Parapithecus - Versionsgeschichte

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	== Erstbeschreibung ==		== Erstbeschreibung ==
	Der [[Erstbeschreibung]] von Gattung und [[Typusart]] liegt als [[Holotypus]] ein fast vollständig bezahnter fossiler Unterkiefer zugrunde. Es fehlt nur der [[Prämolar]] P2 im rechten Kiefer, ferner ist rechts der aufsteigende Unterkieferast (Ramus mandibulae) mit dem Gelenk abgebrochen. Im linken Unterkiefer sind alle Zähne vorhanden sowie der größte Teil des aufsteigenden Astes mit dem Kronfortsatz (Processus coronoideus mandibulae) und dem Kiefergelenk. Die beiden, in zwei Teile zerbrochen aufgefundenen Unterkieferhälften stoßen vorn unter einem ziemlich spitzen Winkel zusammen. Die Gestalt des Unterkiefers und die Größe der Zähne, heißt es in der Erstbeschreibung, erinnere an die heute lebende Gattung [[Sulawesi-Koboldmakis\|''Tarsius'']] und an die fossile Gattung ''[[Necrolemur]]''.<ref name="Schlosser1911" /> Diese Deutung wurde 1974 allerdings von Simons als Fehlschluss infolge einer fehlerhaften Rekonstruktion der mit Klebstoff verbundenen Bruchstelle des Unterkiefers bezeichnet.<ref name="Simons74" />		Der [[Erstbeschreibung]] von Gattung und [[Typusart]] liegt als [[Holotypus]] ein fast vollständig bezahnter fossiler Unterkiefer zugrunde. Es fehlt nur der [[Prämolar]] P2 im rechten Kiefer, ferner ist rechts der aufsteigende Unterkieferast (Ramus mandibulae) mit dem Gelenk abgebrochen. Im linken Unterkiefer sind alle Zähne vorhanden sowie der größte Teil des aufsteigenden Astes mit dem Kronfortsatz (Processus coronoideus mandibulae) und dem [[Kiefergelenk]]. Die beiden, in zwei Teile zerbrochen aufgefundenen Unterkieferhälften stoßen vorn unter einem ziemlich spitzen Winkel zusammen. Die Gestalt des Unterkiefers und die Größe der Zähne, heißt es in der Erstbeschreibung, erinnere an die heute lebende Gattung [[Sulawesi-Koboldmakis\|''Tarsius'']] und an die fossile Gattung ''[[Necrolemur]]''.<ref name="Schlosser1911" /> Diese Deutung wurde 1974 allerdings von Simons als Fehlschluss infolge einer fehlerhaften Rekonstruktion der mit Klebstoff verbundenen Bruchstelle des Unterkiefers bezeichnet.<ref name="Simons74" />

	Zugleich mit der Erstbeschreibung von Gattung und Typusart wurden diese von Max Schlosser der ebenfalls von ihm neu eingeführten [[Familie (Biologie)\|Familie]] der Parapithecidae zugeordnet.		Zugleich mit der Erstbeschreibung von Gattung und Typusart wurden diese von Max Schlosser der ebenfalls von ihm neu eingeführten [[Familie (Biologie)\|Familie]] der Parapithecidae zugeordnet.

Haplochromis: HC: ±Kategorie:Trockennasenaffen→Kategorie:Affen; ±Kategorie:Haplorrhini→Kategorie:Anthropoidea

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HC: ±Kategorie:Trockennasenaffen→Kategorie:Affen; ±Kategorie:Haplorrhini→Kategorie:Anthropoidea

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	<references />		<references />

	[[Kategorie:~~Trockennasenaffen~~]]		[[Kategorie:Affen]]
	[[Kategorie:~~Haplorrhini~~]]		[[Kategorie:Anthropoidea]]
	[[Kategorie:Ausgestorbener Primat]]		[[Kategorie:Ausgestorbener Primat]]

CactusBot: Bot: Systematik entsprechend zentraler Definitionsseite, Taxobox und Kategoriezuordnung angepasst

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Bot: Systematik entsprechend zentraler Definitionsseite, Taxobox und Kategoriezuordnung angepasst

