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„Karl I. (Rumänien)“ – Versionsunterschied

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'''Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen''', ab 1866 '''Carol I.''', (*[[20. April]] [[1839]] in [[Sigmaringen]]; † [[10. Oktober]] [[1914]] auf Schloss Peleş in [[Sinaia]]) war Fürst und König von [[Rumänien]].
[[Datei:Romania1901.JPG|mini|Rumänien 1878–1913]]
[[Datei:Crowning of Carol I, 10 May 1881.jpg|mini|links|Krönung in [[Bukarest]]]]
[[Datei:Königshaus Rumänien.jpg|mini|400px|Stammtafel des rumänischen Königshauses]]


'''Karl Eitel Friedrich''' Zephyrinus Ludwig '''von Hohenzollern-Sigmaringen''' (* [[20. April]] [[1839]] in [[Sigmaringen]], [[Hohenzollern-Sigmaringen|Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen]]; † {{JULGREGDATUM|10|10|1914|Link=1}} auf [[Schloss Peleș]] in [[Sinaia]]) war ab 1866 als '''Carol I.''' [[Fürstentum Rumänien|Fürst]] und seit 1881 [[Königreich Rumänien|König von Rumänien]].
[[Bild:Carol_I.png|thumb|130px|Carol I., 1881]]


== Leben ==
Karl war ein Sohn des Fürsten [[Karl Anton (Hohenzollern-Sigmaringen)|Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen]]. Er heiratete am [[15. November]] [[1869]] die [[Carmen Sylva|Prinzessin Elisabeth zu Wied]] (* [[29. Dezember]] [[1843]]; † [[3. März]] [[1916]]) in [[Neuwied]] am Rhein.
Karl war ein Sohn des Fürsten [[Karl Anton (Hohenzollern)|Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen]] (1811–1885), zeitweilig Ministerpräsident des [[Königreich Preußen|Königreichs Preußen]], und der Prinzessin [[Josephine von Baden]] (1813–1900), Tochter des Großherzogs [[Karl Ludwig Friedrich (Baden)|Karl Ludwig Friedrich]] von [[Großherzogtum Baden|Baden]].


Er heiratete am 15. November 1869 die Prinzessin [[Elisabeth zu Wied]] (1843–1916) in [[Neuwied]] am Rhein.
Nachdem es dem Staatsgründer [[Alexandru Ioan Cuza]] nicht gelungen war, die für das Land notwendigen Reformen durchzusetzen, und er zur Abdankung gezwungen worden war, beschloss eine provisorische Regierung zunächst, den Bruder des belgischen Königs [[Leopold II. (Belgien)|Leopold II.]], den Coburger Philipp von Flandern zum Fürsten einzusetzen. Da dieser aber verzichtete, wurde im Februar [[1866]] Karl Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen auf Empfehlung seines Vetters [[Napoléon III. (Frankreich)|Napoleons III.]] und nach einer Volksabstimmung am [[20. April]] [[1866]] zum Fürsten gewählt. Am [[22. Mai]] [[1866]] zog er unter dem Jubel des Volkes in [[Bukarest]] ein.


Dem Staatsgründer des [[Fürstentum Rumänien|Fürstentums Rumänien]] [[Alexandru Ioan Cuza]] war es nicht gelungen, die für das Land notwendigen Reformen durchzusetzen. Er war daher 1866 zur [[Abdikation|Abdankung]] gezwungen worden. Eine provisorische Regierung beschloss zunächst, den Bruder des belgischen Königs [[Leopold II. (Belgien)|Leopold II.]], [[Philipp von Belgien (1837–1905)|Philipp von Flandern]], zum Fürsten einzusetzen. Da dieser aber verzichtete, wurde im Februar 1866 Karl Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen auf Empfehlung von [[Napoléon III.]] und nach einer Volksabstimmung am 20. April 1866 zum Fürsten gewählt. Am 22. Mai 1866 zog er als Fürst Carol I. unter dem Jubel des Volkes in [[Bukarest]] ein.
Nachdem er [[1877]] die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erreichte, wurde er am [[26. März]] [[1881]] zum König von Rumänien gekrönt. Nach seinem Tod am 10. Oktober [[1914]] wurde sein Neffe [[Ferdinand I. (Rumänien)|Ferdinand I.]] der Nachfolger.


