https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=SlimejsWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-14T08:49:49ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.28https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bratislavaer_Burg&diff=110604733Bratislavaer Burg2012-11-17T13:10:44Z<p>Slimejs: oprava</p>
<hr />
<div>{{Infobox Burg<br />
|Name = Burg Bratislava<br />
|Alternativname = Bratislavaer Burg, Burg Pressburg/Pressburger Burg<br />
|Bild = Bratislavsky hrad 3.jpg<br />
|Bildbeschreibung = Burg Bratislava nach der Renovierung der Fassade<br />
|Entstehungszeit = 9. Jahrhundert<br />
|Typologie n. geo. Lage = Höhenburg<br />
|Erhaltungszustand = Wiederaufgebaut<br />
|Ständische Stellung =<br />
|Abmessungen oder Fläche =<br />
|Mauerwerksmerkmale =<br />
|Heutiger Ortsname = [[Bratislava]]<br />
|Breitengrad = 48/8/32/N<br />
|Längengrad = 17/6/0/E<br />
|Region-ISO = SK-BL<br />
|Höhenordinate =<br />
|Höhe-Bezug =<br />
}}<br />
<br />
Die '''Burg Bratislava''', deutsch auch ''Bratislavaer Burg'', ''Burg Pressburg'', ''Pressburger Burg'' oder einfach nur ''Pressburg'' ({{SkS|''Bratislavský hrad''}}), ist die Zentralburg von [[Bratislava]], der Hauptstadt der [[Slowakei]]. In Texten der Stadt Bratislava und der Burg wird die Burg auf Deutsch als ''Bratislavaer Burg'' bezeichnet.<br />
<br />
== Lage und Umgebung ==<br />
[[Datei:Bratislavskyhrad31.jpg|thumbnail|Das Burgareal<br /><br />
1 - Wienertor<br /><br />
2 - Sigismundtor<br /><br />
3 - Nicholastor<br /><br />
4 - Leopoldtor<br /><br />
5 - Ehrenhof<br /><br />
6 - Aussichtsbastion<br /><br />
7 - Souterrain unter dem Ehrenhof<br /><br />
8 - Burg<br /><br />
9 - Gebäuden auf der Westterrasse<br /><br />
10 - Gebäude an der Nordmauer<br /><br />
11 - Bastei Luginsland<br /><br />
12 - Gebäude beim Nicholastor<br /><br />
13 - Burgweinkeller<br /><br />
14 - Südwestbastei<br /><br />
15 - Haus auf der Südbastei<br /><br />
16 - Grundriss der großmährischen Basilika<br /><br />
17 - Zisterne]]<br />
<br />
Die Burg Bratislava befindet sich im südlichen Teil der [[Kleine Karpaten|Kleinen Karpaten]], auf einem Felsen 85 Meter über dem linken Ufer der [[Donau]] an der Kreuzung europäischer Handelswege. Sie befindet sich im westlichen Teil des Stadtteils [[Staré Mesto (Bratislava)|Staré Mesto]] (Altstadt); westlich der Burganlage befinden sich das Gebäude des [[Nationalrat der Slowakischen Republik|Nationalrats]] und ein Villenviertel; östlich befindet sich die eigentliche Altstadt. Von der Terrasse kann man den Plattenbau-Stadtteil [[Petržalka]], die [[Neue Brücke (Bratislava)|Neue Brücke]] und weitere Brücken auf der Donau und die Stadt sehen. Unterhalb des Burgareals verläuft ein [[Burgbergtunnel (Bratislava)|Straßenbahntunnel]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Bratislava Castle, mid-1800s.jpg|miniatur|Die Pressburger Burg als Ruine (Mitte 19. Jahrhundert)]]<br />
[[Datei:Castel in Bratislava St2.JPG|miniatur|Burg Bratislava vor der Renovierung (September 2008)]]<br />
[[Datei:Burg Bratislava bei Nacht.jpg|miniatur|Die renovierte Burg von Bratislava bei Nacht (Januar 2010)]]<br />
<br />
Der Burgberg ist seit der Steinzeit besiedelt. Die ersten namentlich bekannten Siedler waren die [[Kelten]], die hier noch v. Chr. ein [[Oppidum (Kelten)|Oppidum]] bauten. Später erreichten die [[Germanen]] und [[Römer]] das Gebiet; von 9 n. Chr. bis 378 kontrollierte das Römische Reich das Gebiet. Auf dem Burgberg sollte eine Grenzfestung bzw. ein Turm errichtet werden, um die Grenzlager wie [[Gerulata]] und [[Carnuntum]] (beide Teil des [[Donaulimes]]) auf dem rechten Ufer der Donau zu ergänzen. 378 mussten die Römer unter dem Druck der germanischen [[Visigoten]] den Burgberg verlassen.<br />
<br />
Die Entwicklung in der Zeit der [[Völkerwanderung]] ist unklar. Gegen Ende dieser Periode erreichten die [[Slawen]] das Gebiet; in der Zeit des [[Großmähren|Großmährischen Reiches]] im späten 9. Jahrhundert wurde hier eine wichtige Befestigung gebaut. Die Burg wurde zum ersten Mal 805 bzw. 907 (letzteres in den [[Salzburger Annalen]]) erwähnt (Details siehe unter [[Bratislava#Namen|Bratislava im Absatz zum Namen]]). Bezüglich des Jahres 907 wird in mehreren Quellen von drei [[Schlacht von Pressburg|Schlachten bei Brezalauspurc]] berichtet, die den letztendlichen Fall des Großmährischen Reiches verursacht hatten. Im Ostteil des Berges ist aus dieser Zeit eine dreischiffige steinerne [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] erhalten geblieben. Danach wurde das Gebiet um die Burg Teil des [[Königreich Ungarn|Königreichs Ungarn]].<br />
<br />
Im 10. Jahrhundert wurden hier [[Münzen]] mit der Inschrift „Preslavva Civitas“ geprägt. Im 11. und 12. Jahrhundert entstand hier ein [[Romanik|vorromanischer]] mittelalterlicher Steinpalast. Seit der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde die Burg zum Sitz der neu entstandenen [[Komitat Pressburg|Gespanschaft Pressburg]]. Im 13. Jahrhundert wurde hier eine romanische [[Arpaden|arpadische]] Burg errichtet, die bis 1427 Bestand hatte. Die Dominante dieser Befestigungsanlage war ein romanischer Wohnturm auf der schwachen Südwestseite; als einziger Bauteil dieser Anlage ist er bis heute erhalten geblieben. Am Ende des 13. Jahrhunderts fiel die Burg zweimal: 1273 wurde sie von Truppen des böhmischen Königs [[Ottokar II. Přemysl|Přemysl Ottokar]] und 1287 vom österreichischen Herzog Albrecht erobert. Ihren heutigen vierflügligen Grundriss bekam die Burg im 15. Jahrhundert, als [[Sigismund von Luxemburg]] einen gotischen Umbau verordnete. Der umfassende Umbau betraf auch die [[Befestigung]] vor allem wegen Angriffen der [[Hussiten]]: zwei Basteien und das Sigismundtor wurden errichtet. In dieser Zeit entstand auch ein 85 Meter tiefer Brunnen. Nach der [[Schlacht bei Mohács (1526)|Schlacht bei Mohács]] im Jahr 1526, als die Türken die ungarische Armee schlugen und später die bisherige Hauptstadt [[Buda]] besetzten, wurde die Burg zum Sitz des [[Habsburger]]s [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]]<br />
<br />
Während der Umbauarbeiten im 16. und 17. Jahrhundert ([[Türkenkriege]], [[Reformation]]) wurde die Burg mehrmals befestigt: 1552–1562 wurde die Burg im Renaissancestil umgebaut. Alle Flügel wurden im Bezug auf die Höhe vereinheitlicht und ein weiterer Turm errichtet. Seit 1608 beherbergte der Südwestturm die ungarischen Kronjuwelen; seither wird er auch als Kronturm bezeichnet. 1635 bewilligte der [[Reichstag (Ungarn)|ungarische Landtag]] bauliche Veränderungen an der Burg. [[Palatin (Ungarn)|Palatin]] Graf [[Paul Pálffy]] beauftragte den Architekt Giovanni Alberti, die Aufsicht hatte der kaiserliche Hof-Baumeister [[Giovanni Battista Carlone (Architekt)|Giovanni Battista Carlone]]. Die ganze Burganlage wurde um einen Stock erhöht und es wurden weitere zwei Türme erbaut, womit die Burg ihr heutiges viertürmiges Aussehen bekam. Zugleich ließ sich Pálffy seinen Gartenpalast am Burgberg errichten. Hier ist [[Pietro Maino Maderno]] als Bildhauer der Springbrunnen dokumentiert. Aus dem nahen [[Kaisersteinbruch|kaiserlichen Steinbruch]] am [[Leithagebirge|Leithaberg]] erfolgten große [[Steintransport|Lieferungen]] von [[Kaiserstein (Gestein)|Kaiserstein]] und Steinmetzarbeiten. Im späten 17. Jahrhundert wurden zwei Bastionen zu den Befestigungen hinzugefügt; 1674 wurde auf der südwestlichen Bastion das Leopoldtor (benannt nach [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]]) errichtet. Dieses war jedoch ungünstig platziert, daher wurde es zugemauert und ein neues Tor, das Wienertor, im Jahr 1712 auf der Westseite gebaut.<br />
<br />
Die letzten größten Umbauarbeiten erfolgten während der Regierungszeit von [[Maria Theresia]]. Das 18. Jahrhundert war friedlicher als das 16. und 17. Jahrhundert, die Hauptfunktion wandelte sich von einer Verteidigungsanlage zu einer Wohnburg. Diese barocke, heute als theresianisch bezeichnete Burg wurde 1755–1765 umgebaut; auf der Südseite wurde der sogenannte Ehrenhof erstellt. Auf der Westseite entstanden ein Geschäftshof und ein Pferdestall und auf der Ostseite wurde ein als Theresianum bezeichnetes Rokokopalais gebaut; es war Sitz des Statthalters. In der Burg selbst wurde eine repräsentative Rokokotreppe im Westflügel gebaut, die bis heute besteht. Auch die Wasserversorgung wurde durch eine von [[Wolfgang von Kempelen]] entworfene Wasserleitung verbessert.<br />
<br />
Nachdem der Statthalter die Burg im Jahr 1780 verlassen hatte und die Kronjuwelen nach Wien verbracht worden waren, verlor die Burg während der Regierung von [[Joseph II. (HRR)|Joseph II.]] ihre Bedeutung. 1784 wurde ein Generalseminar gegründet, das unter anderem eine wichtige Rolle für die [[Slowakische Nationalbewegung]] spielte. 1790 wurde es wieder geschlossen und bis 1802 stand die Burg im Eigentum der Kirche. Seit 1802 wurde die Burg als Kaserne benutzt.<br />
<br />
Am 28. Mai 1811 brach ein vernichtendes, drei Tage dauerndes Feuer aus, das sich schnell auf die Vorburg und den Vorort [[Schlossgrund (Bratislava)|Schlossgrund]] ausbreitete. Das Feuer soll durch die Achtlosigkeit der Truppen verursacht worden sein. In den folgenden 150 Jahre erhoben sich nur die Burgruinen über der Stadt. Teile, die nicht dem Feuer zum Opfer gefallen waren, wurden weiterhin als Kasernen und Gefängnis benutzt. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Wiederaufbau-Vorschläge unterbreitet, aber nicht durchgeführt. Während der Existenz der [[Erste Slowakische Republik|Ersten Slowakischen Republik]] plante man, das Burgareal für ein Universitätsviertel ([[Comenius-Universität]]) oder Regierungsgebäude zu nutzen. Diese Pläne wurden nicht verwirklicht. Die Burg wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg von 1953 bis 1968 renoviert. In der wiederaufgebauten Burg wurde am 30. Oktober 1968 das neue Verfassungsgesetz über den [[Tschechoslowakei|tschechoslowakischen]] Bund, womit der Staat, zumindest rechtlich, von einem zentralisierten Staat zum Bund wurde, unterzeichnet. Am 3. September 1992 unterzeichnete man im damaligen Rittersaal (heute Saal der Verfassung) die aktuelle [[Verfassung der Slowakischen Republik|slowakische Verfassung]], zwei Tage nach deren Gutheißung und vier Monate vor der Unabhängigkeit der Slowakei. Von 1993 bis 1996 diente die Burg als Sitz des slowakischen Präsidenten, bevor der Sitz ins erst instandgesetzte [[Palais Grassalkovich]] verlegt wurde.<br />
<br />
Heute dient die Burganlage als Museum und Repräsentationsgebäude. Die ehemalige Kapelle dient heute als Konzertsaal. Seit 2008 wird sie wieder renoviert.<br />
<br />
Die Luster für den Wiederaufbau wurden vom ehemaligen [[k.u.k. Hoflieferant]]en [[Bakalowits]] angefertigt.<ref>{{internetquelle<br />
|autor= Sara Gross<br />
|hrsg= [[Die Presse]]<br />
|url= http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/580331/<br />
|format=<br />
|sprache=<br />
|titel= Bakalowits: Große Geschäfte mit alten Lustern<br />
|werk=<br />
|seiten=<br />
|datum= 11. Juli 2010<br />
|archiv-url=<br />
|archiv-datum=<br />
|zugriff= 11. Juli 2010<br />
|kommentar= Wie der Phönix aus der Asche ist der ehemalige k.u.k. Lusterhersteller Bakalowits wiederauferstanden und kehrt mit der Ausstattung einer Habsburger-Residenz nun zu seinen Wurzeln zurück.<br />
|zitat=<br />
}}</ref><br />
<br />
== Bildmotiv ==<br />
[[Datei:Slovakia 20 euro cent.png|miniatur|[[Slowakische Euromünzen|Slowakische 20-Cent-Münze]]]]<br />
Die Burg Bratislava ist eines der Bildmotive der slowakischen Euromünzen, welche zum 1. Januar 2009 eingeführt wurden. Die Burg ist dabei auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen zu sehen. Sie ist auch auf der Rückseite des (ehemaligen) 500-[[Slowakische Krone (1993–2008)|Kronen]]-Scheins zu sehen.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*{{Literatur | Herausgeber=Dajama | Autor=Ján Lacika | Titel=Bratislava| Auflage=1. | Ort=Bratislava | Jahr=2000 | Seiten= | ISBN=80-88912-78-4}}<br />
*{{Literatur | Herausgeber=Jan Štenc | Autor=Václav Mencl | Titel=Bratislava: Stavební obraz města a hradu| Auflage= | Ort=Prag | Jahr=1936 | Seiten= | ISBN=}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Bratislava Castle|Burg Bratislava}}<br />
* [http://www.bratislava-hrad.sk/ Seite der Burg (slow., eng. und deutsch)]<br />
* [http://www.snm-hm.sk/ Leitseite des Museums (slowakisch und englisch)]<br />
* [http://burgerbe.wordpress.com/2007/12/27/hochhauser-vor-burg-bratislava/ Hochhäuser vor Burg Bratislava?]<br />
<br />
{{Navigationsleiste k.u.k. Residenzen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Burg in der Slowakei|Bratislava, Burg]]<br />
[[Kategorie:Festung in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Bratislava]]<br />
[[Kategorie:Barockbauwerk in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Rekonstruiertes Bauwerk in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Okres Bratislava I]]<br />
<br />
[[be:Браціслаўскі замак]]<br />
[[be-x-old:Браціслаўскі замак]]<br />
[[ca:Castell de Bratislava]]<br />
[[cs:Bratislavský hrad]]<br />
[[da:Bratislava Slot]]<br />
[[en:Bratislava Castle]]<br />
[[eo:Bratislava burgo]]<br />
[[es:Castillo de Bratislava]]<br />
[[eu:Bratislavako gaztelua]]<br />
[[fi:Bratislavan linna]]<br />
[[fr:Château de Bratislava]]<br />
[[hu:Pozsonyi vár]]<br />
[[it:Castello di Bratislava]]<br />
[[lt:Bratislavos pilis]]<br />
[[nl:Kasteel van Bratislava]]<br />
[[no:Bratislava slott]]<br />
[[pl:Zamek Bratysławski]]<br />
[[pt:Castelo de Bratislava]]<br />
[[ro:Castelul Bratislava]]<br />
[[ru:Братиславский Град]]<br />
[[sk:Bratislavský hrad]]<br />
[[sv:Bratislava slott]]<br />
[[uk:Братиславський Град]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bratislavaer_Burg&diff=110604706Bratislavaer Burg2012-11-17T13:10:08Z<p>Slimejs: foto</p>
<hr />
<div>{{Infobox Burg<br />
|Name = Burg Bratislava<br />
|Alternativname = Bratislavaer Burg, Burg Pressburg/Pressburger Burg<br />
|Bild = BBratislavsky hrad 3.jpg<br />
|Bildbeschreibung = Burg Bratislava nach der Renovierung der Fassade<br />
|Entstehungszeit = 9. Jahrhundert<br />
|Typologie n. geo. Lage = Höhenburg<br />
|Erhaltungszustand = Wiederaufgebaut<br />
|Ständische Stellung =<br />
|Abmessungen oder Fläche =<br />
|Mauerwerksmerkmale =<br />
|Heutiger Ortsname = [[Bratislava]]<br />
|Breitengrad = 48/8/32/N<br />
|Längengrad = 17/6/0/E<br />
|Region-ISO = SK-BL<br />
|Höhenordinate =<br />
|Höhe-Bezug =<br />
}}<br />
<br />
Die '''Burg Bratislava''', deutsch auch ''Bratislavaer Burg'', ''Burg Pressburg'', ''Pressburger Burg'' oder einfach nur ''Pressburg'' ({{SkS|''Bratislavský hrad''}}), ist die Zentralburg von [[Bratislava]], der Hauptstadt der [[Slowakei]]. In Texten der Stadt Bratislava und der Burg wird die Burg auf Deutsch als ''Bratislavaer Burg'' bezeichnet.<br />
<br />
== Lage und Umgebung ==<br />
[[Datei:Bratislavskyhrad31.jpg|thumbnail|Das Burgareal<br /><br />
1 - Wienertor<br /><br />
2 - Sigismundtor<br /><br />
3 - Nicholastor<br /><br />
4 - Leopoldtor<br /><br />
5 - Ehrenhof<br /><br />
6 - Aussichtsbastion<br /><br />
7 - Souterrain unter dem Ehrenhof<br /><br />
8 - Burg<br /><br />
9 - Gebäuden auf der Westterrasse<br /><br />
10 - Gebäude an der Nordmauer<br /><br />
11 - Bastei Luginsland<br /><br />
12 - Gebäude beim Nicholastor<br /><br />
13 - Burgweinkeller<br /><br />
14 - Südwestbastei<br /><br />
15 - Haus auf der Südbastei<br /><br />
16 - Grundriss der großmährischen Basilika<br /><br />
17 - Zisterne]]<br />
<br />
Die Burg Bratislava befindet sich im südlichen Teil der [[Kleine Karpaten|Kleinen Karpaten]], auf einem Felsen 85 Meter über dem linken Ufer der [[Donau]] an der Kreuzung europäischer Handelswege. Sie befindet sich im westlichen Teil des Stadtteils [[Staré Mesto (Bratislava)|Staré Mesto]] (Altstadt); westlich der Burganlage befinden sich das Gebäude des [[Nationalrat der Slowakischen Republik|Nationalrats]] und ein Villenviertel; östlich befindet sich die eigentliche Altstadt. Von der Terrasse kann man den Plattenbau-Stadtteil [[Petržalka]], die [[Neue Brücke (Bratislava)|Neue Brücke]] und weitere Brücken auf der Donau und die Stadt sehen. Unterhalb des Burgareals verläuft ein [[Burgbergtunnel (Bratislava)|Straßenbahntunnel]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Bratislava Castle, mid-1800s.jpg|miniatur|Die Pressburger Burg als Ruine (Mitte 19. Jahrhundert)]]<br />
[[Datei:Castel in Bratislava St2.JPG|miniatur|Burg Bratislava vor der Renovierung (September 2008)]]<br />
[[Datei:Burg Bratislava bei Nacht.jpg|miniatur|Die renovierte Burg von Bratislava bei Nacht (Januar 2010)]]<br />
<br />
Der Burgberg ist seit der Steinzeit besiedelt. Die ersten namentlich bekannten Siedler waren die [[Kelten]], die hier noch v. Chr. ein [[Oppidum (Kelten)|Oppidum]] bauten. Später erreichten die [[Germanen]] und [[Römer]] das Gebiet; von 9 n. Chr. bis 378 kontrollierte das Römische Reich das Gebiet. Auf dem Burgberg sollte eine Grenzfestung bzw. ein Turm errichtet werden, um die Grenzlager wie [[Gerulata]] und [[Carnuntum]] (beide Teil des [[Donaulimes]]) auf dem rechten Ufer der Donau zu ergänzen. 378 mussten die Römer unter dem Druck der germanischen [[Visigoten]] den Burgberg verlassen.<br />
<br />
Die Entwicklung in der Zeit der [[Völkerwanderung]] ist unklar. Gegen Ende dieser Periode erreichten die [[Slawen]] das Gebiet; in der Zeit des [[Großmähren|Großmährischen Reiches]] im späten 9. Jahrhundert wurde hier eine wichtige Befestigung gebaut. Die Burg wurde zum ersten Mal 805 bzw. 907 (letzteres in den [[Salzburger Annalen]]) erwähnt (Details siehe unter [[Bratislava#Namen|Bratislava im Absatz zum Namen]]). Bezüglich des Jahres 907 wird in mehreren Quellen von drei [[Schlacht von Pressburg|Schlachten bei Brezalauspurc]] berichtet, die den letztendlichen Fall des Großmährischen Reiches verursacht hatten. Im Ostteil des Berges ist aus dieser Zeit eine dreischiffige steinerne [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] erhalten geblieben. Danach wurde das Gebiet um die Burg Teil des [[Königreich Ungarn|Königreichs Ungarn]].<br />
<br />
Im 10. Jahrhundert wurden hier [[Münzen]] mit der Inschrift „Preslavva Civitas“ geprägt. Im 11. und 12. Jahrhundert entstand hier ein [[Romanik|vorromanischer]] mittelalterlicher Steinpalast. Seit der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde die Burg zum Sitz der neu entstandenen [[Komitat Pressburg|Gespanschaft Pressburg]]. Im 13. Jahrhundert wurde hier eine romanische [[Arpaden|arpadische]] Burg errichtet, die bis 1427 Bestand hatte. Die Dominante dieser Befestigungsanlage war ein romanischer Wohnturm auf der schwachen Südwestseite; als einziger Bauteil dieser Anlage ist er bis heute erhalten geblieben. Am Ende des 13. Jahrhunderts fiel die Burg zweimal: 1273 wurde sie von Truppen des böhmischen Königs [[Ottokar II. Přemysl|Přemysl Ottokar]] und 1287 vom österreichischen Herzog Albrecht erobert. Ihren heutigen vierflügligen Grundriss bekam die Burg im 15. Jahrhundert, als [[Sigismund von Luxemburg]] einen gotischen Umbau verordnete. Der umfassende Umbau betraf auch die [[Befestigung]] vor allem wegen Angriffen der [[Hussiten]]: zwei Basteien und das Sigismundtor wurden errichtet. In dieser Zeit entstand auch ein 85 Meter tiefer Brunnen. Nach der [[Schlacht bei Mohács (1526)|Schlacht bei Mohács]] im Jahr 1526, als die Türken die ungarische Armee schlugen und später die bisherige Hauptstadt [[Buda]] besetzten, wurde die Burg zum Sitz des [[Habsburger]]s [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]]<br />
<br />
Während der Umbauarbeiten im 16. und 17. Jahrhundert ([[Türkenkriege]], [[Reformation]]) wurde die Burg mehrmals befestigt: 1552–1562 wurde die Burg im Renaissancestil umgebaut. Alle Flügel wurden im Bezug auf die Höhe vereinheitlicht und ein weiterer Turm errichtet. Seit 1608 beherbergte der Südwestturm die ungarischen Kronjuwelen; seither wird er auch als Kronturm bezeichnet. 1635 bewilligte der [[Reichstag (Ungarn)|ungarische Landtag]] bauliche Veränderungen an der Burg. [[Palatin (Ungarn)|Palatin]] Graf [[Paul Pálffy]] beauftragte den Architekt Giovanni Alberti, die Aufsicht hatte der kaiserliche Hof-Baumeister [[Giovanni Battista Carlone (Architekt)|Giovanni Battista Carlone]]. Die ganze Burganlage wurde um einen Stock erhöht und es wurden weitere zwei Türme erbaut, womit die Burg ihr heutiges viertürmiges Aussehen bekam. Zugleich ließ sich Pálffy seinen Gartenpalast am Burgberg errichten. Hier ist [[Pietro Maino Maderno]] als Bildhauer der Springbrunnen dokumentiert. Aus dem nahen [[Kaisersteinbruch|kaiserlichen Steinbruch]] am [[Leithagebirge|Leithaberg]] erfolgten große [[Steintransport|Lieferungen]] von [[Kaiserstein (Gestein)|Kaiserstein]] und Steinmetzarbeiten. Im späten 17. Jahrhundert wurden zwei Bastionen zu den Befestigungen hinzugefügt; 1674 wurde auf der südwestlichen Bastion das Leopoldtor (benannt nach [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]]) errichtet. Dieses war jedoch ungünstig platziert, daher wurde es zugemauert und ein neues Tor, das Wienertor, im Jahr 1712 auf der Westseite gebaut.<br />
<br />
Die letzten größten Umbauarbeiten erfolgten während der Regierungszeit von [[Maria Theresia]]. Das 18. Jahrhundert war friedlicher als das 16. und 17. Jahrhundert, die Hauptfunktion wandelte sich von einer Verteidigungsanlage zu einer Wohnburg. Diese barocke, heute als theresianisch bezeichnete Burg wurde 1755–1765 umgebaut; auf der Südseite wurde der sogenannte Ehrenhof erstellt. Auf der Westseite entstanden ein Geschäftshof und ein Pferdestall und auf der Ostseite wurde ein als Theresianum bezeichnetes Rokokopalais gebaut; es war Sitz des Statthalters. In der Burg selbst wurde eine repräsentative Rokokotreppe im Westflügel gebaut, die bis heute besteht. Auch die Wasserversorgung wurde durch eine von [[Wolfgang von Kempelen]] entworfene Wasserleitung verbessert.<br />
<br />
Nachdem der Statthalter die Burg im Jahr 1780 verlassen hatte und die Kronjuwelen nach Wien verbracht worden waren, verlor die Burg während der Regierung von [[Joseph II. (HRR)|Joseph II.]] ihre Bedeutung. 1784 wurde ein Generalseminar gegründet, das unter anderem eine wichtige Rolle für die [[Slowakische Nationalbewegung]] spielte. 1790 wurde es wieder geschlossen und bis 1802 stand die Burg im Eigentum der Kirche. Seit 1802 wurde die Burg als Kaserne benutzt.<br />
<br />
Am 28. Mai 1811 brach ein vernichtendes, drei Tage dauerndes Feuer aus, das sich schnell auf die Vorburg und den Vorort [[Schlossgrund (Bratislava)|Schlossgrund]] ausbreitete. Das Feuer soll durch die Achtlosigkeit der Truppen verursacht worden sein. In den folgenden 150 Jahre erhoben sich nur die Burgruinen über der Stadt. Teile, die nicht dem Feuer zum Opfer gefallen waren, wurden weiterhin als Kasernen und Gefängnis benutzt. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Wiederaufbau-Vorschläge unterbreitet, aber nicht durchgeführt. Während der Existenz der [[Erste Slowakische Republik|Ersten Slowakischen Republik]] plante man, das Burgareal für ein Universitätsviertel ([[Comenius-Universität]]) oder Regierungsgebäude zu nutzen. Diese Pläne wurden nicht verwirklicht. Die Burg wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg von 1953 bis 1968 renoviert. In der wiederaufgebauten Burg wurde am 30. Oktober 1968 das neue Verfassungsgesetz über den [[Tschechoslowakei|tschechoslowakischen]] Bund, womit der Staat, zumindest rechtlich, von einem zentralisierten Staat zum Bund wurde, unterzeichnet. Am 3. September 1992 unterzeichnete man im damaligen Rittersaal (heute Saal der Verfassung) die aktuelle [[Verfassung der Slowakischen Republik|slowakische Verfassung]], zwei Tage nach deren Gutheißung und vier Monate vor der Unabhängigkeit der Slowakei. Von 1993 bis 1996 diente die Burg als Sitz des slowakischen Präsidenten, bevor der Sitz ins erst instandgesetzte [[Palais Grassalkovich]] verlegt wurde.<br />
<br />
Heute dient die Burganlage als Museum und Repräsentationsgebäude. Die ehemalige Kapelle dient heute als Konzertsaal. Seit 2008 wird sie wieder renoviert.<br />
<br />
Die Luster für den Wiederaufbau wurden vom ehemaligen [[k.u.k. Hoflieferant]]en [[Bakalowits]] angefertigt.<ref>{{internetquelle<br />
|autor= Sara Gross<br />
|hrsg= [[Die Presse]]<br />
|url= http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/580331/<br />
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|titel= Bakalowits: Große Geschäfte mit alten Lustern<br />
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|datum= 11. Juli 2010<br />
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|zugriff= 11. Juli 2010<br />
|kommentar= Wie der Phönix aus der Asche ist der ehemalige k.u.k. Lusterhersteller Bakalowits wiederauferstanden und kehrt mit der Ausstattung einer Habsburger-Residenz nun zu seinen Wurzeln zurück.<br />
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<br />
== Bildmotiv ==<br />
[[Datei:Slovakia 20 euro cent.png|miniatur|[[Slowakische Euromünzen|Slowakische 20-Cent-Münze]]]]<br />
Die Burg Bratislava ist eines der Bildmotive der slowakischen Euromünzen, welche zum 1. Januar 2009 eingeführt wurden. Die Burg ist dabei auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen zu sehen. Sie ist auch auf der Rückseite des (ehemaligen) 500-[[Slowakische Krone (1993–2008)|Kronen]]-Scheins zu sehen.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*{{Literatur | Herausgeber=Dajama | Autor=Ján Lacika | Titel=Bratislava| Auflage=1. | Ort=Bratislava | Jahr=2000 | Seiten= | ISBN=80-88912-78-4}}<br />
*{{Literatur | Herausgeber=Jan Štenc | Autor=Václav Mencl | Titel=Bratislava: Stavební obraz města a hradu| Auflage= | Ort=Prag | Jahr=1936 | Seiten= | ISBN=}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Bratislava Castle|Burg Bratislava}}<br />
* [http://www.bratislava-hrad.sk/ Seite der Burg (slow., eng. und deutsch)]<br />
* [http://www.snm-hm.sk/ Leitseite des Museums (slowakisch und englisch)]<br />
* [http://burgerbe.wordpress.com/2007/12/27/hochhauser-vor-burg-bratislava/ Hochhäuser vor Burg Bratislava?]<br />
<br />
{{Navigationsleiste k.u.k. Residenzen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Burg in der Slowakei|Bratislava, Burg]]<br />
[[Kategorie:Festung in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Bratislava]]<br />
