https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=TankishguyWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-11-02T22:17:30ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.25https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anonymous_(Kollektiv)&diff=255899778Anonymous (Kollektiv)2025-05-10T19:41:55Z<p>Tankishguy: A-Name geändert</p>
<hr />
<div>[[Datei:Anonymous emblem.svg|mini|Die kopflose Person im Anzug symbolisiert den führerlosen Charakter der Bewegung.]]<br />
'''Anonymous''' ([[Amerikanisches Englisch|amerikanisch-englische]] Aussprache {{IPA|əˈnɒnɪməs|Tondatei=en-us-anonymous.ogg}}; von {{grcS|ἀνώνυμος|anōnymos|de=ohne Namen, unbenannt}}<ref>{{Literatur |Autor=[[Wilhelm Pape]], Max Sengebusch (Bearb.) |Titel=Handwörterbuch der griechischen Sprache |Auflage=3. Auflage, 6. Abdruck |Verlag=Vieweg & Sohn |Ort=Braunschweig |Datum=1914 |Online=http://images.zeno.org/Pape-1880/K/big/Pape-1880----01-0268.png |Abruf=2022-02-28}}</ref>) ist ein [[Internetphänomen]], das innerhalb der [[Netzkultur]] verwendet wird, um unter diesem Namen [[Hacktivismus]] und öffentliche [[Demonstration]]en zu betreiben.<br />
[[Datei:Occupy Wall Street Anonymous 2011 Shankbone.JPG|mini|''Anonymous''-[[Aktivismus|Aktivist]] bei<br />
einer [[Occupy Wall Street|Occupy-Wall-Street]]-Kundgebung 2011]]<br />
[[Datei:Anonymous at Scientology in Los Angeles.jpg|mini|Aktivisten mit [[V wie Vendetta (Comic)#Guy-Fawkes-Maske|Guy-Fawkes-Masken]]]]<br />
<br />
Anfangs als Spaßbewegung aus dem [[Imageboard]] ''[[4chan]]'' hervorgegangen, trat Anonymous seit 2008 zunehmend politisch mit Protestaktionen für die [[Meinungsfreiheit|Redefreiheit]], die Unabhängigkeit des [[Internet]]s und gegen das [[Urheberrecht]], Autoren und Künstler<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.boersenblatt.net/529507/?t=newsletter |titel=Aufruf „Wir sind die Urheber“: Anonymous stellt Unterstützer an den Pranger |werk=Börsenblatt |hrsg=Börsenverein des Deutschen Buchhandels |datum=2012-05-14 |abruf=2014-02-09 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304063300/http://www.boersenblatt.net/529507/?t=newsletter |archiv-datum=2016-03-04 |offline= |archiv-bot=2024-07-09 21:23:34 InternetArchiveBot }}</ref> und verschiedene Organisationen, darunter ''[[Scientology]]'', staatliche [[Behörde]]n, [[Globalisierung|global]] agierende [[Konzern]]e, [[Verwertungsgesellschaft|Urheberrechtsgesellschaften]] und auch in internationalen sozialen Problemfällen in Erscheinung. Aktionsmittel von Anonymous sind unter anderem Demonstrationen und [[Hacker (Computersicherheit)|Hackerangriffe]].<br />
<br />
Bei öffentlichen Kundgebungen treten viele [[Aktivismus|Aktivisten]] mit Gesichtsmasken auf, die den britischen Attentäter [[Guy Fawkes]] darstellen und dem [[Dystopie|dystopischen]] Polit-Comic ''[[V wie Vendetta (Comic)|V wie Vendetta]]'' entlehnt sind.<br />
<br />
== Über Anonymous ==<br />
[[Datei:Anonymous Flag.svg|mini|Die Flagge des Kollektivs Anonymous]]<br />
<br />
Die Wurzeln von ''Anonymous'' liegen vornehmlich in sogenannten Imageboards, auf denen alle un[[Zensur im Internet|zensiert]] und un[[Moderator (Gesprächsleiter)#Moderator (Internet)|moderiert]] Bilder und Botschaften hinterlassen können, wobei auch ein Name angegeben werden kann. Allerdings tut das kaum jemand, weswegen die meisten Beiträge mit dem Namen „Anonymous“ gekennzeichnet sind. So stammt der Name des Kollektivs wahrscheinlich daher, dass –&nbsp;je nach technischer Voreinstellung&nbsp;– bei unangemeldeter Benutzung sämtliche Einträge in den Imageboards mit „Anonymous“ gekennzeichnet werden. Mit der Zeit erlangte diese Art der Veröffentlichung den Status eines [[Internetphänomen]]s. Die teilnehmenden Nutzer werden abgekürzt als „Anon“ bezeichnet.<br />
<br />
Typisch für ''Anonymous'' sind die der [[Graphic Novel]] ''[[V wie Vendetta (Comic)|V&nbsp;wie Vendetta]]'' von [[Alan Moore]] und [[David Lloyd (Comiczeichner)|David Lloyd]] entnommenen Masken, die ursprünglich das Gesicht des britischen Attentäters Guy Fawkes darstellen sollen. Diese dienen sowohl als Erkennungszeichen als auch zur [[Anonymisierung und Pseudonymisierung|Anonymisierung]] und im Zuge der Protestaktionen auch zum Schutz vor Verfolgung durch ''[[Scientology]]'' im Rahmen ihrer sogenannten ''[[Fair Game Policy]]''.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Gerald Himmelein |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonymous-vs-Scientology-Tom-Cruise-signiert-Maske-748264.html |titel=Anonymous vs. Scientology: Tom Cruise signiert Maske |werk=Heise online | datum=2009-01-21 |abruf=2011-05-25}}</ref> David Lloyd, der Illustrator des Comics, begrüßt, dass die Menschen „seine“ Maske für diesen Protest nutzen. Sie sei zu einem Sinnbild des Protestes gegen die [[Tyrannei]] geworden.<ref>[https://www.bbc.com/news/magazine-15359735 V for Vendetta masks: Who's behind them?]</ref> Im Internet werden zur Verbreitung von Informationen an die Öffentlichkeit häufig Videos auf ''[[YouTube]]'' eingestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/YouTube-als-Schlachtfeld-fuer-Anonymous-gegen-Scientology-201099.html |titel=YouTube als Schlachtfeld für Anonymous gegen Scientology |abruf=2011-05-25}}</ref><br />
<br />
=== Motto von Anonymous ===<br />
Am Ende von Botschaften von ''Anonymous'' und auf der Website des Kollektivs findet sich meist folgendes Motto:<br />
<br />
<div style="float:left; width:50%;"><br />
{{Zitat<br />
|Text=We are Anonymous.<br /><br />
We are Legion.<br /><br />
We do not forgive.<br /><br />
We do not forget.<br /><br />
Expect us.<br />
|Sprache=en<br />
|Quelle=''Message-to-Scientology''-Video<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=JCbKv9yiLiQ |titel=Video: „Message to Scientology“ |abruf=2011-05-25}}</ref>}}<br />
<br />
</div><div style="float:left; width:50%;"><br />
{{Zitat<br />
|Text=Wir sind Anonymous.<br /><br />
Wir sind [[Legion (Dämon)|Legion]]/viele.<br /><br />
Wir vergeben nicht.<br /><br />
Wir vergessen nicht.<br /><br />
Erwartet uns.}}<br />
</div><br />
<div style="clear:left;"></div><br />
<br />
Dieses Motto wird auch abgewandelt oder erweitert, so können zusätzlich [[Menschenrechte|Menschenrechtsverletzungen]] oder [[Informationsfreiheit]] angesprochen sein, etwa mit dem Satz „Knowledge is free.“<ref>{{Webarchiv |url=http://www.facebook.com/pages/Anonymous/147842438602249?sk=info |text=Ein Profil von Anonymous bei Facebook |archive-is=20120729113845}}</ref><br />
<br />
=== Struktur ===<br />
[[Datei:Anonymous Scientology 9 by David Shankbone.JPG|mini|Protest von Anonymous gegen die Praktiken und den steuerfreien Status von [[Scientology]]]]<br />
[[Datei:Hamburg-090613-0201-DSC 8298-Protest-gegen-Scientology.jpg|mini|Demonstration gegen Scientology im Juni 2009 in Hamburg]]<br />
<br />
''Anonymous'' bestand im Anfangsstadium größtenteils aus Benutzern von diversen [[Imageboard]]s und [[Internetforum|Internetforen]]. Zusätzlich wurden zur Organisation verschiedene [[Wiki]]s und [[Chat|Internetchats]] aufgestellt, um noch mehr Raum im Internet auszunutzen. Über diese Plattformen werden Proteste wie ''[[#Projekt Chanology|Projekt Chanology]]'' organisiert.<ref name="nationalpost">{{Webarchiv |url=http://www.nationalpost.com/most_popular/story.html?id=261308 |text=''Online group declares war on Scientology'' |archive-today=20080129063500}}, January 26, 2008 (englisch)</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Ryan Singel |url=http://blog.wired.com/27bstroke6/2008/01/anonymous-attac.html |titel=War Breaks Out Between Hackers and Scientology – There Can Be Only One |werk=[[Wired]] | datum=2008-01-23 |sprache=en |archiv-url=http://web.archive.org/web/20090404124558/http://blog.wired.com/27bstroke6/2008/01/anonymous-attac.html |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref><br />
<br />
Insgesamt ist ''Anonymous'' eine lose Verbindung von Internetnutzern, die im virtuellen Raum vor allem auf Webseiten wie ''711chan'', ''420chan'', ''[[4chan]]'', ''Something Awful'', ''Fark'' oder ''[[Encyclopedia Dramatica]]''<ref>{{Internetquelle |autor=Shaun Davies |url=http://news.ninemsn.com.au/article.aspx?id=459249 |titel=Critics point finger at satirical website – National Nine News (englisch) |werk= |hrsg=ninemsn Pty |datum=2008-05-08 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110424194024/http://news.ninemsn.com.au/article.aspx?id=459249 |archiv-datum=2011-04-24 |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref> anzutreffen sind.<br />
Soziale Netzwerke wie ''[[Facebook]]'' spielen eher eine Nebenrolle, werden aber zur Bildung sogenannter Zellen benutzt, die sich dann zu realen Protesten mobilisieren lassen.<ref>{{Internetquelle |autor=Howard Dahdah |url=http://www.computerworld.com.au/index.php/id;632197333 |titel=Anonymous’ group declares online war on Scientology (englisch) |werk=[[Computerworld]] |hrsg=IDG |datum=2008-02-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080213094432/http://www.computerworld.com.au/index.php/id%3B632197333 |archiv-datum=2008-02-13 |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref><br />
''Anonymous'' hat keine Anführer oder kontrollierenden Instanzen und basiert auf der kollektiven Kraft seiner individuellen Teilnehmer und dem Vorteil, dass Informationen über das Internet schnell verbreitet werden können.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=James Harrison |url=http://statenews.com/blog/entertainment/2008/02/internet_group_ |titel=Scientology protestors take action around world&nbsp;– The State News (englisch) |werk=The State News | datum=2008-02-12 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140502121312/http://statenews.com/blog/entertainment/2008/02/internet_group_ |archiv-datum=2014-05-02 |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref> Manche Websites bestimmen zwar, dass nur Erwachsene ab 18&nbsp;Jahren die Inhalte betrachten sollten, da es aber keine sichere Möglichkeit gibt, jüngere Besucher zu blockieren, sind auch manche „{{lang|en|Anons}}“ minderjährig.<br />
<br />
{{Zitat<br />
|Text=Jeder, der will, kann ''Anonymous'' sein und auf die Ziele hinarbeiten […] Wir haben dieses Programm, mit dem wir alle übereinstimmen und das wir alle koordinieren und ausführen, aber alle arbeiten unabhängig darauf hin, ohne eine Bestätigung zu benötigen. Wir wollen nur etwas hinkriegen, von dem wir denken, dass es getan werden muss […]<br />
|Quelle=Anonymous, zitiert von Chris Landers in der Baltimore City Paper, 2. April 2008}}<br />
<br />
Es existieren weder eine Führung noch eine Mitgliedschaft im administrativen Sinne, und das Mitwirken ist dadurch völlig unverbindlich.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Patalong |url=https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/protestkultur-anonymer-angriff-aus-dem-web-a-648653.html |titel=Protestkultur: Anonymer Angriff aus dem Web |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2009-09-14 |abruf=2011-05-25}}</ref> Es gibt keine zentrale organisatorische Struktur oder Hierarchie, die für alle Mitglieder des Kollektivs in irgendeiner Form bindend wären. Es handelt sich also bei ''Anonymous'' nicht um eine Organisation im herkömmlichen Sinn, sondern eher um eine [[Soziale Bewegung|Bewegung]]. Jeder Aktivist kann frei nach Belieben entscheiden, was er tun möchte.<br />
<br />
=== Ziele ===<br />
<br />
Anfangs beschränkte sich ''Anonymous'' in seinen Forderungen hauptsächlich auf das Verbot der ''Church of Scientology'' und deren Praktiken und Institutionen. Der Glaube der Scientologen oder anderer Organisationen sollte dabei nicht angegriffen werden.<br />
<br />
In letzter Zeit richtet sich ''Anonymous'' immer mehr gegen [[Zensur im Internet|Internetzensur]] sowie vom Staat ausgehende [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]].<br />
Dies kann man vor allem an den Ereignissen in [[Australien]] erkennen, bei denen Mitglieder von ''Anonymous'' Websites der australischen Regierung angegriffen haben, nachdem diese einem Gesetz zur Implementierung von [[Contentfilter|Internetfiltern]] zugestimmt hatte.<ref>[https://www.basicthinking.de/blog/2009/09/10/internetzensur-anonymous-erklaert-australien-den-krieg/ Artikel zu Anonymous und Internetzensur&nbsp;- Basic Thinking Blog]</ref><ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,648653,00.html ''Anonymous und Internetzensur&nbsp;– Hacker-Großangriff auf Mastercard, Visa & Co''] Spiegel Online, 8.&nbsp;Dezember 2010.</ref><br />
