„Asch (ägyptische Mythologie)“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Ägyptische Gottheit |
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'''Asch''', altägyptischer Gott, auch '''As''' oder '''Ash''' |
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|TITEL = Asch |
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|BILD1-BESCHREIBUNG = Asch (nach Darstellungen auf Tonsiegeln aus der Zeit des Königs Peribsen) |
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'''Asch''' ist eine Gottheit der [[Altes Ägypten|altägyptischen]] [[Ägyptische Mythologie|Mythologie]]. Er war der Gott der westlichen [[Oase]]n. |
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Auf Siegelabrollungen des Königs [[Peribsen]], 2. [[Dynastie]], ist dieser Gott bereits belegt. |
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== Darstellung == |
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''Asch'' gilt als "Herr von Libyen", und Gott der westlichen Wüste ([[Sahara]]). Vielleicht stammt er ursprünglich von dort. |
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Dargestellt wird er in menschlicher Gestalt mit dem unidentifizierbaren Kopf des [[Seth (ägyptische Mythologie)|Seth]]-Tieres, was zu Verwechselungen führen kann. Deshalb wurde sein Name in Hieroglyphen stets beigefügt, oft trägt Asch seinen Namen auf einer Standarte vor sich her. Bereits unter Seth-Peribsen ist Asch vorwiegend in Menschengestalt zu sehen. Er trägt zusätzlich die Weiße Krone [[Oberägypten]]s. |
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== Mythologie == |
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Dargestellt wird er in menschlicher Gestalt oder mit Falkenkopf, manchmal mit einer Feder als Abzeichen Libyens schmückt. Auch wurde er anderen ägyptischen Wüstengöttern angeglichen, z.B. dem Westlandgott Ha, dem libyschen Horus, und dem [[Seth (Mythologie)|Seth]]. |
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Asch gilt als „Herr von Libyen“ und Gott der westlichen Wüste ([[Sahara]]), einschließlich des [[Fayyum]]-Beckens. Damit war er gewissermaßen das „westliche Gegenstück“ zu [[Sopdu]], dem Herrn der Ostwüsten. Er war nicht nur Gott der unfruchtbaren Wüste, sondern auch Gott der fruchtbaren Oasen. Er wurde in frühdynastischer Zeit noch hauptsächlich als lokaler Gott der Quellen und der Fruchtbarkeit verehrt. Diese Rolle teilte er sich noch mit dem Berg- und Quellgott [[Ha (ägyptische Mythologie)|Ha]]. Sein Haupt-Kultort lag im Fayyum. In [[Saïtenzeit|saïtischer]] Zeit erhielt er den Beinamen „Bezwinger der Libyer“. |
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== Belege == |
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Mit Seth verschmolzen ist ''Asch'' in der Spätzeit ([[Edfu]]). |
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Die frühesten greifbaren Erwähnungen dieser Gottheit finden sich auf [[Siegel|Tonsiegeln]] aus der Regierungszeit des frühägyptischen Königs [[Peribsen]] ([[2. Dynastie]]). Dort ist er in [[Anthropologie|anthropomorpher]] Gestalt zu sehen, sein Name ist in [[Ägyptische Hieroglyphen|Hieroglyphen]] stets beigefügt.<ref>Toby A. H. Wilkinson: ''Early Dynastic Egypt.'' London (UK) 1999, S. 106.</ref> Ansonsten ist Asch in der Geschichte Ägyptens äußerst selten belegt, er wird im Pyramidentempel des [[Sahure]] ([[5. Dynastie]]) bei [[Abusir]] erwähnt, ein weiteres Mal in einer Tempelszene aus der Saïtenzeit ([[26. Dynastie]]).<ref>Christian Leitz u. a.: ''[[Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen]]'' (LGG). Leuven 2002, S. 81.</ref> In seiner Verehrung als Wüstengott entstand bereits sehr früh die Verbindung zu dem Wind- und Wüstengott [[Seth (ägyptische Mythologie)|Seth]], dem Gott [[Horus|Horus von Libyen]] und Ha. Während des Alten Reiches aber verschmolz er offenbar zunächst mit Seth, bevor er später von Ha weitestgehend verdrängt wurde. Vermutlich hing dies mit der aufkommenden Anfeindung Seths im [[Mittleres Reich|Mittleren Reich]] zusammen.<ref>Sara Mohr, Shane M. Thompson: ''Power and Identity at the Margins of the Ancient Near East''. Colorado 2023, S. 118 u. 119.</ref> |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste ägyptischer Götter]] |
