„Z-Diode“ – Versionsunterschied
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[[File:1N829.jpg|mini|Eine Z-Diode (1N829) im Detail]] |
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[[Bild:Z-diode.png|thumb|Schaltzeichen]] |
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[[Datei:Zener Diode.JPG|mini|Eine typische Z-Diode]] |
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Eine '''Z-Diode''', auch als '''Zener-Diode''' bezeichnet, ist eine [[Diode]], die darauf ausgelegt ist, dauerhaft in Sperrrichtung im Bereich der [[Diode#Durchbruch|Durchbruchspannung]] betrieben zu werden. Die Höhe dieser Durchbruchspannung U<sub>BR</sub> ist die Hauptkenngröße einer Z-Diode und ist im Datenblatt spezifiziert.<!-- Anders als bei normalen Dioden führt dieser Arbeitsbereich nicht zur Zerstörung des Bauteils.--> |
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[[Bild:Kennlinie_Z-Diode.jpg|thumb|Kennlinien verschiedener Z-Dioden]] |
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Erreicht wird das durch eine stark [[Dotierung#p- und n-Dotierung|dotierte]] p<sup>+</sup>- und eine stark dotierte n<sup>+</sup>-Schicht. Die starke Rekombination beider Schichten führt zu einer sehr geringen [[P-n-Übergang|Sperrschichtdicke]] und damit zu hohen [[Elektrische Feldstärke|Feldstärken]] im Bereich der Sperrschicht. |
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'''Zener-Dioden''', oder auch Z-Dioden, sind besonders dotierte [[Silizium|Si]]-[[Diode]]n, mit geringer Sperrschichtdicke, die nach dem amerikanischen Arsch [[Clarence Melvin Zener]], dem Entdecker des [[Zener-Effekt]]s, benannt worden sind. Die spezielle Charakteristik von Z-Dioden führt dazu, dass sie in zahlreichen Schaltungen zur Stabilisierung von Spannungen eingesetzt wird, aber sie lässt sich auch zur Begrenzung von Spannungen verwenden, wie das Anwendungsbeispiel der [[Zenerbarriere]] zeigt. |
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Früher wurden diese Dioden nach dem amerikanischen Physiker [[Clarence Melvin Zener]], dem Entdecker des [[Zener-Effekt]]s (Elektronen tunneln durch die Sperrschicht), benannt. Seit den 1970er Jahren wird der Name Z-Diode empfohlen, da nur für geringe Durchbruchspannungen der Zener-Effekt verantwortlich ist. In Durchlassrichtung verhalten sie sich wie normale Dioden. In Sperrrichtung sind Z-Dioden bei geringen Spannungen sperrend, genauso wie normale Dioden. Ab einer gewissen [[Sperrspannung]], der so genannten Durchbruchspannung steigt der Strom innerhalb weniger hundert Millivolt um viele Größenordnungen an. Dieser Prozess hängt nicht (z. B. im Gegensatz zum [[Diac]]) von der Vorgeschichte ab, d. h., bei Spannungsverringerung verringert sich dieser Strom auch wieder. Daher sind Z-Dioden zur Spannungsstabilisierung (geringe Spannungsänderung bei großen Stromänderungen, eindeutige I(U)-Kennlinie) und zur Spannungsbegrenzung geeignet. |
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Sie verhalten sich in [[Durchlassrichtung]] wie normale Dioden, in Sperrrichtung werden sie ab einer bestimmten [[elektrische Spannung|Spannung]], der [[Durchbruchspannung]], plötzlich niederohmig. |
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Auf Grund der geringen Sperrschichtdicke haben Z-Dioden eine große Sperrschichtkapazität, sie haben viele Gemeinsamkeiten mit [[Kapazitätsdiode]]n. |
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Die Durchbruchspannung U<sub>BR</sub> wird bei Zener-Dioden als Z-Spannung U<sub>Z</sub> bezeichnet und beträgt üblicherweise rund 3…100 [[Volt|V]], es lassen sich jedoch auch Z-Dioden für den Bereich 2…600 [[Volt|V]] herstellen. |
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[[Datei:Diode-Zener-EN A-K.svg|mini|Schaltzeichen einer Z-Diode zwischen Anode (A) und Kathode (K)]] |
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== Durchbrucheffekte == |
== Durchbrucheffekte == |
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[[Datei:Kennlinie Z-Diode.svg|mini|Kennlinien unterschiedlicher Z-Dioden]] |
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Die Durchbruchsspannung U<sub>BR</sub> wird bei Zener- bzw. Z-Dioden auch als Z-Spannung U<sub>Z</sub> bezeichnet. Wird nun U<sub>Z</sub> an die Diode in Sperrrichtung angelegt so ergibt sich der Strom durch die Diode aus der Formel: |
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Die Durchbruchsspannung oder Z-Spannung (meist U<sub>BR</sub> von engl. {{lang|en|''br''eakdown voltage}}, seltener auch U<sub>Z</sub>) liegt bei Z-Dioden im Bereich 2,4–200 [[Volt|V]] (erweiterter Bereich: 1,8–300 V). |
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<math>I_D \approx I_{D,BR} = - I_{BR} \cdot e^{\frac{-U_D + U_Z}{n_{BR} \cdot U_T}}</math> |
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Beliebige höhere Spannungen sind durch Reihenschaltung erreichbar, bidirektionale Z-Dioden erhält man durch Anti-Reihenschaltung. |
