Walter Moroder - Versionsgeschichte

Sheogath76: /* Literatur */

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Literatur

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	* ''Walter Moroder.'' Mit einem Text von Valerio Dehò. Kunst Meran, Verlag Galerie Baumgarten 2014. ISBN 978-3-925223-52-5.		* ''Walter Moroder.'' Mit einem Text von Valerio Dehò. Kunst Meran, Verlag Galerie Baumgarten 2014. ISBN 978-3-925223-52-5.
	* ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Mit Texten von Annette Reich und Denis Isaia. [[Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern]] 2017. ISBN 978-3-89422-210-9.		* ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Mit Texten von Annette Reich und Denis Isaia. [[Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern]] 2017. ISBN 978-3-89422-210-9.
	* Claudia Höhl (Hrsg.): ''Walter Moroder. Hinter den Dingen.'' Mit Texten von Claudia Höhl und Hans-Peter Riese. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2018. ISBN 978-3-7954-3357-4.		* [[Claudia Höhl]] (Hrsg.): ''Walter Moroder. Hinter den Dingen.'' Mit Texten von Claudia Höhl und Hans-Peter Riese. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2018. ISBN 978-3-7954-3357-4.
	* Ferruccio Delle Cave: ''ver/orten. Kunst aus Südtirol – heute.'' Mit Fotografien von Ulrich Egger. Athesia Tappeiner Verlag, Bozen 2019.		* Ferruccio Delle Cave: ''ver/orten. Kunst aus Südtirol – heute.'' Mit Fotografien von Ulrich Egger. Athesia Tappeiner Verlag, Bozen 2019.

Invisigoth67: form

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	[[Datei:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|mini\|hochkant\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]		[[Datei:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|mini\|hochkant\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]
	[[Datei:Grosse Goldene Madonna (Hildesheim) 002.jpg\|mini\|hochkant\|Große Goldene Madonna im [[Dommuseum Hildesheim]]]]		[[Datei:Grosse Goldene Madonna (Hildesheim) 002.jpg\|mini\|hochkant\|Große Goldene Madonna im [[Dommuseum Hildesheim]]]]
	In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>		In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>

	Im Anspruch auf ein von Fragen nach dem Menschen geprägtes Denken in der Bildhauerei gründet das Werk von Walter Moroder auf den Unzulänglichkeiten des [[Verstehen]]s und den Erwartungen der [[Einfühlung]].		Im Anspruch auf ein von Fragen nach dem Menschen geprägtes Denken in der Bildhauerei gründet das Werk von Walter Moroder auf den Unzulänglichkeiten des [[Verstehen]]s und den Erwartungen der [[Einfühlung]].
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	* [https://www.dorisghetta.com/walter-mororder-installation-views ''Walter Mororder Installation Views''], auf der Website der Galerie Doris Ghetta.		* [https://www.dorisghetta.com/walter-mororder-installation-views ''Walter Mororder Installation Views''], auf der Website der Galerie Doris Ghetta.
	* Renate Feyerbacher: [https://www.feuilletonfrankfurt.de/2009/05/17/die-geheime-welt-des-holzbildhauers-walter-moroder/ ''Die geheime Welt des Holzbildhauers Walter Moroder.''] In: ''FeuilletonFrankfurt. Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt'' vom 17. Mai 2009.		* Renate Feyerbacher: [https://www.feuilletonfrankfurt.de/2009/05/17/die-geheime-welt-des-holzbildhauers-walter-moroder/ ''Die geheime Welt des Holzbildhauers Walter Moroder.''] In: ''FeuilletonFrankfurt. Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt'' vom 17. Mai 2009.
	* Martin Specht: [https://www.youtube.com/watch?v=Z1vR3pBr8Dk ''Impressionen zu Walter Moroder.'']. In: ''[[YouTube]]''		* Martin Specht: [https://www.youtube.com/watch?v=Z1vR3pBr8Dk ''Impressionen zu Walter Moroder.''] In: ''[[YouTube]]''

