Adele Perlmutter - Versionsgeschichte

Dieringer63: Link auf Roman Sandgruber; Kleinkram

2024-05-17T16:47:55Z

Link auf Roman Sandgruber; Kleinkram

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	[[Kategorie:Fotograf (Wien)]]		[[Kategorie:Fotograf (Wien)]]
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	[[Kategorie:Person (Cisleithanien)]]		[[Kategorie:Person (Cisleithanien)]]
	[[Kategorie:Person (Kaisertum Österreich)]]		[[Kategorie:Person (Kaisertum Österreich)]]

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	\|Hrsg=Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Riga-Komitee der deutschen Städte\|Autor=Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz		\|Hrsg=Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Riga-Komitee der deutschen Städte\|Autor=Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz
	\|Verlag=Walter de Gruyter\|Jahr= 2003\|ISBN= 9783110956245}}</ref> Willy Heilpern am 11. Mai 1942 im [[Vernichtungslager Maly Trostinez]].<ref>''Willy Heilpern'' auf [http://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4919374&ind=0 yadvashem.org]</ref> 1941 war Willy Heilpern zum letzten Mal im Wohnungs-Anzeiger verzeichnet,<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1941, S. 432 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/258327 Digitalisat])</ref> und zwar am Wohnsitz der Familie in der Reisnerstraße 26.<ref>Dieses Gebäude von [[Heinz Gerl]] wurde wohl seit seiner Fertigstellung von der Familie Heilpern bewohnt. Vgl. den Wohnungsanzeiger von 1886, S. 447 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/51629 Digitalisat]).</ref> Sein Bruder verschwand schon vorher aus dem Adressverzeichnis, die Mutter war dort offenbar nicht mehr aufgeführt, weil sie kein Haushaltsvorstand war. Eine Melanie Graf erschien ein letztes Mal in dem Band für 1940, allerdings mit einer anderen Adresse als der Reisnerstraße, in der eigentlich alle Familienmitglieder gemeldet waren.<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1940, S. 350 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/254674 Digitalisat])</ref>		\|Verlag=Walter de Gruyter\|Jahr= 2003\|ISBN= 9783110956245}}</ref> Willy Heilpern am 11. Mai 1942 im [[Vernichtungslager Maly Trostinez]].<ref>''Willy Heilpern'' auf [http://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4919374&ind=0 yadvashem.org]</ref> 1941 war Willy Heilpern zum letzten Mal im Wohnungs-Anzeiger verzeichnet,<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1941, S. 432 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/258327 Digitalisat])</ref> und zwar am Wohnsitz der Familie in der Reisnerstraße 26.<ref>Dieses Gebäude von [[Heinz Gerl]] wurde wohl seit seiner Fertigstellung von der Familie Heilpern bewohnt. Vgl. den Wohnungsanzeiger von 1886, S. 447 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/51629 Digitalisat]).</ref> Sein Bruder verschwand schon vorher aus dem Adressverzeichnis, die Mutter war dort offenbar nicht mehr aufgeführt, weil sie kein Haushaltsvorstand war. Eine Melanie Graf erschien ein letztes Mal in dem Band für 1940, allerdings mit einer anderen Adresse als der Reisnerstraße, in der eigentlich alle Familienmitglieder gemeldet waren.<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1940, S. 350 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/254674 Digitalisat])</ref>

	2022 beginnen Nachkommen von Wilhelm Perlmutter, persönliche [https://www.instagram.com/atelier_adele_wien/ Dokumente und Werkstattarchive] auf Instagram zu teilen. „Die Notizbücher von Olga“, einer Schwester von Ernst, erzählt in Form eines Tagebuchs das Leben der Werkstatt zwischen 1890 und 1918. Ernst Förster hatte drei Brüder und zwei Schwestern, die heute in Frankreich leben und den Zweiten Weltkrieg überlebten Die Vereinigten Staaten.