''Anonymous'' fiel auch durch ''[[Denial of Service|DDoS]]''-Attacken gegen Finanzunternehmen wie ''[[PayPal]]'' sowie die Kreditkartenunternehmen ''[[Visa Inc.|Visa]]'' und ''[[Mastercard]]'', die zuvor dem [[Whistleblower]]portal ''[[WikiLeaks]]'' den Zugang zu seinen Konten verwehrt oder diese gesperrt hatten, auf.<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/operation-payback-hacker-grossangriff-auf-mastercard-visa-co-a-733520.html Operation Payback: Hacker-Großangriff auf Mastercard, Visa & Co]</ref> Diese Attacken wurden danach auf [[Tunesien]] und [[Simbabwe]] ausgeweitet, da diese Länder drohten, „jeden zu verklagen, der ''WikiLeaks''[-Dokumente] veröffentlicht“.<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,737695,00.html ''Anonymous attackiert Simbabwe und Tunesien.''] Spiegel Online, 4.&nbsp;Januar 2010.</ref> Bei den Protesten gegen die Gesetzesvorhaben [[Anti-Counterfeiting Trade Agreement|ACTA]] und [[Stop Online Piracy Act|SOPA]] war Anonymous maßgeblich mitbeteiligt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://netzpolitik.org/2014/die-vielen-gesichter-von-anonymous-das-internet-kollektiv-protestiert-gegen-internet-feindliche-gesetze/ |titel=Die vielen Gesichter von Anonymous: Das Internet-Kollektiv protestiert gegen Internet-feindliche Gesetze |werk=netzpolitik.org | datum=2014-11-03 |abruf=2020-04-21}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Gabriella Coleman |Hrsg= |Titel=Hacker, Hoaxer, Whistleblower, Spy: The Many Faces of Anonymous |Auflage= |Verlag=Verso |Ort= |Datum=2015 |ISBN=978-1-78168-983-7 |Seiten= |Online={{archive.org|HackerHoaxerWhistleblowerSpy|Blatt=n3}}}}</ref> Der 2013 aufgekommene Widerstand gegen bi- und multilaterale Freihandelsabkommen wie [[Transatlantisches Freihandelsabkommen|TTIP]] oder [[Comprehensive Economic and Trade Agreement|CETA]] wurde ebenfalls von Anonymous unterstützt.<ref>{{Internetquelle |autor=Waqas |url=https://www.hackread.com/anonymous-hacks-us-census-bureau-ttip-tpp/ |titel=Anonymous Hacks U.S. Census Bureau, Leaks Officials’ Personal Data Against TPP/TTIP |werk=HackRead | datum=2015-07-23 |sprache=en |abruf=2020-04-21}}</ref><br />
<br />
Grundsätzlich erklärt ''Anonymous'' in diversen Videobotschaften stets, alle Menschenrechtsverletzer, Zensoren und Diktatoren als Ziele anzuvisieren. Jedoch herrscht hierzu kein Konsens, da es schlichtweg unmöglich scheint, alle sich dem Kollektiv zugehörig fühlenden Menschen darüber abstimmen zu lassen bzw. sie zu involvieren.<br />
<br />
=== Kommunikation ===<br />
<br />
Das Kollektiv Anonymous kommuniziert seine Ziele und Aktivitäten primär über [[Soziales Netzwerk (Internet)|soziale Netzwerke]]. Insbesondere der Nachrichtendienst [[Twitter]] (Stand 2024: [[X (soziales Netzwerk)|X]]) wird verwendet, da sich dessen Betreiber durchgehend liberal gegenüber Anonymous verhalten haben und durch die Nutzung mehrerer Konten ohnehin auch keine dauerhafte Blockade von Anonymous praktikabel wäre. Einzig im Dezember 2012 kam es zu einer kurzen Sperre eines Anonymous-Profils, da über dieses [[Datenschutz|private Daten]] verbreitet wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Yvonne Ortmann |url=https://t3n.de/news/twitter-sperrt-kurzzeitig-433433/ |titel=Twitter sperrt kurzzeitig Anonymous-Account |werk=[[t3n Magazin]] |datum=2012-12-20 |abruf=2012-12-20 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181030090648/https://t3n.de/news/twitter-sperrt-kurzzeitig-433433/ |archiv-datum=2018-10-30}}</ref> Im Zuge der ''Operation Tinfoil'', die sich gegen Attila Hildmann richtete, wurde der Twitter-Account des Hackerkollektivs gesperrt. Der Grund für die Sperre war das Veröffentlichen von gehackten Informationen, das gegen die Nutzungsbedingungen von Twitter verstößt.<ref>{{Internetquelle |autor=Kim Rixecker |url=https://t3n.de/news/hildmann-anonymous-twitter-1406038/ |titel=Nach Hildmann-Aktion: Twitter sperrt Account des Anonymous-Kollektivs |werk=[[t3n Magazin]] |datum=2021-09-14 |abruf=2021-09-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210914161802/https://t3n.de/news/hildmann-anonymous-twitter-1406038/ |archiv-datum=2021-09-14}}</ref><br />
<br />
== Entstehung der Gruppe ==<br />
<br />
Die ersten Mitglieder von Anonymous waren Nutzer von 4chan, besonders dem dortigen /b/-Board. Sie schlossen sich gelegentlich zu Massenstreichen oder „Raids“, also Überfällen auf andere Internetseiten, zusammen.<br />
<br />
Die erste Aktion, die mit Anonymous in Verbindung gebracht wird, ist der „Habbo raid“ am 12.&nbsp;Juli 2006. Dabei wurde das [[Habbo Hotel]] (ein soziales Netzwerk für Teenager) überfallen; es loggten sich mehrere User ein und blockierten das Schwimmbecken. Hintergrund war das Gerücht, dass die Moderatoren des Portals verstärkt gegen dunkelhäutige Avatare vorgingen und so ihre Moderatorenrechte missbrauchten.<ref>Ole Reißmann, Christian Stöcker, Konrad Lischka: ''We are Anonymous&nbsp;– Die Maske des Protests. Wer sie sind, was sie antreibt, was sie wollen.'' Goldmann Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-10240-2.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://knowyourmeme.com/memes/pools-closed |titel=Pool's Closed |abruf=2020-11-05}}</ref> In typisch politisch unkorrekter Manier wählten die überfallenden Nutzer dunkelhäutige Charaktere mit Afrofrisuren und riefen „Der Pool ist wegen AIDS geschlossen.“<ref>{{Literatur |Titel=Palin Hacker Group's All-Time Greatest Hits |Sammelwerk=Wired |ISSN=1059-1028 |Online=https://www.wired.com/2008/09/palin-hacker-gr-2/ |Abruf=2020-11-05}}</ref><br />
<br />
Weitere Aktionen aus dieser Anfangsphase, in der Anonymous sich auf Streiche konzentrierte, waren konzertierte Überlastungen der Webseite des [[White Supremacy|White-Supremacy]]-Aktivisten [[Hal Turner]] und Telefonstreiche in seiner Sendung.<ref>{{Literatur |Titel=Palin Hacker Group's All-Time Greatest Hits |Sammelwerk=Wired |ISSN=1059-1028 |Online=https://www.wired.com/2008/09/palin-hacker-gr-2/ |Abruf=2020-11-05}}</ref> Im selben Umfeld fand auch die Trollingkampagne zum Suizid eines dreizehnjährigen Jungen statt, bei der sich 4chan-Mitglieder über Nachrufe lustig machten, die ihn als „an hero“ [sic] bezeichneten, und seine Eltern mit Telefonstreichen belästigten.<ref>{{Literatur |Autor=Mattathias Schwartz |Titel=The Trolls Among Us (Published 2008) |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2008-08-03 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2008/08/03/magazine/03trolls-t.html |Abruf=2020-11-05}}</ref><br />
<br />
Bis 2008 war die Gruppe nicht politisch motiviert, sondern attackierte Seiten und Menschen, die ein „einfaches Ziel“ darstellten.<ref>{{Literatur |Autor=Story by Dale Beran |Titel=The Return of Anonymous |Sammelwerk=The Atlantic |ISSN=1072-7825 |Online=https://www.theatlantic.com/technology/archive/2020/08/hacker-group-anonymous-returns/615058/ |Abruf=2020-11-05}}</ref><br />
<br />
== Unternehmen Chanology ==<br />
<br />
Die Gruppe erhielt weltweite Aufmerksamkeit in der Presse durch das Unternehmen ''Chanology'', das den internationalen Protest gegen ''[[Scientology]]'' unter einem Namen zusammenfasste.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.foxnews.com/story/0,2933,325586,00.html |text=The Times – Hackers Declare War on Scientology |wayback=20110510074500}}</ref><br />
<br />
=== Entstehung ===<br />
[[Datei:Message to Scientology.ogv|mini|links|„Message to Scientology“ (dt. Nachricht an Scientology), 21. Januar 2008]]<br />
[[Datei:2008 02 London - Placard inspired by Mary Tabayoyon.jpg|mini|10. Februar 2008 – Anonymous-Protest in [[London]] (1.&nbsp;Welle)]]<br />
[[Datei:"Anonymous" protestors against Scientology (Munich, 2008).jpg|mini|15. März 2008 – Anonymous-Protest in [[München]] (2.&nbsp;Welle)]]<br />
<br />
Am 14. Januar 2008 gelangte ein ursprünglich scientologyinternes Video,<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.youtube.com/watch?v=UFBZ_uAbxS0 |titel=Tom Cruise Scientology Video - ( Original UNCUT ) |werk=YouTube.com | datum=2008 |sprache=en |abruf=2011-05-25}}</ref> in dem [[Tom Cruise]] unkritisch über sich und Scientology redet, ins Internet und wurde auf YouTube hochgeladen. Scientology unterstellte YouTube daraufhin eine angebliche Verletzung des Urheberrechts und forderte die Beseitigung des Videos.<ref>{{Internetquelle |autor=Robert Vamosi |url=http://www.news.com/8301-10789_3-9857666-57.html |titel=Anonymous hackers take on the Church of Scientology |werk=CNET News | datum=2008-01-24 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120127212752/http://news.cnet.com/8301-10789_3-9857666-57.html |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Gerald Himmelein |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonymous-vs-Scientology-Unterwanderungsversuche-Update-749623.html |titel=Anonymous vs. Scientology: Unterwanderungsversuche (Update) |werk=Heise online | datum=2008-09-15 |abruf=2011-05-25}}</ref> Als Antwort darauf formulierte Anonymous das „Projekt Chanology“.<ref name="nationalpost" /> Mitglieder dieses Projekts, die die Aktion von Scientology als Internetzensur bezeichneten, organisierten eine Reihe von „[[Denial of Service|Denial-of-Service]]“-Angriffe gegen Scientology-Websites, woraufhin Scientology sich vom Sicherheitsdienstleister [[Prolexic]] schützen ließ. Anonymous ging danach zu anderen Protestformen wie Demonstrationen, Streichanrufen und Scherzpost via Fax zu verschiedenen Scientologyzentren über.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerald Himmelein |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonymous-gegen-Scientology-Bewegung-orientiert-sich-neu-748309.html |titel=Anonymous gegen Scientology: Bewegung orientiert sich neu |werk=Heise online | datum=2018-08-18 |abruf=2011-05-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Matthew A. Schroettnig, Stefanie Herrington, Lauren E. Trent |url=http://www.thelegality.com/archives/22 |titel=Anonymous Versus Scientology: Cyber Criminals or Vigilante Justice?&nbsp;– The Legality |werk=The Legality | datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090422021929/http://www.thelegality.com/archives/22 |archiv-datum=2009-04-22 |offline=1 |abruf=2012-08-11}}</ref><br />
<br />
Am 21. Januar 2008 erklärten einige Anonymous-Anhänger ihre Ziele und Absichten in dem auf YouTube hochgeladenen Video ''Message to Scientology'' und gaben eine Pressemitteilung heraus, in der sie „Scientology den Krieg erklärten“: gegen die [[Scientology-Kirche]] und das [[Religious Technology Center]].<ref>{{Internetquelle |autor=Chan Enterprises |url=https://www.prlog.org/10046797-internet-group-anonymous-declares-war-on-scientology.html |titel=Internet Group Anonymous Declares „War on Scientology“ |werk=PRLOG | datum=2008-01-21 |sprache=en |abruf=2012-08-11}}</ref><br />
<br />
In der Pressemitteilung gibt die Gruppe an, dass die Attacken gegen Scientology weitergehen würden, um so die Redefreiheit zu schützen und die finanzielle Ausbeutung der eigenen Mitglieder durch Scientology zu beenden.<ref>{{Internetquelle |autor=Mikhail Brandon |url=http://www.emorywheel.com/detail.php?n=24945 |titel=Scientology in the Crosshairs |werk=The Emory Wheel | datum=2008-01-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120515005226/http://www.emorywheel.com/detail.php?n=24945 |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref> Die von Gregg Housh und anderen Anonymous-Mitgliedern kreierten Veröffentlichungen gaukelten vor, Anonymous wäre ein mächtiger Zusammenschluss internationaler Hacker.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vice.com/en/article/78x9w9/the-video-that-made-anonymous |titel=The Video That Made Anonymous |abruf=2020-11-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Ein neues Video mit dem Namen ''Call to Action'' tauchte am 28. Januar 2008 auf YouTube auf, das zu Protesten vor Scientology-Zentren am 10.&nbsp;Februar 2008 aufrief.<ref>{{Internetquelle |autor=Robert Vamosi |url=http://www.news.com/8301-10789_3-9859513-57.html |titel=Anonymous names February&nbsp;10 as its day of action against Scientology&nbsp;– CNET Networks, Inc. |werk=CNET News |hrsg=CBS Interactive |datum=2008-01-28 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110809204305/http://news.cnet.com/8301-10789_3-9859513-57.html |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref> Am 2.&nbsp;Februar 2008 versammelten sich 150&nbsp;Demonstranten vor einem Scientology-Gebäude in [[Orlando (Florida)|Orlando]], Florida und riefen gegen deren Praktiken auf.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.theguardian.com/technology/2008/feb/04/news |titel=Hackers declare war on Scientologists amid claims of heavy-handed Cruise contro |werk=The Guardian | datum= |sprache=en |abruf=2011-05-25}}</ref> Kleine Proteste wurden in [[Santa Barbara (Kalifornien)|Santa Barbara]]<ref>{{Internetquelle |autor=Tom Standifer |url=http://www.dailynexus.com/2008-02-04/masked-demonstrators-protest-against-church-of-scientology |titel=Masked Demonstrators Protest Against Church of Scientology |werk=Daily Nexus |hrsg=University of California, Santa Barbara |datum=2008-02-04 |sprache=en |abruf=2012-08-11}}</ref> und [[Manchester]] abgehalten.<ref>{{Internetquelle |autor=elizabeth veritas |url=http://www.radaronline.com/exclusives/2008/02/antiscientologists-warming-up-for-february-10.php |titel=Anti-Scientologists Warm Up for February&nbsp;10&nbsp;– Radar Magazine |werk=Radar online | datum=2008-02-06 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090301204328/https://radaronline.com/exclusives/2008/02/antiscientologists-warming-up-for-february-10.php |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref> Am 10.&nbsp;Februar 2008 demonstrierten zwischen 6000 und 8300 Menschen in 14&nbsp;Ländern gegen Scientology.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Ramadge |url=http://www.news.com.au/news/scientology-protest-surge-crashes-websites/story-fna7dq6e-1111115550289 |titel=Scientology protest surge crashes websites |werk=news.com.au | datum=2009-11-11 |sprache=en |abruf=2011-05-25 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140209201317/http://www.news.com.au/news/scientology-protest-surge-crashes-websites/story-fna7dq6e-1111115550289 |archiv-datum=2014-02-09 |offline=ja |archiv-bot=2023-06-10 08:05:15 InternetArchiveBot }}</ref> Viele Demonstranten vermummten sich, um Vergeltungsmaßnahmen durch Scientology zu unterbinden.<ref name=":1" /><br />
