https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Riharcc Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-11-11T14:39:11Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.46.0-wmf.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lettische_Sprache&diff=71794789 Lettische Sprache 2010-03-12T19:29:01Z <p>Riharcc: </p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> |Sprache=Lettisch ''(Latviešu valoda)''<br /> |Länder=[[Lettland]]<br /> |Sprecher=2,2 Millionen<br /> |Klassifikation=* [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *:[[Baltische Sprachen]]<br /> *:: [[Ostbaltische Sprachen]]<br /> |KSprache=Lettisch<br /> |Amtssprache={{LAT}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> |ISO1=lv<br /> |ISO3=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=lav lav]<br /> |ISO2=lav<br /> }}<br /> <br /> Die '''lettische Sprache''' (lettisch ''latviešu valoda'') ist die im Artikel 4 der [[Verfassung Lettlands]] verankerte [[Amtssprache]] in [[Lettland]].<br /> <br /> == Allgemeine Beschreibung ==<br /> Lettisch gehört zur östlichen Gruppe der [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] innerhalb der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]]. In seiner heutigen Struktur ist das Lettische jünger als das verwandte und benachbarte [[Litauische Sprache|Litauische]]. Archaische Züge finden sich insbesondere in den traditionellen Volksliedern und Gedichten ([[Dainas]]), wo Ähnlichkeiten mit [[Latein]], [[Griechische Sprache|Griechisch]] und [[Sanskrit]] deutlicher sind. Das Vokabular enthält auch viele [[Lehnwort|Lehnwörter]] aus dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]], [[Schwedische Sprache|Schwedischen]], [[Russische Sprache|Russischen]] und neuerdings aus dem [[Englische Sprache|Englischen]]. Mit dem Beitritt Lettlands zur EU und der Übersetzung umfangreicher Gesetzestexte zeigten sich Lücken im lettischen Vokabular. Das staatliche Übersetzungsbüro prüft und entwickelt [[Neologismus|Wortneuschöpfungen]].<br /> <br /> Das Lettische wird mit lateinischer Schrift geschrieben. Die erste Grammatik des Lettischen ''(Manuductio ad linguam lettonicam facilis)'' wurde 1644 von [[Johann Georg Rehehusen]], einem Deutschen, herausgegeben. Ursprünglich wurde eine an das Niederdeutsche angelehnte Orthographie verwendet, Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch in einer radikalen [[Rechtschreibreform]] eine annähernd [[Phonologie|phonologische]] Schreibweise eingeführt. Diese verwendet einige [[diakritische Zeichen]], vor allem den [[Makron|Überstrich]] zur Anzeige eines langen Vokals und das Komma unter einem Konsonanten zur Anzeige der [[Palatalisierung]].<br /> <br /> Lettisch ist eine ausgeprägt [[flektierende Sprache]]. Es werden [[Flexion]]sendungen verwendet und dafür auf [[Artikel (Wortart)|Artikel]] verzichtet. Auch ausländische Eigennamen bekommen im Lettischen meist eine deklinierbare Endung (im Nominativ ''-s'' oder ''-is'' für Maskulinum, ''-a'' oder ''-e'' für Femininum; Namen auf ''-o'' werden nicht flektiert). Außerdem werden sie phonologisch in lettischer Rechtschreibung wiedergegeben (z.&amp;nbsp;B. ''Džordžs V. Bušs'' für ''George W. Bush'', ''Viljams Šekspīrs'' für ''William Shakespeare''). Viele aktuelle lettische Familiennamen, die deutschen Ursprungs sind, gehören ebenfalls zu dieser Gruppe und sind für Deutsche im Schriftbild oft kaum wiederzuerkennen.<br /> <br /> == Geschichte im 20. Jahrhundert ==<br /> Mit der Gründung des ersten lettischen Staates 1918 wurde das Lettische erstmalig Staatssprache. Damit verbunden war eine weitgehende Normierung zur Bildung einer Standardsprache.<br /> <br /> Während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion setzte eine Russifizierung ein. Durch gezielte Förderung der Einwanderung wurde Lettisch fast zur Minderheitensprache in der Lettischen SSR (1990 gab es gerade noch 51 % Lettischsprachige in Lettland, in der Hauptstadt [[Riga]] nur noch etwa 30 %). Nach 1991 wurden drastische Maßnahmen eingeführt, um diesen Zustand zumindest teilweise wieder rückgängig zu machen, was auch die Kritik einiger westlicher Länder nach sich zog. Im Jahre 2006 sprachen wieder 65 % der Einwohner Lettlands Lettisch als Muttersprache (insgesamt beherrschen 88 % der Bevölkerung Lettisch), und alle Schulkinder müssen neben ihrer [[Muttersprache]] auch Lettisch lernen, sodass man damit rechnen kann, dass in einigen Jahrzehnten Lettisch wieder den Status erreicht haben wird, der anderen [[Nationalsprache]]n in [[Europa]] vergleichbar ist. In den größeren Städten und insbesondere in den in zur Sowjetzeit entstandenen Trabantenstädten wird Russisch parallel zum Lettischen als Verkehrssprache benutzt.<br /> <br /> Seit dem [[1. Mai]] [[2004]] ist Lettisch eine der Amtssprachen in der [[EU]].<br /> <br /> == Alphabet und Aussprache ==<br /> <br /> Das [[Lettisches Alphabet|lettische Alphabet]] besteht aus 33 Zeichen:<br /> === Konsonanten ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | b || [{{IPA|b}}] || b || '''b'''ērns ‘Kind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | c || [{{IPA|ʦ}}]|| z (wie Zeder) || '''c'''ilvēks ‘Mensch’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | č || [{{IPA|ʧ}}] || tsch || '''č'''akls ‘fleißig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | d || [{{IPA|d}}] || d || '''d'''iena ‘Tag’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | f || [{{IPA|f}}] || f || '''f'''abrika ‘Fabrik’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | g || [{{IPA|g}}] || g || '''g'''ribēt ‘wollen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ģ || [{{IPA|ɟ}}] || etwa dj; exakt wie das ungarische „gy“ || '''ģ'''imene ‘Familie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | h || [{{IPA|x}}] || ch (wie in machen) || '''h'''aoss ‘Chaos’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | j || [{{IPA|j}}] || j || '''j'''aka ‘Jacke’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | k || [{{IPA|k}}] || k || '''k'''akls ‘Hals’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ķ || [{{IPA|c}}] || etwa tj (wie in tja); exakt wie ungarisch „ty“ &lt;br /&gt;oder isländische Aussprache von kj in ''Reykjavík'' || '''ķ'''īmija ‘Chemie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | l || [{{IPA|l}}] || eher dickes l (wie in Trakl) || '''l'''abs ‘gut’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ļ || [{{IPA|ʎ}}] || lj || '''ļ'''oti ‘sehr’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | m || [{{IPA|m}}] || m || '''m'''az ‘wenig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | n || [{{IPA|n}}] || n || '''n'''ākt ‘kommen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ņ || [{{IPA|ɲ}}] || nj || '''ņ'''emt ‘nehmen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | p || [{{IPA|p}}] || p || '''p'''azīt ‘kennen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | r || [{{IPA|r}}] || r (Zungenspitzen-r) || '''r'''edzēt ‘sehen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | s || [{{IPA|s}}] || stimmloses s || '''s'''acīt ‘sagen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | š || [{{IPA|ʃ}}] || sch || '''š'''eit ‘hier’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | t || [{{IPA|t}}] || t || '''t'''auta ‘Volk’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | v || [{{IPA|v}}] || w || '''v'''alsts ‘Staat’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | z || [{{IPA|z}}] || stimmhaftes s || '''z'''ināt ‘wissen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ž || [{{IPA|ʒ}}] || wie g in Blamage || '''ž'''urka ‚Ratte‘<br /> |}<br /> Die Buchstaben ''h'' und ''f'' kommen nur in Fremd- oder Lehnwörtern vor.<br /> <br /> === Vokale ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | a || [{{IPA|a}}] || a || '''a'''kls ‘blind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ā || [{{IPA|aː}}] || ah || '''ā'''trs ‘schnell’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | e || [{{IPA|ɛ}}], [{{IPA|æ}}] || ä, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''hat'') || '''e'''zers ‘See’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ē || [{{IPA|ɛː}}], [{{IPA|æː}}] || äh, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''bad'') || '''ē'''st ‘essen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | i || [{{IPA|i}}] || i || '''i'''lgs ‘lang’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ī || [{{IPA|iː}}] || ie || '''ī'''ss ‘kurz’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | o || [{{IPA|uɐ}}], [{{IPA|ɔ}}], [{{IPA|ɔː}}] || uo, offenes o || '''o'''zols ‘Eiche’, '''o'''pera ‘Oper’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | u || [{{IPA|u}}] || u || '''u'''guns ‘Feuer’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ū || [{{IPA|uː}}] || uh || '''ū'''dens ‘Wasser’<br /> |}<br /> Die Vokale mit Makron (also ''ā, ē, ī'' und ''ū'') werden lang ausgesprochen, wogegen die normalen Vokale sehr kurz sind, am Wortende meist kaum hörbar.<br /> <br /> Das ''o'' wird in ursprünglich lettischen Wörtern als [[Diphthong]] [{{IPA|uɐ}}], in Lehnwörtern meist als [{{IPA|ɔ}}] oder [{{IPA|ɔː}}] gesprochen. Da die Diphthonge nicht lang oder kurz sein können, gibt es das ''o'' mit Makron in der lettischen Schrift nicht.<br /> <br /> === Betonung ===<br /> <br /> Im Lettischen liegt die Betonung fast immer auf der ersten Silbe – so wie im [[Ungarische Sprache|Ungarischen]]. Es gibt wenige Ausnahmen; beispielsweise werden die Floskeln ''labdien'' (Guten Tag) und ''labvakar'' (Guten Abend), die sich aus den Bestandteilen ''lab(s)'' (gut) und ''dien(a)'' (Tag) bzw. ''vakar(s)'' (Abend) zusammensetzen, auf der zweiten Silbe betont. Weitere Ausnahmen aus der Alltagssprache, ebenfalls mit Betonung auf der zweiten Silbe, sind ''paldies'' (danke) und alle mit ''kaut'' (irgend-) beginnenden Wörter.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Wie alle [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] ist auch das Lettische stark [[flektierend]]. In einer flektierenden Sprache ändert sich die Gestalt eines Wortes innerhalb diverser grammatischen Kategorien bei der Beugung des Wortes ([[Deklination (Grammatik)|Deklination]], [[Konjugation (Grammatik)|Konjugation]], [[Komparation]]). Dies geschieht einerseits durch Hinzufügung von [[Affix]]en, andererseits durch Veränderung des Wortstammes.<br /> Für das Lettische sind diese beiden Flexionsarten charakteristisch, wobei die zweite oft durch die erste bedingt wird; man spricht hier in der lettischen Philologie vom „bedingten“ oder „nicht-bedingten“ Lautwechsel, der recht komplizierte Regeln hat.<br /> Der Wortstamm kann im Lettischen sowohl durch [[Ablaut]] (z.&amp;nbsp;B.: ''rakt'' – ''roku'') als auch durch spezifische Konsonantenveränderung (z.&amp;nbsp;B.: briedis – brieža, ''ciest'' – ''ciešu'') verändert werden.<br /> <br /> === Substantive ===<br /> Wörter männlichen Geschlechts enden bis auf wenige Ausnahmen immer auf ''-s, -is'' oder ''-us'', weibliche Wörter meist auf ''-a'' oder ''-e''. Es gibt einige weibliche Wörter, die auf ''-s'' enden, z.&amp;nbsp;B. ''govs'' ‘Kuh’ oder ''pils'' ‘Burg’. Des Weiteren gibt es sehr viele Ausnahmen in der lettischen Grammatik.<br /> Bei den Maskulina werden vier Deklinationsklassen unterschieden, bei den Feminina drei; Neutra existieren nicht. Zu den im Deutschen bekannten vier Fällen [[Nominativ]] ''(Nominatīvs),'' [[Genitiv]] ''(Ģenitīvs),'' [[Dativ]] ''(Datīvs)'' und [[Akkusativ]] ''(Akuzatīvs)'' kommen noch [[Lokativ]] ''(Lokatīvs)'' sowie traditionell [[Instrumentalis|Instrumental]] ''(Instrumentālis)'' und [[Vokativ]] ''(Vokatīvs).'' Die letzten beiden Fälle werden in einem Paradigma in der Regel nicht angegeben, da der Instrumental immer mit der Ersatzkonstruktion ''ar + Akkusativ'' [[Periphrase|umschrieben]], der Vokativ durch einfaches Weglassen des ''-s'' bei Maskulina bzw. des ''-š'' oder ''-a'' bei [[Diminutiv]]en gebildet wird.<br /> <br /> Beispiele für komplette [[Paradigma|Paradigmen]]:<br /> * ein Maskulinum der ersten Klasse, ''draugs'' ‘Freund’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |draug''s''||draug''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |draug''a''||draug''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |draug''am''||draug''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |draug''u''||draug''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar draug''u''||ar draug''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |draug''ā''||draug''os''<br /> |}<br /> * ein Maskulinum der 2. Klasse ''brālis'' ‘Bruder’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |brāl''is''||brāļ''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |brāļ''a''||brāļ''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |brāl''im''||brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |brāl''i''||brā''ļus''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar brāl''i''||ar brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |brāl''ī''||brāļ''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Maskulinum der 3. Klasse ''tirgus'' ‘Markt’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |tirg''us''||tirg''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |tirg''us''||tirg''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |tirg''um''||tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |tirg''u''||tirg''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar tirg''u''||ar tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |tirg''ū''||tirg''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Femininum der 1. Klasse, ''osta'' ‘Hafen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |ost''a''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |ost''as''||ost''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |ost''ai''||ost''ām''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |ost''u''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar ost''u''||ar ost''ām''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |ost''ā''||ost''ās''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 2. Klasse ''egle'' ‘Tanne’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |egl''e''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |egl''es''||eg''ļu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |egl''ei''||egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |egl''i''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar egl''i''||ar egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |egl''ē''||egl''ēs''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 3. Klasse ''sirds'' ‘Herz’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |sird''s''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |sird''s''||sir''žu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |sird''ij''||sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |sird''i''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar sird''i''||ar sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |sird''ī''||sird''īs''<br /> |}<br /> <br /> === Fragepronomina ===<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Fragewort<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | (Jautājuma vārds)<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> | wer? was? || kas?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> | wessen? || kā?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> | wem? || kam?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> | wen? was? || ko?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> | mit wem? mit was? || ar ko?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> | wo? || kur?<br /> |}<br /> <br /> === Verben ===<br /> <br /> Die Verben enden auf ''-ēt, -āt, -īt, -ot'' oder ''-t''. In der dritten [[Person (Sprache)|Person]] sind die Endungen für [[Singular]] und [[Plural]] immer gleich. Es gibt drei Konjugationsklassen.<br /> <br /> Beispiel: ein Verb aus der zweiten Konjugation, ''gribēt'' ‘wollen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 1. Ps.<br /> |es grib''u''||mēs grib''am''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 2. Ps.<br /> |tu grib''i''||jūs/Jūs grib''at''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 3. Ps.<br /> |viņš/viņa grib||viņi/viņas grib<br /> |}<br /> <br /> === Präpositionen ===<br /> <br /> Bemerkenswert ist, dass auf jede Präposition im Singular ein bestimmter Fall folgen muss (auf ''pie'' ‘bei’ folgt beispielsweise immer Genitiv), im Plural hingegen auf jede Präposition der Dativ folgt. In diesem Beispiel heißt „bei dem Freund“ ''pie drauga'', aber „bei den Freunden“ ''pie draugiem''.<br /> <br /> == Dialekte ==<br /> * [[Tahmisch]], [[Lettgallische Sprache|Latgalisch]], [[Nehrungskurisch|Kurländisch]] u.&amp;nbsp;a.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikiquote|Lettische Sprichwörter}}<br /> {{Wikipedia|lv|Lettisch}}<br /> * [http://dictionary.site.lv/ Lettisch ↔ Englisch Online-Wörterbuch]<br /> * [http://completedb.ttc.lv Online-Terminologie Lettisch]<br /> * [http://www.literatur.lv/autoren/zalite/gdansk.htm Muttersprache als Identität und Existenzgrundlage kleiner Völker - ein Essay von Māra Zālīte]<br /> <br /> [[Kategorie:Lettische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]<br /> <br /> {{Link GA|lt}}<br /> <br /> [[af:Lets]]<br /> [[an:Idioma letón]]<br /> [[ang:Lettisc sprǣc]]<br /> [[ar:لغة لاتفية]]<br /> [[arz:لاتفى]]<br /> [[az:Latış dili]]<br /> [[bat-smg:Latviu kalba]]<br /> [[be:Латышская мова]]<br /> [[be-x-old:Латыская мова]]<br /> [[bg:Латвийски език]]<br /> [[bs:Latvijski jezik]]<br /> [[ca:Letó]]<br /> [[ceb:Pinulongang Leton]]<br /> [[cs:Lotyština]]<br /> [[da:Lettisk (sprog)]]<br /> [[el:Λεττονική γλώσσα]]<br /> [[en:Latvian language]]<br /> [[eo:Latva lingvo]]<br /> [[es:Idioma letón]]<br /> [[et:Läti keel]]<br /> [[eu:Letoniera]]<br /> [[fa:زبان لاتویایی]]<br /> [[fi:Latvian kieli]]<br /> [[fo:Lettiskt (mál)]]<br /> [[fr:Letton]]<br /> [[fy:Letsk]]<br /> [[ga:An Laitvis]]<br /> [[gl:Lingua letoa]]<br /> [[gv:Latvish]]<br /> [[he:לטבית]]<br /> [[hi:लातवियाई भाषा]]<br /> [[hr:Latvijski jezik]]<br /> [[hsb:Letišćina]]<br /> [[hu:Lett nyelv]]<br /> [[id:Bahasa Latvi]]<br /> [[io:Latviana linguo]]<br /> [[is:Lettneska]]<br /> [[it:Lingua lettone]]<br /> [[ja:ラトビア語]]<br /> [[ka:ლატვიური ენა]]<br /> [[ko:라트비아어]]<br /> [[ku:Zimanê letonî]]<br /> [[kw:Latviek]]<br /> [[la:Lingua Lettonica]]<br /> [[li:Lets]]<br /> [[lij:Lengua lettone]]<br /> [[lt:Latvių kalba]]<br /> [[lv:Latviešu valoda]]<br /> [[mdf:Латвиянь кяль]]<br /> [[mhr:Латыш йылме]]<br /> [[mk:Летонски јазик]]<br /> [[mr:लात्व्हियन भाषा]]<br /> [[ms:Bahasa Latvia]]<br /> [[nds:Lettsch]]<br /> [[nl:Lets]]<br /> [[nn:Latvisk språk]]<br /> [[no:Latvisk]]<br /> [[pih:Latwyan]]<br /> [[pl:Język łotewski]]<br /> [[pms:Lenga leton-a]]<br /> [[pt:Língua letã]]<br /> [[qu:Litunya simi]]<br /> [[ro:Limba letonă]]<br /> [[ru:Латышский язык]]<br /> [[se:Látviagiella]]<br /> [[sh:Letonski jezik]]<br /> [[simple:Latvian language]]<br /> [[sk:Lotyština]]<br /> [[sl:Latvijščina]]<br /> [[sq:Gjuha letoneze]]<br /> [[sr:Летонски језик]]<br /> [[sv:Lettiska]]<br /> [[szl:Uotewsko godka]]<br /> [[th:ภาษาลัตเวีย]]<br /> [[tr:Letonca]]<br /> [[ug:لاتۋىيە تىلى]]<br /> [[uk:Латиська мова]]<br /> [[zh:拉脱维亚语]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lettische_Sprache&diff=64420406 Lettische Sprache 2009-09-12T06:54:50Z <p>Riharcc: /* Alphabet und Aussprache */</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> |Sprache=Lettisch ''(Latviešu valoda)''<br /> |Länder=[[Lettland]]<br /> |Sprecher=2,2 Millionen<br /> |Klassifikation=* [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *:[[Baltische Sprachen]]<br /> *:: [[Ostbaltische Sprachen]]<br /> |KSprache=Lettisch<br /> |Amtssprache={{LAT}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> |ISO1=lv<br /> |ISO3=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=lav lav]<br /> |ISO2=lav<br /> }}<br /> <br /> Die '''lettische Sprache''' (lettisch ''latviešu valoda'') ist die im Artikel 4 der [[Verfassung Lettlands]] verankerte [[Amtssprache]] in [[Lettland]].