, Präteritum und Perfekt nach Person, Numerus und Genus, während Imperfekt und Plusquamperfekt diese Kategorien nicht besitzen. (Das Plusquamperfekt unterscheidet 1. sg./pl.)
Die infiniten Verbalformen sind zwei Infinitive (auf /-ene/ und /-ış/) und zwei Partizipien (Agentiv-Partizip und Präterital-Partizip), auf die hier nicht näher eingegangen wird.
Split-Ergativität
Besonders auffällig ist – im Vergleich zum Deutschen, aber auch zu vielen anderen Sprachen – der Kasustausch von Rectus und Obliquus für Agens bzw. Patiens beim transitiven Verbum im Präsens und Präteritum, also die sog. Split-Ergativität. (Genauere Erklärung im Abschnitt „Nominalmorphologie“.)
Hier einige Beispiele, die diesen auffälligen Sachverhalt verdeutlichen (malım „Lehrer“, ciran „Nachbar“, doxtor „Arzt“, ben- Präsensstamm, berd- Präteritumstamm eines Verbs mit der Bedeutung „bringen“):
Beispiele im Präsens:
| Subjekt Rectus |
Objekt Obliq. |
Prädikat | Ziel Obliq. |
Übersetzung |
|---|---|---|---|---|
| malım-Ø | ciran-i | ben-o | doxtor-i | der Lehrer bringt den Nachbarn zum Arzt |
| malım-e | ciran-i | ben-a | doxtor-i | die Lehrerin bringt den Nachbarn zum Arzt |
| malım-e | ciran-e | ben-a | doxtor-e | die Lehrerin bringt die Nachbarin zur Ärztin |
| malım-i | ciran-an | ben-ê | doxtor-an | die Lehrer bringen die Nachbarn zu den Ärzten |
Im Präsens besteht Kongruenz zwischen Subjekt und Prädikat. Im Präteritum vertauschen sich (bei transitiven Verben) die Endungen von Subjekt und Objekt, Kongruenz besteht zwischen Objekt und Prädikat.
Beispiele im Präteritum (transitives Verb):
| Subjekt Obliq. |
Objekt Rectus |
Prädikat | Ziel Obliq. |
Übersetzung |
|---|---|---|---|---|
| malım-i | ciran-Ø | berd-Ø | doxtor-i | der Lehrer brachte den Nachbarn zum Arzt |
| malım-i | ciran-e | berd-e | doxtor-i | die Lehrerin brachte die Nachbarin zum Arzt |
| malım-e | ciran-e | berd-e | doxtor-e | die Lehrerin brachte die Nachbarin zum Arzt |
| malım-an | ciran-i | berd-i | doxtor-an | die Lehrer brachten die Nachbarn zu den Ärzten |
Naheliegend ist eine Erklärung des Präteritums als Passivform „Der Nachbar (Rectus) wurde vom Lehrer (Obliquus) zum Arzt gebracht“.
Verbalstämme
Das Verbum im Zaza besitzt drei Verbalstämme: Präsens-, Konjunktiv- und Präteritalstamm. Die Bildung der Tempora und Modi von den Verbalstämmen zeigt folgendes Schema:
| Stamm | davon gebildete Formen |
|---|---|
| Präsensstamm | Indikativ, Kontinuativ Präsens |
| Konjunktivstamm | Konjunktiv, Imperativ Präsens |
| Präteritumstamm | alle anderen Tempora und Modi |
Im Folgenden werden einige Konjugationsparadigmata des Verbums dargestellt.
Indikativ und Kontinuativ Präsens
Indikativ und Kontinuativ Präsens werden vom Präsensstamm gebildet (Beispiel wan-en „lesen“):
| Num/Pers | Indik. Präs. | Bedeutung | Kontin. Präs. | Bedeutung |
|---|---|---|---|---|
| 1.sg. | (ez) wan-en-an | ich lese | ez-an wan-en-an | ich lese gerade |
| 2.sg.m. | (tı) wan-en-ê | du liest | tı-yê wan-en-ê | du liest gerade |
| 2.sg.f. | (tı) wan-en-ay | du liest | tı-yay wan-en-ay | du liest gerade |
| 3.sg.m. | (o) wan-en-o | er liest | o-yo wan-en-o | er liest gerade |
| 3.sg.f. | (a) wan-en-a | sie liest | a-wa wan-en-a | sie liest gerade |
| 1.pl. | (ma) wan-en-ime | wir lesen | ma-yê wan-en-ime | wir lesen gerade |
| 2.pl. | (şıma) wan-en-ê | ihr lest | şıma-yê wan-en-ê | ihr lest gerade |
| 3.pl. | (ê) wan-en-ê | sie lesen | ê-yê wan-en-ê | sie lesen gerade |
Der Kontinuativ wird also durch Suffixe (Kopula) am Subjekt aus dem Indikativ Präsens gebildet. Diese Endungen können durch /-na-/ (Nahdeixis) und /-ha -/ (Ferndeixis) erweitert werden, z. B. tı-na-ya ben-i „du bringst gerade hin“ und tı-ha-wa ben-ay „du bringst gerade weg“.
