https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=QuadcoreWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-07-30T09:25:54ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.11https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Quadcore/toolserverhelferleinconfig.js&diff=202045033Benutzer:Quadcore/toolserverhelferleinconfig.js2020-07-20T08:48:01Z<p>Quadcore: </p>
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<hr />
<div>[[Datei:VorplatzAachenHBf.jpg|miniatur|Bronzegruppe auf dem Bahnhofsvorplatz in Aachen]]<br />
'''Bonifatius Stirnberg''' (* [[20. Februar]] [[1933]]<ref name="AN2013-02-19">{{Internetquelle |url=http://www.aachener-nachrichten.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331 |titel=Bonifatius Stirnberg feiert 80. Geburtstag |autor=Werner Czempas |werk=[[Aachener Nachrichten]] |hrsg=[[Aachener Zeitungsverlag]] |datum=2013-02-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140828180613/http://www.aachener-nachrichten.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331 |archiv-datum=2014-08-28 |zugriff=2014-08-28}}</ref> in [[Freienohl]]) ist ein deutscher [[Bildhauer]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Er machte ab 1948 eine Lehre als Holzbildhauer und 1951 als [[Tischler]]. Beide Ausbildungen wurden erfolgreich mit der [[Gesellenprüfung]] abgeschlossen. Daraufhin begann er ein Studium der Raumgestaltung und Bildhauerei an der [[Werkkunstschule Aachen]] (früher: [[Kunstgewerbeschule Aachen]]), das er 1959 abschloss. 1957 folgte die [[Meisterprüfung]] als Holzbildhauer. Ab 1962 studierte er an der [[Kunstakademie Düsseldorf]], u. a. bei [[Joseph Beuys]] im Fach [[Bildhauerei]]. Seit 1973 hat er ein eigenes Atelier mit angeschlossener Bronzegießerei in [[Aachen]].<br />
<br />
Bereits 1967 entwarf Stirnberg eine Skulpturengruppe mit beweglichen Elementen. Sein Entwurf wurde damals nicht angenommen und erst 1975 als [[Puppenbrunnen]] in Aachen realisiert. Dieser Brunnen mit zahlreichen Figuren aus Bronze, die teilweise bewegliche Gliedmaßen haben, erfreut sich bis heute großer Beliebtheit und stellte für den Künstler den Durchbruch dar. Fortan erhielt er viele Aufträge aus dem In- und Ausland. Seine Brunnen und Skulpturen haben fast immer einen Bezug zur Geschichte oder zu Geschichten der jeweiligen Stadt und gelten stets als Kunst zum Anfassen.<br />
<br />
== Rechtsstreit ==<br />
Aufsehen erregte ein [[Rechtsstreit]] des Künstlers gegen die Stadtverwaltung [[Aachen]]. Dabei ging es um eine von ihm für den Vorplatz des Hauptbahnhofs Aachen gefertigte Skulptur. Die Bronzerösser der Skulptur aus dem Jahr 1975 wurden beim Umbau des Aachener Bahnhofsvorplatzes 2004/05 entfernt und etwa 20&nbsp;Meter versetzt wieder montiert. In der Klage berief sich Stirnberg auf sein [[Urheberrecht (Deutschland)|Urheberrecht]] und begehrte Rechtsschutz vor Gericht. Das [[Landgericht Köln]] entschied, dass der Künstler kein Wahl- oder Bestimmungsrecht hinsichtlich des Standorts habe.<ref>Geschäftsnummer 28 O 19/08</ref> Allerdings muss die Stadt die ursprüngliche innere Anordnung der Pferde wiederherstellen.<ref>Aachener Nachrichten online vom 24. Juli 2008</ref><ref>[http://www.express.de/aachener-skulptur-pferde-stehen-schief--prozess--22025806 Aachener Skulptur: Pferde stehen schief: Prozess!], abgerufen 9. Januar 2010</ref><br />
<br />
== Werke ==<br />
<!-- möglichst chronlogisch --><br />
{| class="wikitable sortable toptextcells"<br />
<br />
|-<br />
! Abbildung<br />
! Bezeichnung<br />
! Jahr<br />
! Ort<br />
! Beschreibung<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Vogelbrunnen Bad Honnef.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Vogelbrunnen''<br />
| um 1980<br />
| [[Bad Honnef]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Karl Berbuer|Karl-Berbuer]]-Brunnen / Narrenschiff<br />
| 1987<br />
| [[Köln]]<br />
| <ref>{{Internetquelle |url=http://www.denkmalplatz.de/karl-berbuer-brunnen-in-koeln/ |titel=Karl Berbuer - Brunnen in Köln - Denkmalplatz |zugriff=2018-01-28 |sprache=de-DE}}</ref><br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Treidelbrunnen_Hattingen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Treidelbrunnen]]''<br />
| 1988<br />
| [[Hattingen]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.hattingen.de/postnuke/static_docs/view/f=touristik_freizeit/altstadt/seiten/stat29.htm |wayback=20130704021417 |text=Der Obermarkt Hattingen}}</ref><ref>https://www.waz.de/staedte/hattingen/vom-affenfelsen-zum-treidelbrunnen-auf-dem-obermarkt-id212575007.html</ref><br />
| auf dem Obermarkt zur Erinnerung an die [[Ruhrschifffahrt]]<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Karnevalsbrunnen<br />
| 2001<br />
| [[Alsdorf]]<br />
| <ref>[http://www.objeye.de/?p=262 Beschreibung und Fotos]{{Toter Link|url=http://www.objeye.de/?p=262 |date=2018-08 |archivebot=2018-08-30 05:12:28 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Minerva-Brunnen'' (volkstümlich auch ''Muttkrat-Brunnen'' genannt)<br />
| 2011<br />
| [[Jülich]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Puppenbrunnen in Aachen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Puppenbrunnen''<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Spatzenbrunnen, Aachen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Möschebrunnen]] (Spatzenbrunnen)''<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Musikantenbrunnen-Donaueschingen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Musikantenbrunnen (Donaueschingen)|Musikantenbrunnen]]''<br />
|<br />
| [[Donaueschingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Sindelfingen brunnen1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Freundschaftsbrunnen''<br />
| <br />
| [[Sindelfingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Reutlingen Zunftbrunnen 050619 P1020207.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Zunftbrunnen''<br />
| <br />
| [[Reutlingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Wangen brunnen amtsschimmel-p1060137.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Amtsschimmel-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Wangen im Allgäu]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Millich Kuhhirte.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Brunnen ''Kuhhirte'' − ''Kuh&#x2011;Het''<br />
| <br />
| [[Millich]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Leutkirch Autobahnkapelle Apostelskulptur.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Apostelskulptur<br />
| <br />
| [[Leutkirch im Allgäu|Leutkirch]]<br />
| in der Autobahnkapelle<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Alpzug.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Skulpturengruppe ''Alpzug''<br />
| <br />
| [[Immenstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Krieh die Kraenk gesamt.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Krieh die Kränk, Offebach]]''<br />
| <br />
| [[Offenbach am Main]]<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:2009 05 Jever Sagenbrunnen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| Sagenbrunnen<br />
| <br />
| [[Jever]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Weißenfels stadtbrunnen1.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| Stadtbrunnen <br />
| <br />
| [[Weißenfels]]<br />
| in der Jüdenstraße <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Rats- Damen und Herren 1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Ratsbrunnen<br />
| <br />
| [[Linz am Rhein]] (Kreis Neuwied)<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:pferdeamhbf1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Pferdeskulptur<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| vor dem Bahnhof<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:0 Monschau, Marktplatz - Weberbrunnen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Weberbrunnen'' <br />
| <br />
| [[Monschau]]<br />
| Marktplatz<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:StirnbergKreuzigungAachen s8369.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| [[Kreuzigungsgruppe Henger Herrjotts Fott]] <br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Datterich.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Datterich-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Darmstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Wesel-Esel-Bonifatius Stirnberg.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Esel von Wesel]]''<br />
| <br />
| [[Wesel]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Historienbrunnen]]<br />
| <br />
| [[Bergheim]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
|<br />
| ''Weinbergsbrunnen''<br />
| <br />
| [[Koblenz]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Kosakenbrunnen''<br />
| <br />
| [[Jever]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Stadtbrunnen<br />
| <br />
| [[Werl]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Bonifatiusbrunnen''<br />
| <br />
| [[Bad Sassendorf]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Brunnen_in_Herford#Der_Jahrhundertbrunnen|Jahrhundertbrunnen]]<br />
| <br />
| [[Herford]]<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Ständebrunnen''<br />
| <br />
| [[Osnabrück]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Bürgerbrunnen''<br />
| <br />
| [[Lippstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Kanzlerbrunnen''<br />
|<br />
| [[Lemgo]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Pfälzer Lebensfreude''<br />
| <br />
| [[Ludwigshafen am Rhein]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Münchhausenbrunnen''<br />
|<br />
| [[Bodenwerder]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Spielbrunnen ''"Blauer Montag"'' <br />
| <br />
| [[Warendorf]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Mozart Trio<br />
| <br />
| [[Santa Barbara (Kalifornien)|Santa Barbara, Kalifornien, USA]]<ref>[http://www.waymarking.com/waymarks/WM610T_Mozart_Trio_Santa_Barbara_California Mozart Trio – Santa Barbara, California – Figurative Public Sculpture on Waymarking.com], abgerufen 16. Januar 2012</ref><br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Jungenspielbrunnen''<br />
| <br />
| [[Würselen]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.wuerselen.de/wuerselen/cms/meta/rechts/neubuergerbroschuere.pdf |wayback=20120729014729 |text=Jungenspielbrunnen, Neubürgerbroschüre Stadt Würselen: Foto des Brunnens auf Seite 2, Text auf Seite 11 |archiv-bot=2019-05-02 15:25:23 InternetArchiveBot }} (PDF; 5,1&nbsp;MB), abgerufen am 16. Juli 2012</ref><br />
| auf dem unteren Morlaixplatz<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Galminus-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Marktbrunnen<br />
| <br />
| [[Glauchau]]<br />
| <br />
<br />
|}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Wilhelm Salber]] und Linde Salber: ''Psychologie der Plastik. Untersuchungen zur Skulptur von Bonifatius Stirnberg.'' Bonn 1980.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.publicartwiki.org/wiki/Bonifatius_Stirnberg Bonifatius Stirnberg auf Public Art Wiki]<br />
* [https://www.lemgo.de/index.php?id=570 Kanzlerbrunnen am Ostertor in Lemgo]<br />
* [https://www.lebendiges-neuwied.de/Neuwied-Neuwied-von-A-Z-Page-Linz-Rats-Damen-und-Herren-Brunnen-Id-54.html Brunnen "Rats -Damen und Herren" in Linz/Rhein auf Lebendiges-Neuwied]<br />
* [https://weissenfels.im-bild.org/fotos/brunnen-wasserspiele/stadtbrunnen Stadtbrunnen] in [[Weißenfels]]<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118618245|LCCN=n/80/102906|VIAF=27864353}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Stirnberg, Bonifatius}}<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Bildhauer (Aachen)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1933]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Stirnberg, Bonifatius<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Bildhauer<br />
|GEBURTSDATUM=20. Februar 1933<br />
|GEBURTSORT=[[Freienohl]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bonifatius_Stirnberg&diff=193014076Bonifatius Stirnberg2019-10-10T13:12:00Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Veralteten Link korrigiert</p>
<hr />
<div>[[Datei:VorplatzAachenHBf.jpg|miniatur|Bronzegruppe auf dem Bahnhofsvorplatz in Aachen]]<br />
'''Bonifatius Stirnberg''' (* [[20. Februar]] [[1933]]<ref name="AN2013-02-19">{{Internetquelle |url=http://www.aachener-nachrichten.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331 |titel=Bonifatius Stirnberg feiert 80. Geburtstag |autor=Werner Czempas |werk=[[Aachener Nachrichten]] |hrsg=[[Aachener Zeitungsverlag]] |datum=2013-02-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140828180613/http://www.aachener-nachrichten.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331 |archiv-datum=2014-08-28 |zugriff=2014-08-28}}</ref> in [[Freienohl]]) ist ein deutscher [[Bildhauer]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Er machte ab 1948 eine Lehre als Holzbildhauer und 1951 als [[Tischler]]. Beide Ausbildungen wurden erfolgreich mit der [[Gesellenprüfung]] abgeschlossen. Daraufhin begann er ein Studium der Raumgestaltung und Bildhauerei an der [[Werkkunstschule Aachen]] (früher: [[Kunstgewerbeschule Aachen]]), das er 1959 abschloss. 1957 folgte die [[Meisterprüfung]] als Holzbildhauer. Ab 1962 studierte er an der [[Kunstakademie Düsseldorf]], u. a. bei [[Joseph Beuys]] im Fach [[Bildhauerei]]. Seit 1973 hat er ein eigenes Atelier mit angeschlossener Bronzegießerei in [[Aachen]].<br />
<br />
Bereits 1967 entwarf Stirnberg eine Skulpturengruppe mit beweglichen Elementen. Sein Entwurf wurde damals nicht angenommen und erst 1975 als [[Puppenbrunnen]] in Aachen realisiert. Dieser Brunnen mit zahlreichen Figuren aus Bronze, die teilweise bewegliche Gliedmaßen haben, erfreut sich bis heute großer Beliebtheit und stellte für den Künstler den Durchbruch dar. Fortan erhielt er viele Aufträge aus dem In- und Ausland. Seine Brunnen und Skulpturen haben fast immer einen Bezug zur Geschichte oder zu Geschichten der jeweiligen Stadt und gelten stets als Kunst zum Anfassen.<br />
<br />
== Rechtsstreit ==<br />
Aufsehen erregte ein [[Rechtsstreit]] des Künstlers gegen die Stadtverwaltung [[Aachen]]. Dabei ging es um eine von ihm für den Vorplatz des Hauptbahnhofs Aachen gefertigte Skulptur. Die Bronzerösser der Skulptur aus dem Jahr 1975 wurden beim Umbau des Aachener Bahnhofsvorplatzes 2004/05 entfernt und etwa 20&nbsp;Meter versetzt wieder montiert. In der Klage berief sich Stirnberg auf sein [[Urheberrecht (Deutschland)|Urheberrecht]] und begehrte Rechtsschutz vor Gericht. Das [[Landgericht Köln]] entschied, dass der Künstler kein Wahl- oder Bestimmungsrecht hinsichtlich des Standorts habe.<ref>Geschäftsnummer 28 O 19/08</ref> Allerdings muss die Stadt die ursprüngliche innere Anordnung der Pferde wiederherstellen.<ref>Aachener Nachrichten online vom 24. Juli 2008</ref><ref>[http://www.express.de/aachener-skulptur-pferde-stehen-schief--prozess--22025806 Aachener Skulptur: Pferde stehen schief: Prozess!], abgerufen 9. Januar 2010</ref><br />
<br />
== Werke ==<br />
<!-- möglichst chronlogisch --><br />
{| class="wikitable sortable toptextcells"<br />
<br />
|-<br />
! Abbildung<br />
! Bezeichnung<br />
! Jahr<br />
! Ort<br />
! Beschreibung<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Vogelbrunnen Bad Honnef.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Vogelbrunnen''<br />
| um 1980<br />
| [[Bad Honnef]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Karl Berbuer|Karl-Berbuer]]-Brunnen / Narrenschiff<br />
| 1987<br />
| [[Köln]]<br />
| <ref>{{Internetquelle |url=http://www.denkmalplatz.de/karl-berbuer-brunnen-in-koeln/ |titel=Karl Berbuer - Brunnen in Köln - Denkmalplatz |zugriff=2018-01-28 |sprache=de-DE}}</ref><br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Treidelbrunnen_Hattingen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Treidelbrunnen]]''<br />
| 1988<br />
| [[Hattingen]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.hattingen.de/postnuke/static_docs/view/f=touristik_freizeit/altstadt/seiten/stat29.htm |wayback=20130704021417 |text=Der Obermarkt Hattingen}}</ref><ref>https://www.waz.de/staedte/hattingen/vom-affenfelsen-zum-treidelbrunnen-auf-dem-obermarkt-id212575007.html</ref><br />
| auf dem Obermarkt zur Erinnerung an die [[Ruhrschifffahrt]]<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Karnevalsbrunnen<br />
| 2001<br />
| [[Alsdorf]]<br />
| <ref>[http://www.objeye.de/?p=262 Beschreibung und Fotos]{{Toter Link|url=http://www.objeye.de/?p=262 |date=2018-08 |archivebot=2018-08-30 05:12:28 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Minerva-Brunnen'' (volkstümlich auch ''Muttkrat-Brunnen'' genannt)<br />
| 2011<br />
| [[Jülich]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Puppenbrunnen in Aachen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Puppenbrunnen''<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Spatzenbrunnen, Aachen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Möschebrunnen]] (Spatzenbrunnen)''<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Musikantenbrunnen-Donaueschingen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Musikantenbrunnen (Donaueschingen)|Musikantenbrunnen]]''<br />
|<br />
| [[Donaueschingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Sindelfingen brunnen1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Freundschaftsbrunnen''<br />
| <br />
| [[Sindelfingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Reutlingen Zunftbrunnen 050619 P1020207.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Zunftbrunnen''<br />
| <br />
| [[Reutlingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Wangen brunnen amtsschimmel-p1060137.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Amtsschimmel-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Wangen im Allgäu]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Millich Kuhhirte.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Brunnen ''Kuhhirte'' − ''Kuh&#x2011;Het''<br />
| <br />
| [[Millich]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Leutkirch Autobahnkapelle Apostelskulptur.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Apostelskulptur<br />
| <br />
| [[Leutkirch im Allgäu|Leutkirch]]<br />
| in der Autobahnkapelle<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Alpzug.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Skulpturengruppe ''Alpzug''<br />
| <br />
| [[Immenstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Krieh die Kraenk gesamt.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Krieh die Kränk, Offebach]]''<br />
| <br />
| [[Offenbach am Main]]<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:2009 05 Jever Sagenbrunnen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| Sagenbrunnen<br />
| <br />
| [[Jever]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Weißenfels stadtbrunnen1.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| Stadtbrunnen <br />
| <br />
| [[Weißenfels]]<br />
| in der Jüdenstraße <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Rats- Damen und Herren 1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Ratsbrunnen<br />
| <br />
| [[Linz am Rhein]] (Kreis Neuwied)<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:pferdeamhbf1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Pferdeskulptur<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| vor dem Bahnhof<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:0 Monschau, Marktplatz - Weberbrunnen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Weberbrunnen'' <br />
| <br />
| [[Monschau]]<br />
| Marktplatz<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:StirnbergKreuzigungAachen s8369.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| [[Kreuzigungsgruppe Henger Herrjotts Fott]] <br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Datterich.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Datterich-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Darmstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Wesel-Esel-Bonifatius Stirnberg.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Esel von Wesel]]''<br />
| <br />
| [[Wesel]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Historienbrunnen]]<br />
| <br />
| [[Bergheim]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
|<br />
| ''Weinbergsbrunnen''<br />
| <br />
| [[Koblenz]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Kosakenbrunnen''<br />
| <br />
| [[Jever]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Stadtbrunnen<br />
| <br />
| [[Werl]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Bonifatiusbrunnen''<br />
| <br />
| [[Bad Sassendorf]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Brunnen_in_Herford#Der_Jahrhundertbrunnen|Jahrhundertbrunnen]]<br />
| <br />
| [[Herford]]<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Ständebrunnen''<br />
| <br />
| [[Osnabrück]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Bürgerbrunnen''<br />
| <br />
| [[Lippstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Kanzlerbrunnen''<br />
|<br />
| [[Lemgo]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Pfälzer Lebensfreude''<br />
| <br />
| [[Ludwigshafen am Rhein]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Münchhausenbrunnen''<br />
|<br />
| [[Bodenwerder]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Spielbrunnen ''"Blauer Montag"'' <br />
| <br />
| [[Warendorf]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Mozart Trio<br />
| <br />
| [[Santa Barbara (Kalifornien)|Santa Barbara, Kalifornien, USA]]<ref>[http://www.waymarking.com/waymarks/WM610T_Mozart_Trio_Santa_Barbara_California Mozart Trio – Santa Barbara, California – Figurative Public Sculpture on Waymarking.com], abgerufen 16. Januar 2012</ref><br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Jungenspielbrunnen''<br />
| <br />
| [[Würselen]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.wuerselen.de/wuerselen/cms/meta/rechts/neubuergerbroschuere.pdf |wayback=20120729014729 |text=Jungenspielbrunnen, Neubürgerbroschüre Stadt Würselen: Foto des Brunnens auf Seite 2, Text auf Seite 11 |archiv-bot=2019-05-02 15:25:23 InternetArchiveBot }} (PDF; 5,1&nbsp;MB), abgerufen am 16. Juli 2012</ref><br />
| auf dem unteren Morlaixplatz<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Galminus-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Marktbrunnen<br />
| <br />
| [[Glauchau]]<br />
| <br />
<br />
|}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Wilhelm Salber]] und Linde Salber: ''Psychologie der Plastik. Untersuchungen zur Skulptur von Bonifatius Stirnberg.'' Bonn 1980.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.publicartwiki.org/wiki/Bonifatius_Stirnberg Bonifatius Stirnberg auf Public Art Wiki]<br />
* [https://www.lemgo.de/index.php?id=570 Kanzlerbrunnen am Ostertor in Lemgo]<br />
* [https://www.lebendiges-neuwied.de/Neuwied-Neuwied-von-A-Z-Page-Linz-Rats-Damen-und-Herren-Brunnen-Id-54.html Brunnen "Rats -Damen und Herren" in Linz/Rhein auf Lebendiges-Neuwied]<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118618245|LCCN=n/80/102906|VIAF=27864353}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Stirnberg, Bonifatius}}<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Bildhauer (Aachen)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1933]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Stirnberg, Bonifatius<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Bildhauer<br />
|GEBURTSDATUM=20. Februar 1933<br />
|GEBURTSORT=[[Freienohl]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bonifatius_Stirnberg&diff=193013995Bonifatius Stirnberg2019-10-10T13:09:05Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Veralteten Link korrigiert.</p>
<hr />
<div>[[Datei:VorplatzAachenHBf.jpg|miniatur|Bronzegruppe auf dem Bahnhofsvorplatz in Aachen]]<br />
'''Bonifatius Stirnberg''' (* [[20. Februar]] [[1933]]<ref name="AN2013-02-19">{{Internetquelle |url=http://www.aachener-nachrichten.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331 |titel=Bonifatius Stirnberg feiert 80. Geburtstag |autor=Werner Czempas |werk=[[Aachener Nachrichten]] |hrsg=[[Aachener Zeitungsverlag]] |datum=2013-02-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140828180613/http://www.aachener-nachrichten.de/news/kultur/bonifatius-stirnberg-feiert-80-geburtstag-1.521331 |archiv-datum=2014-08-28 |zugriff=2014-08-28}}</ref> in [[Freienohl]]) ist ein deutscher [[Bildhauer]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Er machte ab 1948 eine Lehre als Holzbildhauer und 1951 als [[Tischler]]. Beide Ausbildungen wurden erfolgreich mit der [[Gesellenprüfung]] abgeschlossen. Daraufhin begann er ein Studium der Raumgestaltung und Bildhauerei an der [[Werkkunstschule Aachen]] (früher: [[Kunstgewerbeschule Aachen]]), das er 1959 abschloss. 1957 folgte die [[Meisterprüfung]] als Holzbildhauer. Ab 1962 studierte er an der [[Kunstakademie Düsseldorf]], u. a. bei [[Joseph Beuys]] im Fach [[Bildhauerei]]. Seit 1973 hat er ein eigenes Atelier mit angeschlossener Bronzegießerei in [[Aachen]].<br />
<br />
Bereits 1967 entwarf Stirnberg eine Skulpturengruppe mit beweglichen Elementen. Sein Entwurf wurde damals nicht angenommen und erst 1975 als [[Puppenbrunnen]] in Aachen realisiert. Dieser Brunnen mit zahlreichen Figuren aus Bronze, die teilweise bewegliche Gliedmaßen haben, erfreut sich bis heute großer Beliebtheit und stellte für den Künstler den Durchbruch dar. Fortan erhielt er viele Aufträge aus dem In- und Ausland. Seine Brunnen und Skulpturen haben fast immer einen Bezug zur Geschichte oder zu Geschichten der jeweiligen Stadt und gelten stets als Kunst zum Anfassen.<br />
<br />
== Rechtsstreit ==<br />
Aufsehen erregte ein [[Rechtsstreit]] des Künstlers gegen die Stadtverwaltung [[Aachen]]. Dabei ging es um eine von ihm für den Vorplatz des Hauptbahnhofs Aachen gefertigte Skulptur. Die Bronzerösser der Skulptur aus dem Jahr 1975 wurden beim Umbau des Aachener Bahnhofsvorplatzes 2004/05 entfernt und etwa 20&nbsp;Meter versetzt wieder montiert. In der Klage berief sich Stirnberg auf sein [[Urheberrecht (Deutschland)|Urheberrecht]] und begehrte Rechtsschutz vor Gericht. Das [[Landgericht Köln]] entschied, dass der Künstler kein Wahl- oder Bestimmungsrecht hinsichtlich des Standorts habe.<ref>Geschäftsnummer 28 O 19/08</ref> Allerdings muss die Stadt die ursprüngliche innere Anordnung der Pferde wiederherstellen.<ref>Aachener Nachrichten online vom 24. Juli 2008</ref><ref>[http://www.express.de/aachener-skulptur-pferde-stehen-schief--prozess--22025806 Aachener Skulptur: Pferde stehen schief: Prozess!], abgerufen 9. Januar 2010</ref><br />
<br />
== Werke ==<br />
<!-- möglichst chronlogisch --><br />
{| class="wikitable sortable toptextcells"<br />
<br />
|-<br />
! Abbildung<br />
! Bezeichnung<br />
! Jahr<br />
! Ort<br />
! Beschreibung<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Vogelbrunnen Bad Honnef.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Vogelbrunnen''<br />
| um 1980<br />
| [[Bad Honnef]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Karl Berbuer|Karl-Berbuer]]-Brunnen / Narrenschiff<br />
| 1987<br />
| [[Köln]]<br />
| <ref>{{Internetquelle |url=http://www.denkmalplatz.de/karl-berbuer-brunnen-in-koeln/ |titel=Karl Berbuer - Brunnen in Köln - Denkmalplatz |zugriff=2018-01-28 |sprache=de-DE}}</ref><br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Treidelbrunnen_Hattingen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Treidelbrunnen]]''<br />
| 1988<br />
| [[Hattingen]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.hattingen.de/postnuke/static_docs/view/f=touristik_freizeit/altstadt/seiten/stat29.htm |wayback=20130704021417 |text=Der Obermarkt Hattingen}}</ref><ref>https://www.waz.de/staedte/hattingen/vom-affenfelsen-zum-treidelbrunnen-auf-dem-obermarkt-id212575007.html</ref><br />
| auf dem Obermarkt zur Erinnerung an die [[Ruhrschifffahrt]]<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Karnevalsbrunnen<br />
| 2001<br />
| [[Alsdorf]]<br />
| <ref>[http://www.objeye.de/?p=262 Beschreibung und Fotos]{{Toter Link|url=http://www.objeye.de/?p=262 |date=2018-08 |archivebot=2018-08-30 05:12:28 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Minerva-Brunnen'' (volkstümlich auch ''Muttkrat-Brunnen'' genannt)<br />
| 2011<br />
| [[Jülich]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Puppenbrunnen in Aachen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Puppenbrunnen''<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Spatzenbrunnen, Aachen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Möschebrunnen]] (Spatzenbrunnen)''<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Musikantenbrunnen-Donaueschingen.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Musikantenbrunnen (Donaueschingen)|Musikantenbrunnen]]''<br />
|<br />
| [[Donaueschingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Sindelfingen brunnen1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Freundschaftsbrunnen''<br />
| <br />
| [[Sindelfingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Reutlingen Zunftbrunnen 050619 P1020207.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Zunftbrunnen''<br />
| <br />
| [[Reutlingen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Wangen brunnen amtsschimmel-p1060137.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Amtsschimmel-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Wangen im Allgäu]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Millich Kuhhirte.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Brunnen ''Kuhhirte'' − ''Kuh&#x2011;Het''<br />
| <br />
| [[Millich]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Leutkirch Autobahnkapelle Apostelskulptur.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Apostelskulptur<br />
| <br />
| [[Leutkirch im Allgäu|Leutkirch]]<br />
| in der Autobahnkapelle<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Alpzug.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Skulpturengruppe ''Alpzug''<br />
| <br />
| [[Immenstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Krieh die Kraenk gesamt.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Krieh die Kränk, Offebach]]''<br />
| <br />
| [[Offenbach am Main]]<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:2009 05 Jever Sagenbrunnen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| Sagenbrunnen<br />
| <br />
| [[Jever]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Weißenfels stadtbrunnen1.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| Stadtbrunnen <br />
| <br />
| [[Weißenfels]]<br />
| in der Jüdenstraße <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Rats- Damen und Herren 1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Ratsbrunnen<br />
| <br />
| [[Linz am Rhein]] (Kreis Neuwied)<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:pferdeamhbf1.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| Pferdeskulptur<br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| vor dem Bahnhof<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:0 Monschau, Marktplatz - Weberbrunnen.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Weberbrunnen'' <br />
| <br />
| [[Monschau]]<br />
| Marktplatz<br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:StirnbergKreuzigungAachen s8369.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| [[Kreuzigungsgruppe Henger Herrjotts Fott]] <br />
| <br />
| [[Aachen]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Datterich.JPG|200x200px|zentriert]]<br />
| ''Datterich-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Darmstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| [[Datei:Wesel-Esel-Bonifatius Stirnberg.jpg|200x200px|zentriert]]<br />
| ''[[Esel von Wesel]]''<br />
| <br />
| [[Wesel]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Historienbrunnen]]<br />
| <br />
| [[Bergheim]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
|<br />
| ''Weinbergsbrunnen''<br />
| <br />
| [[Koblenz]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Kosakenbrunnen''<br />
| <br />
| [[Jever]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Stadtbrunnen<br />
| <br />
| [[Werl]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Bonifatiusbrunnen''<br />
| <br />
| [[Bad Sassendorf]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Brunnen_in_Herford#Der_Jahrhundertbrunnen|Jahrhundertbrunnen]]<br />
| <br />
| [[Herford]]<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Ständebrunnen''<br />
| <br />
| [[Osnabrück]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Bürgerbrunnen''<br />
| <br />
| [[Lippstadt]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Kanzlerbrunnen''<br />
|<br />
| [[Lemgo]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Pfälzer Lebensfreude''<br />
| <br />
| [[Ludwigshafen am Rhein]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Münchhausenbrunnen''<br />
|<br />
| [[Bodenwerder]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Spielbrunnen ''"Blauer Montag"'' <br />
| <br />
| [[Warendorf]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Mozart Trio<br />
| <br />
| [[Santa Barbara (Kalifornien)|Santa Barbara, Kalifornien, USA]]<ref>[http://www.waymarking.com/waymarks/WM610T_Mozart_Trio_Santa_Barbara_California Mozart Trio – Santa Barbara, California – Figurative Public Sculpture on Waymarking.com], abgerufen 16. Januar 2012</ref><br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Jungenspielbrunnen''<br />
| <br />
| [[Würselen]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.wuerselen.de/wuerselen/cms/meta/rechts/neubuergerbroschuere.pdf |wayback=20120729014729 |text=Jungenspielbrunnen, Neubürgerbroschüre Stadt Würselen: Foto des Brunnens auf Seite 2, Text auf Seite 11 |archiv-bot=2019-05-02 15:25:23 InternetArchiveBot }} (PDF; 5,1&nbsp;MB), abgerufen am 16. Juli 2012</ref><br />
| auf dem unteren Morlaixplatz<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| ''Galminus-Brunnen''<br />
| <br />
| [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Marktbrunnen<br />
| <br />
| [[Glauchau]]<br />
| <br />
<br />
|}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Wilhelm Salber]] und Linde Salber: ''Psychologie der Plastik. Untersuchungen zur Skulptur von Bonifatius Stirnberg.'' Bonn 1980.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.publicartwiki.org/wiki/Bonifatius_Stirnberg Bonifatius Stirnberg auf Public Art Wiki]<br />
* [http://www.lemgo.net/570.html Kanzlerbrunnen am Ostertor in Lemgo]<br />
* [https://www.lebendiges-neuwied.de/Neuwied-Neuwied-von-A-Z-Page-Linz-Rats-Damen-und-Herren-Brunnen-Id-54.html Brunnen "Rats -Damen und Herren" in Linz/Rhein auf Lebendiges-Neuwied]<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118618245|LCCN=n/80/102906|VIAF=27864353}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Stirnberg, Bonifatius}}<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Bildhauer (Aachen)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1933]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Stirnberg, Bonifatius<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Bildhauer<br />
|GEBURTSDATUM=20. Februar 1933<br />
|GEBURTSORT=[[Freienohl]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlachtfeld_im_Tollensetal&diff=189414931Schlachtfeld im Tollensetal2019-06-10T08:28:34Z<p>Quadcore: /* Forschungsgeschichte */ Anpassung für geänderten Namen der Universität Greifswald</p>
<hr />
<div>{{Positionskarte<br />
|Deutschland Mecklenburg-Vorpommern<br />
|maptype=relief<br />
|label=Tollensetal<br />
|lat=53.743151<br />
|long=13.310806<br />
|region=DE-MV<br />
|width=250<br />
|float=right<br />
|background=#FEFEE9<br />
|caption=Lage des Fundplatzes in Mecklenburg-Vorpommern<br />
}}<br />
<br />
Als '''Schlachtfeld im Tollensetal''' wird ein [[Archäologie|archäologischer]] Fundplatz aus der [[Bronzezeit]] in [[Mecklenburg-Vorpommern]] bezeichnet. Der Fundplatz erstreckt sich in der Talniederung der [[Tollense]] entlang des Flusses und liegt östlich von Weltzin, auf dem Gebiet der Gemeinden [[Burow]] und [[Werder (bei Altentreptow)|Werder]] im [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]]. Anhand der [[Befund (Archäologie)|Befunde]] kann hier erstmals ein größerer bewaffneter Konflikt in der [[Nordische Bronzezeit|nordeuropäischen Bronzezeit]] nachvollzogen werden.<br />
<br />
== Forschungsgeschichte ==<br />
Ein ehrenamtlicher [[Bodendenkmal]]<nowiki />pfleger meldete 1996 den Fund eines menschlichen [[Oberarmknochen]]s mit eingeschossener [[Pfeilspitze]] aus [[Feuerstein]],<ref name="science">{{Internetquelle |url=http://www.sciencemag.org/news/2016/03/slaughter-bridge-uncovering-colossal-bronze-age-battle |titel=Slaughter at the bridge: Uncovering a colossal Bronze Age battle |werk=[[Science]] |datum=2016-03-24 |zugriff=2016-06-02 |sprache=en |kommentar=Abbildungen von Fundstücken}}</ref> den er von einem Schlauchboot aus bei Niedrigwasser im Uferbereich der Tollense entdeckt hatte. Noch im selben Jahr erfolgten erste archäologische Untersuchungen in der Umgebung der Fundstelle, bei denen Knochen von Tieren und Menschen gefunden wurden.<ref name="uni_greifswald_1">{{Internetquelle |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/archaeologische-untersuchungen.html |titel=Archäologische Untersuchungen |datum=2016-04-28 |zugriff=2016-06-02 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150929044652/http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/archaeologische-untersuchungen.html |archiv-datum=2015-09-29 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref> In den folgenden Jahren wurden eine [[Keule]] aus [[Eschenholz]], eine hammerartige Schlagwaffe aus [[Schlehdorn|Schlehenholz]] und weitere Skelettreste entdeckt.<ref name="FG">{{Internetquelle |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/forschungsgeschichte.html |titel=Entdeckung des Fundplatzes und Verlauf der Erforschung |datum=2011-02-15 |zugriff=2011-08-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120721055408/http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/forschungsgeschichte.html |archiv-datum=2012-07-21 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref><ref name="science" /><br />
<br />
Unter der Leitung des [[Landesamt für Kultur und Denkmalpflege|Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege]], des [[Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege|Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege]] und der [[Universität Greifswald]] wird das Gebiet seit 2007 systematisch untersucht. Durch Taucher des Landesverbandes für [[Unterwasserarchäologie]] wurden Grund und Uferbereich der Tollense systematisch abgesucht, wobei weitere Skelettreste gefunden wurden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/tauchprospektionen.html |titel=Tauchprospektionen |datum=2011-06-30 |zugriff=2011-08-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140508061113/http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/tauchprospektionen.html |archiv-datum=2014-05-08 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.uwa-mv.de/projekte/welzin.html |titel=Tollensetal - Welzin |hrsg=Landesverband für Unterwasserarchäologie Mecklenburg-Vorpommern |zugriff=2011-08-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110529013434/http://www.uwa-mv.de/projekte/welzin.html |archiv-datum=2011-05-29 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref> Die Erforschung des Fundgebietes und der Funde wurde 2009 durch das Kultusministerium von Mecklenburg-Vorpommern und wird seit 2010 durch die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] gefördert.<ref name="FG" /> Im Vordergrund der Untersuchungen vor Ort stehen die Erforschung der Ausdehnung des Fundplatzes und die Freilegung der unter einer ungefähr einen Meter starken [[Torf]]schicht liegenden Hauptfundstelle. Dazu wurden archäologische Grabungen in den Wiesen der Tollenseniederung durchgeführt. Eine Fläche von mehr als 400&nbsp;m<sup>2</sup> wurde allein am Hauptfundplatz aufgedeckt.<ref name="uni_greifswald_1" /> Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger unternahmen mehrere Geländebegehungen mit Metalldetektoren. Dabei wurde vorwiegend Aushub untersucht, der bei Ausbaggerungen der Tollense auf dem Ufer abgelagert worden war.<ref name="uni_greifswald_2" /><br />
<br />