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Wird nun ''U''<sub>Z</sub> an die Diode in Sperrrichtung angelegt, so ergibt sich der Strom durch die Diode aus der Formel: |
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Liegt diese Spannung unterhalb 5 [[Volt|V]], so wirkt der genannte Zener-Effekt, der das Herauslösen von [[Elektron]]en aus dem Gitterverband des [[Kristall]]s infolge hoher elektrischer [[Feldstärke]] (mindestens 2∙10<sup>3</sup> [[Volt|V]][[Meter|m]]<sup>-1</sup>) bedeutet. Der so genannte Zenerknick (Stelle an der die Diode leitend wird) ist bei diesen Zener-Dioden nicht so stark ausgeprägt. |
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: <math>I_D \approx I_{D,BR} = - I_{BR} \cdot e^{\frac{-U_D + U_Z}{n_{BR} \cdot U_T}}</math> |
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Bei Spannungen über 6,5 [[Volt|V]] wirkt der [[Lawinen-Durchbruch]], welcher auch als Avalanche-Effekt ([[Englische Sprache|englisch:]] avalanche effect) bekannt ist. Dieser besitzt einen positiven Temperaturkoeffizienten. |
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Bei niedrigen Z-Spannungen (unterhalb 3 V) ist für den Durchbruch der Zenereffekt mit seinem charakteristischen negativen Temperaturkoeffizienten (ca. −0,09 %/K) und seinem vergleichsweise flachen Durchbruch dominant. Bei höheren Z-Spannungen (oberhalb von 5 V) dominiert der [[Lawinendurchbruch]]-Effekt (engl. {{lang|en|''avalanche effect''}}) mit seinem positiven Temperaturkoeffizienten (ca. +0,11 %/K) und dem wesentlich steileren Durchbruch. Bei Durchbruchspannungen zwischen 4,5 V und 5 V kompensieren sich die Temperaturkoeffizienten weitgehend. Auf Grund der unterschiedlichen Steilheit der Kennlinien beider Effekte ist die Kompensation stromabhängig und funktioniert für einen bestimmten Betriebsstrom weitgehend perfekt. Für höhere Ströme verlagert sich dieser Punkt zu niedrigeren Spannungen hin. |
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Deshalb hat Clarence Zener vorgeschlagen, die zunächst allgemein Zenerdioden genannten Dioden aufzuteilen in '''Zener-Dioden''' (mit Durchbruchspannungen unter 5 [[Volt|V]]) und '''Z-Dioden''' (mit mehr als 5 [[Volt|V]]). |
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Dieses Problem war schon Clarence Zener bekannt, er schlug deshalb vor, die zunächst allgemein als Zenerdioden genannten Dioden in Zener-Dioden (mit Durchbruchspannungen unter 5 V) und in Z-Dioden (mit mehr als 5 V) aufzuteilen. Im Alltagsgebrauch hat sich der Begriff Z-Diode als übergreifende Bezeichnung von Zener- und [[Avalanche-Diode]] etabliert. |
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Bei diesen Dioden ist der Zenerknick stärker ausgeprägt. |
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Im Bereich 5…6,5 [[Volt|V]] wirken beide Effekte. Der Zenerknick ist demensprechend mittelmäßig ausgeprägt. |
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Beim Zener-Effekt durchtunneln die Elektronen die extrem dünne Sperrschicht, obwohl eigentlich keine Ladungsträger vorhanden sind. Beim Lawinendurchbruch werden die wenigen vorhandenen Elektronen durch das elektrische Feld beschleunigt und lösen durch Kollisionen weitere Elektronen aus dem Kristallgitter heraus. In Folge ergibt sich eine lawinenartig ansteigende Ladungsträgerkonzentration und damit eine lawinenartig steigende Leitfähigkeit. |
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Beim [[Lawinen-Durchbruch]] werden genug [[Elektron]]en so stark beschleunigt, dass sie weitere Elektronen aus den Atombindungen schlagen. In Folge ergibt sich eine lawinenartig ansteigende Ladungsträgerkonzentration und damit ein geringerer [[elektrischer Widerstand|Widerstand]]. Wird der fließende Strom nicht stark genug begrenzt, führt der Effekt zum ''Durchbruch zweiter Art'' und damit zur Zerstörung der Diode. |
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== Temperaturabhängigkeit == |
== Temperaturabhängigkeit == |
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[[Datei:Temperaturkennlinie von Z-Dioden.svg|mini|Temperaturkoeffizient im Bezug zur Z-Spannung]] |
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Der Temperaturkoeffizient <math>k_{\vartheta}</math> oder TC gibt hierfür die relative Änderung der Z-Spannung in Abhängigkeit der Temperatur T an: |
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Die Angabe der Z-Spannung U<sub>Z</sub> bezieht sich im Regelfall auf 300 K. Der Temperaturkoeffizient <math>k_{\vartheta}</math> oder TC gibt dafür die relative Änderung der Z-Spannung in Abhängigkeit von der Temperatur ''T'' an: |
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<math>k_{\vartheta} = {TC} = \frac{\ |
: <math>k_{\vartheta} = {TC} = \frac{1}{U_Z}\cdot \frac{\partial U_Z}{\partial T}</math> bei ''I''<sub>D</sub> = const. |
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In Datenblättern erfolgt häufig die Angabe des Temperaturkoeffizienten bezogen auf die Spannung in Millivolt pro Kelvin. Die Umrechnung geschieht wie folgt: |