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	\| Taxon2_WissName = Parapithecidae		\| Taxon2_WissName = Parapithecidae
	\| Taxon2_Rang = Familie		\| Taxon2_Rang = Familie
		⚫	\| Taxon3_WissName = Parapithecoidea
	\| Taxon3_Name = Geschwänzte Altweltaffen
⚫	\| Taxon3_WissName = ~~Cercopithecoidea~~
	\| Taxon3_Rang = Überfamilie		\| Taxon3_Rang = Überfamilie
	\| Taxon4_Name = ~~Altweltaffen~~		\| Taxon4_Name = Affen
	\| Taxon4_WissName = ~~Catarrhini~~		\| Taxon4_WissName = Anthropoidea
	\| Taxon4_Rang =		\| Taxon4_Rang = Teilordnung
	\| Taxon5_Name = ~~Primaten~~		\| Taxon5_Name = Trockennasenprimaten
	\| Taxon5_WissName = ~~Primates~~		\| Taxon5_WissName = Haplorrhini
	\| Taxon5_Rang = ~~Ordnung~~		\| Taxon5_Rang = Unterordnung
	\| ~~Taxon6_WissName~~ = ~~Euarchonta~~		\| Taxon6_Name = Primaten
	\| ~~Taxon6_Rang~~ = ~~ohne Rang~~		\| Taxon6_WissName = Primates
			\| Taxon6_Rang = Ordnung
	\| Bild =		\| Bild =
	\| Bildbeschreibung =		\| Bildbeschreibung =
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	<references />		<references />

	[[Kategorie:~~Meerkatzenverwandte~~]]		[[Kategorie:Trockennasenaffen]]
	[[Kategorie:~~Cercopithecidae~~]]		[[Kategorie:Haplorrhini]]
	[[Kategorie:Ausgestorbener Primat]]		[[Kategorie:Ausgestorbener Primat]]

TomCatX: Der Gattungsname ist kein Kunstwort = künstliches Wort ohne ursprüngliche Bedeutung im Sinne des verlinkten Artikels. Zentimeter --> Millimeter. Kleinigkeiten

2021-08-30T20:34:12Z

Der Gattungsname ist kein Kunstwort = künstliches Wort ohne ursprüngliche Bedeutung im Sinne des verlinkten Artikels. Zentimeter --> Millimeter. Kleinigkeiten

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	\| Bild =		\| Bild =
	\| Bildbeschreibung =		\| Bildbeschreibung =
	\| ErdzeitalterVon = [[Rupelium\|~~unteres Oligozän~~]]		\| ErdzeitalterVon = [[Rupelium\|Unteroligozän]]
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	* ''Parapithecus grangeri''		* ''Parapithecus grangeri''
	}}		}}
	''' ''Parapithecus'' ''' ist eine ausgestorbene [[Gattung (Biologie)\|Gattung]] der [[Primaten]], die vor rund 30 Millionen Jahren im Gebiet der heutigen [[Fayyum (Fossillagerstätte)\|Fossillagerstätte Fayyum]] in [[Ägypten]] vorkam. Das erste [[Fossil]] der Gattung – ein ~~beidseits~~ erhaltener [[Unterkiefer]] – wurde von dem ~~[[österreich]]ischen~~ [[Fossiliensammler]] [[Richard Markgraf]] geborgen und im Jahr 1911 von [[Max Schlosser (Paläontologe)\|Max Schlosser]] zur neu benannten [[Art (Biologie)\|Art]] der Gattung, '''''Parapithecus fraasi''''', gestellt.<ref name="Schlosser1911">[[Max Schlosser (Paläontologe)\|Max Schlosser]]: ''Beiträge zur Kenntnis der oligozänen Landsäugetiere aus dem Fayum (Aegypten).'' In: ''Beiträge zur Paläontologie und Geologie Österreich-Ungarns und des Orients.'' Band 24, 1911, S. 51–167 ({{ZOBODAT\|pfad=pdf/BPalOeU_024_0051-0167.pdf}}).</ref> Markgraf hatte sich im Winter 1906/07 einer Expedition des [[American Museum of Natural History]] in Fayyum angeschlossen.		''' ''Parapithecus'' ''' ist eine ausgestorbene [[Gattung (Biologie)\|Gattung]] der [[Primaten]], die vor rund 30 Millionen Jahren im Gebiet der heutigen [[Fayyum (Fossillagerstätte)\|Fossillagerstätte Fayyum]] in [[Ägypten]] vorkam. Das erste [[Fossil]] der Gattung – ein vollständig erhaltener [[Unterkiefer]] – wurde von dem österreichischen [[Fossiliensammler]] [[Richard Markgraf]] geborgen und im Jahr 1911 von [[Max Schlosser (Paläontologe)\|Max Schlosser]] zur neu benannten [[Art (Biologie)\|Art]] der Gattung, '''''Parapithecus fraasi''''', gestellt.<ref name="Schlosser1911">[[Max Schlosser (Paläontologe)\|Max Schlosser]]: ''Beiträge zur Kenntnis der oligozänen Landsäugetiere aus dem Fayum (Aegypten).'' In: ''Beiträge zur Paläontologie und Geologie Österreich-Ungarns und des Orients.'' Band 24, 1911, S. 51–167 ({{ZOBODAT\|pfad=pdf/BPalOeU_024_0051-0167.pdf}}).</ref> Markgraf hatte sich im Winter 1906/07 einer Expedition des [[American Museum of Natural History]] in Fayyum angeschlossen.