[[Kategorie:Barockbauwerk in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Rekonstruiertes Bauwerk in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Okres Bratislava I]]<br />
<br />
[[be:Браціслаўскі замак]]<br />
[[be-x-old:Браціслаўскі замак]]<br />
[[ca:Castell de Bratislava]]<br />
[[cs:Bratislavský hrad]]<br />
[[da:Bratislava Slot]]<br />
[[en:Bratislava Castle]]<br />
[[eo:Bratislava burgo]]<br />
[[es:Castillo de Bratislava]]<br />
[[eu:Bratislavako gaztelua]]<br />
[[fi:Bratislavan linna]]<br />
[[fr:Château de Bratislava]]<br />
[[hu:Pozsonyi vár]]<br />
[[it:Castello di Bratislava]]<br />
[[lt:Bratislavos pilis]]<br />
[[nl:Kasteel van Bratislava]]<br />
[[no:Bratislava slott]]<br />
[[pl:Zamek Bratysławski]]<br />
[[pt:Castelo de Bratislava]]<br />
[[ro:Castelul Bratislava]]<br />
[[ru:Братиславский Град]]<br />
[[sk:Bratislavský hrad]]<br />
[[sv:Bratislava slott]]<br />
[[uk:Братиславський Град]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=QRpedia&diff=108749141QRpedia2012-10-01T13:36:49Z<p>Slimejs: prag 10</p>
<hr />
<div>{{ Infobox Website<br />
| Name = QRpedia<br />
| Logo = [[Datei:Qrpedia.org screenshot.png|frameless]]<br />
Bildschirmfoto von [http://qrpedia.org http://qrpedia.org] mit dem QRpedia-Code des [http://qrwp.org/QRpedia QRpedia]-Wikipedia-Artikels<br />
| url = [http://qrpedia.org http://qrpedia.org]<br />
| Slogan = <br />
| Kommerziell = Nein<br />
| Beschreibung = <br />
| Sprachen = Mehrsprachig<br />
| Registrierung = Keine<br />
| Mitglieder = <br />
| Eigentümer = <br />
| Urheber = Terence Eden<br />
| Erschienen = 9.&nbsp;April 2011<br />
| Jahreseinnahmen = <br />
| Artikel = <br />
| Alexa = <br />
| Status = Online<br />
}}<br />
'''QRpedia''' ist ein System im [[Mobiles Internet|Mobilen Internet]], das [[QR-Code]]s verwendet, um Anwendern Wikipedia-Artikel in der mobilen Ansicht anzuzeigen. QR-Codes lassen sich einfach erzeugen, um einen direkten Link zu einem [[Uniform Resource Identifier]] (URI) zu erhalten. Das QRpedia-System verweist ausgehend von den Spracheinstellungen des Mobilgerätes direkt auf die entsprechende Sprachversion des Wikipedia-Artikels.<br />
<br />
QRpedia wurde im April 2011 von Roger Bamkin, dem Vorsitzenden der [[Wikimedia|Wikimedia UK]], konzipiert und präsentiert. Es ist derzeit bei Institutionen wie Museen in Großbritannien, USA und Spanien im Einsatz. Der Quellcode des Projekts ist unter der [[MIT-Lizenz]] frei wiederverwendbar.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
[[Datei:Orrey QR.jpg|thumb|left|Ein QRpedia-Code beim Gemälde „[[A Philosopher Lecturing on the Orrery]]“ im Derby Museum. Im August 2011 gab es dazu Wikipedia-Artikel in 17 Sprachen.]]<br />
<br />
QRpedia wurde von Roger Bamkin, dem Vorsitzende der [[Wikimedia]] UK und dem Mobile-Web-Berater Terence Eden konzipiert. Das System wurde am 9. April 2011 bei der Veranstaltung ''Backstage Pass'' des Derby Museums vorgestellt. Es ist Teil der [[Wikipedia:GLAM|GLAM]]/Derby-Zusammenarbeit zwischen dem [[Derby Museum and Art Gallery]] und Wikipedia, während dessen über 1200 Wikipedia-Artikel in mehreren Sprachen erstellt wurden. Der Projektname ist ein [[Kofferwort]], das die Initialen „QR“ von „QR-Code“ und „pedia“ von „Wikipedia“ kombiniert.<br />
<br />
Das Projekt der Quellcode ist frei wiederverwendbaren unter der [[MIT-Lizenz]].<br />
<br />
== Erstellung ==<br />
Um einen QRpedia-Code zu erzeugen, kopiert man den kompletten Adresspfad eines Wikipedia-Artikels und fügt ihn<br />
auf der [http://qrpedia.org offiziellen QRpedia-Webseite] im Eingabefeld ein. Der Code wird sofort erstellt und auf der Webseite dargestellt. Nun kann man ihn ausdrucken, kopieren oder speichern.<br />
<br />
== Benutzung ==<br />
[[Datei:Derby Museum visitor uses QR Code.jpg|thumb|Eine Besucherin des Derby Museums benutzt ein [[Mobiltelefon]], um einen QRpedia-Code einzuscannen]]<br />
[[Datei:QRpedia_in_Prague_10_2.JPG|thumb|right|QRpedia in [[Prag 10]]]]<br />
<br />
Ein QRpedia-Code wird wie ein [[QR-Code]] genutzt und kann an jedem Ort benutzt werden, an dem ein (mobiler) Datenzugriff möglich ist. Mit einem [[Mobilgerät]] (z.B. [[Mobiltelefon]]) mit Kamera und installiertem QR-Code-Lese-Software wird der Code gescannt und man erhält den entsprechenden Wikipedia-Artikel im mobilen Format in der Sprache, die am Gerät eingestellt ist.<br />
<br />
Auf diese Weise bietet ein QR-Code einen Link auf den gleichen Wikipedia-Artikel in vielen Sprachen, auch wenn das betreffende Exponat vor Ort nur einsprachig beschrieben ist.<br />
<br />
Sollte der Artikel in der angeforderten Sprache nicht existieren, bekommt der Anwender eine Liste von Links zu dem Artikel in anderen Sprachen angeboten.<br />
<br />
== Technische Umsetzung ==<br />
Wird ein QRpedia-Code eingescannt, wird dieser in eine [[Uniform Resource Locator|URL]] dekodiert, die sich aus dem [[Domain]]-Namen „qrwp.org“ und dem Titel des betreffenden Wikipedia-Artikels als Pfad zusammensetzt. Mit Hilfe dieser erzeugten URL wird eine Anfrage für den Wikipedia-Artikel an den QRpedia [[Webserver]] abgegeben, wobei zusätzlich noch die Spracheinstellung des Gerätes übertragen wird.<br />
<br />
Der QRpedia-Server verwendet dann die Wikipedia-[[Programmierschnittstelle|API]] um zu ermitteln, ob der angeforderte Wikipedia-Artikel in der übertragenen Sprache existiert. Wenn das der Fall ist, so wird diese Version im mobilen Wikipedia-Format zurückgegeben. Wenn nicht, dann sucht der QRpedia-Server nach dem Artikeltitel in anderen Sprachen und gibt das Suchergebnis zurück.<br />
QRpedia zeichnet nebenbei Nutzungsstatistiken auf.<ref>Byrd Phillips, Lori: [http://midea.nmc.org/2011/06/qrpedia/ "Going Multilingual with QRpedia".] Marcus Institute for Digital Education in the Arts (15.&nbsp;Juni 2011)</ref><ref>[http://qrwp.org/stats.php?path=QRpedia Daily QRpedia Requests for "QRpedia"]</ref><br />
<br />
== Einsatz ==<br />
[[Datei:J Wales TCM 013.jpg|thumb|[[Jimmy Wales]] scannt einen QRpedia-Code im [[The Children's Museum of Indianapolis|Kinder-Museum von Indianapolis]]]]<br />
[[Datei:TCMI Carousel QRpedia Label.jpg|thumb|Ein Schild im [[The Children's Museum of Indianapolis|Kinder-Museum von Indianapolis]] mit einem QRpedia-Code und Benutzungshinweisen.]]<br />
<br />
Im September 2011 waren QRpedia-Codes bei folgenden Institutionen im Einsatz:<br />
* [[The Children's Museum of Indianapolis]], [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
* [[Derby Museum and Art Gallery]], [[Vereinigtes Königreich]]<br />
* [[Fundació Joan Miró]], [[Spanien]]<br />
* [[The National Archives]], [[Vereinigtes Königreich]]<br />
<br />
QRpedia wird auch außerhalb von Museen und Galerien benutzt, um Betrachtern weiterführende Informationen zu Objekten und Begriffen zu liefern:<br />
* Auf [[Demonstration|Demo]]-Plakaten der englischsprachigen [[Occupy-Bewegung]]<ref name="Occupy">[http://wedontmakedemands.org/posters.php ''We Don't Make Demands: Posters] (englisch)''</ref><br />
* Auf der [[Köln]]er [[Hohenzollernbrücke]] bei den [[Liebesschloss|Liebesschlössern]]<br />
* In der Wikipedia-Stadt [[MonmouthpediA]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|QRpedia}}<br />
* [http://qrpedia.org Offizielle Webseite]<br />
* [https://twitter.com/QRpedia QRpedia] auf [[Twitter]]<br />
* {{Internetquelle| autor= Markus Böhm| url=http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,790436,00.html| titel=Erweiterte Realität. Die Wikipedia kommt ins Museum| werk=[http://www.spiegel.de SPON] | datum=2011-10-07 | zugriff=2011-11-16}}<br />
* {{Internetquelle| autor= Christian Reinboth| url=http://www.scienceblogs.de/frischer-wind/2010/06/die-wikipedia-das-british-museum-und-der-stein-von-rosette.php| titel=Die Wikipedia, das British Museum und der Stein von Rosette| werk=[http://www.scienceblogs.de scienceblogs.de] | zugriff=2011-11-16}}<br />
* {{Internetquelle| autor= René Hesse| url=http://www.mobiflip.de/2011/09/mobiles-wissen-in-deiner-sprache-wikipedia-stellt-qrpedia-vor| titel=Mobiles Wissen in deiner Sprache: Wikipedia stellt QRpedia vor| werk=[http://www.mobiflip.de mobiflip.de] | datum=2011-09-29 | zugriff=2011-11-16}}<br />
* {{Internetquelle| autor= Terence Eden| url=http://shkspr.mobi/blog/index.php/2011/04/introducing-qrpedia/| titel=Introducing QRpedia| sprache=en |werk=[http://shkspr.mobi/blog/index.php Terence Eden Blog] | datum=2011-04-03 | zugriff=2011-11-16}}<br />
<br />
[[Kategorie:2D-Code]]<br />
[[Kategorie:Freie Software]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia]]<br />
<br />
[[af:QRpedia]]<br />
[[ar:كيو آر بيديا]]<br />
[[be:QRpedia]]<br />
[[bg:QRpedia]]<br />
[[ca:QRpedia]]<br />
[[cs:QRpedia]]<br />
[[cy:QRpedia]]<br />
[[da:QRpedia]]<br />
[[en:QRpedia]]<br />
[[eo:QRpedia]]<br />
[[es:QRpedia]]<br />
[[et:QRpedia]]<br />
[[fi:QRpedia]]<br />
[[fr:QRpedia]]<br />
[[he:QRPedia]]<br />
[[hi:क्यू आर पीडिया]]<br />
[[hu:QRpedia]]<br />
[[id:QRpedia]]<br />
[[it:QRpedia]]<br />
[[ja:QRペディア]]<br />
[[ko:QR피디아]]<br />
[[nl:QRpedia]]<br />
[[no:QRpedia]]<br />
[[pl:QRpedia]]<br />
[[ro:QRpedia]]<br />
[[ru:QRpedia]]<br />
[[simple:QRpedia]]<br />
[[sr:QRpedia]]<br />
[[sv:QRpedia]]<br />
[[sw:QRpedia]]<br />
[[uk:QRpedia]]<br />
[[zh:QRpedia]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ond%C5%99ej_Synek&diff=108645487Ondřej Synek2012-09-28T21:51:32Z<p>Slimejs: pict</p>
<hr />
<div>[[File:Ondrej_Synek_1.jpg|right|200px|Ondřej Synek]]<br />
'''Ondřej Synek''' (* [[13. Oktober]] [[1982]] in [[Brandýs nad Labem-Stará Boleslav]]) ist ein [[Tschechien|tschechischer]] [[Ruderer]] und der erste Weltmeister des Landes im [[Einer (Rudern)|Einer]]. Er gewann bei den [[Ruder-Weltmeisterschaften 2010]] im Skiff auf dem [[Lake Karapiro]] in [[Neuseeland]]. Bei den [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspielen 2008]] in Peking gewann er die Silbermedaille. <br />
<br />
Er arbeitet auch als Trainer beim [[Radsportteam]] [[ASC Dukla Praha]].<ref>http://www.sportovci.cz/php/sportovec.php?sid=043000013</ref> Das Rudern begann er 1995 im Ruderclub KV Kondor Brandys nad Labem. Synek ist von Beruf Goldschmied.<br />
<br />
== Erfolge ==<br />
* 2001 Weltmeisterschaften, Luzern, Schweiz, Doppelzweier, 11. Platz<br />
* 2002 Weltmeisterschaften, Doppelzweier, 5. Platz<br />
* 2003 Weltmeisterschaften, Mailand, Italien, Doppelzweier, 3. Platz<br />
* 2004 [[Olympische Sommerspiele 2004]], Athen, Griechenland, Doppelzweier, 5. Platz<br />
* 2004 Tschechische Meisterschaften, Račice, Doppelzweier, Meister<br />
* 2005 Weltmeisterschaften, Gifu, Japan, Skiff, 3. Platz<br />
* 2006 [[Ruder-Weltmeisterschaften 2006|Weltmeisterschaften]], Eton, Großbritannien, Skiff, 3. Platz<br />
* 2007 [[Ruder-Weltmeisterschaften 2007|Weltmeisterschaften]], München, Deutschland, Skiff, 2. Platz<br />
* 2008 [[Olympische Sommerspiele 2008]], Peking, China, Skiff, 2. Platz<br />
* 2009 [[Ruder-Weltmeisterschaften 2009|Weltmeisterschaften]], Posen, Polen, Skiff, 3. Platz<br />
* 2010 [[Ruder-Weltmeisterschaften 2010|Weltmeisterschaften]], Lake Karapiro, Neuseeland, Skiff, Weltmeister<br />
* 2011 [[Ruder-Weltmeisterschaften 2011|Weltmeisterschaften]], Bled, Slowenien, Skiff, 2. Platz<br />
* 2012 [[Olympische Sommerspiele 2012]], London, Vereinigtes Königreich, Skiff, 2. Platz<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{SportsReference|sy/ondrej-synek-1}}<br />
* {{FISA|13455}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Weltmeister im Einerrudern}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Synek, Ondrej}}<br />
[[Kategorie:Ruderer (Tschechien)]]<br />
[[Kategorie:Weltmeister (Rudern)]]<br />
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (Tschechien)]]<br />
[[Kategorie:Tschechischer Meister (Rudern)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1982]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Synek, Ondřej<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=tschechischer Ruderer<br />
|GEBURTSDATUM=13. Oktober 1982<br />
|GEBURTSORT=[[Brandýs nad Labem-Stará Boleslav]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[cs:Ondřej Synek]]<br />
[[en:Ondřej Synek]]<br />
[[fr:Ondřej Synek]]<br />
[[it:Ondřej Synek]]<br />
[[pl:Ondřej Synek]]<br />
[[sl:Ondřej Synek]]<br />
[[uk:Ондржей Синек]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Verwaltungsbezirk_(Prag)&diff=106867399Verwaltungsbezirk (Prag)2012-08-15T22:55:41Z<p>Slimejs: znak</p>
<hr />
<div>[[Bild:Prague municipal districts.png|thumb|Karte der Bezirke der Stadt Prag]]<br />
[[Bild:Prague districts.svg|thumb|Karte der Katastralgebiete]]<br />
Die [[Tschechien|tschechische]] Hauptstadt [[Prag]] bildet einen eigenen [[Kraj]]. Sie gliedert sich in 22 '''Verwaltungsbezirke'''.<br />
<br />
Insgesamt besteht Prag aus 10 Stadtbezirken, 57 Stadtteilen sowie 146 Ortsteilen. Die Zahl der Katastralgebiete beträgt 112. Auf dem Stadtgebiet von Prag befinden sich 901 [[Siedlung]]seinheiten unterschiedlichsten Typs.<br />
<!--Touristische Ziele in den Stadtbezirken bitte überprüfen--><br />
<br />
== Traditionelle Verwaltungsgliederung (bis 1947) ==<br />
# (I) '''[[Prager Altstadt|Altstadt]]''' (''Staré Město''): seit 1784 Stadtteil von ''Prag'', jetzt Prag 1<br />
# (II) '''[[Prager Neustadt|Neustadt]]''' (''Nové Město''): seit 1784 Stadtteil von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 1 und Prag 2 aufgeteilt<br />
# (III) '''[[Prager Kleinseite|Kleinseite]]''' (''Malá Strana''): seit 1784 Stadtteil von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 1 und Prag 5 aufgeteilt<br />
# (IV) '''[[Hradčany (Prag)|Hradschin]]''' (''Hradčany''): seit 1784 Stadtteil von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 1 und Prag 6 aufgeteilt<br />
# (V) '''[[Josefov (Prag)|Josefstadt]]''' (''Josefov''): seit 1850 Stadtteil von ''Prag'', jetzt Prag 1<br />
# (VI) '''[[Vyšehrad]]''': seit 1883 Stadtteil von ''Prag'', jetzt Prag 2<br />
# (VII) '''Bubny, Holešovice''': seit 1884 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 1 und Prag 7 aufgeteilt<br />
# (VIII) '''[[Libeň]]; '''(Stadtteil seit 1901)''', Střížkov, [[Kobylisy]], Troja, Bohnice''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 7, Prag 8 und Prag 9 aufgeteilt<br />
# (IX) '''Vysočany, Prosek, Hloubětín''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 3, Prag 9, Prag 10 und Prag 14 aufgeteilt<br />
# (X) '''[[Karlín (Prag)|Karolinenthal]]''' (''Karlín''): seit 1922 Stadtteil von ''Prag'', jetzt Prag 8<br />
# (XI) '''Hrdlořezy, Malešice, [[Žižkov]]''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 3, Prag 8, Prag 9 und Prag 10 aufgeteilt<br />
# (XII) '''[[Vinohrady (Prag)|Kgl.Weinberge]]''' (''Královské Vinohrady''): seit 1922 Stadtteil von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 2, Prag 3 und Prag 9 aufgeteilt<br />
# (XIII) '''[[Vršovice (Prag)|Vršovice]], Záběhlice, Hostivař, Strašnice''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 3, Prag 4, Prag 10 und Prag 15 aufgeteilt<br />
# (XIV) '''[[Nusle]], Michle, [[Pankrác]], Krč''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 2, Prag 4 und Prag 10 aufgeteilt<br />
# (XV) '''Braník, Podolí, Hodkovičky, Zátiší''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt Prag 4<br />
# (XVI) '''[[Smíchov]], Radlice, Hlubočepy, Malá Chuchle''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt Prag 5<br />
# (XVII) '''[[Jinonice]], Košíře, Motol''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 5 und Prag 13 aufgeteilt<br />
# (XVIII) '''Břevnov, Dolní Liboc, Střešovice''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zu Prag 6<br />
# (XIX) ''' Bubeneč, Dejvice, Sedlec, [[Veleslavín]], Vokovice''': seit 1922 Stadtteile von ''Prag'', jetzt zwischen Prag 6 und Prag 7 aufgeteilt<br />
<br />
== Eingemeindungen seit 1950 ==<br />
<br />
<!-- Liste nach deutschem Alphabet sortiert, zuvor nach tschechischem: Č, Ch, Ř, Š, Ž werden dort als separate Buchstaben behandelt! Fälschlich wurde auch Ď als separater Buchstabe behandelt. Siehe: Tschechisch-deutsches Wörterbuch / unter Leitung und Red. von Hugo Siebenschein. Bd. A - O (S. 18). Pädagogischer Staatsverlag u.&nbsp;a., Prag 1998 --><br />
* 1960: Čimice, Lhotka, Ruzyně<br />
* 1968: Čakovice, Chodov, Ďáblice, Dolní Chabry, Dolní Měcholupy, Háje, Horní Měcholupy, Hostavice, Kbely, Komořany, Kunratice, Kyje, Lahovice, Letňany, Libuš, Lysolaje, Miškovice, Modřany, Nebušice, Petrovice, Řepy, Štěrboholy, Suchdol, Třeboradice, Velká Chuchle<br />
* 1974: Běchovice, Benice, Březiněves, Cholupice, Dolní Počernice, Dubeč, Hájek, Holyně, Horní Počernice, Klánovice, Koloděje, Kolovraty, Královice, Křeslice, Lipany, Lipence, Lochkov, Nedvězí, Písnice, Pitkovice, Přední Kopanina, Radotín, Řeporyje, Satalice, Šeberov, Slivenec, Sobín, Stodůlky, Točná, Třebonice, [[Uhříněves]], Újezd nad Lesy, Újezd u Průhonic, Vinoř, Zadní Kopanina, [[Zbraslav]], Zličín<br />
<br />
== Neue Verwaltungsgliederung ==<br />
<br />
Durch die neue Verwaltungsgliederung wurden traditionelle Stadtviertel auf mehrere Verwaltungsbezirke aufgeteilt.<br />
<br />
{| class="prettytable" <br />
|- valign="top" style="background-color:#eee;"<br />
! rowspan="2" | Bezirk<br />(Správní obvod)<br />
! colspan="2" | Einwohner (Stand 31. Dezember 2005)<ref>[http://www.czso.cz/xa/edicniplan.nsf/p/13-1105-06 Tschechisches Statistisches Amt ''(Český statistický úřad)'', Statistik Prag für 2005 (Excel-Dateien, englisch)]</ref><br />
! rowspan="2" | Stadtteil<br />(Městská část),<br />Weblink<br />
! rowspan="2" | Frühere Stadtviertel; Siedlungen (in Auswahl)<br />
! rowspan="2" | Touristische Ziele<br />
|- valign="top" style="background-color:#eee;"<br />
! Bezirk<br />
! Stadtteil<br />
|- valign="top"<br />
| 1 [[image:Praha-01 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| colspan="2" align="right" | 31.964<br />
| Prag 1<br />[http://www.praha1.cz/ www.praha1.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Prager Altstadt|Altstadt]], [[Josefov (Prag)|Josefov]];<br />teilweise: [[Holešovice]], [[Hradčany (Prag)|Hradschin]], [[Prager Kleinseite|Kleinseite]], [[Prager Neustadt|Neustadt]], [[Vinohrady]]<br />
| [[Prager Altstadt|Altstadt]] mit [[Altstädter Ring]], [[Karls-Universität Prag|Karls-Universität]], [[Josefov (Prag)|Josefstadt]] und [[Karlsbrücke]]; [[Prager Burg]] mit der Burgvorstadt [[Hradčany (Prag)|Hradschin]] und dem [[Kloster Strahov]]; [[Prager Kleinseite|Kleinseite]] mit Laurenziberg (Petřín); [[Prager Neustadt|Neustadt]] mit [[Wenzelsplatz]] und [[Platz der Republik (Prag)|Platz der Republik]] und zahlreichen Kirchen und Klöstern<br />
|- valign="top"<br />
| 2 [[image:Praha 2 znak.jpg|thumb|50px]]<br />
| colspan="2" align="right" | 47.913<br />
| Prag 2<br />[http://www.praha2.cz/ www.praha2.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Vyšehrad]];<br />teilweise: [[Prager Neustadt|Neustadt]], [[Nusle]], [[Vinohrady]]<br />
| Burg [[Vyšehrad]], [[Prager Neustadt|Neustadt]] mit [[Karlsplatz (Prag)|Karlsplatz]] und weiteren Kirchen und Klöstern wie der romanischen St. Longinus-Rotunde<br />
|- valign="top"<br />
| 3 [[image:Praha-03 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| colspan="2" align="right" | 70.481<br />
| Prag 3<br />[http://www.praha3.cz/ www.praha3.cz] (tschechisch)<br />
| teilweise: [[Strašnice]], [[Vinohrady]], Vysočany, [[Žižkov]];<br />Satellitenstädte Chmelnice, Jarov<br />
| [[Prager Fernsehturm|Fernsehturm]] in [[Žižkov]], Nationaldenkmal auf dem [[Vítkov (Berg)|Vítkov]], Friedhof Olšany, Neuer jüdischer Friedhof mit dem Grab [[Franz Kafka]]s<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 4 [[image:Praha-04 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 136.075<br />
| align="right" | 129.181<br />
| Prag 4<br />[http://www.praha4.cz/ www.praha4.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Braník]], [[Hodkovičky]], [[Krč]], [[Lhotka (Prag)|Lhotka]] (seit 1960), [[Podolí (Prag)|Podolí]];<br />teilweise: [[Michle]], [[Nusle]], [[Vinohrady]], [[Záběhlice]];<br />Satellitenstädte Krč, Michelská, Pankrác I, II, III, Spořilov I, II<br />
| Kongresszentrum<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 6.894<br />
| Kunratice<br />[http://www.praha-kunratice.cz/ www.praha-kunratice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Kunratice (Prag)|Kunratice]] (seit 1968)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 5 [[image:Praha5 CoA CZ.jpg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 82.231<br />
| align="right" | 80.040<br />
| Prag 5<br />www.praha5.cz<br />([http://www.praha5.cz/index.de.php deutsch])<br />([http://www.praha5.cz/ tschechisch])<br />
| vollständig: [[Hlubočepy]], [[Košíře]], [[Motol]], [[Radlice]], [[Smíchov]];<br />teilweise: [[Jinonice]], [[Prager Kleinseite|Kleinseite]];<br />[[Barrandov]], [[Butovice]], [[Klukovice]], [[Zlíchov]]; Satellitenstadt Barrandov<br />
| Einkaufszentren ''Zlatý anděl'' und ''Nový Smíchov'', Mozartvilla „Bertramka“, Parkanlagen<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.191<br />
| Slivenec<br />[http://www.praha-slivenec.cz/ www.praha-slivenec.cz] (tschechisch)<br />
| [[Holyně]] (seit 1974), [[Slivenec]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="5" | 6 [[image:Praha 6 znak.gif|thumb|50px]]<br />
| rowspan="5" align="right" | 109.378<br />
| align="right" | 99.481<br />
| Prag 6<br />[http://www.praha6.cz/ www.praha6.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Břevnov]], [[Dejvice]], [[Liboc (Prag)|Liboc]], [[Ruzyně]] (seit 1960), [[Střešovice]], [[Veleslavín]], [[Vokovice]];<br />teilweise: [[Bubeneč]], [[Hradčany (Prag)|Hradschin]], [[Sedlec (Prag)|Sedlec]]<ref name="SED">Trennung des Katastergebietes Sedlec zum 1. Januar 2005: Siedlung Sedlec und Teile des Industriegebietes (A) zum Stadtteil Prag 6, weitere Teile des Industriegebietes (B) sowie Siedlungsanteile von Suchdol-Budovec zum Stadtteil Prag-Suchdol; bis 31. Dezember 2004 vollständig beim Stadtteil Prag-Suchdol</ref>;<br />Satellitenstadt Baba<br />
| [[Stift Břevnov|Kloster Břevnov]], [[Bílá hora|Weißer Berg]] (''Bílá hora'') mit dem unweit gelegenen Jagdschloss Stern, Divoká Šárka, [[Werkbundsiedlung Prag|Baba-Siedlung]], [[Strahov-Stadion|Großes Stadion Strahov]]<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 998<br />
| Lysolaje<br />[http://www.praha-lysolaje.cz/ www.praha-lysolaje.cz] (tschechisch)<br />
| [[Lysolaje]] (seit 1968)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.697<br />
| Nebušice<br />[http://www.prahanebusice.cz/ www.prahanebusice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Nebušice]] (seit 1968)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 619<br />
| Přední Kopanina<br />[http://www.prednikopanina.cz/ www.prednikopanina.cz] (tschechisch)<br />
| [[Přední Kopanina]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 5.583<br />
| Suchdol<br />[http://www.praha-suchdol.cz/ www.praha-suchdol.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Suchdol (Prag)|Suchdol]] (seit 1968);<br />teilweise: [[Sedlec (Prag)|Sedlec]]<ref name="SED"/><br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 7 [[image:Praha-07 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 40.566<br />
| align="right" | 39.596<br />
| [[Prag 7]]<br />[http://www.praha7.cz/ www.praha7.cz] (tschechisch) <br />
| teilweise: [[Bubeneč]], [[Holešovice]], [[Libeň]]<br />
| [[Výstaviště Praha|Ausstellungsgelände Prag]], [[Technisches Nationalmuseum in Prag|Technisches Nationalmuseum]], Planetarium<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 970<br />
| Troja<br />[http://www.mctroja.cz/ www.mctroja.cz] (tschechisch)<br />
| teilweise: [[Troja (Prag)|Troja]]<br />
| [[Botanischer Garten Prag]], [[Zoo Prag|Prager Zoo]], [[Schloss Troja]]<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="4" | 8 [[image:Praha-08 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="4" align="right" | 106.255<br />
| align="right" | 99.840<br />
| Prag 8<br />[http://www.praha8.cz/ www.praha8.cz] (tschechisch und englisch)<br />
| vollständig: [[Bohnice]], [[Čimice]] (seit 1960), [[Karlín (Prag)|Karlín]], [[Kobylisy]]; teilweise: [[Libeň]], [[Prager Neustadt|Neustadt]], [[Střížkov]], [[Troja (Prag)|Troja]], [[Žižkov]];<br />Satellitenstädte Bohnice, Čimice, Ďáblice, Invalidovna, Kobylisy<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 737<br />
| Breziněves<br />[http://www.brezineves.com/ www.brezineves.com] (tschechisch)<br />
| [[Březiněves]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.680<br />
| Ďáblice<br />[http://www.dablice.com/ www.dablice.com] (tschechisch)<br />
| [[Ďáblice]] (seit 1968)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.998<br />
| Dolní Chabry<br />[http://www.dchabry.cz/ www.dchabry.cz] (tschechisch)<br />
| [[Dolní Chabry]] (seit 1968)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| 9 [[image:Praha-09 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| colspan="2" align="right" | 44.215<br />
| Prag 9<br />[http://www.praha9.cz/ www.praha9.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Prosek (Prag)|Prosek]];<br />teilweise: [[Hloubětín]], [[Hrdlořezy]], [[Libeň]], [[Malešice]], [[Střížkov]], Vysočany;<br />Satellitenstädte Prosek I, II, III<br />
| <!--*Industriebezirk - vor allem Vyso&amp;amp;amp;amp;#269;any--><br />
|- valign="top"<br />
| 10 [[image:Znak mestske casti Praha 10.svg|thumb|50px]]<br />
| colspan="2" align="right" | 107.989<br />
| Prag 10<br />www.praha10.cz<br />([http://www.praha10.cz/en/ englisch])<br />([http://www.praha10.cz/ tschechisch])<br />
| vollständig: [[Vršovice (Prag)|Vršovice]];<br />teilweise: [[Hloubětín]], [[Hrdlořezy]], [[Malešice]], [[Michle]], [[Strašnice]], [[Vinohrady]], [[Záběhlice]], [[Žižkov]];<br />Satellitenstädte Skalka, Zahrádní Město západ, východ<br />
| <!--*Industriebezirk, Fußballstadien--><br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="4" | 11 [[image:Prague 11 CoA CZ.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="4" align="right" | 84.316<br />
| align="right" | 79.337<br />
| Prag 11<br />[http://www.praha11.cz/ www.praha11.cz] (tschechisch)<br />
| [[Chodov (Prag)|Chodov]] (seit 1968), [[Háje (Prag)|Háje]] (seit 1968);<br />Satellitenstadt Jižní Město<br />
| Die größte Plattenbausiedlung der Tschechischen Republik mit rund 80.000 Einwohnern<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 556<br />
