Zum Inhalt springen

„Kreuzbiss“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Gilli05 (Diskussion | Beiträge)
K ISBN ohne Doppelpunkt
 
(24 dazwischenliegende Versionen von 17 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Deciduous teeth by David Shankbone new.jpg|miniatur|[[Dentition|Wechselgebiss]] mit einseitigem Kreuzbiss links<br>(vom Betrachter aus rechts)]]
Bei der regulären Verzahnung beißen die bukkalen (zur Wange gewandten) Höcker der Unterkiefer[[Backenzahn|seitenzähne]] mittig zwischen die Höcker der Oberkiefer[[Backenzahn|seitenzähne]]. Analog treffen die Schneidekanten der Unterkieferfrontzähne auf die palatinalen (zum Gaumen hin gewandten) Flächen der Oberkieferfrontzähne. Anschaulich macht das normale Größenverhältnis [[Oberkiefer]] zu [[Unterkiefer]] der Pantoffelvergleich: der Fuß (= Unterkiefer) passt in den Pantoffel (= Oberkiefer) hinein.
Bei der regulären Verzahnung beißen die [[Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen#Lage- und Richtungsbezeichnungen an den Zähnen|bukkalen]] (zur Wange gewandten) Höcker der Unterkiefer[[Backenzahn|seitenzähne]] mittig zwischen die Höcker der Oberkiefer[[Backenzahn|seitenzähne]]. Analog treffen die Schneidekanten der Unterkieferfrontzähne auf die [[Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen#Lage- und Richtungsbezeichnungen an den Zähnen|palatinalen]] (zum Gaumen gewandten) Flächen der Oberkieferfrontzähne. Anschaulich macht das normale Größenverhältnis [[Oberkiefer]] zu [[Unterkiefer]] der Pantoffelvergleich: Der Fuß (= Unterkiefer) passt in den Pantoffel (= Oberkiefer) hinein.


Beißen nun Höcker auf Höcker, spricht man von einem '''Kopfbiss'''; beißen die bukkalen Höcker der Unterkieferseitenzähne seitlich an den bukkalen Höckern der Oberkieferseitenzähne vorbei, liegt ein '''Kreuzbiss''' vor. Beißt der Unterkieferseitenzahn komplett am Oberkieferseitenzahn vorbei, spricht man von einem '''Scherenbiss'''. Analog gibt es bei den [[Schneidezahn|Schneidezähnen]] den frontalen Kopfbiss (Schneidekante auf Schneidekante) und den frontalen Kreuzbiss (Unterkieferschneidezähne stehen vor den Oberkieferschneidezähnen).
Beißen nun Höcker auf Höcker, spricht man von einem '''Kopfbiss'''; beißen die bukkalen Höcker der Unterkieferseitenzähne seitlich an den bukkalen Höckern der Oberkieferseitenzähne vorbei, liegt ein '''Kreuzbiss''' vor. Beißt der Unterkieferseitenzahn komplett am Oberkieferseitenzahn vorbei, spricht man von einem '''Scherenbiss''' oder einer '''bukkalen Nonokklusion'''. Analog gibt es bei den [[Schneidezahn|Schneidezähnen]] den frontalen Kopfbiss (Schneidekante auf Schneidekante) und den frontalen Kreuzbiss (Unterkieferschneidezähne stehen vor den Oberkieferschneidezähnen).


Durch einen Kreuzbiss wird beim Schließen der Kiefer häufig eine zwangsweise Verschiebung der Mandibula zur Seite oder nach vorne verursacht (Zwangsbiss, Verschiebung der retralen Kontaktposition zur interkuspidalen Position, RKP/IKP-Verschiebung).<ref>Watzer, G und Watzer, A: IOTN und PAR-Index in Österreich - Handbuch für die korrekte und vorschriftsmäßige Anwendung. Herausgegeben vom Verband Österreichischer Kieferorthopäden, 2020, ISBN 978-3-9519790-0-7.</ref> Das Ausmaß dieser Verschiebung ist für die Einstufung der Behandlungsnotwendigkeit des Kreuzbisses nach dem [[Index of Orthodontic Treatment Need|IOTN]] (Index of Orthodontic Treatment Need) maßgeblich.
Sehr häufig treten Kreuzbisse bei behinderter Nasenatmung auf. Auch gestörte Muskelfunktionen, Narben und die Lage und Bewegung der Zunge, können eine Rolle spielen, da der ganze Gesichtsschädel von der [[Schädelbasis]] „angesteuert“ wird. D.&nbsp;h., hat jemand eine Verschiebung von Schädelbasisknochen, so muss der gesamte Gesichtsschädel darauf rein biomechansich folgen. Folgen sind asymmetrische Entwicklungen und Positionen von den Knochen, und daraus unabdingbar von Muskeln, Bändern und Höhlen des Gesichtschädels. Kreuzbisse sollten schon sehr früh behandelt werden. Die Ursachen und Therapiebedürftigkeit sollten von einem [[Kieferorthopädie|Kieferorthopäden]] abgeklärt werden.