	== Namensgebung ==		== Namensgebung ==
	~~''Parapithecus'' ist ein [[Kunstwort]].~~ Die Bezeichnung der Gattung ist abgeleitet von den [[Griechische Sprache\|griechischen]] Wörtern παρά ([[Altgriechische Sprache\|altgriechisch]] ausgesprochen ''pará'': „neben, abweichend von“) und πίθηκος (''píthēkos'': „Affe“). ''Parapithecus'' bezeichnet demnach sinngemäß eine Tierart, die 1911 als „neben den Affen, abweichend von den Affen“ (und fälschlich als ausgestorbener Seitenast im Stammbaum der Primaten) interpretiert wurde. Das [[Epitheton#Biologie\|Epitheton]] der [[Typusart]], ''fraasi'', ehrt den deutschen [[Geologe]]n und [[Paläontologie\|Paläontologen]] [[Eberhard Fraas]].		Die Bezeichnung der Gattung ist abgeleitet von den [[Griechische Sprache\|griechischen]] Wörtern παρά ([[Altgriechische Sprache\|altgriechisch]] ausgesprochen ''pará'': „neben, abweichend von“) und πίθηκος (''píthēkos'': „Affe“). ''Parapithecus'' bezeichnet demnach sinngemäß eine Tierart, die 1911 als „neben den Affen, abweichend von den Affen“ (und fälschlich als ausgestorbener Seitenast im Stammbaum der Primaten) interpretiert wurde. Das [[Epitheton#Biologie\|Epitheton]] der [[Typusart]], ''fraasi'', ehrt den deutschen [[Geologe]]n und [[Paläontologie\|Paläontologen]] [[Eberhard Fraas]].

	Im Jahr 1974 benannte [[Elwyn L. Simons]] eine zweite Art der Gattung, ''Parapithecus grangeri''.<ref name="Simons74">[[Elwyn L. Simons]]: ''Parapithecus grangeri (Parapithecidae, Old World Higher Primates) New Species from the Oligocene of Egypt and the Initial Differentiation of Cercopithecoidea.'' In: ''Postilla.'' Nr. 166, 1974, S. 1–12, [https://www.biodiversitylibrary.org/item/44612#page/4/mode/1up Volltext].</ref> Deren Epitheton ehrt den US-amerikanischen Fossiliensammler und Paläontologen [[Walter W. Granger]], der im Winter 1906/07 ebenfalls an einer Expedition des [[American Museum of Natural History]] ins Gebiet von Fayyum teilgenommen hatte.<ref>Vincent L. Morgan und Spencer G. Lucas (Hrsg.): ''Notes From Diary – Fayum Trip, 1907.'' Bulletin 22, New Mexico Museum of Natural History and Science, Albuquerque 2002, ISSN 1524-4156, [https://www.researchgate.net/publication/281034057_Notes_from_Diary-_Fayum_Trip_1907 Volltext].</ref>		Im Jahr 1974 benannte [[Elwyn L. Simons]] eine zweite Art der Gattung, ''Parapithecus grangeri''.<ref name="Simons74">[[Elwyn L. Simons]]: ''Parapithecus grangeri (Parapithecidae, Old World Higher Primates) New Species from the Oligocene of Egypt and the Initial Differentiation of Cercopithecoidea.'' In: ''Postilla.'' Nr. 166, 1974, S. 1–12, [https://www.biodiversitylibrary.org/item/44612#page/4/mode/1up Volltext].</ref> Deren [[Epitheton\|Artzusatz]] ehrt den US-amerikanischen Fossiliensammler und Paläontologen [[Walter W. Granger]], der im Winter 1906/07 ebenfalls an einer Expedition des [[American Museum of Natural History]] ins Gebiet von Fayyum teilgenommen hatte.<ref>Vincent L. Morgan und Spencer G. Lucas (Hrsg.): ''Notes From Diary – Fayum Trip, 1907.'' Bulletin 22, New Mexico Museum of Natural History and Science, Albuquerque 2002, ISSN 1524-4156, [https://www.researchgate.net/publication/281034057_Notes_from_Diary-_Fayum_Trip_1907 Volltext].</ref>

