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„Château-Chinon (Ville)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Gemeinde in Frankreich
'''Château-Chinon''' ist eine Stadt im Département [[Nièvre]] der französischen Region [[Burgund]] (Bourgogne). Sie gilt als einer der Hauptorte der [[Morvan]]-Region und hat 4739 Einwohner([[2004]]). Sie erstreckt sich über eine Fläche von 4,28 km².
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'''Château-Chinon (Ville)''' [{{IPA|ʃɑto ʃinɔ̃ vil}}] ist eine [[Gemeinde (Frankreich)|französische Stadt]] im [[Département Nièvre]] in der [[Region (Frankreich)|Region]] [[Bourgogne-Franche-Comté]]. Sie gilt als einer der Hauptorte der [[Morvan]]-Region und hat {{EWZ|FR|58062}} Einwohner (Stand {{EWD|FR|58062}}). Sie erstreckt sich über eine Fläche von 4,28 km².
== Geschichte==
Château-Chinon blickt auf eine lange Geschichte zurück. Spätestens ab dem 8.Jh. existierte eine befestigte [[Burg]] der Chinon-[[Ritter]]. Im 12. und 13.Jh. erfolgte der Bau einer massiven [[Stadtmauer]]. Als Vasallen der burgundischen Herzöge mussten die [[Ritter]] von Chinon im [[Mittelalter]] Stoffe und Honigprodukte an den Hof von [[Dijon]] liefern.
[[Ludwig XIII.]] ließ die Mauern zu Beginn des 17.Jh. schleifen und schenkte einem seiner Berater das Schloss von Chinon, das im 17. und 18.Jh. zu einer barocken Landresidenz umgestaltet wurde. Bedeutung erlangte der Ort erst wieder im 20.Jh.: Als Geburts- und Wohnort des französischen Staatspräsidenten Francois [[Mitterrand]], der von [[1959]] bis [[1981]] [[Bürgermeister]] in Château-Chinon war.


== Besonderheit des Ortsnamens ==
== Verwaltung ==
Die bis zur [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] bestehende Gemeinde Château-Chinon wurde nach der Revolution in zwei Gemeinden aufgeteilt: Château-Chinon Intra-Muros und Château-Chinon Extra-Muros, die sich später in Château-Chinon (Ville) und [[Château-Chinon (Campagne)]] umbenannten. Die Bezeichnungen „(Ville)“ bzw. „(Campagne)“ sind also offizieller Bestandteil der Ortsnamen.
[[Bürgermeister]] ist seit [[1998]] [[René-Pierre Signe]].

Eine weitere Eigenart ist, dass es bis 2008 offiziell (d. h. beim [[Institut national de la statistique et des études économiques]]) keine Leerstelle zwischen „Château-Chinon“ und dem erklärenden Zusatz gab, d. h. die Gemeinden „Château-Chinon(Ville)“ bzw. „Château-Chinon(Campagne)“ hießen. Diese Eigenart wurde jedoch im täglichen Gebrauch nicht respektiert und ist seit 2009 aufgehoben.

== Geschichte ==
Château-Chinon blickt auf eine lange Geschichte zurück. Spätestens ab dem 8. Jahrhundert existierte eine befestigte [[Burg]] der Chinon-[[Ritter]]. Im 12. und 13. Jahrhundert erfolgte der Bau einer massiven [[Stadtmauer]]. Als Vasallen der burgundischen Herzöge mussten die Ritter von Chinon im [[Mittelalter]] Stoffe und Honigprodukte an den Hof von [[Dijon]] liefern.
[[Ludwig XIII.]] ließ die Mauern zu Beginn des 17. Jahrhunderts schleifen und schenkte einem seiner Berater das Schloss von Chinon, das im 17. und 18. Jahrhundert zu einer barocken Landresidenz umgestaltet wurde. Bedeutung erlangte der Ort erst wieder im 20. Jahrhundert, als der spätere französische Staatspräsident [[François Mitterrand]] von 1959 bis 1981 [[Bürgermeister]] von Château-Chinon war.

