https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Wikide12Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-06-28T23:34:42ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.7https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175724436Commerzbank2018-04-03T14:40:32Z<p>Wikide12: Änderung 175719461 von 109.41.130.244 rückgängig gemacht; Pls elaborate and comment on which edits are deemed incorrect or not referenced well enough rather than referring to cross-wiki vandalism. Thanks.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Markets LLC, [[New York City|New York]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Real AG, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Brasil S.A. – Banco Múltiplo, [[São Paulo]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) AO, [[Moskau]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A., [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Zrt., [[Budapest]]<br />
* 82,3 Prozent&nbsp;– [[Comdirect|comdirect bank AG]], [[Quickborn]]<br />
* 69,4 Prozent&nbsp;– [[MBank|mBank S.A.]], [[Warschau]]<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH, [[Duisburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems GmbH, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services|European Bank for Financial Services GmbH]] (ebase) (gehalten über [[Comdirect Bank AG|comdirect bank AG]]), [[Aschheim]] <ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Hypothekenbank Frankfurt|LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH]], [[Eschborn]]<br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* 18,6 Prozent&nbsp;– [[Schufa|SCHUFA Holding AG]], [[Wiesbaden]]<br />
* 13,9 Prozent&nbsp;– EURO Kartensysteme GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 7,1 Prozent&nbsp;– [[GEWOBA|GEWOBA AG Wohnen und Bauen]], [[Bremen]]<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175654025Commerzbank2018-04-01T17:01:45Z<p>Wikide12: /* Commerz Systems */ Picture of "Goldenes Haus" deleted because 1) The Commerz Systems HQ is based in Eschborn since many years and 2) the building was sold by the Commerz Real fund in 2017, see attached press release https://www.commerzreal.com/fileadmin/user_upload/CR_hausinvest_Goldenes_Haus_Verkauf_PM.pdf</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Markets LLC, [[New York City|New York]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Real AG, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Brasil S.A. – Banco Múltiplo, [[São Paulo]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) AO, [[Moskau]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A., [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Zrt., [[Budapest]]<br />
* 82,3 Prozent&nbsp;– [[Comdirect|comdirect bank AG]], [[Quickborn]]<br />
* 69,4 Prozent&nbsp;– [[MBank|mBank S.A.]], [[Warschau]]<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH, [[Duisburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems GmbH, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services|European Bank for Financial Services GmbH]] (ebase) (gehalten über [[Comdirect Bank AG|comdirect bank AG]]), [[Aschheim]] <ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Hypothekenbank Frankfurt|LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH]], [[Eschborn]]<br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* 18,6 Prozent&nbsp;– [[Schufa|SCHUFA Holding AG]], [[Wiesbaden]]<br />
* 13,9 Prozent&nbsp;– EURO Kartensysteme GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 7,1 Prozent&nbsp;– [[GEWOBA|GEWOBA AG Wohnen und Bauen]], [[Bremen]]<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175523217Commerzbank2018-03-29T07:55:32Z<p>Wikide12: /* Wesentliche Beteiligungen */ Just changed order of companies to 1) percentage holding and 2) alphabetically</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Markets LLC, [[New York City|New York]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Real AG, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Brasil S.A. – Banco Múltiplo, [[São Paulo]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) AO, [[Moskau]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A., [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Zrt., [[Budapest]]<br />
* 82,3 Prozent&nbsp;– [[Comdirect|comdirect bank AG]], [[Quickborn]]<br />
* 69,4 Prozent&nbsp;– [[MBank|mBank S.A.]], [[Warschau]]<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH, [[Duisburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems GmbH, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services|European Bank for Financial Services GmbH]] (ebase) (gehalten über [[Comdirect Bank AG|comdirect bank AG]]), [[Aschheim]] <ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Hypothekenbank Frankfurt|LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH]], [[Eschborn]]<br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* 18,6 Prozent&nbsp;– [[Schufa|SCHUFA Holding AG]], [[Wiesbaden]]<br />
* 13,9 Prozent&nbsp;– EURO Kartensysteme GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 7,1 Prozent&nbsp;– [[GEWOBA|GEWOBA AG Wohnen und Bauen]], [[Bremen]]<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175522848Commerzbank2018-03-29T07:43:45Z<p>Wikide12: /* Wesentliche Beteiligungen */ The holdings are outdated and not formatted consistently. They have now been updated as per the 2017 Annual Report. Section U3 (second last page) outlines the Wesentliche Konzerngesellschaften. The percentages, Servicegesellschaften and Industriebeteiligungen have been reviewed and updated as per pp. 260-264 and p. 281.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Real AG, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Brasil S.A. – Banco Múltiplo, [[São Paulo]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) AO, [[Moskau]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A., [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Zrt., [[Budapest]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Markets LLC, [[New York City|New York]]<br />
* 82,3 Prozent&nbsp;– [[Comdirect|comdirect bank AG]], [[Quickborn]]<br />
* 69,4 Prozent&nbsp;– [[MBank|mBank S.A.]], [[Warschau]]<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH, [[Duisburg]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems GmbH, [[Eschborn]]<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services|European Bank for Financial Services GmbH]] (ebase) (gehalten über [[Comdirect Bank AG|comdirect bank AG]]), [[Aschheim]] <ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Hypothekenbank Frankfurt|LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH]], [[Eschborn]]<br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* 18,6 Prozent&nbsp;– [[Schufa|SCHUFA Holding AG]], [[Wiesbaden]]<br />
* 13,9 Prozent&nbsp;– EURO Kartensysteme GmbH, [[Frankfurt am Main]]<br />
* 7,1 Prozent&nbsp;– [[GEWOBA|GEWOBA AG Wohnen und Bauen]], [[Bremen]]<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175521128Commerzbank2018-03-29T06:18:30Z<p>Wikide12: /* Wesentliche Beteiligungen */ Updated the link to the mBank article from BRE to mBank as the bank changed name in 2013.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real]]&nbsp;– Real Estate, Assets, Leasing<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz (East Asia) ([[Hongkong]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) (Moskau)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Cosea (Commerzbank South East Asia) (Singapur)<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.sg |titel=Präsenz in Singapur |titelerg=Webseite |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– Ceal<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A.<ref>Vorher ''Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank''; {{Internetquelle |url=//http://www.commerzbank-fcb.com/myWeb/content/www/CFCB/home/home,lang=DE.html|titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2016-02-16 |zugriff=2017-10-27}}</ref> (Luxemburg)<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect]] bank ([[Quickborn]])<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– [[mBank]] (Polen)<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175510998Commerzbank2018-03-28T20:20:41Z<p>Wikide12: Deleted Concardis as it was sold. See https://www.commerzbank.de/en/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2017/4__quartal_2017/presse_archiv_detail_17_04_69770.html</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real]]&nbsp;– Real Estate, Assets, Leasing<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz (East Asia) ([[Hongkong]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) (Moskau)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Cosea (Commerzbank South East Asia) (Singapur)<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.sg |titel=Präsenz in Singapur |titelerg=Webseite |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– Ceal<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A.<ref>Vorher ''Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank''; {{Internetquelle |url=//http://www.commerzbank-fcb.com/myWeb/content/www/CFCB/home/home,lang=DE.html|titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2016-02-16 |zugriff=2017-10-27}}</ref> (Luxemburg)<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect]] bank ([[Quickborn]])<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– mBank vormals [[BRE Bank]] (Polen)<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175510928Commerzbank2018-03-28T20:18:22Z<p>Wikide12: Deleted CISAL, because it was sold to Julius Baer. See https://www.reuters.com/article/us-julius-baer-commerzbank-luxembourg/julius-baer-to-buy-commerzbank-luxembourg-arm-for-68-mln-euros-idUSKBN0TZ0KR20151216</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real]]&nbsp;– Real Estate, Assets, Leasing<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz (East Asia) ([[Hongkong]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) (Moskau)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Cosea (Commerzbank South East Asia) (Singapur)<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.sg |titel=Präsenz in Singapur |titelerg=Webseite |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– Ceal<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A.<ref>Vorher ''Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank''; {{Internetquelle |url=//http://www.commerzbank-fcb.com/myWeb/content/www/CFCB/home/home,lang=DE.html|titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2016-02-16 |zugriff=2017-10-27}}</ref> (Luxemburg)<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect]] bank ([[Quickborn]])<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– mBank vormals [[BRE Bank]] (Polen)<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* [[Concardis]]: 13,90 Prozent<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175510865Commerzbank2018-03-28T20:16:28Z<p>Wikide12: Deleted Commerz Finanz, a joint venture with BNP Paribas, was terminated on Aug 18, 2017 and is since then branded as Consors Finanz. The latter is fully owned by BNP Paribas. see http://www.bnpparibas.de/en/2017/08/21/commerz-finanz-becomes-consors-finanz/ for details</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef= {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 49.417<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen =<br />
| Kundenkredite =<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Bettina Orlopp, Michael Reuther<ref>{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html |titel=Commerzbank-Vorstand |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war die [[Bank]] die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real]]&nbsp;– Real Estate, Assets, Leasing<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank International Luxembourg (CISAL)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz (East Asia) ([[Hongkong]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) (Moskau)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Cosea (Commerzbank South East Asia) (Singapur)<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.sg |titel=Präsenz in Singapur |titelerg=Webseite |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– Ceal<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A.<ref>Vorher ''Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank''; {{Internetquelle |url=//http://www.commerzbank-fcb.com/myWeb/content/www/CFCB/home/home,lang=DE.html|titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2016-02-16 |zugriff=2017-10-27}}</ref> (Luxemburg)<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect]] bank ([[Quickborn]])<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– mBank vormals [[BRE Bank]] (Polen)<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* [[Concardis]]: 13,90 Prozent<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175510303Commerzbank2018-03-28T20:01:02Z<p>Wikide12: The note re the Vorstand was deleted as all members are now confirmed.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef = {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 43.560<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen = <br />
| Kundenkredite = <br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Michael Reuther, Bettina Orlopp<ref>{{Internetquelle |url=//https://www.commerzbank.de/en/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html#fussnote |titel=Commerzbank-Vorstand / Generalbevollmächtigte |titelerg=Commerzbank-Vorstand|hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war sie die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] [[Bank]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real]]&nbsp;– Real Estate, Assets, Leasing<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank International Luxembourg (CISAL)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz (East Asia) ([[Hongkong]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) (Moskau)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Cosea (Commerzbank South East Asia) (Singapur)<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.sg |titel=Präsenz in Singapur |titelerg=Webseite |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– Ceal<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A.<ref>Vorher ''Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank''; {{Internetquelle |url=//http://www.commerzbank-fcb.com/myWeb/content/www/CFCB/home/home,lang=DE.html|titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2016-02-16 |zugriff=2017-10-27}}</ref> (Luxemburg)<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect]] bank ([[Quickborn]])<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– mBank vormals [[BRE Bank]] (Polen)<br />
* 49,9 Prozent&nbsp;– [[Commerz Finanz]]<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* [[Concardis]]: 13,90 Prozent<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175510087Commerzbank2018-03-28T19:54:56Z<p>Wikide12: Similar to other banks such as Deutsche Bank, the number of employees is shown as FTE (Vollzeitkraefte). In 2017, this amounted to 43,560 according to the Annual Report 2017 p. 85</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank Aktiengesellschaft<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef = {{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-28 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 43.560<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen = <br />
| Kundenkredite = <br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Michael Reuther, Bettina Orlopp (bis zum EZB-Beschluss zur Vorstandsbestellung als Generalbevollmächtigte)<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html#fussnote |titel=Commerzbank-Vorstand / Generalbevollmächtigte |titelerg=Status von Bettina Orlopp |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-06-05}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank Aktiengesellschaft''' ist eine als [[Universalbank]] tätige deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Im Geschäftsjahr 2016 war sie die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] [[Bank]] Deutschlands (nach der [[Bilanzsumme]]).<ref>[http://m.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-nur-noch-nummer-vier-in-deutschladn-a-1140987.html ''Commerzbank nur noch Nummer vier in Deutschland''.] In: ''[[Manager Magazin]]'', 29. März 2017, abgerufen am 28. März 2018.</ref> Sie betreute im Jahr 2017 fast 13 Millionen Kunden in Deutschland sowie über 5 Millionen Kunden im mittel- und osteuropäischen Ausland.<ref name="GDaten" /> Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real]]&nbsp;– Real Estate, Assets, Leasing<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank International Luxembourg (CISAL)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz (East Asia) ([[Hongkong]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) (Moskau)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Cosea (Commerzbank South East Asia) (Singapur)<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.sg |titel=Präsenz in Singapur |titelerg=Webseite |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– Ceal<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A.<ref>Vorher ''Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank''; {{Internetquelle |url=//http://www.commerzbank-fcb.com/myWeb/content/www/CFCB/home/home,lang=DE.html|titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2016-02-16 |zugriff=2017-10-27}}</ref> (Luxemburg)<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect]] bank ([[Quickborn]])<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– mBank vormals [[BRE Bank]] (Polen)<br />
* 49,9 Prozent&nbsp;– [[Commerz Finanz]]<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* [[Concardis]]: 13,90 Prozent<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175507754Commerzbank2018-03-28T18:40:43Z<p>Wikide12: 1) Aktiengesellschaft was replaced by AG, which is in line with other German company pages such as Deutsche Bank 2) the headcount number was updated to the latest (2017) full-time equivalent (FTE) as per the Commerzbank Annual Report 2017</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank AG<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2015<br />
| GeschäftsdatenRef = {{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Laufend besser |titelerg=Geschäftszahlen 2015 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2016-06-07 |format=PDF}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 51.305<br />
| Bilanzsumme = 532,6 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Einlagen = 257,6 Mrd. Euro<br />
| Kundenkredite = 218,9 Mrd. Euro<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Michael Reuther, Bettina Orlopp (bis zum EZB-Beschluss zur Vorstandsbestellung als Generalbevollmächtigte)<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html#fussnote |titel=Commerzbank-Vorstand / Generalbevollmächtigte |titelerg=Status von Bettina Orlopp |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-06-05}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank AG''' ist eine deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]] und ist als [[Universalbank]] tätig. Sie ist die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] [[Bank]] Deutschlands mit ca. 43.560 Mitarbeitern.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.commerzbank.de/media/en/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/geschaeftsbericht_2017_konzern_EN.pdf |titel=Commerzbank Geschaeftsbericht 2017 p. 85 |werk= |hrsg= |datum=2018-03-26 |zugriff=2018-03-28 |sprache=}}</ref> Sie betreut weltweit fast elf Millionen Privat- sowie eine Million Geschäfts- und Firmenkunden sowie ca. fünftausend Banken vorwiegend im Außenhandelsgeschäft. Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real]]&nbsp;– Real Estate, Assets, Leasing<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank International Luxembourg (CISAL)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz (East Asia) ([[Hongkong]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) (Moskau)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Cosea (Commerzbank South East Asia) (Singapur)<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.sg |titel=Präsenz in Singapur |titelerg=Webseite |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* 100 Prozent&nbsp;– Ceal<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A.<ref>Vorher ''Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank''; {{Internetquelle |url=//http://www.commerzbank-fcb.com/myWeb/content/www/CFCB/home/home,lang=DE.html|titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2016-02-16 |zugriff=2017-10-27}}</ref> (Luxemburg)<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect]] bank ([[Quickborn]])<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– mBank vormals [[BRE Bank]] (Polen)<br />
* 49,9 Prozent&nbsp;– [[Commerz Finanz]]<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* [[Concardis]]: 13,90 Prozent<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2017/Geschaeftsbericht_2016_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2016 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/publikationen_und_veranstaltungen/unternehmensberichterstattung_1/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2017] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2017-03-23 |seiten=324 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Frankfurt_am_Main&diff=175507315Frankfurt am Main2018-03-28T18:25:48Z<p>Wikide12: Änderung 175462229 von Woelle ffm rückgängig gemacht; The order of the banks was updated to reflect the size of the companies acc. to their total assets size #1 Deutsche Bank #2 DZ Bank #3 KfW #4 Commerzbank</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Stadt. Für das Hilfsschiff der Bundesmarine siehe [[Frankfurt am Main (A 1412)]].}}<br />
{{Infobox Gemeinde in Deutschland<br />
|Art = Stadt<br />
|Wappen = Wappen Frankfurt am Main.svg<br />
|Breitengrad = 50/6/38/N<br />
|Längengrad = 8/40/56/E<br />
|Lageplan = Hesse F.svg<br />
|Bundesland = Hessen<br />
|Regierungsbezirk = Darmstadt<br />
|Höhe = 112<br />
|PLZ = 60306–60599, 65929–65936<br />
|Vorwahl = 069, [[Harheim|06101]], [[Bergen-Enkheim|06109]]<br />
|Gemeindeschlüssel = 06412000<br />
|NUTS = DE712<br />
|LOCODE = DE FRA<br />
|Gliederung = [[Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main|16 Ortsbezirke]],<br />[[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main|46 Stadtteile]],<br />[[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main|121 Stadtbezirke]]<br />
|Adresse = [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] 23<br />60311 Frankfurt am Main<br />
|Website = [https://www.frankfurt.de/ www.frankfurt.de]<br />
|Bürgermeister = [[Peter Feldmann]]<br />
|Partei = SPD<br />
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:Frankfurt am Main logo.svg|mini|hochkant=1.5|Offizielles Logo der Stadt Frankfurt am Main]]<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Roemerberg 19-27 von Suedosten-20110307.jpg|mini|hochkant=1.5|Der [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] ist Frankfurts Rathaus und ein Wahrzeichen der Stadt. Rechts davon standen bis 1944 das [[Haus Frauenstein (Frankfurt am Main)|Haus Frauenstein]] und das [[Salzhaus (Frankfurt am Main)|Salzhaus]].]]<br />
[[Datei:Skyline Frankfurt am Main 2015.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Frankfurter Skyline]] von der [[Deutschherrnbrücke]] aus gesehen (2015)]]<br />
<br />
'''Frankfurt am Main''' ist mit etwa 736.000<!-- KEINE manuelle Änderung der Einwohnerzahl auf Basis der Frankfurter Daten, siehe Diskussionsseite --> [[Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main|Einwohnern]] die [[Liste der größten Städte in Hessen|größte Stadt]] [[Hessen]]s und die [[Liste der Großstädte in Deutschland|fünftgrößte]] [[Deutschland]]s. Sie ist [[kreisfreie Stadt|kreisfrei]] und bildet das Zentrum des [[Stadtregion Frankfurt|Ballungsraums Frankfurt]] mit etwa 2,5 Millionen<ref>{{Internetquelle |url=http://ftp.planungsverband.de/RV_Regionales_Monitoring_2011.pdf |titel=Daten und Fakten – Regionalverband FrankfurtRheinMain |zugriff=2012-05-28 |format=PDF; 25,1&nbsp;MB}}</ref> Einwohnern (mit [[Offenbach am Main|Offenbach]], [[Hanau]] und dem [[Vordertaunus|Vortaunus]]). In der gesamten [[Rhein-Main-Gebiet|Metropolregion Rhein-Main]] leben etwa 5,5 Millionen Menschen.<br />
<br />
Seit dem [[Mittelalter]] gehört Frankfurt am Main zu den bedeutenden [[Liste der größten deutschen Städte|städtischen Zentren Deutschlands]]. Im Jahr 794 erstmals urkundlich erwähnt, war es seit 1372 [[Freie und Reichsstädte|Freie Reichsstadt]] und bis 1806 Wahl-, seit 1562 auch Krönungsstadt der [[Römisch-deutscher Kaiser|römisch-deutschen Kaiser]]. Der [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|Krönungsweg]] führte vom [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] über den [[Markt (Frankfurt am Main)|Markt]] zum [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]]. Von 1815 an war Frankfurt am Main [[Freie Stadt Frankfurt|Freie Stadt]]. Hier tagten die [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundesversammlung]] des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] und [[Deutsche Revolution 1848/1849|1848/49]] in der [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]] mit der [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] das erste deutsche Parlament. Nach dem [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] wurde der zuvor fast 500 Jahre unabhängige [[Stadtstaat]] Frankfurt 1866 Bestandteil von [[Preußen]]. Durch die rasche [[Hochindustrialisierung in Deutschland|Industrialisierung]] setzte ein Bevölkerungsschub ein. Seit 1875 zählte die Stadt über 100.000 Einwohner, seit 1928 mehr als 500.000, im Jahr 2013 erstmals über 700.000. Als Zeichen der Verpflichtung zur europäischen Einigung nennt sich Frankfurt seit 1998 ''[[Europastadt]]''.<ref>Rede von Oberbürgermeisterin Roth in der Stadtverordnetenversammlung am 11. Dezember 1997.</ref><br />
<br />
Heute ist Frankfurt einer der wichtigsten internationalen [[Finanzplatz Frankfurt am Main|Finanzplätze]], bedeutendes Industrie-, Dienstleistungs- und Messezentrum und zählt zu den [[Weltstadt#Ranglisten und Studien|Weltstädten]].<ref name="GaWC 2010">{{Internetquelle |url=http://www.lboro.ac.uk/gawc/world2012t.html |titel=The World According to GaWC 2012 |zugriff=2016-01-29}}</ref> Frankfurt am Main ist Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]], der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]], der [[Frankfurter Wertpapierbörse]], zahlreicher Finanzinstitute (darunter [[Deutsche Bank]],[[DZ Bank]], [[KfW]], [[Commerzbank]]), der Aufsichtsbehörden [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht|BaFin]] und [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]] und der [[Messe Frankfurt]]. Die [[Internationale Automobil-Ausstellung]], die [[Frankfurter Buchmesse]] und die [[Musikmesse Frankfurt|Musikmesse]] gelten als [[Weltleitmesse]]n ihrer Sparten. Die Stadt ist zudem Sitz der Sportverbände [[Deutscher Olympischer Sportbund]], [[Deutscher Fußball-Bund]] und [[Deutscher Motor Sport Bund]].<br />
<br />
Dank seiner zentralen Lage ist Frankfurt am Main ein europäischer [[Knotenpunkt (Verkehr)|Verkehrsknotenpunkt]]. Der [[Flughafen Frankfurt am Main|Flughafen]] gehört zu den [[Liste der größten Flughäfen nach Passagieraufkommen|größten der Welt]], der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] ist ein zentraler Bahnknotenpunkt und das [[Frankfurter Kreuz]] der meistbefahrene Straßenknotenpunkt Deutschlands. Darüber hinaus ist der [[DE-CIX]] in Frankfurt, gemessen am Durchsatz, der weltweit größte [[Internet-Knoten]].<br />
<br />
Eine Besonderheit für eine europäische Stadt ist die stetig wachsende [[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Hochhaus-Skyline Frankfurts]]. Wegen der Ballung von Hochhäusern, die zu den [[Liste der höchsten Bauwerke in Europa#Wolkenkratzer|höchsten Europas]] gehören, wird Frankfurt am Main mitunter als ''[[Mainhattan]]'' bezeichnet. Historische Wahrzeichen der Stadt sind das [[Rekonstruktion (Architektur)|rekonstruierte]] Ensemble der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] mit [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] samt Rathaus [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]], [[Dom-Römer-Projekt|Dom-Römer-Areal]] und der [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]]. Mehr als 40 Prozent des Stadtgebiets sind Parks und Landschaftsschutzgebiete, darunter der [[Frankfurter Grüngürtel]] mit dem seit 1372 im Besitz der Stadt befindlichen [[Frankfurter Stadtwald]].<br />
<br />
Das [[Kultur in Frankfurt am Main|kulturelle Leben der Stadt]] ist wesentlich von [[Kultur in Frankfurt am Main#Liberaler Bürgersinn statt höfischer Pracht|bürgerlichen Stiftungen]], [[Mäzen]]atentum und liberalen Privateninitiativen geprägt. Dazu gehören die [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtischen Bühnen]] mit den beiden Sparten [[Oper Frankfurt]] und [[Schauspiel Frankfurt]], das Frankfurter [[Museumsufer]], das [[Senckenberg Naturmuseum]], die [[Schirn Kunsthalle Frankfurt|Schirn Kunsthalle]] und das [[Museum für Moderne Kunst]], das [[Historisches Museum Frankfurt|Historische Museum]] und [[Goethe-Haus|Goethes Geburtshaus]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], die [[Alte Oper]], das [[The English Theatre Frankfurt|English Theatre]], der [[Zoo Frankfurt|Zoo]] und der [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]]. Die 1914 durch eine Bürgerstiftung als Königliche Universität gegründete [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]] ist die viertgrößte deutsche Hochschule nach Anzahl der Studenten. Sie brachte mehrere [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz-]] und [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main#Nobelpreisträger|Nobelpreisträger]] hervor. Darüber hinaus gibt es in der Stadt sieben weitere staatliche, kirchliche und private [[Hochschulen in Hessen|Hochschulen]] mit zusammen über 60.000 Studenten.<br />
<div style="clear:left;"></div><br />
<br />
== Name ==<br />
''Franconofurd''<ref>{{MGH|DD|4|236|238}}</ref> oder auch ''Francorum vadus''<ref>{{MGH|SS|30,2|736}}</ref> lautet der [[Ortsname|Name der Siedlung]] auf dem Domhügel in den ersten urkundlichen Erwähnungen 794 in [[Altfränkische Sprache|altfränkischer]] und [[latein]]ischer Sprache. Beides bedeutet ''Furt der Franken'' und bezieht sich auf eine Felsbarriere im Untergrund des [[Main]]s, die es ermöglichte, an dieser wahrscheinlich etwas oberhalb der heutigen [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alten Brücke]] gelegenen Stelle den Fluss&nbsp;– der damals viel breiter war als heute&nbsp;– bei normalem Wasserstand gefahrlos zu überqueren. Die [[Furt]] hatte in der Römerzeit wohl noch keine strategische Bedeutung gehabt, da die von [[Mainz]] aus in das Innere Germaniens führenden Straßen den Domhügel und die sumpfige Mainniederung umgingen.<br />
<br />
Nach dem Abzug der Römer um das Jahr 260 war der Domhügel von den [[Alamannen]] übernommen worden. Etwa um 530 lösten die [[Franken (Volk)|Franken]] die Alamannen in der Herrschaft über das Untermaingebiet ab. Wahrscheinlich nutzten die neuen Herrscher die Furt nun als wichtigen Verkehrsweg, den ihre Handelspartner deshalb mit dem Namen ''Frankenfurt'' belegten.<ref>Elsbet Orth, ''Frankfurt am Main im Früh- und Hochmittelalter.'' In: {{BibISBN|3799541586|Seiten=11}}</ref><br />
<br />
[[Datei:Die Frankenfurt.jpg|mini|hochkant=1.2|''Die Entdeckung der Frankenfurt durch Karl den Großen'', Aquarell von Leopold Bode (1888; [[Historisches Museum Frankfurt]])]]<br />
<br />
1014–1017 schrieb der Chronist [[Thietmar von Merseburg]] eine bis heute bekannte [[Legende]] von der Gründung der Stadt durch [[Karl der Große|Karl den Großen]] nieder.<ref>{{MGH|SSrerGermNS|9|490}}</ref> Er bringt sie in Verbindung mit den [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriegen]]:<br />
<br />
{{Zitat|Die Herkunft dieses Ortsnamens soll dir nicht länger unklar bleiben, lieber Leser. Deshalb will ich dir jetzt erzählen, was ich von glaubwürdigen Männern darüber gehört habe. Unter der Regierung Kaiser Karls des Großen, des Sohnes König Pippins, kam es zwischen den Seinen und unseren Vorfahren (den Sachsen) zum Kriege. In diesem Kampfe wurden die Franken von den Unsrigen besiegt. Als sie nun, unkundig einer Furt, über den Main zurück mussten, ging vor ihnen eine Hirschkuh hinüber und zeigte ihnen so durch Gottes Erbarmen gleichsam den Weg. Ihr folgten sie und erreichten frohen Mutes das rettende Ufer. Danach heißt der Ort Frankfurt. Als sich der Kaiser auf diesem Feldzuge schon von den Feinden überwunden sah, wich er als erster zurück und erklärte: ‚Es ist mir lieber, dass die Leute mich schmähen und sagen, ich sei von hier geflohen, als ich sei hier gefallen. Denn so lange ich lebe, darf ich hoffen, die mir angetane schwere Schmach zu rächen.‘|Thietmar von Merseburg|Chronicon VII, 75}}<br />
<br />
Tatsächlich führte Karl der Große niemals in der Maingegend Krieg gegen die Sachsen. Auch die Geschichte der Entstehung des Namens von [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], als vermeintlicher Ort der Ansiedlung gefangener Sachsen durch den siegreichen Kaiser, ist eine [[Legende]]. Sie geht wahrscheinlich auf eine sagenhafte Vermischung mit der geschichtlichen Tatsache zurück, dass er kurz nach seiner Abreise 794 gegen aufständische Sachsen in Norddeutschland ins Feld zog.<br />
<br />
Ein anderer [[Gründungsmythos]] Frankfurts war bis ins 18. Jahrhundert populär, beispielsweise noch in [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Zedlers Universal-Lexicon]]. Heute ist er nur noch wenig bekannt: [[Helenos (Sohn des Priamos)|Helenos]], ein Sohn des [[Priamos]], soll sich nach seiner Flucht aus dem zerstörten [[Troja]] am Main niedergelassen und eine Stadt namens ''Helenopolis'' gegründet haben. Frankfurt hätte demnach den gleichen mythischen Ursprung wie [[Rom]], dessen legendäre Gründer [[Romulus und Remus]] Nachfahren geflohener Trojaner waren. Um das Jahr 130 nach Christus soll schließlich ein gewisser ''Francus'', ein Herzog der ''Hogier'', die alte Stadt Helenopolis wiederhergestellt und nach seinem Namen ''Franckenfurt'' genannt haben.<ref>Barbara Dölemeyer: ''Helenopolis – Frankfurt am Main in Mythos und Chronik (16.–18. Jahrhundert).'' In: Bernhard Kirchgässner, Hans-Peter Becht (Hrsg.): ''Städtische Mythen.'' Band 28 der Reihe ''Stadt in der Geschichte'' der Veröffentlichungen des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, Jan-Thorbecke-Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-6428-4, S.&nbsp;75–90. ([http://www.stadtgeschichtsforschung.de/Downloads/Tagungsberichte/Bericht%20ueber%20die%2038.pdf Tagungsbericht], PDF).</ref><br />
Andere Autoren führten den Namen Helenopolis auf Kaiserin [[Helena (Heilige)|Helena]], die Mutter [[Konstantin der Große|Konstantins des Großen]], zurück. Die älteste bekannte Erwähnung des Helenopolis-Mythos ist von dem [[Humanismus|Humanisten]] [[Johannes Trithemius]] aus dem 15. Jahrhundert überliefert, andere Humanisten folgten wesentlich später. Helenopolis wurde bis ins 18. Jahrhundert häufig als Synonym für Frankfurt verwendet, beispielsweise als Druckort in Büchern, in der Numismatik und als Matrikelangabe von Studenten.<br />
<br />
Die ursprüngliche Namensform ''Franconofurd'' entwickelte sich im Mittelalter zu ''Frankenfort'' oder ''Frankinfort'', in der Neuzeit zu ''Franckfort'' und ''Franckfurth'' weiter.{{LAGIS|ref=lagis|titel= „Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main“|ID= 11714 |datum=2014-04-09 |zugriff=2014-07-10 }} Spätestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich die Schreibweise ''Frankfurt'' gefestigt. Der Namenszusatz ''am Main'' findet sich bereits in den ältesten Urkunden, seit dem 14. Jahrhundert regelmäßig.<ref>In den Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen deutschen Abschriften der [[Goldene Bulle Karls IV.|Goldenen Bulle]] beispielsweise zu ''Frankinfurd uf den Meyn''. Näheres zur Namensgebung in ''Der Name Frankfurt.'' In: [[Wolfgang Klötzer]]: ''Keine liebere Stadt als Frankfurt. Studien zur Frankfurter Geschichte 45.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0509-1, S. 10–15.</ref> Umgangssprachlich wird der amtliche Name fast immer zu ''Frankfurt'' verkürzt, solange keine Verwechslungsgefahr, insbesondere mit [[Frankfurt (Oder)]], besteht. Auch Namensformen wie ''Frankfurt/Main'' oder ''Frankfurt a.&nbsp;M.'' finden sich häufig, im Eisenbahnverkehr ist ''Frankfurt (Main)'' üblich. Weithin sind die Abkürzungen ''Ffm'' oder ''FFM'' in Gebrauch, daneben auch der [[IATA-Flughafencode]] ''FRA'' oder das [[Kraftfahrzeugkennzeichen]] ''F''.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
=== Geographische Lage ===<br />
[[Datei:Mk Frankfurt Nachbargemeinden.png|mini|Frankfurt und Nachbargemeinden]]<br />
<br />
Die Stadt liegt auf beiden Seiten des [[Main|Untermains]] südöstlich des [[Taunus]] in [[Südwestdeutschland]] zentral im wichtigsten Wirtschaftsraum Deutschlands. Etwa ein Drittel des Stadtgebiets ist als Landschaftsschutzgebiet [[Frankfurter Grüngürtel]] ausgewiesen. Dazu gehört auch der [[Frankfurter Stadtwald]], einer der größten [[Stadtwald|Stadtwälder]] Deutschlands. Das Stadtgebiet erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 23,4 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung über 23,3 Kilometer.<br />
<br />
Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der [[Berger Warte]] auf dem [[Berger Rücken]] im Stadtteil [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]] mit 212,6 Metern über [[Normalnull]]. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingen]] bei 88 Metern über Normalnull. Die Stadt liegt am nördlichsten Rand der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]], die von [[Basel]] bis ins Rhein-Main-Gebiet reicht.<br />
<br />
Der Flächenschwerpunkt sowie der geographische Mittelpunkt des heutigen Stadtgebietes liegen im Stadtteil Bockenheim in der Nähe des [[Bahnhof Frankfurt (Main) West|Westbahnhofes]], also außerhalb des historischen Stadtkerns.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3028&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=8208232 |titel=Frankfurts Mittelpunkt |titelerg=auf frankfurt.de |hrsg=Stadtvermessungsamt |zugriff=2016-01-29}}</ref> Dies geht auf die Eingemeindungen Richtung Westen zurück, entsprechend liegt das nicht eingemeindete Offenbach zur Stadtmitte näher als viele Stadtteile Frankfurts.<br />
<br />
=== Nachbargemeinden und Kreise ===<br />
Frankfurt grenzt im Westen an den [[Main-Taunus-Kreis]] (Städte und Gemeinden [[Hattersheim am Main]], [[Kriftel]], [[Hofheim am Taunus]], [[Kelkheim (Taunus)]], [[Liederbach am Taunus]], [[Sulzbach (Taunus)]], [[Schwalbach am Taunus]] und [[Eschborn]]), im Nordwesten an den [[Hochtaunuskreis]] (Städte [[Steinbach (Taunus)]], [[Oberursel (Taunus)]] und [[Bad Homburg vor der Höhe]]), im Norden an den [[Wetteraukreis]] (Städte [[Karben]] und [[Bad Vilbel]]), im Nordosten an den [[Main-Kinzig-Kreis]] (Gemeinde [[Niederdorfelden]] und Stadt [[Maintal]]), im Südosten an die Stadt [[Offenbach am Main]], im Süden an den [[Landkreis Offenbach]] (Stadt [[Neu-Isenburg]]) und im Südwesten an den [[Kreis Groß-Gerau]] (Städte [[Mörfelden-Walldorf]], [[Rüsselsheim am Main]], [[Raunheim]] und [[Kelsterbach]]).<br />
<br />
=== Geologie ===<br />
Das Frankfurter Stadtgebiet gehört größtenteils zur westlichen [[Untermainebene]], im Osten zur [[Hanau-Seligenstädter Senke]], im äußersten Norden bereits zur [[Wetterau]].<ref>[http://atlas.umwelt.hessen.de/servlet/Frame/atlas/geologie/geo/struktur_txt.htm Umweltatlas Hessen – Geologische Strukturräume von Hessen]</ref> Geologisch sind im Stadtgebiet die seit dem jüngeren [[Pliozän]] und im [[Pleistozän]] entstandenen vier [[Flussterrasse]]n von Main und [[Nidda (Fluss)|Nidda]] erkennbar. Die höchste Terrasse setzt sich aus [[Taunus]]gesteinen zusammen und ist im Stadtgebiet nur im Bereich des [[Berger Rücken]]s anzutreffen. Auf der oberen Terrasse von 170 bis 120 Meter liegen die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile, die nach Nordwesten zur Nidda und nach Süden am [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hang]] und am Röderberg steil abfallen, sowie der Süden von Sachsenhausen mit dem Mühlberg und dem Sachsenhäuser Berg. Die mittlere Terrasse liegt in einer Höhenlage zwischen 100 und 115 Metern. Sie ist im Stadtgebiet zum Beispiel in der [[Kelsterbacher Terrasse]] und im Steilufer der Altstadt von Höchst zu erkennen. Die unterste Terrasse zwischen 95 und 90 Metern entstand im [[Holozän]]. Sie begleitet den Main zu beiden Seiten. Auf ihr liegen der Domhügel, die historische Keimzelle der Stadt, und der Karmeliterhügel. An einigen Stellen im Stadtgebiet, beispielsweise in Bockenheim ([[Liste der Straßennamen von Frankfurt am Main/B|Basaltstraße]]) und im Stadtwald, finden sich im Untergrund Schichten von [[Vogelsberg]]-[[Basalt]] aus dem [[Miozän]], deren Mächtigkeit bis zu 14 Meter erreicht.<br />
<br />
=== Klima ===<br />
Die ältesten Temperaturmessungen stammen aus dem Dezember 1695 und sind in der Chronik des [[Achilles Augustus von Lersner]] überliefert. Seit 1826 existieren kontinuierliche Messreihen,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stadtgeschichte-ffm.de/aktuelles/newsletter_archiv/newsletter_05/newsletter_05_6.html |titel=Wie wird’s Wetter – Frühe Wetteraufzeichnungen für Frankfurt am Main |hrsg=Institut für Stadtgeschichte |zugriff=2016-01-29 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305055948/http://www.stadtgeschichte-ffm.de/aktuelles/newsletter_archiv/newsletter_05/newsletter_05_6.html |archiv-datum=2016-03-05 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> wenn auch für unterschiedliche Stationen. Heute bestehen in Frankfurt mehrere Stationen des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]], darunter diejenige am Flughafen, deren Messreihen bis ins Jahr 1949 zurückreichen.<br />
<br />
Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet liegen am nördlichen Ende der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]], die klimatisch zu den wärmsten Regionen in Deutschland zählt. Die [[Jahresmittel]]temperatur liegt mit 10,5&nbsp;°C (langjähriges Mittel für den Referenzzeitraum 1981–2010) über der anderer deutscher Metropolen ([[Berlin]] 9,5&nbsp;°C, [[Hamburg]] 9,5&nbsp;°C, [[München]] 9,7&nbsp;°C).<br />
<br />
Das Frankfurter Klima ist deshalb insgesamt mild, bei vergleichsweise wenig Niederschlägen. In der Zeit von November bis Januar gibt es tagsüber im Mittel nur ein bis zwei Sonnenstunden. Im Winter liegt die mittlere Tageshöchsttemperatur im Januar bei etwa 4,2&nbsp;°C, die mittlere nächtliche Tiefsttemperatur bei −1,1&nbsp;°C. Schnee liegt im Januar im Mittel an etwa sieben Tagen; die Schneehöhe liegt nur selten über zehn Zentimeter und der Schnee bleibt meist auch nicht lange liegen. Nur im [[Taunus]], nordwestlich der Stadt, liegt im Winter häufiger Schnee.<br />
<br />
Der Sommer ist mit Höchstwerten um 25&nbsp;°C warm; an durchschnittlich 52 Tagen werden 25&nbsp;°C bis 30&nbsp;°C, an durchschnittlich 13 Tagen über 30&nbsp;°C gemessen. Dazu ist es leicht wechselhaft mit gelegentlichen Schauern oder Gewittern, jedoch ist dies mit täglich sieben bis acht Stunden auch die sonnenreichste Zeit. Vor allem in der Innenstadt kann es im Sommer recht schwül werden.<br />
<br />
Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 17,8 bis 20,0&nbsp;°C und die kältesten Dezember bis Februar mit 1,6 bis 2,5&nbsp;°C im Mittel. Die [[Extremwert]]e liegen bei −21,6&nbsp;°C im Januar 1929 und +39,6&nbsp;°C im August 2015.<ref>{{Internetquelle |url=http://hessenschau.de/panorama/neuer-hessischer-hitzerekord,wetter-hitze-hessen-finchen-100.html |titel=Frankfurter Westend knackt hessischen Hitzerekord |werk=hessenschau.de/sofo |datum=2015-08-07 |zugriff=2016-01-29}}</ref><br />
<br />
Die vorherrschende Windrichtung ist West. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 65&nbsp;mm, der geringste im Februar mit 41&nbsp;mm im Mittel der Jahre 1981 bis 2010.<br />
<br />
In der Innenstadt liegen die mittleren Temperaturen aufgrund des Mikroklimas um etwa 0,6&nbsp;°C höher als am Flughafen, während die Niederschläge im [[Luv und Lee|Lee]] des [[Taunus]] geringer sind als im Umland.<br />
<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE =<br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE =[[Deutscher Wetterdienst]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/klimadatendeutschland.html |titel=Klimainformationen 1981–2010 |hrsg=Deutscher Wetterdienst |zugriff=2016-01-29}}</ref>; wetterkontor.de<ref>{{Internetquelle |url=http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10637 |titel=Klimadaten 1961–1990 |titelerg=für Luftfeuchtigkeit |hrsg=wetterkontor.de |zugriff=2016-01-29}}</ref><br />
| Überschrift =<br />
| Ort = Frankfurt am Main<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 4.2<br />
| hmfeb = 5.9<br />
| hmmär = 10.7<br />
| hmapr = 15.4<br />
| hmmai = 20.0<br />
| hmjun = 23.1<br />
| hmjul = 25.5<br />
| hmaug = 25.1<br />
| hmsep = 20.3<br />
| hmokt = 14.6<br />
| hmnov = 8.4<br />
| hmdez = 4.9<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = −1.1<br />
| lmfeb = −1.1<br />
| lmmär = 2.1<br />
| lmapr = 4.9<br />
| lmmai = 9.1<br />
| lmjun = 12.3<br />
| lmjul = 14.4<br />
| lmaug = 14.0<br />
| lmsep = 10.5<br />
| lmokt = 6.6<br />
| lmnov = 2.8<br />
| lmdez = −0.1<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 45.0<br />
| nbfeb = 41.0<br />
| nbmär = 48.0<br />
| nbapr = 42.0<br />
| nbmai = 63.0<br />
| nbjun = 58.0<br />
| nbjul = 65.0<br />
| nbaug = 57.0<br />
| nbsep = 53.0<br />
| nbokt = 55.0<br />
| nbnov = 49.0<br />
| nbdez = 54.0<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 9.4<br />
| rdfeb = 8.3<br />
| rdmär = 9.5<br />
| rdapr = 8.8<br />
| rdmai = 9.7<br />
| rdjun = 9.6<br />
| rdjul = 9.8<br />
| rdaug = 8.6<br />
| rdsep = 8.5<br />
| rdokt = 9.4<br />
| rdnov = 9.6<br />
| rddez = 10.4<br />
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --><br />
| shjan = 1.6<br />
| shfeb = 2.8<br />
| shmär = 3.9<br />
| shapr = 5.9<br />
| shmai = 6.8<br />
| shjun = 7.3<br />
| shjul = 7.5<br />
| shaug = 7.1<br />
| shsep = 5.2<br />
| shokt = 3.3<br />
| shnov = 1.7<br />
| shdez = 1.3<br />
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --><br />
| lfjan = 86<br />
| lffeb = 80<br />
| lfmär = 75<br />
| lfapr = 69<br />
| lfmai = 69<br />
| lfjun = 69<br />
| lfjul = 68<br />
| lfaug = 71<br />
| lfsep = 77<br />
| lfokt = 83<br />
| lfnov = 86<br />
| lfdez = 86<br />
}}<br />
<br />
Klimadaten für den Zeitraum 2007–2017<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = <br />
| QUELLE = http://www.wetterdienst.de/Deutschlandwetter/Frankfurt_am_Main/Klima/<br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Frankfurt am Main<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 4.7<br />
| hmfeb = 6.4<br />
| hmmär = 11.5<br />
| hmapr = 17.7<br />
| hmmai = 20.8<br />
| hmjun = 23.7<br />
| hmjul = 25.9<br />
| hmaug = 25.3<br />
| hmsep = 20.7<br />
| hmokt = 14.8<br />
| hmnov = 9.5<br />
| hmdez = 5.7<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = 0.1<br />
| lmfeb = 0.8<br />
| lmmär = 3.3<br />
| lmapr = 7.4<br />
| lmmai = 10.6<br />
| lmjun = 13.7<br />
| lmjul = 15.8<br />
| lmaug = 15.0<br />
| lmsep = 11.7<br />
| lmokt = 7.4<br />
| lmnov = 4.6<br />
| lmdez = 1.5<br />
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| avjan = 2.4<br />
| avfeb = 3.5<br />
| avmär = 7.2<br />
| avapr = 12.4<br />
| avmai = 15.6<br />
| avjun = 18.6<br />
| avjul = 20.7<br />
| avaug = 19.9<br />
| avsep = 15.9<br />
| avokt = 10.8<br />
| avnov = 7.0<br />
| avdez = 3.7<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 49<br />
| nbfeb = 46<br />
| nbmär = 36<br />
| nbapr = 31<br />
| nbmai = 67<br />
| nbjun = 75<br />
| nbjul = 66<br />
| nbaug = 73<br />
| nbsep = 43<br />
| nbokt = 44<br />
| nbnov = 49<br />
| nbdez = 59<br />
}}<br />
<br />
== Stadtgliederung ==<br />
=== Stadtbezirke, Stadtteile und Ortsbezirke ===<br />
[[Datei:Frankfurt Subdivisions boroughs.svg|mini|Frankfurter Stadtteile]]<br />
<br />
Die Stadt ist statistisch und administrativ in 46 [[Stadtteil]]e aufgeteilt, die jedoch bis 47 nummeriert werden (die Zahl 23 wird ausgelassen, aus technischen Gründen jedoch auch dem Stadtteil [[Frankfurt-Praunheim|Praunheim]] zugeordnet). Diese wiederum setzen sich aus 121 [[Stadtbezirk]]en, 448 [[Wahlbezirk]]en und 6.130 Blöcken zusammen.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Wolfsteiner |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/gliederung_des_frankfurter_stadtgebiets_fsb_1_2008.pdf |titel=Die Gliederung des Frankfurter Stadtgebiets – von der Adresse bis zur Stadtgrenze |zugriff=2015-08-24 |format=PDF; 527&nbsp;kB}}</ref><br />
<br />
Politisch ist die Stadt in 16 [[Ortsbezirk]]e aufgeteilt, die jeweils einen [[Ortsbeirat]] mit einem [[Ortsvorsteher]] als Vorsitzenden haben. Die in den 1970er Jahren eingemeindeten Orte bilden nach wie vor eigene Ortsbezirke.<br />
<br />
Der kleinste Stadtteil nach Einwohnerzahl ist [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]], nach Fläche die [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]. Der größte Stadtteil nach Fläche und Einwohnerzahl ist [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]; es folgen nach Einwohnerzahl [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] und [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]].<br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra mw-collapsible mw-collapsed" style="text-align:right;"<br />
|+ Bevölkerung in den 46 Stadtteilen am 31.&nbsp;Dezember 2015<ref name="J2015K02">{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/J2016K02x.pdf |titel=Bevölkerung |titelerg=Statistisches Jahrbuch 2016 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |zugriff=2017-05-03 |format=PDF; 378&nbsp;kB}}</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="vertical-align:top"<br />
! Nr.<br /> !! Stadtteil<br /> !! Fläche<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/JB2009_Kap07x.pdf |titel=Bauen und Wohnen |titelerg=Statistisches Jahrbuch Frankfurt am Main 2009 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |zugriff=2015-08-24 |format=PDF; 359&nbsp;kB}}</ref><br />in km² !! Einwohner<br /> !! [[Ausländer]]<br /> !! Ausländer<br />in Prozent !! Einwohner<br />je km²<br />
|-<br />
| 1 || align="left" | [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] || data-sort-value="00051" | 0,51 || 3.937 || 1.442 || data-sort-value="366" | 36,6 || 7.720<br />
|-<br />
| 2 || align="left" | [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]] || data-sort-value="00152" | 1,52 || 6.877 || 3.336 || data-sort-value="485" | 48,5 || 4.524<br />
|-<br />
| 3 || align="left" | [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] || data-sort-value="00053" | 0,53 || 3.914 || 2.355 || data-sort-value="602" | 60,2 || 7.385<br />
|-<br />
| 4 || align="left" | [[Frankfurt-Westend|Westend-Süd]] || data-sort-value="00247" | 2,47 || 17.816 || 4.622 || data-sort-value="259" | 25,9 || 7.213<br />
|-<br />
| 5 || align="left" | [[Frankfurt-Westend|Westend-Nord]] || data-sort-value="00167" | 1,67 || 9.895 || 2.905 || data-sort-value="294" | 29,4 || 5.925<br />
|-<br />
| 6 || align="left" | [[Frankfurt-Nordend|Nordend-West]] || data-sort-value="00307" | 3,07 || 30.290 || 6.564 || data-sort-value="217" | 21,7 || 9.866<br />
|-<br />
| 7 || align="left" | [[Frankfurt-Nordend|Nordend-Ost]] || data-sort-value="00169" | 1,69 || 22.981 || 5.032 || data-sort-value="219" | 21,9 || 13.598<br />
|-<br />
| 8 || align="left" | [[Frankfurt-Ostend|Ostend]] || data-sort-value="00540" | 5,40 || 27.753 || 7.953 || data-sort-value="287" | 28,7 || 5.139<br />
|-<br />
| 9 || align="left" | [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] || data-sort-value="00266" | 2,66 || 30.262 || 7.145 || data-sort-value="236" | 23,6 || 11.377<br />
|-<br />
| 10 || align="left" | [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]] || data-sort-value="00220" | 2,20 || 6.953 || 3.021 || data-sort-value="434" | 43,4 || 3.160<br />
|-<br />
| 11 || align="left" | [[Frankfurt-Gallus|Gallus]] || data-sort-value="00422" | 4,22 || 36.263 || 15.585 || data-sort-value="430" | 43,0 || 8.593<br />
|-<br />
| 12 || align="left" | [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] || data-sort-value="00804" | 8,04 || 38.279 || 11.467 || data-sort-value="300" | 30,0 || 4.761<br />
|-<br />
| 13 || align="left" | [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen-Nord]] || data-sort-value="00424" | 4,24 || 31.810 || 7.758 || data-sort-value="244" | 24,4 || 7.502<br />
|-<br />
| 14 || align="left" | [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen-Süd]] || data-sort-value="03491" | 34,91 || 27.016 || 6.327 || data-sort-value="234" | 23,4 || 774<br />
|-<br />
| 15 || align="left" | [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]]{{FN|1)}} || data-sort-value="02000" | 20,00 || 211 || || ||<br />
|-<br />
| 16 || align="left" | [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] || data-sort-value="00274" | 2,74 || 13.107 || 3.969 || data-sort-value="303" | 30,3 || 4.784<br />
|-<br />
| 17 || align="left" | [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]] || data-sort-value="00293" | 2,93 || 23.824 || 8.009 || data-sort-value="336" | 33,6 || 8.131<br />
|-<br />
| 18 || align="left" | [[Frankfurt-Schwanheim|Schwanheim]] || data-sort-value="01773" | 17,73 || 20.996 || 4.886 || data-sort-value="233" | 23,3 || 1.184<br />
|-<br />
| 19 || align="left" | [[Frankfurt-Griesheim|Griesheim]] || data-sort-value="00490" | 4,90 || 23.798 || 9.763 || data-sort-value="410" | 41,0 || 4.857<br />
|-<br />
| 20 || align="left" | [[Frankfurt-Rödelheim|Rödelheim]] || data-sort-value="00515" | 5,15 || 18.070 || 5.823 || data-sort-value="322" | 32,2 || 3.509<br />
|-<br />
| 21 || align="left" | [[Frankfurt-Hausen|Hausen]] || data-sort-value="00126" | 1,26 || 7.382 || 2.520 || data-sort-value="341" | 34,1 || 5.859<br />
|-<br />
| 22<!-- [sic!] aus technischen Gründen zugleich Nr. 23--> || align="left" | [[Frankfurt-Praunheim|Praunheim]]{{FN|2)}} || data-sort-value="00455" | 4,55 || 16.071 || 3.983 || data-sort-value="248" | 24,8 || 3.532<br />
|-<br />
| 24 || align="left" | [[Frankfurt-Heddernheim|Heddernheim]] || data-sort-value="00249" | 2,49 || 17.131 || 3.917 || data-sort-value="229" | 22,9 || 6.880<br />
|-<br />
| 25 || align="left" | [[Frankfurt-Niederursel|Niederursel]] || data-sort-value="00722" | 7,22 || 15.747 || 4.062 || data-sort-value="258" | 25,8 || 2.181<br />
|-<br />
| 26 || align="left" | [[Frankfurt-Ginnheim|Ginnheim]] || data-sort-value="00273" | 2,73 || 16.657 || 4.037 || data-sort-value="242" | 24,2 || 6.101<br />
|-<br />
| 27 || align="left" | [[Frankfurt-Dornbusch|Dornbusch]] || data-sort-value="00238" | 2,38 || 18.459 || 4.103 || data-sort-value="222" | 22,2 || 7.756<br />
|-<br />
| 28 || align="left" | [[Frankfurt-Eschersheim|Eschersheim]] || data-sort-value="00334" | 3,34 || 14.946 || 3.052 || data-sort-value="204" | 20,4 || 4.475<br />
|-<br />
| 29 || align="left" | [[Frankfurt-Eckenheim|Eckenheim]] || data-sort-value="00223" | 2,23 || 14.490 || 4.195 || data-sort-value="290" | 29,0 || 6.498<br />
|-<br />
| 30 || align="left" | [[Frankfurt-Preungesheim|Preungesheim]] || data-sort-value="00374" | 3,74 || 15.096 || 4.185 || data-sort-value="277" | 27,7 || 4.036<br />
|-<br />
| 31 || align="left" | [[Frankfurt-Bonames|Bonames]] || data-sort-value="00124" | 1,24 || 6.337 || 1.498 || data-sort-value="236" | 23,6 || 5.110<br />
|-<br />
| 32 || align="left" | [[Frankfurt-Berkersheim|Berkersheim]] || data-sort-value="00318" | 3,18 || 3.820 || 695 || data-sort-value="182" | 18,2 || 1.201<br />
|-<br />
| 33 || align="left" | [[Frankfurt-Riederwald|Riederwald]] || data-sort-value="00104" | 1,04 || 4.630 || 1.196 || data-sort-value="258" | 25,8 || 4.452<br />
|-<br />
| 34 || align="left" | [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]] || data-sort-value="00804" | 8,04 || 10.503 || 3.054 || data-sort-value="291" | 29,1 || 1.306<br />
|-<br />
| 35 || align="left" | [[Frankfurt-Fechenheim|Fechenheim]] || data-sort-value="00718" | 7,18 || 17.027 || 6.869 || data-sort-value="403" | 40,3 || 2.371<br />
|-<br />
| 36 || align="left" | [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] || data-sort-value="00473" | 4,73 || 15.531 || 6.424 || data-sort-value="414" | 41,4 || 3.284<br />
|-<br />
| 37 || align="left" | [[Frankfurt-Nied|Nied]] || data-sort-value="00382" | 3,82 || 19.398 || 6.907 || data-sort-value="356" | 35,6 || 5.078<br />
|-<br />
| 38 || align="left" | [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingen]] || data-sort-value="00398" | 3,98 || 9.244 || 2.878 || data-sort-value="311" | 31,1 || 2.323<br />
|-<br />
| 39 || align="left" | [[Frankfurt-Zeilsheim|Zeilsheim]] || data-sort-value="00547" | 5,47 || 12.350 || 3.485 || data-sort-value="282" | 28,2 || 2.258<br />
|-<br />
| 40 || align="left" | [[Frankfurt-Unterliederbach|Unterliederbach]] || data-sort-value="00585" | 5,85 || 16.141 || 4.925 || data-sort-value="305" | 30,5 || 2.759<br />
|-<br />
| 41 || align="left" | [[Frankfurt-Sossenheim|Sossenheim]] || data-sort-value="00597" | 5,97 || 16.174 || 5.299 || data-sort-value="328" | 32,8 || 2.709<br />
|-<br />
| 42 || align="left" | [[Frankfurt-Nieder-Erlenbach|Nieder-Erlenbach]] || data-sort-value="00834" | 8,34 || 4.656 || 540 || data-sort-value="116" | 11,6 || 558<br />
|-<br />
| 43 || align="left" | [[Frankfurt-Kalbach-Riedberg|Kalbach-Riedberg]] || data-sort-value="00690" | 6,90 || 16.528 || 3.242 || data-sort-value="196" | 19,6 || 2.395<br />
|-<br />
| 44 || align="left" | [[Frankfurt-Harheim|Harheim]] || data-sort-value="00502" | 5,02 || 4.739 || 576 || data-sort-value="122" | 12,2 || 944<br />
|-<br />
| 45 || align="left" | [[Frankfurt-Nieder-Eschbach|Nieder-Eschbach]] || data-sort-value="00635" | 6,35 || 11.529 || 2.422 || data-sort-value="210" | 21,0 || 1.816<br />
|-<br />
| 46 || align="left" | [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]] || data-sort-value="01254" | 12,54 || 17.913 || 3.237 || data-sort-value="181" | 18,1 || 1.428<br />
|-<br />
| 47 || align="left" | [[Frankfurter Berg]] || data-sort-value="00216" | 2,16 || 8.146 || 2.069 || data-sort-value="254" | 25,4 || 3.771<br />
|- class="sortbottom"<br />
| class="hintergrundfarbe5" | || align="left" class="hintergrundfarbe5" | '''Stadt Frankfurt am Main''' || class="hintergrundfarbe5" data-sort-value="24833" | '''248,33''' || class="hintergrundfarbe5" | '''724.486''' || class="hintergrundfarbe5" | '''207.332''' || class="hintergrundfarbe5" data-sort-value="286" | '''28,6''' || class="hintergrundfarbe5" | '''2.917'''<br />
|}<br />
{{FNZ|1)|Die Einwohnerdaten des eigenständigen Stadtteils [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]] sind im Stadtteil [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen-Süd]] enthalten, jedoch separat auf der Einzelseite Flughafen zu finden, ohne diese in Sachsenhausen-Süd abzuziehen.}}<br />
{{FNZ|2)|Aus technischen Gründen trägt der Stadtteil [[Frankfurt-Praunheim|Praunheim]] neben der Ordnungsziffer 22 die 23.}}<br />
<br />
=== Eingemeindungen ===<br />
[[Datei:Entwicklung des Stadtgebietes, Frankfurt.png|mini|Eingemeindungen von Frankfurt am Main]]<br />
<br />
Bis 1866 bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus dem ''Stadtbezirk'' mit den heutigen Stadtteilen [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]], [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]], [[Frankfurt-Gallus|Gallus]], [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]]. [[Frankfurt-Ostend|Ostend]], [[Frankfurt-Riederwald|Riederwald]] und [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], einschließlich des [[Frankfurter Stadtwald]]es, sowie aus dem ''Landbezirk'' mit den acht Dörfern [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]], [[Frankfurt-Hausen|Hausen]], [[Frankfurt-Niederursel|Niederursel]] (zur Hälfte mit dem [[Großherzogtum Hessen]]), [[Frankfurt-Bonames|Bonames]], [[Frankfurt-Nieder-Erlenbach|Nieder-Erlenbach]], [[Dortelweil]], [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] und [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]]. Nach der Annexion der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] durch Preußen bildete deren ehemaliges Territorium den [[Stadtkreis Frankfurt am Main]].<br />
<br />
Ab 1877 wurden die Gemeinden des Stadtkreises, 1910 auch des 1885 gebildeten [[Landkreis Frankfurt|Landkreises Frankfurt]], nach und nach in die Stadt Frankfurt [[Eingemeindung|eingemeindet]]. Die letzte Eingemeindung erfolgte 1977. Von den ehemaligen Frankfurter Dörfern gehört heute nur Dortelweil nicht wieder zum Stadtgebiet.<br />
<br />
Im heutigen Frankfurter Stadtgebiet liegen auch einige [[Wüstung]]en, also ehemalige Siedlungen bzw. Dörfer, die im Laufe der Zeit aufgegeben wurden.<br />
<br />
''Siehe auch''<br />
{|<br />
|<br />
* [[Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main]]<br />
* [[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main]]<br />
|<br />
* [[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main]]<br />
* [[Liste von Siedlungen in Frankfurt am Main]]<br />
|<br />
* [[Liste der Wüstungen in Frankfurt am Main]]<br />
* [[Liste der Straßennamen von Frankfurt am Main]]<br />
|<br />
* [[Liste von Straßen und Plätzen in Frankfurt am Main]]<br />
*<br />
|}<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
== Stadtbild ==<br />
{{Panorama|Panorama Frankfurt vom Maintower edit.jpg|1025|Panoramaansicht vom [[Main Tower]]. Die Blickrichtungen sind Osten (links), Süden (Bildmitte) und Westen (rechts).}}<br />
<br />
[[Datei:Frankfurt am Main - Aerial Shot.jpg|zentriert|mini|500px|Luftbild von Frankfurt am Main beim Überflug]]<br />
<br />
=== Altstadt und Innenstadt ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt-Altstadt}}<br />
[[Datei:Goethedenkmal Goetheplatz Ffm 2 DSC 0818.jpg|mini|Goethedenkmal auf dem Goetheplatz]]<br />
[[Datei:Haus zur Goldenen Waage Frankfurt 1900 Koloration.jpg|mini|Das [[Haus zur Goldenen Waage (Frankfurt am Main)|Haus zur Goldenen Waage]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] wurde im Zuge des [[Dom-Römer-Projekt]]es von 2014 bis 2018 [[Rekonstruktion (Architektur)|wiederaufgebaut]].]]<br />
<br />
Wie bei anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] radikal geändert. Dies war bedingt durch die [[Bombenkrieg|Bombenschäden]] der [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main]] und den darauf folgenden modernen Wiederaufbau, dem die Stadt ein [[Autogerechte Stadt|autogerechtes Straßennetz]] und eine moderne Altstadtbebauung verdankt.<br />
<br />
Von einer der ehemals größten zusammenhängenden [[Frankfurt-Altstadt|Altstädte]] Deutschlands, die seit dem [[Hochmittelalter]] nie durch Kriege oder Großfeuer verwüstet worden war, ist nur noch wenig übrig geblieben. Von rund 3000 [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]] überlebte nur eines weitgehend unversehrt, das ''Haus Wertheym'' am [[Fahrtor]]. Doch schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden Straßendurchbrüche geschaffen ''([[Braubachstraße]])'' und ganze Quartiere abgerissen ''([[Frankfurter Judengasse|Judengasse]])''. Wenige Überreste der historischen Altstadt sowie Fassadenrekonstruktionen aus den 1980ern befinden sich rund um den [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]], einen der bekanntesten Stadtplätze der Bundesrepublik.<br />
<br />
Die Grenzen des Stadtviertels [[Frankfurt-Altstadt]] entsprechen dem Verlauf der alten Stadtmauer des 12. Jahrhunderts, der sogenannten [[Staufenmauer]]. Dies entspricht etwa den Straßenzügen [[Neue Mainzer Straße]]-[[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]-[[Roßmarkt (Frankfurt am Main)|Roßmarkt]]-[[Zeil]]-''Kurt-Schumacher-Straße''. In der Altstadt befinden sich auch der Frankfurter [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]] und die berühmte [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]]. Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17. Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war [[Matthäus Merian]]. Für die genaue fotografische Dokumentation Frankfurts war im 19. Jahrhundert [[Carl Friedrich Mylius]] sehr bedeutend.<br />
<br />
Die heutige [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], ab 1333 als ''Neustadt'' erweiterter Teil der Altstadt, erlebte im frühen 19. Jahrhundert starke Veränderungen. Die [[Frankfurter Stadtbefestigung|barocke Stadtbefestigung]] mit ihren großen Bastionen, die seit dem 17. Jahrhundert die ''Alt-'' und die ''Neustadt'' umfassten, wurde geschleift und stattdessen die [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)|Wallanlagen]] als ringförmiger Park um die alte Stadt geschaffen. Das Fischerfeld wurde bebaut. Der Stadtplaner [[Johann Georg Christian Hess|Georg Heß]] verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie die Neubauten aussehen sollten. Er verlangte, dass sich die Bauherren an den Stil des [[Klassizismus]] zu halten hätten. Ein Beispiel für den Frankfurter Klassizismus ist die 1820 bis 1825 entstandene und 1944 teilweise zerstörte [[Alte Stadtbibliothek]], die als „Literaturhaus“ 2005 originalgetreu wiederaufgebaut worden ist. In der ''[[Wallservitut]]'' wurde 1827 festgelegt, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch heute, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat ([[Alte Oper]], [[Schauspielhaus (Frankfurt am Main)|Schauspielhaus]], Hilton-Hotel).<br />
<br />
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]] zum Mittelpunkt der Stadt. Die [[Zeil]] wurde zur Hauptgeschäftsstraße. Die 1678–1681 am Eingang der Zeil errichtete barocke [[Katharinenkirche (Frankfurt am Main)|Katharinenkirche]], heute die größte evangelische Kirche Frankfurts, ist eng mit der Familie [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] verbunden.<br />
<br />
Eine radikale bauliche Veränderung wurde an der Einkaufsstraße Zeil vollzogen. Dort wurde im Februar 2009 auf dem ehemaligen Gelände der [[Hauptpost Frankfurt am Main]] und der Telekom zwischen [[Eschenheimer Tor]] und Zeil das Einkaufszentrum [[MyZeil]] eröffnet, flankiert von zwei Hochhäusern mit Büro- und Hotelnutzung, sowie das zwischen 1737 und 1741 erbaute und 1944 zerstörte [[Palais Thurn und Taxis]] annähernd originalgetreu rekonstruiert. Für das [[Palaisquartier]] genannte Projekt wurde unter anderem das [[Fernmeldehochhaus]], eines der ersten Frankfurter Hochhäuser aus dem Jahr 1956, abgerissen. Das [[Gebäudeensemble]] wurde Mitte 2010 fertiggestellt. Auf dem direkt nördlich angrenzenden Grundstück wurde das 1953 errichtete [[Rundschau-Haus]] der Frankfurter Rundschau abgerissen, um Wohn- und Geschäftshäusern Platz zu machen. Das gesamte 2,25 Hektar große Areal soll vom niederländischen Projektentwickler Bouwfonds MAB neu bebaut werden.<br />
<br />
Die nächste große Veränderung leitete 2010 der Abriss des [[Technisches Rathaus (Frankfurt am Main)|Technischen Rathauses]] zwischen Dom und Römerberg ein. An dessen Stelle soll im Rahmen des [[Dom-Römer-Projekt]]s der historische Grundriss der Altstadt mit rund 40 Gebäuden wieder entstehen. 15 Fachwerkhäuser werden originalgetreu rekonstruiert, darunter städtebaulich bedeutende Gebäude wie das [[Haus zur Goldenen Waage (Frankfurt am Main)|Haus zur Goldenen Waage]], ein Teil des [[Hof Rebstock am Markt|Rebstockhofs]] und das [[Haus zum Esslinger]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Samstagsberg von Suedwesten-20110705.jpg<br />
| Breite1 = 415<br />
| Untertitel1 = [[Rekonstruktion (Architektur)|Rekonstruierte]] Häuser an der Ostseite des [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerbergs]] in der Altstadt<br />
| Bild2 = Frankfurt Nextower.20130514.jpg<br />
| Breite2 = 187<br />
| Untertitel2 = [[Palaisquartier|Nextower]] und [[Eschenheimer Turm]] in der Innenstadt<br />
| Bild3 = Hauptwache Frankfurt am Main.jpg<br />
| Breite3 = 415<br />
| Untertitel3 = Stadtzentrum mit [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]] und [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Klassizistische und gründerzeitliche Bezirke ===<br />
Seit etwa 1830 entstanden außerhalb der Wallanlagen die Stadtteile [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] und [[Frankfurt-Ostend|Ostend]]. Nach dem Bau des [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhofes]] entstand in den 1890er-Jahren auch das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden [[Frankfurter Westbahnhöfe|Westbahnhöfe]].<br />
<br />
Als [[Wohngebiet]]e wuchsen vor allem die drei erstgenannten Stadtteile sowie das südlich des Mains gelegene [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] enorm. Die Frankfurter Bürger wollten an die frische Luft. Heute lebt gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte primär entlang breiter Ausfallstraßen wie der [[Eschersheimer Landstraße]] oder der [[Bockenheimer Landstraße]]. Allerdings entwickelte sich sekundär bis 1866 eine eher planlose Bebauung der sogenannten „Gärtnereizone“, die noch heute in den „krummen“ Straßenführungen nahe den Wallanlagen ablesbar ist. Erst in preußischer Zeit wurde dann auf dem Reißbrett ein schachbrettartiges Straßenraster entwickelt, das zeittypisch vereinzelt von polygonalen Platzanlagen zugunsten besonderer Blickbeziehungen etwa zu Kirchenbauten aufgebrochen ist.<br />
<br />
Gebaut wurden üblicherweise in der Art des geschlossenen Blockrands mit vier bis fünf Stockwerken&nbsp;– und dabei vorhandene Gebäude des [[Klassizismus]] größtenteils abgerissen und ersetzt. Allerdings dominierte als lokale Besonderheit noch bis 1880 vielerorts ein zurückhaltender Spätklassizismus und selbst die nachfolgenden, stärker im „wilhelminischen“ Geschmack errichtete Architektur entwickelte im Geschosswohnungsbau nie die Prachtentfaltung, wie sie aus anderen in jener Zeit stark gewachsenen Städten wie etwa Wiesbaden, Leipzig oder Berlin bekannt ist.<br />
<br />
Die 1877 und 1895 eingemeindeten Stadtteile [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] und [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] wurden in dieses Stadtbild integriert, erhielten neue Straßen und einen Anschluss an die [[Straßenbahn Frankfurt am Main|Frankfurter Straßenbahn]], konnten aber bis heute ihren eigenen Charakter bewahren. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand unter Oberbürgermeister [[Franz Adickes]] der [[Frankfurter Alleenring]], eine stark befahrene Ringstraße, welche die gründerzeitlichen Stadtviertel miteinander verband. Er folgt in weiten Bereichen etwa dem Verlauf der alten [[Frankfurter Landwehr]].<br />
<br />
Typisch für die Zeit war das West-Ost-Gefälle in Qualität und Anspruch der Bebauung. Während das Bahnhofsviertel um 1900 das nobelste Geschäftsviertel und das Westend das vornehmste, großbürgerliche Wohngebiet darstellte, waren Nordend über Bornheim bis hin zum Ostend eher für das mittlere Bürgertum und die Arbeiterschicht gedacht. Diese Verhältnisse rotieren seit dem Zweiten Weltkrieg mehr und mehr gegen Osten, vor allem aber nach den Ereignissen der 1960er und 1970er Jahre, als für die Schaffung von Büroraum im Bahnhofsviertel und Westend zahlreiche kaiserzeitliche Bauten abgerissen, umgenutzt oder neu errichtet wurden. Insbesondere das Nordend und Bornheim gelten heute im Zuge der [[Gentrifizierung]] als „Szeneviertel“, mit dem [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] im Ostend und dem [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] sowie dem [[Skyline Plaza]] nahe dem [[Frankfurt-Gallus|Gallusviertel]] sind in diesen gründerzeitlichen Stadtteilen entsprechende Entwicklungen absehbar.<br />
<br />
Neben den Wallanlagen erhielt die Stadt im 19. Jahrhundert weitere Grünanlagen. Im Stadtteil [[Frankfurt-Nordend|Nordend-Ost]] befindet sich zum Beispiel der [[Bethmannpark]] mit seinem chinesischen [[Garten des Himmlischen Friedens]]. Im Nordend befinden sich der [[Holzhausenpark]] und der [[Günthersburgpark]]. Weiter westlich im Stadtteil [[Frankfurt-Westend|Westend-Nord]] liegt der [[Grüneburgpark]], in dem sich unter anderem eine griechisch-orthodoxe Kirche und ein koreanischer Garten befinden. Der [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]] ist ein seit 1871 bestehender international renommierter [[Botanischer Garten]], der etwa 2500 Pflanzenarten kultiviert und Attraktionen wie das [[Papageno Musiktheater]] oder die [[Parkeisenbahn]] [[Palmen-Express]] beherbergt. Direkt an diesen anschließend befindet sich der [[Botanischer Garten der Goethe-Universität Frankfurt am Main|Botanische Garten der Universität]]. Diese drei aneinandergrenzenden Gärten bilden die größte innenstadtnahe Grünanlage Frankfurts. Der [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]] im [[Frankfurt-Ostend|Ostend]] war 1907 der erste [[Volksgarten#Der Volkspark|Volkspark]] in Frankfurt und wurde als Erholungsort für die Anwohner, wie z.&nbsp;B. der [[Arbeiter]] der angrenzenden Industriegebiete, konzipiert.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Mk Frankfurt Kaiserstraße 1.jpg<br />
| Breite1 = 265<br />
| Untertitel1 = Die gründerzeitliche [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]<br />im Bahnhofsviertel<br />
| Bild2 = Frankfurt, Beethovenstraße 71.jpg<br />
| Breite2 = 300<br />
| Untertitel2 = Beethovenstraße im Westend<br />
| Bild3 = Bergerstrasse-ffm053.jpg<br />
| Breite3 = 287<br />
| Untertitel3 = [[Höhenstraße (Frankfurt am Main)|Höhenstraße]] an der Kreuzung<br />mit der [[Berger Straße]] im Nordend<br />
| Bild4 = Klappergasse Ebbelwoi-Viertel Frankfurt Alt-Sachsenhausen.jpg<br />
| Breite4 = 148<br />
| Untertitel4 = Klappergasse im [[Apfelwein|Ebbelwoi]]-Viertel in Alt-Sachsenhausen<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Die klassische Moderne: Das Neue Frankfurt ===<br />
1925 wurde das [[Neues Frankfurt|Neue Frankfurt]] als umfangreiches Städtebauprogramm begonnen. Der Oberbürgermeister [[Ludwig Landmann]] ernannte 1925 den Architekten [[Ernst May]] zum Stadtbaurat, der fortan alle Aktivitäten leitete und sich mit einem Stab junger Architekten, Techniker, Künstler und Designer umgab, um das Projekt nachhaltig in der Stadt zu verankern. Städtebaulich wurde das Zusammenwachsen der eingemeindeten Dörfer gestaltet und die Stadt um Infrastrukturprojekte und Parks bereichert. Darüber hinaus wurden wegweisende Technologien für das Bauwesen und das Industriedesign erprobt und eingesetzt. Bekannte Bauten umfassen die Großmarkthalle und das Gesellschaftshaus des Palmengartens und Siedlungen wie [[Siedlung Praunheim|Praunheim]], [[Siedlung Römerstadt|Römerstadt]] und [[Siedlung Westhausen|Westhausen]] im Norden, die [[Siedlung Bornheimer Hang]] im Osten, die [[Hellerhofsiedlung]] sowie die [[Heimatsiedlung]] im Süden. Herausragende Designleistungen umfassen die [[Frankfurter Küche]] und die Schriftart [[Futura (Schriftart)|Futura]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Westhausen Laubengang.jpg<br />
| Breite1 = 290<br />
| Untertitel1 = [[Siedlung Westhausen]], eine der Siedlungen des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] (1925–1930)<br />
| Bild2 = Grossmarkthalle Frankfurt Panorama 1.jpg<br />
| Breite2 = 450<br />
| Untertitel2 = [[Großmarkthalle (Frankfurt am Main)|Großmarkthalle]] mit noch erhaltenen Annexbauten vor der Nutzung durch die EZB, Mai 2007<br />
| Bild3 = Zickzackhausen.jpg<br />
| Breite3 = 265<br />
| Untertitel3 = [[Siedlung Bruchfeldstraße]] („Zickzackhausen“) in Niederrad<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Höchst und die äußeren Stadtteile ===<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in mehreren Schritten die nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile eingemeindet. Einige dieser Stadtteile hatten bereits bis 1866 zum Besitz der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] gehört, andere waren zuvor nie mit Frankfurt verbunden. Um 1914 gehörte Frankfurt zu den flächenmäßig größten Städten Deutschlands.<br />
<br />
Das Stadtgebiet wuchs 1928 durch Eingemeindungen weiter. Die Stadt [[Frankfurt-Höchst|Höchst am Main]] bereicherte Frankfurt um eine [[Höchster Altstadt|Altstadt]], die noch heute sehr gut erhalten ist und seit 1972 unter Denkmalschutz steht. Das älteste Gebäude Frankfurts befindet sich ebenfalls dort, die [[Justinuskirche (Höchst)|Justinuskirche]]. Die spätesten Eingemeindungen fanden 1972 und 1977 im Nordosten statt. Diese Stadtteile haben sich zum Teil bis heute ihren ländlichen Charakter bewahrt (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; dazu im Osten Bergen-Enkheim).<br />
<br />
{{Panorama|Hoechster Mainpanorama August 2007.jpg|1025|Panorama des Mainufers in Höchst}}<br />
<br />
=== Grüngürtel ===<br />
Der seit 1994 ausgewiesene [[Frankfurter Grüngürtel]] ist ein ringförmig um den Stadtkern gelagertes [[Landschaftsschutzgebiet]]. Es umfasst mit 8.000 [[Hektar]] etwa ein Drittel des Frankfurter Stadtgebiets und soll den weiteren Landschaftsverbrauch durch zersiedelnde Bebauung verhindern. Teile des Grüngürtels gehen nahtlos in den noch größeren Schutz- und Erholungsraum „[[Regionalpark RheinMain]]“ über.<br />
<br />
Zum Grüngürtel gehört auch der 4902 Hektar große [[Frankfurter Stadtwald]] im Süden der Stadt. Dieser zählt zu den größten innerstädtischen Wäldern in Deutschland und bedeckt die südlichen Teile von [[Frankfurt-Schwanheim|Schwanheim]], [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]], [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] und [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] sowie den nördlichen Teil des Stadtteils [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]].<br />
<br />
Daneben zählen die [[Schwanheimer Düne]], das [[Nidda (Fluss)|Niddatal]] und der [[Niddapark]], der [[Lohrberg (Frankfurt am Main)|Lohrberg]], der [[Huthpark]], das [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Enkheimer Ried]], das [[Frankfurt-Seckbach|Seckbacher Ried]], der [[Mainbogen|Fechenheimer Mainbogen]] und zahlreiche Kleingartenanlagen zum Grüngürtel.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Lohrberg.jpg<br />
| Breite1 = 269<br />
| Untertitel1 = Blick vom [[Lohrberg (Frankfurt am Main)|Lohrberg]] in Richtung Innenstadt<br />
| Bild2 = Enkheimer Ried.jpg<br />
| Breite2 = 239<br />
| Untertitel2 = Das Enkheimer Ried in [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]]<br />
| Bild3 = Niddatal-frankfurter-berg-2010-ffm-066.jpg<br />
| Breite3 = 535<br />
| Untertitel3 = Grüngürtel am [[Frankfurter Berg]], im Vordergrund die [[Nidda (Fluss)|Nidda]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte von Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Von der Frankenfurt bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches ===<br />
[[Datei:DBP 1994 1200 Jahre Frankfurt am Main.jpg|mini|Deutsche Sonderbriefmarke „1200 Jahre Frankfurt am Main“ von 1994]]<br />
Frankfurt am Main wurde erstmals am 22. Februar 794 in einer [[Urkunde]] Karls des Großen für das Regensburger [[Kloster Sankt Emmeram|Kloster St. Emmeram]] erwähnt. In dem auf [[Latein]] verfassten Dokument heißt es: „…&nbsp;actum super fluvium Moin in loco nuncupante Franconofurd“&nbsp;– „gegeben (ausgestellt) am Flusse Main in einem Orte, genannt Frankfurt.“<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Johann Friedrich Böhmer]] |Titel=Codex Diplomaticus Moenofrancofurtanus. Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt |Band=1 |Verlag=Joseph Baer & Co. |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1901 |Seiten=1 |Online=https://archive.org/stream/codexdiplomatic00nathgoog#page/n16/mode/2up Codex Diplomaticus Moenofrancofurtanus. Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt |Abruf=2014-10-09}}</ref><ref>{{MGH|DD|4|238}}</ref> Eine Besiedlung des Domhügels ist allerdings schon für die [[Jungsteinzeit]] nachgewiesen. Am selben Ort entstanden in der Folge vermutlich ein [[Römische Niederlassung auf dem Frankfurter Domhügel|römisches Militärlager]] und in [[Merowinger|merowingischer Zeit]] ein fränkischer Königshof. 843 wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste [[Königspfalz Frankfurt|königliche Pfalz]] der [[Ostfrankenreich|Ostfranken]] und Ort von [[Reichstag (HRR)|Reichstagen]]. 1220 wurde Frankfurt [[Freie und Reichsstädte|Freie Reichsstadt]].<br />
<br />
Die [[Goldene Bulle]] von 1356 bestätigte Frankfurt ab 1356 als ständige Wahlstadt der [[Römisch-deutscher König|römischen Könige]], nachdem hier schon seit 1147 die meisten Königswahlen stattgefunden hatten. Ab 1562 wurde der Kaiser auch in Frankfurt [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|gekrönt]], als letzter 1792 der [[Habsburg]]er [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] 1742 wurde Frankfurt gar für fast drei Jahre Residenzstadt, denn der damalige Kaiser Karl Albrecht von Bayern ([[Karl VII. (HRR)|Karl VII.]]) wohnte bis Oktober 1744 im [[Palais Barckhaus]] an der [[Zeil]].<br />
<br />
1806, mit dem Ende des Alten Reiches, fiel Frankfurt unter die Herrschaft des [[Fürstprimas]] [[Karl Theodor von Dalberg]], der es mit seinen Fürstentümern [[Regensburg]] und [[Aschaffenburg]] zu einem selbständigen Staat innerhalb des [[Rheinbund]]s vereinigte. 1810 trat Dalberg Regensburg an [[Königreich Bayern|Bayern]] ab und wurde mit den Gebieten von [[Hanau]] und [[Fulda]] entschädigt. Zusammen mit der Stadt Frankfurt und dem Aschaffenburger Gebiet bildete dieser Territorialkomplex schließlich von 1810 bis 1813 das kurzlebige [[Großherzogtum Frankfurt]].<br />
<br />
=== Die Freie Stadt Frankfurt ===<br />
{{Hauptartikel|Freie Stadt Frankfurt}}<br />
[[Datei:Frankfurt 1854.JPG|mini|Stadtansicht von Frankfurt a.&nbsp;M. auf 6 Kreuzermünze von 1854]]<br />
Mit dem Zusammenbruch des [[Napoleon Bonaparte|napoleonischen]] Systems wurde Frankfurt am 14.&nbsp;Dezember 1813 von den siegreichen Alliierten einer provisorischen Verwaltung unter dem Präfekten [[Friedrich Maximilian von Günderrode]] unterstellt.<br />
<br />
Auf dem [[Wiener Kongress]] plante das [[Königreich Bayern]] die Annexion Frankfurts, doch beschloss der Kongress am 8.&nbsp;Juni 1815 die Wiederherstellung Frankfurts als [[Freie Stadt Frankfurt|Freie Stadt]] innerhalb des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]]. Es war damit neben [[Hamburg]], [[Bremen]] und [[Lübeck]] eine von vier Freien Städten, die ihre traditionelle Stadtfreiheit bis in die Zeit der Moderne behaupten konnten. Der [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundestag]] des Deutschen Bundes richtete sich in Frankfurt ein. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur [[Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution]]. Die einberufene [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] tagte in der [[Frankfurter Paulskirche]].<br />
<br />
Im [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] 1866 blieb Frankfurt bundestreu. Die öffentliche Meinung stand eher auf Seiten [[Österreich]]s und des [[Kaiser von Österreich|Kaisers]], obwohl es auch in Frankfurt schon länger Stimmen gab, die aus wirtschaftlichen und außenpolitischen Gründen für einen freiwilligen Anschluss an Preußen plädierten. Am 18.&nbsp;Juli wurde die Stadt während des [[Mainfeldzug|Mainfeldzugs]] von der [[Preußische Armee|preußischen Mainarmee]] besetzt und mit schweren [[Kontribution]]en belegt. Am 2.&nbsp;Oktober annektierte [[Preußen]] die Stadt, die damit endgültig ihre Unabhängigkeit verlor; Frankfurt wurde dem [[Regierungsbezirk Wiesbaden]] der [[Hessen-Nassau|Provinz Hessen-Nassau]] zugeordnet, die Zahlung der Kontributionen später erlassen. 1868 führte Preußen in Frankfurt die [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Magistratsverfassung]] mit einem [[Oberbürgermeister]] als Stadtoberhaupt ein. Als versöhnendes [[Symbol]] wurde 1871 in Frankfurt der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] mit dem [[Friede von Frankfurt|Frankfurter Frieden]] offiziell beendet.<br />
<br />
=== Von der Gründerzeit bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ===<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Roemer-Salzhaus-Front Photochrom.jpg|mini|[[Salzhaus (Frankfurt am Main)|Salzhaus]] (rechts) und [[Haus Frauenstein (Frankfurt am Main)|Haus Frauenstein]] (links) am Römerberg, Photochromdruck um 1896]]<br />
Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu einem Industriezentrum mit raschem Bevölkerungswachstum war die Annexion vorteilhaft. Frankfurt gemeindete zwischen 1877 und 1910 in mehreren Etappen zahlreiche umliegende Orte ein und vergrößerte seine Fläche von 70 auf 135 Quadratkilometer. Damit wurde es schließlich sogar Anfang des 20. Jahrhunderts für kurze Zeit [[Liste der 100 flächengrößten Städte und Gemeinden Deutschlands|Deutschlands flächengrößte Stadt]]. Mit dem raschen Bevölkerungswachstum baute die Stadt ihre öffentliche Infrastruktur aus, darunter zahlreiche Schulen, mehrere Mainbrücken, Wasserversorgung, Kanalisation, eine moderne [[Feuerwehr Frankfurt am Main|Berufsfeuerwehr]], Vieh- und Schlachthof, die [[Kleinmarkthalle Frankfurt|Markthalle]], Straßenbahnen, Bahnhöfe und Häfen. Nachdem sich die Industrie zunächst vor allem in Bockenheim, entlang der Mainzer Landstraße und in Sachsenhausen angesiedelt hatte, entstand 1909 bis 1912 der Osthafen mit einem Industriegebiet, dessen neu erschlossene Fläche so groß war wie das gesamte Ende des 19. Jahrhunderts bebaute Stadtgebiet nördlich des Mains. Neben den traditionellen Frankfurter Branchen, Gießereien und Metallwaren, Schriftgießereien und Druckereien, entstanden nun Brauereien, chemische Fabriken und, nach der [[Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891|Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891]], auch eine Elektroindustrie. 1914 wurde die von Frankfurter Bürgern gestiftete Universität eröffnet.<br />
<br />
Im Ersten Weltkrieg blieb Frankfurt von Zerstörungen verschont, litt aber aufgrund seiner Lage als preußische Grenzstadt mit hessischem und bayrischem Hinterland unter einer schlechten Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Infolge der [[Novemberrevolution]] 1918 kam es zu Unruhen und zeitweiligen Straßenkämpfen, die bis Ende 1919 anhielten.<br />
<br />
In den 1920er Jahren erlebte Frankfurt eine kulturelle Blüte, unter anderem durch seine Theater und das städtebauliche Programm des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] (weltweit bekannt durch die [[Frankfurter Küche]], den Urtyp der modernen Einbauküche). 1925 fand im neu erbauten Waldstadion die erste internationale [[Arbeiterolympiade]] statt.<br />
<br />
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurden 11.134 [[Juden]] aus Frankfurt [[Deportation deutscher Juden|deportiert]] und ermordet. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstörten alliierte [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main|Luftangriffe auf Frankfurt]] etwa 70&nbsp;Prozent der Gebäude, darunter fast die gesamte [[Frankfurt-Altstadt|Alt]]- und [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]]. Das bis 1944 nahezu geschlossen mittelalterliche Stadtbild ging dadurch verloren, da der [[Wiederaufbau]] in den 1950er-Jahren sich nicht an den alten Strukturen orientierte. Weite Teile der einstigen Altstadt werden bis heute von den damals entstandenen schlichten modernistischen Zweckbauten und Verkehrsachsen geprägt.<br />
<br />
=== Seit 1945: Entwicklung zur multikulturellen Wirtschaftsmetropole ===<br />
Nach Kriegsende richteten die Streitkräfte der USA ihr [[United States European Command|europäisches Hauptquartier]] in Frankfurt ein. Pläne, dem erweiterten Stadtgebiet als selbständigem [[Regierungsbezirk Frankfurt am Main|Distrikt Frankfurt]] einen Sonderstatus zu verleihen, analog dem [[Washington, D.C.|District of Columbia]], erwiesen sich als nicht praktikabel. 1946 wurde die Stadt dem neugebildeten Land [[Groß-Hessen]] zugeordnet. 1947 nahm der [[Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes|Wirtschaftsrat der Bizone]], die 1948 zur [[Trizone]] erweitert wurde, seinen Sitz in Frankfurt. Bei der [[Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland|Wahl zur Bundeshauptstadt]] unterlag Frankfurt am 10. Mai 1949 gegen [[Konrad Adenauer]]s Favoriten [[Bonn]].<ref>Mit 33:29 Stimmen im [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]] sowie mit 200:176 Stimmen am 3. November 1949 im [[Deutscher Bundestag|Bundestag]].</ref> Ein [[Parlamentsgebäude]] war in Frankfurt bereits gebaut worden. Es beherbergt seitdem den [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunk]].<br />
<br />
Trotz der Niederlage in der Hauptstadtfrage entwickelte sich die Stadt in der Zeit des [[Wirtschaftswunder]]s erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und zum bedeutendsten [[Finanzplatz Frankfurt|Finanzplatz Kontinentaleuropas]]. Infolge der [[Deutsche Teilung|Teilung Deutschlands]] übernahm Frankfurt Metropolfunktionen als Sitz von Unternehmen, Verbänden und Bundeseinrichtungen und wurde 1998 Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]].<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Mk Frankfurt Merian Stadtansicht.jpg<br />
| Breite1 = 200<br />
| Untertitel1 = Stadtansicht mit [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Dom]] (etwa 1612)<br />
| Bild2 = Nationalversammlung in der Paulskirche.jpg<br />
| Breite2 = 262<br />
| Untertitel2 = Die Nationalversammlung in der [[Frankfurter Paulskirche]] (1848)<br />
| Bild3 = Frankfurt Luftschiffbild der Altstadt 1911-verbessert.jpg<br />
| Breite3 = 258<br />
| Untertitel3 = Luftschiffbild des ältesten Teils der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] (1911)<br />
| Bild4 = Frankfurt 1945 June destructions after bombing raids old town aerial.JPG<br />
| Breite4 = 246<br />
| Untertitel4 = Zerstörte [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] mit [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Dom]] (Juni 1945)<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Einwohnerentwicklung ===<br />
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main}}<br />
<br />
[[Datei:Frankfurt population (Ab 1871).svg|mini|hochkant=1.5|Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main von 1871 bis 2016]]<br />
<br />
Angaben über die Einwohnerentwicklung Frankfurts basieren bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert auf ungenauen Schätzungen, erst ab etwa 1810 auf [[Volkszählung]]sergebnissen und amtlichen Statistiken. Im Mittelalter gehörte Frankfurt mit rund 10.000 Einwohnern zu den [[Liste der größten deutschen Städte|mittelgroßen deutschen Städten]]. Im 17.&nbsp;Jahrhundert überschritt die Einwohnerzahl 20.000, Mitte des 18.&nbsp;Jahrhunderts 30.000 und um 1810 40.000. Bis zum Ende der Freien Stadt Frankfurt 1866 stieg die Stadtbevölkerung auf über 90.000, von denen rund 78.000 innerhalb der Wallanlagen wohnten. Heute leben hier noch etwa 7000 Menschen.<br />
<br />
1875 hatte Frankfurt 100.000 Einwohner. Etwa ab 1880 gehörte es zu den zehn größten Städten Deutschlands. 1910 stand es mit 414.576 Einwohnern an neunter Stelle in Deutschland und an vierter unter den preußischen Großstädten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stieg die Stadtbevölkerung auf 553.464.<br />
<br />
Im Zweiten Weltkrieg kamen mehr als 4800 Zivilisten und 12.700 Frankfurter Soldaten ums Leben, fast 12.000 jüdische Einwohner Frankfurts (von ehemals 30.000) wurden im [[Holocaust]] ermordet. Ende 1945 lebten noch 358.000 Menschen in der Stadt, in der etwa die Hälfte der Wohnungen durch den Krieg zerstört worden war.<br />
<br />
1951 überschritt die Einwohnerzahl wieder den Stand von 1939 und erreichte 1963 mit 691.257 einen vorläufigen Höchststand. Durch Wanderungsverluste ins Umland nahm die Zahl der Einwohner bis 1986 auf 592.411 ab, seitdem stieg sie wieder an auf <!-- Bitte diese Vorlagen nicht verändern, siehe Diskussionsseite -->{{EWZ|DE-HE|06412000}} (Stichtag {{EWD|DE-HE|06412000}}).{{EWR|DE-HE}} Das Bevölkerungswachstum ist eine Folge der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt, der Ausweisung neuer Siedlungs- und Wohngebiete sowie der Veränderung der Altersstruktur durch den Zuzug junger Familien.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/02_Modellrechnung_PrivatHH.pdf |titel=Modellrechnung zur Entwicklung der Privathaushalte in Frankfurt am Main bis 2030 |werk=Statistik aktuell Nr. 2/2011 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 197&nbsp;kB}}</ref><br />
<br />
Nach der im Juni 2015 veröffentlichten ''Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/2015-3_Bev%C3%B6lkerungsprognose.pdf |titel=Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040 |werk=Frankfurter Statistische Berichte 2015 |zugriff=2015-06-30 |format=PDF, 507&nbsp;kB}}</ref> erwartet das Bürgeramt Statistik und Wahlen eine Fortsetzung des starken Bevölkerungswachstums der letzten Jahre. 2020 werden etwa 764.000 Einwohner erwartet, 2030 etwa 810.000 und 2040 etwa 830.000. Hauptursache ist ein anhaltender Zuzug vorwiegend junger Menschen.<br />
<br />