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Im Datenblatt wird dieser für T = 300 [[Kelvin|K]] angegeben. Übliche Werte sind: |
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{|{{Prettytable}} |
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: <math>S_Z = k_\vartheta \cdot U_Z</math> |
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! TC(U<sub>Z</sub>) !! U<sub>Z</sub> |
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Unterhalb von 7 V hängt der Temperaturkoeffizient deutlich vom Diodenstrom ab, weswegen immer die Angabe des Nennstroms erforderlich ist. <!-- Der TK bleibt über den Nenntemperaturbereich weitgehend konstant(?) --> |
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Übliche Werte sind: |
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{| class="wikitable" |
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! TC(U<sub>Z</sub>) !! ''U''<sub>Z</sub> |
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|<math>\approx - 6 \cdot 10^{-4} \, K^{-1}</math> || <math>3{,}3 \, { |
|<math>\approx - 6 \cdot 10^{-4} \, \mathrm{K}^{-1}</math> || <math>3{,}3 \, \mathrm{V}</math> |
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|<math>\approx 0</math> || <math>5{,}1 \, |
|<math>\approx 0</math> || <math>5{,}1 \, \mathrm{V}</math> |
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| <math>\approx 10^{- |
| <math>\approx +6 \cdot 10^{-4}\, \mathrm{K}^{-1} \cdots +10 \cdot 10^{-4} \, \mathrm{K}^{-1}</math> || <math>47 \, \mathrm{V}</math> |
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|} |
|} |
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Die Z-Spannung und deren Änderung in Abhängigkeit von der Temperatur berechnet sich nach folgenden Formeln: |
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Der Zenereffekt hat einen negativen Temperaturkoeffizienten, der Lawineneffekt hat einen positiven Temperaturkoeffizienten. Bei ca. 5 V sind beide Koeffizienten etwa gleich groß und heben sich gegenseitig auf. |
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: <math>\Delta U_Z(T) =k_\vartheta \cdot U_Z \cdot \left( T - 300\,\mathrm{K}\right) </math> |
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In Datenblättern werden meist dynamische Kennlinien angegeben, d.h. die Kennlinien der Dioden bei 25°C und 125°C. |
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: <math>U_Z(T) = U_Z + \Delta U_Z(T) = U_Z \cdot \left[ 1 + k_\vartheta \cdot \left(T - 300\,\mathrm{K}\right)\right]</math> |
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==Arbeitspunkt== |
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[[Bild:Arbeitspunktänderung Diode.png|thumb|Arbeitspunkt Z-Diode (3. Quadrant in 1. Quadranten verlegt)]] Der Arbeitspunkt einer Z-Diode befindet sich im Schnittpunkt der Diodenkennlinie und der Lastwiderstandskennlinie. Im nebenstehenden Diagramm ist die Kennlinie mit schwankender Versorgungsspannung dargestellt. Abhängig von der Belastung stellen sich verschiedene Spannungen ein - bei Volllast die niedrigste, bei Leerlauf die höchste Spannung. Der Arbeitspunkt bewegt sich hierbei zwischen den Punkten 1 und 2 (Regelbereich), wodurch auch eine entsprechende Schwankung des Zenerstromes I<sub>Z</sub> hervorgerufen wird. |
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Die untere Begrenzung des Regelbereiches ist durch den Knick der Kennlinie festgelegt und beträgt ca. 10 % von I<sub>max</sub>. Mit einem veränderlichen Lastwiderstand kann der gesamte Regelbereich zwischen den Punkten 1 und 3 genutzt werden. |
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Der Zener-Effekt hat einen negativen Temperaturkoeffizienten, der Lawineneffekt einen positiven. Bei ca. 5 V sind beide Koeffizienten etwa gleich groß und heben sich gegenseitig auf. Für besonders langzeitstabile Referenzen wurde alternativ eine Serienschaltung einer Z-Diode mit 6,2 bis 6,3 V und einem Temperaturkoeffizienten von +2 mV/K und einer normalen Siliziumdiode (oder Basis-Emitterstrecke eines Transistors) in Durchlassrichtung mit −2 mV/K auf demselben Chip verwendet, wodurch sich die Temperaturkoeffizienten aufheben<ref>{{Literatur |Hrsg=Fluke Corporation |Titel=Calibration: Philosophy in Practice |Ort=Everett, Washington |Datum=1994 |ISBN=0-9638650-0-5}}</ref>. Als Referenzspannungsquellen in integrierten Schaltungen werden allerdings keine Z-Dioden, sondern [[Bandgap-Referenz]]en benutzt, da diese wesentlich preiswerter auf dem Chip zu integrieren sind (Z-Dioden würden viele zusätzliche Prozessschritte erfordern), wesentlich genauer und langzeitstabiler sind und vor allem bei geringen Spannungen (z. B. bei 3 V) arbeiten. |
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== Anwendung == |
