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„Mondkolonisation“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Lunar base concept drawing s78 23252.jpg|mini|hochkant=1.15|Zeichnung einer Mondbasis (1978) mit einer [[Weltraumschleuder]] als Transportsystem.]]
Spricht man von einer '''Mondkolonisation''', ist meist von einem andauernden Aufenthalt über mehrere Jahre von eine Mindestanzahl von Menschen auf dem Mond (''Luna'') die Rede. Nachdem dieses Thema lange Zeit nur in der [[Science-Fiction]] behandelt wurde, gibt es in jünster Zeit konkrete Nutzungsszenarien, wie den bemannten Betrieb eines [[Teleskop]]s auf der erdabgewandten Seite.
[[Datei:Moon colony with rover.jpeg|mini|hochkant=1.15|Mondbasis: Künstlerische Darstellung (1984)]]
[[Datei:Mooncolony.jpg|mini|hochkant=1.15|NASA-Vision einer Mondbasis (1995)]]


Eine '''Mondkolonisation''' ist die Gründung und Entwicklung von [[Siedlung]]en auf dem [[Mond]]. Neben zahlreichen Programmen zur Erforschung des Mondes gibt es Überlegungen zu einer möglichen [[Kolonisation]], aber keine konkreten Pläne oder Absichten, dort Menschen anzusiedeln.
==Geschichte==


== Mondkolonisation in der Science-Fiction-Literatur ==
===Vor der Raumfahrt===
Seit mehr als einem Jahrhundert machen sich Menschen Gedanken über Reisen zum Mond und die Probleme, die damit verbunden sind.<ref> Paul D. Spudis: ''The Value of the Moon: How to Explore, Live, and Prosper in Space Using the Moon's Resources. Smithsonian, washington D.C. 2016, ISBN 978-1-58834-503-5.'' </ref> Mit dem Beginn des [[Raumfahrt]]zeitalters bzw. dem Bau erster [[Rakete]]n geriet auch die Möglichkeit der Kolonisation des Mondes in das Blickfeld der [[Science-Fiction]]-Autoren und Wissenschaftler. Zu den bekannten SciFi-Autoren zählen [[Jules Verne]], [[Arthur C. Clarke]] und zu den Wissenschaftlern [[Hermann Oberth]], [[Konstantin Ziolkowski]] uvm.


Mit dem Roman [[Von der Erde zum Mond]] (1865) beschrieb Jules Verne, wie eine private Organisation, der fiktive ''Baltimore Gun Club'', ein Verein von [[Artillerie]]experten, eine riesige Kanone als Raumfahrtantrieb verwenden will, um mit einer [[Kanonenkugel]] (in Form eines [[Projektil]]s) eine Mondreise durchzuführen. Der Nachfolgeroman [[Reise um den Mond]] (1870) beschreibt dann die Reise zum Mond und die Rückreise zur Erde, wobei nur eine Umrundung des Mondes erfolgte. Während in Jule Vernes Romanen hauptsächlich die Aspekte der Reise eine Rolle spielen, so wurden in den nachfolgenden Romanen und Geschichten schon das Leben auf dem Mond dargestellt. Bei dem Stummfilm [[Frau im Mond]] (1929), der eine Expedition zum Mond erzählt, wurde der Regisseur in technischen Aspekten von Oberth beraten. Der Roman von Clarke „Um die Macht auf dem Mond“<ref>{{Internetquelle|hrsg= www.sf-leihbuch.de |url= http://www.sf-leihbuch.de/static/buch524.htm |titel= Um die Macht auf dem Mond |zugriff=2013-11-30 }}</ref> handelt in einer Zeit, in der der Mond von den Menschen besiedelt wurde. Das Erscheinungsjahr des Romans war 1957, also zu einer Zeit, in der der Weltraum in greifbare Nähe rückte (siehe [[Sputnik]]). Ab dieser Zeit, die auch als Beginn des Raumfahrtzeitalters bezeichnet wird, stieg die Zahl der Romane und der wissenschaftlichen Arbeiten zum „Leben auf dem Mond“ deutlich an.
Bereits lange vor der Erfindung der [[Rakete]] machten sich kluge Köpfe Gedanken über die Kolonisation des Mondes. Neben vielen phantastischen Vorstellungen vom Mond gab es auch einige Autoren, die mit der Entwicklung der Science-Fiction als Romangattung sich ernsthafte Gedanken über das Thema machten. Nur als ein Beispiel aus vielen sei hier [[Arthur C. Clarke]] genannt, der aufblasbare Module beschrieb, die mit Mondstaub zur Isolierung abgedeckt werden.


===Erkundungen===
== Realisierung ==
Bislang bestanden und bestehen keine konkreten Pläne für eine Ansiedlung von Menschen auf dem Mond. Dem am nächsten kommt das Konzept ''Artemis Base Camp'' der [[NASA]] aus dem Jahr 2020. Es sieht mehrmonatige Aufenthalte in einer Station in der Nähe des Mondsüdpols vor. Außerdem soll ein Wohnmobil ''(habitable mobility platform<!--sic-->)'' dorthin gebracht werden, um bis zu 45-tägige [[Exkursion]]en auf der Mondoberfläche zu ermöglichen.<ref>''[https://www.nasa.gov/general/nasa-outlines-lunar-surface-sustainability-concept/ NASA Outlines Lunar Surface Sustainability Concept].'' NASA-Pressemeldung vom 2. April 2020.</ref><ref>''[https://www.nasa.gov/wp-content/uploads/2020/08/a_sustained_lunar_presence_nspc_report4220final.pdf NASA’s Plan for Sustained Lunar Exploration and Development]'' (PDF, 1&nbsp;MB). NASA, 2019.</ref> Mit der Veröffentlichung dieses Konzepts reagierte die NASA auf die Forderung des damaligen US-Vizepräsidenten und [[National Space Council|Space-Council]]-Vorsitzenden [[Mike Pence]], eine „permanente Basis“ auf dem Mond zu errichten.<ref>''[https://trumpwhitehouse.archives.gov/briefings-statements/remarks-vice-president-pence-fifth-meeting-national-space-council-huntsville-al/ Remarks by Vice President Pence at the Fifth Meeting of the National Space Council | Huntsville, AL]'' in ''trumpwhitehouse.archives.gov'', 26. März 2019.</ref> Es ist seitdem Teil des [[Artemis-Programm|Artemis-Mondflugprogramms]]<ref>''[https://www.nasa.gov/specials/artemis/ NASA Artemis]'', abgerufen am 10. Januar 2024.</ref> und soll während dessen [[Artemis-Programm#Zweite Phase|zweiter Phase]] in den 2030er-Jahren realisiert werden.


Für die ersten Mondlandungen des Artemis-Programm soll als [[Mondlandefähre|Landefähre]] eine Variante des Raumschiffs [[Starship]] von [[SpaceX]] verwendet werden. SpaceX möchte dieses System auch dahingehend weiterentwickeln, dass regelmäßig große Nutzlasttransporte zum Mond möglich sind. Der SpaceX-CEO [[Elon Musk]] möchte damit der NASA ermöglichen, eine permanent bewohnte Mondbasis einzurichten.<ref>[https://twitter.com/SpaceX/status/1745941814165815717 Twitter-Nachricht] von SpaceX mit Video, ab Minute 57:11, 12. Januar 2024.</ref> Die Entwicklung des Starship-Mondfrachters und eines ähnlichen Systems von [[Blue Origin]] wird von der NASA im Rahmen des Artemis-Programms gefördert.<ref>''[https://spacenews.com/blue-origin-and-spacex-start-work-on-cargo-versions-of-crewed-lunar-landers/ Blue Origin and SpaceX start work on cargo versions of crewed lunar landers].'' Spacenews, 21. Januar 2024.</ref><ref>''[https://spacenews.com/blue-origin-and-spacex-start-work-on-cargo-versions-of-crewed-lunar-landers/ Blue Origin and SpaceX start work on cargo versions of crewed lunar landers].'' Spacenews, 21. Januar 2024.</ref>
Die [[Sowjetunion]] und die [[USA]] lieferten sich ab Mitte des 20. Jahrhunderts einen erbitterten [[Kalter Krieg|Wettstreit]] um die Vormacht in der Welt, der auf vielen Bühnen ausgetragen wurde. Eine dieser Bühnen war der Weltraum und damit auch der Mond...


== Nutzen einer Mondkolonisation ==
* [[1959]], Aufschlag der ersten sowjetischen Sonde, [[Lunik 2]]. Kurz darauf umrundet [[Lunik 3]] den Mond und fotografiert dessen Rückseite.


