Relief - Versionsgeschichte

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	=== Andere Begriffe ===		=== Andere Begriffe ===
	* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die 67 Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n.		* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n kommt dies manchmal vor.
	* Selbst eingearbeitete Schriften in Stein oder Metall können als Reliefs gelten. Hierbei wird oft die sinnbildliche und göttliche Kraft des Wortes zum Ausdruck genutzt.		* Selbst eingearbeitete Schriften in Stein oder Metall können als Reliefs gelten. Hierbei wird oft die sinnbildliche und göttliche Kraft des Wortes zum Ausdruck genutzt.
	* Ein „geprägtes Relief“ in einem runden oder [[Ellipse\|elliptischen]] Rahmen ist ein [[Medaillon (Ornament)\|Medaillon]].		* Ein „geprägtes Relief“ in einem runden oder [[Ellipse\|elliptischen]] Rahmen ist ein [[Medaillon (Ornament)\|Medaillon]].

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Formen Anker

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	=== Andere Begriffe ===		=== Andere Begriffe ===
	* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n ~~kommt dies manchmal vor~~.		* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die 67 Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n.
	* Selbst eingearbeitete Schriften in Stein oder Metall können als Reliefs gelten. Hierbei wird oft die sinnbildliche und göttliche Kraft des Wortes zum Ausdruck genutzt.		* Selbst eingearbeitete Schriften in Stein oder Metall können als Reliefs gelten. Hierbei wird oft die sinnbildliche und göttliche Kraft des Wortes zum Ausdruck genutzt.
	* Ein „geprägtes Relief“ in einem runden oder [[Ellipse\|elliptischen]] Rahmen ist ein [[Medaillon (Ornament)\|Medaillon]].		* Ein „geprägtes Relief“ in einem runden oder [[Ellipse\|elliptischen]] Rahmen ist ein [[Medaillon (Ornament)\|Medaillon]].

ArnoldBetten am 15. Oktober 2025 um 10:18 Uhr

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	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]
	[[Datei:088 Conrad Cichorius, Die Reliefs der Traianssäule, Tafel LXXXVIII.jpg\|mini\|hochkant\|[[Trajanssäule]] (Relief mit Szenen der Vorbereitungen einer Belagerung)]]		[[Datei:088 Conrad Cichorius, Die Reliefs der Traianssäule, Tafel LXXXVIII.jpg\|mini\|hochkant\|[[Trajanssäule]], [[Rom]] – Relief mit Szenen der Vorbereitungen einer Belagerung]]

	Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.		Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.

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	* In Flachreliefs kommen kaum differenzierte Höhenebenen und nur in sehr begrenztem Maße Rundungen vor.		* In Flachreliefs kommen kaum differenzierte Höhenebenen und nur in sehr begrenztem Maße Rundungen vor.
	* Das Halbrelief variiert in der Höhenlage und besitzt auch Ausrundungen, aber kaum Hinterschnitte.<ref>[http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_7503.html Relief], ''Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann.'' In: BeyArs.com</ref>		* Das Halbrelief variiert in der Höhenlage und besitzt auch Ausrundungen, aber kaum Hinterschnitte.<ref>[http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_7503.html Relief], ''Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann.'' In: BeyArs.com</ref>
	* Im Hochrelief können die dargestellten Objekte nicht selten bis zur Hälfte (oder mehr) ihres tatsächlichen Ausmaßes aus dem Untergrund hervortreten. Teilweise werden auch Elemente mit Hinterschneidungen und Freistellungen gestaltet.		* Im Hochrelief können die dargestellten Objekte nicht selten bis zur Hälfte (oder mehr) ihres tatsächlichen Ausmaßes aus dem Untergrund hervortreten. Teilweise werden auch Elemente mit Hinterschneidungen und Freistellungen gestaltet. Gegenüber anderen Relieftechniken musste bei Hochreliefs deutlich mehr Material entfernt, also mehr Arbeit geleistet werden.

	=== Andere Begriffe ===		=== Andere Begriffe ===
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	== Materialien ==		== Materialien ==
			[[Datei:Khajuraho, Kandariya-Mahedeva-Tempel (1999).jpg\|mini\|hochkant\|[[Khajuraho]], [[Indien]] – Götter ''([[Deva (Gott)\|deva]]s)'', „Schöne Mädchen“ ''([[surasundari]]s)'' und Liebespaare ''([[mithuna]]s)'' – Auf den ersten Blick wirken alle Figuren am [[Kandariya-Mahadeva-Tempel]] freiplastisch, doch sind sie allesamt mit dem Hintergrund verbunden, also Reliefs (11. Jh.)]]
	Die Materialauswahl für Reliefs ist breit: Neben Stein, Holz, [[stuck\|Gipsstuck]], Ton und [[Elfenbein]] werden [[Metall]]e genutzt. [[Kunstschmied]]e und [[Metallplastik\|Metallbildhauer]] setzen vorrangig [[Bronze]], [[Kupfer]], [[Silber]], [[Gold]], aber auch [[Gusseisen]] und ([[rostfreier Stahl\|rostfreien]]) [[Stahl]] ein.		Die Materialauswahl für Reliefs ist breit: Neben Stein, Holz, [[stuck\|Gipsstuck]], Ton und [[Elfenbein]] werden [[Metall]]e genutzt. [[Kunstschmied]]e und [[Metallplastik\|Metallbildhauer]] setzen vorrangig [[Bronze]], [[Kupfer]], [[Silber]], [[Gold]], aber auch [[Gusseisen]] und ([[rostfreier Stahl\|rostfreien]]) [[Stahl]] ein.