<br /> <br /> == Allgemeine Beschreibung ==<br /> Lettisch gehört zur östlichen Gruppe der [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] innerhalb der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]]. In seiner heutigen Struktur ist das Lettische jünger als das verwandte und benachbarte [[Litauische Sprache|Litauische]]. Archaische Züge finden sich insbesondere in den traditionellen Volksliedern und Gedichten ([[Dainas]]), wo Ähnlichkeiten mit [[Latein]], [[Griechische Sprache|Griechisch]] und [[Sanskrit]] deutlicher sind. Das Vokabular enthält auch viele [[Lehnwort|Lehnwörter]] aus dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]], [[Schwedische Sprache|Schwedischen]], [[Russische Sprache|Russischen]] und neuerdings aus dem [[Englische Sprache|Englischen]]. Mit dem Beitritt Lettlands zur EU und der Übersetzung umfangreicher Gesetzestexte zeigten sich Lücken im lettischen Vokabular. Das staatliche Übersetzungsbüro prüft und entwickelt [[Neologismus|Wortneuschöpfungen]].<br /> <br /> Das Lettische wird mit lateinischer Schrift geschrieben. Die erste Grammatik des Lettischen ''(Manuductio ad linguam lettonicam facilis)'' wurde 1644 von [[Johann Georg Rehehusen]], einem Deutschen, herausgegeben. Ursprünglich wurde eine an das Niederdeutsche angelehnte Orthographie verwendet, Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch in einer radikalen [[Rechtschreibreform]] eine annähernd [[Phonologie|phonologische]] Schreibweise eingeführt. Diese verwendet einige [[diakritische Zeichen]], vor allem den [[Makron|Überstrich]] zur Anzeige eines langen Vokals und das Komma unter einem Konsonanten zur Anzeige der [[Palatalisierung]].<br /> <br /> Lettisch ist eine ausgeprägt [[flektierende Sprache]]. Es werden [[Flexion]]sendungen verwendet und dafür auf [[Artikel (Wortart)|Artikel]] verzichtet. Auch ausländische Eigennamen bekommen im Lettischen meist eine deklinierbare Endung (im Nominativ ''-s'' oder ''-is'' für Maskulinum, ''-a'' oder ''-e'' für Femininum; Namen auf ''-o'' werden nicht flektiert). Außerdem werden sie phonologisch in lettischer Rechtschreibung wiedergegeben (z.&amp;nbsp;B. ''Džordžs V. Bušs'' für ''George W. Bush'', ''Viljams Šekspīrs'' für ''William Shakespeare''). Viele aktuelle lettische Familiennamen, die deutschen Ursprungs sind, gehören ebenfalls zu dieser Gruppe und sind für Deutsche im Schriftbild oft kaum wiederzuerkennen.<br /> <br /> == Geschichte im 20. Jahrhundert ==<br /> Mit der Gründung des ersten lettischen Staates 1918 wurde das Lettische erstmalig Staatssprache. Damit verbunden war eine weitgehende Normierung zur Bildung einer Standardsprache.<br /> <br /> Während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion setzte eine Russifizierung ein. Durch gezielte Förderung der Einwanderung wurde Lettisch fast zur Minderheitensprache in der Lettischen SSR (1990 gab es gerade noch 51 % Lettischsprachige in Lettland, in der Hauptstadt [[Riga]] nur noch etwa 30 %). Nach 1991 wurden drastische Maßnahmen eingeführt, um diesen Zustand zumindest teilweise wieder rückgängig zu machen, was auch die Kritik einiger westlicher Länder nach sich zog. Im Jahre 2006 sprachen wieder 65 % der Einwohner Lettlands Lettisch als Muttersprache (insgesamt beherrschen 88 % der Bevölkerung Lettisch), und alle Schulkinder müssen neben ihrer [[Muttersprache]] auch Lettisch lernen, sodass man damit rechnen kann, dass in einigen Jahrzehnten Lettisch wieder den Status erreicht haben wird, der anderen [[Nationalsprache]]n in [[Europa]] vergleichbar ist. In den größeren Städten und insbesondere in den in zur Sowjetzeit entstandenen Trabantenstädten wird Russisch parallel zum Lettischen als Verkehrssprache benutzt.<br /> <br /> Seit dem [[1. Mai]] [[2004]] ist Lettisch eine der Amtssprachen in der [[EU]].<br /> <br /> == Alphabet und Aussprache ==<br /> <br /> Das [[Lettisches Alphabet|lettische Alphabet]] besteht aus 33 Zeichen:<br /> === Konsonanten ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | b || [{{IPA|b}}] || b || '''b'''ērns ‘Kind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | c || [{{IPA|ʦ}}]|| z (wie Zeder) || '''c'''ilvēks ‘Mensch’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | č || [{{IPA|ʧ}}] || tsch || '''č'''akls ‘fleißig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | d || [{{IPA|d}}] || d || '''d'''iena ‘Tag’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | f || [{{IPA|f}}] || f || '''f'''abrika ‘Fabrik’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | g || [{{IPA|g}}] || g || '''g'''ribēt ‘wollen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ģ || [{{IPA|ɟ}}] || etwa dj; exakt wie das ungarische „gy“ || '''ģ'''imene ‘Familie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | h || [{{IPA|x}}] || ch (wie in machen) || '''h'''aoss ‘Chaos’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | j || [{{IPA|j}}] || j || '''j'''aka ‘Jacke’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | k || [{{IPA|k}}] || k || '''k'''akls ‘Hals’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ķ || [{{IPA|c}}] || etwa tj (wie in tja); exakt wie ungarisch „ty“ &lt;br /&gt;oder isländische Aussprache von kj in ''Reykjavík'' || '''ķ'''īmija ‘Chemie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | l || [{{IPA|l}}] || eher dickes l (wie in Trakl) || '''l'''abs ‘gut’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ļ || [{{IPA|ʎ}}] || lj || '''ļ'''oti ‘sehr’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | m || [{{IPA|m}}] || m || '''m'''az ‘wenig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | n || [{{IPA|n}}] || n || '''n'''ākt ‘kommen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ņ || [{{IPA|ɲ}}] || nj || '''ņ'''emt ‘nehmen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | p || [{{IPA|p}}] || p || '''p'''azīt ‘kennen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | r || [{{IPA|r}}] || r (Zungenspitzen-r) || '''r'''edzēt ‘sehen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | s || [{{IPA|s}}] || stimmloses s || '''s'''acīt ‘sagen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | š || [{{IPA|ʃ}}] || sch || '''š'''eit ‘hier’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | t || [{{IPA|t}}] || t || '''t'''auta ‘Volk’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | v || [{{IPA|v}}] || w || '''v'''alsts ‘Staat’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | z || [{{IPA|z}}] || stimmhaftes s || '''z'''ināt ‘wissen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ž || [{{IPA|ʒ}}] || wie g in Blamage || '''ž'''urka ‚Ratte‘<br /> |}<br /> Die Buchstaben ''h'' und ''f'' kommen nur in Fremd- oder Lehnwörtern vor.<br /> <br /> === Vokale ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | a || [{{IPA|a}}] || a || '''a'''kls ‘blind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ā || [{{IPA|aː}}] || ah || '''ā'''trs ‘schnell’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | e || [{{IPA|ɛ}}], [{{IPA|æ}}] || ä, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''bad'') || '''e'''zers ‘See’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ē || [{{IPA|ɛː}}], [{{IPA|æː}}] || äh, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''bad'') || '''ē'''st ‘essen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | i || [{{IPA|i}}] || i || '''i'''lgs ‘lang’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ī || [{{IPA|iː}}] || ih || '''ī'''ss ‘kurz’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | o || [{{IPA|uɐ}}], [{{IPA|ɔ}}], [{{IPA|ɔː}}] || uo, offenes o || '''o'''zols ‘Eiche’, '''o'''pera ‘Oper’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | u || [{{IPA|u}}] || u || '''u'''guns ‘Feuer’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ū || [{{IPA|uː}}] || uh || '''ū'''dens ‘Wasser’<br /> |}<br /> Die Vokale mit Makron (also ''ā, ē, ī'' und ''ū'') werden lang ausgesprochen, wogegen die normalen Vokale sehr kurz sind, am Wortende meist kaum hörbar.<br /> <br /> Das ''o'' wird in ursprünglich lettischen Wörtern als [[Diphthong]] [{{IPA|uɐ}}], in Lehnwörtern meist als [{{IPA|ɔ}}] oder [{{IPA|ɔː}}] gesprochen. Da die Diphthonge nicht lang oder kurz sein können, gibt es das ''o'' mit Makron in der lettischen Schrift nicht.<br /> <br /> === Betonung ===<br /> <br /> Im Lettischen liegt die Betonung fast immer auf der ersten Silbe – so wie im [[Ungarische Sprache|Ungarischen]]. Es gibt wenige Ausnahmen; beispielsweise werden die Floskeln ''labdien'' (Guten Tag) und ''labvakar'' (Guten Abend), die sich aus den Bestandteilen ''lab(s)'' (gut) und ''dien(a)'' (Tag) bzw. ''vakar(s)'' (Abend) zusammensetzen, auf der zweiten Silbe betont. Weitere Ausnahmen aus der Alltagssprache, ebenfalls mit Betonung auf der zweiten Silbe, sind ''paldies'' (danke) und alle mit ''kaut'' (irgend-) beginnenden Wörter.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Wie alle [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] ist auch das Lettische stark [[flektierend]]. In einer flektierenden Sprache ändert sich die Gestalt eines Wortes innerhalb diverser grammatischen Kategorien bei der Beugung des Wortes ([[Deklination (Grammatik)|Deklination]], [[Konjugation (Grammatik)|Konjugation]], [[Komparation]]). Dies geschieht einerseits durch Hinzufügung von [[Affix]]en, andererseits durch Veränderung des Wortstammes.<br /> Für das Lettische sind diese beiden Flexionsarten charakteristisch, wobei die zweite oft durch die erste bedingt wird; man spricht hier in der lettischen Philologie vom „bedingten“ oder „nicht-bedingten“ Lautwechsel, der recht komplizierte Regeln hat.<br /> Der Wortstamm kann im Lettischen sowohl durch [[Ablaut]] (z.&amp;nbsp;B.: ''rakt'' – ''roku'') als auch durch spezifische Konsonantenveränderung (z.&amp;nbsp;B.: briedis – brieža, ''ciest'' – ''ciešu'') verändert werden.<br /> <br /> === Substantive ===<br /> Wörter männlichen Geschlechts enden bis auf wenige Ausnahmen immer auf ''-s, -is'' oder ''-us'', weibliche Wörter meist auf ''-a'' oder ''-e''. Es gibt einige weibliche Wörter, die auf ''-s'' enden, z.&amp;nbsp;B. ''govs'' ‘Kuh’ oder ''pils'' ‘Burg’. Des Weiteren gibt es sehr viele Ausnahmen in der lettischen Grammatik.<br /> Bei den Maskulina werden vier Deklinationsklassen unterschieden, bei den Feminina drei; Neutra existieren nicht. Zu den im Deutschen bekannten vier Fällen [[Nominativ]] ''(Nominatīvs),'' [[Genitiv]] ''(Ģenitīvs),'' [[Dativ]] ''(Datīvs)'' und [[Akkusativ]] ''(Akuzatīvs)'' kommen noch [[Lokativ]] ''(Lokatīvs)'' sowie traditionell [[Instrumentalis|Instrumental]] ''(Instrumentālis)'' und [[Vokativ]] ''(Vokatīvs).'' Die letzten beiden Fälle werden in einem Paradigma in der Regel nicht angegeben, da der Instrumental immer mit der Ersatzkonstruktion ''ar + Akkusativ'' [[Periphrase|umschrieben]], der Vokativ durch einfaches Weglassen des ''-s'' bei Maskulina bzw. des ''-š'' oder ''-a'' bei [[Diminutiv]]en gebildet wird.<br /> <br /> Beispiele für komplette [[Paradigma|Paradigmen]]:<br /> * ein Maskulinum der ersten Klasse, ''draugs'' ‘Freund’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |draug''s''||draug''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |draug''a''||draug''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |draug''am''||draug''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |draug''u''||draug''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar draug''u''||ar draug''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |draug''ā''||draug''os''<br /> |}<br /> * ein Maskulinum der 2. Klasse ''brālis'' ‘Bruder’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |brāl''is''||brāļ''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |brāļ''a''||brāļ''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |brāl''im''||brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |brāl''i''||brā''ļus''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar brāl''i''||ar brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |brāl''ī''||brāļ''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Maskulinum der 3. Klasse ''tirgus'' ‘Markt’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |tirg''us''||tirg''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |tirg''us''||tirg''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |tirg''um''||tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |tirg''u''||tirg''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar tirg''u''||ar tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |tirg''ū''||tirg''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Femininum der 1. Klasse, ''osta'' ‘Hafen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |ost''a''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |ost''as''||ost''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |ost''ai''||ost''ām''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |ost''u''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar ost''u''||ar ost''ām''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |ost''ā''||ost''ās''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 2. Klasse ''egle'' ‘Tanne’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |egl''e''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |egl''es''||eg''ļu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |egl''ei''||egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |egl''i''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar egl''i''||ar egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |egl''ē''||egl''ēs''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 3. Klasse ''sirds'' ‘Herz’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |sird''s''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |sird''s''||sir''žu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |sird''ij''||sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |sird''i''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar sird''i''||ar sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |sird''ī''||sird''īs''<br /> |}<br /> <br /> === Fragepronomina ===<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Fragewort<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | (Jautājuma vārds)<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> | wer? was? || kas?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> | wessen? || kā?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> | wem? || kam?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> | wen? was? || ko?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> | mit wem? mit was? || ar ko?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> | wo? || kur?<br /> |}<br /> <br /> === Verben ===<br /> <br /> Die Verben enden auf ''-ēt, -āt, -īt, -ot'' oder ''-t''. In der dritten [[Person (Sprache)|Person]] sind die Endungen für [[Singular]] und [[Plural]] immer gleich. Es gibt drei Konjugationsklassen.<br /> <br /> Beispiel: ein Verb aus der zweiten Konjugation, ''gribēt'' ‘wollen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 1. Ps.<br /> |es grib''u''||mēs grib''am''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 2. Ps.<br /> |tu grib''i''||jūs/Jūs grib''at''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 3. Ps.<br /> |viņš/viņa grib||viņi/viņas grib<br /> |}<br /> <br /> === Präpositionen ===<br /> <br /> Bemerkenswert ist, dass auf jede Präposition im Singular ein bestimmter Fall folgen muss (auf ''pie'' ‘bei’ folgt beispielsweise immer Genitiv), im Plural hingegen auf jede Präposition der Dativ folgt. In diesem Beispiel heißt „bei dem Freund“ ''pie drauga'', aber „bei den Freunden“ ''pie draugiem''.<br /> <br /> == Dialekte ==<br /> * [[Tahmisch]], [[Lettgallische Sprache|Latgalisch]], [[Nehrungskurisch|Kurländisch]] u.&amp;nbsp;a.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikiquote|Lettische Sprichwörter}}<br /> {{Wikipedia|lv|Lettisch}}<br /> * [http://dictionary.site.lv/ Lettisch ↔ Englisch Online-Wörterbuch]<br /> * [http://completedb.ttc.lv Online-Terminologie Lettisch]<br /> * [http://www.literatur.lv/autoren/zalite/gdansk.htm Muttersprache als Identität und Existenzgrundlage kleiner Völker - ein Essay von Māra Zālīte]<br /> <br /> [[Kategorie:Lettische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]<br /> <br /> {{Link GA|lt}}<br /> <br /> [[af:Lets]]<br /> [[an:Idioma letón]]<br /> [[ang:Lettisc sprǣc]]<br /> [[ar:لغة لاتفية]]<br /> [[arz:لاتفى]]<br /> [[az:Latış dili]]<br /> [[bat-smg:Latviu kalba]]<br /> [[be-x-old:Латыская мова]]<br /> [[bg:Латвийски език]]<br /> [[bs:Latvijski jezik]]<br /> [[ca:Letó]]<br /> [[ceb:Pinulongang Leton]]<br /> [[cs:Lotyština]]<br /> [[da:Lettisk (sprog)]]<br /> [[el:Λεττονική γλώσσα]]<br /> [[en:Latvian language]]<br /> [[eo:Latva lingvo]]<br /> [[es:Idioma letón]]<br /> [[et:Läti keel]]<br /> [[eu:Letoniera]]<br /> [[fa:زبان لاتویایی]]<br /> [[fi:Latvian kieli]]<br /> [[fo:Lettiskt (mál)]]<br /> [[fr:Letton]]<br /> [[fy:Letsk]]<br /> [[ga:Laitvis]]<br /> [[gl:Lingua letoa]]<br /> [[gv:Latvish]]<br /> [[he:לטבית]]<br /> [[hr:Latvijski jezik]]<br /> [[hsb:Letišćina]]<br /> [[hu:Lett nyelv]]<br /> [[id:Bahasa Latvi]]<br /> [[io:Latviana linguo]]<br /> [[is:Lettneska]]<br /> [[it:Lingua lettone]]<br /> [[ja:ラトビア語]]<br /> [[ka:ლატვიური ენა]]<br /> [[ko:라트비아어]]<br /> [[ku:Zimanê letonî]]<br /> [[kw:Latviek]]<br /> [[la:Lingua Lettonica]]<br /> [[li:Lets]]<br /> [[lij:Lengua lettone]]<br /> [[lt:Latvių kalba]]<br /> [[lv:Latviešu valoda]]<br /> [[mdf:Латвиянь кяль]]<br /> [[mhr:Латыш йылме]]<br /> [[mk:Летонски јазик]]<br /> [[mr:लात्वियन भाषा]]<br /> [[ms:Bahasa Latvia]]<br /> [[nds:Lettsch]]<br /> [[nl:Lets]]<br /> [[nn:Latvisk språk]]<br /> [[no:Latvisk]]<br /> [[pih:Latwyan]]<br /> [[pl:Język łotewski]]<br /> [[pt:Língua letã]]<br /> [[qu:Litunya simi]]<br /> [[ro:Limba letonă]]<br /> [[ru:Латышский язык]]<br /> [[se:Látviagiella]]<br /> [[sh:Letonski jezik]]<br /> [[simple:Latvian language]]<br /> [[sk:Lotyština]]<br /> [[sl:Latvijščina]]<br /> [[sq:Gjuha letoneze]]<br /> [[sr:Летонски језик]]<br /> [[sv:Lettiska]]<br /> [[szl:Uotewsko godka]]<br /> [[th:ภาษาลัตเวีย]]<br /> [[tr:Letonca]]<br /> [[ug:لاتۋىيە تىلى]]<br /> [[uk:Латиська мова]]<br /> [[zh:拉脱维亚语]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Riharcc&diff=64337075 Benutzer:Riharcc 2009-09-09T18:55:42Z <p>Riharcc: AZ: Die Seite wurde neu angelegt: {{Babel|lv|en-3|ru-2|de-1}} et:Kasutaja:Riharcc en:user:Riharcc es:usuario:riharcc [[lv:liet…</p> <hr /> <div>{{Babel|lv|en-3|ru-2|de-1}}<br /> <br /> [[et:Kasutaja:Riharcc]]<br /> [[en:user:Riharcc]]<br /> [[es:usuario:riharcc]]<br /> [[lv:lietotājs:riharcc]]<br /> [[lt:Naudotojas:Riharcc]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lettische_Sprache&diff=64336098 Lettische Sprache 2009-09-09T18:30:01Z <p>Riharcc: Ind fix, please, somebody chek my German (mit wem? mit was? - is it correct?) - in english it sounds &quot;with who? with what&quot;</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> |Sprache=Lettisch ''(Latviešu valoda)''<br /> |Länder=[[Lettland]]<br /> |Sprecher=2,2 Millionen<br /> |Klassifikation=* [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *:[[Baltische Sprachen]]<br /> *:: [[Ostbaltische Sprachen]]<br /> |KSprache=Lettisch<br /> |Amtssprache={{LAT}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> |ISO1=lv<br /> |ISO3=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=lav lav]<br /> |ISO2=lav<br /> }}<br /> <br /> Die '''lettische Sprache''' (lettisch ''latviešu valoda'') ist die im Artikel 4 der [[Verfassung Lettlands]] verankerte [[Amtssprache]] in [[Lettland]].