=== Ökonomische Aspekte ===
* [[1961]], [[John F. Kennedy]] verkündet das ehrgeizige [[Apollo-Projekt]], das bis zum Ende des Jahrzehnts Menschen auf den Mond und zurück bringen soll. Kurze Zeit später verkündet die Sowjetunion das gleiche Ziel, allerdings will sie auch eine Mondbasis etablieren.
Der Raketentechniker [[Krafft Arnold Ehricke|Krafft Ehricke]] bezeichnete die lunare Wirtschaft als „Selenoconomy“.<ref name="LUNBASE">Peter Eckart, Buzz Aldrin u. a.: ''The Lunar Base Handbook - An Introduction to Lunar Base Design and Operations.'' 2. Auflage. McGraw-Hill Companies, 2006, ISBN 0-07-329444-6.</ref> Diese Wirtschaft hätte zum einen das Potential, Güter und Serviceleistungen für den eigenen Standort zu generieren oder diese anderen Standorten anzubieten, wie z.&nbsp;B. den lunaren, den geostationären oder den erdnahen Orbits.<ref name="LUNBASE" /> Der Standortvorteil des Mondes beruht u.&nbsp;a. auf der geringeren Gravitation, so dass das gleiche Produkt, z.&nbsp;B. Treibstoff, mit einem wesentlich geringeren Energieaufwand als beim Start von der Erde, zu den Verbrauchern, z.&nbsp;B. einer Raumstation, transportiert werden kann. Folgende wirtschaftliche Leistungen könnten angeboten werden:
* '''Produkte''': Metalle, Mineralien,<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Odenwald |hrsg= Focus Online |url= https://www.focus.de/wissen/weltraum/raumfahrt/yutus-mondmission-was-sich-china-von-seinem-jadehasen-erhofft_id_3497315.html |titel= Yutu entdeckt: Nasa-Sonde filmt Chinas Jadehasen auf dem Mond |datum=2014-01-05 |zugriff=2014-02-23 }}</ref> Treibstoff,<ref>{{Internetquelle |hrsg= International Space School Educational Trust (ISSET) |url= http://www.isset.org/nasa/tss/aerospacescholars.org/scholars/earthstationmoon/Unit6/Unit6_ch3.htm |sprache= englisch |titel= Mining and Manufacturing on the Moon |zugriff= 2014-02-23 |archiv-url= https://web.archive.org/web/20140220124058/http://www.isset.org/nasa/tss/aerospacescholars.org/scholars/earthstationmoon/Unit6/Unit6_ch3.htm |archiv-datum= 2014-02-20}}</ref> Sauerstoff,<ref>{{Internetquelle|hrsg= [[NASA]] |url= https://www.nasa.gov/offices/oct/early_stage_innovation/centennial_challenges/moonrox/index.html |titel= Lunar Oxygen Production or MoonROx Challenge |datum= 2009 |zugriff=2014-02-23 }}</ref>
* '''Serviceleistungen''': Errichtung und Wartung verschiedener [[Teleskop]]anlagen,<ref>{{Internetquelle |autor=Harald Zaun |hrsg= heise.de |url= https://www.heise.de/tp/features/Dark-Side-of-the-Moon-3423339.html |titel= Dark Side of the Moon |datum=2002-01-12 |zugriff=2014-02-23 }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= Space Solar Power Workshop |hrsg= Georgia Institute of Technology |url= http://www.sspi.gatech.edu/insitu_resources.pdf |sprache=englisch |titel= Lunar In –Situ Resource Advantages |zugriff=2013-12-21 |format=PDF; 50&nbsp;kB}}</ref> Rohstoffverteilung (z.&nbsp;B. Treibstoff, Sauerstoff) im erdnahen Raum<ref>{{Internetquelle |autor= David V. Smitherman, Jr.|hrsg= NASA |url= http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/20030062017_2003069386.pdf |sprache=englisch |titel= Pathways to Colonization |datum= 2002 |zugriff=2013-12-21 |format=PDF; 2,5&nbsp;MB}}</ref>


=== Politische Aspekte ===
* [[1964]], die Sowjetunion beginnt ihr [[Zond|Zond-Programm]], dessen Ziel die Erkundung und Erforschung der Planeten war (siehe auch [[Sowjetisches bemanntes Mondprogramm]]).
Eine Mondkolonisierung, sogar nur die Errichtung einer Mondbasis, kann heutzutage mit traditioneller Technik nur in internationaler Kooperation stattfinden, da das notwendige Kapital kaum von einer einzelnen Institution oder einem Staat aufgebracht werden kann. Sollte ein einzelner Staat sich trotzdem dieses Ziel setzen, so muss die Regierung den hohen Kapitaleinsatz der Exploration gegenüber den anderen Staatsbereichen (Sicherheit, Sozialsysteme, …) rechtfertigen können, da ein politisches System die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure berücksichtigen muss. Nach Darstellung in dem Buch ''Lunar Handbook'' muss die Exploration daher unter den Aspekten der nationalen Sicherheit, des Prestiges, der Außenpolitik, der wissenschaftlichen und ökonomischen Relevanz und des Nutzens gegenüber der Gesellschaft betrachtet werden.<ref name="LUNBASE" />


Der Nutzen solch einer internationalen Kooperation kann anhand der Errichtung und des Betriebs der [[Internationale Raumstation|Internationalen Raumstation]] gesehen werden. Am Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] entschied sich die US-amerikanische Regierung dazu, die bisher geplante nationale Raumstation „Freedom“ in internationaler Kooperation zu errichten. Zum einen hatte dies den Zweck, die Kostenrisiken des Projektes zu minimieren bzw. auf alle Kooperationspartner zu verteilen, zum anderen sollten die außenpolitischen Beziehungen zu den Kooperationspartnern, u.&nbsp;a. Russland, durch solch ein Projekt gestärkt werden. Obwohl die Kostenrisiken durch Aufteilung des Budgets gesenkt werden, steigen die Gesamtkosten durch Installation entsprechender Schnittstellen und den erhöhten Abstimmungsaufwand bei den Kooperationspartnern um ca. 30 % an. Der letzte Aspekt, die Abstimmung der nationalen wirtschaftlichen und politischen Interessen untereinander, sowie die Schaffung eines entsprechenden Ausgleichs ist auf politischer Ebene deshalb einer der bedeutendsten.<ref name="LUNBASE" /><ref>{{Internetquelle|hrsg= [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] |url= http://www.dlr.de/Portaldata/1/Resources/kommunikation/publikationen/nachrichten_archiv02-98/89gesamt.pdf |sprache=englisch |titel= Die Internationale Raumstation |datum= Juni 1998 |zugriff=2014-02-23 |format=PDF; 2&nbsp;MB}}</ref>
* [[1968]], im Rahmen des Apollo-Programms fliegt mit [[Apollo 8]] erstmals ein Mensch in Mondnähe.


Darüber hinaus sind noch einige Aspekte des [[Weltraumrecht]]s ungeklärt, siehe hierzu z.&nbsp;B. den [[Mondvertrag]].
* [[1969]], [[Apollo 11]] landet auf dem Mond, dessen Kommandant [[Neil Armstrong]] sowie Pilot [[Edwin Aldrin|Edwin 'Buzz' Aldrin]] sind die ersten Menschen auf dem Mond, [[Michael Collins (Astronaut)|Michael Collins]] nicht, weil er Pilot des Komandomoduls im Mondorbit gewesen war.


=== Wissenschaftliche Aspekte ===
* [[1972]], [[Eugene Cernan]], Kommandant von [[Apollo 17]] ist der bisher letzte Mensch auf dem Mond.
Ein wissenschaftlicher Nutzen einer Mondbasis oder einer Mondkolonisation kann in den Bereichen der [[Selenologie|Mondforschung]], der Erdbeobachtung, der Erforschung des Universums, aber auch in der Technologieentwicklung zur [[Weltraumkolonisierung]] gesehen werden.


Obwohl der Mond, nach der Erde, einer der am besten erforschten Himmelskörper ist, sind einige Fragen noch offen. Neben dem Sachverhalt, dass die Bildung des Erde-Mond-Systems als noch nicht vollständig verstanden betrachtet werden muss, wurden durch neuere Forschungssonden Gebiete auf der Mondoberfläche entdeckt, die sich wesentlich von den Apollo-Landestellen unterscheiden. Darüber hinaus liefert der Mond durch seine Ein-Platten-[[Tektonik]] ein Informationsarchiv, mit dessen Hilfe weitere Einsichten in die Planetenentstehung generiert werden können.<ref>{{Internetquelle |autor=Urs Mall |hrsg= [[Max-Planck-Gesellschaft]] |url= https://www.mpg.de/827446/forschungsSchwerpunkt1?c=166386 |titel= SMART-1 - Europas Mission zum Mond |datum=2004 |zugriff=2014-02-23 }}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg= [[International Academy of Astronautics]] |url= http://iaaweb.org/iaa/Studies/lunarbase.pdf |sprache=englisch |titel= The Case for an International Lunar Base |datum= November 1989 |zugriff=2014-02-23 |format=3,4&nbsp;MB}}</ref>
* [[2004]], als Reaktion auf die Bekanntgabe eines chinesischen Mondprogramms fordert [[George W. Bush]] die Aufnahme eines neuen Mondprogramms. Die [[NASA]] beginnt daraufhin Planungen für eine Mondstation, die als Basis für künftige Marsmissionen dienen soll.