	== Fotografisches Atelier Adèle ==		== Fotografisches Atelier Adèle ==

2A04:CEC0:117B:8619:59CF:E21E:D273:65C7 am 18. September 2022 um 11:07 Uhr

2022-09-18T11:07:49Z

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	\|Hrsg=Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Riga-Komitee der deutschen Städte\|Autor=Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz		\|Hrsg=Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Riga-Komitee der deutschen Städte\|Autor=Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz
	\|Verlag=Walter de Gruyter\|Jahr= 2003\|ISBN= 9783110956245}}</ref> Willy Heilpern am 11. Mai 1942 im [[Vernichtungslager Maly Trostinez]].<ref>''Willy Heilpern'' auf [http://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4919374&ind=0 yadvashem.org]</ref> 1941 war Willy Heilpern zum letzten Mal im Wohnungs-Anzeiger verzeichnet,<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1941, S. 432 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/258327 Digitalisat])</ref> und zwar am Wohnsitz der Familie in der Reisnerstraße 26.<ref>Dieses Gebäude von [[Heinz Gerl]] wurde wohl seit seiner Fertigstellung von der Familie Heilpern bewohnt. Vgl. den Wohnungsanzeiger von 1886, S. 447 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/51629 Digitalisat]).</ref> Sein Bruder verschwand schon vorher aus dem Adressverzeichnis, die Mutter war dort offenbar nicht mehr aufgeführt, weil sie kein Haushaltsvorstand war. Eine Melanie Graf erschien ein letztes Mal in dem Band für 1940, allerdings mit einer anderen Adresse als der Reisnerstraße, in der eigentlich alle Familienmitglieder gemeldet waren.<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1940, S. 350 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/254674 Digitalisat])</ref>		\|Verlag=Walter de Gruyter\|Jahr= 2003\|ISBN= 9783110956245}}</ref> Willy Heilpern am 11. Mai 1942 im [[Vernichtungslager Maly Trostinez]].<ref>''Willy Heilpern'' auf [http://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4919374&ind=0 yadvashem.org]</ref> 1941 war Willy Heilpern zum letzten Mal im Wohnungs-Anzeiger verzeichnet,<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1941, S. 432 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/258327 Digitalisat])</ref> und zwar am Wohnsitz der Familie in der Reisnerstraße 26.<ref>Dieses Gebäude von [[Heinz Gerl]] wurde wohl seit seiner Fertigstellung von der Familie Heilpern bewohnt. Vgl. den Wohnungsanzeiger von 1886, S. 447 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/51629 Digitalisat]).</ref> Sein Bruder verschwand schon vorher aus dem Adressverzeichnis, die Mutter war dort offenbar nicht mehr aufgeführt, weil sie kein Haushaltsvorstand war. Eine Melanie Graf erschien ein letztes Mal in dem Band für 1940, allerdings mit einer anderen Adresse als der Reisnerstraße, in der eigentlich alle Familienmitglieder gemeldet waren.<ref>''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1940, S. 350 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/254674 Digitalisat])</ref>

			2022 beginnen Nachkommen von Wilhelm Perlmutter, persönliche [https://www.instagram.com/atelier_adele_wien/ Dokumente und Werkstattarchive] auf Instagram zu teilen. „Die Notizbücher von Olga“, einer Schwester von Ernst, erzählt in Form eines Tagebuchs das Leben der Werkstatt zwischen 1890 und 1918. Ernst Förster hatte drei Brüder und zwei Schwestern, die heute in Frankreich leben und den Zweiten Weltkrieg überlebten Die Vereinigten Staaten.

	== Fotografisches Atelier Adèle ==		== Fotografisches Atelier Adèle ==

Wolfgang J. Kraus: /* Ehrungen und Auszeichnungen */

2021-04-18T16:12:55Z

Ehrungen und Auszeichnungen

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	* 1874: Prinz Albert Medaille, Annual International Exhibition of all Fine Arts Industries and Inventions London, Albert Edward Prince of Wales President (Medailleure G. Morgan und Boehm)<ref>Abbildung der {{Webarchiv\|url=http://atlasnumismatics.com/1041004/ \|wayback=20170827050942 \|text=Prinz Albert Edward Medaille \|archiv-bot=2018-08-22 03:22:25 InternetArchiveBot }}, 1874, im online Atlas Numismatics</ref>		* 1874: Prinz Albert Medaille, Annual International Exhibition of all Fine Arts Industries and Inventions London, Albert Edward Prince of Wales President (Medailleure G. Morgan und Boehm)<ref>Abbildung der {{Webarchiv\|url=http://atlasnumismatics.com/1041004/ \|wayback=20170827050942 \|text=Prinz Albert Edward Medaille \|archiv-bot=2018-08-22 03:22:25 InternetArchiveBot }}, 1874, im online Atlas Numismatics</ref>

	* 2021: Benennung des [[Liste der Straßennamen von Wien/Leopoldstadt#A\|Adele-Perlmutter-Platzes]] in Wien-[[Leopoldstadt]]		* 2021: Benennung des [[Liste der Straßennamen von Wien/Leopoldstadt#A\|Adele-Perlmutter-Platzes]] in Wien-[[Leopoldstadt]] an der Abzweigung der Ferdinandstraße von der Praterstraße