<br />
Anonymous führte die zweite Protestwelle am 15. März 2008 in Städten überall auf der Welt, darunter [[Boston]], [[Dallas]], [[Chicago]], [[Los Angeles]], [[London]], [[Paris]], [[Vancouver]], [[Toronto]], [[Berlin]] und [[Dublin]], durch. Die weltweite Anzahl der Teilnehmer wurde wiederum auf 7000 bis 8000 geschätzt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Ramadge |url=http://www.news.com.au/technology/second-round-of-anonymous-v-scientology/story-e6frfro0-1111115818537 |titel=Second round of Anonymous v Scientology |werk=news.com.au | datum=2009-10-23 |sprache=en |abruf=2011-05-25 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110604153638/http://www.news.com.au/technology/second-round-of-anonymous-v-scientology/story-e6frfro0-1111115818537 |archiv-datum=2011-06-04 |offline=ja |archiv-bot=2023-06-10 08:05:15 InternetArchiveBot }}</ref> Die dritte Welle fand am 12.&nbsp;April 2008 statt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.news.com.au/technology/scientology-site-gets-a-facelift-after-protests/story-e6frfro0-1111115845068 |titel=Scientology site gets a facelift after protests&nbsp;– News Limited |abruf=2011-05-25}}</ref> Die sogenannte „Operation Reconnect“ beabsichtigte es, die Aufmerksamkeit auf die scientologische Disconnection-Policy-Praxis zu steigern.<br />
<br />
Am 17. Oktober 2008 sagte ein 18-jähriger Anhänger von Anonymous aus, er bekenne sich als schuldig an der Beteiligung bei den Internetattacken auf Scientology vom Januar 2008.<ref>{{Internetquelle |autor=AFP |url=http://afp.google.com/article/ALeqM5id8oJGeZ6UAxWY_Ql1ZNy5MTr2dQ |titel=Teenage hacker admits Scientology cyber-attack&nbsp;– Agence France-Presse (englisch) |werk=afp.google.com | datum=2008 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081021233819/http://afp.google.com/article/ALeqM5id8oJGeZ6UAxWY_Ql1ZNy5MTr2dQ |archiv-datum=2008-10-21 |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref><br />
<br />
Die Proteste dauerten an und nutzten Veranstaltungen wie die Premiere des Tom-Cruise-Films ''[[Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat|Walküre]]''. Deren Ort wurde in Reaktion auf vorherige Proteste so gewählt, dass den Demonstranten möglichst wenig Bildfläche gegeben wurde.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |autor=Courtney Hazlett |url=http://www.msnbc.msn.com/id/28240738/ |titel=Group bungles protest at 'Valkyrie’ premiere&nbsp;– Courtney Hazlett |werk= |hrsg=[[MSNBC]] |datum=2008-12-15 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081216100606/http://www.msnbc.msn.com/id/28240738/ |offline=1 |abruf=2011-05-25}}</ref><br />
<br />
=== Reaktion von Scientology ===<br />
<br />
Scientology reagierte auf den neuen „kopflosen“ Gegner ohne Führung, indem es kurz nach den Denial-of-Service-Attacken ein Video veröffentlichte. Darin wurde behauptet, man hätte tausende von Morddrohungen, Bombendrohungen und belästigende Telefonanrufe erhalten.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerald Himmelein |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Weltweite-Demonstrationen-gegen-Scientology-190784.html |titel=Weltweite Demonstrationen gegen Scientology |werk=Heise online | datum=2008-03-17 |abruf=2020-04-21}}</ref><br />
Angeblich sollten Anonymous-Mitglieder innerhalb von weniger als drei Wochen 8931 belästigende Anrufe getätigt, über 3,6&nbsp;Millionen bösartige E-Mails verschickt und mehr als 114&nbsp;Millionen Mal auf die Website zugegriffen haben.<ref>[http://www.anonymous-exposed.org/ Reaktion von Scientology auf das Anonymous-Video]</ref><br />
<br />
Auf das Video antwortete Anonymous mit Witzbotschaften, die das Video ''Anonymous Exposed'' aufgrund seiner angeblich maßlosen Übertriebenheit parodierten.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=NyHuOZY7GVs Antwort-Video auf „Anonymous Exposed“ – Youtube]</ref><br />
<br />
Scientology spürte zudem den Veröffentlicher des ersten Anonymous-Videos, Gregg Housh, auf, und zeigte ihn wegen [[Besitzstörung]] an, da er an der Belästigung einer Rezeptionistin des Scientology-Gebäudes in Boston beteiligt gewesen wäre. Housh bestreitet den Vorwurf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reddit.com/r/IAmA/comments/jmafy5/i_am_aubrey_cottle_aka_kirtaner_i_am_the_founder/ |titel=r/IAmA - I am Aubrey Cottle a.k.a. Kirtaner. I am the founder of the hacker collective "Anonymous". Yes. Really. Ask me anything. |abruf=2020-11-05 |sprache=en-US}}</ref><br />
<br />
=== Öffentliche Befürworter ===<br />
<br />
[[Ursula Caberta]], ehemalige Leiterin der ''Obersten Landesjugendbehörde'' und von 1992 bis 2010 Leiterin der Hamburger ''[[Arbeitsgruppe Scientology]]'', befürwortete in einem auf [[YouTube]] erschienenen Interview die Proteste und forderte zum Fortfahren mit friedlichen Protestaktionen gegen Scientology auf, die sie selbst für sehr wirksam hält. Aus ihrer Sicht seien die um einiges verstärkten Aussteigerzahlen in den USA auf die dort höhere Aktivität von Anonymous zurückzuführen. Von der Bewegung habe sie das erste Mal durch positive Resonanzen von Ex-Scientologen erfahren. Sie selbst könne dort jedoch aufgrund von Zeitmangel nicht mitwirken.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=IqQDo_4gdwA Part 1 von 2, Interview von Anonymous mit Ursula Caberta auf YouTube]</ref><br />
<br />
Diese Aussage bezog sich nur auf die friedlichen Proteste gegen Scientology, nicht auf Aktionen wie die DDoS-Angriffe gegen Zahlungsdienstleister wie Visa und Mastercard, mit denen das Kollektiv erst später begann.<br />
<br />
== Operationen ==<br />
<br />
=== Operation Payback ===<br />
{{Hauptartikel|Operation Payback}}<br />
<br />
Ab September 2010 führten Mitglieder des Kollektivs im Rahmen der sogenannten „Operation Payback“ Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) auf die Websites von Rechteinhaberverbänden wie [[Recording Industry Association of America|RIAA]] oder [[International Federation of the Phonographic Industry|IFPI]] durch.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Diestelberg |url=https://winfuture.de/news,58230.html |titel=4Chan nimmt RIAA- & MPAA-Websites vom Netz |hrsg=WinFuture |datum=2010-09-21 |abruf=2010-12-15}}</ref><br />
<br />
Im Dezember 2010 wurde ein neues Ziel für die Angriffe ausgemacht: Zuerst wurden Geldinstitute wie [[Visa Inc.|Visa]] und [[Mastercard]], die Konten der [[Whistleblower|Whistleblowing-Plattform]] WikiLeaks gesperrt hatten, angegriffen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,733520,00.html |titel=Cyber-Kampf um WikiLeaks: Angriff auf die Angreifer |hrsg=Spiegel Online |datum=2010-12-10 |abruf=2010-12-15}}</ref> Später richteten sich die Angriffe auch gegen die [[Niederlande|niederländische]] Staatsanwaltschaft und Polizei, die zwei Teilnehmer der Aktion festnahmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,733972,00.html |titel=Operation Payback: Hacker-Großangriff auf Mastercard, Visa & Co |hrsg=Spiegel Online |datum=2010-12-08 |abruf=2010-12-15}}</ref><br />
<br />
Im Januar 2011 wurden Regierungsseiten von [[Simbabwe]] und [[Tunesien]] attackiert, da juristische Schritte gegen den sogenannten „Indiskretions-Dienst WikiLeaks“ in beiden Ländern stattfänden. In einem Statement von Anonymous hieß es: „Wir greifen Simbabwes Präsident [[Robert Mugabe|Mugabe]] und sein Regime der Partei Zanu-PF an, weil sie die freie Presse für vogelfrei erklärten und drohen, jeden zu verklagen, der WikiLeaks[-Dokumente] veröffentlicht.“<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,737695,00.html ''Anonymous attackiert Simbabwe und Tunesien.''] Auf: ''Spiegel Online.'' Vom 3.&nbsp;Januar 2010.</ref><br />
<br />
Ebenso drohte Anonymous, die Regierungsseiten [[Ägypten]]s zu attackieren, falls Kommunikationskanäle wie Twitter (Stand 2024: [[X (soziales Netzwerk)|X]]) zensiert würden. Seit der [[Revolution in Tunesien 2010/2011|Revolution in Tunesien]] wird sozialen Netzwerken eine wichtige Rolle bei der Organisation politisch motivierter Protestgruppen zugeschrieben. In dem Aufruf hieß es:<br />
<br />
{{Zitat<br />
|Text=An die ägyptische Regierung: Anonymous ficht alle an, die an Zensurbemühungen beteiligt sind. Anonymous fordert, dass ihr im ganzen Land freien Zugang zu unzensierten Medien ermöglicht. Ignoriert ihr diese Nachricht, werden wir nicht nur eure Regierungs-Web-Seiten angreifen. Wir werden auch dafür sorgen, dass internationale Medien zu sehen bekommen, welch grausames Leben ihr euren Bürgern aufzwingt.<br />
|Autor=Aufruf von Netz-Aktivisten, die sich als Mitglieder der Gruppe Anonymous zu erkennen geben, zitiert von Matthias Kremp in [[Spiegel Online]] am 27.&nbsp;Januar 2011<br />
|ref=<ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,741990,00.html ''Web-Aktivisten drohen Ägyptens Regierung.''] Auf: ''Spiegel Online.'' Vom 27.&nbsp;Januar 2011.</ref>}}<br />
<br />
=== Operation Sony ===<br />
Im Zuge der im Januar 2011 eingereichten Klagen von [[Sony]] gegen die Hacker [[George Hotz]] und [[Alexander Egorenkov]], denen vorgeworfen wurde, Informationen zum Kopierschutzsystem der [[PlayStation&nbsp;3]] öffentlich gemacht zu haben, griff Anonymous ein.<br />
<br />
Anfang April 2011 kam es zu Angriffen auf die Websites des Konzerns und seines [[PlayStation Network]], die jedoch wieder gestoppt wurden, da sie deren Kunden beeinträchtigten. Sie wurden unter dem Titel ''OPSony'' bekannt, teilweise jedoch auch der ''Operation Payback'' zugeordnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.golem.de/1104/82508.html |titel=Playstation 3: Anonymous nimmt Sony ins Visier |hrsg=Golem.de |datum=2011-04-04 |abruf=2014-02-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.golem.de/1104/82607.html |titel=Golem.de am 7.&nbsp;April 2011: Keine Angriffe mehr auf Playstation Network&nbsp;– vorerst |abruf=2011-04-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonymous-stellt-Angriffe-auf-Playstation-Network-ein-1223716.html |titel=Heise.de am 7.&nbsp;April 2011: Anonymous stellt Angriffe auf Playstation Network ein |abruf=2011-04-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonymous-nimmt-Sony-ins-Visier-2-Update-1221877.html |titel=Heise.de am 5.&nbsp;April 2011: Anonymous nimmt Sony ins Visier (2. Update) |abruf=2011-04-23}}</ref> Als zum Ende des Monats bekannt wurde, dass 77&nbsp;Millionen Nutzerdaten des PlayStation-Networks bei einem Hackerangriff gestohlen wurden, erklärten allerdings Teile des Anonymous-Netzwerkes, nichts mit dem Angriff zu tun zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.golem.de/1105/83275.html |titel=Anonymous wirft Sony Ablenkungsmanöver vor |abruf=2012-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.de/wirtschaft/sonyplaystation100.html |titel=Hacker knacken Sonys Online-Plattform – Daten von PlayStation-Nutzern gestohlen – tagesschau.de am 27.&nbsp;April: Daten von PlayStation-Nutzern gestohlen |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110805134755/http://www.tagesschau.de/wirtschaft/sonyplaystation100.html |archiv-datum=2011-08-05 |offline=1 |abruf=2011-04-27}}</ref><br />
<br />
Am 10. Juni 2011 nahm die spanische Polizei in [[Gijón]] drei mutmaßliche Aktivisten des Kollektivs fest. Sie sollen mit den Angriffen auf Sony und die Webpräsenzen verschiedener Regierungen in Verbindung stehen und die Führungsriege des spanischen Teils von Anonymous stellen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.n24.de/news/newsitem_6965709.html |text=n24.de: ''Mutmaßliche Sony-Angreifer in Spanien festgenommen.'' |wayback=20110613050318}}</ref> Zwei Tage später reagierte Anonymous mit einer DDoS-Attacke auf die Website der spanischen Polizei.<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,768146,00.html ''Anfrage-Bombardement: Anonymous blockiert Website der spanischen Polizei''.] [[Spiegel Online]]</ref><br />
<br />
Am 16. Juni 2011 gab das Kollektiv bekannt, die Angriffe gegen Sony einzustellen. Sie begründeten dies mit der Störung der Sony-Kunden, für die und für deren Rechte man sich einsetzen wolle.<ref>[https://www.play3.de/2011/06/16/anonymous-angriffe-auf-sony-eingestellt/ ''Anonymous&nbsp;– Angriffe auf Sony eingestellt''.] play3.de; abgerufen am 17.&nbsp;Juni 2011.</ref><br />
