Gitxsan - Versionsgeschichte

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	==== Gitanyow Huwilp ====		==== Gitanyow Huwilp ====
	Die heutige Gitanyow Band bewohnte ein ''Lax'yip'' (traditionelles Territorium) von ca. 6.273,42 km²<ref>[http://www.acee-ceaa.gc.ca/050/documents_staticpost/cearref_3394/k-0202b-2.pdf Building a New Relationship: Recognition, Reconciliation, Respect & the Gitanyow Huwilp]</ref> entlang des mittleren Nass River sowie den Oberläufen des Kitwanga und des Kispiox Rivers und besteht aus acht Wilps (Hausgruppen), die zu zwei der traditionellen P’deek (Clans) – dem ''Lax Gibuu (Wolf Clan)'' oder dem ''(Lax) Ganeda (Frosch Clan / Raben Clan)'' – gehören:<ref>[http://www.gitanyowchiefs.com/about/ Gitanyow Huwilp Society]</ref>		Die heutige Gitanyow Band bewohnte ein ''Lax'yip'' (traditionelles Territorium) von ca. 6.273,42 km²<ref>{{Webarchiv\|url=http://www.acee-ceaa.gc.ca/050/documents_staticpost/cearref_3394/k-0202b-2.pdf \|wayback=20230202064222 \|text=Building a New Relationship: Recognition, Reconciliation, Respect & the Gitanyow Huwilp \|archiv-bot=2025-05-17 02:10:36 InternetArchiveBot }}</ref> entlang des mittleren Nass River sowie den Oberläufen des Kitwanga und des Kispiox Rivers und besteht aus acht Wilps (Hausgruppen), die zu zwei der traditionellen P’deek (Clans) – dem ''Lax Gibuu (Wolf Clan)'' oder dem ''(Lax) Ganeda (Frosch Clan / Raben Clan)'' – gehören:<ref>[http://www.gitanyowchiefs.com/about/ Gitanyow Huwilp Society]</ref>

	Der Gitanyow Lax Gibuu besteht aus folgenden vier Wilps:		Der Gitanyow Lax Gibuu besteht aus folgenden vier Wilps:

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	== Traditionelles Territorium ==		== Traditionelles Territorium ==
	[[Datei:Githaz.jpg\|mini\|Gitxsan bei Hazelton, [[British Columbia Archives]]]]		[[Datei:Githaz.jpg\|mini\|Gitxsan bei Hazelton, [[British Columbia Archives]]]]

	Die Gitxsan lebten im Einzugsgebiet des mittleren [[Skeena River]] zwischen dem [[Kitselas Canyon]] und dem Quellgebiet des Flusses einschließlich seiner nördlichen Nebenflüsse wie dem [[Bulkley River]], [[Morice River]], [[Kitwanga River]] oder [[Kispiox River]]. Südwärts flussabwärts des Skeena Rivers bis zu dessen Mündungsgebiet lebten die Tsimshian, im Westen und Nordwesten entlang des [[Nass River]] die Nisga’a (Nisg̱a’a), im Norden entlang des [[Stikine River]]s die [[Tahltan]] und [[Tlingit (Volk)\|Stikine Tlingit (Shtaxʼhéen Ḵwáan)]], im Nordosten und Osten die [[Sekani]], im Süden den mittleren Bulkley River flussaufwärts die [[Wet'suwet'en]], sowie im Osten und Südosten am [[Babine River]] die gleichnamigen [[Babine]]. Die Wet'suwet'en und Babine – oftmals beide fälschlich als [[Dakelh\|Westliche oder Nördliche Carrier]] bezeichnet – gehören genauso wie die Tahltan jedoch den [[Athabasken\|Nördlichen Athabasken]] an und sind somit sprachlich nicht verwandt mit den Gitxsan.		Die Gitxsan lebten im Einzugsgebiet des mittleren [[Skeena River]] zwischen dem [[Kitselas Canyon]] und dem Quellgebiet des Flusses einschließlich seiner nördlichen Nebenflüsse wie dem [[Bulkley River]], [[Morice River]], [[Kitwanga River]] oder [[Kispiox River]]. Südwärts flussabwärts des Skeena Rivers bis zu dessen Mündungsgebiet lebten die Tsimshian, im Westen und Nordwesten entlang des [[Nass River]] die Nisga’a (Nisg̱a’a), im Norden entlang des [[Stikine River]]s die [[Tahltan]] und [[Tlingit (Volk)\|Stikine Tlingit (Shtaxʼhéen Ḵwáan)]], im Nordosten und Osten die [[Sekani]], im Süden den mittleren Bulkley River flussaufwärts die [[Wet'suwet'en]], sowie im Osten und Südosten am [[Babine River]] die gleichnamigen [[Babine]]. Die Wet'suwet'en und Babine – oftmals beide fälschlich als [[Dakelh\|Westliche oder Nördliche Carrier]] bezeichnet – gehören genauso wie die Tahltan jedoch den [[Athabasken\|Nördlichen Athabasken]] an und sind somit sprachlich nicht verwandt mit den Gitxsan.

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	* '''Lax See'l''' ([[Kolkrabe]]n-Clan) oder '''Lax Ganeda / Ganada''' ([[Froschlurche\|Frosch]]-Clan) – identisch mit dem ''Ganhada / G̱anada'' (Kolkraben-Clan/-Stamm) der Nisga’a (ein hierzugehörender Clan identifizierte sich ebenfalls mit ''G̱anaaw̓/Ganaaw'' – Frosch) oder mit dem ''G̱anhada / G̱a̱nhada'' (Kolkraben-Clan) der Tsimshian		* '''Lax See'l''' ([[Kolkrabe]]n-Clan) oder '''Lax Ganeda / Ganada''' ([[Froschlurche\|Frosch]]-Clan) – identisch mit dem ''Ganhada / G̱anada'' (Kolkraben-Clan/-Stamm) der Nisga’a (ein hierzugehörender Clan identifizierte sich ebenfalls mit ''G̱anaaw̓/Ganaaw'' – Frosch) oder mit dem ''G̱anhada / G̱a̱nhada'' (Kolkraben-Clan) der Tsimshian
	* '''Gisgaast''' oder '''Giskaast''' ([[Schmalblättriges Weidenröschen\|Stauden-Feuerkraut]]-Clan, {{enS\|Fireweed Clan}}) – identisch mit dem ''Gispwudwada / Gisḵ'aast'' ([[Schwertwal]]-Clan/-Stamm) der Nisga’a oder mit dem ''Gispwudwada / Gisbutwada'' (Schwertwal-Clan) der Tsimshian		* '''Gisgaast''' oder '''Giskaast''' ([[Schmalblättriges Weidenröschen\|Stauden-Feuerkraut]]-Clan, {{enS\|Fireweed Clan}}) – identisch mit dem ''Gispwudwada / Gisḵ'aast'' ([[Schwertwal]]-Clan/-Stamm) der Nisga’a oder mit dem ''Gispwudwada / Gisbutwada'' (Schwertwal-Clan) der Tsimshian
	* '''Lax Skiik''' ([[Weißkopfseeadler]]-Clan) – diesen Clan gibt es nur in ''Gyeets'' unter den westlichen Gitxsan Wilps – identisch mit dem ''Laxsgiik /Lax̱sgiik'' (Weißkopfseeadler-Clan/-Stamm) der Nisga’a oder mit dem ''La̱xsgiik / La̱xsgyiik'' (Weißkopfseeadler-Clan) der Tsimshian		* '''Lax Skiik''' ([[Weißkopfseeadler]]-Clan) – diesen Clan gibt es nur in ''Gyeets'' unter den westlichen Gitxsan Wilps – identisch mit dem ''Laxsgiik/Lax̱sgiik'' (Weißkopfseeadler-Clan/-Stamm) der Nisga’a oder mit dem ''La̱xsgiik / La̱xsgyiik'' (Weißkopfseeadler-Clan) der Tsimshian

