„Luftdruck“ – Versionsunterschied
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[[Bild:Standardatmosphäre 1976 90km.png|thumb|200px|[[Standardatmosphäre]] von 1976 bis in 90 km Höhe]] |
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Der '''Luftdruck''' an einem beliebigen Ort der [[Erdatmosphäre]] ist der [[Hydrostatischer Druck|hydrostatische Druck]] der [[Luft]], der an diesem Ort herrscht. Dieser Druck entsteht (veranschaulicht) durch die [[Gewichtskraft]] der [[Luftsäule]], die auf der Erdoberfläche oder einem [[Körper (Physik)|Körper]] steht. Der mittlere Luftdruck der Atmosphäre (der „atmosphärische Druck“) auf Meereshöhe beträgt [[Standardbedingungen|standardmäßig]] 101.325 Pa = 101,325 kPa = 1013,25 [[Pascal (Einheit)|hPa]] = 1 [[Physikalische Atmosphäre|atm]] (etwa 1 [[Bar (Einheit)|bar]]). |
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[[Bild:Atmosphäre Dichte 600km.png|thumb|200px|[[Druck (Physik)|Druck]] und [[Dichte]] nach [[Barometrische Höhenformel|Barometrischer Höhenformel]]]] |
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Der '''Luftdruck''' an einem beliebigen [[Ort]] der [[Erdatmosphäre]] ist der [[Hydrostatischer Druck|hydrostatische Druck]] der [[Luft]], der an diesem Ort herrscht. Dieser Druck stimmt überein mit der [[Gewichtskraft]] der [[Luftsäule]], die auf der Erdoberfläche oder einem auf ihr befindlichen [[Körper (Physik)|Körper]] steht. |
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[[Datei:Standardatmosphäre 1976 90km.png|mini|[[Standardatmosphäre]] von 1976 bis in 90 km Höhe]] |
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Eine andere Verwendung hat das Wort Luftdruck im Zusammenhang mit [[Reifen]], wo es für den [[Innendruck]] (oder Reifenfülldruck) steht. Der [[Schallwechseldruck]], den wir hören, ist nicht der Luftdruck. Für den Atmosphärendruck anderer [[Himmelskörper]] siehe den Artikel [[Atmosphäre]]. |
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[[Datei:Atmosphäre Dichte 600km.png|mini|[[Druck (Physik)|Druck]] und [[Dichte]] nach [[Barometrische Höhenformel|Barometrischer Höhenformel]]]] |
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== Überblick == |
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Salome stinkt nach after weil sie im after lebt |
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Die Erdatmosphäre hat eine Masse von rund 5,13 · 10<sup>18</sup> kg, über jedem Quadratmeter der etwa 5,1 · 10<sup>8</sup> km<sup>2</sup> großen Erdoberfläche befinden sich also etwas mehr als 10000 kg Luft. Der [[Druck (Physik)|Druck]] („Kraft pro Fläche“) beträgt auf [[Meereshöhe]] um die 10<sup>5</sup> [[Newton (Einheit)|N]]/m<sup>2</sup> oder 1 [[Bar (Einheit)|bar]]. Beim Aufstieg in höhere Lagen lässt man einen Teil der Luftsäule unter sich – noch dazu den mit der größeren [[Luftdichte]], denn auch die Dichte der Luft nimmt in demselben Verhältnis wie der Luftdruck mit zunehmender Höhe ab. Wie der Luftdruck abnimmt, beschreibt die [[barometrische Höhenformel]]. |
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Der Druck der Luftsäule (bei mittlerem Luftdruck) entspricht recht genau demjenigen einer 10 m hohen Wassersäule. Wer also auf Meereshöhe 10 m tief in Süßwasser taucht, erhöht dadurch in seiner Lunge den Luftdruck um etwa ein weiteres Bar auf den doppelten Wert von 2 Bar. Die Druckzunahme verläuft im Wasser linear mit der Tiefe, das heißt in doppelter Tiefe (20 m) kommt der doppelte Wasserdruck zum Luftdruck dazu (zusammen 3 bar), da Wasser im Gegensatz zur Luft annähernd [[inkompressibel]] ist. |
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[MC Basstard] |
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MC Basstard, das böse Kind! Zuerst schlacht ich deinen Bauern Vater, |
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danach verspeiß ich Schaf und Rind. Der kleine Mann bringt den Tod. |
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Dein Kopf kriegt meine Hacke, dein Arsch kriegt meinen Schroht. |
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Nachts schleich ich aus der Hölle auf der Suche nach der Farbe ROT. |
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Taktlo%24%24 rief mich zum Morden von MCees auf der BRP3. Der Kamerad |
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hat die gleiche Ansicht über Tunten wie ich, also bin ich dabei! |
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Ich schlag euch alle kaputt. Bin ich mit euch fertig, seid ihr nur noch Asche und Schutt. |
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MC Basstard der kleine Mann, renn und versteck deine Familie, denn bald |
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komm ich an das Mikro rann. Ich hab Fun. Ich will dich Töten "yeah" |
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Jetzt liegst du sechs Fuß unter der Erde, und deine Mutter muß bei mir flöten. |
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Der Mensch hat kein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Luftdruck. Lediglich schnelle und ausreichend starke Luftdruckschwankungen (Aufzug, Seilbahn, Tunneldurchfahrt, Flugzeugstart/-landung) können als Druckgefühl im Ohr wahrgenommen werden, wenn der Belüftungskanal des Mittelohres, die [[Eustachi-Röhre]], während der Druckänderung geschlossen bleibt. Besteht eine Druckdifferenz zwischen Mittelohr und Umgebung, dann wird diese ausgeglichen, sobald sich die Eustachi-Röhre öffnet (was z. B. durch Kauen und Schlucken ausgelöst werden kann). |
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[Taktlo%24%24] |
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Ich rede nie mit Nutten, denn mein Penis spricht |
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Körpersprache. Mit meinem Penis in deinem Mund |
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verschlägts dir die Sprache, Biaaatch! |
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Ich habe immer den gleichen Traum, in diesem Traum |
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vergewaltigte ich deine Nutter mit Schaum vor dem Mund, |
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wie ein tollwütiger Hund "wuff" |
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Deinen Flows fehlt wie ein Schminkkasten, die Natürlichkeit |
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die Voraussetzung ist um tight zu sein. Nigger meine Ohrwurm- |
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strophe und dein Bandwurm heiraten bald, in ihrer Hochzeitsnacht |
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mach ich dich kalt. Bitch ich bin TAK, der letzte tighte Nigger. |
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Wenn ich gegen dich battle stört mich deine Nase so sehr, daß ich sie |
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dir abschneide und deiner Nutter in die Scheide stecke. Wenn ich das Mic |
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check versteck ich alle Teller und bestücke meine Old-School-Kängurus. |
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Ich rappe bis die fette Freundin Blues singt. Ich komme mit Salz und Pfeffer |
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zum battlen, um dich zu würzen, deinen Rappetat muß sich leider drastisch verkürzen, |
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denn deine Flows bestürzen mich und das Publikum, weil du dumm bist, Bitch! |
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Das Gewicht der Luft, die ein Körper verdrängt, bewirkt den [[Statischer Auftrieb|statischen Auftrieb]], daher weicht der [[Wägewert]] von der tatsächlichen Masse ab. Bei der präzisen Bestimmung einer Masse mit Hilfe einer [[Waage]] muss das berücksichtigt werden. Das Gewicht der verdrängten Luft und damit auch der Auftrieb hängen vom Luftdruck ab. |
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[Buggi] |
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"wuff, wuff" |
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Mein Puller vergewaltigt deine Mutter, ich bin dein Vater und geb dir |
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Stubenarrest. Meine Textarbeiten sind wie die Pest. Ich töte deine Kinder |
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und stopfe sie mit Koks. %DCber die Grenze geschmuggelt bekomm ich viel Moos, |
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Taktlo%24%24, Orgasmus und BassCrew... Pornomafia, Mafia gehören mit dazu. Meine |
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Kohle erlaubt mir KGB dich zu fressen, weil ich besitze Geld und hübsche Hostessen. |
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Ich bin Sexkönig, und battlen ging nicht. Ich töte jeden MC der sich mir widerspricht. |
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== Einheiten == |
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[Frauenarzt] |
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{{Siehe auch|Pascal (Einheit)|titel1=Pascal|Bar (Einheit)|titel2=Bar|Torr}} |
