https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Serokiec Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-03T20:48:31Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bride_of_Re-Animator&diff=254694774 Bride of Re-Animator 2025-03-30T18:42:31Z <p>Serokiec: Zählfehler im Film</p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Film<br /> | Deutscher Titel = Bride of Re-Animator<br /> | Originaltitel = Bride of Re-Animator<br /> | Produktionsland = USA<br /> | Originalsprache = Englisch<br /> | Erscheinungsjahr = 1989<br /> | Länge = 97<br /> | FSK = 18{{FSK|1312|65976bV}}<br /> | JMK = <br /> | Regie = [[Brian Yuzna]]<br /> | Drehbuch = Brian Yuzna&lt;br /&gt;[[Rick Fry]]&lt;br /&gt;[[Woody Keith]]<br /> | Produzent = Brian Yuzna<br /> | Musik = [[Richard Band]]<br /> | Kamera = [[Rick Fichter]]<br /> | Schnitt = [[Peter Teschner]]<br /> | Besetzung = * [[Jeffrey Combs]]: Dr. Herbert West<br /> * [[Bruce Abbott]]: Dr. Dan Cain<br /> * [[Claude Earl Jones]]: Lt. Leslie Chapham<br /> * [[Fabiana Udenio]]: Francesca Danelli<br /> * [[David Gale (Schauspieler)|David Gale]]: Dr. Carl Hill<br /> * [[Kathleen Kinmont]]: Gloria<br /> * [[Mel Stewart]]: Dr. Wilbur Graves<br /> | Synchronisation = ja<br /> | Vorgänger = [[Re-Animator]]<br /> | Nachfolger = [[Beyond Re-Animator]]<br /> }}<br /> '''Bride of Re-Animator''' ist eine [[Filmjahr 1989|1989]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]] produzierte [[Body Horror|Body-Horror]]-[[Horrorkomödie|Komödie]] nach einer Geschichte von [[H. P. Lovecraft]]. Er gilt als einer der blutigsten Filme seines Genres, aber auch als schwache Parodie auf ''[[Frankensteins Braut]]''. Dies ist die Fortsetzung des Films ''[[Re-Animator]]'' von 1985, in dem [[Stuart Gordon]] Regie führte. 2003 hat Brian Yuzna erneut bei dem dritten Teil Regie geführt, der unter dem Titel ''[[Beyond Re-Animator]]'' erschien.<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Dr. Herbert West und Dr. Dan Cain haben ein Serum entwickelt, mit welchem sie nicht nur Tote wiederbeleben können. Es ermöglicht ihnen, aus allen möglichen und unmöglichen Körperteilen neue, bizarre Lebensformen zu schaffen (wie zum Beispiel ein Augapfel mit fünf menschlichen Fingern als Beinchen). Da sie regelmäßig Leichenteile aus dem Observationsraum des Krankenhauses stehlen, um ihre „Traumfrau“ zusammensetzen zu können, kommt ein Polizist auf ihre Spur, doch dieser ist noch ihr kleinstes Problem, denn der abgetrennte, reanimierte Kopf von Dr. Carl Hill will sich für das rächen, was ihm einstmals die beiden Wissenschaftler angetan haben und es ihnen mit Hilfe einer [[Zombie]]armee heimzahlen.<br /> <br /> == Synchronisation ==<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+<br /> !Rolle<br /> !Darsteller<br /> !Synchronsprecher&lt;ref&gt;{{Synchronkartei |Typ=film |ID=10701 |Abruf=2023-09-24}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |Dr. Herbert West<br /> |[[Jeffrey Combs]]<br /> |[[Wolfgang Jürgen]]<br /> |-<br /> |Dr. Dan Cain<br /> |[[Bruce Abbott]]<br /> |[[Boris Tessmann]]<br /> |-<br /> |Lt. Leslie Chapham<br /> |[[Claude Earl Jones]]<br /> |[[Manfred Reddemann]]<br /> |-<br /> |Francesca Danelli<br /> |[[Fabiana Udenio]]<br /> |[[Gabriele Libbach]]<br /> |-<br /> |Dr. Carl Hill<br /> |[[David Gale (Schauspieler)|David Gale]]<br /> |[[Christian Ahrens (Synchronsprecher)|Christian Ahrens]]<br /> |-<br /> |Dr. Wilbur Graves<br /> |[[Mel Stewart]]<br /> |[[Rolf Jülich]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;DVD-Nachsynchro: [[Raimund Krone]]&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> == Information ==<br /> 1990 lief der Film als Deutschlandpremiere in der Originalfassung beim [[Weekend of Fear|Weekend-of-Fear]]-Filmfestival in Nürnberg. Danach erschien eine gekürzte Verleih-VHS mit einer Länge von ca. 92 Minuten. Die ungekürzte Unrated-Version geht ca. 97 Minuten. Die R-rated-Version hat dieselbe Laufzeit wie die Unrated-Version, jedoch wurden für diese Version an manchen Stellen alternative Szenen verwendet.<br /> Zudem war der Film bis November 2013 indiziert. Bei einer neuerlichen FSK-Prüfung im selben Monat, wurde der Film dann mit „keine Jugendfreigabe“ freigegeben. Diese gilt sowohl für die R-Rated als auch für die Unrated-Version.<br /> <br /> == Kritik ==<br /> {{Zitat|Sicherlich war es nicht einfach, eine Fortsetzung des wohl wegweisendsten Genrefilms der 80er Jahre zu planen und vor allem dann auch zu realisieren. Man muß jedoch sagen, daß diese Aufgabe von allen Beteiligten gut gelöst wurde. […] Ähnlich wie beim Original steuert die Handlung auf ein blutiges und detailreiches Finale zu, bei dem aber diesmal die ganz kruden Einfälle fehlen. Vielmehr orientiert sich der Schluß an dem 35er-Universal-Klassiker ‚Frankensteins Braut‘ von James Whale, weil auch hier die Schaffung eines weiblichen Geschöpfes zur Katastrophe führt. Obwohl ‚Bride of Re-Animator‘ ganz am Ende die Tür für eine weitere Fortsetzung um H.P.Lovecrafts Figur des Herbert West offenläßt, sei hier empfohlen, darauf zu verzichten, weil ein nochmaliger Glücksgriff wie dieser zweite Teil wohl nicht wiederholbar ist. Eine rote Karte sollte der deutsche Videoanbieter erhalten, der ‚Bride of Re-Animator‘ großspurig unter einer ‚Splatter-Edition‘ herausbringt– allerdings um sechs Minuten gekürzt!|Frank Trebbin, [[Die Angst sitzt neben Dir]], ISBN 3-929234-03-3}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt0099180}}<br /> * {{Rotten Tomatoes|bride_of_re_animator}}<br /> * {{Schnittberichte|N=Bride of Re-Animator|ID1=2235|V1=FSK 16 – ungeprüft|ID2=3107|V2=FSK 18 – ungeprüft|ID3=5127433|V3=R-Rated – Unrated}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Bride Of Reanimator}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 1990]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Zombiefilm]]<br /> [[Kategorie:Independentfilm]]<br /> [[Kategorie:H.-P.-Lovecraft-Verfilmung]]<br /> [[Kategorie:Horrorkomödie]]<br /> [[Kategorie:Body-Horror]]<br /> [[Kategorie:Ehemals indizierter Film]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Messerangriff_in_Mannheim_am_31._Mai_2024&diff=253028653 Messerangriff in Mannheim am 31. Mai 2024 2025-02-05T21:21:02Z <p>Serokiec: Meti statt Meta</p> <hr /> <div>{{Einbindung von Wikidata-Koordinaten|event|DE-BW}}<br /> Bei dem '''Messerangriff in Mannheim am 31.&amp;nbsp;Mai 2024''' verletzte ein in Deutschland lebender [[Afghanistan|Afghane]] den Polizisten [[Rouven Laur]] tödlich und fünf weitere Personen schwer. Der Angriff galt [[Michael Stürzenberger]], dem Vorsitzenden des bayrischen Landesverbandes der [[Bürgerbewegung Pax Europa]], und führte – wenige Tage vor der [[Europawahl in Deutschland 2024|Europawahl]] –&amp;nbsp;bundesweit zu heftigen Diskussionen über den Umgang mit [[Islamismus|islamistischen]] [[Gefährder]]n und die [[Abschiebung (Recht)|Abschiebung]] von [[Kriminalität#Schwer- bzw. Schwerstkriminalität|Schwerstkriminellen]] nach Afghanistan. Der [[Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof|Generalbundesanwalt]] hat gegen den tatverdächtigen [[Islamischer Staat (Terrororganisation)|IS-Sympathisanten]] Anklage unter anderem wegen [[Mord (Deutschland)|Mordes]] erhoben.<br /> <br /> == Hergang ==<br /> Für eine zur „Aufklärung über den [[Politischer Islam|politischen Islam]]“ angemeldete Kundgebung organisierte die Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) auf dem Marktplatz in Mannheim einen Informationsstand. [[Michael Stürzenberger|Stürzenberger]] war als Redner angekündigt. Polizeikräfte waren zum Schutz der Veranstaltung anwesend. Der [[Messerangriff]] wurde vom [[Livestreaming|Live-Stream]] des ''Augen-Auf-Teams'' übertragen und aus einer anderen Perspektive von einem Passanten aufgenommen.&lt;ref name=&quot;KernNOZ&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Patrick Kern |url=https://www.noz.de/deutschland-welt/panorama/artikel/messerattacke-in-mannheim-aktuell-polizist-in-kuenstlichem-koma-47122264 |titel=Messerattacke mit sechs Opfern in Mannheim: Was wir wissen – und was nicht |werk=[[Neue Osnabrücker Zeitung]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt; Der Stream zeigte, wie kurz nach halb zwölf Uhr mittags wenige Meter neben dem Stand unvermittelt Lärm entstand und zwei Männer zu Boden fielen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14915/5791260 |titel=POL-MA: Mannheim: Polizeieinsatz auf Marktplatz, PM Nr. 2 |werk=[[presseportal.de]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt;<br /> Die filmende Person nahm auf, wie Stürzenberger und ein Angreifer sich vom Boden erhoben. Zwei hinzukommende BPE-Helfer wehrte der Angreifer mit einem Messer ab. Dann sprang er erneut auf Stürzenberger zu, riss ihn mit sich zu Boden und stach mit Vehemenz auf ihn ein. Zwei unverzüglich zu Hilfe kommende Passanten konnten den Attentäter auf dem Kopfsteinpflaster fixieren – Stürzenberger gelangte außer Reichweite des Messers. Ein älterer, dritter Passant kam hinzu und schlug in der unübersichtlichen Situation auf einen der beiden anderen Passanten ein, der so die Fixierung nicht mehr aufrechterhalten konnte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=4bj2NkRLzwc |titel=MANNHEIM: &quot;Ich habe ihn festgehalten!&quot; Er ging dazwischen - dann stach der Mörder auch auf ihn ein! |hrsg=WELT Nachrichtensender |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-05 |kommentar=YouTube-Video}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.oe24.at/welt/mannheim-iraker-hielt-messer-angreifer-fest/596791833 |titel=Mannheim: Iraker hielt Messer-Angreifer fest |datum=2024-06-05 |abruf=2024-06-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Von den herbeigeeilten Polizisten griff Rouven Laur als erster ein. Er zog den älteren Passanten aus dem Handgemenge, fixierte ihn am Boden und hatte dem übrigen Geschehen den Rücken zugewandt. Der freigekommene Angreifer führte von hinten zwei Messerstiche gegen dessen Kopfbereich aus, ehe er von einem weiteren Polizisten [[Waffengebrauch der Polizei in Deutschland|mit einem Schuss niedergestreckt]] wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Sebastian Eder |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/getoeteter-polizist-im-chaos-von-mannheim-traf-er-die-richtige-entscheidung-19761290.html |titel=Getöteter Polizist: Im Chaos von Mannheim traf er die richtige Entscheidung |werk=[[Frankfurter Allgemeine]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-04}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;StZ1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.messerattacke-in-mannheim-haftbefehl-gegen-25-jaehrigen-angreifer-erlassen.987be5bc-ed3a-4572-b84a-d7fb8e0fd4f2.html |titel=Messerattacke in Mannheim: Haftbefehl gegen 25-jährigen Angreifer erlassen |werk=[[Stuttgarter Zeitung]] |datum=2024-06-01 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; Das ganze Geschehen dauerte 25 Sekunden. Rettungsdienste waren nach rund acht Minuten am Tatort.&lt;ref name=&quot;KernNOZ&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/mannheim-marktplatz-angriff-100.html |titel=Bei dem Angriff in Mannheim wurde ein Polizist schwer verletzt |werk=[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]] |datum=2024-06-01 |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Tatverdächtiger ==<br /> Der tatverdächtige 25-jährige Sulaiman A. wurde im afghanischen [[Herat]] geboren&lt;ref name=&quot;spon2&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;welt&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article251797352/Messerangriff-in-Mannheim-Wohnung-in-Hessen-durchsucht-Verletzter-Polizist-weiter-in-Lebensgefahr.html |titel=Messerangriff in Mannheim: Wohnung in Hessen durchsucht – Verletzter Polizist weiter in Lebensgefahr |werk=[[Die Welt]] |datum=2024-06-01 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; und kam im März 2013 als 14-jähriger [[unbegleiteter minderjähriger Flüchtling]] mit seinem Bruder nach Deutschland. Er beantragte [[Asylrecht (Deutschland)|Asyl]], war zunächst in Frankfurt am Main gemeldet&lt;ref name=&quot;FAZ20240612&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Ewald Hetrodt |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/das-ist-in-hessen-ueber-den-taeter-von-mannheim-bekannt-19783811.html |titel=Täter von Mannheim besuchte islamistische Moscheen |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2024-06-12 |abruf=2024-06-16}}&lt;/ref&gt; und zog im August 2014 in eine Jugendwohngruppe im hessischen [[Landkreis Bergstraße]].&lt;ref name=&quot;Akte&quot; /&gt; Als Jugendlicher nahm er erfolgreich an Wettkämpfen in der Kampfsportart [[Taekwondo]] teil.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Matthias Bartsch, Jörg Diehl, Roman Höfner, Roman Lehberger, Wolf Wiedmann-Schmidt |Titel=(S+) Messerangriff von Mannheim: Was über den mutmaßlichen Täter bekannt ist |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-06-03 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mannheim-was-ueber-den-mutmasslichen-angreifer-bekannt-ist-a-1e402ee2-24f1-4c07-b1b8-590c714f6240 |Abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; Er machte einen [[Hauptschulabschluss]] und Deutschkurse bis zum [[Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen#Deutschland|Zertifikat B2]] (fließende Verständigung). Sein Antrag auf Asyl wurde im Juli 2014 abgelehnt; wegen seines Alters erließ das Ausländeramt ein Abschiebeverbot. A. war eine Zeit lang als Hilfsarbeiter beschäftigt und engagierte sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe im Landkreis. Er lebte in [[Lorsch]] und heiratete 2019 eine aus der [[Türkeistämmige in Deutschland|Türkei stammende]] Frau mit deutscher Staatsangehörigkeit,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Kerl |url=https://www.morgenpost.de/politik/article242496948/Sulaiman-A-war-gut-integriert-dann-geschah-der-Wandel.html |titel=Mannheim: Sulaiman A. war gut integriert, dann geschah unheimlicher Wandel |datum=2024-06-04 |abruf=2024-06-05}}&lt;/ref&gt; mit der er bis zur Tat im südhessischen [[Heppenheim (Bergstraße)|Heppenheim]] lebte.&lt;ref name=&quot;Akte&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Welt&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Lennart Pfahler, Ibrahim Naber |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/plus251833150/Mannheim-Die-Akte-Sulaiman-A-und-eine-moegliche-Spur-ins-Dschihadisten-Milieu.html |titel=Mannheim: Die Akte Sulaiman A. und eine mögliche Spur ins Dschihadisten-Milieu |werk=[[Welt Online]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; Nach der Geburt des ersten von zwei Kindern des Ehepaares erhielt der Tatverdächtige 2023 durch die deutsche Staatsangehörigkeit seiner Frau eine bis 2026 befristete Aufenthaltsgenehmigung nach {{§|28|aufenthg_2004|juris}} des [[Aufenthaltsgesetz]]es.&lt;ref name=&quot;Akte&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Welt&quot; /&gt; A. ging zuletzt keiner Arbeit nach, wohnte mit seiner Familie in einer Dreizimmerwohnung und bezog [[Bürgergeld-Gesetz|Bürgergeld]].&lt;ref name=&quot;Akte&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Kolja Gärtner, Daniela Pfad, Axel Lier |url=https://www.bild.de/regional/baden-wuerttemberg/mannheim-die-asyl-akte-des-polizisten-moerders-sulaiman-ataee-25-665dc6003efc1214c9606659 |titel=Die Asyl-Akte des Polizisten-Mörders von Mannheim |werk=[[Bild (Zeitung)|Bild]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; Nach Recherchen der Tageszeitung ''[[Die Welt]]'' soll A. zuletzt auf einem [[YouTube]]-Kanal Videos des mittlerweile getöteten afghanischen Predigers und [[Taliban]]-Kommandeurs [[Ahmad Zahir Aslamiyar]] hochgeladen haben, der zum [[Dschihad]] gegen den Westen aufgerufen hat.&lt;ref name=&quot;Welt&quot; /&gt; Die Moscheen in Frankfurt am Main und in Heppenheim, die A. besucht haben soll, werden vom [[Landesamt für Verfassungsschutz Hessen]] als islamistisch eingestuft und beobachtet.&lt;ref name=&quot;FAZ20240612&quot; /&gt;<br /> <br /> == Opfer ==<br /> Der Tatverdächtige verletzte sechs Personen: den 59-jährigen [[Islamfeindlichkeit|islamfeindlichen]] [[Aktivismus|Aktivist]]en Michael Stürzenberger, den 29-jährigen [[Polizeihauptkommissar]] Rouven Laur,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Eckard Gehm |url=https://www.shz.de/deutschland-welt/schleswig-holstein/artikel/diskussion-um-abschiebung-und-das-chaos-von-mannheim-47141283 |titel=Diskussion um Abschiebung und das Chaos von Mannheim |werk=SHZ |datum=2024-06-05 |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt; zwei zu Hilfe geeilte weitere deutsche Staatsbürger aus Stürzenbergers Umfeld, einen Deutsch-[[Kasachstan|Kasachen]] und einen als Passant ebenfalls zu Hilfe geeilten [[Aramäer (Gegenwart)|aramäischen Christen]] aus dem [[Irak]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=QrLXqvBEUAo |titel=Mannheim: Er griff ein und bekam drei Stiche in den Rücken! So dramatisch war die Messerattacke! |werk=[[Welt (Fernsehsender)|Welt]] (Youtube) |datum=2024-06-04 |abruf=2024-06-04}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;PMPOLMA20240601&quot; /&gt; Stürzenberger wurde mit mehreren Messerstichen im Gesicht, am Leib und an den Beinen verletzt. Er wurde notoperiert&lt;ref name=&quot;welt&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Haftbefehl gegen Messerangreifer von Mannheim – Polizist weiter in Lebensgefahr |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-06-01 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/panorama/haftbefehl-gegen-messerangreifer-polizist-in-lebensgefahr-a-1b4587bb-311d-4b96-9128-02410f6fe8bb |Abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; und erklärte am Folgetag, seine Operation sei gut verlaufen.&lt;ref name=&quot;welt20240601&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article251797352/Mannheim-Messerangriff-auf-Marktplatz-Stuerzenberger-aeussert-sich-nach-Operation.html |titel=Verletzter Polizist weiter in Lebensgefahr – Stürzenberger äußert sich nach Not-OP |werk=[[Die Welt]] |datum=2024-06-01 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; Laur wurde lebensgefährlich im Nacken- und Kopfbereich verletzt, unmittelbar nach der Tat notoperiert und in ein [[Koma#Abgeleitete Begriffe|künstliches Koma]] versetzt. Am 2. Juni 2024 wurde er für [[Hirntod|hirntot]] erklärt&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/mannheim-messerangriff-polizist-gestorben-100.html |titel=Polizist nach Messerattacke in Mannheim gestorben |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2024-06-02 |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt; und seine Organe wurden gespendet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.heute.at/s/polizist-29-erstochen-er-rettete-noch-im-tod-leben-120039999 |titel=Polizist (29) erstochen – er rettete noch im Tod Leben |werk=[[Heute (österreichische Zeitung)|Heute]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; Der Iraker erlitt drei Messerstiche und wurde nach wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen.&lt;ref&gt;''[[Newstime (Nachrichtenmarke)|Newstime]]'' Hauptausgabe, ProSieben 3. Juni 2024&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Ermittlungen und Anklage ==<br /> Die Ermittler vermuteten von Anfang an eine [[Politische Straftat|politisch motivierte Straftat]] mit [[Islamistischer Terrorismus|islamistischer]] Motivation.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Mannheim: Ermittler halten islamistisches Motiv für wahrscheinlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-05-31 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mannheim-ermittler-halten-islamistisches-motiv-fuer-wahrscheinlich-a-025a18eb-e1a5-4313-8f19-bed4538f2d52 |Abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt; Daher führte zunächst der [[Polizeilicher Staatsschutz|polizeiliche Staatsschutz]] die Ermittlungen.&lt;ref name=&quot;spon2&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mannheim-ermittler-halten-islamistisches-motiv-fuer-wahrscheinlich-a-025a18eb-e1a5-4313-8f19-bed4538f2d52 |titel=Ermittler halten islamistisches Motiv für wahrscheinlich |werk=[[Der Spiegel]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/islamistisches-motiv-vermutet-staatsschutz-ubernimmt-ermittlungen-nach-messerattacke-in-mannheim-11747249.html |titel=Islamistisches Motiv vermutet: Staatsschutz übernimmt Ermittlungen nach Messerattacke in Mannheim |werk=[[Tagesspiegel]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; Noch am Tag der Tat wurde seine Wohnung in einem Heppenheimer Hochhaus durchsucht, wobei unter anderem elektronische Datenträger sichergestellt wurden.&lt;ref name=&quot;StZ1&quot; /&gt; Auf A.s Mobiltelefon wurde eine Audiodatei aus einem gelöschten [[Telegram]]-Chat rekonstruiert, die eine Motivationsnachricht sein könnte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Messerattentat von Mannheim: Ermittler untersuchen verdächtigen Chat |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-06-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/panorama/messerattentat-von-mannheim-ermittler-untersuchen-verdaechtigen-chat-a-414e4704-9915-4113-a0db-fe7e509df18c |Abruf=2024-06-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am Tag nach der Tat erließ das [[Amtsgericht Karlsruhe]] auf Antrag der dortigen [[Staatsanwaltschaft Karlsruhe|Staatsanwaltschaft]] Haftbefehl wegen [[Mord (Deutschland)#Versuch|versuchten Mordes]].&lt;ref name=&quot;PMPOLMA20240601&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14915/5791687 |titel=POL-MA: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, des Präsidiums Mannheim und des LKA - Haftbefehlserlass nach Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz am 31. Mai 2024 |werk=[[presseportal.de]] |datum=2024-06-01 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; Am 3. Juni übernahm der [[Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof|Generalbundesanwalt]] die Ermittlungen, nachdem die Tat als „religiös motiviert“ eingestuft worden war. Die Ermittlungen liefen wegen [[Mord (Deutschland)|Mordes]], fünffachen versuchten Mordes sowie [[Gefährliche Körperverletzung (Deutschland)|gefährlicher Körperverletzung]].&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen nach Messerattacke in Mannheim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-06-03 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/panorama/justiz/generalbundesanwalt-uebernimmt-ermittlungen-nach-messerattacke-in-mannheim-a-43ad0f1c-2598-46d1-a36b-6acc8066d22c |Abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; Generalbundesanwalt [[Jens Rommel]] gab im Juni 2024 an, für eine [[Dschihad|dschihadistische]] Einbindung des Täters gebe es keine Anhaltspunkte. Es handele sich um einen „individuellen Fall“, der sich von anderen islamistisch-geprägten Fällen unterscheide. Der Täter habe offenbar zu massiver Gewalt gegriffen, um Kritik am Islam zu unterbinden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article252097326/Generalbundesanwalt-nennt-Mannheimer-Messerattacke-speziellen-Fall.html | titel=Generalbundesanwalt nennt Mannheimer Messerattacke „speziellen Fall“ | werk=[[Die Welt]] | datum=2024-06-18 |abruf=2024-06-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wegen der Schussverletzung wurde der Tatverdächtige operiert und schwebte zunächst in Lebensgefahr. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und war etwa drei Wochen lang nicht vernehmungsfähig.&lt;ref name=&quot;welt20240601&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article252052730/Mannheim-Messerangreifer-Sulaiman-A-in-kuenstliches-Koma-versetzt.html | titel=Mannheim: Messerangreifer Sulaiman A. in künstliches Koma versetzt | werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] | datum=2024-06-16 |abruf=2024-06-16}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.heute.at/s/mannheim-killer-auf-intensivstation-zeigt-keine-reue-120043612 |titel=Mannheim-Killer auf Intensivstation: &quot;Zeigt keine Reue&quot; |werk=[[Heute (österreichische Zeitung)|heute.at]] |datum=2024-06-20 |abruf=2024-06-24}}&lt;/ref&gt; Am 24. Juni 2024 wurde A. der Haftbefehl eröffnet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/politik/messerangriff-in-mannheim-haftbefehl-wegen-mordes-eroeffnet-zr-93148393.html |titel=Messerangriff in Mannheim: Haftbefehl wegen Mordes eröffnet |werk=[[Münchner Merkur]] |datum=2024-06-24 |abruf=2024-06-24}}&lt;/ref&gt; Eine Sprecherin des Generalbundesanwalts bestätigte am 29. Juni, dass A. vom Krankenhaus in eine Justizvollzugsanstalt verlegt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stuttgarter Zeitung |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.toedliche-attacke-messerangreifer-von-mannheim-nun-im-gefaengnis.244017fe-7443-44e8-8423-b1d0f474dcc7.html |titel=Tödliche Attacke: Messerangreifer von Mannheim nun im Gefängnis |sprache=de |abruf=2024-06-29}}&lt;/ref&gt; Am 25. Oktober 2024 hat der Generalbundesanwalt vor dem [[Ordentliche Gerichtsbarkeit (Deutschland)#Staatsschutzsenat|Staatsschutzsenat]] des [[Oberlandesgericht Stuttgart|Oberlandesgerichts Stuttgart]] Anklage gegen Sulaiman A. erhoben. Die Anklagepunkte lauten: [[Mord (Deutschland)|Mord]], fünffacher versuchter Mord – es werden die Mordmerkmale der [[Mord (Deutschland)#Fallgruppe 1 – Niedrige Beweggründe|niedrigen Beweggründe]] sowie in zwei Fällen der [[Mord (Deutschland)#Heimtücke|Heimtücke]] zur Last gelegt – und in Zusammenhang mit den Mordversuchen [[Gefährliche Körperverletzung (Deutschland)|gefährliche Körperverletzung]]. Laut Anklageschrift hege A. Sympathien für den [[Islamischer Staat (Terrororganisation)|IS]] und teile dessen Ideologie; er sei entschlossen gewesen, in Deutschland einen Anschlag auf [[Kāfir|vermeintlich Ungläubige]] zu begehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.generalbundesanwalt.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/Pressemitteilung-vom-06-11-2024-3.html |titel=Anklage wegen des Messerangriffs auf dem Marktplatz Mannheim erhoben |werk=Pressemitteilung des [[Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof|Generalbundesanwalts beim Bundesgerichtshof]] |datum=2024-11-06 |abruf=2024-11-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/messerangriff-von-mannheim-mordanklage-gegen-angreifer-erhoben-110094465.html |titel=Mordanklage nach tödlichem Messerangriff von Mannheim erhoben |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|faz.net]] |datum=2024-11-06 |abruf=2024-11-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Reaktionen ==<br /> [[Datei:Anteilnahme (BPOL) 2024-06-07 (01).jpg|mini|Halbmast und Trauerflor bei der Bundespolizei in Bexbach am 7. Juni 2024]]<br /> === Vor Ort ===<br /> Am 2. Juni 2024 fand auf dem Mannheimer Marktplatz unter dem Motto ''[[Remigration]] hätte diese Tat verhindert'' eine Versammlung der rechtsextremistischen [[Junge Alternative für Deutschland|Jungen Alternative für Deutschland]] (JA) mit 150 Teilnehmern statt. Zeitgleich hielt ein überparteiliches Bündnis am selben Ort zugleich unter dem Motto ''Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze'' eine [[Mahnwache]] ab und bildete eine [[Menschenkette]] in der Innenstadt. Währenddessen lieferten sich Mitglieder der linksextremistischen [[Antifa]] Rangeleien mit der Polizei.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Dagmar Kwiatkowski |url=https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/mahnwache-mannheim-gegen-gewalt-nach-messerattacke-marktplatz-100.html |titel=Mannheim: Mahnwache und Menschenkette „gegen Gewalt, Hass und Hetze“ |hrsg=Südwestrundfunk |datum=2024-06-02 |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article251828058/Mannheim-Mahnwache-nach-Messerangriff-Rangeleien-zwischen-Polizisten-und-Antifa.html |titel=Mahnwache nach Messerangriff – Rangeleien zwischen Polizisten und Antifa |werk=[[Die Welt]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-05}}&lt;/ref&gt; Am 3. Juni 2024 nahmen rund 8000 Menschen an einer Trauerkundgebung auf dem Marktplatz teil, darunter zahlreiche Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik wie Bundesinnenministerin [[Nancy Faeser]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]), der Innenminister von Baden-Württemberg [[Thomas Strobl]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), der [[Opferbeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg|Opferbeauftragte der Landesregierung]] sowie Mitglieder des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestags]], des [[Landtag von Baden-Württemberg|Landtags]] und des [[Mannheim#Gemeinderat|Gemeinderats]]. Es fand auch ein interreligiöses Friedensgebet statt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stephanie Bach |url=https://www.mannheim24.de/mannheim/kundgebung-marktplatz-mannheim-messerattacke-opfer-taeter-gedenken-93108809.html |titel=Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt – 8.000 Menschen versammeln sich in Mannheim |werk=Mannheim24 |datum=2024-06-04 |abruf=2024-06-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 7. Juni 2024 um 11:34 Uhr, auf die Minute genau eine Woche nach der Tat, gedachten auf dem Marktplatz mindestens 1000 Menschen in einer Schweigeminute des verstorbenen Polizisten. Neben dessen Eltern und Angehörigen waren Bundespräsident [[Frank-Walter Steinmeier|Steinmeier]], Ministerpräsident [[Winfried Kretschmann|Kretschmann]], Innenminister Strobl sowie eine Abordnung von Streifenbeamten der Mannheimer Polizei anwesend. In [[Berlin]] versammelten sich über 2500 Menschen zu einem Schweigemarsch, zu dem Polizeigewerkschaften aufgerufen hatten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article251909132/Rouven-Laur-Tausende-gedenken-des-getoeteten-Polizisten-Steinmeier-spricht-von-blutigem-Terrorakt.html |titel=Tausende ehren getöteten Polizisten – Steinmeier spricht von „blutigem Terrorakt“ |werk=[[Die Welt]] |datum=2024-06-07 |abruf=2024-06-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 14. Juni 2024 nahmen in der Mannheimer Innenstadt rund 2000 Polizeibeamte und Bürger an einem Trauermarsch zum Gedenken an Rouven Laur teil. Der Trauerzug ging durch ein Spalier aus unter anderem Mitarbeitern der Feuerwehr und der Rettungsdienste hindurch. Anschließend fand im Mannheimer [[Rosengarten (Mannheim)|Rosengarten]] eine Trauerfeier unter Anwesenheit von Lokal-, Landes- und Bundespolitikern statt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mannheim-tausende-kommen-zu-trauermarsch-fuer-getoeteten-polizisten-a-504ac1e7-3c1b-4630-b933-7769dd7f2032 |titel=Kollege würdigt »menschliche, ja liebevolle Art« des getöteten Polizisten |werk=[[Der Spiegel]] |datum=2024-06-14 |abruf=2024-06-14}}&lt;/ref&gt; Die Trauerfeier wurde, wie bereits die Schweigeminute am 7. Juni mit Bundespräsident Steinmeier, live im [[Südwestrundfunk|SWR]]-Fernsehen ausgestrahlt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=SWR Aktuell |url=https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/trauerfeier-fuer-getoeteten-polizisten-mannheimer-marktplatz-100.html |titel=Bewegende Trauerfeier für getöteten Polizisten nach Messerattacke auf Mannheimer Marktplatz |werk=SWR.de |datum=2024-06-17 |sprache=de |abruf=2024-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Medien ===<br /> Der deutsch-türkische Journalist [[Deniz Yücel]] kommentierte „Hätte man den Täter rechtzeitig abgeschoben, wäre Rouven L. noch am Leben“. Er bezog sich auf den Status des Täters als abgelehnter Asylbewerber. „Konsequentere Abschiebungen müssen nicht im Widerspruch zum humanitären Schutzversprechen stehen. Ganz im Gegenteil.“&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deniz Yücel |url=https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus251842458/Messerattacke-von-Mannheim-Haette-man-den-Taeter-rechtzeitig-abgeschoben-waere-Rouven-L-noch-am-Leben.html |titel=Hätte man den Täter rechtzeitig abgeschoben, wäre Rouven L. noch am Leben |werk=[[Welt Online]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; Der Diplom-Psychologe [[Ahmad Mansour (Autor)|Ahmad Mansour]], ein Experte mit Kenntnissen in der [[Islamwissenschaft]], der Erforschung von islamistischem Extremismus und Deradikalisierung, betonte mit Blick auf das Attentat die grundsätzliche Problematik, dass „Islamkritiker so lange diffamier[t]“ werden können, „bis sie [[Menschenbild#Entmenschlichung|entmenschlicht]] sind“. Er geht von einem islamistischen Motiv aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Julian Seiferth |url=https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100417786/ahmad-mansour-warnt-nach-angriff-von-mannheim-vor-islamismus.html |titel=Integrationsexperte über Messer-Attacke &quot;Islamkritiker diffamiert, bis sie entmenschlicht sind&quot; |werk=[[T-Online]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-05-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In sozialen Netzwerken war der Angriff auf verschiedenen, geschnittenen wie ungeschnittenen Versionen des BPE-Livestreams zu sehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/messerattacke-in-deutschland-mann-sticht-in-mannheim-auf-menschen-ein-das-ist-bekannt |titel=Messerattacke in Deutschland - Mann sticht in Mannheim auf Menschen ein: Das ist bekannt |werk=[[Schweizer Radio und Fernsehen|SRF]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; Ebenso kam es in sozialen Netzwerken zu Bekundungen der Verherrlichung und [[Belohnung und Billigung von Straftaten|Billigung der Tat]] von [[Islamismus|islamistischer]] Seite, aufgrund derer strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet wurden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/vermischtes/article242464622/mannheim-messerattacke-video-pax-europa-stuerzenberger.html |titel=Messerattacke in Mannheim: Aufregung um Tiktok-Video |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2024-06-01 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/panorama/welt/ruhe-in-der-hoelle-wie-islamisten-den-polizisten-mord-von-mannheim-feiern_id_260013555.html |titel=Auch bei „Muslim Interaktiv“. „Ruhe in der Hölle“: Wie Islamisten den Polizisten-Mord von Mannheim feiern |werk=Focus online |datum=2024-06-06 |abruf=2024-06-08}}&lt;/ref&gt; Auf einem Video auf [[TikTok]] lobte der serbische Islamist Muhammed R. unter dem Nutzernamen „Imam Meti“ die Tat und drohte allen [[Apostasie im Islam|Ex-Muslimen]], dem Staat [[Israel]] und allen Islamkritikern sowie türkischen [[Kemalismus|Kemalisten]] mit dem Tod.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/panorama/verstoerendes-video-hassprediger-feiert-bluttat-von-mannheim-im-internet-ermittlungen-laufen_id_259997703.html |titel=Hassprediger feiert Bluttat von Mannheim im Internet - ihm drohen 5 Jahre Haft |werk=[[Focus Online]] |datum=2024-06-01 |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt; Muhammed R. wurde 1988 in [[Pristina]], [[Kosovo]] geboren und hat laut Behördenangaben bereits in der Vergangenheit dschihadistische und antisemitische Inhalte verbreitet und zu Terrorangriffen aufgerufen. R. hielt sich mindestens zwischen 1991 und 2019 in Deutschland auf. 2019 entzog er sich einem Haftbefehl wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit Beleidigung und vorsätzlicher Körperverletzung und setzte sich vermutlich ins Ausland ab. Gegen ihn liegt eine Einreisesperre für den [[Schengen-Raum]] vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article251848190/Mordaufruf-auf-TikTok-Behoerden-identifizieren-Urheber-von-Hetzvideo.html |titel=Mordaufruf auf TikTok – Behörden identifizieren Urheber von Hetzvideo |werk=[[Welt Online]] |datum=2024-06-04 |abruf=2024-06-04}}&lt;/ref&gt;<br /> Über den Messerangriff in Mannheim wurde in der internationalen Presse berichtet.&lt;ref&gt;[https://www.nytimes.com/2024/07/13/world/europe/germany-officer-death-immigration.html Where Germany's Immigration Debate Hits Home], The New York Times, 13 Juli 2024&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.nbcnews.com/news/world/mannheim-germany-stabbing-rcna154847 |titel=6 injured in a knife attack in the German city of Mannheim. Police shot and wounded the assailant |werk=[[NBC News]] |datum=2024-05-31 |sprache=en |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.washingtonpost.com/world/2024/05/31/germany-mannheim-stabbing/af666c7a-1f3e-11ef-becb-2cf8dbfd9eb9_story.html |titel=6 injured in a knife attack in the German city of Mannheim. Police shot and wounded the assailant |werk=[[Washington Post]] |datum=2024-05-31 |sprache=en |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://news.sky.com/story/major-police-operation-in-german-city-of-mannheim-following-reports-of-knife-attack-13146007 |titel=Germany knife attack: Man shot after stabbing police officer in frenzied attack at far-right event in Mannheim |werk=[[Sky News]] |datum=2024-05-31 |sprache=en |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.lemonde.fr/international/article/2024/06/02/en-allemagne-le-policier-blesse-lors-d-une-attaque-au-couteau-a-mannheim-est-mort_6236953_3210.html |titel=En Allemagne, le policier blessé lors d’une attaque au couteau à Mannheim est mort |werk=[[Le Monde]] |datum=2024-06-02 |sprache=fr |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Organisationen ===<br /> Der Landeschef der [[Deutsche Polizeigewerkschaft|Deutschen Polizeigewerkschaft]], Ralf Kusterer, äußerte angesichts der Nachricht vom Tod des schwerverletzten Polizisten und der damit verbundenen schonungslos brutalen, menschenverachtenden und oft tödlichen Gewalt, der Polizisten täglich begegnen:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/mannheim-verletzter-polizist-nach-messerangriff-gestorben-19760331.html |titel=Verletzter Polizist nach Messerangriff gestorben |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2024-06-02 |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt;{{FN|a)}} <br /> {{Zitat<br /> |Text=Mit Diskussionen um Demokratie und Meinungsfreiheit erreicht man weder schuld- und deliktsunfähige Täter noch religiöse Fanatiker, deren Gedankenwelt uns völlig fremd und absurd erscheint.<br /> |Autor=Ralf Kusterer, Landeschef der [[Deutsche Polizeigewerkschaft|Deutschen Polizeigewerkschaft]] <br /> |Quelle=[[faz.net]], 2. Juni 2024<br /> }}<br /> <br /> [[Aiman Mazyek]], Vorsitzender des [[Zentralrat der Muslime in Deutschland|Zentralrats der Muslime in Deutschland]], erklärte: „Der Tod des Polizisten aus Mannheim macht mich sehr traurig und fassungslos. Wer Polizisten tödlich angreift, greift uns alle an und wir stellen uns dem geschlossen entgegen“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Nail Akkoyun, Nils Hinsberger, Kilian Beck, Felix Durach, Felix Busjaeger |url=https://www.merkur.de/politik/stuerzenberger-islam-kritiker-news-aktuell-polizist-video-mannheim-messer-attacke-angriff-93102383.html |titel=Messer-Attacke in Mannheim: Polizist tot – Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen |titelerg=In: ''Merkur.de,'' 4. Juni 2024 |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Politik ===<br /> Innenministerin Faeser erklärte kurz nach dem Angriff, die Motivfeststellung obliege den Strafverfolgungsbehörden, und ergänzte: „Die Bilder dieser brutalen Gewalttat sind erschütternd.“ Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] (SPD) äußerte, solche Gewalttaten seien inakzeptabel, der Täter müsse „streng bestraft“ werden. Bundespräsident [[Frank-Walter Steinmeier]] (SPD) verurteilte die Tat ebenfalls „aufs Schärfste“.&lt;ref name=&quot;welt&quot; /&gt; Landesinnenminister Strobl besuchte den Tatort.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/panorama/innenminister-gewalttat-in-mannheim-strobl-zeigt-sich-erschuettert-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240531-99-230452 |titel=Gewalttat in Mannheim: Strobl zeigt sich erschüttert |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt; Mannheims Oberbürgermeister [[Christian Specht (Politiker)|Christian Specht]] (CDU) bezeichnete den Messerangriff u.&amp;nbsp;a. als eine „niederträchtige, brutale [[Terrorismus|Terrorattacke]] im Rahmen einer islamkritischen Veranstaltung“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/3000000222421/polizeieinsatz-nach-angriff-mit-mehreren-verletzten-in-mannheim |titel=Polizeieinsatz nach Angriff auf Islamkritiker in Mannheim |werk=[[Der Standard]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-05-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/angriff-messer-mannheim-100.html |titel=Staatsschutz ermittelt nach Messerattacke auf Mannheimer Marktplatz |werk=[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]] |datum=2024-05-31 |abruf=2024-06-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> CDU-Generalsekretär [[Carsten Linnemann]] erklärte am 2. Juni 2024, Deutschland habe ein „massives“ Islamismus-Problem. Er forderte eine harte Bekämpfung des Islamismus in Deutschland. Die [[Kabinett Scholz|Bundesregierung]] müsse das Thema zurück auf die Tagesordnung setzen und den 2022 von der Bundesregierung nicht fortgeführten Expertenkreis „Politischer Islam“ im Bundesinnenministerium reaktivieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Florian Kain |url=https://www.bild.de/politik/inland/cdu-general-reagiert-auf-mannheimer-messer-terror-politischer-islam-muss-wieder-regierungs-thema-werden-665acdebe17da0358440f062 |titel=CDU-General reagiert auf Mannheimer Messer-Terror: Politischer Islam muss wieder Regierungs-Thema werden |werk=[[Bild (Zeitung)|Bild]] |datum=2024-06-02 |abruf=2024-06-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 3. Juni 2024 gedachten der [[Hessischer Landtag|Hessische Landtag]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://hessischer-landtag.de/pressemitteilungen/hessischer-landtag-gedenkt-schweigeminute-dem-getoeteten-polizisten-rouven-l |titel=Hessischer Landtag gedenkt in Schweigeminute dem getöteten Polizisten Rouven L. |werk=[[Hessischer Landtag]] |abruf=2024-06-04}}&lt;/ref&gt; wie auch der [[Deutscher Bundestag|Deutsche Bundestag]] zwei Tage später des getöteten Polizisten in einer Schweigeminute.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-06/messerangriff-mannheim-tod-polizist-schweigeminute |titel=Bundestag gedenkt des getöteten Polizisten in einer Schweigeminute |werk=Zeit Online |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Baden-Württembergs Finanzminister [[Danyal Bayaz]] ([[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]) teilte mit, wenn sich der Verdacht einer islamistisch motivierten Tat bestätigen sollte, werde es „höchste Zeit für [eine] ehrliche Debatte über die Gefahren von Islamismus – ohne Naivität, ohne Scheuklappen, ohne doppelte Standards“, und betonte, eine Debatte sei zumutbar, „wenn sie niemanden unter Generalverdacht stellt“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/29-jahriger-polizist-stirbt-nach-messerattacke-in-mannheim-politiker-fordern-abschiebungen-nach-afghanistan-11751632.html |titel=Messerangriff in Mannheim - Bundesanwaltschaft ermittelt |werk=Der Tagesspiegel |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt; Bundesaußenministerin [[Annalena Baerbock]] (Grüne) warnte davor, die tödliche Messer-Attacke für eine Debatte über eine verschärfte Migrationspolitik zu instrumentalisieren, und ergänzte „wenn das Ziel von Extremisten ist - egal ob Rechtsextremisten oder Islamisten - freie Gesellschaften zu spalten, muss doch die Antwort sein, dass wir als Gesellschaft geschlossen darauf antworten“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2024-06/03/entsetzen-ueber-polizisten-tod-debatte-ueber-islamismus |titel=Messerangriff in Mannheim - Bundesanwaltschaft ermittelt |werk=[[Die Zeit]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt;<br /> Wenige Tage nach dem Angriff äußerten sich Politiker der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[Freie Demokratische Partei|FDP]] zu möglichen [[Abschiebung (Recht)|Abschiebungen]] von afghanischen Straftätern in ihr Heimatland Afghanistan. So sagte der SPD-Fraktionsvize [[Dirk Wiese]] gegenüber der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'', dass hier zu Lande diejenigen, die schwere Straftaten begingen und keinen deutschen Pass besäßen, Deutschland schleunigst verlassen müssten, auch wenn sie aus Afghanistan stammten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/friedensgebet-und-abschiebe-forderungen-100.html |titel=Messerangriff in Mannheim - Friedensgebet und Abschiebe-Forderungen |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; Er mahnte das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]] an, den Weg für Abschiebungen nach Afghanistan wieder freizumachen,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.hasepost.de/spd-politiker-offen-fuer-abschiebungen-nach-afghanistan-481047/ |titel=SPD-Politiker offen für Abschiebungen nach Afghanistan |werk=Hasepost |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; und forderte zudem eine Ausweitung von [[Waffenverbotszone|Messerverbotszonen]] in den Kommunen. [[Ricarda Lang]] (Grüne) sagte: „Der Islamismus ist der Feind einer freien Gesellschaft.“ Dieser „müsse bekämpft werden, sicherheitspolitisch und gesamtgesellschaftlich.“&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.berliner-zeitung.de/news/mannheim-attentat-polizist-tot-politiker-fordern-messerverbotszonen-und-mehr-abschiebungen-li.2221109 |titel=Mannheim-Attentat: Politiker fordern Messerverbotszonen und mehr Abschiebungen |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2024-06-03 |abruf=2024-06-03}}&lt;/ref&gt; [[Lamya Kaddor]] (Grüne) sprach sich dafür aus, dass Straftäter, die Verbrechen in Deutschland begehen, „auch hier ihre Strafe bekommen“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/nach-todlicher-messerattacke-auf-polizisten-unionspolitiker-fordern-abschiebungen-nach-afghanistan-und-syrien--baerbock-skeptisch-11761883.html |titel=Nach tödlicher Messerattacke auf Polizisten: Unionspolitiker fordern Abschiebungen nach Afghanistan – Baerbock skeptisch |werk=Der Tagesspiegel |datum=2024-06-04 |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt; [[Omid Nouripour]] (Grüne) stellte infrage, inwieweit Verhandlungen mit den [[Taliban]] über Abschiebeabkommen sinnvoll seien, denn „wenn wir Islamisten Geld geben, können sie damit Netzwerke aufbauen. Auch das ist kein Beitrag zu unserer Sicherheit.“&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christine Dankbar |url=https://www.fr.de/politik/abschiebung-afghanistan-spd-verhandlungen-taliban-kritik-gruene-straftaeter-93112252.html |titel=Abschiebepolitik der SPD: Verhandlungen mit den Taliban? |werk=Frankfurter Rundschau |datum=2024-06-06 |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im [[Berliner Abgeordnetenhaus]] führte ein als unangemessen wahrgenommener Zwischenruf der Grünen Abgeordneten [[Tuba Bozkurt]] zu deren Rücktritt aus dem Landtagspräsidium.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/region/berlin/id_100425408/eklat-in-berlin-gruene-tuba-bozkurt-zieht-nach-zwischenruf-konsequenzen.html |titel=Eklat nach Zwischenruf im Abgeordnetenhaus: Grüne zieht Konsequenzen |datum=2024-06-11 |sprache=de |abruf=2024-12-03}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einer Regierungserklärung im Bundestag erklärte [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] [[Olaf Scholz]] (SPD) am 6. Juni 2024, der Messerangriff sei „Ausdruck einer menschenfeindlichen Ideologie, eines radikalen Islamismus. Dafür gibt es nur einen Begriff: Terror. Terror sagen wir den Kampf an“. Er erklärte, dass die Regierung die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen wolle. Das Sicherheitsinteresse Deutschlands wiege schwerer als das Schutzinteresse des Täters. Auch „die Verherrlichung terroristischer Straftaten müsse zu einem Abschiebegrund gemacht werden“. Er forderte deutschlandweit Messerverbotszonen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-bundeskanzler-scholz-zur-messerangriff-in-mannheim-terror-sagen-wir-den-kampf-an-100.html |titel=Bundeskanzler Scholz zum Messerangriff in Mannheim: „Terror sagen wir den Kampf an“ |abruf=2024-06-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 30. August flog ein Charterjet von [[Qatar Airways]] vom [[Flughafen Leipzig/Halle]] 28 afghanische Männer, sämtlich verurteilte Straftäter, nach [[Kabul]]. Die Straftäter kamen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Jeder Abgeschobene erhielt vor dem Flug 1.000 Euro Handgeld. Abschiebungen waren nach dem Messerangriff in Mannheim angekündigt und vorbereitet worden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/abschiebeflug-afghanistan-asylpolitik-100.html |titel=Abschiebeflug nach Afghanistan gestartet |werk=tagesschau.de |datum=2024-08-29 |sprache=de |abruf=2024-08-30}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Matthias Gebauer, Roman Lehberger und Wolf Wiedmann-Schmidt |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/flug-nach-kabul-gestartet-deutschland-schiebt-afghanische-straftaeter-in-ihr-heimatland-ab-a-f01c0bb1-b5a8-41cd-977d-098a0c165ca6 |titel=Flug nach Kabul gestartet: Deutschland schiebt afghanische Straftäter in ihr Heimatland ab |werk=spiegel.de |datum=2024-08-30 |abruf=2024-08-31 |zitat=Nach dem Messerattentat von Mannheim im Mai dieses Jahres, mutmaßlich begangen von einem Islamisten aus Afghanistan, machte Scholz in einer Regierungserklärung deutlich: Schwerkriminelle aus Afghanistan hätten in Deutschland ihren Schutz verwirkt. Seitdem wurde hinter den Kulissen nach Wegen gesucht, wie man ohne direkte politische Kontakte zu den Taliban wieder Menschen nach Afghanistan abschieben kann.}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Anmerkungen ==<br /> {{FNZ|a)|In Deutschland ist im [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamt]] (BKA) die Abteilung ''Islamistisch motivierter Terrorismus/Extremismus'' (TE) für den Ausbau der operativen und analytischen Fähigkeiten zur Bekämpfung des religiös motivierten Terrorismus zuständig. Ziel ist es diesen gemeinsam mit den anderen Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder effizient und nachhaltig zu bekämpfen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bka.de/DE/DasBKA/OrganisationAufbau/Fachabteilungen/IslamistischmotivierterTerrorismusExtremismus/IslamistischmotivierterTerrorismusExtremismus_node.html |titel=Abteilung »Islamistisch motivierter Terrorismus/Extremismus« (TE) |werk=[[Bundeskriminalamt]] (BKA) |abruf={{LOKALES_JAHR}}-{{LOKALER_MONAT_2}}-{{LOKALER_KALENDERTAG_2}}}}&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Polizistenmord (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Terroranschlag 2024]]<br /> [[Kategorie:Geschichte (Mannheim)]]<br /> [[Kategorie:Deutsche Geschichte (21. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Polizei (Baden-Württemberg)]]<br /> [[Kategorie:Flüchtlingsthematik (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Islamistischer Terroranschlag in Deutschland|Mannheim]]<br /> [[Kategorie:Geschichte des Islam in Deutschland]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Olympische_Sommerspiele_1980&diff=252967667 Olympische Sommerspiele 1980 2025-02-03T23:20:52Z <p>Serokiec: Libanon gehört zu Asien, nicht zu Afrika</p> <hr /> <div>{{Infobox Olympische Spiele<br /> |Titel = Spiele der XXII. Olympiade<br /> |Logo = [[Datei:Moskau-80.svg|250x250px|Logo der Olympischen Spiele 1980]]<br /> |Motto = <br /> |Austragungsort = [[Moskau]] ([[Sowjetunion]])<br /> |Teilnehmende Mannschaften = 80<br /> |Teilnehmende Athleten = 5217 (4093 {{Marssymbol}}, 1124 {{Venussymbol}})<br /> |Disziplinen = 27 (21 Sportarten)<br /> |Wettbewerbe = 203<br /> |Eröffnung = 19. Juli 1980<br /> |Schlussfeier = 3. August 1980<br /> |Eröffnet durch = [[Leonid Iljitsch Breschnew|Leonid Breschnew]] &lt;small&gt;(Staatsoberhaupt)&lt;/small&gt;<br /> |Olympischer Eid = [[Nikolai Jefimowitsch Andrianow|Nikolai Andrianow]] &lt;small&gt;(Sportler)&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;[[Alexander Wassiljewitsch Medwed|Alexander Medwed]] &lt;small&gt;(Kampfrichter)&lt;/small&gt;<br /> |Olympische Fackel = [[Sergei Alexandrowitsch Below|Sergei Below]]<br /> |Stadion = [[Olympiastadion Luschniki]]<br /> |Vorherige Spiele = [[Olympische Sommerspiele 1976|Montreal 1976]]<br /> |Nachherige Spiele = [[Olympische Sommerspiele 1984|Los Angeles 1984]]<br /> }}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right toptextcells hintergrundfarbe-basis&quot; style=&quot;width:350px; text-align:center;&quot;<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| Medaillenspiegel<br /> |-<br /> ! Platz<br /> ! style=&quot;text-align:left&quot;| Land<br /> ! G !! S !! B !! Ges.<br /> |-<br /> | 1<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{SUN-1955|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Sowjetunion)}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 80<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 69<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 46<br /> | 195<br /> |-<br /> | 2<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{GDR|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (DDR)|DDR}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 47<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 37<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 42<br /> | 126<br /> |-<br /> | 3<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{BGR-1971|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Bulgarien)}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 8<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 16<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 17<br /> | 41<br /> |-<br /> | 4<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{CUB|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Kuba)}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 8<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 7<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 5<br /> | 20<br /> |-<br /> | 5<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| [[Datei:Olympic flag.svg|rand|18px]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Italien)|Italien]]<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 8<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 3<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 4<br /> | 15<br /> |-<br /> | 6<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{HUN-1957|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Ungarn)}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 7<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 10<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 15<br /> | 32<br /> |-<br /> | 7<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{ROU-1965|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Rumänien)}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 6<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 6<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 13<br /> | 25<br /> |-<br /> | 8<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| [[Datei:Olympic flag.svg|rand|18px]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Frankreich)|Frankreich]]<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 6<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 5<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 3<br /> | 14<br /> |-<br /> | 9<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| [[Datei:Olympic flag.svg|rand|18px]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Großbritannien)|Großbritannien]]<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 5<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 7<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 9<br /> | 21<br /> |-<br /> | 10<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{POL|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Polen)}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 3<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 14<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 15<br /> | 32<br /> |-<br /> | … || style=&quot;text-align:left&quot;| … || style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | … || style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | … || style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | … || …<br /> |-<br /> | 19<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| [[Datei:Olympic flag.svg|rand|18px]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Schweiz)|Schweiz]]&lt;ref&gt;[https://www.nzz.ch/schweiz/olympia-boykott-1980-pilgerfahrt-nach-moskau-njet-ld.1635984 ''Der Olympia-Boykott von 1980: «Pilgerfahrt nach Moskau – njet!»''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 19. Juli 2021.&lt;/ref&gt;<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 2<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | -<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | -<br /> | 2<br /> |-<br /> | 21<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| {{AUT|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Österreich)}}<br /> | style=&quot;background:#F7F6A8;&quot; | 1<br /> | style=&quot;background:#DCE5E5;&quot; | 2<br /> | style=&quot;background:#FFDAB9;&quot; | 1<br /> | 4<br /> |-<br /> | colspan=&quot;6&quot; | [[Medaillenspiegel der Olympischen Sommerspiele 1980|Vollständiger Medaillenspiegel]]<br /> |}<br /> <br /> Die '''Olympischen Sommerspiele 1980''' (offiziell ''Spiele der XXII. Olympiade'' genannt) fanden vom 19. Juli bis zum 3. August 1980 in [[Moskau]] ([[Sowjetunion|UdSSR]]) statt. Sie waren nach den [[Olympische Sommerspiele 1976|Sommerspielen von Montreal]] vier Jahre zuvor die zweiten Boykottspiele. Die Eröffnungsfeier und Abschlussfeiern wurden im [[Olympiastadion Luschniki|Zentralen Leninstadion]] abgehalten. Während die sowjetische Hauptstadt Schauplatz der meisten olympischen Wettbewerbe war, fand das Fußballturnier neben Moskau auch in [[Sankt Petersburg|Leningrad]], [[Kiew]] ([[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]]) und [[Minsk]] ([[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]]) statt, die Segelwettbewerbe wurden nach [[Tallinn]] in die [[Estnische Sozialistische Sowjetrepublik|Estnische SSR]] ausgelagert.<br /> <br /> Die Mannschaften der UdSSR und der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], die bereits in Montreal die Medaillenwertung anführten, dominierten einen Großteil der Wettbewerbe und gewannen mehr als die Hälfte aller vergebenen Medaillen. Erfolgreichster Sportler war der sowjetische Turner [[Alexander Nikolajewitsch Ditjatin|Alexander Ditjatin]], der acht Medaillen gewann, darunter dreimal Gold, viermal Silber und einmal Bronze. Bei den Damen war die Schwimmerin [[Caren Metschuck]] aus der DDR mit drei Gold- und einer Silbermedaille am erfolgreichsten.<br /> <br /> == Vorgeschichte ==<br /> === Bewerbung ===<br /> Moskau unternahm 1970 den ersten Versuch, sich für die Ausrichtung der [[Olympische Sommerspiele 1976|Olympischen Sommerspiele 1976]] zu bewerben. Es argumentierte dabei mit dem „moralischen Recht“, als [[Hauptstadt]] des größten Staates der Erde und einer der sportlich erfolgreichsten Nationen die Spiele ausrichten zu dürfen. Trotzdem unterlag die Stadt bei der Abstimmung in [[Amsterdam]] im zweiten Durchgang [[Montreal]] mit 28:41 Stimmen.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 667&quot;&gt;Kluge, S. 667.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bereits ein Jahr später wurde eine erneute Kandidatur angekündigt. Einziger Gegenkandidat war [[Los Angeles]]. Da mit [[Lake Placid]] nur ein Kandidat seine Bewerbung für die [[Olympische Winterspiele 1980|Winterspiele 1980]] abgegeben und [[Denver]] die Ausrichtung der [[Olympische Winterspiele 1976|Winterspiele 1976]] zurückgegeben hatte, ging Moskau als Favorit in die Abstimmung, die bei der 75. IOC-Session am 23. Oktober 1974 im Rathaus in [[Wien]] stattfand. Man vermutete, die Delegierten würden nach den Winterspielen die Sommerspiele im gleichen Jahr nicht erneut in eine amerikanische Stadt vergeben. Wie erwartet gewann Moskau, welches in der Volkshalle des Wiener Rathauses zusammen mit dem Gegenkandidaten Los Angeles und dem Kandidaten für die Winterspiele, Lake Placid, sich in einer Ausstellung präsentierte, die Abstimmung klar.&lt;ref&gt;{{Arbeiterzeitung |Titel=«Der Favorit heißt Moskau»|Datum=1974-10-19 |Seite=13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Arbeiterzeitung |Titel=«Gleiche Chancen für alle Kandidaten»|Datum=1974-10-20 |Seite=12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Arbeiterzeitung |Titel=«Moskau feiert Spiele 1980»|Datum=1974-10-25 |Seite=27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ergebnis des Wahlgangs:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Ort !! Land !! Wahlgang<br /> |-<br /> | [[Moskau]] || {{SUN-1955}}<br /> | '''39'''<br /> |-<br /> | [[Los Angeles]] || {{USA}}<br /> | 20<br /> |}<br /> <br /> === Boykott ===<br /> [[Datei:Olympic boycotts 1976 1980 1984.PNG|mini|hochkant=2|Übersicht über Olympiaboykott]]<br /> Seit dem Fernbleiben der Mannschaften der [[Niederlande]], [[Spanien]]s und der [[Schweiz]] von den [[Olympische Sommerspiele 1956|Olympischen Spielen 1956]] als Antwort auf die im gleichen Jahr erfolgte Niederschlagung des [[Ungarischer Volksaufstand|Ungarn-Aufstandes]] durch die [[Sowjetarmee]] galt der Boykott von sportlichen Großveranstaltungen als legitimes Mittel, um politischen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Im anhaltenden [[Kalter Krieg|Ost-West-Konflikt]] bedienten sich fortan auch die Westmächte und die Ostblockstaaten dieses Mittels. So hatten die USA und [[Kanada]] ebenfalls aus Protest gegen die sowjetische Einmischung in Ungarn auf eine Teilnahme an der [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1957]] in Moskau verzichtet, im Gegenzug boykottierten die [[Ostblock]]länder Sportveranstaltungen in den [[NATO]]-Staaten, wenn Mannschaften aus der DDR dabei die Einreise verweigert worden war oder Uneinigkeit über den politischen Status der Gastgeber herrschte (z. B. [[Südkorea]] oder [[West-Berlin]]).<br /> <br /> Auch im Vorfeld der Festlegung des Austragungsortes für die Olympischen Sommerspiele 1980 gab es in den Vereinigten Staaten bereits vereinzelte Stimmen, eine mögliche Vergabe nach Moskau an Bedingungen zu knüpfen. Nach der Wahl Moskaus mehrten sich die Stimmen, eine Teilnahme US-amerikanischer Sportler von der Frage der Behandlung der Regimegegner in der Sowjetunion abhängig zu machen, was durch den offenen Boykottaufruf des sowjetischen Dissidenten [[Wladimir Konstantinowitsch Bukowski|Wladimir Bukowski]] unterstützt wurde. Die westlichen Staaten sahen hier ein wirksames Druckmittel gegen den politischen Gegner, da man auf das sowjetische Interesse spekulierte, seine ersten Spiele schon aus Prestigegründen ungestört ablaufen zu lassen. Zudem wurde auch der ökonomische Schaden einkalkuliert, der allein durch ein US-amerikanisches Fernbleiben verursacht werden würde. Der Schweizer Historiker Jérôme Gygax wies nach, dass bereits 1978 Überlegungen der US-Regierung bestanden, den Spielen von Moskau fernzubleiben und auf diese Weise eine internationale Debatte über Menschenrechte in der Sowjetunion einzuleiten. Als treibende Kraft hinter diesen Bemühungen stand Gygax' Forschungsarbeit zufolge [[Zbigniew Brzeziński]], damals [[Nationaler Sicherheitsberater (Vereinigte Staaten)|Nationaler Sicherheitsberater]] von US-Präsident [[Jimmy Carter]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.lexpress.fr/actualite/monde/europe/la-geopolitique-des-jo-3-5-moscou-1980-les-jeux-de-la-honte_2154810.html |titel=La géopolitique des JO (3/5): Moscou 1980, les &quot;Jeux de la honte&quot; |werk=L'Express |datum=2021-08-03 |sprache=fr |abruf=2021-12-12}}&lt;/ref&gt; In den USA wurde als Grund für einen möglichen Boykott auch die Nichtakkreditierung der ehemals vom [[Central Intelligence Agency|CIA]] mitfinanzierten und mittlerweile von der Administration Carter zu Regierungssendern erklärten [[Radio Free Europe]] und [[Radio Liberty]] diskutiert, denen bereits bei den vergangenen [[Olympische Winterspiele 1976|Winterspielen von Innsbruck]] vom IOC die Zulassung verweigert worden war, weil sie nicht den IOC-Regeln entsprachen. Ähnlich verhielt es sich mit der sowjetischen Visaverweigerung für [[Israel]] aufgrund von dessen Sportbeziehungen zu [[Südafrika]].<br /> <br /> Nach dem [[Sowjetische Intervention in Afghanistan|Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan]] ab Dezember&amp;nbsp;1979 verkündete US-Präsident Jimmy Carter im Januar&amp;nbsp;1980 als Reaktion darauf einen Strafenkatalog, in dem neben verschiedenen Embargos ein Olympiaboykott das erste Mal öffentlich erwogen wurde.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 665&quot;&gt;Kluge, S. 665.&lt;/ref&gt; Nachdem das IOC in einer Pressemitteilung eine „Änderung des Schauplatzes der Olympischen Spiele“ strikt ablehnte, drohte Carter bei unveränderter sowjetischer Haltung einen weltweiten Teilnahmeboykott an, bei dem er gleichzeitig von den US-amerikanischen Bündnispartnern Solidarität einforderte. Während die Regierungen Großbritanniens und Kanada ihre volle Unterstützung zusagten, verständigten sich auch die Außenminister von 36 [[islam]]ischen Ländern auf einen Boykott der Spiele. Zudem reiste der ehemalige Boxweltmeister [[Muhammad Ali]] im Auftrag Carters nach Afrika, um dort weitere Staaten für dieses Vorhaben zu gewinnen. Dagegen ordnete die sowjetische Parteiführung eine Kampagne an, bei der die Botschaften sowie alle staatlichen Organisation mit Beziehungen ins Ausland besonders in Dritte-Welt-Staaten für die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu werben hatten.&lt;ref&gt;[http://www.bukovsky-archives.net/pdfs/olympiada/ct196b80.pdf Protokoll des Sekretariats des Zentralkomitees der KPdSU vom 5. Februar 1980] Kopie in: Bukovsky Archives&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Februar&amp;nbsp;1980 erklärte das IOC auf seiner 82.&amp;nbsp;IOC-Session in Lake Placid einstimmig, dass nur die NOK der einzelnen Staaten dazu bevollmächtigt sind, die Einladung zu den Olympischen Spielen anzunehmen oder abzulehnen. Diesem Beschluss ging die Forderung von [[Außenminister der Vereinigten Staaten|US-Außenminister]] [[Cyrus Vance]] voraus, der an gleicher Stätte das IOC während seiner Eröffnungsrede aufgefordert hatte, Moskau wegen der Invasion in Afghanistan die Olympischen Spiele zu entziehen. Da die Olympischen Winterspiele 1980 in Lake Placid ausgetragen wurden, forderten die USA den Boykott erst offensiv, nachdem diese bereits beendet waren, um negative Konsequenzen für die eigenen Spiele auszuschließen. Das US-amerikanische Nationale Olympische Komitee [[United States Olympic Committee|USOC]] stimmte daraufhin am 12.&amp;nbsp;April entgegen dem Willen der Mehrzahl seiner Athleten für einen Boykott, nachdem die US-Regierung zuvor steuerliche Sanktionen für den Fall eines gegenteiligen Beschlusses angedroht hatte. Auch das [[Nationales Olympisches Komitee für Deutschland|NOK für Deutschland]] kam der Empfehlung der bundesdeutschen Regierung nach und stimmte auf seiner Mitgliederversammlung am 15.&amp;nbsp;Mai&amp;nbsp;1980 – nach heftigen Debatten mit 59:40 Stimmen – ebenfalls für ein Fernbleiben von den Spielen. Der Großteil der westeuropäischen NOK widersetzte sich hingegen den Empfehlungen seiner Regierungen und vereinbarte eine differenzierte Form des Protests, wie der Nichtteilnahme an den olympischen Zeremonien oder dem Antreten unter der Olympiafahne anstatt der eigenen Nationalflagge. Bis auf einige Militärangehörige, denen von Regierungsseite die Teilnahme an den Moskauer Spielen untersagt wurde, überließ man dabei die Entscheidung über die Entsendung der Athleten den jeweiligen nationalen Sportverbänden. Während die Reitsportverbände geschlossen dem Boykottaufruf des US-Präsidenten Carter Folge leisteten, um den Vorsitzenden nicht zu diskreditieren, da der [[Duke of Edinburgh]] als Gatte des britischen Staatsoberhauptes der Regierung zu folgen hat, orientierten sich in der Regel die übrigen Sportverbände an der NOK-Vereinbarung.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/S. 671 ff.&quot;&gt;Kluge, S. 671 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Weltweit schlossen sich insgesamt 42 NOK dem Olympiaboykott an, der Großteil davon [[Dritte Welt#Dritte Welt als politischer Begriff|Dritte-Welt-Länder]] bzw. islamisch geprägte Staaten. Weitere 24 NOK verzichteten aus finanziellen oder sportlichen Gründen auf eine Teilnahme bzw. ließen die Einladung unbeantwortet.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 677&quot;&gt;Kluge, S. 677.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Folgen des Boykotts ===<br /> Neben den finanziellen Einbußen für die sowjetischen Gastgeber aufgrund des ausgebliebenen US-amerikanischen Olympiatourismus und der weggefallenen westlichen TV-Übertragungsrechte war auch der US-amerikanischen Fernsehgesellschaft [[National Broadcasting Company|NBC]] ein direkter Schaden in dreistelliger Millionenhöhe entstanden, vorrangig durch ausgebliebene Werbeeinnahmen. Des Weiteren erlitten in Westeuropa und den USA zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen Verluste, die in das Geschäft von olympischen Lizenzprodukten investiert hatten.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 677&quot; /&gt;<br /> <br /> Die von einigen erhoffte Signalwirkung des Boykotts auf die Politik blieb hingegen aus. Der zum Anlass genommene Einmarsch der sowjetischen Streitkräfte in Afghanistan wurde unvermindert fortgesetzt, wobei sich die Truppenstärke in den nächsten acht Jahren von 85.000 auf etwa 115.000 Soldaten noch vergrößerte. Darüber hinaus bemühte sich der Westen, das „politische Tauwetter“ der letzten Jahre nicht zu gefährden, und so nahmen die Vereinigten Staaten noch im Mai 1980, zwei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele, wieder Kontakte mit der UdSSR auf.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 665&quot; /&gt; Auch von bundesdeutscher Seite gab es keinerlei Interesse, die vor Jahren eingeleitete [[Ostpolitik|westdeutsch-sowjetische Annäherung]] aufs Spiel zu setzen. So hatte noch drei Wochen vor Eröffnung der Spiele Bundeskanzler [[Helmut Schmidt]] der sowjetischen Führung um [[Leonid Iljitsch Breschnew|Leonid Breschnew]] einen zweitägigen Besuch abgestattet, bei dem neue Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Bundesrepublik und der UdSSR vertraglich vereinbart worden waren.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 677&quot; /&gt;<br /> <br /> Die bis dahin ignorierten Befürchtungen eines sowjetischen Gegenboykotts für die [[Olympische Sommerspiele 1984|Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles]] sollten sich hingegen vier Jahre später bewahrheiten.<br /> <br /> == Organisation ==<br /> Die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Moskau wurden von höchster Stelle in der Staats- und Parteiführung unterstützt. Als Präsident des Organisationskomitees wurde mit [[Ignati Nowikow]] ein Experte für Bauwesen und Energieversorgung und früherer Weggefährte von Leonid Breschnew ernannt.<br /> <br /> Die Finanzierung der Spiele beruhte auf drei Säulen. Etwa die Hälfte der Einnahmen wurde durch eine Olympia-Lotterie erzielt, die neben der Sowjetunion auch in anderen sozialistischen Ländern abgehalten wurde. Eine weitere Geldquelle waren Lizenzgebühren für verschiedene Artikel und Übertragungsrechte, davon auch für die geschickte Vermarktung des [[Liste der olympischen und paralympischen Maskottchen|Maskottchens]] Mischka, die auch in den westlichen Ländern enorme Popularität während der Spiele erlangte. Als dritte Säule zur Finanzierung diente ein Münzprogramm, das aus 45 Gedenkmünzen mit olympischen Motiven aus Platin (150 Rubel), Gold (100 Rubel), Silber (5 und 10 Rubel) und Kupfernickel (1 Rubel) bestand und allein zu 45 Prozent in Westeuropa verkauft wurde.<br /> [[Datei:Mischka in Kiev.jpg|mini|links|hochkant|Maskottchen „Mischka“ in Kiew (2010)]]<br /> Bei der Hälfte der Olympiabauten konnte auf bereits bestehende Wettkampfstätten zurückgegriffen werden, die nur noch erweitert oder renoviert werden mussten. Dennoch waren auch kostspielige Neubauten erforderlich, was am Ende mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben von 862,7 Millionen Rubel verursachte. Dem entgegen standen Einnahmen von 744,8 Millionen Rubel, womit ein Defizit von 117,9<br /> Millionen Rubel blieb. Darüber hinaus gab es „nichtolympiabedingte Ausgaben“ in Milliardenhöhe, die vorrangig als Investitionen in die Infrastruktur verwendet wurden, wie z.&amp;nbsp;B. die Erweiterung des [[MKAD|Autobahnringes]] um Moskau oder der Neubau des [[Flughafen Moskau-Scheremetjewo|Flughafens Scheremetjewo II]], so dass das Defizit weit aus höher geschätzt werden kann.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 670 ff.&quot;&gt;Kluge, S. 670 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Um das Transportproblem zu lösen und ein Verkehrschaos zu verhindern, griff man hauptsächlich auf Busse zurück. Das Verkehrsministerium der UdSSR delegierte ca. 4000 Busse samt Fahrer aus der ganzen Sowjetunion nach Moskau. Es wies auch spezielle Verbindungsstraßen zwischen Sportstätten und Unterkünften als „olympische Routen“ aus, auf denen eine Spur der Fahrbahn nur von Fahrzeugen mit [[Presseakkreditierung|Akkreditierung]] befahren werden durfte. Der LKW-Verkehr war während der Zeit der Spiele zum Großteil von diesen Strecken verbannt.<br /> <br /> === Logo und Maskottchen ===<br /> Das Emblem der Spiele stammt vom lettischen Grafiker [[Wladimir Arsentjew]] und ging 1975 als Sieger aus einem Wettbewerb hervor, bei dem 8500 Personen insgesamt 26.000 Vorschläge eingereicht hatten. Es zeigt einen stilisierten Turm in der Art des [[Sozialistischer Klassizismus|sozialistischen Klassizismus]] und symbolisiert gleichzeitig die Laufbahn in einem Stadion. Das Maskottchen vom Karikaturisten und Kinderbuchillustrator [[Wiktor Alexandrowitsch Tschischikow|Wiktor Tschischikow]] war ein Braunbär mit dem offiziellen Namen ''[[Mischa (Maskottchen)|Mischa]]'', dessen Koseform ''Mischka'' sich jedoch als gebräuchliche Bezeichnung durchsetzte. Zudem gab es mit dem Seehund namens ''Vigri'' ein Maskottchen der Segelwettbewerbe in Tallinn. Die [[Piktogramm]]e wurden von [[Nikolai Belkow]], einem [[Moderner Fünfkampf|Modernen Fünfkämpfer]] und Grafiker aus Leningrad, entwickelt und unterschieden sich von den Entwürfen von [[Otl Aicher]] für die Spiele von München 1972 und Montreal 1976 durch ihre abgerundeten Ecken. Darüber hinaus gewannen die Piktogramme durch ihre zweimal von den Zeichen durchschnittenen Bildränder an Dynamik.&lt;ref name=&quot;Volker Kluge/Seite 807&quot;&gt;Kluge, S. 807.