	== Einzelnachweise ==		== Einzelnachweise ==

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	== Weblinks ==		== Weblinks ==
	* [~~http~~://www.dorisghetta.com/walter-mororder-installation-views ''Walter Mororder Installation Views''], auf der Website der Galerie Doris Ghetta.		* [https://www.dorisghetta.com/walter-mororder-installation-views ''Walter Mororder Installation Views''], auf der Website der Galerie Doris Ghetta.
	* Renate Feyerbacher: [~~http~~://www.feuilletonfrankfurt.de/2009/05/17/die-geheime-welt-des-holzbildhauers-walter-moroder/ ''Die geheime Welt des Holzbildhauers Walter Moroder.''] In: ''FeuilletonFrankfurt. Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt'' vom 17. Mai 2009.		* Renate Feyerbacher: [https://www.feuilletonfrankfurt.de/2009/05/17/die-geheime-welt-des-holzbildhauers-walter-moroder/ ''Die geheime Welt des Holzbildhauers Walter Moroder.''] In: ''FeuilletonFrankfurt. Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt'' vom 17. Mai 2009.
	* Martin Specht: [https://www.youtube.com/watch?v=Z1vR3pBr8Dk ''Impressionen zu Walter Moroder.'']. In: ''[[YouTube]]''		* Martin Specht: [https://www.youtube.com/watch?v=Z1vR3pBr8Dk ''Impressionen zu Walter Moroder.'']. In: ''[[YouTube]]''

DynaMoToR: /* Einzelnachweise */

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Einzelnachweise

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	[[Kategorie:Bildhauer (Italien)]]		[[Kategorie:Bildhauer (Italien)]]
	[[Kategorie:Person (St. Ulrich in Gröden)]]		[[Kategorie:Person (St. Ulrich in Gröden)]]
			[[Kategorie:Familienmitglied des Geschlechts Moroder\|Walter]]
	[[Kategorie:Ladiner]]		[[Kategorie:Ladiner]]
	[[Kategorie:Italiener]]		[[Kategorie:Italiener]]

UNTERMVIERENBERGE-2: + Foto

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	Walter Moroder arbeitet in den Techniken [[Zeichnung (Kunst)\|Zeichnung]] und großformatiger [[Holzschnitt]], sein Hauptwerk aber ist skulptural und bildhauerisch und resultiert aus Erfahrungen des Ungenügens mit der skulpturalen [[Tradition]]. Dafür nutzt er vorwiegend [[Holz]], Gips und – nach gezielter Auswahl – auch Abgüsse in [[Bronze]].		Walter Moroder arbeitet in den Techniken [[Zeichnung (Kunst)\|Zeichnung]] und großformatiger [[Holzschnitt]], sein Hauptwerk aber ist skulptural und bildhauerisch und resultiert aus Erfahrungen des Ungenügens mit der skulpturalen [[Tradition]]. Dafür nutzt er vorwiegend [[Holz]], Gips und – nach gezielter Auswahl – auch Abgüsse in [[Bronze]].

