Gitternord - Versionsgeschichte

Bubo bubo: /* Meridianstreifensysteme */ linkfix, Format

2021-10-30T16:10:45Z

Meridianstreifensysteme: linkfix, Format

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	== Meridianstreifensysteme ==		== Meridianstreifensysteme ==
	[[Datei:Gauß-Krüger-Raster Deutschland.png\|mini\|300px\|Ein Raster im Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit einem Linienabstand von 50 km über eine Deutschlandkarte gelegt.<br />Die roten Linien markieren die Mittelmeridiane, die blauen Linien die Ränder der Meridianstreifen]]		[[Datei:Gauß-Krüger-Raster Deutschland.png\|mini\|300px\|Ein Raster im Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit einem Linienabstand von 50 km über eine Deutschlandkarte gelegt.<br />Die roten Linien markieren die Mittelmeridiane, die blauen Linien die Ränder der Meridianstreifen]]
	Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die [[~~Parallele~~]]n zu ihm (in der geodätischen Abbildung betrachtet) als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.		Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die [[Parallelität (Geometrie)\|Parallelen]] zu ihm (in der geodätischen Abbildung betrachtet) als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.

	Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] [[Verzerrung (Kartografie)\|verzerrungs]]<nowiki/>frei in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den ~~"Polen"~~, beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte jedoch reißen die Ränder ein.		Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] [[Verzerrung (Kartografie)\|verzerrungs]]<nowiki/>frei in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den „Polen“, beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte jedoch reißen die Ränder ein.

	Um diese naturgegebenen Verzerrungen für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| Längen]]<nowiki/>differenz, was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten großmaßstäblichen, [[Topografie (Kartografie)\|topographischen]] [[Landkarte]]n erstellt sowie alle [[Grenzpunkt]]e und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.		Um diese naturgegebenen Verzerrungen für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| Längen]]<nowiki/>differenz, was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten großmaßstäblichen, [[Topografie (Kartografie)\|topographischen]] [[Landkarte]]n erstellt sowie alle [[Grenzpunkt]]e und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.

Vfb1893: BKL Topografie aufgelöst

2020-11-04T16:08:28Z

BKL Topografie aufgelöst

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	Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] [[Verzerrung (Kartografie)\|verzerrungs]]<nowiki/>frei in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den "Polen", beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte jedoch reißen die Ränder ein.		Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] [[Verzerrung (Kartografie)\|verzerrungs]]<nowiki/>frei in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den "Polen", beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte jedoch reißen die Ränder ein.

	Um diese naturgegebenen Verzerrungen für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| Längen]]<nowiki/>differenz, was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten großmaßstäblichen, [[~~topographisch~~]]en [[Landkarte]]n erstellt sowie alle [[Grenzpunkt]]e und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.		Um diese naturgegebenen Verzerrungen für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| Längen]]<nowiki/>differenz, was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten großmaßstäblichen, [[Topografie (Kartografie)\|topographischen]] [[Landkarte]]n erstellt sowie alle [[Grenzpunkt]]e und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.

	== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==		== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==

Acky69: /* Gitternord in Gauß-Krüger und UTM */ zus. Link

2019-11-17T18:41:05Z

Gitternord in Gauß-Krüger und UTM: zus. Link

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	== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==		== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==
	Jeder einzelne Streifen hat als „Null-Richtung“ seinen Zentral- oder Mittelmeridian (für Deutschland z. B. 6° oder 12° östlich von [[Royal Greenwich Observatory\|Greenwich]], für Österreich 28°, 31° oder [[M34\|34°]] östlich von [[Ferro-Meridian\|Ferro]]). Die Richtungen innerhalb jedes Streifens beziehen sich nun alle auf diesen Bezugsmeridian; von geografisch Nord weichen sie [[Näherungsformel\|annähernd]] um folgenden Winkel ab:		Jeder einzelne Streifen hat als „Null-Richtung“ seinen Zentral- oder [[Mittelmeridian]] (für Deutschland z. B. 6° oder 12° östlich von [[Royal Greenwich Observatory\|Greenwich]], für Österreich 28°, 31° oder [[M34\|34°]] östlich von [[Ferro-Meridian\|Ferro]]). Die Richtungen innerhalb jedes Streifens beziehen sich nun alle auf diesen Bezugsmeridian; von geografisch Nord weichen sie [[Näherungsformel\|annähernd]] um folgenden Winkel ab:

	:<math>\gamma \approx \Delta\lambda \cdot \sin\varphi</math>		:<math>\gamma \approx \Delta\lambda \cdot \sin\varphi</math>

Acky69: /* Meridianstreifensysteme */ zus. Abb.