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Teilnehmer ==<br /> Mit 80 Mannschaften war die Anzahl der teilnehmenden Länder&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.olympic.org/moscow-1980-summer-olympics |titel=www.olympic.org |abruf=2014-02-23}}&lt;/ref&gt; so niedrig wie seit [[Olympische Sommerspiele 1956|1956]] in [[Melbourne]] nicht mehr. [[Liberia]] nahm mit sieben Sportlern an der Eröffnungsveranstaltung teil, zog aber dann seine Mannschaft zurück. 16 Länder nahmen nicht unter ihrer [[Nationalflagge]] teil: Neuseeland trat unter der [[Silberfarn-Flagge]] des neuseeländischen Olympiakomitees an, 15 weitere Länder wählten die olympische Flagge. In der nachfolgenden Liste sind alle teilnehmenden Länder sowie die Anzahl ihrer Sportler aufgeführt.<br /> <br /> [[Datei:1980 Summer olympics team numbers.gif|mini|hochkant=1.2|Mannschaftsstärke der Nationen]]<br /> [[Datei:RIAN archive 104486 22nd Olympics opening gala.jpg|mini|hochkant|Der Basketballspieler [[Sergei Alexandrowitsch Below|Sergei Below]] bei der Entzündung des olympischen Feuers während der Eröffnungsfeier am 19. Juli 1980]]<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! colspan=&quot;3&quot; width=&quot;100%&quot;| Europa &lt;small&gt;(3.770 Athleten aus 28 Nationen)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> | width=&quot;33%&quot; |<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Andorra)|Andorra|Andorra}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(2)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Belgien)|Belgien|Belgien}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(59)&lt;/small&gt;<br /> * {{BGR-1971|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Bulgarien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(271)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Dänemark)|Dänemark|Dänemark}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(58)&lt;/small&gt;<br /> * {{GDR|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (DDR)|DDR}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(362)&lt;/small&gt;<br /> * {{FIN|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Finnland)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(124)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Frankreich)|Frankreich|Frankreich}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(121)&lt;/small&gt;<br /> * {{GRC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Griechenland)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(42)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Großbritannien)|Großbritannien|Großbritannien}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(231)&lt;/small&gt;<br /> * {{ISL|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Island)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(9)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Irland)|Irland|Irland}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(47)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Italien)|Italien|Italien}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(158)&lt;/small&gt;<br /> * {{YUG|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Jugoslawien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(164)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Luxemburg)|Luxemburg|Luxemburg}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(3)&lt;/small&gt;<br /> * {{MLT|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Malta)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(8)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Niederlande)|Niederlande|Niederlande}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(75)&lt;/small&gt;<br /> * {{AUT|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Österreich)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(83)&lt;/small&gt;<br /> * {{POL|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Polen)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(306)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Portugal)|Portugal|Portugal}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(11)&lt;/small&gt;<br /> * {{ROU-1965|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Rumänien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(243)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (San Marino)|San Marino|San Marino}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(17)&lt;/small&gt;<br /> * {{SWE|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Schweden)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(145)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Schweiz)|Schweiz|Schweiz}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(84)&lt;/small&gt;<br /> * '''{{SUN-1955|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Sowjetunion)}}'''&amp;nbsp;&lt;small&gt;(506)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Spanien)|Spanien|Spanien}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(155)&lt;/small&gt;<br /> * {{CSK|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Tschechoslowakei)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(209)&lt;/small&gt;<br /> * {{HUN-1957|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Ungarn)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(263)&lt;/small&gt;<br /> * {{CYP-1960|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Zypern)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(14)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! colspan=&quot;3&quot; width=&quot;100%&quot;| Amerika &lt;small&gt;(547 Athleten aus 15 Nationen)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> * {{BRA-1968|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Brasilien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(106)&lt;/small&gt;<br /> * {{CRI|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Costa Rica)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(29)&lt;/small&gt;<br /> * {{DOM|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Dominikanische Republik)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(6)&lt;/small&gt;<br /> * {{ECU|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Ecuador)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(11)&lt;/small&gt;<br /> * {{GTM|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Guatemala)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(10)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{JAM|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Jamaika)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(18)&lt;/small&gt;<br /> * {{COL|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Kolumbien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(23)&lt;/small&gt;<br /> * {{GUY|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Guyana)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(8)&lt;/small&gt;<br /> * {{CUB|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Kuba)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(208)&lt;/small&gt;<br /> * {{MEX|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Mexiko)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(45)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{NIC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Nicaragua)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(5)&lt;/small&gt;<br /> * {{PER|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Peru)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(28)&lt;/small&gt;<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Puerto Rico)|Puerto Rico|Puerto Rico}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(3)&lt;/small&gt;<br /> * {{TTO|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Trinidad und Tobago)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(9)&lt;/small&gt;<br /> * {{VEN-1954|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Venezuela)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(37)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! colspan=&quot;3&quot; width=&quot;100%&quot;| Afrika &lt;small&gt;(507 Athleten aus 22 Nationen)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> * {{DZA|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Algerien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(54)&lt;/small&gt;<br /> * {{AGO|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Angola)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(13)&lt;/small&gt;<br /> * {{ETH-1975|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Äthiopien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(41)&lt;/small&gt;<br /> * {{BEN-1975|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Benin)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(17)&lt;/small&gt;<br /> * {{BWA|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Botswana)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(7)&lt;/small&gt;<br /> * {{GIN|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Guinea)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(9)&lt;/small&gt;<br /> * {{CMR|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Kamerun)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(25)&lt;/small&gt;<br /> * {{COG-1970|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Volksrepublik Kongo)|Kongo, Volksrepublik}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(23)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{LSO-1966|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Lesotho)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(5)&lt;/small&gt;<br /> * {{LBY-1977|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Libyen)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(32)&lt;/small&gt;<br /> * {{MDG|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Madagaskar)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(11)&lt;/small&gt;<br /> * {{MLI|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Mali)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(7)&lt;/small&gt;<br /> * {{MOZ-1975|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Mosambik)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(14)&lt;/small&gt;<br /> * {{NGA|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Nigeria)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(44)&lt;/small&gt;<br /> * {{ZMB-1964|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Sambia)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(37)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{SEN|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Senegal)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(32)&lt;/small&gt;<br /> * {{SYC-1977|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Seychellen)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(11)&lt;/small&gt;<br /> * {{SLE|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Sierra Leone)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(14)&lt;/small&gt;<br /> * {{ZWE|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Simbabwe)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(42)&lt;/small&gt;<br /> * {{TZA|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Tansania)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(41)&lt;/small&gt;<br /> * {{UGA|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Uganda)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(13)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! colspan=&quot;3&quot; width=&quot;100%&quot;| Asien &lt;small&gt;(413 Athleten aus 13 Nationen)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> * {{AFG-1980|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Afghanistan)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(11)&lt;/small&gt;<br /> * {{BIR-1974|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Birma)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(2)&lt;/small&gt;<br /> * {{IND|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Indien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(74)&lt;/small&gt;<br /> * {{IRQ-1963|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Irak)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(43)&lt;/small&gt;<br /> * {{JOR|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Jordanien)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(4)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{PRK|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Nordkorea)|Korea, DVR}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(47)&lt;/small&gt;<br /> * {{KWT|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Kuwait)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(58)&lt;/small&gt;<br /> * {{LAO|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Laos)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(19)&lt;/small&gt;<br /> * {{LBN|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Libanon)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(15)&lt;/small&gt;<br /> * {{MNG-1949|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Mongolei)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(43)&lt;/small&gt;<br /> * {{NPL|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Nepal)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(11)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * {{LKA|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Sri Lanka)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(4)&lt;/small&gt;<br /> * {{SYR|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Syrien)}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(67)&lt;/small&gt;<br /> * {{VNM|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Vietnam)}}{{FN|*}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(30)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! colspan=&quot;3&quot; width=&quot;100%&quot;| Ozeanien &lt;small&gt;(131 Athleten aus 3 Nationen)&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> * {{IOC|Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Australien)|Australien|Australien}}&amp;nbsp;&lt;small&gt;(126)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> * [[Datei:Flag of New Zealand Olympic Committee (1979-1994).svg|20px]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Teilnehmer (Neuseeland)|Neuseeland]]&amp;nbsp;&lt;small&gt;(5)&lt;/small&gt;<br /> |<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! colspan=&quot;3&quot; width=&quot;100%&quot;| &lt;small&gt;(Anzahl der Athleten) {{FNZ|*|erstmalige Teilnahme an Sommerspielen}}&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> == Fackellauf ==<br /> [[Datei:Moscow torch.jpg|mini|hochkant|Fackel der Olympischen Spiele Moskau 1980]]<br /> [[Datei:Olimpiada 1980 Fakel Mosсow.jpg|mini|Sowjetische 1-Rubel-Gedenkmünze, Inschrift: Spiele der XXII.&amp;nbsp;Olympiade Moskau 1980]]<br /> Die Fackel der Olympischen Spiele von Moskau war aus silber lackiertem [[Aluminium]] mit zwei goldfarbenen Ringen gefertigt. In roter Farbe war das Emblem der Moskauer Spiele und in [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischer Schrift]] „Moskau Olympiade 1980“ aufgedruckt. Um eine Brenndauer von ca. acht bis zehn Minuten pro Fackel zu erreichen, wurde als Brennstoff ein Gemisch aus [[Propan]]- und [[Butane|Butangas]] verwendet. Insgesamt stellten Werkstätten in [[Sankt Petersburg|Leningrad]] 6200 Exemplare der Fackel her.<br /> <br /> Die [[Olympischer Fackellauf|olympische Fackel]] wurde am 19. Juni 1980 in [[Olympia (Griechenland)|Olympia]] von der griechischen Schauspielerin Maria Moscholiou mittels eines [[Hohlspiegel]]s entzündet und an den griechischen Studenten Atanasios Kosmopoulos als erstem Fackelläufer weitergereicht. Nach einer Gesamtstrecke von 5000&amp;nbsp;km, davon 1170 durch [[Griechenland]], 935 durch [[Bulgarien]], 593 durch [[Rumänien]] und 2302 durch die [[Sowjetunion]], kam das Feuer, getragen von fast 6000 Läufern, am 18. Juli, dem Tag vor der Eröffnungsfeier, in Moskau an. Während mehrerer Zeremonien wurde das Feuer an verschiedenen repräsentativen Stellen in Moskau entzündet.<br /> <br /> Während der Eröffnungsfeier brachte der Dreispringer [[Wiktor Danilowitsch Sanejew|Wiktor Sanejew]] das olympische Feuer ins Stadion und reichte es an den Basketballspieler [[Sergei Belov]] weiter, der es in der großen Feuerschale entzündete. Am 20. Juli 1980, einen Tag nach der Eröffnungsfeier, wurde die Flamme mit der Eisenbahn nach [[Tallinn]], [[Sankt Petersburg|Leningrad]], [[Kiew]] und [[Minsk]] gebracht.&lt;ref&gt;Official Report, Volume 2, S. 259 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wettkampfstätten ==<br /> === Olympiapark Luschniki ===<br /> [[Datei:Olympiastadion Luschniki 1980.jpg|mini|links|Leninstadion 1980]]<br /> Der Olympiapark Luschniki, ein in einer Schleife der [[Moskwa]] gelegenes Gelände südwestlich vom Stadtzentrum, war das Herz der Spiele von Moskau. In der Mitte des zirka 180 Hektar großen Parks befand sich das Zentrale Leninstadion mit einer Kapazität von 103.000 Zuschauerplätzen. In ihm fanden neben der Eröffnungs- und Schlussfeier auch die Wettbewerbe in der [[Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik|Leichtathletik]], das Finalspiel des [[Olympische Sommerspiele 1980/Fußball|Fußballturniers]] und die Einzelkonkurrenz im Springreiten statt. Das Stadion wurde 1956 eröffnet und für die Spiele 1980 ausgebaut. Die vier markanten Flutlichtmasten wurden zusammen mit der olympischen Feuerschale Mitte der 1990er Jahre während des Umbaus zu einer vollständig überdachten Arena entfernt.<br /> <br /> Neben dem Olympiastadion befindet sich die ''Kleine Arena'' mit einer Zuschauerkapazität von 8300 Plätzen, die Schauplatz der [[Olympische Sommerspiele 1980/Volleyball|Volleyballwettbewerbe]] war. Das Gleiche galt für die 1979 errichtete ''Mehrzweckhalle „Druschba“'' auf der Südseite des Parks, die sich mit ihrer Form einer umgedrehten Sonnenblumenblüte architektonisch deutlich von den übrigen Bauten abhob und Platz für 3900 Zuschauer bot.<br /> <br /> Im nicht überdachten Schwimmstadion fanden die Spiele im [[Olympische Sommerspiele 1980/Wasserball|Wasserball]] statt. Am nördlichen Rand des Olympiaparkes liegt der [[Sportpalast Luschniki]], der mit 13.700 Zuschauerplätzen die Turn- und Judowettbewerbe während der Spiele beherbergt hatte.<br /> <br /> === Olimpijski-Sportkomplex ===<br /> [[Datei:Olimpijski 2010.jpg|mini|Olimpijski-Halle, 2010]]<br /> Nördlich des Stadtzentrums am Prospekt Mira gelegen steht der [[Olimpijski|Olimpijski-Sportkomplex]], der aus zwei Hallenarenen besteht. Das mit einer Zuschauerkapazität von 45.000 Plätzen größte Hallenstadion Europas wurde während der Spiele zweigeteilt, um gleichzeitig für die Wettbewerbe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Boxen|Boxen]] (17.000 Plätze) und [[Olympische Sommerspiele 1980/Basketball|Basketball]] (16.000 Plätze) genutzt zu werden.<br /> <br /> Die benachbarte Schwimmhalle mit ihrem Dach in Form eines Reitsattels diente dagegen den [[Olympische Sommerspiele 1980/Schwimmen|Schwimmern]] und [[Olympische Sommerspiele 1980/Wasserspringen|Wasserspringern]] als Wettkampfstätte.<br /> Während der Schwimmbereich bis zu 8000 Besuchern Platz bot, befanden sich im Sprungbereich 5000 Zuschauerplätze.<br /> <br /> === ZSKA-Sportkomplex und Dynamo-Sportkomplex ===<br /> Im Nordwesten von Moskau am Leningrader Prospekt gelegen befand sich der Sportkomplex des [[ZSKA Moskau|Zentralen Armeesportklubs]]. Er bestand aus mehreren größeren Hallen, die während der Olympischen Spiele als Wettkampfstätten für [[Olympische Sommerspiele 1980/Fechten|Fechten]], [[Olympische Sommerspiele 1980/Ringen|Ringen]] und [[Olympische Sommerspiele 1980/Basketball|Basketball]] genutzt wurden.<br /> <br /> In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich das Sportobjekt des [[Dynamo Moskau|Sportclub Dynamo]] mit dem [[Dynamo-Stadion (Moskau)|Dynamo-Stadion]], einem der Austragungsorte der olympischen Fußballwettbewerbe. Darüber hinaus wurden die Partien im [[Olympische Sommerspiele 1980/Hockey|Hockey]] in der ''Kleinen Sportarena Dynamo'' und im ''Stadion der Jungen Pioniere'' abgehalten.<br /> <br /> === Sportkomplex Krylatskoje ===<br /> [[Datei:Krylatsky Olympic Velodrome.jpg|mini|Velodrom in Krylatskoje, 2008]]<br /> In einem westlichen Vorort von Moskau, in [[Krylatskoje]], wurde ein weiterer Park mit mehreren Sportstätten errichtet. Eingerahmt in einer Schleife und mit Wasser der [[Moskwa]] versorgt, liegt die olympische Regattastrecke für [[Olympische Sommerspiele 1980/Rudern|Rudern]] und [[Olympische Sommerspiele 1980/Kanu|Kanu]]. Es war die weltweit erste Regattastrecke, die parallel zur Wettkampfbahn einen separaten Trainingskanal aufwies. Auf dieser Bahn konnten auch die Teilnehmer zum Start gelangen, ohne auf der Wettkampfbahn rudern zu müssen. Im Zielbereich befindet sich eine Tribünenanlage, die der besseren Sicht wegen in einem Winkel zum Kanal angeordnet war und zusammen mit temporären Tribünen eine Kapazität von 14.530 Sitzplätzen hatte. Zusätzlich wurde Platz für weitere 5.000 Stehplätze geschaffen.<br /> <br /> Gleich neben der Regattastrecke steht das [[Velodrom von Krylatskoje|Velodrom]] für die Bahnwettbewerbe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Radsport|Radsport]]. In der Halle wurde eine Radrennbahn aus [[Sibirische Lärche#Holz|sibirischem Lärchenholz]], die mit 333,33&amp;nbsp;m als eine der längsten überdachten Bahnen der Welt gilt, und Tribünen für 6000 Zuschauer aufgebaut.<br /> <br /> Ein Novum gab es bei den Spielen von Moskau im Straßenradsport. Anstatt wie bei vorangegangenen Spielen üblich einen Kurs innerhalb der Stadt abzusperren, ließen die Organisatoren in Krylatskoje neben dem Velodrom den 13,5 km langen [[Krylatskoje Sports Complex Cycling Circuit]] bauen. Dieser führte pro Runde in 88 Kurven und 300 Höhenmetern durch die Hügel- und Graslandschaft. An der 1,2&amp;nbsp;km langen Zielgerade wurden temporäre Tribünen für 4000 Zuschauer errichtet.<br /> <br /> Zwischen Velodrom und Regattastrecke lag das [[Krylatskoje Sports Complex Archery Field]] mit 3000 Sitzplätzen für die Zuschauer.<br /> <br /> === Reitkomplex Bitza ===<br /> Der im Süden vom Moskau gelegene Reitkomplex Bitza mit einer Größe von 45 Hektar wurde für die Wettbewerbe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Reiten|Reiten]] errichtet und beinhaltet zwei Reitstadien für Dressur mit Platz für 3.000 Zuschauer und Springreiten mit 12.000 Zuschauerplätzen. Nebenan befanden sich die Stallungen für die Pferde und der Park für den Geländeritt in der [[Vielseitigkeitsreiten|Military]].<br /> <br /> === Weitere Sportstätten ===<br /> [[Datei:Sokolniki-arena.jpg|mini|Sokolniki-Sportpalast, 2007]]<br /> Im Osten von Moskau liegen der [[Sportpalast Ismailowo]] und der [[Sportpalast Sokolniki]]. In 5000 Zuschauern fassenden Ismailowo wurden die Wettkämpfe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Gewichtheben|Gewichtheben]] ausgetragen, im Sokolniki ein Großteil der Spiele im [[Olympische Sommerspiele 1980/Handball|Handball]] statt. Weitere Handballpartien fanden im [[Sportpalast Dynamo]] im Nordwesten Moskaus statt.<br /> <br /> Die ebenfalls zum [[Dynamo Moskau|Sportclub Dynamo]] gehörende Schießanlage im nordöstlich von Moskau gelegenen [[Mytischtschi]] war Schauplatz der [[Olympische Sommerspiele 1980/Schießen|olympischen Schießwettbewerbe]]. Die bereits 1957 gebaute und für die Spiele vollständig renovierte Anlage umfasst 90 Stände für die Disziplinen im Gewehr und Pistole über 50 Meter, 16 Stände für Schnellfeuerpistole 25&amp;nbsp;m, drei Stände für Laufende Scheibe 50 Meter und vier Stände für das Wurfscheibenschießen und einer gesamten Kapazität von 2330 Zuschauerplätzen. Neben den Spezialdisziplinen im Schießen wurde hier auch die Schießdisziplin im [[Olympische Sommerspiele 1980/Moderner Fünfkampf|Modernen Fünfkampf]] ausgetragen.<br /> <br /> Auf einem Stück der [[M1 (Russland)|Autobahn Moskau-Minsk]] fand das 100-km-Mannschaftszeitfahren im Straßenradsport statt.<br /> <br /> Einzelne Partien im [[Olympische Sommerspiele 1980/Fußball|Fußball]] fanden außerhalb von Moskau in [[Minsk]], [[Kiew]] und [[Sankt Petersburg|Leningrad]] statt. Die Disziplinen im [[Olympische Sommerspiele 1980/Segeln|Segeln]] wurden nach [[Tallinn]] ausgelagert, wo eigens dafür der [[Olympischer Yachthafen Tallinn|Yachthafen Tallinn]] errichtet worden war.<br /> <br /> == Das olympische Dorf ==<br /> {{Hauptartikel|Olympisches Dorf (Moskau)}}<br /> Südwestlich des Olympiaparks Luschniki wurde das [[Olympisches Dorf|olympische Dorf]] neu gebaut. Es besteht aus 18 16-stöckigen Hochhaustürmen mit den Teilnehmerunterkünften, verschiedenen Trainingseinrichtungen, einem Krankenhaus, einer Cafeteria, einem Einkaufszentrum und einem Kulturzentrum, das auch Gebetsräume für mehrere Religionen enthielt. Während der Spiele waren insgesamt 8310 Gäste untergebracht.<br /> <br /> Ein weiteres kleines olympisches Dorf wurde in Tallinn, dem Schauplatz der olympischen Segelwettbewerbe, erbaut.<br /> <br /> == Medaillen ==<br /> Für die XXII. Olympischen Spiele wurden insgesamt 1374 Medaillen bei der Staatlichen Münze der UdSSR in Auftrag gegeben. Die 455 Gold-, 452 Silber- und 467 Bronzemedaillen hatten einen Durchmesser von 60 und eine Dicke von 3 Millimetern.<br /> <br /> Wie bei allen Sommerspielen seit 1928 zeigt die Vorderseite die von [[Giuseppe Cassioli]] entworfene Siegesgöttin. Die Rückseite kann von jeder Ausrichterstadt neu gestaltet werden. Der Entwurf des Moskauer Bildhauers [[Ilya Postol]] zeigt eine Feuerschale vor einer stilisierten Laufbahn und rechts oben das Emblem der Spiele von Moskau. Am Rand der Medaillen war die Sportart eingraviert, in der die Medaille gewonnen wurde. Anders als bei den beiden vorangegangenen Spielen wurden die Medaillen nicht an Ketten, sondern an Stoffbändern in den Farben der Spiele befestigt.&lt;ref&gt;Official Report, Volume 2, S. 423.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wettkampfprogramm ==<br /> In Moskau wurden 203 Wettbewerbe (134 für Männer, 50 für Frauen und 19 offene Wettbewerbe) in 21 Sportarten/27 Disziplinen ausgetragen. Das waren 5 Wettbewerbe mehr als in [[Olympische Sommerspiele 1976|Montreal 1976]]. Die Anzahl der Sportarten/Disziplinen blieb gleich. Nachfolgend die Änderungen im Detail:<br /> <br /> * Im [[Gewichtheben]] wurde bei den Männer eine Gewichtsklasse (Erstes Schwergewicht) hinzugefügt.<br /> * Debüt der Frauen in der Mannschaftssportart [[Hockey]].<br /> * Im [[Judo]] wurde das Männer Programm um die Gewichtsklassen (Super- und Halbleichtgewicht) erweitert.<br /> * In der [[Leichtathletik]] wird das 50-km-Gehen für Männer wiedereingeführt. In Montreal 1976 fehlte das 50-km-Gehen.<br /> * Im [[Segeln]] wurde die offene Bootsklasse Star wiedereingeführt – in Montreal 1976 fehlte die Klasse. Die Tempest-Klasse entfiel.<br /> <br /> === Olympische Sportarten/Disziplinen ===<br /> {{Mehrspaltige Liste |breite=15em |anzahl=3 |liste=<br /> * [[Datei:Basketball pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Basketball]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Männer (1)/Frauen (1)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Archery pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Bogenschießen]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Männer (1)/Frauen (1)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Boxing pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Boxen]] &lt;small&gt;Gesamt (11) = Männer (11)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Fencing pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Fechten]] &lt;small&gt;Gesamt (8) = Männer (6)/Frauen (2)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Football pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Fußball]] &lt;small&gt;Gesamt (1) = Männer (1)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Weightlifting pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Gewichtheben]] &lt;small&gt;Gesamt (10) = Männer (10)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Handball pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Handball]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Männer (1)/Frauen (1)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Field hockey pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Hockey]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Männer (1)/Frauen (1)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Judo pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Judo]] &lt;small&gt;Gesamt (8) = Männer (8)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Canoeing (flatwater) pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Kanurennsport|Kanu]] &lt;small&gt;Gesamt (11) = Männer (9)/Frauen (2)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Athletics pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Leichtathletik]] &lt;small&gt;Gesamt (38) = Männer (24)/Frauen (14)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Modern pentathlon pictogram (pre-2025).svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Moderner Fünfkampf]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Männer (2)&lt;/small&gt;<br /> * [[Radsport]]<br /> ** [[Datei:Cycling (track) pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Bahnradsport|Bahn]] &lt;small&gt;Gesamt (4) = Männer (4)&lt;/small&gt;<br /> ** [[Datei:Cycling (road) pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Straßenradsport|Straße]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Männer (2)&lt;/small&gt;<br /> * [[Pferdesport|Reiten]]<br /> ** [[Datei:Equestrian Dressage pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Dressurreiten|Dressur]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Offen (2)&lt;/small&gt;<br /> ** [[Datei:Equestrian Jumping pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Springreiten|Springen]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Offen (2)&lt;/small&gt;<br /> ** [[Datei:Equestrian Eventing pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Vielseitigkeitsreiten|Vielseitigkeit]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Offen (2)&lt;/small&gt;<br /> * [[Ringen]]<br /> ** [[Datei:Wrestling Freestyle pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Freistilringen|Freistil]] &lt;small&gt;Gesamt (10) = Männer (10)&lt;/small&gt;<br /> ** [[Datei:Wrestling pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Griechisch-römisches Ringen|Griechisch-römisch]] &lt;small&gt;Gesamt (10) = Männer (10)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Rowing pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Rudern]] &lt;small&gt;Gesamt (14) = Männer (8)/Frauen (6)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Shooting pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Sportschießen|Schießen]] &lt;small&gt;Gesamt (7) = Offen (7)&lt;/small&gt;<br /> * [[Schwimmsport]]<br /> ** [[Datei:Swimming pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Schwimmen]] &lt;small&gt;Gesamt (26) = Männer (13)/Frauen (13)&lt;/small&gt;<br /> ** [[Datei:Water polo pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Wasserball]] &lt;small&gt;Gesamt (1) = Männer (1)&lt;/small&gt;<br /> ** [[Datei:Diving pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Wasserspringen]] &lt;small&gt;Gesamt (4) = Männer (2)/Frauen (2)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Sailing pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Segeln]] &lt;small&gt;Gesamt (6) = Offen (6)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Gymnastics (artistic) pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Gerätturnen|Turnen]] &lt;small&gt;Gesamt (14) = Männer (8)/Frauen (6)&lt;/small&gt;<br /> * [[Datei:Volleyball (indoor) pictogram.svg|26px|klasse=skin-invert-image]] [[Volleyball]] &lt;small&gt;Gesamt (2) = Männer (1)/Frauen (1)&lt;/small&gt;<br /> }}<br /> <br /> &lt;small&gt;Anzahl der Wettkämpfe in Klammern&lt;/small&gt;<br /> <br /> === Zeitplan ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! colspan=&quot;21&quot;| Zeitplan<br /> |-<br /> ! style=&quot;width: 24%; text-align: center;&quot; colspan=&quot;2&quot; rowspan=&quot;2&quot;| Disziplin !! style=&quot;width:4%;&quot;| Sa.&lt;br /&gt;19. !! style=&quot;width:4%;&quot;| So.&lt;br /&gt;20. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mo.&lt;br /&gt;21. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Di.&lt;br /&gt;22. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mi.&lt;br /&gt;23. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Do.&lt;br /&gt;24. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Fr.&lt;br /&gt;25. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Sa.&lt;br /&gt;26. !! style=&quot;width:4%;&quot;| So.&lt;br /&gt;27. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mo.&lt;br /&gt;28. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Di.&lt;br /&gt;29. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mi.&lt;br /&gt;30. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Do.&lt;br /&gt;31. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Fr.&lt;br /&gt;1. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Sa.&lt;br /&gt;2. !! style=&quot;width:4%;&quot;| So.&lt;br /&gt;3. !! style=&quot;width: 24%; text-align: center&quot; rowspan=&quot;2&quot; | Ent-&lt;br /&gt;schei-&lt;br /&gt;dungen !! style=&quot;width: 24%; text-align: center&quot; rowspan=&quot;2&quot; | Zuschauer<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;13&quot;| Juli || colspan=&quot;3&quot; | August<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Olympic rings without rims.svg|20px]] [[Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1980|Eröffnungsfeier]]|| bgcolor=&quot;#64B264&quot; | || || || || || || || || || || || || || || || || || align=&quot;right&quot; | 66.076<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Basketball pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Basketball|Basketball]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot;| 2 || || || || || '''2''' || align=&quot;right&quot; | 305.667<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Archery pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Bogenschießen|Bogenschießen]] || || || || || || || || || || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 2 || || '''2''' || align=&quot;right&quot; | 18.468<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Boxing pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Boxen|Boxen]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 11 || || '''11''' || align=&quot;right&quot; | 359.287<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Fencing pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Fechten|Fechten]] || || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || '''8''' || align=&quot;right&quot; | 55.959<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Football pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Fußball|Fußball]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || '''1''' || align=&quot;right&quot; | 1.821.624<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Weightlifting pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Gewichtheben|Gewichtheben]] || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || '''10''' || align=&quot;right&quot; | 73.096<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Handball pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Handball|Handball]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || '''2''' || align=&quot;right&quot; | 100.493<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Field hockey pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Hockey|Hockey]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || '''2''' || align=&quot;right&quot; | 177.880<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Judo pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Judo|Judo]] || || || || || || || || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 2 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || '''8''' || align=&quot;right&quot; | 125.410<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Canoeing (flatwater) pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Kanu|Kanu]] || || || || || || || || || || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 6 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 5 || || '''11''' || align=&quot;right&quot; | 137.630<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Athletics pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik|Leichtathletik]] || || || || || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 5 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 4 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 5 || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 5 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 10 || || || '''38''' || align=&quot;right&quot; | 1.102.706<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Modern pentathlon pictogram (pre-2025).svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Moderner Fünfkampf|Moderner Fünfkampf]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 2 || || || || || || || || || || || '''2''' || align=&quot;right&quot; | 25.399<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; rowspan=&quot;2&quot; | &lt;small&gt;Radsport&lt;/small&gt; || align=&quot;left&quot; | [[Datei:Cycling (track) pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Radsport|Bahn]] || || || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 2 || || || || || || || || || '''4''' || align=&quot;right&quot; rowspan=&quot;2&quot; | 22.703<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Datei:Cycling (road) pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Radsport|Straße]] || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || || || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || || || '''2'''<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; rowspan=&quot;3&quot; | &lt;small&gt;Reitsport&lt;/small&gt; || align=&quot;left&quot; | [[Datei:Equestrian Dressage pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Reiten|Dressur]] || || || || || || || || || || || || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || '''2''' || align=&quot;right&quot; rowspan=&quot;3&quot; | 120.689<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Datei:Equestrian Jumping pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Reiten|Springen]] || || || || || || || || || || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || '''2'''<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Datei:Equestrian Eventing pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Reiten|Vielseitigkeit]] || || || || || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 2 || || || || || || || || '''2'''<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; rowspan=&quot;2&quot; | &lt;small&gt;Ringen&lt;/small&gt; || align=&quot;left&quot; | [[Datei:Wrestling Freestyle pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Ringen|Freistil]] || || || || || || || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 4 || || || || '''10''' || align=&quot;right&quot; rowspan=&quot;2&quot; | 105.594<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Datei:Wrestling pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Ringen|Griech.-röm.]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 4 || || || || || || || || || || || '''10'''<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Rowing pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Rudern|Rudern]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 6 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 8 || || || || || || || || '''14''' || align=&quot;right&quot; | 119.411<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Shooting pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Schießen|Schießen]] || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || || || || || '''7''' || align=&quot;right&quot; | 11.004<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; rowspan=&quot;3&quot; | &lt;small&gt;Schwimm-sport&lt;/small&gt; || align=&quot;left&quot; | [[Datei:Swimming pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Schwimmen|Schwimmen]] || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 2 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 4 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 3 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 4 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 4 || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 4 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 5 || || || || || || || || '''26''' || align=&quot;right&quot; rowspan=&quot;3&quot; | 89.165<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Datei:Water polo pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Wasserball|Wasserball]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || || '''1'''<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Datei:Diving pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Wasserspringen|Wasserspringen]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || || || || || '''4'''<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Sailing pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Segeln|Segeln]] || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 6 || || || || || || '''6''' || align=&quot;right&quot; | 2.346<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Gymnastics (artistic) pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Turnen|Turnen]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 2 || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 10 || || || || || || || || || || '''14''' || align=&quot;right&quot; | 106.700<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Volleyball (indoor) pictogram.svg|20px|klasse=skin-invert-image]] [[Olympische Sommerspiele 1980/Volleyball|Volleyball]] || || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || bgcolor=&quot;#3399ff&quot; | || || bgcolor=&quot;#FFE764&quot; | 1 || || || '''2''' || align=&quot;right&quot; | 103.377<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; colspan=&quot;2&quot; | [[Datei:Olympic rings without rims.svg|20px]] Schlußfeier || || || || || || || || || || || || || || || || bgcolor=&quot;#FF6600&quot; | || || align=&quot;right&quot; | 69.652<br /> |- style=&quot;background:#EAECF0&quot; align=&quot;center&quot;<br /> | colspan=&quot;2&quot; | '''Entscheidungen'''|| || '''5''' || '''7''' || '''10''' || '''12''' || '''19''' || '''15''' || '''21''' || '''23''' || '''10''' || '''17''' || '''13''' || '''11''' || '''19''' || '''20''' || '''1''' || '''203''' || align=&quot;right&quot;|<br /> |-<br /> ! style=&quot;width: 24%; text-align: center;&quot; colspan=&quot;2&quot; rowspan=&quot;2&quot;| !! style=&quot;width:4%;&quot;| Sa.&lt;br /&gt;19. !! style=&quot;width:4%;&quot;| So.&lt;br /&gt;20. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mo.&lt;br /&gt;21. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Di.&lt;br /&gt;22. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mi.&lt;br /&gt;23. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Do.&lt;br /&gt;24. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Fr.&lt;br /&gt;25. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Sa.&lt;br /&gt;26. !! style=&quot;width:4%;&quot;| So.&lt;br /&gt;27. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mo.&lt;br /&gt;28. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Di.&lt;br /&gt;29. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Mi.&lt;br /&gt;30. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Do.&lt;br /&gt;31. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Fr.&lt;br /&gt;1. !! style=&quot;width:4%;&quot;| Sa.&lt;br /&gt;2. !! style=&quot;width:4%;&quot;| So.&lt;br /&gt;3. !! style=&quot;width: 24%; text-align: center&quot; rowspan=&quot;2&quot; colspan=&quot;2&quot; |<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;13&quot;| Juli || colspan=&quot;3&quot; | August<br /> |}<br /> <br /> '''Farblegende'''<br /> <br /> {{Farblegende|#64B264|Eröffnungsfeier}}<br /> {{Farblegende|#3399ff|Wettkampftag (keine Entscheidungen)}}<br /> {{Farblegende|#FFE764|Wettkampftag (x Entscheidungen)}}<br /> {{Farblegende|#FF6600|Schlussfeier}}<br /> <br /> == Zeremonien ==<br /> === Eröffnung ===<br /> {{Hauptartikel|Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1980}}[[Datei:RIAN archive 487025 Opening ceremony of the 1980 Olympic Games.jpg|mini|links|Eröffnungsfeier am 19. Juli 1980]]<br /> Die Eröffnungsfeier am 19. Juli 1980 war eine der spektakulärsten bis zu diesem Zeitpunkt. Ein ganzer Tribünenblock war mit Statisten mit bunten Fahnen bestückt worden, die nach bestimmter Reihenfolge und passend zu den jeweiligen Geschehnissen im Stadion Bilder erzeugten. Männer und Frauen in antiken griechischen Gewändern trugen die fünf [[Olympische Ringe|olympischen Ringe]] ins Stadion, von pferdebespannten Kampfwagen wurden Blumen gestreut.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-W0719-102, Moskau, XXII. Olympiade, Eröffnung.jpg|mini|Einmarsch der DDR-Mannschaft während der Eröffnungsfeier]]<br /> Beim Einmarsch der teilnehmenden Nationen zeigte sich zum ersten Mal ein ungewohntes Bild. Einige der Delegationen marschierten hinter der Flagge mit den olympischen Ringen ein, zum Zeichen des Protestes gegen den Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan. Die Fahne der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] trug die Handballspielerin [[Kristina Richter]].<br /> <br /> Nach Ansprachen des Präsidenten des Organisationskomitees [[Ignati Nowikow]] und des IOC-Präsidenten [[Michael Morris, 3. Baron Killanin|Lord Killanin]], erklärte Staats- und Parteichef [[Leonid Iljitsch Breschnew|Leonid Breschnew]] die XXII. Olympischen Spiele für eröffnet.<br /> <br /> Anschließend wurde unter den Klängen Beethovens „[[9. Sinfonie (Beethoven)#Ode an die Freude|Ode an die Freude]]“ die Olympiafahne ins Stadion getragen. Von Dreispringer [[Wiktor Danilowitsch Sanejew|Wiktor Sanejew]] übernahm der letzte Fackelträger, der Basketballspieler [[Sergei Alexandrowitsch Below|Sergei Below]] die Flamme und trug sie zum goldglänzenden Turm mit der riesigen Feuerschale. Dann loderte das Feuer der XXII. Olympiade auf.<br /> <br /> [[Nikolai Jefimowitsch Andrianow|Nikolai Andrianow]] und [[Alexander Wassiljewitsch Medwed|Alexander Medwed]] sprachen den Eid für die Athleten und Kampfrichter. Über Lautsprecher und die große Anzeigetafel wurde durch eine Liveschaltung zwischen der Raumstation und dem Lenin-Stadion eine Grußbotschaft der Besatzung der Raumstation [[Saljut]], [[Leonid Iwanowitsch Popow|Leonid Popow]] und [[Waleri Wiktorowitsch Rjumin|Waleri Rjumin]], übermittelt, in der den Olympioniken ein guter Start gewünscht wurde.<br /> <br /> Auf dem Rasen des Stadions boten hunderte Statisten in den Gewändern aller Völkerschaften der UdSSR Tänze aus dem Riesenreich dar. Besonders spektakulär waren die menschlichen Pyramiden, die mehrere Stockwerke in die Höhe ragten. Auch das Maskottchen Mischka wurde ausgiebig vorgestellt.<br /> <br /> === Schlussfeier ===<br /> [[Datei:RIAN archive 488321 Closing ceremony of the 22nd Summer Olympic Games.jpg|mini|Schlussfeier am 3. August 1980]]<br /> Zu Beginn der Schlussfeier am 3. August im Leninstadion kam es, wie seit [[Olympische Sommerspiele 1956|Melbourne 1956]] üblich, zu einem Einmarsch der Athleten in bunt gemischten lockeren Gruppen. Die Hymnen von [[Griechenland]] und der [[Sowjetunion]] wurden während des Aufzugs der Fahnen gespielt. Anstatt der US-Fahne, die nach dem Reglement des IOC für das Land gezeigt werden sollte, in dem die Stadt der nächsten Olympischen Spiele liegt, wurde die Stadtflagge von [[Los Angeles]] gehisst. Der scheidende IOC-Präsident Lord Killanin erklärte die Spiele für beendet. Zu den Klängen der [[Olympische Hymne|olympischen Hymne]] wurde die Fahne mit den fünf olympischen Ringen aus dem Stadion getragen. Um 20:07 Uhr [[UTC+3|Moskauer Zeit]] erlosch die olympische Flamme. Riesige [[Matrjoschka]]s fuhren ins Stadion und wurden dort von darunter verborgenen Kränen auf eine Höhe von 15 Metern bewegt. Ein mit Helium gefüllter riesiger Bär Mischka entschwebte von Luftballons getragen unter der Melodie „Do Swidanja, Misha!“ (Auf Wiedersehen, Misha) in den Nachthimmel. Die XXII. Olympischen Spiele waren beendet.<br /> <br /> == Wettbewerbe ==<br /> === Basketball ===<br /> Obwohl bei den Herren die hoch favorisierte Mannschaft der [[Vereinigte Staaten|USA]] wegen des Boykotts nicht angetreten war, konnte die Sowjetunion daraus nicht Kapital schlagen und musste sich mit Bronze zufriedengeben. Man war in der Semifinalrunde mit 91:101 [[Jugoslawien]] unterlegen und erreichte somit nur das Spiel um den dritten Platz das mit 117:94 gegen [[Spanien]] gewonnen wurde. Im Finale gewann Jugoslawien gegen [[Italien]] mit 86:77. Im Wettbewerb der Damen kämpften sich die Gastgeberinnen souverän bis ins Finale gegen [[Bulgarien]], das sie mit 104:73 gewannen.<br /> <br /> === Bogenschießen ===<br /> [[Datei:RIAN archive 103498 The contest in archery during the XXII Olympic Games.jpg|mini|Bogenschießen bei den Olympischen Spielen 1980]]<br /> In den beiden Wettbewerben in [[Krylatskoje]] dominierten die Athleten aus der [[Sowjetunion|UdSSR]] und aus [[Finnland]]. Bei den Damen gab es mit [[Ketewan Lossaberidse]] und Natalja Busowa einen sowjetischen Doppelsieg vor der Finnin Päivi Aulikki Meriluoto. In der Herrenkonkurrenz siegte der Finne [[Tomi Poikolainen]] knapp mit nur drei Ringen vor Boris Issatschenko aus der UdSSR.<br /> <br /> === Boxen ===<br /> Die sehr gut besuchten [[Olympische Sommerspiele 1980/Boxen|Boxwettkämpfe]] im großen Hallenstadion im Olympiiski Sportkomplex wurden von den Athleten aus [[Kuba]] dominiert. In den elf Gewichtsklassen holten sie allein sechs Goldmedaillen, zweimal Silber und zwei Bronzemedaillen. Dabei errang [[Teófilo Stevenson]] im Schwergewicht seinen dritten Olympiasieg in Folge. Die anderen Olympiasiege gingen zumeist an Boxer aus sozialistischen Ländern, darunter auch im Federgewicht an [[Rudi Fink]] aus der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Einziger Olympiasieger aus einem westlichen Land war der Italiener [[Patrizio Oliva]] im Halbweltergewicht.<br /> <br /> === Fechten ===<br /> Die Nation mit den meisten Medaillen beim olympischen [[Olympische Sommerspiele 1980/Fechten|Fechtturnier]] war [[Frankreich]] mit fünf Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille in den acht Wettbewerben. Erfolgreichste Athleten waren dabei die Französin [[Pascale Trinquet]] mit Florettgold im Einzel und mit der Mannschaft und der Sowjetfechter [[Wiktor Alexejewitsch Krowopuskow|Wiktor Krowopuskow]] in den beiden Säbelkonkurrenzen.<br /> <br /> === Fußball ===<br /> Im [[Olympische Sommerspiele 1980/Fußball|Fußball]] siegte wie auch schon bei den vorangegangenen Spielen eine Mannschaft aus einem sozialistischen Land. Im Endspiel im Leninstadion setzte sich das Team der [[Tschechoslowakei|ČSSR]] gegen die Vertretung der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] mit 1:0 durch. Die DDR als Titelverteidiger hatte beim olympischen Turnier auf alle ihre Olympiasieger von 1976 verzichtet.<br /> <br /> === Gewichtheben ===<br /> Die Medaillen im [[Olympische Sommerspiele 1980/Gewichtheben|Gewichtheben]] gingen allesamt an Heber aus sozialistischen Ländern. Von den zehn Gewichtsklassen wurden allein fünf von Athleten aus der Sowjetunion gewonnen, darunter das 2. Schwergewicht von [[Leanid Taranenka]], der mit 422,5&amp;nbsp;kg einen neuen Weltrekord aufstellte. Von den deutschsprachigen Teilnehmern konnten mit [[Joachim Kunz]] und [[Jürgen Heuser]] zwei Silbermedaillen für die DDR gewonnen werden. Der spätere deutsche Bundestrainer [[Frank Mantek]] errang die Bronzemedaille im Mittelschwergewicht.<br /> <br /> Der für die UdSSR startende Armenier [[Jurik Wardanian]] erzielte mit 400&amp;nbsp;kg einen neuen Weltrekord im Leichtschwergewicht. Mit dieser Leistung hätte er auch die Goldmedaillen in den beiden nächsthöheren Gewichtsklassen gewonnen.<br /> <br /> Der Olympiasieger von Montreal und hohe Favorit im Mittelschwergewicht, [[Dawid Adamowitsch Rigert|David Rigert]] aus der Sowjetunion scheiterte wie bei seinen ersten Olympischen Spielen in München dreimal am Anfangsgewicht im Reißen von 170&amp;nbsp;kg und schied deshalb aus.<br /> <br /> === Handball ===<br /> Das Männerfinale im [[Olympische Sommerspiele 1980/Handball|Handball]] zwischen Gastgeber UdSSR und der DDR war eine der spannendsten Entscheidungen der Moskauer Spiele. Nach dem Ende der regulären Spielzeit stand es unentschieden zwischen den beiden Finalteams. Kurz vor Ende der Verlängerung erzielte [[Hans-Georg Beyer (Handballspieler)|Hans-Georg Beyer]] das entscheidende 23:22 für die DDR. Wenige Sekunden vor Schluss parierte DDR-Torhüter [[Wieland Schmidt (Handballspieler)|Wieland Schmidt]] einen Wurf eines UdSSR-Spielers, was den Olympiasieg für die DDR-Mannschaft bedeutete. Im Damenturnier wurde nach dem Modus jeder gegen jeden gespielt, es gab kein Endspiel. Letztendlich setzte sich die UdSSR vor Jugoslawien und der DDR durch.<br /> <br /> === Hockey ===<br /> Wie erwartet gewann das olympische [[Olympische Sommerspiele 1980/Hockey|Hockeyherrenturnier]] der hohe Favorit aus [[Indische Hockeynationalmannschaft der Herren|Indien]]. Im Finale besiegten die Inder die Mannschaft aus [[Spanien]] mit 4:3. Beim erstmals ausgetragenen Damenturnier gab es einen Überraschungssieger. Die Hockeydamen aus [[Simbabwe]] siegten vor der Mannschaft aus der [[Tschechoslowakei|ČSSR]] und der UdSSR. Der Modus sah Spiele jeder gegen jeden vor. Der Tabellenführer war gleichzeitig Olympiasieger, es gab kein Finalspiel.<br /> <br /> === Judo ===<br /> Wegen des Boykotts der favorisierten Japaner wurden die Medaillen im [[Olympische Sommerspiele 1980/Judo|Judo]] an mehrere verschiedene Länder verteilt. Ein Kunststück gelang dabei [[Dietmar Lorenz (Judoka)|Dietmar Lorenz]] aus der DDR, der nach der Bronzemedaille in seiner Gewichtsklasse, dem Halbschwergewicht, im Finale der offenen Klasse den Olympiasieger im Schwergewicht [[Angelo Parisi]] aus [[Frankreich]] besiegen konnte. Im Mittelgewicht siegte [[Jürg Röthlisberger]] aus der [[Schweiz]], [[Detlef Ultsch]] aus der DDR errang hier Bronze.<br /> <br /> === Kanu ===<br /> [[Datei:RIAN archive 578007 Winners of 1980 Olympiad in rowing and canoeing (single sculls).jpg|mini|Der dreifache Goldmedaillengewinner Wladimir Parfenowitsch (Mitte) bei den Olympischen Spielen 1980]]<br /> Die Wettbewerbe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Kanu|Kanurennsport]] im Regattakanal in [[Krylatskoje]] sahen vor allem Sieger aus dem Land des Gastgebers und aus der DDR. Erfolgreichster Sportler war dabei [[Uladsimir Parfjanowitsch|Wladimir Parfenowitsch]] aus der UdSSR, der im Einer-Kajak über 500 und in den beiden Zweier-Kajak-Strecken über 500 und 1000 Meter mit seinem Bootskollegen [[Sergei Alexejewitsch Tschuchrai|Sergei Tschuchrai]] die Goldmedaillen gewann.<br /> <br /> Im [[Kanurennsport|Kajakwettbewerb]] der Damen begann bei den Spielen von Moskau die Karriere von [[Birgit Fischer (Kanutin)|Birgit Fischer]] mit der Goldmedaille über 500 Meter im Einer. Birgit Fischer hatte noch bis zu den Olympischen Spielen von [[Olympische Sommerspiele 2004|Athen 2004]] insgesamt acht Gold- und vier Silbermedaillen für die Mannschaften der DDR und Deutschlands gewonnen.<br /> <br /> Das DDR-Team [[Carsta Genäuß]] / [[Martina Bischof]] gewann im Zweier-Kajak (K2) über 500 m die Goldmedaille.<br /> <br /> === Leichtathletik ===<br /> Die im Leninstadion ausgetragenen Wettkämpfe in der [[Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik|Leichtathletik]] litten unter der Abwesenheit der US-Sprinter. Deshalb wurde mit dem Schotten [[Allan Wells]] ein Außenseiter zum schnellsten Mann der Spiele gekürt. Er gewann über 100 Meter die Gold- und über 200 Meter hinter dem Italiener [[Pietro Mennea]] die Silbermedaille.<br /> <br /> In Erinnerung blieben vor allem die Duelle auf den Mittelstrecken zwischen den beiden Briten [[Sebastian Coe]] und [[Steve Ovett]]. Während über 800 Meter Ovett knapp die Oberhand vor Coe behielt, gewann Coe über 1500 Meter Gold. Ovett musste sich hier jedoch mit Bronze begnügen, da sich [[Jürgen Straub]] aus der DDR noch knapp zwischen die beiden Briten schob.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-W0801-0120, Moskau, XXII. Olympiade, Marathon, Cierpinski, Chun Son Kon,.jpg|mini|hochkant|Marathonlauf vor dem Hintergrund der [[Basilius-Kathedrale]]]]<br /> Die Langstrecken über 5000 und 10.000 Meter wurden beide von [[Miruts Yifter]] aus [[Äthiopien]] gewonnen. Im Marathonlauf siegte, wie auch schon vier Jahre zuvor in Montreal, [[Waldemar Cierpinski]]. Als er die Ziellinie überquerte, rief der Sportreporter des [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehens der DDR]] [[Heinz Florian Oertel]] vor Begeisterung: ''„Liebe junge Väter oder angehende, haben Sie Mut! Nennen Sie Ihre Neuankömmlinge des heutigen Tages ruhig Waldemar! Waldemar ist da!“''<br /> <br /> Im [[Dreisprung]] versuchte der für die Sowjetunion startende Georgier [[Wiktor Danilowitsch Sanejew|Wiktor Sanejew]] seinen vierten Olympiasieg in Folge zu erringen, sein Teamkamerad [[Jaak Uudmäe]] machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung, so dass sich Sanejew mit Silber begnügen musste.<br /> <br /> Im Hochsprung schaffte es [[Gerd Wessig]] aus der DDR, als erster mit 2,36&amp;nbsp;m bei Olympischen Spielen einen neuen Weltrekord aufzustellen. Er siegte klar vor dem Olympiasieger von Montreal, [[Jacek Wszoła]] aus [[Polen]] und DDR-Springer [[Jörg Freimuth]].<br /> <br /> Der polnische Stabhochspringer [[Władysław Kozakiewicz]] sprang mit 5,78&amp;nbsp;m Weltrekord und konnte sich gegen den Russen [[Konstantin Jurjewitsch Wolkow]] und das gesamte Publikum im Stadion durchsetzen. Die Kozakiewicz-Geste nach dem Siegessprung sorgte für einen Skandal und machte Kozakiewicz weltberühmt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://polskaludowa.com/wydarzenia/Kozakiewicz.htm |text=Internetmuseum der Volksrepublik Polen/Kozakiewicz-Geste |wayback=20080513202000}}.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf den beiden Hürdenstrecken waren auch DDR-Athleten dominierend. Den Hürdensprint über 110 Meter gewann [[Thomas Munkelt]] und die Stadionrunde über 400 Meter Hürden [[Volker Beck (Leichtathlet)|Volker Beck]].<br /> <br /> Neben Doppelsiegen für UdSSR-Starter im Kugelstoßen und Speerwurf, gingen im Hammerwurf sogar alle drei Medaillen an Sowjetsportler. Zu weiteren Doppelsiegen kam es im Weitsprung, hier machten [[Lutz Dombrowski]] und [[Frank Paschek]] aus der DDR Gold und Silber unter sich aus.<br /> <br /> Im Zehnkampf errang der Brite [[Daley Thompson]] seinen ersten Olympiasieg. Vier Jahre später in [[Los Angeles]] sollte er ihn wiederholen.<br /> <br /> Bei den Damen wurden die Medaillen hauptsächlich unter den Athletinnen aus der UdSSR und der DDR vergeben. Die einzige Olympiasiegerin aus einem westlichen Land war [[Sara Simeoni]] aus Italien. Sie konnte im Hochsprung die Goldmedaille erringen.<br /> <br /> Im Lauf über 800 Meter und im Fünfkampf kam es zu sowjetischen Dreifacherfolgen.<br /> <br /> === Radsport ===<br /> Die Bahnwettbewerbe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Radsport|Radsport]] im Velodrom von [[Krylatskoje]] sahen zwei DDR-Siege durch [[Lutz Heßlich]] im Bahnsprint und [[Lothar Thoms]] im 1000-Meter-Zeitfahren. Die 4000-Meter-Einzelverfolgung gewann [[Robert Dill-Bundi]] aus der [[Schweiz]], der nach seinem Sieg in einer vielbeachteten Geste das Holz der Radbahn küsste.<br /> In der Mannschaftsverfolgung siegte der Vierer der UdSSR vor der DDR und der ČSSR.<br /> <br /> Das [[Olympische Sommerspiele 1980/Radsport – Straßenrennen (Männer)|Straßenrennen]] auf dem kurvigen Kurs durch die Hügellandschaft von Krylatskoje über 189&amp;nbsp;km gewann nach einem erfolgreichen Ausreißversuch der Sowjetfahrer [[Sergei Nikolajewitsch Suchorutschenkow|Sergei Suchorutschenkow]]. Der zu fahrende Kurs galt als der bisher schwerste in der olympischen Geschichte, fast die Hälfte der gestarteten Fahrer gab auf. Den Sieg im 100-km-Mannschaftszeitfahren auf der Autobahn Moskau–Minsk errang der Vierer der UdSSR.<br /> <br /> === Reitsport ===<br /> [[Datei:Mon Cherie 2 1980-1-.jpg|mini|hochkant|Die österreichische Dressurreiterin Elisabeth Theurer bei den Olympischen Spielen 1980]]<br /> Da entgegen ihren [[Nationales Olympisches Komitee|NOKs]] fast alle westlichen Reitsportverbände die Spiele boykottierten, wurden die Wettbewerbe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Reiten|Reiten]] sportlich stark entwertet. Allein die Dressureuropameisterin [[Elisabeth Max-Theurer|Elisabeth Theurer]] stellte sich gegen ihren eigenen Verband und reiste trotz großer Anfeindungen in einem von [[Niki Lauda]] gesteuerten Flugzeug nach Moskau. Dort gewann „Sissy“ Theurer auf ihrem Pferd „Mon Cherie“ die einzige Goldmedaille für [[Österreich]] vor zwei sowjetischen Reitern. Bei der Siegerehrung überreichte ihr Silbermedaillengewinner [[Jurij Kowschow]] eine rote Rose als Zeichen der Anerkennung, gegen alle Widerstände trotzdem an den Spielen teilgenommen zu haben.&lt;ref&gt;Spiele der XXII. Olympiade Sportverlag Berlin, S. 218.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ringen ===<br /> Die Wettkämpfe im [[Olympische Sommerspiele 1980/Ringen|Ringen]] erlebten eine völlige Dominanz der Ringer aus der UdSSR. Von den 20 Entscheidungen im Sportkomplex ZSKA wurden allein zwölf Goldmedaillen durch die Gastgeber gewonnen.<br /> <br /> Ein Novum gelang dabei den Beloglasow-Zwillingen. Sie waren das erste Brüderpaar, dem es gelang, bei den gleichen Olympischen Spielen zwei Goldmedaillen zu gewinnen. [[Anatoli Alexejewitsch Beloglasow|Anatoli]] gewann Gold im Fliegengewicht im Freien Stil, einen Tag später gelang das gleiche seinem Bruder [[Sergei Alexejewitsch Beloglasow|Sergei]] im Bantamgewicht.<br /> <br /> === Rudern ===<br /> Auf der Regattastrecke in Krylatskoje gewann die Rudermannschaft der DDR mit fast allen Booten der Herrenmannschaft (außer dem Einer) die Goldmedaille. Einzig [[Pertti Karppinen]] aus [[Finnland]] konnte diese Serie durchbrechen. Die Brüder [[Bernd Landvoigt|Bernd]] und [[Jörg Landvoigt]] konnten dabei ihren Olympiasieg im Zweier ohne Steuermann von [[Olympische Sommerspiele 1976|Montreal 1976]] wiederholen, ebenso wie die Besatzung des Zweier mit Steuermann.<br /> <br /> Auch bei den Damen war das DDR-Team erfolgreich, es wurden vier von sechs möglichen Goldmedaillen gewonnen. An Bord des erfolgreichen Doppelvierers war auch [[Jutta Lau]], die spätere deutsche Bundestrainerin der Damen. Wie schon vier Jahre zuvor, kam jeder im [[Olympische Sommerspiele 1980/Rudern|Rudern]] gestartete DDR-Athlet mit einer Medaille nach Hause.<br /> <br /> === Schießen ===<br /> Pistolenschütze [[Alexander Remmowitsch Melentjew]] aus der [[Sowjetunion]] stellte im ersten Wettbewerb der Spiele in der Disziplin [[Freie Pistole]] mit 581 Ringen einen neuen Weltrekord auf, welcher erst im Jahr 2014 mit 583 Ringen überboten werden konnte. [[Harald Vollmar]] aus der DDR gewann wie auch schon vier Jahre zuvor in [[Olympische Sommerspiele 1976|Montreal 1976]] die Silbermedaille mit 568 Ringen.<br /> <br /> Eine sehr knappe Entscheidung gab es im [[Olympische Sommerspiele 1980/Schießen|Schießen]] mit der [[Sportschießen#Pistole|Schnellfeuerpistole]]. Da nach der regulären Schusszahl drei Teilnehmer mit 596 Ringen in Führung lagen, musste die Vergabe der Medaillen durch ein Stechen ermittelt werden. Erst nach drei Runden stand der Olympiasieger fest: Gold ging an [[Corneliu Ion]] aus [[Rumänien]], Silber errang [[Jürgen Wiefel]] aus der DDR und die Bronzemedaille bekam [[Gerhard Petritsch]] aus [[Österreich]].<br /> <br /> === Schwimmen ===<br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-W0727-138, Moskau, Olympiade, Siegerinnen über 200 m Rücken.jpg|mini|hochkant|Die DDR-Schwimmerinnen [[Cornelia Polit]], [[Rica Reinisch]] und [[Birgit Treiber]] bei den Olympischen Spielen 1980]]<br /> In der Schwimmhalle im Olimpijski Sportkomplex gewann die DDR zwölf Medaillen, hauptsächlich durch das Damenteam. Es ragten vor allem [[Caren Metschuck]] mit dreimal Gold und einmal Silber, sowie [[Rica Reinisch]] und [[Barbara Krause (Schwimmerin)|Barbara Krause]] mit je dreimal Gold heraus. Die DDR-Teilnehmerinnen stellten dabei sechs Weltrekorde im [[Olympische Sommerspiele 1980/Schwimmen|Schwimmen]] auf.<br /> <br /> Nach der Wende kam es zu Prozessen gegen Trainer in der DDR, bei denen auch einige der Schwimmolympiasiegerinnen von Moskau Strafanzeige stellten und auch gegen ihre ehemaligen Trainer aussagten, gegen ihren Willen gedopt worden zu sein.<br /> <br /> [[Wladimir Walerjewitsch Salnikow|Wladimir Salnikow]] unterbot erstmals die Grenze von 15 Minuten auf 1500 Metern im freien Stil. Die einzigen Goldmedaillen für westliche Schwimmer errangen die Schweden [[Bengt Baron]] über 100 Meter Rücken und [[Pär Arvidsson]] über 100 Meter Schmetterling sowie der Brite [[Duncan Goodhew]] über 100 Meter Brust.<br /> <br /> === Turnen ===<br /> Der erfolgreichste Athlet der Spiele nahm im [[Olympische Sommerspiele 1980/Turnen|Turnen]] teil. [[Alexander Nikolajewitsch Ditjatin|Alexander Ditjatin]] holte in allen Turnwettbewerben der Männer eine Medaille und bleibt damit bis 2008 der einzige Sportler, der acht olympische Medaillen in einem Jahr gewonnen hat.<br /> <br /> Bei den Damen konnte keine Turnerin mehr als eine Einzelgoldmedaille gewinnen. Selbst die große Favoritin [[Nadia Comăneci]] aus [[Rumänien]], die vier Jahre zuvor in Montreal noch dreimal Gold errang, siegte nur auf dem [[Schwebebalken]]. Auch die Siegerin im Mehrkampf, [[Jelena Wiktorowna Dawydowa|Jelena Dawydowa]] aus der UdSSR, gewann keines der Einzelgeräte. Diese gingen zum Großteil an Turnerinnen aus der Sowjetunion. Nur [[Maxi Gnauck]] aus der DDR am [[Stufenbarren]] konnte neben Comăneci die sowjetische Dominanz durchbrechen. Die Mannschaftswertung im Mehrkampf entschieden die sowjetischen Turnerinnen für sich, vor Rumänien und der DDR.<br /> <br /> === Volleyball ===<br /> Beim [[Olympische Sommerspiele 1980/Volleyball|Volleyballturnier]] triumphierte der Gastgeber sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Im Männerwettbewerb setzte sich die [[Sowjetunion]] im Endspiel gegen [[Bulgarien]] mit 3:1 durch und wurde zum dritten Mal Olympiasieger. Bronze gewann [[Rumänien]] mit einem 3:1 gegen [[Polen]]. Im Finale der Frauen traf der Gastgeber auf die Mannschaft der [[Deutsche Volleyballnationalmannschaft der Frauen|DDR]]. Auch dieses Spiel wurde in vier Sätzen entschieden. Die Bronzemedaille sicherte sich Bulgarien nach einem Sieg im Tiebreak gegen [[Ungarn]].<br /> <br /> == Herausragende Sportler ==<br /> * Der sowjetische Turner [[Alexander Nikolajewitsch Ditjatin|Alexander Ditjatin]] und die [[Olympische Geschichte der Sowjetunion|sowjetische Olympiamannschaft]].<br /> * Die überragenden Mittelstreckenläufer jener Zeit, die Briten [[Sebastian Coe]] und [[Steve Ovett]], teilten sich über 800 und 1500 Meter die Siege.<br /> * DDR-Hochspringer Gerd Wessig erreichte mit 2,36&amp;nbsp;m einen neuen Weltrekord, sein Landsmann [[Waldemar Cierpinski]] gewann zum zweiten Mal in Folge den Marathonlauf und Weitspringer [[Lutz Dombrowski]] (DDR) erzielte mit 8,54&amp;nbsp;m die zweitbeste Weite aller Zeiten seit Bob Beamon.<br /> * Schwergewichtsboxer [[Teófilo Stevenson]] (Kuba) siegte zum dritten Mal in Folge. Das hatte in dieser Gewichtsklasse noch kein Boxer zuvor geschafft.<br /> * Der polnische Stabhochspringer [[Władysław Kozakiewicz]] sprang mit 5,78&amp;nbsp;m Weltrekord und konnte sich gegen den Russen [[Konstantin Jurjewitsch Wolkow]] und das gesamte Publikum im Stadion durchsetzen. Die Kozakiewicz-Geste nach dem Siegessprung sorgte für einen Skandal und machte Kozakiewicz weltberühmt.<br /> * Sportschütze [[Alexander Remmowitsch Melentjew]] aus der [[Sowjetunion]] stellte im ersten Wettbewerb der Spiele in der Disziplin [[Freie Pistole]] mit 581 Ringen einen neuen Weltrekord auf, der bis 2014 Bestand hatte.<br /> <br /> == Berichterstattung ==<br /> Bereits 1977 erwarb der amerikanische Fernsehsender [[National Broadcasting Company|NBC]] die Fernsehübertragungsrechte für eine Summe von 35 Millionen US-Dollar, außerdem verpflichteten sich die Amerikaner, technische Einrichtungen und Dienstleistungen im Wert von 50 Millionen US-Dollar an die sowjetische Fernsehanstalt [[Hörfunk und Fernsehen in der Sowjetunion|Gostelradio]] zu liefern. Nach dem Boykott der amerikanischen Mannschaft fielen sämtliche Werbeeinnahmen für NBC aus, allerdings waren 90 % der Kosten für die Fernsehrechte und Einrichtungen durch eine Versicherung abgedeckt. Der Sender hatte nur 56 akkreditierte Berichterstatter.<br /> <br /> „Haupt-TV-Station“ war das staatliche Fernsehen und Radio der Sowjetunion mit 1370 Akkreditierungen, die «Eurovision» bediente 31 Länder, hatte 818 Akkreditierungen, die «Intervision» für 11 Länder mit 342, das «TV Asahi» für Japan mit 68 und «OTI» für Lateinamerika mit 59 Akkreditierungen. Hinter «NBC» lag hinsichtlich der Akkreditierungen nur noch «Seven Network» für Australien mit 48.<br /> <br /> Das Televisions-Center verwendete 20 TV-Kanäle; im Vergleich dazu hatte es in Montreal 16, in München 12 und in Mexiko-Stadt 7 gegeben.<br /> <br /> In den Ländern, die sich dem Boykott angeschlossen hatten, fiel die Berichterstattung durch die Sendeanstalten sehr spärlich aus und beschränkte sich nur auf eine kurze Zusammenfassung eines jeden Tages. Kurioses Detail am Rande war dabei, dass die sogenannten [[Zonenrandgebiet]]e der Bundesrepublik Deutschland in den Genuss der fast 24-stündigen Olympiaberichterstattung des DDR-Fernsehens kamen, während in der BRD nur sehr verkürzte Berichterstattung stattfand.<br /> <br /> Insgesamt waren in Moskau 7629 Journalisten akkreditiert, davon 1977 aus der Sowjetunion.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Volker Kluge]]: ''Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. Mexiko-Stadt 1968 – Los Angeles 1984.'' Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00741-5.<br /> * ''Games of the XXII. Olympiad Moscow 1980''. Official Report of the Organising Committee.<br /> * ''Spiele der XXII. Olympiade Moskau 1980''. Sportverlag Berlin.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|1980 Summer Olympics|Olympische Sommerspiele 1980|audio=1|video=1}}<br /> * [http://www.olympic.org/moscow-1980-summer-olympics IOC zu den Olympischen Sommerspielen 1980] (englisch)<br /> * Simon Engel: [https://blog.nationalmuseum.ch/2023/08/sport-als-spielball-im-ost-west-konflikt/ ''Sport als Spielball im Ost-West-Konflikt''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 17. August 2023<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Olympische Spiele}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=v|GND=2063918-1|LCCN=n81106979|VIAF=136703043}}<br /> <br /> [[Kategorie:Olympische Sommerspiele 1980| ]]<br /> [[Kategorie:Olympische Sommerspiele nach Jahr|#1980]]<br /> [[Kategorie:Multisportveranstaltung 1980]]<br /> [[Kategorie:Sportveranstaltung in der Sowjetunion]]<br /> [[Kategorie:Geschichte Moskaus]]<br /> [[Kategorie:Sportveranstaltung in Moskau]]<br /> [[Kategorie:Olympische Spiele (Russland)]]<br /> [[Kategorie:Multisportveranstaltung in der Sowjetunion]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Automobil-Weltmeisterschaft_1958&diff=215618350 Automobil-Weltmeisterschaft 1958 2021-09-15T22:02:43Z <p>Serokiec: /* Fahrerwertung */ Punkte durch Rennstall ersetzt. Die Tabelle hat einen Fehler, ich kann die Überschrift &quot;punkte&quot; nicht einsetzen</p> <hr /> <div>{{Infobox Formel-1-Saison<br /> | Saison = 1958<br /> | Foto = <br /> | Fahrer-WM = {{GBR|Ziel=Mike Hawthorn}}<br /> | Konstrukteur-WM = {{GBR|Ziel=Vanwall}}<br /> }}<br /> Die '''Automobil-Weltmeisterschaft 1958''' war die 9. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heute als [[Formel-1-Weltmeisterschaft]] bezeichnet wird. Elf Rennen wurden in der Zeit vom 19. Januar 1958 bis zum 19. Oktober 1958 zur Fahrerweltmeisterschaft und erstmals für den ''Internationalen Pokal der Formel-1-Konstrukteure'' ausgetragen.<br /> <br /> Der [[Fédération Internationale de l’Automobile|FIA]]-Ehrentitel ''[[Großer Preis von Europa]]'' wurde 1958 an den [[Großer Preis von Belgien|Großen Preis von Belgien]] vergeben.<br /> <br /> Mike Hawthorn gewann zum ersten und einzigen Mal die Fahrer-Weltmeisterschaft. Vanwall wurde zum ersten und einzigen Mal Konstrukteursweltmeister.<br /> <br /> Fahrerisch brachte das Jahr den Rücktritt des fünfmaligen Weltmeisters [[Juan Manuel Fangio]]. Um den Gewinn der Weltmeisterschaft 1958 stritten die Teams [[Scuderia Ferrari|Ferrari]] und Vanwall. Zwar gewann Vanwall-Fahrer [[Stirling Moss]] vier Rennen, außer seinen Siegen hatte er jedoch kaum Zielankünfte vorzuweisen. Seinem Rivalen Mike Hawthorn im Ferrari gelang nur ein Sieg, aber fünf zweite Plätze sorgten am Ende dafür, dass er mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister wurde. Im Übrigen war es ein trauriges Jahr für die Formel 1: Mit [[Pat O’Connor (Rennfahrer)|Pat O’Connor]], [[Luigi Musso]], [[Peter Collins]] und [[Stuart Lewis-Evans]] verunglückten vier Fahrer tödlich, und auch Weltmeister Hawthorn, der zu Saisonende zurücktrat, überlebte seinen Titelgewinn nur um wenige Monate.<br /> [[Datei:Mike Hawthorn 1958 Argentine GP.jpg|mini|Mike Hawthorn, Großer Preis von Argentinien, 1958]]<br /> <br /> == Änderungen 1958 ==<br /> Die Saison 1958 brachte einige neue Regeln. So wurde die Mindestdistanz eines Rennens von bisher drei auf zwei Stunden verkürzt, die Verwendung von handelsüblichem Treibstoff anstelle der bislang verwendeten Spezialgemische wurde Vorschrift, für geteilte Plätze gab es keine Punkte mehr und erstmals wurde die Konstrukteurs-WM ausgetragen. Bereits im Herbst 1958 wurde ein erneuter Wechsel zu Formel-2-Fahrzeugen beschlossen, aber erst in der [[Formel-1-Saison 1961]] in der Weltmeisterschaft umgesetzt.&lt;ref&gt;Werner J. Haller, Christian Eichenberger, Leopold Wieland: Große Regeländerungen und ihre Folgen, ''Motorsport aktuell'', Ausgabe MSA 4/2014, Seite 6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rennberichte ==<br /> === Großer Preis von Argentinien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Argentinien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:19:33,7<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Luigi Musso]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 12,6<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Juan Manuel Fangio]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 53,0<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Argentinien 1958|Große Preis von Argentinien]] auf dem [[Autódromo Juan y Oscar Alfredo Gálvez|Autódromo Municipal Ciudad de Buenos Aires]] fand am 19. Januar 1958 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 3,912&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 312,960&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Nur zehn Fahrer nahmen am Saisonauftakt in [[Argentinien]] teil. Für einige Teams, darunter Vanwall, kamen die Regeländerungen zu früh. [[Stirling Moss|Moss]] durfte deshalb in [[Rob Walker]]s Privatteam starten, mit einem [[Cooper Car Company|Cooper]], der im Gegensatz zu den herkömmlichen Fahrzeugen mit einem Mittelmotor ausgerüstet war. Um keine Zeit bei Reifenwechseln zu verlieren, setzte Moss alles auf eine Karte und fuhr das Rennen ohne Stopp durch. So konnte er die leistungsstärkeren Ferraris hinter sich lassen. Sein Sieg war der erste Sieg eines Mittelmotorwagens in der Formel-1-Weltmeisterschaft.