„LSVD+ – Verband Queere Vielfalt“ – Versionsunterschied
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{{SEITENTITEL:LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt}} |
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Der '''Lesben- und Schwulenverband in Deutschland''' (LSVD) ist mit fast 3.000 Einzelmitgliedern und 60 Mitgliedsorganisationen die größte [[Bürgerrecht]]s- und [[Selbsthilfe]]organisation von [[Lesbe]]n und [[Schwul]]en in [[Deutschland]]. Er ist mittlerweile in fast allen [[Bundesland (Deutschland)|Bundesländern]] vertreten. |
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{{Infobox Organisation |
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| Name = LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt e. V. |
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| Abkürzung = LSVD<sup>+</sup> |
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| Logo = |
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| Geschäftsstelle = Rheingasse 6, 50676 Köln |
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| Vorläufer = Schwulenverband in der DDR (SVD), Schwulenverband in Deutschland (SVD), Lesben- und Schwulenverband (LSVD) |
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| Motto = |
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| Zweck = Unterstützung lesbischer, schwuler, bisexueller, trans- und intergeschlechtlicher sowie weiterer queerer Menschen (LSBTIQ) |
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| Schwerpunkt = |
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| Vorsitz = |
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| Geschäftsführung = Klaus Jetz |
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| Personen = [[Philipp Braun (Aktivist)|Philipp Braun]], Leon Dietrich, Patrick Dörr, Henny Engels, Christian Gladel, Angela Hermann, Jörg Hutter, Erik Jödicke, Christina Klitzsch-Eulenburg, Michelle Kortz, Andre Lehmann, Julia Monro, Tim Stefaniak, Alva Träbert, und Alexander Vogt (Bundesvorstand) |
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Der '''LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt e. V.''' (kurz '''LSVD<sup>+</sup>'''; bis März 2024 '''Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V.''', kurz '''LSVD''') ist die größte [[Bürgerrecht]]s- und [[Selbsthilfe (Recht)|Selbsthilfe]]-Organisation der [[queer]]en Gemeinschaft in [[Deutschland]]. Der [[Eingetragener Verein|eingetragene Verein]] hat über 4400 Einzelmitglieder und 100 Mitgliedsorganisationen. Sein [[Sitz (juristische Person)|Sitz]] und die Pressestelle ist in [[Berlin]], die Geschäftsstelle in [[Köln]]. Der Verband setzt sich für [[Diversität (Soziologie)|Vielfalt]] ein. Er ist international und auf Bundesebene aktiv sowie in allen [[Bundesland (Deutschland)|Bundesländern]] vertreten, teils als gemeinsamer Landesverband für zwei benachbarte Bundesländer. Außerdem ist der Verein als [[Nichtregierungsorganisation]] mit offiziellem Beraterstatus bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] anerkannt. |
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==Inhalte und Projekte== |
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== Ziele == |
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Wichtige Verbandsthemen sind ein bundesweites [[Antidiskriminierungsgesetz]], die steuer- und beamtenrechtliche Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartnerschaften oder das gemeinsame Adoptions- und Sorgerecht für [[eingetragene Lebenspartnerschaft]]en. |
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[[Datei:Homodenkmal Anschlag 02.jpg|mini|hochkant|Protestkundgebung gegen den Anschlag auf das [[Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen]]]] |
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Wichtige Verbandsthemen sind – nach dem Erreichen der [[Ehe für alle]] und dem gemeinschaftlichen Adoptionsrecht für verheiratete homosexuelle Paare – die rechtliche und gesellschaftliche Anerkennung von [[Regenbogenfamilie]]n (inklusive Erlaubnis der nichtkommerziellen [[Leihmutterschaft]]<ref name="Regenbogenfamilien">[https://www.lsvd.de/fileadmin/pics/Dokumente/Verbandstage/VT-2017/2017_LSVD-Positionspapier_Regenbogenfamilien_im_Recht.pdf ''Beschluss des LSVD-Verbandstages 2017. LSVD-Positionspapier „Regenbogenfamilien im Recht“.''] 29. LSVD-Verbandstag, Berlin, 1/2. April 2017. In: ''lsvd.de,'' abgerufen am 24. März 2018 (PDF; 74 kB).</ref>{{rp|S. 4}} und der Erlaubnis der nichtkommerziellen [[Eizellspende]]<ref name="Regenbogenfamilien" />{{rp|S. 9}}), ein nachhaltiger und effektiver Nationaler Aktionsplan gegen [[Homophobie]] und [[Transphobie]], eine umfassende Respektarbeit für ein gesellschaftliches Miteinander und alltägliche Akzeptanz, die Aufnahme von [[LSBTI]]-Themen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter*) in die Bildungs- und Lehrpläne der Bundesländer,<ref>[https://www.lsvd.de/de/politik/aufklaerung/respekt-in-bildung-vermitteln ''Bildungs- und Lehrpläne der Bundesländer.''] In: ''lsvd.de,'' abgerufen am 14. März 2022.</ref> einen umfassenden rechtlichen Diskriminierungsschutz und die Ergänzung von [[Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Art. 3 GG]] um das Merkmal der [[Sexuelle Orientierung|sexuellen Orientierung]] und [[Geschlechtsidentität|geschlechtlichen Identität]], eine LSBTI-inklusive Flüchtlings- und Integrationspolitik, eine geschlechter- und diversitätsgerechte Gesundheitsversorgung, eine menschenrechtsbasierte Gesetzgebung für die Anerkennung der Geschlechtsidentität ([[Transsexuellengesetz]]es) sowie dem Grundrecht intergeschlechtlicher Menschen auf körperliche Unversehrtheit und rechtliche Anerkennung Geltung zu verschaffen. |
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Darüber hinaus engagiert sich der LSVD in den Bereichen Antidiskriminierungspolitik in der [[ |
Darüber hinaus engagiert sich der LSVD<sup>+</sup> in den Bereichen Antidiskriminierungspolitik in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] sowie eine Außen- und Entwicklungspolitik, die die Achtung der [[Menschenrechte]] von LSBTI auf EU-Ebene und weltweit voranbringt.<ref>[https://www.lsvd.de/ziele/buergerrechte.html ''LSVD: Gleiche Rechte. Wir wollen das volle Programm!''] In: ''lsvd.de,'' abgerufen am 5. September 2017.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/verband/ueber-uns/taetigkeitsberichte |titel=Tätigkeitsberichte |werk=lsvd.de |abruf=2022-03-14}}</ref> |
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Wichtige Verbandsthemen in der Vergangenheit waren ein bundesweites [[Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz|Antidiskriminierungsgesetz]], die Errichtung der [[Bundesstiftung Magnus Hirschfeld]], das [[Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen]] in Berlin, die Einführung eines [[Lebenspartnerschaftsgesetz|Lebenspartnerschaftsinstitutes]] und dessen beamten- und steuerrechtliche Gleichbehandlung, die [[Rehabilitierung]] der nach [[§ 175|Paragraph 175]] verurteilten Männer, und die [[Ehe für alle]]. Diese Ziele wurden erreicht. Des Weiteren forderte der LSVD<sup>+</sup> die Rehabilitierung der nach Paragraph 175 verurteilten Männer, die im Sommer 2017 im Bundestag umgesetzt wurde. |
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Neben seiner politischen Arbeit hat der LSVD, sein Familien- und Sozialverein und seine Untergliederungen zahlreiche Sozialprojekte entwickelt, beispielsweise im Bereich der Antigewaltarbeit, der Selbstorganisation von lesbischen und schwulen Migranten und der [[Regenbogenfamilie]]n. |
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Im Bereich der Migrationspolitik gibt es Diskussionen zwischen dem Bundesvorstand und dem Berliner Landesverband über die richtige Strategie zum Umgang mit Homophobie unter Migranten. |
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==Geschichte== |
== Geschichte == |
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=== Schwulenverband in Deutschland (SVD) – von 1990 bis 1999 === |
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Der Verband wurde am [[18. Februar]] [[1990]] von ostdeutschen schwulen Bürgerrechtlern wie [[Eduard Stapel]] in [[Leipzig]] als "Schwulenverband in der DDR" (SVD) gegründet. Er verstand sich als Teil der [[Bürgerrechtsbewegung]] in der ehemaligen [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Auf seinem ersten Verbandstag in [[Magdeburg]] (Juni 1990) benannte sich der SVD in "Schwulenverband in Deutschland" um mit dem Anspruch, zukünftig bundesweit aktiv zu werden. |
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{{Anker|Schwulenverband in der DDR|SVD}} |
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[[Datei:1986 Manfred Bruns 800.jpg|alternativtext=Manfred Bruns in jüngeren Jahren mit Brille auf einem Podium|mini|285x285px|Manfred Bruns, Bundesanwalt am Bundesgerichtshof a. D., langjähriger LSVD-Sprecher (1986)]] |
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Der Verband wurde am 18. Februar 1990 von ostdeutschen schwulen Bürgerrechtlern wie [[Eduard Stapel]] in [[Leipzig]] als ''Schwulenverband in der DDR'' (''SVD'') gegründet. Er verstand sich als Teil der [[DDR-Opposition und Widerstand|Bürgerrechtsbewegung in der DDR]]. Mit dem Anspruch, künftig bundesweit aktiv zu werden, nannte sich der SVD auf seinem ersten Verbandstag am 23. Juni 1990 in [[Magdeburg]] in ''Schwulenverband in Deutschland'' um. Der Bundessprecherrat hatte gezielt [[Volker Beck]], [[Günter Dworek]] und [[Manfred Bruns]] angeworben, die zuvor führend im westdeutschen [[Bundesverband Homosexualität]] (BVH) aktiv gewesen waren, um eine Ausdehnung auf Gesamtdeutschland zu erreichen. Manfred Bruns, Frank Hoyer und Michael Schneidewind wurden die ersten Westbeauftragten des Verbands. |
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Für einen Teil der Anhänger des BVH war das Angebot interessant, da sich in ihrem Verband um die Forderung nach Öffnung der Ehe für Lesben und Schwulen kein gemeinsamer Standpunkt hatte finden lassen. Mit der [[Aktion Standesamt]] am 19. August 1992 propagierte der SVD die Forderung nach Öffnung der Ehe für lesbische und schwule Paare in den Massenmedien und stellte den BVH, der eine alternative Lebensformenpolitik propagierte, zunehmend ins Abseits. 1997 löste sich der BVH schließlich auf. |
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Der Bundessprecherrat hatte gezielt [[Volker Beck]], [[Günter Dworek]] und [[Manfred Bruns]] angeworben, die zuvor führend im westdeutschen [[Bundesverband Homosexualität]] (BVH) aktiv gewesen waren, um eine Ausdehnung auf Gesamtdeutschland zu erreichen. Manfred Bruns, Frank Hoyer und Michael Schneidewind wurden die ersten Westbeauftragten des Verbands. Für einen Teil der Aktivisten im BVH war das Angebot interessant, da sich in ihrem Verband um die Forderung nach Öffnung der Ehe für Lesben und Schwulen kein gemeinsamer Standpunkt hatte finden lassen. |
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Im Dezember 1998 veröffentlichte eine Initiative von mehreren Lesben, unter anderem [[Halina Bendkowski]] und Ida Schillen, einen „Aufruf an alle Lesben, die sich eine wirkungsvolle Politik für unsere Rechte auf Bundesebene wünschen“. Die Unterzeichnerinnen fordern dazu auf, den SVD in einen Lesben- und Schwulenverband umzuwandeln. Im März 1999 beschloss der 11. Verbandstag in Köln mit großer Mehrheit die Erweiterung des SVD zum ''Lesben- und Schwulenverband in Deutschland''. Damit ergab sich eine Konkurrenzsituation zum [[Lesbenring]], der die Ausweitung der Ehe auf Lesben und Schwule für unvereinbar mit seinem Verständnis von Feminismus hielt. Programm und Satzung wurden ergänzt, die zentralen Begriffe des Programms, [[Emanzipation]], [[Partizipation]] und [[Integration (Soziologie)|Integration]] blieben erhalten. |
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Mit der [[Aktion Standesamt]] im August [[1992]] popularisierte der SVD die Forderung nach Öffnung der Ehe für lesbische und schwule Paare in den Massenmedien und stellte den BVH, der eine alternative Lebensformenpolitik propagierte, zunehmend ins Abseits. [[1997]] löste sich der BVH schließlich auf. |
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=== Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) – von 1999 bis 2024 === |
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Im Dezember [[1998]] veröffentlichte eine Initiative von mehreren Lesben, u.a. [[Halina Bendkowski]] und Ida Schillen, einen "Aufruf an alle Lesben, die sich eine wirkungsvolle Politik für unsere Rechte auf Bundesebene wünschen". Die Unterzeichnerinnen fordern dazu auf, den SVD in einen Lesben- und Schwulenverband umzuwandeln. |
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Auf dem Weg zum damals geplanten [[Lebenspartnerschaftsgesetz]] wurde der LSVD bei den entscheidenden Anhörungen des [[Deutscher Bundestag|Bundestags]] und bei der Verhandlung des [[Bundesverfassungsgericht]]s angehört. Mit der von vielen Prominenten unterstützten ''Aktion Ja-Wort'' warb er in der Bevölkerung für eine Unterstützung der ersten gesetzgeberischen Schritte zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft. |