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Die interessanteste Anwendung der Zener-Diode ist die [[Spannungsregler|Parallelregelung]] einer Spannung für weitere elektronische Schaltungsteile, die eine stabile Versorgungs- oder Eingangsspannung benötigen. Weiterhin lassen sie sich sehr gut als Generator für [[weißes Rauschen]] nutzen, das durch den Lawineneffekt hervorgerufen wird. |
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In Datenblättern werden gelegentlich [[Strom-Spannungs-Kennlinie]]n angegeben, d. h. die Kennlinien der Dioden bei 25 °C und 125 °C. |
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In der Regel werden Zener-Dioden in Sperrrichtung betrieben. Anwendung findet die Zener-Diode bei der Spannungsbegrenzung, beim Überlastschutz und, der häufigste Anwendungsbereich, bei der Spannungsstabilisierung. |
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== Ersatzschaltbild == |
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[[Datei:Z-Diode1.jpg|mini|Ersatzschaltung]] |
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Bild:Spannungsbegrenzung.gif|Spannungsbegrenzung mit Z-Diode |
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In der [[Ersatzschaltung]] ist <math>r_{z}</math> der [[Differentieller Widerstand|differentielle Widerstand]] der Zener-Diode; sein Wert liegt typischerweise im Bereich einiger [[Ohm (Einheit)|Ohm]]. Die Spannungsquelle <math>U_{z0}</math> repräsentiert die Zener-Spannung der Diode. |
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Bild:Spannungsstabilisierung.gif|Spannungsstabilisierung mit Z-Diode |
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Bild:Symmetrische Spannungsbegrenzung.gif|Symmetrische Spannungsbegrenzung mit Z-Dioden |
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== Arbeitspunkt == |
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[[Datei:Arbeitspunktänderung Diode.svg|mini|Arbeitspunkt Z-Diode (3. Quadrant in 1. Quadranten verlegt)]] Der Arbeitspunkt der Diode ist das Wertepaar aus Spannung und Stromstärke, das aufgrund der äußeren Beschaltung eingenommen wird. Der Arbeitspunkt einer Z-Diode befindet sich im Schnittpunkt der Diodenkennlinie und der Lastwiderstandskennlinie. |
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Im nebenstehenden Diagramm ist die Kennlinie mit einer lastabhängigen Versorgungsspannung dargestellt. |
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Abhängig von der Belastung stellen sich Arbeitspunkte mit unterschiedlichen Spannungen ein – bei Volllast die niedrigste, bei Leerlauf die höchste Spannung an der Z-Diode. |
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Der Arbeitspunkt bewegt sich dabei zwischen den Punkten 1 und 2 (Regelbereich), wodurch auch eine entsprechende Schwankung des Zener-Stromes ''I''<sub>Z</sub> hervorgerufen wird. |
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Die untere Grenze des Regelbereiches ist durch den Knick der Kennlinie festgelegt und beträgt ca. 10 % von ''I''<sub>max</sub>. Mit einem veränderlichen Lastwiderstand kann der gesamte Regelbereich zwischen den Punkten 1 und 3 genutzt werden. |
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== Anwendung == |
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In der Regel werden Z-Dioden in Sperrrichtung betrieben. Anwendung finden sie bei der Spannungsbegrenzung, beim Überlastschutz und, der häufigste Anwendungsbereich, bei der Spannungsstabilisierung. |
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Gebräuchlich ist z. B. die [[Spannungsregler|Parallelregelung]] einer Spannung für weitere elektronische Schaltungsteile, die eine stabile Versorgungs- oder Eingangsspannung benötigen. Ein weiteres Beispiel ist die [[Zenerbarriere]]. |
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Weiterhin lassen sich Z-Dioden sehr gut als Generator für [[Weißes Rauschen (Physik)|weißes Rauschen]] nutzen, das durch den Lawineneffekt hervorgerufen wird. |
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Datei:Spannungsbegrenzung.png|Spannungsbegrenzung mit Z-Diode |
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Datei:Spannungsstabilisierung.png|Spannungsstabilisierung mit Z-Diode |
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Datei:Symmetrische Spannungsbegrenzung.gif|Symmetrische Spannungsbegrenzung mit [[Reihenschaltung|antiseriellen]] Z-Dioden |
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Bei der Schaltung zur Spannungsbegrenzung sperrt die Z-Diode für Spannungen von <math>0 \le |
Bei der Schaltung zur Spannungsbegrenzung sperrt die Z-Diode für Spannungen von <math>0 \le U_e < U_Z</math>. Die Ausgangsspannung <math>U_a</math> ergibt sich in diesem Bereich nur aus dem Vorwiderstand <math>R_V</math> und – im Falle der Spannungsstabilisierung – dem Lastwiderstand <math>R_L</math>. |
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Wenn die Z-Diode bei <math>U_e \ge U_Z</math> leitet, liegt am Lastwiderstand maximal die Z-Spannung <math>U_Z</math> an. |