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Monaco ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Monaco 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maurice Trintignant]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:52:27,9<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Luigi Musso]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 20,2<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Peter Collins]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 38,8<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jack Brabham]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 3 Runden<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 9 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Monaco 1958|Große Preis von Monaco]] auf dem [[Circuit de Monaco]] fand am 18. Mai 1958 statt und ging über eine Distanz von 100 Runden à 3,145&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 314,100&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Nacheinander führten [[Jean Behra|Behra]] im [[B.R.M.]], [[Stirling Moss|Moss]] im [[Vanwall]] und [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] im [[Scuderia Ferrari|Ferrari]], schieden aber alle drei aus. So feierte am Ende der Mittelmotor-[[Cooper Car Company|Cooper]] seinen zweiten Sieg in Folge. Für [[Maurice Trintignant]] war es der letzte Sieg. Das Rennen brachte das Debüt von [[Team Lotus|Lotus]]. Der spätere Weltmeister [[Graham Hill]] konnte den noch nicht konkurrenzfähigen [[Lotus 12|Lotus T12]] 69 Runden im Rennen halten, bevor er mit einer gebrochenen Halbwelle ausfiel. Der spätere Formel-1-Chef [[Bernie Ecclestone]] versuchte sich erfolglos in einem [[Connaught Engineering|Connaught]] zu qualifizieren. [[Luigi Musso]] übernahm mit einem weiteren zweiten Platz die Führung in der Gesamtwertung, ohne ein Rennen gewonnen zu haben; das gelang erst [[Formel-1-Saison 2007|2007]] erneut einem Fahrer, [[Lewis Hamilton]].<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis der Niederlande ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis der Niederlande 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:04:49,200<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 47,9<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:42,3<br /> |- align=&quot;center&quot; valign=&quot;top&quot;<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |- align=&quot;center&quot; valign=&quot;top&quot;<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis der Niederlande 1958|Große Preis der Niederlande]] auf dem [[Circuit Park Zandvoort]] fand am 26. Mai 1958 statt und ging über eine Distanz von 75 Runden à 4,193&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 314,475&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Nach einem Jahr Pause stand erneut der GP der Niederlande in [[Zandvoort]] auf dem Programm. Bei stürmischem Wetter feierte [[Stirling Moss]] einen eindrucksvollen Sieg. Britische Teams belegten die Plätze eins bis vier und ließen die Konkurrenz aus Italien alt aussehen.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Indianapolis 500 ===<br /> {{Hauptartikel|Indianapolis 500 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jimmy Bryan]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly|Salih/Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3:44:13,80<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[George Amick]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 27,63<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Johnny Boyd]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Kurtis Kraft|Kurtis]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:09,97<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Bettenhausen]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:34,81<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jim Rathmann]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:35,62<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Das [[Indianapolis 500 1958|Indianapolis 500]] auf dem [[Indianapolis Motor Speedway]] fand am 30. Mai 1958 statt und ging über eine Distanz von 200 Runden à 4,025&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 805,000&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Schon die zeitliche Abfolge – das Rennen fand nur vier Tage nach dem GP der Niederlande statt – machte deutlich, wie wenig Rücksicht die [[Formel 1]] und die [[Indianapolis 500]] aufeinander nahmen, und so waren auch keine Europäer am Start. 14 der 33 Fahrzeuge waren in eine Startkollision verwickelt, bei der [[Pat O’Connor (Rennfahrer)|Pat O’Connor]] tödlich verletzt wurde. Nach einem Rennen mit vielen Führungswechseln gewann [[Jimmy Bryan]] vor George Amick.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Belgien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Belgien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 1:37:06,3<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 20,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stuart Lewis-Evans]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 3:00,9<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cliff Allison]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Team Lotus|Lotus-Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 4:15,5<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Belgien 1958|Große Preis von Belgien]] auf dem [[Circuit de Spa-Francorchamps]] fand am 15. Juni 1958 statt und ging über eine Distanz von 24 Runden à 14,120&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 338,880&amp;nbsp;km entspricht. Der Grand Prix trug auch den [[Fédération Internationale de l’Automobile|FIA]]-Ehrentitel ''[[Großer Preis von Europa]]''.<br /> <br /> Der [[Vanwall]] von [[Stirling Moss|Moss]] blieb bereits am Start liegen, und so konnte sein Teamkollege [[Tony Brooks]] einen sicheren Sieg einfahren. Dramatisch wurde es erst am Ende des Rennens: Brooks' Getriebe ging in der letzten Kurve kaputt und sein Bolide rollte kraftlos über die Ziellinie. Mit [[Maria Teresa de Filippis]] auf [[Maserati]] nahm erstmals eine Frau an einem WM-Lauf teil, sie beendete das Rennen als Zehnte.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Frankreich ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Frankreich 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:03:21,3<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 24,6<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 59,7<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Juan Manuel Fangio]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2:30,6<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Peter Collins]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 5:24,9<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Frankreich 1958|Große Preis von Frankreich]] auf dem [[Circuit de Reims-Gueux]] fand am 6. Juli 1958 statt und ging über eine Distanz von 50 Runden à 8,302&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 415,100&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Auf dem Hochgeschwindigkeitskurs konnte Ferrari die Vorteile seines starken Motors klar ausspielen, [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] und [[Luigi Musso|Musso]] fuhren auf und davon. Beim Zweikampf der beiden kam es zur Tragödie, als Musso von der Strecke abkommt und tödlich verunglückt. Für [[Juan Manuel Fangio]] war es das letzte Rennen, nach seinem vierten Platz erklärte er seinen Rücktritt vom Rennsport.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Großbritannien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Großbritannien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Peter Collins]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:09:04,2<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 24,2<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 50,6<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stuart Lewis-Evans]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 50,8<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Großbritannien 1958|Große Preis von Großbritannien]] auf dem [[Silverstone Circuit]] fand am 19. Juli 1958 statt und ging über eine Distanz von 75 Runden à 4,711&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 353,288&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Da [[Stirling Moss|Moss]] mit Motorschaden ausschied, war das Rennen eine klare Angelegenheit für [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]; [[Peter Collins|Collins]] und [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] feierten einen Doppelsieg. Für Erstaunen sorgte der dritte Platz des schwächer eingeschätzten [[Roy Salvadori]] im Mittelmotor-[[Cooper Car Company|Cooper]].<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Deutschland ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Deutschland 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:21:15,0<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 3:29,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maurice Trintignant]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 5:11,2<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 6:16,3<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Bruce McLaren]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 6:26,3<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Deutschland 1958|Große Preis von Deutschland]] auf dem [[Nürburgring]] fand am 3. August 1958 statt und ging über eine Distanz von 15 Runden à 22,810&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 342,150&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Zwei Wochen nach seinem Sieg in Silverstone führte [[Peter Collins]] erneut einen GP an, als er in der zehnten Runde im Streckenabschnitt Pflanzgarten von der Strecke abkam und gegen einen Baum geschleudert wurde. Am Abend starb er in einem Krankenhaus in [[Bonn]]. Da auch [[Stirling Moss|Moss]] und [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] ausschieden, war der Sieg von [[Tony Brooks]] nicht gefährdet. Die [[Cooper Car Company|Cooper]] belegten mit den Rängen zwei und drei Spitzenplätze.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Portugal ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Portugal 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:11:27,8<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 5:12,750<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stuart Lewis-Evans]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Portugal 1958|Große Preis von Portugal]] auf dem [[Circuito da Boavista]] fand am 24. August 1958 statt und ging über eine Distanz von 50 Runden à 7,400&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 370,000&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Erstmals wurde ein WM-Lauf in der [[Portugal|portugiesischen]] Stadt [[Porto]] ausgetragen; die Strecke führte zum Teil über Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen. [[Stirling Moss|Moss]] führte das Rennen an, als sich [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] in der Schlussphase drehte. Er ließ seinen [[Scuderia Ferrari|Ferrari]] gegen die Fahrtrichtung anrollen. Für dieses Manöver sollte Hawthorn disqualifiziert werden, doch Moss setzte sich für ihn ein, sodass er in der Wertung blieb und Zweiter wurde. Es ist das Rennen des legendären Lesefehlers von Moss, der ihm möglicherweise den Titel kostete: Hawthorn hatte die schnellste Runde erzielt, für die es damals noch einen Extrapunkt gab, und seine Box signalisierte Moss „Hawthorn Rec.“ (= record); Moss las allerdings „Hawthorn Reg.“ (= regular) und forcierte gegen Ende nicht mehr. So ging der Punkt für die schnellste Runde an Hawthorn, und am Ende wurde er mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Italien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Italien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:03:47,8<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 24,2<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Phil Hill]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 28,3<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Masten Gregory|M.Gregory]]/[[Carroll Shelby|C.Shelby]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 8 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Italien 1958|Große Preis von Italien]] fand am 7. September 1958 auf dem [[Autodromo Nazionale Monza]] statt und ging über eine Distanz von 70 Runden à 6,300&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 441,000&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Das Duell [[Stirling Moss|Moss]] gegen [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] ging weiter, Moss musste allerdings mit Getriebeschaden aufgeben. Teamkollege [[Tony Brooks]] verwies die Ferrari-Piloten jedoch auf die Plätze. Für die Viertplatzierten [[Masten Gregory|Gregory]] und [[Carroll Shelby|Shelby]] gab es gemäß dem neuen Reglement, das Fahrertausch verbot, keine Punkte mehr.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Marokko ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Marokko 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:09:15,1<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:24,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Phil Hill]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:25,5<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Joakim Bonnier]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:46,7<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2:33,7<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Marokko 1958|Große Preis von Marokko]] fand am 19. Oktober 1958 auf dem [[Circuit d’Ain-Diab]] statt und ging über eine Distanz von 53 Runden à 7,618&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 403,754&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Zum einzigen Mal wurde in [[Marokko]] ein WM-Lauf ausgetragen. Die genutzte Strecke lag in Ain-Diab, einem Vorort von [[Casablanca]]. Die Ausgangslage war klar: Siegte [[Stirling Moss|Moss]], musste [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] Zweiter werden, dann wäre [[Vanwall]]-Fahrer Weltmeister gewesen. Moss führte vom Start weg und Hawthorn lag nur auf dem vierten Platz, da schied der vor ihm liegende [[Tony Brooks|Brooks]] aus. Hawthorn war nun Dritter, da trat die Ferrari-[[Stallorder]] in Kraft: der zweitplatzierte [[Phil Hill]] ließ Hawthorn überholen und sicherte so seinem Teamkollegen den Titel. Erneut gab es einen Toten zu beklagen: der junge Vanwall-Pilot [[Stuart Lewis-Evans]] drehte sich auf einer Öllache und sein Wagen fing Feuer. Sechs Tage später erlag er seinen Brandverletzungen.<br /> <br /> Für Vanwall blieb immerhin der erstmals ausgetragene Konstrukteurstitel, doch zog sich das Team, genau wie Weltmeister Hawthorn, zum Saisonende zurück.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> == Weltmeisterschaftswertungen ==<br /> === Fahrerwertung ===<br /> Die ersten fünf jedes Rennens bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte, einen weiteren Punkt gab es für die schnellste Rennrunde. Die besten sechs Resultate der insgesamt 11 Rennen wurden gewertet.<br /> <br /> Während der Saison starben Peter Collins, [[Pat O’Connor (Rennfahrer)|Pat O'Connor]] und Luigi Musso. Stuart Lewis-Evans starb nach dem letzten Rennen.<br /> {|<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Fahrer<br /> ! Rennstall<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 42 (49)<br /> |-<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]] / [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 41<br /> |-<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 24<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 15<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Peter Collins]] †<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 14<br /> |-<br /> ! 6<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 14<br /> |-<br /> ! 7<br /> | align=&quot;left&quot; | {{FRA|#}} [[Maurice Trintignant]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 12<br /> |-<br /> ! 8<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ITA|#}} [[Luigi Musso]] †<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 12<br /> |-<br /> ! 9<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Stuart Lewis-Evans]] †<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 11<br /> |-<br /> ! 10<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Phil Hill]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 9<br /> |-<br /> ! 11<br /> | align=&quot;left&quot; | {{DEU-1949|#}} [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 9<br /> |}<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Fahrer<br /> ! Rennstall<br /> |-<br /> ! 12<br /> | align=&quot;left&quot; | {{FRA|#}} [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 9<br /> |-<br /> ! 13<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Jimmy Bryan]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly|Salih/Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 8<br /> |-<br /> ! 14<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ARG|#}} [[Juan Manuel Fangio]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 7<br /> |-<br /> ! 15<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[George Amick]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 6<br /> |-<br /> ! 16<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Johnny Boyd]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Kurtis Kraft|Kurtis]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 4<br /> |-<br /> ! 17<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Tony Bettenhausen]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 4<br /> |-<br /> ! 18<br /> | align=&quot;left&quot; | {{AUS|#}} [[Jack Brabham]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |-<br /> ! 19<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Cliff Allison]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Team Lotus|Lotus]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |-<br /> ! 20<br /> | align=&quot;left&quot; | {{SWE|#}} [[Joakim Bonnier]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |-<br /> ! 21<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Jim Rathmann]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2<br /> |}<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Konstrukteurswertung ===<br /> Die ersten fünf jedes Rennens bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte, einen weiteren Punkt gab es für die schnellste Rennrunde. Die besten sechs Resultate wurden gewertet. Punkte gab es jeweils nur für den bestklassierten Fahrer jedes Teams.<br /> {|<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Konstrukteur<br /> ! Punkte<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 48 (57)<br /> |-<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ITA|#}} [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 40 (57)<br /> |-<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 31<br /> |}<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Konstrukteur<br /> ! Punkte<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 18<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ITA|#}} [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 6<br /> |-<br /> ! 6<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Team Lotus|Lotus-Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |}<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|1958 in Formula One|Automobil-Weltmeisterschaft 1958}}<br /> * [http://www.formula1.com/results/season/1958/ Offizielle Formel-1-Website, Ergebnisse Saison 1958] (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Formel 1<br /> |Navigationsleiste Formel-1-Saison 1958}}<br /> <br /> [[Kategorie:Automobil-Weltmeisterschaft 1958| ]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Automobil-Weltmeisterschaft_1958&diff=215618314 Automobil-Weltmeisterschaft 1958 2021-09-15T22:01:13Z <p>Serokiec: /* Fahrerwertung */ Fahrer statt Konstrukteur in Fahrerwertung</p> <hr /> <div>{{Infobox Formel-1-Saison<br /> | Saison = 1958<br /> | Foto = <br /> | Fahrer-WM = {{GBR|Ziel=Mike Hawthorn}}<br /> | Konstrukteur-WM = {{GBR|Ziel=Vanwall}}<br /> }}<br /> Die '''Automobil-Weltmeisterschaft 1958''' war die 9. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heute als [[Formel-1-Weltmeisterschaft]] bezeichnet wird. Elf Rennen wurden in der Zeit vom 19. Januar 1958 bis zum 19. Oktober 1958 zur Fahrerweltmeisterschaft und erstmals für den ''Internationalen Pokal der Formel-1-Konstrukteure'' ausgetragen.<br /> <br /> Der [[Fédération Internationale de l’Automobile|FIA]]-Ehrentitel ''[[Großer Preis von Europa]]'' wurde 1958 an den [[Großer Preis von Belgien|Großen Preis von Belgien]] vergeben.<br /> <br /> Mike Hawthorn gewann zum ersten und einzigen Mal die Fahrer-Weltmeisterschaft. Vanwall wurde zum ersten und einzigen Mal Konstrukteursweltmeister.<br /> <br /> Fahrerisch brachte das Jahr den Rücktritt des fünfmaligen Weltmeisters [[Juan Manuel Fangio]]. Um den Gewinn der Weltmeisterschaft 1958 stritten die Teams [[Scuderia Ferrari|Ferrari]] und Vanwall. Zwar gewann Vanwall-Fahrer [[Stirling Moss]] vier Rennen, außer seinen Siegen hatte er jedoch kaum Zielankünfte vorzuweisen. Seinem Rivalen Mike Hawthorn im Ferrari gelang nur ein Sieg, aber fünf zweite Plätze sorgten am Ende dafür, dass er mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister wurde. Im Übrigen war es ein trauriges Jahr für die Formel 1: Mit [[Pat O’Connor (Rennfahrer)|Pat O’Connor]], [[Luigi Musso]], [[Peter Collins]] und [[Stuart Lewis-Evans]] verunglückten vier Fahrer tödlich, und auch Weltmeister Hawthorn, der zu Saisonende zurücktrat, überlebte seinen Titelgewinn nur um wenige Monate.<br /> [[Datei:Mike Hawthorn 1958 Argentine GP.jpg|mini|Mike Hawthorn, Großer Preis von Argentinien, 1958]]<br /> <br /> == Änderungen 1958 ==<br /> Die Saison 1958 brachte einige neue Regeln. So wurde die Mindestdistanz eines Rennens von bisher drei auf zwei Stunden verkürzt, die Verwendung von handelsüblichem Treibstoff anstelle der bislang verwendeten Spezialgemische wurde Vorschrift, für geteilte Plätze gab es keine Punkte mehr und erstmals wurde die Konstrukteurs-WM ausgetragen. Bereits im Herbst 1958 wurde ein erneuter Wechsel zu Formel-2-Fahrzeugen beschlossen, aber erst in der [[Formel-1-Saison 1961]] in der Weltmeisterschaft umgesetzt.&lt;ref&gt;Werner J. Haller, Christian Eichenberger, Leopold Wieland: Große Regeländerungen und ihre Folgen, ''Motorsport aktuell'', Ausgabe MSA 4/2014, Seite 6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rennberichte ==<br /> === Großer Preis von Argentinien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Argentinien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:19:33,7<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Luigi Musso]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 12,6<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Juan Manuel Fangio]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 53,0<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Argentinien 1958|Große Preis von Argentinien]] auf dem [[Autódromo Juan y Oscar Alfredo Gálvez|Autódromo Municipal Ciudad de Buenos Aires]] fand am 19. Januar 1958 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 3,912&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 312,960&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Nur zehn Fahrer nahmen am Saisonauftakt in [[Argentinien]] teil. Für einige Teams, darunter Vanwall, kamen die Regeländerungen zu früh. [[Stirling Moss|Moss]] durfte deshalb in [[Rob Walker]]s Privatteam starten, mit einem [[Cooper Car Company|Cooper]], der im Gegensatz zu den herkömmlichen Fahrzeugen mit einem Mittelmotor ausgerüstet war. Um keine Zeit bei Reifenwechseln zu verlieren, setzte Moss alles auf eine Karte und fuhr das Rennen ohne Stopp durch. So konnte er die leistungsstärkeren Ferraris hinter sich lassen. Sein Sieg war der erste Sieg eines Mittelmotorwagens in der Formel-1-Weltmeisterschaft.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Monaco ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Monaco 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maurice Trintignant]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:52:27,9<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Luigi Musso]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 20,2<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Peter Collins]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 38,8<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jack Brabham]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 3 Runden<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 9 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Monaco 1958|Große Preis von Monaco]] auf dem [[Circuit de Monaco]] fand am 18. Mai 1958 statt und ging über eine Distanz von 100 Runden à 3,145&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 314,100&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Nacheinander führten [[Jean Behra|Behra]] im [[B.R.M.]], [[Stirling Moss|Moss]] im [[Vanwall]] und [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] im [[Scuderia Ferrari|Ferrari]], schieden aber alle drei aus. So feierte am Ende der Mittelmotor-[[Cooper Car Company|Cooper]] seinen zweiten Sieg in Folge. Für [[Maurice Trintignant]] war es der letzte Sieg. Das Rennen brachte das Debüt von [[Team Lotus|Lotus]]. Der spätere Weltmeister [[Graham Hill]] konnte den noch nicht konkurrenzfähigen [[Lotus 12|Lotus T12]] 69 Runden im Rennen halten, bevor er mit einer gebrochenen Halbwelle ausfiel. Der spätere Formel-1-Chef [[Bernie Ecclestone]] versuchte sich erfolglos in einem [[Connaught Engineering|Connaught]] zu qualifizieren. [[Luigi Musso]] übernahm mit einem weiteren zweiten Platz die Führung in der Gesamtwertung, ohne ein Rennen gewonnen zu haben; das gelang erst [[Formel-1-Saison 2007|2007]] erneut einem Fahrer, [[Lewis Hamilton]].<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis der Niederlande ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis der Niederlande 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:04:49,200<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 47,9<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:42,3<br /> |- align=&quot;center&quot; valign=&quot;top&quot;<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |- align=&quot;center&quot; valign=&quot;top&quot;<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis der Niederlande 1958|Große Preis der Niederlande]] auf dem [[Circuit Park Zandvoort]] fand am 26. Mai 1958 statt und ging über eine Distanz von 75 Runden à 4,193&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 314,475&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Nach einem Jahr Pause stand erneut der GP der Niederlande in [[Zandvoort]] auf dem Programm. Bei stürmischem Wetter feierte [[Stirling Moss]] einen eindrucksvollen Sieg. Britische Teams belegten die Plätze eins bis vier und ließen die Konkurrenz aus Italien alt aussehen.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Indianapolis 500 ===<br /> {{Hauptartikel|Indianapolis 500 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jimmy Bryan]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly|Salih/Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3:44:13,80<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[George Amick]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 27,63<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Johnny Boyd]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Kurtis Kraft|Kurtis]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:09,97<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Bettenhausen]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:34,81<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jim Rathmann]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:35,62<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Das [[Indianapolis 500 1958|Indianapolis 500]] auf dem [[Indianapolis Motor Speedway]] fand am 30. Mai 1958 statt und ging über eine Distanz von 200 Runden à 4,025&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 805,000&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Schon die zeitliche Abfolge – das Rennen fand nur vier Tage nach dem GP der Niederlande statt – machte deutlich, wie wenig Rücksicht die [[Formel 1]] und die [[Indianapolis 500]] aufeinander nahmen, und so waren auch keine Europäer am Start. 14 der 33 Fahrzeuge waren in eine Startkollision verwickelt, bei der [[Pat O’Connor (Rennfahrer)|Pat O’Connor]] tödlich verletzt wurde. Nach einem Rennen mit vielen Führungswechseln gewann [[Jimmy Bryan]] vor George Amick.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Belgien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Belgien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 1:37:06,3<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 20,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stuart Lewis-Evans]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 3:00,9<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cliff Allison]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Team Lotus|Lotus-Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 4:15,5<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Belgien 1958|Große Preis von Belgien]] auf dem [[Circuit de Spa-Francorchamps]] fand am 15. Juni 1958 statt und ging über eine Distanz von 24 Runden à 14,120&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 338,880&amp;nbsp;km entspricht. Der Grand Prix trug auch den [[Fédération Internationale de l’Automobile|FIA]]-Ehrentitel ''[[Großer Preis von Europa]]''.<br /> <br /> Der [[Vanwall]] von [[Stirling Moss|Moss]] blieb bereits am Start liegen, und so konnte sein Teamkollege [[Tony Brooks]] einen sicheren Sieg einfahren. Dramatisch wurde es erst am Ende des Rennens: Brooks' Getriebe ging in der letzten Kurve kaputt und sein Bolide rollte kraftlos über die Ziellinie. Mit [[Maria Teresa de Filippis]] auf [[Maserati]] nahm erstmals eine Frau an einem WM-Lauf teil, sie beendete das Rennen als Zehnte.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Frankreich ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Frankreich 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:03:21,3<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 24,6<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 59,7<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Juan Manuel Fangio]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2:30,6<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Peter Collins]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 5:24,9<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Frankreich 1958|Große Preis von Frankreich]] auf dem [[Circuit de Reims-Gueux]] fand am 6. Juli 1958 statt und ging über eine Distanz von 50 Runden à 8,302&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 415,100&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Auf dem Hochgeschwindigkeitskurs konnte Ferrari die Vorteile seines starken Motors klar ausspielen, [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] und [[Luigi Musso|Musso]] fuhren auf und davon. Beim Zweikampf der beiden kam es zur Tragödie, als Musso von der Strecke abkommt und tödlich verunglückt. Für [[Juan Manuel Fangio]] war es das letzte Rennen, nach seinem vierten Platz erklärte er seinen Rücktritt vom Rennsport.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Großbritannien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Großbritannien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Peter Collins]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:09:04,2<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 24,2<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 50,6<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stuart Lewis-Evans]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 50,8<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Großbritannien 1958|Große Preis von Großbritannien]] auf dem [[Silverstone Circuit]] fand am 19. Juli 1958 statt und ging über eine Distanz von 75 Runden à 4,711&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 353,288&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Da [[Stirling Moss|Moss]] mit Motorschaden ausschied, war das Rennen eine klare Angelegenheit für [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]; [[Peter Collins|Collins]] und [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] feierten einen Doppelsieg. Für Erstaunen sorgte der dritte Platz des schwächer eingeschätzten [[Roy Salvadori]] im Mittelmotor-[[Cooper Car Company|Cooper]].<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Deutschland ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Deutschland 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:21:15,0<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 3:29,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maurice Trintignant]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 5:11,2<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 6:16,3<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Bruce McLaren]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 6:26,3<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Deutschland 1958|Große Preis von Deutschland]] auf dem [[Nürburgring]] fand am 3. August 1958 statt und ging über eine Distanz von 15 Runden à 22,810&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 342,150&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Zwei Wochen nach seinem Sieg in Silverstone führte [[Peter Collins]] erneut einen GP an, als er in der zehnten Runde im Streckenabschnitt Pflanzgarten von der Strecke abkam und gegen einen Baum geschleudert wurde. Am Abend starb er in einem Krankenhaus in [[Bonn]]. Da auch [[Stirling Moss|Moss]] und [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] ausschieden, war der Sieg von [[Tony Brooks]] nicht gefährdet. Die [[Cooper Car Company|Cooper]] belegten mit den Rängen zwei und drei Spitzenplätze.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Portugal ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Portugal 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:11:27,8<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 5:12,750<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stuart Lewis-Evans]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Portugal 1958|Große Preis von Portugal]] auf dem [[Circuito da Boavista]] fand am 24. August 1958 statt und ging über eine Distanz von 50 Runden à 7,400&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 370,000&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Erstmals wurde ein WM-Lauf in der [[Portugal|portugiesischen]] Stadt [[Porto]] ausgetragen; die Strecke führte zum Teil über Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen. [[Stirling Moss|Moss]] führte das Rennen an, als sich [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] in der Schlussphase drehte. Er ließ seinen [[Scuderia Ferrari|Ferrari]] gegen die Fahrtrichtung anrollen. Für dieses Manöver sollte Hawthorn disqualifiziert werden, doch Moss setzte sich für ihn ein, sodass er in der Wertung blieb und Zweiter wurde. Es ist das Rennen des legendären Lesefehlers von Moss, der ihm möglicherweise den Titel kostete: Hawthorn hatte die schnellste Runde erzielt, für die es damals noch einen Extrapunkt gab, und seine Box signalisierte Moss „Hawthorn Rec.“ (= record); Moss las allerdings „Hawthorn Reg.“ (= regular) und forcierte gegen Ende nicht mehr. So ging der Punkt für die schnellste Runde an Hawthorn, und am Ende wurde er mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Italien ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Italien 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:03:47,8<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 24,2<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Phil Hill]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 28,3<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Masten Gregory|M.Gregory]]/[[Carroll Shelby|C.Shelby]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1 Runde<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 8 Runden<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Italien 1958|Große Preis von Italien]] fand am 7. September 1958 auf dem [[Autodromo Nazionale Monza]] statt und ging über eine Distanz von 70 Runden à 6,300&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 441,000&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Das Duell [[Stirling Moss|Moss]] gegen [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] ging weiter, Moss musste allerdings mit Getriebeschaden aufgeben. Teamkollege [[Tony Brooks]] verwies die Ferrari-Piloten jedoch auf die Plätze. Für die Viertplatzierten [[Masten Gregory|Gregory]] und [[Carroll Shelby|Shelby]] gab es gemäß dem neuen Reglement, das Fahrertausch verbot, keine Punkte mehr.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Großer Preis von Marokko ===<br /> {{Hauptartikel|Großer Preis von Marokko 1958}}<br /> &lt;div style=&quot;float:left; text-align:left; padding-right:15px;&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;440&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Platz !! Fahrer !! Team !! Zeit<br /> |- style=&quot;background:#F7F6A8&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2:09:15,1<br /> |- style=&quot;background:#DCE5E5&quot;<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:24,7<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Phil Hill]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:25,5<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Joakim Bonnier]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 1:46,7<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | + 2:33,7<br /> |}&lt;/div&gt;<br /> Der [[Großer Preis von Marokko 1958|Große Preis von Marokko]] fand am 19. Oktober 1958 auf dem [[Circuit d’Ain-Diab]] statt und ging über eine Distanz von 53 Runden à 7,618&amp;nbsp;km, was einer Gesamtdistanz von 403,754&amp;nbsp;km entspricht.<br /> <br /> Zum einzigen Mal wurde in [[Marokko]] ein WM-Lauf ausgetragen. Die genutzte Strecke lag in Ain-Diab, einem Vorort von [[Casablanca]]. Die Ausgangslage war klar: Siegte [[Stirling Moss|Moss]], musste [[Mike Hawthorn|Hawthorn]] Zweiter werden, dann wäre [[Vanwall]]-Fahrer Weltmeister gewesen. Moss führte vom Start weg und Hawthorn lag nur auf dem vierten Platz, da schied der vor ihm liegende [[Tony Brooks|Brooks]] aus. Hawthorn war nun Dritter, da trat die Ferrari-[[Stallorder]] in Kraft: der zweitplatzierte [[Phil Hill]] ließ Hawthorn überholen und sicherte so seinem Teamkollegen den Titel. Erneut gab es einen Toten zu beklagen: der junge Vanwall-Pilot [[Stuart Lewis-Evans]] drehte sich auf einer Öllache und sein Wagen fing Feuer. Sechs Tage später erlag er seinen Brandverletzungen.<br /> <br /> Für Vanwall blieb immerhin der erstmals ausgetragene Konstrukteurstitel, doch zog sich das Team, genau wie Weltmeister Hawthorn, zum Saisonende zurück.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> == Weltmeisterschaftswertungen ==<br /> === Fahrerwertung ===<br /> Die ersten fünf jedes Rennens bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte, einen weiteren Punkt gab es für die schnellste Rennrunde. Die besten sechs Resultate der insgesamt 11 Rennen wurden gewertet.<br /> <br /> Während der Saison starben Peter Collins, [[Pat O’Connor (Rennfahrer)|Pat O'Connor]] und Luigi Musso. Stuart Lewis-Evans starb nach dem letzten Rennen.<br /> {|<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Fahrer<br /> ! Punkte<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Mike Hawthorn]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 42 (49)<br /> |-<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Stirling Moss]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]] / [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 41<br /> |-<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Tony Brooks]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 24<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Roy Salvadori]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 15<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Peter Collins]] †<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 14<br /> |-<br /> ! 6<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Harry Schell]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 14<br /> |-<br /> ! 7<br /> | align=&quot;left&quot; | {{FRA|#}} [[Maurice Trintignant]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 12<br /> |-<br /> ! 8<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ITA|#}} [[Luigi Musso]] †<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 12<br /> |-<br /> ! 9<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Stuart Lewis-Evans]] †<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 11<br /> |-<br /> ! 10<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Phil Hill]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 9<br /> |-<br /> ! 11<br /> | align=&quot;left&quot; | {{DEU-1949|#}} [[Wolfgang Graf Berghe von Trips|Wolfgang von Trips]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 9<br /> |}<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Fahrer<br /> ! Punkte<br /> |-<br /> ! 12<br /> | align=&quot;left&quot; | {{FRA|#}} [[Jean Behra]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 9<br /> |-<br /> ! 13<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Jimmy Bryan]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly|Salih/Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 8<br /> |-<br /> ! 14<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ARG|#}} [[Juan Manuel Fangio]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 7<br /> |-<br /> ! 15<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[George Amick]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 6<br /> |-<br /> ! 16<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Johnny Boyd]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Kurtis Kraft|Kurtis]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 4<br /> |-<br /> ! 17<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Tony Bettenhausen]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 4<br /> |-<br /> ! 18<br /> | align=&quot;left&quot; | {{AUS|#}} [[Jack Brabham]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |-<br /> ! 19<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Cliff Allison]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Team Lotus|Lotus]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |-<br /> ! 20<br /> | align=&quot;left&quot; | {{SWE|#}} [[Joakim Bonnier]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |-<br /> ! 21<br /> | align=&quot;left&quot; | {{USA 48 Stars|#}} [[Jim Rathmann]]<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Epperly]]-[[Offenhauser]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 2<br /> |}<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Konstrukteurswertung ===<br /> Die ersten fünf jedes Rennens bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte, einen weiteren Punkt gab es für die schnellste Rennrunde. Die besten sechs Resultate wurden gewertet. Punkte gab es jeweils nur für den bestklassierten Fahrer jedes Teams.<br /> {|<br /> |- style=&quot;vertical-align:top&quot;<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Konstrukteur<br /> ! Punkte<br /> |- style=&quot;background:#FFDAB9&quot;<br /> ! 1<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Vanwall]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 48 (57)<br /> |-<br /> ! 2<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ITA|#}} [[Scuderia Ferrari|Ferrari]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 40 (57)<br /> |-<br /> ! 3<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Cooper Car Company|Cooper]]-[[Coventry Climax|Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 31<br /> |}<br /> |<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF&quot;<br /> ! Pos.<br /> ! Konstrukteur<br /> ! Punkte<br /> |-<br /> ! 4<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[British Racing Motors|B.R.M.]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 18<br /> |-<br /> ! 5<br /> | align=&quot;left&quot; | {{ITA|#}} [[Maserati]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 6<br /> |-<br /> ! 6<br /> | align=&quot;left&quot; | {{GBR|#}} [[Team Lotus|Lotus-Climax]]<br /> | align=&quot;right&quot; | 3<br /> |}<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|1958 in Formula One|Automobil-Weltmeisterschaft 1958}}<br /> * [http://www.formula1.com/results/season/1958/ Offizielle Formel-1-Website, Ergebnisse Saison 1958] (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Formel 1<br /> |Navigationsleiste Formel-1-Saison 1958}}<br /> <br /> [[Kategorie:Automobil-Weltmeisterschaft 1958| ]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=8mm_%E2%80%93_Acht_Millimeter&diff=213745253 8mm – Acht Millimeter 2021-07-10T23:58:39Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = <br /> | Deutscher Titel = 8mm – Acht Millimeter<br /> | Originaltitel = 8mm<br /> | Produktionsland = [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Deutschland]]<br /> | Originalsprache = [[Englische Sprache|Englisch]]<br /> | Erscheinungsjahr = 1999<br /> | Länge = 123<br /> | FSK = 18<br /> | JMK =<br /> | Regie = [[Joel Schumacher]]<br /> | Drehbuch = [[Andrew Kevin Walker]]<br /> | Produzent = [[Gavin Polone]],&lt;br /&gt;[[Judy Hofflund]],&lt;br /&gt;[[Joel Schumacher]]<br /> | Musik = [[Mychael Danna]]<br /> | Kamera = [[Robert Elswit]]<br /> | Schnitt = [[Mark Stevens (Filmeditor)|Mark Stevens]]<br /> | Besetzung = <br /> * [[Nicolas Cage]]: Tom Welles<br /> * [[Joaquin Phoenix]]: Max California<br /> * [[James Gandolfini]]: Eddie Poole<br /> * [[Peter Stormare]]: Dino Velvet<br /> * [[Anthony Heald]]: Daniel Longdale<br /> * [[Chris Bauer (Schauspieler)|Chris Bauer]]: George „The Machine“ Higgins<br /> * [[Catherine Keener]]: Amy Welles<br /> * [[Norman Reedus]]: Warren Anderson <br /> * [[Myra Carter]]: Mrs. Christian<br /> * [[Amy Morton]]: Janet Mathews<br /> * [[Brian Donahue]]: Gonzo <br /> * [[Jenny Powell]]: Mary Ann Mathews<br /> | Synchronisation = 1<br /> }}<br /> <br /> '''8mm – Acht Millimeter''' ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Thriller]] aus dem Jahr [[Filmjahr 1999|1999]] mit [[Nicolas Cage]] in der Hauptrolle. Der Film erreichte relative Berühmtheit dadurch, dass er sich mit der Existenzbestätigung von [[Snuff-Film]]en beschäftigt. Der Filmtitel ist eine Anlehnung an das [[Super 8 (Filmformat)|Super8]]-Filmformat.<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Privatdetektiv Tom Welles bekommt eines Tages von Mrs. Christian, einer reichen Witwe, einen ungewöhnlichen Auftrag. Die alte Frau und ihr Anwalt Daniel Longdale zeigen ihm aus der Hinterlassenschaft ihres Mannes einen [[Super 8 (Filmformat)|Super-8]]-Film. Es handelt sich mutmaßlich um einen [[Snuff-Film]], in dem ein maskierter Mann ein Mädchen zu Tode foltert. Welles’ Auftrag besteht darin, die Echtheit des schockierenden Films zu überprüfen.<br /> <br /> In einer Vermisstenkartei findet Welles den Namen des ermordeten Mädchens und sucht deren Mutter auf. Die Spur führt ihn weiter nach Hollywood, wo das Mädchen reich und berühmt werden wollte. Welles lernt Max California, den Angestellten eines Sex-Shops, kennen, der ihn in die Welt der [[BDSM]]-Pornofilme einführt. Der Vermittler Eddie Poole, der Nachwuchsdarstellerinnen für die Pornoindustrie castet, betrachtet das von Welles vorgelegte Foto auffällig lange, bevor er verneint, das Mädchen zu kennen. Durch Abhören von Poole stößt Welles auf den Produzenten Dino Velvet aus New York.<br /> <br /> Welles und Max sehen sich Velvets Filme an: Dort hat ein häufig auftretender, stets maskierter Mann mit dem Pseudonym „Machine“ dieselbe Tätowierung auf der Hand wie der Mörder in dem Film, der zu dem Auftrag geführt hat. In New York beauftragt Welles Velvet mit der Herstellung eines Hardcore-[[Bondage]]-Filmes, in dem auch „Machine“ mitspielen soll. Weiterhin wünscht er, bei den Dreharbeiten anwesend zu sein. Er schickt Max nach Hause und verspricht, ihn zu besuchen. Max ist sichtlich enttäuscht und tritt, wie es scheint, die Heimreise an. Das Treffen zwischen Welles, Velvet und Machine anlässlich von Welles’ Filmauftrag in einem Lagerhaus nimmt eine unerwartete Wendung, da keine Mädchen, sondern Poole und Longdale anwesend sind. Welles wird von Velvet mit einer Armbrust bedroht, entwaffnet und an ein Bett gefesselt.<br /> <br /> Welles erfährt, dass Longdale mit Poole und Velvet einst gemeinsame Sache machte. Longdale wurde vom Mann der Witwe eine Million Dollar gezahlt, um einen Snuff-Film zu besorgen. Longdale ließ einen produzieren – das Mädchen wurde tatsächlich grausam ermordet. Mit Max als Geisel zwingen die Verbrecher Welles, den Film aus seinem Auto zu holen. Er muss zusehen, wie dieser verbrannt und Max ermordet wird, indem Machine ihm die Kehle durchschneidet.<br /> <br /> Welles lenkt die Verbrecher von sich selbst als nächstem Opfer ab, indem er Poole, Velvet und Machine mitteilt, dass Longdale eine Million US-Dollar von Mr. Christian für den Dreh des Snuff-Videos erhalten hat. Da Longdale nur einen Bruchteil des Budgets weitergegeben und den Großteil in die eigene Tasche gesteckt hat, wird er von den Übervorteilten zur Rede gestellt. Longdale zieht eine Pistole und versucht zu fliehen. Velvet schafft es zwar, ihm mit seiner Armbrust in die Brust zu schießen, aber Longdale trifft mit einer Kugel seine Halsschlagader. Beide sterben. Welles kann sich befreien, verletzt Machine mit einem Messer schwer am Bauch und muss vor Poole flüchten.<br /> <br /> Anschließend berichtet Ermittler Welles per Mobiltelefon seiner Auftraggeberin schockiert von seinen Erkenntnissen, dass das Snuff-Video ihres Ehemanns authentisch ist. Nach einem Moment der stillen Bestürzung betrachtet die Dame in ihrem Salon ein großes Portraitgemälde ihres Gemahls an der Wand und muss erkennen, dass das ehrende Andenken an ihren verstorbenen Ehemann irreparable Risse bekommen hat. Nicht gewillt, diese Schmach zu tragen, wählt die ältere Dame den [[Suizid|Freitod]]. Von deren Butler erhält Welles zwei Kuverts. Einer enthält sein Honorar, der andere Geld für die Mutter des getöteten Mädchens.<br /> <br /> Welles startet einen Rachefeldzug. Er überwältigt Eddie Poole, als dieser fliehen will und zwingt ihn, ihm den Ort, an dem das Mädchen ermordet wurde, zu zeigen. Als die beiden an einer verfallenen Hütte auf einem Hügel außerhalb der Stadt angekommen sind, schildert Poole, was sich in jener Nacht zugetragen hat. Er wird von Welles daraufhin niedergeschlagen. Welles fesselt Poole und droht, ihn zu töten. Er ruft außerhalb des damaligen Schauplatzes die Mutter des ermordeten Mädchens an und teilt ihr die schreckliche Wahrheit mit. Dann bittet er sie um Erlaubnis, den Mördern „wehtun“ zu dürfen. Er stürmt zurück in die Hütte und schlägt wiederholt mit seiner Pistole auf Poole ein. Während dieser stirbt, wirft er die zur Suche erstandenen Porno-Videos auf Eddie und zündet ihn mitsamt den Kassetten an.<br /> <br /> Indem Welles die Notaufnahmen der umliegenden Krankenhäuser abtelefoniert und sich nach in den vergangenen Tagen behandelten Bauchverletzungen erkundigt, findet er Machines tatsächlichen Namen und seine Adresse bei seiner Mutter heraus. Als diese zur Kirche fährt, schleicht er sich mit einer Pistole bewaffnet in das Haus, wo er von Machine entdeckt und überrascht wird. In einem Handgemenge stürzen beide aus dem ersten Stock in den benachbarten Friedhof. Mit vorgehaltener Waffe zwingt Welles seinen Kontrahenten, seine Maske abzunehmen. Dieser teilt ihm mit, dass es „kein Geheimnis“ gibt, er tue „die Dinge, die er tut, weil es ihm Spaß macht“. Machine wirft ein Messer nach dem überraschten Welles, doch dieser ersticht ihn im Zweikampf.<br /> <br /> Welles hat seinen selbst gewählten Auftrag ausgeführt. Eines Tages erhält er einen Brief von der Mutter des ermordeten Mädchens, die ihm dankt, ihr geschrieben und berichtet zu haben, was passiert ist. Von dem Geld werde sie zuerst eine Psychotherapie beginnen.<br /> <br /> == Produktion ==<br /> <br /> === Drehbuch ===<br /> [[Andrew Kevin Walker]], der auch das Drehbuch zu ''[[Sieben (Film)|Sieben]]'' geschrieben hat, beleuchtet in ''8mm'' die verfallene Welt hinter der Fassade des Normalen, in der die gesellschaftliche Randzone ums Überleben kämpft. Anders als in thematisch verwandten Filmen werden in ''8mm'' die Täter, wie der Snuff-Regisseur Dino Velvet, in den Vordergrund gerückt. Zusätzlich zum von [[James Gandolfini]] gespielten Produzenten Eddie Poole, der eher eine typische Rotlicht-Gestalt verkörpert, tritt der stille Killer „Machine“ auf. Letzterer treibt die Spannung zum Höhepunkt, als er von Detektiv Welles gezwungen wird, seine Maske abzunehmen. Welles ist völlig verstört, als er erkennt, dass sich hinter „Machine“ auch nur ein normaler, „unschuldig“ aussehender Mensch verbirgt, der zudem noch mit seiner alten Mutter in einem Haus lebt und tagsüber ein ganz gewöhnliches Leben führt. In einem Wutanfall macht sich Welles schließlich selbst schuldig, als er den Mörder des gefolterten Mädchens tötet.<br /> <br /> Das von Andrew Kevin Walker verfasste Drehbuch wurde von Joel Schumacher und [[Nicholas Kazan]] überarbeitet, nachdem Walker das Projekt aufgrund von Diskrepanzen mit dem Regisseur verließ.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot;&gt;[http://www.imdb.com/title/tt0134273/trivia Hintergrundinformationen] laut [[Internet Movie Database]]&lt;/ref&gt; Grund hierfür war, dass Walker nicht die Meinung des Studios teilte, die dunkle Grundstimmung des Films müsse weiter aufgeweicht werden.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; Mit den eigenmächtigen Änderungen Schumachers an seinem Skript war Walker jedoch nicht einverstanden und zog die Konsequenzen.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt;<br /> <br /> === Vorproduktion ===<br /> [[Mark Wahlberg]] lehnte die Rolle des Max California ab.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; Ursprünglich sollte [[David Fincher]] die Regie des Films übernehmen.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; Der Regisseur [[Joel Schumacher]] entschied sich dafür, der Stripperin [[Jenny Powell]], die als [[Double (Film)|Double]] engagiert wurde, die Rolle der Mary Ann Mathews in dem 8-mm-Snuff-Film zu geben.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; Den Schauspieler [[Chris Bauer (Schauspieler)|Chris Bauer]], der den sadistischen Gewaltpornodarsteller ''Machine'' verkörpert, entdeckte Regisseur Schumacher bei einer Aufführung im [[Steppenwolf Theatre Company|Steppenwolf Theater]] in [[Chicago]], dessen Ensemble damals Chris Bauer angehörte und wo etliche spätere Hollywood-Stars erste Schauspielerfahrungen sammelten.&lt;ref name=&quot;audio&quot;&gt;Audiokommentar von Regisseur [[Joel Schumacher]], enthalten im Bonusmaterial der DVD ''8mm – Acht Millimeter'', 1999, [[Columbia Pictures]] (Columbia TriStar Home Entertainment), Berlin&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Dreharbeiten ===<br /> Der Film wurde an verschiedenen Drehorten in [[New York (Bundesstaat)|New York]], [[Florida]], [[Pennsylvania]] und [[Kalifornien]] gedreht.&lt;ref name=&quot;IMDb_locations&quot;&gt;[http://www.imdb.de/title/tt0134273/locations Drehorte] laut [[Internet Movie Database]]&lt;/ref&gt; Eine Szene des Films entstand auf dem Landsitz [[Old Westbury Gardens]] auf [[Long Island]] im US-Bundesstaat [[New York (Bundesstaat)|New York]].&lt;ref name=&quot;IMDb_locations&quot; /&gt; Die Dreharbeiten begannen am 3. Februar 1998 und endeten am 15. Mai 1998.&lt;ref name=&quot;IMDb_business&quot; /&gt; Das Budget des Films wird auf 40 Millionen [[US-Dollar]] geschätzt.&lt;ref name=&quot;IMDb_business&quot;&gt;[http://www.imdb.de/title/tt0134273/business Budget und Einspielergebnisse] laut [[Internet Movie Database]]&lt;/ref&gt; Am 19. Februar 1999 feierte der Film seine Weltpremiere bei der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1999|Berlinale]].&lt;ref name=&quot;IMDb_releaseinfo&quot;&gt;[http://www.imdb.de/title/tt0134273/releaseinfo Starttermine] laut [[Internet Movie Database]]&lt;/ref&gt; In den USA war der Film ab dem 26. Februar 1999 zu sehen.&lt;ref name=&quot;IMDb_releaseinfo&quot; /&gt; In den Schweizer Kinos lief der Film ab dem 10. März 1999 und in Deutschland wurde er erstmals am 1. April 1999 gezeigt.&lt;ref name=&quot;IMDb_releaseinfo&quot; /&gt; Am Eröffnungswochenende spielte der Film in den USA über 14,2 Millionen US-Dollar ein, insgesamt beliefen sich die Einnahmen in den USA auf fast 36,3 Millionen US-Dollar.&lt;ref name=&quot;IMDb_business&quot; /&gt; An den deutschen Kinokassen wurden 787.000 Besucher gezählt.&lt;ref name=&quot;IMDb_business&quot; /&gt;<br /> <br /> Der [[Oscar]], den [[Nicolas Cage]] für seine Darstellung in ''[[Leaving Las Vegas]]'' erhielt, ist in der Szene, in der Tom Welles in das Büro von Eddie Poole einbricht, um dessen Telefon mit einem Abhörgerät auszustatten, mit schwarzen Schnüren im [[Bondage]]-Stil umwickelt zu sehen.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; In der Rolle der vornehmen Dame Mrs. Christian, die Auftraggeberin von Detektiv Tom Welles, ist die schottische Schauspielerin Myra Carter zu sehen, die für gewöhnlich hauptsächlich [[Theater]] spielte und nur selten in Spielfilmen mitwirkte.&lt;ref name=&quot;audio&quot; /&gt; In der Rolle des zwielichtigen Pornofilmproduzenten Dino Velvet ist [[Peter Stormare]] zu erleben, der als junger Mann unter dem schwedischen Regisseur [[Ingmar Bergman]] spielte.&lt;ref name=&quot;audio&quot; /&gt; In der Szene, in der Detektiv Tom Welles im Industriegebiet in sein Auto springt und davonrasend flüchtet, während der kriminelle Pornovideoproduzent Eddie Poole mit einer Pistole nach ihm schießt, sitzt der Stuntman Eddie Yansick hinter dem Steuer, der das Auto actiongeladen in einer Kurve kontrolliert ausbrechen lässt.&lt;ref name=&quot;audio&quot; /&gt;<br /> <br /> == Synchronisation ==<br /> Durchgeführt wurde die Produktion von der Synchronfirma ''R.C. Production Rasema Cibic'' in Berlin, nach dem Dialogbuch und unter der Synchronregie von Andreas Pollak.&lt;ref&gt;{{Synchronkartei|film|58|Abruf=2017-09-12}}&lt;/ref&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> !Rolle<br /> !Darsteller<br /> !Sprecher<br /> |-<br /> |Tom Welles<br /> |[[Nicolas Cage]]<br /> |[[Martin Keßler (Schauspieler)|Martin Keßler]]<br /> |-<br /> |Max California<br /> |[[Joaquin Phoenix]]<br /> |[[Charles Rettinghaus]]<br /> |-<br /> |Dino Velvet<br /> |[[Peter Stormare]]<br /> |[[K. Dieter Klebsch]]<br /> |-<br /> |Eddie Poole<br /> |[[James Gandolfini]]<br /> |[[Michael Walke]]<br /> |-<br /> |Daniel Longdale<br /> |[[Anthony Heald]]<br /> |[[Till Hagen]]<br /> |-<br /> |Amy Welles<br /> |[[Catherine Keener]]<br /> |[[Martina Treger]]<br /> |-<br /> |Mrs. Christian<br /> |[[Myra Carter]]<br /> |[[Tilly Lauenstein]]<br /> |-<br /> |Janet Matthews<br /> |[[Amy Morton]]<br /> |[[Eva Kryll]]<br /> |-<br /> |Machine<br /> |[[Chris Bauer (Schauspieler)|Chris Bauer]]<br /> |[[Hans-Jürgen Wolf]]<br /> |-<br /> |Mr. Anderson<br /> |[[Don Creech]]<br /> |[[Kaspar Eichel]]<br /> |-<br /> |Senatorin Michaelson<br /> |[[Anne Gee Byrd]]<br /> |[[Barbara Adolph]]<br /> |-<br /> |Warren Anderson<br /> |[[Norman Reedus]]<br /> |[[Julien Haggége]]<br /> |}<br /> <br /> == Rezeption ==<br /> <br /> === Kritik ===<br /> Die Redaktion des [[Lexikon des internationalen Films]] urteilt, ''8mm'' sei „ein abstoßender und bigotter Film, der sich das Geschäft mit der Lust für einige pittoresk-voyeuristische Einblicke zunutze macht, am Ende aber eine [[Selbstjustiz]] propagiert, die die kriminellen Auswüchse der Pornografie zu beseitigen hat. Dem Drehbuch geht allzu schnell die Spannung aus, die Hauptrolle bleibt durchweg unzugänglich und in ihrer abschließenden Motivation unverständlich.“&lt;ref&gt;{{LdiF|510442|Abruf=2017-03-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Heiko Rosner von der [[Cinema]] ist der Meinung, der Film sei ein „verstörender Thriller im Porno-Milieu“.&lt;ref name=&quot;cinema&quot;&gt;[[Cinema]]: [http://www.cinema.de/film/8mm-acht-millimeter,1322209.html Filmkritik], Heiko Rosner&lt;/ref&gt; Es handle sich um einen „morbiden Psychothriller“, der „in der Welt der Pornoschuppen, Sadomaso-Bars und den dunkelsten Abgründen von Hollywood“ spiele.&lt;ref name=&quot;cinema&quot; /&gt; Der Zuschauer werde „mit beunruhigenden Visionen des sozialen und moralischen Verfalls“ konfrontiert und „mit ungläubigem Entsetzen und panischer Verstörung“ zurückgelassen.&lt;ref name=&quot;cinema&quot; /&gt; „Perfekt inszeniert, kalt ausgeleuchtet und in den Snuff-Szenen auf unnötige physische Brutalität verzichtend, zeichnet »8MM« ein apokalyptisches, aber nie unwirkliches Bild vom schmutzigen Überlebenskrieg in den Randzonen der Gesellschaft.“&lt;ref name=&quot;cinema&quot; /&gt; Joel Schumacher „beweist für das schwierige Thema ein hohes Maß an Sensibilität, ohne vor den gnadenlosen Konsequenzen des dunklen Fiebertraums zurückzuschrecken“.&lt;ref name=&quot;cinema&quot; /&gt;<br /> <br /> Carsten Baumgardt von [[Filmstarts]] lobt die Regiearbeit von Joel Schumacher sowie die darstellerische Leistung von Nicolas Cage, die „glaubhaft“ sei.&lt;ref name=&quot;filmstarts&quot;&gt;[[Filmstarts]]: [http://www.filmstarts.de/kritiken/35548-8mm/kritik.html Filmkritik], Carsten Baumgardt&lt;/ref&gt; Unter den Nebendarstellern wüssten [[Joaquin Phoenix]] und [[Peter Stormare]] mit „charismatischen“ Auftritten zu überzeugen.&lt;ref name=&quot;filmstarts&quot; /&gt; Die „gezeigten Gewaltszenen“ seien „zartbesaiteten Kinobesuchern nicht zu empfehlen“.&lt;ref name=&quot;filmstarts&quot; /&gt; Zudem sei das Fazit, das das Ende des Films ziehe, „fragwürdig“.&lt;ref name=&quot;filmstarts&quot; /&gt; Baumgardt vergab drei von fünf möglichen Punkten.&lt;ref name=&quot;filmstarts&quot; /&gt;<br /> <br /> === Thema und Motive ===<br /> Die Produktion wurde in der Vergangenheit wiederholt als sadophob kritisiert, da sie die Themenbereiche [[BDSM]], [[Sexueller Missbrauch|Sexuellen Missbrauch]] und Snuff-Filme in einen direkten inhaltlichen Zusammenhang stellt. In den USA kam es zu öffentlichen Demonstrationen von BDSM-Aktivisten gegen den Film.<br /> <br /> Der Film greift das Thema „böse Menschen - böse Musik“ auf. In ''Machines'' „Jugendzimmer“ hängen ''[[Danzig (Band)|Danzig]]''-Poster. Wahrscheinlich wollten die Ausstatter des Films das Zimmer einfach nur „böse“ einrichten, denn die gezeigten Poster waren zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits etwa zehn Jahre alt. Zudem läuft während der Szene in ''Machines'' Haus das Lied ''[[Come to Daddy]]'' von [[Aphex Twin]], das die düstere Stimmung noch untermalt.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; Der Musiktitel ist weiterhin in einem der gezeigten Pornofilme zu hören, das Musikvideo ist auf einem kleinen Fernseher in Dino Velvets Büro zu sehen.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; Ferner ist die Alternative-Rock-Band [[Tura Satana (Band)|Tura Satana]] mit dem Song ''Sick with it'' auf dem Soundtrack vertreten.&lt;ref&gt;{{IMDb|tt0134273|typ=soundtrack|8mm - Acht Millimeter (1999) – Soundtracks|abruf=2020-11-15}}&lt;/ref&gt; Auf dem bunt collagierten [[Tagebuch]] des vermissten Mädchens, das Detektiv Tom Welles im Spülkasten einer Toilettenschüssel findet, klebt ein schwarzweißes Portraitfoto des [[Grunge]]-Rockmusikers [[Kurt Cobain]]. In der Szene, in der Detektiv Tom Welles und sein Helfer Max California das Gebäude mit dem Büro von Pornovideoproduzent Dino Velvet betreten, kleben an einem roten Pfeiler des Haupteingangs die Überreste des gelben Plakats ''OBEY Giant'' von Street-Art-Künstler [[Shepard Fairey]] mit dem Gesicht des Wrestlers [[André the Giant]] als Motiv. In der Szene, die den Hauptdarsteller [[Joaquin Phoenix]] in seiner Rolle als Max California in die Filmhandlung einführt, liest Sexshop-Mitarbeiter Max gerade den Roman [[Kaltblütig (Roman)|Kaltblütig]] von Schriftsteller [[Truman Capote]], versteckt unter einem falschen Schutzumschlag. Als Joaquin Phoenix 2006 für seine Schauspielleistung in dem Film [[Walk the Line]] für den [[Oscarverleihung 2006|Oscar]] nominiert war, ging die goldene Trophäe stattdessen an Schauspieler [[Philip Seymour Hoffman]] für seine Darstellung in dem Film [[Capote (Film)|Capote]], der die Entstehungsgeschichte des Romans ''Kaltblütig'' behandelt.<br /> <br /> Die Handlung des Films weist deutliche Parallelen zu dem 1979 veröffentlichten US-amerikanischen Filmdrama ''[[Hardcore – Ein Vater sieht rot]]'' von [[Paul Schrader (Regisseur)|Paul Schrader]], in dem ein Privatdetektiv engagiert wird, um eine weggelaufene Tochter zu suchen und schließlich einen 8-mm-Film mit pornografischen Aufnahmen der jungen Frau findet.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt; Ebenso enthält die Handlung des Films Gemeinsamkeiten mit dem 2002 erschienenen Buch ''[[The Cutting Room]]'' von [[Louise Welsh]], in welchem ein Auktionator in einem Nachlass erschütternde Fotos findet und daraufhin beschließt zu ergründen, ob das abgelichtete Mädchen tatsächlich getötet wurde.&lt;ref name=&quot;IMDb_trivia&quot; /&gt;<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> [[Joel Schumacher]] wurde 1999 bei der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1999|Berlinale]] für einen [[Goldener Bär|Goldenen Bären]] nominiert.&lt;ref name=&quot;IMDb_awards&quot;&gt;{{IMDb|tt0134273|typ=awards|8mm - Acht Millimeter (1999) – Awards|abruf=2020-11-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Andere Produktionen ==<br /> 2006 erschien eine scheinbare Fortsetzung mit dem Titel ''[[8mm 2 – Hölle aus Samt]]''. Dieser Erotikthriller hat allerdings, abgesehen vom Titel, mit ''8mm – Acht Millimeter'' nichts zu tun.<br /> <br /> Die Band [[SITD]] brachte ein Lied namens ''Snuff Machinery'' heraus, dieses enthält Zitate aus dem Film.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt0134273}}<br /> * {{Rotten Tomatoes|8mm}}<br /> * {{Metacritic|8mm}}<br /> * {{OFDb|157}}<br /> * {{Schnittberichte|N=8mm – Acht Millimeter|ID1=2110|V1=Pro7 ab 16 – FSK 18|ID2=806509|V2=FSK 16 VHS – FSK 18}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Filme von Joel Schumacher}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:#:8 Mm Acht Millimeter}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 1999]]<br /> [[Kategorie:Thriller]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:BDSM im Film]]<br /> [[Kategorie:Snuff im Film]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geld_oder_Leber!&diff=211171837 Geld oder Leber! 2021-04-21T20:40:59Z <p>Serokiec: Grammatikfehler</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild =<br /> | Deutscher Titel =<br /> | Originaltitel = Geld oder Leber!<br /> | Produktionsland = Deutschland, Österreich<br /> | Originalsprache = Deutsch<br /> | Erscheinungsjahr = 1986<br /> | Länge = 85<br /> | FSK = 6<br /> | Regie = [[Dieter Pröttel]]<br /> | Drehbuch = [[Mike Krüger]],&lt;br /&gt;[[Christoph Treutwein]]<br /> | Produzent = [[Lisa Film]] ([[Karl Spiehs]])&lt;br /&gt;[[Roxy Film]] ([[Ludwig Waldleitner]])&lt;br /&gt;[[Bayerischer Rundfunk]]<br /> | Musik = [[Gerhard Heinz]],&lt;br /&gt;[[Erste Allgemeine Verunsicherung]],&lt;br /&gt;[[Falco]]<br /> | Kamera = [[Atze Glanert]]<br /> | Schnitt = [[Karin Albrecht (Filmtechnikerin)|Karin Albrecht]],&lt;br /&gt;[[Claudia Wutz]]<br /> | Besetzung =<br /> * [[Mike Krüger]]: Mike<br /> * [[Ursela Monn]]: Susanne<br /> * [[Raimund Harmstorf]]: Kapitän<br /> * [[Klaus Büchner (Musiker)|Klaus Büchner]]: Steward<br /> * [[Werner Kreindl]]: Kommissar<br /> * [[Hans Clarin]]: Professor Flinkmann<br /> * [[Alexander Grill]]: Chirurg<br /> * [[Corinna Genest]]: Gefängnisdirektorin<br /> * [[Barbara Valentin]]: Gräfin Barbara von Schlemmer<br /> * [[Ossy Kolmann]]: Graf Adalbert von Schlemmer<br /> * [[Falco]]: er selbst<br /> * [[Simone Brahmann]]: Rotkäppchen<br /> * [[Lotti Krekel]]: Frau Müller<br /> * [[Christine Schuberth]]: Krankenschwester<br /> * [[Renate Muhri]]: Krankenschwester<br /> * [[Jochen Busse]]: Mann mit Hund<br /> * [[Ernst H. Hilbich]]: Herr Müller<br /> * [[Bernd Stephan]]: Feldwebel Basedow<br /> * [[Kurt Weinzierl]]: Gefängniswärter<br /> * [[Otto Retzer]]: Polizist<br /> * [[Andreas Kovac-Zemen]]: Vollstrecker<br /> * [[Erich Tomek]]: Herr Schwarz – Bankbeamter <br /> }}<br /> <br /> '''Geld oder Leber!''' ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr [[Filmjahr 1986|1986]] mit einem großen Staraufgebot deutscher und österreichischer Darsteller. Der Film lockte 1986 rund eine Million Zuschauer in die deutschen Kinos.<br /> [[Datei:Falco Ursela Monn 1986-3.jpg|mini|links|Falco und Ursela Monn bei der Filmpremiere von ''Geld oder Leber!'' 1986 in [[Essen]]]]<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Mike und Susanne sind ein Liebespaar, das sich durch Banküberfälle über Wasser hält. Als sie nach einem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft von der Polizei verfolgt werden, suchen sie in einer Fleischerei Unterschlupf, wo sie ihre Beute im Inneren einer Gans verstecken. Als die Fleischerin ihre Gänse verkauft, suchen Mike und Susanne verzweifelt nach dem Käufer, der nun die Juwelen besitzt. Trotz aller Anstrengungen bleibt ihrer Suche der Erfolg verwehrt. Letztlich stellen sie fest, dass die Nonnen eines Klosters die Gans erworben und sich den darin versteckten Schmuck angeeignet haben. Mike und Susanne verzichten auf die Beute und flüchten weiter vor der Polizei.<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> Der Film ist eine Produktion von [[Karl Spiehs]], weshalb er hauptsächlich in [[Österreich]] und dort rund um den [[Wörthersee]] gedreht wurde. Als Kulisse des Falco-Konzerts diente die [[Burgruine Finkenstein|Burgarena Finkenstein]] am [[Faaker See]].<br /> <br /> == Kritiken ==<br /> {{Zitat<br /> |Text=Film ohne Handlung, dafür kann der Streifen haufenweise hochklassische Musik, Schauspieler sowie Gags aufweisen.<br /> |Autor=sk<br /> |Quelle=deutsche-filme.com}}<br /> <br /> {{Zitat<br /> |Text=Mittelding zwischen Klamotte und Musikfilm mit platten Wortspielereien<br /> |Quelle=Köln, Rundschau<br /> |ref=&lt;ref&gt;[http://www.deutsche-filme.com/filme/1986geldoderleber/index.htm deutsche-filme.com] (Link nicht mehr verfügbar)&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> {{Zitat<br /> |Text=Mit aufgesetzt wirkenden Nebenhandlungen und modischen Trends versehenes Lustspiel, das nicht mehr als [[Situationskomik]] bietet.<br /> |Quelle=[[Lexikon des internationalen Films]]<br /> |ref=&lt;ref&gt;{{LdiF|1750|Abruf=2017-01-27}}&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> == Songs ==<br /> * Falco: ''The Sound of Musik'' – ''[[Der Kommissar (Lied)|Der Kommissar]]'' – ''[[Jeanny, Part&amp;nbsp;I]]'' – ''[[Rock Me Amadeus]]''<br /> * [[Erste Allgemeine Verunsicherung]]: ''Ba-Ba-Banküberfall'' – ''Märchenprinz'' – ''Geld oder Leben'' – ''Küss die Hand, Herr K. (Kerkermeister)''<br /> * Mike Krüger: ''Susanne''<br /> <br /> == Trivia ==<br /> * Der Titel „Geld oder Leber!“ ist ein Wortspiel mit dem Titel des Albums ''Geld oder Leben'', das die Erste Allgemeine Verunsicherung im Jahr 1985 veröffentlichte. Die Filmmusik besteht vorwiegend aus Titeln dieses Albums.<br /> * Die in den späten [[1980er]]n erhältliche [[Video Home System|VHS]]-Videokassette des Films warb mit dem Slogan „[…]&amp;nbsp;spätestens alle dreißig Sekunden ein Gag!“<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt0091103}}<br /> * {{Filmportal|965e3457726441e38ca66ce911c569a9}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Deutscher Film]]<br /> [[Kategorie:Filmkomödie]]<br /> [[Kategorie:Filmtitel 1986]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Internationale_Zone_von_Tanger&diff=210561156 Internationale Zone von Tanger 2021-04-05T06:21:42Z <p>Serokiec: kleine Grammatikfehler</p> <hr /> <div>{{Infobox Staat<br /> |NAME-AMTSSPRACHE = منطقة طنجة الدولية<br /> |TRANSKRIPTION = Minṭaqat Ṭanǧa ad-Dawliyya<br /> |NAME-DEUTSCH = Internationale Zone von Tanger<br /> |ZEITRAUM = 1923–1940 und 1945–1956<br /> |BILD-FLAGGE = <br /> |ARTIKEL-FLAGGE = <br /> |BILD-WAPPEN = <br /> |ARTIKEL-WAPPEN = <br /> |WAHLSPRUCH = <br /> |SPRACHEN = [[Arabisch Sprache|Arabisch]], [[Französische Sprache|Französisch]], [[Spanische Sprache|Spanisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Tanger]]<br /> |STAATSFORM = international verwalteter Teil des Sultanats Marokko<br /> |STAATSOBERHAUPT = [[Liste der Herrscher Marokkos|Sultan von Marokko]]<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Internationale Zone von Tanger#Internationale Administratoren der Internationalen Zone von Tanger|Administrator]]<br /> |FLÄCHE = 373<br /> |EINWOHNER = 150.000 (1956)<br /> |BEV-DICHTE = <br /> |WÄHRUNG = <br /> |GRÜNDUNG = 1923<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = <br /> |AUFLÖSUNG = 1956<br /> |NATIONALHYMNE = <br /> |NATIONALFEIERTAG = <br /> |ZEITZONE = <br /> |KFZ-KENNZEICHEN = <br /> |TELEFON-VORWAHL = <br /> |BILD-LAGE = Tangier Zone txu-oclc-6949452-ni30-1.jpg<br /> |BILD-LAGE-BESCHREIBUNG = &lt;center&gt;Detailkarte der Zone von 1953 (mit Grenzen)&lt;/center&gt;<br /> }}<br /> [[Datei:Spanisch-Marokko.svg|mini|Die Karte des Spanischen Marokko-Protektorats (gelb) zeigt deutlicher die Lage der früheren Internationalen Zone von Tanger im Nordwesten]]<br /> <br /> [[Datei:Morocco Protectorate de.svg|mini|<br /> {{Farbindex|FAB01B|Internationale Zone von Tanger}}&lt;br /&gt;<br /> {{Farbindex|FEDC58|Protektorat Spanisch-Marokko (mit dem [[Kap Juby]]-Streifen)}}&lt;br /&gt;<br /> {{Farbindex|DDB5E7|Protektorat Französisch-Marokko}}&lt;br /&gt;<br /> {{Farbindex|DDD7F5|Frankreich mit Kolonien}}&lt;br /&gt;<br /> {{Farbindex|FEF68A|Spanien mit Kolonien}}<br /> ]]<br /> <br /> Die '''Internationale Zone von Tanger''' (auch ''Interzone'' genannt) war von 1923 bis 1956 ein [[Internationale Politik|internationalisiertes]], d.