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Das LSVD-Regenbogenfamilienprojekt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/politik/lebensrealitaeten/regenbogenfamilien-anerkennenprojekt-regenbogenfamilien.html |titel=Lebensrealitäten |werk=lsvd.de |abruf=2022-03-14}}</ref> setzt sich seit 2002 bundesweit für die Verbesserung der persönlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Situation von [[Regenbogenfamilie]]n ein. |
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Im März 1999 beschloss der 11. Verbandstag in Köln mit großer Mehrheit die Erweiterung des SVD zum "Lesben- und Schwulenverband in Deutschland". Damit ergab sich eine Konkurrenzsituation zum Lesbenring, der die Ausweitung der Ehe auf Lesben und Schwule für unvereinbar mit seinem Verständnis von Feminismus hielt. Heute haben LSVD und Lesbenring annähernd gleich viele lesbische Mitglieder. Programm und Satzung des LSVD wurden ergänzt, die zentralen Begriffe des Programms, [[Emanzipation]], [[Partizipation]] und [[Integration]], blieben erhalten. |
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Am 28. Februar 2005 begann der Verband mit der ''Aktion EinszuEins,'' auch ''Aktion 1:1,'' die über bestehende Benachteiligungen von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften gegenüber der heterosexuellen Ehe wie z. B. die Unterschiede im Steuerrecht informierte. Der LSVD forderte die völlige Gleichberechtigung der Lebenspartnerschaften mit Ehepaaren. Die dazu ins Leben gerufene Aktion stand unter dem Leitsatz „Gleiche Pflichten, gleiche Rechte. Nur das ist fair!“ Dafür konnte der LSVD zahlreiche Politiker und Prominente gewinnen.<ref>Beispielsweise [[Hella von Sinnen]], [[Dirk Bach]], [[Günter Grass]], [[Heide Simonis]], [[Katja Ebstein]], [[Guildo Horn]], [[Katy Karrenbauer]], [[Ingo Oschmann]], [[Lisa Ortgies]], [[Annette Frier]], [[Marie-Luise Nikuta]], [[Jürgen von der Lippe]] und [[Olivia Jones]].</ref> Die Aktion wurde von verschiedenen Homosexuellen-Organisationen sowie der Gewerkschaft [[Ver.di]] unterstützt.<ref>Beispielsweise den [[Schwusos]] (SPD), der [[Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche|HuK]] und den [[Lesben und Schwule in der Union|LSU]].</ref> |
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Auf dem Weg zum [[Lebenspartnerschaftsgesetz]] wurde der LSVD bei den entscheidenden Anhörungen des [[Bundestag]]s und bei der Verhandlung des [[Bundesverfassungsgericht]]s angehört. Mit der von vielen Prominenten unterstützten Aktion Ja-Wort warb er in der Bevölkerung für eine Unterstützung der ersten gesetzgeberischen Schritte bei der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. |
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[[Datei:Rainer Hoffschildt privat mit Urkunde LSVD-Preis für besonderes Engagement im lesbischwulen Bereich, Unterschriften Marianne Reschke, Benjamin Rottmann, Anke Michaelsen.jpg|mini|hochkant|Ausgezeichnet: [[Rainer Hoffschildt]] mit dem ''LSVD-Preis'' von 2012 des ''LSVD Niedersachsen-Bremen'' „für besonderes Engagement im lesbischwulen<!-- sic! --> Bereich“]] |
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Im September [[2004]] organisierte der LSVD eine Kampagne gegen [[Reggae]]musiker, die in [[Jamaika]] mit Hassliedern zum Mord an Schwulen aufrufen. Die Kampagne bewegte eine Vielzahl von Konzertveranstaltern zur Absage der in Deutschland geplanten Auftritte. |
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Der LSVD hatte den Bundestagsbeschluss zur Errichtung eines Gedenkortes der Bundesrepublik Deutschland für die verfolgten Homosexuellen angestoßen. Er war auch in den entscheidenden Vorbereitungsgremien zur Umsetzung des Beschlusses beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gedenkort.de/ |titel=Gedenkort für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen |titelerg=Übergabe an die Öffentlichkeit am Dienstag, 27. Mai 2008, 13 Uhr |werk=gedenkort.de |hrsg=Initiative »Der homosexuellen NS-Opfer gedenken« |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080822011319/http://www.gedenkort.de/ |archiv-datum=2008-08-22 |abruf=2018-10-10}}</ref> |
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Am [[28. Februar]] 2005 startete der LSVD die "[[Aktion EinszuEins]]" die für die Gleichstellung der Lebenspartnerschaft wirbt und auch über über aktuell bestehende Benachteiligungen informiert. |
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Seit dem 11. Dezember 2006 ist der LSVD als Nichtregierungsorganisation mit offiziellem Beraterstatus bei den Vereinten Nationen anerkannt.<ref>Entscheidung über UN-Beraterstatus: [https://www.un.org/press/en/2006/ecosoc6242.doc.htm Dokument 6242 des Wirtschafts- und Sozialausschusses der UN.] In: ''un.org.'' 11. Dezember 2006, abgerufen am 31. Januar 2018 (englisch).</ref> |
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Der LSVD unterstützt außerdem die schwule Bürgerrechtsbewegung in [[Polen]], die mit massivem Widerstand bei Regierung und Behörden sowie mit Gewalt aus Teilen der Bevölkerung konfrontiert ist. |
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Das Projekt „Homosexualität und Migrationsfamilien“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.migrationsfamilien.de/ |titel=Migrationsfamilien: Kultursensible Aufklärung über Homosexualität |werk=migrationsfamilien.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110905073958/http://www.migrationsfamilien.de/ |archiv-datum=2011-09-05 |abruf=2017-06-15}}</ref> wurde von 2008 bis 2010 durchgeführt. Im Rahmen des Projekts erschien die LSVD-Studie „Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund“.<ref>{{Literatur |Autor=[[Melanie Steffens|Melanie C. Steffens]], Michael Bergert, Stephanie Heinecke |Hrsg=Familien- und Sozialverein des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland e. V. |Titel=Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund in Deutschland |TitelErg=Studie zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund in Deutschland |Ort=Köln |Datum=2010 |ISBN=978-3-00-030973-1 |Kommentar=Stand: April 2010 |Online={{Webarchiv |url=http://www.migrationsfamilien.de/pdf/Studie_Jena.pdf |text=migrationsfamilien.de |wayback=20210422025058}} |Format=PDF |KBytes=666 |Abruf=2019-10-23}}</ref> |
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==LSVD-Kampagne gegen schwulenfeindliche Texte in der [[Reggae]]-Musik== |
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Ebenfalls 2008 wurde das [[Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen]] der Öffentlichkeit übergeben. Im ersten Jahr seiner Existenz wurde das Denkmal dreimal Ziel von Anschlägen. In allen Fällen richtete sich die Gewalt gegen das Sichtfenster, durch das die Besucher auf ein sich küssendes Männerpaar sehen können. Der LSVD veranstaltete Mahnwachen und Protestkundgebungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/presse/pressespiegel/pressespiegel/article/anschlag-auf-homosexuellen-denkmal-widerlich-und-empoerend-7458.html |titel=Anschlag auf Homosexuellen-Denkmal widerlich und empörend |werk=lsvd.de |datum=2008-08-17 |abruf=2017-06-15}}</ref> |
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Zusammen mit vielen Bündnispartnern gelang es mit der Aktion „Keine halben Sachen!“,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lsvd.de/politik/keine-halben-sachen.html?print= |titel=Keine halben Sachen! |titelerg=Das Bündnis „Keine halben Sachen!“ fordert in seinem Aufruf die vollständige Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der Ehe und die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare |werk=lsvd.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130416215356/http://www.lsvd.de/politik/keine-halben-sachen.html |archiv-datum=2013-04-16 |abruf=2018-10-10}}</ref> Lebenspartnerschaften bei der Erbschaftsteuerreform der Großen Koalition weitgehend mit Ehepaaren gleichzustellen. Das Gesetz zur Erbschaftsteuerreform trat zum 1. Januar 2009 in Kraft und brachte eingetragenen Lebenspartnerschaften gleiche Freibeträge. |
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LSVD-Vorstandsmitglied Philipp Braun erfuhr von der Deutschland-Tournee des jamaikanischen Dancehall-Musikers Buju Banton. In seinem Lied "Boom Bye Bye" ruft [[Buju Banton]] offen dazu auf, Homosexuelle durch [[Kopfschuss]], Säureattentat oder [[Brandstiftung#Politisch_motivierte_Gewalttat|Brandanschlag]] zu ermorden. [[Amnesty international]] und [[Human Rights Watch]] haben aufgrund von Indizien berichtet, dass Buju Banton, der mit bürgerlichem Namen Mark Myrie heißt, im Juli 2004 in [[Jamaika]] an einem schwulenfeindlichen Übergriff persönlich beteiligt war. |
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Zum 60. Jahrestag des Grundgesetzes 2009 intensivierte der LSVD die 3+ Kampagne [[Artikeldrei]] für eine Ergänzung des Diskriminierungsverbotes in der Verfassung u. a. durch eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor. |
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Philipp Braun forderte Revelation Concerts aus Hamm, den Veranstalter der Deutschland-Tournee von Buju Banton, sowie die lokalen Mitveranstalter auf, die Konzerte unverzüglich abzusagen. Schon bald gab es Erfolge zu vermelden: Die Mitveranstalter in [[Saarbrücken]], [[Hamburg]] und [[Darmstadt]] luden Buju Banton wieder aus. Zu einer Stellungnahme forderte Philipp Braun auch den deutschen Sportartikelhersteller [[Puma AG|Puma]] auf, der als [[Sponsor]] der jamaikanischen [[Olympia]]-Mannschaft auch ein Konzert von Buju Banton in Athen ermöglicht hatte. |
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2010 rief der LSVD [[Hamburg]] am [[Internationaler Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie|Internationalen Tag gegen Homophobie]] zum ersten [[Rainbowflash]] in Deutschland auf. 700 Menschen setzten auf dem Rathausmarkt ein Zeichen für Menschenrechte und gegen Homophobie |
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[[Puma AG|Puma]] teilte dem LSVD darauf hin mit, dass es Firmenpolitik sei, keine Hasspredigten zu dulden. Buju Banton wurde in Athen auf diese Nulltoleranz-Politik gegenüber Minderheitenfeindlichkeit hingewiesen. Sollte Buju Banton gegen diesen Grundsatz verstoßen und irgendwo auf der Welt einen schwulenfeindlichen Song zur Aufführung bringen, wird Puma nicht weiter mit ihm zusammenarbeiten. |
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Von 2011 bis 2014 führte der LSVD das Projekt „Homosexualität und Familie. Eine Herausforderung für familienbezogenes Fachpersonal“ durch. |
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===Reaktionen der Fans=== |
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15.000 Menschen demonstrierten am 22. September 2011 in Berlin gegen die Geschlechter- und Sexualpolitik von [[Benedikt XVI.|Papst Benedikt XVI.]] anlässlich seiner Rede im Deutschen Bundestag. Über 70 Organisationen hatten sich dafür zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Angestoßen und koordiniert wurde es vom LSVD Berlin-Brandenburg mit Unterstützung des LSVD-Bundesverbandes.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/vermachtnis-des-papstbesuchs/ |titel=Vermächtnis des Papstbesuchs |titelerg=70 Organisationen in einem Bündnis |werk=lsvd-blog.de |datum=2011-12-27 |abruf=2022-03-14}}</ref> |
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Die [[LSVD]]-Erfolge führten im Internet zu teilweise heftigen Reaktionen aus Teilen der deutschen [[Fan]]gemeinde von [[Reggae]]- und [[Dancehall]]-Musik. Die Anwürfe zeugen zum einen von einer erheblichen [[Intoleranz]] gegenüber Homosexuellen und zum anderen davon, dass die Urheber dieser Attacken über die Inhalte der Hassmusik bestens informiert sind. |
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So bringen etwa einige Fans Beleidigungen und Drohungen zum Ausdruck, so auch, indem sie genau die von uns beanstandeten Verse der Hassmusiker zitieren. Einige schrieben, mit ihrer [[Toleranz]] gegenüber Homosexuellen sie es nun endgültig vorbei, weil der LSVD eine Kampagne gegen ihre Lieblingsmusik vom Zaun gebrochen habe. Andere Reggae-Fans stimmten der Kritik des LSVD zu und befürworteten den [[Boykott]] schwulenfeindlicher Reggaetexte und ihrer Interpreten. |
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2011 nahm der saarländische Landtag nach langjährigen Bemühungen des LSVD Saar den Begriff der „sexuellen Identität“ in das Gleichbehandlungsgebot in die Landesverfassung auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/saarland-verbietet-diskriminierung-aufgrund-sexueller-identitat/ |titel=Saarland verbietet Diskriminierung aufgrund sexueller Identität |werk=lsvd-blog.de |datum=2011-04-11 |abruf=2022-03-14}}</ref> Das Saarland war damit das fünfte Bundesland, das eine solche Antidiskriminierungsklausel in der Landesverfassung verankert. Im gleichen Jahr übergab der LSVD 50.000 Unterschriften für die Forderung nach Ergänzung von Artikel 3 im Grundgesetz an das Bundesjustizministerium.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/?p=299 |titel=3+ Unterschriften beim BMJ eingereicht |werk=lsvd-blog.de |datum=2011-03-30 |abruf=2022-03-14}}</ref> Außerdem veranstaltete der LSVD die Konferenz „10 Jahre Lebenspartnerschaft – Reif für die Ehe“.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/fotos-zu-der-konferenz-10-jahre-lebenspartnerschaft/ |titel=Fotos zu der Konferenz 10 Jahre Lebenspartnerschaft |werk=lsvd-blog.de |datum=2011-08-11 |abruf=2022-03-14}}</ref> Damit wurde die Forderung nach Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare stärker in den Vordergrund gerückt. |