	== Einzelnachweise ==		== Einzelnachweise ==

Wolfgang J. Kraus: /* Ehrungen und Auszeichnungen */

2021-04-18T11:01:13Z

Ehrungen und Auszeichnungen

← Nächstältere Version		Version vom 18. April 2021, 13:01 Uhr
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	* 1867: Silberne Medaille der Exposition Universelle de Paris 1867<ref>''[https://books.google.fr/books?id=49fqX198GuUC&pg=PA27&dq=Adele+Perlmutter+kleine+Medaille&hl=fr&sa=X&ved=0ahUKEwjAwO-ekL3WAhWJalAKHRsmB7QQ6AEIJzAA#v=onepage&q=%22Pariser%20Ausstellung%22&f=false Pariser Ausstellung]'' in Pappenheim’s Oesterreichisches Handels-Journal vom 5. Juli 1867, S. 26</ref> (Weltausstellung) mit Profil des Kaisers [[Napoléon III.]]		* 1867: Silberne Medaille der Exposition Universelle de Paris 1867<ref>''[https://books.google.fr/books?id=49fqX198GuUC&pg=PA27&dq=Adele+Perlmutter+kleine+Medaille&hl=fr&sa=X&ved=0ahUKEwjAwO-ekL3WAhWJalAKHRsmB7QQ6AEIJzAA#v=onepage&q=%22Pariser%20Ausstellung%22&f=false Pariser Ausstellung]'' in Pappenheim’s Oesterreichisches Handels-Journal vom 5. Juli 1867, S. 26</ref> (Weltausstellung) mit Profil des Kaisers [[Napoléon III.]]
	* 1867: Ehrenpreis des Volksfestes Linz, Silbermedaille (Medailleur Carl Radnitzky) mit Profil der [[Austria]]<ref>Tages-Post Nr. 217, Linz 20. September 1867</ref>		* 1867: Ehrenpreis des Volksfestes Linz, Silbermedaille (Medailleur Carl Radnitzky) mit Profil der [[Austria]]<ref>Tages-Post Nr. 217, Linz 20. September 1867</ref>
	* 1868: k.u.k. Hoffotografin<ref>''Auszeichnung'', in: ''[[Photographische Correspondenz]]'', 1868, S. 239</ref>		* 1868: k.k. Hoffotografin<ref>''Auszeichnung'', in: ''[[Photographische Correspondenz]]'', 1868, S. 239</ref>
	* 1868: Medaille der 2. Ausstellung Photographischer Arbeiten 1868, zuerkannt vom Photographischen Verein zu Hamburg<ref>''Silberne Medaille'', in: ''Photographische Correspondenz'', 1868, S. 277</ref>		* 1868: Medaille der 2. Ausstellung Photographischer Arbeiten 1868, zuerkannt vom Photographischen Verein zu Hamburg<ref>''Silberne Medaille'', in: ''Photographische Correspondenz'', 1868, S. 277</ref>
	* 1873: Verdienstmedaille der Weltausstellung 1873 in Wien (Medailleur [[Josef Tautenhayn]]) mit belorbeertem Kopf des Kaisers [[Franz Joseph I.\|Franz Josef I.]] im Profil nach rechts<ref>''Medaille für guten Geschmack'', in: ''Photographische Correspondenz'' 1873, S. 83</ref>		* 1873: Verdienstmedaille der Weltausstellung 1873 in Wien (Medailleur [[Josef Tautenhayn]]) mit belorbeertem Kopf des Kaisers [[Franz Joseph I.\|Franz Josef I.]] im Profil nach rechts<ref>''Medaille für guten Geschmack'', in: ''Photographische Correspondenz'' 1873, S. 83</ref>

Wolfgang J. Kraus: /* Leben */ Walfischgasse statt Wallfischgasse (besteht bis heute)

2021-04-18T10:57:48Z

Leben: Walfischgasse statt Wallfischgasse (besteht bis heute)

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	Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>		Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>
	[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]		[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]
	Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch \|BuchID=-oEbI_9aH2YC \|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>		Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 (sie heißt seit 1909 Aspernbrückengasse) verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch \|BuchID=-oEbI_9aH2YC \|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>

	Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.		Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.