	== Erstbeschreibung ==		== Erstbeschreibung ==
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	Im Jahr 2001 ergänzte Simons die fossilen Belege für ''Parapithecus grangeri'' um einen sehr gut erhaltenen, nahezu nicht deformierten Schädel mit fast vollständigem Gebiss,<ref>Elwyn L. Simons: ''The cranium of Parapithecus grangeri, an Egyptian Oligocene anthropoidean primate.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America\|PNAS]].'' Band 98, Nr. 14, 2001, S. 7892–7897, [[doi:10.1073/pnas.051003398]].</ref> dessen Größe vergleichbar ist mit dem Schädel eines heute lebenden [[Östlicher Bambuslemur\|Östlichen Bambuslemuren]]. Das Alter dieses ebenfalls im ''Fayum Quarry I'' geborgenen Fundes (Sammlungsnummer DPC 18651) beträgt rund 30 Millionen Jahre.<ref>Erik R. Seiffert: ''Revised age estimates for the later Paleogene mammal faunas of Egypt and Oman.'' In: ''PNAS.'' Band 103, Nr. 13, 2006, S. 5000–5005, [[doi:10.1073/pnas.0600689103]].</ref>		Im Jahr 2001 ergänzte Simons die fossilen Belege für ''Parapithecus grangeri'' um einen sehr gut erhaltenen, nahezu nicht deformierten Schädel mit fast vollständigem Gebiss,<ref>Elwyn L. Simons: ''The cranium of Parapithecus grangeri, an Egyptian Oligocene anthropoidean primate.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America\|PNAS]].'' Band 98, Nr. 14, 2001, S. 7892–7897, [[doi:10.1073/pnas.051003398]].</ref> dessen Größe vergleichbar ist mit dem Schädel eines heute lebenden [[Östlicher Bambuslemur\|Östlichen Bambuslemuren]]. Das Alter dieses ebenfalls im ''Fayum Quarry I'' geborgenen Fundes (Sammlungsnummer DPC 18651) beträgt rund 30 Millionen Jahre.<ref>Erik R. Seiffert: ''Revised age estimates for the later Paleogene mammal faunas of Egypt and Oman.'' In: ''PNAS.'' Band 103, Nr. 13, 2006, S. 5000–5005, [[doi:10.1073/pnas.0600689103]].</ref>

	Im Vergleich zu seinem nur 65,8 ~~Zentimeter~~ langen Schädel hatte das Tier vermutlich ein recht stattliches Körpergewicht von rund 1800 Gramm – nicht ungewöhnlich für Affen aus dem [[Oligozän]]. Sein Gehirnvolumen wurde auf rund 14 Kubikzentimeter bestimmt.		Im Vergleich zu seinem nur 65,8 Millimeter langen Schädel hatte das Tier vermutlich ein recht stattliches Körpergewicht von rund 1800 Gramm – nicht ungewöhnlich für Affen aus dem [[Oligozän]]. Sein Gehirnvolumen wurde auf rund 14 Kubikzentimeter bestimmt.

	== Literatur ==		== Literatur ==

DagdaMor: kladogramm

2021-08-21T21:29:33Z

kladogramm

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	== Weitere Funde ==		== Weitere Funde ==
			{{userboxtop\|toptext=<small>Innere Systematik der Parapithecoidea nach Seiffert et al. 2020<ref>Erik R. Seiffert, Marcelo F. Tejedor, John G. Fleagle, Nelson M. Novo, Fanny M. Cornejo, Mariano Bond, Dorien de Vries und Kenneth E. Campbell Jr.: ''A parapithecid stem anthropoid of African origin in the Paleogene of South America.'' In: ''Science.'' Band 368, 2020, S. 194–197, [[doi:10.1126/science.aba1135]]</ref></small>}}
			{{Klade\|style=white-space:nowrap;font-size:75%;line-height:100%
			\|label1=[[Parapithecoidea]]
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			\|1= '''''Parapithecus'''''
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	Zwischen 1961 und 1968 wurden rund 50 Fossilien – zumeist einzelne Zähne – aus der Fundstelle ''Yale Quarry I'' in Fayyum geborgen, die der Gattung ''Parapithecus'' zugeordnet werden konnten, die jedoch viel größer und mit einem Alter von 28 bis 30 Millionen Jahren jünger sind als die Typusart ''Parapithecus fraasi''.<ref name="Simons74" /> Die Merkmale der Zähne wurden als Hinweis darauf interpretiert, dass die Gattung [[Stammesgeschichte\|stammesgeschichtlich]] in der Nähe der Vorfahren der heutigen [[Meerkatzenverwandte]]n einzuordnen ist.		Zwischen 1961 und 1968 wurden rund 50 Fossilien – zumeist einzelne Zähne – aus der Fundstelle ''Yale Quarry I'' in Fayyum geborgen, die der Gattung ''Parapithecus'' zugeordnet werden konnten, die jedoch viel größer und mit einem Alter von 28 bis 30 Millionen Jahren jünger sind als die Typusart ''Parapithecus fraasi''.<ref name="Simons74" /> Die Merkmale der Zähne wurden als Hinweis darauf interpretiert, dass die Gattung [[Stammesgeschichte\|stammesgeschichtlich]] in der Nähe der Vorfahren der heutigen [[Meerkatzenverwandte]]n einzuordnen ist.