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An den Füßen dicke Treter mit der 9 - Millimeter, |
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Die [[Internationales Einheitensystem|international verwendete Einheit]] (SI-Einheit) des Luftdrucks ist das ''[[Pascal (Einheit)|Pascal]]'' ([[Einheitenzeichen]] Pa) oder die in Deutschland und Österreich gesetzlich ebenfalls zulässige [[Physikalische Größen und ihre Einheiten|Einheit]] ''[[Bar (Einheit)|Bar]]'' (Einheitenzeichen bar, 1 bar = 10<sup>5</sup> Pa). Das exakt ganzzahlige dekadische Werteverhältnis der SI-Einheit Pascal und der Nicht-SI-Einheit bar ergibt sich dadurch, dass beide über SI-Einheiten definiert sind. |
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Schieß ich dir ins Herz, deine Freundin fick ich später. |
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Statt in der unpassend kleinen Einheit Pascal wird der Luftdruck meistens mit dem [[Vorsätze für Maßeinheiten#SI-Präfixe|SI-Präfix]] Hekto in Hektopascal (hPa) angegeben, auf Meereshöhe rund 1000 hPa, oder mit gleichem Zahlenwert in Millibar (mbar). |
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Bei nacht chill ich mit Satan am Tag mit Gott. |
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Wenn ich dich töte Hurensohn, hilft dir da dein HipHop? |
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Ich bin Frauenarzt - Bordcomputer - DJKologe, Bass ist meine |
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Droge. Meine Noten sind Rap und Sex plus 3 mal 6, bc |
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BRP, Bass - hardcore - Tracks. Ich hab dein Lied gehört und dich |
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umgebracht, deine Leiche liegt jetzt im U-Bahnschacht. Der nächste |
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Zug wird über dich drüber fahren, damit keiner weiß, daß das die Bass- |
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Crew waren. |
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Du fickst Gummipuppen "Puppen!" |
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Ich mit Luxus Nutten "Nutten!" |
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steckt die %C4rsche in die Luft, Fotzen für Frauenarzt |
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"wuff" |
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jetzt wird geritten! |
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Die zur Messung des Luftdrucks verwendeten [[Barometer]] zeigen oft noch veraltete Einheiten. Insbesondere bei Quecksilberbarometern ist lediglich eine Millimeterskala angebracht, um den Luftdruck in [[Torr]] zu ermitteln (1 Torr entspricht 1 mm Quecksilbersäule). Der Normdruck von 1013,25 hPa ist gleich 760 Torr. |
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[Orgasmus] |
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Bin Diablos Engel, überbringe die satanischen Verse. |
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Alle Sünden dieser Welt sind mein alleiniges Erbe. |
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Wenn ich deine weiße Weste mit deinem eigenen Blut |
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rot verfärbe. Zeige Respekt, knie auf den Boden tue Rap |
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ein Gefallen und sterbe. Wie die englische Prinzessin. |
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Wir opfern fünf Jungfrauen bevor wir starten die Bass Session. |
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Das läßt mein Rap flashen, härter als Heroin. Atzen sagt mir |
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wo ich herkommen "WE%24TBERLIN!" |
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Das ist mein Mekka, ich verbringe jeden Tag. |
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Ich brauche keine 9 - Millimeter, denn ich besitze einen harten Schlag. |
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Und meine Beine waren noch "fit!" als ich in deine Fresse trat. Und es war |
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verdammt romantisch wie deine Hure um Gnade bat. Wer ist hart?! |
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"Bitch!" "Hurensohn!" "Bastard!" |
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Eine andere Einheit im Kontext des Luftdrucks ist die ''Atmosphäre,'' wobei diese alten Einheiten wie [[Physikalische Atmosphäre]], [[Technische Atmosphäre]] (Atmosphäre Absolutdruck, Atmosphäre Überdruck oder Atmosphäre Unterdruck) nach dem Einheitenrecht nicht mehr zulässig sind. |
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[Taktlo%24%24] |
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Vorhang auf für Basstard, Taktlo%24%24, Orgasmus, Frauenarzt und |
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Buggi. |
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Vorhang auf, jeder der nicht an Horror - Rap glaubt geht drauf. |
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"Biaaatch" |
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== Variabilität und Extremwerte == |
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Ich töte deine kinder und stopfe sie mit koks über die grenze geschmuggelt bekomm ich viel moos taktloss orgasmus und bass crew porno mafia mafia gehören mit dazu meine textarbeiten sind wie die pest |
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{{Belege fehlen|2=Dieser Abschnitt, insgesondere der Teil zum Jahresgang,}} |
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Der mittlere Luftdruck der Erdatmosphäre beträgt auf [[Höhe über dem Meeresspiegel|Meereshöhe]] 1013,25 hPa und ist damit Teil der [[Normalbedingungen]] sowie vieler [[Standardbedingung]]en. |
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=== Abnahme mit der Höhe === |
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[[Datei:Pressure air.svg|mini|hochkant=1.1|Abnahme des Luftdrucks mit der Höhe]] |
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Der Luftdruck nimmt mit der Höhe ab – in Meereshöhe um etwa 1 [[hPa]]/8 m. Eine exakte mathematische Beschreibung des Druckverlaufs ist wegen der [[Wetter]]dynamik und anderen Einflussfaktoren nicht möglich. Bei einer [[Standardatmosphäre]] (15 °C auf Meereshöhe mit p<sub>0</sub> = 1013,25 hPa) kann der Luftdruck p für die Höhe über dem Meer H und mit H<sub>0</sub> = 8435 m über die [[barometrische Höhenformel]] angenähert werden. Für eine [[Luftdichte|Dichte der Luft]] bei 0 °C (ebenfalls auf Meereshöhe) ergibt sich H<sub>0</sub> = 7990 m ≈ 8 km. Die [[Exponentialfunktion]] |
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*[[Luftdichte]] |
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*[[Schallkennimpedanz]] |
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*[[Schallgeschwindigkeit]] |
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: <math>p(H) \approx p_0 \cdot \exp\left(\frac{-H}{H_0}\,\right)</math> |
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== Weblinks == |
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*[http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsmetgrg05.html GFS-Meteogramm] zeigt u.a. zeitlichen Verlauf des Bodendrucks eines Ortes in Europa |
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ergibt deshalb nur eine Annäherung an die wirklichen Luftdruckverhältnisse. Sie geht von der (falschen) Voraussetzung aus, dass die Temperatur bei Änderung der Höhe konstant bleibt, berücksichtigt nicht die Abnahme der [[Schwerebeschleunigung]] mit der Höhe und unterstellt eine konstante Zusammensetzung der Luft. Trotzdem erlauben barometrische [[Höhenmesser]], die diese Formel benutzen, bei stabiler Wetterlage innerhalb einiger Stunden und über einige hundert Höhenmeter eine Höhenangabe mit einer Genauigkeit von ±10 m. Aus dieser vereinfachten Formel ergibt sich die Faustregel „Abnahme um 1 % alle 80 m bzw. um 10 % alle 840 m“ und der folgende Luftdruck: |
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{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em; line-height:110%;" |
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! Höhe !! Luftdruck<br /><small>(Vergleich zu<br />0 m Höhe)</small> !! Luftdruck |
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|- style="text-align:right" |