| Křeslice<br />[http://www.kreslice.cz/ www.kreslice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Křeslice]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.205<br />
| Šeberov<br />[http://www.seberov.cz/ www.seberov.cz] (tschechisch)<br />
| [[Hrnčíře]], [[Šeberov]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.218<br />
| Újezd<br />[http://www.praha-ujezd.cz/ www.praha-ujezd.cz] (tschechisch)<br />
| [[Újezd u Průhonic]] (seit 1974);<br />Kateřinky<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 12 [[image:Praha-12 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 63.422<br />
| align="right" | 54.252<br />
| Prag 12<br />www.praha12.cz<br />([http://www.praha12.cz/en/ englisch])<br />([http://www.praha12.cz/ tschechisch])<br />
| [[Cholupice]] (seit 1974), [[Kamýk]], [[Komořany]] (seit 1968), [[Modřany]] (seit 1968), [[Točná]] (seit 1974)<br />
| Flugplatz Točná für Sportflugzeuge<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 9.170<br />
| Libuš<br />[http://www.praha-libus.cz/ www.praha-libus.cz] (tschechisch)<br />
| [[Libuš]] (seit 1968), [[Písnice]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 13 [[image:Praha-13 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 57.922<br />
| align="right" | 55.154<br />
| Prag 13<br />[http://www.praha13.cz/ www.praha13.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Stodůlky]] (seit 1974), [[Třebonice]] (seit 1974);<br />teilweise: [[Jinonice]];<br />Satellitenstädte Lužiny, Nové Butovice, Velká Ohrada<br />
| <!-- Neubaugebiet --><br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.768<br />
| Řeporyje<br />[http://www.prahareporyje.cz/ www.prahareporyje.cz] (tschechisch)<br />
| [[Řeporyje]] (seit 1974), [[Zadní Kopanina]] (seit 1974)<br />
| <!-- Neubaugebiet --><br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 14 [[image:Praha-14 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 43.590<br />
| align="right" | 41.641<br />
| Prag 14<br />[http://www.praha14.cz/ www.praha14.cz] (tschechisch)<br />
| vollständig: [[Černý Most]], [[Hostavice]] (seit 1968), [[Kyje]] (seit 1968);<br />teilweise: [[Hloubětín]];<br />Satellitenstädte Černý Most I, II, Hloubětín, Lehovec<br />
| <!-- Neubaugebiet --><br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 1.949<br />
| Dolní Počernice<br />[http://www.dpocernice.cz/ www.dpocernice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Dolní Počernice]] (seit 1974);<br />Vinice<br />
| <!-- Neubaugebiet --><br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="5" | 15 [[image:Praha-15 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="5" align="right" | 38.463<br />
| align="right" | 27.552<br />
| Praha 15<br />[http://www.praha15.cz/ www.praha15.cz] (tschechisch)<br />
| [[Horní Měcholupy]] (seit 1968), [[Hostivař]];<br />Satellitenstädte Hornoměcholupska, Na Košíku<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 1.334<br />
| Dolní Měcholupy<br />[http://www.dolnimecholupy.cz/ www.dolnimecholupy.cz] (tschechisch)<br />
| [[Dolní Měcholupy]] (seit 1968)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.294<br />
| Dubeč<br />[http://www.praha-dubec.cz/ www.praha-dubec.cz] (tschechisch)<br />
| [[Dubeč]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 6.132<br />
| Petrovice<br />[http://www.prahapetrovice.cz/ www.prahapetrovice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Petrovice (Prag)|Petrovice]] (seit 1968)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 1.151<br />
| Štěrboholy<br />[http://www.sterboholy.cz/ www.sterboholy.cz] (tschechisch)<br />
| [[Štěrboholy]] (seit 1968)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="5" | 16 Radotín [[image:Praha-16 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="5" align="right" | 20.399<br />
| align="right" | 7.874<br />
| Radotín<br />[http://www.mcpraha16.cz/ www.mcpraha16.cz] (tschechisch)<br />
| [[Radotín (Prag)|Radotín]] (seit 1974);<br />Cikánka, Lahovská<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 1.872<br />
| Lipence<br />[http://www.praha-lipence.cz/ www.praha-lipence.cz] (tschechisch)<br />
| [[Lipence]] (seit 1974);<br />[[Černošice|Dolní Černošice]] (bis 1992), Lipany, Kazín, Obsany<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 590<br />
| Lochkov<br />[http://www.praha-lochkov.cz/ www.praha-lochkov.cz] (tschechisch)<br />
| [[Lochkov]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 1.798<br />
| Velká Chuchle<br />[http://www.chuchle.cz/ www.chuchle.cz] (tschechisch)<br />
| [[Malá Chuchle]], [[Velká Chuchle]] (seit 1968)<br />
| Pferderennbahn Chuchle<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 8.265<br />
| Zbraslav<br />[http://www.mc-zbraslav.cz/ www.mc-zbraslav.cz] (tschechisch)<br />
| [[Lahovice]] (seit 1968), [[Zbraslav]] (seit 1974);<br />Baně, Lahovičky, Strnady<br />
| [[Schloss Zbraslav]]<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 17 Řepy [[image:Řepy CoA CZ.gif|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 27.635<br />
| align="right" | 24.391<br />
| Řepy<br />[http://www.repy.cz/ www.repy.cz] (tschechisch)<br />
| [[Řepy]] (seit 1968);<br />Satellitenstädte Řepy I, II<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 3.244<br />
| Zličín<br />[http://www.mczlicin.cz/ www.mczlicin.cz] (tschechisch)<br />
| [[Sobín]] (seit 1974), [[Zličín]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="2" | 18 Letňany [[image:Praha-18 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="2" align="right" | 21.092<br />
| align="right" | 14.721<br />
| Letňany<br />[http://www.praha18.cz/ www.praha18.cz] (tschechisch)<br />
| [[Letňany]] (seit 1968)<br />
| Messegelände Letňany, [[Flugplatz Prag-Letňany|Flugplatz Letňany]]<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 6.371<br />
| Čakovice (seit 2007 zu Bezirk&nbsp;18)<br />[http://www.cakovice.cz/ www.cakovice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Čakovice (Prag)|Čakovice]] (seit 1968), [[Miškovice]] (seit 1968), [[Třeboradice]] (seit 1968)<br />
| <br />
<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="3" | 19 Kbely [[image:Praha 19 CoA.gif|thumb|50px]]<br />
| rowspan="3" align="right" | 16.196<br />
| align="right" | 4.918<br />
| Kbely<br />[http://www.praha19.cz/ www.praha19.cz] (tschechisch)<br />
| [[Kbely]] (seit 1968)<br />
| [[Flugzeugmuseum Prag-Kbely]] der tschechischen Armee<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 1.906<br />
| Satalice<br />[http://www.mcsatalice.cz/ www.mcsatalice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Satalice]] (seit 1974)<br />
| <br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 3.001<br />
| Vinoř<br />[http://www.praha-vinor.cz/ www.praha-vinor.cz] (tschechisch)<br />
| [[Vinoř]] (seit 1974);<br />Ctěnice<br />
| <br />
<br />
|- valign="top"<br />
| 20 Horní Počernice [[image:Horní Počernice CoA CZ.gif|thumb|50px]]<br />
| colspan="2" align="right" | 13.682<br />
| Horní Počernice<br />[http://www.pocernice.cz/ www.pocernice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Horní Počernice]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="4" | 21 Újezd nad Lesy [[image:Praha-21 CoA.svg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="4" align="right" | 15.334<br />
| align="right" | 8.178<br />
| Újezd nad Lesy<br />[http://www.praha21.cz/ www.praha21.cz] (tschechisch)<br />
| [[Újezd nad Lesy]] (seit 1974);<br />Satellitenstadt Rohožník<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 3.259<br />
| Běchovice<br />[http://www.praha-bechovice.cz/ www.praha-bechovice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Běchovice]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.818<br />
| Klánovice<br />[http://www.praha-klanovice.cz/ www.praha-klanovice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Klánovice]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 1.079<br />
| Koloděje<br />
| [[Koloděje]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| rowspan="5" | 22 Uhříněves [[image:Prague 22 CoA CZ.jpg|thumb|50px]]<br />
| rowspan="5" align="right" | 8.663<br />
| align="right" | 5.145<br />
| Uhříněves<br />[http://www.praha22.cz/ www.praha22.cz] (tschechisch)<br />
| [[Hájek]] (seit 1974), [[Pitkovice]] (seit 1974), [[Uhříněves]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 446<br />
| Benice<br />
| [[Benice]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 2.525<br />
| Kolovraty<br />[http://www.kolovraty.cz/ www.kolovraty.cz] (tschechisch)<br />
| [[Kolovraty]] (seit 1974), [[Lipany (Prag)|Lipany]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 322<br />
| Královice<br />[http://www.mckralovice.cz/ www.mckralovice.cz] (tschechisch)<br />
| [[Královice (Prag)|Královice]] (seit 1974)<br />
|<br />
|- valign="top"<br />
| align="right" | 225<br />
| Nedvězí<br />[http://www.mcnedvezi.cz/ www.mcnedvezi.cz] (tschechisch)<br />
| [[Nedvězí]] (seit 1974)<br />
|<br />
|}<br />
<br />
== Quellen und Anmerkungen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Prag]]<br />
[[Kategorie:Ortsteil in Tschechien|Prag]]<br />
[[Kategorie:Verwaltungsgliederung Tschechiens]]<br />
[[Kategorie:Liste (Stadtbezirke)|Prag]]<br />
<br />
[[bar:Vawoitungsbezirke z Prag]]<br />
[[bs:Upravni okruzi u Pragu]]<br />
[[cs:Části Prahy]]<br />
[[en:Districts of Prague]]<br />
[[nl:Stadsdistricten van Praag]]<br />
[[pl:Dzielnice Pragi]]<br />
[[ru:Административное деление Праги]]<br />
[[sk:Časti Prahy]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bogengang_(Architektur)&diff=103187290Bogengang (Architektur)2012-05-13T20:53:13Z<p>Slimejs: foto</p>
<hr />
<div>[[Image:ReflectionPool UWA gobeirne.jpg|thumb|Bogengang an der Universität in Perth]]<br />
Als '''Bogengang''' (auch ''Arkadengang'' oder ''[[Laubengang]]'') wird in der [[Architektur]] ein zu einer Seite offener Gang bezeichnet, der wie eine [[Loggia]] innerhalb der [[Kubatur]] eines [[Gebäude]]s liegt. Die offene Seite wird von einer Abfolge von nebeneinander liegenden [[Arkade]]n gebildet. <br />
<br />
Häufig liegen Bogengänge an der repräsentativen Frontfassade von Gebäuden entlang der Straße oder eines [[Platz (Städtebau)|Platzes]] und umfassen als [[Städtebau|städtebauliches]] Element oft das Erdgeschossniveau ganzer Straßenzüge. So entsteht ein wettergeschützter öffentlicher Verkehrsraum.<br />
<br />
Man unterscheidet bei Häusern, die im Mittelalter oder in der frühen Neuzeit errichtet bzw. umgebaut wurden, Lauben südländischen Typs, die im romanischen Stil im Zuge der Errichtung von Häusern gebaut wurden, wie beispielsweise in [[Bozen]], [[Meran]], [[Trient]] oder [[Glurns]]. Neueren Ursprungs sind die so genannten gotischen oder deutsche Lauben. Diese Laubengänge wurden nachträglich an die Häuser angebaut, um darüber liegende Wohnflächen zu vergrößern, wie beispielsweise in [[Innsbruck]] und [[Neumarkt (Südtirol)|Neumarkt in Südtirol]]. Dadurch kam es zu einer nachträglichen Verengung von Straßenzügen. Äußerlich sind die Lauben kaum zu unterscheiden, weil die Hausfassaden und auch die Dachstühle meist im Zuge des Umbaus nachgezogen wurden. Bei genauer Betrachtung sieht man aber, dass vorhandene Kellerschächte bei deutschen Laubengängen, die nicht unterkellert wurden und deshalb im (später) überbauten Raum nach oben münden, während die im Zuge der Hauserrichtung mitgebauten Lauben romanischen Stils unterkellert sind und somit die Kellerschächte an der Außenseite liegen.<br />
<br />
Die Laubenbögen waren zur Straßenseite hin nicht alle so durchgängig, wie sich das dem heutigen Fußgänger präsentiert und auch so auf den Bildern erscheint, sondern es wurden dort oft aus Holz oder Stein sogenannte Bänke errichtet, auf denen Handel betrieben wurde. So gab es die Fleischbank, die Brotbank und andere. Meist sind diese Bänke später abmontiert worden. In der Südtiroler Stadt Glurns im [[Vinschgau]] sind im Laubengang noch solche alten Bänke zu sehen.<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery perrow="5"><br />
Bild:Kongresshalle Saeulengang TB.jpg|Kongresshalle auf dem [[Reichsparteitagsgelände]] Nürnberg<br />
Bild:Freudenstadt Town Square.jpg|Marktplatz [[Freudenstadt]]<br />
File:Litomyšl podloubí 6.jpg|[[Litomyšl]], [[Tschechien]]<br />
Bild:MeranLaubengasse.jpg|Laubengasse in [[Meran]]<br />
Bild:MuensterPrinzipalmarkt09.JPG|Prinzipalmarkt [[Münster (Westfalen)|Münster]]<br />
File:Zytglogge 8643.jpg|Kramgasse [[Bern]], [[Schweiz]]<br />
</gallery><br />
<br />
{{Commonscat|Podloubí}}<br />
[[Kategorie:Bogen]]<br />
[[Kategorie:Erschließung (Gebäude)]]<br />
<br />
[[cs:Podloubí]]<br />
[[ka:თაღნარი]]<br />
[[pl:Podcień]]<br />
[[uk:Підтіння]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ludwig_Salvator_von_%C3%96sterreich-Toskana&diff=94714205Ludwig Salvator von Österreich-Toskana2011-10-13T07:37:42Z<p>Slimejs: Brandýs nad Labem-Stará Boleslav</p>
<hr />
<div>[[Datei:Erzherzog Ludwig Salvator 1875.jpg|miniatur|Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich-Toskana (um 1875)]]<br />
[[Datei:Ludwig Salvatorp.jpg|thumb|right|Ludwig Salvator]]<br />
'''Ludwig Salvator''' (* [[4. August]] [[1847]] in [[Florenz]]; † [[12. Oktober]] [[1915]] in [[Brandýs nad Labem-Stará Boleslav|Brandeis]] (Brandýs nad Labem-Stará Boleslav), [[Böhmen]]) war Erzherzog von Österreich und Prinz von Toskana. Er ist heute vor allem durch seine naturwissenschaftlichen und landeskundlichen Studien des Mittelmeerraums bekannt.<br />
<br />
== Leben ==<br />
[[Datei:Ludwig Salvator von Österreich-Toskana.jpg|thumb|hochkant=0.5|Bild aus [[Son Marroig]]]]<br />
Ludwig Salvator war der zweitjüngste Sohn des regierenden Großherzogs der [[Toskana]], [[Leopold II. (Toskana)|Leopold II.]], und seiner Gemahlin [[Maria Antonia von Neapel-Sizilien (1814–1898)|Maria Antonia von Neapel-Sizilien]]. Als Spross des toskanischen Zweiges des Hauses [[Habsburg-Lothringen]] genoss er eine liberale Erziehung. Statt mit höfischer Etikette beschäftigte sich der junge [[Erzherzog]] lieber mit dem Studium der [[Natur]] und mehrerer [[Sprache]]n sowie mit seinem [[Gemeiner Schimpanse|Schimpansen]] „Gorilla“. 1859 musste die zuletzt unbeliebt gewordene großherzogliche Familie aufgrund des [[Risorgimento]] und der österreichischen Niederlage bei [[Solferino]] Florenz verlassen - das [[Herzogtum Toskana|Großherzogtum Toskana]] wurde 1860 von [[Sardinien-Piemont]] annektiert. Ludwig Salvator lebte nun mit seinen Eltern auf [[Schloss Brandýs nad Labem|Schloss Brandeis]] bei [[Prag]]. Bald erkannte er, dass er nicht zu einer Beamtenlaufbahn oder Militärkarriere berufen war sondern zum Forschungsreisenden. Im Spätherbst des Jahres 1876 erwarb er in Zindis bei [[Muggia]] (Triest) ein Landhaus mit den dazugehörigen Ländereien, das bis zum Jahre 1914, als er im Zuge der kriegerischen Ereignisse auf Anraten seines Cousins, des Kaisers [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Franz Joseph I.]], Zindis verließ, zu seinem ständigen Sommerwohnsitz werden sollte.<br />
<br />
Als im Jahr 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, musste Ludwig Salvator auf kaiserlichen Befehl auf das Schloss Brandeis bei Prag zurückkehren. Während des Krieges gab der bereits sterbenskranke Erzherzog - er litt an [[Elephantiasis]] - sein letztes Werk „Zärtlichkeitsausdrücke und Koseworte in der friulanischen Sprache“ heraus („Magari un pagnut in dìe vuarê-si ben, benedete!“ - „Ein Stück Brot täglich ist auch genug, wenn man nur einander liebt, mein Schatz!“). <br />
<br />
Am 12. Oktober 1915 starb Ludwig Salvator auf Schloss Brandeis. Anstatt auf seinem Landgut Miramar, „wo die Sonne mit ihrem goldenen Licht seinen Grabhügel überflutet“ hätte, ruht der „Diogenes aus fürstlichem Geschlecht“, wie der spanische Dichter [[Unamuno]] ihn einmal genannt hatte, nun in einer Nische der [[Kapuzinergruft]] in [[Wien]].<br />
<br />
== Seereisen ==<br />
[[Datei:Nixe IIp.jpg|thumb|right|Ludwig Salvators Yacht ''Nixe&nbsp;II'']]<br />
Zahlreiche Reisen in seiner Jugend hatten in Ludwig Salvator die Sehnsucht nach dem Meer und südlichen Ländern geweckt. Also „beurlaubte“ ihn der [[Kaiser]], und 1867 begab sich Ludwig erstmals unter dem Pseudonym „Ludwig Graf Neudorf“ zu [[naturwissenschaft]]lichen Studien auf die Reise zu den [[Balearische Inseln|Balearen]]. Die Hauptinsel [[Mallorca]] und ihre Bewohner beeindruckten ihn so sehr, dass er drei Jahre später auf die Insel übersiedelte. Als Besitzer des „Kapitänspatentes der langen Fahrt“ erwarb er ein Schiff ("''Nixe''"), das er als sein eigentliches Zuhause nutzte. ''„Der [[Wandertrieb]] ist dem Menschen angeboren. Nur die so genannte Zivilisation, die vielen Pflichten, die sich der Mensch auferlegt, brachten ihn zum sesshaften Leben und auf keine Weise kann man diesem natürlichen Instinkt so nachgehen, wie mit Hilfe der Jacht. Man kann die eigene Arbeit, sei sie literarischer, sei sie künstlerischer, sei sie wissenschaftlicher Art, an Bord haben, mit allen hierzu erforderlichen Hilfsmitteln sich derselben tätigst widmen und dabei doch von Zeit zu Zeit das Auge mit neuen Bildern ergötzen, ich möchte sagen zugleich auch den Geist damit erfrischen. Durch neue Spaziergänge, durch neue Ausfahrten wird ein Mittel zum Ausruhen während der Arbeit geschaffen, was man bei einem festen Wohnsitz vergeblich suchen würde.“''<br />
<br />
Mit der "''Nixe''" bereiste Ludwig Salvator jahrzehntelang das [[Mittelmeer]], meist in Begleitung von etwa 20 Personen, sowie Hunden, Katzen, Vögeln, Affen und allerlei anderem Getier, sodass Zeitgenossen das Schiff spöttisch als „[[Arche Noah]]“ bezeichneten. Die bunt zusammengewürfelte Reisegesellschaft des Erzherzogs erregte in den Häfen stets großes Aufsehen. Neben der Schifffahrt galt sein besonderes Interesse der wissenschaftlichen Erforschung unbeachteter Inseln und Küstenstriche. Dazu hatte er einen etwa 100 Seiten umfassenden Fragebogen mit der Bezeichnung „Tabulae Ludovicinae“ entworfen, den er bei der Ankunft im jeweiligen Zielgebiet gebildeten ortsansässigen Personen, etwa dem Bürgermeister, Arzt, Lehrer, Richter und Pfarrer, übergab, mit der Bitte, möglichst viele und genaue Daten über ihre Arbeits- und Wissensgebiete zu sammeln, die er danach gemeinsam mit seinen Mitarbeitern auswertete. Ludwig Salvator begab sich in Begleitung seines mallorquinischen Sekretärs [[Don Antoni Vives]] und ortskundiger Führer oft auf ausgedehnte Wanderungen, wobei er die Landschaft, [[Flora]], [[Fauna]], Bevölkerung und Kultur seiner Aufenthaltsorte in allen Details beschrieb. Mit dabei hatte er stets ein kleines Tuschefässchen in der Form eines Globus, Feder und Papier. So entstand eine Fülle von Zeichnungen, die seine Beschreibungen ergänzten. Aus diesen Daten stellte Ludwig Salvator umfangreiche Manuskripte zusammen, die er auf eigene Kosten beim Prager Verleger Mercy in Form aufwändig gestalteter Bücher drucken ließ. Meist nur in einer Auflage von 500 Stück gefertigt, verschenkte der Erzherzog diese bibliophilen Raritäten an Freunde, Mitarbeiter und sonstige an seiner Arbeit interessierte Personen und Institutionen. Durch den bekannten Reiseverleger [[Leo Woerl]] (1843-1918), der auch Ludwig Salvators erste Biographie verfasste, gelangten einige der Arbeiten des Prinzen in den Buchhandel. Ludwigs wissenschaftliche Werke fanden rasch internationale Anerkennung, er bekam Diplome und Ehrenmitgliedschaften diverser Akademien und Institutionen. Seinem engen Freund [[Jules Verne]] diente er als Vorlage für den Helden des Romans „[[Mathias Sandorf]]“.<br />
<br />
== Forscher und Chronist des Mittelmeeres ==<br />
Ludwig Salvator war es ein großes Anliegen, das Interesse der Öffentlichkeit für Landschaften zu wecken, die, wie er fand, zu Unrecht wenig bekannt waren und kaum bereist wurden. Seine Aufmerksamkeit galt weniger den klassischen Kulturzentren, sondern kleinen, unentdeckten Regionen, etwa den Inseln [[Paxos]] und [[Andipaxos]], [[Ithaka]], [[Lefkada]] und [[Zakynthos]] im [[Ionisches Meer|Ionischen Meer]] sowie den [[Liparische Inseln|Liparischen Inseln]] im Norden [[Sizilien]]s, den kleinen Inseln [[Isola del Giglio|Giglio]], [[Ustica]] und [[Alborán]] und insbesondere den damals weitgehend unbekannten balearischen Inseln [[Mallorca]], [[Menorca]], [[Eivissa]] (Ibiza) und [[Formentera]]. Im Jahr 1869 erschien der erste, Kaiser [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Franz Joseph]] gewidmete Band seines aus sieben Einzelbänden in neun [[Foliant]]en bestehenden, etwa 6000 Seiten umfassenden Monumentalwerkes ''Die Balearen. In Wort und Bild geschildert'', für deren erste beiden Bände er auf der [[Paris]]er [[Weltausstellung]] 1878 die Goldmedaille erhielt. Diese Monographie enthält Beschreibungen von Tieren, Pflanzen, Meteorologie, Geschichte, Volkskunde, Architektur, Landschaftsbeschreibungen bis hin zur detailreichen Schilderung der Bevölkerung, ihrer Gebräuche, Lieder und Gedichte. 1897 erschien eine zweibändige Volksausgabe (''Die Balearen. Geschildert in Wort und Bild'') mit den wichtigsten Illustrationen und Texten. Sie befindet sich als Leihgabe der [[Österreichische Geographische Gesellschaft|Geographischen Gesellschaft]] im [[Österreichisches Staatsarchiv|Österreichischen Staatsarchiv]].<ref>[http://arcims.isr.oeaw.ac.at/website/oegg/oegg.htm Bibliothek] der ÖGG abgerufen am 26. September 2010</ref><br />
<br />
== Friedliche Völkerverständigung ==<br />
Der Erzherzog interessierte sich auch für den Fortschritt der Technik, der in den großen Weltausstellungen der damaligen Zeit dargestellt wurde. Im Jahr 1881 entschloss er sich, die Weltausstellung in [[Melbourne]], Australien, zu besuchen. Den überzeugten [[Pazifist]]en begeisterte die seiner Ansicht nach friedensfördernde Wirkung solcher Großereignisse. In seinem 1911 - also drei Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges - erschienenen Büchlein „Einiges über [[Weltausstellung]]en“ schrieb er: „Wie viele Vorgefasste Meinungen, wie viele Vorurteile werden beim Kennen eines anderen Volkes, beim Leben in seinem Lande abgestreift. Ich behaupte, dass wenn sich die einzelnen Völker besser kennten, sie sich auch nicht anfeinden würden.“ Auch brachte er Gedanken für die Gestaltung der Weltausstellungsplätze ein, wie etwa die Forderung nach einer behindertengerechten Infrastruktur („Rollstuhleignung“). <br />
<br />
== Freundschaft mit Kaiserin Elisabeth ==<br />
[[Datei:nixe_miramarp.jpg|thumb|right|Die Schiffe ''Nixe'' und ''Miramar'' (rechts) vor dem Felsen ''Sa Foradada'']]<br />
[[Datei:Sonmarroig6.jpg|thumb|right|''Punta de Sa Foradada'' von ''Son Marroig'' aus gesehen]]<br />
[[Datei:Sonmarroig1.jpg|thumb|right| Loggia von ''Son Marroig'']]<br />
[[Datei:Sonmarroig2.jpg|thumb|right| Rundtempel von ''Son Marroig'']]<br />
[[Datei:Sonmarroig5.jpg|thumb|right| Blick von der Loggia]]<br />
Ludwig Salvator war mit [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]] („Sisi“) befreundet, die den Erzherzog sehr schätzte. Sie besuchte ihn zweimal mit ihrer Yacht Miramar auf Mallorca. Besonderes Getuschel am Wiener Hof erregte ihre Abwesenheit am Heiligen Abend des Jahres [[1892]], ihrem 55. Geburtstag, den sie statt mit ihrem [[asketisch]]en Mann mit ihrem wohlbeleibten Cousin verbrachte. „Ich hoffe, dass der dicke Luigi für Dein Wohlergehen sorgt“, telegraphierte der besorgte Kaisergemahl.<br />
<br />
== Mallorca ==<br />
Im Sommer 1867 landete Ludwig Salvator von Ibiza kommend, an den Küsten von Mallorca und begann mit der Sammlung und Systematisierung von Daten und Informationen über die Balearen. Das so entstandene siebenbändige Monumentalwerk „Die Balearen“ ist auch heute noch ein zuverlässiges und genaues Zeugnis jener Epoche.<br />
<br />
Der Erzherzog hatte auf Mallorca im Laufe von 30 Jahren sukzessive einen ganzen Küstenstrich, 16 Kilometer lang und bis zu 10 Kilometer tief, zwischen den Orten [[Valldemossa]] und [[Deià]] erworben. Auf diesem Gelände durfte kein Baum gefällt, kein Haus errichtet werden, und alle Tiere, die nicht zu Nahrungszwecken gehalten wurden, konnten hier bis zu ihrem natürlichen Tode ein ungestörtes Leben genießen. <br />
<br />
Sein Hauptwohnsitz war ''[[Son Marroig]]'', die anderen beiden größeren Güter ''Son Moraques'' und ''Son Miramar''. Für die Touristen jener Tage, die diesen Küstenstrich erleben wollten, ließ Ludwig Salvator eigens die Hospederia „Ca Madó Pilla“ einrichten, ein Gästehaus, in dem Reisende drei Tage gratis Logis erhielten. Lediglich der „Mundproviant“ war mitzubringen. Weiters legte er ein rund 12 Kilometer langes Wegenetz bis in die Berge der Sierra del Teix an, das noch heute erhalten ist. An den schönsten Aussichtspunkten ließ er so genannte Miradores errichten, kleine Mäuerchen mit Sitzbänken, von denen aus man die Schönheit der Küste und den Sonnenuntergang bewundern konnte.<br />
<br />
== Privates ==<br />
Auf Mallorca ranken sich unzählige Legenden und Histörchen um den bis heute geschätzten „Archiduque“, den ungekrönten König der Balearen. Ludwig Salvators besonderes Markenzeichen war seine äußerst nachlässige Kleidung. Er bewegte sich lieber in der Gesellschaft einfacher Menschen, „von denen man oft mehr lernen könne, als von so manchem Gelehrten“, und legte auf sein Äußeres keinen besonderen Wert. Er trug abgewetzte Anzüge oder einfachste Gewänder, hatte die Manschetten mit Spagat (österr. für Paketschnur) zusammengebunden und wurde gelegentlich, zu seiner eigenen Belustigung, für einen Schweinehirten, Matrosen, Koch oder Landarbeiter gehalten. Einmal erhielt er von einem mallorquinischen Bauern, dem er half, einen festgefahrenen Karren aus dem Morast zu ziehen, ein Trinkgeld spendiert. „Mein erstes selbstverdientes Geld“, wie er später voller Stolz erzählte. Am Wiener Hof galt er als gelehrter Sonderling und verkappter [[Kommunist]], und man amüsierte sich sehr über seine einzige [[Uniform]], die mit den Jahren aus allen Nähten platzte. Auf das Gespött ob seines Knitter-Looks meinte der Erzherzog jedoch gelassen: „Lieber vielfältig als einfältig!“<br />
<br />