29,1 Prozent der am 30. Juni 2017<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/16_Bev%C3%B6lkerung_Halbjahr2017.pdf |titel=Das Wachstum hält an: die Frankfurter Bevölkerung am 30. Juni 2017 |werk=Statistik aktuell 16.2017 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |zugriff=2017-09-08 |format=PDF, 239 kB}}</ref> in Frankfurt mit Hauptwohnsitz gemeldeten 736.222 Einwohner haben keine [[deutsche Staatsangehörigkeit]]. Abgesehen von einigen Umlandgemeinden ist das der höchste [[Ausländer]]anteil aller [[Liste der Städte und Gemeinden in Hessen|hessischen Kommunen]]. Laut dem im Juni 2017 vorgestellten Bericht zum Integritäts- und Diversitätsmonitoring des städtischen Amts für multikulturelle Angelegenheiten hatten 2015 51,2 Prozent der Frankfurter einen [[Migrationshintergrund]], von denen jedoch etwa ein Drittel nicht selbst zugewandert ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Patrick Schupp |url=http://www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/sites/default/files/medien/downloads/amka-monitoring15-final-02.pdf |titel=Frankfurter Integritäts- und Diversitätsmonitoring |hrsg=Stadt Frankfurt am Main, Dezernat XI |seiten=33 |zugriff=2017-09-08 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
=== Religionen und Weltanschauungen ===<br />
{{Hauptartikel|Religionen in Frankfurt am Main}}<br />
{{Siehe auch|Liste der Kirchengebäude in Frankfurt am Main}}<br />
Bis Anfang des 21. Jahrhunderts gehörte die Mehrzahl der Frankfurter einer der christlichen [[Konfession]]en an. Durch [[Säkularisierung]] und Zuwanderung nichtchristlicher Bevölkerungsgruppen sinkt der christliche Bevölkerungsanteil. Die Stadt gilt seit der [[Reformation]] als traditionell [[Evangelische Kirche|protestantisch]], wenngleich das [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] [[Kirchengemeinde|Gemeindeleben]] niemals ganz erlosch. Durch Zuwanderung und Eingemeindungen nahm der Anteil der Katholiken seit dem 18. Jahrhundert allmählich zu und ist heute größer als der der Protestanten. 2015 waren 22,0 % der Einwohner römisch-katholisch und 18,0 % evangelisch. Angehörige anderer Religionsgemeinschaften wie der Muslime sowie Konfessionslose werden statistisch nicht erfasst.<ref name="J2015K02" /><br />
<br />
Nach einer 2007 veröffentlichten Schätzung lebten am Jahresende 2006 rund 75.000 Muslime in Frankfurt.<ref name="FSB4-2007">{{Internetquelle |autor=Waltraud Schröpfer |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/muslime_ergebnisse_einer_schaetzung_fsb2007_4.pdf |titel=Muslime in Frankfurt am Main – Ergebnisse einer Schätzung |werk=Frankfurter Statistische Berichte |datum=2007 |zugriff=2016-12-27 |format=PDF}}</ref> Etwa 6500 Frankfurter gehören der [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|jüdischen Gemeinde Frankfurt]] an.<ref name="zwst">[http://zwst.org/medialibrary/pdf/Mitgliederstatistik-2016.pdf Mitgliederstatistik 2016 der jüdischen Gemeinden], S. 2 (PDF, abgerufen am 29. November 2017)</ref> Darüber hinaus bestehen zahlreiche religiöse und weltanschauliche Gruppierungen, die nicht alle offiziell registriert sind.<br />
<br />
Bereits im siebten Jahrhundert existierte an der Stelle des [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Domes]] eine kleine [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]]. Seit Ende des 12. Jahrhunderts entstanden in rascher Folge zahlreiche weitere Kirchen und [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapellen]], teils als [[Stiftung]]en Frankfurter Bürger, teils als [[Ordensgemeinschaft|Ordensniederlassungen]].<br />
<br />
1533 führte die Freie Reichsstadt die Reformation ein. Nach dem [[Augsburger Interim]] von 1548 wurden die [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] [[Stift (Kirche)|Stiftskirchen]] und [[Kloster|Klöster]] in Frankfurt an die katholische Kirche zurückgegeben, um den Konflikt mit dem katholischen Kaiser zu vermeiden und die städtischen Privilegien (vor allem die Messen und die Kaiserwahlen) nicht zu gefährden. Die wenigen verbliebenen Katholiken hatten seit dem [[Augsburger Religionsfriede]]n von 1555 [[Religionsfreiheit|Glaubensfreiheit]], konnten jedoch bis 1806 nur in Ausnahmefällen das Bürgerrecht erwerben. Aus [[Frankreich]] kamen verfolgte [[Hugenotten]], die die erste Gemeinde von [[Réfugiés]] in Deutschland im Jahre 1554 entstehen ließen. Englische protestantische Glaubensflüchtlinge machten zum Dank für die genossene Gastfreundschaft der Stadt 1558 das [[Englisches Monument|englische Monument]] zum Geschenk. Die [[Reformierte Kirche]] durfte in Frankfurt erst ab 1786 eigene Kirchen errichten. 1866 schlossen sich die [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherischen]] und die reformierten Gemeinden zu einer [[Evangelische Landeskirche Frankfurt am Main|Frankfurter Landeskirche]] zusammen.<br />
<br />
1933 vereinigte sich die Frankfurter Landeskirche unter staatlichem Druck mit den evangelischen Kirchen von Hessen-Darmstadt und Nassau zur ''Evangelischen Landeskirche Nassau-Hessen'', die 1947 zur [[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau]] (EKHN) wurde. Das 1976 eingemeindete [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]] gehört weiterhin zur [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]].<br />
<br />
Durch Zuwanderung im 18., vor allem aber im 19. und 20. Jahrhundert konnten die [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] zahlenmäßig nahezu wieder zu den Protestanten aufschließen. Bis 1917 bildeten die damals 86.000 Katholiken Frankfurts eine gemeinsame Stadtgemeinde, dann entstanden nach und nach mehrere [[Pfarrei]]en. Die katholischen Gemeinden gehören überwiegend zum [[Bistum Limburg]], nur Bergen-Enkheim zum [[Bistum Fulda]] sowie die 1972 eingemeindeten Stadtteile Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach zum [[Bistum Mainz]].<br />
<br />
Neben den beiden großen [[Christentum|christlichen]] [[Konfession]]en sind auch [[orthodoxe Kirchen]], [[altorientalische Kirchen]], [[Freikirche]]n und andere christliche Glaubensgemeinschaften in Frankfurt vertreten, darunter die [[Altkatholische Kirche]], die [[Neuapostolische Kirche]] und die [[Zeugen Jehovas]].<br />
<br />
Eine [[Jüdische Gemeinde]] wird in Frankfurt erstmals 1150 erwähnt. Zweimal, 1241 und 1349, wurden die Frankfurter [[Juden]] im Mittelalter Opfer von [[Pogrom]]en. Von 1462 bis 1796 mussten sie in einem [[Ghetto]], der [[Frankfurter Judengasse|Judengasse]], leben. Erst 1806 wurden sie den übrigen Konfessionen gleichberechtigt. 1864 gewährte Frankfurt den Juden als einer der ersten deutschen Staaten die uneingeschränkte Gleichberechtigung.<br />
<br />
Um 1930 lebten etwa 28.000 Juden in Frankfurt. In der Zeit des [[Nationalsozialismus]] wurden fast alle deportiert oder vertrieben, die vier großen Synagogen während der [[Novemberpogrome 1938]] zerstört. 11.134 Frankfurter Juden wurden während des [[Holocaust]] ermordet. Bei Kriegsende hatten nur etwa 160 in der Stadt überlebt. Bereits kurz nach Kriegsende wurde von deportierten osteuropäischen Juden eine [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|neue jüdische Gemeinde]] gegründet. Sie ist heute mit etwa 6.500 Mitgliedern eine der großen Gemeinden in der Bundesrepublik.<ref name="zwst" /> Größte Frankfurter [[Synagoge]] ist die [[Westend-Synagoge]].<br />
<br />
Die 1959 in Sachsenhausen erbaute [[Nuur-Moschee]] der [[Ahmadiyya Muslim Jamaat]] war die erste [[Moschee]] Frankfurts und eine der ersten Deutschlands. Inzwischen gibt es in Frankfurt etwa 35 Moscheen verschiedener islamischer Glaubensgemeinschaften.<br />
<br />
Die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] (Mormonen) hat ihren Hauptsitz für das Gebiet ''Europa Mitte'' in Frankfurt am Main ([[Frankfurt-Eckenheim|Eckenheim]]). Ferner befinden sich zwei Gemeinden in Eckenheim und [[Frankfurt-Höchst|Höchst]]. Der [[Frankfurt-Tempel]] in [[Friedrichsdorf]] war 1987 der erste mormonische Tempel in der damaligen Bundesrepublik.<br />
<br />
Die aus den Vereinigten Staaten stammende [[Scientology-Kirche]] unterhält im Frankfurter Bahnhofsviertel seit 1971 eine Niederlassung.<br />
<br />
Außerhalb Frankfurts, in [[Langenhain (Taunus)|Langenhain]], einem Stadtteil von [[Hofheim am Taunus]] im [[Main-Taunus-Kreis]], liegt seit 1964 das einzige [[Haus der Andacht]] der Glaubensgemeinschaft der [[Bahai]] in Europa.<br />
<br />
Daneben befindet sich im Zentrum Frankfurts die [[Unitarische Weihehalle|Weihehalle]] der 1845 gegründeten und als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannten [[Unitarische Freie Religionsgemeinde|Unitarischen Freien Religionsgemeinde]] mit über 1000 Mitgliedern.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-St Bartholomaeus-Ansicht vom Nextower-20110812.jpg<br />
| Breite1 = 355<br />
| Untertitel1 = Der [[Kaiserdom St. Bartholomäus]] ist die größte Kirche der Stadt<br />
| Bild2 = Nuur-Moschee Frankfurt Germany.jpg<br />
| Breite2 = 305<br />
| Untertitel2 = Die [[Nuur-Moschee]], die erste Moschee in Frankfurt<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Westendsynagoge von Suedwesten-20120325.jpg<br />
| Breite3 = 355<br />
| Untertitel3 = Die [[Westend-Synagoge]], die größte Frankfurter Synagoge<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Politik ==<br />
{{Hauptartikel|Politik in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
[[Datei:2017-12-17 Festhallenturnier Frankfurt Peter Feldmann-4556.jpg|mini|Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), 2017]]<br />
<br />
Die [[Hauptsatzung]] von Frankfurt am Main und die [[Hessische Gemeindeordnung]] bestimmen heute den konstitutionellen Aufbau der Stadt.<br />
<br />
Frankfurt am Main wird zurzeit von einer Koalition aus [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] unter dem [[SPD]]-Oberbürgermeister [[Peter Feldmann]] verwaltet. 2012 wurden Neuwahlen nötig, da die bisherige Oberbürgermeisterin [[Petra Roth]] ihren Rücktritt zum 1.&nbsp;Juli angekündigt hatte. Die Wahl gewann der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Kandidat Peter Feldmann in der Stichwahl am 25.&nbsp;März 2012 mit 57,4 Prozent die absolute Mehrheit gegen den CDU-Kandidaten, Hessens Innenminister [[Boris Rhein]], der im ersten Wahlgang am 11.&nbsp;März 2012 noch vor Peter Feldmann gelegen hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/specials/obwahl12/index.jsp?rubrik=71048&key=standard_document_44332961&msg=71048 |titel=Peter Feldmann zum neuen OB in Frankfurt gewählt |zugriff=2012-03-25}}</ref><br />
<br />
Frankfurt ist seit der [[Bundestagswahl 2002]] in die [[Bundestagswahlkreis Frankfurt am Main I|Wahlkreise 182]] und [[Bundestagswahlkreis Frankfurt am Main II|183]] aufgeteilt. Direktmandate bekamen bei der Wahl 2013 [[Matthias Zimmer]] (CDU) und [[Erika Steinbach]] (CDU, seit Januar 2017 parteilos). Über die Landesliste zogen [[Omid Nouripour]] (Grüne), [[Ulli Nissen]] (SPD) und [[Wolfgang Gehrcke]] ([[Die Linke|Linke]]) in den [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] ein.<br />
<br />
Auf Einladung des hessischen Ministerpräsidenten, der 2014/2015 [[Präsident des Bundesrates (Deutschland)|Bundesratspräsident]] war, fanden die Feierlichkeiten zum 25. [[Tag der Deutschen Einheit]] vom 2. bis zum 4. Oktober 2015 in Frankfurt statt. Mehr als 1,4 Millionen Besucher beteiligten sich an dem dreitägigen Bürgerfest, das unter dem Motto ''Grenzen überwinden'' stand. Höhepunkt der 300 Veranstaltungen war eine Licht- und Toninszenierung am Mainufer.<ref>{{Internetquelle |autor=Helmut Schwan |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/einheitsfest-frankfurt-die-einheit-als-publikumsmagnet-13838871.html |titel=Die Einheit als Publikumsmagnet |werk=faz.net |datum=2015-10-05 |zugriff=2015-10-05}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Stadtoberhäupter von Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Stadtverordnetenversammlung ===<br />
Die Stadtverordnetenversammlung, die im [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] tagt, ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Frankfurt am Main. Über die Vergabe der 93 Sitze entscheiden die Bürger alle fünf Jahre in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl.<br />
<br />
Parteien, die mindestens drei Stadtverordnete stellen, sind zur Bildung einer Fraktion berechtigt. Die Vertreter kleinerer Parteien können sich bestehenden Fraktionen anschließen oder parteiübergreifende Fraktionen bilden. Am 12. April 2011 schlossen sich die Vertreter von Piraten, [[Ökologische Linke|ÖkoLinX-ARL]] und [[Europa Liste Frankfurt|ELF]] zur Bunten Fraktion zusammen. Der Vertreter der [[Flughafenausbaugegner Frankfurt|Flughafenausbaugegner]] (FAG) schloss sich am 20. Juni 2011 der Fraktion der FDP an.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3509&_ffmpar&#x5B;_id_inhalt&#x5D;=5349048 Ergebnis der Kommunalwahl], auf Frankfurt.de, abgerufen am 13. September 2011.</ref> Am 5. September 2011 löste sich die Bunte Fraktion durch den Austritt der Vertreter der Piratenpartei und der ELF wieder auf. Piratenpartei und ELF bildeten daraufhin eine neue Fraktion unter dem Namen ELF-Piraten.<ref>[http://www.piratenpartei-frankfurt.de/content/piraten-und-elf-verlassen-die-bunte-fraktion-im-römer Piraten und ELF verlassen die Bunte Fraktion im Römer], Pressemitteilung der Piratenpartei Frankfurt vom 5.&nbsp;September 2011, abgerufen am 13. September 2011.</ref> Im September 2012 bildete sich eine weitere Fraktion unter dem Namen RÖMER-Fraktion, bestehend aus den Vertretern von FAG und [[Allianz Graue Panther|AGP]] sowie dem ehemaligen SPD-Stadtverordneten Bernhard Ochs.<ref>Frankfurter Neue Presse [http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/noch-eine-neue-fraktion-im-roemer_rmn01.c.10129481.de.html Noch eine neue Fraktion im Römer]</ref> 2013 verließen die vier Abgeordneten der Freien Wählergruppe die [[Freie Wähler Hessen|Freien Wähler]] und traten in die [[Alternative für Deutschland]] (AfD) ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://freie-waehler-frankfurt.de/artikel/index.php?id=518 |titel=Gesamte Römer-Fraktion verlässt FW-Partei |werk=freie-waehler-frankfurt.de |datum=2013-05-06 |zugriff=2013-05-07 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130510071011/http://freie-waehler-frankfurt.de/artikel/index.php?id=518 |archiv-datum=2013-05-10 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> Im September 2014 trat ein Stadtverordneter der Piraten aus der Partei aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fr-online.de/frankfurt/piraten-pirat-ohne-partei,1472798,28536750.html |titel=Pirat ohne Partei |werk=fr-online.de |datum=2014-09-26 |zugriff=2014-09-26}}</ref> und kündigte an, sich gemeinsam mit dem Abgeordneten der ELF zum 1. November 2014 der Fraktion „Die Linke“ anzuschließen,<ref>{{Internetquelle |url=http://elf-piraten.de/blog/2014-10-01/doppelte-verstaerkung-fuer-die-linke/ |titel=Doppelte Verstärkung für DIE LINKE |werk=elf-piraten.de |datum=2014-10-01 |zugriff=2014-10-01 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141004182017/http://elf-piraten.de/blog/2014-10-01/doppelte-verstaerkung-fuer-die-linke/ |archiv-datum=2014-10-04 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> der zweite Stadtverordnete der Piraten schloss sich im Mai 2015 der Grünen-Fraktion an.<ref>Frankfurter Neue Presse [http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Pirat-heuert-bei-der-Gruenen-Fraktion-im-Roemer-an;art675,1412164 Pirat heuert bei der Grünen-Fraktion im Römer an]</ref> Im Dezember 2015 löste sich die RÖMER-Fraktion wieder auf.<ref>Frankfurter Neue Presse [http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Roemer-Fraktion-hat-sich-aufgeloest;art675,1755274 Römer-Fraktion hat sich aufgelöst]</ref><br />
<br />
Die [[Kommunalwahlen in Hessen 2016|Kommunalwahl am 6. März 2016]] lieferte folgendes Ergebnis:<ref>{{KW16-Hessen|412000}}</ref><br />
{|<br />
|-<br />
! colspan="2"| Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung<br />
|-<br />
| {{Wahldiagramm<br />
| LAND = DE<br />
| GUV = ja<br />
| PROZENT = nein<br />
| TITEL = Wahl zur Stadtverordnetenversammlung 2016<br />
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 39,0 %<br />
| JAHRALT = 2011<br />
| PARTEI1 = CDU<br />
| ERGEBNIS1 = 24.1<br />
| ERGEBNISALT1 = 30.5<br />
| PARTEI2 = SPD<br />
| ERGEBNIS2 = 23.8<br />
| ERGEBNISALT2 = 21.3<br />
| PARTEI3 = GRÜNE<br />
| ERGEBNIS3 = 15.3<br />
| ERGEBNISALT3 = 25.8<br />
| PARTEI4 = AfD<br />
| ERGEBNIS4 = 8.9<br />
| ERGEBNISALT4 = 0<br />
| PARTEI5 = LINKE<br />
| ERGEBNIS5 = 8.0<br />
| ERGEBNISALT5 = 5.4<br />
| PARTEI6 = FDP<br />
| ERGEBNIS6 = 7.5<br />
| ERGEBNISALT6 = 3.9<br />
| PARTEI7 = BFF<br />
| ERGEBNIS7 = 2.7<br />
| ERGEBNISALT7 = 0<br />
| FARBE7 = 63B8FF<br />
| ANMERKUNG7 = Bürger für Frankfurt<br />
| PARTEI8 = [[Ökologische Linke|ÖkoLinX-ARL]]<br />
| ERGEBNIS8 = 2.1<br />
| ERGEBNISALT8 = 1.2<br />
| FARBE8 = e0a29f<br />
| PARTEI9 = Sonst.<br />
| ERGEBNIS9 = 7.6<br />
| ERGEBNISALT9 = 11.9<br />
}}<br />
| {{Sitzverteilung<br />
| float = right<br />
| Überschrift = Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2016<br />
| Anmerkung = Je einen Stadtverordneten erhielten [[Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative|Die Partei]], Europaliste für Frankfurt, Die Frankfurter, [[Piratenpartei Deutschland|Piratenpartei]], [[Graue Panther (Partei)#Allianz Graue Panther|Graue Panther]], [[Freie Wähler Hessen|FW Frankfurt]], [[Liberal-Konservative Reformer|ALFA, jetzt LKR]]<br />
| LINKE|SPD|GRÜNE|FDP|CDU|BFF|ÖkoLinX|AfD|Sonst.|<br />
| CDU = 22<br />
| SPD = 22<br />
| GRÜNE = 14<br />
| AfD = 8<br />
| LINKE = 8<br />
| FDP = 7<br />
| BFF= 3<br />
| BFF Link = BFF<br />
| BFF Farbe = 63B8FF<br />
| ÖkoLinX = 2<br />
| ÖkoLinX Link = [[Ökologische Linke|ÖkoLinX-ARL]]<br />
| ÖkoLinX Farbe = e0a29f<br />
| Sonst. = 7<br />
}}<br />
|}<br />
<br />
Bei der Wahl 2016 verfehlte die bisherige schwarz-grüne Koalition mit 36 Mandaten die notwendige Mehrheit von 47 Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung deutlich. Beide Partner mussten erhebliche Stimmeneinbußen ([[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] minus 10,5 %, [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] minus 6,4 %) hinnehmen. Neben der erstmals angetretenen [[Alternative für Deutschland]], die mit 8,9 % in die Stadtverordnetenversammlung einzog, konnten auch [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Die Linke]] und [[Freie Demokratische Partei|FDP]] ihre Stimmenanteile steigern. Insgesamt konnten 15 Parteien und Wählergruppen Mandate erringen.<br />
<br />
Anfang April 2016 schlossen sich die Stadtverordneten von 'Die Partei', der Freien Wähler und der Piratenpartei zur Fraktion 'DIE FRAKTION' zusammen. Nur wenige Tage später schlossen sich die Vertreter der 'Europaliste für Frankfurt', 'Die Frankfurter' und 'Graue Panther' zur Fraktion 'Die FRANKFURTER' zusammen. Mitte April 2016 trat der Stadtverordnete von ALFA der CDU-Fraktion bei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3509&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=5349048 |titel=Frankfurt am Main: Ergebnis der Kommunalwahl |werk=www.frankfurt.de |zugriff=2016-04-14}}</ref><br />
<br />
→ ''[[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Frankfurt am Main]]''<br />
<br />
=== Wappen ===<br />
{{Hauptartikel|Wappen der Stadt Frankfurt am Main}}<br />
<br />
{{Wappenbeschreibung<br />
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Frankfurt am Main<br />
|Blasonierung= Das Stadtwappen zeigt den weißen (silbernen), aufgerichteten, goldgekrönten und goldbewehrten [[Adler (Wappentier)|Adler]] mit gespreizten Flügeln und Fängen, mit blauer Zunge und blauen Krallen auf dem roten Feld.<br />
|Quelle = {{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/Hauptsatzung%20%28Stand%2004.05.2016%29.pdf |titel=Hauptsatzung der Stadt Frankfurt am Main |titelerg=§&nbsp;7 Satz 2 (Stadtfarben und Stadtwappen) |datum=2016-05-04 |zugriff=2017-03-29 |format=PDF, 26&nbsp;kB}}<br />
|Begründung = Der Frankfurter Adler geht auf den einköpfigen [[Reichsadler]] aus dem dreizehnten Jahrhundert zurück.<br />
}}<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Wappen in der Stadt Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Städtepartnerschaften ===<br />
[[Datei:Frankfurt, Germany - Partner Cities.JPG|mini|Frankfurts Städtepartnerschaften ab 2005]]<br />
[[Städtepartnerschaft]]en bestehen mit folgenden Städten:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3932&_ffmpar&lsqb;_id_inhalt&rsqb;=54356 |titel=Frankfurt am Main: Frankfurts Partnerstädte |zugriff=2016-07-25}}</ref><ref>Quellen: [http://www.rgre.de/rgre-partnerschaften/?dt_orgname=Frankfurt+am+Main&dt_plz=&dt_einwohnerzahl_min=&dt_einwohnerzahl_max=&dt_bundesland=&aus_orgname=&aus_plz=&aus_land=&aus_kontinent=&partner_seit_von=&partner_seit_bis=&partner_form=&submit=Suche&order_by=partner_seit&direction=asc Online-Datenbank] des [[Rat der Gemeinden und Regionen Europas|Rates der Gemeinden und Regionen Europas]], [http://www.internationalesreferat.frankfurt.de/ Referat für Internationale Angelegenheiten] der Stadt Frankfurt am Main.</ref><br />
<br />
* {{FRA|Ziel=Lyon}}, Frankreich – seit 1960<br />
* {{GBR|Ziel=Birmingham}}, Vereinigtes Königreich – seit 1966<br />
* {{ITA|Ziel=Mailand}}, Italien – seit 1970<br />
* {{CHN|Ziel=Guangzhou}} (Kanton), Volksrepublik China – seit 1988<br />
* {{HUN|Ziel=Budapest}}, Ungarn – seit 1990<br />
* {{CZE|Ziel=Prag}}, Tschechien – seit 1990<br />
* {{NIC|Granada (Nicaragua)|Granada}}, Nicaragua – seit 1991<br />
* {{POL|Ziel=Krakau}}, Polen – seit 1991<br />
* {{JPN|Ziel=Yokohama}}, Japan – seit 2011<br />
* {{TUR|Ziel=Eskişehir}}, Türkei – seit 2013<br />
* {{USA|Ziel=Philadelphia}}, Vereinigte Staaten – seit 2015<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/M_34_2015.pdf |titel=Magistratsvorlage M34 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |datum=2015-02-06 |zugriff=2015-04-14 |format=PDF}}, beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung am 26. Februar 2015.</ref><br />
* {{ISR|Ziel=Tel Aviv-Jaffa}}, Israel – seit 2017<ref>{{Internetquelle |autor=hessenschau.de, Frankfurt, Germany |url=http://hessenschau.de/tv-sendung/video-30268.html |titel=Video: Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt und Tel Aviv {{!}} hessenschau.de {{!}} TV-Sendung |zugriff=2017-03-20 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170321082412/http://hessenschau.de/tv-sendung/video-30268.html |archiv-datum=2017-03-21 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
Ferner besteht seit 1967 eine Partnerschaft zwischen dem damals noch selbständigen Stadtteil [[Frankfurt-Nieder-Eschbach|Nieder-Eschbach]] und der Stadt [[Deuil-la-Barre]] ([[Frankreich]]).<br />
<br />
Freundschaftsverträge bestehen mit folgenden Städten:<br />
* {{EGY|Ziel=Kairo}}, Ägypten – seit 1979<br />
* {{ISR|Ziel=Tel Aviv-Jaffa}}, Israel – seit 1980<br />
* {{CAN|Ziel=Toronto}}, Kanada – seit 1989<br />
* {{DEU|Ziel=Leipzig}}, Sachsen, Deutschland – seit 1990 Kooperation<br />
* {{ARE|Ziel=Dubai}}, Vereinigte Arabische Emirate – seit 2005<br />
Städtekontakte ohne förmliche Bindung bestehen zudem seit 2001 mit [[Moskau]], seit 2006 mit der südchinesischen Stadt [[Shenzhen]] zur Förderung der wirtschaftlichen Kooperation, seit 2007 auch mit [[Tianjin]] und [[Peking]].<br />
<br />
=== Stadthaushalt ===<br />
Frankfurt hatte nach einer großzügigen öffentlichen Baupolitik in den 1980er-Jahren unter den CDU-Oberbürgermeistern [[Walter Wallmann]] und [[Wolfram Brück]] den Schuldenstand von 840 Millionen Euro (1977) auf 2,25 Milliarden (1989) erhöht.<ref>F.A.Z vom 20. Oktober 1997.</ref> Unter dem rot-grünen Magistrat stieg die Verschuldung bis 1993 auf einen Höchststand von 3,4 Milliarden. Frankfurt hatte damit zeitweise die höchste Pro-Kopf-Verschuldung unter den großen Städten (ohne Stadtstaaten) Deutschlands. Da die Auflagen der Kommunalaufsicht einen weiteren Anstieg der Nettoverschuldung untersagten, begann die Stadt ab 1994 mit der Haushaltskonsolidierung. Die Verschuldung ging danach deutlich zurück, unter anderem infolge einer drastischen Erhöhung der Gewerbesteuer, einer gemäßigten Ausgabenpolitik und einer zeitweise sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung.<br />
<br />
2006 lag Frankfurt mit einer Verschuldung von rund 2200&nbsp;Euro pro Einwohner auf dem sechsten Platz unter den fünfzehn größten deutschen Städten (Bremen etwa 17.000, Berlin etwa 16.000, Hamburg etwa 13.000, Köln etwa 3800, München rund 2700&nbsp;Euro pro Kopf).<ref>{{Internetquelle |autor=Petra Roth |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/WOP_5_14-09-2006.pdf |titel=Rede der Oberbürgermeisterin |titelerg=zu Tagesordnungspunkt 10 |werk=Wortprotokoll der Stadtverordnetenversammlung am 14.&nbsp;September 2006 |seiten=81 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF; 436&nbsp;kB}}</ref> Aufgrund guter Steuereinnahmen und hoher Haushaltsüberschüsse sank die Verschuldung bis Ende 2010 auf 983 Millionen Euro.<br />
<br />
Am 13.&nbsp;Juni 2008 veröffentlichte die Stadt ihre [[Eröffnungsbilanz]] zum 1.&nbsp;Januar 2007, mit der die Umstellung auf [[kaufmännische Buchführung]] eingeleitet wurde. Die Stadt Frankfurt verfügte demnach über ein Vermögen von 12,52 Milliarden Euro, wovon 11,8 Milliarden auf das [[Anlagevermögen]] entfielen. Die Stadt ermittelte an Besitztümern unter anderem: 1145 Kilometer Straße; 44.266 Grundstücke; etwa 1800 Gebäude; 58,6 Kilometer U-Bahn-Gleise; etwa 2500 Pflanzenarten im Palmengarten; etwa 4500 Tiere aus 580 Arten im Zoo; 4902 Hektar Stadtwald. Den höchsten [[Buchwert]] aller Gebäude hat der Dom mit 58 Millionen Euro.<br />
Das städtische [[Eigenkapital]] lag bei 8,29 Milliarden, das entspricht einer Eigenkapitalquote von 66,2&nbsp;Prozent. Die Verbindlichkeiten lagen bei 1,8 Milliarden, die im Wesentlichen zur Deckung von Pensionsansprüchen gebildeten Rückstellungen bei 1,2 Milliarden.<ref name="faz-1538900">{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurts-finanzen-solide-vermoegenslage-1538900.html |titel=„Solide Vermögenslage“ |werk=faz.net |datum=2008-06-14 |zugriff=2014-12-10}}</ref><br />
<br />
2007 und 2008 erzielte die Stadt Jahresüberschüsse von jeweils über 500 Millionen Euro.<ref name="Jahresabschluss 2011">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2011/jahresabschluss2011.pdf |titel=Jahresabschluss 2011 |seiten=11 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 12 MB}}</ref> Infolge der Finanzkrise sanken die Steuererträge um über 400 Millionen pro Jahr, deshalb ergaben sich von 2009 bis 2011 jährliche Defizite zwischen 180 und 320 Millionen Euro. Die Haushaltsplanung 2013 erwartete bis 2015 ein kumuliertes Defizit von 400 Millionen, bei steigenden Ausgaben für Bildung, Infrastruktur und Wohnungsbau. Die Stadt sah sich daher seit 2012 zu erheblichen Einsparungen gezwungen.<ref name="Produkthaushalt 2013">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/haushalt2013/produkthaushalt_2013_entwurf.pdf |titel=Haushaltsplanentwurf 2013 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 12&nbsp;MB}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/haushaltsrede_2013.pdf |titel=Einbringungsrede zum Haushaltsplan 2013 |titelerg=Stadtverordnetenversammlung am 13. Dezember 2012 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130318020309/http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/haushaltsrede_2013.pdf |archiv-datum=2013-03-18 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 1,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<br />
Hauptgrund war die Entwicklung der [[Gewerbesteuer (Deutschland)|Gewerbesteuer]] als wichtigste Steuerquelle der Stadt Frankfurt. 2008 wurde ein Rekordwert von 1,64 Milliarden Euro eingenommen. Damit hatte Frankfurt nach [[München]] (1,9 Milliarden Euro) die bundesweit höchsten Einnahmen aus der Gewerbesteuer, jedoch ist München gemessen an der Einwohnerzahl fast doppelt so groß wie Frankfurt. Ähnlich große Städte wie [[Stuttgart]] oder [[Dortmund]] erzielen nur etwa die Hälfte oder gar ein Fünftel der Frankfurter Einnahmen.<ref name="faz-1752961">{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/1-64-milliarden-euro-gewerbesteuerrekord-in-frankfurt-1752961.html |titel=Gewerbesteuerrekord in Frankfurt |werk=faz.net |datum=2009-01-09 |zugriff=2014-12-10}}</ref> 2012 erzielte die Stadt wieder Gewerbesteuereinnahmen von 1,51 Milliarden Euro, 2013 von 1,44 Milliarden Euro.<ref name="Jahresabschluss 2013">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2013/jahresabschluss2013.pdf |titel=Jahresabschluss 2013 |seiten=24 |zugriff=2014-07-25 |format=PDF, 20&nbsp;MB}}</ref> Nach dem im Mai 2015 vorgelegten Jahresabschluss 2014 stiegen die Gewerbesteuereinnahmen wegen der guten Wirtschaftslage sogar auf 1,73 Milliarden Euro brutto und lagen damit um 187 Millionen Euro höher als erwartet. Mit einem Haushaltsüberschuss von 158 Millionen Euro war 2014 damit das erste Haushaltsjahr seit 2008, das nicht mit einem Defizit endete.<ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt-macht-haushaltsplus-von-159-millionen-euro-13579160.html |titel=Frankfurt macht Etatplus von 159 Millionen Euro |werk=faz.net |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2015-05-07 |zugriff=2015-06-01}}</ref> Der Zuwachs des Anlagevermögens um ca. 120 Millionen Euro war im Wesentlichen auf Investitionen in Schulen, öffentlichen Nahverkehr und die Mitfinanzierung von Wohnungsbauvorhaben zurückzuführen.<ref>[http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_73_2015_AN_Jahresabschluss_2014.pdf Jahresabschluss 2014 der Stadt Frankfurt am Main], S. 52 (PDF; 12,4&nbsp;MB).</ref> Für 2015/16 wurde im Rahmen des im Dezember 2014 verabschiedeten Doppelhaushalts mit Haushaltsdefiziten von 11 bzw. 37 Millionen Euro geplant.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/broschuere_zum_produkthaushalt_2015_2016.pdf Broschüre zum Produkthaushalt 2015/16], S. 5 (PDF; 4,4&nbsp;MB).</ref><br />
<br />
Frankfurt gehört zu den knapp 30 Kommunen in Hessen, die aufgrund der 2016 eingeführten Neuordnung des [[Finanzausgleich (Deutschland)|kommunalen Finanzausgleichs]]<ref>{{Internetquelle |url=https://finanzen.hessen.de/finanzen/kommunaler-finanzausgleich/neuordnung-des-kommunalen-finanzausgleichs |titel=Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs |hrsg=[[Hessisches Ministerium der Finanzen]] |zugriff=2016-01-07}}</ref> deutlich weniger [[Zuwendung]]en erhalten. Trotz günstiger Prognosen für die Entwicklung der Gewerbesteuer verschlechterte sich im Nachtragshaushalt 2016, den die Stadtverordnetenversammlung am verabschiedete, das geplante Ergebnis dadurch um 125 Millionen Euro auf ein erwartetes Defizit von 164 Millionen.<ref>Vorlage M61, [http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/haushalt2015_2016/nachtrag_haushalt2016.pdf Produkthaushalt 2016 – Nachtrag –] vom 12. Mai 2016, S. 1 (PDF)</ref> Bis 2019 wird Frankfurt aufgrund der Neuregelung mit mehr als 530 Millionen Euro belastet. Im Dezember 2016 erhob Frankfurt deshalb Klage beim [[Staatsgerichtshof des Landes Hessen]].<ref>{{FrankfurtSeite|ArtikelID=31637020|Objekt=Die Klage ist eingereicht}}, Pressemitteilung vom 19. Dezember 2016</ref><br />
<br />
== Wirtschaft und Standortfaktoren ==<br />
Laut einer 2001 erstellten Rangliste der [[University of Liverpool|Universität Liverpool]] kann Frankfurt als die produktivste Stadt Europas (nach [[Bruttoinlandsprodukt#Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|Bruttoinlandsprodukt pro Kopf]]) gelten (vor [[Karlsruhe]], [[Paris]] und [[München]]).<ref>Nick Swift: ''[http://www.citymayors.com/business/eurocities_gdp.html European cities outperform their English counterparts]''. citymayors.com (Zugriff am 1.&nbsp;November 2006).</ref> Die Stadt ist heute eine der reichsten und leistungsfähigsten Metropolen Europas. Das macht sich auch an der hohen Anzahl internationaler Unternehmensvertretungen bemerkbar. In einer jährlichen Studie (''European Cities Monitor'', 2010) von [[Cushman & Wakefield]] hält Frankfurt seit über 20 Jahren den dritten Platz als bester Standort für internationale Konzerne in Europa (nach [[London]] und Paris).<ref> {{Webarchiv|text=European Cities Monitor 2010 |url=http://www.europeancitiesmonitor.eu/wp-content/uploads/2010/10/ECM-2010-Full-Version.pdf |wayback=20120504012517 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }} (PDF; 1,4&nbsp;MB).</ref> Für das Land<!-- sic! --> Hessen hat Frankfurt eine zentrale Bedeutung, 40 Prozent der 4,24 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen in Hessen stammen aus Frankfurt.<ref name="faz-1768861">{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessen/wegen-hoher-steuereinnahmen-frankfurt-soll-land-millionenbetrag-erstatten-1768861.html |titel=Frankfurt soll Land Millionenbetrag erstatten |werk=faz.net |datum=2009-02-08 |zugriff=2014-12-10}}</ref><br />
<br />
=== Arbeiten in Frankfurt ===<br />
Frankfurt ist mit 668.400 Erwerbstätigen (2014), darunter rund 586.700 [[sozialversicherungspflicht]]igen [[Beschäftigter|Beschäftigten]] (zum selben Stichtag, ein Jahr später: 597.500) die Stadt mit der höchsten [[Arbeitsplatzdichte]] und den meisten [[Pendler]]n in Deutschland. Die Zahl der täglichen Einpendler lag 2015 bei 350.454, während die Zahl der Auspendler 84.722 betrug.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016">[https://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/J2016K04x.pdf Arbeitsmarkt, Statistisches Jahrbuch 2016] (PDF; 241&nbsp;kB)</ref> Rund 80.000 Menschen arbeiten bei über 500 Unternehmen am [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurter Flughafen]], der damit als größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands gilt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fraport.de/de/presse/newsroom/pressemitteilungen/Arbeitsstaettenerhebung-2015.html |titel=Flughafen Frankfurt: Arbeitsstätte weiter gewachsen |zugriff=2015-06-15}}</ref> Größter einzelner Wirtschaftsbereich ist ''Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen'', der rund 74.700 Menschen beschäftigt.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016" /><br />
<br />
Das [[Median|mittlere]] Bruttoentgelt von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Frankfurt lag im Jahr 2015 bei 4.027&nbsp;Euro und damit um etwa 1.000&nbsp;Euro höher als im Jahr 2000. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Branchen deutlich: Während im Gastgewerbe und bei einfachen Dienstleistungen das mittlere Bruttoentgelt bei 2.240&nbsp;Euro liegt, verdient ein Vollzeitbeschäftigter in der IT-Branche über 5.100 und im Finanzgewerbe über 5.800&nbsp;Euro im Monat. Dem hohen Durchschnittseinkommen der Vollzeitbeschäftigten stehen etwa 47.900 ausschließlich geringfügig Beschäftigte und etwa 24.382 Arbeitslose gegenüber.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016" /><br />
<br />
Die hohe Wirtschaftskraft der Stadt schlägt sich in den Kassen umliegender Städte und Gemeinden des [[Speckgürtel]]s hauptsächlich im [[Vordertaunus]] nieder, die von überdurchschnittlichen Steuerzahlungen ihrer in Frankfurt verdienenden Pendler profitieren, weshalb sich hier zwei der fünf reichsten Landkreise Deutschlands, nämlich der [[Hochtaunuskreis]] mit [[Bad Homburg vor der Höhe]] als Kreisstadt und der [[Main-Taunus-Kreis]] mit [[Hofheim am Taunus]] als Kreisstadt befinden.<br />
<br />
Die Stadt hat zudem die höchste [[Bruttowertschöpfung]] und das höchste [[Bruttoinlandsprodukt]] pro Einwohner sowie pro Erwerbstätigen unter allen deutschen Großstädten (Stand 2007).<ref> {{Webarchiv|text=Bruttowertschöpfung in Frankfurt – IHK Frankfurt am Main |url=http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/konjunktur_statistik/wirtschaftsstruktur/ihk-bezirk/bruttowertschoepfung/index.html |wayback=20121001095347 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}. Siehe auch [http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/21_BIP-Gro%C3%9Fst%C3%A4dte.pdf Frankfurter Statistik aktuell Nr. 21/2007] (PDF; 37&nbsp;kB).</ref><br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt.Bankenviertel.20150605.jpg<br />
| Breite1 = 476<br />
| Untertitel1 = [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]] in der Innenstadt<br />
| Bild2 = Ladeluke des Lufthansa Airbus A380-800 New York auf dem FRA Airport.png<br />
| Breite2 = 253<br />
| Untertitel2 = Frachtabfertigung am Flughafen<br />
| Bild3 = RIMG0080.JPG<br />
| Breite3 = 293<br />
| Untertitel3 = Handelsraum der Frankfurter Börse<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Lebensqualität ===<br />
Laut einer Untersuchung des Unternehmens [[Marsh & McLennan Companies]] von 2010<ref name="mercer">[http://www.mercer.com/qualityoflivingpr#City_Ranking_Tables Quality of Living global city rankings 2010]</ref> belegt Frankfurt in einer Rangliste internationaler Großstädte mit der höchsten [[Lebensqualität]] weltweit den siebten Platz und teilt sich diesen mit [[München]]. [[Düsseldorf]] belegt als beste deutsche Stadt im Ranking den sechsten Platz. Eine ähnliche Untersuchung von [[The Economist]] (2011)<ref>[http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurt-ist-die-zweitattraktivste-stadt-deutschlands,1472798,9894738.html Lebenswerteste Städte der Welt 2011]</ref> sieht Frankfurt weltweit auf Platz 18, in Deutschland nur geschlagen von [[Hamburg]] auf Platz 14. Im ''Wealth Report'' (2011)<ref> {{Webarchiv|text=The Wealth Report 2011 |url=http://www.knightfrank.com/documents/wealthreport/TheWealthReport2011.pdf |wayback=20110701151157 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> erringt Frankfurt Platz 4 im weltweiten Vergleich (beste deutsche Stadt: [[Berlin]] auf Platz 2).<br />
<br />
Eine Bürgerbefragung der Stadt Frankfurt im Dezember 2010<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/08_Bindung_und_Zufriedenheit_BB2010.pdf PDF bei www.frankfurt.de]</ref> ergab, dass 66&nbsp;Prozent aller Frankfurter Bürger allgemein zufrieden oder sehr zufrieden mit der Stadt sind, lediglich sechs Prozent gaben an, sie seien mit der Stadt unzufrieden. Seit 1993 ist damit der Anteil der Zufriedenen um 22&nbsp;Prozent gestiegen, während der Anteil der Unzufriedenen um acht Prozent abnahm. 84&nbsp;Prozent der Frankfurter leben gerne in ihrer Stadt, 13&nbsp;Prozent würden lieber woanders wohnen. Die Zufriedenheit mit der öffentlichen Sicherheit in Frankfurt beträgt 37&nbsp;Prozent (1993: lediglich neun Prozent), unzufrieden sind 22&nbsp;Prozent (1993: 64&nbsp;Prozent).<br />
<br />
=== Kriminalität ===<br />
Unter allen deutschen Städten über 200.000 Einwohnern wurden in Frankfurt über viele Jahre die meisten Straftaten bezogen auf die Einwohnerzahl registriert. 2013 lag diese ''Häufigkeitszahl'' bei 16.292 Delikten auf 100.000 Einwohner.<ref>Quelle: [http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2014/PKS2013.pdf?__blob=publicationFile Polizeiliche Kriminalstatistik 2013], S. 23 (PDF, abgerufen am 5. Januar 2015).</ref> Da die Stadt in der Kriminalstatistik regelmäßig einen Spitzenplatz belegte, wurde sie in den Medien mitunter als ''Hauptstadt des Verbrechens''<ref>z.&nbsp;B. [http://www.bild.de/news/inland/kriminalstatistik/kriminalitaetsstatistik-frankfurt-hauptstadt-des-verbrechens-19647722.bild.html Online-Meldung der] [[Bild (Zeitung)|Bild]] vom 29. August 2011, [http://www.focus.de/panorama/welt/kriminalitaet-bka-frankfurt-bleibt-hauptstadt-des-verbrechens_aid_659742.html FOCUS-Online vom 28. August 2011]</ref> und ''Gefährlichstes Pflaster Deutschlands'' bezeichnet.<ref>''Tatort Deutschland'', Report in [[Focus]] Nr. 35/2011, S. 44 ff.</ref> Nach der am 24. April 2017 veröffentlichten ''Polizeilichen Krimalstatistik'' lag Frankfurt 2016 mit 15.671 Delikten je 100.000 Einwohnern erstmals auf Rang vier hinter Berlin, Leipzig und Hannover.<ref>[https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/2016/pks2016ImkBericht.pdf?__blob=publicationFile&v=5 Polizeiliche Kriminalstatistik 2016], S. 31 (PDF, abgerufen am 27. April 2017)</ref><br />
<br />
Das Polizeipräsidium Frankfurt warnte davor, die Häufigkeitszahl aller Delikte für einen Vergleich mit anderen Großstädten heranzuziehen, da die Statistik nur die der Polizei bekanntgewordenen und von ihr bearbeiteten Straftaten umfasse.<ref>[[Polizeipräsidium Frankfurt am Main]]: ''[http://www.polizei.hessen.de/icc/internetzentral/binarywriterservlet?imgUid=19e70bec-9722-e441-4c0e-30f20ef798e7&uBasVariant=11111111-1111-1111-1111-111111111111 Polizeiliche Kriminalstatistik 2013]'', insbesondere Annex A.</ref> Die Polizei verwies darauf, dass sich durch den bundesweit höchsten Pendlersaldo täglich rund 260.000 Menschen zusätzlich in der Stadt aufhalten. Hinzu kommen noch Besucher und Touristen, rund 1,5 bis 2,5&nbsp;Millionen Messegäste sowie etwa 53&nbsp;Millionen Fluggäste jährlich, die sich ebenfalls im Stadtgebiet aufhalten. Rund sechs Prozent aller Straftaten werden am Flughafen registriert, darunter Frachtdiebstähle, Passvergehen sowie Verstöße gegen die Einreisebestimmungen und das Luftverkehrsgesetz. Die hohe Zahl der in Frankfurt entdeckten Delikte sei eine Folge der hohen Kontrolldichte im Stadtgebiet.<br />
<br />
Auch die städtischen Behörden und Gremien bemühten sich in ihren eigenen Veröffentlichungen zur Kriminalstatistik um eine andere Interpretation.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/10_Kriminalit%C3%A4t.pdf Und ewig grüßt das Murmeltier: Spitzenkennzahl der Kriminalstatistik zeichnet wieder falsches Bild von Frankfurt] (PDF; 742&nbsp;kB), Statistik aktuell 10/2012.</ref> Bei einer differenzierten Betrachtung nach Deliktgruppen lag Frankfurt demnach nur bei [[Rauschgiftkriminalität|Rauschgiftdelikten]] und bei [[Ausländerrecht|Aufenthaltsdelikten]] an der Spitze der Statistik, bei Betrug, einfachem Diebstahl und [[Beförderungserschleichung]] in der Spitzengruppe. Kreditkarten- und Kontobetrug wird am Hauptsitz der Banken registriert, unabhängig vom tatsächlichen Tatort. Die hohe Zahl aufgedeckter Rauschgiftdelikte und Schwarzfahrten (rund 6,7&nbsp;Prozent aller in Deutschland registrierten Fälle) war eine Folge der intensiven Kontrollen am Flughafen sowie an den Verkehrsknotenpunkten der Innenstadt. Bei den sicherheitsrelevanten Straftaten, also Gewaltdelikte wie Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub und Körperverletzung, nahm Frankfurt einen mittleren Rang in der Statistik ein.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/Kriminalstatistik_Langfassung.pdf Kriminalstatistik im Städtevergleich] (PDF; 149&nbsp;kB).</ref><br />
<br />
Eine im April 2011 durchgeführte Studie der [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]] über ''Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main'' ergab, dass sich 84 % der befragten Bürger tagsüber sicher oder sehr sicher vor Kriminalität fühlen; nachts sind es noch 71 %.<ref>[http://www.gewalt-sehen-helfen.de/de/show.php?ID=4666 Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main] (PDF, aufgerufen am 7. Dezember 2015).</ref><br />
<br />
=== Ansässige Unternehmen ===<br />
In kaum einer anderen deutschen Stadt gibt es so viele international führende Unternehmen aus den verschiedensten Branchen, darunter [[Chemie]]konzerne, [[Werbung|Werbeagenturen]], [[Software]]unternehmen und [[Callcenter]]. Die Zentrale des Vorstandsressorts Personenverkehr mit der DB&nbsp;Regio&nbsp;AG sowie der DB&nbsp;Fernverkehr&nbsp;AG, die Konzernentwicklung und weitere bedeutende Abteilungen der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] und die Tochtergesellschaft [[DB Netz AG]] befinden sich in der DB-Zentrale im Gallus. Das [[Pelzhandelszentrum Niddastraße|Pelzhandelszentrum rund um die Niddastraße]] war nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte der Haupthandelsplatz für Felle und Pelzkonfektion in Deutschland und gehörte zu den drei weltweit wichtigsten Märkten der Branche. Mit einem Umsatz von 536 Millionen trugen die 356 hier ansässigen deutschen Betriebe des [[Rauchwarenhandel]]s und der Pelzkonfektion knapp 10 Prozent zum Sozialprodukt der Stadt bei. 65 Prozent aller weltweit frei gehandelten Fellwaren nahmen zu der Zeit in irgendeiner Form den Weg über Frankfurt am Main. Frankfurt galt durch die [[Hoechst AG]] jahrelang als „Apotheke der Welt“. Der [[Industriepark Höchst]] ist einer der drei größten Standorte der chemischen und pharmazeutischen [[Industrie]] in Europa. Auch finden sich in Frankfurt die Deutschlandzentralen von großen Lebensmittelkonzernen wie [[Nestlé]] und [[Ferrero (Unternehmen)|Ferrero]] sowie der Sitz der größten Brauereigruppe Deutschlands, der [[Radeberger Gruppe]]. Mit [[KPMG]] hat eine der [[Big-Four-Prüfungsgesellschaften|vier größten]] [[Wirtschaftsprüfung]]sgesellschaften ihren Europa-Sitz in Frankfurt. [[PricewaterhouseCoopers]] hat seine Deutschlandzentrale in Frankfurt, [[Deloitte Touche Tohmatsu]] eine Filiale und [[Ernst & Young]] eine Niederlassung jenseits der Stadtgrenze in [[Eschborn]]. Auch einige der größten [[Unternehmensberater|Unternehmensberatungen]] und internationale [[Anwaltskanzlei]]en sind in Frankfurt vertreten.<br />
<br />
==== Finanzsektor ====<br />
{{Hauptartikel|Finanzplatz Frankfurt am Main}}<br />
[[Datei:Boerse-ffm022.jpg|mini|[[Frankfurter Wertpapierbörse]]]]<br />
<br />
Frankfurt am Main ist Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] und der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]]. Die Stadt ist ein bedeutender [[Finanzplatz|Finanzstandort]] und [[Börse]]nplatz und zählt nach verschiedenen Ranglisten zu den [[Finanzplatz#Liste der wichtigsten Finanzplätze|wichtigsten Finanzzentren weltweit]]. Beispielsweise klassifizierte das GaWC (Globalization and World Cities Research Network) Frankfurt als einzige deutsche Stadt aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung als „[[Weltstadt#GaWC 1999, 2004, 2008, 2010, 2012|Alpha-Weltstadt]]“. Damit gehört Frankfurt zusammen mit 16 anderen Städten zur dritten Kategorie der Weltstädte.<ref name="GaWC 2010" /><br />
<br />
In Frankfurt sind mit den Instituten [[Deutsche Bank]], [[DZ Bank]], [[KfW]] und [[Commerzbank]] die vier größten deutschen Banken angesiedelt (Stand: 2015).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.die-bank.de/news/eine-branche-im-stillstand-7100/ |titel=Top 100 der deutschen Kreditwirtschaft |titelerg=Eine Branche im Stillstand |werk=[[Die Bank (Zeitschrift)|Die Bank]] 8-2015 |hrsg=Bank-Verlag |zugriff=2015-12-13}}</ref><br />
Deutsche Bank und Commerzbank sind als [[Universalbank]]en tätig und unterhalten Niederlassungen weltweit. Hauptaufgabe der Kfw ist die Förderung des [[Mittelstand]]s und von [[Existenzgründung|Existenzgründern]], die DZ Bank ist ein Zentralinstitut des [[Genossenschaftsbank|genossenschaftlichen Finanzsektors]]. Als Tochtergesellschaften der DZ Bank sind auch [[Union Investment]], [[DVB Bank]] und [[Reisebank]] in Frankfurt beheimatet, zudem hat die [[Frankfurter Volksbank]] als zweitgrößte Volksbank Deutschlands hier ihren Sitz.<br />
<br />
Unter den [[Öffentlich-rechtliches Kreditinstitut|öffentlichen-rechtlichen Kreditinstituten]] haben auch die [[Landesbank Hessen-Thüringen]] (Helaba), die [[DekaBank Deutsche Girozentrale|DekaBank]], die [[Landwirtschaftliche Rentenbank]] und die [[Frankfurter Sparkasse]] ihren Sitz in Frankfurt.<br />
<br />
Auch die größte deutsche Direktbank, die [[ING-DiBa]], ist in Frankfurt beheimatet. Zudem haben einige bedeutende Privatbanken ihren Hauptsitz oder ihre Deutschlandzentrale in Frankfurt wie die [[SEB AG]], das [[Bankhaus Metzler]], [[Hauck & Aufhäuser]], [[Delbrück Bethmann Maffei]], die [[BHF-Bank]] und die [[Corealcredit Bank]]. Aus dem Kreis der Nachhaltigkeitsbanken ist die [[Triodos Bank]] mit ihrer deutschen Niederlassung und die [[GLS Gemeinschaftsbank]] mit einer Filiale in Frankfurt vertreten.<br />
<br />
Ende 2010 hatten zudem 154 Auslandsbanken ihren deutschen Hauptsitz in Frankfurt, weitere 40 waren mit einem Büro vertreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.helaba.de/de/DieHelaba/MaerkteUndAnalysen/ResearchUndVolkswirtschaft/FinanzplatzFrankfurt/Downloads/20110118-FinanzplatzstudieJan11.pdf |titel=Finanzplatzstudie 2011 |hrsg=Landesbank Hessen-Thüringen |datum=2011-01-06 |zugriff=2015-12-13 |format=PDF, 2,0 MB |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304034712/https://www.helaba.de/de/DieHelaba/MaerkteUndAnalysen/ResearchUndVolkswirtschaft/FinanzplatzFrankfurt/Downloads/20110118-FinanzplatzstudieJan11.pdf |archiv-datum=2016-03-04 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
Mit den von der [[Deutsche Börse]] AG betriebenen Handelsplattformen ''[[Frankfurter Wertpapierbörse]]'' und ''[[XETRA]]'' ist Frankfurt der zweitgrößte [[Aktienmarkt]] Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen [[Wertpapierhandel]]s ab. Darüber hinaus befinden sich die Deutschlandzentralen der drei großen [[Ratingagentur]]en [[Standard & Poor’s]], [[Moody’s]] und [[Fitch Ratings]] in Frankfurt.<br />
<br />
Zum Finanzplatz Frankfurt gehören auch die hier ansässigen Aufsichtsorgane. Von 1950 bis 2000 hatte der [[Bundesrechnungshof]] seinen Sitz in Frankfurt. Heute residieren hier die [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht]] (BaFin), die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] sowie zwei Einrichtungen des [[Europäisches Finanzaufsichtssystem|Europäischen Finanzaufsichtssystems]], die [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung]] (EIOPA) sowie der [[Europäischer Ausschuss für Systemrisiken|Europäische Ausschuss für Systemrisiken]], der Früherkennung, Prävention und Bekämpfung von systemischen Risiken innerhalb des Finanzmarktes der EU vornimmt. Seit Ende 2014 besteht zudem ein [[Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus]] für die 150 größten Banken der Eurozone.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = EZB-Gebäude in Frankfurt (Main).jpg<br />
| Breite1 = 384<br />
| Untertitel1 = [[Neubau der Europäischen Zentralbank]]<br />
| Bild2 = Deutsche Bank Taunusanlage.jpg<br />
| Breite2 = 202<br />
| Untertitel2 = [[Deutsche-Bank-Hochhaus|Zentrale der Deutschen Bank]]<br />
| Bild3 = Frankfurt Commerzbank-Turm.20130904.jpg<br />
| Breite3 = 191<br />
| Untertitel3 = [[Commerzbank Tower|Zentrale der Commerzbank]]<br />
| Bild4 = Frankfurt Westend Tower.Süd.20130616.jpg<br />
| Breite4 = 220<br />
| Untertitel4 = [[Westendstraße 1|Zentrale der DZ Bank]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
==== Bau- und Immobilienwirtschaft ====<br />
Laut der Bau- und Immobilienwirtschaft-Studie der IHK Frankfurt am Main gab es 2012 in ihrem Bezirk 14.589 Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Allein in Frankfurt gab es 31.265 Beschäftigte in der Branche. 1999 hatte die Branche noch über 36.000 Menschen beschäftigt. Zu den größten Unternehmen zählen DTZ Zadelhoff, Jones LangLaSalle, BNP Paribas Real Estate, [[Bilfinger Berger]], [[Hochtief]], Porr Deutschland, [[Techem]], [[Nassauische Heimstätte]], [[ABG Frankfurt Holding]], [[Wayss & Freytag]], [[Wisag]], [[Ed. Züblin]] und Albert Speer & Partner. Der Umsatz in der Bau- und Immobilienwirtschaft betrug 2011 über 8 Milliarden Euro. Seit 2002 ist er um 7,8 Prozent gestiegen.<ref>[http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/metropolregion/zahlen_fakten/immobilienstudie Die Bau- und Immobilienwirtschaft in FrankfurtRheinMain] – Studie der IHK Frankfurt am Main.</ref><br />
<br />
==== Einzelhandel ====<br />
Die 600 Meter lange [[Zeil]] in der Innenstadt ist die bekannteste und umsatzstärkste Einkaufsstraße in Frankfurt. Mit bis zu 13.120&nbsp;Passanten pro Stunde war sie 2012 erstmals die meistfrequentierte unter 170 deutschen Einkaufsstraßen.<ref name="JLL 2012">{{Internetquelle |url=http://www.joneslanglasalle.de/Germany/DE-DE/Pages/NewsItem.aspx?ItemID=25581 |titel=Frankfurter Zeil ist die meistbesuchte Einkaufsmeile Deutschlands |hrsg=[[Jones Lang LaSalle]] |datum=2012-07-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131014032834/http://www.joneslanglasalle.de/Germany/DE-DE/Pages/NewsItem.aspx?ItemID=25581 |archiv-datum=2013-10-14 |zugriff=2013-03-20}}</ref> Den zweiten Platz nahm die Zeil 2009 im bundesweiten Mietpreisvergleich für Einzelhandelsflächen ein. Ein Ladenbesitzer zahlte hier bis zu 265&nbsp;Euro pro Quadratmeter. Im Februar 2009 eröffnete das neue Einkaufszentrum [[MyZeil]] im [[Palaisquartier]].<br />
<br />
Während die auf der Zeil ansässigen Geschäfte in der günstigen bis mittleren Preiskategorie liegen, ist die nahe gelegene [[Goethestraße (Frankfurt am Main)|Goethestraße]] für ihre Luxusmarken bekannt. Im Vergleich mit anderen sogenannten ''Luxusmeilen'' wie der Düsseldorfer [[Königsallee (Düsseldorf)|Königsallee]] lag sie 2012 mit 1.520&nbsp;Passanten pro Stunde mit weitem Abstand auf Rang 5.<ref name="JLL 2012" /> Weitere wichtige Einzelhandelsstandorte in Frankfurt sind das [[Nordwestzentrum]] in der Nordweststadt, eines der größten Einkaufszentren Deutschlands, das [[Hessen-Center]] im Stadtteil Bergen-Enkheim und das unmittelbar an der Stadtgrenze gelegene [[Main-Taunus-Zentrum]] in Sulzbach.<br />
<br />
Darüber hinaus gibt es diverse Einkaufsstraßen in den Stadtteilen, wie die [[Berger Straße]] in Bornheim, die [[Schweizer Straße (Frankfurt am Main)|Schweizer Straße]] in Sachsenhausen, die [[Leipziger Straße (Frankfurt am Main)|Leipziger Straße]] in Bockenheim, die [[Königsteiner Straße]] in Höchst oder der [[Oeder Weg]], der sich von der Innenstadt in das Nordend erstreckt.<br />
<br />
Einen weiteren Einzelhandelsstandort repräsentiert das im August 2013 eröffnete [[Skyline Plaza]]. Als Einkaufs- und Kongresszentrum, welches auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs im [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] errichtet wurde, bietet das Skyline Plaza Platz für 180&nbsp;Geschäfte.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Zeil-Ansicht vom Maintower am fruehen Abend-20110328.jpg<br />
| Breite1 = 150<br />
| Untertitel1 = [[Zeil]]<br />
| Bild2 = MyZeil Frankfurt Nacht.jpg<br />
| Breite2 = 300<br />
| Untertitel2 = Einkaufszentrum [[MyZeil]]<br />
| Bild3 = Goethestrasse Rothofstrasse Ffm.jpg<br />
| Breite3 = 337<br />
| Untertitel3 = [[Goethestraße (Frankfurt am Main)|Goethestraße]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
==== Automobilhersteller ====<br />
Frankfurt ist Sitz zahlreicher Deutschland- und Europazentralen ausländischer Automobilkonzerne wie [[Fiat Chrysler Automobiles]] (mit [[Fiat]], [[Alfa Romeo]] und [[Jeep]]),[[Honda]] und [[Kia Motors|Kia]]. Vor den Toren der Stadt residiert neben [[Opel]] in [[Rüsselsheim am Main]] noch [[Jaguar Cars|Jaguar]] in [[Schwalbach am Taunus]]. Im rund 30&nbsp;Kilometer entfernten [[Weiterstadt]] haben [[Škoda Auto|Škoda]] und [[Seat]] ihren deutschen Hauptsitz. Der japanische Hersteller [[Mazda]] betreibt in [[Oberursel (Taunus)]] ein Designzentrum. In [[Offenbach am Main]] ist die europäischen Vertriebszentrale von [[Hyundai Motor Company|Hyundai]].<br />
<br />
Darüber hinaus ist auch die Zulieferindustrie stark vertreten. Aus den ehemaligen Frankfurter Firmen TEVES und VDO unterhält die [[Continental AG]] Produktions-, Verwaltungs- und Entwicklungsstandorte in Frankfurt, Eschborn, Schwalbach am Taunus, [[Karben]], [[Babenhausen (Hessen)]] und [[Friedberg (Hessen)]]. Die Automobilhersteller und -zulieferer der Region haben sich im ''Automotive Cluster Rhein Main Neckar'' zusammengeschlossen.<br />
<br />
==== IT- und Telekommunikationsunternehmen ====<br />
[[Datei:Frankfurt Herriotstraße 4.20130511.jpg|mini|hochkant=0.5|Sitz von [[Colt Group|Colt]] und [[Nintendo]] im [[Bürostadt Niederrad|Lyoner Quartier]]]]<br />
<br />
Frankfurt ist der Sitz zahlreicher Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Dazu zählen große konzerngebundene Unternehmen wie [[T-Systems]], [[Finanz Informatik]], [[DB Systel]], [[Fujitsu]] und [[Lufthansa Systems]]. Die Telekommunikationsdienstleister [[Colt Group|Colt]] und [[Level 3 Communications|Level&nbsp;3]] sowie der Telekommunikationsausrüster [[Avaya]] haben hier ihre Deutschlandzentralen. Die zentrale Registrierung für Deutschland-bezogene Domainnamen erfolgt bei der in Frankfurt ansässigen [[DENIC]]. Das Internationale Netzmanagement-Center (INMC) am [[Europaturm]] koordiniert und sichert den Betrieb des globalen Sprach- und Datennetzwerkes der [[Deutsche Telekom|Deutschen Telekom]]. Die Firmen [[Deck13]], [[Keen Games]] und [[Crytek]] sind renommierte Entwickler von [[Computerspiel]]en, ebenso hat [[Konami]] Europe hier ihren Sitz. Nintendo of Europe, die europäische Zentrale des weltweit größten Videospielentwicklers [[Nintendo]] ist ebenfalls mit einem Großteil der Abteilungen in Frankfurt angesiedelt, im April 2015 wurde der Hauptsitz aus dem nicht weit entfernten unterfränkischen [[Großostheim]] hierher verlegt. Die auf die Ausbildung von Spieleentwicklern spezialisierte [[Games Academy]] hat seit 2007 eine Niederlassung in Frankfurt.<br />
<br />
Eine besonders hohe Konzentration von IT-Unternehmen findet sich in ehemaligen Industriegebieten entlang der [[Hanauer Landstraße]], der [[Mainzer Landstraße]] und der Gutleutstraße. Im Großraum Frankfurt finden sich IT-Unternehmen vor allem in [[Bad Homburg vor der Höhe]], [[Eschborn]], [[Kronberg im Taunus]], [[Langen (Hessen)]], [[Neu-Isenburg]] und [[Schwalbach am Taunus]]. Frankfurt ist Teil des [[IT-Cluster Rhein-Main-Neckar|IT-Clusters Rhein-Main-Neckar]].<br />
<br />
In Frankfurt befindet sich der sogenannte [[DE-CIX]], der nach Datenverkehr größte Internetknotenpunkt der Welt. Deswegen befinden sich in der Stadt auch eine große Anzahl an [[Rechenzentrum|Rechenzentren]].<br />
<br />
==== Verbände und Normenkommissionen ====<br />
Auch Verbände wie der [[Verband der Chemischen Industrie]] (VCI), der Verband der Photoindustrie, der [[Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau]] (VDMA), der [[Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik]] (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE), der [[Verband der Köche Deutschlands]], der Designverband [[Rat für Formgebung]], der [[Bundesverband des Deutschen Versandhandels]] und der [[Verband der Automobilindustrie]] (VDA) siedelten sich in Frankfurt an. Der VDA richtet auch alle zwei Jahre die [[Internationale Automobil-Ausstellung]] (IAA) in Frankfurt aus. Zudem hat der [[Börsenverein des Deutschen Buchhandels]], der auch die [[Frankfurter Buchmesse|Buchmesse]] organisiert, seinen Sitz in Frankfurt. Die [[DECHEMA]] ''Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.&nbsp;V.'' eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft, verleiht zahlreiche wissenschaftliche Preise und organisiert alle drei Jahre zusammen mit der Messe Frankfurt die [[Achema]], die weltgrößte Messe für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie.<br />
<br />
==== Gewerkschaften ====<br />
In Frankfurt befinden sich die Hauptsitze der dem [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)]] angehörigen [[Gewerkschaft]]en [[IG Metall]], [[IG Bauen-Agrar-Umwelt]] und die [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft]] (GEW). Außerdem gibt es den Hauptsitz der [[Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer]] in Frankfurt.<br />
<br />
=== Messe ===<br />
{{Hauptartikel|Messe Frankfurt}}<br />
<br />
[[Messe (Wirtschaft)|Handelsmessen]] finden in Frankfurt am Main seit dem Mittelalter statt. 1240 gewährte Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] der Stadt das Messeprivileg, unter dessen Schutz sich die alljährlich stattfindende Herbstmesse zur Drehscheibe für den europäischen Fernhandel entwickelte. 1330 kam die Frühjahrsmesse hinzu. Mit [[Leipziger Messe|Leipzig]], dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, war Frankfurt durch eine Fernstraße, die [[Via Regia]], verbunden. Nach einer Zeit des Niedergangs seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert konnte die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an die alte Messetradition anknüpfen.<br />
<br />
Darüber hinaus gibt es die [[Frankfurter Buchmesse]], die [[Internationale Automobilausstellung]], die [[Achema]] und die [[Ambiente (Messe)|Ambiente]] der [[Messe Frankfurt]]. Die traditionsreichste Messe, seit einigen Jahren ''Tendence'' genannte Herbstmesse, hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = 01-01-2014 - Messeturm - trade fair tower - Frankfurt- Germany - 04.jpg<br />
| Breite1 = 109<br />
| Untertitel1 = [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]]<br />
| Bild2 = Mercedes-Benz IAA 2007.jpg<br />
| Breite2 = 307<br />
| Untertitel2 = [[Internationale Automobil-Ausstellung]] (IAA)<br />
| Bild3 = Brockhenge.jpg<br />
| Breite3 = 265<br />
| Untertitel3 = [[Frankfurter Buchmesse]]<br />
| Bild4 = Festhalle-Frankfurt-am-Main-2.jpg<br />
| Breite4 = 307<br />
| Untertitel4 = [[Festhalle (Frankfurt am Main)|Festhalle]] auf dem Messegelände<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Jüngere wirtschaftliche Entwicklung ===<br />
[[Datei:Industry park Höchst - waste-to-energy plant - Industriepark Höchst - Müllverbrennungsanlage - 01.jpg|mini|[[Industriepark Höchst]]]]<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Hauptverwaltung Deutsche Bahn AG-Ansicht vom Messeturm-20130525.jpg|mini|[[Ehemalige Hauptverwaltung Deutsche Bahn AG (Frankfurt am Main)|Ehemalige Hauptverwaltung Deutsche Bahn]]]]<br />
<br />
Eine Studiengruppe von [[Wirtschaftswissenschaftler|Ökonomen]] untersucht jährlich im Auftrag von [[Mastercard]] die wichtigsten Geschäftszentren der Welt. Frankfurt am Main kam dabei 2007 auf den siebten Platz, weit vor allen anderen deutschen Standorten, da diese mehr national als global ausgerichtet sind.<ref>[http://www.mastercard.com/us/company/en/wcoc/ 2007 – Master Card Worldwide Centers of Commerce]</ref> Die Bedeutung der [[Globalisierung]] für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zeigt sich auch in einem umfassenden [[Regionaler Strukturwandel|Strukturwandel]], dem die Frankfurter Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten ausgesetzt war.<br />
<br />
Ab 1988 waren fünf, zwischen 1990 und 1996 sogar sechs von 30 [[DAX#Zusammensetzungshistorie|DAX-Unternehmen]] in Frankfurt ansässig, darunter drei Banken (Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG) und drei Industriekonzerne (Degussa AG, Hoechst AG und Metallgesellschaft). Mitte 2007 gab es in Frankfurt nur noch drei DAX-Konzerne, zwei Banken (Commerzbank und Deutsche Bank) und ein Dienstleistungsunternehmen ([[Deutsche Börse]]). Der Strukturwandel hatte in den 1980er Jahren zunächst die in Frankfurt traditionell sehr starke Metall- und Elektrobranche erfasst. Unternehmen wie [[Hartmann & Braun]], [[Vereinigte Deutsche Metallwerke]], [[Demag]], [[Naxos-Union]], [[Adlerwerke]], [[Tenovis]] oder [[VDO Automotive|VDO]] legten ihre Frankfurter Werke still oder verlagerten ihren Sitz, zumeist nach Fusionen oder Übernahmen. Der ehemals zweitgrößte deutsche Elektronikkonzern [[AEG]] wurde 1982 nach einem [[Insolvenzrecht (Deutschland)|Vergleich]] von [[Daimler AG|Daimler-Benz]] übernommen und 1996 nach jahrelangem wirtschaftlichem Niedergang liquidiert. Die [[Degussa]] verlegte ihren Sitz 2001 nach Düsseldorf und gehört heute zum Essener [[Evonik]]-Konzern. Die [[Metallgesellschaft]] firmierte 2005 als [[GEA Group]] um und wanderte nach Bochum ab. <br />
<br />
Obwohl Frankfurt einer der größten Standorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa ist, hat keiner der großen Konzerne mehr seinen Sitz in Frankfurt. Die [[Hoechst]] AG war in den 1970er und 1980er Jahren zeitweise das nach Umsatz größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt. 1997 spaltete sie sich in mehrere Unternehmen auf, die heute zu internationalen Konzernen wie [[Bayer AG|Bayer]], [[Celanese]], [[Clariant]] und [[Sanofi]] gehören. Im [[Industriepark Höchst]], einem der drei größten Chemiestandorte Europas mit etwa 22.000 Beschäftigten, werden jährlich über 350 Millionen Euro investiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chemie.de/news/150918/370-millionen-euro-investitionen-im-industriepark-hoechst.html |titel=370 Millionen Euro Investitionen im Industriepark Höchst |hrsg=Chemie.de |datum=2014-12-12 |zugriff=2015-12-07}}</ref> Am 26. September 2011 wurde die neue Produktionsanlage der [[Ticona]] in Höchst eröffnet. Ihre Verlegung war notwendig geworden, weil das frühere Werk dem Ausbau des Frankfurter Flughafens im Weg stand. Das ehemalige Ticona-Werksgelände in [[Kelsterbach]] hatte [[Fraport]] für einen Betrag von 650 Millionen Euro erworben.<br />
<br />
Die [[Cassella Farbwerke Mainkur|Cassella AG]] in [[Frankfurt-Fechenheim|Fechenheim]], einst einer der größten Hersteller von Farbstoffen und Tochter von Hoechst, fiel 1997 bei der Aufteilung von Hoechst an Clariant. Das ehemalige Cassella-Werk an der [[Mainkur]] besteht weiterhin als Sitz der [[Allessa (Unternehmen)|Allessa]] GmbH. Der Name des Unternehmens enthält ein [[Ananym]] von Cassella. Ein weiterer großer Mittelständler der Pharmabranche in Frankfurt ist [[Merz Pharma]].<br />
<br />
Die [[Deutsche Bahn]] zog infolge der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] im Jahr 2000 aus politischen Gründen mit ihrer Konzernzentrale nach [[Wirtschaft Berlins#Unternehmen|Berlin]]. Der Bereich Konzernentwicklung und andere zentrale Abteilungen sowie die Tochtergesellschaften [[DB Netz]] und [[DB Systel]] bleiben weiterhin in Frankfurt ansässig.<br />
<br />
Die hohe Gewerbesteuer, die hohen Büromieten und die hohen Grundstückspreise Frankfurts brachten bis in die 1990er Jahre Unternehmen dazu, in den [[Speckgürtel]] vor die Tore der Stadt auszuweichen. So errichtete die [[Deutsche Bank]] ihr neues Rechenzentrum in den 1990er Jahren in Eschborn, die [[BHF-Bank]] ihr Rechenzentrum 1997 in Offenbach. Mittlerweile ist jedoch zu beobachten, dass Unternehmen den Imagevorteil höhergewichten als die geringeren Gewerbesteuersätze, [[Mattel]] verlegte seine Deutschlandzentrale wieder in die Stadt.<br />
<br />
Nach der aktuellen Konjunkturumfrage der [[IHK Frankfurt am Main]] erwartet die Wirtschaft im IHK-Bezirk weiterhin eine positive Entwicklung. Der ''Geschäftsklimaindex'' lag im Herbst 2017 bei 129 Punkten.<ref>[http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/konjunktur_statistik/konjunktur/konjunkturbericht/frankfurt/index.html Aktueller Konjunkturbericht der IHK Frankfurt am Main]</ref> Im [[Zukunftsatlas|Zukunftsatlas 2016]] belegte die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main Platz 10 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Top Zukunftschancen“ mit besonderer Stärke bei Innovation und dem Arbeitsmarkt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.prognos.com/zukunftsatlas-map/16/ |titel=Zukunftsatlas 2016 |zugriff=2018-03-23}}</ref><br />
<br />
=== Kaufkraft ===<br />
Trotz des Strukturwandels behauptete Frankfurt seine Position beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Erwerbstätigen in den Jahren 2002 bis 2007 unter den deutschen Großstädten, ebenso bei der Lebensqualität und der Zuzugsattraktivität (wie oben dargestellt). Der Rückgang klassischer Industrien wurde zum einen kompensiert durch Wachstum im Dienstleistungssektor, darunter Unternehmen wie [[Fraport]] und [[Deutsche Börse]], zum anderen durch Neuansiedlungen der Deutschland- oder Europazentralen ausländischer Großunternehmen, so in der Automobil- und IT-Industrie. Die Stadt versucht eine einseitige Ausrichtung auf die Finanzbranche zu vermeiden und unterstützt beispielsweise den Ausbau Frankfurts als Forschungsstandort der Biotechnologie. Bei Kriterien wie Zuwachs an Einwohnern, Arbeitslosenquote oder Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und Erwerbstätigen hat Frankfurt daher seine starke Stellung behalten. Die verfügbaren Einkommen gehören zu den höchsten Deutschlands.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.acxiom.de/kaufkraft-2014-deutschland-verfugbares-einkommen-steigt-um-34-bei-einer-teuerungsrate-von-11-alle-bundeslander-profitieren/ |titel=Kaufkraft 2014 in Deutschland |hrsg=Acxiom |datum=2014-07-31 |zugriff=2015-12-13}}</ref> Noch höher ist die private Kaufkraft im benachbarten Hochtaunuskreis sowie im Main-Taunus-Kreis. Dennoch weist auch Frankfurt mit 117,5 (Stand 2015) einen überdurchschnittlich hohen [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraftindex]] auf.<ref> {{Webarchiv|text=Kaufkraft im IHK-Bezirk |url=http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/konjunktur_statistik/wirtschaftsstruktur/ihk-bezirk/kaufkraft_bezirk/index.html |wayback=20140710155246 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
=== Tourismus ===<br />
Der Tourismus ist von maßgeblicher und wachsender Bedeutung für Frankfurt. 2015 hatte Frankfurt mehr als 5,1&nbsp;Millionen Besucher und fast 8,7 Millionen Übernachtungen in 265 Beherbergungsbetrieben zu verzeichnen. Knapp 57 Prozent der Übernachtungsgäste stammten aus dem Inland. Die Stadt lag damit bei den Übernachtungszahlen im Bundesvergleich hinter Berlin, München und Hamburg auf Platz&nbsp;4 der beliebtesten Städtereiseziele, unter den ausländischen Übernachtungsgästen auf Platz&nbsp;3, im Reiseaufkommen aus asiatischen Ländern auf Platz&nbsp;1.<ref name="Frankfurt-Tourismus">{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/9376/132318/version/1/file/G%C3%A4ste-+und+%C3%9Cbernachtungszahlen+2015.pdf |titel=Gäste und Übernachtungszahlen 2015 |werk=Frankfurt Tourismus |datum=2016-03 |zugriff=2016-05-09 |format=PDF, 1,79&nbsp;MB}}</ref> Seit 1990 stieg die Zahl der Betten im Beherbergungsgewerbe von 19.373 auf 45.333. Die meisten Übernachtungen sind in den Monaten September und Oktober zu verzeichnen, die wenigsten im Dezember und Januar. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 1,7 Nächten.<ref name="Frankfurt-Tourismus" /> Etwa 70 Prozent der Übernachtungen sind geschäftlich veranlasst; beispielsweise fielen 2015 über 1,7 Millionen Übernachtungen im Zusammenhang mit den 73.163 Kongressen und Tagungen in Frankfurt an.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/10619/151486/version/1/file/Tagungs%2BKongress-Statistik+2015.pdf |titel=Tagungs- und Kongress-Statistik 2015 |werk=Frankfurt Tourismus |datum=2016-04 |zugriff=2016-05-09 |format=PDF, 3,36&nbsp;MB |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160510010240/http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/10619/151486/version/1/file/Tagungs+Kongress-Statistik+2015.pdf |archiv-datum=2016-05-10 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
== Verkehr und Infrastruktur ==<br />
Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Hier treffen Bahn, Straßenverkehr, Binnenschifffahrt und Luftverkehr aufeinander. Nach einer Untersuchung von [[Marsh&nbsp;&&nbsp;McLennan Companies]] (2009)<ref name="mercer" /> hat Frankfurt die achtbeste Infrastruktur aller Städte weltweit (bezogen u.&nbsp;a. auf Luftverkehr, öffentlicher Personennahverkehr und Verkehrsbelastung) und liegt damit vor Weltstädten wie London, Paris, Sydney, Tokio oder New York. In Deutschland schneiden lediglich München (Platz&nbsp;2) und Düsseldorf (Platz&nbsp;6) besser ab.<br />
<br />
In Frankfurt wurde 1909 die erste Fluggesellschaft der Welt ([[DELAG]]) gegründet.<br />
<br />
=== Flughafen ===<br />
{{Hauptartikel|Flughafen Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Die Stadt verfügt mit dem [[Flughafen Frankfurt am Main]] über einen der größten internationalen Flughäfen der Welt. In Europa ist er gemessen an der Zahl der Passagiere der drittgrößte nach den Flughäfen [[Flughafen London Heathrow|London-Heathrow]] und [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris-Charles de Gaulle]]. Beim Frachtaufkommen steht der Frankfurter Flughafen an erster Stelle in Europa. Im Jahr 2013 wurden 58,04 Millionen Passagiere und 2,13 Millionen Tonnen Fracht befördert.<br />
<br />
Anders, als es der Name vermuten lässt, befindet sich der [[Flughafen Frankfurt-Hahn]] nicht in Frankfurt, sondern liegt etwa 120 Kilometer westlich in [[Lautzenhausen]] ([[Rheinland-Pfalz]]). Der elftgrößte Passagierflughafen Deutschlands transportierte 2007 vier Millionen Fluggäste.<br />
<br />
Der [[Flugplatz Frankfurt-Egelsbach]] liegt ebenfalls nicht im Frankfurter Stadtgebiet, sondern 17 Kilometer südlich in [[Egelsbach]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Breite = <br />
| Bild1 = 2010-07-21 A380 LH D-AIMB EDDF 06.jpg<br />
| Untertitel1 = Frankfurt Airport, Heimatflughafen von [[Lufthansa]]<br />
| Breite1 = 290<br />
| Bild2 = Aerial View of Frankfurt Airport 1.jpg<br />
| Untertitel2 = Flughafen-Terminal 1<br />
| Breite2 = 400<br />
| Bild3 = The Squaire, Frankfurt am Main-1060.jpg<br />
| Untertitel3 = Büro- und Hotelgebäude [[The Squaire]] an der [[Bundesautobahn 3|Autobahn 3]], in dem sich auch der [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen-Fernbahnhof]] befindet<br />
| Breite3 = 340<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Straße ===<br />
==== Motorisierter Individualverkehr (MIV) ====<br />
{{Hauptartikel|Liste von Straßen und Plätzen in Frankfurt am Main}}<br />
[[Datei:Landing in Frankfurt - Autobahn A5.jpg|mini|Frankfurter Kreuz]]<br />
<br />
Am [[Frankfurter Kreuz]] in der Nähe des Flughafens kreuzen sich die [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 5|A&nbsp;5]] ([[Hattenbacher Dreieck]]–[[Basel]]) und [[Bundesautobahn 3|A&nbsp;3]] ([[Arnhem]]–[[Linz]]). Es ist mit etwa 320.000 Fahrzeugen pro Tag das meist befahrene Autobahnkreuz in Deutschland.<br />
<br />
Weitere an Frankfurt angeschlossene Autobahnen sind die [[Bundesautobahn 66|A&nbsp;66]], die im Westen bis [[Wiesbaden]] und im Osten bis [[Fulda]] führt, die kurze [[Bundesautobahn 648|A&nbsp;648]] als wichtiger Zubringer zum [[Messe Frankfurt|Messegelände]] und der Innenstadt sowie die [[Bundesautobahn 661|A&nbsp;661]], die in Nord-Süd-Richtung von Oberursel nach [[Egelsbach]] verläuft. Die A&nbsp;5 im Westen, die A&nbsp;661 im Nordosten und die A&nbsp;3 im Süden umgeben Frankfurt als [[Autobahnring]]. Dieser Autobahnring begrenzt die am 1. Oktober 2008 eingerichtete [[Umweltzone]].<ref>Quelle: [http://www.umweltzone.frankfurt.de/ Seite der Stadt Frankfurt zum Thema der Frankfurter Umweltzone]</ref><br />
<br />
Im Einzugsbereich der Stadt liegen ebenfalls die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 3|B&nbsp;3]], [[Bundesstraße 8|B&nbsp;8]], [[Bundesstraße 40|B&nbsp;40]], [[Bundesstraße 43|B&nbsp;43]], [[Bundesstraße 44|B&nbsp;44]] und [[Bundesstraße 521|B&nbsp;521]].<br />
<br />
In kommunalen Besitz befinden sich 1145 Kilometer Straße. Frankfurt hat mit 715 Autos pro 1000 Einwohner die größte Autodichte aller deutschen Großstädte. Durch zahlreiche [[Stadtautobahn]]en (teilweise als Bundesautobahn, teilweise als autobahnähnlich ausgebaute [[Bundesstraße|Bundes-]] oder [[Landesstraße]]n) ist die Stadtregion für den motorisierten Individualverkehr gut erschlossen.<br />
<br />
In der Innenstadt ist der [[Theatertunnel]] von großer verkehrlicher Bedeutung.<br />
<br />
==== Fernbusverkehr ====<br />
[[Datei:Fernbusbahnhof-Frankfurt-2016-Ffm-307-309.jpg|mini|Der in Bau befindliche Fernbusbahnhof nach der Teileröffnung, 2016]]<br />
{{Hauptartikel|Fernbusbahnhof Frankfurt am Main}}<br />
Mit der Liberalisierung des nationalen Fernbusmarktes im Jahre 2013 wurden für Fernbusse in Frankfurt Haltestellen in der Mannheimer Straße, der Stuttgarter Straße, der Karlsruher Straße sowie der Pforzheimer Straße durch die Stadtverwaltung zugewiesen. Bereits zuvor existierten Fernbushaltestellen der [[Eurolines]] auf dem Gelände westlich des Hauptbahnhofes (Haltestellenbereich A). Aktuell befindet sich der [[Fernbusbahnhof Frankfurt am Main]] auf dem Gelände einer ehemaligen Leihwagenfirma südlich des Hauptbahnhofes in Bau, in welchem bereits die ersten drei Haltebuchten sowie ein Kundencenter eröffnet und durch [[Flixbus]] genutzt werden. Zudem verkehren in Frankfurt Fernbusse der Unternehmen Onebus, [[DeinBus.de|DeinBus]], [[HELLÖ]], [[Icbus|IC-Bus]] und [[Megabus]].<br />
<br />
=== Bahnverkehr ===<br />
{{Hauptartikel|Eisenbahnverkehr in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Im Bahnverkehr besitzt Frankfurt mit dem [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurter Hauptbahnhof]] einen der verkehrsreichsten Personenbahnhöfe Europas. Die [[Deutsche Bahn]] bezeichnet ihn als die wichtigste Verkehrsdrehscheibe im Eisenbahnverkehr in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/sued/frankfurt__hbf/daten__und__fakten/daten__und__fakten__.html |titel=Informations- und Statistikseite der Deutschen Bahn auf www.bahnhof.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120215053841/http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/sued/frankfurt__hbf/daten__und__fakten/daten__und__fakten__.html |archiv-datum=2012-02-15 |zugriff=2013-03-20}}</ref> Mit 13 Linien ist er der wichtigste Knotenpunkt im nationalen [[Intercity-Express|ICE]]-Netz.<br />
<br />
Mit etwa 450.000 Fahrgästen und Besuchern pro Tag belegt er in Deutschland zusammen mit dem [[München Hauptbahnhof|Münchener Hauptbahnhof]] und [[Hamburg Hauptbahnhof|Hamburger Hauptbahnhof]] den ersten Platz. Seiner Fläche nach gehört er zusammen mit dem [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipziger Hauptbahnhof]] und dem [[Zürich Hauptbahnhof|Zürcher<!-- sic! --> Hauptbahnhof]] zu den größten Bahnhöfen Europas. Frankfurts längster Zuglauf ist der täglich verkehrende Zug [[Basel]]–[[Moskau]]. Seit dem Jahr 2002 ist die [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|ICE-Neubaustrecke]] nach [[Köln]] in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 75 Minuten verkürzt. Zudem existiert eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach [[Paris]] im Rahmen des [[Rhealys]]-Projekts. Passagiere können in weniger als vier Stunden zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und dem [[Paris Gare de l’Est|Gare de l’Est]] in Paris verkehren.<br />
<br />
Mit dem [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen-Fernbahnhof]] existiert auf dem Stadtgebiet ein weiterer Bahnhof von herausragender Bedeutung vor allem im Hochgeschwindigkeitsnetz. Zusammen mit dem [[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Südbahnhof]] sorgt er für eine Entlastung des an der Kapazitätsgrenze operierenden Hauptbahnhofs.<br />
<br />
Die Bedeutung im [[Güterverkehr]] auf der Schiene ist allerdings zurückgegangen: Die Deutsche Bahn hatte 1996 beschlossen, den großen Hauptgüterbahnhof im Westen Frankfurts zu schließen. Die freien Flächen werden heute teilweise von der angrenzenden [[Messe Frankfurt|Frankfurter Messe]] genutzt; zudem entsteht auf dem Areal der neue Stadtteil [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]]. Mit dem [[Bahnhof Frankfurt (Main) Ost|Ostbahnhof]] ist heute nur noch ein kleinerer [[Rangierbahnhof]] im Betrieb.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Hauptbahnhof Frankfurt.jpg<br />
| Breite1 = 328<br />
| Untertitel1 = Frankfurt (Main) Hauptbahnhof<br />
| Bild2 = Frankfurt TGV02 2010-06-26.jpg<br />
| Breite2 = 283<br />
| Untertitel2 = [[TGV]] am Hauptbahnhof<br />
| Bild3 = Suedbahnhof Ffm Bahnhofsgebaeude.jpg<br />
| Breite3 = 301<br />
| Untertitel3 = Frankfurt (Main) Südbahnhof<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Öffentlicher Nahverkehr ===<br />
{{Hauptartikel|Nahverkehr in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Das Angebot des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehrs]] (ÖPNV) in Frankfurt und der [[Rhein-Main-Gebiet|Region]] besteht aus dem [[S-Bahn Rhein-Main|S-Bahn-Netz]], der teilweise zur [[U-Bahn]] ausgebauten [[U-Bahn Frankfurt|Stadtbahn]], der [[Straßenbahn Frankfurt am Main|Straßenbahn]], [[Stadtbus]]sen sowie mehreren [[Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn|Vorort]]- und Regionalbahnen. Von neun [[Liste der Linien der S-Bahn Rhein-Main|S-Bahn-Linien]] befahren acht den sieben Stationen umfassenden [[City-Tunnel Frankfurt|City-Tunnel]] durch die Innenstadt. An den Stationen [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], [[Bahnhof Frankfurt (Main) Hauptwache|Hauptwache]], [[Bahnhof Frankfurt (Main) Konstablerwache|Konstablerwache]] und [[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Südbahnhof]] bilden S- und U-Bahn gemeinsame unterirdische Schnellbahnknoten.<br />
<br />
Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die [[Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main|Verkehrsgesellschaft Frankfurt]] (VGF). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft [[traffiQ]] übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebots. Sie ist Partner des [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]]s (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.<br />
<br />
Am [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurter Flughafen]] entstand 1994 die 3,8&nbsp;Kilometer lange vollautomatische fahrerlose Hochbahn [[SkyLine]]. Sie verbindet die beiden Terminals und soll durch eine neue Verbindung zwischen Fernbahnhof und zukünftigem Terminal&nbsp;3 erweitert werden.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt am Main - Netzplan Schienennahverkehr.png<br />
| Breite1 = 200<br />
| Untertitel1 = Nahverkehrsnetz<br />
| Bild2 = Frankfurt Hauptbahnhof tief S-Bahn S6.jpg<br />
| Breite2 = 270<br />
| Untertitel2 = S-Bahn Rhein-Main<br />
| Bild3 = Heddernheim U5 603 erste Fahrt.jpg<br />
| Breite3 = 265<br />
| Untertitel3 = U-Bahn<br />
| Bild4 = Ebbelwei-Express Messe 11.11.2005.JPG<br />
| Breite4 = 275<br />
| Untertitel4 = Sonderlinie [[Ebbelwei-Expreß]]<!-- sic! --><br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Binnenschifffahrt ===<br />
{{Hauptartikel|Häfen in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Die Geschichte Frankfurts ist eng mit der Bedeutung von Main und [[Rhein]] für den Handel verbunden. Bereits in der Antike nutzten die Römer Main und Nidda für den Transport zwischen der [[Civitas Taunensium]] und [[Moguntiacum]]. Im Mittelalter verkehrte seit dem 12. Jahrhundert ein tägliches ''Marktschiff'' zwischen Frankfurt und Mainz, ab 1602 auch mehrfach wöchentlich zwischen Frankfurt und Hanau. Mit dem Bau der Eisenbahnen ging der Verkehr auf dem Main, auch wegen dessen zunehmender Versandung, drastisch zurück. 1883 bis 1886 wurde der Unterlauf des Mains mit fünf Staustufen kanalisiert und für große Kähne bis 1000 Tonnen Tragfähigkeit ganzjährig schiffbar gemacht. Seitdem ist Frankfurt über den Rhein mit den Industrieregionen an Rhein und Ruhr und den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen verbunden. Auf dem noch nicht staugeregelten Abschnitt oberhalb Frankfurts wurde von 1886 bis 1936 die [[Kettenschifffahrt auf dem Main]] betrieben. Nach dem schrittweisen Ausbau ist der Main seit 1962 stromaufwärts bis Bamberg schiffbar. Seit 1992 ist Frankfurt über den [[Main-Donau-Kanal]] mit der Donau und dem südöstlichen Mitteleuropa verbunden. Der Main ist eine [[Bundeswasserstraße]] der [[Binnenwasserstraße#Klasse Vb|Klasse Vb]] und für [[Schubverband|Schubverbände]] bis 185 Metern Länge schiffbar.<br />
<br />
Der Güterumschlag in den Frankfurter Häfen ist wegen des Rückgangs bei Massengütern wie Kohle, Kies und Schrott seit langem rückläufig. Der [[Höchster Hafen]] wurde 1982 stillgelegt, der [[Frankfurter Westhafen|Westhafen]] 1993 bis 2004 in ein Wohn- und Büroquartier umgestaltet. Heute sind noch der [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]], den Flusshafen Gutleutstraße und der Hafen des [[Industriepark Höchst|Industrieparks Höchst]] in Betrieb.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Westhafen Frankfurt W DSCF3943.jpg<br />
| Breite1 = 233<br />
| Untertitel1 = Ehemaliger [[Frankfurter Westhafen|Westhafen]], heute ein Wohnviertel<br />
| Bild2 = Osthafen-2012-Ffm-164-9.jpg<br />
| Breite2 = 579<br />
| Untertitel2 = [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]]<br />
| Bild3 = Osthafen-nord-ffm006.jpg<br />
| Breite3 = 209<br />
| Untertitel3 = [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Elektronische Kommunikation ===<br />
Auch für das [[Internet]] stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Unter anderem befindet sich hier der größte deutsche [[Internet-Knoten]] [[DE-CIX]] und die [[DENIC]], die Domainregistrierungsstelle für die [[Top-Level-Domain]] „de“. Gemessen am gesamten durchschnittlichen Datenverkehr ist der DE-CIX weltweit die Nummer eins.<ref>[https://www.heise.de/netze/meldung/Frankfurter-Internet-Knoten-DE-CIX-weltweit-auf-Platz-eins-988160.html Frankfurter Internet Knoten weltweit auf Platz 1]</ref><br />
<br />
Frankfurt und Offenbach sind neben [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] und [[Mannheim]] das einzige Städtepaar in Deutschland, welches eine gemeinsame [[Telefonvorwahl (Deutschland)|Telefonvorwahl]] hat.<br />
<br />
=== Krankenhäuser ===<br />
In Frankfurt am Main gibt es 17 [[Krankenhaus|Krankenhäuser]] mit etwa 6000 Betten für stationäre Behandlung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/J2016K08x.pdf |titel=Statistisches Jahrbuch 2016 |titelerg=Gesundheit und Soziales |zugriff=2017-03-27 |format=PDF; 314&nbsp;kB}}</ref> Die ältesten sind das 1267 erstmals urkundlich erwähnte [[Hospital zum heiligen Geist (Frankfurt am Main)|Hospital zum heiligen Geist]], welches nur Fremde, Pilger, Dienstboten und Mittellose aufnahm, und das 1771 gegründete [[Bürgerhospital (Frankfurt am Main)|Bürgerhospital]], das erstmals auch Frankfurter Bürger behandelte. 1835 verfügte [[Johann Theobald Christ]] testamentarisch, aus seinem Vermögen ein Kinderkrankenhaus und eine Entbindungsanstalt zu errichten. Zum Gedenken an ihre mit 20 Jahren verstorbene Tochter stiftete [[Louise von Rothschild]] 1873 das ''Clementine Kinderhospital''. Es fusionierte 1974 mit der Christschen Stiftung zur [[Clementine Kinderhospital Dr. Christ’sche Stiftung|Clementine Kinderhospital Dr. Christ’schen Stiftung]].<br />
<br />
Das 1914 gegründete [[Universitätsklinikum Frankfurt|Universitätsklinikum]] ist das größte Krankenhaus in Frankfurt. Einziges Krankenhaus in städtischer Trägerschaft ist das [[Klinikum Frankfurt Höchst]]. Mehrere große Krankenhäuser sind aus diakonischen Einrichtungen der evangelischen und der katholischen Kirche hervorgegangen. Die Frankfurter Diakonie-Kliniken mit dem ''Markuskrankenhaus'' in Bockenheim und dem ''Bethanienkrankenhaus'' in Bornheim werden seit 2002 von der in Frankfurt ansässigen [[Agaplesion]] [[Gemeinnützige Aktiengesellschaft|gAG]] geführt. Das ''Krankenhaus Sachsenhausen'' wurde 1895 von [[Carl von Noorden (Mediziner)|Carl von Noorden]] und Eduard Lampé zur Versorgung von [[Diabetes mellitus|Diabetikern]] gegründet. Seit 1932 befindet es sich in Trägerschaft des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes.<br />
<br />
Das ''St. Elisabethen-Krankenhaus'' in Bockenheim gehört der [[Dernbacher Gruppe Katharina Kasper]], das [[Sankt Katharinen-Krankenhaus (Frankfurt am Main)|St. Katharinen-Krankenhaus]] in Bornheim ist eine Einrichtung der [[Katharinenschwestern]]. Die 1962 eröffnete [[Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main|Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik]] in Seckbach ist ein [[Traumatologie|traumatologisches]] Schwerpunktzentrum für das Rhein-Main-Gebiet und Standort des Rettungshubschraubers [[Luftrettung#Standorte|Christoph 2]]. Die Kliniken ''Maingau'' im Nordend und ''Rotes Kreuz'' im Ostend sind Gründungen der [[Deutsches Rotes Kreuz|Schwesternschaft zum Roten Kreuz]].<br />
<br />
Mit Bau der [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]] und deren Umfeld wurde im Norden von Frankfurt ein Krankenhaus notwendig. Hierzu erbaute die ''Stiftung Hospital zum heiligen Geist'' 1963 das ''Nordwestkrankenhaus'' in Praunheim.<br />
<br />
Anfang des 21. Jahrhunderts gab es in Frankfurt noch etwa 7500 Krankenhausbetten. Im Zuge einer Konsolidierung wurde seitdem die Kapazität deutlich reduziert und mehrere Einrichtungen geschlossen oder in Tageskliniken und Ärztezentren umgewandelt, darunter das [[Barmherzige Brüder vom hl. Johannes von Gott|Brüderkrankenhaus]] im Ostend, das Mühlbergkrankenhaus in Sachsenhausen, das Diakonissenkrankenhaus und das St. Marienkrankenhaus im Nordend.<br />
<br />
=== Energieversorgung ===<br />
[[Datei:Frankfurt mit Strommast.jpg|mini|[[Skyline]] von Frankfurt am Main mit [[Freileitungsmast]] (380/220 kV) - Ansicht von der ''Raststätte Taunusblick'']]<br />
1828 gründeten Johann Friedrich Knoblauch und Johann Georg Remigius Schiele die [[Gaswerk|Frankfurter Gasanstalt]] in der [[Mainzer Landstraße]]. Als Rohstoff für die Herstellung von [[Stadtgas|Leuchtgas]] diente zunächst [[Rüböl]], ab 1829 amerikanisches Harz, ab 1855 Holz. 1844 erhielt die [[Imperial Continental Gas Association]], die bisher Lizenzgeber der Frankfurter Gasanstalt gewesen war, eine eigene Konzession eine eigene, mit [[Steinkohle]] als Rohstoff arbeitende Gasfabrik im Ostend. Die ''englische Gasgesellschaft'' versorgte die Innenstadt und Sachsenhausen, die ''Gasanstalt'' die äußere Stadt. 1863 wurde deren Betrieb in die [[Gutleutstraße]] verlegt und auf Steinkohle als Rohstoff umgestellt. Erst 1909 fusionierten beide Gesellschaften. 1910 errichtete [[Peter Behrens]] das ''Gaswerk Ost'' als eines der ersten Projekte beim Bau des [[Frankfurter Osthafen|Osthafens]]. Mit der Umstellung der Gasversorgung auf [[Erdgas]] wurden das Gaswerk und die [[Kokerei]] 1969 stillgelegt und der [[Gasbehälter|Gasometer]] abgerissen.<br />
<br />
Nach dem Erfolg der [[Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891|Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891]] entschied sich die Stadt Frankfurt zum Aufbau einer zentralen Elektrizitätsversorgung mit Einphasen-[[Wechselstrom]]. Die [[Heizkraftwerk West (Frankfurt)|Elektrische Centralanstalt]] in der Gutleutstraße ging 1894 als eines der ersten [[Heizkraftwerk]]e in Deutschland in Betrieb.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mainova.de/static/de-mainova/downloads/Kraftwerksbroschuere_092011.pdf |titel=Strom und Wärme aus Frankfurt am Main |hrsg=mainova.de |datum=2011 |zugriff=2017-03-28 |format=PDF}}</ref> 1926 gab die Stadt den [[Inselnetz|Inselbetrieb]] auf und schloss sich dem entstehenden [[Dreiphasenwechselstrom|Drehstrom]]-[[Verbundnetz]] der [[PreussenElektra|Preussischen Kraftwerk Oberweser AG]] an. Die 1928 eingemeindeten Stadtteile im Frankfurter Westen gehörten bereits zum Versorgungsnetz der [[Süwag Energie|Mainkraftwerke]] in Höchst, deshalb treffen in Frankfurt bis heute die Netze der [[Mainova]] und der Süwag aufeinander. Ab 1928 erzeugten die städtischen Kraftwerke auch [[Fernwärme]]. Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Erzeugungskapazitäten durch den Bau neuer Kraftwerke. Zur Wärmeversorgung der Nordweststadt und der [[Bürostadt Niederrad]] entstanden das [[Müllverbrennung|Müllheizkraftwerk Frankfurt]] und das Heizkraftwerk Niederrad. Der [[Industriepark Höchst]] wird durch ein [[Heizkraftwerk Industriepark Höchst|eigenes Heizkraftwerk]] versorgt. 1998 schlossen sich die [[Stadtwerke Frankfurt am Main]] und die Maingas AG zur Mainova zusammen.<br />
<br />
=== Straßenbeleuchtung ===<br />
[[Datei:Gaslicht-frankfurt.jpg|mini|Reihengasleuchte der 1950er Jahre]]<br />
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Straßen nur ausnahmsweise beleuchtet. Nur bei äußerer und innerer Bedrohung durch Feinde, Aufruhr oder Feuer und bei großen Festen, zum Beispiel anläßlich von Kaiserkrönungen, entzündete man [[Fackel]]n oder [[Laterne]]n und befestigte sie an den Hausfassaden. Erste Versuche einer permanenten [[Straßenbeleuchtung]] gab es im 17. Jahrhundert, doch bestand noch kein starkes öffentliches Interesse. Erst als Frankfurt im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] unter französischer Besatzung stand, ließ der Königsleutnant [[François de Théas Graf von Thoranc|Graf Thoranc]] in den Jahren 1761 und 1762 über einigen Straßenkreuzungen dauerhafte, mit Rüböl befeuerte Laternen anbringen. Trotz ihrer nur geringen Lichtstärke führten sie zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit und einem Rückgang der nächtlichen Straßenkriminalität. Bis 1783 gab es bereits 604 Laternen in Frankfurt und Sachsenhausen. Die hohen Kosten machten die Einführung einer neuen indirekten Steuer, des Lichtergeldes erforderlich. Um Kosten zu sparen, richtete sich die nächtliche Brenndauer nach Jahreszeit und Mondphasen.<ref>{{Internetquelle |autor=Silke Wustmann |url=https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=5313484&template=nav_spez_ohne_nav |titel=Als die Franzosen den Frankfurtern heimleuchteten |hrsg=Presse und Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main |datum=2009-01-15 |zugriff=2017-11-12}}</ref><br />
<br />
1828 machte der Bau der ersten Gasanstalt auch die Einführung der Gasbeleuchtung möglich, jedoch zunächst nur auf private Veranlassung. Ab Oktober 1845 sorgte die englische Gasgesellschaft mit 670 Gaslaternen für die öffentliche Straßenbeleuchtung der Innenstadt. Bis 1886 stieg die Anzahl der Gasleuchten auf über 4000.<ref>{{Internetquelle |url=https://archive.org/details/frankfurtamundse00fran |titel=Frankfurt a.M. und seine Bauten |hrsg=Frankfurter Architekten- und Ingenieur-Verein |datum=1886 |seiten=562–568 |zugriff=2017-11-12}}</ref> Ab 1880 begannen Versuche mit elektrischer Straßenbeleuchtung.<br />
<br />