Nachdem Rumänien 1878 im [[Frieden von San Stefano]] die Unabhängigkeit vom [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] erreicht hatte, wurde Karl am 26. März 1881 zum König von Rumänien proklamiert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.twinkl.ro/teaching-wiki/regele-carol-i |titel=König Karl I |sprache=Romanische |abruf=2023-07-19}}</ref>. Es gelang ihm, dem jungen Staat in den folgenden Jahrzehnten außenpolitische und innere Stabilität zu geben. Die von ihm vorangetriebenen Reformen umfassten die Staatsfinanzen, eine am preußischen Vorbild orientierte [[Armata Română#Geschichte|Armee]], einen Ausbau des Schulsystems und das Anlegen von Eisenbahnlinien. Allerdings erschütterte der [[Bauernaufstand in Rumänien 1907]] das Land und machte auf die Unhaltbarkeit der ungerechten Landverteilung (Großgrundbesitz) aufmerksam. Dieses Problem vermochte Karl ebenso wenig zu lösen wie die weitgehend oligarchisch-undemokratische Herrschaft der damaligen rumänischen Oberschicht.


Außenpolitisch lehnte sich der König –&nbsp;darin ganz Hohenzoller&nbsp;– an Deutschland und [[Österreich-Ungarn]] an. Ein geheimes Militärbündnis mit diesen Mächten (1883 Beitritt zum [[Dreibund]]) konnte er jedoch bei Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] im August 1914 aufgrund der überwiegend entente-freundlichen Haltung der politischen Eliten und der Ablehnung im [[Kronrat (Rumänien)|Kronrat]] nicht einhalten, was die letzten Wochen des greisen Herrschers (der sich als wortbrüchig empfand) verdüsterte.
''Siehe auch:'' [[Liste der Staatsoberhäupter Rumäniens]], [[Liste der Herrscher namens Karl]], [[Portal Südosteuropa]]


Zuvor hatte sich Rumänien nach Neutralität im Ersten [[Balkankriege|Balkankrieg]] 1912/13 aus Furcht vor einem zu mächtig werdenden Bulgarien am Zweiten Balkankrieg beteiligt und dabei einfache militärische Erfolge sowie die Einverleibung der südlichen [[Dobrudscha]] in Rumänien (in dem [[Friede von Bukarest (1913)|Friedensvertrag von Bukarest]]) erreicht.<ref>{{Literatur |Autor=Hans-Joachim Böttcher |Titel=Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha 1861-1948 |Sammelwerk=Edition Bulgarische Geschichte |Band=V |Verlag=Osteuropa Zentrum |Ort=Berlin |Datum=2019 |ISBN=978-3-89998-307-4 |Seiten=242,260,262,264,267.}}</ref>


Das einzige Kind von Carol und Elisabeth war die Tochter Maria, die 1874 im Alter von drei Jahren starb. Beim Tod König Carols am 10.&nbsp;Oktober 1914 wurde sein Neffe [[Ferdinand I. (Rumänien)|Ferdinand&nbsp;I.]] der Nachfolger. Carol I. wurde in der [[Kathedrale von Curtea de Argeș]] beigesetzt.
<!--* war es eine ''freie'' Volksabstimmung?-->
[[Datei:Romania, 20 lei 1883, avers.png|mini|20 Lei Goldmünze von 1883 mit dem Konterfei Karl I.]]