Wenn die Z-Diode bei <math>U_e \ge U_Z</math> leitet, liegt am Lastwiderstand maximal die Z-Spannung <math>U_Z</math> an. |
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Daraus ergibt sich die folgende Formel: |
Daraus ergibt sich die folgende Formel: |
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<math>U_a \approx \left\{ \begin{matrix} |
: <math>U_a \approx \left\{ \begin{matrix} |
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{U_{a} = U_{e} \frac{R_{L}}{R_{V}+R_{L}}} |
{U_{a} = U_{e} \frac{R_{L}}{R_{V}+R_{L}}} |
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& |
& \text{wenn} |
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& {U_e<U_{Z}\cdot \left( 1 + \frac{R_{V}}{R_{L}} \right)} |
& {U_e<U_{Z}\cdot \left( 1 + \frac{R_{V}}{R_{L}} \right)} |
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\\ {U_{Z}} |
\\ {U_{Z}} |
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& |
& \text{wenn} |
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& {U_e > U_{Z}\cdot \left( 1 + \frac{R_{V}}{R_{L}} \right)} |
& {U_e > U_{Z}\cdot \left( 1 + \frac{R_{V}}{R_{L}} \right)} |
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\end{matrix} \right.</math> |
\end{matrix} \right.</math> |
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Am Beispiel einer Z-Diode mit einer Z-Spannung von U<sub>Z</sub> = 10 |
Am Beispiel einer Z-Diode mit einer Z-Spannung von U<sub>Z</sub> = 10 V würde das in etwa wie folgt aussehen: |
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[[Datei:U-Stab-Z-Diode.JPG|alternativtext="Die dritte Zeichnung zeigt die U2-Spannung und die vierte zeigt die entfernte Spannung von U1]] |
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Daraus ergibt sich |
Daraus ergibt sich eine Glättung (Begrenzung) der eigentlichen Eingangsspannung und damit eine Stabilisierung der Ausgangsspannung. Diese werden über den Glättungsfaktor ''G'' und den Stabilisierungsfaktor ''S'' beschrieben, die sich aus den folgenden Formeln ergeben: |
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: <math>G=\frac{\partial U_{e}}{\partial U_{a}} =1+\frac{R_{V}}{r_{Z}}+ \frac{R_{V}}{R_{L}} \stackrel{\,(r_Z \ll R_{V},R_{L})\,}{=} \frac{R_{V}}{r_{Z}}</math> |
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Glättungsfaktor ''G'':<br/> |
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<math>G=\frac{\partial U_{e}}{\partial U_{a}} =1+\frac{R_{V}}{r_{Z}}+ \frac{R_{V}}{R_{L}} \begin{matrix} r_Z \ll R_{V},R_{L} \\ = \\ \, \end{matrix} \frac{R_{V}}{r_{Z}}</math><br/> |
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<br /> |
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Stabilisierungsfaktor ''S'':<br/> |
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''r''<sub>z</sub> ist der [[Differentieller Widerstand|differentielle Widerstand]] der Z-Diode, der möglichst klein sein soll. Mit den typischen Werten ''r''<sub>z</sub> = 5 Ω und ''R''<sub>v</sub> = 1000 Ω werden Schwankungen der Eingangsspannung (auch die [[Restwelligkeit]]) auf 0,5 % reduziert. |
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<math>S=\frac{\frac{\partial U_{e}}{U_{e}}}{\frac{\partial U_{a}}{U_{a}}}=\frac{ |
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U_{a}}{U_{e}}\frac{\partial U_{e}}{\partial U_{a}}=\frac{U_{a}}{U_{e}} |
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G\approx \frac{U_{a}R_{V}}{U_{e}r_{Z}}</math><br/> |
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Relativer Stabilisierungsfaktor ''S'': |
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<br />Die '''Symmetrische Spannungsbegrenzung''' funktioniert ähnlich wie die hier beschriebene Spannungsbegrenzung mit nur einer Z-Diode. Allerdings begrenzt sie auch negative Eingangsspannungen auf -U<sub>Z</sub>. Zusätzlich kommt allerdings ein Spannungsabfall U<sub>D</sub> an der zweiten Z-Diode, die in diesem Fall leitend ist. Dieser Spannungsabfall verhält sich analog zum Spannungsabfall einer herkömmlichen [[Diode]]. |
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: <math>S = \frac{\frac{\partial U_{e}}{U_{e}}}{\frac{\partial U_{a}}{U_{a}}} = \frac{U_{a}}{U_{e}}\frac{\partial U_{e}}{\partial U_{a}} = \frac{U_{a}}{U_{e}} G\approx \frac{U_{a}R_{V}}{U_{e}r_{Z}}</math> |
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Die ''Symmetrische Spannungsbegrenzung'' funktioniert ähnlich wie die hier beschriebene Spannungsbegrenzung mit nur einer Z-Diode. Allerdings begrenzt sie auch negative Eingangsspannungen auf -''U''<sub>Z</sub>. Dazu kommt allerdings ein [[Spannungsabfall]] ''U''<sub>D</sub> an der zweiten Z-Diode, die in diesem Fall leitend ist. Dieser verhält sich analog zum Spannungsabfall einer herkömmlichen [[Diode]]. |
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Eine bessere Möglichkeit zur Spannungsstabilisierung liefern [[Spannungsregler]], welche die Spannung wesentlich präziser regeln können. |
Eine bessere Möglichkeit zur Spannungsstabilisierung liefern [[Spannungsregler]], welche die Spannung wesentlich präziser regeln können. |
