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„Kurzhaarcollie“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Hunderasse
{| {{prettytable-R}} width="320"
| Rassenname = Kurzhaarcollie<br />(Smooth Collie)
!style="background:LightSkyBlue" colspan="2" align="center" | Collie
| Bild1 = Smooth Collie 600.jpg
|-
| Bildtext1 = Kurzhaarcollie
!colspan="2" align="center"|
| FCI-Nummer = 296
[[Bild:Rough Collie 600.jpg|thumb|center|Collie Langhaar]]
| FCI-Gruppe = 1
[[Bild:Collie_kurzhaar.jpg|thumb|center|Collie Kurzhaar]]
| FCI-Sektion = 1
|-
| Arbeitsprüfung = ohne
!style="background:LightSkyBlue" colspan="2" align="center"|[[FCI]] - Standard Nr.156 und 296
| Herdengebrauchshund = 1
|-
| Ursprungsland = [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]
|Patronat
| Widerristhöhe = Rüde 56–61 cm<br />Hündin 51–56 cm
|[[Großbritannien]]
| Kontinent = eu
|-
| Gewicht = Rüde 20,5–29,5&nbsp;kg<br />Hündin 18–25&nbsp;kg
|Klassifikation FCI
| Zuchtstandards = FCI, [https://www.thekennelclub.org.uk/search/breeds-a-to-z/breeds/pastoral/collie-smooth/ KC]
|
| NoCat =
* Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
}}
* Sektion 1: Schäferhunde
|-
|Rassenamen laut FCI
|
* Collie Rough (156) (Langhaariger Schottischer Schäferhund)
* Collie Smooth (296) (Kurzhaariger Schottischer Schäferhund)
|-
|Widerristhöhe
|Rüde 56-61cm, Hündin 51-56cm
|-
|Gewicht
|bis 25 kg
|-
!style="background:LightSkyBlue" colspan="2" align="center"|[[Liste der Hunderassen]]
|}


Der '''Kurzhaarcollie''' ([[Englische Sprache|en]]. ''Smooth Collie'' oder ''Collie Smooth'') ist eine von der [[Fédération Cynologique Internationale|FCI]] anerkannte britische [[Hunderasse]] ([[Hunderassen in der Systematik der FCI|FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 296]]).
Unter '''Collie''' führt der [[FCI]] (Nr.156 und 296, Gr.1, Sek.1) zwei anerkannte britische [[Hunderasse]]n.


==Herkunft und Geschichtliches==
== Herkunft und Geschichtliches ==
Ähnliche Hunde existiert nachweislich schon seit dem 13. Jahrhundert und wurde vorwiegend als [[Hütehund]] der [[Schäfer]] in den schottischen Hochmooren genutzt. Es gibt viele Varianten über die Namensherkunft, nach einer stammt Collie von den Schafen. Mit schwarzen Köpfen und Beinen, diese werden Colleys genannt; ihre Hütehunde waren die Colley Dogs, ein Name, der sich später in Collie abwandelte. Durch die Insellage wurde er jahrhundertelang isoliert von Schafzüchtern gehalten, die besonderen Wert auf bestimmte Zeichnungen legten, um den Hund im Hochmoor und den Highlands leichter auszumachen. So entwickelte sich seine Zeichnung zu einem rassetypischen Merkmal.
Der schottische Schäferhund existiert schon seit dem 13. Jahrhundert in England und wurde bis ins 18. Jahrhundert zum Schafehüten verwendet. Mitte des 19. Jahrhunderts (1840 Gründung des "Collie Club"s) wurde er u.&nbsp;a. Stammvater des Australischen Cattle Dog. Um dem Collie ein edleres Aussehen zu verleihen, damit er nicht mehr wie ein ganz normaler Bauern-Hütehund aussieht, hat man u.&nbsp;a. Barsois und angeblich auch Setter eingezüchtet. Dem Barsoi hat er seine lange Schnauze zu verdanken. Dieses Zuchtmerkmal wurde eine Zeit so sehr forciert, dass das Colliegesicht eher dem Barsoi glich. Durch den extrem schmalen Kopf wurde ihm eine mindere Intelligenz zugesprochen. Dieses Extrem hat sich mit der Zeit zum Glück wieder nivelliert. Nachdem Königin Victoria ihn als Gefährten wählte, und spätestens mit [[Lassie]] aus der gleichnamigen Fernsehserie, stieg er zu einer der beliebtesten [[Haushund]]erassen auf. Seinen Namen verdankt er einer englischen Schafsrasse.