<br />
=== Operation Zeta ===<br />
<br />
Anonymous-Aktivisten sammelten Informationen über das mexikanische Drogenkartell [[Los Zetas|Zetas]]. Daraufhin entführte das Kartell offenbar einen Mitstreiter der Gruppe und drohte ihn zu töten, wenn die Namen veröffentlicht würden. Bis zum 5. November 2011 sollte das Anonymous-„Mitglied“ freigelassen werden, anderenfalls werde die Gruppe Namen und Adressen von Leuten im Netz veröffentlichen, die mit den Zetas zusammenarbeiten. Nach Angaben von Anonymous kam daraufhin das „Mitglied“ frei. Angeblich hatten die Zetas den Internet-Aktivisten damit gedroht, für jeden veröffentlichten Namen zehn Menschen umzubringen.<br />
<br />
Nach der Freilassung will Anonymous nun auf die Veröffentlichung verzichten, schrieben Blogs, die der Gruppe zugeschrieben werden. [[Barrett Brown]], der als ehemaliger „Sprecher“ von Anonymous gilt, sagte, die mexikanischen Anonymous-„Mitglieder“, die die Aktion starteten, würden sehr vorsichtig vorgehen, um sich selbst zu schützen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/anonymous112.html |text=''Mexiko: Entführter „Anonymous“ offenbar wieder frei'' |wayback=20111105233444}}, Tagesschau.de</ref><br />
<br />
=== Operation OpSafeWinter ===<br />
<br />
Seit 2013 sammeln Anonymous-Aktivisten jedes Jahr für die kalte Jahreszeit Kleidung, Decken, Schlafsäcke und Lebensmittel, um diese direkt an bedürftige Obdachlose zu verteilen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dailydot.com/news/op-safe-winter-anonymous/ |titel=“OpSafeWinter” Anonymous |werk=dalydot.com |datum=2014-01-04 |sprache=en-US |abruf=2018-11-12}}</ref> Mittlerweile haben Anonymous-Aktivisten über eine sogenannte ''Anonymous WorldMap'' die jährlich stattfindende Charity dokumentiert. Neben Städten wie Stuttgart, Berlin oder München, beteiligen sich auch Orte in den USA, im Vereinigten Königreich und in anderen Ländern.<br />
<br />
=== Operation Ice ISIS und Operation Paris ===<br />
<br />
Im September 2014 gab das Kollektiv auf Twitter (Stand 2024: [[X (soziales Netzwerk)|X]]) bekannt, dass es unter dem Namen ''Operation Ice ISIS'' eine Cyberwar-Kampagne gegen die Terrororganisation [[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]] (IS) betreibt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gulli.com/news/24588-krieg-im-netz-anonymous-gegen-is-und-lizard-squad-2014-09-05 |archive-today=20140909192433 |text=Gulli: ''Krieg im Netz: 'Anonymous’ gegen IS und Lizard Squad''}}, abgerufen am 10. Oktober 2014.</ref> Ziel der Kampagne ist es, den Einfluss des IS auf soziale Medien zu verringern.<ref>[https://www.telesurtv.net/english/news/Anonymous-Declares-Cyberwar-on-Islamic-State-20140905-0023.html Anonymous Declares Cyberwar on Islamic State], abgerufen am 10. Oktober 2014.</ref> Im Zuge dieser Aktion wurde eine größere Zahl an Accounts bei Twitter und Facebook aufgedeckt, übernommen oder unbrauchbar gemacht.<ref>[https://futurezone.at/digital-life/anonymous-gelingt-schlag-gegen-is/113.085.512 futurezone.at: „Anonymous gelingt Schlag gegen IS“], abgerufen am 11. Februar 2015</ref><ref>[https://pastebin.com/jdm2JK5s Liste: Some of ISIS's Twitter accounts, Sites, Emails that were Exposed & Destroyed by Anonymous], veröff. am 8. Feb. 2015 und abg. am 30. Apr. 2015 von [https://pastebin.com/ pastebin.com] (englisch)</ref><br />
<br />
Am 16. November 2015 – drei Tage nach den [[Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris|Terroranschlägen in Paris]] mit über 130 Toten – kündigte Anonymous an, dass der IS, der sich zu den Anschlägen bekannt hatte, nicht ungestraft davonkommen dürfe, und erklärte ihm erneut den Krieg.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gulli.com/news/26774-anonymous-erklaert-dem-is-den-krieg-2015-11-16 |titel=Anonymous erklärt dem IS den Krieg |hrsg=''[[Gulli.com]]'' |datum=2015-11-16 |abruf=2015-11-21 |archiv-url=https://archive.today/20151116165526/http://www.gulli.com/news/26774-anonymous-erklaert-dem-is-den-krieg-2015-11-16 |archiv-datum=2015-11-16}}</ref> Unter dem Namen ''Operation Paris'' unternimmt es das Kollektiv, die Webauftritte der Terrororganisation unter anderem bei Twitter (Stand 2024: [[X (soziales Netzwerk)|X]]) zu hacken.<ref>{{Internetquelle |autor=Evan Schuman |url=http://www.computerworld.com/article/3005475/cyberattacks/anonymous-just-might-make-all-the-difference-in-attacking-isis.html |titel=Opinion by Evan Schuman: Anonymous just might make all the difference in attacking ISIS |hrsg=[[Computerworld]] |datum=2015-11-16 |sprache=en |abruf=2015-11-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151120054605/http://www.computerworld.com/article/3005475/cyberattacks/anonymous-just-might-make-all-the-difference-in-attacking-isis.html |archiv-datum=2015-11-20 |offline=ja |archiv-bot=2024-07-09 21:23:34 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
=== Operation Tin Foil (Operation Alufolie) ===<br />
<br />
Am 13. September 2021 hackte Anonymous unter dem Namen der Operation „Anonymous Global OPs - Operation Tinfoil - Operation LonelyWolf“ die Internetseite von [[Attila Hildmann]], welcher im Verlauf der [[COVID-19-Pandemie]] als Verbreiter von Verschwörungsideologien rund um die Virusinfektion in Erscheinung trat. Anonymous bekam dank eines Insiders Zugang zu Hildmanns Telegram-Kanälen, Gruppen, Internetseiten, E-Mails, Notizen, Kontaktdaten, persönlichen Daten seiner Follower und Kunden und noch vielem mehr und kündigten an, diese an Behörden und Presse weiterzuleiten. Hildmann verurteilte in einer Videobotschaft den Angriff und kündigte Konsequenzen an. Twitter (Stand 2024: [[X (soziales Netzwerk)|X]]) löschte den deutschen Anonymouskanal daraufhin permanent.<ref>{{Internetquelle |autor=Condé Nast |url=https://www.gq-magazin.de/entertainment/artikel/attila-hildmann-anonymous-hackt-websites-und-droht-seinen-anhangern |titel=Attila Hildmann: Anonymous hackt Websites und droht Anhängern |datum=2021-09-14 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-16}}</ref><br />
<br />
=== Weitere „Operationen“ 2010–2020 ===<br />
<br />
* Während der [[Revolution in Tunesien 2010/2011|Jasminrevolution]] startete Anonymous ab dem 2.&nbsp;Januar 2011 die ''Operation Tunisia'', um auf die umfassende [[Zensur in Tunesien]] und die Proteste im Land aufmerksam zu machen. DoS-Attacken legten unter anderem die Seite der tunesischen Regierung und der Internetagentur ATI lahm.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.philibuster.de/themen/neue-welten/anonymous-aktivismus-hacker-starten-operation-tunesien.html |titel=„Operation Tunesien“ gestartet |werk=Philibuster.de |datum=2011-01-03 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120310122001/http://www.philibuster.de/themen/neue-welten/anonymous-aktivismus-hacker-starten-operation-tunesien.html |archiv-datum=2012-03-10 |offline=1 |abruf=2012-01-31}}</ref><ref>AnonNews: {{Webarchiv |url=http://www.anonnews.org/?p=press&a=item&i=115 |text=Operation Tunisia. |wayback=20120126095447}}</ref> Außerdem stellte das Kollektiv ein Script zur Abwehr staatlicher [[Phishing]]-Attacken zur Verfügung.<ref>{{Internetquelle |autor=Steve Ragan |url=http://www.thetechherald.com/articles/Anonymous-offers-support-to-Tunisian-protestors-%28Update-2%29/12403/ |titel=Anonymous offers support to Tunisian protestors (Update&nbsp;2) |werk=The Tech Herald |datum=2011-01-10 |sprache=en |abruf=2012-01-31 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120318191439/http://www.thetechherald.com/articles/Anonymous-offers-support-to-Tunisian-protestors-(Update-2)/12403/ |archiv-datum=2012-03-18 |offline=ja |archiv-bot=2023-06-10 08:05:15 InternetArchiveBot }}</ref><br />
* Um gegen [[Iran#Menschenrechte|Menschenrechtsverletzungen im Iran]] zu protestieren, griff das Kollektiv am Internationalen [[Erster Mai|Tag der Arbeit]] 2011 diverse Websites staatlicher iranischer Stellen an.<ref>Markus Stöbe: [https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonymous-kuendigt-Attacken-auf-iranische-Websites-an-1235236.html ''Anonymous kündigt Attacken auf iranische Websites an''.] In: ''[[heise online]].'' 30.&nbsp;April 2011.</ref> Infolge der DoS-Attacken stellten einige Seiten zeitweise ihren Betrieb ein. Rund einen Monat später gelang Anonymous-Aktivisten Medienberichten zufolge das Eindringen in Server des iranischen Außenministeriums, wodurch sie rund 10.000 gespeicherte E-Mails erbeuteten.<ref>Britta Weddeling: [http://www.focus.de/digital/internet/tid-22619/report-digitale-guerilla_aid_634028.html ''Report: Digitale Guerilla''.] In: ''[[Focus]].'' Nr.&nbsp;23, 6.&nbsp;Juni 2011.</ref><br />
* Im Februar 2011 wurden mehrere [[Webseite]]n der [[Westboro Baptist Church]] lahmgelegt.<ref>queer.de: [https://www.queer.de/detail.php?article_id=13756 ''Website GodHatesFags.com gehackt''.] 25.&nbsp;Februar 2011.</ref> Am 1. Mai 2011 nahmen deutschsprachige Anonymous-Aktivisten unter der Bezeichnung ''Operation Blitzkrieg'' [[Rechtsextremismus im Internet|rechtsextreme Webseiten]] ins Visier. Seit diesem Tag waren einige deutsche und österreichische rechtsextreme Webseiten, Mailorder und Internetforen nicht mehr zugänglich, weitere internationale Plattformen mit rechtsextremem Inhalt standen im Fokus. Auch hier wurde das DDoS-Verfahren angewendet. In einem zuvor verbreiteten Video verurteilte das Kollektiv die Unfähigkeit der [[Neonazismus|Neonazis]], andere Kulturen zu akzeptieren und [[Judenfeindlichkeit|Antisemitismus]] in das kollektive Bewusstsein der Gesellschaft eingebrannt zu haben. Via Twitter wurde der Verlauf der Aktion online dokumentiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Simone Rafael |url=http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/anonymous-gegen-nazis-im-netz-0115 |titel=Anonymous gegen Nazis im Netz |werk=[[Netz gegen Nazis]] |datum=2011-05-03 |abruf=2011-12-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Lukas Ondreka |url=https://taz.de/Nazis-im-Internet/!5121340/ |titel=Nazis im Internet: Vom Kollektiv lahmgelegt |werk=[[Die Tageszeitung]] |datum=2011-05-05 |abruf=2011-12-31}}</ref><br />
* Nach der [[Nuklearkatastrophe von Fukushima|Atomkatastrophe in Japan]] konzentrierte sich Anonymous auf die ''Operation GreenRights.'' Sie wendete sich gegen Konzerne, die ihr Geld mit [[Kernenergie|Atomkraft]] verdienen. Es gab Demonstrationen und offenbar [[Denial of Service|DDoS]]-Attacken.<br />
* Im Juli 2011 wendete sich die ''Operation GreenRights'' gegen den Saatguthersteller [[Monsanto]], da diesem Konzern viele Umweltverschmutzungen vorgeworfen wurden. Anonymous legte unter anderem die Website lahm und kündigte an, die Webseiten der Firmen/Konzerne [[ExxonMobil]], [[ConocoPhillips]], [[Canada Oil Sands]], [[Imperial Oil]] und [[Royal Bank of Scotland]] lahmzulegen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdnet.de/41554872/operation-green-rights-anonymous-nimmt-monsanto-und-oelfirmen-aufs-korn/ |titel=Operation Green Rights: Anonymous nimmt Monsanto und Ölfirmen aufs Korn |werk=[[ZDNet.de]] |abruf=2011-06-13}}</ref> Im Februar 2012 attackierte Anonymous erneut Monsanto und leakte eine, jedoch veraltete, Mitarbeiter- und Kundendatenbank des Agrarkonzerns. Zudem erneuerte das Kollektiv seine Drohungen gegen den Konzern und kündigte weitere Attacken an.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agitano.com/anonymous-attackiert-erneut-den-argrarkonzern-monsanto/24574 |titel=Anonymous attackiert erneut den Argrarkonzern Monsanto |hrsg=agitano.com |datum=2012-03-02 |abruf=2014-02-09}}</ref><br />
* Anonymous unterstützte die [[Proteste in Spanien 2011/2012|Proteste gegen die Regierung in Spanien]] und [[Revolution in Ägypten 2011|Aufständische in Ägypten]], dem [[Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009|Iran]] oder [[Bürgerkrieg in Syrien|Syrien]]. Als während der [[Arabischer Frühling|Proteste in der arabischen Welt 2010–2011]] Regierungen in arabischen Ländern ihren Bürgern den Zugang zum Internet sperrten oder dies planten, half Anonymous dabei, Internetzugänge zu ermöglichen, damit Informationen weiter nach außen dringen konnten.<ref>Dennis Horn: [http://www.einslive.de/magazin/interviews/2011/06/anonymous.jsp ''Interview mit einem Aktivisten: Er ist Anonymous''.] In: ''[[1 Live|1LIVE]].'' 8. Juni 2011.</ref><br />
* Als Reaktion auf die juristischen Schritte gegen das Portal [[Kino.to]] griff Anonymous im Juni 2011 die Website der [[Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen]] an und bekannte sich in einem im Internet verbreiteten Video dazu.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Zollondz |url=https://www.netzwelt.de/news/87115-ermittlungen-gegen-kino-to-anonymous-legt-gvu-seite-lahm.html |titel=Ermittlungen gegen kino.to: Anonymous legt GVU-Seite lahm |werk=[[netzwelt.de]] |datum=2011-06-10 |abruf=2011-12-31}}</ref><br />