	[[Datei:Walter Moroder, Sogni lontani. 2003.jpg\|mini\|''Sogni Lontani'', 2003, Zirbelkiefer, Acryl, Glasaugen, 176 cm]]		[[Datei:Walter Moroder, Sogni lontani. 2003.jpg\|mini\|hochkant\|''Sogni Lontani'', 2003, Zirbelkiefer, Acryl, Glasaugen, 176 cm]]
	Kerngegenstand ist die Arbeit an der menschlichen [[Gestalt\|Figur]]; überwiegend sind es Frauenfiguren und weibliche Körper. Es handelt sich um Stehende in einer Wartehaltung mit schlanken Proportionen ohne erkennbare Beziehung zum realen Raum – außer zum Boden – und zumeist ohne Sockel oder Podest. Während sie sich mit ihrer offenen [[Präsenz]] als [[Sache\|Objekt]] sinnlicher [[Betrachtung]] anbieten, scheinen umgekehrt die Betrachtenden für sie abwesend und nicht relevant zu sein.<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 9 f.</ref> Die menschengroßen vertikalen Figuren stehen exponiert aufrecht, ihre Augen schauen ins Leere, oder sie blicken – wenn sie geschlossen sind – in sich, und sie werden gesehen von uns, die wir sie betrachten.		Kerngegenstand ist die Arbeit an der menschlichen [[Gestalt\|Figur]]; überwiegend sind es Frauenfiguren und weibliche Körper. Es handelt sich um Stehende in einer Wartehaltung mit schlanken Proportionen ohne erkennbare Beziehung zum realen Raum – außer zum Boden – und zumeist ohne Sockel oder Podest. Während sie sich mit ihrer offenen [[Präsenz]] als [[Sache\|Objekt]] sinnlicher [[Betrachtung]] anbieten, scheinen umgekehrt die Betrachtenden für sie abwesend und nicht relevant zu sein.<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 9 f.</ref> Die menschengroßen vertikalen Figuren stehen exponiert aufrecht, ihre Augen schauen ins Leere, oder sie blicken – wenn sie geschlossen sind – in sich, und sie werden gesehen von uns, die wir sie betrachten.

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	Häufig kreisen Motivstudien in diesen Werken um Erfahrungen der Ambivalenz wie Anmut und Grazie, um androgyne Identitäten, um Aura und Gegenwart von Abwesendem, um die Erfahrung von Tod und Faszination. Der Einsatz von Glasaugen ist ein Werkzeug der [[Suggestion]] und Irritation im Umgang mit dem Sichtbaren.<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 6. </ref>		Häufig kreisen Motivstudien in diesen Werken um Erfahrungen der Ambivalenz wie Anmut und Grazie, um androgyne Identitäten, um Aura und Gegenwart von Abwesendem, um die Erfahrung von Tod und Faszination. Der Einsatz von Glasaugen ist ein Werkzeug der [[Suggestion]] und Irritation im Umgang mit dem Sichtbaren.<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 6. </ref>

	[[Datei:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|mini\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]		[[Datei:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|mini\|hochkant\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]
			[[Datei:Grosse Goldene Madonna (Hildesheim) 002.jpg\|mini\|hochkant\|Große Goldene Madonna im [[Dommuseum Hildesheim]]]]
	In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>		In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>

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	\|NAME=Moroder, Walter		\|NAME=Moroder, Walter
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	\|KURZBESCHREIBUNG=~~Südtiroler~~ Bildhauer und Zeichner		\|KURZBESCHREIBUNG=italienischer Bildhauer und Zeichner (Südtirol)
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	}}		}}

Zollernalb: /* Leben */

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Leben

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	Walter [[Moroder]] ist ein Sohn des Grödner Bildhauers [[David Moroder]]. Er besuchte von 1977 bis 1980 die Staatliche Kunstlehranstalt in [[St. Ulrich in Gröden]]. Nach Lehre und Gesellen-Ausbildung im Atelier des Vaters folgte 1983 ein Studienaufenthalt in den USA und von 1983 bis 1988 das Studium der Bildhauerei an der [[Akademie der Bildenden Künste München]], ab 1987 als Meisterschüler in der Klasse von [[Hans Ladner]].<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 11.</ref>		Walter [[Moroder]] ist ein Sohn des Grödner Bildhauers [[David Moroder]]. Er besuchte von 1977 bis 1980 die Staatliche Kunstlehranstalt in [[St. Ulrich in Gröden]]. Nach Lehre und Gesellen-Ausbildung im Atelier des Vaters folgte 1983 ein Studienaufenthalt in den USA und von 1983 bis 1988 das Studium der Bildhauerei an der [[Akademie der Bildenden Künste München]], ab 1987 als Meisterschüler in der Klasse von [[Hans Ladner]].<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 11.</ref>