[[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Königin Victoria]] lernte den Collie durch ihre Aufenthalte im schottischen [[Balmoral Castle|Balmoral]] kennen und lieben und wurde fortan ein Förderer dieser Rasse, die sie gern und großzügig auch an Diplomaten und Königshäuser in ganz Europa verschenkte. Berühmt wurde ihre schwarze Colliehündin Gypsy, die 1868 im Park von [[Schloss Windsor]] beerdigt wurde. Diese Tradition führte auch [[Elizabeth Bowes-Lyon|Königin Elizabeth]], weiter fort.
== Beschreibung ==
Der Collie ist ein eleganter bis 61&nbsp;cm großer und bis 25&nbsp;kg schwerer [[Begleithund]]. Er gilt auch heute noch als vornehmer, um nicht zu sagen adliger Luxushund. Aber er ist auch ein ausgezeichneter Wächter für Tierherden, wie Schafe und ein guter Spielkamerad für Kinder. Dieser geschmeidige und aktive Hund hat dichtes Fell, das Deckhaar ist lang und straff mit pelzigem Unterhaar. Bekannt ist auch, dass Collies im ehemaligem Ostblock und der DDR eher dem amerikanischen Typ, der etwas größer und massiger ist, entsprachen. Dies hat sich mit der Wende allerdings schnell gewandelt, da den Züchtern nun ein neuer Genpool zugänglich war. Mittlerweile hat sich die osteuropäische Zucht mehr für den modernen Collie entschieden.


1840 erfolgte in England die Gründung des „Collie Club“ durch herrschaftliche Liebhaber, die ihrerseits 1858 die Anerkennung als Rasse durchsetzten. Der Collie trat 1861 erstmals auf der [[Birmingham]] [[Hundeausstellung|Dog Show]] in Erscheinung. Von einem gewissen Herrn Siviter wurde ein Collie namens „Jeho“ ausgestellt. Er ging in der Klasse „Sheepdogs of all Varieties“ an den Start.
==Farbschläge==

Den Collie gibt es weltweit in drei Farbschlägen: zobel-weiß(sable-white), tricolor (überwiegend schwarz-weiß mit tan) und blue-merle. Die sable-Variante variiert zwischen einem hellen Goldton und einem tiefdunklen Mahagoni, deshalb spricht man auch vom dark-sable. Seit der Collie ein "Rassehund ist" gibt es die schwarz-weiße Varietät (wie beim Border-Collie) nicht mehr.
1871 tritt erstmals ein Collie namens „Old Cocki“ in Erscheinung, der als [[Stammvater]] aller modernen Collies gilt. Da er einen massiven, etwas plump wirkenden Körperbau, einen breiten Oberschädel, ein kurz gedrungenes Erscheinungsbild hatte, entsprach er natürlich nicht dem heutigen Rassestandard. In der vierten Generation wurde mit „Metchley Wonder“ jener Collie-Typ gezüchtet, der den heutigen Standard definierte. 1881 wurde der erste [[Rassestandard]] festgelegt.
eine Sonderform ist der Weiße Collie, der bei der ursprünglichen Rassebeschreibung einfach "vergessen" wurde, also FCI-rein nicht gezüchtet wird. Der weiße Collie hat den typisch gezeichneten Colliekopf mit rotem, schwarzem, blue-merle oder sable-merle Kopf und wird erst hinter der typischen Halskrause überwiegend weiß. Flecken sind dabei durchaus möglich. Der weiße Collie wird bisher nur in Amerika und Belgien anerkannt, aber es gibt ihn durchaus auch in Deutschland, z.&nbsp;B. im NRV e.&nbsp;V. Auch von [[Viktoria (Vereinigtes Königreich)|Queen Viktoria]] ist bekannt, dass sie weiße Collies gehalten hat.

Mit der Besiedelung [[Australien]]s und [[Amerika]]s kamen Collies im 19. Jahrhundert auch in die Neue Welt, wobei man es hier weniger genau mit dem Rassestandard nahm. Die isolierte Lage einiger Farmen förderte dabei auch Farbschläge, die der Britische Collie Club bereits als unerwünscht einstufte. So gründeten die Amerikaner ihren eigenen Collieclub, der u.&nbsp;a. den weißen und schwarzen Collie kannte. In Australien wurde er u.&nbsp;a. Stammvater des [[Australian Cattle Dog|Australischen Cattle Dog]] sowie des [[Australian Kelpie|Kelpie]].

