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„Messier 13“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|1=beschreibt den auch als Herkules-Haufen bezeichneten Kugelsternhaufen. Zum ebenfalls Herkules-Haufen genannten Galaxienhaufen siehe [[Abell 2151]].}}
[[Bild:Globular-cluster-Messier-13.jpeg|thumb|250px|right|Amateueraufnahme des hellsten und bekanntesten Kugelsternhaufens der nördlichen Hemisphäre Messier 13]]
{{Infobox Kugelsternhaufen
[[Bild:Messier13.jpg|thumb|250px|Infrarotaufnahme von Messier 13 aus dem 2MASS-Katalog]]
| Name = Messier 13
'''Messier 13 ''' oder '''M13''' ist ein [[Kugelsternhaufen]] im [[Sternbild]] [[Herkules (Sternbild)|Herkules]] mit der Nummer 13 des [[Messier-Katalog]]s. Im [[New General Catalogue]] (NGC) trägt er die Nummer 6205.
| Bild = Messier 13 - The Hercules Globular Cluster.jpg
| Bildtext =
| Sternbild = Her
| Rek = 16/41/41.6
| Dek = +/36/27/41
| Size = 38
| Konzentrationsklasse = V
| magV = 5,8
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| farbExzess =
| Zugehörigkeit = Milchstraße
| Spektraltyp = F6
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'''Messier 13 ''' oder '''M13''', auch bekannt als ''Herkuleshaufen'' oder ''[[New General Catalogue|NGC]]&nbsp;6205'', ist ein sehr heller [[Kugelsternhaufen]] im [[Sternbild]] [[Herkules (Sternbild)|Herkules]] mit der Nummer 13 des [[Messier-Katalog]]s. Er umfasst mindestens 500.000 Sterne.
Entdeckt wurde der Kugelsternhaufen im Jahre [[1714]] durch den englischen [[Astronom]]en Sir [[Edmond Halley]].


== Eigenschaften ==
Der Kugelsternhaufen ist etwa 22 800 [[Lichtjahr]]e von der [[Sonne]] entfernt. Er besteht aus ca. 300.000 [[Stern]]en und besitzt einen Durchmesser von 150 Lichtjahren
M13 ist der hellste Kugelsternhaufen am [[Nordhimmel]] und wurde schon 1714 von dem englischen [[Astronom]]en Sir [[Edmond Halley]] entdeckt. Er ist etwa 25.100 [[Lichtjahr]]e von der Sonne entfernt (die Angaben schwanken zwischen 23.000 und 26.000&nbsp;Lj), hat die 300.000-fache Leuchtkraft der Sonne und einen Durchmesser von 150 Lichtjahren.


[[Datei:Heart of M13 Hercules Globular Cluster.jpg|miniatur|links|Kern von Messier 13 ([[Hubble-Weltraumteleskop|Hubble]]-Aufnahme)]]
M13 weist eine [[scheinbare Helligkeit]] von 5,7 mag auf. Er kann bereits in einem [[Fernglas]] als nebliges Fleckchen wahrgenommen werden. In einem [[Teleskop]] ab 4 cm Öffnung kann er in Einzelsterne aufgelöst werden und ist damit ein lohnendes Objekt für [[Amateurastronom]]en.
[[Datei:M13map.png|mini|links|Karte]]