	Mehrere verwandte oder verbündete Wilps bildeten zusammen einen '''Huwilp''' ([[Stamm]], Plural von ''Wilp''), der sich als Einheit begriff und heute gegenüber der kanadischen Regierung als [[First Nation]] oder Band politisch organisiert ist.		Mehrere verwandte oder verbündete Wilps bildeten zusammen einen '''Huwilp''' ([[Stamm]], Plural von ''Wilp''), der sich als Einheit begriff und heute gegenüber der kanadischen Regierung als [[First Nation]] oder Band politisch organisiert ist.
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	== Geschichte ==		== Geschichte ==
	=== Frühgeschichte ===		=== Frühgeschichte ===

	Das Gebiet am Skeena-River ist seit mindestens 4000 v. Chr. bewohnt. Funde am Hagwilget Canyon bei Hazelton deuten auf Siedlung um 2000 bis 1500 v. Chr. hin. Schon zu dieser Zeit spielte der Lachsfang an Skeena, Babine und Bulkley River eine zentrale Rolle, im Gebiet zwischen diesen Flüssen wurde außerhalb der Lachssaison Wild gejagt. Viele Clans führen sich auf einen Ort namens Temlaxam zurück. Ihre Vorfahren mussten diesen Ort verlassen, weil sie der Legende nach Bergziegen misshandelt hatten, und sie wurden nach einer Reihe von Umweltkatastrophen vielleicht um 3000 v. Chr. gezwungen, das nicht näher lokalisierbare Gebiet zu verlassen.		Das Gebiet am Skeena-River ist seit mindestens 4000 v. Chr. bewohnt. Funde am Hagwilget Canyon bei Hazelton deuten auf Siedlung um 2000 bis 1500 v. Chr. hin. Schon zu dieser Zeit spielte der Lachsfang an Skeena, Babine und Bulkley River eine zentrale Rolle, im Gebiet zwischen diesen Flüssen wurde außerhalb der Lachssaison Wild gejagt. Viele Clans führen sich auf einen Ort namens Temlaxam zurück. Ihre Vorfahren mussten diesen Ort verlassen, weil sie der Legende nach Bergziegen misshandelt hatten, und sie wurden nach einer Reihe von Umweltkatastrophen vielleicht um 3000 v. Chr. gezwungen, das nicht näher lokalisierbare Gebiet zu verlassen.

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	=== Kolonialisierung ===		=== Kolonialisierung ===

	Der Einfluss der Europäer machte sich seit [[James Cook]]s Landung an der Westküste nur mittelbar bemerkbar, etwa in Form von Zwischenhandel. Rund 450 Segelschiffe landeten zwischen 1774 und 1825 an der Westküste, fast ausschließlich um Pelze, insbesondere von Seeottern zu erlangen. Auch von Osten her kamen [[Pelzhandel in Nordamerika\|Pelzhändler]], die ihre Handelsposten bei den südlichen Nachbarn der Gitxsan errichteten. Dies waren Fort McLeod (1805), Fort George und Fort St. James (beide 1807). Mit Fort Kilmaurs entstand 1822 das dem Gebiet der Gitxsan nächstgelegene Fort. Doch weiterhin beherrschten die Tlingit drei Viertel des Handels, die Briten konnten sich zunächst nicht gegen sie durchsetzen. Im Auftrag der [[Hudson’s Bay Company]] nahm William Brown 1822 erstmals direkten Kontakt mit den Gitxsan auf, von denen er berichtete, sie haben zwei Haupt- und fünf Nebendörfer, handelten mit Russen und Tsimshian und besäßen Gewehre. 1826 entstand im Gitxsan-Gebiet als erster Handelsposten Fort Connolly am Bear Lake. 1831 entstand zudem Fort Simpson an der Mündung des [[Nass River]], doch zog man 1834 ins Tsimshian-Gebiet nach Lax Kwa'alaams, dem heutigen Port Simpson. Damit verbesserten die Briten ihre Position im regionalen Handel, beherrschten ihn jedoch keineswegs. 1836 gelang es allerdings dem Häuptling der Fort-Simpson-Tsimshian Lelaic, den Skeena-Canyon und damit Kitwanga in sein Handelsimperium einzufügen.		Der Einfluss der Europäer machte sich seit [[James Cook]]s Landung an der Westküste nur mittelbar bemerkbar, etwa in Form von Zwischenhandel. Rund 450 Segelschiffe landeten zwischen 1774 und 1825 an der Westküste, fast ausschließlich um Pelze, insbesondere von Seeottern zu erlangen. Auch von Osten her kamen [[Pelzhandel in Nordamerika\|Pelzhändler]], die ihre Handelsposten bei den südlichen Nachbarn der Gitxsan errichteten. Dies waren Fort McLeod (1805), Fort George und Fort St. James (beide 1807). Mit Fort Kilmaurs entstand 1822 das dem Gebiet der Gitxsan nächstgelegene Fort. Doch weiterhin beherrschten die Tlingit drei Viertel des Handels, die Briten konnten sich zunächst nicht gegen sie durchsetzen. Im Auftrag der [[Hudson’s Bay Company]] nahm William Brown 1822 erstmals direkten Kontakt mit den Gitxsan auf, von denen er berichtete, sie haben zwei Haupt- und fünf Nebendörfer, handelten mit Russen und Tsimshian und besäßen Gewehre. 1826 entstand im Gitxsan-Gebiet als erster Handelsposten Fort Connolly am Bear Lake. 1831 entstand zudem Fort Simpson an der Mündung des [[Nass River]], doch zog man 1834 ins Tsimshian-Gebiet nach Lax Kwa'alaams, dem heutigen Port Simpson. Damit verbesserten die Briten ihre Position im regionalen Handel, beherrschten ihn jedoch keineswegs. 1836 gelang es allerdings dem Häuptling der Fort-Simpson-Tsimshian Lelaic, den Skeena-Canyon und damit Kitwanga in sein Handelsimperium einzufügen.