2019-11-13T17:27:34Z

Meridianstreifensysteme: zus. Abb.

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	== Meridianstreifensysteme ==		== Meridianstreifensysteme ==
			[[Datei:Gauß-Krüger-Raster Deutschland.png\|mini\|300px\|Ein Raster im Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit einem Linienabstand von 50 km über eine Deutschlandkarte gelegt.<br />Die roten Linien markieren die Mittelmeridiane, die blauen Linien die Ränder der Meridianstreifen]]
	Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die [[Parallele]]n zu ihm (in der geodätischen Abbildung betrachtet) als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.		Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die [[Parallele]]n zu ihm (in der geodätischen Abbildung betrachtet) als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.

Aka: Abkürzung korrigiert, Links normiert, Kleinkram

2019-11-13T09:19:46Z

Abkürzung korrigiert, Links normiert, Kleinkram

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	Als '''Gitternord''' wird in der [[Geodäsie]] und [[Kartografie]] eine Bezugsrichtung definiert, die [[Parallel (Geometrie)\|parallel]] zur Gitterlinie eines [[Kartesisches Koordinatensystem (Geodäsie)\|geodätischen Koordinatensystems]] verläuft.		Als '''Gitternord''' wird in der [[Geodäsie]] und [[Kartografie]] eine Bezugsrichtung definiert, die [[Parallel (Geometrie)\|parallel]] zur Gitterlinie eines [[Kartesisches Koordinatensystem (Geodäsie)\|geodätischen Koordinatensystems]] verläuft.

	Am Bezugs[[Meridian (Geographie)\|meridian]] des [[Geodätisches Gitter\|Gitters]] weist Gitternord in der Regel zum [[Nordpol #Geographischer Nordpol\|geografischen Nordpol der Erde]], also in die geografische [[Nordrichtung]] ('''geografisch-Nord'''). An Orten abseits des Bezugsmeridians zeigen die Gitterlinien mit konstantem [[~~Kartesisches_Koordinatensystem_~~(Geodäsie) #Rechtswert\|Rechts- bzw. Eastwert]] ''nicht'' nach geografisch-Nord, sondern nach Gitternord. Die Abweichung zwischen geografisch- und Gitter-Nord bezeichnet man als [[Meridiankonvergenz]].		Am Bezugs[[Meridian (Geographie)\|meridian]] des [[Geodätisches Gitter\|Gitters]] weist Gitternord in der Regel zum [[Nordpol #Geographischer Nordpol\|geografischen Nordpol der Erde]], also in die geografische [[Nordrichtung]] ('''geografisch-Nord'''). An Orten abseits des Bezugsmeridians zeigen die Gitterlinien mit konstantem [[Kartesisches Koordinatensystem (Geodäsie) #Rechtswert\|Rechts- bzw. Eastwert]] ''nicht'' nach geografisch-Nord, sondern nach Gitternord. Die Abweichung zwischen geografisch- und Gitter-Nord bezeichnet man als [[Meridiankonvergenz]].

	Die Meridianbilder in einer geodätischen oder kartografischen Abbildung der Erde müssen keine Geraden sein, sondern können auch [[Krümmung\|krummlinig]] verlaufen. Streng genommen ist damit die Aussage falsch, dass Norden in einer [[Landkarte]] immer oben ist.		Die Meridianbilder in einer geodätischen oder kartografischen Abbildung der Erde müssen keine Geraden sein, sondern können auch [[Krümmung\|krummlinig]] verlaufen. Streng genommen ist damit die Aussage falsch, dass Norden in einer [[Landkarte]] immer oben ist.
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	* der [[geografische Breite\|geografischen Breite]] <math>\varphi</math> des Punktes.		* der [[geografische Breite\|geografischen Breite]] <math>\varphi</math> des Punktes.