M13 weist eine [[scheinbare Helligkeit]] von 5,8&nbsp;mag und eine mittlere Sternkonzentration auf. Er kann bereits in einem [[Prismenfernglas]] als nebliges Fleckchen wahrgenommen werden, bei gutem Himmel sogar [[freiäugig]]. In einem [[Teleskop]] ab etwa 10&nbsp;cm Öffnung kann er am Rand in Einzelsterne aufgelöst werden und ist damit ein lohnendes Objekt für [[Amateurastronomie#Amateurastronomen|Amateurastronomen]].
M13 war Ziel des [[Arecibo-Botschaft|Radiosignals der Arecibo-Botschaft]]. Dabei wurde vom Arecibo-[[Radioteleskop]] ein starkes Signal ausgesandt, um Kontakt zu einer eventuellen außerirdischen Zivilisation aufzunehmen. Der Kugelsternhaufen war ausgewählt worden, da hier viele Sterne auf relativ engem Raum versammelt sind, was die Chance, auf eine bewohnte Welt zu treffen, erhöhen sollte. Wenn man allerdings die lange Laufzeit des Signals bedenkt, so würde die Antwort einer technisch entwickelten Zivilisation, frühestens nach etwa 45 600 Jahren auf der Erde eintreffen.
In einem [[Achtzöller]] (20 cm Öffnung) sind am Rand bereits viele Einzelsterne sichtbar – auch schon bei aufgehelltem [[Stadthimmel]], wenn die freiäugige [[Grenzhelligkeit]] nur 3,5 mag beträgt.
Man findet den Kugelhaufen – am besten im Frühjahr oder Sommer – an der „rechten Viereckseite“ des Herkules, zwischen den Sternen η und ξ Her. Zum Suchen des Sternbildes eignet sich das Kärtchen vom [[Sommerhimmel]].


== Frühe Beobachtungsgeschichte ==
==Allgemeines ==
M13 wurde 1714 von [[Edmond Halley]] als mit dem bloßen Auge eben sichtbarer Nebel entdeckt. 1764 beobachtete [[Charles Messier]] M13. Er konnte mit seinem Spiegelteleskop keine Einzelsterne erkennen, sondern nur einen in der Mitte heller werdenden, runden und glänzenden „Nebel“. [[William Herschel]] löste dann M13 im Jahre 1783 mit einem deutlich größeren Teleskop in Einzelsterne auf. Im 19. Jahrhundert dokumentierten [[Heinrich Louis d’Arrest|d’Arrest]] und [[Eduard Schönfeld (Astronom)|Schönfeld]] ihre Beobachtungen mit Instrumenten mittlerer Größe.<ref name="scheiner">{{Cite journal|author=[[Julius Scheiner|J. Scheiner]]|date= 1892|title= Der Große Sternhaufen Im Hercules – Messier 13. Nach Aufnahmen am Potsdamer Photographischen Refractor|journal= Anhang zu den Abhandlungen der königlich-preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin |url=https://archive.org/details/abhandlungenderk1892deut/page/n498}}</ref>
* Messier Katalognummer: M 13
* New General Catalogue Nummer: NGC 6205
* Art: Kugelsternhaufen
* Entdeckung: 1714 durch Sir [[Edmond Halley]]


[[Datei:Trouvelot - Star clusters in Hercules - 1877.jpg|miniatur|rechts|M13 auf einer astronomischen Zeichnung des 19. Jahrhunderts ([[Étienne Léopold Trouvelot|Trouvelot]], 1881)]]
Astronomische Koordinaten (für das Jahr 2000)
[[Datei:M13-ESHolden 1880 91-DiagramPASP.jpg|mini|rechts|Diagram von M13 (E.S. Holden 1891) mit markierten – angeblichen – Schnittstellen der Kanäle]]
* [[Deklination (Astronomie)|Deklination]]: 16h 41.7m
Die erste Zeichnung ist von Herschel überliefert; ebenso wie eine spätere Zeichnung von [[Angelo Secchi|Secchi]] handelt es sich jedoch nur um Skizzen. Als beste Zeichnung gilt eine Arbeit von [[Étienne Léopold Trouvelot|Trouvelot]], die gegen 1877 am 14-zölligen [[Fernrohr|Refraktor]] (Linsenfernrohr) der Sternwarte in Cambridge entstand. Trouvelot zeigt 171 Einzelsterne, von denen nach [[Julius Scheiner]] „viele in den Randtheilen in Übereinstimmung mit der Photographie“ eingezeichnet seien. Eine 1861 veröffentlichte Zeichnung von [[Lord Rosse]] zeigt drei scharf begrenzte sternenfreie Kanäle, die sich gegen die Mitte des Sternhaufens hin vereinigen. Eine unabhängige, 1887 von Harrington in [[Ann Arbor]] veranlasste Überprüfung schien die Existenz der Kanäle zu bestätigen.<ref name="scheiner" />
* [[Rektaszension]]: +36° 27'
* [[Sternbild]]: [[Herkules (Sternbild)|Herkules]]