== Beschreibung ==
Der Kurzhaarcollie hat hartes, dichtes und kurzes Haar und ähnelt auf den ersten Blick mehr einem [[Laufhund|Lauf-]] oder [[Windhund]]. Er ist im Allgemeinen robuster und circa 5 bis 8&nbsp;kg schwerer als sein [[Langhaarcollie|langhaariger]] Bruder und wurde auch später als eigenständige Rasse wahrgenommen. Er ist in der Öffentlichkeit nur selten anzutreffen und ist durchaus als Arbeitshund zu sehen, der entsprechende Beschäftigung braucht.


== Farbschläge ==
Der Blue Merle ist ein graumelierter Collie. Er ist ein Tricolor-Collie mit einer Aufhellung, die durch das Merle-Gen bewirkt wird. Das Merle-Gen darf nur von einem Elterntier vererbt werden, da es sonst zu sogenannten "Weißtigern" kommt, die vorwiegend weiß, aber auch oftmals schwer behindert und keinesfalls mit dem normalen weißen Collie zu verwechseln sind. Da das Merle-Gen in Zobel-Farbenen Collies im erwachsenen Zustand häufig nicht mehr erkennbar ist, besteht bei "Sable-Merle"-Collies immer die Gefahr, dass versehentlich 2 Elterntiere mit Merle-Gen verpaart werden, was wiederum zu Weißtigern führt. Deshalb ist die "Sable-Merle"-Farbe im Club für Britische Hütehunde (VDH) verboten. Bei ehrlicher Angabe dieser Farbe in den Papieren besteht dieses Problem natürlich nicht. Natürlich ist da die Sachkenntnis der Züchter gefragt.
Den Collie gibt es weltweit in drei [[Fellfarben der Hunde|Farbschlägen]]: zobel-weiß (sable-white), tricolor (überwiegend schwarz-weiß mit tan) und blue-[[Merle-Faktor|merle]].


Die sable-Variante variiert zwischen einem hellen Goldton und einem tiefdunklen Mahagoni, deshalb spricht man auch vom dark-sable. Eine Sonderform ist der Weiße Collie, der bisher nur im amerikanischen Standard anerkannt wird.
==Häufiger Gendefekt==


Der Blue-Merle ist ein graumelierter Collie. Er ist ein Tricolor-Collie mit einer Aufhellung, die durch das Merle-Gen bewirkt wird. Das Merle-[[Allel]] darf nur von einem Elterntier vererbt werden, da es sonst zu Schädigungen an Augen und im Innenohr kommt (Taubheit und Blindheit). Da das Merle-Gen in zobelfarbenen Collies im erwachsenen Zustand häufig nicht mehr erkennbar ist, besteht bei „Sable-Merle“-Collies immer die Gefahr, dass versehentlich zwei Elterntiere mit Merle-Gen verpaart werden. Deshalb ist die „Sable-Merle“-Farbe im Club für Britische Hütehunde ([[Verband für das Deutsche Hundewesen|VDH]]) verboten.
Seit Anfang der 80er Jahre ist bekannt, dass Collies auf bestimmte Medikamente empfindlich reagieren, ja, sogar an ihnen sterben können. In Anlehnung an eines der für den Collie möglicherweise tödlichen Medikamente wurde damals der Begriff „[[Ivermectin]]-empfindlicher Collie" geprägt. Beschrieben wurden Reaktionen von Bewegungsstörungen, Erbrechen und Koma bis hin zum Tod einzelner Tiere. Dabei fiel aber auch auf, dass andere Tiere der selben Rasse keinerlei Beeinträchtigungen zeigten. Im äußeren Erscheinungsbild konnten keine Unterschiede zwischen gefährdeten und ungefährdeten Tieren festgestellt werden.