&amp;nbsp;h. ein von mehreren Mächten gemeinsam verwaltetes, Territorium im Norden [[Marokko]]s, das die Stadt [[Tanger]] und ein angrenzendes, 373&amp;nbsp;km² großes Gebiet umfasste.<br /> <br /> == Vorgeschichte ==<br /> {{Hauptartikel|Erste Marokkokrise|Zweite Marokkokrise|Marokko-Kongo-Vertrag}}<br /> 1840 bildeten die Diplomaten der europäischen Großmächte und der USA einen Sanitätsrat für Tanger, der die sanitäre Kontrolle des Hafengebiets schrittweise übernahm. 1865 schlossen Vertreter [[Belgien|Belgiens]], [[Frankreich]]s, [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Großbritanniens]], [[Italien]]s, der [[Niederlande]], [[Kaisertum Österreich|Österreichs]], [[Portugal]]s, [[Schweden]]s, [[Spanien]]s und der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] ein Abkommen mit dem Sultan von Marokko, wonach die Kolonialmächte gemeinsam einen Leuchtturm am [[Kap Spartel]] betreiben würden.&lt;ref&gt;[https://avalon.law.yale.edu/19th_century/usmu009.asp ''Convention Between the United States, Austria, Belgium, Spain, France, Great Britain, Italy, The Netherlands, Portugal, and Sweden on the One Part, and The Sultan of Morocco on the Other Part, Concerning the Administration and Upholding of the Light-House at Cape Spartel'', avalon.law.yale.edu 2008.]&lt;/ref&gt; Der [[Kongress der Vereinigten Staaten]] gab jedes Jahr Mittel für den Kap-Spartel-Leuchtturm aus.&lt;ref&gt;[https://www.jstor.org/stable/20029932 Graham H. Stuart: ''The Future of Tangier'', in: Foreign Affairs, Jg. 23 (1945), Nr. 4, S. 675–679 (hier: S. 675).]&lt;/ref&gt; In der [[Madrider Konvention]] rangen die Kolonialmächte der marokkanischen Zentralregierung eine Politik der offenen Tür sowie eine Garantie ihrer Sonderrechte ab.<br /> <br /> Seit 1892 verwaltete das [[Diplomatisches Corps|diplomatische Korps]] von Tanger die als [[Neutralität (Internationale Politik)|neutrale Zone]] betrachtete Stadt und ihre Umgebung.&lt;ref&gt;Dirk Sasse: [http://books.google.de/books?id=tvcyZYwX0hcC&amp;pg=PA26 ''Franzosen, Briten und Deutsche im Rifkrieg 1921–1926''], Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2006, S. 26, ISBN 978-3-486-57983-3.&lt;/ref&gt; Durch die [[Algeciras-Konferenz|Akte von Algeciras]] vom 7. April 1906 wurde der internationale Status von Tanger und seiner Umgebung bestätigt.<br /> <br /> Frankreich und der [[Alawiden|Sultan von Marokko]], [[Mulai Abd al-Hafiz]], einigten sich im [[Vertrag von Fès]] vom 30. März 1912 auf die Errichtung eines [[Französisch-Marokko|französischen Protektorats]], das ganz Marokko, nicht aber Tanger umfasste. [[Spanien]] erhielt mit Abschluss des französisch-spanischen Vertrags vom 27.&amp;nbsp;November 1912 eine eigene Einflusszone im Norden Marokkos ''([[Spanisch-Marokko]])'', Tanger wurde Zentrum des internationalen entmilitarisierten Gebietes.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die in den Protektoratsverträgen ausgeklammerte Tangerfrage wurde auf einer Konferenz mit Vertretern aus Großbritannien, Frankreich und Spanien, die am 29. Juni 1923 in [[London]] begann, behandelt. Das Statut der Internationalen Zone von Tanger&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://untreaty.un.org/unts/60001_120000/14/31/00027504.pdf | wayback=20111225202123 | text=Convention relative à l’Organisation du Statut de la Zone de Tanger, avec Protocole relatif à deux Dahirs concernant l’Administration de la Zone et à l’Organisation d’une Juridiction internationale à Tanger, signée à Paris le 18 Décembre 1923}} PDF-Datei 1,08 MB der United Nations Treaty Collection&lt;/ref&gt; wurde am 18. Dezember 1923 in [[Paris]] von Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich unterzeichnet, [[Belgien]], die [[Niederlande]], [[Portugal]], und [[Schweden]] traten dem Abkommen bei, am 25. Juli 1928 unterzeichnete [[Königreich Italien (1861–1946)|Italien]]&lt;ref&gt;[http://www.indiana.edu/~league/1928.htm League of Nations Archives, Chronology 1928] League of Nations Archives, Genf (abgerufen 23. Juli 2008)&lt;/ref&gt; und schließlich auch der marokkanische Sultan. Die Souveränität verblieb formell beim Sultan von Marokko.&lt;ref&gt;Hans Peter Bull (11. August 1967): [http://www.zeit.de/1967/32/die-stadt-zwischen-den-fronten/komplettansicht Die Stadt zwischen den Fronten] ''[[Die Zeit]]'' (abgerufen 23. Juli 2008)&lt;/ref&gt; Er wurde durch den Mendoub – einen Hochkommissar – vertreten, der in der Mendoubia – einem Palast im Zentrum Tangers – residierte und einen französischen Berater hatte. Die Grenzen der Tanger-Zone wurden entsprechend den Festlegungen in Artikel&amp;nbsp;7 des französisch-spanischen Vertrages vom 27. November 1912 gezogen.<br /> <br /> Die USA, bis dahin Signatarmächte des Kap-Spartel-Abkommens, der Madrider Konvention und der [[Algeciras-Konferenz|Algericas-Akte]], traten der Verwaltung der Internationalen Zone von Tanger nicht offiziell bei.&lt;ref&gt;[https://history.state.gov/historicaldocuments/frus1925v02/d441 The Secretary of State to the Chargé in Morocco (Rand), Washington (D.C.), 4. Februar 1925, in: ''Papers Relating to the Foreign Relations of the United States''.]&lt;/ref&gt; Die USA blieben aber Mitglied im Sanitätsrat, der seit 1840 die sanitäre Kontrolle des Hafengebiets hatte. Ab 1929 übernahmen die USA alle verbliebenen Rechte des Sanitätsrats.&lt;ref&gt;[https://www.jstor.org/stable/20029932 Graham H. Stuart: ''The Future of Tangier'', in: Foreign Affairs, Jg. 23 (1945), Nr. 4, S. 675–679 (hier: S. 675).]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1925/26 gab es in der neutralen Zone ein Flüchtlingslager mit etwa 5000 bis 7000 Männern, Frauen und Kindern, die sich vor den Kämpfen des [[Rifkrieg (1921)|Rifkrieges]] nach Tanger gerettet hatten.<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] besetzte das zwar neutrale, aber mit [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Nazi-Deutschland]] freundschaftlich verbundene [[Falange|faschistische]] Spanien unter [[Francisco Franco]] kurz vor der [[Waffenstillstand von Compiègne (1940)|militärischen Niederlage Frankreichs]] am 14. Juni 1940 die Internationale Zone von Tanger. Tanger wurde im November 1940 in Spanisch-Marokko eingegliedert.&lt;ref&gt;[http://www.chroniknet.de/daly_de.0.html?datum=4.11.1940&amp;year=1940&amp;month=11&amp;day=4 Chronik für den 4. November 1940] chroniknet.de, wissenmedia GmbH (abgerufen 23. Juli 2008)&lt;/ref&gt; Unter dem Druck der [[Signatarmacht|Signatarmächte]] von Algeciras behielt Spanien den entmilitarisierten Status der Zone bei. Am 11. Oktober 1945 räumte Spanien auf Anordnung der Tanger-Konferenz der [[Vier Mächte|vier Siegermächte]] des Zweiten Weltkriegs in [[Paris]] die Stadt und die Zone Tanger. Das Gebiet wurde erneut Internationale Zone.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://untreaty.un.org/unts/1_60000/3/13/00004612.pdf | wayback=20111225194308 | text=Agreement for the re-establishment of the International Administration of Tangier. Signed at Paris, on 31 August 1945}} PDF-Datei 115 kB der United Nations Treaty Collection&lt;/ref&gt;<br /> Auf der gleichen Konferenz wurde das Ausscheiden Italiens aus der von den [[Signatarstaat]]en von 1923 ausgeübten internationalen Verwaltung Tangers beschlossen. Dafür kamen die [[Vereinigte Staaten|USA]] und die [[Sowjetunion]] hinzu. Die Sowjetunion zog sich aber im gleichen Jahr aus dem Kontrollkomitee wieder zurück. Italien wurde erst am 8. März 1948 wieder als Mitglied des Kontrollkomitees zugelassen.&lt;ref&gt;Marc Van Daele: {{Webarchiv|url=http://www.collectornetwork.com/articles/article_spanish.php |wayback=20131003024847 |text=''Spanish Morocco'' }} collectornetwork.com (abgerufen 23. Juli 2008)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1952 gab es einen Aufstand in der Zone, der von spanischen und französischen Truppen niedergeschlagen wurde.&lt;ref name=&quot;Spiegel-1952-17&quot;&gt;{{Der Spiegel|ID=22123371|Titel=Tanger, Business as usual|Jahr=1952|Nr=17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Konferenz der neun Staaten, die im Juli 1956 in [[Rabat]] begann, verabschiedete am 29. Oktober 1956 eine Erklärung über die Zukunft von Tanger, in der alle bisherigen Verträge und Abmachungen über Tanger für ungültig erklärt wurden. Marokko sicherte zu, den Status Tangers als Freihandels- und Freiwährungsgebiet ohne größere Revisionen bestehen zu lassen, um ihn für den wirtschaftlichen Aufbau des Landes zu nutzen.<br /> <br /> Im selben Jahr begann die Auswanderung der Juden, die sich dort Hebräer nannten, aus Tanger.&lt;ref&gt;Alfred Hackensberger (25. Februar 2008): [http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/geschuetzt_verdraengt_geduldet_1.677678.html Geschützt, verdrängt, geduldet – Jüdisches Leben in islamischen Ländern – eine gefährdete Tradition] ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'' (abgerufen 23. Juli 2008)&lt;/ref&gt; Am 1. Januar 1957 wurde die Internationale Zone an den wenige Monate zuvor wieder unabhängig gewordenen Staat Marokko zurückgegeben.<br /> <br /> == Internationale Administratoren der Internationalen Zone von Tanger ==<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Person !! Land !! Beginn des Mandats !! Ende des Mandats<br /> |-<br /> | [[Paul Alberge]] || {{FRA}} || 24. August 1926 || 19. August 1929<br /> |-<br /> | [[Joseph Le Fur]] || {{FRA}} || 19. August 1929 || 1. August 1940<br /> |-<br /> | [[Manuel Amieva Escandón]] || {{ESP-1938}} || 1. August 1940 || 4. November 1940<br /> |-<br /> |colspan=&quot;2&quot;| ''Spanische Besetzung'' || 14. Juni 1940 || 11. Oktober 1945 <br /> |-<br /> | [[Luís António de Magalhães Correia]] || {{POR}} || 11. Oktober 1945 || 18. Juni 1948<br /> |-<br /> | [[Jonkheer H.F.L.K. van Vredenburch|Jonkheer van Vredenburch]] || {{NLD}} || 15. August 1948 || 9. April 1951<br /> |-<br /> | [[José Luís Archer]] || {{POR}} || 9. April 1951 || 22. Juni 1954<br /> |-<br /> | [[Étienne de Croÿ]] || {{BEL}} || 21. Juni 1954 || 31. Dezember 1954<br /> |-<br /> | [[Robert van de Kerckhove d'Hallebast]] || {{BEL}} || 4. Juni 1955 || 9. Juli 1956<br /> |}<br /> <br /> == Politik und Verwaltung ==<br /> [[Datei:Stamp UK Tangier 1927 2p.jpg|miniatur|Briefmarke für das britische Postamt in Tanger.]]<br /> Die Zone wurde von einem obersten Administrator und dem aus dem [[Diplomatisches Korps|diplomatischen Korps]] bestehenden Kontrollkomitee für die Internationale Zone von Tanger regiert, das sich aus den [[Generalkonsul]]n der [[Signatarmacht|Signatarmächte]] von Algeciras zusammensetzte.&lt;ref name=&quot;Spiegel-1952-17&quot; /&gt; Es gab eine legislative Versammlung mit 26 Mitgliedern, die einen Querschnitt der Bevölkerung von Tanger mit einem deutlichen europäischen Übergewicht repräsentierte. Diese legislative Versammlung wurde geleitet vom Vertreter des Sultans, dem [[Mendoub]].<br /> <br /> In der internationalen Zone gab es keinen [[Militärdienst]], keine [[Sozialabgaben]] und keine [[Devisen]]beschränkungen.<br /> <br /> Seit 1925 gab es in der Tanger-Zone den [[Internationaler Gemischter Gerichtshof|Internationalen Gemischten Gerichtshof]]. Er war ursprünglich mit vier Richtern besetzt, zwei britischen sowie je einem aus Frankreich und Spanien. Seit der Revision des Tanger-Statuts vom 25. Juli 1928 bestand der ''Mixed Court'' aus fünf Mitgliedern, einem britischen, einem französischen, einem spanischen, einem italienischen und einem belgischen Richter.&lt;ref&gt;K. H. N.: [http://www.jstor.org/pss/837927 Twenty-Five Years of Mixed Court of Tangier] JSTOR (abgerufen 23. Juli 2008)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Internationale Zone hatte keine eigene Postverwaltung, es existierte ein britisches, französisches und spanisches Postamt. Jedes Postamt verwendete Briefmarken des Mutterlandes mit Aufdruck des Namens ''Tanger'' in der jeweiligen Landessprache (englisch ''Tangier'', französisch und spanisch ''Tanger''). Auch die Wertangaben erfolgten in den jeweiligen Währungen der drei Länder. Die britischen Tanger-Marken waren ab 1950 auch im Mutterland frankaturgültig und umgekehrt durften britische Marken ohne Aufdruck in Tanger verwendet werden. Die französische Post stellte 1929 die Ausgabe separater Marken für die Internationale Zone ein und verwendete in der Folgezeit Marken des Protektorats [[Französisch-Marokko]]. Die einzigen Briefmarken ohne Aufdruck gab die spanische Post in den Jahren 1948–1951 heraus. Darauf sind landestypische Szenen und Bilder Einheimischer dargestellt.&lt;ref&gt;''Michel Briefmarkenkatalog Europa'' 1957, Schwaneberger Verlag, München, S. 1361–1366&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> In der Internationalen Zone lebten 1956 etwa 150.000 Menschen, davon 60.000 Europäer, 75.000 Marokkaner, [[Berber]] und [[Araber]] sowie 14.000 marokkanische Juden.&lt;ref name=&quot;Zeit-1957-27&quot;&gt;[http://www.zeit.de/1956/27/versinkendes-paradies F. A.: ''Versinkendes Paradies''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 27/1956&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> Die Bewohner der Tanger-Zone genossen umfassende [[Steuerprivileg]]ien, es gab keine [[Einkommensteuer|Einkommen-]] oder [[Vermögensteuer]]n. Deswegen und wegen ihres Status als [[Sonderwirtschaftszone|Freihandelszone]] war die Stadt 1956 Sitz von 81 Banken und 5000 [[Briefkastenfirma|Briefkastenfirmen]].&lt;ref name=&quot;Zeit-1957-27&quot; /&gt; Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Durchschnitt 300 Firmen pro Jahr in Tanger registriert.&lt;ref&gt;[https://academic.oup.com/past/advance-article-abstract/doi/10.1093/pastj/gtaa001/5896119 Vanessa Ogle: ''‘Funk Money’: The End of Empires, The Expansion of Tax Havens, and Decolonization as an Economic and Financial Event'', in: Past &amp; Present (noch nicht veröffentlicht).]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Hafen von Tanger war zollfrei, der [[Schmuggel]] ein einträgliches Geschäft. Die Tanger-Zone führte rund 20mal so viel ein, wie sie ausführte. Unter den Exportgütern waren Anfang der 1950er Jahre auch Erzeugnisse der [[Tschechoslowakei|tschechoslowakischen]] Waffenindustrie, die nach [[Israel]], [[Burma]], [[Vietnam]] und [[Indonesien]] geliefert wurden. Viele Waren aus der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], wie Jagdwaffen aus [[Suhl]], Maschinen aus [[Erfurt]], [[Chemnitz]]er Strümpfe und Motorboote aus [[Rostock]], wurden über Tanger ausgeführt.&lt;ref&gt;{{Der Spiegel|ID=44436380|Titel=Tanger macht alles|Jahr=1949|Nr=19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kultur und Subkultur ==<br /> 1942 hatte Tanger 13 [[Moschee]]n, 15 [[Synagoge]]n, sechs katholische Kirchen und drei Kirchen für Protestanten. Es gab mehr als ein Dutzend europäische und fünfzehn muslimische [[Bordell]]e mit mehr als 300 [[Prostitution|Prostituierten]]. [[Homosexualität]] war geduldet und einige Knabenbordelle machten Tanger zu einem der beliebtesten Reiseziele für Schwule aus der ganzen Welt.&lt;ref&gt;Mark Eveleigh: {{Webarchiv | url=http://www.travelintelligence.net/php/articles/art.php?id=1000892 | wayback=20061104004552 | text=Tangier: Journey into the Interzone}} In: ''Travel Intelligence''.&lt;/ref&gt; Die Stadt war berüchtigt wegen der Unmengen von [[Haschisch]], das die Bauern im 100&amp;nbsp;km entfernten [[Rif (Gebirgszug)|Rif-Gebirge]] anbauten.<br /> <br /> Wegen ihrer Freizügigkeit war die Internationale Zone Anziehungspunkt für Schmuggler, Sinnsucher, Reiche, Schwule und Exzentriker, für Aussteiger und Außenseiter jeder Art. In den 1940er und 1950er Jahren trafen hier [[Spionage|Spione]] auf Kriminelle, denen daheim Gefängnis drohte, verfolgte Juden und [[Francisco Franco|Franco]]-Gegner aus dem benachbarten Spanien auf [[Beatnik]]s und [[Hipster (20. Jahrhundert)|Hipster]] aus [[San Francisco]] und dem Rest der USA.<br /> <br /> [[Barbara Hutton]], die [[F. W. Woolworth Company|Woolworth]]-Erbin, eine der reichsten Frauen der Welt, feierte in ihrem ''Palais Sidi Hosni'' am ''Petit Socco'', dem orientalischen [[Suq|Souk]] oberhalb der Altstadt, glamouröse Feste. [[Truman Capote]] nannte Tanger ''Die Stadt der Lumpen''. Er war wie [[Tennessee Williams]] und [[William S. Burroughs]] selten unbekifft anzutreffen.&lt;ref&gt;Michel Rauch: [http://www.yallacairo.com/bowles.htm ''Paul Bowles – Der Titan von Tanger''.] Y@lla! Bureau Cairo &amp; Berlin (abgerufen 23. Juli 2008)&lt;/ref&gt; Burroughs’ ''[[Naked Lunch (Roman)|Naked Lunch]]'', ein Klassiker der modernen amerikanischen Literaturgeschichte und Kultbuch der [[Hippie]]-Bewegung, das 1959 erschien, wurde hier geschrieben. Auch das reale Vorbild für den fiktiven Handlungsort in Burroughs Kurzgeschichtensammlung ''Interzone'' war Tanger. Unter den bekanntesten Werken dieser Zeit ist auch [[Mohamed Choukri]]s [[Autobiographie]] ''Das nackte Brot''. Ursprünglich in klassischem [[Arabische Sprache|Arabisch]] verfasst, entstand die englische Ausgabe in enger Zusammenarbeit mit [[Paul Bowles]], der bereits in den 1940er Jahren nach Tanger gezogen war und den sein Marokko-Roman, ''The Sheltering Sky'' (dt. ''[[Himmel über der Wüste]]''), international bekannt machte.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Kurt-Fritz von Graevenitz: ''Die Tanger-Frage: eine völkerrechtsgeschichtliche Studie.'' Duemmler, Berlin 1925.<br /> * Manley Hudson: ''The International Mixed Court of Tangier'', in: The American Journal of International Law, Jg. 21, Nr. 2, April 1927, S. 231.<br /> * Francesco Tamburini: ''L’internazionalizzazione di Tangeri nella politica estera italiana (1919–1956)''. ECIG, Rom 2007, ISBN 88-7544-114-6.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Historisches Territorium (Afrika)]]<br /> [[Kategorie:Geschichte (Marokko)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1923]]<br /> [[Kategorie:Aufgelöst 1956]]<br /> [[Kategorie:Neutrales Territorium]]<br /> [[Kategorie:Tanger]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anne_Pedersdotter&diff=207776010 Anne Pedersdotter 2021-01-17T20:54:39Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>'''Anne Pedersdotter''' (* um [[1530]] in [[Trondheim]]; † [[April]] [[1590]] in [[Bergen (Norwegen)|Bergen]]) war eine Frau, die in [[Norwegen]] wegen angeblicher [[Hexe]]rei hingerichtet wurde. Ihr Prozess wurde dank den erhaltenen Gerichtsdokumenten zu einem der am besten erforschten und bekanntesten Fälle der [[Hexenverfolgung]] Norwegens.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Eivind Pettersen |url=https://www.nrk.no/vestland/xl/bergen-1876_-halshugd-med-oks-foran-_halve-byen_-1.12654942 |titel=Bergen 1876: Halshugd med øks foran «halve byen» |werk=NRK |hrsg= |datum=2015-12-25 |abruf=2020-06-07 |sprache=nb}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Leben ==<br /> Anne wurde in [[Trondheim]] geboren. Am 1. Februar 1552 heiratete sie [[Absalon Pederssøn Beyer]], einen bekannten Humanisten und lutherischen Geistlichen aus Bergen, der ein Studienfreund ihres Bruders Søren Pedersson war. Absalon und Anne bekamen mehrere Kinder. <br /> <br /> Nachdem eine andere Frau sie als Hexe beschuldigt hatte, kam es im Jahr 1575 zu einer Gerichtsverhandlung. Ihr wurde vorgeworfen, den Onkel ihres Ehemanns, den Bischof [[Geble Pederssøn]], getötet zu haben, so dass ihr Mann Bischof werden könne.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> Das Bergener Gericht kam aber zu dem Schluss, dass die Beweislage nicht ausreichend für eine Verurteilung sei. Ihr Ehemann, der ihr einen Freibrief des [[König von Dänemark|dänischen Königs]] verschaffte, verstarb allerdings im April 1575. In der Folge breitete sich das Gerücht, dass Anne Hexerei betrieb, immer weiter aus. Sie reagierte auf die Beschuldigungen zunehmend verbittert und wütend, was dazu beitrug, dass sich die Gerüchte weiter verstärkten.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> === Erneute Gerichtsverhandlung ===<br /> Im März 1590 führten die Beschuldigungen erneut zu einer Gerichtsverhandlung. Die Dokumente aus dieser Anklage gehören zu den umfangreichsten noch erhaltenen Unterlagen aus einem Hexenverfolgungsprozess in Norwegen. Sie wurden im Jahr 1890 in einem dänischen Archiv gefunden und später in mehreren Büchern veröffentlicht.<br /> <br /> Aus den Unterlagen geht hervor, dass Anne bei den ersten Verhandlungen nicht selbst erschien, sondern ihr Sohn, der Pfarrer Absalon. Dies wurde als eine starke Missachtung des Rechtsprozesses aufgefasst und sie wurde später gezwungen, vor Gericht zu erscheinen. Ihr wurde vorgeworfen, am Tod von fünf Menschen, denen sie eine tödliche Krankheit übertragen habe, beteiligt gewesen zu sein. Auf die Anschuldigung, sie habe ein Kind mit einem Brot vergiftet, entgegnete sie, dass viele Kinder in der Stadt stürben, aber sie nicht alle umgebracht habe.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Rune Blix Hagen |Titel=Anne Pedersdotter |Sammelwerk=Norsk biografisk leksikon |Datum=2014-09-28 |Online=http://nbl.snl.no/Anne_Pedersdotter |Abruf=2020-06-07}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Anne wurde zudem beschuldigt, ihr etwa 20 Jahre lang für sie tätiges Dienstmädchen Elina dreimal als Pferd verwendet zu haben, um an Weihnachten zu Hexentreffen am [[Lyderhorn]] reiten zu können. Elina sagte als Zeugin vor Gericht aus, dass sie dort mit anderen Pferden angebunden gestanden habe, als die angeblichen Hexen planten, die Stadt Bergen durch Brände und Naturkatastrophen zu zerstören. Beim dritten Treffen soll laut Elina ein Mann in weißen Kleidern erschienen sein, der die Gruppe mit den Worten „Mein höchster Herr würde nicht machen, was ihr sagt“ zerschlug. Anne stritt ab, je am Lyderhorn gewesen zu sein.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.norgeshistorie.no/kilder/kirkestat/K1103-trolldomsprosessen-mot-anna-pedersdotter.html |titel=Trolldomsprosessen mot Anna Pedersdotter - Norgeshistorie |werk=norgeshistorie.no |hrsg=Universität Oslo |datum=2018-06-11 |abruf=2020-06-07 |sprache=no}}&lt;/ref&gt; Der Kulturwissenschaftler [[Nils Gilje]] stellte fest, dass die Verwandlung eines Menschen in ein Pferd für die [[Geschworenengericht|Geschworenen]] wohl nicht absurd klang, da dies in der Zeit des Prozesses für allgemein möglich gehalten wurde und im Einklang mit anderen Zeugenaussagen stand.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Nils Gilje |url=https://moment2.cappelendamm.no/binfil/download2.php?tid=1858917&amp;h=7141a561f330882e1eced021f6007099&amp;sek=1633751 |titel=Trolldans på Lyderhorn |werk= |hrsg=Fagbokforlaget |datum= |abruf=2003 |sprache=no}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Tod ===<br /> Anne wurde schließlich trotz des Protests einiger Geistlicher zur Verbrennung auf dem [[Scheiterhaufen]] verurteilt. Das Gericht begründete das damit, dass die [[Die Heilige Schrift|Heilige Schrift]] in solchen Fällen eine Strafe fordere.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt; Das Urteil wurde von 37 Personen unterzeichnet, neben dem [[Lagmann (Norwegen)|Lagmann]] unterschrieben auch Mitglieder des Stadtrates und der Bürgermeister von Bergen. Anne beteuerte bis zu ihrem Tod ihre Unschuld.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> == Nachwirkungen ==<br /> Die Verurteilung von Anne Pedersdotter führte zu einer Welle weiterer Verurteilungen angeblicher Hexen. 30 Jahre später fand in der östlichen [[Finnmark (Fylke)|Finnmark]] ein Massenprozess statt, in dem Teile der Argumente aus dem Bergener Prozess wiederholt wurden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Rune Blix Hagen |url=https://arkiv.klassekampen.no/article/20021015/ARTICLE/310159986 |titel=Norges verste justismord |werk= |hrsg=Klassekampen |datum= |abruf=2020-06-07 |sprache=no}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rezeption in der Kultur ==<br /> Das Schicksal von Anne Pedersdotter wurde nach dem Fund der Gerichtsakten in verschiedenen Romanen und Theaterstücken verarbeitet. [[Hans Wiers-Jenssen]]s Stück ''Anne Pedersdotter'' aus dem Jahr 1908 bildete die Grundlage für [[Carl Theodor Dreyer]]s Film ''[[Tag der Rache]]'' aus dem Jahr 1943. [[Edvard Fliflet Bræin]] verwendete die Geschichte in den 1970er-Jahren als Basis für sein Opernstück ''Anne Pedersdotter''.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bergenbyarkiv.no/bergenbyleksikon/arkiv/1420045 |titel=Absalon Beyers gate |werk=Bergen byleksikon |hrsg=Bergen Byarkiv |datum= |abruf=2020-06-07 |sprache=no}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 2002 wurde der sogenannte ''Heksestein'' (deutsch: Hexenstein) in Erinnerung an die etwa 350 Personen, die den Prozessen zum Opfer fielen, enthüllt. Er befindet sich nahe dem Ort, wo Anne verbrannt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bergenbyarkiv.no/bergenbyleksikon/arkiv/14326475 |titel=Heksesteinen |werk=Bergen byleksikon |hrsg=Bergen Byarkiv |datum=2009-04-07 |abruf=2020-06-07 |sprache=no}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://anton-praetorius.de/images/bergen%20norw/Bergen_Norwegen_Hexendenkmal.jpg |titel=Heksesteinen |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-08 |sprache=}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://anton-praetorius.de/downloads/Bergen_Nordnes_Norge_Heksesteinen.pdf |titel=Bergen Heksesteinen Nordnes i Bergen |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-08 |format=PDF |sprache=no, de}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [https://www.norgeshistorie.no/kilder/kirkestat/K1103-trolldomsprosessen-mot-anna-pedersdotter.html Auszug aus den Prozessdokumenten] auf ''norgeshistorie.no'' (norwegisch)<br /> * [https://nbl.snl.no/Anne_Pedersdotter Anne Pedersdotter] im [[Norsk biografisk leksikon]] (norwegisch)<br /> * [https://snl.no/Anne_Pedersdotter Anne Pedersdotter] im [[Store norske leksikon]] (norwegisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=132789221|LCCN=nb/2005/03001|VIAF=57783751}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Pedersdotter, Anne}}<br /> [[Kategorie:Opfer der Hexenverfolgung]]<br /> [[Kategorie:Norwegische Geschichte im Mittelalter]]<br /> [[Kategorie:Geschichte (Vestland)]]<br /> [[Kategorie:Person (Bergen, Norwegen)]]<br /> [[Kategorie:Norweger]]<br /> [[Kategorie:Geboren im 16. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1590]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Pedersdotter, Anne<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=norwegische vermeintliche Hexe<br /> |GEBURTSDATUM=16. Jahrhundert<br /> |GEBURTSORT=[[Trondheim]]<br /> |STERBEDATUM=April 1590<br /> |STERBEORT=[[Bergen (Norwegen)|Bergen]]<br /> }}</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Holden_(Automarke)&diff=207774265 Holden (Automarke) 2021-01-17T20:00:11Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>{{Infobox_Unternehmen<br /> | Name = GM Holden Ltd.<br /> | Logo = Logo Holden (Automarke).svg<br /> | Unternehmensform = [[Abteilung (Organisation)|Division]]/[[Marke (Recht)|Marke]]<br /> | Gründungsdatum = 1856<br /> | Auflösungsdatum = 31. Dezember 2020<br /> | Sitz = [[Port Melbourne]], Australien<br /> | Leitung = <br /> | Mitarbeiterzahl = <br /> | Umsatz = <br /> | Branche = [[Automobilhersteller]]<br /> | Homepage = [http://www.holden.com.au/ holden.com.au]<br /> }}<br /> '''Holden''' war eine [[Automarke]] von '''GM Holden Ltd''', einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Automobilkonzerns [[General Motors]] mit Unternehmenssitz in [[Melbourne]], [[Australien]]. Holden verfügte bis 2017 über eigene Produktionsstätten und eine eigene Entwicklungsabteilung.<br /> <br /> == Produktpalette ==<br /> Die Modellpalette (des Jahres 2013) bestand einerseits aus selbst entwickelten Modellen, dem [[Holden Commodore]] und dem größeren [[Holden Caprice]], beide mit großen, vorn eingebauten V6- und V8-Motoren, [[Hinterradantrieb]] und verschiedenen Karosserieformen (Limousine, Kombi und Pritschenwagen &quot;[[Ute (Fahrzeug)|Ute]]&quot;), andererseits aus Modellen, die bei [[GM Korea]] produziert wurden. Sie wurden außerhalb Australiens unter der Marke [[Chevrolet]] verkauft, teils mit eigenen Modellnamen ([[Chevrolet Aveo]] als [[Holden Barina]], [[Chevrolet Spark]] als [[Holden Barina Spark]]).<br /> <br /> Frühere Modelle stammten von [[Opel]] oder [[Vauxhall Motors|Vauxhall]], manche unterschieden sich lediglich im Firmenlogo. In Australien wurden zum Beispiel Holden Astra (fast baugleich mit dem Vauxhall Astra, einem [[Opel Astra]] mit Rechtslenkung) verkauft. Die Modelle [[Chevrolet Aveo|Barina]], [[Chevrolet Nubira|Viva]], [[Chevrolet Epica|Epica]] und [[Chevrolet Captiva|Captiva]] basieren auf Fahrzeugen von [[GM Daewoo]].<br /> <br /> Andere Fahrzeuge, insbesondere die großen und luxuriösen bzw. die [[Pickup]]s, die für australische Bedingungen besser geeignet erscheinen, waren weitgehend Eigenentwicklungen, die teilweise auf Fahrzeugen anderer GM-Marken basieren. So wurde der [[Holden Commodore]] und die darauf basierenden [[Holden Statesman|Statesman]], [[Holden Caprice|Caprice]] und [[Holden Ute|Ute]] in Australien entwickelt. Das erste Modell basierte auf dem [[Opel Commodore C]] und wurde später weiterentwickelt.<br /> <br /> == Holden im weltweiten GM-Konzern ==<br /> Der [[Holden Commodore]] wurde mit dem Markenzeichen Chevrolet in den arabischen Osten, nach Südafrika als [[Chevrolet Lumina]] und in die USA als [[Chevrolet SS]] exportiert. Der [[Holden Caprice]] bildete als [[Buick Park Avenue]] das Flaggschiff von [[Buick|Buick China]] und wurde bei [[Shanghai GM]] aus [[Completely Knocked Down|CKD-Kits]] zusammengebaut, die aus Australien importiert wurden.<br /> <br /> Das technische und Design-Entwicklungszentrum von Holden in Melbourne war Teil des weltweiten Entwicklungsverbunds von General Motors und trägt auch zu anderen, nicht nur von Holden vertriebenen Modellen bei. So wurde die Steilheck-Version (Hatchback) des [[Chevrolet Cruze]] bei Holden entwickelt und designed. Dort wurde auch das Fahrgestell des [[Chevrolet Trax]] für zahlreiche Märkte auch außerhalb Australiens angepasst.<br /> <br /> Opel baute in seine Fahrzeuge aus Australien importierte Sechszylindermotoren ein.<br /> <br /> == Holden Special Vehicles ==<br /> {{Hauptartikel|Holden Special Vehicles}}<br /> Der [[Fahrzeugtuning|Tuningunternehmen]] ''Holden Special Vehicles'' (HSV) wurde 1987 als Joint-Venture von Holden und [[Tom Walkinshaw Racing]] gegründet. HSV produzierte und vertrieb getunte Varianten von Holden-Fahrzeugen. HSV-Versionen des [[Holden Commodore]] wurden auch als Modelle der ''VXR8''-Baureihe von [[Vauxhall Motors|Vauxhall]] nach Großbritannien importiert. VXR8 steht hier für Achtzylindermotoren. VXR-Varianten der Automodelle von Vauxhall entsprachen ansonsten den [[Opel Performance Center|OPC]]-Varianten bei [[Opel]]. HSV-Varianten von Holden-Autos fuhren auch in der australischen Autorennserie [[V8 Supercars]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Vorgeschichte ===<br /> 1852 wanderte [[James Alexander Holden]] aus [[Walsall]] in [[England]] nach [[South Australia]] aus&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.burnside.sa.gov.au/webdata/resources/files/hnames.doc | format = DOC | title = Street name | publisher = City of Burnside | accessdate = 2009-06-03 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20090609141635/http://www.burnside.sa.gov.au/webdata/resources/files/hnames.doc | archivedate = 2009-06-09}}&lt;/ref&gt; und 1856 gründete er die ''J.A. Holden &amp; Co.'', eine Sattlerei in [[Adelaide]].&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 16.&lt;/ref&gt; 1885 schloss sich der Deutschstämmige ''Henry Frederick Frost'' dem Geschäft als Juniorpartner an. So wurde aus J.A. Holden &amp; Co. die ''Holden &amp; Frost Ltd''.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (1998)|Davis, Kennedy, Kennedy (1998)]]: S. 7.&lt;/ref&gt; [[Edward Holden]], Enkel von James Holden, trat 1905 in die Firma ein und interessierte sich für Automobile.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://acms.sl.nsw.gov.au/item/itemDetailPaged.aspx?itemID=913304 | title = James Alexander Holden family papers, 1801-1975 | publisher = State Library of New South Wales | archiveurl = http://www.webcitation.org/60I7htO2r | archivedate = 2011-07-19| accessdate=2011-12-02}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web | last = Hancock | first = Joan | coauthors = Richards, Eric | url = http://www.adb.online.anu.edu.au/biogs/A090705b.htm | title = Holden, Sir Edward Wheewall (1885 - 1947) | work = Australian Dictionary of Biography | publisher = Melbourne University Publishing | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Von da ab entwickelte sich die Firma mit verschiedenen Partnerschaften und 1908 wandten sich Holden und Frost dem Geschäftszweig von kleineren Reparaturen an Automobilpolstern zu.&lt;ref name = Holden_History&gt;{{cite web | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/history_holden.htm | title = Holden History | publisher = Unique Cars and Parts | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; 1913 begann die Firma mit der Herstellung kompletter Karosserien für Motorrad-Seitenwagen und Edward experimentierte mit dem Bau von Aufbauten für verschiedene Kutschen.&lt;ref name = milestones&gt;{{cite web | url = http://media.gm.com/aus/holden/en/company/history/history_milestones.html | title = Milestones | publisher = General Motors | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080322141257/http://media.gm.com/aus/holden/en/company/history/history_milestones.html | archivedate = 2008-03-22 | accessdate = 2010-03-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach 1917 ermöglichten die kriegsbedingten Handelseinschränkungen der Firma die Herstellung ganzer Fahrzeugkarosserien. J.A. Holden gründete 1919 eine neue Firma, die ''Holden's Motor Body Builders Ltd'' (HMBB), die sich auf Automobilkarosserien spezialisierte und an der ''King William Street'' in Adelaide produzierte.&lt;ref&gt;[[#Darwin (2002)|Darwin (2002)]], S. 3.&lt;/ref&gt; 1923 stellte HMBB 12.000 Karosserien im Jahr her.&lt;ref name = Holden_History/&gt; Damals war HMBB die erste Firma, die Aufbauten für [[Ford Motor Company of Australia|Ford Australia]] herstellte, bis deren Werk in [[Geelong]] fertig war.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.pc.gov.au/__data/assets/pdf_file/0004/25843/sub048.pdf | format = PDF; 48&amp;nbsp;kB | title = Submission to Automotive Enquiry | work = Productivity Commission | publisher = Government of Australia | accessdate = 2008-07-17 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080810151651/http://www.pc.gov.au/__data/assets/pdf_file/0004/25843/sub048.pdf | archivedate = 2008-08-10}}&lt;/ref&gt; Ab 1924 war HMBB der Exklusivlieferant für Karosserien an GM in Australien, wobei die Fertigung im neuen Werk in ''Woodville'' in South Australia verlegt wurde.&lt;ref name = The_Holden_car_in_Australia&gt;{{cite web | url = http://www.cultureandrecreation.gov.au/articles/holdencar/index.htm | title = The Holden car in Australia | publisher = Government of Australia | accessdate = 2008-08-23 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080720162936/http://www.cultureandrecreation.gov.au/articles/holdencar/index.htm | archivedate = 2008-07-20}}&lt;/ref&gt; Diese Karosserien passten auf eine Reihe von Fahrgestellen, die von Herstellern wie [[Chevrolet]] und [[Dodge]] eingeführt wurden.&lt;ref name = Holden_History/&gt;<br /> <br /> 1926 wurde ''General Motors (Australia)'' gegründet und besaß Montagewerke in ''Newstead, QLD'', ''Marrickville, NSW'', in der City Road in [[Melbourne]], in ''Birkenhead, SA'' und in ''Cottesloe, WA'',&lt;ref&gt;[[#Darwin (2002)|Darwin (2002)]], S. 7.&lt;/ref&gt; wobei Karosserien von HMBB und importierte [[Completely Knocked Down|CKD]]-Fahrgestelle verwendet wurden.&lt;ref&gt;[[#Darwin (2002)|Darwin (2002)]], S. 4.&lt;/ref&gt; Die [[Weltwirtschaftskrise]] sorgte für ein deutliches Sinken der Produktionszahlen bei Holden; von 34.000 Karosserien im Jahre 1930 auf nur noch 1.651 Karosserien im Jahre 1931.&lt;ref name = Holden_History/&gt; 1931 kaufte GM die Holden Motor Body Builders auf und fusionierte sie mit General Motors (Australia) Pty. Ltd. So entstand die ''General Motors-Holden's Ltd.'' (GM-H).&lt;ref name=milestones/&gt;<br /> <br /> === 1940er Jahre ===<br /> [[Datei:1951-1953 Holden 50-2106 01.jpg|mini|links|Der Holden 50-2106 Ute kam 1951, drei Jahre nach der Limousine [[Holden 48-215|48-215]], heraus.]]<br /> Holdens zweite große Automobilfabrik in ''Fishermans Bend'' in [[Port Melbourne]] wurde 1936 fertiggestellt. 1939 begann der Bau eines neuen Werkes in ''Pagewood NSW''.&lt;ref name=milestones/&gt; Durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Aufnahme der Automobilproduktion verzögert. Man stellte zunächst weiterhin Karosserien und dazu Schusswaffen, Flugzeuge und Motoren her.&lt;ref name = The_Holden_car_in_Australia/&gt; Noch vor dem Kriegsende unternahm die Regierung von Australien Schritte zur Förderung einer nationalen Automobilindustrie.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2007-08-22 | url = http://www.holden.co.nz/news/article/114 | title = The Holden Ute History | publisher = Holden New Zealand | accessdate = 2008-02-26 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080218210732/http://www.holden.co.nz/news/article/114 | archivedate = 2008-02-18}}&lt;/ref&gt; Sowohl GM als auch Ford präsentierten der Regierung Studien für das erste australische Automobil. Der Vorschlag von Ford wurde von der Regierung zwar favorisiert, hätte aber umfangreiche Subventionen erfordert. Schließlich entschied man sich für den Entwurf von GM, weil dieser nur wenig Unterstützung durch die Regierung benötigte.&lt;ref name = NAA&gt;{{cite web | url = http://www.naa.gov.au/The_Collection/transport/road.html | title = Road transport | publisher = National Archives of Australia | archiveurl = https://web.archive.org/web/20051025213951/http://www.naa.gov.au/The_Collection/transport/road.html | archivedate = 2005-10-25| accessdate=2011-12-02}}&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Chifley Holden Launch.jpg|mini|Premierminister Ben Chifley 1948 bei der Fertigstellung des ersten Holden in der Fabrik in Fishermans Bend ([[Port Melbourne]])]]<br /> <br /> Nach dem Krieg kehrte Holden zum Bau von Automobilkarosserien zurück, diesmal für [[Buick]], Chevrolet, [[Pontiac (Automarke)|Pontiac]] und [[Vauxhall Motors|Vauxhall]].&lt;ref&gt;{{cite book | url = http://www.fundinguniverse.com/company-histories/Holden-Ltd-Company-History.html | title = Holden Ltd.| series = International Directory of Company Histories | volume = 62 | year = 2004 | editor = Grant, Tina | publisher = Thomson Gale| accessdate = 28. Februar 2008}}&lt;/ref&gt; Der [[Oldsmobile Ace]] wurde ebenfalls von 1946 bis 1948 hergestellt.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Russell | first = Rohan | url = http://home.vicnet.net.au/~oldsclub/acehist.html | title = The Oldsmobile &quot;ACE&quot; - 1946 to 1948 | location = Gladstone Park VIC | publisher = Oldsmobile Club of Australia | accessdate = 2010-06-08 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20120113003159/http://home.vicnet.net.au/~oldsclub/acehist.html | archivedate = 2012-01-13}}&lt;/ref&gt;<br /> Ab diesem Zeitpunkt verfolgte Holden weiter das Ziel, ein australisches Automobil herzustellen. Dies erforderte Kompromisse mit GM, da der Geschäftsführer von Holden, [[Laurence Hartnett]] die Entwicklung einer australischen Konstruktion bevorzugte, während GM eher eine US-amerikanische Konstruktion als Basis für &quot;Australia's Own Car&quot; sah.&lt;ref&gt;[[#Loffler (2006)|Loffler (2006)]], S. 5–7.&lt;/ref&gt; Schließlich einigte man sich als Basis auf ein Auto, das Chevrolet vor dem Krieg für den amerikanischen Markt (als „Billig-Chevrolet“) vorgesehen hatte, das aber nie zur Marktreife gelangte.&lt;ref&gt;[[#Loffler (2000)|Loffler (2000)]], S. 5.&lt;/ref&gt; Der Holden kam 1948 heraus und es gab lange Wartelisten bis ins Jahr 1949 und darüber hinaus.&lt;ref&gt;[[#Balderstone, Bowan, Lewis (2006)|Balderstone, Bowan, Lewis (2006)]], S. 184–188.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.holden.com.au/www-holden/jsp/corporateinfo/history/chifley.jsp | title = The Birth of 'Australia's Own Car' | publisher = GM Holden | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080723092757/http://www.holden.com.au/www-holden/jsp/corporateinfo/history/chifley.jsp | archivedate = 2008-07-23 | accessdate = 2008-03-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Den Namen Holden wählte man zu Ehren von Sir Edward Holden, dem ersten Präsidenten und Enkel von J.A. Holden. Im Gespräch waren aber auch ''GeM'', ''Austral'', ''Melba'', ''Woomerah'', ''Boomerang'', ''Emu'' und ''Canbra'', eine phonetische Schreibweise von [[Canberra]].&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.nma.gov.au/collections/holden_prototype_car_no_1 | title = Holden Prototype Car No. 1 | publisher = National Museum of Australia | accessdate = 2011-04-06}}&lt;/ref&gt; Obwohl die offizielle Modellbezeichnung ''[[Holden 48-215|48-215]]'' lautete, wurde der Wagen einfach als ''Holden'' angeboten.&lt;ref&gt;{{cite web | year = 1948 | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/gallery/pdf/Holden_48215.pdf | format = PDF; 559&amp;nbsp;kB | title = Holden – General Motors new Australian car | publisher = General Motors–Holden's | accessdate =2008-03-02}}&lt;/ref&gt; Die inoffizielle Bezeichnung &quot;[[Holden FX|FX]]&quot; entstand bei Holden selbst und bezog sich auf das überarbeitete Fahrwerk des 48-215 von 1953.&lt;ref&gt;[[#Loffler (2002)|Loffler (2002)]], S. 4.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === 1950er Jahre ===<br /> [[Datei:Historical holden.JPG|mini|Der [[Holden FC]] wurde als erstes Modell auf dem Testgelände in Lang Lang VIC probegefahren.]]<br /> In den 1950er Jahren beherrschte Holden den australischen Automobilmarkt. GM investierte umfangreich in die Produktionsleistung und so gelang es der Firma, den steigenden Bedarf an Automobilen im Nachkriegs-Australien zu decken.&lt;ref name=milestones/&gt; Billigere Wagen mit Vierzylindermotoren boten nicht die Robustheit des Holden auf den schlechten Straßen in den ländlichen Gegenden Australiens.&lt;ref name = NAA/&gt;&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 38.&lt;/ref&gt; Ab 1951 wurde parallel zur Limousine 48-215 der [[Ute (Fahrzeug)|Ute]] 50-2106 gefertigt. Dieser Ute war bald überall im ländlichen Australien das „Arbeitspferd“ der Wahl. Die Fertigung der Limousine und des Ute wurden mit kleinen Änderungen bis 1953 fortgeführt. Dann erschien das überarbeitete Modell [[Holden FJ|FJ]], das in einer dritten Karosserievariante als geschlossener Lieferwagen zu haben war.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2001-04-24 | url = http://www.autoweb.com.au/A_53869/cms/newsarticle.html | title = An Aussie Icon Turns 50 - The Holden Ute: 1951 - 2001 | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-08-23 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20111002153015/http://www.autoweb.com.au/A_53869/cms/newsarticle.html | archivedate = 2011-10-02}}&lt;/ref&gt; Der FJ war das erste neue Holden-Modell seit dem Produktionsbeginn 1948. Mit der Zeit erreichte dieses Modell Kultstatus und gilt als typisches australisches Auto.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 40.&lt;/ref&gt; Ein neuer Kühlergrill mit horizontalen Stäben dominierte die Front des FJ, der auch verschiedene andere Ausstattungsdetails und kleinere mechanische Änderungen erhielt.&lt;ref&gt;[[#Bebbington (1998)|Bebbington (1998)]], S. 14. &quot;...the FJ was easily identified by its bold new, Buick-style grille, new hubcaps and new torpedo-style tail-lights.&quot;&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[#Loffler (2002)|Loffler (2002)]], S. 5.&lt;/ref&gt; 1954 begann der Export des Holden FJ nach [[Neuseeland]].&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas&gt;{{cite web|title=Aussies Overseas|url=http://www.motoringorient.com/Aussiesoverseas.html|publisher=MotoringOrient.com|accessdate=2011-10-06|archiveurl=https://web.archive.org/web/20100918033653/http://www.motoringorient.com/Aussiesoverseas.html|archivedate=2010-09-18}}&lt;/ref&gt; Trotz geringer Unterschiede zum Urmodell 48-215 sorgten Marketingkampagnen und Preisnachlässe für stabile Verkaufszahlen beim Modell FJ und überbrückten so die Zeit bis zum Erscheinen einer kompletten Neukonstruktion.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.nma.gov.au/collections/fj_holden/index.html | title = FJ Holden, 1953-1956 | publisher = National Museum of Australia | accessdate = 2008-03-04}}&lt;/ref&gt; Auf der ''Australian International Motor Show'' 2005 in [[Sydney]] erwies Holden dem FJ mit dem Konzeptauto [[Holden Efijy|Efijy]] eine Reverenz.&lt;ref&gt;[[#Carey (2005) 1|Carey (2005)]], S. 16.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Holdens nächstes Modell, der [[Holden FE|FE]] wurde 1956 vorgestellt. Mit dem ''Station Sedan'', einem [[Kombinationskraftwagen|Kombi]], gab es nun eine weitere Karosserievariante.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 1998-03-24 | url = http://www.autoweb.com.au/A_50400/cms/newsarticle.html | title = Golden Holden Oldies - The FE Holden: 1956 | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-03-06 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110807180905/http://www.autoweb.com.au/A_50400/cms/newsarticle.html | archivedate = 2011-08-07}}&lt;/ref&gt; Im selben Jahr begann Holden mit Exporten nach [[Malaysia]] und [[Thailand]].&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas/&gt; Die Verkaufszahlen in Australien blieben auf hohem Niveau und 1958 erreichte Holden einen Marktanteil von 50 % mit dem überarbeiteten Modell [[Holden FC|FC]].&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 117.&lt;/ref&gt; Dies war das erste Holden-Modell, das auf dem neuen Testgelände der Firma in ''Lang Lang, VIC'' probegefahren wurde.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 1997-10-14 | url = http://www.autoweb.com.au/A_50167/cms/newsarticle.html | title = Holden's Lang Lang Proving Ground Passes Forty-Year Milestone | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-03-06 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110807180833/http://www.autoweb.com.au/A_50167/cms/newsarticle.html | archivedate = 2011-08-07}}&lt;/ref&gt; 1957 dehnten sich Holdens Exportmärkte auf 17 Länder aus; neu dazu kamen [[Indonesien]], [[Hongkong]], [[Singapur]], [[Fidschi]], [[Sudan]], die Länder [[Ostafrika]]s und [[Südafrika]].&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas/&gt; Die Eröffnung der Fertigungsstätte in ''Dandenong, VIC'' 1956 brachte viele neue Arbeitsplätze und 1959 hatte Holden landesweit 19.000 Mitarbeiter.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 1959-11-02 | url = https://content.time.com/time/magazine/article/0,9171,892818,00.html | title = The New Blokes | work = The Times | publisher = Time Inc. | accessdate =2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Im selben Jahr begann die Montage von CKD-Kits in Südafrika und Indonesien.&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas/&gt;<br /> <br /> === 1960er Jahre ===<br /> 1960 führte Holden das dritte grundlegend neue Modell, den [[Holden FB|FB]], ein. Das Design erinnerte mit seinen [[Heckflosse]]n und seinen [[Panoramascheibe]]n an die Chevrolets der 1950er Jahre. Bereits bei seiner Einführung empfanden viele Kunden sein Erscheinungsbild als veraltet. Man bemerkte in der Branche schnell, dass der aus den USA übernommene Stil nicht so recht zu den kompakteren Holden passte.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 122.&lt;/ref&gt; Der FB war der erste Holden, von dem es auch eine Linkslenker-Version gab. Dies erweiterte sein Exportpotenzial auf die Märkte in [[Neukaledonien]], den [[Neue Hebriden|Neuen Hebriden]], den [[Philippinen]] und [[Hawaii]].&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas/&gt;&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 46.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:1961-1962 Holden EK Special Station Sedan 01.jpg|mini|links|Der EK von 1960 war Holdens Antwort auf den [[Ford Falcon#Der Falcon in Australien|Ford Falcon]]. Es gab ihn auch mit Automatik.]]<br /> 1960 stellte Ford den neuen [[Ford Falcon#Der Falcon in Australien|Ford Falcon]] in Australien vor, nur wenige Monate nach seiner Einführung in den USA. Zum Glück für Holden erwies sich der Falcon nicht als zuverlässig. Besonders seine schwache Vorderachskonstruktion ließ ihn für die rauen australischen Verhältnisse als ungeeignet erscheinen.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], p. 133–134.&lt;/ref&gt; Als Antwort auf das frische Design des Falcon führte Holden 1961 das komplett überarbeitete Modell [[Holden EK|EK]] mit Zweifarbenlackierung und ''Hydramatic''-Getriebeautomatik auf Wunsch ein.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 48.&lt;/ref&gt; Der erneut überarbeitete [[Holden EJ|EJ]] kam 1962, diesmal auch als neues Luxusmodell [[Holden Premier|Premier]].&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 135.&lt;/ref&gt; Bereits ein Jahr später erschien der [[Holden EH|EH]] mit dem neuen ''Red''-Motor, der bessere Leistungsentfaltung als der bisherige ''Grey''-Motor bot.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/holden_red_motor.htm | title = Holden 6 Cylinder Red Motor | publisher = Unique Cars and Parts | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Mit dem [[Holden HD|HD]] von 1965 wurde eine neue ''Powerglide''-Automatik eingeführt.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 54.&lt;/ref&gt; Zur selben Zeit kam auf Wunsch eine Hochleistungsversion ''X2'' des 2,9-l-R6-Motors.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/car_info_holden_hd.htm | title = Holden HD | publisher = Unique Cars and Parts | accessdate = 2009-01-24}}&lt;/ref&gt; 1966 erschien der [[Holden HR|HR]] mit neuer Front, neuem Heck und größeren Motoren. Wichtiger war noch, dass der HR erstmals serienmäßig [[Sicherheitsgurt]]e vorne eingebaut hatte, womit Holden der erste australische Automobilhersteller war, der dieses Sicherheitsdetail in allen Modellen serienmäßig anbot.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 2, S. 57.&lt;/ref&gt; Gleichzeitig wurde das neue Werk in ''Acacia Ridge, QLD'' fertiggestellt.&lt;ref name=milestones/&gt; Ab 1963 exportierte Holden Autos nach Afrika, in den Nahen Osten, nach Südostasien, auf die Südseeinseln und in die Karibik.&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas/&gt;<br /> <br /> Holden begann mit der Herstellung des auf dem [[Vauxhall Viva]] basierenden [[Holden HA|HA]] 1964. 1967 folgte ihm der [[Holden Torana]], eine Weiterentwicklung des Viva nach, der der Vauxhall-Fertigung in Australien ein Ende bereitete.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/car_info_holden_torana_hb.htm | title = Holden Torana HB | publisher = Unique Cars and Parts | accessdate = 2008-03-06}}&lt;/ref&gt; 1969 kam der [[Holden LC|LC]], ein Torana mit neuem Design und Holdens Sechszylindermotor. Während seiner Entwicklung war der Sechszylinder-Torana eigentlich als Rennversion gedacht, aber eine Marketingstudie zeigte, dass es einen Markt für solche Hochleistungsfahrzeuge gab.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 191–192.&lt;/ref&gt; Im LC Torana kam auch erstmals die neue ''Tri-Matic''-Dreigangautomatik zum Einsatz.&lt;ref name = Bebbington_(1998),_S._103.&gt;[[#Bebbington (1998)|Bebbington (1998)]], S. 103. &quot;Also introduced on the LC was the Tri-matic automatic transmission. This was GM-H's own three-speed unit.&quot;&lt;/ref&gt; Dies war das Ergebnis des AU-$ 16,5 Mio. teuren Umbaus des Holden-Werkes in ''Woodville, SA''.&lt;ref name=milestones/&gt;<br /> <br /> [[Datei:1970-1971 Holden HG Monaro GTS 350 coupe 01.jpg|mini|Das Coupé [[Holden Monaro]] (1968) auf Basis des Grundmodells [[Holden Kingswood|Kingswood]] gilt heute als Kultfahrzeug.]]<br /> Holdens Produktion für die Schwesterfirmen Chevrolet und Pontiac endete 1968. Im selben Jahr kam das neue Modell [[Holden HK|HK]].&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 5, 31.&lt;/ref&gt; Erstmals setzte Holden bei diesem Modell einen V8-Motor – ein Aggregat von Chevrolet aus [[Kanada]] – ein.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 2, S. 59.&lt;/ref&gt; Auf Basis des HK erschienen auch der [[Holden Brougham|Brougham]] mit längerem Radstand und das 2-türige Coupé [[Holden Monaro|Monaro]].&lt;ref&gt;[[#Davis (1987)|Davis (1987)]], S. 102.&lt;/ref&gt; Das besser ausgestattete Modell [[Holden Special|Special]] hieß künftig [[Holden Kingswood|Kingswood]] und das Grundmodell [[Holden Standard|Standard]] trug künftig den Namen [[Holden Belmont|Belmont]].&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 171.&lt;/ref&gt; Am 3. März 1969 fuhren der damalige Präsident von GM-H, ''Alexander Rhea'' und der australische Transportminister ''Ian Sinclair'' den 2 Mio. Holden, einen HK Brougham, vom Band,&lt;ref name=milestones/&gt;&lt;ref&gt;Autocar (1969), S. 62.&lt;/ref&gt; Nur sieben Jahre vorher, am 25. Oktober 1962, war der millionste Holden, ein EJ Premier, in Dandenong vom Band gerollt.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 137. &quot;The millionth Holden, a Eura Gold EJ Premier sedan, passing down the Dandenong production line on 25 October 1962.&quot;&lt;/ref&gt; 1969 stellte Holden den ersten eigenen V8-Motor her und zeigte ihn im Konzeptfahrzeug [[Holden Hurricane|Hurricane]], bevor er im [[Holden HT|HT-Modell]] angeboten wurde. Letzteres gab es in zwei Hubraumgrößen: 4,2 l und 5,1 l.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 1999-06-28 | url = http://www.autoweb.com.au/A_51435/cms/newsarticle.html | title = Holden Employees Farewell The Last Aussie-Built V8 | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-03-05 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110807180937/http://www.autoweb.com.au/A_51435/cms/newsarticle.html | archivedate = 2011-08-07}}&lt;/ref&gt; Am Ende der HT-Produktion wurden die Fahrzeuge mit Tri-Matic-Getriebeautomatik, die erstmals beim LC Torana eingesetzt worden war, ausgestattet, da nicht mehr genügend US-amerikanische Powerglide-Automatikgetriebe vorhanden waren, aber offiziell war erst das Modell [[Holden HG|HG]] von 1971 der erste große Holden mit diesem Getriebe.&lt;ref name = Bebbington_(1998),_S._103./&gt;&lt;ref&gt;[[#Bebbington (1998)|Bebbington (1998)]], S. 36. &quot;Tri-matic automatic transmission replaced Powerglide late in the HT model run (May '70) (except Monaro GTS 350).&quot;&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[#Bebbington (1998)|Bebbington (1998)]], S. 38. &quot;The HG signified the official introduction of the Tri-matic three-speed automatic transmission to the full-size car range.&quot;&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz des Angebotes an ernstzunehmenden Wettbewerbern – namentlich des Ford Falcon und des [[Chrysler Valiant]], sowie der [[japan]]ischen Autos – blieben Holdens in Australien gefertigten Sechs- und Achtzylinderautos in den 1960er Jahren die bestverkäuflichen Autos im Lande. Die Verkaufszahlen wurden durch den Export der Limousine, des Kombis und des Ute aus der Kingswood-Reihe nach Indonesien, [[Trinidad und Tobago]], [[Pakistan]], die Philippinen und Südafrika als CKD-Sätze.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 31.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==={{Anker|Epoche1970er}} 1970er Jahre ===<br /> [[Datei:1976-1977 Holden HX Monaro GTS sedan 01.jpg|mini|links|Holdens [[Holden HX|HX]] ''(s. Foto)'', war eine Evolution des Topsellers [[Holden HQ|HQ]] mit mehr als 480.000 Verkäufen während seiner Produktionszeit.]]<br /> Holden brachte die neue [[Holden HQ|HQ]]-Serie 1971 heraus.&lt;ref name = Strauss_11&gt;[[#Strauss (1998)|Strauss (1998)]], p. 11.&lt;/ref&gt; Damals fertigte Holden all ihre Personenwagen in Australien und jedes der Modelle wurde dort konstruiert, aber am Ende der Dekade baute man Autos, die in Übersee erdacht worden waren. Der HQ war sorgfältig überarbeitet und besaß einen Leitertiefrahmen und war in Halb-[[Monocoque]]-Bauweise erstellt. Andere Neuerungen bestanden in der Schraubenfederaufhängung aller vier Räder und einem verlängerten Radstand der Kombis, während die Utes und die Lieferwagen, wie vordem, eine schraubengefederte Vorderachse in Verbindung mit einer blattgefederten Hinterachse besaßen.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 1998-10-26 | url = http://www.autoweb.com.au/A_50813/cms/newsarticle.html | title = Golden Holden Oldies - Stars of the Seventies | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-03-05 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080320000512/http://www.autoweb.com.au/A_50813/cms/newsarticle.html | archivedate = 2008-03-20}}&lt;/ref&gt; Teil dieser Serie war der die neue Prestige-Limousine, die unter dem Markennamen [[Statesman (Automarke)|Statesman]] angeboten wurde, die ebenfalls einen verlängerten Radstand besaß und den bisherigen Brougham ersetzte.&lt;ref&gt;{{cite web | url = https://www.goauto.com.au/car-reviews/holden/statesman/v6-sedan/1990-04-09/27271.html | title = Car review - Holden Statesman V6 sedan | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2008-03-05}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[#Luck (1971)|Luck (1971)]], S. 62.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:1978-1980 Holden UC Torana sedan.jpg|mini|Der UC, Holdens letztes [[Holden Torana|Torana]]-Modell, wurde durch ein Zwischenmodell des [[Holden Commodore|Commodore]] mit Vierzylindermotor ersetzt, bis 1982 der [[Holden Camira|Camira]] herauskam.]]<br /> Der neue HQ-Unterbau führte auch zu einer neuen Generation des zweitürigen Monaro und die HQ-Modellreihe entwickelte sich trotz gleich großer Wettbewerber mit 485.650 Einheiten in drei Jahren zum meistverkauften Holden.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 2, S. 67–68.&lt;/ref&gt; 14.558 Stück wurden exportiert und 72.290 CKD-Kits wurden hergestellt.&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas/&gt; 1974 wurde die HQ-Serie überarbeitet und erschien als [[Holden HJ|HJ]]-Serie mit neuer Front und neuem Heck.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 226.&lt;/ref&gt; Diese neuen Karosserien blieben mit geringfügigen Änderungen auch in der [[Holden HX|HX-]] und [[Holden HZ|HZ-Serie]] erhalten.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 340–341.&lt;/ref&gt; Leistungsreduzierte Motoren, die den neuen australischen [[Emission (Umwelt)|Emissionsvorschriften]] entsprachen, wurden mit der HX-Serie eingeführt, der der HZ verbessertes Handling und besseren Komfort durch die ''Radial Tuned Suspension'' (RTS) bot.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 239–241.&lt;/ref&gt; Das Ergebnis der GM-Versuche mit [[Wankelmotor]]en, wie sie auch [[Mazda]] in Japan einsetzte, war eine Exportvereinbarung von 1975: Holden exportierte den HJ- und später den HX-Premier mit [[Antriebsstrang (Kraftfahrzeug)|Antriebsstrang]] als [[Mazda Roadpacer]]. Mazda baute dann den ''13B''-Wankelmotor und eine Dreigangautomatik ein. Die Fertigung endete 1977 nach nur 840 Einheiten.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/car_info_mazda_roadpacer.htm | title = Mazda Roadpacer | publisher = Unique Cars and Parts | accessdate = 2009-08-21}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[#McCarthy (2007)|McCarthy (2007)]], S. 142. &quot;...a faction within General Motors had a serious case of the hots for [[Felix Wankel|Dr Wankel]]'s rotary engine. [...] The Premier, in all its glory (except drivetrain), was shipped to [[Hiroshima]] where Mazda partially fitted the empty engine bay with a 13B rotor motor, backed by a three-speed auto. [...] Production lasted just two years and 840 units...&quot;.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den 1970er Jahren ließ Holden ein Werbe-[[Jingle]] (''Football, Meat Pies, Kangaroos and Holden cars'')&lt;ref&gt;{{YouTube|s4Ic3RqPIJo}}&lt;/ref&gt; laufen, das auf dem Chevrolet-Jingle ''Baseball, Hot Dogs, Apple Pies and Chevrolet'' in den USA basierte.&lt;ref&gt;{{cite web | last = King | first = Philip | date = 2008-08-16 | url = http://www.theaustralian.com.au/business/cars-at-a-fork-in-the-road/story-e6frgafo-1111117208528 | title = Cars at a fork in the road | work = The Australian | publisher = News Limited | accessdate = 2008-11-19}}&lt;/ref&gt; Auch der Torana wurde 1974 zur [[Mittelklasse]]-[[Holden LH|LH]]-Serie weiterentwickelt und war nur noch als viertürige Limousine erhältlich.&lt;ref name = Wright_340&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 340.&lt;/ref&gt; Der LH-Torana war eines der wenigen Autos weltweit, das für die Aufnahme von Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren konzipiert war.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 198.&lt;/ref&gt; Dieser Trend setzte sich fort, bis Holden 1976 den [[Holden Sunbird|Sunbird]] einführte, der im Wesentlichen ein Vierzylinder-Torana mit neuem Namen war.&lt;ref name = Wright_340/&gt; Die neue Serie wurde [[Holden LX|LX]] genannt und die neue dreitürige [[Kombilimousine]] gab es sowohl als Torana als auch als Sunbird.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 244.&lt;/ref&gt; Eine letzte Weiterentwicklung dieser Serie erschien 1978 als [[Holden UC|UC]].&lt;ref&gt;[[#Bebbington (1998)|Bebbington (1998)]], S. 115.&lt;/ref&gt; Zu seiner Zeit erstritt der Torana legendäre Rennerfolge in Australien; Siege am [[Mount Panorama Circuit]] in [[Bathurst (New South Wales)|Bathurst]] waren zu verzeichnen.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 1998-04-11 | url = http://www.autoweb.com.au/A_50858/cms/newsarticle.html | title = Golden Holden Oldies - The Holden Torana (1967-78) - A Bathurst Legacy | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-06-09 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110807180930/http://www.autoweb.com.au/A_50858/cms/newsarticle.html | archivedate = 2011-08-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:1980-1981 Holden VC Commodore L station wagon 01.jpg|mini|links|Der 1978 vorgestellte [[Holden Commodore|Commodore]] folgte im Verkaufserfolg seinem Vorgänger [[Holden Kingswood|Kingswood]] und wurde der bis heute meistverkaufte Holden.]]<br /> 1975 führte Holden den [[Kompaktwagen]] [[Isuzu Gemini|Gemini]], die australische Version des GM-T-Cars, basierend auf den [[Opel Kadett C]], ein. Der Gemini wurde zusammen mit der japanischen Firma [[Isuzu]] entwickelt und wurde von einem 1,6-l-R4-Motor angetrieben.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/car_info_holden_gemini_tx.htm | title = Holden Gemini TX | publisher = Unique Cars and Parts | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Schnell wurde der Wagen populär und entwickelte sich zum bestverkäuflichen Auto seiner Klasse. Der Name überlebte bis 1987.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.uniquecarsandparts.com.au/car_info_holden_gemini_rb.htm | title = Holden Gemini RB | publisher = Unique Cars and Parts | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Holdens bis heute größter Verkaufserfolg, der [[Holden Commodore|Commodore]] wurde 1978 als [[Holden VB|VB]]-Serie eingeführt.&lt;ref&gt;[[#Tuckey (1999)|Tuckey (1999)]], S. 27.&lt;/ref&gt; Die neue Familienlimousine entsprach genau dem deutschen [[Opel Commodore C]], war aber mit den größeren Reihensechszylinder- und V8-Motoren von Holden ausgestattet. Anfangs sicherte der Wagen die marktbeherrschende Stellung von Holden in Australien.&lt;ref&gt;[[#Tuckey (1999)|Tuckey (1999)]], S. 33.&lt;/ref&gt; Aber dann schadeten einige Kompromisse, die sich aus der Übernahme einer Konstruktion, die für einen anderen Markt gedacht war, ergaben, der Beliebtheit der Modellreihe. Insbesondere war der Wagen schmäler als der Vorgänger und sein Rivale Ford Falcon, was den Komfort für die Rücksitzpassagiere einschränkte.&lt;ref name = Robinson_22,_26-27&gt;[[#Robinson (2006)|Robinson (2006)]], S. 23, 26–27.&lt;/ref&gt; Viele Länder in der Welt haben Linksverkehr und so konnte Holden fast 100.000 Commodore auf Märkte, wie Neuseeland, Thailand, Hongkong, Malaysia, Indonesien, [[Malta]] und Singapur exportieren.&lt;ref name=Australian_Cars_Overseas/&gt;<br /> <br /> 1979 gab Holden die Fertigung des Torana auf und 1980 ereilte den Sunbird das gleiche Schicksal. Mit der Einführung des Commodore 1978 wurde der Torana zum verzichtbaren „Mittelding“ zwischen dem kleineren Gemini und dem größeren, aufwändiger gebauten Commodore. Der direkte Nachfolger des Torana war der [[Holden Camira|Camira]], der 1982 auf der GM-J-Plattform vorgestellt wurde.&lt;ref name = Robinson_24&gt;[[#Robinson (2006)|Robinson (2006)]], S. 24.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === 1980er Jahre ===<br /> [[Datei:1987-1989 Holden JE Camira SL sedan 01.jpg|mini|Nach einem guten Start fielen die Verkaufszahlen des [[Holden Camira|Camira]], Holdens Mittelklassewagen auf der GM-J-Plattform, zusehends. Das brachte die australische GM-Division, die damals schon mit Verlust arbeitete, in weitere finanzielle Bedrängnis.]]<br /> Die 1980er Jahre waren eine schwierige Zeit für Holden und die australische Automobilindustrie. Die Regierung versuchte, die Autoindustrie mit dem ''Button Car Plan'', der sie dazu ermuntern sollte, weniger Modelle in höheren, profitablen Stückzahlen zu fertigen und mehr zu exportieren, wiederzubeleben.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 277.&lt;/ref&gt; Die Dekade begann mit der Schließung des Werks ''Pagewood NSW'' und der Einführung des leichten Nutzfahrzeuges [[Holden Rodeo|Rodeo]], der von Isuzu aus Japan zugekauft wurde.&lt;ref name=milestones/&gt; Den Rodeo gab es wahlweise mit Hinterachs- und [[Allradantrieb]] als [[Cab-Chassis]] und es gab die Wahl zwischen Benzin- und Dieselmotor.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 2, S. 82.&lt;/ref&gt; Die Modellreihe wurde 1988 zum TF weiterentwickelt, der auf dem [[Isuzu TF]] basierte.&lt;ref name=milestones/&gt; Weitere von Isuzu übernommene Fahrzeuge waren der allradgetriebene [[Holden Jackaroo|Jackaroo]] (1981), der Kleinbus [[Holden Shuttle|Shuttle]] (1982) und die dreitürige Kombilimousine [[Isuzu Piazza|Piazza]] (1986).&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Part Two, S. 87, 95.&lt;/ref&gt; Die zweite Generation des Gemini von 1985 basierte ebenfalls auf einer Isuzu-Konstruktion, auch wenn sie in Australien gefertigt wurde.&lt;ref&gt;[[#&quot;Reborn!&quot; (1985)|&quot;Reborn!&quot; (1985)]], S. 19. &quot;We have been waiting a long time for this front wheel drive replacement for the original Gemini. The Isuzu people have not exactly been speedy signing off the development for the RB, or what has been known as the R-car...&quot;.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der neue [[Holden WB|WB]] wurde als [[Holden Panel Van|Lieferwagen]] und [[Holden Statesman|Statesman]] 1980 eingeführt. Aber diese Konstruktionen, die auf der HQ-Serie aus den 1970er Jahren und ihren Weiterentwicklungen HJ, HX und HZ basierten, konnten sich auf dem Markt nicht gegen die entsprechenden Modelle von Ford durchsetzen. Daher zog Holden die Konsequenz und schaffte all diese Modelle 1984 ab.&lt;ref name = Strauss_11/&gt; Die Verkaufszahlen des Commodore fielen ebenfalls als die Folgen der [[Energiekrise]] 1979 nachließen, und so löste der Ford Falcon erstmals den Holden Commodore als meistverkauftes Auto in Australien ab. Die Verkäufe in anderen Marktsegmenten litten auch unter dem zunehmenden Wettbewerb von Ford und auch andere australische Automobilherstellern, wie [[Mitsubishi]], [[Nissan]] und [[Toyota]], gewannen wesentliche Marktanteile.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Kenwright | first = Joe | date = 2006-07-29 | url = http://www.carsales.com.au/advice/2006/large-passenger/holden/commodore/crossing-the-lion-7422 | title = Crossing the Lion | publisher = carsales.com.au | accessdate = 2007-06-17 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20090309064055/http://www.carsales.com.au/advice/2006/large-passenger/holden/commodore/crossing-the-lion-7422 | archivedate = 2009-03-09}}&lt;/ref&gt; Nach seiner Vorstellung 1982 konnte der [[Holden Camira|Camira]] anfangs gute Verkaufszahlen erzielen, die aber später abnahmen, da die Käufer ihn mit seinem 1,6-l-Motor als untermotorisiert einstuften und es um Fertigungsqualität und den Fahrkomfort nicht zum Besten bestellt war.&lt;ref name = Robinson_24/&gt; Der Camira blieb nur sieben Jahre lang in der Modellpalette und war für die Verluste von Holden Mitte der 1980er Jahre in Höhe von über AU-$ 500 Mio. mit verantwortlich.&lt;ref&gt;[[#Robinson (2006)|Robinson (2006)]], S. 26.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Holden Calais (1990 VN series) 01.jpg|mini|links|Die zweite Generation des [[Holden Commodore|Commodore]] ''([[Holden Calais|VN Calais]] abgebildet)'' hatte nicht mehr mit der mangelnden Breite des Vorgängers zu kämpfen]]<br /> 1984 führte Holden den [[Holden VK|VK Commodore]] mit wesentlichen Designänderungen gegenüber seinem Vorgänger VH ein. Die folgende Generation [[Holden VL|VL]] folgte 1986 und besaß eine neue Front und ein neues Heck.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 2, S. 89–94.&lt;/ref&gt; Zu Diskussionen führte die Tatsache, dass der neue VL Commodore von einem 3,0-l-V6-Motor von Nissan angetrieben wurde, eine Lösung, die der Vorschrift geschuldet war, dass alle nach 1986 in Australien vorgestellten neuen Automodelle für bleifreies Benzin geeignet sein mussten.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2007-06-21 | url = http://www.derm.qld.gov.au/environmental_management/air/caring_for_our_air/ | title = Caring for our air | publisher = State of Queensland | accessdate = 2008-08-23 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20091213160823/http://www.derm.qld.gov.au/environmental_management/air/caring_for_our_air/ | archivedate = 2009-12-13}}&lt;/ref&gt; Weil es sich als unmöglich erwies, die bekannten Sechszylinder-Reihenmotoren aus eigener Fertigung auf den Betrieb mit bleifreiem Benzin abzustimmen, wählte man den Nissan-Motor als beste verfügbare Maschine. Aber der ungünstiger werdende Wechselkurs des AU-$ und des Yen verdoppelten die Einstandskosten dieses Aggregates und der zugehörigen Getriebeautomatik über die Produktionszeit des VL Commodore.&lt;ref&gt;[[#Robinson (2006)|Robinson (2006)]], S. 25.&lt;/ref&gt; Die Entscheidung für ein japanisches Getriebe führte zur Schließung des Montagewerkes ''Woodville SA''. GM erkannte die Kehrtwende von Holden an und übernahm am 19. Dezember 1986 die kompletten Schulden in Höhe von AU-$ 780 Mio.&lt;ref name = Robinson_27/&gt; Auf Verlangen des GM-Hauptquartiers wurde Holden neu organisiert und rekapitalisiert, wodurch auch die Fertigung von Automobilen und die von Motoren getrennt wurde.&lt;ref name = Robinson_27&gt;[[#Robinson (2006)|Robinson (2006)]], S. 27. &quot;...on 19 December 1986 GM paid off Holden's accumulated losses of around A$780m, leaving the company free of debt. This was a new beginning, but GM insisted the company be split in two...&quot;&lt;/ref&gt; Dies führte zu einer Aufteilung in die ''Holden's Motor Company'' (HMC) und die ''Holden's Engine Company'' (HEC).&lt;ref&gt;[[#Davis, Davis (1988)|Davis, Davis (1988)]], S. 91. &quot;In December 1986, GM-H announced a major restructure of its activities replacing the existing General Motors-Holden's Ltd with two sister firms, Holden's Motor Company (HMC) and Holden's Engine Company (HEC).&quot;&lt;/ref&gt; Zum größten Teil wurden die Karosserien nun im Werk ''Elizabeth, SA'' gefertigt, während die Motoren weiterhin im Werk ''Fishermans Bend'' in Melbourne entstanden. Die Motorenfertigung war erfolgreich und baute auch Vierzylindermotoren der GM-Family-II für den Einbau in Autos, die in anderen Ländern gefertigt wurden.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2004-11-09 | url = http://www.autoweb.com.au/A_103082/cms/newsarticle.html | title = Holden Reaches Golden Milestone With 50 Years Of Exports | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-08-23 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110807180742/http://www.autoweb.com.au/A_103082/cms/newsarticle.html | archivedate = 2011-08-07}}&lt;/ref&gt; Der letzte Schritt der Strategie zur Erholung des Commodore führte 1988 zur Vorstellung des [[Holden VN|Modells VN]], einem deutlich breiteren Auto, das von einem in den USA konstruierten und in Australien gebauten 3,8-l-V6-Motor von Buick angetrieben wurde.&lt;ref name = Robinson_22,_26-27/&gt;<br /> <br /> Holden begann 1985 mit dem Verkauf des auf dem [[Suzuki Swift]] basierenden [[Kleinwagen]]s [[Holden Barina|Barina]]. Der Barina wurde gleichzeitig mit dem direkt von Suzuki bezogenen [[Holden Drover|Drover]] angeboten, der später im Jahr durch den [[Holden Scurry|Scurry]] ersetzt wurde.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 2, S. 91.&lt;/ref&gt; Im Vorjahr war als Ergebnis eines Vertrages mit Nissan die Kombilimousine [[Nissan Pulsar]] unter dem Namen [[Holden Astra]] eingeführt worden.&lt;ref&gt;[[#Earl (2002)|Earl (2002)]], S. 29.&lt;/ref&gt; Dieses Arrangement lief 1989 aus, als Holden in eine neue Allianz mit Toyota eintrat und gemeinsam ein neues Unternehmen gegründet wurde: die ''United Australian Automobile Industries'' (UAAI). Diese Konstellation führte dazu, dass Holden Versionen des [[Toyota Corolla]] und des [[Toyota Camry]] unter den Namen [[Holden Nova|Nova]], bzw. [[Holden Apollo|Apollo]] verkaufte und Toyota im Gegenzug den Holden Commodore als [[Toyota Lexcen]] anbot.&lt;ref&gt;[[#Earl (2002)|Earl (2002)]], S. 27–28.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === 1990er Jahre ===<br /> [[Datei:1998-1999 Holden VS III Caprice sedan 01.jpg|mini|Der [[Holden VS|VS Statesman/Caprice]] von 1995 war ein kleines Facelift des [[Holden VR|VR]], der wiederum eine Überarbeitung des [[Holden VQ|VQ]] von 1990, einer Version des [[Holden VN|VN Commodore]] mit verlängertem Radstand, war.]]<br /> Die Firma veränderte sich im Laufe der 1990er Jahre und steigerte ihren Anteil am australischen Automarkt von 21 % im Jahre 1991 auf 28,2 % im Jahre 1999.&lt;ref name = &quot;Sales_and_Share_of Australian_Market_Archive_(1991-2002)&quot;&gt;{{cite web | url = http://media.gm.com/aus/holden/en/company/finance/fin_sales_share_ARCHIVE.html | title = Sales and Share of Australian Market Archive (1991-2002) | publisher = General Motors | archiveurl = https://web.archive.org/web/20070829033825/http://media.gm.com/aus/holden/en/company/finance/fin_sales_share_ARCHIVE.html | archivedate = 2007-08-29 | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Neben der Fertigung des meistverkauften Autos Australiens, das in großer Zahl auch exportiert wurde, konnte Holden auch viele in Australien gefertigte Motoren exportieren. In dieser Dekade übernahm Holden die Strategie, Modelle, die sie für das Angebot einer wettbewerbsfähigen Palette benötigte, einfach zu importieren.