Die erste bekannte [[Astrofotografie|Fotografie]] von M13 stammt von [[Paul und Prosper Henry|Henry]] (1887, Paris), auf der es bei einer [[Belichtungszeit]] von 2 Stunden gelang, die Randbereiche ganz, das Zentrum von M13 jedoch nur teilweise in Einzelsterne aufzulösen.<ref name="scheiner"/> Scheiner nutzte nun den fotografischen Refraktor des [[Astrophysikalisches Observatorium Potsdam|Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam]], um im September 1891 eine ein- und eine zweistündige Aufnahme anzufertigen.<ref name="scheiner"/> Im Monat zuvor hatten [[Edward Singleton Holden|Holden]] und [[William Wallace Campbell|Campbell]] am [[Lick Observatory]] eine Serie von sieben Aufnahmen (17–170 Minuten) abgeschlossen. Holden erkannte „channels or lanes“, die sich an 13 Punkten (siehe Diagram) treffen sollen. Er meinte hier Strukturmerkmale zu finden, die auf die Entstehungskräfte von M13 hinweisen.<ref>Eduard Singleton Holden (1891) Characteristic Forms Within the Cluster in Hercules. Publications of the Astronomical Society of the Pacific 3(19):375-377; [http://www.jstor.org/stable/pdfplus/40669992.pdf online] verfügbar; abgerufen am 2.&nbsp;Juli 2013</ref> Scheiner fand die Kanäle hingegen weder optisch noch auf den von ihm angefertigten fotografischen Platten. Für ihn handelte es sich um Schwankungen der Sterndichte, die allein durch Zufallsprozesse hervorgerufen sein könnten.<ref name="scheiner"/>
Weitere astronomische Daten
* visuelle [[Scheinbare_Helligkeit|Helligkeit]]: 5,7 Mag
* Winkeldurchmesser: 23 [[Bogenminute]]n
* wahrer Durchmesser: 150 [[Lichtjahr]]e


== Arecibo-Botschaft ==
M13 war Ziel des Radiosignals der [[Arecibo-Botschaft]]. Dabei wurde vom [[Arecibo-Observatorium|Arecibo-Radioteleskop]] ein starkes Signal ausgesandt, um Kontakt zu einer eventuellen [[Außerirdisches Leben|außerirdischen Zivilisation]] aufzunehmen. Der Kugelsternhaufen wurde ausgewählt, da hier viele Sterne auf relativ engem Raum versammelt sind, was die Chance, auf eine bewohnte Welt zu treffen, erhöhen sollte. Unter Berücksichtigung der langen Signallaufzeit würde die Antwort einer technisch entwickelten Zivilisation allerdings frühestens nach etwa 45.600 Jahren auf der Erde eintreffen.


== M13 in der Literatur ==
==Weblinks==
Der Sternhaufen M13 spielt seit 1961 eine wichtige Rolle als Heimat des fiktiven Volkes der Arkoniden in der Science-Fiction-Serie [[Perry Rhodan]].
== Literatur ==
* König, Michael & Binnewies, Stefan (2023): ''Bildatlas der Sternhaufen & Nebel'', Stuttgart: Kosmos, S. 348
== Weblinks ==
{{Commonscat|Messier 13}}
* [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:M13-2012-07-25.jpg M13 aufgenommen mit leichtem Teleobjektiv und Nachführung mittels gebastelter „Barndoor“]
* [http://gclusters.altervista.org/cluster_4.php?ggc=M+13, „Galactic globular cluster database“: M 13]
* [[Spektrum.de]]: Amateuraufnahmen [https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/messier-13-hier-noch-ein-auschnitt/1350432][https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/messier-13/1566638][https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/messier-13/1578536][https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/messier-13-kugelsternhaufen/1608264][https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/m-13-herkuleshaufen/1676728]
* [https://oejv.physics.muni.cz/issues/oejv_0213.pdf L199 V63, ein neuer variabler Stern in M13 (2021)]
* [https://esahubble.org/images/potw1011a/ The crowded heart of the Hercules globular cluster]