	Der Winkel <math>\gamma</math> heißt [[Meridiankonvergenz]] und drückt mit seiner Abhängigkeit von der geografischen Breite das Zusammenrücken der Meridiane aus, wenn man sich einem der Pole nähert. Er kann die halbe Streifenbreite erreichen, d.h. in [[Mitteleuropa]] ±1,5° bzw. ±3°.<!-- warum sollte das nur für ME gelten? -->		Der Winkel <math>\gamma</math> heißt [[Meridiankonvergenz]] und drückt mit seiner Abhängigkeit von der geografischen Breite das Zusammenrücken der Meridiane aus, wenn man sich einem der Pole nähert. Er kann die halbe Streifenbreite erreichen, d. h. in [[Mitteleuropa]] ±1,5° bzw. ±3°.<!-- warum sollte das nur für ME gelten? -->

	Anders als o. a. Näherungsformel erfordert die genaue Berechnung [[ellipsoid]]ische [[Reihenentwicklung]]en für die Lösung [[elliptisches Integral\| elliptischer Integrale]], doch existieren hierfür viele frei verfügbare Computerprogramme.		Anders als o. a. Näherungsformel erfordert die genaue Berechnung [[ellipsoid]]ische [[Reihenentwicklung]]en für die Lösung [[elliptisches Integral\| elliptischer Integrale]], doch existieren hierfür viele frei verfügbare Computerprogramme.

	== Literatur ==		== Literatur ==
	* Bernhard Heck: ''Rechenverfahren und Auswertemodelle der Landesvermessung'', 3. Auflage, Wichmann-Verlag, Karlsruhe 2003		* Bernhard Heck: ''Rechenverfahren und Auswertemodelle der Landesvermessung'', 3. Auflage, Wichmann-Verlag, Karlsruhe 2003

	[[Kategorie:Geodäsie]]		[[Kategorie:Geodäsie]]

Acky69: /* Gitternord in Gauß-Krüger und UTM */ zus. Info / Frage

2019-11-12T19:44:31Z

Gitternord in Gauß-Krüger und UTM: zus. Info / Frage

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	* der [[geografische Breite\|geografischen Breite]] <math>\varphi</math> des Punktes.		* der [[geografische Breite\|geografischen Breite]] <math>\varphi</math> des Punktes.

	Der Winkel <math>\gamma</math> heißt [[Meridiankonvergenz]] und drückt mit seiner Abhängigkeit von der geografischen Breite das Zusammenrücken der Meridiane aus, wenn man sich einem der Pole nähert. Er kann in [[Mitteleuropa]] ±1,5° bzw. ±3° ~~erreichen~~.		Der Winkel <math>\gamma</math> heißt [[Meridiankonvergenz]] und drückt mit seiner Abhängigkeit von der geografischen Breite das Zusammenrücken der Meridiane aus, wenn man sich einem der Pole nähert. Er kann die halbe Streifenbreite erreichen, d.h. in [[Mitteleuropa]] ±1,5° bzw. ±3°.<!-- warum sollte das nur für ME gelten? -->

	Anders als o. a. Näherungsformel erfordert die genaue Berechnung [[ellipsoid]]ische [[Reihenentwicklung]]en für die Lösung [[elliptisches Integral\| elliptischer Integrale]], doch existieren hierfür viele frei verfügbare Computerprogramme.		Anders als o. a. Näherungsformel erfordert die genaue Berechnung [[ellipsoid]]ische [[Reihenentwicklung]]en für die Lösung [[elliptisches Integral\| elliptischer Integrale]], doch existieren hierfür viele frei verfügbare Computerprogramme.

Acky69: /* Gitternord in Gauß-Krüger und UTM */ zus. Links

2019-11-12T19:32:50Z

Gitternord in Gauß-Krüger und UTM: zus. Links

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	== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==		== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==
	Jeder einzelne Streifen hat als „Null-Richtung“ seinen ''Zentral- oder Mittelmeridian'' (für Deutschland z. B. 6° oder 12° östlich von [[Royal Greenwich Observatory\|Greenwich]], für Österreich 28°, 31° oder [[M34\|34°]] östlich von [[Ferro-Meridian\|Ferro]]). Die Richtungen innerhalb jedes Streifens beziehen sich nun alle auf diesen Bezugsmeridian; von geografisch ~~[[Norden\|~~Nord]] weichen sie annähernd um ~~den~~ Winkel		Jeder einzelne Streifen hat als „Null-Richtung“ seinen Zentral- oder Mittelmeridian (für Deutschland z. B. 6° oder 12° östlich von [[Royal Greenwich Observatory\|Greenwich]], für Österreich 28°, 31° oder [[M34\|34°]] östlich von [[Ferro-Meridian\|Ferro]]). Die Richtungen innerhalb jedes Streifens beziehen sich nun alle auf diesen Bezugsmeridian; von geografisch Nord weichen sie [[Näherungsformel\|annähernd]] um folgenden Winkel ab:
⚫	:<math>\gamma = \Delta\lambda \cdot \sin\varphi</math>
⚫	~~ab,~~ ~~worin~~ <math>\Delta\lambda</math> ~~den Unterschied~~ eines Punktes zum Bezugsmeridian hinsichtlich der [[geografische Länge\|geografischen Länge]] ~~und <math>\varphi</math> seine [[geografische Breite]] bedeutet.~~

