Operation Java - Versionsgeschichte

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	Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und beschließen auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>		Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und beschließen auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>

	Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen [[Maßanzug\|Maßanzüge]], um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#„Diebesgesetz“ und ~~„Obschak“~~\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.		Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen [[Maßanzug\|Maßanzüge]], um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#„Diebesgesetz“ und „Obschtschak“\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.

	== Literatur ==		== Literatur ==

Rednaxela1962 am 8. Juli 2024 um 18:32 Uhr

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	Die '''Operation Java''' war eine internationale Kooperation zwischen polizeilichen Dienststellen und Staatsanwaltschaften gegen die organisierte ~~georgische~~ [[~~Organisierte~~ ~~Kriminalität\|Kriminalität~~]] in Europa. Ihr lag unter anderem eine [[Interpol#Notices und Diffusions\|Interpol-Grüneck-Ausschreibung]] durch die österreichischen Behörden zugrunde. Mit insgesamt 15 rechtskräftigen Verurteilungen wegen Beteiligung an einer kriminellen Organisation (§ 278a [[Strafgesetzbuch (Österreich)\|StGB]]) kam die Operation Java im Oktober 2011 in Österreich zu einem offiziellen Abschluss.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 16. September 2018</ref>		Die '''Operation Java''' war eine internationale Kooperation zwischen polizeilichen Dienststellen und Staatsanwaltschaften gegen die organisierte [[georgische Mafia]] in Europa. Ihr lag unter anderem eine [[Interpol#Notices und Diffusions\|Interpol-Grüneck-Ausschreibung]] durch die österreichischen Behörden zugrunde. Mit insgesamt 15 rechtskräftigen Verurteilungen wegen Beteiligung an einer kriminellen Organisation (§ 278a [[Strafgesetzbuch (Österreich)\|StGB]]) kam die Operation Java im Oktober 2011 in Österreich zu einem offiziellen Abschluss.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 16. September 2018</ref>

	Der Nationale Gerichtshof in Spanien hatte Anfang 2009 Ermittlungen gegen eine organisierte [[Bande (Gruppe)\|Bande]] aus georgischen Kriminellen, sog. [[Diebe im Gesetz]] ({{kaS\|კანონიერი ქურდები}}), eingeleitet, die auch in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Spanien in großem Umfang Warendiebstähle in Geschäften begangen hatten. Die nationalen Polizeiorgane hatten selbständig in ihren Ländern die Ermittlungen aufgenommen.		Der Nationale Gerichtshof in Spanien hatte Anfang 2009 Ermittlungen gegen eine organisierte [[Bande (Gruppe)\|Bande]] aus georgischen Kriminellen, sog. [[Diebe im Gesetz]] ({{kaS\|კანონიერი ქურდები}}), eingeleitet, die auch in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Spanien in großem Umfang Warendiebstähle in Geschäften begangen hatten. Die nationalen Polizeiorgane hatten selbständig in ihren Ländern die Ermittlungen aufgenommen.