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	=== Vertragsvorschlag von 2008 ===		=== Vertragsvorschlag von 2008 ===

	Entgegen der von der Provinz eingerichteten Vertragskommission, der ''BC Treaty Commission'', die seit 1994 besteht, fordern die Gitxsan die Befreiung von den Bestimmungen des Indianergesetzes ([[Indian Act]]) und damit vom Wahlhäuptlingstum, das dieses implementiert hat. Nach diesem Gesetz mussten die Verhandlungsführer der Indianerstämme (indian bands) im Reservat leben und Mitglieder des Stammesrats (band council) sein. Die Gitxsan hatten jedoch immer ihre Erbhäuptlinge (hereditary chiefs) in die Verhandlungen geschickt, die 1996 abgebrochen wurden. Mit der Delgamuukw-Entscheidung erhielten sie Rückenwind.		Entgegen der von der Provinz eingerichteten Vertragskommission, der ''BC Treaty Commission'', die seit 1994 besteht, fordern die Gitxsan die Befreiung von den Bestimmungen des Indianergesetzes ([[Indian Act]]) und damit vom Wahlhäuptlingstum, das dieses implementiert hat. Nach diesem Gesetz mussten die Verhandlungsführer der Indianerstämme (indian bands) im Reservat leben und Mitglieder des Stammesrats (band council) sein. Die Gitxsan hatten jedoch immer ihre Erbhäuptlinge (hereditary chiefs) in die Verhandlungen geschickt, die 1996 abgebrochen wurden. Mit der Delgamuukw-Entscheidung erhielten sie Rückenwind.

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	== Literatur ==		== Literatur ==

	* Margaret Anderson, Marjorie M. Halpin (Hrsg.): ''Potlatch at Gitsegukla: William Beynon's 1945 Field Notebooks.'' University of British Columbia Press, 2000, ISBN 0-7748-0743-1.		* Margaret Anderson, Marjorie M. Halpin (Hrsg.): ''Potlatch at Gitsegukla: William Beynon's 1945 Field Notebooks.'' University of British Columbia Press, 2000, ISBN 0-7748-0743-1.
	* [[Terry Glavin]]: ''A Death Feast in Dimlahamid''. 1990, ISBN 0-921586-14-0.		* [[Terry Glavin]]: ''A Death Feast in Dimlahamid''. 1990, ISBN 0-921586-14-0.

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	Die '''Gitxsan''' oder '''Gitksan''' (Aussprache: „GIT-san“, in Kanada meist jedoch: „GIT-k-san“) sind eine mehrere [[First Nations]] umfassende Stammesgruppe im Westen der [[Kanada\|kanadischen]] [[Provinzen und Territorien Kanadas\|Provinz]] [[British Columbia]]. Ihr traditionelles Stammesgebiet umfasste ca. 33.000 km² im Einzugsgebiet des [[Skeena River\|Middle Skeena River]] bis zu dessen Quellgebiet und dessen nördlichen Nebenflüssen; zudem beanspruchten die nah verwandten '''Gitanyow''', die meist zu den Gitxsan gezählt werden, ein ca. 17.000 km²<ref>[http://www.gitanyowfisheries.com/images/uploads/docs/Gitanyow_Territory_Overview_MAP1.pdf Map of Gitanyow Territories] (mit Auflistung der traditionellen politisch- und sozialen Organisation und Verwandschaf-Termini)</ref> umfassendes Stammesterritorium (''Ga Lax’yip Gitanyow'')<ref> {{Webarchiv\|text=THE GITANYOW AYOOKXW: THE CONSTITUTION OF THE GITANYOW NATION \|url=http://www.uanativenet.com/sites/default/files/files/constitutions/Part%20V%20First%20Nations%20Gitanyow.pdf \|wayback=20140512222213 \|archiv-bot=2018-04-12 12:22:50 InternetArchiveBot }}</ref> entlang der Flussgebiete des [[Nass River\|Middle and Upper Nass River]] sowie dem Flussgebiet des [[Skeena River\|Upper Skeena River]] (Kitwanga und Kispiox Rivers).<ref> {{Webarchiv\|text=Gitxsan language groups \|url=http://www.sfu.ca/brc/virtual_village/tsimshian/gitxsan.html \|wayback=20140512223215 \|archiv-bot=2018-04-12 12:22:50 InternetArchiveBot }}</ref> Ihr Name leitet sich daher auch von '''Git''' („Volk von/vom“) sowie von '''Xsan''' oder '''Ksan''' („Nebelfluss“), ihrer Bezeichnung für den Skeena River, ab. '''''Gitxsan''''' bedeutet demnach etwa „Volk vom Nebelfluss, d.h. vom Skeena River“.		Die '''Gitxsan''' oder '''Gitksan''' (Aussprache: „GIT-san“, in Kanada meist jedoch: „GIT-k-san“) sind eine mehrere [[First Nations]] umfassende Stammesgruppe im Westen der [[Kanada\|kanadischen]] [[Provinzen und Territorien Kanadas\|Provinz]] [[British Columbia]]. Ihr traditionelles Stammesgebiet umfasste ca. 33.000 km² im Einzugsgebiet des [[Skeena River\|Middle Skeena River]] bis zu dessen Quellgebiet und dessen nördlichen Nebenflüssen; zudem beanspruchten die nah verwandten '''Gitanyow''', die meist zu den Gitxsan gezählt werden, ein ca. 17.000 km²<ref>[http://www.gitanyowfisheries.com/images/uploads/docs/Gitanyow_Territory_Overview_MAP1.pdf Map of Gitanyow Territories] (mit Auflistung der traditionellen politisch- und sozialen Organisation und Verwandschaf-Termini)</ref> umfassendes Stammesterritorium (''Ga Lax’yip Gitanyow'')<ref> {{Webarchiv\|text=THE GITANYOW AYOOKXW: THE CONSTITUTION OF THE GITANYOW NATION \|url=http://www.uanativenet.com/sites/default/files/files/constitutions/Part%20V%20First%20Nations%20Gitanyow.pdf \|wayback=20140512222213 \|archiv-bot=2018-04-12 12:22:50 InternetArchiveBot }}</ref> entlang der Flussgebiete des [[Nass River\|Middle and Upper Nass River]] sowie dem Flussgebiet des [[Skeena River\|Upper Skeena River]] (Kitwanga und Kispiox Rivers).<ref> {{Webarchiv\|text=Gitxsan language groups \|url=http://www.sfu.ca/brc/virtual_village/tsimshian/gitxsan.html \|wayback=20140512223215 \|archiv-bot=2018-04-12 12:22:50 InternetArchiveBot }}</ref> Ihr Name leitet sich daher auch von '''Git''' („Volk von/vom“) sowie von '''Xsan''' oder '''Ksan''' („Nebelfluss“), ihrer Bezeichnung für den Skeena River, ab. '''''Gitxsan''''' bedeutet demnach etwa „Volk vom Nebelfluss, d. h. vom Skeena River“.