	Das Interesse an außereuropäischen Kulturen führte Moroder 1987 auf Studienreisen nach [[Mexiko]] und [[Guatemala]], 1994 nach [[Ägypten]], 1996 nach [[Sulawesi]] und [[Java]]. 2001 kündigte Moroder den Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Zeichnen und Modellieren an der Landesberufsschule für Bildhauerei in St. Ulrich.<ref>Hans Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' Wienand Verlag 2007, S. 148.</ref> Er lebt als freischaffender Künstler in St. Ulrich in Gröden.		Das Interesse an außereuropäischen Kulturen führte Moroder 1987 auf Studienreisen nach [[Mexiko]] und [[Guatemala]], 1994 nach [[Ägypten]], 1996 nach [[Sulawesi]] und [[Java (Insel)\|Java]]. 2001 kündigte Moroder den Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Zeichnen und Modellieren an der Landesberufsschule für Bildhauerei in St. Ulrich.<ref>Hans Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' Wienand Verlag 2007, S. 148.</ref> Er lebt als freischaffender Künstler in St. Ulrich in Gröden.

	== Werk ==		== Werk ==

Zollernalb: HC: Entferne Kategorie:Bildhauer; Ergänze Kategorie:Bildhauer (Italien)

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HC: Entferne Kategorie:Bildhauer; Ergänze Kategorie:Bildhauer (Italien)

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	{{SORTIERUNG:Moroder, Walter}}		{{SORTIERUNG:Moroder, Walter}}
	[[Kategorie:Zeitgenössischer Künstler]]		[[Kategorie:Zeitgenössischer Künstler]]
	[[Kategorie:Bildhauer]]		[[Kategorie:Bildhauer (Italien)]]
	[[Kategorie:Person (St. Ulrich in Gröden)]]		[[Kategorie:Person (St. Ulrich in Gröden)]]
	[[Kategorie:Ladiner]]		[[Kategorie:Ladiner]]

Aka: falschen Punkt entfernt, deutsch, Kleinkram

2019-06-11T16:14:43Z

falschen Punkt entfernt, deutsch, Kleinkram

Artregor: Scharfschaltung Kategorien

2019-06-11T10:21:25Z

Scharfschaltung Kategorien

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	{{SORTIERUNG:Moroder, Walter}}		{{SORTIERUNG:Moroder, Walter}}
	[[:Kategorie:Zeitgenössischer Künstler]]		[[Kategorie:Zeitgenössischer Künstler]]
	[[:Kategorie:Bildhauer]]		[[Kategorie:Bildhauer]]
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	[[:Kategorie:Ladiner]]		[[Kategorie:Ladiner]]
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	[[:Kategorie:Geboren 1963]]		[[Kategorie:Geboren 1963]]
	[[:Kategorie:Mann]]		[[Kategorie:Mann]]

	{{Personendaten		{{Personendaten

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	Walter Moroder arbeitet in den Techniken [[Zeichnung (Kunst)\|Zeichnung]] und großformatiger [[Holzschnitt]], sein Hauptwerk aber ist skulptural und bildhauerisch und resultiert aus Erfahrungen des Ungenügens mit der skulpturalen [[Tradition]]. Dafür nutzt er vorwiegend [[Holz]], Gips und – nach gezielter Auswahl – auch Abgüsse in [[Bronze]].		Walter Moroder arbeitet in den Techniken [[Zeichnung (Kunst)\|Zeichnung]] und großformatiger [[Holzschnitt]], sein Hauptwerk aber ist skulptural und bildhauerisch und resultiert aus Erfahrungen des Ungenügens mit der skulpturalen [[Tradition]]. Dafür nutzt er vorwiegend [[Holz]], Gips und – nach gezielter Auswahl – auch Abgüsse in [[Bronze]].