Analog der Satelliten im Erd- oder Sonnenorbit können wissenschaftliche Geräte zur Erdbeobachtung und Erforschung des Universums auch auf der Mondoberfläche installiert werden. Durch bemannte Basen in der Nähe wäre dann eine Wartung oder Instandsetzung dieser Systeme möglich.
==Argumente für und gegen eine Mondkolonisation==


Ein bedeutender wissenschaftlicher Nutzen könnte auch in der Technologieerprobung liegen. Neben den Ähnlichkeiten von Mars und Mond<ref>{{Internetquelle |autor=Trudy E. Bell, Tony Phillips |hrsg= Phys.org |url= https://phys.org/news/2005-03-colonize-moon-mars.html |sprache=englisch |titel= Why colonize the Moon before going to Mars? |datum=2005-03-21 |zugriff=2014-02-23 }}</ref> und der Entwicklung von Technologien auf dem Mond, die auch auf einer Marsmission eingesetzt werden könnten, spielt die Frage nach der Errichtung autarker Basen und dem dafür notwendigen Equipment, sowie die Nutzung der Ressourcen vor Ort eine wesentliche Rolle.<ref>{{Internetquelle|hrsg= NASA |url= http://www.nasa.gov/pdf/203084main_ISRU%20TEC%2011-07%20V3.pdf |sprache=englisch |titel= NASA In-Situ Resource Utilization (ISRU) - Development & Incorporation Plans (Präsentation)|datum=Nov 2007 |zugriff=2013-12-21 |format=PDF; 5&nbsp;MB}}</ref>
===Vorteile und Gründe===


== Umweltbedingungen ==
* Der Mond ist der erdnächste größere Himmelskörper. Die Kolonisation von weiter entfernten Himmelskörpern ist weitaus teurer.
[[Datei:Moon ER magnetic field.jpg|mini|hochkant=1.15|Magnetfeldstärken auf der Mondoberfläche]]
* Die Oberflächenbeschaffenheit und -struktur ist bekannt. Außerdem ist Wasserstoff nachgewiesen worden.
[[Datei:MoonLanderClem.jpg|mini|hochkant=1.15|Falschfarbendarstellung der Kartierungs-Ergebnisse der Raumsonde [[Clementine (Sonde)|Clementine]] zu der Gesteinsverteilung auf dem Mond.]]
* Die sichtbare Nähe zur Erde und die Möglichkeit einer verzögerungsarmen Sprechfunkverbindung haben bedeutende [[Psychologie|psychologische]] Vorteile. Reisen und Transporte zwischen Erde und Mond sind nicht an [[Startfenster]] gebunden.
Man kann die natürlichen und die (zukünftig) durch den Menschen verursachten Umweltbedingungen unterscheiden.
* In der Funktion als Zwischenstation für weiter entfernte Raumfahrtziele könnte eine Mondstation Treibstoff und Material bereitstellen. Die Nutzung als Basis für zukünftige interplanetare Missionen wäre aufgrund der niedrigeren [[Fluchtgeschwindigkeit]] energieeffizienter.


=== Natürliche Umweltbedingungen ===
===Nachteile und Gegenargumente===
Der [[Mond]] besitzt keine nennenswerte Atmosphäre, nur ein Sechstel der Fallbeschleunigung der Erde an der Oberfläche, gelegentlich lokale Magnetfelder und örtlich unterschiedlich verteilte Ressourcen. Die fehlende Atmosphäre ist u.&nbsp;a. für den Betrieb von Teleskopanlagen auf dem Mond von Vorteil oder für Prozessverfahren, die auf [[Vakuumtechnik]] basieren. Die vorhandenen Ressourcen können abgebaut und genutzt werden, wobei der Installationsort der Abbauanlage auf der Mondoberfläche und der Nutzen des jeweils vorhandenen Materials (Mondstaub oder Gesteinsformationen) eine Rolle spielt.


Neben den Bestandteilen des [[Mond#Regolith|Mondstaubes]] sind auch dessen Eigenschaften, wie Partikelgröße, spezifisches Gewicht, Porosität, Verdichtbarkeit etc. für die Nutzung vor Ort von Interesse. Diese Eigenschaften bestimmen z.&nbsp;B. das Verhalten des Mondstaubes bei Aushub oder Aufschüttung, im Speziellen ist die maximale Steillage des Hangs zu berücksichtigen (siehe [[Reibungswinkel]]). Weiterhin kann auch die [[Haftungskoeffizient|Haftung]] bestimmt werden, die für die Befahrbarkeit (z.&nbsp;B. Auslegung von Mondfahrzeugen) eine Rolle spielt. Die [[Elektrostatik|elektrostatischen]] und magnetischen Eigenschaften geben Auskunft über die Durchlässigkeit von Radiosignalen oder das Verhalten des Mondstaubes. So können Radiosignale Mondstaub bis ca. 10&nbsp;m durchdringen, so dass ein direkter Kontakt zur Erde nicht erforderlich ist (unterirdische Basen oder Basen mit Deckschichten aus Mondstaub/-gestein). Auf der anderen Seite können die Staubpartikel durch Sonneneinstrahlung auch aufgeladen werden, was zu einem Schwebe- und Migrationsverhalten derselben führt. Diese Partikel können sich dann an Geräten ablagern.<ref name="LUNBASE" />
* Der Mond als Forschungsobjekt ist zwar noch nicht ausgereizt, aber eine Kolonisation aus purem Forscherdrang ist auf Grund des bereits sehr detaillierten Wissens über den Mond nicht zu erwarten.
* Eine [[Unabhängigkeit (Politik)|Unabhängigkeit]] des Mondes in ferner Zukunft ist schwer vorstellbar, da wegen der geringen Entfernung zur Erde eine intensive wirtschaftliche Verzahnung entstehen würde.
* Es ist unklar ob die lange [[G-Kraft|Niedrig-G]] Belastung der Kolonisten auf lange Zeit zu gesundheitlichen Problemen führt, ähnlich den Effekten der Schwerelosigkeit.
* Die langen lunaren Nächte und Tage setzen eine mögliche Kolonie starken Temperaturschwankungen aus und schränken die Nutzung von [[Solarenergie]] ein. Nur in den Polregionen ist eine durchgehende Energieversorgung möglich.
* Flüchtige Elemente sind kaum auf dem Mond nachgewiesen worden. Diese müssten von der Erde importiert werden. Die [[Autarkie]] des Mondes wäre damit weiter einschränkt.
* Die Kolonie wäre ständiger kosmischer Strahlung ausgesetzt, sogar noch stärker als Objekte in [[Umlaufbahn#Low Earth Orbit (LEO)|erdnaher Umlaufbahn]]. Aufwändige Strahlenschutzmaßnahmen sind unumgänglich.


=== Menschlich verursachte Umweltbedingungen ===
==Verschiedene mögliche Kolonisationsorte==
Der Mond mit seiner Entstehungsgeschichte kann als eine Art „Archiv der Entstehung des Sonnensystems“ gesehen werden. Die Mondkruste bildete sich in der frühen Phase der Entstehung und veränderte sich, aufgrund fehlender vulkanischer Aktivitäten, lediglich durch Asteroideneinschläge. Weiterhin führten Meteoriteneinschläge zur Bildung des Mondstaubes, so dass dieser deren Materialien beinhaltet. Durch entsprechende Abbauaktivitäten könnten solche „Archive“ zerstört werden. Darüber hinaus könnten Kolonien durch ihre Aktivitäten Mondstaub aufwirbeln, der sich dann an Geräten und Teleskopanlagen in unmittelbarer Nähe ablagern würde. Funkverbindungen der Basis mit dem Missionskontrollzentrum könnten ein Hintergrundsignal erzeugen, das für den Betrieb einer Radioteleskopanlage ungünstig sein könnte.<ref name="LUNBASE" />


Zukünftige durch den Menschen verursachte Aktivitäten könnten entsprechende Auswirkungen auf die Umweltbedingungen zur Folge haben und müssen bei den Planungen entsprechend berücksichtigt werden.
Ein Startpunkt für eine Mondbasis sollte folgende Kriterien erfüllen:


== Logistische Infrastruktur ==
* gute Transportmöglichkeiten;
{{Belege fehlen}}
* natürliche Ressourcen;
[[Datei:GRAIL-transit-Earth-Moon.png|mini|hochkant=1.15|Flugbahn der [[Gravity Recovery and Interior Laboratory|GRAIL]]-Mission zum Mond wurde aufgrund des geringen Treibstoffbedarfs bestimmt.]]
* viele wissenschaftlich relevante und erforschenswerte Objekte in mittelbarer Umgebung
[[Datei:Earth-Moon.PNG|mini|hochkant=1.15|Erde-Mond System]]
[[Datei:Trans Lunar Injection-01.png|mini|hochkant=1.15|Mögliche Flugbahn zum Mond]]


Zu Beginn der Planungen einer Mondmission, als Bestandteil einer Mondkolonisation, sind die nachfolgenden Grundsatzentscheidungen zu treffen, die das Missionsprofil festlegen:
===Die Polregionen===
* Gemeinsamer oder getrennter Nutzlast- und Personentransport
* Standorte von Basen auf dem Mond
* Etablierung einer logistischen Infrastruktur
Ein Vergleich des [[Apollo-Programm]]s mit dem [[Constellation-Programm]] verdeutlicht die unterschiedlichen Transportkonzepte. Während beim Apollo-Programm die Nutzlast gemeinsam mit der Mannschaft in den Weltraum transportiert wurde ([[Saturn (Rakete)#Saturn V|Saturn&nbsp;V]]), sollte der Transport beim Constellation-Programm mit unterschiedlichen Trägersystemen ([[Ares I|Ares&nbsp;I]], [[Ares V|Ares&nbsp;V]]) erfolgen. Hintergrund sind erhöhte Anforderungen bei der [[Bemannte Raumfahrt|bemannten Raumfahrt]] (Gefährdung von Personen) im Gegensatz zur [[Unbemannte Raumfahrt|unbemannten Raumfahrt]] (Gefährdung von Material). Darüber hinaus ermöglicht eine Trennung auch andere Flugprofile für den Gütertransport als für den Personentransport, da die Dauer des Transfers für Material im Gegensatz zu Personen von untergeordneter Bedeutung ist (siehe z.&nbsp;B. Flugbahn der [[Gravity Recovery and Interior Laboratory|GRAIL]] Mission). Eine ähnliche Trennung existiert auch bei der [[ISS#Versorgung|Versorgung der ISS]].