	Früher wurden die Gitxsan zusammen mit den sprachlich und kulturell eng verwandten [[Nisga’a]] (Nisg̱a’a – „Volk entlang des Nass River“) im Norden und den [[Tsimshian]] (Ts’msyan – „Volk inmitten des Skeena River“) an der Pazifikküste im Süden mit dem Sammelbegriff '''''Tsimshian''''' bezeichnet. Da die Nisga’a und insbesondere die Gitxsan keinen direkten Zugang zum [[Pazifik]] hatten – wie die Tsimshian – und im Landesinneren lebten, bezeichnete man sie daher als ''Interior oder Inland Tsimshian (Binnen-Tsimshian)''; die Tsimshian im Mündungsgebiet des Skeena River in den Pazifik sowie auf den vorgelagerten Inseln wurden hingegen als ''Coast Tsimshian (Küsten-Tsimshian)'' bezeichnet. Trotz ihrer Binnenlage zählen die Gitxsan zur [[Nordwestküstenkultur]]. Bei den drei Völkern handelt es sich nach ihrem Selbstverständnis jedoch um voneinander unabhängige Ethnien.		Früher wurden die Gitxsan zusammen mit den sprachlich und kulturell eng verwandten [[Nisga’a]] (Nisg̱a’a – „Volk entlang des Nass River“) im Norden und den [[Tsimshian]] (Ts’msyan – „Volk inmitten des Skeena River“) an der Pazifikküste im Süden mit dem Sammelbegriff '''''Tsimshian''''' bezeichnet. Da die Nisga’a und insbesondere die Gitxsan keinen direkten Zugang zum [[Pazifik]] hatten – wie die Tsimshian – und im Landesinneren lebten, bezeichnete man sie daher als ''Interior oder Inland Tsimshian (Binnen-Tsimshian)''; die Tsimshian im Mündungsgebiet des Skeena River in den Pazifik sowie auf den vorgelagerten Inseln wurden hingegen als ''Coast Tsimshian (Küsten-Tsimshian)'' bezeichnet. Trotz ihrer Binnenlage zählen die Gitxsan zur [[Nordwestküstenkultur]]. Bei den drei Völkern handelt es sich nach ihrem Selbstverständnis jedoch um voneinander unabhängige Ethnien.
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	== Sprache und Kultur ==		== Sprache und Kultur ==
	=== Sprache ===		=== Sprache ===
	Zusammen mit den [[Tsimshian]] (Ts’msyan) („Volk inmitten des Skeena River“) und Nisga’a (Nisg̱a’a) („Volk entlang des Nass River“) sprechen die Gitxsan („Volk vom Nebelfluss, d.h. vom Skeena River“) eine der vier [[Varietät (Linguistik)\|Varietäten]] der [[Tsimshian-Sprachen\|Tsimshian (Tsmksian)-Sprachen]], die heute allgemein zur [[Penuti-Sprachen\|Penuti-Sprachfamilie]] gezählt werden; innerhalb des Penuti werden die Tsimshian-Sprachen zusammen mit den [[Chinook-Sprachen\|Chinook (Tsinúk)-Sprachen]] der verschiedenen [[Chinook (Volk)\|Chinook]]-Gruppen zudem als ''Maritimes Penuti'' oder ''Küsten-Penuti'' bezeichnet.		Zusammen mit den [[Tsimshian]] (Ts’msyan) („Volk inmitten des Skeena River“) und Nisga’a (Nisg̱a’a) („Volk entlang des Nass River“) sprechen die Gitxsan („Volk vom Nebelfluss, d. h. vom Skeena River“) eine der vier [[Varietät (Linguistik)\|Varietäten]] der [[Tsimshian-Sprachen\|Tsimshian (Tsmksian)-Sprachen]], die heute allgemein zur [[Penuti-Sprachen\|Penuti-Sprachfamilie]] gezählt werden; innerhalb des Penuti werden die Tsimshian-Sprachen zusammen mit den [[Chinook-Sprachen\|Chinook (Tsinúk)-Sprachen]] der verschiedenen [[Chinook (Volk)\|Chinook]]-Gruppen zudem als ''Maritimes Penuti'' oder ''Küsten-Penuti'' bezeichnet.

	Ihre Sprache, das [[Gitxsanimaax]] (je nach Dialekt: Gitxsanimax̱ oder Gitsenimx̱)<ref>weitere Varianten: Giklsan, Gitksan, Gityskyan</ref> wird oftmals seitens von [[Linguist]]en zusammen mit dem [[Nisga’a (Sprache)\|Nisga’a (Nisg̱a'amḵ oder Nisga’a Ts’amiks)]]<ref>[http://www.firstvoices.com/en/Nisgaa/word/01bfc8154ae2da5b/Nisga%27a+Language+%28the%29 First Voices – Nisga'a language]</ref><ref>Here Is the Story of GalksiGabin – A Modern Auto-Ethnography of a Nisga'a Man</ref><ref>weitere Varianten: Nass, Nisgha, Nisg̱a’a, Nishka, Niska, Nishga, Nisqa’a, auch manchmal als Sim'algax – „Wahre Sprache“ bezeichnet</ref> (veraltet: Nass) der Nisga’a als ''eine'' Sprache, das Nass–Gitksan (auch: Interior Tsimshian oder Inland Tsimshian, dt. Binnen-Tsimshian), betrachtet und die beiden Varietäten nur als jeweilige [[Dialekt]]e des Nass-Gitksan betrachtet – da sich beide Stammesgruppen zwar als sprachlich und kulturell eng verwandte jedoch politisch eigenständige Ethnien betrachten, werden die beiden Varietäten heute als zwei eng verwandte indigene Sprachen betrachtet.		Ihre Sprache, das [[Gitxsanimaax]] (je nach Dialekt: Gitxsanimax̱ oder Gitsenimx̱)<ref>weitere Varianten: Giklsan, Gitksan, Gityskyan</ref> wird oftmals seitens von [[Linguist]]en zusammen mit dem [[Nisga’a (Sprache)\|Nisga’a (Nisg̱a'amḵ oder Nisga’a Ts’amiks)]]<ref>[http://www.firstvoices.com/en/Nisgaa/word/01bfc8154ae2da5b/Nisga%27a+Language+%28the%29 First Voices – Nisga'a language]</ref><ref>Here Is the Story of GalksiGabin – A Modern Auto-Ethnography of a Nisga'a Man</ref><ref>weitere Varianten: Nass, Nisgha, Nisg̱a’a, Nishka, Niska, Nishga, Nisqa’a, auch manchmal als Sim'algax – „Wahre Sprache“ bezeichnet</ref> (veraltet: Nass) der Nisga’a als ''eine'' Sprache, das Nass–Gitksan (auch: Interior Tsimshian oder Inland Tsimshian, dt. Binnen-Tsimshian), betrachtet und die beiden Varietäten nur als jeweilige [[Dialekt]]e des Nass-Gitksan betrachtet – da sich beide Stammesgruppen zwar als sprachlich und kulturell eng verwandte jedoch politisch eigenständige Ethnien betrachten, werden die beiden Varietäten heute als zwei eng verwandte indigene Sprachen betrachtet.