* Etwa zeitgleich wurde als Protest gegen die restriktive Internetpolitik der [[Türkei]] die Website der ''Telecommunications Communication Presidency'', einer türkischen Behörde für Informationstechnologie, angegriffen und lahmgelegt.<ref>{{Internetquelle |autor=Werner Pluta |url=http://www.golem.de/1106/84132.html |titel=Wegen Kino.to: Anonymous attackiert GVU-Seite |werk=[[Golem.de]] |datum=2011-06-10 |abruf=2011-12-31}}</ref><br />
* In der ''Operation UnManifest'' rief die Gruppierung zur Manipulation des im Internet verbreiteten Manifestes ''2083&nbsp;– A European Declaration of Independence'' des norwegischen Attentäters [[Anders Behring Breivik]] auf und änderte kurzfristig ihr Motto zu „Wir alle verzeihen keinen Mord, wir alle vergessen nicht die Opfer“.<ref>[https://pastebin.com/DktSNbme ''Operation UnManifest''.] Pastebin.com, 24. Juli 2011.</ref> Durch die anschließende Verbreitung der Fälschungen sollte das ursprüngliche Dokument lächerlich gemacht werden und schließlich untergehen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.zeit.de/news-072011/26/iptc-bdt-20110726-545-31628874xml |wayback=20110806140806 |text=''Berlin: Hacker-Gruppe Anonymous nimmt Attentäter ins Visier''.}} [[Die Zeit|Zeit Online]], 26. Juli 2011.</ref><br />
* Im August 2011 wurde in einem Video, das auf [[YouTube]] hochgeladen wurde, ein Angriff von Anonymous-Aktivisten auf Facebook angekündigt. Dieser sollte am 5.&nbsp;November 2011, also am Jahrestag der von Guy Fawkes geplanten [[Gunpowder Plot|Pulververschwörung]], durchgeführt werden. Der Uploader behauptete, dass Facebook die Daten von Nutzern weiterverkaufe, selbst wenn diese ihr Konto bereits gelöscht hätten.<ref>{{Internetquelle |autor=Birgit Riegler |url=http://derstandard.at/1311803016677/Videobotschaft-Anonymous-will-Facebook-angreifen |titel=Anonymous will Facebook angreifen |werk=[[Der Standard]] |datum=2011-08-09 |abruf=2011-12-31}}</ref> Anonymous distanzierte sich allerdings kurz darauf von dieser Ankündigung und stellte sie als Fälschung dar.<ref>{{Internetquelle |autor=Britta Weddeling |url=http://www.focus.de/digital/internet/facebook/hacker-angriff-anonymous-weiss-nichts-von-angriff-auf-facebook_aid_654665.html |titel=Hacker-Angriff: Anonymous weiß nichts von Angriff auf Facebook |werk=[[Focus]] |datum=2011-08-11 |abruf=2011-12-31}}</ref> Am 5.&nbsp;November wurden Name und Adresse eines Mannes veröffentlicht, der allein für die Operation Facebook verantwortlich sein soll.<ref>Elinor Mills: [http://news.cnet.com/8301-27080_3-57319073-245/anonymous-says-facebook-attack-was-never-real/?part=rss&subj=news&tag=2547-1_3-0-20 ''Anonymous says Facebook attack was never real''.] In: ''[[CNET]].'' 4. November 2011.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1319182067377/Anthony-Anonymous-Operation-Facebook-ist-Werk-eines-Verwirrten |titel=Anonymous: Operation Facebook ist Werk eines Verwirrten |werk=[[Der Standard]] |datum=2011-11-05 |abruf=2011-12-31}}</ref><br />
* Als Reaktion auf einen im August 2011 vom Kölner Privatsender [[RTL Television|RTL]] gesendeten Beitrag zur [[Gamescom]] wurde im Namen von Anonymous ein Video in deutscher Sprache veröffentlicht, in dem zum Boykott von RTL aufgerufen und mit Konsequenzen gedroht wurde.<ref name="fz">{{Internetquelle |url=https://futurezone.at/netzpolitik/gamer-riechen-schlecht-wirbel-um-rtl-beitrag/24.570.101 |titel=„Gamer riechen schlecht“: Wirbel um RTL-Beitrag |werk=futurezone.at |datum=2011-08-26 |abruf=2011-08-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131021224055/http://futurezone.at/netzpolitik/gamer-riechen-schlecht-wirbel-um-rtl-beitrag/24.570.101 |archiv-datum=2013-10-21}}</ref> Teile der Website von RTL wurden angegriffen und manipuliert.<ref name="heise-rtl-1331889">{{Internetquelle |autor=Jürgen Kuri |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/RTL-Bericht-ueber-Gamer-verstoesst-nicht-gegen-Medienrecht-1331889.html |titel=RTL-Bericht über Gamer verstößt nicht gegen Medienrecht |werk=[[heise online]] |datum=2011-08-26 |abruf=2011-12-31}}</ref> In einem weiteren über [[Pastebin]] verbreiteten Text wurde aber, gleichfalls im Namen von Anonymous, von der Beteiligung an diesen Angriffen abgeraten, da das Kollektiv für [[Meinungsfreiheit|freie Meinungsäußerung]] eintrete. RTL entschuldigte sich für den „verallgemeinernden und überzeichnenden“ Bericht,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rtl.de/cms/news/explosiv/stellungnahme-zum-explosiv-beitrag-vom-19-08-2011-19774-9b7a-24-846550.html |titel=Stellungnahme zum Explosiv-Beitrag vom 19.08.2011 |werk=RTL |datum=2011-08-25 |abruf=2011-12-31}}</ref> in dem die Messebesucher überwiegend unvorteilhaft dargestellt wurden.<ref name="fz" /><br />
* Am 23. August 2011 gab die Gruppe ihre Unterstützung der von dem kanadischen Magazin ''[[Adbusters Media Foundation|Adbusters]]'' initiierten [[Occupy Wall Street|Occupy-Wall-Street]]-Demonstrationen bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.adbusters.org/blogs/adbusters-blog/anonymous-joins-occupywallstreet.html |titel=Anonymous Joins #OCCUPYWALLSTREET |werk=[[Adbusters Media Foundation|Adbusters Culturejammer Headquarters]] |datum=2011-08-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111009004643/http://www.adbusters.org/blogs/adbusters-blog/anonymous-joins-occupywallstreet.html |archiv-datum=2011-10-09 |offline=1 |abruf=2011-12-31}}</ref><br />
* Im Oktober 2011 sprengte Anonymous eigenen Angaben zufolge einen versteckt agierenden Tauschring für Kinderpornografie und löschte die angeblich größte Sammlung von Kinderpornos im Internet. Es wurden Daten zu 1600&nbsp;Nutzern veröffentlicht. Der Angriff war Teil der sogenannten ''Operation Darknet.''<ref>{{Internetquelle |autor=Roland Peters |url=http://www.n-tv.de/panorama/Hacker-sprengen-Kinderpornoring-article4556856.html |titel=„Größte Sammlung im Internet“: Anonymous sprengt Kinderpornoring |werk=[[n-tv]] |datum=2011-10-18 |abruf=2011-12-31}}</ref><br />
* Am 24. Dezember 2011 wurde die Website des privaten Nachrichtendienstes ''[[Stratfor]]'' gehackt und eine Kundenliste veröffentlicht. Mit den unverschlüsselten [[Kreditkarte]]nnummern der Kunden erfolgten Überweisungen an [[Hilfsorganisation]]en. Im Namen von ''Anonymous'' wurden sowohl ein Bekennerschreiben wie auch ein Dementi, in dem die Aktion Trittbrettfahrern zugeschrieben und als Missachtung der [[Pressefreiheit]] verurteilt wurde, ausgesandt.<ref>[[Spiegel Online]]: [https://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,805779,00.html ''Geheime Kundendaten: Anonymous hackt Website von US-Sicherheitsfirma''.] 25.&nbsp;Dezember 2011.</ref><ref>Thomas Pany: [https://www.heise.de/tp/news/Merry-Lulzxmas-1999294.html ''„Merry Lulzxmas!“''.] In: ''[[Telepolis]].'' 26.&nbsp;Dezember 2011.</ref><br />
* Ende Dezember 2011 gründete Anonymous im Zuge der ''Operation Blitzkrieg'', einer Aktion gegen Rechtsextremismus, das Enthüllungsportal „nazi-leaks“, auf dem Listen mit NPD-Spendern, Kunden szeneorientierter Versandhäuser, Autoren der Zeitschrift „[[Junge Freiheit]]“ sowie interne E-Mails der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] zu finden sind. Der Parteisprecher der NPD [[Frank Franz]] gab an, dass die Partei wahrscheinlich in „allen denkbaren Bereichen“ Strafanzeige stellen werde. Die Korrektheit der Listen konnte bislang nicht bestätigt werden. Des Weiteren wurden mit DDoS-Attacken mehrere Neonazi-Webseiten lahmgelegt.<ref>Focus: [http://www.focus.de/digital/internet/hacker-gegen-rechts-anonymous-startet-nazi-enthuellungsportal_aid_698883.html ''Anonymous startet Nazi-Enthüllungsportal.''] Abgerufen am 2.&nbsp;Januar 2012.</ref> Als Reaktion darauf starteten Neonazis eine „Operation take nazi-leaks down“ und griffen mit DDoS-Attacken die Server von nazi-leaks.net an. Die dafür werbenden Websites der Neonazis wurden nach kurzer Zeit gelöscht.<ref>dokumentationsarchiv: {{Webarchiv |url=http://dokmz.wordpress.com/2012/01/08/taken-down-nazi-site-take-nazi-leaks-down/ |text=''taken down nazi-site „take nazi-leaks down“….'' |wayback=20120111052329}} Abgerufen am 10.&nbsp;Januar 2012.</ref><br />
* Ende Januar 2012 rief das Kollektiv zum Kampf gegen das internationale Handelsabkommen ACTA auf.<br />
* Im Februar 2012 war Anonymous mit der Politik [[Israel]]s unzufrieden und rief daher zu Protest auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.israelheute.com/Nachrichten/tabid/179/nid/24158/Default.aspx |titel=Hacker führen „Kreuzzug“ gegen Israel |abruf=2012-02-13}}</ref><br />
* Im März 2012 legte Anonymous die Webseite des [[Kurie|Vatikans]] lahm.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdnet.de/41560716/anonymous-nimmt-website-des-vatikan-vom-netz/ |titel=<br />
Anonymous nimmt Website des Vatikan vom Netz |werk=[[ZDnet.de]] |abruf=2012-03-08}}</ref> Grund soll die Einstellung des Vatikans gegenüber [[Empfängnisverhütung]] sowie dem Schwangerschaftsabbruch gewesen sein. Anonymous Italia bekannte sich zu diesem Angriff.<br />
* Im Mai 2012 veröffentlichte Anonymous private Telefonnummern, Adressen und E-Mails von prominenten Unterzeichnern des Aufrufs „Wir sind die Urheber“, der für eine Stärkung des Urheberrechts plädiert. Anonymous drohte dabei, weitere Künstler im Internet zu mobben.<ref>[[Anna Sauerbrey]]: ''Eskalation im Urheberstreit. Anonymous greift Künstler an.'' In: ''[[Tagesspiegel]]'', 15.&nbsp;Mai 2012; [https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/eskalation-im-urheberstreit-anonymous-greift-kuenstler-an/6631530.html tagesspiegel.de] abgerufen am 16.&nbsp;Mai 2012</ref><br />
* Am 18. Mai 2012 wurde die Website der Stadt [[Frankfurt am Main]] im Rahmen der [[Blockupy]]-Proteste mittels einer Distributed Denial of Service (DDoS) Attacke angegriffen.<ref>{{Webarchiv |url=http://frankfurter-blog.de/2012/05/anonymous-attackiert-website-der-stadt-frankfurt |text=''Anonymous attackiert Website der Stadt Frankfurt.'' |wayback=20120724114124}} Frankfurter-Blog, 18.&nbsp;Mai 2012.</ref><br />
* Für den 18. August 2012 wurde zu Aktionen aufgerufen, die Kameras des Überwachungssystems [[TrapWire]] durch Verschmutzung unbenutzbar zu machen.<ref>Paulo Shakarian, Jana Shakarian, Andrew Ruef: ''Introduction to Cyber-Warfare.'' Newnes, 2013, ISBN 0-124-07926-1, S.&nbsp;277 ({{Google Buch |BuchID=ziq8LPWfgkIC |Seite=277}})</ref><br />
* Am 4. September 2012 wurden 1.000.001&nbsp;Datensätze veröffentlicht, bei denen es sich angeblich um Apple-UDIDs handelt, die von dem Laptop eines [[Federal Bureau of Investigation|FBI]]-Agenten gestohlen worden sein sollen.<ref>[http://idienstler.de/226/antisec-veroffentlichte-1-000-001-apple-udids/ ''AntiSec veröffentlichte 1.000.001 Apple-UDIDs.''] Artikel im iDienstler-Blog vom 5.&nbsp;September 2012.</ref><br />
* Am 5. Oktober 2012 wurde das Blog [[kreuz.net]] aufgrund der beleidigenden Nachrufe gegen den verstorbenen Entertainer [[Dirk Bach]] mit einer Distributed-Denial-of-Service-Attacke (DDoS) angegriffen. Bei Twitter auf AnonymousEurope (OpKreuznet) wurde die Aktion bestätigt. Sowohl auf Twitter als auch bei YouTube wurde zum Mitmachen aufgerufen.<ref>queer.de [https://www.queer.de/detail.php?article_id=17554 ''Offenbar DDoS-Attacke auf kreuz.net''] auf queer.de</ref><br />
* Als Antwort auf den Selbstmord der 15-jährigen [[Amanda Todd]] am 10.&nbsp;Oktober 2012 startete Anonymous die Suche nach dem dafür Verantwortlichen, um sich an diesem zu rächen.<ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Lorenz |url=https://www.fr.de/panorama/anonymous-will-amanda-todd-raechen-11298536.html |titel=Anonymous will Amanda Todd rächen |werk=www.fr.de |hrsg=Frankfurter Rundschau |datum=2012-02-19 |abruf=2022-03-25 |kommentar=aktualisiert 2019}}</ref><br />
* Am 13. Oktober 2012 wurden Foren der britischen Polizei im Rahmen von OpJubilee angegriffen.<ref>[https://thehackernews.com/2012/10/opjubilee-anonymous-hackers-deface-uk.html#sthash.Psr9zBFy.dpbs thehackernews.com: #OpJubilee – Anonymous Hackers deface UK police forums]</ref><br />
* Am 13. Januar 2013 hackten einige Anon-Aktivisten die Webseiten des MIT (Massachusetts Institute of Technology) und platzierten dort einen Nachruf zu [[Aaron Swartz]].<ref>{{Internetquelle |url=https://futurezone.at/netzpolitik/anonymous-hackt-mit-webseiten/24.591.013 |titel=Anonymous hackt MIT-Webseiten |werk=[[Futurezone]] |abruf=2015-02-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131021215540/http://futurezone.at/netzpolitik/anonymous-hackt-mit-webseiten/24.591.013 |archiv-datum=2013-10-21}}</ref><br />
* Am 26. Januar 2013 wurde die Website der [[United States Sentencing Commission]] gehackt und auch dort ein Nachruf zu Aaron Swartz platziert.<ref>{{Internetquelle |url=http://eyecavity.com/anonymous-attacks-the-unites-states-sentencing-commission/ |titel=Anonymous attacks the United States Sentencing Commission… with hilarious results |werk=eyecavity.com |abruf=2015-02-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://bigstory.ap.org/article/hackers-take-over-sentencing-commission-website |titel=Hackers take over sentencing commission website |werk=[[Associated Press]] |abruf=2015-02-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141018235920/http://bigstory.ap.org/article/hackers-take-over-sentencing-commission-website |archiv-datum=2014-10-18 |offline=ja |archiv-bot=2023-06-10 08:05:15 InternetArchiveBot }}</ref><br />