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| −425 m<br /><small>[[Totes Meer]]</small> || 105,6 % || 1070 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| −300 m || 103,9 % || 1053 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| −200 m || 102,6 % || 1040 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| −100 m || 101,3 % || 1026 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 0 m || '''100 %''' || 1013,25 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 100 m || 98,7 % ||1000 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 200 m || 97,5 % ||988 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 300 m || 96,2 % ||975 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 400 m || 95,0 % ||962 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 500 m || 93,8 % || 950 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 600 m || 92,6 % || 938 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 700 m || 91,4 % || 926 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 800 m || 90,2 % || 914 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 900 m || 89,1 % || 903 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 1000 m || 88,0 % || 891 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 1500 m || 82,5 % || 836 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 2000 m || 77,4 % || 784 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 2241 m || '''75 %''' || 759,9… hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 2500 m || 72,5 % || 735 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 2962 m<br /><small>[[Zugspitze]]</small> || 68,4 % || 693 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 3000 m ||68,0 % || 689 hPa |
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|} |
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{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em; line-height:111%;" |
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! Höhe !! Luftdruck<br /><small>(Vergleich zu<br />0 m Höhe)</small> !! Luftdruck |
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|- style="text-align:right" |
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| 3500 m ||63,8 % || 646 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 3798 m<br /><small>[[Großglockner]]</small> || 61,4 % || 623 hPa<!--linear interpoliert aus den Nachbarwerten--> |
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|- style="text-align:right" |
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| 4000 m ||59,8 % || 606 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 4810 m<br /><small>[[Mont Blanc]]</small> || 53,9 % || 547 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 5000 m || 52,6 % || 533 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 5400 m || '''50 %''' || 506,6… hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 6000 m || 46,3 % || 469 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 7000 m || 40,7 % || 412 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 8000 m || 35,8 % || 363 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 8848 m<br /><small>[[Mount Everest]]</small> || 32,1 % || 325 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 10 km || 27,7 % || 281 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 13 km<br /><small>[[Reiseflughöhe]]</small> || 18,9 % || 191 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 17,9 km || '''10 %''' || 101,3… hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 20 km || 7,7 % || 78 hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 35,9 km<br /><small>[[Radiosonde]]n</small> |
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| '''1 %''' || 10,1… hPa |
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|- style="text-align:right" |
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| 50 km ||0,16 % || ''165 Pa'' |
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|- style="text-align:right" |
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| 100 km<br /><small>Grenze zum<br>[[Weltraum]]</small> || 0,0003 % || ''0,3 Pa'' |
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|} |
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|} |
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<div style="clear:both;"></div> |
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=== Tagesgang === |
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[[Datei:Tagesgang-luftdruck.jpg|mini|hochkant=1.2|Beispiel: Tagesgang in Nordfriesland: Schwarz zeigt den Luftdruckverlauf. Blau zeigt die 1 h-Tendenz, grün die 3 h-Tendenz. Rot zeigt die bestangepasste Sinuskurve.]] |
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Der Luftdruck ist einer täglich wiederkehrenden Periodik unterworfen, die zwei Maximal- und zwei Minimalwerte pro Tag aufweist. Er wird durch die täglichen Schwankungen der [[Lufttemperatur]] angeregt, wodurch sich ein stärkerer 12-Stunden-Rhythmus (als semicircadian bezeichnet) und ein schwächerer 24-Stunden-Rhythmus (circadian) zeigen. Die Maxima finden sich gegen 10 und 22 Uhr, die Minima gegen 4 und 16 Uhr ([[Sonnenzeit|Ortszeit]]).<ref>{{Literatur |Autor=Horst Malberg |Titel=Meteorologie und Klimatologie: Eine Einführung |Auflage=5. |Verlag=Springer |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2007}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://wettermast-hamburg.zmaw.de/HalbtagigeDruckwelle20050422.htm |wayback=20141218171218 |text=Halbtägige Druckwelle im April 2005 – Wettermast Hamburg}}.</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Max Margules]] |Titel=Luftbewegungen in einer rotirenden Sphäroidschale |Verlag=Kaiserlich-Königliche Hof- und Staatsdruckerei |Datum=1893}}</ref> Die Amplituden sind [[breitengrad]]abhängig. In [[Äquator]]nähe liegen die Schwankungen bei Werten bis zu 5 hPa. In den mittleren Breiten liegen die Schwankungen, aufgrund der größeren [[Corioliskraft]] (als [[Rückstellkraft]] der Schwingung), bei etwa 0,5 bis 1 hPa. Die Kenntnis des örtlichen Tagesganges des Luftdrucks erhöht die Aussagekraft eines Barogramms zur Einschätzung des Wettergeschehens, insbesondere in tropischen Gebieten. Direkt zu beobachten ist der Tagesgang in der Regel jedoch nicht, da er von dynamischen Luftdruckschwankungen überlagert wird. Nur bei hinreichend genauer Messapparatur und stabilen [[Hochdruckgebiet|Hochdruckwetterlagen]] ist es möglich, diese Schwankungen ungestört zu beobachten. |
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=== Jahresgang === |
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Der langjährig gemittelte Jahresgang des Luftdrucks zeigt eine geringe, aber auch vergleichsweise komplexe Schwankung zwischen den einzelnen Monaten. In Mitteleuropa zeigen sich ein Minimum im April, verantwortlich für den Begriff des [[Aprilwetter]]s, und vergleichsweise hohe Werte für Mai und September ([[Altweibersommer]]). |
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== Hintergrundrauschen == |
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Im [[Hintergrundrauschen]] finden sich schwache Überlagerungen des Luftdrucks, mit typisch sehr niedriger Frequenz um 0,2 Hz und Amplituden kleiner als 1 Pascal. Solche [[Mikrobarome]] sind Folge von Wettererscheinungen oder stürmischer See. Auch das Bersten eines Meteors, der Knall eines Überschallflugs oder eine (Atom-)Bombenexplosion verursachen Druckwellen, die sehr weit entfernt noch detektiert werden können. |
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== Luftdruck-Rekorde == |
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Der historische globale Tiefstwert des Luftdrucks auf Meereshöhe beträgt 870 hPa (geschätzt, am 12. Oktober 1979 im [[Taifun Tip]] in der Nähe von [[Guam]] auf dem Nordwestpazifik).<ref name="DWD" /><ref name="horau">{{Internetquelle |autor=Karl Horau |url=http://journals.ametsoc.org/doi/pdf/10.1175/1520-0434%282000%29015%3C0357%3ASFSTOR%3E2.0.CO%3B2 |titel=Supertyphoon Forrest (September 1983): The Overlooked Record Holder of Intensification in 24, 36, and 48 h |hrsg=American Meteorological Society |datum=2000-06 |abruf=2010-01-22 |format=PDF |sprache=en}}</ref> Eine andere Quelle<ref name="kb200">{{Literatur |Autor=Katja Bammel, Angelika Fallert-Müller, Ulrich Kilian, Sabine Klonk |Titel=Der Brockhaus Wetter und Klima: Phänomene, Vorhersage, Klimawandel |Verlag=Brockhaus |Ort=Mannheim |Datum=2009 |ISBN=978-3-7653-3381-1 |Seiten=200}}</ref> spricht sogar von 856 hPa im September 1958 während eines Taifuns bei Okinawa, doch im „Digitalen Taifunarchiv“<ref name="DigitalTy">{{Internetquelle |autor=Asanobu Kitamotu |url=https://agora.ex.nii.ac.jp/digital-typhoon/year/wnp/1958.html.en |titel=Digital Typhoon Typhoon list (1958) |hrsg=National Institute of Informatics NII Japan |abruf=2016-01-08 |sprache=en}}</ref> ist weder für den genannten Monat noch für das ganze Jahr 1958 ein Luftdruck verzeichnet, der annähernd an jenen Wert herankommt. |
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Der stärkste bis heute gemessene Luftdruckabfall innerhalb von 24 Stunden auf dem Atlantik wurde im Oktober 2005 im [[Hurrikan Wilma]] mit 98 hPa gemessen. Der Kerndruck fiel bis auf 882 hPa. Bei Taifun Forrest wurde im September 1983 im nordwestlichen Pazifik ein Druckabfall von 100 hPa innerhalb von gut 23 Stunden gemessen.<ref name="horau" /> |
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Der weltweit höchste bisher gemessene Luftdruck (auf Meereshöhe reduziert) wurde mit 1084,8 hPa in [[Tosontsengel (Dsawchan-Aimag)|Tosontsengel]] (Mongolei, {{Höhe|1723|MN}}) am 19. Dezember 2001<ref name="DWD" /> erfasst (Kategorie ''Stationen über {{Höhe|750}}''). |