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	* [[Kitwanga, British Columbia\|Kitwanga]] (traditioneller Name: Gitwangak oder Gitwing̱ax̱ - „Volk vom Ort der Kaninchen“, war das westlichste Dorf der Gitskan, heute: [[Gitwangak Indian Band]] (früher: Kitwanga), Population: 1.291)		* [[Kitwanga, British Columbia\|Kitwanga]] (traditioneller Name: Gitwangak oder Gitwing̱ax̱ - „Volk vom Ort der Kaninchen“, war das westlichste Dorf der Gitskan, heute: [[Gitwangak Indian Band]] (früher: Kitwanga), Population: 1.291)
	** [[Cedarvale]] (traditioneller Name: Minskinish oder Meanskaniist, gehört als '''Koonwat Indian Reserve No. 7''' zur Gitwangak Indian Band.)		** [[Cedarvale]] (traditioneller Name: Minskinish oder Meanskaniist, gehört als '''Koonwat Indian Reserve No. 7''' zur Gitwangak Indian Band.)
	* [[Gitanyow]] (traditioneller Name: Gitanyow oder Git-enyaaw – „Zahlreiches Volk“, heute: [[Gitanyow Band]] (früher: Kitwancool), Population: 825)<ref>[http://www.gitanyow.com/ Homepage der Gitanyow Band]</ref> Die Gitanyow haben eine starke kulturelle Bindung zu den Stämmen der Gitxsan im Süden und Osten. Obwohl sie mit diesen eine gemeinsame Sprache, Kultur, Tradition sowie Clans teilten, konnten sie sich ihre separate Identität erhalten.		* [[Gitanyow]] (traditioneller Name: Gitanyow oder Git-enyaaw – „Zahlreiches Volk“, heute: [[Gitanyow Band]] (früher: Kitwancool), Population: 825)<ref>{{Webarchiv\|url=http://www.gitanyow.com/ \|wayback=20140517080808 \|text=Homepage der Gitanyow Band \|archiv-bot=2023-05-13 17:42:31 InternetArchiveBot }}</ref> Die Gitanyow haben eine starke kulturelle Bindung zu den Stämmen der Gitxsan im Süden und Osten. Obwohl sie mit diesen eine gemeinsame Sprache, Kultur, Tradition sowie Clans teilten, konnten sie sich ihre separate Identität erhalten.

	Bei dem Dorf [['Ksan]] ([['Ksan Historical Village and Museum]])<ref> {{Webarchiv\|text=Homepage des 'Ksan Historical Village and Museum \|url=http://www.ksan.org/index.htm \|wayback=20140419014601 \|archiv-bot=2018-04-12 12:22:50 InternetArchiveBot }}</ref> handelt es sich jedoch um eine ''historische'' Siedlung und zugleich um ein [[Museumsdorf]] im Reservat der Gitanmaax Band, das mittels der Form eines sog. „Lebendigen Museums“ die Kultur und Geschichte der Gitxsan unmittelbar den Besuchern nahebringen möchte.		Bei dem Dorf [['Ksan]] ([['Ksan Historical Village and Museum]])<ref> {{Webarchiv\|text=Homepage des 'Ksan Historical Village and Museum \|url=http://www.ksan.org/index.htm \|wayback=20140419014601 \|archiv-bot=2018-04-12 12:22:50 InternetArchiveBot }}</ref> handelt es sich jedoch um eine ''historische'' Siedlung und zugleich um ein [[Museumsdorf]] im Reservat der Gitanmaax Band, das mittels der Form eines sog. „Lebendigen Museums“ die Kultur und Geschichte der Gitxsan unmittelbar den Besuchern nahebringen möchte.

Fan-vom-Wiki: /* Politische und soziale Organisation */ t

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Politische und soziale Organisation: t

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	=== Politische und soziale Organisation ===		=== Politische und soziale Organisation ===
	Die [[Matrilinearität\|matrilineare]] ~~GesellschaftIt~~ der Gitxsan und Gitanyow unterteilte sich in ca. 50 [[Exogamie\|exogame]] Gitxsan sowie acht Gitanyow '''Wilps''' (Hausgruppen), welche aus einer oder mehreren eng verwandten Familien bestanden, die ihre [[Abstammung]] jeweils auf eine [[Stammmutter]] über eine Mütterlinie zurückführten ([[Lineage\|Matri-Lineage]]). Die Wilps, die zwischen 20 und bis mehr als 250 Menschen umfassen können, besitzen eigene '''''Lax'yip''''' (Siedlungsräume mit Jagdrechten und Fischgründen), und sind daher die soziale, ökonomische und politische Basis der Gesellschaft. Die Wilps wurden (werden) von erblichen '''''Simgiigyet''''' (männlichen [[Häuptling]]en oder „House Chiefs“, Singular: ''Simogyet'') oder '''''Sigidimhanak''''' (weiblichen Häuptlingen oder „House Chiefs“, Singular: ''Sigidim nak’'') geführt, die von '''''K’aax''''' (Unterhäuptlingen oder sog. ''wing chiefs'') beraten und in speziellen Angelegenheiten unterstützt werden, z. B. Nutzung und Verwaltung der [[Forstwirtschaft]], [[Tourismus]] oder Unternehmungen den kommerziellen [[Fischfang]] betreffend.		Die [[Matrilinearität\|matrilineare]] Gesellschaft der Gitxsan und Gitanyow unterteilte sich in ca. 50 [[Exogamie\|exogame]] Gitxsan sowie acht Gitanyow '''Wilps''' (Hausgruppen), welche aus einer oder mehreren eng verwandten Familien bestanden, die ihre [[Abstammung]] jeweils auf eine [[Stammmutter]] über eine Mütterlinie zurückführten ([[Lineage\|Matri-Lineage]]). Die Wilps, die zwischen 20 und bis mehr als 250 Menschen umfassen können, besitzen eigene '''''Lax'yip''''' (Siedlungsräume mit Jagdrechten und Fischgründen), und sind daher die soziale, ökonomische und politische Basis der Gesellschaft. Die Wilps wurden (werden) von erblichen '''''Simgiigyet''''' (männlichen [[Häuptling]]en oder „House Chiefs“, Singular: ''Simogyet'') oder '''''Sigidimhanak''''' (weiblichen Häuptlingen oder „House Chiefs“, Singular: ''Sigidim nak’'') geführt, die von '''''K’aax''''' (Unterhäuptlingen oder sog. ''wing chiefs'') beraten und in speziellen Angelegenheiten unterstützt werden, z. B. Nutzung und Verwaltung der [[Forstwirtschaft]], [[Tourismus]] oder Unternehmungen den kommerziellen [[Fischfang]] betreffend.