== Ehrungen ==


In den folgenden Jahrzehnten errichteten zahlreiche Städte Rumäniens Monumente zu Ehren von Karl&nbsp;I. Auch Straßen oder Plätze wurden nach ihm benannt wie der Bulevardul Carol&nbsp;I.<ref>[http://www.akpool.de/ansichtskarten/24195465-ansichtskarte-postkarte-bukarest-rumaenien-boulevard-carol-i-denkmal Ansichtskarte Bukarest anno 1918 mit dem Bulevard Karl I.]</ref> Unter anderem finden sich Denkmale in Bukarest (Karl I. zu Pferde; auf dem damaligen [[Revolutionsplatz (Bukarest)|Palastplatz]] vor der Universitätsbibliothek)<ref>{{DDB|Objekt|FPMKQGV2DX5F2NRCAUXANW4XHNEQZ3FK| ''Mann im Schnee vor Carol-I. Denkmal in Bukarest''}}; [http://www.akpool.de/ansichtskarten/24532849-ansichtskarte-postkarte-bukarest-rumaenien-monumentul-regelui-carol-i-denkmal-koenig-karl-i Ansichtskarte um 1900 mit Denkmal Karl I. in Bukarest]</ref> und in Sinaia.<ref>{{Webarchiv|url=http://de.123rf.com/photo_15134664_peles-castle-und-denkmal-zum-konig-carol-i-in-sinaia-siebenb-rgen-rumanien.html |wayback=20140312213036 |text=Hinweis auf ein Karl-I.- Denkmal in Siebenbürgen |archiv-bot=2019-04-22 07:26:28 InternetArchiveBot }}</ref> In Bukarest trägt die [[Carol-Hunchiar-Moschee]] seinen Namen, ebenso in [[Konstanza]] die [[Carol-I.-Moschee]].<ref>[http://www.holidaycheck.de/reisetipp-Reiseinformationen+Carol+I+Moschee-zid_186309.html Carol-I-Moschee in Konstanza]</ref> Zudem wurde 1898 das rumänische Passagierschiff [[Regele Carol I (Schiff, 1898)|Regele Carol I]] nach ihm benannt.

== Siehe auch ==
* [[Stammliste der Hohenzollern]]
* [[Parcul Carol]] (Carol-[[Park]]) oder ''Parcul Libertății'' (1900–1906, Architekt [[Eduard Redont]]) nach ihm benannt