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== Kennzeichnung == |
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[[Datei:Zener diode (aka).jpg|mini|Leistungs-Zener-Diode SZ 600, Kathode links]] |
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* Ulrich Tietze, Christoph Schenk, Eberhard Gamm, ''Halbleiter-Schaltungstechnik'', Springer 2002, 12. Auflage, ISBN 3540428496 |
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Das Gehäuse von Zener-Dioden trägt an der Kathodenseite in der Regel einen Ring. Die Kennzeichnung entspricht damit den Konventionen anderer Dioden. |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
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*[[Diode]] |
* [[pin-Diode]] |
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*[[Lawinen-Durchbruch]] |
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== Literatur == |
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*[[PIN-Diode|pin-Diode]] |
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* Ulrich Tietze, Christoph Schenk, Eberhard Gamm: ''Halbleiter-Schaltungstechnik''. 12. Aufl. Springer, 2002, ISBN 3-540-42849-6. |
|||
* Stefan Goßner: ''Grundlagen der Elektronik''. 11. Auflage, Shaker, 2019, ISBN 978-3-8440-6784-2, Kapitel 5: ''Stabilisierungsschaltung mit Z-Diode''. |
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== Weblinks == |
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*[http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/zbandgp.htm Z-Diode-Erweiterungskurs und die Bandgap-Referenz] |
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{{Commonscat|Zener diodes}} |
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*[http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/powzen.htm Die Power-Zenerdiode aus Z-Diode und Transistor] |
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* [http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/zbandgp.htm Z-Diode-Erweiterungskurs und die Bandgap-Referenz] elektronik-kompendium.de |
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* [http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/powzen.htm Die Power-Zenerdiode aus Z-Diode und Transistor] elektronik-kompendium.de |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4190693-7}} |
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[[Kategorie:Halbleiterbauelement]] |
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[[Kategorie:Diode]] |
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[[ca:Díode Zener]] |
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[[da:Zenerdiode]] |
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[[en:Zener diode]] |
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[[es:Diodo Zener]] |
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[[fi:Zenerdiodi]] |
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[[fr:Diode Zener]] |
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[[he:דיודת זנר]] |
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[[id:Dioda Zener]] |
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[[nl:Zenerdiode]] |
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[[no:Zenerdiode]] |
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[[pl:Dioda Zenera]] |
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[[sv:Zenerdiod]] |
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[[tr:Zener diyot]] |
Aktuelle Version vom 15. Juli 2025, 14:12 Uhr

Eine Z-Diode, auch als Zener-Diode bezeichnet, ist eine Diode, die darauf ausgelegt ist, dauerhaft in Sperrrichtung im Bereich der Durchbruchspannung betrieben zu werden. Die Höhe dieser Durchbruchspannung UBR ist die Hauptkenngröße einer Z-Diode und ist im Datenblatt spezifiziert. Erreicht wird das durch eine stark dotierte p+- und eine stark dotierte n+-Schicht. Die starke Rekombination beider Schichten führt zu einer sehr geringen Sperrschichtdicke und damit zu hohen Feldstärken im Bereich der Sperrschicht.
Früher wurden diese Dioden nach dem amerikanischen Physiker Clarence Melvin Zener, dem Entdecker des Zener-Effekts (Elektronen tunneln durch die Sperrschicht), benannt. Seit den 1970er Jahren wird der Name Z-Diode empfohlen, da nur für geringe Durchbruchspannungen der Zener-Effekt verantwortlich ist. In Durchlassrichtung verhalten sie sich wie normale Dioden. In Sperrrichtung sind Z-Dioden bei geringen Spannungen sperrend, genauso wie normale Dioden. Ab einer gewissen Sperrspannung, der so genannten Durchbruchspannung steigt der Strom innerhalb weniger hundert Millivolt um viele Größenordnungen an. Dieser Prozess hängt nicht (z. B. im Gegensatz zum Diac) von der Vorgeschichte ab, d. h., bei Spannungsverringerung verringert sich dieser Strom auch wieder. Daher sind Z-Dioden zur Spannungsstabilisierung (geringe Spannungsänderung bei großen Stromänderungen, eindeutige I(U)-Kennlinie) und zur Spannungsbegrenzung geeignet.