Konjunktiv und Imperativ Präsens
Konjunktiv und Imperativ Präsens werden vom Konjunktivstamm gebildet (Beispiel wan- „lesen“):
| Num/Pers | Konjunk. Präs. | Bedeutung | Imperativ (Präs.) | Bedeutung |
|---|---|---|---|---|
| 1.sg. | (ke) (ez) bı-wan-i | (dass) ich lese | . | . |
| 2.sg. | (tı) bı-wan-ê | du lesest | (tı) bı-wan-e | lies! |
| 3.sg.m. | (o) bı-wan-o | er lese | (o) bı-wan-o | er soll lesen! |
| 3.sg.f. | (a) bı-wan-o | sie lese | (a) bı-wan-o | sie soll lesen! |
| 1.pl. | (ke) (ma) bı-wan-ime | (dass) wir lesen | (ma) bı-wan-ime | lesen wir! |
| 2.pl. | (şıma) bı-wan-ê | ihr leset | (şıma) bı-wan-ê | lest! |
| 3.pl. | (ê) bı-wan-ê | sie lesen | (ê) bı-wan-ê | sie sollen lesen! |
Präteritum
Alle anderen Tempora und Modi werden vom Präteritumstamm (siehe oben) gebildet. Wie auch in anderen iranischen Sprachen kongruiert das transitive Verb im Präteritum und Perfekt mit dem Objekt, das im Rectus steht. Die intransitiven Verben kongruieren in allen Tempora – also auch im Präteritum – mit dem Subjekt. Dadurch unterscheidet sich die Formenbildung intransitiver und transitiver Verben im Präteritum. Als Beispiele werden konjugiert men-d-ene „bleiben“ (intransitiv) und wen-d-ene „lesen“ (transitiv).
| Num/Pers | Indik. Prät. intransit. |
Bedeutung | Indik. Prät. transitiv |
Bedeutung | Kontin. Prät. intransitiv |
Bedeutung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1.sg. | ez mend-an | ich blieb | mı o/a/ê wend- Ø/e/i | ich las es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | ez-an mendan | ich blieb gerade |
| 2.sg.m. | tı mend-ê | du bliebst | to .... wend- ... | du last es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | tı-yê mendi | du bliebst gerade |
| 2.sg.f. | tı mend-ay | du bliebst | to .... wend- ... | du last es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | tı-yay menday | du bliebst gerade |
| 3.sg.m. | o mend-Ø | er blieb | ey .... wend- ... | er las es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | o-yo mend | er blieb gerade |
| 3.sg.f. | a mend-e | sie blieb | ae .... wend- ... | sie las es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | a-wa mende | sie blieb gerade |
| 1.pl. | ma mend-ime | wir blieben | ma ... wend- ... | wir lasen es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | ma-o mendime | wir blieben gerade |
| 2.pl. | şıma mend-i | ihr bliebt | şıma... wend- ... | ihr last es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | şıma-ê mendi | ihr bliebt gerade |
| 3.pl. | ê mend-i | sie blieben | inan...wend- ... | sie lasen es (ihn) / sie (f)/ sie (pl) | ê-yê mendi | sie blieben gerade |
Das Kongruenzverhalten des transitiven Präteritums wird deutlicher, wenn man das Schema nach dem Objekt ordnet, das im Rectus steht: Beispiel berd-ene „wegbringen“. Die Subjekte sind beliebig gewählt:
| Num/Pers | Indik. Prät. transitiv |
Bedeutung |
|---|---|---|
| 1.sg. | (to) ez berd-an | du brachtest mich weg |
| 2.sg.m. | (mı) tı berd-i | ich brachte dich weg |
| 2.sg.f. | (mı) tı berd-ay | ich brachte dich weg |
| 3.sg.m. | (ae) o berd-Ø | sie brachte ihn weg |
| 3.sg.f. | (ey) a berd-e | er brachte sie weg |
| 1.pl. | (inan) ma berd-ime | sie brachten uns weg |
| 2.pl. | (ma) şıma berd-i | wir brachten euch weg |
| 3.pl. | (şıma) ê berd-i | ihr brachtet sie weg |
Wörtliche Bedeutung (1.sg.) „ich wurde weggebracht, und zwar von dir“.