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	== Geschichte ==		== Geschichte ==
	Bereits im [[Jungpaläolithikum]] wurden Reliefs angefertigt, wie beispielsweise die 37.000 Jahre alten Vulva-Gravierungen am Felsüberhang [[Abri Castanet]]<ref>Randall White [[et al.]]: ''Context and dating of Aurignacian vulvar representations from Abri Castanet, France.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.'' Band 109, Nr. 22, 2011 S. 8450–8455. [[doi:10.1073/pnas.1119663109]]</ref> oder die etwa 25.000 Jahre alte [[Venus von Laussel]].<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 71 ff.</ref> Ursprünglich war die Frauendarstellung an einer Wand des Felsüberhangs ''([[abri]])'' von Laussel angebracht. Bedeutende Relief-Friese befinden sich im [[Roc-aux-Sorciers (Abri)\|Abri Roc-aux-Sorciers]] ([[Angles-sur-l’Anglin]]), im [[Cap Blanc (Abri)\|Abri Cap Blanc]] ([[Les Eyzies]]) und [[Roc-de-Sers]] (Charente), wo Kalksteinblöcke das Material für einen 17 m langen Fries bildeten.<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 95.</ref> Meist wurden Tiere dargestellt, wie im ''Fourneau du Diable'' (Dordogne). Reliefs wurden in prähistorischer Zeit meistens in Abris angebracht, ausnahmsweise auch im Höhlenbereich (beispielsweise in der Grotte de Saint-Front-de-Domme).<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 96.</ref>		Bereits im [[Jungpaläolithikum]] wurden Reliefs angefertigt, wie beispielsweise die 37.000 Jahre alten Vulva-Gravierungen am Felsüberhang [[Abri Castanet]]<ref>Randall White [[et al.]]: ''Context and dating of Aurignacian vulvar representations from Abri Castanet, France.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.'' Band 109, Nr. 22, 2011 S. 8450–8455. [[doi:10.1073/pnas.1119663109]]</ref> oder die etwa 25.000 Jahre alte [[Venus von Laussel]].<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 71 ff.</ref> Ursprünglich war die Frauendarstellung an einer Wand des Felsüberhangs ''([[abri]])'' von Laussel angebracht. Bedeutende Relief-Friese befinden sich im [[Roc-aux-Sorciers (Abri)\|Abri Roc-aux-Sorciers]] ([[Angles-sur-l’Anglin]]), im [[Cap Blanc (Abri)\|Abri Cap Blanc]] ([[Les Eyzies]]) und [[Roc-de-Sers]] (Charente), wo Kalksteinblöcke das Material für einen 17 m langen Fries bildeten.<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 95.</ref> Meist wurden Tiere dargestellt, wie im ''Fourneau du Diable'' (Dordogne). Reliefs wurden in prähistorischer Zeit meistens in Abris angebracht, ausnahmsweise auch im Höhlenbereich (beispielsweise in der Grotte de Saint-Front-de-Domme).<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 96.</ref>
	[[Datei:Animal hunting scene. Gobekli Tepe.jpg\|mini\|hochkant\|~~Relief aus~~ Göbekli Tepe]]		[[Datei:Animal hunting scene. Gobekli Tepe.jpg\|mini\|hochkant\|[[Göbekli Tepe]] – Zwei Tierreliefs]]
	Zahlreiche Tierfiguren etc. vom [[Göbekli Tepe]] (ca. 9000 v. Chr.) sind als Hochreliefs ausgeführt. Die Kunst der [[Megalith]]epoche (ca. 3500–4500 v. Chr.) besteht beinahe ausschließlich aus rätselhaft abstrakten Reliefdarstellungen (beispielsweise [[Table des Marchand]], [[Gavrinis]], [[Les Pierres-Plates]], [[Newgrange]] etc.).		Zahlreiche Tierfiguren etc. vom [[Göbekli Tepe]] (ca. 9000 v. Chr.) sind als Hochreliefs ausgeführt. Die Kunst der [[Megalith]]epoche (ca. 3500–4500 v. Chr.) besteht beinahe ausschließlich aus rätselhaft abstrakten Reliefdarstellungen (beispielsweise [[Table des Marchand]], [[Gavrinis]], [[Les Pierres-Plates]], [[Newgrange]] etc.).

ArnoldBetten am 13. Oktober 2025 um 16:54 Uhr

2025-10-13T16:54:56Z

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	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]
			[[Datei:088 Conrad Cichorius, Die Reliefs der Traianssäule, Tafel LXXXVIII.jpg\|mini\|hochkant\|[[Trajanssäule]] (Relief mit Szenen der Vorbereitungen einer Belagerung)]]

	Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.		Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.

	== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==		== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==
	[[Datei:Roman relief, Forum Romanum, Decennalia Base, Rome (2005).jpg\|mini\|hochkant\|links\|Römisches Hochrelief aus der klassischen Antike auf dem [[Forum Romanum]] in [[Rom]]]]
	=== Relieftypen ===		=== Relieftypen ===
	Nach der Höhe der [[Gestalt\|Figuren]] und [[Form (Kunst)\|Formen]] über der [[Grundfläche (Architektur) \|Grundfläche]] wird zwischen '''Flachrelief''' (auch ''Basrelief''),<ref>Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Flachrelief ''Flachrelief''], [https://www.duden.de/rechtschreibung/Basrelief ''Basrelief'']</ref> '''Halbrelief''' und '''Hochrelief''' unterschieden:		Nach der Höhe der [[Gestalt\|Figuren]] und [[Form (Kunst)\|Formen]] über der [[Grundfläche (Architektur) \|Grundfläche]] wird zwischen '''Flachrelief''' (auch ''Basrelief''),<ref>Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Flachrelief ''Flachrelief''], [https://www.duden.de/rechtschreibung/Basrelief ''Basrelief'']</ref> '''Halbrelief''' und '''Hochrelief''' unterschieden:
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	* Im Hochrelief können die dargestellten Objekte nicht selten bis zur Hälfte (oder mehr) ihres tatsächlichen Ausmaßes aus dem Untergrund hervortreten. Teilweise werden auch Elemente mit Hinterschneidungen und Freistellungen gestaltet.		* Im Hochrelief können die dargestellten Objekte nicht selten bis zur Hälfte (oder mehr) ihres tatsächlichen Ausmaßes aus dem Untergrund hervortreten. Teilweise werden auch Elemente mit Hinterschneidungen und Freistellungen gestaltet.