Durch das Geographische Institut der Universität Greifswald werden dazu Untersuchungen zur Entwicklungsgeschichte des Tollensetals und zur Ermittlung des ehemaligen Verlaufs des Flusses durchgeführt. Die Oberfläche des Geländes wurde mittels [[Laserscanning]] erfasst.<ref name="Geo">{{Internetquelle |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/geowissenschaftliche-und-palaeobotanische-untersuchungen.html |titel=Geowissenschaftliche und paläobotanische Untersuchungen |datum=2011-06-30 |zugriff=2011-08-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140508061111/http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/geowissenschaftliche-und-palaeobotanische-untersuchungen.html |archiv-datum=2014-05-08 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref> An der [[Universität Rostock]] wurden die Skelettreste untersucht.<br />
<br />
== Gelände ==<br />
[[Datei:Tollense-01.jpg|mini|250px|Die Tollense nahe Burow]]<br />
Der Fundplatz erstreckt sich über mehrere hundert Meter beiderseits entlang des Flusses. Die Tollense [[Mäander|mäandriert]] hier in einem, im Vergleich zum gesamten Lauf, relativ schmalen Tal zwischen feuchten Wiesen. In den letzten Jahrtausenden fanden nur relativ kleinräumige Änderungen des Verlaufs statt. Während der Bronzezeit war die Flusslandschaft relativ offen. Der menschliche Einfluss war gering.<ref name="Geo" /><br />
<br />
Der Ursprungsort der Funde befindet sich wahrscheinlich weiter flussaufwärts.<br />
<br />
== Ergebnisse ==<br />
Bei der Untersuchung der Skelettreste wurden bis Anfang 2011 mindestens 83 Individuen nachgewiesen. Bis Februar 2015 wurde eine Mindestindividuenzahl (MIZ) von 125 anhand der [[Oberschenkelknochen]] festgestellt; bis 2017 waren es bereits 140. Bei den meisten handelt es sich um die Überreste von jungen Männern.<ref name="EMAU-UMS">{{Internetquelle |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/untersuchungen-der-menschlichen-skelettreste.html |titel=Untersuchungen der menschlichen Skelettreste |datum=2015-02-23 |zugriff=2015-12-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150924072301/http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/untersuchungen-der-menschlichen-skelettreste.html |archiv-datum=2015-09-24 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref> Die Zahl der Toten wird auf etwa 750<ref name="LPMV1405">{{Internetquelle |url=http://www.mecklenburg-vorpommern.eu/cms2/Landesportal_prod/Landesportal/content/de/Unser_Land_fuer/index.jsp?&pid=73805 |titel=Schädel mit Bronze-Pfeilspitze im Schlachtfeld Tollensetal geborgen |hrsg=Landesportal Mecklenburg-Vorpommern |datum=2014-05-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140508030331/http://www.mecklenburg-vorpommern.eu/cms2/Landesportal_prod/Landesportal/content/de/Unser_Land_fuer/index.jsp?&pid=73805 |archiv-datum=2014-05-08 |zugriff=2014-05-08}}</ref> bis über 1000<ref name="WWW2013">{{Internetquelle |autor=Georg Beinlich |url=https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/schlacht-100.html |titel=Der erste Krieg - Schlacht in der Bronzezeit |werk=[w] wie wissen |datum=2013-08-29 |zugriff=2016-06-02 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160601233442/http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/schlacht-100.html |archiv-datum=2016-06-01 |offline=ja |archiv-bot=2019-05-12 13:14:30 InternetArchiveBot }}</ref> geschätzt.<br />
Durch [[Radiokohlenstoffdatierung]] wurde bestätigt, dass die Gebeine in die Zeit um 1300 bis 1250 v.&nbsp;Chr. einzuordnen sind.<ref name="FG" /><ref>Jantzen, Terberger 2018, S. 277.</ref> Von mehr als 40 gefundenen menschlichen Schädeln tragen einige Spuren von Kampfverletzungen. In einem steckt eine [[bronze]]ne Pfeilspitze.<ref name="LPMV1405" /> Mehrere derartige Pfeilspitzen, denen Funde von solchen aus Feuerstein und Holzkeulen gegenüberstehen, lassen vermuten, dass hier zwei unterschiedlich ausgerüstete Gruppen in Konflikt gerieten.<ref name="ma40" /> Die Gesamtzahl der Kämpfer könnte zwischen 4000<ref name="LPMV1405" /> und mehr als 5000<ref name="WWW2013" /> gelegen haben. [[Schwert]]er wurden bisher am Kampfplatz nicht gefunden, jedoch in der Nähe der Tollense bei [[Golchen]] und Wodarg bei [[Werder (bei Altentreptow)]].<ref>Jantzen, Terberger 2018, S. 278.</ref> Bei der Untersuchung der menschlichen Knochen wurden jedoch Schnitt- und Hiebspuren gefunden, die durch Schwerter beigebracht worden waren.<ref>{{Literatur |Autor=Beatrix Schmidt |Titel=Blutiges Gold. Macht und Gewalt in der Bronzezeit.|TitelErg=Begleitheft zur Sonderausstellung |Hrsg=Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern |Ort=Schwerin |Datum=2017-08 |Online=[https://www.regierung-mv.de/serviceassistent/_php/download.php?datei_id=1595920 www.regierung-mv.de]|Format=[[PDF]] |KBytes=11162 |Abruf=2018-03-01|Seiten=23}}</ref> Wenigstens ein Teil der Kombattanten war beritten, wie die Knochenfunde von mindestens vier [[Hauspferd|Pferden]] zeigen. Auch die Position der Pfeilspitze im zuerst gefundenen Oberarmknochen deutet darauf hin, dass ein zu Fuß kämpfender [[Bogenschütze]] einen Reiter verwundete.<ref name="ma40">{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-auf-dem-schlachtfeld-mit-holzkeulen-gegen-bronzepfeile-1.1123307-2 |titel=Mehr als 40 Schädel gefunden |zugriff=2011-08-26}}</ref> Da in der Fundschicht zwischen den Knochen außer einzelnen Pfeilspitzen fast kein weiteres Fundmaterial entdeckt wurde, kann eine Plünderung der Toten nach dem Kampf vermutet werden. Die Gefallenen wurden wahrscheinlich von den Siegern in den Fluss geworfen. Da die Überreste nicht mehr im anatomischen Verband vorliegen, wurden sie wahrscheinlich durch den Fluss verlagert, bis sie in der strömungsarmen Randzone von einer Torfschicht bedeckt, [[Sedimentation|einsedimentiert]] und ihre Reste damit teilweise konserviert wurden.<ref name="uni_greifswald_1" /><br />
<br />
Aufgrund von an der [[Universität Aarhus]] durchgeführten Untersuchungen der Skelettreste wird davon ausgegangen, dass es sich um Angehörige von zwei verschiedenen Menschengruppen handelte. Es wurde zeitweise vermutet, dass die Kämpfer einer Konfliktpartei nicht aus der Region stammten, weil sie sich teilweise von [[Hirse]] ernährten. Doch die Hypothese, dass Hirse hier im Norden nicht verbreitet war, wurde widerlegt. Mit [[Paläogenetik|paläogenetischen]] Untersuchungen der [[Erbsubstanz]] und [[Strontiumisotopenanalyse]]n der Zähne wollte man zudem die Herkunft der Individuen genauer bestimmen,<ref name="EMAU-UMS" /> doch trotz der Isotopen-Analysen konnten laut dem Landesarchäologen [[Detlef Jantzen]] keine sicheren Rückschlüsse auf die Herkunft der Kämpfer gezogen werden. Jedoch sei die Tatsache, dass bis zu 5000 meist junge Kämpfer in einer Region mit durchschnittlich vielleicht fünf Einwohnern pro Quadratkilometern organisiert, verpflegt und geführt worden sind, laut Jantzen eine verblüffende Leistung, die nur durch die Existenz einer zentralen Herrschaft in der Region erklärt werden könne. Diese Bevölkerung hätte eventuell die archäologisch nachgewiesene Brücke über die Tollense blockiert und gegen eine von Westen anrückende Streitmacht verteidigt. Die Schlacht fand an einem Knotenpunkt zwischen Land- und Seeweg in der krisenhaften Phase der späten Bronzezeit um 1250 v.&nbsp;Chr. statt, in der das Metall im Norden knapp wurde, weil der Fernhandel zusammenbrach<ref>Berthold Seewald: [https://www.welt.de/geschichte/article171024374/Fernhandel-provozierte-groesste-Schlacht-der-Bronzezeit.html ''Fernhandel provozierte größte Schlacht der Bronzezeit''] auf ''welt.de'', 28. November 2017</ref> und in Mecklenburg wie in ganz Nordmitteleuropa eine Klimaverschlechterung einsetzte.<ref>Christa Herking, Julian Wiethold: ''Klima und Vegetation während der Bronzezeit – Pollenanalytische Untersuchungen zur Rekonstruktion prähistorischer Umweltveränderungen.'' In: Hauke Jöns, Friedrich Lüth (Hrsg.): ''Mythos und Magie: Bronzezeit in Mecklenburg-Vorpommern. Archäologische Schätze der Bronzezeit aus Mecklenburg-Vorpommer.'' (=Archäologie in Mecklenburg-Vorpommern, Band 3), Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern 2004, S. 18–23.</ref> In dieser Situation der verstärkten Auseinandersetzung um Ressourcen waren die Organisationsformen und Machtstrukturen für einen [[Krieg]] auch in Nordmitteleuropa grundsätzlich vorhanden, wenn er auch nicht die Dimensionen der etwa gleichzeitigen [[Schlacht bei Kadesch]], der zweiten bekannten großen Schlacht des Altertums (1274 v.&nbsp;Chr.) erreichte.<ref>Jantzen, Terberger 2018, S. 280 f.</ref><br />
<br />
== Metallfunde ==<br />
Nachdem 2010 am Tollenseufer ein goldener Spiralring gefunden worden war, folgte im Juni 2011 ein ähnlicher Ring von 2,9 cm Länge und einer Masse von knapp zehn Gramm. Im August desselben Jahres wurden neben vier Bronzespiralröllchen, einer typischen Schmuckform der Bronzezeit, zwei weitere spiralig gewundene Ringe aus vier Millimeter starkem Draht gefunden. Das Material wurde mittels [[Röntgenbeugung|XRD]]-Analyse als [[Zinn]] identifiziert. Wegen ihrer Bedeutung als Rohmaterial bei der [[Bronze]]herstellung und angesichts der Seltenheit derartiger Funde kommt den beiden Ringen aus Zinn eine besondere Bedeutung zu.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uni-greifswald.de/fileadmin/mp/6_informieren/Pressestelle/Aktuell/Dokumente_und_PDF/2012/2012_051_Zinn_und_Gold_Fakten.pdf |titel=Die Funde vom neu entdeckten Fundplatz im Tollensetal |datum=2012-04-26 |zugriff=2012-04-28 |format=PDF; 1,0&nbsp;MB |offline=ja |archiv-bot=2019-05-12 13:14:30 InternetArchiveBot |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140917171539/http://www.uni-greifswald.de/fileadmin/mp/6_informieren/Pressestelle/Aktuell/Dokumente_und_PDF/2012/2012_051_Zinn_und_Gold_Fakten.pdf |archiv-datum=2014-09-17 }}</ref> Es handelt sich um die bisher ältesten Zinnfunde in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/wissenschaft-und-oeffentlichkeit/wissenschaftsjahr/wissenschaftsjahr-2012/zinnfund |titel=Ältester Zinnfund in Deutschland entdeckt |datum=2012-04-26 |zugriff=2012-04-28 |archiv-url=https://archive.is/20120913203605/http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/wissenschaft-und-oeffentlichkeit/wissenschaftsjahr/wissenschaftsjahr-2012/zinnfund |archiv-datum=2012-09-13 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref> Rund 600 Jahre jünger ist der zeitlich nächstgelegene Fund aus [[Hallstatt]] in [[Österreich]].<ref>Martina Rathke: ''Bronzezeit-Schlachtfeld mit neuen Funden.'' In: ''[[Nordkurier]].'' 27. April 2012, S. 5.</ref><br />
Bisher wurden fast 50 bronzene [[Pfeilspitze#Schäftung|Tüllenpfeilspitzen]] gefunden. Erhaltene Reste der hölzernen [[Pfeil (Geschoss)#Holzpfeile|Pfeilschäfte]] ermöglichten eine Datierung von bisher mehr als einem Drittel der Pfeilspitzen in denselben Zeitraum wie die Knochenfunde.<ref name="uni_greifswald_2">{{Internetquelle |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/gelaendebegehungen-mit-metalldetektoren.html |titel=Geländebegehungen mit Metalldetektoren |datum=2016-04-28 |zugriff=2016-06-02 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160602050552/http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal/gelaendebegehungen-mit-metalldetektoren.html |archiv-datum=2016-06-02 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 22:37:24 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* {{Literatur |Autor=Thomas Brock |Titel=Archäologie des Krieges. Die Schlachtfelder der deutschen Geschichte |Verlag=von Zabern |Ort=Darmstadt |Datum=2015 |ISBN=978-3-8053-4875-1}}<br />
* {{Literatur |Autor=[[Detlef Jantzen]], Ute Brinker, [[Jörg Orschiedt]], Jan Heinemeier, Jürgen Piek, Karlheinz Hauenstein, [[Joachim Krüger (Historiker)|Joachim Krüger]], Gundula Lidke, Harald Lübke, Reinhard Lampe, Sebastian Lorenz, Manuela Schult, [[Thomas Terberger]] |Titel=A Bronze Age battlefield? Weapons and trauma in the Tollense Valley, north-eastern Germany |Sammelwerk=Antiquity |Band=85|Nummer=328 |Datum=2011|ISSN=0003-598X |Seiten=417–433 |DOI=10.1017/S0003598X00067843 }}<br />
* Detlef Jantzen, Thomas Terberger: ''Die Schlacht im Tollensetal und ihre Bedeutung für die Geschichte des Krieges.'' In: Matthias Wemhoff, Michael M. Rind (Hrsg.): ''Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland.'' Ausstellungskatalog, Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin, 2018, S. 270–281.<br />
* {{Literatur |Autor=Detlef Jantzen, Thomas Terberger |Titel=Gewaltsamer Tod im Tollensetal vor 3200 Jahren |Sammelwerk=[[Archäologie in Deutschland]] |Nummer=4 |Datum=2011 |Seiten=6–11}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{LBMV PPN|774789972}}<br />
* {{Internetquelle |url=http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich2/histin/ls/ufg/projekte/tollensetal.html |titel=Schlachtfeld der Bronzezeit im Tollensetal |hrsg=[[Philosophische Fakultät der Universität Greifswald]] |datum=2011-08-05 |zugriff=2011-08-26}}<br />
* {{Internetquelle |autor=Hans Holzhaider |url=http://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-auf-dem-schlachtfeld-mit-holzkeulen-gegen-bronzepfeile-1.1123307 |titel=Archäologie auf dem Schlachtfeld |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2011-07-22 |zugriff=2011-08-26}}<br />
* {{Internetquelle |autor=[[Volkart Wildermuth]] |url=http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1349000/ |titel=Krieg mit Keule. Die Anfänge der organisierten Gewalt |werk=[[Wissenschaft im Brennpunkt]] |hrsg=[[Deutschlandfunk]] |datum=2010-12-24 |zugriff=2011-08-26}}<br />
* {{Internetquelle |autor=Christoph Seidler |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,650639,00.html |titel=Massaker an der Tollense. Bronzezeit-Gemetzel macht Archäologen ratlos |datum=2009-09-23 |zugriff=2011-08-26}}<br />
* {{Internetquelle |autor=Neil Bowdler |url=http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-13469861 |titel=Early Bronze Age battle site found on German river bank |hrsg=BBC News |datum=2011-05-22 |zugriff=2011-08-26 |sprache=en |kommentar=Abbildung von Schädel und Schlagwaffe}}<br />
*{{Internetquelle |autor=Peggy Fuhrmann |url=http://www.swr.de/swr2/wissen/-/id=661224/nid=661224/did=12065434/1whyb3n/index.html |titel=Ein großes Gemetzel der Bronzezeit |hrsg=SWR2 |datum=2013-09-18 |zugriff=2013-09-19 |sprache=de |kommentar=Podcast (Das 3000 Jahre alte Schlachtfeld im Tollense-Tal)}}<br />
*[https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Bronzezeitliches-Schlachtfeld-im-Tollensetal-,tollensetal109.html Bronzezeitliches Schlachtfeld im Tollensetal] als NDR-Bericht vom 7. Mai 2014<br />
* {{Internetquelle |autor=Hans Holzhaider |url=http://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-gemetzel-in-der-bronzezeit-1.2735489 |titel=Gemetzel in der Bronzezeit |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2015-11-16 |zugriff=2015-11-16}}<br />
* {{Internetquelle |autor=Berthold Seewald |url=https://www.welt.de/geschichte/article153340519/Die-Invasoren-der-Bronzezeit-kamen-aus-dem-Sueden.html |titel=Die Invasoren der Bronzezeit kamen aus dem Süden |werk=[[Die Welt]] |datum=2016-03-17 |zugriff=2016-03-17}}<br />
* Berthold Seewald: [https://www.welt.de/geschichte/article171024374/Fernhandel-provozierte-groesste-Schlacht-der-Bronzezeit.html ''Fernhandel provozierte größte Schlacht der Bronzezeit''] in: ''Die Welt'' vom 28. November 2017<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz (Bronzezeit)]]<br />
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Mecklenburg-Vorpommern|Tollensetal]]<br />
[[Kategorie:Schlacht]]<br />
[[Kategorie:Tollense]]<br />
[[Kategorie:Burow]]<br />
[[Kategorie:Werder (bei Altentreptow)]]<br />
[[Kategorie:Ur- und Frühgeschichte (Mecklenburg-Vorpommern)]]<br />
[[Kategorie:2. Jahrtausend v. Chr.]]<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=53.743151|EW=13.310806|type=landmark|region=DE-MV}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henning_Schliephake&diff=185430344Henning Schliephake2019-02-06T09:49:50Z<p>Quadcore: Link zu Seite an Uni korrigiert</p>
<hr />
<div>'''Henning Schliephake''' (* [[27. Februar]] [[1960]] in [[Gladbeck]]) ist ein deutscher Facharzt für Allgemeine [[Chirurgie]] und für [[Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie]]. Er ist Leiter der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der [[Georg-August-Universität Göttingen]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Schliephake studierte von 1979 bis 1984 [[Zahnmedizin]] und von 1982 bis 1989 Human[[medizin]] an der [[Medizinische Hochschule Hannover|Medizinischen Hochschule Hannover]]. Im Januar 1985 erfolgte die [[Approbation (Heilberufe)|Approbation]] als [[Zahnarzt]] und im Dezember 1990 die Approbation als [[Arzt]]. 1988 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er zum Dr. med. dent. und im April 1990 zum Dr. med. an der Medizinischen Hochschule Hannover.<br />
<br />
Im Oktober 1995 [[Habilitation|habilitierte]] er für das Fach Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Seit 2000 leitet er die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Georg-August Universität in Göttingen.<ref> {{Webarchiv|text=Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie |url=http://www.mkg.med.uni-goettingen.de/page_team.html |wayback=20150715062116 |archiv-bot=2018-04-14 15:16:07 InternetArchiveBot }} der Georg-August Universität in Göttingen</ref> Im Jahr 2011 wurde er zum Mitglied der [[Leopoldina]] gewählt.<ref>{{Leopoldina|7456|Kommentar=mit Bild|Datum=20. Juli 2016}}</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
* 2004–2006 Präsident der [[Deutsche Gesellschaft für Implantologie|Deutschen Gesellschaft für Implantologie]] (DGI)<br />
* 2004–2006 Vorstandsmitglied der [[Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde|Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde]] (DGZMK)<br />
* 2007–2010 Schriftleitung der [[Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie]] (ZZI)<br />
* 2010–2012 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.mkg.med.uni-goettingen.de/team/direktor/professor-dr-dr-henning-schliephake Biografie von Schliephake] bei der Georg-August-Universität Göttingen<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1050550641|VIAF=308208638}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Schliephake, Henning}}<br />
[[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mediziner (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Zahnarzt]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1960]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Schliephake, Henning<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Facharzt für Allgemeine Chirurgie und Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
|GEBURTSDATUM=27. Februar 1960<br />
|GEBURTSORT=[[Gladbeck]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kolophonium&diff=168290443Kolophonium2017-08-19T18:40:13Z<p>Quadcore: /* Bogenharz */ Namen korrigiert (siehe http://www.speech.kth.se/~andersa/)</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rosin .JPG|mini|Kolophonium in Stücken]]<br />
'''Kolophonium''' ({{enS|rosin}}) ist ein gelbes bis braunschwarzes aus [[Harz (Pflanze)|Baumharz]] gewonnenes Produkt mit muscheligem [[Bruch (Mineral)|Bruch]] und [[Glasglanz]].<br />
<br />
== Etymologie ==<br />
Der Name ist, über lateinisch ''colophonium'' und ''colophonia'' von der [[Ionier|ionischen]], an der [[Lydien|lydischen]] Küste liegenden Stadt [[Kolophon]] („Colophone“)<ref>[[Johann Gottfried Walther]]: ''Musicalisches Lexicon [...].'' Wolffgang Deer, Leipzig 1732, S. 175.</ref> abgeleitet, die als antikes Handelszentrum für Kolophonium (früher auch ''pix graeca'', „Griechisches Pech“<ref>[[Johann Wonnecke von Kaub]]: ''Hortus sanitatis deutsch.'' Peter Schöffer, Mainz 1485, Kap. CXXXIV.</ref><ref>Dieter Lehmann: ''Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15.&nbsp;Jahrhunderts vom Oberrhein.'' Teil I: ''Text und Glossar.'' (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen.'' 34). Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, ISBN 3-921456-63-0, S.&nbsp;208.</ref> genannt) gilt. In der Neuzeit erfolgte die Einfuhr überwiegend aus [[Nordamerika]].<br />
<br />
== Herstellung ==<br />
Es ist der Destillationsrückstand eines [[Harz (Material)#Naturharz|natürlichen Harzes]], das aus dem [[Balsame|Balsam]] oder aus [[Baumstumpf|Wurzelstöcken]] (Stubben) von [[Nadelhölzer]]n, meistens Kiefern, Fichten und Tannen ([[Koniferen]])<ref name="Römpp">{{RömppOnline|Name=Kolophonium |Datum=7. Juni 2014 |ID=RD-11-01612}}</ref><ref>Lisa Takler: ''Flüchtige Verbindungen und antimikrobielle Wirkung ausgewählter Harze und Balsame von A-J.'' Diplomarbeit. Univers. Wien 2015, S.&nbsp;50–59. ([http://ubdata.univie.ac.at/AC12718718 online]; PDF; 3,18 MB, auf ubdata.univie.ac.at, abgerufen am 2. November 2016).</ref> bzw. dem bei der Papierherstellung gewonnenen [[Tallöl]] hergestellt wird.<ref name="chemicalland">Eintrag [http://www.chemicalland21.com/specialtychem/finechem/TALL%20OIL.htm ''Tall Oil.''] bei chemicalland21.com, abgerufen am 9. Dezember 2015.</ref><br />
{{Siehe auch|Pecherei}}<br />
<br />
Kolophonium entsteht ferner bei der Verarbeitung fossiler Harze, insbesondere des [[Bernstein|Baltischen Bernsteins]]. Bei diesem Prozess entstehen ferner [[Bernsteinöl]] und [[Bernsteinsäure]]. Etwa 60 % der Ausgangsmasse verbleiben als Kolophonium, das zumeist in der Lackherstellung verwendet wird. In der Zeit von 1950 bis 1970 produzierte allein das [[Kaliningrader Bernsteinkombinat]] aus dem bei [[Jantarny]] im Tagebau geförderten Baltischen Bernstein durchschnittlich 150 Tonnen Kolophonium jährlich.<ref>Z. V. Kostyashova: ''The history of the Kaliningrad Amber Factory 1947–2007.'' [[Kaliningrader Bernsteinmuseum|Bernsteinmuseum Kaliningrad]], 2007, ISBN 978-5-9900474-7-1.</ref> Gelegentlich wird Kolophonium an Stränden der [[Nordsee|Nord-]] und [[Ostsee]] gefunden. Es handelt sich zumeist um Reste der Fracht gesunkener Schiffe oder in Stürmen verlorengegangener Schiffsladungen, überwiegend aus dem 19. und frühen 20.&nbsp;Jahrhundert. Diese Stücke werden leicht mit Bernstein (in diesem Fall der Varietät [[Gedanit]]) oder [[Copal (Baumharz)|Kopal]] verwechselt.<ref>Barbara Kosmowska-Ceranowicz: ''Definitions and nomenclature of fossil resin.'' In: ''Amber – Views – Opinions.'' International Amber Association, Warschau/ Gdansk 2006, ISBN 83-912894-1-9.</ref><br />
<br />
Durch Wasserdampfdestillation wird das Harz in zwei Komponenten aufgetrennt: in das mit Wasserdampf flüchtige Terpentinöl und in den nichtflüchtigen Rückstand Kolophonium.<br />
In den Handel gelangt Kolophonium schließlich in Form von Klumpen, Flocken oder als Pulver.<br />
<br />
Wird Kolophonium über 120&nbsp;°C erhitzt, entstehen leichte; bei ca.&nbsp;150&nbsp;°C–170&nbsp;°C (Harzessenz, Pinol ''Harzspiritus''), dann Blondöl, Blau-, Grün- und Rotöl sowie schwere Öle; über 360&nbsp;°C, (Harzöle, Harzstocköl, Dicköle), der Destillationsrückstand ist Harzpech, Kolophonium-[[Pech (Stoff)|Pech]] (Schmiedepech, Brauerpech).<ref>''RÖMPP Lexikon Chemie.'' Band 3: ''H–L.'' 10. Auflage. Georg Thieme Verlag, 1997, ISBN 3-13-734810-2, S.&nbsp;1787.</ref><ref>Fritz Ullmann: ''[[Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie]].'' 6 Band, Urban & Schwarzenberg, 1919, S.&nbsp;399 f.</ref><br />
<br />
Auch werden verschiedene [[Derivat (Chemie)|Derivate]] hergestellt:<br />
[[Hydrierung|Hydriertes]], dehydriertes, gehärtetes (Calcium-, Magnesium- und Zinksalze der Harzsäuren, so genannte [[Harzsäuren|Resinate]]), polymerisiertes und ''maleinisiertes'' sowie [[Carbonsäureester|verestertes]] und [[Disproportionierung|disproportioniertes]] Kolophonium für die Lack- und Klebstoffindustrie sowie Natrium- und Kaliumresinate als [[Emulgator]]en und für die [[Leim]]ung bei der Papierherstellung.<ref name="Römpp" /><ref>Gerhard Eisenbrand, Peter Schreier: ''RÖMPP Lexikon Lebensmittelchemie.'' 2. Auflage. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 3-13-736602-X, S.&nbsp;620.</ref><ref>[[Bundesgesetzblatt (Deutschland)|Bundesgesetzblatt]]. Teil 2, Nr. 39, Bonn 1957. [http://www1.bgbl.de/ (online)]</ref><ref>Th. Brock, M. Groteklaes, P. Mischke: ''Lehrbuch der Lacktechnologie.'' Vincentz, 1998, ISBN 3-87870-569-7, S.&nbsp;50.</ref><br />
<br />
{{Infobox Gefahrstoffkennzeichnung<br />
| Name = Kolophonium<br />
| CAS = 8050-09-7<br />
| CLH = {{CLH-ECHA|ID=100.029.518 |Name=Rosin |Datum=11. August 2016}}<br />
| Quelle GHS-Kz = <ref name="GESTIS">{{GESTIS|Name=Kolophonium |CAS=8050-09-7 |ZVG=492147 |Datum=11. August 2016}}.</ref><br />
| GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme|07}}<br />
| GHS-Signalwort = Achtung<br />
| H = {{H-Sätze|317}}<br />
| EUH = {{EUH-Sätze|-}}<br />
| P = {{P-Sätze|280}}<br />
| Quelle P = <ref name="GESTIS" /><br />
| MAK = <br />
| ToxDaten = <br />
}}<br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Die Farbe des Kolophoniumharzes ist variabel, sie kann von ''hellgelb'' über ''rotbraun'' bis ''ganz dunkel'' schwanken; das Material ist durchsichtig und splittert im kalten Zustand leicht. Hauptbestandteile sind leicht oxidierende [[Harzsäuren]], wie [[Abietinsäure|Abietin-]] und [[Pimarsäure]] und andere, sowie geringe Mengen [[Verseifung|verseifbarer]] Stoffe (Ester) und unverseifbare [[Terpene|Terpen]]-Kohlenwasserstoffe. In dunklen Sorten kommen in steigenden Mengen [[Hydroxycarbonsäuren|Oxysäuren]] und ''Kolophonsäuren'' [[petrolether]]unlösliche Harzsäuren, vor. Darüber hinaus findet man [[Protocatechusäure]], [[Bitterstoff]]e, Ether und [[Lactone]].<ref>K. Dieterich, E. Dieterich, E. Stock: ''Analyse der Harze Balsame und Gummiharze nebst ihrer Chemie und Pharmakognosie:.'' 2. Auflage. Springer, 1930, ISBN 978-3-642-89462-6, S.&nbsp;216–230.</ref> Aufgrund seiner [[amorph]]en Struktur besitzt Kolophonium keinen definierten [[Schmelzpunkt]]. Die [[Erweichungstemperatur]] dieses qualitativ recht unterschiedlichen Naturharzes liegt im Allgemeinen zwischen 80&nbsp;°C und 120&nbsp;°C.<br />
<br />
Kolophonium ist unlöslich in Wasser, dagegen gut löslich in [[Ethanol|Alkohol]] und vielen anderen organischen [[Lösungsmittel]]n.<ref name="Römpp" /><br />
<br />
Kolophonium kann [[Allergie|allergische Reaktionen]] hervorrufen oder in Dampfform [[Asthma]] auslösen und [[Ekzem]]e verursachen.<br />
<br />
== Verwendung ==<br />
=== Elektronik/Löten ===<br />
[[Datei:Kolophonium Loeten.jpg|mini|Kolophonium zum Löten]]<br />
Kolophonium diente früher in der [[Elektronik]]-Fertigung als Aktivator und [[Flussmittel (Löten)|Flussmittel]] beim [[Löten|Weichlöten]], wurde in diesem Anwendungsbereich weitgehend durch Flussmittel auf Alkohol- oder Wasserbasis mit halogenfreien Aktivierungszusätzen wie [[Stearinsäure|Stearin-]], [[Salicylsäure|Salicyl-]] und [[Adipinsäure]] ersetzt.<br />
<br />
Die im Kolophonium enthaltenen organischen Säuren wirken bei hohen Temperaturen reduzierend und beseitigen dünne Oxidschichten der metallischen Fügepartner. Weiterhin führt es zu einer glatten Oberfläche des erstarrenden Lotes, da es auch hier durch seine Anwesenheit eine Oxidation der Schmelze verhindert. Es kann als dünne Schicht auf der Lötstelle verbleiben, da es im Gegensatz zu [[Lötwasser]] oder [[Lötfett]] keine Korrosion verursacht – es schützt diese vor Sauerstoffeinfluss und späterer elektrolytischer Korrosion. Oft wird es jedoch aus ästhetischen Gründen abgewaschen und durch einen Schutzlack ersetzt.<br />
<br />
Es ist in der Flussmittelseele von [[Lot (Metall)#Zinnlote|Röhrenlot]] und auch in Lötpasten für die [[Surface Mounted Device|Oberflächenmontage]]-Technik (SMD) enthalten. Kolophonium diente auch als Flussmittel beim [[Wellenlöten]]. Löttinktur für Elektronik-Lötarbeiten besteht aus in [[Alkohole]]n gelöstem Kolophonium, die ihrerseits ebenfalls als Reduktionsmittel wirken.<br />
<br />
{{Siehe auch|Löthonig}}<br />
<br />
=== Bogenharz ===<br />
[[Datei:Rosins.JPG|mini|Kolophonium für Streichinstrumente]]<br />
Kolophonium für Streichinstrumente ist ein mit diversen Substanzen veredeltes Kolophonium. Es wird auch als ''Bogen-'' oder ''Geigenharz'' bezeichnet. Die [[Rosshaar]]e der [[Bogen (Streichinstrument)|Bögen]] von [[Streichinstrument]]en werden regelmäßig mit einem Harzstück eingerieben, um einen kräftigen [[Stick-Slip-Effekt|Haftgleiteffekt]] zu erhalten. Beim Streichen der Saite bringt dieser rasche Wechsel von [[Haftreibung]] und ''Bewegung'' zwischen Bogenhaar und Saite die Saite zum Schwingen. Nach einer Studie von Anders Askenfelt (Schweden) erhitzt sich das Kolophonium bei der Tonerzeugung durch Reibung auf der Saite im mikroskopischen Bereich bis zu einer Temperatur von 70&nbsp;°C–90&nbsp;°C und schmilzt. Dadurch verliert das Bogenhaar kurzzeitig den Kontakt zur Saite, um an einer anderen ''kalten'' Stelle wieder zu haften und die Saite erneut mitzunehmen.<br />
<br />
Es gibt verschiedene Qualitäten, die von leichter Spielbarkeit für Anfänger bis zum Künstler-Kolophonium reichen, welches einen größeren Dynamik- und Klangumfang ermöglicht. Außerdem wird für [[Violoncello|Violoncelli]] bzw. [[Kontrabass|Kontrabässe]] meist ein weicheres Harz verwendet, da für die dickeren Saiten eine größere Haftreibung benötigt wird als z.&nbsp;B. bei der [[Violine]].<br />
<br />
Man kann die Produkte jedoch grob in zwei Gruppen unterteilen, deren Unterschied zwar klein erscheint, jedoch gravierende Auswirkungen hat.<br />
Gemeint ist der Ausgangsstoff ''Lärchenharz'' auf der einen Seite und alle anderen Nadelholzharzarten, wie Pinien-, Kiefern-, Fichten- oder Tannenharz auf der anderen Seite. Bei jeder Gruppe gibt es hervorragende Produkte, die den Musiker überzeugen können und – allein aufgetragen – ihre volle Qualität präsentieren. Man sollte jedoch nie den Fehler begehen, ''Lärchenharz''-Kolophonium mit anderen Kolophoniumsorten zu mischen. Tut man es doch, so kommt es zu einer Reaktion der beiden Sorten untereinander, das Kolophoniumgemisch haftet nicht mehr an der Saite und kann sie kaum aus ihrer Ruheposition bewegen.<ref>Anke Gerbeth: ''Das Kolophonium.'' In: ''Legato; Fachblatt für den Streichinstrumentenbau in Österreich.'' Wien/ Magdeburg 2006. [http://www.geigenmacher.at/fachliches/fachblatt-legato/ (online)]</ref><br />
<br />
=== Farben/Lacke ===<br />
Kolophonium wird auch als zerriebener Staub auf [[Radierung|Radierplatten]] aufgestäubt und danach kurz erhitzt. So entsteht ein feines Raster von Kolophonium-Kügelchen, mit deren Hilfe im künstlerischen [[Tiefdruckverfahren|Tiefdruck]] flächige Einfärbungen möglich sind. Man nennt diese Technik [[Aquatinta]].<br />
<br />
Kolophonium wurde zusammen mit weiteren Naturharzen wie [[Mastix]], [[Copal (Baumharz)|Kopal]], [[Dammar]], [[Bernstein]] und [[Sandarak]] in Gemischen zur Lackherstellung verwendet. Als [[Geigenlack]] wurde es ersetzt, da das Material zu spröde ist und einen wenig widerstandsfähigen Lackfilm erzeugt. In Naturfarben und Holzölen wird es als [[Sikkativ]] verwendet.<br />
<br />
Kolophonium ist in lötfähigen Schutzlackierungen für [[Leiterplatte]]n enthalten.<br />
<br />
Ferner kann Kolophonium Bestandteil bestimmter [[Siegellack]]e sein.<br />
<br />
=== Weitere Anwendungen ===<br />
Kolophonium ist auch als [[aroma]]tisches [[Räucherwerk]] geeignet, es wirkt dabei [[antiseptisch]] und durchblutungsfördernd. Dazu sollte aber kein Kolophonium benutzt werden, das für technische Anwendungen wie etwa das Löten produziert wurde, denn dieses kann unerwünschte Zusatzstoffe enthalten.<br />
<br />
Das seit der Antike bekannte<ref>Reinhard Büll: ''Das große Buch vom Wachs: Geschichte – Kultur – Technik.'' Teil II, Callwey, München 1977, ISBN 3-7667-0386-2, S.&nbsp;800–803.</ref> Kolophonium wurde auch als Bestandteil von reinigenden Salben zur Behandlung von [[Abszess]]en bzw. zur Therapie eitriger Hautgeschwüre eingesetzt.<ref>Jürgen Martin: ''Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15.&nbsp;Jahrhunderts.'' [[Dissertation]]. (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen.'' 52). Königshausen & Neumann, Würzburg 1991, ISBN 3-88479-801-4, S.&nbsp;27 f., 34, 44, 54&nbsp;f. und 124.</ref><ref>Erhart Kahle: ''Das „apostolicum“ in der arabischen medizinischen Literatur.'' In: ''Licht der Natur. Medizin in Fachliteratur und Dichtung: Festschrift für Gundolf Keil zum 60. Geburtstag.'' (= ''Göppinger Arbeiten zur Germanistik.'' 585). Kümmerle, Göppingen 1994, ISBN 3-87452-829-4, S.&nbsp;244.</ref><br />
<br />
Im Sport, insbesondere im [[Handball]], wird in Alkohol gelöstes Kolophonium als Haftstoff auf den Ball gerieben. Dadurch klebt der Ball regelrecht an der Hand des Sportlers. Dies ist jedoch in vielen Hallen aus Sauberkeitsgründen untersagt. Beim [[Klettern]] wird Kolophonium (das dort auch als „Pof“ bezeichnet wird) vor allem im [[Sandstein]] auf die Hände aufgetragen, um die Haftung auf den Felsen zu verbessern. Üblicherweise wird dazu [[Magnesiumcarbonat|Magnesia]] verwendet, dies ist aber in manchen Regionen verboten. Tänzer und [[Gewichtheben|Gewichtheber]] benutzen Kolophonium für ihre Schuhe, die dadurch weniger rutschig sind. Kolophonium ist auch Bestandteil von Produkten zur Haarentfernung in der Kosmetik (z.&nbsp;B. [[Brazilian Waxing]]).<br />
<br />
Eine weitere Anwendung findet Kolophonium in der Herstellung [[Pyrotechnik|pyrotechnischer]] ''Zündlichter''. Ähnlich wie mit [[Schellack]] kann mit Hilfe von Kolophonium eine formbare Masse hergestellt werden.<br />
<br />
[[Griechisches Feuer]] bestand zu einem je nach Überlieferungsquelle variierenden Anteil aus Kolophonium.<br />
<br />
Kolophonium wird auch in einigen [[Klebstoff]]en verwendet und kann Bestandteil von [[Baumwachs]] sein.<br />
<br />
Mit [[Alkalien]] bildet Kolophonium [[Salze]] (sogenannte [[Harzseife]]n), die Verwendung als [[Emulgator]]en und zur [[Leimung]] von speziellen [[Papier]]en (z.&nbsp;B. wasserfesten Baupapieren, ähnl. [[Ölpapier]]) finden.<ref name="Römpp" /><br />
<br />
Als ''Brühpech'' (auch Metzgerharz, Saupech oder [[Brühharz]]) wird es zum Enthaaren von Schweinen und Federvieh verwendet. Das geschlachtete Tier wird damit eingestäubt und mit 70&nbsp;°C heißem Wasser überbrüht. Durch das Harz können die Haare besser abgeschabt werden.<br />
<br />
Kolophonium wird auch noch als Füllmittel beim Einrollen von Alu-''Hohlprofilen'' verwendet, um beim Einrollen entstehende Materialstauchungsfalten am Innenradius und Dehnungseindellungen am Außenradius zu vermeiden bzw. gering zu halten. Das Kolophonium wird erwärmt, dadurch verflüssigt und in das einseitig geschlossene ''Hohlprofil'' gefüllt. Nach dem Erstarren kann es mittels einer ''Rollmaschine'' und dem Profil angepasster Profilrollen auf den gewünschten Radius eingerollt werden. Zur Entleerung muss das eingerollte Profil bis zur Verflüssigung des Kolophoniums erwärmt werden.<br />
<br />
Erwärmt und aufgelöst in einem [[Pflanzenöle#Herstellung und Eigenschaften|nichttrocknenden Öl]] wie Olivenöl lässt sich aus Kolophonium ein [[Leimring]] für Bäume herstellen, der ganzjährig auf der [[Borke]] verbleiben und jederzeit erneuert werden kann. Der Ring bleibt klebrig und verhindert den Befall des Baumes mit kriechenden und laufenden Insekten, etwa Ameisen.<br />
<br />
{{Anker|Silberkitt}}Eine Mischung von 60 % Kolophonium, 15 % Schwefel und 25 % Eisenfeilspänen wird ''Silberkitt'' genannt. Dieser Silberkitt wurde besonders in der Vergangenheit zum Füllen hohler Silbergeräte verwendet.<ref>''Brockhaus der Naturwissenschaften und der Technik.'' 4. Auflage. F.&nbsp;A. Brockhaus Verlag, Wiesbaden 1958, S.&nbsp;519.</ref><br />
<br />
Wegen seiner ''Temperaturfestigkeit'' und der ''Korrosionsschutzeigenschaften'' findet das Material als Bestandteil von [[Kühlschmiermittel]]n Anwendung.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Rosin|Kolophonium}}<br />
{{Wiktionary}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Stoffgemisch]]<br />
[[Kategorie:Naturharz]]<br />
[[Kategorie:Bernstein]]<br />
[[Kategorie:Räucherwerk]]<br />
[[Kategorie:Musikzubehör]]<br />
[[Kategorie:Kolophon]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atomik_Harmonik&diff=163469402Atomik Harmonik2017-03-10T23:29:58Z<p>Quadcore: /* Bandmitglieder */ Ehemalig Bandmitglieder aus WP-sl ergänzt. Namensliste nach Anfangsjahr und dann Nachnamen sortiert.</p>
<hr />
<div>'''Atomik Harmonik''' ist eine [[Slowenien|slowenische]] [[Popmusik|Popband]]. Sie verbindet traditionelle slowenische [[Volksmusik]] mit modernen Popelementen.<br />
<br />
Gegründet wurde die Band im Sommer [[2004]] von dem Musiker [[Jani Pavec]], der während eines Urlaubs auf [[Kreta]] die Idee einer Partyband hatte. Zusammen mit dem Musiker [[Dejan Čelik]] und den beiden Sängerinnen [[Špela Kleinlercher]] und [[Špela Grošelj]] nahm er im Herbst 2004 den Song ''Brizgalna Brizga'' auf. Die Single und das kurze Zeit später veröffentlichte Album ''Brizgaaaaj!'' stiegen binnen kurzer Zeit auf Platz 1 der slowenischen Charts und hielten sich dort mehrere Monate.<br />
<br />
Durch diesen Erfolg wurde das italienische Produzententeam [[Bliss Corporation]], das zuvor schon Bands wie [[Eiffel 65]] und [[Haiducii]] zu internationalem Erfolg geführt hatte, auf Atomik Harmonik aufmerksam. Sie nahmen mit der Band acht neue Versionen von "Brizgalna Brizga" unter dem Titel ''Turbo Polka'' in englischer Sprache auf.<br />
<br />
Die Single ''Turbo Polka'' wurde im Winter 2004/05 zu einem populären Hit auf den Skipisten der Alpen. Nach der kommerziellen Veröffentlichung der Single erreichte sie sowohl in Österreich, wie auch in Deutschland die Charts.<br />
<br />
2006 nahm Atomik Harmonik mit dem Titel ''Polkaholik'' an der slowenischen Vorentscheidung zum [[Eurovision Song Contest]] teil und erreichte den 3. Platz, da die Jury ihr keinen einzigen Punkt gab, jedoch die Zuschauer per Telefon und SMS mit jeweils 10 Punkten eindeutig für sie gestimmt haben.<br />
<br />
Kurze Zeit darauf verließ Špela Kleinlercher die Gruppe. Ihre Nachfolgerin wurde Iris Soban, welche aber die Band nach zwei Wochen wieder verließ. Heute haben sie ein neues Mitglied und zwar Mateja - liebevoll Tejči genannt<br />
<br />
== Bandmitglieder ==<br />
=== Aktuelle Besetzung ===<br />
*Jani Pavec<br />
*Miha Ojsteršek<br />
*Mateja Poročnik<br />
*Saška Hren<br />
=== Ehemalige Mitglieder ===<br />
* Dejan »Frai Toni« Čelik (2004–2009)<br />
* Špela Grošelj (2004 - 2010)<br />
* Špela ("Špelca") Kleinlercher (2004 - 2006)<br />
* Iris Soban (2006)<br />
* Mateja ("Tejči") Vuk (2006 - 2010)<br />
* Tomo Primc (2009–2011)<br />
* Petra Crnjac (2010 - 2011)<br />
* Darja Gajšek (2010)<br />
* Vesna Kociper (2010 - 2011)<br />
* Gašper Krek (2010–2011)<br />
* Uroš Kržan (2011)<br />
* Mateja "Matejči" Mohar (2015)<br />
<br />
== Diskografie ==<br />
=== Alben ===<br />
* Brizgaaaaj!<br />
* Vriskaaaaj!<br />
* Traktor polka <br />
<br />
=== Singles ===<br />
* Brizgalna Brizga (2004)<br />
* Na Seniku (2005)<br />
* Turbo Polka (2005)<br />
* Polkaholik (2006)<br />
* Kdo trka? (2006)<br />
* Zavriskaj na ves glas<br />
* Toni je pa rib ujel<br />
* Goveja zupca<br />
* Feuer auf dem Dach (2008)<br />
* Vatrogasac Joža<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.atomikharmonik.com/ Offizielle Website]<br />
<br />
[[Kategorie:Popband]]<br />
[[Kategorie:Slowenische Band]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pioneer_8&diff=160612969Pioneer 82016-12-13T18:36:04Z<p>Quadcore: Tippfehler korrigiert</p>
<hr />
<div>{{Infobox Sonde<br />
|Bild= Pioneer8.jpg<br />
|Bildunterschrift= Pioneer 8 wird für den Start vorbereitet<br />
|nssdc_id= 1966-075A<br />
|Missionsziel= Untersuchung des [[Interplanetarer Raum|interplanetaren Raumes]]<br />
|Auftraggeber= [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]]<br />
|Traegerrakete= [[Delta_(Rakete)#Frühe Versionen|Delta E]]<br />
|Startmasse= 146 kg<br />
|Instrumente=<br />
|Startdatum= 13. Dezember 1967, 14:08 [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]<br />
|Startrampe=[[Cape Canaveral Air Force Station|Cape Canaveral AFS]] [[Cape Canaveral AFS Launch Complex 17|LC 17]]<br />
|Enddatum= 22. August 1996<br />
|Verlauf=<!-- folgende Vorlage benutzen, beliebig erweiterbar --><br />
{{ZL-Start|Datum=13.12.1967|Text=Start}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=13.12.1967|Text=Erreichen der Heliozentrischen Umlaufbahn}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=17.09.1975|Text=1. Änderung der Umlaufbahn}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=22.08.1996|Text=Aktivierung eines Reservesenders}}<br />
{{ZL-Ende|Datum=Juni 2001|Text=Ausfall des letzten funktionsfähigen Sensors an Bord (Messung elektischer Felder)}}<br />
}}<br />
<br />