=== Verschiedene mögliche Kolonisationsorte ===
Die Polregionen bieten sich aus zwei Hauptgründen als Landungspunkte an:
Die Auswahl eines oder mehrerer Kolonisationsorte hängt von dem Ziel der Mission bzw. Kolonisationsstrategie ab. Nachfolgend werden drei wesentliche Regionen, die besondere Eigenschaften besitzen, kurz dargestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=W. A. Ambrose u. a. |hrsg= AAPG Datapages |url= http://www.searchanddiscovery.com/pdfz/documents/2013/70146ambrose/ndx_ambrose.pdf.html |sprache=englisch |titel= Abstract - Optimal Locations for Lunar Settlements and Industrial Facilities |datum=2013 |zugriff=2014-04-13 |format=PDF; 20&nbsp;MB}}</ref>


* Es gibt Punkte, die fast ständigem Lichteinfall ausgesetzt sind. Somit wäre die Sonne als Energiequelle nutzbar. Bei einem Verbund mehrerer Solarparks wäre eine ständige Energieversorgung gewährleistet. Mittels eines Verteilernetzes ließen sich so auch Stützpunkte betreiben, die nicht ständigem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Ein besonderer Kandidat hierfür wäre der [[Malapert-Krater]] am lunaren Südpol.
Die '''Polregionen''' besitzen Punkte, die fast ständigem Lichteinfall ausgesetzt sind („[[Berge des ewigen Lichts]]“). Somit wäre die Sonne als Energiequelle nutzbar. Bei einem Verbund mehrerer Solarparks wäre eine ständige Energieversorgung gewährleistet. Mittels eines Verteilernetzes ließen sich so auch Stützpunkte betreiben, die nicht ständigem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Ein interessanter Kandidat könnte der [[Shackleton (Mondkrater)|Shackleton-Krater]] sein. Darüber hinaus liegen die Täler der Bergketten stetig im Schatten. Untersuchungen zeigten, dass dort Wassereis vorhanden ist, das für eine Kolonie genutzt werden könnte (als Trinkwasser, Gewinnung von Sauerstoff für Atemluft, bzw. flüssigem Sauerstoff/Wasserstoff als Raketentreibladung).
** Er ist die meiste Zeit Lichteinfall ausgesetzt, mittels zweier Solarparks ließe sich ständig Strom erzeugen.
** Er könnte als Relais für Kommunikation und Energie zum 116 km entfernten Shackleton Krater dienen. Dieser bietet sich für [[Astronomie|astronomische]] Beobachtungen an, da er sehr kalt ist und die Kraterwände gegen [[Radioastronomie|Radiostrahlung]] der Erde abschirmen.
** In den Nachtkratern in der Nähe befinden sich höchstwahrscheinlich [[Wasserstoff]]-Vorkommen.
** Das [[Südpol-Aitken-Becken]] ist der größte bekannte [[Einschlagkrater]] des Sonnensystems und sollte Rückschlüsse auf den Aufbau des Mondes erlauben.
* Ein weiterer Kandidat wäre der [[Peary (Mondkrater)|Peary-Krater]] am Südpol. Er wird fast ständig beschienen und naheliegende Krater lassen Wasserstoffvorkommen vermuten.


Die '''Äquatorialregionen''' besitzen aufgrund des steileren Einfallswinkels des [[Sonnenwind]]es eine höhere Konzentration an [[Helium-3]] und sind leichter erreichbar, da für Start und Landung keine polare Umlaufbahn erforderlich ist, sondern ein LMO (Low Moon Orbit) verwendet werden kann. Ein interessanter Standort könnte das Gebiet [[Reiner Gamma]] sein, das ein nennenswertes magnetisches Feld besitzt, um den Sonnenwind abzulenken.
===Die Äquatorialregionen===


Die '''Rückseite des Mondes''' bietet zum einen eine Abschirmung gegen Radiosignale von der Erde, so dass der Betrieb von Radioteleskopanlagen unter optimalen Bedingungen erfolgen könnte, und zum anderen dürfte die Helium-3-Konzentration hier noch merklich stärker sein als auf der erdzugewandten Seite, die vom Erdmagnetfeld bei dessen Monddurchlauf vor dem Sonnenwind geschützt wird. Die [[Kommunikation]] mit der Erde wäre jedoch nur über einen Satelliten am [[Lagrange-Punkt#L2|L2-Lagrange-Punkt]] oder über eine [[Satellitenkonstellation]] für Kommunikationszwecke realisierbar.
Der steilere Einschlagswinkel des [[Sonnenwind]]es lässt eine höhere Konzentration an [[Helium]]-3 vermuten. Außerdem sollte der Start von Raketen sich einfacher gestalten, allerdings ist dieser Faktor aufgrund der geringen [[Rotation (Physik)|Rotation]] des Mondes zu vernachlässigen.


[[Datei:Mondmission.png|mini|links|hochkant=0.65|Transferphasen einer Mondmission]]
Kandidat hierfür wäre das [[Oceanus Procellarum]]. Untersuchungen lassen auf sauerstoffreiches Gestein schließen, außerdem befindet sich dort mit der [[Reiner Gamma|Reiner-Gamma-Anomalie]] ein nennenswertes magnetisches Feld.
=== Bausteine einer Infrastruktur ===
Die Transportvorgänge zwischen Erde und Mond können wie folgt zusammengefasst werden:
{|
|-
|Transferweg 1:
|Erdoberfläche – LEO (Low Earth Orbit) / LEO – Erdoberfläche
|(Abb. rote Flugbahn)
|-
|Transferweg 2:
|LEO – LMO (Low Moon Orbit) / LMO – LEO
|(Abb. gelbe Flugbahn)
|-
|Transferweg 3:
|LMO – Mondoberfläche / Mondoberfläche – LMO
|(Abb. grüne Flugbahn)
|}


Eine der wesentlichen Fragestellungen beim Aufbau einer Infrastruktur ist die nach der Nutzung von [[Raumstation]]en in der Erd- und/oder Mondumlaufbahn zur Unterstützung der Versorgung der Mondkolonie.<ref>{{Internetquelle |autor=M. B. Duke u. a. |hrsg= Lunar and Planetary Institute |url=http://www.lpi.usra.edu/publications/books/lunar_bases/LSBchapter02.pdf#pagemode=bookmarks&page=25 |sprache=englisch |titel= Strategies for a Permanet Lunar Base |datum=1985 |zugriff=2014-04-13 |format=PDF; 3&nbsp;MB}}</ref> Hierbei würde der Transport von der Erdoberfläche zur Raumstation im LEO (oder auch GEO), danach zur Raumstation im LMO und dann vom LMO zur Mondbasis erfolgen, und umgekehrt.
===Die Rückseite===


Bei Betrachtung des [[Apollo 11#Flugverlauf|Flugverlaufs von Apollo&nbsp;11]] wird ersichtlich, dass unnötige Materialtransporte stattfinden, wenn das Apollo-Konzept für die Versorgung einer Mondkolonie angewendet werden würde:
Die Helium-3 Konzentration dürfte hier noch merklich stärker sein als auf der erdzugewandten Seite, denn die Erde schützt diese während des Mondumlaufs immer teilweise vor dem Sonnenwind.
* Die Wiedereintrittskapsel (Kommandomodul) wurde zum Mond und zurücktransportiert (hatte dafür jedoch auch noch andere Funktionen, entsprechend der Bezeichnung).
* Bei jeder Mission wurde eine Mondlandefähre mitgeführt.
* Die Komponenten Kommandomodul, Servicemodul und Mondlandefähre wurden nicht zur Wiederverwendung ausgelegt.
Diese Aspekte waren aufgrund des Ziels des Apollo-Programms nicht von Bedeutung (u.&nbsp;a. verschiedene Landeplätze), müssten aber bei einer Kolonisierung berücksichtigt werden. Durch entsprechende Raumstationen könnten das Transferraumschiff LEO-LMO und die Mondlandefähre zur Wiederverwendung ausgelegt werden, was entsprechende Ressourcen einsparen würde.


== Aufbau ==
Die [[Kommunikation]] mit der Erde ist nur über einen Satelliten am [[Lagrange-Punkt#L2|L2-Lagrange-Punkt]] oder über ein Netz von Sateliten, die den Mond umkreisen, realisierbar.
=== Wohnkomplexe ===

[[Datei:ISS Lunar Outpost Detail.jpg|mini|Entwurf eines Wohnkomplexes, NASA 1990]]
==Aufbau==
Es gibt verschiedenste Vorstellungen, wie man auf dem Mond leben könnte, die sich jedes Mal auf unterschiedliche Kenntnisse und Techniken stützen. Um nur ein kurioses, aber ernsthaftes Beispiel zu nennen: Es gab Ideen darüber, Stationen zu bauen, die auf den Staubseen schwimmen würden. Auch wurde über aufblasbare Komplexe diverser Ausführungen und Größenordnungen nachgedacht. Ebenso wurde der Umbau der Treibstofftanks vorgeschlagen.