Perfekt
Das Perfekt wird wie das Präteritum vom Präteritalstamm (siehe oben) gebildet und unterscheidet ebenso intransitive und transitive Formen. Es entspricht semantisch nicht dem deutschen Perfekt, sondern beschreibt vom Sprecher nicht direkt beobachtete oder erlebte oder auch bezweifelte Handlungen. Die Beispiele entsprechen denen für das Präteritum (siehe oben).
| Num/Pers | Indik. Perf. intransit. |
Bedeutung | Indik. Perf. transitiv |
Bedeutung |
|---|---|---|---|---|
| 1.sg. | (ez) mend-an | ich bin geblieben | mı o/a/ê wend- o/a/ê | ich habe es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
| 2.sg.m. | (tı) mend-ê | du bist geblieben | to ... wend- ... | du hast es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
| 2.sg.f. | (tı) mend-ay | du bist geblieben | to ... wend- ... | du hast es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
| 3.sg.m. | (o) mend-o | er ist geblieben | ey ... wend- ... | er hat es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
| 3.sg.f. | (a) mend-a | sie ist geblieben | aye ... wend- ... | sie hat es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
| 1.pl. | (ma) mend-ime | wir sind geblieben | ma ... wend- ... | wir haben es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
| 2.pl. | (şıma) mend-ê | ihr seid geblieben | şıma... wend- ... | ihr habt es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
| 3.pl. | (ê) mend-ê | sie sind geblieben | inan... wend- ... | sie haben es/sie (f)/sie (pl) gelesen |
Imperfekt
Im Imperfekt werden Handlungen beschrieben, die nicht abgeschlossen sind. Das Imperfekt wird im Indikativ durch das Suffix -êne gebildet, im Konjunktiv wird zusätzlich das Präfix bı- gesetzt.
| Num/Pers | Indik. Imperf. intransitiv |
Bedeutung | Kontin. Imperf. intransitiv |
Bedeutung |
|---|---|---|---|---|
| 1.sg. | ez mend-êne | ich war dabei zu bleiben | ez bı-mend-êne | wär ich geblieben |
| 2.sg. | tı mend-êne | du warst dabei zu bleiben | tı bı-mend-êne | wärst du geblieben |
| 3.sg.m. | o mend-êne | er war dabei zu bleiben | o bı-mend-êne | wäre er geblieben |
| 3.sg.f. | a mend-êne | sie war dabei zu bleiben | a bı-mend-êne | wäre sie geblieben |
| 1.pl. | ma mend-êne | wir waren dabei zu bleiben | ma bı-mend-êne | wären wir geblieben |
| 2.pl. | şıma mend-êne | ihr ward dabei zu bleiben | şıma bı-mend-êne | wäret ihr geblieben |
| 3.pl. | ê mend-êne | sie waren dabei zu bleiben | ê bı-mend-êne | wären sie geblieben |
Plusquamperfekt
Die Bildung des Plusquamperfekts in Zazaki erfolgt mit dem Hilfsverb bi. Es ist nur im Indikativ existent.
| Num/Pers | Indik. Plusqperf. intransitiv |
Bedeutung |
|---|---|---|
| 1.sg. | ez mendi biyan | ich war geblieben |
| 2.sg.m. | tı mendi biy | du warst geblieben |
| 2.sg.f. | tı mendi biyay | du warst geblieben |
| 3.sg.m. | o mendi bi | er war geblieben |
| 3.sg.f. | a mendi biye | sie war geblieben |
| 1.pl. | ma mendi biyme | wir waren geblieben |
| 2.pl. | şıma mendi biy | ihr ward geblieben |
| 3.pl. | ê mendi biy | sie waren geblieben |
Futur
Das Futur erhält man in Zazaki durch die Partikel do, die dem Konjunktiv vorangestellt wird.
| Num/Pers | Futur | Bedeutung |
|---|---|---|
| 1.sg. | ez do bı-man-an | ich werde bleiben |
| 2.sg. | tı do bı-man-ê | du wirst bleiben |
| 3.sg.m. | o do bı-man-o | er wird bleiben |
| 3.sg.f. | a do bı-man-o | sie wird bleiben |
| 1.pl. | ma do bı-man-ime | wir werden bleiben |
| 2.pl. | şıma do bı-man-ê | ihr werdet bleiben |
| 3.pl. | ê do bı-man-ê | sie werden bleiben |
Literatur
- Joyce Blau: Gurani et Zaza. In: R. Schmitt (Hrsg.): Compendium Linguarum Iranicarum. Reichert Verlag, Wiesbaden 1989, ISBN 3-88226-413-6. (Sehr knappe Darstellung.)