<br /> <br /> == Allgemeine Beschreibung ==<br /> Lettisch gehört zur östlichen Gruppe der [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] innerhalb der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]]. In seiner heutigen Struktur ist das Lettische jünger als das verwandte und benachbarte [[Litauische Sprache|Litauische]]. Archaische Züge finden sich insbesondere in den traditionellen Volksliedern und Gedichten ([[Dainas]]), wo Ähnlichkeiten mit [[Latein]], [[Griechische Sprache|Griechisch]] und [[Sanskrit]] deutlicher sind. Das Vokabular enthält auch viele [[Lehnwort|Lehnwörter]] aus dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]], [[Schwedische Sprache|Schwedischen]], [[Russische Sprache|Russischen]] und neuerdings aus dem [[Englische Sprache|Englischen]]. Mit dem Beitritt Lettlands zur EU und der Übersetzung umfangreicher Gesetzestexte zeigten sich Lücken im lettischen Vokabular. Das staatliche Übersetzungsbüro prüft und entwickelt [[Neologismus|Wortneuschöpfungen]].<br /> <br /> Das Lettische wird mit lateinischer Schrift geschrieben. Die erste Grammatik des Lettischen ''(Manuductio ad linguam lettonicam facilis)'' wurde 1644 von [[Johann Georg Rehehusen]], einem Deutschen, herausgegeben. Ursprünglich wurde eine an das Niederdeutsche angelehnte Orthographie verwendet, Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch in einer radikalen [[Rechtschreibreform]] eine annähernd [[Phonologie|phonologische]] Schreibweise eingeführt. Diese verwendet einige [[diakritische Zeichen]], vor allem den [[Makron|Überstrich]] zur Anzeige eines langen Vokals und das Komma unter einem Konsonanten zur Anzeige der [[Palatalisierung]].<br /> <br /> Lettisch ist eine ausgeprägt [[flektierende Sprache]]. Es werden [[Flexion]]sendungen verwendet und dafür auf [[Artikel (Wortart)|Artikel]] verzichtet. Auch ausländische Eigennamen bekommen im Lettischen meist eine deklinierbare Endung (im Nominativ ''-s'' oder ''-is'' für Maskulinum, ''-a'' oder ''-e'' für Femininum; Namen auf ''-o'' werden nicht flektiert). Außerdem werden sie phonologisch in lettischer Rechtschreibung wiedergegeben (z.&amp;nbsp;B. ''Džordžs V. Bušs'' für ''George W. Bush'', ''Viljams Šekspīrs'' für ''William Shakespeare''). Viele aktuelle lettische Familiennamen, die deutschen Ursprungs sind, gehören ebenfalls zu dieser Gruppe und sind für Deutsche im Schriftbild oft kaum wiederzuerkennen.<br /> <br /> == Geschichte im 20. Jahrhundert ==<br /> Mit der Gründung des ersten lettischen Staates 1918 wurde das Lettische erstmalig Staatssprache. Damit verbunden war eine weitgehende Normierung zur Bildung einer Standardsprache.<br /> <br /> Während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion setzte eine Russifizierung ein. Durch gezielte Förderung der Einwanderung wurde Lettisch fast zur Minderheitensprache in der Lettischen SSR (1990 gab es gerade noch 51 % Lettischsprachige in Lettland, in der Hauptstadt [[Riga]] nur noch etwa 30 %). Nach 1991 wurden drastische Maßnahmen eingeführt, um diesen Zustand zumindest teilweise wieder rückgängig zu machen, was auch die Kritik einiger westlicher Länder nach sich zog. Im Jahre 2006 sprachen wieder 65 % der Einwohner Lettlands Lettisch als Muttersprache (insgesamt beherrschen 88 % der Bevölkerung Lettisch), und alle Schulkinder müssen neben ihrer [[Muttersprache]] auch Lettisch lernen, sodass man damit rechnen kann, dass in einigen Jahrzehnten Lettisch wieder den Status erreicht haben wird, der anderen [[Nationalsprache]]n in [[Europa]] vergleichbar ist. In den größeren Städten und insbesondere in den in zur Sowjetzeit entstandenen Trabantenstädten wird Russisch parallel zum Lettischen als Verkehrssprache benutzt.<br /> <br /> Seit dem [[1. Mai]] [[2004]] ist Lettisch eine der Amtssprachen in der [[EU]].<br /> <br /> == Alphabet und Aussprache ==<br /> <br /> Das [[Lettisches Alphabet|lettische Alphabet]] besteht aus 33 Zeichen:<br /> === Konsonanten ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | b || [{{IPA|b}}] || b || '''b'''ērns ‘Kind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | c || [{{IPA|ʦ}}]|| z (wie Zeder) || '''c'''ilvēks ‘Mensch’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | č || [{{IPA|ʧ}}] || tsch || '''č'''akls ‘fleißig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | d || [{{IPA|d}}] || d || '''d'''iena ‘Tag’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | f || [{{IPA|f}}] || f || '''f'''abrika ‘Fabrik’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | g || [{{IPA|g}}] || g || '''g'''ribēt ‘wollen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ģ || [{{IPA|ɟ}}] || etwa dj; exakt wie das ungarische „gy“ || '''ģ'''imene ‘Familie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | h || [{{IPA|x}}] || ch (wie in machen) || '''h'''aoss ‘Chaos’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | j || [{{IPA|j}}] || j || '''j'''aka ‘Jacke’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | k || [{{IPA|k}}] || k || '''k'''akls ‘Hals’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ķ || [{{IPA|c}}] || etwa tj (wie in tja); exakt wie ungarisch „ty“ &lt;br /&gt;oder isländische Aussprache von kj in ''Reykjavík'' || '''ķ'''īmija ‘Chemie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | l || [{{IPA|l}}] || eher dickes l (wie in Trakl) || '''l'''abs ‘gut’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ļ || [{{IPA|ʎ}}] || lj || '''ļ'''oti ‘sehr’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | m || [{{IPA|m}}] || m || '''m'''az ‘wenig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | n || [{{IPA|n}}] || n || '''n'''ākt ‘kommen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ņ || [{{IPA|ɲ}}] || nj || '''ņ'''emt ‘nehmen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | p || [{{IPA|p}}] || p || '''p'''azīt ‘kennen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | r || [{{IPA|r}}] || r (Zungenspitzen-r) || '''r'''edzēt ‘sehen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | s || [{{IPA|s}}] || stimmloses s || '''s'''acīt ‘sagen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | š || [{{IPA|ʃ}}] || sch || '''š'''eit ‘hier’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | t || [{{IPA|t}}] || t || '''t'''auta ‘Volk’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | v || [{{IPA|v}}] || w || '''v'''alsts ‘Staat’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | z || [{{IPA|z}}] || stimmhaftes s || '''z'''ināt ‘wissen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ž || [{{IPA|ʒ}}] || wie g in Blamage || '''ž'''urka ‚Ratte‘<br /> |}<br /> Die Buchstaben ''h'' und ''f'' kommen nur in Fremd- oder Lehnwörtern vor.<br /> <br /> === Vokale ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | a || [{{IPA|a}}] || a || '''a'''kls ‘blind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ā || [{{IPA|aː}}] || a || '''ā'''trs ‘schnell’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | e || [{{IPA|ɛ}}], [{{IPA|æ}}] || ä, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''bad'') || '''e'''zers ‘See’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ē || [{{IPA|ɛː}}], [{{IPA|æː}}] || ä, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''bad'') || '''ē'''st ‘essen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | i || [{{IPA|i}}] || i || '''i'''lgs ‘lang’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ī || [{{IPA|iː}}] || i || '''ī'''ss ‘kurz’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | o || [{{IPA|uɐ}}], [{{IPA|ɔ}}], [{{IPA|ɔː}}] || uo, offenes o || '''o'''zols ‘Eiche’, '''o'''pera ‘Oper’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | u || [{{IPA|u}}] || u || '''u'''guns ‘Feuer’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ū || [{{IPA|uː}}] || u || '''ū'''dens ‘Wasser’<br /> |}<br /> Die Vokale mit Makron (also ''ā, ē, ī'' und ''ū'') werden lang ausgesprochen, wogegen die normalen Vokale sehr kurz sind, am Wortende meist kaum hörbar.<br /> <br /> Das ''o'' wird in ursprünglich lettischen Wörtern als [[Diphthong]] [{{IPA|uɐ}}], in Lehnwörtern meist als [{{IPA|ɔ}}] oder [{{IPA|ɔː}}] gesprochen. Da die Diphthonge nicht lang oder kurz sein können, gibt es das ''o'' mit Makron in der lettischen Schrift nicht.<br /> <br /> === Betonung ===<br /> <br /> Im Lettischen liegt die Betonung fast immer auf der ersten Silbe – so wie im [[Ungarische Sprache|Ungarischen]]. Es gibt wenige Ausnahmen; beispielsweise werden die Floskeln ''labdien'' (Guten Tag) und ''labvakar'' (Guten Abend), die sich aus den Bestandteilen ''lab(s)'' (gut) und ''dien(a)'' (Tag) bzw. ''vakar(s)'' (Abend) zusammensetzen, auf der zweiten Silbe betont. Weitere Ausnahmen aus der Alltagssprache, ebenfalls mit Betonung auf der zweiten Silbe, sind ''paldies'' (danke) und alle mit ''kaut'' (irgend-) beginnenden Wörter.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Wie alle [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] ist auch das Lettische stark [[flektierend]]. In einer flektierenden Sprache ändert sich die Gestalt eines Wortes innerhalb diverser grammatischen Kategorien bei der Beugung des Wortes ([[Deklination (Grammatik)|Deklination]], [[Konjugation (Grammatik)|Konjugation]], [[Komparation]]). Dies geschieht einerseits durch Hinzufügung von [[Affix]]en, andererseits durch Veränderung des Wortstammes.<br /> Für das Lettische sind diese beiden Flexionsarten charakteristisch, wobei die zweite oft durch die erste bedingt wird; man spricht hier in der lettischen Philologie vom „bedingten“ oder „nicht-bedingten“ Lautwechsel, der recht komplizierte Regeln hat.<br /> Der Wortstamm kann im Lettischen sowohl durch [[Ablaut]] (z.&amp;nbsp;B.: ''rakt'' – ''roku'') als auch durch spezifische Konsonantenveränderung (z.&amp;nbsp;B.: briedis – brieža, ''ciest'' – ''ciešu'') verändert werden.<br /> <br /> === Substantive ===<br /> Wörter männlichen Geschlechts enden bis auf wenige Ausnahmen immer auf ''-s, -is'' oder ''-us'', weibliche Wörter meist auf ''-a'' oder ''-e''. Es gibt einige weibliche Wörter, die auf ''-s'' enden, z.&amp;nbsp;B. ''govs'' ‘Kuh’ oder ''pils'' ‘Burg’. Des Weiteren gibt es sehr viele Ausnahmen in der lettischen Grammatik.<br /> Bei den Maskulina werden vier Deklinationsklassen unterschieden, bei den Feminina drei; Neutra existieren nicht. Zu den im Deutschen bekannten vier Fällen [[Nominativ]] ''(Nominatīvs),'' [[Genitiv]] ''(Ģenitīvs),'' [[Dativ]] ''(Datīvs)'' und [[Akkusativ]] ''(Akuzatīvs)'' kommen noch [[Lokativ]] ''(Lokatīvs)'' sowie traditionell [[Instrumentalis|Instrumental]] ''(Instrumentālis)'' und [[Vokativ]] ''(Vokatīvs).'' Die letzten beiden Fälle werden in einem Paradigma in der Regel nicht angegeben, da der Instrumental immer mit der Ersatzkonstruktion ''ar + Akkusativ'' [[Periphrase|umschrieben]], der Vokativ durch einfaches Weglassen des ''-s'' bei Maskulina bzw. des ''-š'' oder ''-a'' bei [[Diminutiv]]en gebildet wird.<br /> <br /> Beispiele für komplette [[Paradigma|Paradigmen]]:<br /> * ein Maskulinum der ersten Klasse, ''draugs'' ‘Freund’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |draug''s''||draug''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |draug''a''||draug''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |draug''am''||draug''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |draug''u''||draug''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar draug''u''||ar draug''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |draug''ā''||draug''os''<br /> |}<br /> * ein Maskulinum der 2. Klasse ''brālis'' ‘Bruder’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |brāl''is''||brāļ''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |brāļ''a''||brāļ''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |brāl''im''||brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |brāl''i''||brā''ļus''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar brāl''i''||ar brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |brāl''ī''||brāļ''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Maskulinum der 3. Klasse ''tirgus'' ‘Markt’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |tirg''us''||tirg''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |tirg''us''||tirg''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |tirg''um''||tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |tirg''u''||tirg''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar tirg''u''||ar tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |tirg''ū''||tirg''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Femininum der 1. Klasse, ''osta'' ‘Hafen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |ost''a''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |ost''as''||ost''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |ost''ai''||ost''ām''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |ost''u''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar ost''u''||ar ost''ām''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |ost''ā''||ost''ās''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 2. Klasse ''egle'' ‘Tanne’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |egl''e''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |egl''es''||eg''ļu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |egl''ei''||egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |egl''i''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar egl''i''||ar egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |egl''ē''||egl''ēs''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 3. Klasse ''sirds'' ‘Herz’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |sird''s''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |sird''s''||sir''žu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |sird''ij''||sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |sird''i''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |ar sird''i''||ar sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |sird''ī''||sird''īs''<br /> |}<br /> <br /> === Fragepronomina ===<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Fragewort<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | (Jautājuma vārds)<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> | wer? was? || kas?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> | wessen? || kā?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> | wem? || kam?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> | wen? was? || ko?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> | mit wem? mit was? || ar ko?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> | wo? || kur?<br /> |}<br /> <br /> === Verben ===<br /> <br /> Die Verben enden auf ''-ēt, -āt, -īt, -ot'' oder ''-t''. In der dritten [[Person (Sprache)|Person]] sind die Endungen für [[Singular]] und [[Plural]] immer gleich. Es gibt drei Konjugationsklassen.<br /> <br /> Beispiel: ein Verb aus der zweiten Konjugation, ''gribēt'' ‘wollen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 1. Ps.<br /> |es grib''u''||mēs grib''am''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 2. Ps.<br /> |tu grib''i''||jūs/Jūs grib''at''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 3. Ps.<br /> |viņš/viņa grib||viņi/viņas grib<br /> |}<br /> <br /> === Präpositionen ===<br /> <br /> Bemerkenswert ist, dass auf jede Präposition im Singular ein bestimmter Fall folgen muss (auf ''pie'' ‘bei’ folgt beispielsweise immer Genitiv), im Plural hingegen auf jede Präposition der Dativ folgt. In diesem Beispiel heißt „bei dem Freund“ ''pie drauga'', aber „bei den Freunden“ ''pie draugiem''.<br /> <br /> == Dialekte ==<br /> * [[Tahmisch]], [[Lettgallische Sprache|Latgalisch]], [[Nehrungskurisch|Kurländisch]] u.&amp;nbsp;a.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikiquote|Lettische Sprichwörter}}<br /> {{Wikipedia|lv|Lettisch}}<br /> * [http://dictionary.site.lv/ Lettisch ↔ Englisch Online-Wörterbuch]<br /> * [http://completedb.ttc.lv Online-Terminologie Lettisch]<br /> * [http://www.literatur.lv/autoren/zalite/gdansk.htm Muttersprache als Identität und Existenzgrundlage kleiner Völker - ein Essay von Māra Zālīte]<br /> <br /> [[Kategorie:Lettische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]<br /> <br /> {{Link GA|lt}}<br /> <br /> [[af:Lets]]<br /> [[an:Idioma letón]]<br /> [[ang:Lettisc sprǣc]]<br /> [[ar:لغة لاتفية]]<br /> [[arz:لاتفى]]<br /> [[az:Latış dili]]<br /> [[bat-smg:Latviu kalba]]<br /> [[be-x-old:Латыская мова]]<br /> [[bg:Латвийски език]]<br /> [[bs:Latvijski jezik]]<br /> [[ca:Letó]]<br /> [[ceb:Pinulongang Leton]]<br /> [[cs:Lotyština]]<br /> [[da:Lettisk (sprog)]]<br /> [[el:Λεττονική γλώσσα]]<br /> [[en:Latvian language]]<br /> [[eo:Latva lingvo]]<br /> [[es:Idioma letón]]<br /> [[et:Läti keel]]<br /> [[eu:Letoniera]]<br /> [[fa:زبان لاتویایی]]<br /> [[fi:Latvian kieli]]<br /> [[fo:Lettiskt (mál)]]<br /> [[fr:Letton]]<br /> [[fy:Letsk]]<br /> [[ga:Laitvis]]<br /> [[gl:Lingua letoa]]<br /> [[gv:Latvish]]<br /> [[he:לטבית]]<br /> [[hr:Latvijski jezik]]<br /> [[hsb:Letišćina]]<br /> [[hu:Lett nyelv]]<br /> [[id:Bahasa Latvi]]<br /> [[io:Latviana linguo]]<br /> [[is:Lettneska]]<br /> [[it:Lingua lettone]]<br /> [[ja:ラトビア語]]<br /> [[ka:ლატვიური ენა]]<br /> [[ko:라트비아어]]<br /> [[ku:Zimanê letonî]]<br /> [[kw:Latviek]]<br /> [[la:Lingua Lettonica]]<br /> [[li:Lets]]<br /> [[lij:Lengua lettone]]<br /> [[lt:Latvių kalba]]<br /> [[lv:Latviešu valoda]]<br /> [[mdf:Латвиянь кяль]]<br /> [[mhr:Латыш йылме]]<br /> [[mk:Летонски јазик]]<br /> [[mr:लात्वियन भाषा]]<br /> [[ms:Bahasa Latvia]]<br /> [[nds:Lettsch]]<br /> [[nl:Lets]]<br /> [[nn:Latvisk språk]]<br /> [[no:Latvisk]]<br /> [[pih:Latwyan]]<br /> [[pl:Język łotewski]]<br /> [[pt:Língua letã]]<br /> [[qu:Litunya simi]]<br /> [[ro:Limba letonă]]<br /> [[ru:Латышский язык]]<br /> [[se:Látviagiella]]<br /> [[sh:Letonski jezik]]<br /> [[simple:Latvian language]]<br /> [[sk:Lotyština]]<br /> [[sl:Latvijščina]]<br /> [[sq:Gjuha letoneze]]<br /> [[sr:Летонски језик]]<br /> [[sv:Lettiska]]<br /> [[szl:Uotewsko godka]]<br /> [[th:ภาษาลัตเวีย]]<br /> [[tr:Letonca]]<br /> [[ug:لاتۋىيە تىلى]]<br /> [[uk:Латиська мова]]<br /> [[zh:拉脱维亚语]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lettische_Sprache&diff=64335672 Lettische Sprache 2009-09-09T18:15:18Z <p>Riharcc: </p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> |Sprache=Lettisch ''(Latviešu valoda)''<br /> |Länder=[[Lettland]]<br /> |Sprecher=2,2 Millionen<br /> |Klassifikation=* [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *:[[Baltische Sprachen]]<br /> *:: [[Ostbaltische Sprachen]]<br /> |KSprache=Lettisch<br /> |Amtssprache={{LAT}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> |ISO1=lv<br /> |ISO3=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=lav lav]<br /> |ISO2=lav<br /> }}<br /> <br /> Die '''lettische Sprache''' (lettisch ''latviešu valoda'') ist die im Artikel 4 der [[Verfassung Lettlands]] verankerte [[Amtssprache]] in [[Lettland]].<br /> <br /> == Allgemeine Beschreibung ==<br /> Lettisch gehört zur östlichen Gruppe der [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] innerhalb der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]]. In seiner heutigen Struktur ist das Lettische jünger als das verwandte und benachbarte [[Litauische Sprache|Litauische]]. Archaische Züge finden sich insbesondere in den traditionellen Volksliedern und Gedichten ([[Dainas]]), wo Ähnlichkeiten mit [[Latein]], [[Griechische Sprache|Griechisch]] und [[Sanskrit]] deutlicher sind. Das Vokabular enthält auch viele [[Lehnwort|Lehnwörter]] aus dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]], [[Schwedische Sprache|Schwedischen]], [[Russische Sprache|Russischen]] und neuerdings aus dem [[Englische Sprache|Englischen]]. Mit dem Beitritt Lettlands zur EU und der Übersetzung umfangreicher Gesetzestexte zeigten sich Lücken im lettischen Vokabular. Das staatliche Übersetzungsbüro prüft und entwickelt [[Neologismus|Wortneuschöpfungen]].