Viele Geschichten beschäftigen sich auch mit dem Liebesleben des Erzherzogs, der, niemals verheiratet, den Reizen beider Geschlechter und insbesondere der Schönheit der Mallorquinerinnen zugetan war. Seine zahlreichen unehelichen Kinder soll der Erzherzog wohl versorgt haben. Einen besonderen Stellenwert in diesem amourösen Kaleidoskop nimmt die Tischlerstochter Catalina Homar ein, die unter den Fittichen ihres Mentors eine exzellente Ausbildung genoss, mehrere Sprachen erlernte und zur Verwalterin seiner Weingüter avancierte. Zentrum ihres Lebens war das von Ludwig Salvator nach einem Vorbild auf den Liparischen Inseln selbstgeplante kleine Landhaus S'Estaca. Auf den angrenzenden Ländereien reiften unter anderem auch [[Malvasia|Malvasier-Trauben]], für deren Weine der Erzherzog und seine Winzerin eine Vielzahl von Preisen bei internationalen Ausstellungen, sogar in Amerika, erhielten. Auf einer Reise nach Jerusalem soll sich Catalina die [[Lepra]] zugezogen haben, an der sie 1905 verstarb. Heute wird das Haus S'Estaca von Hollywood-Star [[Michael Douglas]] bewohnt, der ein großer Fan des „Archidux“ ist und jüngst in Valldemossa das Infozentrum „Costa Nord“ initiiert hat.<br />
<br />
== Werke (Auswahl) ==<br />
* ''Der Djebel Esdoum.'' 1873.<br />
* ''Levkosia, die Hauptstadt von Cypern''. 1873.<br />
* ''Eine Jachtreise in die Syrten.'' Prag 1874.<br />
* ''Eine Spazierfahrt im Golf von Korinth''. Prag 1876.<br />
* ''Los Angeles in Südcalifornien''. 2. Auflage, Woerl, Würzburg / Wien 1885.<br />
* ''Die Karawanenstraße von Ägypten nach Syrien.'' Würzburg 1878.<br />
* ''Die Balearen.'' insgesamt 7 Bände, Brockhaus, Leipzig 1869-1891, zusätzlich einige Separatabdrucke und eine zweibändige spanischen Ausgabe ''Las Baleares'' (1887) sowie die deutsche Volksausgabe ''Die Balearen. Geschildert in Wort und Bild''. [Gekürzte Fassung in zwei Bänden], Leo Woerl, Würzburg / Leipzig, 1897. <br />
* ''Um die Welt, ohne zu wollen''. 4. Auflage, Würzburg 1886.<br />
* {{Literatur | Titel=Sommerträumereien am Meeresufer|Verlag=von Neudorf|Ort=Berlin|Jahr=2003|ISBN=978-3-934696-02-0 }}<br />
** {{Literatur | Autor=[ergänzt durch] [[Ginka Steinwachs]]| Titel=Sommerträumereien am Meeresufer. 1912/2003|Verlag=Passagen|Ort=Wien|Jahr=2003 |Sammelwerk= Passagen Literatur|ISBN= 978-3-85165-620-6}}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Helga Schwendinger: ''Erzherzog Ludwig Salvator, der Wissenschaftler aus dem Kaiserhaus'' [Biographie]. 1. Auflage, Amalthea, Wien / München 1991, ISBN 3-85002-314-1; 2. Auflage bei: Olañeta, Palma de Mallorca 2005, ISBN 84-9716-082-7 (In der Reihe: ''La foradada'', Band 12).<br />
* Horst Joseph Kleinmann: ''Erzherzog Ludwig Salvator''. Mallorcas ungekrönter König. Styria, Graz / Wien / Köln 1991, ISBN 3-222-11974-0.<br />
* [[Leo Woerl]]: ''Erzherzog Ludwig Salvator aus dem österreichische Kaiserhause als Forscher des Mittelmeeres''. Woerl, Leipzig 1899.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Archduke Ludwig Salvator of Austria|{{PAGENAME}}}}<br />
* {{aeiou|.l/l933333}}<br />
* {{DNB-Portal|118979981}}<br />
* [http://www.ludwig-salvator.com Homepage der Ludwig Salvator-Gesellschaft mit umfangreichen Materialien]<br />
* [http://www.radio.cz/de/artikel/125250 Der erste Aussteiger auf den Balearen: Ludwig Salvator]<br />
* [http://www.erzherzog-ludwig-salvator.de/ Nachdruck von "Die Balearen. Geschildert in Wort und Bild"]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Kartause von Valldemossa]] mit einem Ludwig Salvator gewidmeten Museum<br />
<br />
{{Normdaten|PND=118979981|LCCN=n/82/159982|VIAF=50025750}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Osterreich-Toskana, Ludwig Salvator Von}}<br />
[[Kategorie:Erzherzog|Ludwig Salvator]]<br />
[[Kategorie:Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies]]<br />
[[Kategorie:Mallorquiner]]<br />
[[Kategorie:Österreich-Toskana|Ludwig Salvator]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1847]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1915]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Prinz (Toskana)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Österreich-Toskana, Ludwig Salvator von<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Habsburg-Lothringen, Ludwig Salvator von<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Sohn des regierenden Großherzogs der Toskana, Leopold II.<br />
|GEBURTSDATUM=4. August 1847<br />
|GEBURTSORT=[[Florenz]]<br />
|STERBEDATUM=12. Oktober 1915<br />
|STERBEORT=[[Brandýs nad Labem|Brandeis]]<br />
}}<br />
<br />
[[ca:Lluís Salvador d'Àustria-Toscana]]<br />
[[cs:Ludvík Salvátor Toskánský]]<br />
[[en:Archduke Ludwig Salvator of Austria]]<br />
[[es:Luis Salvador de Austria]]<br />
[[fr:Louis-Salvador de Habsbourg-Lorraine]]<br />
[[hu:Habsburg–Toscanai Lajos Szalvátor főherceg]]<br />
[[it:Luigi Salvatore d'Asburgo-Toscana]]<br />
[[pt:Luís Salvador de Áustria-Toscana]]<br />
[[ro:Arhiducele Ludwig Salvator, Prinț de Toscana]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hr%C3%A1dek_nad_Nisou&diff=92617080Hrádek nad Nisou2011-08-19T07:05:55Z<p>Slimejs: File:Hradeknn 1.JPG</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Tschechien<br />
| Ort = <br />
| Wappen = [[Datei:Hradek nad nisou znak.jpg|111px|Wappen von Hrádek nad Nisou]]<br />
| Kraj = Liberecký kraj<br />
| Kraj_link = <br />
| Okres = Liberec<br />
| Fläche = 4854<br />
| Höhe = 255<br />
| Gemeindenummer = 564095<br />
| Postleitzahl = 463 34<br />
| Telefonvorwahl = <br />
| KFZ-Kennzeichen = <br />
| Straßen = <br />
| Schienen = <br />
| Flughafen = <br />
| GemeindeArt = Stadt<br />
| Ortsteile = 9<br />
| Bürgermeister = Martin Půta<br />
| BürgermeisterDatum = 2007<br />
| AnschriftStraße = Horní náměstí 73<br />
| AnschriftOrt = 463 34 Hrádek n.N.<br />
| Website = www.hradek.cz<br />
| Breitengrad = 50/51/08/N<br />
| Längengrad = 14/50/49/E<br />
}}<br />
<br />
'''Hrádek nad Nisou''' (deutsch ''Grottau'') ist eine Stadt im [[Liberecky kraj]] ([[Tschechische Republik]]) mit 7.560 Einwohnern.<br />
[[File:Hradeknn 1.JPG|miniatur|left|Marktplatz]]__TOC__<br />
<br style="clear:left;" /><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die ersten Menschen besiedelten die Gegend bereits vor 5000 Jahren. Anfang des vorigen Jahrtausends führte durch das Gebiet der Handelsweg von [[Rom]] nach [[Schlesien]]. 968 wurde das Gebiet durch den Vertrag der [[Bistum Meißen|Meißner Bischöfe]] an [[Böhmen]] angeschlossen. 1260 erhielt die [[Slawen|slawische]] Siedlung von [[Přemysl Ottokar II.|Přemysl Otakar II.]] das Stadtrecht. Zu jener Zeit hatte Grottau eine größere Bedeutung als [[Liberec|Reichenberg]]. Zur gleichen Zeit siedelten sich in der Gegend [[Franken (Volk)|Franken]] an. 1424 wurde die Stadt von den [[Hussiten]] zerstört, aber bald danach wieder aufgebaut. Zum größten Aufschwung kam es im 16. Jahrhundert. Die Deutschen wurden zur stärksten und reichsten Bevölkerungsgruppe, die tschechische Bevölkerung lebte unter ärmlichen Bedingungen fast ausschließlich in Dörfern. Neben Deutschen und Tschechen lebten in Grottau auch [[Sorben]]. Im 19. Jahrhundert wurde eine Reihe von Maschinenbau- und chemischen Fabriken erbaut. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die deutsche Bevölkerung aus Grottau vertrieben.<br />
<br />
1982 brannte das Rathaus mit einer Vielzahl historischer Dokumente aus. 1991 wurde ein Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer in den deutschen Nachbarort [[Hartau (Zittau)|Hartau]] eröffnet.<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
[[Datei:Grottau2.jpg|miniatur|left|Kirche]]<br />
[[Datei:Krystina.jpg|miniatur|left|Kristýna]]<br />
<br />
* Katholische Kirche des [[Bartholomäus (Apostel)|Hl. Bartholomäus]] (1268 erbaut, nach Vernichtung durch [[Hussiten]] 1466 neu erstellt, restauriert im Stil der [[Renaissance]] 1568)<br />
* Dom Pokoje (erbaut 1900 durch [[Lutheraner]])<br />
* [[Burg Grabštejn]]<br />
* Erholungs- und Sportareal ''[[Kristýna]]'' am gleichnamigen See<br />
* [[Popova skála]], Aussichtsfelsen<br />
* [[Oberwegsteine]] und [[Rabensteine]]<br />
<br />
== Ortsteile ==<br />
<br />
[[Dolní Sedlo]], [[Dolní Suchá (Hrádek nad Nisou)|Dolní Suchá]], [[Donín (Hrádek nad Nisou)|Donín]], [[Horní Sedlo]], [[Loučná (Hrádek nad Nisou)|Loučná]], [[Oldřichov na Hranicích]], [[Uhelná (Hrádek nad Nisou)|Uhelná]],[[Václavice (Hrádek nad Nisou)|Václavice]]<br />
<br />
== Söhne und Töchter der Stadt ==<br />
* [[Eduard Winter]] (* 1896), Historiker<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.hradek.cz/ Webseite (CZ)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Liberec}}<br />
{{Navigationsleiste Ortsteile von Hrádek nad Nisou}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Hradek Nad Nisou}}<br />
[[Kategorie:Hrádek nad Nisou| ]]<br />
<br />
[[cs:Hrádek nad Nisou]]<br />
[[en:Hrádek nad Nisou]]<br />
[[eo:Hrádek nad Nisou]]<br />
[[nl:Hrádek nad Nisou]]<br />
[[pl:Hrádek nad Nisou]]<br />
[[pt:Hrádek nad Nisou]]<br />
[[sk:Hrádek nad Nisou]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Global_Greens&diff=91765712Global Greens2011-07-27T11:18:23Z<p>Slimejs: not in the list of member parties</p>
<hr />
<div>Die '''Global Greens''' sind der Weltverband der [[Liste grüner Parteien|grünen Parteien]] und anderen ökologischen Bewegungen. Er wurde 2001 auf einer Konferenz in [[Canberra]] gegründet, bei der auch eine gemeinsame Charta, die '''Global Greens Charter''', verabschiedet wurde. 2008 fand eine zweite weltweite Konferenz in [[São Paulo]] statt. Ziel der Global Greens ist es, als internationales Netzwerk die Ideen [[grüne Politik|grüner Politik]] weltweit zu fördern.<br />
<br />
== Leitungsausschuss ==<br />
<br />
Das leitende Gremium der Global Greens ist ein zwölfköpfiger Ausschuss, das ''Global Green Steering Committee'' mit je drei Mitgliedern aus den vier regionalen grünen Verbänden, der [[Europäische Grüne Partei|Europäischen Grünen Partei]] (EGP), die [[Federation of Green Parties of Africa]], die [[Federation of the Green Parties of the Americas]] und das [[Asia-Pacific Green Network]] (APGN). Daneben existiert das ''Global Green Network'', in dem jeweils ein Vertreter jeder nationalen grünen Partei vertreten ist.<br />
<br />
Mitglieder des Leitungsausschusses sind (Stand 2009):<br />
* [[Ingrid Betancourt]] (Ehrenpräsidentin, [[Partido Verde Oxigeno]], [[Kolumbien]])<br />
* [[Marco Antonio Mroz]] ([[Partido Verde (Brasilien)|Partido Verde]], Brasilien)<br />
* [[Jorge González Torres]] ([[Partido Verde Ecologista de México]])<br />
* [[Julia Willebrand]] ([[Green Party (Vereinigte Staaten)|Green Party]], USA)<br />
* [[Margaret Blakers]] ([[Australian Greens]])<br />
* [[Satoko Watanabe]] ([[Midori no Mirai]], Japan)<br />
* [[Solomone Fifita]] (Samoa, für das Sekretariat des Pazifischen Regionalen Umweltprogramms)<br />
* [[Catherine Greze]] ([[Europe Écologie-Les Verts]], Frankreich)<br />
* [[Juan Behrend]] (Generalsekretär der [[Europäische Grüne Partei|Europäischen Grünen Partei]])<br />
* [[Johan Hamels]] ([[Groen!]], Belgien)<br />
* [[Adamou Garba]] ([[Niger Parti Vert]])<br />
* [[Frank Habineza]] ([[Rwanda Green Society]])<br />
* [[Juliana Mugure]] ([[Kazingira Green Party]], Kenia)<br />
<br />
== Mitgliedsparteien ==<br />
Die Global Greens umfassen 16 afrikanische, 12 amerikanische, 14 asiatisch-pazifische sowie 32 europäische Parteien. Die deutschsprachigen Mitgliedsparteien der Global Greens sind das deutsche [[Bündnis 90/Die Grünen]], die österreichischen [[Die Grünen – Die grüne Alternative|Grünen]] und die [[Grüne Partei der Schweiz]].<br />
<br />
Die Mitgliedsparteien sind<br />
<br />
* [[Afrika]]:<br />
** [[Benin]]: [[Les Verts du Bénin]]<br />
** [[Burkina Faso]]: [[Rassemblement des écologistes du Burkina Faso]]<br />
** [[Côte d'Ivoire]]: [[Parti pour la protection de l'environnement]]<br />
** [[Guinea]]: [[Parti des écologistes Guinéens]]<br />
** [[Guinea-Bissau]]: [[Liga Guineense de Protecçao Ecologica]]<br />
** [[Kamerun]]: [[Defense de l'Environment Camerounais (DEC)]]<br />
** [[Kenia]]: [[Mazingira Green Party of Kenya]]<br />
** [[Mali]]: [[Parti Ecologiste du Mali]]<br />
** [[Marokko]]: [[Les Verts (Marokko)|Les Verts]]<br />
** [[Mauritius]]: [[Movement Republicain - the Green Way]]<br />
** [[Niger]]: [[Rassemblement pour un Sahel Vert]]<br />
** [[Nigeria]]: [[Green Party of Nigeria]]<br />
** [[Senegal]]: [[Les Verts (Senegal)]]<br />
** [[Somalia]]: [[Somalia Green Party]]<br />
** [[Südafrika]]: [[Green Party of South Africa]]<br />
* [[Amerika]]:<br />
** [[Brasilien]]: [[Partido Verde (Brasilien)]]<br />
** [[Chile]]: [[Partido Verde de Chile]]<br />
** [[Dominikanische Republik]]: [[Partido Verde Dominicano]]<br />
** [[Kanada]]: [[Grüne Partei Kanadas]]<br />
** [[Kolumbien]]: [[Green Party of Colombia Option Center]]<br />
** [[Kolumbien]]: [[Partido Verde Oxigeno]]<br />
** [[Mexiko]]: [[Partido Verde Ecologista de México]]<br />
** [[Nicaragua]]: [[Partido Verde Ecologista de Nicaragua]]<br />
** [[Peru]]: [[Partido Ecologista Alternativa Verde del Peru]]<br />
** [[Uruguay]]: [[Partido del Sol]]<br />
** [[Vereinigte Staaten|USA]]: [[Green Party of the United States]]<br />
** [[Venezuela]]: [[Movimiento Ecológico de Venezuela]]<br />
* [[Asien]]-[[Pazifik]]:<br />
** [[Australien]]: [[Australian Greens]]<br />
** [[Japan]]: [[Midori no Mirai]]<br />
** [[Mongolei]]: [[Mongolyn Nogoon Nam]]<br />
** [[Nepal]]: [[Green Nepal Party]]<br />
** [[Neukaledonien]]: [[Verts en Nouvelle-Calédonie]]<br />
** [[Neuseeland]]: [[Green Party of Aotearoa New Zealand]]<br />
** [[Pakistan]]: [[Green Party of Pakistan]]<br />
** [[Papua-Neuguinea]]: [[Papua New Guinea Green Party]]<br />
** [[Philippinen]]: [[Green Party of the Philippines]]<br />
** [[Polynesien]]: [[Heiura Les Verts Polynésiens]]<br />
** [[Südkorea]]: [[Korea Greens]]<br />
** [[Sri Lanka]]: [[Green Movement of Sri Lanka]]<br />
** [[Taiwan]]: [[Green Party Taiwan]]<br />
** [[Vanuatu]]: [[La Confédération des Verts du Vanuatu]]<br />
* [[Europa]]:<br />
** [[Belgien]]: [[Groen!]]<br />
** [[Belgien]]: [[Ecolo]]<br />
** [[Bulgarien]]: [[Green Party of Bulgaria|Zelena Partija]]<br />
** [[Dänemark]]: [[De Grønne]]<br />
** [[Deutschland]]: [[Bündnis 90/Die Grünen]]<br />
** [[Estland]]: [[Eestimaa Rohelised]]<br />
** [[Finnland]]: [[Vihreä Liitto]]<br />
** [[Frankreich]]: [[Europe Écologie-Les Verts]]<br />
** [[Georgien]]: [[Die Grünen (Georgien)]]<br />
** [[Griechenland]]: [[Ökologen/Grüne|Ikologi Prasini]]<br />
** [[Irland]]: [[Green Party (Irland)]]<br />
** [[Italien]]: [[Federazione dei Verdi]]<br />
** [[Lettland]]: [[Latvijas Zaļā Partija]]<br />
** [[Luxemburg]]: [[Déi Gréng]]<br />
** [[Malta]]: [[Alternattiva Demokratika]]<br />
** [[Niederlande]]: [[De Groenen]]<br />
** [[Niederlande]]: [[GroenLinks]]<br />
** [[Norwegen]]: [[Miljøpartiet De Grønne]]<br />
** [[Österreich]]: [[Die Grünen – Die grüne Alternative]]<br />
** [[Polen]]: [[Zieloni 2004]]<br />
** [[Portugal]]: [[Partido Ecologista Os Verdes]]<br />
** [[Rumänien]]: [[Partidul Verde]]<br />
** [[Russland]]: [[Zelyonaya Alternativa]]<br />
** [[Schweden]]: [[Miljöpartiet de Gröna]]<br />
** [[Schweiz]]: [[Grüne Partei der Schweiz]]<br />
** [[Slowakei]]: [[Strana Zelenych na Slovensku]]<br />
** [[Spanien]]: [[Confederación de Los Verdes]]<br />
** [[Tschechien]]: [[Strana zelených (Tschechien)|Strana zelených]]<br />
** [[Ukraine]]: [[Partija Zelenych Ukrajiny]]<br />
** [[Ungarn]]: [[Zöld Demokraták]]<br />
** [[Vereinigtes Königreich]]: [[Green Party of England and Wales]] / [[Scottish Green Party]]<br />
** [[Republik Zypern|Zypern]]: [[Kinima Oikologoi Perivallontistoi]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://globalgreens.org/ Offizielle Homepage der Global Greens]<br />
*[http://www.globalgreens.org/globalcharter Charta der Global Greens]<br />
<br />
[[Kategorie:Internationale Partei]]<br />
[[Kategorie:Grüne Partei]]<br />
<br />
[[cs:Global Greens]]<br />
[[en:Global Greens]]<br />
[[es:Global Verde]]<br />
[[et:Ülemaailmsed Rohelised]]<br />
[[ja:グローバルグリーンズ]]<br />
[[ko:글로벌 그린즈]]<br />
[[no:Global Greens]]<br />
[[pl:Zieloni Globalni]]<br />
[[pt:Global Verde]]<br />
[[sv:Globala gröna]]<br />
[[zh:全球绿党]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Josef_Kaizl&diff=91293050Josef Kaizl2011-07-16T09:16:43Z<p>Slimejs: corr</p>
<hr />
<div>[[File:Josef Kaizl 1886.png|thumb|right|180px|Josef Kaizl (von [[Jan Vilímek]] 1886)]]<br />
'''Josef Kaizl''' (* [[10. Juni]] [[1854]] in [[Volyně]], [[Böhmen]]; † [[19. August]] [[1901]] in [[Myslkovice]]) war ein [[Tschechen|tschechischer]] Politiker und [[Volkswirtschaftslehre|Nationalökonom]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Der Sohn eines Angestellten besuchte das Gymnasium in der [[Prager Altstadt]] und in [[Leitomischl]]. Es folgte ein Studium des Rechts von 1871 bis 1875 an der Rechtsfakultät der [[Karls-Universität]] in [[Prag]] und ab 1877 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der [[Universität Straßburg]] bei [[Gustav von Schmoller (Ökonom)|Gustav von Schmoller]] und [[Georg Friedrich Knapp]]. Unter der Leitung von Schmoller schrieb er seine Arbeit ''Der Kampf um Gewerbereform und Gewerbefreiheit in Bayern von 1799–1868'', die später auch seine [[Habilitation]]sarbeit in Prag war.<br />
<br />
Ab 1879 lehrte er als Dozent Politische Ökonomie an der Karls-Universität und nach deren Aufsplittung 1883 wurde er zum Professor der tschechischen Universität ernannt. Er gehörte zum Kreis der Professoren um [[Jan Gebauer]] und [[Tomáš Garrigue Masaryk]], die durch ihr fachliches und öffentliches Auftreten einen großen Beitrag zur tschechischen Bildung, Kultur und Politik erbrachten. <br />
<br />
1885 wurde er als Abgeordneter der ''[[Národní strana|Altböhmen]]'' in den [[Abgeordnetenhaus (Österreich)|Reichsrat]] gewählt, zerstritt sich mit deren Mitgliedern, verließ diese wieder und gab sein Mandat zurück. 1890 trat er zu den ''[[Mladočeši|Jungböhmen]]'' über und arbeitete hier mit Masaryk an einem neuen Weg des Realismus. Bei Wahlen im März 1891 bekam die Partei der Jungböhmen die meisten Stimmen und Kaizl wurde bis 1901 wiederum als Abgeordneter in den Reichsrat gewählt. Während viele, einschließlich Masaryk, die Jungböhmen verließen, blieb Kaizl der Partei treu und wurde deren führender Vertreter.<br />
<br />
Mit Hilfe von Jan Podlipný, [[Gustav Eim]] und Václav Škarda gelang es ihm, die radikalen Flügel zu vereinigen und ein realistisches Programm ins Leben zu rufen. 1895 rief er seine sogenannte ''Etappen-Politik'' aus. Der Grundgedanke, dass die Durchsetzung der böhmischen Forderungen nicht auf einen Schlag sondern nur in Etappen folgen konnte, ermöglichte es ihm, flexibel mit der Regierung zu verhandeln und sie gegebenenfalls auch als Oppositionspartei zu unterstützen. In seiner politischen Tätigkeit zeigte er hohe politische Sensibilität und fachliche Kompetenz.<br />
<br />
Von 1898 bis 1899 war er Finanzminister der [[Franz Fürst von Thun und Hohenstein|Thun-Regierung]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
<br />
Kaizl publizierte in verschiedenen Fachzeitschriften, darunter gemeinsam mit Masaryk in ''Zeit'' (Čas) aber auch in der ausländischen Fachpresse. Seine weiteren Werke erschienen in deutscher und tschechischer Sprache, manche auch in Italienisch. Auf sich aufmerksam machte er mit seiner Arbeit ''Böhmische Gedanken'' (České myšlénky), in der er unter anderem Masaryk kritisierte. Er verteidigte den tschechischen Liberalismus. Er sah den Staat als ein legalisiertes und organisiertes gewaltausführendes Organ, welches in der Gesellschaft ordnungspolitische Aufgaben hat. Er betonte jedoch, dass in der modernen Gesellschaft die Gewaltausführung des Staates mit zunehmender politischer Emanzipation der Bevölkerung abnimmt. Die politische Organisation wächst mit der Gesellschaft zusammen und erweitert dadurch das Feld ihrer Tätigkeit.<br />
<br />
=== Werke in deutscher Sprache ===<br />
<br />
* ''Der Kampf um die Gewerbereform und Gewerbefreiheit in Bayern 1799–1868''. Leipzig 1879<br />
* ''Die Lehre von der Überwälzung der Steuern''. 1882<br />
<br />
=== Werke in tschechischer Sprache ===<br />
<br />
* ''Národní hospodářství''. 1883<br />
* ''O postátnění železnic v Rakousku''. 1883<br />
* ''Obnovený řád živnostenský''. 1883<br />
* ''Vyrovnání s Uhry 1866 a 1877''. 1886<br />
* ''Finanční věda''. 1888<br />
* ''Náprava rakouské měny''. 1890<br />
* ''Lid selský, jeho poroba a vymanění v zemích českých''. 1895<br />
* ''České myšlénky''. 1895<br />
* ''O státoprávním programu českém''. 1896<br />
* ''Z mého života''. 1909. <br />
<br />
=== Zeitschriftenbeiträge ===<br />
<br />
* ''O úroku a lichvě''. Osvěta 1879.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* {{ÖBL|3|185|186|Kaizl Josef|}}<br />
<br />
{{Normdaten|PND=130553727|LCCN=no/2005/88264}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Kaizl, Josef}}<br />
[[Kategorie:Finanzminister (Cisleithanien)]]<br />
[[Kategorie:Ökonom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Prag)]]<br />
[[Kategorie:Abgeordneter zum Abgeordnetenhaus (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Politische Literatur]]<br />
[[Kategorie:Tscheche]]<br />
[[Kategorie:Böhme]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1854]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1901]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Kaizl, Josef<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=böhmisch-tschechischer Politiker und Nationalökonom<br />
|GEBURTSDATUM=10. Juni 1854 <br />
|GEBURTSORT=[[Volyně]], Böhmen<br />
|STERBEDATUM=19. August 1901<br />
|STERBEORT=[[Myslovice]]<br />
}}<br />
<br />
[[cs:Josef Kaizl]]<br />
[[en:Josef Kaizl]]<br />
[[ru:Кайцль, Иосиф]]<br />
[[sv:Josef Kaizl]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Josef_Kaizl&diff=91276110Josef Kaizl2011-07-15T21:08:27Z<p>Slimejs: Myslovice</p>
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<div>[[File:Josef Kaizl 1886.png|thumb|right|180px|Josef Kaizl (von [[Jan Vilímek]] 1886)]]<br />
'''Josef Kaizl''' (* [[10. Juni]] [[1854]] in [[Volyně]], [[Böhmen]]; † [[19. August]] [[1901]] in [[Myslovice]]) war ein [[Tschechen|tschechischer]] Politiker und [[Volkswirtschaftslehre|Nationalökonom]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Der Sohn eines Angestellten besuchte das Gymnasium in der [[Prager Altstadt]] und in [[Leitomischl]]. Es folgte ein Studium des Rechts von 1871 bis 1875 an der Rechtsfakultät der [[Karls-Universität]] in [[Prag]] und ab 1877 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der [[Universität Straßburg]] bei [[Gustav von Schmoller (Ökonom)|Gustav von Schmoller]] und [[Georg Friedrich Knapp]]. Unter der Leitung von Schmoller schrieb er seine Arbeit ''Der Kampf um Gewerbereform und Gewerbefreiheit in Bayern von 1799–1868'', die später auch seine [[Habilitation]]sarbeit in Prag war.<br />
<br />
Ab 1879 lehrte er als Dozent Politische Ökonomie an der Karls-Universität und nach deren Aufsplittung 1883 wurde er zum Professor der tschechischen Universität ernannt. Er gehörte zum Kreis der Professoren um [[Jan Gebauer]] und [[Tomáš Garrigue Masaryk]], die durch ihr fachliches und öffentliches Auftreten einen großen Beitrag zur tschechischen Bildung, Kultur und Politik erbrachten. <br />
<br />
1885 wurde er als Abgeordneter der ''[[Národní strana|Altböhmen]]'' in den [[Abgeordnetenhaus (Österreich)|Reichsrat]] gewählt, zerstritt sich mit deren Mitgliedern, verließ diese wieder und gab sein Mandat zurück. 1890 trat er zu den ''[[Mladočeši|Jungböhmen]]'' über und arbeitete hier mit Masaryk an einem neuen Weg des Realismus. Bei Wahlen im März 1891 bekam die Partei der Jungböhmen die meisten Stimmen und Kaizl wurde bis 1901 wiederum als Abgeordneter in den Reichsrat gewählt. Während viele, einschließlich Masaryk, die Jungböhmen verließen, blieb Kaizl der Partei treu und wurde deren führender Vertreter.<br />
<br />
Mit Hilfe von Jan Podlipný, [[Gustav Eim]] und Václav Škarda gelang es ihm, die radikalen Flügel zu vereinigen und ein realistisches Programm ins Leben zu rufen. 1895 rief er seine sogenannte ''Etappen-Politik'' aus. Der Grundgedanke, dass die Durchsetzung der böhmischen Forderungen nicht auf einen Schlag sondern nur in Etappen folgen konnte, ermöglichte es ihm, flexibel mit der Regierung zu verhandeln und sie gegebenenfalls auch als Oppositionspartei zu unterstützen. In seiner politischen Tätigkeit zeigte er hohe politische Sensibilität und fachliche Kompetenz.<br />
<br />
Von 1898 bis 1899 war er Finanzminister der [[Franz Fürst von Thun und Hohenstein|Thun-Regierung]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
<br />
Kaizl publizierte in verschiedenen Fachzeitschriften, darunter gemeinsam mit Masaryk in ''Zeit'' (Čas) aber auch in der ausländischen Fachpresse. Seine weiteren Werke erschienen in deutscher und tschechischer Sprache, manche auch in Italienisch. Auf sich aufmerksam machte er mit seiner Arbeit ''Böhmische Gedanken'' (České myšlénky), in der er unter anderem Masaryk kritisierte. Er verteidigte den tschechischen Liberalismus. Er sah den Staat als ein legalisiertes und organisiertes gewaltausführendes Organ, welches in der Gesellschaft ordnungspolitische Aufgaben hat. Er betonte jedoch, dass in der modernen Gesellschaft die Gewaltausführung des Staates mit zunehmender politischer Emanzipation der Bevölkerung abnimmt. Die politische Organisation wächst mit der Gesellschaft zusammen und erweitert dadurch das Feld ihrer Tätigkeit.<br />
<br />
=== Werke in deutscher Sprache ===<br />
<br />
* ''Der Kampf um die Gewerbereform und Gewerbefreiheit in Bayern 1799–1868''. Leipzig 1879<br />
* ''Die Lehre von der Überwälzung der Steuern''. 1882<br />
<br />
=== Werke in tschechischer Sprache ===<br />
<br />
* ''Národní hospodářství''. 1883<br />
* ''O postátnění železnic v Rakousku''. 1883<br />
* ''Obnovený řád živnostenský''. 1883<br />
* ''Vyrovnání s Uhry 1866 a 1877''. 1886<br />
* ''Finanční věda''. 1888<br />
* ''Náprava rakouské měny''. 1890<br />
* ''Lid selský, jeho poroba a vymanění v zemích českých''. 1895<br />
* ''České myšlénky''. 1895<br />
* ''O státoprávním programu českém''. 1896<br />
* ''Z mého života''. 1909. <br />
<br />
=== Zeitschriftenbeiträge ===<br />
<br />
* ''O úroku a lichvě''. Osvěta 1879.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* {{ÖBL|3|185|186|Kaizl Josef|}}<br />
<br />
{{Normdaten|PND=130553727|LCCN=no/2005/88264}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Kaizl, Josef}}<br />
[[Kategorie:Finanzminister (Cisleithanien)]]<br />
[[Kategorie:Ökonom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Prag)]]<br />
[[Kategorie:Abgeordneter zum Abgeordnetenhaus (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Politische Literatur]]<br />