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Der LSVD hat deshalb noch einmal deutlich gemacht, dass es nicht darum geht, jamaikanische Kultur und Musik oder jamaikanische Reggae- oder Dancehall-Musiker in Verruf zu bringen. Es geht darum, dass Hasspredigten gegen Schwule und Lesben nicht geduldet werden dürfen, egal ob sie in Jamaika, Deutschland oder sonst wo vorgetragen werden. |
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Freie Meinungsäußerung und kulturelle Freiheiten sind hohe und schützenswerte Güter. Doch wenn zu [[Mord]] und [[Totschlag]] gegen [[Minderheit]]en aufgerufen wird, stoßen sie an ihre Grenzen, so der LSVD. |
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Der [[LSVD]] hat auch an die Fans von Reggae- und Dancehall-Musik in Deutschland appelliert, gegenüber Veranstaltern und Interpreten deutlich zu machen, dass Aufrufe zu Mord an Schwulen nicht toleriert werden können. |
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Die [[Hirschfeld-Eddy-Stiftung]] veröffentlichte 2011 Band 2 ihrer Schriftenreihe „Yogyakarta Plus: Menschenrechte für LGBTI in der internationalen Praxis“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/schriften/band-2-yogyakarta-plus |titel=Hirschfeld-Eddy-Stiftung: Yogyakarta Plus. Menschenrechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle in der internationalen Praxis |werk=hirschfeld-eddy-stiftung.de |abruf=2017-06-19 |kommentar=mit PDF-Link}}</ref> |
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Für sein Engagement gegen Diskriminierung erhielt LSVD-Bundesvorstand Manfred Bruns den Preis der [[Antidiskriminierungsstelle des Bundes]].<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/danksagung-manfred-bruns/ |titel=Danksagung Manfred Bruns |werk=lsvd-blog.de |datum=2012-09-28 |abruf=2017-06-19}}</ref> Die Laudatio beim Festakt am 19. September 2012 hielt Bundesjustizministerin [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]]. Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung überreichte die Festschrift „Vom Verbot zur Gleichberechtigung“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/schriften/festschrift-manfred-bruns/ |titel=Hirschfeld-Eddy-Stiftung: Festschrift Manfred Bruns |werk=hirschfeld-eddy-stiftung.de |abruf=2017-06-19 |kommentar=mit PDF-Link}}</ref> für Manfred Bruns über die Rechtsentwicklung in Bezug auf Lesben, Schwule und Transgender in Deutschland. |
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==Mitgliedschaften== |
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Der LSVD erstattete Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen die Betreiber von ''kreuz.net''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lsvd.de/newsletters/newsletter-2012/lsvd-erstattet-strafanzeige-wegen-volksverhetzung.html |titel=LSVD erstattet Strafanzeige wegen Volksverhetzung |werk=lsvd.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140812135814/http://www.lsvd.de/newsletters/newsletter-2012/lsvd-erstattet-strafanzeige-wegen-volksverhetzung.html |archiv-datum=2014-08-12 |abruf=2017-06-19 |kommentar=mit Link zum Text der Anzeige}}</ref> Auf der Internetseite wurde der verstorbene Schauspieler [[Dirk Bach]] tagelang beschimpft. Anfang Dezember 2012 verschwand die Webseite aus dem Netz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lsvd.de/newsletters/newsletter-2012/die-webseite-von-kreuznet-ist-aus-dem-netz-verschwunden.html |titel=Die Webseite von kreuz.net ist aus dem Netz verschwunden |werk=lsvd.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140812192531/http://www.lsvd.de/newsletters/newsletter-2012/die-webseite-von-kreuznet-ist-aus-dem-netz-verschwunden.html |archiv-datum=2014-08-12 |abruf=2017-06-19}}</ref> |
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Der LSVD ist Mitgliedsorganisation der 1979 gegründeten [[International Lesbian and Gay Association]] (ILGA) sowie im [[Forum Menschenrechte]]. |
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Seit 2013 lief mit „Masakhane“ das größte jemals vom Bundesministerium für Entwicklung geförderte Projekt im Bereich LSBTI-Menschenrechte.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/tag/masakhane/ |titel=Masakhane |titelerg=Andriy Maymulakhin – I knew I’d have to fight in this life – for my nonconformity and for my personal and political freedoms |werk=lsvd-blog.de |datum=2022-02-24 |sprache=en |abruf=2017-06-19}}</ref> Es wurde vom LSVD initiiert und noch bis Ende 2017 gemeinsam mit [[Filia. Die Frauenstiftung|filia.die frauenstiftung]] und der [[Coalition of African Lesbians (CAL)]] umgesetzt. |
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==Prominente Mitglieder== |
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Als erstes Verfassungsorgan votierte der [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]] am 22. März 2013 für die Öffnung der Ehe. Am Tag der Abstimmung demonstrierte der LSVD vor dem Bundesrat seine Unterstützung.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/ehe-fur-alle-2/ |titel=Ehe für alle! |werk=lsvd-blog.de |datum=2013-03-22 |abruf=2017-06-19}}</ref> |
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Mit [[Manfred Bruns]], [[Volker Beck (Politiker)|Volker Beck]], [[Eduard Stapel]], [[Günter Dworek]] und [[Halina Bendkowski]] gehörten dem Vorstand prominente Bürgerrechtler an. Eine Reihe prominenter Künstler wie der Comic-Zeichner [[Ralf König]], die Schauspielerin [[Hella von Sinnen]],der Filmemacher [[Rosa von Praunheim]] oder [[Hans-Peter Hoogen]] unterstützen den LSVD mit ihrer Mitgliedschaft. |
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Im Februar 2013 erklärte das [[Bundesverfassungsgericht]] das für Eingetragene Lebenspartnerschaften geltende Verbot der Co-Adoption eines adoptierten Kindes ([[Sukzessivadoption]]) für verfassungswidrig. Bei der gesetzlichen Umsetzung der Gleichstellung verweigerte die Große Koalition allerdings auch die Gleichstellung beim gemeinschaftlichen Adoptionsrecht. Dagegen protestierte der LSVD im Mai 2014 mit der Aktion „Grundgesetz statt Bauchgefühl“ vor dem [[Bundeskanzleramt (Berlin)|Bundeskanzleramt]] in Berlin.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.lsvd.de/grundgesetz-statt-bauchgefuehl-gemeinsames-adoptionsrecht-jetzt/ |titel=Grundgesetz statt Bauchgefühl. Gleiches Adoptionsrecht jetzt! |werk=lsvd-blog.de |datum=2014-05-22 |abruf=2017-06-19}}</ref> |
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==Bundesvorstand== |
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Dem Bundesvorstand gehören aktuell an: |
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[[Philipp Braun]], [[Eduard Stapel]], [[Günter Dworek]], [[Manfred Bruns]], [[Rebekka Schneider]], [[Hartmut Schönknecht]], [[Uta Kehr]], [[Axel Hochrein]], [[Axel Blumenthal]], [[Antje Ferchau]], [[Julia Borggräfe]] und [[Jacques Teyssier]]. |
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Anlässlich der [[Olympische Winterspiele 2014|olympischen Winterspiele in Sotschi]] 2014 stand mit der Aktion Freundschaftskuss die Menschenrechtslage in Russland im Fokus der LSVD-Arbeit. |
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''Siehe auch:'' [[Lesben- und Schwulenbewegung]] |
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Seit 2015 führte der LSVD mit Unterstützung durch das [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend|Bundesfamilienministerium]] das Modellprojekt „Beratungskompetenz zu Regenbogenfamilien“ durch. Im gleichen Jahr organisierte er zusammen mit der [[Amadeu Antonio Stiftung]] in Berlin den Kongress „Respekt statt Ressentiment. Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/1248-Kongress-quot-Respekt-statt-Ressentiment-quot |titel=Respekt statt Ressentiment |werk=lsvd.de |datum=2015 |abruf=2017-06-13}}</ref> Die Kampagne des LSVD für einen LSBTI-Sitz im [[ZDF-Fernsehrat]] war 2015 ebenfalls erfolgreich. |
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Ab 2015 wurde die Flüchtlings- und Integrationspolitik verstärkt ein Thema für den LSVD. Die Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität ist ein anerkannter Asyl- und Fluchtgrund. Der LSVD bietet Rechtsberatung an und erstellt einen Ratgeber<ref>{{Internetquelle |url=https://www.queer-refugees.de/ |titel=Queer Refugees |werk=queer-refugees.de |abruf=2022-03-14}}</ref> an. Zusammen mit dem [[Arbeiter-Samariter-Bund]] und dem [[Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband|Paritätischen Wohlfahrtsverband]] gab er die Broschüren „Handreichung für die Betreuung und Unterstützung von LSBTTI*-Flüchtlingen“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.queer-refugees.de/?page_id=348 |titel=Bundesweite Ausgabe der „Handreichung für die Betreuung und Unterstützung von LSBTTI*-Flüchtlingen“ – Queer Refugees |werk=queer-refugees.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170622033052/http://www.queer-refugees.de/?page_id=348 |archiv-datum=2017-06-22 |abruf=2017-06-19}}</ref> und „Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlichen Geschlechts bzw. verschiedener sexueller Identität“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.queer-refugees.de/?page_id=587 |titel=Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlichen Geschlechts bzw. verschiedener sexueller Identität – Queer Refugees |werk=queer-refugees.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170622004053/http://www.queer-refugees.de/?page_id=587 |archiv-datum=2017-06-22 |abruf=2017-06-19}}</ref> heraus. |
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2016 beteiligte der LSVD sich als Mitglied der CEDAW-Allianz an deren gemeinsamen Alternativbericht zum kombinierten 7. und 8. Staatenbericht der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] zum UN-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW).<ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Frauenrat e. V., Berlin |url=https://www.frauenrat.de/deutsch/allgemein/cedaw-allianz.html |titel=CEDAW-Allianz: Deutscher Frauenrat e. V. – Bundesvereinigung der Frauenverbände und -organisationen |werk=frauenrat.de |offline=1 |abruf=2017-06-13 |kommentar=keine Mementos}}</ref> |
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Nachdem der LSVD die Pläne der Bundesregierung, die drei [[Maghreb]]-Staaten [[Marokko]], [[Algerien]] und [[Tunesien]] als sogenannte sichere Herkunftsstaaten einzustufen, scharf kritisiert hatte, scheiterte das Unterfangen an dem Widerstand einiger Landesregierungen im [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/248-Maghreb-Staaten-sind-nicht-sicher |titel=Maghreb-Staaten sind nicht sicher |sprache=de |abruf=2024-06-17}}</ref> |
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Im Mai 2017 startete der LSVD zusammen mit der [[Türkische Gemeinde in Deutschland|Türkischen Gemeinde]] und dem [[Liberal-Islamischer Bund|Liberal-Islamischen Bund]] die Postkartenkampagne „Du + Ich = Wir“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/548-Gegen-Diskriminierung-Kampagne-von-Lesben-und-Schwulenverband-Tuerkischer-Gemeinde-und-Liberal-Islamischen-Bund |titel=Gegen Diskriminierung: Kampagne von Lesben- und Schwulenverband, Türkischer Gemeinde und Liberal-Islamischen Bund |titelerg=„Du + ich = wir“: Wir stehen zusammen. Gegen Diskriminierung, für Menschenrechte |werk=lsvd.de |abruf=2017-06-13}}</ref> mit der gemeinsam wird für eine offene und diskriminierungsfreie Gesellschaft geworben wurde. Für die [[Bundestagswahl 2017]] stellte der LSVD unter dem Motto „Blockaden brechen – Respekt wählen! Gemeinsam für Freiheit und gleiche Rechte“ sieben Forderungen auf. |
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Im Juli 2017 verabschiedete der Bundestag das lange vom LSVD geforderte [[Gesetz zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen]], das die gegen schwule und bisexuelle Männer gesprochenen Urteile nach [[§ 175 Strafgesetzbuch (Deutschland)|§ 175 Strafgesetzbuch]] aufhob und Entschädigungszahlungen an die Opfer des Paragraphen ermöglichte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/1455-Ratgeber-Rehabilitierung-der-nach-175-StGB-und-nach-151-StGB-DDR-verurteilten-Personen |titel=Ratgeber: Rehabilitierung der nach § 175 StGB und nach § 151 StGB DDR verurteilten Personen |sprache=de |abruf=2024-06-17}}</ref> |
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Im Juli 2017 verabschiedete der Bundestag die [[Ehe für alle]] und das gemeinschaftliche Adoptionsrecht für verheiratete homosexuelle Paare, worauf der LSVD viele Jahre gedrungen hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/431-Ehe-fuer-Alle-in-Deutschland-30-Jahre-Kampf-fuer-die-gleichgeschlechtliche-Ehe |titel=Ehe für Alle in Deutschland: 30 Jahre Kampf für die gleichgeschlechtliche Ehe |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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2017 eskalierte ein Arbeitskonflikt beim ''Bildungs- und Sozialwerks des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg'' (BLSB). Die in einer Betriebsgruppe der [[Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union]] (FAU) organisierten Beschäftigten forderten u. a. die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle für Diskriminierungsfälle und eine Überstundenregelung. Der Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg [[Jörg Steinert (Aktivist)|Jörg Steinert]] kündigte die Arbeitsverträge der Mehrzahl der Angestellten des BLSB zum Jahresende 2017.<ref>Mareike Witte: {{Webarchiv |url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2017/12/mitarbeiter-des-schwulenverbands-protestieren-gegen-arbeitsbedingungen.html |text=''Tarifkonflikt beim Lesben- und Schwulenverband – Mitarbeiter fordern Tarifvertrag mit faireren Arbeitsbedingungen'' |wayback=20180612144107}}. Bericht. In: ''rbb24.'' 1. Dezember 2017, abgerufen am 22. Februar 2018.</ref> Daraufhin kündigten weitere Mitarbeiterinnen, so dass zum Jahresanfang 2018 „mehr als zwei Drittel der Belegschaft“ den Betrieb verließen.<ref>[https://www.siegessaeule.de/no_cache/newscomments/article/3820-pulverfass-lsvd-konflikt-um-arbeitsverhaeltnisse-im-lgbti-bereich.html?PHPSESSID=0385df0cc13ae436a9e5e5bbd880d15e ''Pulverfass LSVD?''] Bericht. In: ''[[Siegessäule (Zeitschrift)|Siegessäule]].'' April 2018, abgerufen am 27. April 2018.</ref> |