'''Pioneer 8''' war eine Raumsonde der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Weltraumorganisation [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]] im Rahmen des [[Pioneer (Raumsonden-Programm)|Pioneer]]-Programms. Sie war die dritte von insgesamt vier Pioneer-Sonden zur Messung der Sonnenaktivität und deren Auswirkung auf den interplanetaren Raum. Sie sollte, wie [[Pioneer 6]] und [[Pioneer 7]] und die geplante nachfolgende Sonde, auf einer heliozentrischen Umlaufbahn Messungen vornehmen und unter anderem vor [[Sonnensturm|Sonnenstürmen]] warnen.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
[[Datei:P69b.jpg|miniatur|links|Verteilung der Pioneer-Sonden im Sonnensystem]]<br />
Pioneer&nbsp;8 besaß einen zylindrischen Körper mit einer Höhe von 81&nbsp;Zentimetern und einem Durchmesser von 94&nbsp;Zentimetern. Neben einer internen Batterie war die Sonde an ihrem Körper mit insgesamt 10368&nbsp;Solarzellen beklebt, um die Stromversorgung sicherzustellen. Die Sonde war drallstabilisiert und besaß mehrere mit Stickstoff betriebene Düsen. Zudem sorgten zwei Stangen, die sich nach dem interplanetaren Magnetfeld ausrichteten, für die notwendige Stabilität. Insgesamt befanden sich 10 verschiedene Instrumente an Bord, darunter unter anderem ein [[Magnetometer]], ein Instrument zum Messen des [[Sonnenwind]]es und ein Teleskop zur Messung der [[Hintergrundstrahlung (Begriffsklärung)|kosmischen Hintergrundstrahlung]]. Im Unterschied zu den Vorgängersonden hatte Pioneer&nbsp;8 zusätzlich Instrumente zur Messung von Staub und [[Plasmawelle|Plasmawellen]] an Bord.<br />
<br />
== Mission ==<br />
Nach dem Start wurde Pioneer&nbsp;8 in eine heliozentrische Umlaufbahn zwischen der Erde und dem [[Mars (Planet)|Mars]] gebracht. Eine Rotation von 60&nbsp;Umdrehungen pro Minute um die Längsachse der Sonde sorgte für eine [[Spinstabilisierung]]. Die Messergebnisse wurden auf einem [[Bandlaufwerk]] zwischengespeichert und dann an die Bodenstation übertragen. Da die Sonde außerhalb der Erdumlaufbahn flog, konnte sie erstmals am 18. Januar 1968 den magnetischen Schweif der Erde untersuchen. Auch Pioneer&nbsp;8 war, wie ihre Vorgängerinnen, nur auf eine Betriebsdauer von 6&nbsp;Monaten ausgelegt, lieferte jedoch wesentlich länger Daten.<br />
<br />
== Ergebnisse ==<br />
Die Mission war ein voller Erfolg. Pioneer&nbsp;8 war für eine Lebensdauer von ca. 6&nbsp;Monaten ausgelegt, die sie mit einer Lebensdauer von fast 36 Jahren deutlich übertraf. Zudem lieferte sie Daten über Sonnenstürme, die von mehr als 1.000 Institutionen und Firmen genutzt wurden. Im Gegensatz zu Pioneer&nbsp;6 besteht keine Absicht, die Sonde erneut zu kontaktieren.<br />
<br />
== Weblinks und Quellen ==<br />
{{Commonscat|Pioneer program|Pioneer (Raumsonden-Programm)}}<br />
* [http://solarsystem.nasa.gov/missions/pioneer_08/indepth Pioneer 8 bei NASA: Solar System Exploration] (englisch)<br />
* [http://nssdc.gsfc.nasa.gov/nmc/spacecraftDisplay.do?id=1967-123A Beschreibung der Mission Pioneer 8 im NSSDC] (englisch)<br />
* Bernd Leitenberger: [http://www.bernd-leitenberger.de/pioneer.shtml Das Pioneer-Programm]<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Pioneer Raumsonden}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Pioneer 08}}<br />
[[Kategorie:NASA]]<br />
[[Kategorie:Sonnensonde]]<br />
[[Kategorie:Raumfahrtmission 1967]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pioneer_8&diff=160612946Pioneer 82016-12-13T18:35:30Z<p>Quadcore: Noch etwas genauer formuliert. Es ist nicht genau beschrieben, ob zum Schluss wirklich noch wiss. Beobachtungen durchgeführt wurden.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Sonde<br />
|Bild= Pioneer8.jpg<br />
|Bildunterschrift= Pioneer 8 wird für den Start vorbereitet<br />
|nssdc_id= 1966-075A<br />
|Missionsziel= Untersuchung des [[Interplanetarer Raum|interplanetaren Raumes]]<br />
|Auftraggeber= [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]]<br />
|Traegerrakete= [[Delta_(Rakete)#Frühe Versionen|Delta E]]<br />
|Startmasse= 146 kg<br />
|Instrumente=<br />
|Startdatum= 13. Dezember 1967, 14:08 [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]<br />
|Startrampe=[[Cape Canaveral Air Force Station|Cape Canaveral AFS]] [[Cape Canaveral AFS Launch Complex 17|LC 17]]<br />
|Enddatum= 22. August 1996<br />
|Verlauf=<!-- folgende Vorlage benutzen, beliebig erweiterbar --><br />
{{ZL-Start|Datum=13.12.1967|Text=Start}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=13.12.1967|Text=Erreichen der Heliozentrischen Umlaufbahn}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=17.09.1975|Text=1. Änderung der Umlaufbahn}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=22.08.1996|Text=Aktivierung eines Reservesenders}}<br />
{{ZL-Ende|Datum=Juni 2001|Text=Ausfall des letzte funktionsfähigen Sensors an Bord (Messung elektischer Felder)}}<br />
}}<br />
<br />
'''Pioneer 8''' war eine Raumsonde der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Weltraumorganisation [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]] im Rahmen des [[Pioneer (Raumsonden-Programm)|Pioneer]]-Programms. Sie war die dritte von insgesamt vier Pioneer-Sonden zur Messung der Sonnenaktivität und deren Auswirkung auf den interplanetaren Raum. Sie sollte, wie [[Pioneer 6]] und [[Pioneer 7]] und die geplante nachfolgende Sonde, auf einer heliozentrischen Umlaufbahn Messungen vornehmen und unter anderem vor [[Sonnensturm|Sonnenstürmen]] warnen.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
[[Datei:P69b.jpg|miniatur|links|Verteilung der Pioneer-Sonden im Sonnensystem]]<br />
Pioneer&nbsp;8 besaß einen zylindrischen Körper mit einer Höhe von 81&nbsp;Zentimetern und einem Durchmesser von 94&nbsp;Zentimetern. Neben einer internen Batterie war die Sonde an ihrem Körper mit insgesamt 10368&nbsp;Solarzellen beklebt, um die Stromversorgung sicherzustellen. Die Sonde war drallstabilisiert und besaß mehrere mit Stickstoff betriebene Düsen. Zudem sorgten zwei Stangen, die sich nach dem interplanetaren Magnetfeld ausrichteten, für die notwendige Stabilität. Insgesamt befanden sich 10 verschiedene Instrumente an Bord, darunter unter anderem ein [[Magnetometer]], ein Instrument zum Messen des [[Sonnenwind]]es und ein Teleskop zur Messung der [[Hintergrundstrahlung (Begriffsklärung)|kosmischen Hintergrundstrahlung]]. Im Unterschied zu den Vorgängersonden hatte Pioneer&nbsp;8 zusätzlich Instrumente zur Messung von Staub und [[Plasmawelle|Plasmawellen]] an Bord.<br />
<br />
== Mission ==<br />
Nach dem Start wurde Pioneer&nbsp;8 in eine heliozentrische Umlaufbahn zwischen der Erde und dem [[Mars (Planet)|Mars]] gebracht. Eine Rotation von 60&nbsp;Umdrehungen pro Minute um die Längsachse der Sonde sorgte für eine [[Spinstabilisierung]]. Die Messergebnisse wurden auf einem [[Bandlaufwerk]] zwischengespeichert und dann an die Bodenstation übertragen. Da die Sonde außerhalb der Erdumlaufbahn flog, konnte sie erstmals am 18. Januar 1968 den magnetischen Schweif der Erde untersuchen. Auch Pioneer&nbsp;8 war, wie ihre Vorgängerinnen, nur auf eine Betriebsdauer von 6&nbsp;Monaten ausgelegt, lieferte jedoch wesentlich länger Daten.<br />
<br />
== Ergebnisse ==<br />
Die Mission war ein voller Erfolg. Pioneer&nbsp;8 war für eine Lebensdauer von ca. 6&nbsp;Monaten ausgelegt, die sie mit einer Lebensdauer von fast 36 Jahren deutlich übertraf. Zudem lieferte sie Daten über Sonnenstürme, die von mehr als 1.000 Institutionen und Firmen genutzt wurden. Im Gegensatz zu Pioneer&nbsp;6 besteht keine Absicht, die Sonde erneut zu kontaktieren.<br />
<br />
== Weblinks und Quellen ==<br />
{{Commonscat|Pioneer program|Pioneer (Raumsonden-Programm)}}<br />
* [http://solarsystem.nasa.gov/missions/pioneer_08/indepth Pioneer 8 bei NASA: Solar System Exploration] (englisch)<br />
* [http://nssdc.gsfc.nasa.gov/nmc/spacecraftDisplay.do?id=1967-123A Beschreibung der Mission Pioneer 8 im NSSDC] (englisch)<br />
* Bernd Leitenberger: [http://www.bernd-leitenberger.de/pioneer.shtml Das Pioneer-Programm]<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Pioneer Raumsonden}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Pioneer 08}}<br />
[[Kategorie:NASA]]<br />
[[Kategorie:Sonnensonde]]<br />
[[Kategorie:Raumfahrtmission 1967]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pioneer_8&diff=160612765Pioneer 82016-12-13T18:31:16Z<p>Quadcore: Lebensdauer korrigiert gemäß Informationen bei NSSDC und Bernd Leitenberger.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Sonde<br />
|Bild= Pioneer8.jpg<br />
|Bildunterschrift= Pioneer 8 wird für den Start vorbereitet<br />
|nssdc_id= 1966-075A<br />
|Missionsziel= Untersuchung des [[Interplanetarer Raum|interplanetaren Raumes]]<br />
|Auftraggeber= [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]]<br />
|Traegerrakete= [[Delta_(Rakete)#Frühe Versionen|Delta E]]<br />
|Startmasse= 146 kg<br />
|Instrumente=<br />
|Startdatum= 13. Dezember 1967, 14:08 [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]<br />
|Startrampe=[[Cape Canaveral Air Force Station|Cape Canaveral AFS]] [[Cape Canaveral AFS Launch Complex 17|LC 17]]<br />
|Enddatum= 22. August 1996<br />
|Verlauf=<!-- folgende Vorlage benutzen, beliebig erweiterbar --><br />
{{ZL-Start|Datum=13.12.1967|Text=Start}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=13.12.1967|Text=Erreichen der Heliozentrischen Umlaufbahn}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=17.09.1975|Text=1. Änderung der Umlaufbahn}}<br />
{{ZL-Marke|Datum=22.08.1996|Text=Aktivierung eines Reservesenders}}<br />
{{ZL-Ende|Datum=Juni 2001|Text=Ende der Messungen elektischer Felder}}<br />
}}<br />
<br />
'''Pioneer 8''' war eine Raumsonde der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Weltraumorganisation [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]] im Rahmen des [[Pioneer (Raumsonden-Programm)|Pioneer]]-Programms. Sie war die dritte von insgesamt vier Pioneer-Sonden zur Messung der Sonnenaktivität und deren Auswirkung auf den interplanetaren Raum. Sie sollte, wie [[Pioneer 6]] und [[Pioneer 7]] und die geplante nachfolgende Sonde, auf einer heliozentrischen Umlaufbahn Messungen vornehmen und unter anderem vor [[Sonnensturm|Sonnenstürmen]] warnen.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
[[Datei:P69b.jpg|miniatur|links|Verteilung der Pioneer-Sonden im Sonnensystem]]<br />
Pioneer&nbsp;8 besaß einen zylindrischen Körper mit einer Höhe von 81&nbsp;Zentimetern und einem Durchmesser von 94&nbsp;Zentimetern. Neben einer internen Batterie war die Sonde an ihrem Körper mit insgesamt 10368&nbsp;Solarzellen beklebt, um die Stromversorgung sicherzustellen. Die Sonde war drallstabilisiert und besaß mehrere mit Stickstoff betriebene Düsen. Zudem sorgten zwei Stangen, die sich nach dem interplanetaren Magnetfeld ausrichteten, für die notwendige Stabilität. Insgesamt befanden sich 10 verschiedene Instrumente an Bord, darunter unter anderem ein [[Magnetometer]], ein Instrument zum Messen des [[Sonnenwind]]es und ein Teleskop zur Messung der [[Hintergrundstrahlung (Begriffsklärung)|kosmischen Hintergrundstrahlung]]. Im Unterschied zu den Vorgängersonden hatte Pioneer&nbsp;8 zusätzlich Instrumente zur Messung von Staub und [[Plasmawelle|Plasmawellen]] an Bord.<br />
<br />
== Mission ==<br />
Nach dem Start wurde Pioneer&nbsp;8 in eine heliozentrische Umlaufbahn zwischen der Erde und dem [[Mars (Planet)|Mars]] gebracht. Eine Rotation von 60&nbsp;Umdrehungen pro Minute um die Längsachse der Sonde sorgte für eine [[Spinstabilisierung]]. Die Messergebnisse wurden auf einem [[Bandlaufwerk]] zwischengespeichert und dann an die Bodenstation übertragen. Da die Sonde außerhalb der Erdumlaufbahn flog, konnte sie erstmals am 18. Januar 1968 den magnetischen Schweif der Erde untersuchen. Auch Pioneer&nbsp;8 war, wie ihre Vorgängerinnen, nur auf eine Betriebsdauer von 6&nbsp;Monaten ausgelegt, lieferte jedoch wesentlich länger Daten.<br />
<br />
== Ergebnisse ==<br />
Die Mission war ein voller Erfolg. Pioneer&nbsp;8 war für eine Lebensdauer von ca. 6&nbsp;Monaten ausgelegt, die sie mit einer Lebensdauer von fast 36 Jahren deutlich übertraf. Zudem lieferte sie Daten über Sonnenstürme, die von mehr als 1.000 Institutionen und Firmen genutzt wurden. Im Gegensatz zu Pioneer&nbsp;6 besteht keine Absicht, die Sonde erneut zu kontaktieren.<br />
<br />
== Weblinks und Quellen ==<br />
{{Commonscat|Pioneer program|Pioneer (Raumsonden-Programm)}}<br />
* [http://solarsystem.nasa.gov/missions/pioneer_08/indepth Pioneer 8 bei NASA: Solar System Exploration] (englisch)<br />
* [http://nssdc.gsfc.nasa.gov/nmc/spacecraftDisplay.do?id=1967-123A Beschreibung der Mission Pioneer 8 im NSSDC] (englisch)<br />
* Bernd Leitenberger: [http://www.bernd-leitenberger.de/pioneer.shtml Das Pioneer-Programm]<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Pioneer Raumsonden}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Pioneer 08}}<br />
[[Kategorie:NASA]]<br />
[[Kategorie:Sonnensonde]]<br />
[[Kategorie:Raumfahrtmission 1967]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alfred_Werner_(Chemiker)&diff=160573574Alfred Werner (Chemiker)2016-12-12T14:43:13Z<p>Quadcore: Er war eine Zeitlang der "einzige" Preisträger, nicht der "letzte" seiner Richtung. Der letzte steht erst fest, wenn es keinen Nobelpreis mehr gibt.</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
[[Datei:Alfred Werner ETH-Bib Portr 09965.jpg|miniatur|Alfred Werner]]<br />
'''Alfred Werner''' (* [[12. Dezember]] [[1866]] in [[Mülhausen]] ([[Elsass]]); † [[15. November]] [[1919]] in [[Zürich]]) war ein [[Schweiz]]er [[Chemiker]]. Er gilt als einer der Begründer der [[Komplexchemie]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Werner, seit 1895 Schweizer Staatsbürger, erhielt 1913 den [[Nobelpreis für Chemie]] ''„auf Grund seiner Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der [[Atom]]e im [[Molekül]], wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, besonders im Bereich der [[Anorganische Chemie|anorganischen Chemie]]“''.<br />
<br />
Er erhielt 1913 als erster Anorganiker den [[Nobelpreis für Chemie]] und war bis 1973 auch der einzige in dieser Fachrichtung. <br />
<br />
Er wurde 1866 im elsässischen Mülhausen geboren und interessierte sich bereits als Schüler für Chemie. Während seines Wehrdienstes<br />
in Karlsruhe besuchte er Vorlesungen über Chemie an der dortigen Technischen Hochschule. Nicht zuletzt aufgrund seiner<br />
für viele Elsässer typischen skeptischen Einstellung gegenüber der neuen preußischen Ordnung entschied er sich, sein Studium der Chemie in der Schweiz zu absolvieren. Er schrieb sich im Wintersemester 1886/87 am Eidgenössischen Polytechnikum (der späteren ETH) in Zürich<br />
ein und diplomierte 1889 in technischer Chemie. Seine Dissertation auf dem Gebiet der organischen Chemie fertigte er unter der Anleitung von [[Arthur Hantzsch]] an, bevor er zu einem einsemestrigen Forschungsaufenthalt zu Bethelot an das Collège de France nach Paris ging. Nach<br />
seiner Rückkehr nach Zürich habilitierte er am Polytechnikum und hielt dann vom Sommersemester 1892 bis einschließlich<br />
des Sommersemesters des darauffolgenden Jahres als Privatdozent über spezielle Kapitel der Chemie.<ref name="Eine geniale Frechheit" /><br />
<br />
Werner hat sich besonders in der Erforschung der [[Komplexchemie|Koordinationsverbindungen]] hervorgetan. 1893 veröffentlichte er in der [[Zeitschrift für anorganische Chemie]] einen Artikel über „Beiträge zur Konstitution anorganischer Verbindungen“.<ref>Alfred Werner: ''Beitrag zur Konstitution anorganischer Verbindungen.'' In: ''Zeitschrift für anorganische Chemie.'' 3, 1893, S.&nbsp;267–330, {{DOI|10.1002/zaac.18930030136}}.</ref> Damit setzte er der [[Kettentheorie]] des Chemikers [[Sophus Mads Jørgensen]] mit den richtigen Erkenntnissen zur Deutung der experimentellen Befunde ganz neue Vorstellungen über die Bindungsverhältnisse von Komplexverbindungen entgegen und setzte sich damit durch. Dies wird als Beginn der Komplexchemie angesehen. Ein bemerkenswerter Aspekt der Arbeit von 1893 war das Fehlen einer adäquaten empirischen Grundlage für die weitreichenden Thesen (er selbst hatte bis zu dem Zeitpunkt nicht ein einziges Experiment auf diesem Gebiet durchgeführt!). Dieser Umstand veranlasste später einmal einen deutschen Kollegen, Werners Koordinationstheorie als eine „geniale Frechheit“ zu bezeichnen.<ref name="Eine geniale Frechheit">[[Lutz Gade]]: {{Webarchiv | url=http://www.alfred-werner.uzh.ch/fileadmin/Werner_page/documents/historisches.pdf | wayback=20160407082017 | text=„Eine geniale Frechheit“ - Alfred Werners Koordinationstheorie}} (PDF; 439&nbsp;kB), Chemie in unserer Zeit, 36. Jahrgang 2002, Nr. 3.</ref><br />
<br />
1910 erhielt Werner von der Universität Würzburg einen Ruf für die Institutsleitung<ref>Personalnachrichten in Zeitschrift für Angew. Chemie '''23''', 1417 (1910).</ref> als Nachfolger von [[Julius Tafel (Chemiker)|Julius Tafel]], den er jedoch nicht annahm. <br />
<br />
Noch 2001 erschien ein Aufsatz mit Werner und seiner Doktorandin Marie Scavany-Grigorieff als Ko-Autoren (basierend auf einem Präparat der beiden (ein zweikerniger Kobaltkomplex) aus der Sammlung des Instituts für Anorganische Chemie der Universität Zürich).<ref>Ekkehard Diemann, Achim Müller ''Alfred Werner, der Vater der Komplexchemie, publiziert 2001 in Inorganic Chemistry'', Chemie in unserer Zeit, Band 36, 2002, 80. Der Artikel erschien in Inorganic Chemistry, Band 40, 2001, 1065–1066. Einer der Autoren ist der jetzige Direktor des Instituts für Anorganische Chemie der Universität Zürich Heinz Berke.</ref><br />
<br />
== Werke ==<br />
* ''Lehrbuch der [[Stereochemie]]: mit 116 Abbildungen im Text''. - Jena : Fischer, 1904. [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-19527 Digitalisierte Ausgabe] der [[Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Lutz Gade: ''„eine geniale Frechheit“: Alfred Werners Koordinationstheorie'', Chemie in unserer Zeit, Band 36, 2002, 168<br />
*G. B. Kauffman: ''Alfred Werner- Founder of Coordination Chemistry'', Springer Verlag 1966<br />
*G. B. Kauffman (Hrsg.) ''Werner Centennial'', American Chemical Society 1967<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Alfred Werner}}<br />
* {{DNB-Portal|118767097}}<br />
* {{nobel-ch|1913|Alfred Werner}} und [http://nobelprize.org/nobel_prizes/chemistry/laureates/1913/werner-speech.html Bankettrede] (deutsch)<br />
* {{HistVV|Zürich|werner_a|S|1894|S|1900}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118767097|VIAF=76326731}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Werner, Alfred}}<br />
[[Kategorie:Nobelpreisträger für Chemie]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Zürich)]]<br />
[[Kategorie:Chemiker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Person (Mülhausen)]]<br />
[[Kategorie:Schweizer]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1866]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1919]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Werner, Alfred<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Chemiker; Nobelpreisträger<br />
|GEBURTSDATUM=12. Dezember 1866<br />
|GEBURTSORT=[[Mülhausen]]<br />
|STERBEDATUM=15. November 1919<br />
|STERBEORT=[[Zürich]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jed_Z._Buchwald&diff=160128427Jed Z. Buchwald2016-11-27T16:53:29Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Link zur Homepage korrigiert</p>
<hr />
<div>'''Jed Zachary Buchwald''' (* [[25. April]] [[1949]])<ref>Geburtsdatum nach ''American Men and Women of Science'', Thomson Gale 2004</ref> ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Wissenschaftsgeschichte|Wissenschaftshistoriker]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Jed Buchwald studierte an der [[Princeton University]] ([[Bachelor]] 1971) und machte seinen [[Master]]-Abschluss 1973 an der [[Harvard University]], wo er auch 1974 promoviert wurde (''Matter, the Medium, and the Electrical Current: A History of Electricity and Magnetism from 1842-1895''). Danach war er erst [[Lecturer]], dann [[Associate Professor]] und ab 1989 Professor am Institut für Wissenschaftsgeschichte (Institute for the History and Philosophy of Science and Technology, IHPST) der [[University of Toronto]], dessen Direktor er 1991/92 war. Ab 1992 war er ''Bern Dibner Professor'' und Direktor des Dibner Institute für Wissenschaftsgeschichte ([[Bern Dibner|Dibner Institute for the History of Science and Technology]]) am [[Massachusetts Institute of Technology]] (MIT). Seit 2001 ist er ''Doris and Henry Dreyfuß Professor of History'' am [[California Institute of Technology]].<br />
<br />
Er befasste sich insbesondere mit der Geschichte der Elektrizitätslehre (wie [[Heinrich Hertz]]) und Optik im 19. Jahrhundert (wie [[Augustin Jean Fresnel|Fresnel]]). Er befasste sich auch unter anderem mit Isaac Newton<ref>Buchprojekt mit Mordechai Feingold ''Reckoning with the Past. Isaac Newton, Ancient Chronicles, and the Temper of Evidence'', Princeton University Press</ref> und mit Interpretationen des [[Tempel von Dendera|Zodiaksteins von Dendera]] im Louvre in Frankreich Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts<ref>[http://eands.caltech.edu/articles/LXVI4/buchwald.html Buchwald ''Egyptian Stars under Parisian skies'', Engineering and Science, Caltech]</ref>. Er schrieb unter anderem den Artikel über [[William Thomson, 1. Baron Kelvin|Lord Kelvin]] im [[Dictionary of Scientific Biography]].<br />
<br />
Buchwald ist Mitherausgeber des Einstein Paper Projects, das die Gesammelten Werke von [[Albert Einstein]] herausgibt. Die Gesamtleitung hat seine Ehefrau [[Diana L. Kormos-Buchwald]] (Professorin am [[Caltech]]). 1995 wurde er [[MacArthur Fellowship|McArthur Fellow]]. Ab 1997 war er Sloan Fellow und in Kanada Killiam Fellow. Buchwald ist Mitglied der [[American Association for the Advancement of Science]], der [[American Philosophical Society]] und der Academie Internationale d´Histoire des Sciences.<br />
<br />
== Schriften ==<br />
* ''From Maxwell to Microphysics: Aspects of Electromagnetic Theory in the Last Quarter of the Nineteenth Century'', University of Chicago Press 1985<br />
* ''The Rise of the Wave Theory of Light: Optical Theory and Experiment in the Early Nineteenth Century'', University of Chicago Press 1989<br />
* ''The Creation of Scientific Effects: Heinrich Hertz and electric waves'', University of Chicago Press 1994<br />
* Herausgeber ''Scientific Practice: Theories and Stories of Doing Physics'', University of Chicago Press 1995 <br />
* Herausgeber ''Scientific Credibility and Technical Standards in 19th and Early 20th Century Germany and Britain'', Kluwer, Archimedes, Band 1, 1996<br />
* Herausgeber mit [[I. Bernard Cohen]] ''Isaac Newton's Natural Philosophy'', MIT Press 2000<br />
* Herausgeber mit Andrew Warwick ''Histories of the Electron: The Birth of Microphysics'', MIT Press 2001<br />
* Herausgeber mit Allan Franklin ''Wrong for the Right Reasons'', Archimedes, Band 11, 2005<br />
* mit Diane Greco Josefowicz ''The Zodiac of Paris: How an Improbable Controversy Over an Ancient Egyptian Artifact Provoked a Modern Debate Over Religion and Science'', Princeton University Press 2010<br />
*The Hall Effect and Maxwellian Electrodynamics in the 1880's, Teil 1,2, Centaurus, Band 23, 1979, S. 51-99, 118-162<br />
<br />
Er ist Herausgeber der Buchreihen ''Dibner Institute Studies in the History of Science and Technology'' (ab der Gründung 1995, MIT Press), "Archimedes: New Studies in the History and Philosophy of Science and Technology" (ab der Gründung 1994, Kluwer), ''Transformations - Studies in the History of Science and Technology'' (die Reihe gründete er 2000 bei MIT Press) und ''Sources and Studies in the History of Mathematics and the Physical Sciences'' (mit [[Jesper Lützen]], [[John Lennart Berggren|Len Berggren]]). Seit 1995 ist er mit [[Jeremy Gray]] Herausgeber des Archive for the History of Exact Sciences.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.hss.caltech.edu/content/jed-z-buchwald Homepage]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=14217341X|LCCN=n/85/18415|VIAF=32104251}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buchwald, Jed Z}}<br />
[[Kategorie:Wissenschaftshistoriker]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (MIT)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (California Institute of Technology)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (University of Toronto)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der American Philosophical Society]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Association for the Advancement of Science]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1949]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buchwald, Jed Z.<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Buchwald, Jed Zachary (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Wissenschaftshistoriker<br />
|GEBURTSDATUM=25. April 1949<br />
|GEBURTSORT=<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Philipp_Apian&diff=157806885Philipp Apian2016-09-10T07:52:57Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Link korrigiert.</p>
<hr />
<div>[[Datei:HU_Alt_-_Philipp_Apian_1590_mR.jpg|thumb|Bildnis des Philipp Apian]]<br />
[[Datei:Fotothek df tg 0005039 Porträt ^ Universität ^ Professor ^ Mathematik.jpg|thumb|Porträt des Philipp Apian, [[Holzschnitt]] von [[Joachim Lederlin]] nach der obigen Vorlage von H. U. Alt aus Erhard Cellius: ''Imagines Professorum Tubingesium'', 1596]]<br />
[[Datei:Apian-1568.jpg|thumb|Ausschnitt aus der Landkarte von Philipp Apian, 1568]]<!--kein Landtafel-Ausschnitt! Die entsprechende Landtafel ist [[:File:Philipp_Apian_-_Bairische_Landtafeln_von_1568_-_Tafel_14.jpg]], wo Pfaffenhofen links oben liegt--><br />
[[Datei:Philipp Apian - Bairische Landtafeln von 1568 - Ausschnitt München (Gegenüberstellung).jpg|thumb|Die heutige Stadt München auf den ''Bairischen Landtafeln'' – der Vergleich offenbart die hohe Genauigkeit der Karten]]<br />
[[Datei:LDBV 2014.jpg|thumb|Büste von Philipp Apian vor dem Haupteingang des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in München]]<br />
<br />
'''Philipp Apian''' (auch: ''Bennewitz'' oder ''Bienewitz'', * [[14. September]] [[1531]] in [[Ingolstadt]]; † [[15. November]] [[1589]] in [[Tübingen]]) war ein süddeutscher [[Mathematiker]], [[Mediziner|Arzt]], [[Kartograf]] und [[Heraldiker]]. Er war Universitätsprofessor in Ingolstadt und Tübingen und wurde auch durch die erste [[Landesvermessung]] [[Bayern]]s bekannt.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Philipp Apian wurde als ''Philipp Bienewitz (oder Bennewitz)'' in [[Ingolstadt]] geboren und war das vierte Kind des Mathematikers, Astronomen bzw. Kartografen [[Peter Apian]] aus [[Leisnig]] in [[Kursachsen|Sachsen]]. Seine Mutter hieß Katharina.<ref name="AusstellungMünchenBSB"/> Im Alter von sieben Jahren erhielt er Unterricht, gemeinsam mit Prinz Albrecht, dem späteren Herzog von Bayern, der später sein wichtiger Förderer werden sollte.<ref name="AusstellungMünchenBSB">[http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/apian1563 Apian Ausstellung 2013/2014] in der [[Bayerische Staatsbibliothek|Bayerischen Staatsbibliothek]] in München, abgerufen am 27. Mai 2014</ref> Mit elf Jahren begann er ein Mathematikstudium an der [[Universität Ingolstadt]]; im Alter von 18 Jahren setzte er seine Studien im [[Burgund]], in [[Sorbonne|Paris]] und [[Bourges]] fort.<br />
<br />
Nach seiner Rückkehr 1552 übernahm Philipp Apian die [[Druckerei]] seines Vaters. Bereits mit 21 Jahren wurde er Professor für Mathematik und Astronomie an der Universität Ingolstadt, als Nachfolger seines verstorbenen Vaters.<ref name="AusstellungMünchenBSB"/> Er lehrte hier ab 1552 und begann neben seiner eigenen Lehrtätigkeit die Vorlesungen der medizinischen Fakultät zu besuchen. Das Medizinstudium schloss er schließlich einige Jahre später während einer Italienreise mit Besuchen der Universitäten von [[Universität Padua|Padua]], Ferrara und Bologna ab.<ref>Ralf Kern: ''Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit''. Band 1: ''Vom Astrolab zum mathematischen Besteck''. Köln, 2010. S. 332-333.</ref> An der Universität von Ingolstadt blieb er, bis er als überzeugter [[Protestantismus|Protestant]] während der [[Gegenreformation]] auf Betreiben der [[Jesuiten]] 1569 Ingolstadt verlassen musste.<br />
<br />
In [[Eberhard-Karls-Universität Tübingen|Tübingen]] fand Apian eine neue Heimat, verlor jedoch nach vierzehnjähriger Lehrtätigkeit 1583 seinen Posten, weil er sich weigerte, den [[Calvinismus]] zu verdammen.<br />
<br />
Bis zum Ende seines Lebens widmete sich Apian der Vervollständigung seines topografischen Werkes.<br />
<br />
Das Grabmal Apians befindet sich in der [[Tübinger Stiftskirche|Stiftskirche in Tübingen]].<ref>Dr. Klaus Mohr: Eine Führung durch die Stiftskirche Tübingen am 19. Juli 2007. Tübingen-Kilchberg. ([http://kilchb.de/klausmohr/005/lat_inschriften.html Volltext])</ref><br />
<br />
== Lebenswerk ==<br />
=== Große Karte von Bayern ===<br />
1554 erteilte Herzog [[Albrecht V. (Bayern)|Albrecht V.]] von Bayern Apian den Auftrag, Bayern [[Kartografie|kartografisch]] zu erfassen. Die Karten sollten die 1526 bis 1533 entstandene ''Bairische Chronik'' des [[Johannes Aventinus]] ergänzen.<br />
<br />
In sieben Sommern bereiste Apian [[Oberbayern|Ober-]] und [[Niederbayern]], die [[Oberpfalz]], das [[Erzdiözese Salzburg|Erzbistum und Hochstift Salzburg]] und das [[Bistum Eichstätt]] und führte [[Landesvermessung|Landvermessungen]] durch. Nach zweijähriger Ausarbeitung erstellte er eine gut 6 × 6 Meter große Karte im [[Maßstab (Kartografie)|Maßstab]] 1:45.000, die von dem Maler ''Bartel Refinger'' [[Kolorieren|koloriert]] wurde. Während einer gemeinsamen Vermessungsreise starb Apians Bruder Timotheus nach einem Sturz vom Pferd, am Unfallort ließ Philipp das sogenannte [[Timotheuskreuz]] errichten.<br />
<br />
Die 1563 fertiggestellte Karte war in der Bibliothek der Residenz untergebracht. Sie zeigte wesentlich feinere Details als die Landtafeln. Mitte des 18. Jahrhunderts fertigte der Ingenieurleutnant Franz Xaver Pusch eine Replik der Großen Karte an. Als er 1782 starb, wurde das Original der Großen Karte, die inzwischen stark beschädigt war, verbrannt. Die Replik Puschs verbrannte bei Bombenangriffen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs.<br />
<br />
=== Bairische Landtafeln ===<br />
Auf der Basis der „großen Karte“ ließ Philipp Apian 1566 von [[Jost Amman]] Holzschnitte im kleineren Maßstab von 1:144.000 anfertigen. Diese sogenannten [[:commons:Category:Philipp_Apian's_Bairische_Landtafeln|Bairischen Landtafeln]], aufgeteilt in 24 [[Holzschnitt]]e, verlegte Apian in seiner eigenen Druckerei. Die Genauigkeit der Landkarten wurde erst im 19. Jahrhundert übertroffen; noch [[Napoléon Bonaparte|Napoleon]] benutzte sie für den Einmarsch in Bayern.<br />
<br />
Ein Originaldruck der Karte ist im [[Stadtmuseum Ingolstadt]] ausgestellt, die [[Druckstock|Druckstöcke]] befinden sich heute im [[Bayerisches Nationalmuseum|Bayerischen Nationalmuseum]] in [[München]]<ref>[http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/histkarten/suche?buchstabe=L&sortierung=Jahr Digitalisat] der Bayerischen Landesbibliothek online (BLO)</ref>.<br />
<br />
[[Abraham Ortelius]] verbreitete kolorierte Kupferstiche dieser Landtafeln in Buchform „ex tabula Philippi Apiani“.<br />
<br />
=== Erdglobus ===<br />
Im Auftrag von Herzog [[Albrecht V. (Bayern)|Albrecht V. von Bayern]] fertigte Philipp Apian einen [[Globus|Erdglobus]], der 1576 vollendet wurde und im Bibliotheksraum im Obergeschoss des [[Antiquarium (München)|Antiquariums der Residenz in München]] aufgestellt wurde.<br />
<br />
=== Bayerische Wappensammlung und Descriptio Bavariae ===<br />
Die [[Apiansche Wappensammlung]], schon 1562 in Holz geschnitten, umfasste insgesamt 646 Wappen der bayerischen Geistlichkeit, des Adels und der Städte und Märkte Bayerns. Zusammen mit einer Beschreibung des Landes Bayern sollte die Sammlung die Darstellung des Landes auf den Landtafeln ergänzen und vervollständigen. Apian ist über der Arbeit an Sammlung und Beschreibung verstorben. Soweit überkommen wurde die Wappensammlung zusammen mit dem nahezu vollständigen lateinischen Text der Landesbeschreibung erstmals 1880 vom [[Historischer Verein von Oberbayern|Historischen Verein von Oberbayern]] anlässlich der Feier des siebenhundertjährigen Herrscherjubiläums des [[Wittelsbach|Hauses Wittelsbach]] herausgegeben.<ref>Historischer Verein von Oberbayern (Hrsg.): ''Philipp Apian's Topographie von Bayern und bayerische Wappensammlung. Zur Feier des siebenhundertjährigen Herrscherjubiläums des erlauchten Hauses Wittelsbach''. C. Wolf, München 1880. ([http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0007/bsb00070653/images/index.html Digitalisat])</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{ADB|46|23|25|Apian, Philipp|[[Siegmund Günther]]|ADB:Apian, Philipp}}<br />
* {{NDB|1|326|326|Apian, Philipp|[[Willy Hartner]]|118503618}}<br />
* [[Otto Hupp]]: ''Philipp Apian’s bayerische Landtafeln und Peter Weiner’s Chorographia Bavariae. Eine bibliographische Untersuchung.'' Keller, Frankfurt am Main 1910.<br />
* [[Hans Wolff (Bibliothekar)|Hans Wolff]] (Hrsg.): ''Philipp Apian und die Kartographie der Renaissance'' (= ''Ausstellungskataloge der Bayerischen Staatsbibliothek.'' Band 50). Konrad, Weißenhorn 1989. ISBN 3-87437-282-0.<br />
* Ivan Kupčík: ''Handgezeichnete Kopie der Apian-Karte von Bayern des Dominicus Franciscus Calin (um 1661)''. In: ''Cartographica Helvetica.'' Heft 17 (1998), S. 32–34, [[doi:10.5169/seals-9953]].<br />
* [[Martin Ott (Historiker)|Martin Ott]]: ''Die Entdeckung des Altertums. Der Umgang mit der römischen Vergangenheit Süddeutschlands im 16. Jahrhundert.'' Lassleben, Kallmünz/Opf. 2002.<br />
* [[Karl Röttel]]: ''Die Landesaufnahme Bayerns durch Philipp Apian.'' In: ''Globulus, Beiträge der Natur- und kulturwiss. Gesellschaft.'' Band 19, 2015, ISBN 978-3-928671-70-5, S. 63-80.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Philipp Apian}}<br />
* {{DNB-Portal|118503618}}<br />
* [http://www.ldbv.bayern.de/produkte/historisch/landtafel.html Bayerische Landtafeln] auf der Seite der Bayerischen Vermessungsverwaltung<br />
* [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00015527/images/index.html ''Chur-Bairische Land-Taflen''] (Buch, 1566)<br />
* [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0007/bsb00070653/images/index.html?id=00070653&fip=193.174.98.30&no=&seite=533 Wappensammlung]<br />
* [http://www.digitale-sammlungen.de/index.html?c=highlight&projekt=10 Münchener Digitalisierungszentrum, Digitale Bibliothek: Philipp Apian - Die Vermessung Bayerns]<br />
* [http://www.sueddeutsche.de/bayern/historische-karte-von-bayern-der-mann-mit-dem-grossen-plan-1.1857875 Hans Kratzer: Der Mann mit dem großen Plan. Süddeutsche Zeitung, 8. Januar 2014, S. R14]<br />
* [https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=897466286&db=100 Der Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118503618|LCCN=n/90/684720|VIAF=7687178}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Apian, Philipp}}<br />
[[Kategorie:Kartograf (16. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mathematiker (16. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Heraldiker]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Ingolstadt)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Eberhard Karls Universität Tübingen)]]<br />
[[Kategorie:Tübinger Professorengalerie]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1531]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1589]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Apian, Philipp<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Bennewitz, Philipp (wirklicher Name); Bienewitz, Philipp (wirklicher Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Mathematiker, Mediziner, Kartograph von Altbayern und Heraldiker<br />
|GEBURTSDATUM=14. September 1531<br />
|GEBURTSORT=[[Ingolstadt]]<br />
|STERBEDATUM=15. November 1589<br />
|STERBEORT=[[Tübingen]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carl_August_von_Steinheil&diff=157806371Carl August von Steinheil2016-09-10T07:17:45Z<p>Quadcore: /* Leben und Wirken */ Ortsnamen nun außerhalb des Links für korrekten Namen</p>
<hr />
<div>[[Datei:Carl August Steinheil.jpg|miniatur|Carl August von Steinheil ([[Lichtdruck (Druck)|Lichtdruck]] nach einem Portrait von [[Ludwig Thiersch]])]]<br />
[[Datei:Grab-Carl-Steinheil-Alter-Suedl-Friedhof-Muenchen-GF-34-1-20-21.jpg|mini|Grab von Carl Steinheil auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München {{Coordinate|text=Standort|name=Grab von Carl Steinheil|NS=48/7/33.10/N |EW=11/33/47.90/E|type=landmark|region=DE-BY}}]]<br />
[[Bild:Die Gartenlaube (1887) b 605 2.jpg|thumb|Steinheils Schreibtelegraph (1837)]]<br />
[[Bild:Die Gartenlaube (1887) b 606.jpg|thumb|Vergleich der [[Steinheilschrift]] mit dem Morse-Alphabet]]<br />
[[Datei:Frauenkirche 06.jpg|thumb|Fotografie der Münchner Frauenkirche nach dem Steinheil-Verfahren (1839)]]<br />
'''Carl August von Steinheil''' (* [[12. Oktober]] [[1801]] in [[Ribeauvillé|Rappoltsweiler]], [[Elsass]]; † [[12. September]] [[1870]] in [[München]]) war ein deutscher [[Physiker]], [[Astronom]], [[Optik|Optiker]] und Unternehmer.<br />
<br />
== Leben und Wirken ==<br />
<br />
Steinheil studierte seit 1821 an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Friedrich-Alexander-Universität]] in Erlangen die [[Recht]]e, anschließend in [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]] und bei [[Friedrich Wilhelm Bessel]] in [[Albertus-Universität Königsberg|Königsberg]] [[Astronomie]] und [[Physik]]. In Erlangen war Steinheil Mitglied der offiziell verbotenen Burschenschaft.<ref>Friedrich Reuter: ''Die Erlanger Burschenschaft 1816–1833. Ein Beitrag zur inneren Geschichte der Restaurationszeit.'' Erlangen 1896</ref> <br />
<br />
Nach Abschluss des Studiums 1825 lebte er als Privatgelehrter auf dem väterlichen Gut zu [[Ramersdorf-Perlach|Perlachseck]], beschäftigt mit astronomischen, physikalischen und mechanischen Arbeiten (Entwicklung seines Prismenkreises). 1833 wurde ein von Steinheil erstelltes Blatt des [[Sternkarte]]nwerks der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften]] zu Berlin veröffentlicht.<ref>[[Jürgen Hamel]]: ''Bessels Projekt der Berliner Akademischen Sternkarten.'' In: ''Die Sterne.'' Band 65 (1989), S. 11–19.</ref> Er wurde 1835 zum außerordentlichen, 1837 zum ordentlichen Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt und 1835 zum Konservator der mathematisch-physikalischen Sammlung des Staates ernannt und gleichzeitig als Professor für Mathematik und Physik an die [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]] berufen. Im Dezember 1835 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die [[Russische Akademie der Wissenschaften]] in [[Sankt Petersburg]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften<br />
| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-52827.ln-ru| sprache=russisch| titel=Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften| titelerg=Carl August Steinheil| zugriff=2015-11-09}}</ref> 1846 wurde er Mitglied der [[Leopoldina]].<ref>[http://www.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/5260/ Mitgliederverzeichnis Leopoldina, Carl August von Steinheil]</ref> 1866 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Preußischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<br />
<br />
Steinheil konstruierte 1836 den ersten [[Schreibtelegraf]]en (s. [[Steinheilschrift]]), der indes keinen Eingang in die Praxis fand. 1838 entdeckte er bei Versuchen an den Gleisen der [[Ludwigseisenbahn]] in [[Fürth]] die elektrische [[Erdung|„Erdrückleitung“]]. Dies bedeutete für die [[Telegrafie]] eine wesentliche Vereinfachung.<ref>Carl August von Steinheil: ''Benutzung der Eisenbahn bey Anlage galvanischer Telegraphie.'' Bericht an das Kgl. General-Conservatorium in München 1838; Archiv für Post und Telegraphie: ''Zum Andenken Steinheils.'' Berlin, Juli 1888, No. 13; Abdruck beider Schriften in: ''Rundfunk und Museum. Zeitschrift des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth.'' Heft 72, März 2010. S. 25 ff..</ref><br />
<br />