Sehr häufig treten Kreuzbisse bei [[Progenie]] auf, was wiederum aus dem Pantoffelvergleich unmittelbar einleuchtet.
<!-- In dieser Form kappiert das nur ein Mediziner, bitte verständlicher schreiben: Für einen so genannten „Kreuzbiss“ wäre eine klassische Stellung des Os Sphenoidale ([[Keilbein]] der Schädelbasis) in einer Torsion, bzw. Rotation fast Voraussetzung. Somit würde der Oberkiefer durch die Verbindung zwischen Os Sphenoid, Os Palatinum zur Maxilla (Oberkiefer) eine Verdrehung im Oberkiefer einleiten (oder anders herum durch Trauma) und Sphenoid, zu Os Temporale, zu der Mandibula eine Verschiebung des Unterkiefers (Mandibula) bewirken. Egal wo der Strain oder die Verschiebung ihren Ursprung hat, die Folgen sind meist globaler Natur, und nicht allein im Gesichtsschädel (Viscerokranium) zu suchen.-->
Auch behinderte Nasenatmung, gestörte Muskelfunktionen, Narben sowie die Lage und Bewegung der Zunge können eine Rolle spielen.


== Berühmte Menschen mit Kreuzbiss ==

[[Tine Wittler]] (Wohnen nach Wunsch)


== Einzelnachweise ==
<references />


{{Gesundheitshinweis}}
{{Gesundheitshinweis}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4367641-8}}


[[Kategorie:Zahnmedizin]]
[[Kategorie:Kieferorthopädie]]

Aktuelle Version vom 13. Juni 2020, 05:09 Uhr

Wechselgebiss mit einseitigem Kreuzbiss links
(vom Betrachter aus rechts)

Bei der regulären Verzahnung beißen die bukkalen (zur Wange gewandten) Höcker der Unterkieferseitenzähne mittig zwischen die Höcker der Oberkieferseitenzähne. Analog treffen die Schneidekanten der Unterkieferfrontzähne auf die palatinalen (zum Gaumen gewandten) Flächen der Oberkieferfrontzähne. Anschaulich macht das normale Größenverhältnis Oberkiefer zu Unterkiefer der Pantoffelvergleich: Der Fuß (= Unterkiefer) passt in den Pantoffel (= Oberkiefer) hinein.

Beißen nun Höcker auf Höcker, spricht man von einem Kopfbiss; beißen die bukkalen Höcker der Unterkieferseitenzähne seitlich an den bukkalen Höckern der Oberkieferseitenzähne vorbei, liegt ein Kreuzbiss vor. Beißt der Unterkieferseitenzahn komplett am Oberkieferseitenzahn vorbei, spricht man von einem Scherenbiss oder einer bukkalen Nonokklusion. Analog gibt es bei den Schneidezähnen den frontalen Kopfbiss (Schneidekante auf Schneidekante) und den frontalen Kreuzbiss (Unterkieferschneidezähne stehen vor den Oberkieferschneidezähnen).

Durch einen Kreuzbiss wird beim Schließen der Kiefer häufig eine zwangsweise Verschiebung der Mandibula zur Seite oder nach vorne verursacht (Zwangsbiss, Verschiebung der retralen Kontaktposition zur interkuspidalen Position, RKP/IKP-Verschiebung).[1] Das Ausmaß dieser Verschiebung ist für die Einstufung der Behandlungsnotwendigkeit des Kreuzbisses nach dem IOTN (Index of Orthodontic Treatment Need) maßgeblich.

Sehr häufig treten Kreuzbisse bei Progenie auf, was wiederum aus dem Pantoffelvergleich unmittelbar einleuchtet. Auch behinderte Nasenatmung, gestörte Muskelfunktionen, Narben sowie die Lage und Bewegung der Zunge können eine Rolle spielen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Watzer, G und Watzer, A: IOTN und PAR-Index in Österreich - Handbuch für die korrekte und vorschriftsmäßige Anwendung. Herausgegeben vom Verband Österreichischer Kieferorthopäden, 2020, ISBN 978-3-9519790-0-7.