	Das Unternehmen lief aber weiterhin unter Adele Perlmutters französisiertem Vornamen. Den Standort in der Asperngasse gab man um 1885 auf und eröffnete stattdessen eine Filiale in der ~~Wallfischgasse~~ 9 bzw. 11. In den nachfolgenden Jahren scheinen sich die Brüder Wilhelm und Max wie zuvor auf die beiden Ateliers verteilt zu haben; eine Änderung trat um 1894 insofern ein, als Wilhelm Perlmutter seinen Nachnamen aufgab und sich fortan Förster nannte und Max Perlmutter zusätzlich zu seiner Tätigkeit in der ~~Wallfischgasse~~ in der Linken Bahngasse 5 eine Fotozinkographische Kunst-Anstalt einrichtete.<ref name="Lehmann1895">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1895, S. 584 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/72056 Digitalisat])</ref> Später konzentrierte sich Max Perlmutter offenbar ganz auf seine Karriere in dieser Kunst-Anstalt bzw. als beeideter Schätzmeister und kaiserlicher Rat, so dass die Filiale in der ~~Wallfischgasse~~ aufgegeben wurde. Nach Wilhelm Försters Tod wurde das Fotoatelier Adèle von dessen Sohn Ernst weitergeführt, bis dieser 1938 in die Tschechoslowakei emigrierte. Wenige Jahre später wurde er deportiert und starb in einem Konzentrationslager.		Das Unternehmen lief aber weiterhin unter Adele Perlmutters französisiertem Vornamen. Den Standort in der Asperngasse gab man um 1885 auf und eröffnete stattdessen eine Filiale in der Walfischgasse 9 bzw. 11. In den nachfolgenden Jahren scheinen sich die Brüder Wilhelm und Max wie zuvor auf die beiden Ateliers verteilt zu haben; eine Änderung trat um 1894 insofern ein, als Wilhelm Perlmutter seinen Nachnamen aufgab und sich fortan Förster nannte und Max Perlmutter zusätzlich zu seiner Tätigkeit in der Walfischgasse in der Linken Bahngasse 5 eine Fotozinkographische Kunst-Anstalt einrichtete.<ref name="Lehmann1895">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1895, S. 584 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/72056 Digitalisat])</ref> Später konzentrierte sich Max Perlmutter offenbar ganz auf seine Karriere in dieser Kunst-Anstalt bzw. als beeideter Schätzmeister und kaiserlicher Rat, so dass die Filiale in der Walfischgasse aufgegeben wurde. Nach Wilhelm Försters Tod wurde das Fotoatelier Adèle von dessen Sohn Ernst weitergeführt, bis dieser 1938 in die Tschechoslowakei emigrierte. Wenige Jahre später wurde er deportiert und starb in einem Konzentrationslager.
	[[File:Reisnerstr26.jpg\|thumb\|Reisnerstr. 26, der Wohnsitz der Familie Heilpern-Perlmutter]]		[[File:Reisnerstr26.jpg\|thumb\|Reisnerstr. 26, der Wohnsitz der Familie Heilpern-Perlmutter]]
	Im Gegensatz zu ihrem Neffen blieb die hochbetagte Fotografin offenbar bis zu ihrem Tod 1941 in Wien. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon längst verwitwet: Ihr Ehegatte Eugen Heilpern, ein Fabrikant, war 1921 im 79. Lebensjahr verstorben.<ref>Todesanzeige für Eugen Heilpern aus der Neuen Freien Presse auf [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=19211206&seite=17&zoom=2 www.anno.onb.ac.at]</ref> Von ihren drei Kindern hat möglicherweise keines das [[Drittes Reich\|Dritte Reich]] überlebt. Über Melanie Elinor Heilpern ist bekannt, dass sie [[Ludwig Ferdinand Graf]] heiratete und mit ihm die Töchter Nony (verh. Klimburg) und Thea hatte; Johann und Willy Heilpern hatten beide studiert und promoviert und danach im Unternehmen Heilpern & Haas gearbeitet bzw. Anteile daran gehabt.<ref>''Heilpern & Haas'' auf [http://docplayer.org/24921343-Heilpern-haas-fabrik-wien-xxi-leopoldauerstrasse-37-lehmann-1882-protokollierte-firmen-seite-1157.html]</ref> Johann Heilpern starb 1942 in einem [[Konzentrationslager]] in [[Riga]],<ref>{{Literatur\|Titel=Buch der Erinnerung: Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden		Im Gegensatz zu ihrem Neffen blieb die hochbetagte Fotografin offenbar bis zu ihrem Tod 1941 in Wien. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon längst verwitwet: Ihr Ehegatte Eugen Heilpern, ein Fabrikant, war 1921 im 79. Lebensjahr verstorben.<ref>Todesanzeige für Eugen Heilpern aus der Neuen Freien Presse auf [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=19211206&seite=17&zoom=2 www.anno.onb.ac.at]</ref> Von ihren drei Kindern hat möglicherweise keines das [[Drittes Reich\|Dritte Reich]] überlebt. Über Melanie Elinor Heilpern ist bekannt, dass sie [[Ludwig Ferdinand Graf]] heiratete und mit ihm die Töchter Nony (verh. Klimburg) und Thea hatte; Johann und Willy Heilpern hatten beide studiert und promoviert und danach im Unternehmen Heilpern & Haas gearbeitet bzw. Anteile daran gehabt.<ref>''Heilpern & Haas'' auf [http://docplayer.org/24921343-Heilpern-haas-fabrik-wien-xxi-leopoldauerstrasse-37-lehmann-1882-protokollierte-firmen-seite-1157.html]</ref> Johann Heilpern starb 1942 in einem [[Konzentrationslager]] in [[Riga]],<ref>{{Literatur\|Titel=Buch der Erinnerung: Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden

Wolfgang J. Kraus: /* Leben */

2021-04-18T10:46:28Z

Leben

← Nächstältere Version		Version vom 18. April 2021, 12:46 Uhr
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	== Leben ==		== Leben ==
	Die Familie Perlmutter stammte aus [[Galizien]] und war ursprünglich jüdisch, doch legte Adele Perlmutter 1888 den [[Jüdische Religion\|jüdischen Glauben]] ab und konvertierte 1910 zum [[Protestantismus]]. Auch ihr Ehemann Eugen Heilpern war ursprünglich jüdisch und ließ sich 1910 taufen.<ref name="books-ZWOSAwAAQBAJ-RA1-PR194">Roman Sandgruber: ''Traumzeit für Millionäre.'' Styriabooks, 2013, ISBN 978-3-990-40184-2, Band 1 ({{Google Buch\|BuchID=ZWOSAwAAQBAJ\| Band=1\|SeitenID=RA1-PR194}})</ref>		Die Familie Perlmutter stammte aus [[Galizien]] und war ursprünglich jüdisch, doch legte Adele Perlmutter 1888 den [[Jüdische Religion\|jüdischen Glauben]] ab und konvertierte 1910 zum [[Protestantismus]]. Auch ihr Ehemann Eugen Heilpern war ursprünglich jüdisch und ließ sich 1910 taufen.<ref name="books-ZWOSAwAAQBAJ-RA1-PR194">Roman Sandgruber: ''Traumzeit für Millionäre.'' Styriabooks, 2013, ISBN 978-3-990-40184-2, Band 1 ({{Google Buch \|BuchID=ZWOSAwAAQBAJ \|Band=1 \|SeitenID=RA1-PR194}})</ref>

	Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k~~. u~~. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>		Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>
	[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]		[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]
	Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>		Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>
	[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]		[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]
	Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch\|BuchID=-oEbI_9aH2YC\|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>		Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch \|BuchID=-oEbI_9aH2YC \|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>

	Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.		Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.

Maclemo: /* Ehrungen und Auszeichnungen */ Platzbenennung

2021-04-17T17:17:08Z

Ehrungen und Auszeichnungen: Platzbenennung

← Nächstältere Version		Version vom 17. April 2021, 19:17 Uhr
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	* 1873: Verdienstmedaille der Weltausstellung 1873 in Wien (Medailleur [[Josef Tautenhayn]]) mit belorbeertem Kopf des Kaisers [[Franz Joseph I.\|Franz Josef I.]] im Profil nach rechts<ref>''Medaille für guten Geschmack'', in: ''Photographische Correspondenz'' 1873, S. 83</ref>		* 1873: Verdienstmedaille der Weltausstellung 1873 in Wien (Medailleur [[Josef Tautenhayn]]) mit belorbeertem Kopf des Kaisers [[Franz Joseph I.\|Franz Josef I.]] im Profil nach rechts<ref>''Medaille für guten Geschmack'', in: ''Photographische Correspondenz'' 1873, S. 83</ref>
	* 1874: Prinz Albert Medaille, Annual International Exhibition of all Fine Arts Industries and Inventions London, Albert Edward Prince of Wales President (Medailleure G. Morgan und Boehm)<ref>Abbildung der {{Webarchiv\|url=http://atlasnumismatics.com/1041004/ \|wayback=20170827050942 \|text=Prinz Albert Edward Medaille \|archiv-bot=2018-08-22 03:22:25 InternetArchiveBot }}, 1874, im online Atlas Numismatics</ref>		* 1874: Prinz Albert Medaille, Annual International Exhibition of all Fine Arts Industries and Inventions London, Albert Edward Prince of Wales President (Medailleure G. Morgan und Boehm)<ref>Abbildung der {{Webarchiv\|url=http://atlasnumismatics.com/1041004/ \|wayback=20170827050942 \|text=Prinz Albert Edward Medaille \|archiv-bot=2018-08-22 03:22:25 InternetArchiveBot }}, 1874, im online Atlas Numismatics</ref>

			* 2021: Benennung des [[Liste der Straßennamen von Wien/Leopoldstadt#A\|Adele-Perlmutter-Platzes]] in Wien-[[Leopoldstadt]]

	== Einzelnachweise ==		== Einzelnachweise ==

Holder: diese Fotografie zeigt nicht die im Artikel beschriebene Adele Perlmutter > weiter nach unten

2020-08-09T05:01:17Z

diese Fotografie zeigt nicht die im Artikel beschriebene Adele Perlmutter > weiter nach unten

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⚫	[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]
	'''Adele Perlmutter''', verh. Heilpern (* [[9. August]] [[1845]] in [[Solotschiw]]; † [[8. Februar]] [[1941]] in [[Wien]]), war eine österreichische [[Fotograf]]in. Sie war die Namensgeberin des Wiener Fotoateliers [[Adèle (Fotoatelier)\|Adèle]].		'''Adele Perlmutter''', verh. Heilpern (* [[9. August]] [[1845]] in [[Solotschiw]]; † [[8. Februar]] [[1941]] in [[Wien]]), war eine österreichische [[Fotograf]]in. Sie war die Namensgeberin des Wiener Fotoateliers [[Adèle (Fotoatelier)\|Adèle]].

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	Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k. u. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>		Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k. u. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>
		⚫	[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]

	Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>		Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>
	[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]		[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]

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	Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>		Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>
	[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]		[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]
	Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch \|BuchID=-oEbI_9aH2YC \|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>		Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 (sie heißt seit 1909 Aspernbrückengasse) verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch \|BuchID=-oEbI_9aH2YC \|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>

	Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.		Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.