Anfang des 21. Jahrhunderts hatte Frankfurt ca. 60.000 elektrische Straßenlaternen und ca. 5.500 Gasleuchten nach Berlin und Düsseldorf den höchsten Bestand in Deutschland. Wegen der hohen Betriebskosten und der schwierigen Ersatzteilversorgung beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2014, die verbliebenen Gaslaternen innerhalb von 10 Jahren durch LED-Leuchten zu ersetzen. Etwa 1400 Leuchten sollen so umgerüstet werden, dass das äußere Erscheinungsbild erhalten bleibt.<ref>{{Internetquelle |autor=Günter Dürr |url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Magistrat-dreht-Gaslaternen-ab;art675,793628 |titel=Magistrat dreht Gaslaternen ab |werk=fnp.de |datum=2014-03-29 |zugriff=2017-11-13}}</ref><br />
<br />
=== Wasserversorgung ===<br />
{{Siehe auch|Liste von Brunnen in Frankfurt am Main}}<br />
Neben [[Offenes Gewässer|Oberflächengewässern]] und privaten [[Brunnen]] in Häusern und Höfen dienten seit dem 13. Jahrhundert öffentliche [[Ziehbrunnen]] auf Gassen und Plätzen der Wasserversorgung. Für jeden Brunnen wurde eine ''Brunnenrolle'' geführt, also ein Verzeichnis aller Brunnennachbarn, die den Brunnen nutzen durften und dafür unterhaltspflichtig waren, sowie der jährlich hierfür zu entrichtenden Gebühren ''(Brunnengeld)''. Bis zur Neuzeit genügte der [[Grundwasserleiter|Grundwasserzustrom]] der Brunnen. 1607 entstand die erste [[Wasserleitung]] vom ''Friedberger Feld'' im heutigen Nordend zum [[Friedberger Tor]], um die rund 30 öffentlichen Brunnen mit Wasser zu versorgen. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden die meisten Ziehbrunnen nach und nach durch effektivere [[Schwengelpumpe|Pumpenbrunnen]] ersetzt. Sie waren sicherer und hygienischer – an den Ziehbrunnen gab es immer wieder Verunreinigungen durch Tierkadaver und Unfälle mit wasserschöpfenden Kindern – und hatten eine höhere Förderleistung von bis zu 40 Litern pro Minute. Das erleichterte die [[Brandbekämpfung]], zu der alle Bürger im Notfall verpflichtet waren.<ref name="Wolf-Jung">{{Literatur |Autor=[[Carl Wolff (Architekt)|Carl Wolff]], [[Rudolf Jung (Historiker)|Rudolf Jung]] |Titel=Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main |Band=Zweiter Band. Weltliche Bauten |Verlag=Völcker |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1898 |Seiten=351–357 |Online=[http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/16071/baudenkmaeler_2.pdf Digitalisat]}}</ref> Brunnen aus dieser Zeit mit der typischen Brunnensäule aus [[Roter Mainsandstein|rotem Mainsandstein]], eisernem Schwengel und Sandsteinbecken sind noch vielfach im Stadtgebiet anzutreffen.<br />
<br />
Im 19. Jahrhundert erforderten das rapide Bevölkerungswachstum und die steigenden Anforderungen der [[Trinkwasserhygiene]] einen stetigen Ausbau der Wasserversorgung. Seit 1834 verlief eine zweite Wasserleitung aus dem ''Knoblauchsfeld'' im Nordend in die Stadt, seit 1859 eine dritte von der Seehofquelle in Sachsenhausen. Ein Pumpwerk an der Alten Brücke versorgte ab 1859 die Sachsenhäuser Gärtner mit Gießwasser. 1873 ging die erste Fernwasserleitung aus dem [[Vogelsberg]] zum neuen [[Hochbehälter]] im [[Wasserpark Frankfurt am Main|Wasserpark]] an der [[Friedberger Landstraße]] in Betrieb. Von dort wurde das Wasser in das städtische Trinkwassernetz eingespeist, an das mehr und mehr Haushalte angeschlossen wurden. 1876 wurden auch Quellen im [[Spessart]] an die Fernwasserleitung angeschlossen. Zwischen 1884 und 1955 entstanden zudem mehrere [[Wasserwerk]]e im [[Frankfurter Stadtwald]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hessenwasser.de/fileadmin/user_upload/InsideOutcmyk/InsideOut_Juni_2010.pdf |titel=125 Jahre Trinkwassergewinnung im Frankfurter Stadtwald |werk=inside out – Das Hessenwassermagazin |datum=2010-01 |seiten=6–11 |zugriff=2017-03-29 |format=PDF}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=86–89}}</ref><br />
<br />
Heute werden etwa 17 Prozent des Frankfurter Trinkwassers im Stadtgebiet gefördert, 36 Prozent stammen aus dem [[Hessisches Ried|Hessischen Ried]]. Fast die Hälfte des Wassers kommt aus dem Vogelsberg, dem Spessart und dem [[Kinzig (Main)|Kinzigtal]].<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt-greencity.de/umwelt-frankfurt/frankfurts-trinkwasser/wassergewinnung/ |titel=Wassergewinnung |werk=Frankfurt-greencity.de |zugriff=2017-03-29}}</ref> Die etwa 145 städtischen Brunnen im Stadtgebiet haben keine Funktion mehr für die Wasserversorgung. Sie stehen vielfach unter Denkmalschutz.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt, Brunnen in der Sachsenhäuser Warte.JPG<br />
| Breite1 = 187<br />
| Untertitel1 = Ziehbrunnen an der [[Sachsenhäuser Warte]]<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Fahrgasse 27-Loewenbrunnen von Norden-20110615.jpg<br />
| Breite2 = 187<br />
| Untertitel2 = Löwenbrunnen in der [[Fahrgasse]], klassizistischer Pumpenbrunnen<br />
| Bild3 = FFM Stadtwald Wasserwerk Hinkelstein 2.jpg<br />
| Breite3 = 282<br />
| Untertitel3 = Wasserwerk Hinkelstein im Stadtwald<br />
| Bild4 = WasserturmRödelheim3.jpg<br />
| Breite4 = 170<br />
| Untertitel4 = Alter [[Hochbehälter]] in Rödelheim<br />
| Bild5 = Wasserpark Frankfurt Pumpwerk 2.jpg<br />
| Breite5 = 423<br />
| Untertitel5 = Pumpwerk im [[Wasserpark Frankfurt am Main|Wasserpark]], Endpunkt der Fernwasserleitung aus dem Vogelsberg<br />
}}<br />
<br />
=== Kanalisation ===<br />
Die Ursprünge der Frankfurter [[Kanalisation]] liegen in den natürlichen [[Gewässer]]n – frühere Altarme des Mains und kleinere Bäche – sowie in den [[Burggraben|nassen Gräben]] der [[Staufenmauer]] im Gebiet der Altstadt. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts überwölbte man sie nach und nach mit Ziegelmauern und nutzte sie als Abwasserkanäle. Der Hauptkanal verlief etwa entlang der heutigen Börnestraße, Holzgraben, Kleiner und Großer Hirschgraben. Auch die<!-- Sic! --> im Mittelalter verlandete [[Braubachstraße|Braubach]] kanalisierte man ab 1468 und nutzte sie zur Entwässerung der Altstadt.<ref>[[Johann Georg Battonn]]: ''Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main – Band I''. Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1869, S. 72–76</ref> Außer diesen ringförmig verlaufenden Hauptkanälen legte man nach und nach bis zu 23 Sammelkanäle an, sogenannte ''Antauchen'', die im rechten Winkel zum Mainufer verliefen und sich dort in den Fluss ergossen. Aufgrund ihres geringen Gefälles, der meist unbefestigten [[Gewässerbett|Sohle]] und des wechselnden Querschnitts neigten sie zu ständiger Verschlammung und Verstopfung. Die an eine Antauche angrenzenden Häuser besaßen das ''Seßrecht'' und durften Fäkalien und Abwässer einleiten. Häuser ohne direkten Zugang zu einer Antauche mussten ihre Fäkalien in unterirdischen [[Sickergrube]]n sammeln und regelmäßig abfahren lassen.<br />
<br />
Ende des 18. Jahrhunderts erkannte man, dass die Antauchen als ständige Infektionsherde die allgemeine Gesundheit gefährdeten und zudem das [[Grundwasser]] verunreinigten, aus dem die städtischen Brunnen einen Teil ihres Wassers bezogen. 1809 verbot das Baustatut von Stadtbaumeister [[Johann Georg Christian Hess]] die Einleitung von Abwässern in die Antauchen. Jedes Haus sollte künftig über eine gemauerte Abtrittgrube verfügen. Mit dem Bevölkerungswachstum stieß dieses System im Laufe des 19. Jahrhunderts an seine Grenzen. 1854 entwickelte eine Sachverständigenkommission die ersten Pläne zum Bau einer modernen [[Schwemmkanalisation]] nach Hamburger Vorbild, doch begannen die Bauarbeiten erst 1867 nach der preußischen Annexion. Unter Leitung des Ingenieurs [[William Lindley]] und seines Sohnes [[William Heerlein Lindley]] entstand bis 1899 ein 237 Kilometer langes, alle damaligen Stadtteile umfassendes Kanalnetz, das im Wesentlichen heute noch betrieben wird. Die Hauptkanäle verliefen in Frankfurt und Sachsenhausen etwa vier bis fünf Meter unter Straßenniveau mit leichtem Gefälle parallel zum Main, die Nebenkanäle im rechten Winkel dazu und mit größerem Gefälle. Das Netz war auf beiden Mainufern in ein oberes und ein unteres System getrennt. Während das obere vollständig über dem höchsten angenommenen Mainhochwasser verlief, mündeten die Vorfluter des unteren Systems erst westlich der [[Alte Niederräder Brücke|Niederräder Brücke]], wo der Hochwasserpegel 2,80 Meter unter dem der [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alten Brücke]] lag. Bis auf ein besonders tief gelegenes Viertel der Altstadt kam das gesamte Netz somit ohne Hebeanlage aus.<ref>{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=57–63}}</ref><br />
<br />
Schon nach wenigen Jahren häuften sich Klagen der mainabwärts gelegenen Anrainer über die unzumutbare Verschmutzung des Flusses durch die eingeleiteten städtischen Abwässer. Für eine Ableitung in [[Rieselfeld]]er fehlte der Platz, daher entschied sich die Stadt für den Bau einer mechanischen [[Kläranlage]] nach englischem Vorbild. Die 1883 bis 1887 am Niederräder Ufer unter Lindleys Leitung errichtete Anlage war die erste in Deutschland. Täglich konnte sie 18.000 Kubikmeter Abwasser reinigen.<ref name="Abwasser">{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=63–67}}</ref> 1902 bis 1904 wurde die Anlage auf 45.000 Kubikmeter täglich erweitert. Die jährlichen Kosten für die Abwasserreinigung beliefen sich 1910 auf etwa 40 Pfennig pro Einwohner.<ref name="Abwasser" /><br />
1956 bis 1965 wurde eine neue Kläranlage in Niederrad errichtet und um eine biologische Behandlungsstufe erweitert. Die alte, unter Denkmalschutz stehende Anlage, dient bis heute zur Regenwasserbehandlung. Eine weitere Anlage zur Reinigung der Abwässer aus den westlichen Stadtteilen entstand Anfang der 1960er Jahre in Sindlingen. Beide Anlagen wurden 1985/86 modernisiert und in Sindlingen eine Entwässerungs- und Verbrennungsanlage für den anfallenden [[Klärschlamm]] errichtet. Die beiden Frankfurter Kläranlagen sind für eine Kapazität von etwa zwei Millionen [[Einwohnergleichwert]]en ausgelegt. Etwa 340.000 Einwohner umliegender Gemeinden von Offenbach bis Hattersheim und von Königstein bis Kelsterbach sind an die Frankfurter Kläranlagen angeschlossen.<ref>[http://stadtentwaesserung-frankfurt.de/anlagen/abwasserreinigung.html Abwasserreinigung] auf der Webseite der Stadtentwässerung Frankfurt</ref><br />
<br />
Das Kanalnetz ist etwa 1600 Kilometer lang und transportiert bei trockenem Wetter etwa 300.000 Kubikmeter Abwasser täglich. Das Kanalnetz sowie die Kläranlagen gehören mit einem Buchwert von ca. 345 Millionen bzw, 194 Millionen Euro zu den größten Positionen im Anlagevermögen der Stadt.<ref>[http://stadtentwaesserung-frankfurt.de/anlagen/historisches/60-entwicklung-des-kanalbaus.html Entwicklung des Kanalbaus] auf der Webseite der Stadtentwässerung Frankfurt</ref><br />
<br />
== Staatliche Einrichtungen und Organisationen ==<br />
Seit 1957 hat die [[Deutsche Bundesbank]] ihre Zentrale in Frankfurt, wie zuvor bereits die 1948 bis 1957 bestehende [[Bank deutscher Länder]]. Seit 1998 ist die [[Europäische Zentralbank]], verantwortlich für die Geldpolitik der neunzehn EU-Länder in der [[Eurozone]], hier beheimatet. Seit 2004 ist Frankfurt Sitz der Europäischen Versicherungsaufsicht<ref name="Frankfurter Allgemeine Zeitung">{{Internetquelle |autor=Thorsten Winter |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/ceiops-der-grosse-auftritt-der-unbekannten-aufseher-1488038.html |titel=Der große Auftritt der unbekannten Aufseher |werk=faz.net |datum=2007-11-19 |zugriff=2014-12-10 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141225104504/http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/ceiops-der-grosse-auftritt-der-unbekannten-aufseher-1488038.html |archiv-datum=2014-12-25 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> (von 2004 bis 2011) [[Ausschuss der Europäischen Aufsichtsbehörden für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|CEIOPS]], seither [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]], seit Ende 2014 auch der [[Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus|zentralen europäischen Bankenaufsicht]]. Daneben haben die [[KfW]] und das deutsche [[Internationale Finanz-Corporation]]-Büro (als Teil der [[Weltbank]]gruppe) ihren Sitz hier. In Frankfurt ansässige [[Bundesbehörde (Deutschland)|Bundesbehörden]] sind die [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht]], die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]], das [[Bundesamt für Kartographie und Geodäsie]] und der [[Flughafenkoordinator der Bundesrepublik Deutschland]]. Das [[Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle]] befindet sich im Vorort Eschborn. Eine Reihe von Behörden, darunter der [[Bundesrechnungshof]], zogen infolge des [[Berlin/Bonn-Gesetz]]es nach [[Bonn]] um.<br />
<br />
In Frankfurt wurde 1946 die [[Deutsche Bibliothek]] gegründet, heute ein Standort der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]. Die Gerichtsbarkeit ist mit dem für Hessen zuständigen [[Oberlandesgericht Frankfurt am Main]], dem [[Hessisches Landesarbeitsgericht|Hessischen Landesarbeitsgericht]], dem [[Landgericht Frankfurt am Main]], dem [[Sozialgericht Frankfurt am Main]], dem [[Arbeitsgericht Frankfurt am Main]], dem [[Verwaltungsgericht Frankfurt am Main]] und dem [[Amtsgericht Frankfurt am Main]] vertreten. Bis zur Auflösung Ende 2003 war Frankfurt zudem Sitz des [[Bundesdisziplinargericht]]s.<br />
<br />
Das [[Polizeipräsidium Frankfurt am Main]] ist eines der sieben hessischen Polizeipräsidien. Kommunale Sicherheits- und Ordnungsaufgaben sind der [[Stadtpolizei Frankfurt]] (Hilfspolizei im Sinne des §&nbsp;99 HSOG) übertragen. Frankfurt ist Sitz der [[Oberfinanzdirektion]] Hessen. In Frankfurt findet man auch ein Hessisches Amt für Versorgung und Soziales. Die 1874 gegründeten [[Feuerwehr Frankfurt am Main|Feuerwehr Frankfurt]] betreibt 12 Wachen der Berufsfeuerwehr und 28 Wachen der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehren]].<br />
<br />
Frankfurt ist zudem Sitz von 108 [[Konsul]]aten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/diplomatische-beziehungen-konsularstandort-frankfurt-waechst-und-waechst-12701385.html |titel=Konsularstandort Frankfurt wächst und wächst |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2013-12-08 |zugriff=2013-12-10}}</ref> Nur [[New York City|New York]] hat mehr ausländische Vertretungen, ohne dabei Hauptstadt eines Staates zu sein. Das [[Amerikanisches Generalkonsulat in Frankfurt|Amerikanische Generalkonsulat]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] ist mit mehr als tausend Mitarbeitern größte diplomatische Vertretung in Frankfurt und das weltweit größte Konsulat der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = EZB-Neubaustelle-06-2014-Ffm-228.jpg<br />
| Breite1 = 187<br />
| Untertitel1 = [[Neubau der Europäischen Zentralbank]]<br />
| Bild2 = Deutsche Bundesbank by Matthew Bisanz.jpg<br />
| Breite2 = 340<br />
| Untertitel2 = [[Zentrale der Deutschen Bundesbank]]<br />
| Bild3 = Westhafen Tower 2009 1.jpg<br />
| Breite3 = 178<br />
| Untertitel3 = [[Westhafen Tower]], Sitz von [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]]<br />
| Bild4 = Zeppelinallee-2010-ffm-033.jpg<br />
| Breite4 = 330<br />
| Untertitel4 = Sitz der [[KfW]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Medienstandort ==<br />
=== Zeitungen, Verlage und andere Publikationsmedien ===<br />
[[Datei:FR im Depot DSCF3639.jpg|mini|Ehemaliger Sitz der [[Frankfurter Rundschau]] in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]]]<br />
<br />
Frankfurt, eine der ältesten Zeitungsstädte der Welt, ist Sitz von zwei überregionalen [[Tageszeitung]]en. Die liberal-konservative [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] unterhält [[Redaktion]] und [[Verlag]]shaus an der [[Mainzer Landstraße]] im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]]. Die linksliberale [[Frankfurter Rundschau]] hat beides seit Juli 2005 in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]. Zudem erscheinen in Frankfurt die [[Börsen-Zeitung]] und das [[Handelsblatt]]. Eine etablierte Lokalzeitung mit großer regionaler Redaktion ist die [[Frankfurter Neue Presse]], im Verlag der [[Frankfurter Societät]] in direkter Nachbarschaft zur [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] In Frankfurt erscheint die russischsprachige Wochenzeitung [[MK-Deutschland]] als Tochter der russischen Tageszeitung [[Moskowski Komsomolez]].<br />
<br />
Neben den Tageszeitungen gibt es in der Region Frankfurt noch einige reputative Magazine. Das [[Stadtmagazin]] [[Journal Frankfurt]] erscheint seit 1990. Die Redaktion hat ihren Sitz im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]] in der Nähe des Hauptbahnhofes. Auf „ökologische Zeitschriften“ hat sich der [[Öko-Test]] Verlag in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] spezialisiert, darunter die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der [[Satire]]-Zeitschrift [[Titanic (Magazin)|Titanic]]. Die führenden Fachzeitschriften in Deutschland für Betriebsräte ([[Arbeitsrecht im Betrieb]]) und für Personalräte (Der Personalrat) erscheinen in dem seit 1997 im Frankfurter Stadtteil [[Heddernheim]] ansässigen [[Bund-Verlag]].<br />
<br />
Frankfurt am Main hat eine lange Geschichte als bedeutender Verlagsstandort für Bücher. Der [[Börsenverein des deutschen Buchhandels]] befand sich lange Zeit im Großen Hirschgraben neben dem [[Goethe-Haus]]. Der Gebäudekomplex wurde 2015 abgerissen, das Areal wird Standort des [[Deutsches Romantik-Museum|Deutschen Romantik-Museums]]. Der Börsenverein hat seinen neuen Sitz in der [[Braubachstraße]]. Der mit der Stadt ehemals verbundene [[Suhrkamp Verlag]] verlegte seinen Standort Ende der 1990er Jahre nach Berlin.<br />
<br />
=== Radio, Film und Fernsehen ===<br />
Frankfurts ältester Rundfunksender war die 1924 gegründete private [[Südwestdeutscher Rundfunkdienst|Südwestdeutsche Rundfunkdienst]] AG. Heute ist das Nachfolgeunternehmen, der öffentlich-rechtliche [[Hessischer Rundfunk|Hessische Rundfunk]] mit seinem „[[Funkhaus am Dornbusch]]“ eine der wichtigsten Einrichtungen für [[Hörfunk]] und [[Fernsehen]]. Hier befinden sich auch die [[ARD-Stern]]punkte, die die Gemeinschaftsprogramme (beispielsweise [[Das Erste]]) über ein Hochleistungsnetzwerk auf die einzelnen Sendeanstalten verteilen. Auch der US-amerikanische Soldatensender [[American Forces Network|AFN]] hatte von August 1945 an sein Hauptquartier in Frankfurt. Im Rahmen der Truppenreduzierung wurde aber auch der AFN-Standort Frankfurt aufgegeben: Seit Oktober 2004 sendet das American Forces Network sein Europa-Programm aus Mannheim. Der US-amerikanische Medienkonzern [[Bloomberg TV]] hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der [[RTL Group]]. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus, etwa [[Antenne Frankfurt]], die nun die Frequenzen vom ehemaligen Radiosender [[Energy Rhein-Main]] nutzen. Ein weiterer privater aber nicht [[kommerz]]ieller Radiosender ist [[Radio X (Frankfurt am Main)|Radio X]]. Sein Studio ist unweit der Leipziger Straße. Der älteste und größte private Radiosender der Region, [[Hit Radio FFH]], wurde 1989 in Frankfurt gegründet. Seit 2001 hat er seinen Sitz in der an Frankfurt angrenzenden Stadt [[Bad Vilbel]]. Des Weiteren befindet sich in Frankfurt die Sendezentrale des Jugendszene- und Musiksenders [[IM1]]-TV. In der Darmstädter Landstraße befindet sich die Deutschland-Zentrale des [[DVD|Home Entertainment]] und [[Kino]]-Unternehmens [[20th Century Fox]]. Ebenfalls in Frankfurt befindet sich die deutsche Kino-Abteilung von [[Universal Pictures]]. [[Radio Bob]] hat in Frankfurt eine Zweigstelle für das Marketing in Teilen der Räume der Frankfurter Rundschau.<br />
<br />
Auch in Frankfurt beheimatet sind die Nachrichtenagenturen [[Reuters]] Deutschland (im [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]]) und [[Associated Press]] Deutschland. Zudem befindet sich die Bildzentrale der [[Deutsche Presse-Agentur|Deutschen Presse-Agentur]] in Frankfurt. Das [[Mertonviertel]] ist Sitz des [[Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik|Gemeinschaftswerkes der evangelischen Publizistik]] mit der [[Nachrichtenagentur]] [[Evangelischer Pressedienst]] und dem evangelischen Magazin [[Chrismon (Zeitschrift)|Chrismon]].<br />
<br />
== Bildung und Forschung ==<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Biophysik.jpg|mini|[[Max-Planck-Institut für Biophysik]] auf dem [[Campus Riedberg]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Johann Wolfgang Goethe-Universität]]]]<br />
<br />
=== Hochschulen ===<br />
In Frankfurt am Main befinden sich zwei [[Universität]]en, zwei [[Kunsthochschule]]n sowie mehrere [[Fachhochschule]]n. Die bekannteste und älteste Universität der Stadt ist die 1914 gegründete [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Johann Wolfgang Goethe-Universität]] mit ihren vier Hauptstandorten [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]], [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Riedberg|Riedberg]] und [[Universitätsklinik Frankfurt|Uni-Klinik Niederrad]].<br />
<br />
Die 1971 aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen gegründete Fachhochschule Frankfurt am Main – seit 2014 [[Frankfurt University of Applied Sciences]] – bietet über 50 Studiengänge mit Schwerpunkt in den angewandten Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften und im Sozial- und Gesundheitsbereich. Alle Fachbereiche sind auf dem Campus Nibelungenplatz&nbsp;/ Kleiststraße im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] angesiedelt.<br />
<br />
Die [[Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen]] ist die älteste private wissenschaftliche Hochschule Frankfurts. Sie wird von der Deutschen Provinz der [[Jesuiten]] getragen und hat seit 1926 ihren Sitz im Stadtteil Sachsenhausen.<br />
Darüber hinaus gibt es mehrere private Hochschulen in Frankfurt. Die [[Frankfurt School of Finance & Management]] ist hervorgegangen aus der [[Bankakademie]] und der Hochschule für Bankwirtschaft und liegt mit ihrem Campus im Frankfurter Nordend. Seit 2001 betreibt die [[FOM Hochschule für Oekonomie & Management]] (FOM) ein Studienzentrum im Westend. Die 2003 gegründete [[Provadis School of International Management and Technology]] befindet sich im [[Industriepark Höchst]]. Seit 2007 hat die [[International School of Management]] einen Studienstandort in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]].<br />
<br />
Im künstlerischen Bereich verfügt Frankfurt zum einen über die [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule]], gegründet 1817 von [[Johann Friedrich Städel]], die später in Besitz der Stadt gelangte und 1942 zur staatlichen Kunsthochschule der freien bildenden Künste erhoben wurde. Die andere bekannte Kunsthochschule ist die aus der 1878 gegründeten privaten Stiftung [[Dr. Hoch’s Konservatorium]] – Musikakademie hervorgegangene [[Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main|Hochschule für Musik und Darstellende Kunst]].<br />
<br />
=== Allgemeinbildende Schulen ===<br />
Grundlage des Frankfurter Schulwesens ist der städtische [[Schulentwicklungsplanung|Schulentwicklungsplan]], dessen aktuelle Fortschreibung 2015–2019 im Juli 2015 von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/PAR_6128_2015.pdf |titel=Integrierter Schulentwicklungsplan der Stadt Frankfurt am Main |titelerg=§&nbsp;6128 Beschlussausfertigung aus der 43. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 16. Juli 2015 |datum=2015-07-16 |zugriff=2015-12-04 |format=PDF |kommentar=Magistratsvorlage M93 vom 29. Mai 2015}}</ref><ref name="SEP">{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_93_2015_AN1_Integrierter_Schulentwicklungsplanung_2015.pdf |titel=Integrierter Schulentwicklungsplan 2015–2019 |titelerg=Hauptteil |datum=2015-05-30 |zugriff=2015-12-03 |format=PDF}}</ref> 2014 bestanden 140 allgemeinbildende Schulen in öffentlicher Trägerschaft, die von etwa 60.000 Schülern besucht wurden.<ref name="Schulwegweiser">[http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=8668 Schulwegweiser] auf der Webseite der Stadt Frankfurt.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_93_2015_AN2_Datenteil.pdf |titel=Integrierter Schulentwicklungsplan 2015–2019 |titelerg=Datenteil |datum=2015-05-30 |zugriff=2015-12-03 |format=PDF}}</ref> Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wird bis 2020 mit einem Anstieg um etwa 12 Prozent gerechnet, vor allem in den Gymnasien und integrierten Gesamtschulen.<br />
<br />
Das [[Humanistisches Gymnasium|altsprachliche]] [[Lessing-Gymnasium (Frankfurt)|Lessing-Gymnasium]] und das [[Goethe-Gymnasium (Frankfurt am Main)|Goethe-Gymnasium]] gehen beide auf die 1520 für die Erziehung der Bürgersöhne gegründete städtische [[Lateinschule]] zurück. Das ebenfalls altsprachliche [[Heinrich-von-Gagern-Gymnasium]] wurde 1888 unter dem Namen Kaiser-Friedrichs-Gymnasium zur Entlastung des städtischen Lessing-Gymnasiums gegründet. Auch andere städtische Gymnasien wie die 1803 gegründete [[Musterschule]] und die [[Wöhlerschule]] sind auf Initiativen Frankfurter Bürger entstanden. Das 2009 eröffnete [[Gymnasium Riedberg]] war die erste Neugründung eines Gymnasiums seit 1914. Ein 2013 am Riedberg gegründetes Oberstufengymnasium soll mittelfristig seinen Sitz im Stadtteil Gallus erhalten. Zum Schuljahr 2015/2016 wurde ein weiteres neues Gymnasium in Höchst gegründet, das 2018 auf den Universitätscampus Westend umziehen soll. Insgesamt sieht der Schulentwicklungsplan den Bau von 10 neuen Schulen in Frankfurt vor.<ref name="SEP" /><br />
<br />
Neben den städtischen bestehen 12 Gymnasien in privater Trägerschaft sowie eine [[Europäische Schule]]. Das [[Philanthropin (Frankfurt am Main)|Philanthropin]] war von seiner Gründung 1804 bis zur durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] erzwungenen Schließung 1942 die am längsten bestehende und mit zeitweise 1000 Schülern größte jüdische Schule Deutschlands. Das Gebäude beherbergt heute die ''I. E. Lichtigfeld-Schule'' der [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|Jüdischen Gemeinde Frankfurt]].<br />
<br />
An weiterführenden Schulen bestehen in Frankfurt zudem 14 städtische [[Gesamtschule]]n,<ref name="Schulwegweiser" /> 16 [[Realschule]]n und 12 Hauptschulen. Die Anfang der 1960er Jahre gegründete [[Ernst-Reuter-Schule (Frankfurt am Main)|Ernst-Reuter-Schule]] ist eine der ersten [[Integrierte Gesamtschule|integrierten Gesamtschulen]], das [[Hessenkolleg Frankfurt]] eine der ältesten Einrichtungen des [[Zweiter Bildungsweg|zweiten Bildungsweges]] in Hessen. Die 1969 gegründete [[Otto-Hahn-Schule (Frankfurt am Main)|Otto-Hahn-Schule]] in Nieder-Eschbach, eine kooperative Gesamtschule, ist mit über 1300 Schülern eine der größten Schulen der Stadt.<br />
<br />
=== Berufsbildende Schulen ===<br />
Unter den 26 weiterführenden [[Berufsbildende Schule|beruflichen Schulen]] in Frankfurt bestehen 16 in städtischer und 10 in privater Trägerschaft.<ref name="Schulwegweiser" /> Hierzu zählen der [[Mediacampus Frankfurt]] des [[Börsenverein des deutschen Buchhandels|Börsenvereins des deutschen Buchhandels]] und die [[Academy of Visual Arts]].<br />
<br />
=== Andere Bildungs- und Forschungseinrichtungen ===<br />
Des Weiteren existieren in der Stadt die Max-Planck-Institute für [[Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte|europäische Rechtsgeschichte]] (MPIER), [[Max-Planck-Institut für Biophysik|Biophysik]] und [[Max-Planck-Institut für Hirnforschung|Hirnforschung]]. Die Stadt Frankfurt ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.<ref>siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder unter {{Webarchiv | url=http://www.mpg.de/787880/Korporativ_Foerdernde_Mitglieder_MPG.pdf | wayback=20110114111116 | text=Liste „Korporativ Fördernde Mitglieder“}}</ref> Mit der Universität eng verbunden ist das [[Frankfurt Institute for Advanced Studies]], eine von zahlreichen institutionellen und privaten gesponserte interdisziplinäre Einrichtung zur theoretischen Grundlagenforschung in der Physik, Chemie, Biologie, Neurologie und Informatik.<br />
<br />
Das [[Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung|Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung]] (DIPF) mit Sitz in Bockenheim ist eine Forschungs- und Serviceeinrichtung auf dem Gebiet der [[Bildungsforschung]]. Zu den Aufgaben des DIPF gehört die Konzipierung, Entwicklung und Auswertung aller bei [[PISA-Studien|PISA]] 2015 einzusetzenden Fragebögen. Das DIPF verantwortet außerdem den zweijährlich erscheinenden Nationalen Bildungsbericht „[[Nationaler Bildungsbericht Deutschland|Bildung in Deutschland]]“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bildungsbericht.de/ |titel=Bericht „Bildung in Deutschland“ |hrsg=[[DIPF]] |datum=2006-05-10 |zugriff=2013-10-25}}</ref><br />
<br />
Die [[Volkshochschule Frankfurt am Main|Frankfurter Volkshochschule]] ist als Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt organisiert und hat ihre Zentrale im Frankfurter Ostend.<br />
<br />
Die [[Katholische Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen]], das Diözesanbildungswerk Limburg,<ref>[http://dioezesanbildungswerk.bistumlimburg.de/ Diözesanbildungswerk Limburg<!-- Bot generated title -->]</ref> und die Bildungswerke Frankfurt, Main-Taunus und Hochtaunus haben ihren Sitz im [[Haus am Dom]].<br />
<br />
2012 fusionierte die [[Evangelische Akademie|Evangelische Stadtakademie Römer 9]] mit der ''Evangelischen Akademie Arnoldshain'' zur ''Evangelischen Akademie in Hessen und Nassau''. Ihr Standort am Römerberg soll zu einem interdisziplinären Bildungswerk mit den fünf Fachbereichen Politik, Kultur, Religion, Wirtschaft und Naturwissenschaft/ Medizin ausgebaut werden.<br />
<br />
{{Panorama|IG Farben Gebaeude Uni Frankfurt.jpg|1025|[[I.G.-Farben-Haus]] auf dem [[Campus Westend]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]]}}<br />
<br />
== Von der Stadt vergebene Auszeichnungen ==<br />
[[Datei:Otto Hahn (Nobel).jpg|mini|hochkant|Ehrenbürger [[Otto Hahn]] (1959)]]<br />
<br />
* [[Ehrenbürger]]recht (höchste städtische Auszeichnung, siehe [[Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main]])<br />
* Eintrag in das [[Goldenes Buch (Frankfurt am Main)|Goldene Buch der Stadt Frankfurt am Main]]<br />
* [[Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1952, jährlich an bis zu fünf Personen vergeben)<br />
* [[Bürgermedaille der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 2002 jährlich an bis zu fünf Personen vergeben)<br />
* [[Frankfurter Gründerpreis]] (seit 2001)<br />
* [[Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1947 jährlich an Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben)<br />
* [[Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1927, anfangs jährlich, jetzt alle drei Jahre jeweils an Goethes Geburtstag, 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Ignatz-Bubis-Preis]] (seit 2001 alle drei Jahre)<br />
* [[Integrationspreis der Stadt Frankfurt am Main]] (jährlich an Personen oder Institutionen, 15.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Internationaler Hochhauspreis]] (jährlich, finanziert durch Deka-Bank, 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Max-Beckmann-Preis]] (alle drei Jahre zum Geburtstag, zur Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur – 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Otto-Hahn-Preis]] (alle zwei Jahre, für herausragende Leistungen in der Chemie, Physik oder angewandten Ingenieurwissenschaft, 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Römerplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (für ehrenamtlich tätige Personen, dreistufig: 10, 15 und 20 Jahre)<br />
* [[Sportplakette der Stadt Frankfurt am Main|Sportplakette]] (für Titelgewinner und ehrenamtliche aus diesem Bereich)<br />
* [[Theodor-W.-Adorno-Preis]] (seit 1977, alle drei Jahre, für hervorragender Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film – 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Tony-Sender-Preis]] (alle zwei Jahre, zur Förderung der Gleichberechtigung, 10.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Walter-Möller-Plakette]] (alle zwei Jahre, Gruppen, Bürgerinitiativen usw., 10.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Walter-Kolb-Gedächtnispreis]] (jährlich für herausragende Dissertation, 2500&nbsp;Euro)<br />
* [[Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis]] (jährlich für herausragende Projekte zur Erforschung der Frankfurter Stadtgeschichte)<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler ==<br />
{{Siehe auch|Liste von Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Altstadt ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt-Altstadt}}<br />
[[Datei:Frankfurter Römer.jpg|mini|Der Römer, Frankfurts Rathaus]]<br />
<br />
Vier der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich nahe beieinander in der Frankfurter [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]: Kaiserdom, Römerberg, Paulskirche und Goethe-Haus.<br />
<br />
Der katholische [[Kaiserdom St. Bartholomäus]] mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer führte der ''Königsweg'', die Prozessionsstrecke der frisch gekrönten Kaiser zum Festbankett im Rathaus. Vor dem Dom befindet sich der [[Archäologischer Garten (Frankfurt am Main)|Archäologische Garten]] mit Ausgrabungen aus römischer und karolingischer Zeit. Er wurde im Rahmen des ''Dom-Römer-Projektes'' mit dem ''Stadthaus am Markt'' überbaut, um ihn vor der Witterung zu schützen. Nach Abschluss des Projektes ist er wieder zu besichtigen.<br />
<br />
Der [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus ([[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]]) aus dem 14. Jahrhundert, der [[Gotik|frühgotischen]] [[Alte Nikolaikirche|Alten Nikolaikirche]] und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes. Auf dem Rathausbalkon des Römers werden die Titelgewinne der regionalen Vereine (Eintracht Frankfurt, Frankfurt Lions) aber auch Fußballweltmeisterschaften mit den Fans zusammen gefeiert.<br />
<br />
Die [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]] wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfüßerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. In dem [[Klassizismus|klassizistischen]] Rundbau des Architekten [[Johann Georg Christian Hess]] tagte 1848/49 die [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]]. Der [[Paulsplatz (Frankfurt am Main)|Paulsplatz]] ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.<br />
<br />
Zwischen Römerberg und Liebfrauenberg liegt die [[Neue Kräme]]. Am Liebfrauenberg befinden sich die im 14. Jahrhundert erbaute [[Liebfrauenkirche (Frankfurt am Main)|Liebfrauenkirche]], der Liebfrauenbrunnen von 1770 und das 1775 errichtete Haus ''Zum Paradies/Grimmvogel'', einer der wenigen erhaltenen Barockbauten in Frankfurt.<br />
<br />
Die [[Kleinmarkthalle Frankfurt|Kleinmarkthalle]], ein Neubau von 1954 nach der Kriegszerstörung 1944, ist das kulinarische Zentrum der Stadt. Über 150 Marktstände bieten an jedem Werktag alle Arten von Lebensmitteln an. In der westlichen Altstadt liegt das [[Goethe-Haus]], das Geburtshaus von [[Johann Wolfgang von Goethe]], im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]]. Der [[Kornmarkt (Frankfurt am Main)|Kornmarkt]], heute eine ruhige Nebenstraße, war im Mittelalter eine der Hauptverkehrsadern der Stadt.<br />
<br />
Im Osten der Altstadt an der [[Fahrgasse]] finden sich noch Reste der mittelalterlichen [[Staufenmauer]]. Weiter östlich liegt der 1180 erstmals erwähnte [[Jüdischer Friedhof Battonnstraße|Jüdische Friedhof Battonnstraße]]. In den Putz der Friedhofsmauer sind kleine Gedenksteine mit den Namen von 11.957 während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Bürgern Frankfurts eingelassen.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frontansicht des Goethe-Hauses in Frankfurt am Main.JPG<br />
| Breite1 = 242<br />
| Untertitel1 = Goethe-Haus<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Samstagsberg-20070607.jpg<br />
| Breite2 = 485<br />
| Untertitel2 = Dom und Römerberg<br />
| Bild3 = Frankfurt Paulskirche außen 2011a.jpg<br />
| Breite3 = 302<br />
| Untertitel3 = Paulskirche<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Mainufer und Mainbrücken ===<br />
Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung des [[Museumsufer]]s, die Neugestaltung der Uferanlagen, der Aufbau eines neuen Wohn- und Gewerbegebietes im ehemaligen [[Frankfurter Westhafen]] oder die architektonisch anspruchsvollen [[Liste der Mainquerungen in Frankfurt am Main|Mainbrücken]] bei. Die [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alte Brücke]] (1222 erstmals urkundlich erwähnt) galt jahrhundertelang als bedeutendstes Bauwerk der Stadt. Seit 2006 befindet sich auf der Maininsel die Ausstellungshalle [[Neuer Portikus|Portikus]]. Der [[Eiserner Steg|Eiserne Steg]], eine 1869 eröffnete Fußgängerbrücke, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der [[Saalhof]] und die katholische [[Leonhardskirche (Frankfurt am Main)|Leonhardskirche]] am nördlichen Brückenkopf sind zwei Baudenkmäler, deren Ursprünge in die Stauferzeit zurückreichen.<br />
<br />
Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt und Skyline wird in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet. In den letzten Jahren entstanden im Osten der Innenstadt zwei große [[Stadtstrand|Beach Clubs]] am nördlichen und südlichen Mainufer. Die [[Gerbermühle]], als Treffpunkt Goethes mit [[Marianne von Willemer]] in die Literaturgeschichte eingegangen, ist heute ein beliebtes Ausflugslokal.<br />
<br />
Das Naturschutzgebiet ''[[Schwanheimer Düne]]'' ist eine der wenigen Binnendünen Europas und befindet sich nahe dem Main im Westen des Stadtteils Schwanheim. Es umfasst 58,5 Hektar und beherbergt viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- sowie Pflanzenarten.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurter Mainbruecken.jpg<br />
| Breite1 = 334<br />
| Untertitel1 = Mainbrücken, Blick vom [[Main Tower]]<br />
| Bild2 = Museumsufer-teil2-ffm002.jpg<br />
| Breite2 = 296<br />
| Untertitel2 = Museen am [[Museumsufer]] in Sachsenhausen<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Eiserner Steg-Ansicht vom Domturm-20101024.jpg<br />
| Breite3 = 391<br />
| Untertitel3 = Eiserner Steg<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Dotationskirchen ===<br />
Eine Besonderheit Frankfurts sind die [[Dotationsvertrag|Dotationskirchen]]. Die Stadt ist seit 1802 Eigentümerin aller neun Kirchen in der Innenstadt und der [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]] in Sachsenhausen und durch einen [[Staatskirchenvertrag]] seit 1830 zu ihrem Unterhalt verpflichtet. Viermal im Jahr, zu den Hochfesten des Kirchenjahres, findet in den Citykirchen das traditionelle [[Frankfurter Stadtgeläute]] statt.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Katharinenkirche-Ansicht von der Grossen Eschenheimer Strasse-20100808.jpg<br />
| Breite1 = 200<br />
| Untertitel1 = [[Katharinenkirche (Frankfurt am Main)|Katharinenkirche]]<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Leonhardskirche-Ansicht vom Eisernen Steg-Gegenwart.jpg<br />
| Breite2 = 425<br />
| Untertitel2 = [[Leonhardskirche (Frankfurt am Main)|Leonhardskirche]]<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Alte Nikolaikirche-Ansicht vom Roemerberg-20081230.jpg<br />
| Breite3 = 189<br />
| Untertitel3 = [[Alte Nikolaikirche]]<br />
| Bild4 = Frankfurt Am Main-Dreikoenigskirche vom Mainkai-20110408.jpg<br />
| Breite4 = 189<br />
| Untertitel4 = [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Sachsenhausen ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt-Sachsenhausen}}<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Schweizer Strasse-Ansicht vom Maintower-20110328.jpg|mini|[[Schweizer Straße (Frankfurt am Main)|Schweizer Straße]] (März 2011)]]<br />
<br />
Der 1192 erstmals erwähnte Stadtteil [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] auf der südlichen Mainseite wird in Frankfurter Mundart auch ''Dribbdebach'' (dribbe&nbsp;= drüben, jenseits des Flusses) genannt, im Gegensatz zur ''Hibbdebach'' (diesseits des Flusses) gelegenen Innenstadt. Seit dem Mittelalter wohnten hier hauptsächlich Fischer, Landarbeiter und Handwerker, deren derbe Sprache und Umgangsformen sprichwörtlich waren. Im 18. und 19. Jahrhundert siedelten sich zunehmend auch wohlhabende Bürger an. Die Sachsenhäuser Altstadt wurde ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel. Doch der Besucherrückgang nach dem Wegfall der amerikanischen Militärstandorte machte Alt-Sachsenhausen zu schaffen. Leerstand und Verfall waren seitdem nicht mehr zu übersehen. Es gibt allerdings noch einige traditionelle und teilweise sehr alte [[Apfelwein]]-Kneipen. Die Stadt bemüht sich seit einiger Zeit, das Viertel wieder voranzubringen. Ziel ist es, neben Kneipen auch kleine Geschäfte und Ateliers zu etablieren, um das Viertel auch tagsüber stärker zu beleben.<br />
<br />
Das dominierende Bauwerk am Sachsenhäuser Mainufer ist die 1875 bis 1881 errichtete [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]]. Entlang des Mains liegen die Museen des [[Museumsufer]]s. Hier findet auch jeden zweiten Samstag einer der größten Flohmärkte Deutschlands statt.<br />
<br />
Die Altbauten im nördlichen Sachsenhausen rund um den ''Schweizer Platz'' sind ein beliebtes Wohnviertel mit einer ausgewogenen Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie. Neben bekannten Apfelweinlokalen wie dem ''Wagner'' und dem ''Gemalten Haus'' finden sich moderne Cocktailbars.<br />
<br />
Weiter im Süden liegen Villenviertel wie der [[Lerchesberg]], der in den 1960er-Jahren entstand. In den 1990er-Jahren entstand auf dem ehemaligen Schlachthofgelände östlich der Sachsenhäuser Altstadt das [[Deutschherrnviertel]], das sich inzwischen zum beliebten Wohngebiet entwickelt hat. Wahrzeichen des neuen Viertels ist das Hochhaus [[Main Plaza]].<br />
<br />
Auf Sachsenhäuser Gebiet standen auch der 2017 abgebrannte [[Goetheturm]] im Stadtwald, eines der höchsten [[Holzturm|Holzbauwerke]] in Deutschland, und der [[Henninger-Turm]], ein ehemaliges Getreidesilo und bekannt durch das Radrennen [[Rund um den Henninger-Turm]] sowie das [[Drehrestaurant]] im [[Turmkorb]]. Der 1961 eröffnete ursprüngliche Henninger-Turm wurde 2013 abgerissen und 2014 bis 2017 durch ein 140 Meter hohes Wohnhochhaus ersetzt, das dem Original äußerlich ähnelt.<br />
<br />
{{Panorama|Frankfurt Am Main-Deutschhernufer zwischen Main Plaza und Deutschherrnbruecke-Ansicht von der Floesserbruecke-20121027.jpg|1025|Deutschherrnviertel in Sachsenhausen}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Hauptbahnhof und Bahnhofsviertel ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt-Bahnhofsviertel}}<br />
<br />
Der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], eröffnet 1888, ist nach der Anzahl der Fernverkehrszüge und am Passagieraufkommen gemessen einer der größten seiner Art in Europa. Die riesige fünfschiffige Bahnsteighalle, deren Tragwerk und Dach zuletzt vollständig restauriert wurden, das stilgleich erhaltene Empfangsgebäude und das unüberschaubare Gewirr über- und unterirdischer Anlagen macht ein beeindruckendes Bauwerk aus, das eine Sehenswürdigkeit für sich ist.<br />
<br />
Das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich Geschäfte und Restaurants verschiedenster Art aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen des [[Rotlichtviertel|Rotlichtmilieus]], das sich vor allem rund um die [[Taunusstraße]] erstreckt. Das Viertel kann auch als ein Musterbeispiel für urbane Gegensätze angesehen werden, die ein internationaler Verkehrsknotenpunkt mit sich bringt. Bettler, Alkoholiker und Junkies sind dort neben den Strömen angestellter Berufspendler ebenso gegenwärtig wie Banker, internationale Messegäste und Tagestouristen. Die [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]], auf die der Besucher direkt vom Haupteingang des Hauptbahnhofs aus blickt, ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend, multikultureller Einzelhandel, moderne Bankhochhäuser in nächster Nachbarschaft zu Rotlichtbetrieben in gründerzeitlichen Altbauten zu beobachten sind.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt hbf 01.jpg<br />
| Breite1 = 360<br />
| Untertitel1 = Beleuchteter Hauptbahnhof während der [[Luminale]] (2004)<br />
| Bild2 = Frankfurt Kaiserstraße 68.20130313.jpg<br />
| Breite2 = 275<br />
| Untertitel2 = Kaiserstraße im Bahnhofsviertel<br />
| Bild3 = Rotlichviertel Frankfurt Main.JPG<br />
| Breite3 = 380<br />
| Untertitel3 = Rotlichtviertel im Stadtteil Bahnhofsviertel<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Wolkenkratzer ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main}}<br />
[[Datei:Westend Gate Frankfurt 2011-07.jpg|mini|[[Westend Gate]] (ehemals ''Plaza Büro Center''), mit 159 Metern Höhe der erste Wolkenkratzer in Deutschland]]<br />
[[Datei:Neues Diagramm Frankfurt 22.04.2016.png|mini|Diagramm aller Hochhäuser in Frankfurt ab 100 Meter.(fertiggestellt, in Bau, in Planung)]]<br />
Frankfurt ist eine der wenigen Städte Europas mit einer ausgeprägten [[Skyline]] und wird deshalb auch manchmal als ''[[Mainhattan]]'' bezeichnet – eine Anspielung auf [[Manhattan]] in [[New York City]]. Besonders viele [[Hochhaus|Hochhäuser]] stehen im sogenannten [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]], wo die westliche [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], das östliche [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] und das südliche [[Frankfurt-Westend|Westend]] aufeinandertreffen. Als älteste Hochhäuser Frankfurts gelten der 1923 bis 1926 errichtete [[Künstlerhaus Mousonturm|Mousonturm]] und das [[I.G.-Farben-Haus|Verwaltungsgebäude der I.G. Farben]], heute Hauptgebäude der Universität. Die ersten Hochhäuser über 50 Metern Höhe entstanden in den 1950er Jahren, seit Mitte der 1970er Jahre auch [[Wolkenkratzer]] mit über 150 Metern Höhe.<br />
<br />
Seit 1953 beschäftigte sich die [[Bauleitplanung]] in Frankfurt auch mit der Reglementierung des Hochhausbaus. 1998 wurde der erste [[Hochhausrahmenplan]] aufgestellt, der 2008 fortgeschrieben wurde. Er schreibt fest, wo und wie Hochhäuser gebaut werden dürfen. Ziel ist es, Hochhäuser in Gruppen ''(Pulks)'' im Bankenviertel, im [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] und an der [[Mainzer Landstraße]] zwischen [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]] und Platz der Republik anzuordnen, allerdings waren und sind einzelne Ausnahmen möglich, wie zum Beispiel die Türme des [[Palaisquartier]] in der Innenstadt oder der [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] im Ostend.<br />
<br />
Die Höhe der Neubauten stieg seit den 1950er Jahren ständig an. Das 1951 errichtete [[Junior-Haus]] erreichte eine Höhe von 35 Metern, das 1953 eröffnete [[AEG-Hochhaus]] 45 Meter. 1956 war das [[Fernmeldehochhaus]] an der Hauptwache mit 69 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Ähnliche Höhen erreichten Anfang der 1960er Jahre das Hotel [[InterContinental Frankfurt]] (67 Meter) und das [[Zürich-Haus]] (68 Meter). Bis auf das Junior-Haus und das Hotel sind alle diese Gebäude mittlerweile abgerissen und durch höhere Neubauten ersetzt worden. Der [[Henninger-Turm]] in Sachsenhausen war 1961 das erste Frankfurter Bauwerk, das mit seiner Höhe von 120 Metern den Westturm des Kaiserdoms (95 Meter) überragte. Weitere Hochhäuser der 1960er Jahre sind u.&nbsp;a. das [[BHF-Bank-Hochhaus]] (82 Meter) und das [[Rhein-Main-Center]] (84 Meter).<br />
<br />
1972 war der [[AfE-Turm]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]] mit 116 Metern das höchste Gebäude der Stadt, 1974 erreichte das [[City-Haus I]] eine Höhe von 142 Metern. Die ersten Wolkenkratzer waren das 1976 eröffnete [[Plaza Büro Center]] mit 159 Metern und der 1978 errichtete [[Silberturm]] der Dresdner Bank mit 166 Metern, damals die höchsten Gebäude der Bundesrepublik. Mit dem [[Eurotower]] und dem [[Garden Towers|Helaba-Hochhaus]] erfolgte eine Verdichtung der Hochhäuser im Stadtzentrum. Die in den 1980er Jahren entstandenen Gebäude überschritten die bisherigen Höhen nicht. Die bekanntesten Gebäude aus dieser Zeit sind die 1984 fertiggestellten 155 Meter hohen [[Deutsche-Bank-Hochhaus|Zwillingstürme der Deutschen Bank]], die im Volksmund auch ''Soll und Haben'' genannt werden.<br />
<br />
In den 1990er Jahren stellte die zweite Hochhausgeneration wieder neue Rekorde auf: Der [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]] war 1991 mit seiner Höhe von 257 Metern das [[Liste der höchsten Bauwerke in Europa#Wolkenkratzer|höchste Gebäude Europas]], 1997 erreichte der [[Commerzbank Tower]] 259 Meter. Zwei weitere Gebäude überschritten in dieser Zeit ebenfalls die 200-Meter-Marke: [[Westendstraße 1]] und [[Main Tower]]. Heute ist der Main Tower das einzige Hochhaus in Frankfurt mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform auf dem Dach, darüber hinaus gibt es ein Restaurant im 25. Stockwerk des [[Japan Center]]s und eine Bar im 22. Stock des [[Eurotheum]]s. Während des [[Wolkenkratzer-Festival]]s, welches in unregelmäßigen Abständen veranstaltet wird (zuletzt im Juni 2013), sind aber auch andere Hochhäuser für die Öffentlichkeit geöffnet.<br />
<br />
Im 21. Jahrhundert sind in Frankfurt weitere Hochhäuser entstanden, darunter [[Tower 185]], [[Opernturm]], [[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]], [[Gallileo]], [[Palaisquartier|Nextower]] und [[Westhafen Tower]]. 2013 gibt es in Frankfurt 14 Gebäude mit einer Höhe über 150 Metern, darunter die zehn [[Liste der Hochhäuser in Deutschland|höchsten Gebäude Deutschlands]].<br />
<br />
Das Gebäude [[The Squaire]] über dem Flughafen-Fernbahnhof ist 660 Meter lang, 65 Meter breit und 45 Meter hoch. Mit 140.000 Quadratmeter Gesamtfläche auf 9 Etagen ist es das größte Bürogebäude in Deutschland. Höchstes Bauwerk der Stadt ist seit 1978 der [[Europaturm]] (von den Frankfurtern ''Ginnheimer Spargel'' genannt), ein Fernmeldeturm der Telekom, mit einer Höhe von 337,5 Metern. Der Europaturm verfügt über Besucherbereiche, diese sind mangels Wirtschaftlichkeit allerdings seit 1999 geschlossen.<br />
<br />
Die steigende Immobiliennachfrage, der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU und die günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland führten ab dem Jahr 2015 zu einem neuen „Boom“ von Hochhausbauten. Neben dem 185 Meter hohen [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] verkörpern Hochhausprojekte wie der [[Omniturm]], das [[Maintor (Gebäude)|Maintor]]-Areal und die Bebauung des ehemaligen [[Four (Frankfurt am Main)|Deutsche-Bank-Areals]] mit vier Hochhäusern zwischen 120 und 228 Metern diese Entwicklung. Die neue Generation von Frankfurter Hochhäusern ist vielfach gekennzeichnet durch die Kombination von Wohn-, Hotel- und Büroflächen in einem Gebäude. Mit dem 172 Meter hohen [[Grand Tower (Frankfurt am Main)|Grand Tower]] entsteht Deutschlands höchstes Wohnhochhaus.<ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=http://www.faz.net/1.4869797 |titel=Deutsche-Bank-Areal: Vier neue Türme im Frankfurter Bankenviertel |datum=2017-02-09 |zugriff=2017-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=http://www.faz.net/1.5232990 |titel=Frankfurter Wohnungsmarkt: An Geld herrscht kein Mangel |datum=2017-10-06 |zugriff=2017-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=http://www.faz.net/1.5156524 |titel=Luxuswohnungen: Frankfurt im Höhenrausch |datum=2017-08-29 |zugriff=2017-10-08}}</ref><br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt-Skyline-von-Deutschherrnbrücke-2-a.jpg<br />
| Breite1 = 490<br />
| Untertitel1 = Blick auf die Frankfurter Skyline von Osten (2012)<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Stadtpanorama von der Deutschherrnbruecke am fruehen Abend-20110310.jpg<br />
| Breite2 = 536<br />
| Untertitel2 = Skyline am Abend (2011)<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Stolpersteine ===<br />
Seit 2003 werden auch in Frankfurt durch den Künstler [[Gunter Demnig]] [[Stolpersteine]] für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Bis zum Mai 2015 waren über 1000 Steine in zahlreichen Stadtteilen gesetzt.<br />
<br />
{{Hauptartikel|Liste der Stolpersteine in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Kultur ==<br />
{{Hauptartikel|Kultur in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Museen und Galerien ===<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Senckenberg Naturmuseum von Osten-20120325.jpg|mini|[[Senckenberg Naturmuseum]]]]<br />
<br />
Die Stadt bietet ein vielfältiges [[kultur]]elles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft mit über 60 größeren und kleineren [[Museum|Museen]] und Ausstellungshäusern, die sich vor allem auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat. Die von [[Till Behrens]] bereits 1968 entworfene [[Frankfurter Grüngürtel]]-Mainufer-Konzeption, die als Vorlage für das [[Museumsufer]] diente, wurde durch die Politik seit Anfang der 1980er Jahre umgesetzt und wird auch heute noch verfolgt.<br />
<br />
Das Museumsufer auf der Sachsenhäuser Mainseite umfasst bekannte Häuser wie das [[Städelsches Kunstinstitut|Städel]], das [[Liebieghaus]], das [[Museum für Kommunikation Frankfurt|Museum für Kommunikation]] (ehemals: Postmuseum), das [[Deutsches Architekturmuseum|Deutsche Architekturmuseum]] (DAM), das [[Deutsches Filmmuseum|Deutsche Filmmuseum]], das [[Museum der Weltkulturen]] und das [[Museum Angewandte Kunst]] (ehemals: Kunstgewerbemuseum). Hier findet auch alljährlich das [[Museumsuferfest]] statt.<br />
<br />
An ''Kunstmuseen'' und Galerien finden sich das Städel (Gemälde), das Liebieghaus (Skulpturen), das [[Museum für Moderne Kunst]] (MMK), die [[Schirn Kunsthalle Frankfurt|Schirn Kunsthalle]], das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum und das Museum für Angewandte Kunst. Das [[Ernst-May-Gesellschaft|Ernst-May-Museum]] ist auf das Frankfurter Design und die Architektur der 1920er Jahre spezialisiert.<br />
<br />
''Historische Museen'' sind das [[Historisches Museum Frankfurt|Historische Museum]] (Stadtgeschichte) und das [[Jüdisches Museum Frankfurt|Jüdische Museum]], zwischen Kunst- und historischem Museum steht das [[Archäologisches Museum Frankfurt|Archäologische Museum]] im [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] sowie das [[Dommuseum Frankfurt]], das historische und zeitgenössische Kunst verbindet.<ref>[http://www.dommuseum-frankfurt.de/ Website des Dommuseums]</ref> Im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]] neben dem [[Goethe-Haus]] soll bis 2018 das [[Deutsches Romantik-Museum|Deutsche Romantik-Museum]] entstehen.<br />
<br />
''[[Technikmuseum|Technikmuseen]]'' sind das Museum für Kommunikation, das [[Frankfurter Feldbahnmuseum]], das [[Verkehrsmuseum Frankfurt am Main]], die [[Experiminta]], die [[Museumsbahn|Museumseisenbahn]] des [[Eisenbahnverein|Vereins]] [[Historische Eisenbahn Frankfurt]] und die [[Technische Sammlung Hochhut]]. Im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] ist die ''EXPLORA'', ein Museum für [[Optische Täuschung|optische]] und andere Täuschungen zu finden. Dort können viele [[Anaglyph 3D|Anaglyphenbilder]], [[Stereoskopie|Stereobildpaare]], [[Stereoskopie|SIRDs]], [[Holografie|Hologramme]] und andere Formen der optischen Wahrnehmung ausprobiert werden. z.&nbsp;Z. ist diese Ausstellung aus altergründen geschlossen, es wird jedoch nach einen Nachfolger gesucht.<ref>[http://www.exploramuseum.de/info/info.php EXPLORA Museum] abgerufen am 2. Januar 2018.</ref><br />
<br />
Ein ''naturwissenschaftliches Museum'' ist das weltberühmte [[Senckenberg Naturmuseum]], in dem unter anderen [[Fossil]]ienfunde aus der [[UNESCO-Welterbe|Welterbestätte]] [[Grube Messel]] zu sehen sind, ein ''ethnologisches Museum'' das Museum der Weltkulturen.<br />
<br />
Die ''Kunstszene'' trifft man im [[Frankfurter Kunstverein]] gegenüber der Schirn, der [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule|Städelschule]] (Staatliche Hochschule für Bildende Künste Städelschule), privaten Kunstgalerien und auch in einer Reihe von alternativen Ausstellungsräumen. Die Galerien zeigen Kunst von Alter Kunst über verschiedene Spezialgebiete bis hin zur [[Gegenwart]]. Von den alternativen Ausstellungsräumen werden viele von Künstlern oder jungen Kunstwissenschaftlern betrieben, u.&nbsp;a. die Ausstellungshalle in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] oder der ''ausstellungsraum EULENGASSE 65'' in [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = FrankfurtM Staedel.jpg<br />
| Breite1 = 325<br />
| Untertitel1 = Das [[Städelsches Kunstinstitut|Städel]] am [[Museumsufer]] in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]<br />
| Bild2 = Schirn1.jpg<br />
| Breite2 = 157<br />
| Untertitel2 = [[Schirn Kunsthalle Frankfurt]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Steinernes-Haus von Suedosten-20110705.jpg<br />
| Breite3 = 155<br />
| Untertitel3 = [[Frankfurter Kunstverein]] im [[Steinernes Haus (Frankfurt am Main)|Steinernen Haus]]<br />
| Bild4 = Museum fuer Moderne Kunst NO.jpg<br />
| Breite4 = 375<br />
| Untertitel4 = [[Museum für Moderne Kunst]] an der [[Braubachstraße]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Oper, Konzerthäuser und Bühnen ===<br />
[[Datei:Frankfurt am Main - Alte Oper 2a.jpg|mini|[[Alte Oper]] am [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]]]]<br />
<br />
Frankfurt weist eine lebendige Theaterszene auf. Die [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtischen Bühnen]] vereinen mehrere Sparten unter einem Dach: Die [[Oper Frankfurt]] ist ein weltweit renommiertes Haus und erhielt mehrmals (zuletzt 2015) die Auszeichnung [[Opernhaus des Jahres]]. Das [[Schauspiel Frankfurt]] machte vor allem in den 1960er – durch [[Harry Buckwitz]] – sowie in den 1970er und 1980er Jahren unter der Leitung von [[Peter Palitzsch]] durch sein [[Mitbestimmungsmodell]] von sich reden.<br />
Zwei weitere Sparten der städtischen Bühnen, das ''Ballett Frankfurt'' und das [[Theater am Turm]] (TAT), mussten im Jahr 2004 schließen, jedoch besteht seit 2005 wieder eine Tanzkompanie als privates Ensemble unter dem Namen [[The Forsythe Company]].<br />
<br />
Die [[Alte Oper]], eröffnet 1881, wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört und 1981 als Konzerthaus wiedereröffnet. Die Alte Oper besitzt einen sehr schönen Konzertsaal und hat heute große Bedeutung als ein wichtiges Musikzentrum in Europa. Weitere bekannte Konzerthäuser sind die [[Jahrhunderthalle (Frankfurt am Main)|Jahrhunderthalle]] in [[Frankfurt-Unterliederbach|Unterliederbach]], die [[Festhalle (Frankfurt am Main)|Festhalle]] in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] und der Sendesaal des Hessischen Rundfunks.<br />
<br />
[[Die Komödie]] in der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]] und das [[Fritz Rémond Theater]] im [[Frankfurter Zoo|Zoo-Gesellschaftshaus]] sind die zwei bekannten [[Boulevardtheater]] Frankfurts. Das [[Volkstheater Frankfurt]] pflegte bis zu seiner Schließung zum Ende der Spielzeit 2012/13 neben klassischen Mundartstücken auch mundartliche Bearbeitungen von Klassikern und zeitgenössischen Dramen. Ein ähnliches Konzept verfolgt auch die ''Fliegende Volksbühne'' des Schauspielers [[Michael Quast]]. Das [[The English Theatre|English Theatre]] ist die größte englischsprachige Bühne auf dem Kontinent.<br />
<br />
Die größte und überregional bekannteste Bühne für moderne Darstellungskunst (Performance, Tanz u.&nbsp;a.) in Frankfurt ist das [[Künstlerhaus Mousonturm]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]]. Als Spielstätte für Theatergruppen und Ensembles aus der freien Szene fungieren das alteingesessene [[Gallus Theater]] in den ehemaligen Adlerwerken im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]], die [[Landungsbrücken Frankfurt]] als Plattform für modernes Sprechtheater im [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]] sowie das [[Kellertheater Frankfurt]].<br />
<br />
Freie Theater mit fester Spielstätte sind [[Die Dramatische Bühne]] im Café Exzess in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]], [[Michael Herl]]s [[Stalburg Theater]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]], das [[Theater Willy Praml]] in der [[Naxos-Union|Naxoshalle]] im [[Frankfurt-Ostend|Ostend]], das ''Freie Schauspiel Ensemble'' in Bockenheim und das [[Frankfurter Autoren Theater]] in der [[Brotfabrik (Frankfurt am Main)|Brotfabrik]] in [[Frankfurt-Hausen|Hausen]].<br />
<br />
Im Bereich Varieté, Kabarett und Kleinkunst haben sich [[Johnny Klinke]]s [[Tigerpalast]], die ''KÄS'', [[Die Schmiere]] (seit 1950 das selbsternannt „schlechteste Theater der Welt“) im [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] und das [[Neues Theater Höchst|Neue Theater]] im Stadtteil [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] etabliert.<br />
<br />
Das [[Theaterhaus Frankfurt]] beherbergt zahlreiche Kindertheaterensembles wie z.&nbsp;B. die „Grüne Soße“ und zählt neben dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]] und dem [[Papageno Musiktheater]] im [[Palmengarten]] zur lebendigen Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterszene.<br />
Ein besonderes Kindertheater bestand von 1975 bis 2005 mit dem [[Klappmaul Theater|Klappmaul-Puppentheater]].<br />
<!-- Hier bitte keine bloßen Listen einfügen.<br />
Dafür gibt es den Artikel [[Kultur in Frankfurt am Main]],<br />
in dem auch Chöre und Orchester beschrieben sind.<br />
Und auch dort sollte lieber Fließtext geschrieben werden.<br />
--><br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Städtische Bühnen.20140423.jpg<br />
| Breite1 = 280<br />
| Untertitel1 = [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtische Bühnen]]: [[Oper Frankfurt]] und [[Schauspiel Frankfurt]] am [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]]<br />
| Bild2 = The English Theatre Ffm DSC 0808.jpg<br />
| Breite2 = 242<br />
| Untertitel2 = [[The English Theatre Frankfurt|The English Theatre]] im [[Gallileo]]-Hochhaus<br />
| Bild3 = Frankfurt Die Komödie 1.jpg<br />
| Breite3 = 250<br />
| Untertitel3 = [[Die Komödie]] an der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]]<br />
| Bild4 = Frankfurt brotfabrik.jpg<br />
| Breite4 = 238<br />
| Untertitel4 = [[Brotfabrik (Frankfurt am Main)|Brotfabrik]] in [[Frankfurt-Hausen|Hausen]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Musiker ===<br />
In Frankfurt haben zwei große symphonische Orchester ihre Heimat, das 1808 gegründete [[Frankfurter Opern- und Museumsorchester]] der städtischen Bühnen und das [[hr-Sinfonieorchester]]. Auch das [[Ensemble Modern]] und die [[Junge Deutsche Philharmonie]] haben ihren Sitz in Frankfurt. Bekannte Chöre sind der 1818 gegründete [[Cäcilienchor Frankfurt]], die [[Frankfurter Singakademie]] und die [[Frankfurter Kantorei]].<br />
<br />
Auch [[Tré Cool]] von [[Green Day]], die Rapper [[Moses Pelham]], [[Azad (Rapper)|Azad]], [[Vega (Rapper)|Vega]], die Metal-Band [[Tankard]], die Hard-Rock-Band [[Böhse Onkelz]], die Techno-DJs [[Sven Väth]] und [[Chris Liebing]] sowie die Eurodance-Gruppe [[SNAP!]] stammen aus Frankfurt. Ebenso war der 2006 verstorbene [[Mark Spoon]] ein gebürtiger Frankfurter.<br />
<br />
Seit Ende der 2000er hat sich in Frankfurt und Offenbach eine neue, florierende und sowohl kommerziell als auch kritisch sehr erfolgreiche Deutschrap-Szene entwickelt. Bekannte Vertreter sind [[Haftbefehl (Rapper)|Haftbefehl]], das Duo [[Celo & Abdi]], sowie [[Capo (Rapper)|Capo]], [[SadiQ]] und [[Schwesta Ewa]].<br />
<br />
=== Frankfurt in der Musik ===<br />
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass Frankfurt in dem [[Elvis Presley]]-Film [[Café Europa (1960)]] (orig. 'G. I. Blues') aus dem Jahr 1960 besungen wird, und zwar in dem Song 'Frankfurt Special'.<br />
<br />
=== Buchmesse ===<br />
[[Datei:Frankfurter Buchmesse 2011 logo.svg|mini|Logo der Frankfurter Buchmesse]]<br />
Die seit dem 15. Jahrhundert stattfindende [[Frankfurter Buchmesse]] ist nicht nur ein wirtschaftliches (als größte [[Buchmesse]] der Welt), sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Während der alljährlichen Messe finden in Frankfurt zahlreiche Begleitveranstaltungen statt, als Höhepunkt die Verleihung des [[Friedenspreis des Deutschen Buchhandels|Friedenspreises des Deutschen Buchhandels]] in der Paulskirche.<br />
<br />
=== Frankfurt in der Literatur ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt am Main in der Literatur}}<br />
Abgesehen von Chroniken und Topographien, wie der des [[Baldemar von Petterweil]] aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, sind die frühen literarischen Zeugnisse über Frankfurt vorwiegend Reisebeschreibungen, da die Stadt als Messe- und Finanzzentrum sowie als Ort der Kaiserkrönungen viele Fremde anzog. In [[William Shakespeare|Shakespeares]] [[Der Kaufmann von Venedig|Kaufmann von Venedig]] klagt Shylock im dritten Aufzug: ''Ein Diamant fort, kostet mich zweitausend [[Dukat (Münze)|Dukaten]] zu Frankfurt!'' [[Thomas Coryat]] beschrieb in seinem 1611 erschienenen Reisebericht ausführlich auch Frankfurt und gehörte damit zu den Begründern der [[Grand Tour]]. Zur Tradition dieser ''Kavaliersreisen'' gehörte auch die Veröffentlichung der Reiseerlebnisse in Buchform. Bekannte Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts von Reiseberichten aus Frankfurt sind [[Victor Hugo]], [[Hector Berlioz]], [[Mark Twain]], aus jüngerer Zeit beispielsweise [[Ricarda Huch]] und [[Rudolf G. Binding]]. Hervorzuheben sind ferner autobiographische Schriften, vor allem ''[[Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit]]'', das autobiographische Werk Goethes, in dem er ausführlich das reichsstädtische Leben zur Zeit seiner Kindheit und Jugend beschrieb.<br />
<br />
Aus dem 19. Jahrhundert stammen die ersten [[Belletristik|belletristischen]] Werke, die Frankfurt als Schauplatz wählten. In [[Johanna Spyri]]s [[Heidi (Roman)|Heidi-Roman]] bildete die reiche Stadt Frankfurt mit ihrem von Konventionen beherrschten bürgerlichen Leben den Gegenpol zum naturverbundenen, einfachen Leben in den Schweizer Bergen. In [[Heinrich Heine]]s fragmentarischer Erzählung ''Der Rabbi von Bacharach'' beschreibt er das bunte Treiben in der Stadt und in der belebten Judengasse. [[Iwan Sergejewitsch Turgenew|Turgenews]] 1871 in Baden-Baden geschriebene Novelle ''[[Frühlingswogen]]'' handelt im Jahr 1840 unter anderen in einer Frankfurter Konditorei. Andere Romane und Erzählungen knüpfen an historische Ereignisse an, die sich in Frankfurt zugetragen haben, zum Beispiel der Roman ''Der Jude'' von [[Karl Spindler (Schriftsteller)|Karl Spindler]]. Die Erzählung ''Ein Drama in den Lüften'' von [[Jules Verne]] knüpfte an einen historischen Ballonaufstieg an, der Roman ''Der Schleier im Main'' von [[Alexandre Dumas der Ältere|Alexandre Dumas d.&nbsp;Ä.]] ist eine Kriminalgeschichte, die zur Zeit der preußischen Besetzung der Freien Stadt Frankfurt spielt. [[Der Fall Maurizius]] von [[Jakob Wassermann]] behandelt einen historischen Kriminalfall.<br />
<br />
Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand eine Reihe von dramatischen Werken, vorwiegend [[Lustspiel]]en, die in Frankfurt und Umgebung spielen. Hervorzuheben sind ''Der alte Bürgerkapitän'' und ''Die Landpartie nach Königstein'' von [[Carl Malß]], ''Der Königsleutnant'' von [[Karl Gutzkow]], eine aus ''Dichtung und Wahrheit'' entnommene Episode um den Grafen [[François de Théas Graf von Thoranc|François de Thoranc]], der Lokalschwank [[Alt-Frankfurt]] von [[Adolf Stoltze]] und das Rothschild-Stück ''Die fünf Frankfurter'' von [[Carl Rössler]].<br />
<br />
Im Rahmen der Initiative [[Frankfurt liest ein Buch]] wird seit 2010 ein in Frankfurt spielender Roman in zahlreichen Veranstaltungen öffentlich gelesen. Die bisher gelesenen Bücher waren ''Kaiserhofstraße 12'' von [[Valentin Senger]] (2010), [[Abschaffel]] von [[Wilhelm Genazino]] (2011), ''Straßen von Gestern'' von [[Silvia Tennenbaum]] (2012), ''Ginster'' von [[Siegfried Kracauer]] (2013), ''[[Die Vollidioten]]'' von [[Eckhard Henscheid]] (2014) – erstmals ein Werk der [[Neue Frankfurter Schule|Neuen Frankfurter Schule]]&nbsp;– ''Grüße und Küsse an alle. Die Geschichte der Familie von [[Anne Frank]]'' von [[Mirjam Pressler]] (2015) und ''Frankfurt verboten'' von Dieter David Seuthe (2016). Für 2017 wurde der Roman ''Benjamin und seine Väter'' von [[Herbert Heckmann]] ausgewählt.<br />
<br />
Die Romane der Frankfurt-[[Tetralogie]] des Schriftstellers [[Martin Mosebach]]&nbsp;– ''[[Das Bett]]'', ''[[Westend (Roman)|Westend]]'', ''[[Eine lange Nacht]]'' und ''[[Der Mond und das Mädchen]]''&nbsp;– thematisieren in ihren Haupthandlungen wichtige Etappen von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende und schildern am Beispiel der Protagonistenschicksale die Veränderungen der bürgerlichen Stadtgebiete sowie seiner Bewohner im Laufe des 20.&nbsp;Jahrhunderts.<br />
<br />
=== Dialekt ===<br />
Die [[Frankfurterisch|Frankfurter Stadtmundart]] in ihrer ursprünglichen Form zählt zu den [[Rheinfränkisch]]en Dialekten. Die eng verwandten Dialekte, die im [[Rhein-Main-Gebiet]] gesprochen werden, decken nur einen kleinen Raum ab. Im restlichen [[Hessen]] wird merklich anders gesprochen. Noch bis mindestens in die 1980er-Jahre hinein konnte man bei älteren Einwohnern deutlich unterscheiden, ob sie aus der ursprünglichen Kernstadt stammten oder zum Beispiel aus den nördlichen, eingemeindeten Stadtteilen. Es gibt ferner zahlreiche Berichte darüber, dass die Einwohner der Altstadt am Sprachklang hören konnten, ob jemand aus [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] stammte oder aus [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]].<br />
<br />
Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich die Frankfurter Stadtmundart, vor allem infolge der Bevölkerungsverschiebungen nach der vollständigen Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Zweiten Weltkrieg, mit benachbarten Varianten und aufgrund der intensiveren Hörfunk- und Fernsehnutzung seit den 1950er-Jahren auch mit dem [[Standarddeutsch|Hochdeutschen]], wodurch ein [[Regiolekt]] entstand, der häufig als ''[[Neuhessisch]]'' oder selbstironisch als ''[[Rhein-Main-Verkehrsverbund|RMV]]-Hessisch''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/dialekte-das-rmv-hessisch-breitet-sich-aus-1435929.html |titel=Das RMV-Hessisch breitet sich aus |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2007-06-19 |zugriff=2010-05-27 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131212231505/http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/dialekte-das-rmv-hessisch-breitet-sich-aus-1435929.html |archiv-datum=2013-12-12 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> bezeichnet wird.<br />
<br />
=== Nachtleben ===<br />
<!-- Bitte nur solche Lokale, Bars etc. hinzufügen, deren Relevanz<br />
über die Existenz eines eigenen Artikels geklärt ist.<br />
Als exemplarische Beispiele reichen sonst auch acht „blaue“ Links<br />
--><br />
Der traditionsreiche Rockclub, die 1976 eröffnete [[Batschkapp]] in Eschersheim, befindet sich seit Ende 2014 im Industriegebiet an der Gwinnerstraße. Der [[Jazzkeller Frankfurt]] existiert bereits seit 1952. Der 1972 gegründete [[Sinkkasten (Frankfurt am Main)|Sinkkasten]] bestand bis 2011. Eine populäre [[Diskothek]] im Stil des New Yorker [[Studio 54]] war das von 1978 bis 2000 betriebene [[Dorian Gray (Diskothek)|Dorian Gray]]. Der [[King Kamehameha Club]] besteht seit 1999 auf einem ehemaligen Brauereigelände an der [[Hanauer Landstraße]]. Die großen Tempel der Techno-Bewegung, das [[Omen (Frankfurt am Main)|Omen]], das [[U60311]] in der Innenstadt sowie der [[Cocoon Club]] wurden mittlerweile geschlossen bzw. tiefgreifend verändert.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Dorian Gray Frankfurt.svg<br />
| Breite1 = 220<br />
| Untertitel1 = Logo des ''Dorian Gray'' am Flughafen (1978–2000)<br />
| Bild2 = Batschkapp-2014-Gwinnerstrasse-Ffm-Seckbach-725.jpg<br />
| Breite2 = 320<br />
| Untertitel2 = Batschkapp (Foto 2014)<br />
| Bild3 = CocoonClub - public coccon.jpg<br />
| Breite3 = 310<br />
| Untertitel3 = ''moon13'' (ehemals ''Cocoon Club'') in Fechenheim<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Sport ===<br />
{{Hauptartikel|Sport in Frankfurt am Main}}<br />
Frankfurt am Main ist Heimat zahlreicher bekannter Sportvereine:<br />
<br />
* [[Eintracht Frankfurt]] ([[Fußball]] Männer, [[Fußball-Bundesliga]])<br />
* [[FSV Frankfurt]] ([[Fußball]] Männer, [[Fußball-Regionalliga Südwest|Regionalliga Südwest]])<br />
* [[Rot-Weiss Frankfurt]] (Fußball Männer, [[Fußball-Verbandsliga Hessen|Verbandsliga Hessen Süd]])<br />
* [[1. FFC Frankfurt]] (Fußball Frauen, [[Frauen-Bundesliga|Bundesliga]])<br />
* [[Fraport Skyliners]] ([[Basketball]], [[Basketball-Bundesliga|Bundesliga]])<br />
* [[United Volleys Rhein-Main]] ([[Volleyball]], [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|Bundesliga]])<br />
* [[Löwen Frankfurt]] ([[Eishockey]], [[DEL2]])<br />
* [[Frankfurt Universe]] ([[American Football]], [[German Football League|GFL]])<br />
* [[Frankfurt Pirates]] (American Football, Regionalliga Mitte)<br />
* [[Turngemeinde Bornheim]] ([[Breitensport]], [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|größter Sportverein Hessens]])<br />
* [[FTG 1847 Frankfurt]] mit über 98 Sportangeboten<br />
* [[TSG Nordwest 1898 Frankfurt/M.|TSG Nordwest 1898 Frankfurt/M e.&nbsp;V.]]<br />
* [[SC 1880 Frankfurt]] (Hockey, Rugby, Tennis und Lacrosse)<br />
* [[Frankfurt Flyers]] (Trampolinsport, 1. Bundesliga)<br />
* [[Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869]] (einer der größten und ältesten deutschen [[Rudern|Rudervereine]])<br />
* [[Sektion Frankfurt am Main des Deutschen Alpenvereins]] ([[Bergsport]] und [[Sportklettern]]), [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|zweitgrößter (Alpin)Sportverein Hessens]] nach der [[Sektion Darmstadt-Starkenburg des Deutschen Alpenvereins|Sektion Darmstadt-Starkenburg]]<br />
<br />
Bedeutende, jährlich stattfindende sportliche Ereignisse sind<br />
* [[Frankfurt-City-Triathlon]] (Triathlon im August)<br />
* [[Frankfurt-Marathon]] (Stadtmarathon im Oktober)<br />
* [[Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt]] (1961–2008: ''Rund um den Henninger-Turm'') (Straßenradrennen)<br />
* [[Ironman Germany]] (Triathlon)<br />
* [[JPMorgan Chase Corporate Challenge]] (Firmenlauf)<br />
* [[Frankfurter City-Halbmarathon]] (im März)<br />
* [[Hessen tanzt]] (größtes Tanzsportturnier der Welt)<br />
<br />
Die wichtigsten Sportstätten der Stadt sind<br />
<br />
* Die [[Commerzbank-Arena]] (Fußball - Bundesliga), ursprünglich Waldstadion, unter dem Namen ''„FIFA WM-Stadion Frankfurt am Main“'' einer der Spielorte der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] und der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011]]<br />
* Das [[Frankfurter Volksbank Stadion]] am Bornheimer Hang (Fußball - Regionalliga)<br />
* Das [[Stadion am Brentanobad]] (Fußball, Frauen-Bundesliga)<br />
* Die [[Fraport Arena]] (Basketball- und Volleyball-Bundesliga), bis 2011 unter dem offiziellen Namen ''Ballsporthalle'' bekannt<br />
* Die [[Eissporthalle Frankfurt]] (Eishockey - DEL2)<br />
<br />
Frankfurt ist außerdem Sitz der wichtigsten deutschen Sportverbände, u.&nbsp;a.:<br />
<br />
* [[Deutscher Olympischer Sportbund]] (DOSB), ehem.<br />
** [[Deutscher Sportbund]] (DSB)<br />
** [[Nationales Olympisches Komitee]] (NOK)<br />
* [[Deutscher Fußball-Bund]] (DFB)<br />
* [[Deutscher Turner-Bund]] (DTB)<br />
* [[Deutscher Motor Sport Bund]] (DMSB)<br />
* [[Deutscher Bandy-Bund]] (DBB)<br />
<br />
Ehemalige Sportstätten waren<br />
<br />
* Die [[Galopprennbahn Niederrad]] (Pferderennen)<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Henninger Turm-2005-Finale-450m vor Ziel.jpg<br />
| Breite1 = 145<br />
| Untertitel1 = Radrennen ''Rund um den Henninger-Turm'' (2005)<br />
| Bild2 = Chasechallenge2007-ffm001.jpg<br />
| Breite2 = 145<br />
| Untertitel2 = Firmenlauf ''JPMorgan Chase Corporate Challenge'' (2007)<br />
| Bild3 = Alexander Stubb in Frankfurt am Main (2009-07-05).jpg<br />
| Breite3 = 280<br />
| Untertitel3 = Triathlon ''Ironman Germany'' (2009)<br />
| Bild4 = DFB-Zentrale mit Ball.jpg<br />
| Breite4 = 250<br />
| Untertitel4 = Sitz des [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] in [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Radfernwege und Fernwanderwege ===<br />
Am Frankfurter Mainufer treffen sich mehrere [[Radwanderweg]]e: Der [[Hessischer Radfernweg R3|Hessischen Radfernweg R3]] ''(Rhein-Main-Kinzig-Radweg)'' führt unter dem Motto ''Auf den Spuren des [[Spätlesereiter]]s'' entlang von Rhein, Main und [[Kinzig (Main)|Kinzig]] über [[Fulda]] nach [[Tann (Rhön)|Tann]] in der [[Rhön]]. Der [[Main-Radweg]] führt von den Quellen des [[Weißer Main|Weißen]]- und [[Roter Main|Roten Mains]] bis nach Mainz zur Mündung in den Rhein. Die [[D-Route]] 5 (Saar-Mosel-Main) ist ein Radweg über eine Entfernung von 1021 Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze.<br />
<br />
Der [[Europäischer Fernwanderweg E1|Europäische Fernwanderweg E1]] quert das Stadtgebiet von Nordwesten nach Süden. Vom Taunus kommend führt der Weg durch die [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]], den [[Volkspark Niddatal]], den [[Grüneburgpark]], das Westend, die [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)|Wallanlagen]] der Innenstadt, Sachsenhausen und den [[Frankfurter Stadtwald|Stadtwald]].<br />
<br />
Über den [[Berger Rücken]] und unterhalb des [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hangs]] verläuft seit 2010 ein Zweig des deutschen [[Jakobsweg]]s von der Fulda an den Main.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rmv.de/linkableblob/Infomaterial__Kanal/40812-35884/data/rhein-main-vergnuegen_jakobsweg_pdf_karte.pdf |titel=Rhein-Main-Vergnügen – Jacobsweg |titelerg=Karte des Jakobsweges von der Fulda an den Main |zugriff=2013-03-20 |format=PDF; 8,5&nbsp;MB}}</ref> Dieser orientiert sich an dem Verlauf der historischen [[Via Regia]] von [[Leipzig]] nach Frankfurt am Main ([[Reichsstraße (Mittelalter)|Des Reiches Straße]]). Er führt über 116 Kilometer von [[Fulda]] nach Frankfurt und gehört zum europäischen Netz der [[Wege der Jakobspilger]] nach [[Santiago de Compostela]]. Der Frankfurter Abschnitt verläuft an der [[Heilig-Kreuz-Kirche (Frankfurt-Bornheim)|Heilig-Kreuz-Kirche]] (heute [[Meditationskirche]] [[Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität des Bistums Limburg|Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität]] des [[Bistum Limburg|Bistums Limburg]]) vorbei über den [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]], den [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] auf dem Gelände der ehemaligen [[Großmarkthalle (Frankfurt am Main)|Großmarkthalle]] zum Mainufer bis zum [[Eiserner Steg|Eisernen Steg]], von dort auf dem linken Mainuferweg in Richtung [[Mainz]] und anschließend weiter nach [[Trier]].<br />
<br />
Seit 2017 ist Frankfurt eine Etappe des [[Lutherweg 1521|Lutherwegs 1521]] von Worms zur Wartburg bei Eisenach. Luther übernachtete auf seiner Reise zum Reichstag zum [[Reichstag zu Worms (1521)|Reichstag zu Worms]] auf dem Hin- und Rückweg zweimal in Frankfurt.<br />
<br />
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===<br />
[[Datei:Museumsuferfest 2005 - Riesenrad.jpg|mini|Museumsuferfest (2005)]]<br />
<br />
Das seit 1988 jährlich im August veranstaltete [[Museumsuferfest]] mit seiner Mischung aus Musik und Kultur ist das größte Volksfest im [[Rhein-Main-Gebiet]]. 2007 kamen an drei Tagen etwa 3,5 Millionen Besucher.<br />
<br />
Am [[Wäldchestag]], dem Dienstag nach Pfingsten, ziehen viele Besucher zu einem Volksfest in den [[Frankfurter Stadtwald]]. Bis in die 1990er-Jahre hatten an diesem Tag die meisten Frankfurter Geschäfte nachmittags geschlossen und die Arbeitnehmer hatten ab 12&nbsp;Uhr frei. Deshalb wurde der Wäldchestag scherzhaft im Volksmund auch als Frankfurts Nationalfeiertag bezeichnet.<br />
<br />
Ein weiteres traditionelles Volksfest ist die [[Dippemess]], die zweimal jährlich für drei Wochen im Frühjahr und für zehn Tage im Herbst jeweils etwa zwei Millionen Besucher anzieht. Die Dippemess geht zurück auf einen seit dem Mittelalter überlieferten Verkaufsmarkt für Haushaltswaren aller Art, insbesondere Keramikschüsseln ''(Dippe)''.<br />
<br />
Der 1393 erstmals urkundlich erwähnte [[Frankfurter Weihnachtsmarkt]] findet jährlich in der Adventszeit statt. Er ist heute mit rund drei Millionen Besuchern einer der großen Weihnachtsmärkte in Deutschland. Über 200 Stände erstrecken sich vom Mainkai über [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]], [[Paulsplatz (Frankfurt am Main)|Paulsplatz]] [[Neue Kräme]], [[Liebfrauenberg (Frankfurt am Main)|Liebfrauenberg]] bis zur [[Zeil]].<br />
<br />
Der [[Fastnacht im Rhein-Main-Gebiet#Frankfurt|Frankfurter Fastnachtsumzug]] ist mit über 6000 aktiven Teilnehmern, über 300.000 Zuschauern und 1,5 Kilometern Zuglänge der größte [[Karnevalsumzug]] in Hessen.<br />
<br />
Von 2003 bis 2008 fand jährlich im Sommer die ''Parade der Kulturen'' statt, ein Demonstrationszug für ein friedliches Miteinander der Menschen verschiedener Kulturen. An der letzten Parade 2008 nahmen etwa 1700 Aktive und 100.000 Zuschauer teil. Ebenfalls seit 2003 findet das [[Down-Sportlerfestival]], eine Veranstaltung, bei der sich mehrere hundert Menschen mit [[Down-Syndrom]] (Trisomie 21) in verschiedenen Wettbewerbssportarten messen können, in Frankfurt statt.<br />
<br />
Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das [[Mainfest]], der [[Christopher Street Day]] (CSD), das ''Rosen- und Lichterfest'' im [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]], das ''Opernplatzfest'', der ''Rheingauer Weinmarkt'' in der [[Freßgass]] und das ''Stöffchefest'' auf dem Römerberg.<br />
<br />
Beliebt sind zudem die [[Nacht der Museen]] im April mit etwa 40.000 Besuchern und die ''Nacht der Clubs''.<br />
<br />
Zu den genannten Festen gibt es noch Stadtteilfeste wie das [[Höchster Schloßfest]], das ''Berger Straßenfest'' in [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]], das ''Schweizer Straßenfest'' in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], den auf das Jahr 1839 zurückgehenden Fastnachtszug in [[Frankfurt-Heddernheim|Heddernheim]] ([[Klaa Paris]]) oder das von Oberbürgermeister [[Walter Kolb]] 1951 ins Leben gerufene jährliche [[Lohrberg (Frankfurt am Main)#Lohrbergfest|Lohrbergfest]], Frankfurts leichtathletisches [[Bergsportfest]] für Kinder und Jugendliche.<br />
<br />
In unregelmäßigen Abständen findet das sogenannte [[Wolkenkratzer-Festival]] statt, zuletzt im Mai 2013 nach einer sechsjährigen Pause. Dabei waren 18 Hochhäuser in der Innenstadt für die Öffentlichkeit zugänglich und lockten 1,2 Millionen Besucher an.<br />
<br />
Das 1994 bis 2004 alljährlich organisierte Musikfestival [[Sound of Frankfurt (Festival)|Sound of Frankfurt]] zog bis zu 500.000 meist jüngere Besucher an.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt-Waeldchestag.jpg<br />
| Breite1 = 245<br />
| Untertitel1 = Wäldchestag im Frankfurter Stadtwald<br />
| Bild2 = FFH Wolkenkratzer Plattformen 2013.jpg<br />
| Breite2 = 277<br />
| Untertitel2 = Wolkenkratzer-Festival (2013)<br />
| Bild3 = Weihnachtsmarkt Frankfurt 509-vLs-h.jpg<br />
| Breite3 = 245<br />
| Untertitel3 = Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg (2011)<br />
| Bild4 = Riesenrad Dippemess Frankfurt.jpg<br />
| Breite4 = 245<br />
| Untertitel4 = Dippemess am Ratsweg<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Skurriles ===<br />
[[Datei:Offenbach Mainbogen.jpg|mini|Frankfurt und Offenbach]]<br />
<br />
Wie zwischen vielen benachbarten Städten besteht von jeher auch zwischen Frankfurt und [[Offenbach am Main]] eine gutnachbarliche Rivalität, die ihren Ausdruck unter anderem in zahlreichen Witzen über die Bewohner der jeweils anderen Stadt findet.<br />
<br />
Hintergrund ist hier, dass die beiden Städte Frankfurt und Offenbach historisch unterschiedlicher nicht sein können. Bereits seit dem Mittelalter bestanden Territorialkonflikte zwischen der Reichsstadt Frankfurt und ihren Nachbarstaaten. Nach der [[Reformation]] lagen das [[Luthertum|lutherische]] Frankfurt und das [[reformierte]] Offenbach in konfessionellen Streitigkeiten. Seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert förderten die [[Isenburg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Isenburg]] zudem die Ansiedlung von Manufakturen, die im bürgerlichen Frankfurt nicht erwünscht waren. Auch im 19.&nbsp;Jahrhundert sah sich Frankfurt weiterhin als reine Handelsstadt, während sich die Industrie in den umliegenden Gemeinden Fechenheim, Griesheim, Höchst und Offenbach ansiedelte. Erst nach der Annexion durch [[Preußen]] zog auch Frankfurt mit der Industrialisierung nach und überflügelte bald seine Rivalen. Im 20. Jahrhundert wuchs Frankfurt vor allem durch Eingemeindungen preußischer Vororte, während Offenbach keine Ausdehnungsmöglichkeiten hatte. Bis 1945 bildete die Grenze zwischen beiden Nachbarstädten immer zugleich auch eine Landesgrenze.<br />
<br />
Eine langjährige sportliche Rivalität pflegen die beiden Fußballvereine [[Kickers Offenbach]] und [[Eintracht Frankfurt]] sowie ihre jeweiligen Anhänger. Im Laufe der Jahre standen sich beide Mannschaften häufig in einem [[Derby (Sport)|Derby]] gegenüber, besonders häufig in den 1950er-Jahren (zum Beispiel im Finale um die [[deutsche Fußballmeisterschaft]] [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1958/59|1959]]), im [[DFB-Pokal]] (zuletzt [[DFB-Pokal 2009/10|2009]]) und in der [[Fußball-Bundesliga]] bis zum Abstieg der Kickers 1984.<br />
<br />
=== Kulinarische Spezialitäten ===<br />
[[Datei:Frankfurter wuerstchen.jpg|mini|Frankfurter Würstchen]]<br />
[[Datei:Lohrberg-blick-2011-ffm-118.jpg|mini|Der [[Lohrberger Hang]] ist der einzige Weinberg in Frankfurt]]<br />
<br />
In Frankfurt entwickelte sich infolge der zahlreichen wohlhabenden Gäste, die während der [[Kaiserkrönung]]en und der [[Frankfurter Messe|Messen]] in die Stadt strömten, bereits im 17. und 18. Jahrhundert eine hochentwickelte Gastronomie- und Hotelkultur. Im 19. Jahrhundert galt Frankfurts Küche neben der Hamburger und der Wiener als führend in Deutschland.<ref>Literatur zu diesem Abschnitt: Siehe Wolfgang Klötzer: ''Zu Gast im alten Frankfurt.'' Heinrich Hugendubel-Verlag, München 1990, ISBN 3-88034-493-0. Norbert Brieke, ''Köstlichkeiten aus Frankfurts Küche und Keller'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-7829-0409-5.</ref><br />
<br />
Zu den ältesten und bekanntesten Delikatessen gehören die seit dem Mittelalter hergestellten [[Frankfurter Würstchen]] aus Schweinefleisch, denen sich seit dem 19. Jahrhundert die [[Frankfurter Rindswurst]] zugesellte. Die Frankfurter Metzger<ref>Im Jahr 1831 waren in Frankfurt 154 Metzgerbetriebe ansässig.</ref> durften bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1864 jede Woche nur eine Sorte Vieh schlachten. In einer Verordnung von 1628 hieß es: {{"|waß er eynen Tag geschlachtet, es sey Viehes Rind, Hammel oder Schwein, er die gantze woche bey stehen bleiben und keine Schaaf bei Hammel schlachte. Er hat aber Macht, alle woch eyn ander Viehe zu schlachten.}} Somit konnten, da es noch keine Kühltechniken gab, auch keine Fleischerzeugnisse aus unterschiedlichen Fleischsorten hergestellt werden.<br />
<br />
Eine besondere Spezialität ist die [[Grüne Sauce|Frankfurter Grüne Soße]], die traditionell aus sieben Kräutern hergestellt wird: [[Borretsch]], [[Kerbel]], [[Gartenkresse|Kresse]], [[Petersilie]], [[Kleiner Wiesenknopf|Pimpinelle]], [[Wiesen-Sauerampfer|Sauerampfer]] und [[Schnittlauch]]. Seit 2016 ist die ''Frankfurter Grüne Soße'' oder ''Frankfurter Grie Soß'' als [[Herkunftsbezeichnung|geschützte geographische Angabe]] eingetragen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/die-frankfurter-gruene-sosse-wird-besser-geschuetzt-14114903.html |titel=Die Grüne Soße wird besser geschützt |werk=faz.net |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2016-03-08 |zugriff=2016-03-11}}</ref><ref>[http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52015XC1022%2803%29&from=FR Veröffentlichung 2015/C 350/13] In: ''Amtsblatt der Europäischen Union'' vom 22. Oktober 2015.</ref><br />
<br />
Bekannte Süßigkeiten aus der Frankfurter Küche sind die [[Frankfurter Brenten]] und die [[Bethmännchen]], der [[Haddekuche]] und der [[Frankfurter Kranz]].<br />
<br />
Mit dem Niedergang des Weinbaus im 19. Jahrhundert wurde der bis dahin geringgeschätzte [[Apfelwein]] ''(Ebbelwoi)'' in Frankfurt populär, der hier seit etwa 1600 nachgewiesen ist. Er gilt heute als Frankfurter Traditionsgetränk, unter anderem durch den Erfolg der Fernsehsendung [[Zum Blauen Bock]]. Zum Apfelwein sind vor allem deftige Gerichte beliebt, wie [[Frankfurter Rippchen|Rippchen mit Kraut]] und [[Handkäse|Handkäs mit Musik]].<br />
<br />
Heute gibt es in Frankfurt mit dem 1,3 Hektar großen [[Lohrberger Hang]] nur noch einen Weinberg. Er ist eine der kleinsten [[Lage (Weinbau)|Einzellagen]] im [[Rheingau (Weinanbaugebiet)|Rheingau]] und wird vom [[Weingut der Stadt Frankfurt am Main]] bewirtschaftet. Jährlich werden in dieser Lage rund 10.000 Flaschen [[Riesling]] erzeugt, der meist [[Geschmacksgrad (Wein)|trocken]] ausgebaut wird und in guten Jahren [[Spätlese]]-Qualität erreicht.<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
In der ''[[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main]]'' sind bekannte Söhne und Töchter sowie weitere, mit der Stadt verbundene Personen aufgeführt. Von der Stadt zu [[Ehrenbürger]]n ernannte Personen sind in der ''[[Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main]]'' zu finden.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Goethe (Stieler 1828).jpg<br />
| Breite1 = 160<br />
| Untertitel1 = [[Johann Wolfgang von Goethe]]<br />
| Bild2 = HoffmannHeinrichPortrait.jpg<br />
| Breite2 = 180<br />
| Untertitel2 = [[Heinrich Hoffmann]]<br />
| Bild3 = Schopenhauer.jpg<br />
| Breite3 = 165<br />
| Untertitel3 = [[Arthur Schopenhauer]]<br />
| Bild4 = Otto Hahn (Nobel).jpg<br />
| Breite4 = 140<br />
| Untertitel4 = [[Otto Hahn]]<br />
| Bild5 = Adorno.jpg<br />
| Breite5 = 148<br />
| Untertitel5 = [[Theodor W. Adorno]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Namenspatenschaften ==<br />
[[Datei:2010-05-27 A380 LH D-AIMA 06.jpg|mini|[[Airbus A380]] ''Frankfurt am Main'' der Lufthansa]]<br />
Ein [[Einsatzgruppenversorger Klasse 702|Einsatzgruppenversorger]] der Deutschen Marine trägt den Namen ''[[Frankfurt am Main (A 1412)|Frankfurt am Main]].'' Zuvor waren schon der Kleine Kreuzer [[SMS Frankfurt|SMS ''Frankfurt'']] der Kaiserlichen Marine während des Ersten Weltkrieges sowie die hölzerne Dampfkorvette ''[[Frankfurt (1848)|Frankfurt]]'' der Flotte des Deutschen Bundes nach der Stadt benannt. In der Handelsflotte gab es unter anderem von 1900 bis 1918 den Schnelldampfer ''[[Köln-Klasse (NDL)|Frankfurt]]'' des Norddeutschen Lloyd und ab 1954 den Kombifrachter ''„Frankfurt“'' der Hapag, sowie von 1981 bis 2007 die ''[[Frankfurt Express (Schiff, 1981)|Frankfurt Express]]'' der Hapag-Lloyd, welche von 1981 bis 1984 das größte Containerschiff der Welt war. 2010 wurde erneut ein Containerschiff mit dem Namen ''[[Frankfurt Express (Schiff, 2010)|Frankfurt Express]]'' in Dienst gestellt.<br />
<br />
1960 übernahm die Stadt Frankfurt eine der ersten Namenspatenschaften für ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 1995.</ref> Von 1960 bis 1975 trug die [[Boeing 707]] D-ABOD ihren Namen, von 1975 bis 1985 eine DC-10 und 1985 bis 1990 eine [[Boeing 747|B747-200]]. 1991 taufte die Lufthansa die B747-430 mit dem Kennzeichen D-ABVF auf den Namen der Stadt, den sie bis Mai 2010 trug. Am 19. Mai 2010 erhielt der erste [[Airbus A380]] D-AIMA der Lufthansa den Namen ''Frankfurt am Main''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,695563,00.html |titel=Lufthansa tauft ersten A380 |hrsg=[[Spiegel Online]] |datum=2010-05-19 |zugriff=2010-05-28}}</ref><br />
<br />
Ein 2007 entdeckter [[Asteroid]] im [[Asteroidengürtel]] trägt den Namen [[(204852) Frankfurt]].<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
1969 erhielt die Stadt Frankfurt am Main die [[Winckelmann-Medaille (DAI)|Winckelmann-Medaille]] des [[Deutsches Archäologisches Institut|Deutschen Archäologischen Instituts]] (DAI) verliehen.<br />
<br />
2015 belegt die Stadt Frankfurt am Main im von der internationalen Planungs- und Beratungsgesellschaft [[Arcadis]] und dem [[Centre for Economic Policy Research]] (CEPR) in London ermittelten Sustainable Cities Index weltweit Platz 1.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.top-magazin-frankfurt.de/news/frankfurt-ist-nachhaltigste-stadt-der-welt/ |titel=TOP Magazin: Frankfurt ist nachhaltigste Stadt der Welt |datum=2015-02-10 |zugriff=2015-02-10}}</ref><br />
<br />
== Wissenswertes ==<br />
[[Datei:200 dm 1989 vs.jpg|mini|[[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|200-D-Mark-Banknote]] mit historischen Gebäuden Frankfurts]]<br />