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In der Kategorie ''Stationen unter {{Höhe|750}}'' ist der derzeitige Maximalwert 1083,8 hPa<ref name="kb200" /><ref name="DWD" /> am [[Agata-See]] ([[Sibirien]], 66,88° N / 93,47° E, {{Höhe|262|RU}}), gemessen am 31. Dezember 1968. |
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Der höchste Luftdruck in Deutschland wurde mit 1060,8 hPa am 23. Januar 1907 in [[Greifswald]] gemessen,<ref name="DWD">[http://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/presse/wetterrekorde.pdf?__blob=publicationFile&v=11 Wetterrekorde] Publikation des [[DWD]].</ref> der niedrigste auf Meeresniveau umgerechnete Luftdruck mit 954,4 hPa am 27. November 1983 in [[Emden]].<ref name="DWD" /> |
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Der genannte [[Tiefdruckgebiet|Tief]]-Rekordwert von 870 hPa weicht um −14,1 % vom Normdruck 1013,25 hPa ab, das Maximum von 1084,8 hPa um +7,1 % nur halb so weit. |
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Bei den [[Temperaturanomalien im Jahr 2024#April|Temperaturanomalien im April 2024]] verzeichneten über 40 Messstandorte mit längeren Messreihen in der Schweiz den höchsten Luftdruck für den Monat April seit Messbeginn.<ref>{{Internetquelle |autor=MeteoSchweiz |url=https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber-uns/meteoschweiz-blog/de/2024/04/april-fruehsommer-winter.html |titel=April 2024 - vom Frühsommer in den Winter |datum=2024-04-30 |abruf=2024-05-06}}</ref> |
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== Experimente und Messung == |
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{{Hauptartikel|Barometer}} |
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[[Blaise Pascal]] entschied die Frage, ob Luft ein Gewicht besitzt, 1647 mit seinem berühmten Experiment [[vide dans le vide]]. Er wies experimentell nach, dass die Höhe der Quecksilbersäule mit zunehmender Seehöhe tatsächlich abnimmt, und zwar um 1 mm je 10,5 m. |
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[[Otto von Guericke]] konnte 1663 den Luftdruck mit den [[Magdeburger Halbkugeln]] nachweisen. Dabei handelte es sich um zwei dicht aneinander liegende halbe Hohlkugeln. Sobald die Luft zwischen den Hohlkugeln [[Vakuum|evakuiert]] worden war, konnten auch zwei entgegengesetzt ziehende Pferdegespanne diese nicht mehr voneinander trennen. |
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Ein anderes [[Experiment]], das auch zur genauen [[Messung]] verwendet werden kann, ist ein einseitig verschlossenes und mehr als zehn Meter langes Glasrohr. Es wird zuerst horizontal in ein Wassergefäß gelegt, so dass die Luft entweicht. Richtet man es mit der Öffnung unter Wasser und der verschlossenen Seite nach oben auf, so stellt sich eine maximale Höhe ein, bis zu der sich der [[Wasserspiegel]], durch den auf der umliegenden Wasseroberfläche lastenden Luftdruck, empor drücken lässt. Dieses sind etwa zehn Meter, bei [[Hochdruckgebiet|hohem Luftdruck]] mehr, bei [[Tiefdruckgebiet|niedrigem Luftdruck]] weniger. Im Hohlraum befindet sich dann nur [[Wasserdampf]] mit dem [[Dampfdruck]] des Wassers, bei 20 °C etwa 23 hPa. Man bezeichnet dieses als ein [[Flüssigbarometer]]. [[Evangelista Torricelli]] nutzte statt Wasser [[Quecksilber]], welches bereits bei einer Höhe von 760 mm abreißt und zudem kaum verdampft. Ein anderes Instrument zur Luftdruckmessung nach diesem Prinzip ist das [[Goethe-Barometer]]. |
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In Haushalten befinden sich häufig [[Barometer|Dosen-Barometer]], die eine sogenannte [[Lucien Vidie|Vidie]]-Dose oder einen Stapel derartiger Dosen enthalten. Dabei handelt es sich um einen dosenartigen Hohlkörper aus dünnem Blech, der mit einem Zeiger verbunden ist. Steigt der Luftdruck, so wird die Dose zusammengedrückt, der Zeiger bewegt sich. Damit die Messung unabhängig von der [[Temperatur]] ist, befindet sich in der Dose ein Vakuum, da sich darin befindliche Luft bei Erwärmung ausdehnen würde. Trotzdem gibt es temperaturabhängige Messfehler. Um diese klein zu halten, werden Legierungen mit einem geringen [[Wärmeausdehnungskoeffizient]]en verwendet. |
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Mit dem Aufkommen von Smartphones haben sich elektronische Barometer auf der Basis von [[Mikrosystem (Technik)|Mikrosystemen]] (MEMS) verbreitet. Diese in hohen Stückzahlen produzierten Luftdrucksensoren haben inklusive Gehäuse eine Größe von wenigen mm³ und eine absolute [[Grenzabweichung]] im Bereich von ±0,06 hPa, was einem Höhenunterschied von ±50 cm entspricht.<ref>[https://www.bosch-sensortec.com/products/environmental-sensors/pressure-sensors/pressure-sensors-bmp280-1.html#technical ''BMP280 Pressure sensor''] Website der Bosch Sensortec, abgerufen am 24. Januar 2021</ref><ref name="books-BXhvDwAAQBAJ-79"> Willfried Schwarz (Hrsg.): ''Ingenieurgeodäsie.'' Springer-Verlag, 2018, ISBN 3-662-47188-4, S. 79 ({{Google Buch |BuchID=BXhvDwAAQBAJ |Seite=79}}).</ref> Neben der Anwendung in Smartphones werden sie auch zur Höhenstabilisierung von [[Unbemanntes Luftfahrzeug|Drohnen]] und Navigation verwendet.<ref>[https://www.bosch-sensortec.com/products/environmental-sensors/pressure-sensors/pressure-sensors-bmp280-1.html#technical ''BMP280 Pressure sensor''] Website der Bosch Sensortec, abgerufen am 24. Januar 2021.</ref> |
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Um von einem Flugzeug den möglichst unbeeinflussten (statischen) Umgebungsdruck zu messen, können eine [[Pitot-Sonde]] (Prandtlsonde) oder – besonders für Eichzwecke – ein von der Spitze des Leitwerks nachgezogener [[Schleppkegel]] oder eine nach unten abgesenkte [[Schleppbombe]] dienen. |
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Magdeburg.jpg|[[Stich und Schnitt|Stich]] [[Caspar Schott]]s zu von Guerickes Halbkugel-Experiment |
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Luftpumpentaler, geschlossene Kugel mit R A V (2).JPG|Detail des [[Luftpumpentaler]]s, des ersten Gepräges mit der Darstellung des Trennungsversuchs |
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Wassersäule.png|Wassersäule: höchstens 10 m hoch |
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Dosenbarometer Prinzip.png|Prinzip des Dosenbarometers |
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== Bedeutung == |
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|+ [[Luftdrucktendenz]] |
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! style="width:20%; background:#B3B7FF;"| Symbol |
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| Leicht fallend oder stabil, dann steigend |
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=== Meteorologie === |
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Regionale Schwankungen des Luftdruckes sind maßgeblich an der Entstehung des [[Wetter]]s beteiligt, weshalb der Luftdruck in Form von [[Isobare]]n auch das wichtigste Element in [[Wetterkarte]]n darstellt. Für die [[Wettervorhersage]] von Bedeutung ist der Luftdruck auf einer fest definierten Höhe in der Erdatmosphäre, die so gewählt ist, dass keine Störungen des Drucks durch Gebäude oder kleinräumige Geländeformen zu erwarten sind, also ohne eine Beeinträchtigung durch [[Reibung]] des [[Wind|Luftstromes]] am Boden in der sogenannten [[Freie Atmosphäre|freien Atmosphäre]]. Eine Messung, die sich auf die Höhe der Erdoberfläche über Meereshöhe bezieht (sogenannter absoluter Luftdruck), würde in die Fläche übertragen eher die Topografie des Geländes als die tatsächlichen Schwankungen des Luftdrucks wiedergeben. Um dieses auszugleichen und die Werte damit vergleichbar zu machen, bedient man sich einer [[Barometrische Höhenformel#Reduktion auf Meereshöhe|Reduktion auf Meereshöhe]] (sogenannter relativer Luftdruck). |
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Für das Wettergeschehen in Bodennähe sind vor allem die dortigen Unterschiede des Luftdrucks von Interesse. Sie führen zur Entstehung von [[Hochdruckgebiet|Hoch-]] und [[Tiefdruckgebiet]]en. Zwischen ihnen setzt aufgrund des [[Gradient (Meteorologie)|Luftdruckgradienten]] der [[Wind]] als [[Ausgleichsströmung]] ein. |
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=== Luftfahrt === |
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Der Luftdruck spielt in der [[Luftfahrt]] eine große Rolle, da die üblichen [[Altimeter|Höhenmesser]] im Prinzip Barometer sind. Die Flughöhe des Luftfahrzeugs wird also über den dort herrschenden statischen Luftdruck nach der barometrischen Höhenformel bestimmt (siehe [[Luftdruckmessung in der Luftfahrt]]). Ein unerwartet niedriger örtlicher Luftdruck kann dem Piloten eine zu große Höhe vortäuschen und damit zu gefährlichem Niedrigflug verleiten (Merksatz: „Von Hoch nach Tief geht schief“), daher muss vor und gegebenenfalls auch während eines Fluges der Höhenmesser auf den aktuell am Boden herrschenden Luftdruck eingestellt werden. |