===Wohnkomplexe===

Es gibt verschiedenste Vorstellungen, wie man auf dem Mond leben könnte, die sich jedesmal auf die unterschiedliche Kenntnisse und Techniken stützen. Um nur ein kurioses aber ernsthaftes Beispiel zu nennen: es gab Ideen darüber, Stationen zu bauen, die auf den Staubseen schwimmen würden. Auch wurde über aufblasbare Komplexe diverser Ausführungen und Größenordnungen nachgedacht. Ebenso wurde der Umbau der Treibstofftanks vorgeschlagen.

* Besiedlung im Untergrund: Die Kolonie würde hauptsächlich unterirdisch gebaut werden, um [[kosmische Strahlung|kosmischer Strahlung]] und [[Mikrometeorit]]en zu entgehen.

* Natürliche Höhlen: Bis jetzt wurden noch keine lunaren [[Lavaröhre]]n nachgewiesen. Trotzdem ließen sich natürlichen Formationen theoretisch entweder direkt nutzen oder in Komplexe integrieren.


* Besiedlung im Untergrund: Die Kolonie würde hauptsächlich unter der Mondoberfläche gebaut werden, um [[Kosmische Strahlung|kosmischer Strahlung]], [[Mikrometeorit]]en und starken Temperaturschwankungen zu entgehen.
* Natürliche Höhlen: Es wurden inzwischen lunare [[Lavaröhre]]n nachgewiesen.<ref>NASA Science News: [https://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2010/12jul_rabbithole/ ''Down the Lunar Rabbit-hole''] 12. Juli 2010.</ref> Diese natürlichen Formationen ließen sich entweder direkt nutzen oder in Komplexe integrieren.
* Eingraben: Als praktischste Lösung wird der Bau einer Basis an der Oberfläche angesehen, die anschließend unter mehreren Metern Mondstaub begraben wird.
* Eingraben: Als praktischste Lösung wird der Bau einer Basis an der Oberfläche angesehen, die anschließend unter mehreren Metern Mondstaub begraben wird.

* Auf der Oberfläche: Vor der kosmischen Strahlung kann sich die Kolonie mit künstlichen Magnetfeldern schützen.
* Auf der Oberfläche: Vor der kosmischen Strahlung kann sich die Kolonie mit künstlichen Magnetfeldern schützen.
[[Datei:Range of estimated temperature profiles of the Moon's interior.png|mini|Die Temperatur im Inneren des Mondes steigt mit der Tiefe]]


== Energieversorgung ==
===Energie===
Einer der wichtigsten Aspekte jeglicher Aktivität auf dem Mond ist die Versorgung mit Energie. Da es keine nennenswerte Atmosphäre und keine [[fossile Brennstoffe|fossilen Rohstoffe]] auf dem Mond gibt, scheiden die meisten auf Erden genutzten Energieformen aus. Prinzipiell können Energieträger von der Erde geliefert werden, doch wünschenswert ist insbesondere die Nutzung lokal vorhandener Energiequellen.

====Solar====
=== Solar ===
Während in den Polregionen Orte mit ständiger Sonnenbestrahlung liegen, ist sonst auf dem Mond die Sonne nur zeitweise verfügbar. Auf etwa zwei Wochen (336 Stunden) ununterbrochener Sonneneinstrahlung folgen zwei Wochen ununterbrochener Dunkelheit. Da eine entsprechende Energiespeicherung für die Dunkelphase sehr aufwändig und ressourcenintensiv ist, würde den Polregionen wohl der Vorzug gegeben. Denkbar, aber enorm ressourcenintensiv wären Solarzellen an Standorten in verschiedenen Längengraden, welche ein [[Verbundnetz]] bilden, sodass die Stromversorgung zu jeder Zeit von Solarzellen in einer zu jenem Zeitpunkt auf der Tagseite befindlichen Gegend gewährleistet werden kann.

Während in den Polregionen Orte mit ständiger Sonnenbestrahlung liegen, ist sonst auf dem Mond die Sonne nur zeitweise verfügbar. Etwa 336 ununterbrochene Sonnenstunden wechseln sich mit 336 ununterbrochener Dunkelheit ab. Da eine entsprechende Energiespeicherung für die Dunkelphase sehr aufwändig ist, wird den Polregionen wohl der Vorzug gegeben.

Rohmaterialien für die Herstellung von [[Fotovoltaik]]anlagen sind auf dem Mond vorhanden. Auch [[Sonnenwärmekraftwerk]]e sind denkbar.

====Nuklear====

Obwohl das für einen [[Kernfusionsreaktor]] notwendige Helium-3 reichlich auf dem Mond vorhanden ist, ist ein Nutzung unwahrscheinlich, da nach wie vor kein Fusionsreaktor hergestellt worden ist, der mehr Energie freisetzt als er benötigt. Deswegen käme nur die Nutzung eines [[Kernkraftwerk]]s in Frage, da diese Technologie bekannt und technisch umgesetzt ist.

Als Alternative sollte man noch die [[Radioisotopengenerator]]en nennen, die vor allem bei Langzeitmissionen wie Sonden eingesetzt werden, aktuell beispielsweise die Raumsonde [[New Horizons]].

==Transport==

===Zur Oberfläche===

Der Mensch ist bereits mittels Raketen während des Apollo-Projekts zum Mond geflogen, auf ihm gelandet und anschließend wieder zurück geflogen. Objektiv betrachtet ist das allerdings beileibe nicht die effektivste Art der Ankunft, denn es blieben immer Ausrüstungsgegenstände wie [[Rover (Raumfahrt)|Mondrover]] oder Landemodule.

Ein großes Problem bei der Anreise ist es, dass der Mond keine Atmosphäre besitzt und somit kein [[Atmosphärenbremsung|atmosphärisches Bremsen]] möglich ist. Somit bleiben bei derzeitigem Technologiestand nur die Möglichkeiten entweder mitgebrachten Treibstoff zum Abbremsen zu nutzen, oder einen Aufschlag mit 2,32 km/s zu provozieren. Letzteres ist anwendbar, wenn man einen leichten Aufschlagsdämpfer mitführt und die Ausrüstung stoßunempfindlich ist. Bei intelligenter Nutzung würde man für diesen Dämpfer leichte chemische Elemente verwenden, die auf dem Mond rar sind.

Eine zukünftige Alternative wäre die Installation eines [[Weltraumlift]]s.

===Auf der Oberfläche===

Bisher wurden hauptsächlich Rover genutzt, um auf dem Mond zu fahren. Für den Transport von Material und Personen zwischen der Kolonie und den Lagerstätten von Bodenschätzen ist aber ein leistungsfähigeres Transportmittel nötig. Hierfür würde sich eine [[Magnetschwebebahn]] anbieten, da keinerlei Reibung die Geschwindigkeit begrenzen würde und somit wesentlich höhere Reisegeschwindigkeiten als mit vergleichbarer Technologie auf der Erde möglich wären. Ausfallsichere Lebenserhaltungssysteme sind in den Personentransportmitteln notwendig.

===Von der Oberfläche===

Neben dem bereits erwähnten [[Weltraumlift]] ist der Mangel an Atmosphäre Hindernis und Segen zugleich, denn erst dadurch sind [[Massetreiber]] möglich. Diese festen Installationen auf der Oberfläche beschleunigen ein Objekt elektromagnetisch bis jenseits der Fluchtgeschwindigkeit, womit sie den Mondorbit verlassen würden. Je nach Ausrichtung könnte diese Ladung dann an diversen Punkten abgefangen werden oder auf der Erde aufschlagen.

==Wirtschaft==

Um wirklich effizient zu sein, müsste der Ausstoß an Waren und/oder Material den Bedarf überschreiten. Hierfür sind bereits einige Vorrausetzungen gegeben. Wenn man auf dem Mond Bergbau betreibt und die gewonnenen Rohstoffe direkt weiterverarbeitet, ist bereits mindestens eine Äquivalenz zu Erde erreicht. Abhängig von dem produzierten Stoff hätte der Mond vielleicht bereits einen Wettbewerbsvorteil. Fügt man jetzt auch noch die wahrscheinlich geringeren Transportkosten hinzu, besitzt der Mond aus [[Marktwirtschaft|marktwirtschaftlicher]] Sicht einen enormen Vorteil, wenn man als Abnehmer die interplanetare Raumfahrt annimmt.

Neben Metallen wäre eine mögliche wichtige Ressource Helium-3, das vor allem für die Kernfusion benötigt wird und ein auf der Erde seltenes [[Isotop]] ist. Es wurde allerdings noch nicht direkt nachgewiesen, obwohl diverse Theorien eine relativ hohe Konzentration nahe legen.