	Das Unternehmen lief aber weiterhin unter Adele Perlmutters französisiertem Vornamen. Den Standort in der Asperngasse gab man um 1885 auf und eröffnete stattdessen eine Filiale in der ~~Wallfischgasse~~ 9 bzw. 11. In den nachfolgenden Jahren scheinen sich die Brüder Wilhelm und Max wie zuvor auf die beiden Ateliers verteilt zu haben; eine Änderung trat um 1894 insofern ein, als Wilhelm Perlmutter seinen Nachnamen aufgab und sich fortan Förster nannte und Max Perlmutter zusätzlich zu seiner Tätigkeit in der ~~Wallfischgasse~~ in der Linken Bahngasse 5 eine Fotozinkographische Kunst-Anstalt einrichtete.<ref name="Lehmann1895">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1895, S. 584 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/72056 Digitalisat])</ref> Später konzentrierte sich Max Perlmutter offenbar ganz auf seine Karriere in dieser Kunst-Anstalt bzw. als beeideter Schätzmeister und kaiserlicher Rat, so dass die Filiale in der ~~Wallfischgasse~~ aufgegeben wurde. Nach Wilhelm Försters Tod wurde das Fotoatelier Adèle von dessen Sohn Ernst weitergeführt, bis dieser 1938 in die Tschechoslowakei emigrierte. Wenige Jahre später wurde er deportiert und starb in einem Konzentrationslager.		Das Unternehmen lief aber weiterhin unter Adele Perlmutters französisiertem Vornamen. Den Standort in der Asperngasse gab man um 1885 auf und eröffnete stattdessen eine Filiale in der Walfischgasse 9 bzw. 11. In den nachfolgenden Jahren scheinen sich die Brüder Wilhelm und Max wie zuvor auf die beiden Ateliers verteilt zu haben; eine Änderung trat um 1894 insofern ein, als Wilhelm Perlmutter seinen Nachnamen aufgab und sich fortan Förster nannte und Max Perlmutter zusätzlich zu seiner Tätigkeit in der Walfischgasse in der Linken Bahngasse 5 eine Fotozinkographische Kunst-Anstalt einrichtete.<ref name="Lehmann1895">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1895, S. 584 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/72056 Digitalisat])</ref> Später konzentrierte sich Max Perlmutter offenbar ganz auf seine Karriere in dieser Kunst-Anstalt bzw. als beeideter Schätzmeister und kaiserlicher Rat, so dass die Filiale in der Walfischgasse aufgegeben wurde. Nach Wilhelm Försters Tod wurde das Fotoatelier Adèle von dessen Sohn Ernst weitergeführt, bis dieser 1938 in die Tschechoslowakei emigrierte. Wenige Jahre später wurde er deportiert und starb in einem Konzentrationslager.
	[[File:Reisnerstr26.jpg\|thumb\|Reisnerstr. 26, der Wohnsitz der Familie Heilpern-Perlmutter]]		[[File:Reisnerstr26.jpg\|thumb\|Reisnerstr. 26, der Wohnsitz der Familie Heilpern-Perlmutter]]
	Im Gegensatz zu ihrem Neffen blieb die hochbetagte Fotografin offenbar bis zu ihrem Tod 1941 in Wien. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon längst verwitwet: Ihr Ehegatte Eugen Heilpern, ein Fabrikant, war 1921 im 79. Lebensjahr verstorben.<ref>Todesanzeige für Eugen Heilpern aus der Neuen Freien Presse auf [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=19211206&seite=17&zoom=2 www.anno.onb.ac.at]</ref> Von ihren drei Kindern hat möglicherweise keines das [[Drittes Reich\|Dritte Reich]] überlebt. Über Melanie Elinor Heilpern ist bekannt, dass sie [[Ludwig Ferdinand Graf]] heiratete und mit ihm die Töchter Nony (verh. Klimburg) und Thea hatte; Johann und Willy Heilpern hatten beide studiert und promoviert und danach im Unternehmen Heilpern & Haas gearbeitet bzw. Anteile daran gehabt.<ref>''Heilpern & Haas'' auf [http://docplayer.org/24921343-Heilpern-haas-fabrik-wien-xxi-leopoldauerstrasse-37-lehmann-1882-protokollierte-firmen-seite-1157.html]</ref> Johann Heilpern starb 1942 in einem [[Konzentrationslager]] in [[Riga]],<ref>{{Literatur\|Titel=Buch der Erinnerung: Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden		Im Gegensatz zu ihrem Neffen blieb die hochbetagte Fotografin offenbar bis zu ihrem Tod 1941 in Wien. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon längst verwitwet: Ihr Ehegatte Eugen Heilpern, ein Fabrikant, war 1921 im 79. Lebensjahr verstorben.<ref>Todesanzeige für Eugen Heilpern aus der Neuen Freien Presse auf [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=19211206&seite=17&zoom=2 www.anno.onb.ac.at]</ref> Von ihren drei Kindern hat möglicherweise keines das [[Drittes Reich\|Dritte Reich]] überlebt. Über Melanie Elinor Heilpern ist bekannt, dass sie [[Ludwig Ferdinand Graf]] heiratete und mit ihm die Töchter Nony (verh. Klimburg) und Thea hatte; Johann und Willy Heilpern hatten beide studiert und promoviert und danach im Unternehmen Heilpern & Haas gearbeitet bzw. Anteile daran gehabt.<ref>''Heilpern & Haas'' auf [http://docplayer.org/24921343-Heilpern-haas-fabrik-wien-xxi-leopoldauerstrasse-37-lehmann-1882-protokollierte-firmen-seite-1157.html]</ref> Johann Heilpern starb 1942 in einem [[Konzentrationslager]] in [[Riga]],<ref>{{Literatur\|Titel=Buch der Erinnerung: Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden

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	== Leben ==		== Leben ==
	Die Familie Perlmutter stammte aus [[Galizien]] und war ursprünglich jüdisch, doch legte Adele Perlmutter 1888 den [[Jüdische Religion\|jüdischen Glauben]] ab und konvertierte 1910 zum [[Protestantismus]]. Auch ihr Ehemann Eugen Heilpern war ursprünglich jüdisch und ließ sich 1910 taufen.<ref name="books-ZWOSAwAAQBAJ-RA1-PR194">Roman Sandgruber: ''Traumzeit für Millionäre.'' Styriabooks, 2013, ISBN 978-3-990-40184-2, Band 1 ({{Google Buch\|BuchID=ZWOSAwAAQBAJ\| Band=1\|SeitenID=RA1-PR194}})</ref>		Die Familie Perlmutter stammte aus [[Galizien]] und war ursprünglich jüdisch, doch legte Adele Perlmutter 1888 den [[Jüdische Religion\|jüdischen Glauben]] ab und konvertierte 1910 zum [[Protestantismus]]. Auch ihr Ehemann Eugen Heilpern war ursprünglich jüdisch und ließ sich 1910 taufen.<ref name="books-ZWOSAwAAQBAJ-RA1-PR194">Roman Sandgruber: ''Traumzeit für Millionäre.'' Styriabooks, 2013, ISBN 978-3-990-40184-2, Band 1 ({{Google Buch \|BuchID=ZWOSAwAAQBAJ \|Band=1 \|SeitenID=RA1-PR194}})</ref>

	Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k~~. u~~. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>		Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>
	[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]		[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]
	Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>		Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>
	[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]		[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]
	Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch\|BuchID=-oEbI_9aH2YC\|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>		Adele Perlmutter hatte ihr Atelier anfangs in der Praterstraße 18. Ab 1874 verzeichnete Lehmann außerdem die Adresse Graben 19, an der das Atelier Adèle bis zum Schluss seinen Sitz haben sollte. Ab 1876 ist bei Lehmann neben der Adresse Graben 19 auch die Asperngasse 2 verzeichnet, wohingegen das Atelier in der Praterstraße offenbar aufgegeben worden war. Der Eintrag von 1879 nennt außerdem noch einen weiteren Standort: Im „ehemaligen Thiergarten“ im [[Wiener Prater\|Prater]] betrieb man nun auch „Photographie hippique“, dies offenbar unter der Ägide Max Perlmutters, der ab diesem Jahr als Chef des Ateliers in der Asperngasse verzeichnet ist, wohingegen Wilhelm Perlmutter nun als Chef des Ateliers am Graben geführt wurde.<ref name="Lehmann1879"/> Möglicherweise hat die Zuständigkeit für die Pferdeporträts aber bald gewechselt: [[Henry Baden Pritchard]], der in seinem Werk ''Studios of Europe'' das Atelier Adèle vorstellte, bezieht sich bei seinen Schilderungen eindeutig auf den Standort am Graben und zitiert dabei den Inhaber, der erklärt habe, Experimente mit [[Trockenes Gelatineverfahren\|Gelatine]] habe er nur im Prater bei der Pferdefotografie gemacht. Laut Pritchard war das Geschäft mit den Pferdebildern so umfangreich und einträglich, dass Perlmutter „thinking seriously of invading England“ war.<ref>Henry Baden Pritchard, ''The Atelier Adèle in Vienna'' in ''The Photographic Studios of Europe'', London 1882, S. 250 ff., hier S. 252 ([https://archive.org/stream/photographicstu00pritgoog#page/n258/mode/2up/search/Perlmutter Digitalisat])</ref> Die Dependance im Prater wurde aber offenbar bald wieder aufgegeben und war vielleicht sogar kurzlebiger als die Filiale in [[Bad Ischl\|Ischl]], die in den 1870er- und 1880er-Jahren bestand.<ref>Die Datierung bei David S. Shields: ''Still.'' University of Chicago Press, 2013, ISBN 978-0-226-01343-5, S. 245 ({{Google Buch \|BuchID=-oEbI_9aH2YC \|Seite=245}}) widerspricht den Adressangaben auf den Fotokartons datierbarer Aufnahmen; auch war „Adèle“ nicht erst seit 1890 Hoffotografin.</ref>

	Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.		Der Lehmann-Band von 1882 verzeichnet letztmals einen eigenen Eintrag unter dem Namen „Perlmutter Adele“; im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden findet sich aber unter diesem Namenseintrag nur noch der Verweis „siehe Adèle“.<ref name="Lehmann1882">''Adolf Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1882, S. 1278 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/45348 Digitalisat])</ref> Dies ist auch der letzte Band, in dem „Adèle“ als Fotografin bezeichnet wird, die nachfolgenden Bände verwenden die männliche Form. Es ist also möglich, dass Adele Perlmutter damals nicht mehr als Fotografin tätig war oder ihre Tätigkeit zumindest eingeschränkt hatte.<ref>Meist wird ein Rückzug der Adele Perlmutter auf die Zeit um 1890 angesetzt, vgl. etwa ''Adele Wien Hof-Atelier'' auf [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_personen_popup.php?id=3299 www.klosterarchiv.ch].</ref> Dies ist insofern naheliegend, als sie damals eine Familie gegründet und drei kleine Kinder zu betreuen hatte: 1871 hatte sie Eugen Heilpern geheiratet. Am 1. Juli 1872 wurde ihr Sohn Johann geboren, am 17. Dezember 1874 folgte die Tochter Melanie Elinor und am 27. Oktober 1881 der Sohn Willy.