* Am 28. Januar 2013 wurde die Website inklusive der gesamten Infrastruktur der [[GEMA]] mithilfe eines [[Botnet]]zes aus China attackiert und lahmgelegt. Durch Herunternehmen der Website wurden wenigstens Teile der Infrastruktur wieder verfügbar. Besucher der Seite wurden während des Angriffs auf ein Bild weitergeleitet ähnlich dem, das YouTube einblendet, wenn aus Deutschland ein Video aufgerufen wird, für das die GEMA die Verlagsrechte nicht eingeräumt hat.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/Erneuter-Hacker-Angriff-auf-GEMA-Website |titel=Erneuter Hacker-Angriff auf GEMA-Website |werk=Musikmarkt |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141129053223/http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/Erneuter-Hacker-Angriff-auf-GEMA-Website |archiv-datum=2014-11-29 |offline=1 |abruf=2015-02-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.playnation.de/spiele-news/allgemein/gema-offline-hacker-angriff-anonymous-id43944.html |titel=GEMA offline – Hacker-Angriff von Anonymous |abruf=2015-02-11}}</ref><br />
* Am 1. Februar 2013 wurde die Website des [[Wiener Korporationsring]]s so attackiert, dass die Seite nicht erreichbar war. Man wurde unter anderem auf verschiedene Bilder weitergeleitet, welche teilweise mit Reggae-Musik unterlegt waren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Anonymous-hackt-WKR-Seite/93418180 |titel=Anonymous hackt WKR Seite |werk=[[Österreich (Zeitung)]] |abruf=2015-02-11}}</ref><br />
* Im April des Jahres 2013 forderten Aktivisten unter Anonymous eine Aufhebung des Atomwaffenprogramms und eine [[Demokratie|Demokratisierung]] [[Nordkorea]]s.<ref>[https://www.20min.ch/digital/news/story/29696102 20min.ch]</ref> Im Rahmen von OpNorthKorea veröffentlichte Anonymous Passwörter von 15.000&nbsp;Accounts der Propagandaseite uriminzokkiri.com<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1363706758017/Tausende-Passwoerter-entwendet-Anonymous-greift-Nordkorea-an |titel=Tausende-Passwoerter entwendet Anonymous greift Nordkorea an |werk=[[Der Standard]] |abruf=2015-02-11}}</ref> und kaperte den Twitter-Account Nordkoreas.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1363706920003/Anonymous-kapert-Nordkoreas-Twitter-Account |titel=Anonymous kapert Nordkoreas Twitter Account |werk=DerStandard |abruf=2015-02-11}}</ref><br />
* Am 7. April 2013 griffen Aktivisten unter dem Label Anonymous israelische Webseiten an, doch durch eine Vorbereitung Israels konnte größerer Schaden verhindert werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1363707197634/Anonymous-Attacken-gegen-Israel-zeigen-wenig-Wirkung |titel=Anonymous Attacken gegen Israel zeigen wenig Wirkung |werk=DerStandard |abruf=2015-02-11}}</ref> Am 8.&nbsp;April 2013 setzten sie diese Angriffe fort und legten die Website der Zeitung ''Haaretz'' lahm. Deutsche Anonymous-Aktivisten distanzierten sich von der ''OpIsrael'' und erklärten, diese werde „zum größten Teil von US Anons geführt“.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1363707244964/Anonymous-setzt-Cyber-Attacken-auf-Israel-fort |titel=Anonymous setzt Cyber Attacken auf Israel fort |werk=DerStandard |abruf=2015-02-11}}</ref><br />
* Am 31. Juli 2014 teilte Anonymous via Facebook mit, einen Hackerangriff auf die Website des israelischen Geheimdienstes [[Mossad]] verübt zu haben. Hintergrund der Aktion waren die Handlungen der israelischen Regierung bezüglich des [[Gaza-Konflikt 2014|Konflikts am Gaza-Streifen]].<ref>{{Internetquelle |autor=Damien Sharkov |url=https://www.newsweek.com/anonymous-take-down-mossad-website-262276 |titel=Anonymous 'Take Down Mossad Website' Over Gaza Conflict |werk=[[Newsweek]] |datum=2014-07-31 |sprache=en |abruf=2015-02-11}}</ref><br />
* Am 20. September 2018 drohte Anonymous in einem Video auf YouTube damit, die Server des deutschen Energiekonzernes [[RWE]] zu hacken, wenn sie nicht sofort mit der Rodung des [[Hambacher Forst]]s stoppen. RWE wollte über die Hälfte des Waldstücks roden, um im Boden Braunkohle zu fördern. Tatsächlich war am darauffolgenden Montag die Website des Unternehmens teilweise nicht oder nur schwer erreichbar. RWE hatte Anzeige gegen Unbekannt erstattet.<ref>{{Literatur |Autor=WELT |Titel=RWE-Website von Hackerangriff lahmgelegt |Sammelwerk=Die Welt |Datum=2018-09-25 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article181653102/RWE-Website-von-Hackerangriff-lahmgelegt.html |Abruf=2018-09-27}}</ref><br />
<br />
=== Weitere „Operationen“ seit 2020 ===<br />
<br />
* Ab Juni 2020 bekämpften deutschsprachige Anonymous-Aktivisten den seit der [[COVID-19-Pandemie]] [[Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie|verschiedenste Verschwörungserzählungen]] verbreitenden [[Attila Hildmann]] mit einer Vielzahl von Aktionen unter dem Titel [[#Operation Tinfoil|''Operation Tinfoil'']] (dt.: ''Operation Alufolie'', eine Anspielung auf den [[Aluhut]]). Der Koch verbreite „Lügen, Hetze und Falschnachrichten“, zudem nutze er seine [[Influencer|Reichweite]] maßgeblich zur Bewerbung seiner Produkte, „um noch mehr Geld aus leichtgläubigen Menschen zu pressen“.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article210508333/Hacker-gegen-Hildmann-Wir-sind-das-Monster-unter-deinem-Bett.html ''„Wir sind das Monster unter deinem Bett“.''] In: welt.de. 28. Juni 2020, abgerufen am 25. Februar 2022.</ref><ref>[https://mobile.twitter.com/AnonNewsDE/status/1276839266136608768 mobile.twitter.com]</ref><br />
* Im April 2021 sorgte „Anonymous Germany“ für einen Datenschutzskandal, indem es durch einen schlecht gesicherten [[Webserver]] von der den [[Proteste gegen Schutzmaßnahmen zur COVID-19-Pandemie in Deutschland|„Querdenkern“]] nahestehenden Partei [[Basisdemokratische Partei Deutschland|dieBasis]] Zugriff auf 13.000 personenbezogene Datensätze fast aller aktueller sowie mehrerer hundert ausgetretener Parteimitglieder erlangte. Der abgegriffene Datensatz umfasst unter anderem Adressen, Personalausweisnummern und vereinzelt Bankverbindungen, teilweise waren außerdem digitale Kopien von Anträgen oder Rechnungen einsehbar. Die Partei gibt zu, selbst schuld am Datenleck zu sein.<ref>[[Daniel Laufer]]: [https://netzpolitik.org/2021/die-basis-corona-protest-partei-stellte-mitgliederdaten-ungeschuetzt-ins-netz/ ''Corona-Protest-Partei stellte Mitgliederdaten ungeschützt ins Netz''], [[netzpolitik.org]], 19. April 2021, abgerufen am 19. April 2021.</ref><ref>Julius Geiler: [https://www.tagesspiegel.de/politik/gigantisches-leck-persoenliche-daten-von-tausenden-querdenkern-geleaked/27110834.html ''Persönliche Daten von tausenden „Querdenkern“ geleaked''], [[Tagesspiegel]], 19. April 2021, abgerufen am 19. April 2021.</ref><br />
* Am 24. Februar 2022, dem Tag des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]], erklärte Anonymous auf Twitter<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/youranonone/status/1497299847350833157 |titel=https://twitter.com/youranonone/status/1497299847350833157 |sprache=de |abruf=2022-02-25}}</ref>, in einen [[Cyberkrieg]] mit der [[Regierung der Russischen Föderation]] getreten zu sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/youranonone/status/1496965766435926039 |titel=https://twitter.com/youranonone/status/1496965766435926039 |sprache=de |abruf=2022-02-25}}</ref><ref name=":22">{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/91725188 |titel=Anonymous erklärt „Cyberkrieg“ gegen den Kreml |sprache=de |abruf=2022-02-25}}</ref> Am selben Tag gab Anonymous bekannt, dass es die Website des [[Russisches Verteidigungsministerium|russischen Verteidigungsministeriums]] [[Offline|lahmgelegt]] habe, und stellte im weiteren Verlauf eine aus E-Mails und anderweitigen Dokumenten bestehende Datenbank des Ministeriums öffentlich zum Download.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/youranonone/status/1497299847350833157 |titel=https://twitter.com/youranonone/status/1497299847350833157 |sprache=de |abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.instagram.com/accounts/login/?next=/p/CaamjgwqECi/ |titel=Anmeldung • Instagram |abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/youranonone/status/1497190417040818178 |titel=https://twitter.com/youranonone/status/1497190417040818178 |sprache=de |abruf=2022-02-25}}</ref> Auch die Website des staatlichen Fernsehsenders [[RT (Fernsehsender)|RT]] wurde gehackt.<ref>{{Internetquelle |url=https://mobile.twitter.com/YourAnonOne/status/1496976346995638272 |titel=https://mobile.twitter.com/YourAnonOne/status/1496976346995638272|sprache=de |abruf=2022-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kai Thomas, Dominik Zubel |url=https://app.handelsblatt.com/politik/international/hackerangriffe-gegen-russland-anonymous-hackt-groesste-russische-bank-und-moscow-exchange/28108782.html |titel=Anonymous hackt größte russische Bank |werk=Handelsblatt online |datum=2022-03-01 |sprache=de |abruf=2022-03-01}}</ref> Am 26. Februar wurde die Internetseite des russischen Präsidialamtes stillgelegt und eine Videobotschaft an Wladimir Putin auf [[YouTube]] veröffentlicht<ref>{{Internetquelle |url=https://m.youtube.com/watch?v=UpYJ-Mw1trM |titel=https://m.youtube.com/watch?v=UpYJ-Mw1trM |sprache=de |abruf=2022-03-01}}</ref>. Ferner wurden [[Russland]]s staatliche Fernsehsender gehackt, ohne die Satellitenleitung anzutasten, um statt deren Programm die Bilder und Videos des Krieges auszustrahlen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/youranonone/status/1497629882678972427 |titel=https://twitter.com/youranonone/status/1497629882678972427 |sprache=de |abruf=2022-02-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/youranonone/status/1497682868985905154 |titel=https://twitter.com/youranonone/status/1497682868985905154 |sprache=de |abruf=2022-02-26}}</ref> Anonymous hackte und veröffentlichte außerdem innerhalb der ersten Kriegswoche eine 200 GB umfassende E-Mail-Datenbank des [[belarus]]sischen Waffenherstellers [[Tetraedr]].<ref>{{Internetquelle |url=https://securityaffairs.co/wordpress/128428/hacking/anonymous-russian-defense-ministry.html |titel=Anonymous hacked the Russian Defense Ministry and is targeting Russian companies |datum=2022-02-26 |sprache=en-US |abruf=2022-03-02}}</ref><br />
* Im Rahmen der am 29. Juni 2024 begonnenen '''Operation gegen Kinderpornografie im Darknet''' gelang es Aktivisten des Hackerkollektivs die Server eines Upload-Dienstes für Bilder und einer Link-Austausch-Plattform im Darknet zu übernehmen und dort ihr Bekennervideo zu platzieren. Im Rahmen der Aktion wurden laut eigenen Angaben auch Daten der Nutzerinnen und Nutzer erbeutet, die an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden können.<ref>Daniel Cooper: ''[https://www.heise.de/news/Anonymous-gegen-Paedos-Hacker-kapern-Darknet-Bilder-Dienst-von-Paedophilen-9808417.html Anonymous gegen Pädos: Hacker kapern Darknet-Bilder-Dienst von Pädophilen]''. Auf: heise.de vom 21. Juli 2024, zuletzt abgerufen am 21. Juli 2024.</ref><br />
<br />
== Aktivitäten in Österreich ==<br />
<br />
Am 25. Juni 2011 wurde der Twitter-Account „AnonAustria“ erstellt. Er dient dem österreichischen Kollektiv von AnonAustria (den Usern des [[Internet Relay Chat|IRC]]-Channels von AnonAustria) als mediales Sprachrohr.<br />
* Anfang Juli 2011 wurden die Websites der Parteien [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] und [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] angegriffen und zum Teil lahmgelegt.<ref>{{Webarchiv |url=http://futurezone.at/netzpolitik/3849-anonymous-kapert-homepages-von-spoe-und-fpoe.php |text=''Anonymous kapert Homepages von SPÖ und FPÖ.'' |wayback=20110820204250}} Abgerufen am 25.&nbsp;Juli 2011.</ref><br />
* Am 22. Juli 2011 wurde auch die Website der [[ORF-Beitrags Service|GIS]], die für die Einbringung und Abrechnung der österreichischen Rundfunkgebühr zuständig ist, gekapert. Zudem konnten bis zu 200.000&nbsp;Kundendaten abgerufen werden. Ein Teil davon, vor allem von Mitarbeitern des Innenministeriums und der Polizei, wurde mit E-Mail-Adressen und verkürzten Kontonummern veröffentlicht.<ref>{{Webarchiv |url=http://futurezone.at/netzpolitik/4141-anonymous-kapert-gis-at-website.php |text=''Anonymous kapert GIS.at-Website.'' |wayback=20110820204310}} Abgerufen am 25.&nbsp;Juli 2011.</ref><br />
* Am 28. Juli 2011 wurde die Seite der österreichischen Partei ''[[Die Grünen – Die Grüne Alternative]]'' angegriffen und 13.000 Userdaten gestohlen. Die Angreifer bezeichneten sich als Anonymous,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.leobennews.at/index.php/anonymous-hackt-auch-die-seite-der-grunen |text=''Anonymous hackt Seite der Grünen'' |wayback=20111105230512}}, abgerufen am 29.&nbsp;Juli 2011.</ref> laut AnonAustria wurde die Aktion aber weder mit dem Wissen noch mit dem Einverständnis der Gruppierung durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=http://twitter.com/#!/AnonAustria/status/96639815482740737 |titel=Twitter/@AnonAustria: „Statement betreffend gruene.at“ |abruf=2011-08-03}}</ref><br />