[[Kategorie:Tscheche]]<br />
[[Kategorie:Böhme]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1854]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1901]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Kaizl, Josef<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=böhmisch-tschechischer Politiker und Nationalökonom<br />
|GEBURTSDATUM=10. Juni 1854 <br />
|GEBURTSORT=[[Volyně]], Böhmen<br />
|STERBEDATUM=19. August 1901<br />
|STERBEORT=[[Myškovice]]<br />
}}<br />
<br />
[[cs:Josef Kaizl]]<br />
[[en:Josef Kaizl]]<br />
[[ru:Кайцль, Иосиф]]<br />
[[sv:Josef Kaizl]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Radverkehrsanlage&diff=90772673Radverkehrsanlage2011-07-02T20:30:33Z<p>Slimejs: foto</p>
<hr />
<div>[[Datei:Vrijliggend fietspad.JPG|miniatur|rechts|hochkant=1.1|Straßenbegleitende Radverkehrsanlage in [[Belgien]]]]<br />
[[File:Cyklopruh Strašnice 3.JPG|miniatur|rechts|hochkant=1.1|Radfahrstreifen in [[Prag 10]]]]<br />
[[Datei:Ulstertal-Radweg.jpg|miniatur|rechts|hochkant=1.1|Kombinierter Rad- und Gehweg im [[Ulster (Werra)|Ulstertal]] in [[Hessen]]]]<br />
[[Datei:Wik Pce SDC17922.JPG|miniatur|rechts|hochkant=1.1|Straßenbegleitende Radverkehrsanlage in [[Police (Oder)|Police]], [[Polen]]]]<br />
Eine '''Radverkehrsanlage''' ist vorrangig oder ausschließlich für die Benutzung mit dem [[Fahrrad]] vorgesehen.<br />
<br />
In Deutschland versteht man darunter eine Anlage für den Radverkehr, die durch bauliche Maßnahmen, durch Markierung und/oder durch verkehrsregelnde Maßnahmen geschaffen wird. Zu den Radverkehrsanlagen gehören demnach (benutzungspflichtige) Sonderwege für Radfahrer ([[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|StVO]]-Zeichen 237, 240, 241, 244) mit [[Radverkehrsanlage#Benutzungspflichtige_Radwege|Radwegen]] und [[Radfahrstreifen]], [[Radverkehrsanlage#Nicht_benutzungspflichtige_Radwege|Radwege ohne Benutzungspflicht]] und [[Radverkehrsanlage#Schutzstreifen|Schutzstreifen]]. Seit 1997 wird in der deutschen Straßenverkehrs-Ordnung zwischen benutzungspflichtigen und nicht benutzungspflichtigen Radwegen unterschieden. Motorisierte Zweiräder sind keine Fahrräder und dürfen Radwege grundsätzlich nicht benutzen. Ausnahmen von diesem Verbot werden durch Zusatzzeichen (z.B. Z&nbsp;1022-11, Mofas frei) kenntlich gemacht. Auf Radwegen außerhalb geschlossener Ortschaften dürfen Mofas Radwege benutzen.<br />
<br />
== Situation in Deutschland ==<br />
Der älteste Radweg in Deutschland ist der ab 1907 angelegte [[Offenbacher Alleenring]] mit baulich getrennter Radverkehrsanlage.<ref>http://www.adfc-offenbach.de/ofgesch.htm</ref><br />
<br />
=== Benutzungspflichtige Radwege ===<br />
[[Datei:Zeichen 237.svg|miniatur|100px|right|Zeichen&nbsp;237: (Sonderweg für) Radfahrer]]<br />
[[Datei:Zeichen 240.svg|miniatur|100px|right|Zeichen&nbsp;240: gemeinsamer Fuß- und Radweg]]<br />
[[Datei:Zeichen_241-30.svg|miniatur|100px|right|Zeichen&nbsp;241: getrennter Rad- und Fußweg]]<br />
<br />
Grundsätzlich gilt, dass Radfahrer die Fahrbahn benutzen müssen ({{§|2|stvo|juris}} Abs.&nbsp;1 [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|StVO]]).<br />
<br />
Nur wenn es auf der Straße eine benutzungspflichtige Radverkehrsanlage gibt, müssen [[Radfahrer]] diese benutzen. Die Benutzungspflicht ist in {{§|2|stvo|juris}} Abs.&nbsp;4 [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|StVO]] geregelt. Radwege sind benutzungspflichtig, wenn sie Teil der [[Straße]], zu der auch die [[Hauptfahrbahn|Fahrbahn]] gehört, sind und in Fahrtrichtung mit den blauen Verkehrsschildern mit Fahrradsymbol (Zeichen&nbsp;237, 240 oder 241; siehe Abbildungen rechts) gekennzeichnet sind. Die [[Hauptfahrbahn|Fahrbahn]] darf dann nur in Ausnahmefällen benutzt werden.<br />
<br />
Eine Radwegbenutzungspflicht existiert in Deutschland seit der Einführung der Reichs-Straßenverkehrs-Ordnung (RStVO) vom 1. Oktober 1934:<ref>[http://www.xn--recht-fr-radfahrer-s6b.de/Historisches.html Historisches zur Radwegbenutzungspflicht]</ref><br />
<br />
<blockquote>''„Ist eine Straße für einzelne Arten des Verkehrs bestimmt (Fußweg, Fahrradweg, Reitweg) so ist dieser Verkehr auf den ihm zugewiesenen Straßenteil beschränkt.“ (Ausführungsanweisung zur Reichs-Straßenverkehrs-Ordnung, Teil&nbsp;B „Verhalten im Verkehr“, Abschnitt&nbsp;I „Verteilung des Verkehrs auf der Straße“)''</blockquote><br />
<br />
Begründet wurde die Benutzungspflicht u.&nbsp;a. damit, dass man zu den [[Olympische Sommerspiele 1936|Olympischen Sommerspielen 1936]] Deutschland als verkehrstechnisch fortschrittliches Land darstellen wollte:<br />
<blockquote>''„Zeigen wir [zur kommenden Olympiade 1936] dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Aus einer Presseerklärung des Reichsverkehrsministeriums zur Einführung der allgemeinen Radwegebenutzungspflicht in der RStVO vom 1.&nbsp;Okt. 1934)<ref>[http://www-2.informatik.umu.se/adfc/fdf/fdf-218.html ForschungsDienst Fahrrad des ADFC zur Einführung von Sonderwegen für Radfahrer]</ref>''</blockquote><br />
<br />
Eine ausdrückliche Benutzungspflicht für Radwege in der Straßenverkehrs-Ordnung findet sich in der StVO §&nbsp;27 (1) von 1937.<ref>[http://bernd.sluka.de/Recht/stvo1937.htm StVO von 1937]</ref> Sie bedingt eine [[Verkehrssicherungspflicht]] der Kommunen. Bei rechtzeitig gemeldeten Schäden, die nicht in angemessener Zeit entschärft werden, ist der Straßenbaulastträger, also in der Regel die Kommune, im Falle eines dadurch mitverschuldeten Unfalls [[Regress (Recht)|regresspflichtig]].<br />
<br />
==== Anordnung der Benutzungspflicht ====<br />
Mit der sogenannten Radfahrernovelle der Straßenverkehrsordnung sowie der [[Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung|Verwaltungsvorschrift zur StVO]], die am 1.&nbsp;September 1997 in Kraft trat, wurden Sicherheits- und Qualitätskriterien eingeführt, die bestimmen, ab wann die Straßenverkehrsbehörden die Benutzungspflicht eines Radweges anordnen dürfen. Gleichzeitig wurde angeordnet, dass eine bestehende Benutzungspflicht bis zum 3.&nbsp;Oktober 1998 anhand der Qualitäts- und Sicherheitskriterien überprüft werden muss. Das ist in den meisten Fällen nicht geschehen.<ref>[http://edoc.difu.de/edoc.php?id=7FHB4Q29 Befragung über die Förderpraxis der Länder und Kommunen zur Finanzierung von Radverkehrsmaßnahmen]</ref><br />
<br />
Seit dieser Novelle wird auch zwischen benutzungspflichtigen Radwegen und nicht benutzungspflichtigen „anderen Radwegen“ (s.&nbsp;u.) unterschieden. Vorher wurde regional – nicht ganz unumstritten – der bis dahin geltende §&nbsp;2 dahingehend ausgelegt, dass auch ohne Beschilderung und bei nicht-fahrbahnbegleitenden Radwegen eine Benutzungspflicht gelten würde.<br />
<br />
Als Grundprinzip gilt die Benutzung der Fahrbahn. Wenn in erster Linie Sicherheitskriterien dagegen sprechen, soll ein Radweg (ggf. auch auf Fahrbahnniveau) angelegt werden. Die Straßenverkehrsbehörde darf eine Radwegebenutzungspflicht nur dann anordnen, wenn im Wesentlichen zwei Voraussetzungen erfüllt sind:<br />
<br />
===== Verkehrstechnische Voraussetzungen für die Anordnung =====<br />
[[Datei:Wegkreuz (Ausschnitt).jpg|miniatur|Radweg zwischen [[Olching]] und [[Gröbenzell]] in Oberbayern {{Coordinate|NS=48.1976759208909|EW=11.353554725646973|type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}}]]<br />
Nach Abs.&nbsp;9 in {{§|45|stvo|juris}} [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|StVO]] sind [[Verkehrszeichen]] – auch die blauen Radwegeschilder mit der Radwegbenutzungspflicht – ''„nur dort anzuordnen, wo das aufgrund der besonderen Umstände zwingend geboten ist. Insbesondere Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs“'' – hier sind die Radfahrer gemeint, deren Wahlfreiheit aufgehoben werden soll – ''„dürfen nur angeordnet werden, wo aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung der in den vorstehenden Absätzen genannten Rechtsgüter erheblich übersteigt…“''. Die Verwaltungsvorschrift zu §&nbsp;2 Abs.&nbsp;4 Satz&nbsp;2 StVO lässt die Anordnung nur ''„aus Verkehrssicherheitsgründen“'' zu. <!-- Das ist ziemlich NNPOV. In der VwV wird zwar auch die Verkehrssicherheit (in extrem widersprüchlicher Weise) in den Vordergrund gestellt, aber auch die bloße Entmischung als hinreichender Grund genannt (zumindest in Nummer&nbsp;I Punkt&nbsp;1 zu §&nbsp;2 Abs.&nbsp;4 Satz&nbsp;2). --><!-- Das ist nicht NNPOV, sondern ein Zitat aus §&nbsp;45 IX StVO --><!-- Das VG Berlin hat schon 2000 eindeutig entschieden, daß die Benutzungspflicht *ausschließlich* aus Verkehrssicherheitsgründen angeordnet werden darf, nicht jedoch zur Beschleunigung des Kraftfahrzeugverkehrs (Entmischung). --><br />
<br />
Die Anordnung einer Radwegbenutzungspflicht darf also nur zur Wahrung oder Erhöhung der Verkehrssicherheit erfolgen (vgl. BVerwG, Urteil vom 18. November 2010<ref>[http://www.kostenlose-urteile.de/BVerwG-Anordnung-einer-Radwegebenutzungspflicht-nur-bei-konkreter-Gefahrenlage-zulaessig.news10594.htm BVerwG: Anordnung einer Radwegebenutzungspflicht nur bei konkreter Gefahrenlage zulässig] – BVerwG, Urteil vom 18. November 2010, BVerwG 3 C 42.09, kostenlose-urteile.de</ref>) und nicht, damit zum Beispiel Autos schneller fahren können. Bisher gibt es keine Nachweise, dass die Unfallgefahr auf Radwegen geringer ist als auf [[Hauptfahrbahn|Fahrbahnen]]. Stattdessen gibt es sehr wohl Untersuchungen, die ein erhöhtes Unfallrisiko im Zusammenhang mit der Existenz von Radwegen aufzeigen. Damit ist der Zwang zur Benutzung solcher Wege in vielen Fällen auf dem Rechtsweg anfechtbar. Nach dem Urteil des BVerwG vom 18. Nov. 2010 ist der Radwegebenutzungszwang, von wenigen Ausnahmen abgesehen, praktisch sogar ganz aufgehoben<ref>"Eine Radwegebenutzungspflicht darf nur angeordnet werden, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Rechtsgutbeeinträchtigung erheblich übersteigt (§ 45 Abs. 9 Satz 2 der Straßenverkehrs-Ordnung – StVO)", in: [http://www.lawbike.de/motorradrecht/2010/11/22/bverwg-staerkt-rechte-der-radfahrer-als-gleichwertige-verkehrsteilnehmer/ BVerwG stärkt Rechte der Radfahrer als gleichwertige Verkehrsteilnehmer], lawbike.de, 22. November 2010</ref>.<br />
Insbesondere stellt der oft angeführte unfallverhütende Entmischungsgrundsatz keinen zwingenden Aspekt dar. Denn dieser Grundsatz ließe sich praktisch auf alle bestehenden Radwege anwenden. Wäre ein solches allgemeines Argument zur Begründung der Benutzungspflicht ausreichend, würde das oben beschriebene Regel-Ausnahme-Verhältnis des {{§|2|stvo|juris}} Abs.&nbsp;4 [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|StVO]] ins [[Gegenteil]] verkehrt. Gleiches gilt entkräftend, wenn oftmals die aus der großen Instabilität des Fahrrades herrührenden Gefährdungen angeführt werden (siehe Weblinks).<br />
<br />
===== Bauliche Voraussetzungen für die Anordnung =====<br />
Der Radweg muss bestimmte ''bauliche'' Voraussetzungen erfüllen (unter anderem: lichte Breite [befestigter Verkehrsraum plus Sicherheitsraum] mindestens 1,50&nbsp;m bzw. 2,50&nbsp;m bei gemeinsamen Fuß- und Radwegen, geradlinige Wegführung und „zumutbare Beschaffenheit“). Diese sind in der [[Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung]] festgelegt. Ebenso müssen ausreichende Flächen für den Fußgängerverkehr zur Verfügung stehen, wobei die Empfehlungen für [[Gehweg#Straßenbaurichtlinien in Deutschland|Fußgängerverkehrsanlagen]] und die [[Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen]] zu berücksichtigen sind.<ref>Kapitel 2.3.6 der ERA 10, Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, FGSV-Nr. 284, FGSV 2010</ref><br />
<br />
Viele [[Gemeinde|Kommunen]] schildern demzufolge ihre Radwege rechtswidrig benutzungspflichtig aus. Meist, weil sie ihre Radwege nicht auf die seit 1998 geänderte Gesetzesgrundlage hin neu überprüft haben. Trotzdem müssen aber die Radwege benutzt werden, da auch rechtswidrige Verwaltungsakte (das Anbringen eines [[Verkehrsschild]]es ist solch ein [[Verwaltungsakt (Deutschland)|Verwaltungsakt]]) wirksam sind.<br />
<br />
'''Außerorts''' ist die Mindestbreite für gemeinsame Fuß- und Radwege auf 2,00&nbsp;Meter reduziert.<br />
<br />
==== Ende der Benutzungspflicht ====<br />
Eine Benutzungspflicht für einen Radweg endet, sobald dieser nach einer Einmündung an der Straße nicht erneut mit einem der Zeichen&nbsp;237, 240 oder 241 als benutzungspflichtig gekennzeichnet ist.<br />
<br />
Das ging bis 1. September 2009 hervor aus ''Allgemeine [[Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung]], „zu den Zeichen&nbsp;237, 240 und 241“, Abschnitt&nbsp;I, Ziffer&nbsp;1'': „Die Zeichen&nbsp;237, 240 und 241 begründen einen Sonderweg und kennzeichnen die Radwegebenutzungspflicht. Sie stehen dort, wo der Sonderweg beginnt. Sie sind an jeder Kreuzung und Einmündung zu wiederholen.“. Seit 1. September 2009 ist diese Regelung nicht mehr in der Verwaltungsvorschrift enthalten, so dass möglicherweise die Benutzungspflicht auch besteht, wenn die Wiederholung der Zeichen fehlt.<br />
<br />
Weiterhin kann eine Benutzungspflicht durch ein unterhalb eines der Zeichen&nbsp;237, 240 oder 241 angebrachtes Zusatzzeichen 1012-31 mit der Beschriftung „Ende“ aufgehoben werden.<br />
<br />
==== Ausnahmen von der Benutzungspflicht ====<br />
[[Datei:Behringersdorf Norisstrasse Radweg f sw keichwa.jpg|miniatur|[[Schwaig bei Nürnberg|Behringersdorf]], Zweirichtungsradweg mit Hindernis]]<br />
Die Benutzungspflicht muss von Radfahrern nur dann beachtet werden, wenn der Radweg eine erkennbare Alternative zur Fahrbahn darstellt, also neben ihr in der gleichen [[Straße]] verläuft (''fahrbahnbegleitend''). Bei abseits von [[Hauptfahrbahn|Fahrbahnen]] geführten (eigenständigen) Radwegen stellt die Beschilderung mit Zeichen&nbsp;237, 240 oder 241 einen Hinweis auf die Benutzungserlaubnis mit Fahrrädern und grundsätzlich ein Benutzungsverbot für andere Verkehrsarten dar.<br />
<br />
Wenn ein als benutzungspflichtig gekennzeichneter Radweg praktisch nicht benutzbar oder unzumutbar ist, z.&nbsp;B. durch [[parken]]de [[Kraftfahrzeug]]e oder andere Hindernisse, [[Baustelle]]n oder fehlende Schneeräumung, entfällt die Benutzungspflicht (vgl. LG Oldenburg, 29.&nbsp;Juli 1952, VkBl. 53, 190). Auf den [[Gehweg]] darf nicht ausgewichen werden, da dieser nur den [[Fußgänger]]n vorbehalten ist. Ein Celler OLG-Urteil sagt aus, dass auch eine Verletzung des „Luftraums“ des Gehweges nur mit dem hineinragenden Lenker schon unzulässig sei.<br />
<br />
Der Radweg muss auch nicht benutzt werden, wenn nicht absehbar ist, wohin er führt, oder keine Auf- bzw. Abfahrmöglichkeit besteht. Zum Abbiegen können Radwege rechtzeitig vor der [[Straßenkreuzung|Kreuzung]] oder Einmündung verlassen werden, um sich dort einzuordnen. Wer jedoch über eine Radverkehrsführung abbiegt, muss dieser im Kreuzungs- und<br />
Einmündungsbereich folgen. ({{§|9|stvo|juris}} Abs.&nbsp;2 StVO).<br />
<br />
Bei Fahrrädern, die nicht auf den Radweg passen, zum Beispiel Dreiräder, Fahrräder mit Anhänger, soll die Nichtbenutzung von Radwegen „nicht beanstandet werden“ (VwV-StVO: Zu §&nbsp;2, Abs.&nbsp;4, Satz&nbsp;2, Punkt II.2.a (Randziffer 23)) <ref>[http://bernd.sluka.de/Recht/StVO-VwV/VwV_zu_2.txt Benutzungspflicht bei mehrspurigen Rädern und Rädern mit Anhängern]</ref>; Wortlaut des Textes: „Die Führer anderer Fahrräder [Anm.: z.&nbsp;B. Dreiräder, Fahrräder mit Anhänger] sollen in der Regel dann, wenn die Benutzung des Radweges nach den Umständen des Einzelfalles unzumutbar ist, nicht beanstandet werden, wenn sie den Radweg nicht benutzen; …“. Das ist jedoch keine generelle Ausnahme von der Radwegebenutzungspflicht für diese Fahrräder.<br />
<br />
Ein Schild ''„Radfahrer absteigen“'', z.&nbsp;B. an einer [[Baustelle]] aufgestellt, hat rechtlich keine Bedeutung. Es zeigt aber an, dass die Benutzung des Radweges nur eingeschränkt möglich und nicht mehr verpflichtend ist. Es empfiehlt sich, die Fahrbahn zu benutzen oder auf dem Fußweg zu schieben.<ref>[http://bernd.sluka.de/Radfahren/absteigen.html Informationen zum Zusatzschild „Radfahrer absteigen“]</ref><br />
<br />
[[Kind]]er bis zum vollendeten achten Lebensjahr ''müssen'' mit dem Fahrrad [[Gehweg]]e benutzen, dürfen also nicht auf Radwegen fahren. Ab dem vollendeten achten Lebensjahr bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr ''dürfen'' sie Gehwege benutzen, das heißt, sie haben die Wahl zwischen Gehweg oder Fahrbahn bzw. Radweg (StVO §&nbsp;2 Abs.&nbsp;5).<br />
<br />
Gegen die Anordnung der Benutzungspflicht als [[Verwaltungsakt (Deutschland)|Verwaltungsakt]] kann man bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde [[Vorverfahren|Widerspruch]] einlegen. Nach Entscheidung über den Widerspruch steht der Klageweg vor dem zuständigen [[Verwaltungsgericht (Deutschland)|Verwaltungsgericht]] offen.<br />
<br />
=== Radfahrstreifen ===<br />
[[Datei:Radfahrstreifen.jpg|thumb|upright|Radfahrstreifen in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]]]]<br />
<br />
Hauptartikel: ''[[Radfahrstreifen]]''<br />
<br />
Radwege können auch auf Fahrbahnniveau angelegt werden. Sie werden dazu in der Regel von der Fahrbahn mit durchgezogenem Breitstrich (Zeichen&nbsp;295) abgetrennt. Wenn sie mit Zeichen&nbsp;237 [[Datei:zeichen 237.svg|19px]] als benutzungspflichtig gekennzeichnet sind, werden sie als Radfahrstreifen bezeichnet. Ihre Breite soll mind. 1,85&nbsp;Meter betragen (inklusive 0,25&nbsp;Meter für die Fahrbahnmarkierung). Die Mindestbreite beträgt 1,50&nbsp;Meter. An einzelnen, kurzen Engstellen kann jedoch auch eine geringere Breite (mind. 1,00&nbsp;Meter) noch zulässig sein.<br />
<br />
Die [[Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung]] bezeichnete Radfahrstreifen bis zum 1. September 2009 als weniger wünschenswert als baulich angelegte Radwege, obwohl sie den dort aufgestellten Anforderungen am ehesten entsprechen. Allerdings waren sie auch damals schon getrennten [[Datei:Zeichen_241-30.svg|22px]] und gemeinsamen [[Datei:Zeichen 240.svg|22px]] [[Gehweg|Fuß]]- und Radwegen vorzuziehen. Radfahrstreifen werden manchmal mit den nachfolgend erläuterten Schutzstreifen fälschlich zusammenfassend als ''(Fahr)Radspur'' bezeichnet.<br />
<br />
=== Schutzstreifen ===<br />
[[Datei:Cami Punta Nati.JPG|miniatur|Mit dunkelroter Farbe gekennzeichneter Schutzstreifen]]<br />
Schutzstreifen sind Radverkehrsanlagen, die mit Zeichen 340 ([[Fahrbahnmarkierung|Leitlinie]]) und dem Sinnbild Fahrräder auf der Fahrbahn markiert werden. Sie sind keine Sonderwege für Radfahrer und werden daher nicht mit Zeichen 237 [[Datei:Zeichen 237.svg|20px]] gekennzeichnet. Radfahrer und andere Fahrzeugführer dürfen die Markierung bei Bedarf überfahren, wenn Radfahrer nicht gefährdet werden. Das Parken auf dem Schutzstreifen ist verboten, das Halten ist dagegen erlaubt. Umstritten ist die Rechtsmeinung, dass sich eine Benutzungspflicht für Radfahrer aus dem [[Rechtsfahrgebot]] ergibt. Gerichtsurteile gestehen Radfahrern einen Seitenabstand bis zu 80&nbsp;cm vom Fahrbahnrand zu und bei parkenden Fahrzeugen mindestens 1&thinsp;m.<ref>KG, VersR 1972, 1143; vorsichtiger OLG Karlsruhe, VersR 1979, 62</ref><br />
<br />
Die Markierung von Schutzstreifen kommt innerhalb geschlossener Ortschaften auf Straßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h in Frage. Sie können angelegt werden, wenn eine Radwegbenutzungspflicht erforderlich wäre, die Anlage eines Sonderweges aber nicht möglich ist oder dem Radverkehr ein besonderer Schonraum angeboten werden soll und Fahrbahnbreite und Verkehrsstruktur es grundsätzlich zulassen. Die Zweckbestimmung des Schutzstreifens muss in regelmäßigen Abständen mit der Markierung des Sinnbilds „Radfahrer“ auf der Fahrbahn verdeutlicht werden.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Radfahrerüberfahrt|Radfahrerüberweg/Radfahrerüberfahrt]]<br />
<br />
=== Nicht benutzungspflichtige Radwege ===<br />
Eine Benutzungspflicht für einen Radweg ist eigentlich ein Verbot, mit dem [[Fahrrad]] die Fahrbahn in einer [[Straße]] zu befahren. Sie kann daher nur angeordnet werden, wenn auf Grund der örtlichen Verhältnisse eine Gefahr besteht, die das allgemeine Risiko der Teilnahme am Straßenverkehr übersteigt. Gelten an [[Kreuzung (Verkehr)|Kreuzung]]en unterschiedliche Vorfahrtsregelungen, ist das ein Hinweis darauf, dass Radweg und Fahrbahn nicht zur selben Straße gehören.<br />
<br />
Zum 1.&nbsp;September 1997 wurde der Begriff „'''anderer Radweg'''“ in die StVO aufgenommen, der seit dem 1.&nbsp;September 2009 durch den Begriff „Radweg ohne Benutzungspflicht“<br />
abgelöst wurde. „Radwege ohne Benutzungspflicht“ sind fahrbahnbegleitend und baulich angelegt und nach außen erkennbar für die Benutzung durch den Radverkehr bestimmt, aber nicht mit einem [[Verkehrszeichen]] beschildert. Sie sind daher für niemanden benutzungspflichtig, aber ausschließlich dem Radverkehr vorbehalten. Zur Verdeutlichung können sie mit einem Fahrrad[[piktogramm]] gekennzeichnet sein. „Radwege ohne Benutzungspflicht“ dürfen nur befahren werden, wenn sie auf der rechten Seite der Straße liegen. Linke Radwege ohne die Zeichen 237 [[Datei:Zeichen_237.svg|25px]], 240 [[Datei:Zeichen_240.svg|25px]] oder 241 [[Datei:Zeichen_241-30.svg|25px]] dürfen laut {{§|2|stvo|juris}}StVO nur benutzt werden, wenn das durch das Zusatzzeichen 1022-10 [[Datei:Zusatzzeichen_1022-10.svg|25px]] „Radverkehr frei“ allein angezeigt ist.<br />
<br />
=== Praktische Erfahrungen mit der Aufhebung der Benutzungspflicht ===<br />
Da die Kennzeichnung von anderen Radwegen nicht eindeutig vorgeschrieben ist, und zwischen Ländern und Gemeinden unterschiedlich gehandhabt wird, besteht oft Unklarheit über die Berechtigung, den Weg mit dem Rad zu befahren<ref>[http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Bad+Freienwalde/id/143582 ''Radweg längst liquidiert.''] In: Märkische Oderzeitung. <small>(Seite nicht mehr erreichbar, 26. Mai 2011.)</small></ref>. Andererseits wird die Benutzung der Fahrbahn anstelle eines den Anschein eines Radweges erweckenden Weges, aber eigentlich nicht benutzungspflichtigen Radweges von Kraftfahrern oft als Fehlverhalten interpretiert und mit unberechtigten Belehrungen, verbalen Attacken, Hupen, besonders nahem Überholen oder Ausbremsen kommentiert.<ref>[http://www.berlin.de/polizei/verkehr/liste/archiv/28671/index.html Radwegbenutzungspflicht – Polizei Berlin über Probleme von Autofahrern mit nicht benutzungspflichtigen Radwegen]</ref><ref>[http://fahrradzukunft.de/fz-0602/0602-03.htm Radfahren neben Radwegen – ein Bericht von Dr. Horst Basler, der umfangreiche Zählungen zum Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern auf der Fahrbahn durchgeführt hat]</ref><br />
<br />
=== Für den Radverkehr freigegebene Gehwege ===<br />
[[Datei:Gehweg für Radverkehr frei.svg|miniatur|hochkant=0.5|Kombination von Zeichen 239 und Zusatzzeichen 1022-10]]<br />
<br />
Für den Radverkehr freigegebene [[Gehweg]]e sind keine Radwege im Sinne der [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|StVO]], sondern bleiben Gehwege.<br />
<br />
Sind jedoch keine gesonderten Radwege vorhanden und hält es die lokale [[Straßenverkehrsbehörde]] aufgrund des geringen Fußgängerverkehrs auf dem Gehweg für verantwortbar, kann das Radfahren auf Gehwegen durch ein unterhalb eines Zeichens 239 (''Gehweg'') [[Datei:Zeichen_239.svg|25px]] angebrachtes Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ [[Datei:Zusatzzeichen_1022-10.svg|25px]] zugelassen werden.<br />
<br />
Bei Benutzung so beschilderter Wege durch Radfahrer sind diese verpflichtet, besondere Rücksicht auf den Fußgängerverkehr zu nehmen und die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr anzupassen.<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/anlage_2_64.html Anlage 2 der Straßenverkehrsordnung]</ref> Gleiches gilt für [[Fußgängerzone]]n (Zeichen&nbsp;242), die für Fahrzeugverkehr freigegeben sind. Eine Benutzungspflicht für Radfahrer besteht nicht.<br />
<br />
Oftmals wird diese Regelung getroffen, da eine Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn aufgrund der hohen Verkehrsdichte zu gefährlich bzw. unzumutbar erscheint und beengte Platzverhältnisse eine Anlage eines gesonderten Radfahrstreifens verhindern. Zudem besitzt der Gehweg in vielen Fällen keine ausreichende Breite, um Nutzungskonflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu vermeiden.<br />
<br />
=== Führung des Radverkehrs an Knotenpunkten ===<br />
[[Datei:Radwegführung Knotenpunkt.svg|miniatur|Führungsmöglichkeiten des linksabbiegenden Radverkehrs]]<br />
[[Datei:Auffangradweg.svg|miniatur|Indirektes Linksabbiegen mit Hilfe des Auffangradweges (grau)]]<br />
Da es an [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkten]] häufig zu gefährlichen Konfliktsituationen zwischen dem Rad- und Kraftfahrzeugverkehr kommt, ist einer sicheren Radverkehrsführung an Einmündungen und Kreuzungen verstärkt Bedeutung beizumessen. Insbesondere das Linksabbiegen soll durch entsprechende bauliche Maßnahmen erleichtert und sicherer werden.<br />
<br />
Grundsätzlich ist zwischen einer ''direkten'' und ''indirekten'' Radverkehrsführung an Knotenpunkten zu unterscheiden, wobei Radfahrer seit September 2009 die freie Wahl haben, wie sie abbiegen wollen.<br />
<br />
Im Fall der direkten Führung müssen sich die Radfahrer in die [[Abbiegefahrstreifen]] des Kraftfahrzeugverkehrs einordnen oder sie befahren eine [[Radfahrerschleuse]] bzw. einen eigenen Linksabbiegestreifen. Bei der indirekten Führung verläuft der Radfahrstreifen zunächst über die rechts einmündende Straße bis zu einer ''Aufstellfläche''. Von dort kann der Radfahrer die Straße (mit und ohne [[Radwegefurt]]) überqueren. Beide Möglichkeiten werden im Wesentlichen nur bei lichtsignalgeregelten Knotenpunkten angewendet, die direkte Führung kann jedoch auch ohne Lichtsignalschutz (geringe Kraftfahrzeugstärke notwendig) angeordnet werden.<br />
<br />
Im Fall einer Einmündung kann ein sogenannter ''Auffangradweg'' das Linksabbiegen ermöglichen. Dazu wird der Radverkehr ca. 20 Meter vor der [[Haltlinie]] aufgefangen und auf den seitlichen Radweg geführt. Am Ende des Auffangradweges befindet sich ein Lichtsignal, das den Weg über die Straße freigibt. Vorteil dieser Führung ist, dass sich die Radfahrer nicht auf dem Fahrstreifen bewegen müssen und damit nicht in Konflikt mit dem Kraftfahrzeugverkehr geraten.<br />