== Literatur ==
* {{BioLexSOE|1102|2|367|369|Karl I. (Carol I.)|Krista Zach}}
* {{NDB|11|260|261|Karl I., Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen|[[Andreas Hillgruber]]|119278219}}
* Edda Binder-Iijima: ''Die Institutionalisierung der rumänischen Monarchie unter Carol I. 1866–1881.'' (=''Südosteuropäische Arbeiten'', Band 118). Oldenbourg Verlag, München 2003, ISBN 3-486-56819-1.
* [[Michael Kroner]]: ''Die Hohenzollern als Könige von Rumänien. Lebensbilder von vier Monarchen 1866–2004'', Johannis-Reeg-Verlag, Heilbronn 2004, ISBN 978-3-937320-30-4.
* Edda Binder-Iijima (Hrsg.): ''Die Hohenzollern in Rumänien 1866–1947. Eine monarchische Herrschaftsordnung im europäischen Kontext'', Böhlau, Köln 2010 (Studia Transsylvanica, Band 41), ISBN 978-3-412-20540-9.
* Sorin Cristescu: ''Die Briefe König Karls I. von Rumänien an seine Familie.'' Editura Paideia, Bukarest 2013, Band 1: ISBN 978-973-596-868-7, Band 2: ISBN 978-973-596-869-4, Band 3: ISBN 978-973-596-870-0.
* [[Silvia Irina Zimmermann]]: ''Unterschiedliche Wege, dasselbe Ideal: Das Königsbild im Werk Carmen Sylvas und in Fotografien des Fürstlich Wiedischen Archivs''. Vorwort von Hans-Jürgen Krüger, Schriftenreihe der Forschungsstelle Carmen Sylva – Fürstlich Wiedisches Archiv, Band 1, Stuttgart: ibidem-Verlag, 2014, ISBN 978-3-8382-0655-4.
* [[Silvia Irina Zimmermann]], Edda Binder-IIjima (Hgg.): ''Das erste Königspaar von Rumänien Carol I. und Elisabeta. Aspekte monarchischer Legitimation im Spiegel kulturpolitischer Symbolhandlungen'', Schriftenreihe der Forschungsstelle Carmen Sylva – Fürstlich-Wiedisches Archiv, Band 3, Stuttgart: ibidem-Verlag, 2015, ISBN 978-3-8382-0755-1.
* [[Silvia Irina Zimmermann]] (Hrsg.): ''„In zärtlicher Liebe Deine Elisabeth“ – „Stets Dein treuer Carl“.'' ''Der Briefwechsel Elisabeths zu Wied (Carmen Sylva) mit ihrem Gemahl Carol I. von Rumänien aus dem Rumänischen Nationalarchiv in Bukarest. 1869–1913''. Historisch-kritische Ausgabe. Herausgegeben, kommentiert und eingeleitet von Silvia Irina Zimmermann. Schriftenreihe der Forschungsstelle Carmen Sylva – Fürstlich Wiedisches Archiv, Bände 6 und 7, Stuttgart: ibidem-Verlag, 2018, ISBN 978-3-8382-1221-0.
** Teilband 1: 1869–1890. Anfangsjahre in Rumänien. Unabhängigkeitskrieg. Königreich Rumänien [Schriftenreihe FSCSFWA Band 6], ISBN 978-3-8382-0906-7.
** Teilband 2: 1891–1913. Exil der Königin. Rückkehr auf den rumänischen Thron [Schriftenreihe FSCSFWA Band 7], ISBN 978-3-8382-1220-3.
* Aus dem Leben König Karls von Rumänien : Aufzeichnungen eines Augenzeugen / Mite Kremnitz = Marie Charlotte Kremnitz (von Bardeleben). Stuttgart : Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung 1894–1900
** Band 1 (1894) [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.$b548510 California] = [https://books.google.de/books?id=d3k6AQAAIAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.hwle4i Harvard] = [https://books.google.de/books?id=-YQtAAAAYAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101073673368 Princeton] = [https://books.google.de/books?id=Os9DAAAAYAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015022391000 Michigan] = [https://books.google.de/books?id=1gtKAAAAMAAJ Google Books]
** Band 2 (1894) [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.$b548511 California] = [https://books.google.de/books?id=x3k6AQAAIAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.hwle4j Harvard] = [https://books.google.de/books?id=un4tAAAAYAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101073673376 Princeton] = [https://books.google.de/books?id=sMFDAAAAYAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015022390994 Michigan] = [https://books.google.de/books?id=pAxKAAAAMAAJ Google Books]
** Band 3 (1897) [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.$b548512 California] = [https://books.google.de/books?id=B3o6AQAAIAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.hwle4k Harvard] = [https://books.google.de/books?id=UX4tAAAAYAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101073673384 Princeton] = [https://books.google.de/books?id=HsJDAAAAYAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015022390986 Michigan] = [https://books.google.de/books?id=mN1JAAAAMAAJ Google Books]
** Band 4 (1900) [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.$b548513 California] = [https://books.google.de/books?id=OXo6AQAAIAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.hwle4l Harvard] = [https://books.google.de/books?id=jnktAAAAYAAJ Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101073673392 Princeton] = [https://books.google.de/books?vid=PRNC:32101073673392&redir_esc=y Google Books], [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015022390978 Michigan] = [https://books.google.de/books?id=Vt1JAAAAMAAJ Google Books]

== Weblinks ==
{{Commonscat|Carol I of Romania|Karl I. von Rumänien}}
* [http://www.historia.ro/exclusiv_web/portret/articol/carol-i-portret-politic Biografie], ''Historia'' (rumänisch)
* {{Pressemappe|FID=pe/009188}}

== Einzelnachweise ==
<references />

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Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 20:22 Uhr

Carol I. von Rumänien
Rumänien 1878–1913
Krönung in Bukarest
Stammtafel des rumänischen Königshauses

Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen (* 20. April 1839 in Sigmaringen, Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen; † 27. Septemberjul. / 10. Oktober 1914greg. auf Schloss Peleș in Sinaia) war ab 1866 als Carol I. Fürst und seit 1881 König von Rumänien.

Karl war ein Sohn des Fürsten Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen (1811–1885), zeitweilig Ministerpräsident des Königreichs Preußen, und der Prinzessin Josephine von Baden (1813–1900), Tochter des Großherzogs Karl Ludwig Friedrich von Baden.

Er heiratete am 15. November 1869 die Prinzessin Elisabeth zu Wied (1843–1916) in Neuwied am Rhein.