Auf der [[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|letzten Serie der D-Mark-Banknoten]] fand sich auf der 200-[[Deutsche Mark|D-Mark]]-Banknote, links neben dem Porträt des Mediziners [[Paul Ehrlich]], eine [[Collage]] verschiedener historischer Bauwerke von Frankfurt. Dort sind die [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]], der [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]], der [[Saalhof]] mit [[Rententurm]], der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], der [[Eschenheimer Turm]], das Wohnhaus von Paul Ehrlich in der [[Westendstraße (Frankfurt am Main)|Westendstraße]], die [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]], der [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] und die [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg Ostzeile]], das [[Goethe-Haus]] und der [[Eiserner Steg|Eiserne Steg]] zu sehen.<ref name="Baumwolle_Geldschein_129">{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bundesbank |Titel=Von der Baumwolle zum Geldschein |TitelErg=Eine neue Banknotenserie entsteht |Auflage=2. |Verlag=Verlag Fritz Knapp GmbH |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1996 |ISBN=3-611-00222-4 |Seiten=129}}</ref><br />
<br />
Die weibliche [[Personifikation|Personifizierung]] Frankfurts ist die [[Francofurtia]], die sich häufig als [[Allegorie|allegorische Darstellung]] an Fassaden und Denkmälern oder auf historischen Münzen und Schriftstücken findet. Zum [[Sammeln]] geeignete Gegenstände, die sich auf Frankfurt beziehen, bezeichnet man als [[Francofurtensie]]n.<br />
<br />
Die [[Futura (Schriftart)|Schriftart Futura]] wird nicht nur im Erscheinungsbild der Stadt verwendet und bei kommunalen Ämtern verwendet, sondern wird als „Frankfurter Schriftart“ von zahlreichen lokalen Vereinen und Organisationen verwendet, darunter beispielsweise die [[Ernst-May-Gesellschaft]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Frankfurt Rhein-Main}}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
=== Geschichte ===<br />
* Bernhard Müller: ''Bilderatlas zur Geschichte der Stadt Frankfurt am Main.'' Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1916, Reprint im Verlag W. Weidlich, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-8035-8904-5.<br />
* Walter Gerteis: ''Das unbekannte Frankfurt.'' 3 Bände. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1960–1963 (populäre, essayistisch-anekdotische Stadtgeschichte).<br />
* [[Friedrich Bothe (Historiker)|Friedrich Bothe]]: ''Geschichte der Stadt Frankfurt am Main.'' Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8035-8920-7.<br />
* [[Waldemar Kramer]] (Hrsg.): ''Frankfurt Chronik.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987 (3. Auflage), ISBN 3-7829-0321-8.<br />
* {{BibISBN|3799541586}}<br />
* [[Lothar Gall]] (Hrsg.): ''FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt.'' Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1203-9 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wiss. Aufsätzen).<br />
* Ernst Mack: ''Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main.'' Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7820-0685-2.<br />
* {{BibISBN|3799512101}}<br />
<br />
=== Architektur ===<br />
* Bau- und Informationsamt Frankfurt am Main: ''Kunst + Bau in Frankfurt am Main.'' Text: Günther Vogt, 1971.<br />
* Heinz Ulrich Krauß: ''Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen.'' Societäts-Verl., Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-7973-0626-1. (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte).<br />
* Ulf Jonak: ''Die Frankfurter Skyline.'' Campus, Frankfurt am Main – New York 1997, ISBN 3-593-35822-0. (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus).<br />
* [[Clemens Jöckle]]: 100 Bauwerke in Frankfurt am Main, Regensburg, Schnell & Steiner, 1998, ISBN 3-7954-1166-1.<br />
* [[Dieter Bartetzko]]: ''Frankfurts hohe Häuser.'' Insel, Frankfurt am Main – Leipzig 2001, ISBN 3-458-34353-9. (Darstellung des Hochhausbaus in Frankfurt).<br />
* {{BibISBN|3496012366}}<br />
* [[Heinz Schomann]]: ''Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum.'' Dumont Kunstreiseführer. Dumont, Köln 2003, ISBN 3-7701-6305-2. (mit Schwerpunkt Architektur).<br />
* Matthias Alexander, Gerd Kittel: ''Hochhäuser in Frankfurt.'' Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-7973-1000-5.<br />
* Christof Bodenbach (Hrsg.): ''Neue Architektur in Frankfurt am Main.'' Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-583-8.<br />
* Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld und Uwe Dettmer: ''Frankfurt am Main.'' Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2009, ISBN 978-3-86795-009-1.<br />
* Christian Freigang, Markus Dauss und Evely Brockhoff: ''Das „Neue“ Frankfurt, Innovationen in der Frankfurter Kunst vom Mittelalter bis heute.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86539-673-0.<br />
* Christian Grau, André Risto und Willi Bucher (Hrsg.): ''Frankfurt. Der andere Blick.'' Theiss Verlag, Stuttgart 2010 ISBN 978-3-8062-2388-0. (Aufnahmen aus der Luft)<br />
* Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal: ''Hochhausstadt Frankfurt. Bauten und Visionen seit 1945'', Prestel, München 2014, ISBN 978-3-7913-5363-0.<br />
<br />
=== Verschiedenes ===<br />
* Barbara M. Henke, Thomas Kirn, Ruth Rieger: ''Edition Die deutschen Städte – Frankfurt.'' C. J. Bucher, München 1994, ISBN 3-7658-0873-3.<br />
* [[Christian Setzepfandt]]: ''Geheimnisvolles Frankfurt am Main.'' Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1347-4.<br />
* Martin Mosebach: ''Mein Frankfurt.'' Mit Photographien von Barbara Klemm. Insel, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-458-34571-X. (Insel-Taschenbuch. Bd 2871)<br />
* [[Benno Reifenberg]]: ''Das Einzigartige von Frankfurt.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-7829-0220-3.<br />
* ''Ausgewählte Frankfurter Mundartdichtung.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1966, ISBN 3-7829-0067-7.<br />
* Helmut Bode: ''Frankfurter Sagenschatz. 100 Sagen und sagenhafte Geschichten, nach den Quellen und älteren Sammlungen sowie der Lersnerschen Chronik neu erzählt.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-7829-0209-2.<br />
<br />
== Film ==<br />
* ''Kunststudentin Ursula'', Werbefilm für die Stadt Frankfurt am Main, Deutschland, 1959, 19:41 Min., Herausgeber: Boehner-Film Fritz Boehner KG (Hamburg + Erlangen), Auftraggeber: Stadt Frankfurt am Main, unterstützt durch das Verkehrs- und Wissenschaftsamt, {{DDB|Objekt|HSBDRQHXFJ65EIW2P4EFTFI47VEUHHQF|Kunststudentin Ursula}}<br />
* ''So war das alte Hessen – Frankfurt.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:40 Min., Buch und Regie: Jörg Adrian Huber, Produktion: [[Hessischer Rundfunk]], Reihe: So war das alte Hessen, Erstsendung: 9. April 2013 bei [[HR3]], [http://programm.ard.de/TV/hrfernsehen/so-war-das-alte-hessen---frankfurt/eid_281089729996813?list=now Inhaltsangabe] von [[ARD]].<br />
* ''FRANKFURTinsights – Die 1000 Wunder von Frankfurt'', Dokumentarserie, Deutschland, 2014, 5 mal 5 Min., Konzeption und Regie: Thomas Pohl, Produktion: Department Studios Filmproduktion, Auftraggeber: Presse- & Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main, Erstsendung: 1. April 2014, u.&nbsp;a. mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Frankfurter Feuerwehr, Liebieghaus, Sprengung des Uniturms, Rettungshubschrauber Christoph 2, [https://www.youtube.com/playlist?list=PLJGhKUArzjxtBcozgeVhObD_0Jij5GdB9 Link zu den Filmen]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<!-- HINWEIS:<br />
Bitte das Eintragen von neuen Weblinks im Vorab auf der Diskussionsseite abstimmen.<br />
Der derzeitige Kompromiss, insbesondere bezüglich Photo- und Veranstaltungswebsites,<br />
besagt, dass auf den ffm-Eintrag im DMOZ-Katalog verwiesen wird.<br />
Neue Weblinks bitte ggf. dort eintragen. Danke!<br />
--><br />
<br />
{{Schwesterprojekte | commonscat=Frankfurt am Main | wikt=Frankfurt am Main | n=Portal:Frankfurt am Main | q=Frankfurt am Main | s=Frankfurt am Main | voy=Frankfurt am Main}}<br />
* [https://www.frankfurt.de/ Offizielle Website der Stadt Frankfurt am Main]<br />
* {{LAGIS|ref=nein|DB=LK|ID=412|titel=Stadt Frankfurt am Main (Kreis)}}<br />
* [http://www.frankfurt-tourismus.de/ Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main]<br />
* [http://vereins.wikia.com/wiki/Kategorie:Frankfurt_am_Main Vereins-Wiki: Frankfurt am Main]<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/F/Frankfurt_am_Main|Frankfurt am Main}}<br />
* [http://www.kultur-frankfurt.de/ Kulturportal der Stadt Frankfurt am Main]<br />
* {{HessBib PPN|116343931}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen<br />
|Navigationsleiste Deutsche Großstädte<br />
|Navigationsleiste Metropolregion Rhein-Main<br />
}}<br />
<br />
{{Exzellent|10. November 2004|3213627}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4018118-2|LCCN=n/79/149017|VIAF=151720959}}<br />
<br />
[[Kategorie:Gemeinde in Hessen]]<br />
[[Kategorie:Ort in Hessen]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt am Main| ]]<br />
[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Hessen]]<br />
[[Kategorie:Reichsstadt]]<br />
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]]<br />
[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]]<br />
[[Kategorie:Deutsche Universitätsstadt]]<br />
[[Kategorie:Ort am Main]]<br />
[[Kategorie:Masterplan-Kommune]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber (Asteroid)]]<br />
[[Kategorie:Ersterwähnung 794]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Frankfurter_Bankenviertel&diff=175507193Frankfurter Bankenviertel2018-03-28T18:21:28Z<p>Wikide12: Änderung 175497714 von RoBri rückgängig gemacht; The order of the banks was updated according to their total assets size - Deutsche Bank largest and Landesbank Hessen-Thuringen smallest of the listed banks</p>
<hr />
<div>Als '''Frankfurter Bankenviertel''' wird ein innerstädtisches Gebiet von [[Frankfurt am Main]] bezeichnet, in dem eine Vielzahl von Banken, Versicherungen und anderen Finanzinstitutionen ansässig ist. Das Bankenviertel ist kein eigenständiger Stadtteil und hat daher auch keine festgelegten Grenzen. Im Allgemeinen werden Teile der westlichen [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], des östlichen [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertels]] und des südlichen [[Frankfurt-Westend|Westends]] dem Bankenviertel zugerechnet. Hier stehen die meisten [[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Hochhäuser]] der Stadt und hier liegt auch der Sitz mehrerer deutscher [[Deutsches Bankwesen|Großbanken]] ([[Deutsche Bank]], [[DZ Bank]], [[Commerzbank]], [[Landesbank Hessen-Thüringen]]) sowie die Repräsentanzen zahlreicher Auslandsinstitute.<br />
<br />
== Lage ==<br />
Den Mittelpunkt des Bankenviertels bildet der Bereich beiderseits der [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)#Gallusanlage|Gallus-]] und [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)#Taunusanlage|Taunusanlage]] sowie entlang der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]], Junghofstraße, Neue Schlesingergasse, Große Gallusstraße und [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]. Weiterhin zählt der Bereich beiderseits der [[Mainzer Landstraße]] von der Taunusanlage bis zum Platz der Republik sowie die [[Bockenheimer Landstraße]] ab dem [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]] zum Bankenviertel, wobei die Übergänge zur Wohnbebauung des Westends und des Bahnhofsviertels sowie zum [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] an der [[Friedrich-Ebert-Anlage]] fließend sind.<br />
<br />
[[Datei:Panorama Frankfurt vom Maintower.jpg|miniatur|1050px|zentriert|Panoramablick auf das Bankenviertel vom [[Main Tower]] gesehen: Die Innenstadt (links), das Bahnhofsviertel (Mitte) und das Westend (rechts)]]<br />
<br />
== Bekannte Banken ==<br />
Bekannte im Frankfurter Bankenviertel ansässige [[Kreditinstitut]]e sind unter anderem:<br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra"<br />
|-<br />
! Kreditinstitut !! Gebäude !! Straße !! [[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main|Stadtteil]]<br />
|-<br />
| [[Bank of America]] || [[Main Tower]] || Neue Mainzer Straße 52–58 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Bank of China]] || [[WestendDuo]] || Bockenheimer Landstraße 24 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Bank of Communications]] || [[Bürohaus an der Alten Oper]] || Neue Mainzer Straße 69–75 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Bank of Scotland]] || [[Japan Center]] || Taunustor 2 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Bankhaus Metzler]] || || Untermainanlage 1 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Berenberg Bank]] || BoLa 25 || Bockenheimer Landstraße 25 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[BHF-Bank]] || [[BHF-Bank-Hochhaus]] || Bockenheimer Landstraße 10 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[BNP Paribas]] || || Europa-Allee 12 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Commerzbank]] || [[Commerzbank Tower]]<br />[[Gallileo]] || Große Gallusstraße 17–19<br />Gallusanlage 7 || Innenstadt<br />Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Crédit Agricole]] || Main Building || Taunusanlage 14–19 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Credit Suisse]] || Junghof Plaza || Junghofstraße 16 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[DekaBank Deutsche Girozentrale]] || [[Trianon (Frankfurt am Main)|Trianon]]<br />[[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]] || Mainzer Landstraße 16–24<br />Taunusanlage 1 || Westend-Süd<br />Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Deutsche Bank]] || [[Deutsche-Bank-Hochhaus]]<br />[[Deutsche Bank IBCF]] || Taunusanlage 12<br />Große Gallusstraße 10–14 || Westend-Süd<br />Innenstadt<br />
|-<br />
| [[DZ Bank]] || [[Westendstraße 1]]<br />[[City-Haus I]] || Westendstraße 1<br />Platz der Republik 6 || Westend-Süd<br />Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Europäische Zentralbank]] || [[Eurotower]]<br />[[Japan Center]]<br />[[Neubau der Europäischen Zentralbank]] || [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]] 2<br />Taunustor 2<br />Sonnemannstraße 20 || Innenstadt<br />Innenstadt<br />Ostend<br />
|-<br />
| [[HSBC Trinkaus]] || [[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]] || Taunusanlage 1 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Houlihan Lokey]] || [[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]] || Taunusanlage 1 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[ICICI Bank]] || || Mainzer Landstraße 69 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[JPMorgan Chase & Co.]] || Junghof Plaza || Junghofstraße 14 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Landesbank Hessen-Thüringen]] || [[Main Tower]] || Neue Mainzer Straße 52–58 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Merrill Lynch]] || [[Main Tower]] || Neue Mainzer Straße 52–58 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Mizuho Financial Group]] || [[Japan Center]] || Taunustor 2 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Morgan Stanley]] || || Junghofstraße 13–15 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Nordea]] || Westend Windows || Bockenheimer Landstraße 33–35 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Royal Bank of Scotland]] || || Junghofstraße 22 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[SEB AG|SEB]] || || Stephanstraße 14 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Société Générale]] || [[Garden Tower]] || Neue Mainzer Straße 46–50 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Mitsubishi Tōkyō UFJ Ginkō|The Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ]] || || Junghofstraße 24 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[UBS]] || [[Opernturm]] || Bockenheimer Landstraße 2–4 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Unicredit Bank]] || || Mainzer Landstraße 23 || Bahnhofsviertel<br />
|}<br />
<br />
<gallery mode="packed"><br />
Frankfurt.Bankenviertel.20150605.jpg|Westblick auf die meisten Hochhäuser des Bankenviertels<br />
Frankfurt Skyline bei Nacht.Osten.20140330.jpg|Blick von Osten über das Bankenviertel<br />
Frankfurt Neue Mainzer Straße.jpg|Neue Mainzer Straße<br />
Skyline-sued-ffm004.jpg|Skyline mit dem Messe- und Bankenviertel<br />
Taunusanlage-deutsche-bank-2011-ffm-052.jpg|Die Zentrale der Deutschen Bank an der Taunusanlage<br />
Taunusanlage-opernturm-2011-ffm-014.jpg|Die Deutschland-Zentrale der UBS<br />
Kronenhochhaus.jpg|Zentrale der DZ Bank<br />
Skyline dtbank.jpg|Blick von Nordwesten auf das Bankenviertel (April 2011)<br />
European Central Bank 041107.jpg|Eurotower der EZB am [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]]<br />
Frankfurt Am Main-Stadtansicht von der Deutschherrnbruecke am fruehen Abend-20110808.jpg|Nächtlicher Skylineblick von der [[Deutschherrnbrücke]]<br />
Frankfurt-center hg.jpg|Hochhäuser im Westend<br />
Bhf-bank-ffm001.jpg|WestendDuo und BHF-Bank an der Bockenheimer Landstraße<br />
</gallery><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Geschichte des [[Finanzplatz Frankfurt am Main|Finanzplatzes Frankfurt]] reicht bis in das Mittelalter. Die Geschichte des Frankfurter Bankenviertels in der heutigen Form begann aber erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Vor dem Krieg war [[Berlin]] das deutsche führende Finanzzentrum gewesen. Im [[Berliner Bankenviertel]] konzentrierten sich die Zentralen der wichtigsten Kreditinstitute. Nach der [[Deutsche Teilung|Deutschen Teilung]] lag das historische Berliner Bankenviertel in [[Berlin-Mitte]] und damit in [[Ostberlin]]. Zudem wurden die in Berlin ansässigen [[Großbank]]en unter Zwangsverwaltung gestellt und zerschlagen. In der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] wurden die Banken verstaatlicht und die Geschäftstätigkeit eingestellt, in den westlichen Besatzungszonen entstanden zwischen 1945 und 1948 Nachfolgeunternehmen, deren Tätigkeiten zunächst auf die jeweiligen Besatzungszone beschränkt war.<br />
<br />
In Frankfurt nahm 1947 der [[Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes]] der [[Bizone]] seinen Sitz im Gebäude der [[Frankfurter Wertpapierbörse]]. Am 1. März 1948 wurde die [[Bank deutscher Länder]] gegründet. Sie wurde de facto zum Nachfolger der [[Reichsbank]] und hatte ihren Sitz im Gebäude der ehemaligen Reichsbankhauptstelle in der Taunusanlage. 1957 wurde sie zur [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]].<br />
<br />
1956 schuf das ''Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten'' vom 24. Dezember 1956 die rechtlichen Voraussetzungen für den Wiederzusammenschluß der Großbanken. Daraufhin entstanden zum 1. Januar 1957 die [[Deutsche Bank]] und die [[Dresdner Bank]] mit Sitz in Frankfurt. Die [[Commerzbank]] hatte ihren juristischen Sitz noch bis 1990 in [[Düsseldorf]], war jedoch von Anfang an mit einem großen Teil ihres operativen Geschäftes in Frankfurt tätig.<br />
<br />
Das Finanzgewerbe wuchs im [[Wirtschaftswunder]] rasant. Im Bankenviertel, das durch die [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main]] im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden war, begann der Wiederaufbau Anfang der 1950er Jahre. Dabei entstanden Gebäude mit bis zu 14 Geschossen, die die vor dem Krieg üblichen Gebäudehöhen deutlich übertrafen. Ende der 1950er Jahre entstanden die ersten Hochhäuser im Bankenviertel, darunter das [[Zürich-Haus]] am Opernplatz. Seit den 1970er Jahren entwickelte sich das Bankenviertel zum am höchsten verdichteten Stadtraum des [[Rhein-Main-Gebiet]]s.<br />
<br />
Den stadtplanerischen Rahmen für die Entwicklung des Bankenviertels bildeten ab 1953 verschiedene Planwerke, die 1998 in den [[Hochhausrahmenplan]] mündeten; seit 1993 besteht zudem ein rechtswirksamer [[Bebauungsplan (Deutschland)|Bebauungsplan]] für das Bankenviertel.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Werner Bendix: ''Die Hauptstadt des Wirtschaftswunders. Frankfurt am Main 1945–1956.'' (Studien zur Frankfurter Geschichte, Band 49). Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7829-0532-6.<br />
* Hans-Reiner Müller-Raemisch: ''Frankfurt am Main. Stadtentwicklung und Planungsgeschichte seit 1945.'' Campus, Frankfurt/ New York 1998, ISBN 3-593-35918-9.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Bank buildings in Frankfurt am Main|Bankenviertel}}<br />
* [http://www.emporis.de/zone/banking-district-frankfurt-am-main Bankenviertel Frankfurt bei Emporis]<br />
<br />
[[Kategorie:Wirtschaft (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt-Innenstadt]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt-Westend]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt-Bahnhofsviertel]]<br />
[[Kategorie:Städtebau]]<br />
[[Kategorie:Finanzviertel]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Commerzbank&diff=175468688Commerzbank2018-03-27T17:04:53Z<p>Wikide12: Added 2017 results and some updates to group holdings</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Commerzbank AG<br />
| Logo = Commerzbank (2009).svg<br />
| Rechtsform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = DE000CBK1001<br />
| PAN = 24500<br />
| Gründungsdatum = 26. Februar 1870<br />
| Sitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| Land = Deutschland<br />
| Jahr = 2017<br />
| GeschäftsdatenRef = {{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=////www.commerzbank.com/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/Geschaeftsbericht_2017_AG_DE.pdf |titel=Geschäftszahlen 2017 |titelerg=Geschäftszahlen 2017 |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2018-03-27 |format=PDF}}<br />
| Mitarbeiterzahl = 43.560 (in Vollzeitkräfte umgerechnet)<br />
| Bilanzsumme = 452,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]]<br />
| Vorstand = [[Martin Zielke]] (Vorsitzender),<br />Frank Annuscheit, Marcus Chromik, Stephan Engels, Michael Mandel, Michael Reuther, Bettina Orlopp <ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/governance_/vorstand/vorstand.html#fussnote |titel=Commerzbank-Vorstand / Generalbevollmächtigte |titelerg=Status von Bettina Orlopp |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-06-05}}</ref><br />
| Aufsichtsrat = [[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender)<br />
| Homepage = [https://www.commerzbank.de/ www.commerzbank.de]<br />
}}<br />
Die '''Commerzbank AG''' ist eine deutsche [[Großbank]] mit Sitz in [[Frankfurt am Main]] und ist als [[Universalbank]] tätig. Sie ist die [[Liste der größten Banken in Deutschland|viertgrößte]] [[Bank]] Deutschlands mit ca. 43.560 Mitarbeitern. Sie betreut weltweit fast elf Millionen Privat- sowie eine Million Geschäfts- und Firmenkunden sowie ca. fünftausend Banken vorwiegend im Außenhandelsgeschäft. Die Commerzbank ist aktives Mitglied der [[Cash Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Kaiserreich ===<br />
[[Datei:Commerzbank HH-Altstadt01.jpg|mini|Das Hamburger Bankgebäude]]<br />
[[Datei:Hessischer-bankverein.jpg|mini|Ehemaliger Sitz des 1922 übernommenen Hessischen Bankvereins am Kasseler [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]], bis heute von der Commerzbank genutzt]] <br />
Am 26.&nbsp;Februar 1870 gründeten vorwiegend [[Hanse#Hansekaufleute|hanseatische Kaufleute]], [[Merchant Banking|Merchant Banker]] und [[Privatbankier]]s die ''Commerz- und Disconto-Bank'' in [[Hamburg]]. Im Gründungskonsortium waren vertreten:<ref>Detlef Krause: Die Commerz- und Disconto-Bank 1870-1920/23: Bankgeschichte als Systemgeschichte. Stuttgart 2004. S. 55.</ref><br />
<br />
* [[Alexander Mendelssohn]] ([[Bankhaus Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* Ludwig Erdwin Amsink (von der Firma L.E. Amsink & Co., New York)<br />
* Conrad Hinrich Donner III. (Conrad Hinrich Donner, Altona)<br />
* Carl Georg Heise (Carl Geo. Heise, Hamburg)<br />
* Georg Hesse ([[Hesse Newman|Hesse, Newman & Co.]], Altona)<br />
* Leopold Lieben (Lieben Königswarter, Hamburg)<br />
* Jacques Emile Louis Alexander Nölting (Emile Nölting & Co., Hamburg)<br />
* Albrecht Percy O'Swald (Wm. O'Swald & Co., Hamburg)<br />
* [[Ernst Friedrich Sieveking]] (Vertreter von B.H. Goldschmidt, Frankfurt am Main, und [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohn & Co.]], Berlin)<br />
* [[Siegmund Warburg (Bankier)|Siegmund Warburg]] ([[M. M. Warburg & CO|M. M. Warburg & Co.]], Hamburg)<br />
* [[Theodor Wille]] (Theodor Wille, Hamburg)<br />
* [[Carl Woermann]] (C. Woermann, Hamburg)<br />
<br />
1873 wurde die [[Tochtergesellschaft]] ''London and Hanseatic Bank'' gegründet, die bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] tätig war. In Deutschland war die Commerzbank zunächst in Hamburg tätig, bis 1897 Filialen in [[Berlin]] und auch Frankfurt am Main errichtet wurden. Nach der 1905 erfolgten [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] mit der [[Berliner Bank|Berliner Bank AG]] verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt zunehmend nach Berlin.<br />
<br />
=== Weimarer Republik ===<br />
Im Jahr 1920 fusionierte die Commerzbank AG mit der ''Mitteldeutschen Privatbank AG'' in [[Magdeburg]] zur ''Commerz- und Privat-Bank AG'' und gewann dadurch ein dichtes Filialnetz auf dem Gebiet der [[Provinz Sachsen]], [[Sachsen]]s und [[Thüringen]]s. Anfang der 1920er Jahre wurden viele kleinere Banken übernommen (u.&nbsp;a. der [[Hessischer Bankverein|Hessische Bankverein]]) und 1929 folgte die Fusion mit der ''[[Mitteldeutsche Creditbank|Mitteldeutschen Creditbank]]'' in Frankfurt am Main. Am 1. November 1927 nahm die Commerzbank eine große [[Anleihe]] über 20 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] in zehnjährigen Gold-Noten zu 5½ Prozent bei der amerikanischen [[Chase Manhattan Bank|Chase National Bank]] auf.<ref>[[Handbuch der deutschen Aktien-Gesellschaften]]. Ausgabe 1932, Band 1, S. 84.</ref><br />
<br />
1931, während der [[Weltwirtschaftskrise]], gerieten mehrere Banken, darunter die Commerzbank, in eine schwierige Situation ([[Deutsche Bankenkrise]]). Um die Banken zu retten, beschloss die [[Reichsregierung (Weimarer Republik)|Reichsregierung]] unter [[Reichskanzler]] [[Heinrich Brüning]] im Februar 1932 die Fusion der Commerzbank mit dem ''[[Barmer Bankverein]]'', der ein dichtes [[Filiale|Filialnetz]] in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine Kapitalerhöhung brachte die Aktienmehrheit dieser Bank in den Besitz des Deutschen Reiches und der [[Reichsbank]].<br />
<br />
=== Drittes Reich ===<br />
Bereits im November 1932 unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende [[Franz Heinrich Witthoefft]] und der Vorstandssprecher [[Friedrich Reinhart]] der Commerzbank die sogenannte [[Industrielleneingabe]], mit der [[Reichspräsident]] [[Paul von Hindenburg]] aufgefordert wurde, [[Adolf Hitler]] im Rahmen eines Präsidialkabinetts zum Reichskanzler zu ernennen. 1937 wurden dann die verstaatlichten Aktien wieder an private [[Anteilseigner]] überführt. 1940 wurde der bereits in der Öffentlichkeit verwendete Name ''Commerzbank Aktiengesellschaft'' angenommen und als [[Logo (Zeichen)|Logo]] ein „C“ mit seitlichen Flügeln eingeführt (der geflügelte Gott [[Mercurius|Merkur]] (römisch) bzw. [[Hermes]] (griechisch) beschützte Reisende, Kaufleute und Diebe). Bei der [[Arisierung]] des Vermögens vertriebener bzw. ermordeter Juden während des Holocausts beteiligte sich die Commerzbank aktiv und profitierte davon insbesondere durch Vermittlungsprovisionen.<ref>Bernhard Lorenz: [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2002_2_4_lorentz.pdf Die Commerzbank und die "Arisierung" im Altreich. Ein Vergleich der Netzwerkstrukturen und Handlungsspielräume von Großbanken in der NS-Zeit] Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 50. Jahrgang, Heft 2, April 2002, S. 237–268</ref> <br />
1940 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere Tochterinstitute in vom [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] besetzten Ländern, darunter in den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], [[Estland]] und [[Lettland]].<ref>Christoph Kreutzmüller: [http://books.google.de/books?id=FstTk5GxcQ4C&pg=PA145&lpg=PA145&dq=Rheinisch-Westf%C3%A4lische+Treuhand+AG&source=bl&ots=EhZUb3rz4i&sig=DHrWjcH-IkRSnaUbWwOQ4FUtUw4&hl=de&sa=X&ei=SbzpUqvcIseT0AWCuoEg&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Rheinisch-Westf%C3%A4lische%20Treuhand%20AG&f=false Händler und Handlungsgehilfen: der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Großbanken (1918–1945)]. (ISBN 3-515-08639-0, 2005). Die Dissertation entstand im Rahmen des von [[Ludolf Herbst]] geleiteten Projekts zur „Geschichte der Commerzbank 1870–1958“ [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-4-107 Rezension] ([[H-Soz-u-Kult]])</ref><br />
Gemessen an der [[Bilanzsumme]] fiel die Commerzbank 1942 vom dritten auf den vierten Rang unter den Großbanken zurück.<!--- wer waren die ersten drei ? Quelle ? ---><br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-6.jpg|mini|[[Commerzbank Tower]] in Frankfurt am Main mit altem Logo]]<br />
<br />
=== Alliierte Besatzung ===<br />
[[Datei:Commerzbank leipzig.jpg|mini|Bankgebäude in Leipzig]]<br />
[[Datei:Handelssaal Commerzbank.jpg|mini|Handelssaal der Commerzbank in Frankfurt am Main]]<br />
Mit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die [[Großbank]]en zerschlagen und in ihrer Geschäftstätigkeit auf die jeweilige [[Besatzungszone]] beschränkt. In der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt, die Gebäude und Betriebseinrichtungen wurden ohne Entschädigung enteignet. Es entstanden aufgrund von Anordnungen der Militärregierung zwischen 1947 und 1948 folgende Filialgruppen mit jeweils eigener Organisation und [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführung]].<br />
<br />
* [[Britische Besatzungszone]]<br />
** Bankverein Westdeutschland in [[Düsseldorf]]<br />
** Hansa-Bank in [[Hamburg]]<br />
** Merkur-Bank in [[Hannover]] <br />
** Holsten-Bank in [[Kiel]] <br />
* [[Französische Besatzungszone]]<br />
** Mittelrheinische Bank in [[Mainz]]<br />
* [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanische Besatzungszone]]<br />
** Mitteldeutsche Creditbank in [[Frankfurt am Main]] <br />
** Bankverein für Württemberg-Baden in [[Stuttgart]]<br />
** Bayerische Disconto-Bank in [[Nürnberg]] <br />
** Bremer Handels-Bank in [[Bremen]]<br />
<br />
=== Bundesrepublik ===<br />
[[Datei:Commerzbank 1952 100 RM.jpg|mini|Aktie über 100 [[Reichsmark]] der Commerzbank AG vom September 1952]]<br />
Mit dem Inkrafttreten des Großbankengesetzes zum 1. April 1952 und der Hauptversammlung am 25. September 1952 wurden die einzelnen Nachfolgeinstitute rückwirkend zusammengeführt zum Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf, der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg und der Commerz- und Credit-Bank in Frankfurt. Die [[Aktionär]]e des Altinstitutes erhielten jeweils anteilig [[Aktie]]n an den drei neuen Instituten, sowie [[Restquote]]n der Altbank. Am 24. Dezember 1956 wurde das ''Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten'' verkündet. Das Düsseldorfer Institut erwarb jeweils Mehrheitsbeteiligungen an den anderen beiden Instituten.<br />
<br />
Mit den Hauptversammlungen der drei Regionalinstitute Ende Oktober 1958 und der Eintragung in das Handelsregister in Düsseldorf am 4. November 1958 fusionierten die Institute zur Commerzbank AG. Der juristische Sitz war zugleich auch Düsseldorf. Die Altbank, deren Vermögen im Wesentlichen aus Ersatzansprüchen aus der Enteignung des Vermögens in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] bestand, wurde in ''Commerzbank AG von 1870'' umbenannt.<br />
<br />
1969 wird die ''Commerzbank International S.A.'' in [[Luxemburg]] eröffnet. Im Jahr 1970 begann die Zeit der ''Europartners''-Gruppe&nbsp;– einer Kooperation zwischen Commerzbank, [[Crédit Lyonnais]] und [[Banco di Roma]]. 1972 führte die Commerzbank das ''„Quatre Vents“''-Logo ein, das sie bis Ende Oktober 2009 trug. Die Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1970_bis_1989/1970_bis_1989.html |titel=„Geschichte der Commerzbank 1970 bis 1989“ |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/konzern_1/geschichte/download_8/hist_CB_Logos_de.pdf |titel=„Quatre vents“ und gelbes Band |titelerg=Commerzbank-Logos gestern und heute |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-01-06 |zugriff=2017-09-29 |format=PDF}}</ref><br />
1971 gründete die Commerzbank als erstes deutsches Kreditinstitut eine Filiale in [[New York City|New York]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]).<br />
1973 kam das vierte Mitglied der ''Europartners''-Gruppe dazu, der Banco Hispano Americano. 1992 endete im gegenseitigen Einvernehmen die Kooperation der ''Europartners''-Gruppe.<br />
<br />
1990 wurde der juristische Sitz der Commerzbank von Düsseldorf nach Frankfurt verlegt.<br />
Mit der [[Comdirect|comdirect bank GmbH]] gründete die Commerzbank 1994 eine Tochter im damals aufstrebenden Markt der [[Direktbank]]en. Das Unternehmen wurde 1999 zur comdirect bank AG umfirmiert.<br />
<br />
[[Datei:Commerzbank-logo.jpg|mini|Altes Logo der Commerzbank am [[Kastor und Pollux (Hochhäuser)|Kastor]]-Hochhaus in Frankfurt]]<br />
<br />
&nbsp;Im Herbst 2003 nahm die Commerzbank in einer Neubewertungsaktion [[Abschreibung]]en auf Wertpapiere und Beteiligungen im Umfang von 2,3 Milliarden Euro vor und beschloss eine erfolgreiche [[Kapitalerhöhung]].<br />
Im Jahre 2004 übernahm die Commerzbank das Filialgeschäft der im oberfränkischen [[Hof (Saale)|Hof]] beheimateten, finanziell angeschlagenen [[Schmidtbank|SchmidtBank]].<br />
2006 übernahm die Commerzbank die [[Hypothekenbank Frankfurt|Eurohypo]]-Anteile von [[Allianz SE|Allianz]] und [[Deutsche Bank|Deutscher Bank]] und wurde dadurch Alleineigentümer der Bank.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/164057 |titel=Bei Eurohypo am Ziel: Commerzbank übernimmt |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2005-11-17 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
==== Übernahme der Dresdner Bank ====<br />
[[Datei:Commerzbank-Logo.svg|mini|Logo bis 2008]]<br />
[[Datei:Commerzbank 2008 logo.svg|mini|Logo von 2008 bis 2009]]<br />
<br />
===== Kauf der Dresdner Bank durch die Allianz und Weiterverkauf an die Commerzbank =====<br />
Nach monatelangen Verhandlungen wurde am 31.&nbsp;August 2008 bekannt gegeben,<ref name="all">{{Internetquelle |url=http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |titel=Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank |werk=Pressemitteilung |hrsg=Allianz Group |datum=2008-08-31 |archiv-url=//web.archive.org/web/20081218185238/http://www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/finanznews/beteiligungen/news_2008-08-31.html |archiv-datum=2008-12-18 |zugriff=2017-09-29}}</ref> dass die Commerzbank die Allianz-Tochter [[Dresdner Bank]] für 9,8 Milliarden Euro übernehme. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank von der Allianz 60,2 Prozent der Anteile an der Dresdner Bank erwerben und diese dafür 163,5 Millionen neu emittierte Commerzbank-Aktien im Wert von 3,4 Milliarden Euro erhalten. Darüber hinaus sollte die Commerzbank 2,5 Milliarden Euro in bar an die Allianz zahlen, wovon maximal 975 Millionen Euro nur als vorsorgliche Deckung für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherter Wertpapiere]] ''(asset-backed securities)'' dienen sollten. Des Weiteren sollte die mit 0,7 Milliarden Euro bewertete Commerzbank-Fondstochter [[cominvest]] an die Allianz übertragen werden.<br />
<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Commerzbank die restlichen Dresdner-Bank-Anteile von der Allianz erwerben. Die Allianz sollte dafür Commerzbank-Aktien im Wert von 3,2 Milliarden Euro erhalten; Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.<ref name="all" /><ref>{{Internetquelle |autor=Theurer/[[Benedikt Fehr|Fehr]] |url=http://www.faz.net/-gqi-zzn2 |titel=Für 9,8 Milliarden Euro: Die Commerzbank übernimmt die Dresdner Bank |werk=F.A.Z. |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH]] |datum=2008-08-31 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
===== Nachverhandlungen im November 2008 =====<br />
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 wurde der gesamte Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt und die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Die geplante außerordentliche Hauptversammlung entfiel somit. Betroffen von der Änderung waren der Zeitplan und die Aktienübertragung; die Fondstochter cominvest wurde wie geplant übertragen. Der günstigere Kaufpreis ergab sich durch die Festlegung der Bedingungen der Übernahme Ende August 2008: Der Anteil der Allianz an der ''neuen Commerzbank'' wurde durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien festgelegt und nicht durch einen Gesamtpreis, der wegen des inzwischen stark gesunkenen Aktienkurses der Commerzbank somit stark sank. Darüber hinaus wurden insgesamt weniger Aktien emittiert: Insgesamt lediglich 163,5 Millionen, die nach den ursprünglichen Plänen lediglich 60,2 Prozent der gesamten für die Übernahme zu emittierenden Aktien waren.<br />
<br />
===== Übernahme der Dresdner Bank am 12. Januar 2009 =====<br />
[[Datei:Commerzbank (2009).svg|mini|Neues Logo, vorgestellt im Oktober 2009]]<br />
Seit dem 12.&nbsp;Januar 2009 ist die Commerzbank alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank AG auf die Commerzbank AG wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen. Das neue Markenzeichen wurde ab Juni 2010 deutschlandweit eingeführt. Bankleitzahlen und Kontonummern der Dresdner Bank blieben für die Kunden weiterhin gültig. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues Firmenlogo als „sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens“ vor. Es gleicht dem Logo der Dresdner Bank, dem nach [[Jürgen Ponto]] benannten „Ponto-Auge“, ist jedoch gelb eingefärbt. Außerdem erhielt es einen leicht dreidimensionalen Effekt, so dass es nun ein [[Möbiusband]] darstellt.<br />
<br />
===== Interessenausgleiche und Sozialplan =====<br />
Die Commerzbank AG hat mit den Arbeitnehmergremien den Interessenausgleich und Sozialplan einschließlich der neuen Organisationsstruktur für die Zentrale am 30. März 2009 vereinbart. Die Umsetzung der neuen Struktur in der Zentrale erfolgte am 1. November 2009. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien für den Filialbetrieb der Commerzbank wurden im Juli 2009 abgeschlossen. Die neuen Strukturen traten hier zum 1. Juli 2010 in Kraft. Im Zuge der Integration müssen insgesamt 9.000 Stellen abgebaut werden, 2.500 davon im Ausland. [[Datei:Commerzbank Tower Logo im Wandel.jpg|mini|Das Logo am Commerzbank-Tower im Wandel. Das alte Logo konnte erst ausgetauscht werden, als die dort nistenden Wanderfalken dadurch nicht mehr gestört wurden.]][[Datei:Galileo Tower neues Commerzbank Logo.jpg|mini|Arbeiter beim Erneuern des Logos am alten Dresdner-Bank-Hochhaus „Gallileo“ in Frankfurt/M.]]<br />
<br />
===== Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung der Dresdner Bank =====<br />
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung, die einerseits in der Öffentlichkeit gezeigt wurde, andererseits Teil einer Anlagestrategie war. Die Commerzbank als neuer Eigentümer der Bank verkaufte 2010 das Meisterwerk „[[L’Homme qui marche I]]“ von [[Alberto Giacometti]] aus der Sammlung und erzielte für die [[Skulptur]] knapp über 65 Millionen [[Pfund Sterling|£]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/-gsa-15mcq |titel=Rekordsumme für Giacometti: Der Sieg des dünnen Mannes |datum=2010-02-04 |zugriff=2017-09-30 |autor=Rose-Maria Gropp |werk=F.A.Z. |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH}}</ref><br />
Der Erlös wird von der Commerzbank an deutsche Museen verteilt sowie an die konzerneigene Stiftung überwiesen. Ein Teil der restlichen Sammlung wird dabei ebenso an deutsche Museen verteilt.<br />
<br />
===== Abschluss des Integrationsprojekts =====<br />
Die Commerzbank hat am 27. Mai 2011 das bankweite Projekt zur Integration der Dresdner Bank abgeschlossen. Ostern 2011 hatte die Bank mit der Kunden- und Produktdatenmigration den letzten Schritt des Integrationsprojekts abgewickelt. Alle Kunden erhalten seitdem in allen Filialen die gleichen Produkte und Dienstleistungen. Ihre Organisationsstruktur hatte die Commerzbank bereits in den Jahren 2009 und 2010 angepasst. Dabei wurden rund 3.800 Führungspositionen besetzt. 45.000 Mitarbeiter wurden den neuen Konzernbereichen zugeordnet. Die Umstellung von rund 1.600 Gebäuden auf den neuen Markenauftritt erfolgte ab Mitte 2010. In der IT wurden rund 300.000 Handelspositionen übertragen und 1 Milliarde Datensätze auf die Systeme der Commerzbank gespielt.<br />
<br />
==== Maßnahmen im Zuge der Bankenkrise ====<br />
===== Inanspruchnahme von SoFFin-Mitteln =====<br />
Im Dezember 2008 musste die Commerzbank darüber hinaus wegen der in diesem Monat offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank den staatlichen [[Finanzmarktstabilisierungsfonds|Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) in Anspruch nehmen: Das Kreditinstitut erhielt dafür 8,2 Milliarden Euro an stillen Einlagen, die jährlich mit einem [[Kupon]] zu neun Prozent verzinst wurden. Die Dividende für 2009 und 2010 wurden ausgesetzt. In Jahren mit Dividendenausschüttung sollte sich der Kupon je rund 4,4 Millionen Euro Bardividende um 0,01 Prozentpunkte erhöhen. Die stille Einlage wurde zu 100 Prozent als Kernkapital angerechnet, womit die Eigenkapitalquote ''(Tier&nbsp;1)'' auf etwa zehn Prozent der Bank gestärkt wurde. Die Rückzahlung der stillen Einlage sollte zum Nominalwert erfolgen. Diese Konditionen wurden erst nach Verhandlungen der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] festgelegt, da die anfangs vereinbarten Konditionen der SoFFin mit der Commerzbank in den Augen der Europäischen Kommission zu günstig waren.<br />
<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen mussten die Vorstandsgehälter gekürzt werden sowie zusätzliche Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu marktüblichen Zinsen für den deutschen Mittelstand bereitgestellt werden. Die Bank erhielt darüber hinaus staatliche Garantien für Schuldverschreibungen mit maximal 36 Monaten Laufzeit in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der Zinssatz hierfür wurde nach Laufzeit und Gebrauch gestaffelt und bewegte sich zwischen 0,1 und 0,95 Prozent pro Jahr.<br />
<br />
Im Januar 2009 gab die Commerzbank als erste Bank in Deutschland eine staatlich garantierte [[Benchmark-Anleihe]] in einer Höhe von letztendlich fünf Milliarden Euro aus.<br />
<br />
===== Rettungsplan vom 8. Januar 2009 – Teilverstaatlichung =====<br />
Wie am 8.&nbsp;Januar 2009 bekannt wurde, übernahm der [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] im Zuge einer Kapitalerhöhung kurz vor dem Vollzug der Dresdner-Bank-Übernahme 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank ([[Verstaatlichung|Teilverstaatlichung]]). Der Fonds zahlte 1,8 Milliarden Euro für die Anteile und stellte zusätzliche 8,2 Milliarden Euro an [[Stille Gesellschaft|stillen Einlagen]] zu denselben Konditionen wie bei der ersten Inanspruchnahme des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bank zur Verfügung. Die dafür neu emittierten 295 Millionen Aktien zu je sechs Euro sollten dabei nicht dauerhaft gehalten, sondern nach einigen Jahren möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden. Der Anteil der stillen Einlagen des Bundes an der Commerzbank stieg somit auf 16,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden der Commerzbank zusammen mit der Kapitalerhöhung damit 18,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=416708 |titel=SoFFin, Allianz und Commerzbank planen Stärkung des Eigenkapitals der neuen Commerzbank |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-08 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Ohne Teilverstaatlichung wäre die Übernahme der Dresdner Bank nicht durchgeführt worden und beide Banken wären leichte Übernahmekandidaten&nbsp;– besonders für ausländische Banken&nbsp;– gewesen. Da die Bundesregierung eine innerdeutsche Lösung einer grundsätzlichen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft bevorzugte, stützte sie die Commerzbank durch die Teilverstaatlichung. Der Anteil der [[Allianz SE|Allianz]] an der Commerzbank sank somit deutlich unter die anfangs geplanten 30 Prozent. Am 13. Januar 2009 hielt die Allianz 18,30 Prozent der Stimmrechte.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=422962 |titel=Stimmrechtsveränderung der Allianz SE |titelerg=Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-01-16 |zugriff=2017-09-29}}</ref><br />
<br />
Am 7. Mai 2009 hat der [[Kommissar für Wettbewerb]] der [[Europäische Kommission|EU-Kommission]] die zweite staatliche Beihilfe vom Januar 2009 (8,2 + 1,8 Milliarden Euro aus SoFFin-Mitteln) und den Einstieg des Staates mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Aktie genehmigt. Die EU-Kommission erlaubte die Staatshilfe für die Commerzbank mit der Auflage, dass die [[Eurohypo]] bis 2014 verkauft wird. Das Osteuropageschäft bleibt der Commerzbank erhalten. Außerdem muss sich die Bilanzsumme der Commerzbank AG auf 600 Milliarden Euro verkleinern. Zukäufe wurden bis 2012 ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=dgap.de |url=http://www.dgap.de/dgap/static/News/?companyID=90&newsID=507153 |titel=EU-Kommission gibt grünes Licht für Eigenkapitalzufuhr |werk=DGAP News-Service |hrsg=EQS Group AG |datum=2009-05-07 |zugriff=2017-10-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Welt Online |url=http://newsticker.welt.de/?module=smarthouse&id=885401 |titel=Neuaufstellung der Commerzbank |datum=2009-05-08 |zugriff=2009-05-17 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><ref>[[Financial Times Deutschland]] - {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:EU-Auflage-Commerzbank-muss-sich-halbieren/510450.html |wayback=20090510085016 |text=EU-Auflage – Commerzbank muss sich halbieren}} vom 7. Mai 2009</ref><br />
<br />
Auf der Hauptversammlung der Commerzbank AG am 16. Mai 2009 stimmten 98 Prozent der vertretenen Aktionäre für die Beteiligung des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |titel=Commerzbank-Aktionäre: In der Not … |datum=2009-05-17 |werk=boerse.ard.de |archiv-url=//web.archive.org/web/20100115222319/http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_352832 |archiv-datum=2010-01-15 |zugriff=2015-03-31}}</ref> Somit unterstützte der Bund über den Bankenrettungsfonds SoFFin die Commerzbank mit 18,2 Milliarden Euro Kapital und wurde neuer Großaktionär.<br />
Am 30. März 2012 gab die Commerzbank bekannt, dass die EU-Kommission die ursprüngliche Verkaufsauflage für die [[Eurohypo]] in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Demzufolge wird die Eurohypo aufgespalten in die Bereiche „Kernaktivitäten“ (Kernbereich Commercial Real Estate) und „Nicht-Kernaktivitäten“ ([[Public Finance]], Nicht-Kernbereich Commercial Real Estate). Die Bereiche Nicht-Kernaktivitäten und Public Finance werden in das neue Segment „Non Core Assets“ ausgelagert und langfristig vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird das Zukaufsverbot bis Ende März 2014 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/pressemitteilungen/archiv1/2012/quartal_12_01/presse_archiv_detail_12_01_9251.html |titel=Restrukturierung der Eurohypo und Neuausrichtung des Geschäftsfelds Commercial Real Estate |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-30 |zugriff=2017-10-04}}</ref><br />
<br />
===== Bildung einer internen Bad Bank =====<br />
Ende März 2009 bildete die Commerzbank eine eigene interne [[Bad Bank]], genannt PRU (Portfolio Restructure Unit), in die schlechte Wertpapiere von 15,5 Milliarden Euro der Commerzbank und von 39,9 Milliarden Euro der Dresdner Bank im Laufe des zweiten Quartals 2009 ausgelagert werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Handelsblatt|Handelsblatt Online]] |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-gruendet-interne-bad-bank;2216822;0 |titel=Commerzbank gründet interne „Bad Bank“ |werk=Banken |hrsg=Handelsblatt GmbH |datum=2009-03-27 |archiv-url=//web.archive.org/web/20150419141825/http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/banken-commerzbank-gruendet-interne-bad-bank/3143904-all.html |archiv-datum=2015-04-19 |zugriff=2017-10-12}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Bad-Bank-Commerzbank-plant-M%FCllkippe/470239.html | archive-is=20120730150404 | text=Commerzbank plant Müllkippe}}, [[Financial Times Deutschland]], vom 5. Februar 2009</ref><br />
Das auf die PRU übertragene Volumen wurde bis 30. September 2011 durch Verkäufe von Positionen und Fälligkeiten auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf |titel=Zwischenbericht zum 30. September 2011 |werk=Unternehmensberichterstattung |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-11-04 |seiten=98 |archiv-url=<!--//web.archive.org/web/20171012182229/https://www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/Q3_2011_Zwischenbericht.pdf--> |archiv-datum=2017-10-12 |zugriff=2017-10-12 |format=PDF; 1,2 MB}}</ref><br />
<br />
===== Neuausrichtung der Bank =====<br />
Die Commerzbank will mit einer „Roadmap 2012“ ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus solle in Zukunft wieder auf einer profitablen Kundenbank liegen und nicht zum Kerngeschäft passende Portfolios sollen aktiv reduziert werden.<br />
Durch den Verkauf der Cominvest an die Allianz besitzt die Commerzbank zurzeit keine eigene Fondsgesellschaft. Allerdings verwaltet die Commerzbank eigene ETFs unter der Marke Comstage sowie Immobilienfonds durch ihr Tochterunternehmen Commerz Real AG.<br />
<br />
===== Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin =====<br />
Im April 2011 begann die Commerzbank damit, die stillen Einlagen des [[Finanzmarktstabilisierungsfonds]] (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung SoFFin) in Höhe von 16,2 Milliarden Euro zurückzuführen. In einem ersten Schritt erzielte die Commerzbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Euro durch die erfolgreiche Platzierung von bedingten [[Umtauschanleihe#Pflichtumtauschanleihe|Pflichtumtauschanleihen]]. Im zweiten Schritt der von der Hauptversammlung 2011 beschlossenen Kapitalmaßnahme wurde im Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro durchgeführt. Zusammen mit weiteren rund 3,3 Milliarden Euro aus freiem regulatorischem Kapital führte die Commerzbank so insgesamt rund 14,3 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin zurück.<br />
<br />
Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von 1,03 Mrd. Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen, beteiligte sich aber seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv.de |url=http://www.n-tv.de/3272206 |titel=Geld verdienen ohne Staatshilfe: Commerzbank kann loslegen |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH |datum=2011-05-06 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
Am 13. März 2013 gab die Commerzbank bekannt, die vollständige Rückführung der Gelder des staatlichen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und der stillen Einlagen der [[Allianz SE]] in Höhe von 750 Millionen Euro anzustreben. Nach Genehmigung durch die Hauptversammlung vom 19. April 2013 wurde in einem ersten Schritt eine [[Kapitalherabsetzung]] durch eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 vorgenommen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien ging dabei von 5,83 Milliarden Stück auf 583 Millionen Stück zurück.<br />
<br />
Anschließend führte die Commerzbank eine [[Kapitalerhöhung]] mit Bezugsrecht im Volumen von 2,5 Mrd. Euro durch. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds übte seine Bezugsrechte aus und wandelte hierzu eine stille Einlage von 625 Mio. Euro in Aktien um, platzierte aber gleichzeitig Aktien aus seinem Bestand in gleicher Anzahl bei Investoren. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes auf 17,15 % des Grundkapitals, somit wurde die Sperrminorität von 25 Prozent aufgegeben.<br />
<br />
Die Aktie der Commerzbank verlor im Frühjahr 2013 nach der Ankündigung der Maßnahmen und auch in den Wochen nach der Kapitalerhöhung deutlich an Wert. Erst im Herbst 2013 schaffte die Aktie, nach zwei Quartalen mit Gewinnen, wieder eine Trendwende.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teilverstaatlichte-bank-commerzbank-aktie-schafft-trendwende-12652921.html |titel = Commerzbank-Aktie schafft Trendwende |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-07 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><br />
<br />
==== Kontroversen und Ermittlungen ====<br />
===== Verdacht auf Beihilfe zum Steuerbetrug =====<br />
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Firmenzentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter [[Mossack Fonseca]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hans Leyendecker]], [[Bastian Obermayer]] und [[Klaus Ott]] |url=http://sz.de/1.2366678 |titel=Luxemburg – Steueraffäre erschüttert Commerzbank |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2015-02-25 |zugriff=2017-10-12}}</ref><br />
<br />
===== Dividenden-Arbitrage zur Steuervermeidung =====<br />
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus [[Handelsblatt]], [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischem Rundfunk]], [[The Washington Post|Washington Post]] und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung [[ProPublica]] ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit den auch als „[[Cum/Cum-Geschäft|Cum-Cum-Deals]]“ genannten Geschäften helfen Banken ihren Kunden, [[Kapitalertragsteuer (Deutschland)|Kapitalertragssteuer]]n in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies häufig praktiziert haben.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dw.com/de/commerzbank-wieder-im-zwielicht/a-19230690|titel=Steuern: Commerzbank wieder im Zwielicht |hrsg=Deutsche Welle|werk=|datum=2016-05-02|zugriff=2016-05-02}}</ref><br />
<br />
== {{Anker|Wirtschaftliche Kennzahlen}} Wirtschaftliche Kennzahlen von 2008 bis 2016 ==<br />
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0em;text-align:right"<br />
|-<br />
! Jahr !! 2008<ref name="CBGB2008" /> !! 2009<ref name="CBGB2009" /> !! 2010<ref name="CBGB2010" /> !! 2011<ref name="CBGB2011" /> !! 2012<ref name="CBGB2012" /> !! 2013<ref name="CBGB2013" /> !! 2014<ref name="CBGB2014" /> || 2015<ref name="CBGB2015" /> || 2016<ref name="CBGB2016" /><br />
!2017<ref name="CBGB2016" /><br />
|-<br />
! colspan="14" | Ergebnisrechnung in Mio. [[Euro]]<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Zinsüberschuss || 4.689 || 7.174 || 7.054 || 6.724 || 6.487 || 6.148 || 5.607 || 5.779 || 5.077<br />
|<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Provisionsüberschuss || 2.846 || 3.773 || 3.647 || 3.495 || 3.249 || 3.215 || 3.205 || 3.424 || 3.212<br />
|<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Handelsergebnis || −454 || −409 || 1.958 || 1.986 || 73 || −82 || 393 || 499 ||320<br />
|<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | übrige zinsunabhängige Erträge || −652 || 410 || 12 || −2.316 || 50 || −12 || −451 || 60 || 790<br />
|<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Erträge insgesamt || 6.429 || 10.948 || 12.671 || 9.889 || 9.859 || 9.269 || 8.754 || 9.762 || 9.399<br />
|9.162<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Risikovorsorge || 1.855 || 4.214 || 2.499 || 1.390 || 1.660 || 1.747 || 1.144 || 696 || 900<br />
|781<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Verwaltungsaufwendungen || 4.956 || 9.004 || 8.786 || 7.992 || 7.029 || 6.797 || 6.926 || 7.157 || 7.100<br />
|7.079 <br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – übriger zinsunabhängiger Aufwand || 25 || 2.389 || 33 || || 311 || 493 || 61 || 114 || 756<br />
|808<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Ergebnis vor Steuern || −403 || −4.659 || 1.353 || 507 || 905 || 232 || 623 || 1.795 || 643<br />
|495<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – Ertragsteuern || −465 || −26 || −136 || −240 || 796 || 65 || 253 || 618 || 261<br />
|245<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-weight:bold" <br />
| style="text-align:center" | Jahresergebnis || 62 || −4.633 || 1.489 || 747 || 109 || 167 || 370 || 1.177 || 382<br />
|250<br />
|-<br />
! colspan="14" class="hintergrundfarbe5" | weitere Eckdaten<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] (Mrd. Euro) || 625,2 || 844,1 || 754,3 || 661,8 || 635,9 || 550 || 557,6 || 532,6 || 480,5<br />
|452,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Eigenkapital (Mrd. Euro) || 19,8 || 26,6 || 28,7 || 24,8 || 27,0 || 28,4 || 27,0 || 30,4 || 29,6<br />
|30,0<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | [[Eigenkapitalrendite]] in Prozent || −2,6 || −8,0 || 4,5 || 1,7 || 4,1 || 2,5 || 2,5 || 6,5 || 4,7<br />
|5,5<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 43.169 || 62.671 || 59.101 || 58.160 || 53.601 || 52.944 || 52.103 || 51.305 || 49.941<br />
|49.417<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || 39.947 || 46.478 || 45.301 || 44.474 || 42.857 || 41.113 || 39.779 || 38.905 || 37.546<br />
|36.917<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | Niederlassungen || || || || 1.966 || 1.530 || 1.610 || 1.506 || 1.484 || 1.373<br />
|1.390<br />
|-<br />
| style="text-align:left" | – davon in Deutschland || || 1.537 || 1.535 || 1.477 || 1.200 || || 1.194 || 1.145 || 1.000<br />
|1.000<br />
|}<br />
<p style="font-size:xx-small">''Quelle'': Archive Unternehmensberichterstattung Commerzbank AG<ref>{{Internetquelle |autor=Commerzbank |url=//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html |titel=Unternehmensberichterstattung |titelerg=Archive |hrsg=Commerzbank AG |zugriff=2017-10-12}}</ref></p><br />
Die in der Ergebnisrechnung der Bank ausgewiesenen Ertragsgrößen sind Nettowerte. So ist der Zinsüberschuss der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen. Im Provisionsüberschuss werden die Erlöse der Bank aus Beratungsleistungen und Gebühren für die Abwicklung von Geschäften auf Rechnung Dritter sowie anderen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und Maklergeschäften erfasst. Die unmittelbar mit diesen Geschäften zusammenhängenden Aufwendungen sind hiervon abgesetzt. Das Handelsergebnis ist der Saldo aus Einkaufs- und Verkaufswerten von Devisen und Wertpapieren auf eigene Rechnung. Auch hier sind die direkt zuzurechnenden Aufwendungen unmittelbar abgesetzt. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen sowie aus der Veräußerung von Vermögenswerten, die nicht zum direkten Weiterverkauf erworben wurden.<br />
<br />
Die [[Risikobewältigung|Risikovorsorge]] betrifft Risiken aus dem [[Kreditgeschäft]] und steht in engem Zusammenhang mit dem Zinsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen schwanken nicht nur mit der Mitarbeiterzahl, sondern sind auch deutlich von den erfolgsabhängigen variablen Vergütungen der Mitarbeiter vor allem im Handelsgeschäft beeinflusst. Die zinsunabhängigen Aufwendungen bestehen aus den Sachaufwendungen der Bank. Hierin enthalten sind als große Posten die Kosten der Gebäude, EDV-Aufwendungen und bezogene Dienstleistungen.<br />
<br />
== Anteilseigner ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Anteil<br />(in Prozent) !! Anteilseigner<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 15,00<br />
|| [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] über den [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin)<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[Cerberus Capital Management|Cerberus]]/Stephen A. Feinberg<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 5,01 || [[BlackRock]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,97 || [[EuroPacific Growth Fund]], gemanagt durch Capital Group Companies<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2,93 || [[Capital Group Companies]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 69,08 || [[Streubesitz]]<br />
|}<br />
<br />
== Wesentliche Beteiligungen ==<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[Commerz Real|Commerz Real&nbsp; AG]], Eschborn<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG) ([[Mezzanine-Kapital]])<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank (Eurasija) AO, Moskau<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerzbank Finance & Covered Bond S.A., Luxemburg<br />
* 81,7 Prozent&nbsp;– Commerzbank Europe (Ireland) (Dublin) (gegr.1994)<br />
* 81,1 Prozent&nbsp;– [[comdirect|comdirect bank AG]], [[Quickborn]]<br />
* 69,7 Prozent&nbsp;– [[MBank|mBank S.A]]., Warschau<br />
<br />
Servicegesellschaften:<br />
* 100 Prozent&nbsp;– LSF Loan Solutions Frankfurt GmbH (ehemalige [[Hypothekenbank Frankfurt]], Banklizenz wurde zurückgegeben)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Business Consulting<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Direktservice GmbH<br />
* 100 Prozent&nbsp;– Commerz Systems (Frankfurt, Bremen und Prag) (in Bremen früher pdv.com Beratungs-GmbH)<br />
* 100 Prozent&nbsp;– [[European Bank for Financial Services]] (ebase) (gehalten über Comdirect)<ref>Vorher ''European Bank for Fund Services''; {{Internetquelle |url=//www.ebase.com/ueber-uns/presse/artikel/neuer-name-fuer-ebase-european-bank-for-financial-services-gmbh/ |titel=Firmierung unter neuen Namen |datum=2013-07-08 |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
<br />
Daneben bestehen noch nennenswerte Industriebeteiligungen unter anderem an:<br />
* [[Concardis]]: 13,90 Prozent<br />
* EURO Kartensysteme: 13,90 Prozent<br />
* [[GEWOBA]]: 7,10 Prozent<br />
* [[Schufa]]: 17,90 Prozent<br />
<br />
=== Commerz Business Consulting ===<br />
Die im Jahr 2002 gegründete Commerz Business Consulting GmbH ist die [[Inhouse Consulting|interne Unternehmensberatung]] und eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank. Sie erbringt für die Unternehmensbereiche der Commerzbank [[Unternehmensberater|Beratungsdienstleistungen]] in den Kernthemen Strategie, Digitalisierung, Sourcing und Prozessoptimierung. Zu Beginn des Jahres 2016 betrug die Mitarbeiterzahl der Commerz Business Consulting 120 Berater. Die Mitarbeiterstruktur der Commerz Business Consulting ist eine Mischung aus [[Student|Hochschulabsolventen]] und Mitarbeitern aus dem Commerzbank-Konzern sowie Beratern aus externen Strategie- und Prozessberatungen. Viele Berater wechseln nach ihrer Zeit in der Commerz Business Consulting in den Commerzbank-Konzern. Die Commerz Business Consulting ist Mitglied im Inhouse Consulting Network (ICN), einer gemeinschaftlichen Initiative interner Beratungen führender Unternehmen in Deutschland.<br />
<br />
=== Commerz Direktservice GmbH ===<br />
Die Commerz Direktservice GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Commerzbank AG und fungiert als Ganztags-Callcenter für die Privatkunden der Commerzbank. Am Standort Duisburg bearbeiten rund 500 Mitarbeiter fast sieben Millionen Geschäftsvorfälle jährlich.<br />
<br />
=== Commerz Systems ===<br />
[[Datei:Commerzbank goldenes haus ffm 028.jpg|mini|„Goldenes Haus“ der Commerz Systems in Frankfurt am Main (bis 2015)]]<br />
Die Commerz Systems GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, das primär Dienstleistungen für die Commerzbank AG bzw. für Unternehmen im Konzern erbringt. Die Commerzbank ist alleiniger Gesellschafter der Commerz Systems.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter (Stand 2016), die in einem breiten Spektrum vom klassischen [[Großrechner]]umfeld bis zur [[Client-Server-Modell|C/S-Technologie]] an Standorten in Frankfurt, Bremen und Prag bzw. bei Kunden vor Ort tätig sind.<br />
<br />
Zu den Leistungen zählen die Konzeption und die Durchführung von IT-Projekten, insbesondere auch die Pflege und die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Beistellung von IT-Experten. Die Commerz Systems ist dabei kein Konkurrent der internen IT-Einheiten, sondern unterstützt diese als bevorzugter Partner.<br />
<br />
Die Commerz Systems entwickelt und pflegt [[Informationstechnik|IT]]-Lösungen im Sektor der Finanzdienstleistungen: Fachliche Bereiche, in denen die Mitarbeiter regelmäßig tätig sind, sind z.&nbsp;B. das Retailbanking und Firmenkundengeschäft, Zahlungsverkehrs- und Wertpapier-Systeme sowie besondere Systeme im Umfeld von Risk & Compliance.<br />
<br />
Am 1. Oktober 2015 wurde die Niederlassung in Prag gegründet. Rund 190 Mitarbeiter des bisherigen Commerzbank IT-Bereichs Prag wechselten zu Commerz Systems.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/wirtschaft/130-wirtschaft-online/pr-wirtschaft/20298-commerz-systems-gruendet-niederlassung-in-prag | wayback=04-05-2016 |text=Commerz Systems gründet Niederlassung in Prag}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Bundesverband deutscher Banken]] und im [[Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes]] e.&nbsp;V. (AGV Banken).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agvbanken.de/AGVBanken/Der_Verband/Mitgliedsinstitute/Grossbanken.asp |titel=Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes |titelerg=Webseite |zugriff=2017-10-14}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im Geldautomatenverbund [[Cash Group]].<br />
* Die Commerzbank ist Gründungsmitglied im [[German Competence Centre against Cyber Crime]] (G4C).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=7732&key=standard_document_50084839 |titel=Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität |hrsg=[[Hr-online.de#Internet|hr-online.de]] |datum=2013-11-13 |zugriff=2013-10-08 |offline=JaKeinHinweis}}</ref><br />
* Die Commerzbank ist Mitglied im [[Global Compact|UN Global Compact]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Die Commerzbank ist seit 2008 Premium-Partner des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] (DFB), Namensgeber des neuen [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadions]] (seit 2005) und außerdem als Trikotsponsor des [[1. FFC Frankfurt]] aktiv. Das Projekt ''Girls Wanted'' ergänzt das Engagement im Frauenfußball sowie der Nachwuchsförderung im Breiten- und Leistungssport&nbsp;– hier tritt die Commerzbank als Hauptsponsor auf.<br />
<br />
Nach Informationen der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' vom Juli 2013 überlegte die Commerzbank, den Konzernvorstand von neun auf sieben Mitglieder zu verkleinern und die Zahl der gut 50 Bereichsvorstände zu verringern. Im ersten Halbjahr 2013 hatte sich der Vorstand mit dem Betriebsrat verständigt, bis 2016 von den 28.000 Stellen im Inland 3.200 abzubauen. In der Zentrale in Frankfurt werden 1.400 von 10.000 Stellen abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-personalabbau-commerzbank-prueft-verkleinerung-des-vorstandes-12305476.html |titel = Commerzbank prüft Verkleinerung des Vorstandes |datum=2013-07-25 |zugriff=2017-10-14 |autor = Hanno Mussler |hrsg = [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] }}</ref><ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/stellenabbau-im-vorstand-commerzbank-streicht-die-haeuptlinge-a-915369.html |titel = Stellenabbau bei Top-Managern: In der Commerzbank zittern die Häuptlinge |datum=2013-08-07 |zugriff=2017-10-14 |autor = Stefan Kaiser |hrsg = [[Spiegel Online]] }}</ref><br />
<br />
== Ehemalige Vorstandsvorsitzende ==<br />
* 25. Mai 2001 bis 15. Mai 2008 [[Klaus-Peter Müller]]<br />
* 7. Mai 2009 bis 30. April 2016 [[Martin Blessing]] (seit 16. Mai 2008 Vorstandssprecher)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''100 Jahre Commerzbank 1870–1970.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1970.<br />
* Commerzbank AG (Hrsg.): ''Die Bank – Dienstleister im Wandel. 125 Jahre Commerzbank.'' Fritz Knapp, Frankfurt M. 1995, ISBN 3-7819-0544-6.<br />
* ''Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise.'' Fakten und Bilder zusammengestellt von Detlef Krause. Herausgegeben von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010.<br />
* Ludolf Herbst, Thomas Weihe (Hrsg.): ''Die Commerzbank und die Juden 1933–1945.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-51873-7.<br />
* Hans-Dieter Kirchholtes: ''Jüdische Privatbanken in Frankfurt am Main.'' 2. Auflage 1989, Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0351-X<br />
* Detlef Krause: ''Die Anfänge der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 23.1997, S. 20–55, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre.'' In: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 1.2003, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Detlef Krause: ''Das Historische Archiv der Commerzbank AG.'' in: ''Archiv und Wirtschaft.'' VdW, Stuttgart 23.1990, S, 52–56, {{ISSN|0342-6270}}.<br />
* Detlef Krause: ''Die „Commerz- und Disconto-Bank“ in Berlin. Von der Niederlassung zur Hauptverwaltung einer Großbank.'' in: Kristina Hübener, Wilfried G. Hübscher, Detlev Hummel (Hrsg.): ''Bankgeschäfte an Havel und Spree. Geschichte – Traditionen – Perspektiven.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, S. 157–189, ISBN 3-932981-39-1.<br />
* Herbert Wolf: ''Das Ende privater Banktätigkeit in Mitteldeutschland, dargestellt am Beispiel der Commerzbank.'' in: ''Bankhistorisches Archiv.'' Steiner, Stuttgart 16.1990, S. 116–125, {{ISSN|0341-6208}}.<br />
* Herbert Wolf: ''Die Reprivatisierung der Commerzbank 1936/37. Ein Meisterstück des jungen Hermann Josef Abs.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1996, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
* Herbert Wolf: ''Nicht Fisch noch Fleisch - Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank.'' In: ''Bankhistorisches Archiv 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte'', herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/ Website der Commerzbank]<br />
* {{BaFin|100005}}<br />
* [https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/geschichte/1870_bis_1923/1870_bis_1923.html Chronik-Seite der Commerzbank]<br />
* [https://www.commerz-business-consulting.de/ Website der Commerz Business Consulting]<br />
* [http://www.commerzsystems.de/ Website der Commerz Systems]<br />
* [http://www.commerzbank.lu/ Website der Commerzbank International Luxembourg (CISAL)]<br />
* [http://www.eepk.lu/ Website der Erste Europäische Pfandbrief- und Kommunalkreditbank (Luxemburg)]<br />
* [http://www.cbg.commerzbank.com/ Website der Commerz Beteiligungsgesellschaft (CBG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive=""><br />
<ref name="CBGB2008">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2009_2/coba_gb2008_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2008 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2009_8/u_berichte_09_01.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2009] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2009-03-27 |seiten=325 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;5,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2009">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2010_2/CBK_2009_Geschaeftsbericht_2.pdf |titel=Geschäftsbericht 2009 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2010_5/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2010] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2010-03-24 |seiten=330 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;6,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2010">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2011_2/GB_2010.pdf |titel=Geschäftsbericht 2010 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2011_3/ Unternehmensberichterstattung &#9654; 2011] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2011-03-29 |seiten=390 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,4&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2011">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2012_2/GB_Konzern_2011.pdf |titel=Geschäftsbericht 2011 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2012_12/u_berichte_12.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2012] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2012-03-29 |seiten=377 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;10,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2012">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2013_3/Geschaeftsbericht_2012_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2012 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2013_13/u_berichte_1.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2013] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2013-03-19 |seiten=359 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;17,9&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2013">{{Internetquelle |url=https://www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2014_2/Geschaeftsbericht2013_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2014_3/u_berichte_2.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2014] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2014-03-21 |seiten=345 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;8,7&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2014">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/aktionaere/service/archive/konzern/2015_2/00_CAA_Geschaeftsbericht_2014_Konzern_DE.pdf |titel=Geschäftsbericht 2014 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2015_6/u_berichte_3.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2015] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2015-03-18 |seiten=347 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;7,3&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2015">{{Internetquelle |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/haupt/2016_5/geschaeftsbericht_2015.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015 |werk=[//www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/aktionaere/service/archive/unternehmensberichterstattung/2016_3/u_berichte_4.html Unternehmensberichterstattung &#9654; 2016] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2016-03-11 |seiten=351 |zugriff=2017-10-13 |format=PDF;&nbsp;9,1&nbsp;MB}}</ref><br />
<ref name="CBGB2016">{{Internetquelle |autor= |url=//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/Geschaeftsbericht_2017_Konzern_EN.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |werk=[//www.commerzbank.de/media/de/aktionaere/service/archive/konzern/2018_2/Geschaeftsbericht_2017_Konzern_EN.pdf] |hrsg=Commerzbank AG |datum=2018-03-26 |seiten= |zugriff=2018-03-27 |format=PDF;&nbsp;4,1&nbsp;MB |sprache=}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br />
|Navigationsleiste Hamburger Banken<br />
|Navigationsleiste Institute der Cash Group<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.110761|EW=8.674908|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1800007-1|LCCN=n/83/123562|VIAF=128643037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1870]]<br />
[[Kategorie:RSPO]]<br />
[[Kategorie:Commerzbank| ]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hessen&diff=175460835Hessen2018-03-27T12:53:46Z<p>Wikide12: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt das deutsche Land Hessen; zu weiteren Bedeutungen siehe [[Hessen (Begriffsklärung)]].}}<br />
{{Infobox Bundesland<br />
|NAME = Land Hessen<br />
|BILD-FLAGGE = Flag of Hesse.svg{{!}}border<br />
|BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br />
|ARTIKEL-FLAGGE = Landeswappen Hessens<br />
|FLAGGE-OPT = Landesflagge<br />
|BILD-LAGE = {{Imagemap Deutschland|Locator map Hesse in Germany.svg}}<br />
|BILD-WAPPEN = Coat of arms of Hesse.svg<br />
|BILD-WAPPEN-BREITE = 110px<br />
|ARTIKEL-WAPPEN = Landeswappen Hessens<br />
|WAPPEN-OPT = Landeswappen<br />
|LANDESHYMNE = [[Hessenlied]]<br />
|SPRACHE = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br />
|LANDESHAUPTSTADT = [[Wiesbaden]]<br />
|FLÄCHE = 21.114,94<br />
|EINWOHNER = {{EWZ|DE-HE|06}} <small>({{EWD|DE-HE|06}})</small><ref>{{Internetquelle|url=http://www.statistikportal.de/Statistik-Portal/de_zs01_he.asp|titel=Bevölkerung – Hessen|hrsg=Statistische Ämter des Bundes und der Länder|datum=2015-05-19|zugriff=2015-10-07}}</ref><br />
|BEV-DICHTE = 292<br />
|BIP = 269,390&nbsp;Mrd.&nbsp;EUR&nbsp;<small>(Jahr 2016)</small><ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5016/umfrage/entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-von-hessen-seit-1970 Bruttoinlandsprodukt von Hessen seit 1970] auf statista.com, abgerufen am 9. Januar 2018. </ref><br />
|ARBEITSLOSENQUOTE = {{Aktuelle Arbeitslosenquoten DE|HE}}<br />
|GRÜNDUNG = 19. September 1945<br />
|STAATSFORM = [[parlamentarische Republik]], [[Souveränität|teilsouveräner]] [[Gliedstaat]] eines [[Bundesstaat (Föderaler Staat)|Bundesstaates]]<br />
|SCHULDEN = 42,620&nbsp;Mrd.&nbsp;EUR <small>(31.&nbsp;Dezember 2015)</small><ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/OeffentlicheFinanzenSteuern/OeffentlicheFinanzen/Schulden/Tabellen/SchuldenLaender_311215.html Quelle: destatis, Schulden der Länder am 31. Dezember 2015]</ref><br />
|ISO 3166-2 = DE-HE<br />
|WWW = [https://www.hessen.de/ www.hessen.de]<br />
|MINISTER = [[Hessischer Ministerpräsident|Ministerpräsident]]<br />[[Volker Bouffier]] ([[CDU Hessen|CDU]])<br />
|LANDTAGSPRÄSIDENT = [[Hessischer_Landtag#Pr.C3.A4sident|Landtagspräsident]]<br />[[Norbert Kartmann]] ([[CDU Hessen|CDU]])<br />
|REGPARTEI = [[CDU Hessen|CDU]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]<br />
|SITZGRAFIKLANDTAG = [[Liste der Mitglieder des Hessischen Landtags (19. Wahlperiode)|Sitzverteilung des 19. Landtags]]:<br />
{{Sitzverteilung<br />
| Breite = 0.9<br />
| Land = DE<br />
|LINKE|Sonstige|SPD|GRÜNE|FDP|CDU<br />
| LINKE = 6<br />
| Sonstige = 1<br />
| SPD = 37<br />
| GRÜNE = 13<br />
| FDP = 6<br />
| CDU = 47<br />
}}<br />
|SITZLANDTAG = Von 110 Sitzen entfallen auf:<br />
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}}|[[CDU Hessen|CDU]] 47}}<br />
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}}|[[SPD Hessen|SPD]] 37}}<br />
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|GRÜNE|dunkel|DE}}|[[Bündnis 90/Die Grünen Hessen|Grüne]] 13}}<br />
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|LINKE|dunkel|DE}}|[[Die Linke Hessen|Linke]] 6}}<br />
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|FDP|dunkel|DE}}|[[FDP Hessen|FDP]] 6}}<br />
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|Sonstige|dunkel|DE}}|[[Fraktionsloser Abgeordneter|fraktionslos]] 1<ref>[https://www.hessischer-landtag.de/icc/Internet/med/c33/c3340df3-7f43-6151-39ea-8bd52184e373,11111111-1111-1111-1111-111111111111.pdf Sitzverteilung (Stand: April 2016)] ''Hessischer Landtag'' (PDF)</ref>}}<br />
|LWAHL = [[Landtagswahl in Hessen 2013|22. September 2013]]<br />
|NWAHL = [[Landtagswahl in Hessen 2018|Herbst 2018]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundeswahlleiter.de/de/kuenftige_wahlen/ |titel=Künftige Wahltermine in Deutschland |hrsg=Der [[Bundeswahlleiter]] |zugriff=2015-04-12}}</ref><br />
|SBUNDESRAT = 5<br />
|BILD1 = Hesse, administrative divisions - de - colored.svg<br />
|BILD1-IMAGEMAP= Imagemap Hessen1<br />
|BILD1-BESCHREIBUNG = Administrative Gliederung Hessens:<br />3 [[Regierungsbezirk]]e, 5 [[Liste der Landkreise und kreisfreien Städte in Hessen|kreisfreie Städte]], 21 [[Liste der Landkreise und kreisfreien Städte in Hessen|Landkreise]], 418 [[Liste der Städte und Gemeinden in Hessen|sonstige Gemeinden]]<ref>{{Internetquelle | url=http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bevoelkerung-gebiet/landesdaten/geographie/gebietskoerperschaften/index.html | titel=Gebietskörperschaften in Hessen | hrsg=[[Hessisches Statistisches Landesamt]] (Statistik Hessen) | zugriff=2015-02-05}}</ref><br />
|BILD2 =<br />
|BILD3 =<br />
|BILD4 =<br />
|BILD5 =<br />
|KONTAKT =<br />
}}<br />
<br />
'''Hessen''' ({{IPA|Tondatei=De-Hessen.ogg|ˈhɛsn̩}}, [[ISO 3166-2:DE|Abkürzung]] ''HE'') ist eine [[Parlamentarisches Regierungssystem#Parlamentarische Republik|parlamentarische Republik]] und ein [[Souveränität|teilsouveräner]] [[Gliedstaat]] ([[Land (Deutschland)|Land]]) der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]]. Es gehört vor allem mit seinem südlichen Landesteil, dem [[Regierungsbezirk Darmstadt]] (Südhessen), zu den am dichtesten besiedelten und wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist [[Wiesbaden]], die bevölkerungsreichste Stadt [[Frankfurt am Main]].<br />
<br />
Das heutige Land Hessen wurde am 19.&nbsp;September 1945 unter dem Namen [[Groß-Hessen]] gegründet und erhielt als erstes noch heute bestehendes Land der Bundesrepublik eine neue demokratische Verfassung. Seine unmittelbaren Vorgängerstaaten waren der [[Volksstaat Hessen]] und die preußischen Provinzen [[Provinz Kurhessen|Kurhessen]] und [[Provinz Nassau|Nassau]], die der [[Freistaat Preußen]] am 1.&nbsp;April 1944 durch Teilung der Provinz [[Hessen-Nassau]] geschaffen hatte.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
[[Datei:Hessen topografisch Relief Karte.png|mini|hochkant|Physische Karte von Hessen]]<br />
Hessen verfügt über eine Fläche von 21.114,94&nbsp;Quadratkilometern. Mit Stand vom 31.&nbsp;Dezember 2014 verteilt sich die [[Flächennutzung]] dieser Gesamtbodenfläche auf folgende [[Nutzungsarten des Bodens|Nutzungsarten]]:<ref>[http://www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/de_jb09_jahrtabf1.asp Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Flächennutzung 31.&nbsp;Dezember 2014]</ref><br />
<br />
* [[Siedlungs- und Verkehrsfläche]] 3.315&nbsp;km², darunter<br />
** Gebäude- und [[Freifläche (Flächennutzung)|Freifläche]] 1.572&nbsp;km²<br />
** [[Erholung]]sfläche 209&nbsp;km²<br />
** [[Verkehrsfläche]] 1.433&nbsp;km²<br />
* [[Landwirtschaftliche Nutzfläche|Landwirtschaftsfläche]]: 8.859&nbsp;km²<br />
* [[Waldfläche]] 8.477&nbsp;km²<br />
* [[Wasserfläche]] 294&nbsp;km²<br />
<br />
Der [[Geographischer Mittelpunkt|geografische Mittelpunkt]] Hessens befindet sich nach Auswertung von rund 35.000 Messpunkten entlang der hessischen Grenze in [[Flensungen]], einem Ortsteil der Gemeinde [[Mücke (Hessen)|Mücke]] im [[Vogelsbergkreis]].<ref>[http://www.alsfelder-allgemeine.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Muecke/Artikel,-Hessen-Mittelpunkt-bleibt-Muecke-knapp-erhalten-_arid,193383_regid,2_puid,1_pageid,63.html Alsfelder Allgemeine vom 13. Juli 2010: Hessen-Mittelpunkt bleibt Mücke knapp erhalten]</ref> Vom 1.&nbsp;Januar 2007 bis 30.&nbsp;Juni 2013 lag der [[Mittelpunkt Europas#Mitte der Europäischen Union|geografische Mittelpunkt der Europäischen Union]] in der [[Barbarossastadt]] [[Gelnhausen]], Ortsteil Meerholz, im [[Main-Kinzig-Kreis]].<br />
<br />
=== Nachbarländer ===<br />
Hessen zieht sich von der ungefähren [[Mittelpunkt Deutschlands|Mitte Deutschlands]] nach Süden bis Südwesten und grenzt mit einer Gesamtgrenzlänge von 1410&nbsp;km an die Länder [[Nordrhein-Westfalen]] (Grenzlänge: 269,3&nbsp;km), [[Niedersachsen]] (167,0&nbsp;km), [[Thüringen]] (269,6&nbsp;km), [[Bayern]] (261,9&nbsp;km), [[Baden-Württemberg]] (176,5&nbsp;km) und [[Rheinland-Pfalz]] (266,3&nbsp;km).<br />
<br />
=== Naturräumliche Gliederung ===<br />
{{Siehe auch|Liste der naturräumlichen Einheiten in Hessen}}<br />
[[Datei:Daubhaus-Allberg-Runzhausen.jpg|mini|links|[[Bottenhorner Hochflächen]] (bis zu {{Höhe|609|DE-NN}})]]<br />
[[Datei:Winterstein.JPG|mini|Blick auf den [[Taunus]]]]<br />
[[Datei:Rhönlandschaft bei Tann.JPG|mini|[[Rhön]]landschaft bei [[Tann (Rhön)|Tann]]]]<br />
<br />
Hessen ist geprägt von [[Mittelgebirge]]n bis {{Höhe|950}} Höhe. Die Beckenlandschaften liegen demgegenüber oftmals auf Höhen unter {{Höhe|200|DE-NN}}, die Flusstäler unterschreiten teilweise die 100-Meter-Marke.<br />
<br />
Der Norden Hessens gehört zur sogenannten [[Mittelgebirgsschwelle|Deutschen Mittelgebirgsschwelle]]. Hierzu zählen zum einen die [[Naturraum|naturräumlichen]] Haupteinheitengruppen des ''[[Rheinisches Schiefergebirge|Rheinischen Schiefergebirges]]'' [[Süderbergland]], [[Taunus]], [[Westerwald (Naturraum)|Westerwald]], [[Gießen-Koblenzer Lahntal]] und [[Mittelrheingebiet]], zum anderen im ''Hessischen Bruchschollentafelland'' [[Westhessisches Bergland|West-]] und [[Osthessisches Bergland]] sowie das [[Niedersächsisches Bergland|Niedersächsische Bergland]] im Norden und das [[Thüringer Becken]]<!-- Artikel bislang naturräumlich mangelhaft! --> im Osten.<br />
<br />
Der Süden und Südosten Hessens gehört zum [[Südwestdeutsches Schichtstufenland|Südwestdeutschen Schichtstufenland]] mit der Haupteinheitengruppe [[Odenwald, Spessart und Südrhön|Hessisch-Fränkisches Bergland]], der Südwesten zum [[Oberrheinisches Tiefland|Oberrheinischen Tiefland]].<br />
<br />
Hessen gehört zu den waldreichsten Ländern in Deutschland, da die Wälder hier rund 42 Prozent der Landesfläche bedecken.<ref name="wald-Bundeswa">{{Internetquelle|url=http://www.wald.de/bundeswaldinventur-der-wald-in-zahlen |titel=Bundeswaldinventur – Baumartenverteilung – Waldfläche nach Bundesländern |autor= |werk=wald.de |datum=2006-09-30 |zugriff=2017-01-07}}</ref><br />
<br />
==== Mittelgebirge und Berge ====<br />
Hessens Landschaft besteht aus zahlreichen [[Mittelgebirge]]n, nach deren jeweils höchsten (hessischen) [[Berg]]en sortiert sind dies: [[Rhön]], [[Taunus]], [[Rothaargebirge]], [[Vogelsberg]], [[Hoher Meißner]], [[Kellerwald]], [[Westerwald]], [[Söhre]], [[Kaufunger Wald]], [[Knüllgebirge]], [[Habichtswälder Bergland|Habichtswald]], [[Gladenbacher Bergland]], [[Odenwald]], [[Stölzinger Gebirge]], [[Spessart]], [[Schlierbachswald]], [[Seulingswald]], [[Richelsdorfer Gebirge]] und [[Reinhardswald]].<br />
<br />
Die höchste Stelle des Landes befindet sich auf der [[Wasserkuppe]] ({{Höhe|950.2|DE-NN|link=true}}) in der [[Rhön]] im [[Landkreis Fulda]] (zu den hessischen Mittelgebirgen und weiteren Bergen: [[Liste der Berge in Hessen]]).<br />
<br />
==== Becken und Niederungen ====<br />
Im Südwesten Hessens liegt im [[Oberrheinisches Tiefland|Oberrheinischen Tiefland]], das auch den Ballungsraum [[Rhein-Main-Gebiet]] und die [[Wetterau]] enthält, die flächenmäßig größte Beckenlandschaft. Sie ist Teil der [[Mittelmeer-Mjösen-Zone]] und wird innerhalb dieser nach Nord(ost)en durch das [[Gießener Becken]], das [[Amöneburger Becken]] und die bis nördlich von [[Kassel]] reichende [[Westhessische Senke]] verlängert.<br />
<br />
Abseits davon bildet das [[Limburger Becken]] an der westlichen Landesgrenze zu [[Rheinland-Pfalz]] zwischen [[Taunus]] und [[Westerwald]] einen größeren intramontanen Senkungsraum innerhalb des [[Rheinisches Schiefergebirge|Rheinischen Schiefergebirges]]. Die [[Wetschaft-Senke]] verlängert demgegenüber die Ostgrenze des Rheinischen Schiefergebirges nördlich von Wetterau und Gießener Becken.<br />
<br />
Die meist tektonisch angelegten [[Becken (Geomorphologie)|Becken]] sind im [[Geomorphologie|geomorphologischen]] Sinne meistens keine Becken, sondern teils weiträumige [[Niederung]]en, die von Flüssen durchflossen werden. Vielfach finden sich hier [[Löß]]decken, die zusammen mit der Klimagunst die Grundlage für eine ertragreiche Landwirtschaft bilden.<br />
<br />
Die niedrigste Stelle Hessens befindet sich bei [[Lorch (Rheingau)|Lorch]] am Rhein ({{Höhe|81|DE-NN}}) im [[Rheingau-Taunus-Kreis]].<br />
<br />
[[Datei:Rhein stromabwärts bei Erbach im Rheingau mit Insel Mariannenau Hessen Landesgrenze Rheinland-Pfalz links - Foto Wolfgang Pehlemann Wiesbaden Photo IMG 0274.jpg|mini|Rhein mit Insel [[Mariannenaue]] bei [[Erbach (Rheingau)]], links davon die Große Gieß mit der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz]]<br />
<br />
=== Gewässer ===<br />
==== Flüsse ====<br />
[[Datei:Assmannshausen Hoellenberg.jpg|mini|Flusslandschaft im [[Rheingau]] (Höllenberg)]]<br />
Der Norden und der Osten Hessens gehören zum [[Einzugsgebiet]] der [[Weser]], die das Land im äußersten Norden durchquert. Ihre Quellflüsse [[Fulda (Fluss)|Fulda]] und [[Werra]] fließen auf 215&nbsp;km bzw. 95&nbsp;km Länge durch Hessen.<br />
Dagegen wird der übrige Teil des Landes zum [[Rhein]] hin entwässert, der im Südwesten auf 107&nbsp;km Länge die Grenze zu Rheinland-Pfalz bildet. Seine für Hessen wichtigsten Nebenflüsse sind [[Main]] und [[Lahn]], aber auch der [[Neckar]] fließt ein kurzes Stück durch den äußersten Süden Hessens.<br />
<br />
Nachfolgend sind alle durch Hessen fließenden Flüsse mit einer Gesamtlänge von über 100&nbsp;km oder einer Fließstrecke in Hessen von über 50&nbsp;km aufgeführt. Angegeben sind jeweils die hessische und die gesamte Länge.<br />
<br />
<timeline><br />
TimeAxis = orientation:horizontal format:yyyy<br />
ImageSize = width:800 height:auto barincrement:25<br />
PlotArea = left:10 right:10 top:10 bottom:40<br />
AlignBars = justify<br />
<br />
Colors =<br />
id:canvas value:rgb(0.97,0.97,0.97)<br />
<br />
BackgroundColors = canvas:canvas<br />
<br />
Period = from:0 till:1400<br />
ScaleMajor = unit:year increment:100 start:0 gridcolor:drabgreen<br />
<br />
BarData=<br />
barset:Flüsse<br />
bar:Rhein<br />
bar:Main<br />
bar:Weser<br />
bar:Neckar<br />
bar:Werra<br />
bar:Lahn<br />
bar:Fulda<br />
bar:Eder<br />
bar:Diemel<br />
bar:Schwalm<br />
bar:Nidda<br />
bar:Kinzig<br />
bar:Nidder<br />
bar:Wetter<br />
bar:Haune<br />
bar:Ohm<br />
bar:Dill<br />
<br />
PlotData=<br />
width:20 fontsize:M textcolor:black align:left color:skyblue shift:(0,-6)<br />
<br />
barset:Flüsse<br />
<br />
#from:start till:end width:20 color:drabgreen Text:Die_längsten_Flüsse_in_Hessen fontsize:15 align:center<br />
<br />
bar:Rhein<br />
from:start till:1236 text:[[Rhein]] (107 km/1236 km)<br />
from:start till:107 color:oceanblue<br />
bar:Main<br />
from:start till:524 text:[[Main]] (77 km/524 km)<br />
from:start till:77 color:oceanblue<br />
bar:Weser<br />
from:start till:440 text:[[Weser]] (41 km/440 km)<br />
from:start till:41 color:oceanblue<br />
bar:Neckar<br />
from:start till:367 text:[[Neckar]] (16 km/367 km)<br />
from:start till:16 color:oceanblue<br />
bar:Werra<br />
from:start till:298 text:[[Werra]] (95 km/298 km)<br />
from:start till:95 color:oceanblue<br />
bar:Lahn<br />
from:start till:242 text:[[Lahn]] (166 km/242 km)<br />
from:start till:166 color:oceanblue<br />
bar:Fulda<br />
from:start till:220 text:[[Fulda (Fluss)|Fulda]] (215 km/220 km)<br />
from:start till:215 color:oceanblue<br />
bar:Eder<br />
from:start till:177 text:[[Eder]] (129 km/177 km)<br />
from:start till:129 color:oceanblue<br />
bar:Diemel<br />
from:start till:110 text:[[Diemel]] (73 km/110 km)<br />
from:start till:73 color:oceanblue<br />
bar:Schwalm<br />
from:start till:97 color:oceanblue text:[[Schwalm (Eder)|Schwalm]] (97 km, ganz in Hessen)<br />
bar:Nidda<br />
from:start till:90 color:oceanblue text:[[Nidda (Fluss)|Nidda]] (90 km)<br />
bar:Kinzig<br />
from:start till:86 color:oceanblue text:[[Kinzig (Main)|Kinzig]] (86 km)<br />
bar:Nidder<br />
from:start till:69 color:oceanblue text:[[Nidder]] (69 km)<br />
bar:Wetter<br />
from:start till:69 color:oceanblue text:[[Wetter (Fluss)|Wetter]] (69 km)<br />
bar:Haune<br />
from:start till:64 color:oceanblue text:[[Haune]] (64 km)<br />
bar:Ohm<br />
from:start till:59 color:oceanblue text:[[Ohm (Fluss)|Ohm]] (59 km)<br />
bar:Dill<br />
from:start till:55 color:oceanblue text:[[Dill (Fluss)|Dill]] (55 km)<br />
</timeline><br />
<br />
[[Datei:Talsperre Edersee Staustufe in Hessen - Foto Wolfgang Pehlemann Wiesbaden DSCN1006.jpg|mini|Edersee 2007]]<br />
<br />
==== Seen ====<br />
In Hessen gibt es keine größeren natürlichen Seen.<br />
Gleich vier der größten [[Stausee]]n des Landes liegen im [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]] im Nordwesten Hessens:<br />
Der [[Edersee]] als mit Abstand größter See in Hessen sowie [[Affolderner See]], [[Diemelsee]] und [[Twistesee]].<br />
Weitere bedeutende Stauseen sind der [[Kinzigtalsperre|Kinzig-Stausee]] im osthessischen [[Main-Kinzig-Kreis]] und der [[Aartalsee]] in der Gemeinde [[Bischoffen]] im westhessischen [[Lahn-Dill-Kreis]].<br />
<br />
Zu den größten [[Baggersee]]n Hessens gehören der [[Borkener See]] im [[Schwalm-Eder-Kreis]], der [[Werratalsee]] im [[Werra-Meißner-Kreis]] und der [[Langener Waldsee]] im [[Landkreis Offenbach]] als größter See Südhessens.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte Hessens}}<br />
<br />
Im heutigen Land Hessen sind die ehemaligen Territorien der hessischen Fürstentümer [[Landgrafschaft Hessen]] (später unter anderem [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Hessen-Kassel]], [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]], [[Hessen-Rotenburg]] und [[Hessen-Homburg]]), der [[Grafschaft Erbach]], des [[Solms (Adelsgeschlecht)|Fürstentums Solms]] und große Teile des [[Herzogtum Nassau|Herzogtums Nassau]], der [[Grafschaft Hanau]], der [[Isenburg (Adelsgeschlecht)|Grafschaft Isenburg]], des [[Waldeck|Fürstentums Waldeck]], der Fürstbistümer [[Bistum Mainz|Mainz]] und [[Bistum Fulda|Fulda]], sowie der Freien Reichsstädte [[Frankfurt am Main]], [[Friedberg (Hessen)|Friedberg]], [[Gelnhausen]] und [[Wetzlar]] respektive die ehemaligen Territorien der Nachfolgestaaten vereint.<br />
<br />