<br /> <br /> Das Lettische wird mit lateinischer Schrift geschrieben. Die erste Grammatik des Lettischen ''(Manuductio ad linguam lettonicam facilis)'' wurde 1644 von [[Johann Georg Rehehusen]], einem Deutschen, herausgegeben. Ursprünglich wurde eine an das Niederdeutsche angelehnte Orthographie verwendet, Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch in einer radikalen [[Rechtschreibreform]] eine annähernd [[Phonologie|phonologische]] Schreibweise eingeführt. Diese verwendet einige [[diakritische Zeichen]], vor allem den [[Makron|Überstrich]] zur Anzeige eines langen Vokals und das Komma unter einem Konsonanten zur Anzeige der [[Palatalisierung]].<br /> <br /> Lettisch ist eine ausgeprägt [[flektierende Sprache]]. Es werden [[Flexion]]sendungen verwendet und dafür auf [[Artikel (Wortart)|Artikel]] verzichtet. Auch ausländische Eigennamen bekommen im Lettischen meist eine deklinierbare Endung (im Nominativ ''-s'' oder ''-is'' für Maskulinum, ''-a'' oder ''-e'' für Femininum; Namen auf ''-o'' werden nicht flektiert). Außerdem werden sie phonologisch in lettischer Rechtschreibung wiedergegeben (z.&amp;nbsp;B. ''Džordžs V. Bušs'' für ''George W. Bush'', ''Viljams Šekspīrs'' für ''William Shakespeare''). Viele aktuelle lettische Familiennamen, die deutschen Ursprungs sind, gehören ebenfalls zu dieser Gruppe und sind für Deutsche im Schriftbild oft kaum wiederzuerkennen.<br /> <br /> == Geschichte im 20. Jahrhundert ==<br /> Mit der Gründung des ersten lettischen Staates 1918 wurde das Lettische erstmalig Staatssprache. Damit verbunden war eine weitgehende Normierung zur Bildung einer Standardsprache.<br /> <br /> Während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion setzte eine Russifizierung ein. Durch gezielte Förderung der Einwanderung wurde Lettisch fast zur Minderheitensprache in der Lettischen SSR (1990 gab es gerade noch 51 % Lettischsprachige in Lettland, in der Hauptstadt [[Riga]] nur noch etwa 30 %). Nach 1991 wurden drastische Maßnahmen eingeführt, um diesen Zustand zumindest teilweise wieder rückgängig zu machen, was auch die Kritik einiger westlicher Länder nach sich zog. Im Jahre 2006 sprachen wieder 65 % der Einwohner Lettlands Lettisch als Muttersprache (insgesamt beherrschen 88 % der Bevölkerung Lettisch), und alle Schulkinder müssen neben ihrer [[Muttersprache]] auch Lettisch lernen, sodass man damit rechnen kann, dass in einigen Jahrzehnten Lettisch wieder den Status erreicht haben wird, der anderen [[Nationalsprache]]n in [[Europa]] vergleichbar ist. In den größeren Städten und insbesondere in den in zur Sowjetzeit entstandenen Trabantenstädten wird Russisch parallel zum Lettischen als Verkehrssprache benutzt.<br /> <br /> Seit dem [[1. Mai]] [[2004]] ist Lettisch eine der Amtssprachen in der [[EU]].<br /> <br /> == Alphabet und Aussprache ==<br /> <br /> Das [[Lettisches Alphabet|lettische Alphabet]] besteht aus 33 Zeichen:<br /> === Konsonanten ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | b || [{{IPA|b}}] || b || '''b'''ērns ‘Kind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | c || [{{IPA|ʦ}}]|| z (wie Zeder) || '''c'''ilvēks ‘Mensch’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | č || [{{IPA|ʧ}}] || tsch || '''č'''akls ‘fleißig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | d || [{{IPA|d}}] || d || '''d'''iena ‘Tag’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | f || [{{IPA|f}}] || f || '''f'''abrika ‘Fabrik’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | g || [{{IPA|g}}] || g || '''g'''ribēt ‘wollen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ģ || [{{IPA|ɟ}}] || etwa dj; exakt wie das ungarische „gy“ || '''ģ'''imene ‘Familie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | h || [{{IPA|x}}] || ch (wie in machen) || '''h'''aoss ‘Chaos’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | j || [{{IPA|j}}] || j || '''j'''aka ‘Jacke’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | k || [{{IPA|k}}] || k || '''k'''akls ‘Hals’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ķ || [{{IPA|c}}] || etwa tj (wie in tja); exakt wie ungarisch „ty“ &lt;br /&gt;oder isländische Aussprache von kj in ''Reykjavík'' || '''ķ'''īmija ‘Chemie’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | l || [{{IPA|l}}] || eher dickes l (wie in Trakl) || '''l'''abs ‘gut’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ļ || [{{IPA|ʎ}}] || lj || '''ļ'''oti ‘sehr’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | m || [{{IPA|m}}] || m || '''m'''az ‘wenig’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | n || [{{IPA|n}}] || n || '''n'''ākt ‘kommen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ņ || [{{IPA|ɲ}}] || nj || '''ņ'''emt ‘nehmen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | p || [{{IPA|p}}] || p || '''p'''azīt ‘kennen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | r || [{{IPA|r}}] || r (Zungenspitzen-r) || '''r'''edzēt ‘sehen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | s || [{{IPA|s}}] || stimmloses s || '''s'''acīt ‘sagen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | š || [{{IPA|ʃ}}] || sch || '''š'''eit ‘hier’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | t || [{{IPA|t}}] || t || '''t'''auta ‘Volk’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | v || [{{IPA|v}}] || w || '''v'''alsts ‘Staat’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | z || [{{IPA|z}}] || stimmhaftes s || '''z'''ināt ‘wissen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ž || [{{IPA|ʒ}}] || wie g in Blamage || '''ž'''urka ‚Ratte‘<br /> |}<br /> Die Buchstaben ''h'' und ''f'' kommen nur in Fremd- oder Lehnwörtern vor.<br /> <br /> === Vokale ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lettisch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]]<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Deutsch<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Beispiel<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | a || [{{IPA|a}}] || a || '''a'''kls ‘blind’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ā || [{{IPA|aː}}] || a || '''ā'''trs ‘schnell’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | e || [{{IPA|ɛ}}], [{{IPA|æ}}] || ä, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''bad'') || '''e'''zers ‘See’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ē || [{{IPA|ɛː}}], [{{IPA|æː}}] || ä, manchmal sehr offenes ä (wie in englisch ''bad'') || '''ē'''st ‘essen’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | i || [{{IPA|i}}] || i || '''i'''lgs ‘lang’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ī || [{{IPA|iː}}] || i || '''ī'''ss ‘kurz’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | o || [{{IPA|uɐ}}], [{{IPA|ɔ}}], [{{IPA|ɔː}}] || uo, offenes o || '''o'''zols ‘Eiche’, '''o'''pera ‘Oper’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | u || [{{IPA|u}}] || u || '''u'''guns ‘Feuer’<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | ū || [{{IPA|uː}}] || u || '''ū'''dens ‘Wasser’<br /> |}<br /> Die Vokale mit Makron (also ''ā, ē, ī'' und ''ū'') werden lang ausgesprochen, wogegen die normalen Vokale sehr kurz sind, am Wortende meist kaum hörbar.<br /> <br /> Das ''o'' wird in ursprünglich lettischen Wörtern als [[Diphthong]] [{{IPA|uɐ}}], in Lehnwörtern meist als [{{IPA|ɔ}}] oder [{{IPA|ɔː}}] gesprochen. Da die Diphthonge nicht lang oder kurz sein können, gibt es das ''o'' mit Makron in der lettischen Schrift nicht.<br /> <br /> === Betonung ===<br /> <br /> Im Lettischen liegt die Betonung fast immer auf der ersten Silbe – so wie im [[Ungarische Sprache|Ungarischen]]. Es gibt wenige Ausnahmen; beispielsweise werden die Floskeln ''labdien'' (Guten Tag) und ''labvakar'' (Guten Abend), die sich aus den Bestandteilen ''lab(s)'' (gut) und ''dien(a)'' (Tag) bzw. ''vakar(s)'' (Abend) zusammensetzen, auf der zweiten Silbe betont. Weitere Ausnahmen aus der Alltagssprache, ebenfalls mit Betonung auf der zweiten Silbe, sind ''paldies'' (danke) und alle mit ''kaut'' (irgend-) beginnenden Wörter.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Wie alle [[Baltische Sprachen|baltischen Sprachen]] ist auch das Lettische stark [[flektierend]]. In einer flektierenden Sprache ändert sich die Gestalt eines Wortes innerhalb diverser grammatischen Kategorien bei der Beugung des Wortes ([[Deklination (Grammatik)|Deklination]], [[Konjugation (Grammatik)|Konjugation]], [[Komparation]]). Dies geschieht einerseits durch Hinzufügung von [[Affix]]en, andererseits durch Veränderung des Wortstammes.<br /> Für das Lettische sind diese beiden Flexionsarten charakteristisch, wobei die zweite oft durch die erste bedingt wird; man spricht hier in der lettischen Philologie vom „bedingten“ oder „nicht-bedingten“ Lautwechsel, der recht komplizierte Regeln hat.<br /> Der Wortstamm kann im Lettischen sowohl durch [[Ablaut]] (z.&amp;nbsp;B.: ''rakt'' – ''roku'') als auch durch spezifische Konsonantenveränderung (z.&amp;nbsp;B.: briedis – brieža, ''ciest'' – ''ciešu'') verändert werden.<br /> <br /> === Substantive ===<br /> Wörter männlichen Geschlechts enden bis auf wenige Ausnahmen immer auf ''-s, -is'' oder ''-us'', weibliche Wörter meist auf ''-a'' oder ''-e''. Es gibt einige weibliche Wörter, die auf ''-s'' enden, z.&amp;nbsp;B. ''govs'' ‘Kuh’ oder ''pils'' ‘Burg’. Des Weiteren gibt es sehr viele Ausnahmen in der lettischen Grammatik.<br /> Bei den Maskulina werden vier Deklinationsklassen unterschieden, bei den Feminina drei; Neutra existieren nicht. Zu den im Deutschen bekannten vier Fällen [[Nominativ]] ''(Nominatīvs),'' [[Genitiv]] ''(Ģenitīvs),'' [[Dativ]] ''(Datīvs)'' und [[Akkusativ]] ''(Akuzatīvs)'' kommen noch [[Lokativ]] ''(Lokatīvs)'' sowie traditionell [[Instrumentalis|Instrumental]] ''(Instrumentālis)'' und [[Vokativ]] ''(Vokatīvs).'' Die letzten beiden Fälle werden in einem Paradigma in der Regel nicht angegeben, da der Instrumental immer mit der Ersatzkonstruktion ''ar + Akkusativ'' [[Periphrase|umschrieben]], der Vokativ durch einfaches Weglassen des ''-s'' bei Maskulina bzw. des ''-š'' oder ''-a'' bei [[Diminutiv]]en gebildet wird.<br /> <br /> Beispiele für komplette [[Paradigma|Paradigmen]]:<br /> * ein Maskulinum der ersten Klasse, ''draugs'' ‘Freund’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |draug''s''||draug''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |draug''a''||draug''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |draug''am''||draug''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |draug''u''||draug''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |draug''ā''||draug''os''<br /> |}<br /> * ein Maskulinum der 2. Klasse ''brālis'' ‘Bruder’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |brāl''is''||brāļ''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |brāļ''a''||brāļ''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |brāl''im''||brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |brāl''i''||brā''ļus''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |brāl''i''||brāļ''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |brāl''ī''||brāļ''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Maskulinum der 3. Klasse ''tirgus'' ‘Markt’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |tirg''us''||tirg''i''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |tirg''us''||tirg''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |tirg''um''||tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |tirg''u''||tirg''us''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |tirg''u''||tirg''iem''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |tirg''ū''||tirg''os''<br /> |}<br /> <br /> * ein Femininum der 1. Klasse, ''osta'' ‘Hafen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |ost''a''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |ost''as''||ost''u''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |ost''ai''||ost''ām''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |ost''u''||ost''as''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |ost''ā''||ost''ās''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 2. Klasse ''egle'' ‘Tanne’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |egl''e''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |egl''es''||eg''ļu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |egl''ei''||egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |egl''i''||egl''es''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |egl''i''||egl''ēm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |egl''ē''||egl''ēs''<br /> |}<br /> * ein Femininum der 3. Klasse ''sirds'' ‘Herz’<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;80&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> |sird''s''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> |sird''s''||sir''žu''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> |sird''ij''||sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> |sird''i''||sird''is''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Ind<br /> |sird''i''||sird''īm''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> |sird''ī''||sird''īs''<br /> |}<br /> <br /> === Fragepronomina ===<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; width=&quot;30&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Fragewort<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | (Jautājuma vārds)<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Nom<br /> | wer? was? || kas?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Gen<br /> | wessen? || kā?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Dat<br /> | wem? || kam?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Akk<br /> | wen? was? || ko?<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Lok<br /> | wo? || kur?<br /> |}<br /> <br /> === Verben ===<br /> <br /> Die Verben enden auf ''-ēt, -āt, -īt, -ot'' oder ''-t''. In der dritten [[Person (Sprache)|Person]] sind die Endungen für [[Singular]] und [[Plural]] immer gleich. Es gibt drei Konjugationsklassen.<br /> <br /> Beispiel: ein Verb aus der zweiten Konjugation, ''gribēt'' ‘wollen’<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; |<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Singular<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | Plural<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 1. Ps.<br /> |es grib''u''||mēs grib''am''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 2. Ps.<br /> |tu grib''i''||jūs grib''at''<br /> |-<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; | 3. Ps.<br /> |viņš/viņa grib||viņi/viņas grib<br /> |}<br /> <br /> === Präpositionen ===<br /> <br /> Bemerkenswert ist, dass auf jede Präposition im Singular ein bestimmter Fall folgen muss (auf ''pie'' ‘bei’ folgt beispielsweise immer Genitiv), im Plural hingegen auf jede Präposition der Dativ folgt. In diesem Beispiel heißt „bei dem Freund“ ''pie drauga'', aber „bei den Freunden“ ''pie draugiem''.<br /> <br /> == Dialekte ==<br /> * [[Tahmisch]], [[Lettgallische Sprache|Latgalisch]], [[Nehrungskurisch|Kurländisch]] u.&amp;nbsp;a.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikiquote|Lettische Sprichwörter}}<br /> {{Wikipedia|lv|Lettisch}}<br /> * [http://dictionary.site.lv/ Lettisch ↔ Englisch Online-Wörterbuch]<br /> * [http://completedb.ttc.lv Online-Terminologie Lettisch]<br /> * [http://www.literatur.lv/autoren/zalite/gdansk.htm Muttersprache als Identität und Existenzgrundlage kleiner Völker - ein Essay von Māra Zālīte]<br /> <br /> [[Kategorie:Lettische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]<br /> <br /> {{Link GA|lt}}<br /> <br /> [[af:Lets]]<br /> [[an:Idioma letón]]<br /> [[ang:Lettisc sprǣc]]<br /> [[ar:لغة لاتفية]]<br /> [[arz:لاتفى]]<br /> [[az:Latış dili]]<br /> [[bat-smg:Latviu kalba]]<br /> [[be-x-old:Латыская мова]]<br /> [[bg:Латвийски език]]<br /> [[bs:Latvijski jezik]]<br /> [[ca:Letó]]<br /> [[ceb:Pinulongang Leton]]<br /> [[cs:Lotyština]]<br /> [[da:Lettisk (sprog)]]<br /> [[el:Λεττονική γλώσσα]]<br /> [[en:Latvian language]]<br /> [[eo:Latva lingvo]]<br /> [[es:Idioma letón]]<br /> [[et:Läti keel]]<br /> [[eu:Letoniera]]<br /> [[fa:زبان لاتویایی]]<br /> [[fi:Latvian kieli]]<br /> [[fo:Lettiskt (mál)]]<br /> [[fr:Letton]]<br /> [[fy:Letsk]]<br /> [[ga:Laitvis]]<br /> [[gl:Lingua letoa]]<br /> [[gv:Latvish]]<br /> [[he:לטבית]]<br /> [[hr:Latvijski jezik]]<br /> [[hsb:Letišćina]]<br /> [[hu:Lett nyelv]]<br /> [[id:Bahasa Latvi]]<br /> [[io:Latviana linguo]]<br /> [[is:Lettneska]]<br /> [[it:Lingua lettone]]<br /> [[ja:ラトビア語]]<br /> [[ka:ლატვიური ენა]]<br /> [[ko:라트비아어]]<br /> [[ku:Zimanê letonî]]<br /> [[kw:Latviek]]<br /> [[la:Lingua Lettonica]]<br /> [[li:Lets]]<br /> [[lij:Lengua lettone]]<br /> [[lt:Latvių kalba]]<br /> [[lv:Latviešu valoda]]<br /> [[mdf:Латвиянь кяль]]<br /> [[mhr:Латыш йылме]]<br /> [[mk:Летонски јазик]]<br /> [[mr:लात्वियन भाषा]]<br /> [[ms:Bahasa Latvia]]<br /> [[nds:Lettsch]]<br /> [[nl:Lets]]<br /> [[nn:Latvisk språk]]<br /> [[no:Latvisk]]<br /> [[pih:Latwyan]]<br /> [[pl:Język łotewski]]<br /> [[pt:Língua letã]]<br /> [[qu:Litunya simi]]<br /> [[ro:Limba letonă]]<br /> [[ru:Латышский язык]]<br /> [[se:Látviagiella]]<br /> [[sh:Letonski jezik]]<br /> [[simple:Latvian language]]<br /> [[sk:Lotyština]]<br /> [[sl:Latvijščina]]<br /> [[sq:Gjuha letoneze]]<br /> [[sr:Летонски језик]]<br /> [[sv:Lettiska]]<br /> [[szl:Uotewsko godka]]<br /> [[th:ภาษาลัตเวีย]]<br /> [[tr:Letonca]]<br /> [[ug:لاتۋىيە تىلى]]<br /> [[uk:Латиська мова]]<br /> [[zh:拉脱维亚语]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schemaitisch&diff=79302362 Schemaitisch 2009-03-18T17:35:50Z <p>Riharcc: corect translation</p> <hr /> <div>{{Infobox Language<br /> |name=Samogitian<br /> |nativename=Žemaitiu<br /> |states=[[Lithuania]]<br /> |region=[[Samogitia]]<br /> |speakers=~500,000<br /> |familycolor=Indo-European<br /> |fam1=[[Indo-European languages|Indo-European]]<br /> |fam2=[[Balto-Slavic languages|Balto-Slavic]]<br /> |fam3=[[Baltic languages|Baltic]]<br /> |fam4=[[Eastern Baltic languages|Eastern Baltic]]<br /> |fam5=[[Lithuanian language|Lithuanian]]<br /> |iso2=bat (Baltic (Other))<br /> |lc1=lit|ld1=Lithuanian|ll1=Lithuanian language}}<br /> <br /> '''Samogitian''' (Samogitian: ''Žemaitiu ruoda'', {{lang-lt|Žemaičių tarmė}}) is a dialect (considered as an independent [[Baltic language]] by some people outside academic literature{{Who?}}) of the [[Lithuanian language]] spoken mostly in [[Samogitia]] (in the western part of [[Lithuania]]). Certain attempts have been made to standardize it. The Samogitian dialect should not be confused with the middle dialect of the Lithuanian language, that sometimes was referred to as the Samogitian language in the time from the 16th to the 18th century. <br /> <br /> == History ==<br /> Until the end of 19th century the modern Samogitians are mentioned only as the Western Samogitians; the latter{{Clarifyme|date=February 2009}} are considered by scientists to be the descendants of Lithuanianised (or samogitianised) [[Semigallians]] (for the Southern subdialect of Samogitian) and [[Curonians]] (for the Northern and Western subdialects of Samogitian).<br /> <br /> The earliest writings in Samogitian dialect appeared in 19th century (read topic about grammar).