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Ab einer bestimmten ''Übergangshöhe'' oder ''Transition Altitude'' (s. Hauptartikel [[Flughöhe#Begriffe|Flughöhe]]) werden alle Höhenmesser auf den Standarddruck von 1013,25 hPa eingestellt. Die Anzeige hat dann zwar keinen festen Bezug mehr zur tatsächlichen Flughöhe, aber da der absolute Messfehler für alle Luftfahrzeuge gleich groß ist, wird das Risiko von Kollisionen aufgrund unterschiedlicher Höhenanzeigen minimiert. |
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Folgende Luftdruckangaben finden in der Luftfahrt Verwendung: |
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* [[QFE]]: der tatsächliche Luftdruck am Messort; ein auf QFE eingestellter Höhenmesser zeigt die Höhe über dem Messort an. |
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* [[QNH]]: der rückgerechnete Luftdruck auf Meereshöhe und ICAO-Standardatmosphäre (15 °C, [[Temperaturgradient]] 0,65 °C/100 m); ein auf QNH eingestellter Höhenmesser zeigt die Höhe über Meeresspiegel an. |
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* [[Barometrische Höhenmessung in der Luftfahrt#QFF|QFF]]: der rückgerechnete Luftdruck auf Meereshöhe unter Berücksichtigung von Ortshöhe, Luftfeuchte, Temperatur und weiterer Faktoren. |
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Auf Flugplätzen wird überwiegend der QNH-Wert verwendet, während in der [[Meteorologie]] der QFF-Wert verwendet wird, um Luftdruckwerte an verschiedenen Orten und Ortshöhen vergleichen zu können. |
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=== Schifffahrt === |
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Der Luftdruck spielt in der [[Schifffahrt]] eine große Rolle, da rasche Luftdruckänderungen meistens schnelle Wetterveränderungen bewirken. |
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Ein rasches Fallen des Luftdrucks bedeutet in der Mehrzahl der Fälle Starkwind- oder Sturmgefahr. Die Bedeutung der Luftdruckabnahme pro Zeitraum für eine Windprognose ist jedoch breitengradabhängig. Fällt der Luftdruck in [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Breiten]] um mehr als 1 bis 2 Hektopascal in einer Stunde, folgt mit hoher Wahrscheinlichkeit [[Starkwind]] oder [[Sturm]]. |
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Starker Druckanstieg bedeutet umgekehrt nicht immer rasche Windabnahme. |
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=== Siedetemperatur von Wasser === |
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[[Datei:Warum kocht Wasser auf dem Berg schneller?.webm|mini|Video: Warum kocht Wasser auf dem Berg schneller? (1:03 min)]] |
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Da der Luftdruck mit zunehmender Höhe abnimmt, verringert sich gemäß der [[Dampfdruck]]-Temperatur-Kurve auch der [[Siedepunkt]] von Wasser. Als Faustregel gilt: Der Siedepunkt sinkt pro 300 m um etwa ein Grad. So lässt sich durch die Bestimmung der Siedetemperatur von reinem Wasser die [[Höhe über dem Meeresspiegel|Höhe über dem mittleren Meeresspiegel]] abschätzen. Naturgemäß wird der Effekt vom auf Meereshöhe reduzierten atmosphärischen Luftdruck überlagert. Auf hohen Bergen lässt sich in siedendem reinen Wasser manches Gemüse nur noch langsamer oder gar nicht mehr garen. Ähnliches gilt für das Kochen von Eiern, weil die Proteine zum Denaturieren einer bestimmten Mindesttemperatur ausgesetzt werden müssen, die dann eventuell nicht mehr erreicht wird. Der Zusatz von [[Speisesalz|Salz]] kann gegensteuern, weil es – abhängig von der Konzentration – die Siedetemperatur deutlich erhöht. |
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! Luftdruck !! Siedepunkt<ref>https://rechneronline.de/barometer/siedepunkt.php</ref> !! Höhe<ref>https://rechneronline.de/physik/luftdruck-hoehe.php</ref> || Beispiel |
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| 315 hPa || 70,32{{0}} °C || {{Höhe|8848}} || <small>[[Mount Everest]]</small> |
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| 500 hPa || 81,30{{0}} °C || {{Höhe|5574}} || <small>[[Hauptdruckfläche]]</small> |
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| 600 hPa || 85,89{{0}} °C || {{Höhe|4207}} |
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| 700 hPa || 89,89{{0}} °C || {{Höhe|3013}} |
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| 800 hPa || 93,46{{0}} °C || {{Höhe|1949}} |
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| 850 hPa || 95,11{{0}} °C || {{Höhe|1458}} |
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| 900 hPa || 96,68{{0}} °C || {{Höhe|989}} |
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| 925 hPa || 97,44{{0}} °C || {{Höhe|762}} |
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| 950 hPa || 98,19{{0}} °C || {{Höhe|540}} |
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| 960 hPa || 98,48{{0}} °C || {{Höhe|453}} |
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| 970 hPa || 98,785 °C || {{Höhe|366}} |
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| 980 hPa || 99,07{{0}} °C || {{Höhe|281}} |
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| 990 hPa || 99,345 °C || {{Höhe|195}} |
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| 1000 hPa || 99,62{{0}} °C || {{Höhe|111}} |
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| 1010 hPa || 99,895 °C || {{Höhe|27}} |
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| '''1013,25 hPa''' || 100,00{{0}} °C || {{Höhe|0}} || <small>[[Standardbedingungen]]</small> |
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| 1020 hPa || 100,19{{0}} °C || {{Höhe|-56|CH-m}} |
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| 1030 hPa || 100,465 °C || {{Höhe|-139|CH-m}} |
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| 1040 hPa || 100,76{{0}} °C || {{Höhe|-220|CH-m}} |
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| 1050 hPa || 101,035 °C || {{Höhe|-302|CH-m}} |
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| 1060 hPa || 101,28{{0}} °C || {{Höhe|-382|CH-m}} |
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| 1070 hPa || 101,55{{0}} °C || {{Höhe|-462|CH-m}} || <small>[[Totes Meer]]</small> |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |Autor=Wolfgang Weischet |Titel=Allgemeine Klimageographie |Auflage=3 |Verlag=De Gruyter |Datum=1980}} |
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* {{Literatur |Autor=Wilhelm Kuttler |Titel=Klimatologie |Auflage=2 |Verlag=Schöningh |Ort=Paderborn |Datum=2009}} |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary|Luftdruck}} |
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{{Commons|Atmospheric pressure|Luftdruck}} |
{{Commons|Atmospheric pressure|Luftdruck}} |
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* {{DNB-Portal|4132624-6}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Meteorologische Größen]] |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4132624-6|LCCN=sh85009290|NDL=00565690}} |
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[[bg:Атмосферно налягане]] |
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[[cs:Atmosférický tlak]] |
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[[Kategorie:Meteorologische Größe]] |
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[[da:Atmosfære (enhed)]] |
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[[Kategorie:Aerostatik]] |
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[[en:Atmospheric pressure]] |
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[[Kategorie:Flugmeteorologie]] |
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[[et:Õhurõhk]] |
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[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]] |
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[[es:Presión atmosférica]] |
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[[fr:Pression atmosphérique]] |
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[[it:Pressione atmosferica]] |
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[[he:לחץ אטמוספירי]] |
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[[hu:Légnyomás]] |
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[[nl:Luchtdruk]] |
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[[no:Lufttrykk]] |
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[[pl:Ciśnienie atmosferyczne]] |
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[[fi:Ilmanpaine]] |
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[[ru:Атмосферное давление]] |
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[[ko:대기압]] |
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[[ja:気圧]] |
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[[zh:气压]] |
Aktuelle Version vom 19. April 2025, 15:59 Uhr
Der Luftdruck an einem beliebigen Ort der Erdatmosphäre ist der hydrostatische Druck der Luft, der an diesem Ort herrscht. Dieser Druck entsteht (veranschaulicht) durch die Gewichtskraft der Luftsäule, die auf der Erdoberfläche oder einem Körper steht. Der mittlere Luftdruck der Atmosphäre (der „atmosphärische Druck“) auf Meereshöhe beträgt standardmäßig 101.325 Pa = 101,325 kPa = 1013,25 hPa = 1 atm (etwa 1 bar).


Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erdatmosphäre hat eine Masse von rund 5,13 · 1018 kg, über jedem Quadratmeter der etwa 5,1 · 108 km2 großen Erdoberfläche befinden sich also etwas mehr als 10000 kg Luft. Der Druck („Kraft pro Fläche“) beträgt auf Meereshöhe um die 105 N/m2 oder 1 bar. Beim Aufstieg in höhere Lagen lässt man einen Teil der Luftsäule unter sich – noch dazu den mit der größeren Luftdichte, denn auch die Dichte der Luft nimmt in demselben Verhältnis wie der Luftdruck mit zunehmender Höhe ab. Wie der Luftdruck abnimmt, beschreibt die barometrische Höhenformel.
Der Druck der Luftsäule (bei mittlerem Luftdruck) entspricht recht genau demjenigen einer 10 m hohen Wassersäule. Wer also auf Meereshöhe 10 m tief in Süßwasser taucht, erhöht dadurch in seiner Lunge den Luftdruck um etwa ein weiteres Bar auf den doppelten Wert von 2 Bar. Die Druckzunahme verläuft im Wasser linear mit der Tiefe, das heißt in doppelter Tiefe (20 m) kommt der doppelte Wasserdruck zum Luftdruck dazu (zusammen 3 bar), da Wasser im Gegensatz zur Luft annähernd inkompressibel ist.
Der Mensch hat kein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Luftdruck. Lediglich schnelle und ausreichend starke Luftdruckschwankungen (Aufzug, Seilbahn, Tunneldurchfahrt, Flugzeugstart/-landung) können als Druckgefühl im Ohr wahrgenommen werden, wenn der Belüftungskanal des Mittelohres, die Eustachi-Röhre, während der Druckänderung geschlossen bleibt. Besteht eine Druckdifferenz zwischen Mittelohr und Umgebung, dann wird diese ausgeglichen, sobald sich die Eustachi-Röhre öffnet (was z. B. durch Kauen und Schlucken ausgelöst werden kann).
Das Gewicht der Luft, die ein Körper verdrängt, bewirkt den statischen Auftrieb, daher weicht der Wägewert von der tatsächlichen Masse ab. Bei der präzisen Bestimmung einer Masse mit Hilfe einer Waage muss das berücksichtigt werden. Das Gewicht der verdrängten Luft und damit auch der Auftrieb hängen vom Luftdruck ab.
Einheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die international verwendete Einheit (SI-Einheit) des Luftdrucks ist das Pascal (Einheitenzeichen Pa) oder die in Deutschland und Österreich gesetzlich ebenfalls zulässige Einheit Bar (Einheitenzeichen bar, 1 bar = 105 Pa). Das exakt ganzzahlige dekadische Werteverhältnis der SI-Einheit Pascal und der Nicht-SI-Einheit bar ergibt sich dadurch, dass beide über SI-Einheiten definiert sind. Statt in der unpassend kleinen Einheit Pascal wird der Luftdruck meistens mit dem SI-Präfix Hekto in Hektopascal (hPa) angegeben, auf Meereshöhe rund 1000 hPa, oder mit gleichem Zahlenwert in Millibar (mbar).
Die zur Messung des Luftdrucks verwendeten Barometer zeigen oft noch veraltete Einheiten. Insbesondere bei Quecksilberbarometern ist lediglich eine Millimeterskala angebracht, um den Luftdruck in Torr zu ermitteln (1 Torr entspricht 1 mm Quecksilbersäule). Der Normdruck von 1013,25 hPa ist gleich 760 Torr.
Eine andere Einheit im Kontext des Luftdrucks ist die Atmosphäre, wobei diese alten Einheiten wie Physikalische Atmosphäre, Technische Atmosphäre (Atmosphäre Absolutdruck, Atmosphäre Überdruck oder Atmosphäre Unterdruck) nach dem Einheitenrecht nicht mehr zulässig sind.
Variabilität und Extremwerte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der mittlere Luftdruck der Erdatmosphäre beträgt auf Meereshöhe 1013,25 hPa und ist damit Teil der Normalbedingungen sowie vieler Standardbedingungen.
Abnahme mit der Höhe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Luftdruck nimmt mit der Höhe ab – in Meereshöhe um etwa 1 hPa/8 m. Eine exakte mathematische Beschreibung des Druckverlaufs ist wegen der Wetterdynamik und anderen Einflussfaktoren nicht möglich. Bei einer Standardatmosphäre (15 °C auf Meereshöhe mit p0 = 1013,25 hPa) kann der Luftdruck p für die Höhe über dem Meer H und mit H0 = 8435 m über die barometrische Höhenformel angenähert werden. Für eine Dichte der Luft bei 0 °C (ebenfalls auf Meereshöhe) ergibt sich H0 = 7990 m ≈ 8 km. Die Exponentialfunktion
ergibt deshalb nur eine Annäherung an die wirklichen Luftdruckverhältnisse. Sie geht von der (falschen) Voraussetzung aus, dass die Temperatur bei Änderung der Höhe konstant bleibt, berücksichtigt nicht die Abnahme der Schwerebeschleunigung mit der Höhe und unterstellt eine konstante Zusammensetzung der Luft. Trotzdem erlauben barometrische Höhenmesser, die diese Formel benutzen, bei stabiler Wetterlage innerhalb einiger Stunden und über einige hundert Höhenmeter eine Höhenangabe mit einer Genauigkeit von ±10 m. Aus dieser vereinfachten Formel ergibt sich die Faustregel „Abnahme um 1 % alle 80 m bzw. um 10 % alle 840 m“ und der folgende Luftdruck:
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Tagesgang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Luftdruck ist einer täglich wiederkehrenden Periodik unterworfen, die zwei Maximal- und zwei Minimalwerte pro Tag aufweist. Er wird durch die täglichen Schwankungen der Lufttemperatur angeregt, wodurch sich ein stärkerer 12-Stunden-Rhythmus (als semicircadian bezeichnet) und ein schwächerer 24-Stunden-Rhythmus (circadian) zeigen. Die Maxima finden sich gegen 10 und 22 Uhr, die Minima gegen 4 und 16 Uhr (Ortszeit).[1][2][3] Die Amplituden sind breitengradabhängig. In Äquatornähe liegen die Schwankungen bei Werten bis zu 5 hPa. In den mittleren Breiten liegen die Schwankungen, aufgrund der größeren Corioliskraft (als Rückstellkraft der Schwingung), bei etwa 0,5 bis 1 hPa. Die Kenntnis des örtlichen Tagesganges des Luftdrucks erhöht die Aussagekraft eines Barogramms zur Einschätzung des Wettergeschehens, insbesondere in tropischen Gebieten. Direkt zu beobachten ist der Tagesgang in der Regel jedoch nicht, da er von dynamischen Luftdruckschwankungen überlagert wird. Nur bei hinreichend genauer Messapparatur und stabilen Hochdruckwetterlagen ist es möglich, diese Schwankungen ungestört zu beobachten.