	[[Datei:Walter Moroder, Sogni lontani. 2003.jpg\|mini\|''Sogni Lontani'', 2003, Zirbelkiefer, Acryl, Glasaugen, 176 cm]]		[[Datei:Walter Moroder, Sogni lontani. 2003.jpg\|mini\|hochkant\|''Sogni Lontani'', 2003, Zirbelkiefer, Acryl, Glasaugen, 176 cm]]
	Kerngegenstand ist die Arbeit an der menschlichen [[Gestalt\|Figur]]; überwiegend sind es Frauenfiguren und weibliche Körper. Es handelt sich um Stehende in einer Wartehaltung mit schlanken Proportionen ohne erkennbare Beziehung zum realen Raum – außer zum Boden – und zumeist ohne Sockel oder Podest. Während sie sich mit ihrer offenen [[Präsenz]] als [[Sache\|Objekt]] sinnlicher [[Betrachtung]] anbieten, scheinen umgekehrt die Betrachtenden für sie abwesend und nicht relevant zu sein.<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 9 f.</ref> Die menschengroßen vertikalen Figuren stehen exponiert aufrecht, ihre Augen schauen ins Leere, oder sie blicken – wenn sie geschlossen sind – in sich, und sie werden gesehen von uns, die wir sie betrachten.		Kerngegenstand ist die Arbeit an der menschlichen [[Gestalt\|Figur]]; überwiegend sind es Frauenfiguren und weibliche Körper. Es handelt sich um Stehende in einer Wartehaltung mit schlanken Proportionen ohne erkennbare Beziehung zum realen Raum – außer zum Boden – und zumeist ohne Sockel oder Podest. Während sie sich mit ihrer offenen [[Präsenz]] als [[Sache\|Objekt]] sinnlicher [[Betrachtung]] anbieten, scheinen umgekehrt die Betrachtenden für sie abwesend und nicht relevant zu sein.<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 9 f.</ref> Die menschengroßen vertikalen Figuren stehen exponiert aufrecht, ihre Augen schauen ins Leere, oder sie blicken – wenn sie geschlossen sind – in sich, und sie werden gesehen von uns, die wir sie betrachten.

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	Häufig kreisen Motivstudien in diesen Werken um Erfahrungen der Ambivalenz wie Anmut und Grazie, um androgyne Identitäten, um Aura und Gegenwart von Abwesendem, um die Erfahrung von Tod und Faszination. Der Einsatz von Glasaugen ist ein Werkzeug der [[Suggestion]] und Irritation im Umgang mit dem Sichtbaren.<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 6. </ref>		Häufig kreisen Motivstudien in diesen Werken um Erfahrungen der Ambivalenz wie Anmut und Grazie, um androgyne Identitäten, um Aura und Gegenwart von Abwesendem, um die Erfahrung von Tod und Faszination. Der Einsatz von Glasaugen ist ein Werkzeug der [[Suggestion]] und Irritation im Umgang mit dem Sichtbaren.<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 6. </ref>

	[[Datei:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|mini\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]		[[Datei:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|mini\|hochkant\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]
			[[Datei:Grosse Goldene Madonna (Hildesheim) 002.jpg\|mini\|hochkant\|Große Goldene Madonna im [[Dommuseum Hildesheim]]]]
	In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>		In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>

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	== Leben ==		== Leben ==
	Walter [[Moroder]] ist ein Sohn des Grödner Bildhauers [[David Moroder]]. Er besuchte von 1977 bis 1980 die Staatliche Kunstlehranstalt in [[St. Ulrich in Gröden]]. Nach Lehre und Gesellen-Ausbildung im Atelier des Vaters folgte 1983 ein Studienaufenthalt in den USA und von 1983 bis 1988 das Studium der Bildhauerei an der [[Akademie der Bildenden Künste München]], ab 1987 als Meisterschüler in der Klasse von [[Hans Ladner]].<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 11.</ref>		Walter [[Moroder]] ist ein Sohn des Grödner Bildhauers [[David Moroder]]. Er besuchte von 1977 bis 1980 die Staatliche Kunstlehranstalt in [[St. Ulrich in Gröden]]. Nach Lehre und Gesellen-Ausbildung im Atelier des Vaters folgte 1983 ein Studienaufenthalt in den USA und von 1983 bis 1988 das Studium der Bildhauerei an der [[Akademie der Bildenden Künste München]], ab 1987 als Meisterschüler in der Klasse von [[Hans Ladner]].<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 11.</ref>