Durch Proklamation der amerikanischen Militärregierung vom 19. September 1945 wurden die Grundlagen für das heutige Land Hessen geschaffen. Mit der Annahme der [[Verfassung des Landes Hessen]] durch die Volksabstimmung am 1. Dezember 1946 wurde aus dem zuvor gebildeten „Staat Groß-Hessen“ das „Land Hessen“.<ref>Der Ministerpräsident – Der Chef der Staatskanzlei: ''Bezeichnung des Landes Hessen.'' In: [http://starweb.hessen.de/cache/STANZ/1947/00002.pdf ''Staats-Anzeiger für das Land Hessen.'' 1947, Amtsblatt Nr. 2, Seite 9]</ref><ref>Artikel 160 der hessischen Verfassung bestimmt: „Diese Verfassung tritt mit ihrer Annahme durch das Volk in Kraft. Gleichzeitig tritt das Staatsgrundgesetz vom 22. November 1945 außer Kraft.“ Damit wurde am Tag der Volksabstimmung der ''Staat Groß-Hessen'' zum ''Land Hessen''.</ref><br />
{{Siehe auch|Liste hessischer Ministerpräsidenten|Hessische Landesregierung}}<br />
<br />
=== Namensherkunft ===<br />
Der Name ''Hessen'' ist allgemeiner Meinung nach die abgewandelte Form des Stammesnamens der germanischen [[Chatten]], deren Siedlungsschwerpunkt im heutigen Nord- und Mittelhessen lag.<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
=== Demografische Entwicklung ===<br />
[[Datei:Metropolregion FRM.jpg|mini|Metropolregion Rhein-Main-Gebiet und [[Regionalverband FrankfurtRheinMain]]]]<br />
Der größte Teil der hessischen Bevölkerung lebt im südlichen Landesteil, im [[Rhein-Main-Gebiet]]. Weitere urbane Zentren sind in [[Mittelhessen]] [[Gießen]], [[Marburg]] und [[Wetzlar]], in [[Nordhessen]] [[Kassel]] und in [[Osthessen]] [[Fulda]]. Zur Bevölkerungsentwicklung siehe [[Bevölkerungsprognose Hessen]].<br />
<br />
Die Studie Wegweiser Kommune der Bertelsmann-Stiftung vom Jahr 2011 kommt auf folgende Bevölkerungsprognose.<br />
<br />
{| class="wikitable zebra"<br />
|+ Prognose 2011<ref>Quelle: Bertelsmann-Stiftung</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Datum !! Einwohner<br />
|-<br />
| 31. Dezember 2009 || align="right" | 6.056.210<br />
|-<br />
| 31. Dezember 2015 || align="right" | 6.034.580<br />
|-<br />
| 31. Dezember 2020 || align="right" | 5.998.640<br />
|-<br />
| 31. Dezember 2025 || align="right" | 5.945.680<br />
|-<br />
| 31. Dezember 2030 || align="right" | 5.871.570<br />
|}<br />
<br />
=== Zuwanderung ===<br />
Aufgrund seiner zentralen Lage war das Gebiet des heutigen Hessen seit jeher von [[Einwanderung|Zuwanderung]] geprägt. So sind Friedrichsdorf, Bad Karlshafen, Walldorf und Neu-Isenburg Gründungen von Religionsflüchtlingen wie [[Hugenotten]] und [[Waldenser]]n. Andere Orte wie [[Trutzhain]] wurden nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von Heimatvertriebenen gegründet. Die größte Gruppe, die in Hessen ansässig wurde, waren vertriebene [[Deutschböhmen und Deutschmährer]], die zusammenfassend häufig als [[Sudetendeutsche]] bezeichnet werden. In den 1960er Jahren gelangten sogenannte [[Gastarbeiter]] aus Italien, Spanien, Jugoslawien und der Türkei nach Hessen, später [[Aussiedler]] und Spätaussiedler aus Rumänien, Polen und der früheren Sowjetunion. Zentren der Zuwanderung sind heute die Großstädte im Rhein-Main-Gebiet wie Frankfurt oder Offenbach.<br />
<br />
Ende Dezember 2013 lebten 810.639 Ausländer in Hessen, was einem Anteil von 13,4&nbsp;Prozent an der hessischen Gesamtbevölkerung entspricht.<ref>[http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_52212421 ''Zahl der Ausländer steigt – So bunt ist Hessen'']. Hessischer Rundfunk vom 27.&nbsp;Juni 2014. Abgerufen am 30.&nbsp;Juni 2014.</ref> Der Anteil der Bevölkerung mit [[Migrationshintergrund]] beträgt 25,5 %, womit Hessen nach [[Baden-Württemberg]] den zweithöchsten Migrantenanteil unter den deutschen Flächenländern hat.<ref name="ergebnis-201106">https://ergebnisse.zensus2011.de/#dynTable:statUnit=PERSON;absRel=PROZENT;ags=06;agsAxis=X;yAxis=MIGRATION_KURZ {{Internetquelle|url=https://ergebnisse.zensus2011.de/#dynTable:statUnit=PERSON;absRel=PROZENT;ags=06;agsAxis=X;yAxis=MIGRATION_KURZ |titel=Zensusdatenbank - Ergebnisse des Zensus 2011 |autor= |werk=ergebnisse.zensus2011.de |datum= |zugriff=2017-01-07}}</ref><br />
<br />
Eine Vielzahl von hessischen Städten weisen einen hohen Anteil von [[Ausländer]]n (melderechtlich registrierte Einwohner ohne [[deutsche Staatsangehörigkeit]]) auf. Die höchsten Ausländeranteile in Hessen per 30.&nbsp;Juni 2014 verzeichneten die Städte [[Offenbach am Main]] (31,5 %), [[Kelsterbach]] (31,0), [[Raunheim]] (28,0), [[Dietzenbach]] (27,4), [[Frankfurt am Main]] (26,8), [[Rüsselsheim am Main]] (23,1), [[Hanau]] (21,2) und [[Neu-Isenburg]] (20,9 %).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/wahlen/daten/einwohnerzahl-auslaenderbeiratswahl-2015/index.html |titel=Maßgebliche Einwohnerzahlen (Stichtag: 30.06.2014) für die Ausländerbeiratswahl am 29.&nbsp;November 2015 |hrsg=Hessisches Statistisches Landesamt |datum= |zugriff=2015-08-17}}</ref> Erwähnenswert ist hierbei, dass alle genannten Städte in der [[Stadtregion Frankfurt]], der Agglomeration um die Kernstadt Frankfurt, liegen.<br />
<br />
=== Religionen und Weltanschauungen ===<br />
[[Datei:Fuldaer Dom 028a.jpg|mini|hochkant|Der [[Fuldaer Dom]]: Bischofssitz mit dem Grab des [[Bonifatius]]]]<br />
35,6 Prozent der Bevölkerung gehören den [[evangelisch]]en Landeskirchen von [[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Hessen und Nassau]], von [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|Kurhessen-Waldeck]] sowie des [[Evangelische Kirche im Rheinland|Rheinlandes]] an. 23,4 Prozent sind römisch-katholischen Bekenntnisses, sie gehören zu den {{nowrap|(Erz-)Bistümern}} [[Bistum Fulda|Fulda]], [[Bistum Limburg|Limburg]], [[Bistum Mainz|Mainz]] und [[Erzbistum Paderborn|Paderborn]]. 41,0 Prozent der hessischen Bevölkerung gehören zu einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft,<ref>[http://www.ekd.de/download/kirchenmitglieder_2015.pdf Evangelische Kirche in Deutschland - Kirchemitgliederzahlen Stand 31.12.2015] EKD Januar 2017</ref> ein Teil konfessionsloser Menschen ist im [[Humanistischer Verband Deutschlands|Humanistischen Verband Hessen]]<ref>[http://hvd-hessen.de/ Homepage der hessischen Humanisten]</ref><ref>diesseits.de: [http://www.diesseits.de/node/4205 ''Gießen: Humanisten gründen Kreisverband für Mittelhessen''], abgerufen am 12.&nbsp;Juli 2014.</ref> organisiert.<br />
<br />
Eine repräsentative Studie im Auftrag des [[Hessisches Ministerium der Justiz|Ministeriums für Justiz, für Integration und Europa]] kam 2013 zu dem Ergebnis, dass sich vier Prozent der Bevölkerung als Muslime bezeichnen.<ref>[http://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin/news/die-meisten-hessen-sind-evangelisch.html ''Die meisten Hessen sind evangelisch''], [[Evangelischer Pressedienst|epd]]-Bericht, abgerufen am 28. August 2013.{{Toter Link|date=2017-05-13}}</ref> Über zehn Prozent aller [[Muslim]]e in Deutschland leben laut einer Hochrechnung des [[Bundesministerium des Innern|Bundesministeriums des Innern]] aus dem Jahr 2009 in Hessen.<ref>''[http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4419533,00.html Studie: Deutlich mehr Muslime in Deutschland.]'' Deutsche Welle, 23.&nbsp;Juni 2009.</ref><br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Hessische Verfassung ===<br />
{{Hauptartikel|Verfassung des Landes Hessen}}<br />
<br />
Die Hessische Verfassung vom 1.&nbsp;Dezember 1946 ist die älteste heute noch geltende Verfassung eines deutschen Landes.<ref>Die Verfassung von [[Württemberg-Baden]] war zwar älter, jedoch ist das Land 1952 in Baden-Württemberg aufgegangen.</ref> Die Verfassung ist in zwei Hauptteile gegliedert. Von den 161 Verfassungsartikeln befassen sich die ersten 63 Artikel mit den Grundrechten. Im zweiten Hauptteil ist der Staatsaufbau geregelt. Hier werden die Staatsorgane, die zur Ausübung der Staatsgewalt berufen sind, mit ihren Aufgaben, Rechten und Pflichten beschrieben (siehe Abschnitt „Staatsaufbau“ weiter unten). In der Verfassung bekennt sich Hessen zu Frieden, Freiheit, Völkerverständigung und zur (bei Inkrafttreten der Verfassung noch zu schaffenden) deutschen Republik. Der Krieg ist geächtet. In der Verfassung ist ein Widerstandsrecht gegenüber verfassungsfeindlichen Gesetzen und Handlungen verankert. Allein in der hessischen Verfassung gibt es in Deutschland noch die Option der [[Todesstrafe]], was durch Bundesgesetz allerdings gebrochen wird und somit keine Anwendung in Hessen finden kann. Der [[Hessischer Landtag|Hessische Landtag]] beabsichtigt, im Zuge einer Reform unter anderem den Artikel über die Todesstrafe zu streichen und neue Inhalte in die Verfassung zu integrieren.<ref>{{Internetquelle |url=http://hessenschau.de/politik/hessen-will-todesstrafe-aus-verfassung-streichen,verfassungsreform-im-landtag-100.html |titel=Hessen will Todesstrafe aus Verfassung streichen |titelerg=Landtag beschließt Reformdebatte |hrsg=[[Hessenschau]] |datum=2015-12-17|zugriff=2015-12-21}}</ref> Hierfür setzte der Landtag am 17.&nbsp;Dezember 2015 eine [[Enquete-Kommission]] mit Stimmen der Regierung und Opposition gegen Stimmen der Linken ein.<br />
<br />
In Hessen existiert, anders als in elf anderen Bundesländern, bisher kein Gesetz über den freien Zugang zu Informationen der öffentlichen Verwaltung ([[Informationsfreiheitsgesetz]]). Eine Zeitplanung des Parlaments dazu gibt es ebenfalls nicht.<ref>[http://www.informationsfreiheitsgesetz.net/blog/2008/10/30/rot-gruen-in-hessen-will-mehr-informationsfreiheit/ Rot-Grün in Hessen will mehr Informationsfreiheit (2008)]</ref><ref>[http://www.marius-weiss.eu/aktuelles/item/hessen-glaenzt-beim-treffen-der-beauftragten-fuer-informationsfreiheit-mit-abwesenheit Hessen glänzt beim Treffen der Beauftragten für Informationsfreiheit mit Abwesenheit (2012)]{{Toter Link|date=2017-05-13}}</ref><br />
<br />
Der erste verfassungsmäßig gewählte Ministerpräsident war [[Christian Stock]]. Mit Verkündung des [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes]] am 23.&nbsp;Mai 1949 wurde Hessen zu einem Land der Bundesrepublik Deutschland.<br />
<br />
=== Regierungssystem ===<br />
==== Allgemein ====<br />
Hessen ist laut seiner [[Verfassung von Hessen|Verfassung]] Glied der deutschen Republik, was den Anspruch auf Mitgliedschaft in einem (zum Zeitpunkt des Beschlusses der Verfassung) neu zu schaffenden deutschen Staat ausdrückte. Die Staatsform ist eine demokratische und parlamentarische [[Republik]].<br />
<br />
==== Legislative – Landtag ====<br />
[[Datei:Stadtschloss Wiesbaden.jpg|mini|Hessischer Landtag im Wiesbadener Stadtschloss (2012)]]<br />
{{Hauptartikel|Hessischer Landtag}}<br />
<br />
Die gesetzgebende Gewalt&nbsp;– die [[Legislative]]&nbsp;– wird vom [[Hessischer Landtag|Landtag]] ausgeübt, soweit sie nicht dem Volk durch Volksentscheid zugedacht ist. Der Landtag besteht aus den vom Volk gewählten Abgeordneten.<br />
Das passive Wahlrecht haben alle Stimmberechtigten, die das 21. Lebensjahr vollendet haben.<br />
Alle Parteien mit mehr als fünf Prozent der Wählerstimmen sind im Landtag vertreten. Die [[Legislaturperiode]] beträgt seit dem Jahr 2003 fünf Jahre, davor waren es vier Jahre.<br />
<div style="clear:left;"></div><br />
<br />
==== Exekutive – Landesregierung ====<br />
{{Hauptartikel|Hessische Landesregierung}}<br />
[[Datei:Hessische Staatskanzlei.jpg|mini|links|Die [[Hessische Staatskanzlei]] in Wiesbaden, Sitz der Landesregierung]]<br />
<br />
Die ausführende Gewalt&nbsp;– die [[Exekutive]]&nbsp;– ist die Hessische Landesregierung und die ihr unterstellte Landesverwaltung. Die Landesregierung setzt sich aus dem [[Ministerpräsident]]en und den [[Minister]]n zusammen. Der Ministerpräsident bestimmt die Richtlinien der Regierungspolitik und ist dafür dem Landtag verantwortlich. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Minister den ihm anvertrauten Geschäftszweig selbständig und unter eigener Verantwortung gegenüber dem Landtage. Der Ministerpräsident vertritt das Land Hessen nach außen.<br />
Der Landtag wählt ohne Aussprache in [[Geheime Wahl des Regierungschefs im Parlament|geheimer Abstimmung]] den Ministerpräsidenten mit mehr als der Hälfte der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder. Der Ministerpräsident ernennt daraufhin die Minister.<br />
Eine Besonderheit ist, dass Angehörige der Adelshäuser/Familien, die bis 1918 in Deutschland oder einem anderen Land regiert haben oder in einem anderen Land regieren, nicht Mitglieder der Landesregierung werden können.<br />
<div style="clear:right;"></div><br />
<br />
==== Judikative – Landesgerichte ====<br />
Die rechtsprechende Gewalt&nbsp;– die [[Rechtsprechung|Judikative]]&nbsp;– wird vom [[Staatsgerichtshof des Landes Hessen|Staatsgerichtshof]] und den [[Liste der Gerichte des Landes Hessen|weiteren Gerichten des Landes]] ausgeübt. Der Staatsgerichtshof besteht aus elf Mitgliedern, und zwar fünf Richtern und sechs vom Landtag nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählten Mitgliedern, die nicht dem Landtag angehören dürfen. Der Staatsgerichtshof entscheidet über die Verfassungsmäßigkeit der Gesetze, die Verletzung der Grundrechte, bei Anfechtung des Ergebnisses einer Volksabstimmung, über Verfassungsstreitigkeiten sowie in den in der Verfassung und den Gesetzen vorgesehenen Fällen. In Hessen gibt es dabei noch die Besonderheit, dass hier die Institution eines Landesanwaltes besteht, der aus eigenem Antrieb bei Staatsgerichtshof die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes prüfen lassen kann.<br />
<br />
=== Landespolitik ===<br />
[[Datei:Hessischer Landtag 2014–2018.svg|mini|Sitzverteilung im 2014 konstituierten Landtag]]<br />
<br />
Von 1945 bis 1987 stellte die [[SPD Hessen|SPD]] den hessischen Ministerpräsidenten. Das Land wurde daher häufig als ''rotes Hessen'' bezeichnet. Bis 1970 war die SPD auch stärkste Partei. Ab dieser Zeit gelang es erstmals der [[CDU Hessen|CDU]], stärkste Partei zu werden; die Regierung wurde jedoch bis 1982 durch eine Koalition von SPD und [[FDP Hessen|FDP]] gestellt. Nachdem als Ergebnis der [[Landtagswahl in Hessen 1982]] die [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], die sich damals noch als Fundamentalopposition verstanden, erstmals in den [[Hessischer Landtag|Hessischen Landtag]] eingezogen waren, gab es keine regierungsfähige Mehrheit. Dieser Zustand endete erst Ende 1985, als die bundesweit erste [[Rot-Grüne Koalition|rot-grüne]] Landesregierung zustande kam. Anfang 1987 zerbrach diese wieder. Aus der folgenden vorgezogenen Neuwahl gingen CDU und FDP als Wahlsieger hervor. Seither gab es bei jeder Wahl knappe Mehrheiten im Land, oftmals mit nur einem Sitz. Von 1991 bis 1999 regierten erneut SPD und Grüne, ehe es 1999 zu einer Koalition aus CDU und FDP unter [[Roland Koch]] kam. Im Jahr 2003 erhielt die CDU zum ersten Mal in Hessen die absolute Mehrheit im Parlament (56 Sitze).<br />
<br />
[[Datei:Volker Bouffier nach der Wahl zum Ministerpräsident 2014.jpg|mini|[[Volker Bouffier]] (seit 2010 [[Liste der Ministerpräsidenten Hessens ab 1945|Ministerpräsident Hessens]]) bei seiner Wiederwahl im Jahr 2014]]<br />
<br />
Bei der [[Landtagswahl in Hessen 2008|Landtagswahl am 27.&nbsp;Januar 2008]] konnte die CDU ihre Mehrheit nicht verteidigen. Der erstmalige Einzug der Partei [[Die Linke]], auch wenn diese mit 5,1 % Stimmenanteil die [[Fünf-Prozent-Hürde]] nur knapp überwand, bewirkte, dass keine der von den Parteien im Vorfeld angestrebten Regierungskoalitionen (CDU/FDP bzw. SPD/Grüne) eine Mehrheit fand. In den folgenden Wochen scheiterten alle Versuche der in den Landtag gewählten Parteien, eine regierungsfähige Mehrheit zusammenzustellen, zu der entweder zwei große Parteien (CDU und SPD) oder eine große und zwei kleinere Parteien (FDP, Grüne bzw. Linke) erforderlich wären. So wählte der neue Landtag in seiner konstituierenden Sitzung am 5.&nbsp;April 2008 keinen Ministerpräsidenten, was nach Artikel 113 der [[Verfassung von Hessen|Hessischen Verfassung]] zur Folge hatte, dass die bisherige CDU-Regierung unter Roland Koch bis auf weiteres geschäftsführend im Amt verblieb. Anfang November scheiterte ein weiterer Versuch der SPD-Spitzenkandidatin [[Andrea Ypsilanti]], eine Mehrheit mit Hilfe der Grünen und der Linken zu erreichen, an mangelnder Unterstützung in der eigenen Fraktion. In der Folge stimmten alle Fraktionen für die Auflösung des Landtages und ermöglichten dadurch [[Landtagswahl in Hessen 2009|Neuwahlen am 18.&nbsp;Januar 2009]]. Diese brachten eine deutliche Mehrheit für CDU und FDP, so dass Roland Koch am 5.&nbsp;Februar 2009 erneut zum Ministerpräsidenten einer Regierung aus CDU und FDP gewählt wurde. Seit dem 31.&nbsp;August 2010 ist [[Volker Bouffier]] Ministerpräsident. Bei der [[Landtagswahl in Hessen 2013]] konnten Union und FDP ihre Mehrheit allerdings nicht halten – ebenso gelang es SPD und Grünen nicht, eine Mehrheit ohne die Linke zu erringen. Die Union führte sowohl mit der SPD als auch mit den Grünen Gespräche. Schließlich kam es unter Bouffier zur ersten Koalition zwischen Union und Grünen in einem Flächenland.<br />
<br />
{{Siehe auch|Hessischer Landtag#Wahlergebnisse|titel1=Ergebnisse der Landtagswahlen in Hessen}}<br />
<br />
=== Vermögenslage ===<br />
Das Land Hessen hat als erstes deutsches Land eine [[Vermögensbilanz|Staatsbilanz]] aufgestellt. Im Gegensatz zu Staatsbilanzen, die auf Daten der [[Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung|Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung]] beruhen, wurde die Staatsbilanz Hessens in Anlehnung an die Regeln des [[Handelsgesetzbuch]]s erarbeitet. D.&nbsp;h., es wurden eine [[Inventur]] der Vermögenswerte und Schulden und deren [[Bewertung (Rechnungswesen)|Bewertung]] vorgenommen. Die Eröffnungsbilanz wurde zum Stichtag 1.&nbsp;Januar 2009 aufgestellt, die Jahresabschlüsse werden jährlich zum 31.&nbsp;Dezember aufgestellt. Der letzte vorliegende Jahresabschluss ist für das Jahr 2011. Die Eröffnungsbilanz und die Jahresabschlüsse wurden von der [[Wirtschaftsprüfer|Wirtschaftsprüfungsgesellschaft]] [[PricewaterhouseCoopers]] geprüft und [[Bestätigungsvermerk|testiert]].<br />
<br />
{| class="wikitable zebra" style="text-align:right;"<br />
|+ Vermögenslage des Landes Hessen<ref>[http://verwaltung.hessen.de/irj/HMdF_Internet?cid=5f3643767551615eb63abf97a851da8b Eröffnungsbilanz und Jahresabschlüsse auf der Homepage des Hessischen Finanzministeriums.] Abgerufen am 6.&nbsp;April 2013</ref><ref>[https://finanzen.hessen.de/sites/default/files/media/hmdf/geschaeftsbericht_des_landes_hessen_2013.pdf Geschäftsbericht 2013. Abgerufen am 29.&nbsp;November 2014]</ref><br />
<ref>[http://vhu.de/vhu/file/4028488d59d51a76015a428277864582.de.0/gesch%C3%A4ftsbericht%202015%20des%20landes%20hessen%2021.09.16.pdf Geschäftsbericht 2015.] Abgerufen am 25.&nbsp;Juli 2017</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Geschäftsjahr !! [[Aktiva]] (ohne negatives<br />Eigenkapital, in Mio. EUR) !! [[Passiva]]<br />(Mio. EUR) !! Negatives Eigenkapital<br />(Mio. EUR) !! Anteil negatives Eigenkapital<br />(in Prozent der Bilanzsumme)<br />
|-<br />
| 01.01.2009 || 30.623 || 88.502 || 57.879 || 65,40<br />
|-<br />
| 31.12.2009 || 35.500 || 100.400 || 64.900 || 64,64<br />
|-<br />
| 31.12.2010 || 36.186 || 102.939 || 66.753 || 64,85<br />
|-<br />
| 31.12.2011 || 37.511 || 108.131 || 70.620 || 65,31<br />
|-<br />
| 31.12.2012 || 36.791 || 118.045 || 81.254 || 68,83<br />
|-<br />
| 31.12.2013 || 36.210 || 123.556 || 87.346 || 70,69<br />
|-<br />
| 31.12.2014 || 39.117 || 129.336 || 90.219 || 69,76<br />
|-<br />
| 31.12.2015 || 39.850 || 144.441 || 104.591 || 72,41<br />
|}<br />
<br />
Aus der Differenz von Vermögenswerten und Schulden ergibt sich das Eigenkapital, das im Falle Hessens negativ ist. Das bedeutet, dass das Land [[Überschuldung|überschuldet]] ist. Die Verschuldungsquote ist in den Jahren 2009 bis 2011 annähernd konstant geblieben, hat sich seit 2012 aber verschlechtert.<br />
<br />
Da Hessen neben [[Bayern]] und [[Baden-Württemberg]] aufgrund seiner Finanzkraft zu den wenigen Nettozahlern im [[Länderfinanzausgleich]] gehört, ist zu vermuten, dass die Vermögenslage der meisten deutschen [[Land (Deutschland)|Länder]] eher schlechter ist. Allerdings ist ein Vergleich mit den [[Stadtstaat#Gegenwärtige Lage in Deutschland|Stadtstaaten]] schwierig, weil die Staatsbilanzen von Flächenländern nicht die Vermögenswerte der Kommunen enthalten. Nach der Prognose im Geschäftsbericht 2011 wird das negative Eigenkapital bis 2020 auf rund 90&nbsp;Mrd. Euro anwachsen und sich dann von 2021 bis 2025 auf 85&nbsp;Mrd. Euro verringern. Im Geschäftsbericht 2013 heißt es vorsichtiger: „Die Landesregierung geht […] perspektivisch von der Möglichkeit einer Rückführung des nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrages aus. Für das Jahr 2014 wird mit einem Jahresfehlbetrag von ca. 3,1&nbsp;Mrd.&nbsp;Euro gerechnet.“<ref>[https://finanzen.hessen.de/sites/default/files/media/hmdf/geschaeftsbericht_des_landes_hessen_2013.pdf Geschäftsbericht 2013, S.&nbsp;67.]</ref><br />
<br />
Zusätzlich zu den Bilanzen erstellt das Land Hessen ebenfalls [[Kameralistik|kameralistische]] Jahresabschlüsse.<ref>[https://hmdf.hessen.de/sites/default/files/media/hmdf/hr2012.pdf Haushaltsrechnungen des Landes Hessen auf der Website des Hessischen Finanzministeriums. Abgerufen am 14.&nbsp;Januar 2014.]</ref> Das Haushaltsjahr ist das Kalenderjahr. Diese folgen den Vorgaben des [[Haushaltsgrundsätzegesetz]]es. Damit sind sie mit den Abschlüssen anderer Bundesländer vergleichbar. Allerdings ermöglichen sie keine Übersicht über die Vermögenslage. Für das Haushaltsjahr 2013 hat die Landesregierung mit der ''Haushaltsrechnung'' über die Einnahmen und Ausgaben sowie den Produkthaushalt des Landes Rechenschaft abgelegt.<ref>[https://finanzen.hessen.de/sites/default/files/media/hmdf/hhr2013.pdf Haushaltsrechnung 2013. Abgerufen am 29. November 2014.]</ref><br />
<br />
=== Europapolitik ===<br />
Das Land Hessen vertritt seine Interessen in der Europäischen Union durch Mitwirkung in verschiedenen Organen und Gremien, hessische Abgeordnete sind im [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]] vertreten. Zudem unterhält das Land Hessen eine [[Ständige Vertretung]] in [[Brüssel]], außerdem entsendet Hessen Mitglieder in den [[Ausschuss der Regionen]] oder wirkt über die regionalen Europaabgeordneten in Brüssel mit.<ref>[http://regionalportal.eu-kommission.de/index.php?id=162#c1638 Weiterführende Informationen zu Hessens Europapolitik im EU-Regionalportal,] abgerufen am 25.&nbsp;Juni 2012.</ref> Im November 2010 hat die [[Landesregierung]] außerdem ihre europapolitische Strategie mit dem Titel „Hessens Chancen in Europa wahrnehmen“ verabschiedet.<ref>[http://www.hmdj.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/HMdJ_15/HMdJ_Internet/med/d28/d28207e4-4fb1-3c21-f012-f31e2389e481,22222222-2222-2222-2222-222222222222,true Europapolitische Strategie der hessischen Landesregierung]</ref><br />
<br />
Die hessische [[Europapolitik]] wird durch das [[Hessisches Ministerium der Justiz, für Integration und Europa|Hessische Ministerium der Justiz, für Integration und Europa]] koordiniert. In [[Brüssel]] unterhält die hessische Landesregierung eine Vertretung<ref>[http://www.hessen.de/irj/HMdJ_Internet?cid=305f7349e7c3a663723050fdd0bfacf6 Vertretung des Landes Hessen bei der EU] Abgerufen am 25.&nbsp;Juni 2012.</ref> unter der Leitung von Friedrich von Heusinger. Im [[Hessischer Landtag|Hessischen Landtag]] ist für die europapolitischen Querschnittsthemen der Europaausschuss zuständig, derzeit unter Vorsitz von [[Aloys Lenz (Politiker, 1943)|Aloys Lenz]] (CDU). Über die Unterrichtung des Landtages durch die Landesregierung in Angelegenheiten der Europäischen Union wurde im Jahr 2011 eigens eine Vereinbarung getroffen.<ref>[http://www.hessischer-landtag.de/icc/Internet/med/893/89346957-626a-e21f-44b1-cf32184e3734,11111111-1111-1111-1111-111111111111.pdf Vereinbarung über die Unterrichtung des Hessischen Landtages durch die Landesregierung in Angelegenheiten der Europäischen Union] vom 28.&nbsp;Juni 2010 (PDF).</ref><br />
<br />
=== Hoheitszeichen ===<br />
Zu den Hoheitszeichen des Landes Hessen zählen das Landeswappen, die Landesflagge, die Landesdienstflagge, das Landessiegel, das Amtsschild der [[Landesbehörde]]n und die rot-weiße [[Kokarde (Abzeichen)|Landeskokarde]].<ref name="Hoheitszeichen">[https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/lexsoft/default/hessenrecht_rv.html#docid:169704,1,17770101 Gesetz über die Hoheitszeichen des Landes Hessen vom 4. August 1948 in der geltenden Fassung]</ref><br />
<br />
Ausgeschrieben wird der Landesname in [[Versalien]], dabei wird ebenso wie auf allen amtlichen Publikationen die Schriftart [[Avenir]] verwendet.<br />
<br />
<!-- Landessiegel und Amtsschild fehlen noch!<br />
--><br />
<gallery><br />
Coat of arms of Hesse.svg|Landeswappen<br />
Flag of Hesse.svg|Landesflagge<br />
Flag of Hesse (state).svg|Landesdienstflagge<br />
Hessische Landesregierung.svg|Logo der Hessischen Landesregierung<br />
Landeszeichen Hessen rot.svg|Wappenzeichen (rot)<br />
Hessenlöwe weiss.svg|Wappenzeichen (weiß)<br />
</gallery><br />
<br />
==== Landeswappen ====<br />
{{Hauptartikel|Landeswappen Hessens}}<br />
<br />
{{Wappenbeschreibung<br />
|Größe = 70px<br />
|Kurzdarstellung = Wappen des Landes Hessen<br />
|Blasonierung = Das [[Landeswappen]] zeigt im blauen Schilde einen neunmal silbern und rot geteilten steigenden Löwen mit goldenen Krallen. Auf dem Schilde ruht ein Gewinde aus goldenem Laubwerk mit von blauen Perlen gebildeten Früchten.<br />
|Quelle = <br />
|Begründung = Das Landeswappen mit dem rot-weißen Löwen auf blauem Grund mit goldener Krone ist ein Entwurf des 1921 in [[Ostpreußen]] geborenen Künstlers Gerhard Matzat, das dieser 1949 für das neu gebildete Bundesland Hessen entwarf.<ref name="fr-online-21683738">{{Internetquelle | url=http://www.fr-online.de/rhein-main/wappen-hessen-hessen-soll-fuer-den-loewen-zahlen,1472796,21683738.html | titel=Wappen Hessen: Hessen soll für den Löwen zahlen | autor=Volker Schmidt | werk=[[Frankfurter Rundschau|fr-online.de]] | datum=2013-02-08 |zugriff=2017-01-07}}</ref><br />
|ref = <ref name="Hoheitszeichen" /><br />
}}<br />
<br />
==== Wappenzeichen ====<br />
Da das Wappen durch seine hoheitliche Funktion nur von den hessischen Behörden geführt werden darf, hat das Land im Jahr 1981 das „[[Wappenzeichen in Deutschland|Hessenzeichen]]“ veröffentlicht, das frei verwendet werden darf. Damit kam Hessen dem Wunsch von Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen nach, deren Verbundenheit zu ihrem Land mit einem Symbol zum Ausdruck zu bringen. Es besteht aus der leicht abgewandelten und stilisierten Wappenfigur des Löwen und kann wahlweise in Schwarz oder in den Landesfarben Weiß oder Rot verwendet werden.<ref>Hessisches Ministerium des Innern und für Sport: ''[https://innen.hessen.de/buerger-staat/wappen-beflaggungen/das-hessische-landeswappen Das Hessische Landeswappen]''</ref><br />
<br />
==== Wappenfigur ====<br />
''Hessenlöwe'' oder ''[[bunter Löwe]]'' ist der Name für die Wappenfigur im [[Wappen]] von Hessen. Dieser Name bezieht sich auf das weiß-rot-gestreifte [[Wappentier]] mit der ausgeschlagenen Zunge in Rot. Es ist ein von Silber und Rot neunmal geteilter [[Löwe (Wappentier)|Löwe]].<br />
<br />
Der Löwe wurde ursprünglich von den [[Ludowinger]]n benutzt, die auch Landgrafen in Thüringen waren. Er wird bis heute in Hessens Wappen verwendet. Die älteste Wappendarstellung ist der [[Wappenschild]] Landgraf [[Konrad von Thüringen|Konrads von Thüringen]] (†&nbsp;1240), Regent von Hessen (bis 1234) und [[Hochmeister]] des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] (ab 1239), auf seinem Grabmal im Landgrafenchor der [[Elisabethkirche (Marburg)|Elisabethkirche]] in [[Marburg]].<br />
<br />
Zur Zeit als [[Großherzogtum Hessen|Großherzogtum]] war er ein gekrönter, goldbewehrter, von Silber und Rot neunmal geteilter Löwe mit Doppelschweif im blauen Schild und schwang mit der rechten Pranke ein Schwert. In vielen Wappen des Landes ist er anzutreffen und verkörpert die Zugehörigkeit zu selbigem. Entweder ist er ganz dargestellt oder er ist [[wachsend und halb (Heraldik)|wachsend]] (halber Löwe, nur Oberkörper).<br />
<br />
==== Landesflagge ====<br />
[[Datei:Hessen Feiern 1.JPG|mini|Hessen schwenken Flaggen vor der hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden.]]<br />
„Die Landesflagge besteht aus einem oberen roten und einem unteren weißen Querstreifen; die Höhe der Flagge verhält sich zu ihrer Länge wie 3:5. Die Landesflagge ist zugleich Handelsflagge. Die Landesdienstflagge ist die Landesflagge, die in der Mitte das Landeswappen zeigt.“<ref name="Hoheitszeichen" /><br />
<br />
Die rot-weiße Farbgebung der Landesflagge ist dem Wappentier entnommen; die Landesdienstflagge darf nur von hessischen Dienststellen, wie zum Beispiel den Ministerien, verwendet werden.<br />
<br />
==== Landessiegel ====<br />
Das Landessiegel zeigt die Wappenfigur, den Löwen. Das große Landessiegel ist ein Prägesiegel und zeigt die Wappenfigur des Landes ohne Umschrift, von einem Gewinde aus Laubwerk umgeben. Das kleine Landessiegel zeigt die Wappenfigur des Landes mit einer die siegelführende Stelle bezeichnenden Umschrift. Es wird als Prägesiegel, Siegelmarke oder Farbdruckstempel (aus Metall oder Gummi) benutzt. Das kleine Landessiegel soll einen Durchmesser von dreieinhalb Zentimetern haben.<br />
<br />
Das kleine Landessiegel führen die staatlichen Verwaltungen, die Leiter staatlicher Schulen und Hochschulen, die von der Landesregierung bestellten, zur Führung eines amtlichen Siegels ermächtigten Urkundspersonen ([[Notar]]e) und die [[Standesamt|Standesämter]].<br />
<br />
Die zuständige oberste Landesbehörde kann mit Zustimmung des Ministers des Innern Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht der Landesregierung unterstehen, die Verwendung der Wappenfigur des Landes in ihren Siegeln gestatten, wenn sie landeswichtige Hoheitsaufgaben wahrnehmen. Die Wappenfigur wird im unteren Halbkreis des Siegels, die Bezeichnung der siegelführenden Stelle im oberen Halbkreis des Siegels angebracht.<ref>[https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/lexsoft/default/hessenrecht_rv.html#docid:7151915,1,20170516 Verordnung über die Hoheitszeichen des Landes Hessen (Hoheitszeichenverordnung) in der geltenden Fassung]</ref><br />
<br />
==== Amtsschild ====<br />
Das Amtsschild der Landesbehörden ist ein weißes Rechteck, auf dem sich das Landeswappen befindet. Unter dem Wappen ist ohne Angabe des Ortes die Bezeichnung der Behörde in schwarzer Schrift angebracht. Das Amtsschild kennzeichnet den Eingang einer Landesbehörde.<ref name="Hoheitszeichen" /><br />
<br />
=== Hymne ===<br />
{{Hauptartikel|Hessenlied}}<br />
<br />
Die offizielle Hymne des Landes Hessen ist das ''[[Hessenlied]]''. Das Hessenlied entstand bereits in der Zeit des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]]. Die Melodie komponierte der aus [[Besse (Edermünde)|Besse]] stammende [[Kassel]]er Musiklehrer ''Albrecht Brede'' (1834–1920), den dazugehörenden Text verfasste der [[Lyriker]] ''Carl Preser'' (1828–1910).<br />
<br />
=== Partnerschaften ===<br />
Das Land Hessen unterhält folgende Partnerschaften:<ref>[http://www.hmdj.hessen.de/irj/HMdJ_Internet?cid=da5285cd6e6afaf09ee4aa7498e783a2 Hessische Partnerregionen auf den Seiten des Justizministeriums]</ref><br />
<br />
{| class="wikitable zebra"<br />
|+ Partnerschaften des Landes Hessen<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason de l'Aquitaine et de la Guyenne.svg|20px|Wappen der Aquitaine]] || [[Aquitanien]] || {{FRA}} || 1. November 1995<br />
|-<br />
| [[Datei:Bursa Turkey Provinces locator.jpg|20px|Karte von Bursa]] || [[Bursa (Provinz)|Bursa]] || {{TUR}} || 21. Oktober 2010<br />
|-<br />
| [[Datei:Regione-Emilia-Romagna-Stemma.svg|20px|Wappen der Emilia-Romagna]] || [[Emilia-Romagna]] || {{ITA}} || 29. Juli 1992<br />
|-<br />
| [[Datei:Coat of arms of Yaroslavl Oblast.svg|20px|Wappen der Oblast Jaroslawl]] || [[Oblast Jaroslawl|Jaroslawl]] || {{RUS}} || 16. Oktober 1991<br />
|-<br />
| [[Datei:POL województwo wielkopolskie COA.svg|20px|Wappen von Großpolen]] || [[Woiwodschaft Großpolen]] || {{POL}} || 7. Dezember 2000<br />
|-<br />
| [[Datei:Seal of Wisconsin.svg|20px|Wappen von Wisconsin]] || [[Wisconsin]] || {{USA}} || 20. September 1976<br />
|}<br />
<br />
=== Auslandsvertretungen ===<br />
Das Land Hessen unterhält Auslandsvertretungen in Form von ständigen Vertretungen (Brüssel/Europäische Union) und Repräsentanzen für Wirtschaftsfragen (Vereinigte Staaten, Volksrepublik China, Ungarn, Kuba, Russland, Polen und Iran).<ref name="hessen-y-15154">Webseite des Landes Hessen: Kooperations- und Vertretungsbüros des Landes Hessen im Ausland {{Internetquelle|url=http://www.hessen-yaroslavl.de/dynasite.cfm?dsmid=15154 |titel=Invest in Hessen |autor= |werk=hessen-yaroslavl.de |datum=2014-11-25 |zugriff=2017-01-07}}{{Toter Link|date=2017-05-13}}</ref><br />
<br />
== Verwaltungsgliederung ==<br />
=== Regierungsbezirke ===<br />
Hessen ist seit 1981 verwaltungsmäßig unterteilt in die drei [[Regierungsbezirk]]e [[Regierungsbezirk Darmstadt|Darmstadt]], [[Regierungsbezirk Gießen|Gießen]] und [[Regierungsbezirk Kassel|Kassel]], diese wiederum in fünf [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie Städte]] und 21 [[Landkreis]]e mit 421 kreisangehörigen [[Gemeinde]]n.<ref>[http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bevoelkerung-gebiet/landesdaten/geographie/gebietskoerperschaften/index.html Hessisches Statistisches Landesamt: Gebietskörperschaften in Hessen]</ref><br />
<br />
=== Landkreise ===<br />
{{Imagemap Hessen|Bild=Hesse, administrative divisions - de - colored.svg|Maße=miniatur|Alt=Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen}}<br />
Folgende Landkreise bestehen in Hessen (eingeordnet in die jeweiligen Regierungsbezirke):<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Landkreise im Land Hessen<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Landkreis !! Einwohner !! Kreisstadt<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="3"| [[Regierungsbezirk Darmstadt]] (Südhessen)<br />
|-<br />
| [[Kreis Bergstraße]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06431}} || [[Heppenheim (Bergstraße)]]<br />
|-<br />
| [[Landkreis Darmstadt-Dieburg]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06432}} || [[Darmstadt]]<br />
|-<br />
| [[Kreis Groß-Gerau]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06433}} || [[Groß-Gerau]]<br />
|-<br />
| [[Hochtaunuskreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06434}} || [[Bad Homburg vor der Höhe]]<br />
|-<br />
| [[Main-Kinzig-Kreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06435}} || [[Gelnhausen]] (seit dem 1. Juli 2005), davor [[Hanau]]<br />
|-<br />
| [[Main-Taunus-Kreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06436}} || [[Hofheim am Taunus]]<br />
|-<br />
| [[Odenwaldkreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06437}} || [[Erbach (Odenwald)]]<br />
|-<br />
| [[Landkreis Offenbach]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06438}} || [[Dietzenbach]] (seit dem 21. Juni 2002), davor [[Offenbach am Main]]<br />
|-<br />
| [[Rheingau-Taunus-Kreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06439}} || [[Bad Schwalbach]]<br />
|-<br />
| [[Wetteraukreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06440}} || [[Friedberg (Hessen)]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="3"| [[Regierungsbezirk Gießen]] (Mittelhessen)<br />
|-<br />
| [[Landkreis Gießen]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06531}} || [[Gießen]]<br />
|-<br />
| [[Lahn-Dill-Kreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06532}} || [[Wetzlar]]<br />
|-<br />
| [[Landkreis Limburg-Weilburg]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06533}} || [[Limburg an der Lahn]]<br />
|-<br />
| [[Landkreis Marburg-Biedenkopf]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06534}} || [[Marburg]]<br />
|-<br />
| [[Vogelsbergkreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06535}} || [[Lauterbach (Hessen)]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="3"| [[Regierungsbezirk Kassel]] (Nordhessen)<br />
|-<br />
| [[Landkreis Fulda]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06631}} || [[Fulda]]<br />
|-<br />
| [[Landkreis Hersfeld-Rotenburg]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06632}} || [[Bad Hersfeld]]<br />
|-<br />
| [[Landkreis Kassel]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06633}} || [[Kassel]]<br />
|-<br />
| [[Schwalm-Eder-Kreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06634}} || [[Homberg (Efze)]]<br />
|-<br />
| [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06635}} || [[Korbach]]<br />
|-<br />
| [[Werra-Meißner-Kreis]] || align="right" | {{EWZ|DE-HE|06636}} || [[Eschwege]]<br />
|}<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Landkreise und kreisfreien Städte in Hessen}}<br />
<br />
=== Kreisfreie Städte ===<br />
[[Datei:Wiesbaden Luftbild Rathaus Landtag Marktkirche Wilhelmstraße Kurhaus Neroberg Opelbad Griechische Kapelle.jpg|mini|Landeshauptstadt Wiesbaden]]<br />
[[Datei:Bergpark wilhelmshoehe kaskaden 1.jpg|mini|Blick auf [[Kassel]]]]<br />
[[Datei:Darmstadt Luftbild 109.jpg|mini|Blick über [[Darmstadt]]]]<br />
<br />
In Hessen gibt es fünf kreisfreie Städte, die auch genau die fünf Großstädte des Landes sind. Die Stadt Kassel liegt im gleichnamigen Regierungsbezirk, alle anderen liegen im Regierungsbezirk Darmstadt. Die Städte Frankfurt und Wiesbaden unterliegen allerdings direkt der Kommunalaufsicht beim [[Hessisches Ministerium des Innern und für Sport|Hessischen Ministerium des Innern und für Sport]].<br />
<br />
Es handelt sich um die folgenden Städte:<br />
* [[Darmstadt]]<br />
* [[Frankfurt am Main]]<br />
* [[Kassel]]<br />
* [[Offenbach am Main]]<br />
* [[Wiesbaden]]<br />
<br />
=== Sonderstatusstädte ===<br />
Mit den Gebietsreformen von 1974 und 1977 verloren vier Städte ihre Kreisfreiheit. Sie erhielten zusammen mit den verbleibenden drei Städten mit mehr als 50.000, aber weniger als 100.000 Einwohnern einen Sonderstatus, der ihnen nach wie vor ermöglichte, einige sonst von den Landkreisen übernommene Aufgaben weiterhin selbstständig zu übernehmen (wie z.&nbsp;B. die Schulträgerschaft).<br />
<br />
Die sieben Sonderstatusstädte sind:<br />
* [[Bad Homburg vor der Höhe]]<br />
* [[Fulda]], bis 1974 kreisfrei<br />
* [[Gießen]], bis 1976 kreisfrei<br />
* [[Hanau]], bis 1974 kreisfrei<br />
* [[Marburg]], bis 1974 kreisfrei<br />
* [[Rüsselsheim am Main]]<br />
* [[Wetzlar]]<br />
<br />
=== Städte und Gemeinden ===<br />
[[Datei:Hochhaus-Panorama-2017-vom-Domturm-Ffm-636.jpg|mini|Blick vom [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Domturm]] auf die [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] von [[Frankfurt am Main]] mit der [[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Skyline]] im Hintergrund]]<br />
<br />
Mit [[Frankfurt am Main]] liegt eine der bedeutendsten deutschen Städte in Hessen. Die Stadt hat mehr als 730.000 Einwohner, im [[Stadtregion Frankfurt|Ballungsraum]] leben über 2,3 Millionen Menschen. Im ganzen Ballungsraum [[Rhein-Main-Gebiet|Rhein-Main]] lebt über die Hälfte der hessischen Bevölkerung, auch die meisten anderen großen Städte befinden sich hier: [[Wiesbaden]] (274.000 Einwohner), [[Darmstadt]] (150.000), [[Offenbach am Main]] (119.000), [[Hanau]] (90.000), [[Rüsselsheim am Main]] (61.000) und [[Bad Homburg vor der Höhe]] (52.000).<br />
<br />
Die größte Stadt der übrigen Landesteile ist [[Kassel]], die historische Hauptstadt [[Nordhessen]]s, mit ca. 194.000 Einwohnern heute die drittgrößte Stadt des Landes. [[Gießen]] (78.000 Einwohner), [[Marburg]] (73.000) und [[Wetzlar]] (51.000) liegen in [[Mittelhessen]], [[Fulda]] (65.000) in [[Osthessen]].<br />
<br />
Im Frankfurter Umland liegen elf weitere Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern ([[Rodgau]], [[Oberursel (Taunus)]], [[Dreieich]], [[Maintal]], [[Hofheim am Taunus]], [[Neu-Isenburg]], [[Langen (Hessen)]], [[Bad Nauheim]], [[Dietzenbach]], [[Mörfelden-Walldorf]] und [[Bad Vilbel]]). An der südhessischen [[Bergstraße]] liegen drei weitere Städte dieser Größenordnung ([[Bensheim]], [[Viernheim]] und [[Lampertheim]]). Trotz der geringen Einwohnerzahl von rund 34.000 hat [[Limburg an der Lahn]] eine Zentrumsfunktion für den dünn besiedelten Westen des Landes sowie für die nahegelegenen Orte im [[Westerwaldkreis]] und im [[Rhein-Lahn-Kreis]] des [[Rheinland-Pfalz|Landes Rheinland-Pfalz]].<br />
<br />
=== Bevölkerungsreichste Städte ===<br />
{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right;"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Stadt<br />
! Landkreis<br />
! Einwohner<br />31. Dez. 2002<br />
! Einwohner<br />31. Dez. 2012<br /><small>neue Berechnungsgrundlage<br />auf Basis des [[Zensus 2011]]</small><br />
! Veränderung<br />2002–2012 in %<br />
! 31. Dezember 2013<br />
! Veränderung<br />2013 in %<br />
|-<br />
| align="left" | [[Frankfurt am Main]]<br />
| align="left" | kreisfrei<br />
| 643.726<br />
| 687.775<br />
| +6,84<br />
| 701.350<br />
| +1,97<br />
|-<br />
| align="left" | [[Wiesbaden]]<br />
| align="left" | kreisfrei<br />
| 271.553<br />
| 272.636<br />
| +0,40<br />
| 273.871<br />
| +0,45<br />
|-<br />
| align="left" | [[Kassel]]<br />
| align="left" | kreisfrei<br />
| 194.146<br />
| 192.874<br />
| −0,66<br />
| 194.087<br />
| +0,63<br />
|-<br />
| align="left" | [[Darmstadt]]<br />
| align="left" | kreisfrei<br />
| 138.959<br />
| 147.925<br />
| +6,45<br />
| 149.743<br />
| +1,23<br />
|-<br />
| align="left" | [[Offenbach am Main]]<br />
| align="left" | kreisfrei<br />
| 119.233<br />
| 116.945<br />
| −1,92<br />
| 119.203<br />
| +1,93<br />
|-<br />
| align="left" | [[Hanau]]<br />
| align="left" | Main-Kinzig-Kreis<br />
| 89.185<br />
| 88.834<br />
| −0,39<br />
| 89.907<br />
| +1,21<br />
|-<br />
| align="left" | [[Gießen]]<br />
| align="left" | Gießen<br />
| 73.580<br />
| 76.680<br />
| +4,21<br />
| 77.733<br />
| +1,37<br />
|-<br />
| align="left" | [[Marburg]]<br />
| align="left" | Marburg-Biedenkopf<br />
| 78.138<br />
| 72.433<br />
| −7,30<br />
| 73.125<br />
| +0,96<br />
|-<br />
| align="left" | [[Fulda]]<br />
| align="left" | Fulda<br />
| 63.149<br />
| 64.779<br />
| +2,58<br />
| 65.036<br />
| +0,40<br />
|-<br />
| align="left" | [[Rüsselsheim am Main]]<br />
| align="left" | Groß-Gerau<br />
| 59.677<br />
| 60.229<br />
| +0,92<br />
| 60.929<br />
| +1,16<br />
|-<br />
| align="left" | [[Bad Homburg vor der Höhe]]<br />
| align="left" | Hochtaunuskreis<br />
| 52.513<br />
| 52.108<br />
| −0,77<br />
| 52.379<br />
| +0,52<br />
|-<br />
| align="left" | [[Wetzlar]]<br />
| align="left" | Lahn-Dill-Kreis<br />
| 52.723<br />
| 51.063<br />
| −3,15<br />
| 51.135<br />
| +0,14<br />
|-<br />
| align="left" | [[Oberursel (Taunus)]]<br />
| align="left" | Hochtaunuskreis<br />
| 42.531<br />
| 44.500<br />
| +4,63<br />
| 44.779<br />
| +0,63<br />
|-<br />
| align="left" | [[Rodgau]]<br />
| align="left" | Offenbach<br />
| 43.379<br />
| 42.895<br />
| −1,16<br />
| 43.115<br />
| +0,51<br />
|-<br />
| align="left" | [[Dreieich]]<br />
| align="left" | Offenbach<br />
| 40.422<br />
| 39.760<br />
| −1,64<br />
| 39.868<br />
| +0,27<br />
|-<br />
| align="left" | [[Bensheim]]<br />
| align="left" | Bergstraße<br />
| 38.976<br />
| 39.395<br />
| +1,08<br />
| 39.368<br />
| −0,07<br />
|-<br />
| align="left" | [[Hofheim am Taunus]]<br />
| align="left" | Main-Taunus-Kreis<br />
| 37.924<br />
| 38.383<br />
| +1,21<br />
| 38.556<br />
| +0,45<br />
|-<br />
| align="left" | [[Maintal]]<br />
| align="left" | Main-Kinzig-Kreis<br />
| 38.443<br />
| 36.254<br />
| −5,69<br />
| 36.846<br />
| +1,63<br />
|-<br />
| align="left" | [[Langen (Hessen)]]<br />
| align="left" | Offenbach<br />
| 35.497<br />
| 35.644<br />
| +0,41<br />
| 35.845<br />
| +0,56<br />
|-<br />
| align="left" | [[Neu-Isenburg]]<br />
| align="left" | Offenbach<br />
| 35.628<br />
| 35.428<br />
| −0,56<br />
| 35.698<br />
| +0,76<br />
|-<br />
| align="left" | [[Limburg an der Lahn]]<br />
| align="left" | Limburg-Weilburg<br />
| 33.635<br />
| 33.619<br />
| −0,05<br />
| 33.843<br />
| +0,67<br />
|-<br />
| align="left" | [[Viernheim]]<br />
| align="left" | Bergstraße<br />
| 32.622<br />
| 32.851<br />
| +0,70<br />
| 33.120<br />
| +0,82<br />
|-<br />
| align="left" | [[Mörfelden-Walldorf]]<br />
| align="left" | Groß-Gerau<br />
| 33.197<br />
| 32.822<br />
| −1,13<br />
| 32.988<br />
| +0,51<br />
|-<br />
| align="left" | [[Dietzenbach]]<br />
| align="left" | Offenbach<br />
| 33.187<br />
| 32.477<br />
| −2,14<br />
| 32.750<br />
| +0,84<br />
|-<br />
| align="left" | [[Bad Vilbel]]<br />
| align="left" | Wetteraukreis<br />
| 30.290<br />
| 31.649<br />
| +4,49<br />
| 32.020<br />
| +1,17<br />
|-<br />
| align="left" | [[Lampertheim]]<br />
| align="left" | Bergstraße<br />
| 32.053<br />
| 31.358<br />
| −2,17<br />
| 31.491<br />
| +0,42<br />
|-<br />
| align="left" | [[Bad Nauheim]]<br />
| align="left" | Wetteraukreis<br />
| 30.411<br />
| 30.668<br />
| +0,85<br />
| 30.879<br />
| +0,69<br />
|}<br />
<br />
Eine Auflistung aller Städte und Gemeinden des Landes findet sich in der [[Liste der Städte und Gemeinden in Hessen]]. Alle nicht oder nicht mehr selbständigen Weiler, Siedlungen, Ortsteile, Stadtteile werden in der [[Liste von Ortsteilen in Hessen]] aufgeführt.<br />
<br />
=== Regionen ===<br />
Nachfolgend eine Auswahl von Regionen in Hessen:<br />
{|<br />
|-<br />
| style="width:200px;"|<br />
* [[Bergstraße]]<br />
* [[Hessisches Hinterland]]<br />
* [[Knüllgebirge|Knüll]]<br />
* [[Lahn-Dill-Gebiet]]<br />
* [[Naturpark Lahn-Dill-Bergland|Lahn-Dill-Bergland]]<br />
| style="width:180px;"|<br />
* [[Mittelhessen]]<br />
* [[Niederhessen]]<br />
* [[Nordhessen]]<br />
* [[Oberhessen]]<br />
* [[Odenwald]]<br />
| style="width:160px;"|<br />
* [[Osthessen]]<br />
* [[Rheingau]]<br />
* [[Rhön]]<br />
* [[Hessisches Ried|Ried]]<br />
* [[Schwalm (Kultur)|Schwalm]]<br />
| style="vertical-align:top;"|<br />
* [[Taunus]]<br />
* [[Untermain]]<br />
* [[Vogelsberg]]<br />
* [[Waldeck]]<br />
* [[Wetterau]]<br />
|}<br />
<br />
== Kultur ==<br />
=== Architektur ===<br />
{{Hauptartikel|Denkmalschutz in Hessen}}<br />
{{Siehe auch|Sehenswürdigkeiten in Darmstadt|Liste von Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main|Liste von Sehenswürdigkeiten in Wiesbaden}}<br />
<br />
=== Dialekte ===<br />
Die hessischen Dialekte, die zu den [[Rheinfränkische Dialekte|rheinfränkischen]], also [[Mitteldeutsche Dialekte|mitteldeutschen Dialektgruppen]] gehören, sind vielfältig. Das [[Dialektkontinuum]] unterscheidet hier zwischen Frankfurter und [[Südhessischer Dialekt|südhessischen]] Dialekten, zwischen [[nordhessisch]]en und [[Mittelhessische Dialekte|mittelhessischen]] sowie [[osthessisch]]en Mundarten, die noch von der einheimischen Bevölkerung gesprochen werden.<br />
<br />
Das Hessische schlechthin gibt es nicht. Die unterschiedlichen in Hessen gesprochenen Dialekte gehören zu der mitteldeutschen/[[Westmitteldeutsche Sprachen|westmitteldeutschen]] Dialektgruppe und weisen in den verschiedenen Landesteilen aufgrund des deutschen Dialektkontinuums starke Unterschiede auf.<br />
<br />
Die mittelhessischen Dialekte werden nördlich der Linie [[Wiesbaden]]-[[Aschaffenburg]] gesprochen und reichen bis an die Grenzen des [[Siegerland]]es. Im Westteil reicht im Limburger Becken und dem Westerwald vor allem in den ehemals [[Kurtrier]]ischen Orten der [[Moselfränkische Dialekte|moselfränkische]] Sprachraum nach Hessen hinein. Südlich davon werden die südhessischen Dialekte gesprochen.<br />
<br />
In den Ballungsgebieten sind wegen der hohen Zuwanderungsrate allerdings Dialekte nur noch selten zu hören, es herrscht das [[Standarddeutsch|Hochdeutsche]] vor oder es bilden sich moderne städtische [[Ausgleichssprache]]n heraus, wie etwa das so genannte Neuhessisch im Rhein-Main-Raum. Im Nordwesten Hessens im Gebiet um [[Waldeck]] werden zudem [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsche]] Dialekte gesprochen. (Siehe auch: Literatur zur Volkskunde in Hessen unten und [[Deutscher Sprachatlas]].)<br />
<br />
Man unterscheidet im heutigen Hessen folgende Dialektgruppen:<br />
* den ''[[Südhessischer Dialekt|südhessischen Dialekt]],'' der im Rhein-Main-Raum gesprochen wird;<ref>Helga Bister-Broosen: ''Sprachwandel im Dialekt von Krefeld. Berkeley insights in linguistics and semiotics.'' Bd.&nbsp;3'', New York 1989, S.&nbsp;10.</ref> er gehört zum ''Rheinfränkischen;<br />
* ''[[mittelhessische Dialekte]]'' (oberhessische Dialekte z.&nbsp;B. [[Hinterländer Platt]], [[Wittgensteiner Platt]]);<br />
* ''[[nordhessisch]]e Dialekte,'' die in der Region um Kassel gesprochen werden;<br />
* ''[[osthessisch]]e Dialekte'', die in der Region um Fulda sowie in der hessischen [[Rhön]] ([[Rhöner Platt]]) gesprochen werden;<br />
* ''[[Ostfränkische Dialekte|ostfränkische]] und [[Thüringisch-obersächsische Dialektgruppe|thüringische]] Dialekte,'' die im Nordosten an der Landesgrenze zu [[Thüringen]], im [[Werra]]gebiet und in Teilen der Rhön an der Grenze zu [[Bayern]] und Thüringen als Einsprengsel des ''[[Eichsfeldisch]]en'' und ''[[Hennebergisch]]en'' bzw. ''[[Grabfeldisch]]en'' gesprochen werden;<br />
* ''[[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsche Dialekte]],'' genauer gesagt [[Westfälische Dialekte|westfälische]], nördlich und westlich von [[Kassel]], unter anderem in Teilen von [[Waldeck]].<br />
<br />
Das in Rundfunk und Fernsehen häufiger gebrauchte und irreführend als [[Hessischer Dialekt|Hessisch]] bezeichnete Rhein-Main-Deutsch („Fernsehhessisch“) wird der Vielfalt der in Hessen gesprochenen [[Dialekt]]e nicht gerecht. Es weist in seiner tatsächlich gesprochenen Form viele Charakteristika eines [[Regiolekt]]s auf und unterscheidet sich damit grundsätzlich von den Dialekten des historischen hessischen Kernbereiches, wie sie heute noch in [[Niederhessen|Nieder-/Nord-]], [[Oberhessen|Ober-]] oder [[Osthessen]] vorkommen. Auch der südhessische Dialekt weist deutlich Unterschiede von der in Radio und Fernsehen propagierten Mundart auf und ist wie alle (hessischen) Dialekte heute stark bedrängt.<br />
<br />
=== Küche ===<br />
{{Hauptartikel|Hessische Küche}}<br />
<br />
<gallery mode="packed" class="float-right"><br />
Grune Sosse (Nordhessisch).JPG|Nordhessische [[Grüne Sauce|Grüne Soße]] mit [[Pellkartoffel]]n<br />
Ahle Wurst.jpg|Ahle Wurst, eine nordhessische Spezialität<br />
Apfelwein Geripptes Bembel.jpg|[[Apfelwein|Äbbelwoi]] im traditionellen [[Bembel]] und [[Geripptes|Gerippten]]<br />
</gallery><br />
<br />
Generell werden in Hessen überwiegend Kartoffeln als Beilage serviert. Folgende Spezialitäten sind überregional bekannt:<br />
* [[Grüne Sauce]]<br />
* [[Ahle Wurst]]<br />
* [[Frankfurter Würstchen]]<br />
* [[Apfelwein]]<br />
* [[Handkäse|Handkäs mit Musik]]<br />
* [[Bethmännchen|Frankfurter Bethmännchen]]<br />
<br />
=== Museen ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Museen in Hessen}}<br />
<br />
Das Land Hessen betreibt mit dem [[Museum Wiesbaden]], der [[Museumslandschaft Hessen Kassel]] und dem [[Hessisches Landesmuseum Darmstadt|Hessischen Landesmuseum Darmstadt]] drei Universalmuseen, die gemeinsam dem ''Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst'' unterstehen. Die Sammlungen sind ähnlich aufgebaut, ergänzen sich jedoch in der Regel. Beispielsweise ist in Darmstadt von [[Eugen Bracht]] das Werk „[[Gestade der Vergessenheit]]“ und in Kassel „Hannibals Grab“ ausgestellt, beide Werke sind die Hauptwerke des Künstlers schlechthin. In Darmstadt befindet sich der „[[Block Beuys]]“, aber auch in Kassel und Wiesbaden befinden sich umfangreiche Bestände von [[Joseph Beuys]].<br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
=== Energieversorgung ===<br />
Von 1923 bis 1991 wurden das [[Kraftwerk Borken|Großkraftwerk Main-Weser]] mit [[Braunkohle]] betrieben. Es hatte eine Leistung von 356&nbsp;MW.<br />
<br />
Anfang der 1970er Jahre wurde das [[Kernkraftwerk Biblis]] errichtet, das mit einer geplanten elektrischen Bruttoleistung von 5215&nbsp;MW zu den größten dieser Art in Deutschland zählte. Tatsächlich in Betrieb gegangen sind von den vier Reaktoren nur zwei mit zusammen 2525&nbsp;MW. Die in den Jahren 1974/1975 in Betrieb gegangenen Reaktoren wurden am 30.&nbsp;Mai 2011 im Rahmen des [[Atom-Moratorium]]s stillgelegt.<br />
<br />
Weiterhin existieren mehrere Wärmekraftwerke, darunter das [[Kraftwerk Staudinger]] in [[Großkrotzenburg]] und das [[Heizkraftwerk West (Frankfurt)|Heizkraftwerk West]] in [[Frankfurt am Main]]. Zur Stromspeicherung dient das [[Pumpspeicherkraftwerk Waldeck]].<br />
<br />
Bereits 1990 begann mit dem ersten [[Windenergiepark Vogelsberg]] die Entwicklung der Erneuerbaren Energien. Bis Mitte 2016 wurden 918 [[Windkraftanlage]]n mit einer Gesamtleistung von 1.477&nbsp;MW installiert.<ref>[http://www.windguard.de/_Resources/Persistent/e6c0f00ee4aa66c601174061b75baace8f17d1bc/Factsheet-Status-Windenergieausbau-an-Land-1.-Halbjahr-2016.pdf ''Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland, Stand 30. Juni 2016'']. Internetseite der Deutschen Windguard. Abgerufen am 31. Juli 2016. (PDF)</ref><br />
<br />
=== Wirtschaft ===<br />
[[Datei:Skyline Frankfurt am Main 2015.jpg|mini|[[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Skyline]] in Frankfurt am Main von der [[Deutschherrnbrücke]]]]<br />
<br />
Das [[Rhein-Main-Gebiet]] besitzt nach dem [[Ruhrgebiet]] die größte [[Industriedichte]] in Deutschland. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung sind die chemische und pharmazeutische Industrie mit dem [[Industriepark Höchst]], [[Merck KGaA]], [[Heraeus Holding GmbH|Heraeus]], [[SGL Carbon]] und [[Evonik]]. Das Rhein-Main-Gebiet ist zudem ein Zentrum der IT- und Telekommunikationsbranche.<br />
<br />
Im Maschinen- und Fahrzeugbau ist vor allem [[Opel]] in [[Rüsselsheim am Main]] zu erwähnen, daneben Automobilzulieferer wie [[Continental AG|Continental]]. Zahlreiche ausländische Automobilkonzerne haben hier ihre deutschen oder europäischen Zentralen angesiedelt.<br /><br />
Der [[Finanzplatz Frankfurt am Main]] ist ein wichtiges internationales Finanzzentrum. Dabei ist zunächst an die [[Europäische Zentralbank]] und die [[Deutsche Bundesbank]] zu denken. In Frankfurt haben die Zentralen der vier größten deutschen Banken [[Deutsche Bank]], [[DZ Bank]], die [[Landesförderinstitut|Förderbank]] [[KfW]] und [[Commerzbank]] ihren Sitz, daneben zahlreiche kleinere Banken, öffentlich-rechtliche und genossenschaftliche Kreditinstitute und mehr als 150 Niederlassungen ausländischer Banken. Auch ist Frankfurt der bedeutendste deutsche Börsenplatz mit der [[Frankfurter Wertpapierbörse]].<br />
Versicherungsunternehmen haben sich mit Schwerpunkt [[Wiesbaden]] angesiedelt. Größter privater Arbeitgeber der Stadt ist mit rund 3.900 Mitarbeitern die [[R+V Versicherung]]. Hinzu kommen Versicherer wie die [[DBV-Winterthur Holding|DBV-Winterthur]], die [[SV SparkassenVersicherung]] und die [[Delta Lloyd|Delta-Lloyd]]-Gruppe.<br />
Erwähnenswert ist darüber hinaus die Lederindustrie in [[Offenbach am Main|Offenbach]].<br />
Der [[Flughafen Frankfurt am Main]] ist ein besonders wichtiger Unternehmensstandort. Hier sei vor allem der Flughafenbetreiber, die [[Fraport AG]] genannt, aber auch die [[Deutsche Lufthansa]], für die Frankfurt der Heimathafen ihrer Luftflotte ist.<br />
<br />
Außerhalb dieser Region sind in [[Mittelhessen]] in [[Wetzlar]] beispielsweise Unternehmen mit Weltruf angesiedelt. Dort ist mit [[Leitz (Optik)|Leitz]], [[Leica Microsystems|Leica]], [[Minox]], [[Moritz Hensoldt|Hensoldt]] ([[Carl Zeiss (Unternehmen)|Zeiss]]) das Zentrum der optischen, elektrotechnischen und feinmechanischen Industrie in [[Deutschland]] sowie das Unternehmen [[Buderus]] beheimatet. Die [[Fulda Reifen]]werke, das [[Volkswagenwerk Kassel]] in [[Baunatal]] sowie der Lokomotivbau in Kassel bei [[Bombardier Transportation]] haben ebenfalls größere Bedeutung. Ebenso ist in Nordhessen mit dem [[Original Teile Center]] der [[Volkswagen AG]] das europaweit größte Ersatzteilelager niedergelassen, das von der [[Volkswagen Original Teile Logistik]] vernetzt wird, sowie mit den [[Viessmann|Viessmann Werken]] ein bedeutender Hersteller von [[Heiztechnik|Heiztechnik-Produkten]].<br />
<br />
Im August 2008 zählte Hessen 199.573 Erwerbslose. Die Arbeitslosenquote beträgt somit 6,4 % (August 2007: 7,6 %). Mit 3,8 % hat der Hochtaunuskreis die niedrigste Quote, während die kreisfreie Stadt Kassel mit 12,1 % die höchste Quote landesweit aufweist.<ref>[http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000000/html/start/karten/aloq_kreis.html Arbeitslosenquoten im Mai 2011]{{Toter Link|date=2017-05-13}}</ref><br />
<br />
Hessen gehört nach dem [[Bruttoinlandsprodukt#Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf]] zu den wohlhabendsten [[Flächenstaat]]en Deutschlands, es ist gleichauf mit [[Bayern]] auf Platz 3 und 4 der [[Land (Deutschland)|Bundesländer]] nach [[Hamburg]] und [[Bremen]]. Im Vergleich mit dem BIP der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Hessen 2014 einen Indexwert von 145 ([[EU-28]]: 100; Deutschland: 126).<ref name="eurostat">{{Internetquelle |url=http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=nama_10r_3gdp&lang=de |titel=Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu laufenden Marktpreisen nach NUTS-3-Regionen |hrsg=[[Eurostat]] |datum=2016-02-26|zugriff=2016-12-02}}</ref> Hessen hatte im Jahr 2014 ein BIP pro Kopf in Höhe von 41.400 Euro<ref name="eurostat" />, die Kaufkraft pro Einwohner betrug 39.700 Euro<ref name="eurostat" /> (KKS pro Einwohner). Unter allen deutschen Landkreisen liegt der Hochtaunuskreis im Jahr 2016 auf dem zweiten Platz mit 31.238 Euro pro Einwohner und der [[Main-Taunus-Kreis]] auf dem vierten Platz mit 30.530 Euro pro Einwohner<ref name="GfK Kaufkraft">{{Internetquelle |url=http://www.gfk.com/de/insights/press-release/kaufkraft-der-deutschen-steigt-2016-um-2-prozent/ |titel=Kaufkraft der Deutschen steigt 2016 um 2 Prozent |hrsg=[[GfK (Unternehmen)|GfK]] |datum=2015-12-15|zugriff=2016-12-02}}</ref>. Zu den zehn kaufkräftigsten [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreisen]] in Deutschland 2016 zählen Frankfurt am Main auf dem dritten Platz mit einem Indexwert von 115,4<ref name="GfK Kaufkraft" /> und Wiesbaden auf dem sechsten Platz mit einem Indexwert von 112,1<ref name="GfK Kaufkraft" /> (Bundesdurchschnitt = 100).<br />
<br />
Seit dem 1.&nbsp;Dezember 2006 sind in Hessen die [[Ladenöffnungszeit]]en liberalisiert. Nur die Sonn- und Feiertage stehen mit vier von den Gemeinden festlegbaren Ausnahmen pro Jahr weiterhin unter Schutz. An den Ausnahmetagen, die nur in Verbindung mit einem Markt verkaufsoffen sein können, dürfen die Geschäfte bis zu sechs Stunden öffnen.<br />
<br />
2012 betrug die Wirtschaftsleistung im Land Hessen gemessen am Bruttoinlandsprodukt rund 230&nbsp;Milliarden Euro.<ref>[http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/gesamtwirtschaft-konjunktur/landesdaten/bip-wirtschaftsbereichen/grundzahlen-bruttoinlandsprodukt-bruttowertschoepfung/index.html statistik-hessen.de: Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen in Hessen 1991 bis 2012 nach Wirtschaftsbereichen]</ref> Etwa ein Drittel der hessischen Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. In [[Biblis]] befindet sich eines der deutschen [[Kernkraftwerk Biblis|Kernkraftwerke]] mit zwei getrennten Blöcken. Bis 2050 sollen nach Plänen der Regierung möglichst 100 Prozent des Energieverbrauchs komplett aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.<ref>[http://www.energieland.hessen.de/ Homepage Energieland Hessen]</ref><br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right;"<br />
|+ Bedeutendste Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung<ref>[http://statistik.arbeitsagentur.de/nn_31966/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche_Suchergebnis_Form.html?view=processForm&resourceId=210358&input_=&pageLocale=de&topicId=17372®ion=&year_month=200706&year_month.GROUP=1&search=Suchen Statistik der Bundesagentur für Arbeit]</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! | [[Arbeitsort]]<br />
! | sozialvers.<br />Beschäftigte<br />30. Juni 2012<br />
! data-sort-type="number"| Veränderung<br />seit<br />30. Juni 2007 in %<br />
! data-sort-type="number"| [[Pendlersaldo]]<br />30. Juni 2012<br />
! | [[Arbeitsplatzdichte]]{{FN|1}}<br />
|-<br />
| align="left" | [[Frankfurt am Main]]<br />
| 508.321<br />
| +7,44<br />
| +260.681<br />
| 1120<br />
|-<br />
| align="left" | [[Wiesbaden]]<br />
| 123.165<br />
| +2,12<br />
| +26.655<br />
| 721<br />
|-<br />
| align="left" | [[Kassel]]<br />
| 102.194<br />
| +10,11<br />
| +39.719<br />
| 829<br />
|-<br />
| align="left" | [[Darmstadt]]<br />
| 91.210<br />
| +6,92<br />
| +39.859<br />
| 962<br />
|-<br />
| align="left" | [[Fulda]]<br />
| 45.211<br />
| +4,74<br />
| +23.426<br />
| 1116<br />
|-<br />
| align="left" | [[Gießen]]<br />
| 44.264<br />
| +3,53<br />
| +21.174<br />
| 842<br />
|-<br />
| align="left" | [[Offenbach am Main]]<br />
| 43.819<br />
| −1,73<br />
| +3.002<br />
| 603<br />
|-<br />
| align="left" | [[Hanau]]<br />
| 43.629<br />
| +2,75<br />
| +13.104<br />
| 795<br />
|-<br />
| align="left" | [[Marburg]]<br />
| 39.171<br />
| +8,01<br />
| +16.778<br />
| 776<br />
|-<br />
| align="left" | [[Rüsselsheim am Main]]<br />
| 32.556<br />
| +1,99<br />
| +11.342<br />
| 898<br />
|}<br />
<br />
{{FNZ|1|Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner im Alter zwischen 18 und 64; Zahlen zum 9.&nbsp;Mai 2011 gemäß Zensus 2011.<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:00,BEV_1_3_0,m,table Zensusdatenbank]</ref>}}<br />
<br />
==== Größte Arbeitgeber in Hessen ====<br />
Nach dem Land Hessen mit rund 150.000 Mitarbeitern sind die wie folgt lautenden Unternehmen die größten Arbeitgeber in Hessen:<br />
<br />
{| class="wikitable zebra"<br />
|+ Größte Arbeitgeber im Land Hessen<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! !! Unternehmen<ref>Landesbank Hessen-Thüringen Volkswirtschaft/Research: ''[https://www.hessen-agentur.de/mm/853_100groessteUnternehmenHessen.pdf Die 100 größten Unternehmen in Hessen] (PDF; 981&nbsp;kB)'' Helaba Frankfurt, Oktober 2013, S.&nbsp;10.</ref> !! Beschäftigte 2012<br />
|-<br />
|{{0}}1. || [[Lufthansa|Deutsche Lufthansa AG]]||align="right"|37.400<br />
|-<br />
|{{0}}2. || [[Rewe Group]]||align="right"|29.000<br />
|-<br />
|{{0}}3. || [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]]||align="right"|25.100<br />
|-<br />
|{{0}}4. || [[Fraport|Fraport AG]]||align="right"|20.700<br />
|-<br />
|{{0}}5. || [[Deutsche Post AG|Deutsche Post Gruppe]]||align="right"|18.000<br />
|-<br />
|{{0}}6. || [[Commerzbank|Commerzbank AG]]||align="right"|16.000<br />
|-<br />
|{{0}}7. || [[Deutsche Telekom|Deutsche Telekom AG]]||align="right"|14.500<br />
|-<br />
|{{0}}7. || [[Continental AG]]||align="right"|14.500<br />
|-<br />
|{{0}}7. || [[Volkswagen AG]]||align="right"|14.500<br />
|-<br />
|10. || [[Opel|Adam Opel AG]]||align="right"|12.800<br />
|}<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
Hessen ist aufgrund seiner zentralen Lage ein wichtiges [[Transitverkehr|Transitland]] für den deutschen und europäischen Fernverkehr. [[Frankfurt am Main]] hat als Knotenpunkt für den Straßen-, Schienen- und Luftverkehr eine herausragende Stellung.<br />
<br />
==== Straßen ====<br />
[[Datei:Baustelle Tunnel BAB 66 Umbau Bhf Neuhof (Juni 2010).jpg|mini|Der längste Autobahntunnel Hessens: Der [[Tunnel Neuhof (Hessen)|Tunnel Neuhof]] im Bau (Juni 2010)]]<br />
Durch Hessen führen die international wichtigen Autobahnen [[Bundesautobahn 3|A&nbsp;3]], [[Bundesautobahn 5|A&nbsp;5]] und [[Bundesautobahn 7|A&nbsp;7]]. Das [[Frankfurter Kreuz]] (Kreuzung der Autobahnen 3 und 5) gilt als das Autobahnkreuz mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Europa, die um Frankfurt mit bis zu vier Fahrspuren je Richtung ausgebaute A&nbsp;5 ist eine der meistbefahrenen Straßen Deutschlands. Weitere bedeutende durch Hessen führende Autobahnen sind die [[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]] (östlicher Teil), die [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]], die [[Bundesautobahn 45|A&nbsp;45]], die [[Bundesautobahn 66|A&nbsp;66]] und die [[Bundesautobahn 67|A&nbsp;67]]. Daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer kleinerer Autobahnen und wichtige Bundesstraßen, die teilweise [[Autobahnähnliche Straße|autobahnähnlich]] ausgebaut sind. Der Bevölkerungsdichte und der Topographie folgend ist das Rhein-Main-Gebiet wesentlich besser erschlossen als die ländlichen Gebiete Hessens.<br />
<br />
Der zurzeit längste [[Autobahntunnel]] Hessens ist der osthessische [[Tunnel Neuhof (Hessen)|Tunnel Neuhof]], der im Jahr 2019 vom [[Tunnel Hirschhagen]] abgelöst wird. Die [[Kinzigtalbrücke]] ist die längste Autobahnbrücke Hessens.<br />
<br />
==== Eisenbahn ====<br />
[[Datei:Frankfurt Main Hauptbahnhof 6229.jpg|mini|[[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof in Frankfurt]]: Drehscheibe des deutschen Zugverkehrs]]<br />
Durch Hessen führen auch viele verkehrlich bedeutende Bahnstrecken, darunter die Schnellfahrstrecken [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|Köln–Frankfurt]] und [[Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg|Hannover–Würzburg]]. Neben weiteren Nord-Süd-Verbindungen durchqueren auch die bedeutenden Ost-West-Verbindungen von Wiesbaden/Mainz über Frankfurt und Hanau nach Fulda bzw. Aschaffenburg sowie von Fulda bzw. Kassel über [[Bebra]] nach [[Eisenach]] und [[Erfurt]] Hessen. Zusammen mit dem Regionalverkehr führt dies auf vielen Strecken zu einer Streckenauslastung, die keine nennenswerte Steigerung mehr zulässt. Der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurter Hauptbahnhof]] gilt als wichtigste Drehscheibe im deutschen Zugverkehr.<br />
<br />
Die Region um Frankfurt verfügt mit der [[S-Bahn Rhein-Main]] über ein S-Bahn-Netz, das von zahlreichen Regionalverbindungen ergänzt wird. Im übrigen Land ist das Schienennetz weit weniger dicht, von wenigen kleineren Stilllegungen abgesehen aber stabil. In Nordhessen ist seit 2007 das Eisenbahnnetz durch die [[RegioTram Kassel|RegioTram]] mit der [[Straßenbahn]] in [[Kassel]] verknüpft. Dabei werden alte [[Streckenstilllegung|stillgelegte Strecken]] reaktiviert.<br />
<br />
Die RegioTram ist eingebunden in den [[Nordhessischer Verkehrsverbund|Nordhessischen Verkehrsverbund]]. Dagegen gehören ganz Mittel- und Südhessen mit Ausnahme des [[Landkreis Bergstraße|Kreises Bergstraße]] zum Einzugsgebiet des [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]]es.<br />
<br />
Die Bahnstrecken im Nordwesten Hessens ([[Uplandbahn]], [[Ederseebahn]], [[Bahnstrecke Warburg–Sarnau]], [[Obere Lahntalbahn]], [[Obere Edertalbahn]] und [[Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar]]) wurden 2002 von der DB-Tochter [[Kurhessenbahn]] übernommen. Seitdem wurden Gleise, Bahnsteige und Bahnübergänge erneuert. Die Fahrgastzahlen stiegen daraufhin an und die drohende Stilllegung von [[Burgwaldbahn]] und dem Abschnitt Wabern–Bad Wildungen der [[Ederseebahn]] konnte abgewendet werden. Die [[Untere Edertalbahn]] zwischen Frankenberg und Korbach, auf der der Personenverkehr 1987 eingestellt worden war, wurde reaktiviert und wird seit September 2015 wieder fahrplanmäßig befahren.<ref>[https://www.hna.de/lokales/frankenberg/korbach-ort55370/bahn-frei-zugbetrieb-zwischen-frankenberg-korbach-5518453.html Bahn frei für Zugbetrieb zwischen Frankenberg und Korbach, HNA vom 11. September 2015]</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Personenbahnhöfe in Hessen}}<br />
<br />
==== Schifffahrt ====<br />
Durch den [[Main]] und den [[Rhein]], der auf einem längeren Abschnitt die Landesgrenze darstellt, ist das Rhein-Main-Gebiet als wirtschaftliches Zentrum Hessens an das europäische [[Wasserstraße]]nnetz angeschlossen. Ferner hat Hessen mit seinem südlichsten Zipfel bei [[Hirschhorn (Neckar)|Hirschhorn]] und [[Neckarsteinach]] Anteil am [[Neckar]] und ganz im Norden bis [[Bad Karlshafen]] an der [[Weser|Oberweser]]. Daneben sind einzelne Abschnitte von [[Lahn]], [[Werra]] und [[Fulda]] schiffbar. Gesamtwirtschaftlich gesehen von Bedeutung sind für Hessen nur die [[Rheinschifffahrt]] und die [[Main#Mainschifffahrt|Mainschifffahrt]], wobei die [[Mainz-Kostheim|Kostheimer Mainschleuse]] die Schleuse mit dem höchsten [[Verkehrsaufkommen]] Europas ist.<br />
<br />
[[Datei:Hessen Flughäfen und Landeplätze.png|mini|Karte der Flughäfen und Landeplätze in Hessen]]<br />
<br />
==== Luftfahrt ====<br />
Der [[Flughafen Frankfurt am Main]] ist der mit Abstand wichtigste Flughafen in Deutschland und gehört zu den zehn größten weltweit. Nicht weit südöstlich vom Frankfurter Flughafen befindet sich der vor allem von kleineren Maschinen frequentierte [[Flugplatz Frankfurt-Egelsbach]]. Zudem befindet sich in Langen ebenfalls im Rhein-Main Gebiet der Hauptsitz der [[Deutsche Flugsicherung|DFS Deutsche Flugsicherung]]. In Nordhessen liegt der im April 2013 eröffnete [[Regionalflughafen]] [[Flughafen Kassel-Calden|Kassel-Calden]] (seit 2015 Eigenbezeichnung ''Kassel Airport''), der einen zuvor betriebenen [[Verkehrslandeplatz]] ersetzte. Daneben gibt es noch eine Reihe an Sportflugplätzen. Der vor allem von [[Billigfluggesellschaft]]en genutzte [[Flughafen Frankfurt-Hahn]] liegt etwa 100&nbsp;km von Frankfurt entfernt im [[Rheinland-Pfalz|Land Rheinland-Pfalz]].<br />
<br />
==== Radverkehr ====<br />
Hessen durchzieht ein Netz von [[Radfernweg|Radwegen]]. Überregional bedeutsam sind unter anderem die neun [[Liste der Radfernwege in Deutschland|Radfernwege]] (R1–R9) sowie der [[Lahntal-Radweg]], der [[Weserradweg]] und der [[Werratal-Radweg]]. Daneben gibt es eine Vielzahl von regionalen Routen, die wie die Radfernwege vor allem für den [[Fahrradtourismus]] von Bedeutung sind bspw. der [[Vogelsberger Südbahnradweg]] oder der [[Vulkanradweg]].<br />
<!-- ===Wichtige Bahnverbindungen=== --><br />
<!-- ==== Hessens Bahnhöfe ==== --><br />
<!-- ===Wichtige Fernstraßen=== --><br />
<br />
== Medien ==<br />
Für die Zulassung privater Radio- und Fernsehsender zuständig ist die [[Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien]].<br />
<br />
=== Tageszeitungen ===<br />
In Frankfurt erscheinen mit der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]] und der [[Frankfurter Rundschau]] zwei der wichtigsten Tageszeitungen Deutschlands. Zusammen mit der [[Frankfurter Neue Presse|Frankfurter Neuen Presse]] und der Regionalausgabe der [[Bild (Zeitung)|Bild]] dominieren diese auch den regionalen Zeitungsmarkt in der Rhein-Main-Region.<br />
Marktführer am nordhessischen Zeitungsmarkt ist die in [[Kassel]] erscheinende [[Hessische/Niedersächsische Allgemeine]]. Daneben gibt es einige regionale Tageszeitungen von Verlagsgruppen (z.&nbsp;B. [[Wiesbadener Kurier]], [[Darmstädter Echo]]), die in ihren jeweiligen Erscheinungsgebieten entweder Marktführer sind oder zumindest signifikante Marktanteile haben (laut IVW).<br />
<br />
{{Siehe auch|:Kategorie:Zeitung (Hessen)}}<br />
<br />
=== Fernsehsender ===<br />
; Landesrundfunkanstalt<br />
* [[Hessischer Rundfunk]]<br />
** [[hr-fernsehen]], Frankfurt am Main<br />
<br />
; Bundesweite Privatsender<br />
* [[Bloomberg TV]], Frankfurt am Main<br />
* [[Evangeliums-Rundfunk]], Wetzlar<br />
* [[Kinowelt TV]], Frankfurt am Main<br />
* [[TGRT-EU|TGRT Europe]], Mörfelden-Walldorf<br />
<br />
; Regionale Sender<br />
* [[Offener Kanal]]<br />
** Fulda<br />
** Gießen<br />
** Kassel<br />
** Offenbach-Frankfurt<br />
* [[rheinmaintv]], Mörfelden-Walldorf<br />
<br />
; Regionale Fenster<br />
* TV IIIa ''(17:30 live)'', [[Mainz]] ([[Sat.1]])<br />
* [[RTL Regional|RTL Hessen]] ''(Guten Abend RTL),'' Frankfurt am Main ([[RTL Television|RTL]])<br />
<br />
=== Radiosender ===<br />
; Landesrundfunkanstalt<br />
* [[Hessischer Rundfunk]]:<br />
** [[hr1]], Frankfurt am Main<br />
** [[hr2]], Frankfurt am Main<br />
** [[hr3]], Frankfurt am Main<br />
** [[You FM]], Frankfurt am Main<br />
** [[hr4]], Kassel<br />
** [[Hr-info|hr info]], Frankfurt am Main<br />
<br />
; Militärsender<br />
* [[American Forces Network]] – Militärischer Sender der US-Streitkräfte mit Sitz in Wiesbaden und Hanau<br />
<br />
; Privater kommerzieller Rundfunk<br />
* [[Hit Radio FFH]], Bad Vilbel<br />
** [[harmony.fm]], Bad Vilbel<br />
** [[Hit Radio FFH]], Bad Vilbel<br />
** [[Planet Radio]], Bad Vilbel<br />
* [[Antenne Frankfurt]], Frankfurt am Main<br />
* [[Radio Fortuna]], Heusenstamm<br />
* [[Radio Bob]], Kassel<br />
<br />
; Private nichtkommerzielle Lokalradios<br />
* [[Evangeliums-Rundfunk]], Wetzlar<br />
** [[Trans World Radio]], Wetzlar<br />
* [[Freies Radio Kassel]], Kassel<br />
* [[Radio X (Frankfurt)|Radio-X]], Frankfurt am Main<br />
* [[Radio Unerhört Marburg|Radio Unerhört Marburg (RUM)]], Marburg<br />
* [[Radio Darmstadt|RaDaR]], Darmstadt<br />
* [[Radio Rüsselsheim]], Rüsselsheim am Main<br />
* [[Radio RheinWelle 92,5]], Wiesbaden<br />
* [[RundFunk Meißner|RundFunk Meißner (RFM)]], Eschwege<br />
<br />
=== Nachrichtenagenturen ===<br />
* [[Evangelische Nachrichtenagentur Idea]], Wetzlar<br />
<br />
== Wissenschaft, Lehre und Forschung ==<br />
Ein Verzeichnis der in Hessen ansässigen Hochschulen findet sich unter [[Hochschulen in Hessen]].<br />
Nachfolgend eine Auswahl:<br />
<br />
=== Öffentliche Universitäten ===<br />
* [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main]]<br />
* [[Justus-Liebig-Universität Gießen]]<br />
* [[Philipps-Universität Marburg]]<br />
* [[Technische Universität Darmstadt]]<br />
* [[Universität Kassel]]<br />
<br />
=== Öffentliche Hochschulen des Landes Hessen ===<br />
* [[Technische Hochschule Mittelhessen]] in Gießen und Friedberg und Wetzlar ([[StudiumPlus (Technische Hochschule Mittelhessen)|StudiumPlus]]), (ehemals Fachhochschule Gießen-Friedberg)<br />
* [[Frankfurt University of Applied Sciences]]<br />
* [[Hochschule Geisenheim]]<br />
* [[Hochschule RheinMain]] (ehemals Fachhochschule Wiesbaden)<br />
* [[Hochschule Darmstadt]]<br />
* [[Hochschule Fulda]]<br />
* [[Evangelische Fachhochschule Darmstadt]]<br />
* [[Hessische Hochschule für Finanzen und Rechtspflege|Hochschule für Finanzen und Rechtspflege]] in [[Rotenburg an der Fulda]]<br />
<br />
=== Sonstige ===<br />
* [[accadis Hochschule Bad Homburg]]<br />
* Arbeiter Samariter Bund Landesschule Hessen – Rettungsdienstschule in Wiesbaden<br />
* [[Berufsakademie Nordhessen]] in [[Bad Wildungen]]<br />
* [[Berufsakademie Rhein-Main]] in [[Rödermark]]<br />
* [[Hessische Berufsakademie]] in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]], [[Darmstadt]], [[Offenbach am Main|Offenbach]]<br />
* [[DIPLOMA – FH Nordhessen]] in [[Bad Sooden-Allendorf]]<br />
* [[Dr. Hoch’s Konservatorium|Dr. Hoch’s Konservatorium – Musikakademie]] in Frankfurt am Main<br />
* [[EBS Universität für Wirtschaft und Recht]] in [[Oestrich-Winkel]]<br />
* [[Evangelische Fachhochschule Darmstadt]] (EFHD)<br />
* [[FOM Hochschule für Oekonomie & Management]] (FOM) in Frankfurt am Main<br />
* [[Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung|Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – Fachbereich Landwirtschaftliche Sozialversicherung – in Kassel]]<br />
* [[Archivschule Marburg|Fachhochschule für Archivwesen]] in Marburg<br />
* [[Frankfurt School of Finance & Management]] (ehemals HfB) in Frankfurt am Main<br />
* [[Freie Theologische Hochschule Gießen]]<br />
* [[Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main]]<br />
* [[Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main]]<br />
* [[Kunsthochschule Kassel]]<br />
* Landesfachschule des Schornsteinfegerhandwerks Hessen in Bebra<br />
* Landesfeuerwehrschule Hessen in Kassel<br />
* [[Lutherische Theologische Hochschule Oberursel]]<br />
* [[Private FernFachhochschule Darmstadt]]<br />
* [[Akademie für Tonkunst (Darmstadt)|Akademie für Tonkunst]] in Darmstadt<br />
* [[Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen]] in Frankfurt am Main<br />
* [[Provadis School of International Management and Technology]] in Frankfurt am Main<br />
* [[Staatliche Zeichenakademie Hanau]] in Hanau<br />
* [[Theologische Fakultät]] in Fulda<br />
* [[Hochschule Fresenius]] in [[Idstein]]<br />
* [[Studiengemeinschaft Darmstadt]] (SGD)<br />
* [[Hessische Film- und Medienakademie]] (hFMA)<br />
* Wiesbadener Musikakademie, Berufsakademie für Musikpädagogik<br />
<br />
=== Forschungsinstitute ===<br />
* [[Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung]], W.G. Kerckhoff-Institut, Bad Nauheim<br />
* [[Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte]], Frankfurt<br />
* [[GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung]], Darmstadt<br />
* [[Institut für Sozialforschung]] (IfS) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />
* [[Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung]] (DIPF) Frankfurt am Main<br />
* [[Forschungsinstitut für Deutsche Sprache]] – [[Deutscher Sprachatlas]] – an der Philipps-Universität Marburg<br />
* [[Sigmund-Freud-Institut]], Frankfurt am Main<br />
* [[Paul-Ehrlich-Institut]], Langen<br />
* [[Forschungsinstitut Senckenberg|Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg]], Frankfurt am Main<br />
* [[Institut für Solare Energieversorgungstechnik|Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET e.&nbsp;V.)]] (ab 2009 Mitglied der [[Fraunhofer-Gesellschaft]]), Kassel<br />
* [[Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung]] HSFK, Frankfurt<br />
* [[Institut für sozial-ökologische Forschung]] ISOE, Frankfurt<br />
* [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum]] ESOC, Darmstadt<br />
<br />
== Sport ==<br />
Der bekannteste und wichtigste Sportverein ist die vor allem durch die Fußballabteilung bekannte [[Eintracht Frankfurt]]. In der [[Rhön]] und im nordöstlichen Teil des [[Rothaargebirge]]s gibt es Wintersportmöglichkeiten. Die Lahn sowie der Edersee sind als Wassersportzentren für [[Kanute]]n sehr bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen mit der [[United States Army]] auch Sportarten wie [[Basketball]] und [[American Football]] nach Hessen, insbesondere nach [[Sport in Mittelhessen|Mittelhessen]].<br />
<br />
=== American Football ===<br />
Im Rhein-Main-Gebiet ist American Football sehr verbreitet. Mit der aufgelösten Mannschaft der [[Frankfurt Galaxy]], die in der [[NFL Europe]] spielte, war der Rekordsieger mit vier Titeln (1995, 1999, 2003, 2006) des [[World Bowl]] in Hessen ansässig.<br />
<br />
Heute spielen vier hessische Mannschaften in der [[German Football League|GFL]]: die [[Marburg Mercenaries]] und die [[Frankfurt Universe]] in der ersten Liga sowie die [[Wiesbaden Phantoms]] und die [[Gießen Golden Dragons]] in der [[German Football League 2|Zweiten Liga]].<br />
<br />
=== Basketball ===<br />
Die [[Skyliners Frankfurt]] und die [[Gießen 46ers]] spielen in der [[Basketball-Bundesliga|Basketball-Bundesliga der Herren]]. Bei den Frauen ist der [[BC Marburg]], deutscher Meister von 2003, in der [[1. Damen-Basketball-Bundesliga|ersten Liga]] vertreten. Wetzlar ist die Hochburg im [[Rollstuhlbasketball]]. Der dort beheimatete [[Rollstuhlbasketball-Bundesliga|Bundesligist]] [[RSV Lahn-Dill]] ist bereits unter anderem zwölffacher Deutscher Meister, zwölffacher Pokalsieger (davon 9-mal das Double Meister und Pokal), sechsfacher [[Champions League|Champions-League]]-Sieger, Weltpokalsieger 2010 und Vize-Weltcupsieger 2006 sowie WBC-Europapokalsieger (Willi-Brinkmann-Cup) 2002.<br />
Im Jahre 2009 sind die Damen der [[Rhein-Main Baskets]], beheimatet in Hofheim und Langen, in die 1. Basketball-Bundesliga aufgestiegen.<br />
<br />
=== Eishockey ===<br />
In der [[Deutsche Eishockey Liga|''Deutschen Eishockey Liga'']] spielten bis zur Saison 2009/10 die [[Frankfurt Lions]] sowie die [[Kassel Huskies]]. Seit der Saison 2013/14 spielen die [[Rote Teufel Bad Nauheim|''Roten Teufel Bad Nauheim'']] in der [[DEL2]], der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Eishockey. Seit der Saison 2014/15 sind dort auch die Kassel Huskies und die Löwen Frankfurt aktiv.<br />
<br />
=== Fußball ===<br />
In der Saison 2017/18 spielt [[Eintracht Frankfurt]] in der 1. [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]], der [[SV Darmstadt 98]] in der [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]]. Der [[SV Wehen Wiesbaden]] spielt in der [[3. Fußball-Liga|3. Liga]] und in der [[Fußball-Regionalliga Südwest|Regionalliga]] spielen der [[FSV Frankfurt]], der [[KSV Hessen Kassel]], [[Kickers Offenbach]], [[TSV Steinbach]] und als Aufsteiger [[Eintracht Stadtallendorf]].<br />
<br />
Mit jeweils sieben deutschen Meisterschaften und Pokalsiegen sowie drei internationalen Titeln ist der [[1. FFC Frankfurt|1. Frauen-Fußball-Club Frankfurt]] einer der erfolgreichsten Vereine im [[Frauenfußball in Deutschland|deutschen Frauenfußball]] und spielt in der [[Fußball-Bundesliga (Frauen)|Bundesliga]]. Die 2006 aufgelöste Frauenmannschaft des [[FSV Frankfurt]] zählt drei Meistertitel und fünf Pokalsiege. Neben der zweiten Mannschaft des FFC Frankfurt spielen die Frauen des [[FSV Hessen Wetzlar]] (ehem. Eintracht Wetzlar) in der [[2. Fußball-Bundesliga (Frauen)|2. Bundesliga Süd]]. Neben der zweiten Mannschaft des FSV Hessen Wetzlar spielen die Frauen des [[TSV Jahn Calden]] in der [[Fußball-Regionalliga Süd (Frauen)|Regionalliga Süd]].<br />
<br />
=== Handball ===<br />
[[Datei:Kronau-Oestringen.jpg|mini|Handballspiel HSG Wetzlar gegen die Rhein-Neckar Löwen]]<br />
Die [[HSG Wetzlar]] und [[MT Melsungen]] spielen in der [[Handball-Bundesliga]]. Ehemalige langjährige Handball-Bundesligisten waren der [[TV Hüttenberg]] (1966/67, 1968/69, 1972–1985, 2011/12), der aktuell (2015/16) in der [[3. Liga (Handball)|3. Liga]] spielt, sowie die [[SG Wallau/Massenheim]] (1984/85, 1987–2005) und die [[SG Dietzenbach]] (1971–74, 1975–78, 1979–83).<br />
<br />
Ferner gab es mit dem [[TV Lützellinden]], der sich 2006 auflöste, einen seit Ende der 1980er-Jahre bundesligaweit erfolgreichen Damen-Handballverein. Von 2014 bis 2017 war die [[HSG Bad Wildungen]] der einzige hessische Vertreter in der [[Handball-Bundesliga (Frauen)|Bundesliga der Frauen]]. Als Meister der Saison 2016/17 folgen ihnen die [[HSG Bensheim/Auerbach|Flames]] ins Oberhaus.<br />
<br />
=== Hockey ===<br />
Erfolgreichste hessische Hockeymannschaft ist der [[Rüsselsheimer RK]]. Bis heute kann dessen Hockeyabteilung 51 [[Deutscher Meister (Hockey)|deutsche Meisterschaften]] im [[Hockey]] (Feld und Halle) verbuchen, ungezählt die Vizemeisterschaften, Süddeutschen Meisterschaften und Hessenmeisterschaften. Europa-Cups im Hockey wanderten bereits 18-mal in die Preisvitrine des RRK-Bootshauses. Heute spielt der RRK mit den Ersten Damen im [[Hallenhockey-Bundesliga (Damen)|Hallenhockey]] in der 1. Bundesliga und im [[Feldhockey-Bundesliga (Damen)|Feldhockey]] in der 2. Bundesliga. Die Ersten Herren spielen im [[Feldhockey-Bundesliga (Herren)|Feldhockey]] in der Regionalliga und im [[Hallenhockey-Bundesliga (Herren)|Hallenhockey]] in der 2. Bundesliga.<br><br />
Weitere bekannte Vereine sind: der [[SC Frankfurt 1880]], dessen Erste Herren in der 2. Feldhockey-Bundesliga der Herren 2017/18 und in der Hallenhockey-Bundesliga der Herren spielen. Die Damen spielen in der 2. Regionalliga Süd. Weiter der [[Frankfurter Sportclub Sachsenhausen Forsthausstraße]] kurz SaFO, der [[1. Hanauer THC]] und der [[Limburger HC]].<br />
<br />
=== Motorsport ===<br />
Im Motorrad-Bahnrennsport wird Hessen vertreten durch das Speedwayrennen des MSC Diedenbergen in Hofheim-Diedenbergen im Taunus sowie die Internationalen Grasbahnrennen in Melsungen, Bad Hersfeld und Heringen. Im Frankfurter Eisstadion ist auch Eisspeedway auf WM-Niveau bereits veranstaltet worden.<br />
<br />
=== Paintball ===<br />
2013 ist das Team ''Destination Wetzlar'' in die [[Deutsche Paintball Liga|1. Paintball Bundesliga]] aufgestiegen.<br />
<br />
=== Reitsport ===<br />
[[Datei:WPT2013-CIC3-S-Kenki Sato-Chippieh-1.JPG|mini|hochkant|Springreiter auf dem Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2013]]<br />
Vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club wird jährlich im [[Schlosspark Biebrich]] das [[Internationales Pfingstturnier Wiesbaden|Internationales Pfingstturnier]] organisiert. Die traditionsreiche [[Galopprennbahn Frankfurt|Frankfurter Galopprennbahn]] soll der DFB-Akademie weichen.<br />
<br />
=== Tischtennis ===<br />
In der [[Tischtennis-Bundesliga|Bundesliga]] der Männer spielt der [[TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell]]. Der zweifache [[Champions League (Tischtennis)|Champions League]]-Sieger [[TTV Gönnern]] spielte von 1996 bis 2009 in der Bundesliga, zog seine Mannschaft dann aber wegen finanzieller Probleme zurück und trat die Lizenz an die [[TG Hanau]] ab, die von 2009 bis 2012 in der Bundesliga aktiv waren, ehe sie ebenfalls wegen finanzieller Probleme auf einen Start in der Bundesliga verzichteten. Die Frauen des [[NSC Watzenborn-Steinberg]] spielen in der 1. Bundesliga der Damen.<br />
<br />
Der zur Weltspitze gehörende [[Timo Boll]] ist ein gebürtiger Hesse aus [[Erbach (Odenwald)]], ebenso wie der Doppelweltmeister [[Jörg Roßkopf]] aus [[Dieburg]].<br />
<br />
=== Turnen ===<br />
Ein Leistungszentrum für [[Kunstturnen]] (Damen und Herren) besteht in Wetzlar. Von dort stammt auch [[Fabian Hambüchen]].<br />
<br />
=== Volleyball ===<br />
Die Damenmannschaft des [[1. VC Wiesbaden]] spielt in der [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Frauen)|1. Bundesliga]].<br />
<br />
=== Wasserball ===<br />
Mit dem [[VfB Friedberg]], dem [[SC Wasserfreunde Fulda]], der [[SGW Frankfurt/Offenbach]] und dem [[WV Darmstadt 70]] sind gleich vier Vereine in der zweithöchsten deutschen Liga vertreten.<br />
<br />
== Trivia ==<br />
Das nicht natürlich vorkommende chemische Element mit der Kernladungszahl 108 trägt seit 1997 den Namen [[Hassium]], der sich vom lateinischen Namen ''Hassia'' für Hessen ableitet. Es konnte 1984 beim [[GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung]] in Darmstadt durch Verschmelzung von Blei mit Eisen zum ersten Mal erzeugt werden.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Dietwulf Baatz u.&nbsp;a.: ''Die Römer in Hessen''. Stuttgart 1989, ISBN 3-8062-0599-X.<br />
* Gerd Bauer u.&nbsp;a.: ''Das Hessen-Lexikon''. Frankfurt 1999, ISBN 3-8218-1751-8.<br />
* Wilhelm Diehl: ''Hassia Sacra''. Bde. 1–11, Darmstadt 1921&nbsp;ff.<br />
* [[Karl Ernst Demandt]]: ''Geschichte des Landes Hessen''. 2.&nbsp;Auflage, Bärenreiter, Kassel und Basel 1972, ISBN 3-7618-0404-0.<br />
* ''Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde''. (1845–1860 als ''Periodische Blätter''). Verein für hessische Geschichte und Landeskunde, Kassel 1845&nbsp;ff. ([http://www.vhghessen.de/mhg/ Volltext]).<br />
* Walter Heinemeyer: ''Das Werden Hessens''. Hrsg. Historische Kommission für Hessen, N. G. Elwert, Marburg 1986, ISBN 3-7708-0849-5.<br />
* Fritz-Rudolf Herrmann, Albrecht Jockenhövel: ''Die Vorgeschichte Hessens''. Konrad Theiss, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0458-6.<br />
* Wilhelm Müller: ''Hessisches Ortsnamenbuch''. 1.&nbsp;Bd. Starkenburg, Darmstadt 1937.<br />
* Frank-Lothar Kroll: ''Hessen, Eine starke Geschichte''. Konrad Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2004-2.<br />
* [[Hans Sarkowicz]] (Hg.): ''Die grossen Hessen.'' Insel, Frankfurt a.&nbsp;M. 1996, ISBN 3-458-16817-6.<br />
* Uwe Schultz: ''Die Geschichte Hessens''. Konrad Theiss, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0332-6.<br />
* [[Wolfgang Schroeder]], Arijana Neumann (Hrsg.): Politik und Regieren in Hessen, VS – Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-531-17302-3<br />
* Ph. A. F. Walther: '' Das Großherzogthum Hessen''. Darmstadt 1854.<br />
<br />
=== Literatur zur politischen Geschichte in Hessen ===<br />
* Peter Assion: '' Von Hessen in die Neue Welt.'' Frankfurt 1987, ISBN 3-458-14603-2.<br />
* Gerd Bauer: ''Die Geschichte Hessens.'' Frankfurt 2002, ISBN 3-8218-1750-X.<br />
* [[Gerhard Beier (Historiker)|Gerhard Beier]]: ''Arbeiterbewegung in Hessen – 1834–1984.'' Insel-Verlag, Frankfurt 1984, ISBN 3-458-14213-4.<br />
* Gerhard Beier: ''SPD Hessen – Chronik 1945 bis 1988.'' Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH, Bonn 1989, ISBN 3-8012-0146-5.<br />
* Karl E. Demandt: ''Geschichte des Landes Hessen.'' 2.&nbsp;Auflage, Kassel 1972.<br />
* [[Joschka Fischer]]: ''Regieren geht über Studieren.'' Athenäum, Frankfurt 1987, ISBN 3-610-08443-X.<br />
* Eckhart G. Franz: ''Die Chronik Hessens.'' Chronik-Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-611-00192-9.<br />
* [[Eike Hennig]] (Hrsg.): ''Hessen unterm Hakenkreuz.'' Insel-Verlag, Frankfurt 1983, ISBN 3-458-14114-6.<br />
* Bernd Heidenreich, Eckhart G. Franz (Hrsg.): ''Die Hessen und ihre Geschichte.'' Wiesbaden 1999, ISBN 3-927127-32-9.<br />
* Hans Herder (Hrsg.): ''Hessisches Auswandererbuch.'' Frankfurt 1983, ISBN 3-458-14115-4.<br />
* Hessische Staatskanzlei: ''Das Hessen InfoBuch. Zahlen, Daten Fakten und Service.'' Hessische Staatskanzlei, Wiesbaden 2006, ISBN 3-933732-61-1.<br />
* Eugen Katz: ''Landarbeiter und Landwirtschaft in Oberhessen.'' Dissertation in: ''Münchener Volkswirtschaftliche Studien''. Hrsg.: Lujo Brentano, Walther Lotz, Gotta’sche Buchhandlung, Stuttgart/Berlin 1904.<br />
* Frank Lothar Kroll: ''Hessen. Ein starke Geschichte.'' Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2004-2.<br />
* Walter Mühlhausen: ''Hessen 1945–1950.'' Frankfurt, ISBN 3-458-14292-4.<br />
* Utta Müller-Handl: ''Die Gedanken laufen oft zurück – hessische Flüchtlingsfrauen erinnern sich.'' Verlag [[Historische Kommission für Nassau]], Wiesbaden 1993, ISBN 3-922244-91-2.<br />
* [[Christine Wittrock]]: ''Das Unrecht geht einher mit sicherem Schritt.'' Materialien zur regionalen Faschismusgeschichte in Hessen, CoCon Verlag, Hanau, ISBN 3-928100-71-8.<br />
* Hessen - 60 Jahre Demokratie. Beiträge zum Landesjubiläum. In Memoriam Wolf-Arno Kropat hrsg. von Helmut Berding und Klaus Eiler. [[Historische Kommission für Nassau]] : Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-930221-17-2.<br />
<br />
=== Literatur zur Kunstgeschichte in Hessen ===<br />
* Chr. Belser AG für Verlagsgeschäfte & Co: ''Kunstreiseführer Hessen.'' Gondrom, Bindlach 1988, ISBN 3-8112-0588-9.<br />
* Renate Liebenwein, Stefan Rothe: ''Kaiserpfalz und Wolkenkratzer. (1200 Jahre) Kunst in Hessen.'' Königstein i. Ts. 2000, ISBN 3-7845-4612-9.<br />
* Hans Sarcowicz, Ulrich Sonnenschein (Hrsg.): ''Die großen Hessen.'' Insel-Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 1996, ISBN 3-458-16817-6.<br />
<br />
=== Literatur zur Natur in Hessen ===<br />
* Hermann-Josef Rapp (Hrsg.): ''Reinhardswald. Eine Kulturgeschichte''. Euregio, Kassel 2002, ISBN 3-933617-12-X.<br />
* [[Hans Joachim Fröhlich]]: ''Wege zu alten Bäumen. Bd.&nbsp;1 – Hessen''. WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-926181-06-0.<br />
* [[Wilhelm Sievers (Geograph)|Wilhelm Sievers]] (Hrsg.): ''Geographische Mitteilungen aus Hessen''. Gießen 1900–1911.<br />
* Wilhelm Sievers: ''Zur Kenntnis des Taunus''. Stuttgart 1891.<br />
* Stiftung Hessischer Naturschutz (Hrsg.): ''Die Wetterau – Felder, Auen und Visionen''. Herwig Klemp, Wardenburg/Tungeln 2001, ISBN 3-931323-10-2.<br />
* Gerd-Peter Kossler, Gottfried Lehr, Klaus Seipel: ''Der korrigierte Fluß – Die [[Nidda]] zwischen Regulierung und Renaturierung''. Vertrieb: Gerd-Peter Kossler, Frankfurt 1991, ISBN 3-9800853-3-3.<br />
<br />
=== Literatur zur Volkskunde in Hessen ===<br />
* Hans Friebertshäuser: ''Das hessische Dialektbuch''. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-32317-0.<br />
* Hans Friebertshäuser: ''Kleines hessisches Wörterbuch''. C. H. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34192-6.<br />
* ''Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung''. [[Jonas Verlag|Jonas]] (Periodika), Marburg/Lahn.<br />
* Carl Heßler: ''„Hessische Volkskunde“. Das ehemalige Kurhessen und das Hinterland am Ausgang des 19.&nbsp;Jahrhunderts.'' Band II, Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1904, N.G. Elwert Marburg, Neudruck in Lizenz beim Verlag Weidlich Würzburg 1984, ISBN 3-8035-1037-6.<br />
* [[Regina Klein]]: ''In der Zwischenzeit''. Tiefenhermeneutische Fallstudien zur weiblichen Verortung im Modernisierungsprozess 1900–2000, Psychosozial-Verlag, Gießen 2003, ISBN 3-89806-194-9.<br />
* Robert Mulch u.&nbsp;a.: ''Südhessisches Wörterbuch''. Gießen 1966&nbsp;ff.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Hessen}}<br />
* [[Hessische Bibliographie]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Schwesterprojekte |commonscat=Hesse |n=Portal:Hessen |s=Hessen |wikt=Hessen |voy=Hessen}}<br />
* [https://www.hessen.de/ Website des Landes Hessen]<br />
* {{Arcinsys Hessen|typ=Datei|ID=pub/sandner_archivierung_digitaler_topografiedaten.pdf| linkerg=&nbsp;(= Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation) (PDF 1,54&nbsp;MB) |linktext=Anzeige von Ausschnitten aus amtlichen Luftbildern und Kartenwerken}}<br />