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2018 kritisierte der LSVD den Koalitionsvertrag zwischen [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] als „enttäuschend“, LSBTI würden hierin „weitgehend ignoriert“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/175-Koalitionsvertrag-praktisch-ohne-Lesben-Schwule-bisexuelle-trans-und-intergeschlechtliche-Menschen |titel=Koalitionsvertrag praktisch ohne Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen |sprache=de |abruf=2024-06-17}}</ref> |
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Der LSVD kritisierte das von ihm lange geforderte und am 7. Mai 2020 schließlich vom Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz zum Verbot von [[Konversionstherapie]]n als „ungenügend“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/2347-Ungenuegendes-Gesetz-zum-Verbot-von-Konversionsmassnahmen |titel=Ungenügendes Gesetz zum Verbot von Konversionsmaßnahmen |sprache=de |abruf=2024-06-17}}</ref> |
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Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des LSVD empfing Bundespräsident [[Frank-Walter Steinmeier]] am 30. Oktober 2020 drei Mitglieder des LSVD-Bundesvorstands im [[Schloss Bellevue]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/3824-Bundespraesident-Steinmeier-trifft-Lesben-und-Schwulenverband-LSVD |titel=Bundespräsident Steinmeier trifft Lesben- und Schwulenverband (LSVD) |werk=lsvd.de |datum=2020-10-30 |sprache=de |abruf=2024-06-17}}</ref> |
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Anfang 2021 unterstützte der LSVD eine [[Strafanzeige]] von [[European Center for Constitutional and Human Rights]] und dem Russischen LGBT-Netzwerk Sphere Foundation gegen fünf Tatverdächtige wegen Völkerrechtsverbrechen gegen schwule und bisexuelle Männer in [[Tschetschenien]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/4888-Gewaltsame-Verfolgung-von-LGBTQ-durch-Regime-in-Tschetschenien-Strafanzeige-in-Deutschland |titel=Gewaltsame Verfolgung von LGBTQ* durch Regime in Tschetschenien: Strafanzeige in Deutschland |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Am 8. September 2021 erhielt das ehemalige und langjährige LSVD-Bundesvorstandsmitglied Hasso Müller-Kittnau den [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland]] in Würdigung seines jahrzehntelangen Engagements für die Gleichstellung und Akzeptanz von LSBTIQ.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/5913-Bundesverdienstkreuz-fuer-ehemaliges-LSVD-Bundesvorstandsmitglied-Hasso-Mueller-Kittnau |titel=Bundesverdienstkreuz für ehemaliges LSVD-Bundesvorstandsmitglied Hasso Müller-Kittnau |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Ende Dezember 2021 befasste sich – auf Druck des LSVD – die [[Innenministerkonferenz]] das erste Mal seit ihrem bis dahin fast 70-jährigen Bestehen mit dem Thema [[Queerfeindlichkeit|queerfeindliche]] Gewalt. Unter anderem wurde die Gründung einer Fachkommission mit vertretenden aus Wissenschaft und queerer Organisationen beschlossen.<ref>{{Literatur |Autor=Konrad Litschko |Titel=Staat gegen antiqueere Gewalt: Der blinde Fleck |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2022-01-08 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Staat-gegen-antiqueere-Gewalt/!5823918/ |Abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Nachdem der LSVD über Jahre die Anwendung des sogenannten Diskretionsgebots durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kritisiert hatte, ließ Bundesinnenministerin [[Nancy Faeser]] zum 1. Oktober 2022 die Dienstanweisung Asyl ändern und setzte der umstrittenen Praxis ein Ende.<ref>[https://www.lsvd.de/de/ct/9072-Asyl-6-Monate-nach-Abschaffung-der-Diskretionsprognosen-zieht-der-LSVD-Bilanz ''Asyl: 6 Monate nach Abschaffung der Diskretionsprognosen zieht der LSVD Bilanz. Wie wirkt sich die neue Dienstanweisung des BAMF auf die Verfahren queerer Geflüchteter aus?''] Pressemitteilung vom 5. April 2023. In: ''lsvd.de,'' abgerufen am 7. April 2024.</ref> Seither ist bei der [[Gefahrenprognose]] im Rahmen von Asylanträgen keine Verhaltensprognose mehr vorgesehen. Das BAMF muss entsprechend der neuen Anweisung immer davon ausgehen, dass die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität offen gelebt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2022/09/schutz-fuer-queere-gefluechtete.html?nn=9390260 |titel=Besserer Schutz für queere Geflüchtete |hrsg=[[Bundesministerium des Innern und für Heimat]] – Presse |datum=2022-09-30 |sprache=de |abruf=2024-04-06}}</ref> |
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Am 1. November 2022 forderte der LSVD die Bundesregierung auf, die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2022]] der Herren in [[Katar]] zu boykottieren, und begründete dies mit den dortigen anhaltenden Menschenrechtsverletzungen und der andauernden Kriminalisierung und Verfolgung von queeren Personen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/7972-Innenministerin-Nancy-Faeser-verharmlost-Menschenrechtsverletzungen-gegen-LSBTI-in-Katar |titel=Innenministerin Nancy Faeser verharmlost Menschenrechtsverletzungen gegen LSBTI* in Katar |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> Bundesministerin des Innern [[Nancy Faeser]] war dem Boykottaufruf zwar nicht gefolgt, trug jedoch beim ersten deutschen Spiel die „One Love“-Kapitänsbinde, um wie sie später sagte ein Zeichen zu setzen „für Vielfalt, für Frauenrechte, für Rechte von Homosexuellen. Und gegen die Fifa, die den Spielern Strafen angedroht hatte, wenn sie diese ‚One-Love‘-Armbinde tragen“.<ref>{{Internetquelle |autor=RedaktionsNetzwerk Deutschland |url=https://www.rnd.de/politik/nancy-faeser-one-love-aktion-bei-wm-in-katar-nicht-ewig-lange-ueberlegt-ZBFTUSI3TDOTGWVHYDVBSBCDWM.html |titel=Nancy Faeser: One-Love-Aktion bei WM in Katar nicht „ewig lange überlegt“ |datum=2023-01-21 |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Der LSVD begrüßte am 18. November 2022 den Beschluss des [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundeskabinetts]] zur Einrichtung des im [[Koalitionsvertrag der 20. Wahlperiode des Bundestages|Koalitionsvertrag der Ampelregierung]] vereinbarten [[Aktionsplan Queer Leben|Aktionsplans Queer Leben]]. Der LSVD kritisierte jedoch, dass der Aktionsplan nicht hinreichend finanziell unterlegt ist, sowie das Fehlen klarer Zeit- und Arbeitspläne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/8119-Queer-leben-Bundesregierung-stellt-Aktionsplan-fuer-Akzeptanz-und-Schutz-sexueller-und-geschlechtlicher-Vielfalt-vor |titel=Queer leben – Bundesregierung stellt Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt vor |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Am 27. Januar 2023 stellte der [[Deutscher Bundestag|Deutsche Bundestag]] in der jährlich stattfindenden Gedenkveranstaltung an die Opfer des [[Nationalsozialismus]] erstmal all jene Opfer in den Mittelpunkt, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt worden waren.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/inland/gedenken-holocaust-bundestag-scholz-101.html |titel=Bundestag gedenkt der queeren Opfer des Nationalsozialismus |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> Nachdem der [[Präsident des Deutschen Bundestages]], damals [[Wolfgang Schäuble]], jahrelang eine Gedenkstunde für die queeren Opfer verhindert hat, hatte seine Nachfolgerin [[Bärbel Bas]] die vom LSVD unterstützte Initiative für eine solche Gedenkstunde aufgegriffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.queer.de/detail.php?article_id=40602 |titel=Bundestag: Gedenken an homosexuelle Opfer des NS-Terrors im Jahr 2023? |sprache=de-DE |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Nachdem der LSVD auf die Umsetzung der im Ampel-Koalitionsvertrag vereinbarten Einrichtung einer „besonderen Rechtsberatung für queere Verfolgte“ gedrungen hat, setzte das [[Bundesministerium des Innern und für Heimat]] diese Forderung im Rahmen der Reform der Asylverfahrensberatung (AVB) um und gab am 31. Januar 2023 den Startschuss für eine besondere AVB, die sich „insbesondere an queere sowie weitere vulnerable Schutzsuchende“ richtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/8580-Einrichtung-einer-besonderen-Rechtsberatung-fuer-queere-Verfolgte |titel=Einrichtung einer „besonderen Rechtsberatung für queere Verfolgte“ |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Am 31. August 2023 kritisierte der LSVD die von der [[Bundesärztekammer]] und dem [[Paul-Ehrlich-Institut]] am gleichen Tag vorgestellte [[Hämotherapie-Richtlinien]], da durch sie „die jahrzehntelange Diskriminierung von Sexualbeziehungen zwischen Männern weitergeführt“ werde. Der Gesetzgeber hatte im März 2023 bereits das [[Transfusionsgesetz]] geändert und die Bundesärztekammer verpflichtet, die Diskriminierung queerer Personen bei der [[Blutspende]] zu beenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/10120-Bundesaerztekammer-aendert-Richtlinien-zur-Blutspende |titel=Bundesärztekammer ändert Richtlinien zur Blutspende |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Ende September 2023 erfolgte im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms Afghanistan die erste Aufnahme queerer Personen in Deutschland. Seit dem Frühjahr 2022 hatte sich LSVD gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Akteuren dafür eingesetzt, dass im Rahmen der im Koalitionsvertrag von 2021 vereinbarten Aufnahme bedrohter Personen aus Afghanistan auch besonders gefährdete queere Personen aufgenommen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/10329-Bundesaufnahmeprogramm-Erste-queere-Afghan-innen-in-Deutschland-angekommen |titel=Bundesaufnahmeprogramm: Erste queere Afghan*innen in Deutschland angekommen |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Der LSVD hat seit der Ankündigung des Vorhabens die Ampel-Bundesregierung scharf dafür kritisiert, die beiden Staaten [[Georgien]] und der [[Republik Moldau]] im Asylverfahren als sichere Herkunftsstaaten zu listen, und vielmehr eine Streichung der beiden bereits als sicher eingestuften Länder [[Ghana]] und [[Senegal]] gefordert. Trotz der Lage für queere Personen vor allem in Georgien und der damit verbundenen massiven verfassungsrechtlichen Bedenken, die der LSVD auch im [[Ausschuss für Inneres und Heimat (Deutscher Bundestag)|Ausschuss für Inneres und Heimat des Deutschen Bundestages]] vorgebracht hat<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/10587-Listung-von-Georgien-und-Moldau-als-sichere-Herkunftsstaaten-im-Bundestag |titel=Listung von Georgien und Moldau als „sichere Herkunftsstaaten“ im Bundestag |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref>, hat der Deutsche Bundestag jedoch am 16. November 2023 der Einstufung von Georgien und Moldau zugestimmt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw41-de-georgien-moldau-sichere-herkunft-970840 |titel=Deutscher Bundestag – Einstufung Georgiens und Moldaus als sichere Herkunftsstaaten … |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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=== LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt (LSVD<sup>+</sup>) – seit März 2024 === |
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[[Datei:Empfang Bundespräsident.jpg|mini|Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Alva Träbert und Alexander Vogt für den Bundesvorstand (2025)]] |
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Im März 2024 beschloss der 36. Bundesverbandstag unter dem Motto „Wir für Alle“ die Umbenennung des Verbandes in „LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt“, kurz LSVD<sup>+</sup>, um ein Zeichen für mehr [[Inklusion (Soziologie)|Inklusivität]] und gegen gesellschaftliche Spaltung zu setzen.<ref name="LSVD+_neu">{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/11406-LSVD-steht-nun-fuer-Verband-Queere-Vielfalt |titel=LSVD<sup>+</sup> steht nun für „Verband Queere Vielfalt“. 36. Verbandstag setzt ein Zeichen für umfassenden Schutz der queeren Community |titelerg=Pressemitteilung |werk=lsvd.de |datum=2024-03-18 |sprache=de |abruf=2024-03-18}}</ref> |