	Jeder Wilp oder jede Hausgruppe gehörte zudem zu einem der vier matrilinearen traditionellen Gitxsan '''P’deek''' ([[Clan]]s), deren Name je nach Dialekt variiert; hier werden die Clanbezeichnungen zuerst im Gitxsanimax̱ (Östlichen Dialekt) und dann im Gitsenimx̱ (Westlichen Dialekt) aufgeführt:		Jeder Wilp oder jede Hausgruppe gehörte zudem zu einem der vier matrilinearen traditionellen Gitxsan '''P’deek''' ([[Clan]]s), deren Name je nach Dialekt variiert; hier werden die Clanbezeichnungen zuerst im Gitxsanimax̱ (Östlichen Dialekt) und dann im Gitsenimx̱ (Westlichen Dialekt) aufgeführt:

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	=== Konflikte mit benachbarten Athabasken ===		=== Konflikte mit benachbarten Athabasken ===
	Die Gitanyow waren bei den Gitxsan (Gitksan) auch als „Ehrfurcht gebietendes Krieger Volk“ oder auch als „Volk in einem kleinen Dorf“ bekannt; beide Bezeichnungen weisen auf starke Bevölkerungsverluste durch [[Pocken]] und andere Krankheiten sowie durch langwierige Kämpfe gegen benachbarte Stämme – insbesondere gegen manche Gruppen der [[Tahltan]] (auch als ''Östliche Tsestaut'' bezeichnet) und [[Tsetsaut]] (Westliche Tsetsaut), [[Athapaskische Sprachen\|Nord-Athapaskisch-sprachigen]] Völkern, die wiederholt versuchten, die traditionelle Nordgrenze der Territorien der Gitanyow und Gitxsan-Stämme zu überwinden.<ref>[http://archive.ilmb.gov.bc.ca/cis/initiatives/tourism/tos/Kispiox/Reports/Final.pdf Kispiok Forst District – Gitanyow Study Unit: Unit 10, S. 63.~~]{{Toter~~ ~~Link~~\|~~date=2018~~-~~04 \|archivebot~~=~~2018~~-04-12 12:22:50 InternetArchiveBot ~~\|url=http://archive.ilmb.gov.bc.ca/cis/initiatives/tourism/tos/Kispiox/Reports/Final.pdf~~ }}</ref> Nach weitreichenden und langwierigen Kämpfen wurden die Tsetsaut durch verbündete Gitanyow, Gitxsan, Nisga’a, Tsimshian und Tlingit fast ausgerottet (und mussten später Schutz bei ihren einstigen Feinden suchen, die sie nun als [[Sklaverei bei den Indianern Nordamerikas\|Sklaven]] hielten) und den Tahltan, bereits durch Epidemien geschwächt, stark zugesetzt. Nach der Niederwerfung der Tsetsaut übernahmen die Gitanyow deren Gebiete und erweiterten ihr Stammesterritorium nach Norden erheblich.		Die Gitanyow waren bei den Gitxsan (Gitksan) auch als „Ehrfurcht gebietendes Krieger Volk“ oder auch als „Volk in einem kleinen Dorf“ bekannt; beide Bezeichnungen weisen auf starke Bevölkerungsverluste durch [[Pocken]] und andere Krankheiten sowie durch langwierige Kämpfe gegen benachbarte Stämme – insbesondere gegen manche Gruppen der [[Tahltan]] (auch als ''Östliche Tsestaut'' bezeichnet) und [[Tsetsaut]] (Westliche Tsetsaut), [[Athapaskische Sprachen\|Nord-Athapaskisch-sprachigen]] Völkern, die wiederholt versuchten, die traditionelle Nordgrenze der Territorien der Gitanyow und Gitxsan-Stämme zu überwinden.<ref>{{Webarchiv\|url=http://archive.ilmb.gov.bc.ca/cis/initiatives/tourism/tos/Kispiox/Reports/Final.pdf \|wayback=20130515095453 \|text=Kispiok Forst District – Gitanyow Study Unit: Unit 10, S. 63. \|archiv-bot=2022-11-08 14:14:08 InternetArchiveBot }}</ref> Nach weitreichenden und langwierigen Kämpfen wurden die Tsetsaut durch verbündete Gitanyow, Gitxsan, Nisga’a, Tsimshian und Tlingit fast ausgerottet (und mussten später Schutz bei ihren einstigen Feinden suchen, die sie nun als [[Sklaverei bei den Indianern Nordamerikas\|Sklaven]] hielten) und den Tahltan, bereits durch Epidemien geschwächt, stark zugesetzt. Nach der Niederwerfung der Tsetsaut übernahmen die Gitanyow deren Gebiete und erweiterten ihr Stammesterritorium nach Norden erheblich.