* [http://atlas.umwelt.hessen.de/ Umweltatlas Hessen] – Offizielles Informationsangebot mit zahlreichen Karten und Daten zu naturräumlichen und geografischen Grundlagen (Geologie, Landschaft, Wasser, Verkehr, Bevölkerung, Flächennutzung, Planung&nbsp;…)<br />
* {{DNB-Portal|4024729-6}}<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/|Hessen}}<br />
* [http://www.hiko-nassau.de/publikationen-hessen.html Literatur zur Geschichte Hessens im 20. Jahrhundert]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4024729-6|LCCN=n/83/009487|VIAF=239433285}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Deutsche Länder}}<br />
<br />
{{Coordinate|NS=50.599501|EW=9.024946|type=adm1st|dim=200000|region=DE-HE}}<br />
<br />
[[Kategorie:Hessen| ]]<br />
[[Kategorie:Bundesland (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber für ein chemisches Element]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Frankfurter_Bankenviertel&diff=175460570Frankfurter Bankenviertel2018-03-27T12:41:02Z<p>Wikide12: Reordered the banks in the intro acc. to asset size</p>
<hr />
<div>Als '''Frankfurter Bankenviertel''' wird ein innerstädtisches Gebiet von [[Frankfurt am Main]] bezeichnet, in dem eine Vielzahl von Banken, Versicherungen und anderen Finanzinstitutionen ansässig ist. Das Bankenviertel ist kein eigenständiger Stadtteil und hat daher auch keine festgelegten Grenzen. Im Allgemeinen werden Teile der westlichen [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], des östlichen [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertels]] und des südlichen [[Frankfurt-Westend|Westends]] dem Bankenviertel zugerechnet. Hier stehen die meisten [[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Hochhäuser]] der Stadt und hier liegt auch der Sitz mehrerer deutscher [[Deutsches Bankwesen|Großbanken]] ([[Deutsche Bank]], [[DZ Bank]], [[Commerzbank]], [[Landesbank Hessen-Thüringen]]) sowie die Repräsentanzen zahlreicher Auslandsinstitute.<br />
<br />
== Lage ==<br />
Den Mittelpunkt des Bankenviertels bildet der Bereich beiderseits der [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)#Gallusanlage|Gallus-]] und [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)#Taunusanlage|Taunusanlage]] sowie entlang der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]], Junghofstraße, Neue Schlesingergasse, Große Gallusstraße und [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]. Weiterhin zählt der Bereich beiderseits der [[Mainzer Landstraße]] von der Taunusanlage bis zum Platz der Republik sowie die [[Bockenheimer Landstraße]] ab dem [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]] zum Bankenviertel, wobei die Übergänge zur Wohnbebauung des Westends und des Bahnhofsviertels sowie zum [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] an der [[Friedrich-Ebert-Anlage]] fließend sind.<br />
<br />
[[Datei:Panorama Frankfurt vom Maintower.jpg|miniatur|1050px|zentriert|Panoramablick auf das Bankenviertel vom [[Main Tower]] gesehen: Die Innenstadt (links), das Bahnhofsviertel (Mitte) und das Westend (rechts)]]<br />
<br />
== Bekannte Banken ==<br />
Bekannte im Frankfurter Bankenviertel ansässige [[Kreditinstitut]]e sind unter anderem:<br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra"<br />
|-<br />
! Kreditinstitut !! Gebäude !! Straße !! [[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main|Stadtteil]]<br />
|-<br />
| [[Bank of America]] || [[Main Tower]] || Neue Mainzer Straße 52–58 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Bank of China]] || [[WestendDuo]] || Bockenheimer Landstraße 24 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Bank of Communications]] || [[Bürohaus an der Alten Oper]] || Neue Mainzer Straße 69–75 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Bank of Scotland]] || [[Japan Center]] || Taunustor 2 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Bankhaus Metzler]] || || Untermainanlage 1 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Berenberg Bank]] || BoLa 25 || Bockenheimer Landstraße 25 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[BHF-Bank]] || [[BHF-Bank-Hochhaus]] || Bockenheimer Landstraße 10 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[BNP Paribas]] || || Europa-Allee 12 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Commerzbank]] || [[Commerzbank Tower]]<br />[[Gallileo]] || Große Gallusstraße 17–19<br />Gallusanlage 7 || Innenstadt<br />Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Crédit Agricole]] || Main Building || Taunusanlage 14–19 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Credit Suisse]] || Junghof Plaza || Junghofstraße 16 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[DekaBank Deutsche Girozentrale]] || [[Trianon (Frankfurt am Main)|Trianon]]<br />[[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]] || Mainzer Landstraße 16–24<br />Taunusanlage 1 || Westend-Süd<br />Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Deutsche Bank]] || [[Deutsche-Bank-Hochhaus]]<br />[[Deutsche Bank IBCF]] || Taunusanlage 12<br />Große Gallusstraße 10–14 || Westend-Süd<br />Innenstadt<br />
|-<br />
| [[DZ Bank]] || [[Westendstraße 1]]<br />[[City-Haus I]] || Westendstraße 1<br />Platz der Republik 6 || Westend-Süd<br />Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Europäische Zentralbank]] || [[Eurotower]]<br />[[Japan Center]]<br />[[Neubau der Europäischen Zentralbank]] || [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]] 2<br />Taunustor 2<br />Sonnemannstraße 20 || Innenstadt<br />Innenstadt<br />Ostend<br />
|-<br />
| [[HSBC Trinkaus]] || [[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]] || Taunusanlage 1 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[Houlihan Lokey]] || [[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]] || Taunusanlage 1 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[ICICI Bank]] || || Mainzer Landstraße 69 || Bahnhofsviertel<br />
|-<br />
| [[JPMorgan Chase & Co.]] || Junghof Plaza || Junghofstraße 14 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Landesbank Hessen-Thüringen]] || [[Main Tower]] || Neue Mainzer Straße 52–58 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Merrill Lynch]] || [[Main Tower]] || Neue Mainzer Straße 52–58 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Mizuho Financial Group]] || [[Japan Center]] || Taunustor 2 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Morgan Stanley]] || || Junghofstraße 13–15 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Nordea]] || Westend Windows || Bockenheimer Landstraße 33–35 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Royal Bank of Scotland]] || || Junghofstraße 22 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[SEB AG|SEB]] || || Stephanstraße 14 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Société Générale]] || [[Garden Tower]] || Neue Mainzer Straße 46–50 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[Mitsubishi Tōkyō UFJ Ginkō|The Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ]] || || Junghofstraße 24 || Innenstadt<br />
|-<br />
| [[UBS]] || [[Opernturm]] || Bockenheimer Landstraße 2–4 || Westend-Süd<br />
|-<br />
| [[Unicredit Bank]] || || Mainzer Landstraße 23 || Bahnhofsviertel<br />
|}<br />
<br />
<gallery mode="packed"><br />
Frankfurt.Bankenviertel.20150605.jpg|Westblick auf die meisten Hochhäuser des Bankenviertels<br />
Frankfurt Skyline bei Nacht.Osten.20140330.jpg|Blick von Osten über das Bankenviertel<br />
Frankfurt Neue Mainzer Straße.jpg|Neue Mainzer Straße<br />
Skyline-sued-ffm004.jpg|Skyline mit dem Messe- und Bankenviertel<br />
Taunusanlage-deutsche-bank-2011-ffm-052.jpg|Die Zentrale der Deutschen Bank an der Taunusanlage<br />
Taunusanlage-opernturm-2011-ffm-014.jpg|Die Deutschland-Zentrale der UBS<br />
Kronenhochhaus.jpg|Zentrale der DZ Bank<br />
Skyline dtbank.jpg|Blick von Nordwesten auf das Bankenviertel (April 2011)<br />
European Central Bank 041107.jpg|Eurotower der EZB am [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]]<br />
Frankfurt Am Main-Stadtansicht von der Deutschherrnbruecke am fruehen Abend-20110808.jpg|Nächtlicher Skylineblick von der [[Deutschherrnbrücke]]<br />
Frankfurt-center hg.jpg|Hochhäuser im Westend<br />
Bhf-bank-ffm001.jpg|WestendDuo und BHF-Bank an der Bockenheimer Landstraße<br />
</gallery><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Geschichte des [[Finanzplatz Frankfurt am Main|Finanzplatzes Frankfurt]] reicht bis in das Mittelalter. Die Geschichte des Frankfurter Bankenviertels in der heutigen Form begann aber erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Vor dem Krieg war [[Berlin]] das deutsche führende Finanzzentrum gewesen. Im [[Berliner Bankenviertel]] konzentrierten sich die Zentralen der wichtigsten Kreditinstitute. Nach der [[Deutsche Teilung|Deutschen Teilung]] lag das historische Berliner Bankenviertel in [[Berlin-Mitte]] und damit in [[Ostberlin]]. Zudem wurden die in Berlin ansässigen [[Großbank]]en unter Zwangsverwaltung gestellt und zerschlagen. In der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] wurden die Banken verstaatlicht und die Geschäftstätigkeit eingestellt, in den westlichen Besatzungszonen entstanden zwischen 1945 und 1948 Nachfolgeunternehmen, deren Tätigkeiten zunächst auf die jeweiligen Besatzungszone beschränkt war.<br />
<br />
In Frankfurt nahm 1947 der [[Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes]] der [[Bizone]] seinen Sitz im Gebäude der [[Frankfurter Wertpapierbörse]]. Am 1. März 1948 wurde die [[Bank deutscher Länder]] gegründet. Sie wurde de facto zum Nachfolger der [[Reichsbank]] und hatte ihren Sitz im Gebäude der ehemaligen Reichsbankhauptstelle in der Taunusanlage. 1957 wurde sie zur [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]].<br />
<br />
1956 schuf das ''Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten'' vom 24. Dezember 1956 die rechtlichen Voraussetzungen für den Wiederzusammenschluß der Großbanken. Daraufhin entstanden zum 1. Januar 1957 die [[Deutsche Bank]] und die [[Dresdner Bank]] mit Sitz in Frankfurt. Die [[Commerzbank]] hatte ihren juristischen Sitz noch bis 1990 in [[Düsseldorf]], war jedoch von Anfang an mit einem großen Teil ihres operativen Geschäftes in Frankfurt tätig.<br />
<br />
Das Finanzgewerbe wuchs im [[Wirtschaftswunder]] rasant. Im Bankenviertel, das durch die [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main]] im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden war, begann der Wiederaufbau Anfang der 1950er Jahre. Dabei entstanden Gebäude mit bis zu 14 Geschossen, die die vor dem Krieg üblichen Gebäudehöhen deutlich übertrafen. Ende der 1950er Jahre entstanden die ersten Hochhäuser im Bankenviertel, darunter das [[Zürich-Haus]] am Opernplatz. Seit den 1970er Jahren entwickelte sich das Bankenviertel zum am höchsten verdichteten Stadtraum des [[Rhein-Main-Gebiet]]s.<br />
<br />
Den stadtplanerischen Rahmen für die Entwicklung des Bankenviertels bildeten ab 1953 verschiedene Planwerke, die 1998 in den [[Hochhausrahmenplan]] mündeten; seit 1993 besteht zudem ein rechtswirksamer [[Bebauungsplan (Deutschland)|Bebauungsplan]] für das Bankenviertel.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Werner Bendix: ''Die Hauptstadt des Wirtschaftswunders. Frankfurt am Main 1945–1956.'' (Studien zur Frankfurter Geschichte, Band 49). Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7829-0532-6.<br />
* Hans-Reiner Müller-Raemisch: ''Frankfurt am Main. Stadtentwicklung und Planungsgeschichte seit 1945.'' Campus, Frankfurt/ New York 1998, ISBN 3-593-35918-9.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Bank buildings in Frankfurt am Main|Bankenviertel}}<br />
* [http://www.emporis.de/zone/banking-district-frankfurt-am-main Bankenviertel Frankfurt bei Emporis]<br />
<br />
[[Kategorie:Wirtschaft (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt-Innenstadt]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt-Westend]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt-Bahnhofsviertel]]<br />
[[Kategorie:Städtebau]]<br />
[[Kategorie:Finanzviertel]]</div>Wikide12https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Frankfurt_am_Main&diff=175460520Frankfurt am Main2018-03-27T12:39:17Z<p>Wikide12: Reordered the banks according to their assets size</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Stadt. Für das Hilfsschiff der Bundesmarine siehe [[Frankfurt am Main (A 1412)]].}}<br />
{{Infobox Gemeinde in Deutschland<br />
|Art = Stadt<br />
|Wappen = Wappen Frankfurt am Main.svg<br />
|Breitengrad = 50/6/38/N<br />
|Längengrad = 8/40/56/E<br />
|Lageplan = Hesse F.svg<br />
|Bundesland = Hessen<br />
|Regierungsbezirk = Darmstadt<br />
|Höhe = 112<br />
|PLZ = 60306–60599, 65929–65936<br />
|Vorwahl = 069, [[Harheim|06101]], [[Bergen-Enkheim|06109]]<br />
|Gemeindeschlüssel = 06412000<br />
|NUTS = DE712<br />
|LOCODE = DE FRA<br />
|Gliederung = [[Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main|16 Ortsbezirke]],<br />[[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main|46 Stadtteile]],<br />[[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main|121 Stadtbezirke]]<br />
|Adresse = [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] 23<br />60311 Frankfurt am Main<br />
|Website = [https://www.frankfurt.de/ www.frankfurt.de]<br />
|Bürgermeister = [[Peter Feldmann]]<br />
|Partei = SPD<br />
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:Frankfurt am Main logo.svg|mini|hochkant=1.5|Offizielles Logo der Stadt Frankfurt am Main]]<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Roemerberg 19-27 von Suedosten-20110307.jpg|mini|hochkant=1.5|Der [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] ist Frankfurts Rathaus und ein Wahrzeichen der Stadt. Rechts davon standen bis 1944 das [[Haus Frauenstein (Frankfurt am Main)|Haus Frauenstein]] und das [[Salzhaus (Frankfurt am Main)|Salzhaus]].]]<br />
[[Datei:Skyline Frankfurt am Main 2015.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Frankfurter Skyline]] von der [[Deutschherrnbrücke]] aus gesehen (2015)]]<br />
<br />
'''Frankfurt am Main''' ist mit etwa 736.000<!-- KEINE manuelle Änderung der Einwohnerzahl auf Basis der Frankfurter Daten, siehe Diskussionsseite --> [[Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main|Einwohnern]] die [[Liste der größten Städte in Hessen|größte Stadt]] [[Hessen]]s und die [[Liste der Großstädte in Deutschland|fünftgrößte]] [[Deutschland]]s. Sie ist [[kreisfreie Stadt|kreisfrei]] und bildet das Zentrum des [[Stadtregion Frankfurt|Ballungsraums Frankfurt]] mit etwa 2,5 Millionen<ref>{{Internetquelle |url=http://ftp.planungsverband.de/RV_Regionales_Monitoring_2011.pdf |titel=Daten und Fakten – Regionalverband FrankfurtRheinMain |zugriff=2012-05-28 |format=PDF; 25,1&nbsp;MB}}</ref> Einwohnern (mit [[Offenbach am Main|Offenbach]], [[Hanau]] und dem [[Vordertaunus|Vortaunus]]). In der gesamten [[Rhein-Main-Gebiet|Metropolregion Rhein-Main]] leben etwa 5,5 Millionen Menschen.<br />
<br />
Seit dem [[Mittelalter]] gehört Frankfurt am Main zu den bedeutenden [[Liste der größten deutschen Städte|städtischen Zentren Deutschlands]]. Im Jahr 794 erstmals urkundlich erwähnt, war es seit 1372 [[Freie und Reichsstädte|Freie Reichsstadt]] und bis 1806 Wahl-, seit 1562 auch Krönungsstadt der [[Römisch-deutscher Kaiser|römisch-deutschen Kaiser]]. Der [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|Krönungsweg]] führte vom [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] über den [[Markt (Frankfurt am Main)|Markt]] zum [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]]. Von 1815 an war Frankfurt am Main [[Freie Stadt Frankfurt|Freie Stadt]]. Hier tagten die [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundesversammlung]] des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] und [[Deutsche Revolution 1848/1849|1848/49]] in der [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]] mit der [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] das erste deutsche Parlament. Nach dem [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] wurde der zuvor fast 500 Jahre unabhängige [[Stadtstaat]] Frankfurt 1866 Bestandteil von [[Preußen]]. Durch die rasche [[Hochindustrialisierung in Deutschland|Industrialisierung]] setzte ein Bevölkerungsschub ein. Seit 1875 zählte die Stadt über 100.000 Einwohner, seit 1928 mehr als 500.000, im Jahr 2013 erstmals über 700.000. Als Zeichen der Verpflichtung zur europäischen Einigung nennt sich Frankfurt seit 1998 ''[[Europastadt]]''.<ref>Rede von Oberbürgermeisterin Roth in der Stadtverordnetenversammlung am 11. Dezember 1997.</ref><br />
<br />
Heute ist Frankfurt einer der wichtigsten internationalen [[Finanzplatz Frankfurt am Main|Finanzplätze]], bedeutendes Industrie-, Dienstleistungs- und Messezentrum und zählt zu den [[Weltstadt#Ranglisten und Studien|Weltstädten]].<ref name="GaWC 2010">{{Internetquelle |url=http://www.lboro.ac.uk/gawc/world2012t.html |titel=The World According to GaWC 2012 |zugriff=2016-01-29}}</ref> Frankfurt am Main ist Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]], der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]], der [[Frankfurter Wertpapierbörse]], zahlreicher Finanzinstitute (darunter [[Deutsche Bank]],[[DZ Bank]], [[KfW]], [[Commerzbank]]), der Aufsichtsbehörden [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht|BaFin]] und [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]] und der [[Messe Frankfurt]]. Die [[Internationale Automobil-Ausstellung]], die [[Frankfurter Buchmesse]] und die [[Musikmesse Frankfurt|Musikmesse]] gelten als [[Weltleitmesse]]n ihrer Sparten. Die Stadt ist zudem Sitz der Sportverbände [[Deutscher Olympischer Sportbund]], [[Deutscher Fußball-Bund]] und [[Deutscher Motor Sport Bund]].<br />
<br />
Dank seiner zentralen Lage ist Frankfurt am Main ein europäischer [[Knotenpunkt (Verkehr)|Verkehrsknotenpunkt]]. Der [[Flughafen Frankfurt am Main|Flughafen]] gehört zu den [[Liste der größten Flughäfen nach Passagieraufkommen|größten der Welt]], der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] ist ein zentraler Bahnknotenpunkt und das [[Frankfurter Kreuz]] der meistbefahrene Straßenknotenpunkt Deutschlands. Darüber hinaus ist der [[DE-CIX]] in Frankfurt, gemessen am Durchsatz, der weltweit größte [[Internet-Knoten]].<br />
<br />
Eine Besonderheit für eine europäische Stadt ist die stetig wachsende [[Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main|Hochhaus-Skyline Frankfurts]]. Wegen der Ballung von Hochhäusern, die zu den [[Liste der höchsten Bauwerke in Europa#Wolkenkratzer|höchsten Europas]] gehören, wird Frankfurt am Main mitunter als ''[[Mainhattan]]'' bezeichnet. Historische Wahrzeichen der Stadt sind das [[Rekonstruktion (Architektur)|rekonstruierte]] Ensemble der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] mit [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] samt Rathaus [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]], [[Dom-Römer-Projekt|Dom-Römer-Areal]] und der [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]]. Mehr als 40 Prozent des Stadtgebiets sind Parks und Landschaftsschutzgebiete, darunter der [[Frankfurter Grüngürtel]] mit dem seit 1372 im Besitz der Stadt befindlichen [[Frankfurter Stadtwald]].<br />
<br />
Das [[Kultur in Frankfurt am Main|kulturelle Leben der Stadt]] ist wesentlich von [[Kultur in Frankfurt am Main#Liberaler Bürgersinn statt höfischer Pracht|bürgerlichen Stiftungen]], [[Mäzen]]atentum und liberalen Privateninitiativen geprägt. Dazu gehören die [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtischen Bühnen]] mit den beiden Sparten [[Oper Frankfurt]] und [[Schauspiel Frankfurt]], das Frankfurter [[Museumsufer]], das [[Senckenberg Naturmuseum]], die [[Schirn Kunsthalle Frankfurt|Schirn Kunsthalle]] und das [[Museum für Moderne Kunst]], das [[Historisches Museum Frankfurt|Historische Museum]] und [[Goethe-Haus|Goethes Geburtshaus]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], die [[Alte Oper]], das [[The English Theatre Frankfurt|English Theatre]], der [[Zoo Frankfurt|Zoo]] und der [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]]. Die 1914 durch eine Bürgerstiftung als Königliche Universität gegründete [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]] ist die viertgrößte deutsche Hochschule nach Anzahl der Studenten. Sie brachte mehrere [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz-]] und [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main#Nobelpreisträger|Nobelpreisträger]] hervor. Darüber hinaus gibt es in der Stadt sieben weitere staatliche, kirchliche und private [[Hochschulen in Hessen|Hochschulen]] mit zusammen über 60.000 Studenten.<br />
<div style="clear:left;"></div><br />
<br />
== Name ==<br />
''Franconofurd''<ref>{{MGH|DD|4|236|238}}</ref> oder auch ''Francorum vadus''<ref>{{MGH|SS|30,2|736}}</ref> lautet der [[Ortsname|Name der Siedlung]] auf dem Domhügel in den ersten urkundlichen Erwähnungen 794 in [[Altfränkische Sprache|altfränkischer]] und [[latein]]ischer Sprache. Beides bedeutet ''Furt der Franken'' und bezieht sich auf eine Felsbarriere im Untergrund des [[Main]]s, die es ermöglichte, an dieser wahrscheinlich etwas oberhalb der heutigen [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alten Brücke]] gelegenen Stelle den Fluss&nbsp;– der damals viel breiter war als heute&nbsp;– bei normalem Wasserstand gefahrlos zu überqueren. Die [[Furt]] hatte in der Römerzeit wohl noch keine strategische Bedeutung gehabt, da die von [[Mainz]] aus in das Innere Germaniens führenden Straßen den Domhügel und die sumpfige Mainniederung umgingen.<br />
<br />
Nach dem Abzug der Römer um das Jahr 260 war der Domhügel von den [[Alamannen]] übernommen worden. Etwa um 530 lösten die [[Franken (Volk)|Franken]] die Alamannen in der Herrschaft über das Untermaingebiet ab. Wahrscheinlich nutzten die neuen Herrscher die Furt nun als wichtigen Verkehrsweg, den ihre Handelspartner deshalb mit dem Namen ''Frankenfurt'' belegten.<ref>Elsbet Orth, ''Frankfurt am Main im Früh- und Hochmittelalter.'' In: {{BibISBN|3799541586|Seiten=11}}</ref><br />
<br />
[[Datei:Die Frankenfurt.jpg|mini|hochkant=1.2|''Die Entdeckung der Frankenfurt durch Karl den Großen'', Aquarell von Leopold Bode (1888; [[Historisches Museum Frankfurt]])]]<br />
<br />
1014–1017 schrieb der Chronist [[Thietmar von Merseburg]] eine bis heute bekannte [[Legende]] von der Gründung der Stadt durch [[Karl der Große|Karl den Großen]] nieder.<ref>{{MGH|SSrerGermNS|9|490}}</ref> Er bringt sie in Verbindung mit den [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriegen]]:<br />
<br />
{{Zitat|Die Herkunft dieses Ortsnamens soll dir nicht länger unklar bleiben, lieber Leser. Deshalb will ich dir jetzt erzählen, was ich von glaubwürdigen Männern darüber gehört habe. Unter der Regierung Kaiser Karls des Großen, des Sohnes König Pippins, kam es zwischen den Seinen und unseren Vorfahren (den Sachsen) zum Kriege. In diesem Kampfe wurden die Franken von den Unsrigen besiegt. Als sie nun, unkundig einer Furt, über den Main zurück mussten, ging vor ihnen eine Hirschkuh hinüber und zeigte ihnen so durch Gottes Erbarmen gleichsam den Weg. Ihr folgten sie und erreichten frohen Mutes das rettende Ufer. Danach heißt der Ort Frankfurt. Als sich der Kaiser auf diesem Feldzuge schon von den Feinden überwunden sah, wich er als erster zurück und erklärte: ‚Es ist mir lieber, dass die Leute mich schmähen und sagen, ich sei von hier geflohen, als ich sei hier gefallen. Denn so lange ich lebe, darf ich hoffen, die mir angetane schwere Schmach zu rächen.‘|Thietmar von Merseburg|Chronicon VII, 75}}<br />
<br />
Tatsächlich führte Karl der Große niemals in der Maingegend Krieg gegen die Sachsen. Auch die Geschichte der Entstehung des Namens von [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], als vermeintlicher Ort der Ansiedlung gefangener Sachsen durch den siegreichen Kaiser, ist eine [[Legende]]. Sie geht wahrscheinlich auf eine sagenhafte Vermischung mit der geschichtlichen Tatsache zurück, dass er kurz nach seiner Abreise 794 gegen aufständische Sachsen in Norddeutschland ins Feld zog.<br />
<br />
Ein anderer [[Gründungsmythos]] Frankfurts war bis ins 18. Jahrhundert populär, beispielsweise noch in [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Zedlers Universal-Lexicon]]. Heute ist er nur noch wenig bekannt: [[Helenos (Sohn des Priamos)|Helenos]], ein Sohn des [[Priamos]], soll sich nach seiner Flucht aus dem zerstörten [[Troja]] am Main niedergelassen und eine Stadt namens ''Helenopolis'' gegründet haben. Frankfurt hätte demnach den gleichen mythischen Ursprung wie [[Rom]], dessen legendäre Gründer [[Romulus und Remus]] Nachfahren geflohener Trojaner waren. Um das Jahr 130 nach Christus soll schließlich ein gewisser ''Francus'', ein Herzog der ''Hogier'', die alte Stadt Helenopolis wiederhergestellt und nach seinem Namen ''Franckenfurt'' genannt haben.<ref>Barbara Dölemeyer: ''Helenopolis – Frankfurt am Main in Mythos und Chronik (16.–18. Jahrhundert).'' In: Bernhard Kirchgässner, Hans-Peter Becht (Hrsg.): ''Städtische Mythen.'' Band 28 der Reihe ''Stadt in der Geschichte'' der Veröffentlichungen des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, Jan-Thorbecke-Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-6428-4, S.&nbsp;75–90. ([http://www.stadtgeschichtsforschung.de/Downloads/Tagungsberichte/Bericht%20ueber%20die%2038.pdf Tagungsbericht], PDF).</ref><br />
Andere Autoren führten den Namen Helenopolis auf Kaiserin [[Helena (Heilige)|Helena]], die Mutter [[Konstantin der Große|Konstantins des Großen]], zurück. Die älteste bekannte Erwähnung des Helenopolis-Mythos ist von dem [[Humanismus|Humanisten]] [[Johannes Trithemius]] aus dem 15. Jahrhundert überliefert, andere Humanisten folgten wesentlich später. Helenopolis wurde bis ins 18. Jahrhundert häufig als Synonym für Frankfurt verwendet, beispielsweise als Druckort in Büchern, in der Numismatik und als Matrikelangabe von Studenten.<br />
<br />
Die ursprüngliche Namensform ''Franconofurd'' entwickelte sich im Mittelalter zu ''Frankenfort'' oder ''Frankinfort'', in der Neuzeit zu ''Franckfort'' und ''Franckfurth'' weiter.{{LAGIS|ref=lagis|titel= „Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main“|ID= 11714 |datum=2014-04-09 |zugriff=2014-07-10 }} Spätestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich die Schreibweise ''Frankfurt'' gefestigt. Der Namenszusatz ''am Main'' findet sich bereits in den ältesten Urkunden, seit dem 14. Jahrhundert regelmäßig.<ref>In den Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen deutschen Abschriften der [[Goldene Bulle Karls IV.|Goldenen Bulle]] beispielsweise zu ''Frankinfurd uf den Meyn''. Näheres zur Namensgebung in ''Der Name Frankfurt.'' In: [[Wolfgang Klötzer]]: ''Keine liebere Stadt als Frankfurt. Studien zur Frankfurter Geschichte 45.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0509-1, S. 10–15.</ref> Umgangssprachlich wird der amtliche Name fast immer zu ''Frankfurt'' verkürzt, solange keine Verwechslungsgefahr, insbesondere mit [[Frankfurt (Oder)]], besteht. Auch Namensformen wie ''Frankfurt/Main'' oder ''Frankfurt a.&nbsp;M.'' finden sich häufig, im Eisenbahnverkehr ist ''Frankfurt (Main)'' üblich. Weithin sind die Abkürzungen ''Ffm'' oder ''FFM'' in Gebrauch, daneben auch der [[IATA-Flughafencode]] ''FRA'' oder das [[Kraftfahrzeugkennzeichen]] ''F''.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
=== Geographische Lage ===<br />
[[Datei:Mk Frankfurt Nachbargemeinden.png|mini|Frankfurt und Nachbargemeinden]]<br />
<br />
Die Stadt liegt auf beiden Seiten des [[Main|Untermains]] südöstlich des [[Taunus]] in [[Südwestdeutschland]] zentral im wichtigsten Wirtschaftsraum Deutschlands. Etwa ein Drittel des Stadtgebiets ist als Landschaftsschutzgebiet [[Frankfurter Grüngürtel]] ausgewiesen. Dazu gehört auch der [[Frankfurter Stadtwald]], einer der größten [[Stadtwald|Stadtwälder]] Deutschlands. Das Stadtgebiet erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 23,4 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung über 23,3 Kilometer.<br />
<br />
Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der [[Berger Warte]] auf dem [[Berger Rücken]] im Stadtteil [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]] mit 212,6 Metern über [[Normalnull]]. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingen]] bei 88 Metern über Normalnull. Die Stadt liegt am nördlichsten Rand der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]], die von [[Basel]] bis ins Rhein-Main-Gebiet reicht.<br />
<br />
Der Flächenschwerpunkt sowie der geographische Mittelpunkt des heutigen Stadtgebietes liegen im Stadtteil Bockenheim in der Nähe des [[Bahnhof Frankfurt (Main) West|Westbahnhofes]], also außerhalb des historischen Stadtkerns.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3028&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=8208232 |titel=Frankfurts Mittelpunkt |titelerg=auf frankfurt.de |hrsg=Stadtvermessungsamt |zugriff=2016-01-29}}</ref> Dies geht auf die Eingemeindungen Richtung Westen zurück, entsprechend liegt das nicht eingemeindete Offenbach zur Stadtmitte näher als viele Stadtteile Frankfurts.<br />
<br />
=== Nachbargemeinden und Kreise ===<br />
Frankfurt grenzt im Westen an den [[Main-Taunus-Kreis]] (Städte und Gemeinden [[Hattersheim am Main]], [[Kriftel]], [[Hofheim am Taunus]], [[Kelkheim (Taunus)]], [[Liederbach am Taunus]], [[Sulzbach (Taunus)]], [[Schwalbach am Taunus]] und [[Eschborn]]), im Nordwesten an den [[Hochtaunuskreis]] (Städte [[Steinbach (Taunus)]], [[Oberursel (Taunus)]] und [[Bad Homburg vor der Höhe]]), im Norden an den [[Wetteraukreis]] (Städte [[Karben]] und [[Bad Vilbel]]), im Nordosten an den [[Main-Kinzig-Kreis]] (Gemeinde [[Niederdorfelden]] und Stadt [[Maintal]]), im Südosten an die Stadt [[Offenbach am Main]], im Süden an den [[Landkreis Offenbach]] (Stadt [[Neu-Isenburg]]) und im Südwesten an den [[Kreis Groß-Gerau]] (Städte [[Mörfelden-Walldorf]], [[Rüsselsheim am Main]], [[Raunheim]] und [[Kelsterbach]]).<br />
<br />
=== Geologie ===<br />
Das Frankfurter Stadtgebiet gehört größtenteils zur westlichen [[Untermainebene]], im Osten zur [[Hanau-Seligenstädter Senke]], im äußersten Norden bereits zur [[Wetterau]].<ref>[http://atlas.umwelt.hessen.de/servlet/Frame/atlas/geologie/geo/struktur_txt.htm Umweltatlas Hessen – Geologische Strukturräume von Hessen]</ref> Geologisch sind im Stadtgebiet die seit dem jüngeren [[Pliozän]] und im [[Pleistozän]] entstandenen vier [[Flussterrasse]]n von Main und [[Nidda (Fluss)|Nidda]] erkennbar. Die höchste Terrasse setzt sich aus [[Taunus]]gesteinen zusammen und ist im Stadtgebiet nur im Bereich des [[Berger Rücken]]s anzutreffen. Auf der oberen Terrasse von 170 bis 120 Meter liegen die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile, die nach Nordwesten zur Nidda und nach Süden am [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hang]] und am Röderberg steil abfallen, sowie der Süden von Sachsenhausen mit dem Mühlberg und dem Sachsenhäuser Berg. Die mittlere Terrasse liegt in einer Höhenlage zwischen 100 und 115 Metern. Sie ist im Stadtgebiet zum Beispiel in der [[Kelsterbacher Terrasse]] und im Steilufer der Altstadt von Höchst zu erkennen. Die unterste Terrasse zwischen 95 und 90 Metern entstand im [[Holozän]]. Sie begleitet den Main zu beiden Seiten. Auf ihr liegen der Domhügel, die historische Keimzelle der Stadt, und der Karmeliterhügel. An einigen Stellen im Stadtgebiet, beispielsweise in Bockenheim ([[Liste der Straßennamen von Frankfurt am Main/B|Basaltstraße]]) und im Stadtwald, finden sich im Untergrund Schichten von [[Vogelsberg]]-[[Basalt]] aus dem [[Miozän]], deren Mächtigkeit bis zu 14 Meter erreicht.<br />
<br />
=== Klima ===<br />
Die ältesten Temperaturmessungen stammen aus dem Dezember 1695 und sind in der Chronik des [[Achilles Augustus von Lersner]] überliefert. Seit 1826 existieren kontinuierliche Messreihen,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stadtgeschichte-ffm.de/aktuelles/newsletter_archiv/newsletter_05/newsletter_05_6.html |titel=Wie wird’s Wetter – Frühe Wetteraufzeichnungen für Frankfurt am Main |hrsg=Institut für Stadtgeschichte |zugriff=2016-01-29 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305055948/http://www.stadtgeschichte-ffm.de/aktuelles/newsletter_archiv/newsletter_05/newsletter_05_6.html |archiv-datum=2016-03-05 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> wenn auch für unterschiedliche Stationen. Heute bestehen in Frankfurt mehrere Stationen des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]], darunter diejenige am Flughafen, deren Messreihen bis ins Jahr 1949 zurückreichen.<br />
<br />
Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet liegen am nördlichen Ende der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]], die klimatisch zu den wärmsten Regionen in Deutschland zählt. Die [[Jahresmittel]]temperatur liegt mit 10,5&nbsp;°C (langjähriges Mittel für den Referenzzeitraum 1981–2010) über der anderer deutscher Metropolen ([[Berlin]] 9,5&nbsp;°C, [[Hamburg]] 9,5&nbsp;°C, [[München]] 9,7&nbsp;°C).<br />
<br />
Das Frankfurter Klima ist deshalb insgesamt mild, bei vergleichsweise wenig Niederschlägen. In der Zeit von November bis Januar gibt es tagsüber im Mittel nur ein bis zwei Sonnenstunden. Im Winter liegt die mittlere Tageshöchsttemperatur im Januar bei etwa 4,2&nbsp;°C, die mittlere nächtliche Tiefsttemperatur bei −1,1&nbsp;°C. Schnee liegt im Januar im Mittel an etwa sieben Tagen; die Schneehöhe liegt nur selten über zehn Zentimeter und der Schnee bleibt meist auch nicht lange liegen. Nur im [[Taunus]], nordwestlich der Stadt, liegt im Winter häufiger Schnee.<br />
<br />
Der Sommer ist mit Höchstwerten um 25&nbsp;°C warm; an durchschnittlich 52 Tagen werden 25&nbsp;°C bis 30&nbsp;°C, an durchschnittlich 13 Tagen über 30&nbsp;°C gemessen. Dazu ist es leicht wechselhaft mit gelegentlichen Schauern oder Gewittern, jedoch ist dies mit täglich sieben bis acht Stunden auch die sonnenreichste Zeit. Vor allem in der Innenstadt kann es im Sommer recht schwül werden.<br />
<br />
Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 17,8 bis 20,0&nbsp;°C und die kältesten Dezember bis Februar mit 1,6 bis 2,5&nbsp;°C im Mittel. Die [[Extremwert]]e liegen bei −21,6&nbsp;°C im Januar 1929 und +39,6&nbsp;°C im August 2015.<ref>{{Internetquelle |url=http://hessenschau.de/panorama/neuer-hessischer-hitzerekord,wetter-hitze-hessen-finchen-100.html |titel=Frankfurter Westend knackt hessischen Hitzerekord |werk=hessenschau.de/sofo |datum=2015-08-07 |zugriff=2016-01-29}}</ref><br />
<br />
Die vorherrschende Windrichtung ist West. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 65&nbsp;mm, der geringste im Februar mit 41&nbsp;mm im Mittel der Jahre 1981 bis 2010.<br />
<br />
In der Innenstadt liegen die mittleren Temperaturen aufgrund des Mikroklimas um etwa 0,6&nbsp;°C höher als am Flughafen, während die Niederschläge im [[Luv und Lee|Lee]] des [[Taunus]] geringer sind als im Umland.<br />
<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE =<br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE =[[Deutscher Wetterdienst]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/klimadatendeutschland.html |titel=Klimainformationen 1981–2010 |hrsg=Deutscher Wetterdienst |zugriff=2016-01-29}}</ref>; wetterkontor.de<ref>{{Internetquelle |url=http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10637 |titel=Klimadaten 1961–1990 |titelerg=für Luftfeuchtigkeit |hrsg=wetterkontor.de |zugriff=2016-01-29}}</ref><br />
| Überschrift =<br />
| Ort = Frankfurt am Main<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 4.2<br />
| hmfeb = 5.9<br />
| hmmär = 10.7<br />
| hmapr = 15.4<br />
| hmmai = 20.0<br />
| hmjun = 23.1<br />
| hmjul = 25.5<br />
| hmaug = 25.1<br />
| hmsep = 20.3<br />
| hmokt = 14.6<br />
| hmnov = 8.4<br />
| hmdez = 4.9<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = −1.1<br />
| lmfeb = −1.1<br />
| lmmär = 2.1<br />
| lmapr = 4.9<br />
| lmmai = 9.1<br />
| lmjun = 12.3<br />
| lmjul = 14.4<br />
| lmaug = 14.0<br />
| lmsep = 10.5<br />
| lmokt = 6.6<br />
| lmnov = 2.8<br />
| lmdez = −0.1<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 45.0<br />
| nbfeb = 41.0<br />
| nbmär = 48.0<br />
| nbapr = 42.0<br />
| nbmai = 63.0<br />
| nbjun = 58.0<br />
| nbjul = 65.0<br />
| nbaug = 57.0<br />
| nbsep = 53.0<br />
| nbokt = 55.0<br />
| nbnov = 49.0<br />
| nbdez = 54.0<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 9.4<br />
| rdfeb = 8.3<br />
| rdmär = 9.5<br />
| rdapr = 8.8<br />
| rdmai = 9.7<br />
| rdjun = 9.6<br />
| rdjul = 9.8<br />
| rdaug = 8.6<br />
| rdsep = 8.5<br />
| rdokt = 9.4<br />
| rdnov = 9.6<br />
| rddez = 10.4<br />
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --><br />
| shjan = 1.6<br />
| shfeb = 2.8<br />
| shmär = 3.9<br />
| shapr = 5.9<br />
| shmai = 6.8<br />
| shjun = 7.3<br />
| shjul = 7.5<br />
| shaug = 7.1<br />
| shsep = 5.2<br />
| shokt = 3.3<br />
| shnov = 1.7<br />
| shdez = 1.3<br />
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --><br />
| lfjan = 86<br />
| lffeb = 80<br />
| lfmär = 75<br />
| lfapr = 69<br />
| lfmai = 69<br />
| lfjun = 69<br />
| lfjul = 68<br />
| lfaug = 71<br />
| lfsep = 77<br />
| lfokt = 83<br />
| lfnov = 86<br />
| lfdez = 86<br />
}}<br />
<br />
Klimadaten für den Zeitraum 2007–2017<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = <br />
| QUELLE = http://www.wetterdienst.de/Deutschlandwetter/Frankfurt_am_Main/Klima/<br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Frankfurt am Main<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 4.7<br />
| hmfeb = 6.4<br />
| hmmär = 11.5<br />
| hmapr = 17.7<br />
| hmmai = 20.8<br />
| hmjun = 23.7<br />
| hmjul = 25.9<br />
| hmaug = 25.3<br />
| hmsep = 20.7<br />
| hmokt = 14.8<br />
| hmnov = 9.5<br />
| hmdez = 5.7<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = 0.1<br />
| lmfeb = 0.8<br />
| lmmär = 3.3<br />
| lmapr = 7.4<br />
| lmmai = 10.6<br />
| lmjun = 13.7<br />
| lmjul = 15.8<br />
| lmaug = 15.0<br />
| lmsep = 11.7<br />
| lmokt = 7.4<br />
| lmnov = 4.6<br />
| lmdez = 1.5<br />
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| avjan = 2.4<br />
| avfeb = 3.5<br />
| avmär = 7.2<br />
| avapr = 12.4<br />
| avmai = 15.6<br />
| avjun = 18.6<br />
| avjul = 20.7<br />
| avaug = 19.9<br />
| avsep = 15.9<br />
| avokt = 10.8<br />
| avnov = 7.0<br />
| avdez = 3.7<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 49<br />
| nbfeb = 46<br />
| nbmär = 36<br />
| nbapr = 31<br />
| nbmai = 67<br />
| nbjun = 75<br />
| nbjul = 66<br />
| nbaug = 73<br />
| nbsep = 43<br />
| nbokt = 44<br />
| nbnov = 49<br />
| nbdez = 59<br />
}}<br />
<br />
== Stadtgliederung ==<br />
=== Stadtbezirke, Stadtteile und Ortsbezirke ===<br />
[[Datei:Frankfurt Subdivisions boroughs.svg|mini|Frankfurter Stadtteile]]<br />
<br />
Die Stadt ist statistisch und administrativ in 46 [[Stadtteil]]e aufgeteilt, die jedoch bis 47 nummeriert werden (die Zahl 23 wird ausgelassen, aus technischen Gründen jedoch auch dem Stadtteil [[Frankfurt-Praunheim|Praunheim]] zugeordnet). Diese wiederum setzen sich aus 121 [[Stadtbezirk]]en, 448 [[Wahlbezirk]]en und 6.130 Blöcken zusammen.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Wolfsteiner |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/gliederung_des_frankfurter_stadtgebiets_fsb_1_2008.pdf |titel=Die Gliederung des Frankfurter Stadtgebiets – von der Adresse bis zur Stadtgrenze |zugriff=2015-08-24 |format=PDF; 527&nbsp;kB}}</ref><br />
<br />
Politisch ist die Stadt in 16 [[Ortsbezirk]]e aufgeteilt, die jeweils einen [[Ortsbeirat]] mit einem [[Ortsvorsteher]] als Vorsitzenden haben. Die in den 1970er Jahren eingemeindeten Orte bilden nach wie vor eigene Ortsbezirke.<br />
<br />
Der kleinste Stadtteil nach Einwohnerzahl ist [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]], nach Fläche die [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]. Der größte Stadtteil nach Fläche und Einwohnerzahl ist [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]; es folgen nach Einwohnerzahl [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] und [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]].<br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra mw-collapsible mw-collapsed" style="text-align:right;"<br />
|+ Bevölkerung in den 46 Stadtteilen am 31.&nbsp;Dezember 2015<ref name="J2015K02">{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/J2016K02x.pdf |titel=Bevölkerung |titelerg=Statistisches Jahrbuch 2016 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |zugriff=2017-05-03 |format=PDF; 378&nbsp;kB}}</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="vertical-align:top"<br />
! Nr.<br /> !! Stadtteil<br /> !! Fläche<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/JB2009_Kap07x.pdf |titel=Bauen und Wohnen |titelerg=Statistisches Jahrbuch Frankfurt am Main 2009 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |zugriff=2015-08-24 |format=PDF; 359&nbsp;kB}}</ref><br />in km² !! Einwohner<br /> !! [[Ausländer]]<br /> !! Ausländer<br />in Prozent !! Einwohner<br />je km²<br />
|-<br />
| 1 || align="left" | [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] || data-sort-value="00051" | 0,51 || 3.937 || 1.442 || data-sort-value="366" | 36,6 || 7.720<br />
|-<br />
| 2 || align="left" | [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]] || data-sort-value="00152" | 1,52 || 6.877 || 3.336 || data-sort-value="485" | 48,5 || 4.524<br />
|-<br />
| 3 || align="left" | [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] || data-sort-value="00053" | 0,53 || 3.914 || 2.355 || data-sort-value="602" | 60,2 || 7.385<br />
|-<br />
| 4 || align="left" | [[Frankfurt-Westend|Westend-Süd]] || data-sort-value="00247" | 2,47 || 17.816 || 4.622 || data-sort-value="259" | 25,9 || 7.213<br />
|-<br />
| 5 || align="left" | [[Frankfurt-Westend|Westend-Nord]] || data-sort-value="00167" | 1,67 || 9.895 || 2.905 || data-sort-value="294" | 29,4 || 5.925<br />
|-<br />
| 6 || align="left" | [[Frankfurt-Nordend|Nordend-West]] || data-sort-value="00307" | 3,07 || 30.290 || 6.564 || data-sort-value="217" | 21,7 || 9.866<br />
|-<br />
| 7 || align="left" | [[Frankfurt-Nordend|Nordend-Ost]] || data-sort-value="00169" | 1,69 || 22.981 || 5.032 || data-sort-value="219" | 21,9 || 13.598<br />
|-<br />
| 8 || align="left" | [[Frankfurt-Ostend|Ostend]] || data-sort-value="00540" | 5,40 || 27.753 || 7.953 || data-sort-value="287" | 28,7 || 5.139<br />
|-<br />
| 9 || align="left" | [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] || data-sort-value="00266" | 2,66 || 30.262 || 7.145 || data-sort-value="236" | 23,6 || 11.377<br />
|-<br />
| 10 || align="left" | [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]] || data-sort-value="00220" | 2,20 || 6.953 || 3.021 || data-sort-value="434" | 43,4 || 3.160<br />
|-<br />
| 11 || align="left" | [[Frankfurt-Gallus|Gallus]] || data-sort-value="00422" | 4,22 || 36.263 || 15.585 || data-sort-value="430" | 43,0 || 8.593<br />
|-<br />
| 12 || align="left" | [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] || data-sort-value="00804" | 8,04 || 38.279 || 11.467 || data-sort-value="300" | 30,0 || 4.761<br />
|-<br />
| 13 || align="left" | [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen-Nord]] || data-sort-value="00424" | 4,24 || 31.810 || 7.758 || data-sort-value="244" | 24,4 || 7.502<br />
|-<br />
| 14 || align="left" | [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen-Süd]] || data-sort-value="03491" | 34,91 || 27.016 || 6.327 || data-sort-value="234" | 23,4 || 774<br />
|-<br />
| 15 || align="left" | [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]]{{FN|1)}} || data-sort-value="02000" | 20,00 || 211 || || ||<br />
|-<br />
| 16 || align="left" | [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] || data-sort-value="00274" | 2,74 || 13.107 || 3.969 || data-sort-value="303" | 30,3 || 4.784<br />
|-<br />
| 17 || align="left" | [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]] || data-sort-value="00293" | 2,93 || 23.824 || 8.009 || data-sort-value="336" | 33,6 || 8.131<br />
|-<br />
| 18 || align="left" | [[Frankfurt-Schwanheim|Schwanheim]] || data-sort-value="01773" | 17,73 || 20.996 || 4.886 || data-sort-value="233" | 23,3 || 1.184<br />
|-<br />
| 19 || align="left" | [[Frankfurt-Griesheim|Griesheim]] || data-sort-value="00490" | 4,90 || 23.798 || 9.763 || data-sort-value="410" | 41,0 || 4.857<br />
|-<br />
| 20 || align="left" | [[Frankfurt-Rödelheim|Rödelheim]] || data-sort-value="00515" | 5,15 || 18.070 || 5.823 || data-sort-value="322" | 32,2 || 3.509<br />
|-<br />
| 21 || align="left" | [[Frankfurt-Hausen|Hausen]] || data-sort-value="00126" | 1,26 || 7.382 || 2.520 || data-sort-value="341" | 34,1 || 5.859<br />
|-<br />
| 22<!-- [sic!] aus technischen Gründen zugleich Nr. 23--> || align="left" | [[Frankfurt-Praunheim|Praunheim]]{{FN|2)}} || data-sort-value="00455" | 4,55 || 16.071 || 3.983 || data-sort-value="248" | 24,8 || 3.532<br />
|-<br />
| 24 || align="left" | [[Frankfurt-Heddernheim|Heddernheim]] || data-sort-value="00249" | 2,49 || 17.131 || 3.917 || data-sort-value="229" | 22,9 || 6.880<br />
|-<br />
| 25 || align="left" | [[Frankfurt-Niederursel|Niederursel]] || data-sort-value="00722" | 7,22 || 15.747 || 4.062 || data-sort-value="258" | 25,8 || 2.181<br />
|-<br />
| 26 || align="left" | [[Frankfurt-Ginnheim|Ginnheim]] || data-sort-value="00273" | 2,73 || 16.657 || 4.037 || data-sort-value="242" | 24,2 || 6.101<br />
|-<br />
| 27 || align="left" | [[Frankfurt-Dornbusch|Dornbusch]] || data-sort-value="00238" | 2,38 || 18.459 || 4.103 || data-sort-value="222" | 22,2 || 7.756<br />
|-<br />
| 28 || align="left" | [[Frankfurt-Eschersheim|Eschersheim]] || data-sort-value="00334" | 3,34 || 14.946 || 3.052 || data-sort-value="204" | 20,4 || 4.475<br />
|-<br />
| 29 || align="left" | [[Frankfurt-Eckenheim|Eckenheim]] || data-sort-value="00223" | 2,23 || 14.490 || 4.195 || data-sort-value="290" | 29,0 || 6.498<br />
|-<br />
| 30 || align="left" | [[Frankfurt-Preungesheim|Preungesheim]] || data-sort-value="00374" | 3,74 || 15.096 || 4.185 || data-sort-value="277" | 27,7 || 4.036<br />
|-<br />
| 31 || align="left" | [[Frankfurt-Bonames|Bonames]] || data-sort-value="00124" | 1,24 || 6.337 || 1.498 || data-sort-value="236" | 23,6 || 5.110<br />
|-<br />
| 32 || align="left" | [[Frankfurt-Berkersheim|Berkersheim]] || data-sort-value="00318" | 3,18 || 3.820 || 695 || data-sort-value="182" | 18,2 || 1.201<br />
|-<br />
| 33 || align="left" | [[Frankfurt-Riederwald|Riederwald]] || data-sort-value="00104" | 1,04 || 4.630 || 1.196 || data-sort-value="258" | 25,8 || 4.452<br />
|-<br />
| 34 || align="left" | [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]] || data-sort-value="00804" | 8,04 || 10.503 || 3.054 || data-sort-value="291" | 29,1 || 1.306<br />
|-<br />
| 35 || align="left" | [[Frankfurt-Fechenheim|Fechenheim]] || data-sort-value="00718" | 7,18 || 17.027 || 6.869 || data-sort-value="403" | 40,3 || 2.371<br />
|-<br />
| 36 || align="left" | [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] || data-sort-value="00473" | 4,73 || 15.531 || 6.424 || data-sort-value="414" | 41,4 || 3.284<br />
|-<br />
| 37 || align="left" | [[Frankfurt-Nied|Nied]] || data-sort-value="00382" | 3,82 || 19.398 || 6.907 || data-sort-value="356" | 35,6 || 5.078<br />
|-<br />
| 38 || align="left" | [[Frankfurt-Sindlingen|Sindlingen]] || data-sort-value="00398" | 3,98 || 9.244 || 2.878 || data-sort-value="311" | 31,1 || 2.323<br />
|-<br />
| 39 || align="left" | [[Frankfurt-Zeilsheim|Zeilsheim]] || data-sort-value="00547" | 5,47 || 12.350 || 3.485 || data-sort-value="282" | 28,2 || 2.258<br />
|-<br />
| 40 || align="left" | [[Frankfurt-Unterliederbach|Unterliederbach]] || data-sort-value="00585" | 5,85 || 16.141 || 4.925 || data-sort-value="305" | 30,5 || 2.759<br />
|-<br />
| 41 || align="left" | [[Frankfurt-Sossenheim|Sossenheim]] || data-sort-value="00597" | 5,97 || 16.174 || 5.299 || data-sort-value="328" | 32,8 || 2.709<br />
|-<br />
| 42 || align="left" | [[Frankfurt-Nieder-Erlenbach|Nieder-Erlenbach]] || data-sort-value="00834" | 8,34 || 4.656 || 540 || data-sort-value="116" | 11,6 || 558<br />
|-<br />
| 43 || align="left" | [[Frankfurt-Kalbach-Riedberg|Kalbach-Riedberg]] || data-sort-value="00690" | 6,90 || 16.528 || 3.242 || data-sort-value="196" | 19,6 || 2.395<br />
|-<br />
| 44 || align="left" | [[Frankfurt-Harheim|Harheim]] || data-sort-value="00502" | 5,02 || 4.739 || 576 || data-sort-value="122" | 12,2 || 944<br />
|-<br />
| 45 || align="left" | [[Frankfurt-Nieder-Eschbach|Nieder-Eschbach]] || data-sort-value="00635" | 6,35 || 11.529 || 2.422 || data-sort-value="210" | 21,0 || 1.816<br />
|-<br />
| 46 || align="left" | [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]] || data-sort-value="01254" | 12,54 || 17.913 || 3.237 || data-sort-value="181" | 18,1 || 1.428<br />
|-<br />
| 47 || align="left" | [[Frankfurter Berg]] || data-sort-value="00216" | 2,16 || 8.146 || 2.069 || data-sort-value="254" | 25,4 || 3.771<br />
|- class="sortbottom"<br />
| class="hintergrundfarbe5" | || align="left" class="hintergrundfarbe5" | '''Stadt Frankfurt am Main''' || class="hintergrundfarbe5" data-sort-value="24833" | '''248,33''' || class="hintergrundfarbe5" | '''724.486''' || class="hintergrundfarbe5" | '''207.332''' || class="hintergrundfarbe5" data-sort-value="286" | '''28,6''' || class="hintergrundfarbe5" | '''2.917'''<br />
|}<br />
{{FNZ|1)|Die Einwohnerdaten des eigenständigen Stadtteils [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]] sind im Stadtteil [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen-Süd]] enthalten, jedoch separat auf der Einzelseite Flughafen zu finden, ohne diese in Sachsenhausen-Süd abzuziehen.}}<br />
{{FNZ|2)|Aus technischen Gründen trägt der Stadtteil [[Frankfurt-Praunheim|Praunheim]] neben der Ordnungsziffer 22 die 23.}}<br />
<br />
=== Eingemeindungen ===<br />
[[Datei:Entwicklung des Stadtgebietes, Frankfurt.png|mini|Eingemeindungen von Frankfurt am Main]]<br />
<br />
Bis 1866 bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus dem ''Stadtbezirk'' mit den heutigen Stadtteilen [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]], [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]], [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]], [[Frankfurt-Gallus|Gallus]], [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]]. [[Frankfurt-Ostend|Ostend]], [[Frankfurt-Riederwald|Riederwald]] und [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], einschließlich des [[Frankfurter Stadtwald]]es, sowie aus dem ''Landbezirk'' mit den acht Dörfern [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]], [[Frankfurt-Hausen|Hausen]], [[Frankfurt-Niederursel|Niederursel]] (zur Hälfte mit dem [[Großherzogtum Hessen]]), [[Frankfurt-Bonames|Bonames]], [[Frankfurt-Nieder-Erlenbach|Nieder-Erlenbach]], [[Dortelweil]], [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] und [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]]. Nach der Annexion der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] durch Preußen bildete deren ehemaliges Territorium den [[Stadtkreis Frankfurt am Main]].<br />
<br />
Ab 1877 wurden die Gemeinden des Stadtkreises, 1910 auch des 1885 gebildeten [[Landkreis Frankfurt|Landkreises Frankfurt]], nach und nach in die Stadt Frankfurt [[Eingemeindung|eingemeindet]]. Die letzte Eingemeindung erfolgte 1977. Von den ehemaligen Frankfurter Dörfern gehört heute nur Dortelweil nicht wieder zum Stadtgebiet.<br />
<br />
Im heutigen Frankfurter Stadtgebiet liegen auch einige [[Wüstung]]en, also ehemalige Siedlungen bzw. Dörfer, die im Laufe der Zeit aufgegeben wurden.<br />
<br />
''Siehe auch''<br />
{|<br />
|<br />
* [[Liste der Ortsbezirke von Frankfurt am Main]]<br />
* [[Liste der Stadtteile von Frankfurt am Main]]<br />
|<br />
* [[Liste der Stadtbezirke von Frankfurt am Main]]<br />
* [[Liste von Siedlungen in Frankfurt am Main]]<br />
|<br />
* [[Liste der Wüstungen in Frankfurt am Main]]<br />
* [[Liste der Straßennamen von Frankfurt am Main]]<br />
|<br />
* [[Liste von Straßen und Plätzen in Frankfurt am Main]]<br />
*<br />
|}<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
== Stadtbild ==<br />
{{Panorama|Panorama Frankfurt vom Maintower edit.jpg|1025|Panoramaansicht vom [[Main Tower]]. Die Blickrichtungen sind Osten (links), Süden (Bildmitte) und Westen (rechts).}}<br />
<br />
[[Datei:Frankfurt am Main - Aerial Shot.jpg|zentriert|mini|500px|Luftbild von Frankfurt am Main beim Überflug]]<br />
<br />
=== Altstadt und Innenstadt ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt-Altstadt}}<br />
[[Datei:Goethedenkmal Goetheplatz Ffm 2 DSC 0818.jpg|mini|Goethedenkmal auf dem Goetheplatz]]<br />
[[Datei:Haus zur Goldenen Waage Frankfurt 1900 Koloration.jpg|mini|Das [[Haus zur Goldenen Waage (Frankfurt am Main)|Haus zur Goldenen Waage]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] wurde im Zuge des [[Dom-Römer-Projekt]]es von 2014 bis 2018 [[Rekonstruktion (Architektur)|wiederaufgebaut]].]]<br />
<br />
Wie bei anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] radikal geändert. Dies war bedingt durch die [[Bombenkrieg|Bombenschäden]] der [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main]] und den darauf folgenden modernen Wiederaufbau, dem die Stadt ein [[Autogerechte Stadt|autogerechtes Straßennetz]] und eine moderne Altstadtbebauung verdankt.<br />
<br />
Von einer der ehemals größten zusammenhängenden [[Frankfurt-Altstadt|Altstädte]] Deutschlands, die seit dem [[Hochmittelalter]] nie durch Kriege oder Großfeuer verwüstet worden war, ist nur noch wenig übrig geblieben. Von rund 3000 [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]] überlebte nur eines weitgehend unversehrt, das ''Haus Wertheym'' am [[Fahrtor]]. Doch schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden Straßendurchbrüche geschaffen ''([[Braubachstraße]])'' und ganze Quartiere abgerissen ''([[Frankfurter Judengasse|Judengasse]])''. Wenige Überreste der historischen Altstadt sowie Fassadenrekonstruktionen aus den 1980ern befinden sich rund um den [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]], einen der bekanntesten Stadtplätze der Bundesrepublik.<br />
<br />
Die Grenzen des Stadtviertels [[Frankfurt-Altstadt]] entsprechen dem Verlauf der alten Stadtmauer des 12. Jahrhunderts, der sogenannten [[Staufenmauer]]. Dies entspricht etwa den Straßenzügen [[Neue Mainzer Straße]]-[[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]-[[Roßmarkt (Frankfurt am Main)|Roßmarkt]]-[[Zeil]]-''Kurt-Schumacher-Straße''. In der Altstadt befinden sich auch der Frankfurter [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]] und die berühmte [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]]. Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17. Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war [[Matthäus Merian]]. Für die genaue fotografische Dokumentation Frankfurts war im 19. Jahrhundert [[Carl Friedrich Mylius]] sehr bedeutend.<br />
<br />
Die heutige [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], ab 1333 als ''Neustadt'' erweiterter Teil der Altstadt, erlebte im frühen 19. Jahrhundert starke Veränderungen. Die [[Frankfurter Stadtbefestigung|barocke Stadtbefestigung]] mit ihren großen Bastionen, die seit dem 17. Jahrhundert die ''Alt-'' und die ''Neustadt'' umfassten, wurde geschleift und stattdessen die [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)|Wallanlagen]] als ringförmiger Park um die alte Stadt geschaffen. Das Fischerfeld wurde bebaut. Der Stadtplaner [[Johann Georg Christian Hess|Georg Heß]] verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie die Neubauten aussehen sollten. Er verlangte, dass sich die Bauherren an den Stil des [[Klassizismus]] zu halten hätten. Ein Beispiel für den Frankfurter Klassizismus ist die 1820 bis 1825 entstandene und 1944 teilweise zerstörte [[Alte Stadtbibliothek]], die als „Literaturhaus“ 2005 originalgetreu wiederaufgebaut worden ist. In der ''[[Wallservitut]]'' wurde 1827 festgelegt, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch heute, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat ([[Alte Oper]], [[Schauspielhaus (Frankfurt am Main)|Schauspielhaus]], Hilton-Hotel).<br />
<br />
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]] zum Mittelpunkt der Stadt. Die [[Zeil]] wurde zur Hauptgeschäftsstraße. Die 1678–1681 am Eingang der Zeil errichtete barocke [[Katharinenkirche (Frankfurt am Main)|Katharinenkirche]], heute die größte evangelische Kirche Frankfurts, ist eng mit der Familie [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] verbunden.<br />
<br />
Eine radikale bauliche Veränderung wurde an der Einkaufsstraße Zeil vollzogen. Dort wurde im Februar 2009 auf dem ehemaligen Gelände der [[Hauptpost Frankfurt am Main]] und der Telekom zwischen [[Eschenheimer Tor]] und Zeil das Einkaufszentrum [[MyZeil]] eröffnet, flankiert von zwei Hochhäusern mit Büro- und Hotelnutzung, sowie das zwischen 1737 und 1741 erbaute und 1944 zerstörte [[Palais Thurn und Taxis]] annähernd originalgetreu rekonstruiert. Für das [[Palaisquartier]] genannte Projekt wurde unter anderem das [[Fernmeldehochhaus]], eines der ersten Frankfurter Hochhäuser aus dem Jahr 1956, abgerissen. Das [[Gebäudeensemble]] wurde Mitte 2010 fertiggestellt. Auf dem direkt nördlich angrenzenden Grundstück wurde das 1953 errichtete [[Rundschau-Haus]] der Frankfurter Rundschau abgerissen, um Wohn- und Geschäftshäusern Platz zu machen. Das gesamte 2,25 Hektar große Areal soll vom niederländischen Projektentwickler Bouwfonds MAB neu bebaut werden.<br />
<br />
Die nächste große Veränderung leitete 2010 der Abriss des [[Technisches Rathaus (Frankfurt am Main)|Technischen Rathauses]] zwischen Dom und Römerberg ein. An dessen Stelle soll im Rahmen des [[Dom-Römer-Projekt]]s der historische Grundriss der Altstadt mit rund 40 Gebäuden wieder entstehen. 15 Fachwerkhäuser werden originalgetreu rekonstruiert, darunter städtebaulich bedeutende Gebäude wie das [[Haus zur Goldenen Waage (Frankfurt am Main)|Haus zur Goldenen Waage]], ein Teil des [[Hof Rebstock am Markt|Rebstockhofs]] und das [[Haus zum Esslinger]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Samstagsberg von Suedwesten-20110705.jpg<br />
| Breite1 = 415<br />
| Untertitel1 = [[Rekonstruktion (Architektur)|Rekonstruierte]] Häuser an der Ostseite des [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerbergs]] in der Altstadt<br />
| Bild2 = Frankfurt Nextower.20130514.jpg<br />
| Breite2 = 187<br />
| Untertitel2 = [[Palaisquartier|Nextower]] und [[Eschenheimer Turm]] in der Innenstadt<br />
| Bild3 = Hauptwache Frankfurt am Main.jpg<br />
| Breite3 = 415<br />
| Untertitel3 = Stadtzentrum mit [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]] und [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Klassizistische und gründerzeitliche Bezirke ===<br />
Seit etwa 1830 entstanden außerhalb der Wallanlagen die Stadtteile [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] und [[Frankfurt-Ostend|Ostend]]. Nach dem Bau des [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhofes]] entstand in den 1890er-Jahren auch das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden [[Frankfurter Westbahnhöfe|Westbahnhöfe]].<br />
<br />
Als [[Wohngebiet]]e wuchsen vor allem die drei erstgenannten Stadtteile sowie das südlich des Mains gelegene [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] enorm. Die Frankfurter Bürger wollten an die frische Luft. Heute lebt gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte primär entlang breiter Ausfallstraßen wie der [[Eschersheimer Landstraße]] oder der [[Bockenheimer Landstraße]]. Allerdings entwickelte sich sekundär bis 1866 eine eher planlose Bebauung der sogenannten „Gärtnereizone“, die noch heute in den „krummen“ Straßenführungen nahe den Wallanlagen ablesbar ist. Erst in preußischer Zeit wurde dann auf dem Reißbrett ein schachbrettartiges Straßenraster entwickelt, das zeittypisch vereinzelt von polygonalen Platzanlagen zugunsten besonderer Blickbeziehungen etwa zu Kirchenbauten aufgebrochen ist.<br />
<br />
Gebaut wurden üblicherweise in der Art des geschlossenen Blockrands mit vier bis fünf Stockwerken&nbsp;– und dabei vorhandene Gebäude des [[Klassizismus]] größtenteils abgerissen und ersetzt. Allerdings dominierte als lokale Besonderheit noch bis 1880 vielerorts ein zurückhaltender Spätklassizismus und selbst die nachfolgenden, stärker im „wilhelminischen“ Geschmack errichtete Architektur entwickelte im Geschosswohnungsbau nie die Prachtentfaltung, wie sie aus anderen in jener Zeit stark gewachsenen Städten wie etwa Wiesbaden, Leipzig oder Berlin bekannt ist.<br />
<br />
Die 1877 und 1895 eingemeindeten Stadtteile [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] und [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] wurden in dieses Stadtbild integriert, erhielten neue Straßen und einen Anschluss an die [[Straßenbahn Frankfurt am Main|Frankfurter Straßenbahn]], konnten aber bis heute ihren eigenen Charakter bewahren. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand unter Oberbürgermeister [[Franz Adickes]] der [[Frankfurter Alleenring]], eine stark befahrene Ringstraße, welche die gründerzeitlichen Stadtviertel miteinander verband. Er folgt in weiten Bereichen etwa dem Verlauf der alten [[Frankfurter Landwehr]].<br />
<br />
Typisch für die Zeit war das West-Ost-Gefälle in Qualität und Anspruch der Bebauung. Während das Bahnhofsviertel um 1900 das nobelste Geschäftsviertel und das Westend das vornehmste, großbürgerliche Wohngebiet darstellte, waren Nordend über Bornheim bis hin zum Ostend eher für das mittlere Bürgertum und die Arbeiterschicht gedacht. Diese Verhältnisse rotieren seit dem Zweiten Weltkrieg mehr und mehr gegen Osten, vor allem aber nach den Ereignissen der 1960er und 1970er Jahre, als für die Schaffung von Büroraum im Bahnhofsviertel und Westend zahlreiche kaiserzeitliche Bauten abgerissen, umgenutzt oder neu errichtet wurden. Insbesondere das Nordend und Bornheim gelten heute im Zuge der [[Gentrifizierung]] als „Szeneviertel“, mit dem [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] im Ostend und dem [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] sowie dem [[Skyline Plaza]] nahe dem [[Frankfurt-Gallus|Gallusviertel]] sind in diesen gründerzeitlichen Stadtteilen entsprechende Entwicklungen absehbar.<br />
<br />
Neben den Wallanlagen erhielt die Stadt im 19. Jahrhundert weitere Grünanlagen. Im Stadtteil [[Frankfurt-Nordend|Nordend-Ost]] befindet sich zum Beispiel der [[Bethmannpark]] mit seinem chinesischen [[Garten des Himmlischen Friedens]]. Im Nordend befinden sich der [[Holzhausenpark]] und der [[Günthersburgpark]]. Weiter westlich im Stadtteil [[Frankfurt-Westend|Westend-Nord]] liegt der [[Grüneburgpark]], in dem sich unter anderem eine griechisch-orthodoxe Kirche und ein koreanischer Garten befinden. Der [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]] ist ein seit 1871 bestehender international renommierter [[Botanischer Garten]], der etwa 2500 Pflanzenarten kultiviert und Attraktionen wie das [[Papageno Musiktheater]] oder die [[Parkeisenbahn]] [[Palmen-Express]] beherbergt. Direkt an diesen anschließend befindet sich der [[Botanischer Garten der Goethe-Universität Frankfurt am Main|Botanische Garten der Universität]]. Diese drei aneinandergrenzenden Gärten bilden die größte innenstadtnahe Grünanlage Frankfurts. Der [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]] im [[Frankfurt-Ostend|Ostend]] war 1907 der erste [[Volksgarten#Der Volkspark|Volkspark]] in Frankfurt und wurde als Erholungsort für die Anwohner, wie z.&nbsp;B. der [[Arbeiter]] der angrenzenden Industriegebiete, konzipiert.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Mk Frankfurt Kaiserstraße 1.jpg<br />
| Breite1 = 265<br />
| Untertitel1 = Die gründerzeitliche [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]]<br />im Bahnhofsviertel<br />
| Bild2 = Frankfurt, Beethovenstraße 71.jpg<br />
| Breite2 = 300<br />
| Untertitel2 = Beethovenstraße im Westend<br />
| Bild3 = Bergerstrasse-ffm053.jpg<br />
| Breite3 = 287<br />
| Untertitel3 = [[Höhenstraße (Frankfurt am Main)|Höhenstraße]] an der Kreuzung<br />mit der [[Berger Straße]] im Nordend<br />
| Bild4 = Klappergasse Ebbelwoi-Viertel Frankfurt Alt-Sachsenhausen.jpg<br />
| Breite4 = 148<br />
| Untertitel4 = Klappergasse im [[Apfelwein|Ebbelwoi]]-Viertel in Alt-Sachsenhausen<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Die klassische Moderne: Das Neue Frankfurt ===<br />
1925 wurde das [[Neues Frankfurt|Neue Frankfurt]] als umfangreiches Städtebauprogramm begonnen. Der Oberbürgermeister [[Ludwig Landmann]] ernannte 1925 den Architekten [[Ernst May]] zum Stadtbaurat, der fortan alle Aktivitäten leitete und sich mit einem Stab junger Architekten, Techniker, Künstler und Designer umgab, um das Projekt nachhaltig in der Stadt zu verankern. Städtebaulich wurde das Zusammenwachsen der eingemeindeten Dörfer gestaltet und die Stadt um Infrastrukturprojekte und Parks bereichert. Darüber hinaus wurden wegweisende Technologien für das Bauwesen und das Industriedesign erprobt und eingesetzt. Bekannte Bauten umfassen die Großmarkthalle und das Gesellschaftshaus des Palmengartens und Siedlungen wie [[Siedlung Praunheim|Praunheim]], [[Siedlung Römerstadt|Römerstadt]] und [[Siedlung Westhausen|Westhausen]] im Norden, die [[Siedlung Bornheimer Hang]] im Osten, die [[Hellerhofsiedlung]] sowie die [[Heimatsiedlung]] im Süden. Herausragende Designleistungen umfassen die [[Frankfurter Küche]] und die Schriftart [[Futura (Schriftart)|Futura]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Westhausen Laubengang.jpg<br />
| Breite1 = 290<br />
| Untertitel1 = [[Siedlung Westhausen]], eine der Siedlungen des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] (1925–1930)<br />
| Bild2 = Grossmarkthalle Frankfurt Panorama 1.jpg<br />
| Breite2 = 450<br />
| Untertitel2 = [[Großmarkthalle (Frankfurt am Main)|Großmarkthalle]] mit noch erhaltenen Annexbauten vor der Nutzung durch die EZB, Mai 2007<br />
| Bild3 = Zickzackhausen.jpg<br />
| Breite3 = 265<br />
| Untertitel3 = [[Siedlung Bruchfeldstraße]] („Zickzackhausen“) in Niederrad<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Höchst und die äußeren Stadtteile ===<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in mehreren Schritten die nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile eingemeindet. Einige dieser Stadtteile hatten bereits bis 1866 zum Besitz der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] gehört, andere waren zuvor nie mit Frankfurt verbunden. Um 1914 gehörte Frankfurt zu den flächenmäßig größten Städten Deutschlands.<br />
<br />
Das Stadtgebiet wuchs 1928 durch Eingemeindungen weiter. Die Stadt [[Frankfurt-Höchst|Höchst am Main]] bereicherte Frankfurt um eine [[Höchster Altstadt|Altstadt]], die noch heute sehr gut erhalten ist und seit 1972 unter Denkmalschutz steht. Das älteste Gebäude Frankfurts befindet sich ebenfalls dort, die [[Justinuskirche (Höchst)|Justinuskirche]]. Die spätesten Eingemeindungen fanden 1972 und 1977 im Nordosten statt. Diese Stadtteile haben sich zum Teil bis heute ihren ländlichen Charakter bewahrt (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; dazu im Osten Bergen-Enkheim).<br />
<br />
{{Panorama|Hoechster Mainpanorama August 2007.jpg|1025|Panorama des Mainufers in Höchst}}<br />
<br />
=== Grüngürtel ===<br />
Der seit 1994 ausgewiesene [[Frankfurter Grüngürtel]] ist ein ringförmig um den Stadtkern gelagertes [[Landschaftsschutzgebiet]]. Es umfasst mit 8.000 [[Hektar]] etwa ein Drittel des Frankfurter Stadtgebiets und soll den weiteren Landschaftsverbrauch durch zersiedelnde Bebauung verhindern. Teile des Grüngürtels gehen nahtlos in den noch größeren Schutz- und Erholungsraum „[[Regionalpark RheinMain]]“ über.<br />
<br />
Zum Grüngürtel gehört auch der 4902 Hektar große [[Frankfurter Stadtwald]] im Süden der Stadt. Dieser zählt zu den größten innerstädtischen Wäldern in Deutschland und bedeckt die südlichen Teile von [[Frankfurt-Schwanheim|Schwanheim]], [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]], [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] und [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] sowie den nördlichen Teil des Stadtteils [[Frankfurt-Flughafen|Flughafen]].<br />
<br />
Daneben zählen die [[Schwanheimer Düne]], das [[Nidda (Fluss)|Niddatal]] und der [[Niddapark]], der [[Lohrberg (Frankfurt am Main)|Lohrberg]], der [[Huthpark]], das [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Enkheimer Ried]], das [[Frankfurt-Seckbach|Seckbacher Ried]], der [[Mainbogen|Fechenheimer Mainbogen]] und zahlreiche Kleingartenanlagen zum Grüngürtel.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Lohrberg.jpg<br />
| Breite1 = 269<br />
| Untertitel1 = Blick vom [[Lohrberg (Frankfurt am Main)|Lohrberg]] in Richtung Innenstadt<br />
| Bild2 = Enkheimer Ried.jpg<br />
| Breite2 = 239<br />
| Untertitel2 = Das Enkheimer Ried in [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]]<br />
| Bild3 = Niddatal-frankfurter-berg-2010-ffm-066.jpg<br />
| Breite3 = 535<br />
| Untertitel3 = Grüngürtel am [[Frankfurter Berg]], im Vordergrund die [[Nidda (Fluss)|Nidda]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte von Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Von der Frankenfurt bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches ===<br />
[[Datei:DBP 1994 1200 Jahre Frankfurt am Main.jpg|mini|Deutsche Sonderbriefmarke „1200 Jahre Frankfurt am Main“ von 1994]]<br />
Frankfurt am Main wurde erstmals am 22. Februar 794 in einer [[Urkunde]] Karls des Großen für das Regensburger [[Kloster Sankt Emmeram|Kloster St. Emmeram]] erwähnt. In dem auf [[Latein]] verfassten Dokument heißt es: „…&nbsp;actum super fluvium Moin in loco nuncupante Franconofurd“&nbsp;– „gegeben (ausgestellt) am Flusse Main in einem Orte, genannt Frankfurt.“<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Johann Friedrich Böhmer]] |Titel=Codex Diplomaticus Moenofrancofurtanus. Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt |Band=1 |Verlag=Joseph Baer & Co. |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1901 |Seiten=1 |Online=https://archive.org/stream/codexdiplomatic00nathgoog#page/n16/mode/2up Codex Diplomaticus Moenofrancofurtanus. Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt |Abruf=2014-10-09}}</ref><ref>{{MGH|DD|4|238}}</ref> Eine Besiedlung des Domhügels ist allerdings schon für die [[Jungsteinzeit]] nachgewiesen. Am selben Ort entstanden in der Folge vermutlich ein [[Römische Niederlassung auf dem Frankfurter Domhügel|römisches Militärlager]] und in [[Merowinger|merowingischer Zeit]] ein fränkischer Königshof. 843 wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste [[Königspfalz Frankfurt|königliche Pfalz]] der [[Ostfrankenreich|Ostfranken]] und Ort von [[Reichstag (HRR)|Reichstagen]]. 1220 wurde Frankfurt [[Freie und Reichsstädte|Freie Reichsstadt]].<br />
<br />
Die [[Goldene Bulle]] von 1356 bestätigte Frankfurt ab 1356 als ständige Wahlstadt der [[Römisch-deutscher König|römischen Könige]], nachdem hier schon seit 1147 die meisten Königswahlen stattgefunden hatten. Ab 1562 wurde der Kaiser auch in Frankfurt [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|gekrönt]], als letzter 1792 der [[Habsburg]]er [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] 1742 wurde Frankfurt gar für fast drei Jahre Residenzstadt, denn der damalige Kaiser Karl Albrecht von Bayern ([[Karl VII. (HRR)|Karl VII.]]) wohnte bis Oktober 1744 im [[Palais Barckhaus]] an der [[Zeil]].<br />
<br />
1806, mit dem Ende des Alten Reiches, fiel Frankfurt unter die Herrschaft des [[Fürstprimas]] [[Karl Theodor von Dalberg]], der es mit seinen Fürstentümern [[Regensburg]] und [[Aschaffenburg]] zu einem selbständigen Staat innerhalb des [[Rheinbund]]s vereinigte. 1810 trat Dalberg Regensburg an [[Königreich Bayern|Bayern]] ab und wurde mit den Gebieten von [[Hanau]] und [[Fulda]] entschädigt. Zusammen mit der Stadt Frankfurt und dem Aschaffenburger Gebiet bildete dieser Territorialkomplex schließlich von 1810 bis 1813 das kurzlebige [[Großherzogtum Frankfurt]].<br />
<br />
=== Die Freie Stadt Frankfurt ===<br />
{{Hauptartikel|Freie Stadt Frankfurt}}<br />
[[Datei:Frankfurt 1854.JPG|mini|Stadtansicht von Frankfurt a.&nbsp;M. auf 6 Kreuzermünze von 1854]]<br />
Mit dem Zusammenbruch des [[Napoleon Bonaparte|napoleonischen]] Systems wurde Frankfurt am 14.&nbsp;Dezember 1813 von den siegreichen Alliierten einer provisorischen Verwaltung unter dem Präfekten [[Friedrich Maximilian von Günderrode]] unterstellt.<br />
<br />
Auf dem [[Wiener Kongress]] plante das [[Königreich Bayern]] die Annexion Frankfurts, doch beschloss der Kongress am 8.&nbsp;Juni 1815 die Wiederherstellung Frankfurts als [[Freie Stadt Frankfurt|Freie Stadt]] innerhalb des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]]. Es war damit neben [[Hamburg]], [[Bremen]] und [[Lübeck]] eine von vier Freien Städten, die ihre traditionelle Stadtfreiheit bis in die Zeit der Moderne behaupten konnten. Der [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundestag]] des Deutschen Bundes richtete sich in Frankfurt ein. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur [[Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution]]. Die einberufene [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] tagte in der [[Frankfurter Paulskirche]].<br />
<br />
Im [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] 1866 blieb Frankfurt bundestreu. Die öffentliche Meinung stand eher auf Seiten [[Österreich]]s und des [[Kaiser von Österreich|Kaisers]], obwohl es auch in Frankfurt schon länger Stimmen gab, die aus wirtschaftlichen und außenpolitischen Gründen für einen freiwilligen Anschluss an Preußen plädierten. Am 18.&nbsp;Juli wurde die Stadt während des [[Mainfeldzug|Mainfeldzugs]] von der [[Preußische Armee|preußischen Mainarmee]] besetzt und mit schweren [[Kontribution]]en belegt. Am 2.&nbsp;Oktober annektierte [[Preußen]] die Stadt, die damit endgültig ihre Unabhängigkeit verlor; Frankfurt wurde dem [[Regierungsbezirk Wiesbaden]] der [[Hessen-Nassau|Provinz Hessen-Nassau]] zugeordnet, die Zahlung der Kontributionen später erlassen. 1868 führte Preußen in Frankfurt die [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Magistratsverfassung]] mit einem [[Oberbürgermeister]] als Stadtoberhaupt ein. Als versöhnendes [[Symbol]] wurde 1871 in Frankfurt der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] mit dem [[Friede von Frankfurt|Frankfurter Frieden]] offiziell beendet.<br />
<br />
=== Von der Gründerzeit bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ===<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Roemer-Salzhaus-Front Photochrom.jpg|mini|[[Salzhaus (Frankfurt am Main)|Salzhaus]] (rechts) und [[Haus Frauenstein (Frankfurt am Main)|Haus Frauenstein]] (links) am Römerberg, Photochromdruck um 1896]]<br />
Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu einem Industriezentrum mit raschem Bevölkerungswachstum war die Annexion vorteilhaft. Frankfurt gemeindete zwischen 1877 und 1910 in mehreren Etappen zahlreiche umliegende Orte ein und vergrößerte seine Fläche von 70 auf 135 Quadratkilometer. Damit wurde es schließlich sogar Anfang des 20. Jahrhunderts für kurze Zeit [[Liste der 100 flächengrößten Städte und Gemeinden Deutschlands|Deutschlands flächengrößte Stadt]]. Mit dem raschen Bevölkerungswachstum baute die Stadt ihre öffentliche Infrastruktur aus, darunter zahlreiche Schulen, mehrere Mainbrücken, Wasserversorgung, Kanalisation, eine moderne [[Feuerwehr Frankfurt am Main|Berufsfeuerwehr]], Vieh- und Schlachthof, die [[Kleinmarkthalle Frankfurt|Markthalle]], Straßenbahnen, Bahnhöfe und Häfen. Nachdem sich die Industrie zunächst vor allem in Bockenheim, entlang der Mainzer Landstraße und in Sachsenhausen angesiedelt hatte, entstand 1909 bis 1912 der Osthafen mit einem Industriegebiet, dessen neu erschlossene Fläche so groß war wie das gesamte Ende des 19. Jahrhunderts bebaute Stadtgebiet nördlich des Mains. Neben den traditionellen Frankfurter Branchen, Gießereien und Metallwaren, Schriftgießereien und Druckereien, entstanden nun Brauereien, chemische Fabriken und, nach der [[Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891|Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891]], auch eine Elektroindustrie. 1914 wurde die von Frankfurter Bürgern gestiftete Universität eröffnet.<br />
<br />
Im Ersten Weltkrieg blieb Frankfurt von Zerstörungen verschont, litt aber aufgrund seiner Lage als preußische Grenzstadt mit hessischem und bayrischem Hinterland unter einer schlechten Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Infolge der [[Novemberrevolution]] 1918 kam es zu Unruhen und zeitweiligen Straßenkämpfen, die bis Ende 1919 anhielten.<br />
<br />
In den 1920er Jahren erlebte Frankfurt eine kulturelle Blüte, unter anderem durch seine Theater und das städtebauliche Programm des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] (weltweit bekannt durch die [[Frankfurter Küche]], den Urtyp der modernen Einbauküche). 1925 fand im neu erbauten Waldstadion die erste internationale [[Arbeiterolympiade]] statt.<br />
<br />
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurden 11.134 [[Juden]] aus Frankfurt [[Deportation deutscher Juden|deportiert]] und ermordet. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstörten alliierte [[Luftangriffe auf Frankfurt am Main|Luftangriffe auf Frankfurt]] etwa 70&nbsp;Prozent der Gebäude, darunter fast die gesamte [[Frankfurt-Altstadt|Alt]]- und [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]]. Das bis 1944 nahezu geschlossen mittelalterliche Stadtbild ging dadurch verloren, da der [[Wiederaufbau]] in den 1950er-Jahren sich nicht an den alten Strukturen orientierte. Weite Teile der einstigen Altstadt werden bis heute von den damals entstandenen schlichten modernistischen Zweckbauten und Verkehrsachsen geprägt.<br />
<br />
=== Seit 1945: Entwicklung zur multikulturellen Wirtschaftsmetropole ===<br />
Nach Kriegsende richteten die Streitkräfte der USA ihr [[United States European Command|europäisches Hauptquartier]] in Frankfurt ein. Pläne, dem erweiterten Stadtgebiet als selbständigem [[Regierungsbezirk Frankfurt am Main|Distrikt Frankfurt]] einen Sonderstatus zu verleihen, analog dem [[Washington, D.C.|District of Columbia]], erwiesen sich als nicht praktikabel. 1946 wurde die Stadt dem neugebildeten Land [[Groß-Hessen]] zugeordnet. 1947 nahm der [[Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes|Wirtschaftsrat der Bizone]], die 1948 zur [[Trizone]] erweitert wurde, seinen Sitz in Frankfurt. Bei der [[Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland|Wahl zur Bundeshauptstadt]] unterlag Frankfurt am 10. Mai 1949 gegen [[Konrad Adenauer]]s Favoriten [[Bonn]].<ref>Mit 33:29 Stimmen im [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]] sowie mit 200:176 Stimmen am 3. November 1949 im [[Deutscher Bundestag|Bundestag]].</ref> Ein [[Parlamentsgebäude]] war in Frankfurt bereits gebaut worden. Es beherbergt seitdem den [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunk]].<br />
<br />
Trotz der Niederlage in der Hauptstadtfrage entwickelte sich die Stadt in der Zeit des [[Wirtschaftswunder]]s erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und zum bedeutendsten [[Finanzplatz Frankfurt|Finanzplatz Kontinentaleuropas]]. Infolge der [[Deutsche Teilung|Teilung Deutschlands]] übernahm Frankfurt Metropolfunktionen als Sitz von Unternehmen, Verbänden und Bundeseinrichtungen und wurde 1998 Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]].<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Mk Frankfurt Merian Stadtansicht.jpg<br />
| Breite1 = 200<br />
| Untertitel1 = Stadtansicht mit [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Dom]] (etwa 1612)<br />
| Bild2 = Nationalversammlung in der Paulskirche.jpg<br />
| Breite2 = 262<br />
| Untertitel2 = Die Nationalversammlung in der [[Frankfurter Paulskirche]] (1848)<br />
| Bild3 = Frankfurt Luftschiffbild der Altstadt 1911-verbessert.jpg<br />
| Breite3 = 258<br />
| Untertitel3 = Luftschiffbild des ältesten Teils der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] (1911)<br />
| Bild4 = Frankfurt 1945 June destructions after bombing raids old town aerial.JPG<br />
| Breite4 = 246<br />
| Untertitel4 = Zerstörte [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]] mit [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Dom]] (Juni 1945)<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Einwohnerentwicklung ===<br />
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main}}<br />
<br />
[[Datei:Frankfurt population (Ab 1871).svg|mini|hochkant=1.5|Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main von 1871 bis 2016]]<br />
<br />
Angaben über die Einwohnerentwicklung Frankfurts basieren bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert auf ungenauen Schätzungen, erst ab etwa 1810 auf [[Volkszählung]]sergebnissen und amtlichen Statistiken. Im Mittelalter gehörte Frankfurt mit rund 10.000 Einwohnern zu den [[Liste der größten deutschen Städte|mittelgroßen deutschen Städten]]. Im 17.&nbsp;Jahrhundert überschritt die Einwohnerzahl 20.000, Mitte des 18.&nbsp;Jahrhunderts 30.000 und um 1810 40.000. Bis zum Ende der Freien Stadt Frankfurt 1866 stieg die Stadtbevölkerung auf über 90.000, von denen rund 78.000 innerhalb der Wallanlagen wohnten. Heute leben hier noch etwa 7000 Menschen.<br />
<br />
1875 hatte Frankfurt 100.000 Einwohner. Etwa ab 1880 gehörte es zu den zehn größten Städten Deutschlands. 1910 stand es mit 414.576 Einwohnern an neunter Stelle in Deutschland und an vierter unter den preußischen Großstädten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stieg die Stadtbevölkerung auf 553.464.<br />
<br />
Im Zweiten Weltkrieg kamen mehr als 4800 Zivilisten und 12.700 Frankfurter Soldaten ums Leben, fast 12.000 jüdische Einwohner Frankfurts (von ehemals 30.000) wurden im [[Holocaust]] ermordet. Ende 1945 lebten noch 358.000 Menschen in der Stadt, in der etwa die Hälfte der Wohnungen durch den Krieg zerstört worden war.<br />
<br />
1951 überschritt die Einwohnerzahl wieder den Stand von 1939 und erreichte 1963 mit 691.257 einen vorläufigen Höchststand. Durch Wanderungsverluste ins Umland nahm die Zahl der Einwohner bis 1986 auf 592.411 ab, seitdem stieg sie wieder an auf <!-- Bitte diese Vorlagen nicht verändern, siehe Diskussionsseite -->{{EWZ|DE-HE|06412000}} (Stichtag {{EWD|DE-HE|06412000}}).{{EWR|DE-HE}} Das Bevölkerungswachstum ist eine Folge der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt, der Ausweisung neuer Siedlungs- und Wohngebiete sowie der Veränderung der Altersstruktur durch den Zuzug junger Familien.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/02_Modellrechnung_PrivatHH.pdf |titel=Modellrechnung zur Entwicklung der Privathaushalte in Frankfurt am Main bis 2030 |werk=Statistik aktuell Nr. 2/2011 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 197&nbsp;kB}}</ref><br />
<br />
Nach der im Juni 2015 veröffentlichten ''Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/2015-3_Bev%C3%B6lkerungsprognose.pdf |titel=Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040 |werk=Frankfurter Statistische Berichte 2015 |zugriff=2015-06-30 |format=PDF, 507&nbsp;kB}}</ref> erwartet das Bürgeramt Statistik und Wahlen eine Fortsetzung des starken Bevölkerungswachstums der letzten Jahre. 2020 werden etwa 764.000 Einwohner erwartet, 2030 etwa 810.000 und 2040 etwa 830.000. Hauptursache ist ein anhaltender Zuzug vorwiegend junger Menschen.<br />
<br />
29,1 Prozent der am 30. Juni 2017<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/16_Bev%C3%B6lkerung_Halbjahr2017.pdf |titel=Das Wachstum hält an: die Frankfurter Bevölkerung am 30. Juni 2017 |werk=Statistik aktuell 16.2017 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |zugriff=2017-09-08 |format=PDF, 239 kB}}</ref> in Frankfurt mit Hauptwohnsitz gemeldeten 736.222 Einwohner haben keine [[deutsche Staatsangehörigkeit]]. Abgesehen von einigen Umlandgemeinden ist das der höchste [[Ausländer]]anteil aller [[Liste der Städte und Gemeinden in Hessen|hessischen Kommunen]]. Laut dem im Juni 2017 vorgestellten Bericht zum Integritäts- und Diversitätsmonitoring des städtischen Amts für multikulturelle Angelegenheiten hatten 2015 51,2 Prozent der Frankfurter einen [[Migrationshintergrund]], von denen jedoch etwa ein Drittel nicht selbst zugewandert ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Patrick Schupp |url=http://www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/sites/default/files/medien/downloads/amka-monitoring15-final-02.pdf |titel=Frankfurter Integritäts- und Diversitätsmonitoring |hrsg=Stadt Frankfurt am Main, Dezernat XI |seiten=33 |zugriff=2017-09-08 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
=== Religionen und Weltanschauungen ===<br />
{{Hauptartikel|Religionen in Frankfurt am Main}}<br />
{{Siehe auch|Liste der Kirchengebäude in Frankfurt am Main}}<br />
Bis Anfang des 21. Jahrhunderts gehörte die Mehrzahl der Frankfurter einer der christlichen [[Konfession]]en an. Durch [[Säkularisierung]] und Zuwanderung nichtchristlicher Bevölkerungsgruppen sinkt der christliche Bevölkerungsanteil. Die Stadt gilt seit der [[Reformation]] als traditionell [[Evangelische Kirche|protestantisch]], wenngleich das [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] [[Kirchengemeinde|Gemeindeleben]] niemals ganz erlosch. Durch Zuwanderung und Eingemeindungen nahm der Anteil der Katholiken seit dem 18. Jahrhundert allmählich zu und ist heute größer als der der Protestanten. 2015 waren 22,0 % der Einwohner römisch-katholisch und 18,0 % evangelisch. Angehörige anderer Religionsgemeinschaften wie der Muslime sowie Konfessionslose werden statistisch nicht erfasst.<ref name="J2015K02" /><br />
<br />
Nach einer 2007 veröffentlichten Schätzung lebten am Jahresende 2006 rund 75.000 Muslime in Frankfurt.<ref name="FSB4-2007">{{Internetquelle |autor=Waltraud Schröpfer |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/muslime_ergebnisse_einer_schaetzung_fsb2007_4.pdf |titel=Muslime in Frankfurt am Main – Ergebnisse einer Schätzung |werk=Frankfurter Statistische Berichte |datum=2007 |zugriff=2016-12-27 |format=PDF}}</ref> Etwa 6500 Frankfurter gehören der [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|jüdischen Gemeinde Frankfurt]] an.<ref name="zwst">[http://zwst.org/medialibrary/pdf/Mitgliederstatistik-2016.pdf Mitgliederstatistik 2016 der jüdischen Gemeinden], S. 2 (PDF, abgerufen am 29. November 2017)</ref> Darüber hinaus bestehen zahlreiche religiöse und weltanschauliche Gruppierungen, die nicht alle offiziell registriert sind.<br />
<br />
Bereits im siebten Jahrhundert existierte an der Stelle des [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Domes]] eine kleine [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]]. Seit Ende des 12. Jahrhunderts entstanden in rascher Folge zahlreiche weitere Kirchen und [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapellen]], teils als [[Stiftung]]en Frankfurter Bürger, teils als [[Ordensgemeinschaft|Ordensniederlassungen]].<br />
<br />
1533 führte die Freie Reichsstadt die Reformation ein. Nach dem [[Augsburger Interim]] von 1548 wurden die [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] [[Stift (Kirche)|Stiftskirchen]] und [[Kloster|Klöster]] in Frankfurt an die katholische Kirche zurückgegeben, um den Konflikt mit dem katholischen Kaiser zu vermeiden und die städtischen Privilegien (vor allem die Messen und die Kaiserwahlen) nicht zu gefährden. Die wenigen verbliebenen Katholiken hatten seit dem [[Augsburger Religionsfriede]]n von 1555 [[Religionsfreiheit|Glaubensfreiheit]], konnten jedoch bis 1806 nur in Ausnahmefällen das Bürgerrecht erwerben. Aus [[Frankreich]] kamen verfolgte [[Hugenotten]], die die erste Gemeinde von [[Réfugiés]] in Deutschland im Jahre 1554 entstehen ließen. Englische protestantische Glaubensflüchtlinge machten zum Dank für die genossene Gastfreundschaft der Stadt 1558 das [[Englisches Monument|englische Monument]] zum Geschenk. Die [[Reformierte Kirche]] durfte in Frankfurt erst ab 1786 eigene Kirchen errichten. 1866 schlossen sich die [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherischen]] und die reformierten Gemeinden zu einer [[Evangelische Landeskirche Frankfurt am Main|Frankfurter Landeskirche]] zusammen.<br />
<br />
1933 vereinigte sich die Frankfurter Landeskirche unter staatlichem Druck mit den evangelischen Kirchen von Hessen-Darmstadt und Nassau zur ''Evangelischen Landeskirche Nassau-Hessen'', die 1947 zur [[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau]] (EKHN) wurde. Das 1976 eingemeindete [[Frankfurt-Bergen-Enkheim|Bergen-Enkheim]] gehört weiterhin zur [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]].<br />
<br />
Durch Zuwanderung im 18., vor allem aber im 19. und 20. Jahrhundert konnten die [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] zahlenmäßig nahezu wieder zu den Protestanten aufschließen. Bis 1917 bildeten die damals 86.000 Katholiken Frankfurts eine gemeinsame Stadtgemeinde, dann entstanden nach und nach mehrere [[Pfarrei]]en. Die katholischen Gemeinden gehören überwiegend zum [[Bistum Limburg]], nur Bergen-Enkheim zum [[Bistum Fulda]] sowie die 1972 eingemeindeten Stadtteile Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach zum [[Bistum Mainz]].<br />
<br />
Neben den beiden großen [[Christentum|christlichen]] [[Konfession]]en sind auch [[orthodoxe Kirchen]], [[altorientalische Kirchen]], [[Freikirche]]n und andere christliche Glaubensgemeinschaften in Frankfurt vertreten, darunter die [[Altkatholische Kirche]], die [[Neuapostolische Kirche]] und die [[Zeugen Jehovas]].<br />
<br />
Eine [[Jüdische Gemeinde]] wird in Frankfurt erstmals 1150 erwähnt. Zweimal, 1241 und 1349, wurden die Frankfurter [[Juden]] im Mittelalter Opfer von [[Pogrom]]en. Von 1462 bis 1796 mussten sie in einem [[Ghetto]], der [[Frankfurter Judengasse|Judengasse]], leben. Erst 1806 wurden sie den übrigen Konfessionen gleichberechtigt. 1864 gewährte Frankfurt den Juden als einer der ersten deutschen Staaten die uneingeschränkte Gleichberechtigung.<br />
<br />
Um 1930 lebten etwa 28.000 Juden in Frankfurt. In der Zeit des [[Nationalsozialismus]] wurden fast alle deportiert oder vertrieben, die vier großen Synagogen während der [[Novemberpogrome 1938]] zerstört. 11.134 Frankfurter Juden wurden während des [[Holocaust]] ermordet. Bei Kriegsende hatten nur etwa 160 in der Stadt überlebt. Bereits kurz nach Kriegsende wurde von deportierten osteuropäischen Juden eine [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|neue jüdische Gemeinde]] gegründet. Sie ist heute mit etwa 6.500 Mitgliedern eine der großen Gemeinden in der Bundesrepublik.<ref name="zwst" /> Größte Frankfurter [[Synagoge]] ist die [[Westend-Synagoge]].<br />
<br />
Die 1959 in Sachsenhausen erbaute [[Nuur-Moschee]] der [[Ahmadiyya Muslim Jamaat]] war die erste [[Moschee]] Frankfurts und eine der ersten Deutschlands. Inzwischen gibt es in Frankfurt etwa 35 Moscheen verschiedener islamischer Glaubensgemeinschaften.<br />
<br />
Die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] (Mormonen) hat ihren Hauptsitz für das Gebiet ''Europa Mitte'' in Frankfurt am Main ([[Frankfurt-Eckenheim|Eckenheim]]). Ferner befinden sich zwei Gemeinden in Eckenheim und [[Frankfurt-Höchst|Höchst]]. Der [[Frankfurt-Tempel]] in [[Friedrichsdorf]] war 1987 der erste mormonische Tempel in der damaligen Bundesrepublik.<br />
<br />
Die aus den Vereinigten Staaten stammende [[Scientology-Kirche]] unterhält im Frankfurter Bahnhofsviertel seit 1971 eine Niederlassung.<br />
<br />
Außerhalb Frankfurts, in [[Langenhain (Taunus)|Langenhain]], einem Stadtteil von [[Hofheim am Taunus]] im [[Main-Taunus-Kreis]], liegt seit 1964 das einzige [[Haus der Andacht]] der Glaubensgemeinschaft der [[Bahai]] in Europa.<br />
<br />
Daneben befindet sich im Zentrum Frankfurts die [[Unitarische Weihehalle|Weihehalle]] der 1845 gegründeten und als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannten [[Unitarische Freie Religionsgemeinde|Unitarischen Freien Religionsgemeinde]] mit über 1000 Mitgliedern.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-St Bartholomaeus-Ansicht vom Nextower-20110812.jpg<br />
| Breite1 = 355<br />
| Untertitel1 = Der [[Kaiserdom St. Bartholomäus]] ist die größte Kirche der Stadt<br />
| Bild2 = Nuur-Moschee Frankfurt Germany.jpg<br />
| Breite2 = 305<br />
| Untertitel2 = Die [[Nuur-Moschee]], die erste Moschee in Frankfurt<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Westendsynagoge von Suedwesten-20120325.jpg<br />
| Breite3 = 355<br />
| Untertitel3 = Die [[Westend-Synagoge]], die größte Frankfurter Synagoge<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Politik ==<br />
{{Hauptartikel|Politik in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
[[Datei:2017-12-17 Festhallenturnier Frankfurt Peter Feldmann-4556.jpg|mini|Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), 2017]]<br />
<br />