Der weiße Collie hat den typisch gezeichneten Colliekopf mit sable, tricolor, blue-merle oder sable-merle Kopf und wird erst hinter der typischen Halskrause überwiegend weiß. Flecken sind dabei durchaus möglich. Idealerweise beträgt der Weißanteil 80 %, Abweichungen sind aber die Regel. Der Club für Amerikanische Collies hat den amerikanischen Zuchtstandard übernommen und züchtet in Deutschland Collies im Amerikanischen Typ in fünf anerkannten Farbvarianten, auch in Weiß und Sable-Merle.
Intensive Forschungen der letzten 20 Jahre und vor allem die moderne Biotechnologie brachten den Beweis, dass der '''[[MDR1-Defekt]]''' Ursache dieser Empfindlichkeit und Ivermectin nur ein gefährlicher Wirkstoff von vielen ist. Auch für andere Hunde oder Menschen harmlose Mittel, wie Durchfallmittel, Antibiotika oder Herzmittel, können, je nach Wirkstoff, die beschriebenen Nebenwirkungen hervorrufen.


Der Schwarzen Collie, der über fast keine Abzeichen verfügte, bei dem jedoch ein schmaler weißer Kragen, weiße Beine und eine weiße Rutenspitze erwünscht waren, ist heute in keinem Standard beschrieben und wird seit Jahrzehnten nicht mehr gezüchtet oder ausgestellt.
Von allen Hunderassen, bei denen dieser Defekt auftaucht, sind die Collies am stärksten betroffen: 76&nbsp;% besitzen mindestens ein defektes Gen. Das ergab eine Studie der Uni Gießen, die auch einen Bluttest auf den Defekt anbietet.
<gallery>
Smooth Collie 600.jpg|blue merle
SmoothCollie Sable.jpg|zobel-weiß
SmoothCollie TriColour.jpg|tricolour
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== Rassespezifische Erkrankungen ==
[http://www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt.html Vetmed - Uni Giessen]
Seit Anfang der 80er Jahre ist bekannt, dass Collies auf bestimmte Medikamente empfindlicher reagieren als andere Hunde und sogar an ihnen sterben können. In Anlehnung an eines der für den Collie möglicherweise tödlichen Medikamente wurde damals der Begriff „[[Ivermectin]]-empfindlicher Collie“ geprägt. Beschrieben wurden Reaktionen von [[Ataxie|Bewegungsstörungen]], [[Erbrechen]] und [[Koma]] bis hin zum [[Tod]] einzelner Tiere. Dabei fiel aber auch auf, dass andere Tiere derselben Rasse keinerlei Beeinträchtigungen zeigten. Im äußeren Erscheinungsbild konnten keine Unterschiede zwischen gefährdeten und ungefährdeten Tieren festgestellt werden.


[[Molekulargenetik|Molekulargenetische]] Forschungen der letzten zwanzig Jahre zeigten, dass der [[MDR1-Defekt]] Ursache dieser Empfindlichkeit ist, die sich nicht nur auf Ivermectin beschränkt. Auch für andere Hunde oder Menschen harmlose Wirkstoffe können die beschriebenen Nebenwirkungen hervorrufen. Von allen Hunderassen, bei denen dieser Defekt auftaucht, sind die Collies am stärksten betroffen: 76 % besitzen mindestens ein defektes Allel.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt.html |wayback=20051025143246 |text=Vetmed - Uni Giessen |archiv-bot=2019-04-24 10:12:51 InternetArchiveBot }}</ref> Ein Gentest ist verfügbar.
= Smooth Collie =


Collies zeigen darüber hinaus ein gehäuftes Auftreten der [[Dermatomyositis#Dermatomyositis bei Hunden|Dermatomyositis]], einer genetisch bedingten Haut-Muskel-Erkrankung bei Junghunden. Die [[Collie Eye Anomaly]] ist nach ihrem Vorkommen bei der Rasse benannt.
Der '''Kurzhaarige Collie''' (engl. '''Smooth'''), hat hartes, dichtes und kurzes Haar und ähnelt auf den ersten Blick einem Laufhund oder Windhund. Der [[ FCI ]] führt ihn als eigene Rasse unter der Nummer 296. Er ist in der Öffentlichkeit sehr selten anzutreffen. Da er nie Modehund war dürfte es um seine Gesundheit besser bestellt sein, jenseits aller "Modetorheiten".