1839 konstruierte er eine tubusförmige Kamera aus verschiebbaren Pappröhren und fotografierte damit gemeinsam mit seinem Kollegen [[Franz von Kobell|Franz Ritter von Kobell]] in München unter anderem die [[Glyptothek (München)|Glyptothek]] und die Türme der [[Frauenkirche (München)|Frauenkirche]]. Sie verwendeten dazu als lichtempfindliches Material [[Silberchlorid|Chlorsilberpapier]]. Die aufgenommenen Negative fotografierten sie nochmals ab und erhielten dadurch Positive. Diese runden Fotos hatten einen Durchmesser von etwa 4&nbsp;cm. Das Verfahren nannten sie ''Steinheil-Verfahren.''<ref>Fotonexus: [http://fotonexus.org/geschichte_der_fotografie/papier_als_fotografischer_bildspeicher Papier als fotografischer Bildspeicher]</ref><br />
<br />
Ebenfalls 1839 erfand und verwirklichte er das bis heute übliche Prinzip einer [[Uhrenanlage]] mit [[Hauptuhr]] („Normaluhr“) und mehreren [[Nebenuhr]]en.<ref>VDE-Ausschuss „Geschichte der Elektrotechnik“: [https://www.vde.com/wiki/chronik_2016/Wiki-Seiten/Begriff_Steinheil.aspx ''Chronik der Elektrotechnik, Stichwort: Steinheil''] www.vde.com, Abgerufen am 8. Mai 2016</ref> <ref>J. E. Bosschieter: [http://www.electric-clocks.nl/clocks/de/Seite04.htm ''Die Entwicklungsgeschichte der elektrischen Uhren - B. Die ersten Erfinder''] www.electric-clocks.nl, Abgerufen am 8. Mai 2016</ref><br />
<br />
1842 wurde er von der bayerischen Regierung beauftragt, die bayerischen Maße und Gewichte zu regulieren. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten erwarb er sich Verdienste um die Verbesserung der Bier- und Spirituswaagen. Steinheil wurde 1846 von der [[Königreich beider Sizilien|neapolitanischen]] Regierung zur Regulierung des dortigen Maß- und Gewichtssystems berufen.<br />
<br />
1849 trat er als Vorstand des Departements für [[Telegrafie]] im Handelsministerium in österreichische Dienste ein und erneuerte und erweiterte das Telegraphensystem für alle [[Kronland (Österreich)|Kronländer]]. Er beteiligte sich 1850 auch an der Gründung des [[Telegrafenkongress|Deutsch-Österreichischen Telegraphenvereins]]. 1851 folgte er einem Ruf der Schweizer Regierung zur Einrichtung des Telegraphenwesens in diesem Land.<br />
<br />
1852 kehrte er nach München in seine alte Stellung als [[Konservator]] der mathematisch-physikalischen Sammlungen des Staates Bayern zurück. Mit dieser Rückkehr war eine Beförderung zum [[Ministerialrat]] im Handelsministerium (bei entsprechender Gehaltserhöhung) verbunden.<br />
<br />
Im Jahr seiner Rückkehr nach München erfand Steinheil zusammen mit [[Léon Foucault]] eine Methode zur Verspiegelung von Glasoberflächen mittels einer dünnen Silberschicht. Damit war ein entscheidender Schritt für die Entwicklung großer [[Spiegelteleskop]]e frei, die bald die [[Fernrohr|Refraktoren]] als leistungsfähigste astronomische Instrumente ablösen sollten. Eine Grundlage für diese Erfindung waren seine wissenschaftlichen Arbeiten zu den Gesetzen der [[Galvanoplastik]].<br />
<br />
Steinheil konstruierte außerdem ein Pyroskop sowie ein Zentrifugalwurfgeschütz.<br />
<br />
1855 kam Steinheil einem persönlichen Wunsch des bayrischen Königs [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilian II.]] nach und gründete eine optische Werkstätte in [[Schwabing]]<ref>Voigt, E. (1906), S. 183ff</ref>, die spätere ''Optisch-astronomische Anstalt [[C. A. Steinheil & Söhne]].'' Er wurde dabei von seinem Sohn [[Hugo Adolph Steinheil]] unterstützt. 1860 trat auch sein zweiter Sohn [[Eduard Steinheil]] in die Firma ein. Die Firma wurde ab 1862 von [[Hugo Adolph Steinheil]] weitergeführt. Der Betrieb war zeitweise im [[Schloss Suresnes]] beheimatet.<br />
<br />
Aus dem Unternehmen gingen ausgezeichnete [[Teleskop]]e, [[Spektroskop]]e und ein erstes [[Fotometer]] hervor, das zur Helligkeitsmessung von Sternen taugte. Das Interesse an der [[Fotometrie]] verband C.A. Steinheil mit [[Philipp Ludwig von Seidel|Ludwig Seidel]], der auch nach dem Tode des Gründers als wissenschaftlicher Berater des Unternehmens fungierte.<br />
<br />
Die Grabstätte von Carl Steinheil befindet sich auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München (Gräberfeld 34 - Reihe 1 - Platz 20/21) {{Coordinate|text=Standort|name=Grab von Carl Steinheil|NS=48/7/33.10/N |EW=11/33/47.90/E|type=landmark|region=DE-BY}}.<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
<br />
In Berlin befinden sich am [[Postfuhramt]] an der Fassade des Erdgeschosses zwischen den Rundbögen der Fenster 25 Medaillons von Persönlichkeiten, die sich Verdienste um das Postwesen erworben haben. Die Nr.&nbsp;24 ist Steinheil aufgrund seiner Begründung der elektromagnetischen Telegraphie und Konstruktion des ersten Drucktelegraphen gewidmet.<br />
<br />
Es gibt einen Asteroiden [[(30837) Steinheil]] sowie einen Mondkrater '''[[Steinheil (Mondkrater)|Steinheil]]''' (Durchmesser 67&nbsp;km), der zusammen mit dem Krater [[Watt (Mondkrater)|Watt]] einen Doppelkrater am südöstlichen Rand des Mondes bildet. Kurz nach [[Vollmond]] ist der Krater bereits mit einem kleinen [[Teleskop]] zu entdecken. <br />
<br />
Die ''Steinheilstraße'' in der [[Maxvorstadt]] in [[München]] ist nach ihm benannt, ebenso die ''Steinheilstraße'' in [[Erlangen-Bruck]], Ingolstadt, Würzburg und Nürnberg, die ''Steinheilgasse'' in [[Wien]]-[[Floridsdorf]] sowie der ''Steinheilpfad'' in [[Berlin-Lichterfelde]].<br />
<br />
Im Ortsteil ''Stöttham'' der Gemeinde [[Chieming]] gibt es den ''Steinheilhof,'' der der Familie als Sommersitz dient.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{BLKÖ|Steinheil, Karl August|38|97|99}}<br />
* {{ADB|35|720|724|Steinheil, Karl August|Robert Knott|ADB:Steinheil, Karl August}}<br />
* [[Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens]], 2. Auflage, 3. Band; S. 1594<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{DNB-Portal|11900755X}}<br />
* [http://dingler.culture.hu-berlin.de/person/pnd/11900755X Artikel von/über Karl August Steinheil] im [[Polytechnisches Journal|Polytechnischen Journal]]<br />
* [http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-abs_connect?db_key=AST&db_key=PHY&db_key=PRE&qform=AST&arxiv_sel=astro-ph&arxiv_sel=cond-mat&arxiv_sel=cs&arxiv_sel=gr-qc&arxiv_sel=hep-ex&arxiv_sel=hep-lat&arxiv_sel=hep-ph&arxiv_sel=hep-th&arxiv_sel=math&arxiv_sel=math-ph&arxiv_sel=nlin&arxiv_sel=nucl-ex&arxiv_sel=nucl-th&arxiv_sel=physics&arxiv_sel=quant-ph&arxiv_sel=q-bio&sim_query=YES&ned_query=YES&adsobj_query=YES&aut_logic=OR&obj_logic=OR&author=von+Steinheil&object=&start_mon=&start_year=&end_mon=&end_year=&ttl_logic=OR&title=&txt_logic=OR&text=&nr_to_return=200&start_nr=1&jou_pick=ALL&ref_stems=&data_and=ALL&group_and=ALL&start_entry_day=&start_entry_mon=&start_entry_year=&end_entry_day=&end_entry_mon=&end_entry_year=&min_score=&sort=SCORE&data_type=SHORT&aut_syn=YES&ttl_syn=YES&txt_syn=YES&aut_wt=1.0&obj_wt=1.0&ttl_wt=0.3&txt_wt=3.0&aut_wgt=YES&obj_wgt=YES&ttl_wgt=YES&txt_wgt=YES&ttl_sco=YES&txt_sco=YES&version=1 Veröffentlichungen von C.A. von Steinheil] im [[Astrophysics Data System]]<br />
* J.A. Repsold: [http://articles.adsabs.harvard.edu/full/1916AN....203..165R ''Carl August Steinheil.''] Astronomische Nachrichten, Bd. 203 (1916), S. 165. (Nachruf)<br />
* Cornelia Meyer-Stoll: [http://www.badw.de/de/publikationen/akademieAktuell/2005/15/07_Meyer_Stoll.pdf Die Regulierung der bayerischen Landesmaße] (PDF; 294&nbsp;kB), Akademie Aktuell 3/2005<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=11900755X|LCCN=nb/2007/017507|NDL=|VIAF=50026194}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Steinheil, Carl August}}<br />
[[Kategorie:Physiker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Astronom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Erfinder (Chronometrie)]]<br />
[[Kategorie:Fotopionier]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber für einen Asteroiden]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (München)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Elektrotechnik)]]<br />
[[Kategorie:Person (Edeldruckverfahren)]]<br />
[[Kategorie:Person (Elsass)]]<br />
[[Kategorie:Burschenschafter (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:C. A. Steinheil & Söhne]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1801]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1870]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Steinheil, Carl August von<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=12. Oktober 1801<br />
|GEBURTSORT=[[Rappoltsweiler]], [[Elsass]]<br />
|STERBEDATUM=12. September 1870<br />
|STERBEORT=[[München]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carl_August_von_Steinheil&diff=157806322Carl August von Steinheil2016-09-10T07:14:11Z<p>Quadcore: /* Leben und Wirken */ Grammatik korrigiert, Universitätsnamen zeitgerecht korrigiert. "Erlangen-Nürnberg" erst seit 1961 offiziell im Namen</p>
<hr />
<div>[[Datei:Carl August Steinheil.jpg|miniatur|Carl August von Steinheil ([[Lichtdruck (Druck)|Lichtdruck]] nach einem Portrait von [[Ludwig Thiersch]])]]<br />
[[Datei:Grab-Carl-Steinheil-Alter-Suedl-Friedhof-Muenchen-GF-34-1-20-21.jpg|mini|Grab von Carl Steinheil auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München {{Coordinate|text=Standort|name=Grab von Carl Steinheil|NS=48/7/33.10/N |EW=11/33/47.90/E|type=landmark|region=DE-BY}}]]<br />
[[Bild:Die Gartenlaube (1887) b 605 2.jpg|thumb|Steinheils Schreibtelegraph (1837)]]<br />
[[Bild:Die Gartenlaube (1887) b 606.jpg|thumb|Vergleich der [[Steinheilschrift]] mit dem Morse-Alphabet]]<br />
[[Datei:Frauenkirche 06.jpg|thumb|Fotografie der Münchner Frauenkirche nach dem Steinheil-Verfahren (1839)]]<br />
'''Carl August von Steinheil''' (* [[12. Oktober]] [[1801]] in [[Ribeauvillé|Rappoltsweiler]], [[Elsass]]; † [[12. September]] [[1870]] in [[München]]) war ein deutscher [[Physiker]], [[Astronom]], [[Optik|Optiker]] und Unternehmer.<br />
<br />
== Leben und Wirken ==<br />
<br />
Steinheil studierte seit 1821 an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Friedrich-Alexander-Universität Erlangen]] die [[Recht]]e, anschließend in [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]] und bei [[Friedrich Wilhelm Bessel]] in [[Albertus-Universität Königsberg|Königsberg]] [[Astronomie]] und [[Physik]]. In Erlangen war Steinheil Mitglied der offiziell verbotenen Burschenschaft.<ref>Friedrich Reuter: ''Die Erlanger Burschenschaft 1816–1833. Ein Beitrag zur inneren Geschichte der Restaurationszeit.'' Erlangen 1896</ref> <br />
<br />
Nach Abschluss des Studiums 1825 lebte er als Privatgelehrter auf dem väterlichen Gut zu [[Ramersdorf-Perlach|Perlachseck]], beschäftigt mit astronomischen, physikalischen und mechanischen Arbeiten (Entwicklung seines Prismenkreises). 1833 wurde ein von Steinheil erstelltes Blatt des [[Sternkarte]]nwerks der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften]] zu Berlin veröffentlicht.<ref>[[Jürgen Hamel]]: ''Bessels Projekt der Berliner Akademischen Sternkarten.'' In: ''Die Sterne.'' Band 65 (1989), S. 11–19.</ref> Er wurde 1835 zum außerordentlichen, 1837 zum ordentlichen Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt und 1835 zum Konservator der mathematisch-physikalischen Sammlung des Staates ernannt und gleichzeitig als Professor für Mathematik und Physik an die [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]] berufen. Im Dezember 1835 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die [[Russische Akademie der Wissenschaften]] in [[Sankt Petersburg]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften<br />
| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-52827.ln-ru| sprache=russisch| titel=Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften| titelerg=Carl August Steinheil| zugriff=2015-11-09}}</ref> 1846 wurde er Mitglied der [[Leopoldina]].<ref>[http://www.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/5260/ Mitgliederverzeichnis Leopoldina, Carl August von Steinheil]</ref> 1866 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Preußischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<br />
<br />
Steinheil konstruierte 1836 den ersten [[Schreibtelegraf]]en (s. [[Steinheilschrift]]), der indes keinen Eingang in die Praxis fand. 1838 entdeckte er bei Versuchen an den Gleisen der [[Ludwigseisenbahn]] in [[Fürth]] die elektrische [[Erdung|„Erdrückleitung“]]. Dies bedeutete für die [[Telegrafie]] eine wesentliche Vereinfachung.<ref>Carl August von Steinheil: ''Benutzung der Eisenbahn bey Anlage galvanischer Telegraphie.'' Bericht an das Kgl. General-Conservatorium in München 1838; Archiv für Post und Telegraphie: ''Zum Andenken Steinheils.'' Berlin, Juli 1888, No. 13; Abdruck beider Schriften in: ''Rundfunk und Museum. Zeitschrift des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth.'' Heft 72, März 2010. S. 25 ff..</ref><br />
<br />
1839 konstruierte er eine tubusförmige Kamera aus verschiebbaren Pappröhren und fotografierte damit gemeinsam mit seinem Kollegen [[Franz von Kobell|Franz Ritter von Kobell]] in München unter anderem die [[Glyptothek (München)|Glyptothek]] und die Türme der [[Frauenkirche (München)|Frauenkirche]]. Sie verwendeten dazu als lichtempfindliches Material [[Silberchlorid|Chlorsilberpapier]]. Die aufgenommenen Negative fotografierten sie nochmals ab und erhielten dadurch Positive. Diese runden Fotos hatten einen Durchmesser von etwa 4&nbsp;cm. Das Verfahren nannten sie ''Steinheil-Verfahren.''<ref>Fotonexus: [http://fotonexus.org/geschichte_der_fotografie/papier_als_fotografischer_bildspeicher Papier als fotografischer Bildspeicher]</ref><br />
<br />
Ebenfalls 1839 erfand und verwirklichte er das bis heute übliche Prinzip einer [[Uhrenanlage]] mit [[Hauptuhr]] („Normaluhr“) und mehreren [[Nebenuhr]]en.<ref>VDE-Ausschuss „Geschichte der Elektrotechnik“: [https://www.vde.com/wiki/chronik_2016/Wiki-Seiten/Begriff_Steinheil.aspx ''Chronik der Elektrotechnik, Stichwort: Steinheil''] www.vde.com, Abgerufen am 8. Mai 2016</ref> <ref>J. E. Bosschieter: [http://www.electric-clocks.nl/clocks/de/Seite04.htm ''Die Entwicklungsgeschichte der elektrischen Uhren - B. Die ersten Erfinder''] www.electric-clocks.nl, Abgerufen am 8. Mai 2016</ref><br />
<br />
1842 wurde er von der bayerischen Regierung beauftragt, die bayerischen Maße und Gewichte zu regulieren. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten erwarb er sich Verdienste um die Verbesserung der Bier- und Spirituswaagen. Steinheil wurde 1846 von der [[Königreich beider Sizilien|neapolitanischen]] Regierung zur Regulierung des dortigen Maß- und Gewichtssystems berufen.<br />
<br />
1849 trat er als Vorstand des Departements für [[Telegrafie]] im Handelsministerium in österreichische Dienste ein und erneuerte und erweiterte das Telegraphensystem für alle [[Kronland (Österreich)|Kronländer]]. Er beteiligte sich 1850 auch an der Gründung des [[Telegrafenkongress|Deutsch-Österreichischen Telegraphenvereins]]. 1851 folgte er einem Ruf der Schweizer Regierung zur Einrichtung des Telegraphenwesens in diesem Land.<br />
<br />
1852 kehrte er nach München in seine alte Stellung als [[Konservator]] der mathematisch-physikalischen Sammlungen des Staates Bayern zurück. Mit dieser Rückkehr war eine Beförderung zum [[Ministerialrat]] im Handelsministerium (bei entsprechender Gehaltserhöhung) verbunden.<br />
<br />
Im Jahr seiner Rückkehr nach München erfand Steinheil zusammen mit [[Léon Foucault]] eine Methode zur Verspiegelung von Glasoberflächen mittels einer dünnen Silberschicht. Damit war ein entscheidender Schritt für die Entwicklung großer [[Spiegelteleskop]]e frei, die bald die [[Fernrohr|Refraktoren]] als leistungsfähigste astronomische Instrumente ablösen sollten. Eine Grundlage für diese Erfindung waren seine wissenschaftlichen Arbeiten zu den Gesetzen der [[Galvanoplastik]].<br />
<br />
Steinheil konstruierte außerdem ein Pyroskop sowie ein Zentrifugalwurfgeschütz.<br />
<br />
1855 kam Steinheil einem persönlichen Wunsch des bayrischen Königs [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilian II.]] nach und gründete eine optische Werkstätte in [[Schwabing]]<ref>Voigt, E. (1906), S. 183ff</ref>, die spätere ''Optisch-astronomische Anstalt [[C. A. Steinheil & Söhne]].'' Er wurde dabei von seinem Sohn [[Hugo Adolph Steinheil]] unterstützt. 1860 trat auch sein zweiter Sohn [[Eduard Steinheil]] in die Firma ein. Die Firma wurde ab 1862 von [[Hugo Adolph Steinheil]] weitergeführt. Der Betrieb war zeitweise im [[Schloss Suresnes]] beheimatet.<br />
<br />
Aus dem Unternehmen gingen ausgezeichnete [[Teleskop]]e, [[Spektroskop]]e und ein erstes [[Fotometer]] hervor, das zur Helligkeitsmessung von Sternen taugte. Das Interesse an der [[Fotometrie]] verband C.A. Steinheil mit [[Philipp Ludwig von Seidel|Ludwig Seidel]], der auch nach dem Tode des Gründers als wissenschaftlicher Berater des Unternehmens fungierte.<br />
<br />
Die Grabstätte von Carl Steinheil befindet sich auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München (Gräberfeld 34 - Reihe 1 - Platz 20/21) {{Coordinate|text=Standort|name=Grab von Carl Steinheil|NS=48/7/33.10/N |EW=11/33/47.90/E|type=landmark|region=DE-BY}}.<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
<br />
In Berlin befinden sich am [[Postfuhramt]] an der Fassade des Erdgeschosses zwischen den Rundbögen der Fenster 25 Medaillons von Persönlichkeiten, die sich Verdienste um das Postwesen erworben haben. Die Nr.&nbsp;24 ist Steinheil aufgrund seiner Begründung der elektromagnetischen Telegraphie und Konstruktion des ersten Drucktelegraphen gewidmet.<br />
<br />
Es gibt einen Asteroiden [[(30837) Steinheil]] sowie einen Mondkrater '''[[Steinheil (Mondkrater)|Steinheil]]''' (Durchmesser 67&nbsp;km), der zusammen mit dem Krater [[Watt (Mondkrater)|Watt]] einen Doppelkrater am südöstlichen Rand des Mondes bildet. Kurz nach [[Vollmond]] ist der Krater bereits mit einem kleinen [[Teleskop]] zu entdecken. <br />
<br />
Die ''Steinheilstraße'' in der [[Maxvorstadt]] in [[München]] ist nach ihm benannt, ebenso die ''Steinheilstraße'' in [[Erlangen-Bruck]], Ingolstadt, Würzburg und Nürnberg, die ''Steinheilgasse'' in [[Wien]]-[[Floridsdorf]] sowie der ''Steinheilpfad'' in [[Berlin-Lichterfelde]].<br />
<br />
Im Ortsteil ''Stöttham'' der Gemeinde [[Chieming]] gibt es den ''Steinheilhof,'' der der Familie als Sommersitz dient.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{BLKÖ|Steinheil, Karl August|38|97|99}}<br />
* {{ADB|35|720|724|Steinheil, Karl August|Robert Knott|ADB:Steinheil, Karl August}}<br />
* [[Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens]], 2. Auflage, 3. Band; S. 1594<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{DNB-Portal|11900755X}}<br />
* [http://dingler.culture.hu-berlin.de/person/pnd/11900755X Artikel von/über Karl August Steinheil] im [[Polytechnisches Journal|Polytechnischen Journal]]<br />
* [http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-abs_connect?db_key=AST&db_key=PHY&db_key=PRE&qform=AST&arxiv_sel=astro-ph&arxiv_sel=cond-mat&arxiv_sel=cs&arxiv_sel=gr-qc&arxiv_sel=hep-ex&arxiv_sel=hep-lat&arxiv_sel=hep-ph&arxiv_sel=hep-th&arxiv_sel=math&arxiv_sel=math-ph&arxiv_sel=nlin&arxiv_sel=nucl-ex&arxiv_sel=nucl-th&arxiv_sel=physics&arxiv_sel=quant-ph&arxiv_sel=q-bio&sim_query=YES&ned_query=YES&adsobj_query=YES&aut_logic=OR&obj_logic=OR&author=von+Steinheil&object=&start_mon=&start_year=&end_mon=&end_year=&ttl_logic=OR&title=&txt_logic=OR&text=&nr_to_return=200&start_nr=1&jou_pick=ALL&ref_stems=&data_and=ALL&group_and=ALL&start_entry_day=&start_entry_mon=&start_entry_year=&end_entry_day=&end_entry_mon=&end_entry_year=&min_score=&sort=SCORE&data_type=SHORT&aut_syn=YES&ttl_syn=YES&txt_syn=YES&aut_wt=1.0&obj_wt=1.0&ttl_wt=0.3&txt_wt=3.0&aut_wgt=YES&obj_wgt=YES&ttl_wgt=YES&txt_wgt=YES&ttl_sco=YES&txt_sco=YES&version=1 Veröffentlichungen von C.A. von Steinheil] im [[Astrophysics Data System]]<br />
* J.A. Repsold: [http://articles.adsabs.harvard.edu/full/1916AN....203..165R ''Carl August Steinheil.''] Astronomische Nachrichten, Bd. 203 (1916), S. 165. (Nachruf)<br />
* Cornelia Meyer-Stoll: [http://www.badw.de/de/publikationen/akademieAktuell/2005/15/07_Meyer_Stoll.pdf Die Regulierung der bayerischen Landesmaße] (PDF; 294&nbsp;kB), Akademie Aktuell 3/2005<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=11900755X|LCCN=nb/2007/017507|NDL=|VIAF=50026194}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Steinheil, Carl August}}<br />
[[Kategorie:Physiker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Astronom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Erfinder (Chronometrie)]]<br />
[[Kategorie:Fotopionier]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber für einen Asteroiden]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (München)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Elektrotechnik)]]<br />
[[Kategorie:Person (Edeldruckverfahren)]]<br />
[[Kategorie:Person (Elsass)]]<br />
[[Kategorie:Burschenschafter (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:C. A. Steinheil & Söhne]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1801]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1870]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Steinheil, Carl August von<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=12. Oktober 1801<br />
|GEBURTSORT=[[Rappoltsweiler]], [[Elsass]]<br />
|STERBEDATUM=12. September 1870<br />
|STERBEORT=[[München]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carl_August_von_Steinheil&diff=157806226Carl August von Steinheil2016-09-10T07:06:56Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Link zu Aufsatz korrigiert.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Carl August Steinheil.jpg|miniatur|Carl August von Steinheil ([[Lichtdruck (Druck)|Lichtdruck]] nach einem Portrait von [[Ludwig Thiersch]])]]<br />
[[Datei:Grab-Carl-Steinheil-Alter-Suedl-Friedhof-Muenchen-GF-34-1-20-21.jpg|mini|Grab von Carl Steinheil auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München {{Coordinate|text=Standort|name=Grab von Carl Steinheil|NS=48/7/33.10/N |EW=11/33/47.90/E|type=landmark|region=DE-BY}}]]<br />
[[Bild:Die Gartenlaube (1887) b 605 2.jpg|thumb|Steinheils Schreibtelegraph (1837)]]<br />
[[Bild:Die Gartenlaube (1887) b 606.jpg|thumb|Vergleich der [[Steinheilschrift]] mit dem Morse-Alphabet]]<br />
[[Datei:Frauenkirche 06.jpg|thumb|Fotografie der Münchner Frauenkirche nach dem Steinheil-Verfahren (1839)]]<br />
'''Carl August von Steinheil''' (* [[12. Oktober]] [[1801]] in [[Ribeauvillé|Rappoltsweiler]], [[Elsass]]; † [[12. September]] [[1870]] in [[München]]) war ein deutscher [[Physiker]], [[Astronom]], [[Optik|Optiker]] und Unternehmer.<br />
<br />
== Leben und Wirken ==<br />
<br />
Steinheil studierte seit 1821 zu [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]] die [[Recht]]e, anschließend in [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]] und bei [[Friedrich Wilhelm Bessel]] in [[Albertus-Universität Königsberg|Königsberg]] [[Astronomie]] und [[Physik]]. In Erlangen war Steinheil Mitglied der offiziell verbotenen Burschenschaft.<ref>Friedrich Reuter: ''Die Erlanger Burschenschaft 1816–1833. Ein Beitrag zur inneren Geschichte der Restaurationszeit.'' Erlangen 1896</ref> <br />
<br />
Nach Abschluss des Studiums 1825 lebte er als Privatgelehrter auf dem väterlichen Gut zu [[Ramersdorf-Perlach|Perlachseck]], beschäftigt mit astronomischen, physikalischen und mechanischen Arbeiten (Entwicklung seines Prismenkreises). 1833 wurde ein von Steinheil erstelltes Blatt des [[Sternkarte]]nwerks der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften]] zu Berlin veröffentlicht.<ref>[[Jürgen Hamel]]: ''Bessels Projekt der Berliner Akademischen Sternkarten.'' In: ''Die Sterne.'' Band 65 (1989), S. 11–19.</ref> Er wurde 1835 zum außerordentlichen, 1837 zum ordentlichen Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt und 1835 zum Konservator der mathematisch-physikalischen Sammlung des Staates ernannt und gleichzeitig als Professor für Mathematik und Physik an die [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]] berufen. Im Dezember 1835 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die [[Russische Akademie der Wissenschaften]] in [[Sankt Petersburg]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften<br />
| url=http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-52827.ln-ru| sprache=russisch| titel=Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften| titelerg=Carl August Steinheil| zugriff=2015-11-09}}</ref> 1846 wurde er Mitglied der [[Leopoldina]].<ref>[http://www.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/5260/ Mitgliederverzeichnis Leopoldina, Carl August von Steinheil]</ref> 1866 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der [[Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften|Preußischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<br />
<br />
Steinheil konstruierte 1836 den ersten [[Schreibtelegraf]]en (s. [[Steinheilschrift]]), der indes keinen Eingang in die Praxis fand. 1838 entdeckte er bei Versuchen an den Gleisen der [[Ludwigseisenbahn]] in [[Fürth]] die elektrische [[Erdung|„Erdrückleitung“]]. Dies bedeutete für die [[Telegrafie]] eine wesentliche Vereinfachung.<ref>Carl August von Steinheil: ''Benutzung der Eisenbahn bey Anlage galvanischer Telegraphie.'' Bericht an das Kgl. General-Conservatorium in München 1838; Archiv für Post und Telegraphie: ''Zum Andenken Steinheils.'' Berlin, Juli 1888, No. 13; Abdruck beider Schriften in: ''Rundfunk und Museum. Zeitschrift des Rundfunkmuseums der Stadt Fürth.'' Heft 72, März 2010. S. 25 ff..</ref><br />
<br />
1839 konstruierte er eine tubusförmige Kamera aus verschiebbaren Pappröhren und fotografierte damit gemeinsam mit seinem Kollegen [[Franz von Kobell|Franz Ritter von Kobell]] in München unter anderem die [[Glyptothek (München)|Glyptothek]] und die Türme der [[Frauenkirche (München)|Frauenkirche]]. Sie verwendeten dazu als lichtempfindliches Material [[Silberchlorid|Chlorsilberpapier]]. Die aufgenommenen Negative fotografierten sie nochmals ab und erhielten dadurch Positive. Diese runden Fotos hatten einen Durchmesser von etwa 4&nbsp;cm. Das Verfahren nannten sie ''Steinheil-Verfahren.''<ref>Fotonexus: [http://fotonexus.org/geschichte_der_fotografie/papier_als_fotografischer_bildspeicher Papier als fotografischer Bildspeicher]</ref><br />
<br />
Ebenfalls 1839 erfand und verwirklichte er das bis heute übliche Prinzip einer [[Uhrenanlage]] mit [[Hauptuhr]] („Normaluhr“) und mehreren [[Nebenuhr]]en.<ref>VDE-Ausschuss „Geschichte der Elektrotechnik“: [https://www.vde.com/wiki/chronik_2016/Wiki-Seiten/Begriff_Steinheil.aspx ''Chronik der Elektrotechnik, Stichwort: Steinheil''] www.vde.com, Abgerufen am 8. Mai 2016</ref> <ref>J. E. Bosschieter: [http://www.electric-clocks.nl/clocks/de/Seite04.htm ''Die Entwicklungsgeschichte der elektrischen Uhren - B. Die ersten Erfinder''] www.electric-clocks.nl, Abgerufen am 8. Mai 2016</ref><br />
<br />
1842 wurde er von der bayerischen Regierung beauftragt, die bayerischen Maße und Gewichte zu regulieren. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten erwarb er sich Verdienste um die Verbesserung der Bier- und Spirituswaagen. Steinheil wurde 1846 von der [[Königreich beider Sizilien|neapolitanischen]] Regierung zur Regulierung des dortigen Maß- und Gewichtssystems berufen.<br />
<br />
1849 trat er als Vorstand des Departements für [[Telegrafie]] im Handelsministerium in österreichische Dienste ein und erneuerte und erweiterte das Telegraphensystem für alle [[Kronland (Österreich)|Kronländer]]. Er beteiligte sich 1850 auch an der Gründung des [[Telegrafenkongress|Deutsch-Österreichischen Telegraphenvereins]]. 1851 folgte er einem Ruf der Schweizer Regierung zur Einrichtung des Telegraphenwesens in diesem Land.<br />
<br />
1852 kehrte er nach München in seine alte Stellung als [[Konservator]] der mathematisch-physikalischen Sammlungen des Staates Bayern zurück. Mit dieser Rückkehr war eine Beförderung zum [[Ministerialrat]] im Handelsministerium (bei entsprechender Gehaltserhöhung) verbunden.<br />
<br />
Im Jahr seiner Rückkehr nach München erfand Steinheil zusammen mit [[Léon Foucault]] eine Methode zur Verspiegelung von Glasoberflächen mittels einer dünnen Silberschicht. Damit war ein entscheidender Schritt für die Entwicklung großer [[Spiegelteleskop]]e frei, die bald die [[Fernrohr|Refraktoren]] als leistungsfähigste astronomische Instrumente ablösen sollten. Eine Grundlage für diese Erfindung waren seine wissenschaftlichen Arbeiten zu den Gesetzen der [[Galvanoplastik]].<br />
<br />
Steinheil konstruierte außerdem ein Pyroskop sowie ein Zentrifugalwurfgeschütz.<br />
<br />
1855 kam Steinheil einem persönlichen Wunsch des bayrischen Königs [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilian II.]] nach und gründete eine optische Werkstätte in [[Schwabing]]<ref>Voigt, E. (1906), S. 183ff</ref>, die spätere ''Optisch-astronomische Anstalt [[C. A. Steinheil & Söhne]].'' Er wurde dabei von seinem Sohn [[Hugo Adolph Steinheil]] unterstützt. 1860 trat auch sein zweiter Sohn [[Eduard Steinheil]] in die Firma ein. Die Firma wurde ab 1862 von [[Hugo Adolph Steinheil]] weitergeführt. Der Betrieb war zeitweise im [[Schloss Suresnes]] beheimatet.<br />
<br />
Aus dem Unternehmen gingen ausgezeichnete [[Teleskop]]e, [[Spektroskop]]e und ein erstes [[Fotometer]] hervor, das zur Helligkeitsmessung von Sternen taugte. Das Interesse an der [[Fotometrie]] verband C.A. Steinheil mit [[Philipp Ludwig von Seidel|Ludwig Seidel]], der auch nach dem Tode des Gründers als wissenschaftlicher Berater des Unternehmens fungierte.<br />
<br />
Die Grabstätte von Carl Steinheil befindet sich auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München (Gräberfeld 34 - Reihe 1 - Platz 20/21) {{Coordinate|text=Standort|name=Grab von Carl Steinheil|NS=48/7/33.10/N |EW=11/33/47.90/E|type=landmark|region=DE-BY}}.<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
<br />
In Berlin befinden sich am [[Postfuhramt]] an der Fassade des Erdgeschosses zwischen den Rundbögen der Fenster 25 Medaillons von Persönlichkeiten, die sich Verdienste um das Postwesen erworben haben. Die Nr.&nbsp;24 ist Steinheil aufgrund seiner Begründung der elektromagnetischen Telegraphie und Konstruktion des ersten Drucktelegraphen gewidmet.<br />
<br />
Es gibt einen Asteroiden [[(30837) Steinheil]] sowie einen Mondkrater '''[[Steinheil (Mondkrater)|Steinheil]]''' (Durchmesser 67&nbsp;km), der zusammen mit dem Krater [[Watt (Mondkrater)|Watt]] einen Doppelkrater am südöstlichen Rand des Mondes bildet. Kurz nach [[Vollmond]] ist der Krater bereits mit einem kleinen [[Teleskop]] zu entdecken. <br />
<br />
Die ''Steinheilstraße'' in der [[Maxvorstadt]] in [[München]] ist nach ihm benannt, ebenso die ''Steinheilstraße'' in [[Erlangen-Bruck]], Ingolstadt, Würzburg und Nürnberg, die ''Steinheilgasse'' in [[Wien]]-[[Floridsdorf]] sowie der ''Steinheilpfad'' in [[Berlin-Lichterfelde]].<br />
<br />
Im Ortsteil ''Stöttham'' der Gemeinde [[Chieming]] gibt es den ''Steinheilhof,'' der der Familie als Sommersitz dient.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{BLKÖ|Steinheil, Karl August|38|97|99}}<br />
* {{ADB|35|720|724|Steinheil, Karl August|Robert Knott|ADB:Steinheil, Karl August}}<br />
* [[Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens]], 2. Auflage, 3. Band; S. 1594<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{DNB-Portal|11900755X}}<br />
* [http://dingler.culture.hu-berlin.de/person/pnd/11900755X Artikel von/über Karl August Steinheil] im [[Polytechnisches Journal|Polytechnischen Journal]]<br />
* [http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-abs_connect?db_key=AST&db_key=PHY&db_key=PRE&qform=AST&arxiv_sel=astro-ph&arxiv_sel=cond-mat&arxiv_sel=cs&arxiv_sel=gr-qc&arxiv_sel=hep-ex&arxiv_sel=hep-lat&arxiv_sel=hep-ph&arxiv_sel=hep-th&arxiv_sel=math&arxiv_sel=math-ph&arxiv_sel=nlin&arxiv_sel=nucl-ex&arxiv_sel=nucl-th&arxiv_sel=physics&arxiv_sel=quant-ph&arxiv_sel=q-bio&sim_query=YES&ned_query=YES&adsobj_query=YES&aut_logic=OR&obj_logic=OR&author=von+Steinheil&object=&start_mon=&start_year=&end_mon=&end_year=&ttl_logic=OR&title=&txt_logic=OR&text=&nr_to_return=200&start_nr=1&jou_pick=ALL&ref_stems=&data_and=ALL&group_and=ALL&start_entry_day=&start_entry_mon=&start_entry_year=&end_entry_day=&end_entry_mon=&end_entry_year=&min_score=&sort=SCORE&data_type=SHORT&aut_syn=YES&ttl_syn=YES&txt_syn=YES&aut_wt=1.0&obj_wt=1.0&ttl_wt=0.3&txt_wt=3.0&aut_wgt=YES&obj_wgt=YES&ttl_wgt=YES&txt_wgt=YES&ttl_sco=YES&txt_sco=YES&version=1 Veröffentlichungen von C.A. von Steinheil] im [[Astrophysics Data System]]<br />
* J.A. Repsold: [http://articles.adsabs.harvard.edu/full/1916AN....203..165R ''Carl August Steinheil.''] Astronomische Nachrichten, Bd. 203 (1916), S. 165. (Nachruf)<br />
* Cornelia Meyer-Stoll: [http://www.badw.de/de/publikationen/akademieAktuell/2005/15/07_Meyer_Stoll.pdf Die Regulierung der bayerischen Landesmaße] (PDF; 294&nbsp;kB), Akademie Aktuell 3/2005<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=11900755X|LCCN=nb/2007/017507|NDL=|VIAF=50026194}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Steinheil, Carl August}}<br />
[[Kategorie:Physiker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Astronom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Erfinder (Chronometrie)]]<br />
[[Kategorie:Fotopionier]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber für einen Asteroiden]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (München)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Elektrotechnik)]]<br />
[[Kategorie:Person (Edeldruckverfahren)]]<br />
[[Kategorie:Person (Elsass)]]<br />
[[Kategorie:Burschenschafter (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:C. A. Steinheil & Söhne]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1801]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1870]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Steinheil, Carl August von<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=12. Oktober 1801<br />
|GEBURTSORT=[[Rappoltsweiler]], [[Elsass]]<br />
|STERBEDATUM=12. September 1870<br />
|STERBEORT=[[München]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Denis_Papin&diff=157266599Denis Papin2016-08-22T08:11:13Z<p>Quadcore: Korrektur vermutetes Todesjahr: Text erklärt, dass er vermutlich 1712 starb. Das wird auch in anderen Quellen und Sprachen von Wikipedia angegeben</p>
<hr />
<div>[[Datei:Denis Papin.jpg|mini|„DionySius Papin“ anno 1689 mit seinem Druckzylinder]]<br />
'''Denis Papin''' (* [[22. August]] [[1647]] in [[Chitenay]], Frankreich; † vermutlich [[1712]] in [[London]]), war ein französischer [[Physiker]], [[Mathematiker]] und [[Erfinder]], der Bekanntheit für seine Pionierarbeiten zur Entwicklung der [[Dampfmaschine]], des [[Schnellkochtopf]]es<ref name="kiaulehn">[[Walther Kiaulehn]]: ''Die eisernen Engel. Eine Geschichte der Maschinen von der Antike bis zur Goethezeit''. [[Ullstein Verlag|Deutscher Verlag („arisierter“ Ullstein-Verlag)]], Berlin 1935; neu aufgelegt 1953 im [[Rowohlt-Verlag]]</ref> und des [[U-Boot]]es erlangte.<ref name="kiaulehn" /> Papin, der calvinistischer Konfession war, verließ aufgrund der Protestantenverfolgungen 1675 Frankreich und war danach in England und Deutschland tätig, wo er seine meisten Patente als Professor an der [[Philipps-Universität Marburg]] 1687–1707 entwickelte.<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Papin wurde in eine bürgerliche Familie in einem kleinen Ort in der [[Grafschaft Blois]] geboren. Obwohl calvinistischer Konfession besuchte er die nahegelegene Jesuitenschule und studierte anschließend ab 1661 an der [[Universität Angers]] wo er 1669 den Doktorgrad erwarb. Während seines Studiums entwickelte er ein starkes Interesse an physikalischen Problemen.<br />
<br />
1671 wurde Papin Assistent von [[Christiaan Huygens]] in Paris. Dort arbeiteten beide an der Entwicklung einer Maschine, die sich die Kräfte von Feuer, Dampf und Vakuum zunutze machen sollte. In Paris lernte Papin auch den etwa gleichaltrigen [[Gottfried Wilhelm Leibniz]] kennen, mit dem er zeitlebens korrespondierte. Bereits vor den Versuchen Papins befasste sich [[Otto von Guericke]] 1663 mit Experimenten zur [[Pneumatik]], konnte deren Ergebnisse jedoch erst 1672 veröffentlichen. <br />
[[Datei:Papin's digester.gif|mini|Modellzeichnung des ''Papinschen Topfes'']]<br />
Da sich die Hugenotten in Frankreich zunehmenden Repressalien ausgesetzt sahen ging Papin 1675 nach London und wurde Mitarbeiter von [[Robert Boyle]] und 1679 Assistent von [[Robert Hooke]]. 1679 erfand er das Kochen unter erhöhtem [[Dampf]]druck. Hierfür konstruierte er einen [[Schnellkochtopf|Dampfdruck-Kochtopf]] den [[Papinscher Topf|Papinschen Topf]], der bei der ersten Vorführung vor der Royal Society zerbarst. Erst nachdem Papin auch das [[Sicherheitsventil]] erfunden hatte, funktionierte sein Kochtopf sicher und erhielt 1681 in Paris die Patentschrift.<ref>''Papin, Denis'' in: [[Encyclopaedia Britannica]] von 1885 (9. Auflage, Vol. 18, Seite 228–229)</ref><br />
<br />
1681 stieg Papin zum Leiter der Experimentalabteilung an der ''[[Accademia (Venedig)|accademia publica di scienze]]'' in [[Venedig]] auf und wurde 1684 Mitarbeiter der ''[[Royal Society]]'', deren Vorsitzender Robert Boyle war. Dem französischen [[Hugenotten]] Papin wurde die Rückkehr nach Frankreich verwehrt, nachdem [[Ludwig&nbsp;XIV.]] das [[Edikt von Nantes]] (Religionsfreiheit für Protestanten) aufgehoben hatte. In dieser Zeit arbeitete Papin in Venedig auch an [[Dampfkanone]]n.<br />
[[Datei:Fotothek df tg 0004899 Physik ^ Thermodynamik ^ Druck ^ Dampf.jpg|miniatur|Papins erster Entwurf einer Dampfmaschine aus dem Jahr 1695]]<br />
<br />
Im Jahr 1687 nahm Papin einen [[Berufung (Amt)|Ruf]] an die [[Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]] in der [[Landgrafschaft Hessen]], einem der wenigen calvinistischen Territorien auf deutschem Boden, auf einen Lehrstuhl für Mathematik an.<br />
<br />
1690 berichtete er von einer [[Dampfmaschine]], die er gebaut hatte. Es handelte sich im Wesentlichen um einen [[Zylinder (Technik)|Zylinder]], in dem sich ein wenig Wasser und ein [[Kolben (Technik)|Kolben]] befanden. Wenn der Zylinder von außen abwechselnd erwärmt und abgekühlt wurde, bewegte sich der Kolben und lieferte nutzbare mechanische Arbeit. Es war die erste funktionierende Wärmekraftmaschine.<br />
<br />
1691 heiratete Papin.<br />
<br />
In der französischen Gemeinde der [[Hugenotten]] war Papin einer der Kirchenältesten. Zur Sitzordnung in der Gemeinde geriet er 1691 in einen heftigen Streit mit dem Prediger [[Thomas Gautier]], der auch an der Universität lehrte. Als er Gautier zusätzlich Veruntreuung von Armengeldern vorwarf, wurde er seines Ältestenamtes enthoben und vom Abendmahl ausgeschlossen.<ref>[http://books.google.de/books?id=j0geVLtMS_QC&pg=PA234&dq=%22Thomas+Gautier%22&hl=de&ei=xOgdTZ2LNcyI5AaK7qGGAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CDgQ6AEwAw#v=onepage&q=%22Thomas%20Gautier%22&f=false U.Niggemann: ''Integrationspolitik zwischen Konflikt und Konsens: die Hugenottenansiedlung in Deutschland und England'', Köln-Wien 2008, p.475/76]</ref><br />
<br />
Papin entwickelte 1692 ein [[U-Boot|Unterwasserfahrzeug]] und führte die erste Fahrt darin selbst durch. 1695 beschrieb er erstmals eine Dampfdruckpumpe. 1696 erhielt er eine Anstellung beim [[Karl (Hessen-Kassel)|Landgrafen von Hessen-Kassel]] und arbeitete an den technischen Voraussetzungen für die Wasserkünste im [[Bergpark Wilhelmshöhe]] in [[Kassel]]. Während dieser Zeit erhielt [[Thomas Savery]] in [[England]] das erste [[Patent]] für eine Dampfdruckpumpe, die sich aber nicht durchsetzte. Papin war außerdem in die anfängliche Planung des [[Landgraf-Carl-Kanal]] involviert.<br />
<br />
<gallery><br />
Datei:Papin'scher Druckzylinder.jpg|Papin'scher Druckzylinder, Original im [[Museen_in_Kassel#Astronomisch-Physikalisches_Kabinett|Astronomisch-Physikalischen Kabinett]] in Kassel<br />
Datei:Papin'sche Dampfdruckpumpe.jpg|Papin'sche Dampfdruckpumpe, Nachbau im Astronomisch-Physikalischen Kabinett Kassel<br />
Datei:Papin'scher Drucktopf.jpg|Papin'scher Drucktopf für den Hausgebrauch mit Überdruckventil<br />
Datei:Sous-marin deuxiememodele.jpg|Entwurfszeichnungen zu einem Unterseeboot (1695)<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Veckerhagen Eisenhuette 2009.jpg|miniatur|Eisenhütte in Veckerhagen]]<br />
<br />
Papin blieb zunächst in Kassel und baute um 1706 in der Kurhessischen Eisenhütte [[Reinhardshagen|Veckerhagen]] den ersten [[Zylinder (Technik)|Dampfzylinder]]. Hieraus entwickelte er eine Dampfdruckpumpe, die im Park Wilhelmshöhe das Wasser fördern sollte. Die Pumpe funktionierte nur kurz, da die Verbindungen und Dichtungen im Inneren nicht hielten und die Ventile [[leck]]ten. Außerdem hielten die aus [[Blei]] gefertigten [[Rohrleitung]]en dem [[Druck (Physik)|Druck]] nicht stand.<br />