Jahresgang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der langjährig gemittelte Jahresgang des Luftdrucks zeigt eine geringe, aber auch vergleichsweise komplexe Schwankung zwischen den einzelnen Monaten. In Mitteleuropa zeigen sich ein Minimum im April, verantwortlich für den Begriff des Aprilwetters, und vergleichsweise hohe Werte für Mai und September (Altweibersommer).
Hintergrundrauschen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Hintergrundrauschen finden sich schwache Überlagerungen des Luftdrucks, mit typisch sehr niedriger Frequenz um 0,2 Hz und Amplituden kleiner als 1 Pascal. Solche Mikrobarome sind Folge von Wettererscheinungen oder stürmischer See. Auch das Bersten eines Meteors, der Knall eines Überschallflugs oder eine (Atom-)Bombenexplosion verursachen Druckwellen, die sehr weit entfernt noch detektiert werden können.
Luftdruck-Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der historische globale Tiefstwert des Luftdrucks auf Meereshöhe beträgt 870 hPa (geschätzt, am 12. Oktober 1979 im Taifun Tip in der Nähe von Guam auf dem Nordwestpazifik).[4][5] Eine andere Quelle[6] spricht sogar von 856 hPa im September 1958 während eines Taifuns bei Okinawa, doch im „Digitalen Taifunarchiv“[7] ist weder für den genannten Monat noch für das ganze Jahr 1958 ein Luftdruck verzeichnet, der annähernd an jenen Wert herankommt.
Der stärkste bis heute gemessene Luftdruckabfall innerhalb von 24 Stunden auf dem Atlantik wurde im Oktober 2005 im Hurrikan Wilma mit 98 hPa gemessen. Der Kerndruck fiel bis auf 882 hPa. Bei Taifun Forrest wurde im September 1983 im nordwestlichen Pazifik ein Druckabfall von 100 hPa innerhalb von gut 23 Stunden gemessen.[5]
Der weltweit höchste bisher gemessene Luftdruck (auf Meereshöhe reduziert) wurde mit 1084,8 hPa in Tosontsengel (Mongolei, 1723 m) am 19. Dezember 2001[4] erfasst (Kategorie Stationen über 750 m).
In der Kategorie Stationen unter 750 m ist der derzeitige Maximalwert 1083,8 hPa[6][4] am Agata-See (Sibirien, 66,88° N / 93,47° E, 262 m), gemessen am 31. Dezember 1968.
Der höchste Luftdruck in Deutschland wurde mit 1060,8 hPa am 23. Januar 1907 in Greifswald gemessen,[4] der niedrigste auf Meeresniveau umgerechnete Luftdruck mit 954,4 hPa am 27. November 1983 in Emden.[4]
Der genannte Tief-Rekordwert von 870 hPa weicht um −14,1 % vom Normdruck 1013,25 hPa ab, das Maximum von 1084,8 hPa um +7,1 % nur halb so weit.
Bei den Temperaturanomalien im April 2024 verzeichneten über 40 Messstandorte mit längeren Messreihen in der Schweiz den höchsten Luftdruck für den Monat April seit Messbeginn.[8]
Experimente und Messung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blaise Pascal entschied die Frage, ob Luft ein Gewicht besitzt, 1647 mit seinem berühmten Experiment vide dans le vide. Er wies experimentell nach, dass die Höhe der Quecksilbersäule mit zunehmender Seehöhe tatsächlich abnimmt, und zwar um 1 mm je 10,5 m.
Otto von Guericke konnte 1663 den Luftdruck mit den Magdeburger Halbkugeln nachweisen. Dabei handelte es sich um zwei dicht aneinander liegende halbe Hohlkugeln. Sobald die Luft zwischen den Hohlkugeln evakuiert worden war, konnten auch zwei entgegengesetzt ziehende Pferdegespanne diese nicht mehr voneinander trennen.
Ein anderes Experiment, das auch zur genauen Messung verwendet werden kann, ist ein einseitig verschlossenes und mehr als zehn Meter langes Glasrohr. Es wird zuerst horizontal in ein Wassergefäß gelegt, so dass die Luft entweicht. Richtet man es mit der Öffnung unter Wasser und der verschlossenen Seite nach oben auf, so stellt sich eine maximale Höhe ein, bis zu der sich der Wasserspiegel, durch den auf der umliegenden Wasseroberfläche lastenden Luftdruck, empor drücken lässt. Dieses sind etwa zehn Meter, bei hohem Luftdruck mehr, bei niedrigem Luftdruck weniger. Im Hohlraum befindet sich dann nur Wasserdampf mit dem Dampfdruck des Wassers, bei 20 °C etwa 23 hPa. Man bezeichnet dieses als ein Flüssigbarometer. Evangelista Torricelli nutzte statt Wasser Quecksilber, welches bereits bei einer Höhe von 760 mm abreißt und zudem kaum verdampft. Ein anderes Instrument zur Luftdruckmessung nach diesem Prinzip ist das Goethe-Barometer.
In Haushalten befinden sich häufig Dosen-Barometer, die eine sogenannte Vidie-Dose oder einen Stapel derartiger Dosen enthalten. Dabei handelt es sich um einen dosenartigen Hohlkörper aus dünnem Blech, der mit einem Zeiger verbunden ist. Steigt der Luftdruck, so wird die Dose zusammengedrückt, der Zeiger bewegt sich. Damit die Messung unabhängig von der Temperatur ist, befindet sich in der Dose ein Vakuum, da sich darin befindliche Luft bei Erwärmung ausdehnen würde. Trotzdem gibt es temperaturabhängige Messfehler. Um diese klein zu halten, werden Legierungen mit einem geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten verwendet.
Mit dem Aufkommen von Smartphones haben sich elektronische Barometer auf der Basis von Mikrosystemen (MEMS) verbreitet. Diese in hohen Stückzahlen produzierten Luftdrucksensoren haben inklusive Gehäuse eine Größe von wenigen mm³ und eine absolute Grenzabweichung im Bereich von ±0,06 hPa, was einem Höhenunterschied von ±50 cm entspricht.[9][10] Neben der Anwendung in Smartphones werden sie auch zur Höhenstabilisierung von Drohnen und Navigation verwendet.[11]
Um von einem Flugzeug den möglichst unbeeinflussten (statischen) Umgebungsdruck zu messen, können eine Pitot-Sonde (Prandtlsonde) oder – besonders für Eichzwecke – ein von der Spitze des Leitwerks nachgezogener Schleppkegel oder eine nach unten abgesenkte Schleppbombe dienen.