	== Vorgeschichte ==		== Vorgeschichte ==
	Im September 2006 wurde nach jahrelangen Vorermittlungen in Österreich der georgische „Dieb im Gesetz“ Zaal Macharoblidse (Deckname: Glechovitsch) festgenommen und im Januar 2008 rechtskräftig wegen Erpressung und Beteiligung an einer kriminellen Organisation verurteilt. Ein weiterer georgischer „Dieb im Gesetz“ Zaza Elikashvili kam nach Österreich, um die kriminelle Tätigkeit von Macharoblidse weiterzuführen. Im Sommer 2009 wurden die Ermittler des österreichischen BKA von Schweizer Kollegen über die Festnahme von Elikashvili, der mit einem gefälschten bulgarischen Reisepass angehalten wurde, unterrichtet. Die Schweizer Behörden stellten fest, dass Elikashvili mehrere Brigaden in unterschiedlichen Regionen der Schweiz unterhielt, alle Einnahmen aus kriminellen Tätigkeiten seiner Brigaden sammelte und sie persönlich nach Spanien brachte, weshalb die Schweiz ein Rechtshilfeersuchen an Spanien stellte. Etwa zur selben Zeit erhielt das österreichische BKA einen Anruf aus Deutschland, weil die Österreicher Erkenntnisse über Kahaber Shushanashvili, der nach der spanischen Operation „Avispa II“ die Oberhand über eine kriminelle Gruppierung in Spanien übernommen hatte, besaßen und die spanischen [[Organisierte Kriminalität\|OK]]-Behörden diesbezüglich eine Anfrage an die Deutschen richteten. Das österreichische BKA bestätigte, dass Elikashvili während seiner Aufenthalte in Österreich in regelmäßigem Telefonkontakt zu Shushanashvili stand. Zwischenzeitlich stellten die deutschen Behörden fest, dass analog zur Schweiz auch in Deutschland georgische Mafiagruppierungen Gelder nach Spanien schickten. Nachdem das Geld das in Spanien von der [[Russische Mafia\|russischen Mafia]] installierte Geldwäschesystem<ref>Walter Kegö, Alexandru Molcean: {{Webarchiv\|url=https://www.isdp.eu/content/uploads/images/stories/isdp-main-pdf/2011_kego-molcean_russian-speaking-organized-crime.pdf ~~\|wayback=20201205023108~~ \|text=Russian Speaking Organized Crime Groups in the EU }}, Institute for Security and Development Policy, March 2011, S. 32 ff, ISBN 978-91-86635-05-3, abgerufen am 26. Mai 2020.</ref> durchlaufen hatte, wurde es dann über Österreich nach Georgien und Russland transferiert. Am 28. Juli 2009 fand ein Treffen der deutschen und österreichischen Ermittler mit den Kriminalisten in Spanien statt. Aufgrund der Brisanz der ermittelten Tatsachen wurde die streng geheime „Operation Java“ ins Leben gerufen unter Einbeziehung spanischer, deutscher, Schweizer und österreichischer OK-Ermittler und der jeweils regional zuständigen Staatsanwälte. Die beteiligten Länder führten diese Operation als Verschlussakt, weil Kontakte der Mafiamitglieder zu hochrangigen Beamten in ganz Europa befürchtet wurden.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>		Im September 2006 wurde nach jahrelangen Vorermittlungen in Österreich der georgische „Dieb im Gesetz“ Zaal Macharoblidse (Deckname: Glechovitsch) festgenommen und im Januar 2008 rechtskräftig wegen Erpressung und Beteiligung an einer kriminellen Organisation verurteilt. Ein weiterer georgischer „Dieb im Gesetz“ Zaza Elikashvili kam nach Österreich, um die kriminelle Tätigkeit von Macharoblidse weiterzuführen. Im Sommer 2009 wurden die Ermittler des österreichischen BKA von Schweizer Kollegen über die Festnahme von Elikashvili, der mit einem gefälschten bulgarischen Reisepass angehalten wurde, unterrichtet. Die Schweizer Behörden stellten fest, dass Elikashvili mehrere Brigaden in unterschiedlichen Regionen der Schweiz unterhielt, alle Einnahmen aus kriminellen Tätigkeiten seiner Brigaden sammelte und sie persönlich nach Spanien brachte, weshalb die Schweiz ein Rechtshilfeersuchen an Spanien stellte. Etwa zur selben Zeit erhielt das österreichische BKA einen Anruf aus Deutschland, weil die Österreicher Erkenntnisse über Kahaber Shushanashvili, der nach der spanischen Operation „Avispa II“ die Oberhand über eine kriminelle Gruppierung in Spanien übernommen hatte, besaßen und die spanischen [[Organisierte Kriminalität\|OK]]-Behörden diesbezüglich eine Anfrage an die Deutschen richteten. Das österreichische BKA bestätigte, dass Elikashvili während seiner Aufenthalte in Österreich in regelmäßigem Telefonkontakt zu Shushanashvili stand. Zwischenzeitlich stellten die deutschen Behörden fest, dass analog zur Schweiz auch in Deutschland georgische Mafiagruppierungen Gelder nach Spanien schickten. Nachdem das Geld das in Spanien von der [[Russische Mafia\|russischen Mafia]] installierte Geldwäschesystem<ref>Walter Kegö, Alexandru Molcean: {{Webarchiv \|url=https://www.isdp.eu/content/uploads/images/stories/isdp-main-pdf/2011_kego-molcean_russian-speaking-organized-crime.pdf \|text=Russian Speaking Organized Crime Groups in the EU \|wayback=20201205023108}}, Institute for Security and Development Policy, March 2011, S. 32 ff, ISBN 978-91-86635-05-3, abgerufen am 26. Mai 2020.</ref> durchlaufen hatte, wurde es dann über Österreich nach Georgien und Russland transferiert. Am 28. Juli 2009 fand ein Treffen der deutschen und österreichischen Ermittler mit den Kriminalisten in Spanien statt. Aufgrund der Brisanz der ermittelten Tatsachen wurde die streng geheime „Operation Java“ ins Leben gerufen unter Einbeziehung spanischer, deutscher, Schweizer und österreichischer OK-Ermittler und der jeweils regional zuständigen Staatsanwälte. Die beteiligten Länder führten diese Operation als Verschlussakt, weil Kontakte der Mafiamitglieder zu hochrangigen Beamten in ganz Europa befürchtet wurden.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>