Dem Staatsgründer des Fürstentums Rumänien Alexandru Ioan Cuza war es nicht gelungen, die für das Land notwendigen Reformen durchzusetzen. Er war daher 1866 zur Abdankung gezwungen worden. Eine provisorische Regierung beschloss zunächst, den Bruder des belgischen Königs Leopold II., Philipp von Flandern, zum Fürsten einzusetzen. Da dieser aber verzichtete, wurde im Februar 1866 Karl Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen auf Empfehlung von Napoléon III. und nach einer Volksabstimmung am 20. April 1866 zum Fürsten gewählt. Am 22. Mai 1866 zog er als Fürst Carol I. unter dem Jubel des Volkes in Bukarest ein.

Nachdem Rumänien 1878 im Frieden von San Stefano die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erreicht hatte, wurde Karl am 26. März 1881 zum König von Rumänien proklamiert[1]. Es gelang ihm, dem jungen Staat in den folgenden Jahrzehnten außenpolitische und innere Stabilität zu geben. Die von ihm vorangetriebenen Reformen umfassten die Staatsfinanzen, eine am preußischen Vorbild orientierte Armee, einen Ausbau des Schulsystems und das Anlegen von Eisenbahnlinien. Allerdings erschütterte der Bauernaufstand in Rumänien 1907 das Land und machte auf die Unhaltbarkeit der ungerechten Landverteilung (Großgrundbesitz) aufmerksam. Dieses Problem vermochte Karl ebenso wenig zu lösen wie die weitgehend oligarchisch-undemokratische Herrschaft der damaligen rumänischen Oberschicht.

Außenpolitisch lehnte sich der König – darin ganz Hohenzoller – an Deutschland und Österreich-Ungarn an. Ein geheimes Militärbündnis mit diesen Mächten (1883 Beitritt zum Dreibund) konnte er jedoch bei Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 aufgrund der überwiegend entente-freundlichen Haltung der politischen Eliten und der Ablehnung im Kronrat nicht einhalten, was die letzten Wochen des greisen Herrschers (der sich als wortbrüchig empfand) verdüsterte.

Zuvor hatte sich Rumänien nach Neutralität im Ersten Balkankrieg 1912/13 aus Furcht vor einem zu mächtig werdenden Bulgarien am Zweiten Balkankrieg beteiligt und dabei einfache militärische Erfolge sowie die Einverleibung der südlichen Dobrudscha in Rumänien (in dem Friedensvertrag von Bukarest) erreicht.[2]

Das einzige Kind von Carol und Elisabeth war die Tochter Maria, die 1874 im Alter von drei Jahren starb. Beim Tod König Carols am 10. Oktober 1914 wurde sein Neffe Ferdinand I. der Nachfolger. Carol I. wurde in der Kathedrale von Curtea de Argeș beigesetzt.

20 Lei Goldmünze von 1883 mit dem Konterfei Karl I.

In den folgenden Jahrzehnten errichteten zahlreiche Städte Rumäniens Monumente zu Ehren von Karl I. Auch Straßen oder Plätze wurden nach ihm benannt wie der Bulevardul Carol I.[3] Unter anderem finden sich Denkmale in Bukarest (Karl I. zu Pferde; auf dem damaligen Palastplatz vor der Universitätsbibliothek)[4] und in Sinaia.[5] In Bukarest trägt die Carol-Hunchiar-Moschee seinen Namen, ebenso in Konstanza die Carol-I.-Moschee.[6] Zudem wurde 1898 das rumänische Passagierschiff Regele Carol I nach ihm benannt.

Commons: Karl I. von Rumänien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. König Karl I. Abgerufen am 19. Juli 2023 (romanische).
  2. Hans-Joachim Böttcher: Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha 1861-1948. In: Edition Bulgarische Geschichte. Band V. Osteuropa Zentrum, Berlin 2019, ISBN 978-3-89998-307-4, S. 242,260,262,264,267.
  3. Ansichtskarte Bukarest anno 1918 mit dem Bulevard Karl I.
  4. Mann im Schnee vor Carol-I. Denkmal in Bukarest in der Deutschen Digitalen Bibliothek; Ansichtskarte um 1900 mit Denkmal Karl I. in Bukarest
  5. Hinweis auf ein Karl-I.- Denkmal in Siebenbürgen (Memento des Originals vom 12. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.123rf.com
  6. Carol-I-Moschee in Konstanza
VorgängerAmtNachfolger
Alexandru Ioan CuzaFürst von Rumänien
1866–1881
König von Rumänien
1881–1914
Ferdinand I.