<br /> <br /> The Samogitian dialect, heavily influenced by [[Curonian language|Curonian]], originated from the [[East Baltic]] proto-Samogitian dialect which was very close to [[Lithuanian language|Aukstaitian dialects]]. <br /> <br /> In 5th century Proto-Samogitians moved from the lowlands of central Lithuania (around Kaunas) into the [[Dubysa]] and [[Jūra]] basins, as well as the [[Samogitian highlands]]. In new territories they pushed out or assimilated local, Curonian-speaking [[Baltic peoples|Baltic]] populations. Further north, they pushed out or assimilated indigenous, [[Semigallian language|Semigallian]]-speaking peoples. <br /> <br /> [[Image:Baltic Tribes c 1200.svg|thumb|350px|right|The Samogitians and Lithuanians in the context of the other Baltic tribes, [[circa]] 1200 [[Common Era|CE]]]]<br /> <br /> In the 13th century Samogitia became a part of the Baltic confederation called [[Duchy of Lithuania|Lietuva]] (Lithuania), which was formed by [[Mindaugas]]. Lithuania conquered the coast of the [[Baltic sea]] from the [[Livonian order]]. The coast was populated by [[Curonians]], but became a part of [[Eldership of Samogitia|Samogitia]]. From the 13th century onwards, Samogitians settled within the former Curonian lands, and for 300 years there was an intensive migration and intermarriage. The Curonians had a huge cultural influence of Samogitian and Lithuanian culture, leading to the assimilation of the Curonian population by the 16th century. Samogitian and its subdialects preserved many features of the Curonian language, for example:<br /> *widening of proto Baltic short i (i-&gt; ė sometimes e)<br /> *widening of proto Baltic short u (u -&gt; o)<br /> *preservation of West Baltic diphthong ei (standard Lithuanian ie -&gt; Samogitian ėi)<br /> *no t' d' palatalization to č dž (Latvian š, ž)<br /> *specific lexis, like cīrulis (lark), pīle (duck), leitis (Lithuanian) and etc...<br /> *retraction of stress<br /> *shortening of ending -as to -s like in [[Latvian language|Latvian]] and [[Old Prussian]] ([[Proto-Indo-European language|Proto-Indo-European]] [[o-stem]])<br /> as well as various other features not listed here.<br /> <br /> == Grammar ==<br /> <br /> The Samogitian dialect is highly [[inflected language|inflected]] like [[Lithuanian language|standard Lithuanian]] in which the relationships between parts of speech and their roles in a sentence are expressed by numerous flexions.<br /> There are two [[grammatical genders]] in Samogitian - feminine and masculine. Relicts of historical [[neuter]] are almost fully extinct while in standard Lithuanian there are left some isolated forms. These forms are replaced by masculine ones in Samogitian. Samogitian [[Stress (linguistics)|stress]] is mobile but often retracted from the end of words, and is also characterized by [[pitch accent]]. Samogitian has broken tone like [[Latvian language|Latvian]] and [[Danish language|Danish]] languages. Circumflex, which is in standard Lithuanian, in Samogitian is replaced by acute tone. <br /> It has five [[noun]] and three [[adjective]] [[declensions]]. Noun declensions are different from standard Lithuanian (read in next topic). There are only two [[verb]]al conjugations. All verbs have present, [[past]], [[Past iterative tense|past iterative]] and [[future]] [[tenses]] of the [[indicative mood]], [[subjunctive]] (or [[conditional]]) and [[imperative]] [[moods]] (both without distinction of tenses) and [[infinitive]]. The formation of past iterative is different from standard Lithuanian. There are three numbers in Samogitian: [[Grammatical number|singular]], [[plural]] and [[dual]]. Dual is almost extinct in standard Lithuanian. The third person of all three numbers is common.<br /> Samogitian as the standard Lithuanian has very rich system of participles, which are derived from all tenses with distinct active and passive forms, and several gerund forms. Nouns and other declinable words are declined in seven cases: [[nominative]], [[genitive]], [[dative]], [[accusative]], [[instrumental]], [[locative]], and [[vocative]]. <br /> Earliest writings in Samogitian dialect appear in 19th century. Famous Authors writing in Samogitian:<br /> *[[Silvestras Valiūnas]] and his heroic poem “Biruta”, first printed in 1829. “Biruta” became a hymn of Lithuanian students emigrants in 19th century. <br /> *[[Simonas Stanevičius]] (Sėmuons Stanevičios) with his famous book “Šešės pasakas” (Six fables) printed in 1829.<br /> *[[Simonas Daukantas]] (Sėmuons Daukonts in Samogitian), he was first Lithuanian historian writing in Lithuanian (actually in its dialect). His famous book – “Būds Senovės Lietuviu Kalnienu ir Zamaitiu” (Customs of ancient Lithuanians highlanders and Samogitians) printed in 1854.<br /> *[[Motiejus Valančius]] (Muotiejos Valončios or Valontė) and one of his books “Palangos Juzė” (Joseph of Palanga), printed in 1869. Palangos Juzė is considered to be the first geography manual in Lithuanian{{Who|date=September 2007}}.<br /> There is no written grammar books of Samogitian because it is considered as a dialect of [[Lithuanian language]], but there were some tries to standardize its written form. Such standardizers are [[S. Anglickis]], [[P. Genys]], [[S. Čiurlionienė-Kymantaitė]], [[B. Jurgutis]], [[J. A. Pabrėža]].<br /> Today Samogitian has a standardized writing system but it still remains spoken language and everyone writes in native speech.<br /> <br /> == Linguistic differences between Samogitian and Standard Lithuanian ==<br /> Samogitian differs from Standard Lithuanian in [[phonetics]], [[lexicon]], [[syntax]] and [[morphology (linguistics)|morphology]].<br /> <br /> Phonetic differences from standart Lithuanian are varied, each Samogitian subdialect (West, North and South) has different reflections.<br /> <br /> Standard Lithuanian -&gt; Samogitian <br /> <br /> *i -&gt; short ė, sometimes e; <br /> *u -&gt; short o (in some cases u); <br /> *ė -&gt; ie; <br /> *o -&gt; uo; <br /> *ie -&gt; long ė, ėi, ī (y) (West, North and South); <br /> *uo -&gt; ō, ou, ū (West, North and South); <br /> *ai -&gt; ā ; <br /> *ei, iai -&gt; ē; <br /> *ui -&gt; oi; <br /> *oi (oj) -&gt; uo; <br /> *an -&gt; on (in eastern-southern part an); <br /> *un -&gt; on (in eastern-southern part un); <br /> *ą -&gt; an in eastern-southern, on in middle part and ō or ou in north; <br /> *ę -&gt; en in eastern-southern, ėn in middle part and õ, ō or ėi in north; <br /> *ū -&gt; ū and in some cases un, um; <br /> *ų -&gt; in stressed endings un and um; <br /> *unstressed ų -&gt; o; <br /> *y -&gt; ī (y), sometimes in; <br /> *i originated from ancient ī -&gt; ī;<br /> *u originated from ancient ō (Lithuanian uo) -&gt; ō, ou, ū(West, North and South)<br /> *i originated from ancient ei (Lithuanian ie) -&gt; long ė, ėi, ī (West, North and South)<br /> *č -&gt; t and č where occurs Lithuanian influence; <br /> *dž -&gt; d and dž where occurs Lithuanian influence; <br /> *ia -&gt; ė (somewhere i and e); <br /> *io -&gt; ė (somewhere i and e); <br /> *unstressed ią -&gt; ė (somewhere i and e); <br /> <br /> The main difference is between Samogitian and standard Lithuanian verb [[conjugation]].<br /> [[Past iterative tense]] is formed differently than in Lithuanian (e.g., in Lithuanian the [[Past iterative tense]], meaning that action used to be done in past repeatedly, is made by removing the ending of verb &quot;ti&quot; and adding &quot;davo&quot; (mirti - mirdavo, pūti - pūdavo), while in Samogitian word &quot;Liuob&quot; is added instead before the word). The second verb conjugation is extinct in Samogitian, it merged with the first one. The plural reflexive ending is -muos instead of expected -mies which is in standard Lithuanian (-mės) and other dialects. Samogitian preserved a lot of relics of athematic conjugation which didn't remain in standard Lithuanian. The intonation in future tense third person is the same as in infinitive, in standart Lithuanian it shifts. The subjunctive conjugation is different from standard Lithuanian. Dual is preserved perfectly while in standard Lithuanian it is completely lost.<br /> <br /> The differences between [[Nominal (linguistics)|nominals]] are considerable too.<br /> The fifth noun declension almost became extinct, it merged with the third one. The plural and some singular cases of the fourth declension have endings of the first one (eg.: singular nominative ''sūnos'', plural nom. ''sūnā'', in standard Lithuanian: sg. nom. ''sūnus'', pl. nom. ''sūnūs''). The neuter of adjectives is extinct (it was pushed out by adverbs, except ''šėlt'' 'warm', ''šalt'' 'cold', ''karšt'' 'hot') while in standard Lithuanian it is still alive. Neuter pronouns were replaced by masculine. The second declension of adjectives is almost extinct (having merged with the first declension)--only singular nominative case endings survived. The formation of pronominals is also different from standard Lithuanian.<br /> <br /> ==Other morphological differences==<br /> <br /> Samogitian also has many words and figures of speech that are altogether different from typically Lithuanian ones, e.g., ''kiuocis'' - basket (Lith. krepšys, Latvian &quot;ķocis&quot;), ''tevs'' - thin (Lith. plonas, Latvian &quot;tievs&quot;), ''rebas'' - ribs (Lith. šonkauliai, Latvian - &quot;ribas&quot;), ''a jebentas!'' - &quot;can't be!&quot; (Lith. negali būti!) and many more.<br /> <br /> ==Subdialects ==<br /> Samogitian is also divided into three major subdialects: Northern Samogitian (spoken in [[Telšiai]] and [[Kretinga]] regions), Western Samogitian (was spoken in the region around [[Klaipeda region|Klaipėda]], now nearly extinct, - after 1945, many people were expelled and new ones came to this region) and Southern Samogitian (spoken in [[Varniai]], [[Kelmė]], [[Tauragė]] and [[Raseiniai]] regions). Historically, these are classified by their pronunciation of the [[Lithuanian language|Lithuanian]] word ''Duona,'' &quot;bread.&quot; They are referred to as [[Dounininkai]] (from ''Douna''), [[Donininkai]] (from ''Dona'') and [[Dūnininkai]] (from ''Dūna'').<br /> <br /> == Political situation ==<br /> The Samogitian dialect is rapidly declining: it is not used in the local school system and there is only one quarterly magazine and no television broadcasts in Samogitian. There is some radio broadcast in Samogitian (in [[Klaipėda]] and [[Telšiai]]). Local newspapers and broadcast stations use standard [[Lithuanian language|Lithuanian]] instead. There is no new literature in Samogitian either, as authors prefer standard Lithuanian for its accessibility to a larger audience. Out of those people who speak Samogitian only a few can understand its written form well.<br /> <br /> Migration of Samogitian speakers to other parts of the country and migration into Samogitia have reduced contact between Samogitian speakers, and therefore the level of fluency of those speakers.<br /> <br /> There are attempts by the [[Samogitian Cultural Society]] to stem the loss of the dialect. The council of [[Telšiai]] city put marks with Samogitian name for the city at the roads leading to the city. A new system for writing Samogitian was created.<br /> <br /> == Writing system ==<br /> The first use of a unique writing system for Samogitian was in the [[interwar period]], however it was neglected during the [[Soviet]] period, so only elderly people knew how to write in Samogitian at the time Lithuania regained independence. The Samogitian Cultural Society renewed the system to make it more usable.<br /> <br /> The writing system uses the same letters as standard Lithuanian, but with the following differences:<br /> <br /> *There are no [[nasal vowel]]s (letters with [[ogonek]]s: '''ą''', '''ę''', '''į''', '''ų''').<br /> *There are three additional [[vowel length|long vowels]], written with [[macron]]s above (as in [[Latvian language|Latvian]]): '''ā''', '''ē''', '''ō'''. <br /> *Long '''i''' in Samogitian is written with a macron above: '''ī''' (unlike standard Lithuanian where it is '''y''').<br /> *The long vowel '''ė''' is written as '''o''' with [[tilde]] above ('''õ'''). In fact it is written like '''ė''' with macron: '''Ė̄ ''' and '''ė̄'''. [http://bat-smg.wikipedia.org/wiki/Image:E_smg.jpg]<br /> *There are two additional [[diphthongs]] in Samogitian that are written as [[digraph (orthography)|digraph]]s: '''ou''' and '''ėi'''. (The component letters are part of the standard Lithuanian alphabet.)<br /> <br /> As previously it was difficult to add these new characters to typesets, some older Samogitian texts use double letters instead of macrons to indicate long vowels, for example '''aa''' for '''ā''' and '''ee''' for '''ē'''; now the Samogitian Cultural Society discourages these conventions and recommends using the letters with macrons above instead. The use of double letters is accepted in cases where computer [[font]]s do not have Samogitian letters; in such cases '''y''' is used instead of Samogitian '''ī''', the same as in standard Lithuanian, while other long letters are written as double letters. The [[apostrophe]] might be used to denote [[palatalization]] in some cases; in others '''i''' is used for this, as in standard Lithuanian.<br /> <br /> A Samogitian computer keyboard layout has been created.<br /> <br /> Samogitian alphabet:<br /> <br /> {| align=center cellpadding=10 style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''A a''' &lt;br/&gt; [ā]<br /> |'''Ā ā''' &lt;br/&gt; [ėlguojė ā]<br /> |'''B b''' &lt;br/&gt; [bė]<br /> |'''C c''' &lt;br/&gt; [cė]<br /> |'''Č č''' &lt;br/&gt; [čė]<br /> |'''D d''' &lt;br/&gt; [dė]<br /> |'''E e''' &lt;br/&gt; [ē]<br /> |'''Ē ē''' &lt;br/&gt; [ėlguojė ē]<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''Ė ė''' &lt;br/&gt;[ė̄]<br /> |'''Ė̄ ė̄''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ė̄]<br /> |'''F f''' &lt;br/&gt;[ėf]<br /> |'''G g''' &lt;br/&gt;[gė, gie]<br /> |'''H h''' &lt;br/&gt;[hā]<br /> |'''I i''' &lt;br/&gt;[ī]<br /> |'''Ī ī''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ī]<br /> |'''J j''' &lt;br/&gt;[jot]<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''K k''' &lt;br/&gt;[kā]<br /> |'''L l''' &lt;br/&gt;[ėl]<br /> |'''M m''' &lt;br/&gt;[ėm]<br /> |'''N n''' &lt;br/&gt;[ėn]<br /> |'''O o''' &lt;br/&gt;[ō]<br /> |'''Ō ō''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ō]<br /> |'''P p''' &lt;br/&gt;[pė]<br /> |'''R r''' &lt;br/&gt;[ėr]<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''S s''' &lt;br/&gt;[ės]<br /> |'''Š š''' &lt;br/&gt;[ėš]<br /> |'''T t''' &lt;br/&gt;[tė]<br /> |'''U u''' &lt;br/&gt;[ū]<br /> |'''Ū ū''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ū]<br /> |'''V v''' &lt;br/&gt;[vė]<br /> |'''Z z''' &lt;br/&gt;[zė, zet]<br /> |'''Ž ž''' &lt;br/&gt;[žė, žet].<br /> |}<br /> <br /> ==Samples==<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> !English<br /> !Samogitian<br /> !Lithuanian<br /> !Latvian<br /> !Latgalian<br /> |-<br /> ||Samogitian|| '''''žemaitiu kalba'''''|| žemaičių kalba || žemaišu valoda || žemaišu volūda<br /> |-<br /> ||English || '''''onglu kalba'''''|| anglų kalba || angļu valoda || ongļu volūda<br /> |-<br /> ||Yes || ''Noje''|| Taip || Jā || Nuj<br /> |-<br /> ||No || ''Ne''|| Ne || Nē || Nā<br /> |-<br /> ||Hello! || ''Svēks''|| Sveikas || Sveiks || Vasals<br /> |-<br /> ||How are you? || ''Kāp gīveni?''|| Kaip laikaisi/gyveni? || Kā tev iet? || Kai īt?<br /> |-<br /> ||Good evening! || ''Lab vakar!''|| Labas vakaras / labvakar! || Labvakar! || Lobs vokors!<br /> |-<br /> ||Welcome [to...] || ''Svēkė atvīkė̄i!''|| Sveiki atvykę || Laipni lūdzam || Vasali atguojuši<br /> |-<br /> ||Good night! || ''Labanakt''|| Labos nakties / Labanakt!|| Ar labu nakti || Lobys nakts!<br /> |-<br /> ||Goodbye! || ''Sudieu, vėsa gera''|| Viso gero / Sudie(vu)/ Viso labo! || Visu labu || Palicyt vasali<br /> |-<br /> ||Have a nice day! || ''Geruos dėinuos!''|| Geros dienos / Labos dienos! || Jauku dienu! || Breineigu dīnu<br /> |-<br /> ||Good luck! || ''Siekmies!''|| Sėkmės! || Veiksmi! || Lai lūbsīs!<br /> |-<br /> ||Please || ''Prašau''|| Prašau || Lūdzu || Lyudzams<br /> |-<br /> ||Thank you || ''Diekou''|| Ačiū/Dėkui/Dėkoju || Paldies || Paļdis<br /> |-<br /> ||You're welcome || ''Prašuom''|| Prašom || Laipni lūdzam || Laipni lyudzam<br /> |-<br /> ||I'm sorry ||''Atsėprašau''|| Atsiprašau/Atleiskite || Atvaino (Piedod) || Atlaid<br /> |-<br /> ||Who? || ''Kas?''|| Kas? || Kas? (Kurš?) || Kas?<br /> |-<br /> ||When? || ''Kumet?''|| Kada/Kuomet? || Kad? || Kod?<br /> |-<br /> ||Where? || ''Kor?''|| Kur? || Kur? || Kur?<br /> |-<br /> ||Why? || ''Diukuo?''|| Kodėl/Dėlko? || Kādēļ? (Kāpēc?) || Dieļ kuo?<br /> |-<br /> ||What's your name? || ''Kuoks tava vards?|| Koks tavo vardas? / Kuo tu vardu? || Kāds ir tavs vārds? (Kā tevi sauc?) || Kai tevi sauc?<br /> |-<br /> ||Because || ''Dieltuo''|| Todėl/Dėlto || Tādēļ (Tāpēc) || Dieļ tuo<br /> |-<br /> ||How? || ''Kāp?''|| Kaip? || Kā? || Kai?<br /> |-<br /> ||How much? || ''Kėik?''|| Kiek? || Cik daudz? || Cik daudzi?<br /> |-<br /> ||I do not understand. || ''Nesopronto''|| Nesuprantu || Nesaprotu || Nasaprūtu<br /> |-<br /> ||Yes, I understand. || ''Sopronto''|| Suprantu || Saprotu || Saprūtu<br /> |-<br /> ||Help me!|| ''Padieket!''|| Padėkite/Gelbėkite! || Palīgā! || Paleigā!<br /> |-<br /> ||Where is the bathroom?|| ''Kor īr tuliets?''|| Kur yra tualetas? || Kur ir tualete? || Kur irā tualets?<br /> |-<br /> ||Do you speak English? || ''Rokounaties onglėškā?''|| Ar kalbate angliškai? || Vai runājat angliski? || Runuojit ongliski?<br /> |-<br /> ||I don't speak Samogitian.|| ''Nesopronto žemaitėškā.''|| Aš nemoku kalbėti žemaitiškai || Es nerunāju žemaitiski || As narunuoju žemaitiski<br /> |-<br /> ||The check, please. (In restaurant)|| ''Saskaita prašīčiuo''|| Prašome pateikti sąskaitą || Rēķinu, lūdzu! || Lyudzu, saskaitu<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> ==References==<br /> {{Unreferenced|date=April 2008}}<br /> == External links ==<br /> {{InterWiki|code=bat-smg}}<br /> {{wiktionarycat|type=Samogitian dialect|category=Samogitian dialect}}<br /> *[http://samogitia.mch.mii.lt/index-en.htm Samogitia]<br /> *[http://samogitia.mch.mii.lt/KALBA/girdstr.en.htm#Map Maps of Lithuania with Samogitian Dialects' Borders]<br /> *[http://bat-smg.wikipedia.org/wiki/Lietoviu_-_%C5%BEemaitiu_ruod%C5%AB_%C5%BEuod%C4%ABns Samogitian dictionary]<br /> <br /> {{Baltic languages}}<br /> <br /> [[Category:Lithuanian language]]<br /> <br /> [[gn:Samogitiñe'ẽ]]<br /> [[ay:Samuxiti aru]]<br /> [[da:Samogitisk]]<br /> [[de:Schemaitisch]]<br /> [[es:Idioma samogitiano]]<br /> [[eo:Ĵemajtia dialekto]]<br /> [[fr:Samogitien]]<br /> [[gl:Samoxiciano]]<br /> [[ko:사모기티아어]]<br /> [[hr:Samogitijski dijalekt]]<br /> [[lv:Žemaišu dialekts]]<br /> [[lt:Žemaičių tarmė]]<br /> [[nl:Samogitisch]]<br /> [[ja:サモギティア語]]<br /> [[no:Samogitisk]]<br /> [[pl:Język żmudzki]]<br /> [[pt:Samogiciano]]<br /> [[ru:Жемайтское наречие]]<br /> [[sq:Gjuha samogitiano]]<br /> [[sv:Žemaitiska]]<br /> [[tr:Samogitçe]]<br /> [[fiu-vro:Žemaidi kiil]]<br /> [[bat-smg:Žemaitiu kalba]]<br /> [[zh:薩莫吉提亞語]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schemaitisch&diff=79302361 Schemaitisch 2009-03-18T17:32:56Z <p>Riharcc: corect translation</p> <hr /> <div>{{Infobox Language<br /> |name=Samogitian<br /> |nativename=Žemaitiu<br /> |states=[[Lithuania]]<br /> |region=[[Samogitia]]<br /> |speakers=~500,000<br /> |familycolor=Indo-European<br /> |fam1=[[Indo-European languages|Indo-European]]<br /> |fam2=[[Balto-Slavic languages|Balto-Slavic]]<br /> |fam3=[[Baltic languages|Baltic]]<br /> |fam4=[[Eastern Baltic languages|Eastern Baltic]]<br /> |fam5=[[Lithuanian language|Lithuanian]]<br /> |iso2=bat (Baltic (Other))<br /> |lc1=lit|ld1=Lithuanian|ll1=Lithuanian language}}<br /> <br /> '''Samogitian''' (Samogitian: ''Žemaitiu ruoda'', {{lang-lt|Žemaičių tarmė}}) is a dialect (considered as an independent [[Baltic language]] by some people outside academic literature{{Who?