	== Aktionen in Europa ==		== Aktionen in Europa ==

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	<references/>		<references/>

			{{SORTIERUNG:Java}}
	[[Kategorie:Polizeiliche Operation~~\|Java~~]]		[[Kategorie:Polizeiliche Operation]]
	[[Kategorie:Organisierte Kriminalität]]		[[Kategorie:Organisierte Kriminalität]]
	[[Kategorie:Russische Mafia]]		[[Kategorie:Russische Mafia]]
	[[Kategorie:Ereignis 2010]]		[[Kategorie:Ereignis 2010]]
	[[Kategorie:Polizeieinsätze von Deutschland\|Java]]

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	== Fahndung in Deutschland ==		== Fahndung in Deutschland ==
	In Deutschland wurden nach Angaben des Dezernatsleiters Mario Huber des [[LKA Bayern]] in den Bundesländern Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen 41 Objekte durchsucht und 17 Personen festgenommen.<ref>[~~http~~://www.abendblatt.de/vermischtes/~~article1422993~~/Europaweiter-Schlag-gegen-georgische-Mafia.html ''Europaweiter Schlag gegen georgische Mafia''] [[Hamburger Abendblatt]], 17. März 2010</ref> Die Fahndungsmaßnahmen wurden in Deutschland vom Landeskriminalamt in Bayern geleitet. Die Ausführung der Fahndung lag in den Händen der Staatsanwaltschaft [[Kempten]].<ref>Rudolf Stumberger: [https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13196320/Wie-die-Mafia-Clans-Bayern-unter-sich-aufgeteilt-haben.html ''Organisierte Kriminalität: Wie die Mafia-Clans Bayern unter sich aufgeteilt haben''] [[Welt]], 17. April 2011</ref> Als sogenannter ''Statthalter'' der Bande in Deutschland konnte in München ein 27 Jahre alter georgischer Asylbewerber festgenommen werden.		In Deutschland wurden nach Angaben des Dezernatsleiters Mario Huber des [[LKA Bayern]] in den Bundesländern Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen 41 Objekte durchsucht und 17 Personen festgenommen.<ref>[https://www.abendblatt.de/vermischtes/article107663679/Europaweiter-Schlag-gegen-georgische-Mafia.html ''Europaweiter Schlag gegen georgische Mafia''] [[Hamburger Abendblatt]], 17. März 2010</ref> Die Fahndungsmaßnahmen wurden in Deutschland vom Landeskriminalamt in Bayern geleitet. Die Ausführung der Fahndung lag in den Händen der Staatsanwaltschaft [[Kempten]].<ref>Rudolf Stumberger: [https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13196320/Wie-die-Mafia-Clans-Bayern-unter-sich-aufgeteilt-haben.html ''Organisierte Kriminalität: Wie die Mafia-Clans Bayern unter sich aufgeteilt haben''] [[Welt]], 17. April 2011</ref> Als sogenannter ''Statthalter'' der Bande in Deutschland konnte in München ein 27 Jahre alter georgischer Asylbewerber festgenommen werden.