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Am 12. April 2024 wurde das unter anderem vom LSVD<sup>+</sup> jahrelang geforderte [[Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag]] vom Deutschen Bundestag beschlossen, wobei der Verband Teile des Gesetzes kritisierte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/6417-Selbstbestimmungsgesetz |titel=Das Selbstbestimmungsgesetz: Antworten zur Abschaffung des Transsexuellengesetz (TSG) |sprache=de |abruf=2024-04-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/11575-Endlich-Das-Selbstbestimmungsgesetz-ist-da |titel=Endlich: Das Selbstbestimmungsgesetz ist da! |sprache=de |abruf=2024-04-13}}</ref> Es passierte am 17. Mai den Bundesrat.<ref>{{Internetquelle |autor=publisher |url=https://www.bundesrat.de/DE/plenum/bundesrat-kompakt/24/1044/02.html |titel=Selbstbestimmung |sprache=de |abruf=2024-06-06}}</ref> |
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Der LSVD<sup>+</sup> begrüßte die am 15. April 2024 vorgestellten Ergebnisse der von der Bundesregierung eingesetzten Fachkommission zur Prüfung einer möglichen Legalisierung von Eizellabgaben und [[Leihmutterschaft]], wonach eine Legalisierung von Eizellspenden grundsätzlich möglich sei. Der Verband erneuerte dabei auch seine Forderung, dass unter klar geregelten Rahmenbedingungen auch Leihmutterschaften in Deutschland ermöglicht werden sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/11594-Kommission-zur-reproduktiven-Selbstbestimmung-und-Fortpflanzungsmedizin-legt-Empfehlungen-vor |titel=Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin legt Empfehlungen vor |sprache=de |abruf=2024-06-14}}</ref> |
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Am 6. Juni 2024 beschloss der Deutsche Bundestag ein Gesetz zur Fortentwicklung des Völkerstrafgesetzbuchs, in dem nunmehr „auch die sexuelle Orientierung als unzulässiger Grund für die Verfolgung einer identifizierbaren Gruppe oder Gemeinschaft durch Entziehung oder wesentliche Einschränkung grundlegender Menschenrechte“ anerkannt wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Volker Müller |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw48-de-voelkerstrafrecht-979660 |titel=Deutscher Bundestag – Geplante Anpassungen im Völkerstrafrecht in erster Lesung beraten |sprache=de |abruf=2024-06-06}}</ref> Somit wurde klargestellt, dass auch an queeren Menschen im Ausland verübte Völkerstraftaten in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden können. Auch wird in der Begründung des Gesetzes ausgeführt, dass unter geschlechtsbasierten Verbrechen auch solche fallen, die gegen die geschlechtliche Identität gerichtet sind, also etwa die systematische Verfolgung transgeschlechtlicher und nichtbinärer Personen. Diese Inklusion [[Queerfeindlichkeit|queerfeindlicher]] Verfolgung in die Gesetzgebung erfolgte auf Initiative des LSVD<sup>+</sup> und anderer zivilgesellschaftlicher Akteure.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/10429-Effektivere-Verfolgung-von-Voelkerrechtsverbrechen-gegen-queere-Menschen |titel=Effektivere Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen gegen queere Menschen |sprache=de |abruf=2024-06-06}}</ref> |
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Am 4. April 2025 empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den LSVD<sup>+</sup> in Schloss Bellevue, gratulierte dem Verband zu seinem 35-jährigen Bestehen und dankte für seinen Einsatz für die „Rechte der queeren Community und für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Würde“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2025/04/250404-35-Jahre-LSVD.html |titel=„Nur ein vielfältiges Land ist ein lebenswertes Land“ |werk=bundespraesident.de |hrsg=Bundespräsidialamt |datum=2025-04-04 |sprache=de |abruf=2025-04-12}}</ref> Für den Bundesvorstand des Verbandes sprachen Alexander Vogt und Alva Träbert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/14094-Rede-von-Alva-Traebert-und-Alexander-Vogt-aus-dem-Bundesvorstand-auf-Bellevue-am-04-04-2025 |titel=Rede von Alva Träbert und Alexander Vogt aus dem Bundesvorstand auf Bellevue am 04.04.2025 |werk=lsvd.de |datum=2025-04-04 |sprache=de |abruf=2025-04-12}}</ref> |
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== Mitgliedschaften == |
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Der LSVD<sup>+</sup> ist Mitgliedsorganisation der 1979 gegründeten [[International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association]] (ILGA World). Weitere Mitgliedschaften bestehen bei der Allianz Rechtssicherheit, dem [[Berliner Christopher Street Day|Berliner CSD]] e. V., der [[Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren]] e. V., der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwuler und Lesbischer Paare SLP, dem Bundesverband Beratung für NS-Verfolgte, dem Bundesverband Trans* BVT*, dem [[Bundesforum Familie]], dem [[Bundesforum Männer]], dem [[Centrum Schwule Geschichte]], dem [[Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband|Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband]], dem [[Deutsches Institut für Menschenrechte|Deutschen Institut für Menschenrechte]], dem [[Forum Menschenrechte]], NELFA Network of European LGBTIQ* Families Associations, dem [[Schwules Museum|Schwulen Museum Berlin]], dem [[Queeres Netzwerk NRW|Queeren Netzwerk NRW]], dem [[Jugendnetzwerk Lambda]] und dem [[Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen|VENRO Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen]]. Er ist im Kuratorium der [[Bundesstiftung Magnus Hirschfeld]] und des [[Deutsches Institut für Menschenrechte|Deutschen Institut für Menschenrechte]] vertreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000374/28650 |titel=LSVD im Lobbyregister des Deutschen Bundestages |datum=2024-01-31 |abruf=2024-03-27}}</ref> |
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Mit der Berufung von Vertretern des LSVD<sup>+</sup> wurden beim [[ZDF-Fernsehrat|ZDF]], beim [[Saarländischer Rundfunk|Saarländischen Rundfunk]], bei [[Radio Bremen|Radio-Bremen]] und zuletzt auch im Hörfunkrat vom [[Deutschlandradio]] erstmals auch queere Menschen die Teilhabe in den Aufsichtsgremien eröffnet. Darüber hinaus hat der LSVD<sup>+</sup> auch einen Sitz in den Landesmedienanstalten von Niedersachsen und dem Saarland. |
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== Prominente Mitglieder == |
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Mit [[Manfred Bruns]], [[Volker Beck]], [[Eduard Stapel]], [[Günter Dworek]] und [[Halina Bendkowski]] gehörten dem Vorstand prominente Bürgerrechtler an. Eine Reihe prominenter Künstler wie der Comic-Zeichner [[Ralf König]], die Schauspielerin [[Hella von Sinnen]], der Filmemacher [[Rosa von Praunheim]] oder [[Hans-Peter Hoogen]] unterstützen den LSVD<sup>+</sup> mit ihrer Mitgliedschaft. [[Sven Lehmann (Politiker)|Sven Lehmann]], der erste [[Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt|Queer-Beauftragte der Bundesregierung]], und [[Helmut Metzner (Politiker)|Helmut Metzner]], geschäftsführender Vorstand der [[Bundesstiftung Magnus Hirschfeld]], sind ebenfalls Mitglied des LSVD<sup>+</sup><ref>{{Internetquelle |url=https://www.sven-lehmann.eu/ueber-mich/ |titel=Über mich |sprache=de-DE |abruf=2024-06-17}}</ref>. Auch der 2012 verstorbene Komiker [[Dirk Bach]] war Mitglied des LSVD<sup>+</sup>. |
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== Bundesvorstand == |
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[[Datei:LSVD⁺-Bundesvorstand.jpg|mini|LSVD<sup>+</sup>-Bundesvorstand am 6. April 2025]] |
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Dem Bundesvorstand gehören an: [[Philipp Braun (Aktivist)|Philipp Braun]], Leon Dietrich, Patrick Dörr, Henny Engels, Christian Gladel, Angela Hermann, Jörg Hutter, Erik Jödicke, Christina Klitzsch-Eulenburg, Michelle Kortz, Andre Lehmann, Julia Monro, Tim Stefaniak, Alva Träbert, und Alexander Vogt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lsvd.de/de/ct/1255-LSVD-Bundesvorstand |titel=LSVD<sup>+</sup>-Bundesvorstand |werk=www.lsvd.de |datum=2025-04-06 |sprache=de |abruf=2025-04-12}}</ref> |
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Geschäftsführer des LSVD<sup>+</sup> ist Klaus Jetz. |
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== Hirschfeld-Eddy-Stiftung == |
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In Berlin wurde im Juni 2007 die ''[[Hirschfeld-Eddy-Stiftung]], Stiftung für die Menschenrechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie weiteren queeren Menschen (LSBTIQ), kurz HES,'' als Menschenrechtsstiftung des LSVD<sup>+</sup> gegründet.<ref>[https://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/die-stiftung/stiftungsarbeit/ziele ''Ziele der Hirschfeld-Eddy-Stiftung.''] In: ''hirschfeld-eddy-stiftung.de,'' abgerufen am 14. März 202.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.lsvd.de/1399.0.html |titel=Kleine Geschichte des LSVD |werk=lsvd.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131229082247/http://www.lsvd.de/verband/kleine-geschichte-des-lsvd/index.html |archiv-datum=2013-12-29 |abruf=2018-10-10}}</ref> Ihr Ziel ist, die Achtung der Menschenrechte von LSBTIQ voranzubringen, international Menschenrechtsarbeit zu unterstützen, Menschenrechtsverteidigern zu helfen sowie Aufklärung und den Abbau von Vorurteilen zu fördern. |
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== Mission Aufklärung == |
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Mit der ''Mission: Aufklärung'' informiert der LSVD<sup>+</sup> im Rahmen eines Netzwerkes gegen religiös begründete Diskriminierung über Gefahren und Hintergründe der Homo-Heilungs- bzw. Umpolungsangebote. |
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== Siehe auch == |
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* [[Lesben- und Schwulenbewegung]] |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|1=LSVD+ – Verband Queere Vielfalt|2=LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt}} |
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*[http://www.lsvd.de Lesben- und Schwulenverband in Deutschland LSVD] |
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* [https://www.lsvd.de/de/home LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt] (LSVD<sup>+</sup> – Verband Queere Vielfalt)<!-- Name war am 18. März noch nicht umgestellt --> |
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* [http://www.aktion-1zu1.de Aktuelle Aktion "Gleiches Recht für Lebenspartnerschaften" des LSVD] |
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* [https://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/ Hirschfeld-Eddy-Stiftung] |
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* [https://www.lsvd.de/de/politik/gesetzgebung/artikel-3-gg-ergaenzen Aktuelle Aktion „Artikel 3“ des LSVD<sup>+</sup>] |
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* {{Webarchiv |url=http://www.aktion-1zu1.de/ |text=Aktion 1:1 |wayback=20110112194029}} |
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* [https://www.mission-aufklaerung.de/ Mission: Aufklärung Netzwerk gegen religiös begründete Diskriminierung und Aufklärung über Homo-Heilungs- bzw. Umpolungsangebote] |
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* [https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000374 Eintrag] im [[Lobbyregister]] des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]] |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:LGBT-Organisation in Deutschland]] |
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[[Kategorie:LGBT-Bürgerrechtsorganisation]] |
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[[Kategorie:Homosexualität in Deutschland]] |
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[[Kategorie:Geschichte der Homosexualität (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Homosexualität in der Politik]] |
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[[Kategorie:Eingetragen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags]] |
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[[Kategorie:Verbandsgründung 1990]] |
Aktuelle Version vom 12. Juni 2025, 12:15 Uhr
LSVD+ – Verband Queere Vielfalt e. V. (LSVD+) | |
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![]() | |
Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 18. Februar 1990 in Leipzig |
Sitz | Berlin |
Geschäftsstelle | Rheingasse 6, 50676 Köln |
Vorläufer | Schwulenverband in der DDR (SVD), Schwulenverband in Deutschland (SVD), Lesben- und Schwulenverband (LSVD) |
Zweck | Unterstützung lesbischer, schwuler, bisexueller, trans- und intergeschlechtlicher sowie weiterer queerer Menschen (LSBTIQ) |
Geschäftsführung | Klaus Jetz |
Personen | Philipp Braun, Leon Dietrich, Patrick Dörr, Henny Engels, Christian Gladel, Angela Hermann, Jörg Hutter, Erik Jödicke, Christina Klitzsch-Eulenburg, Michelle Kortz, Andre Lehmann, Julia Monro, Tim Stefaniak, Alva Träbert, und Alexander Vogt (Bundesvorstand) |
Mitglieder | 4428 (2023) |
Website | www.lsvd.de |
Der LSVD+ – Verband Queere Vielfalt e. V. (kurz LSVD+; bis März 2024 Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V., kurz LSVD) ist die größte Bürgerrechts- und Selbsthilfe-Organisation der queeren Gemeinschaft in Deutschland. Der eingetragene Verein hat über 4400 Einzelmitglieder und 100 Mitgliedsorganisationen. Sein Sitz und die Pressestelle ist in Berlin, die Geschäftsstelle in Köln. Der Verband setzt sich für Vielfalt ein. Er ist international und auf Bundesebene aktiv sowie in allen Bundesländern vertreten, teils als gemeinsamer Landesverband für zwei benachbarte Bundesländer. Außerdem ist der Verein als Nichtregierungsorganisation mit offiziellem Beraterstatus bei den Vereinten Nationen anerkannt.