=== Bevölkerungsentwicklung ===
{| class="wikitable" width=400
|- align=center class="hintergrundfarbe1"
|align=left | '''Jahr''' || '''1962''' || '''1968''' || '''1975''' || '''1982''' || '''1990''' || '''1999''' || '''2008''' || '''2019'''
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|align=left|'''Einwohner'''|| 2443 || 2578 || 2636 || 2463 || 2502 || 2307 || 2167 || 1932
|-
|align=Center colspan=9 | Quellen: Cassini und INSEE
|}


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
* [[Château du Chinon]]
* [[Schloss Château-Chinon]]
* [[Fontaine du Mairie]]
* [[Fontaine du Mairie|Fontaine Jean Tinguely - Niki de Saint Phalle]]
* [[Musée du Septennat / Exposition Mitterrand]]
* [[Musée du Septennat]] Exposition Mitterrand
* [[Porte-Notre-Dame]]
* [[Porte-Notre-Dame]]
* [[Morvan|Les Rochers du Morvan]]
* [[Morvan|Les Rochers du Morvan]]
* Denkmal für [[François Mitterrand]]

* Das [[Institut Européen des Sciences Humaines]] (IESH) („Europäisches Institut für Geisteswissenschaften“) ist eine private, dem [[Islamismus]] nahestehende<ref>„Die Lehranstalt für den Scharia-Islam wird mit Geld aus den Golfstaaten und Saudi-Arabien unterstützt. Der wissenschaftliche Rat des Institutes wird von [[Yusuf al-Qaradawi|Yusuf al Quaradawi]] angeführt, einem führenden Kopf der Muslimbrüder“; Regina Mönch in: [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/theologie-islamische-lehre-an-universitaeten-1936406.html ''Islamische Lehre an Universitäten''], FAZ, 7. Feb. 2010</ref> islamische Hochschule zur Ausbildung von Imamen in Frankreich, es liegt nahe Saint-Léger-de Fougeret bei Château-Chinon.

== Verkehr ==
[[Datei:Chateau Chinon – Vue generale (Est).jpg|mini|Ortsansicht um 1910, ungefähr in der Bildmitte der Bahnhof Château-Chinon (Ville) der Schmalspurbahn]]
Château-Chinon liegt an der ehemaligen [[Nationalstraße (Frankreich)|Nationalstraße]] [[Route nationale 78|N 78]], die in diesem Bereich 1973 zur [[Route départementale|Departementsstraße]] D&nbsp;978 abgestuft wurde. Die nächsten Autobahnen sind die [[Autoroute A 6|A&nbsp;6]] im Norden und Osten und die [[Autoroute A 77|A&nbsp;77]] im Westen.

Am 19. September 1889 eröffnete die [[Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée]] (PLM) eine [[regelspur]]ige Eisenbahnstrecke von [[Tamnay-en-Bazois]] nach Château-Chinon (Campagne). Diese Bahn überwand auf einer Länge von 23&nbsp;km einen Höhenunterschied von 228&nbsp;m. Der nahe der Grenze zu Château-Chinon (Ville) gelegene Endbahnhof trug den Namen Château-Chinon PLM. Im Jahr 1904 kam eine [[meterspur]]ige [[Schmalspurbahn]] hinzu, die Château-Chinon (Ville) mit [[Autun]] verband und 1905 bis Château-Chinon PLM verlängert wurde.

1931 wurde der Personenverkehr nach Autun zugunsten von Autobussen eingestellt; zwischen 1936 und 1939 wurden die Gleise der Schmalspurbahn abgebaut. 1945 endete auf der Strecke nach Tamnay-en-Bazois der Personenverkehr, 2004 auch der Güterverkehr.