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Stich Caspar Schotts zu von Guerickes Halbkugel-Experiment
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Detail des Luftpumpentalers, des ersten Gepräges mit der Darstellung des Trennungsversuchs
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Wassersäule: höchstens 10 m hoch
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Prinzip des Dosenbarometers
Bedeutung
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Leicht fallend oder stabil, dann steigend |
Meteorologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regionale Schwankungen des Luftdruckes sind maßgeblich an der Entstehung des Wetters beteiligt, weshalb der Luftdruck in Form von Isobaren auch das wichtigste Element in Wetterkarten darstellt. Für die Wettervorhersage von Bedeutung ist der Luftdruck auf einer fest definierten Höhe in der Erdatmosphäre, die so gewählt ist, dass keine Störungen des Drucks durch Gebäude oder kleinräumige Geländeformen zu erwarten sind, also ohne eine Beeinträchtigung durch Reibung des Luftstromes am Boden in der sogenannten freien Atmosphäre. Eine Messung, die sich auf die Höhe der Erdoberfläche über Meereshöhe bezieht (sogenannter absoluter Luftdruck), würde in die Fläche übertragen eher die Topografie des Geländes als die tatsächlichen Schwankungen des Luftdrucks wiedergeben. Um dieses auszugleichen und die Werte damit vergleichbar zu machen, bedient man sich einer Reduktion auf Meereshöhe (sogenannter relativer Luftdruck). Für das Wettergeschehen in Bodennähe sind vor allem die dortigen Unterschiede des Luftdrucks von Interesse. Sie führen zur Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten. Zwischen ihnen setzt aufgrund des Luftdruckgradienten der Wind als Ausgleichsströmung ein.
Luftfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Luftdruck spielt in der Luftfahrt eine große Rolle, da die üblichen Höhenmesser im Prinzip Barometer sind. Die Flughöhe des Luftfahrzeugs wird also über den dort herrschenden statischen Luftdruck nach der barometrischen Höhenformel bestimmt (siehe Luftdruckmessung in der Luftfahrt). Ein unerwartet niedriger örtlicher Luftdruck kann dem Piloten eine zu große Höhe vortäuschen und damit zu gefährlichem Niedrigflug verleiten (Merksatz: „Von Hoch nach Tief geht schief“), daher muss vor und gegebenenfalls auch während eines Fluges der Höhenmesser auf den aktuell am Boden herrschenden Luftdruck eingestellt werden.
Ab einer bestimmten Übergangshöhe oder Transition Altitude (s. Hauptartikel Flughöhe) werden alle Höhenmesser auf den Standarddruck von 1013,25 hPa eingestellt. Die Anzeige hat dann zwar keinen festen Bezug mehr zur tatsächlichen Flughöhe, aber da der absolute Messfehler für alle Luftfahrzeuge gleich groß ist, wird das Risiko von Kollisionen aufgrund unterschiedlicher Höhenanzeigen minimiert.
Folgende Luftdruckangaben finden in der Luftfahrt Verwendung:
- QFE: der tatsächliche Luftdruck am Messort; ein auf QFE eingestellter Höhenmesser zeigt die Höhe über dem Messort an.
- QNH: der rückgerechnete Luftdruck auf Meereshöhe und ICAO-Standardatmosphäre (15 °C, Temperaturgradient 0,65 °C/100 m); ein auf QNH eingestellter Höhenmesser zeigt die Höhe über Meeresspiegel an.
- QFF: der rückgerechnete Luftdruck auf Meereshöhe unter Berücksichtigung von Ortshöhe, Luftfeuchte, Temperatur und weiterer Faktoren.
Auf Flugplätzen wird überwiegend der QNH-Wert verwendet, während in der Meteorologie der QFF-Wert verwendet wird, um Luftdruckwerte an verschiedenen Orten und Ortshöhen vergleichen zu können.
Schifffahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Luftdruck spielt in der Schifffahrt eine große Rolle, da rasche Luftdruckänderungen meistens schnelle Wetterveränderungen bewirken.
Ein rasches Fallen des Luftdrucks bedeutet in der Mehrzahl der Fälle Starkwind- oder Sturmgefahr. Die Bedeutung der Luftdruckabnahme pro Zeitraum für eine Windprognose ist jedoch breitengradabhängig. Fällt der Luftdruck in gemäßigten Breiten um mehr als 1 bis 2 Hektopascal in einer Stunde, folgt mit hoher Wahrscheinlichkeit Starkwind oder Sturm.
Starker Druckanstieg bedeutet umgekehrt nicht immer rasche Windabnahme.
Siedetemperatur von Wasser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da der Luftdruck mit zunehmender Höhe abnimmt, verringert sich gemäß der Dampfdruck-Temperatur-Kurve auch der Siedepunkt von Wasser. Als Faustregel gilt: Der Siedepunkt sinkt pro 300 m um etwa ein Grad. So lässt sich durch die Bestimmung der Siedetemperatur von reinem Wasser die Höhe über dem mittleren Meeresspiegel abschätzen. Naturgemäß wird der Effekt vom auf Meereshöhe reduzierten atmosphärischen Luftdruck überlagert. Auf hohen Bergen lässt sich in siedendem reinen Wasser manches Gemüse nur noch langsamer oder gar nicht mehr garen. Ähnliches gilt für das Kochen von Eiern, weil die Proteine zum Denaturieren einer bestimmten Mindesttemperatur ausgesetzt werden müssen, die dann eventuell nicht mehr erreicht wird. Der Zusatz von Salz kann gegensteuern, weil es – abhängig von der Konzentration – die Siedetemperatur deutlich erhöht.
Luftdruck | Siedepunkt[12] | Höhe[13] | Beispiel |
---|---|---|---|
315 hPa | 70,32 | °C8848 m | Mount Everest |
500 hPa | 81,30 | °C5574 m | Hauptdruckfläche |
600 hPa | 85,89 | °C4207 m | |
700 hPa | 89,89 | °C3013 m | |
800 hPa | 93,46 | °C1949 m | |
850 hPa | 95,11 | °C1458 m | |
900 hPa | 96,68 | °C989 m | |
925 hPa | 97,44 | °C762 m | |
950 hPa | 98,19 | °C540 m | |
960 hPa | 98,48 | °C453 m | |
970 hPa | 98,785 °C | 366 m | |
980 hPa | 99,07 | °C281 m | |
990 hPa | 99,345 °C | 195 m | |
1000 hPa | 99,62 | °C111 m | |
1010 hPa | 99,895 °C | 27 m | |
1013,25 hPa | 100,00 | °C0 m | Standardbedingungen |
1020 hPa | 100,19 | °C-56 m | |
1030 hPa | 100,465 °C | -139 m | |
1040 hPa | 100,76 | °C-220 m | |
1050 hPa | 101,035 °C | -302 m | |
1060 hPa | 101,28 | °C-382 m | |
1070 hPa | 101,55 | °C-462 m | Totes Meer |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Weischet: Allgemeine Klimageographie. 3. Auflage. De Gruyter, 1980.
- Wilhelm Kuttler: Klimatologie. 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 2009.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Luftdruck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Horst Malberg: Meteorologie und Klimatologie: Eine Einführung. 5. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2007.
- ↑ Halbtägige Druckwelle im April 2005 – Wettermast Hamburg ( vom 18. Dezember 2014 im Internet Archive).
- ↑ Max Margules: Luftbewegungen in einer rotirenden Sphäroidschale. Kaiserlich-Königliche Hof- und Staatsdruckerei, 1893.
- ↑ a b c d e Wetterrekorde Publikation des DWD.
- ↑ a b Karl Horau: Supertyphoon Forrest (September 1983): The Overlooked Record Holder of Intensification in 24, 36, and 48 h. (PDF) American Meteorological Society, Juni 2000, abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
- ↑ a b Katja Bammel, Angelika Fallert-Müller, Ulrich Kilian, Sabine Klonk: Der Brockhaus Wetter und Klima: Phänomene, Vorhersage, Klimawandel. Brockhaus, Mannheim 2009, ISBN 978-3-7653-3381-1, S. 200.
- ↑ Asanobu Kitamotu: Digital Typhoon Typhoon list (1958). National Institute of Informatics NII Japan, abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch).
- ↑ MeteoSchweiz: April 2024 - vom Frühsommer in den Winter. 30. April 2024, abgerufen am 6. Mai 2024.
- ↑ BMP280 Pressure sensor Website der Bosch Sensortec, abgerufen am 24. Januar 2021
- ↑ Willfried Schwarz (Hrsg.): Ingenieurgeodäsie. Springer-Verlag, 2018, ISBN 3-662-47188-4, S. 79 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ BMP280 Pressure sensor Website der Bosch Sensortec, abgerufen am 24. Januar 2021.
- ↑ https://rechneronline.de/barometer/siedepunkt.php
- ↑ https://rechneronline.de/physik/luftdruck-hoehe.php