<br />
[[Datei:Sichtfelder_Radwegfurt_ERA95.svg|miniatur|Freizuhaltende Sichtfelder bei Radwegen an Einmündungen]]<br />
Begleitet ein Radweg eine Vorfahrtstraße mit Einmündungen und Kreuzungen, müssen an den Einmündungen Radwegfurten angelegt werden. Zusätzlich müssen nach den [[Straßenbaurichtlinien]] und der Verwaltungsvorschrift zur StVO Sichtfelder freigehalten werden, damit sowohl querende Fahrzeuge als auch abbiegender Längsverkehr Radfahrer auf dem Radweg rechtzeitig erkennen kann. Wartepflichtige Kfz sollen, ohne die Radwegfurt zuzustellen, den Radweg mindestens 20&nbsp;m, in der Regel jedoch 30&nbsp;m weit einsehen können. Vor Einmündungen sollen auf einer Länge von mindestens 20&nbsp;m keinerlei sichthindernde Einbauten zwischen der Fahrbahn und dem begleitenden Radweg vorhanden sein. Auch das Parken am Fahrbahnrand beziehungsweise auf ausgewiesenen Flächen sollte dort, am besten durch bauliche Einrichtungen (vorgezogener Rinnstein) verhindert werden.<ref>ERA 95 - Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, FGSV-Nr. 284, FGSV 1995</ref> Diese Regelungen gelten zunächst nur links der Einmündung. Handelt es sich um einen Zweirichtungsradweg, gelten sie auch rechts der Einmündung entsprechend.<br />
<br />
[[Datei:Radaufstellstreifen (Fertig).png|miniatur|Aufgeweiteter Radaufstellstreifen]]<br />
Eine weitere Lösungsmöglichkeit der Radverkehrsführung an Knotenpunkten ist der so genannte aufgeweitete ''Radaufstellstreifen'' (ARAS). Er kann bei lichtsignalgeregelten Knotenpunkten eingerichtet werden und verzichtet im Gegensatz zur Radfahrerschleuse auf ein Vorsignal. Stattdessen stoppt der Fahrzeugverkehr bei Rot an einer etwas zurückgesetzten Haltlinie und der Radverkehr hat so die Möglichkeit rechts vorbeizufahren und sich vor den wartenden Fahrzeugen aufzustellen. Mit dieser Lösung werden die Radfahrer direkt über den Knotenpunkt geführt.<br />
<br />
== Situation in Österreich ==<br />
<!-- Bitte Benützungspflicht nicht auf Benutzungspflicht umändern, da die Benützung nicht nur Bestandteil der österr. Sprache ist, sondern überdies dem Wortlaut des Gesetzestextes der österr. StVO entspricht. --><br />
=== Allgemeine Benützungspflicht der Radfahranlagen ===<br />
In [[Österreich]] ist nach §&nbsp;68 [[Straßenverkehrsordnung (Österreich)|StVO]]<ref>[http://www.internet4jurists.at/gesetze/bg_stvo01.htm#§_68. § 68 StVO] auf internet4jurists.at</ref> auf Straßen mit einer Radfahranlage diese mit einspurigen Fahrrädern ohne Anhänger zu benützen, wenn das Befahren der Radfahranlage in der vom Radfahrer beabsichtigten Fahrtrichtung erlaubt ist.<br />
<br />
Was als Radfahranlage im Sinn der StVO gilt, ist im §&nbsp;2 Abs.&nbsp;1 Z.&nbsp;11b. geregelt, die Unterteilung der Radfahranlagen in Z.&nbsp;7. Radfahrstreifen, Z.&nbsp;7a. Mehrzweckstreifen, Z.&nbsp;8. Radweg, Z.&nbsp;11a. Geh- und Radweg und Z.&nbsp;12a Radfahrerüberfahrt.<ref>[http://www.internet4jurists.at/gesetze/bg_stvo01.htm#§_2. § 2 StVO] auf internet4jurists.at</ref><br />
<br />
=== Ausnahmen zur allgemeinen Benützungspflicht ===<br />
„''Mit Fahrrädern mit einem Anhänger, der nicht breiter als 80&nbsp;cm oder ausschließlich zur Personenbeförderung bestimmt ist, mit mehrspurigen Fahrrädern, die nicht breiter als 80&nbsp;cm sind, sowie bei Trainingsfahrten mit Rennfahrrädern darf die Radfahranlage benützt werden; mit Fahrrädern mit einem sonstigen Anhänger und mit breiteren mehrspurigen Fahrrädern ist die für den übrigen Verkehr bestimmte Fahrbahn zu benützen.“'' (§&nbsp;68&nbsp;Abs.&nbsp;1&nbsp;StVO). Was ein Rennfahrrad ist, ist im §&nbsp;4 der [[Fahrradverordnung]] geregelt; was im konkreten Fall eine Trainingsfahrt ist, bleibt der Einschätzung der beanstandenden Exekutive, bei Anzeige durch diese der Behörde und im Folgenden der [[Rechtsprechung]] im Zuge eines Verwaltungsstrafverfahrens überlassen.<br />
<br />
Eine weitere Ausnahme gilt für Rollerskater und Rollschuhfahrer: Diese dürfen neben den Verkehrsflächen für Fußgänger zwar auch die Radverkehrsanlagen benützen; das gilt jedoch nicht auf Radfahr- und Mehrzweckstreifen auf der Fahrbahn außerhalb des Ortsgebietes, oder wenn das Rollerskaten und Rollschuhfahren auf solchen innerorts mit Bodenmarkierung verboten ist (siehe §&nbsp;88a&nbsp;StVO Rollschuhfahren).<br />
<br />
Von den Regelungen der Benützungspflicht nicht ausgenommen sind alle Fahrzeuge, die entweder direkt nach Gesetz ableitbar (§&nbsp;2 Abs.&nbsp;1 Z.&nbsp;22 StVO i.V.m. Z. 20 und §&nbsp;1 Abs.&nbsp;2a [[Kraftfahrgesetz|KFG]]) oder die nach Feststellung des [[Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie|BMVIT]] als Fahrräder gelten. So gelten z. B. Tretroller (nicht: Miniscooter), Elektrofahrräder und Segways als Fahrräder.<br />
<br />
=== Wesentliche Unterschiede zu Deutschland ===<br />
Anders als in Deutschland gibt es in Österreich keine „anderen Radwege“. Auch ist das Befahren von Gehsteigen / Gehwegen in der Längsrichtung für alle Fahrzeuge generell verboten, es gibt keine Regelungen für „Radverkehr auf freigegebenen Gehwegen“.<br />
<br />
== Situation in anderen Ländern ==<br />
[[File:Budapest_05_2009_021.jpg|thumb|right|Radweg kreuzt Fahrbahn, zur Erhöhung der Sicherheit mit rotem Bodenbelag. [[Budapest]], Ungarn]]<br />
In [[Italien]] müssen [[Radrennfahrer]] beim Training den Fahrradweg nicht benutzen.<br />
<br />
In den [[Niederlande]]n sowie in [[Belgien]] gibt es eine sehr strikt praktizierte Benutzungspflicht für Fahrradwege und ein noch dichteres Radwegenetz als in Deutschland. In beiden Ländern müssen auch [[Mofa]]s die Fahrradwege mit benutzen. Radfahrstreifen in Belgien sind teilweise nur durch gestrichelte Linien rechts und links des Radfahrstreifens gekennzeichnet. Hier besteht auch ohne ein blaues Radwegeschild eine Benutzungspflicht. Im [[Flämische Gemeinschaft|flämischen Landesteil]] sind nicht selten unzureichende, schmale Nebenanlagen als Radweg ausgewiesen, die kein Gehweg von Hausecken und Hauseingängen trennt.<br />
<br />
In [[Frankreich]] sind „pistes cyclables“ (französisch für „Radwege“) nur in einigen Regionen anzutreffen. Die Benutzungspflicht hängt von der Art der Beschilderung ab. Radwege, die mit dem aus Deutschland bekannten runden blauen Schild mit Fahrradsymbol gekennzeichnet sind, müssen genutzt werden. Ein viereckiges blaues Schild weist auf Radwege ohne Benutzungspflicht hin. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es eine Kennzeichnung für endende Radwege, das jeweilige Radwegeschild zeigt dann einen roten Strich von links unten nach rechts oben. Radfahrer auf französischen Radwegen haben an Kreuzungen/Einmündungen meist Nachrang, d.&nbsp;h., sehr häufig sind für den Radweg Verkehrszeichen aufgestellt, die explizit die Vorfahrt nehmen.<br />
<br />
Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] ist die Benutzung von Fahrradwegen und Fahrradspuren freiwillig. Im Vereinigten Königreich wurde kürzlich im letzten Moment eine geplante Empfehlung im Highway Code abgewendet,<ref>[http://www.direct.gov.uk/en/TravelAndTransport/Highwaycode/DG_069837 The Highway Code, 59–82: Rules for cyclists]</ref> dass Radwege benutzt werden sollen.<br />
<br />
== Unterschiedliche Positionen zum Radweg ==<br />
=== Gründe für die Anlage von Radwegen ===<br />
[[Datei:Bochum Erzbahn 060618 35.jpg|miniatur|[[Erzbahn (Bochum)|Erzbahnradweg]] in [[Bochum]]]]<br />
Radwege werden aus Sicht der verantwortlichen Verkehrspolitik aus drei Hauptgründen angelegt:<br />
<br />
* Zur Erhöhung der Sicherheit von Radfahrern vor [[Fußgänger]]n und [[Kraftfahrzeug]]en<br />
* Zur Förderung von Naherholung, Radverkehr und Tourismus ([[Radfernweg]], [[Fahrradwege auf stillgelegten Bahntrassen]])<br />
* Zur Verbesserung des Verkehrsflusses für Kraftfahrzeuge auf der Fahrbahn sowie umgekehrt des Verkehrsflusses auf dem Radweg (sichere Vorbeifahrt an wartenden Kraftfahrzeugen)<br />
Radwege dienen auch dem Schutz der Gesundheit von Radfahrern (Emissionen von Verbrennungsmotoren). Auf der Fahrbahn fahrende Radfahrer befinden sich zwangsläufig permanent in der Abgasschleppe vorausfahrender Kraftfahrzeuge. Bzw. kommen bei Stopps und Ampelhalten unmittelbar am Auspuffende der Kraftfahrzeuge zum Stehen; dem Ort der höchsten Schadstoffkonzentration. International und national (ADFC Hamburg) wurden hierzu ausgiebig Fahrradmessfahrten mit Videoaufzeichnung und gleichzeitiger Schadstoffmessung durchgeführt. Die Auswertung dieser Messfahrten durch den ADFC Hamburg brachte keine wirkliche Überraschung: Je größer der Abstand zum motorisierten Verkehr (z.B. schon durch die Nutzung straßenbegleitender Radwege), umso niedriger die Schadstoffkonzentrationen, die auf die Radfahrer einwirken.<br />
<br />
Weiterführender Artikel: [[Nationaler Radverkehrsplan]]<br />
<br />
=== Kritik wegen stark erhöhter Unfallgefahr ===<br />
[[Datei:Rw-risiko.png|miniatur|Relatives Unfallrisiko auf Radwegen an Kreuzungen]]<br />
Zahlreiche internationale statistische Erhebungen und wissenschaftliche Untersuchungen weisen nach, dass die Unfallzahlen auf Radwegen deutlich höher sind als auf gemeinsam von allen Fahrzeugen genutzten Fahrbahnen<ref>R. Schnüll, J. Lange, I. Fabian, M. Kölle, F. Schütte, D. Alrutz, H.W. Fechtel, J. Stellmacher-Hein, T. Brückner, H. Meyhöfer: Sicherung von Radfahrern an städtischen Knotenpunkten, Bericht zum Forschungsprojekt 8925 der Bundesanstalt für Straßenwesen, 1992 (Forschungsberichte der BASt, Nr. 262)</ref><ref>W. Angenendt, J. Bader, T. Butz, B. Cieslik, W. Draeger, H. Friese, D. Klöckner, M. Lenssen, M. Wilken: Verkehrssichere Anlage und Gestaltung von Radwegen, Bericht V9 der Bundesanstalt für Straßenwesen, 1993</ref><ref>Bundesminister für Verkehr (Hg.): Forschung Stadtverkehr, zusammenfassende Auswertung von Forschungsergebnissen zum Radverkehr in der Stadt, Heft A7, 1991</ref><ref>Ole Bach, Ole Rosbach, Else Jørgensen: Cyclestier i byer – den sikkerhedsmæssige effekt, Hg. Vejdirektoratet, Næstved/Dänemark, 1985, auch zu finden in: ADFC Hessen (Hg.): Fahrrad Stadt Verkehr, II. Tagungsband, S. 53–55, Darmstadt 1988</ref><ref>[http://bernd.sluka.de/Radfahren/Radwege.html Zusammenfassung zur Sicherheit auf Radwegen]</ref><ref>[http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/053/1605317.pdf Drucksache 16/5317 des Deutschen Bundestages, Seite 83/84 (im PDF: Seite 92/93), Antwort vom 9. Mai 2007 der Parlamentarischen Staatssekretärs Achim Großmann auf die schriftliche Frage des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter]</ref>. Die Datenerhebungen stammen vornehmlich aus den 1980er und 1990er Jahren, in Berlin aber auch aus dem 21. Jahrhundert. Während parlamentarische Schriftwechsel und andere Sekundärliteratur die Ergebnisse mit wenig Kommentar zitieren, äußern sich die originären Untersuchungsberichte auch über mögliche Verzerrungen durch nicht untersuchte Einflüsse und sind äußerst vorsichtig hinsichtlich der Übertragbarkeit auf allgemeine Aussagen.<br />
Auf Radwegen, die räumlich von der Fahrbahn getrennt sind, gibt es häufiger Unfälle in Verbindung mit abbiegenden und kreuzenden Fahrzeugen sowie mehr Alleinunfälle und Kollisionen zwischen Fußgängern und Radfahrern. Die Unfallschwere ist dabei nicht geringer als bei Unfällen auf Fahrbahnen.<br />
<br />
Das Sicherheitsrisiko bzw. gehäufte Auftreten von Unfällen auf bzw. im Zusammenhang mit der Nutzung von Radwegen wird auf verschiedene Ursachen zurückgeführt, insbesondere:<br />
<br />
* Radfahrer auf Radwegen fahren außerhalb der von der StVO vorgegebenen Anordnung von Fahrzeugen nach Fahrtrichtungen. Mit Radwegen liegt die Geradeausspur rechts von der Rechtsabbiegespur.<br />
* Radfahrer werden auf Radwegen oft nicht wahrgenommen – sie fahren außerhalb der auf die Fahrbahn konzentrierten Wahrnehmung der Fahrzeugführer – und so von Abbiegern oder Einbiegern übersehen. Gleiches gilt für aus Grundstücken einfahrende Fahrzeuge. Dies führt häufig dazu, dass der Radverkehr trotz Vorfahrt in seinem Verkehrsfluss unterbrochen wird. Neben Brems- und Ausweichmanövern sind Radfahrer infolge dessen auch häufig gezwungen, dem motorisiertem Verkehr den Vortritt zu lassen.<br />
* Die beiden ersten Argumente gelten in verstärktem Maß für linksseitige Radwege. Das erweist sich insbesondere an Kreuzungen als gefährlich, weil dort andere Verkehrsteilnehmer überrascht werden, unabhängig davon, ob die linksseitige Benutzung erlaubt ist. <br />
* Vorgeschriebene Sicherheitsabstände – zu parkenden Fahrzeugen, zu Fußgängern, beim Überholen, zu Hindernissen, an Einmündungen (um den Überblick zu wahren), etc. – sind auf Radwegen oft nicht einzuhalten.<br />
* Radwege sind sehr oft in schlechterer Qualität und ohne Einhaltung elementarer Baustandards (wie z.&nbsp;B. Kurvenradien, Hindernisfreiheit, Oberflächengüte, hohe Stufe bei Wechsel zwischen Radweg und Fahrbahn an Kreuzungen) angelegt und werden häufig nicht oder mangelhaft unterhalten (gekehrt, geräumt, Schadstellen fachgerecht ausgebessert). Manche werden auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen benutzt und dabei verschmutzt. Dadurch steigt die Gefahr von Stürzen (Alleinunfälle).<br />
* Fußgänger nehmen die Radwege oft nicht wahr oder ignorieren sie, u.&nbsp;a., weil die Abgrenzungen zum Bürgersteig häufig schwer zu erkennen sind.<br />
[[Datei:PfostenRV.JPG|miniatur|hochkant|Unkoordinierte [[Stadtplanung|Planung]], Fußwegabgrenzung vs. Radwegführung über abzweigende Straße 1998]]<br />
* Bei der Benutzung von Radwegen sind gefährliche Fahrvorgänge häufiger erforderlich, wie z.&nbsp;B. Wechsel von oder zur Haupt[[Hauptfahrbahn|fahrbahn]] am Beginn bzw. Ende eines Radwegs oder Folgen seltsamer Verkehrsführungen an Kreuzungen. Dem liegen oft genug unkoordinierte Planungen bzw. Ausführungen durch verschiedene Zuständigkeitsbereiche von Planungs- und Straßenbaubehörden zugrunde.<br />
* Nicht benutzungspflichtige Radwege führen bei Kraftfahrern häufig zu Missverständnissen. Oft wird davon ausgegangen, dass der Radfahrer unberechtigt die Fahrbahn befährt. Das führt in einigen Fällen zu gefährdenden Überholmanövern.<br />
Äußerst gefährlich ist es, wenn der Radweg wegen eines Zwangspunkts nur kurz unterbrochen wird und somit mindestens drei Gefahrenpunkte in unmittelbarer räumlicher Nähe liegen (Ende des Radwegs, Zwangspunkt, Beginn des Radwegs). Aber auch der ausschließliche Bau eines Radwegs außerhalb der geschlossenen [[Ortschaft]]en schafft durch das Zusammentreffen der Ortsgrenze mit dem Wechsel vom oder zum Radweg eine unnötige Gefahrenquelle (Wiedereingliederung des Fahrradverkehrs in den fließenden [[Verkehr]] auf der Fahrbahn). Das gilt insbesondere für linksseitige Radwege.<br />
<br />
Derartige Unterbrechungen von Radwegen werden häufig an folgenden Stellen gebaut (in Klammern: Gründe für derartige Planungen):<br />
* Unterbrechung des Radwegs an einem [[Bahnübergang]] (hohe Kosten und hoher Verwaltungsaufwand)<br />
* Unterbrechung des Radwegs an einer Über- und [[Unterführung]] (hohe Kosten)<br />
* Unterbrechung des Radwegs an einem [[Kreisverkehr]]splatz (Radweg ist dort nur aufwendig zu integrieren)<br />
** Während viele Radler in Kreisverkehren ohne Radverkehrsanlage Angst haben und sich leicht an den Rand drängen lassen, werden in vielen Orten der Schweiz mit gutem Erfolg (guter Verkehrsfluss, niedrige Unfallzahlen) Kreisverkehre bewusst ohne Radverkehrsanlage und so eng angelegt, dass Autos und Fahrräder in einer Reihe hintereinander fahren und keine kritischen Situationen durch Überholen und „Schneiden“ entstehen. Ein Kreisverkehr ohne Radweg ist deutlich übersichtlicher für alle Verkehrsteilnehmer und hat weniger Gefahrenpunkte.<br />
** Allerdings bedeuten radweglose Kreisverkehre für die Radfahrer, sich eingekeilt zwischen Kraftfahrzeugen fortzubewegen. Da das Altersspektrum der Radfahrer sich vom Kindesalter bis zum Greisenalter erstreckt, und auch die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Radfahrer innerhalb der Altersklassen erhebliche Unterschiede aufweisen, dürften radweglose Kreisverkehre der angestrebten Förderung des Radverkehrs eher abträglich sein. <br />
* Unterbrechung des Radwegs an einer [[Gradiente|Steigungsstrecke]] (hohe Kosten)<br />
** Die [[Empfehlungen für Radverkehrsanlagen|ERA]] empfehlen für Steigungsstrecken sowieso, den Radverkehr bergab, wo er nicht wesentlich langsamer als der Autoverkehr ist, auf der Fahrbahn zu führen und nur bergauf auf einem Radweg.<br />
* Unterbrechung des Radwegs für die Länge einer [[Ortsdurchfahrt]] (hohe Baukosten)<br />
** Der innerörtliche Verzicht auf einen außerörtlich vorhandenen Radweg ist nach Sicherheitsgesichtspunkten sogar sinnvoll, da Radfahrer/innen hier wegen der geringeren Geschwindigkeitsdifferenz weniger durch nachfolgende Kfz gefährdet werden, dafür aber umso mehr durch ein- und ausbiegende Kfz, die Verursacher der meisten Radwegunfälle sind.<br />
** Aus fiskalischen Gründen gibt es aber umgekehrt in manchen Gegenden Deutschlands im Zuge außerorts radwegfreier Landstraßen innerorts kombinierte Geh-Rad-Wege (Zeichen 240). Nach den objektiven Unfallrisiken ist das wenig sinnvoll, eher eine Nettigkeit für wenig erfahrene Radnutzer, die nur innerorts oder auf Feldwegen Rad fahren. Denen ist aber wohl besser mit Gehweg/Radfahren erlaubt gedient.<br />
* Nicht selten enden Radwege wegen Zuständigkeitsgrenzen jahrelang an unübersichtlichen Stellen, an denen das Einfädeln in den Fahrbahnverkehr schwierig, das Queren der Fahrbahn (Ende eines linksseitigen Radwegs) hochgefährlich ist. Für Sicherheit und Flüssigkeit des Radverkehrs lassen die Verkehrsbehörden hier zumeist jedes Verständnis vermissen.<br />
<br />
Oft ist die Beschilderung an Kreuzungen mit Radwegen falsch oder nicht eindeutig:<br />
* Eine Beschilderung ''[[Vorfahrt]] gewähren'' ({{§|41|stvo|juris}} Abs.&nbsp;2 Z.205 [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|StVO]]) steht erst nach dem kreuzenden zu einer Vorfahrtsstraße gehörenden Radweg.<br />
* Am Radweg wird ein Zeichen ''Vorfahrt gewähren'' angebracht, obwohl er zu einer Vorfahrtsstraße gehört und parallel zu deren Fahrbahn verläuft.<br />
<br />
Generell gilt jedoch, dass viele dieser Zustände ''formal legal'' sind (z.&nbsp;B. erkennbare Pfosten ''auf'' dem Radweg zur Verhinderung der Nutzung des Radweges durch Kraftfahrzeuge mit mehr als zwei Rädern) und damit auch nach Maßgabe der überwiegenden Rechtsprechung vom Radfahrer erwartet wird, dass er nach §&nbsp;1 StVO so fährt, dass er diese Gefahren erkennt.<ref>vgl. OLG Hamm v. 14. Mai 1996 - 9 U 218/95 in [[Versicherungsrecht (Zeitschrift)|VersR]] 1997, 892; [[Monatsschrift für Deutsches Recht|MDR]] 2002, 643, v. 22. März 2001 – 1 U 144/99 – MDR 2001, 1052f u.v. 27. November 2003 - 1 U 53/02, zul. LG Rostock v. 25. August 2005 – 4 O 139/04</ref><br />
<br />
=== Nachteile für Fußgänger ===<br />
[[Datei:Moegeldorf sidewalk 1 f s.jpg|miniatur|rechts|„Fußgängerkonfliktträchtige“ Radwegeführung, [[Nürnberg]], [[Mögeldorf]]]]<br />
[[Datei:RadwegGera.JPG|miniatur|hochkant|Beengte Rad- und Fußwegsituation, Jakobsring [[Naumburg (Saale)]]]]<br />
Meistens wird der Radverkehr bei der Anlage von Rad- oder gemeinsamen Fuß- und Radwegen auf Flächen verlegt, die ehemals als [[Gehweg]]e ausschließlich den Fußgängern zur Verfügung standen. Neue Konflikte mit dem [[Fußverkehr]] werden geschaffen, ohne die Konflikte mit dem motorisierten Verkehr, die sich auf die Kreuzungspunkte konzentrieren, wesentlich zu verringern. Insgesamt sind die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen beiden Verkehrsarten sehr hoch. Dementsprechend hoch ist hier das Konfliktpotenzial. Eine ungezwungene Bewegung auf Fußwegen ist oft nicht mehr möglich.<br />
<br />
Gerade für ältere oder sehbehinderte Menschen sind die fast lautlos von hinten und vorne herannahenden Fahrräder ein Gefahrenpotenzial. Für Blinde sind die häufig nur durch Markierung angelegten Radwege mit dem Taststock nicht erkennbar, so dass diese als nicht barrierefrei gelten müssen. Der ehemals als Schutzraum für Fußgänger gedachte Gehweg wird zunehmend zum Gefahrenraum. Dabei muss aber auch berücksichtigt werden, dass teilweise bei den Radwegplanern ein erheblicher Kenntnismangel über die richtige Anlage von Radwegen vorliegt, wie das nebenstehende Beispiel aus Nürnberg-Mögeldorf zeigt.<br />
<br />
In einem gemeinsamen Positionspapier des [[ADFC]] e.&nbsp;V. Landesverband Thüringen und Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e.&nbsp;V. wird dann auch festgestellt: ''„Beide Verbände sehen in der grundsätzlichen Trennung von Rad- und Fußgängerverkehr die einzig relevante Problemlösung. Dabei sind alle verkehrsplanerischen Möglichkeiten zu nutzen. Die Umsetzung dieser Forderung liegt letztlich nicht nur im Sicherheitsinteresse der Radfahrer und Fußgänger, sondern im Interesse aller Verkehrsteilnehmer.“''<br />
<br />
Aus der Sicht von Fußgängern wäre wünschenswert, den Radverkehr wieder auf die Fahrbahn zu verlagern. Gerade auch aus den Anforderungen, die sich aus dem [[Barrierefreiheit|Behindertengleichstellungsgesetz]] ergeben, müssten Bordsteinradwege und Formen der gemeinsamen Führung überprüft werden.<br />
<br />
=== Petition gegen die Radwegbenutzungspflicht in Deutschland ===<br />
Die „Initiative Cycleride“ hat beim Bundestag eine [[Petition]] zur Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht eingereicht.<ref>[https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=394 Petition gegen die Radwegbenutzungspflicht im Bundestag] und<br />
[http://cycleride.de/cms/aktionen/petition/ bei der Initiative]</ref> Die öffentliche Petition wurde vom 16.&nbsp;März 2007 bis 27.&nbsp;April 2007 von 16.976&nbsp;Personen im Internet mitgezeichnet. Am 18. März 2010 wurde das Petitionsverfahren abgeschlossen. Dem Anliegen wurde nicht entsprochen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Fahrradstraße]]<br />
* [[Veloroute]]<br />
<br />
'''Radwege und Radfernwege'''<br />
* [[Radfernweg]]<br />
* [[Fahrradtour]]<br />
* [[Fahrradwege auf stillgelegten Bahntrassen]]<br />
* [[Radwanderkarte]]<br />
* [[Empfehlungen für Radverkehrsanlagen]] der [[ Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Dankmar Alrutz, Felix Bögert, Jörg Backhaus: ''Schutzstreifen für den Radverkehr in Ortsdurchfahrten.'' Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Hannover Januar 2007. ([http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C34945104_L20.pdf PDF; 4 MB]).<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Bikeways}}<br />
* [http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/ Nationaler Radverkehrsplan]<br />
* [http://www.critical-mass-hamburg.de/Urteile.htm Urteile zur Radwegbenutzungspflicht und zur Schadensregulierung bei Unfällen auf Radwegen (kommentierte Sammlung)]<br />
* Peter de Leuw: [http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html Urteile zum Fahrrad- und Fußgängerverkehr], kommentierte Sammlung<br />
* [http://bernd.sluka.de/Recht/StVO-VwV/VwV_zu_2.txt Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung]<br />
<br />
{{Rechtshinweis}}<br />
<br />
[[Kategorie:Straßentyp]]<br />
[[Kategorie:Radverkehr]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk]]<br />
<br />
[[be:Веласіпедная дарожка]]<br />
[[be-x-old:Роварная дарожка]]<br />
[[bs:Biciklistička staza]]<br />
[[ca:Carril bici]]<br />
[[cs:Stezka pro cyklisty]]<br />
[[da:Cykelsti]]<br />
[[en:Segregated cycle facilities]]<br />
[[eo:Biciklovojo]]<br />
[[es:Ciclovía]]<br />
[[eu:Bidegorri]]<br />
[[fr:Aménagement cyclable]]<br />
[[gl:Carril bici]]<br />
[[he:שביל אופניים]]<br />
[[hr:Biciklistička staza]]<br />
[[hu:Kerékpárút]]<br />
[[id:Jalur sepeda]]<br />
[[it:Pista ciclabile]]<br />
[[ja:自転車道]]<br />
[[ko:자전거 길]]<br />
[[lb:Vëlospist]]<br />
[[nl:Fietspad]]<br />
[[no:Sykkelvei]]<br />
[[pl:Droga rowerowa]]<br />
[[pt:Ciclovia]]<br />
[[ru:Велосипедная дорожка]]<br />
[[sv:Cykelvägar i Sverige]]<br />
[[uk:Велосипедна доріжка]]<br />
[[zh:單車徑]]<br />
[[zh-yue:單車徑]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lib%C3%A1%C5%88&diff=76454298Libáň2010-07-08T16:55:28Z<p>Slimejs: bild</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Tschechien<br />
| Ort = <br />
| Wappen = [[Bild:Liban znak.jpg|111px|Wappen von Libáň]]<br />
| Kraj = Královéhradecký kraj<br />
| Kraj_link = <br />
| Okres = Jičín<br />
| Fläche = 1968<br />
| Höhe = 238<br />
| Einwohner = 1679<br />
| EinwohnerDatum = 28. August 2006<br />
| Postleitzahl = 507 23<br />
| Telefonvorwahl = <br />
| KFZ-Kennzeichen = <br />
| Straßen = <br />
| Schienen = <br />
| Flughafen = <br />
| GemeindeArt = Stadt<br />
| Ortsteile = 5<br />
| Bürgermeister = Petr Soukup<br />
| BürgermeisterDatum = 2007<br />
| AnschriftStraße = náměstí Svobody 36<br />
| AnschriftOrt = 507 23 Libáň<br />
| Website = www.mestoliban.cz<br />
| Breitengrad = 50/22/31/N<br />
| Längengrad = 15/13/05/E<br />
}}<br />
<br />
'''Libáň''' (deutsch ''Liban'') ist eine Stadt mit 1.648 Einwohnern <small>(1. Januar 2004)</small> in [[Tschechien]]. Die landwirtschaftlich-industriell geprägte Siedlung liegt in 238 m ü.M. im südlichen Teil des [[Okres Jičín]] 15 km südwestlich von [[Jičín]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
In den historischen Verzeichnissen aus dem 14. Jahrhundert wird der Ort noch als ''Lubaň'' und später ''Ljuban'' bezeichnet. Allerdings dürfte der Ort, nach gefundenen Ausgrabungen, bereits zur Zeit der jüngeren [[Steinzeit]], der [[Bronzezeit]], aber auch zur Zeit der [[Römisches Reich|römischen Herrschaft]] bewohnt gewesen sein. Zur Stadt erhoben wurde Libáň 1340. Ihre Geschichte ist eng verknüpft mit der Geschichte des Renaissanceschlosses [[Staré Hrady]], dessen Eigentümern auch die Stadt gehörte. Einen bedeutenden Aufschwung erreichte Libáň unter Georg Proskowski von [[Prószków|Proskau]]. Dieser Adelige erreichte bei Kaiser [[Maximilian II. (HRR)|Maximilian II.]] 1574 die Wiedereinberufung zur Stadt und die gleichzeitige Aushändigung eines Wappens. In den letzten zwei Jahrhunderten wandelte sich der Ort zur Industriestadt. 1870 wurde eine Zuckerfabrik eröffnet, später kamen die Tabakwarenindustrie und Möbelschmieden hinzu. In der Stadt befindet sich auch die Dekanverwaltung.<br />
<br />
== Stadtgliederung ==<br />
Zu Libáň gehören die Ortschaften Psinice (''Psinitz''), Křešice (''Kreschitz''), Zliv (''Sliw'') und Kozodírky (''Kosadirek'').<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