Ziele
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Wichtige Verbandsthemen sind – nach dem Erreichen der Ehe für alle und dem gemeinschaftlichen Adoptionsrecht für verheiratete homosexuelle Paare – die rechtliche und gesellschaftliche Anerkennung von Regenbogenfamilien (inklusive Erlaubnis der nichtkommerziellen Leihmutterschaft[1]:S. 4 und der Erlaubnis der nichtkommerziellen Eizellspende[1]:S. 9), ein nachhaltiger und effektiver Nationaler Aktionsplan gegen Homophobie und Transphobie, eine umfassende Respektarbeit für ein gesellschaftliches Miteinander und alltägliche Akzeptanz, die Aufnahme von LSBTI-Themen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter*) in die Bildungs- und Lehrpläne der Bundesländer,[2] einen umfassenden rechtlichen Diskriminierungsschutz und die Ergänzung von Art. 3 GG um das Merkmal der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität, eine LSBTI-inklusive Flüchtlings- und Integrationspolitik, eine geschlechter- und diversitätsgerechte Gesundheitsversorgung, eine menschenrechtsbasierte Gesetzgebung für die Anerkennung der Geschlechtsidentität (Transsexuellengesetzes) sowie dem Grundrecht intergeschlechtlicher Menschen auf körperliche Unversehrtheit und rechtliche Anerkennung Geltung zu verschaffen.
Darüber hinaus engagiert sich der LSVD+ in den Bereichen Antidiskriminierungspolitik in der Europäischen Union sowie eine Außen- und Entwicklungspolitik, die die Achtung der Menschenrechte von LSBTI auf EU-Ebene und weltweit voranbringt.[3][4]
Wichtige Verbandsthemen in der Vergangenheit waren ein bundesweites Antidiskriminierungsgesetz, die Errichtung der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin, die Einführung eines Lebenspartnerschaftsinstitutes und dessen beamten- und steuerrechtliche Gleichbehandlung, die Rehabilitierung der nach Paragraph 175 verurteilten Männer, und die Ehe für alle. Diese Ziele wurden erreicht. Des Weiteren forderte der LSVD+ die Rehabilitierung der nach Paragraph 175 verurteilten Männer, die im Sommer 2017 im Bundestag umgesetzt wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwulenverband in Deutschland (SVD) – von 1990 bis 1999
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Der Verband wurde am 18. Februar 1990 von ostdeutschen schwulen Bürgerrechtlern wie Eduard Stapel in Leipzig als Schwulenverband in der DDR (SVD) gegründet. Er verstand sich als Teil der Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Mit dem Anspruch, künftig bundesweit aktiv zu werden, nannte sich der SVD auf seinem ersten Verbandstag am 23. Juni 1990 in Magdeburg in Schwulenverband in Deutschland um. Der Bundessprecherrat hatte gezielt Volker Beck, Günter Dworek und Manfred Bruns angeworben, die zuvor führend im westdeutschen Bundesverband Homosexualität (BVH) aktiv gewesen waren, um eine Ausdehnung auf Gesamtdeutschland zu erreichen. Manfred Bruns, Frank Hoyer und Michael Schneidewind wurden die ersten Westbeauftragten des Verbands.
Für einen Teil der Anhänger des BVH war das Angebot interessant, da sich in ihrem Verband um die Forderung nach Öffnung der Ehe für Lesben und Schwulen kein gemeinsamer Standpunkt hatte finden lassen. Mit der Aktion Standesamt am 19. August 1992 propagierte der SVD die Forderung nach Öffnung der Ehe für lesbische und schwule Paare in den Massenmedien und stellte den BVH, der eine alternative Lebensformenpolitik propagierte, zunehmend ins Abseits. 1997 löste sich der BVH schließlich auf.
Im Dezember 1998 veröffentlichte eine Initiative von mehreren Lesben, unter anderem Halina Bendkowski und Ida Schillen, einen „Aufruf an alle Lesben, die sich eine wirkungsvolle Politik für unsere Rechte auf Bundesebene wünschen“. Die Unterzeichnerinnen fordern dazu auf, den SVD in einen Lesben- und Schwulenverband umzuwandeln. Im März 1999 beschloss der 11. Verbandstag in Köln mit großer Mehrheit die Erweiterung des SVD zum Lesben- und Schwulenverband in Deutschland. Damit ergab sich eine Konkurrenzsituation zum Lesbenring, der die Ausweitung der Ehe auf Lesben und Schwule für unvereinbar mit seinem Verständnis von Feminismus hielt. Programm und Satzung wurden ergänzt, die zentralen Begriffe des Programms, Emanzipation, Partizipation und Integration blieben erhalten.
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) – von 1999 bis 2024
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Weg zum damals geplanten Lebenspartnerschaftsgesetz wurde der LSVD bei den entscheidenden Anhörungen des Bundestags und bei der Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts angehört. Mit der von vielen Prominenten unterstützten Aktion Ja-Wort warb er in der Bevölkerung für eine Unterstützung der ersten gesetzgeberischen Schritte zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft.
Das LSVD-Regenbogenfamilienprojekt[5] setzt sich seit 2002 bundesweit für die Verbesserung der persönlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Situation von Regenbogenfamilien ein.
Am 28. Februar 2005 begann der Verband mit der Aktion EinszuEins, auch Aktion 1:1, die über bestehende Benachteiligungen von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften gegenüber der heterosexuellen Ehe wie z. B. die Unterschiede im Steuerrecht informierte. Der LSVD forderte die völlige Gleichberechtigung der Lebenspartnerschaften mit Ehepaaren. Die dazu ins Leben gerufene Aktion stand unter dem Leitsatz „Gleiche Pflichten, gleiche Rechte. Nur das ist fair!“ Dafür konnte der LSVD zahlreiche Politiker und Prominente gewinnen.[6] Die Aktion wurde von verschiedenen Homosexuellen-Organisationen sowie der Gewerkschaft Ver.di unterstützt.[7]

Der LSVD hatte den Bundestagsbeschluss zur Errichtung eines Gedenkortes der Bundesrepublik Deutschland für die verfolgten Homosexuellen angestoßen. Er war auch in den entscheidenden Vorbereitungsgremien zur Umsetzung des Beschlusses beteiligt.[8]
Seit dem 11. Dezember 2006 ist der LSVD als Nichtregierungsorganisation mit offiziellem Beraterstatus bei den Vereinten Nationen anerkannt.[9]
Das Projekt „Homosexualität und Migrationsfamilien“[10] wurde von 2008 bis 2010 durchgeführt. Im Rahmen des Projekts erschien die LSVD-Studie „Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund“.[11] Ebenfalls 2008 wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen der Öffentlichkeit übergeben. Im ersten Jahr seiner Existenz wurde das Denkmal dreimal Ziel von Anschlägen. In allen Fällen richtete sich die Gewalt gegen das Sichtfenster, durch das die Besucher auf ein sich küssendes Männerpaar sehen können. Der LSVD veranstaltete Mahnwachen und Protestkundgebungen.[12]
Zusammen mit vielen Bündnispartnern gelang es mit der Aktion „Keine halben Sachen!“,[13] Lebenspartnerschaften bei der Erbschaftsteuerreform der Großen Koalition weitgehend mit Ehepaaren gleichzustellen. Das Gesetz zur Erbschaftsteuerreform trat zum 1. Januar 2009 in Kraft und brachte eingetragenen Lebenspartnerschaften gleiche Freibeträge.
Zum 60. Jahrestag des Grundgesetzes 2009 intensivierte der LSVD die 3+ Kampagne Artikeldrei für eine Ergänzung des Diskriminierungsverbotes in der Verfassung u. a. durch eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor.
2010 rief der LSVD Hamburg am Internationalen Tag gegen Homophobie zum ersten Rainbowflash in Deutschland auf. 700 Menschen setzten auf dem Rathausmarkt ein Zeichen für Menschenrechte und gegen Homophobie
Von 2011 bis 2014 führte der LSVD das Projekt „Homosexualität und Familie. Eine Herausforderung für familienbezogenes Fachpersonal“ durch.
15.000 Menschen demonstrierten am 22. September 2011 in Berlin gegen die Geschlechter- und Sexualpolitik von Papst Benedikt XVI. anlässlich seiner Rede im Deutschen Bundestag. Über 70 Organisationen hatten sich dafür zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Angestoßen und koordiniert wurde es vom LSVD Berlin-Brandenburg mit Unterstützung des LSVD-Bundesverbandes.[14]
2011 nahm der saarländische Landtag nach langjährigen Bemühungen des LSVD Saar den Begriff der „sexuellen Identität“ in das Gleichbehandlungsgebot in die Landesverfassung auf.[15] Das Saarland war damit das fünfte Bundesland, das eine solche Antidiskriminierungsklausel in der Landesverfassung verankert. Im gleichen Jahr übergab der LSVD 50.000 Unterschriften für die Forderung nach Ergänzung von Artikel 3 im Grundgesetz an das Bundesjustizministerium.[16] Außerdem veranstaltete der LSVD die Konferenz „10 Jahre Lebenspartnerschaft – Reif für die Ehe“.[17] Damit wurde die Forderung nach Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare stärker in den Vordergrund gerückt.
Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung veröffentlichte 2011 Band 2 ihrer Schriftenreihe „Yogyakarta Plus: Menschenrechte für LGBTI in der internationalen Praxis“.[18]
Für sein Engagement gegen Diskriminierung erhielt LSVD-Bundesvorstand Manfred Bruns den Preis der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.[19] Die Laudatio beim Festakt am 19. September 2012 hielt Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung überreichte die Festschrift „Vom Verbot zur Gleichberechtigung“[20] für Manfred Bruns über die Rechtsentwicklung in Bezug auf Lesben, Schwule und Transgender in Deutschland.
Der LSVD erstattete Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen die Betreiber von kreuz.net.[21] Auf der Internetseite wurde der verstorbene Schauspieler Dirk Bach tagelang beschimpft. Anfang Dezember 2012 verschwand die Webseite aus dem Netz.[22]
Seit 2013 lief mit „Masakhane“ das größte jemals vom Bundesministerium für Entwicklung geförderte Projekt im Bereich LSBTI-Menschenrechte.[23] Es wurde vom LSVD initiiert und noch bis Ende 2017 gemeinsam mit filia.die frauenstiftung und der Coalition of African Lesbians (CAL) umgesetzt.
Als erstes Verfassungsorgan votierte der Bundesrat am 22. März 2013 für die Öffnung der Ehe. Am Tag der Abstimmung demonstrierte der LSVD vor dem Bundesrat seine Unterstützung.[24]
Im Februar 2013 erklärte das Bundesverfassungsgericht das für Eingetragene Lebenspartnerschaften geltende Verbot der Co-Adoption eines adoptierten Kindes (Sukzessivadoption) für verfassungswidrig. Bei der gesetzlichen Umsetzung der Gleichstellung verweigerte die Große Koalition allerdings auch die Gleichstellung beim gemeinschaftlichen Adoptionsrecht. Dagegen protestierte der LSVD im Mai 2014 mit der Aktion „Grundgesetz statt Bauchgefühl“ vor dem Bundeskanzleramt in Berlin.[25]
Anlässlich der olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 stand mit der Aktion Freundschaftskuss die Menschenrechtslage in Russland im Fokus der LSVD-Arbeit.