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.gm.com/company/corp_info/global_operations/asia_pacific/aust.html | title = GM Global Operations: Australia | publisher = General Motors | archiveurl = https://web.archive.org/web/20070427004252/http://www.gm.com/company/corp_info/global_operations/asia_pacific/aust.html | archivedate = 2007-04-27| accessdate=2011-12-02}}&lt;/ref&gt; Im Verlauf des Jahres 1998 wurde der Name ''General Motors-Holden Ltd.'' auf ''Holden Ltd.'' verkürzt.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 9.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 26. April 1990 ließ die GM-Niederlassung in Neuseeland, ''Holden New Zealand'', verlauten, das die Fertigung im Werk ''Trentham'' aufgegeben würde und stattdessen die Autos zollfrei aus Australien eingeführt werden sollten. Schon 1984 waren die Montagebänder in ''Petone'' wegen unzureichender Auslastung abgestellt worden.&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.holden.co.nz/heart/heritage/ | title = Heart of Holden - Holden Heritage | publisher = Holden New Zealand | accessdate = 2008-08-23 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080601180944/http://www.holden.co.nz/heart/heritage/ | archivedate = 2008-06-01}}&lt;/ref&gt; In den 1990er Jahren zwangen Holden, andere australische Automobilhersteller und [[Gewerkschaft]]er die australische Regierung, die Senkung der Einfuhrzölle für Autos aufzugeben. Bis 1997 hatte die Bundesregierung die Zölle schon von 57,5 % zehn Jahre vorher auf 22,5 % verringert. Bis 2000 sollten sie auf nur noch 15 % reduziert werden. Holden sah diese Entwicklung kritisch und erinnerte daran, dass die australische Bevölkerung (und damit der Inlandsmarkt, Anm. des Übersetzers) nicht so groß wären und derartige Änderungen die inländische Industrie schädigen könnten.<br /> <br /> [[Datei:1999 Holden Commodore (VT) SS sedan (2010-09-23) 01.jpg|mini|links|Der [[Holden VT|Commodore VT]] wurde 1997 eingeführt und gilt als Zeichen für die globale Präsenz dieses Modells.]]<br /> Holden führte 1990 den abgeschafften Namen [[Statesman (Automarke)|Statesman]] wieder ein, diesmal aber als Holden-Modellreihe Statesman / Caprice. Für das Modelljahr 1991 ließ Holden der Modellreihe etliche Verbesserungen angedeihen, z.&amp;nbsp;B. ein Vierkanal-[[Antiblockiersystem|ABS]]&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 343.&lt;/ref&gt;, obwohl es bereits ab März 1976 ein serienmäßiges Zweikanal-ABS im Statesman Caprice gegeben hatte.&lt;ref name = Wright_340/&gt; Der Commodore mit kürzerem Radstand erhielt das ABS 1992.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 2, S. 103–104.&lt;/ref&gt; Eine weitere, wieder aufgelegte Variante war der große Ute, diesmal auf Basis des Commodore.&lt;ref&gt;[[#Robinson (2006)|Robinson (2006)]], S. 26–27.&lt;/ref&gt; Der [[Holden VN|VN Commodore]] erhielt 1993 ein großes Facelift und wurde zum [[Holden VR|VR Commodore]]. Gegenüber dem VN waren beim VR etwa 80 % des Autos neu konstruiert. Außen waren eine rundere Karosserie und ein Kühlergrill in Doppelnierenform zu erkennen – ein Styling-Detail, das bis zum [[Holden VY|VY Commodore]] 2002 erhalten blieb.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Smith | first = Graham | date = 2002-09-06 | url = http://www.heraldsun.com.au/news/holden-vr-commodore/story-e6frfj7f-1111112104526 | title = 1993 Holden VR Commodore | work = Herald Sun | publisher = News Limited | accessdate = 2008-03-02}}&lt;/ref&gt; 1997 führte Holden den komplett neuen [[Holden VT|VT Commodore]] ein, der das Resultat einer AU-$ 600 Mio. teuren Entwicklung war, die sich über eine halbe Dekade erstreckte. Das neue Modell hatte eine nochmals rundere Karosserie, verbesserte Fahreigenschaften und viele erstmals bei einem australischen Auto verfügbare Details. Eine stabile Karosseriestruktur verbesserte die Unfallsicherheit.&lt;ref&gt;[[#McCarthy, McKay, Newton, Robinson (2006)|McCarthy, McKay, Newton, Robinson (2006)]], S. 158.&lt;/ref&gt; Der in Australien gebaute Buick-V6-Motor war erhältlich, ebenso wie der 5,0-l-V8 von Holden, der 1999 durch den 5,7-l-V8-GM-LS-Motor ersetzt wurde.&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 3, S. 11.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:2004 Holden Astra (TS) Classic 5-door hatchback (2005-01-27).jpg|mini|Der [[Holden Astra]] von 1998 setzte Holdens Tradition der Übernahme seiner kleinen und mittleren Modelle von Opel in Europa fort.]]<br /> Die Fahrzeuge mit dem UAAI-Emblem, die erstmals 1989 eingeführt wurden, verkauften sich deutlich schlechter als vorhergesagt, aber der Holden Commodore, der Toyota Camry und der Toyota Corolla waren doch erfolgreiche Modelle, soweit sie unter ihren eigenen Namen verkauft wurden.&lt;ref&gt;{{cite web | url = https://www.goauto.com.au/car-reviews/holden/nova/5-dr-hatch/2003-05-09/30688.html | title = Car review - Holden Nova 5-dr hatch | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Die UAAI wurde 1996 aufgelöst und Holden verkaufte wieder ausschließlich GM-Produkte.&lt;ref name = Robinson_27/&gt; Dies führte zur Schließung des Werkes ''Dandenong VIC'', des einzigen Werkes, in dem die Modelle Corolla und Nova hergestellt wurden.&lt;ref&gt;[[#Wright (1998)|Wright (1998)]], S. 294.&lt;/ref&gt; Der [[Holden Astra]] und der [[Holden Vectra|Vectra]], beides von Opel in Deutschland konstruierte Modelle, ersetzten den Nova und den Apollo. Bereits seit 1994 basierte der Barina nicht mehr auf dem Suzuki Swift, sondern auf dem [[Opel Corsa]].&lt;ref&gt;{{cite web | url = https://www.goauto.com.au/car-reviews/holden/barina/swing-5-dr-hatch.html | title = Car review - Holden Barina Swing 5-dr hatch | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Der Verkauf des großen SUV [[Holden Suburban|Suburban]], der von Chevrolet zugekauft wurde, begann 1998 und dauerte bis 2001.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2001-05-10 | url = https://www.goauto.com.au/car-reviews/holden/suburban/1500-lt-5-dr-wagon.html | title = Car review - Holden Suburban 1500 LT 5-dr wagon | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2009-04-22}}&lt;/ref&gt; Ebenfalls 1998 begann die australische Vectra-Produktion in ''Elizabeth SA''. Diese Wagen wurden nach Japan und Südostasien exportiert und trugen Opel-Embleme.&lt;ref name = &quot;Holden Announces Next Stage Of $1 Billion Export Drive&quot;&gt;{{cite web | date = 1999-09-08 | url = http://www.autoweb.com.au/A_51613/cms/newsarticle.html | title = Holden Announces Next Stage Of $1 Billion Export Drive | work = AutoWeb | publisher = Web Publications | accessdate = 2008-08-23 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20111002153424/http://www.autoweb.com.au/A_51613/cms/newsarticle.html | archivedate = 2011-10-02}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[#Davis, Kennedy, Kennedy (2007)|Davis, Kennedy, Kennedy (2007)]]: Teil 1, S. 34.&lt;/ref&gt; Allerdings erreichte der Vectra in Australien keine ausreichenden Verkaufszahlen, um eine Montage im Lande wirtschaftlich zu machen, und wurde daher ab 2000 wieder vollständig importiert.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Kennedy | first = Ewan | date = 2005-06-18 | url = http://www.marque.com.au/usedcars/050815_Holden_Vectra.htm | title = Holden Vectra 1997-2004 | publisher = Marque Publishing | accessdate = 2008-03-05 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20080313071106/http://www.marque.com.au/usedcars/050815_Holden_Vectra.htm | archivedate = 2008-03-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === 2000er Jahre ===<br /> Holden konnte die Marktbeherrschung der 1990er Jahre in den 2000er Jahren nicht fortsetzen. Ihr Anteil am australischen Automarkt sank von 27,5 % im Jahre 2000 auf 15,2 % im Jahre 2006.&lt;ref name = &quot;Sales_and_Share_of Australian_Market_Archive_(1991-2002)&quot;/&gt;&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://media.gm.com/aus/holden/en/company/finance/fin_sales_share.html | title = Sales and Share of Australian Market (2003-Present) | publisher = General Motors | archiveurl = https://web.archive.org/web/20070807233256/http://media.gm.com/aus/holden/en/company/finance/fin_sales_share.html | archivedate = 2007-08-07 | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Ab März 2003 verlor Holden den ersten Platz in der australischen Verkaufsstatistik an den Konkurrenten Toyota.&lt;ref&gt;[[#&quot;Number Crunching&quot; (2003)|&quot;Number Crunching&quot; (2003)]], S. 181.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dieser übergreifende Abschwung betraf auch die Gewinne von Holden: Die Gesellschaft verzeichnete in den Jahren 2002–2004 einen Gesamtgewinn von AU-$ 842,9 Mio. und in den Jahren 2005–2006 einen Gesamtverlust von AU-$ 290 Mio.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2007-06-18 | url = http://www.caradvice.com.au/3250/holden-posts-146-million-loss/ | title = Holden Posts $146 Million Loss | publisher = CarAdvice | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Weitere Gründe für die Verluste waren die Kosten der Entwicklung neuer Modelle, der starke Australische Dollar und die Kosten des Personalabbaus im Werk ''Elizabeth SA'', wo nach nur zwei Jahren 2005 die dritte Schicht an den Montagebändern wieder aufgegeben werden musste, was 1.400 Arbeitsplätze kostete.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2006-01-20 | url = http://www.theage.com.au/news/Business/Mitsubishi-to-cut-250-jobs-says-union/2006/01/20/1137553752787.html | title = Mitsubishi to cut more jobs | work = The Age | publisher = Fairfax Media | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; 2007 lief es wieder etwas besser für Holden; der Verlust sank auf AU-$ 6 Mio.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Pettendy | first = Marton | date = 2008-07-30 | url = https://m.drive.com.au/motor-news/holden-posts-improved-6-million-loss-20080729-144xl.html | title = GM Holden posts a $6 million loss for 2007 as domestic and export sales slow | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2008-07-30}}&lt;/ref&gt; 2008 folgte wieder ein Verlust von AU-$ 70,2 Mio.&lt;ref&gt;[https://www.carsguide.com.au/car-news/holden-posts-70m-loss-in-australia-16659 Holden posts $70m loss in Australia], carsguide.com.au&lt;/ref&gt; und 2009 einer von AU-$ 210,6 Mio., während 2010 ein Gewinn von AU-$ 112 Mio. erwirtschaftet werden konnte.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Hammerton | first = Ron | date = 2011-04-13 | url = https://www.goauto.com.au/news/holden/red-team-back-in-black/2011-04-12/14172.html | title = Red team back in black | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate =2011-04-13}}&lt;/ref&gt; Am 18. Mai 2005 wurde aus der &quot;Holden Ltd.&quot; wieder die &quot;GM Holden Ltd.&quot; und gleichzeitig erfolgte der Umzug des Hauptquartiers in die neuen Geschäftsräume in der Salmon Street 191 in [[Port Melbourne]].&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.nextcar.com.au/n.holden.2005.office.05may.html | title = Holden Unveils New Headquarters In Port Melbourne | publisher = Next Car | date = 2005-05-19 | accessdate = 2010-09-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:2004-2005 Holden VZ Monaro CV8 coupe 01.jpg|mini|links|Das Coupé [[Holden Monaro|Monaro]] erstand 2001 als Nischenmodell mit geringen Produktionszahlen wieder auf. In Übersee ergab sich aber eine überraschend hohe Nachfrage, sodass der Monaro in den USA als [[Pontiac GTO (2003)|Pontiac GTO]] verkauft wurde.&lt;ref&gt;[[#Dowling (2003)|Dowling (2003)]], S. 151. &quot;[Holden] planned to build about 7,500 coupes in total for the Australian market [per year] and we were looking at building another 18,000 to 20,000 a year.&quot;&lt;/ref&gt;]]<br /> Im Jahre 2005 beschwor Holden mit ihrer &quot;Holden Employee Pricing&quot;&lt;ref&gt;{{YouTube|L19CaoXBCaE}}&lt;/ref&gt;-Fernsehwerbung, die von Oktober bis Dezember 2005 lief, kontroverse Diskussionen herauf. Die Werbung verkündete, dass „zum ersten Mal überhaupt alle Australier von einem Mitarbeiterrabatt finanziell profitieren“ könnten. Aber dies umfasste nicht die verminderte Auslieferungspauschale und die Rabatte auf Werkssonderausstattungen, die die Mitarbeiter erhielten. Zur selben Zeit erhielten die Mitarbeiter weitere Rabatte von 25–29 % auf bestimmte Modelle.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2006-04-19 | url = http://www.accc.gov.au/content/index.phtml/itemId/732368/fromItemId/2332 | title = Holden employee pricing backfires | publisher = Australian Competition and Consumer Commission | accessdate = 2008-01-28 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20070804002917/http://www.accc.gov.au/content/index.phtml/itemId/732368/fromItemId/2332 | archivedate = 2007-08-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2001 belebte Holden den [[Holden Monaro|Monaro]] wieder. Das Coupé basierte auf dem [[Holden VT|VT Commodore]] und erregte weltweites Interesse, nachdem es auf australischen Automessen als Konzeptauto gezeigt worden war.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2005-07-21 | url = http://www.webwombat.com.au/motoring/news_reports/holden-monaro-cv8-z.htm | title = Holden Waves Goodbye to Monaro | publisher = WebWombat | accessdate = 2008-08-23}}&lt;/ref&gt; Der VT Commodore erhielt 2002 seine erste größere Überarbeitung und wurde zum [[Holden VY|VY Commodore]]. Ein kleines Facelift wurde 2004 zum [[Holden VZ|VZ Commodore]] durchgeführt, der erstmals den ''GM-High-Feature-Motor'' hatte.&lt;ref&gt;[[#McCarthy, McKay, Newton, Robinson (2006)|McCarthy, McKay, Newton, Robinson (2006)]], S. 159.&lt;/ref&gt; Diese Motorenreihe wurde in einer Stückzahl von 900 pro Tag in der neuen Fabrik in Fishermans Bend gebaut, die 2003 fertiggestellt worden war. Nachweislich hat dies AU-$ 5,2 Mrd. zum australischen [[Bruttoinlandsprodukt]] beigetragen; nur die Exportwerte allein beliefen sich auf AU-$ 450 Mio.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2003-11-05 | url = https://www.smh.com.au/national/holden-opens-400m-engine-plant-20031105-gdhq4t.html | title = Holden opens $400m engine plant| publisher = State of Victoria| accessdate=2020-06-04}}&lt;/ref&gt; Nach dem VZ trieb der ''High-Feature''-Motor auch den ganz neuen [[Holden VE|VE Commodore]] an. Im Gegensatz zu den früheren Modellreihen nutzt der VE nicht mehr die von Opel übernommenen Plattformen, denen er weder mechanisch noch in der Größe entspricht.&lt;ref&gt;[[#Robinson (2006)|Robinson (2006)]], S. 34–35, 55–56.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:2008 Commodore SS V8 02.jpg|mini|Holden überarbeitete den [[Holden Commodore|Commodore]] 2006 zum [[Holden VE|VE Commodore]], Holdens erste &quot;Konstruktion auf einem weißen Blatt&quot; seit 1971.]]<br /> Während der 1990er Jahre kamen auch viele Holden-Modelle direkt von Opel. Um seinen Profit zu verbessern kümmerte sich Holden um Ersatz von der [[südkorea]]nischen GM-Division [[GM Daewoo|Daewoo]], nachdem sie als GM-Vertreter 2002 einen Anteil von 44,6 % – im Wert von US-$ 251 Mio. – an dem Unternehmen übernommen hatten.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2005-02-01 | url = http://news.drive.com.au/drive/motor-news/spanner-in-the-works-20100824-13kzd.html | title = Spanner in the works | work = Drive | publisher = Fairfax Media | accessdate = 2008-08-23 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110722055005/http://news.drive.com.au/drive/motor-news/spanner-in-the-works-20100824-13kzd.html | archivedate = 2011-07-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name = GM_to_take_larger_stake_in_Daewoo&gt;{{cite web | last = Gratton | first = Ken | date = 2009-11-02 | url = http://www.carsales.com.au/news/2009/daewoo/gm-to-take-larger-stake-in-daewoo-17241 | title = GM to take larger stake in Daewoo | publisher = Carsales | accessdate = 2010-10-20 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110927144743/http://www.carsales.com.au/news/2009/daewoo/gm-to-take-larger-stake-in-daewoo-17241 | archivedate = 2011-09-27}}&lt;/ref&gt; Dieser Anteil wurde 2005 auf 50,9 % erhöht,&lt;ref&gt;{{cite web | last = Hassal | first = David | date = 2009-04-07 | url = https://www.goauto.com.au/news/daewoo/gm-daewoo-seeks-vital-cash/2009-04-07/20678.html | title = GM Daewoo seeks vital cash | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2010-10-20}}&lt;/ref&gt; aber als GM im Rahmen seiner „Kapitel-11-Reorganisation“ 2009 seinen Anteil weiter auf 70,1 % erhöhte, wurde der Anteil Holden wieder abgenommen und an eine andere (nicht bekannte) GM-Division transferiert.&lt;ref name = GM_to_take_larger_stake_in_Daewoo/&gt;&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2009-10-23 | url = http://uk.reuters.com/article/idUKHKG29812220091023 | title = Update 1-GM buys all new shares in S.Korea unit | publisher = Reuters | accessdate = 2010-10-20}}&lt;/ref&gt; Der Verkauf der Daewoo-Modelle unter dem Namen Holden begann mit dem [[Holden Barina|Barina]] 2005, der nun auf dem [[Daewoo Kalos]] und nicht mehr auf dem Opel Corsa basierte.&lt;ref&gt;[[#Carey (2005) 2|Carey (2005)]], S.&amp;nbsp;131.&lt;/ref&gt; Im selben Jahr ersetzte der Viva auf Basis des [[Daewoo Lacetti]] das Basismodell [[Holden Astra|Astra Classic]], aber der 2004 neu vorgestellte Astra wurde weiterhin gebaut.&lt;ref&gt;[[#Carey (2005) 3|Carey (2005)]], S. 128–129.&lt;/ref&gt; Das nächste Modell war der Crossover [[Chevrolet Captiva|Captiva]] 2006. Nachdem man die Modelle Frontera und Jackaroo 2003 aufgegeben hatte, hatte Holden nur noch ein allradgetriebenes Modell, den [[Holden Adventra|Adventra]], einen auf dem Commodore basierenden Kombi, zu bieten.&lt;ref&gt;[[#Ponchard (2006)|Ponchard (2006)]], S. 106–112.&lt;/ref&gt; Das vierte Modell, das durch eine südkoreanische Alternative ersetzt wurde, war 2007 der Vectra, der vom [[Chevrolet Epica|Epica]] abgelöst wurde.&lt;ref&gt;[[#Newton (2007)|Newton (2007)]], S. 104–108.&lt;/ref&gt; Infolge der Trennung zwischen GM und Isuzu verlor Holden das Recht auf den Namen ''Rodeo''. Daher erhielt der Holden Rodeo ein [[Modellpflege|Facelift]] und kam im Jahre 2008 als [[Chevrolet Colorado|Colorado]] heraus.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Stanford | first = James | date = 2008-07-01 | url = https://www.goauto.com.au/new-models/holden/colorado/colorado-cuts-loose/2008-07-01/6332.html | title = Colorado cuts loose | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2008-07-04}}&lt;/ref&gt; Nachdem Holden sich erfolgreich um eine Subvention in Höhe von AU-$ 149 Mio. für den Bau einer auf Australien angepassten Version des [[Chevrolet Cruze]] ab 2011 beworben hatte, kündigte die Gesellschaft 2009 an, dass sie den Kleinwagen anfangs unverändert aus Südkorea importieren wollten.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Toby | first = Hagon | date = 2009-02-27 | url = http://news.drive.com.au/drive/motor-news/holden-cruze-missiles-to-australia-20090227-146q7.html | title = Holden Cruze missiles to Australia | publisher = [[Fairfax Media]] | accessdate = 2009-02-27 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20110722054721/http://news.drive.com.au/drive/motor-news/holden-cruze-missiles-to-australia-20090227-146q7.html | archivedate = 2011-07-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web | last = Stanford | first = James | date = 2010-01-12 | url = https://www.goauto.com.au/future-models/holden/cruze/holden-confirms-cruze-delay/2010-01-12/12184.html | title = Holden confirms Cruze delay | work = GoAuto | publisher = John Mellor | accessdate = 2010-04-16}}&lt;/ref&gt; Nach der Subventionsankündigung stellte der damalige Premierminister von Australien, [[Kevin Rudd]], fest, dass die Produktion dieses Wagens 600 neue Arbeitsplätze im Werk ''Elizabeth, SA'' schaffen würde. Dabei übersah er aber, dass Holden bei der Produktionseinstellung des GM-Family-II-Motors Ende 2009 600 Stellen streichen würde.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Kerin | first = Paul | date = 2009-03-17 | url = http://www.theaustralian.com.au/business/opinion/too-easy-for-gm/story-e6frg9if-1111119152290 | title = Rudd has made it too easy | work = The Australian | publisher = News Limited | accessdate = 2009-03-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 11. Dezember 2013 wurde bekannt, dass GM den Bau von Fahrzeugen in Australien&lt;ref name=&quot;nzz-118202290&quot;&gt;{{Internetquelle | autor=Heidi Gmür, Wellington | url=https://www.nzz.ch/wirtschaft/unternehmen/general-motors-schliesst-die-holden-autowerke-in-australien-1.18202290 | titel=General Motors schliesst die Holden-Autowerke | werk=nzz.ch | datum=2013-12-10 |zugriff=2018-10-14}}&lt;/ref&gt; und die Produktion am 20. Oktober 2017 einstellen wird.&lt;ref&gt;{{cite web | date = 2017-01-13 | url = http://www.abc.net.au/news/2017-01-13/holden-announces-october-closure-date/8181144 | title = Holden announces October deadline for end of Australian car production | work = ABC News| accessdate = 2017-02-15}}&lt;/ref&gt; Der damit insgesamt verbundene Abbau von Arbeitsplätzen wurde damals auf 12.000 geschätzt.&lt;ref&gt;{{cite web | last = Coggan | first = Michael | date = 2016-10-07 | url = http://www.abc.net.au/news/2016-10-07/not-doom-gloom-for-elizabeth-as-holden-workers-look-for-new-jobs/7914696 | title = Holden closure: Not all doom and gloom in Elizabeth as workers look for new jobs | work = ABC News | accessdate = 2017-02-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Produktionseinstellung 2017 und Markenende bis 2021 ===<br /> Am 20. Oktober 2017 lief in [[Elizabeth (South Australia)|Elizabeth]], einer Vorstadt von [[Adelaide]], das letzte Fahrzeug von Holden vom Band. Dieses Werk, das zum Zeitpunkt der Schließung noch 950 Personen beschäftigte, produzierte zuletzt 175 Fahrzeuge am Tag. Zwischen Juni und Juli 2015 wurden noch 760 Fahrzeuge je Tag hergestellt. Geschätzt wird, dass etwa 10.000 Beschäftigte in Australien, deren Beschäftigung von Holden abhängig ist, von der Werkschließung bedroht sind. Holden hatte bis zum Zeitpunkt der Werkschließung insgesamt etwa 7,6 Millionen Fahrzeuge gebaut.&lt;ref&gt;Malcolm Sutton: [http://www.abc.net.au/news/2017-10-20/holden-closing-for-the-last-time-today/9061854 ''Holden: Last vehicle rolls off production line as Australian car manufacturing ends''] (Englisch), vom 20. Oktober 2017, abc.net.au. Abgerufen am 20. Oktober 2017&lt;/ref&gt; Ebenso wurde beschlossen, die Marke Holden im Jahr 2021 einzustellen, was das Ende von Holden bedeutet.&lt;ref&gt;{{cite web | url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/general-motors-zieht-sich-aus-mehr-internationalen-maerkten-zurueck-a-87eccd4f-3e29-4973-9f64-f0f1e87a3a1d | title=General Motors zieht sich aus mehr internationalen Märkten zurück | publisher=spiegel.de | date=2020-02-17 | accessdate=2020-02-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Gründe der Schließung von Holden wurden der kleine Absatzmarkt in Australien und die asiatische Konkurrenz genannt. Der japanische Autohersteller [[Toyota]] hatte sein Werk in Australien bereits 2016 und der US-amerikanische Hersteller [[Ford]] im Oktober 2017 geschlossen. Die Gewerkschaft gibt der australischen Regierung die Schuld für das Ende der Autoherstellung in Australien, weil sie seit 2014 die Industrie nicht mehr subventioniert.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/holden-australiens-letztes-autowerk-macht-dicht-a-1173837.html ''Traditionsmarke Holden. Australiens letztes Autowerk macht dicht''], vom 20. Oktober 2017, auf [[Spiegel Online]]. Abgerufen am 20. Oktober 2017&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Modelle ==<br /> {{Zeitleiste Holden-Modelle}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Automobile von Holden]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Holden|Holden (Automarke)}}<br /> * [http://www.holden.com.au/ Homepage der Firma]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive/&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> ;Bücher<br /> * {{cite book | last = Bebbington | first = Terry | year = 1998 | title = 50 Years of Holden | location = Hornsby, NSW | publisher = Clockwork Media | isbn = 0-947216-59-6 | ref = Bebbington (1998)}}<br /> * {{cite book | last = Darwin | first = Norm | year = 2002 | title = 100 Years of GM in Australia | location = Ballarat, VIC | publisher = Hand Publishing | isbn = 0-646-41476-3 | ref = Darwin (2002)}}<br /> * {{cite book | last = Davis | first = Tony | year = 1987 | title = Aussie Cars | location = Hurstville, NSW | publisher = Marque Publishing | isbn = 0-947079-01-7 | ref = Davis (1987)}}<br /> * {{cite book | last1 = Davis | first1 = Tony | last2 = Kennedy | first2 = Ewan | last3 = Kennedy | first3 = Alistair | year = 1998 | title = The Holden Heritage: Eighth Edition | location = Blakehurst, NSW | publisher = Marque Publishing | isbn = 0-947079-57-2 | ref = Davis, Kennedy, Kennedy (1998)}}<br /> * {{cite book | last1 = Davis | first1 = Pedr | last2 = Davis | first2 = Tony | year = 1988 | title = Project VN: An Australian Car For the 1990s | location = Hurstville, NSW | publisher = Marque Publishing | isbn = 0-947079-06-8 | ref = Davis, Davis (1988)}}<br /> * {{cite book | last = Dowling | first = Joshua | year = 2003 | title = Monaro: rebirth of a legend | location = Punchbowl, NSW | publisher = Bookworks | isbn = 1-876953-13-6 | ref = Dowling (2003)}}<br /> * {{cite book | last = Earl | first = Peter | year = 2002 | url = http://books.google.com/?id=RUi7FJ4pRsEC&amp;printsec=frontcover | title = Information, Opportunism and Economic Coordination | location = Cheltenham, UK | publisher = Edward Elgar Publishing | isbn = 1-84064-738-8 | ref = Earl (2002)}}<br /> * {{cite book | last1 = Balderstone | first1 = Simon | last2 = Bowan | first2 = John | last3 = Lewis | first3 = Wendy | year = 2006 | title = Events that shaped Australia | location = Frenchs Forest, NSW | publisher = New Holland Publishers | isbn = 978-1-74110-492-9 | ref = Balderstone, Bowan, Lewis (2006)}}<br /> * {{cite book | last = Loffler | first = Don | year = 2000 | url = http://books.google.com/?id=0oAgle4GyhkC&amp;printsec=frontcover | title = Still Holden Together: Stories of the First Holden Model | location = Kent Town, SA | publisher = Wakefield Press | isbn = 1-86254-531-6 | ref = Loffler (2000)}}<br /> * {{cite book | last = Loffler | first = Don | year = 2002 | url = http://books.google.com/?id=gwbJvgFxHpcC&amp;printsec=frontcover | title = The FJ Holden: A Favourite Australian Car | location = Kent Town, SA | publisher = Wakefield Press | isbn = 978-1-86254-583-0 | ref = Loffler (2002)}}<br /> * {{cite book | last = Loffler | first = Don | year = 2006 | origyear = 1998 | title = She's a Beauty!: The Story of the First Holdens | edition = New Enlarged | location = Kent Town, South Australia | publisher = Wakefield Press | isbn = 1-86254-734-3 | ref = Loffler (2006)}}<br /> * {{cite book | last = Robinson | first = Peter | year = 2006 | title = AutoBiography: The inside story of Holden's all-new VE Commodore | location = Woolloomooloo, NSW | publisher = Focus Publishing | isbn = 1-921156-10-4 | ref = Robinson (2006)}}<br /> * {{cite book | last = Strauss | first = Richard | year = 1998 | url = http://books.google.com/?id=adpM6Keia8oC&amp;printsec=frontcover | title = Up for Rego: A Social History of the Holden Kingswood | location = North Melbourne, VIC | publisher = Pluto Press Australia | isbn = 1-86403-054-2 | ref = Strauss (1998)}}<br /> * {{cite book | last = Tuckey | first = Bill | year = 1999 | title = Commodore Lion King: Celebrating 21 Years | location = Middle Park, VIC | publisher = Quil Visual Communications | isbn = 0-646-38231-4 | ref = Tuckey (1999)}}<br /> * {{cite book | last = Tuckey | first = Bill | year = 2003 | title = Australians and Their Cars: 100 Years of Motoring | location = Woolloomooloo, NSW | publisher = Focus Publishing | isbn = 1-920683-36-4 | ref = Tuckey (2003)}}<br /> * {{cite book | last = Wright | first = John | year = 1998 | title = Heart of the Lion: The 50 Year History of Australia's Holden | location = Crows Nest, NSW | publisher = Allen &amp; Unwin | isbn = 1-86448-744-5 | ref = Wright (1998)}}<br /> <br /> ;Internet<br /> * {{cite web | last = Davis | first = Tony | coauthors = Kennedy, Alistair; Kennedy, Ewan | month = Februar | year = 2007 | url = http://www.webcitation.org/5sm1y5uLn | title = The Holden Heritage - 13th Edition - Teil 1 | location = [[Port Melbourne, Victoria]] | publisher = GM Holden | ref = Davis, Kennedy, Kennedy (2007)| accessdate=2011-12-02| archiveurl=http://www.webcitation.org/5sm1y5uLn| archivedate=2010-09-16}}<br /> * {{cite web | last = Davis | first = Tony | coauthors = Kennedy, Alistair; Kennedy, Ewan | month = Februar | year = 2007 | url = http://www.webcitation.org/5sm20Sgxt | title = The Holden Heritage - 13th Edition - Teil 2 | location = [[Port Melbourne, Victoria]] | publisher = GM Holden | ref = Davis, Kennedy, Kennedy (2007)| accessdate=2011-12-02| archiveurl=http://www.webcitation.org/5sm20Sgxt| archivedate=2010-09-16}}<br /> * {{cite web | last = Davis | first = Tony | coauthors = Kennedy, Alistair; Kennedy, Ewan | month = Februar | year = 2007 | url = http://www.webcitation.org/5sm20Zuv8 | title = The Holden Heritage - 13th Edition- Teil 3 | location = [[Port Melbourne, Victoria]] | publisher = GM Holden | ref = Davis, Kennedy, Kennedy (2007)| accessdate=2011-12-02| archiveurl=http://www.webcitation.org/5sm20Zuv8| archivedate=2010-09-16}}<br /> <br /> ;Zeitungen und Zeitschriften<br /> * {{cite journal | month = May | year = 2003 | title = Number Crunching | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> * {{cite journal | month = June | year = 1985 | title = Reborn! | journal = Motor Manual | location = Melbourne, VIC . | publisher = Newspress }}<br /> * {{cite journal | last = Carey | first = John | month = November | year = 2005 | title = Holden Efijy | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> * {{cite journal | last = Carey | first = John | month = November | year = 2005 | title = Holden Barina: Korea-built mini goes large on value | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> * {{cite journal | last = Carey | first = John | month = November | year = 2005 | title = Holden Viva: Better than when it was a Daewoo. Just | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> * {{cite journal | author = Garnier, Peter | date = 1969-03-20 | title = News and Views: Hon I Sinclair, Federal Minister of Shipping and Transport, and A.D. Rea, managing director of GMH, drive the 2,000,000th Holden off the production line | journal = Autocar | location = London, UK . | publisher = Haymarket Publishing | volume = 130 | issue = 3814}}<br /> * {{cite journal | last = Luck | first = Rob | month = September | year = 1971 | title = Bold New Breed | journal = Modern Motor | publisher = Modern Magazines (Holdings) }}<br /> * {{cite journal | last = McCarthy | first = Mike | coauthors = McKay, Peter; Newton, Bruce; Robinson, Peter | month = October | year = 2006 | title = 2006 Collector's Edition VE Commodore: The Full Story | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> * {{cite journal | last = McCarthy | first = Mike | month = September | year = 2007 | title = Mazda Roadpacer AP | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> * {{cite journal | last = Newton | first = Bruce | month = June | year = 2007 | title = Sneer Miss | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> * {{cite journal | last = Ponchard | first = Nathan | month = November | year = 2006 | url = https://www.carsales.com.au/editorial/details/holden-captiva-2562/ | title = At last, Holden finds a Seoul mate | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines | accessdate = 2008-08-23 }}<br /> * {{cite journal | last = Wright | first = John | month = May | year = 2004 | title = Badgeology | journal = Wheels magazine | location = Sydney, NSW . | publisher = ACP Magazines }}<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Australische Automobilmarken<br /> |Navigationsleiste Automobilmarken von General Motors<br /> |Navigationsleiste Holden-Modelle<br /> }}<br /> <br /> [[Kategorie:Holden| ]]<br /> [[Kategorie:Ehemaliger Pkw-Hersteller (Australien)]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Melbourne)]]<br /> [[Kategorie:Aufgelöst 2020]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Raw_(2016)&diff=207488442 Raw (2016) 2021-01-11T08:18:05Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Film<br /> | Bild = Grave film logo.svg<br /> | Deutscher Titel = Raw<br /> | Originaltitel = Grave<br /> | Produktionsland = Frankreich,&lt;br /&gt;Belgien<br /> | Originalsprache = Französisch<br /> | Erscheinungsjahr = 2016<br /> | Länge = 99<br /> | FSK = 16{{FSK|574888|Kommentar=Juni 2017; Prüfnummer: 167 553 V}}<br /> | Regie = [[Julia Ducournau]]<br /> | Drehbuch = Julia Ducournau<br /> | Produzent = [[Jean de Forêts]]<br /> | Musik = [[Jim Williams]]<br /> | Kamera = [[Ruben Impens]]<br /> | Schnitt = [[Jean-Christophe Bouzy]]<br /> | Besetzung = * [[Garance Marillier]]: Justine<br /> * [[Ella Rumpf]]: Alexia<br /> * [[Rabah Naït Oufella]]: Adrien<br /> * [[Joana Preiss]]: Mutter<br /> * [[Laurent Lucas]]: Vater<br /> * [[Marion Vernoux]]: Krankenschwester<br /> * [[Bouli Lanners]]: Fernfahrer<br /> * [[Jean-Louis Sbille]]: Professor<br /> * [[Thomas Mustin]]: Leiter des BDE<br /> | Synchronisation = 1<br /> }}<br /> <br /> '''Raw''' (Originaltitel ''Grave'') ist ein [[Frankreich|französisch]]-[[Belgien|belgischer]] [[Horrorfilm]] aus dem Jahr [[Filmjahr 2016|2016]]. Er ist das Spielfilm[[debüt]] der französischen Regisseurin [[Julia Ducournau]], die auch das Drehbuch verfasste. Der Film handelt von der jungen Studentin ''Justine'', die nach Jahren der vegetarischen Ernährung Appetit auf Fleisch bekommt, der bald extreme Formen annimmt, wobei sie feststellen muss, dass ihre Schwester und Kommilitonin ''Alexia'' ähnliche Vorlieben wie sie hat.<br /> <br /> ''Raw'' feierte seine französische Uraufführung am 14. Mai bei den [[Internationale Filmfestspiele von Cannes 2016|Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2016]], seine belgische am 8. März 2017 auf dem Offscreen Film Festival in [[Brüssel]]. In Frankreich und Belgien kam die Produktion am 15. März 2017 in die Kinos, in Deutschland wurde sie am 26. Oktober auf [[DVD]] veröffentlicht.<br /> <br /> ''Raw'' wurde von Kritikern mehrheitlich positiv aufgenommen, wobei vor allem die Inszenierung Julia Ducournaus, die feministischen und sozialen Metaphern, die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin [[Garance Marillier]] sowie die Effekte lobende Erwähnungen fanden, obgleich einige dramaturgische Schwächen des Drehbuchs kritisiert wurden. Die Zuschauer-Reaktionen fielen ebenfalls zumeist positiv aus, wenngleich der Film aufgrund eines Zwischenfalls bei der nordamerikanischen Premiere auf dem [[Toronto International Film Festival 2016]], während der einige Personen das Bewusstsein verloren und unter starker Übelkeit litten, negativ in die Schlagzeilen geriet.<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Die 16-jährige Justine ist seit ihrer Kindheit Vegetarierin, dabei achtet auch ihre Mutter penibel darauf, dass sie kein Fleisch konsumiert. Sie beginnt gerade ihr Studium der [[Tiermedizin|Veterinärmedizin]] an derselben belgischen Universität, die ihre ältere Schwester Alexia besucht und an der sich ihre Eltern kennen gelernt haben. An ihrem ersten Tag macht sie Bekanntschaft mit ihrem homosexuellen Mitbewohner Adrien und wird in der Nacht als Teil der [[Bizutage]] auf eine Party gebracht, wo ihr Alexia ein altes Klassenfoto der Eltern zeigt, auf dem diese in Blut baden. Am nächsten Tag werden die neuen Studenten mit Blut bespritzt und sollen rohe Kaninchen-Nieren verspeisen. Justine weigert sich, wobei Alexia sie auch durch den Konsum von zwei Nieren nicht umstimmen kann. Nachdem Justine gegen ihren Willen von ihrer Schwester mit einer Niere gefüttert wird, kriegt sie kurz darauf einen schuppenartigen, sehr stark juckenden [[Exanthem|Hautausschlag]], ein Arzt diagnostiziert eine Lebensmittelvergiftung und verschreibt ihr eine Salbe.<br /> <br /> In den kommenden Tagen entwickelt Justine zu ihrer Schande großen Appetit auf Fleisch, weswegen sie ein Steak aus der Mensa stiehlt, das sie wegwirft. Sie überredet Adrien, nachts mit ihr zu einer Tankstelle zu fahren, damit niemand sie beim Fleischkonsum sehen kann, wo sie die laut Adrien besten [[Schawarma]]-Sandwiches der Stadt kauft. Vor der Tankstelle treffen sie auf einen Fernfahrer, der lebende Tiere transportiert und den beiden die seiner Ansicht nach Ähnlichkeit von Menschen- mit Schweinefleisch erläutert.<br /> <br /> Da Justine die Sandwiches nicht zufriedengestellt haben, isst sie am folgenden Morgen rohes Hühnerbrust-Fleisch und [[Trichophagie|erbricht]] ein paar ihrer Haare. In der nächsten Nacht will Alexia bei sich zuhause ihrer Schwester die Bikinizone enthaaren, vorher findet Justine in Alexias Schrank dieselbe Salbe, die ihr auch verschrieben wurde. Als Alexia mit der Enthaarung beginnt und eine Stelle nicht mit Klebeband entfernen kann, greift sie zu einer scharfen Schere, weswegen sie in Streit mit Justine gerät, die sie von sich stößt, wobei Alexias linker Mittelfinger versehentlich abgetrennt wird und sie das Bewusstsein verliert. Als sie wieder zu sich kommt, muss sie entsetzt mit ansehen, wie Justine ihren Finger verspeist. Auf Nachfrage ihrer Eltern behauptet Alexia, dass der Familienhund Groquik (benannt nach einem alten französischen Maskottchen von [[Nesquik]]) der Schuldige sei, worauf er [[Einschläferung|eingeschläfert]] werden soll.<br /> <br /> Am nächsten Morgen bringt Alexia Justine zu einer abgelegenen Straße, auf der erstere sich vor ein Auto wirft, wodurch die beiden Insassen gegen einen Baum fahren und sterben. Alexia beginnt trotz Justines Versuchen, sie aufzuhalten, die Leichen zu verspeisen, aber auch diese Erlebnis verringert Justines wachsende [[Kannibalismus|Lust auf menschliches Fleisch]] nicht. Zudem fühlt sie sich trotz seiner sexuellen Orientierung immer mehr zu Adrien hingezogen, nachdem sie ihn beim Fußballspielen mit nacktem Oberkörper beobachtet, wobei sie [[Nasenbluten]] bekommt. Bei einer erneuten Bizutage wird Justine mit blauer Farbe beworfen und soll Zärtlichkeiten mit einem gelb gefärbten Kommilitonen austauschen, bis beide komplett grün werden. Dabei beißt Justine versehentlich ein Stück seiner Unterlippe ab, worauf sie unter den angeekelten Blicken der anderen zurück in ihr Wohnheim eilt. Unter der Dusche bemerkt Justine das Lippenstück zwischen ihren Zähnen und isst es. Justine sucht Trost bei Adrien, wobei es zu Sex zwischen den beiden kommt. Sie will ihn fortwährend in den Hals beißen, beißt stattdessen aber in ihren eigenen Arm, was sie entspannt und Adrien verstört zurücklässt.<br /> <br /> Auf einer weiteren Party wird die stark alkoholisierte Justine von Alexia in eine Leichenhalle gebracht. Am nächsten Tag wird Justine von den anderen Studenten angestarrt und gemieden, Adrien zeigt ihr ein Video, in dem sie auf dem Boden kriechend versucht, den Arm einer Leiche zu beißen, den Alexia ihr hinreicht und wieder wegzieht, während Kommilitonen zusehen und Justine ausbuhen. Justine fängt eine Prügelei mit ihrer Schwester an, die ihr während der Schlägerei ein Stück aus der Wange beißt, die beiden vertragen sich schließlich, als sie sich gegenseitig in die Arme beißen und Alexia Justines Wunde versorgt. In der Nacht schlafen Justine und Adrien erneut miteinander, am nächsten Morgen will Justine ihn wecken und findet Adrien mit seinem Skistock erstochen im Bett vor, wobei ihm der Großteil seines rechten Beins fehlt. In der Küche findet Justine die blutverschmierte und [[Katatonie|katatonische]] Alexia auf dem Boden sitzend, die sie mit dem Skistock töten will, entscheidet sich aber schließlich, ihre Schwester im Bad zu reinigen.<br /> <br /> Alexia wird wegen des Mordes an Adrien inhaftiert, Justine kehrt nach Hause zurück, die beiden haben trotz allem immer noch ein gutes Verhältnis zueinander. Beim Mittagessen tröstet Justines Vater sie mit den Worten, dass weder sie noch Alexia irgendwelche Schuld an den Ereignissen hätten. Er erzählt, dass sich die Mutter zunächst geweigert habe, mit ihm in der Studienzeit auszugehen, was er sich nicht erklären konnte, da sie miteinander eng befreundet waren. Bei ihrem ersten Kuss wurde es ihm klar, wobei er auf eine Narbe an seiner Lippe deutet. Er öffnet sein Hemd, präsentiert seine mit Bisswunden übersäte Brust, aus der große Stücke Fleisch fehlen, und bekräftigt Justine, dass sie schon eine Lösung finden werde.<br /> <br /> == Produktion ==<br /> === Entstehung ===<br /> [[Julia Ducournau]], die Regisseurin und Drehbuchautorin des Films, begann im Jahr 2012 während ihrer Arbeit an einem Fernsehfilm für [[Canal+]] damit, sich intensiv mit dem Thema Kannibalismus zu befassen, weil sie ein Drehbuch über eine Jugendliche schreiben wollte, die während ihrer sexuellen Entwicklung zum Kannibalismus findet. Sie recherchierte dafür im Internet über Mordfälle in Verbindung mit Kannibalismus und las Biografien historischer Kannibalen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Romain Blondeau |url=https://www.lemonde.fr/m-moyen-format/article/2017/03/20/grave-plongee-en-anthropophagie_5097699_4497271.html |titel=« Grave » : plongée en anthropophagie |werk=[[Le Monde]] |hrsg= |datum=2017-03-20 |abruf=2020-12-03 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; Eines ihrer Hauptziele war hierbei die differenzierte Darstellung von Frauen. Mit weiblichen Charakteren in Spielfilmproduktionen könnte man sich meistens nicht identifizieren, weil diese wunderschön und angepasst sein sowie in bestimme Schubladen passen müssten.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Alex Godfrey |url=https://www.theguardian.com/film/2017/mar/30/raw-director-julia-ducournau-cannibalism-is-part-of-humanity |titel=Raw director Julia Ducournau: 'Cannibalism is part of humanity' |werk=[[The Guardian]] |hrsg= |datum=2017-03-30 |sprache=en |abruf=2020-07-16}}&lt;/ref&gt; Ein weiteres Anliegen Ducournaus bestand in der für das Publikum nachvollziehbaren Darstellung des Kannibalismus der Hauptfigur. Der Regisseurin missfalle die Behandlung von Kannibalismus als Erscheinung einer anderen Welt, was bei anderen Tabus wie Inzest und Mord nicht der Fall sei. Dies liege an den tierischen Eigenschaften im Inneren der Menschen, an die sie nicht erinnert werden möchten, weswegen sie Kannibalismus am liebsten von weit weg betrachteten. Zudem seien Ducournau körperliche Reaktionen der Zuschauer wichtig, da sie so zum Nachdenken angeregt und extrem aktiv werden, weil dies bei jedem eigene persönliche Geschichten und Erinnerungen hervorriefe.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Brendon Connelly |url=https://www.denofgeek.com/movies/julia-ducournau-interview-directing-raw-cannibalism/ |titel=Julia Ducournau interview: directing Raw, cannibalism |werk=Den of Geek |hrsg= |datum=2017-04-06 |sprache=en |abruf=2020-09-24}}&lt;/ref&gt; Sie wollte das Publikum laut eigener Aussage verstören und ins Mark erschüttern, weswegen auch die Bezeichnungen von ''Raw'' als „Schocker“ oder „Folter-Porno“ falsch seien und der Film nicht zum Horror-Genre gehöre. Einige beängstigende Aspekte der Menschheit müssten akzeptiert werden, obwohl dies oft schwer sei, nur so könne die Gesellschaft reifen.&lt;ref name=&quot;:2&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Jack Shepherd |url=https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/films/features/julia-ducournau-interview-raw-director-cannibalism-humanity-fainting-sick-a7658651.html |titel=Raw director Julia Ducournau talks cannibals, humanity, and fainting |werk=The Independent |hrsg= |datum=2017-03-30 |sprache=en |abruf=2020-09-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Inspirationen ===<br /> Während des Schreibprozesses waren ''Justine'' und ''Alexia'' lange Zeit keine Schwestern, ihre Verbindung zueinander jedoch identisch. Ducournau änderte ''Alexia'' allerdings schließlich von der Kommilitonin der Hauptfigur in ihre Schwester um, weil eine der ersten Inspirationen der Regisseurin die Geschichte von [[Kain und Abel]] war, da die Regisseurin Geschwisterliebe in ihrem verzehrenden und vernichtenden Aspekt darstellen wollte.&lt;ref name=&quot;:3&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Nicolas Schaller |url=https://www.semainedelacritique.com/en/articles/interview-with-the-director-julia-ducournau_267 |titel=Interview with the director Julia Ducournau |werk=[[Syndicat Français de la Critique de Cinéma et des Films de Télévision]] |hrsg= |datum= |sprache=en |abruf=2020-09-26}}&lt;/ref&gt; Ducournaus Wunsch, Figuren wie ''Justine'' in ihrer Andersartigkeit menschlich darzustellen, rührt vor allem von der Figur ''Joseph Merrick'' aus ''[[Der Elefantenmensch]]'' her. Dieser Charaktere berühre sie sehr, weil er das verkörpere, was die Menschheit sein sollte, aber nicht ist. Ihren beruflichen Schwerpunkt auf Horrorfilmen wie ''Raw'', in denen persönliche Geschichten einzelner Personen im Vordergrund stehen, die oft mit äußerst negativen Eigenschaften ihrer Mitmenschen konfrontiert werden, begründet Ducournau mit ihrem seit ihrer Kindheit bestehenden Interesse an einer alternativen Realität, weil Erwachsene die wahre Realität gegenüber Kindern beschönigten. Märchen wie ''[[Die kleine Meerjungfrau (Märchen)|Die kleine Meerjungfrau]]'' oder ''[[Blaubart]]'' seien deprimierend, besonders letzteres stelle die potentielle Bosheit von Menschen schonungslos und direkt dar.&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt; Ein anderer Aspekt ihrer Kindheit ist im Bezug auf ''Raw'' allerdings besonders hervorzuheben. Ducournaus Eltern waren beide als Ärzte tätig, als sie sich über ihre beruflichen Erfahrungen austauschten, hörte Ducournau bei diesen Gesprächen oft zu. Diese waren laut der Regisseurin sowohl geradeheraus als auch distanziert, was zu Bewusstsein gegenüber ihrem Körper geführt habe. Die Regisseurin wisse nun etwas über mögliche unerwartete, körperliche Mutationen und eine Art eigene Autonomie ihres Körpers, weswegen sie sich wie [[David Cronenberg]] mit dem Thema Identität beschäftige.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> === Dreharbeiten ===<br /> [[Datei:20170314 sart tilman09.jpg|mini|294x294px|Außenbereich der Universität Lüttich, in dem die Bizutage-Szenen und der Streit der Protagonistinnen gedreht wurden]]<br /> Obwohl Ducournau das Drehbuch im Jahr 2014 fertig gestellt hatte, dauerte die Finanzierung des Films insgesamt fast ein Jahr, weil es aufgrund des sehr speziellen Themas für die Regisseurin und den Produzenten [[Jean de Forêts]] schwierig war, weitere Geldgeber zu finden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Romain Blondeau |url=https://www.lemonde.fr/m-moyen-format/article/2017/03/20/grave-plongee-en-anthropophagie_5097699_4497271.html |titel=« Grave » : plongée en anthropophagie |werk=[[Le Monde]] |hrsg= |datum=2017-03-20 |abruf=2020-12-06 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; Schließlich fanden sie mehrere Koproduzenten, neben französischen sowie belgischen Filmproduktionsfirmen und Organisationen zur Unterstützung von Künstlern unter anderem die Fernsehsender [[Arte]], Canal+ und [[RTBF]], die Schauspielerin [[Nathalie Baye]], das [[Centre national du cinéma et de l’image animée]], die [[Französische Gemeinschaft Belgiens]] und das [[Institut français]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Cathy Immelen |url=https://www.rtbf.be/culture/cinema/detail_l-interview-de-julia-ducournau-pour-grave?id=9556963 |titel=L'interview de Julia Ducournau pour &quot;Grave&quot; |werk=[[RTBF]] |hrsg= |datum=2017-03-17 |abruf=2020-12-06 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Fabien Lemercier |url=https://cineuropa.org/fr/newsdetail/300321/ |titel=Tournage imminent pour Grave de Julia Ducournau |werk=[[Cineuropa]] |hrsg= |datum=2015-10-20 |abruf=2020-12-06 |sprache=fr}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die Dreharbeiten fanden knapp vierzig Tage lang von Anfang November bis Mitte Dezember 2015 statt, wobei die meisten Szenen an der veterinärmedizinischen Fakultät der [[Universität Lüttich]] gedreht wurden, auch die Universitätsklinik, die Fakultät der Rechtswissenschaften, Politikwissenschaften und Kriminologie sowie das zur Universität gehörendes Schloss Château de Colonster dienten als Drehorte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Fabien Lemercier |url=https://cineuropa.org/fr/newsdetail/300321/ |titel=Tournage imminent pour Grave de Julia Ducournau |werk=[[Cineuropa]] |hrsg= |datum=2015-10-20 |sprache=fr |abruf=2020-10-03}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ducournau besetzte in der Hauptrolle [[Garance Marillier]], mit der sie bereits einen Kurz- sowie einen Fernsehfilm gedreht hat. Die Regisseurin begründete dies mit Marilliers Fähigkeit, bei Dialogszenen immer die richtigen Töne zu treffen, auch kontrolliere Marillier ihre Körperbewegungen mit scharfem Verstand und wechsle gut zwischen Ironie, Humor und Ernst, diese Eigenschaften seien für ''Raw'' sehr wichtig gewesen.&lt;ref name=&quot;:5&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Lou Thomas |url=https://www2.bfi.org.uk/news-opinion/news-bfi/interviews/raw-director-julia-ducournau |titel=Raw director Julia Ducournau: ‘I’m fed up with the way women’s sexuality is portrayed on screen’ |werk=British Film Institute |hrsg= |datum=2017-04-06 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt; Trotz ihrer persönlichen Bekanntschaft plante Ducournau nicht sofort, Marillier für die Hauptrolle zu verpflichten. Sie verdrängte Marillier laut eigener Aussage während des Schreibprozess absichtlich, weil sie sich nicht fragen wollte, ob sie die Schauspielerin bestimmte Sätze sagen lassen kann. Sie kam erst auf Marillier zurück, nachdem sie das Drehbuch beendet hatte.&lt;ref name=&quot;:6&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Staci Layne Wilson |url=https://www.dreadcentral.com/news/218471/exclusive-interview-director-julia-ducournau-raw/ |titel=Exclusive Interview with Director Julia Ducournau on Raw |werk=Dread Central |hrsg= |datum=2016 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Garance Marillier, [[Ella Rumpf]] und [[Rabah Naït Oufella]] sahen sich vor Beginn der Dreharbeiten bei Marillier zusammen Horrorfilme an und tranken dabei Bier, weil sie sich aufgrund der körperbetonten Elemente vieler Szenen kennen lernen und miteinander entspannt sowie vertraut umgehen sollten. Während der eigentlichen Dreharbeiten musste Marillier oft am selben Tag zwischen der Vegetarierin und Kannibalin wechseln, weil die Produktion nicht in chronologischer Reihenfolge gedreht wurde. Als Vorbereitung auf eine Szene, in der sich ''Justine'' unter der Bettdecke windet, zwanghaft kratzt und versucht, gegen ihren Kannibalismus anzukämpfen, sah sich Marillier, die während der Szene von Crew-Mitgliedern fortwährend angestupst wurde, Entzugs-Sequenzen aus anderen Filmen an, beispielsweise ''[[Trainspotting – Neue Helden]]''.&lt;ref name=&quot;:7&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Steph Harmon |url=https://www.theguardian.com/film/2017/apr/22/raw-director-julia-ducournau-on-how-to-make-a-horror-film-as-creepy-as-possible |titel=Raw director Julia Ducournau on how to make a horror film as creepy as possible |werk=The Guardian |hrsg= |datum=2017-04-22 |sprache=en |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für die Club-Szenen wies Ducournau die zirka 300 Statisten persönlich an und tanzte vor ihnen. Der Grund dafür liege in der Notwendigkeit von Präzision und Choreografie aller Beteiligten während einer Plansequenz. Die Regisseurin erklärte den Statisten, bei auch nur einem vorgetäuschten Tanz den Dreh sofort abzubrechen, sie sollten auf der Tanzfläche locker und natürlich agieren, weil ihre Figuren mit dem Ziel im Club seien, später Sex zu haben.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> === Effekte, Gestaltung und Musik ===<br /> Der [[Artdirector]] gestaltete das Set so nah wie möglich am Boden, beispielsweise schlafen die Studenten in ihren Wohnheimen nicht in Betten, sondern nur auf Matratzen, sitzen an niedrig gestellten Tischen und müssen sich tief bücken, um etwas aus ihren Schränken zu holen. Dies diente dem Zweck, die Bewegungen der Figuren tierisch aussehen zu lassen, weswegen die Darsteller in vielen Szenen mit buckeliger Haltung und hängenden Schultern laufen, sich auf allen vieren fortbewegen, den Halt zu verlieren drohen oder auf dem Boden knien. Die Wohnheime befanden sich auch in einem unaufgeräumten Zustand, waren schwül und rochen unangenehm, um sie als realistische Zimmer von Jugendlichen darzustellen. Für die Kannibalismus-Szenen wurden aus Gründen der Anschaulichkeit nicht digitale Effekte, sondern Gummi-Prothesen und Filmblut verwendet.&lt;ref name=&quot;:7&quot; /&gt; Das rohe Tier- und Menschenfleisch im Film bestand aus verschiedenen Sorten Süßigkeiten, die eingeschmolzen und anschließend verformt wurden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Vanessa Lawrence |url=https://www.wmagazine.com/story/raw-horror-movie-garance-marillier-french-actress-interview/ |titel=Raw Actress Garance Marillier Has a Very French Disdain For the Uproar Around Her Gruesome Horror Movie |werk=W |hrsg= |datum=2017-03-10 |sprache=en |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Luke Goodsell |url=https://fourthreefilm.com/2017/05/raw-an-interview-with-garance-marillier/ |titel=Raw: An Interview with Garance Marillier |werk=Four Three Film |hrsg= |datum=2017-05-05 |sprache=en |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Raw'' sollte auf eine natürliche Art und Weise beleuchtet werden, um die Figuren weder zu sexualisieren noch zu beschönigen. Deswegen verwendeten die Maskenbildner weder Puder noch Make-up, sondern lediglich Schminke für die Spezialeffekte. Hiermit sollte auch ein Zusammenhang zwischen den Genres Komödie, Drama und Körper-Horror aufgebaut sowie der real existierende Kannibalismus von fiktivem Vampirismus abgegrenzt werden. In den Universitäts-Sequenzen, insbesondere den Bizutage-Szenen, wurden zum Spannungsaufbau und der Vorausdeutung nicht zur Umgebung passende Farben benutzt, beispielsweise Rot-Töne, so sind die Gesichter der Figuren während eines Aufnahmerituals in [[Magenta (Farbe)|Magenta]] beleuchtet, um auf eine kurz darauf einsetzende Blutdusche hinzudeuten. In Szenen im Wohnheim der Hauptfigur wurde das Licht ihrem innerlichen Zustand angepasst, weswegen dieses manchmal weiß und zu späteren Zeitpunkten orange war.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> Ducournau engagierte den britischen Komponisten [[Jim Williams]], da sie markante Titelmelodien in den Film einbauen wollte, die eine gute Metapher für die Entwicklung und Verwandlung der Hauptfigur darstellten, für derartige Melodien eigne sich ein Instrumentalist wie Williams besser als ein rein mit elektronischer Musik arbeitender Künstler. ''Justines'' Western-ähnliche Melodie, die ihre guten und schlechten Erfahrungen während ihrer Erkundung einer für sie neuen Welt repräsentiert, erzeugte Williams mit einer normalen [[Gitarre]] sowie der [[E-Gitarre|elektronischen]] Variante. In der Mitte des Films wechselte Williams zur [[Orgel]], um die Erdrückung der Protagonistin durch Traditionen und Erwartungen darzustellen, ohne dabei die Melodie zu verändern. In der Szene, in der ''Justine'' ''Adrien'' beim Fußballspielen beobachtet, verwendete Williams ein [[Cembalo]], weil das Instrument als heidnische Version der Orgel vollstes Verlangen repräsentiere.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> In einer Szene, in der sich ''Justine'' vor dem Spiegel stehend zum Ausgehen fertig macht und dabei langsam an Selbstbewusstsein gewinnt, tanzt sie zum Rap-Lied ''Plus Putes que toutes les Putes'' des französischen Frauen-Duos [[Orties]]. In diesem geht es um den Wunsch, so viele männliche Sexualpartner wie möglich zu haben, wobei die Künstlerinnen wie in den meisten ihrer Lieder auf eine oberflächliche, vulgäre Art und Weise über Männer rappen, wie es etliche bekannte französische Rapper über Frauen tun.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=François Rieux |url=https://www.premiere.fr/People/News-People/Garance-Marillier-revelation-de-Grave-dans-un-clip-de-rap |titel=Garance Marillier, révélation de Grave, dans un clip de rap |werk=Première |hrsg= |datum=2019-06-11 |sprache=fr |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === {{Anker|Synchronisation}}Synchronisation ===<br /> Die deutsche Synchronisation des Films wurde bei der SPEEECH Audiolingual Labs nach einem Dialogbuch von Felix Auer unter der Dialogregie von Stefan Kolo erstellt.&lt;ref&gt;''Raw'', Offizielle Synchronangaben auf der DVD&lt;/ref&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+<br /> !Rolle<br /> !Darsteller<br /> !Sprecher<br /> |-<br /> |Justine<br /> |Garance Marillier<br /> |[[Maresa Sedlmeir]]<br /> |-<br /> |Alexia<br /> |Ella Rumpf<br /> |[[Kathrin Hanak]]<br /> |-<br /> |Adrien<br /> |Rabah Naït Oufella<br /> |[[Max Felder]]<br /> |-<br /> |Mutter<br /> |Joana Preiss<br /> |[[Caroline Ebner]]<br /> |-<br /> |Vater<br /> |Laurent Lucas<br /> |[[Matthias Klie]]<br /> |-<br /> |Krankenschwester<br /> |Marion Vernoux<br /> |[[Angelika Bender]]<br /> |-<br /> |Fernfahrer<br /> |Bouli Lanners<br /> |[[Daniel Pietzuch]]<br /> |-<br /> |Professor<br /> |Jean-Louis Sbille<br /> |[[Hans-Rainer Müller]]<br /> |-<br /> |Leiter des BDE<br /> |Thomas Mustin<br /> |[[Maximilian Belle]]<br /> |}<br /> <br /> == Veröffentlichung ==<br /> ''Raw'' wurde im April 2016, als er sich noch in der Post-Produktion befand, von mehreren Filmkritikern für die Sektion ''Semaine de la Critique'' der [[Internationale Filmfestspiele von Cannes 2016|Internationale Filmfestspielen von Cannes 2016]] ausgewählt, auf denen er am 14. Mai auch seine französische Premiere feierte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.semainedelacritique.com/fr/edition/2016/film/grave |titel=Grave |werk=[[Internationale Filmfestspiele von Cannes]] |hrsg= |datum= |sprache=fr |abruf=2020-10-03}}&lt;/ref&gt; In Belgien war er erstmals am 8. März desselben Jahres außer Konkurrenz beim Offscreen Film Festival in [[Brüssel]] zu sehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.offscreen.be/en/offscreen-film-festival-2017/offscreenings/grave |titel=Grave |werk=Offscreen Film Festival |hrsg= |datum= |sprache=fr |abruf=2020-10-03}}&lt;/ref&gt; In beiden Ländern kam die Produktion am 15. März 2017 in die Kinos,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.unifrance.org/film/41474/grave |titel=Grave |werk=[[Unifrance]] |hrsg= |datum= |sprache=fr |abruf=2020-10-03}}&lt;/ref&gt; in Deutschland wurde sie nicht in Kinos aufgeführt, allerdings am 26. Oktober 2017 auf DVD veröffentlicht und war zuvor Teil des Programms auf dem [[Fantasy Filmfest]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://f3a.net/raw,film,2153.html |titel=Raw |werk=[[Fantasy Filmfest]] |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-03}}&lt;/ref&gt; ''Raw'' war auch in anderen Ländern auf Filmfestivals zu sehen, unter anderem auf dem [[London Film Festival]], dem [[Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya]] sowie dem [[Sundance Film Festival 2017]].&lt;ref name=&quot;:8&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Thomas Baurez |url=https://www.lexpress.fr/culture/cinema/grave-itineraire-sans-faute-d-un-film-qui-ebranle-le-monde-du-cinema_1882677.html |titel=Grave: itinéraire sans faute d'un film qui ébranle le monde du cinéma |werk=[[L'Express]] |hrsg= |datum=2017-03-15 |abruf=2020-12-03 |sprache=fr}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die Produktion erhielt in der Vereinigten Staaten aufgrund der Gewaltdarstellungen zunächst eine [[NC-17]]-Wertung, durfte also nur von Erwachsenen angesehen werden,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Andrew Robinson |url=http://dorkdaily.com/why-every-horror-movie-fan-needs-to-watch-raw/ |titel=Why Every Horror Movie Fan Needs to Watch “Raw” |werk=Dork Daily |hrsg= |datum= |sprache=en |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt; vor der Veröffentlichung wurde ''Raw'' allerdings auf eine R-Freigabe (ohne Begleitung eines Erwachsenen oder Elternteils ab 17 Jahren) heruntergesetzt. In Frankreich erhielt der Film vom Centre national du cinéma et de l’image animée wegen der Todes- und Kannibalismus-Szenen wie in Deutschland auch eine Altersfreigabe von 16 Jahren.&lt;ref name=&quot;:8&quot; /&gt;<br /> <br /> ''Raw'' spielte bei Produktionskosten von 3,8 Millionen Euro weltweit ungefähr 3,3 Millionen Euro wieder ein, dabei entfielen 515.000 Dollar auf die Ergebnisse in den Vereinigten Staaten,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.boxofficemojo.com/release/rl2818672129/ |titel=Raw |werk=[[Box Office Mojo]] |hrsg= |datum= |sprache=en |abruf=2020-10-03}}&lt;/ref&gt; in Frankreich wurde der Film gut 149.000 Mal angesehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Guillaume Perrodeau |url=https://www.europe1.fr/culture/cesar-2018-pourquoi-grave-a-deja-gagne-son-pari-3588047 |titel=César 2018 : pourquoi &quot;Grave&quot; a déjà gagné son pari |werk=[[Europe 1]] |hrsg= |datum=2018-03-01 |abruf=2020-12-03 |sprache=fr}}&lt;/ref&gt;<br /> == Rezeption ==<br /> In der Internet Movie Database erreichte der Film eine Bewertung von 7,0 von zehn Sternen basierend auf 59.129 abgegebenen Stimmen. Auf [[Rotten Tomatoes]] ergibt sich ein Kritiker-Wert von 92 Prozent basierend auf 189 Kritiken sowie eine Zuschauer-Bewertung von 76 Prozent basierend auf 7.678 Wertungen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.rottentomatoes.com/m/raw_2017 |titel=Raw (2017) |werk=[[Rotten Tomatoes]] |hrsg= |datum= |sprache=en |abruf=2020-08-20}}&lt;/ref&gt; Bei [[Metacritic]] kommt der Film bei 33 Kritiken auf 81 von 100 Punkten sowie bei 185 Zuschauer-Stimmen auf 7,3 von zehn Punkten (Stand: 13. November 2020).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.metacritic.com/movie/raw |titel=Raw |werk=[[Metacritic]] |hrsg= |datum= |abruf=2020-08-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vorfälle bei Premierenvorführungen ===<br /> Bei der nordamerikanischen Premiere des Films auf dem [[Toronto International Film Festival 2016]] (kurz TIFF 2016) fielen mindestens zwei Personen in Ohnmacht, weitere Zuschauer klagten über starke Übelkeit, weswegen Sanitäter anrücken mussten. Dies war den [[Gore (Filmgenre)|Gore]]-Effekten und Darstellungen von Kannibalismus geschuldet, aufgrund des Realismus in Szenen mit aufgerissenen Gliedmaßen, Biss- und klaffenden Wunden riet eine Redakteurin der ''[[Variety]]'' in ihrer nach der Premiere verfassten Kritik dazu, „die Kotztüte bereit zu halten“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Adam Gabbatt |url=https://www.theguardian.com/film/2016/sep/14/cannibal-horror-film-raw-toronto-film-festival |titel=Cannibal horror film too Raw for viewers as paramedics are called |werk=[[The Guardian]] |hrsg= |datum=2016-09-14 |sprache=en |abruf=2020-11-11}}&lt;/ref&gt; Die Webseiten ''Screen Rant''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Hannah Shaw-Williams |url=https://screenrant.com/raw-cannibal-movie-fainting-audience/ |titel=Cannibal Movie Raw's Fainting Audience Members: Real or Staged? |werk=Screen Rant |hrsg= |datum=2016-09-14 |sprache=en |abruf=2020-11-11}}&lt;/ref&gt; und ''Jezebel'' vermuteten hinter dem Vorfall zunächst eine für Horrorfilme typische, bizarre Marketing-Strategie, was vermeintlich von einem Verantwortlichen des ''Raw''-Filmverleihers Cinetic Media gegenüber ''Jezebel'' bestätigt wurde. Dies war jedoch ein Irrtum, weil versehentlich ein unbeteiligter Namensvetter befragt wurde, zudem deutete ein Sprecher des TIFF auf Anfrage indirekt an, dass eine derartige Inszenierung ohne Einweihung der Festival-Leitung praktisch unmöglich wäre.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Clover Hope |url=https://jezebel.com/marketer-for-cannibal-movie-raw-confirms-faintings-at-t-1786625268?utm_campaign=socialfow_jezebel_twitter&amp;utm_source=jezebel_twitter&amp;utm_medium=socialflow |titel=Apparently, People Fainted at TIFF Screening of Cannibal Movie Raw [CORRECTED] |werk=Jezebel |hrsg= |datum=2016-09-14 |sprache=en |abruf=2020-11-11}}&lt;/ref&gt; Der echte Verantwortliche Ryan Werner bestätigte gegenüber ''[[The Hollywood Reporter]]'' die medizinische Betreuung einiger Zuschauer vor Ort, denen der Film „zu viel“ wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tatiana Siegel |url=https://www.hollywoodreporter.com/news/toronto-multiple-moviegoers-pass-screening-cannibal-movie-raw-928431 |titel=Toronto: Multiple Moviegoers Pass Out During Screening of Cannibal Movie 'Raw' |werk=[[The Hollywood Reporter]] |hrsg= |datum=2016-09-13 |sprache=en |abruf=2020-11-11}}&lt;/ref&gt; Auch im Kino Nuart Theatre in [[Los Angeles]], als ''Raw'' in den Vereinigten Staaten anlief, verloren mehrere Personen bei der ersten Vorstellung im März 2017 laut einem Platzanweiser wegen der gezeigten Gore-Elemente das Bewusstsein, andere litten unter schwerer Übelkeit bis hin zu Brechreiz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Pamela McClintock |url=https://www.hollywoodreporter.com/news/la-theater-provides-barf-bags-cannibal-movie-raw-987788 |titel=L.A. Theater Provides Barf Bags for Cannibal Movie 'Raw' |werk=[[The Hollywood Reporter]] |hrsg= |datum=2020-03-21 |sprache=en |abruf=2020-10-03}}&lt;/ref&gt; Denselben Effekt hatte ''Raw'' auf Zuschauer bei der [[Schweden|schwedischen]] Premiere auf dem Filmfestival in [[Göteborg]]. Mindestens 30 Personen verließen vorzeitig den Kinosaal, auch hier kam es bei zwei Zuschauern zur Ohnmacht und mehreren Anfällen starker Übelkeit im Publikum.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Hunter Heilman |url=https://www.ninertimes.com/movie-review-raw-grave-is-the-best-coming-of-age-cannibal-film-ever-made/article_2346c8f9-9927-5b4c-a5d9-7afcd1687e82.html |titel=MOVIE REVIEW: ‘Raw (Grave)’ is the best coming-of-age cannibal film ever made |werk=Niner Times |hrsg= |datum=2017-04-10 |sprache=en |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ducournaus Reaktion auf die Berichterstattung zum Vorfall auf dem TIFF ===<br /> Ungefähr ein halbes Jahr nach dem ersten Vorfall erklärte Ducournau in einem Interview mit ''[[The Guardian]]'', dass sie über die ihrer Ansicht nach „sensationalisierte“ Berichterstattung verärgert sei. Wegen zwei Personen, die wahrscheinlich vor Erschöpfung und Hunger zu später Stunde ohnmächtig wurden, gelte ''Raw'', wie sie es überspitzt ausdrückte, nun als „gruseligster und ekelerregendster“ Film aller Zeiten. Ihr täten die Betroffenen leid, alle weiteren Diskussionen zum Vorfall seien irrelevant.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt; In weiteren Interviews erklärte sie, warum sie diesen Eindruck hat. Weil Überschriften den Vorfall übertrieben dargestellt hätten, wäre der Eindruck von zahlreichen Ohnmachtsanfällen bei der kanadischen Premiere und somit ein unaufhaltsamer Schneeballeffekt in sozialen Netzwerken entstanden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Jack Shepherd |url=https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/films/features/julia-ducournau-interview-raw-director-cannibalism-humanity-fainting-sick-a7658651.html |titel=Raw director Julia Ducournau talks cannibals, humanity, and fainting |werk=[[The Independent]] |hrsg= |datum=2017-03-30 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt; Während Diskussionen zu ''Raw'', sowohl online als auch bei Fragestunden der Regisseurin, werde er nun zwar nicht von allen, aber vielen Personen als Schocker, blutigste und heftigste Horror-Produktionen aller Zeiten bezeichnet, was ihm nicht gerecht werde. Der Film sei nicht gruselig oder brutal, insgesamt nur drei Szenen seien wirklich schwer anzusehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Thomas Baurez |url=https://www.lexpress.fr/culture/cinema/grave-itineraire-sans-faute-d-un-film-qui-ebranle-le-monde-du-cinema_1882677.html |titel=Grave: itinéraire sans faute d'un film qui ébranle le monde du cinéma |werk=[[L'Express]] |hrsg= |datum=2017-03-15 |sprache=fr |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Matthew Monagle |url=https://filmschoolrejects.com/julia-ducournau-raw-interview-3eaef6968dd7/ |titel=Julia Ducournau is Tired of Being Asked About People Fainting During ‘Raw’ |werk=Film School Rejects |hrsg= |datum=2017-03-10 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Rich Juzwiak |url=https://themuse.jezebel.com/not-a-girl-not-yet-a-cannibal-julia-ducournau-talks-h-1793156212 |titel=Not a Girl, Not Yet a Cannibal: Julia Ducournau Talks Her Body-Horror Film Raw |werk=Jezebel |hrsg= |datum=2017-03-10 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt; Tatsächlich wurden in Artikelüberschriften zum Vorfall teilweise Wörter wie ''grauenhaft'' (''[[New York (Zeitschrift)|New York]]''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Jada Yuan |url=https://www.vulture.com/2016/09/french-cannibal-movie-raw-so-gross-people-are-fainting.html |titel=Raise a Fork to Raw, the French Cannibal Movie So Gross It Keeps Making People Pass Out |werk=[[New York (Zeitschrift)|New York]] |hrsg= |datum=2016-09-15 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt;), ''furchterregend'' (''[[Daily Mirror]]'',&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Eve Buckland |url=https://www.mirror.co.uk/news/world-news/terrifying-raw-cannibal-film-trailer-9626028 |titel=Terrifying Raw cannibal film trailer is so gruesome it's making people vomit and pass out |werk=[[Daily Mirror]] |hrsg= |datum=2017-01-15 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt; ''[[GQ – Gentlemen’s Quarterly]]''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Kristen Yoonsoo Kim |url=https://www.gq.com/story/raw-julia-ducournau |titel=The Woman Behind Raw, the Horror Movie So Scary It Makes Audiences Pass Out |werk=GQ – Gentlemen’s Quarterly |hrsg= |datum=2017-03-12 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt;) und ''blutrünstig'' (''[[Vice (Magazin)|Vice]]'',&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Manisha Krishnan |url=https://www.vice.com/en/article/yvep5g/people-passed-out-and-barfed-while-watching-this-gory-cannibal-movie-at-tiff |titel=People Fainted While Watching This Gory Cannibal Movie |werk=[[Vice (Magazin)|Vice]] |hrsg= |datum=2016-09-14 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt; ''[[The Times of India]]''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tanya Sirohi |url=https://www.indiatimes.com/entertainment/hollywood/gory-cannibal-horror-film-raw-too-disturbing-people-pass-out-during-its-premiere-at-tiff-261776.html |titel=Gory Cannibal Horror Film 'Raw' Too Disturbing, People Pass Out During Its Premiere At TIFF |werk=[[The Times of India]] |hrsg= |datum=2016-09-15 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt;) benutzt, andere bekannte Publikationen verwendeten in ihren Schlagzeilen allerdings neutralere Schilderungen (''[[IndieWire]]'',&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Vikram Murthi |url=https://www.indiewire.com/2016/09/raw-tiff-2016-toronto-film-festival-pass-out-cannibal-julia-ducournau-1201726575/ |titel=‘Raw’: Cannibal Film Screening Causes TIFF Moviegoers To Pass Out |werk=[[IndieWire]] |hrsg= |datum=2016-09-14 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt; ''[[The Independent]]'',&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Jacob Stolworthy |url=https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/films/news/tiff-raw-cannibal-film-faint-toronto-international-film-festival-tiff-cannes-a7292946.html |titel=TIFF cinemagoers faint during screening of feminist cannibal film Raw |werk=[[The Independent]] |hrsg= |datum=2016-09-14 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt; ''[[The Hollywood Reporter]]'',&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tatiana Siegel |url=https://www.hollywoodreporter.com/news/toronto-multiple-moviegoers-pass-screening-cannibal-movie-raw-928431 |titel=Toronto: Multiple Moviegoers Pass Out During Screening of Cannibal Movie 'Raw' |werk=[[The Hollywood Reporter]] |hrsg= |datum=2016-09-13 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt; ''[[The Daily Telegraph]]''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Helena Horton |url=https://www.telegraph.co.uk/films/2016/09/14/moviegoers-pass-out-at-screening-of-cannibal-horror-film-raw/ |titel=Moviegoers pass out at screening of cannibal horror film Raw |werk=[[The Daily Telegraph]] |hrsg= |datum=2016-09-14 |sprache=en |abruf=2020-11-13}}&lt;/ref&gt;).<br /> <br /> === Kritikerstimmen ===<br /> <br /> ==== Attraktivität der Geschichte ====<br /> Laut Stefan Stiletto vom ''[[Filmdienst]]'' sei ''Raw'' kein schlichter Splatterfilm, sondern eine manchmal provozierende, insgesamt aber intelligente [[Coming-of-Age-Film|Coming-of-Age]]-Geschichte im Gewand eines Horrorfilms. Die atmosphärische und ruhig erzählte Produktion über eine mit ihren dunklen Seiten konfrontierte Jugendliche stelle eine suggestive Auseinandersetzung mit den Ängsten des Erwachsenwerdens dar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stefan Stiletto |url=https://www.filmdienst.de/film/details/550703/raw#kritik |titel=Raw |werk=[[Filmdienst]] |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07}}&lt;/ref&gt; [[Peter Bradshaw]] bezeichnete den Film im ''The Guardian'' als brillant, weil alle Momente ein gewisses Unbehagen ausstrahlten, nicht nur die offensichtlich verstörenden, die Angst im Hintergrund verstumme nie ganz. Vor allem die Szenen, in der die Bizutage-Rituale gezeigt werden, seien außergewöhnlich und sehr überzeugend, weil sich ''Justines'' Erwartungen des Studiums und Erwachsenwerdens als Möglichkeit der Selbstfindung und Individualität stattdessen als Faschismus-artige Welt der Unterwerfung und Linientreue herausstellten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=[[Peter Bradshaw]] |url=https://www.theguardian.com/film/2016/sep/21/raw-review-cannibalism-julia-ducournau-arthouse-horror |titel=Raw review: I didn't faint in classy cannibal horror – but I didn't much fancy lunch |werk=The Guardian |hrsg= |datum=2016-09-21 |sprache=en |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt; Christophe Carrière schrieb im ''[[L’Express]]'', dass die Geschichte von ''Raw'' bewegender und tiefgründiger sei, als es zunächst den Anschein habe. Die Kannibalismus-Szenen seien zwar nicht immer leicht anzusehen, dafür würde das Publikum mit der Erkenntnis belohnt, dass keine einzige Szene unbedeutend sei, was im Laufe des Films erst allmählich klar werde, weswegen es für die Zuschauer am besten sei, sich einfach von der außergewöhnlichen Handlung ins Staunen versetzen zu lassen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christophe Carrière |url=https://www.lexpress.fr/culture/cinema/grave-sanglante-tragedie_1889234.html |titel=&quot;Grave&quot;, sanglante tragédie |werk=L’Express |hrsg= |datum=2017-03-15 |abruf=2020-11-18 |sprache=fr}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Lob für Inszenierung und Besetzung ====<br /> Christoph Petersen lobte in seiner Kritik auf ''[[Filmstarts]]'' die reife und selbstsichere Inszenierung der Regisseurin als auch die herausragenden Garance Marillier, die eine wahrhaft mitreißende schauspielerische Tour de Force hinlege.