- Vate Grubu: Ferhenge Kirmanchki – Tirki (Wörterbuch Zazaki – Türkisch). Avesta Verlag, Istanbul 2001, ISBN 975-7112-98-4.
- Ludwig Paul: Zazaki. Grammatik und Versuch einer Dialektologie. Beiträge zur Iranistik, 18. Wiesbaden 1998.
- Zülfü Selcan: Grammatik der Zaza-Sprache. Nord-Dialekt (Dersim-Dialekt). Wissenschaft & Technik Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-928943-96-0. (Basis für den grammatischen Teil dieses Artikels.)
- Peter I. Lerch: Forschungen über die Kurden und die Iranischen Nordchaldäer. St. Petersburg 1857/58.
- Oskar Mann, Karl Hadank: Die Mundarten der Zâzâ. hauptsächlich aus Siverek und Kor. Leipzig 1932.
- Terry Lynn Todd: A Grammar of Dimili. University of Michigan 1985.
- Ludwig Paul: The Position of Zazaki Among West Iranian languages (PDF; 1,2 MB). University of Hamburg 1998.
- Garnik. S. Asatrian, N. Kh. Gevorgian: Zāzā Miscellany: Notes on some religious customs and institutions. In: Hommage et Opera Minora. (Acta Iranica). Volume XII. Leiden 1988.
- Jon Gajewski: Evidentiality in Zazaki. Massachusetts Institute of Technology 2004.
- Richard Larson, Yamakido Hiroko: Zazaki as Double Case-Marking (PDF; 352 kB). Stony Brook University 2006.
- C. M. Jacobson: Rastnustena Zonê Ma - Handbuch für die Rechtschreibung der Zaza-Sprache. Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 1993.
- C. M. Jacobson: Zazaca okuma yazma el kitabi. Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 1997.
- M. Sandonato: Zazaki. Typological studies innegation. In: Peter Kahrel, René van den Berg (Hrsg.) ?. Amsterdam 1994, S. 125–142.
- Use Bläsing: Kurdische und Zaza-Elemente im türkeitürkischen Dialektlexikon. Etymologische Betrachtungen ausgehend vom Nordwestiranischen. In: Dutch Studies. (Published by Nell). Vol 1 Nr. 2, S. 173–218. Near Eastern languages and literatures. Leiden 1995.
- Uwe Bläsing: Irano-Turcia: Westiranisches Lehngut im türkeitürkischen Dialektmaterial. In: Studia Etymologica Craconviensia. Vol. 2, Kraków 1997, S. 77–150.
- Jost Gippert: Zur dialektalen Stellung des Zazaki: Die Sprache. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Wiesbaden 2007/2008.
Weblinks
- Ernst Kausen, Die Zaza-Sprache (Basiert vor allem auf Selcan 1998 und ist die Grundlage dieses Artikels) (DOC; 177 kB)
- Zılfi Selcan, Die Entwicklung der Zaza-Sprache (PDF; 476 kB)
- Mesut Keskin, Zur dialektalen Gliederung des Zazaki. Magisterarbeit, Frankfurt 2008. (PDF)
- Arslan, İlyas (2007): Partikeln im Zazaki. (PDF; 1,7 MB)
- Online-Versionen einiger Arbeiten zur Zaza-Sprache
- Zazaki für Kinder
- Die Online-Präsenz des Zazaki-Instituts
Einzelnachweise
- ↑ http://books.google.co.uk/books?id=LuVSkpVuAkAC&pg=PA385&dq=zaza+paul+ludwig&hl=de&ei=sFUCTpvML8-OswbH4smODQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCYQ6AEwAA#v=onepage&q=zaza%20paul%20ludwig&f=false Ludwig, Paul: Zaza(ki) - Dialekt, Sprache, Nation? (Seite 385)
- ↑ http://books.google.co.uk/books?id=LuVSkpVuAkAC&pg=PA385&dq=zaza+paul+ludwig&hl=de&ei=sFUCTpvML8-OswbH4smODQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCYQ6AEwAA#v=onepage&q=zaza%20paul%20ludwig&f=false
- ↑ http://azargoshnasp.net/languages/zazaki/zazakipositionof.pdf