<br />
Um mit seiner Frau und Kindern nach London zurückkehren zu können, baute Papin 1707 ein durch seinen Dampfzylinder und Muskelkraft angetriebenes [[Raddampfer|Schaufelradboot]] und wollte es auf [[Fulda (Fluss)|Fulda]] und [[Weser]] von Kassel nach [[Hann. Münden|Münden]] überführen. Das Schaufelradboot wurde aber im Streit um [[Passieren|Passierrechte]] von der Mündener [[Zunft|Schiffergilde]] am 24. September 1707 aufgehalten und schließlich am 27. September zerstört. Er kam ohne seine Erfindung noch im selben Jahr wieder nach London, wo er aber nicht mehr Fuß fassen konnte.<br />
<br />
[[Datei:Papin Denkmal Ottoneum Kassel.jpg|miniatur|Papin-Denkmal von 1906 vor dem Kasseler Ottoneum]]<br />
<br />
Das letzte Lebenszeichen Papins ist ein Auszahlungsvermerk der Royal Society vom 5. April 1712; wahrscheinlich starb er noch im selben Jahr. In einem Brief vom 24. Oktober 1715 berichtete der deutsche Mathematiker [[Lothar Zumbach von Koesfeld]] (1661–1727) an Leibniz, Papin sei in England in großer Armut gestorben, wobei sich Zumbach auf einen englischen Gewährsmann berief.<br />
<br />
1712, im mutmaßlichen Todesjahr Denis Papins, baute [[Thomas Newcomen]] eine atmosphärische Kolbendampfmaschine, die sich als erste Wärmekraftmaschine am Markt durchsetzen konnte. Sie wurde von den 1769 patentierten Dampfmaschinen [[James Watt]]s abgelöst.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Papinscher Topf]]<br />
<br />
== Werke ==<br />
* [http://digital.slub-dresden.de/ppn27435988X Recueil de diverses Pieces touchant quelques nouvelles Machines]. Cassell 1695, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{ADB|25|142|143|Papin, Denis|Gustav Karsten|ADB:Papin, Denis}}<br />
* {{Literatur | Autor= | Titel=Denis Papin, ein Märtyrer der Wissenschaft | Sammelwerk=[[Das Neue Universum]] | Band=1 | Nummer= | Jahr=1880 | Seiten=56-60 | DOI=}}<br />
* [[Ludwig Darmstaedter]]: ''Denis Papin. Ein vergessener Erfinder.'' In: ''Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen'', 66. Jahrgang, Nr. 9 (4. März 1926), S. 233.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{DNB-Portal|118739220}}<br />
* [[:Datei:Gerland 1881 Biographie Denis Papin.pdf|Ernst Gerland 1881 Leibnizens und Huygens’ Briefwechsel mit Papin, nebst der Biographie Papin’s, Biographischer Teil ]] (PDF).<br />
* [http://www.spektrum.de/alias/technikgeschichte/die-dampfmaschine-war-sein-schicksal/1139578?_druck=1&id=1139578 Denis Papin - Die Dampfmaschine war sein Schicksal] in Spektrum.de <br />
* [http://www.britannica.com/EBchecked/topic/442131/Denis-Papin ''Denis Papin''] in Britannica.com<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118739220|LCCN=n/84/233860|VIAF=100307263}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Papin, Denis}}<br />
[[Kategorie:Physiker (17. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Person (Dampftechnik)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Philipps-Universität Marburg)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Royal Society]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Franzose]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1647]]<br />
[[Kategorie:Gestorben im 18. Jahrhundert]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Hugenotte]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Papin, Denis<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Erfinder des Schnellkochtopfes<br />
|GEBURTSDATUM=22. August 1647<br />
|GEBURTSORT=[[Chitenay]], Frankreich<br />
|STERBEDATUM=unsicher: um 1712<br />
|STERBEORT=[[London]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herbert_Gelernter&diff=153092108Herbert Gelernter2016-04-02T08:47:00Z<p>Quadcore: Todesdatum (entsprechend Homepage https://www.cs.stonybrook.edu/people/faculty/HerbertGelernter)</p>
<hr />
<div>'''Herbert Leo Gelernter''' (* [[17. Dezember]] [[1929]] in [[Brooklyn]], † [[28. Mai]] [[2015]]) ist ein US-amerikanischer Physiker und [[Informatik]]er.<ref>Lebens- und Karrieredaten nach ''American Men and Women of Science'', Thomson Gale 2004</ref><br />
<br />
Gelernter besuchte das Brooklyn College mit dem Bachelor-Abschluss 1951 und wurde 1956 an der [[University of Rochester]] in Kernphysik promoviert (''The two-nucleon interaction at high energies and the Lévy-Potential''). Danach war er ab 1956 Physiker bei [[IBM]] Research in New York, wo er 1958 bis 1960 in der Gruppe für Automatentheorie war. 1960/61 war er Gastwissenschaftler am [[CERN]]. 1964 bis 1966 war er bei IBM Research Manager der Forschungsgruppe Physik und Computeranwendungen. Ab 1966 war er Professor für Informatik an der [[State University of New York at Stony Brook]] (SUNY), an der er den Rest seiner Karriere blieb. 1972/73 war er am [[Weizmann Institut]].<br />
<br />
Er befasst sich mit Computeranwendungen in Kernphysik (Online Datenaufnahme), Chemie und Biomedizin, mathematischer Biophysik und [[Künstliche Intelligenz|KI]]. Am SUNY entwickelte er ein [[Expertensystem]] für Synthese in der organischen Chemie (Synchem). <br />
<br />
In den 1950er Jahren befasste er sich bei IBM mit Programmen für automatische Beweise in der Geometrie. Dafür entwickelte er mit Carl Gerberich bei IBM auf Rat von [[John McCarthy]] eine Fortran-Version zur Listeverarbeitung (FLPL). Sie spielte eine Rolle in der Vorgeschichte von [[Lisp]].<ref>[http://www-formal.stanford.edu/jmc/history/lisp/node2.html John McCarty ''Lisp prehistory'']</ref> Mit diesen Arbeiten war er ein Pionier der Künstlichen Intelligenz.<br />
<br />
Er war seit 1952 verheiratet und hat drei Kinder. Sein Sohn [[David Gelernter]] ist ebenfalls ein bekannter Informatiker.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.cs.sunysb.edu/people/faculty/HerbertGelernter.html Homepage]<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Gelernter, Herbert}}<br />
[[Kategorie:Informatiker]]<br />
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1929]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Gelernter, Herbert<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Gelernter, Herbert Leo<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Informatiker und Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=17. Dezember 1929<br />
|GEBURTSORT=[[Brooklyn]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Koalition_der_Willigen&diff=145127224Koalition der Willigen2015-08-17T15:37:19Z<p>Quadcore: /* Beteiligte Länder */ Plusquamperfekt (abgeschlossene Vergangenheit) passt in zwei Sätzen besser.</p>
<hr />
<div>{{Überarbeiten}}<br />
[[Datei:Original coalition.png|mini|Original-Liste vom 21. März 2003]]<br />
<br />
Als '''Koalition der Willigen''' oder als '''Koalition der Wollenden'''<ref>''[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,223537,00.html Nato-Tagung: Saddam wird entwaffnet, so oder so ...]''. In: [[Spiegel Online]], 20. November 2002.</ref> (im englischen Original ''{{"|coalition of the willing}}'') bezeichneten insbesondere die [[USA|US]]-amerikanischen Gründer dieser Koalition eine Allianz von Staaten, die den Angriff der USA im Frühjahr [[2003]] auf den [[Irak]] im [[Irakkrieg|Dritten Golfkrieg]] politisch und militärisch unterstützten. Der Begriff steht im Gegensatz zum von [[George W. Bush]] geprägten Ausdruck „[[Achse des Bösen]]“, zu der der Irak gezählt wurde. Die genaue Anzahl der Mitgliedsstaaten war und ist unklar, da einige der Mitglieder – vor allem [[Golfstaaten]] – nicht genannt werden wollen, andere wiederum ihre Zugehörigkeit heftig dementieren.<br />
<br />
== Beteiligte Länder ==<br />
[[Datei:Coalition of the willing original.PNG|mini|Koalition der Willigen zu Beginn des Krieges]]<br />
<br />
Nach Angaben der USA umfasste die ''Koalition der Willigen'' in der Zeit ihrer Gründung 43 Mitglieder:<br />
[[Afghanistan]], [[Albanien]], [[Armenien]], [[Aserbaidschan]], [[Äthiopien]], [[Australien]], [[Bahrain]], [[Bulgarien]], [[Costa Rica]], [[Dänemark]], [[Dominikanische Republik]], [[El Salvador]], [[Eritrea]], [[Estland]], [[Fidschi]], [[Georgien]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Honduras]], [[Island]], [[Italien]], [[Japan]], [[Jordanien]], [[Katar]], [[Kolumbien]], [[Kuwait]], [[Lettland]], [[Litauen]], [[Mazedonien]], [[Föderierte Staaten von Mikronesien|Mikronesien]], [[Nicaragua]], [[Königreich der Niederlande|Niederlande]], [[Norwegen]], [[Oman]], [[Palau]], [[Philippinen]], [[Polen]], [[Portugal]], [[Rumänien]], [[Saudi-Arabien]], [[Singapur]], [[Slowakei]], [[Slowenien]], [[Spanien]], [[Südkorea]], [[Thailand]], [[Tonga]], [[Tschechische Republik]], [[Türkei]], [[Ukraine]], [[Ungarn]], [[Usbekistan]] und die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]]. Im September 2004 wurde [[Costa Rica]], das keine Armee hat und politische Unterstützung angeboten hatte, auf offiziellen Wunsch des Landes von der Liste entfernt.<ref>''[http://www.abc.net.au/news/2004-09-18/costa-rica-abandons-us-coalition-of-the-willing/553732 Costa Rica abandons US 'coalition of the willing']'', ABC News Online, abc.net.au, 18. September 2004</ref> <br />
<br />
In [[Italien]], [[Spanien]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und der [[Türkei]] war die Bevölkerung laut Umfragen mehrheitlich gegen diesen Krieg. In Tschechien war der scheidende Staatspräsident [[Václav Havel]] Befürworter des Krieges, während die Bevölkerung diesem mehrheitlich ablehnend gegenüberstand.<br />
<br />
Die ''Koalition der Willigen'' hatte in erster Linie politische Bedeutung: Nachdem der [[UN-Sicherheitsrat]] eine [[UN-Resolution|Resolution]] ablehnte, die den Angriff auf den Irak unterstützt hätte, wollte [[George W. Bush]] demonstrieren, dass die USA nicht alleine in den Krieg zögen. Die praktische Bedeutung dieser Koalition ist allerdings unklar.<br />
<br />
An der Koalition haben drei Gruppen von Staaten einen Anteil. Erstens sind das Verbündete der USA schon aus der Zeit des Kalten Krieges, also alte [[NATO]]- bzw. [[ANZUS]]-Mitglieder wie [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], Australien, Italien oder die Niederlande. Zweitens haben sich ehemalige [[Ostblockstaaten]] fast einstimmig für den Krieg eingesetzt, darunter nicht nur neue NATO-Mitglieder, sondern auch Länder wie die Ukraine, Georgien, Albanien oder Mazedonien. Die dritte Gruppe bilden [[Entwicklungsland|Entwicklungs]]- und [[Schwellenland|Schwellenländer]] wie die Philippinen (bis Juli 2004), Thailand (bis Juli 2004) oder die Dominikanische Republik. Die pazifischen Staaten [[Palau]] und Mikronesien haben ihre [[Verteidigungspolitik]] über sogenannte [[Freie Assoziierungsabkommen]] mit den USA dauerhaft verbunden.<br />
<br />
Nach dem Rückzug der spanischen Soldaten Mitte April 2004 begann die Koalition der Willigen zu bröckeln. Kurze Zeit nach der Entscheidung der neuen spanischen Regierung folgten Norwegen, Honduras und die Dominikanische Republik diesem Beispiel. Mitte Juli 2004 folgten die Philippinen und Thailand. Italien kündigte im März 2005 an, ebenfalls seine Truppen ab dem Herbst 2005 aus dem Irak abzuziehen. Nach dem Regierungswechsel in Polen hatte der neue Ministerpräsident [[Donald Tusk]] im November 2007 angekündigt, ab 2008 die polnischen Truppen aus dem Irak abzuziehen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.sueddeutsche.de/politik/polen-beendet-engagement-im-irak-tusk-wird-soldaten-aus-irak-abziehen-1.333489|titel=Polen beendet Engagement im Irak Tusk wird Soldaten aus Irak abziehen|werk=[[Süddeutsche Zeitung]]|datum=2007-12-15|zugriff=2012-06-29}}</ref> Ebenso hatte nach dem Regierungswechsel im selben Monat in Australien der designierte Premierminister [[Kevin Rudd]] einen Abzug der australischen Truppen aus dem Irak bis Mitte 2008 angekündigt.<ref>[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]: {{Tagesschau|ID=australien4|Beschreibung=Australien will Irak-Truppen bis Mitte 2008 abziehen|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/australien4.html}} 30. November 2007</ref> Im August 2008 zog ebenfalls Georgien alle 2000 Soldaten aus dem Irak ab. Dies hatte jedoch keine politischen, sondern militärische Gründe, da die bisher im Irak stationierten Truppenteile im Konflikt gegen Russland um [[Südossetien]] und [[Abchasien]] eingreifen sollten.<br />
<br />
Folgende Länder hatten im Juni 2006 Truppen im Irak stationiert:<br />
<br />
[[Datei:Multinational force in iraq countries.PNG|mini|Koalition der Willigen, März 2006]]<br />
[[Datei:Anzahl_und_Herkunft_der_ausländischen_Truppen_im_Irak_im_Jahr_2006.png|mini|Anteil und Herkunft der Besatzungstruppen im Irak, 2006]]<br />
<br />
# [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|USA]]: 138.000<br />
# [[Streitkräfte des Vereinigten Königreichs|Großbritannien]]: 8.900<br />
# [[Südkoreanische Streitkräfte|Südkorea]]: 3.200<br />
# [[Italienische Streitkräfte|Italien]]: 2.754<br />
# [[Polnische Streitkräfte|Polen]]: 2.500<br />
# [[Ukrainische Streitkräfte|Ukraine]]: 1.650<br />
# [[Niederländische Streitkräfte|Niederlande]]: 1.260<br />
# [[Australische Streitkräfte|Australien]]: 1.300<br />
# [[Armata Română|Rumänien]]: 865<br />
# [[Georgische Streitkräfte|Georgien]]: 850<br />
# [[Selbstverteidigungsstreitkräfte|Japan]]: 550<br />
# [[Streitkräfte Fidschis|Fidschi]]: 500<br />
# [[Thailändische Streitkräfte|Thailand]]: 443<br />
# [[Bulgarische Streitkräfte|Bulgarien]]: 418<br />
# [[Dänische Streitkräfte|Dänemark]]: 409<br />
# [[Streitkräfte Honduras|Honduras]]: 378<br />
# El Salvador: 380<br />
# [[Tschechische Streitkräfte|Tschechien]]: 317<br />
# [[Ungarische Streitkräfte|Ungarn]]: 300<br />
# [[Aserbaidschanische Streitkräfte|Aserbaidschan]]: 150<br />
# [[Lettische Streitkräfte|Lettland]]: 136<br />
# [[Litauische Streitkräfte|Litauen]]: 150<br />
# [[Portugiesische Streitkräfte|Portugal]]: 128<br />
# Mongolei: 100<br />
# [[Streitkräfte der Philippinen|Philippinen]]: 100<br />
# [[Slowakische Streitkräfte (2. Republik)|Slowakei]]: 85<br />
# [[Albanische Streitkräfte|Albanien]]: 120<br />
# [[Streitkräfte Armeniens|Armenien]]: 46<br />
# [[Estnische Streitkräfte|Estland]]: 43<br />
# Dominikanische Republik: 42<br />
# [[Bosnisch-Herzegowinische Streitkräfte|Bosnien und Herzegovina]]: 37<br />
# [[Mazedonische Streitkräfte|Mazedonien]]: 33<br />
# [[Kasachische Streitkräfte|Kasachstan]]: 29<br />
# [[Moldawische Streitkräfte|Moldawien]]: 12<br />
# Mikronesien: 15<br />
# [[New Zealand Defence Force|Neuseeland]]: 9<br />
<br />
Diese sind mittlerweile alle zurückbefohlen.<br />
<br />
Zusätzlich werden nach offiziellen Angaben noch schätzungsweise 190.000 Mitarbeiter von [[Privates Sicherheits- und Militärunternehmen|PMFs]] (Söldner) eingesetzt, davon 25.000–30.000 im Sicherheitsbereich.<ref>[https://web.archive.org/web/20140920003039/http://cbo.gov/sites/default/files/cbofiles/ftpdocs/96xx/doc9688/08-12-iraqcontractors.pdf Congressional Budget Office Report, Stand 2008]</ref><br />
<br />
== Rolle Deutschlands ==<br />
Die Unterstützung durch den erklärten Kriegsgegner [[Deutschland]] mittels Gewährung von [[Überflugrecht]]en, Übernahme der Bewachung US-amerikanischer Stützpunkte durch einige tausend Bundeswehrsoldaten sowie Erlaubnis der Nutzung von Standorten für Kampfflugzeuge und Nachschub wird häufig als bedeutsamer betrachtet als die Unterstützung durch manche Koalitionsmitglieder, wurde aber nicht von einer speziellen Übereinkunft, sondern von Deutschlands permanenten Bündnisverpflichtungen hergeleitet.<br />
<br />
Deutschland wird von den USA offiziell nicht zur Koalition gezählt. Einige islamistisch-fundamentalistische Webseiten drohten Deutschland mit Anschlägen – Experten des Bundeskriminalamtes hatten in den Vereinigten Arabischen Emiraten von März bis Mai etwa 230 irakische Polizisten ausgebildet.<ref>[http://www.bundesrat.de/DE/gremien-konf/fachministerkonf/imk/Sitzungen/05-06-24/05-06-24-anlage-nr-10,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/05-06-24-anlage-nr-10.pdf bundesrat.de ] (PDF; 28&nbsp;kB)</ref> Dieses Projekt war im Oktober 2003 beim Besuch des damaligen Bundeskanzlers [[Gerhard Schröder]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) in [[Abu Dhabi]] vereinbart worden. <br />
Ende 2004 schulten Deutsche Iraker im Umgang mit Bundeswehr-Lkw; die Bundeswehr überließ dem Irak 100 gebrauchte Lastwagen.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=in&dig=2005%2F04%2F26%2Fa0106&cHash=b7ea0eac74 taz.de 26. April 2005]</ref> <br />
<br />
=== Juristische Bewertung in Deutschland===<br />
Das Bundesverwaltungsgericht in [[Leipzig]] in seinem [[Grundsatzurteil]] vom [[21. Juni]] [[2005]]; aus der schriftlichen Urteilsbegründung, ab Seite 89:<br />
<br />
:''Der NATO-Vertrag enthält darüber hinaus einen ausdrücklichen rechtlichen Vorbehalt, wonach keine Vertragspartei durch den NATO-Vertrag oder durch spätere Entscheidungen bei der Durchführung des Vertrages (z.B. Beschlüsse in den NATO-Gremien) gezwungen werden kann, gegen die eigene Verfassung zu verstoßen (sog. „protective clause”). Auf nachdrückliches Betreiben der damaligen US-Regierungsadministration des Präsidenten [[Harry S. Truman|Truman]] ist 1949 in die „Urfassung” des NATO-Vertrages die Klausel aufgenommen worden, die sowohl seine Ratifizierung als auch seine Durchführung in Art. 11 Satz 1 einem ausdrücklichen Verfassungsvorbehalt unterstellt. In dieser Regelung wird explizit bestimmt, dass der NATO-Vertrag „von den Parteien in Übereinstimmung mit ihren verfassungsmäßigen Verfahren zu ratifizieren und in seinen Bestimmungen durchzuführen ist”. Damit sind mögliche Konflikte zwischen dem NATO-Vertrag, seiner Durchführung und daraus (für die Mitgliedstaaten) resultierenden Verpflichtungen einerseits und der jeweiligen Verfassung des einzelnen Mitgliedstaates andererseits von vornherein entschieden worden. Die verfassungsrechtliche Regelung des jeweiligen Bündnis- und Vertragspartners geht im Konfliktfalle der NATO-Vertragsregelung (und den zur Durchführung des Vertrages getroffenen Entscheidungen) vor. Es gibt nach dem NATO-Vertrag mithin keine rechtlichen Bündnisverpflichtungen jenseits des Verfassungsrechts des jeweiligen Mitgliedstaates und damit auch nicht jenseits der durch Art. 20 Abs. 3 GG begründeten Bindung der (deutschen) „vollziehenden Gewalt” an „Recht und Gesetz” sowie an die „allgemeinen Regeln des Völkerrechts” (Art. 25 GG).''<br />
<br />
Weitere Zitate aus ebenda (schriftliche Urteilsbegründung, Leitsätze, Punkt 6 und 7):<br />
<br />
:''6. Gegen den am 20. März 2003 von den USA und vom Vereinigten Königreich (UK) begonnenen Krieg gegen den Irak bestanden und bestehen gravierende rechtliche Bedenken im Hinblick auf das Gewaltverbot der UN-Charta und das sonstige geltende Völkerrecht. Für den Krieg konnten sich die Regierungen der USA und des UK weder auf sie ermächtigende Beschlüsse des [[UN-Sicherheitsrat]]es noch auf das in Art. 51 UN-Charta gewährleistete [[Recht zur Selbstverteidigung|Selbstverteidigungsrecht]] stützen.''<br />
<br />
:''7. Weder der [[NATO-Vertrag]], das [[NATO-Truppenstatut]], das Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut noch der [[Deutschlandvertrag#Aufenthalt_ausländischer_Streitkräfte|Aufenthaltsvertrag]] sehen eine Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland vor, entgegen der [[UN-Charta]] und dem geltenden [[Völkerrecht]] völkerrechtswidrige Handlungen von NATO-Partnern zu unterstützen.''<br />
<br />
und weiter:<br />
<br />
:''Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat nach den vom Senat getroffenen Feststellungen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen den Irak den Regierungen der USA und des [[Vereinigtes Königreich|UK]] die Zusage gemacht und erfüllt, für den Luftraum über dem deutschen [[Hoheitsgebiet]] ›Überflugrecht‹ zu gewähren, ihre in Deutschland gelegenen ›Einrichtungen‹ zu nutzen und für den Schutz dieser Einrichtungen in einem näher festgelegten Umfang zu sorgen; außerhalb hat sie dem Einsatz deutscher Soldaten in [[AWACS]]-Flugzeugen zur ›Überwachung des türkischen Luftraumes‹ zugestimmt.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Coalition of the willing|Koalition der Willigen}}<br />
* [http://georgewbush-whitehouse.archives.gov/news/releases/2003/03/20030327-10.html Liste der Mitglieder der Koalition] (Stand: 27 März 2003, Quelle: White House)<br />
* [http://edition.cnn.com/2002/WORLD/europe/11/20/prague.bush.nato/ Koalition der Willigen im Sprachgebrauch von G.W. Bush] (englisch)<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.bverwg.de/files/9839388ff33e633f590fc826ecc8f8b9/3059/2wd12-u-04.pdf | wayback=20111120095121 | text=Bundesverwaltungsgericht, Grundsatzurteil vom 21. Juni 2005}} (PDF, 469&nbsp;KiB)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Irakkrieg]]<br />
[[Kategorie:Besetzung des Irak]]<br />
[[Kategorie:Militärbündnis]]<br />
<br />
[[es:Coalición de la voluntad]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oktettregel&diff=142149250Oktettregel2015-05-17T12:02:28Z<p>Quadcore: Unscharfe Formulierung verbessert: Regel bezieht sich auf Haupgruppenelemente und gilt ab der 2. Periode, nicht für Elemente "von" der 2. Periode.</p>
<hr />
<div>Die '''Oktettregel''' oder '''Acht-Elektronen-Regel''' ist eine klassische Regel der [[Chemie]]. Sie besagt, dass die [[Elektronenkonfiguration]] von [[Atom]]en der [[Chemische Elemente der zweiten Periode|Hauptgruppenelemente ab der zweiten Periode]] des [[Periodensystem]]s in [[Molekül]]en maximal acht äußere [[Elektron]]en ([[Valenzelektronen]]) bzw. vier Paare beträgt. Die Atome sind also bestrebt, die [[Edelgaskonfiguration]] anzunehmen. Die Oktettregel ist damit ein Spezialfall der umfassenderen [[Edelgasregel]].<ref>{{Gold Book|Lewis octet rule|LT07065|Version=2.1.5}}</ref><br />
<br />
== Atome, die sich zumeist entsprechend der Oktettregel verhalten ==<br />
[[Datei:Carbon dioxide.svg|miniatur|Beispiel [[Kohlenstoffdioxid]]]]<br />
Die Oktettregel gilt häufig nur für die [[Hauptgruppe]]nelemente der 2. Periode. Dazu gehören die Elemente [[Kohlenstoff]], [[Stickstoff]], [[Sauerstoff]] und [[Fluor]]. Diese Elemente erreichen in den meisten ihrer Verbindungen die Elektronenkonfiguration des [[Edelgase]]s [[Neon]]. Die Kohlenstoff-, Stickstoff- und Fluoratome besitzen auch in ihrem elementaren Zustand – als [[Diamant]] oder [[Fullerene|Fulleren]], als Distickstoff- N<sub>2</sub>, Trisauerstoff- ([[Ozon]]) und Difluormolekül F<sub>2</sub> – die Neon-Elektronenkonfiguration mit acht Valenzelektronen. Für alle genannten Atome gilt, dass sie zwar von weniger als 8 Elektronen umgeben sein können (<br />
z.&nbsp;B. als [[Carbokation]]) aber niemals von mehr als 8.<br />
<br />
== Ausnahmen ==<br />
Die Oktettregel gilt für die meisten stabilen Verbindungen, der oben genannten Elemente. Es gibt aber auch Ausnahmen. Deutlich mehr Ausnahmen gibt es für Elemente der höheren Perioden. Elemente wie [[Zinn]] und [[Blei]] bilden beispielsweise auch [[Kationen]] in der zweiwertigen Oxidationsstufe mit einem einsamen Elektronenpaar ([[Relativistischer Effekt]]). <br />
<br />
[[Datei:PF5_oktett.png|miniatur|upright=0.5|PF<sub>5</sub> in Oktettschreibweise]] <br />
Allerdings gibt es viele Moleküle, bei denen nur formal das Elektronen-Oktett überschritten wird ([[Oktetterweiterung]]). Typische Beispiele hierfür sind [[Phosphorpentafluorid]] (PF<sub>5</sub>), [[Schwefelhexafluorid]] (SF<sub>6</sub>) oder [[Iodheptafluorid]] (IF<sub>7</sub>). Bislang hat man für die über das Oktett hinausgehenden Bindungselektronen häufig energetisch höherliegende unbesetzte d-Orbitale bemüht. Detailliertere quantenmechanische Betrachtungen zeigen jedoch, dass die d-Orbitale wegen der enormen Energiedifferenz zu den s- und p-Valenzorbitalen keine wesentliche Rolle spielen sollten. Alternative Beschreibungen dieser Moleküle nutzen [[Mehrzentrenbindung]]en oder partiell ionische Formulierungen (z.&nbsp;B. PF<sub>4</sub><sup>+</sup>F<sup>−</sup>, SF<sub>4</sub><sup>2+</sup>(F<sup>−</sup>)<sub>2</sub>, IF<sub>4</sub><sup>3+</sup>(F<sup>−</sup>)<sub>3</sub>). <br />
<br />
Moleküle, für die sich Oktettregel-konforme [[Lewis-Formel]]n aufstellen lassen, bei denen aber trotzdem häufig Formeln mit mehr als 4 Bindungsstrichen benutzt werden, sollten nicht als Ausnahmen gewertet werden. Als typische Beispiele seien hier [[Schwefelsäure]] oder [[Schwefeldioxid]] genannt.<br />
<br />
[[Wasserstoff]] und die leichten Kationen Li<sup>+</sup>, Be<sup>2+</sup> und B<sup>3+</sup> erfüllen die Oktettregel nicht, da sie zu wenige Elektronen besitzen und die zugehörige [[Edelgaskonfiguration]] (Helium), die in Verbindungen erreicht wird, nur zwei Elektronen besitzt. Dies ist aber eher eine formale Einordnung, die [[Edelgasregel]] erfüllen sie aber. <br />
<br />
=== Stickstoff und Sauerstoff ===<br />
Ausnahmen sind beispielsweise die Stickoxide [[Stickstoffmonoxid]] NO, auch Stickoxid genannt, und das [[Stickstoffdioxid]] NO<sub>2</sub>. Die Moleküle dieser Verbindungen sind beständige [[Radikal (Chemie)|Radikale]], haben also eine ungerade Elektronenzahl, was mit der Oktettregel prinzipiell unverträglich ist.<br />
<br />
Eine weitere Ausnahme von der Oktettregel ist das Disauerstoffmolekül O<sub>2</sub>: Messungen zeigen, dass es zwei ungepaarte Elektronen enthält. Die Edelgaskonfiguration erfordert aber gepaarte Elektronen. Das Disauerstoffmolekül kann bei der Reaktion von [[Kalium]], [[Rubidium]] und [[Caesium]] mit Luft in das Hyperoxid-Ion O<sub>2</sub><sup>−</sup> übergehen; es entstehen die [[Hyperoxide]] KO<sub>2</sub>, RbO<sub>2</sub> und CsO<sub>2</sub>.<br />
Das Hyperoxid-Ion hat eine ungerade Elektronenzahl und damit ebenfalls kein Oktett.<br />
<br />
=== Keine Gültigkeit für instabile Zwischenstufen ===<br />
Die Regel gilt vor allem für isolierbare Verbindungen. Bei vielen Reaktionen treten instabile, aber nachweisbare Zwischenprodukte auf, die der Oktettregel nicht gehorchen, z.&nbsp;B. Radikale wie das Chlorradikal oder Carbokationen, bei denen der Kohlenstoff nur sechs Elektronen hat, beispielsweise bei der Umsetzung von Butylchlorid. [[Nitrene]] und [[Carbene]] seien ebenfalls genannt.<br />
<br />
Bei [[Übergangsmetalle|Übergangsmetallverbindungen]] findet man eine analoge Regel: die [[18-Elektronen-Regel]]. Diese ist aber – wenn überhaupt − nur hinlänglich gut erfüllt für Komplexe mit vorwiegend [[kovalent]] gebundenen Liganden, aber selbst hier gibt es unzählige Ausnahmen.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Chemische Bindung]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vielfra%C3%9F&diff=140625370Vielfraß2015-04-06T19:22:28Z<p>Quadcore: /* Bestand und Schutz */ Letzte Bestandszahlen für 2012 von Quelle aktualisiert</p>
<hr />
<div><!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --><br />
{{Taxobox<br />
| Taxon_Name = Vielfraß<br />
| Taxon_WissName = Gulo gulo<br />
| Taxon_Rang = Art<br />
| Taxon_Autor = ([[Carl von Linné|Linnaeus]], 1758)<br />
| Taxon2_WissName = Gulo<br />
| Taxon2_Rang = Gattung<br />
| Taxon2_Autor = [[Peter Simon Pallas |Pallas]], 1780<br />
| Taxon3_WissName = Martinae<br />
| Taxon3_Rang = Unterfamilie<br />
| Taxon4_Name = Marder<br />
| Taxon4_WissName = Mustelidae<br />
| Taxon4_Rang = Familie<br />
| Taxon5_Name = Hundeartige<br />
| Taxon5_WissName = Canoidea<br />
| Taxon5_Rang = Überfamilie<br />
| Taxon6_Name = Raubtiere<br />
| Taxon6_WissName = Carnivora<br />
| Taxon6_Rang = Ordnung<br />
| Bild = Gulo gulo 1.jpg<br />
| Bildbeschreibung = <br />
}}<br />
<br />
Der '''Vielfraß''' ''(Gulo gulo)'' ist eine [[Raubtiere|Raubtierart]] aus der Familie der [[Marder]] (Mustelidae), die im nördlichen [[Eurasien]] und in [[Nordamerika]] lebt. Er wird auch als '''Bärenmarder''', '''Gierling''', '''Giermagen''', '''Gierschlund''' oder '''Järv''' (aus [[Schwedische Sprache|schwedischem]] ''järv'', [[Dänische Sprache|dänischem]] ''jærv'') bezeichnet. <br />
<br />
Die Herkunft des Tiernamens ''Vielfraß'' ist umstritten. Einer Deutung zufolge ist es eine aus [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]]en übernommene [[Lehnbedeutung]], die aus einer [[Volksetymologie|volksetymologischen]] Umdeutung von [[Altnorwegische Sprache|altnorwegisch]] ''fjeldfross'', wörtlich ‚Bergkater‘, stammt.<ref>[http://www.duden.de/rechtschreibung/Vielfrasz Duden]</ref> Möglicherweise unter Einfluß von [[Finnische Sprache|Finnisch]]-[[Karelische Sprache|Karelisch]] war diese Volksetymologie,<ref>Friedrich Kluge: ''Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache''. Stichwort: „Vielfraß“. Walter de Gruyter, Berlin/New York, 2013.</ref> vgl. [[Finnische Sprache|finn.]] ''ahma'' ‚Vielfraß‘ [[Rückbildung_(Linguistik)|rückgebildet]] zu ''ahmatti'' ‚Fresser‘, [[Russische Sprache|russ.]] ''rosomácha'' ‚Vielfraß‘ entlehnt aus finn. ''rasva maha'' ‚fetter Bauch‘ usw.<br />
<br />
== Merkmale ==<br />
Der Vielfraß ähnelt in seinem Körperbau den [[Echte Marder|Echten Mardern]], wird aber deutlich größer. Er erreicht eine Kopfrumpflänge von 65 bis 105 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 17 bis 26 Zentimetern. Mit einem Gewicht von bis zu 32 Kilogramm werden Männchen deutlich schwerer als Weibchen, die 20 Kilogramm erreichen können. Der massive Kopf und die kräftigen Gliedmaßen erwecken einen deutlich kompakteren und kräftigeren Eindruck als bei anderen Mardern. Die Ohren sind relativ klein, der Schwanz ist kurz und buschig. Das lange, dichte Fell ist dunkelbraun oder schwärzlich gefärbt, charakteristisch ist eine gelbliche oder hellbraune Bandzeichnung, die sich von den Schultern über die Seiten des Rumpfes erstreckt und sich über der Schwanzwurzel wieder vereint.<br />
<br />
== Verbreitung und Lebensraum ==<br />
[[Datei:Gulo gulo distribution.svg|thumb|Verbreitungsgebiet des Vielfraßes]]<br />
Der Vielfraß ist über die [[Borealer Nadelwald|Taiga]]- und [[Tundra]]gürtel der nördlichen Halbkugel verbreitet. Sein heutiges Verbreitungsgebiet umfasst [[Skandinavien]], das nördliche [[Sibirien]], [[Alaska]], weite Teile [[Kanada]]s und vereinzelte Populationen im Nordwesten der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. In geschichtlicher Zeit war er auch weiter südlich heimisch, so in [[Polen]] und im [[Baltikum]] beziehungsweise in etlichen Regionen der Vereinigten Staaten, wo sich sein Verbreitungsgebiet bis [[Kalifornien]] und [[Pennsylvania]] erstreckte. Aus diesen Gegenden wurde er durch menschliche Bejagung vertrieben.<ref name="Fränkel">Christian Franke/Johanna Kroll: ''[[Jury Fränkel]]´s Rauchwaren-Handbuch 1988/89''. 10. überarbeitete und ergänzte Neuauflage, Rifra-Verlag Murrhardt, S. 59. </ref> In der [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]]er [[Einhornhöhle (Harz)|Einhornhöhle]] wurden Vielfraßknochen aus einer Epoche der Kaltzeit (Glazialfauna) gefunden.<ref>[http://www.einhornhoehle.de/Fauna/tier1.htm www.einhornhoehle.de: ''Tiere der Eiszeit in der Einhornhöhle]. Abgerufen 21. Januar 2015. </ref> Knochen aus früher Zeit wurden auch an vielen Stellen im [[Alpenraum]] und umliegenden Landschaften wie den [[Westkarpaten]] gefunden, wobei die meisten Fundstellen zwischen 200 und 950 Metern über dem Meer liegen.<ref>[http://homepage.univie.ac.at/doris.doeppes/publikationen/doeppes_gulo_bzp2001.pdf ''Gulo gulo (Mustelidae, Mammalia) im Jungpleistozän Mitteleuropas'' In: Beiträge Zur Paläontologie, Ausgabe 26, Universität Wien. Institut für Paläontologie, Verlag: Verein zur Förderung der Paläontologie, 2001]</ref><br />
<br />
Am häufigsten sind Vielfraße in den [[Borealer Nadelwald|borealen Nadelwäldern]] vorzufinden, doch auch in den baumlosen Mooren der [[Tundra]] und in Gebirgsregionen sind sie weit verbreitet.<br />
<br />
== Lebensweise ==<br />
[[Datei:Gulo gulo 01.jpg|mini|Vielfraß auf einem abgestorbenen Baumstamm]]<br />
Vielfraße sind vorwiegend nachtaktiv, im Norden ihres Verbreitungsgebietes halten sie während der [[Polartag]]e und [[Polarnacht|Polarnächte]] einen alternierenden Rhythmus mit jeweils drei- bis vierstündigen Schlaf- und Aktivitätszeiten. Zur Ruhe ziehen sie sich in Nester zurück, die sie aus Gräsern und Blättern in Höhlen, Felsspalten oder unter gefallenen Bäumen errichten. Manchmal beziehen sie auch Baue anderer Tiere oder legen Höhlen im Schnee an. Sie sind in erster Linie Bodenbewohner, können aber auch gut klettern und schwimmen. Sie sind zwar nicht sehr schnelle, aber ausdauernde Läufer, die 10 bis 15 Kilometer ohne Pause zurücklegen und in einer Nacht Distanzen bis zu 45 Kilometern bewältigen können. Sie halten keine [[Winterruhe]], wandern im Winter aber manchmal in tiefergelegene oder südlichere Regionen ab.<br />
<br />
Wie die meisten Marder leben Vielfraße einzelgängerisch. Es sind territoriale Tiere, die ihr Revier oder zumindest ihr derzeitiges Aufenthaltsgebiet mit dem Sekret ihrer [[Analdrüse]]n oder mit Urin markieren. Gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen sind sie in der Regel intoleranter als gegenüber Vertretern des anderen Geschlechts, ein Revier eines Männchens kann sich mit denen mehrerer Weibchen überlappen oder sogar gänzlich überschneiden. Die Reviere sind verhältnismäßig groß und können im Winter 2000 Quadratkilometer umfassen.<br />
<br />
Der Vielfraß ist ein ausgezeichneter Schwimmer. Er gilt als außergewöhnlich stark und angriffslustig und wurde sogar dabei beobachtet, [[Puma]]s oder Bären vom Riss zu vertreiben.<br />
<br />
== Nahrung ==<br />
Im Sommer zeigt der Vielfraß ein ganz anderes Jagdverhalten als im Winter. In der warmen Jahreszeit betätigt er sich vor allem als [[Aasfresser]], sucht aber auch nach Vogeleiern, Baumtrieben und Beeren. Nur selten reißt er junge [[Ren]]tiere und [[Elch]]kälber, wenn er sie unbewacht antrifft.<br />
<br />
Im Winter nutzt der Vielfraß seine Überlegenheit gegenüber großen Säugetieren, da er sich ihnen auf dem Schnee fast geräuschlos nähern kann, ohne einzusinken. Seine Hauptbeute sind in dieser Zeit [[Schneehase]]n, [[Mäuse]], [[Eichhörnchen]] und [[Schneehuhn|Schneehühner]], gelegentlich aber auch junge Rentiere, [[Elch]]e und sogar [[Luchse]].<br />
<br />
== Fortpflanzung ==<br />
Die Paarung erfolgt in den Monaten April bis Juli, bedingt durch eine [[Keimruhe]] beginnt die eigentliche Tragzeit erst zwischen November und März. Nach rund 30- bis 40-tägiger effektiver Trächtigkeitsdauer bringt das Weibchen zwei bis vier Jungtiere zur Welt. Zu diesem Zweck legt es oft eine Schneehöhle an, in der die Jungtiere ihre ersten Lebenswochen verbringen. Neugeborene sind schneeweiß, blind und wiegen rund 90 bis 100 Gramm. Sie werden acht bis zehn Wochen gesäugt und verlassen die Mutter im Herbst. Nach einem Jahr erreichen sie ihre volle Größe, nach zwei bis drei Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt acht bis zehn Jahre, in menschlicher Obhut können sie 17 Jahre alt werden.<br />
<br />
== Mensch und Vielfraß ==<br />
[[Datei:Wolverine on rock.jpg|thumb|Ein Vielfraß auf einem Felsen]]<br />
<br />
=== Historie ===<br />
Die Herkunft des Tiernamens ''Vielfraß'' ist nicht sicher zu deuten. Die Annahme, dass er sich auf die [[Volksetymologie|volksetymologische]] Umbildung des altnorwegischen ''fjeldfross'', was so viel wie ‚Felsenkater‘ bedeutet, ist unter Sprachforschern umstritten. Eine andere Vermutung ist, dass das Tier seinen Namen der Eigenschaft verdankt, alles halbwegs Genießbare in die Nähe seines Schlupfwinkels zu schleppen und dort für sich große Vorräte anzulegen.<ref name="Schmidt Pelztiere">Fritz Schmidt: ''Das Buch von den Pelztieren und Pelzen''. F. C. Mayer Verlag, München 1970, S. 288</ref> Namen, die auf Gefräßigkeit hindeuten, hat der Vielfraß auch in mehreren anderen Sprachen. Nicht zuletzt die wissenschaftliche Bezeichnung (''Gulo gulo'') nimmt Bezug auf die gefräßige, nordische Sagengestalt [[Gulon]]. In allen modernen skandinavischen Sprachen wird eine dem schwedischen ''järv'' analoge Bezeichnung verwendet.<br />
<br />
Früher wurden Schauergeschichten über seine Gefräßigkeit verbreitet: So berichtet [[Brehms Tierleben]] (allerdings mit Skepsis), dass er sich an Aas (nach einer alten Erzählung von [[Conrad Gesner]] sogar an einer Leiche) vollfresse und sich dann zwischen engstehenden Bäumen durchzwänge, um den Darminhalt möglichst rasch loszuwerden und sogleich weiterzufressen. Großen Tieren springe der Vielfraß auf den Rücken, um sie in den Nacken zu beißen, bis sie stürzen. <ref>[[Brehms Thierleben]], 1. Aufl., 1. Bd. (1864), S. 516.</ref><br />
<br />
=== Verfolgung ===<br />
Die menschliche Bejagung des Vielfraßes und die damit verbundene Verkleinerung seines Verbreitungsgebietes hat zwei Gründe. Zum einen sieht man ihn als Nahrungskonkurrenten, Rentierzüchter fürchten ihn, da er manchmal ihr Vieh reißt. Aus diesem Grunde wurde er in Skandinavien bis in die jüngste Zeit gejagt. Außerdem dringt er manchmal auf der Suche nach Nahrung in Häuser ein, wo er den strengen Geruch seines Analdrüsensekretes verbreitet.<br />
<br />
Der zweite Grund für die Bejagung war der [[Vielfraßpelz]]. Er galt früher als wertvoll, spielt heute aber im kommerziellen Pelzhandel keine Rolle mehr. Von arktischen Völkern wird er aber wegen seiner Kälteundurchlässigkeit immer noch geschätzt.<br />
<br />
=== Verwendung und Symbolik ===<br />
Die norwegische Kommune [[Bardu]] und [[Kittilä]], eine Gemeinde in der [[Finnland|finnischen]] Landschaft [[Lappland (Finnland)|Lappland]], führen einen Vielfraß im Wappen. <br />
<gallery><br />
Datei:Kittilä.vaakuna.svg|[[Kittilä]]<br />
Datei:Bardu komm.svg|[[Bardu]]<br />
</gallery><br />
<br />
Der Vielfraß (englisch ''wolverine'') ist Maskottchen der [[University of Michigan#Sport|Michigan Wolverines]], des Verbundes der Sportmannschaften der [[University of Michigan]]. Auch in dieser Hinsicht ist der US-Bundesstaat [[Michigan]] dem Vielfraß verbunden: Eine hauptsächlich aus [[Detroit]]er Soldaten bestehende Brigade im [[US-Bürgerkrieg]] nannte sich ''Wolverines'', und hin und wieder wird Michigan mit dem Beinamen ''Wolverine State'' versehen. Dies ist möglicherweise auf den [[Pelzhandel]] in [[Sault Ste. Marie (Michigan)|Sault Ste. Marie]] im 18. Jahrhundert zurückzuführen.<br />
<br />
[[Wolverine (Comicfigur)|Wolverine]] ist der Name einer Figur in der Comic- und Film-Serie [[X-Men]].<br />
<br />
Auch in Mythen verschiedener Indianerstämme spielt der Vielfraß eine wichtige Rolle.<br />
<br />
=== Bestand und Schutz ===<br />
Im nördlichen [[Mitteleuropa]] ist die Art ausgestorben, in [[Norwegen]] gibt es nur mehr eine kleine Population von 120 bis 150 Tieren, die streng geschützt ist. Die [[Schweden|schwedische]] Vielfraßpopulation war so gut wie ausgestorben, wurde aber 1969 unter Schutz gestellt und konnte sich in den letzten Jahren erholen. Im Jahr 2012 lebten zwischen 668 und 835 Tiere, die hauptsächlich in [[Lappland (Historische Provinz)|Lappland]] und vereinzelt in [[Dalarna]] vorkommen.<ref>[http://www.rovdjur.se/viewText.do?textID=0025 Svenska Rovdjursföreningen] (schwedisch)</ref> In [[Finnland]] hat sich der Bestand zwischen 1991 und 2007 fast verdoppelt und wird derzeit auf 150 bis 170 Individuen geschätzt.<ref>Finnish Game and Fisheries Research Institute: ''[http://www.rktl.fi/english/news/lynx_population_doubled.html Lynx population doubled between 1994 and 2007 while the wolverine population grew more slowly.]'' Meldung vom 3. Oktober 2008.</ref><br />
<br />
Im östlichen und südlichen [[Kanada]] sind Vielfraße ausgerottet worden, ebenso im größten Teil des Kerngebietes der Vereinigten Staaten, wo nur mehr vereinzelte Reliktpopulationen vorkommen. In Nordasien, dem nördlichen Kanada und [[Alaska]] sind sie noch häufiger, insgesamt gelten sie laut [[Weltnaturschutzunion]] IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“). In Deutschland sind nach dem [[Bundesnaturschutzgesetz]] und der [[Bundesartenschutzverordnung]] Handel und Einfuhr von europäisch wild lebenden Populationen bzw. deren Erzeugnisse verboten, um die Bejagung in den verbliebenen natürlichen Lebensräumen nicht zu begünstigen.<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/anlage_1_26.html Anlage 1] zur Bundesartenschutzverordnung, Fußnote 1.</ref><br />
<br />
== Systematik ==<br />
Die systematischen Beziehungen des Vielfraßes zu anderen [[Marder]]n sind nicht restlos geklärt. Aufgrund seiner Besonderheiten im Körperbau wird er manchmal in eine eigene Unterfamilie, Guloninae, gestellt. Genetische Untersuchungen stützen diese Sichtweise aber nicht, sondern ordnen ihn in die [[Mustelinae]] ein, möglicherweise ist sogar die Gattung der [[Echte Marder|Echten Marder]] (''Martes'') ohne den Vielfraß [[Kladistik|paraphyletisch]]. Demnach könnte dieser ein enger Verwandter des nordamerikanischen [[Fischermarder]]s sein.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{bibISBN|0801857899}}<br />