Auf Grund der geringen Sperrschichtdicke haben Z-Dioden eine große Sperrschichtkapazität, sie haben viele Gemeinsamkeiten mit Kapazitätsdioden.

Durchbrucheffekte
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Die Durchbruchsspannung oder Z-Spannung (meist UBR von engl. breakdown voltage, seltener auch UZ) liegt bei Z-Dioden im Bereich 2,4–200 V (erweiterter Bereich: 1,8–300 V). Beliebige höhere Spannungen sind durch Reihenschaltung erreichbar, bidirektionale Z-Dioden erhält man durch Anti-Reihenschaltung.
Wird nun UZ an die Diode in Sperrrichtung angelegt, so ergibt sich der Strom durch die Diode aus der Formel:
Bei niedrigen Z-Spannungen (unterhalb 3 V) ist für den Durchbruch der Zenereffekt mit seinem charakteristischen negativen Temperaturkoeffizienten (ca. −0,09 %/K) und seinem vergleichsweise flachen Durchbruch dominant. Bei höheren Z-Spannungen (oberhalb von 5 V) dominiert der Lawinendurchbruch-Effekt (engl. avalanche effect) mit seinem positiven Temperaturkoeffizienten (ca. +0,11 %/K) und dem wesentlich steileren Durchbruch. Bei Durchbruchspannungen zwischen 4,5 V und 5 V kompensieren sich die Temperaturkoeffizienten weitgehend. Auf Grund der unterschiedlichen Steilheit der Kennlinien beider Effekte ist die Kompensation stromabhängig und funktioniert für einen bestimmten Betriebsstrom weitgehend perfekt. Für höhere Ströme verlagert sich dieser Punkt zu niedrigeren Spannungen hin.
Dieses Problem war schon Clarence Zener bekannt, er schlug deshalb vor, die zunächst allgemein als Zenerdioden genannten Dioden in Zener-Dioden (mit Durchbruchspannungen unter 5 V) und in Z-Dioden (mit mehr als 5 V) aufzuteilen. Im Alltagsgebrauch hat sich der Begriff Z-Diode als übergreifende Bezeichnung von Zener- und Avalanche-Diode etabliert.
Beim Zener-Effekt durchtunneln die Elektronen die extrem dünne Sperrschicht, obwohl eigentlich keine Ladungsträger vorhanden sind. Beim Lawinendurchbruch werden die wenigen vorhandenen Elektronen durch das elektrische Feld beschleunigt und lösen durch Kollisionen weitere Elektronen aus dem Kristallgitter heraus. In Folge ergibt sich eine lawinenartig ansteigende Ladungsträgerkonzentration und damit eine lawinenartig steigende Leitfähigkeit.
Temperaturabhängigkeit
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Die Angabe der Z-Spannung UZ bezieht sich im Regelfall auf 300 K. Der Temperaturkoeffizient oder TC gibt dafür die relative Änderung der Z-Spannung in Abhängigkeit von der Temperatur T an:
- bei ID = const.
In Datenblättern erfolgt häufig die Angabe des Temperaturkoeffizienten bezogen auf die Spannung in Millivolt pro Kelvin. Die Umrechnung geschieht wie folgt:
Unterhalb von 7 V hängt der Temperaturkoeffizient deutlich vom Diodenstrom ab, weswegen immer die Angabe des Nennstroms erforderlich ist.
Übliche Werte sind:
TC(UZ) | UZ |
---|---|
Die Z-Spannung und deren Änderung in Abhängigkeit von der Temperatur berechnet sich nach folgenden Formeln:
Der Zener-Effekt hat einen negativen Temperaturkoeffizienten, der Lawineneffekt einen positiven. Bei ca. 5 V sind beide Koeffizienten etwa gleich groß und heben sich gegenseitig auf. Für besonders langzeitstabile Referenzen wurde alternativ eine Serienschaltung einer Z-Diode mit 6,2 bis 6,3 V und einem Temperaturkoeffizienten von +2 mV/K und einer normalen Siliziumdiode (oder Basis-Emitterstrecke eines Transistors) in Durchlassrichtung mit −2 mV/K auf demselben Chip verwendet, wodurch sich die Temperaturkoeffizienten aufheben[1]. Als Referenzspannungsquellen in integrierten Schaltungen werden allerdings keine Z-Dioden, sondern Bandgap-Referenzen benutzt, da diese wesentlich preiswerter auf dem Chip zu integrieren sind (Z-Dioden würden viele zusätzliche Prozessschritte erfordern), wesentlich genauer und langzeitstabiler sind und vor allem bei geringen Spannungen (z. B. bei 3 V) arbeiten.
In Datenblättern werden gelegentlich Strom-Spannungs-Kennlinien angegeben, d. h. die Kennlinien der Dioden bei 25 °C und 125 °C.