== Weblinks ==
== Siehe auch ==


[[Langhaarcollie]]
*[http://izebug.syr.edu/~gsbisco/ftree.htm Genetischer Stammbaum des Collies]
* [http://www.amerikanischer-collie.de/ Informationsportal rund um amerikanische Collies in Deutschland]


== Quellen und weiterführende Links ==
[[Hunde]], [[Haushund]]
=== Einzelnachweise ===
<references />


=== Weblinks ===
[[Kategorie:Hunderasse]]
{{Commonscat|Smooth Collie|audio=0|video=0}}
* {{FCI-Link|Nr=296|Rasse= Collie Smooth (Kurzhaariger Schottischer Schäferhund)}}
* [http://www.deutschercollieclub-ev.de/ Deutscher Collie Club] – Zuchtverband im VDH/FCI mit Informationen zum Collie, über Ausstellungen und Züchter
* [https://www.cfbrh.de/ Club für britische Hütehunde] – Zuchtverband im VDH/FCI mit Informationen zum Collie und verwandte Rassen, über Ausstellungen und Züchter


<!--- de:Collie --->


[[Kategorie:Herding Group (AKC)]]
[[en:Collie]]
[[Kategorie:Pastoral Group (KC)]]
[[eo:Skota ŝafhundo]]
[[fi:Skotlanninpaimenkoira]]
[[fr:Colley]]
[[he:קולי]]
[[nl:Schotse herdershond]]
[[sv:Collie]]

Aktuelle Version vom 23. November 2024, 05:05 Uhr

Kurzhaarcollie
(Smooth Collie)
Kurzhaarcollie
Kurzhaarcollie
FCI-Standard Nr. 296
Ursprung:

Großbritannien

Widerristhöhe:

Rüde 56–61 cm
Hündin 51–56 cm

Gewicht:

Rüde 20,5–29,5 kg
Hündin 18–25 kg

Zuchtstandards:

FCI, KC

Liste der Haushunde

Der Kurzhaarcollie (en. Smooth Collie oder Collie Smooth) ist eine von der FCI anerkannte britische Hunderasse (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 296).

Herkunft und Geschichtliches

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Ähnliche Hunde existiert nachweislich schon seit dem 13. Jahrhundert und wurde vorwiegend als Hütehund der Schäfer in den schottischen Hochmooren genutzt. Es gibt viele Varianten über die Namensherkunft, nach einer stammt Collie von den Schafen. Mit schwarzen Köpfen und Beinen, diese werden Colleys genannt; ihre Hütehunde waren die Colley Dogs, ein Name, der sich später in Collie abwandelte. Durch die Insellage wurde er jahrhundertelang isoliert von Schafzüchtern gehalten, die besonderen Wert auf bestimmte Zeichnungen legten, um den Hund im Hochmoor und den Highlands leichter auszumachen. So entwickelte sich seine Zeichnung zu einem rassetypischen Merkmal.

Königin Victoria lernte den Collie durch ihre Aufenthalte im schottischen Balmoral kennen und lieben und wurde fortan ein Förderer dieser Rasse, die sie gern und großzügig auch an Diplomaten und Königshäuser in ganz Europa verschenkte. Berühmt wurde ihre schwarze Colliehündin Gypsy, die 1868 im Park von Schloss Windsor beerdigt wurde. Diese Tradition führte auch Königin Elizabeth, weiter fort.

1840 erfolgte in England die Gründung des „Collie Club“ durch herrschaftliche Liebhaber, die ihrerseits 1858 die Anerkennung als Rasse durchsetzten. Der Collie trat 1861 erstmals auf der Birmingham Dog Show in Erscheinung. Von einem gewissen Herrn Siviter wurde ein Collie namens „Jeho“ ausgestellt. Er ging in der Klasse „Sheepdogs of all Varieties“ an den Start.

1871 tritt erstmals ein Collie namens „Old Cocki“ in Erscheinung, der als Stammvater aller modernen Collies gilt. Da er einen massiven, etwas plump wirkenden Körperbau, einen breiten Oberschädel, ein kurz gedrungenes Erscheinungsbild hatte, entsprach er natürlich nicht dem heutigen Rassestandard. In der vierten Generation wurde mit „Metchley Wonder“ jener Collie-Typ gezüchtet, der den heutigen Standard definierte. 1881 wurde der erste Rassestandard festgelegt.

Mit der Besiedelung Australiens und Amerikas kamen Collies im 19. Jahrhundert auch in die Neue Welt, wobei man es hier weniger genau mit dem Rassestandard nahm. Die isolierte Lage einiger Farmen förderte dabei auch Farbschläge, die der Britische Collie Club bereits als unerwünscht einstufte. So gründeten die Amerikaner ihren eigenen Collieclub, der u. a. den weißen und schwarzen Collie kannte. In Australien wurde er u. a. Stammvater des Australischen Cattle Dog sowie des Kelpie.