	Am 15. März 2010 konnten 20 Tonnen Diebesgut sichergestellt werden. Dabei wurden noch 120.000 Euro und Kassenbücher der Bande beschlagnahmt. Allein in [[Bochum]] konnte die Polizei mehrere Tonnen Zigaretten, Kosmetika und Spirituosen an gestohlener Ware registrieren. Die Mitglieder der Bande verkauften die gestohlenen Waren und mussten die Verkaufserlöse monatlich in der Größenordnung von mehreren tausend Euro an den Statthalter in München abliefern. Von München aus wurde dann das Geld an den Zentralsitz der Bande in [[Barcelona]] überwiesen.		Am 15. März 2010 konnten 20 Tonnen Diebesgut sichergestellt werden. Dabei wurden noch 120.000 Euro und Kassenbücher der Bande beschlagnahmt. Allein in [[Bochum]] konnte die Polizei mehrere Tonnen Zigaretten, Kosmetika und Spirituosen an gestohlener Ware registrieren. Die Mitglieder der Bande verkauften die gestohlenen Waren und mussten die Verkaufserlöse monatlich in der Größenordnung von mehreren tausend Euro an den Statthalter in München abliefern. Von München aus wurde dann das Geld an den Zentralsitz der Bande in [[Barcelona]] überwiesen.

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	[[Kategorie:Russische Mafia]]		[[Kategorie:Russische Mafia]]
	[[Kategorie:Ereignis 2010]]		[[Kategorie:Ereignis 2010]]
	[[Kategorie:Polizeieinsätze von Deutschland]]		[[Kategorie:Polizeieinsätze von Deutschland\|Java]]

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	[[Kategorie:Russische Mafia]]		[[Kategorie:Russische Mafia]]
	[[Kategorie:Ereignis 2010]]		[[Kategorie:Ereignis 2010]]
			[[Kategorie:Polizeieinsätze von Deutschland]]