* Frühgotische Kirche, Fundort des ''Heiligen Schlüssels'' aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Zliv<br />
* Kirche des Heiligen Georg aus dem 14. Jahrhundert in Psinice<br />
* Barockkirche des Heiligen Geistes<br />
* Libáňská borovička (Baum)<br />
* Denkmal des Jan Hus<br />
* Denkmal des [[Karel Havlíček Borovský]]<br />
<br />
== Bilder ==<br />
<gallery><br />
Bild:Liban-2006-08-05-Radnice.JPG|Libáň - Rathaus<br />
Bild:Liban 03.JPG|Libáň<br />
Bild:Libáň, Křešice.jpg|Ortsteil Křešice<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* http://www.mestoliban.cz <br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Jičín}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Liban}}<br />
<br />
[[cs:Libáň]]<br />
[[en:Libáň]]<br />
[[nl:Libáň]]<br />
[[pl:Libáň]]<br />
[[sk:Libáň]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Philosophische_Fakult%C3%A4t_der_Karls-Universit%C3%A4t&diff=155076142Philosophische Fakultät der Karls-Universität2010-06-21T19:57:57Z<p>Slimejs: fotka</p>
<hr />
<div>[[Soubor:FFUK Praha.JPG|thumb|Hlavní budova Filozofické fakulty UK v&nbsp;Praze na náměstí Jana Palacha]]<br />
[[Soubor:Praha, Josefov, FF UK, interiér.jpg|thumb|Interiér hlavní budovy]]<br />
[[Soubor:Pečeť Filozofické fakulty Univerzity Karlovy v Praze.jpg|thumb|Historická [[pečeť]] FF ze 2.&nbsp;poloviny 17.&nbsp;století]]<br />
<br />
'''Filozofická fakulta Univerzity Karlovy''', zkratkou '''FF UK''', (v době založení univerzity pod názvem '''artistická''') je jednou ze čtyř původních [[Fakulta|fakult]] [[Univerzita Karlova|Univerzity Karlovy v Praze]] a těsně druhou největší fakultou v [[Česko|Česku]].<ref> http://is.muni.cz/studium/statistika.pl?fakulta=1421 a http://www.ff.cuni.cz/dok/org/ff/vzff2005.pdf </ref> Označení „filozofická“ v názvu souvisí se skutečností, že v minulosti byla filozofie chápána šířeji než dnes, ve smyslu věda, láska k moudrosti.<br />
<br />
== Historie ==<br />
Filozofická fakulta byla původně založena jako fakulta [[Sedm svobodných umění|svobodných umění]] ([[Artistická fakulta]]) dne 7. 4. 1348 zakládací listinou Karla IV. Brzy se stala nejpočetnejší součástí univerzity, jelikož ve středověku bylo zvykem vzdělávat se nejprve ve svobodných uměních. V roce [[1366]] věnoval [[Karel IV.]] mistrům svobodných umění [[Klementinum]], jakožto první pražské [[Kolej (ubytovací zařízení)|kolegium]]. K výsadám fakulty patřilo právo udělovat magisterské a doktorské tituly, které svého nositele opravňovaly vyučovat na kterékoli tehdejší evropské univerzitě.<br />
<br />
Od 17. století se fakulta nazývala ''Filozofická'' a až do první poloviny 19. století poskytovala vyšší přípravu pro budoucí studenty jiných fakult, musel ji proto absolvovat každý tehdejší student Karlovy Univerzity.<br />
<br />
Od 18. století sa na Filozofické fakultě vyučovala též estetika, pedagogika, matematika, astronomie, přírodní a inženýrské vědy, ekonomie a historie. V 19. století se začaly rozvíjet orientalistické (hebreština, chetitština, klínopis) a filologické odbory (český jazyk, italština, francouzština, angličtina). Od roku [[1897]] je studium na Filozofické fakultě otevřené i pro ženy.<br />
<br />
Vývoj fakulty ve 20. století pokračoval osamostatněním přírodovědecké fakulty v roce 1920, jejím uzavřením nacistickými okupanty v roce 1939. Po osvobození v roce 1945 zažila fakulta několik plodných let, které byly bohužel násilně ukončeny nástupem komunistického režimu v roce 1948. Prestiž fakulty rapidně klesla díky nucenému odchodu desítek vynikajících pedagogů a zavedení nesmyslných marxisticko-leninských předmětů. Mezi nejprestižnější vysoké školy v Česku se fakulta znovu zařadila až po porážce komunistického režimu a odchodu jeho lidí. V současné době je fakulta nespornou autoritou v české společnosti a její jméno má vynikající zvuk i v mezinárodním měřítku.<ref>[http://www.ff.cuni.cz/FF-17.html O fakultě] Filozofická fakulta Univerzity Karlovy v Praze, 2008. Citováno 2010-01-12.</ref><br />
<br />
== Charakteristika ==<br />
Fakulta dnes nabízí celou řadu humanitních oborů a je jedinou fakultou v Evropě, na které se učí všechny jazyky, kterými se mluví v členských zemích Evropské unie.{{zdroj?}} Fakulta je jednou z největších a nejdůležitějších v České republice, studuje zde přes 8000 studentů na 45 katedrách a ústavech a 4 specializovaných pracovištích. Každý rok je vydáno pod hlavičkou fakulty řada knih.<br />
<br />
Díky řadě mezinárodních výměnných programů, mezi které patří. např. nejznámější Erasmus, dále CEEPUS, Višegrádský fond, Aktion, vládní stipendia či řada bilaterálních smluv, mohou studenti fakulty vycestovat na zahraniční univerzity a zahraniční studenti tak mohou naopak přijet studovat na Filozofickou fakultu.<ref>[http://www.ff.cuni.cz/FF-162.html Studium v zahraničí] Filozofická fakulta Univerzity Karlovy v Praze, 2009. Citováno 2010-01-12.</ref><br />
<br />
=== Obory a velikost ===<br />
Velikostí své [[akademická obec|akademické obce]] (přibližně 8000 členů) fakulta předčí i většinu českých [[vysoká škola|vysokých škol]]. Fakulta také drží primát počtem studijních oborů (přes 150), z nichž však většinu studuje relativně malý počet posluchačů desítky, někdy i jednotky (především některé míň početné jazyky). Tyto malé obory jsou zajišťovány velmi specializovanými katedrami (např. Katedra [[kulturologie]], Katedra [[logika|logiky]]); takto specializovaná výuka nemá často na jiných školách v České republice obdobu. Řada těchto oborů není otevírána každý rok. V současné době je fakulta také známa výukou nejrůznějších [[Jazyk (lingvistika)|jazyků]].<br />
<br />
Mezi hlavní a podle počtu studentů největší obory patří [[bohemistika]], [[historie]] a [[Filosofie|filozofie]].<br />
<br />
Humanitní studia na fakultě nabízí široké spektrum disciplín od tradiční filozofie, religionistiky, logiky a estetiky po pedagogiku, psychologii, sociologii, politologii, andragogiku, divadelní a filmová studia, knihovnictví atd. Studium historie zahrnuje české a světové dějiny, ekonomické a sociální dějiny, pomocné vědy historické a archivnictví, dějiny umění, klasickou archeologii atd. V rámci filologických studií je možné studovat řadu jazyků se souvisejícími předměty literatura, historie apod. Vedle obecně nejrozšířenějších germánských, románských a slovanských jazyků, lze na fakultě studovat také např. africké jazyky, jazyk albánský, bengálský, hebrejský, hindský, japonský, mongolský, sanskrt atd.<ref>[http://www.ff.cuni.cz/FF-7621.html Faculty of Arts Today] Filozofická fakulta Univerzity Karlovy v Praze, 2008. Citováno 2010-01-12.</ref><br />
<br />
=== Garanti studijních programů<ref>{{Citace elektronické monografie|korporace=Filozofická fakulta Univerzity Karlovy v Praze|titul=Garanti studijních programů|url=http://ff.cuni.cz/FF-1393-version1-garanti_studprog.pdf|datum vydání=|datum přístupu=2010-01-12|vydavatel=|jazyk=}}</ref> ===<br />
* '''studijní program historické vědy:''' Středisko ibero-amerických studií, Český egyptologický ústav, Katedra pomocných věd historických a archivního studia, Ústav pro klasickou archeologii, Ústav českých dějin, Ústav hospodářských a sociálních dějin, Ústav etnologie, Ústav světových dějin, Ústav pro pravěk a ranou dobu dějinnou<br />
* '''studijní program filologie:''' Ústav anglofonních literatur a kultur, Ústav anglického jazyka a didaktiky, Ústav řeckých a latinských studií, Ústav srovnávací jazykovědy, Ústav českého jazyka a teorie komunikace, Ústav české literatury a literární vědy, Ústav bohemistických studií, Ústav Dálného východu, Ústav germánských studií, Ústav lingvistiky a ugrofinistiky, Ústav Blízkého východu a Afriky, Fonetický ústav, Ústav románských studií, Ústav slavistických a východoevropských studií, Ústav jižní a centrální Asie, Ústav Českého národního korpusu, Ústav teoretické a komputační lingvistiky, Ústav translatologie <br />
* '''další studijní programy:''' Katedra estetiky, Katedra teorie kultury (kulturologie), Katedra filmových studií, Katedra logiky, Ústav hudební vědy, Katedra divadelních studií, Ústav pro dějiny umění, Ústav filozofie a religionistiky, Katedra andragogiky a personálního řízení, Katedra pedagogiky, Katedra psychologie, Katedra sociální práce, Katedra sociologie, Ústav informačních studií a knihovnictví, Ústav politologie, Katedra tělesné výchovy, Jazykové centrum, Mediatéka Jazykového centra<br />
<br />
== Studentský život ==<br />
=== Studentská rada ===<br />
Přímo na fakultní půdě působí [http://strada.ff.cuni.cz/ Studentská rada] (je v podstatě výkonným orgánem občanského sdružení SF Servis)<ref>http://strada.ff.cuni.cz/</ref>, kterou založili studentští účastníci revolučních událostí v roce [[1989]]. Toto sdružení se snaží o zpestření studentského života (např. kulturní akce) a často zastupuje posluchače fakulty při jednání s vedením fakulty, popř. univerzity.<br />
<br />
Vlastní taky jazykovou školu SF servis, s.r.o.<br />
<br />
=== Studentské aktivity=== <br />
Od roku [[2007]] vychází na Filozofické fakultě nezávislý studentský časopis [http://ffakt.ukmedia.cz/ FFakt], který vydává občanské sdružení [[UK media]].<br />
Dalším časopisem je časopis pro humanitní a společenské vědy [http://clovek.ff.cuni.cz/ Člověk], který je určen studentské vědě napříč obory a je otevřen všem studentům Filozofické fakulty. Pro zahraniční studenty Univerzity Karlovy je tu [http://www.ic-cuni.cz/ International Club].<br />
<br />
== Odkazy ==<br />
=== Reference ===<br />
<references/><br />
<br />
=== Související články ===<br />
* [[Extremismus#Spor na Filozofické fakultě Univerzity Karlovy|Extremismus: Spor na Filozofické fakultě Univerzity Karlovy]]<br />
<br />
{{Commonscat|Faculty of Arts of Charles University}}<br />
=== Externí odkazy ===<br />
* [http://www.ff.cuni.cz/ Oficiální stránky fakulty]<br />
* [http://www.ff.cuni.cz/dok/org/ff/vzff2005.pdf Výroční zpráva za rok 2005]<br />
* [http://ffakt.ukmedia.cz FFakt – časopis FF UK]<br />
* [http://strada.ff.cuni.cz/ Stránky Studentské rady], Studentskou radou vlastněná společnost [http://www.sfservis.com/cz/index.html SF Servis] <!--nedávat prosím pro SF Servis vlastní řádek, odkaz je relevanntí vzhledem k okolnostem, ale natolik reklamu jim netřeba dávat--><br />
<br />
{{Univerzita Karlova}}<br />
<br />
[[Kategorie:Fakulty Univerzity Karlovy]]<br />
[[Kategorie:Filozofická fakulta Univerzity Karlovy| ]]<br />
<br />
[[sk:Filozofická fakulta Karlovej univerzity]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=O2_Arena_(Prag)&diff=69488102O2 Arena (Prag)2010-01-18T16:23:18Z<p>Slimejs: liben</p>
<hr />
<div>{{ Infobox Eisstadien<br />
| hallenname = O<sub>2</sub> Arena<br />
| logo = <br />
| logo_breite = 125px<br />
| foto = Praha Sazka Arena interier (7).JPG<br />
| foto_breite = 250px<br />
| standort = [[Libeň]], [[Prag]], [[Tschechien]]<br />
| baubeginn = September 2002<br />
| eröffnung = 24. März 2004<br />
| schließung =<br />
| besitzer = Bestsport akciová společnost<br />
| betreiber = <br />
| baukosten = 8 Milliarden [[Tschechische Krone|CZK]] (ca. 314,4 Mio Euro) <br />
| architekt = Vladimír Vokatý, Martin Vokatý, Jirí Vít<br />
| früherenamen = ''Sazka Arena'' (2004–2008)<br />
| nutzer = [[HC Slavia Prag]] (seit 2004)<br />
| plätze = 17.000 (Eishockey)<br />18.000 (Konzerte)<br />11.000 (Leichtathletik)<br />
| sitzplätze = <br />
}}<br />
Die '''O<sub>2</sub> Arena''' ist eine [[Multifunktionshalle]] in der [[Tschechische Republik|tschechischen]] Hauptstadt [[Prag]]. Sie wurde für die [[Eishockey-Weltmeisterschaft 2004]] gebaut. Die Halle liegt nordöstlich des Stadtzentrums im Bezirk 9, Ceskomoravská. Sie bietet 17.000 Zuschauern Platz, bei Konzerten 18.000. Der Hauptnutzer der Halle ist der Eishockeyklub [[HC Slavia Prag]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Obwohl der [[Tschechischer Eishockeyverband|Tschechische Eishockeyverband]] und die Stadt Prag schon seit einiger Zeit die Idee hatten, eine große Halle für sportliche und kulturelle Veranstaltungen in der Hauptstadt zu errichten, bot erst die [[Eishockey-Weltmeisterschaft 2004]] die Gelegenheit zur Verwirklichung dieser Pläne. [[Grundsteinlegung]] war im September 2002, im Jahre 2004 wurde der Bau fertiggestellt.<br />
<br />
== Rebranding ==<br />
Von der Eröffnung am 24. März 2004 bis zum 29. Februar 2008 trug die Halle die Bezeichnung Sazka Arena, nach einem [[Markenartikel|Rebranding]] zum 1. März 2008 heißt sie offiziell O<sub>2</sub> Arena, nachdem sich die Telefongesellschaft Telefónica O<sub>2</sub> Czech Republic, Teil der [[Telefónica Europe]]-Gruppe, für fünf Jahre die Namensrechte gesichert hat.<ref>[http://www.sazkaarena.cz/pg.php?id=M04S02A01&prid=8630&lang=2 The companies Telefónica O<sub>2</sub> Czech Republic and Bestsport have executed a leasing contract on the Prague Arena] Presseerklärung zur Umbenennung auf der offiziellen Website der O2 Arena vom 4. Februar 2008, zuletzt abgerufen am 29. Februar 2008</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.o2arena.cz/O2arenaEN/default.aspx Offizielle Internetpräsenz der O<sub>2</sub> Arena in Englisch]<br />
<br />
[[Datei:Sazka-panorama1.jpg|thumb|left|800px|Panoramaansicht der O<sub>2</sub> Arena]]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Stadien der tschechischen Extraliga (Eishockey)}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:O2 Arena (Prag)}}<br />
[[Kategorie:Eishockeystadion (Tschechien)]]<br />
[[Kategorie:Sport (Prag)]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Prag]]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=50/6/17.1/N |EW=14/29/36.3/E |type=landmark |region=CZ}}<br />
<br />
[[cs:O2 Arena]]<br />
[[en:O2 Arena (Prague)]]<br />
[[es:O2 Arena (Praga)]]<br />
[[fr:O2 Arena (Prague)]]<br />
[[he:O2 ארנה (פראג)]]<br />
[[it:O2 Arena (Praga)]]<br />
[[ja:O2アリーナ (プラハ)]]<br />
[[nl:O2 Arena (Praag)]]<br />
[[pl:O2 Arena]]<br />
[[pt:O2 Arena (Praga)]]<br />
[[sk:O2 Arena (Praha)]]<br />
[[sv:O2 Arena]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Libe%C5%88_(Prag)&diff=69300637Libeň (Prag)2010-01-14T13:20:12Z<p>Slimejs: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Tschechien<br />
| Ort = <br />
| Wappen = kein<br />
| Kraj = Hlavní město Praha<br />
| Kraj_link = http://magistrat.praha.eu<br />
| Okres = <br />
| Fläche = <br />
| Höhe = <br />
| Einwohner = 27 506<br />
| EinwohnerDatum = 1. März 2001<br />
| Postleitzahl = 180 00<br />
| KFZ-Kennzeichen = <br />
| Straßen = <br />
| Schienen = <br />
| Flughafen = <br />
| Gemeinde = Praha 8<br />
| Stadt = <br />
| GemeindeArt = <br />
| Ortsteile = <br />
| Bürgermeister = <br />
| BürgermeisterDatum = <br />
| AnschriftStraße = <br />
| AnschriftOrt = <br />
| Website = http://www.praha8.cz<br />
| Breitengrad = 50/06/41/N<br />
| Längengrad = 14/28/24/E<br />
}}<br />
'''Libeň''' (deutsch ''Lieben'') ist ein Stadtteil der [[Tschechien|tschechischen]] Hauptstadt [[Prag]] - [[Prag 8]].<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Libeň wurde vermutlich zu Beginn der Geschichtsschreibung [[Böhmen]]s gegründet. Die ersten schriftlichen Nachweise stammen von [[1039]] jedoch weisen archäologische Funde auf eine ältere Besiedlung hin. In böhmischen Sagen soll hier [[Libuše|Libussa]] ihre Weissagungen prophezeit und von hier aus ihr Land verwaltet haben. <br />
<br />
Aus dieser Zeit wird auch von einer Feste am Ufer des Flusses Rokytnice berichtet. Erste nachgewiesene Herrscher der Feste war Winzer ''Bavor''. Die Weinberge gehörten bis in das [[14. Jahrhundert]] hinein den Herren ''von Podviní''. Die ersten Landherren des Dorfes war von 1363 bis 1436 das Geschlecht der ''Rotlev'', es folgte die Familie des Bäckers ''Wenzel Cook'', die Adeligen von ''Ludmila z Chýš a z Jirně'', ''Václav ze Svárova'', ''Jan Vlašimský z Cimburka'' und dem Heeresführer ''Václav Vlček z Minic a z Čenova''. Bis 1662 als Libeň der [[Prager Altstadt]] verkauft wurde, folgten die Adeligen ''z Roupova'', ''Zikmund Holec z Květnice'', Uinterkämmerer der böhmischen Königskrone ''Mikuláš Bryknar z Brukštejna'' und schließlich ''Jan Hartvík z Nostic''. Zum Zeitpunkt des Verkaufes durch Nosticer gehörten zum Ort ein Schloss mit einer Kapelle, Mälzerei, Mühle, Insel, verlassene Papierfabrik mit einem Hammerwerk, Zollstation und Fischereirechte in der [[Moldau (Fluss)|Moldau]]. Libeň war auch ein Domizil verfolgter Juden, Ende des 16. Jahrhunderts trug der Stadtteil im Volksmund den Namen „Judendorf“. <br />
<br />
Nach dem Kauf durch die Stadt Prag wurde Libeň ein beliebtes Ausflugsziel und Sommersitz Prager Bürgermeister und Stadtbeamten. Später wurde hier ein Besserungsanstalt eingerichtet. 1769 ließ der Altstadt-Bürgermeister ''Bedřich z Friedenberka'' am alten Schloss die [[Rokoko]]-Kapelle restaurieren, die mit Fresken des Künstlers Raab ausgeschmückt wurden. 1770 bis 1773 war Libeň Sitz der Kaiserin [[Maria Theresia (Österreich)|Maria Theresia]], 1786 des Kaisers [[Joseph II. (HRR)|Josef II.]] Auch Kaiser [[Leopold II. (HRR)|Leopold II.]] weilte vor seiner Krönung in Libeň, im Jahr 1803 war es 6 Wochen lang [[Franz II. (HRR)|Franz I.]] mit seinem Hof. 1849 wurde die hier residierende Verwaltung nach Karlín verlegt. <br />
<br />
Am [[29. Oktober]] [[1898]] wurde das Dorf zur Stadt ernannt. Der letzte Bürgermeister war Josef Voctář. 1901 wurde die Stadt Libeň nach Prag eingemeindet. Bekannt wurde der Stadtteil auch durch das Attentat auf den SS-Obergruppenführer [[Reinhard Heydrich]]. 1991 hatte der Stadtteil 29476 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand Libeň aus 1719 Wohnhäusern, in denen 27506 Menschen lebten.<br />
<br />
Der örtliche [[Bahnhof]] umfasst neben dem Personenbahnhof den einzigen kleinen [[Rangierbahnhof]] des Prager [[Eisenbahnknoten]]s, nachdem der wesentlich größere Rangierbahnhof Vršovice im Südosten der Stadt stillgelegt wurde.<br />
<br />
== Söhne und Töchter des Ortes ==<br />
* [[Ernestine Schumann-Heink]] , Opernsängerin<br />
* [[Naftali Herz Homberg]], jüdische Pädagoge <br />
<br />
[[Kategorie:Prag]]<br />
[[Kategorie:Ortsteil in Tschechien|Liben]]<br />
<br />
[[cs:Libeň]]<br />
[[en:Libeň]]<br />
[[eo:Libeň]]<br />
[[nl:Libeň]]<br />
[[pl:Libeň]]<br />
[[sk:Libeň]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ih%C4%BEany&diff=63897483Ihľany2009-08-29T10:41:30Z<p>Slimejs: {{commonscat|Ihľany}}</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in der Slowakei<br />
|NAME = Ihľany<br />
|GEMEINDEART = Gemeinde<br />
|WAPPEN = <br />
|KRAJ = Prešovský kraj<br />
|OKRES = Kežmarok<br />
|REGION = Tatry<br />
|FLÄCHE = 9.59<br />
|EINWOHNER = 1344<br />
|STAND_EINWOHNER = 31. Dezember 2004<br />
|HÖHE = 706<br />
|PLZ = 059 94<br />
|VORWAHL = 0 52<br />
|lat_deg = 49 | lat_min = 11 | lat_sec = 0<br />
|lon_deg = 20 | lon_min = 32 | lon_sec = 0<br />
|CODE = 523534<br />
|GLIEDERUNG = 2 Gemeindeteile<br />
|ADRESSE = Obecný úrad Ihľany<br />Majrka čislo 94<br />05994 Ihľany<br />
|WEBSITE = www.ihlany.sk<br />
|BÜRGERMEISTER = Ján Turek<br />
|STAND_VERWALTUNG = Februar 2007<br />
}}<br />
'''Ihľany''' ist eine Gemeinde in der [[Ostslowakei]] nordöstlich von [[Kežmarok]].<br />
<br />
Sie wurde 1960 durch Zusammenschluss folgender Gemeinden gebildet:<br />
* [[Stotince]] (deutsch ''Hodermark'', vor 1920 ''Hundertmarkt'', ''Hundertmorgen''; ungarisch seit 1907 ''Száztelek''; erste Erwähnung 1307) <br />
* [[Majerka]] (deutsch seit 1927 ''Meierhöfen''; erste Erwähnung 1307; wurde vor 1895 aus der Gemeinde [[Ľubica]] ausgegliedert und hieß bis 1961 ''Ihlanovce'').<br />
<br />
Sie liegt an den westlichen Ausläufern der [[Leutschauer Berge]] (''Levočské vrchy'') und größtenteils in der Niederung des Hollomnitz-Baches (''Holumnický potok'') östlich der Stadt [[Spišská Belá]]. Der Name des Ortes bezieht sich auf den Berg ''Ihla'' (deutsch „Nadel“, 1.284 m), welcher sich östlich des Ortes befindet.<br />
{{commonscat|Ihľany}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Kežmarok}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Ihlany}}<br />
[[Kategorie:Ort in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Gemeinde in der Slowakei]]<br />
<br />
[[cs:Ihľany]]<br />
[[en:Ihľany]]<br />
[[hu:Majorka]]<br />
[[sk:Ihľany]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liptovsk%C3%A1_Tepli%C4%8Dka&diff=63895168Liptovská Teplička2009-08-29T09:21:32Z<p>Slimejs: bild</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in der Slowakei<br />
|NAME = Liptovská Teplička<br />
|GEMEINDEART = Gemeinde<br />
|WAPPEN = <br />
|KRAJ = Prešovský kraj<br />
|OKRES = Poprad<br />
|REGION = Tatry<br />
|FLÄCHE = 98.681<br />
|EINWOHNER = 2334<br />
|STAND_EINWOHNER = 31. Dezember 2006<br />
|HÖHE = 920<br />
|PLZ = 059 40<br />
|VORWAHL = 0 52<br />
|lat_deg = 48 | lat_min = 58 | lat_sec = 3<br />
|lon_deg = 20 | lon_min = 5 | lon_sec = 20<br />
|CODE = 523631<br />
|GLIEDERUNG = <br />
|ADRESSE = Obecný úrad Liptovská Teplička<br />Štefana Garaja 398/16<br />059 56 Liptovská Teplička<br />
|WEBSITE = www.liptovskateplicka.sk<br />
|BÜRGERMEISTER = Jozef Mezovský<br />
|STAND_VERWALTUNG = Oktober 2008<br />
|}}<br />
[[Bild:Liptovska Teplicka kostel.JPG|thumb|Liptovská Teplička]]<br />
<br />
'''Liptovská Teplička''' (bis 1927 slowakisch ohne Namenszusatz „Teplička“; deutsch ''Zeplitschke'', ungarisch ''Teplicska'') ist eine Gemeinde in der [[Ostslowakei]].<br />
<br />
==Lage==<br />
Sie liegt in der historischen Region [[Liptau]] (''Liptov'') am Fuße der [[Niedere Tatra|Niederen Tatra]] unter dem Berg [[Kráľova hoľa]] am Fluss [[Čierny Váh]] (''Schwarze Waag''), einem der Quellflüsse der [[Waag]]. Die Kreisstadt [[Poprad]] ist 22 km entfernt.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Die Gemeinde wurde 1634 erstmals erwähnt und wurde von den [[Goralen]] aus den Regionen [[Arwa (Landschaft)|Arwa]] und [[Kysuce]] besiedelt.<br />
<br />
Sie besaß von 1916 bis 1972 eigenen Bahnhof an der heute nicht existierenden Schmalspurbahn [[Považská lesná železnica]].<br />
<br />
==Sehenswürdigkeiten==<br />
*die barocke römisch-katholische Kirche des Hl. Nikolaus aus dem Jahr 1759<br />
*das Teplička-Zimmer (''Teplická izba'') mit einer Ausstellung der historischen Fotografien und Gegenständen<br />
*das Teplička-Haus (''Teplický dom''), eine Ausstellung des traditionellen Bauernhauses<br />
*Ausgangspunkt für Wanderungen in den Niederen Tatra<br />
{{commonscat|Liptovská Teplička}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Poprad}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in der Slowakei]]<br />
[[Kategorie:Gemeinde in der Slowakei]]<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Liptovska Teplicka}}<br />
<br />
[[en:Liptovská Teplička]]<br />
[[hu:Teplicska]]<br />
[[it:Liptovská Teplička]]<br />
[[sk:Liptovská Teplička]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Horn%C3%AD_Po%C4%8Daply&diff=103272957Horní Počaply2009-08-10T16:27:29Z<p>Slimejs: pryč kravinky</p>
<hr />
<div>{{Infobox české obce a města<br />
| název = Horní Počaply<br />
| status = obec<br />
| kraj = [[Středočeský kraj|Středočeský]]<br />
| okres = Mělník<br />
| ob.roz.půs = [[Mělník]]<br />
| pov.ob = [[Mělník]]<br />
| země = [[Čechy]]<br />
| výměra = 12,39<br />
| obyvatelé = 1272 <br />
| obyv.datum = 28.&nbsp;8.&nbsp;2006<br />
| zem.šíř = 50° 25’ 21’’<br />
| zem.dél = 14° 23’ 19’’<br />
| PSČ = 277&nbsp;03<br />
| početzsj = 2<br />
| početč = 2<br />
| početk = 2<br />
| adresa = Horní&nbsp;Počaply&nbsp;247<br />277&nbsp;03 Horní Počaply<br />
| web = www.hornipocaply.cz<br />
| úř.web = <br />
| email = ouhpoc@seznam.cz<br />
| starosta = Jiří Svačina<br />
| foto = <br />
| popisek.foto = <br />
| znak = <br />
| vlajka = <br />
| mapa = Image:Horni Pocaply ME CZ.png<br />
| NUTS5 = CZ0206 534790<br />
| NUTS4 = CZ0206<br />
| NUTS3 = CZ020<br />
| nad.výš = 160<br />
}}<br />
<br />
Obec '''Horní Počaply''' se nachází v okrese [[Okres Mělník|Mělník]], kraj [[Středočeský kraj|Středočeský]].<br />
Ke dni 28.&nbsp;8.&nbsp;2006 zde žilo 1272 obyvatel.<br />
<br />
== Historie ==<br />
První písemná zmínka o obci pochází z roku [[1286]].<br />
<br />
Obec je od roku [[2000]] vytápěna s pomocí odpadního tepla z [[Elektrárna Mělník|Elektrárny Mělník]] II. <br />
<br />
== Pamětihodnosti ==<br />
* Kostel Nanebevzetí Panny Marie<br />
<br />
==Části obce==<br />
* '''Horní Počaply'''<br />
Hrůzné Křivenice<br />
<br />
{{Pahýl - Česko}}<br />
<br />
<br />
{{HlavičkaObecNav|Horní Počaply|Horní Počaply|Obec}}<br />
'''Horní Počaply'''&nbsp;|<br />
[[Křivenice]]<br />
{{PatičkaObecNav}}<br />
<br />
{{Okres Mělník}}<br />
<br />
{{OBV}}<br />
{{OBZ}}<br />
{{Geo cz|50|25|21|14|23|19|city(1130)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Vesnice okresu Mělník]]<br />
<br />
[[nl:Horní Počaply]]<br />
[[sk:Horní Počaply]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Horn%C3%AD_Po%C4%8Daply&diff=103272956Horní Počaply2009-08-10T16:26:56Z<p>Slimejs: Verze 4280151 uživatele 88.101.59.142 (diskuse) zrušena</p>
<hr />
<div>{{Infobox české obce a města<br />
| název = Horní Počaply<br />
| status = obec<br />
| kraj = [[Středočeský kraj|Středočeský]]<br />
| okres = Mělník<br />
| ob.roz.půs = [[Mělník]]<br />
| pov.ob = [[Mělník]]<br />
| země = [[Čechy]]<br />
| výměra = 12,39<br />
| obyvatelé = 1272 <br />
| obyv.datum = 28.&nbsp;8.&nbsp;2006<br />
| zem.šíř = 50° 25’ 21’’<br />
| zem.dél = 14° 23’ 19’’<br />
| PSČ = 277&nbsp;03<br />
| početzsj = 2<br />
| početč = 2<br />
| početk = 2<br />
| adresa = Horní&nbsp;Počaply&nbsp;247<br />277&nbsp;03 Horní Počaply<br />
| web = www.hornipocaply.cz<br />
| úř.web = <br />
| email = ouhpoc@seznam.cz<br />
| starosta = Jiří Svačina<br />
| foto = <br />
| popisek.foto = <br />
| znak = <br />
| vlajka = <br />
| mapa = Image:Horni Pocaply ME CZ.png<br />
| NUTS5 = CZ0206 534790<br />
| NUTS4 = CZ0206<br />
| NUTS3 = CZ020<br />
| nad.výš = 160<br />
}}<br />
<br />
Obec '''Horní Počaply''' se nachází v okrese [[Okres Mělník|Mělník]], kraj [[Středočeský kraj|Středočeský]].<br />
Ke dni 28.&nbsp;8.&nbsp;2006 zde žilo 1272 obyvatel.<br />
<br />
== Historie ==<br />
První písemná zmínka o obci pochází z roku [[1286]].<br />
<br />
Obec je od roku [[2000]] vytápěna s pomocí odpadního tepla z [[Elektrárna Mělník|Elektrárny Mělník-Horní Počaply]] II. <br />
<br />
== Pamětihodnosti ==<br />
* Kostel Nanebevzetí Panny Marie,tři velmy staré pámátníky s Ježíšem<br />