	[[Datei:Meander of Ruhmeshalle Munich ed+c.jpg\|mini\|hochkant\|links\|Mäander in der Münchener [[Ruhmeshalle (München)\|Ruhmeshalle]]]]
	=== Andere Begriffe ===		=== Andere Begriffe ===
	* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n kommt dies manchmal vor.		* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n kommt dies manchmal vor.
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	== Geschichte ==		== Geschichte ==
⚫	[[Datei:Lorenzo Ghiberti - Esaú e Jacó - Porta do Paraíso.jpg\|mini\|hochkant\|[[Lorenzo Ghiberti\|Ghiberti]]: ''[[Jakob]] und [[Esau]]'', Paradiestor, [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisterium]], [[Florenz]], zw. 1429–1447]]
	[[Datei:Donatello - The Ascension with Christ giving the Keys to St. Peter - 1428-32.jpg\|mini\|hochkant\|Donatello, ''Christi Himmelfahrt mit Schlüsselübergabe an Petrus'', 1428–1432, [[Victoria and Albert Museum]], London]]

	Bereits im [[Jungpaläolithikum]] wurden Reliefs angefertigt, wie beispielsweise die 37.000 Jahre alten Vulva-Gravierungen am Felsüberhang [[Abri Castanet]]<ref>Randall White [[et al.]]: ''Context and dating of Aurignacian vulvar representations from Abri Castanet, France.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.'' Band 109, Nr. 22, 2011 S. 8450–8455. [[doi:10.1073/pnas.1119663109]]</ref> oder die etwa 25.000 Jahre alte [[Venus von Laussel]].<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 71 ff.</ref> Ursprünglich war die Frauendarstellung an einer Wand des Felsüberhangs ''([[abri]])'' von Laussel angebracht. Bedeutende Relief-Friese befinden sich im [[Roc-aux-Sorciers (Abri)\|Abri Roc-aux-Sorciers]] ([[Angles-sur-l’Anglin]]), im [[Cap Blanc (Abri)\|Abri Cap Blanc]] ([[Les Eyzies]]) und [[Roc-de-Sers]] (Charente), wo Kalksteinblöcke das Material für einen 17 m langen Fries bildeten.<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 95.</ref> Meist wurden Tiere dargestellt, wie im ''Fourneau du Diable'' (Dordogne). Reliefs wurden in prähistorischer Zeit meistens in Abris angebracht, ausnahmsweise auch im Höhlenbereich (beispielsweise in der Grotte de Saint-Front-de-Domme).<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 96.</ref>		Bereits im [[Jungpaläolithikum]] wurden Reliefs angefertigt, wie beispielsweise die 37.000 Jahre alten Vulva-Gravierungen am Felsüberhang [[Abri Castanet]]<ref>Randall White [[et al.]]: ''Context and dating of Aurignacian vulvar representations from Abri Castanet, France.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.'' Band 109, Nr. 22, 2011 S. 8450–8455. [[doi:10.1073/pnas.1119663109]]</ref> oder die etwa 25.000 Jahre alte [[Venus von Laussel]].<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 71 ff.</ref> Ursprünglich war die Frauendarstellung an einer Wand des Felsüberhangs ''([[abri]])'' von Laussel angebracht. Bedeutende Relief-Friese befinden sich im [[Roc-aux-Sorciers (Abri)\|Abri Roc-aux-Sorciers]] ([[Angles-sur-l’Anglin]]), im [[Cap Blanc (Abri)\|Abri Cap Blanc]] ([[Les Eyzies]]) und [[Roc-de-Sers]] (Charente), wo Kalksteinblöcke das Material für einen 17 m langen Fries bildeten.<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 95.</ref> Meist wurden Tiere dargestellt, wie im ''Fourneau du Diable'' (Dordogne). Reliefs wurden in prähistorischer Zeit meistens in Abris angebracht, ausnahmsweise auch im Höhlenbereich (beispielsweise in der Grotte de Saint-Front-de-Domme).<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 96.</ref>
			[[Datei:Animal hunting scene. Gobekli Tepe.jpg\|mini\|hochkant\|Relief aus Göbekli Tepe]]

	Zahlreiche Tierfiguren etc. vom [[Göbekli Tepe]] (ca. 9000 v. Chr.) sind als Hochreliefs ausgeführt. Die Kunst der [[Megalith]]epoche (ca. 3500–4500 v. Chr.) besteht beinahe ausschließlich aus rätselhaft abstrakten Reliefdarstellungen (beispielsweise [[Table des Marchand]], [[Gavrinis]], [[Les Pierres-Plates]], [[Newgrange]] etc.).		Zahlreiche Tierfiguren etc. vom [[Göbekli Tepe]] (ca. 9000 v. Chr.) sind als Hochreliefs ausgeführt. Die Kunst der [[Megalith]]epoche (ca. 3500–4500 v. Chr.) besteht beinahe ausschließlich aus rätselhaft abstrakten Reliefdarstellungen (beispielsweise [[Table des Marchand]], [[Gavrinis]], [[Les Pierres-Plates]], [[Newgrange]] etc.).