== Städtepartnerschaften ==
Seit 1962, als François Mitterrand Bürgermeister der Stadt war, besteht eine Städtepartnerschaft mit [[Cortona]] in der [[Toskana]] ([[Italien]]). Weitere Partnerschaften bestehen mit [[Villeréal]] in der französischen Region [[Nouvelle-Aquitaine]] und mit [[Timbuktu]] in [[Mali]].
[[Datei:Mitterrand-Denkmal-Ch-Cinon.jpg|mini|Mitterrand-Denkmal]]


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
* [[Régine Pernoud]] (1909–1998), Mediävistin sowie Archivarin und Paläographin, in der Stadt geboren
* [[François Mitterrand]], französischer [[Staatspräsident]] von [[1981]] bis [[1995]], und sozialistisch-liberaler Politiker. [[Mitterrand]] (* [[1916]] in Jarnac/[[Charente (Département)|Charente]]) war von [[1959]] bis [[1981]] [[Bürgermeister]] von Château-Chinon. Er verstarb am 8. Januar [[1996]].
* [[Jean Thépenier]] (1913–1978), französischer Unternehmer und Autorennfahrer
* [[François Mitterrand]] (1916–1996), von 1959 bis 1981 [[Bürgermeister]] von Château-Chinon, französischer [[Staatspräsident]] von 1981 bis 1995

== Literatur ==
* ''Le Patrimoine des Communes de la Nièvre.'' Band 1, Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-054-X, S.&nbsp;157–169.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://www.ville-chateau-chinon.fr/ Website der Stadt]

== Einzelnachweise ==
<references/>


{{Navigationsleiste Gemeinden im Arrondissement Château-Chinon (Ville)}}
[[Kategorie:Ort im Burgund]]
{{Normdaten|TYP=g|GND=7575511-7|VIAF=240126583}}


{{SORTIERUNG:Chateauchinonville}}
[[en:Château-Chinon (Ville)]]
[[Kategorie:Ort in Bourgogne-Franche-Comté]]
[[fr:Château-Chinon (Ville)]]
[[Kategorie:Unterpräfektur in Frankreich]]
[[it:Château-Chinon-Ville]]
[[pl:Château-Chinon-Ville]]
[[Kategorie:Château-Chinon (Ville)| ]]
[[pt:Château-Chinon-Ville]]
[[sr:Château-Chinon-Ville]]

Aktuelle Version vom 8. Januar 2024, 18:12 Uhr

Château-Chinon (Ville)
Château-Chinon (Ville) (Frankreich)
Château-Chinon (Ville) (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Nièvre (58)
Arrondissement Château-Chinon (Ville)
Kanton Château-Chinon
Gemeindeverband Morvan Sommets et Grands Lacs
Koordinaten 47° 4′ N, 3° 56′ OKoordinaten: 47° 4′ N, 3° 56′ O
Höhe 360–605 m
Fläche 4,28 km²
Einwohner 1.857 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 434 Einw./km²
Postleitzahl 58120
INSEE-Code
Website www.ville-chateau-chinon.fr

Place Notre-Dame in Château-Chinon (Ville)

Château-Chinon (Ville) [ʃɑto ʃinɔ̃ vil] ist eine französische Stadt im Département Nièvre in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gilt als einer der Hauptorte der Morvan-Region und hat 1857 Einwohner (Stand 1. Januar 2022). Sie erstreckt sich über eine Fläche von 4,28 km².

Besonderheit des Ortsnamens

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Die bis zur Französischen Revolution bestehende Gemeinde Château-Chinon wurde nach der Revolution in zwei Gemeinden aufgeteilt: Château-Chinon Intra-Muros und Château-Chinon Extra-Muros, die sich später in Château-Chinon (Ville) und Château-Chinon (Campagne) umbenannten. Die Bezeichnungen „(Ville)“ bzw. „(Campagne)“ sind also offizieller Bestandteil der Ortsnamen.