}}) of the [[Lithuanian language]] spoken mostly in [[Samogitia]] (in the western part of [[Lithuania]]). Certain attempts have been made to standardize it. The Samogitian dialect should not be confused with the middle dialect of the Lithuanian language, that sometimes was referred to as the Samogitian language in the time from the 16th to the 18th century. <br /> <br /> == History ==<br /> Until the end of 19th century the modern Samogitians are mentioned only as the Western Samogitians; the latter{{Clarifyme|date=February 2009}} are considered by scientists to be the descendants of Lithuanianised (or samogitianised) [[Semigallians]] (for the Southern subdialect of Samogitian) and [[Curonians]] (for the Northern and Western subdialects of Samogitian).<br /> <br /> The earliest writings in Samogitian dialect appeared in 19th century (read topic about grammar).<br /> <br /> The Samogitian dialect, heavily influenced by [[Curonian language|Curonian]], originated from the [[East Baltic]] proto-Samogitian dialect which was very close to [[Lithuanian language|Aukstaitian dialects]]. <br /> <br /> In 5th century Proto-Samogitians moved from the lowlands of central Lithuania (around Kaunas) into the [[Dubysa]] and [[Jūra]] basins, as well as the [[Samogitian highlands]]. In new territories they pushed out or assimilated local, Curonian-speaking [[Baltic peoples|Baltic]] populations. Further north, they pushed out or assimilated indigenous, [[Semigallian language|Semigallian]]-speaking peoples. <br /> <br /> [[Image:Baltic Tribes c 1200.svg|thumb|350px|right|The Samogitians and Lithuanians in the context of the other Baltic tribes, [[circa]] 1200 [[Common Era|CE]]]]<br /> <br /> In the 13th century Samogitia became a part of the Baltic confederation called [[Duchy of Lithuania|Lietuva]] (Lithuania), which was formed by [[Mindaugas]]. Lithuania conquered the coast of the [[Baltic sea]] from the [[Livonian order]]. The coast was populated by [[Curonians]], but became a part of [[Eldership of Samogitia|Samogitia]]. From the 13th century onwards, Samogitians settled within the former Curonian lands, and for 300 years there was an intensive migration and intermarriage. The Curonians had a huge cultural influence of Samogitian and Lithuanian culture, leading to the assimilation of the Curonian population by the 16th century. Samogitian and its subdialects preserved many features of the Curonian language, for example:<br /> *widening of proto Baltic short i (i-&gt; ė sometimes e)<br /> *widening of proto Baltic short u (u -&gt; o)<br /> *preservation of West Baltic diphthong ei (standard Lithuanian ie -&gt; Samogitian ėi)<br /> *no t' d' palatalization to č dž (Latvian š, ž)<br /> *specific lexis, like cīrulis (lark), pīle (duck), leitis (Lithuanian) and etc...<br /> *retraction of stress<br /> *shortening of ending -as to -s like in [[Latvian language|Latvian]] and [[Old Prussian]] ([[Proto-Indo-European language|Proto-Indo-European]] [[o-stem]])<br /> as well as various other features not listed here.<br /> <br /> == Grammar ==<br /> <br /> The Samogitian dialect is highly [[inflected language|inflected]] like [[Lithuanian language|standard Lithuanian]] in which the relationships between parts of speech and their roles in a sentence are expressed by numerous flexions.<br /> There are two [[grammatical genders]] in Samogitian - feminine and masculine. Relicts of historical [[neuter]] are almost fully extinct while in standard Lithuanian there are left some isolated forms. These forms are replaced by masculine ones in Samogitian. Samogitian [[Stress (linguistics)|stress]] is mobile but often retracted from the end of words, and is also characterized by [[pitch accent]]. Samogitian has broken tone like [[Latvian language|Latvian]] and [[Danish language|Danish]] languages. Circumflex, which is in standard Lithuanian, in Samogitian is replaced by acute tone. <br /> It has five [[noun]] and three [[adjective]] [[declensions]]. Noun declensions are different from standard Lithuanian (read in next topic). There are only two [[verb]]al conjugations. All verbs have present, [[past]], [[Past iterative tense|past iterative]] and [[future]] [[tenses]] of the [[indicative mood]], [[subjunctive]] (or [[conditional]]) and [[imperative]] [[moods]] (both without distinction of tenses) and [[infinitive]]. The formation of past iterative is different from standard Lithuanian. There are three numbers in Samogitian: [[Grammatical number|singular]], [[plural]] and [[dual]]. Dual is almost extinct in standard Lithuanian. The third person of all three numbers is common.<br /> Samogitian as the standard Lithuanian has very rich system of participles, which are derived from all tenses with distinct active and passive forms, and several gerund forms. Nouns and other declinable words are declined in seven cases: [[nominative]], [[genitive]], [[dative]], [[accusative]], [[instrumental]], [[locative]], and [[vocative]]. <br /> Earliest writings in Samogitian dialect appear in 19th century. Famous Authors writing in Samogitian:<br /> *[[Silvestras Valiūnas]] and his heroic poem “Biruta”, first printed in 1829. “Biruta” became a hymn of Lithuanian students emigrants in 19th century. <br /> *[[Simonas Stanevičius]] (Sėmuons Stanevičios) with his famous book “Šešės pasakas” (Six fables) printed in 1829.<br /> *[[Simonas Daukantas]] (Sėmuons Daukonts in Samogitian), he was first Lithuanian historian writing in Lithuanian (actually in its dialect). His famous book – “Būds Senovės Lietuviu Kalnienu ir Zamaitiu” (Customs of ancient Lithuanians highlanders and Samogitians) printed in 1854.<br /> *[[Motiejus Valančius]] (Muotiejos Valončios or Valontė) and one of his books “Palangos Juzė” (Joseph of Palanga), printed in 1869. Palangos Juzė is considered to be the first geography manual in Lithuanian{{Who|date=September 2007}}.<br /> There is no written grammar books of Samogitian because it is considered as a dialect of [[Lithuanian language]], but there were some tries to standardize its written form. Such standardizers are [[S. Anglickis]], [[P. Genys]], [[S. Čiurlionienė-Kymantaitė]], [[B. Jurgutis]], [[J. A. Pabrėža]].<br /> Today Samogitian has a standardized writing system but it still remains spoken language and everyone writes in native speech.<br /> <br /> == Linguistic differences between Samogitian and Standard Lithuanian ==<br /> Samogitian differs from Standard Lithuanian in [[phonetics]], [[lexicon]], [[syntax]] and [[morphology (linguistics)|morphology]].<br /> <br /> Phonetic differences from standart Lithuanian are varied, each Samogitian subdialect (West, North and South) has different reflections.<br /> <br /> Standard Lithuanian -&gt; Samogitian <br /> <br /> *i -&gt; short ė, sometimes e; <br /> *u -&gt; short o (in some cases u); <br /> *ė -&gt; ie; <br /> *o -&gt; uo; <br /> *ie -&gt; long ė, ėi, ī (y) (West, North and South); <br /> *uo -&gt; ō, ou, ū (West, North and South); <br /> *ai -&gt; ā ; <br /> *ei, iai -&gt; ē; <br /> *ui -&gt; oi; <br /> *oi (oj) -&gt; uo; <br /> *an -&gt; on (in eastern-southern part an); <br /> *un -&gt; on (in eastern-southern part un); <br /> *ą -&gt; an in eastern-southern, on in middle part and ō or ou in north; <br /> *ę -&gt; en in eastern-southern, ėn in middle part and õ, ō or ėi in north; <br /> *ū -&gt; ū and in some cases un, um; <br /> *ų -&gt; in stressed endings un and um; <br /> *unstressed ų -&gt; o; <br /> *y -&gt; ī (y), sometimes in; <br /> *i originated from ancient ī -&gt; ī;<br /> *u originated from ancient ō (Lithuanian uo) -&gt; ō, ou, ū(West, North and South)<br /> *i originated from ancient ei (Lithuanian ie) -&gt; long ė, ėi, ī (West, North and South)<br /> *č -&gt; t and č where occurs Lithuanian influence; <br /> *dž -&gt; d and dž where occurs Lithuanian influence; <br /> *ia -&gt; ė (somewhere i and e); <br /> *io -&gt; ė (somewhere i and e); <br /> *unstressed ią -&gt; ė (somewhere i and e); <br /> <br /> The main difference is between Samogitian and standard Lithuanian verb [[conjugation]].<br /> [[Past iterative tense]] is formed differently than in Lithuanian (e.g., in Lithuanian the [[Past iterative tense]], meaning that action used to be done in past repeatedly, is made by removing the ending of verb &quot;ti&quot; and adding &quot;davo&quot; (mirti - mirdavo, pūti - pūdavo), while in Samogitian word &quot;Liuob&quot; is added instead before the word). The second verb conjugation is extinct in Samogitian, it merged with the first one. The plural reflexive ending is -muos instead of expected -mies which is in standard Lithuanian (-mės) and other dialects. Samogitian preserved a lot of relics of athematic conjugation which didn't remain in standard Lithuanian. The intonation in future tense third person is the same as in infinitive, in standart Lithuanian it shifts. The subjunctive conjugation is different from standard Lithuanian. Dual is preserved perfectly while in standard Lithuanian it is completely lost.<br /> <br /> The differences between [[Nominal (linguistics)|nominals]] are considerable too.<br /> The fifth noun declension almost became extinct, it merged with the third one. The plural and some singular cases of the fourth declension have endings of the first one (eg.: singular nominative ''sūnos'', plural nom. ''sūnā'', in standard Lithuanian: sg. nom. ''sūnus'', pl. nom. ''sūnūs''). The neuter of adjectives is extinct (it was pushed out by adverbs, except ''šėlt'' 'warm', ''šalt'' 'cold', ''karšt'' 'hot') while in standard Lithuanian it is still alive. Neuter pronouns were replaced by masculine. The second declension of adjectives is almost extinct (having merged with the first declension)--only singular nominative case endings survived. The formation of pronominals is also different from standard Lithuanian.<br /> <br /> ==Other morphological differences==<br /> <br /> Samogitian also has many words and figures of speech that are altogether different from typically Lithuanian ones, e.g., ''kiuocis'' - basket (Lith. krepšys, Latvian &quot;ķocis&quot;), ''tevs'' - thin (Lith. plonas, Latvian &quot;tievs&quot;), ''rebas'' - ribs (Lith. šonkauliai, Latvian - &quot;ribas&quot;), ''a jebentas!'' - &quot;can't be!&quot; (Lith. negali būti!) and many more.<br /> <br /> ==Subdialects ==<br /> Samogitian is also divided into three major subdialects: Northern Samogitian (spoken in [[Telšiai]] and [[Kretinga]] regions), Western Samogitian (was spoken in the region around [[Klaipeda region|Klaipėda]], now nearly extinct, - after 1945, many people were expelled and new ones came to this region) and Southern Samogitian (spoken in [[Varniai]], [[Kelmė]], [[Tauragė]] and [[Raseiniai]] regions). Historically, these are classified by their pronunciation of the [[Lithuanian language|Lithuanian]] word ''Duona,'' &quot;bread.&quot; They are referred to as [[Dounininkai]] (from ''Douna''), [[Donininkai]] (from ''Dona'') and [[Dūnininkai]] (from ''Dūna'').<br /> <br /> == Political situation ==<br /> The Samogitian dialect is rapidly declining: it is not used in the local school system and there is only one quarterly magazine and no television broadcasts in Samogitian. There is some radio broadcast in Samogitian (in [[Klaipėda]] and [[Telšiai]]). Local newspapers and broadcast stations use standard [[Lithuanian language|Lithuanian]] instead. There is no new literature in Samogitian either, as authors prefer standard Lithuanian for its accessibility to a larger audience. Out of those people who speak Samogitian only a few can understand its written form well.<br /> <br /> Migration of Samogitian speakers to other parts of the country and migration into Samogitia have reduced contact between Samogitian speakers, and therefore the level of fluency of those speakers.<br /> <br /> There are attempts by the [[Samogitian Cultural Society]] to stem the loss of the dialect. The council of [[Telšiai]] city put marks with Samogitian name for the city at the roads leading to the city. A new system for writing Samogitian was created.<br /> <br /> == Writing system ==<br /> The first use of a unique writing system for Samogitian was in the [[interwar period]], however it was neglected during the [[Soviet]] period, so only elderly people knew how to write in Samogitian at the time Lithuania regained independence. The Samogitian Cultural Society renewed the system to make it more usable.<br /> <br /> The writing system uses the same letters as standard Lithuanian, but with the following differences:<br /> <br /> *There are no [[nasal vowel]]s (letters with [[ogonek]]s: '''ą''', '''ę''', '''į''', '''ų''').<br /> *There are three additional [[vowel length|long vowels]], written with [[macron]]s above (as in [[Latvian language|Latvian]]): '''ā''', '''ē''', '''ō'''. <br /> *Long '''i''' in Samogitian is written with a macron above: '''ī''' (unlike standard Lithuanian where it is '''y''').<br /> *The long vowel '''ė''' is written as '''o''' with [[tilde]] above ('''õ'''). In fact it is written like '''ė''' with macron: '''Ė̄ ''' and '''ė̄'''. [http://bat-smg.wikipedia.org/wiki/Image:E_smg.jpg]<br /> *There are two additional [[diphthongs]] in Samogitian that are written as [[digraph (orthography)|digraph]]s: '''ou''' and '''ėi'''. (The component letters are part of the standard Lithuanian alphabet.)<br /> <br /> As previously it was difficult to add these new characters to typesets, some older Samogitian texts use double letters instead of macrons to indicate long vowels, for example '''aa''' for '''ā''' and '''ee''' for '''ē'''; now the Samogitian Cultural Society discourages these conventions and recommends using the letters with macrons above instead. The use of double letters is accepted in cases where computer [[font]]s do not have Samogitian letters; in such cases '''y''' is used instead of Samogitian '''ī''', the same as in standard Lithuanian, while other long letters are written as double letters. The [[apostrophe]] might be used to denote [[palatalization]] in some cases; in others '''i''' is used for this, as in standard Lithuanian.<br /> <br /> A Samogitian computer keyboard layout has been created.<br /> <br /> Samogitian alphabet:<br /> <br /> {| align=center cellpadding=10 style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''A a''' &lt;br/&gt; [ā]<br /> |'''Ā ā''' &lt;br/&gt; [ėlguojė ā]<br /> |'''B b''' &lt;br/&gt; [bė]<br /> |'''C c''' &lt;br/&gt; [cė]<br /> |'''Č č''' &lt;br/&gt; [čė]<br /> |'''D d''' &lt;br/&gt; [dė]<br /> |'''E e''' &lt;br/&gt; [ē]<br /> |'''Ē ē''' &lt;br/&gt; [ėlguojė ē]<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''Ė ė''' &lt;br/&gt;[ė̄]<br /> |'''Ė̄ ė̄''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ė̄]<br /> |'''F f''' &lt;br/&gt;[ėf]<br /> |'''G g''' &lt;br/&gt;[gė, gie]<br /> |'''H h''' &lt;br/&gt;[hā]<br /> |'''I i''' &lt;br/&gt;[ī]<br /> |'''Ī ī''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ī]<br /> |'''J j''' &lt;br/&gt;[jot]<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''K k''' &lt;br/&gt;[kā]<br /> |'''L l''' &lt;br/&gt;[ėl]<br /> |'''M m''' &lt;br/&gt;[ėm]<br /> |'''N n''' &lt;br/&gt;[ėn]<br /> |'''O o''' &lt;br/&gt;[ō]<br /> |'''Ō ō''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ō]<br /> |'''P p''' &lt;br/&gt;[pė]<br /> |'''R r''' &lt;br/&gt;[ėr]<br /> |-<br /> |align=&quot;left&quot;|''Letter''&lt;br /&gt;''Name''||'''S s''' &lt;br/&gt;[ės]<br /> |'''Š š''' &lt;br/&gt;[ėš]<br /> |'''T t''' &lt;br/&gt;[tė]<br /> |'''U u''' &lt;br/&gt;[ū]<br /> |'''Ū ū''' &lt;br/&gt;[ėlguojė ū]<br /> |'''V v''' &lt;br/&gt;[vė]<br /> |'''Z z''' &lt;br/&gt;[zė, zet]<br /> |'''Ž ž''' &lt;br/&gt;[žė, žet].<br /> |}<br /> <br /> ==Samples==<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> !English<br /> !Samogitian<br /> !Lithuanian<br /> !Latvian<br /> !Latgalian<br /> |-<br /> ||Samogitian|| '''''žemaitiu kalba'''''|| žemaičių kalba || žemaišu valoda || žemaišu volūda<br /> |-<br /> ||English || '''''onglu kalba'''''|| anglų kalba || angļu valoda || ongļu volūda<br /> |-<br /> ||Yes || ''Noje''|| Taip || Jā || Nuj<br /> |-<br /> ||No || ''Ne''|| Ne || Nē || Nā<br /> |-<br /> ||Hello! || ''Svēks''|| Sveikas || Sveiks || Vasals<br /> |-<br /> ||How are you? || ''Kāp gīveni?''|| Kaip laikaisi/gyveni? || Kā tev iet? || Kai īt?<br /> |-<br /> ||Good evening! || ''Lab vakar!''|| Labas vakaras / labvakar! || Labvakar! || Lobs vokors!<br /> |-<br /> ||Welcome [to...] || ''Svēkė atvīkė̄i!''|| Sveiki atvykę || Laipni lūdzam || Vasali atguojuši<br /> |-<br /> ||Good night! || ''Labanakt''|| Labos nakties / Labanakt!|| Ar labu nakti || Lobys nakts!<br /> |-<br /> ||Goodbye! || ''Sudieu, vėsa gera''|| Viso gero / Sudie(vu)/ Viso labo! || Visu labu || Palicyt vasali<br /> |-<br /> ||Have a nice day! || ''Geruos dėinuos!''|| Geros dienos / Labos dienos! || Jauku dienu! || Breineigu dīnu<br /> |-<br /> ||Good luck! || ''Siekmies!''|| Sėkmės! || Veiksmi! || Lai lūbsīs!<br /> |-<br /> ||Please || ''Prašau''|| Prašau || Lūdzu || Lyudzams<br /> |-<br /> ||Thank you || ''Diekou''|| Ačiū/Dėkui/Dėkoju || Paldies || Paļdis<br /> |-<br /> ||You're welcome || ''Prašuom''|| Prašom || Laipni lūdzam || Iz veseleibu!<br /> |-<br /> ||I'm sorry ||''Atsėprašau''|| Atsiprašau/Atleiskite || Atvaino (Piedod) || Atlaid<br /> |-<br /> ||Who? || ''Kas?''|| Kas? || Kas? (Kurš?) || Kas?<br /> |-<br /> ||When? || ''Kumet?''|| Kada/Kuomet? || Kad? || Kod?<br /> |-<br /> ||Where? || ''Kor?''|| Kur? || Kur? || Kur?<br /> |-<br /> ||Why? || ''Diukuo?''|| Kodėl/Dėlko? || Kādēļ? (Kāpēc?) || Dieļ kuo?<br /> |-<br /> ||What's your name? || ''Kuoks tava vards?|| Koks tavo vardas? / Kuo tu vardu? || Kāds ir tavs vārds? (Kā tevi sauc?) || Kai tevi sauc?<br /> |-<br /> ||Because || ''Dieltuo''|| Todėl/Dėlto || Tādēļ (Tāpēc) || Dieļ tuo<br /> |-<br /> ||How? || ''Kāp?''|| Kaip? || Kā? || Kai?<br /> |-<br /> ||How much? || ''Kėik?''|| Kiek? || Cik daudz? || Cik daudzi?<br /> |-<br /> ||I do not understand. || ''Nesopronto''|| Nesuprantu || Nesaprotu || Nasaprūtu<br /> |-<br /> ||Yes, I understand. || ''Sopronto''|| Suprantu || Saprotu || Saprūtu<br /> |-<br /> ||Help me!|| ''Padieket!''|| Padėkite/Gelbėkite! || Palīgā! || Paleigā!<br /> |-<br /> ||Where is the bathroom?|| ''Kor īr tuliets?''|| Kur yra tualetas? || Kur ir tualete? || Kur irā tualets?<br /> |-<br /> ||Do you speak English? || ''Rokounaties onglėškā?''|| Ar kalbate angliškai? || Vai runājat angliski? || Runuojit ongliski?<br /> |-<br /> ||I don't speak Samogitian.|| ''Nesopronto žemaitėškā.''