	Das Interesse an außereuropäischen Kulturen führte Moroder 1987 auf Studienreisen nach [[Mexiko]] und [[Guatemala]], 1994 nach [[Ägypten]], 1996 nach [[Sulawesi]] und [[Java]]. 2001 kündigte Moroder den Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Zeichnen und Modellieren an der Landesberufsschule für Bildhauerei in St. Ulrich.<ref>Hans Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' Wienand Verlag 2007, S. 148.</ref> Er lebt als freischaffender Künstler in St. Ulrich in Gröden.		Das Interesse an außereuropäischen Kulturen führte Moroder 1987 auf Studienreisen nach [[Mexiko]] und [[Guatemala]], 1994 nach [[Ägypten]], 1996 nach [[Sulawesi]] und [[Java]]. 2001 kündigte Moroder den Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Zeichnen und Modellieren an der Landesberufsschule für Bildhauerei in St. Ulrich.<ref>Hans Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' Wienand Verlag 2007, S. 148.</ref> Er lebt als freischaffender Künstler in St. Ulrich in Gröden.
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	Walter Moroder arbeitet in den Techniken [[Zeichnung (Kunst)\|Zeichnung]] und großformatiger [[Holzschnitt]], sein Hauptwerk aber ist skulptural und bildhauerisch und resultiert aus Erfahrungen des Ungenügens mit der skulpturalen [[Tradition]]. Dafür nutzt er vorwiegend [[Holz]], Gips und – nach gezielter Auswahl – auch Abgüsse in [[Bronze]].		Walter Moroder arbeitet in den Techniken [[Zeichnung (Kunst)\|Zeichnung]] und großformatiger [[Holzschnitt]], sein Hauptwerk aber ist skulptural und bildhauerisch und resultiert aus Erfahrungen des Ungenügens mit der skulpturalen [[Tradition]]. Dafür nutzt er vorwiegend [[Holz]], Gips und – nach gezielter Auswahl – auch Abgüsse in [[Bronze]].

	[[~~File~~:Walter Moroder, Sogni lontani. 2003.jpg\|~~thumb~~\|''Sogni Lontani'', 2003, Zirbelkiefer, Acryl, Glasaugen, 176 cm]]		[[Datei:Walter Moroder, Sogni lontani. 2003.jpg\|mini\|''Sogni Lontani'', 2003, Zirbelkiefer, Acryl, Glasaugen, 176 cm]]
	Kerngegenstand ist die Arbeit an der menschlichen [[Gestalt\|Figur]]; überwiegend sind es Frauenfiguren und weibliche Körper. Es handelt sich um Stehende in einer Wartehaltung mit schlanken Proportionen ohne erkennbare Beziehung zum realen Raum – außer zum Boden – und zumeist ohne Sockel oder Podest. Während sie sich mit ihrer offenen [[Präsenz]] als [[Sache\|Objekt]] sinnlicher [[Betrachtung]] anbieten, scheinen umgekehrt die Betrachtenden für sie abwesend und nicht relevant zu sein.<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 9 f.</ref> Die menschengroßen vertikalen Figuren stehen exponiert aufrecht, ihre Augen schauen ins Leere, oder sie blicken – wenn sie geschlossen sind – in sich, und sie werden gesehen von uns, die wir sie betrachten.		Kerngegenstand ist die Arbeit an der menschlichen [[Gestalt\|Figur]]; überwiegend sind es Frauenfiguren und weibliche Körper. Es handelt sich um Stehende in einer Wartehaltung mit schlanken Proportionen ohne erkennbare Beziehung zum realen Raum – außer zum Boden – und zumeist ohne Sockel oder Podest. Während sie sich mit ihrer offenen [[Präsenz]] als [[Sache\|Objekt]] sinnlicher [[Betrachtung]] anbieten, scheinen umgekehrt die Betrachtenden für sie abwesend und nicht relevant zu sein.<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 9 f.</ref> Die menschengroßen vertikalen Figuren stehen exponiert aufrecht, ihre Augen schauen ins Leere, oder sie blicken – wenn sie geschlossen sind – in sich, und sie werden gesehen von uns, die wir sie betrachten.