	=== Heutige Situation der Athabasken ===		=== Heutige Situation der Athabasken ===

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	=== Kolonialisierung ===		=== Kolonialisierung ===

	Der Einfluss der Europäer machte sich seit [[James Cook]]s Landung an der Westküste nur mittelbar bemerkbar, etwa in Form von Zwischenhandel. Rund 450 Segelschiffe landeten zwischen 1774 und 1825 an der Westküste, fast ausschließlich um Pelze, insbesondere von zu erlangen. Auch von Osten her kamen [[Pelzhandel in Nordamerika\|Pelzhändler]], die ihre Handelsposten bei den südlichen Nachbarn der Gitxsan errichteten. Dies waren Fort McLeod (1805), Fort George und Fort St. James (beide 1807). Mit Fort Kilmaurs entstand 1822 das dem Gebiet der Gitxsan nächstgelegene Fort. Doch weiterhin beherrschten die Tlingit drei Viertel des Handels, die Briten konnten sich zunächst nicht gegen sie durchsetzen. Im Auftrag der [[Hudson’s Bay Company]] nahm William Brown 1822 erstmals direkten Kontakt mit den Gitxsan auf, von denen er berichtete, sie haben zwei Haupt- und fünf Nebendörfer, handelten mit Russen und Tsimshian und besäßen Gewehre. 1826 entstand im Gitxsan-Gebiet als erster Handelsposten Fort Connolly am Bear Lake. 1831 entstand zudem Fort Simpson an der Mündung des [[Nass River]], doch zog man 1834 ins Tsimshian-Gebiet nach Lax Kwa'alaams, dem heutigen Port Simpson. Damit verbesserten die Briten ihre Position im regionalen Handel, beherrschten ihn jedoch keineswegs. 1836 gelang es allerdings dem Häuptling der Fort-Simpson-Tsimshian Lelaic, den Skeena-Canyon und damit Kitwanga in sein Handelsimperium einzufügen.		Der Einfluss der Europäer machte sich seit [[James Cook]]s Landung an der Westküste nur mittelbar bemerkbar, etwa in Form von Zwischenhandel. Rund 450 Segelschiffe landeten zwischen 1774 und 1825 an der Westküste, fast ausschließlich um Pelze, insbesondere von Seeottern zu erlangen. Auch von Osten her kamen [[Pelzhandel in Nordamerika\|Pelzhändler]], die ihre Handelsposten bei den südlichen Nachbarn der Gitxsan errichteten. Dies waren Fort McLeod (1805), Fort George und Fort St. James (beide 1807). Mit Fort Kilmaurs entstand 1822 das dem Gebiet der Gitxsan nächstgelegene Fort. Doch weiterhin beherrschten die Tlingit drei Viertel des Handels, die Briten konnten sich zunächst nicht gegen sie durchsetzen. Im Auftrag der [[Hudson’s Bay Company]] nahm William Brown 1822 erstmals direkten Kontakt mit den Gitxsan auf, von denen er berichtete, sie haben zwei Haupt- und fünf Nebendörfer, handelten mit Russen und Tsimshian und besäßen Gewehre. 1826 entstand im Gitxsan-Gebiet als erster Handelsposten Fort Connolly am Bear Lake. 1831 entstand zudem Fort Simpson an der Mündung des [[Nass River]], doch zog man 1834 ins Tsimshian-Gebiet nach Lax Kwa'alaams, dem heutigen Port Simpson. Damit verbesserten die Briten ihre Position im regionalen Handel, beherrschten ihn jedoch keineswegs. 1836 gelang es allerdings dem Häuptling der Fort-Simpson-Tsimshian Lelaic, den Skeena-Canyon und damit Kitwanga in sein Handelsimperium einzufügen.

	Ob die Gitxsan von der vor 1787 auftretenden Pockenepidemie betroffen waren, die die Tlingit erlitten, ist unklar. Weitere Ausbrüche der Krankheit trafen die Region in den Jahren 1836 und 1837, besonders heftig war aber erst die [[Pockenepidemie an der Pazifikküste Nordamerikas 1862\|Pockenepidemie von 1862]], der rund 30 % der Gitxsan zum Opfer fielen. Bei anderen Gruppen lag die Sterblichkeit noch erheblich höher.<ref>Margaret Anderson, Marjorie M. Halpin (Hrsg.): ''Potlatch at Gitsegukla: William Beynon's 1945 Field Notebooks.'' 2000, S. 195.</ref> 1866 bis 1868 versuchte die HBC einen Handelsposten am Skeena River beim heutigen Terrace zu errichten, doch scheiterte das Vorhaben. Thomas Hankin blieb jedoch im Gebiet und setzte sich in der Nähe von Gitanmaax fest. Erst mit dem Goldrausch ab 1871 kamen mehr Weiße in das Gebiet, und weitere Posten entstanden. So entstand Hazelton, wo es bald eine Poststation, deren erster Postmeister Hankin wurde. Zwar versuchte man mit Motorschiffen den Skeena zu befahren, doch blieb Hazelton lange unerreichbar. Erst ab 1890 fuhr mit der ''Caledonia'' ein erstes Schiff dauerhaft auf dem nach wie vor schwer befahrbaren Fluss.<ref>Jane Stevensson: ''Sternwheelers on the Skeena.'' In: ''Northword.'' Juni/Juli 2009, S. 42f.</ref>		Ob die Gitxsan von der vor 1787 auftretenden Pockenepidemie betroffen waren, die die Tlingit erlitten, ist unklar. Weitere Ausbrüche der Krankheit trafen die Region in den Jahren 1836 und 1837, besonders heftig war aber erst die [[Pockenepidemie an der Pazifikküste Nordamerikas 1862\|Pockenepidemie von 1862]], der rund 30 % der Gitxsan zum Opfer fielen. Bei anderen Gruppen lag die Sterblichkeit noch erheblich höher.<ref>Margaret Anderson, Marjorie M. Halpin (Hrsg.): ''Potlatch at Gitsegukla: William Beynon's 1945 Field Notebooks.'' 2000, S. 195.</ref> 1866 bis 1868 versuchte die HBC einen Handelsposten am Skeena River beim heutigen Terrace zu errichten, doch scheiterte das Vorhaben. Thomas Hankin blieb jedoch im Gebiet und setzte sich in der Nähe von Gitanmaax fest. Erst mit dem Goldrausch ab 1871 kamen mehr Weiße in das Gebiet, und weitere Posten entstanden. So entstand Hazelton, wo es bald eine Poststation, deren erster Postmeister Hankin wurde. Zwar versuchte man mit Motorschiffen den Skeena zu befahren, doch blieb Hazelton lange unerreichbar. Erst ab 1890 fuhr mit der ''Caledonia'' ein erstes Schiff dauerhaft auf dem nach wie vor schwer befahrbaren Fluss.<ref>Jane Stevensson: ''Sternwheelers on the Skeena.'' In: ''Northword.'' Juni/Juli 2009, S. 42f.</ref>

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	=== Kolonialisierung ===		=== Kolonialisierung ===