Seit 2015 führte der LSVD mit Unterstützung durch das Bundesfamilienministerium das Modellprojekt „Beratungskompetenz zu Regenbogenfamilien“ durch. Im gleichen Jahr organisierte er zusammen mit der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin den Kongress „Respekt statt Ressentiment. Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie“.[26] Die Kampagne des LSVD für einen LSBTI-Sitz im ZDF-Fernsehrat war 2015 ebenfalls erfolgreich.
Ab 2015 wurde die Flüchtlings- und Integrationspolitik verstärkt ein Thema für den LSVD. Die Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität ist ein anerkannter Asyl- und Fluchtgrund. Der LSVD bietet Rechtsberatung an und erstellt einen Ratgeber[27] an. Zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband gab er die Broschüren „Handreichung für die Betreuung und Unterstützung von LSBTTI*-Flüchtlingen“[28] und „Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlichen Geschlechts bzw. verschiedener sexueller Identität“[29] heraus.
2016 beteiligte der LSVD sich als Mitglied der CEDAW-Allianz an deren gemeinsamen Alternativbericht zum kombinierten 7. und 8. Staatenbericht der Bundesregierung zum UN-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW).[30]
Nachdem der LSVD die Pläne der Bundesregierung, die drei Maghreb-Staaten Marokko, Algerien und Tunesien als sogenannte sichere Herkunftsstaaten einzustufen, scharf kritisiert hatte, scheiterte das Unterfangen an dem Widerstand einiger Landesregierungen im Bundesrat.[31]
Im Mai 2017 startete der LSVD zusammen mit der Türkischen Gemeinde und dem Liberal-Islamischen Bund die Postkartenkampagne „Du + Ich = Wir“[32] mit der gemeinsam wird für eine offene und diskriminierungsfreie Gesellschaft geworben wurde. Für die Bundestagswahl 2017 stellte der LSVD unter dem Motto „Blockaden brechen – Respekt wählen! Gemeinsam für Freiheit und gleiche Rechte“ sieben Forderungen auf.
Im Juli 2017 verabschiedete der Bundestag das lange vom LSVD geforderte Gesetz zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen, das die gegen schwule und bisexuelle Männer gesprochenen Urteile nach § 175 Strafgesetzbuch aufhob und Entschädigungszahlungen an die Opfer des Paragraphen ermöglichte.[33]
Im Juli 2017 verabschiedete der Bundestag die Ehe für alle und das gemeinschaftliche Adoptionsrecht für verheiratete homosexuelle Paare, worauf der LSVD viele Jahre gedrungen hatte.[34]
2017 eskalierte ein Arbeitskonflikt beim Bildungs- und Sozialwerks des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg (BLSB). Die in einer Betriebsgruppe der Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) organisierten Beschäftigten forderten u. a. die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle für Diskriminierungsfälle und eine Überstundenregelung. Der Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg Jörg Steinert kündigte die Arbeitsverträge der Mehrzahl der Angestellten des BLSB zum Jahresende 2017.[35] Daraufhin kündigten weitere Mitarbeiterinnen, so dass zum Jahresanfang 2018 „mehr als zwei Drittel der Belegschaft“ den Betrieb verließen.[36]
2018 kritisierte der LSVD den Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD als „enttäuschend“, LSBTI würden hierin „weitgehend ignoriert“.[37]
Der LSVD kritisierte das von ihm lange geforderte und am 7. Mai 2020 schließlich vom Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz zum Verbot von Konversionstherapien als „ungenügend“.[38]
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des LSVD empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 30. Oktober 2020 drei Mitglieder des LSVD-Bundesvorstands im Schloss Bellevue.[39]
Anfang 2021 unterstützte der LSVD eine Strafanzeige von European Center for Constitutional and Human Rights und dem Russischen LGBT-Netzwerk Sphere Foundation gegen fünf Tatverdächtige wegen Völkerrechtsverbrechen gegen schwule und bisexuelle Männer in Tschetschenien.[40]
Am 8. September 2021 erhielt das ehemalige und langjährige LSVD-Bundesvorstandsmitglied Hasso Müller-Kittnau den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in Würdigung seines jahrzehntelangen Engagements für die Gleichstellung und Akzeptanz von LSBTIQ.[41]
Ende Dezember 2021 befasste sich – auf Druck des LSVD – die Innenministerkonferenz das erste Mal seit ihrem bis dahin fast 70-jährigen Bestehen mit dem Thema queerfeindliche Gewalt. Unter anderem wurde die Gründung einer Fachkommission mit vertretenden aus Wissenschaft und queerer Organisationen beschlossen.[42]
Nachdem der LSVD über Jahre die Anwendung des sogenannten Diskretionsgebots durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kritisiert hatte, ließ Bundesinnenministerin Nancy Faeser zum 1. Oktober 2022 die Dienstanweisung Asyl ändern und setzte der umstrittenen Praxis ein Ende.[43] Seither ist bei der Gefahrenprognose im Rahmen von Asylanträgen keine Verhaltensprognose mehr vorgesehen. Das BAMF muss entsprechend der neuen Anweisung immer davon ausgehen, dass die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität offen gelebt wird.[44]
Am 1. November 2022 forderte der LSVD die Bundesregierung auf, die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 der Herren in Katar zu boykottieren, und begründete dies mit den dortigen anhaltenden Menschenrechtsverletzungen und der andauernden Kriminalisierung und Verfolgung von queeren Personen.[45] Bundesministerin des Innern Nancy Faeser war dem Boykottaufruf zwar nicht gefolgt, trug jedoch beim ersten deutschen Spiel die „One Love“-Kapitänsbinde, um wie sie später sagte ein Zeichen zu setzen „für Vielfalt, für Frauenrechte, für Rechte von Homosexuellen. Und gegen die Fifa, die den Spielern Strafen angedroht hatte, wenn sie diese ‚One-Love‘-Armbinde tragen“.[46]
Der LSVD begrüßte am 18. November 2022 den Beschluss des Bundeskabinetts zur Einrichtung des im Koalitionsvertrag der Ampelregierung vereinbarten Aktionsplans Queer Leben. Der LSVD kritisierte jedoch, dass der Aktionsplan nicht hinreichend finanziell unterlegt ist, sowie das Fehlen klarer Zeit- und Arbeitspläne.[47]
Am 27. Januar 2023 stellte der Deutsche Bundestag in der jährlich stattfindenden Gedenkveranstaltung an die Opfer des Nationalsozialismus erstmal all jene Opfer in den Mittelpunkt, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt worden waren.[48] Nachdem der Präsident des Deutschen Bundestages, damals Wolfgang Schäuble, jahrelang eine Gedenkstunde für die queeren Opfer verhindert hat, hatte seine Nachfolgerin Bärbel Bas die vom LSVD unterstützte Initiative für eine solche Gedenkstunde aufgegriffen.[49]
Nachdem der LSVD auf die Umsetzung der im Ampel-Koalitionsvertrag vereinbarten Einrichtung einer „besonderen Rechtsberatung für queere Verfolgte“ gedrungen hat, setzte das Bundesministerium des Innern und für Heimat diese Forderung im Rahmen der Reform der Asylverfahrensberatung (AVB) um und gab am 31. Januar 2023 den Startschuss für eine besondere AVB, die sich „insbesondere an queere sowie weitere vulnerable Schutzsuchende“ richtet.[50]
Am 31. August 2023 kritisierte der LSVD die von der Bundesärztekammer und dem Paul-Ehrlich-Institut am gleichen Tag vorgestellte Hämotherapie-Richtlinien, da durch sie „die jahrzehntelange Diskriminierung von Sexualbeziehungen zwischen Männern weitergeführt“ werde. Der Gesetzgeber hatte im März 2023 bereits das Transfusionsgesetz geändert und die Bundesärztekammer verpflichtet, die Diskriminierung queerer Personen bei der Blutspende zu beenden.[51]
Ende September 2023 erfolgte im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms Afghanistan die erste Aufnahme queerer Personen in Deutschland. Seit dem Frühjahr 2022 hatte sich LSVD gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Akteuren dafür eingesetzt, dass im Rahmen der im Koalitionsvertrag von 2021 vereinbarten Aufnahme bedrohter Personen aus Afghanistan auch besonders gefährdete queere Personen aufgenommen werden.[52]
Der LSVD hat seit der Ankündigung des Vorhabens die Ampel-Bundesregierung scharf dafür kritisiert, die beiden Staaten Georgien und der Republik Moldau im Asylverfahren als sichere Herkunftsstaaten zu listen, und vielmehr eine Streichung der beiden bereits als sicher eingestuften Länder Ghana und Senegal gefordert. Trotz der Lage für queere Personen vor allem in Georgien und der damit verbundenen massiven verfassungsrechtlichen Bedenken, die der LSVD auch im Ausschuss für Inneres und Heimat des Deutschen Bundestages vorgebracht hat[53], hat der Deutsche Bundestag jedoch am 16. November 2023 der Einstufung von Georgien und Moldau zugestimmt.[54]
LSVD+ – Verband Queere Vielfalt (LSVD+) – seit März 2024
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Im März 2024 beschloss der 36. Bundesverbandstag unter dem Motto „Wir für Alle“ die Umbenennung des Verbandes in „LSVD+ – Verband Queere Vielfalt“, kurz LSVD+, um ein Zeichen für mehr Inklusivität und gegen gesellschaftliche Spaltung zu setzen.[55]
Am 12. April 2024 wurde das unter anderem vom LSVD+ jahrelang geforderte Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag vom Deutschen Bundestag beschlossen, wobei der Verband Teile des Gesetzes kritisierte.[56][57] Es passierte am 17. Mai den Bundesrat.[58]
Der LSVD+ begrüßte die am 15. April 2024 vorgestellten Ergebnisse der von der Bundesregierung eingesetzten Fachkommission zur Prüfung einer möglichen Legalisierung von Eizellabgaben und Leihmutterschaft, wonach eine Legalisierung von Eizellspenden grundsätzlich möglich sei. Der Verband erneuerte dabei auch seine Forderung, dass unter klar geregelten Rahmenbedingungen auch Leihmutterschaften in Deutschland ermöglicht werden sollten.[59]
Am 6. Juni 2024 beschloss der Deutsche Bundestag ein Gesetz zur Fortentwicklung des Völkerstrafgesetzbuchs, in dem nunmehr „auch die sexuelle Orientierung als unzulässiger Grund für die Verfolgung einer identifizierbaren Gruppe oder Gemeinschaft durch Entziehung oder wesentliche Einschränkung grundlegender Menschenrechte“ anerkannt wird.[60] Somit wurde klargestellt, dass auch an queeren Menschen im Ausland verübte Völkerstraftaten in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden können. Auch wird in der Begründung des Gesetzes ausgeführt, dass unter geschlechtsbasierten Verbrechen auch solche fallen, die gegen die geschlechtliche Identität gerichtet sind, also etwa die systematische Verfolgung transgeschlechtlicher und nichtbinärer Personen. Diese Inklusion queerfeindlicher Verfolgung in die Gesetzgebung erfolgte auf Initiative des LSVD+ und anderer zivilgesellschaftlicher Akteure.[61]
Am 4. April 2025 empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den LSVD+ in Schloss Bellevue, gratulierte dem Verband zu seinem 35-jährigen Bestehen und dankte für seinen Einsatz für die „Rechte der queeren Community und für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Würde“.[62] Für den Bundesvorstand des Verbandes sprachen Alexander Vogt und Alva Träbert.[63]
Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der LSVD+ ist Mitgliedsorganisation der 1979 gegründeten International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA World). Weitere Mitgliedschaften bestehen bei der Allianz Rechtssicherheit, dem Berliner CSD e. V., der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e. V., der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwuler und Lesbischer Paare SLP, dem Bundesverband Beratung für NS-Verfolgte, dem Bundesverband Trans* BVT*, dem Bundesforum Familie, dem Bundesforum Männer, dem Centrum Schwule Geschichte, dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem Deutschen Institut für Menschenrechte, dem Forum Menschenrechte, NELFA Network of European LGBTIQ* Families Associations, dem Schwulen Museum Berlin, dem Queeren Netzwerk NRW, dem Jugendnetzwerk Lambda und dem VENRO Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen. Er ist im Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und des Deutschen Institut für Menschenrechte vertreten.[64]
Mit der Berufung von Vertretern des LSVD+ wurden beim ZDF, beim Saarländischen Rundfunk, bei Radio-Bremen und zuletzt auch im Hörfunkrat vom Deutschlandradio erstmals auch queere Menschen die Teilhabe in den Aufsichtsgremien eröffnet. Darüber hinaus hat der LSVD+ auch einen Sitz in den Landesmedienanstalten von Niedersachsen und dem Saarland.