Die [[Hauptsatzung]] von Frankfurt am Main und die [[Hessische Gemeindeordnung]] bestimmen heute den konstitutionellen Aufbau der Stadt.<br />
<br />
Frankfurt am Main wird zurzeit von einer Koalition aus [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] unter dem [[SPD]]-Oberbürgermeister [[Peter Feldmann]] verwaltet. 2012 wurden Neuwahlen nötig, da die bisherige Oberbürgermeisterin [[Petra Roth]] ihren Rücktritt zum 1.&nbsp;Juli angekündigt hatte. Die Wahl gewann der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Kandidat Peter Feldmann in der Stichwahl am 25.&nbsp;März 2012 mit 57,4 Prozent die absolute Mehrheit gegen den CDU-Kandidaten, Hessens Innenminister [[Boris Rhein]], der im ersten Wahlgang am 11.&nbsp;März 2012 noch vor Peter Feldmann gelegen hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hr-online.de/website/specials/obwahl12/index.jsp?rubrik=71048&key=standard_document_44332961&msg=71048 |titel=Peter Feldmann zum neuen OB in Frankfurt gewählt |zugriff=2012-03-25}}</ref><br />
<br />
Frankfurt ist seit der [[Bundestagswahl 2002]] in die [[Bundestagswahlkreis Frankfurt am Main I|Wahlkreise 182]] und [[Bundestagswahlkreis Frankfurt am Main II|183]] aufgeteilt. Direktmandate bekamen bei der Wahl 2013 [[Matthias Zimmer]] (CDU) und [[Erika Steinbach]] (CDU, seit Januar 2017 parteilos). Über die Landesliste zogen [[Omid Nouripour]] (Grüne), [[Ulli Nissen]] (SPD) und [[Wolfgang Gehrcke]] ([[Die Linke|Linke]]) in den [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] ein.<br />
<br />
Auf Einladung des hessischen Ministerpräsidenten, der 2014/2015 [[Präsident des Bundesrates (Deutschland)|Bundesratspräsident]] war, fanden die Feierlichkeiten zum 25. [[Tag der Deutschen Einheit]] vom 2. bis zum 4. Oktober 2015 in Frankfurt statt. Mehr als 1,4 Millionen Besucher beteiligten sich an dem dreitägigen Bürgerfest, das unter dem Motto ''Grenzen überwinden'' stand. Höhepunkt der 300 Veranstaltungen war eine Licht- und Toninszenierung am Mainufer.<ref>{{Internetquelle |autor=Helmut Schwan |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/einheitsfest-frankfurt-die-einheit-als-publikumsmagnet-13838871.html |titel=Die Einheit als Publikumsmagnet |werk=faz.net |datum=2015-10-05 |zugriff=2015-10-05}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Stadtoberhäupter von Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Stadtverordnetenversammlung ===<br />
Die Stadtverordnetenversammlung, die im [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] tagt, ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Frankfurt am Main. Über die Vergabe der 93 Sitze entscheiden die Bürger alle fünf Jahre in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl.<br />
<br />
Parteien, die mindestens drei Stadtverordnete stellen, sind zur Bildung einer Fraktion berechtigt. Die Vertreter kleinerer Parteien können sich bestehenden Fraktionen anschließen oder parteiübergreifende Fraktionen bilden. Am 12. April 2011 schlossen sich die Vertreter von Piraten, [[Ökologische Linke|ÖkoLinX-ARL]] und [[Europa Liste Frankfurt|ELF]] zur Bunten Fraktion zusammen. Der Vertreter der [[Flughafenausbaugegner Frankfurt|Flughafenausbaugegner]] (FAG) schloss sich am 20. Juni 2011 der Fraktion der FDP an.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3509&_ffmpar&#x5B;_id_inhalt&#x5D;=5349048 Ergebnis der Kommunalwahl], auf Frankfurt.de, abgerufen am 13. September 2011.</ref> Am 5. September 2011 löste sich die Bunte Fraktion durch den Austritt der Vertreter der Piratenpartei und der ELF wieder auf. Piratenpartei und ELF bildeten daraufhin eine neue Fraktion unter dem Namen ELF-Piraten.<ref>[http://www.piratenpartei-frankfurt.de/content/piraten-und-elf-verlassen-die-bunte-fraktion-im-römer Piraten und ELF verlassen die Bunte Fraktion im Römer], Pressemitteilung der Piratenpartei Frankfurt vom 5.&nbsp;September 2011, abgerufen am 13. September 2011.</ref> Im September 2012 bildete sich eine weitere Fraktion unter dem Namen RÖMER-Fraktion, bestehend aus den Vertretern von FAG und [[Allianz Graue Panther|AGP]] sowie dem ehemaligen SPD-Stadtverordneten Bernhard Ochs.<ref>Frankfurter Neue Presse [http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/noch-eine-neue-fraktion-im-roemer_rmn01.c.10129481.de.html Noch eine neue Fraktion im Römer]</ref> 2013 verließen die vier Abgeordneten der Freien Wählergruppe die [[Freie Wähler Hessen|Freien Wähler]] und traten in die [[Alternative für Deutschland]] (AfD) ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://freie-waehler-frankfurt.de/artikel/index.php?id=518 |titel=Gesamte Römer-Fraktion verlässt FW-Partei |werk=freie-waehler-frankfurt.de |datum=2013-05-06 |zugriff=2013-05-07 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130510071011/http://freie-waehler-frankfurt.de/artikel/index.php?id=518 |archiv-datum=2013-05-10 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> Im September 2014 trat ein Stadtverordneter der Piraten aus der Partei aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fr-online.de/frankfurt/piraten-pirat-ohne-partei,1472798,28536750.html |titel=Pirat ohne Partei |werk=fr-online.de |datum=2014-09-26 |zugriff=2014-09-26}}</ref> und kündigte an, sich gemeinsam mit dem Abgeordneten der ELF zum 1. November 2014 der Fraktion „Die Linke“ anzuschließen,<ref>{{Internetquelle |url=http://elf-piraten.de/blog/2014-10-01/doppelte-verstaerkung-fuer-die-linke/ |titel=Doppelte Verstärkung für DIE LINKE |werk=elf-piraten.de |datum=2014-10-01 |zugriff=2014-10-01 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141004182017/http://elf-piraten.de/blog/2014-10-01/doppelte-verstaerkung-fuer-die-linke/ |archiv-datum=2014-10-04 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> der zweite Stadtverordnete der Piraten schloss sich im Mai 2015 der Grünen-Fraktion an.<ref>Frankfurter Neue Presse [http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Pirat-heuert-bei-der-Gruenen-Fraktion-im-Roemer-an;art675,1412164 Pirat heuert bei der Grünen-Fraktion im Römer an]</ref> Im Dezember 2015 löste sich die RÖMER-Fraktion wieder auf.<ref>Frankfurter Neue Presse [http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Roemer-Fraktion-hat-sich-aufgeloest;art675,1755274 Römer-Fraktion hat sich aufgelöst]</ref><br />
<br />
Die [[Kommunalwahlen in Hessen 2016|Kommunalwahl am 6. März 2016]] lieferte folgendes Ergebnis:<ref>{{KW16-Hessen|412000}}</ref><br />
{|<br />
|-<br />
! colspan="2"| Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung<br />
|-<br />
| {{Wahldiagramm<br />
| LAND = DE<br />
| GUV = ja<br />
| PROZENT = nein<br />
| TITEL = Wahl zur Stadtverordnetenversammlung 2016<br />
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 39,0 %<br />
| JAHRALT = 2011<br />
| PARTEI1 = CDU<br />
| ERGEBNIS1 = 24.1<br />
| ERGEBNISALT1 = 30.5<br />
| PARTEI2 = SPD<br />
| ERGEBNIS2 = 23.8<br />
| ERGEBNISALT2 = 21.3<br />
| PARTEI3 = GRÜNE<br />
| ERGEBNIS3 = 15.3<br />
| ERGEBNISALT3 = 25.8<br />
| PARTEI4 = AfD<br />
| ERGEBNIS4 = 8.9<br />
| ERGEBNISALT4 = 0<br />
| PARTEI5 = LINKE<br />
| ERGEBNIS5 = 8.0<br />
| ERGEBNISALT5 = 5.4<br />
| PARTEI6 = FDP<br />
| ERGEBNIS6 = 7.5<br />
| ERGEBNISALT6 = 3.9<br />
| PARTEI7 = BFF<br />
| ERGEBNIS7 = 2.7<br />
| ERGEBNISALT7 = 0<br />
| FARBE7 = 63B8FF<br />
| ANMERKUNG7 = Bürger für Frankfurt<br />
| PARTEI8 = [[Ökologische Linke|ÖkoLinX-ARL]]<br />
| ERGEBNIS8 = 2.1<br />
| ERGEBNISALT8 = 1.2<br />
| FARBE8 = e0a29f<br />
| PARTEI9 = Sonst.<br />
| ERGEBNIS9 = 7.6<br />
| ERGEBNISALT9 = 11.9<br />
}}<br />
| {{Sitzverteilung<br />
| float = right<br />
| Überschrift = Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2016<br />
| Anmerkung = Je einen Stadtverordneten erhielten [[Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative|Die Partei]], Europaliste für Frankfurt, Die Frankfurter, [[Piratenpartei Deutschland|Piratenpartei]], [[Graue Panther (Partei)#Allianz Graue Panther|Graue Panther]], [[Freie Wähler Hessen|FW Frankfurt]], [[Liberal-Konservative Reformer|ALFA, jetzt LKR]]<br />
| LINKE|SPD|GRÜNE|FDP|CDU|BFF|ÖkoLinX|AfD|Sonst.|<br />
| CDU = 22<br />
| SPD = 22<br />
| GRÜNE = 14<br />
| AfD = 8<br />
| LINKE = 8<br />
| FDP = 7<br />
| BFF= 3<br />
| BFF Link = BFF<br />
| BFF Farbe = 63B8FF<br />
| ÖkoLinX = 2<br />
| ÖkoLinX Link = [[Ökologische Linke|ÖkoLinX-ARL]]<br />
| ÖkoLinX Farbe = e0a29f<br />
| Sonst. = 7<br />
}}<br />
|}<br />
<br />
Bei der Wahl 2016 verfehlte die bisherige schwarz-grüne Koalition mit 36 Mandaten die notwendige Mehrheit von 47 Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung deutlich. Beide Partner mussten erhebliche Stimmeneinbußen ([[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] minus 10,5 %, [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] minus 6,4 %) hinnehmen. Neben der erstmals angetretenen [[Alternative für Deutschland]], die mit 8,9 % in die Stadtverordnetenversammlung einzog, konnten auch [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Die Linke]] und [[Freie Demokratische Partei|FDP]] ihre Stimmenanteile steigern. Insgesamt konnten 15 Parteien und Wählergruppen Mandate erringen.<br />
<br />
Anfang April 2016 schlossen sich die Stadtverordneten von 'Die Partei', der Freien Wähler und der Piratenpartei zur Fraktion 'DIE FRAKTION' zusammen. Nur wenige Tage später schlossen sich die Vertreter der 'Europaliste für Frankfurt', 'Die Frankfurter' und 'Graue Panther' zur Fraktion 'Die FRANKFURTER' zusammen. Mitte April 2016 trat der Stadtverordnete von ALFA der CDU-Fraktion bei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3509&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=5349048 |titel=Frankfurt am Main: Ergebnis der Kommunalwahl |werk=www.frankfurt.de |zugriff=2016-04-14}}</ref><br />
<br />
→ ''[[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Frankfurt am Main]]''<br />
<br />
=== Wappen ===<br />
{{Hauptartikel|Wappen der Stadt Frankfurt am Main}}<br />
<br />
{{Wappenbeschreibung<br />
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Frankfurt am Main<br />
|Blasonierung= Das Stadtwappen zeigt den weißen (silbernen), aufgerichteten, goldgekrönten und goldbewehrten [[Adler (Wappentier)|Adler]] mit gespreizten Flügeln und Fängen, mit blauer Zunge und blauen Krallen auf dem roten Feld.<br />
|Quelle = {{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/Hauptsatzung%20%28Stand%2004.05.2016%29.pdf |titel=Hauptsatzung der Stadt Frankfurt am Main |titelerg=§&nbsp;7 Satz 2 (Stadtfarben und Stadtwappen) |datum=2016-05-04 |zugriff=2017-03-29 |format=PDF, 26&nbsp;kB}}<br />
|Begründung = Der Frankfurter Adler geht auf den einköpfigen [[Reichsadler]] aus dem dreizehnten Jahrhundert zurück.<br />
}}<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Wappen in der Stadt Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Städtepartnerschaften ===<br />
[[Datei:Frankfurt, Germany - Partner Cities.JPG|mini|Frankfurts Städtepartnerschaften ab 2005]]<br />
[[Städtepartnerschaft]]en bestehen mit folgenden Städten:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3932&_ffmpar&lsqb;_id_inhalt&rsqb;=54356 |titel=Frankfurt am Main: Frankfurts Partnerstädte |zugriff=2016-07-25}}</ref><ref>Quellen: [http://www.rgre.de/rgre-partnerschaften/?dt_orgname=Frankfurt+am+Main&dt_plz=&dt_einwohnerzahl_min=&dt_einwohnerzahl_max=&dt_bundesland=&aus_orgname=&aus_plz=&aus_land=&aus_kontinent=&partner_seit_von=&partner_seit_bis=&partner_form=&submit=Suche&order_by=partner_seit&direction=asc Online-Datenbank] des [[Rat der Gemeinden und Regionen Europas|Rates der Gemeinden und Regionen Europas]], [http://www.internationalesreferat.frankfurt.de/ Referat für Internationale Angelegenheiten] der Stadt Frankfurt am Main.</ref><br />
<br />
* {{FRA|Ziel=Lyon}}, Frankreich – seit 1960<br />
* {{GBR|Ziel=Birmingham}}, Vereinigtes Königreich – seit 1966<br />
* {{ITA|Ziel=Mailand}}, Italien – seit 1970<br />
* {{CHN|Ziel=Guangzhou}} (Kanton), Volksrepublik China – seit 1988<br />
* {{HUN|Ziel=Budapest}}, Ungarn – seit 1990<br />
* {{CZE|Ziel=Prag}}, Tschechien – seit 1990<br />
* {{NIC|Granada (Nicaragua)|Granada}}, Nicaragua – seit 1991<br />
* {{POL|Ziel=Krakau}}, Polen – seit 1991<br />
* {{JPN|Ziel=Yokohama}}, Japan – seit 2011<br />
* {{TUR|Ziel=Eskişehir}}, Türkei – seit 2013<br />
* {{USA|Ziel=Philadelphia}}, Vereinigte Staaten – seit 2015<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/M_34_2015.pdf |titel=Magistratsvorlage M34 |hrsg=Stadt Frankfurt am Main |datum=2015-02-06 |zugriff=2015-04-14 |format=PDF}}, beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung am 26. Februar 2015.</ref><br />
* {{ISR|Ziel=Tel Aviv-Jaffa}}, Israel – seit 2017<ref>{{Internetquelle |autor=hessenschau.de, Frankfurt, Germany |url=http://hessenschau.de/tv-sendung/video-30268.html |titel=Video: Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt und Tel Aviv {{!}} hessenschau.de {{!}} TV-Sendung |zugriff=2017-03-20 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170321082412/http://hessenschau.de/tv-sendung/video-30268.html |archiv-datum=2017-03-21 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
Ferner besteht seit 1967 eine Partnerschaft zwischen dem damals noch selbständigen Stadtteil [[Frankfurt-Nieder-Eschbach|Nieder-Eschbach]] und der Stadt [[Deuil-la-Barre]] ([[Frankreich]]).<br />
<br />
Freundschaftsverträge bestehen mit folgenden Städten:<br />
* {{EGY|Ziel=Kairo}}, Ägypten – seit 1979<br />
* {{ISR|Ziel=Tel Aviv-Jaffa}}, Israel – seit 1980<br />
* {{CAN|Ziel=Toronto}}, Kanada – seit 1989<br />
* {{DEU|Ziel=Leipzig}}, Sachsen, Deutschland – seit 1990 Kooperation<br />
* {{ARE|Ziel=Dubai}}, Vereinigte Arabische Emirate – seit 2005<br />
Städtekontakte ohne förmliche Bindung bestehen zudem seit 2001 mit [[Moskau]], seit 2006 mit der südchinesischen Stadt [[Shenzhen]] zur Förderung der wirtschaftlichen Kooperation, seit 2007 auch mit [[Tianjin]] und [[Peking]].<br />
<br />
=== Stadthaushalt ===<br />
Frankfurt hatte nach einer großzügigen öffentlichen Baupolitik in den 1980er-Jahren unter den CDU-Oberbürgermeistern [[Walter Wallmann]] und [[Wolfram Brück]] den Schuldenstand von 840 Millionen Euro (1977) auf 2,25 Milliarden (1989) erhöht.<ref>F.A.Z vom 20. Oktober 1997.</ref> Unter dem rot-grünen Magistrat stieg die Verschuldung bis 1993 auf einen Höchststand von 3,4 Milliarden. Frankfurt hatte damit zeitweise die höchste Pro-Kopf-Verschuldung unter den großen Städten (ohne Stadtstaaten) Deutschlands. Da die Auflagen der Kommunalaufsicht einen weiteren Anstieg der Nettoverschuldung untersagten, begann die Stadt ab 1994 mit der Haushaltskonsolidierung. Die Verschuldung ging danach deutlich zurück, unter anderem infolge einer drastischen Erhöhung der Gewerbesteuer, einer gemäßigten Ausgabenpolitik und einer zeitweise sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung.<br />
<br />
2006 lag Frankfurt mit einer Verschuldung von rund 2200&nbsp;Euro pro Einwohner auf dem sechsten Platz unter den fünfzehn größten deutschen Städten (Bremen etwa 17.000, Berlin etwa 16.000, Hamburg etwa 13.000, Köln etwa 3800, München rund 2700&nbsp;Euro pro Kopf).<ref>{{Internetquelle |autor=Petra Roth |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/WOP_5_14-09-2006.pdf |titel=Rede der Oberbürgermeisterin |titelerg=zu Tagesordnungspunkt 10 |werk=Wortprotokoll der Stadtverordnetenversammlung am 14.&nbsp;September 2006 |seiten=81 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF; 436&nbsp;kB}}</ref> Aufgrund guter Steuereinnahmen und hoher Haushaltsüberschüsse sank die Verschuldung bis Ende 2010 auf 983 Millionen Euro.<br />
<br />
Am 13.&nbsp;Juni 2008 veröffentlichte die Stadt ihre [[Eröffnungsbilanz]] zum 1.&nbsp;Januar 2007, mit der die Umstellung auf [[kaufmännische Buchführung]] eingeleitet wurde. Die Stadt Frankfurt verfügte demnach über ein Vermögen von 12,52 Milliarden Euro, wovon 11,8 Milliarden auf das [[Anlagevermögen]] entfielen. Die Stadt ermittelte an Besitztümern unter anderem: 1145 Kilometer Straße; 44.266 Grundstücke; etwa 1800 Gebäude; 58,6 Kilometer U-Bahn-Gleise; etwa 2500 Pflanzenarten im Palmengarten; etwa 4500 Tiere aus 580 Arten im Zoo; 4902 Hektar Stadtwald. Den höchsten [[Buchwert]] aller Gebäude hat der Dom mit 58 Millionen Euro.<br />
Das städtische [[Eigenkapital]] lag bei 8,29 Milliarden, das entspricht einer Eigenkapitalquote von 66,2&nbsp;Prozent. Die Verbindlichkeiten lagen bei 1,8 Milliarden, die im Wesentlichen zur Deckung von Pensionsansprüchen gebildeten Rückstellungen bei 1,2 Milliarden.<ref name="faz-1538900">{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurts-finanzen-solide-vermoegenslage-1538900.html |titel=„Solide Vermögenslage“ |werk=faz.net |datum=2008-06-14 |zugriff=2014-12-10}}</ref><br />
<br />
2007 und 2008 erzielte die Stadt Jahresüberschüsse von jeweils über 500 Millionen Euro.<ref name="Jahresabschluss 2011">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2011/jahresabschluss2011.pdf |titel=Jahresabschluss 2011 |seiten=11 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 12 MB}}</ref> Infolge der Finanzkrise sanken die Steuererträge um über 400 Millionen pro Jahr, deshalb ergaben sich von 2009 bis 2011 jährliche Defizite zwischen 180 und 320 Millionen Euro. Die Haushaltsplanung 2013 erwartete bis 2015 ein kumuliertes Defizit von 400 Millionen, bei steigenden Ausgaben für Bildung, Infrastruktur und Wohnungsbau. Die Stadt sah sich daher seit 2012 zu erheblichen Einsparungen gezwungen.<ref name="Produkthaushalt 2013">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/haushalt2013/produkthaushalt_2013_entwurf.pdf |titel=Haushaltsplanentwurf 2013 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 12&nbsp;MB}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/haushaltsrede_2013.pdf |titel=Einbringungsrede zum Haushaltsplan 2013 |titelerg=Stadtverordnetenversammlung am 13. Dezember 2012 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130318020309/http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/haushaltsrede_2013.pdf |archiv-datum=2013-03-18 |zugriff=2013-03-20 |format=PDF, 1,2&nbsp;MB}}</ref><br />
<br />
Hauptgrund war die Entwicklung der [[Gewerbesteuer (Deutschland)|Gewerbesteuer]] als wichtigste Steuerquelle der Stadt Frankfurt. 2008 wurde ein Rekordwert von 1,64 Milliarden Euro eingenommen. Damit hatte Frankfurt nach [[München]] (1,9 Milliarden Euro) die bundesweit höchsten Einnahmen aus der Gewerbesteuer, jedoch ist München gemessen an der Einwohnerzahl fast doppelt so groß wie Frankfurt. Ähnlich große Städte wie [[Stuttgart]] oder [[Dortmund]] erzielen nur etwa die Hälfte oder gar ein Fünftel der Frankfurter Einnahmen.<ref name="faz-1752961">{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/1-64-milliarden-euro-gewerbesteuerrekord-in-frankfurt-1752961.html |titel=Gewerbesteuerrekord in Frankfurt |werk=faz.net |datum=2009-01-09 |zugriff=2014-12-10}}</ref> 2012 erzielte die Stadt wieder Gewerbesteuereinnahmen von 1,51 Milliarden Euro, 2013 von 1,44 Milliarden Euro.<ref name="Jahresabschluss 2013">{{Internetquelle |url=http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/jahresabschluss2013/jahresabschluss2013.pdf |titel=Jahresabschluss 2013 |seiten=24 |zugriff=2014-07-25 |format=PDF, 20&nbsp;MB}}</ref> Nach dem im Mai 2015 vorgelegten Jahresabschluss 2014 stiegen die Gewerbesteuereinnahmen wegen der guten Wirtschaftslage sogar auf 1,73 Milliarden Euro brutto und lagen damit um 187 Millionen Euro höher als erwartet. Mit einem Haushaltsüberschuss von 158 Millionen Euro war 2014 damit das erste Haushaltsjahr seit 2008, das nicht mit einem Defizit endete.<ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt-macht-haushaltsplus-von-159-millionen-euro-13579160.html |titel=Frankfurt macht Etatplus von 159 Millionen Euro |werk=faz.net |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2015-05-07 |zugriff=2015-06-01}}</ref> Der Zuwachs des Anlagevermögens um ca. 120 Millionen Euro war im Wesentlichen auf Investitionen in Schulen, öffentlichen Nahverkehr und die Mitfinanzierung von Wohnungsbauvorhaben zurückzuführen.<ref>[http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_73_2015_AN_Jahresabschluss_2014.pdf Jahresabschluss 2014 der Stadt Frankfurt am Main], S. 52 (PDF; 12,4&nbsp;MB).</ref> Für 2015/16 wurde im Rahmen des im Dezember 2014 verabschiedeten Doppelhaushalts mit Haushaltsdefiziten von 11 bzw. 37 Millionen Euro geplant.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/broschuere_zum_produkthaushalt_2015_2016.pdf Broschüre zum Produkthaushalt 2015/16], S. 5 (PDF; 4,4&nbsp;MB).</ref><br />
<br />
Frankfurt gehört zu den knapp 30 Kommunen in Hessen, die aufgrund der 2016 eingeführten Neuordnung des [[Finanzausgleich (Deutschland)|kommunalen Finanzausgleichs]]<ref>{{Internetquelle |url=https://finanzen.hessen.de/finanzen/kommunaler-finanzausgleich/neuordnung-des-kommunalen-finanzausgleichs |titel=Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs |hrsg=[[Hessisches Ministerium der Finanzen]] |zugriff=2016-01-07}}</ref> deutlich weniger [[Zuwendung]]en erhalten. Trotz günstiger Prognosen für die Entwicklung der Gewerbesteuer verschlechterte sich im Nachtragshaushalt 2016, den die Stadtverordnetenversammlung am verabschiedete, das geplante Ergebnis dadurch um 125 Millionen Euro auf ein erwartetes Defizit von 164 Millionen.<ref>Vorlage M61, [http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/haushalt2015_2016/nachtrag_haushalt2016.pdf Produkthaushalt 2016 – Nachtrag –] vom 12. Mai 2016, S. 1 (PDF)</ref> Bis 2019 wird Frankfurt aufgrund der Neuregelung mit mehr als 530 Millionen Euro belastet. Im Dezember 2016 erhob Frankfurt deshalb Klage beim [[Staatsgerichtshof des Landes Hessen]].<ref>{{FrankfurtSeite|ArtikelID=31637020|Objekt=Die Klage ist eingereicht}}, Pressemitteilung vom 19. Dezember 2016</ref><br />
<br />
== Wirtschaft und Standortfaktoren ==<br />
Laut einer 2001 erstellten Rangliste der [[University of Liverpool|Universität Liverpool]] kann Frankfurt als die produktivste Stadt Europas (nach [[Bruttoinlandsprodukt#Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|Bruttoinlandsprodukt pro Kopf]]) gelten (vor [[Karlsruhe]], [[Paris]] und [[München]]).<ref>Nick Swift: ''[http://www.citymayors.com/business/eurocities_gdp.html European cities outperform their English counterparts]''. citymayors.com (Zugriff am 1.&nbsp;November 2006).</ref> Die Stadt ist heute eine der reichsten und leistungsfähigsten Metropolen Europas. Das macht sich auch an der hohen Anzahl internationaler Unternehmensvertretungen bemerkbar. In einer jährlichen Studie (''European Cities Monitor'', 2010) von [[Cushman & Wakefield]] hält Frankfurt seit über 20 Jahren den dritten Platz als bester Standort für internationale Konzerne in Europa (nach [[London]] und Paris).<ref> {{Webarchiv|text=European Cities Monitor 2010 |url=http://www.europeancitiesmonitor.eu/wp-content/uploads/2010/10/ECM-2010-Full-Version.pdf |wayback=20120504012517 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }} (PDF; 1,4&nbsp;MB).</ref> Für das Land<!-- sic! --> Hessen hat Frankfurt eine zentrale Bedeutung, 40 Prozent der 4,24 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen in Hessen stammen aus Frankfurt.<ref name="faz-1768861">{{Internetquelle |autor=Tobias Rösmann |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessen/wegen-hoher-steuereinnahmen-frankfurt-soll-land-millionenbetrag-erstatten-1768861.html |titel=Frankfurt soll Land Millionenbetrag erstatten |werk=faz.net |datum=2009-02-08 |zugriff=2014-12-10}}</ref><br />
<br />
=== Arbeiten in Frankfurt ===<br />
Frankfurt ist mit 668.400 Erwerbstätigen (2014), darunter rund 586.700 [[sozialversicherungspflicht]]igen [[Beschäftigter|Beschäftigten]] (zum selben Stichtag, ein Jahr später: 597.500) die Stadt mit der höchsten [[Arbeitsplatzdichte]] und den meisten [[Pendler]]n in Deutschland. Die Zahl der täglichen Einpendler lag 2015 bei 350.454, während die Zahl der Auspendler 84.722 betrug.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016">[https://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/J2016K04x.pdf Arbeitsmarkt, Statistisches Jahrbuch 2016] (PDF; 241&nbsp;kB)</ref> Rund 80.000 Menschen arbeiten bei über 500 Unternehmen am [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurter Flughafen]], der damit als größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands gilt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fraport.de/de/presse/newsroom/pressemitteilungen/Arbeitsstaettenerhebung-2015.html |titel=Flughafen Frankfurt: Arbeitsstätte weiter gewachsen |zugriff=2015-06-15}}</ref> Größter einzelner Wirtschaftsbereich ist ''Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen'', der rund 74.700 Menschen beschäftigt.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016" /><br />
<br />
Das [[Median|mittlere]] Bruttoentgelt von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Frankfurt lag im Jahr 2015 bei 4.027&nbsp;Euro und damit um etwa 1.000&nbsp;Euro höher als im Jahr 2000. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Branchen deutlich: Während im Gastgewerbe und bei einfachen Dienstleistungen das mittlere Bruttoentgelt bei 2.240&nbsp;Euro liegt, verdient ein Vollzeitbeschäftigter in der IT-Branche über 5.100 und im Finanzgewerbe über 5.800&nbsp;Euro im Monat. Dem hohen Durchschnittseinkommen der Vollzeitbeschäftigten stehen etwa 47.900 ausschließlich geringfügig Beschäftigte und etwa 24.382 Arbeitslose gegenüber.<ref name="Arbeitsmarkt JB2016" /><br />
<br />
Die hohe Wirtschaftskraft der Stadt schlägt sich in den Kassen umliegender Städte und Gemeinden des [[Speckgürtel]]s hauptsächlich im [[Vordertaunus]] nieder, die von überdurchschnittlichen Steuerzahlungen ihrer in Frankfurt verdienenden Pendler profitieren, weshalb sich hier zwei der fünf reichsten Landkreise Deutschlands, nämlich der [[Hochtaunuskreis]] mit [[Bad Homburg vor der Höhe]] als Kreisstadt und der [[Main-Taunus-Kreis]] mit [[Hofheim am Taunus]] als Kreisstadt befinden.<br />
<br />
Die Stadt hat zudem die höchste [[Bruttowertschöpfung]] und das höchste [[Bruttoinlandsprodukt]] pro Einwohner sowie pro Erwerbstätigen unter allen deutschen Großstädten (Stand 2007).<ref> {{Webarchiv|text=Bruttowertschöpfung in Frankfurt – IHK Frankfurt am Main |url=http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/konjunktur_statistik/wirtschaftsstruktur/ihk-bezirk/bruttowertschoepfung/index.html |wayback=20121001095347 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}. Siehe auch [http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/21_BIP-Gro%C3%9Fst%C3%A4dte.pdf Frankfurter Statistik aktuell Nr. 21/2007] (PDF; 37&nbsp;kB).</ref><br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt.Bankenviertel.20150605.jpg<br />
| Breite1 = 476<br />
| Untertitel1 = [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]] in der Innenstadt<br />
| Bild2 = Ladeluke des Lufthansa Airbus A380-800 New York auf dem FRA Airport.png<br />
| Breite2 = 253<br />
| Untertitel2 = Frachtabfertigung am Flughafen<br />
| Bild3 = RIMG0080.JPG<br />
| Breite3 = 293<br />
| Untertitel3 = Handelsraum der Frankfurter Börse<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Lebensqualität ===<br />
Laut einer Untersuchung des Unternehmens [[Marsh & McLennan Companies]] von 2010<ref name="mercer">[http://www.mercer.com/qualityoflivingpr#City_Ranking_Tables Quality of Living global city rankings 2010]</ref> belegt Frankfurt in einer Rangliste internationaler Großstädte mit der höchsten [[Lebensqualität]] weltweit den siebten Platz und teilt sich diesen mit [[München]]. [[Düsseldorf]] belegt als beste deutsche Stadt im Ranking den sechsten Platz. Eine ähnliche Untersuchung von [[The Economist]] (2011)<ref>[http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurt-ist-die-zweitattraktivste-stadt-deutschlands,1472798,9894738.html Lebenswerteste Städte der Welt 2011]</ref> sieht Frankfurt weltweit auf Platz 18, in Deutschland nur geschlagen von [[Hamburg]] auf Platz 14. Im ''Wealth Report'' (2011)<ref> {{Webarchiv|text=The Wealth Report 2011 |url=http://www.knightfrank.com/documents/wealthreport/TheWealthReport2011.pdf |wayback=20110701151157 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> erringt Frankfurt Platz 4 im weltweiten Vergleich (beste deutsche Stadt: [[Berlin]] auf Platz 2).<br />
<br />
Eine Bürgerbefragung der Stadt Frankfurt im Dezember 2010<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/08_Bindung_und_Zufriedenheit_BB2010.pdf PDF bei www.frankfurt.de]</ref> ergab, dass 66&nbsp;Prozent aller Frankfurter Bürger allgemein zufrieden oder sehr zufrieden mit der Stadt sind, lediglich sechs Prozent gaben an, sie seien mit der Stadt unzufrieden. Seit 1993 ist damit der Anteil der Zufriedenen um 22&nbsp;Prozent gestiegen, während der Anteil der Unzufriedenen um acht Prozent abnahm. 84&nbsp;Prozent der Frankfurter leben gerne in ihrer Stadt, 13&nbsp;Prozent würden lieber woanders wohnen. Die Zufriedenheit mit der öffentlichen Sicherheit in Frankfurt beträgt 37&nbsp;Prozent (1993: lediglich neun Prozent), unzufrieden sind 22&nbsp;Prozent (1993: 64&nbsp;Prozent).<br />
<br />
=== Kriminalität ===<br />
Unter allen deutschen Städten über 200.000 Einwohnern wurden in Frankfurt über viele Jahre die meisten Straftaten bezogen auf die Einwohnerzahl registriert. 2013 lag diese ''Häufigkeitszahl'' bei 16.292 Delikten auf 100.000 Einwohner.<ref>Quelle: [http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2014/PKS2013.pdf?__blob=publicationFile Polizeiliche Kriminalstatistik 2013], S. 23 (PDF, abgerufen am 5. Januar 2015).</ref> Da die Stadt in der Kriminalstatistik regelmäßig einen Spitzenplatz belegte, wurde sie in den Medien mitunter als ''Hauptstadt des Verbrechens''<ref>z.&nbsp;B. [http://www.bild.de/news/inland/kriminalstatistik/kriminalitaetsstatistik-frankfurt-hauptstadt-des-verbrechens-19647722.bild.html Online-Meldung der] [[Bild (Zeitung)|Bild]] vom 29. August 2011, [http://www.focus.de/panorama/welt/kriminalitaet-bka-frankfurt-bleibt-hauptstadt-des-verbrechens_aid_659742.html FOCUS-Online vom 28. August 2011]</ref> und ''Gefährlichstes Pflaster Deutschlands'' bezeichnet.<ref>''Tatort Deutschland'', Report in [[Focus]] Nr. 35/2011, S. 44 ff.</ref> Nach der am 24. April 2017 veröffentlichten ''Polizeilichen Krimalstatistik'' lag Frankfurt 2016 mit 15.671 Delikten je 100.000 Einwohnern erstmals auf Rang vier hinter Berlin, Leipzig und Hannover.<ref>[https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/2016/pks2016ImkBericht.pdf?__blob=publicationFile&v=5 Polizeiliche Kriminalstatistik 2016], S. 31 (PDF, abgerufen am 27. April 2017)</ref><br />
<br />
Das Polizeipräsidium Frankfurt warnte davor, die Häufigkeitszahl aller Delikte für einen Vergleich mit anderen Großstädten heranzuziehen, da die Statistik nur die der Polizei bekanntgewordenen und von ihr bearbeiteten Straftaten umfasse.<ref>[[Polizeipräsidium Frankfurt am Main]]: ''[http://www.polizei.hessen.de/icc/internetzentral/binarywriterservlet?imgUid=19e70bec-9722-e441-4c0e-30f20ef798e7&uBasVariant=11111111-1111-1111-1111-111111111111 Polizeiliche Kriminalstatistik 2013]'', insbesondere Annex A.</ref> Die Polizei verwies darauf, dass sich durch den bundesweit höchsten Pendlersaldo täglich rund 260.000 Menschen zusätzlich in der Stadt aufhalten. Hinzu kommen noch Besucher und Touristen, rund 1,5 bis 2,5&nbsp;Millionen Messegäste sowie etwa 53&nbsp;Millionen Fluggäste jährlich, die sich ebenfalls im Stadtgebiet aufhalten. Rund sechs Prozent aller Straftaten werden am Flughafen registriert, darunter Frachtdiebstähle, Passvergehen sowie Verstöße gegen die Einreisebestimmungen und das Luftverkehrsgesetz. Die hohe Zahl der in Frankfurt entdeckten Delikte sei eine Folge der hohen Kontrolldichte im Stadtgebiet.<br />
<br />
Auch die städtischen Behörden und Gremien bemühten sich in ihren eigenen Veröffentlichungen zur Kriminalstatistik um eine andere Interpretation.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/10_Kriminalit%C3%A4t.pdf Und ewig grüßt das Murmeltier: Spitzenkennzahl der Kriminalstatistik zeichnet wieder falsches Bild von Frankfurt] (PDF; 742&nbsp;kB), Statistik aktuell 10/2012.</ref> Bei einer differenzierten Betrachtung nach Deliktgruppen lag Frankfurt demnach nur bei [[Rauschgiftkriminalität|Rauschgiftdelikten]] und bei [[Ausländerrecht|Aufenthaltsdelikten]] an der Spitze der Statistik, bei Betrug, einfachem Diebstahl und [[Beförderungserschleichung]] in der Spitzengruppe. Kreditkarten- und Kontobetrug wird am Hauptsitz der Banken registriert, unabhängig vom tatsächlichen Tatort. Die hohe Zahl aufgedeckter Rauschgiftdelikte und Schwarzfahrten (rund 6,7&nbsp;Prozent aller in Deutschland registrierten Fälle) war eine Folge der intensiven Kontrollen am Flughafen sowie an den Verkehrsknotenpunkten der Innenstadt. Bei den sicherheitsrelevanten Straftaten, also Gewaltdelikte wie Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub und Körperverletzung, nahm Frankfurt einen mittleren Rang in der Statistik ein.<ref>[http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/Kriminalstatistik_Langfassung.pdf Kriminalstatistik im Städtevergleich] (PDF; 149&nbsp;kB).</ref><br />
<br />
Eine im April 2011 durchgeführte Studie der [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]] über ''Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main'' ergab, dass sich 84 % der befragten Bürger tagsüber sicher oder sehr sicher vor Kriminalität fühlen; nachts sind es noch 71 %.<ref>[http://www.gewalt-sehen-helfen.de/de/show.php?ID=4666 Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main] (PDF, aufgerufen am 7. Dezember 2015).</ref><br />
<br />
=== Ansässige Unternehmen ===<br />
In kaum einer anderen deutschen Stadt gibt es so viele international führende Unternehmen aus den verschiedensten Branchen, darunter [[Chemie]]konzerne, [[Werbung|Werbeagenturen]], [[Software]]unternehmen und [[Callcenter]]. Die Zentrale des Vorstandsressorts Personenverkehr mit der DB&nbsp;Regio&nbsp;AG sowie der DB&nbsp;Fernverkehr&nbsp;AG, die Konzernentwicklung und weitere bedeutende Abteilungen der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] und die Tochtergesellschaft [[DB Netz AG]] befinden sich in der DB-Zentrale im Gallus. Das [[Pelzhandelszentrum Niddastraße|Pelzhandelszentrum rund um die Niddastraße]] war nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte der Haupthandelsplatz für Felle und Pelzkonfektion in Deutschland und gehörte zu den drei weltweit wichtigsten Märkten der Branche. Mit einem Umsatz von 536 Millionen trugen die 356 hier ansässigen deutschen Betriebe des [[Rauchwarenhandel]]s und der Pelzkonfektion knapp 10 Prozent zum Sozialprodukt der Stadt bei. 65 Prozent aller weltweit frei gehandelten Fellwaren nahmen zu der Zeit in irgendeiner Form den Weg über Frankfurt am Main. Frankfurt galt durch die [[Hoechst AG]] jahrelang als „Apotheke der Welt“. Der [[Industriepark Höchst]] ist einer der drei größten Standorte der chemischen und pharmazeutischen [[Industrie]] in Europa. Auch finden sich in Frankfurt die Deutschlandzentralen von großen Lebensmittelkonzernen wie [[Nestlé]] und [[Ferrero (Unternehmen)|Ferrero]] sowie der Sitz der größten Brauereigruppe Deutschlands, der [[Radeberger Gruppe]]. Mit [[KPMG]] hat eine der [[Big-Four-Prüfungsgesellschaften|vier größten]] [[Wirtschaftsprüfung]]sgesellschaften ihren Europa-Sitz in Frankfurt. [[PricewaterhouseCoopers]] hat seine Deutschlandzentrale in Frankfurt, [[Deloitte Touche Tohmatsu]] eine Filiale und [[Ernst & Young]] eine Niederlassung jenseits der Stadtgrenze in [[Eschborn]]. Auch einige der größten [[Unternehmensberater|Unternehmensberatungen]] und internationale [[Anwaltskanzlei]]en sind in Frankfurt vertreten.<br />
<br />
==== Finanzsektor ====<br />
{{Hauptartikel|Finanzplatz Frankfurt am Main}}<br />
[[Datei:Boerse-ffm022.jpg|mini|[[Frankfurter Wertpapierbörse]]]]<br />
<br />
Frankfurt am Main ist Sitz der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] und der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]]. Die Stadt ist ein bedeutender [[Finanzplatz|Finanzstandort]] und [[Börse]]nplatz und zählt nach verschiedenen Ranglisten zu den [[Finanzplatz#Liste der wichtigsten Finanzplätze|wichtigsten Finanzzentren weltweit]]. Beispielsweise klassifizierte das GaWC (Globalization and World Cities Research Network) Frankfurt als einzige deutsche Stadt aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung als „[[Weltstadt#GaWC 1999, 2004, 2008, 2010, 2012|Alpha-Weltstadt]]“. Damit gehört Frankfurt zusammen mit 16 anderen Städten zur dritten Kategorie der Weltstädte.<ref name="GaWC 2010" /><br />
<br />
In Frankfurt sind mit den Instituten [[Deutsche Bank]], [[DZ Bank]], [[KfW]] und [[Commerzbank]] die vier größten deutschen Banken angesiedelt (Stand: 2015).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.die-bank.de/news/eine-branche-im-stillstand-7100/ |titel=Top 100 der deutschen Kreditwirtschaft |titelerg=Eine Branche im Stillstand |werk=[[Die Bank (Zeitschrift)|Die Bank]] 8-2015 |hrsg=Bank-Verlag |zugriff=2015-12-13}}</ref><br />
Deutsche Bank und Commerzbank sind als [[Universalbank]]en tätig und unterhalten Niederlassungen weltweit. Hauptaufgabe der Kfw ist die Förderung des [[Mittelstand]]s und von [[Existenzgründung|Existenzgründern]], die DZ Bank ist ein Zentralinstitut des [[Genossenschaftsbank|genossenschaftlichen Finanzsektors]]. Als Tochtergesellschaften der DZ Bank sind auch [[Union Investment]], [[DVB Bank]] und [[Reisebank]] in Frankfurt beheimatet, zudem hat die [[Frankfurter Volksbank]] als zweitgrößte Volksbank Deutschlands hier ihren Sitz.<br />
<br />
Unter den [[Öffentlich-rechtliches Kreditinstitut|öffentlichen-rechtlichen Kreditinstituten]] haben auch die [[Landesbank Hessen-Thüringen]] (Helaba), die [[DekaBank Deutsche Girozentrale|DekaBank]], die [[Landwirtschaftliche Rentenbank]] und die [[Frankfurter Sparkasse]] ihren Sitz in Frankfurt.<br />
<br />
Auch die größte deutsche Direktbank, die [[ING-DiBa]], ist in Frankfurt beheimatet. Zudem haben einige bedeutende Privatbanken ihren Hauptsitz oder ihre Deutschlandzentrale in Frankfurt wie die [[SEB AG]], das [[Bankhaus Metzler]], [[Hauck & Aufhäuser]], [[Delbrück Bethmann Maffei]], die [[BHF-Bank]] und die [[Corealcredit Bank]]. Aus dem Kreis der Nachhaltigkeitsbanken ist die [[Triodos Bank]] mit ihrer deutschen Niederlassung und die [[GLS Gemeinschaftsbank]] mit einer Filiale in Frankfurt vertreten.<br />
<br />
Ende 2010 hatten zudem 154 Auslandsbanken ihren deutschen Hauptsitz in Frankfurt, weitere 40 waren mit einem Büro vertreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.helaba.de/de/DieHelaba/MaerkteUndAnalysen/ResearchUndVolkswirtschaft/FinanzplatzFrankfurt/Downloads/20110118-FinanzplatzstudieJan11.pdf |titel=Finanzplatzstudie 2011 |hrsg=Landesbank Hessen-Thüringen |datum=2011-01-06 |zugriff=2015-12-13 |format=PDF, 2,0 MB |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304034712/https://www.helaba.de/de/DieHelaba/MaerkteUndAnalysen/ResearchUndVolkswirtschaft/FinanzplatzFrankfurt/Downloads/20110118-FinanzplatzstudieJan11.pdf |archiv-datum=2016-03-04 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
Mit den von der [[Deutsche Börse]] AG betriebenen Handelsplattformen ''[[Frankfurter Wertpapierbörse]]'' und ''[[XETRA]]'' ist Frankfurt der zweitgrößte [[Aktienmarkt]] Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen [[Wertpapierhandel]]s ab. Darüber hinaus befinden sich die Deutschlandzentralen der drei großen [[Ratingagentur]]en [[Standard & Poor’s]], [[Moody’s]] und [[Fitch Ratings]] in Frankfurt.<br />
<br />
Zum Finanzplatz Frankfurt gehören auch die hier ansässigen Aufsichtsorgane. Von 1950 bis 2000 hatte der [[Bundesrechnungshof]] seinen Sitz in Frankfurt. Heute residieren hier die [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht]] (BaFin), die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] sowie zwei Einrichtungen des [[Europäisches Finanzaufsichtssystem|Europäischen Finanzaufsichtssystems]], die [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung]] (EIOPA) sowie der [[Europäischer Ausschuss für Systemrisiken|Europäische Ausschuss für Systemrisiken]], der Früherkennung, Prävention und Bekämpfung von systemischen Risiken innerhalb des Finanzmarktes der EU vornimmt. Seit Ende 2014 besteht zudem ein [[Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus]] für die 150 größten Banken der Eurozone.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = EZB-Gebäude in Frankfurt (Main).jpg<br />
| Breite1 = 384<br />
| Untertitel1 = [[Neubau der Europäischen Zentralbank]]<br />
| Bild2 = Deutsche Bank Taunusanlage.jpg<br />
| Breite2 = 202<br />
| Untertitel2 = [[Deutsche-Bank-Hochhaus|Zentrale der Deutschen Bank]]<br />
| Bild3 = Frankfurt Commerzbank-Turm.20130904.jpg<br />
| Breite3 = 191<br />
| Untertitel3 = [[Commerzbank Tower|Zentrale der Commerzbank]]<br />
| Bild4 = Frankfurt Westend Tower.Süd.20130616.jpg<br />
| Breite4 = 220<br />
| Untertitel4 = [[Westendstraße 1|Zentrale der DZ Bank]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
==== Bau- und Immobilienwirtschaft ====<br />
Laut der Bau- und Immobilienwirtschaft-Studie der IHK Frankfurt am Main gab es 2012 in ihrem Bezirk 14.589 Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Allein in Frankfurt gab es 31.265 Beschäftigte in der Branche. 1999 hatte die Branche noch über 36.000 Menschen beschäftigt. Zu den größten Unternehmen zählen DTZ Zadelhoff, Jones LangLaSalle, BNP Paribas Real Estate, [[Bilfinger Berger]], [[Hochtief]], Porr Deutschland, [[Techem]], [[Nassauische Heimstätte]], [[ABG Frankfurt Holding]], [[Wayss & Freytag]], [[Wisag]], [[Ed. Züblin]] und Albert Speer & Partner. Der Umsatz in der Bau- und Immobilienwirtschaft betrug 2011 über 8 Milliarden Euro. Seit 2002 ist er um 7,8 Prozent gestiegen.<ref>[http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/metropolregion/zahlen_fakten/immobilienstudie Die Bau- und Immobilienwirtschaft in FrankfurtRheinMain] – Studie der IHK Frankfurt am Main.</ref><br />
<br />
==== Einzelhandel ====<br />
Die 600 Meter lange [[Zeil]] in der Innenstadt ist die bekannteste und umsatzstärkste Einkaufsstraße in Frankfurt. Mit bis zu 13.120&nbsp;Passanten pro Stunde war sie 2012 erstmals die meistfrequentierte unter 170 deutschen Einkaufsstraßen.<ref name="JLL 2012">{{Internetquelle |url=http://www.joneslanglasalle.de/Germany/DE-DE/Pages/NewsItem.aspx?ItemID=25581 |titel=Frankfurter Zeil ist die meistbesuchte Einkaufsmeile Deutschlands |hrsg=[[Jones Lang LaSalle]] |datum=2012-07-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131014032834/http://www.joneslanglasalle.de/Germany/DE-DE/Pages/NewsItem.aspx?ItemID=25581 |archiv-datum=2013-10-14 |zugriff=2013-03-20}}</ref> Den zweiten Platz nahm die Zeil 2009 im bundesweiten Mietpreisvergleich für Einzelhandelsflächen ein. Ein Ladenbesitzer zahlte hier bis zu 265&nbsp;Euro pro Quadratmeter. Im Februar 2009 eröffnete das neue Einkaufszentrum [[MyZeil]] im [[Palaisquartier]].<br />
<br />
Während die auf der Zeil ansässigen Geschäfte in der günstigen bis mittleren Preiskategorie liegen, ist die nahe gelegene [[Goethestraße (Frankfurt am Main)|Goethestraße]] für ihre Luxusmarken bekannt. Im Vergleich mit anderen sogenannten ''Luxusmeilen'' wie der Düsseldorfer [[Königsallee (Düsseldorf)|Königsallee]] lag sie 2012 mit 1.520&nbsp;Passanten pro Stunde mit weitem Abstand auf Rang 5.<ref name="JLL 2012" /> Weitere wichtige Einzelhandelsstandorte in Frankfurt sind das [[Nordwestzentrum]] in der Nordweststadt, eines der größten Einkaufszentren Deutschlands, das [[Hessen-Center]] im Stadtteil Bergen-Enkheim und das unmittelbar an der Stadtgrenze gelegene [[Main-Taunus-Zentrum]] in Sulzbach.<br />
<br />
Darüber hinaus gibt es diverse Einkaufsstraßen in den Stadtteilen, wie die [[Berger Straße]] in Bornheim, die [[Schweizer Straße (Frankfurt am Main)|Schweizer Straße]] in Sachsenhausen, die [[Leipziger Straße (Frankfurt am Main)|Leipziger Straße]] in Bockenheim, die [[Königsteiner Straße]] in Höchst oder der [[Oeder Weg]], der sich von der Innenstadt in das Nordend erstreckt.<br />
<br />
Einen weiteren Einzelhandelsstandort repräsentiert das im August 2013 eröffnete [[Skyline Plaza]]. Als Einkaufs- und Kongresszentrum, welches auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs im [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] errichtet wurde, bietet das Skyline Plaza Platz für 180&nbsp;Geschäfte.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Zeil-Ansicht vom Maintower am fruehen Abend-20110328.jpg<br />
| Breite1 = 150<br />
| Untertitel1 = [[Zeil]]<br />
| Bild2 = MyZeil Frankfurt Nacht.jpg<br />
| Breite2 = 300<br />
| Untertitel2 = Einkaufszentrum [[MyZeil]]<br />
| Bild3 = Goethestrasse Rothofstrasse Ffm.jpg<br />
| Breite3 = 337<br />
| Untertitel3 = [[Goethestraße (Frankfurt am Main)|Goethestraße]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
==== Automobilhersteller ====<br />
Frankfurt ist Sitz zahlreicher Deutschland- und Europazentralen ausländischer Automobilkonzerne wie [[Fiat Chrysler Automobiles]] (mit [[Fiat]], [[Alfa Romeo]] und [[Jeep]]),[[Honda]] und [[Kia Motors|Kia]]. Vor den Toren der Stadt residiert neben [[Opel]] in [[Rüsselsheim am Main]] noch [[Jaguar Cars|Jaguar]] in [[Schwalbach am Taunus]]. Im rund 30&nbsp;Kilometer entfernten [[Weiterstadt]] haben [[Škoda Auto|Škoda]] und [[Seat]] ihren deutschen Hauptsitz. Der japanische Hersteller [[Mazda]] betreibt in [[Oberursel (Taunus)]] ein Designzentrum. In [[Offenbach am Main]] ist die europäischen Vertriebszentrale von [[Hyundai Motor Company|Hyundai]].<br />
<br />
Darüber hinaus ist auch die Zulieferindustrie stark vertreten. Aus den ehemaligen Frankfurter Firmen TEVES und VDO unterhält die [[Continental AG]] Produktions-, Verwaltungs- und Entwicklungsstandorte in Frankfurt, Eschborn, Schwalbach am Taunus, [[Karben]], [[Babenhausen (Hessen)]] und [[Friedberg (Hessen)]]. Die Automobilhersteller und -zulieferer der Region haben sich im ''Automotive Cluster Rhein Main Neckar'' zusammengeschlossen.<br />
<br />
==== IT- und Telekommunikationsunternehmen ====<br />
[[Datei:Frankfurt Herriotstraße 4.20130511.jpg|mini|hochkant=0.5|Sitz von [[Colt Group|Colt]] und [[Nintendo]] im [[Bürostadt Niederrad|Lyoner Quartier]]]]<br />
<br />
Frankfurt ist der Sitz zahlreicher Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Dazu zählen große konzerngebundene Unternehmen wie [[T-Systems]], [[Finanz Informatik]], [[DB Systel]], [[Fujitsu]] und [[Lufthansa Systems]]. Die Telekommunikationsdienstleister [[Colt Group|Colt]] und [[Level 3 Communications|Level&nbsp;3]] sowie der Telekommunikationsausrüster [[Avaya]] haben hier ihre Deutschlandzentralen. Die zentrale Registrierung für Deutschland-bezogene Domainnamen erfolgt bei der in Frankfurt ansässigen [[DENIC]]. Das Internationale Netzmanagement-Center (INMC) am [[Europaturm]] koordiniert und sichert den Betrieb des globalen Sprach- und Datennetzwerkes der [[Deutsche Telekom|Deutschen Telekom]]. Die Firmen [[Deck13]], [[Keen Games]] und [[Crytek]] sind renommierte Entwickler von [[Computerspiel]]en, ebenso hat [[Konami]] Europe hier ihren Sitz. Nintendo of Europe, die europäische Zentrale des weltweit größten Videospielentwicklers [[Nintendo]] ist ebenfalls mit einem Großteil der Abteilungen in Frankfurt angesiedelt, im April 2015 wurde der Hauptsitz aus dem nicht weit entfernten unterfränkischen [[Großostheim]] hierher verlegt. Die auf die Ausbildung von Spieleentwicklern spezialisierte [[Games Academy]] hat seit 2007 eine Niederlassung in Frankfurt.<br />
<br />
Eine besonders hohe Konzentration von IT-Unternehmen findet sich in ehemaligen Industriegebieten entlang der [[Hanauer Landstraße]], der [[Mainzer Landstraße]] und der Gutleutstraße. Im Großraum Frankfurt finden sich IT-Unternehmen vor allem in [[Bad Homburg vor der Höhe]], [[Eschborn]], [[Kronberg im Taunus]], [[Langen (Hessen)]], [[Neu-Isenburg]] und [[Schwalbach am Taunus]]. Frankfurt ist Teil des [[IT-Cluster Rhein-Main-Neckar|IT-Clusters Rhein-Main-Neckar]].<br />
<br />
In Frankfurt befindet sich der sogenannte [[DE-CIX]], der nach Datenverkehr größte Internetknotenpunkt der Welt. Deswegen befinden sich in der Stadt auch eine große Anzahl an [[Rechenzentrum|Rechenzentren]].<br />
<br />
==== Verbände und Normenkommissionen ====<br />
Auch Verbände wie der [[Verband der Chemischen Industrie]] (VCI), der Verband der Photoindustrie, der [[Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau]] (VDMA), der [[Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik]] (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE), der [[Verband der Köche Deutschlands]], der Designverband [[Rat für Formgebung]], der [[Bundesverband des Deutschen Versandhandels]] und der [[Verband der Automobilindustrie]] (VDA) siedelten sich in Frankfurt an. Der VDA richtet auch alle zwei Jahre die [[Internationale Automobil-Ausstellung]] (IAA) in Frankfurt aus. Zudem hat der [[Börsenverein des Deutschen Buchhandels]], der auch die [[Frankfurter Buchmesse|Buchmesse]] organisiert, seinen Sitz in Frankfurt. Die [[DECHEMA]] ''Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.&nbsp;V.'' eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft, verleiht zahlreiche wissenschaftliche Preise und organisiert alle drei Jahre zusammen mit der Messe Frankfurt die [[Achema]], die weltgrößte Messe für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie.<br />
<br />
==== Gewerkschaften ====<br />
In Frankfurt befinden sich die Hauptsitze der dem [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)]] angehörigen [[Gewerkschaft]]en [[IG Metall]], [[IG Bauen-Agrar-Umwelt]] und die [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft]] (GEW). Außerdem gibt es den Hauptsitz der [[Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer]] in Frankfurt.<br />
<br />
=== Messe ===<br />
{{Hauptartikel|Messe Frankfurt}}<br />
<br />
[[Messe (Wirtschaft)|Handelsmessen]] finden in Frankfurt am Main seit dem Mittelalter statt. 1240 gewährte Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] der Stadt das Messeprivileg, unter dessen Schutz sich die alljährlich stattfindende Herbstmesse zur Drehscheibe für den europäischen Fernhandel entwickelte. 1330 kam die Frühjahrsmesse hinzu. Mit [[Leipziger Messe|Leipzig]], dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, war Frankfurt durch eine Fernstraße, die [[Via Regia]], verbunden. Nach einer Zeit des Niedergangs seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert konnte die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an die alte Messetradition anknüpfen.<br />
<br />
Darüber hinaus gibt es die [[Frankfurter Buchmesse]], die [[Internationale Automobilausstellung]], die [[Achema]] und die [[Ambiente (Messe)|Ambiente]] der [[Messe Frankfurt]]. Die traditionsreichste Messe, seit einigen Jahren ''Tendence'' genannte Herbstmesse, hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = 01-01-2014 - Messeturm - trade fair tower - Frankfurt- Germany - 04.jpg<br />
| Breite1 = 109<br />
| Untertitel1 = [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]]<br />
| Bild2 = Mercedes-Benz IAA 2007.jpg<br />
| Breite2 = 307<br />
| Untertitel2 = [[Internationale Automobil-Ausstellung]] (IAA)<br />
| Bild3 = Brockhenge.jpg<br />
| Breite3 = 265<br />
| Untertitel3 = [[Frankfurter Buchmesse]]<br />
| Bild4 = Festhalle-Frankfurt-am-Main-2.jpg<br />
| Breite4 = 307<br />
| Untertitel4 = [[Festhalle (Frankfurt am Main)|Festhalle]] auf dem Messegelände<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Jüngere wirtschaftliche Entwicklung ===<br />
[[Datei:Industry park Höchst - waste-to-energy plant - Industriepark Höchst - Müllverbrennungsanlage - 01.jpg|mini|[[Industriepark Höchst]]]]<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Hauptverwaltung Deutsche Bahn AG-Ansicht vom Messeturm-20130525.jpg|mini|[[Ehemalige Hauptverwaltung Deutsche Bahn AG (Frankfurt am Main)|Ehemalige Hauptverwaltung Deutsche Bahn]]]]<br />
<br />
Eine Studiengruppe von [[Wirtschaftswissenschaftler|Ökonomen]] untersucht jährlich im Auftrag von [[Mastercard]] die wichtigsten Geschäftszentren der Welt. Frankfurt am Main kam dabei 2007 auf den siebten Platz, weit vor allen anderen deutschen Standorten, da diese mehr national als global ausgerichtet sind.<ref>[http://www.mastercard.com/us/company/en/wcoc/ 2007 – Master Card Worldwide Centers of Commerce]</ref> Die Bedeutung der [[Globalisierung]] für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zeigt sich auch in einem umfassenden [[Regionaler Strukturwandel|Strukturwandel]], dem die Frankfurter Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten ausgesetzt war.<br />
<br />
Ab 1988 waren fünf, zwischen 1990 und 1996 sogar sechs von 30 [[DAX#Zusammensetzungshistorie|DAX-Unternehmen]] in Frankfurt ansässig, darunter drei Banken (Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG) und drei Industriekonzerne (Degussa AG, Hoechst AG und Metallgesellschaft). Mitte 2007 gab es in Frankfurt nur noch drei DAX-Konzerne, zwei Banken (Commerzbank und Deutsche Bank) und ein Dienstleistungsunternehmen ([[Deutsche Börse]]). Der Strukturwandel hatte in den 1980er Jahren zunächst die in Frankfurt traditionell sehr starke Metall- und Elektrobranche erfasst. Unternehmen wie [[Hartmann & Braun]], [[Vereinigte Deutsche Metallwerke]], [[Demag]], [[Naxos-Union]], [[Adlerwerke]], [[Tenovis]] oder [[VDO Automotive|VDO]] legten ihre Frankfurter Werke still oder verlagerten ihren Sitz, zumeist nach Fusionen oder Übernahmen. Der ehemals zweitgrößte deutsche Elektronikkonzern [[AEG]] wurde 1982 nach einem [[Insolvenzrecht (Deutschland)|Vergleich]] von [[Daimler AG|Daimler-Benz]] übernommen und 1996 nach jahrelangem wirtschaftlichem Niedergang liquidiert. Die [[Degussa]] verlegte ihren Sitz 2001 nach Düsseldorf und gehört heute zum Essener [[Evonik]]-Konzern. Die [[Metallgesellschaft]] firmierte 2005 als [[GEA Group]] um und wanderte nach Bochum ab. <br />
<br />
Obwohl Frankfurt einer der größten Standorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa ist, hat keiner der großen Konzerne mehr seinen Sitz in Frankfurt. Die [[Hoechst]] AG war in den 1970er und 1980er Jahren zeitweise das nach Umsatz größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt. 1997 spaltete sie sich in mehrere Unternehmen auf, die heute zu internationalen Konzernen wie [[Bayer AG|Bayer]], [[Celanese]], [[Clariant]] und [[Sanofi]] gehören. Im [[Industriepark Höchst]], einem der drei größten Chemiestandorte Europas mit etwa 22.000 Beschäftigten, werden jährlich über 350 Millionen Euro investiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chemie.de/news/150918/370-millionen-euro-investitionen-im-industriepark-hoechst.html |titel=370 Millionen Euro Investitionen im Industriepark Höchst |hrsg=Chemie.de |datum=2014-12-12 |zugriff=2015-12-07}}</ref> Am 26. September 2011 wurde die neue Produktionsanlage der [[Ticona]] in Höchst eröffnet. Ihre Verlegung war notwendig geworden, weil das frühere Werk dem Ausbau des Frankfurter Flughafens im Weg stand. Das ehemalige Ticona-Werksgelände in [[Kelsterbach]] hatte [[Fraport]] für einen Betrag von 650 Millionen Euro erworben.<br />
<br />
Die [[Cassella Farbwerke Mainkur|Cassella AG]] in [[Frankfurt-Fechenheim|Fechenheim]], einst einer der größten Hersteller von Farbstoffen und Tochter von Hoechst, fiel 1997 bei der Aufteilung von Hoechst an Clariant. Das ehemalige Cassella-Werk an der [[Mainkur]] besteht weiterhin als Sitz der [[Allessa (Unternehmen)|Allessa]] GmbH. Der Name des Unternehmens enthält ein [[Ananym]] von Cassella. Ein weiterer großer Mittelständler der Pharmabranche in Frankfurt ist [[Merz Pharma]].<br />
<br />
Die [[Deutsche Bahn]] zog infolge der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] im Jahr 2000 aus politischen Gründen mit ihrer Konzernzentrale nach [[Wirtschaft Berlins#Unternehmen|Berlin]]. Der Bereich Konzernentwicklung und andere zentrale Abteilungen sowie die Tochtergesellschaften [[DB Netz]] und [[DB Systel]] bleiben weiterhin in Frankfurt ansässig.<br />
<br />
Die hohe Gewerbesteuer, die hohen Büromieten und die hohen Grundstückspreise Frankfurts brachten bis in die 1990er Jahre Unternehmen dazu, in den [[Speckgürtel]] vor die Tore der Stadt auszuweichen. So errichtete die [[Deutsche Bank]] ihr neues Rechenzentrum in den 1990er Jahren in Eschborn, die [[BHF-Bank]] ihr Rechenzentrum 1997 in Offenbach. Mittlerweile ist jedoch zu beobachten, dass Unternehmen den Imagevorteil höhergewichten als die geringeren Gewerbesteuersätze, [[Mattel]] verlegte seine Deutschlandzentrale wieder in die Stadt.<br />
<br />
Nach der aktuellen Konjunkturumfrage der [[IHK Frankfurt am Main]] erwartet die Wirtschaft im IHK-Bezirk weiterhin eine positive Entwicklung. Der ''Geschäftsklimaindex'' lag im Herbst 2017 bei 129 Punkten.<ref>[http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/konjunktur_statistik/konjunktur/konjunkturbericht/frankfurt/index.html Aktueller Konjunkturbericht der IHK Frankfurt am Main]</ref> Im [[Zukunftsatlas|Zukunftsatlas 2016]] belegte die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main Platz 10 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Top Zukunftschancen“ mit besonderer Stärke bei Innovation und dem Arbeitsmarkt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.prognos.com/zukunftsatlas-map/16/ |titel=Zukunftsatlas 2016 |zugriff=2018-03-23}}</ref><br />
<br />
=== Kaufkraft ===<br />
Trotz des Strukturwandels behauptete Frankfurt seine Position beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Erwerbstätigen in den Jahren 2002 bis 2007 unter den deutschen Großstädten, ebenso bei der Lebensqualität und der Zuzugsattraktivität (wie oben dargestellt). Der Rückgang klassischer Industrien wurde zum einen kompensiert durch Wachstum im Dienstleistungssektor, darunter Unternehmen wie [[Fraport]] und [[Deutsche Börse]], zum anderen durch Neuansiedlungen der Deutschland- oder Europazentralen ausländischer Großunternehmen, so in der Automobil- und IT-Industrie. Die Stadt versucht eine einseitige Ausrichtung auf die Finanzbranche zu vermeiden und unterstützt beispielsweise den Ausbau Frankfurts als Forschungsstandort der Biotechnologie. Bei Kriterien wie Zuwachs an Einwohnern, Arbeitslosenquote oder Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und Erwerbstätigen hat Frankfurt daher seine starke Stellung behalten. Die verfügbaren Einkommen gehören zu den höchsten Deutschlands.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.acxiom.de/kaufkraft-2014-deutschland-verfugbares-einkommen-steigt-um-34-bei-einer-teuerungsrate-von-11-alle-bundeslander-profitieren/ |titel=Kaufkraft 2014 in Deutschland |hrsg=Acxiom |datum=2014-07-31 |zugriff=2015-12-13}}</ref> Noch höher ist die private Kaufkraft im benachbarten Hochtaunuskreis sowie im Main-Taunus-Kreis. Dennoch weist auch Frankfurt mit 117,5 (Stand 2015) einen überdurchschnittlich hohen [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraftindex]] auf.<ref> {{Webarchiv|text=Kaufkraft im IHK-Bezirk |url=http://www.frankfurt-main.ihk.de/standortpolitik/konjunktur_statistik/wirtschaftsstruktur/ihk-bezirk/kaufkraft_bezirk/index.html |wayback=20140710155246 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
=== Tourismus ===<br />
Der Tourismus ist von maßgeblicher und wachsender Bedeutung für Frankfurt. 2015 hatte Frankfurt mehr als 5,1&nbsp;Millionen Besucher und fast 8,7 Millionen Übernachtungen in 265 Beherbergungsbetrieben zu verzeichnen. Knapp 57 Prozent der Übernachtungsgäste stammten aus dem Inland. Die Stadt lag damit bei den Übernachtungszahlen im Bundesvergleich hinter Berlin, München und Hamburg auf Platz&nbsp;4 der beliebtesten Städtereiseziele, unter den ausländischen Übernachtungsgästen auf Platz&nbsp;3, im Reiseaufkommen aus asiatischen Ländern auf Platz&nbsp;1.<ref name="Frankfurt-Tourismus">{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/9376/132318/version/1/file/G%C3%A4ste-+und+%C3%9Cbernachtungszahlen+2015.pdf |titel=Gäste und Übernachtungszahlen 2015 |werk=Frankfurt Tourismus |datum=2016-03 |zugriff=2016-05-09 |format=PDF, 1,79&nbsp;MB}}</ref> Seit 1990 stieg die Zahl der Betten im Beherbergungsgewerbe von 19.373 auf 45.333. Die meisten Übernachtungen sind in den Monaten September und Oktober zu verzeichnen, die wenigsten im Dezember und Januar. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 1,7 Nächten.<ref name="Frankfurt-Tourismus" /> Etwa 70 Prozent der Übernachtungen sind geschäftlich veranlasst; beispielsweise fielen 2015 über 1,7 Millionen Übernachtungen im Zusammenhang mit den 73.163 Kongressen und Tagungen in Frankfurt an.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/10619/151486/version/1/file/Tagungs%2BKongress-Statistik+2015.pdf |titel=Tagungs- und Kongress-Statistik 2015 |werk=Frankfurt Tourismus |datum=2016-04 |zugriff=2016-05-09 |format=PDF, 3,36&nbsp;MB |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160510010240/http://www.frankfurt-tourismus.de/content/download/10619/151486/version/1/file/Tagungs+Kongress-Statistik+2015.pdf |archiv-datum=2016-05-10 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
== Verkehr und Infrastruktur ==<br />
Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Hier treffen Bahn, Straßenverkehr, Binnenschifffahrt und Luftverkehr aufeinander. Nach einer Untersuchung von [[Marsh&nbsp;&&nbsp;McLennan Companies]] (2009)<ref name="mercer" /> hat Frankfurt die achtbeste Infrastruktur aller Städte weltweit (bezogen u.&nbsp;a. auf Luftverkehr, öffentlicher Personennahverkehr und Verkehrsbelastung) und liegt damit vor Weltstädten wie London, Paris, Sydney, Tokio oder New York. In Deutschland schneiden lediglich München (Platz&nbsp;2) und Düsseldorf (Platz&nbsp;6) besser ab.<br />
<br />
In Frankfurt wurde 1909 die erste Fluggesellschaft der Welt ([[DELAG]]) gegründet.<br />
<br />
=== Flughafen ===<br />
{{Hauptartikel|Flughafen Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Die Stadt verfügt mit dem [[Flughafen Frankfurt am Main]] über einen der größten internationalen Flughäfen der Welt. In Europa ist er gemessen an der Zahl der Passagiere der drittgrößte nach den Flughäfen [[Flughafen London Heathrow|London-Heathrow]] und [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris-Charles de Gaulle]]. Beim Frachtaufkommen steht der Frankfurter Flughafen an erster Stelle in Europa. Im Jahr 2013 wurden 58,04 Millionen Passagiere und 2,13 Millionen Tonnen Fracht befördert.<br />
<br />
Anders, als es der Name vermuten lässt, befindet sich der [[Flughafen Frankfurt-Hahn]] nicht in Frankfurt, sondern liegt etwa 120 Kilometer westlich in [[Lautzenhausen]] ([[Rheinland-Pfalz]]). Der elftgrößte Passagierflughafen Deutschlands transportierte 2007 vier Millionen Fluggäste.<br />
<br />
Der [[Flugplatz Frankfurt-Egelsbach]] liegt ebenfalls nicht im Frankfurter Stadtgebiet, sondern 17 Kilometer südlich in [[Egelsbach]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Breite = <br />
| Bild1 = 2010-07-21 A380 LH D-AIMB EDDF 06.jpg<br />
| Untertitel1 = Frankfurt Airport, Heimatflughafen von [[Lufthansa]]<br />
| Breite1 = 290<br />
| Bild2 = Aerial View of Frankfurt Airport 1.jpg<br />
| Untertitel2 = Flughafen-Terminal 1<br />
| Breite2 = 400<br />
| Bild3 = The Squaire, Frankfurt am Main-1060.jpg<br />
| Untertitel3 = Büro- und Hotelgebäude [[The Squaire]] an der [[Bundesautobahn 3|Autobahn 3]], in dem sich auch der [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen-Fernbahnhof]] befindet<br />
| Breite3 = 340<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Straße ===<br />
==== Motorisierter Individualverkehr (MIV) ====<br />
{{Hauptartikel|Liste von Straßen und Plätzen in Frankfurt am Main}}<br />
[[Datei:Landing in Frankfurt - Autobahn A5.jpg|mini|Frankfurter Kreuz]]<br />
<br />
Am [[Frankfurter Kreuz]] in der Nähe des Flughafens kreuzen sich die [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 5|A&nbsp;5]] ([[Hattenbacher Dreieck]]–[[Basel]]) und [[Bundesautobahn 3|A&nbsp;3]] ([[Arnhem]]–[[Linz]]). Es ist mit etwa 320.000 Fahrzeugen pro Tag das meist befahrene Autobahnkreuz in Deutschland.<br />
<br />
Weitere an Frankfurt angeschlossene Autobahnen sind die [[Bundesautobahn 66|A&nbsp;66]], die im Westen bis [[Wiesbaden]] und im Osten bis [[Fulda]] führt, die kurze [[Bundesautobahn 648|A&nbsp;648]] als wichtiger Zubringer zum [[Messe Frankfurt|Messegelände]] und der Innenstadt sowie die [[Bundesautobahn 661|A&nbsp;661]], die in Nord-Süd-Richtung von Oberursel nach [[Egelsbach]] verläuft. Die A&nbsp;5 im Westen, die A&nbsp;661 im Nordosten und die A&nbsp;3 im Süden umgeben Frankfurt als [[Autobahnring]]. Dieser Autobahnring begrenzt die am 1. Oktober 2008 eingerichtete [[Umweltzone]].<ref>Quelle: [http://www.umweltzone.frankfurt.de/ Seite der Stadt Frankfurt zum Thema der Frankfurter Umweltzone]</ref><br />
<br />
Im Einzugsbereich der Stadt liegen ebenfalls die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 3|B&nbsp;3]], [[Bundesstraße 8|B&nbsp;8]], [[Bundesstraße 40|B&nbsp;40]], [[Bundesstraße 43|B&nbsp;43]], [[Bundesstraße 44|B&nbsp;44]] und [[Bundesstraße 521|B&nbsp;521]].<br />
<br />
In kommunalen Besitz befinden sich 1145 Kilometer Straße. Frankfurt hat mit 715 Autos pro 1000 Einwohner die größte Autodichte aller deutschen Großstädte. Durch zahlreiche [[Stadtautobahn]]en (teilweise als Bundesautobahn, teilweise als autobahnähnlich ausgebaute [[Bundesstraße|Bundes-]] oder [[Landesstraße]]n) ist die Stadtregion für den motorisierten Individualverkehr gut erschlossen.<br />
<br />
In der Innenstadt ist der [[Theatertunnel]] von großer verkehrlicher Bedeutung.<br />
<br />
==== Fernbusverkehr ====<br />
[[Datei:Fernbusbahnhof-Frankfurt-2016-Ffm-307-309.jpg|mini|Der in Bau befindliche Fernbusbahnhof nach der Teileröffnung, 2016]]<br />
{{Hauptartikel|Fernbusbahnhof Frankfurt am Main}}<br />
Mit der Liberalisierung des nationalen Fernbusmarktes im Jahre 2013 wurden für Fernbusse in Frankfurt Haltestellen in der Mannheimer Straße, der Stuttgarter Straße, der Karlsruher Straße sowie der Pforzheimer Straße durch die Stadtverwaltung zugewiesen. Bereits zuvor existierten Fernbushaltestellen der [[Eurolines]] auf dem Gelände westlich des Hauptbahnhofes (Haltestellenbereich A). Aktuell befindet sich der [[Fernbusbahnhof Frankfurt am Main]] auf dem Gelände einer ehemaligen Leihwagenfirma südlich des Hauptbahnhofes in Bau, in welchem bereits die ersten drei Haltebuchten sowie ein Kundencenter eröffnet und durch [[Flixbus]] genutzt werden. Zudem verkehren in Frankfurt Fernbusse der Unternehmen Onebus, [[DeinBus.de|DeinBus]], [[HELLÖ]], [[Icbus|IC-Bus]] und [[Megabus]].<br />
<br />
=== Bahnverkehr ===<br />
{{Hauptartikel|Eisenbahnverkehr in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Im Bahnverkehr besitzt Frankfurt mit dem [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurter Hauptbahnhof]] einen der verkehrsreichsten Personenbahnhöfe Europas. Die [[Deutsche Bahn]] bezeichnet ihn als die wichtigste Verkehrsdrehscheibe im Eisenbahnverkehr in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/sued/frankfurt__hbf/daten__und__fakten/daten__und__fakten__.html |titel=Informations- und Statistikseite der Deutschen Bahn auf www.bahnhof.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120215053841/http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/sued/frankfurt__hbf/daten__und__fakten/daten__und__fakten__.html |archiv-datum=2012-02-15 |zugriff=2013-03-20}}</ref> Mit 13 Linien ist er der wichtigste Knotenpunkt im nationalen [[Intercity-Express|ICE]]-Netz.<br />
<br />
Mit etwa 450.000 Fahrgästen und Besuchern pro Tag belegt er in Deutschland zusammen mit dem [[München Hauptbahnhof|Münchener Hauptbahnhof]] und [[Hamburg Hauptbahnhof|Hamburger Hauptbahnhof]] den ersten Platz. Seiner Fläche nach gehört er zusammen mit dem [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipziger Hauptbahnhof]] und dem [[Zürich Hauptbahnhof|Zürcher<!-- sic! --> Hauptbahnhof]] zu den größten Bahnhöfen Europas. Frankfurts längster Zuglauf ist der täglich verkehrende Zug [[Basel]]–[[Moskau]]. Seit dem Jahr 2002 ist die [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|ICE-Neubaustrecke]] nach [[Köln]] in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 75 Minuten verkürzt. Zudem existiert eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach [[Paris]] im Rahmen des [[Rhealys]]-Projekts. Passagiere können in weniger als vier Stunden zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und dem [[Paris Gare de l’Est|Gare de l’Est]] in Paris verkehren.<br />
<br />
Mit dem [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Flughafen-Fernbahnhof]] existiert auf dem Stadtgebiet ein weiterer Bahnhof von herausragender Bedeutung vor allem im Hochgeschwindigkeitsnetz. Zusammen mit dem [[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Südbahnhof]] sorgt er für eine Entlastung des an der Kapazitätsgrenze operierenden Hauptbahnhofs.<br />
<br />
Die Bedeutung im [[Güterverkehr]] auf der Schiene ist allerdings zurückgegangen: Die Deutsche Bahn hatte 1996 beschlossen, den großen Hauptgüterbahnhof im Westen Frankfurts zu schließen. Die freien Flächen werden heute teilweise von der angrenzenden [[Messe Frankfurt|Frankfurter Messe]] genutzt; zudem entsteht auf dem Areal der neue Stadtteil [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]]. Mit dem [[Bahnhof Frankfurt (Main) Ost|Ostbahnhof]] ist heute nur noch ein kleinerer [[Rangierbahnhof]] im Betrieb.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Hauptbahnhof Frankfurt.jpg<br />
| Breite1 = 328<br />
| Untertitel1 = Frankfurt (Main) Hauptbahnhof<br />
| Bild2 = Frankfurt TGV02 2010-06-26.jpg<br />
| Breite2 = 283<br />
| Untertitel2 = [[TGV]] am Hauptbahnhof<br />
| Bild3 = Suedbahnhof Ffm Bahnhofsgebaeude.jpg<br />
| Breite3 = 301<br />
| Untertitel3 = Frankfurt (Main) Südbahnhof<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Öffentlicher Nahverkehr ===<br />
{{Hauptartikel|Nahverkehr in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Das Angebot des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehrs]] (ÖPNV) in Frankfurt und der [[Rhein-Main-Gebiet|Region]] besteht aus dem [[S-Bahn Rhein-Main|S-Bahn-Netz]], der teilweise zur [[U-Bahn]] ausgebauten [[U-Bahn Frankfurt|Stadtbahn]], der [[Straßenbahn Frankfurt am Main|Straßenbahn]], [[Stadtbus]]sen sowie mehreren [[Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn|Vorort]]- und Regionalbahnen. Von neun [[Liste der Linien der S-Bahn Rhein-Main|S-Bahn-Linien]] befahren acht den sieben Stationen umfassenden [[City-Tunnel Frankfurt|City-Tunnel]] durch die Innenstadt. An den Stationen [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], [[Bahnhof Frankfurt (Main) Hauptwache|Hauptwache]], [[Bahnhof Frankfurt (Main) Konstablerwache|Konstablerwache]] und [[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Südbahnhof]] bilden S- und U-Bahn gemeinsame unterirdische Schnellbahnknoten.<br />
<br />
Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die [[Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main|Verkehrsgesellschaft Frankfurt]] (VGF). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft [[traffiQ]] übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebots. Sie ist Partner des [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]]s (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.<br />
<br />
Am [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurter Flughafen]] entstand 1994 die 3,8&nbsp;Kilometer lange vollautomatische fahrerlose Hochbahn [[SkyLine]]. Sie verbindet die beiden Terminals und soll durch eine neue Verbindung zwischen Fernbahnhof und zukünftigem Terminal&nbsp;3 erweitert werden.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt am Main - Netzplan Schienennahverkehr.png<br />
| Breite1 = 200<br />
| Untertitel1 = Nahverkehrsnetz<br />
| Bild2 = Frankfurt Hauptbahnhof tief S-Bahn S6.jpg<br />
| Breite2 = 270<br />
| Untertitel2 = S-Bahn Rhein-Main<br />
| Bild3 = Heddernheim U5 603 erste Fahrt.jpg<br />
| Breite3 = 265<br />
| Untertitel3 = U-Bahn<br />
| Bild4 = Ebbelwei-Express Messe 11.11.2005.JPG<br />
| Breite4 = 275<br />
| Untertitel4 = Sonderlinie [[Ebbelwei-Expreß]]<!-- sic! --><br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Binnenschifffahrt ===<br />
{{Hauptartikel|Häfen in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
Die Geschichte Frankfurts ist eng mit der Bedeutung von Main und [[Rhein]] für den Handel verbunden. Bereits in der Antike nutzten die Römer Main und Nidda für den Transport zwischen der [[Civitas Taunensium]] und [[Moguntiacum]]. Im Mittelalter verkehrte seit dem 12. Jahrhundert ein tägliches ''Marktschiff'' zwischen Frankfurt und Mainz, ab 1602 auch mehrfach wöchentlich zwischen Frankfurt und Hanau. Mit dem Bau der Eisenbahnen ging der Verkehr auf dem Main, auch wegen dessen zunehmender Versandung, drastisch zurück. 1883 bis 1886 wurde der Unterlauf des Mains mit fünf Staustufen kanalisiert und für große Kähne bis 1000 Tonnen Tragfähigkeit ganzjährig schiffbar gemacht. Seitdem ist Frankfurt über den Rhein mit den Industrieregionen an Rhein und Ruhr und den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen verbunden. Auf dem noch nicht staugeregelten Abschnitt oberhalb Frankfurts wurde von 1886 bis 1936 die [[Kettenschifffahrt auf dem Main]] betrieben. Nach dem schrittweisen Ausbau ist der Main seit 1962 stromaufwärts bis Bamberg schiffbar. Seit 1992 ist Frankfurt über den [[Main-Donau-Kanal]] mit der Donau und dem südöstlichen Mitteleuropa verbunden. Der Main ist eine [[Bundeswasserstraße]] der [[Binnenwasserstraße#Klasse Vb|Klasse Vb]] und für [[Schubverband|Schubverbände]] bis 185 Metern Länge schiffbar.<br />
<br />
Der Güterumschlag in den Frankfurter Häfen ist wegen des Rückgangs bei Massengütern wie Kohle, Kies und Schrott seit langem rückläufig. Der [[Höchster Hafen]] wurde 1982 stillgelegt, der [[Frankfurter Westhafen|Westhafen]] 1993 bis 2004 in ein Wohn- und Büroquartier umgestaltet. Heute sind noch der [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]], den Flusshafen Gutleutstraße und der Hafen des [[Industriepark Höchst|Industrieparks Höchst]] in Betrieb.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Westhafen Frankfurt W DSCF3943.jpg<br />
| Breite1 = 233<br />
| Untertitel1 = Ehemaliger [[Frankfurter Westhafen|Westhafen]], heute ein Wohnviertel<br />
| Bild2 = Osthafen-2012-Ffm-164-9.jpg<br />
| Breite2 = 579<br />
| Untertitel2 = [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]]<br />
| Bild3 = Osthafen-nord-ffm006.jpg<br />
| Breite3 = 209<br />
| Untertitel3 = [[Frankfurter Osthafen|Osthafen]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Elektronische Kommunikation ===<br />
Auch für das [[Internet]] stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Unter anderem befindet sich hier der größte deutsche [[Internet-Knoten]] [[DE-CIX]] und die [[DENIC]], die Domainregistrierungsstelle für die [[Top-Level-Domain]] „de“. Gemessen am gesamten durchschnittlichen Datenverkehr ist der DE-CIX weltweit die Nummer eins.<ref>[https://www.heise.de/netze/meldung/Frankfurter-Internet-Knoten-DE-CIX-weltweit-auf-Platz-eins-988160.html Frankfurter Internet Knoten weltweit auf Platz 1]</ref><br />
<br />
Frankfurt und Offenbach sind neben [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] und [[Mannheim]] das einzige Städtepaar in Deutschland, welches eine gemeinsame [[Telefonvorwahl (Deutschland)|Telefonvorwahl]] hat.<br />
<br />
=== Krankenhäuser ===<br />
In Frankfurt am Main gibt es 17 [[Krankenhaus|Krankenhäuser]] mit etwa 6000 Betten für stationäre Behandlung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/678/J2016K08x.pdf |titel=Statistisches Jahrbuch 2016 |titelerg=Gesundheit und Soziales |zugriff=2017-03-27 |format=PDF; 314&nbsp;kB}}</ref> Die ältesten sind das 1267 erstmals urkundlich erwähnte [[Hospital zum heiligen Geist (Frankfurt am Main)|Hospital zum heiligen Geist]], welches nur Fremde, Pilger, Dienstboten und Mittellose aufnahm, und das 1771 gegründete [[Bürgerhospital (Frankfurt am Main)|Bürgerhospital]], das erstmals auch Frankfurter Bürger behandelte. 1835 verfügte [[Johann Theobald Christ]] testamentarisch, aus seinem Vermögen ein Kinderkrankenhaus und eine Entbindungsanstalt zu errichten. Zum Gedenken an ihre mit 20 Jahren verstorbene Tochter stiftete [[Louise von Rothschild]] 1873 das ''Clementine Kinderhospital''. Es fusionierte 1974 mit der Christschen Stiftung zur [[Clementine Kinderhospital Dr. Christ’sche Stiftung|Clementine Kinderhospital Dr. Christ’schen Stiftung]].<br />
<br />
Das 1914 gegründete [[Universitätsklinikum Frankfurt|Universitätsklinikum]] ist das größte Krankenhaus in Frankfurt. Einziges Krankenhaus in städtischer Trägerschaft ist das [[Klinikum Frankfurt Höchst]]. Mehrere große Krankenhäuser sind aus diakonischen Einrichtungen der evangelischen und der katholischen Kirche hervorgegangen. Die Frankfurter Diakonie-Kliniken mit dem ''Markuskrankenhaus'' in Bockenheim und dem ''Bethanienkrankenhaus'' in Bornheim werden seit 2002 von der in Frankfurt ansässigen [[Agaplesion]] [[Gemeinnützige Aktiengesellschaft|gAG]] geführt. Das ''Krankenhaus Sachsenhausen'' wurde 1895 von [[Carl von Noorden (Mediziner)|Carl von Noorden]] und Eduard Lampé zur Versorgung von [[Diabetes mellitus|Diabetikern]] gegründet. Seit 1932 befindet es sich in Trägerschaft des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes.<br />
<br />
Das ''St. Elisabethen-Krankenhaus'' in Bockenheim gehört der [[Dernbacher Gruppe Katharina Kasper]], das [[Sankt Katharinen-Krankenhaus (Frankfurt am Main)|St. Katharinen-Krankenhaus]] in Bornheim ist eine Einrichtung der [[Katharinenschwestern]]. Die 1962 eröffnete [[Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main|Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik]] in Seckbach ist ein [[Traumatologie|traumatologisches]] Schwerpunktzentrum für das Rhein-Main-Gebiet und Standort des Rettungshubschraubers [[Luftrettung#Standorte|Christoph 2]]. Die Kliniken ''Maingau'' im Nordend und ''Rotes Kreuz'' im Ostend sind Gründungen der [[Deutsches Rotes Kreuz|Schwesternschaft zum Roten Kreuz]].<br />
<br />
Mit Bau der [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]] und deren Umfeld wurde im Norden von Frankfurt ein Krankenhaus notwendig. Hierzu erbaute die ''Stiftung Hospital zum heiligen Geist'' 1963 das ''Nordwestkrankenhaus'' in Praunheim.<br />
<br />
Anfang des 21. Jahrhunderts gab es in Frankfurt noch etwa 7500 Krankenhausbetten. Im Zuge einer Konsolidierung wurde seitdem die Kapazität deutlich reduziert und mehrere Einrichtungen geschlossen oder in Tageskliniken und Ärztezentren umgewandelt, darunter das [[Barmherzige Brüder vom hl. Johannes von Gott|Brüderkrankenhaus]] im Ostend, das Mühlbergkrankenhaus in Sachsenhausen, das Diakonissenkrankenhaus und das St. Marienkrankenhaus im Nordend.<br />
<br />
=== Energieversorgung ===<br />
[[Datei:Frankfurt mit Strommast.jpg|mini|[[Skyline]] von Frankfurt am Main mit [[Freileitungsmast]] (380/220 kV) - Ansicht von der ''Raststätte Taunusblick'']]<br />
1828 gründeten Johann Friedrich Knoblauch und Johann Georg Remigius Schiele die [[Gaswerk|Frankfurter Gasanstalt]] in der [[Mainzer Landstraße]]. Als Rohstoff für die Herstellung von [[Stadtgas|Leuchtgas]] diente zunächst [[Rüböl]], ab 1829 amerikanisches Harz, ab 1855 Holz. 1844 erhielt die [[Imperial Continental Gas Association]], die bisher Lizenzgeber der Frankfurter Gasanstalt gewesen war, eine eigene Konzession eine eigene, mit [[Steinkohle]] als Rohstoff arbeitende Gasfabrik im Ostend. Die ''englische Gasgesellschaft'' versorgte die Innenstadt und Sachsenhausen, die ''Gasanstalt'' die äußere Stadt. 1863 wurde deren Betrieb in die [[Gutleutstraße]] verlegt und auf Steinkohle als Rohstoff umgestellt. Erst 1909 fusionierten beide Gesellschaften. 1910 errichtete [[Peter Behrens]] das ''Gaswerk Ost'' als eines der ersten Projekte beim Bau des [[Frankfurter Osthafen|Osthafens]]. Mit der Umstellung der Gasversorgung auf [[Erdgas]] wurden das Gaswerk und die [[Kokerei]] 1969 stillgelegt und der [[Gasbehälter|Gasometer]] abgerissen.<br />
<br />
Nach dem Erfolg der [[Internationale Elektrotechnische Ausstellung 1891|Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891]] entschied sich die Stadt Frankfurt zum Aufbau einer zentralen Elektrizitätsversorgung mit Einphasen-[[Wechselstrom]]. Die [[Heizkraftwerk West (Frankfurt)|Elektrische Centralanstalt]] in der Gutleutstraße ging 1894 als eines der ersten [[Heizkraftwerk]]e in Deutschland in Betrieb.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mainova.de/static/de-mainova/downloads/Kraftwerksbroschuere_092011.pdf |titel=Strom und Wärme aus Frankfurt am Main |hrsg=mainova.de |datum=2011 |zugriff=2017-03-28 |format=PDF}}</ref> 1926 gab die Stadt den [[Inselnetz|Inselbetrieb]] auf und schloss sich dem entstehenden [[Dreiphasenwechselstrom|Drehstrom]]-[[Verbundnetz]] der [[PreussenElektra|Preussischen Kraftwerk Oberweser AG]] an. Die 1928 eingemeindeten Stadtteile im Frankfurter Westen gehörten bereits zum Versorgungsnetz der [[Süwag Energie|Mainkraftwerke]] in Höchst, deshalb treffen in Frankfurt bis heute die Netze der [[Mainova]] und der Süwag aufeinander. Ab 1928 erzeugten die städtischen Kraftwerke auch [[Fernwärme]]. Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Erzeugungskapazitäten durch den Bau neuer Kraftwerke. Zur Wärmeversorgung der Nordweststadt und der [[Bürostadt Niederrad]] entstanden das [[Müllverbrennung|Müllheizkraftwerk Frankfurt]] und das Heizkraftwerk Niederrad. Der [[Industriepark Höchst]] wird durch ein [[Heizkraftwerk Industriepark Höchst|eigenes Heizkraftwerk]] versorgt. 1998 schlossen sich die [[Stadtwerke Frankfurt am Main]] und die Maingas AG zur Mainova zusammen.<br />
<br />
=== Straßenbeleuchtung ===<br />
[[Datei:Gaslicht-frankfurt.jpg|mini|Reihengasleuchte der 1950er Jahre]]<br />
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Straßen nur ausnahmsweise beleuchtet. Nur bei äußerer und innerer Bedrohung durch Feinde, Aufruhr oder Feuer und bei großen Festen, zum Beispiel anläßlich von Kaiserkrönungen, entzündete man [[Fackel]]n oder [[Laterne]]n und befestigte sie an den Hausfassaden. Erste Versuche einer permanenten [[Straßenbeleuchtung]] gab es im 17. Jahrhundert, doch bestand noch kein starkes öffentliches Interesse. Erst als Frankfurt im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] unter französischer Besatzung stand, ließ der Königsleutnant [[François de Théas Graf von Thoranc|Graf Thoranc]] in den Jahren 1761 und 1762 über einigen Straßenkreuzungen dauerhafte, mit Rüböl befeuerte Laternen anbringen. Trotz ihrer nur geringen Lichtstärke führten sie zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit und einem Rückgang der nächtlichen Straßenkriminalität. Bis 1783 gab es bereits 604 Laternen in Frankfurt und Sachsenhausen. Die hohen Kosten machten die Einführung einer neuen indirekten Steuer, des Lichtergeldes erforderlich. Um Kosten zu sparen, richtete sich die nächtliche Brenndauer nach Jahreszeit und Mondphasen.<ref>{{Internetquelle |autor=Silke Wustmann |url=https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=5313484&template=nav_spez_ohne_nav |titel=Als die Franzosen den Frankfurtern heimleuchteten |hrsg=Presse und Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main |datum=2009-01-15 |zugriff=2017-11-12}}</ref><br />
<br />
1828 machte der Bau der ersten Gasanstalt auch die Einführung der Gasbeleuchtung möglich, jedoch zunächst nur auf private Veranlassung. Ab Oktober 1845 sorgte die englische Gasgesellschaft mit 670 Gaslaternen für die öffentliche Straßenbeleuchtung der Innenstadt. Bis 1886 stieg die Anzahl der Gasleuchten auf über 4000.<ref>{{Internetquelle |url=https://archive.org/details/frankfurtamundse00fran |titel=Frankfurt a.M. und seine Bauten |hrsg=Frankfurter Architekten- und Ingenieur-Verein |datum=1886 |seiten=562–568 |zugriff=2017-11-12}}</ref> Ab 1880 begannen Versuche mit elektrischer Straßenbeleuchtung.<br />
<br />
Anfang des 21. Jahrhunderts hatte Frankfurt ca. 60.000 elektrische Straßenlaternen und ca. 5.500 Gasleuchten nach Berlin und Düsseldorf den höchsten Bestand in Deutschland. Wegen der hohen Betriebskosten und der schwierigen Ersatzteilversorgung beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2014, die verbliebenen Gaslaternen innerhalb von 10 Jahren durch LED-Leuchten zu ersetzen. Etwa 1400 Leuchten sollen so umgerüstet werden, dass das äußere Erscheinungsbild erhalten bleibt.<ref>{{Internetquelle |autor=Günter Dürr |url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Magistrat-dreht-Gaslaternen-ab;art675,793628 |titel=Magistrat dreht Gaslaternen ab |werk=fnp.de |datum=2014-03-29 |zugriff=2017-11-13}}</ref><br />
<br />
=== Wasserversorgung ===<br />
{{Siehe auch|Liste von Brunnen in Frankfurt am Main}}<br />
Neben [[Offenes Gewässer|Oberflächengewässern]] und privaten [[Brunnen]] in Häusern und Höfen dienten seit dem 13. Jahrhundert öffentliche [[Ziehbrunnen]] auf Gassen und Plätzen der Wasserversorgung. Für jeden Brunnen wurde eine ''Brunnenrolle'' geführt, also ein Verzeichnis aller Brunnennachbarn, die den Brunnen nutzen durften und dafür unterhaltspflichtig waren, sowie der jährlich hierfür zu entrichtenden Gebühren ''(Brunnengeld)''. Bis zur Neuzeit genügte der [[Grundwasserleiter|Grundwasserzustrom]] der Brunnen. 1607 entstand die erste [[Wasserleitung]] vom ''Friedberger Feld'' im heutigen Nordend zum [[Friedberger Tor]], um die rund 30 öffentlichen Brunnen mit Wasser zu versorgen. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden die meisten Ziehbrunnen nach und nach durch effektivere [[Schwengelpumpe|Pumpenbrunnen]] ersetzt. Sie waren sicherer und hygienischer – an den Ziehbrunnen gab es immer wieder Verunreinigungen durch Tierkadaver und Unfälle mit wasserschöpfenden Kindern – und hatten eine höhere Förderleistung von bis zu 40 Litern pro Minute. Das erleichterte die [[Brandbekämpfung]], zu der alle Bürger im Notfall verpflichtet waren.<ref name="Wolf-Jung">{{Literatur |Autor=[[Carl Wolff (Architekt)|Carl Wolff]], [[Rudolf Jung (Historiker)|Rudolf Jung]] |Titel=Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main |Band=Zweiter Band. Weltliche Bauten |Verlag=Völcker |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1898 |Seiten=351–357 |Online=[http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/16071/baudenkmaeler_2.pdf Digitalisat]}}</ref> Brunnen aus dieser Zeit mit der typischen Brunnensäule aus [[Roter Mainsandstein|rotem Mainsandstein]], eisernem Schwengel und Sandsteinbecken sind noch vielfach im Stadtgebiet anzutreffen.<br />
<br />
Im 19. Jahrhundert erforderten das rapide Bevölkerungswachstum und die steigenden Anforderungen der [[Trinkwasserhygiene]] einen stetigen Ausbau der Wasserversorgung. Seit 1834 verlief eine zweite Wasserleitung aus dem ''Knoblauchsfeld'' im Nordend in die Stadt, seit 1859 eine dritte von der Seehofquelle in Sachsenhausen. Ein Pumpwerk an der Alten Brücke versorgte ab 1859 die Sachsenhäuser Gärtner mit Gießwasser. 1873 ging die erste Fernwasserleitung aus dem [[Vogelsberg]] zum neuen [[Hochbehälter]] im [[Wasserpark Frankfurt am Main|Wasserpark]] an der [[Friedberger Landstraße]] in Betrieb. Von dort wurde das Wasser in das städtische Trinkwassernetz eingespeist, an das mehr und mehr Haushalte angeschlossen wurden. 1876 wurden auch Quellen im [[Spessart]] an die Fernwasserleitung angeschlossen. Zwischen 1884 und 1955 entstanden zudem mehrere [[Wasserwerk]]e im [[Frankfurter Stadtwald]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hessenwasser.de/fileadmin/user_upload/InsideOutcmyk/InsideOut_Juni_2010.pdf |titel=125 Jahre Trinkwassergewinnung im Frankfurter Stadtwald |werk=inside out – Das Hessenwassermagazin |datum=2010-01 |seiten=6–11 |zugriff=2017-03-29 |format=PDF}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=86–89}}</ref><br />
<br />
Heute werden etwa 17 Prozent des Frankfurter Trinkwassers im Stadtgebiet gefördert, 36 Prozent stammen aus dem [[Hessisches Ried|Hessischen Ried]]. Fast die Hälfte des Wassers kommt aus dem Vogelsberg, dem Spessart und dem [[Kinzig (Main)|Kinzigtal]].<ref>{{Internetquelle |url=https://frankfurt-greencity.de/umwelt-frankfurt/frankfurts-trinkwasser/wassergewinnung/ |titel=Wassergewinnung |werk=Frankfurt-greencity.de |zugriff=2017-03-29}}</ref> Die etwa 145 städtischen Brunnen im Stadtgebiet haben keine Funktion mehr für die Wasserversorgung. Sie stehen vielfach unter Denkmalschutz.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt, Brunnen in der Sachsenhäuser Warte.JPG<br />
| Breite1 = 187<br />
| Untertitel1 = Ziehbrunnen an der [[Sachsenhäuser Warte]]<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Fahrgasse 27-Loewenbrunnen von Norden-20110615.jpg<br />
| Breite2 = 187<br />
| Untertitel2 = Löwenbrunnen in der [[Fahrgasse]], klassizistischer Pumpenbrunnen<br />
| Bild3 = FFM Stadtwald Wasserwerk Hinkelstein 2.jpg<br />
| Breite3 = 282<br />
| Untertitel3 = Wasserwerk Hinkelstein im Stadtwald<br />
| Bild4 = WasserturmRödelheim3.jpg<br />
| Breite4 = 170<br />
| Untertitel4 = Alter [[Hochbehälter]] in Rödelheim<br />
| Bild5 = Wasserpark Frankfurt Pumpwerk 2.jpg<br />
| Breite5 = 423<br />
| Untertitel5 = Pumpwerk im [[Wasserpark Frankfurt am Main|Wasserpark]], Endpunkt der Fernwasserleitung aus dem Vogelsberg<br />
}}<br />
<br />
=== Kanalisation ===<br />
Die Ursprünge der Frankfurter [[Kanalisation]] liegen in den natürlichen [[Gewässer]]n – frühere Altarme des Mains und kleinere Bäche – sowie in den [[Burggraben|nassen Gräben]] der [[Staufenmauer]] im Gebiet der Altstadt. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts überwölbte man sie nach und nach mit Ziegelmauern und nutzte sie als Abwasserkanäle. Der Hauptkanal verlief etwa entlang der heutigen Börnestraße, Holzgraben, Kleiner und Großer Hirschgraben. Auch die<!-- Sic! --> im Mittelalter verlandete [[Braubachstraße|Braubach]] kanalisierte man ab 1468 und nutzte sie zur Entwässerung der Altstadt.<ref>[[Johann Georg Battonn]]: ''Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main – Band I''. Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1869, S. 72–76</ref> Außer diesen ringförmig verlaufenden Hauptkanälen legte man nach und nach bis zu 23 Sammelkanäle an, sogenannte ''Antauchen'', die im rechten Winkel zum Mainufer verliefen und sich dort in den Fluss ergossen. Aufgrund ihres geringen Gefälles, der meist unbefestigten [[Gewässerbett|Sohle]] und des wechselnden Querschnitts neigten sie zu ständiger Verschlammung und Verstopfung. Die an eine Antauche angrenzenden Häuser besaßen das ''Seßrecht'' und durften Fäkalien und Abwässer einleiten. Häuser ohne direkten Zugang zu einer Antauche mussten ihre Fäkalien in unterirdischen [[Sickergrube]]n sammeln und regelmäßig abfahren lassen.<br />
<br />
Ende des 18. Jahrhunderts erkannte man, dass die Antauchen als ständige Infektionsherde die allgemeine Gesundheit gefährdeten und zudem das [[Grundwasser]] verunreinigten, aus dem die städtischen Brunnen einen Teil ihres Wassers bezogen. 1809 verbot das Baustatut von Stadtbaumeister [[Johann Georg Christian Hess]] die Einleitung von Abwässern in die Antauchen. Jedes Haus sollte künftig über eine gemauerte Abtrittgrube verfügen. Mit dem Bevölkerungswachstum stieß dieses System im Laufe des 19. Jahrhunderts an seine Grenzen. 1854 entwickelte eine Sachverständigenkommission die ersten Pläne zum Bau einer modernen [[Schwemmkanalisation]] nach Hamburger Vorbild, doch begannen die Bauarbeiten erst 1867 nach der preußischen Annexion. Unter Leitung des Ingenieurs [[William Lindley]] und seines Sohnes [[William Heerlein Lindley]] entstand bis 1899 ein 237 Kilometer langes, alle damaligen Stadtteile umfassendes Kanalnetz, das im Wesentlichen heute noch betrieben wird. Die Hauptkanäle verliefen in Frankfurt und Sachsenhausen etwa vier bis fünf Meter unter Straßenniveau mit leichtem Gefälle parallel zum Main, die Nebenkanäle im rechten Winkel dazu und mit größerem Gefälle. Das Netz war auf beiden Mainufern in ein oberes und ein unteres System getrennt. Während das obere vollständig über dem höchsten angenommenen Mainhochwasser verlief, mündeten die Vorfluter des unteren Systems erst westlich der [[Alte Niederräder Brücke|Niederräder Brücke]], wo der Hochwasserpegel 2,80 Meter unter dem der [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alten Brücke]] lag. Bis auf ein besonders tief gelegenes Viertel der Altstadt kam das gesamte Netz somit ohne Hebeanlage aus.<ref>{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=57–63}}</ref><br />
<br />
Schon nach wenigen Jahren häuften sich Klagen der mainabwärts gelegenen Anrainer über die unzumutbare Verschmutzung des Flusses durch die eingeleiteten städtischen Abwässer. Für eine Ableitung in [[Rieselfeld]]er fehlte der Platz, daher entschied sich die Stadt für den Bau einer mechanischen [[Kläranlage]] nach englischem Vorbild. Die 1883 bis 1887 am Niederräder Ufer unter Lindleys Leitung errichtete Anlage war die erste in Deutschland. Täglich konnte sie 18.000 Kubikmeter Abwasser reinigen.<ref name="Abwasser">{{Literatur |Autor=Volker Rödel |Titel=Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914 |TitelErg=Beiträge zur Stadtentwicklung |Verlag=Societäts-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1983 |ISBN=3-7973-0410-2 |Seiten=63–67}}</ref> 1902 bis 1904 wurde die Anlage auf 45.000 Kubikmeter täglich erweitert. Die jährlichen Kosten für die Abwasserreinigung beliefen sich 1910 auf etwa 40 Pfennig pro Einwohner.<ref name="Abwasser" /><br />