	Der Einfluss der Europäer machte sich seit [[James Cook]]s Landung an der Westküste nur mittelbar bemerkbar, etwa in Form von Zwischenhandel. Rund 450 Segelschiffe landeten zwischen 1774 und 1825 an der Westküste, fast ausschließlich um Pelze, insbesondere von ~~Fischottern~~ zu erlangen. Auch von Osten her kamen [[Pelzhandel in Nordamerika\|Pelzhändler]], die ihre Handelsposten bei den südlichen Nachbarn der Gitxsan errichteten. Dies waren Fort McLeod (1805), Fort George und Fort St. James (beide 1807). Mit Fort Kilmaurs entstand 1822 das dem Gebiet der Gitxsan nächstgelegene Fort. Doch weiterhin beherrschten die Tlingit drei Viertel des Handels, die Briten konnten sich zunächst nicht gegen sie durchsetzen. Im Auftrag der [[Hudson’s Bay Company]] nahm William Brown 1822 erstmals direkten Kontakt mit den Gitxsan auf, von denen er berichtete, sie haben zwei Haupt- und fünf Nebendörfer, handelten mit Russen und Tsimshian und besäßen Gewehre. 1826 entstand im Gitxsan-Gebiet als erster Handelsposten Fort Connolly am Bear Lake. 1831 entstand zudem Fort Simpson an der Mündung des [[Nass River]], doch zog man 1834 ins Tsimshian-Gebiet nach Lax Kwa'alaams, dem heutigen Port Simpson. Damit verbesserten die Briten ihre Position im regionalen Handel, beherrschten ihn jedoch keineswegs. 1836 gelang es allerdings dem Häuptling der Fort-Simpson-Tsimshian Lelaic, den Skeena-Canyon und damit Kitwanga in sein Handelsimperium einzufügen.		Der Einfluss der Europäer machte sich seit [[James Cook]]s Landung an der Westküste nur mittelbar bemerkbar, etwa in Form von Zwischenhandel. Rund 450 Segelschiffe landeten zwischen 1774 und 1825 an der Westküste, fast ausschließlich um Pelze, insbesondere von zu erlangen. Auch von Osten her kamen [[Pelzhandel in Nordamerika\|Pelzhändler]], die ihre Handelsposten bei den südlichen Nachbarn der Gitxsan errichteten. Dies waren Fort McLeod (1805), Fort George und Fort St. James (beide 1807). Mit Fort Kilmaurs entstand 1822 das dem Gebiet der Gitxsan nächstgelegene Fort. Doch weiterhin beherrschten die Tlingit drei Viertel des Handels, die Briten konnten sich zunächst nicht gegen sie durchsetzen. Im Auftrag der [[Hudson’s Bay Company]] nahm William Brown 1822 erstmals direkten Kontakt mit den Gitxsan auf, von denen er berichtete, sie haben zwei Haupt- und fünf Nebendörfer, handelten mit Russen und Tsimshian und besäßen Gewehre. 1826 entstand im Gitxsan-Gebiet als erster Handelsposten Fort Connolly am Bear Lake. 1831 entstand zudem Fort Simpson an der Mündung des [[Nass River]], doch zog man 1834 ins Tsimshian-Gebiet nach Lax Kwa'alaams, dem heutigen Port Simpson. Damit verbesserten die Briten ihre Position im regionalen Handel, beherrschten ihn jedoch keineswegs. 1836 gelang es allerdings dem Häuptling der Fort-Simpson-Tsimshian Lelaic, den Skeena-Canyon und damit Kitwanga in sein Handelsimperium einzufügen.

	Ob die Gitxsan von der vor 1787 auftretenden Pockenepidemie betroffen waren, die die Tlingit erlitten, ist unklar. Weitere Ausbrüche der Krankheit trafen die Region in den Jahren 1836 und 1837, besonders heftig war aber erst die [[Pockenepidemie an der Pazifikküste Nordamerikas 1862\|Pockenepidemie von 1862]], der rund 30 % der Gitxsan zum Opfer fielen. Bei anderen Gruppen lag die Sterblichkeit noch erheblich höher.<ref>Margaret Anderson, Marjorie M. Halpin (Hrsg.): ''Potlatch at Gitsegukla: William Beynon's 1945 Field Notebooks.'' 2000, S. 195.</ref> 1866 bis 1868 versuchte die HBC einen Handelsposten am Skeena River beim heutigen Terrace zu errichten, doch scheiterte das Vorhaben. Thomas Hankin blieb jedoch im Gebiet und setzte sich in der Nähe von Gitanmaax fest. Erst mit dem Goldrausch ab 1871 kamen mehr Weiße in das Gebiet, und weitere Posten entstanden. So entstand Hazelton, wo es bald eine Poststation, deren erster Postmeister Hankin wurde. Zwar versuchte man mit Motorschiffen den Skeena zu befahren, doch blieb Hazelton lange unerreichbar. Erst ab 1890 fuhr mit der ''Caledonia'' ein erstes Schiff dauerhaft auf dem nach wie vor schwer befahrbaren Fluss.<ref>Jane Stevensson: ''Sternwheelers on the Skeena.'' In: ''Northword.'' Juni/Juli 2009, S. 42f.</ref>		Ob die Gitxsan von der vor 1787 auftretenden Pockenepidemie betroffen waren, die die Tlingit erlitten, ist unklar. Weitere Ausbrüche der Krankheit trafen die Region in den Jahren 1836 und 1837, besonders heftig war aber erst die [[Pockenepidemie an der Pazifikküste Nordamerikas 1862\|Pockenepidemie von 1862]], der rund 30 % der Gitxsan zum Opfer fielen. Bei anderen Gruppen lag die Sterblichkeit noch erheblich höher.<ref>Margaret Anderson, Marjorie M. Halpin (Hrsg.): ''Potlatch at Gitsegukla: William Beynon's 1945 Field Notebooks.'' 2000, S. 195.</ref> 1866 bis 1868 versuchte die HBC einen Handelsposten am Skeena River beim heutigen Terrace zu errichten, doch scheiterte das Vorhaben. Thomas Hankin blieb jedoch im Gebiet und setzte sich in der Nähe von Gitanmaax fest. Erst mit dem Goldrausch ab 1871 kamen mehr Weiße in das Gebiet, und weitere Posten entstanden. So entstand Hazelton, wo es bald eine Poststation, deren erster Postmeister Hankin wurde. Zwar versuchte man mit Motorschiffen den Skeena zu befahren, doch blieb Hazelton lange unerreichbar. Erst ab 1890 fuhr mit der ''Caledonia'' ein erstes Schiff dauerhaft auf dem nach wie vor schwer befahrbaren Fluss.<ref>Jane Stevensson: ''Sternwheelers on the Skeena.'' In: ''Northword.'' Juni/Juli 2009, S. 42f.</ref>

Drekamu: HC: Ergänze Kategorie:Nordwestküstenkultur

2022-09-01T16:22:11Z

HC: Ergänze Kategorie:Nordwestküstenkultur

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Århus: HC: Entferne Kategorie:Skeena-Queen Charlotte Regional District; Ergänze Kategorie:North Coast Regional District

2020-11-21T17:22:19Z

HC: Entferne Kategorie:Skeena-Queen Charlotte Regional District; Ergänze Kategorie:North Coast Regional District

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	[[Kategorie:First Nation in British Columbia]]		[[Kategorie:First Nation in British Columbia]]
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