== Einzelnachweise ==
* [http://www.seds.org/messier/m/m013.html M13 bei SEDS]
<references />
* [http://www.belplasca.de/skyimages/M13_LRGB_11x600s_6x120s_260606_mg.jpg Messier 13 aus www.skyimages.de]


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[[Kategorie:Individueller Kugelsternhaufen|Messier 013]]


[[cs:Messier 13]]
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[[en:Messier 13]]
[[eo:M13]]
[[es:Cúmulo de Hércules]]
[[fi:Messier 13]]
[[fr:Amas d'Hercule]]
[[it:Ammasso Globulare di Ercole]]
[[ja:M13]]
[[nl:Herculesbolhoop]]
[[pl:Gromada Herkulesa]]
[[ru:Шаровое скопление Геркулеса]]
[[sk:Hviezdokopa Herkules]]
[[zh:M13球狀星團]]

Aktuelle Version vom 7. April 2025, 23:13 Uhr

Kugelsternhaufen
Messier 13
AladinLite
Sternbild Herkules
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 16h 41m 41,6s [1]
Deklination +36° 27′ 41″ [1]
Erscheinungsbild
Konzentrationsklasse V [2]
Helligkeit (visuell) 5,8 mag [3]
Helligkeit (B-Band) mag
Winkelausdehnung 20′ [4]
Winkelausdehnung 0′ × 0′  
Flächen­helligkeit  mag/arcmin²
Farbexzess
E(B-V) (Rötung)
Physikalische Daten
Zugehörigkeit Milchstraße
Integrierter Spektraltyp F6
Rotverschiebung −0,000822 ± 0,000003
Radialgeschwindigkeit (−246,6 ± 0,9) km/s
Entfernung 25,7 kLj [4]
Absolute Helligkeit mag
Masse 500.000 M
Durchmesser 150 Lj
Kernradius {{{Kernradius}}}
Gezeitenradius
Konzentration lg(rt/rc)
Alter 11,8-12,5 Mrd. Jahre
Metallizität [Fe/H] -1,5
Geschichte
Entdeckung Edmond Halley
Entdeckungsdatum 1714
Katalogbezeichnungen
 M 13 • NGC 6205 • C 1639+365 • GCl 45 •

Messier 13 oder M13, auch bekannt als Herkuleshaufen oder NGC 6205, ist ein sehr heller Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules mit der Nummer 13 des Messier-Katalogs. Er umfasst mindestens 500.000 Sterne.

M13 ist der hellste Kugelsternhaufen am Nordhimmel und wurde schon 1714 von dem englischen Astronomen Sir Edmond Halley entdeckt. Er ist etwa 25.100 Lichtjahre von der Sonne entfernt (die Angaben schwanken zwischen 23.000 und 26.000 Lj), hat die 300.000-fache Leuchtkraft der Sonne und einen Durchmesser von 150 Lichtjahren.

Kern von Messier 13 (Hubble-Aufnahme)
Karte

M13 weist eine scheinbare Helligkeit von 5,8 mag und eine mittlere Sternkonzentration auf. Er kann bereits in einem Prismenfernglas als nebliges Fleckchen wahrgenommen werden, bei gutem Himmel sogar freiäugig. In einem Teleskop ab etwa 10 cm Öffnung kann er am Rand in Einzelsterne aufgelöst werden und ist damit ein lohnendes Objekt für Amateurastronomen. In einem Achtzöller (20 cm Öffnung) sind am Rand bereits viele Einzelsterne sichtbar – auch schon bei aufgehelltem Stadthimmel, wenn die freiäugige Grenzhelligkeit nur 3,5 mag beträgt. Man findet den Kugelhaufen – am besten im Frühjahr oder Sommer – an der „rechten Viereckseite“ des Herkules, zwischen den Sternen η und ξ Her. Zum Suchen des Sternbildes eignet sich das Kärtchen vom Sommerhimmel.