	[[Liste der hethitischen Felsreliefs und Felsinschriften in der Türkei\|Beispiele von alten Reliefs]] in Anatolien und Nordsyrien aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammen aus dem [[Hethiter\|hethitischen Großreich]] und dessen Nachfolgern. Bildliche Reliefs wurden in den Fels gemeißelt, aber auch reine Inschriften in [[Luwische Sprache\|luwischen Hieroglyphen]] sind vorhanden. Berühmte [[antike]] Reliefs sind der „Gigantenfries“ des [[Pergamonaltar]]s, der [[Parthenon]]fries oder das [[Ischtar-Tor\|Ischtar-Stadttor]] aus [[Babylon]].		[[Liste der hethitischen Felsreliefs und Felsinschriften in der Türkei\|Beispiele von alten Reliefs]] in Anatolien und Nordsyrien aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammen aus dem [[Hethiter\|hethitischen Großreich]] und dessen Nachfolgern. Bildliche Reliefs wurden in den Fels gemeißelt, aber auch reine Inschriften in [[Luwische Sprache\|luwischen Hieroglyphen]] sind vorhanden. Berühmte [[antike]] Reliefs sind der „Gigantenfries“ des [[Pergamonaltar]]s, der [[Parthenon]]fries oder das [[Ischtar-Tor\|Ischtar-Stadttor]] aus [[Babylon]].

	[[Datei:Naqsh-e-Rostam (Iran) Relief Sassanid Period.JPG\|mini\|hochkant\|~~links\|~~Felsrelief in [[Naqsch-e Rostam]] bei [[Persepolis]], 3. Jh. n. Chr.]]		[[Datei:Naqsh-e-Rostam (Iran) Relief Sassanid Period.JPG\|mini\|hochkant\|[[Ardaschir]] empfängt den „Ring der Macht“ von [[Ahura Mazda]]. (Felsrelief in [[Naqsch-e Rostam]] bei [[Persepolis]], 3. Jh. n. Chr.)]]
		⚫	[[Datei:Lorenzo Ghiberti - Esaú e Jacó - Porta do Paraíso.jpg\|mini\|hochkant\|[[Lorenzo Ghiberti\|Ghiberti]]: ''[[Jakob]] und [[Esau]]'', Paradiestor, [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisterium]], [[Florenz]], zw. 1429–1447]]

	Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>		Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>

Thomas Dresler: Klammern korrigiert

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	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]

	Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.		Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.

	== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==		== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==

ArnoldBetten am 1. Oktober 2025 um 14:21 Uhr

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	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]

	Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} ~~„erhöhen“„“~~, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.		Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.

	== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==		== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==

ArnoldBetten am 1. Oktober 2025 um 14:20 Uhr

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	[[Datei:Meander of Ruhmeshalle Munich ed+c.jpg\|mini\|hochkant\|links\|Mäander in der Münchener [[Ruhmeshalle (München)\|Ruhmeshalle]]]]		[[Datei:Meander of Ruhmeshalle Munich ed+c.jpg\|mini\|hochkant\|links\|Mäander in der Münchener [[Ruhmeshalle (München)\|Ruhmeshalle]]]]

	=== Andere Begriffe ===		=== Andere Begriffe ===
	* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ (''Koilanaglyph'') in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n kommt dies manchmal vor.		* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n kommt dies manchmal vor.
	* ~~Eingearbeitete~~ Schriften in Stein oder Metall können als Reliefs gelten. Es wird die sinnbildliche und göttliche Kraft des Wortes zum Ausdruck genutzt.		* Selbst eingearbeitete Schriften in Stein oder Metall können als Reliefs gelten. Hierbei wird oft die sinnbildliche und göttliche Kraft des Wortes zum Ausdruck genutzt.
	* Ein „geprägtes Relief“ in einem runden oder [[Ellipse\|elliptischen]] Rahmen ist ein [[Medaillon (Ornament)\|Medaillon]].		* Ein „geprägtes Relief“ in einem runden oder [[Ellipse\|elliptischen]] Rahmen ist ein [[Medaillon (Ornament)\|Medaillon]].
	* Ein Relief als lineares, waagerechtes [[Stilelement]] (beispielsweise [[Mäander (Ornamentik)\|Mäander]]) wird in der [[Architektur]] und [[Klassische Altertumswissenschaft\|Klassischen Altertumswissenschaft]] als [[Fries]] bezeichnet.		* Ein Relief als lineares, waagerechtes [[Stilelement]] (beispielsweise [[Mäander (Ornamentik)\|Mäander]]) wird in der [[Architektur]] und [[Klassische Altertumswissenschaft\|Klassischen Altertumswissenschaft]] als [[Fries]] bezeichnet.
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	== Materialien ==		== Materialien ==
	Die Materialauswahl für Reliefs ist breit: Neben Stein, Holz, ~~Gips~~, Ton und [[Elfenbein]] werden [[Metall]]e genutzt. [[Kunstschmied]]e und [[Metallplastik\|~~Metallbildhauern~~]] setzen vorrangig [[Bronze]], [[Kupfer]], [[Silber]], [[Gold]], aber auch [[Gusseisen]] und [[Stahl]] ~~ein, letzteren bevorzugt~~ [[~~rostfreier~~ Stahl~~\|rostfrei~~]].		Die Materialauswahl für Reliefs ist breit: Neben Stein, Holz, [[stuck\|Gipsstuck]], Ton und [[Elfenbein]] werden [[Metall]]e genutzt. [[Kunstschmied]]e und [[Metallplastik\|Metallbildhauer]] setzen vorrangig [[Bronze]], [[Kupfer]], [[Silber]], [[Gold]], aber auch [[Gusseisen]] und ([[rostfreier Stahl\|rostfreien]]) [[Stahl]] ein.

	Verarbeitungstechniken sind [[Gießen (Metall)\|Gießen]] ([[Bronzeguss]], [[Gusseisen\|Eisenguss]]), [[Treiben]] bei biegsamen Materialien, [[Gravieren]], [[Prägen]] und [[Schmieden]]. Auch [[Steinguss]] und leicht vergängliche Materialien wie [[Schokolade]] oder [[Papier]] ~~werden~~ in der Reliefkunst ~~angewendet~~.		Verarbeitungstechniken sind [[Gießen (Metall)\|Gießen]] ([[Bronzeguss]], [[Gusseisen\|Eisenguss]]), [[Treiben]] bei biegsamen Materialien, [[Gravieren]], [[Prägen]] und [[Schmieden]]. Auch [[Steinguss]] und leicht vergängliche Materialien wie [[Schokolade]] oder [[Papier]] kommen in der Reliefkunst vor.