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christoph Petersen |url=http://www.filmstarts.de/kritiken/244414/kritik.html |titel=Raw |werk=[[Filmstarts]] |hrsg= |datum= |abruf=2020-09-10}}&lt;/ref&gt; Hannah Pilarczyk schrieb im ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'', dass ''Justines'' grandiose fleischliche Erweckung sowohl dem herausragenden Make-up als auch den grausam gut gelungenen Prothesen geschuldet sei. Ducournau hätte damit trotz einiger dramaturgischer Schwächen bewiesen, dass sie Horror und Coming-of-Age könne.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Hannah Pilarczyk |url=https://www.spiegel.de/kultur/kino/cannes-filme-mit-viel-blut-grave-caini-hunde-und-the-transfiguration-a-1092497.html |titel=Kannibalen in Zivil |werk=[[Der Spiegel]] |hrsg= |datum=2016-05-15 |abruf=2020-09-30}}&lt;/ref&gt; Für Philippe Guedj vom ''[[Le Point]]'' würden die Kannibalismus-Szenen dank der in ihren Rollen perfekten Marillier und Rumpf sowie guter Spannungs-Einteilung nicht langweilig und ekelerregend, sondern aufregend und beeindruckend. Auch die Wendung am Ende sei klug, wenn auch nicht ganz überraschend.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.lepoint.fr/pop-culture/grave-la-claque-sanglante-du-festival-de-cannes-16-05-2016-2039572_2920.php |titel=Grave, la claque sanglante |werk=[[Le Point]] |hrsg= |datum=2016-05-16 |sprache=en |abruf=2020-11-18}}&lt;/ref&gt; Laut David Fear vom ''[[Rolling Stone]]'' beherrsche Ducournau sowohl die Finessen als auch die Knüppel des Genres, wobei er besonders den Szeneaufbau als auch die Verwendung von Farbe hervorhob, die in kaum einem anderen Horrorfilm so effektiv eingesetzt worden wären. Er lobte auch Garance Marillier, die blitzschnell zwischen Unschuld, Verdorbenheit und Fassungslosigkeit wechseln könne.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=David Fear |url=https://www.rollingstone.com/movies/movie-reviews/raw-review-cannibal-coming-of-age-movie-is-a-modern-horror-masterpiece-126800/ |titel=‘Raw’ Review: Cannibal Coming-of-Age Movie Is a Modern Horror Masterpiece |werk=[[Rolling Stone]] |hrsg= |datum=2017-03-13 |sprache=en |abruf=2020-09-13}}&lt;/ref&gt; [[Mark Kermode]] bewertete ''Raw'' im ''The Guardian'' mit fünf von fünf Sternen, für ihn war er der beste Film 2017. Er äußerte sich dabei positiv über die elektrisierende Marillier, Ducournuas geschickte Mischung vom Coming-of-Age-Film mit Horror, die perfekt ausgewählten [[Jukebox-Musical|Jukebox]]-Lieder, Williams' Musik als Metapher für ''Justines'' Gemütszustand sowie die souveräne und energische Kameraführung.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=[[Mark Kermode]] |url=https://www.theguardian.com/film/2017/apr/09/raw-julia-ducournau-cannibal-fantasy-review-kermode |titel=Raw review – cannibal fantasy makes for a tender dish |werk=The Guardian |hrsg= |datum=2017-04-09 |sprache=en |abruf=2020-09-13}}&lt;/ref&gt; Catherine Bray schrieb in der ''[[Variety]]'', dass sich Marillier subtil vom naiven Mädchen zur wilden Frau wandle, während Ella Rumpf in ihrem Debüt teuflisch agiere. Bray lobte sowohl die Effekte, die so realistisch seien, dass es manchmal verstörend wirke, als auch den Übergang von rustikalen, leichten Tönen hin zu schwermütiger, psychedelischer Musik passend zum Verfall der Figuren in den Wahnsinn. Die wahre Stärke des Films liege aber bei Ducournau, die trotz einiger Schwächen genügend originelle Ideen habe und sich an anderen Horror-Werken bediene, ohne in verschwenderische Hommagen zu verfallen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Catherine Bray |url=https://variety.com/2016/film/reviews/raw-review-1201774875/ |titel=Film Review: ‘Raw’ |werk=[[Variety]] |hrsg= |datum=2016-05-14 |sprache=en |abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Negative Aspekte ====<br /> Laut Emily Yoshida von der Zeitschrift ''[[New York (Zeitschrift)|New York]]'' sei ''Raw'' trotz des spärlichen [[Gore (Filmgenre)|Gores]] anstrengend, durch ''Justines'' Umgebung wirke ihr Konsum von Menschenfleisch nur wie ein Punkt auf einer langen Liste von Unannehmlichkeiten. Zwar sei dies gewollt, allerdings schlängle sich die Handlung deswegen ungleichmäßig und verliere schnell an gewonnenen Impulsen. Trotzdem sei die Erkundung von Kannibalismus erfrischend, ''Justines'' Wandlung nicht brutal, sondern bedauernswert und traurig.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Emily Yoshida |url=https://www.vulture.com/2017/03/movie-review-raw.html |titel=The Cannibal Thriller Raw Bites Into a Fresh Horror Metaphor |werk=[[New York (Zeitschrift)|New York]] |hrsg= |datum=2017-03-03 |sprache=en |abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt; Mark Jenkins vom ''[[National Public Radio]]'' war der Ansicht, dass Ducournau zwar ein Talent für Reizüberflutung, schwarzen Humor und Ekel, aber nicht für Logik habe, unter anderem sei der Mangel an erwachsenen Vertrauenspersonen an der Universität extrem unglaubwürdig. ''Raw'' sei zwar skandalös, aber auch ermüdend, weil er keine Geschichte erzähle, sondern lediglich eine Reihe schockierender Momente präsentiere. Der Film sei ein mutiges Spektakel, aber aus einer erzählerischen Perspektive halbgar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Mark Jenkins |url=https://www.npr.org/2017/03/09/518782745/raw-is-not-well-done |titel='Raw' Is Not Well Done |werk=[[National Public Radio]] |hrsg= |datum=2017-03-09 |sprache=en |abruf=2020-11-16}}&lt;/ref&gt; Julien Gester schrieb für die ''[[Libération]]'', dass ''Raw'' eine aufgeblasene, blutige Farce sei, die sich vor Mehrdeutigkeiten ekle und in ihren Metaphern viel zu deutlich sei. Der Film feure nur deshalb wie ein Bulldozer mit Musik und Kameraeinstellungen, um effizient und ertragreich zu wirken.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Julien Gester |url=https://next.liberation.fr/cinema/2017/03/14/elans-charnels-et-liens-du-sang_1555700 |titel=Elans charnels et liens du sang |werk=[[Libération]] |hrsg= |datum=2017-03-14 |sprache=fr |abruf=2020-09-25}}&lt;/ref&gt; Laut [[Anthony Lane]] im ''[[The New Yorker]]'' habe die Independent-Produktion ''Raw'' dasselbe Problem wie Horror-Blockbuster: Mit der Steigerung der Ekel-Elemente werde der Film gleichzeitig immer uninteressanter, weil ihm die Gewalt-Szenen zu sehr gefielen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=[[Anthony Lane]] |url=https://www.newyorker.com/magazine/2017/03/13/kong-skull-island-and-raw |titel=“Kong: Skull Island” and “Raw” |werk=[[The New Yorker]] |hrsg= |datum=2017-03-06 |sprache=en |abruf=2020-11-18}}&lt;/ref&gt; [[James Berardinelli]] schrieb in seinem Blog ''Reelviews'', dass es ''Raw'' an Horror-Atmosphäre mangle. Er sei eher an miesen Schocks als an Spannung und Furcht interessiert, zudem allgemein viel zu ernst. Das Drehbuch sei dünn und absurd, die Figuren unvollendet, die Geschichte bewege sich kaum voran. Letztendlich sei die Produktion nicht schlecht genug, um interessant zu sein, aber auch nicht gut genug, um dafür Geld auszugeben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=[[James Berardinelli]] |url=https://www.reelviews.net/reelviews/raw |titel=Raw |werk=Reelviews |hrsg= |datum=2017-03-17 |abruf=2020-12-05 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; James Verniere verglich Ducournau im ''[[Boston Herald]]'' mit David Cronenberg, allerdings würde dieser nie eine unglaubwürdige, in der heutigen Zeit spielende Szene erlauben, in der in Blut getränkte, junge Medizinstudenten ganz normal in die Mensa zu Mittag essen gehen. Ohnehin sei die Regisseurin zu sehr auf rohes Menschen- und Tierfleisch als auch auf Blut fokussiert, weswegen der Film nicht sehenswert und damit auch nicht weiter zu empfehlen sei.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=James Verniere |url=https://www.bostonherald.com/2017/03/17/raw-not-an-acquired-taste/ |titel=‘Raw’ not an acquired taste |werk=[[Boston Herald]] |hrsg= |datum=2017-03-17 |abruf=2020-12-05 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> === Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl) ===<br /> '''[[Film Fest Gent]] 2016'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.filmfestival.be/en/about-film-fest-gent/awards/explore-zone-competition/23 |titel=Explore Zone competition |werk=[[Film Fest Gent]] |hrsg= |datum= |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''Explore Award''', für [[Julia Ducournau]] und den Verleiher O'Brother Distribution<br /> <br /> '''[[Internationale Filmfestspiele von Cannes 2016]]'''<br /> <br /> * '''[[FIPRESCI-Preis]]''' in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs / Semaine de la Critique, für Julia Ducournau&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.challenges.fr/cinema/festival-de-cannes-2016-toni-erdmann-recoit-le-prix-fipresci-de-la-critique-internationale_553451 |titel=&quot;Toni Erdmann&quot; reçoit le prix Fipresci de la critique internationale |werk=Challenges |hrsg= |datum=2016-05-22 |sprache=fr |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> * ''Nominierung'' für den Großen Preis der Sektion Semaine de la Critique, für Julia Ducournau&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.semainedelacritique.com/en/edition/2016/movie/grave |titel=Grave |werk=Internationale Filmfestspiele von Cannes |hrsg= |datum= |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> * ''Nominierung'' für die Queer Palm, für Julia Ducournau<br /> *''Nominierung'' für die [[Caméra d’Or]], für Julia Ducournau&lt;ref name=&quot;:8&quot; /&gt;<br /> <br /> '''[[London Film Festival|London Film Festival 2016]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www2.bfi.org.uk/news-opinion/news-bfi/announcements/kristen-stewart-certain-women-london-film-festival-2016-awards-winners |titel=60th BFI London Film Festival announces 2016 awards winners |werk=British Film Institute |hrsg= |datum=2016-10-17 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''Sutherland Trophy''' (Bester Erstlingsfilm), für Julia Ducournau<br /> <br /> '''[[Neuchâtel International Fantastic Film Festival]] 2016'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://www.filmmagazin.groarr.ch/2016/06/nifff-2016-das-programm/ |titel=NIFFF 2016: Das Programm |werk=Groarr |hrsg= |datum=2016-06-16 |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie Bester europäischer Fantasy-Spielfilm, für Julia Ducournau<br /> <br /> '''[[Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya|Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya 2016]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://sitgesfilmfestival.com/eng/noticies?id=1003395 |titel=The unclassifiable 'Swiss Army Man' wins Sitges 2016 |werk=[[Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya]] |hrsg= |datum=2016-10-15 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie Bester Spielfilm, für Julia Ducournau<br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie Regie-Offenbarung, für Julia Ducournau<br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie Bester europäischer Spielfilm, für Julia Ducournau<br /> <br /> '''[[Toronto International Film Festival 2016]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Matt Goldberg |url=https://collider.com/tiff-2016-midnight-madness-movies-blair-witch/ |titel=IFF 2016: Midnight Madness Lineup Includes ‘Free Fire’, ‘Blair Witch’, and More |werk=Collider |hrsg= |datum=2016-08-09 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' für den Publikumspreis in der Sektion Midnight Madness, für Julia Ducournau<br /> <br /> '''[[Chicago Film Critics Association|CFA Award]] 2017'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://chicagofilmcritics.org/awards-blog/2017/12/12/2017-chicago-film-critics-awards |titel=2017 Chicago Film Critics Associations Awards |werk=[[Chicago Film Critics Association]] |hrsg= |datum=2017-12-12 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[Chicago Film Critics Association Award/Bester fremdsprachiger Film|Bester fremdsprachiger Film]]<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[Chicago Film Critics Association Award/Vielversprechendster Filmemacher|Vielversprechendster Filmemacher]], für Julia Ducournau<br /> <br /> '''[[Golden Trailer Awards]] 2017'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Patrick Hipes |url=https://deadline.com/2017/05/golden-trailer-awards-2017-nominees-full-list-1202091736/ |titel=Golden Trailer Awards Nominees: Warner Bros &amp; ‘Lego Batman’ Lead Pack |werk=[[Deadline.com]] |hrsg= |datum=2017-05-12 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie Beste Musik eines ausländischen Trailers<br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie Bester Trailer eines ausländischen Horrorfilms<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie Originellster Trailer eines ausländischen Films<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie Bester Fernseh-Trailer eines ausländischen Films<br /> <br /> '''[[IndieWire|IndieWire Critics' Poll 2017]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Eric Kohn |url=https://www.indiewire.com/2017/12/best-movies-2017-critics-films-performances-get-out-phantom-thread-lady-bird-1201909032/3/ |titel=2017 Critics Poll: The Best Films and Performances According to Over 200 Critics |werk=[[IndieWire]] |hrsg= |datum=2017-12-19 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''5. Platz'' in der Kategorie Bester erster Spielfilm (zusammen mit ''[[Wind River (2017)|Wind River]]'')<br /> * ''4. Platz'' in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film<br /> <br /> '''[[Louis-Delluc-Preis]] 2017'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Lucas Latil |url=https://www.lefigaro.fr/cinema/2017/12/15/03002-20171215ARTFIG00302-prix-louis-delluc-2017-la-barbara-de-mathieu-amalric-consacree.php |titel=Prix Louis-Delluc 2017 : la Barbara de Mathieu Amalric consacrée |werk=[[Le Figaro]] |hrsg= |datum=2017-12-15 |sprache=fr |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie Bester Erstlingsfilm, für Julia Ducournau<br /> <br /> '''[[Online Film Critics Society Award|OFCS Award 2017]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://ofcs.org/online-film-critics-society-2017-award-winners/ |titel=Online Film Critics Society 2017 Award Winners! |werk=[[Online Film Critics Society]] |hrsg= |datum=2017-12-28 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[Online Film Critics Society Awards/Bester fremdsprachiger Film|Bester fremdsprachiger Film]]<br /> <br /> '''[[Palm Springs International Film Festival|Palm Springs International Film Festival 2017]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Malina Saval |url=https://variety.com/2017/film/festivals/pharrell-williams-variety-creative-impact-award-palm-springs-international-film-festival-1201951869/?jwsource=cl |titel=Pharrell Williams Humbly Accepts Variety Creative Impact Award at Palm Springs Film Festival |werk=Variety |hrsg= |datum=2017-01-03 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie Sehenswerte Regisseure, für Julia Ducournau<br /> <br /> '''[[The Village Voice|Village Voice Film Poll 2017]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.villagevoice.com/2018/02/16/film-poll-the-full-results/ |titel=Film Poll: The Full Results |werk=[[The Village Voice]] |hrsg= |datum=2018-02-16 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''5. Platz'' in der Kategorie Bester erster Spielfilm<br /> <br /> '''[[London Critics’ Circle|ALFS Award 2018]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Rich Cline |url=http://criticscircle.org.uk/three-billboards-leads-nominees-for-critics-circle-film-awards/ |titel=Three Billboards leads nominees for Critics’ Circle Film Awards |werk=[[London Critics’ Circle]] |hrsg= |datum=2017-12-19 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film des Jahres<br /> <br /> '''[[Austin Film Critics Association|AFCA Award]] 2018'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Matt Neglia |url=https://www.nextbestpicture.com/latest/the-2017-austin-film-critics-association-afca-nominations |titel=The 2017 Austin Film Critics Association (AFCA) Nominations |werk=Next Best Picture |hrsg= |datum=2017-12-30 |sprache=en |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film<br /> <br /> '''[[César 2018]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Rhonda Richford |url=https://www.hollywoodreporter.com/lists/cesar-awards-2018-winners-list-1089548 |titel=Cesar Awards: '120 BPM' Takes Six Awards Including Best Film |werk=The Hollywood Reporter |hrsg= |datum=2018-03-02 |sprache=en |abruf=2020-09-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[César/Bestes Erstlingswerk|Bestes Erstlingswerk]]<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[César/Beste Filmmusik|Beste Filmmusik]], für [[Jim Williams]]<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[César/Beste Nachwuchsdarstellerin|Beste Nachwuchsdarstellerin]], für [[Garance Marillier]]<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch, für Julia Ducournau<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[César/Beste Regie|Bester Regie]], für Julia Ducournau<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[César/Bester Ton|Bester Ton]], für [[Mathieu Descamps]], [[Séverin Favriau]] und [[Stéphane Thiébaut]]<br /> <br /> '''[[Magritte (Filmpreis)|Magritte 2018]]'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.lalibre.be/culture/cinema/ceremonie-des-magritte-insyriated-elu-meilleur-film-remporte-6-distinctions-videos-5a760c0fcd70f924c7d2fb70 |titel=Cérémonie des Magritte: &quot;Insyriated&quot;, élu meilleur film, remporte 6 distinctions (VIDÉOS) |werk=[[La Libre Belgique]] |hrsg= |datum=2018-03-02 |sprache=fr |abruf=2020-09-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie [[Magritte (Filmpreis)/Bestes Szenenbild|Bestes Szenenbild]], für [[Laurie Colson]]<br /> * '''Auszeichnung''' in der Kategorie [[Magritte (Filmpreis)/Bester ausländischer Film in Koproduktion|Bester ausländischer Film in Koproduktion]], für Julia Ducournau<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[Magritte (Filmpreis)/Beste Kamera|Beste Kamera]], für [[Ruben Impens]]<br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie [[Magritte (Filmpreis)/Beste Kostüme|Beste Kostüme]], für [[Elise Ancion]]<br /> <br /> '''[[Prix Lumières]] 2018'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://academiedeslumieres.com/palmares-2018/ |titel=Le palmarès 2018 |werk=[[Prix Lumières]] |hrsg= |datum= |sprache=fr |abruf=2020-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * ''Nominierung'' in der Kategorie Bester Erstlingsfilm, für Julia Ducournau<br /> <br /> == Analyse ==<br /> <br /> === Von der Regisseurin beabsichtigte Metaphern ===<br /> Ducournau verglich die Bizutage-Szenen mit von oben kommender, unsichtbarer Gewalt, die erst durch die dadurch erzeugte Wut für jeden sichtbar werde, ähnlich des Diebstahls von Geld durch Politiker, diese Gewalt bekäme erst durch den daraus folgenden, greifbaren Volkszorn ein Gesicht. Etwas Ähnliches gelte auch für die Enthaarungs-Szene, in dieser und den Bizutage-Sequenzen gehe es um die unmögliche Aufgabe einer jungen Frau, trotz ihrer Art dazu zu gehören. Ihre Schwester, die stellvertretend für die Bizutage-Gemeinschaft stehe, wolle ''Justine'' durch die Körperhaar-Entfernung in eine zu ihr nicht passende Form pressen. Die Idee hierfür kam der Regisseurin beim Besuch eines Schönheits-Salons, während dem sie sich gefragt hat, wie viele Frauen auf der Welt in diesem Moment ein [[Brazilian Waxing|Waxing]] erhielten, und wieso überhaupt viele eine derart schmerzhafte Behandlung über sich ergehen lassen, bloß um ihre natürliche Körperbehaarung loszuwerden. Ducournau wollte in ihrem Film zudem keine [[Menstruation]] darstellen, weil dann das vorkommende Blut wie in ''[[Carrie – Des Satans jüngste Tochter]]'' auf diese reduziert worden wäre. Sie wolle als Feministin zudem sicherstellen, dass sich alle in der Protagonistin wieder erkennen, was im Fall einer Periode nicht möglich sei, sowohl Männer als auch Frauen könnten sich dafür sehr wohl mit der [[Trichophagie]], der [[Skin Picking Disorder]], dem Schweiß und Verlangen der Hauptfigur identifizieren.&lt;ref name=&quot;:4&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Sophie Wilkinson |url=https://www.refinery29.com/en-gb/2017/04/137954/raw-film-interview-julia-ducournau |titel=Meet The French Film Director Making Her Audiences Faint |werk=Refinery29 |hrsg= |datum=2017-04-04 |sprache=en |abruf=2020-09-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für die Szene, in der ''Justine'' per Video gedemütigt wird, diente Ducournau ein virales Video als Inspiration, in der eine Frau einen Mann sexuell befriedigt. Obwohl seine Genitalien zu sehen waren, hätte nur die Frau Anfeindungen im Internet erlebt. Wegen persönlicher Betroffenheit entschloss sich Ducournau, als sie vom Sachverhalt erfuhr, die Sexualität junger Frauen in der Gegenwart zu behandeln. Frauen würden oft als Hexen oder Huren beschimpft, wenn sie aus Verlangen und ohne Scham einen Höhepunkt erleben wollten, zudem ginge durch die Möglichkeit, jederzeit von anderen Personen Fotos zu machen und diese online zu posten, die Verantwortung gegenüber Aufnahmen verloren.&lt;ref name=&quot;:4&quot; /&gt; Ducournau wollte daneben eine körperlich aktive und schamlose Art von weiblicher Sexualität darstellen, die auf den Höhepunkt abzielt, weil sie die filmische Darstellung junger Frauen und die Entdeckung ihrer Sexualität satt habe, die immer Opfer-Geschichten seien. Diese handelten stets von der Angst um den Ruf und den Zweifeln der Frauen über ihre Partner und die Zukunft der Beziehung, was keine Sexualität, sondern soziale Gepflogenheiten und Stimmen im Kopf seien.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> Ducournau besuchte zu Recherche-Zwecken die veterinärmedizinische Fakultät einer Universität, wo sie nach interessanten und gut zum Skript passenden Ereignissen Ausschau hielt, sie wollte die Handlung nicht in einer humanmedizinischen Fakultät spielen lassen. Dies wäre zu einfach gewesen, weil ''Justine'' unter anderem durch die Leichenhalle dort viel leichter ihre Lust nach Menschenfleisch hätte befriedigen können. Stattdessen stellte die Regisseurin eine Verbindung zwischen den Tieren und der Protagonistin her, in den meisten Einstellungen sind deswegen auch lebende oder tote Tiere zu sehen, um das Publikum stets an ''Justines'' innere Triebe zu erinnern.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> === Interpretationen durch Kritiker ===<br /> <br /> ==== Entwicklung in der weiblichen Jugend ====<br /> Laut Emily VanDerWerff von ''[[Vox Media|Vox]]'' zeige sich schon in der ersten Szene, in der sich ''Justine'' weigert, ein Fleischbällchen zu essen, die Philosophie des Films: Wenn man sich in kleinen Schritten von seiner Lebenseinstellung entfernt, droht alles einzustürzen. Ducournau unterstreiche stets das Außenseitertum der Protagonistin, das auch gleichzeitig deren wichtigstes Persönlichkeitsmerkmal sei. Dies werde in Szenen deutlich, deren Fokus nicht auf ''Justine'' liegen, in den [[Einstellungsgröße|Totalen]] würden andere Personen als Fleckchen dargestellt, als ob ''Justine'' bis auf ihren engeren Kreis alle undeutlich wahrnimmt. Allerdings gehe es beim Erwachsenwerden eben genau um die Suche nach Kompromissen im Bezug auf die eigenen Werte, deren Grenzen während des Studiums hinterfragt würden. Man könne entweder einen Weg finden, sich in die Gesellschaft zu integrieren, oder aber in eine eigene Welt eintauchen und sich somit von Anderen abgrenzen. Deshalb sei Kannibalismus in ''Raw'' ein multifunktionales Symbol und stehe stellvertretend für das Endergebnis jeden Kompromisses, den man eingeht, um ein Mitglied der Gesellschaft zu werden. Der Verzehr einer kleinen Kaninchen-Niere, um dazu zu gehören, selbst unter Zwang der eigenen Schwester, sei letztendlich das Selbe wie ein Mord, nach dem das Opfer verspeist werde. Ducournau verteufle nicht eine einzige Figur im Film, weil es auf der Universität ja schließlich um Experimente und das Verständnis gehe, wer man eigentlich außerhalb der elterlichen Schatten sei. Vielleicht sei ''Justine'' trotz ihres Kannibalismus sympathisch, weil ihre Lösung, die Welt zum Nachgeben zu zwingen, sehr unorthodox, aber letztlich nicht wirklich etwas Besonderes ist.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Emily VanDerWerff |url=https://www.vox.com/culture/2017/3/19/14963268/raw-review-cannibal-horror |titel=Raw is the teenage cannibalism drama America needs right now |werk=[[Vox Media]] |hrsg= |datum=2017-03-19 |sprache=en |abruf=2020-10-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kaitlyn Tiffany von ''[[The Verge]]'' ist der Ansicht, dass ''Raw'' trotz des ähnlichen Themas im Gegensatz zu ''[[The Neon Demon]]'', der leer und sinnlos sei, nicht als sehenswerter Kunstfilm angepriesen werde. Obgleich der Sex der Protagonistin aufgrund ihrer Bisse ins eigene Handgelenk qualvoll wirke, sei dies nicht schriller als Liebesszenen in der Pilotfolge der angeblich prestigeträchtigen [[Film noir]]-Serie ''[[The Night Of – Die Wahrheit einer Nacht]].'' Der Unterschied zwischen dem Ruf der Beispiele und ''Raw'' liege darin, dass letzterer von einer Regisseurin gedreht wurde. Ducournau hätte zwar durch ihren Fokus auf Gore die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, die sich aber leicht verschieben ließen. Niemand betrachte [[Martin Scorsese]] als nischenhaften Horror-Filmemacher, weil einer Hauptfigur in ''[[Kap der Angst]]'' ein Stück aus dem Gesicht gebissen wird, auch gelte die Kannibalen-Produktion ''[[Das Schweigen der Lämmer (Film)|Das Schweigen der Lämmer]]'', die viel schwerer anzusehen sei als ''Raw'', nicht als Schocker. Im Gegensatz zu Vorgängerfilmen wie ''[[Teeth – Wer zuletzt beißt, beißt am besten]]'' oder ''[[May (Film)|May]]'' handle ''Justine'' nicht aus Rache, Zorn oder Notwehr, sondern tue das, was sie wolle. Sie passe sich ihrer neuen Umgebung sowie ihrem neuen Verlangen an. Die interessantesten Szenen seien die, in denen die Protagonistin für ihre Altersgruppe typisch handelt. ''Raw'' werde nur deshalb als schwer verdaulich empfunden, weil er die Jugend-Zeit, eine wahre Tortur im Leben jeder Frau, wahrheitsgemäß wiedergebe. Das Gore-Element diene dazu, ''Justine'' furchteinflößend und komplex werden zu lassen, statt einer üblichen hübschen Spinnerin, die nach ihrem Platz sucht. Der Film sollte als wahrhaft gruseliges, einzigartiges Porträt des ersten Studienjahrs einer jungen Frau, Horrorfilm mit überraschenden Wendungen sowie Produktion angesehen werden, in der eine Frau trotz ihrer dunklen Seiten weder als Monster dargestellt noch getötet oder umgekehrt wird. Ducournau verdiene für diese Leistung Lob und nicht die Schublade des Nischen-[[Exploitationfilm|Exploitation]]-Horrors. Im Gegensatz zu ähnlichen Filmen über junge Männer würden Produktionen über junge Frauen wie ''[[The Diary of a Teenage Girl]]'' kaum als existenziell, menschlich oder vielseitig bezeichnet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Kaitlyn Tiffany |url=https://www.theverge.com/2017/3/19/14940306/raw-movie-cannibal-julia-ducournau-horror-coming-of-age-genre |titel=The cannibal movie Raw is an incredible coming-of-age film, and if you say you fainted you’re lying |werk=[[The Verge]] |hrsg= |datum=2017-03-19 |sprache=en |abruf=2020-10-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Weibliche Sexualität ====<br /> Jude Dry schreibt für ''[[IndieWire]]'', dass in ''Raw'' der traditionelle Teenager-[[Bildungsroman]] mithilfe der Kunstfilm-Horror-Formats auf den Kopf gestellt werde. Ducournau lasse die Mauern eines Genres einstürzen, dass so oft mit männlichen Filmemachern wie David Cronenberg identifiziert werde. Anfangs wirke der Film wie ein normaler Coming-of-Age-Film, nachdem sie auf den Geschmack von Fleisch kommt, verwandle sich ''Justine'' aber vom guten Mädchen zu einer sozialen Außenseiterin, die von der Gesellschaft aufgrund ihres fleischlichen Verlangens abgelehnt wird. ''Justines'' Interaktionen mit anderen Studentinnen, beispielsweise eine Kommilitonin, die ihr erklärt, wie man richtig [[Essstörung|erbricht]], oder die Bemerkung ihrer Schwester, sich im Gegensatz zu ihr bereits mit 16 Jahren Waxings unterzogen zu haben, seien eine Metapher für Frauen, die sich gegenseitig beibringen, mit ihren eigenen Körpern vertraut zu werden. Der Handlungsschauplatz der tiermedizinischen Fakultät sei nur so gefüllt mit Symbolismus, die Körper und Instinkte der Tiere würden reichlich ausgenutzt. Die Bilder eines totes Schweins auf einer Trage liegend oder eines an den Hufen aufgehängten, betäubten Pferds würden ''Justine'' gegenüber gestellt, die auf allen Vieren nach einem Stück Fleisch schnappt, von Umstehenden wie ein tollwütiger Hund von ihrer Schwester getrennt wird und mit wilder Hingabe ein Schawarma vom Knochen abnagend verschlingt. Ducournau weigere sich zwar, genaue Bedeutungen oder Metaphern zu benennen, allerdings würden sich alle in der Protagonistin wieder erkennen, die sich schon einmal für ihr Verlangen geschämt haben, auch wenn sie noch nie mitten in der Nacht auf dem Küchenboden kauernd ein Stück rohen Fisch gegessen haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Jude Dry |url=https://www.indiewire.com/2017/03/raw-review-julia-ducournau-art-horror-cronenberg-feminist-1201792386/ |titel=‘Raw’ Review: This Tasty Art Horror Is David Cronenberg For Teen Feminists |werk=[[IndieWire]] |hrsg= |datum=2017-05-10 |sprache=en |abruf=2020-10-12}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut Stephen A. Russell von ''SBS'' reiht sich ''Raw'' mit der Darstellung von Hunger als Metapher für die Sexualität junger Frauen in eine Liste von Horrorfilmen ein, die bis zu den Anfängen des Genres zurückreicht, unter anderem dem 1896 erschienen Kurzfilm ''[[Le Manoir du diable]]'' von [[Georges Méliès]] oder ''[[Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens]]'' aus dem Jahr 1922. Ducournau bediene sich der femininen Monstrosität einer [[Jamie Lee Curtis]] in ''[[Halloween – Die Nacht des Grauens]]'' oder [[Sarah Michelle Gellar]] in ''[[Buffy – Im Bann der Dämonen]]''. Die Regisseurin fange die Welt ein, in der die [[Patriarchat (Soziologie)|patriarchalischen]] Strukturen der gewaltsamen Bizutage grassierten, wobei ''Justine'' sich nach dem ersten Ritual bereit mache, die Kultur der [[Korporationshaus|Korporationshäuser]] niederzubrennen. Das vampirische Motiv der Verwandlung nach dem Fleischkonsum der Protagonistin ähnle dem der Figur ''Mina Harker'' in ''[[Dracula (Roman)|Dracula]]''. Schließlich beäuge ''Justine'' die Tiere in der Universität mit lasziven Blicken, ihr Kannibalismus verbinde sich untrennbar mit ihrem sexuellen Erwachen. Die Szene, in der die Hauptfigur ihrem Mitbewohner beim Fußballspielen zusieht, drehe kunstvoll und aus einer weiblichen Perspektive unzählige ähnliche, von Männern gedrehte Sequenzen um, in denen fast nackte Frauen zu Objekten werden. Im Film werde klug erkannt, dass Sexualität heutzutage bei vielen Personen nicht zwangsläufig festgelegt ist, und es bei dieser nicht nur um ein großes Lustempfinden, sondern auch die Entdeckung der eigenen Identität geht. In der beeindruckendsten Szene würden die Geschlechter im Bezug auf sexuelle Einwilligung umgekehrt. Dies sei deshalb bedeutsam, weil so die lange Reihe filmischer Vergewaltigungen weiblicher Charaktere neu geschrieben werde. Letztendlich sei ''Raw'' eine vielschichtige Erkundung weiblicher Handlungsfähigkeit, der oft als monsterhaft dargestellten weiblichen Sexualität und Stärke sowie der Frage, ob menschliche Eigenschaften Veranlagung oder Umwelteinflüssen geschuldet sind.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stephen A. Russell |url=https://www.sbs.com.au/topics/pride/fast-lane/article/2017/10/27/hungry-halloween-horror-and-sexuality-raw |titel=Hungry Halloween: horror and sexuality in 'Raw' |werk=SBS |hrsg= |datum=2017-10-27 |sprache=en |abruf=2020-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sydney Rappis, eine Redakteurin der Studentenzeitung ''Washington Square News'' der [[New York University]], ist der Ansicht, dass die Selbstfindung einer jungen Frau durch sexuelle und intellektuelle Erkundung gepaart mit dem seltsamen Verlangen nach rohem Fleisch leicht wie vorherige Kannibalen-Filme zu einer affektierten B-Produktion hätte werden können. Obgleich der Verzehr von Fleisch ein wichtiger Aspekt sei, gestalte Ducournau die Handlung aber mit Stil und Tempo, die eher Stress statt puren Horror hervorriefen. Die erste Szene, in der ''Justine'' Fleisch verspeist, wäre in jedem anderen Film banal, allerdings baue sie den narrativen Ton auf, der das Bewusstsein der Zuschauer über Körper erhöht. Die Absurdität von ''Raw'' liege nicht im Kannibalismus der Hauptfigur, sondern in der desorientierenden Umgebung, die sie durchqueren müsse, bevor sie zur Selbstfindung gelangt. Oberflächlich betrachtet handle der Film von Kannibalismus und hemmungslosem weiblichem Begehren. Aber Szenen, in denen Mädchen vor extrem großer Sorge Haare verspeisen, seien nicht absurd, sondern nur zu offensichtlich real. Ducournau nutze ein soziales Tabu auf eine übertriebene Art und Weise, um Themen wie weibliche Sexualität und Kommunikation zu behandeln. Wenn Frauen ermutigt oder es ihnen zumindest gestattet wäre, Fragen und Bedenken über Verlangen sowie Sexualität zum Ausdruck zu bringen, müssten sie vielleicht nicht Haare und kleine Finger essen. Stattdessen würde ''Justines'' unnatürliches Verlangen unterdrückt, was für die Charaktere desaströse Folgen hätte. Männliche, vorzugsweise wohlhabende Figuren wie ''[[Shades of Grey|Mr. Grey]]'' erhielten in der Fiktion für ihre ungewöhnlichen Vorlieben spezielle Räume, Frauen würden dagegen stets als Monster betrachtet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Sydney Rappis |url=https://nyunews.com/2017/03/06/raw-gnaws-through-expectations-of-female-sexuality/ |titel=‘Raw’ Gnaws Through Expectations of Female Sexuality |werk=Washington Square News |hrsg= |datum=2017-03-06 |sprache=en |abruf=2020-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt4954522}}<br /> * [https://www.focusfeatures.com/raw/?redirect=off Offizielle US-amerikanische Webseite des Films] (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 2016]]<br /> [[Kategorie:Französischer Film]]<br /> [[Kategorie:Belgischer Film]]<br /> [[Kategorie:Horrorfilm]]<br /> [[Kategorie:Kannibalenfilm]]<br /> [[Kategorie:Splatterfilm]]<br /> [[Kategorie:Schwarze Komödie]]<br /> [[Kategorie:Jugendfilm]]<br /> [[Kategorie:Homosexualität im Film]]<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=w|LCCN=no2017116930|VIAF=6267151112585537180005}}</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Christentum_in_Pakistan&diff=206908525 Christentum in Pakistan 2020-12-26T16:25:35Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>[[Datei:PK Karachi asv2020-02 img40 StPatrick Cathedral.jpg|miniatur|Römisch-katholische Sankt-Patricks-Kathedrale in [[Karatschi]]]]<br /> Das '''Christentum in Pakistan''' ist nach den [[Hindus]] die zweitgrößte [[religiöse Minderheit]]. Der [[Islam]] ist in [[Pakistan]] [[Staatsreligion]], und seit dem [[Operation Fair Play|Putsch]] [[Mohammed Zia-ul-Haq|Zia-ul-Haqs]] 1977 herrschen strenge islamistische Gesetze, welche oft gegen [[Christ|Christen]] angewendet werden.<br /> <br /> Von etwa 207 Millionen Pakistanern sind 96,1 % [[Muslim]]e. Die 2,4 bis 3 Millionen Christen machen knapp 2 % der Bevölkerung aus. Davon sind etwa 1 Mio. Katholiken.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|text=The Catholic Church in the Islamic Republic of Pakistan (Source: The Catholic Church in Pakistan. Directory 2002) |url=http://www.sfxs-pk.urbaniana.edu/pages/present.htm |wayback=20130512085559}}, Pontificia Università Urbaniana, eingesehen am 4. August 2009&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Ö1-Radiokolleg 26. Februar 2012, Christenverfolgung in Pakistan&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die größte Kirche des Landes, die [[St. Patrick-Kathedrale]], befindet sich in [[Karatschi]]. In [[Lahore]] befindet sich die [[Auferstehungs-Kathedrale (Lahore)|Auferstehungs-Kathedrale]]. In Karatschi lebt eine aus Goa entstammende christliche Minderheitengruppe (s. [[Goa-Katholiken]]).<br /> <br /> == Christenverfolgung ==<br /> [[Datei:Church in Islamabad.JPG|miniatur|Kirche in der Hauptstadt [[Islamabad]]]]<br /> <br /> Besonders seit den [[1990er]]n wurden Christen wegen angeblicher [[Blasphemie]] verhaftet. Laut dem [[The Daily Telegraph|Daily Telegraph]] wurden in [[Faisalabad]] Kirchen zerstört. Im Jahre [[2005]] gab es Bombendrohungen.<br /> <br /> Als einen Grund für die Verschärfung des Konflikts für die christliche Minderheit in Pakistan nannte der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz die Besetzung Iraks durch die Amerikaner und den vom damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, [[George W. Bush]], ausgerufenen „[[Krieg gegen den Terror]]“. Bis dahin hatte die katholische Kirche im Land aufgrund ihrer Arbeit im Bildungs- und Gesundheitswesen eigenen Angaben zufolge großes Ansehen genossen. In den Augen der Muslime, die von [[Islamist|Islamisten]] zusätzlich aufgeputscht würden, gehörten die christlichen Pakistani dem „westlichen Glauben“ an und würden nun pauschal verurteilt und drangsaliert.&quot;<br /> <br /> Die Christen in Pakistan werden nach dem Tod von [[Benazir Bhutto]] wieder zunehmend verfolgt; es erfolgen immer wieder Massaker an der christlichen Bevölkerung.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.domradio.de/aktuell/artikel_55595.html |archive-is=20120729001601 |text=„Christ sein in Pakistan“}}, dr/kna, 4. August 2009&lt;/ref&gt; Bei einem Brandanschlag von mehreren hundert Mitgliedern einer islamistischen Gruppe auf die Christengemeinde in der Provinz Punjab waren am 1. August 2009 mindestens acht Menschen getötet worden.&lt;ref&gt;[https://web.archive.org/web/20131104104433/http://www.kirche-in-not.de/aktuelle-meldungen/2009/08-04-pakistan-mord-an-christen-bischof-klagt-an Acht Christen in Pakistan ermordet], [[Kirche in Not]], 4. August 2009&lt;/ref&gt; Über 70 Häuser und zwei Kirchen wurden zerstört.&lt;ref&gt;[https://www.kathpress.at/goto/meldung/403451/papst-verurteilt-anschlag-auf-christen-in-pakistan „Islamisten verbrannten in Punjab Christen bei lebendigem Leib“], kathpress, 3. August 2009&lt;/ref&gt; Grund für die Übergriffe von Islamisten ist das geltende [[Blasphemie-Gesetz]] sowie die hudud-Verordnungen ([[Hadd-Strafe]]).&lt;ref&gt;[https://web.archive.org/web/20150110225546/http://www.kirche-in-not.de/was-wir-tun/laenderschwerpunkte/asien/pakistan Kirche in Not: Länderbericht Pakistan], Kirche in Not, eingesehen am 4. August 2009&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Absage einer [[Kontroverse um die geplante Koranverbrennung 2010|Koranverbrennung in den USA]] durch [[Terry Jones (Prediger)|Terry Jones]] griffen Demonstranten eine Kirche in [[Daska]] und drei Kirchen in [[Narowal]] (Bezirk [[Punjab]]) mit Steinwürfen an. Schon am Vortag war ein Christ von einem militanten Islamisten während einer Demonstration der Christen gegen die geplante Koranverbrennung angeschossen worden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.pakistanchristianpost.com/headlinenewsd.php?hnewsid=2277 | titel=Churches attacked and one Christian shot at in wake of Koran Burning protests in Pakistan | werk=Pakistan Christian Post | datum=2010-09-11 | archiv-url=http://www.webcitation.org/5sfXX1hJg | archiv-datum=2010-09-11 | zugriff=2010-09-11 | sprache=EN | zitat=The demonstrators against Pastor Terry Jones on his announcement to observe “Burn a Koran Day” on September 11, 2010, stoned a Church in Daska and three Churches in Narowal district of Punjab province of Pakistan on September 10, 2010, when Pastor Terry have already called off his “International Burn a Koran Day” }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im [[November 2010]] wurde erstmals in der [[Geschichte Pakistans]] eine Christin wegen Blasphemie [[Todesstrafe|zum Tode verurteilt]]. Die Angeklagte [[Asia Bibi]] soll gesagt haben, dass [[Jesus Christus|Jesus]] und nicht [[Mohammed]] der wahre Prophet Gottes sei, dies behaupteten Frauen in ihrer Nachbarschaft. Bibi selbst bestreitet dies; das Gericht in [[Sheikhupura]] hat sie zum Tod am [[Galgen]] verurteilt.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,728521,00.html Gotteslästerung in Pakistan: Christin soll am Galgen sterben] ''Spiegel Online'', eingesehen am 11. November 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 2. März 2011 wurde [[Shahbaz Bhatti]] ermordet. Er war Minister für Minderheiten in der Regierung von Präsident [[Asif Ali Zardari]]. Bhatti war der erste [[Römisch-katholische Kirche|Katholik]], der das Amt des Ministers für Minderheiten in Pakistan bekleidete, und der einzige Christ im Kabinett Asif Ali Zardaris. Bhatti erhielt mehrere Morddrohungen, nachdem er für eine Reform des seit 1986 bestehenden [[Blasphemie#Blasphemie-Gesetz in Pakistan|Blasphemie-Gesetzes]] votiert hatte, das unter anderem die Todesstrafe vorsieht.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.rp-online.de/politik/ausland/Vatikan-verurteilt-Anschlag-auf-christlichen-Minister_aid_971067.html |text=Vatikan verurteilt Anschlag auf christlichen Minister. |wayback=20110305034618}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/politik/ausland/article12675856/Minister-fuer-religioese-Minderheiten-erschossen.html ''Minister für religiöse Minderheiten erschossen.''] In: ''welt.de.'' Abgerufen am 12. Oktober 2014.&lt;/ref&gt; Außerdem hatte er sich wiederholt für die wegen Blasphemie zum Tode verurteilte [[Asia Bibi]] eingesetzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://orf.at/stories/2025060/ |titel=Todesurteil in Pakistan: Kritik an Blasphemiegesetz |zugriff=2011-03-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die pakistanische römisch-katholische Bischofskonferenz hat von Januar 2011 bis Mai 2012 insgesamt 88 Übergriffe notiert. Davon waren 64 gegen Muslime und 17 gegen Christen gerichtet.&lt;ref&gt;http://www.livenet.ch/magazin/international/asien/219001-blasphemiegesetz_trifft_nebst_christen_auch_hindus_und_muslime.html (abgerufen am: 6. Juli 2012).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei einem [[Anschlag in Peschawar 2013|Massaker an Christen 2013]] in der Großstadt Peschawar wurden 78 Christen ermordet und 130 verwundet. Es war die tödlichste Attacke auf die Minderheit der Christen in der Geschichte Pakistans.<br /> <br /> Ende Februar 2016 wird berichtet, dass Christen den Großteil der 11.500 pakistanischen Flüchtlinge in Thailand ausmachen.&lt;ref&gt;[https://www.gfbv.de/de/news/pakistans-christen-auf-der-flucht-7925/ Pakistans Christen auf der Flucht. Appell an UNHCR: Engagement für verfolgte Christen massiv verstärken (Pressemitteilung)], ''[[Gesellschaft für bedrohte Völker]]'', 29. Februar 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut dem christlichen Hilfswerk [[Open Doors]] wurden im Jahr 2018 insgesamt 28 Christen in Pakistan ermordet und hunderte Kirchen bzw. christliche Häuser zerstört. Außerdem wurden erneut mehrere hundert Christinnen entführt und mit Muslimen zwangsverheiratet. Damit war laut Open Doors die Gewalt gegen Christen in keinem anderen Land der Welt so hoch wie in Pakistan.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Till-Reimer Stoldt |Titel=Pakistan steht auf der Liste der Christenverfolger auf Platz eins |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2019-01-15 |Online=https://www.welt.de/politik/ausland/article187139696/Pakistan-steht-auf-der-Liste-der-Christenverfolger-auf-Platz-eins.html |Abruf=2020-06-29}}&lt;/ref&gt; Bereits im Jahr 2011 hatte Open Doors über die [[Zwangsheirat]] von Christinnen in Pakistan berichtet.&lt;ref name=&quot;Open Doors 2011&quot;&gt;''Open Doors.'' 03/11, Open Doors Schweiz, Romanel-sur-Lausanne 2011, S. 4 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konfessionen ==<br /> * [[Protestantismus in Pakistan]]<br /> * [[Römisch-katholische Kirche in Pakistan]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Christentum in Pakistan| ]]<br /> [[Kategorie:Christenfeindlichkeit]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Resident_Evil_(Computerspiel,_1996)&diff=206738096 Resident Evil (Computerspiel, 1996) 2020-12-20T20:11:56Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Computer- und Videospiel|<br /> |Titel = Resident Evil&lt;br/&gt;Resident Evil Director’s Cut&lt;br/&gt;Resident Evil: Deadly Silence<br /> |Originaltitel = <br /> |Bild = The_Resident_Evil_logo.svg<br /> |Beschreibung = <br /> |Entwickler = [[Capcom]]<br /> |Designer = <br /> |Verleger = Capcom/[[Virgin Interactive]] (PC)<br /> |Release = '''PlayStation:'''&lt;br/&gt;{{JPN|#}} 22. März 1996&lt;br/&gt;{{USA|#}} 30. März 1996&lt;br/&gt;{{Europa|#}} 1. August 1996&lt;br/&gt;'''Saturn:'''&lt;br/&gt;{{JPN|#}} 25. Juli 1997&lt;br/&gt;{{USA|#}} 31. August 1997&lt;br/&gt;{{Europa|#}} 1. Oktober 1997&lt;br/&gt;'''Windows:'''&lt;br/&gt;{{JPN|#}} 14. September 1997&lt;br/&gt;{{Europa|#}} 17. September 1997&lt;br/&gt;{{USA|#}} 30. September 1997&lt;br/&gt;'''GameCube:'''&lt;br/&gt;{{JPN|#}} 22. März 2002&lt;br/&gt;{{USA|#}} 30. April 2002&lt;br/&gt;{{Europa|#}} 30. September 2002&lt;br/&gt;'''Wii:'''&lt;br/&gt;{{JPN|#}} 25. Dezember 2008&lt;br/&gt;{{USA|#}} 23. Juni 2009&lt;br/&gt;{{Europa|#}} 26. Juni 2009&lt;br/&gt;'''Director’s Cut:'''&lt;br/&gt;{{JPN|#}} 25. September 1997&lt;br/&gt;{{USA|#}} 30. September 1997&lt;br/&gt;{{Europa|#}} 10. Dezember 1997&lt;br/&gt;'''Deadly Silence:'''&lt;br/&gt;{{JPN|#}} 19. Januar 2006&lt;br/&gt;{{USA|#}} 7. Februar 2006&lt;br/&gt;{{Europa|#}} 31. März 2006&lt;br/&gt;'''HD Remastered:'''&lt;br/&gt;{{Weltweit|#}} 20. Januar 2015&lt;br/&gt;'''Nintendo Switch'''&lt;br/&gt;{{Weltweit|#}} 21. Mai 2019<br /> |Plattform = [[Microsoft Windows|Windows]]&lt;br/&gt;[[Nintendo DS]]&lt;br/&gt;[[GameCube]]&lt;br/&gt;[[Wii]]&lt;br/&gt;[[Sega Saturn]]&lt;br/&gt;[[PlayStation]]&lt;br /&gt;[[PlayStation 3]],&lt;br /&gt;[[PlayStation 4]],&lt;br /&gt;[[Xbox 360]],&lt;br /&gt;[[Xbox One]],&lt;br /&gt;[[Nintendo Switch]]<br /> |Engine = <br /> |Genre = [[Survival Horror]]<br /> |Thematik = <br /> |Spielmodi = [[Einzelspieler]]<br /> |Bedienung = [[Tastatur]], [[Gamepad]]&lt;br/&gt;[[Touchscreen]] und Stylus (DS)<br /> |Systemminima = <br /> |Medien = 1 [[CD-ROM]] (PC, PlayStation, Saturn)&lt;br/&gt;[[Mini-DVD]] (Gamecube)&lt;br/&gt;[[Modul (Computerspiele)|Modul]] (DS, Switch)<br /> |Kopierschutz = <br /> |Sprache = Englisch (Sprachausgabe), Deutsch (Untertitel und Menü)<br /> |AktuelleVersion = <br /> |USK = 18<br /> |USK2 = 16<br /> |PEGI = 18<br /> |PEGI2 = 16<br /> |Info = PC-Version USK 16; DS-Version PEGI 18<br /> }}<br /> '''Resident Evil''' ([[Deutsche Sprache|dt.]] etwa ''Ansässiges Böses'') ist der Titel eines 1996 erschienenen [[Videospiel]]s von [[Capcom]]. In Japan wurde das Spiel unter dem Titel '''Biohazard''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja|バイオハザード}}, [[Hepburn-System|trans.]] ''Baiohazādo'') veröffentlicht. Es ist dem [[Survival-Horror]]-Genre zuzuordnen und gilt als Namensgeber für das [[Resident Evil (Spieleserie)|gleichnamige]] [[Franchise (Medien)|Franchise]].<br /> <br /> == Handlung ==<br /> ''Resident Evil'' spielt in einem alten Herrenhaus, dem ''Spencer-Anwesen'', im fiktiven ''Raccoon Forest''. Der Wald liegt in der Nähe der Kleinstadt ''Raccoon City'', in der ein geheimnisumwobener Pharmakonzern namens ''Umbrella Corporation'' Hauptarbeitgeber ist. Neben ihrer legalen Forschung betreibt die Firma verdeckt [[Biologische Waffe|Biowaffenforschung]]. Dazu kreierten skrupellose Forscher das sogenannte ''T-Virus'' durch den sein Wirt bereits nach kurzer Zeit [[Mutation|mutiert]] und nur noch einem Urinstinkt folgt: Fressen. Durch eine beschleunigte Zersetzung bewirkt das Virus, dass seine Opfer zu einem [[Zombie|lebenden Toten]] werden. Als ultimativer Test wird die Belegschaft des Herrenhauses und des in ihm befindlichen Labors unwissentlich infiziert.<br /> <br /> Einige infizierte Versuchstiere sind ausgebrochen und haben auf der Suche nach Nahrung Jagd auf ahnungslose Wanderer im umliegenden ''Raccoon Forest'' gemacht und diese getötet. Nachdem einige verstümmelte Leichen gefunden worden sind, wird das Bravo-Team des Spezialkommandos ''S.T.A.R.S.'' (Special Tactics And Rescue Service) entsandt, um für Aufklärung zu sorgen. Doch es kommt zu einem Unfall: Ihr Hubschrauber stürzt ab, und das Alpha-Team muss zur Rettung ausrücken. Dies ermöglicht der Umbrella Corporation einen weiteren Testlauf um so die wahre Stärke des T-Virus zu testen.<br /> <br /> Wahlweise schlüpft der Spieler in die Haut von ''Jill Valentine'' oder ''Chris Redfield'', um das Verschwinden des Bravo-Teams und die mysteriösen Todesfälle im ''Raccoon Forest'' aufzuklären. Acht unterschiedliche Enden sind möglich, was zum wiederholten Durchspielen anregt.<br /> <br /> == Spielfiguren ==<br /> '''Spielbare Figuren'''<br /> <br /> * Jill Valentine: Sie ist im Alpha-Team der S.T.A.R.S und die Technikerin im Team. Daher ist sie gut im Umgang mit einigen elektronischen Geräten wie dem Funkgerät und kann außerdem Schlösser knacken.<br /> <br /> * Chris Redfield: Wie Jill ist er ebenfalls im Alpha-Team und besetzt die Position des Scharfschützen, daher ist er geübt im Umgang mit vielen Waffen.<br /> <br /> * Rebecca Chambers: Wenn man Chris als Spielfigur auswählt, kann man einige Zeit mit ihr spielen. Die Sanitäterin des Bravo-Team ist ein Neuzugang bei den S.T.A.R.S. Sie besitzt überragende Kenntnisse in den Bereichen Biologie und Chemie.<br /> <br /> '''Nebenfiguren'''<br /> <br /> * Barry Burton: Der Waffenspezialist und Chris ehemaliger Kamerad in der Armee ist für die Sicherheit zuständig. Statt auf die Samurai Edge, die Einsatz-Pistole der S.T.A.R.S., vertraut er lieber auf seine 44er Magnum. Er trifft im Spielverlauf einige Male auf Jill, um sie aus einer brenzligen Situation zu retten oder den Stand der Lage mit ihr zu besprechen.<br /> <br /> * Albert Wesker: Ist Missionsleiter des Alpha-Teams. Obwohl er sich mit Chris, Jill und Barry ins Herrenhaus retten konnte, verschwindet er spurlos am Anfang des Spiels, nur um zum Ende hin seine wahren Absichten zu offenbaren.<br /> <br /> * Kenneth J. Sullivan: Kurz nachdem Chris, Jill, Barry und Albert im Herrenhaus sind, hören sie Schüsse aus einer Waffe. Wie sich herausstellt, war es Kenneth, der Späher des Bravo-Teams, der erfolglos versucht hat einen Zombie abzuwehren.<br /> <br /> * Forest Speyer: Bravo-Team Fahrzeugspezialist und zuständig für Inspektion der Ausrüstung. War mit Chris und Jill schon vor dem Eintritt der S.T.A.R.S. befreundet. Er wird auf einem Balkon von Krähen angegriffen und getötet.<br /> <br /> * Richard Aiken: Er ist einer der wenigen Kameraden des Bravo-Teams, der noch lebend gefunden wird. Er ist schwer verletzt und vergiftet, weshalb er unbedingt ein Antiserum braucht, das Jill ihm beschafft. Chris trifft ihn bereits leblos auf.<br /> <br /> Im Original/Director's Cut hilft ihm das Serum nicht, er verstirbt direkt nach der Injektion.<br /> Im Remake/HD-Remake wirkt das Serum. Er erholt sich, doch als ein Kamerad in der Klemme steckte opferte er sich für ihn.<br /> <br /> * Enrico Marini: Stellvertreter von Albert Wesker in der Einheit und Leiter des Bravo-Teams. In seinen Nachforschungen findet er heraus, dass es in der Einheit einen Verräter geben muss und verdächtigt zunächst Chris als denjenigen. Er wird erschossen, als er es seinen Kollegen mitteilen will.<br /> <br /> * Joseph Frost: Sein besonderes Merkmal war ein rotes Stirnband, das er niemals ablegte. Sein kampflustiger Charakter wurde ihm zum Verhängnis: Auf der Suche nach dem Bravo-Team wurde Joseph von mehreren Cerberi angegriffen und getötet.<br /> <br /> * Brad Vickers: Ist der Pilot des Alpha-Team. Nach dem Absetzen entfernt er sich mit dem Helikopter sich als Joseph von den Cerberi angegriffen wird, so dass das Team in der Falle sitzt. Wegen der Aufnahme nimmt er Kontakt mit seinen Kollegen auf und um die Überlebenden zu retten. Er ist im ganzen Spiel nicht als Figur zu sehen. Man hört lediglich seine Stimme aus dem Funkgerät.<br /> <br /> * Kevin Dooley: Ein Pilot der Polizei von Raccoon City. Kevin war zwar kein Mitglied der S.T.A.R.S., doch auf Anweisung seines Vorgesetzten nahm er am Einsatz des Bravoteams teil. Dank einer geheimen Aufgabe von Dewey besetzte er die Position des verantwortlichen Piloten. Durch einen Angriff von einem Cerberus verstirbt er und wird leblos vom Alphateam aufgefunden. Dieser Charakter kommt nur im Remake/HD-Remake vor.<br /> <br /> == Spielprinzip und Technik ==<br /> Hauptziel von ''Resident Evil'' ist es, lebend aus dem Herrenhaus zu entkommen und, je nachdem ob man Chris oder Jill spielt, die Verbündeten zu finden und gegebenenfalls zu retten. Im Spiel gilt es, Rätsel zu lösen, dabei verschiedenste Gegenstände zu finden und diese richtig und überlegt einzusetzen.<br /> <br /> Dem Spieler stehen im Laufe des Spiels mehrere Waffen zur Verfügung:<br /> * Pistole, Schrotflinte(n), Revolver, Raketen- und Granatwerfer mit Spreng-, Brand- oder Säuregranaten. In der GameCube-Wiederauflage von 2002 zusätzlich Selbstverteidungspistole und Flammenwerfer. Der Flammenwerfer ist auch im Wiedergeburtsmodus von „Resident Evil: Deadly Silence“ (Nintendo DS) verfügbar.<br /> * Selbstverteidigungswaffen: Dolch und Elektroschocker (Jill) bzw. Blendgranaten (Chris)<br /> <br /> Den momentanen Spielstand kann man nur speichern, indem man die im ganzen Haus und der Umgebung verteilten Farbbänder findet und diese in eine Schreibmaschine einlegt. Deshalb stehen einem Spieler nur begrenzt Speichermöglichkeiten zur Verfügung. Es gibt keinerlei automatische Speicherpunkte oder die Möglichkeit eines &quot;''[[Continue]]''&quot;. Stirbt die Spielfigur, muss vom zuletzt gespeicherten Punkt neu begonnen werden.<br /> <br /> Wenn man bestimmte Forderungen im Spiel erfüllt, kann man zusätzlich folgende Schwierigkeitsgrade freischalten: Schwer, „Unsichtbare Gegner“ und „Echtes Überleben“.<br /> <br /> == Produktionsnotizen ==<br /> Kommerziell war dieses Spiel eines der erfolgreichsten der [[PlayStation]]-Ära und trat eine Lawine von [[Survival Horror|Survival-Horror]]-Spielen los. Darunter beispielsweise ''[[Silent Hill]]'' oder ''[[Parasite Eve (Computerspiel)|Parasite Eve]]''.<br /> <br /> === Director’s Cut ===<br /> 1997 wurde ein [[Director’s Cut]] des Spiels veröffentlicht, der auf derselben CD drei unterschiedliche Versionen beinhaltet; die Originalversion von 1996, eine Version des Originals mit leichterem Schwierigkeitsgrad sowie den eigentlichen Director’s Cut. Dieser unterscheidet sich von der normalen Version durch eine nahezu ungeschnittene Einleitung (&quot;Intro&quot;) in Farbe. Die Figuren haben jeweils ein neues Bonuskostüm bekommen, das sie auch von Beginn des Spiels an tragen. Den Spezialschlüssel zum Aufsperren des Umkleideraums, den man sich in der Originalversion freispielen musste, gibt es im Director’s Cut nicht mehr, da man den Raum jetzt von Anfang an betreten und zwischen dem Originalkostüm, dem Bonuskostüm der Originalversion und dem Bonuskostüm der Director’s-Cut-Fassung wählen kann.<br /> <br /> Die Gegner sind jetzt stärker, oftmals stehen sie auch an anderen Orten, oder ihre Anzahl hat sich vermehrt. Noch dazu sind viele Gegenstände jetzt an anderen Orten zu finden, und auch die Kameraeinstellungen haben sich an vielen Stellen geändert. An der Story selber hat sich nichts geändert, auch die Endsequenzen sind gleich geblieben, mit dem Unterschied, dass diese jetzt auch ungeschnitten sind.<br /> <br /> === Remake für Nintendo-Konsolen ===<br /> Resident Evil wurde 2002 von Capcom für den Nintendo [[GameCube]] neu aufgelegt und an dessen grafische Fähigkeiten angepasst. Auch wurde der Inhalt teilweise stark verändert, was sich besonders im Level-Design bemerkbar macht. Die Storyline des Spiels blieb allerdings grundsätzlich unangetastet. Es werden zwar nach wie vor vorberechnete Hintergründe benutzt, mit seinerzeit vergleichsweise sehr hohem Detailgrad. Die Grafik erreicht in einigen Spielabschnitten nahezu Fotorealismus. Explizite Neuheiten waren die verschollenen Briefe Trevors, das Kenneth-Sullivan-Videoband, ein zusätzlicher und immer wiederkehrender Gegner namens ''Lisa Trevor'', rennende und wütende Zombies (die sogenannten ''Crimson Heads'', die ihren Namen wegen der scharlachroten Farbe ihrer Köpfe erhielten), Nahkampf-Waffen wie Blendgranaten oder Dolche, Benzinkanister und Feuerzeug um Zombies zu verbrennen, neue Areale (unter anderem ein Friedhof), neue Kostüme, neue Rätsel sowie anders verteilte Gegenstände. Ein anderer Wegeverlauf und 12 Enden kommen dazu.<br /> <br /> 2008 veröffentlichte Capcom in Japan die Portierung dieser Fassung als ''Resident Evil Remake'' für Nintendo [[Wii]]. In den USA und in Europa erschien dieses 2009 unter dem Titel ''Resident Evil Archives''.<br /> <br /> === Resident Evil: Deadly Silence ===<br /> Bei ''Deadly Silence'' handelt es sich um eine Umsetzung des ersten Teils für [[Nintendo DS]]. Dieses Spiel wurde an die Möglichkeiten des Handheld angepasst und um einige Modi erweitert. In Japan erschien das Spiel am 19. Januar 2006 unter dem Namen ''Biohazard DS''.<br /> <br /> Im Einzelspielermodus bietet das Spiel zwei Modi. Der „Classic Mode“ wurde fast 1:1 von dem PlayStation-Original übernommen. Der „Rebirth Mode“ hingegen nutzt den Touchscreen des Nintendo DS und bietet neue Spielinhalte. So muss man Rätsel mit Hilfe des Touchscreens und sogar des Mikros lösen, oder man muss aus der Ich-Perspektive mit Hilfe des Stiftes das Messer schwingen und sich so gegen Zombies, Hunde und Huntermutanten verteidigen.<br /> <br /> Im neu integrierten „Master of Knifing“-Mode muss man sich so durch fünf Ebenen voller Monster kämpfen, wobei man die Spielerfigur selbst hierbei nicht bewegen kann, sondern nach dem Sieg über alle Feinde von einem Raum in den nächsten wechselt. Außerdem ist das Spiel &quot;actionlastiger&quot; als im „Classic Mode“, es gibt mehr Gegner, aber auch mehr Heilmittel und Munition.<br /> <br /> Ebenfalls neu ist der Mehrspielermodus. Bis zu vier Spieler können per Wireless-Funktion des DS gegeneinander oder miteinander spielen. Auswählbar sind neun Figuren, von denen allerdings sieben freigespielt werden müssen. Es gibt drei Level (Mansion, Guardhouse und Laboratory), und das Ziel besteht darin, innerhalb einer vorgegebenen Zeit vom Start zum Ziel zu gelangen.<br /> <br /> === Resident Evil HD Remaster ===<br /> Am 5. August 2014 wurde eine Neuauflage des Spiels für [[PlayStation 3]], [[PlayStation 4]], [[Xbox 360]], [[Xbox One]] und Windows bekanntgegeben, basierend auf der GameCube-Version von 2002.&lt;ref&gt;http://www.ign.com/articles/2014/08/05/resident-evil-1-getting-remastered-for-ps4-xbox-one-ps3-xbox-360-and-pc&lt;/ref&gt; Neben verbesserten Texturen und 1080p-Unterstützung soll es einen überarbeiteten Ton, neue Möglichkeiten für den Controller-Input und aktualisierte Seitenverhältnisse (16:9) geben. Die Veröffentlichung in Europa und Nordamerika erfolgte am 20. Januar 2015&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url = http://www.pcgames.de/Resident-Evil-Remake-PC-259295/News/Neue-Version-ab-sofort-auf-Steam-vorbestellbar-1147445/|titel = Resident Evil Remake- Neue Version ab sofort auf Steam vorbestellbar|autor = Philipp Baumann, Marc Hatke|hrsg = [[Computec Media Group]]|werk = [[PC Games]]|datum = 2015-01-09|sprache = |zugriff = 2015-01-13}}&lt;/ref&gt; und hat sich bis April 2015 weltweit insgesamt über eine Million Mal verkauft.&lt;ref&gt;http://www.eurogamer.de/articles/2015-04-24-resident-evil-hd-remaster-hat-sich-eine-million-mal-verkauft&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Resident Evil}}<br /> * [http://www.residentevil.com/5/ Offizielle Website]<br /> * {{MobyGames|game/resident-evil|Resident Evil}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Resident Evil}}<br /> <br /> [[Kategorie:Resident Evil| Computerspiel]]<br /> [[Kategorie:Action-Adventure]]<br /> [[Kategorie:Computerspiel 1996]]<br /> [[Kategorie:Lightgun-Spiel]]<br /> [[Kategorie:Survival Horror]]<br /> [[Kategorie:Windows-Spiel]]<br /> [[Kategorie:Nintendo-DS-Spiel]]<br /> [[Kategorie:GameCube-Spiel]]<br /> [[Kategorie:Saturn-Spiel]]<br /> [[Kategorie:PlayStation-3-Spiel]]<br /> [[Kategorie:PlayStation-4-Spiel]]<br /> [[Kategorie:Xbox-360-Spiel]]<br /> [[Kategorie:Xbox-One-Spiel]]<br /> [[Kategorie:Nintendo-Switch-Spiel]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sidepipes&diff=205606645 Sidepipes 2020-11-16T22:06:50Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>[[Datei:Black G 55 AMG rr.jpg|mini|Sidepipes an einem [[Mercedes-Benz G-Klasse|Mercedes-Benz G 55 AMG]]]]<br /> [[Datei:Sidepipes Corvette C3.JPG|mini|Sidepipes an einer Corvette C3]]<br /> [[Datei:Morgan Threewheeler Sidepipes.JPG|mini|Sidepipes an einem [[Morgan Threewheeler]]]]<br /> Als '''Sidepipes''' wird ein spezielles [[Auspuff]]system bei [[Automobil]]en (meist [[Sportwagen]]) verstanden, bei dem die Abgasendrohre nicht hinten, sondern seitlich am Fahrzeug angebracht sind.<br /> <br /> Da Sidepipes bei Frontmotor-getriebenen Autos näher am Motor sitzen und zudem oft ohne End[[schalldämpfer]] ausgeführt sind, führt dies zu einem geringeren [[Abgasgegendruck]] und somit höherer [[Leistung (Physik)|Leistung]]. ''Sidepipes'' sind in den meisten Ländern Europas für straßenzugelassene Wagen nicht erlaubt, falls sie der Geräuschnorm nicht entsprechen und gesetz dem Fall, dass das Auspuffrohr auf der Beifahrerseite nach oben oder horizontal außen gerichtet ist. Sidepipes sind sehr beliebt bei US-Fahrzeugen, da diese über den nötigen Platz zwischen Boden und [[Karosserie]] verfügen, um sie nachträglich anzubringen, falls nicht ab Werk vorhanden.<br /> <br /> == Autos mit Sidepipes ==<br /> * [[Renault 4]]<br /> * [[AC Cobra 427]]<br /> * [[Corvette C3]]<br /> * [[Dodge Viper]] (erst seit 2006 in Europa)<br /> * [[Jaguar XK-SS]]<br /> * [[Maybach Exelero]]<br /> * [[Mercedes-Benz 300 SLR]]<br /> * [[Mercedes-Benz G-Klasse|Mercedes G AMG]]<br /> * [[Mercedes-Benz C199|Mercedes-Benz SLR McLaren]]<br /> * [[Morgan Motor#Aero 8|Morgan Aero 8]]<br /> * [[Morgan Threewheeler]]<br /> * [[Willys MB]]<br /> <br /> [[Kategorie:Abgasanlage (Verbrennungsmotor)]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Synthesetool&diff=202898963 Synthesetool 2020-08-18T19:50:13Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>Ein '''Synthesetool''' (dt. »Synthesewerkzeug«) ist eine [[Software]] zur Erzeugung einer Zwischenstufe zum [[Layout]] (der Anordnung der Bestandteile) von [[Integrierter Schaltkreis|Chips]] in der [[Mikroelektronik]].<br /> <br /> == Allgemeines ==<br /> [[Bild:synthesisflow.svg|mini|hochkant=2|Digitaler Synthese Flow am Beispiel einer Chip-Synthese]]<br /> Bei der Synthese wird die vorgegebene Funktion des zu planenden späteren Chips aus vorgeplanten oder katalogmäßig verfügbaren Baukasten-Schaltungselementen (Standardzellen-Bibliothek) zusammengesetzt. Mit dem Werkzeug überträgt man in einer adäquaten [[Hardwarebeschreibungssprache]] (meist [[Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description Language|VHDL]] oder [[Verilog]]) beschriebene Schaltungen in eine – meist aus [[Standardzelle]]n bestehende – [[Netzliste]]. Der Vorgang wird als [[Synthese (Elektrotechnik)|Synthese]] (engl. {{lang|en|synthesis}}) bezeichnet. <br /> Diese ist heutzutage nur für [[Digitaltechnik|digitale]] Schaltungen möglich, nicht für analoge. <br /> <br /> Meist wird dabei in mehreren Stufen vorgegangen, z.&amp;nbsp;B. beim [[Top-down und Bottom-up|Bottom-up]]-Ansatz: Erst werden Teile der Gesamtschaltung synthetisiert, dann das Gesamtsystem aus diesen Teilen zusammengesetzt. Andere Stufen können z.&amp;nbsp;B. die Einfügung von Verschaltungen und Zellen zur Unterstützung von Selbsttestverfahren (z.&amp;nbsp;B. [[Scan Test]]) umfassen.<br /> <br /> Anschließend kann die Netzliste für das endgültige Chip-[[Layout]] platziert und verdrahtet werden. Neuere Synthesewerkzeuge verwischen die Grenze zu dieser Designstufe, weil sie Platzierung und Verdrahtung mit- bzw. vorausberechnen und so eine zumindest vorplatzierte Netzliste liefern (engl. {{lang|en|physical synthesis}}). Die Verdrahtung hat bei heutigen Hochgeschwindigkeits-ICs einen wesentlichen Einfluss auf die internen Verzögerungszeiten und oft auch auf die Leistung. Das Syntheseprogramm versucht die Effekte durch Layoutoptimierungen und Anpassung von Treiberstärken in den Griff zu bekommen.<br /> <br /> == Werkzeuge ==<br /> Kommerziell erhältliche Synthese-Werkzeuge für digitale Schaltungen sind beispielsweise:<br /> <br /> * XST von [[Xilinx]]<br /> * Design Compiler von [[Synopsys]] <br /> * Encounter RTL Compiler von [[Cadence Design Systems|Cadence]]<br /> * Synplify von [[Synopsys]]<br /> * Leonardo Spectrum von [[Mentor Graphics]]<br /> <br /> Für die [[Analogtechnik]] gibt es keine allgemeinen Synthesetools, aber immerhin einige für spezielle Anwendungsbereiche, wie z.&amp;nbsp;B. Filter oder HF-Anpassschaltungen. Natürlich gibt es auch Schaltungskataloge und Firmen die Standardlösungen auch für den Analogbereich anbieten. Dabei ist viel mehr ''Handarbeit'' notwendig als im Digitalbereich und es existiert auch keine weitverbreitete Verhaltens- und Synthesesprache. Digitale Schaltungen lassen sich auch relativ leicht auf neue Technologien anpassen, dies ist bei Analogschaltungen viel schwieriger.<br /> <br /> [[Kategorie:Entwurf Integrierter Schaltungen]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rifugio_Guide_del_Cervino&diff=200609567 Rifugio Guide del Cervino 2020-06-04T07:37:04Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>{{Infobox Schutzhütte<br /> |NAME= Rifugio Guide del Cervino<br /> |BILD= Rifugio Guide del Cervino.JPG<br /> |BILDBESCHREIBUNG= Die Schutzhütte Rifugio Guide del Cervino.<br /> |AV-HÜTTE=CAI<br /> |ID-OeAV=<br /> |ID-DAV=<br /> |ID-CAI=1116<br /> |BAUTYP=Hütte<br /> |KONTAKT =<br /> |LAGE=<br /> |LAGE-ORTSCHAFT=[[Valtournenche]]<br /> |LAGE-REGION-POLITISCH=[[Aostatal]], [[Italien]]<br /> |LAGE-REGION-GEBIRGE=Walliser Alpen<br /> |LAGE-REGION-ANDERE=<br /> |BREITENGRAD=45/56/08/N<br /> |LÄNGENGRAD=7/42/26/E<br /> |REGION-ISO=IT-23<br /> |LAGE-HÖHE=3480<br /> |LAGE-HÖHE-BEZUG=IT<br /> |BESITZER= Société Guide del Cervino<br /> |BETREIBER= Walter Belotti und Giorgio Carrel<br /> |BAU-ZEIT=1989<br /> |BAUMATERIAL=<br /> |ERSCHLIESSUNG=<br /> |AV-KATEGORIE=B<br /> |GASTGEWERBE-OFFEN= ganzjährig<br /> |BEHERBERGUNG-BETTEN=36<br /> |BEHERBERGUNG-LAGER=0<br /> |BEHERBERGUNG-NOTLAGER=<br /> |BEHERBERGUNG-WINTERRAUM=<br /> |BEHERBERGUNG-WINTERRAUM-ANMERKUNG=<br /> }}<br /> <br /> Das '''Rifugio Guide del Cervino ''' ist eine Schutzhütte im [[Aostatal]] in den [[Walliser Alpen]]. Sie liegt in einer Höhe von {{Höhe|3480}} im Seitental [[Valtournenche (Tal)|Valtournenche]] in der Nähe des [[Plateau Rosa]] innerhalb der Gemeinde [[Valtournenche]]. Die Hütte wird ganzjährig bewirtschaftet und bietet 36 Bergsteigern Schlafplätze.<br /> <br /> Das Plateau Rosa ist von [[Breuil-Cervinia]] mit einer [[Seilbahn]] über die Station [[Testa Grigia]] beim [[Theodulpass]] erreichbar. Von [[Zermatt]] erreicht man das Plateau Rosa via [[Trockener Steg]] entweder mit der Luftseilbahn [[Klein Matterhorn]] oder mit dem [[Skilift Gandegg (Zermatt)|Schlepplift Gandegg]].<br /> <br /> Da die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Italien durch die [[Wasserscheide]] definiert ist – und sich durch das Abschmelzen von Schneemassen und Gletschern verändert – steht die Hütte nun auf Schweizer Gebiet. Soll die Hütte auf italienischem Gebiet verbleiben, muss zwischen den beiden Ländern ein Gebietsabtausch durchgeführt werden.&lt;ref&gt;https://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/skurrile-folge-des-klimawandel-berghuette-steht-ploetzlich-auf-schweizer-boden-368133.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Aufstieg ==<br /> Die Schutzhütte kann binnen 4½ Stunden von Breuil-Cervinia erreicht werden.<br /> <br /> == Tourenmöglichkeiten ==<br /> === Übergänge ===<br /> * Übergang zur Schutzhütte [[Rifugio Ottorino Mezzalama]] ({{Höhe|3004}}).<br /> * Übergang zur Schutzhütte [[Rifugio Guide della Val d’Ayas]] ({{Höhe|3425}}).<br /> * Übergang zur [[Theodulhütte]] ({{Höhe|3327}}).<br /> * Übergang zur [[Gandegghütte]] ({{Höhe|3030}}).<br /> * Übergang zur [[Monte-Rosa-Hütte]] ({{Höhe|2795}}).<br /> * Übergang zur Biwakschachtel [[Bivaccho Rossi e Volante]] ({{Höhe|3750}}) am Rocce Nere.<br /> <br /> === Gipfeltouren ===<br /> Folgende Gipfel können von der Hütte erreicht werden:<br /> * [[Klein Matterhorn]] ({{Höhe|3820}})<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Alois Draxler (Red.): ''Die Alpenvereinshütten.'' Band 3: ''Westalpen. Schutzhütten in der Schweiz, in Italien und in Frankreich. 1064 Schutzhütten und Biwakschachteln des CAF, CAI, SAC, NFS sowie zahlreicher anderer alpiner Vereinigungen und privater Bewirtschafter.'' 2. Auflage. Bergverlag Rother, München (i. e.: Ottobrunn) 2005, ISBN 3-7633-8091-4, S. 224–225.<br /> * [[Eugen E. Hüsler]]: ''Bruckmanns Hüttenatlas Alpen.'' 2. Auflage. Bruckmann, München 2006, ISBN 3-7654-3987-8, S. 240.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.summitpost.org/list/548979/alpine-refuges-in-the-aosta-valley.html Die Schutzhütten des Aostatals auf Summitpost.]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Alpenhütte im Aostatal|Guide del Cervino]]<br /> [[Kategorie:Valtournenche]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heuschreckenplage_2019/2020&diff=198954062 Heuschreckenplage 2019/2020 2020-04-16T21:09:09Z <p>Serokiec: Jahreszahl angepaßt</p> <hr /> <div>[[Datei:Criquet migrateur Schistocerca gregaria Juncus maritimus at Imililik, Western Sahara (April, 1944).png|mini|Ein Heuschreckenschwarm (Aufnahme von 2004)]]<br /> Die '''Heuschreckenplage 2019/2020''' besteht aus Schwärmen von [[Wüstenheuschrecke]]n, die speziell am [[Horn von Afrika]] und in [[Pakistan]] große Schäden in der Landwirtschaft verursachen.<br /> <br /> == Entstehung ==<br /> Ihren Ursprung hat die Krise in der südlichen [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]] im Bereich der Wüste [[Rub al-Chali]].&lt;ref name=&quot;FAO&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://www.fao.org/ag/locusts/en/info/2094/index.html|titel=Locust watch: Current upsurge (2019–2020)|hrsg=[[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen]] (FAO)|abruf=2020-03-15|sprache=en}}&lt;/ref&gt; Im Mai und Oktober 2018 brachten der [[Zyklonsaison im Nordindik 2018#Extremely Severe Cyclonic Storm Mekunu|Zyklon Mekunu]] und der [[Zyklon Luban]] intensive Niederschläge in diese Wüstenregion. Die dadurch ausgelöste starke Vegetationsentwicklung bot für mindestens neun Monate (Juni 2018 bis März 2019) reichlich Nahrung für die Wüstenheuschrecken, deren Population sich stark vergrößerte. Erste Schwärme verließen im Januar 2019 die Wüstenregion in Richtung südwestlicher [[Iran]], [[Saudi-Arabien]] und [[Jemen]]. Wiederum begünstigt durch reichlichen Regen bildeten sich dort in den Monaten Februar bis Juni mehrere große Schwärme. Diese bewegten sich im Juni bis Dezember in Richtung der indo-pakistanischen Grenze weiter, wo das weitere Wachstum durch eine länger als normal andauernde Monsunperiode begünstigt wurde. Vom Jemen aus bewegten sich im Oktober bis Dezember 2019 Schwärme über das [[Rotes Meer|Rote Meer]] in Richtung Nord-[[Somalia]] und [[Äthiopien]]. Ein [[Zyklon Pawan|weiterer Wirbelsturm]] traf im Dezember 2019 auf das Horn von Afrika und ermöglichte ein weiteres Anwachsen der Schwärme, die Ende des Monats [[Kenia]] erreichten und Anfang Februar 2020 in [[Uganda]] und [[Tansania]] eintrafen.&lt;ref name=&quot;Science120220&quot;&gt;Erik Stokstad: [https://www.sciencemag.org/news/2020/02/somalia-unprecedented-effort-kill-massive-locust-swarms-biocontrol ''In Somalia, an unprecedented effort to kill massive locust swarms with biocontrol.''] In: ''sciencemag.org''. 12. Februar 2020, abgerufen am 11. März 2020, [[doi:10.1126/science.abb2759]] (englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wissenschaftler machen gehäuft auftretende positive Phasen des [[Indischer-Ozean-Dipol]]s für die starken Niederschlagsereignisse verantwortlich und vermuten hier auch einen Zusammenhang mit der [[Globale Erwärmung|globalen Erwärmung]].&lt;ref&gt;Alexander Freund: [https://p.dw.com/p/3WyQi ''Wetterphänomen sorgt für Brände, Starkregen und Heuschreckenplage.''] In: ''dw.com''. 14. März 2020, abgerufen am 14. März 2020.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Auswirkungen ==<br /> Seit Oktober 2019 herrscht am Horn von Afrika eine massive Heuschreckenplage.&lt;ref&gt;[http://www.fao.org/ag/locusts/common/ecg/562/en/DL496e.pdf ''Desert Locust Bulletin No.496, 3. February 2020.''] (PDF; 946 kB) [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen|FAO]] Desert Locust Information Service, 3. Februar 2020, abgerufen am 11. März 2020 (englisch).&lt;/ref&gt; Am schlimmsten ist die Situation in Somalia, Kenia und Äthiopien. Weitere betroffene Gebiete liegen u.&amp;nbsp;a. in [[Dschibuti]], [[Uganda]], [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]], [[Sudan]], [[Südsudan]] und [[Eritrea]], auf der südlichen [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]], im westlichen Indien und Pakistan. Viele dieser Länder haben den [[Notstand]] ausgerufen.