Gerbil am 12. Juni 2021 um 11:26 Uhr

2021-06-12T11:26:12Z

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	Die Fossilien aus der Fundstelle ''Yale Quarry I'' wurden 1974 von Elwyn L. Simons der von ihm neu eingeführten Art ''Parapithecus grangeri'' zugeordnet. Typusexemplar ist das Fossil CGM 26912, das Fragment eines linken Unterkiefers mit erhaltenem [[Prämolar]] P3 und den benachbarten [[Molar (Zahn)\|Molaren]] M1 bis M3, den Simons bereits im Februar 1966 entdeckt hatte. Als [[Paratypus\|Paratypen]] wurden zusätzlich mehrere bezahnte Unterkiefer-Fragmente und rund 40 einzelne Zähne benannt. Diese Zähne sind rund 10 bis 25 Prozent größer als jene von ''Parapithecus fraasi'' und belegen eine verwandtschaftliche Nähe zur fossilen Gattung ''[[Apidium]]''.		Die Fossilien aus der Fundstelle ''Yale Quarry I'' wurden 1974 von Elwyn L. Simons der von ihm neu eingeführten Art ''Parapithecus grangeri'' zugeordnet. Typusexemplar ist das Fossil CGM 26912, das Fragment eines linken Unterkiefers mit erhaltenem [[Prämolar]] P3 und den benachbarten [[Molar (Zahn)\|Molaren]] M1 bis M3, den Simons bereits im Februar 1966 entdeckt hatte. Als [[Paratypus\|Paratypen]] wurden zusätzlich mehrere bezahnte Unterkiefer-Fragmente und rund 40 einzelne Zähne benannt. Diese Zähne sind rund 10 bis 25 Prozent größer als jene von ''Parapithecus fraasi'' und belegen eine verwandtschaftliche Nähe zur fossilen Gattung ''[[Apidium]]''.

	Im Jahr 2001 ergänzte Simons die fossilen Belege für ''Parapithecus grangeri'' um einen sehr gut erhaltenen, nahezu nicht deformierten Schädel mit fast vollständigem Gebiss,<ref>Elwyn L. Simons: ''The cranium of Parapithecus grangeri, an Egyptian Oligocene anthropoidean primate.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America\|PNAS]].'' Band 98, Nr. 14, 2001, S. 7892–7897, [[doi:10.1073/pnas.051003398]].</ref> dessen Größe vergleichbar ist mit dem Schädel eines heute lebenden [[Östlicher Bambuslemur\|Östlichen Bambuslemuren]]. Das Alter dieses ebenfalls im ''Fayum Quarry I'' geborgenen Fundes (~~Archiv-Nr.~~ DPC 18651) beträgt rund 30 Millionen Jahre.<ref>Erik R. Seiffert: ''Revised age estimates for the later Paleogene mammal faunas of Egypt and Oman.'' In: ''PNAS.'' Band 103, Nr. 13, 2006, S. 5000–5005, [[doi:10.1073/pnas.0600689103]].</ref>		Im Jahr 2001 ergänzte Simons die fossilen Belege für ''Parapithecus grangeri'' um einen sehr gut erhaltenen, nahezu nicht deformierten Schädel mit fast vollständigem Gebiss,<ref>Elwyn L. Simons: ''The cranium of Parapithecus grangeri, an Egyptian Oligocene anthropoidean primate.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America\|PNAS]].'' Band 98, Nr. 14, 2001, S. 7892–7897, [[doi:10.1073/pnas.051003398]].</ref> dessen Größe vergleichbar ist mit dem Schädel eines heute lebenden [[Östlicher Bambuslemur\|Östlichen Bambuslemuren]]. Das Alter dieses ebenfalls im ''Fayum Quarry I'' geborgenen Fundes (Sammlungsnummer DPC 18651) beträgt rund 30 Millionen Jahre.<ref>Erik R. Seiffert: ''Revised age estimates for the later Paleogene mammal faunas of Egypt and Oman.'' In: ''PNAS.'' Band 103, Nr. 13, 2006, S. 5000–5005, [[doi:10.1073/pnas.0600689103]].</ref>