	In der Gestaltung der anrührenden Details wie Kleidung, Hände, Füße, Mund oder Hals dominieren chiffrierte Gesten aus archaischen Bildquellen mit griechischen, ägyptischen oder asiatischen Einflüssen in Verbindung mit Elementen aus einer nicht alltäglichen [[Lebenswelt]].<ref>Peter Weiermair, in: ''Walter Moroder'', Galerie Appel, Frankfurt am Main 2003, S. 6.</ref> Dabei relativieren sich kulturell eingeübte Gegensätze zwischen sichtbar und unsichtbar, männlich und weiblich, Verhüllung und Nacktheit, Körper und Geist, Gefühl und Psyche. Die von einer (männlichen) Menschenhand gemachten weiblichen Figuren mit ihrer Verkörperlichung menschlicher Erfahrungen drängen durch sehen und gesehen werden auf eine erhöhte [[Empathie]] und Partizipation in der visuellen [[Wahrnehmung]]. Sie machen in ihrer vertikalen Gestalt und als Gegenüber des Betrachters Praktiken der Geschlechterbegegnung anschaulich und regen zum Nachdenken über das Unendliche im Körper der eigenen Endlichkeit an.<ref> Arnold Stadler: ''Grazie. Unverhoffte Gegenwart. Unverhofftes Dastehen.'' In: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 135.</ref>		In der Gestaltung der anrührenden Details wie Kleidung, Hände, Füße, Mund oder Hals dominieren chiffrierte Gesten aus archaischen Bildquellen mit griechischen, ägyptischen oder asiatischen Einflüssen in Verbindung mit Elementen aus einer nicht alltäglichen [[Lebenswelt]].<ref>Peter Weiermair, in: ''Walter Moroder'', Galerie Appel, Frankfurt am Main 2003, S. 6.</ref> Dabei relativieren sich kulturell eingeübte Gegensätze zwischen sichtbar und unsichtbar, männlich und weiblich, Verhüllung und Nacktheit, Körper und Geist, Gefühl und Psyche. Die von einer (männlichen) Menschenhand gemachten weiblichen Figuren mit ihrer Verkörperlichung menschlicher Erfahrungen drängen durch sehen und gesehen werden auf eine erhöhte [[Empathie]] und Partizipation in der visuellen [[Wahrnehmung]]. Sie machen in ihrer vertikalen Gestalt und als Gegenüber des Betrachters Praktiken der Geschlechterbegegnung anschaulich und regen zum Nachdenken über das Unendliche im Körper der eigenen Endlichkeit an.<ref> Arnold Stadler: ''Grazie. Unverhoffte Gegenwart. Unverhofftes Dastehen.'' In: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 135.</ref>