* John J. Flynn, John A. Finarelli, Sarah Zehr, Johnny Hsu, Michael A. Nedbal: ''Molecular phylogeny of the Carnivora (Mammalia). Assessing the impact of increased sampling on resolving enigmatic relationships''. In: ''Systematic Biology.'' 54(2), 2005, S.&nbsp;1–21. [[doi:10.1080/10635150590923326]]<br />
<br />
== Weiterführende Literatur ==<br />
<br />
* Robert M. Inman, Audrey J. Magoun, Jens Persson, Jenny Mattisson: ''The wolverine's niche: linking reproductive chronology, caching, competition, and climate''. In: ''Journal of Mammalogy'' 93 (3) S. 634-644. 2012, [[doi:10.1644/11-MAMM-A-319.1]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Vielfraß}}<br />
{{Commons|Gulo gulo|Vielfraß}}<br />
* {{IUCN |Year=2009 |ID=9561 |ScientificName=Gulo gulo |YearAssessed=2009<br />
|Assessor=Abramov, A., Belant, J. & Wozencraft, C. |Download=24. Januar 2010}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Vielfrass}}<br />
[[Kategorie:Marder]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinz_Pagels&diff=140352120Heinz Pagels2015-03-28T15:03:48Z<p>Quadcore: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>'''Heinz Rudolph Pagels ''' (* [[19. Februar]] [[1939]] in [[New York City]]; † [[23. Juli]] [[1988]] in [[Aspen (Colorado)|Aspen]]) war ein US-amerikanischer [[Physiker]]. <br />
<br />
== Leben ==<br />
Pagels' Eltern waren in [[Stade]] aufgewachsen. Die aus einer lutherischen Pastorenfamilie stammende Mutter heiratete Heinz Pagels d. Ä. und emigrierte Anfang der 1920er Jahre (zur Zeit der [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923| Hyperinflation]]) mit ihm in die [[Vereinigte Staaten| Vereinigten Staaten]].<ref>Mitteilung von Elaine Pagels an [[Goetz Oertel]].</ref> <br />
<br />
Heinz Rudolph Pagels studierte bis zum [[Bachelor]] an der [[Princeton University]]. An der [[Stanford University]] [[Promotion (Doktor)| promovierte]] er 1965 zum [[Ph.D.]]. Ab 1966 war er an der [[Rockefeller University]], die er 1983 als [[Associate Professor]] verließ. Er ging als ''Executive Director'' an die [[New York Academy of Sciences]]. Er war auch Präsident der [[International League for Human Rights]] und Mitglied des [[Council on Foreign Relations]] in New York. <br />
<br />
Pagels arbeitete vor allem auf den Gebieten [[Quantenchromodynamik]], Astro-Teilchenphysik und [[Quantenfeldtheorie]].<ref>William Marciano, Heinz Pagels: ''Quantum chromodynamics''. North-Holland Publ., Amsterdam 1978.</ref> Zuletzt befasste er sich auch mit der Theorie komplexer Systeme, dem Thema seines letzten Buches ''Dreams of Reason''. Er wurde durch populärwissenschaftliche Bücher bekannt. Für ''The Cosmic Code. Quantum Physics as the Language of Nature'' erhielt er 1982 den ''Science Writing Award'' des [[American Institute of Physics]].<br />
<br />
Pagels starb beim Bergsteigen am Pyramid Peak in [[Colorado]] bei einem Sonntagsausflug mit seinem Doktoranden [[Seth Lloyd]] während seines Aufenthalts am [[Aspen Center for Physics]]. In ''Dreams of Reason'' hatte er noch über die Gefahren des Bergsteigens reflektiert. Er hinterließ die Theologin [[Elaine Pagels]], die er 1969 geheiratet hatte.<br />
<br />
Der [[Asteroid]] [[(3807) Pagels]] wurde nach ihm benannt.<br />
<br />
== Werke ==<br />
;Aufsätze<br />
* ''Collective model of the hadrons.'' In: ''Physical Review D.'' Band 14, 1976, S. 2747. <br />
* ''Nonperturbative approach to QCD.'' In: ''Physical Review D.'' Band 15, 1977, S. 2991. <br />
* ''Quantumchromodynamics.'' In: ''Physics Reports.'' Band 36, 1978, S. 137–276 (zusammen mit [[William J. Marciano]]). <br />
*''Vacuum of the quantum Yang Mills theory and magnetostatics.'' In: ''Nuclear Physics B.'' Band 143, 1978, S. 485 (zusammen mit E. Terry Tomboulis). <br />
* ''Dynamical chiral symmetry breaking in QCD.'' In: ''Physical Review D.'' Band 19, 1979, S. 3080. <br />
* ''Models of dynamically broken gauge theories.'' In: ''Physical Review D.'' Band 21, 1980, S. 2336. <br />
* ''Complexity as Thermodynamic Depth.'' In: ''Annals of Physics.'' Band 188, 1988, S. 186–213. (zusammen mit [[Seth Lloyd]]). <br />
<br />
;Bücher<br />
* ''Cosmic code. Quantenphysik als Sprache der Natur'' („The cosmic code“). Ullstein, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-550-07723-8. <br />
* ''Die Zeit vor der Zeit. Das Universum bis zum Urknall'' („Perfect symmetry“). Ullstein, Berlin 1987, ISBN 3-550-07819-6. <br />
* ''The Dreams of Reason. The Computer and the Rise of the Sciences of Complexity''. Bantam Books, New York 1989, ISBN 0-553-34710-1.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|110694252}}<br />
* [http://edge.org/memberbio/heinz_r_pagels ''Dedication: Heinz R. Pagels'']<br />
* Walter Sullivan: [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=940DE6D8143EF935A15754C0A96E948260 ''Dr. Heinz Pagels, 49, a Physicist, Dies in Fall From Colorado Peak'']. In: ''The New York Times''. 26. Juli 1988.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=110694252|LCCN=n/81/100231|VIAF=56584949}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Pagels, Heinz}}<br />
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Sachbuchautor (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Rockefeller University)]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber für einen Asteroiden]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1939]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1988]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Pagels, Heinz<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Pagels, Heinz Rudolf<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=19. Februar 1939<br />
|GEBURTSORT=[[New York City]]<br />
|STERBEDATUM=23. Juli 1988<br />
|STERBEORT=[[Aspen (Colorado)|Aspen]], Colorado<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Robert_Obsieger&diff=138102875Robert Obsieger2015-01-24T07:01:27Z<p>Quadcore: Beispiel für Plastiken aus dem Dr.-Friedrich-Becke-Hof hinzugefügt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Gerlhof2.jpg|thumb|Gerl-Hof]]<br />
[[Datei:Dr.-Friedrich-Becke-Hof_-_Keramik_Faultier.jpg|mini|Faultierplastik im Dr.-Friedrich-Becke-Hof]]<br />
'''Robert Obsieger''' (* [[23. September]] [[1884]] in [[Lundenburg]], [[Südmähren]]; † [[27. November]] [[1958]] in [[Wien]]) war ein [[österreich]]ischer Bildhauer und Keramiker.<br />
<br />
Obsieger lehrte an der „Werkstättenschule für Keramik“ und war vor allem im Rahmen der Aktion [[Kunst am Bau]] im Rahmen von Wohnhausanlagen beschäftigt. Für den „Dr. Friedrich-Becke-Hof“, Wien 16, Thalheimergasse 32-38 (1926) gestaltete Obsieger beispielsweise bizarr-expressionistische keramische Tafeln und Tier-Plastiken. Obsiegers Reliefs an der städtischen Wohnhausanlage Gerl-Hof (Wien-Brigittenau, 1931) können als exemplarischer Versuch der Umsetzung programmatischer Inhalte der [[Arbeiterbewegung]] gelten. Sie thematisieren – in Anlehnung an die ''Wohnbaukantate'' von [[Josef Luitpold Stern]] – Arbeit, Freude, Spiel und Muße, allerdings stilistisch orientiert an Vorbildern der klassischen Antike und des alten Orients. Obsieger erhielt 1952 den [[Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst]] (Sparte: Angewandte Kunst).<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{ThB|XXV|553|||}}<br />
* {{Vollmer|3|503}}<br />
* {{Vollmer|6|313}} (Nachtrag)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://web.archive.org/web/20070814104710/http://www.gebietsbetreuung.wien.at/gbdocs/gb21/ausstellung_tafel-7.html Zu Obsiegers Reliefs am Gerl-Hof]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1019296372|LCCN=no/2008/89887|VIAF=84942196}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Obsieger, Robert}}<br />
[[Kategorie:Bildhauer (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Keramiker]]<br />
[[Kategorie:Person (Břeclav)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1884]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1958]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Obsieger, Robert<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Bildhauer und Keramiker<br />
|GEBURTSDATUM=23. September 1884<br />
|GEBURTSORT=[[Lundenburg]], Südmähren<br />
|STERBEDATUM=27. November 1958<br />
|STERBEORT=[[Wien]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Faultiere&diff=138102786Faultiere2015-01-24T06:46:54Z<p>Quadcore: /* Ernährung und Stoffwechsel */ Grammatik korrigiert</p>
<hr />
<div><!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --><br />
{{Taxobox<br />
| Taxon_Name = Faultiere<br />
| Taxon_WissName = Folivora<br />
| Taxon_Rang = Unterordnung<br />
| Taxon_Autor = [[Frédéric Delsuc|Delsuc]], [[François M. Catzeflis|Catzeflis]], [[Michael J. Stanhope|Stanhope]] & [[Emmanuel J. P. Douzery|Douzery]], 2001<br />
| Taxon2_Name = Zahnarme<br />
| Taxon2_WissName = Pilosa<br />
| Taxon2_Rang = Ordnung<br />
| Taxon3_Name = Nebengelenktiere<br />
| Taxon3_WissName = Xenarthra<br />
| Taxon3_Rang = Überordnung<br />
| Taxon4_Name = Höhere Säugetiere<br />
| Taxon4_WissName = Eutheria<br />
| Taxon4_Rang = Unterklasse<br />
| Taxon5_Name = Säugetiere<br />
| Taxon5_WissName = Mammalia<br />
| Taxon5_Rang = Klasse<br />
| Taxon6_Name = Amnioten<br />
| Taxon6_WissName = Amniota<br />
| Taxon6_Rang = ohne<br />
| Bild = 2 toed sloth.jpg<br />
| Bildbeschreibung = [[Hoffmann-Zweifingerfaultier]] (''Choloepus hoffmanni''), ein Vertreter der [[Zweifinger-Faultiere]]<br />
}}<br />
<br />
Die '''Faultiere''' (Folivora, auch Phyllophaga oder Tardigrada) bilden eine Unterordnung der [[zahnarme]]n [[Säugetiere]] (Pilosa) und sind mit den [[Ameisenbären]] und den [[Gürteltiere]]n verwandt ([[Nebengelenktiere]]). Es sind sechs [[Rezent (Biologie)|rezente]] Arten bekannt, die sich auf die beiden Gattungen der [[Zweifinger-Faultiere]] (''Choloepus'') und der [[Dreifinger-Faultiere]] (''Bradypus'') verteilen. Bei diesen heute lebenden Arten handelt es sich um eher kleine Tiere der Unterordnung, die durchschnittlich 50 cm lang und etwa 5 kg schwer werden. Sie bewohnen zumeist [[Tropischer Regenwald|tropische Regenwälder]] in [[Südamerika|Süd-]] und [[Mittelamerika]], wo sie sich bevorzugt in den Baumkronen aufhalten und sich von blatthaltiger Pflanzenkost ernähren. Bekannt sind die Faultiere vor allem durch ihre – mit dem Rücken nach unten – im Geäst hängende Lebensweise, ihre sehr langsamen Bewegungen und die langen Ruhephasen. Die beiden letztgenannten Eigenschaften werden durch einen extrem niedrigen [[Stoffwechsel]] hervorgerufen, der aus der energiearmen Blattnahrung resultiert.<br />
<br />
Neben den beiden heute bestehenden Gattungen sind noch wenigstens 90 weitere mit ausgestorbenen Arten bekannt, womit die Faultiere eine der formenreichsten Gruppen der Nebengelenktiere darstellen. Diese Gattungen umfassten häufig weitaus größere als die heute lebenden Vertreter, darunter auch [[Riesenfaultier]]e von 4 bis 6 t Körpergewicht. Ein überwiegender Teil der ausgestorbenen Faultiere lebte weitgehend am Boden, allerdings nutzten sie recht vielfältige Lebensräume, neben Wäldern etwa offene Landschaften bis hin zu wüstenartigen Gebieten, hohen Gebirgslagen und Küstengebieten. Auch die Ernährung war deutlich variantenreicher. Der Ursprung der Faultiere reicht bis in das [[Oligozän]] vor über 30 Millionen Jahren zurück. Im Übergang vom [[Pleistozän]] zum [[Holozän]] vor rund 10.000 Jahren starben die meisten der großen Faultierarten aber aus.<br />
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Die Erforschung der Faultiere begann bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden die ersten rezenten Arten beschrieben und nur wenige Jahre später auch die ersten fossilen Vertreter nachgewiesen. Eine erste Hochphase der Forschung fand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt, als [[Charles Darwin]] auf seiner Reise nach Südamerika zahlreiche Fossilfunde entdeckte. Dabei etablierte sich auch die Vorstellung, dass die baumbewohnenden, heutigen Faultiere näher miteinander verwandt seien und den bodenbewohnenden gegenüberstünden. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte dies anfangs durch [[Anatomie|anatomische]] Untersuchungen, später auch durch [[Molekulargenetik|molekulargenetische]] Analysen widerlegt werden. Demnach gehören die Dreifinger-Faultiere in die [[monotypisch]]e Familie Bradypodidae, die Zweifinger-Faultiere dagegen in die Familie der [[Megalonychidae]], der auch zahlreiche ausgestorbene Arten von Bodenfaultieren zuzuweisen sind. Daher sind die Anpassungen der heutigen Faultiere an die Lebensweise in den Bäumen als [[Konvergenz (Biologie)|konvergente]] Entwicklung anzusehen.<br />
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== Körperbau ==<br />
=== Allgemeines Aussehen und Größe ===<br />
[[Datei:Bradypus.jpg|miniatur|hochkant|[[Braunkehl-Faultier]] (''Bradypus variegatus'')]]<br />
Die heutigen baumbewohnenden Faultiere erreichen eine Gesamtlänge von 42 bis 80 cm und werden zwischen 2 und 11 kg schwer. Der Kopf ist sehr kurz, das Gesicht eher rund. Die kleinen Augen liegen weit auseinander, schauen aber nach vorn, die runde Nase ist deutlich abgeflacht, die Ohren sind klein und im Fell verborgen. Der Schwanz besteht nur als stummelartiges [[Rudiment]]. Typischerweise sind die Gliedmaßen sehr lang, die vorderen länger als die hinteren, was besonders deutlich bei den [[Dreifinger-Faultiere]]n ausgeprägt ist. Die beiden heutigen Gattungen unterscheiden sich durch die Anzahl der sichtbaren [[Finger]]. An den Hinterbeinen haben beide Gruppen jeweils drei [[Zehe (Fuß)|Zehen]]. Die Finger und Zehen tragen große, sichelförmig gebogene [[Klaue (Biologie)|Klauen]] und sind etwa gleich lang.<ref name="Gardner 2008"/><ref name="Gardner et al. 2008"/><br />
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Die ausgestorbenen Faultiere wichen in ihrem Aussehen teilweise von den heute lebenden Vertretern ab und übertrafen diese in ihren Körpermaßen – abgesehen von einigen sehr kleinen Vertretern – teilweise erheblich. Vor allem die Formen aus dem [[Pleistozän]] erreichten dabei extreme Maße. So wies ''[[Scelidotherium]]'' eine Länge von 2,7 m auf bei einem Gewicht von rund 800 kg. ''[[Glossotherium]]'' wurde 3,25 m lang und gut 1,5 t schwer.<ref name="Vizcaino et al. 2001"/> Die Angehörigen der größten bekannten Gattungen, ''[[Megatherium]]'' und ''[[Eremotherium]]'', erreichten aber eine Gesamtlänge von bis zu 6 m und ein Gewicht von schätzungsweise 4 bis 6 t, womit sie neben den aus [[Eurasien]] eingewanderten [[Rüsseltiere]]n die größten landlebenden Säugetiere jener Zeit in [[Amerika]] darstellten.<ref name="Barbosa et al. 2014"/><ref name="Vizcaino et al. 2008a"/> Diese zumeist bodenbewohnenden Faultiere wiesen wie zahlreiche ihrer [[Stammesgeschichte|stammesgeschichtlichen]] Vorgänger kurze und kräftige Gliedmaßen auf und verfügten zudem über einen längeren Schwanz.<ref name="Bargo 2000"/><br />
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=== Schädel- und Gebissmerkmale ===<br />
[[Datei:ChoffmanniSkull.JPG|miniatur|Schädel des [[Hoffmann-Zweifingerfaultier]]s (''Choloepus hoffmanni'')]]<br />
Die Schädel der heutigen Zwei- und Dreifinger-Faultiere sind durchschnittlich 10,8 beziehungsweise 6,7 cm lang und allgemein deutlich gerundet und kurz. Die größten Schädel innerhalb der Faultiere besaßen ''Eremotherium'' und ''Megatherium'' mit Maßen zwischen 65 und 86 cm. Allgemein weisen die Faultiere eine recht vielfältige Schädelgestaltung auf. So kamen Formen mit langschmalen Schädeln wie ''[[Nothrotherium]]'' und ''[[Scelidotherium]]'' oder mit kurzen und breiten Schnauzen, etwa ''[[Lestodon]]'' vor. Generelle Merkmale der Faultiere sind ein stark reduzierter [[Mittelkieferknochen]] und ein verlängerter [[Oberkiefer]].<ref name="Naples 1982"/> Zu den auffälligsten Eigenschaften der Schädel gehört weiterhin der nicht vollständig ausgebildete [[Jochbogen]], ein Charakteristikum, das ebenfalls bei den [[Ameisenbären]] auftritt. Teilweise verleitete dieses Merkmal, das auch bei den nicht näher verwandten [[Schuppentiere]]n nachgewiesen ist, dazu, auf eine eher insektenfresserische Ernährungsweise der frühesten Faultiervertreter zu schließen, doch sind alle bisher aufgefundenen Fossilformen als Pflanzenfresser identifiziert. Nur einige der größten Vertreter der Faultiere wie ''Megatherium'', ''[[Megalonyx]]'' und ''[[Paramylodon]]'' besaßen sekundär wieder voll ausgeprägte Jochbögen. Des Weiteren tritt am vorderen Bogenansatz am [[Jochbein]] ein stark nach unten verlängerter, seitlich abgeflachter Knochenauswuchs auf. Dieser dient dem [[Musculus masseter]] der Kaumuskulatur als Ansatzstelle und ermöglicht ausgeprägte vor- und rückwärts gerichtete Kaubewegungen. Ein ähnlicher Knochenauswuchs ist bei den [[Glyptodontidae]], Verwandten der [[Gürteltiere]], zu finden, doch weist dieser dort einen unterschiedlichen Aufbau auf und führt auch zu einem abweichenden Ansetzen der Kaumuskulatur, so dass beide Knochenauswüchse wohl unabhängig entstanden sind. Ebenfalls typisch ist das Vorkommen einer [[Septomaxilla]] (Os nariale) im vorderen Nasenhöhlenbereich. Diese Verknöcherung tritt sonst weitgehend nur bei [[Kloakentiere]]n und älteren [[Mesozoikum|mesozoischen]] Säugetieren auf.<ref name="Zeller et al. 1993"/><ref name="McDonald 2003"/><br />
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[[Datei:Nothrotherium (1).jpg|miniatur|Schädel von ''[[Nothrotherium]]'']]<br />
Besonderheiten sind auch im Gebissaufbau vorhanden, welcher von dem der [[Höhere Säugetiere|Höheren Säugetiere]] abweicht. Bei den meisten Faultieren fehlen die vorderen Zähne, also die [[Schneidezahn|Schneidezähne]] und der [[Eckzahn]]. In der Regel sind je Kieferbogen im Oberkiefer fünf, im Unterkiefer vier Zähne ausgebildet, insgesamt also 18. Nur wenige Linien wie etwa die entwickelten [[Nothrotheriidae]] haben den jeweils vordersten Zahn reduziert. Die hinteren Zähne sind [[homodont]], so dass nicht zwischen [[Prämolar]]en und [[Molar (Zahn)|Molaren]] unterschieden werden kann. Zudem ist kein [[Zahnschmelz]] ausgebildet – die Zähne bestehen hauptsächlich aus verschiedenen Lagen von [[Zahnbein]], darunter das besonders harte [[Orthodentin]]<ref name="Kalthoff 2011"/> – und auf den Kauoberflächen fehlt das häufig bei Höheren Säugetieren auftretende Muster aus verschiedenen Zahnschmelzhöckerchen. Allerdings sind zwei querstehende Leisten (''Lophen'') ausgebildet, die das Zerquetschen der Nahrung ermöglichen. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass kein Zahnwechsel vom Milch- zum Dauergebiss erfolgt. Vielmehr wachsen die Zähne das gesamte Leben lang, wobei junge Zähne zuerst rund und später ihre eher eckige Form erhalten. Bei den [[Megatheriidae]] sind alle Zähne gleich gestaltet. Die [[Megalonychidae]], darunter auch die Zweifinger-Faultiere, haben den jeweils vordersten Zahn in einen eckzahnartigen (''caniniformen'') umgestaltet, der die anderen Zähne deutlich an Höhe übertrifft. Ob dieser auch dem Eckzahn [[Homologie (Biologie)|homolog]] entspricht, ist unbekannt. Im geschlossenen Gebiss stehen sie genau umgekehrt im Vergleich zu den anderen Höheren Säugertiern, das heißt, der untere ruht hinter dem oberen und nicht wie sonst umgekehrt üblich. Bei den [[Bradypodidae]], also den Dreifinger-Faultieren, wird der jeweils vorderste Zahn durch einen kleinen, meißelartig gestalteten gebildet.<ref name="Naples 1982"/><ref name="McDonald 2003"/><ref name="Vizcaino 2009"/><br />
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=== Skelettmerkmale ===<br />
[[Datei:Skeleton of Choloepus didactylus.jpg|miniatur|Skelett des [[Eigentliches Zweifingerfaultier|Eigentlichen Zweifingerfaultiers]] (''Choloepus didactylus'')]]<br />
Bedeutende Skelettmerkmale bestehen vor allem im Bereich der Wirbelsäule. Der Hals umfasst bei den Dreifinger-Faultieren acht bis zehn Wirbel, wodurch die Tiere über einen sehr beweglichen Kopf verfügen. Bei den Zweifinger-Faultieren sind dagegen nur fünf bis sieben Halswirbel ausgebildet, ihr Hals ist also deutlich kürzer. Es wird angenommen, dass die hintersten eins bis drei Halswirbel bei den Dreifinger-Faultieren vorverlagerte, rippenlose Brustwirbel darstellen, die vordersten zwei Brustwirbel bei den Zweifinger-Faultieren aber rippentragende Halswirbel repräsentieren.<ref name="Hautier et al. 2010"/><ref name="Endo 2013"/> Bei allen fossilen Faultieren, von denen die Halswirbelsäule bekannt ist, wurden bisher ausschließlich sieben Wirbel nachgewiesen. Die Anzahl der Brustwirbel variiert in den einzelnen Faultiergattungen und liegt bei den Dreifinger-Faultieren bei 16, bei den Zweifinger-Faultieren bei 24 und beim ausgestorbenen ''[[Hapalops]]'' bei 22. Sehr stark reduziert ist die Lendenwirbelsäule, die bei allen bekannten Gattungen drei Wirbel einnimmt. Vor allem an den Lendenwirbeln und den hinteren Brustwirbeln treten zusätzliche Gelenkflächen auf, die sich an den seitlichen [[Wirbel (Anatomie)#Aufbau|Gelenkfortsätzen]] befinden und [[Xenarthrisches Gelenk|xenarthrische Gelenke]] (Nebengelenke oder Xenarthrale) genannt werden. Diese verbinden die vorhergehenden mit den nachfolgenden Gelenkfortsätzen und stabilisieren den Rücken so zusätzlich.<ref name="Gaudin 1999"/> Bei den heutigen Faultieren ist nur ein kurzer, stummelartiger Schwanz bestehend aus 4 bis 5 Wirbeln ausgebildet, ausgestorbene besaßen aber teilweise recht lange Schwänze mit deutlich mehr Schwanzwirbeln.<ref name="McDonald 2003"/><br />
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[[Datei:Glossotherium robustum in Vienna.jpg|miniatur|Skelett von ''[[Glossotherium]]'']]<br />
Einzelne Besonderheiten finden sich auch am Bewegungsapparat. Als besondere Anpassung an ihre Lebensweise besitzen die rezenten Faultiere extrem lange und schlanke Gliedmaßen, wobei die vorderen der Dreifinger-Faultiere etwa anderthalb mal so lang sind wie die hinteren; bei den Zweifinger-Faultieren ist das Verhältnis wesentlich ausgewogener.<ref name="Gardner 2008"/><ref name="Gardner et al. 2008"/> Die fossilen Faultiere wiesen häufig kürzere und robustere Beine auf, vor allem bei den bodenbewohnenden Faultieren waren die Vorderbeine meist kürzer als die Hinterbeine.<ref name="Bargo 2000"/> Typisch für alle Faultiere ist das Auftreten eines Dritten Trochanter als Muskelansatzstelle am Schaft des [[Oberschenkelknochen]]s, der weniger stark ausgeprägt ist als bei den verwandten [[Gürteltiere]]n und dessen Lage sehr variiert. [[Schienbein|Schien-]] und [[Wadenbein]] sind nicht miteinander verwachsen, eine Ausnahme stellen hier die großen Megatheriidae dar. Die Dreifinger-Faultiere haben an den Vorderfüßen drei (Strahlen II bis IV), die Zweifinger-Faultiere zwei krallenbewehrte Strahlen (Strahlen II und III), die meist die gleiche Länge haben. An den Hinterfüßen kommen jeweils drei Strahlen vor.<ref name="Nyakatura 2012"/> Die weiteren Zehenstrahlen sind in ihrer Länge reduziert und funktionslos. Die Anzahl der krallenführenden Strahlen bei den bodenlebenden, ausgestorbenen Faultieren schwankt. Bedeutend ist hier aber die Konstruktion des Hinterfußes. Einige Vertreter setzten mit dem ganzen Fuß auf und verfügten so über eine ''plantigrade'' Fortbewegung ([[Sohlengänger]]). Bei anderen wiederum war der Hinterfuß seitlich verdreht, so dass diese mit dem fünften (äußeren) Strahl und dem [[Fersenbein]] auftraten (''pedolateral''), eine Bewegungsform, die sich mehrfach unabhängig in den einzelnern Faultierlinien entwickelte.<ref name="McDonald 2003"/><ref name="McDonald 2012"/><br />
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=== Fell ===<br />
[[Datei:Mylodon fur.jpg|miniatur|Fossilisierte Fellreste von ''[[Mylodon]]'']]<br />
Im Fell der Dreifinger-Faultiere können zwei Schichten deutlich unterschieden werden: Das kurze und sehr dichte [[Wollhaar|Unterfell]] und das lange und strohige [[Deckhaar]]. Die Zweifinger-Faultiere weisen dagegen nur das Deckhaar auf. Ein besonderes Kennzeichen der Haare der Faultiere stellt das Fehlen des Markkanals (Medulla) dar. Der Haarstrich verläuft vom Bauch zum Rücken und damit entgegengesetzt zu dem anderer Säugetiere. Dadurch kann das Regenwasser besser ablaufen, was eine [[evolutionäre Anpassung]] an die überwiegend hängende Lebensweise im Geäst der Bäume darstellt. Des Weiteren besitzen die Haare der Zweifinger-Faultiere an der Außenfläche 3 bis 9 Längsrippeln und –rillen, die über die gesamte Länge verlaufen. Dies ist einmalig unter Säugetieren. Bei den Dreifinger-Faultieren kommt dies nicht vor; deren Haare weisen unter der [[Haarkutikula|Cuticula]] kleine Lufträume auf. Als Schutz hat sich bei Faultieren eine ungewöhnliche [[Tarnung (Biologie)|Tarnung]] entwickelt: In den Haaren siedeln [[Algen]], die den Tieren zwischen den Blättern als grün-changierende Färbung zugute kommen - ein Effekt, der vor allem in der [[Regenzeit]] deutlich zu Tage tritt.<ref name="Gilmore et al. 2001"/><ref name="Gilmore et al. 2008"/><ref name="Suutari et al. 2010"/><br />
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Durch fossilisierte Funde des [[Weichteilgewebe]]s in einigen Höhlen Nord- und Südamerikas ist eine Fellbedeckung auch bei ausgestorbenen Formen nachgewiesen, so bei ''Mylodon'', ''Megalonyx'' und ''Nothrotheriops''. Die überlieferten Haare sind meist lang und zottelig, zudem heller oder dunkler braun gefärbt. Es ist anzunehmen, dass zahlreiche fossile Faultiere somit ein Fell besaßen.<ref name="McDonald et al. 2008"/> Diskutiert wird, ob die in den tropischen Regionen verbreiteten, extrem großen Vertreter, etwa ''Megatherium'' und ''Eremotherium'' ebenfalls behaart waren. Hier sprechen die riesigen Körpergrößen und die damit verbundene und notwendige [[Thermoregulation]] dafür, dass wie bei anderen großen, heutigen Pflanzenfressern, so [[Elefanten]], [[Nashörner]] und [[Flusspferde]], keine sichtbare Fellbedeckung bestand, sondern die Haut mehr oder weniger nackt war.<ref name="Farina et al. 2013"/> Einige der großen Bodenfaultiere wie etwa ''Mylodon'' oder ''Glossotherium'' besaßen zusätzlich diskus- oder linsenförmige Knochenplättchen ([[Osteoderm]]e), die in der Haut ausgebildet waren. Diese hatten mit 0,5 bis 3 cm Durchmesser eine geringe Größe und wiesen im Gegensatz zu ähnlichen Bildungen bei den Gürteltieren und Glyptodonten einen einfachen, kompakten Bau auf. Da sie in der Regel isoliert aufgefunden werden, waren sie höchstwahrscheinlich regellos in der Haut ausgebildet und nicht fest miteinander verwachsen wie bei den Panzern der heutigen Gürteltiere.<ref name="Hill 2006"/><br />
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=== Innere Organe ===<br />
Im Gegensatz zu anderen, auf Blattnahrung spezialisierten Säugetieren wird bei den Faultieren die Nahrung im vorderen Magen-Darm-Bereich verdaut. Der [[Magen]] besteht aus drei, teilweise getrennten Kammern, die mit dem Magenpförtner verbunden sind. In vollständig gefüllten Zustand erreicht er bis zu einem Drittel des gesamten Körpergewichts eines Tieres. Eine Besonderheit stellen die [[Lunge]]n dar, die bei beiden Gattungen keine deutliche Trennung in einzelne Flügel erkennen lassen, was eventuell mit dem Bau des Brustkorbs zusammenhängt. Die [[Milz]] ist bei den Dreifinger-Faultieren irregulär-schlauchförmig gestaltet, bei den Zweifinger-Faultieren aber flach-dreieckig. Die [[Niere]]n liegen sehr tief in der Bauchhöhle, die anschließende [[Harnblase]] erreicht 12 cm Durchmesser und speichert bis zu 1 l [[Urin]]. Bei Jungtieren nimmt diese fast die Hälfte der [[Bauchfellhöhle]] ein. Eine [[Gallenblase]] besitzen nur die Zweifinger-Faultiere, bei diesen ist sie aber sehr klein, Dreifinger-Faultiere haben keine ausgebildet.<ref name="Gilmore et al. 2008"/> Im Gegensatz zu zahlreichen, nicht zu den [[Primaten]] zählenden Säugetieren ist die [[Gebärmutter]] einfach gestaltet, weicht dadurch aber markant von einigen Vertretern der [[Gürteltiere]] als nahe Verwandte innerhalb der [[Nebengelenktiere]] ab.<ref name="Benirschke 2008"/><br />
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=== Sinnesorgane ===<br />
Allgemein orientieren sich die Faultiere über den [[Geruchssinn|Geruchs-]] und [[Tastsinn]]. Der [[Sehsinn]] der heutigen Faultiere ist aufgrund des fehlenden [[Musculus ciliaris]] unterentwickelt, wodurch die Tiere [[kurzsichtig]] sind. Die stark konvex gekrümmte [[Hornhaut]] und die sehr dicke [[Linse (Auge)|Augenlinse]] führen zu einer geringen Auflösung des Sichtfeldes. Allerdings ist die Sehfähigkeit der Jungtiere besser als die der ausgewachsenen. Da bei den Zweifinger-Faultieren die Linse deutlich schmaler ist im Vergleich zum Durchmesser als bei den Dreifinger-Faultieren, ist diese auch weniger leistungsfähig.<ref name="Gilmore et al. 2008"/><br />
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Auch das [[Auditive Wahrnehmung|Gehör]] ist weniger entwickelt, allerdings ist das [[Ohr]] der heutigen Faultiere auf einen eher niedrigen Frequenzbereich zwischen 0,3 und 30 kHz ausgelegt, was vor allem mit dem Aufbau der [[Hörschnecke]] zu begründen ist. Erwachsene Tiere werden überwiegend durch Laute von 2 bis 8 kHz aktiviert, was sich auch die Jungtiere zunutze machen, wenn sie von der Mutter getrennt werden. Da der akustische Sinn aber offensichtlich nur eine geringe Rolle spielt, sind nur wenige Ruflaute bei den Faultieren bekannt.<ref name="Gilmore et al. 2008"/> Anhand des Vergleichs des Innenohrs der rezenten Arten mit ausgestorbenen Formen konnte unter anderem für ''Glossotherium'' und ''Lestodon'' ein ähnlicher Frequenzbereich ermittelt werden, So lag die optimale Hörfrequenz zwischen 1,7 und 2,4 kHz, während die Obergrenze mit 15,3 bis 16,5 kHz erreicht war.<ref name="Blanco et al. 2008"/><ref name="Blanco et al. 2012"/><br />
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== Verbreitung ==<br />
Die Faultiere sind hauptsächlich im zentralen und nördlichen [[Südamerika]] und in Teilen [[Mittelamerika]]s und auf einigen Inseln der [[Karibik]] verbreitet. Sie bewohnen [[Tropischer Regenwald|tropische Regenwälder]] des Flachlands und Bergwälder, selten nutzen sie offenere Landschaften. Höheren Lagen über 2400 m werden nur gelegentlich aufgesucht. Beide heutigen Gattungen tolerieren keine kühleren Temperaturen. Aufgrund des fehlenden Unterfells sind die Zweifinger-Faultiere aber stärker für Kälte empfindlich und besitzen eine höhere Thermoneutralität (24&nbsp;°C) als die Dreifinger-Faultiere (18&nbsp;°C). Allerdings ist das Fell der Zweifinger-Faultiere in höheren Lagen deutlich dichter.<ref name="Gilmore et al. 2001"/><ref name="Superina et al. 2010"/><br />
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Der Ursprung der Faultiere ist höchstwahrscheinlich in Südamerika zu suchen. Mittel- und [[Nordamerika]] wurden in mehreren Ausbreitungswellen erreicht. So sind bereits im beginnenden [[Oligozän]] vor rund 34 Millionen Jahren Faultiere erstmals auf den [[Karibische Inseln|Karibischen Inseln]] nachgewiesen, im Oberen [[Miozän]] vor etwa 8 Millionen Jahren besiedelten sie Nordamerika. Die Einwanderung in beide Regionen erfolgte wohl über kleine Inseln. Mit der Schließung des [[Isthmus von Panama]] und der Entstehung einer Landbrücke zwischen Süd- und Nordamerika im [[Pliozän]] vor rund 4 Millionen Jahren und dem damit einsetzenden [[Großer Amerikanischer Faunenaustausch|Großen Amerikanischen Faunenaustausch]] kam es zu einer weiteren Besiedlung Mittel- und Nordamerikas durch Faultiere. Im [[Pleistozän]] erreichten sie ihre größte Ausdehnung über beide Kontinente. So kam ''[[Mylodon]]'' fast bis an die Südspitze Südamerikas vor, während ''[[Megalonyx]]'' im Hohen Norden Nordamerikas in [[Alaska]] nachgewiesen ist. Die Faultiere nutzten im Laufe ihrer [[Stammesgeschichte]] eine Vielzahl an Lebensräumen. So waren sie wie heute in dichten Wäldern, aber auch in [[Savanne]]n und [[Steppe]]n bis hin zu [[Wüste]]n anzutreffen, ebenso wie in hohen Gebirgslagen und an der Meeresküste.<ref name="McDonald et al. 2008"/><ref name="Pujos et al. 2012"/><br />
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== Lebensweise ==<br />
=== Allgemein und Fortbewegung ===<br />
[[Datei:Hoffmann-Sloth_upright.jpg|miniatur|[[Hoffmann-Zweifingerfaultier]] (''Choloepus hoffmanni'') hängend im Geäst]]<br />
Die rezenten Zwei- und Dreifinger-Faultiere sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und strikt einzelgängerisch sowie baumbewohnend ([[arboricol]]), wobei sie sich häufig in den Baumkronen aufhalten. In den Bäumen bewegen sie sich meist mit dem Rücken nach unten hängend vorwärts. An diese Lebensweise sind die heutigen Faultiere unter anderem durch ihre langen Gliedmaßen und die gebogenen Klauen, die als Haken fungieren, angepasst, weiterhin durch stark bewegliche Gelenke an Armen und Beinen und einen kurzen und gerundeten [[Brustkorb]] mit einer hochflexiblen [[Schlüsselbein]]-[[Brustbein]]-Verbindung. Zudem erforderte die ungewöhnliche Körperhaltung und die baumkletternde Bewegungsweise eine Umstrukturierung der Muskeln, vor allem im Bereich der vorderen Gliedmaßen, die bei dieser Art der Fortbewegung den Antrieb geben.<ref name="Nyakatura et al. 2011"/><ref name="Nyakatura 2012"/> Dadurch wird ein kraftsparendes Hängen und Hangeln ermöglicht. Die Bewegungen sind allgemein sehr langsam und die erreichten Geschwindigkeiten liegen bei wenigen Metern pro Minute. Innerhalb eines Tages legen die Tiere aber selten mehr als einige Dutzend bis hundert Meter zur Futtersuche zurück. Die Bäume werden nur äußerst selten verlassen. Am Boden bewegen sich die heutigen Faultiere eher unbeholfen fort und krabbeln dort mit den Unterarmen und Sohlen der Hinterbeine vorwärts. Jedoch sind sie sehr gute Schwimmer.<ref name="Gilmore et al. 2001"/><ref name="Gilmore et al. 2008"/><ref name="Chiarello 2008"/><br />
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[[Datei:Hapalops-restoration.tif|miniatur|Lebendrekonstruktion von ''[[Hapalops]]'' aufrecht kletternd im Geäst]]<br />
Die ausgestorbenen Faultiere insgesamt nutzten eine weit größere Vielfalt an Lebensräumen und verfügten über ein umfangreicheres Spektrum an Fortbewegungsarten. Einige der heute fossilen Formen waren ebenfalls baumbewohnend, was vor allem für einen Teil der Faultiere der [[Karibische Inseln|Karibischen Inseln]] angenommen werden kann. Andere Vertreter wie ''[[Diabolotherium]]'' aus dem Pleistozän der peruanischen [[Anden]] entwickelten möglicherweise die Befähigung, in felsigen Gebirgsgebieten zu klettern, wobei hier ursprünglich auch eine baumbewohnende Lebensweise nicht ausgeschlossen wurde.<ref name="Pujos et al. 2007a"/><ref name="Pujos et al. 2012"/> Zu den frühesten Vertretern mit einer baumkletternden Fortbewegung gehören etwa ''[[Hapalops]]'' und ''[[Schismotherium]]'' aus der Zeit des Unteren und Mittleren Miozän. Allerdings bestand ein großer Unterschied zu den heutigen Baumfaultieren. So besaßen diese fossilen Faultierformen eher kurze und kräftige Gliedmaßen, was eine Fortbewegung in den Bäumen eher nach Art der heutigen [[Ameisenbären]] oder [[Schuppentiere]] annehmen lässt, die aufrecht klettern. Zudem steht die sich aus dem robusten Knochenbau ergebende massige Muskulatur der Vorderbeine mit sehr breit ausgebildeten Vorderfüßen und einem stark ausgedehnten oberen Gelenk der [[Ulna|Elle]], das [[Olecranon]], in Verbindung, wodurch eine grabende Lebensweise auch nicht ausgeschlossen ist.<ref name="Toledo et al. 2012"/><ref name="Toledo et al. 2013"/> Dies kann auch für einen Teil der Formen aus dem Pleistozän vermutet werden, die einen ähnlichen Bau der Vorderbeine und Vorderfüße zeigen, so ''[[Scelidotherium]]'' und ''[[Glossotherium]]''. Funde von fossilen Grabbauten von 0,8 bis 1,8 m Weite und teilweise bis zu 40 m Länge in der Region um [[Mar del Plata]] im östlichen Argentinien werden als Hinterlassenschaften dieser Tiere gedeutet. Diese weisen auch noch in einigen Fällen Kratzspuren auf, deren Abstände mit denen der Krallen der Faultiere übereinstimmen. Mit einem Gewicht von 1,5 t wäre ''Glossotherium'' eines der größten bekannten grabenden Tiere überhaupt.<ref name="Vizcaino et al. 2001"/><ref name="Bargo 2000"/><br />
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[[Datei:Nothrotheriops.jpg|miniatur|Lebendrekonstruktion von ''[[Nothrotheriops]]'', ein Bodenfaultier]]<br />
Zahlreiche andere Faultiere waren aber reine Bodenbewohner und bewegten sich überwiegend vierfüßig fort. Dies gilt vor allem für die größten Vertreter wie ''[[Megatherium]]'' und ''[[Eremotherium]]'', deren Vorderbein sich mit einem kürzeren und anders ausgerichteten Olecranon etwas von dem der grabenden Faultiere unterscheidet, so dass sie daraus folgernd nicht die nötige Kraft aufbringen konnten, um im Erdreich zu graben. Eine teilweise zweifüßige Fortbewegung wurde anhand von [[Ichnofossil]]ien angenommen,<ref name="Blanco et al. 2003"/> doch erscheint dies skelettmorphologisch eher unwahrscheinlich. Allerdings konnten sich die großen Bodenfaultiere auf die Hinterbeine aufrichten, wobei der kräftige Schwanz als Stütze diente, wie es heute noch bei den [[Gürteltiere]]n und Ameisenbären der Fall ist. Ermöglicht wurde dies auch dadurch, dass der Hauptteil der Körperlast über den Hinterbeinen lag. In einer aufgerichteten Position konnten die großen Bodenfaultiere in den Kronen von Bäumen weiden oder mit den freien Vorderbeinen Äste heranziehen.<ref name="Bargo 2000"/> Eine besondere Fortbewegungsform hat sich bei ''[[Thalassocnus]]'' herausgebildet. Durch Skelettmodifikationen etwa am Schwanz und an den Hinterbeinen kann hier auf eine semi-aquatische Lebenbsweise geschlossen werden. Diese Faultiergattung bewohnte die Küstengebiete des Pazifiks vom heutigen Peru bis Chile.<ref name="Muizon et al. 1995"/><ref name="Muizon et al. 2003"/><br />
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=== Ernährung und Stoffwechsel ===<br />
[[Datei: Bradypus tridactylus -Parque del Este, Caracas, Venezuela-8 (2).jpg|miniatur|[[Weißkehl-Faultier]] (''Bradypus tridactylus'') bei der Nahrungsaufnahme]]<br />
Die heutigen Faultiere ernähren sich fast ausschließlich von [[Laub (Botanik)|Laub]] (''folivor''), nur die Zweifinger-Faultiere fressen hin und wieder auch Früchte, [[Insekten]] und kleinere [[Wirbeltiere]]. Unter der Blattnahrung dominieren vor allem Bäume, seltener [[Lianen]]. Einzelne Individuen sind dabei auf bestimmte Baumarten spezialisiert, die heutigen Faultiere insgesamt fressen aber viele verschiedene Blattpflanzen.<ref name="Chiarello 2008"/> Zur Nahrungsaufnahme haben sich bei den Faultieren spezielle Anpassungen herausgebildet, wie eine dicke, bewegliche Zunge und ebenfalls bewegliche Lippen zum Abzupfen der Blätter. Das große [[Zungenbein]] und die verknöcherten, angrenzenden Knorpel fungieren als Muskelansatzstellen für die Zunge und Kehle.<ref name="Gilmore et al. 2008"/><br />
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Da Blätter eine faserige und nährstoffarme Kost sind, wird sie lange im Magen verdaut, was bis zu 150 Stunden dauern kann. Dementsprechend haben die Faultiere für ihre Größe auch die niedrigsten [[Stoffwechsel]]raten aller Säugetiere, die bei etwa 40 bis 45 % zu vergleichbar großen Tieren liegt. Daher bewegen sich Faultiere langsam hangelnd durch das Geäst. Die Muskelkontraktion läuft etwa 3- bis 6-mal langsamer als bei einer [[Hauskatze]] ab. Die Tiere sind, abhängig von der Jahreszeit, bis zu 20 Stunden am Tag inaktiv, die sie schlafend oder ruhend verbringen. Nur etwa alle acht Tage werden [[Kot]] und [[Urin]] abgesetzt. Während Zweifinger-Faultiere ihre Exkremente teilweise einfach vom Baum fallen lassen, steigen Dreifinger-Faultiere zum Kotabsetzen regelmäßig auf den Boden herab. Abgesehen von etwaigen Baumwechseln, ist dies die einzige, ebenerdig stattfindende Tätigkeit der Faultiere. Auch die Körpertemperatur ist, ungewöhnlich für Säugetiere, stärker variabel: In aktiven Phasen steigt sie an und liegt, abhängig von der Umgebung, bei 32,7 bis 35,5&nbsp;°C, in der Nacht, bei kühleren Tageszeiten oder im [[Schlaf]] kann sie rapide absinken. Der niedrige Stoffwechsel wird teilweise mit der Minderung der Gefahr der Aufnahme giftiger Substanzen, die sich in den Blättern befinden, erklärt. Um wichtige Ergänzungsstoffe zu erhalten, die die Faultiere aus ihrer energiearmen Blätterkost nicht entnehmen können, hat sich eine besondere [[Symbiose]] mit einigen [[Zünsler|Motten]] aus der Gruppe der [[Chrysauginae]] entwickelt, die in ihrem Fell leben. Diese „Faultiermotten“ legen ihre Eier in die [[Exkremente]] der Faultiere, wo sich die [[Larve]]n davon ernähren, und suchen nach der [[Metamorphose (Zoologie)|Metamorphose]] einen neuen Faultierwirt.<ref name="Gilmore et al. 2001"/><ref name="Gilmore et al. 2008"/> Die Motten, geben unter anderem [[Stickstoff]]- und [[Phosphor]]verbindungen in das Fell ab, wodurch wiederum das Wachstum der im Fell lebenden [[Algen]] gefördert wird. Da die Faultiere während der Fellpflege die Algen fressen, erhalten sie ebenfalls diese Verbindungen. Die höhere Konzentration von Algen im Fell verstärkt weiterhin teilweise den Tarneffekt der Tiere im Geäst. Die Symbiose ist allerdings bei den Dreifinger-Faultieren stärker ausgebildet als bei den Zweifinger-Faultieren.<ref name="Pauli et al. 2014"/><br />