|| Aš nemoku kalbėti žemaitiškai || Es nerunāju žemaitiski || As narunuoju žemaitiski<br /> |-<br /> ||The check, please. (In restaurant)|| ''Saskaita prašīčiuo''|| Prašome pateikti sąskaitą || Rēķinu, lūdzu! || Lyudzu, saskaitu<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> ==References==<br /> {{Unreferenced|date=April 2008}}<br /> == External links ==<br /> {{InterWiki|code=bat-smg}}<br /> {{wiktionarycat|type=Samogitian dialect|category=Samogitian dialect}}<br /> *[http://samogitia.mch.mii.lt/index-en.htm Samogitia]<br /> *[http://samogitia.mch.mii.lt/KALBA/girdstr.en.htm#Map Maps of Lithuania with Samogitian Dialects' Borders]<br /> *[http://bat-smg.wikipedia.org/wiki/Lietoviu_-_%C5%BEemaitiu_ruod%C5%AB_%C5%BEuod%C4%ABns Samogitian dictionary]<br /> <br /> {{Baltic languages}}<br /> <br /> [[Category:Lithuanian language]]<br /> <br /> [[gn:Samogitiñe'ẽ]]<br /> [[ay:Samuxiti aru]]<br /> [[da:Samogitisk]]<br /> [[de:Schemaitisch]]<br /> [[es:Idioma samogitiano]]<br /> [[eo:Ĵemajtia dialekto]]<br /> [[fr:Samogitien]]<br /> [[gl:Samoxiciano]]<br /> [[ko:사모기티아어]]<br /> [[hr:Samogitijski dijalekt]]<br /> [[lv:Žemaišu dialekts]]<br /> [[lt:Žemaičių tarmė]]<br /> [[nl:Samogitisch]]<br /> [[ja:サモギティア語]]<br /> [[no:Samogitisk]]<br /> [[pl:Język żmudzki]]<br /> [[pt:Samogiciano]]<br /> [[ru:Жемайтское наречие]]<br /> [[sq:Gjuha samogitiano]]<br /> [[sv:Žemaitiska]]<br /> [[tr:Samogitçe]]<br /> [[fiu-vro:Žemaidi kiil]]<br /> [[bat-smg:Žemaitiu kalba]]<br /> [[zh:薩莫吉提亞語]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Extrusion_(Verfahrenstechnik)&diff=57287344 Extrusion (Verfahrenstechnik) 2009-03-01T08:56:17Z <p>Riharcc: I added link to latvian language</p> <hr /> <div>[[Bild:Extruder with sheet die.jpg|thumb|Schematische Darstellung eines Extruders.]]<br /> <br /> Bei der '''Extrusion''' (v. [[Latein|lat.]]: ''extrudere'' = hinausstoßen, -treiben) werden [[Kunststoff]]e oder andere zähflüssige härtbare Materialien in einem kontinuierlichen Verfahren durch eine [[Düse]] gepresst. Dazu wird der Kunststoff - das Extrudat - zunächst durch einen [[Extruder]] (auch Schneckenpresse genannt) mittels Heizung und innerer [[Reibung]] aufgeschmolzen und [[Homogenisierung|homogenisiert]]. Weiterhin wird im Extruder der für das Durchfließen der Düse notwendige [[Druck (Physik)|Druck]] aufgebaut. Nach dem Austreten aus der Düse erstarrt der Kunststoff meist in einer wassergekühlten Kalibrierung. Das Anlegen von Vakuum bewirkt, dass sich das Profil an die Kaliberwand anpresst und somit die Formgebung abgeschlossen wird. Im Anschluss darauf folgt oft noch eine Kühlstrecke in Form eines gekühlten Wasserbades. Der Querschnitt des so entstehenden geometrischen Körpers entspricht der verwendeten Düse oder Kalibrierung. Die möglichen Fertigungstoleranzen bewegen sich im Bereich von +/- 0,05 mm. Ein analoges, auf demselben Urformprinzip basierendes Verfahren, das bei der Heißumformung von Metallen zum Einsatz kommt, bezeichnet man als [[Strangpressen]].<br /> <br /> Das Zusammenführen von artgleichen oder fremdartigen Kunststoffschmelzen vor dem Verlassen der Profildüse wird auch [[Coextrusion]] genannt.<br /> <br /> ==Produkte==<br /> [[Bild:- Flexible hose -.jpg|thumb|Ein Drainagerohr welches mittels Extrusion hergestellt wurde.]]<br /> Durch Extrusion können beispielsweise nahtlose [[Platten]], [[Rohr (Technik)|Rohre]] und [[Profil]]e mit über der Länge konstantem [[Querschnitt]], aber auch beliebig lange und zumeist auf Rollen gewickelte Bahnen aus [[Folie|Kunststofffolie]] oder Schläuche hergestellt werden.<br /> <br /> Kunststoffbehälter wie Flaschen oder Dosen, aber auch Kraftstofftanks werden durch Extrusion hergestellt. Ein extrudierter Schlauch wird von einer Form umschlossen und mittels Druckluft an die Werkzeugwand geblasen. Deshalb spricht man von [[Extrusionsblasformen]].<br /> *<br /> *<br /> ==Anwendungen==<br /> Produkte der Extrusionstechnik finden sich in folgenden Anwendungsgebieten (Auswahl) wieder:<br /> <br /> Bauindustrie (Hoch- und Tiefbau),<br /> Automobilindustrie,<br /> Luftfahrtindustrie.<br /> Medizintechnik,<br /> Möbelindustrie (vor allem Küchen- oder Büromöbel),<br /> Messebau,<br /> Verpackungen,<br /> Agrareinsatz,<br /> Schlauchanwendungen und <br /> Granulierung.<br /> <br /> === Lebens- und Futtermittelindustrie ===<br /> In der Futtermittel- und Lebensmittelindustrie werden im Rahmen der Vorkonditionierung z.B. Erhitzungs- und Bedampfungsprozesse integriert, die z.B. Getreidebestandteile aufschließen und damit verdaulich machen.<br /> <br /> '''Heißextrudieren''' ist eine Technik bei der ein recht wasserhaltiger [[Teig]] ([[Masse_%28Lebensmittel%29|Masse]]) unter enormem Druck in einer Verdichtungsschnecke (ähnlich einem Fleischwolf) erhitzt wird. An der Austrittsdüse fällt der Druck ab, so dass das Wasser verdampft und das Produkt stark gelockert wird. Dabei kann die bereits verkleisterte Stärke die Gashaltung (ähnlich wie bei einer Brandmasse) unterstützen und zu festen Poren festhalten. Oft wird noch eine Trocknungs- oder Röststation nachgeschaltet. Typische Produkte sind [[Erdnussflips]], Zwiebelringe und andere Knabberartikel.<br /> <br /> ==Materialien==<br /> Gängige Materialien der Verarbeitung sind:<br /> * PVC: [[Polyvinylchlorid]]<br /> * PE: [[Polyethylen]]<br /> * PP: [[Polypropylen]]<br /> * PA: [[Polyamide|Polyamid]]<br /> * HDPE: ''High Density [[Polyethylen]]''<br /> * LDPE: ''Low Density Polyethylen''<br /> * ABS: [[Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat]]<br /> * PC: [[Polycarbonate|Polycarbonat]]<br /> * SB: [[Styrolbutadien]]<br /> * PMMA: [[Polymethylmethacrylat]]<br /> * PUR: [[Polyurethan]]<br /> * [[Wood-Plastic-Composite]]s<br /> <br /> [[Kategorie:Verfahrenstechnik]]<br /> [[Kategorie:Kunststoffverarbeitung]]<br /> [[Kategorie:Urformen]]<br /> <br /> [[en:Extrusion]]<br /> [[es:Extrusión]]<br /> [[fi:Ekstruusio]]<br /> [[fr:Extrusion]]<br /> [[it:Estrusione]]<br /> [[lv:Ekstrūzija]]<br /> [[nl:Spuitgieten]]<br /> [[no:Ekstrudering]]<br /> [[pt:Extrusão]]<br /> [[ru:Экструзия]]<br /> [[sv:Extruder]]<br /> [[uk:Екструзія]]</div> Riharcc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Keramik&diff=56951788 Keramik 2009-02-21T16:55:02Z <p>Riharcc: </p> <hr /> <div>Unter '''Keramik''' versteht man eine Gruppe anorganischer [[Rohstoff]]e. Die Bezeichnung ''Keramik'' stammt aus dem [[Griechische Sprache|Altgriechischen]]. ''Keramos'' war die Bezeichnung für ''[[Tonmineral]]'' und die aus ihm durch Brennen hergestellten formbeständigen Erzeugnisse. <br /> <br /> Die Produktion von Keramik gehört zu den ältesten [[Kulturtechnik]]en der Menschheit. Ihre älteste Nutzung scheint bei semi-sesshaften Jägerkulturen im Gebiet des oberen Nil erfolgt zu sein. Ihre enorme Verbreitung verdankt sie aber ursprünglich den erweiterten Möglichkeiten zur Aufbewahrung (Vorratshaltung) von [[Nahrung]], wie sie mit dem [[Neolithikum]] erforderlich wurde. Keramik spielt eine wesentliche Rolle im Rahmen der Determination (Identifizierung und Datierung) neolithischer [[Kultur]]en. Das Ausgangsmaterial ''Ton'' bot jedoch schon sehr früh auch Anreize zu künstlerischer Gestaltung. Seit vielen Jahrzehnten hat Keramik in technischen Anwendungen große Bedeutung erlangt.<br /> <br /> Der Begriff ''Keramik'' umfasst neben den folgenden Rohstoffen, die für die Herstellung keramischer Produkte verwendet werden, und ihrer Aufbereitung zur eigentlichen Keramik ([[Tonkeramik]], [[Porzellan]], [[technische Keramik]], [[Glaskeramik]], [[Verbundkeramik]]) auch die aus Keramiken geformten und gebrannten Gegenstände selbst, die als Bauteile, Gebrauchs- und Ziergegenstände oder Werkzeuge verwendet werden (etwa [[Töpferei]], [[Sanitärkeramik]], [[Keramikfliese]]n und anderes).<br /> <br /> == Begriff und Unterteilung ==<br /> [[Bild:Faience Plate Melograno.jpg|thumb|Keramik im [[Fayence]]-Stil]]<br /> <br /> Heute ist der Begriff breiter gefasst. Keramiken sind weitgehend aus [[anorganisch]]en, [[Korngröße|feinkörnigen]] Rohstoffen unter Wasserzugabe bei Raumtemperatur geformte und danach getrocknete Gegenstände, die in einem anschließenden ''Brennprozess'' oberhalb 900&amp;nbsp;°C zu harten, dauerhafteren Gegenständen [[Sintern|gesintert]] werden. Der Begriff schließt auch Werkstoffe auf der Grundlage von [[Metalloxid]]en ein. Keramik wird heute im zunehmenden Maße für technische Einsatzzwecke genutzt ([[technische Keramik]]) und in ähnlichen Prozessen, allerdings meist höheren Sintertemperaturen, hergestellt. Im Bereich der [[Faserverstärkte Keramik|faserverstärkten Keramik]] sind auch siliciumhaltige organische Polymere ([[Polycarbosilan]]e) als Ausgangsstoffe zur Herstellung von amorpher Siliciumcarbid-Keramik in Verwendung. Sie wandeln sich in einem [[Pyrolyse]]prozess vom Polymer zur amorphen Keramik um.<br /> [[Bild:CMCGleitlager.jpg|thumb|Technische Keramik: [[Gleitlager]]]]<br /> <br /> Eine klare Systematik der keramischen Werkstoffe – wie beispielsweise bei [[Legierung|Metall-Legierungen]] – ist schwierig, weil es hinsichtlich der Rohstoff-Zusammensetzung, des Brennvorgangs und des Gestaltungsprozesses fließende Übergänge gibt. Keramische Produkte werden deshalb häufig nach den jeweils im Vordergrund der Betrachtung stehenden Aspekten unterschieden, zum Beispiel nach regionalen Keramiktypen wie Westerwälder Keramik, [[Bunzlauer Keramik]] oder auch [[Majolika]] und [[Fayence]], bei [[Technische Keramik|technischer Keramik]] nach den verwendeten Rohstoffen (zum Beispiel [[Oxidkeramik]] und [[Nicht-Oxid-Keramik]]) oder auch nach dem Verwendungszweck (zum Beispiel Funktionskeramik, Gebrauchskeramik, Sanitärkeramik und Strukturkeramik).[[Bild:Mineralwasserkruege.JPG|thumb|left|Frühe Beispiele für Massenproduktion: Mineralwasserkrüge aus dem 19. Jahrhundert.]]<br /> [[Bild:Tiled roof in Dubrovnik-edit.jpg|thumb|Grobkeramik: Dachziegel]]<br /> <br /> Gebräuchlich ist auch die Unterteilung in ''Grob-'' und ''Feinkeramik''. Zur ersteren gehört die große Gruppe der Baukeramik (zum Beispiel Bau- und [[Dachziegel]], [[Kanalisation]]srohre); diese Produkte sind dickwandig, häufig inhomogen, von oft zufälliger Färbung. Feinkeramik ist dagegen feinkörnig (Korngröße unter 0,05&amp;nbsp;mm), von definierter Färbung (zum Beispiel weiß für Haushaltskeramik, Tischgeschirr und [[Sanitärkeramik]]); hierher gehören auch die künstlerischen Erzeugnisse. Feinkeramik erfordert bezüglich Aufbereitung der Rohmasse, der Formgebung und des Trocknens sowie Brennens eine erheblich größere Sorgfalt als sie bei der Herstellung von Grobkeramik nötig ist.<br /> Die Eigenschaften keramischer Produkte werden bestimmt durch Art und Menge der in ihnen enthaltenen [[Kristall]]e und die als Bindung funktionierenden Verglasungen (sogenannte Glasphasen). Keramiken sind formbeständig, im Allgemeinen hart (es gibt Ausnahmen: z.B. pyrolytisches Bornitrid (hexagonal) ist flexibel durch seine Schichtstruktur) und hitzebeständig.<br /> <br /> == Keramische Rohstoffe ==<br /> [[Bild:Tongrube.JPG|thumb|Tongrube bei [[Mengerskirchen]] im Westerwald]]<br /> === Silicat-Rohstoffe ===<br /> Dieser Bereich umfasst generell alle Rohstoffe, welche [SiO&lt;sub&gt;4&lt;/sub&gt;]&lt;sup&gt;4&amp;nbsp;-&lt;/sup&gt;-Tetraeder in der Kristallstruktur eingebaut haben.<br /> <br /> ==== Tonminerale und deren Gemische ====<br /> Tone sind wasserhaltige Aluminiumsilikate. Siehe auch [[Tonmineral]]. Man unterscheidet zwischen Primärton und [[Sekundärton]].<br /> [[Tonmineral|Tone]] und [[Lehm]]e entstehen durch die Verwitterung von Feldspäten und verwandten Mineralien. Die Hauptbestandteile sind [[Tonstein|Illit]], [[Tonstein|Montmorillonit]] und [[Kaolinit]], die Korngrößen reichen herab bis 0,002&amp;nbsp;mm. Je nach Verwendungszweck unterteilt man diese Rohstoffe ein in [[Steinzeug]]tone, [[Steingut]]tone, [[Töpfer]]tone und -lehme. [[Mergel]]tone haben einen hohen Gehalt an [[Kalziumkarbonat|Kalk]], der stark verflüssigend wirkt. Da an solchen [[Scherben]] Blei- und Zinnglasuren sehr gut haften, werden sie häufig für [[Kachel]]n und [[Fliese]]n eingesetzt. [[Bentonit]]e sind ein Verwitterungsprodukt [[vulkan]]ischen Ursprungs, sie wirken bereits bei geringen Zugaben sehr stark plastifizierend, verbessern die Formbarkeit und die Standfestigkeit während des Trocknungsprozesses. Aus der hohen Wasseraufnahme der Bentonite im Formgebungsprozess resultiert eine enorme Schwindung schon während des Trocknens. Durch die Trockenschwindung kann es zu Rissen im Formling kommen.<br /> <br /> Die Auswahl und Mischung der Rohstoffe muss folgenden Forderungen genügen: Gute Formbarkeit der Masse, geringe Schwindung beim Trocknen und Brennen, hohe Standfestigkeit beim Brennen, geringe oder keine Verfärbung des Endproduktes.<br /> <br /> ==== Kaoline ====<br /> [[Kaolin]], auch Porzellanerde genannt, ist ein Verwitterungsprodukt von [[Feldspat]]. Es besteht weitgehend aus Kaolonit, einem hydratisierten Alumosilikat, begleitet von [[Quarz]]sand, [[Feldspat]] und [[Glimmer]]. Letztere Bestandteile werden durch [[Schlämmen]] und Sieben entfernt, das Endprodukt muss möglichst plastisch, beim Trocknen formstabil und nach dem Brennen weiß sein. Zur Erzielung der gewünschten Eigenschaften werden Kaoline unterschiedlicher Herkunft gemischt (Mineral Dressing); um ein gutes Gießverhalten zu erreichen, gibt man noch [[Plastifizierungsmittel]], wie [[Alkalisilikate|Wasserglas]] und/oder [[Soda]] zu.<br /> <br /> ==== Nichtplastische Rohstoffe ====<br /> Feldspate sind im Vergleich zum Kalk ebenfalls gute Flussmittel, die aber mit steigender Brenntemperatur eine höhere Verdichtung der Erzeugnisse bewirken. Der Trocknungsschwund wird zwar reduziert, der Schwund beim Brennen steigt jedoch. <br /> Quarz senkt als Magerungsmittel den Trocknungs- und Brennschwund, verschlechtert jedoch die Plastizität. Quarz wird als feinstkörniger Sand oder als gemahlenes Ganggestein eingesetzt, er muss möglichst rein sein, um unerwünschte Verfärbungen zu vermeiden. <br /> Kalk wird als geschlämmte Kreide oder als gemahlener Kalkstein eingesetzt. Als Magerungsmittel unterstützt er die Formstabilität beim Trocknen, beim Brennen wirkt er als [[Flussmittel]]. Allerdings liegen sein Sinter- und sein [[Schmelzpunkt]] nahe beieinander, bei zu hohen Brenntemperaturen besteht mithin die Gefahr von Deformationen. <br /> [[Schamotte]], als gemahlener gebrannter Ton oder Tonschiefer, ist ein Magerungsmittel, das die Porosität erhöht und die Trocknungs- und Brennschwindung reduziert. <br /> Magnesiummineralien ([[Talkum]], [[Magnesiumcarbonat|Magnesit]]) verleihen den Erzeugnissen eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit; sie werden bevorzugt für elektrotechnische Produkte eingesetzt.<br /> <br /> === Oxidische Rohstoffe ===<br /> Mit den im Folgenden aufgeführten oxidischen Rohstoffen werden [[Oxidkeramik]]en hergestellt, die sich in vielen Anwendungen der [[Technische Keramik|technischen Keramik]] finden. Bei einem Teil handelt es sich um [[synthetisch]]e Rohstoffe.<br /> <br /> ==== Aluminiumoxid ====<br /> [[Aluminiumoxid]]keramiken basieren auf α-Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;, dem [[Korund]]. Sie dienen zum Beispiel als Schleif- und Poliermittel und werden auch als Trägermaterial für integrierte Schaltkreise eingesetzt. Aus [[Sintern|gesintertem]] Korund oder Schmelzkorund lassen sich feuerfeste Erzeugnisse herstellen.<br /> Aluminiumoxiderzeugnisse können Glasphase enthalten, ein hoher Glasphaseanteil setzt die Sintertemperatur herab, jedoch auch die Festigkeit und Temperaturbeständigkeit.<br /> <br /> Um die Festigkeit weiter zu erhöhen, kann Zirkonoxid zugesetzt werden. Diese besonders zähe Keramik wird als ZTA (Zirconia toughened alumina) bezeichnet.<br /> <br /> ==== Berylliumoxid ====<br /> Aus [[Sintern|gesintertem]] [[Berylliumoxid]] (BeO) werden Tiegel für chemische Reaktionen bei sehr hohen Temperaturen hergestellt. Des weiteren wurden aus BeO elektrisch isolierende, aber hoch wärmeleitfähige Chip-Träger produziert, um die entstehende Wärmeenergie an einen Kühlkörper abzuleiten. Wegen des hohen Preises und der Giftigkeit ist BeO zunehmend durch andere Materialien ersetzt worden, z.B. [[Aluminiumoxid]] oder das teurere [[Aluminiumnitrid]] zur Wärmeableitung und [[Graphit]] für Hochtemperatur-Laborgefäße.<br /> <br /> ==== Weitere oxidische Rohstoffe ====<br /> <br /> Weitere oxidische Rohstoffe, die bei der Keramikherstellung verwendet werden, sind [[Zirconium(IV)-oxid]] und [[Aluminiumtitanat]].<br /> <br /> === Nichtoxidische Rohstoffe ===<br /> Die im Folgenden aufgeführten nichtoxidischen Rohstoffen werden zur Herstellung von [[Nicht-Oxid-Keramik]]en verwendet, die sich in vielen technischen Anwendungen (siehe [[technische Keramik]]) durchgesetzt haben. In der Praxis werden alle diese Rohstoffe künstlich erzeugt.<br /> <br /> ==== Siliciumcarbid ====<br /> [[Bild:Silicon carbide detail.jpg|thumb|Siliciumcarbid]]<br /> [[Siliciumcarbid]] (SiC) gehört aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten aktuell zu den wichtigsten Industriekeramiken für Hochleistungsanwendungen. Es wird als Schleifmittel, in [[Lager (Maschinenelement)#Gleitlager|Gleitlagern]] von Chemiepumpen, als [[Partikelfilter]] und für Hochtemperaturanwendungen als temperaturstabiles Formbauteil (z. B. Receiver bei [[Solarturm-Kraftwerk]]en) verwendet, da es sehr hart sowie thermisch und chemisch resistent ist. Eine weitere Verwendung sind Ringe in [[Gleitringdichtung]]en.<br /> <br /> Die wichtigste Herstellung (Acheson-Verfahren) erfolgt aus Quarzsand und Koks bei 2.200&amp;nbsp;°C nach:<br /> &lt;center&gt;SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; + 3 C → SiC + 2 CO&lt;/center&gt;<br /> Sie ist vergleichbar der Reduktion von Quarz zu [[Silicium#Rohsilicium|Rohsilicium]]; es wird allerdings ein Überschuss von Kohlenstoff verwendet.<br /> Für bessere Formgebung ist die Herstellung aus geschmolzenem Silicium und Kohlenstoff geeignet. Hierbei hat sich Holzkohle, die vorher auf die richtige Form gebracht wurde, bewährt. Durch die Poren kann Silizium aufgenommen werden und dann zu SiC reagieren. Es entsteht dabei eine Sonderform des Siliciumcarbides, das sogenannte SiSiC (siliciuminfiltriertes SiC), in dem sich immer noch einige Prozente von nicht-reagiertem Silicium befinden, das die Korrosionsbeständigkeit negativ beeinflusst.<br /> <br /> In der Natur wird SiC nur selten gefunden. Es wird dann als [[Moissanit]] bezeichnet.<br /> <br /> ==== Bornitrid ====<br /> Da [[Bornitrid]] (BN) bei Normalbedingungen analog zu [[Graphit]] aufgebaut ist und darüber hinaus sehr temperaturbeständig ist (es reagiert erst bei 750&amp;nbsp;°C mit Luft), ist es als Hochtemperaturschmiermittel geeignet. Die diamantähnliche Modifikation Borazon ist nach [[Diamant]] das härteste Material.<br /> <br /> Die hexagonale Kristallstruktur kann man ableiten, wenn man bei Graphit abwechselnd die Kohlenstoffe durch Bor und Stickstoff ersetzt. Anders ausgedrückt besteht sie aus Ebenen von an allen Seiten kondensierten [[Borazin]]-Ringen. Bornitrid ist nicht elektrisch leitfähig wie Graphit, da die Elektronen stärker an den Stickstoffatomen lokalisiert sind.<br /> <br /> Bei 60-90&amp;nbsp;kbar und 1.500-2.200&amp;nbsp;°C wandelt sich BN in kubisches Borazon um, das in der zu Diamant analogen [[Sphalerit|Zinkblendestruktur]] kristallisiert. Borazon ist ähnlich hart wie Diamant, aber oxidationsbeständiger und wird daher als Schleifmittel eingesetzt.<br /> <br /> ==== Borcarbid ====<br /> [[Borcarbid]] (B&lt;sub&gt;4&lt;/sub&gt;C&lt;sub&gt;&lt;/sub&gt;) ist ein weiterer sehr harter Werkstoff (an dritter Stelle nach Diamant und Borazon). Es wird als Schleifmittel für Panzerplatten und Sandstrahldüsen verwendet. Die Herstellung erfolgt bei 2.400&amp;nbsp;°C aus B&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt; und Kohlenstoff.<br /> <br /> ==== Weitere nichtoxidische Rohstoffe ====<br /> Weitere nichtoxidische Rohstoffe, die bei der Keramikherstellung verwendet werden, sind [[Siliziumnitrid]], [[Aluminiumnitrid]] und [[Wolframcarbid]].<br /> <br /> === Manipulierte keramische Rohstoffe ===<br /> Ursprünglich hier „metallisch-keramische Rohstoffe“ genannt. Die Keramik hat in der Regel nichts mit metallischen Werkstoffen zu tun. Da man Metalle ähnlichen Formgebungsprozessen zuführen kann wie keramische Rohstoffe, wurde diese Rubrik wohl irreführend so genannt. Es handelt sich um [[Trockenpressen]], [[Schlicker]]gießen, oder plastische Formgebung mittels [[Bindemittel]]n.<br /> Man bezeichnet diesen Teil der Herstellung metallischer Werkstoffe als Pulvermetallurgie. Dabei wird mit feinsten Körnungen gearbeitet.