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	== Vorgeschichte ==		== Vorgeschichte ==
	Im September 2006 wurde nach jahrelangen Vorermittlungen in Österreich der georgische „Dieb im Gesetz“ Zaal Macharoblidse (Deckname: Glechovitsch) festgenommen und im Januar 2008 rechtskräftig wegen Erpressung und Beteiligung an einer kriminellen Organisation verurteilt. Ein weiterer georgischer „Dieb im Gesetz“ Zaza Elikashvili kam nach Österreich, um die kriminelle Tätigkeit von Macharoblidse weiterzuführen. Im Sommer 2009 wurden die Ermittler des österreichischen BKA von Schweizer Kollegen über die Festnahme von Elikashvili, der mit einem gefälschten bulgarischen Reisepass angehalten wurde, unterrichtet. Die Schweizer Behörden stellten fest, dass Elikashvili mehrere Brigaden in unterschiedlichen Regionen der Schweiz unterhielt, alle Einnahmen aus kriminellen Tätigkeiten seiner Brigaden sammelte und sie persönlich nach Spanien brachte, weshalb die Schweiz ein Rechtshilfeersuchen an Spanien stellte. Etwa zur selben Zeit erhielt das österreichische BKA einen Anruf aus Deutschland, weil die Österreicher Erkenntnisse über Kahaber Shushanashvili, der nach der spanischen Operation „Avispa II“ die Oberhand über eine kriminelle Gruppierung in Spanien übernommen hatte, besaßen und die spanischen [[Organisierte Kriminalität\|OK]]-Behörden diesbezüglich eine Anfrage an die Deutschen richteten. Das österreichische BKA bestätigte, dass Elikashvili während seiner Aufenthalte in Österreich in regelmäßigem Telefonkontakt zu Shushanashvili stand. Zwischenzeitlich stellten die deutschen Behörden fest, dass analog zur Schweiz auch in Deutschland georgische Mafiagruppierungen Gelder nach Spanien schickten. Nachdem das Geld das in Spanien von der [[Russische Mafia\|russischen Mafia]] installierte Geldwäschesystem<ref>Walter Kegö, Alexandru Molcean: {{Webarchiv\|url=https://www.isdp.eu/content/uploads/images/stories/isdp-main-pdf/2011_kego-molcean_russian-speaking-organized-crime.pdf \|wayback=20201205023108 \|text=Russian Speaking Organized Crime Groups in the EU ~~\|archiv-bot=2022-12-24 01:11:23 InternetArchiveBot~~ }}, Institute for Security and Development Policy, March 2011, S. 32 ff, ISBN 978-91-86635-05-3, abgerufen am 26. Mai 2020.</ref> durchlaufen hatte, wurde es dann über Österreich nach Georgien und Russland transferiert. Am 28. Juli 2009 fand ein Treffen der deutschen und österreichischen Ermittler mit den Kriminalisten in Spanien statt. Aufgrund der Brisanz der ermittelten Tatsachen wurde die streng geheime „Operation Java“ ins Leben gerufen unter Einbeziehung spanischer, deutscher, Schweizer und österreichischer OK-Ermittler und der jeweils regional zuständigen Staatsanwälte. Die beteiligten Länder führten diese Operation als Verschlussakt, weil Kontakte der Mafiamitglieder zu hochrangigen Beamten in ganz Europa befürchtet wurden.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>		Im September 2006 wurde nach jahrelangen Vorermittlungen in Österreich der georgische „Dieb im Gesetz“ Zaal Macharoblidse (Deckname: Glechovitsch) festgenommen und im Januar 2008 rechtskräftig wegen Erpressung und Beteiligung an einer kriminellen Organisation verurteilt. Ein weiterer georgischer „Dieb im Gesetz“ Zaza Elikashvili kam nach Österreich, um die kriminelle Tätigkeit von Macharoblidse weiterzuführen. Im Sommer 2009 wurden die Ermittler des österreichischen BKA von Schweizer Kollegen über die Festnahme von Elikashvili, der mit einem gefälschten bulgarischen Reisepass angehalten wurde, unterrichtet. Die Schweizer Behörden stellten fest, dass Elikashvili mehrere Brigaden in unterschiedlichen Regionen der Schweiz unterhielt, alle Einnahmen aus kriminellen Tätigkeiten seiner Brigaden sammelte und sie persönlich nach Spanien brachte, weshalb die Schweiz ein Rechtshilfeersuchen an Spanien stellte. Etwa zur selben Zeit erhielt das österreichische BKA einen Anruf aus Deutschland, weil die Österreicher Erkenntnisse über Kahaber Shushanashvili, der nach der spanischen Operation „Avispa II“ die Oberhand über eine kriminelle Gruppierung in Spanien übernommen hatte, besaßen und die spanischen [[Organisierte Kriminalität\|OK]]-Behörden diesbezüglich eine Anfrage an die Deutschen richteten. Das österreichische BKA bestätigte, dass Elikashvili während seiner Aufenthalte in Österreich in regelmäßigem Telefonkontakt zu Shushanashvili stand. Zwischenzeitlich stellten die deutschen Behörden fest, dass analog zur Schweiz auch in Deutschland georgische Mafiagruppierungen Gelder nach Spanien schickten. Nachdem das Geld das in Spanien von der [[Russische Mafia\|russischen Mafia]] installierte Geldwäschesystem<ref>Walter Kegö, Alexandru Molcean: {{Webarchiv\|url=https://www.isdp.eu/content/uploads/images/stories/isdp-main-pdf/2011_kego-molcean_russian-speaking-organized-crime.pdf \|wayback=20201205023108 \|text=Russian Speaking Organized Crime Groups in the EU }}, Institute for Security and Development Policy, March 2011, S. 32 ff, ISBN 978-91-86635-05-3, abgerufen am 26. Mai 2020.</ref> durchlaufen hatte, wurde es dann über Österreich nach Georgien und Russland transferiert. Am 28. Juli 2009 fand ein Treffen der deutschen und österreichischen Ermittler mit den Kriminalisten in Spanien statt. Aufgrund der Brisanz der ermittelten Tatsachen wurde die streng geheime „Operation Java“ ins Leben gerufen unter Einbeziehung spanischer, deutscher, Schweizer und österreichischer OK-Ermittler und der jeweils regional zuständigen Staatsanwälte. Die beteiligten Länder führten diese Operation als Verschlussakt, weil Kontakte der Mafiamitglieder zu hochrangigen Beamten in ganz Europa befürchtet wurden.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>