Der Kurzhaarcollie hat hartes, dichtes und kurzes Haar und ähnelt auf den ersten Blick mehr einem Lauf- oder Windhund. Er ist im Allgemeinen robuster und circa 5 bis 8 kg schwerer als sein langhaariger Bruder und wurde auch später als eigenständige Rasse wahrgenommen. Er ist in der Öffentlichkeit nur selten anzutreffen und ist durchaus als Arbeitshund zu sehen, der entsprechende Beschäftigung braucht.

Den Collie gibt es weltweit in drei Farbschlägen: zobel-weiß (sable-white), tricolor (überwiegend schwarz-weiß mit tan) und blue-merle.

Die sable-Variante variiert zwischen einem hellen Goldton und einem tiefdunklen Mahagoni, deshalb spricht man auch vom dark-sable. Eine Sonderform ist der Weiße Collie, der bisher nur im amerikanischen Standard anerkannt wird.

Der Blue-Merle ist ein graumelierter Collie. Er ist ein Tricolor-Collie mit einer Aufhellung, die durch das Merle-Gen bewirkt wird. Das Merle-Allel darf nur von einem Elterntier vererbt werden, da es sonst zu Schädigungen an Augen und im Innenohr kommt (Taubheit und Blindheit). Da das Merle-Gen in zobelfarbenen Collies im erwachsenen Zustand häufig nicht mehr erkennbar ist, besteht bei „Sable-Merle“-Collies immer die Gefahr, dass versehentlich zwei Elterntiere mit Merle-Gen verpaart werden. Deshalb ist die „Sable-Merle“-Farbe im Club für Britische Hütehunde (VDH) verboten.

Der weiße Collie hat den typisch gezeichneten Colliekopf mit sable, tricolor, blue-merle oder sable-merle Kopf und wird erst hinter der typischen Halskrause überwiegend weiß. Flecken sind dabei durchaus möglich. Idealerweise beträgt der Weißanteil 80 %, Abweichungen sind aber die Regel. Der Club für Amerikanische Collies hat den amerikanischen Zuchtstandard übernommen und züchtet in Deutschland Collies im Amerikanischen Typ in fünf anerkannten Farbvarianten, auch in Weiß und Sable-Merle.

Der Schwarzen Collie, der über fast keine Abzeichen verfügte, bei dem jedoch ein schmaler weißer Kragen, weiße Beine und eine weiße Rutenspitze erwünscht waren, ist heute in keinem Standard beschrieben und wird seit Jahrzehnten nicht mehr gezüchtet oder ausgestellt.

Rassespezifische Erkrankungen

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Seit Anfang der 80er Jahre ist bekannt, dass Collies auf bestimmte Medikamente empfindlicher reagieren als andere Hunde und sogar an ihnen sterben können. In Anlehnung an eines der für den Collie möglicherweise tödlichen Medikamente wurde damals der Begriff „Ivermectin-empfindlicher Collie“ geprägt. Beschrieben wurden Reaktionen von Bewegungsstörungen, Erbrechen und Koma bis hin zum Tod einzelner Tiere. Dabei fiel aber auch auf, dass andere Tiere derselben Rasse keinerlei Beeinträchtigungen zeigten. Im äußeren Erscheinungsbild konnten keine Unterschiede zwischen gefährdeten und ungefährdeten Tieren festgestellt werden.

Molekulargenetische Forschungen der letzten zwanzig Jahre zeigten, dass der MDR1-Defekt Ursache dieser Empfindlichkeit ist, die sich nicht nur auf Ivermectin beschränkt. Auch für andere Hunde oder Menschen harmlose Wirkstoffe können die beschriebenen Nebenwirkungen hervorrufen. Von allen Hunderassen, bei denen dieser Defekt auftaucht, sind die Collies am stärksten betroffen: 76 % besitzen mindestens ein defektes Allel.[1] Ein Gentest ist verfügbar.

Collies zeigen darüber hinaus ein gehäuftes Auftreten der Dermatomyositis, einer genetisch bedingten Haut-Muskel-Erkrankung bei Junghunden. Die Collie Eye Anomaly ist nach ihrem Vorkommen bei der Rasse benannt.

Langhaarcollie

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Einzelnachweise

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  1. Vetmed - Uni Giessen (Memento des Originals vom 25. Oktober 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vetmed.uni-giessen.de
Commons: Smooth Collie – Sammlung von Bildern