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[[Datei:Rampart Cave interior sloth dung.jpg|miniatur|Koprolithen von ''Nothrotheriops'' in der Rampart Cave (USA)]]<br />
Die Ernährungsweise der ausgestorbenen Faultiere ist recht gut untersucht, wodurch diese ebenfalls als Pflanzenfresser angesehen werden können. Zur Rekonstruktion des Ernährungsverhaltens werden verschiedene Methoden herangezogen. [[Anatomie|Anatomische]] Untersuchungen bei einigen bekanntern baumbewohnenden Faultiere, etwa ''[[Neocognus]]'', ergaben aufgrund eines ähnlich gebauten Kauapparates zu den heutigen Vertretern eine überwiegende blattfressende Ernährungsweise.<ref name="McAfee 2011"/> Bei den bodenbewohnenden Faultieren können anhand des Baus der Schnauze, vor allem der [[Symphyse]] des Unterkiefers, zwei Gruppen unterschieden werden. Formen mit einer schmalen Symphyse wie ''Megatherium'' besaßen eine entsprechend schmale Schnauze, wobei die Muskelansatzstellen der Gesichtsmuskulatur eine bewegliche, spitze Oberlippe annehmen lassen. Diese Tiere ernährten sich analog zu heutigen Pflanzenfressern mit ähnlich gestalteter Oberlippe von weicher Pflanzenkost wie Blätter. Vertreter mit breiter Symphyse verfügten über ein breites, mit wulstigen Lippen ausgestattetes Maul. Hierzu gehören unter anderem ''[[Lestodon]]'' und ''Glossotherium'', die beide demnach Grasfresser waren, vergleichbar dem heutigen [[Breitmaulnashorn]]. Dazwischen liegen einige intermediäre Formen, so ''[[Mylodon]]'' oder ''Scelidotherium'', bei denen eine Ernährung basierend auf gemischte Pflanzenkost angenommen wird.<ref name="Bargo et al. 2006"/> Fossile Nahrungsreste liegen in Form von [[Koprolith]]en vor, die in einigen Höhlen in Nord- und Südamerika massenhaft auftreten. Für ''Megatherium'' konnte so eine auf Blätter basierende Ernährung nachgewiesen werden mit Bevorzugung von [[Meerträubel]]-, ''[[Fabiana]]''- oder ''[[Junellia]]''-Gewächse. Jene von ''[[Nothrotheriops]]'' lieferten Hinweise auf nicht weniger als 72 Pflanzengattungen, die häufig [[Xerophyt]]en umfassen.<ref name="Thompson et al. 1980"/> ''Mylodon'' wiederum ernährte sich vorwiegend grasfresserisch.<ref name="McDonald et al. 2008"/> Weitere Ergebnisse bei der Rekonstruktion der Ernährungsweise lieferten [[Isotopenanalyse]]n, die für ''Lestodon'' und ''Glossotherium'' eine grasbasierende Nahrung in offenen Landschaften ergaben.<ref name=" Czerwonogora et al. 2011"/> insgesamt weisen die Ergebnisse der verschiedenen Analysemethoden auf eine vielfältige Ernährung der ausgestorbenen Faultiere hin.<ref name="Pujos et al. 2012"/><br />
<br />
Ob die ausgestorbenen Faultiere einen ähnlich niedrigen Stoffwechsel wie die rezenten hatten, ist ungeklärt. [[Aminosäure]]-Untersuchungen an Knochen von ''Nothrotheriops'' ergaben eine durchschnittliche Körpertemperatur von 34,4&nbsp;°C, was relativ gering ist für ein Tier von mehr als 250 kg Körpergewicht, wodurch dieses wohl empfindlich auf kühlere Temperaturen reagiert hat. Dem gegenüber wird angenommen, dass einige sehr große Bodenfaultiere wie ''Mylodon'', die während des [[Pleistozän]]s subarktische Regionen bewohnten, aufgrund ihrer extremen Körpermasse weniger kälteempfindlich waren.<ref name="McDonald et al. 2008"/><ref name="Gilmore et al. 2001"/><br />
<br />
=== Fortpflanzung und Mortalität ===<br />
Das Fortpflanzungsverhalten der heutigen Faultiere ist nur unzureichend erforscht. Weibchen erreichen nach drei bis vier Jahren die Geschlechtsreife, Männchen etwas später. Für die Zweifinger-Faultiere wird angenommen, dass sich Weibchen das ganze Jahr fortpflanzen können, bei den meisten Arten der Dreifinger-Faultiere besteht eine jahreszeitliche Abhängigkeit. Nach einer [[Trächtigkeit]] von 6 (Dreifinger-Faultiere) bis 11,5 (Zweifinger-Faultiere) Monaten wird ein einzelnes, 190 bis 450 g schweres Jungtier geboren. Die Geburt erfolgt ebenfalls in hängender Haltung, anschließend klammert sich das Jungtier auf der Bauchseite des Muttertiers fest, bis es selbstständig ist. Die Jungtiere beginnen nach einigen Wochen mit der Aufnahme fester Nahrung und werden nach einem bis zwei Monaten entwöhnt.<ref name="Taube et al. 2001"/><ref name="Gilmore et al. 2008"/> Die Lebenserwartung der Faultiere in der freien Wildbahn ist unbekannt, sie liegt aber wahrscheinlich vergleichbar hoch wie jene der Gürteltiere und Ameisenbären. Ein eingefangenes, reproduktionsfähiges Männchen war wenigstens 12 Jahre alt. In Gefangenschaft werden Faultiere teilweise über 30 Jahre alt.<ref name="Ruiz et al. 2005"/> Ein Zweifinger-Faultier im Zoo von [[Halle (Saale)|Halle]] vollendete im März 2014 sein 45. Lebensjahr.<ref name="W 2014"/> Zu den hauptsächlichen [[Fressfeind]]en gehören [[Raubkatzen]], [[Greifvögel]] und [[Schlangen]]. Etwa die Hälfte aller erwachsenen Tiere wird beim Abstieg von den Bäumen von diesen Beutegreifern erlegt.<ref name="Pauli et al. 2014"/><br />
<br />
== Systematik ==<br />
=== Äußere Systematik ===<br />
{{userboxtop|toptext=<small>Innere Systematik der Nebengelenktiere, speziell der Faultiere, nach Kalthoff 2011<ref name="Kalthoff 2011"/></small>}}<br />
{{Klade|style=white-space:nowrap;font-size:75%;line-height:100%<br />
|label1=[[Xenarthra]]&nbsp;<br />
|1={{Klade<br />
|label1=&nbsp;[[Pilosa]]&nbsp;<br />
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|label1=&nbsp;'''Folivora'''&nbsp;<br />
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|label1=[[Mylodontoidea]]<br />
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|1=&nbsp;[[Scelidotheriidae]] (†)&nbsp;<br />
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|1=&nbsp;[[Megatheriidae]] (†)&nbsp;<br />
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|2=&nbsp;[[Cingulata]]<br />
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Die Faultiere (Folivora) bilden eine [[Ordnung (Biologie)|Unterordnung]] innerhalb der Ordnung der [[Zahnarme]]n (Pilosa). Dieser können weiterhin auch die [[Ameisenbären]] (Vermilingua) zugewiesen werden, beide stellen somit eine engere Verwandtschaftsgruppe dar. Die Zahnarmen wiederum sind ein Teil der Überordnung der [[Nebengelenktiere]] (Xenarthra), welche zusätzlich noch die [[Gepanzerte Nebengelenktiere|Gepanzerten Nebengelenktiere]] (Cingulata) mit den heutigen [[Gürteltiere]]n (Dasypodidae) beinhalten. Die Nebengelenktiere stellen eine der vier Hauptlinien der [[Höhere Säugetiere|Höheren Säugetiere]] dar, die den anderen drei (zusammengefasst als [[Epitheria]]) als [[Schwestergruppe]] gegenüber stehen.<ref name="O'Leary et al 2013"/> Als gemeinsames Merkmal aller Nebengelenktiere können die namengebenden [[Xenarthrisches Gelenk|xenarthrischen Gelenke]] (Nebengelenke, auch Xenarthrale) an den Gelenkfortsätzen der hinteren Brust und der Lendenwirbel angesehen werden – eine Ausnahme bilden hier nur die [[Glyptodontidae]] innerhalb der Cingulata, deren Lendenwirbel als [[Autapomorphie|einzigartiges Merkmal]] miteinander verwachsen sind. Ein weiteres, aber variierendes Merkmal stellt die unterschiedliche Ausprägung des Gebisses gegenüber den meisten anderen Höheren Säugetieren dar. Während Ameisenbären überhaupt keine Zähne besitzen, sind bei den Gepanzerten Nebengelenktieren und den Faultieren die vorderen nicht ausgebildet, während die hinteren einen [[homodont]]en Aufbau aufweisen und über keinen [[Zahnschmelz]] verfügen.<ref name="Rose 2006"/> Die Nebengelenktiere galten schon sehr früh in der Forschungsgeschichte als eigenständige und natürliche Gruppe, die nur in [[Südamerika]] bis in einigen Teilen [[Nordamerika]]s vorkommt. Der Ursprung der Nebengelenktiere ist unbekannt, die ältesten Fossilfunde stammen aus dem [[Paläozän]] vor mehr als 56 Millionen Jahren aus Südamerika und repräsentieren Vertreter der Gürteltiere.<ref name="Vizcaino et al. 2008"/> Mit Hilfe [[Molekulargenetik|molekulargenetischer]] Untersuchungen konnte eine Abspaltung der Nebengelenktiere von den anderen Höheren Säugetieren bereits in der ausgehenden [[Unterkreide]] vor etwa 103 Millionen Jahren ermittelt werden. Die Gürteltiere trennten sich von der gemeinsamen Linie mit den Zahnarmen zu Beginn des Paläozän vor etwa 65 Millionen Jahren ab, die Aufspaltung der Ameisenbären und Faultiere erfolgte dann vor rund 58 Millionen Jahren.<ref name="Delsuc et al. 2003"/><ref name="Delsuc et al. 2004"/><br />
<br />
=== Innere Systematik ===<br />
Heute existieren zwei [[Gattung (Biologie)|Gattungen]] von Faultieren, die [[Zweifinger-Faultiere]] (''Choloepus'') mit zwei [[Art (Biologie)|Arten]] und die [[Dreifinger-Faultiere]] (''Bradypus'') mit vier Arten. Einschließlich der ausgestorbenen Formen sind gegenwärtig wenigstens 400 Arten in über 90 gültig beschriebenen Gattungen bekannt, was die Faultiere neben den Gürteltieren und den Glyptodonten zu einer der formenreichsten Gruppen innerhalb der Nebengelenktiere macht.<ref name="Shockey et al. 2011"/><ref name="Pujos et al. 2012"/> Diese werden in der Regel in fünf oder sechs Familien eingegliedert, deren Vertreter vom [[Oligozän]] bis zum [[Pleistozän]] und darüber hinaus in Amerika präsent waren und die zusätzlich näher oder entfernter miteinander verbundene Verwandtschaftsverhältnisse bilden. Eine bedeutende Gruppe stellt die Überfamilie der [[Megatherioidea]] dar. Diese vereinen die eigentlichen riesenhaften, bodenlebenden Faultiere. Hierzu gehören die [[Megalonychidae]], welche durch die Modifikation des jeweils vordersten Zahns charakterisiert werden, der eine eckzahn- (''caniniform'') oder schneidezahnähnliche (''incisiform'') Form aufweist und durch ein langes [[Diastema]] von den hinteren, molarenartigen Zähnen getrennt wird. Die Megalonychidae umfassen kleine und große Vertreter der Faultiere, darunter auch die [[Zweifinger-Faultiere]] (''Choloepus''), die als einziger Vertreter dieser Familie keinen Fossilnachweis hat, während alle anderen nur fossil oder subfossil belegt sind. Die [[Megatheriidae]] brachten die größten Faultiervertreter hervor, doch vor allem die frühesten Formen waren vergleichsweise klein. Sie zeichneten sich allgemein durch einförmige Zähne aus, da die jeweils vordersten Zähne nicht eckzahnförmig umgestaltet waren. Die dritte Familie stellen die [[Nothrotheriidae]] dar, deren Vertreter einen eher kleineren Körperbau hatten. Sie wiesen zudem markant lange und schmale Schädel auf mit jeweils eckzahnähnlichen vordersten Zähnen. Allerdings hatten spätere Formen diese reduziert, so dass je Kieferabschnitt nur vier Zähne im Ober- und drei im Unterkiefer bestanden. Einige Formen wie ''[[Schismotherium]]'' oder ''[[Pelecyodon]]'' aus dem Unteren [[Miozän]] können keiner genauen Familie zugewiesen werden und zählen teilweise zur Stammgruppe der Megatherioidea.<ref name="Bargo et al. 2012"/> Auch jüngere Vertreter wie ''[[Hiskatherium]]'' und ''[[Diabolotherium]]'' sind derzeit nur als Mitglieder der Megatherioidea anzusehen ohne genaue familiäre Zuweisung.<ref name="Pujos et al. 2011"/> Als zweite große Formengruppe wird die Überfamilie [[Mylodontoidea]] angesehen. Neben den Megatheriidae stellten die Mylodontidae die größten Faultierformen. Typisch für die entwickelten Vertreter waren als Anpassung an eine stärker grashaltige Nahrung hochkronige Zähne mit flacher Kaufläche. Die hinteren Zähne zeigten einen runden oder ovalen Querschnitt, die vordersten waren eckzahnartig gestaltet. Die [[Scelidotheriidae]] gelten manchmal auch nur als Unterfamilie der Mylodontidae. Neben einem ähnlichen Gebiss waren ihre Schädel durch ihre langgestreckte Form bestimmt.<ref name="McDonald et al. 2008"/> Die letzte Familie umfasst die der [[Bradypodidae]] und ist [[monotypisch]]. Sie schließt die [[Dreifinger-Faultiere]] (''Bradypus'') ein, die zweite, rezente Gattung, welche wie die Zweifinger-Faultiere über keinen Fossilnachweis verfügt. Charakteristisch sind bei diesen der kurze, gerundete Schädel und ein meißelartiger vorderer Zahn.<ref name="Naples 1982"/> Dier Bradypodidae bilden das [[Schwestertaxon]] aller übrigen Faultierfamilien.<ref name="Kalthoff 2011"/> Nach molekulargenetischen Analysen trennten sich die Linien der Zwei- und Dreifinger-Faultiere im Unteren [[Miozän]] vor rund 22 Millionen Jahren.<ref name="Delsuc et al. 2004"/> Manchmal gelten die [[Orophodontidae]] als weitere Familie, die aber einen bereits im Oligozän wieder erloschenen Seitenzweig darstellen, der je nach Auffassung näher mit den Mylodontoidea oder mit den Megatherioidea verwandt ist.<ref name="Gaudin 2004"/><ref name="Pujos et al. 2007"/><br />
<br />
=== Überblick über die rezenten und fossilen Familien der Faultiere ===<br />
Zu den Faultieren werden folgende Familien gezählt:<ref name="McDonald et al. 2008"/><ref name="Kalthoff 2011"/><br />
* Unterordnung: Folivora <span class="Person">Delsuc, Catzeflis, Stanhope & Douzery</span>, 2001<br />
** [[Bradypodidae]] <span class="Person">Bonaparte</span>, 1831 (einschließlich der Dreifinger-Faultiere)<br />
** [[Mylodontidae]] <span class="Person">Ameghino</span>, 1889<br />
** [[Scelidotheriidae]] <span class="Person">Ameghino</span>, 1889<br />
** [[Megalonychidae]] <span class="Person">Zittel</span>, 1892 (einschließlich der Zweifinger-Faultiere)<br />
** [[Megatheriidae]] <span class="Person">Owen</span>, 1843<br />
** [[Nothrotheriidae]] <span class="Person">Gaudin</span>, 1994<br />
** [[Orophodontidae]] <span class="Person">Ameghino</span>, 1895<br />
<br />
== Stammesgeschichte ==<br />
=== Ursprünge ===<br />
Fossile Überreste von Faultieren sind allgemein recht häufig, konzentrieren sich aber hauptsächlich auf zwei zeitliche Epochen, einerseits den Übergang vom Unteren zum Mittleren [[Miozän]] vor 18 bis 16 Millionen Jahren (lokalstratigraphisch [[Santacrucian|Santacruzium]] genannt), andererseits das [[Pleistozän]] vor 2,5 Millionen bis vor etwa 12.000 Jahren. Der Ursprung der gesamten Gruppe ist unbekannt. Einer der möglicherweise ältesten Funde könnte von der [[Seymour-Insel]] etwa 100 km südöstlich der Nordspitze der [[Antarktische Halbinsel|Antarktischen Halbinsel]] stammen. Dieser umfasst einen nur etwa 2 cm langen Zahnfund, der einem [[Eckzahn]] ähnelt und für Faultiere typisch kein [[Zahnschmelz]] aufweist. Entdeckt wurde er in der [[La-Meseta-Formation]], die überwiegend aus [[Sandstein]]en besteht und in das Mittlere bis obere [[Eozän]] vor 42 bis 36 Millionen Jahren datiert. [[Paläobotanik|Paläobotanische]] Untersuchungen ergaben, dass die Region damals dicht mit [[Scheinbuchen]] bewachsen war, die in einem temperierten bis kühlen Klima wuchsen, vergleichbar dem des heutigen [[Patagonien]].<ref name="Vizcaino et al. 1995"/><ref name="Vizcaino et al. 1997"/> Erneute Analysen der Zahnstruktur, vor allem des [[Zahnbein]]s, ergaben aber Abweichungen von den heute bekannten Faultieren. Der Zahn wird nun einem eventuell bisher unbekannten Säugetier zugewiesen.<ref name="McPhee et al. 2010"/> Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts waren einzelne Funde aus dem Unteren und Mittleren Eozän Patagoniens zu verschiedenen Faultieren verwiesen worden, etwa ''Protobradys'' und ''Proplathyarthrus''. Letzteres ist über ein Zehenglied und ein [[Sprungbein]] überliefert. Beide Gattungen sind aber nach heutigem Stand ebenfalls nicht eindeutig den Faultieren zuweisbar.<ref name="Pujos et al. 2007"/><ref name="McDonald et al. 2008"/><br />
<br />
=== Oligozän ===<br />
Die ersten eindeutigen Fossilfunde von Faultieren stammen aus dem [[Oligozän]]. Zu den sehr frühen Gattungen zählen ''[[Orophodon]]'', ''[[Octodontotherium]]'' und ''[[Paroctodontotherium]]'', die teilweise der Familie der [[Orophodontidae]] zugewiesen werden.<ref name="Gaudin 2004"/> In der Regel beschränken sich die Funde nur auf Zahn- und Kieferreste. Zu den bedeutendsten Fundstellen gehören La Flecha in Patagonien und Salla-Luribay in [[Bolivien]].<ref name="Pujos et al. 2007"/> Eine Besonderheit stellt ''[[Pseudoglyptodon]]'' dar, welches eine Mischung aus Merkmalen der Faultiere und der [[Glyptodontidae]] aufweist. So ist das Gebiss mit 5 Zähnen je Oberkiefer- und vier je Unterkieferhälfte, davon jeweils der vorderste eckzahnartig, ähnlich strukturiert wie das der Faultiere, die hinteren Backenzähne besitzen jedoch drei anstatt zwei querstehende Leisten auf der Kauoberfläche, was charakteristisch für die Glyptodonten ist. Funde von ''Pseudoglyptodon'' kamen ebenfalls in Salla-Luribay zu Tage, welche auf 29 bis 26 Millionen Jahren datieren. Ein nahezu vollständiger Schädel ist wiederum aus der [[Tinguiririca-Fauna]] des zentralen [[Chile]] belegt.<ref name="McKenna et al. 2006"/> Weiterhin lassen sich zu dieser Zeit auch die frühesten Vertreter der [[Megalonychidae]] nachweisen, so unter anderem ''[[Deseadognathus]]'' anhand eines Unterkiefers aus der [[Deseado-Formation]] in Patagonien, der damit einen Vorfahren der Zweifinger-Faultiere darstellt.<ref name="Carlini et al. 2004"/> Insgesamt besaß die Gruppe der Faultiere im ausgehenden Oligozän mit rund einem Dutzend Gattungen verteilt auf mehrere Familien bereits eine recht hohe Vielfalt. Diese drückt sich auch in unterschiedlichen Anpassungen aus, so in der Fortbewegungsweise von ''plantigrad'' bis ''pedolateral'' oder in der Art der Ernährung, wobei unter anderem mit dem Mylodontiden ''Paroctodontotherium'' bereits eine eher auf Gras spezialisierte Form vorkommt. Zudem variiert das Körpergewicht mit 40 bis 250 kg schon beträchtlich.<ref name="Shockey et al. 2011"/><ref name="McDonald et al. 2008"/><br />
<br />
Enigmatisch erscheint ein bisher nicht benannter Vertreter der Megalonychidae aus [[Puerto Rico]]. Nachgewiesen anhand eines oberen Fragmentes eines [[Oberschenkelknochen]] aus der [[Juana-Díaz-Formation]] nahe Yauco, datiert dieser aufgrund ebenfalls vorkommender [[Foraminiferen]] auf 34 bis 33 Millionen Jahre und ist damit etwas älter als ''Deseadognathus''. Die Größe des Fundes lässt auf einen der kleinsten Vertreter der fossilen Faultiere schließen, der etwa die Größe der heutigen Dreifinger-Faultiere erreichte. Beide Fundregionen zeigen an, dass die Megalonychidae möglicherweise einen wesentlich früheren Ursprung haben und damals schon recht weit über das heutige Südamerika verbreitet waren.<ref name="MacPhee et al. 1995"/><ref name="McDonald et al. 2008"/> Die Karibischen Inseln wurden möglicherweise über eine kurzzeitig, vor 35 bis 33 Millionen existente Landbrücke in Form einer Landzunge oder kleinerer Inselgruppen erreicht, welche durch [[Tektonik|tektonische]] Bewegungen entstanden war.<ref name="Vinent et al. 1999"/><br />
<br />
=== Miozän ===<br />
[[Datei:Hapalops ruetimeyeri.JPG|miniatur|Skelett von ''[[Hapalops]]'']]<br />
Aus dem Beginn des [[Miozän]] sind nur wenige Fossilfunde von Faultieren überliefert, darunter ''[[Chubutherium]]'', bekannt nur von wenigen Skelettresten, und ''[[Holomegalonyx]]''. Beide stammen aus der argentinischen Provinz [[Provinz Chubut|Chubut]].<ref name="McDonald et al. 2008"/> Zentral sind die Funde aus der [[Santa-Cruz-Formation]] in Patagonien aus der Zeit vor 18 bis 16 Millionen Jahren, dem Übergang vom Unteren zum Mittleren Miozän, die eine erste umfassende [[Adaptive Radiation|Radiation]] der Faultiere anzeigen. Das Fossilmaterial ist sehr umfangreich und beinhaltet neben Einzelfunden auch partiell und vollständig erhaltene Skelette. Bis heute sind fast ein Dutzend Gattungen aus der Formation bekannt, die vier große Familien repräsentieren. So gehören ''[[Megalonychotherium]]'' und ''[[Eucholoeops]]'' zu den Megalonychidae, ''[[Analcitherium]]'' zu den Mylodontidae, während ''[[Nematherium]]'' die [[Scelidotheriidae]] vertritt und ''[[Prepotherium]]'' und ''[[Planops]]'' die Megatheriidae. Andere Formen wie ''[[Schismotherium]]'' können nur allgemein als basale Vertreter der Megatherioidea eingeordnet werden. Unterschiedlich bewertet wird die Stellung des sehr häufig vorkommenden ''[[Hapalops]]'', da es als früher Vertreter sowohl der Megatheriidae als auch der Megalonychidae in Frage kommt. Die Faultiere der Santa-Cruz-Formation waren kleine bis mittelgroße Tiere von 35 bis 123 kg Körpergewicht. Die Skelettanatomie ist abweichend von den heutigen Faultieren und ähnelt ein wenig den [[Ameisenbären]], vor allem die kürzeren Vordergliedmaßen verweisen auf eine bodenbewohnende oder grabende, teilweise aber auch baumkletternde Lebensweise.<ref name="Toledo et al. 2012"/><ref name="Toledo et al. 2013"/> Letztere unterschied sich aber deutlich von der der rezenten Gattungen. Auch in der Ernährungsweise gab es bestimmte Anpassungen. Während die Megatherien vorwiegend an Blattnahrung angepasst waren, bevorzugten die Mylodontidae härtere und faserigere Pflanzennahrung.<ref name="Vizcaino et al. 2010"/><ref name="Bargo et al. 2012"/> Etwa gleichalt zu den Funden aus der Santa-Cruz-Formation sind Faultierreste aus [[Kuba]], die der [[Lagunitas-Formation]] nahe Domo de Zaza entstammen. Sie umfassen einige Schädelreste und Elemente des Körperskeletts und wurden als zur megalonychiden Gattung ''[[Imagocnus]]'' gehörig beschrieben, dessen Körpergewicht rund 200 kg betrug.<ref name="MacPhee et al. 1995"/><ref name="MacPhee et al. 2003"/><br />
<br />
[[Datei:Thalassocnus.jpg|miniatur|Skelett von ''[[Thalassocnus]]'']]<br />
Aus dem Mittleren Miozän sind wiederum nur wenige Fossilfunde bekannt. Fast zeitgleich zum späten Abschnitt des Santacruziums kommt mit ''[[Hiskatherium]]'' ein eher kleiner Megatherioide vor, dessen Nachweis mit Hilfe einiger Gebissfragmente aus Quebrada Honda in Bolivien gelang.<ref name="Pujos et al. 2011"/> ''[[Megathericulus]]'' kann als Vertreter der stammesgeschichtlich jüngeren Megatherien ([[Megatheriinae]]) angesehen werden. Diese moderneren Megatherien durchlaufen eine rasante Entwicklung, über ihre frühesten Angehörigen ist aber nur wenig bekannt. Allerdings erreichte im Oberen Miozän ''[[Pyramiodontherium]]'' mit 2,5 t ein bereits enormes Körpergewicht.<ref name="Iuliis et al. 2004"/> Im Mittleren Miozän erscheint mit den [[Nothrotheriidae]], die mit den Megatherien nahe verwandt sind, eine weitere große Familie.<ref name="Pujos et al. 2014"/> Bedeutend ist die Gattung ''[[Thalassocnus]]'', die sich durch eine stärkere Anpassung an eine semi-aquatische bis aquatische Lebensweise auszeichnet, was vor allem an der Ausprägung der Hinterbeine und der Hinterfüße erkennbar ist. Bedeutende Fossilvorkommen entstammen der [[Pisco-Formation]] entlang der peruanischen und chilenischen Küste, die ältesten Funde datieren auf 7 bis 8 Millionen Jahre.<ref name="Muizon et al. 1995"/><ref name="Muizon et al. 2003"/> Aus dem westlichen [[Amazonas]]gebiet stammt dagegen ''[[Mionothropus]]'', dasa anhand eines Teilskelettes beschrieben wurde und in den näheren Verwandtschaftskreis des späteren ''[[Nothrotherium]]'' gehört.<ref name="Iuliis et al. 2011"/><ref name="McDonald et al. 2008"/><br />
<br />
Erstmals erreichten die Faultiere im Oberen Miozän auch [[Nordamerika]]. Da der Kontinent zu jener Zeit noch nicht über eine Landbrücke mit Südamerika verbunden war, belegt dieses Auftreten, dass die Faultiere befähigt waren, offene Meeresstrecken zu überwinden, möglicherweise über Wanderungen von Insel zu Insel. Die frühesten Nachweise sind mit ''[[Pliometanastes]]'', ein Megalonychid, in Kalifornien und dem Mylodontid ''[[Thinobadistes]]'' überliefert, beide weisen ein Alter von rund 8 Millionen Jahren auf. Während letzteres ausstarb, entwickelte sich ersteres zu ''[[Megalonyx]]'' weiter, dessen ältester Nachweis mit einem Alter von 6,7 Millionen Jahren in der [[Lemoyne-Fauna]] in [[Nebraska]] erbracht wurde.<ref name="McDonald et al. 2008"/><ref name="McDonald et al. 2000"/><br />
<br />
=== Plio- und Pleistozän ===<br />
[[Datei:Megalonyx HMCZ.JPG|miniatur|hochkant|Skelett von ''[[Megalonyx]]'']]<br />
Im [[Pliozän]] sind erstmals Gattungen nachweisbar, die für das spätere [[Pleistozän]] und auch für das heutige Bild vor allem der großen Bodenfaultiere bestimmend sind. Allerdings ist es teilweise noch schwierig, diese aufgrund der zahlreichen Überlieferungslücken mit den Vorgängerformen in direkte Verbindung zu bringen. So entstanden unter anderem ''[[Glossotherium]]'' aus der Familie der Mylodontidae, ''[[Megatherium]]'', die namensgebende Form der Megatherien und mit ''[[Proscelidodon]]'' und ''[[Scelidotherium]]'' Vertreter der Familie der [[Scelidotheriidae]]. Die Formen des Miozän wie der Nothrotheriide ''[[Thalassocnus]]'' starben hingegen im Verlauf des Pliozäns aus. Während des Pliozän kam es weiterhin durch die Schließung des [[Isthmus von Panama]] zur Bildung einer Landbrücke nach Nordamerika und in deren Folge zum [[Großer Amerikanischer Faunenaustausch|Großen Amerikanischen Faunenaustausch]], so dass zahlreiche Faultierformen nach Nordamerika einwanderten.<ref name="McDonald 2005"/> Aus [[Mittelamerika]] sind zu jener Zeit aber nur spärliche Fossilreste von Faultieren bekannt. Dazu gehört das große ''[[Meizonyx]]'' und ein kleinerer Vertreter von ''[[Megalonyx]]''.<ref name="McDonald et al. 2008"/><br />
<br />
Im Pleistozän bestand eine recht hohe Vielfalt an verschiedenen Faultierformen. So sind aus dieser Zeit rund zwei Dutzend Gattungen aus Nord- und Südamerika bekannt. Einige besaßen eine nur regionale Verbreitung, wie unter anderem ''[[Diabolotherium]]'' aus den Andengebieten Perus, das sich, wie die zahlreichen Funde aus Höhlen annehmen lassen, womöglich felskletternd fortbewegte.<ref name="Pujos et al. 2007a"/><ref name="Shockey et al. 2009"/> Aus den nördlichen Anden aus einer Höhe von über 3200 m wiederum ist ''[[Megistonyx]]'' aus der Gruppe der Megalonychidae überliefert.<ref name="McDonald et al. 2013"/> In die gleiche Verwandtschaftsgruppe gehört ''[[Australonyx]]'', das zum Ausklang der letzten Kaltzeit ein Mosaik aus Wäldern und [[Savanne]]n bewohnte.<ref name="Iuliis et al. 2009a"/> Vor allem die großen und bekannteren Formen waren zu jener Zeit teilweise recht weit verbreitet. So besiedelte das gigantische, bis zu 6 t schwere ''Megatherium'' vorwiegend höher gelegene oder temperierte Regionen in Südamerika, sein naher und ähnlich großer Verwandter ''[[Eremotherium]]'' die tropischen und subtropischen Tiefländer bis in den Süden Nordamerikas. Das über große Bereiche Südamerikas nachgewiesene ''[[Mylodon]]'' besaß mit Funden aus der chilenischen Provinz [[Provinz Última Esperanza|Última Esperanza]] bei 51°35‘ südlicher Breite das südlichste Vorkommen aller Faultiere. Das aufgerichtet bis zu 2,6 m hohe ''Megalonyx'' erreichte dagegen in Nordamerika bei etwa 68° nördlicher Breite die nördlichsten Fundpunkte und ist dort unter anderem in [[Yukon (Territorium)|Yukon]] und [[Alaska]] nachgewiesen.<ref name="McDonald et al. 2008"/><ref name="McDonald et al. 2000"/> Bemerkenswert ist auch, dass zahlreiche Formen im Verlauf des Pliozäns und des Pleistozäns eine massive Körpergrößenzunahme durchliefen. So erreichten die früher Vertreter von ''Megalonyx'' ein Gewicht von etwa 184 kg, spätere aber von knapp 1,1 t, was eine Zunahme um fast das sechsfache bedeutet.<ref name="McDonald 2005"/><br />
<br />
=== Aussterben der Bodenfaultiere ===<br />
[[Datei:Megalocnus rodens.JPG|miniatur|Skelett von ''[[Megalocnus]]'']]<br />
Zahlreiche der heute nur fossil überlieferten Faultiere starben zum Ende des Pleistozäns im Zuge der [[Quartäre Aussterbewelle|Quartären Aussterbewellen]] aus. Für Südamerika stammen sehr junge Alterswerte für ''Mylodon'' aus der [[Cueva del Milodón]] im südlichen Chile und liegen bei 11.330 bis 13.630 [[Before Present|BP]],<ref name="Borrero et al. 2012"/>, aus der nur wenige Kilometer entfernten [[Cueva Chica]] bei 10.780 bis 14,240 BP.<ref name="Martin et al. 2013"/> Späte Funde von ''Eremotherium'' in [[Itaituba]] am [[Rio Tapajós]], einem Nebenfluss des [[Amazonas]], datieren auf 11.340 BP,<ref name="Rossetti et al. 2004"/> während jene von ''Nothrotherium'' – ermittelt anhand eines [[Koprolith]]s aus der Höhle [[Gruta dos Breiões]] im brasilianischen Bundesstaat [[Bahia]] – 12.200 BP ergaben.<ref name="Czaplewski et al. 1998"/> Für ''Megatherium'', ''Glossotherium'' und ''Lestodon'' konnten Altersdaten an der Fundstelle [[Paso Otero]] am [[Río Quequén Grande]] in Argentinien auf 10.200 bis 10.450 BP bestimmt werden.<ref name="Martinez et al. 2013"/> Allerdings trat ''Megatherium'' noch später auf, da Daten aus Campo Laborde, ebenfalls Argentinien, bei 8000 BP. und damit im frühen [[Holozän]] liegen; es ist der bisher jüngste Nachweis eines Bodenfaultiers aus Südamerika.<ref name="Politis et al. 2008"/> Für Nordamerika sind weniger Daten bekannt. ''Nothrotheriops''-Reste aus der [[Rampart Cave]] am [[Grand Canyon]] wurden auf ein Alter von 10.400 bis 11.480 BP bestimmt. Mit 11.430 bis 11.485 BP ähnlich alt ist ein später Nachweis von ''Megalonyx'' von der Lang Farm in [[Illinois]].<ref name="Schubert et al. 2004"/><ref name="McDonald et al. 2008"/><br />
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Das Aussterben zahlreicher Faultiere fällt sowohl in Nord- als auch in Südamerika in den Zeitraum des Ausklingens der [[Letzte Kaltzeit|letzten Kaltzeit]] (vor 110.000 bis 10.000 Jahren), was mit dramatischen Klimaveränderungen einherging. Zu jenem Zeitpounkt betrat auch der [[Jetztmensch]] erstmals amerikanischen Boden und breitete sich sehr schnell von Nord- nach Südamerika aus. So gehört zu den frühesten Nachweisen menschlicher Aktivitäten in Südamerika die Fundstelle [[Monte Verde]] in Chile, die ein Alter von etwa 14.500 Jahren aufweist, mit 13.000 Jahren etwas jünger ist [[Pedra Pintada]] im zentralen Brasilien.<ref name="Barnosky et al. 2010"/> Allerdings ist bis heute unklar, ob der Mensch tatsächlich für das Aussterben der Faultiere verantwortlich ist, Belege für die Jagd auf diese Tiere sind äußerst selten. Einer der wenigen Nachweise stammt aus [[Quebrada de Quereo]] im nördlichen Chile, wo neben zahlreichen Steinartefakten auch Reste zweier Individuen eines Mylodontiden (''Mylodon'' oder ''Glossotherium'') entdeckt wurden.<ref name="Jackson 2003"/> Im bereits erwähnten Campo Laborde wurde offensichtlich ein Skelett von ''Megatherium'' durch frühe menschliche Siedler zerlegt.<ref name="Politis et al. 2008"/> Ein weiterer Hinweis ist ein bearbeiteter Zahn von ''Eremotherium'' von der São-José-Farm im brasilianischen Bundesstaat [[Sergipe]],<ref name="Dantas et al. 2012"/> doch ist hier unklar, ob die Menschen das Stück nur aufsammelten oder das Tier selbst erlegten.<ref name="Hubbe et al. 2012"/> Auch aus Nordamerika sind nur wenige Fundstellen bekannt, an denen menschliche Hinterlassenschaften und Faultierreste vorkommen, etwa [[Kimmswick]] in [[Missouri]], wo verknöcherte Hautschildchen von ''Glossotherium'' aufgedeckt wurden.<ref name="Cannon et al. 2004"/> Allerdings brauchen die frühen amerikanischen Siedler die Faultiere nicht direkt bejagt zu haben, auch Veränderungen der Landschaften können indirekt zum Aussterben zahlreicher Faultierlinien geführt haben.<ref name="McDonald et al. 2008"/><br />
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Bemerkenswert ist, dass auf einigen Inseln der [[Karibik]] Faultiere teilweise weitaus länger überlebt haben als auf dem amerikanischen Festland. Reste von ''Neocnus'', ein naher Verwandter der Zweifinger-Faultiere, mehrerer Fundstellen auf [[Hispaniola]] datieren auf etwa 5260 bis 4840 BP beziehungsweise 5300 bis 4970 BP. Mit 6350 bis 4950 BP ähnlich jung sind Funde von ''Parocnus'' aus einer [[Erdpech]]grube auf Kuba, noch jünger dagegen jene von ''Megalocnus'' mit 4190 BP, gewonnen anhand eines Zahnes aus einem [[Abri]] bei [[Havanna]]. Die Altersdaten fallen zusammen mit den ersten Besiedlungen der karibischen Inseln, allerdings wurden bisher keine menschlichen Hinterlassenschaften zusammen mit den Faultieren gefunden.<ref name="Steadman et al. 2005"/><ref name="MacPhee et al. 2007"/><br />
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== Taxonomie ==<br />
Die heute gültige wissenschaftliche Bezeichnung Folivora für die Faultiere wurde im Jahr 2001 von [[Frédéric Delsuc]] und Forscherkollegen eingeführt. Der Name leitet sich von den [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Wörtern ''folium'' für „Blatt“ und ''vorare'' für „verschlingen“ her, er bezieht sich somit auf die bevorzugte Nahrungsressource der Tiere.<ref name="Delsuc et al. 2001"/> Daneben sind aber noch weitere Namen im Gebrauch. Der älteste verfügbare Name ist Tardigrada. Auch dieser ist lateinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie ''tardus'' („langsam“) und ''gradus'' („Schritt“), ihm liegt folglich die langsame Fortbewegungsweise der Faultiere zugrunde. Die Bezeichnung benutzte [[Lazzaro Spallanzani]] im Jahr 1776 für die Klasse der [[Bärtierchen]]. Erst rund zwanzig Jahre später, 1795, wurde sie offiziell für die Faultiere etabliert. Jedoch hatte [[Mathurin-Jacques Brisson]] den Begriff Tardigrada bereits 1762 in seinem Werk ''Regnum animale in classes IX distributum sive Synopsis methodica'' für die Faultiere verwendet.<ref name="Brisson 1762"/> Im Jahr 1842 führte [[Richard Owen]] den Begriff Phyllophaga ein,<ref name="Owen 1842"/> der aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] stammt und sich aus den Wörtern ''φύλλον'' (''phyllon'' „Blatt“) und ''φαγεῖν'' (''phageín'' „fressen“) zusammensetzt. Wie Folivora bezieht sich Phyllophaga auf die Ernährungsweise. Allerdings war der Name bereits 1826 von [[Thaddeus William Harris]] für eine Gattung der [[Käfer]] vergeben worden. Da sowohl Tardigrada als auch Phyllophaga durch andere Tiergruppen belegt sind, bevorzugen einige Wissenschaftler die Bezeichnung Folivora für die Faultiere. Die Regularien der [[ICZN]] (Internationale Kommission für Zoologische Nomenklatur) verbieten höherrangige [[Homonym]]e generell nicht,<ref name="ICZN 1999"/> womit beide Namen prinzipiell nutzbar sind und bis heute noch in der wissenschaftlichen Literatur Verwendung finden.<ref name="Farina et al. 2003"/><ref name="Gardner et al. 2008b"/><br />
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== Forschungsgeschichte ==<br />
[[Datei:MegatheriumSqueletteCuvier1812.jpg|miniatur|Skelettrekonstruktion von ''[[Megatherium]]'' nach Bru de Rámon 1793]]<br />
Die erste wissenschaftliche Benennung heutiger Faultiere erfolgte im Jahr 1758 durch [[Carl von Linné|Linnaeus]], wobei er die beiden rezenten Gattungen in einer, ''Bradypus'', vereinte.<ref name="Gardner 2008"/><ref name="Gardner et al. 2008"/> Fast 40 Jahre später war es [[Georges Cuvier]], der 1796 ein vollständiges Skelett von ''Megatherium'' beschrieb. Dieses war Ende der 1780er Jahre bei [[Luján]] in östlichen Argentinien entdeckt und an das ''Real Gabinete de Historia Natural'' in [[Madrid]] versandt worden. Dort hatte es [[Juan Bautista Bru de Ramón]] präpariert und im Jahr 1793 aufgestellt, das erste nach wissenschaftlichen Maßstäben rekonstruierte Skelett eines ausgestorbenen Wirbeltiers überhaupt, allerdings mit einer nach heutiger Auffassung unnatürlichen Pose. Cuvier erfuhr von diesem Skelett und fertigte so seine Beschreibung über eines der größten Säugetiere Amerikas an. Seine Publikation ist in mehrfacher Hinsicht bedeutend: Einerseits stellt sie Cuviers erste Veröffentlichung über ein ausgestorbenes Tier dar, andererseits bemerkte er, dass ein ähnliches Tier in der heutigen Fauna nicht mehr existiert, was zu damaliger Zeit eine revolutionäre Idee darstellte. Zudem begründete Cuvier mit Hilfe des ''Megatherium''-Skelettes die [[Vergleichende Anatomie]].<ref name="Vizcaino et al. 2008a"/> Nur drei Jahre nach Cuvier beschrieb [[Thomas Jefferson]] Knochen eines großen Tieres mit langen Krallen aus dem US-Bundesstaat [[Virginia]], die er aber einem [[Raubtiere|Raubtier]] zuwies<ref name="Jefferson 1799"/> und die 1825 als zu ''Megalonyx'' gehörig erkannt wurden.<ref name="Simpson 1945"/><br />
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Eine große Phase der Erforschung der Faultiere begann 1832, als [[Charles Darwin]] auf seiner Reise mit der [[HMS Beagle (1820)|HMS ''Beagle'']] Südamerika erreichte. Bis 1834 sammelte er vor allem in Argentinien mehr als 5000 Fossilreste, die er nach England an das [[Royal College of Surgeons of England|Royal College of Surgeons]] schickte (von der Sammlung haben aber nur 175 Objekte die intensiven Bombardements von [[London]] 1941 während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] überstanden). Dort studierte [[Richard Owen]] die Fossilien ab 1836, was zur Beschreibung von Gattungen wie ''Glossotherium'', ''Scelidotherium'' oder ''Mylodon'' führte.<ref name="Fernicola et al. 2009"/> Die Arbeiten Owens gehören noch heute zu den Standardwerken über die ausgestorbenen Bodenfaultiere. So war es maßgeblich auch Owen, der die baumbewohnenden Faultiere als Tardigrada von den bodenbewohnenden als Gravigrada abtrennte und beide gemeinsam in das Taxon Phyllophaga stellte.<ref name="Owen 1842"/> Vor allem im Übergang vom 19. Zum 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Faultierformen entdeckt und beschrieben, so unter anderem von beutenden Forschern wie den Gebrüdern [[Carlos Ameghino|Carlos]] und [[Florentino Ameghino]] oder [[John Bell Hatcher]], die mehrfach Expeditionen nach Südamerika tätigten. Dabei hielt sich die Ansicht über eine nahe Verwandtschaft der heutigen Baumfaultiere zueinander und die Abtrennung von den Bodenfaultieren noch bis weit in das 20. Jahrhundert. So trennte auch der amerikanische Zoologe [[George Gaylord Simpson]] in seinem Standardwerk zur Klassifizierung der Säugetiere 1945 beide Faultiergruppen voneinander ab und verwies die heutigen Faultiere allesamt zur Familie Bradypodidae.<ref name="Simpson 1945"/><br />
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Die Zuordnung aller heute lebenden Faultiere in eine Familie beruhte weitgehend auf ihrer Anpassung an das Leben in den Bäumen, ebenso wie ihrer ungewöhnlichen Fortbewegungsweise und einiger atypischer Schädelmerkmale. Erst Ende der 1960er und zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Irrtum erkannt, woraufhin die Zweifinger-Faultiere aus den Bradypodidae ausgegliedert und in die Megalonychidae verwiesen wurden.<ref name="Naples 1982"/> Für diese Neubetrachtung der Verwandtschaft der Zweifinger-Faultiere sprechen vor allem der vergrößerte und eckzahnartig gestaltete vorderste Zahn, die Struktur des Jochbeins und das Fehlen einer verknöcherten [[Paukenblase]] am [[Mittelohr]].<ref name="Gardner et al. 2008"/> Dadurch sind die jeweiligen Anpassungen an das kopfüberhängende Leben in den Baumkronen und die damit verbundenen anatomischen Anpassungen und Überprägungen des Körperbaus der rezenten Faultiere als eine [[Konvergenz (Biologie)|konvergente]] Entwicklung anzusehen,<ref name="Nyakatura 2012"/> die eine der eindrucksvollsten innerhalb der gesamten [[Klasse (Biologie)|Klasse]] der [[Säugetiere]] darstellt.<ref name="Gaudin 2004"/> In den 1990er Jahren konnten [[Molekulargenetik|molekulargenetische]] Untersuchungen die anatomisch ermittelten Verwandtschaftsverhältnisse durch Einbeziehung fossiler Formen untermauern.<ref name="Höss et al. 1996"/><ref name="Hofreiter et al. 2003"/><br />
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== Faultiere und Menschen ==<br />
[[Datei:Choloepus didactylus 2 - Buffalo Zoo.jpg|miniatur|Eigentliches Zweifinger-Faultier]]<br />
Als Regenwaldbewohner sind die heutigen Faultiere besonders von [[Brandrodung]]en bedroht, die in großem Ausmaß durchgeführt werden, um Felder und Siedlungen anzulegen. Hinzu kommt eine verstärkte Jagd auf die Tiere, einerseits als Nahrungsgrundlage, andererseits aber auch zum illegalen Verkauf als Heimtiere, was häufig Jungtiere betrifft. Nach Angaben der [[IUCN]] sind die beiden Arten der [[Zweifinger-Faultiere]], das [[Eigentliches Zweifingerfaultier|Eigentliche]] und das [[Hoffmann-Zweifingerfaultier]], in ihrem Bestand derzeit nicht bedroht, ebenso wie das [[Weißkehl-Faultier|Weißkehl-]] und das [[Braunkehl-Faultier]] aus der Gruppe der [[Dreifinger-Faultiere]], da alle genannten Arten ein recht weites Verbreitungsgebiet haben. Das [[Kragenfaultier]], das nur in Südost[[brasilien]] vorkommt gilt als bedroht, während das [[Zwergfaultier]], nur bekannt von einer kleinen Insel vor der Ostküste [[Panama]]s, vom Aussterben bedroht ist.<ref name="IUCN"/> Bei den nicht bedrohten Arten ist der Populationstrend unbekannt, allerdings sinkt dieser bei den bedrohten. Problematisch erscheint dabei, dass kaum Daten über die Dynamik der verschiedenen Faultierpopulationen vorliegen, ebenso wie in vielen Fällen die Lebensweise der einzelnen Arten noch wenig erforscht ist. Alle Arten sind aber in geschützten Gebieten vertreten.<ref name="Superina et al. 2010"/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