Ersatzschaltbild
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In der Ersatzschaltung ist der differentielle Widerstand der Zener-Diode; sein Wert liegt typischerweise im Bereich einiger Ohm. Die Spannungsquelle repräsentiert die Zener-Spannung der Diode.
Arbeitspunkt
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Der Arbeitspunkt der Diode ist das Wertepaar aus Spannung und Stromstärke, das aufgrund der äußeren Beschaltung eingenommen wird. Der Arbeitspunkt einer Z-Diode befindet sich im Schnittpunkt der Diodenkennlinie und der Lastwiderstandskennlinie.
Im nebenstehenden Diagramm ist die Kennlinie mit einer lastabhängigen Versorgungsspannung dargestellt. Abhängig von der Belastung stellen sich Arbeitspunkte mit unterschiedlichen Spannungen ein – bei Volllast die niedrigste, bei Leerlauf die höchste Spannung an der Z-Diode. Der Arbeitspunkt bewegt sich dabei zwischen den Punkten 1 und 2 (Regelbereich), wodurch auch eine entsprechende Schwankung des Zener-Stromes IZ hervorgerufen wird.
Die untere Grenze des Regelbereiches ist durch den Knick der Kennlinie festgelegt und beträgt ca. 10 % von Imax. Mit einem veränderlichen Lastwiderstand kann der gesamte Regelbereich zwischen den Punkten 1 und 3 genutzt werden.
Anwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Regel werden Z-Dioden in Sperrrichtung betrieben. Anwendung finden sie bei der Spannungsbegrenzung, beim Überlastschutz und, der häufigste Anwendungsbereich, bei der Spannungsstabilisierung. Gebräuchlich ist z. B. die Parallelregelung einer Spannung für weitere elektronische Schaltungsteile, die eine stabile Versorgungs- oder Eingangsspannung benötigen. Ein weiteres Beispiel ist die Zenerbarriere. Weiterhin lassen sich Z-Dioden sehr gut als Generator für weißes Rauschen nutzen, das durch den Lawineneffekt hervorgerufen wird.
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Spannungsbegrenzung mit Z-Diode
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Spannungsstabilisierung mit Z-Diode
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Symmetrische Spannungsbegrenzung mit antiseriellen Z-Dioden
Bei der Schaltung zur Spannungsbegrenzung sperrt die Z-Diode für Spannungen von . Die Ausgangsspannung ergibt sich in diesem Bereich nur aus dem Vorwiderstand und – im Falle der Spannungsstabilisierung – dem Lastwiderstand .
Wenn die Z-Diode bei leitet, liegt am Lastwiderstand maximal die Z-Spannung an.
Daraus ergibt sich die folgende Formel:
Am Beispiel einer Z-Diode mit einer Z-Spannung von UZ = 10 V würde das in etwa wie folgt aussehen:
Daraus ergibt sich eine Glättung (Begrenzung) der eigentlichen Eingangsspannung und damit eine Stabilisierung der Ausgangsspannung. Diese werden über den Glättungsfaktor G und den Stabilisierungsfaktor S beschrieben, die sich aus den folgenden Formeln ergeben:
rz ist der differentielle Widerstand der Z-Diode, der möglichst klein sein soll. Mit den typischen Werten rz = 5 Ω und Rv = 1000 Ω werden Schwankungen der Eingangsspannung (auch die Restwelligkeit) auf 0,5 % reduziert.
Relativer Stabilisierungsfaktor S:
Die Symmetrische Spannungsbegrenzung funktioniert ähnlich wie die hier beschriebene Spannungsbegrenzung mit nur einer Z-Diode. Allerdings begrenzt sie auch negative Eingangsspannungen auf -UZ. Dazu kommt allerdings ein Spannungsabfall UD an der zweiten Z-Diode, die in diesem Fall leitend ist. Dieser verhält sich analog zum Spannungsabfall einer herkömmlichen Diode.
Eine bessere Möglichkeit zur Spannungsstabilisierung liefern Spannungsregler, welche die Spannung wesentlich präziser regeln können.
Kennzeichnung
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Das Gehäuse von Zener-Dioden trägt an der Kathodenseite in der Regel einen Ring. Die Kennzeichnung entspricht damit den Konventionen anderer Dioden.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Tietze, Christoph Schenk, Eberhard Gamm: Halbleiter-Schaltungstechnik. 12. Aufl. Springer, 2002, ISBN 3-540-42849-6.
- Stefan Goßner: Grundlagen der Elektronik. 11. Auflage, Shaker, 2019, ISBN 978-3-8440-6784-2, Kapitel 5: Stabilisierungsschaltung mit Z-Diode.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Z-Diode-Erweiterungskurs und die Bandgap-Referenz elektronik-kompendium.de
- Die Power-Zenerdiode aus Z-Diode und Transistor elektronik-kompendium.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fluke Corporation (Hrsg.): Calibration: Philosophy in Practice. Everett, Washington 1994, ISBN 0-9638650-0-5.