		⚫	:<math>\gamma \approx \Delta\lambda \cdot \sin\varphi</math>
⚫	Der Winkel <math>\gamma</math> heißt [[Meridiankonvergenz]] und drückt mit seiner Abhängigkeit von der geografischen Breite Zusammenrücken der ~~[[Meridian (Geographie)\|~~Meridiane]] aus, wenn man sich einem der Pole nähert. Er kann in [[Mitteleuropa]] ±1,5° bzw. ±3° erreichen. Im Gegensatz zur o.a. Näherungsformel erfordert die genaue Berechnung [[ellipsoid]]ische Reihenentwicklungen für die Lösung [[elliptisches Integral\| elliptischer Integrale]], doch existieren hierfür eine Vielzahl frei verfügbarer Computerprogramme.

			mit
		⚫	* dem Unterschied <math>\Delta\lambda</math> eines Punktes zum Bezugsmeridian hinsichtlich der [[geografische Länge\|geografischen Länge]]
			* der [[geografische Breite\|geografischen Breite]] <math>\varphi</math> des Punktes.

		⚫	Der Winkel <math>\gamma</math> heißt [[Meridiankonvergenz]] und drückt mit seiner Abhängigkeit von der geografischen Breite das Zusammenrücken der Meridiane aus, wenn man sich einem der Pole nähert. Er kann in [[Mitteleuropa]] ±1,5° bzw. ±3° erreichen.

			Anders als o. a. Näherungsformel erfordert die genaue Berechnung [[ellipsoid]]ische [[Reihenentwicklung]]en für die Lösung [[elliptisches Integral\| elliptischer Integrale]], doch existieren hierfür viele frei verfügbare Computerprogramme.

	== Literatur ==		== Literatur ==

Acky69: /* Meridianstreifensysteme */ zus. Links

2019-11-12T19:06:22Z

Meridianstreifensysteme: zus. Links

← Nächstältere Version		Version vom 12. November 2019, 20:06 Uhr
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	== Meridianstreifensysteme ==		== Meridianstreifensysteme ==
	Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die ~~Parallelen~~ (in der geodätischen Abbildung betrachtet) ~~zu ihm~~ als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.		Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die [[Parallele]]n zu ihm (in der geodätischen Abbildung betrachtet) als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.

	Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] ~~verzerrungsfrei~~ in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den "Polen", beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte ~~reißen~~ jedoch die Ränder ein.		Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] [[Verzerrung (Kartografie)\|verzerrungs]]<nowiki/>frei in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den "Polen", beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte jedoch reißen die Ränder ein.

	Um für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie ~~diese naturgegebenen [[Verzerrung (Kartografie)\|Verzerrungen]]~~ gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| ~~Längendifferenz~~]], was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten ~~großmaßstäbigen~~, ~~topographischen~~ [[Landkarte]]n erstellt sowie alle ~~Grenzpunkte~~ und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.		Um diese naturgegebenen Verzerrungen für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| Längen]]<nowiki/>differenz, was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten großmaßstäblichen, [[topographisch]]en [[Landkarte]]n erstellt sowie alle [[Grenzpunkt]]e und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.

	== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==		== Gitternord in Gauß-Krüger und UTM ==