Eine weitere Eigenart ist, dass es bis 2008 offiziell (d. h. beim Institut national de la statistique et des études économiques) keine Leerstelle zwischen „Château-Chinon“ und dem erklärenden Zusatz gab, d. h. die Gemeinden „Château-Chinon(Ville)“ bzw. „Château-Chinon(Campagne)“ hießen. Diese Eigenart wurde jedoch im täglichen Gebrauch nicht respektiert und ist seit 2009 aufgehoben.

Château-Chinon blickt auf eine lange Geschichte zurück. Spätestens ab dem 8. Jahrhundert existierte eine befestigte Burg der Chinon-Ritter. Im 12. und 13. Jahrhundert erfolgte der Bau einer massiven Stadtmauer. Als Vasallen der burgundischen Herzöge mussten die Ritter von Chinon im Mittelalter Stoffe und Honigprodukte an den Hof von Dijon liefern. Ludwig XIII. ließ die Mauern zu Beginn des 17. Jahrhunderts schleifen und schenkte einem seiner Berater das Schloss von Chinon, das im 17. und 18. Jahrhundert zu einer barocken Landresidenz umgestaltet wurde. Bedeutung erlangte der Ort erst wieder im 20. Jahrhundert, als der spätere französische Staatspräsident François Mitterrand von 1959 bis 1981 Bürgermeister von Château-Chinon war.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2019
Einwohner 2443 2578 2636 2463 2502 2307 2167 1932
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

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  • Das Institut Européen des Sciences Humaines (IESH) („Europäisches Institut für Geisteswissenschaften“) ist eine private, dem Islamismus nahestehende[1] islamische Hochschule zur Ausbildung von Imamen in Frankreich, es liegt nahe Saint-Léger-de Fougeret bei Château-Chinon.
Ortsansicht um 1910, ungefähr in der Bildmitte der Bahnhof Château-Chinon (Ville) der Schmalspurbahn

Château-Chinon liegt an der ehemaligen Nationalstraße N 78, die in diesem Bereich 1973 zur Departementsstraße D 978 abgestuft wurde. Die nächsten Autobahnen sind die A 6 im Norden und Osten und die A 77 im Westen.

Am 19. September 1889 eröffnete die Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) eine regelspurige Eisenbahnstrecke von Tamnay-en-Bazois nach Château-Chinon (Campagne). Diese Bahn überwand auf einer Länge von 23 km einen Höhenunterschied von 228 m. Der nahe der Grenze zu Château-Chinon (Ville) gelegene Endbahnhof trug den Namen Château-Chinon PLM. Im Jahr 1904 kam eine meterspurige Schmalspurbahn hinzu, die Château-Chinon (Ville) mit Autun verband und 1905 bis Château-Chinon PLM verlängert wurde.

1931 wurde der Personenverkehr nach Autun zugunsten von Autobussen eingestellt; zwischen 1936 und 1939 wurden die Gleise der Schmalspurbahn abgebaut. 1945 endete auf der Strecke nach Tamnay-en-Bazois der Personenverkehr, 2004 auch der Güterverkehr.

Städtepartnerschaften

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Seit 1962, als François Mitterrand Bürgermeister der Stadt war, besteht eine Städtepartnerschaft mit Cortona in der Toskana (Italien). Weitere Partnerschaften bestehen mit Villeréal in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine und mit Timbuktu in Mali.

Mitterrand-Denkmal

Persönlichkeiten

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  • Le Patrimoine des Communes de la Nièvre. Band 1, Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-054-X, S. 157–169.
Commons: Château-Chinon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Die Lehranstalt für den Scharia-Islam wird mit Geld aus den Golfstaaten und Saudi-Arabien unterstützt. Der wissenschaftliche Rat des Institutes wird von Yusuf al Quaradawi angeführt, einem führenden Kopf der Muslimbrüder“; Regina Mönch in: Islamische Lehre an Universitäten, FAZ, 7. Feb. 2010