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Kerstin Bandsom |url=https://www.welthungerhilfe.de/aktuelles/projektupdate/2020/heuschreckenplage-in-ostafrika-und-suedasien/ |titel=Heuschreckenplage in Ostafrika und Südasien |werk=welthungerhilfe.de |datum=2020-03-11 |abruf=2020-03-11}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fao.org/emergencies/resources/maps/detail/ir/c/1257519/ |titel=Areas affected by the desert locust crisis in the Greater Horn of Africa: FAO in Emergencies |werk=fao.org |datum=2020-03 |abruf=2020-03-08 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.eda.admin.ch/deza/de/home/aktuell/news.html/content/eda/de/meta/news/2020/2/18/78138 ''Die Schweiz unterstützt die Bevölkerung Ostafrikas im Kampf gegen die Heuschreckeninvasion.''] In: ''[[Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit|eda.admin.ch/deza]].'' 18. Februar 2020, abgerufen am 19. Februar 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Kamran Chaudhry: [http://asianews.it/news-en/Pakistan-proclaims-national-emergency-following-locust-invasion-49206.html ''Pakistan proclaims national emergency following locust invasion.''] In: ''asianews.it''. 4. Februar 2020, abgerufen am 11. März 2020 (englisch).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://p.dw.com/p/3X82s ''Pakistan declares national emergency over locust swarms.''] In: ''dw.com'' 1. Februar 2020, abgerufen am 11. März 2020 (englisch).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.garoweonline.com/en/news/somalia/somalia-declares-emergency-after-worst-desert-locusts-invasion ''Somalia declares emergency after worst desert locusts invasion.''] In: ''garoweonline.com''. 2. Februar 2020, abgerufen am 11. März 2020 (englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Januar 2020 wurden auf einer Fläche von knapp 2.500 km² Heuschreckenschwärme bekämpft. Ein einzelner Schwarm, der geschätzt etwa 100 bis 200 Milliarden Individuen umfasst, hat allein 2.400 km² Fläche kahlgefressen (das entspricht der Fläche des [[Saarland]]es), die andernfalls ungefähr 35.000 Menschen ernährt hätte. Im Februar 2020 waren bereits 5.000 km² Land zerstört.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/heuschrecken-115.html |titel=Welthungerhilfe: Heuschrecken könnten Jahre bleiben |werk=tagesschau.de |datum=2020-03-08 |abruf=2020-03-08}}&lt;/ref&gt; Es gilt als die schlimmste Plage durch Wüstenheuschrecken seit 70 Jahren in Kenia und seit 25 Jahren in Äthiopien und Somalia. Laut UN könnte die Heuschrecken-Population bis Juni 2020 sogar noch um das 500-fache steigen. Dann wären bis zu 13 Millionen Menschen von akutem [[Hungersnot|Hunger]] bedroht, und das in Regionen, die sich bereits jetzt in einer kritischen Ernährungssituation befinden.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt; Es wird zudem befürchtet, dass die Plage noch mehrere Jahre anhalten könnte.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt; Die [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen]] (FAO) bewertete die Situation im April 2020 als „weiterhin alarmierend“. Die Regenzeit in Ostafrika werde voraussichtlich zu einem dramatischen Anstieg von Heuschrecken führen. Ein kleiner Schwarm von etwa einem Quadratkilometer kann laut der FAO an einem Tag potenziell so viel vertilgen wie 35.000 Menschen.&lt;ref&gt;[https://orf.at/#/stories/3161797/ Ostafrika: ''Warnung vor neuem Ausbruch der Heuschreckenplage''], ORF, 14. April 2020.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen der betroffenen Gebiete derzeit Bürgerkriege herrschen (siehe etwa in [[Bürgerkrieg im Südsudan 2013 bis 2018|Südsudan]], [[Somalischer Bürgerkrieg|Somalia]] und [[Militärintervention im Jemen seit 2015|Jemen]], wo derzeit zusätzlich eine [[Cholera im Jemen seit 2016|Cholera-Epidemie]] ausgebrochen ist). Dadurch wird nicht nur die Bekämpfung der Plage erschwert, sondern es befinden sich bereits Millionen Menschen auf der Flucht, deren Situation sich nun weiter zu verschlechtern droht.<br /> <br /> == Bekämpfung und Hilfsmaßnahmen ==<br /> Eine frühe Bekämpfung des Schwarms mit Pestiziden im Jemen war wegen des [[Huthi-Konflikt|Bürgerkriegs]] nicht möglich, so dass sich die Tiere dort ungestört vermehren konnten.&lt;ref name=&quot;Science120220&quot; /&gt;<br /> <br /> Zur Bekämpfung werden in Ostafrika verstärkt [[Pestizid]]e versprüht&lt;ref&gt;[https://www.schweizerbauer.ch/tiere/uebrige-tiere/heuschrecken-mit-pestiziden-bekaempft-55443.html ''Heuschrecken mit Pestiziden bekämpft.''] In: ''[[Schweizer Bauer|schweizerbauer.ch]]''. 4. Februar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Lennart Pyritz |url=https://www.deutschlandfunk.de/heuschreckenplage-in-ostafrika-die-ernaehrungssicherheit.676.de.html?dram:article_id=471129 |titel=Heuschreckenplage in Ostafrika – „Die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen ist in Gefahr“ |werk=deutschlandfunk.de |datum=2020-02-26 |abruf=2020-03-08}}&lt;/ref&gt;, daneben wird eine biologische Bekämpfung durch den parasitischen Pilz ''[[Metarhizium acridum]]'' getestet. Die [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen|FAO]] hat am 28. Januar 2020 zu Spenden in Höhe von 76 Millionen US-Dollar aufgerufen, woran sich die [[Schweiz]] voraussichtlich mit einer Million [[Schweizer Franken|Franken]] beteiligen will.&lt;ref&gt;[http://www.fao.org/emergencies/crisis/desertlocust/en/ ''Desert Locust Crisis in the Greater Horn of Africa.''] In: ''fao.org''. Abgerufen am 11. März 2020 (englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Naturkatastrophe 2019]]<br /> [[Kategorie:Naturkatastrophe 2020]]<br /> [[Kategorie:Biogeographie]]<br /> [[Kategorie:Kurzfühlerschrecken]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Volksabstimmung_in_Schleswig_1920&diff=197073546 Volksabstimmung in Schleswig 1920 2020-02-23T00:58:59Z <p>Serokiec: Tippfehler beseitigt (sinnentstellend)</p> <hr /> <div>[[Datei:Sonderjylland1918.jpg|mini|hochkant=1.5|Dänische Karte von Nord- und Südschleswig, um 1918]]<br /> <br /> Bei den '''Volksabstimmungen in Schleswig''' wurde am 10. Februar 1920 und am 14. März 1920 in zwei Abstimmungszonen über die staatliche Zugehörigkeit [[Herzogtum Schleswig|Schleswigs]] abgestimmt.<br /> <br /> == Vorgeschichte ==<br /> Nach dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] von 1864 wurden im zwischen Preußen, Österreich und Dänemark geschlossenen [[Frieden von Wien (1864)|Friedensvertrag von Wien]] die Herzogtümer [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]], [[Herzogtum Holstein|Holstein]] und [[Herzogtum Sachsen-Lauenburg|Lauenburg]] aus [[Dänemark|dänischer]] Hoheit gelöst und der gemeinsamen Verwaltung durch [[Königreich Preußen|Preußen]] und [[Kaisertum Österreich|Österreich]] unterstellt. Vor dem Krieg waren Schleswig als dänisches Herzogtum und Holstein sowie Lauenburg als Mitglieder des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] Teil des [[Dänischer Gesamtstaat|dänischen Gesamtstaates]] gewesen. Zwei Jahre nach dem Krieg kam es zum Bruch zwischen den beiden deutschen Mächten.<br /> <br /> In Paragraph 5 des [[Prager Frieden (1866)|Prager Friedensvertrages]] von 1866 nach dem [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] verpflichtete sich Preußen auf [[Zweites Kaiserreich|französischen]] Druck&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.1864.dk/tysk-index.htm |wayback=20100510133409 |text=Was geschah 1864}} Geschichtszentrum Dybbøl Banke&lt;/ref&gt; hin gegenüber [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|England]] und Frankreich, im nördlichen Teil des nach dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg von 1864]] an Preußen abgetretenen Schleswigs binnen 6 Jahren ein Referendum zur Staatszugehörigkeit durchzuführen. Diese Bestimmung wurde Dänemark offiziell mitgeteilt. [[Otto von Bismarck|Bismarck]] ließ die sechs Jahre verstreichen und kam auch auf dänisches Anmahnen auf Erfüllung des Vertrages dieser Bestimmung nicht nach. Im Jahre 1878 wurde diese Nordschleswig-Klausel des Prager Friedens auf Betreiben Bismarcks noch vor dem Beginn des [[Berliner Kongress]]es in einem geheimen Abkommen zwischen Deutschland und Österreich aufgehoben. Dieses Abkommen wurde erst ein halbes Jahr später veröffentlicht, weil Österreich vermeiden wollte, dass es so aussah, als wenn es Deutschland vor dem Berliner Kongress entgegengekommen sei. Daher wurde dieses Abkommen erst am 4. Februar 1879 im ''Reichsanzeiger'' verkündet.&lt;ref&gt;Troels Fink: ''Deutschland als Problem Dänemarks – die geschichtlichen Voraussetzungen der dänischen Außenpolitik''. Christian Wolff, Flensburg 1968, S.&amp;nbsp;70 f.&lt;/ref&gt; Trotzdem hielt Dänemark weiterhin an der Erfüllung des deutschen Versprechens fest, eine Volksabstimmung in Nordschleswig durchzuführen. Erst im Jahre 1907 erkannte [[Dänemark]] im [[Optantenvertrag]] von Kopenhagen die Grenzziehung von 1864 als endgültig an.&lt;ref&gt;Dieter Gosewinkel: ''Einbürgern und ausschließen. Die Nationalisierung der Staatsangehörigkeit vom Deutschen Bund bis zur Bundesrepublik Deutschland'' (= ''[[Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft]].'' Band&amp;nbsp;150). [[Vandenhoeck &amp; Ruprecht]], Göttingen 2001, ISBN 3-525-35165-8, S.&amp;nbsp;208.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Abstimmung ==<br /> {{Hauptartikel|Ergebnisse der Volksabstimmung in Schleswig 1920}}<br /> [[Datei:ZoneindelingenSlesvig1920.png|mini|Einteilung der Zonen, die dritte Zone im südlichen Schleswig wurde später wieder gestrichen]]<br /> [[Datei:Abstimmung-schleswig-1920.png|mini|Abstimmungsergebnis in Schleswig 1920]]<br /> [[Datei:Plebiszit in Nordschleswig.svg|mini|Ergebnisse nach Kirchspielgemeinden in der Zone I]]<br /> Nach der Niederlage Deutschlands im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], an dem Dänemark nicht teilgenommen hatte, wurde im [[Versailler Vertrag]] eine Volksabstimmung für die nördlichen Bereiche Schleswigs vorgesehen und dabei die Abstimmungszonen und -modalitäten nach den Wünschen Dänemarks definiert.<br /> <br /> Es wurden zwei Abstimmungszonen bestimmt. In der nördlichen Zone&amp;nbsp;I wurde ''en bloc'' abgestimmt, was bei der zu erwartenden dänischen Gesamtmehrheit bedeutete, dass lokale grenznahe Mehrheiten für Deutschland keine Berücksichtigung finden würden. In der südlichen Zone&amp;nbsp;II mit zu erwartender deutscher Mehrheit wurde einen Monat später abgestimmt, und die Auswertung der Ergebnisse wurde gemeindeweise vorgenommen, so dass die Möglichkeit bestand, einzelne Gemeinden mit einer dänischen Mehrheit Dänemark zuzuschlagen.<br /> <br /> === Zone I („Nordschleswig“) ===<br /> {{Wahldiagramm<br /> |LAND = DE<br /> |GUV = nein<br /> |PROZENT = ja<br /> |TITEL = Volksabstimmung Zone I<br /> |PARTEI1 = [[Dänemark|für DK]]<br /> |ERGEBNIS1 = 74.4<br /> |PARTEI2 = [[Weimarer Republik|für D]]<br /> |ERGEBNIS2 = 25.0<br /> |FARBE1 = DC143C<br /> |FARBE2 = 000000<br /> }}<br /> <br /> Bei der [[Referendum|Volksabstimmung]] in [[Nordschleswig]] am 10.&amp;nbsp;Februar 1920 stimmten von 112.515 Stimmberechtigten 25.329 (24,98 %) für Deutschland und 75.431 (74,39 %) für Dänemark; 640 abgegebene Stimmen (0,63 %) waren ungültig.&lt;ref&gt;Alle Zahlen entnommen aus: {{Literatur |Autor=Karl Alnor |Titel=Die Ergebnisse der Volksabstimmungen vom 10.&amp;nbsp;Februar und 14.&amp;nbsp;März 1920 in der 1. und 2. schleswigschen Zone |Reihe=Heimatschriften des Schleswig-Holsteiner-Bundes |BandReihe=15 |Verlag=Verlag des Schleswig-Holsteiner-Bundes |Ort=Flensburg (Lutherhaus) |Datum=1925 |DNB=578738325}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zone I bestand aus den damaligen Landkreisen<br /> * '''[[Hadersleben]]''' (Haderslev): 6.585 Stimmen bzw. 16,0 % für Deutschland, 34.653 Stimmen bzw. 84,0 % für Dänemark, davon<br /> ** Stadt Hadersleben 3.275 Stimmen bzw. 38,6 % für Deutschland, 5.209 Stimmen bzw. 61,4 % für Dänemark;<br /> * '''[[Apenrade]]''' (Aabenraa): 6.030 Stimmen bzw. 32,3 % für Deutschland, 12.653 Stimmen bzw. 67,7 % für Dänemark, davon<br /> ** Stadt Apenrade 2.725 Stimmen bzw. 55,1 % für Deutschland, 2.224 Stimmen bzw. 44,9 % für Dänemark;<br /> * '''[[Sonderburg]]''' (Sønderborg): 5.083 Stimmen bzw. 22,9 % für Deutschland, 17.100 Stimmen bzw. 77,1 % für Dänemark, davon<br /> ** Stadt Sonderburg 2.601 Stimmen bzw. 56,2 % für Deutschland, 2.029 Stimmen bzw. 43,8 % für Dänemark und<br /> ** Flecken von [[Augustenborg|Augustenburg]] 236 Stimmen bzw. 48,0 % für Deutschland, 256 Stimmen bzw. 52,0 % für Dänemark;<br /> * '''[[Tønder|Tondern]]''' (Tønder), ''nördlicher Teil'': 7.083 bzw. 40,9 % für Deutschland, 10.223 Stimmen bzw. 59,1 % für Dänemark, davon<br /> ** Stadt Tondern 2.448 Stimmen bzw. 76,5 % für Deutschland, 750 Stimmen bzw. 23,5 % für Dänemark,<br /> ** Flecken [[Højer Sogn|Hoyer]] 581 Stimmen bzw. 72,6 % für Deutschland, 219 Stimmen bzw. 27,4 % für Dänemark und<br /> ** Flecken [[Lügumkloster]] 516 Stimmen bzw. 48,8 % für Deutschland, 542 Stimmen bzw. 51,2 % für Dänemark;<br /> * '''[[Flensburg]]''' (Flensborg), ''nördlicher Teil'': 548 Stimmen bzw. 40,6 % für Deutschland, 802 Stimmen bzw. 59,4 % für Dänemark.<br /> <br /> === Zone II („Mittelschleswig“) ===<br /> {{Wahldiagramm<br /> |LAND = DE<br /> |GUV = nein<br /> |PROZENT = ja<br /> |TITEL = Volksabstimmung Zone II<br /> |PARTEI1 = [[Weimarer Republik|für D]]<br /> |ERGEBNIS1 = 80.2<br /> |PARTEI2 = [[Dänemark|für DK]]<br /> |ERGEBNIS2 = 19.8<br /> |FARBE1 = 000000<br /> |FARBE2 = DC143C<br /> }}<br /> Am 14.&amp;nbsp;März fand die Volksabstimmung in Zone II, Mittelschleswig (dem heutigen nördlichen Südschleswig) mit [[Flensburg]], [[Niebüll]], [[Föhr]], [[Amrum]] und [[Sylt]], statt. Dort votierten von 70.286 Stimmberechtigten 51.742 (80,2 %) für Deutschland und 12.800 (19,8 %) für Dänemark; ungültige Stimmen wurden nicht ausgewiesen. Nur drei kleine Gemeinden auf Föhr hatten dänische Mehrheiten, verblieben jedoch bei Deutschland. So blieb Zone&amp;nbsp;II geschlossen bei Deutschland.<br /> <br /> Zone II bestand aus den damaligen Landkreisen:<br /> * '''Tondern''', ''südlicher Teil'': 17.283 bzw. 87,9 % für Deutschland, 2.376 Stimmen bzw. 12,1 % für Dänemark;<br /> * '''Flensburg''', ''südlicher Teil'': 6.688 Stimmen bzw. 82,6 % für Deutschland, 1.405 Stimmen bzw. 17,4 % für Dänemark;<br /> * '''Husum''', ''nördlicher Teil'': 672 Stimmen bzw. 90,0 % für Deutschland, 75 Stimmen bzw. 10,0 % für Dänemark<br /> und der<br /> * '''Stadt Flensburg''': 27.081 Stimmen bzw. 75,2 % für Deutschland, 8.944 Stimmen bzw. 24,8 % für Dänemark<br /> <br /> === Zone III ===<br /> Eine dritte Abstimmungszone, die bis zu einer Linie ''Husum-Schlei'' oder ''Eider-Schlei'' ([[Danewerk]]linie) reichte, wurde von den dänischen Nationalliberalen vorgeschlagen. Sie wurde überraschenderweise in den ersten Entwurf zur Abstimmungsregelung aufgenommen, aber nach heftigen Auseinandersetzungen innerhalb Dänemarks auf Betreiben der dänischen Regierung vom endgültigen Ablauf gestrichen.&lt;ref&gt;{{SalmonsenLex |Lemma=Danmark (Historie) |Auflage=2 |Band=26 |Seite=255}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://graenseforeningen.dk/artikel/3618 |wayback=20070312041104 |text=''Afstemningszoner.''}} Grænseforeningen&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://graenseforeningen.dk/artikel/3648 |wayback=20070519122614 |text=''Danevirkebevægelsen.''}} Grænseforeningen&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://web.archive.org/web/20141128191631/http://www.geschichte-s-h.de/vonabiszindex.htm web.archive.org]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Abstimmungskommission ===<br /> Die Volksabstimmung wurde 1920 unter Aufsicht der Interalliierten Abstimmungskommission für Schleswig ({{frS|Commission Internationale de Surveillance du Plébiscite Slesvig (CIS)}}) durchgeführt. Die CIS war ab 1919 aktiv und übte in dieser Zeit auch kommissarisch das Hoheitsrecht über Schleswig aus. Die Kommission bestand aus dem Briten Sir [[Charles Marling]] (Präsident),&lt;ref&gt;Institut für Schleswig-Holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte: [http://books.google.de/books?ei=pB_pTuLaC4Tcsgatvu2tBw&amp;ct=result&amp;hl=de&amp;id=DmMTAQAAMAAJ&amp;dq=Commission+Internationale+Slesvig+Marling&amp;q=Heftye#search_anchor ''Der nationale Gegensatz.''] (= ''Quellen zur Geschichte der deutsch-dänischen Grenzregion.'' Band 4). Institut für Regionale Forschung und Information im Deutschen Grenzverein, 2001, S. 176, 183.&lt;/ref&gt; dem Franzosen [[Paul Claudel]], dem Norweger [[Thomas Thomassen Heftye]] und dem Schweden [[Oscar von Sydow]]. Ein zusätzlicher Sitz stand den Vereinigten Staaten von Amerika zur Verfügung, wurde aber nicht besetzt.&lt;ref&gt;Sarah Wambaugh: [http://books.google.de/books?id=aYqRAAAAMAAJ&amp;q=Commission+Internationale+Slesvig+Marling&amp;dq=Commission+Internationale+Slesvig+Marling&amp;hl=de&amp;ei=pB_pTuLaC4Tcsgatvu2tBw&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=4&amp;ved=0CEwQ6AEwAw ''Plebiscites since the world war: with a collection of official documents.''] Band 2, Carnegie endowment for international peace, 1933, S.&amp;nbsp;44. (englisch)&lt;/ref&gt; Als Generalsekretär der CIS fungierte der Brite [[Charles Frederick Brudenell-Bruce]].&lt;ref&gt;Willi Walter Puls: ''Nordschleswig: der abgetrennte Teil der Nordmark.'' J. Klinkhardt, 1937, S.&amp;nbsp;60. ([https://books.google.de/books?id=2ssqAQAAMAAJ&amp;q=Brudenell+Bruce+danmark+venter&amp;dq=Brudenell+Bruce+danmark+venter&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ei=rr9hVbjuJIjiUYzmgKAP&amp;ved=0CEEQ6AEwAw eingeschränkte Vorschau] bei [[Google Book Search]]).&lt;/ref&gt; Der deutsche Landrat vom [[Kreis Tondern]] [[Emilio Böhme]] war neben dem dänisch-gesinnten Redakteur [[Hans Peter Hanssen]] als Berater der Kommission zugeteilt.<br /> <br /> == Abtretung Nordschleswigs ==<br /> [[Datei:Genforeningssten Koldingvej.JPG|mini|Gedenkstein nördlich von [[Christiansfeld]]. An dieser Stelle ritt König [[Christian&amp;nbsp;X.]] am 10. Juli 1920 auf einem [[Schimmel (Pferd)|Schimmel]] über die alte Grenze um die Wiedervereinigung Nordschleswigs mit Dänemark symbolisch zu besiegeln.]]<br /> Die Abtretung Nordschleswigs an Dänemark erfolgte am 15.&amp;nbsp;Juni 1920. Der Tag wird in Dänemark als ''Wiedervereinigungstag'' (''Genforeningsdag'') bezeichnet und es werden am 15.&amp;nbsp;Juni noch heute in Nordschleswig Feiern über die Wiedervereinigung (''Genforeningsfest'') abgehalten.<br /> <br /> Staatsrechtlich war das von etwa 1200 bis 1864 bestehende Herzogtum Schleswig bzw. Süderjütland ein dänisches Lehen, in dem der dänische König sowohl in seiner Funktion als König (Lehnsherr) als auch als Herzog (Lehnsempfänger oder Vasall) wirkte. Den Umstand, dass das Herzogtum mittelbarer und nicht unmittelbarer Teil des Königreiches gewesen war, findet sich auch in der Rede des damaligen Staatsministers [[Niels Neergaard]] zur Wiedervereinigung am 11.&amp;nbsp;Juli 1920 wieder, in der er ausdrückte, dass ''Süderjütland niemals in seiner tausendjährigen Geschichte eins mit Dänemark'' gewesen wäre. Sprachlich-kulturell ist Schleswig bzw. Süderjütland dagegen zum großen Teil dänisch geprägt gewesen. So reichte der dänische Sprachraum im Mittelalter noch bis zu einer Linie Eckernförde-Treene-Husum, wo auch etwa der Grenzwall [[Danewerk]] verlief, entsprechend sprach Neergaard 1920 auch vom ''alten dänischen Süderjütland''.&lt;ref&gt;[http://www.danmarkshistorien.dk/leksikon-og-kilder/vis/materiale/statsminister-niels-neergaards-v-genforeningstale-paa-dybboel-1920 ''Premierminister Niels Neergaards Rede zur Wiedervereinigung in Düppel/Dybbøl 1920'', Danmarkshistorien.dk]&lt;/ref&gt; Auch wurde bereits im Jahr 811 die Eider als deutsch-dänischer Grenzfluss zwischen dem dänischen König [[Hemming]] und [[Karl der Große|Karl dem Großen]] festgelegt&lt;ref&gt;[http://www.region.de/region/de/regionswissen/geschichte/mittelalter/politische_entwicklungen.php ''Die Grenzen 800–1100.''] Grenzlandportal&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;''Ein unbekanntes Stück Landesgeschichte.'' In: ''Schleswig-Holsteinische Landeszeitung.'' Nr. 268, 14. November 2008, S. 16.&lt;/ref&gt; Die Reichseinigung Dänemarks wurde jedoch erst unter [[Gorm|Gorm dem Alten]] und seinem Sohn [[Harald Blauzahn]] im 10. Jahrhundert verwirklicht. Im 12. und 13. Jahrhundert entwickelte sich dann im Süden Jütlands das Herzogtum Schleswig, dessen Herzöge zeitweise auch von den [[Grafen von Schauenburg und Holstein|Grafen von Holstein]] gestellt wurden, so dass sich von Süden her in wirtschaftlicher, aber auch in sprachlich-kultureller Hinsicht ein deutscher Einfluss auswirkte. Zeitweise unterstand der südlichste Teil Schleswigs zwischen Schlei und Eider auch dem Römisch-Deutschen Reich und wurde als [[Dänische Mark]] oder Mark Schleswig bezeichnet.<br /> <br /> === Teilung von Schleswig ===<br /> Die Clausen-Linie teile nun das [[Herzogtum Schleswig]] in ein dänisches [[Nordschleswig]] und ein deutsches [[Südschleswig]]. Dabei ist Nordschleswig mit 5794&amp;nbsp;km² etwas größer als Südschleswig mit 5300&amp;nbsp;km². Die deutsche Reichsregierung bot der dänischen Regierung an die strittigen Gebietsansprüche bilateral zu bereinigen. Dennoch bestand die dänische Regierung auf die völkerrechtliche einmalige Situation, dies im Rahmen des [[Friedensvertrag von Versailles]] zu regeln, gleichwohl Dänemark kein kriegsführender Staat des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] war. Wäre die Sprachgrenze als Staatsgrenze vereinbart worden, so wäre Nordschleswig nur 4418&amp;nbsp;km² groß geworden. Die Fläche zwischen der Clausen- und Tiedje-Linie von 1376&amp;nbsp;km² ist praktisch der &quot;Kriegsgewinn&quot; des nicht kriegsführenden Dänemarks.&lt;ref&gt;[[Karl Strupp]]: ''Wörterbuchs des Völkerrechts und der Diplomatie'', 3 Bde., 1924–1929, S 118&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Clausen- und Tiedje-Linie ==<br /> [[Datei:Tiedje-Linie.svg|mini]]<br /> [[Datei:Tingleff 1 Mark 1920.jpg|mini|[[Notgeld]]schein der Gemeinde [[Tinglev Sogn|Tingleff]] von 1920, der die beiden zur Diskussion stehenden Grenzen darstellt]]<br /> Schleswig ist sprachlich-kulturell von dänischer, deutscher und friesischer Seite geprägt, was zur Zeit der Nationalisierung im 19. Jahrhundert zu Konflikten führte. Zeitgleich zum anwachsenden Nationalitätenkonflikt verlief in Teilen Schleswigs ein Sprachwechsel, in dessen Folge einheimische dänische und friesische Dialekte sukzessive vom Hoch- und Niederdeutschen abgelöst wurden. Dies war dem Einfluss des holsteinischen Adels, den wirtschaftlichen Verbindungen nach Süden als auch der Etablierung des Deutschen als Kirchensprache im südlichen Schleswig geschuldet. Die sprachlich-kulturelle Heterogenität Schleswigs, die teilweise bis in die Familien hineinwirkte, erschwerte eine mögliche nationale Teilung Schleswigs, wie sie bereits während des Deutsch-Dänischen Krieges diskutiert worden war.<br /> <br /> Im Jahr 1891 stellte der dänische Historiker [[Hans Victor Clausen]] mit der [[Clausen-Linie]] eine mögliche deutsch-dänische Grenzlinie zwischen Tondern (Tønder) und Flensburg vor, die in einer veränderten Version später zur Grenze zwischen den Abstimmungszonen I und II wurde. Die Linie entsprach dabei auch etwa der seit der Reformation verlaufenden Grenze zwischen den Gebieten mit deutscher und dänischer [[Kirchensprache]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.graenseforeningen.dk/leksikon/g/all/13085 |titel=Grænser i Sønderjylland |hrsg=Grænseforeningen |abruf=2015-02-25}}&lt;/ref&gt; wobei bemerkt werden muss, dass das Dänische und Nordfriesische als [[Umgangssprache]]n bis zum Sprachwechsel im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert noch weiter nach Süden reichten, was heute u.&amp;nbsp;a. noch an den Ortsnamen dänischer und friesischer Herkunft ablesbar ist. Der Sprachwechsel begann bereits vor der nationalpolitischen Konfrontation zwischen deutsch und dänisch und überlagerte sie zeitlich. Varietäten wie das Angeldänische verschwanden bis zum Anfang des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Karl N. Bock |Hrsg=Det Kgl. Danske Videnskabernes Selskab |Titel=Mittelniederdeutsch und heutiges Plattdeutsch im ehemaligen Dänischen Herzogtum Schleswig. Studien zur Beleuchtung des [[Sprachwechsel (Linguistik)|Sprachwechsels]] in Angeln und Mittelschleswig |Sammelwerk=Historisk-Filologiske Meddelelser |Ort=Kopenhagen |Datum=1948}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Manfred Hinrichsen |Titel=Die Entwicklung der Sprachverhältnisse im Landesteil Schleswig |Verlag=Wachholtz |Ort=Neumünster |Datum=1984 |ISBN=3-529-04356-7}}&lt;/ref&gt; Auch verlief die Clausen-Linie nahe der [[Demarkation (Politik)|Demarkationslinie]] während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1849/1850 zwischen [[Skandinavismus|skandinavischen]] Truppen einerseits und [[Preußische Armee|preußischen Truppen]] andererseits nördlich von Tondern und südlich von Flensburg.<br /> <br /> Als Gegenentwurf zur Clausen-Linie entwickelte der deutsche Beamte und Pfarrer [[Johannes Tiedje]] 1920 die Tiedje-Linie, die einige Kilometer nördlich der Clausen-Linie verlief. Dazu kompensierte der die ungleiche Verteilung der Minderheiten: 25.329 Deutsche in der Zone I (Nordschleswig) zu 12.800 Dänen in der Zone II (Mittelschleswig). Wäre der so genannte Tiedje-Gürtel 1920 bei Deutschland verblieben, wären damals die [[deutsche Minderheit in Dänemark]] kleiner, die [[dänische Minderheit in Deutschland]] größer und beide Minderheiten in etwa gleich groß ausgefallen.<br /> <br /> Von den etwa 400.000 Einwohnern Schleswigs waren Mitte des 19. Jahrhunderts etwa 200.000 dänisch orientiert. Zwischen dem Deutsch-Dänischen Krieg und dem Jahr 1900 wanderten dann etwa 60.000 dänische Schleswiger aus.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Jacob Munkholm Jensen |Titel=Dengang jeg drog af sted: Danske immigranter i Den Amerikanske Borgerkrig |Ort=Kopenhagen/København |Datum=2012 |ISBN=978-87-7114-540-3}}&lt;/ref&gt; Eine Volkszählung von 1900 zeigte die damalige Verteilung der Muttersprachen in Schleswig:&lt;ref&gt;[http://www.verwaltungsgeschichte.de/fremdspr_krei.html ''Volkszählung vom 1. Dezember 1900 – Ergebnisse der Kreise'', Statistik des Deutschen Reichs Band 150]&lt;/ref&gt; in den drei nördlichen Landkreisen Hadersleben, Apenrade und Sonderburg hatte es jeweils dänische Bevölkerungsanteile von 80 % gegeben und in diesen Landkreisen befanden sich knapp 100.000 der 140.000 Dänen Schleswigs (70 % der schleswigschen Dänen),&lt;ref&gt;[http://www.verwaltungsgeschichte.de/fremdsprachen.html ''Volkszählung vom 1. Dezember 1900 – Dänische Minderheit'', Statistik des Deutschen Reichs Band 150]&lt;/ref&gt; im Landkreis Tondern mit rund 25.500 Dänen betrug der dänische Bevölkerungsanteil 45 % (18 % der schleswigschen Dänen), in den Stadt- und Landkreisen Flensburg jeweils rund 6 % (4 % der schleswigschen Dänen), in den südlichen Landkreisen Schleswig, Husum und Eckernförde jeweils unter 5 % und insgesamt nur 8 % der Dänen in Schleswig.<br /> <br /> Die Volkszählung von 1905 ergab 134.000 dänische Muttersprachler in ganz Schleswig-Holstein. Davon circa 98.400 in den drei nördlichen Landkreisen Hadersleben, Apenrade und Sonderburg (73,4 % der dänischen Muttersprachler in Schleswig-Holstein). Im Landkreis Tondern waren circa 25.100 Personen dänische Muttersprachler (18,7 % der dänischen Muttersprachler in Schleswig-Holstein). Im Stadt- und Landkreis Flensburg, in den Landkreisen Schleswig, Husum und Eckernförde und im Rest Schleswig-Holsteins lebten demnach zusammen 10.500 dänische Muttersprachler (7,8 % aller dänischen Muttersprachler in Schleswig-Holstein).&lt;ref&gt;[http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Datei%3ALandeskunde_Schleswig-Holstein.djvu&amp;page=40 wiki-de.genealogy.net]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Volkszählung vom 1. Dezember 1910 ergab 123.828 dänische Muttersprachler (74,4 %) bei einer Gesamteinwohnerzahl von 166.348 in Nordschleswig, der späteren Abstimmungszone I.<br /> <br /> {| align=&quot;center&quot; class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! |Landkreis/Muttersprache 1910<br /> ! |Einwohner<br /> ! |Deutsch<br /> ! |Deutsch %<br /> ! |Dänisch<br /> ! |Dänisch %<br /> ! |Andere <br /> ! |Andere %&lt;ref&gt;https://www.destatis.de/GPStatistik/servlets/MCRFileNodeServlet/DEMonografie_derivate_00001664/WiSta-Sonderheft-02.pdf;jsessionid=FC90FA4B81C946E1696E1C094A9578BB&lt;/ref&gt;<br /> |-----<br /> |[[Kreis Apenrade]]<br /> |32.416<br /> |8.157<br /> |25,2<br /> |23.918<br /> |73,8<br /> |341<br /> |1,0<br /> |-----<br /> |[[Kreis Flensburg-Land|Abgetretener Teil vom Kreis Flensburg]]<br /> |2.449<br /> |1.223<br /> |50,0<br /> |1.196 <br /> |48,8 <br /> |30 <br /> |1,2 <br /> |-----<br /> |[[Kreis Hadersleben]]<br /> |63.575<br /> |12.451<br /> |19,6<br /> |50.610<br /> |79,6<br /> |514<br /> |0,8<br /> |-----<br /> |[[Kreis Sonderburg]]<br /> |39.909<br /> |10.776<br /> |27,0<br /> |28.562<br /> |71,6<br /> |571<br /> |1,4<br /> |-----<br /> |[[Kreis Tondern|Abgetretener Teil vom Kreis Tondern]]<br /> |27.999<br /> |8.297<br /> |29,6<br /> |19.542<br /> |69,8<br /> |160<br /> |0,6<br /> |-----<br /> |[[Nordschleswig|Nordschleswig Gesamt]]<br /> |166.348<br /> |40.954<br /> |24,6<br /> |123.828<br /> |74,4<br /> |1.566<br /> |1,0<br /> |}<br /> <br /> Die Volkszählung von 1910 ergab, dass in der Abstimmungszone II 8.786 dänische Muttersprachler (8,2 %) bei einer Gesamteinwohnerzahl von 107.068 lebten. Der Anteil deutscher Muttersprachler betrug 97.416 (91,0 %).&lt;ref&gt;https://www.destatis.de/GPStatistik/servlets/MCRFileNodeServlet/DEMonografie_derivate_00001664/WiSta-Sonderheft-02.pdf;jsessionid=FC90FA4B81C946E1696E1C094A9578BB&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Resultate der 1900 und 1910 erfolgten Volkszählungen spiegelten sich auch größtenteils bei der Abstimmung von 1920 wider.&lt;ref&gt;[http://www.dhm.de/lemo/forum/kollektives_gedaechtnis/082/nachher.html ''Ergebnis der Volksabstimmung'', Deutsches Historisches Museum]&lt;/ref&gt; Da die beiden Abstimmungszonen weitestgehend mit den fünf nördlichen Landkreisen und dem Stadtkreis Flensburg deckungsgleich waren (ein kleiner Teil des Landkreises Husum kam hinzu, ein Teil des Landkreises Schleswig war nicht Teil), lebten im Abstimmungsgebiet über 90 % der Dänen Schleswigs. So kam sogar in Zone I und II zusammen mit 47 % für Deutschland (77.071 Stimmen) und 53 % für Dänemark (88.231 Stimmen) ein leichtes Übergewicht für Dänemark zustande.<br /> <br /> Nach Kreisen betrachtet ergab sich folgendes Bild: Die drei nördlichen Landkreise hatten dänische Stimmenanteile zwischen 68 % und 84 %. Im Landkreis Flensburg hatten zwar im nördlichen Teil 59,4 % der 1.350 Stimmberechtigten für Dänemark gestimmt, aber insgesamt 76,6 % der 9.443 Stimmberechtigten für Deutschland, im Landkreis Tondern zwar im nördlichen Teil 59,1 % der 17.306 Stimmberechtigten für Dänemark, aber insgesamt 65,9 % der 36.965 Stimmberechtigten für Deutschland. Hier gab es innerhalb der en bloc gewerteten Zone I nördlich der Grenze einzelne Bereiche mit deutschen Stimmenanteilen von über 75 %. Das Ignorieren der Ergebnisse in diesen grenznahen, deutlich deutsch stimmenden Gebieten der beiden grenzübergreifenden Landkreise Tondern und Flensburg war – neben Unmut über den Wahlmodus an sich – Anlass zur Kritik von deutscher Seite. Die Kritik führte zum Vorschlag Tiedjes, die deutlich deutsch dominierten Gebiete der Landkreise samt weiterer angrenzender Bereiche, in denen die Verhältnisse ausgeglichen waren, aus der nördlichen Zone herauszutrennen und der südlichen Zone zuzuschlagen.<br /> <br /> == Minderheiten ==<br /> Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 entstand in Schleswig eine dänische Minderheit. Mit der Teilung 1920 fanden sich nun auf beiden Seiten der neuen Grenze Minderheiten der jeweils anderen Seite. Hinzu kommt die nordfriesische Volksgruppe an der Nordsee zwischen Eider und Wiedau (Vidå). Sowohl die deutsche als auch die dänische Minderheit unterhalten mehrere Vereine, Büchereien, Schulen und Kindergärten zur Förderung der eigenen Kultur. Beide Minderheiten sind sogenannte Gesinnungsminderheiten (Bekenntnisminderheiten).<br /> <br /> == Folgen ==<br /> Nach 1920 wanderten rund 12.000 Deutsche aus Nordschleswig aus. Teilweise erfolgte die Auswanderung in Folge von Ausweisungen. Alleine aus der Stadt [[Tondern]] wanderten nach der Volksabstimmung rund 30 % der Einwohner (1.700 Einwohner) in das [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]] aus. Nach der Abwanderung lebten in Nordschleswig zwischen 30.000 und 40.000 Angehörige der deutschen Minderheit. Der Bevölkerungsanteil betrug 1930 etwa 20 %.<br /> <br /> Ausgehend von den erheblich reduzierten Schülerzahlen an den deutschen Schulen nach dem 2. Weltkrieg lässt sich schlussfolgern, dass sich etwa 2/3 der deutschen Minderheit in die dänische Bevölkerung in Nordschleswig nach 1945 assimilierten. Es kam auch zu weiteren Ausweisungen. Heute beträgt der Anteil der deutschen Minderheit an der Gesamtbevölkerung in Nordschleswig 6 - 8 %.&lt;ref&gt;[https://www.psa.ac.uk/sites/default/files/Die%20deutsche%20Minderheit%20in%20D%C3%A4nemark%20-%20Peter%20Thaler_0.pdf]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Zahlenangaben zum Teil aus Bevölkerungs-Ploetz: Raum und Bevölkerung in der Weltgeschichte, Band 4: Bevölkerung und Raum in Neuerer und Neuester Zeit. Ploetz, Würzburg 1965.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Tammo Luther, Franz Steiner Verlag,Volkstumspolitik des Deutschen Reiches 1933-1938: Die Auslanddeutschen im Spannungsfeld zwischen Traditionalisten und Nationalsozialisten&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im [[Kreis Südtondern]] wuchs die Bevölkerung in Folge des Zuzuges aus Nordschleswig zwischen 1919 und 1925 um 27,8 % an. Damit gehörte der Landkreis Südtondern zu den wachstumsstärksten Landkreisen im [[Deutsches Reich | Deutschen Reich]]&lt;ref&gt;https://www.destatis.de/GPStatistik/servlets/MCRFileNodeServlet/DEMonografie_derivate_00001664/WiSta-Sonderheft-02.pdf;jsessionid=FC90FA4B81C946E1696E1C094A9578BB&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Abstimmungsplakate ==<br /> Im Vorfeld der schleswigschen Volksabstimmungen warben beide nationalen Parteien für jeweils ihren Standpunkt. Es entstanden eine Reihe von Abstimmungsplakaten, die an das Nationalgefühl der Wähler appellierten.<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot; widths=&quot;200&quot; heights=&quot;200&quot;&gt;<br /> Afstemningsplakat3.PNG|Deutsches Abstimmungsplakat<br /> Afstemningsplakat4.PNG|Abstimmungsplakat in nordfriesischer Sprache (übersetzt: ''Und dies schmucke Land sollen wir dem Preußen überlassen?'')<br /> Afstemningsplakat2.png|Dänische Postkarte von 1920 zeigt [[Mor Danmark]] und eines der Sønderjyske Piger (Südjütländische Mädchen)<br /> Husbyholz, Notgeld, 1921, 50 Pfennig, Bismarckdenkmal, Rückseite.jpg|[[Notgeldschein]] aus Husbyholz (Zone II) mit Werbung für die deutsche Seite<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Klaus Alberts: ''Volksabstimmung 1920. Als Nordschleswig zu Dänemark kam.'' Boyens Buchverlag, Heide 2019, ISBN 978-3-8042-1514-6.<br /> * [[Jan Schlürmann]]: ''1920. Eine Grenze für den Frieden. Die Volksabstimmung zwischen Deutschland und Dänemark.'' Wachholtz, Kiel 2019, ISBN 978-3-529-05036-7.<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Manfred Jessen-Klingenberg]]<br /> |Titel=Die Volksabstimmung von 1920 im historischen Rückblick<br /> |Sammelwerk=[[Grenzfriedenshefte]]<br /> |Nummer=3<br /> |Datum=1990<br /> |ISSN=1867-1853<br /> |Seiten=210–217}}<br /> * Hans Schultz Hansen: ''Die Schleswiger und die Teilung.'' In: ''Grenzen in der Geschichte Schleswig-Holsteins und Dänemarks.'' (= ''Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins.'' Band 42). 1. Auflage. Wachholtz Verlag, Neumünster 2006, ISBN 3-529-02942-4.<br /> * [[Martin Rheinheimer]]: ''Grenzen und Identitäten im Wandel.'' In: ''Grenzen in der Geschichte Schleswig-Holsteins und Dänemarks.'' (= ''Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins.'' Band 42). 1. Auflage. Wachholtz Verlag, Neumünster 2006, ISBN 3-529-02942-4.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Schleswig referendum, 1920}}<br /> * [http://www.nordschleswig.dk/ Deutsche Volksgruppe in Nordschleswig Verbände, Vereine und Institutionen der deutschen Minderheit in Dänemark]<br /> * [http://www.skoleforeningen.org/ Dansk Skoleforening for Sydslesvig e.&amp;nbsp;V.]<br /> * [http://books.google.de/books?id=ONd_frMbzncC&amp;pg=PA202&amp;lpg=PA202&amp;dq=schleswig+preu%C3%9Fisch+optanten&amp;source=web&amp;ots=nR2uGV-Uel&amp;sig=IPpVYqFChrEOZicAo7DmzOykRK0&amp;hl=de Dänische Optanten in Schleswig nach Einführung der preußischen Wehrpflicht]<br /> * Broder Schwensen: [http://www.flensburg-online.de/geschich/nummer38/bilderbogen-38.html#tiedjelinie ''Von der deutschen Niederlage zur Teilung Schleswigs 1918–1920.''] Flensburg 1995, ISBN 3-925856-25-0.<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Dänische Minderheit in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Schleswig-holsteinische Geschichte (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Dänische Geschichte (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Geschichte (Nordschleswig)]]<br /> [[Kategorie:Geschichte (Südschleswig)]]<br /> [[Kategorie:Politik (Weimarer Republik)]]<br /> [[Kategorie:Volksabstimmung im Gefolge des Versailler Vertrags|Schleswig]]<br /> [[Kategorie:Politische Veranstaltung 1920]]<br /> [[Kategorie:Deutsche Minderheit in Dänemark]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bigej_Island&diff=192711806 Bigej Island 2019-09-29T20:06:13Z <p>Serokiec: ² bei Länge entfernt</p> <hr /> <div>{{Infobox Insel<br /> |NAME=<br /> |BILD1=<br /> |BILD1-TEXT=<br /> |BILD2=Kwajalein-Atoll.jpg<br /> |BILD2-TEXT=Karte des Kwajalein-Atolls, mit ''BIGEJ (BENNETT)'' ganz im Osten<br /> |GEWAESSER=Pazifischer Ozean<br /> |GRUPPE=[[Kwajalein]]-Atoll, [[Ralik-Kette]]<br /> |BREITENGRAD=8/53/39/N<br /> |LAENGENGRAD=167/46/21/E<br /> |REGION-ISO=MH-KWA<br /> |KARTE=<br /> |POSKARTE=<br /> |POSKARTELABEL=<br /> |POSMARK=<br /> |POSMARKSIZE=<br /> |LAENGE=2.7<br /> |BREITE=0.41<br /> |FLAECHE=0.65<br /> |ERHEBUNG=<br /> |HOEHE=<br /> |HOEHE-BEZUG=<br /> |HAUPTORT=<br /> |EINWOHNER-PREFIX=<br /> |EINWOHNER=0<br /> |EINWOHNER-ART=<br /> |ZENSUS=<br /> |ZENSUS-REFERENZ=<br /> }}<br /> '''Bigej Island''' (auch: '''Begej''' [{{IPA|ˈbiːdʒiː}}]; [[Marshallesische Sprache|Marshallesisch]]: ''Pikeej'', {{IPA|pʲi͡ɯɡʌ͡ɛːtʲ}})&lt;ref&gt;[http://www.trussel2.com/MOD/LocK.htm#Kuwajleen Marshallese-English Dictionary - Place Name Index]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.trussel2.com/MOD/medintro4.htm Marshallese-English Dictionary – The Sounds of Marshallese]&lt;/ref&gt; ist die östlichste Insel im [[Kwajalein]]-Atoll in der [[Ralik-Kette]] der Republik der [[Marshallinseln]] (RMI). Sie liegt 2.100 [[Seemeile]]n (3900 km) südwestlich von [[Honolulu]], [[Hawaii]].<br /> <br /> Bigej ist unbewohnt und hat eine Fläche von knapp 65 [[Hektar]].&lt;ref&gt;Edwin Horace Bryan: Guide to place names in the Trust Territory of the Pacific Islands: (the Marshall, Caroline and Mariana Islands) (Paperback). Honolulu: Pacific Scientific Information Center, 1971: ''0.250 sq.mi.''&lt;/ref&gt; Bei einer gemessenen Länge von 2,7&amp;nbsp;km ergibt sich daraus eine durchschnittliche Breite von 240 Metern. Die größte Breite misst 410 Meter. Die einzigen Überreste von Bauwerken sind Fundamente eines Treibstofftanks der [[United States Navy|US Navy]] von 1944. Bigej gehört nicht zur [[Kwajalein Missile Range|Reagan Test Site]] und viele Menschen von der Insel [[Kwajalein]] im Süden kommen zu Ausflügen und Picknicks auf die Insel.<br /> Die Vegetation besteht aus tropischen Palmen und Dschungel.<br /> In den letzten Jahren gab es Pläne, auf Bigej Urlaubsdomizile zu errichten.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks == <br /> * [https://geographic.org/geographic_names/name.php?uni=-4974579&amp;fid=4912&amp;c=marshall_islands geographic.org]<br /> * [http://mh.geoview.info/bigej,2080897 geoview.info] mit Bildergalerie<br /> * [https://abundantdreamer.wordpress.com/2010/02/28/bigej-island/ Reiseblog]<br /> <br /> [[Kategorie:Insel (Australien und Ozeanien)]]<br /> [[Kategorie:Insel (Marshallinseln)]]<br /> [[Kategorie:Insel (Pazifischer Ozean)]]<br /> [[Kategorie:Kwajalein-Atoll]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Automobile_Spitznamen&diff=192526145 Automobile Spitznamen 2019-09-23T20:52:58Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>[[Datei:Volvo P1800ES Heck.jpg|mini|hochkant=1.25|Wegen seines gläsernen Hecks erhielt er den Spitznamen „Schneewittchensarg“: der Volvo P 1800 ES]]<br /> [[Datei:LangH-MB-W125-1977.jpg|mini|hochkant=1.25|Mercedes-Benz W 125 „Silberpfeil“]]<br /> '''Automobile Spitznamen'''&lt;ref&gt;[http://www.motorvision.de/ergebnis/die-legendaersten-autospitznamen,3691.html Artikel in Motorvision]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-31 02:33:58 InternetArchiveBot |url=http://www.motorvision.de/ergebnis/die-legendaersten-autospitznamen,3691.html }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://auto.de.msn.com/magazin/news/bilder.aspx?cp-documentid=153874759 Bericht in: auto.de]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.heise.de/autos/artikel/Enten-und-Erdbeerkoerbchen-Autos-und-ihre-Spitznamen-436856.html heise.de: Autos und Ihre Spitznamen]&lt;/ref&gt; sind inoffizielle Bezeichnungen, Spott- oder [[Kosename]]n für bestimmte Automodelle. Solche Spitznamen gibt es seit Beginn der automobilen Entwicklung. Schmeichelhaft, liebevoll, spöttisch oder abwertend entstehen sie oft für Fahrzeuge, die aufgrund ausgeprägter Eigenschaften das besondere Interesse des Publikums wecken. Einige der erfolgreichsten Modelle der Automobilgeschichte sind unter ihrem [[Spitzname]]n bekannter als unter der offiziellen Bezeichnung.<br /> <br /> Der erste [[Volkswagen]] hieß zu Produktionsbeginn offiziell nicht „[[VW Käfer|Käfer]]“, aber Ende der 1960er Jahre wurde das im 20. Jahrhundert meistgebaute Automobil im [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen Raum]] unter diesem Namen vertrieben. Auch Volkswagen verwendete ihn schließlich selbst in der Werbung (''Der Käfer … er läuft … und läuft … und läuft …''). In den [[Vereinigte Staaten|USA]] wird der Käfer ''„Beetle“'', in [[Mexiko]] ''„Vocho“'', in [[Brasilien]] ''„Fusca“'' und in Frankreich ''„Coccinelle“'' (Marienkäfer) genannt.<br /> <br /> „[[Ford Modell T|Tin Lizzie]]“ ''(„Blechliesel“)'' von [[Ford]] bezeichnet das Ford-T-Modell, das erste Volksauto und eines der meistgebauten Automobile.<br /> <br /> Auch zahlreiche andere Autotypen haben im Volksmund Spitznamen erhalten, die über einfache [[Abkürzung]]en, wie z.&amp;nbsp;B. ''Diplo'' für den [[Opel Diplomat]] oder ''Commo'' für den [[Opel Commodore]] hinausgingen.<br /> <br /> Neben den hier genannten Spitznamen für bestimmte Autotypen bzw. Automodelle gibt es sie auch für spezifische einzelne Fahrzeuge (wie z.&amp;nbsp;B. „[[Herbie]]“ und „[[Dudu]]“ für den VW Käfer aus den bekannten Filmen), Fantasiefahrzeuge (wie z.&amp;nbsp;B. das „[[Batmobil]]“), Spezialfahrzeuge wie das „[[Papamobil]]“, [[Rennwagen]] wie das „[[Porsche 917#Porsche 917/20|Pink Pig]]“ (ein Porsche 917/20, auch „Die Sau“ genannt wegen seiner Lackierung), das „Turbinchen“ (ein [[Porsche 996]] Turbo in der Rennversion von ''[[Jürgen Alzen|Jürgen Alzen Motorsport]]'') oder die „Schwarze Witwe“ (ein [[Opel Rekord C]] als Renntourenwagen&lt;ref&gt;[http://www.auto-motor-und-sport.de/news/auto-der-woche-opel-rekord-c-die-schwarze-witwe-8388710.html Artikel aus ams]; abgerufen am 12. Juni 2014&lt;/ref&gt;).<br /> <br /> „[[Silberpfeil]]“ ist der inoffizielle Name der deutschen Grand-Prix-Rennwagen von [[Mercedes-Benz]] und [[Auto Union]] von 1934 bis 1939. Auch der 1954/55 von Mercedes-Benz in der [[Formel 1]] eingesetzte [[Mercedes-Benz W 196|W&amp;nbsp;196]] und der 1952 und 1955 werksseitig eingesetzte Sportwagen [[Mercedes-Benz W 194|300 SL(R)]] wurden so genannt. Später wurden – bis in die heutige Zeit – einige Rennwagen ebenfalls so bezeichnet.<br /> <br /> Auch Bezeichnungen für eine bestimmte Gruppe von Automobilen sind verbreitet, z.&amp;nbsp;B. „Bauernporsche“ für Sportversionen von Alltagsautos oder „motorisierte Einkaufskörbe“ für kleine Einkaufsflitzer. Im süddeutschen Raum ist der Begriff „Rennsemmel“ für kleine sportliche Autos geläufig.<br /> <br /> Zudem geben manche Autobesitzer ihrem Wagen einen individuellen (Spitz)namen. Umgekehrt wurde der Name der Frankfurter Prostituierten [[Rosemarie Nitribitt]], die zeitweise einen [[Mercedes-Benz W 121 B II|schwarzen Mercedes 190 SL]] mit roten Ledersitzen fuhr, nach deren spektakulärer Ermordung auf den Fahrzeugtyp übertragen.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/vermischtes/article1307322/Das-ewige-Raetsel-um-Rosemarie-Nitribitt.html Artikel zur Affäre in der ''Welt'']; abgerufen am 2. November 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch Motorräder erhielten mitunter Spitznamen. So wurde z.&amp;nbsp;B. die [[DKW RM 350]] wegen ihres kreischenden Motorgeräusches auch „Singende Säge“ genannt. Als den „Grünen Elefanten“ kennt man die [[Zündapp KS 601]], als „Schwarze Josefine“ eine 250er Zweitakt-Zweizylinder-[[Tornax]] und „Gummikuh“ werden die ersten Vollschwingenmodelle von [[BMW-Motorrad|BMW]] genannt. Die [[Honda CX 500]] schließlich bekam den wenig schmeichelhaften Beinamen „Güllepumpe“.<br /> <br /> Bei Lastkraftwagen gibt es das Beispiel der Frontlenker-Lkw von Mercedes-Benz, die 1963 auf den Markt kamen. Sie hatten keine Motorhaube mehr, sondern eine kubische Kabine, in der der Fahrer über der Vorderachse saß. Die Fahrerhäuser waren nicht kippbar, sodass die Wartung durch zahlreiche Klappen und Türchen erfolgen musste, die über das ganze Fahrzeug verteilt waren. Dieser Umstand brachte diesen Fahrzeugen bei Fahrern und Mechanikern rasch den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Adventskalender“ ein.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://magazin.mercedes-benz-classic.com/gallery/02-2013/flipbook-de/files/assets/basic-html/page77.html |wayback=20171224101208 |text=Magazin ''Mercedes-Benz-Classic'', Heft 2/2013 |archiv-bot=2018-08-27 10:56:21 InternetArchiveBot }}. Abgerufen am 17. Dezember 2017.&lt;/ref&gt; Der von 1958 bis 1961 gebaute Typ LP 333 wurde wegen seiner zwei lenkbaren Vorderachsen scherzhaft „Tausendfüßler“ genannt.<br /> <br /> == Herkunft bzw. Ursprung ==<br /> <br /> Meist ist ein äußeres Merkmal der Ursprung für den Spitznamen eines Autotyps. Der „Adenauer-Mercedes“, der „Strich-Achter“, „Die Göttin“ für den Citroën DS oder der „Gangster-Citroën“ sind einige der Ausnahmen, die ihren Spitznamen auf andere Weise erlangten.<br /> <br /> Recht häufig wurden in Deutschland Fahrzeuge der Marken Mercedes, VW und Fiat mit Spitznamen versehen. Fast jede Modellgeneration des Ford Taunus (1939 bis 1976) erhielt einen anderen Namen im [[Volksmund]], zumeist weil das amerikanisierte Design den deutschen Geschmack verfehlte und als überladen, kitschig oder hässlich galt.<br /> In der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] gab es nur sehr wenige Automodelle; der [[Trabant (Pkw)|Trabant]] erhielt viele Spitznamen.<br /> <br /> Spitznamen für Automodelle sind seltener geworden. Zumeist erhalten heute solche Autos Spitznamen, deren Design allgemein als misslungen angesehen wird.&lt;ref&gt;[http://www.fr-online.de/auto/auto-spitznamen-werden-immer-seltener/-/1472790/8343124/-/index.html Frankfurter Rundschau 14. April 2011]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Liste ==<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |-<br /> ! Spitzname !! Fahrzeugtyp !! Produktion !! class=&quot;unsortable&quot; | Foto !! class=&quot;unsortable&quot; | Hintergrund des Spitznamens&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.auto-news.de/auto/fotoshows/anzeige.jsp?id=24877&amp;picindex=27&amp;backlink=%2Fauto%2Ffotoshows%2Fanzeige.jsp%3Fid%3D24877 |wayback=20161227061119 |text=Auto News: Die populärsten Auto-Spitznamen |archiv-bot=2018-08-27 10:56:21 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Tin Lizzie“ („Blechliesel“)''' || [[Ford T-Modell]] ||1908–1927|| [[Datei:Ford T Jon Sullivan.jpg|120px]] || Das Ford Erfolgsmodell war eine kreuzbrave „Liesel“ für den kleinen Geldbeutel, die aufgrund des filigranen Äußeren, das ausschließlich in Schwarz erhältlich war, etwas blechern aussah.<br /> |-<br /> | '''„Doktorwagen“''' || [[Opel 4/8 PS]] ||1909–1910|| [[Datei:Opel 4 8 PS Doktorwagen 1910.jpg|120px]] || Der Zweisitzer war im Vergleich zu anderen Autos dieser Zeit klein und wendig und wurde von vielen Ärzten für Hausbesuche benutzt, wodurch er schnell den Spitznamen „Doktorwagen“ bekam.<br /> |-<br /> | '''„Puppchen“''' || [[Wanderer Puppchen|Wanderer&lt;br /&gt;W1–W3]] ||1912–1926|| [[Datei:MHV Wanderer Puppchen 1911 01.jpg|120px]] || Das Lied „''Puppchen, du bist mein Augenstern''“ aus der Operette „[[Die keusche Susanne]]“ von 1910 war sehr populär. Und da der Wanderer so klein und niedlich war, wurde er vom [[Volksmund]] bald nur noch „Puppchen“ genannt.&lt;ref&gt; {{Webarchiv|text=Website des Horch-Museums |url=http://www.horch-museum.de/index_inhalt.asp?GoTo=aktuell&amp;nummer=25&amp;thema=Ausstellung |wayback=20110111024526 |archiv-bot=2018-03-31 02:33:58 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Laubfrosch“''' || [[Opel 4 PS]] ||1924–1931|| [[Datei:MHV Opel Laubfrosch 01.jpg|120px]] || Im Gegensatz zu den damals üblichen Automobilen war er klein und grün statt groß und schwarz und wurde deshalb vom [[Volksmund]] „Laubfrosch“ genannt. Er ist ein [[Plagiat]] des [[Citroën Typ C]], der ausschließlich in der Farbe Gelb produziert wurde. Daher stammt angeblich das [[Sprichwort]] ''„[[Dasselbe in Grün]]''“.<br /> |-<br /> | '''„Kommissbrot“''' || [[Hanomag 2/10 PS]] ||1925–1928|| [[Datei:Hanomag Kommissbrot Autostadt.jpg|120px]] || Dieses revolutionäre, aber auch vielfach belächelte Auto erhielt wegen seiner „Brotform“ den Spitznamen ''„Kommissbrot“''. Die Redewendung ''Ein bisschen Blech, ein bisschen Lack, fertig ist der Hanomag!'' ist ebenfalls ihm zu verdanken.<br /> |-<br /> | '''„Jakob“''' oder '''„Jacob“''' || [[Volvo ÖV4]] ||1927–1929|| [[Datei:OV4 1.JPG|120px]] || Der Volvo ÖV 4 ist der erste Serien-PKW von Volvo. Er ist, da einer der 10 Prototypen am Namenstag von Jacob fertiggestellt wurde, auch unter dem Kosenamen „Jacob“ bekannt.<br /> |-<br /> |'''„Witwenmacher“''' („The Widow-Maker“)||[[Bugatti Typ 54]]||1931–1932|||[[Datei:Bugatti Typ 54 bkue vr EMS.jpg|120px]]||Das Fahrzeug war äußerst anspruchsvoll zu fahren und nicht ungefährlich. Neben Graf Czaykowski in Monza 1933 fand auch Prinz Jiri Lobkowicz aus Böhmen den Tod in einem Type 54, sodass das Auto in England fortan „The Widow-Maker“ (Witwenmacher) genannt wurde. Der Begriff wird aber auch anderweitig verwendet.<br /> |-<br /> | '''„Gangster-Citroën“''', „l’attraction“ (franz. für: die Attraktion) || [[Citroën Traction Avant]] ||1934–1957|| [[Datei:Citroen-TractionAvant1954.jpg|120px]] || ''„Traction Avant“ („Vorderradantrieb“)'' war 1934 so revolutionär, dass dafür bis heute der Begriff ''„l’attraction“ (franz. „die Attraktion“)'' statt gleichklingend ''„la traction“ (franz. „der Antrieb“)'' verwendet wird. Er wurde aufgrund seiner hervorragenden Straßenlage als ''„Gangster-Citroën“'' bekannt, denn damit eignete er sich der Legende nach zum idealen Fluchtfahrzeug. Die einschlägigen Filmszenen aus den 1930er Jahren, in denen bewaffnete Gangster aus den geöffneten [[Selbstmördertür]]en schossen, haben ihren Teil dazu beigetragen.<br /> |-<br /> | '''„Steyr-Baby“''' || [[Steyr 50]] ||1936–1940|| [[Datei:1936Steyr50Baby.jpg|120px]] || Er galt als österreichischer „Volkswagen“ und wurde „Steyr-Baby“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Autobahnadler“''' || [[Adler 2,5 Liter]] ||1936–1940|| [[Datei:Adler 2,5 Liter Limousine.jpg|120px]] || Der Volksmund gab ihm den Beinamen, weil er mit Sechszylindermotor, 58 PS und Aerodynamikkarosserie fast 130 km/h erreichte. Das war 1938 sensationell.<br /> |-<br /> | '''„Topolino“''' || [[Fiat 500 Topolino|Fiat 500 A]] ||1937–1955|| [[Datei:Fiat 500A Standard Coupe 1939.jpg|120px]] || Der erste Fiat 500 wurde in Italien ''„Topolino“ („Mäuschen“)'' genannt. Das ist der italienische Name der Comicfigur ''„[[Mickey Mouse]]“'' und der Name der dazugehörigen Comic-Hefte, die damals auf den Markt kamen.<br /> |-<br /> | '''„Käfer“'''; auch „Beetle“ (USA), „Vocho“ (Mexico), „Fusca“ (Brasilien) und viele andere || [[VW Käfer#VW Käfer|VW Käfer]] ||1938–2003|| [[Datei:Vw kaefer 1300 v sst.jpg|120px]] || Die Silhouette erinnert an ein krabbelndes [[Insekt]]. Wer den Volkswagen aber erstmals „Käfer“ nannte, ist nicht überliefert. Wegen seines leicht gewölbten Hecks und einer gewissen Ähnlichkeit mit den frühen Sportwagen von [[Porsche 356|Porsche]] wird er gelegentlich auch als „Buckelporsche“ bezeichnet. Darüber hinaus hat wohl kein anderes Fahrzeug international so viele individuelle Beinamen wie der VW Käfer.<br /> |-<br /> | '''„Buckeltaunus“''' || [[Ford Taunus G93A|Ford 1939er Taunus]] ||1939–1952|| [[Datei:MHV Ford Taunus G93A 1949 02.jpg|120px]] || Seine Karosserie mit Fließheck, die ihn eindeutig von allen anderen Taunus-Modellen, die bis in die 1970er Jahre gebaut wurden, unterscheidet, brachte ihm den bis heute gebräuchlichen Spitznamen „Buckeltaunus“ ein.<br /> |-<br /> | '''„Cremeschnittchen“''' || [[Renault 4CV]] ||1946–1961|| [[Datei:Renault-4CV-1.jpg|120px]] || Bei Produktion der ersten Serie verwendete Renault Restposten von beiger Wüstentarnfarbe des deutschen Afrikakorps. Im französischen Volksmund wurde der Wagen deshalb ''„Motte de Beurre“ („Butterklumpen“)'' genannt. Der Spitzname „Cremeschnittchen“ stammt aus dem Saarland, wo der Wagen wegen der damaligen [[Zollunion]] mit Frankreich sehr verbreitet war.<br /> |-<br /> | '''„Katzenbuckel“''', „Buckelvolvo“ || [[Buckelvolvo|Volvo PV444/544]] ||1947–1958|| [[Datei:PV544schraeg.JPG|120px]] || Die eigentümliche Form des ''„Rückens“'' brachte dem Volvo seinen Namen ein.<br /> |-<br /> | '''„Leukoplastbomber“''' || [[Lloyd 300|Lloyd]] ||1949–1961|| [[Datei:2007-09-08 2636 Lloyd 300, Modell 1950-1951 (ret).jpg|120px]] || Die [[Sperrholz]]karosserie der ersten Modelle dieses Kleinwagens war mit einem [[Kunstleder]] überzogen, das bis zu einem gewissen Grad dem Heftpflaster „[[Leukoplast]]“ ähnelte. Spätere Ausführungen hatten zwar eine Ganzstahlkarosserie, aber der Spitzname blieb trotzdem. Das Grundwort „Bomber“ könnte eine Anspielung auf das Heulen des kleinen luftgekühlten Motors gewesen sein.<br /> |-<br /> |'''„Tantchen“''' („Auntie“)||[[Rover P4]]||1949–1964||[[Datei:Rover 80 built 1960.jpg|120px]]||Bekannt wurde der Rover P4, insbesondere gegen Ende seiner Bauzeit wegen seines biederen Aussehens auch unter dem Spitznamen „Tantchen“ („Auntie“).<br /> |-<br /> | '''„Ente“''' || [[Citroën 2CV]] ||1949–1990|| [[Datei:2cv-red.jpg|120px]] || Der Name geht auf das Märchen ''„[[Das hässliche Entlein]]“'' von [[Hans Christian Andersen]] zurück. Früher hatte Citroën als Firmenlogo einen [[Schwäne|Schwan]], ''„Le Moteur Flottant“''. Ein Journalist schrieb auf dem Pariser Autosalon 1948 über den 2CV: ''„Er ist wie ein häßliches Entlein zwischen diesen Schwänen.“'' Der Name ''„Ente“'' ist geblieben.<br /> |-<br /> | '''„Bulli“''' || [[VW Bus]] ||1950–heute||[[Datei:VW-T1b-Bus-Normalausführung-Fr.jpg|120px]] || Obwohl der Spitzname so weit verbreitet ist, dass gemeinhin angenommen wird, das Fahrzeug hieße wirklich so, ist nicht bekannt, welchen Ursprung der Spitzname ''„Bulli“'' tatsächlich hat. Bis 2007 durfte aber VW den Namen nicht führen, da [[Kässbohrer Fahrzeugwerke|Kässbohrer]] eine [[Pistenraupe]] mit dem geschützten Namen 'Bully' produzierte.<br /> |-<br /> | '''„Banane“''' || [[Rometsch|Rometsch Beeskow]] ||1951–1956|| [[Datei:Rometsch beeskow2.jpg|120px]] || Der Rometsch Beeskow war ein Zweisitzer auf der Basis des VW Käfer. Wegen seiner vorn und hinten „krummen“ Seitenlinie wurde er spöttisch Banane genannt.&lt;ref&gt;[http://www.autobild.de/klassik/artikel/karosseriebauer-rometsch-949679.html AutoBild: Blech-Bananen aus West-Berlin.]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Adenauer“''' || [[Mercedes-Benz W 189|Mercedes-Benz 300 d]] ||1957–1962|| [[Datei:Mercedes Benz W189 BW 1.JPG|120px]] || Bundeskanzler [[Konrad Adenauer]] wählte den großen, vornehmen Mercedes-Benz 300 d als seinen zweiten Dienstwagen. Ausschlaggebend soll der Legende nach gewesen sein, dass er in dem hoch gebauten Fahrzeug seinen steifen Hut aufbehalten konnte, was im [[BMW 505]], der auch zur Wahl stand, nicht möglich gewesen sei. So wurde Adenauer zum berühmtesten Werbeträger und zugleich Namensgeber des Fahrzeuges.<br /> |-<br /> | '''„Weltkugel“''' || [[Ford G13#Taunus 12M (G13, 1952–1959)|Ford 1952er Taunus]] ||1952–1955|| [[Datei:MHV Ford Taunus G13 03.jpg|120px]] || Nur dieses Modell von Ford hatte in der Mitte der Kühlermaske eine kleine [[Weltkugel]] als Stilelement.<br /> |-<br /> | '''„Weichblitz“''' || [[Opel Blitz#1952–1959 bis 1960|Opel Blitz]] ||1952–1960|| [[Datei:Opel blitz pritsche 1 sst.jpg|120px]] || Aufgrund seines rundlichen Designs erhielt der Wagen im Volksmund den Namen &quot;Weichblitz&quot;<br /> |-<br /> | '''„Barockengel“''' || [[BMW 501/502]] ||1952–1964|| [[Datei:BMW 502 V8 3,2 L vr.jpg|120px]] || Voluminöse, [[Barock|barocke]] Formen und ausladende [[Kotflügel]] prägten das Bild dieses bei seiner Einführung schon etwas altmodischen Autos.<br /> |-<br /> |'''„Brezelkäfer“''' ||[[Brezelkäfer|VW Typ 1]]||{{SortKey|1953}}bis 1953||[[Datei:VW Standard, Bj1950 2005-09-17.jpg|120px]]||Das geteilte Heckfenster der ersten VW Typ 1 bzw. Käfer (bis 1953) erinnerte an eine Brezel und führte zu der Bezeichnung „Brezelkäfer“, im Gegensatz zu den anschließenden „Ovalis“.<br /> |-<br /> | '''„Haifischmaul“''' || [[Opel Olympia Rekord]] ||1953–1954|| [[Datei:Opel Olympia 01.jpg|120px]] || [[Und der Haifisch, der hat Zähne|„Der Haifisch, der hat Zähne …“]]: Die maulartige Kühlermaske erinnert viele Betrachter hieran.<br /> |-<br /> |'''„Ovali“''' ||[[VW Käfer#Standard- und Export-Modell (1946–1960)|VW Käfer]]||1953–1956||[[Datei:Vw kaefer ovali h sst.jpg|120px]]||Wer im Internet einen VW Käfer der Baujahre 1953 bis 1956 sucht, gibt am besten „Ovali“ ein, so genannt nach dem ovalen Heckfenster ohne den Mittelsteg des ursprünglichen „Brezelfensters“ des ersten VW Typ 1.<br /> |-<br /> | '''„Käseglocke“''', „Mensch in Aspik“, „Schneewittchensarg“, „rollende Zigarre“ || [[Messerschmitt Kabinenroller]] ||1953–1964|| [[Datei:Messerschmitt tg500 01.jpg|120px]] || Er verfügte statt eines Stahldaches über eine komplett transparente, langgestreckte Plexiglaskuppel unter der die Menschen wie unter einer Käseglocke saßen. Wie später beim [[Volvo P1800 ES|Volvo P1800]] wurde man unter anderem auch an Schneewittchen erinnert.<br /> |-<br /> | '''„Gullwing“ („Möwenflügel“)''' || [[Mercedes-Benz W 198|Mercedes-Benz 300 SL]] ||1954–1957|| [[Datei:1955 Mercedes-Benz 300SL Gullwing Coupe 34.jpg|120px]] || Die Flügeltüren erinnern im geöffneten Zustand an die Flügel einer [[Möwen|Seemöwe]], weshalb der Wagen in den USA ''„Gullwing“'' genannt wurde. Der Roadster blieb ob der fehlenden Flügeltüren ohne Spitznamen.<br /> |-<br /> | '''„Ponton“''' || [[Mercedes-Benz W 105]]/[[Mercedes-Benz W 120|W 120]]/[[Mercedes-Benz W 121|W 121]]/[[Mercedes-Benz W 128|W 128]]/[[Mercedes-Benz W 180|W 180]] ||1954–1961|| [[Datei:Mercedes-Benz 219 (ret) am 15.06.2007.jpg|120px]] || Der erste Mercedes-Benz mit [[Karosserie|selbsttragender Stahlkarosserie]] wurde, wie Mercedes-Benz in der Werbung hervorhob, in [[Pontonkarosserie|„Pontonbauweise“]] gebaut, was gleichzeitig den Spitznamen begründete.<br /> |-<br /> | '''„Knutschkugel“''', auch '''„Schlaglochsuchgerät“''' || [[BMW Isetta]] ||1955–1962|| [[Datei:BMW Isetta, Bj 1955 (2015-08-28 3092 Ausschnitt).jpg|120px]] || Jungen unverheirateten Paaren bot dieser günstige, mehr oder minder kugelförmige Kleinstwagen in den prüden 1950er-Jahren eine willkommene Möglichkeit sich näherzukommen. Des Weiteren war es wegen der vier Spuren bzw. versetzten Räder praktisch unmöglich, einem Schlagloch auszuweichen.<br /> |-<br /> | '''„Nitribitt-SL“'''|| [[Mercedes-Benz W 121 B II|Mercedes 190 SL]] ||1955–1963|| [[Datei:190 SL vorne.jpg|120px]] || Die Edelprostituierte [[Rosemarie Nitribitt]], die einen solchen Wagen fuhr und unter bis heute ungeklärten Umständen ermordet wurde, hat diesem Modell zu seinem etwas anrüchigen Spitznamen verholfen.<br /> |-<br /> | '''„Hausfrauenporsche“''' || [[VW Karmann-Ghia Typ 14|VW Karmann Ghia]] ||1955–1974|| [[Datei:VW Typ 14 Karmann-Ghia Coupé.JPG|120px]] || Diesen Beinamen erhielt der VW Karmann Ghia, weil er ein besonders bei der Damenwelt beliebter Sportwagen war.<br /> |-<br /> | '''„Göttin“''' || [[Citroën DS]] ||1955–1975|| [[Datei:DS 21 pallas 1969.JPG|120px]] || Die beiden Buchstaben „DS“ werden auf [[Französische Sprache|Französisch]] ''„Déesse“ ''ausgesprochen, was auf Deutsch „Göttin“ heißt. Citroën setzte die Tradition doppeldeutiger Buchstabenkombinationen in den folgenden Jahren fort. So gab es ''„ID“'', gesprochen ''l’idée'' ''(„die Idee“)'', ''„LN“'' für ''„Hélène“'' oder ''„LNA“'' für ''„Helena“''.<br /> |-<br /> | '''„Cellokasten“ („Silberfloh“)''' || [[Fuldamobil]] ||1956–1958|| [[Datei:MHV Fuldamobil 02.jpg|120px]] || Ab 1952 wurde zunächst eine eckigere, mit Aluminium verkleidete Karosserie verwendet, daraus resultierte der Spitzname „Silberfloh“. Das ungewöhnliche bauchige Aussehen des Modells im nächsten Jahr brachte ihm schnell den Spitznamen „rollender Cellokasten“ ein.<br /> |-<br /> | '''„Feuervogel“''', „Brathähnchen“ || [[Spatz (Auto)|Victoria Spatz]] ||1956–1958|| [[Datei:170501-Victoria-Spatz-01.jpg|120px]] || Der Kleinstwagen aus Kunststoff stand im Ruf großer Feuergefährlichkeit, nachdem einige Fahrzeuge in Flammen aufgegangen waren. Die gelegentlich gebrauchten Spitznamen des Wägelchens, von dem nur knapp 1600 Stück gebaut wurden, deuten darauf hin.<br /> |-<br /> | '''„Barocktaunus“''' || [[Ford P2|Ford 1957er Taunus]] ||1957–1960|| [[Datei:Ford Taunus 17M deLuxe 1.JPG|120px]] || Der Ford P2 wurde wegen seiner amerikanischen Form im Stile der 1950er Jahre, die für den europäischen Geschmack überladen schien, „Barocktaunus“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Bauern-Buick“''' || [[Opel Rekord P1|Opel Rekord]] ||1957–1960|| [[Datei:Opel Rekord 1700 P1 (2008-06-14) ret.jpg|120px]] || Eine an das amerikanische Design der Konzernmutter [[General Motors]] angelehnte Karosserie des Opel, der im Gegensatz dazu im Ruf einer braven Familienkutsche stand, ließ die Menschen an einen amerikanischen Straßenkreuzer mit bescheidenerem Kern denken.<br /> |-<br /> | '''„Trabi“''', „Rennpappe“, „Sachsenporsche“, „Fluchtkoffer“, „Mercedes Krenz“, „Überdachte Zündkerze“, „Regenschirm mit Rädern“ u.&amp;nbsp;a. || [[Trabant (Pkw)|Trabant]] ||1957–1991|| [[Datei:Trabant601K.jpg|120px]] || Die Beplankung der ansonsten selbsttragenden Karosserie besteht größtenteils aus [[Baumwolle|baumwollverstärktem]] [[Phenoplast]], im Volksmund abschätzig als „Pappe“ bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Schlüssellochkapitän“''' || [[Opel Kapitän#Opel Kapitän P 2,5 (ursprünglich „P“, 1958–1959)|Opel Kapitän]] ||1958–1959|| [[Datei:Opel Kapitän P2,5 g.JPG|120px]] || Die Form seiner Heckleuchten gab ihm seinen Spitznamen.<br /> |-<br /> |'''„Froschauge“''' (Frogeye)||[[Austin-Healey Sprite]] Mk I|| 1958–1961 ||[[Datei:Austin Healey Sprite Mk I (Froschauge) 2007-06-16.jpg|120px]]||Die Anordnung der Scheinwerfer auf der Motorhaube erinnerte an Froschaugen und führte zu dem weithin gebräuchlichen Namen für den Austin-Healey Sprite Mark I.&lt;ref&gt;''Enzyklopädie des Automobils.'' Weltbild Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-534-2, S. 48–49.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Ursula Rahn-Huber: ''Die schönsten Roadsters.'' Lechner Verlag, Genf 1991, ISBN 3-85049-084-X, S. 10 u. 12.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |'''„Dame“'''||[[Porsche 356]]&lt;br /&gt;mit 60-PS-Motor||1958–1963|||[[Datei:Porsche 356 in red.jpg|120px]]||Der ''Porsche 356'' mit der schwächsten Motorisierung (60&amp;nbsp;PS) war auch unter der charmanten Bezeichnung „Dame“ bekannt.&lt;ref&gt;Sondernummer der Zeitschrift ''Christophorus'' von 1959, S. 5.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;F. Gert Pohle in ''Die Welt'' vom 4. Mai 1960, veröffentlicht im Sonderdruck ''Teste''(W 29 10 M Juni 1960), S. 12.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Streifentaunus“''' || [[Ford G13#Seitenstreifentaunus (G13 AL, 1959–1962)|Ford 1959er Taunus]] ||1959–1962|| [[Datei:Ford Taunus 12m 38PS 1960 2.jpg|120px]] || Nach der Modellpflege deutlich umgestaltet, war der Taunus 12M etwas niedriger und ohne seine typische Weltkugel. Stattdessen bekam er breite weiße Seitenstreifen, die ihm den Spitznamen „Streifentaunus“ einbrachten.<br /> |-<br /> | '''„Das Schwein“''' || [[Austin Healey 3000]] ||1959–1967|| [[Datei:1960.austin.healey.3000.arp.750pix.jpg|120px]] || Die Rennfahrerin [[Pat Moss]], Schwester von [[Stirling Moss]], nannte das Auto wegen seines unberechenbaren Fahrverhaltens „the pig“ („das Schwein“).<br /> |-<br /> | '''„Heckflosse“''' || [[Mercedes-Benz W 110]] und [[Mercedes-Benz W 111]] ||1959–1968|| [[Datei:Mercedes W111 220SB rear MTP07.jpg|120px]] || Mercedes-Benz nannte die hochgezogene, eckige Form der hinteren Kotflügel vornehm „Peilstege“, die angeblich dazu gedacht waren, das Rückwärtseinparken zu erleichtern. Das Publikum erkannte jedoch gleich, dass dies vielmehr eine dezente Art war, der amerikanischen [[Heckflosse]]nmode zu folgen. Auch in den USA wurde dies erkannt, und der Wagen wirkte angesichts der bei seinem Erscheinen bereits abklingenden Heckflossenmode etwas skurril. Er wurde in den USA „Fintail“ getauft.<br /> |-<br /> | '''„Vogelkäfig“''' (Birdcage)||[[Maserati Tipo 61]]||1960–1961|| [[Datei:2009-08-07 1081 Oldtimer-GP - Maserati Tipo 61, Bj. 1960.JPG|120px]] || Der Maserati Tipo 61, der unter anderem 1960 und 1961 das [[1000-km-Rennen auf dem Nürburgring]] gewann, war allgemein als „Vogelkäfig“ oder „Birdcage“ bekannt; denn sein teilweise sichtbarer filigraner Gitterrohrrahmen erinnerte an die Stäbe eines Käfigs.&lt;ref&gt;Behrndt/Födisch/Behrndt: ''ADAC 1000 km Rennen.'' Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0, S. 32.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Isenberg/Klein: ''1000 Rennwagen''. Naumann &amp; Göbel, Köln, ISBN 978-3-625-12393-4, S. 95 (Druckfehler = case statt cage!).&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Rasender Kofferraum“''' || [[Opel Rekord P2|Opel Rekord P2 Coupé]] ||1960–1963|| [[Datei:Opel Rekord Coupé red r.jpg|120px]] || Das überlange Heck des Coupés, das auf der Limousine basierte, deren Radstand man aus Kostengründen nicht verkürzt hatte, ließ den Wagen etwas gewöhnungsbedürftig aussehen.<br /> |-<br /> | '''„Badewanne“''' || [[Ford P3|Ford 1960er Taunus]] ||1960–1964|| [[Datei:2007-09-08 Ford 17M, Bj. 1963 (ret).jpg|120px]] || Die neumodische rundliche Form und die schlichte Gestaltung ohne den üblichen Chromschmuck ließen viele Menschen an eine Badewanne denken, da damals ausgesprochen moderne „Sanitärfarben“ verwendet wurden.<br /> |-<br /> | '''„Der Bucklige“''', „Volksfiatowitsch“, „T-34 Sport“ || [[Saporoshez (Automarke)|Saporoshez 965]] ||1960–1969|| [[Datei:Zaz-965.JPG|120px]] || Die ungewöhnliche Form verschaffte ihm in der [[DDR]] den Spitznamen „Der Bucklige“. Den zweiten Spitznamen „Volksfiatowitsch“ verdankt er seiner auffälligen Ähnlichkeit mit dem [[Fiat 600]]. „Fiatowitsch“ ist dem [[Russische Sprache|Russischen]] entlehnt und bedeutet so viel wie „Sohn des Fiat“.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43066317.html Spiegel-Online: Volksfiatowitsch]&lt;/ref&gt; Das knatternde Geräusch des V4-Heckmotors führte wohl zu dem Namen &quot;T-34 Sport&quot;, angelehnt an den sowjetischen Panzer [[T-34]].<br /> |-<br /> |'''„Dreikantschaber“''' ||[[Porsche 356#Sportversionen des B-Modells|Porsche 2000 GS-GT]]||1963|||[[Datei:1964-05-31 Günter Klass - Porsche.jpg|120px]]||Neben der Karosserie des Typs 356 mit fließend abfallendem Heck baute Porsche eine Rennsportversion mit verkürztem Dach, deren Silhouette zunächst intern den Begriff „Dreikantschaber“ auslöste, unter dem der Wagen bald allgemein bekannt wurde.&lt;ref&gt;Boschen/Barth: ''Das große Buch der Porschetypen.'' 2. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01284-7, S. 227.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.porsche.com/germany/sportandevents/motorsport/history/racingcars/60ies/1963-356b2000gs-gtcoupe/ Porsche-Website]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Kantenhauber“''' || [[Alfa Romeo Giulia#Sprint / GT|Alfa Romeo GT]] ||1963–1970|| [[Datei:Alfa Romeo GT1300 Junior front 20071002.jpg|120px]] || Als sportlicher Bruder des Alfa Romeo Giulia hatte der GT bis 1970 eine eigentümliche Kante vor der Motorhaube, die zu dem Namen führte. In der Überarbeitung von 1970 verschwand dieses Designmerkmal.<br /> |-<br /> | '''„Pagode“''' || [[Mercedes-Benz W 113]] ||1963–1971|| [[Datei:Mercedes-Benz W113 280SL.jpg|120px]] || Die ungewöhnliche, nach innen gewölbte Dachform sollte den Einstieg in den niedrigen Sportwagen erleichtern. Sie erinnert an ein [[Pagode]]ndach. Heute ist dieses Konstruktionsprinzip in ähnlicher Weise beim [[Peugeot RCZ]] wiederzufinden.<br /> |-<br /> | '''„Elfer“''', „Neunelfer“ || [[Porsche 911|Porsche 911 (alle)]] ||1963–heute|| [[Datei:Porsche 911S.jpg|120px]] || Der Porsche 911 wird bis heute – unabhängig von seiner tatsächlichen Typbezeichnung, wie z.&amp;nbsp;B. 993 oder Carrera 4 – schlicht als „der Elfer“ bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Große Wanne“''' || [[Ford P5|Ford 1964er Taunus]] ||1964–1967|| [[Datei:Ford Taunus 17M.jpg|120px]] || Weil er der Formensprache des Vorgängers folgte, der den Spitznamen ''„Badewanne“'' trug, nannte der Volksmund den in Länge und Breite gewachsenen Nachfolger konsequent ''„Große Wanne“''.<br /> |-<br /> | '''„Fridolin“''' || [[VW Typ 147]] ||1964–1974|| [[Datei:VW Fridolin.jpg|120px]] ||<br /> Der VW Typ 147 wurde als Spezialfahrzeug bei [[Westfalia Mobil|Westfalia]] für die Deutsche Bundespost auf dem Chassis des [[VW Karmann-Ghia Typ 14]] gebaut. Intern lief das Projekt zunächst unter dem Namen „Fridolin“, bis das Bundespostministerium auf „Sonderfahrzeug Post auf VW-Fahrgestell“ bestand. Doch der Name „Fridolin“ gelangte in die Öffentlichkeit und war fortan die allgemein gebräuchliche, wenn auch nicht offizielle Bezeichnung für den kleinen Posttransporter, der zur Briefkastenentleerung, für Eilzustellungen sowie im Fernsprech- und Landpostdienst eingesetzt wurde. 6129 „Fridolins“ wurden von 1964 bis 1974 hergestellt.&lt;ref&gt;Rüdiger Etzold: ''Der Käfer II – Eine Dokumentation.'' Motorbuch Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-7168-1613-2, S. 203.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |'''„Pony“''' (auch: [[Pony-Car]])||[[Ford Mustang]]||1964–heute|||[[Datei:Ford Mustang Cabrio 1966.JPG|120px]]||Der Ford Mustang ist der Ursprung der sog. „Pony-Cars“, der für amerikanische Verhältnisse eher kleinen, aber dennoch potenten Autos, die einen Gegenpol zu den sog. [[Muscle Car|Muscle Cars]] bildeten.<br /> |-<br /> | '''„Kiemen-Coupé“''' || [[Opel Kadett B#Karosserie-Versionen|Opel Kadett B Coupé]] ||1965–1967|| [[Datei:Opel kadett b 3 h sst.jpg|120px]] || Zeitweise waren in der Coupé-Version des Opel Kadett B in einer dreieckigen, nach oben spitz zulaufenden C-Säule drei [[Sicke]]n eingepresst, die Lüftungsschlitzen ähnelten und an Kiemen erinnerten.<br /> |-<br /> | '''„Schlitzaugen-Coupé“''' || [[BMW Neue Klasse#BMW 2000 C/CA/CS|BMW 2000 Coupé (C/CA/CS)]] ||1965–1969|| [[Datei:BMW 2000 CS 1.jpg|120px]] || Hier standen die eigentümlichen Frontscheinwerfer Pate.<br /> |-<br /> | '''„Glaserati“''' || [[Glas V8]] ||1965–1966|| [[Datei:1968bmwglas3000.jpg|120px]] || Seine von [[Pietro Frua]] gezeichnete schnittige Form, die an zeitgenössische [[Maserati]], insbesondere den [[Maserati Quattroporte I|Maserati Quattroporte]], erinnerte, brachte ihm schnell den bewundernden Spitznamen „Glaserati“ ein, was aber den Untergang der Firma [[Hans Glas GmbH|Glas]] nicht mehr verhindern konnte.<br /> |-<br /> | „'''Osso di seppia“''' (Sepiaschulp) || [[Alfa Romeo Spider#Spider (1966–1969)|Alfa Romeo Spider]] ||1966–1969|| [[Datei:Rundheck 1750.jpg|120px]] || Bei der ersten Serie des Alfa Romeo Spider erinnerte die Form die Italiener an den [[Schulp]] (Auftriebskörper) eines [[Sepien|Sepia]], besonders wenn das Fahrzeug weiß oder silberfarben lackiert war.<br /> |-<br /> | '''„Schwarzer Sarg“''' || [[Opel Kadett B#Rallye Kadett|Opel Kadett Rallye]] ||1967–1973|| [[Datei:Opel Kadett B Coupe Rally.jpg|120px]] || Die mattschwarze Lackierung der Motorhaube sollte Reflexionen verhindern, vor allem aber die sportlich interessierte Klientel ansprechen. Sie war für den Spitznamen verantwortlich.<br /> |-<br /> | '''„Strich-Achter“''' (als 200 D auch „[[Heizölferrari]]“, „Wanderdüne“, „Schweine-Daimler“)|| [[Mercedes-Benz W 114]]/[[Mercedes-Benz W 115|W 115]] ||1967–1976|| [[Datei:Mercedes strichacht 2 v sst.jpg|120px]] || Die Mercedes-Baureihe 200&amp;nbsp;D bis 280&amp;nbsp;E der 1970er-Jahre hatte – anders als etwa die [[Mercedes-Benz S-Klasse|S-Klasse]] oder die heute vergleichbare [[Mercedes-Benz E-Klasse|E-Klasse]] – keinen alle verbindenden Namen. Man behalf sich in Fachkreisen deshalb mit der internen Werksbezeichnung /8, die immer mehr zu dem halboffiziellen Namen dieser Baureihe wurde.<br /> |-<br /> | '''„Traurige Lösung“''' || [[VW Typ 3#Modellgeschichte|VW 1600 TL]] ||1968–1974|| [[Datei:VW 1600 TL (Typ 3).jpg|120px]] || Die glücklose VW TL Limousine mit [[Fließheck]] kam vor allem wegen ihres Aussehens nicht gut an. „TL“ stand ursprünglich „Touren-Limousine“, im Volksmund wurde es zuweilen als „Traurige Lösung“ oder „Traurige Linie“ verballhornt. Alle Modelle des VW Typ 3 (Stufenheck, Fließheck und Variant) wurden nach dem Facelift von 1969 wegen der neu gestalteten Fronthaube zudem auch „Langschnauzer“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Baby-Corvette“''' || [[Opel GT]] ||1968–1973|| [[Datei:Opel GT 2012-09-01 14-23-06.JPG|120px]] || Der Opel GT ([[Slogan]]: ''[[Liste_geflügelter_Worte/N#Nur Fliegen ist schöner.|Nur fliegen ist schöner]]'') übernahm das sogenannte „Coke-Bottle-Design“ der Chevrolet [[Corvette C3|Corvette]] – aber eben etwas kleiner.