	== Aktionen in Europa ==		== Aktionen in Europa ==
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	== Fahndung in Spanien ==		== Fahndung in Spanien ==
	Diese Operation war die dritte in Spanien seit dem ~~Jahre~~ 2000 gegen russische bzw. georgische Banden. Allein in Spanien sind dabei mehr als 100 Mitglieder der Banden festgenommen worden. Wie die stellvertretende Regierungschefin ''María Teresa Fernández de la Vega'' bekannt gab, hatten die Führer der Banden an den Küsten Spaniens ihre Wohnsitze. In den Städten Madrid, Bilbao, Valencia und Barcelona wurden Objekte durchsucht und Festnahmen vorgenommen. Der Bruder von Lasha Shushanashvili, Kakhaber Shushanashvili, konnte nordöstlich von Barcelona festgenommen werden. Er wird von der Polizei als der Chef des westeuropäischen Zweiges der Bande eingestuft.		Diese Operation war die dritte in Spanien seit dem Jahr 2000 gegen russische bzw. georgische Banden. Allein in Spanien sind dabei mehr als 100 Mitglieder der Banden festgenommen worden. Wie die stellvertretende Regierungschefin ''María Teresa Fernández de la Vega'' bekannt gab, hatten die Führer der Banden an den Küsten Spaniens ihre Wohnsitze. In den Städten Madrid, Bilbao, Valencia und Barcelona wurden Objekte durchsucht und Festnahmen vorgenommen. Der Bruder von Lasha Shushanashvili, Kakhaber Shushanashvili, konnte nordöstlich von Barcelona festgenommen werden. Er wird von der Polizei als der Chef des westeuropäischen Zweiges der Bande eingestuft.

	Bei den Festgenommenen konnte die Polizei falsche Pässe und eine Pistole beschlagnahmen.		Bei den Festgenommenen konnte die Polizei falsche Pässe und eine Pistole beschlagnahmen.
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	Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und beschließen auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>		Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und beschließen auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>

	Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen Maßanzüge, um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#„Diebesgesetz“ und „Obschak“\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.		Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen [[Maßanzug\|Maßanzüge]], um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#„Diebesgesetz“ und „Obschak“\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.