	== Geschichte ==		== Geschichte ==

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	Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>		Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>

	Eine Blütezeit erlebte das Relief in der [[Griechische Klassik (Kunst)\|klassisch]]-[[Antikes Griechenland\|griechischen]], [[Hellenismus\|hellenistischen]] und [[Römische Kunst\|römischen Kunst]] als Verzierung an [[Tempel]]n und auf [[Stele\|Grabstelen]]. Beachtenswert ist auch die Reliefkunst der westeuropäischen [[Romanik]], [[Gotik]] und [[Renaissance]], die vor allem in den [[Kathedrale\|Kathedral]]-[[Tympanon (Architektur)\|Tympana]] in Erscheinung tritt. Etwas früher bzw. ungefähr gleichzeitig erlebte die [[Indische Kunst\|Bildhauerkunst Indiens]] eine enorme Blüte (vgl. [[Dashavatara-Tempel\|Deogarh]], [[Lakshmana-Tempel\|Khajuraho]], [[Brihadishvara-Tempel (Gangaikonda Cholapuram)\|Thanjavur]] ( u. a.), die jedoch von der [[Bilderverbot im Islam\|Bilderfeindlichkeit des Islam]] ab etwa dem Jahr 1000 mehrere Jahrhunderte lang unterdrückt wurde und danach nicht wieder zu ihrer alten Ausdrucksstärke zurückfand.		Eine Blütezeit erlebte das Relief in der [[Griechische Klassik (Kunst)\|klassisch]]-[[Antikes Griechenland\|griechischen]], [[Hellenismus\|hellenistischen]] und [[Römische Kunst\|römischen Kunst]] als Verzierung an [[Tempel]]n und auf [[Stele\|Grabstelen]]. Beachtenswert ist auch die Reliefkunst der westeuropäischen [[Romanik]], [[Gotik]] und [[Renaissance]], die vor allem in den [[Kathedrale\|Kathedral]]-[[Tympanon (Architektur)\|Tympana]] in Erscheinung tritt. Etwas früher bzw. ungefähr gleichzeitig erlebte die [[Indische Kunst\|Bildhauerkunst Indiens]] eine enorme Blüte (vgl. [[Dashavatara-Tempel\|Deogarh]], [[Lakshmana-Tempel\|Khajuraho]], [[Brihadishvara-Tempel (Gangaikonda Cholapuram)\|Thanjavur]] (u. a.), die jedoch von der [[Bilderverbot im Islam\|Bilderfeindlichkeit des Islam]] ab etwa dem Jahr 1000 mehrere Jahrhunderte lang unterdrückt wurde und danach nicht wieder zu ihrer alten Ausdrucksstärke zurückfand.

	[[Kunstgeschichte\|Kunstgeschichtlich]] bedeutend und für die damalige Zeit in der technischen Ausführung herausragend sind die Reliefs von [[Lorenzo Ghiberti]] an den [[Bronzetür\|Bronzeportalen]] des [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisteriums San Giovanni]] in Florenz (ca. 1400–1450). [[Donatello]] führte mit seiner ''{{lang\|it\|schiacciato}}''-Technik, einem extrem flachen Relief mit feinsten Modulierungen, die Möglichkeiten [[Zentralprojektion\|zentralperspektivischer]] Darstellung vor, fand jedoch vermutlich aufgrund ihrer zu großen Nähe zur Malerei wenig Nachahmer (Georgsrelief, 1415–1417). Zur [[Florenz\|Florentiner]] [[Frührenaissance]] zählen auch die farbig glasierten Keramiken [[Luca della Robbia]]s (ab 1439).		[[Kunstgeschichte\|Kunstgeschichtlich]] bedeutend und für die damalige Zeit in der technischen Ausführung herausragend sind die Reliefs von [[Lorenzo Ghiberti]] an den [[Bronzetür\|Bronzeportalen]] des [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisteriums San Giovanni]] in Florenz (ca. 1400–1450). [[Donatello]] führte mit seiner ''{{lang\|it\|schiacciato}}''-Technik, einem extrem flachen Relief mit feinsten Modulierungen, die Möglichkeiten [[Zentralprojektion\|zentralperspektivischer]] Darstellung vor, fand jedoch vermutlich aufgrund ihrer zu großen Nähe zur Malerei wenig Nachahmer (Georgsrelief, 1415–1417). Zur [[Florenz\|Florentiner]] [[Frührenaissance]] zählen auch die farbig glasierten Keramiken [[Luca della Robbia]]s (ab 1439).

ArnoldBetten am 28. September 2025 um 18:07 Uhr

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	{{Dieser Artikel\|befasst sich mit der künstlerischen Darstellungsform. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Relief (Begriffsklärung)]].}}		{{Dieser Artikel\|befasst sich mit der künstlerischen Darstellungsform. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Relief (Begriffsklärung)]].}}

	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25 000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]

	Ein '''Relief''' ([{{IPA\|ʁeˈli̯ɛf}}] ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} ‚erhöhen, in die Höhe heben‘; vgl. {{frS\|''relever''}} ‚aufrichten‘); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen der [[Bildhauerkunst]] und der [[Malerei]].		Ein '''Relief''' ([{{IPA\|ʁeˈli̯ɛf}}] ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} ‚erhöhen, in die Höhe heben‘; vgl. {{frS\|''relever''}} ‚aufrichten‘); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen der [[Bildhauerkunst]] und der [[Malerei]].

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	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]
			[[Datei:088 Conrad Cichorius, Die Reliefs der Traianssäule, Tafel LXXXVIII.jpg\|mini\|hochkant\|[[Trajanssäule]] (Relief mit Szenen der Vorbereitungen einer Belagerung)]]

	Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.		Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.

	== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==		== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==
	[[Datei:Roman relief, Forum Romanum, Decennalia Base, Rome (2005).jpg\|mini\|hochkant\|links\|Römisches Hochrelief aus der klassischen Antike auf dem [[Forum Romanum]] in [[Rom]]]]
	=== Relieftypen ===		=== Relieftypen ===
	Nach der Höhe der [[Gestalt\|Figuren]] und [[Form (Kunst)\|Formen]] über der [[Grundfläche (Architektur) \|Grundfläche]] wird zwischen '''Flachrelief''' (auch ''Basrelief''),<ref>Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Flachrelief ''Flachrelief''], [https://www.duden.de/rechtschreibung/Basrelief ''Basrelief'']</ref> '''Halbrelief''' und '''Hochrelief''' unterschieden:		Nach der Höhe der [[Gestalt\|Figuren]] und [[Form (Kunst)\|Formen]] über der [[Grundfläche (Architektur) \|Grundfläche]] wird zwischen '''Flachrelief''' (auch ''Basrelief''),<ref>Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Flachrelief ''Flachrelief''], [https://www.duden.de/rechtschreibung/Basrelief ''Basrelief'']</ref> '''Halbrelief''' und '''Hochrelief''' unterschieden:
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	* Im Hochrelief können die dargestellten Objekte nicht selten bis zur Hälfte (oder mehr) ihres tatsächlichen Ausmaßes aus dem Untergrund hervortreten. Teilweise werden auch Elemente mit Hinterschneidungen und Freistellungen gestaltet.		* Im Hochrelief können die dargestellten Objekte nicht selten bis zur Hälfte (oder mehr) ihres tatsächlichen Ausmaßes aus dem Untergrund hervortreten. Teilweise werden auch Elemente mit Hinterschneidungen und Freistellungen gestaltet.

	[[Datei:Meander of Ruhmeshalle Munich ed+c.jpg\|mini\|hochkant\|links\|Mäander in der Münchener [[Ruhmeshalle (München)\|Ruhmeshalle]]]]
	=== Andere Begriffe ===		=== Andere Begriffe ===
	* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n kommt dies manchmal vor.		* Seltener wird das „versenkte Relief“ verwendet. So wurden in der [[Altägyptische Kunst\|altägyptischen Kunst]] die Figuren und Linien als „Hohlform“ ''(Koilanaglyph)'' in die Grundfläche hineingearbeitet.<ref>[http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koilanaglyph ''Koilanaglyph.''] ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 11, Leipzig 1907, S. 249.</ref> Auch bei [[Gemme]]n kommt dies manchmal vor.
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	== Geschichte ==		== Geschichte ==
⚫	[[Datei:Lorenzo Ghiberti - Esaú e Jacó - Porta do Paraíso.jpg\|mini\|hochkant\|[[Lorenzo Ghiberti\|Ghiberti]]: ''[[Jakob]] und [[Esau]]'', Paradiestor, [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisterium]], [[Florenz]], zw. 1429–1447]]
	[[Datei:Donatello - The Ascension with Christ giving the Keys to St. Peter - 1428-32.jpg\|mini\|hochkant\|Donatello, ''Christi Himmelfahrt mit Schlüsselübergabe an Petrus'', 1428–1432, [[Victoria and Albert Museum]], London]]

	Bereits im [[Jungpaläolithikum]] wurden Reliefs angefertigt, wie beispielsweise die 37.000 Jahre alten Vulva-Gravierungen am Felsüberhang [[Abri Castanet]]<ref>Randall White [[et al.]]: ''Context and dating of Aurignacian vulvar representations from Abri Castanet, France.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.'' Band 109, Nr. 22, 2011 S. 8450–8455. [[doi:10.1073/pnas.1119663109]]</ref> oder die etwa 25.000 Jahre alte [[Venus von Laussel]].<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 71 ff.</ref> Ursprünglich war die Frauendarstellung an einer Wand des Felsüberhangs ''([[abri]])'' von Laussel angebracht. Bedeutende Relief-Friese befinden sich im [[Roc-aux-Sorciers (Abri)\|Abri Roc-aux-Sorciers]] ([[Angles-sur-l’Anglin]]), im [[Cap Blanc (Abri)\|Abri Cap Blanc]] ([[Les Eyzies]]) und [[Roc-de-Sers]] (Charente), wo Kalksteinblöcke das Material für einen 17 m langen Fries bildeten.<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 95.</ref> Meist wurden Tiere dargestellt, wie im ''Fourneau du Diable'' (Dordogne). Reliefs wurden in prähistorischer Zeit meistens in Abris angebracht, ausnahmsweise auch im Höhlenbereich (beispielsweise in der Grotte de Saint-Front-de-Domme).<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 96.</ref>		Bereits im [[Jungpaläolithikum]] wurden Reliefs angefertigt, wie beispielsweise die 37.000 Jahre alten Vulva-Gravierungen am Felsüberhang [[Abri Castanet]]<ref>Randall White [[et al.]]: ''Context and dating of Aurignacian vulvar representations from Abri Castanet, France.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.'' Band 109, Nr. 22, 2011 S. 8450–8455. [[doi:10.1073/pnas.1119663109]]</ref> oder die etwa 25.000 Jahre alte [[Venus von Laussel]].<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 71 ff.</ref> Ursprünglich war die Frauendarstellung an einer Wand des Felsüberhangs ''([[abri]])'' von Laussel angebracht. Bedeutende Relief-Friese befinden sich im [[Roc-aux-Sorciers (Abri)\|Abri Roc-aux-Sorciers]] ([[Angles-sur-l’Anglin]]), im [[Cap Blanc (Abri)\|Abri Cap Blanc]] ([[Les Eyzies]]) und [[Roc-de-Sers]] (Charente), wo Kalksteinblöcke das Material für einen 17 m langen Fries bildeten.<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 95.</ref> Meist wurden Tiere dargestellt, wie im ''Fourneau du Diable'' (Dordogne). Reliefs wurden in prähistorischer Zeit meistens in Abris angebracht, ausnahmsweise auch im Höhlenbereich (beispielsweise in der Grotte de Saint-Front-de-Domme).<ref>Randall White: ''Prehistoric Art: The Symbolic Journey of Humankind.'' Abrams, New York 2002, S. 96.</ref>
			[[Datei:Animal hunting scene. Gobekli Tepe.jpg\|mini\|hochkant\|Relief aus Göbekli Tepe]]