Frühe Beobachtungsgeschichte

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M13 wurde 1714 von Edmond Halley als mit dem bloßen Auge eben sichtbarer Nebel entdeckt. 1764 beobachtete Charles Messier M13. Er konnte mit seinem Spiegelteleskop keine Einzelsterne erkennen, sondern nur einen in der Mitte heller werdenden, runden und glänzenden „Nebel“. William Herschel löste dann M13 im Jahre 1783 mit einem deutlich größeren Teleskop in Einzelsterne auf. Im 19. Jahrhundert dokumentierten d’Arrest und Schönfeld ihre Beobachtungen mit Instrumenten mittlerer Größe.[5]

M13 auf einer astronomischen Zeichnung des 19. Jahrhunderts (Trouvelot, 1881)
Diagram von M13 (E.S. Holden 1891) mit markierten – angeblichen – Schnittstellen der Kanäle

Die erste Zeichnung ist von Herschel überliefert; ebenso wie eine spätere Zeichnung von Secchi handelt es sich jedoch nur um Skizzen. Als beste Zeichnung gilt eine Arbeit von Trouvelot, die gegen 1877 am 14-zölligen Refraktor (Linsenfernrohr) der Sternwarte in Cambridge entstand. Trouvelot zeigt 171 Einzelsterne, von denen nach Julius Scheiner „viele in den Randtheilen in Übereinstimmung mit der Photographie“ eingezeichnet seien. Eine 1861 veröffentlichte Zeichnung von Lord Rosse zeigt drei scharf begrenzte sternenfreie Kanäle, die sich gegen die Mitte des Sternhaufens hin vereinigen. Eine unabhängige, 1887 von Harrington in Ann Arbor veranlasste Überprüfung schien die Existenz der Kanäle zu bestätigen.[5]

Die erste bekannte Fotografie von M13 stammt von Henry (1887, Paris), auf der es bei einer Belichtungszeit von 2 Stunden gelang, die Randbereiche ganz, das Zentrum von M13 jedoch nur teilweise in Einzelsterne aufzulösen.[5] Scheiner nutzte nun den fotografischen Refraktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, um im September 1891 eine ein- und eine zweistündige Aufnahme anzufertigen.[5] Im Monat zuvor hatten Holden und Campbell am Lick Observatory eine Serie von sieben Aufnahmen (17–170 Minuten) abgeschlossen. Holden erkannte „channels or lanes“, die sich an 13 Punkten (siehe Diagram) treffen sollen. Er meinte hier Strukturmerkmale zu finden, die auf die Entstehungskräfte von M13 hinweisen.[6] Scheiner fand die Kanäle hingegen weder optisch noch auf den von ihm angefertigten fotografischen Platten. Für ihn handelte es sich um Schwankungen der Sterndichte, die allein durch Zufallsprozesse hervorgerufen sein könnten.[5]

Arecibo-Botschaft

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M13 war Ziel des Radiosignals der Arecibo-Botschaft. Dabei wurde vom Arecibo-Radioteleskop ein starkes Signal ausgesandt, um Kontakt zu einer eventuellen außerirdischen Zivilisation aufzunehmen. Der Kugelsternhaufen wurde ausgewählt, da hier viele Sterne auf relativ engem Raum versammelt sind, was die Chance, auf eine bewohnte Welt zu treffen, erhöhen sollte. Unter Berücksichtigung der langen Signallaufzeit würde die Antwort einer technisch entwickelten Zivilisation allerdings frühestens nach etwa 45.600 Jahren auf der Erde eintreffen.

M13 in der Literatur

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Der Sternhaufen M13 spielt seit 1961 eine wichtige Rolle als Heimat des fiktiven Volkes der Arkoniden in der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan.

  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2023): Bildatlas der Sternhaufen & Nebel, Stuttgart: Kosmos, S. 348
Commons: Messier 13 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE
  2. NED data for the Messier Objects
  3. SEDS: NGC 6205
  4. a b Messier 13 bei SEDS
  5. a b c d e J. Scheiner: Der Große Sternhaufen Im Hercules – Messier 13. Nach Aufnahmen am Potsdamer Photographischen Refractor. In: Anhang zu den Abhandlungen der königlich-preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1892 (archive.org).
  6. Eduard Singleton Holden (1891) Characteristic Forms Within the Cluster in Hercules. Publications of the Astronomical Society of the Pacific 3(19):375-377; online verfügbar; abgerufen am 2. Juli 2013