Acky69: zus. Links

2019-11-11T22:02:39Z

zus. Links

← Nächstältere Version		Version vom 11. November 2019, 23:02 Uhr
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	[[Datei:Azimutmessung,Meridiankonvergenz.JPG\|mini\|250px\|right\|Astronomische [[Azimut]]e beziehen sich auf geografisch, genauer astronomisch, Nord, geodätische jedoch auf Gitternord. Die Differenz beträgt bei Gauß-Krüger-Koordinaten einige Grad, ~~die~~ ~~mit~~ [[Meridiankonvergenz]] γ bezeichnet ~~wird~~.]]		[[Datei:Azimutmessung,Meridiankonvergenz.JPG\|mini\|250px\|right\|Astronomische [[Azimut]]e beziehen sich auf geografisch, genauer astronomisch, Nord, geodätische jedoch auf Gitternord. Die Differenz beträgt bei [[Gauß-Krüger-Koordinaten]] einige Grad und wird als [[Meridiankonvergenz]] γ bezeichnet.]]
	Als '''Gitternord''' wird in der [[Geodäsie]] und [[Kartografie]] eine Bezugsrichtung definiert, die [[Parallel (Geometrie)\|parallel]] zur Gitterlinie eines [[Kartesisches Koordinatensystem (Geodäsie)\|geodätischen Koordinatensystems]] verläuft. Am Bezugsmeridian des Gitters weist Gitternord in der Regel zum geografischen [[Nordpol]] der Erde, der geografischen Nordrichtung ('''geografisch-Nord'''). An Orten abseits des Bezugsmeridians zeigen die Gitterlinien mit konstantem Rechts- bzw. Eastwert nicht nach geografisch-Nord. Diese Abweichung bezeichnet man als [[Meridiankonvergenz]].		Als '''Gitternord''' wird in der [[Geodäsie]] und [[Kartografie]] eine Bezugsrichtung definiert, die [[Parallel (Geometrie)\|parallel]] zur Gitterlinie eines [[Kartesisches Koordinatensystem (Geodäsie)\|geodätischen Koordinatensystems]] verläuft.

			Am Bezugs[[Meridian (Geographie)\|meridian]] des [[Geodätisches Gitter\|Gitters]] weist Gitternord in der Regel zum [[Nordpol #Geographischer Nordpol\|geografischen Nordpol der Erde]], also in die geografische [[Nordrichtung]] ('''geografisch-Nord'''). An Orten abseits des Bezugsmeridians zeigen die Gitterlinien mit konstantem [[Kartesisches_Koordinatensystem_(Geodäsie) #Rechtswert\|Rechts- bzw. Eastwert]] ''nicht'' nach geografisch-Nord, sondern nach Gitternord. Die Abweichung zwischen geografisch- und Gitter-Nord bezeichnet man als [[Meridiankonvergenz]].
⚫	Die Meridianbilder in einer geodätischen oder kartografischen Abbildung der Erde müssen keine Geraden sein, sondern können auch krummlinig verlaufen. Streng genommen ist damit die Aussage falsch, dass Norden in einer Landkarte immer oben ist.

		⚫	Die Meridianbilder in einer geodätischen oder kartografischen Abbildung der Erde müssen keine Geraden sein, sondern können auch [[Krümmung\|krummlinig]] verlaufen. Streng genommen ist damit die Aussage falsch, dass Norden in einer [[Landkarte]] immer oben ist.

	== Meridianstreifensysteme ==		== Meridianstreifensysteme ==

Aka: Leerzeichen nach Punkt eingefügt, deutsch

2018-04-09T18:11:14Z

Leerzeichen nach Punkt eingefügt, deutsch

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	[[Datei:Azimutmessung,Meridiankonvergenz.JPG\|~~thumb~~\|250px\|right\|Astronomische [[Azimut]]e beziehen sich auf geografisch, genauer astronomisch, Nord, geodätische jedoch auf Gitternord. Die Differenz beträgt bei Gauß-Krüger-Koordinaten einige Grad, die mit [[Meridiankonvergenz]] γ bezeichnet wird.]]		[[Datei:Azimutmessung,Meridiankonvergenz.JPG\|mini\|250px\|right\|Astronomische [[Azimut]]e beziehen sich auf geografisch, genauer astronomisch, Nord, geodätische jedoch auf Gitternord. Die Differenz beträgt bei Gauß-Krüger-Koordinaten einige Grad, die mit [[Meridiankonvergenz]] γ bezeichnet wird.]]
	Als '''Gitternord''' wird in der [[Geodäsie]] und [[Kartografie]] eine Bezugsrichtung definiert, die [[Parallel (Geometrie)\|parallel]] zur Gitterlinie eines [[Kartesisches Koordinatensystem (Geodäsie)\|geodätischen Koordinatensystems]] verläuft. Am Bezugsmeridian des Gitters weist Gitternord in der Regel zum geografischen [[Nordpol]] der Erde, der geografischen Nordrichtung ('''geografisch-Nord'''). An Orten abseits des Bezugsmeridians zeigen die Gitterlinien mit konstantem Rechts- bzw. Eastwert nicht nach geografisch-Nord. Diese Abweichung bezeichnet man als [[Meridiankonvergenz]].		Als '''Gitternord''' wird in der [[Geodäsie]] und [[Kartografie]] eine Bezugsrichtung definiert, die [[Parallel (Geometrie)\|parallel]] zur Gitterlinie eines [[Kartesisches Koordinatensystem (Geodäsie)\|geodätischen Koordinatensystems]] verläuft. Am Bezugsmeridian des Gitters weist Gitternord in der Regel zum geografischen [[Nordpol]] der Erde, der geografischen Nordrichtung ('''geografisch-Nord'''). An Orten abseits des Bezugsmeridians zeigen die Gitterlinien mit konstantem Rechts- bzw. Eastwert nicht nach geografisch-Nord. Diese Abweichung bezeichnet man als [[Meridiankonvergenz]].