<br />
==Části obce==<br />
* '''Horní Počaply'''<br />
Hrůzné Křivenice<br />
<br />
{{Pahýl - Česko}}<br />
<br />
<br />
{{HlavičkaObecNav|Horní Počaply|Horní Počaply|Obec}}<br />
'''Horní Počaply'''&nbsp;|<br />
[[Křivenice]]<br />
{{PatičkaObecNav}}<br />
<br />
{{Okres Mělník}}<br />
<br />
{{OBV}}<br />
{{OBZ}}<br />
{{Geo cz|50|25|21|14|23|19|city(1130)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Vesnice okresu Mělník]]<br />
<br />
[[nl:Horní Počaply]]<br />
[[sk:Horní Počaply]]<br />
Místí šejdířka Martin Špiváková<br />
Místí zlodějka Eva Voborníková- Pozor na ně!!!!!!</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vy%C5%A1eho%C5%99ovice&diff=63100310Vyšehořovice2009-08-08T08:00:56Z<p>Slimejs: obrazek</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Tschechien<br />
| Ort = <br />
| Wappen = [[Bild:Sin escudo.svg|111px|Wappen von ????]]<br />
| Kraj = Středočeský kraj<br />
| Kraj_link = <br />
| Okres = Praha-východ<br />
| Fläche = 659<br />
| Höhe = 239<br />
| Einwohner = 592<br />
| EinwohnerDatum = 28. August 2006<br />
| Postleitzahl = 250 87<br />
| KFZ-Kennzeichen = S<br />
| Straßen = [[Úvaly]] - [[Mochov]]<br />
| Schienen = <br />
| Flughafen = <br />
| GemeindeArt = Gemeinde<br />
| Ortsteile = 2<br />
| Bürgermeister = Karel Stehlík<br />
| BürgermeisterDatum = 2008<br />
| AnschriftStraße = Vyšehořovice 23<br />
| AnschriftOrt = 250 87 Mochov<br />
| Website = www.vysehorovice.cz<br />
| Breitengrad = 50/06/59/N<br />
| Längengrad = 14/46/05/E<br />
}}<br />
<br />
[[File:Vysehorovice centrum 2.JPG|thumb|Dorfplatz von Vyšehořovice mit Statue des hl. Johannes von Nepomuk, Kirche St. Martin, Löschbassin und Ruine des Glockenturms]]<br />
'''Vyšehořovice''' (deutsch ''Wischerowitz'') ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer südlich von [[Čelákovice]] und gehört zum [[Okres Praha-východ]]. Im Dorf befinden sich drei mittelalterliche Ruinen, die seit dem 17. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben sind.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Vyšehořovice befindet sich linksseitig über dem Tal der [[Výmola]] am Übergang des Mittelböhmischen Berglandes zur Böhmischen Tafel. Östlich des Dorfes erhebt sich der Hügel Svědčí hůra (252 m) und im Nordosten der Skřivánek (243 m). Nördlich führt die [[Dálnice 11|Autobahn D 11]]/[[Europastraße 67|E 67]] vorbei, die nächste Abfahrt 8 liegt bei [[Jirny]]. Südlich des Dorfes befinden sich mehrere stillgelegte Steinbrüche, im Westen werden Tongruben betrieben.<br />
<br />
Nachbarorte sind Kozovazy im Norden, Nový Dvůr im Nordosten, [[Vykáň]] im Osten, [[Černíky]] im Südosten, [[Břežany II]] und [[Tuklaty]] im Süden, Tlustovousy und [[Horoušany]] im Südwesten, [[Jirny]] im Westen sowie [[Nehvizdy]] und Nehvízdky im Nordwesten.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die erste schriftliche Erwähnung von ''Wissegoreuiric'' erfolgte im Jahre 1178, als Herzog [[Soběslav II.]] den zuvor den Herren von Vratišov gehörigen Vorwerkshof dem [[Kollegiatkapitel (Prag)|Kollegiatskapitel]] auf dem [[Vyšehrad]] überließ. Das mit einem regelmäßigen Grundriss angelegte Dorf entstand wahrscheinlich im Zuge der Kolonisation in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im 14. Jahrhundert erfolgte der Bau der Kirche und auf dem Vorwerkshof entstand ein mächtiges Kastell mit prismatischen Turm, das Sitz der [[Vladiken]] von Vyšehořovice wurde. Das Dorf befand sich teilweise im Besitzes des Kapitels, der andere Teil gehörte zum Kastell. Seit 1391 ist auch die Ansiedlung ''Kozowaz'' urkundlich nachweisbar.<br />
Zum Ende des 14. Jahrhunderts war auch der kirchliche Anteil an die Vladiken von Vyšehořovice gelangt. Nachdem Prokop von Vyšehořovice seinen Sitz nach Nehvizdy verlegt hatte, wurde der Bürger der [[Prager Altstadt]] Zikmund Rokycanský († 1413) Besitzer des Kastells. In den nachfolgenden hundert Jahren wechselten die Besitzer des Vladikensitzes mehrfach. 1524 kauften die [[Prager Neustadt]] und Altstadt die Güter als gemeinschaftlichen Besitz. Drei Jahre später kam Vyšehořovice bei der Gütertrennung zwischen beiden Städten zur Neustadt. Wegen Beteiligung am antihabsburgischen Aufstand konfiszierte [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] 1547 deren Güter. Vyšehořovice wurden den böhmischen Kronherrschaft [[Přerov nad Labem]] angeschlossen und das Kastell diente fortan nicht mehr als Residenz sondern als Wirtschaftshof. 1601 erhielt Maria Magdalena von [[Lobkowicz]] die Güter als Pfand für ein Darlehen an Kriegskasse und seit 1608 gehörte Vyšehořovice auch erblich ihrem Mann [[Jan Rudolf Trčka von Lípa]], dem Besitzer der Herrschaft [[Kounice]]. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf von den Truppen des schwedischen Generals [[Johan Banér|Banér]] verwüstet. 1665 erlosch die Pfarre, sie wurde 1765 erneuert und in den Jahren 1769-1770 eine neue Kirche erbaut. Ab 1760 waren die [[Haus Liechtenstein|Liechtensteiner]] Besitzer des Dorfes. 1799 schlug das russische Heer des Marschalls Suworow auf dem Rückzug aus Italien und der Schweiz in der Gegend sein Winterquartier auf.<br />
<br />
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Vyšehořovice ab 1850 eine politische Gemeinde im Bezirk [[Český Brod]]. Seit 1961 gehört die Gemeinde zum Okres Praha-východ.<br />
<br />
== Gemeindegliederung ==<br />
Die Gemeinde Vyšehořovice besteht aus den Ortsteilen Kozovazy (''Kosowas'') und Vyšehořovice (''Wischerowitz'') sowie der Ansiedlung Župava.<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
[[File:Vysehorovice vez.JPG|thumb|Ruine des Glockenturms]]<br />
[[File:Vysehorovice kostel.JPG|thumb|Kirche St. Martin]]<br />
*[[Kastell Vyšehořovice|Ruine des Kastells]] auf dem Gut<br />
*Ruine der romanisch-gotischen Kirche St. Martin, neben der neuen Kirche. Sie wurde 1329 durch den Prager Weihbischof Přibyslav geweiht. 1677 brannte die Kirche zusammen mit dem Glockenturm ab. Da die Pfarre 1665 aufgehoben und das Dorf nach [[Bříství]] gepfarrt wurde, wurde die Kirche nicht wieder aufgebaut<br />
*barocke Kirche St. Martin, nachdem 1768 die Pfarre erneuert worden war, erfolgte der Abbruch des größten Teil der Kirchenruine und neben ihren Resten entstand in den Jahren 1769-1770 eine neue Kirche<br />
*Ruine des gotischen Glockenturms, westlich der Kirche. Der mächtige steinerne Bau mit viereckigem Grundriss entstand wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Er wurde beim Kirchbrand von 1677 ebenfalls zerstört und blieb eine Ruine.<br />
*barocke Statue des hl. Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1777, am Dorfplatz<br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Praha-východ}}<br />
<br />
[[cs:Vyšehořovice]]<br />
[[nl:Vyšehořovice]]<br />
[[sk:Vyšehořovice]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=P%C5%99erov_nad_Labem&diff=62530905Přerov nad Labem2009-07-23T13:33:24Z<p>Slimejs: starosta</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Tschechien<br />
| Ort = Přerov nad Labem<br />
| Wappen = [[Image:Znak_Prerov_nad_Labem.jpg|111px|Wappen von Přerov nad Labem]]<br />
| Kraj = Středočeský kraj<br />
| Kraj_link = Středočeský kraj<br />
| Okres = Nymburk<br />
| Beschriftung = <br />
| Fläche = 1065<br />
| Höhe = 178<br />
| Einwohner = 1113<br />
| EinwohnerDatum = Juli 2007<br />
| Postleitzahl = 289 16<br />
| KFZ-Kennzeichen = S<br />
| Straßen = [[Čelákovice]]-[[Semice]]-[[Mochov]]<br />
| Schienen = <br />
| Flughafen = <br />
| GemeindeArt = Gemeinde<br />
| Ortsteile = 1<br />
| Bürgermeister = Petr Baumruk<br />
| BürgermeisterDatum = 2007<br />
| AnschriftStraße = Přerov nad Labem 38<br />
| AnschriftOrt = 289 16 Přerov nad Labem<br />
| Website = www.prerovnl.cz<br />
| Breitengrad = 50/09/30/N<br />
| Längengrad = 14/49/30/E<br />
}}<br />
<br />
[[Bild:Prerovnl pod hurou.jpg|thumb|Blick auf Přerov nad Labem, im Hintergrund die Přerovská hůra]]<br />
[[Bild:Prerovnl kostel.jpg|thumb|Kirche des hl. Adalbert]]<br />
[[Bild:Prerovnl_Bozi_muka.jpg|thumb|Betsäule in Přerov nad Labem]]<br />
[[Bild:Pivovar Prerovnl.JPG|thumb|ehemalige Brauerei]]<br />
[[Bild:Zámek v Přerově nad Labem.jpg|thumb|Schloss Přerov nad Labem]]<br />
[[Bild:Zamek z jara.jpg|thumb|Schloss Přerov nad Labem]]<br />
[[Bild:Zamek ze zamecke.jpg|thumb|Přerov nad Labem]]<br />
'''Přerov nad Labem''' (deutsch ''Prerow an der Elbe'', früher ''Alt Prerau'') ist eine Gemeinde in [[Tschechien]]. Sie liegt fünf Kilometer östlich von [[Čelákovice]] und gehört zum [[Okres Nymburk]].<br />
<br />
==Geographie==<br />
Přerov nad Labem befindet sich linksseitig der [[Elbe]] an deren Zufluss Kounický potok. Östlich des Dorfes erhebt sich der Hügel Přerovská hůra (236 m). Westlich mündet die [[Výmola]] in die Elbe.<br />
<br />
Nachbarorte sind Tři Chalupy, Řehákova Bouda und Tři Chaloupky im Norden, Litol und [[Ostrá]] im Nordosten, [[Semice]] im Osten, [[Starý Vestec]] im Südosten, [[Bříství]] im Süden, [[Mochov]] im Südwesten, [[Čelákovice]] und Císařská Kuchyně im Westen sowie Sedlčánky und Byšičky im Nordwesten.<br />
<br />
==Gemeindegliederung==<br />
Für die Gemeinde Přerov nad Labem sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Přerov nad Labem gehört die Ortslage Nový Přerov (''Neu Prerau'').<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 993, als Bischof [[Adalbert von Prag]] das Dorf dem von ihm gegründete Benediktinerkloster [[Stift Břevnov|Břevnov]] überließ. Über Přerov führte der Landessteig von Prag nach [[Lysá nad Labem]], der hier die Elbe in einer Furt überquerte. Das Stift verpachtete in der Folgezeit die Güter in Přerov weiter. Zu den Pächtern gehörte u.a [[Kojata IV. von Hrabischitz|Kojata von Hněvin]], der 1227 seinen Knappen Konrad mit Přerov bedachte. Ab 1266 ist Ranek von Přerov und ab 1279 Matouš von Přerov als Besitzer nachweisbar. Um 1380 begann das Stift die Feste Přerov zum Verwaltungszentrum für seine Güter auszubauen. Diese Pläne wurden jedoch nicht vollendet und Přerov schließlich im Jahre 1400 an Michal Drštka ze Sedlčánek verpachtet. Ihm folgte ab 1419 Petr von Trkov. Nachdem Trkov während der [[Hussitenkriege]] verstarb, fiel der Besitz an Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismund]]. Dieser verpfändete Přerov 1437 an seinen Oberhofmeister Jindřich von Stráž. Nach dessen Tode erbte der oberste Richter des Königreiches Böhmen, Jiří Strážský von Stráž und Přerov den Besitz. Von dessen Tochter Johanka kaufte es der Oberhofkanzler Johann von Schellenberg. Die Schellenberger förderten den Ort und erreichten 1499 die Erhebung von Přerov durch [[Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Vladislav II.]] zum [[Minderstadt|Städtchen]]. Der böhmische Oberkammerherr Heinrich von Schellenberg verkaufte Přerov 1524 an die [[Prag|vereinigten Prager Städte]]. Nach dem antihabsburgischen Aufstand von 1547 wurde Přerov durch Kaiser [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] konfisziert und den böhmischen Krongütern zugeschlagen. 1560 wurde Johann der Ältere Robenhaupt von Sucha (Robmhap ze Suché) zum ersten Hauptmann der königlichen Kammerherrschaft Přerov ernannt. Er beauftragte noch im selben Jahre Bonifatius Wohlmut mit dem Umbau der Feste zu einem Renaissanceschloss. An den Bauarbeiten waren auch Matteo Borgorelli und [[Ulrico Aostalli]] beteiligt, zwischen 1574 und 1605 wurden sie durch Ettore de Vaccani weitergeführt. Unter Robenhaupt entstanden eine Brauerei, Mühle, Sägemühle, der Weinberg und ein Hopfengarten. <br />
<br />
Ab 1598 setzte der stückweise Verkauf von Teilen der Kammerherrschaft ein. 1601 belieh Maria Magdalena von [[Lobkowitz (Adelsgeschlecht)|Lobkowitz]] die leere Kriegskasse [[Rudolf II. (HRR)|Rudolfs II.]] mit 20.000 Meißnischen Schock und erhielt dafür die Dörfer [[Vyšehořovice]], [[Vykáň]], [[Horoušany]], [[Tatce]] und [[Pečky]] zugeschrieben. 1608 überschrieb der König diese Güter ihrem Mann [[Jan Rudolf Trčka von Lípa]] als erblichen Besitz und Teil der Herrschaft [[Kounice]]. Die verbliebenen Reste der Herrschaft Přerov wurden 1632 an die Kammerherrschaft [[Brandýs nad Labem|Brandeis]] angeschlossen. Nachfolgend begann der völlige Niedergang des Städtchens, das durch schwedische Truppen unter [[Johan Banér]] verwüstet wurde. Der Wiederaufbau des von den Schweden abgebrannten Schlosses erfolgte ab 1671 durch Santino de Bossi. Dabei kam es zur Absturz des Nord- und Westflügels sowie Teilen des Ostflügels, die nicht wieder aufgebaut wurden. Fortan diente das Schloss als Jagdschloss. Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde am nördlichen Fuße der Přerovská hůra die Ansiedlung Neu Prerau gegründet.<br />
Im Jahre 1844 bestand Alt Prerau aus 95 Häusern und hatte 605 Einwohner.<br />
<br />
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften entstand 1850 die Marktgemeinde Alt Prerau / Starý Přerov mit dem Ortsteil Kocanda im Bezirk [[Český Brod|Böhmisch Brod]]. Daneben bildete Neu Prerau / Nový Přerov ebenfalls eine Gemeinde. 1860 ersteigerte der abgedankte Großherzog der Toskana, [[Leopold II. (Toskana)|Leopold II.]] die Herrschaft Brandeis. Er begann mit der Wiederherstellung des Schlosses in Alt Prerau, die nach seinem Tode im Jahre 1870 durch seinen Sohn [[Ludwig Salvator von Österreich-Toskana|Erzherzog Ludwig Salvator]] in den Jahren 1872 bis 1873 vollendet wurde. Im Jahre 1903 schlossen sich die Gemeinden Alt Prerau und Neu Prerau zur Gemeinde Přerov nad Labem / Prerow an der Elbe zusammen.<br />
<br />
Als Erzherzog Ludwig Salvator 1915 ohne legitime Nachkommen verstarb, erbte der greise Kaiser [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Franz Joseph I.]] dessen Güter. Dieser verstarb im Jahre darauf und letzter Besitzer aus dem Hause Habsburg wurde Kaiser [[Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karl I.]]. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde das Schloss verstaatlicht und war seit den 1920er Jahren an die [[Young Women's Christian Association]] vermietet. Mit der Absicht der Errichtung eines hydrotherapeutischen Sanatoriums kaufte der deutsche Arzt Faifar das Schloss während des Zweiten Weltkrieges. Nach Kriegsende wurde es konfisziert und den Nationalen Erneuerungsfond zugewiesen, der es ab 1948 dem [[Český rozhlas|Tschechoslawakischen Rundfunk]] zur Verfügung stellte. Seit 1961 gehört die Gemeinde Přerov nad Labem zum [[Okres Nymburk]].<br />
<br />
==Sehenswürdigkeiten==<br />
[[Bild:Prerovnl_zamek2.jpg|thumb|Schloss Přerov nad Labem]]<br />
[[Bild:Staroceska_chalupa.JPG|thumb|altböhmische Chaluppe im Skanzen]]<br />
[[Bild:Prerovska skola.jpg|thumb|Schule]]<br />
*Schloss Přerov nad Labem, das zum Ende des 14. Jahrhunderts als Wasserburg errichtete Bauwerk, diente später als Verwaltungssitz des [[Stift Břevnov|Stiftes Břevnov]]. Zwischen 1560 und 1567 erfolgte der Umbau zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss. Seit 1958 wird das mit [[Sgraffito]] verzierte Schloss vom Tschechoslowakischen Rundfunk, der es 1982 auch käuflich erwarb, genutzt. Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich und dient als Archiv des [[Český rozhlas]].<br />
*[[Skanzen]] Přerov nad Labem, das Freilichtmuseum altböhmischer [[Chaluppe]]n besteht seit 1895 und ist das viertälteste seiner Art in Europa. Es wurde von [[Ludwig Salvator von Österreich-Toskana]] gegründet.<br />
*Muzeum Moto-Velo, das seit 1986 bestehende Museum zeigt alte Motorräder und Fahrräder<br />
*katholische Kirche des hl. Adalbert, frühbarocker Bau aus den Jahren 1681-1682<br />
*St. Adalbertbrünnel mit Kapelle des hl. Adalbert, errichtet zu Beginn des 19. Jahrhunderts, an einer Anhöhe südwestlich des Dorfes<br />
*Statuette der Jungfrau Maria von Lourdes, am Dorfplatz von Nový Přerov<br />
*Schule, errichtet 1866 und bis 1920 zu einem vierflügeligen Bau erweitert<br />
*Marterl an der Quelle zu den Vier Linden, die 3,32 hohe sandsteinerne Betsäule wurde 1856 südwestlich des Dorfes an einem alten Wegekreuz aufgestellt. Sie wird von vier denkmalsgeschützten Winterlinden umgeben.<br />
*Budečská hráz, Deichanlage an der Elbe, nordwestlich des Dorfes<br />
*Betsäule im Dorf<br />
<br />
==Söhne und Töchter der Gemeinde==<br />
* [[Tomáš Skuhravý]] (*1965), Fußballspieler<br />
<br />
{{commons|Přerov nad Labem}}<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Nymburk}}<br />
<br />
[[br:Přerov nad Labem]]<br />
[[cs:Přerov nad Labem]]<br />
[[en:Přerov nad Labem]]<br />
[[fr:Přerov nad Labem]]<br />
[[hsb:Přerov nad Labem]]<br />
[[it:Přerov nad Labem]]<br />
[[nl:Přerov nad Labem]]<br />
[[no:Přerov nad Labem]]<br />
[[pl:Přerov nad Labem]]<br />
[[pt:Přerov nad Labem]]<br />
[[ru:Пршеров-над-Лабем]]<br />
[[sk:Přerov nad Labem]]<br />
[[sv:Přerov nad Labem]]<br />
[[tg:Пршеров над Лабем]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Horn%C3%AD_Po%C4%8Daply&diff=103272952Horní Počaply2009-04-11T12:52:57Z<p>Slimejs: web</p>
<hr />
<div>{{Infobox české obce a města<br />
| název = Horní Počaply<br />
| status = obec<br />
| kraj = [[Středočeský kraj|Středočeský]]<br />
| okres = Mělník<br />
| ob.roz.půs = [[Mělník]]<br />
| pov.ob = [[Mělník]]<br />
| země = [[Čechy]]<br />
| výměra = 12,39<br />
| obyvatelé = 1272 <br />
| obyv.datum = 28.&nbsp;8.&nbsp;2006<br />
| zem.šíř = 50° 25’ 21’’<br />
| zem.dél = 14° 23’ 19’’<br />
| PSČ = 277&nbsp;03<br />
| početzsj = 2<br />
| početč = 2<br />
| početk = 2<br />
| adresa = Horní&nbsp;Počaply&nbsp;247<br />277&nbsp;03 Horní Počaply<br />
| web = www.hornipocaply.cz<br />
| úř.web = <br />
| email = ouhpoc@seznam.cz<br />
| starosta = Jiří Svačina<br />
| foto = <br />
| popisek.foto = <br />
| znak = <br />
| vlajka = <br />
| mapa = Image:Horni Pocaply ME CZ.png<br />
| NUTS5 = CZ0206 534790<br />
| NUTS4 = CZ0206<br />
| NUTS3 = CZ020<br />
| nad.výš = 160<br />
}}<br />
<br />
Obec '''Horní Počaply''' se nachází v okrese [[Okres Mělník|Mělník]], kraj [[Středočeský kraj|Středočeský]].<br />
Ke dni 28.&nbsp;8.&nbsp;2006 zde žilo 1272 obyvatel.<br />
<br />
== Historie ==<br />
První písemná zmínka o obci pochází z roku [[1286]].<br />
<br />
Obec je od roku [[2000]] vytápěna s pomocí odpadního tepla z [[Elektrárna Mělník|Elektrárny Mělník]] II. <br />
<br />
== Pamětihodnosti ==<br />
* Kostel Nanebevzetí Panny Marie<br />
<br />
==Části obce==<br />
* '''Horní Počaply'''<br />
* [[Křivenice]]<br />
<br />
<br />
{{Pahýl - Česko}}<br />
<br />
{{HlavičkaObecNav|Horní Počaply|Horní Počaply|Obec}}<br />
[[Horní Počaply]]&nbsp;|<br />
[[Křivenice]]<br />
{{PatičkaObecNav}}<br />
<br />
{{Okres Mělník}}<br />
<br />
{{OBV}}<br />
{{OBZ}}<br />
{{Geo cz|50|25|21|14|23|19|city(1130)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Vesnice okresu Mělník]]<br />
<br />
[[nl:Horní Počaply]]<br />
[[sk:Horní Počaply]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Moldaukanal&diff=86918900Moldaukanal2007-10-15T22:14:11Z<p>Slimejs: -mezery</p>
<hr />
<div>[[Soubor:Zdymadlo_Horin.jpg|thumb|Zdymadlo Hořín]]<br />
'''Laterální plavební kanál [[Mělník]]–[[Vraňany]]''' - tento laterální plavební kanál spolu s plavebními komorami umožnil splavnit [[Vltava|Vltavu]] u jejího ústí do [[Labe]]. Kanál je 10,1 km dlouhý, stavěl se v letech [[1902]]-[[1905]] a kromě samotného prokopání a vyzdění kanálu byl současně postaven vraňanský [[jez]] s vorovou propustí, dále osm mostů a především dvoukomorové [[zdymadlo]] u [[Hořín]]a, které překonává více než osmimetrový rozdíl hladin. [[Zdymadlo Hořín]] je technická památka.<br />
<br />
Zdymadlo Hořín kanál rozděluje na horní a dolní část. Horní část kanálu má šířku 18 až 36 metrů a hloubku 2,4 až 3 m. Po jeho délce jsou rozmístěna čtyři obratiště. Na začátku kanálu jsou 12 metrů široká vrata pro jeho uzavření v případě velké vody. Provoz v kanálu je jednosměrný a je řízen světelnou signalizací s výhybnou v [[Lužec nad Vltavou|Lužci nad Vltavou]]. Dolní plavební kanál v úseku Hořín - Mělník má šířku 18 až 40 m a minimální hloubku 2,5 m.<br />
<br />
{{česko-pahýl}}<br />
<br />
{{Geo dms|50|19|50|N|s|14|25|45|E|v|type:landmark_region:CZ}}<br />
<br />
[[Kategorie:Vltava]]<br />
[[Kategorie:Průplavy v Česku]]<br />
[[Kategorie:Okres Mělník]]<br />
[[Kategorie:Polabí]]<br />
[[Kategorie:Technické památky v Česku]]<br />
[[Kategorie:Doprava ve Středočeském kraji]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Philosophische_Fakult%C3%A4t_der_Karls-Universit%C3%A4t&diff=155076106Philosophische Fakultät der Karls-Universität2006-12-10T11:47:09Z<p>Slimejs: fotka</p>
<hr />
<div>{{Fakulty Univerzity Karlovy}}<br />
<br />
[[Soubor:Filozoficka fakulta UK.jpg|thumb|230px|Budova Filozofické fakulty UK v Praze na náměstí Jana Palacha]] <br />
<br />
'''Filozofická fakulta''' (v době založení univerzity '''artistická''') je jednou ze čtyř původních [[fakulta|fakult]] [[Univerzita Karlova|Univezity Karlovy]] a je zároveň největší fakultou v [[Česko|České republice]]. Velikostí své [[akademická obec|akademické obce]] (přibližně 8000 členů) předčí i většinu českých [[vysoká škola|vysokých škol]]. Fakulta také drží primát počtem studijních oborů (přes 150), z nichž však většinu studuje relativně malý počet posluchačů desítky, někdy i jednotky (především některé míň početné jazyky). Tyto malé obory jsou zajišťovány velmi specializovanými katedrami (např. Katedra [[kulturologie]], Katedra [[logika|logiky]]); takto specializovaná výuka nemá často na jiných školách v České republice obdobu. Řada těchto oborů není otevírána každý rok. V současné době je fakulta také známa výukou nejrůznějších [[Jazyk (řeč)|jazyků]].<br />
<br />
Mezi hlavní a početné obory patří bohemistika, historie a filozofie.<br />
<br />
Označení „filozofická“ v názvu souvisí se skutečností, že v minulosti byla filozofie chápána šířeji než dnes, ve smyslu věda, láska k moudrosti.<br />
<br />
Studenti Filozofické fakulty jsou často veřejně aktivní (např. [[Jan Palach]]). Přímo na fakultní půdě působí nezávislá studentská iniciativa [[Studentská rada]], kterou založili studentští účastníci revolučních událostí v roce [[1989]]. Toto sdružení se snaží o zpestření studentského života (např. kulturní akce) a často zastupuje posluchače fakulty při jednání s vedením fakulty, popř. univerzity.<br />
<br />
{{pahýl}}<br />
<br />
[[Kategorie:Fakulty Univerzity Karlovy]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Moldaukanal&diff=86918889Moldaukanal2006-08-01T19:23:53Z<p>Slimejs: + Polabi</p>
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<div>'''Laterální plavební kanál [[Mělník]] – [[Vraňany]]''' - tento laterální plavební kanál spolu s plavebními komorami umožnil splavnit [[Vltava|Vltavu]] u jejího ústí do [[Labe]]. Kanál je 10,1 km dlouhý, stavěl se v letech [[1902]]-[[1905]] a kromě samotného prokopání a vyzdění kanálu byl současně postaven vraňanský [[jez]] s vorovou propustí, dále osm mostů a především dvoukomorové [[zdymadlo]] u [[Hořín]]a, které překonává více než osmimetrový rozdíl hladin. [[Zdymadlo Hořín]] je technická památka.<br />
<br />
Zdymadlo Hořín kanál rozděluje na horní a dolní část. Horní část kanálu má šířku 18 až 36 metrů a hloubku 2,4 až 3 m. Po jeho délce jsou rozmístěna čtyři obratiště. Na začátku kanálu jsou 12 metrů široká vrata pro jeho uzavření v případě velké vody. Provoz v kanálu je jednosměrný a je řízen světelnou signalizací s výhybnou v [[Lužec nad Vltavou|Lužci nad Vltavou]]. Dolní plavební kanál v úseku Hořín - Mělník má šířku 18 až 40 m a minimální hloubku 2,5 m.<br />
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{{Pahýl}}<br />
<br />
[[Kategorie:Vltava]]<br />
[[Kategorie:Vodní dopravní stavby]]<br />
[[Kategorie:Okres Mělník]]<br />
[[Kategorie:Polabí]]</div>Slimejshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Emil_H%C3%A1cha&diff=11702066Emil Hácha2005-12-16T17:36:55Z<p>Slimejs: picture</p>
<hr />
<div>[[Bild:Emil Hacha.jpg|thumb|220px|Emil Hácha]]<br />
<br />
<br />
'''Emil Hácha''' (* [[12. Juni]] [[1872]] in [[Trhové Sviny]], † [[27. Juni]] [[1945]] in [[Prag]]) war ein tschechischer Politiker und zuletzt Staatspräsident des [[Protektorat Böhmen und Mähren|Protektorats Böhmen und Mähren]].<br />
<br />
Hácha war von Ausbildung Jurist und von [[1925]]-[[1938]] Präsident des Obersten Verwaltungsgerichts der [[Tschechoslowakei]]. Nach dem [[Münchner Abkommen]] und dem darauf folgenden Rücktritt von [[Edvard Beneš]] wurde Hácha am [[30. November]] [[1938]] zum Präsidenten der [[Tschechoslowakei]] gewählt. <br />
<br />
Nach der Unabhängigkeitserklärung der [[Slowakei]] wurde er am [[14. März]] [[1939]] zu Verhandlungen mit [[Adolf Hitler|Hitler]] nach Berlin bestellt und von diesem und [[Hermann Göring|Göring]] derart massiv unter Druck gesetzt ("''háchaisiert''", wie Hitler eine solche Behandlung später nannte), bis er nach einem Herzanfall der Besetzung seines Landes durch deutsche Truppen zustimmte. Nach dem Einmarsch wurde der übrig gebliebene Teil der Tschechoslowakei zum [[Protektorat Böhmen und Mähren]] erklärt, als dessen Staatspräsident Hácha ab dem [[16. März]] [[1939]] fungierte. <br />
<br />
Hácha bemühte sich in den ersten Jahren noch darum, möglichst viel für die tschechische Bevölkerung herauszuholen, und stand zunächst auch noch in Kontakt mit dem Exil. Ab [[1941]] wurde er von der Besatzungsmacht immer stärker isoliert und resignierte. In Folge seines sich ständig verschlechternden Gesundheitszustandes (er litt unter [[Arteriosklerose]]) war er ab [[1943]] faktisch nicht mehr in der Lage, das Amt auszuüben, wurde aber von der deutschen Besatzungsmacht als Symbol weiter benötigt und benutzt. Nach der Befreiung Prags wurde er am [[12. Mai]] [[1945]] in [[Lány]] verhaftet und starb wenig später in einem Gefängniskrankenhaus.<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Staatspräsidenten der Tschechoslowakei}}<br />
<br />
[[Kategorie:Mann|Hacha, Emil]]<br />
[[Kategorie:Politiker (Tschechoslowakei)|Hacha, Emil]]<br />
<br />
{{Personendaten|<br />
NAME=Hácha, Emil<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=tschechischer Politiker und Präsident des [[Protektorat Böhmen und Mähren|Protektorats Böhmen und Mähren]]<br />
|GEBURTSDATUM=[[12. Juni]] [[1872]]<br />
|GEBURTSORT=[[Trhové Sviny]]<br />
|STERBEDATUM=[[27. Juni]] [[1945]]<br />
|STERBEORT=[[Prag]]<br />
}}<br />
<br />
[[cs:Emil Hácha]]<br />
[[en:Emil Hácha]]<br />
[[eo:Emil HÁCHA]]<br />
[[hu:Emil Hácha]]<br />
[[nl:Emil Hácha]]<br />
[[pl:Emil Hácha]]<br />
[[sv:Emil Hácha]]</div>Slimejs