* Am 26. September 2011 veröffentlichte AnonAustria auf ihrem Twitteraccount die Daten von rund 25.000&nbsp;Polizisten mit Vornamen, Nachnamen, Adresse und Geburtsdatum unter dem [[Tag (Informatik)|Tag]] ''#Pwnyzei'', was zu zahlreichen Zugriffen auf die veröffentlichten Daten führte.<ref>{{Internetquelle |autor=APA/db |url=http://diepresse.com/home/techscience/internet/sicherheit/696437/Nach-Datenleck_Polizisten-fuerchten-um-Sicherheit |titel=Nach Datenleck: Polizisten fürchten um Sicherheit |hrsg=[[Die Presse]] |datum=2011-09-27 |zitat=Statistiken des Betreibers Pastehtml, auf dem die Seite liegt, zeigen, dass 57.457&nbsp;Besucher sie abgefragt haben. |abruf=2011-09-28}}</ref> Es handelte sich hierbei nicht um einen [[Hack]]&nbsp;– die Daten scheinen von der Polizistenvereinigung ''IPA'' zu stammen und wurden dem Kollektiv nach eigenen Angaben „zugänglich gemacht“.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Proschofsky |url=<br />
http://derstandard.at/1317018455940/Pwnyzei-Anonymous-veroeffentlicht-Daten-von-Polizisten |titel=Anonymous veröffentlicht Daten von Polizisten |hrsg=[[Der Standard]] |datum=2011-09-26 |abruf=2011-11-07}}</ref><br />
* Am 28. September 2011 gab AnonAustria bekannt, dass der Inhalt einer kompletten Datenbank der [[Tiroler Gebietskrankenkasse]] frei im Internet zugänglich sei. Im Laufe der folgenden Woche wies die Gruppe auf weitere offen einsehbare persönliche Daten auf Amtswebpräsenzen (etwa dem Innenministerium) hin. Teils wurden diese direkt verlinkt; die Daten der TGKK blieben aber unveröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.telekom-presse.at/AnonAustria_enthuellt_Datenleck_bei_Tiroler_Gebietskrankenkasse.id.17144.htm |titel=AnonAustria enthüllt Datenleck bei Tiroler Gebietskrankenkasse |hrsg=Telekom-Presse |datum=2011-09-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111203091541/http://www.telekom-presse.at/AnonAustria_enthuellt_Datenleck_bei_Tiroler_Gebietskrankenkasse.id.17144.htm |archiv-datum=2011-12-03 |offline=1 |abruf=2011-11-07}}</ref><br />
* Am 25. und 26. November 2011 gingen Mitglieder und Unterstützer von Anonymous in allen Landeshauptstädten auf die Straße und verteilten eigens erstellte Flyer. Bei dieser Aktion, genannt Paperstorm, ging es darum, die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass ab April 2012 in Österreich die [[Vorratsdatenspeicherung]] in Kraft tritt und somit alle Verbindungen sechs Monate gespeichert werden. Organisiert wurde die Aktion über Twitter.<br />
* Am 28. Januar 2012 wurde anlässlich des Protestes gegen den [[Wiener Korporations-Ball|WKR-Ball]] die Seite des Wiener Korporationringes attackiert. Die Webseite wurde auf eine externe Website umgeleitet. Die Seite wurde in Rot gehalten, mit Sowjet-Stern, Sichel und einem salutierenden Pony. Im Hintergrund lief die Sowjethymne. Zusätzlich wurde die Seite des WKR-Balles mit DDOS-Attacken lahmgelegt.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1326503953027/Protest-im-Netz-Anonymous-greift-Webseiten-des-Wiener-Korporationsrings-an |titel=Anonymous greift Webseiten des Wiener Korporationringes ans |hrsg=derstandard.at |datum=2012-01-27 |abruf=2012-01-28}}</ref><br />
* Am 12. Juni 2012 haben Netz-Aktivisten von Anonymous Austria E-Mails von Scientology aus den Jahren 2010 und 2011 über pastebin.com veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1338559429210/Nach-Mail-Leak-von-AnonAustria-Scientology-kritisiert-Medien |titel=Mail Leak von AnonAustria an Scientology Mails |datum=2012-06-12 |abruf=2012-06-12}}</ref> Teile dieser Mails wurden nachfolgend von [[Wilfried Handl]], einem Gegner und vormaligen Österreich-Chef von Scientology, auf dessen Website kommentiert. Daraufhin haben die Vereine Scientology-Kirche Österreich und Scientology Mission Österreich auf Unterlassung geklagt und diese Klage mit einer einstweiligen Verfügung kombiniert, die vom Oberlandesgericht Wien in zweiter Instanz rechtskräftig abgewiesen wurde, zumal von Scientology weder eine ausreichende Begründung für den Unterlassungsanspruch vorgelegt wurde, noch die Gefährdung von Scientology abschließend überprüft werden konnte.<br />
* Am 13. Januar 2013 veröffentlichte AnonAustria Daten von österreichischen Ministern, darunter auch Kreditkartendaten. Ob die Daten echt sind, wurde nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1356427543569/Anon-Austria-knackt-E-Mail-Accounts-von-Ministern |titel=Anon Austria knackt E-Mail Accounts von Ministern |werk=DerStandard |abruf=2015-02-11}}</ref><br />
* Am 8. Februar 2013 kaperte Anonymous Salzburg die Website der SPÖ Salzburg Stadt. Grund waren wohl die [[Salzburger Spekulationsskandal|Salzburger Finanzgeschäfte]].<ref>{{Internetquelle |url=https://futurezone.at/netzpolitik/salzburg-spoe-website-gekapert/24.591.539 |titel=Salzburg: SPÖ-Website gekapert |werk=[[Futurezone]] |abruf=2015-02-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131021234112/http://futurezone.at/netzpolitik/salzburg-spoe-website-gekapert/24.591.539 |archiv-datum=2013-10-21}}</ref><br />
* Am 7. April 2013 wurde die Event-Plattform des Landes-Medienzentrums Salzburg von Anonymous Salzburg gekapert. Es war ein Angriff gegen den ÖVP-Spitzenkandidaten bei den Landtagswahlen, [[Wilfried Haslauer junior|Wilfried Haslauer]].<ref>{{Internetquelle |url=https://futurezone.at/netzpolitik/salzburger-landes-event-website-gekapert/24.595.247 |titel=Salzburger Landes-Event-Website gekapert |werk=[[Futurezone]] |abruf=2015-02-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131021235619/http://futurezone.at/netzpolitik/salzburger-landes-event-website-gekapert/24.595.247 |archiv-datum=2013-10-21}}</ref><br />
* Im Oktober 2014 hackte AnonAustria die deutsche Partei [[Alternative für Deutschland|AfD]] und veröffentlichte sensible Daten auf Twitter (Stand 2024: [[X (soziales Netzwerk)|X]]),<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000007119258/Anonymous-Austria-hackte-offenbar-deutsche-AfD |titel=Anonymous Austria hackte offenbar deutsche AfD |hrsg=DerStandard.at |datum=2014-10-21 |abruf=2014-12-20}}</ref> in dessen Folge vermutlich der Twitter-Account von AnonAustria gesperrt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000006988130/Twitter-sperrteAnonAustria |titel=Twitter sperrte @AnonAustria |hrsg=DerStandard.at |datum=2014-10-17 |abruf=2014-12-20}}</ref><br />
<br />
Neben AnonAustria, die vor allem durch hacktivistische Aktionen für Aufsehen gesorgt haben, gibt es auch Anonymous Wien, die sich auf Demonstrationen und sogenannten Paperstorms (das Verteilen von Flyern) beschränken. Neben einem [[WordPress.com|Wordpress]]-Blog<ref>Blog von Anonymous Wien: [https://viennanonymous.wordpress.com/ viennanonymous.wordpress.com]</ref> und einem Forum dienen ihnen eine Facebook-Seite und der Twitter-Account Anonymous Wien als Sprachrohr.<br />
So protestieren sie seit 15. März 2008 öffentlich gegen Scientology.<ref>[https://viennanonymous.wordpress.com/demos/ Wien – Demo gegen Scientology]</ref><br />
Sie organisierten ebenfalls einige Paperstorms gegen Vorratsdatenspeicherung und ACTA. Ebenfalls mitorganisiert haben sie den Protestmarsch gegen Vorratsdatenspeicherung am 31.&nbsp;März 2012.<ref name="Österreichweite Proteste gegen Vorratsdatenspeicherung">[https://derstandard.at/1333184930550/Farewell-Privacy-Oesterreichweite-Proteste-gegen-Vorratsdatenspeicherung derstandard.at]</ref><ref>Auf Facebook: [https://www.facebook.com/events/333315213359722/ Farewell Privacy (Protestmarsch gegen VDS)]</ref><br />
<br />
AnonAustria gewannen 2011 den [[Wolfgang Lorenz Gedenkpreis für internetfreie Minuten]].<ref>''[https://monochrom.at/wolfgang-lorenz-gedenkpreis/wolo2011.htm Offizielle Homepage des 'Wolfgang Lorenz Gedenkpreises für internetfreie Minuten']'' mit Jurystatement.</ref><ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Scheiss-Internet-Preis-fuer-Anonymous-Austria-und-A1-Chef-1377468.html ''Heise Newsticker.''] Vom 11.&nbsp;November 2011.</ref> Die Jury argumentierte, dass AnonAustria mehrmals private Daten auf fremden Servern aufgespürt und veröffentlicht habe, darunter die Privatadressen von Polizisten. Damit sei wiederholt die achte Regel der Hackerethik verletzt worden: „Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.“<br />
<br />
Ebenfalls gibt es noch AnonNewsAUT.<br />
<br />
=== Operation „pitdog“ ===<br />
<br />
2012, im Vorfeld der Einführung der Vorratsdatenspeicherung (VDS) in Österreich im Rahmen der EU-Regulierung, machten Meldungen die Runde, dass lokale Vertreter von Anonymous E-Mail-Verkehr von allen relevanten Parteien des Landes (SPÖ, ÖVP, FPÖ und weitere) im Umfang von mehr als 10.000&nbsp;Exemplaren abgegriffen und damit Belege für Seilschaften und Verbrechen im Polit-Bereich gesammelt hätten. Speziell ein gerade laufender [[Korruption]]sausschuss sollte davon tangiert sein, aber auch noch viele weitere Machenschaften aufgedeckt werden. Begründet wurde die Aktivität mehrfach mit dem Bedarf für „Gegenüberwachung“.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1332323581522/Gegenueberwachung-Anonymous-Austria-will-brisante-PolitikerInnen--Mails-veroeffentlichen |titel=Anonymous Austria will brisante PolitikerInnen-Mails veröffentlichen |werk=DerStandard |abruf=2015-02-11}}</ref> Die Veröffentlichung sollte, wie in zahlreichen Medien angekündigt, am 1.&nbsp;April 2012 um 0&nbsp;Uhr erfolgen, dem Einführungstermin für die VDS. Diesem Termin gingen tatsächliche Demonstrationen in mehreren österreichischen Städten am Samstag, den 31. März 2012 voraus.<ref name="Österreichweite Proteste gegen Vorratsdatenspeicherung" /> Die Aktion von Anonymus trug den Namen „pitdog“, vom englischen „pit“ für Loch/Grube und „dog“ für Hund, also [[Grubenhund (Zeitung)|Grubenhund]] und somit relativ gleich bedeutend mit Zeitungs-„Ente“. Zwar bot der 1.&nbsp;April Anlass, hier zumindest die Möglichkeit eines [[Aprilscherz|Scherzes]] zu erwägen, wegen der Vorgabe des Datums durch die äußeren Umstände glaubten die meisten hier jedoch an Zufall. Außerdem wurde die offenbar vorsätzlich gewählte Bezeichnung „pitdog“ erst nach dem Termin greifbar. Veröffentlichungen vom selben Tag geben die Anonymous-Worte „frei erfunden“ wieder. Die Meinungen, ob diese Aktion dem Ansehen der AnonAustria Gruppe evtl. geschadet hat, gehen auseinander.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tt.com/Nachrichten/4573323-2/viel-l%C3%A4rm-um-nichts-anonymous-e-mails-ein-aprilscherz.csp |titel=Viel Lärm um nichts Anonymous E-Mails ein Aprilscherz |werk=[[Tiroler Tageszeitung]] |abruf=2015-02-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120526015050/http://www.tt.com/Nachrichten/4573323-2/viel-l%C3%A4rm-um-nichts-anonymous-e-mails-ein-aprilscherz.csp |archiv-datum=2012-05-26}}</ref><br />
<br />
=== Anzeigen wegen Vermummung ===<br />
<br />
Am 2. Juni 2012 kam es während einer Demonstration von Anonymous Wien gegen Scientology zu Anzeigen wegen [[Vermummungsverbot|Vermummung]], da einige Teilnehmer ihre Gesichtszüge mit einer Guy-Fawkes-Maske verhüllt hatten. Daraufhin wurde die Strafverfügung eines Anon-Aktivisten ins Internet gestellt und via Twitter verbreitet (u.&nbsp;a. auch von AnonAustria).<ref>[https://derstandard.at/1338559556916/Demo-Geldstrafe-fuer-das-Tragen-einer-Guy-Fawkes-Maske-in-Wien derstandard.at]</ref> Die Strafe belief sich auf 50&nbsp;€ bzw. eine Ersatzfreiheitsstrafe von 25&nbsp;Stunden.<ref>{{Webarchiv |url=http://futurezone.at/digital-life/strafe-fuer-das-tragen-von-guy-fawkes-masken/24.581.471 |wayback=20131021235621 |text=futurezone.at}}</ref> Ob die angezeigten Anon-Aktivisten die Strafe bezahlt oder Einspruch gegen die Strafverfügung erhoben haben, ist unklar. Kurz nach den Anzeigen veröffentlichte AnonAustria die Mails von Scientology. Wilfried Handl nutzte einige dieser geleakten Mails in seinem Blog, worauf Scientology gegen ihn klagte. Dies blieb allerdings erfolglos.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.news.at/a/ex-scientology-chef-erster-sieg-handl-340372 |titel=Erster Sieg für Handl |werk=[[News (Zeitschrift)]] |abruf=2015-02-11}}</ref><br />
<br />
== Aktivitäten in Deutschland ==<br />
<br />
In Deutschland wird in mehreren Städten seit 10.&nbsp;Februar 2008 regelmäßig gegen Scientology protestiert, und seit 2011 werden Protestaktionen gegen Überwachung und Zensur durchgeführt.<br />
<br />
Am 6. April 2013 hackte Anonymous aus Protest gegen die [[Bestandsdatenauskunft]] das [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Portal meine-freiheit.de und veröffentlichte einige Zugangsdaten im Internet.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonymous-veroeffentlicht-Zugangsdaten-fuer-FDP-Portal-1841525.html Anonymous veröffentlicht Zugangsdaten für FDP-Portal] – ''[[Heise online]]'', am 14. April 2013</ref> <br />
<br />
=== Operation GEMA ===<br />
<br />