<br /> * '''Trockenpressen''': Das Keramikpulver wird trocken in einer Stahlmatrix durch Druck von einem Unter- und einem Oberstempel mit Drücken von über 1&amp;nbsp;t/cm² [[Presse (Maschine)|verpresst]]. Es ist auch kaltisostatisches Pressen möglich. Dabei wird das Keramikpulver in eine Gummiform gefüllt und mittels Flüssigkeitsdruck (meist Öl) von allen Seiten gleichmäßig gepresst. Nach der Formgebung wird das Werkstück gebrannt bzw. gesintert. Bei dem Formgebungsverfahren des kaltisostatischen Pressens sind gegenüber dem Trockenpressen gleichmäßige Eigenschaften im gesamten Werkstück möglich.<br /> * '''Schlickergießen''': Das keramische Pulver wird mit Wasser und einem geeigneten Verflüssiger (Elektrolyt) bei geringe Viskosität in Suspension gebracht. Dabei ist es möglich, die Viskosität der Suspension durch den Einsatz von Peptisationshilfsmitteln herabzusetzen, so dass möglichst viel Feststoff/Volumen in die Suspension/den Schlicker eingebracht werden kann. Durch Gießen des Schlickers in Gips-Gießformen, wobei die Gipsform das Wasser aus dem Schlicker absorbiert, bildet sich am Formenrand eine plastische Haut. Wenn die „überflüssige“ Schlickermasse (im wahrsten Sinne des Wortes) abgegossen wird, verbleibt in der Form das eigentliche Produkt. Nach der anschließenden Trocknung und Sinterung wird das Endprodukt hergestellt.<br /> * '''Plastische Formgebung''': Durch Versetzen des keramischen Pulvers mit sogenannten [[Plastifizierungsmittel]]n wird eine Formbarkeit des Materials erreicht. Diese Plastifizierungsmittel sind häufig organischen Ursprungs. Sie härten durch Polykondensation bzw. durch Polymerisation aus, so dass sie durch die vollständige Reaktion des Plastifizierers aushärten und eine ausreichende Festigkeit erhalten. Die Formgebung selbst geschieht entweder durch Strangpressen oder durch das Pressen in Formen. Die organischen Zusätze verbrennen später im Sinterungsprozess. Nachtrag: Diese Materialkombination wird in flüssigerer Form mittlerweile auch beim Rapid-Prototyping (3D-Druck) angewendet.<br /> <br /> === Andere Zusatzstoffe ===<br /> <br /> Weitere Zusatzstoffe sind [[Flussmittel]] in der Glasindustrie. Plastifizierer oder Flockungsmittel verbessern die Formbarkeit und verbrennen beim Brennprozess. Organische Plastifikatoren sind zum Beispiel Leim, Wachse, [[Gelatine]], [[Dextrin]], [[Gummi arabicum|Gummiarabikum]], [[Paraffin]]öl. Weiterhin verwendet werden Verflüssiger oder Peptisatoren, die zur Verhinderung von Flockung des Rohmaterials eingesetzt werden.<br /> <br /> Sonstige Hilfsmittel sind feingemahlene Ausbrennmittel wie Säge- und Korkmehl, Stärke, Kohlestaub und Styroporkugeln. Sie machen den Scherben porös und leicht und können interessante Oberflächeneffekte erzeugen; sie verbrennen ebenfalls beim Brand. Sogenannte Porosierungsmittel haben den Haupteinsatzzweck in der Ziegelindustrie, wobei sie die Dichte und die Wärmeleitfähigkeit der Ziegel reduzieren.<br /> <br /> == Aufbereitung der Rohstoffe ==<br /> [[Bild:Aufgearbeiteter Ton.JPG|thumb|Ton nach der Aufbereitung im Mahl- und Mischwerk]]<br /> In der industriellen Keramikproduktion werden die Komponenten, nachdem sie teilweise vorgebrannt wurden, entsprechend der Rezeptur gemeinsam in [[Trommelmühle]]n fein gemahlen. Nach dem Schlämmen unter Zugabe von Wasser wird dieses in Filterpressen wieder weitgehend entfernt. Der zurückbleibende Filterkuchen wird getrocknet und nochmals gemahlen. In dieser Form wird die Rohmasse entweder gelagert oder sofort unter Zugabe von Wasser und verflüssigenden Hilfsstoffen in Maschinen geknetet und ggf. entlüftet. Daneben hat in jüngerer Zeit die halbnasse und die trockene Aufbereitung bei der industriellen Herstellung Bedeutung gewonnen.<br /> In der Töpferwerkstatt wird zum Teil noch heute dieser Prozess in aufwändiger Handarbeit durchgeführt. Da Mahlwerke oft nicht zur Verfügung stehen, kommt dem Schlämmen große Bedeutung zu. Die Homogenisierung der Masse wurde in mühsamer Knetarbeit erreicht. Heute stehen dafür meist Maschinen zur Verfügung. Ziel ist es, eine möglichst homogene, geschmeidige und blasenfreie Arbeitsmasse zu erzeugen.<br /> <br /> == Die Formgebung ==<br /> Die Formgebung erfolgt bei Grobkeramik unter anderem durch [[Strangpresse]]n (zum Beispiel Rohre und Stangen) oder durch Formpressen. Feinkeramik wird (analog der historischen Entwicklung) durch folgende Verfahren geformt:<br /> <br /> [[Bild:L-Tonwaren2.png|thumb|das Gieß-Verfahren]]<br /> * Modellieren<br /> * Extrudieren<br /> * Aufbauarbeit aus einzelnen Strängen (z.&amp;nbsp;B. bei Hohlgefäßen)<br /> * [[Plattentechnik]]<br /> * Drehen rotationssymmetrischer Hohlgefäße auf der [[Töpferscheibe]]<br /> * [[Gießen (Verfahren)|Gießen]] dünnflüssiger Mischungen in geteilte Gipshohlformen, die das Wasser aufsaugen<br /> * Formgebung auf motorgetriebenen Scheiben in Hohlformen mit Hilfe von Schablonen (sog. Eindrehen und Überdrehen)<br /> * [[Presse (Maschine)|Pressen]] <br /> * [[Spritzguss]] und temperaturinverser Spritzguss <br /> * [[Folienguss|Foliengießen]]<br /> * Trennende Nachbearbeitung mit [[Erodieren]], [[Stanzen]] oder [[Fräsen]]<br /> Industriell hat die halbtrockene und die trockene Formgebung Bedeutung erlangt, weil die Trocknungszeiten sehr verkürzt werden und eine hohe Maßhaltigkeit der Produkte erreicht wird. Allerdings können Verunreinigungen wie lösliche Salze nicht abgetrennt werden, daher eignet sich dieses Verfahren nicht so gut zur Herstellung von Feinkeramik wie z.B. Porzellan.<br /> <br /> == Sonderverfahren ==<br /> In der technischen Keramik werden auch folgende Sonderverfahren angewandt:<br /> <br /> * CVD ([[Chemical Vapour Deposition]], oder auf deutsch: chemische Gasphasenabscheidung): Bei diesem Verfahren reagieren mehrere Gase unter einem bestimmten Druck und hohen Temperaturen und scheiden auf Oberflächen den keramischen Stoff ab. So lassen sich zum Beispiel [[Bornitrid]]schichten durch ein Gasgemisch aus Bortrichlorid und [[Ammoniak]], [[Siliciumcarbid]]schichten durch ein Gemisch aus Methytrichlorsilan und [[Wasserstoff]], Kohlenstoffschichten durch ein Gemisch aus [[Methan]] und [[Argon]] oder [[Propan]] und Argon herstellen. Wird die Schicht vom formgebenden Untergrund (zum Beispiel [[Grafit]]) getrennt, hat man das fertige keramische Bauteil.<br /> * CVI ([[Chemical Vapour Infiltration]], oder auf deutsch: chemische Gasphaseninfiltration). Hier ist die Form durch ein zu infiltrierendes Teil vorgegeben, zum Beispiel durch eine fixierte Gewebestruktur aus zum Beispiel Kohlefasern oder ein andere offenporige, schwammähnliche Struktur. Gasgemische und Abscheideprodukt entsprechen denen des CVD-Verfahrens. (siehe auch [[keramischer Faserverbundwerkstoff]])<br /> <br /> == Das Trocknen ==<br /> Nach der Formgebung ist der Rohling feucht durch<br /> # mechanisch eingeschlossenes Wasser in den Hohlräumen<br /> # physikochemisch gebundenes Wasser ([[Adhäsion]], Kapillarwasser)<br /> # chemisch gebundenes Wasser ([[Kristallwasser]])<br /> <br /> Die Trocknungsgeschwindigkeit hängt außer von dem umgebenden Klima stark von der Rezeptur der Rohmasse ab. Um die Trocknungsgeschwindigkeit zur Vermeidung von Rissen niedrig zu halten, können die Rohlinge abgedeckt werden. Industriell erfolgt das Trocknen in klimatisierten Räumen. Das unter Nr. 2, insbesondere aber das unter Nr. 3 genannte Wasser wird allerdings erst durch den Brand vertrieben.<br /> <br /> '''Die drei Stadien des Trocknens'''<br /> # ''Lederhart'': Der [[Scherben]] lässt sich nicht mehr verformen, besitzt aber noch soviel Feuchtigkeit, dass man ihn dekorieren kann.<br /> # ''Lufttrocken'': Der Scherben gibt bei Raumtemperatur keine Feuchtigkeit mehr ab und fühlt sich kühl an.<br /> # ''Brennreif'': Der Scherben fühlt sich nicht mehr kühl an, sondern erweist sich als bedingt saugfähig. (Versuch: Zunge bleibt an Scherben kleben.)<br /> <br /> == Der Brennprozess ==<br /> Der Brennprozess (Roh- oder Schrühbrand) überführt den getrockneten Formköper in ein hartes wasserfestes Produkt. In der [[Technische Keramik|technischen Keramik]] wird dieser Prozess auch als [[Sintern]] bezeichnet. Bei niedrigen Temperaturen (&lt;1.000°C) werden flüchtige Bestandteile ausgetrieben (Wasser, Kohlendioxid, organische Hilfsstoffe). Dabei zersetzen sich die tonigen Bestandteile und bilden neue Minerale. In dem entstehenden „Scherben“ schließen sich Kristalle an den Korngrenzen zusammen (Kristallwachstum) und werden (falls enthalten) durch glasige Anteile verkittet. Anteil und Art (Korngrößenverteilung, Texturen etc.) der Kristall- und Glasphase sowie der Poren bestimmen die Eigenschaften des gebrannten Gutes. <br /> <br /> Die angewandten Temperaturen reichen bis etwa 1.400&amp;nbsp;°C; bei Sonderkeramiken auch erheblich höher, hängen von der Rohmischung, also von dem zu erzeugenden Produkt ab, und müssen in vielen Fällen während des Brennprozesses variiert werden (Temperaturprofil). Überdies ist es häufig wichtig, dass der Prozess zeitweilig unter reduzierender Atmosphäre verläuft (z.&amp;nbsp;B. Vermeiden von Gelbfärbung durch Eisenverunreinigungen bei weißem Geschirr oder bei Sanitärkeramik). <br /> <br /> Man unterteilt die Ofensorten in periodische und kontinuierliche [[Ofen|Öfen]]. Eingesetzt werden Kammer- und [[Ringofen|Ringöfen]] sowie Tunnelöfen (Herstellung von [[Porzellan]]) und Rollenöfen (für flache Erzeugnisse wie Fliesen). In Handwerksbetrieb kommen elektrische Öfen oder mit fossilen Brennstoffen befeuerte Öfen zum Einsatz. Hier ist zu unterscheiden zwischen offenen Systemen, bei denen die Brenngase (mit unterschiedlicher Flammführung) in unmittelbaren Kontakt mit der Ware treten und [[Muffelofen|Muffelöfen]], bei denen die Brenngase das Brenngut indirekt erhitzen.<br /> <br /> Für die nachträgliche Ermittlung von Brenntemperturen, wie es zum Beispiel bei antiken Keramiken üblich ist, gibt es zwei methodische Ansätze. Entweder wird das angenommene Ausgangsmaterial experimentell solange kontinuierlich erhitzt, bis äquivalente Eigenschaften erzielt sind, oder es werden temperatur-indizierende Minerale (wie etwa [[Gehlenit]]), die ein begrenztes Temperatur-Stabilitätsfeld haben, genau untersucht und auf diese Weise die Brenntemperatur abgeschätzt. &lt;ref&gt;[Tschegg, C., Ntaflos, Th., Hein, I., 2009. Thermally triggered two-stage reaction of carbonates and clay during ceramic firing - a case study on Bronze Age Cypriot ceramics. Applied Clay Science 43, 1, 69-78.]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Glasuren ==<br /> Glasuren sind dünne Glasüberzüge, die zwei wesentliche Forderungen erfüllen. Zum einen machen sie den porösen Tonkörper nahezu wasserdicht und geben ihm eine leicht zu reinigende Oberfläche. Zum anderen ermöglichen sie eine abwechslungsreiche, dekorative Gestaltung der Keramiken. Glasuren können farbig, transparent oder deckend (opak), glänzend, halbmatt oder matt sein. Sie können weich und niedrig schmelzend (max. 1.000&amp;nbsp;°C) oder hart und hoch schmelzend (Über 1.200&amp;nbsp;°C) sein. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung kann man z.B. zwischen Borosilikat-, Feldspat-, Salz- und bleihaltigen Glasuren unterscheiden. In jedem Fall ist aber der glasbildende Hauptbestandteil SiO2, wie beim Flaschen- oder Fensterglas. Die Glasuren werden häufig (z.B. Tonwaren) erst nach dem Schrühbrand der Ware aufgebracht (Tauchen, Spritzen, Pinseln, Stempeln) und in einem erneuten Brennprozess (Glattbrand), der aber unterhalb der Brenntemperatur des Rohlings liegen muss, verglast.<br /> <br /> Bei der traditionellen Salzglasur wird beim Brand Steinsalz in das Feuer gegeben, dessen Gase das Brenngut überstreichen. Dabei senkt das entstehende, sich niederschlagende Natriumoxid oberflächlich die Schmelztemperatur und erzeugt auf dem Scherben eine Glasur.<br /> <br /> == Orientierende Einteilung keramischer Massen ==<br /> [[Bild:Keramik-Tafel2.jpg|thumb|480px|Orientierende Übersicht]]<br /> '''1 Irdengut'''<br /> * [[Tonerde]] bzw. [[Kaolin]] und gegebenenfalls [[Quarz]] und/oder [[Feldspat]], [[Kalkstein|Kalk]]. Poröse, nicht durchscheinende, kristallisierte Scherben.<br /> 1.1 Baukeramik<br /> * Nicht feuerfest. Ziegelsteine, [[Formstein]]e (1.200 - 1.350 °C), [[Klinker]], Dränrohre (1.000 - 1.150 °C), [[Dachziegel]]<br /> 1.2 Feuerfeste Massen<br /> * Schamottesteine für Herde, Öfen (1.300 °C). [[Sillimanit]], [[Magnesiumcarbonat|Magnesit]], u.a. zur Auskleidung von Industrieöfen in der Eisen- und Zementindustrie (1.500 °C)<br /> 1.3 Sonstiges Irdengut<br /> <br /> 1.3.1 Steingut<br /> * Reinweißer bis elfenbeinfarbener, poröser Scherben mit durchsichtiger Glasur. Rohbrand 1.150 - 1.250 °C; Glasurbrand &gt;960 °C, aber unterhalb der Rohbrandtemperatur; meist durchscheinend oder farblos.<br /> <br /> 1.3.1.1 Kalk- oder Weichsteingut<br /> * Ton, Kaolin, Quarz, Kalk. Brenntemperatur 1.120 - 1.150 °C. Besonders für Unterglasurmalerei geeignet.<br /> <br /> 1.3.1.2 Feldspat- oder Hartsteingut<br /> * Ton, Kaolin, Quarz, Feldspat. Brenntemperatur 1.220 - 1.250 °C. Frostsichere Wandplatten, Sanitärartikel, Geschirr.<br /> <br /> 1.3.1.3 Mischsteingut<br /> * Ton, Kaolin, Quarz, Kalk, Feldspat. Wandplatten, Geschirr.<br /> <br /> 1.3.2 Tonwaren<br /> * Flussmittelreiche Tone, bis 40 % Kalk<br /> <br /> 1.3.2.1 Unglasierte Tonwaren<br /> * Gelb bis rot gebrannte wetterfeste Keramik. [[Terrakotta]] (Zugabe von Schamotte- oder Ziegelmehl); Figuren, Gebrauchs- und Ziergegenstände, Blumentöpfe.<br /> <br /> 1.3.2.2 Glasierte Tonwaren<br /> <br /> 1.3.2.2.1 Majolika<br /> * Eine zuverlässige Differenzierung zwischen [[Majolika]] und [[Fayence]] ist nicht möglich, weil diese Bezeichnungen in der Literatur wechselweise benutzt werden. Ursprünglich: Farbiger poröser Scherben mit undurchsichtiger farbiger Glasur.<br /> <br /> 1.3.2.2.2 Fayence<br /> * Eine zuverlässige Differenzierung zwischen Majolika und Fayence ist nicht möglich, weil diese Bezeichnungen in der Literatur wechselweise benutzt werden. Ursprünglich: Weißer, gelbgrauer oder hell-rot-braune, poröser Scherben, weiße deckende Glasur.<br /> <br /> 1.3.2.2.3 Sonstige Töpferware<br /> * Weißer, ocker bis rotbrauner poröser Scherben mit mattem, feinkörnigem Bruch. Brenntemperatur 1.000 - 1.200 °C. Von Hand (Töpferscheibe, Gießverfahren) oder mittels Presse geformte Tonwaren. Geschirr, Gerätschaften für Haus und Garten, Zierkeramik.<br /> <br /> '''2 Sinterzeug'''<br /> * Tonerde bzw. Kaolin und gegebenenfalls Quarz und/oder Feldspat, Kalk. Nichtkristallisierte dichte Massen, nicht oder nur an den Kanten durchscheinend, hohe Festigkeit<br /> <br /> 2.1 Steinzeug<br /> * Dicht, nicht durchscheinend. Scherben auch farbig, meist aber hell.<br /> <br /> 2.1.1 Grobsteinzeug (nicht weißbrennend)<br /> * Brenntemperatur 1.100 - 1.400 °C. Häufig Lehm- oder Anflugglasur. Klinker, [[Keramikfliese|Fliesen]], Tröge, Kanalisationsrohre, Gefäße für die chem. Industrie.<br /> <br /> 2.1.2 Feinsteinzeug (weiß- oder hellbrennend, ähnlich dem Porzellan)<br /> * Ton, Quarz, Feldspat. Brenntemperatur 1.250 - 1.300 °C (gemeinsamer Roh- und Glasurbrand). Porzellanähnlich. Geschirr, Sanitärartikel, chemische Geräte, Mosaiken, Ziergefäße. Übergangsform zum Porzellan: Porzellangut, Halbporzellan, Vitreous China.<br /> <br /> 2.2 [[Porzellan]]<br /> * Hartporzellan: Dichter transparenter Scherben. Kaolin, Quarzsand, Feldspat. Rohbrand 900 °C, Glasurbrand 1.400 °C. Gebrauchs- und Ziergeschirr Weichporzellan hat eine ähnliche Zusammensetzung, aber eine niedrigere Temperatur für den Glasurbrand. Bevorzugt für Zierplastiken.<br /> <br /> '''3 Keramische Sondermassen'''<br /> * Dazu zählen [[Raku]], [[Paperclay]], technische Massen für [[Zahnersatz#Zirkonoxid in der Zahntechnik|Dentalkeramik]] oder Zahnkeramik, hochgesinterte [[Oxid-Keramik|Oxidkeramiken]] als [[Schneidstoff]] für Schneid- und Schleifkörper ([[Aluminiumoxid|Aluminium-]], [[Zirconium(IV)-oxid|Zirconium-]], [[Magnesiumoxid|Magnesium-]], Beryllium-, Thoriumoxid; frei von Siliziumdioxid). Im weiteren Sinne gehören dazu auch die [[Ferrite]] und [[Ferroelektrikum|Titanate]].<br /> <br /> 3.1 Hochtemperatur-Sondermassen (auch Mischkeramik genannt)<br /> * Hochfeuerfeste Oxidkeramik mit geringen Beigaben verschiedener Metalle. Zähigkeit der Metalle ist hier mit der Korrosionsbeständigkeit und Feuerfestigkeit der Keramik vereint. Verwendung als Turbinenschaufeln oder als Schneidwerkzeuge.<br /> <br /> 3.2 Elektrotechnische Sondermassen<br /> * Elektroporzellan für [[Isolator]]en, Titanoxid-Keramik für [[Kondensator (Elektrotechnik)|Kondensatoren]], [[Piezotechnik|Piezokeramik]] für elektroakustische Wandler, Werkstoffe für [[Magnet]]e, [[Halbleiter]]widerstände.<br /> <br /> Als '''Grobkeramik''' werden die Klassen 1.1; 1.2; 2.1.1 bezeichnet.<br /> Alle anderen zählen zur '''Feinkeramik''': Ausgewählte Rohstoffe, sorgfältige Aufbereitung der Mischungen, aufwändigere Formgebung, z.T. von Hand.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''Kleine Enzyklopädie Technik'', Bibliographisches Institut, Leipzig, 1972<br /> * ''Lueger Lexikon der Technik'', hier ''Werkstoffe und Werkstoffprüfung – Grundlagen'' (vier Bände), Rowohlt Taschenbuch-Verlag, Reinbek, 2003, ISBN 3-499-19008-7<br /> * P. Rada: ''Die Technik der Keramik'', Dausien 1989, ISBN 3-7684-1868-5<br /> * Sven Frotscher: ''dtv-Atlas Keramik und Porzellan'', München 2003, ISBN 3-423-03258-8<br /> * R. Schreg: ''Keramik aus Südwestdeutschland. Eine Hilfe zur Beschreibung, Bestimmung und Datierung archäologischer Funde vom Neolithikum bis zur Neuzeit''. Lehr- und Arbeitsmaterialien zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (Tübingen 1998. 3. Aufl. 2007)<br /> * ''Brevier Technische Keramik'', Fahner Verlag, Lauf a.d. Pegnitz, 4. Auflage 2003, ISBN 3-924158-77-0, Herausgeber: Verband der Keramischen Industrie e.V., Weblink siehe unten<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.fh-koblenz.de/index.php?id=4 Homepage des Fachbereiches Werkstofftechnik Glas/Keramik der FH Koblenz]<br /> * [http://www.fs-keramik.de Homepage der Staatlichen Fachschulen für Keramik, Höhr-Grenzhausen]<br /> * [http://www.cercco.ch Homepage des Kompetenzzentrums für zeitgenössische Keramik der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Genf/CH]<br /> * [http://www.keramverband.de/keramik.html Homepage des Verbandes der Keramischen Industrie, Informationszentrum der Fachgruppe Technische Keramik, Selb]<br /> * [http://www.keramverbaende.de Homepage der Verbände der Keramischen Industrie, Selb]<br /> {{commonscat|Ceramics|{{PAGENAME}}}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Kalkspatz]]<br /> * [[Keramikfliese]]<br /> * [[Töpferei]]<br /> <br /> [[Kategorie:Werkstoff]]<br /> [[Kategorie:Keramischer Werkstoff| ]]<br /> <br /> [[ar:خزف]]<br /> [[bg:Керамика]]<br /> [[bs:Keramika]]<br /> [[ca:Ceràmica]]<br /> [[cs:Keramika]]<br /> [[da:Keramik]]<br /> [[el:Κεραμική]]<br /> [[en:Ceramic]]<br /> [[eo:Ceramiko]]<br /> [[es:Cerámica]]<br /> [[et:Keraamika]]<br /> [[fa:سرامیک]]<br /> [[fi:Keraami]]<br /> [[fr:Céramique]]<br /> [[gl:Cerámica]]<br /> [[hr:Keramika]]<br /> [[hu:Kerámia]]<br /> [[ia:Ceramica]]<br /> [[id:Keramik]]<br /> [[it:Ceramica]]<br /> [[ja:セラミックス]]<br /> [[la:Fictile]]<br /> [[lv:Keramika]]<br /> [[lt:Keramika]]<br /> [[mk:Керамика]]<br /> [[ms:Seramik]]<br /> [[nap:Ceramica]]<br /> [[nl:Keramiek]]<br /> [[nn:Keramikk]]<br /> [[no:Keramikk]]<br /> [[oc:Ceramica]]<br /> [[pl:Ceramika]]<br /> [[pt:Cerâmica]]<br /> [[qu:K'apra]]<br /> [[ru:Керамика]]<br /> [[simple:Ceramic]]<br /> [[sk:Keramika (pálené výrobky)]]<br /> [[sl:Keramika]]<br /> [[sv:Keramik]]<br /> [[th:เซรามิก]]<br /> [[tr:Seramik]]<br /> [[uk:Кераміка]]<br /> [[zh:陶瓷材料]]</div> Riharcc