	Häufig kreisen Motivstudien in diesen Werken um Erfahrungen der Ambivalenz wie Anmut und Grazie, um androgyne Identitäten, um Aura und Gegenwart von Abwesendem, um die Erfahrung von Tod und Faszination. Der Einsatz von Glasaugen ist ein Werkzeug der [[Suggestion]] und Irritation im Umgang mit dem Sichtbaren.<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 6. </ref>		Häufig kreisen Motivstudien in diesen Werken um Erfahrungen der Ambivalenz wie Anmut und Grazie, um androgyne Identitäten, um Aura und Gegenwart von Abwesendem, um die Erfahrung von Tod und Faszination. Der Einsatz von Glasaugen ist ein Werkzeug der [[Suggestion]] und Irritation im Umgang mit dem Sichtbaren.<ref>Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008, S. 6. </ref>

	[[~~File~~:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|~~thumb~~\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]		[[Datei:Walter Moroder, Cujida. 2015.jpg\|mini\|''Cujida'', 2015, Zirbelkiefer, Acryl, Schnur, Schellen, 164 cm]]
	In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>		In der Arbeit im Atelier verzichtet Moroder grundsätzlich auf ein lebendes Modell bei der Formsuche und vermeidet jeden Realismus und erzählerischen Gehalt. Angeregt von den Zweifeln an einer [[Biologismus\|biologistischen]] Auffassung vom Menschen entstanden nach 2014 Werke im Kontrast zu idealisierenden Vorstellungen in den [[Humanwissenschaften]].<ref>Hans-Peter Riese, in: Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008, S. 12 ff.</ref> Eine Reihe von Einzelwerken verbildlicht das Verschwinden der menschlichen Figur oder sie erweisen sich als prekäre Existenzen in genähten, durchlöcherten, segmentierten Körpern oder [[Torso\|Torsi]].<ref>Annette Reich: ''Körper-Haben und Leib-Sein.'' In: ''Walter Moroder. Nzaul d’auter. Irgendwo anders.'' Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2017, S. 14 f.</ref>

	Im Anspruch auf ein von Fragen nach dem Menschen geprägtes Denken in der Bildhauerei gründet das Werk von Walter Moroder auf den Unzulänglichkeiten des [[Verstehen]]s und den Erwartungen der [[Einfühlung]].		Im Anspruch auf ein von Fragen nach dem Menschen geprägtes Denken in der Bildhauerei gründet das Werk von Walter Moroder auf den Unzulänglichkeiten des [[Verstehen]]s und den Erwartungen der [[Einfühlung]].
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	* [[Hans-Joachim Müller (Kunstkritiker)\|Hans-Joachim Müller]]: ''Walter Moroder,'' Wienand Verlag 2007. ISBN 3-87909-896-4.		* [[Hans-Joachim Müller (Kunstkritiker)\|Hans-Joachim Müller]]: ''Walter Moroder,'' Wienand Verlag 2007. ISBN 3-87909-896-4.
	* Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008.		* Hans-Joachim Müller: ''Walter Moroder.'' In: ''Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst'', Ausgabe 82/Heft 11, München 2008.
	* Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.''. Mit Texten von Hans-Peter Riese, Astrid Becker und [[Arnold Stadler]]. Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008. ISBN 978-3-87909-958-0.		* Andrea Firmenich (Hrsg.): ''Walter Moroder – Alberto Giacometti. Geheime Welt.'' Mit Texten von Hans-Peter Riese, Astrid Becker und [[Arnold Stadler]]. Altana Kulturstiftung, Bad Homburg/Wienand Verlag Köln 2008. ISBN 978-3-87909-958-0.
	* Stephanie Huber: ''Walter Moroder: Material, Figur, Präsenz.'' Magisterarbeit am Institut für Kunstgeschichte der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main 2010.		* Stephanie Huber: ''Walter Moroder: Material, Figur, Präsenz.'' Magisterarbeit am Institut für Kunstgeschichte der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main 2010.
	* ''Walter Moroder.'' Mit einem Text von Valerio Dehò. Kunst Meran, Verlag Galerie Baumgarten 2014. ISBN 978-3-925223-52-5.		* ''Walter Moroder.'' Mit einem Text von Valerio Dehò. Kunst Meran, Verlag Galerie Baumgarten 2014. ISBN 978-3-925223-52-5.