== Literatur ==
Weiterhin wäre der Mond vor allem ein ideales Forschungs- und Testgebiet. Viele Projekte benötigen eine sterile, luftfreie oder Niedrig-G-Umgebung oder würden von einem dieser Faktoren profitieren. Man könnte problemlos gefährliche Forschungsprojekte umsetzen, beispielsweise im Bereich der [[Nanotechnologie]] oder auch [[Zoologie]]. Die Erfahrungen von der Besiedlung des Mondes würden sich auf zukünftige Kolonisationsprojekte projizieren lassen und wären damit ein weiterer Antrieb. Auch als Abfalllagerungsort für hochgefährliche Materialien würde sich der Mond aufgrund der geringen [[Bevölkerungsdichte]] anbieten. Die Niedrig-G-Umgebung würde eventuell Behinderten zu einem erfüllteren Leben verhelfen, das sie nicht so sehr an die Schwerkraft gebunden wären, von den möglichen medizinischen Vorteilen ganz abgesehen.
* Haym Benaroya: ''Lunar Settlements.'' CRC Press, Boca Raton 2010, ISBN 978-1-4200-8332-3.
* Ruthan Lewis u. a.: ''The Making of a Lunar Outpost - Exploring a Future Case Study.'' In: ''AIP Conf. Proc.'' 2007, Volume 880, S. 703–710. [http://scitation.aip.org/getabs/servlet/GetabsServlet?prog=normal&id=APCPCS000880000001000703000001&idtype=cvips&gifs=yes (Abstract)]
* G. Madhavan Nair u. a.: ''Strategic, technological and ethical aspects of establishing colonies on Moon and Mars.'' In: ''Acta Astronautica.'' Volume 63, Nr. 11–12, Dezember 2008, S. 1337–1342, [[doi:10.1016/j.actaastro.2008.05.012]]
* Peter Eckart (Hrsg.): ''The lunar base handbook - an introduction to lunar base design, development, and operations.'' McGraw-Hill, New York 1999, ISBN 0-07-240171-0.
* R. Wallisfurth: ''Rußlands Weg zum Mond''. Econ-Verlag, Wien/Düsseldorf 1964.
* [[International Academy of Astronautics]] - Position Paper: [http://iaaweb.org/iaa/Studies/lunarbase.pdf The Case for an International Lunar Base], November 1989, (PDF online, abgerufen am 14. Oktober 2010; 3&nbsp;MB)
* ''[http://www.lpi.usra.edu/publications/books/lunar_bases Lunar Bases and Space Activities of the 21st Century].'' Lunar and Planetary Institute, 1985


== Siehe auch ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Colonization of the Moon|Kolonisation des Mondes|3=S}}
* [[Apollo-Projekt]]
* Peter Ray Allison: ''[http://www.bbc.com/future/story/20151218-how-to-survive-the-freezing-lunar-night This is why lunar colonies need to live underground].'' bbc.com, 15.&nbsp;Dezember 2015
* [[Bemannter Mondflug nach Apollo]]
* [[Marskolonisation]]
* [[Venuskolonisation]]
* [[Weltraumlift]]
* [[Titankolonisation]]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:bemannte Raumflüge zu anderen Himmelskörpern]]
<references />


[[Kategorie:Raumfahrt (Mond)|Kolonisation]]
[[en:Colonization of the Moon]]
[[Kategorie:Bemannte Raumfahrt]]
[[eo:Koloniigo de la Luno]]
[[Kategorie:Weltraumkolonisation]]
[[he:מושבת ירח]]
[[ru:Колонизация Луны]]

Aktuelle Version vom 5. Mai 2025, 08:41 Uhr

Zeichnung einer Mondbasis (1978) mit einer Weltraumschleuder als Transportsystem.
Mondbasis: Künstlerische Darstellung (1984)
NASA-Vision einer Mondbasis (1995)

Eine Mondkolonisation ist die Gründung und Entwicklung von Siedlungen auf dem Mond. Neben zahlreichen Programmen zur Erforschung des Mondes gibt es Überlegungen zu einer möglichen Kolonisation, aber keine konkreten Pläne oder Absichten, dort Menschen anzusiedeln.

Mondkolonisation in der Science-Fiction-Literatur

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Seit mehr als einem Jahrhundert machen sich Menschen Gedanken über Reisen zum Mond und die Probleme, die damit verbunden sind.[1] Mit dem Beginn des Raumfahrtzeitalters bzw. dem Bau erster Raketen geriet auch die Möglichkeit der Kolonisation des Mondes in das Blickfeld der Science-Fiction-Autoren und Wissenschaftler. Zu den bekannten SciFi-Autoren zählen Jules Verne, Arthur C. Clarke und zu den Wissenschaftlern Hermann Oberth, Konstantin Ziolkowski uvm.

Mit dem Roman Von der Erde zum Mond (1865) beschrieb Jules Verne, wie eine private Organisation, der fiktive Baltimore Gun Club, ein Verein von Artillerieexperten, eine riesige Kanone als Raumfahrtantrieb verwenden will, um mit einer Kanonenkugel (in Form eines Projektils) eine Mondreise durchzuführen. Der Nachfolgeroman Reise um den Mond (1870) beschreibt dann die Reise zum Mond und die Rückreise zur Erde, wobei nur eine Umrundung des Mondes erfolgte. Während in Jule Vernes Romanen hauptsächlich die Aspekte der Reise eine Rolle spielen, so wurden in den nachfolgenden Romanen und Geschichten schon das Leben auf dem Mond dargestellt. Bei dem Stummfilm Frau im Mond (1929), der eine Expedition zum Mond erzählt, wurde der Regisseur in technischen Aspekten von Oberth beraten. Der Roman von Clarke „Um die Macht auf dem Mond“[2] handelt in einer Zeit, in der der Mond von den Menschen besiedelt wurde. Das Erscheinungsjahr des Romans war 1957, also zu einer Zeit, in der der Weltraum in greifbare Nähe rückte (siehe Sputnik). Ab dieser Zeit, die auch als Beginn des Raumfahrtzeitalters bezeichnet wird, stieg die Zahl der Romane und der wissenschaftlichen Arbeiten zum „Leben auf dem Mond“ deutlich an.

Bislang bestanden und bestehen keine konkreten Pläne für eine Ansiedlung von Menschen auf dem Mond. Dem am nächsten kommt das Konzept Artemis Base Camp der NASA aus dem Jahr 2020. Es sieht mehrmonatige Aufenthalte in einer Station in der Nähe des Mondsüdpols vor. Außerdem soll ein Wohnmobil (habitable mobility platform) dorthin gebracht werden, um bis zu 45-tägige Exkursionen auf der Mondoberfläche zu ermöglichen.[3][4] Mit der Veröffentlichung dieses Konzepts reagierte die NASA auf die Forderung des damaligen US-Vizepräsidenten und Space-Council-Vorsitzenden Mike Pence, eine „permanente Basis“ auf dem Mond zu errichten.[5] Es ist seitdem Teil des Artemis-Mondflugprogramms[6] und soll während dessen zweiter Phase in den 2030er-Jahren realisiert werden.

Für die ersten Mondlandungen des Artemis-Programm soll als Landefähre eine Variante des Raumschiffs Starship von SpaceX verwendet werden. SpaceX möchte dieses System auch dahingehend weiterentwickeln, dass regelmäßig große Nutzlasttransporte zum Mond möglich sind. Der SpaceX-CEO Elon Musk möchte damit der NASA ermöglichen, eine permanent bewohnte Mondbasis einzurichten.[7] Die Entwicklung des Starship-Mondfrachters und eines ähnlichen Systems von Blue Origin wird von der NASA im Rahmen des Artemis-Programms gefördert.[8][9]

Nutzen einer Mondkolonisation

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Ökonomische Aspekte

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Der Raketentechniker Krafft Ehricke bezeichnete die lunare Wirtschaft als „Selenoconomy“.[10] Diese Wirtschaft hätte zum einen das Potential, Güter und Serviceleistungen für den eigenen Standort zu generieren oder diese anderen Standorten anzubieten, wie z. B. den lunaren, den geostationären oder den erdnahen Orbits.[10] Der Standortvorteil des Mondes beruht u. a. auf der geringeren Gravitation, so dass das gleiche Produkt, z. B. Treibstoff, mit einem wesentlich geringeren Energieaufwand als beim Start von der Erde, zu den Verbrauchern, z. B. einer Raumstation, transportiert werden kann. Folgende wirtschaftliche Leistungen könnten angeboten werden:

  • Produkte: Metalle, Mineralien,[11] Treibstoff,[12] Sauerstoff,[13]
  • Serviceleistungen: Errichtung und Wartung verschiedener Teleskopanlagen,[14][15] Rohstoffverteilung (z. B. Treibstoff, Sauerstoff) im erdnahen Raum[16]

Politische Aspekte

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Eine Mondkolonisierung, sogar nur die Errichtung einer Mondbasis, kann heutzutage mit traditioneller Technik nur in internationaler Kooperation stattfinden, da das notwendige Kapital kaum von einer einzelnen Institution oder einem Staat aufgebracht werden kann. Sollte ein einzelner Staat sich trotzdem dieses Ziel setzen, so muss die Regierung den hohen Kapitaleinsatz der Exploration gegenüber den anderen Staatsbereichen (Sicherheit, Sozialsysteme, …) rechtfertigen können, da ein politisches System die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure berücksichtigen muss. Nach Darstellung in dem Buch Lunar Handbook muss die Exploration daher unter den Aspekten der nationalen Sicherheit, des Prestiges, der Außenpolitik, der wissenschaftlichen und ökonomischen Relevanz und des Nutzens gegenüber der Gesellschaft betrachtet werden.[10]

Der Nutzen solch einer internationalen Kooperation kann anhand der Errichtung und des Betriebs der Internationalen Raumstation gesehen werden. Am Ende des Kalten Krieges entschied sich die US-amerikanische Regierung dazu, die bisher geplante nationale Raumstation „Freedom“ in internationaler Kooperation zu errichten. Zum einen hatte dies den Zweck, die Kostenrisiken des Projektes zu minimieren bzw. auf alle Kooperationspartner zu verteilen, zum anderen sollten die außenpolitischen Beziehungen zu den Kooperationspartnern, u. a. Russland, durch solch ein Projekt gestärkt werden. Obwohl die Kostenrisiken durch Aufteilung des Budgets gesenkt werden, steigen die Gesamtkosten durch Installation entsprechender Schnittstellen und den erhöhten Abstimmungsaufwand bei den Kooperationspartnern um ca. 30 % an. Der letzte Aspekt, die Abstimmung der nationalen wirtschaftlichen und politischen Interessen untereinander, sowie die Schaffung eines entsprechenden Ausgleichs ist auf politischer Ebene deshalb einer der bedeutendsten.[10][17]

Darüber hinaus sind noch einige Aspekte des Weltraumrechts ungeklärt, siehe hierzu z. B. den Mondvertrag.