1956 bis 1965 wurde eine neue Kläranlage in Niederrad errichtet und um eine biologische Behandlungsstufe erweitert. Die alte, unter Denkmalschutz stehende Anlage, dient bis heute zur Regenwasserbehandlung. Eine weitere Anlage zur Reinigung der Abwässer aus den westlichen Stadtteilen entstand Anfang der 1960er Jahre in Sindlingen. Beide Anlagen wurden 1985/86 modernisiert und in Sindlingen eine Entwässerungs- und Verbrennungsanlage für den anfallenden [[Klärschlamm]] errichtet. Die beiden Frankfurter Kläranlagen sind für eine Kapazität von etwa zwei Millionen [[Einwohnergleichwert]]en ausgelegt. Etwa 340.000 Einwohner umliegender Gemeinden von Offenbach bis Hattersheim und von Königstein bis Kelsterbach sind an die Frankfurter Kläranlagen angeschlossen.<ref>[http://stadtentwaesserung-frankfurt.de/anlagen/abwasserreinigung.html Abwasserreinigung] auf der Webseite der Stadtentwässerung Frankfurt</ref><br />
<br />
Das Kanalnetz ist etwa 1600 Kilometer lang und transportiert bei trockenem Wetter etwa 300.000 Kubikmeter Abwasser täglich. Das Kanalnetz sowie die Kläranlagen gehören mit einem Buchwert von ca. 345 Millionen bzw, 194 Millionen Euro zu den größten Positionen im Anlagevermögen der Stadt.<ref>[http://stadtentwaesserung-frankfurt.de/anlagen/historisches/60-entwicklung-des-kanalbaus.html Entwicklung des Kanalbaus] auf der Webseite der Stadtentwässerung Frankfurt</ref><br />
<br />
== Staatliche Einrichtungen und Organisationen ==<br />
Seit 1957 hat die [[Deutsche Bundesbank]] ihre Zentrale in Frankfurt, wie zuvor bereits die 1948 bis 1957 bestehende [[Bank deutscher Länder]]. Seit 1998 ist die [[Europäische Zentralbank]], verantwortlich für die Geldpolitik der neunzehn EU-Länder in der [[Eurozone]], hier beheimatet. Seit 2004 ist Frankfurt Sitz der Europäischen Versicherungsaufsicht<ref name="Frankfurter Allgemeine Zeitung">{{Internetquelle |autor=Thorsten Winter |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/ceiops-der-grosse-auftritt-der-unbekannten-aufseher-1488038.html |titel=Der große Auftritt der unbekannten Aufseher |werk=faz.net |datum=2007-11-19 |zugriff=2014-12-10 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141225104504/http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/ceiops-der-grosse-auftritt-der-unbekannten-aufseher-1488038.html |archiv-datum=2014-12-25 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> (von 2004 bis 2011) [[Ausschuss der Europäischen Aufsichtsbehörden für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|CEIOPS]], seither [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]], seit Ende 2014 auch der [[Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus|zentralen europäischen Bankenaufsicht]]. Daneben haben die [[KfW]] und das deutsche [[Internationale Finanz-Corporation]]-Büro (als Teil der [[Weltbank]]gruppe) ihren Sitz hier. In Frankfurt ansässige [[Bundesbehörde (Deutschland)|Bundesbehörden]] sind die [[Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht]], die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]], das [[Bundesamt für Kartographie und Geodäsie]] und der [[Flughafenkoordinator der Bundesrepublik Deutschland]]. Das [[Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle]] befindet sich im Vorort Eschborn. Eine Reihe von Behörden, darunter der [[Bundesrechnungshof]], zogen infolge des [[Berlin/Bonn-Gesetz]]es nach [[Bonn]] um.<br />
<br />
In Frankfurt wurde 1946 die [[Deutsche Bibliothek]] gegründet, heute ein Standort der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]. Die Gerichtsbarkeit ist mit dem für Hessen zuständigen [[Oberlandesgericht Frankfurt am Main]], dem [[Hessisches Landesarbeitsgericht|Hessischen Landesarbeitsgericht]], dem [[Landgericht Frankfurt am Main]], dem [[Sozialgericht Frankfurt am Main]], dem [[Arbeitsgericht Frankfurt am Main]], dem [[Verwaltungsgericht Frankfurt am Main]] und dem [[Amtsgericht Frankfurt am Main]] vertreten. Bis zur Auflösung Ende 2003 war Frankfurt zudem Sitz des [[Bundesdisziplinargericht]]s.<br />
<br />
Das [[Polizeipräsidium Frankfurt am Main]] ist eines der sieben hessischen Polizeipräsidien. Kommunale Sicherheits- und Ordnungsaufgaben sind der [[Stadtpolizei Frankfurt]] (Hilfspolizei im Sinne des §&nbsp;99 HSOG) übertragen. Frankfurt ist Sitz der [[Oberfinanzdirektion]] Hessen. In Frankfurt findet man auch ein Hessisches Amt für Versorgung und Soziales. Die 1874 gegründeten [[Feuerwehr Frankfurt am Main|Feuerwehr Frankfurt]] betreibt 12 Wachen der Berufsfeuerwehr und 28 Wachen der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehren]].<br />
<br />
Frankfurt ist zudem Sitz von 108 [[Konsul]]aten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/diplomatische-beziehungen-konsularstandort-frankfurt-waechst-und-waechst-12701385.html |titel=Konsularstandort Frankfurt wächst und wächst |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2013-12-08 |zugriff=2013-12-10}}</ref> Nur [[New York City|New York]] hat mehr ausländische Vertretungen, ohne dabei Hauptstadt eines Staates zu sein. Das [[Amerikanisches Generalkonsulat in Frankfurt|Amerikanische Generalkonsulat]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] ist mit mehr als tausend Mitarbeitern größte diplomatische Vertretung in Frankfurt und das weltweit größte Konsulat der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = EZB-Neubaustelle-06-2014-Ffm-228.jpg<br />
| Breite1 = 187<br />
| Untertitel1 = [[Neubau der Europäischen Zentralbank]]<br />
| Bild2 = Deutsche Bundesbank by Matthew Bisanz.jpg<br />
| Breite2 = 340<br />
| Untertitel2 = [[Zentrale der Deutschen Bundesbank]]<br />
| Bild3 = Westhafen Tower 2009 1.jpg<br />
| Breite3 = 178<br />
| Untertitel3 = [[Westhafen Tower]], Sitz von [[Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung|EIOPA]]<br />
| Bild4 = Zeppelinallee-2010-ffm-033.jpg<br />
| Breite4 = 330<br />
| Untertitel4 = Sitz der [[KfW]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Medienstandort ==<br />
=== Zeitungen, Verlage und andere Publikationsmedien ===<br />
[[Datei:FR im Depot DSCF3639.jpg|mini|Ehemaliger Sitz der [[Frankfurter Rundschau]] in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]]]<br />
<br />
Frankfurt, eine der ältesten Zeitungsstädte der Welt, ist Sitz von zwei überregionalen [[Tageszeitung]]en. Die liberal-konservative [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] unterhält [[Redaktion]] und [[Verlag]]shaus an der [[Mainzer Landstraße]] im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]]. Die linksliberale [[Frankfurter Rundschau]] hat beides seit Juli 2005 in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]. Zudem erscheinen in Frankfurt die [[Börsen-Zeitung]] und das [[Handelsblatt]]. Eine etablierte Lokalzeitung mit großer regionaler Redaktion ist die [[Frankfurter Neue Presse]], im Verlag der [[Frankfurter Societät]] in direkter Nachbarschaft zur [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|F.A.Z.]] In Frankfurt erscheint die russischsprachige Wochenzeitung [[MK-Deutschland]] als Tochter der russischen Tageszeitung [[Moskowski Komsomolez]].<br />
<br />
Neben den Tageszeitungen gibt es in der Region Frankfurt noch einige reputative Magazine. Das [[Stadtmagazin]] [[Journal Frankfurt]] erscheint seit 1990. Die Redaktion hat ihren Sitz im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]] in der Nähe des Hauptbahnhofes. Auf „ökologische Zeitschriften“ hat sich der [[Öko-Test]] Verlag in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] spezialisiert, darunter die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der [[Satire]]-Zeitschrift [[Titanic (Magazin)|Titanic]]. Die führenden Fachzeitschriften in Deutschland für Betriebsräte ([[Arbeitsrecht im Betrieb]]) und für Personalräte (Der Personalrat) erscheinen in dem seit 1997 im Frankfurter Stadtteil [[Heddernheim]] ansässigen [[Bund-Verlag]].<br />
<br />
Frankfurt am Main hat eine lange Geschichte als bedeutender Verlagsstandort für Bücher. Der [[Börsenverein des deutschen Buchhandels]] befand sich lange Zeit im Großen Hirschgraben neben dem [[Goethe-Haus]]. Der Gebäudekomplex wurde 2015 abgerissen, das Areal wird Standort des [[Deutsches Romantik-Museum|Deutschen Romantik-Museums]]. Der Börsenverein hat seinen neuen Sitz in der [[Braubachstraße]]. Der mit der Stadt ehemals verbundene [[Suhrkamp Verlag]] verlegte seinen Standort Ende der 1990er Jahre nach Berlin.<br />
<br />
=== Radio, Film und Fernsehen ===<br />
Frankfurts ältester Rundfunksender war die 1924 gegründete private [[Südwestdeutscher Rundfunkdienst|Südwestdeutsche Rundfunkdienst]] AG. Heute ist das Nachfolgeunternehmen, der öffentlich-rechtliche [[Hessischer Rundfunk|Hessische Rundfunk]] mit seinem „[[Funkhaus am Dornbusch]]“ eine der wichtigsten Einrichtungen für [[Hörfunk]] und [[Fernsehen]]. Hier befinden sich auch die [[ARD-Stern]]punkte, die die Gemeinschaftsprogramme (beispielsweise [[Das Erste]]) über ein Hochleistungsnetzwerk auf die einzelnen Sendeanstalten verteilen. Auch der US-amerikanische Soldatensender [[American Forces Network|AFN]] hatte von August 1945 an sein Hauptquartier in Frankfurt. Im Rahmen der Truppenreduzierung wurde aber auch der AFN-Standort Frankfurt aufgegeben: Seit Oktober 2004 sendet das American Forces Network sein Europa-Programm aus Mannheim. Der US-amerikanische Medienkonzern [[Bloomberg TV]] hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der [[RTL Group]]. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus, etwa [[Antenne Frankfurt]], die nun die Frequenzen vom ehemaligen Radiosender [[Energy Rhein-Main]] nutzen. Ein weiterer privater aber nicht [[kommerz]]ieller Radiosender ist [[Radio X (Frankfurt am Main)|Radio X]]. Sein Studio ist unweit der Leipziger Straße. Der älteste und größte private Radiosender der Region, [[Hit Radio FFH]], wurde 1989 in Frankfurt gegründet. Seit 2001 hat er seinen Sitz in der an Frankfurt angrenzenden Stadt [[Bad Vilbel]]. Des Weiteren befindet sich in Frankfurt die Sendezentrale des Jugendszene- und Musiksenders [[IM1]]-TV. In der Darmstädter Landstraße befindet sich die Deutschland-Zentrale des [[DVD|Home Entertainment]] und [[Kino]]-Unternehmens [[20th Century Fox]]. Ebenfalls in Frankfurt befindet sich die deutsche Kino-Abteilung von [[Universal Pictures]]. [[Radio Bob]] hat in Frankfurt eine Zweigstelle für das Marketing in Teilen der Räume der Frankfurter Rundschau.<br />
<br />
Auch in Frankfurt beheimatet sind die Nachrichtenagenturen [[Reuters]] Deutschland (im [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]]) und [[Associated Press]] Deutschland. Zudem befindet sich die Bildzentrale der [[Deutsche Presse-Agentur|Deutschen Presse-Agentur]] in Frankfurt. Das [[Mertonviertel]] ist Sitz des [[Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik|Gemeinschaftswerkes der evangelischen Publizistik]] mit der [[Nachrichtenagentur]] [[Evangelischer Pressedienst]] und dem evangelischen Magazin [[Chrismon (Zeitschrift)|Chrismon]].<br />
<br />
== Bildung und Forschung ==<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Biophysik.jpg|mini|[[Max-Planck-Institut für Biophysik]] auf dem [[Campus Riedberg]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Johann Wolfgang Goethe-Universität]]]]<br />
<br />
=== Hochschulen ===<br />
In Frankfurt am Main befinden sich zwei [[Universität]]en, zwei [[Kunsthochschule]]n sowie mehrere [[Fachhochschule]]n. Die bekannteste und älteste Universität der Stadt ist die 1914 gegründete [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Johann Wolfgang Goethe-Universität]] mit ihren vier Hauptstandorten [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]], [[Frankfurt-Westend|Westend]], [[Frankfurt-Riedberg|Riedberg]] und [[Universitätsklinik Frankfurt|Uni-Klinik Niederrad]].<br />
<br />
Die 1971 aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen gegründete Fachhochschule Frankfurt am Main – seit 2014 [[Frankfurt University of Applied Sciences]] – bietet über 50 Studiengänge mit Schwerpunkt in den angewandten Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften und im Sozial- und Gesundheitsbereich. Alle Fachbereiche sind auf dem Campus Nibelungenplatz&nbsp;/ Kleiststraße im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] angesiedelt.<br />
<br />
Die [[Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen]] ist die älteste private wissenschaftliche Hochschule Frankfurts. Sie wird von der Deutschen Provinz der [[Jesuiten]] getragen und hat seit 1926 ihren Sitz im Stadtteil Sachsenhausen.<br />
Darüber hinaus gibt es mehrere private Hochschulen in Frankfurt. Die [[Frankfurt School of Finance & Management]] ist hervorgegangen aus der [[Bankakademie]] und der Hochschule für Bankwirtschaft und liegt mit ihrem Campus im Frankfurter Nordend. Seit 2001 betreibt die [[FOM Hochschule für Oekonomie & Management]] (FOM) ein Studienzentrum im Westend. Die 2003 gegründete [[Provadis School of International Management and Technology]] befindet sich im [[Industriepark Höchst]]. Seit 2007 hat die [[International School of Management]] einen Studienstandort in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]].<br />
<br />
Im künstlerischen Bereich verfügt Frankfurt zum einen über die [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule]], gegründet 1817 von [[Johann Friedrich Städel]], die später in Besitz der Stadt gelangte und 1942 zur staatlichen Kunsthochschule der freien bildenden Künste erhoben wurde. Die andere bekannte Kunsthochschule ist die aus der 1878 gegründeten privaten Stiftung [[Dr. Hoch’s Konservatorium]] – Musikakademie hervorgegangene [[Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main|Hochschule für Musik und Darstellende Kunst]].<br />
<br />
=== Allgemeinbildende Schulen ===<br />
Grundlage des Frankfurter Schulwesens ist der städtische [[Schulentwicklungsplanung|Schulentwicklungsplan]], dessen aktuelle Fortschreibung 2015–2019 im Juli 2015 von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/download/PAR_6128_2015.pdf |titel=Integrierter Schulentwicklungsplan der Stadt Frankfurt am Main |titelerg=§&nbsp;6128 Beschlussausfertigung aus der 43. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 16. Juli 2015 |datum=2015-07-16 |zugriff=2015-12-04 |format=PDF |kommentar=Magistratsvorlage M93 vom 29. Mai 2015}}</ref><ref name="SEP">{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_93_2015_AN1_Integrierter_Schulentwicklungsplanung_2015.pdf |titel=Integrierter Schulentwicklungsplan 2015–2019 |titelerg=Hauptteil |datum=2015-05-30 |zugriff=2015-12-03 |format=PDF}}</ref> 2014 bestanden 140 allgemeinbildende Schulen in öffentlicher Trägerschaft, die von etwa 60.000 Schülern besucht wurden.<ref name="Schulwegweiser">[http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=8668 Schulwegweiser] auf der Webseite der Stadt Frankfurt.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/M_93_2015_AN2_Datenteil.pdf |titel=Integrierter Schulentwicklungsplan 2015–2019 |titelerg=Datenteil |datum=2015-05-30 |zugriff=2015-12-03 |format=PDF}}</ref> Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wird bis 2020 mit einem Anstieg um etwa 12 Prozent gerechnet, vor allem in den Gymnasien und integrierten Gesamtschulen.<br />
<br />
Das [[Humanistisches Gymnasium|altsprachliche]] [[Lessing-Gymnasium (Frankfurt)|Lessing-Gymnasium]] und das [[Goethe-Gymnasium (Frankfurt am Main)|Goethe-Gymnasium]] gehen beide auf die 1520 für die Erziehung der Bürgersöhne gegründete städtische [[Lateinschule]] zurück. Das ebenfalls altsprachliche [[Heinrich-von-Gagern-Gymnasium]] wurde 1888 unter dem Namen Kaiser-Friedrichs-Gymnasium zur Entlastung des städtischen Lessing-Gymnasiums gegründet. Auch andere städtische Gymnasien wie die 1803 gegründete [[Musterschule]] und die [[Wöhlerschule]] sind auf Initiativen Frankfurter Bürger entstanden. Das 2009 eröffnete [[Gymnasium Riedberg]] war die erste Neugründung eines Gymnasiums seit 1914. Ein 2013 am Riedberg gegründetes Oberstufengymnasium soll mittelfristig seinen Sitz im Stadtteil Gallus erhalten. Zum Schuljahr 2015/2016 wurde ein weiteres neues Gymnasium in Höchst gegründet, das 2018 auf den Universitätscampus Westend umziehen soll. Insgesamt sieht der Schulentwicklungsplan den Bau von 10 neuen Schulen in Frankfurt vor.<ref name="SEP" /><br />
<br />
Neben den städtischen bestehen 12 Gymnasien in privater Trägerschaft sowie eine [[Europäische Schule]]. Das [[Philanthropin (Frankfurt am Main)|Philanthropin]] war von seiner Gründung 1804 bis zur durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] erzwungenen Schließung 1942 die am längsten bestehende und mit zeitweise 1000 Schülern größte jüdische Schule Deutschlands. Das Gebäude beherbergt heute die ''I. E. Lichtigfeld-Schule'' der [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main|Jüdischen Gemeinde Frankfurt]].<br />
<br />
An weiterführenden Schulen bestehen in Frankfurt zudem 14 städtische [[Gesamtschule]]n,<ref name="Schulwegweiser" /> 16 [[Realschule]]n und 12 Hauptschulen. Die Anfang der 1960er Jahre gegründete [[Ernst-Reuter-Schule (Frankfurt am Main)|Ernst-Reuter-Schule]] ist eine der ersten [[Integrierte Gesamtschule|integrierten Gesamtschulen]], das [[Hessenkolleg Frankfurt]] eine der ältesten Einrichtungen des [[Zweiter Bildungsweg|zweiten Bildungsweges]] in Hessen. Die 1969 gegründete [[Otto-Hahn-Schule (Frankfurt am Main)|Otto-Hahn-Schule]] in Nieder-Eschbach, eine kooperative Gesamtschule, ist mit über 1300 Schülern eine der größten Schulen der Stadt.<br />
<br />
=== Berufsbildende Schulen ===<br />
Unter den 26 weiterführenden [[Berufsbildende Schule|beruflichen Schulen]] in Frankfurt bestehen 16 in städtischer und 10 in privater Trägerschaft.<ref name="Schulwegweiser" /> Hierzu zählen der [[Mediacampus Frankfurt]] des [[Börsenverein des deutschen Buchhandels|Börsenvereins des deutschen Buchhandels]] und die [[Academy of Visual Arts]].<br />
<br />
=== Andere Bildungs- und Forschungseinrichtungen ===<br />
Des Weiteren existieren in der Stadt die Max-Planck-Institute für [[Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte|europäische Rechtsgeschichte]] (MPIER), [[Max-Planck-Institut für Biophysik|Biophysik]] und [[Max-Planck-Institut für Hirnforschung|Hirnforschung]]. Die Stadt Frankfurt ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.<ref>siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder unter {{Webarchiv | url=http://www.mpg.de/787880/Korporativ_Foerdernde_Mitglieder_MPG.pdf | wayback=20110114111116 | text=Liste „Korporativ Fördernde Mitglieder“}}</ref> Mit der Universität eng verbunden ist das [[Frankfurt Institute for Advanced Studies]], eine von zahlreichen institutionellen und privaten gesponserte interdisziplinäre Einrichtung zur theoretischen Grundlagenforschung in der Physik, Chemie, Biologie, Neurologie und Informatik.<br />
<br />
Das [[Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung|Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung]] (DIPF) mit Sitz in Bockenheim ist eine Forschungs- und Serviceeinrichtung auf dem Gebiet der [[Bildungsforschung]]. Zu den Aufgaben des DIPF gehört die Konzipierung, Entwicklung und Auswertung aller bei [[PISA-Studien|PISA]] 2015 einzusetzenden Fragebögen. Das DIPF verantwortet außerdem den zweijährlich erscheinenden Nationalen Bildungsbericht „[[Nationaler Bildungsbericht Deutschland|Bildung in Deutschland]]“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bildungsbericht.de/ |titel=Bericht „Bildung in Deutschland“ |hrsg=[[DIPF]] |datum=2006-05-10 |zugriff=2013-10-25}}</ref><br />
<br />
Die [[Volkshochschule Frankfurt am Main|Frankfurter Volkshochschule]] ist als Eigenbetrieb der Stadt Frankfurt organisiert und hat ihre Zentrale im Frankfurter Ostend.<br />
<br />
Die [[Katholische Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen]], das Diözesanbildungswerk Limburg,<ref>[http://dioezesanbildungswerk.bistumlimburg.de/ Diözesanbildungswerk Limburg<!-- Bot generated title -->]</ref> und die Bildungswerke Frankfurt, Main-Taunus und Hochtaunus haben ihren Sitz im [[Haus am Dom]].<br />
<br />
2012 fusionierte die [[Evangelische Akademie|Evangelische Stadtakademie Römer 9]] mit der ''Evangelischen Akademie Arnoldshain'' zur ''Evangelischen Akademie in Hessen und Nassau''. Ihr Standort am Römerberg soll zu einem interdisziplinären Bildungswerk mit den fünf Fachbereichen Politik, Kultur, Religion, Wirtschaft und Naturwissenschaft/ Medizin ausgebaut werden.<br />
<br />
{{Panorama|IG Farben Gebaeude Uni Frankfurt.jpg|1025|[[I.G.-Farben-Haus]] auf dem [[Campus Westend]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]]}}<br />
<br />
== Von der Stadt vergebene Auszeichnungen ==<br />
[[Datei:Otto Hahn (Nobel).jpg|mini|hochkant|Ehrenbürger [[Otto Hahn]] (1959)]]<br />
<br />
* [[Ehrenbürger]]recht (höchste städtische Auszeichnung, siehe [[Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main]])<br />
* Eintrag in das [[Goldenes Buch (Frankfurt am Main)|Goldene Buch der Stadt Frankfurt am Main]]<br />
* [[Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1952, jährlich an bis zu fünf Personen vergeben)<br />
* [[Bürgermedaille der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 2002 jährlich an bis zu fünf Personen vergeben)<br />
* [[Frankfurter Gründerpreis]] (seit 2001)<br />
* [[Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1947 jährlich an Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben)<br />
* [[Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main]] (seit 1927, anfangs jährlich, jetzt alle drei Jahre jeweils an Goethes Geburtstag, 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Ignatz-Bubis-Preis]] (seit 2001 alle drei Jahre)<br />
* [[Integrationspreis der Stadt Frankfurt am Main]] (jährlich an Personen oder Institutionen, 15.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Internationaler Hochhauspreis]] (jährlich, finanziert durch Deka-Bank, 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Max-Beckmann-Preis]] (alle drei Jahre zum Geburtstag, zur Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur – 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Otto-Hahn-Preis]] (alle zwei Jahre, für herausragende Leistungen in der Chemie, Physik oder angewandten Ingenieurwissenschaft, 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Römerplakette der Stadt Frankfurt am Main]] (für ehrenamtlich tätige Personen, dreistufig: 10, 15 und 20 Jahre)<br />
* [[Sportplakette der Stadt Frankfurt am Main|Sportplakette]] (für Titelgewinner und ehrenamtliche aus diesem Bereich)<br />
* [[Theodor-W.-Adorno-Preis]] (seit 1977, alle drei Jahre, für hervorragender Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film – 50.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Tony-Sender-Preis]] (alle zwei Jahre, zur Förderung der Gleichberechtigung, 10.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Walter-Möller-Plakette]] (alle zwei Jahre, Gruppen, Bürgerinitiativen usw., 10.000&nbsp;Euro)<br />
* [[Walter-Kolb-Gedächtnispreis]] (jährlich für herausragende Dissertation, 2500&nbsp;Euro)<br />
* [[Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis]] (jährlich für herausragende Projekte zur Erforschung der Frankfurter Stadtgeschichte)<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler ==<br />
{{Siehe auch|Liste von Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Altstadt ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt-Altstadt}}<br />
[[Datei:Frankfurter Römer.jpg|mini|Der Römer, Frankfurts Rathaus]]<br />
<br />
Vier der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich nahe beieinander in der Frankfurter [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]: Kaiserdom, Römerberg, Paulskirche und Goethe-Haus.<br />
<br />
Der katholische [[Kaiserdom St. Bartholomäus]] mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer führte der ''Königsweg'', die Prozessionsstrecke der frisch gekrönten Kaiser zum Festbankett im Rathaus. Vor dem Dom befindet sich der [[Archäologischer Garten (Frankfurt am Main)|Archäologische Garten]] mit Ausgrabungen aus römischer und karolingischer Zeit. Er wurde im Rahmen des ''Dom-Römer-Projektes'' mit dem ''Stadthaus am Markt'' überbaut, um ihn vor der Witterung zu schützen. Nach Abschluss des Projektes ist er wieder zu besichtigen.<br />
<br />
Der [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]] ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus ([[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]]) aus dem 14. Jahrhundert, der [[Gotik|frühgotischen]] [[Alte Nikolaikirche|Alten Nikolaikirche]] und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes. Auf dem Rathausbalkon des Römers werden die Titelgewinne der regionalen Vereine (Eintracht Frankfurt, Frankfurt Lions) aber auch Fußballweltmeisterschaften mit den Fans zusammen gefeiert.<br />
<br />
Die [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]] wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfüßerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. In dem [[Klassizismus|klassizistischen]] Rundbau des Architekten [[Johann Georg Christian Hess]] tagte 1848/49 die [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]]. Der [[Paulsplatz (Frankfurt am Main)|Paulsplatz]] ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.<br />
<br />
Zwischen Römerberg und Liebfrauenberg liegt die [[Neue Kräme]]. Am Liebfrauenberg befinden sich die im 14. Jahrhundert erbaute [[Liebfrauenkirche (Frankfurt am Main)|Liebfrauenkirche]], der Liebfrauenbrunnen von 1770 und das 1775 errichtete Haus ''Zum Paradies/Grimmvogel'', einer der wenigen erhaltenen Barockbauten in Frankfurt.<br />
<br />
Die [[Kleinmarkthalle Frankfurt|Kleinmarkthalle]], ein Neubau von 1954 nach der Kriegszerstörung 1944, ist das kulinarische Zentrum der Stadt. Über 150 Marktstände bieten an jedem Werktag alle Arten von Lebensmitteln an. In der westlichen Altstadt liegt das [[Goethe-Haus]], das Geburtshaus von [[Johann Wolfgang von Goethe]], im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]]. Der [[Kornmarkt (Frankfurt am Main)|Kornmarkt]], heute eine ruhige Nebenstraße, war im Mittelalter eine der Hauptverkehrsadern der Stadt.<br />
<br />
Im Osten der Altstadt an der [[Fahrgasse]] finden sich noch Reste der mittelalterlichen [[Staufenmauer]]. Weiter östlich liegt der 1180 erstmals erwähnte [[Jüdischer Friedhof Battonnstraße|Jüdische Friedhof Battonnstraße]]. In den Putz der Friedhofsmauer sind kleine Gedenksteine mit den Namen von 11.957 während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Bürgern Frankfurts eingelassen.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frontansicht des Goethe-Hauses in Frankfurt am Main.JPG<br />
| Breite1 = 242<br />
| Untertitel1 = Goethe-Haus<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Samstagsberg-20070607.jpg<br />
| Breite2 = 485<br />
| Untertitel2 = Dom und Römerberg<br />
| Bild3 = Frankfurt Paulskirche außen 2011a.jpg<br />
| Breite3 = 302<br />
| Untertitel3 = Paulskirche<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Mainufer und Mainbrücken ===<br />
Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung des [[Museumsufer]]s, die Neugestaltung der Uferanlagen, der Aufbau eines neuen Wohn- und Gewerbegebietes im ehemaligen [[Frankfurter Westhafen]] oder die architektonisch anspruchsvollen [[Liste der Mainquerungen in Frankfurt am Main|Mainbrücken]] bei. Die [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alte Brücke]] (1222 erstmals urkundlich erwähnt) galt jahrhundertelang als bedeutendstes Bauwerk der Stadt. Seit 2006 befindet sich auf der Maininsel die Ausstellungshalle [[Neuer Portikus|Portikus]]. Der [[Eiserner Steg|Eiserne Steg]], eine 1869 eröffnete Fußgängerbrücke, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der [[Saalhof]] und die katholische [[Leonhardskirche (Frankfurt am Main)|Leonhardskirche]] am nördlichen Brückenkopf sind zwei Baudenkmäler, deren Ursprünge in die Stauferzeit zurückreichen.<br />
<br />
Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt und Skyline wird in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet. In den letzten Jahren entstanden im Osten der Innenstadt zwei große [[Stadtstrand|Beach Clubs]] am nördlichen und südlichen Mainufer. Die [[Gerbermühle]], als Treffpunkt Goethes mit [[Marianne von Willemer]] in die Literaturgeschichte eingegangen, ist heute ein beliebtes Ausflugslokal.<br />
<br />
Das Naturschutzgebiet ''[[Schwanheimer Düne]]'' ist eine der wenigen Binnendünen Europas und befindet sich nahe dem Main im Westen des Stadtteils Schwanheim. Es umfasst 58,5 Hektar und beherbergt viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- sowie Pflanzenarten.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurter Mainbruecken.jpg<br />
| Breite1 = 334<br />
| Untertitel1 = Mainbrücken, Blick vom [[Main Tower]]<br />
| Bild2 = Museumsufer-teil2-ffm002.jpg<br />
| Breite2 = 296<br />
| Untertitel2 = Museen am [[Museumsufer]] in Sachsenhausen<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Eiserner Steg-Ansicht vom Domturm-20101024.jpg<br />
| Breite3 = 391<br />
| Untertitel3 = Eiserner Steg<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Dotationskirchen ===<br />
Eine Besonderheit Frankfurts sind die [[Dotationsvertrag|Dotationskirchen]]. Die Stadt ist seit 1802 Eigentümerin aller neun Kirchen in der Innenstadt und der [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]] in Sachsenhausen und durch einen [[Staatskirchenvertrag]] seit 1830 zu ihrem Unterhalt verpflichtet. Viermal im Jahr, zu den Hochfesten des Kirchenjahres, findet in den Citykirchen das traditionelle [[Frankfurter Stadtgeläute]] statt.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Am Main-Katharinenkirche-Ansicht von der Grossen Eschenheimer Strasse-20100808.jpg<br />
| Breite1 = 200<br />
| Untertitel1 = [[Katharinenkirche (Frankfurt am Main)|Katharinenkirche]]<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Leonhardskirche-Ansicht vom Eisernen Steg-Gegenwart.jpg<br />
| Breite2 = 425<br />
| Untertitel2 = [[Leonhardskirche (Frankfurt am Main)|Leonhardskirche]]<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Alte Nikolaikirche-Ansicht vom Roemerberg-20081230.jpg<br />
| Breite3 = 189<br />
| Untertitel3 = [[Alte Nikolaikirche]]<br />
| Bild4 = Frankfurt Am Main-Dreikoenigskirche vom Mainkai-20110408.jpg<br />
| Breite4 = 189<br />
| Untertitel4 = [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Sachsenhausen ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt-Sachsenhausen}}<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Schweizer Strasse-Ansicht vom Maintower-20110328.jpg|mini|[[Schweizer Straße (Frankfurt am Main)|Schweizer Straße]] (März 2011)]]<br />
<br />
Der 1192 erstmals erwähnte Stadtteil [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] auf der südlichen Mainseite wird in Frankfurter Mundart auch ''Dribbdebach'' (dribbe&nbsp;= drüben, jenseits des Flusses) genannt, im Gegensatz zur ''Hibbdebach'' (diesseits des Flusses) gelegenen Innenstadt. Seit dem Mittelalter wohnten hier hauptsächlich Fischer, Landarbeiter und Handwerker, deren derbe Sprache und Umgangsformen sprichwörtlich waren. Im 18. und 19. Jahrhundert siedelten sich zunehmend auch wohlhabende Bürger an. Die Sachsenhäuser Altstadt wurde ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel. Doch der Besucherrückgang nach dem Wegfall der amerikanischen Militärstandorte machte Alt-Sachsenhausen zu schaffen. Leerstand und Verfall waren seitdem nicht mehr zu übersehen. Es gibt allerdings noch einige traditionelle und teilweise sehr alte [[Apfelwein]]-Kneipen. Die Stadt bemüht sich seit einiger Zeit, das Viertel wieder voranzubringen. Ziel ist es, neben Kneipen auch kleine Geschäfte und Ateliers zu etablieren, um das Viertel auch tagsüber stärker zu beleben.<br />
<br />
Das dominierende Bauwerk am Sachsenhäuser Mainufer ist die 1875 bis 1881 errichtete [[Dreikönigskirche (Frankfurt am Main)|Dreikönigskirche]]. Entlang des Mains liegen die Museen des [[Museumsufer]]s. Hier findet auch jeden zweiten Samstag einer der größten Flohmärkte Deutschlands statt.<br />
<br />
Die Altbauten im nördlichen Sachsenhausen rund um den ''Schweizer Platz'' sind ein beliebtes Wohnviertel mit einer ausgewogenen Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie. Neben bekannten Apfelweinlokalen wie dem ''Wagner'' und dem ''Gemalten Haus'' finden sich moderne Cocktailbars.<br />
<br />
Weiter im Süden liegen Villenviertel wie der [[Lerchesberg]], der in den 1960er-Jahren entstand. In den 1990er-Jahren entstand auf dem ehemaligen Schlachthofgelände östlich der Sachsenhäuser Altstadt das [[Deutschherrnviertel]], das sich inzwischen zum beliebten Wohngebiet entwickelt hat. Wahrzeichen des neuen Viertels ist das Hochhaus [[Main Plaza]].<br />
<br />
Auf Sachsenhäuser Gebiet standen auch der 2017 abgebrannte [[Goetheturm]] im Stadtwald, eines der höchsten [[Holzturm|Holzbauwerke]] in Deutschland, und der [[Henninger-Turm]], ein ehemaliges Getreidesilo und bekannt durch das Radrennen [[Rund um den Henninger-Turm]] sowie das [[Drehrestaurant]] im [[Turmkorb]]. Der 1961 eröffnete ursprüngliche Henninger-Turm wurde 2013 abgerissen und 2014 bis 2017 durch ein 140 Meter hohes Wohnhochhaus ersetzt, das dem Original äußerlich ähnelt.<br />
<br />
{{Panorama|Frankfurt Am Main-Deutschhernufer zwischen Main Plaza und Deutschherrnbruecke-Ansicht von der Floesserbruecke-20121027.jpg|1025|Deutschherrnviertel in Sachsenhausen}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Hauptbahnhof und Bahnhofsviertel ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt-Bahnhofsviertel}}<br />
<br />
Der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], eröffnet 1888, ist nach der Anzahl der Fernverkehrszüge und am Passagieraufkommen gemessen einer der größten seiner Art in Europa. Die riesige fünfschiffige Bahnsteighalle, deren Tragwerk und Dach zuletzt vollständig restauriert wurden, das stilgleich erhaltene Empfangsgebäude und das unüberschaubare Gewirr über- und unterirdischer Anlagen macht ein beeindruckendes Bauwerk aus, das eine Sehenswürdigkeit für sich ist.<br />
<br />
Das [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich Geschäfte und Restaurants verschiedenster Art aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen des [[Rotlichtviertel|Rotlichtmilieus]], das sich vor allem rund um die [[Taunusstraße]] erstreckt. Das Viertel kann auch als ein Musterbeispiel für urbane Gegensätze angesehen werden, die ein internationaler Verkehrsknotenpunkt mit sich bringt. Bettler, Alkoholiker und Junkies sind dort neben den Strömen angestellter Berufspendler ebenso gegenwärtig wie Banker, internationale Messegäste und Tagestouristen. Die [[Kaiserstraße (Frankfurt am Main)|Kaiserstraße]], auf die der Besucher direkt vom Haupteingang des Hauptbahnhofs aus blickt, ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend, multikultureller Einzelhandel, moderne Bankhochhäuser in nächster Nachbarschaft zu Rotlichtbetrieben in gründerzeitlichen Altbauten zu beobachten sind.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt hbf 01.jpg<br />
| Breite1 = 360<br />
| Untertitel1 = Beleuchteter Hauptbahnhof während der [[Luminale]] (2004)<br />
| Bild2 = Frankfurt Kaiserstraße 68.20130313.jpg<br />
| Breite2 = 275<br />
| Untertitel2 = Kaiserstraße im Bahnhofsviertel<br />
| Bild3 = Rotlichviertel Frankfurt Main.JPG<br />
| Breite3 = 380<br />
| Untertitel3 = Rotlichtviertel im Stadtteil Bahnhofsviertel<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Wolkenkratzer ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main}}<br />
[[Datei:Westend Gate Frankfurt 2011-07.jpg|mini|[[Westend Gate]] (ehemals ''Plaza Büro Center''), mit 159 Metern Höhe der erste Wolkenkratzer in Deutschland]]<br />
[[Datei:Neues Diagramm Frankfurt 22.04.2016.png|mini|Diagramm aller Hochhäuser in Frankfurt ab 100 Meter.(fertiggestellt, in Bau, in Planung)]]<br />
Frankfurt ist eine der wenigen Städte Europas mit einer ausgeprägten [[Skyline]] und wird deshalb auch manchmal als ''[[Mainhattan]]'' bezeichnet – eine Anspielung auf [[Manhattan]] in [[New York City]]. Besonders viele [[Hochhaus|Hochhäuser]] stehen im sogenannten [[Frankfurter Bankenviertel|Bankenviertel]], wo die westliche [[Frankfurt-Innenstadt|Innenstadt]], das östliche [[Frankfurt-Bahnhofsviertel|Bahnhofsviertel]] und das südliche [[Frankfurt-Westend|Westend]] aufeinandertreffen. Als älteste Hochhäuser Frankfurts gelten der 1923 bis 1926 errichtete [[Künstlerhaus Mousonturm|Mousonturm]] und das [[I.G.-Farben-Haus|Verwaltungsgebäude der I.G. Farben]], heute Hauptgebäude der Universität. Die ersten Hochhäuser über 50 Metern Höhe entstanden in den 1950er Jahren, seit Mitte der 1970er Jahre auch [[Wolkenkratzer]] mit über 150 Metern Höhe.<br />
<br />
Seit 1953 beschäftigte sich die [[Bauleitplanung]] in Frankfurt auch mit der Reglementierung des Hochhausbaus. 1998 wurde der erste [[Hochhausrahmenplan]] aufgestellt, der 2008 fortgeschrieben wurde. Er schreibt fest, wo und wie Hochhäuser gebaut werden dürfen. Ziel ist es, Hochhäuser in Gruppen ''(Pulks)'' im Bankenviertel, im [[Europaviertel (Frankfurt am Main)|Europaviertel]] und an der [[Mainzer Landstraße]] zwischen [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]] und Platz der Republik anzuordnen, allerdings waren und sind einzelne Ausnahmen möglich, wie zum Beispiel die Türme des [[Palaisquartier]] in der Innenstadt oder der [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] im Ostend.<br />
<br />
Die Höhe der Neubauten stieg seit den 1950er Jahren ständig an. Das 1951 errichtete [[Junior-Haus]] erreichte eine Höhe von 35 Metern, das 1953 eröffnete [[AEG-Hochhaus]] 45 Meter. 1956 war das [[Fernmeldehochhaus]] an der Hauptwache mit 69 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Ähnliche Höhen erreichten Anfang der 1960er Jahre das Hotel [[InterContinental Frankfurt]] (67 Meter) und das [[Zürich-Haus]] (68 Meter). Bis auf das Junior-Haus und das Hotel sind alle diese Gebäude mittlerweile abgerissen und durch höhere Neubauten ersetzt worden. Der [[Henninger-Turm]] in Sachsenhausen war 1961 das erste Frankfurter Bauwerk, das mit seiner Höhe von 120 Metern den Westturm des Kaiserdoms (95 Meter) überragte. Weitere Hochhäuser der 1960er Jahre sind u.&nbsp;a. das [[BHF-Bank-Hochhaus]] (82 Meter) und das [[Rhein-Main-Center]] (84 Meter).<br />
<br />
1972 war der [[AfE-Turm]] der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]] mit 116 Metern das höchste Gebäude der Stadt, 1974 erreichte das [[City-Haus I]] eine Höhe von 142 Metern. Die ersten Wolkenkratzer waren das 1976 eröffnete [[Plaza Büro Center]] mit 159 Metern und der 1978 errichtete [[Silberturm]] der Dresdner Bank mit 166 Metern, damals die höchsten Gebäude der Bundesrepublik. Mit dem [[Eurotower]] und dem [[Garden Towers|Helaba-Hochhaus]] erfolgte eine Verdichtung der Hochhäuser im Stadtzentrum. Die in den 1980er Jahren entstandenen Gebäude überschritten die bisherigen Höhen nicht. Die bekanntesten Gebäude aus dieser Zeit sind die 1984 fertiggestellten 155 Meter hohen [[Deutsche-Bank-Hochhaus|Zwillingstürme der Deutschen Bank]], die im Volksmund auch ''Soll und Haben'' genannt werden.<br />
<br />
In den 1990er Jahren stellte die zweite Hochhausgeneration wieder neue Rekorde auf: Der [[Messeturm (Frankfurt am Main)|Messeturm]] war 1991 mit seiner Höhe von 257 Metern das [[Liste der höchsten Bauwerke in Europa#Wolkenkratzer|höchste Gebäude Europas]], 1997 erreichte der [[Commerzbank Tower]] 259 Meter. Zwei weitere Gebäude überschritten in dieser Zeit ebenfalls die 200-Meter-Marke: [[Westendstraße 1]] und [[Main Tower]]. Heute ist der Main Tower das einzige Hochhaus in Frankfurt mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform auf dem Dach, darüber hinaus gibt es ein Restaurant im 25. Stockwerk des [[Japan Center]]s und eine Bar im 22. Stock des [[Eurotheum]]s. Während des [[Wolkenkratzer-Festival]]s, welches in unregelmäßigen Abständen veranstaltet wird (zuletzt im Juni 2013), sind aber auch andere Hochhäuser für die Öffentlichkeit geöffnet.<br />
<br />
Im 21. Jahrhundert sind in Frankfurt weitere Hochhäuser entstanden, darunter [[Tower 185]], [[Opernturm]], [[Skyper (Frankfurt am Main)|Skyper]], [[Gallileo]], [[Palaisquartier|Nextower]] und [[Westhafen Tower]]. 2013 gibt es in Frankfurt 14 Gebäude mit einer Höhe über 150 Metern, darunter die zehn [[Liste der Hochhäuser in Deutschland|höchsten Gebäude Deutschlands]].<br />
<br />
Das Gebäude [[The Squaire]] über dem Flughafen-Fernbahnhof ist 660 Meter lang, 65 Meter breit und 45 Meter hoch. Mit 140.000 Quadratmeter Gesamtfläche auf 9 Etagen ist es das größte Bürogebäude in Deutschland. Höchstes Bauwerk der Stadt ist seit 1978 der [[Europaturm]] (von den Frankfurtern ''Ginnheimer Spargel'' genannt), ein Fernmeldeturm der Telekom, mit einer Höhe von 337,5 Metern. Der Europaturm verfügt über Besucherbereiche, diese sind mangels Wirtschaftlichkeit allerdings seit 1999 geschlossen.<br />
<br />
Die steigende Immobiliennachfrage, der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU und die günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland führten ab dem Jahr 2015 zu einem neuen „Boom“ von Hochhausbauten. Neben dem 185 Meter hohen [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] verkörpern Hochhausprojekte wie der [[Omniturm]], das [[Maintor (Gebäude)|Maintor]]-Areal und die Bebauung des ehemaligen [[Four (Frankfurt am Main)|Deutsche-Bank-Areals]] mit vier Hochhäusern zwischen 120 und 228 Metern diese Entwicklung. Die neue Generation von Frankfurter Hochhäusern ist vielfach gekennzeichnet durch die Kombination von Wohn-, Hotel- und Büroflächen in einem Gebäude. Mit dem 172 Meter hohen [[Grand Tower (Frankfurt am Main)|Grand Tower]] entsteht Deutschlands höchstes Wohnhochhaus.<ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=http://www.faz.net/1.4869797 |titel=Deutsche-Bank-Areal: Vier neue Türme im Frankfurter Bankenviertel |datum=2017-02-09 |zugriff=2017-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=http://www.faz.net/1.5232990 |titel=Frankfurter Wohnungsmarkt: An Geld herrscht kein Mangel |datum=2017-10-06 |zugriff=2017-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=http://www.faz.net/1.5156524 |titel=Luxuswohnungen: Frankfurt im Höhenrausch |datum=2017-08-29 |zugriff=2017-10-08}}</ref><br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt-Skyline-von-Deutschherrnbrücke-2-a.jpg<br />
| Breite1 = 490<br />
| Untertitel1 = Blick auf die Frankfurter Skyline von Osten (2012)<br />
| Bild2 = Frankfurt Am Main-Stadtpanorama von der Deutschherrnbruecke am fruehen Abend-20110310.jpg<br />
| Breite2 = 536<br />
| Untertitel2 = Skyline am Abend (2011)<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Stolpersteine ===<br />
Seit 2003 werden auch in Frankfurt durch den Künstler [[Gunter Demnig]] [[Stolpersteine]] für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Bis zum Mai 2015 waren über 1000 Steine in zahlreichen Stadtteilen gesetzt.<br />
<br />
{{Hauptartikel|Liste der Stolpersteine in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Kultur ==<br />
{{Hauptartikel|Kultur in Frankfurt am Main}}<br />
<br />
=== Museen und Galerien ===<br />
[[Datei:Frankfurt Am Main-Senckenberg Naturmuseum von Osten-20120325.jpg|mini|[[Senckenberg Naturmuseum]]]]<br />
<br />
Die Stadt bietet ein vielfältiges [[kultur]]elles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft mit über 60 größeren und kleineren [[Museum|Museen]] und Ausstellungshäusern, die sich vor allem auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat. Die von [[Till Behrens]] bereits 1968 entworfene [[Frankfurter Grüngürtel]]-Mainufer-Konzeption, die als Vorlage für das [[Museumsufer]] diente, wurde durch die Politik seit Anfang der 1980er Jahre umgesetzt und wird auch heute noch verfolgt.<br />
<br />
Das Museumsufer auf der Sachsenhäuser Mainseite umfasst bekannte Häuser wie das [[Städelsches Kunstinstitut|Städel]], das [[Liebieghaus]], das [[Museum für Kommunikation Frankfurt|Museum für Kommunikation]] (ehemals: Postmuseum), das [[Deutsches Architekturmuseum|Deutsche Architekturmuseum]] (DAM), das [[Deutsches Filmmuseum|Deutsche Filmmuseum]], das [[Museum der Weltkulturen]] und das [[Museum Angewandte Kunst]] (ehemals: Kunstgewerbemuseum). Hier findet auch alljährlich das [[Museumsuferfest]] statt.<br />
<br />
An ''Kunstmuseen'' und Galerien finden sich das Städel (Gemälde), das Liebieghaus (Skulpturen), das [[Museum für Moderne Kunst]] (MMK), die [[Schirn Kunsthalle Frankfurt|Schirn Kunsthalle]], das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum und das Museum für Angewandte Kunst. Das [[Ernst-May-Gesellschaft|Ernst-May-Museum]] ist auf das Frankfurter Design und die Architektur der 1920er Jahre spezialisiert.<br />
<br />
''Historische Museen'' sind das [[Historisches Museum Frankfurt|Historische Museum]] (Stadtgeschichte) und das [[Jüdisches Museum Frankfurt|Jüdische Museum]], zwischen Kunst- und historischem Museum steht das [[Archäologisches Museum Frankfurt|Archäologische Museum]] im [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] sowie das [[Dommuseum Frankfurt]], das historische und zeitgenössische Kunst verbindet.<ref>[http://www.dommuseum-frankfurt.de/ Website des Dommuseums]</ref> Im [[Großer Hirschgraben|Großen Hirschgraben]] neben dem [[Goethe-Haus]] soll bis 2018 das [[Deutsches Romantik-Museum|Deutsche Romantik-Museum]] entstehen.<br />
<br />
''[[Technikmuseum|Technikmuseen]]'' sind das Museum für Kommunikation, das [[Frankfurter Feldbahnmuseum]], das [[Verkehrsmuseum Frankfurt am Main]], die [[Experiminta]], die [[Museumsbahn|Museumseisenbahn]] des [[Eisenbahnverein|Vereins]] [[Historische Eisenbahn Frankfurt]] und die [[Technische Sammlung Hochhut]]. Im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]] ist die ''EXPLORA'', ein Museum für [[Optische Täuschung|optische]] und andere Täuschungen zu finden. Dort können viele [[Anaglyph 3D|Anaglyphenbilder]], [[Stereoskopie|Stereobildpaare]], [[Stereoskopie|SIRDs]], [[Holografie|Hologramme]] und andere Formen der optischen Wahrnehmung ausprobiert werden. z.&nbsp;Z. ist diese Ausstellung aus altergründen geschlossen, es wird jedoch nach einen Nachfolger gesucht.<ref>[http://www.exploramuseum.de/info/info.php EXPLORA Museum] abgerufen am 2. Januar 2018.</ref><br />
<br />
Ein ''naturwissenschaftliches Museum'' ist das weltberühmte [[Senckenberg Naturmuseum]], in dem unter anderen [[Fossil]]ienfunde aus der [[UNESCO-Welterbe|Welterbestätte]] [[Grube Messel]] zu sehen sind, ein ''ethnologisches Museum'' das Museum der Weltkulturen.<br />
<br />
Die ''Kunstszene'' trifft man im [[Frankfurter Kunstverein]] gegenüber der Schirn, der [[Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule|Städelschule]] (Staatliche Hochschule für Bildende Künste Städelschule), privaten Kunstgalerien und auch in einer Reihe von alternativen Ausstellungsräumen. Die Galerien zeigen Kunst von Alter Kunst über verschiedene Spezialgebiete bis hin zur [[Gegenwart]]. Von den alternativen Ausstellungsräumen werden viele von Künstlern oder jungen Kunstwissenschaftlern betrieben, u.&nbsp;a. die Ausstellungshalle in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] oder der ''ausstellungsraum EULENGASSE 65'' in [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]].<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = FrankfurtM Staedel.jpg<br />
| Breite1 = 325<br />
| Untertitel1 = Das [[Städelsches Kunstinstitut|Städel]] am [[Museumsufer]] in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]]<br />
| Bild2 = Schirn1.jpg<br />
| Breite2 = 157<br />
| Untertitel2 = [[Schirn Kunsthalle Frankfurt]] in der [[Frankfurt-Altstadt|Altstadt]]<br />
| Bild3 = Frankfurt Am Main-Steinernes-Haus von Suedosten-20110705.jpg<br />
| Breite3 = 155<br />
| Untertitel3 = [[Frankfurter Kunstverein]] im [[Steinernes Haus (Frankfurt am Main)|Steinernen Haus]]<br />
| Bild4 = Museum fuer Moderne Kunst NO.jpg<br />
| Breite4 = 375<br />
| Untertitel4 = [[Museum für Moderne Kunst]] an der [[Braubachstraße]]<br />
}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Oper, Konzerthäuser und Bühnen ===<br />
[[Datei:Frankfurt am Main - Alte Oper 2a.jpg|mini|[[Alte Oper]] am [[Opernplatz (Frankfurt am Main)|Opernplatz]]]]<br />
<br />
Frankfurt weist eine lebendige Theaterszene auf. Die [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtischen Bühnen]] vereinen mehrere Sparten unter einem Dach: Die [[Oper Frankfurt]] ist ein weltweit renommiertes Haus und erhielt mehrmals (zuletzt 2015) die Auszeichnung [[Opernhaus des Jahres]]. Das [[Schauspiel Frankfurt]] machte vor allem in den 1960er – durch [[Harry Buckwitz]] – sowie in den 1970er und 1980er Jahren unter der Leitung von [[Peter Palitzsch]] durch sein [[Mitbestimmungsmodell]] von sich reden.<br />
Zwei weitere Sparten der städtischen Bühnen, das ''Ballett Frankfurt'' und das [[Theater am Turm]] (TAT), mussten im Jahr 2004 schließen, jedoch besteht seit 2005 wieder eine Tanzkompanie als privates Ensemble unter dem Namen [[The Forsythe Company]].<br />
<br />
Die [[Alte Oper]], eröffnet 1881, wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört und 1981 als Konzerthaus wiedereröffnet. Die Alte Oper besitzt einen sehr schönen Konzertsaal und hat heute große Bedeutung als ein wichtiges Musikzentrum in Europa. Weitere bekannte Konzerthäuser sind die [[Jahrhunderthalle (Frankfurt am Main)|Jahrhunderthalle]] in [[Frankfurt-Unterliederbach|Unterliederbach]], die [[Festhalle (Frankfurt am Main)|Festhalle]] in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] und der Sendesaal des Hessischen Rundfunks.<br />
<br />
[[Die Komödie]] in der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]] und das [[Fritz Rémond Theater]] im [[Frankfurter Zoo|Zoo-Gesellschaftshaus]] sind die zwei bekannten [[Boulevardtheater]] Frankfurts. Das [[Volkstheater Frankfurt]] pflegte bis zu seiner Schließung zum Ende der Spielzeit 2012/13 neben klassischen Mundartstücken auch mundartliche Bearbeitungen von Klassikern und zeitgenössischen Dramen. Ein ähnliches Konzept verfolgt auch die ''Fliegende Volksbühne'' des Schauspielers [[Michael Quast]]. Das [[The English Theatre|English Theatre]] ist die größte englischsprachige Bühne auf dem Kontinent.<br />
<br />
Die größte und überregional bekannteste Bühne für moderne Darstellungskunst (Performance, Tanz u.&nbsp;a.) in Frankfurt ist das [[Künstlerhaus Mousonturm]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]]. Als Spielstätte für Theatergruppen und Ensembles aus der freien Szene fungieren das alteingesessene [[Gallus Theater]] in den ehemaligen Adlerwerken im [[Frankfurt-Gallus|Gallus]], die [[Landungsbrücken Frankfurt]] als Plattform für modernes Sprechtheater im [[Frankfurt-Gutleutviertel|Gutleutviertel]] sowie das [[Kellertheater Frankfurt]].<br />
<br />
Freie Theater mit fester Spielstätte sind [[Die Dramatische Bühne]] im Café Exzess in [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]], [[Michael Herl]]s [[Stalburg Theater]] im [[Frankfurt-Nordend|Nordend]], das [[Theater Willy Praml]] in der [[Naxos-Union|Naxoshalle]] im [[Frankfurt-Ostend|Ostend]], das ''Freie Schauspiel Ensemble'' in Bockenheim und das [[Frankfurter Autoren Theater]] in der [[Brotfabrik (Frankfurt am Main)|Brotfabrik]] in [[Frankfurt-Hausen|Hausen]].<br />
<br />
Im Bereich Varieté, Kabarett und Kleinkunst haben sich [[Johnny Klinke]]s [[Tigerpalast]], die ''KÄS'', [[Die Schmiere]] (seit 1950 das selbsternannt „schlechteste Theater der Welt“) im [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] und das [[Neues Theater Höchst|Neue Theater]] im Stadtteil [[Frankfurt-Höchst|Höchst]] etabliert.<br />
<br />
Das [[Theaterhaus Frankfurt]] beherbergt zahlreiche Kindertheaterensembles wie z.&nbsp;B. die „Grüne Soße“ und zählt neben dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]] und dem [[Papageno Musiktheater]] im [[Palmengarten]] zur lebendigen Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterszene.<br />
Ein besonderes Kindertheater bestand von 1975 bis 2005 mit dem [[Klappmaul Theater|Klappmaul-Puppentheater]].<br />
<!-- Hier bitte keine bloßen Listen einfügen.<br />
Dafür gibt es den Artikel [[Kultur in Frankfurt am Main]],<br />
in dem auch Chöre und Orchester beschrieben sind.<br />
Und auch dort sollte lieber Fließtext geschrieben werden.<br />
--><br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt Städtische Bühnen.20140423.jpg<br />
| Breite1 = 280<br />
| Untertitel1 = [[Städtische Bühnen Frankfurt|Städtische Bühnen]]: [[Oper Frankfurt]] und [[Schauspiel Frankfurt]] am [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]]<br />
| Bild2 = The English Theatre Ffm DSC 0808.jpg<br />
| Breite2 = 242<br />
| Untertitel2 = [[The English Theatre Frankfurt|The English Theatre]] im [[Gallileo]]-Hochhaus<br />
| Bild3 = Frankfurt Die Komödie 1.jpg<br />
| Breite3 = 250<br />
| Untertitel3 = [[Die Komödie]] an der [[Neue Mainzer Straße|Neuen Mainzer Straße]]<br />
| Bild4 = Frankfurt brotfabrik.jpg<br />
| Breite4 = 238<br />
| Untertitel4 = [[Brotfabrik (Frankfurt am Main)|Brotfabrik]] in [[Frankfurt-Hausen|Hausen]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Musiker ===<br />
In Frankfurt haben zwei große symphonische Orchester ihre Heimat, das 1808 gegründete [[Frankfurter Opern- und Museumsorchester]] der städtischen Bühnen und das [[hr-Sinfonieorchester]]. Auch das [[Ensemble Modern]] und die [[Junge Deutsche Philharmonie]] haben ihren Sitz in Frankfurt. Bekannte Chöre sind der 1818 gegründete [[Cäcilienchor Frankfurt]], die [[Frankfurter Singakademie]] und die [[Frankfurter Kantorei]].<br />
<br />
Auch [[Tré Cool]] von [[Green Day]], die Rapper [[Moses Pelham]], [[Azad (Rapper)|Azad]], [[Vega (Rapper)|Vega]], die Metal-Band [[Tankard]], die Hard-Rock-Band [[Böhse Onkelz]], die Techno-DJs [[Sven Väth]] und [[Chris Liebing]] sowie die Eurodance-Gruppe [[SNAP!]] stammen aus Frankfurt. Ebenso war der 2006 verstorbene [[Mark Spoon]] ein gebürtiger Frankfurter.<br />
<br />
Seit Ende der 2000er hat sich in Frankfurt und Offenbach eine neue, florierende und sowohl kommerziell als auch kritisch sehr erfolgreiche Deutschrap-Szene entwickelt. Bekannte Vertreter sind [[Haftbefehl (Rapper)|Haftbefehl]], das Duo [[Celo & Abdi]], sowie [[Capo (Rapper)|Capo]], [[SadiQ]] und [[Schwesta Ewa]].<br />
<br />
=== Frankfurt in der Musik ===<br />
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass Frankfurt in dem [[Elvis Presley]]-Film [[Café Europa (1960)]] (orig. 'G. I. Blues') aus dem Jahr 1960 besungen wird, und zwar in dem Song 'Frankfurt Special'.<br />
<br />
=== Buchmesse ===<br />
[[Datei:Frankfurter Buchmesse 2011 logo.svg|mini|Logo der Frankfurter Buchmesse]]<br />
Die seit dem 15. Jahrhundert stattfindende [[Frankfurter Buchmesse]] ist nicht nur ein wirtschaftliches (als größte [[Buchmesse]] der Welt), sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Während der alljährlichen Messe finden in Frankfurt zahlreiche Begleitveranstaltungen statt, als Höhepunkt die Verleihung des [[Friedenspreis des Deutschen Buchhandels|Friedenspreises des Deutschen Buchhandels]] in der Paulskirche.<br />
<br />
=== Frankfurt in der Literatur ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurt am Main in der Literatur}}<br />
Abgesehen von Chroniken und Topographien, wie der des [[Baldemar von Petterweil]] aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, sind die frühen literarischen Zeugnisse über Frankfurt vorwiegend Reisebeschreibungen, da die Stadt als Messe- und Finanzzentrum sowie als Ort der Kaiserkrönungen viele Fremde anzog. In [[William Shakespeare|Shakespeares]] [[Der Kaufmann von Venedig|Kaufmann von Venedig]] klagt Shylock im dritten Aufzug: ''Ein Diamant fort, kostet mich zweitausend [[Dukat (Münze)|Dukaten]] zu Frankfurt!'' [[Thomas Coryat]] beschrieb in seinem 1611 erschienenen Reisebericht ausführlich auch Frankfurt und gehörte damit zu den Begründern der [[Grand Tour]]. Zur Tradition dieser ''Kavaliersreisen'' gehörte auch die Veröffentlichung der Reiseerlebnisse in Buchform. Bekannte Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts von Reiseberichten aus Frankfurt sind [[Victor Hugo]], [[Hector Berlioz]], [[Mark Twain]], aus jüngerer Zeit beispielsweise [[Ricarda Huch]] und [[Rudolf G. Binding]]. Hervorzuheben sind ferner autobiographische Schriften, vor allem ''[[Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit]]'', das autobiographische Werk Goethes, in dem er ausführlich das reichsstädtische Leben zur Zeit seiner Kindheit und Jugend beschrieb.<br />
<br />
Aus dem 19. Jahrhundert stammen die ersten [[Belletristik|belletristischen]] Werke, die Frankfurt als Schauplatz wählten. In [[Johanna Spyri]]s [[Heidi (Roman)|Heidi-Roman]] bildete die reiche Stadt Frankfurt mit ihrem von Konventionen beherrschten bürgerlichen Leben den Gegenpol zum naturverbundenen, einfachen Leben in den Schweizer Bergen. In [[Heinrich Heine]]s fragmentarischer Erzählung ''Der Rabbi von Bacharach'' beschreibt er das bunte Treiben in der Stadt und in der belebten Judengasse. [[Iwan Sergejewitsch Turgenew|Turgenews]] 1871 in Baden-Baden geschriebene Novelle ''[[Frühlingswogen]]'' handelt im Jahr 1840 unter anderen in einer Frankfurter Konditorei. Andere Romane und Erzählungen knüpfen an historische Ereignisse an, die sich in Frankfurt zugetragen haben, zum Beispiel der Roman ''Der Jude'' von [[Karl Spindler (Schriftsteller)|Karl Spindler]]. Die Erzählung ''Ein Drama in den Lüften'' von [[Jules Verne]] knüpfte an einen historischen Ballonaufstieg an, der Roman ''Der Schleier im Main'' von [[Alexandre Dumas der Ältere|Alexandre Dumas d.&nbsp;Ä.]] ist eine Kriminalgeschichte, die zur Zeit der preußischen Besetzung der Freien Stadt Frankfurt spielt. [[Der Fall Maurizius]] von [[Jakob Wassermann]] behandelt einen historischen Kriminalfall.<br />
<br />
Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand eine Reihe von dramatischen Werken, vorwiegend [[Lustspiel]]en, die in Frankfurt und Umgebung spielen. Hervorzuheben sind ''Der alte Bürgerkapitän'' und ''Die Landpartie nach Königstein'' von [[Carl Malß]], ''Der Königsleutnant'' von [[Karl Gutzkow]], eine aus ''Dichtung und Wahrheit'' entnommene Episode um den Grafen [[François de Théas Graf von Thoranc|François de Thoranc]], der Lokalschwank [[Alt-Frankfurt]] von [[Adolf Stoltze]] und das Rothschild-Stück ''Die fünf Frankfurter'' von [[Carl Rössler]].<br />
<br />
Im Rahmen der Initiative [[Frankfurt liest ein Buch]] wird seit 2010 ein in Frankfurt spielender Roman in zahlreichen Veranstaltungen öffentlich gelesen. Die bisher gelesenen Bücher waren ''Kaiserhofstraße 12'' von [[Valentin Senger]] (2010), [[Abschaffel]] von [[Wilhelm Genazino]] (2011), ''Straßen von Gestern'' von [[Silvia Tennenbaum]] (2012), ''Ginster'' von [[Siegfried Kracauer]] (2013), ''[[Die Vollidioten]]'' von [[Eckhard Henscheid]] (2014) – erstmals ein Werk der [[Neue Frankfurter Schule|Neuen Frankfurter Schule]]&nbsp;– ''Grüße und Küsse an alle. Die Geschichte der Familie von [[Anne Frank]]'' von [[Mirjam Pressler]] (2015) und ''Frankfurt verboten'' von Dieter David Seuthe (2016). Für 2017 wurde der Roman ''Benjamin und seine Väter'' von [[Herbert Heckmann]] ausgewählt.<br />
<br />
Die Romane der Frankfurt-[[Tetralogie]] des Schriftstellers [[Martin Mosebach]]&nbsp;– ''[[Das Bett]]'', ''[[Westend (Roman)|Westend]]'', ''[[Eine lange Nacht]]'' und ''[[Der Mond und das Mädchen]]''&nbsp;– thematisieren in ihren Haupthandlungen wichtige Etappen von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende und schildern am Beispiel der Protagonistenschicksale die Veränderungen der bürgerlichen Stadtgebiete sowie seiner Bewohner im Laufe des 20.&nbsp;Jahrhunderts.<br />
<br />
=== Dialekt ===<br />
Die [[Frankfurterisch|Frankfurter Stadtmundart]] in ihrer ursprünglichen Form zählt zu den [[Rheinfränkisch]]en Dialekten. Die eng verwandten Dialekte, die im [[Rhein-Main-Gebiet]] gesprochen werden, decken nur einen kleinen Raum ab. Im restlichen [[Hessen]] wird merklich anders gesprochen. Noch bis mindestens in die 1980er-Jahre hinein konnte man bei älteren Einwohnern deutlich unterscheiden, ob sie aus der ursprünglichen Kernstadt stammten oder zum Beispiel aus den nördlichen, eingemeindeten Stadtteilen. Es gibt ferner zahlreiche Berichte darüber, dass die Einwohner der Altstadt am Sprachklang hören konnten, ob jemand aus [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]] stammte oder aus [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]].<br />
<br />
Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich die Frankfurter Stadtmundart, vor allem infolge der Bevölkerungsverschiebungen nach der vollständigen Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Zweiten Weltkrieg, mit benachbarten Varianten und aufgrund der intensiveren Hörfunk- und Fernsehnutzung seit den 1950er-Jahren auch mit dem [[Standarddeutsch|Hochdeutschen]], wodurch ein [[Regiolekt]] entstand, der häufig als ''[[Neuhessisch]]'' oder selbstironisch als ''[[Rhein-Main-Verkehrsverbund|RMV]]-Hessisch''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/dialekte-das-rmv-hessisch-breitet-sich-aus-1435929.html |titel=Das RMV-Hessisch breitet sich aus |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2007-06-19 |zugriff=2010-05-27 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131212231505/http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/dialekte-das-rmv-hessisch-breitet-sich-aus-1435929.html |archiv-datum=2013-12-12 |archiv-bot=2018-03-25 12:31:25 InternetArchiveBot }}</ref> bezeichnet wird.<br />
<br />
=== Nachtleben ===<br />
<!-- Bitte nur solche Lokale, Bars etc. hinzufügen, deren Relevanz<br />
über die Existenz eines eigenen Artikels geklärt ist.<br />
Als exemplarische Beispiele reichen sonst auch acht „blaue“ Links<br />
--><br />
Der traditionsreiche Rockclub, die 1976 eröffnete [[Batschkapp]] in Eschersheim, befindet sich seit Ende 2014 im Industriegebiet an der Gwinnerstraße. Der [[Jazzkeller Frankfurt]] existiert bereits seit 1952. Der 1972 gegründete [[Sinkkasten (Frankfurt am Main)|Sinkkasten]] bestand bis 2011. Eine populäre [[Diskothek]] im Stil des New Yorker [[Studio 54]] war das von 1978 bis 2000 betriebene [[Dorian Gray (Diskothek)|Dorian Gray]]. Der [[King Kamehameha Club]] besteht seit 1999 auf einem ehemaligen Brauereigelände an der [[Hanauer Landstraße]]. Die großen Tempel der Techno-Bewegung, das [[Omen (Frankfurt am Main)|Omen]], das [[U60311]] in der Innenstadt sowie der [[Cocoon Club]] wurden mittlerweile geschlossen bzw. tiefgreifend verändert.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Dorian Gray Frankfurt.svg<br />
| Breite1 = 220<br />
| Untertitel1 = Logo des ''Dorian Gray'' am Flughafen (1978–2000)<br />
| Bild2 = Batschkapp-2014-Gwinnerstrasse-Ffm-Seckbach-725.jpg<br />
| Breite2 = 320<br />
| Untertitel2 = Batschkapp (Foto 2014)<br />
| Bild3 = CocoonClub - public coccon.jpg<br />
| Breite3 = 310<br />
| Untertitel3 = ''moon13'' (ehemals ''Cocoon Club'') in Fechenheim<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Sport ===<br />
{{Hauptartikel|Sport in Frankfurt am Main}}<br />
Frankfurt am Main ist Heimat zahlreicher bekannter Sportvereine:<br />
<br />
* [[Eintracht Frankfurt]] ([[Fußball]] Männer, [[Fußball-Bundesliga]])<br />
* [[FSV Frankfurt]] ([[Fußball]] Männer, [[Fußball-Regionalliga Südwest|Regionalliga Südwest]])<br />
* [[Rot-Weiss Frankfurt]] (Fußball Männer, [[Fußball-Verbandsliga Hessen|Verbandsliga Hessen Süd]])<br />
* [[1. FFC Frankfurt]] (Fußball Frauen, [[Frauen-Bundesliga|Bundesliga]])<br />
* [[Fraport Skyliners]] ([[Basketball]], [[Basketball-Bundesliga|Bundesliga]])<br />
* [[United Volleys Rhein-Main]] ([[Volleyball]], [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|Bundesliga]])<br />
* [[Löwen Frankfurt]] ([[Eishockey]], [[DEL2]])<br />
* [[Frankfurt Universe]] ([[American Football]], [[German Football League|GFL]])<br />
* [[Frankfurt Pirates]] (American Football, Regionalliga Mitte)<br />
* [[Turngemeinde Bornheim]] ([[Breitensport]], [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|größter Sportverein Hessens]])<br />
* [[FTG 1847 Frankfurt]] mit über 98 Sportangeboten<br />
* [[TSG Nordwest 1898 Frankfurt/M.|TSG Nordwest 1898 Frankfurt/M e.&nbsp;V.]]<br />
* [[SC 1880 Frankfurt]] (Hockey, Rugby, Tennis und Lacrosse)<br />
* [[Frankfurt Flyers]] (Trampolinsport, 1. Bundesliga)<br />
* [[Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869]] (einer der größten und ältesten deutschen [[Rudern|Rudervereine]])<br />
* [[Sektion Frankfurt am Main des Deutschen Alpenvereins]] ([[Bergsport]] und [[Sportklettern]]), [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|zweitgrößter (Alpin)Sportverein Hessens]] nach der [[Sektion Darmstadt-Starkenburg des Deutschen Alpenvereins|Sektion Darmstadt-Starkenburg]]<br />
<br />
Bedeutende, jährlich stattfindende sportliche Ereignisse sind<br />
* [[Frankfurt-City-Triathlon]] (Triathlon im August)<br />
* [[Frankfurt-Marathon]] (Stadtmarathon im Oktober)<br />
* [[Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt]] (1961–2008: ''Rund um den Henninger-Turm'') (Straßenradrennen)<br />
* [[Ironman Germany]] (Triathlon)<br />
* [[JPMorgan Chase Corporate Challenge]] (Firmenlauf)<br />
* [[Frankfurter City-Halbmarathon]] (im März)<br />
* [[Hessen tanzt]] (größtes Tanzsportturnier der Welt)<br />
<br />
Die wichtigsten Sportstätten der Stadt sind<br />
<br />
* Die [[Commerzbank-Arena]] (Fußball - Bundesliga), ursprünglich Waldstadion, unter dem Namen ''„FIFA WM-Stadion Frankfurt am Main“'' einer der Spielorte der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] und der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011]]<br />
* Das [[Frankfurter Volksbank Stadion]] am Bornheimer Hang (Fußball - Regionalliga)<br />
* Das [[Stadion am Brentanobad]] (Fußball, Frauen-Bundesliga)<br />
* Die [[Fraport Arena]] (Basketball- und Volleyball-Bundesliga), bis 2011 unter dem offiziellen Namen ''Ballsporthalle'' bekannt<br />
* Die [[Eissporthalle Frankfurt]] (Eishockey - DEL2)<br />
<br />
Frankfurt ist außerdem Sitz der wichtigsten deutschen Sportverbände, u.&nbsp;a.:<br />
<br />
* [[Deutscher Olympischer Sportbund]] (DOSB), ehem.<br />
** [[Deutscher Sportbund]] (DSB)<br />
** [[Nationales Olympisches Komitee]] (NOK)<br />
* [[Deutscher Fußball-Bund]] (DFB)<br />
* [[Deutscher Turner-Bund]] (DTB)<br />
* [[Deutscher Motor Sport Bund]] (DMSB)<br />
* [[Deutscher Bandy-Bund]] (DBB)<br />
<br />
Ehemalige Sportstätten waren<br />
<br />
* Die [[Galopprennbahn Niederrad]] (Pferderennen)<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Henninger Turm-2005-Finale-450m vor Ziel.jpg<br />
| Breite1 = 145<br />
| Untertitel1 = Radrennen ''Rund um den Henninger-Turm'' (2005)<br />
| Bild2 = Chasechallenge2007-ffm001.jpg<br />
| Breite2 = 145<br />
| Untertitel2 = Firmenlauf ''JPMorgan Chase Corporate Challenge'' (2007)<br />
| Bild3 = Alexander Stubb in Frankfurt am Main (2009-07-05).jpg<br />
| Breite3 = 280<br />
| Untertitel3 = Triathlon ''Ironman Germany'' (2009)<br />
| Bild4 = DFB-Zentrale mit Ball.jpg<br />
| Breite4 = 250<br />
| Untertitel4 = Sitz des [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] in [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Radfernwege und Fernwanderwege ===<br />
Am Frankfurter Mainufer treffen sich mehrere [[Radwanderweg]]e: Der [[Hessischer Radfernweg R3|Hessischen Radfernweg R3]] ''(Rhein-Main-Kinzig-Radweg)'' führt unter dem Motto ''Auf den Spuren des [[Spätlesereiter]]s'' entlang von Rhein, Main und [[Kinzig (Main)|Kinzig]] über [[Fulda]] nach [[Tann (Rhön)|Tann]] in der [[Rhön]]. Der [[Main-Radweg]] führt von den Quellen des [[Weißer Main|Weißen]]- und [[Roter Main|Roten Mains]] bis nach Mainz zur Mündung in den Rhein. Die [[D-Route]] 5 (Saar-Mosel-Main) ist ein Radweg über eine Entfernung von 1021 Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze.<br />
<br />
Der [[Europäischer Fernwanderweg E1|Europäische Fernwanderweg E1]] quert das Stadtgebiet von Nordwesten nach Süden. Vom Taunus kommend führt der Weg durch die [[Frankfurt-Nordweststadt|Nordweststadt]], den [[Volkspark Niddatal]], den [[Grüneburgpark]], das Westend, die [[Wallanlagen (Frankfurt am Main)|Wallanlagen]] der Innenstadt, Sachsenhausen und den [[Frankfurter Stadtwald|Stadtwald]].<br />
<br />
Über den [[Berger Rücken]] und unterhalb des [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hangs]] verläuft seit 2010 ein Zweig des deutschen [[Jakobsweg]]s von der Fulda an den Main.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rmv.de/linkableblob/Infomaterial__Kanal/40812-35884/data/rhein-main-vergnuegen_jakobsweg_pdf_karte.pdf |titel=Rhein-Main-Vergnügen – Jacobsweg |titelerg=Karte des Jakobsweges von der Fulda an den Main |zugriff=2013-03-20 |format=PDF; 8,5&nbsp;MB}}</ref> Dieser orientiert sich an dem Verlauf der historischen [[Via Regia]] von [[Leipzig]] nach Frankfurt am Main ([[Reichsstraße (Mittelalter)|Des Reiches Straße]]). Er führt über 116 Kilometer von [[Fulda]] nach Frankfurt und gehört zum europäischen Netz der [[Wege der Jakobspilger]] nach [[Santiago de Compostela]]. Der Frankfurter Abschnitt verläuft an der [[Heilig-Kreuz-Kirche (Frankfurt-Bornheim)|Heilig-Kreuz-Kirche]] (heute [[Meditationskirche]] [[Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität des Bistums Limburg|Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität]] des [[Bistum Limburg|Bistums Limburg]]) vorbei über den [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]], den [[Neubau der Europäischen Zentralbank]] auf dem Gelände der ehemaligen [[Großmarkthalle (Frankfurt am Main)|Großmarkthalle]] zum Mainufer bis zum [[Eiserner Steg|Eisernen Steg]], von dort auf dem linken Mainuferweg in Richtung [[Mainz]] und anschließend weiter nach [[Trier]].<br />
<br />
Seit 2017 ist Frankfurt eine Etappe des [[Lutherweg 1521|Lutherwegs 1521]] von Worms zur Wartburg bei Eisenach. Luther übernachtete auf seiner Reise zum Reichstag zum [[Reichstag zu Worms (1521)|Reichstag zu Worms]] auf dem Hin- und Rückweg zweimal in Frankfurt.<br />
<br />
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===<br />
[[Datei:Museumsuferfest 2005 - Riesenrad.jpg|mini|Museumsuferfest (2005)]]<br />
<br />
Das seit 1988 jährlich im August veranstaltete [[Museumsuferfest]] mit seiner Mischung aus Musik und Kultur ist das größte Volksfest im [[Rhein-Main-Gebiet]]. 2007 kamen an drei Tagen etwa 3,5 Millionen Besucher.<br />
<br />
Am [[Wäldchestag]], dem Dienstag nach Pfingsten, ziehen viele Besucher zu einem Volksfest in den [[Frankfurter Stadtwald]]. Bis in die 1990er-Jahre hatten an diesem Tag die meisten Frankfurter Geschäfte nachmittags geschlossen und die Arbeitnehmer hatten ab 12&nbsp;Uhr frei. Deshalb wurde der Wäldchestag scherzhaft im Volksmund auch als Frankfurts Nationalfeiertag bezeichnet.<br />
<br />
Ein weiteres traditionelles Volksfest ist die [[Dippemess]], die zweimal jährlich für drei Wochen im Frühjahr und für zehn Tage im Herbst jeweils etwa zwei Millionen Besucher anzieht. Die Dippemess geht zurück auf einen seit dem Mittelalter überlieferten Verkaufsmarkt für Haushaltswaren aller Art, insbesondere Keramikschüsseln ''(Dippe)''.<br />
<br />
Der 1393 erstmals urkundlich erwähnte [[Frankfurter Weihnachtsmarkt]] findet jährlich in der Adventszeit statt. Er ist heute mit rund drei Millionen Besuchern einer der großen Weihnachtsmärkte in Deutschland. Über 200 Stände erstrecken sich vom Mainkai über [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]], [[Paulsplatz (Frankfurt am Main)|Paulsplatz]] [[Neue Kräme]], [[Liebfrauenberg (Frankfurt am Main)|Liebfrauenberg]] bis zur [[Zeil]].<br />
<br />
Der [[Fastnacht im Rhein-Main-Gebiet#Frankfurt|Frankfurter Fastnachtsumzug]] ist mit über 6000 aktiven Teilnehmern, über 300.000 Zuschauern und 1,5 Kilometern Zuglänge der größte [[Karnevalsumzug]] in Hessen.<br />
<br />
Von 2003 bis 2008 fand jährlich im Sommer die ''Parade der Kulturen'' statt, ein Demonstrationszug für ein friedliches Miteinander der Menschen verschiedener Kulturen. An der letzten Parade 2008 nahmen etwa 1700 Aktive und 100.000 Zuschauer teil. Ebenfalls seit 2003 findet das [[Down-Sportlerfestival]], eine Veranstaltung, bei der sich mehrere hundert Menschen mit [[Down-Syndrom]] (Trisomie 21) in verschiedenen Wettbewerbssportarten messen können, in Frankfurt statt.<br />
<br />
Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das [[Mainfest]], der [[Christopher Street Day]] (CSD), das ''Rosen- und Lichterfest'' im [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]], das ''Opernplatzfest'', der ''Rheingauer Weinmarkt'' in der [[Freßgass]] und das ''Stöffchefest'' auf dem Römerberg.<br />
<br />
Beliebt sind zudem die [[Nacht der Museen]] im April mit etwa 40.000 Besuchern und die ''Nacht der Clubs''.<br />
<br />
Zu den genannten Festen gibt es noch Stadtteilfeste wie das [[Höchster Schloßfest]], das ''Berger Straßenfest'' in [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]], das ''Schweizer Straßenfest'' in [[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]], den auf das Jahr 1839 zurückgehenden Fastnachtszug in [[Frankfurt-Heddernheim|Heddernheim]] ([[Klaa Paris]]) oder das von Oberbürgermeister [[Walter Kolb]] 1951 ins Leben gerufene jährliche [[Lohrberg (Frankfurt am Main)#Lohrbergfest|Lohrbergfest]], Frankfurts leichtathletisches [[Bergsportfest]] für Kinder und Jugendliche.<br />
<br />
In unregelmäßigen Abständen findet das sogenannte [[Wolkenkratzer-Festival]] statt, zuletzt im Mai 2013 nach einer sechsjährigen Pause. Dabei waren 18 Hochhäuser in der Innenstadt für die Öffentlichkeit zugänglich und lockten 1,2 Millionen Besucher an.<br />
<br />
Das 1994 bis 2004 alljährlich organisierte Musikfestival [[Sound of Frankfurt (Festival)|Sound of Frankfurt]] zog bis zu 500.000 meist jüngere Besucher an.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Frankfurt-Waeldchestag.jpg<br />
| Breite1 = 245<br />
| Untertitel1 = Wäldchestag im Frankfurter Stadtwald<br />
| Bild2 = FFH Wolkenkratzer Plattformen 2013.jpg<br />
| Breite2 = 277<br />
| Untertitel2 = Wolkenkratzer-Festival (2013)<br />
| Bild3 = Weihnachtsmarkt Frankfurt 509-vLs-h.jpg<br />
| Breite3 = 245<br />
| Untertitel3 = Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg (2011)<br />
| Bild4 = Riesenrad Dippemess Frankfurt.jpg<br />
| Breite4 = 245<br />
| Untertitel4 = Dippemess am Ratsweg<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== Skurriles ===<br />
[[Datei:Offenbach Mainbogen.jpg|mini|Frankfurt und Offenbach]]<br />
<br />
Wie zwischen vielen benachbarten Städten besteht von jeher auch zwischen Frankfurt und [[Offenbach am Main]] eine gutnachbarliche Rivalität, die ihren Ausdruck unter anderem in zahlreichen Witzen über die Bewohner der jeweils anderen Stadt findet.<br />
<br />
Hintergrund ist hier, dass die beiden Städte Frankfurt und Offenbach historisch unterschiedlicher nicht sein können. Bereits seit dem Mittelalter bestanden Territorialkonflikte zwischen der Reichsstadt Frankfurt und ihren Nachbarstaaten. Nach der [[Reformation]] lagen das [[Luthertum|lutherische]] Frankfurt und das [[reformierte]] Offenbach in konfessionellen Streitigkeiten. Seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert förderten die [[Isenburg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Isenburg]] zudem die Ansiedlung von Manufakturen, die im bürgerlichen Frankfurt nicht erwünscht waren. Auch im 19.&nbsp;Jahrhundert sah sich Frankfurt weiterhin als reine Handelsstadt, während sich die Industrie in den umliegenden Gemeinden Fechenheim, Griesheim, Höchst und Offenbach ansiedelte. Erst nach der Annexion durch [[Preußen]] zog auch Frankfurt mit der Industrialisierung nach und überflügelte bald seine Rivalen. Im 20. Jahrhundert wuchs Frankfurt vor allem durch Eingemeindungen preußischer Vororte, während Offenbach keine Ausdehnungsmöglichkeiten hatte. Bis 1945 bildete die Grenze zwischen beiden Nachbarstädten immer zugleich auch eine Landesgrenze.<br />
<br />
Eine langjährige sportliche Rivalität pflegen die beiden Fußballvereine [[Kickers Offenbach]] und [[Eintracht Frankfurt]] sowie ihre jeweiligen Anhänger. Im Laufe der Jahre standen sich beide Mannschaften häufig in einem [[Derby (Sport)|Derby]] gegenüber, besonders häufig in den 1950er-Jahren (zum Beispiel im Finale um die [[deutsche Fußballmeisterschaft]] [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1958/59|1959]]), im [[DFB-Pokal]] (zuletzt [[DFB-Pokal 2009/10|2009]]) und in der [[Fußball-Bundesliga]] bis zum Abstieg der Kickers 1984.<br />
<br />
=== Kulinarische Spezialitäten ===<br />
[[Datei:Frankfurter wuerstchen.jpg|mini|Frankfurter Würstchen]]<br />
[[Datei:Lohrberg-blick-2011-ffm-118.jpg|mini|Der [[Lohrberger Hang]] ist der einzige Weinberg in Frankfurt]]<br />
<br />
In Frankfurt entwickelte sich infolge der zahlreichen wohlhabenden Gäste, die während der [[Kaiserkrönung]]en und der [[Frankfurter Messe|Messen]] in die Stadt strömten, bereits im 17. und 18. Jahrhundert eine hochentwickelte Gastronomie- und Hotelkultur. Im 19. Jahrhundert galt Frankfurts Küche neben der Hamburger und der Wiener als führend in Deutschland.<ref>Literatur zu diesem Abschnitt: Siehe Wolfgang Klötzer: ''Zu Gast im alten Frankfurt.'' Heinrich Hugendubel-Verlag, München 1990, ISBN 3-88034-493-0. Norbert Brieke, ''Köstlichkeiten aus Frankfurts Küche und Keller'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-7829-0409-5.</ref><br />
<br />
Zu den ältesten und bekanntesten Delikatessen gehören die seit dem Mittelalter hergestellten [[Frankfurter Würstchen]] aus Schweinefleisch, denen sich seit dem 19. Jahrhundert die [[Frankfurter Rindswurst]] zugesellte. Die Frankfurter Metzger<ref>Im Jahr 1831 waren in Frankfurt 154 Metzgerbetriebe ansässig.</ref> durften bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1864 jede Woche nur eine Sorte Vieh schlachten. In einer Verordnung von 1628 hieß es: {{"|waß er eynen Tag geschlachtet, es sey Viehes Rind, Hammel oder Schwein, er die gantze woche bey stehen bleiben und keine Schaaf bei Hammel schlachte. Er hat aber Macht, alle woch eyn ander Viehe zu schlachten.}} Somit konnten, da es noch keine Kühltechniken gab, auch keine Fleischerzeugnisse aus unterschiedlichen Fleischsorten hergestellt werden.<br />
<br />
Eine besondere Spezialität ist die [[Grüne Sauce|Frankfurter Grüne Soße]], die traditionell aus sieben Kräutern hergestellt wird: [[Borretsch]], [[Kerbel]], [[Gartenkresse|Kresse]], [[Petersilie]], [[Kleiner Wiesenknopf|Pimpinelle]], [[Wiesen-Sauerampfer|Sauerampfer]] und [[Schnittlauch]]. Seit 2016 ist die ''Frankfurter Grüne Soße'' oder ''Frankfurter Grie Soß'' als [[Herkunftsbezeichnung|geschützte geographische Angabe]] eingetragen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/die-frankfurter-gruene-sosse-wird-besser-geschuetzt-14114903.html |titel=Die Grüne Soße wird besser geschützt |werk=faz.net |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2016-03-08 |zugriff=2016-03-11}}</ref><ref>[http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52015XC1022%2803%29&from=FR Veröffentlichung 2015/C 350/13] In: ''Amtsblatt der Europäischen Union'' vom 22. Oktober 2015.</ref><br />
<br />
Bekannte Süßigkeiten aus der Frankfurter Küche sind die [[Frankfurter Brenten]] und die [[Bethmännchen]], der [[Haddekuche]] und der [[Frankfurter Kranz]].<br />
<br />
Mit dem Niedergang des Weinbaus im 19. Jahrhundert wurde der bis dahin geringgeschätzte [[Apfelwein]] ''(Ebbelwoi)'' in Frankfurt populär, der hier seit etwa 1600 nachgewiesen ist. Er gilt heute als Frankfurter Traditionsgetränk, unter anderem durch den Erfolg der Fernsehsendung [[Zum Blauen Bock]]. Zum Apfelwein sind vor allem deftige Gerichte beliebt, wie [[Frankfurter Rippchen|Rippchen mit Kraut]] und [[Handkäse|Handkäs mit Musik]].<br />
<br />
Heute gibt es in Frankfurt mit dem 1,3 Hektar großen [[Lohrberger Hang]] nur noch einen Weinberg. Er ist eine der kleinsten [[Lage (Weinbau)|Einzellagen]] im [[Rheingau (Weinanbaugebiet)|Rheingau]] und wird vom [[Weingut der Stadt Frankfurt am Main]] bewirtschaftet. Jährlich werden in dieser Lage rund 10.000 Flaschen [[Riesling]] erzeugt, der meist [[Geschmacksgrad (Wein)|trocken]] ausgebaut wird und in guten Jahren [[Spätlese]]-Qualität erreicht.<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
In der ''[[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main]]'' sind bekannte Söhne und Töchter sowie weitere, mit der Stadt verbundene Personen aufgeführt. Von der Stadt zu [[Ehrenbürger]]n ernannte Personen sind in der ''[[Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main]]'' zu finden.<br />
<br />
{{Mehrere Bilder<br />
| align = center<br />
| Richtung = horizontal<br />
| Bild1 = Goethe (Stieler 1828).jpg<br />
| Breite1 = 160<br />
| Untertitel1 = [[Johann Wolfgang von Goethe]]<br />
| Bild2 = HoffmannHeinrichPortrait.jpg<br />
| Breite2 = 180<br />
| Untertitel2 = [[Heinrich Hoffmann]]<br />
| Bild3 = Schopenhauer.jpg<br />
| Breite3 = 165<br />
| Untertitel3 = [[Arthur Schopenhauer]]<br />
| Bild4 = Otto Hahn (Nobel).jpg<br />
| Breite4 = 140<br />
| Untertitel4 = [[Otto Hahn]]<br />
| Bild5 = Adorno.jpg<br />
| Breite5 = 148<br />
| Untertitel5 = [[Theodor W. Adorno]]<br />
}}<br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
== Namenspatenschaften ==<br />
[[Datei:2010-05-27 A380 LH D-AIMA 06.jpg|mini|[[Airbus A380]] ''Frankfurt am Main'' der Lufthansa]]<br />
Ein [[Einsatzgruppenversorger Klasse 702|Einsatzgruppenversorger]] der Deutschen Marine trägt den Namen ''[[Frankfurt am Main (A 1412)|Frankfurt am Main]].'' Zuvor waren schon der Kleine Kreuzer [[SMS Frankfurt|SMS ''Frankfurt'']] der Kaiserlichen Marine während des Ersten Weltkrieges sowie die hölzerne Dampfkorvette ''[[Frankfurt (1848)|Frankfurt]]'' der Flotte des Deutschen Bundes nach der Stadt benannt. In der Handelsflotte gab es unter anderem von 1900 bis 1918 den Schnelldampfer ''[[Köln-Klasse (NDL)|Frankfurt]]'' des Norddeutschen Lloyd und ab 1954 den Kombifrachter ''„Frankfurt“'' der Hapag, sowie von 1981 bis 2007 die ''[[Frankfurt Express (Schiff, 1981)|Frankfurt Express]]'' der Hapag-Lloyd, welche von 1981 bis 1984 das größte Containerschiff der Welt war. 2010 wurde erneut ein Containerschiff mit dem Namen ''[[Frankfurt Express (Schiff, 2010)|Frankfurt Express]]'' in Dienst gestellt.<br />
<br />
1960 übernahm die Stadt Frankfurt eine der ersten Namenspatenschaften für ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 1995.</ref> Von 1960 bis 1975 trug die [[Boeing 707]] D-ABOD ihren Namen, von 1975 bis 1985 eine DC-10 und 1985 bis 1990 eine [[Boeing 747|B747-200]]. 1991 taufte die Lufthansa die B747-430 mit dem Kennzeichen D-ABVF auf den Namen der Stadt, den sie bis Mai 2010 trug. Am 19. Mai 2010 erhielt der erste [[Airbus A380]] D-AIMA der Lufthansa den Namen ''Frankfurt am Main''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,695563,00.html |titel=Lufthansa tauft ersten A380 |hrsg=[[Spiegel Online]] |datum=2010-05-19 |zugriff=2010-05-28}}</ref><br />
<br />
Ein 2007 entdeckter [[Asteroid]] im [[Asteroidengürtel]] trägt den Namen [[(204852) Frankfurt]].<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
1969 erhielt die Stadt Frankfurt am Main die [[Winckelmann-Medaille (DAI)|Winckelmann-Medaille]] des [[Deutsches Archäologisches Institut|Deutschen Archäologischen Instituts]] (DAI) verliehen.<br />
<br />
2015 belegt die Stadt Frankfurt am Main im von der internationalen Planungs- und Beratungsgesellschaft [[Arcadis]] und dem [[Centre for Economic Policy Research]] (CEPR) in London ermittelten Sustainable Cities Index weltweit Platz 1.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.top-magazin-frankfurt.de/news/frankfurt-ist-nachhaltigste-stadt-der-welt/ |titel=TOP Magazin: Frankfurt ist nachhaltigste Stadt der Welt |datum=2015-02-10 |zugriff=2015-02-10}}</ref><br />
<br />
== Wissenswertes ==<br />
[[Datei:200 dm 1989 vs.jpg|mini|[[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|200-D-Mark-Banknote]] mit historischen Gebäuden Frankfurts]]<br />
Auf der [[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|letzten Serie der D-Mark-Banknoten]] fand sich auf der 200-[[Deutsche Mark|D-Mark]]-Banknote, links neben dem Porträt des Mediziners [[Paul Ehrlich]], eine [[Collage]] verschiedener historischer Bauwerke von Frankfurt. Dort sind die [[Frankfurter Paulskirche|Paulskirche]], der [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Kaiserdom]], der [[Saalhof]] mit [[Rententurm]], der [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], der [[Eschenheimer Turm]], das Wohnhaus von Paul Ehrlich in der [[Westendstraße (Frankfurt am Main)|Westendstraße]], die [[Hauptwache (Frankfurt am Main)|Hauptwache]], der [[Römer (Frankfurt am Main)|Römer]] und die [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg Ostzeile]], das [[Goethe-Haus]] und der [[Eiserner Steg|Eiserne Steg]] zu sehen.<ref name="Baumwolle_Geldschein_129">{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bundesbank |Titel=Von der Baumwolle zum Geldschein |TitelErg=Eine neue Banknotenserie entsteht |Auflage=2. |Verlag=Verlag Fritz Knapp GmbH |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1996 |ISBN=3-611-00222-4 |Seiten=129}}</ref><br />
<br />
Die weibliche [[Personifikation|Personifizierung]] Frankfurts ist die [[Francofurtia]], die sich häufig als [[Allegorie|allegorische Darstellung]] an Fassaden und Denkmälern oder auf historischen Münzen und Schriftstücken findet. Zum [[Sammeln]] geeignete Gegenstände, die sich auf Frankfurt beziehen, bezeichnet man als [[Francofurtensie]]n.<br />
<br />
Die [[Futura (Schriftart)|Schriftart Futura]] wird nicht nur im Erscheinungsbild der Stadt verwendet und bei kommunalen Ämtern verwendet, sondern wird als „Frankfurter Schriftart“ von zahlreichen lokalen Vereinen und Organisationen verwendet, darunter beispielsweise die [[Ernst-May-Gesellschaft]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Frankfurt Rhein-Main}}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
=== Geschichte ===<br />
* Bernhard Müller: ''Bilderatlas zur Geschichte der Stadt Frankfurt am Main.'' Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1916, Reprint im Verlag W. Weidlich, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-8035-8904-5.<br />
* Walter Gerteis: ''Das unbekannte Frankfurt.'' 3 Bände. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1960–1963 (populäre, essayistisch-anekdotische Stadtgeschichte).<br />
* [[Friedrich Bothe (Historiker)|Friedrich Bothe]]: ''Geschichte der Stadt Frankfurt am Main.'' Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8035-8920-7.<br />
* [[Waldemar Kramer]] (Hrsg.): ''Frankfurt Chronik.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987 (3. Auflage), ISBN 3-7829-0321-8.<br />
* {{BibISBN|3799541586}}<br />
* [[Lothar Gall]] (Hrsg.): ''FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt.'' Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1203-9 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wiss. Aufsätzen).<br />
* Ernst Mack: ''Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main.'' Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7820-0685-2.<br />
* {{BibISBN|3799512101}}<br />
<br />
=== Architektur ===<br />
* Bau- und Informationsamt Frankfurt am Main: ''Kunst + Bau in Frankfurt am Main.'' Text: Günther Vogt, 1971.<br />
* Heinz Ulrich Krauß: ''Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen.'' Societäts-Verl., Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-7973-0626-1. (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte).<br />
* Ulf Jonak: ''Die Frankfurter Skyline.'' Campus, Frankfurt am Main – New York 1997, ISBN 3-593-35822-0. (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus).<br />
* [[Clemens Jöckle]]: 100 Bauwerke in Frankfurt am Main, Regensburg, Schnell & Steiner, 1998, ISBN 3-7954-1166-1.<br />
* [[Dieter Bartetzko]]: ''Frankfurts hohe Häuser.'' Insel, Frankfurt am Main – Leipzig 2001, ISBN 3-458-34353-9. (Darstellung des Hochhausbaus in Frankfurt).<br />
* {{BibISBN|3496012366}}<br />
* [[Heinz Schomann]]: ''Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum.'' Dumont Kunstreiseführer. Dumont, Köln 2003, ISBN 3-7701-6305-2. (mit Schwerpunkt Architektur).<br />
* Matthias Alexander, Gerd Kittel: ''Hochhäuser in Frankfurt.'' Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-7973-1000-5.<br />
* Christof Bodenbach (Hrsg.): ''Neue Architektur in Frankfurt am Main.'' Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-583-8.<br />
* Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld und Uwe Dettmer: ''Frankfurt am Main.'' Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2009, ISBN 978-3-86795-009-1.<br />
* Christian Freigang, Markus Dauss und Evely Brockhoff: ''Das „Neue“ Frankfurt, Innovationen in der Frankfurter Kunst vom Mittelalter bis heute.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86539-673-0.<br />
* Christian Grau, André Risto und Willi Bucher (Hrsg.): ''Frankfurt. Der andere Blick.'' Theiss Verlag, Stuttgart 2010 ISBN 978-3-8062-2388-0. (Aufnahmen aus der Luft)<br />
* Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal: ''Hochhausstadt Frankfurt. Bauten und Visionen seit 1945'', Prestel, München 2014, ISBN 978-3-7913-5363-0.<br />
<br />
=== Verschiedenes ===<br />
* Barbara M. Henke, Thomas Kirn, Ruth Rieger: ''Edition Die deutschen Städte – Frankfurt.'' C. J. Bucher, München 1994, ISBN 3-7658-0873-3.<br />
* [[Christian Setzepfandt]]: ''Geheimnisvolles Frankfurt am Main.'' Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1347-4.<br />
* Martin Mosebach: ''Mein Frankfurt.'' Mit Photographien von Barbara Klemm. Insel, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-458-34571-X. (Insel-Taschenbuch. Bd 2871)<br />
* [[Benno Reifenberg]]: ''Das Einzigartige von Frankfurt.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-7829-0220-3.<br />
* ''Ausgewählte Frankfurter Mundartdichtung.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1966, ISBN 3-7829-0067-7.<br />
* Helmut Bode: ''Frankfurter Sagenschatz. 100 Sagen und sagenhafte Geschichten, nach den Quellen und älteren Sammlungen sowie der Lersnerschen Chronik neu erzählt.'' Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-7829-0209-2.<br />
<br />
== Film ==<br />
* ''Kunststudentin Ursula'', Werbefilm für die Stadt Frankfurt am Main, Deutschland, 1959, 19:41 Min., Herausgeber: Boehner-Film Fritz Boehner KG (Hamburg + Erlangen), Auftraggeber: Stadt Frankfurt am Main, unterstützt durch das Verkehrs- und Wissenschaftsamt, {{DDB|Objekt|HSBDRQHXFJ65EIW2P4EFTFI47VEUHHQF|Kunststudentin Ursula}}<br />
* ''So war das alte Hessen – Frankfurt.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:40 Min., Buch und Regie: Jörg Adrian Huber, Produktion: [[Hessischer Rundfunk]], Reihe: So war das alte Hessen, Erstsendung: 9. April 2013 bei [[HR3]], [http://programm.ard.de/TV/hrfernsehen/so-war-das-alte-hessen---frankfurt/eid_281089729996813?list=now Inhaltsangabe] von [[ARD]].<br />
* ''FRANKFURTinsights – Die 1000 Wunder von Frankfurt'', Dokumentarserie, Deutschland, 2014, 5 mal 5 Min., Konzeption und Regie: Thomas Pohl, Produktion: Department Studios Filmproduktion, Auftraggeber: Presse- & Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main, Erstsendung: 1. April 2014, u.&nbsp;a. mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Frankfurter Feuerwehr, Liebieghaus, Sprengung des Uniturms, Rettungshubschrauber Christoph 2, [https://www.youtube.com/playlist?list=PLJGhKUArzjxtBcozgeVhObD_0Jij5GdB9 Link zu den Filmen]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<!-- HINWEIS:<br />
Bitte das Eintragen von neuen Weblinks im Vorab auf der Diskussionsseite abstimmen.<br />
Der derzeitige Kompromiss, insbesondere bezüglich Photo- und Veranstaltungswebsites,<br />
besagt, dass auf den ffm-Eintrag im DMOZ-Katalog verwiesen wird.<br />
Neue Weblinks bitte ggf. dort eintragen. Danke!<br />
--><br />
<br />
{{Schwesterprojekte | commonscat=Frankfurt am Main | wikt=Frankfurt am Main | n=Portal:Frankfurt am Main | q=Frankfurt am Main | s=Frankfurt am Main | voy=Frankfurt am Main}}<br />
* [https://www.frankfurt.de/ Offizielle Website der Stadt Frankfurt am Main]<br />
* {{LAGIS|ref=nein|DB=LK|ID=412|titel=Stadt Frankfurt am Main (Kreis)}}<br />
* [http://www.frankfurt-tourismus.de/ Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main]<br />
* [http://vereins.wikia.com/wiki/Kategorie:Frankfurt_am_Main Vereins-Wiki: Frankfurt am Main]<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/F/Frankfurt_am_Main|Frankfurt am Main}}<br />
* [http://www.kultur-frankfurt.de/ Kulturportal der Stadt Frankfurt am Main]<br />
* {{HessBib PPN|116343931}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen<br />
|Navigationsleiste Deutsche Großstädte<br />
|Navigationsleiste Metropolregion Rhein-Main<br />
}}<br />
<br />
{{Exzellent|10. November 2004|3213627}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4018118-2|LCCN=n/79/149017|VIAF=151720959}}<br />
<br />
[[Kategorie:Gemeinde in Hessen]]<br />
[[Kategorie:Ort in Hessen]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt am Main| ]]<br />
[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Hessen]]<br />
[[Kategorie:Reichsstadt]]<br />
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]]<br />
[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]]<br />
[[Kategorie:Deutsche Universitätsstadt]]<br />
[[Kategorie:Ort am Main]]<br />
[[Kategorie:Masterplan-Kommune]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber (Asteroid)]]<br />
[[Kategorie:Ersterwähnung 794]]</div>Wikide12