<br /> |-<br /> | '''„Nasenbär“''' || [[VW 411]] ||1968–1974|| [[Datei:VW 411 LE 1971 1.JPG|120px]] || Der lange Vorderwagen inspirierte zum Spitznamen „Nasenbär“. Andere bezeichneten ihn wegen des veralteten Konzepts als ''„Nordhoffs Vermächtnis“ oder „Abschiedsgeschenk“'' (nach [[Heinrich Nordhoff]], bis 1968 VW-Vorstandsvorsitzender) oder deuteten die Zahl 411 um in „4 Türen, 11 Jahre zu spät“.<br /> |-<br /> | '''„Hundeknochen“''' || [[Ford Escort#Escort ’68 (Mk I)|Ford 1968er Escort]] ||1968–1974|| [[Datei:Ford Escort.jpg|120px]] || Die charakteristische Form des Kühlergrills, der sich in der Mitte zwischen den Lampeneinfassungen verjüngt, erinnert viele Betrachter an einen Hundeknochen.<br /> |-<br /> | '''„Batmobil“''' || [[BMW E9#BMW 3.0 CSL|BMW 3.0 CSL]] ||1968–1975|| [[Datei:BMW 30CSL 1.jpg|120px]] || Die dritte und letzte Ausbaustufe des BMW 3.0 CSL verdankt ihren Spitznamen einem umfangreichen Aerodynamikpaket, insbesondere dem riesigen Heckflügel, der mangels Straßenzulassung im Kofferraum des Fahrzeugs verstaut ausgeliefert wurde.<br /> |-<br /> | '''„Flachkühler“''' || [[Mercedes-Benz W 111#Coupés und Cabrios|Mercedes-Benz W 111 Coupé und Cabrio]] ||1969–1971|| [[Datei:Mercedes-Benz 280 SE 3,5 Cabriolet silver vr.jpg|120px]] || Nach einem Facelift von 1969 bekamen die großen Mercedes Coupés und Cabrios einen neu gestalteten, flacheren und breiteren Kühlergrill. Deshalb werden die danach gebauten Modelle „Flachkühler“, die davor produzierten „Hochkühler“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Volksporsche“''', „VoPo“ || [[Porsche 914|Porsche 914 (VW-Porsche)]] ||1969–1976|| [[Datei:Porsche 914 Front.jpg|120px]] || Das Fahrzeug wurde als Kooperation von [[Volkswagen]] und [[Porsche]] entwickelt und gebaut. Zum Leidwesen des Porsche-Vertriebs haftete ihm sehr das ''„Brot-und-Butter-Image“'' von VW an, woraus die wenig schmeichelhafte Bezeichnung ''„Volksporsche“'' und dann die Abkürzung ''„VoPo“'' abgeleitet wurde. Nur die Version mit dem 6-Zylinder-Motor von Porsche fand Anerkennung.<br /> |-<br /> | '''„Kübel“''', „The Thing“ || [[VW 181|VW Typ 181]] ||1969–1980|| [[Datei:Vw 181 v sst.jpg|120px]] || Der VW 181 war ein Militärfahrzeug im Stil des [[Kübelwagen]]s, der offiziell als „Kurierwagen“ bezeichnet wurde. Im Sprachgebrauch der [[Bundeswehr]] nannte man ihn schnell nur noch kurz „den Kübel“. Die kübelförmigen Sitze des Urmodells gaben ihm den Namen.<br /> |-<br /> | '''„Knudsen-Taunus“''' || [[Ford Taunus TC#Von Jahr zu Jahr|Ford 1970er Taunus]] ||1970–1976|| [[Datei:Ford Taunus 5.JPG|120px]] || Der ''„Knudsen-Taunus“'' bekam seinen Spitznamen nach ''Semon E. „Bunkie“ Knudsen'', 1968–1969 Ford-Vorstandsvorsitzender, während dessen Amtszeit alle neuen Ford-Modelle die charakteristische Frontpartie und die Motorhaube mit der sogenannten [[Knudsen-Nase]] bekamen.<br /> |-<br /> | '''„Schneewittchensarg“''' || [[Volvo P1800 ES|Volvo P1800]] ||1971–1973|| [[Datei:Volvo P1800ES Heck.jpg|120px]] || Die [[Shooting Brake]]-[[Kombinationskraftwagen|Kombiversion]] erhielt ein langes, großzügig verglastes Heck, das ein wenig an den gläsernen Sarg von [[Schneewittchen]] erinnert. Das konventionell gestaltete Coupé blieb ohne Spitznamen.<br /> |-<br /> | '''„Entenbürzel“''' || [[Porsche 911#Carrera RS|Porsche 911 Carrera RS]] ||1972–1972|| [[Datei:CarreraRS.jpg|120px]] || Die charakteristische, spoilerartige Form der Motorabdeckung erinnerte an einen [[Bürzel|Entenbürzel]].<br /> |-<br /> | '''„Bambino“''' || [[Fiat 126]] ||1972–2000|| [[Datei:Fiat 126 Napoli.jpg|120px]] || Er war so klein und niedlich, dass er elterliche Gefühle weckte und italienisch ''„Bambino“'' für ''„kleines Kind“'' genannt wurde. Viele Kunden glaubten schließlich, der italienische Kleinwagen heiße wirklich so. Er erhielt sogar einen zweiten Spitznamen: „Elefanten-Rollschuh“.<br /> |-<br /> | '''„Anteater“''' (''Ameisenbär'') || [[Wolseley 2200]] (BLMC ADO71) ||1975|| [[Datei:Wolseley saloon 1975.jpg|120px]] || Die profilierte Motorhaube und der leicht vorstehende Kühlergrill erinnerte Beobachter an die Nase eines Ameisenbären. Dieser Spitzname wurde auch für den baugleichen und sehr ähnlich gestalteten Morris 1800/2200 verwendet. Der ebenfalls baugleiche Austin 1800/2200, der eine abweichend geformte Frontpartie hatte, trug diese Bezeichnung dagegen nicht.&lt;ref name=&quot;Schäfer 28&quot;&gt;Michael Schäfer: ''Vom Thron gestoßen''. Beschreibung des Princess 2200 HL in: Oldtimer Markt, Heft 9/2016, S. 28.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Rollendes Aquarium“''', „Football auf Rädern“, „Großer Frosch“, „Fish Bowl“ (USA)|| [[AMC Pacer]] ||1975–1980|| [[Datei:AMC Pacer Amsterdam 2.jpg|120px]] || Die rundliche Form mit den großen Glasflächen (37 % der Fahrzeugoberfläche) provozierte sowohl auf dem Heimatmarkt in den USA als auch in Deutschland den Vergleich mit einem Aquarium. Wegen seines eigenwilligen Aussehens wurde er auch als ''„Football auf Rädern“'' sowie als ''„großer Frosch“'' bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Magnum-Ferrari“''' || [[Ferrari 308|Ferrari 308 GTS]] ||1975–1985|| [[Datei:Ferrari 308 GTS.jpg|120px]] || In der US-amerikanischen Fernsehserie ''„[[Magnum (Fernsehserie)|Magnum]]“'' fuhr [[Tom Selleck]] einen solchen Ferrari 308 GTS. Bis heute ist der 308er GTS (später dann ein QV) mit diesem Spitznamen fest verbunden.<br /> |-<br /> | '''„Blechnase“''' || [[BMW E23]] (Vor Facelift)||1977–1986|| [[Datei:Techno-Classica_2018,_Essen_(IMG_8935).jpg|120px]] || Vor dem Facelift im Jahre 1983 hatte der 7er BMW eine Niere, die in lackiertem Blech gefasst und stärker nach vorn gepfeilt war, danach wurde sie deutlich abgeflacht und in den Kühlergrill integriert. Daher nennt man die frühen 7er von 1977 bis 1983 „Blechnase“.<br /> |-<br /> | '''„Stoffhund“''' || [[Trabant 601]] [[Kübelwagen]] ||1978–1990|| [[Datei:Trabant Militärversion.jpg|120px]] || Der Wagen wurde wegen seines Stoffverdecks in [[Nationale Volksarmee|Truppenkreisen]] bei diesem Namen genannt.<br /> |-<br /> | '''„Erdbeerkörbchen“''' || [[VW Golf Cabrio]] ||1979–1993|| [[Datei:VW Golf Cabriolet 5049 ubt.JPG|120px]] || Der breite Überrollbügel und die kantige Karosserieform ließen den Wagen wie einen Korb mit Henkel aussehen.&lt;ref&gt;http://www.ksta.de/auto/vw-golf-cabrio-die-geschichte-des--erdbeerkoerbchens-,15938538,12537692.html&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Rucksack-Golf“''' || [[VW Jetta|VW Jetta, Vento, Bora]] ||1979–heute|| [[Datei:Vw jetta 1 h sst.jpg|120px]] || Die VW-Typen Jetta, Vento und Bora basierten auf den jeweiligen [[VW Golf]]-Modellen ihrer Zeit und unterscheiden sich äußerlich durch das [[Stufenheck]], das wie nachträglich angefügt, wie ein „[[Rucksack]]“ empfunden wurde. Die Fachpresse ist sich einig, dass dieses „Dilemma“ mit den Jetta-Modellen von 2010 ausgemerzt sei. &lt;small&gt;(Vergl.: [[VW Derby]], [[VW Santana]])&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | '''„Kiste“''' || [[Fiat Panda]] ||1980–2003|| [[Datei:Fiat panda 1 v sst.jpg|120px]] || Der Panda von Fiat war ein minimalistisch konstruiertes Auto, das wegen seiner kantigen Form als „die tolle Kiste“ beworben wurde.<br /> |-<br /> | '''„Baby-Benz“''' || [[Mercedes-Benz W 201|Mercedes-Benz 190/190 E]] ||1982–1993|| [[Datei:1987-Mercedes Benz-190E-2.3.jpg|120px]] || Der erste Mercedes-Benz (vor dem Erscheinen der Mercedes-Benz-A-Klasse) unterhalb der mittleren Baureihe [[Mercedes-Benz W 123|W 123]] wurde zuerst in den USA und dann auch in Deutschland ''„Baby-Benz“'' genannt.<br /> |-<br /> | '''„Turnschuh“''' || [[BMW Z3|BMW Z3 Coupé]] ||1998–2002|| [[Datei:BMW-Z3-Coupé.jpg|120px]] || Die [[Roadster]] der Z3-Modellreihe wurden im August 1998 um ein „[[Shooting Brake|Shooting-Brake]]“-Modell erweitert. Das daraus resultierende Design des geschlossenen Coupés war umstritten und wurde landläufig als „Turnschuh“ bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Hängebauchschwein“''' || [[BMW 1er]] ||2004–2011|| [[Datei:BMW 1er (E87) Facelift front 20100718.jpg|120px]] || Seiner gewölbten Falte im Blech hat der 1er-BMW seinen wenig schmeichelhaften Spitznamen zu verdanken.<br /> |-<br /> |'''„Würfel“''' || [[Suzuki Jimny]] ||1998–2018|| [[Datei:1998_Suzuki_Jimny_01.jpg|120px]] || Wegen seiner „würfeligen“ Form wird der Wagen unter Jimnyfahrern so genannt.<br /> |}<br /> <br /> == Amerikanische Spottbezeichnungen ==<br /> <br /> In den USA sind Spottbezeichnungen für unbeliebte Autos verbreitet,<br /> z.&amp;nbsp;B.:<br /> * '''[[Ford Contour]]''' – ''„Ford Detour“'' („Umleitung“),<br /> * '''[[Mercury Mystique]]''' – ''„Mercury Mistake“'' („Fehler“)<br /> * '''[[Chevrolet Chevette|Chevette]]''' – ''„Shitvette“'' („Scheißvette“)<br /> * '''[[Plymouth Acclaim]]''' – ''„Plymouth Reclaim“'' (sinngem. „Beschwerde“)<br /> * '''[[Ford Explorer]]''' – ''„Ford Exploder“'' („Explodierer“)<br /> * '''[[Fiat]]''' – ''„'''F'''ix '''I'''t '''A'''gain, '''T'''ony“'' („Reparier ihn wieder mal, Tony“)<br /> * '''[[Ford]]''' – ''„'''F'''ix '''O'''r '''R'''epair '''D'''aily“'' („Flicke oder repariere ihn täglich“); “Found on road, dead” („Auf der Straße angetroffen, kaputt“)<br /> * '''[[Chevy Nova]]''' – ''„Chevy No Va“'' („geht nicht“ auf Spanisch)<br /> * '''[[Chrysler Crossfire]]''' – ''„Chrysler Misfire“'' („Fehlzündung“)<br /> * '''[[Edsel|Edsel 1958]]''' – '' „'''e'''very '''d'''ay '''s'''omething '''e'''lse '''l'''eaks“, zu Deutsch: „Jeden Tag ist etwas anderes undicht“; „Oldsmobile Sucking a Lemon“'' („Zitrone lutschender Oldsmobile“)<br /> * '''[[Packard (Automobilhersteller)#Packard-Modelle auf Studebaker-Basis („Packardbaker“)|Packard (1948–1950)]]''' – ''„Pregnant Elephant“''; ''„Inverted Bathtub“'' („Schwangerer Elefant“ und „umgedrehte Badewanne“; das etwas schwülstig geratene Facelift der bekannten Clipper-Modelle erhielt gleich zwei Übernamen)<br /> * '''[[Packard (Automobilhersteller)#Packard-Modelle auf Studebaker-Basis („Packardbaker“)|Packard (1957–1958]])''' – ''„Packardbaker“'': Die Packard-Modelle der Baujahre 1957–1958 basierten auf ''Studebaker''-Modellen.<br /> * '''Chevy''', nicht wirklich eine Spottbezeichnung für '''[[Chevrolet]]''', aber so verbreitet, dass das Management sich 2010 genötigt sah, seine Mitarbeiter zu „ermuntern“, nur noch die korrekte Bezeichnung zu verwenden.<br /> <br /> Vergleichbar sind deutschsprachige Spottbezeichnungen:<br /> * '''[[British Leyland]]''' – ''„Britisch Elend“''<br /> * '''[[Ford Fiesta]]''' – ''„Ford Fiasko“''<br /> *[[Ford Mondeo|'''Ford Mondeo''']] - &quot;Ford Mon Dieu&quot;<br /> * '''[[Fiat]]''' – ''„'''F'''ehler '''i'''n '''a'''llen '''T'''eilen“'', ''„'''F'''ür '''I'''taliener '''a'''usreichende '''T'''echnik“''<br /> * '''[[Citroën 5CV|Citroën 5CV „Trèfle“]]''' – ''„Entenbürzel“'' (Schweiz; „Trèfle“ (''„Kleeblatt“'') ist bereits ein Spitzname für den Dreisitzer)<br /> * '''[[BMW Isetta]]''' – ''„Asphaltblase“'' (oft auch auf andere Kleinstautos, z.&amp;nbsp;B. [[Smart (Automarke)|Smart]], angewendet)<br /> * '''[[MG (Automarke)|MG (Sportwagen)]]''' – ''„Schlaglochsuchgerät“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Chevrolet Corvette]]''' – ''„Crevette“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Subaru Impreza#WRX STI|Subaru Impreza WRX]]''' – ''„Bauernporsche“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Suzuki SJ#SJ 410|Suzuki SJ410]]''' – ''„Affentraktörchen“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Suzuki|Suzuki Wagon R]]''' – ''„Selbstfahrcontainer“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Sport Utility Vehicle]]''' – ''„Hausfrauenpanzer“'', seltener ''„Vorstadtpanzer“'' (markenübergreifend)<br /> <br /> == Ausstattungs- und Anbauteile ==<br /> <br /> Nicht nur bestimmte Automodelle haben im Laufe der Jahre Spitznamen erhalten, sondern auch diverse Ausstattungs- und Anbauteile, seien sie modellspezifisch, auf einen speziellen Hersteller bezogen oder auch für verschiedene Fahrzeugmodelle.<br /> [[Datei:MB 230 W123 Baujahr 1977 frontal.jpg|mini|Der Mercedes W 123:&lt;br /&gt; „Ochsenaugen“ und „Hasenohren“-Kopfstützen kennzeichnen die erste Serie.]]<br /> Auf einen bestimmten Fahrzeugtyp zugeschnitten sind z.&amp;nbsp;B. die Begriffe ''Rheumaklappen'' für seitliche Lüftungsklappen der frühen [[VW Käfer|VW-Käfer]]-Modelle oder ''Elefantenfüße'' für die klobigen runden Heckleuchten am Ende der Käfer-Baureihe. Die Rückleuchten der ersten Serie der [[BMW 02]]er erhielten den Namen ''Spiegeleier''. Den gleichen Spottnamen bekamen Jahre später die unbeliebten Frontscheinwerfer des [[Porsche 996]]. ''Ochsenaugen'' werden die Scheinwerfer der Diesel- und Vierzylindermodelle der Mercedes-Baureihe [[Mercedes-Benz Baureihe 123|W&amp;nbsp;123]] genannt, die erst mit der letzten Modellpflege durch Breitbandscheinwerfer der Sechszylindermodelle ersetzt wurden. Die unteren Ausbuchtungen der Scheinwerfern des, wegen seines Designs kontrovers diskutierten [[BMW E65|7er BMW E65]], wurden als &quot;Tränensäcke&quot; kritisiert, die nach einem Facelift wieder verschwanden. <br /> <br /> Die ersten Baureihen dieses Fahrzeugtyps hatten auch andere Kopfstützen, deren Form ihnen den Spitznamen ''Hasenohren'' verschaffte und mit denen bis Ende der 1970er-Jahre [[Mercedes-Benz|Mercedes]]-Modelle aller Baureihen ausgeliefert wurden. Typisch für Mercedes dieser Zeit waren ferner geschmiedete Leichtmetallräder, die allgemein ''Barockfelgen'' genannt werden, während man den weitaus schlichteren Rädern, die in den 1980er-Jahren folgten, den Namen ''Gullydeckel'' gab, weil sie tatsächlich formal ein wenig daran erinnerten. Die mit der Modellreihe [[W126|W&amp;nbsp;126]] eingeführten seitlichen Kunststoffverkleidungen erhielten nach dem damaligen Chef-Designer die inoffizielle Bezeichnung ''[[Sacco-Bretter]]''. Nach und nach wurden alle Modelle damit ausgerüstet, bis mit dem Ende der Baureihe [[Mercedes-Benz R 129|R&amp;nbsp;129]] im Jahr 2001 der letzte Mercedes mit diesem Designmerkmal ausgeliefert wurde.<br /> <br /> [[Datei:W110 Tachometer.JPG|mini|Das ''Fieberthermometer''. Der Walzentacho im Mercedes W110.]]Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre waren [[Tachometer]] in Mode, bei denen die Geschwindigkeit – anstatt in einem Rundinstrument mit einem Zeiger – in einer anwachsenden Skala angezeigt wurde. Beim sogenannten ''Walzentacho'' der „Heckflossen“-Mercedes der Baureihen [[Mercedes-Benz W 110|W 110]]/[[Mercedes-Benz W 111|W111]] wählte man die ungewöhnliche Lösung, die Geschwindigkeitsskala senkrecht anzubringen. Das brachte diesem Instrument den Namen ''Fieberthermometer'' ein.<br /> <br /> Ein Sportlenkrad von [[Volkswagen]], das es in den 1970er-Jahren in den Typen [[Golf GTI]] und [[VW Scirocco I|Scirocco]] gab, hatte einen becherförmigen Pralltopf als Lenkradnabe und wurde im Volksmund ''Spucknapflenkrad'' genannt. Die im Golf I verwendete Abdeckung der Instrumente wird gemeinhin als &quot;Tittentacho&quot; bezeichnet – die radial spitz zulaufende Blende sollte Lichtreflexionen vermeiden und damit stets die einwandfreie Ablesbarkeit sicherstellen.<br /> <br /> Unabhängig vom Fahrzeugtyp werden bestimmte Ausstattungen oder Anbauteile mit verschiedenen Bezeichnungen versehen. So nennt man beispielsweise digitale Anzeigeinstrumente oft ''Mäusekino'' oder Lüftungsschlitze, die seitlich oder auf der Motorhaube angebracht sind, ''Kiemen'', seien sie nun serienmäßig und tatsächlich in Funktion oder nur ein dekoratives Anbaugimmick. In eine solche Kategorie fallen auch die ''Metzgersicheln'', Radlaufchromleisten, die besonders gern an Fahrzeugen der Oberklasse angebracht wurden und einen schlechten Ruf haben, weil sie den Rost fördern. Offenbar gibt es das Klischee, dass eine bestimmte Berufsklientel als Zweit- oder Dritthalter seine Fahrzeuge derart aufzuwerten suchte. Heckspoiler, besonders solche, die nach hinten steil aufragen, werden oft ''Bürzel'' genannt. Sehr häufig sah man solche an Modellen des Typs [[Porsche 911]].<br /> [[Datei:Triumph 1800 Roadster, Notsitz (Sp).JPG|mini|„Schwiegermuttersitz“ eines Triumph 1800 von 1948 wird eingerichtet]]<br /> Eher bei älteren Fahrzeugen, zum Teil aus der Vorkriegszeit, gab es aufklappbare [[Notsitz]]e, deren Passagiere zumeist im Freien saßen, während man auf den vorderen Sitzen durch ein Verdeck oder sogar durch ein festes Dach geschützt war. Da diese Notsitze eher unbeliebt waren, wurden sie ''[[Notsitz#Der „Schwiegermuttersitz“|Schwiegermuttersitz]]'' genannt. Türen, die hinten angeschlagen sind, haben den Namen ''[[Selbstmördertür]]en'' erhalten. Es gab sie vor allem bis in die 1950er-Jahre. Heute gibt es sie nur noch selten an Pkws.<br /> <br /> Eine Getriebeschaltung, deren Schalthebel durch die Armaturentafel eines Fahrzeuges geführt wird, nennt man ''[[Krückstockschaltung|Krückstock- oder Revolverschaltung]]'', wobei es sich fast nicht mehr um einen Spitznamen, sondern schon um eine offizielle Bezeichnung handelt.<br /> <br /> Auch konstruktionsbedingte und fahrtechnische Phänomene erhielten Spitznamen. So wurde das Aufschaukeln des Motorblocks bei bestimmten Baureihen von Diesel-PKWs der Marke Mercedes-Benz mit Schaltgetriebe, vor allem der Baureihe [[Mercedes-Benz Baureihe 124|W 124]], angelehnt an eine beliebte Westernserie spöttisch „[[Bonanza-Effekt]]“ genannt, weil es an ein störrisches Reitpferd erinnerte. Ein Fahrmanöver schwedischer Autotester, das die seinerzeit neu eingeführte [[Mercedes-Benz A-Klasse]] während einer Testfahrt zum Umstürzen brachte, erhielt den Namen „[[Elchtest]]“.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * [http://www.motorvision.de/ergebnis/die-legendaersten-autospitznamen,3691.html Die legendärsten Autospitznamen (10)] (motorvision.de)<br /> * [http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Schneewittchen-Sarg-und-bunte-Knutschkugeln Schneewittchen-Sarg und bunte Knutschkugeln] (Goettinger Tageblatt vom 24. Februar 2010)<br /> * [http://auto.de.msn.com/magazin/news/bilder.aspx?cp-documentid=153874759 Die schönsten Spitznamen für Autos (18)] (auto.de vom 22. Juni 2010)<br /> * [http://www.handelsblatt.com/auto/die-kosenamen-der-kult-karossen/4098624.html Von Eisenschwein bis Schneewittchensarg: Die Kosenamen der Kult-Karossen (23)] (Handelsblatt vom 27. April 2011)<br /> * [https://www.welt.de/motor/article13497098/Von-Kaefern-Goettinnen-und-Schneewittchensaergen.html Von Käfern, Göttinnen und Schneewittchensärgen] (Welt online vom 22. Juli 2011)<br /> * [http://www.focus.de/auto/gebrauchtwagen/oldtimer/auto-spitznamen-von-kaefern-goettinnen-und-badewannen_aid_647889.html Von Käfern, Göttinnen und Badewannen] (FOCUS online vom 22. Juli 2011)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Liste (Automobil)]]<br /> [[Kategorie:Automobilgeschichte]]<br /> [[Kategorie:Name]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Automobile_Spitznamen&diff=192526114 Automobile Spitznamen 2019-09-23T20:51:46Z <p>Serokiec: Ford Mondeo hinzugefügt</p> <hr /> <div>[[Datei:Volvo P1800ES Heck.jpg|mini|hochkant=1.25|Wegen seines gläsernen Hecks erhielt er den Spitznamen „Schneewittchensarg“: der Volvo P 1800 ES]]<br /> [[Datei:LangH-MB-W125-1977.jpg|mini|hochkant=1.25|Mercedes-Benz W 125 „Silberpfeil“]]<br /> '''Automobile Spitznamen'''&lt;ref&gt;[http://www.motorvision.de/ergebnis/die-legendaersten-autospitznamen,3691.html Artikel in Motorvision]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-31 02:33:58 InternetArchiveBot |url=http://www.motorvision.de/ergebnis/die-legendaersten-autospitznamen,3691.html }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://auto.de.msn.com/magazin/news/bilder.aspx?cp-documentid=153874759 Bericht in: auto.de]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.heise.de/autos/artikel/Enten-und-Erdbeerkoerbchen-Autos-und-ihre-Spitznamen-436856.html heise.de: Autos und Ihre Spitznamen]&lt;/ref&gt; sind inoffizielle Bezeichnungen, Spott- oder [[Kosename]]n für bestimmte Automodelle. Solche Spitznamen gibt es seit Beginn der automobilen Entwicklung. Schmeichelhaft, liebevoll, spöttisch oder abwertend entstehen sie oft für Fahrzeuge, die aufgrund ausgeprägter Eigenschaften das besondere Interesse des Publikums wecken. Einige der erfolgreichsten Modelle der Automobilgeschichte sind unter ihrem [[Spitzname]]n bekannter als unter der offiziellen Bezeichnung.<br /> <br /> Der erste [[Volkswagen]] hieß zu Produktionsbeginn offiziell nicht „[[VW Käfer|Käfer]]“, aber Ende der 1960er Jahre wurde das im 20. Jahrhundert meistgebaute Automobil im [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen Raum]] unter diesem Namen vertrieben. Auch Volkswagen verwendete ihn schließlich selbst in der Werbung (''Der Käfer … er läuft … und läuft … und läuft …''). In den [[Vereinigte Staaten|USA]] wird der Käfer ''„Beetle“'', in [[Mexiko]] ''„Vocho“'', in [[Brasilien]] ''„Fusca“'' und in Frankreich ''„Coccinelle“'' (Marienkäfer) genannt.<br /> <br /> „[[Ford Modell T|Tin Lizzie]]“ ''(„Blechliesel“)'' von [[Ford]] bezeichnet das Ford-T-Modell, das erste Volksauto und eines der meistgebauten Automobile.<br /> <br /> Auch zahlreiche andere Autotypen haben im Volksmund Spitznamen erhalten, die über einfache [[Abkürzung]]en, wie z.&amp;nbsp;B. ''Diplo'' für den [[Opel Diplomat]] oder ''Commo'' für den [[Opel Commodore]] hinausgingen.<br /> <br /> Neben den hier genannten Spitznamen für bestimmte Autotypen bzw. Automodelle gibt es sie auch für spezifische einzelne Fahrzeuge (wie z.&amp;nbsp;B. „[[Herbie]]“ und „[[Dudu]]“ für den VW Käfer aus den bekannten Filmen), Fantasiefahrzeuge (wie z.&amp;nbsp;B. das „[[Batmobil]]“), Spezialfahrzeuge wie das „[[Papamobil]]“, [[Rennwagen]] wie das „[[Porsche 917#Porsche 917/20|Pink Pig]]“ (ein Porsche 917/20, auch „Die Sau“ genannt wegen seiner Lackierung), das „Turbinchen“ (ein [[Porsche 996]] Turbo in der Rennversion von ''[[Jürgen Alzen|Jürgen Alzen Motorsport]]'') oder die „Schwarze Witwe“ (ein [[Opel Rekord C]] als Renntourenwagen&lt;ref&gt;[http://www.auto-motor-und-sport.de/news/auto-der-woche-opel-rekord-c-die-schwarze-witwe-8388710.html Artikel aus ams]; abgerufen am 12. Juni 2014&lt;/ref&gt;).<br /> <br /> „[[Silberpfeil]]“ ist der inoffizielle Name der deutschen Grand-Prix-Rennwagen von [[Mercedes-Benz]] und [[Auto Union]] von 1934 bis 1939. Auch der 1954/55 von Mercedes-Benz in der [[Formel 1]] eingesetzte [[Mercedes-Benz W 196|W&amp;nbsp;196]] und der 1952 und 1955 werksseitig eingesetzte Sportwagen [[Mercedes-Benz W 194|300 SL(R)]] wurden so genannt. Später wurden – bis in die heutige Zeit – einige Rennwagen ebenfalls so bezeichnet.<br /> <br /> Auch Bezeichnungen für eine bestimmte Gruppe von Automobilen sind verbreitet, z.&amp;nbsp;B. „Bauernporsche“ für Sportversionen von Alltagsautos oder „motorisierte Einkaufskörbe“ für kleine Einkaufsflitzer. Im süddeutschen Raum ist der Begriff „Rennsemmel“ für kleine sportliche Autos geläufig.<br /> <br /> Zudem geben manche Autobesitzer ihrem Wagen einen individuellen (Spitz)namen. Umgekehrt wurde der Name der Frankfurter Prostituierten [[Rosemarie Nitribitt]], die zeitweise einen [[Mercedes-Benz W 121 B II|schwarzen Mercedes 190 SL]] mit roten Ledersitzen fuhr, nach deren spektakulärer Ermordung auf den Fahrzeugtyp übertragen.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/vermischtes/article1307322/Das-ewige-Raetsel-um-Rosemarie-Nitribitt.html Artikel zur Affäre in der ''Welt'']; abgerufen am 2. November 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch Motorräder erhielten mitunter Spitznamen. So wurde z.&amp;nbsp;B. die [[DKW RM 350]] wegen ihres kreischenden Motorgeräusches auch „Singende Säge“ genannt. Als den „Grünen Elefanten“ kennt man die [[Zündapp KS 601]], als „Schwarze Josefine“ eine 250er Zweitakt-Zweizylinder-[[Tornax]] und „Gummikuh“ werden die ersten Vollschwingenmodelle von [[BMW-Motorrad|BMW]] genannt. Die [[Honda CX 500]] schließlich bekam den wenig schmeichelhaften Beinamen „Güllepumpe“.<br /> <br /> Bei Lastkraftwagen gibt es das Beispiel der Frontlenker-Lkw von Mercedes-Benz, die 1963 auf den Markt kamen. Sie hatten keine Motorhaube mehr, sondern eine kubische Kabine, in der der Fahrer über der Vorderachse saß. Die Fahrerhäuser waren nicht kippbar, sodass die Wartung durch zahlreiche Klappen und Türchen erfolgen musste, die über das ganze Fahrzeug verteilt waren. Dieser Umstand brachte diesen Fahrzeugen bei Fahrern und Mechanikern rasch den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Adventskalender“ ein.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://magazin.mercedes-benz-classic.com/gallery/02-2013/flipbook-de/files/assets/basic-html/page77.html |wayback=20171224101208 |text=Magazin ''Mercedes-Benz-Classic'', Heft 2/2013 |archiv-bot=2018-08-27 10:56:21 InternetArchiveBot }}. Abgerufen am 17. Dezember 2017.&lt;/ref&gt; Der von 1958 bis 1961 gebaute Typ LP 333 wurde wegen seiner zwei lenkbaren Vorderachsen scherzhaft „Tausendfüßler“ genannt.<br /> <br /> == Herkunft bzw. Ursprung ==<br /> <br /> Meist ist ein äußeres Merkmal der Ursprung für den Spitznamen eines Autotyps. Der „Adenauer-Mercedes“, der „Strich-Achter“, „Die Göttin“ für den Citroën DS oder der „Gangster-Citroën“ sind einige der Ausnahmen, die ihren Spitznamen auf andere Weise erlangten.<br /> <br /> Recht häufig wurden in Deutschland Fahrzeuge der Marken Mercedes, VW und Fiat mit Spitznamen versehen. Fast jede Modellgeneration des Ford Taunus (1939 bis 1976) erhielt einen anderen Namen im [[Volksmund]], zumeist weil das amerikanisierte Design den deutschen Geschmack verfehlte und als überladen, kitschig oder hässlich galt.<br /> In der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] gab es nur sehr wenige Automodelle; der [[Trabant (Pkw)|Trabant]] erhielt viele Spitznamen.<br /> <br /> Spitznamen für Automodelle sind seltener geworden. Zumeist erhalten heute solche Autos Spitznamen, deren Design allgemein als misslungen angesehen wird.&lt;ref&gt;[http://www.fr-online.de/auto/auto-spitznamen-werden-immer-seltener/-/1472790/8343124/-/index.html Frankfurter Rundschau 14. April 2011]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Liste ==<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |-<br /> ! Spitzname !! Fahrzeugtyp !! Produktion !! class=&quot;unsortable&quot; | Foto !! class=&quot;unsortable&quot; | Hintergrund des Spitznamens&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.auto-news.de/auto/fotoshows/anzeige.jsp?id=24877&amp;picindex=27&amp;backlink=%2Fauto%2Ffotoshows%2Fanzeige.jsp%3Fid%3D24877 |wayback=20161227061119 |text=Auto News: Die populärsten Auto-Spitznamen |archiv-bot=2018-08-27 10:56:21 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Tin Lizzie“ („Blechliesel“)''' || [[Ford T-Modell]] ||1908–1927|| [[Datei:Ford T Jon Sullivan.jpg|120px]] || Das Ford Erfolgsmodell war eine kreuzbrave „Liesel“ für den kleinen Geldbeutel, die aufgrund des filigranen Äußeren, das ausschließlich in Schwarz erhältlich war, etwas blechern aussah.<br /> |-<br /> | '''„Doktorwagen“''' || [[Opel 4/8 PS]] ||1909–1910|| [[Datei:Opel 4 8 PS Doktorwagen 1910.jpg|120px]] || Der Zweisitzer war im Vergleich zu anderen Autos dieser Zeit klein und wendig und wurde von vielen Ärzten für Hausbesuche benutzt, wodurch er schnell den Spitznamen „Doktorwagen“ bekam.<br /> |-<br /> | '''„Puppchen“''' || [[Wanderer Puppchen|Wanderer&lt;br /&gt;W1–W3]] ||1912–1926|| [[Datei:MHV Wanderer Puppchen 1911 01.jpg|120px]] || Das Lied „''Puppchen, du bist mein Augenstern''“ aus der Operette „[[Die keusche Susanne]]“ von 1910 war sehr populär. Und da der Wanderer so klein und niedlich war, wurde er vom [[Volksmund]] bald nur noch „Puppchen“ genannt.&lt;ref&gt; {{Webarchiv|text=Website des Horch-Museums |url=http://www.horch-museum.de/index_inhalt.asp?GoTo=aktuell&amp;nummer=25&amp;thema=Ausstellung |wayback=20110111024526 |archiv-bot=2018-03-31 02:33:58 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Laubfrosch“''' || [[Opel 4 PS]] ||1924–1931|| [[Datei:MHV Opel Laubfrosch 01.jpg|120px]] || Im Gegensatz zu den damals üblichen Automobilen war er klein und grün statt groß und schwarz und wurde deshalb vom [[Volksmund]] „Laubfrosch“ genannt. Er ist ein [[Plagiat]] des [[Citroën Typ C]], der ausschließlich in der Farbe Gelb produziert wurde. Daher stammt angeblich das [[Sprichwort]] ''„[[Dasselbe in Grün]]''“.<br /> |-<br /> | '''„Kommissbrot“''' || [[Hanomag 2/10 PS]] ||1925–1928|| [[Datei:Hanomag Kommissbrot Autostadt.jpg|120px]] || Dieses revolutionäre, aber auch vielfach belächelte Auto erhielt wegen seiner „Brotform“ den Spitznamen ''„Kommissbrot“''. Die Redewendung ''Ein bisschen Blech, ein bisschen Lack, fertig ist der Hanomag!'' ist ebenfalls ihm zu verdanken.<br /> |-<br /> | '''„Jakob“''' oder '''„Jacob“''' || [[Volvo ÖV4]] ||1927–1929|| [[Datei:OV4 1.JPG|120px]] || Der Volvo ÖV 4 ist der erste Serien-PKW von Volvo. Er ist, da einer der 10 Prototypen am Namenstag von Jacob fertiggestellt wurde, auch unter dem Kosenamen „Jacob“ bekannt.<br /> |-<br /> |'''„Witwenmacher“''' („The Widow-Maker“)||[[Bugatti Typ 54]]||1931–1932|||[[Datei:Bugatti Typ 54 bkue vr EMS.jpg|120px]]||Das Fahrzeug war äußerst anspruchsvoll zu fahren und nicht ungefährlich. Neben Graf Czaykowski in Monza 1933 fand auch Prinz Jiri Lobkowicz aus Böhmen den Tod in einem Type 54, sodass das Auto in England fortan „The Widow-Maker“ (Witwenmacher) genannt wurde. Der Begriff wird aber auch anderweitig verwendet.<br /> |-<br /> | '''„Gangster-Citroën“''', „l’attraction“ (franz. für: die Attraktion) || [[Citroën Traction Avant]] ||1934–1957|| [[Datei:Citroen-TractionAvant1954.jpg|120px]] || ''„Traction Avant“ („Vorderradantrieb“)'' war 1934 so revolutionär, dass dafür bis heute der Begriff ''„l’attraction“ (franz. „die Attraktion“)'' statt gleichklingend ''„la traction“ (franz. „der Antrieb“)'' verwendet wird. Er wurde aufgrund seiner hervorragenden Straßenlage als ''„Gangster-Citroën“'' bekannt, denn damit eignete er sich der Legende nach zum idealen Fluchtfahrzeug. Die einschlägigen Filmszenen aus den 1930er Jahren, in denen bewaffnete Gangster aus den geöffneten [[Selbstmördertür]]en schossen, haben ihren Teil dazu beigetragen.<br /> |-<br /> | '''„Steyr-Baby“''' || [[Steyr 50]] ||1936–1940|| [[Datei:1936Steyr50Baby.jpg|120px]] || Er galt als österreichischer „Volkswagen“ und wurde „Steyr-Baby“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Autobahnadler“''' || [[Adler 2,5 Liter]] ||1936–1940|| [[Datei:Adler 2,5 Liter Limousine.jpg|120px]] || Der Volksmund gab ihm den Beinamen, weil er mit Sechszylindermotor, 58 PS und Aerodynamikkarosserie fast 130 km/h erreichte. Das war 1938 sensationell.<br /> |-<br /> | '''„Topolino“''' || [[Fiat 500 Topolino|Fiat 500 A]] ||1937–1955|| [[Datei:Fiat 500A Standard Coupe 1939.jpg|120px]] || Der erste Fiat 500 wurde in Italien ''„Topolino“ („Mäuschen“)'' genannt. Das ist der italienische Name der Comicfigur ''„[[Mickey Mouse]]“'' und der Name der dazugehörigen Comic-Hefte, die damals auf den Markt kamen.<br /> |-<br /> | '''„Käfer“'''; auch „Beetle“ (USA), „Vocho“ (Mexico), „Fusca“ (Brasilien) und viele andere || [[VW Käfer#VW Käfer|VW Käfer]] ||1938–2003|| [[Datei:Vw kaefer 1300 v sst.jpg|120px]] || Die Silhouette erinnert an ein krabbelndes [[Insekt]]. Wer den Volkswagen aber erstmals „Käfer“ nannte, ist nicht überliefert. Wegen seines leicht gewölbten Hecks und einer gewissen Ähnlichkeit mit den frühen Sportwagen von [[Porsche 356|Porsche]] wird er gelegentlich auch als „Buckelporsche“ bezeichnet. Darüber hinaus hat wohl kein anderes Fahrzeug international so viele individuelle Beinamen wie der VW Käfer.<br /> |-<br /> | '''„Buckeltaunus“''' || [[Ford Taunus G93A|Ford 1939er Taunus]] ||1939–1952|| [[Datei:MHV Ford Taunus G93A 1949 02.jpg|120px]] || Seine Karosserie mit Fließheck, die ihn eindeutig von allen anderen Taunus-Modellen, die bis in die 1970er Jahre gebaut wurden, unterscheidet, brachte ihm den bis heute gebräuchlichen Spitznamen „Buckeltaunus“ ein.<br /> |-<br /> | '''„Cremeschnittchen“''' || [[Renault 4CV]] ||1946–1961|| [[Datei:Renault-4CV-1.jpg|120px]] || Bei Produktion der ersten Serie verwendete Renault Restposten von beiger Wüstentarnfarbe des deutschen Afrikakorps. Im französischen Volksmund wurde der Wagen deshalb ''„Motte de Beurre“ („Butterklumpen“)'' genannt. Der Spitzname „Cremeschnittchen“ stammt aus dem Saarland, wo der Wagen wegen der damaligen [[Zollunion]] mit Frankreich sehr verbreitet war.<br /> |-<br /> | '''„Katzenbuckel“''', „Buckelvolvo“ || [[Buckelvolvo|Volvo PV444/544]] ||1947–1958|| [[Datei:PV544schraeg.JPG|120px]] || Die eigentümliche Form des ''„Rückens“'' brachte dem Volvo seinen Namen ein.<br /> |-<br /> | '''„Leukoplastbomber“''' || [[Lloyd 300|Lloyd]] ||1949–1961|| [[Datei:2007-09-08 2636 Lloyd 300, Modell 1950-1951 (ret).jpg|120px]] || Die [[Sperrholz]]karosserie der ersten Modelle dieses Kleinwagens war mit einem [[Kunstleder]] überzogen, das bis zu einem gewissen Grad dem Heftpflaster „[[Leukoplast]]“ ähnelte. Spätere Ausführungen hatten zwar eine Ganzstahlkarosserie, aber der Spitzname blieb trotzdem. Das Grundwort „Bomber“ könnte eine Anspielung auf das Heulen des kleinen luftgekühlten Motors gewesen sein.<br /> |-<br /> |'''„Tantchen“''' („Auntie“)||[[Rover P4]]||1949–1964||[[Datei:Rover 80 built 1960.jpg|120px]]||Bekannt wurde der Rover P4, insbesondere gegen Ende seiner Bauzeit wegen seines biederen Aussehens auch unter dem Spitznamen „Tantchen“ („Auntie“).<br /> |-<br /> | '''„Ente“''' || [[Citroën 2CV]] ||1949–1990|| [[Datei:2cv-red.jpg|120px]] || Der Name geht auf das Märchen ''„[[Das hässliche Entlein]]“'' von [[Hans Christian Andersen]] zurück. Früher hatte Citroën als Firmenlogo einen [[Schwäne|Schwan]], ''„Le Moteur Flottant“''. Ein Journalist schrieb auf dem Pariser Autosalon 1948 über den 2CV: ''„Er ist wie ein häßliches Entlein zwischen diesen Schwänen.“'' Der Name ''„Ente“'' ist geblieben.<br /> |-<br /> | '''„Bulli“''' || [[VW Bus]] ||1950–heute||[[Datei:VW-T1b-Bus-Normalausführung-Fr.jpg|120px]] || Obwohl der Spitzname so weit verbreitet ist, dass gemeinhin angenommen wird, das Fahrzeug hieße wirklich so, ist nicht bekannt, welchen Ursprung der Spitzname ''„Bulli“'' tatsächlich hat. Bis 2007 durfte aber VW den Namen nicht führen, da [[Kässbohrer Fahrzeugwerke|Kässbohrer]] eine [[Pistenraupe]] mit dem geschützten Namen 'Bully' produzierte.<br /> |-<br /> | '''„Banane“''' || [[Rometsch|Rometsch Beeskow]] ||1951–1956|| [[Datei:Rometsch beeskow2.jpg|120px]] || Der Rometsch Beeskow war ein Zweisitzer auf der Basis des VW Käfer. Wegen seiner vorn und hinten „krummen“ Seitenlinie wurde er spöttisch Banane genannt.&lt;ref&gt;[http://www.autobild.de/klassik/artikel/karosseriebauer-rometsch-949679.html AutoBild: Blech-Bananen aus West-Berlin.]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Adenauer“''' || [[Mercedes-Benz W 189|Mercedes-Benz 300 d]] ||1957–1962|| [[Datei:Mercedes Benz W189 BW 1.JPG|120px]] || Bundeskanzler [[Konrad Adenauer]] wählte den großen, vornehmen Mercedes-Benz 300 d als seinen zweiten Dienstwagen. Ausschlaggebend soll der Legende nach gewesen sein, dass er in dem hoch gebauten Fahrzeug seinen steifen Hut aufbehalten konnte, was im [[BMW 505]], der auch zur Wahl stand, nicht möglich gewesen sei. So wurde Adenauer zum berühmtesten Werbeträger und zugleich Namensgeber des Fahrzeuges.<br /> |-<br /> | '''„Weltkugel“''' || [[Ford G13#Taunus 12M (G13, 1952–1959)|Ford 1952er Taunus]] ||1952–1955|| [[Datei:MHV Ford Taunus G13 03.jpg|120px]] || Nur dieses Modell von Ford hatte in der Mitte der Kühlermaske eine kleine [[Weltkugel]] als Stilelement.<br /> |-<br /> | '''„Weichblitz“''' || [[Opel Blitz#1952–1959 bis 1960|Opel Blitz]] ||1952–1960|| [[Datei:Opel blitz pritsche 1 sst.jpg|120px]] || Aufgrund seines rundlichen Designs erhielt der Wagen im Volksmund den Namen &quot;Weichblitz&quot;<br /> |-<br /> | '''„Barockengel“''' || [[BMW 501/502]] ||1952–1964|| [[Datei:BMW 502 V8 3,2 L vr.jpg|120px]] || Voluminöse, [[Barock|barocke]] Formen und ausladende [[Kotflügel]] prägten das Bild dieses bei seiner Einführung schon etwas altmodischen Autos.<br /> |-<br /> |'''„Brezelkäfer“''' ||[[Brezelkäfer|VW Typ 1]]||{{SortKey|1953}}bis 1953||[[Datei:VW Standard, Bj1950 2005-09-17.jpg|120px]]||Das geteilte Heckfenster der ersten VW Typ 1 bzw. Käfer (bis 1953) erinnerte an eine Brezel und führte zu der Bezeichnung „Brezelkäfer“, im Gegensatz zu den anschließenden „Ovalis“.<br /> |-<br /> | '''„Haifischmaul“''' || [[Opel Olympia Rekord]] ||1953–1954|| [[Datei:Opel Olympia 01.jpg|120px]] || [[Und der Haifisch, der hat Zähne|„Der Haifisch, der hat Zähne …“]]: Die maulartige Kühlermaske erinnert viele Betrachter hieran.<br /> |-<br /> |'''„Ovali“''' ||[[VW Käfer#Standard- und Export-Modell (1946–1960)|VW Käfer]]||1953–1956||[[Datei:Vw kaefer ovali h sst.jpg|120px]]||Wer im Internet einen VW Käfer der Baujahre 1953 bis 1956 sucht, gibt am besten „Ovali“ ein, so genannt nach dem ovalen Heckfenster ohne den Mittelsteg des ursprünglichen „Brezelfensters“ des ersten VW Typ 1.<br /> |-<br /> | '''„Käseglocke“''', „Mensch in Aspik“, „Schneewittchensarg“, „rollende Zigarre“ || [[Messerschmitt Kabinenroller]] ||1953–1964|| [[Datei:Messerschmitt tg500 01.jpg|120px]] || Er verfügte statt eines Stahldaches über eine komplett transparente, langgestreckte Plexiglaskuppel unter der die Menschen wie unter einer Käseglocke saßen. Wie später beim [[Volvo P1800 ES|Volvo P1800]] wurde man unter anderem auch an Schneewittchen erinnert.<br /> |-<br /> | '''„Gullwing“ („Möwenflügel“)''' || [[Mercedes-Benz W 198|Mercedes-Benz 300 SL]] ||1954–1957|| [[Datei:1955 Mercedes-Benz 300SL Gullwing Coupe 34.jpg|120px]] || Die Flügeltüren erinnern im geöffneten Zustand an die Flügel einer [[Möwen|Seemöwe]], weshalb der Wagen in den USA ''„Gullwing“'' genannt wurde. Der Roadster blieb ob der fehlenden Flügeltüren ohne Spitznamen.<br /> |-<br /> | '''„Ponton“''' || [[Mercedes-Benz W 105]]/[[Mercedes-Benz W 120|W 120]]/[[Mercedes-Benz W 121|W 121]]/[[Mercedes-Benz W 128|W 128]]/[[Mercedes-Benz W 180|W 180]] ||1954–1961|| [[Datei:Mercedes-Benz 219 (ret) am 15.06.2007.jpg|120px]] || Der erste Mercedes-Benz mit [[Karosserie|selbsttragender Stahlkarosserie]] wurde, wie Mercedes-Benz in der Werbung hervorhob, in [[Pontonkarosserie|„Pontonbauweise“]] gebaut, was gleichzeitig den Spitznamen begründete.<br /> |-<br /> | '''„Knutschkugel“''', auch '''„Schlaglochsuchgerät“''' || [[BMW Isetta]] ||1955–1962|| [[Datei:BMW Isetta, Bj 1955 (2015-08-28 3092 Ausschnitt).jpg|120px]] || Jungen unverheirateten Paaren bot dieser günstige, mehr oder minder kugelförmige Kleinstwagen in den prüden 1950er-Jahren eine willkommene Möglichkeit sich näherzukommen. Des Weiteren war es wegen der vier Spuren bzw. versetzten Räder praktisch unmöglich, einem Schlagloch auszuweichen.<br /> |-<br /> | '''„Nitribitt-SL“'''|| [[Mercedes-Benz W 121 B II|Mercedes 190 SL]] ||1955–1963|| [[Datei:190 SL vorne.jpg|120px]] || Die Edelprostituierte [[Rosemarie Nitribitt]], die einen solchen Wagen fuhr und unter bis heute ungeklärten Umständen ermordet wurde, hat diesem Modell zu seinem etwas anrüchigen Spitznamen verholfen.<br /> |-<br /> | '''„Hausfrauenporsche“''' || [[VW Karmann-Ghia Typ 14|VW Karmann Ghia]] ||1955–1974|| [[Datei:VW Typ 14 Karmann-Ghia Coupé.JPG|120px]] || Diesen Beinamen erhielt der VW Karmann Ghia, weil er ein besonders bei der Damenwelt beliebter Sportwagen war.<br /> |-<br /> | '''„Göttin“''' || [[Citroën DS]] ||1955–1975|| [[Datei:DS 21 pallas 1969.JPG|120px]] || Die beiden Buchstaben „DS“ werden auf [[Französische Sprache|Französisch]] ''„Déesse“ ''ausgesprochen, was auf Deutsch „Göttin“ heißt. Citroën setzte die Tradition doppeldeutiger Buchstabenkombinationen in den folgenden Jahren fort. So gab es ''„ID“'', gesprochen ''l’idée'' ''(„die Idee“)'', ''„LN“'' für ''„Hélène“'' oder ''„LNA“'' für ''„Helena“''.<br /> |-<br /> | '''„Cellokasten“ („Silberfloh“)''' || [[Fuldamobil]] ||1956–1958|| [[Datei:MHV Fuldamobil 02.jpg|120px]] || Ab 1952 wurde zunächst eine eckigere, mit Aluminium verkleidete Karosserie verwendet, daraus resultierte der Spitzname „Silberfloh“. Das ungewöhnliche bauchige Aussehen des Modells im nächsten Jahr brachte ihm schnell den Spitznamen „rollender Cellokasten“ ein.<br /> |-<br /> | '''„Feuervogel“''', „Brathähnchen“ || [[Spatz (Auto)|Victoria Spatz]] ||1956–1958|| [[Datei:170501-Victoria-Spatz-01.jpg|120px]] || Der Kleinstwagen aus Kunststoff stand im Ruf großer Feuergefährlichkeit, nachdem einige Fahrzeuge in Flammen aufgegangen waren. Die gelegentlich gebrauchten Spitznamen des Wägelchens, von dem nur knapp 1600 Stück gebaut wurden, deuten darauf hin.<br /> |-<br /> | '''„Barocktaunus“''' || [[Ford P2|Ford 1957er Taunus]] ||1957–1960|| [[Datei:Ford Taunus 17M deLuxe 1.JPG|120px]] || Der Ford P2 wurde wegen seiner amerikanischen Form im Stile der 1950er Jahre, die für den europäischen Geschmack überladen schien, „Barocktaunus“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Bauern-Buick“''' || [[Opel Rekord P1|Opel Rekord]] ||1957–1960|| [[Datei:Opel Rekord 1700 P1 (2008-06-14) ret.jpg|120px]] || Eine an das amerikanische Design der Konzernmutter [[General Motors]] angelehnte Karosserie des Opel, der im Gegensatz dazu im Ruf einer braven Familienkutsche stand, ließ die Menschen an einen amerikanischen Straßenkreuzer mit bescheidenerem Kern denken.<br /> |-<br /> | '''„Trabi“''', „Rennpappe“, „Sachsenporsche“, „Fluchtkoffer“, „Mercedes Krenz“, „Überdachte Zündkerze“, „Regenschirm mit Rädern“ u.&amp;nbsp;a. || [[Trabant (Pkw)|Trabant]] ||1957–1991|| [[Datei:Trabant601K.jpg|120px]] || Die Beplankung der ansonsten selbsttragenden Karosserie besteht größtenteils aus [[Baumwolle|baumwollverstärktem]] [[Phenoplast]], im Volksmund abschätzig als „Pappe“ bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Schlüssellochkapitän“''' || [[Opel Kapitän#Opel Kapitän P 2,5 (ursprünglich „P“, 1958–1959)|Opel Kapitän]] ||1958–1959|| [[Datei:Opel Kapitän P2,5 g.JPG|120px]] || Die Form seiner Heckleuchten gab ihm seinen Spitznamen.<br /> |-<br /> |'''„Froschauge“''' (Frogeye)||[[Austin-Healey Sprite]] Mk I|| 1958–1961 ||[[Datei:Austin Healey Sprite Mk I (Froschauge) 2007-06-16.jpg|120px]]||Die Anordnung der Scheinwerfer auf der Motorhaube erinnerte an Froschaugen und führte zu dem weithin gebräuchlichen Namen für den Austin-Healey Sprite Mark I.&lt;ref&gt;''Enzyklopädie des Automobils.'' Weltbild Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-534-2, S. 48–49.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Ursula Rahn-Huber: ''Die schönsten Roadsters.'' Lechner Verlag, Genf 1991, ISBN 3-85049-084-X, S. 10 u. 12.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |'''„Dame“'''||[[Porsche 356]]&lt;br /&gt;mit 60-PS-Motor||1958–1963|||[[Datei:Porsche 356 in red.jpg|120px]]||Der ''Porsche 356'' mit der schwächsten Motorisierung (60&amp;nbsp;PS) war auch unter der charmanten Bezeichnung „Dame“ bekannt.&lt;ref&gt;Sondernummer der Zeitschrift ''Christophorus'' von 1959, S. 5.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;F. Gert Pohle in ''Die Welt'' vom 4. Mai 1960, veröffentlicht im Sonderdruck ''Teste''(W 29 10 M Juni 1960), S. 12.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Streifentaunus“''' || [[Ford G13#Seitenstreifentaunus (G13 AL, 1959–1962)|Ford 1959er Taunus]] ||1959–1962|| [[Datei:Ford Taunus 12m 38PS 1960 2.jpg|120px]] || Nach der Modellpflege deutlich umgestaltet, war der Taunus 12M etwas niedriger und ohne seine typische Weltkugel. Stattdessen bekam er breite weiße Seitenstreifen, die ihm den Spitznamen „Streifentaunus“ einbrachten.<br /> |-<br /> | '''„Das Schwein“''' || [[Austin Healey 3000]] ||1959–1967|| [[Datei:1960.austin.healey.3000.arp.750pix.jpg|120px]] || Die Rennfahrerin [[Pat Moss]], Schwester von [[Stirling Moss]], nannte das Auto wegen seines unberechenbaren Fahrverhaltens „the pig“ („das Schwein“).<br /> |-<br /> | '''„Heckflosse“''' || [[Mercedes-Benz W 110]] und [[Mercedes-Benz W 111]] ||1959–1968|| [[Datei:Mercedes W111 220SB rear MTP07.jpg|120px]] || Mercedes-Benz nannte die hochgezogene, eckige Form der hinteren Kotflügel vornehm „Peilstege“, die angeblich dazu gedacht waren, das Rückwärtseinparken zu erleichtern. Das Publikum erkannte jedoch gleich, dass dies vielmehr eine dezente Art war, der amerikanischen [[Heckflosse]]nmode zu folgen. Auch in den USA wurde dies erkannt, und der Wagen wirkte angesichts der bei seinem Erscheinen bereits abklingenden Heckflossenmode etwas skurril. Er wurde in den USA „Fintail“ getauft.<br /> |-<br /> | '''„Vogelkäfig“''' (Birdcage)||[[Maserati Tipo 61]]||1960–1961|| [[Datei:2009-08-07 1081 Oldtimer-GP - Maserati Tipo 61, Bj. 1960.JPG|120px]] || Der Maserati Tipo 61, der unter anderem 1960 und 1961 das [[1000-km-Rennen auf dem Nürburgring]] gewann, war allgemein als „Vogelkäfig“ oder „Birdcage“ bekannt; denn sein teilweise sichtbarer filigraner Gitterrohrrahmen erinnerte an die Stäbe eines Käfigs.&lt;ref&gt;Behrndt/Födisch/Behrndt: ''ADAC 1000 km Rennen.'' Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0, S. 32.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Isenberg/Klein: ''1000 Rennwagen''. Naumann &amp; Göbel, Köln, ISBN 978-3-625-12393-4, S. 95 (Druckfehler = case statt cage!).&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Rasender Kofferraum“''' || [[Opel Rekord P2|Opel Rekord P2 Coupé]] ||1960–1963|| [[Datei:Opel Rekord Coupé red r.jpg|120px]] || Das überlange Heck des Coupés, das auf der Limousine basierte, deren Radstand man aus Kostengründen nicht verkürzt hatte, ließ den Wagen etwas gewöhnungsbedürftig aussehen.<br /> |-<br /> | '''„Badewanne“''' || [[Ford P3|Ford 1960er Taunus]] ||1960–1964|| [[Datei:2007-09-08 Ford 17M, Bj. 1963 (ret).jpg|120px]] || Die neumodische rundliche Form und die schlichte Gestaltung ohne den üblichen Chromschmuck ließen viele Menschen an eine Badewanne denken, da damals ausgesprochen moderne „Sanitärfarben“ verwendet wurden.<br /> |-<br /> | '''„Der Bucklige“''', „Volksfiatowitsch“, „T-34 Sport“ || [[Saporoshez (Automarke)|Saporoshez 965]] ||1960–1969|| [[Datei:Zaz-965.JPG|120px]] || Die ungewöhnliche Form verschaffte ihm in der [[DDR]] den Spitznamen „Der Bucklige“. Den zweiten Spitznamen „Volksfiatowitsch“ verdankt er seiner auffälligen Ähnlichkeit mit dem [[Fiat 600]]. „Fiatowitsch“ ist dem [[Russische Sprache|Russischen]] entlehnt und bedeutet so viel wie „Sohn des Fiat“.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43066317.html Spiegel-Online: Volksfiatowitsch]&lt;/ref&gt; Das knatternde Geräusch des V4-Heckmotors führte wohl zu dem Namen &quot;T-34 Sport&quot;, angelehnt an den sowjetischen Panzer [[T-34]].<br /> |-<br /> |'''„Dreikantschaber“''' ||[[Porsche 356#Sportversionen des B-Modells|Porsche 2000 GS-GT]]||1963|||[[Datei:1964-05-31 Günter Klass - Porsche.jpg|120px]]||Neben der Karosserie des Typs 356 mit fließend abfallendem Heck baute Porsche eine Rennsportversion mit verkürztem Dach, deren Silhouette zunächst intern den Begriff „Dreikantschaber“ auslöste, unter dem der Wagen bald allgemein bekannt wurde.&lt;ref&gt;Boschen/Barth: ''Das große Buch der Porschetypen.'' 2. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01284-7, S. 227.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.porsche.com/germany/sportandevents/motorsport/history/racingcars/60ies/1963-356b2000gs-gtcoupe/ Porsche-Website]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Kantenhauber“''' || [[Alfa Romeo Giulia#Sprint / GT|Alfa Romeo GT]] ||1963–1970|| [[Datei:Alfa Romeo GT1300 Junior front 20071002.jpg|120px]] || Als sportlicher Bruder des Alfa Romeo Giulia hatte der GT bis 1970 eine eigentümliche Kante vor der Motorhaube, die zu dem Namen führte. In der Überarbeitung von 1970 verschwand dieses Designmerkmal.<br /> |-<br /> | '''„Pagode“''' || [[Mercedes-Benz W 113]] ||1963–1971|| [[Datei:Mercedes-Benz W113 280SL.jpg|120px]] || Die ungewöhnliche, nach innen gewölbte Dachform sollte den Einstieg in den niedrigen Sportwagen erleichtern. Sie erinnert an ein [[Pagode]]ndach. Heute ist dieses Konstruktionsprinzip in ähnlicher Weise beim [[Peugeot RCZ]] wiederzufinden.<br /> |-<br /> | '''„Elfer“''', „Neunelfer“ || [[Porsche 911|Porsche 911 (alle)]] ||1963–heute|| [[Datei:Porsche 911S.jpg|120px]] || Der Porsche 911 wird bis heute – unabhängig von seiner tatsächlichen Typbezeichnung, wie z.&amp;nbsp;B. 993 oder Carrera 4 – schlicht als „der Elfer“ bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Große Wanne“''' || [[Ford P5|Ford 1964er Taunus]] ||1964–1967|| [[Datei:Ford Taunus 17M.jpg|120px]] || Weil er der Formensprache des Vorgängers folgte, der den Spitznamen ''„Badewanne“'' trug, nannte der Volksmund den in Länge und Breite gewachsenen Nachfolger konsequent ''„Große Wanne“''.<br /> |-<br /> | '''„Fridolin“''' || [[VW Typ 147]] ||1964–1974|| [[Datei:VW Fridolin.jpg|120px]] ||<br /> Der VW Typ 147 wurde als Spezialfahrzeug bei [[Westfalia Mobil|Westfalia]] für die Deutsche Bundespost auf dem Chassis des [[VW Karmann-Ghia Typ 14]] gebaut. Intern lief das Projekt zunächst unter dem Namen „Fridolin“, bis das Bundespostministerium auf „Sonderfahrzeug Post auf VW-Fahrgestell“ bestand. Doch der Name „Fridolin“ gelangte in die Öffentlichkeit und war fortan die allgemein gebräuchliche, wenn auch nicht offizielle Bezeichnung für den kleinen Posttransporter, der zur Briefkastenentleerung, für Eilzustellungen sowie im Fernsprech- und Landpostdienst eingesetzt wurde. 6129 „Fridolins“ wurden von 1964 bis 1974 hergestellt.&lt;ref&gt;Rüdiger Etzold: ''Der Käfer II – Eine Dokumentation.'' Motorbuch Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-7168-1613-2, S. 203.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |'''„Pony“''' (auch: [[Pony-Car]])||[[Ford Mustang]]||1964–heute|||[[Datei:Ford Mustang Cabrio 1966.JPG|120px]]||Der Ford Mustang ist der Ursprung der sog. „Pony-Cars“, der für amerikanische Verhältnisse eher kleinen, aber dennoch potenten Autos, die einen Gegenpol zu den sog. [[Muscle Car|Muscle Cars]] bildeten.<br /> |-<br /> | '''„Kiemen-Coupé“''' || [[Opel Kadett B#Karosserie-Versionen|Opel Kadett B Coupé]] ||1965–1967|| [[Datei:Opel kadett b 3 h sst.jpg|120px]] || Zeitweise waren in der Coupé-Version des Opel Kadett B in einer dreieckigen, nach oben spitz zulaufenden C-Säule drei [[Sicke]]n eingepresst, die Lüftungsschlitzen ähnelten und an Kiemen erinnerten.<br /> |-<br /> | '''„Schlitzaugen-Coupé“''' || [[BMW Neue Klasse#BMW 2000 C/CA/CS|BMW 2000 Coupé (C/CA/CS)]] ||1965–1969|| [[Datei:BMW 2000 CS 1.jpg|120px]] || Hier standen die eigentümlichen Frontscheinwerfer Pate.<br /> |-<br /> | '''„Glaserati“''' || [[Glas V8]] ||1965–1966|| [[Datei:1968bmwglas3000.jpg|120px]] || Seine von [[Pietro Frua]] gezeichnete schnittige Form, die an zeitgenössische [[Maserati]], insbesondere den [[Maserati Quattroporte I|Maserati Quattroporte]], erinnerte, brachte ihm schnell den bewundernden Spitznamen „Glaserati“ ein, was aber den Untergang der Firma [[Hans Glas GmbH|Glas]] nicht mehr verhindern konnte.<br /> |-<br /> | „'''Osso di seppia“''' (Sepiaschulp) || [[Alfa Romeo Spider#Spider (1966–1969)|Alfa Romeo Spider]] ||1966–1969|| [[Datei:Rundheck 1750.jpg|120px]] || Bei der ersten Serie des Alfa Romeo Spider erinnerte die Form die Italiener an den [[Schulp]] (Auftriebskörper) eines [[Sepien|Sepia]], besonders wenn das Fahrzeug weiß oder silberfarben lackiert war.<br /> |-<br /> | '''„Schwarzer Sarg“''' || [[Opel Kadett B#Rallye Kadett|Opel Kadett Rallye]] ||1967–1973|| [[Datei:Opel Kadett B Coupe Rally.jpg|120px]] || Die mattschwarze Lackierung der Motorhaube sollte Reflexionen verhindern, vor allem aber die sportlich interessierte Klientel ansprechen. Sie war für den Spitznamen verantwortlich.<br /> |-<br /> | '''„Strich-Achter“''' (als 200 D auch „[[Heizölferrari]]“, „Wanderdüne“, „Schweine-Daimler“)|| [[Mercedes-Benz W 114]]/[[Mercedes-Benz W 115|W 115]] ||1967–1976|| [[Datei:Mercedes strichacht 2 v sst.jpg|120px]] || Die Mercedes-Baureihe 200&amp;nbsp;D bis 280&amp;nbsp;E der 1970er-Jahre hatte – anders als etwa die [[Mercedes-Benz S-Klasse|S-Klasse]] oder die heute vergleichbare [[Mercedes-Benz E-Klasse|E-Klasse]] – keinen alle verbindenden Namen. Man behalf sich in Fachkreisen deshalb mit der internen Werksbezeichnung /8, die immer mehr zu dem halboffiziellen Namen dieser Baureihe wurde.<br /> |-<br /> | '''„Traurige Lösung“''' || [[VW Typ 3#Modellgeschichte|VW 1600 TL]] ||1968–1974|| [[Datei:VW 1600 TL (Typ 3).jpg|120px]] || Die glücklose VW TL Limousine mit [[Fließheck]] kam vor allem wegen ihres Aussehens nicht gut an. „TL“ stand ursprünglich „Touren-Limousine“, im Volksmund wurde es zuweilen als „Traurige Lösung“ oder „Traurige Linie“ verballhornt. Alle Modelle des VW Typ 3 (Stufenheck, Fließheck und Variant) wurden nach dem Facelift von 1969 wegen der neu gestalteten Fronthaube zudem auch „Langschnauzer“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Baby-Corvette“''' || [[Opel GT]] ||1968–1973|| [[Datei:Opel GT 2012-09-01 14-23-06.JPG|120px]] || Der Opel GT ([[Slogan]]: ''[[Liste_geflügelter_Worte/N#Nur Fliegen ist schöner.|Nur fliegen ist schöner]]'') übernahm das sogenannte „Coke-Bottle-Design“ der Chevrolet [[Corvette C3|Corvette]] – aber eben etwas kleiner.<br /> |-<br /> | '''„Nasenbär“''' || [[VW 411]] ||1968–1974|| [[Datei:VW 411 LE 1971 1.JPG|120px]] || Der lange Vorderwagen inspirierte zum Spitznamen „Nasenbär“. Andere bezeichneten ihn wegen des veralteten Konzepts als ''„Nordhoffs Vermächtnis“ oder „Abschiedsgeschenk“'' (nach [[Heinrich Nordhoff]], bis 1968 VW-Vorstandsvorsitzender) oder deuteten die Zahl 411 um in „4 Türen, 11 Jahre zu spät“.<br /> |-<br /> | '''„Hundeknochen“''' || [[Ford Escort#Escort ’68 (Mk I)|Ford 1968er Escort]] ||1968–1974|| [[Datei:Ford Escort.jpg|120px]] || Die charakteristische Form des Kühlergrills, der sich in der Mitte zwischen den Lampeneinfassungen verjüngt, erinnert viele Betrachter an einen Hundeknochen.<br /> |-<br /> | '''„Batmobil“''' || [[BMW E9#BMW 3.0 CSL|BMW 3.0 CSL]] ||1968–1975|| [[Datei:BMW 30CSL 1.jpg|120px]] || Die dritte und letzte Ausbaustufe des BMW 3.0 CSL verdankt ihren Spitznamen einem umfangreichen Aerodynamikpaket, insbesondere dem riesigen Heckflügel, der mangels Straßenzulassung im Kofferraum des Fahrzeugs verstaut ausgeliefert wurde.<br /> |-<br /> | '''„Flachkühler“''' || [[Mercedes-Benz W 111#Coupés und Cabrios|Mercedes-Benz W 111 Coupé und Cabrio]] ||1969–1971|| [[Datei:Mercedes-Benz 280 SE 3,5 Cabriolet silver vr.jpg|120px]] || Nach einem Facelift von 1969 bekamen die großen Mercedes Coupés und Cabrios einen neu gestalteten, flacheren und breiteren Kühlergrill. Deshalb werden die danach gebauten Modelle „Flachkühler“, die davor produzierten „Hochkühler“ genannt.<br /> |-<br /> | '''„Volksporsche“''', „VoPo“ || [[Porsche 914|Porsche 914 (VW-Porsche)]] ||1969–1976|| [[Datei:Porsche 914 Front.jpg|120px]] || Das Fahrzeug wurde als Kooperation von [[Volkswagen]] und [[Porsche]] entwickelt und gebaut. Zum Leidwesen des Porsche-Vertriebs haftete ihm sehr das ''„Brot-und-Butter-Image“'' von VW an, woraus die wenig schmeichelhafte Bezeichnung ''„Volksporsche“'' und dann die Abkürzung ''„VoPo“'' abgeleitet wurde. Nur die Version mit dem 6-Zylinder-Motor von Porsche fand Anerkennung.<br /> |-<br /> | '''„Kübel“''', „The Thing“ || [[VW 181|VW Typ 181]] ||1969–1980|| [[Datei:Vw 181 v sst.jpg|120px]] || Der VW 181 war ein Militärfahrzeug im Stil des [[Kübelwagen]]s, der offiziell als „Kurierwagen“ bezeichnet wurde. Im Sprachgebrauch der [[Bundeswehr]] nannte man ihn schnell nur noch kurz „den Kübel“. Die kübelförmigen Sitze des Urmodells gaben ihm den Namen.<br /> |-<br /> | '''„Knudsen-Taunus“''' || [[Ford Taunus TC#Von Jahr zu Jahr|Ford 1970er Taunus]] ||1970–1976|| [[Datei:Ford Taunus 5.JPG|120px]] || Der ''„Knudsen-Taunus“'' bekam seinen Spitznamen nach ''Semon E. „Bunkie“ Knudsen'', 1968–1969 Ford-Vorstandsvorsitzender, während dessen Amtszeit alle neuen Ford-Modelle die charakteristische Frontpartie und die Motorhaube mit der sogenannten [[Knudsen-Nase]] bekamen.<br /> |-<br /> | '''„Schneewittchensarg“''' || [[Volvo P1800 ES|Volvo P1800]] ||1971–1973|| [[Datei:Volvo P1800ES Heck.jpg|120px]] || Die [[Shooting Brake]]-[[Kombinationskraftwagen|Kombiversion]] erhielt ein langes, großzügig verglastes Heck, das ein wenig an den gläsernen Sarg von [[Schneewittchen]] erinnert. Das konventionell gestaltete Coupé blieb ohne Spitznamen.<br /> |-<br /> | '''„Entenbürzel“''' || [[Porsche 911#Carrera RS|Porsche 911 Carrera RS]] ||1972–1972|| [[Datei:CarreraRS.jpg|120px]] || Die charakteristische, spoilerartige Form der Motorabdeckung erinnerte an einen [[Bürzel|Entenbürzel]].<br /> |-<br /> | '''„Bambino“''' || [[Fiat 126]] ||1972–2000|| [[Datei:Fiat 126 Napoli.jpg|120px]] || Er war so klein und niedlich, dass er elterliche Gefühle weckte und italienisch ''„Bambino“'' für ''„kleines Kind“'' genannt wurde. Viele Kunden glaubten schließlich, der italienische Kleinwagen heiße wirklich so. Er erhielt sogar einen zweiten Spitznamen: „Elefanten-Rollschuh“.<br /> |-<br /> | '''„Anteater“''' (''Ameisenbär'') || [[Wolseley 2200]] (BLMC ADO71) ||1975|| [[Datei:Wolseley saloon 1975.jpg|120px]] || Die profilierte Motorhaube und der leicht vorstehende Kühlergrill erinnerte Beobachter an die Nase eines Ameisenbären. Dieser Spitzname wurde auch für den baugleichen und sehr ähnlich gestalteten Morris 1800/2200 verwendet. Der ebenfalls baugleiche Austin 1800/2200, der eine abweichend geformte Frontpartie hatte, trug diese Bezeichnung dagegen nicht.&lt;ref name=&quot;Schäfer 28&quot;&gt;Michael Schäfer: ''Vom Thron gestoßen''. Beschreibung des Princess 2200 HL in: Oldtimer Markt, Heft 9/2016, S. 28.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Rollendes Aquarium“''', „Football auf Rädern“, „Großer Frosch“, „Fish Bowl“ (USA)|| [[AMC Pacer]] ||1975–1980|| [[Datei:AMC Pacer Amsterdam 2.jpg|120px]] || Die rundliche Form mit den großen Glasflächen (37 % der Fahrzeugoberfläche) provozierte sowohl auf dem Heimatmarkt in den USA als auch in Deutschland den Vergleich mit einem Aquarium. Wegen seines eigenwilligen Aussehens wurde er auch als ''„Football auf Rädern“'' sowie als ''„großer Frosch“'' bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Magnum-Ferrari“''' || [[Ferrari 308|Ferrari 308 GTS]] ||1975–1985|| [[Datei:Ferrari 308 GTS.jpg|120px]] || In der US-amerikanischen Fernsehserie ''„[[Magnum (Fernsehserie)|Magnum]]“'' fuhr [[Tom Selleck]] einen solchen Ferrari 308 GTS. Bis heute ist der 308er GTS (später dann ein QV) mit diesem Spitznamen fest verbunden.<br /> |-<br /> | '''„Blechnase“''' || [[BMW E23]] (Vor Facelift)||1977–1986|| [[Datei:Techno-Classica_2018,_Essen_(IMG_8935).jpg|120px]] || Vor dem Facelift im Jahre 1983 hatte der 7er BMW eine Niere, die in lackiertem Blech gefasst und stärker nach vorn gepfeilt war, danach wurde sie deutlich abgeflacht und in den Kühlergrill integriert. Daher nennt man die frühen 7er von 1977 bis 1983 „Blechnase“.<br /> |-<br /> | '''„Stoffhund“''' || [[Trabant 601]] [[Kübelwagen]] ||1978–1990|| [[Datei:Trabant Militärversion.jpg|120px]] || Der Wagen wurde wegen seines Stoffverdecks in [[Nationale Volksarmee|Truppenkreisen]] bei diesem Namen genannt.<br /> |-<br /> | '''„Erdbeerkörbchen“''' || [[VW Golf Cabrio]] ||1979–1993|| [[Datei:VW Golf Cabriolet 5049 ubt.JPG|120px]] || Der breite Überrollbügel und die kantige Karosserieform ließen den Wagen wie einen Korb mit Henkel aussehen.&lt;ref&gt;http://www.ksta.de/auto/vw-golf-cabrio-die-geschichte-des--erdbeerkoerbchens-,15938538,12537692.html&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | '''„Rucksack-Golf“''' || [[VW Jetta|VW Jetta, Vento, Bora]] ||1979–heute|| [[Datei:Vw jetta 1 h sst.jpg|120px]] || Die VW-Typen Jetta, Vento und Bora basierten auf den jeweiligen [[VW Golf]]-Modellen ihrer Zeit und unterscheiden sich äußerlich durch das [[Stufenheck]], das wie nachträglich angefügt, wie ein „[[Rucksack]]“ empfunden wurde. Die Fachpresse ist sich einig, dass dieses „Dilemma“ mit den Jetta-Modellen von 2010 ausgemerzt sei. &lt;small&gt;(Vergl.: [[VW Derby]], [[VW Santana]])&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | '''„Kiste“''' || [[Fiat Panda]] ||1980–2003|| [[Datei:Fiat panda 1 v sst.jpg|120px]] || Der Panda von Fiat war ein minimalistisch konstruiertes Auto, das wegen seiner kantigen Form als „die tolle Kiste“ beworben wurde.<br /> |-<br /> | '''„Baby-Benz“''' || [[Mercedes-Benz W 201|Mercedes-Benz 190/190 E]] ||1982–1993|| [[Datei:1987-Mercedes Benz-190E-2.3.jpg|120px]] || Der erste Mercedes-Benz (vor dem Erscheinen der Mercedes-Benz-A-Klasse) unterhalb der mittleren Baureihe [[Mercedes-Benz W 123|W 123]] wurde zuerst in den USA und dann auch in Deutschland ''„Baby-Benz“'' genannt.<br /> |-<br /> | '''„Turnschuh“''' || [[BMW Z3|BMW Z3 Coupé]] ||1998–2002|| [[Datei:BMW-Z3-Coupé.jpg|120px]] || Die [[Roadster]] der Z3-Modellreihe wurden im August 1998 um ein „[[Shooting Brake|Shooting-Brake]]“-Modell erweitert. Das daraus resultierende Design des geschlossenen Coupés war umstritten und wurde landläufig als „Turnschuh“ bezeichnet.<br /> |-<br /> | '''„Hängebauchschwein“''' || [[BMW 1er]] ||2004–2011|| [[Datei:BMW 1er (E87) Facelift front 20100718.jpg|120px]] || Seiner gewölbten Falte im Blech hat der 1er-BMW seinen wenig schmeichelhaften Spitznamen zu verdanken.<br /> |-<br /> |'''„Würfel“''' || [[Suzuki Jimny]] ||1998–2018|| [[Datei:1998_Suzuki_Jimny_01.jpg|120px]] || Wegen seiner „würfeligen“ Form wird der Wagen unter Jimnyfahrern so genannt.<br /> |}<br /> <br /> == Amerikanische Spottbezeichnungen ==<br /> <br /> In den USA sind Spottbezeichnungen für unbeliebte Autos verbreitet,<br /> z.&amp;nbsp;B.:<br /> * '''[[Ford Contour]]''' – ''„Ford Detour“'' („Umleitung“),<br /> * '''[[Mercury Mystique]]''' – ''„Mercury Mistake“'' („Fehler“)<br /> * '''[[Chevrolet Chevette|Chevette]]''' – ''„Shitvette“'' („Scheißvette“)<br /> * '''[[Plymouth Acclaim]]''' – ''„Plymouth Reclaim“'' (sinngem. „Beschwerde“)<br /> * '''[[Ford Explorer]]''' – ''„Ford Exploder“'' („Explodierer“)<br /> * '''[[Fiat]]''' – ''„'''F'''ix '''I'''t '''A'''gain, '''T'''ony“'' („Reparier ihn wieder mal, Tony“)<br /> * '''[[Ford]]''' – ''„'''F'''ix '''O'''r '''R'''epair '''D'''aily“'' („Flicke oder repariere ihn täglich“); “Found on road, dead” („Auf der Straße angetroffen, kaputt“)<br /> * '''[[Chevy Nova]]''' – ''„Chevy No Va“'' („geht nicht“ auf Spanisch)<br /> * '''[[Chrysler Crossfire]]''' – ''„Chrysler Misfire“'' („Fehlzündung“)<br /> * '''[[Edsel|Edsel 1958]]''' – '' „'''e'''very '''d'''ay '''s'''omething '''e'''lse '''l'''eaks“, zu Deutsch: „Jeden Tag ist etwas anderes undicht“; „Oldsmobile Sucking a Lemon“'' („Zitrone lutschender Oldsmobile“)<br /> * '''[[Packard (Automobilhersteller)#Packard-Modelle auf Studebaker-Basis („Packardbaker“)|Packard (1948–1950)]]''' – ''„Pregnant Elephant“''; ''„Inverted Bathtub“'' („Schwangerer Elefant“ und „umgedrehte Badewanne“; das etwas schwülstig geratene Facelift der bekannten Clipper-Modelle erhielt gleich zwei Übernamen)<br /> * '''[[Packard (Automobilhersteller)#Packard-Modelle auf Studebaker-Basis („Packardbaker“)|Packard (1957–1958]])''' – ''„Packardbaker“'': Die Packard-Modelle der Baujahre 1957–1958 basierten auf ''Studebaker''-Modellen.<br /> * '''Chevy''', nicht wirklich eine Spottbezeichnung für '''[[Chevrolet]]''', aber so verbreitet, dass das Management sich 2010 genötigt sah, seine Mitarbeiter zu „ermuntern“, nur noch die korrekte Bezeichnung zu verwenden.<br /> <br /> Vergleichbar sind deutschsprachige Spottbezeichnungen:<br /> * '''[[British Leyland]]''' – ''„Britisch Elend“''<br /> * '''[[Ford Fiesta]]''' – ''„Ford Fiasko“''<br /> *[[Ford Mondeo|'''Ford Mondeo''']] - &quot;Ford Mondieu&quot;<br /> * '''[[Fiat]]''' – ''„'''F'''ehler '''i'''n '''a'''llen '''T'''eilen“'', ''„'''F'''ür '''I'''taliener '''a'''usreichende '''T'''echnik“''<br /> * '''[[Citroën 5CV|Citroën 5CV „Trèfle“]]''' – ''„Entenbürzel“'' (Schweiz; „Trèfle“ (''„Kleeblatt“'') ist bereits ein Spitzname für den Dreisitzer)<br /> * '''[[BMW Isetta]]''' – ''„Asphaltblase“'' (oft auch auf andere Kleinstautos, z.&amp;nbsp;B. [[Smart (Automarke)|Smart]], angewendet)<br /> * '''[[MG (Automarke)|MG (Sportwagen)]]''' – ''„Schlaglochsuchgerät“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Chevrolet Corvette]]''' – ''„Crevette“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Subaru Impreza#WRX STI|Subaru Impreza WRX]]''' – ''„Bauernporsche“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Suzuki SJ#SJ 410|Suzuki SJ410]]''' – ''„Affentraktörchen“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Suzuki|Suzuki Wagon R]]''' – ''„Selbstfahrcontainer“'' (Schweiz)<br /> * '''[[Sport Utility Vehicle]]''' – ''„Hausfrauenpanzer“'', seltener ''„Vorstadtpanzer“'' (markenübergreifend)<br /> <br /> == Ausstattungs- und Anbauteile ==<br /> <br /> Nicht nur bestimmte Automodelle haben im Laufe der Jahre Spitznamen erhalten, sondern auch diverse Ausstattungs- und Anbauteile, seien sie modellspezifisch, auf einen speziellen Hersteller bezogen oder auch für verschiedene Fahrzeugmodelle.<br /> [[Datei:MB 230 W123 Baujahr 1977 frontal.jpg|mini|Der Mercedes W 123:&lt;br /&gt; „Ochsenaugen“ und „Hasenohren“-Kopfstützen kennzeichnen die erste Serie.]]<br /> Auf einen bestimmten Fahrzeugtyp zugeschnitten sind z.&amp;nbsp;B. die Begriffe ''Rheumaklappen'' für seitliche Lüftungsklappen der frühen [[VW Käfer|VW-Käfer]]-Modelle oder ''Elefantenfüße'' für die klobigen runden Heckleuchten am Ende der Käfer-Baureihe. Die Rückleuchten der ersten Serie der [[BMW 02]]er erhielten den Namen ''Spiegeleier''. Den gleichen Spottnamen bekamen Jahre später die unbeliebten Frontscheinwerfer des [[Porsche 996]]. ''Ochsenaugen'' werden die Scheinwerfer der Diesel- und Vierzylindermodelle der Mercedes-Baureihe [[Mercedes-Benz Baureihe 123|W&amp;nbsp;123]] genannt, die erst mit der letzten Modellpflege durch Breitbandscheinwerfer der Sechszylindermodelle ersetzt wurden. Die unteren Ausbuchtungen der Scheinwerfern des, wegen seines Designs kontrovers diskutierten [[BMW E65|7er BMW E65]], wurden als &quot;Tränensäcke&quot; kritisiert, die nach einem Facelift wieder verschwanden. <br /> <br /> Die ersten Baureihen dieses Fahrzeugtyps hatten auch andere Kopfstützen, deren Form ihnen den Spitznamen ''Hasenohren'' verschaffte und mit denen bis Ende der 1970er-Jahre [[Mercedes-Benz|Mercedes]]-Modelle aller Baureihen ausgeliefert wurden. Typisch für Mercedes dieser Zeit waren ferner geschmiedete Leichtmetallräder, die allgemein ''Barockfelgen'' genannt werden, während man den weitaus schlichteren Rädern, die in den 1980er-Jahren folgten, den Namen ''Gullydeckel'' gab, weil sie tatsächlich formal ein wenig daran erinnerten. Die mit der Modellreihe [[W126|W&amp;nbsp;126]] eingeführten seitlichen Kunststoffverkleidungen erhielten nach dem damaligen Chef-Designer die inoffizielle Bezeichnung ''[[Sacco-Bretter]]''. Nach und nach wurden alle Modelle damit ausgerüstet, bis mit dem Ende der Baureihe [[Mercedes-Benz R 129|R&amp;nbsp;129]] im Jahr 2001 der letzte Mercedes mit diesem Designmerkmal ausgeliefert wurde.<br /> <br /> [[Datei:W110 Tachometer.JPG|mini|Das ''Fieberthermometer''. Der Walzentacho im Mercedes W110.]]Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre waren [[Tachometer]] in Mode, bei denen die Geschwindigkeit – anstatt in einem Rundinstrument mit einem Zeiger – in einer anwachsenden Skala angezeigt wurde. Beim sogenannten ''Walzentacho'' der „Heckflossen“-Mercedes der Baureihen [[Mercedes-Benz W 110|W 110]]/[[Mercedes-Benz W 111|W111]] wählte man die ungewöhnliche Lösung, die Geschwindigkeitsskala senkrecht anzubringen. Das brachte diesem Instrument den Namen ''Fieberthermometer'' ein.<br /> <br /> Ein Sportlenkrad von [[Volkswagen]], das es in den 1970er-Jahren in den Typen [[Golf GTI]] und [[VW Scirocco I|Scirocco]] gab, hatte einen becherförmigen Pralltopf als Lenkradnabe und wurde im Volksmund ''Spucknapflenkrad'' genannt. Die im Golf I verwendete Abdeckung der Instrumente wird gemeinhin als &quot;Tittentacho&quot; bezeichnet – die radial spitz zulaufende Blende sollte Lichtreflexionen vermeiden und damit stets die einwandfreie Ablesbarkeit sicherstellen.<br /> <br /> Unabhängig vom Fahrzeugtyp werden bestimmte Ausstattungen oder Anbauteile mit verschiedenen Bezeichnungen versehen. So nennt man beispielsweise digitale Anzeigeinstrumente oft ''Mäusekino'' oder Lüftungsschlitze, die seitlich oder auf der Motorhaube angebracht sind, ''Kiemen'', seien sie nun serienmäßig und tatsächlich in Funktion oder nur ein dekoratives Anbaugimmick. In eine solche Kategorie fallen auch die ''Metzgersicheln'', Radlaufchromleisten, die besonders gern an Fahrzeugen der Oberklasse angebracht wurden und einen schlechten Ruf haben, weil sie den Rost fördern. Offenbar gibt es das Klischee, dass eine bestimmte Berufsklientel als Zweit- oder Dritthalter seine Fahrzeuge derart aufzuwerten suchte. Heckspoiler, besonders solche, die nach hinten steil aufragen, werden oft ''Bürzel'' genannt. Sehr häufig sah man solche an Modellen des Typs [[Porsche 911]].<br /> [[Datei:Triumph 1800 Roadster, Notsitz (Sp).JPG|mini|„Schwiegermuttersitz“ eines Triumph 1800 von 1948 wird eingerichtet]]<br /> Eher bei älteren Fahrzeugen, zum Teil aus der Vorkriegszeit, gab es aufklappbare [[Notsitz]]e, deren Passagiere zumeist im Freien saßen, während man auf den vorderen Sitzen durch ein Verdeck oder sogar durch ein festes Dach geschützt war. Da diese Notsitze eher unbeliebt waren, wurden sie ''[[Notsitz#Der „Schwiegermuttersitz“|Schwiegermuttersitz]]'' genannt. Türen, die hinten angeschlagen sind, haben den Namen ''[[Selbstmördertür]]en'' erhalten. Es gab sie vor allem bis in die 1950er-Jahre. Heute gibt es sie nur noch selten an Pkws.<br /> <br /> Eine Getriebeschaltung, deren Schalthebel durch die Armaturentafel eines Fahrzeuges geführt wird, nennt man ''[[Krückstockschaltung|Krückstock- oder Revolverschaltung]]'', wobei es sich fast nicht mehr um einen Spitznamen, sondern schon um eine offizielle Bezeichnung handelt.<br /> <br /> Auch konstruktionsbedingte und fahrtechnische Phänomene erhielten Spitznamen. So wurde das Aufschaukeln des Motorblocks bei bestimmten Baureihen von Diesel-PKWs der Marke Mercedes-Benz mit Schaltgetriebe, vor allem der Baureihe [[Mercedes-Benz Baureihe 124|W 124]], angelehnt an eine beliebte Westernserie spöttisch „[[Bonanza-Effekt]]“ genannt, weil es an ein störrisches Reitpferd erinnerte. Ein Fahrmanöver schwedischer Autotester, das die seinerzeit neu eingeführte [[Mercedes-Benz A-Klasse]] während einer Testfahrt zum Umstürzen brachte, erhielt den Namen „[[Elchtest]]“.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * [http://www.motorvision.de/ergebnis/die-legendaersten-autospitznamen,3691.html Die legendärsten Autospitznamen (10)] (motorvision.de)<br /> * [http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Schneewittchen-Sarg-und-bunte-Knutschkugeln Schneewittchen-Sarg und bunte Knutschkugeln] (Goettinger Tageblatt vom 24. Februar 2010)<br /> * [http://auto.de.msn.com/magazin/news/bilder.aspx?cp-documentid=153874759 Die schönsten Spitznamen für Autos (18)] (auto.de vom 22. Juni 2010)<br /> * [http://www.handelsblatt.com/auto/die-kosenamen-der-kult-karossen/4098624.html Von Eisenschwein bis Schneewittchensarg: Die Kosenamen der Kult-Karossen (23)] (Handelsblatt vom 27. April 2011)<br /> * [https://www.welt.de/motor/article13497098/Von-Kaefern-Goettinnen-und-Schneewittchensaergen.html Von Käfern, Göttinnen und Schneewittchensärgen] (Welt online vom 22. Juli 2011)<br /> * [http://www.focus.de/auto/gebrauchtwagen/oldtimer/auto-spitznamen-von-kaefern-goettinnen-und-badewannen_aid_647889.html Von Käfern, Göttinnen und Badewannen] (FOCUS online vom 22. Juli 2011)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Liste (Automobil)]]<br /> [[Kategorie:Automobilgeschichte]]<br /> [[Kategorie:Name]]</div> Serokiec https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flughafen_Chuuk&diff=191326278 Flughafen Chuuk 2019-08-14T07:43:48Z <p>Serokiec: </p> <hr /> <div>{{Infobox Flughafen<br /> |Name=Flughafen Chuuk<br /> |Logo=<br /> |Bild=Moen_island_83.jpg<br /> |IATA=TKK<br /> |ICAO=PTKK<br /> |Koordinate_Breite=N<br /> |Koordinate_Breitengrad=7<br /> |Koordinate_Breitenminute=27<br /> |Koordinate_Breitensekunde=42.73<br /> |Koordinate_Länge=O<br /> |Koordinate_Längengrad=151<br /> |Koordinate_Längenminute=50<br /> |Koordinate_Längensekunde=34.82<br /> |Koordinate_Region=FM-TRK<br /> |Koordinate_Typ=airport<br /> |Höhe in Meter=3<br /> |Entfernung in Kilometer1=<br /> |Entfernung Richtung1=<br /> |Entfernung Ort1=<br /> |Nahverkehr=<br /> |Straße=<br /> |Eröffnung= <br /> |Betreiber=<br /> |Fläche in Hektar=<br /> |Terminals=1<br /> |Passagiere=<br /> |Fracht=<br /> |Bewegungen=<br /> |Kapazität=<br /> |Beschäftigte=<br /> |Bahn1=04/22<br /> |Bahnlänge in Meter1=1831<br /> |Bahnbreite in Meter1=46<br /> |Bahnbelag1=Asphalt<br /> }}<br /> <br /> Der '''Flughafen Chuuk''' (ehemals '''Truk''') ist ein [[Flughafen]] in der Nähe von [[Weno]] auf der Hauptinsel des Bundeslandes [[Chuuk (Bundesstaat)|Chuuk]] der [[Föderierte Staaten von Mikronesien|Föderierten Staaten von Mikronesien]].<br /> <br /> == Flüge und Ziele ==<br /> Wie bei weiteren [[Insel]]n in dieser Region sind kommerzielle Flugdienste wegen der geringen Bevölkerungs- und Touristenanzahl kaum vorhanden. Die einzigen planmäßigen Flugdienste für den Flughafen Chuuk sind die ''Island Hopper'' (siehe [[Inselhüpfen]]) von ''[[United Airlines]]'' (ehemals ''[[Continental Micronesia]]'') mit einem Betrieb zwischen [[Guam]], [[Honolulu]] (dreimal wöchentlich in jede Richtung) und dem Guam-Chuuk-[[Pohnpei]]-Flug, der allerdings nur einmal in der Woche in jede Richtung stattfindet. Weiterhin fliegt [[Air Niugini]] einmal wöchentlich die Route [[Port Moresby]], Chuuk, Pohnpei.<br /> <br /> *[[United Airlines]], bedient durch [[Continental Micronesia]], nach [[Guam]], [[Honolulu]], [[Kosrae]], [[Kwajalein]], [[Majuro]] und [[Pohnpei]]<br /> *[[Air Niugini]], von [[Port Moresby]] über Chuuk nach Pohnpei<br /> <br /> == Unregelmäßigkeiten ==<br /> Am 28. September 2018, 09:30 Uhr (UTC+10) landete eine Boeing 737-800 (Luftfahrtkennzeichen P2-PXE) der [[Air Niugini]] aus [[Flughafen Pohnpei|Pohnpei]] bei starkem Regen und reduzierter Sicht in der Lagune vor der Landebahn 04 und kam ca. 150 Meter davor zum erliegen. 46 von 47 Insassen (35 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder) überlebten den Vorfall. 4 Personen erlitten schwere Verletzungen, 4 weitere Personen wurden nur leicht verletzt.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> *[[Liste der Verkehrsflughäfen in Australien und Ozeanien]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> *[http://www.visit-fsm.org/chuuk/ Chuuk (Truk) Visitors Center: Diver's Haven]<br /> *{{WAD|PTKK}}<br /> *AirNav.com: FAA information for [http://www.airnav.com/airport/PTKK PTKK]<br /> *CrusingAltitude.com's [http://www.cruisinaltitude.com/airports/tkk.htm photo essay of TKK]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Flughafen in den Föderierten Staaten von Mikronesien|Chuuk]]<br /> [[Kategorie:Flughafen in Australien und Ozeanien|Chuuk]]<br /> [[Kategorie:Chuuk (Bundesstaat)]]</div> Serokiec