Wissenschaftliche Aspekte

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Ein wissenschaftlicher Nutzen einer Mondbasis oder einer Mondkolonisation kann in den Bereichen der Mondforschung, der Erdbeobachtung, der Erforschung des Universums, aber auch in der Technologieentwicklung zur Weltraumkolonisierung gesehen werden.

Obwohl der Mond, nach der Erde, einer der am besten erforschten Himmelskörper ist, sind einige Fragen noch offen. Neben dem Sachverhalt, dass die Bildung des Erde-Mond-Systems als noch nicht vollständig verstanden betrachtet werden muss, wurden durch neuere Forschungssonden Gebiete auf der Mondoberfläche entdeckt, die sich wesentlich von den Apollo-Landestellen unterscheiden. Darüber hinaus liefert der Mond durch seine Ein-Platten-Tektonik ein Informationsarchiv, mit dessen Hilfe weitere Einsichten in die Planetenentstehung generiert werden können.[18][19]

Analog der Satelliten im Erd- oder Sonnenorbit können wissenschaftliche Geräte zur Erdbeobachtung und Erforschung des Universums auch auf der Mondoberfläche installiert werden. Durch bemannte Basen in der Nähe wäre dann eine Wartung oder Instandsetzung dieser Systeme möglich.

Ein bedeutender wissenschaftlicher Nutzen könnte auch in der Technologieerprobung liegen. Neben den Ähnlichkeiten von Mars und Mond[20] und der Entwicklung von Technologien auf dem Mond, die auch auf einer Marsmission eingesetzt werden könnten, spielt die Frage nach der Errichtung autarker Basen und dem dafür notwendigen Equipment, sowie die Nutzung der Ressourcen vor Ort eine wesentliche Rolle.[21]

Umweltbedingungen

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Magnetfeldstärken auf der Mondoberfläche
Falschfarbendarstellung der Kartierungs-Ergebnisse der Raumsonde Clementine zu der Gesteinsverteilung auf dem Mond.

Man kann die natürlichen und die (zukünftig) durch den Menschen verursachten Umweltbedingungen unterscheiden.

Natürliche Umweltbedingungen

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Der Mond besitzt keine nennenswerte Atmosphäre, nur ein Sechstel der Fallbeschleunigung der Erde an der Oberfläche, gelegentlich lokale Magnetfelder und örtlich unterschiedlich verteilte Ressourcen. Die fehlende Atmosphäre ist u. a. für den Betrieb von Teleskopanlagen auf dem Mond von Vorteil oder für Prozessverfahren, die auf Vakuumtechnik basieren. Die vorhandenen Ressourcen können abgebaut und genutzt werden, wobei der Installationsort der Abbauanlage auf der Mondoberfläche und der Nutzen des jeweils vorhandenen Materials (Mondstaub oder Gesteinsformationen) eine Rolle spielt.

Neben den Bestandteilen des Mondstaubes sind auch dessen Eigenschaften, wie Partikelgröße, spezifisches Gewicht, Porosität, Verdichtbarkeit etc. für die Nutzung vor Ort von Interesse. Diese Eigenschaften bestimmen z. B. das Verhalten des Mondstaubes bei Aushub oder Aufschüttung, im Speziellen ist die maximale Steillage des Hangs zu berücksichtigen (siehe Reibungswinkel). Weiterhin kann auch die Haftung bestimmt werden, die für die Befahrbarkeit (z. B. Auslegung von Mondfahrzeugen) eine Rolle spielt. Die elektrostatischen und magnetischen Eigenschaften geben Auskunft über die Durchlässigkeit von Radiosignalen oder das Verhalten des Mondstaubes. So können Radiosignale Mondstaub bis ca. 10 m durchdringen, so dass ein direkter Kontakt zur Erde nicht erforderlich ist (unterirdische Basen oder Basen mit Deckschichten aus Mondstaub/-gestein). Auf der anderen Seite können die Staubpartikel durch Sonneneinstrahlung auch aufgeladen werden, was zu einem Schwebe- und Migrationsverhalten derselben führt. Diese Partikel können sich dann an Geräten ablagern.[10]

Menschlich verursachte Umweltbedingungen

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Der Mond mit seiner Entstehungsgeschichte kann als eine Art „Archiv der Entstehung des Sonnensystems“ gesehen werden. Die Mondkruste bildete sich in der frühen Phase der Entstehung und veränderte sich, aufgrund fehlender vulkanischer Aktivitäten, lediglich durch Asteroideneinschläge. Weiterhin führten Meteoriteneinschläge zur Bildung des Mondstaubes, so dass dieser deren Materialien beinhaltet. Durch entsprechende Abbauaktivitäten könnten solche „Archive“ zerstört werden. Darüber hinaus könnten Kolonien durch ihre Aktivitäten Mondstaub aufwirbeln, der sich dann an Geräten und Teleskopanlagen in unmittelbarer Nähe ablagern würde. Funkverbindungen der Basis mit dem Missionskontrollzentrum könnten ein Hintergrundsignal erzeugen, das für den Betrieb einer Radioteleskopanlage ungünstig sein könnte.[10]

Zukünftige durch den Menschen verursachte Aktivitäten könnten entsprechende Auswirkungen auf die Umweltbedingungen zur Folge haben und müssen bei den Planungen entsprechend berücksichtigt werden.

Logistische Infrastruktur

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Flugbahn der GRAIL-Mission zum Mond wurde aufgrund des geringen Treibstoffbedarfs bestimmt.
Erde-Mond System
Mögliche Flugbahn zum Mond

Zu Beginn der Planungen einer Mondmission, als Bestandteil einer Mondkolonisation, sind die nachfolgenden Grundsatzentscheidungen zu treffen, die das Missionsprofil festlegen:

  • Gemeinsamer oder getrennter Nutzlast- und Personentransport
  • Standorte von Basen auf dem Mond
  • Etablierung einer logistischen Infrastruktur

Ein Vergleich des Apollo-Programms mit dem Constellation-Programm verdeutlicht die unterschiedlichen Transportkonzepte. Während beim Apollo-Programm die Nutzlast gemeinsam mit der Mannschaft in den Weltraum transportiert wurde (Saturn V), sollte der Transport beim Constellation-Programm mit unterschiedlichen Trägersystemen (Ares I, Ares V) erfolgen. Hintergrund sind erhöhte Anforderungen bei der bemannten Raumfahrt (Gefährdung von Personen) im Gegensatz zur unbemannten Raumfahrt (Gefährdung von Material). Darüber hinaus ermöglicht eine Trennung auch andere Flugprofile für den Gütertransport als für den Personentransport, da die Dauer des Transfers für Material im Gegensatz zu Personen von untergeordneter Bedeutung ist (siehe z. B. Flugbahn der GRAIL Mission). Eine ähnliche Trennung existiert auch bei der Versorgung der ISS.

Verschiedene mögliche Kolonisationsorte

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Die Auswahl eines oder mehrerer Kolonisationsorte hängt von dem Ziel der Mission bzw. Kolonisationsstrategie ab. Nachfolgend werden drei wesentliche Regionen, die besondere Eigenschaften besitzen, kurz dargestellt.[22]

Die Polregionen besitzen Punkte, die fast ständigem Lichteinfall ausgesetzt sind („Berge des ewigen Lichts“). Somit wäre die Sonne als Energiequelle nutzbar. Bei einem Verbund mehrerer Solarparks wäre eine ständige Energieversorgung gewährleistet. Mittels eines Verteilernetzes ließen sich so auch Stützpunkte betreiben, die nicht ständigem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Ein interessanter Kandidat könnte der Shackleton-Krater sein. Darüber hinaus liegen die Täler der Bergketten stetig im Schatten. Untersuchungen zeigten, dass dort Wassereis vorhanden ist, das für eine Kolonie genutzt werden könnte (als Trinkwasser, Gewinnung von Sauerstoff für Atemluft, bzw. flüssigem Sauerstoff/Wasserstoff als Raketentreibladung).

Die Äquatorialregionen besitzen aufgrund des steileren Einfallswinkels des Sonnenwindes eine höhere Konzentration an Helium-3 und sind leichter erreichbar, da für Start und Landung keine polare Umlaufbahn erforderlich ist, sondern ein LMO (Low Moon Orbit) verwendet werden kann. Ein interessanter Standort könnte das Gebiet Reiner Gamma sein, das ein nennenswertes magnetisches Feld besitzt, um den Sonnenwind abzulenken.