	Im Vergleich zu seinem nur 65,8 Zentimeter langen Schädel hatte das Tier vermutlich ein recht stattliches Körpergewicht von rund 1800 Gramm – nicht ungewöhnlich für Affen aus dem [[Oligozän]]. Sein Gehirnvolumen wurde auf rund 14 Kubikzentimeter bestimmt.		Im Vergleich zu seinem nur 65,8 Zentimeter langen Schädel hatte das Tier vermutlich ein recht stattliches Körpergewicht von rund 1800 Gramm – nicht ungewöhnlich für Affen aus dem [[Oligozän]]. Sein Gehirnvolumen wurde auf rund 14 Kubikzentimeter bestimmt.

Toxoplasma II. am 9. Juni 2021 um 12:52 Uhr

2021-06-09T12:52:55Z

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	{{Taxobox		{{Taxobox
	\| Modus = Paläobox		\| Modus = Paläobox
	\| Rangunterdrückung =		\| Rangunterdrückung = ja
	\| Taxon_Name =		\| Taxon_Name =
	\| Taxon_WissName = Parapithecus		\| Taxon_WissName = Parapithecus

Veliensis: /* Namensgebung */ Akzent

2021-06-04T20:18:17Z

Namensgebung: Akzent

← Nächstältere Version		Version vom 4. Juni 2021, 22:18 Uhr
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	== Namensgebung ==		== Namensgebung ==
	''Parapithecus'' ist ein [[Kunstwort]]. Die Bezeichnung der Gattung ist abgeleitet von den [[Griechische Sprache\|griechischen]] Wörtern παρά ([[Altgriechische Sprache\|altgriechisch]] ausgesprochen ''~~pára~~'': „neben, abweichend von“) und πίθηκος (''píthēkos'': „Affe“). ''Parapithecus'' bezeichnet demnach sinngemäß eine Tierart, die 1911 als „neben den Affen, abweichend von den Affen“ (und fälschlich als ausgestorbener Seitenast im Stammbaum der Primaten) interpretiert wurde. Das [[Epitheton#Biologie\|Epitheton]] der [[Typusart]], ''fraasi'', ehrt den deutschen [[Geologe]]n und [[Paläontologie\|Paläontologen]] [[Eberhard Fraas]].		''Parapithecus'' ist ein [[Kunstwort]]. Die Bezeichnung der Gattung ist abgeleitet von den [[Griechische Sprache\|griechischen]] Wörtern παρά ([[Altgriechische Sprache\|altgriechisch]] ausgesprochen ''pará'': „neben, abweichend von“) und πίθηκος (''píthēkos'': „Affe“). ''Parapithecus'' bezeichnet demnach sinngemäß eine Tierart, die 1911 als „neben den Affen, abweichend von den Affen“ (und fälschlich als ausgestorbener Seitenast im Stammbaum der Primaten) interpretiert wurde. Das [[Epitheton#Biologie\|Epitheton]] der [[Typusart]], ''fraasi'', ehrt den deutschen [[Geologe]]n und [[Paläontologie\|Paläontologen]] [[Eberhard Fraas]].

