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„Demografischer Faktor“ – Versionsunterschied

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Unter dem '''demografischen Faktor''' wird eine gesellschaftspolitische [[Determinierung|Handlungsdeterminierung]] verstanden, die durch den [[Demografischer Wandel|demografischen Wandel]] notwendig wird. Umgangssprachlich wird der Begriff fälschlicherweise oft [[Synonymie|synonym]] zu „demografischer Wandel“ benutzt.
Der '''demografische Faktor''' in der [[Rentenformel]] wurde von der [[CDU]] / [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] – [[FDP (Deutschland)|FDP]] Koalition 1998 beschlossen. Gründe hierfür waren vor allem die stetig wachsende [[Lebenserwartung]] und der gleichzeitig anhaltende [[Geburtenrückgang]] in Deutschland, infolgedessen die Einnahmen der [[Rentenversicherung]] sanken und die Ausgaben stiegen. Zudem waren die [[Kosten der Einheit]] von der Regierung [[Helmut Kohl|Kohl]] zu einem erheblichen Teil auf das nur von abhängig Beschäftigten finanzierte Rentensystem umgelegt worden ([[Frühverrentung]], [[Vorruhestand]]), was dazu beitrug, dass die [[Lohnnebenkosten]] eine nicht mehr akzeptable Größenordnung erreichten.


== Bedeutung in der deutschen Rentenpolitik ==
Durch Berücksichtigung der höheren Lebenserwartung sollten die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung stabil gehalten werden. Die Änderung der Rentenformel hätte bedeutete, dass das Rentenniveau langsamer steigt, was real eine Kürzung der Renten gleichgekommen wäre.


In der [[Rentenformel]] wurde ein demografischer Faktor unter der [[Kabinett Kohl V|schwarz-gelben Koalition]] 1997 im Rahmen des Rentenreformgesetzes berücksichtigt. Bevor die entsprechende Änderung in Kraft treten konnte, wurde sie von der [[Kabinett Schröder I|rot-grünen Bundesregierung]] 1998 wieder zurückgenommen.
Bevor der demographische Faktor in Kraft treten konnte, wurde er von der [[rot-grün | rot – grünen]] Bundesregierung 1998 wieder abgeschafft und statt dessen eine starke staatliche Subventionierung des Rentensystems eingeführt. Größenmäßig entsprachen die Ausgaben dafür etwa den Einnahmen aus der neu eingeführten [[Ökosteuer]]. Im Jahre 2003 wurde die Rücknahme des demografischen Faktors von Bundeskanzler [[Gerhard Schröder]] als Fehler bezeichnet. Da weiterhin höhere Beiträge zur Rente drohten, plant die Bundesregierung für 2005 die Einführung eines [[Nachhaltigkeitsfaktor]]s.
Diese Rücknahme des demografischen Faktors wurde im Jahr 2003 vom damaligen Bundeskanzler [[Gerhard Schröder]] als Fehler bezeichnet.

Seit 2004 wird ersatzweise der [[Nachhaltigkeitsfaktor]] in der Rentenformel berücksichtigt.

[[Kategorie:Rentenversicherung]]

[[Kategorie:Sozialversicherung (Deutschland)]]

Aktuelle Version vom 23. Februar 2018, 20:59 Uhr

Unter dem demografischen Faktor wird eine gesellschaftspolitische Handlungsdeterminierung verstanden, die durch den demografischen Wandel notwendig wird. Umgangssprachlich wird der Begriff fälschlicherweise oft synonym zu „demografischer Wandel“ benutzt.

Bedeutung in der deutschen Rentenpolitik

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In der Rentenformel wurde ein demografischer Faktor unter der schwarz-gelben Koalition 1997 im Rahmen des Rentenreformgesetzes berücksichtigt. Bevor die entsprechende Änderung in Kraft treten konnte, wurde sie von der rot-grünen Bundesregierung 1998 wieder zurückgenommen. Diese Rücknahme des demografischen Faktors wurde im Jahr 2003 vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder als Fehler bezeichnet.

Seit 2004 wird ersatzweise der Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel berücksichtigt.