Die Rückseite des Mondes bietet zum einen eine Abschirmung gegen Radiosignale von der Erde, so dass der Betrieb von Radioteleskopanlagen unter optimalen Bedingungen erfolgen könnte, und zum anderen dürfte die Helium-3-Konzentration hier noch merklich stärker sein als auf der erdzugewandten Seite, die vom Erdmagnetfeld bei dessen Monddurchlauf vor dem Sonnenwind geschützt wird. Die Kommunikation mit der Erde wäre jedoch nur über einen Satelliten am L2-Lagrange-Punkt oder über eine Satellitenkonstellation für Kommunikationszwecke realisierbar.

Transferphasen einer Mondmission

Bausteine einer Infrastruktur

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Die Transportvorgänge zwischen Erde und Mond können wie folgt zusammengefasst werden:

Transferweg 1: Erdoberfläche – LEO (Low Earth Orbit) / LEO – Erdoberfläche (Abb. rote Flugbahn)
Transferweg 2: LEO – LMO (Low Moon Orbit) / LMO – LEO (Abb. gelbe Flugbahn)
Transferweg 3: LMO – Mondoberfläche / Mondoberfläche – LMO (Abb. grüne Flugbahn)

Eine der wesentlichen Fragestellungen beim Aufbau einer Infrastruktur ist die nach der Nutzung von Raumstationen in der Erd- und/oder Mondumlaufbahn zur Unterstützung der Versorgung der Mondkolonie.[23] Hierbei würde der Transport von der Erdoberfläche zur Raumstation im LEO (oder auch GEO), danach zur Raumstation im LMO und dann vom LMO zur Mondbasis erfolgen, und umgekehrt.

Bei Betrachtung des Flugverlaufs von Apollo 11 wird ersichtlich, dass unnötige Materialtransporte stattfinden, wenn das Apollo-Konzept für die Versorgung einer Mondkolonie angewendet werden würde:

  • Die Wiedereintrittskapsel (Kommandomodul) wurde zum Mond und zurücktransportiert (hatte dafür jedoch auch noch andere Funktionen, entsprechend der Bezeichnung).
  • Bei jeder Mission wurde eine Mondlandefähre mitgeführt.
  • Die Komponenten Kommandomodul, Servicemodul und Mondlandefähre wurden nicht zur Wiederverwendung ausgelegt.

Diese Aspekte waren aufgrund des Ziels des Apollo-Programms nicht von Bedeutung (u. a. verschiedene Landeplätze), müssten aber bei einer Kolonisierung berücksichtigt werden. Durch entsprechende Raumstationen könnten das Transferraumschiff LEO-LMO und die Mondlandefähre zur Wiederverwendung ausgelegt werden, was entsprechende Ressourcen einsparen würde.

Entwurf eines Wohnkomplexes, NASA 1990

Es gibt verschiedenste Vorstellungen, wie man auf dem Mond leben könnte, die sich jedes Mal auf unterschiedliche Kenntnisse und Techniken stützen. Um nur ein kurioses, aber ernsthaftes Beispiel zu nennen: Es gab Ideen darüber, Stationen zu bauen, die auf den Staubseen schwimmen würden. Auch wurde über aufblasbare Komplexe diverser Ausführungen und Größenordnungen nachgedacht. Ebenso wurde der Umbau der Treibstofftanks vorgeschlagen.

  • Besiedlung im Untergrund: Die Kolonie würde hauptsächlich unter der Mondoberfläche gebaut werden, um kosmischer Strahlung, Mikrometeoriten und starken Temperaturschwankungen zu entgehen.
  • Natürliche Höhlen: Es wurden inzwischen lunare Lavaröhren nachgewiesen.[24] Diese natürlichen Formationen ließen sich entweder direkt nutzen oder in Komplexe integrieren.
  • Eingraben: Als praktischste Lösung wird der Bau einer Basis an der Oberfläche angesehen, die anschließend unter mehreren Metern Mondstaub begraben wird.
  • Auf der Oberfläche: Vor der kosmischen Strahlung kann sich die Kolonie mit künstlichen Magnetfeldern schützen.
Die Temperatur im Inneren des Mondes steigt mit der Tiefe

Energieversorgung

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Einer der wichtigsten Aspekte jeglicher Aktivität auf dem Mond ist die Versorgung mit Energie. Da es keine nennenswerte Atmosphäre und keine fossilen Rohstoffe auf dem Mond gibt, scheiden die meisten auf Erden genutzten Energieformen aus. Prinzipiell können Energieträger von der Erde geliefert werden, doch wünschenswert ist insbesondere die Nutzung lokal vorhandener Energiequellen.

Während in den Polregionen Orte mit ständiger Sonnenbestrahlung liegen, ist sonst auf dem Mond die Sonne nur zeitweise verfügbar. Auf etwa zwei Wochen (336 Stunden) ununterbrochener Sonneneinstrahlung folgen zwei Wochen ununterbrochener Dunkelheit. Da eine entsprechende Energiespeicherung für die Dunkelphase sehr aufwändig und ressourcenintensiv ist, würde den Polregionen wohl der Vorzug gegeben. Denkbar, aber enorm ressourcenintensiv wären Solarzellen an Standorten in verschiedenen Längengraden, welche ein Verbundnetz bilden, sodass die Stromversorgung zu jeder Zeit von Solarzellen in einer zu jenem Zeitpunkt auf der Tagseite befindlichen Gegend gewährleistet werden kann.

Commons: Kolonisation des Mondes – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Paul D. Spudis: The Value of the Moon: How to Explore, Live, and Prosper in Space Using the Moon's Resources. Smithsonian, washington D.C. 2016, ISBN 978-1-58834-503-5.
  2. Um die Macht auf dem Mond. www.sf-leihbuch.de, abgerufen am 30. November 2013.
  3. NASA Outlines Lunar Surface Sustainability Concept. NASA-Pressemeldung vom 2. April 2020.
  4. NASA’s Plan for Sustained Lunar Exploration and Development (PDF, 1 MB). NASA, 2019.
  5. Remarks by Vice President Pence at the Fifth Meeting of the National Space Council | Huntsville, AL in trumpwhitehouse.archives.gov, 26. März 2019.
  6. NASA Artemis, abgerufen am 10. Januar 2024.
  7. Twitter-Nachricht von SpaceX mit Video, ab Minute 57:11, 12. Januar 2024.
  8. Blue Origin and SpaceX start work on cargo versions of crewed lunar landers. Spacenews, 21. Januar 2024.
  9. Blue Origin and SpaceX start work on cargo versions of crewed lunar landers. Spacenews, 21. Januar 2024.
  10. a b c d e f Peter Eckart, Buzz Aldrin u. a.: The Lunar Base Handbook - An Introduction to Lunar Base Design and Operations. 2. Auflage. McGraw-Hill Companies, 2006, ISBN 0-07-329444-6.
  11. Michael Odenwald: Yutu entdeckt: Nasa-Sonde filmt Chinas Jadehasen auf dem Mond. Focus Online, 5. Januar 2014, abgerufen am 23. Februar 2014.
  12. Mining and Manufacturing on the Moon. International Space School Educational Trust (ISSET), archiviert vom Original am 20. Februar 2014; abgerufen am 23. Februar 2014 (englisch).
  13. Lunar Oxygen Production or MoonROx Challenge. NASA, 2009, abgerufen am 23. Februar 2014.
  14. Harald Zaun: Dark Side of the Moon. heise.de, 12. Januar 2002, abgerufen am 23. Februar 2014.
  15. Space Solar Power Workshop: Lunar In –Situ Resource Advantages. (PDF; 50 kB) Georgia Institute of Technology, abgerufen am 21. Dezember 2013 (englisch).
  16. David V. Smitherman, Jr.: Pathways to Colonization. (PDF; 2,5 MB) NASA, 2002, abgerufen am 21. Dezember 2013 (englisch).
  17. Die Internationale Raumstation. (PDF; 2 MB) DLR, Juni 1998, abgerufen am 23. Februar 2014 (englisch).
  18. Urs Mall: SMART-1 - Europas Mission zum Mond. Max-Planck-Gesellschaft, 2004, abgerufen am 23. Februar 2014.
  19. The Case for an International Lunar Base. (3,4 MB) International Academy of Astronautics, November 1989, abgerufen am 23. Februar 2014 (englisch).
  20. Trudy E. Bell, Tony Phillips: Why colonize the Moon before going to Mars? Phys.org, 21. März 2005, abgerufen am 23. Februar 2014 (englisch).
  21. NASA In-Situ Resource Utilization (ISRU) - Development & Incorporation Plans (Präsentation). (PDF; 5 MB) NASA, November 2007, abgerufen am 21. Dezember 2013 (englisch).
  22. W. A. Ambrose u. a.: Abstract - Optimal Locations for Lunar Settlements and Industrial Facilities. (PDF; 20 MB) AAPG Datapages, 2013, abgerufen am 13. April 2014 (englisch).
  23. M. B. Duke u. a.: Strategies for a Permanet Lunar Base. (PDF; 3 MB) Lunar and Planetary Institute, 1985, abgerufen am 13. April 2014 (englisch).
  24. NASA Science News: Down the Lunar Rabbit-hole 12. Juli 2010.