	Im Jahr 1974 benannte [[Elwyn L. Simons]] eine zweite Art der Gattung, ''Parapithecus grangeri''.<ref name="Simons74">[[Elwyn L. Simons]]: ''Parapithecus grangeri (Parapithecidae, Old World Higher Primates) New Species from the Oligocene of Egypt and the Initial Differentiation of Cercopithecoidea.'' In: ''Postilla.'' Nr. 166, 1974, S. 1–12, [https://www.biodiversitylibrary.org/item/44612#page/4/mode/1up Volltext].</ref> Deren Epitheton ehrt den US-amerikanischen Fossiliensammler und Paläontologen [[Walter W. Granger]], der im Winter 1906/07 ebenfalls an einer Expedition des [[American Museum of Natural History]] ins Gebiet von Fayyum teilgenommen hatte.<ref>Vincent L. Morgan und Spencer G. Lucas (Hrsg.): ''Notes From Diary – Fayum Trip, 1907.'' Bulletin 22, New Mexico Museum of Natural History and Science, Albuquerque 2002, ISSN 1524-4156, [https://www.researchgate.net/publication/281034057_Notes_from_Diary-_Fayum_Trip_1907 Volltext].</ref>		Im Jahr 1974 benannte [[Elwyn L. Simons]] eine zweite Art der Gattung, ''Parapithecus grangeri''.<ref name="Simons74">[[Elwyn L. Simons]]: ''Parapithecus grangeri (Parapithecidae, Old World Higher Primates) New Species from the Oligocene of Egypt and the Initial Differentiation of Cercopithecoidea.'' In: ''Postilla.'' Nr. 166, 1974, S. 1–12, [https://www.biodiversitylibrary.org/item/44612#page/4/mode/1up Volltext].</ref> Deren Epitheton ehrt den US-amerikanischen Fossiliensammler und Paläontologen [[Walter W. Granger]], der im Winter 1906/07 ebenfalls an einer Expedition des [[American Museum of Natural History]] ins Gebiet von Fayyum teilgenommen hatte.<ref>Vincent L. Morgan und Spencer G. Lucas (Hrsg.): ''Notes From Diary – Fayum Trip, 1907.'' Bulletin 22, New Mexico Museum of Natural History and Science, Albuquerque 2002, ISSN 1524-4156, [https://www.researchgate.net/publication/281034057_Notes_from_Diary-_Fayum_Trip_1907 Volltext].</ref>

Mike Krüger: typo

2021-06-03T14:02:08Z

typo

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	== Erstbeschreibung ==		== Erstbeschreibung ==
	Der [[Erstbeschreibung]] von Gattung und [[Typusart]] liegt als [[Holotypus]] ein fast vollständig bezahnter fossiler Unterkiefer zugrunde. Es fehlt nur der [[Prämolar]] P2 im rechten Kiefer, ferner ist rechts der aufsteigende Unterkieferast (Ramus mandibulae) mit dem Gelenk abgebrochen. Im linken Unterkiefer sind alle Zähne vorhanden sowie der größte Teil des aufsteigenden Astes mit dem Kronfortsatz (Processus coronoideus mandibulae) und dem Kiefergelenk. Die beiden, in zwei Teile zerbrochen aufgefundenen ~~Unterkieferhälfen~~ stoßen vorn unter einem ziemlich spitzen Winkel zusammen. Die Gestalt des Unterkiefers und die Größe der Zähne, heißt es in der Erstbeschreibung, erinnere an die heute lebende Gattung [[Sulawesi-Koboldmakis\|''Tarsius'']] und an die fossile Gattung ''[[Necrolemur]]''.<ref name="Schlosser1911" /> Diese Deutung wurde 1974 allerdings von Simons als Fehlschluss infolge einer fehlerhaften Rekonstruktion der mit Klebstoff verbundenen Bruchstelle des Unterkiefers bezeichnet.<ref name="Simons74" />		Der [[Erstbeschreibung]] von Gattung und [[Typusart]] liegt als [[Holotypus]] ein fast vollständig bezahnter fossiler Unterkiefer zugrunde. Es fehlt nur der [[Prämolar]] P2 im rechten Kiefer, ferner ist rechts der aufsteigende Unterkieferast (Ramus mandibulae) mit dem Gelenk abgebrochen. Im linken Unterkiefer sind alle Zähne vorhanden sowie der größte Teil des aufsteigenden Astes mit dem Kronfortsatz (Processus coronoideus mandibulae) und dem Kiefergelenk. Die beiden, in zwei Teile zerbrochen aufgefundenen Unterkieferhälften stoßen vorn unter einem ziemlich spitzen Winkel zusammen. Die Gestalt des Unterkiefers und die Größe der Zähne, heißt es in der Erstbeschreibung, erinnere an die heute lebende Gattung [[Sulawesi-Koboldmakis\|''Tarsius'']] und an die fossile Gattung ''[[Necrolemur]]''.<ref name="Schlosser1911" /> Diese Deutung wurde 1974 allerdings von Simons als Fehlschluss infolge einer fehlerhaften Rekonstruktion der mit Klebstoff verbundenen Bruchstelle des Unterkiefers bezeichnet.<ref name="Simons74" />

	Zugleich mit der Erstbeschreibung von Gattung und Typusart wurden diese von Max Schlosser der ebenfalls von ihm neu eingeführten [[Familie (Biologie)\|Familie]] der Parapithecidae zugeordnet.		Zugleich mit der Erstbeschreibung von Gattung und Typusart wurden diese von Max Schlosser der ebenfalls von ihm neu eingeführten [[Familie (Biologie)\|Familie]] der Parapithecidae zugeordnet.