Im Rahmen der ''Operation GEMA'' griff Anonymous im Juni 2011 die Webpräsenz der GEMA mit [[Denial of Service|DDoS-Attacken]] an und legte sie kurzzeitig lahm. In einem Video erläuterte die Gruppierung ihre Beweggründe:<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=3OVvjJLzIDc ''Anonymous&nbsp;– Stellungnahme zur GEMA''.] Video auf ''[[YouTube]].'' 17.&nbsp;Juni 2011 (2:03&nbsp;min).</ref> Die [[Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte|GEMA]] trage die Schuld daran, dass auf der Internetplattform [[YouTube]] in Deutschland ein Großteil der Musikvideos nicht mehr abgerufen werden kann, da sich YouTube mit der GEMA seit 2009 nicht mehr auf einen neuen Lizenzvertrag einigen konnte. (Tatsächlich sind die entsprechenden Videos von YouTube willkürlich ausgewählt worden; die GEMA führt einen [[YouTube#Auseinandersetzungen mit der GEMA|Musterprozess mit YouTube]] um korrekte [[Lizenz]]ierung, der nur wenige Videos betrifft.) Aus Sicht von Anonymous verlangt die GEMA zu hohe Gebühren für den Abruf von Videos. Im Video wurden „weitere Maßnahmen“ angekündigt, sollte sich das Verhalten der GEMA nicht ändern. Nachdem dies nicht geschehen war, erfolgte am 22.&nbsp;August ein weiterer Angriff auf die Website, bei der die Seite kurzzeitig auf eine Grafik umgeleitet wurde, deren Text auf die Sperrmeldungen von YouTube anspielte.<ref>[https://www.abendblatt.de/kultur-live/tv-und-medien/article108086265/Anonymous-Hacker-legen-erneut-Gema-Seite-lahm.html ''Kriminalität im Internet&nbsp;– Anonymous-Hacker legen erneut Gema-Seite lahm''.] [[Hamburger Abendblatt]], 22.&nbsp;August 2011.</ref> Ferner gelang es, Benutzernamen und Passwörter auszulesen, die daraufhin bei [[Twitter]] veröffentlicht wurden. Als Reaktion auf die DDoS-Angriffe kam es zu mehreren Hausdurchsuchungen bei Verdächtigen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gulli.com/news/19055-bundesweite-hausdurchsuchungen-wegen-opgema-2012-06-13 |archive-today=20130411020306 |text=''Bundesweite Hausdurchsuchungen wegen OpGema''.}} Gulli.com, 13. Juni 2012</ref> Zu Weihnachten startete Anonymous unter dem Namen LulzXmas weitere Aktionen gegen die GEMA sowie Seiten der ''Initiative Urheberrecht''. Dabei kam es zu einem „Deface“ der Seite ''Initiative Urheberrecht'' und zur Veröffentlichung von personenbezogenen Daten der Initiative.<ref>[https://www.gulli.com/news/20551-lulzxmas-anonymous-greift-urheberrechtsschuetzer-an-2012-12-24 ''LulzXmas: Anonymous greift Urheberrechtsschützer an''.]{{Toter Link|url=https://www.gulli.com/news/20551-lulzxmas-anonymous-greift-urheberrechtsschuetzer-an-2012-12-24 |date=2023-06 |archivebot=2023-06-10 08:05:15 InternetArchiveBot }} Gulli.com, 24. Dezember 2012</ref> Wie sich später herausstellte, wurde die Kommunikation in den IRC-Channels vor den DDoS-Angriffen 2011 von den Behörden aufgezeichnet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gulli.com/news/19277-operation-gema-behoerden-schneiden-irc-kanaele-der-aktivisten-mit-2012-07-09 |archive-today=20130411044718 |text=''Operation GEMA: Behörden schneiden IRC-Kanäle der Aktivisten mit''.}} Gulli.com, 9. Juli 2012</ref><br />
<br />
=== Operation Tinfoil ===<br />
<br />
[[Datei:Deface KenFM AnonLeaks.png|mini|Website von KenFM nach Hack durch Anonymous Deutschland (2021)]]<br />
Anfang 2020 haben Aktivisten die neue Gruppe „Widerstand 2020“, die sich als Gegenbewegung bzw. -partei zu den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung gebildet hatte, beobachtet und aufgrund von Unstimmigkeiten und Demokratiefeindlichkeit als größeres Ziel erkannt. Hier lag das Augenmerk auf den haltlosen Behauptungen der Gründer und dem Widerlegen derselben. Im Zuge dessen kam es auch zu Angriffen auf die Webseite und das Überfluten mit „Mitgliedsanträgen“, die sich als einfaches Formular ohne Überprüfen der Dateneingabe herausstellten. Die Bewegung zerfiel nach kurzer Zeit, entstehende Splittergruppen und die Hauptakteure wurden allerdings weiter unter Beobachtung gehalten, vor allem da der Gründer Bodo Schiffmann Anonymous in einem öffentlichen Video herausgefordert hatte.<br />
<br />
Im Juni 2020 wurde dann aus dieser bislang nur losen Zusammenarbeit die ''Operation Tinfoil'' (dt.: ''Operation Alufolie'', eine Anspielung auf den [[Aluhut]]) gestartet, da neue Akteure auf der Bildfläche erschienen waren.<br />
<br />
Das erste Ziel war [[Attila Hildmann]], der durch das Verbreiten von Verschwörungsmythen auf [[Telegram]] schon vorher aufgefallen war, nun aber deutlich aktiver wurde und Anonymous auf seiner Seite wähnte, da kleine Gruppen mit Verbindung zu [[QAnon]] auch in seiner Telegram-Gruppe zu finden waren. Besonderes Augenmerk lag auf seinen Telegram-Gruppen, die erfolgreich von Aktivisten infiltriert werden konnten, und seinem Webauftritt, auf dem auch andere Daten, wie E-Mails, gespeichert waren. Mithilfe dieser Informationen konnten nunmehr Hauptverantwortliche und Administratoren seiner Telegram-Gruppe identifiziert werden und der reibungslose Ablauf innerhalb derselben immer wieder gestört werden; dazu kamen Veröffentlichungen über die Admins und deren Verbindungen. Die Arbeit der Aktivisten und ein veröffentlichtes Video gegen Attila Hildmann führten auch zu Interesse von Seiten der klassischen Medien an dessen Person, wodurch sich mehr Personen der Operation oder dem gleichen Ziel angeschlossen haben. Verkaufspartner, die Produkte des [[Vegan]]-Kochs verkauft hatten, kündigten, teilweise nach direkten Anfragen, die Zusammenarbeit mit ihm und nahmen seine Produkte aus ihrem Sortiment. Auch wurden seine Ansichten und Aussagen immer wieder widerlegt und/oder ins Lächerliche gezogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://anonleaks.net/2020/optinfoil/2020-das-jahr-der-masken/ |titel=2020 - Das Jahr der Masken: ein Rückblick |werk=Anonleaks |datum=2020-12-31 |abruf=2021-01-08 |sprache=de-DE}}</ref><br />
<br />
Aktivisten des Hackerkollektivs haben im Kontext dieser Operation die Website [[KenFM]] von [[Ken Jebsen]] angegriffen und über 39.000 Datensätze zu Spenden und Abonnenten abgreifen können. Auf der Website werden Verschwörungstheorien verbreitet.<ref>{{Literatur |Titel=Anonymous: Hacker greifen Ken Jebsen an – Webseite lahmgelegt |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/anonymous-hacker-greifen-ken-jebsen-an-webseite-lahmgelegt-17386771.html |Abruf=2021-06-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frank Patalong |hrsg=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/anonymous-erbeutet-namen-von-ken-jebsen-unterstuetzern-a-5cb85ce7-eb14-4b0d-b9fd-522aa7a5b85a |titel=Anonymous erbeutet Namen von Ken-Jebsen-Unterstützern |sprache=de |abruf=2021-06-14}}</ref><br />
<br />
Weitere folgende Ziele waren die sogenannte „Organische Christus-Generation“ (OCG) des [[Ivo Sasek#Hacker-Aktion|Ivo Sasek]] (siehe dort) und die teilweise rechtsextreme Impfgegnerbewegung [[Querdenken 711|Querdenken]].<!-- Ausführliche Ausarbeitung fehlt! --><br />
<br />
== Konflikte mit staatlichen Organen ==<br />
<br />
Im Juli 2011 wurde bei 35 Razzien in den USA, 14 in den Niederlanden und vier in Großbritannien ein mutmaßlicher Anonymous-Aktivist festgesetzt. 35 zusätzliche Haftbefehle wurden vom FBI ausgestellt.<ref>hen/Reuters/AFP: [https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,775392,00.html ''FBI nimmt 14 mutmaßliche Hacker fest.''] Auf: ''spiegel.de.'' 20.&nbsp;Juli 2011.</ref><br />
<br />
Als Reaktion auf die Festnahmen hackten die Hacker einen Server mit mehr als 70&nbsp;Websites von US-Strafverfolgungsbehörden und kopierten 10&nbsp;Gigabyte an Daten.<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,778784,00.html ''Mehr als 70 Websites: Anonymous hackt Server von US-Sheriffs auf Spiegel.''] 6.&nbsp;August 2011.</ref><br />
<br />
Dokumente der [[Globale Überwachungs- und Spionageaffäre|NSA-Überwachungs- und Spionageaffäre]] belegen, dass der britische Geheimdienst [[GCHQ]] gezielt gegen Anonymous vorging.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-GCHQ-kaempfte-mit-DDoS-Angriffen-gegen-Anonymous-2105588.html heise.de]</ref><br />
<br />
== Gefälschter Facebook-Auftritt ==<br />
<br />
''[[Anonymous.Kollektiv]]'' wurde ursprünglich als deutsche [[Facebook]]-Seite des Kollektivs eingerichtet, aber seit 2012 nicht mehr von Anonymous betrieben. Nach Presseberichten hatte das Erfurter [[Alternative für Deutschland|AfD-Mitglied]] [[Mario Rönsch]] die übrigen Seitenbetreiber damals verdrängt. Die Seite verbreitete fortan [[Rechtspopulismus]], [[Verschwörungstheorie]]n und Hetze gegen [[Migration|Migranten]], Flüchtlinge und [[Muslim]]e. Anonymous-Aktivisten distanzierten sich davon und klärten ihre Anhänger über die Hintergründe der Fälschung auf.<ref name="Diesing">Richard Diesing (Die Zeit, 6. Juni 2016): [http://www.zeit.de/digital/internet/2016-06/anonymous-kollektiv-rechte-hetze ''Anonymous.Kollektiv: Hetze unterm Anonymous-Deckmantel'']; [[Netz gegen Nazis]], 19. November 2015: [http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/warum-anonymous-kollektiv-auf-facebook-nichts-mit-anonymous-zu-tun-hat-10743 ''Warum Anonymous-Kollektiv auf Facebook nichts mit Anonymous zu tun hat'']</ref> Nachdem die „[[Like (Button)|Likes]]“ für die gefälschte Seite seit November 2015 enorm zunahmen, berichteten auch viele Medien über die Fälschung.<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-seite-anonymous-kollektiv-nicht-wirklich-anonymous-a-1063829.html ''Anonymous.Kollektiv auf Facebook: Denn sie wissen nicht, was sie liken'']; Berliner Zeitung: {{Webarchiv|url=http://www.berliner-zeitung.de/digital/anonymous--account-greift-hundertausende-facebook-fans-ab-sote,10808718,32465550.html |wayback=20151123014626 |text=''Anonymous-Account greift hunderttausende Facebook-Fans ab'' |archiv-bot=2024-07-09 21:23:34 InternetArchiveBot }}; Handelsblatt: [https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/hackernetzwerk-kaempft-gegen-is-gefaelschte-anonymous-seite-verwirrt-unterstuetzer/12618396.html ''Hackernetzwerk kämpft gegen IS – Gefälschte „Anonymous“-Seite verwirrt Unterstützer''], 20. November 2015; Morgenpost: [https://www.morgenpost.de/vermischtes/article206694679/Hunderttausende-fallen-auf-gefaelschte-Anonymous-Seite-herein.html ''Hunderttausende fallen auf gefälschte Anonymous-Seite herein'']</ref><br />
<br />
Nach Strafanzeigen gegen den mutmaßlichen Betreiber entfernte dieser selbst oder die Facebook-Administration die Seite. Anfang Juni erschien eine Nachfolgeseite gleichen Namens auf dem russischen Netzwerk [[Vk.com]], die auf die Sperrung der Vorgängerseite verweist und die Hetze gegen Zuwanderer fortsetzt.<ref name="Diesing" /><ref>[[Andrea Diener]]: [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-hass-seite-anonymous-kollektiv-ist-verschwunden-14264423.html ''Wo ist der Chef der rechten Internettrolle?''] www.faz.net, 2. Juni 2016</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Ole Reißmann, Christian Stöcker, [[Konrad Lischka]]<br />
|Titel=We are Anonymous&nbsp;– Die Maske des Protests. Wer sie sind, was sie antreibt, was sie wollen<br />
|Verlag=Goldmann Verlag<br />
|Ort=München<br />
|Datum=2012<br />
|ISBN=978-3-442-10240-2}}<br />
* Frédéric Bardeau, Nicolas Danet: ''Anonymous. Von der Spaßbewegung zur Medienguerilla.'' Unrast Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-89771-531-8.<br />
* Patrick Hansen: ''Die kollektive Identität von Anonymous. Was sich hinter der Maske verbirgt.'' Freiburg 2015, ISBN 978-1-5197-9003-3.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Commonscat|Anonymous (group)|Anonymous|audio=1|video=1}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Anonymus|Anonymous}}<br />
* Thomas Pany: [https://www.heise.de/tp/features/Revolte-via-Internet-in-der-arabischen-Welt-3388341.html ''Revolte via Internet in der arabischen Welt?''] [[Telepolis]], 18.&nbsp;Januar 2011.<br />
* [[Florian Rötzer]]: [https://www.heise.de/tp/features/Eure-Schwestern-und-Brueder-in-der-digitalen-Welt-stehen-neben-euch-auf-dem-Platz-3388535.html ''Eure Schwestern und Brüder in der digitalen Welt stehen neben euch auf dem Platz.''] [[Telepolis]], 3.&nbsp;Februar 2011.<br />
* [https://taz.de/Anthropologin-ueber-Anonymous-Aktivisten/!5122658/ ''Anthropologin über Anonymous-Aktivisten: „Es geht um das Bekenntnis zu LULZ.“''.] Interview von Meike Laaff mit Gabriella Coleman in der ''[[Die Tageszeitung|taz]]'', 15.&nbsp;April 2011.<br />
* Quinn Norton: [http://www.wired.com/threatlevel/2011/11/anonymous-101/all/1 ''Anonymous 101: Introduction to the Lulz''.] In: ''[[Wired]]'', 8.&nbsp;November 2011.<br />
* Quinn Norton: [http://www.wired.com/threatlevel/2012/01/anonymous-dicators-existential-dread/all/1 ''2011: The Year Anonymous Took On Cops, Dictators and Existential Dread''.] In: ''[[Wired]]'', 11.&nbsp;Januar 2012.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Anonymous}}<br />
[[Kategorie:Hackergruppe (Computersicherheit)]]<br />
[[Kategorie:Computer- und Internetkriminalität]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Tankishguy