	Zahlreiche Tierfiguren etc. vom [[Göbekli Tepe]] (ca. 9000 v. Chr.) sind als Hochreliefs ausgeführt. Die Kunst der [[Megalith]]epoche (ca. 3500–4500 v. Chr.) besteht beinahe ausschließlich aus rätselhaft abstrakten Reliefdarstellungen (beispielsweise [[Table des Marchand]], [[Gavrinis]], [[Les Pierres-Plates]], [[Newgrange]] etc.).		Zahlreiche Tierfiguren etc. vom [[Göbekli Tepe]] (ca. 9000 v. Chr.) sind als Hochreliefs ausgeführt. Die Kunst der [[Megalith]]epoche (ca. 3500–4500 v. Chr.) besteht beinahe ausschließlich aus rätselhaft abstrakten Reliefdarstellungen (beispielsweise [[Table des Marchand]], [[Gavrinis]], [[Les Pierres-Plates]], [[Newgrange]] etc.).

	[[Liste der hethitischen Felsreliefs und Felsinschriften in der Türkei\|Beispiele von alten Reliefs]] in Anatolien und Nordsyrien aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammen aus dem [[Hethiter\|hethitischen Großreich]] und dessen Nachfolgern. Bildliche Reliefs wurden in den Fels gemeißelt, aber auch reine Inschriften in [[Luwische Sprache\|luwischen Hieroglyphen]] sind vorhanden. Berühmte [[antike]] Reliefs sind der „Gigantenfries“ des [[Pergamonaltar]]s, der [[Parthenon]]fries oder das [[Ischtar-Tor\|Ischtar-Stadttor]] aus [[Babylon]].		[[Liste der hethitischen Felsreliefs und Felsinschriften in der Türkei\|Beispiele von alten Reliefs]] in Anatolien und Nordsyrien aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammen aus dem [[Hethiter\|hethitischen Großreich]] und dessen Nachfolgern. Bildliche Reliefs wurden in den Fels gemeißelt, aber auch reine Inschriften in [[Luwische Sprache\|luwischen Hieroglyphen]] sind vorhanden. Berühmte [[antike]] Reliefs sind der „Gigantenfries“ des [[Pergamonaltar]]s, der [[Parthenon]]fries oder das [[Ischtar-Tor\|Ischtar-Stadttor]] aus [[Babylon]].

	[[Datei:Naqsh-e-Rostam (Iran) Relief Sassanid Period.JPG\|mini\|hochkant\|~~links\|~~Felsrelief in [[Naqsch-e Rostam]] bei [[Persepolis]], 3. Jh. n. Chr.]]		[[Datei:Naqsh-e-Rostam (Iran) Relief Sassanid Period.JPG\|mini\|hochkant\|[[Ardaschir]] empfängt den „Ring der Macht“ von [[Ahura Mazda]]. (Felsrelief in [[Naqsch-e Rostam]] bei [[Persepolis]], 3. Jh. n. Chr.)]]
		⚫	[[Datei:Lorenzo Ghiberti - Esaú e Jacó - Porta do Paraíso.jpg\|mini\|hochkant\|[[Lorenzo Ghiberti\|Ghiberti]]: ''[[Jakob]] und [[Esau]]'', Paradiestor, [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisterium]], [[Florenz]], zw. 1429–1447]]

	Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>		Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>

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	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]

	Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.		Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref> ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.

	== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==		== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==

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	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]

	Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} ~~„erhöhen“„“~~, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.		Ein '''Relief''' ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} „erhöhen“, „in die Höhe heben“; vgl. {{frS\|''relever''}} „aufrichten“); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen Stein- oder Felsritzungen ([[Petroglyphe]]n) und der freiplastischen Bildhauerei.

	== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==		== Formen {{Anker\|Flachrelief\|Halbrelief\|Hochrelief}} ==

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	Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>		Bedeutende Felsreliefs in [[Iran]] entstanden, fußend auf einer bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehenden altorientalischen Kunsttradition, vor allem in [[Sassaniden\|sasanidischer]] Zeit<ref>[[Michael Alram]]: ''Die Kunst im Sasanidenstaat.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.'' Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 268–272 (''Felsreliefs'').</ref> (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.),<ref>G. Herrmann: ''The Rock Reliefs of Sasanian Iran.'' In: J. Curtis (Hrsg.): ''Mesopotamia and Iran in the Parthian and Sasanian Periods. Rejection and Revival c. 238 BC – AD 642. Proceedings of a Seminar in Memory of Vladimir G. Lukonin.'' London 2000, S. 35–45.</ref> insbesondere im 3. und 4. Jahrhundert, etwa in [[Naqsch-e Rostam]], [[Firuzabad]], [[Taq-e Bostan]] und [[Bischapur]].<ref>Vgl. auch Jutta Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs'' (= ''Baghdader Forschungen.'' Band 4). 2 Bände. Mainz 1982, S. 134–136.</ref>