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[[fr:Ach]] |
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== Literatur == |
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* Toby A. H. Wilkinson: ''Early Dynastic Egypt. Strategies, Society and Security.'' Routledge, London (UK) 1999, ISBN 0-415-18633-1. |
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* Christian Leitz u. a.: ''[[Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen]]'' (LGG). Peeters, Leuven 2002, ISBN 9042911468 |
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* [[Hans Bonnet (Ägyptologe)|Hans Bonnet]]: ''Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte.'' Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 55. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Ash (god)|Asch}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Männliche Gottheit]] |
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[[Kategorie:Wüstengottheit]] |
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[[Kategorie:Tiergottheit]] |
Aktuelle Version vom 22. Mai 2025, 19:48 Uhr
Asch in Hieroglyphen | ||||
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Frühzeit |
3š Asch | |||
Altes Reich |
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Saïtenzeit |
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![]() |
Asch ist eine Gottheit der altägyptischen Mythologie. Er war der Gott der westlichen Oasen.
Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dargestellt wird er in menschlicher Gestalt mit dem unidentifizierbaren Kopf des Seth-Tieres, was zu Verwechselungen führen kann. Deshalb wurde sein Name in Hieroglyphen stets beigefügt, oft trägt Asch seinen Namen auf einer Standarte vor sich her. Bereits unter Seth-Peribsen ist Asch vorwiegend in Menschengestalt zu sehen. Er trägt zusätzlich die Weiße Krone Oberägyptens.
Mythologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Asch gilt als „Herr von Libyen“ und Gott der westlichen Wüste (Sahara), einschließlich des Fayyum-Beckens. Damit war er gewissermaßen das „westliche Gegenstück“ zu Sopdu, dem Herrn der Ostwüsten. Er war nicht nur Gott der unfruchtbaren Wüste, sondern auch Gott der fruchtbaren Oasen. Er wurde in frühdynastischer Zeit noch hauptsächlich als lokaler Gott der Quellen und der Fruchtbarkeit verehrt. Diese Rolle teilte er sich noch mit dem Berg- und Quellgott Ha. Sein Haupt-Kultort lag im Fayyum. In saïtischer Zeit erhielt er den Beinamen „Bezwinger der Libyer“.
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die frühesten greifbaren Erwähnungen dieser Gottheit finden sich auf Tonsiegeln aus der Regierungszeit des frühägyptischen Königs Peribsen (2. Dynastie). Dort ist er in anthropomorpher Gestalt zu sehen, sein Name ist in Hieroglyphen stets beigefügt.[1] Ansonsten ist Asch in der Geschichte Ägyptens äußerst selten belegt, er wird im Pyramidentempel des Sahure (5. Dynastie) bei Abusir erwähnt, ein weiteres Mal in einer Tempelszene aus der Saïtenzeit (26. Dynastie).[2] In seiner Verehrung als Wüstengott entstand bereits sehr früh die Verbindung zu dem Wind- und Wüstengott Seth, dem Gott Horus von Libyen und Ha. Während des Alten Reiches aber verschmolz er offenbar zunächst mit Seth, bevor er später von Ha weitestgehend verdrängt wurde. Vermutlich hing dies mit der aufkommenden Anfeindung Seths im Mittleren Reich zusammen.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Toby A. H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt. Strategies, Society and Security. Routledge, London (UK) 1999, ISBN 0-415-18633-1.
- Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen (LGG). Peeters, Leuven 2002, ISBN 9042911468
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 55.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Toby A. H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt. London (UK) 1999, S. 106.
- ↑ Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen (LGG). Leuven 2002, S. 81.
- ↑ Sara Mohr, Shane M. Thompson: Power and Identity at the Margins of the Ancient Near East. Colorado 2023, S. 118 u. 119.