	== Literatur ==		== Literatur ==

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	== Vorgeschichte ==		== Vorgeschichte ==
	Im September 2006 wurde nach jahrelangen Vorermittlungen in Österreich der georgische „Dieb im Gesetz“ Zaal Macharoblidse (Deckname: Glechovitsch) festgenommen und im Januar 2008 rechtskräftig wegen Erpressung und Beteiligung an einer kriminellen Organisation verurteilt. Ein weiterer georgischer „Dieb im Gesetz“ Zaza Elikashvili kam nach Österreich, um die kriminelle Tätigkeit von Macharoblidse weiterzuführen. Im Sommer 2009 wurden die Ermittler des österreichischen BKA von Schweizer Kollegen über die Festnahme von Elikashvili, der mit einem gefälschten bulgarischen Reisepass angehalten wurde, unterrichtet. Die Schweizer Behörden stellten fest, dass Elikashvili mehrere Brigaden in unterschiedlichen Regionen der Schweiz unterhielt, alle Einnahmen aus kriminellen Tätigkeiten seiner Brigaden sammelte und sie persönlich nach Spanien brachte, weshalb die Schweiz ein Rechtshilfeersuchen an Spanien stellte. Etwa zur selben Zeit erhielt das österreichische BKA einen Anruf aus Deutschland, weil die Österreicher Erkenntnisse über Kahaber Shushanashvili, der nach der spanischen Operation „Avispa II“ die Oberhand über eine kriminelle Gruppierung in Spanien übernommen hatte, besaßen und die spanischen [[Organisierte Kriminalität\|OK]]-Behörden diesbezüglich eine Anfrage an die Deutschen richteten. Das österreichische BKA bestätigte, dass Elikashvili während seiner Aufenthalte in Österreich in regelmäßigem Telefonkontakt zu Shushanashvili stand. Zwischenzeitlich stellten die deutschen Behörden fest, dass analog zur Schweiz auch in Deutschland georgische Mafiagruppierungen Gelder nach Spanien schickten. Nachdem das Geld das in Spanien von der [[Russische Mafia\|russischen Mafia]] installierte Geldwäschesystem<ref>Walter Kegö, Alexandru Molcean: [https://www.isdp.eu/content/uploads/images/stories/isdp-main-pdf/2011_kego-molcean_russian-speaking-organized-crime.pdf Russian Speaking Organized Crime Groups in the EU], Institute for Security and Development Policy, March 2011, S. 32 ff, ISBN 978-91-86635-05-3, abgerufen am 26. Mai 2020.</ref> durchlaufen hatte, wurde es dann über Österreich nach Georgien und Russland transferiert. Am 28. Juli 2009 fand ein Treffen der deutschen und österreichischen Ermittler mit den Kriminalisten in Spanien statt. Aufgrund der Brisanz der ermittelten Tatsachen wurde die streng geheime „Operation Java“ ins Leben gerufen unter Einbeziehung spanischer, deutscher, Schweizer und österreichischer OK-Ermittler und der jeweils regional zuständigen Staatsanwälte. Die beteiligten Länder führten diese Operation als Verschlussakt, weil Kontakte der Mafiamitglieder zu hochrangigen Beamten in ganz Europa befürchtet wurden.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>		Im September 2006 wurde nach jahrelangen Vorermittlungen in Österreich der georgische „Dieb im Gesetz“ Zaal Macharoblidse (Deckname: Glechovitsch) festgenommen und im Januar 2008 rechtskräftig wegen Erpressung und Beteiligung an einer kriminellen Organisation verurteilt. Ein weiterer georgischer „Dieb im Gesetz“ Zaza Elikashvili kam nach Österreich, um die kriminelle Tätigkeit von Macharoblidse weiterzuführen. Im Sommer 2009 wurden die Ermittler des österreichischen BKA von Schweizer Kollegen über die Festnahme von Elikashvili, der mit einem gefälschten bulgarischen Reisepass angehalten wurde, unterrichtet. Die Schweizer Behörden stellten fest, dass Elikashvili mehrere Brigaden in unterschiedlichen Regionen der Schweiz unterhielt, alle Einnahmen aus kriminellen Tätigkeiten seiner Brigaden sammelte und sie persönlich nach Spanien brachte, weshalb die Schweiz ein Rechtshilfeersuchen an Spanien stellte. Etwa zur selben Zeit erhielt das österreichische BKA einen Anruf aus Deutschland, weil die Österreicher Erkenntnisse über Kahaber Shushanashvili, der nach der spanischen Operation „Avispa II“ die Oberhand über eine kriminelle Gruppierung in Spanien übernommen hatte, besaßen und die spanischen [[Organisierte Kriminalität\|OK]]-Behörden diesbezüglich eine Anfrage an die Deutschen richteten. Das österreichische BKA bestätigte, dass Elikashvili während seiner Aufenthalte in Österreich in regelmäßigem Telefonkontakt zu Shushanashvili stand. Zwischenzeitlich stellten die deutschen Behörden fest, dass analog zur Schweiz auch in Deutschland georgische Mafiagruppierungen Gelder nach Spanien schickten. Nachdem das Geld das in Spanien von der [[Russische Mafia\|russischen Mafia]] installierte Geldwäschesystem<ref>Walter Kegö, Alexandru Molcean: {{Webarchiv\|url=https://www.isdp.eu/content/uploads/images/stories/isdp-main-pdf/2011_kego-molcean_russian-speaking-organized-crime.pdf \|wayback=20201205023108 \|text=Russian Speaking Organized Crime Groups in the EU \|archiv-bot=2022-12-24 01:11:23 InternetArchiveBot }}, Institute for Security and Development Policy, March 2011, S. 32 ff, ISBN 978-91-86635-05-3, abgerufen am 26. Mai 2020.</ref> durchlaufen hatte, wurde es dann über Österreich nach Georgien und Russland transferiert. Am 28. Juli 2009 fand ein Treffen der deutschen und österreichischen Ermittler mit den Kriminalisten in Spanien statt. Aufgrund der Brisanz der ermittelten Tatsachen wurde die streng geheime „Operation Java“ ins Leben gerufen unter Einbeziehung spanischer, deutscher, Schweizer und österreichischer OK-Ermittler und der jeweils regional zuständigen Staatsanwälte. Die beteiligten Länder führten diese Operation als Verschlussakt, weil Kontakte der Mafiamitglieder zu hochrangigen Beamten in ganz Europa befürchtet wurden.<ref>Elena Scherschneva-Koller: [http://www.diekriminalisten.at/krb/show_art.asp?id=1589 ''Operation Java''] diekriminalisten.at, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>