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	== Literatur ==		== Literatur ==
	* Bernhard Heck: ''Rechenverfahren und Auswertemodelle der Landesvermessung'', 3.Auflage, Wichmann-Verlag, Karlsruhe 2003		* Bernhard Heck: ''Rechenverfahren und Auswertemodelle der Landesvermessung'', 3. Auflage, Wichmann-Verlag, Karlsruhe 2003

	[[Kategorie:Geodäsie]]		[[Kategorie:Geodäsie]]

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	== Meridianstreifensysteme ==		== Meridianstreifensysteme ==
	[[Datei:Gauß-Krüger-Raster Deutschland.png\|mini\|300px\|Ein Raster im Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit einem Linienabstand von 50 km über eine Deutschlandkarte gelegt.<br />Die roten Linien markieren die Mittelmeridiane, die blauen Linien die Ränder der Meridianstreifen]]		[[Datei:Gauß-Krüger-Raster Deutschland.png\|mini\|300px\|Ein Raster im Gauß-Krüger-Koordinatensystem mit einem Linienabstand von 50 km über eine Deutschlandkarte gelegt.<br />Die roten Linien markieren die Mittelmeridiane, die blauen Linien die Ränder der Meridianstreifen]]
	Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die [[~~Parallele~~]]n zu ihm (in der geodätischen Abbildung betrachtet) als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.		Die wichtigsten dieser in Nord-Süd-Streifen angelegten Koordinatensysteme sind das [[Gauß-Krüger]]- und das [[UTM-Koordinatensystem]]. Die Mittelachse dieser 300 bis 500 km breiten Meridianstreifen, der Bezugs-, Mittel- oder [[Zentralmeridian]], ist zwar genau nach Norden [[Orientierung (Geodäsie)\| orientiert]], ost- und westlich davon werden jedoch die [[Parallelität (Geometrie)\|Parallelen]] zu ihm (in der geodätischen Abbildung betrachtet) als [[Bezugsrichtung]] genommen. Sie tragen den Namen ''Gitternord''.

	Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] [[Verzerrung (Kartografie)\|verzerrungs]]<nowiki/>frei in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den ~~"Polen"~~, beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte jedoch reißen die Ränder ein.		Die Wahl solcher Meridianstreifen zur Berechnung von [[Vermessungsnetz]]en hängt mit der Unmöglichkeit zusammen, eine zweifach gekrümmte Fläche wie das [[Erdellipsoid]] [[Verzerrung (Kartografie)\|verzerrungs]]<nowiki/>frei in die Ebene abzubilden. Ein anschauliches Bild hierfür ist das streifenförmige Schälen einer [[Orange (Frucht)\|Orange]]: die Spitzen treffen sich zwar in den „Polen“, beim Ausbreiten in die Ebene der Tischplatte jedoch reißen die Ränder ein.

	Um diese naturgegebenen Verzerrungen für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| Längen]]<nowiki/>differenz, was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten großmaßstäblichen, [[Topografie (Kartografie)\|topographischen]] [[Landkarte]]n erstellt sowie alle [[Grenzpunkt]]e und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.		Um diese naturgegebenen Verzerrungen für die [[Landesvermessung]] und die Kartografie gering zu halten, verwendet man nur Meridianstreifen mit einer Ausdehnung von 3° bzw. 6° [[geografische Länge\| Längen]]<nowiki/>differenz, was über die ganze Erde 120 bzw. 60 Streifensysteme bedeutet. In diesen [[Koordinatensystem]]en werden die meisten großmaßstäblichen, [[Topografie (Kartografie)\|topographischen]] [[Landkarte]]n erstellt sowie alle [[Grenzpunkt]]e und Gebäude für amtliche Zwecke verortet.