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⚫	[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]
	'''Adele Perlmutter''', verh. Heilpern (* [[9. August]] [[1845]] in [[Solotschiw]]; † [[8. Februar]] [[1941]] in [[Wien]]), war eine österreichische [[Fotograf]]in. Sie war die Namensgeberin des Wiener Fotoateliers [[Adèle (Fotoatelier)\|Adèle]].		'''Adele Perlmutter''', verh. Heilpern (* [[9. August]] [[1845]] in [[Solotschiw]]; † [[8. Februar]] [[1941]] in [[Wien]]), war eine österreichische [[Fotograf]]in. Sie war die Namensgeberin des Wiener Fotoateliers [[Adèle (Fotoatelier)\|Adèle]].

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	Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k. u. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>		Adele Perlmutter kam mit ihren Eltern und mindestens drei Geschwistern um 1860 nach Wien, wo ihr Vater 1862 ein Fotoatelier einrichtete. ''[[Adolph Lehmann]]'s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' verzeichnet für die Jahre bis 1878 in seinem Branchenverzeichnis unter „Photographen“ namens Perlmutter ausschließlich Adele Perlmutter; erst danach treten auch die Brüder Max und Wilhelm in Erscheinung. Im Laufe der Jahre werden die Einträge zu Adele Perlmutter umfangreicher: Seit 1868 k. u. k. Hoffotografin, hatte sie schon im Jahr zuvor eine Silbermedaille auf der [[Weltausstellung 1867\|Weltausstellung]] in [[Paris]] gewonnen.<ref name="books-Wz0-AAAAcAAJ-321">Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867.'' Braumüller, 1868, S. 321 ({{Google Buch\|BuchID=Wz0-AAAAcAAJ\|Seite=321}}).</ref> In einem Bericht über diese Ausstellung wird „die grosse Anzahl in vorzüglicher Reinheit durchgeführter Porträts von allen Formaten“ gelobt, die sie dort gezeigt habe.<ref name="books-_pRQs0fvjVoC-307">W. Braumüller: ''Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867. Red. von Franz Xaver Neumann.'' W. Braumüller, 1869, S. 307 ({{Google Buch\|BuchID=_pRQs0fvjVoC\|Seite=307}})</ref> Perlmutter habe, so heißt es in einem anderen Bericht von der Weltausstellung, „seit der Berliner Ausstellung bedeutende Fortschritte gemacht“ und die „damals gegebenen Winke beherzigt“.<ref name="books-SnRKAAAAYAAJ-147">Voransicht des Buches: ''Photographische Mitteilungen.'' 1868, S. 147 ({{Google Buch\|BuchID=SnRKAAAAYAAJ\|Seite=147}})</ref>
		⚫	[[Datei:Maria Anunciata de Bourbon-Duas Sicílias.12.jpg\|mini\|hochkant\|Maria Annunziata von Neapel-Sizilien]]

	Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>		Außerdem erhielt sie 1873 in Wien eine Medaille für guten Geschmack,<ref name="books-vlNHAQAAIAAJ-20">U.S. Government Printing Office: ''United States Congressional Serial Set.'' U.S. Government Printing Office, 1876, S. 20 ({{Google Buch\|BuchID=vlNHAQAAIAAJ\|Seite=20}})</ref> die ebenfalls im Branchenbuch aufgeführt wurde, und ab 1879 findet sich zusätzlich zu den bisherigen Auszeichnungen auch noch die Bezeichnung „k. brasil. Hof-Fotografin“.<ref name="Lehmann1879">''Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger'' 1879, S. 1200 ([http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/277421 Digitalisat])</ref> Seit 1864 Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, reichte sie im Jahr 1871 Bilder zu einer geplanten Ausstellung in [[London]] ein, die aber zurückgewiesen wurden. Sie erhielt daraufhin eine Fristverlängerung, um sich erneut zu bewerben.<ref name="books-BfV9Zk-KQ6wC-61">A. Moll: ''Photographische Notizen.'' A. Moll, 1871, S. 61 ({{Google Buch\|BuchID=BfV9Zk-KQ6wC\|Seite=61}})</ref>
	[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]		[[Datei:Flickr - …trialsanderrors - The Graben, Vienna, Austria-Hungary, ca. 1895 Zuschnitt.jpg\|mini\|hochkant\|Blick zum Haus Graben 19 um 1895]]