	== Aktionen in Europa ==		== Aktionen in Europa ==

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	Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und beschließen auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>		Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und beschließen auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>

	Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen Maßanzüge, um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#~~Zwangskasse~~ ~~„Abschtschjak“~~\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.		Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen Maßanzüge, um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#„Diebesgesetz“ und „Obschak“\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.

	== Literatur ==		== Literatur ==

2001:9E8:234A:3700:A893:CD19:26AE:2B35: /* Organisation der Bandenstruktur */

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Organisation der Bandenstruktur

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	Der innere Führungskreis bestimmt auch, wer von der untersten Ebene der Organisation in die zweite Führungsebene aufsteigen darf. Diese bilden die sogenannten ''Statthalter'', auch Brigadeführer genannt, die die Gewinne der kriminellen Verbrechen einsammeln und an den Führungszirkel weiterleiten. Eine Gruppe zwischen der zweiten und dritten Führungsebene werden die ''Schauenden'' (russ. ''smotrjaschtschij'') genannt, die die untere Schicht der Bande kontrollieren soll.		Der innere Führungskreis bestimmt auch, wer von der untersten Ebene der Organisation in die zweite Führungsebene aufsteigen darf. Diese bilden die sogenannten ''Statthalter'', auch Brigadeführer genannt, die die Gewinne der kriminellen Verbrechen einsammeln und an den Führungszirkel weiterleiten. Eine Gruppe zwischen der zweiten und dritten Führungsebene werden die ''Schauenden'' (russ. ''smotrjaschtschij'') genannt, die die untere Schicht der Bande kontrollieren soll.

	Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und ~~fällen~~ auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>		Die ''Diebe im Gesetz'' schlichten auch Konflikte innerhalb der Bande und beschließen auch die strategischen Maßnahmen der Bande.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/546802/index.do?direct=546801&_vl_backlink=/home/panorama/oesterreich/index.do&selChannel= ''Wie die georgische Mafia funktioniert''] [[Die Presse]], 16. März 2010</ref>

	Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen Maßanzüge, um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#Zwangskasse „Abschtschjak“\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.		Untereinander verkehrten die Bandenmitglieder in einer kodierten Weise über Sprechfunk und E-Mails. Bei ihren Diebstählen und Raubzügen verwendeten sie gestohlene Fahrzeuge und trugen Maßanzüge, um nicht bei Fahndungsaktionen der Polizei aufzufallen. Pflicht der Bandenmitglieder war es, Beiträge in eine Art Gemeinschaftskasse (genannt [[Diebe im Gesetz#Zwangskasse „Abschtschjak“\|''Obschtschjak'']]) einzuzahlen. Aus dieser Kasse wurden dann Mitglieder der Bande unterstützt, die festgenommen wurden.