Prominente Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Manfred Bruns, Volker Beck, Eduard Stapel, Günter Dworek und Halina Bendkowski gehörten dem Vorstand prominente Bürgerrechtler an. Eine Reihe prominenter Künstler wie der Comic-Zeichner Ralf König, die Schauspielerin Hella von Sinnen, der Filmemacher Rosa von Praunheim oder Hans-Peter Hoogen unterstützen den LSVD+ mit ihrer Mitgliedschaft. Sven Lehmann, der erste Queer-Beauftragte der Bundesregierung, und Helmut Metzner, geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, sind ebenfalls Mitglied des LSVD+[65]. Auch der 2012 verstorbene Komiker Dirk Bach war Mitglied des LSVD+.
Bundesvorstand
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Dem Bundesvorstand gehören an: Philipp Braun, Leon Dietrich, Patrick Dörr, Henny Engels, Christian Gladel, Angela Hermann, Jörg Hutter, Erik Jödicke, Christina Klitzsch-Eulenburg, Michelle Kortz, Andre Lehmann, Julia Monro, Tim Stefaniak, Alva Träbert, und Alexander Vogt.[66]
Geschäftsführer des LSVD+ ist Klaus Jetz.
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Berlin wurde im Juni 2007 die Hirschfeld-Eddy-Stiftung, Stiftung für die Menschenrechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie weiteren queeren Menschen (LSBTIQ), kurz HES, als Menschenrechtsstiftung des LSVD+ gegründet.[67][68] Ihr Ziel ist, die Achtung der Menschenrechte von LSBTIQ voranzubringen, international Menschenrechtsarbeit zu unterstützen, Menschenrechtsverteidigern zu helfen sowie Aufklärung und den Abbau von Vorurteilen zu fördern.
Mission Aufklärung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Mission: Aufklärung informiert der LSVD+ im Rahmen eines Netzwerkes gegen religiös begründete Diskriminierung über Gefahren und Hintergründe der Homo-Heilungs- bzw. Umpolungsangebote.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- LSVD+ – Verband Queere Vielfalt (LSVD+ – Verband Queere Vielfalt)
- Hirschfeld-Eddy-Stiftung
- Aktuelle Aktion „Artikel 3“ des LSVD+
- Aktion 1:1 ( vom 12. Januar 2011 im Internet Archive)
- Mission: Aufklärung Netzwerk gegen religiös begründete Diskriminierung und Aufklärung über Homo-Heilungs- bzw. Umpolungsangebote
- Eintrag im Lobbyregister des Deutschen Bundestages
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Beschluss des LSVD-Verbandstages 2017. LSVD-Positionspapier „Regenbogenfamilien im Recht“. 29. LSVD-Verbandstag, Berlin, 1/2. April 2017. In: lsvd.de, abgerufen am 24. März 2018 (PDF; 74 kB).
- ↑ Bildungs- und Lehrpläne der Bundesländer. In: lsvd.de, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ LSVD: Gleiche Rechte. Wir wollen das volle Programm! In: lsvd.de, abgerufen am 5. September 2017.
- ↑ Tätigkeitsberichte. In: lsvd.de. Abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Lebensrealitäten. In: lsvd.de. Abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Beispielsweise Hella von Sinnen, Dirk Bach, Günter Grass, Heide Simonis, Katja Ebstein, Guildo Horn, Katy Karrenbauer, Ingo Oschmann, Lisa Ortgies, Annette Frier, Marie-Luise Nikuta, Jürgen von der Lippe und Olivia Jones.
- ↑ Beispielsweise den Schwusos (SPD), der HuK und den LSU.
- ↑ Gedenkort für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Übergabe an die Öffentlichkeit am Dienstag, 27. Mai 2008, 13 Uhr. In: gedenkort.de. Initiative »Der homosexuellen NS-Opfer gedenken«, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. August 2008; abgerufen am 10. Oktober 2018.
- ↑ Entscheidung über UN-Beraterstatus: Dokument 6242 des Wirtschafts- und Sozialausschusses der UN. In: un.org. 11. Dezember 2006, abgerufen am 31. Januar 2018 (englisch).
- ↑ Migrationsfamilien: Kultursensible Aufklärung über Homosexualität. In: migrationsfamilien.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2011; abgerufen am 15. Juni 2017.
- ↑ Melanie C. Steffens, Michael Bergert, Stephanie Heinecke: Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Studie zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Hrsg.: Familien- und Sozialverein des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland e. V. Köln 2010, ISBN 978-3-00-030973-1 (migrationsfamilien.de ( vom 22. April 2021 im Internet Archive) [PDF; 666 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019] Stand: April 2010).
- ↑ Anschlag auf Homosexuellen-Denkmal widerlich und empörend. In: lsvd.de. 17. August 2008, abgerufen am 15. Juni 2017.
- ↑ Keine halben Sachen! Das Bündnis „Keine halben Sachen!“ fordert in seinem Aufruf die vollständige Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der Ehe und die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. In: lsvd.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2013; abgerufen am 10. Oktober 2018.
- ↑ Vermächtnis des Papstbesuchs. 70 Organisationen in einem Bündnis. In: lsvd-blog.de. 27. Dezember 2011, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Saarland verbietet Diskriminierung aufgrund sexueller Identität. In: lsvd-blog.de. 11. April 2011, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ 3+ Unterschriften beim BMJ eingereicht. In: lsvd-blog.de. 30. März 2011, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Fotos zu der Konferenz 10 Jahre Lebenspartnerschaft. In: lsvd-blog.de. 11. August 2011, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Hirschfeld-Eddy-Stiftung: Yogyakarta Plus. Menschenrechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle in der internationalen Praxis. In: hirschfeld-eddy-stiftung.de. Abgerufen am 19. Juni 2017 (mit PDF-Link).
- ↑ Danksagung Manfred Bruns. In: lsvd-blog.de. 28. September 2012, abgerufen am 19. Juni 2017.
- ↑ Hirschfeld-Eddy-Stiftung: Festschrift Manfred Bruns. In: hirschfeld-eddy-stiftung.de. Abgerufen am 19. Juni 2017 (mit PDF-Link).
- ↑ LSVD erstattet Strafanzeige wegen Volksverhetzung. In: lsvd.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2014; abgerufen am 19. Juni 2017 (mit Link zum Text der Anzeige).
- ↑ Die Webseite von kreuz.net ist aus dem Netz verschwunden. In: lsvd.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2014; abgerufen am 19. Juni 2017.
- ↑ Masakhane. Andriy Maymulakhin – I knew I’d have to fight in this life – for my nonconformity and for my personal and political freedoms. In: lsvd-blog.de. 24. Februar 2022, abgerufen am 19. Juni 2017 (englisch).
- ↑ Ehe für alle! In: lsvd-blog.de. 22. März 2013, abgerufen am 19. Juni 2017.
- ↑ Grundgesetz statt Bauchgefühl. Gleiches Adoptionsrecht jetzt! In: lsvd-blog.de. 22. Mai 2014, abgerufen am 19. Juni 2017.
- ↑ Respekt statt Ressentiment. In: lsvd.de. 2015, abgerufen am 13. Juni 2017.
- ↑ Queer Refugees. In: queer-refugees.de. Abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Bundesweite Ausgabe der „Handreichung für die Betreuung und Unterstützung von LSBTTI*-Flüchtlingen“ – Queer Refugees. In: queer-refugees.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2017; abgerufen am 19. Juni 2017.
- ↑ Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlichen Geschlechts bzw. verschiedener sexueller Identität – Queer Refugees. In: queer-refugees.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2017; abgerufen am 19. Juni 2017.
- ↑ Deutscher Frauenrat e. V., Berlin: CEDAW-Allianz: Deutscher Frauenrat e. V. – Bundesvereinigung der Frauenverbände und -organisationen. In: frauenrat.de. Ehemals im ; abgerufen am 13. Juni 2017 (keine Mementos). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Maghreb-Staaten sind nicht sicher. Abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Gegen Diskriminierung: Kampagne von Lesben- und Schwulenverband, Türkischer Gemeinde und Liberal-Islamischen Bund. „Du + ich = wir“: Wir stehen zusammen. Gegen Diskriminierung, für Menschenrechte. In: lsvd.de. Abgerufen am 13. Juni 2017.
- ↑ Ratgeber: Rehabilitierung der nach § 175 StGB und nach § 151 StGB DDR verurteilten Personen. Abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Ehe für Alle in Deutschland: 30 Jahre Kampf für die gleichgeschlechtliche Ehe. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Mareike Witte: Tarifkonflikt beim Lesben- und Schwulenverband – Mitarbeiter fordern Tarifvertrag mit faireren Arbeitsbedingungen ( vom 12. Juni 2018 im Internet Archive). Bericht. In: rbb24. 1. Dezember 2017, abgerufen am 22. Februar 2018.
- ↑ Pulverfass LSVD? Bericht. In: Siegessäule. April 2018, abgerufen am 27. April 2018.
- ↑ Koalitionsvertrag praktisch ohne Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen. Abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Ungenügendes Gesetz zum Verbot von Konversionsmaßnahmen. Abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Bundespräsident Steinmeier trifft Lesben- und Schwulenverband (LSVD). In: lsvd.de. 30. Oktober 2020, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑ Gewaltsame Verfolgung von LGBTQ* durch Regime in Tschetschenien: Strafanzeige in Deutschland. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Bundesverdienstkreuz für ehemaliges LSVD-Bundesvorstandsmitglied Hasso Müller-Kittnau. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Konrad Litschko: Staat gegen antiqueere Gewalt: Der blinde Fleck. In: Die Tageszeitung: taz. 8. Januar 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 14. Juni 2024]).
- ↑ Asyl: 6 Monate nach Abschaffung der Diskretionsprognosen zieht der LSVD Bilanz. Wie wirkt sich die neue Dienstanweisung des BAMF auf die Verfahren queerer Geflüchteter aus? Pressemitteilung vom 5. April 2023. In: lsvd.de, abgerufen am 7. April 2024.
- ↑ Besserer Schutz für queere Geflüchtete. Bundesministerium des Innern und für Heimat – Presse, 30. September 2022, abgerufen am 6. April 2024.
- ↑ Innenministerin Nancy Faeser verharmlost Menschenrechtsverletzungen gegen LSBTI* in Katar. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ RedaktionsNetzwerk Deutschland: Nancy Faeser: One-Love-Aktion bei WM in Katar nicht „ewig lange überlegt“. 21. Januar 2023, abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Queer leben – Bundesregierung stellt Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt vor. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ tagesschau.de: Bundestag gedenkt der queeren Opfer des Nationalsozialismus. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Bundestag: Gedenken an homosexuelle Opfer des NS-Terrors im Jahr 2023? Abgerufen am 14. Juni 2024 (deutsch).
- ↑ Einrichtung einer „besonderen Rechtsberatung für queere Verfolgte“. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Bundesärztekammer ändert Richtlinien zur Blutspende. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Bundesaufnahmeprogramm: Erste queere Afghan*innen in Deutschland angekommen. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Listung von Georgien und Moldau als „sichere Herkunftsstaaten“ im Bundestag. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Deutscher Bundestag – Einstufung Georgiens und Moldaus als sichere Herkunftsstaaten … Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ LSVD+ steht nun für „Verband Queere Vielfalt“. 36. Verbandstag setzt ein Zeichen für umfassenden Schutz der queeren Community. Pressemitteilung. In: lsvd.de. 18. März 2024, abgerufen am 18. März 2024.
- ↑ Das Selbstbestimmungsgesetz: Antworten zur Abschaffung des Transsexuellengesetz (TSG). Abgerufen am 13. April 2024.
- ↑ Endlich: Das Selbstbestimmungsgesetz ist da! Abgerufen am 13. April 2024.
- ↑ publisher: Selbstbestimmung. Abgerufen am 6. Juni 2024.
- ↑ Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin legt Empfehlungen vor. Abgerufen am 14. Juni 2024.
- ↑ Volker Müller: Deutscher Bundestag – Geplante Anpassungen im Völkerstrafrecht in erster Lesung beraten. Abgerufen am 6. Juni 2024.
- ↑ Effektivere Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen gegen queere Menschen. Abgerufen am 6. Juni 2024.
- ↑ „Nur ein vielfältiges Land ist ein lebenswertes Land“. In: bundespraesident.de. Bundespräsidialamt, 4. April 2025, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Rede von Alva Träbert und Alexander Vogt aus dem Bundesvorstand auf Bellevue am 04.04.2025. In: lsvd.de. 4. April 2025, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ LSVD im Lobbyregister des Deutschen Bundestages. 31. Januar 2024, abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ Über mich. Abgerufen am 17. Juni 2024 (deutsch).
- ↑ LSVD+-Bundesvorstand. In: www.lsvd.de. 6. April 2025, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Ziele der Hirschfeld-Eddy-Stiftung. In: hirschfeld-eddy-stiftung.de, abgerufen am 14. März 202.
- ↑ Kleine Geschichte des LSVD. In: lsvd.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2013; abgerufen am 10. Oktober 2018.