	Eine Blütezeit erlebte das Relief in der [[Griechische Klassik (Kunst)\|klassisch]]-[[Antikes Griechenland\|griechischen]], [[Hellenismus\|hellenistischen]] und [[Römische Kunst\|römischen Kunst]] als Verzierung an [[Tempel]]n und auf [[Stele\|Grabstelen]]. Beachtenswert ist auch die Reliefkunst der westeuropäischen [[Romanik]], [[Gotik]] und [[Renaissance]], die vor allem in den [[Kathedrale\|Kathedral]]-[[Tympanon (Architektur)\|Tympana]] in Erscheinung tritt. Etwas früher bzw. ungefähr gleichzeitig erlebte die [[Indische Kunst\|Bildhauerkunst Indiens]] eine enorme Blüte (vgl. [[Dashavatara-Tempel\|Deogarh]], [[Lakshmana-Tempel\|Khajuraho]], [[Brihadishvara-Tempel (Gangaikonda Cholapuram)\|Thanjavur]] ( u. a.), die jedoch von der [[Bilderverbot im Islam\|Bilderfeindlichkeit des Islam]] ab etwa dem Jahr 1000 mehrere Jahrhunderte lang unterdrückt wurde und danach nicht wieder zu ihrer alten Ausdrucksstärke zurückfand.		Eine Blütezeit erlebte das Relief in der [[Griechische Klassik (Kunst)\|klassisch]]-[[Antikes Griechenland\|griechischen]], [[Hellenismus\|hellenistischen]] und [[Römische Kunst\|römischen Kunst]] als Verzierung an [[Tempel]]n und auf [[Stele\|Grabstelen]]. Beachtenswert ist auch die Reliefkunst der westeuropäischen [[Romanik]], [[Gotik]] und [[Renaissance]], die vor allem in den [[Kathedrale\|Kathedral]]-[[Tympanon (Architektur)\|Tympana]] in Erscheinung tritt. Etwas früher bzw. ungefähr gleichzeitig erlebte die [[Indische Kunst\|Bildhauerkunst Indiens]] eine enorme Blüte (vgl. [[Dashavatara-Tempel\|Deogarh]], [[Lakshmana-Tempel\|Khajuraho]], [[Brihadishvara-Tempel (Gangaikonda Cholapuram)\|Thanjavur]] (u. a.), die jedoch von der [[Bilderverbot im Islam\|Bilderfeindlichkeit des Islam]] ab etwa dem Jahr 1000 mehrere Jahrhunderte lang unterdrückt wurde und danach nicht wieder zu ihrer alten Ausdrucksstärke zurückfand.

	[[Kunstgeschichte\|Kunstgeschichtlich]] bedeutend und für die damalige Zeit in der technischen Ausführung herausragend sind die Reliefs von [[Lorenzo Ghiberti]] an den [[Bronzetür\|Bronzeportalen]] des [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisteriums San Giovanni]] in Florenz (ca. 1400–1450). [[Donatello]] führte mit seiner ''{{lang\|it\|schiacciato}}''-Technik, einem extrem flachen Relief mit feinsten Modulierungen, die Möglichkeiten [[Zentralprojektion\|zentralperspektivischer]] Darstellung vor, fand jedoch vermutlich aufgrund ihrer zu großen Nähe zur Malerei wenig Nachahmer (Georgsrelief, 1415–1417). Zur [[Florenz\|Florentiner]] [[Frührenaissance]] zählen auch die farbig glasierten Keramiken [[Luca della Robbia]]s (ab 1439).		[[Kunstgeschichte\|Kunstgeschichtlich]] bedeutend und für die damalige Zeit in der technischen Ausführung herausragend sind die Reliefs von [[Lorenzo Ghiberti]] an den [[Bronzetür\|Bronzeportalen]] des [[Baptisterium San Giovanni\|Baptisteriums San Giovanni]] in Florenz (ca. 1400–1450). [[Donatello]] führte mit seiner ''{{lang\|it\|schiacciato}}''-Technik, einem extrem flachen Relief mit feinsten Modulierungen, die Möglichkeiten [[Zentralprojektion\|zentralperspektivischer]] Darstellung vor, fand jedoch vermutlich aufgrund ihrer zu großen Nähe zur Malerei wenig Nachahmer (Georgsrelief, 1415–1417). Zur [[Florenz\|Florentiner]] [[Frührenaissance]] zählen auch die farbig glasierten Keramiken [[Luca della Robbia]]s (ab 1439).

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	{{Dieser Artikel\|befasst sich mit der künstlerischen Darstellungsform. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Relief (Begriffsklärung)]].}}		{{Dieser Artikel\|befasst sich mit der künstlerischen Darstellungsform. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Relief (Begriffsklärung)]].}}

	[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25 000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]		[[Datei:Venus-de-Laussel-vue-generale-noir.jpg\|mini\|hochkant\|[[Venus von Laussel]], ca. 25.000 Jahre alt, [[Musée d’Aquitaine]], [[Bordeaux]]]]

	Ein '''Relief''' ([{{IPA\|ʁeˈli̯ɛf}}] ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} ‚erhöhen, in die Höhe heben‘; vgl. {{frS\|''relever''}} ‚aufrichten‘); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen der [[Bildhauerkunst]] und der [[Malerei]].		Ein '''Relief''' ([{{IPA\|ʁeˈli̯ɛf}}] ([[Französische Sprache\|aus dem Französischen]] von {{laS\|''relevare''}} ‚erhöhen, in die Höhe heben‘; vgl. {{frS\|''relever''}} ‚aufrichten‘); als „aus dem Untergrund herausragendes Bildhauerwerk“<ref>[[Friedrich Kluge]], [[Alfred Götze (Philologe)\|Alfred Götze]]: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 20. Auflage. Hrsg. von [[Walther Mitzka]]. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 595.</ref>) ist eine [[Kunst\|künstlerische]] Darstellungsform, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt, meist aus einer Fläche oder einem Körper heraus. Reliefs können figürlich, aber auch abstrakt ornamental gestaltet sein. Als Kunstform steht das Relief zwischen der [[Bildhauerkunst]] und der [[Malerei]].