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	Die Fossilien aus der Fundstelle ''Yale Quarry I'' wurden 1974 von Elwyn L. Simons der von ihm neu eingeführten Art ''Parapithecus grangeri'' zugeordnet. Typusexemplar ist das Fossil CGM 26912, das Fragment eines linken Unterkiefers mit erhaltenem [[Prämolar]] P3 und den benachbarten [[Molar (Zahn)\|Molaren]] M1 bis M3, den Simons bereits im Februar 1966 entdeckt hatte. Als [[Paratypus\|Paratypen]] wurden zusätzlich mehrere bezahnte Unterkiefer-Fragmente und rund 40 einzelne Zähne benannt. Diese Zähne sind rund 10 bis 25 Prozent größer als jene von ''Parapithecus fraasi'' und belegen eine verwandtschaftliche Nähe zur fossilen Gattung ''[[Apidium]]''.		Die Fossilien aus der Fundstelle ''Yale Quarry I'' wurden 1974 von Elwyn L. Simons der von ihm neu eingeführten Art ''Parapithecus grangeri'' zugeordnet. Typusexemplar ist das Fossil CGM 26912, das Fragment eines linken Unterkiefers mit erhaltenem [[Prämolar]] P3 und den benachbarten [[Molar (Zahn)\|Molaren]] M1 bis M3, den Simons bereits im Februar 1966 entdeckt hatte. Als [[Paratypus\|Paratypen]] wurden zusätzlich mehrere bezahnte Unterkiefer-Fragmente und rund 40 einzelne Zähne benannt. Diese Zähne sind rund 10 bis 25 Prozent größer als jene von ''Parapithecus fraasi'' und belegen eine verwandtschaftliche Nähe zur fossilen Gattung ''[[Apidium]]''.

	Im Jahr 2001 ergänzte Simons die fossilen Belege für ''Parapithecus grangeri'' um einen sehr gut erhaltenen, nahezu nicht deformierten Schädel mit fast vollständigem Gebiss,<ref>Elwyn L. Simons: ''The cranium of Parapithecus grangeri, an Egyptian Oligocene anthropoidean primate.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America\|PNAS]].'' Band 98, Nr. 14, 2001, S. 7892–7897, [[doi:10.1073/pnas.051003398]].</ref> dessen Größe vergleichbar ist mit dem Schädel eines heute lebenden [[Östlicher Bambuslemur\|Östlichen Bambuslemuren]]. Das Alter dieses ebenfalls im ''Fayum Quarry I'' geborgenen Fundes (Archiv-Nr. DPC 18651) beträgt rund 33 Millionen Jahre.		Im Jahr 2001 ergänzte Simons die fossilen Belege für ''Parapithecus grangeri'' um einen sehr gut erhaltenen, nahezu nicht deformierten Schädel mit fast vollständigem Gebiss,<ref>Elwyn L. Simons: ''The cranium of Parapithecus grangeri, an Egyptian Oligocene anthropoidean primate.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America\|PNAS]].'' Band 98, Nr. 14, 2001, S. 7892–7897, [[doi:10.1073/pnas.051003398]].</ref> dessen Größe vergleichbar ist mit dem Schädel eines heute lebenden [[Östlicher Bambuslemur\|Östlichen Bambuslemuren]]. Das Alter dieses ebenfalls im ''Fayum Quarry I'' geborgenen Fundes (Archiv-Nr. DPC 18651) beträgt rund 30 Millionen Jahre.<ref>Erik R. Seiffert: ''Revised age estimates for the later Paleogene mammal faunas of Egypt and Oman.'' In: ''PNAS.'' Band 103, Nr. 13, 2006, S. 5000–5005, [[doi:10.1073/pnas.0600689103]].</ref>

	Im Vergleich zu seinem nur 65,8 Zentimeter langen Schädel hatte das Tier vermutlich ein recht stattliches Körpergewicht von rund 1800 Gramm – nicht ungewöhnlich für Affen aus dem [[Oligozän]]. Sein Gehirnvolumen wurde auf rund 14 Kubikzentimeter bestimmt.		Im Vergleich zu seinem nur 65,8 Zentimeter langen Schädel hatte das Tier vermutlich ein recht stattliches Körpergewicht von rund 1800 Gramm – nicht ungewöhnlich für Affen aus dem [[Oligozän]]. Sein Gehirnvolumen wurde auf rund 14 Kubikzentimeter bestimmt.