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* Alfred L. Gardner (Hrsg.): ''Mammals of South America, Volume 1: Marsupials, Xenarthrans, Shrews, and Bats.'' University of Chicago Press, 2008 (S. 157–164) ISBN 0-226-28240-6<br />
* Ronald Nowak: ''Walker’s Mammals of the World.'' Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9<br />
* Sergio F. Vizcaíno und W. J. Loughry (Hrsg.): ''The Biology of the Xenarthra.'' University Press of Florida, 2008, S. 1–370 ISBN 978-0-8130-3165-1<br />
* Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder: ''[[Mammal Species of the World]].'' Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
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<ref name="Vizcaino et al. 2001">Sergio F. Vizcaíno, Marcelo Zaráte, M. Susana Bargo und Alejandro Dondas: ''Pleistocene burrows in the Mar del Plata area (Argentina) and their probable builders.'' Acta Palaeontologica Polonica 46 (2), 2001, S. 289–301</ref><br />
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<ref name="Vizcaino 2009">Sergio F. Vizcaíno: ''The teeth of the “toothless”: novelties and key innovations in the evolution of xenarthrans (Mammalia, Xenarthra).'' Paleobiology 35 (3), 2009; S. 343–366</ref><br />
<ref name="Hautier et al. 2010">Lionel Hautier, Vera Weisbecker, Marcelo R. Sánchez-Villagra, Anjali Goswami und Robert J. Asher: ''Skeletal development in sloths and the evolution of mammalian vertebral patterning.'' In PNAS 107 (44), 2010, S. 18903–18908 ([http://www.pnas.org/content/107/44/18903.full.pdf+html?sid=542af3e1-f6ec-45d2-990f-1b792d861a7e])</ref><br />
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<ref name="Gardner et al. 2008">Alfred L. Gardner und Virginia L. Naples: ''Family Megalonychidae P. Gervais, 1855.'' In: Alfred L. Gardner (Hrsg.): ''Mammals of South America, Volume 1: Marsupials, Xenarthrans, Shrews, and Bats.'' University of Chicago Press, 2008 (S. 165–168)</ref><br />
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<ref name="Chiarello 2008">Adriano Garcia Chiarello: ''Sloth ecology. An overview of field studies.'' In: Sergio F. Vizcaíno und W. J. Loughry (Hrsg.): ''The Biology of the Xenarthra.'' University Press of Florida, 2008, S 269–280</ref><br />
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<ref name="Pujos et al. 2012">François Pujos, Timothy J. Gaudin, Gerardo de Iuliis und Cástor Cartelle: ''Recent advances on variability, mrpho-functional adaptions, dental terminology, and evolution of Sloths.'' Journal of Mammalian Evolution 19, 2012, S. 159–169</ref><br />
<ref name="Nyakatura 2012">John A. Nyakatura: ''The Convergent Evolution of Suspensory Posture and Locomotion in Tree Sloths.'' Journal of Mammalian Evolution 19, 2012, S. 225–234</ref><br />
<ref name="Owen 1842">Richard Owen: ''Description of the Skeleton of an Extinct Gigantic Sloth, Mylodon robustus Owen, with Observations on the Osteology, Natural Affinities, and Probable Habits of the Megatheroid Quadrupeds in General.'' R and J Taylor, London, 1842, S. 1–176 (S. 167 und 168)</ref><br />
<ref name="McDonald 2012">H. Gregory McDonald: ''Evolution of the Pedolateral Foot in Ground Sloths: Patterns of Change in the Astragalus.'' Journal of Mammalian Evolution 19, 2012, S. 209–215</ref><br />
<ref name="Blanco et al. 2003">R. Ernesto Blanco und Ada Czerwonogora: ''The gait of Megatherium Cuvier 1796 (Mammalia, Xenarthra, Megatheriidae).'' Senckenbergiana biologica 83 (1), 2003, S. 61–68</ref><br />
<ref name="Blanco et al. 2008">R. Ernesto Blanco und Andrés Rinderknecht: ''Estimation of Hearing Capabilities of Pleistocene Ground Sloths (Mammalia, Xenarthra) from Middle-Ear Anatomy.'' Journal of Vertebrate Paleontology 28 (1), 2008, S. 274–276</ref><br />
<ref name="Blanco et al. 2012">R. Ernesto Blanco und Andrés Rinderknecht: ''Fossil evidence of frequency range of hearing independent of body size in South American Pleistocene ground sloths (Mammalia, Xenarthra).'' Comptes Rendus Palevol 11, 2012, S. 549–554</ref><br />
<ref name="Pauli et al. 2014">Jonathan N. Pauli, Jorge E. Mendoza, Shawn A. Steffan, Cayelan C. Carey, Paul J. Weimer und M. Zachariah Peery: ''A syndrome of mutualism reinforces the lifestyle of a sloth.'' Proceedings of the Royal Socociety B 281, 2014 ([http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/281/1778/20133006])</ref><br />
<ref name="Taube et al. 2001">Erica Taube, Joël Keravec, Jean-Christophe Vié und Jean-Marc Duplantier: ''Reproductive biology and postnatal development in sloths, Bradypus and Choloepus: review with original data from the field (French Guiana) and from captivity.'' Mammal Review 31 (3), 2001, S. 173–188</ref><br />
<ref name="Ruiz et al. 2005">Paula Lara-Ruiz und Adriano Garcia Chiarello: ''Life-history traits and sexual dimorphism of the Atlantic forest maned sloth Bradypus torquatus (Xenarthra: Bradypodidae).'' Journal of Zoology 267, 2005, S. 63–73.</ref><br />
<ref name="W 2014">Welt: ''Faultier Paula hängt im biblischen Alter ab.'' 28. März 2014 ([http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article126322733/Faultier-Paula-haengt-im-biblischen-Alter-ab.html])</ref><br />
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<ref name="Suutari et al. 2010">Milla Suutari, Markus Majaneva, David P Fewer, Bryson Voirin, Annette Aiello, Thomas Friedl, Adriano G Chiarello und Jaanika Blomster: ''Molecular evidence for a diverse green algal community growing in the hair of sloths and a specific association with Trichophilus welckeri (Chlorophyta, Ulvophyceae).'' BMC Evolutionary Biology 10, 2010, S. 86</ref>*<br />
<ref name="Superina et al. 2010">Mariella Superina, Tinka Plese, Nadia Moraes-Barros und Agustín Manuel Abba: ''The 2010 Sloth Red List Assessment.'' Edentata 11 (2), 2010, S. 115–134</ref><br />
<ref name="McAfee 2011">Robert K. McAfee: ''Feeding Mechanics and Dietary Implications in the Fossil Sloth Neocnus (Mammalia: Xenarthra: Megalonychidae) From Haiti.'' Journal of Morphology 272, 2011, S. 1204–1216</ref><br />
<ref name="Bargo et al. 2006">M. Susana Bargo, Néstor Toledo und Sergio F. Vizcaíno: ''Muzzle of South American Pleistocene Ground Sloths (Xenarthra, Tardigrada).'' Journal of Morphology 267, 2006, S. 248–263</ref><br />
<ref name=" Czerwonogora et al. 2011">Ada Czerwonogora, Richard A. Fariña und Eduardo Pedro Tonni: ''Diet and isotopes of Late Pleistocene ground sloths: irst results for Lestodon and Glossotherium (Xenarthra, Tardigrada).'' Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie Abhandlungen 262 (3), 2011, S. 257–266</ref><br />
<ref name="O'Leary et al 2013">Maureen A. O'Leary, Jonathan I. Bloch, John J. Flynn, Timothy J. Gaudin, Andres Giallombardo, Norberto P. Giannini, Suzann L. Goldberg, Brian P. Kraatz, Zhe-Xi Luo, Jin Meng, Xijun Ni, Michael J. Novacek, Fernando A. Perini, Zachary S. Randall, Guillermo W. Rougier, Eric J. Sargis, Mary T. Silcox, Nancy B. Simmons, Michelle Spaulding, Paúl M. Velazco, Marcelo Weksler, John R. Wible und Andrea L. Cirranello: ''The Placental Mammal Ancestor and the Post–K-Pg Radiation of Placentals.'' Science 339, 2013, S. 662–667 [[DOI: 10.1126/science.1229237]]</ref><br />
<ref name="Rose 2006">Kenneth D. Rose: ''The beginning of the age of mammals.'' Johns Hopkins University Press, Baltimore, 2006, S. 1–431 (S. 200–204)</ref><br />
<ref name="Vizcaino et al. 2008">Sergio F. Vizcaíno und W. J. Loughry: ''Xenarthran biology: Past, present and future.'' In: Sergio F. Vizcaíno und W. J. Loughry (Hrsg.): ''The Biology of the Xenarthra.'' University Press of Florida, 2008, S 1–7</ref><br />
<ref name="Kalthoff 2011">Daniela C. Kalthoff: ''Microstructure of Dental Hard Tissues in Fossil and Recent Xenarthrans (Mammalia: Folivora and Cingulata).'' Journal of Morphology 272, 2011, S. 641–661</ref><br />
<ref name="McDonald et al. 2013">H. Gregory McDonald, Ascanio D. Rincón und Timothy J. Gaudin: ''A New Genus of Megalonychid Sloth (Mammalia, Xenarthra) from the Late Pleistocene (Lujanian) of Sierra De Perija, Zulia State, Venezuela.'' Journal of Vertebrate Paleontology 33 (5), 2013, S. 1226–1238</ref><br />
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</references><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commonscat|Folivora|Faultiere}}<br />
<br />
[[Kategorie:Zahnarme]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Michael_Lerchenberg&diff=136757907Michael Lerchenberg2014-12-14T06:10:56Z<p>Quadcore: Rechtschreibung korrigiert entsprechend Duden §89 und §92 (direkte Rede)</p>
<hr />
<div>[[Datei:Michael Lerchenberg 2332a.jpg|thumb|Michael Lerchenberg auf einem Künstlerempfang im Alten Rathaus in München (2011)]]<br />
'''Michael Lerchenberg''' (* [[3. August]] [[1953]] in [[Dachau]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schauspieler]], [[Regisseur]], [[Drehbuchautor]], [[ Autor]] und [[Intendant]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Lerchenberg wurde in Dachau geboren, wuchs in München auf und war zeitweise Schüler am [[Augsburg]]er [[Gymnasium bei Sankt Stephan (Augsburg)|Gymnasium bei St. Stephan]]. Nach dem Abitur studierte er [[Theaterwissenschaft]], Germanistik und Geschichte. 1977 wurde er in die [[Otto-Falckenberg-Schule]] aufgenommen und schloss diese 1979 ab. Seine ersten Theaterengagemants erhielt er am Deutschen Theater Göttingen und an den Festspielen in Bad Hersfeld. 1980 spielte er zum ersten Mal bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel, die er seit 2004 als Intendant leitet. Nach Engagements bei den Städtischen Bühnen Osnabrück und den Kammerspielen Hamburg kehrte er 1983 nach München an das damals wiedergegründete Münchner Volkstheater zurück. Bis 2001 war er auch Mitglied im Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels. Von 1988 bis 1998 war er auch als „singender Schauspieler“ am Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert. Seit 2009 spielt er die Rolle des Gefängniswärters Frosch in der [[Die Fledermaus|Fledermaus]]-Inszenierung der Bayerischen Staatsoper.<br />
<br />
Seit 1994 ist Michael Lerchenberg auch als Regisseur tätig. Er inszenierte unter anderem am Staatstheater am Gärtnerplatz, dem Münchner Prinzregententheater, dem Städtebundtheater Hof, dem Pfalztheater Kaiserslautern und alljährlich bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel.<br />
<br />
Michael Lerchenberg unterrichtete als Dozent von 1995 bis 2002 an der [[Akademietheater (München)|Bayerischen Theaterakademie]]/Hochschule für Musik in München im Studiengang Schauspiel/Musical und gründete 2001 die Sommerakademie für bairisches Volksschauspiel.<br />
<br />
Seit 2004 ist er Intendant der [[Luisenburg-Festspiele]] in [[Wunsiedel]], die unter seiner Leitung zu neuer Blüte gelangten. Die Festspielsaison 2010 konnte mit einer Platzausnutzung von 98 % abgeschlossen werden. Die über 150.000 Besucher waren der absolute Rekord in der 120-jährigen Festspielgeschichte.<br />
<br />
Neben seiner Theaterarbeit übernahm Michael Lerchenberg Rollen in zahlreichen Fernsehproduktionen und -serien, so etwa als ''Kurt Soleder'' in der Serie ''[[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]]'' und als ''Prälat Hinter'' in ''[[Der Bulle von Tölz]]''. Für letztere schrieb er auch drei Folgen als Drehbuchautor.<br />
<br />
Für seine vielfältige Arbeit wurde Michael Lerchenberg 2007 mit dem ''Ehrenpreis für die Erhaltung bairischer Kultur und Brauchtum'' und dem Salvator-Dukaten ausgezeichnet. Für seine erste Nockherberg-Fastenpredigt erhielt er 2008 die ''Sigi-Sommer Medaille'' und wurde ''Klartexter'' der Münchner Journalistenschule. Seit 2009 ist er Ehrenmitglied des ''Rotaryclub Fichtelgebirge''. Von der Münchner SPD wurde er 2012 für sein gesellschaftliches Engagement und nicht zuletzt für seine kritischen und mutigen Reden auf dem Nockherberg mit dem [[''Krenkl-Preis'']] ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die Luisenburg-Festspiele und seine Rolle als "Botschafter Oberfrankens" erhielt er 2012 den [[''Frankenrechen'']] der Landtagsfraktion der bayerischen SPD verliehen.<br />
<br />
Michael Lerchenberg ist mit der Ballettdirektorin Eva-Maria Lerchenberg-Thöny verheiratet. Sie haben einen Sohn.<br />
<br />
== Nockherberg-Auftritte ==<br />
Lerchenberg trat von 1984 bis 2007 als Darsteller des ehemaligen [[Bayerischer Ministerpräsident|bayerischen Ministerpräsidenten]] [[Edmund Stoiber]] beim Singspiel des alljährlichen Starkbieranstiches, dem sogenannten [[Derblecken]], auf dem [[Nockherberg]] in [[München]] auf.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/615/433364/text ''Das Orakel vom Nockherberg''], Interview mit Michael Lerchenberg in der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]] vom 18. Februar 2008</ref> Von 2008 bis 2010 hielt er dann als ''[[Bruder Barnabas]]'' die [[Fastenpredigt]] bei der Starkbierprobe. <ref>[http://www.titanic-magazin.de/badl_0905.html#c7561m ''Michael Lerchenberg!''], [[Titanic (Magazin)|Titanic]]: Briefe an die Leser, Mai 2009</ref> <ref>Wolfgang Görl: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/644/464245/text/ ''„So geht man mit Partnern nicht um“''], Süddeutsche Zeitung vom 6. April 2009</ref><br />
<br />
=== Rücktritt nach KZ-Analogie ===<br />
Nach der [[Nockherberg#Politischer_Auftakt:_Die_Starkbierprobe|Starkbierprobe]] 2010 äußerten sich [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Chef [[Guido Westerwelle]] und [[Charlotte Knobloch]], die Vorsitzende des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]] kritisch; ebenso der [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]-Vorsitzende [[Horst Seehofer]] und Landtagspräsidentin [[Barbara Stamm]] (CSU). <br />
<br />
Sie kritisierten die [[Satire|satirische]] Äußerung Lerchenbergs über eine unterstellte Diskreditierung von [[Hartz IV]]-Empfängern durch Westerwelle (damals FDP-Chef und Vizekanzler) <ref>[http://www.welt.de/debatte/article6347490/An-die-deutsche-Mittelschicht-denkt-niemand.html Guido Westerwelle auf welt.de] vom 11. Februar 2010</ref> mit mehreren Anspielungen auf das [[Drittes Reich|Dritte Reich]]: „Alle Hartz-IV Empfänger sammelt er in den leeren, verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drum rum ein Stacheldraht – haben wir schon mal gehabt. Dann gibt's jeden Tag a Wassersuppn und einen Kanten Brot. Statt Heizkostenzuschuss gibt's von [[Thilo Sarrazin|Sarrazins]] Winterhilfswerk zwei Pullover, und über'm Eingang steht, bewacht von neoliberalen Ichlingen im Gelbhemd in eisernen Lettern: Leistung muss sich wieder lohnen!“ <br />
Letzteres war eine Anspielung auf die zynischen Sprüche an Eingangstoren von [[Konzentrationslager]]n wie beispielsweise „''[[Arbeit macht frei]]''“ beim [[KZ Auschwitz I (Stammlager)|''KZ Auschwitz'']] oder „''[[Jedem das Seine]]''“ beim [[KZ Buchenwald]]. Am Abend selber äußerten sich einige interviewte Spitzenpolitiker positiv oder neutral. <ref>[http://www.amazon.de/Donner-Blitz-auf-dem-Nockherberg/dp/3784432328/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359584766&sr=8-1#reader_3784432328 Seite 11]</ref> <br />
<br />
Charlotte Knobloch äußerte später, sie sehe in der Rede eine [[Hohn|Verhöhnung]] von [[Opfer des Nationalsozialismus|Opfern des Nationalsozialismus]]. Westerwelle erklärte in einem [[Offener Brief|offenen Brief]] an die [[Paulaner (Brauerei)|Brauerei Paulaner]], er wolle künftig nicht mehr zum Starkbieranstich eingeladen werden. Er sei es zwar gewohnt, scharf kritisiert zu werden; ihn mit einem KZ-Wächter zu vergleichen, gehe aber zu weit. Die Paulaner-Brauerei räumte ein, Lerchenberg habe einen [[Tabu]]bruch begangen; sie kündigte an, man werde mit ihm Gespräche führen. <ref>[http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/KZ-Vergleich-beim-Starkbier/69834 ''KZ-Vergleich beim Starkbier''], [[Rheinische Post|RP]]-Online vom 5. März 2010</ref> <ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/814/505020/text/ ''Empörung über KZ-Vergleich''], Süddeutsche Zeitung vom 4. März 2010</ref> <br />
Als weitere Politiker, die sich anfangs über die Rede positiv geäußert hatten, Kritik äußerten und der Bayerische Rundfunk in einer Wiederholungssendung die Rede [[Zensur (Informationskontrolle)|zensierte]], begann eine öffentliche Diskussion. Lerchenberg und sein Ko-Autor [[Christian Springer (Kabarettist)|Christian Springer]] gaben am 5. März ihren Rücktritt bekannt. <br />
In der ZDF-Kabarettsendung [[Neues aus der Anstalt]] wurde der kritisierte Text zu Westerwelle noch einmal zitiert.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/949/505154/text/ ''Lerchenberg tritt zurück''], Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2010</ref><ref>Wolfgang Görl: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/974/505179/text/ ''Barnabas' letzte Predigt''], Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2010</ref> <br />
Lerchenberg lässt in dem 2011 veröffentlichten Buch ''Donner und Blitz auf dem Nockherberg: eine Starkbier-Biographie''<ref>[http://www.amazon.de/Donner-Blitz-auf-dem-Nockherberg/dp/3784432328/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359584766&sr=8-1#reader_3784432328 Blick ins Buch] (LangenMüller ISBN 978-3-7844-3232-8) </ref> seine 27 Jahre als Nockherberg-Darsteller Revue passieren und legt auch Hintergründe seiner Predigt im Jahr 2010 offen.<br />
<br />
Die Rede 2010 thematisierte auch ein Enthüllungsbuch, das ein hoher bayerischer Ministerialbeamter 2009 veröffentlicht hatte. 'Bruder Barnabas' fragte Ministerpräsident Seehofer und den neben ihm sitzenden Finanzminister [[Georg Fahrenschon]] "Haben Sie Ihren Schlötterer schon gelesen?" Fahrenschon nickte; 'Bruder Barnabas' überreichte Seehofer mit Ermahnungen ein Exemplar des Buchs.<ref>[[Wilhelm Schlötterer]]: ''Macht und Missbrauch. Franz Josef Strauß und seine Nachfolger. Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten''. Fackelträger, Köln 2009, ISBN 978-3-7716-4434-5;(Folgeausgabe: ''Macht und Missbrauch. Von Strauß bis Seehofer, ein Insider packt aus''. Aktualisierte Taschenbucherstausgabe, Heyne, München 2010, ISBN 978-3-453-60168-0). Die Szene wird auch im Vorwort der Taschenbuchausgabe (S. 11f.) beschrieben. [http://www.youtube.com/watch?v=DCCbqCeUOx4 Minute 31-32]</ref><br />
<br />
== Misshandlungen als Internatsschüler ==<br />
Im Januar 2014 machte Lerchenberg öffentlich, dass er als Zögling des ehemaligen Augsburger Internats [[St. Stephan (Augsburg)|St. Joseph]] Opfer von „Prügel-Orgien“, sowie psychischen Erniedrigungen und sexuellen Übergriffen war.<ref>http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Michael-Lerchenberg-klagt-an-Sexuelle-Uebergriffe-im-Internat-id28460082.html</ref><br />
<br />
== Theater (Engagements) ==<br />
* [[Deutsches Theater Göttingen]]<br />
* [[Münchner Volkstheater]]<br />
* [[Bayerisches Staatsschauspiel]]<br />
* [[Staatstheater am Gärtnerplatz]]<br />
* [[Altes Schauspielhaus Stuttgart]]<br />
* [[Festspiele Bad Hersfeld]]<br />
* [[Luisenburg-Festspiele]] [[Wunsiedel]]<br />
* [[Theatergastspiele Kempf]]<br />
* [[Metropol-Theater (Berlin-Mitte)|Metropoltheater Berlin]]<br />
* [[Hamburger Kammerspiele]]<br />
* [[Theater Osnabrück|Städtische Bühnen Osnabrück]]<br />
* [[Orff in Andechs]]<br />
* [[Vereinigte Bühnen Graz]]<br />
* [[Bayerische Staatsoper]]<br />
<br />
== Theater (Inszenierungen) ==<br />
* ''[[Der zerbrochne Krug]]'', [[Akademietheater (München)|Bayerische Theaterakademie]] <br />
* ''Die Ländlerqueen sieht Morgenrot'', [[Staatstheater am Gärtnerplatz]]<br />
* ''Osterspiel'', [[Prinzregententheater|Prinzregententheater München]]<br />
* ''Karl-Valentin-Abend'', [[Theater Hof]]<br />
* ''Eines langen Tages Reise in die Nacht'' Theater Hof<br />
* ''[[Die Geierwally (Roman)|Die Geierwally]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''[[Mutter Courage und ihre Kinder]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''Wie es Euch gefällt''<br />
* ''Der Wittiber''<br />
* ''[[Die Bernauerin]]''<br />
* ''Zwölfeläuten''<br />
* ''Der Brandner Kaspar und das ewig Leben''<br />
* ''[[Tannöd]]''<br />
* ''Blues Brothers - Im Namen des Herrn''<br />
* ''Ritter Kamenbert'' alle [[Luisenburg-Festspiele]] Wunsiedel<br />
* ''Ladies Night'' [[Stadttheater Regensburg]]<br />
* ''[[Die Dreigroschenoper]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''[[Von der Unachtsamkeit der Liebe]]' [[Landestheater Niederbayern]]<br />
<br />
== Fernsehen (Auszug) ==<br />
* 1979: [[Der Ruepp]] (Regie: [[Kurt Wilhelm (Regisseur)|Kurt Wilhelm]])<br />
* 1979: Andreas Vöst (mit [[Jörg Hube]])<br />
* 1982: [[Die Rumplhanni (Film)|Die Rumplhanni]] (mit [[Monika Baumgartner]] und [[Karl Obermayr]])<br />
* 1985: Pennergeschichten (Serie)<br />
* 1987: [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]: [[Tatort: Pension Tosca oder Die Sterne lügen nicht|Pension Tosca oder Die Sterne lügen nicht]]<br />
* 1987–1991: [[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]] (von [[Willy Purucker]])<br />
* 1993: [[Rußige Zeiten]] (Serie mit [[Saskia Vester]] und [[Peter Weiß (Schauspieler)|Peter Weiß]])<br />
* 1993–1997: [[Ein Bayer auf Rügen]] als Staatssekretär Dr. Maisinger<br />
* 1994: [[Hölleisengretl]] (von [[Jo Baier]] mit [[Martina Gedeck]] und [[Hubert von Goisern]])<br />
* 1995–2008: [[Der Bulle von Tölz]] (Serie mit [[Ottfried Fischer]] und [[Ruth Drexel]])<br />
* 1997–2002: [[Tierarzt Dr. Engel]] (Serie) als Tierarzt Dr. Molfenter<br />
* 2004: [[Forsthaus Falkenau]] - Giftmüll<br />
* 2004: [[Pfarrer Braun]] – [[Liste der Pfarrer-Braun-Episoden#Ein verhexter Fall|''Ein verhexter Fall'']]<br />
* 2005: [[Forsthaus Falkenau]] - Hirschstein<br />
* 2007: [[Das große Hobeditzn]] als Notar Wolfgang Schick <br />
* 2011: [[Das unsichtbare Mädchen]]<br />
* 2012: [[Mord in bester Gesellschaft]] – Der Tod der Sünde<br />
* Gastauftritte u.a. in [[Café Meineid]], Dr. Schwarz und Dr. Martin, [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]] und [[SOKO 5113]]<br />
<br />
== Kino (Auswahl) ==<br />
* 2004: [[Napola – Elite für den Führer]]<br />
<br />
== Hörspiele (Auswahl) ==<br />
*1979–1985: [[Die Grandauers und ihre Zeit]]<br />
<br />
== Hörbücher ==<br />
*2007: [[Heilige Nacht - eine Weihnachtslegende]] von [[Ludwig Thoma]] mit Veronika Ponzer, Harfe<br />
*2010: [[Ludwig Thoma - ein schwieriger Bayer]] mit der Musik von [[Eberwein]]<br />
*2011: [[Jozef Filsers Briefwexel]] von Ludwig Thoma mit der [[Altneihauser Feuerwehrkapelle]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|130579696}}<br />
* {{IMDb Name|0503488}}<br />
* {{Filmportal.de Name|URL=http://www.filmportal.de/person/michael-lerchenberg_0fda8d2d3569467b882c977eae9111f2}}<br />
* [http://www.frblog.de/nockherberg/ Eintrag im Blog der Frankfurter Rundschau]<br />
* [http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-bG/_-OS/5-8c9ANP/140520_1605_Eins-zu-Eins-Der-Talk_Michael-Lerchenberg-Theaterintendant-und-Sc.mp3 Michael Lerchenberg, Theaterintendant und Schauspieler] In ''[[Eins zu Eins|Eins zu Eins. Der Talk]], ''[[Bayern 2|BR2]]-Radiointerview am 20.&nbsp;Mai&nbsp;2014<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=130579696|VIAF=23250800}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Lerchenberg, Michael}}<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:Theaterschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Drehbuchautor]]<br />
[[Kategorie:Theaterintendant]]<br />
[[Kategorie:Künstler (München)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1953]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Lerchenberg, Michael<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Autor und Intendant<br />
|GEBURTSDATUM=3. August 1953<br />
|GEBURTSORT=[[Dachau]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anthony_French&diff=136757828Anthony French2014-12-14T05:50:46Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Korrektur des Links</p>
<hr />
<div>'''Anthony Philip French''' (* [[1920]] in [[Brighton]]) ist ein britischer Physiker, bekannt für Arbeiten zur [[Physikdidaktik]].<br />
<br />
French studierte an der [[Cambridge University]] ([[Bachelor]]-Abschluss 1942), an der er 1948 [[Promotion (Doktor)|promovierte]]. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er am [[Cavendish-Laboratorium]] am britischen Atombombenprojekt (Tube Alloy Project) und ab 1944 in den USA am [[Manhattan Project]] in [[Los Alamos National Laboratory|Los Alamos]] als Teil der britischen Mission. Auch nach dem Krieg arbeitete er 1946 bis 1948 am Atomic Energy Research Establishment in Großbritannien. Danach ging er wieder an die Universität Cambridge, wo er am Cavendish-Laboratorium forschte und Fellow und „Director of Study in Natural Sciences“ am [[Pembroke College (Cambridge)|Pembroke College]] wurde. 1955 ging er wieder in die USA, wo er Professor an der [[University of South Carolina]] wurde (und Leiter der Physik-Fakultät). Ab 1962 war er am [[Massachusetts Institute of Technology]] (MIT). Seit 1991 ist er dort Professor [[Emeritierung|Emeritus]].<br />
<br />
French ist bekannt für seine Beiträge zur Hochschuldidaktik der Physik, unter anderem in Form verschiedener Bücher und für seine Einführungskurse in Physik am MIT. 1975 bis 1981 war er Vorsitzender der Kommission für Physikunterricht der [[International Union of Pure and Applied Physics]] (IUPAP) und 1985/86 Präsident der [[American Association of Physics Teachers]].<br />
<br />
1989 erhielt er die [[Oersted Medal]] und 1993 den Melba-Newell-Phillips-Award der [[American Association of Physics Teachers]], 1988 die Bragg-Medal des [[Institute of Physics]]. Er ist Fellow der [[American Physical Society]].<br />
<br />
== Schriften ==<br />
* ''Newtonian Mechanics.'' W.W.Norton 1971<br />
* ''Die spezielle Relativitätstheorie – MIT Einführungskurs Physik.'' Vieweg 1971, englisches Original: ''Special Relativity.'' W.W.Norton 1968 (und MIT 1966, entstanden aus den Kursen am MIT 1963/64)<br />
* ''Vibrations and Waves.'' W.W.Norton 1971<br />
* Herausgeber: ''Einstein. A Centenary Volume.'' Harvard University Press 1979, ISBN 0-674-24230-0<br />
* Herausgeber mit P. Kennedy: ''Niels Bohr. A Centenary Volume.'' Harvard University Press 1987<br />
*mit [[Edwin F. Taylor]] ''Introduction to Quantum Physics'', W. W. Norton 1978<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://webmuseum.mit.edu/detail.php?t=people&type=browse&f=preferred_name&s=French%2C+Anthony+P.&record=0 Webseite am MIT]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=124551459|LCCN=n/50/25418|VIAF=85164259}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:French, Anthony}}<br />
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (MIT)]]<br />
[[Kategorie:Brite]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1920]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=French, Anthony<br />
|ALTERNATIVNAMEN=French, Anthony Philip (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=1920<br />
|GEBURTSORT=[[Brighton]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erich_Brauer_(Schauspieler)&diff=133180095Erich Brauer (Schauspieler)2014-08-17T10:06:00Z<p>Quadcore: /* Filmografie (Auswahl) */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt den '''deutschen Schauspieler'''. Für den österreichischen Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Sänger und Dichter siehe [[Arik Brauer]]}}<br />
<br />
'''Erich Brauer''' (* [[12. September]] [[1914]] in [[Leipzig]]; † [[26. Oktober]] [[1989]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Schauspieler]] und [[Theaterintendant]].<br />
<br />
Brauer debütierte nach seiner Schauspielausbildung 1935 an einer Bühne in [[Weimar]], gefolgt von einer Station an den Kammerspielen [[Passau]]. Anschließend wirkte er bis 1954 in [[Halle (Saale)]] und von 1957 bis 1987 als Darsteller an der [[Berliner Volksbühne]], unterbrochen von einer kurzen Intendantentätigkeit in [[Altenburg]]. <br />
Parallel zu seiner Arbeit für das Theater seit Mitte der 1950er Jahre leistete er auch umfassende Film- und Fernseharbeit für die [[DEFA]] und das [[Fernsehen der DDR]].<br />
<br />
== Filmografie (Auswahl) ==<br />
{|width="100%" align="center"|<br />
|width="50%" valign="top"|<br />
* 1949: [[Unser täglich Brot (1949)|Unser täglich Brot]]<br />
* 1954: [[Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse]]<br />
* 1955: [[Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse]]<br />
* 1955: [[Einmal ist keinmal (1955)|Einmal ist keinmal]]<br />
* 1956: [[Das Stacheltier|Stacheltier]]: Das So'n Theater<br />
* 1956: Eine Berliner Romanze<br />
* 1956: [[Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte]]<br />
* 1958: [[Betrogen bis zum jüngsten Tag]]<br />
* 1958: Abgeordneter Willy Jung (Fernsehfilm)<br />
* 1959: [[SAS 181 antwortet nicht]]<br />
* 1960: [[Alwin der Letzte]]<br />
* 1960: [[Der Moorhund]]<br />
* 1960: [[Leute mit Flügeln]]<br />
* 1961: [[Der Fremde (1961)|Der Fremde]]<br />
* 1962: [[Das grüne Ungeheuer (Film)|Das grüne Ungeheuer]] (TV)<br />
* 1962: [[Königskinder (1962)|Königskinder]]<br />
* 1965: [[Entlassen auf Bewährung]]<br />
* 1966: Die Synagoge brennt (Fernsehfilm)<br />
* 1967: [[Die gefrorenen Blitze]]<br />
* 1968: [[Der Staatsanwalt hat das Wort: Automarder]] (TV-Reihe)<br />
* 1968: [[Der Staatsanwalt hat das Wort: Störende Geräusche]] (TV-Reihe)<br />
* 1968: Der Streit um den Sergeanten Grischa (Fernsehfilm)<br />
* 1968: [[Heißer Sommer (Film)|Heißer Sommer]]<br />
* 1968: [[Wege übers Land]] (Fernsehserie)<br />
|width="50%" valign="top"|<br />
* 1969: [[Der Staatsanwalt hat das Wort: Ich brauch’ kein Kindermädchen]] (TV-Reihe)<br />
* 1970: [[Der Staatsanwalt hat das Wort: Strafversetzt]] (TV-Reihe)<br />
* 1970: Jeder stirbt für sich allein (Fernsehserie)<br />
* 1970: [[He, Du!]]<br />
* 1970: Effi Briest (Fernsehfilm)<br />
* 1971: [[KLK an PTX – Die Rote Kapelle]]<br />
* 1971: Der Arzt wider Willen (Fernsehfilm)<br />
* 1971: [[Dornröschen (1971)|Dornröschen]]<br />
* 1971: Verspielte Heimat<br />
* 1973: Tage des Verrats<br />
* 1973: [[Polizeiruf 110: Gesichter im Zwielicht]] (Fernsehreihe)<br />
* 1975: Suse, liebe Suse<br />
* 1976: [[Polizeiruf 110: Vorurteil?]] (Fernsehreihe)<br />
* 1977: [[Tambari (Film)|Tambari]]<br />
* 1978: Brandstellen<br />
* 1980: [[Archiv des Todes]] (Fernsehserie)<br />
* 1982: [[Die Gerechten von Kummerow]]<br />
* 1982: Melanie van der Straaten (Fernsehfilm)<br />
* 1983: Berliner Firmament (Fernsehfilm)<br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{IMDb Name|0105643}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2014-02-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Brauer, Erich}}<br />
[[Kategorie:Theaterintendant]]<br />
[[Kategorie:Theaterschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1914]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1989]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Brauer, Erich<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler und Theaterintendant<br />
|GEBURTSDATUM=12. September 1914<br />
|GEBURTSORT=[[Leipzig]]<br />
|STERBEDATUM=26. Oktober 1989<br />
|STERBEORT=[[Berlin]]<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Michael_Lerchenberg&diff=128771008Michael Lerchenberg2014-03-22T13:55:04Z<p>Quadcore: Einfacherer Satzbau, verständlicherer Ausdruck.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Michael Lerchenberg 2332a.jpg|thumb|Michael Lerchenberg auf einem Künstlerempfang im Alten Rathaus in München (2011)]]<br />
'''Michael Lerchenberg''' (* [[3. August]] [[1953]] in [[Dachau]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schauspieler]], [[Regisseur]], [[Drehbuchautor]], [[ Autor]] und [[Intendant]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Lerchenberg wurde in Dachau geboren, wuchs in München auf und war zeitweise Schüler am [[Augsburg]]er [[Gymnasium bei Sankt Stephan (Augsburg)|Gymnasium bei St. Stephan]]. Nach dem Abitur studierte er [[Theaterwissenschaft]], Germanistik und Geschichte. 1977 wurde er in die [[Otto-Falckenberg-Schule]] aufgenommen und schloss diese 1979 ab. Seine ersten Theaterengagemants erhielt er am Deutschen Theater Göttingen und an den Festspielen in Bad Hersfeld. 1980 spielte er zum ersten Mal bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel, die er seit 2004 als Intendant leitet. Nach Engagements bei den Städtischen Bühnen Osnabrück und den Kammerspielen Hamburg kehrte er 1983 nach München an das damals wiedergegründete Münchner Volkstheater zurück. Bis 2001 war er auch Mitglied im Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels. Von 1988 bis 1998 war er auch als „singender Schauspieler“ am Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert. Seit 2009 spielt er die Rolle des Gefängniswärters Frosch in der [[Fledermaus]]-Inszenierung der Bayerischen Staatsoper.<br />
<br />
Seit 1994 ist Michael Lerchenberg auch als Regisseur tätig. Er inszenierte unter anderem am Staatstheater am Gärtnerplatz, dem Münchner Prinzregententheater, dem Städtebundtheater Hof, dem Pfalztheater Kaiserslautern und alljährlich bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel.<br />
<br />
Michael Lerchenberg unterrichtete als Dozent von 1995 bis 2002 an der [[Akademietheater (München)|Bayerischen Theaterakademie]]/Hochschule für Musik in München im Studiengang Schauspiel/Musical und gründete 2001 die Sommerakademie für bairisches Volksschauspiel.<br />
<br />
Seit 2004 ist er Intendant der [[Luisenburg-Festspiele]] in [[Wunsiedel]], die unter seiner Leitung zu neuer Blüte gelangten. Die Festspielsaison 2010 konnte mit einer Platzausnutzung von 98 % abgeschlossen werden. Die über 150.000 Besucher waren der absolute Rekord in der 120-jährigen Festspielgeschichte.<br />
<br />
Neben seiner Theaterarbeit übernahm Michael Lerchenberg Rollen in zahlreichen Fernsehproduktionen und -serien, so etwa als ''Kurt Soleder'' in der Serie ''[[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]]'' und als ''Prälat Hinter'' in ''[[Der Bulle von Tölz]]''. Für letztere schrieb er auch drei Folgen als Drehbuchautor.<br />
<br />
Für seine vielfältige Arbeit wurde Michael Lerchenberg 2007 mit dem ''Ehrenpreis für die Erhaltung bairischer Kultur und Brauchtum'' und dem Salvator-Dukaten ausgezeichnet. Für seine erste Nockherberg-Fastenpredigt erhielt er 2008 die ''Sigi-Sommer Medaille'' und wurde ''Klartexter'' der Münchner Journalistenschule. Seit 2009 ist er Ehrenmitglied des ''Rotaryclub Fichtelgebirge''. Von der Münchner SPD wurde er 2012 für sein gesellschaftliches Engagement und nicht zuletzt für seine kritischen und mutigen Reden auf dem Nockherberg mit dem [[''Krenkl-Preis'']] ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die Luisenburg-Festspiele und seine Rolle als "Botschafter Oberfrankens" erhielt er 2012 den [[''Frankenrechen'']] der Landtagsfraktion der bayerischen SPD verliehen.<br />
<br />
Michael Lerchenberg ist mit der Ballettdirektorin Eva-Maria Lerchenberg-Thöny verheiratet. Sie haben einen Sohn.<br />
<br />
== Nockherberg-Auftritte ==<br />
Lerchenberg trat von 1984 bis 2007 als Darsteller des ehemaligen [[Bayerischer Ministerpräsident|bayerischen Ministerpräsidenten]] [[Edmund Stoiber]] beim Singspiel des alljährlichen Starkbieranstiches, dem sogenannten [[Derblecken]], auf dem [[Nockherberg]] in [[München]] auf.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/615/433364/text ''Das Orakel vom Nockherberg''], Interview mit Michael Lerchenberg in der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]] vom 18. Februar 2008</ref> Von 2008 bis 2010 hielt er dann als ''[[Bruder Barnabas]]'' die [[Fastenpredigt]] bei der Starkbierprobe. <ref>[http://www.titanic-magazin.de/badl_0905.html#c7561m ''Michael Lerchenberg!''], [[Titanic (Magazin)|Titanic]]: Briefe an die Leser, Mai 2009</ref> <ref>Wolfgang Görl: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/644/464245/text/ ''„So geht man mit Partnern nicht um“''], Süddeutsche Zeitung vom 6. April 2009</ref><br />
<br />
=== Rücktritt nach KZ-Analogie ===<br />
Nach der [[Nockherberg#Politischer_Auftakt:_Die_Starkbierprobe|Starkbierprobe]] 2010 äußerten sich [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Chef [[Guido Westerwelle]] und [[Charlotte Knobloch]], die Vorsitzende des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]] kritisch; ebenso der [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]-Vorsitzende [[Horst Seehofer]] und Landtagspräsidentin [[Barbara Stamm]] (CSU). <br />
<br />
Sie kritisierten die [[Satire|satirische]] Äußerung Lerchenbergs über eine unterstellte Diskreditierung von [[Hartz IV]]-Empfängern durch Westerwelle (damals FDP-Chef und Vizekanzler) <ref>[http://www.welt.de/debatte/article6347490/An-die-deutsche-Mittelschicht-denkt-niemand.html Guido Westerwelle auf welt.de] vom 11. Februar 2010</ref> mit mehreren Anspielungen auf das [[Drittes Reich|Dritte Reich]]: „Alle Hartz-IV Empfänger sammelt er in den leeren, verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drum rum ein Stacheldraht – haben wir schon mal gehabt. Dann gibt's jeden Tag a Wassersuppn und einen Kanten Brot. Statt Heizkostenzuschuss gibt's von [[Thilo Sarrazin|Sarrazins]] Winterhilfswerk zwei Pullover, und über'm Eingang steht, bewacht von neoliberalen Ichlingen im Gelbhemd in eisernen Lettern: Leistung muss sich wieder lohnen!“ <br />
Letzteres war eine Anspielung auf die zynischen Sprüche an Eingangstoren von [[Konzentrationslager]]n wie beispielsweise „''[[Arbeit macht frei]]''“ beim [[KZ Auschwitz I (Stammlager)|''KZ Auschwitz'']] oder „''[[Jedem das Seine]]''“ beim [[KZ Buchenwald]]. Am Abend selber äußerten sich einige interviewte Spitzenpolitiker positiv oder neutral. <ref>[http://www.amazon.de/Donner-Blitz-auf-dem-Nockherberg/dp/3784432328/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359584766&sr=8-1#reader_3784432328 Seite 11]</ref> <br />
<br />
Charlotte Knobloch sah später in der Rede gar eine [[Hohn|Verhöhnung]] von [[Opfer des Nationalsozialismus|Opfern des Nationalsozialismus]]. Westerwelle erklärte in einem [[Offener Brief|offenen Brief]] an die [[Paulaner (Brauerei)|Brauerei Paulaner]], er wolle künftig nicht mehr zum Starkbieranstich eingeladen werden. Er sei es zwar gewohnt, scharf kritisiert zu werden; ihn mit einem KZ-Wächter zu vergleichen, gehe aber zu weit. Die Paulaner-Brauerei räumte ein, Lerchenberg habe einen [[Tabu]]bruch begangen; sie kündigte an, man werde mit ihm Gespräche führen. <ref>[http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/KZ-Vergleich-beim-Starkbier/69834 ''KZ-Vergleich beim Starkbier''], [[Rheinische Post|RP]]-Online vom 5. März 2010</ref> <ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/814/505020/text/ ''Empörung über KZ-Vergleich''], Süddeutsche Zeitung vom 4. März 2010</ref> <br />
Als weitere Politiker, die sich anfangs über die Rede positiv geäußert hatten, Kritik äußerten und der Bayerische Rundfunk in einer Wiederholungssendung die Rede [[Zensur (Informationskontrolle)|zensierte]], begann eine öffentliche Diskussion. Lerchenberg und sein Ko-Autor [[Christian Springer (Kabarettist)|Christian Springer]] gaben am 5. März ihren Rücktritt bekannt. <br />
In der ZDF-Kabarettsendung [[Neues aus der Anstalt]] wurde der kritisierte Text zu Westerwelle noch einmal zitiert.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/949/505154/text/ ''Lerchenberg tritt zurück''], Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2010</ref><ref>Wolfgang Görl: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/974/505179/text/ ''Barnabas' letzte Predigt''], Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2010</ref> <br />
Lerchenberg lässt in dem 2011 veröffentlichten Buch ''Donner und Blitz auf dem Nockherberg: eine Starkbier-Biographie''<ref>[http://www.amazon.de/Donner-Blitz-auf-dem-Nockherberg/dp/3784432328/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359584766&sr=8-1#reader_3784432328 Blick ins Buch] (LangenMüller ISBN 978-3-7844-3232-8) </ref> seine 27 Jahre als Nockherberg-Darsteller Revue passieren und legt auch Hintergründe seiner Predigt im Jahr 2010 offen.<br />
<br />
== Misshandlungen als Internatsschüler ==<br />
Im Januar 2014 machte Lerchenberg öffentlich, dass er als Zögling des ehemaligen Augsburger Internats [[St. Stephan (Augsburg)|St. Joseph]] Opfer von „Prügel-Orgien“, sowie psychischen Erniedrigungen und sexuellen Übergriffen war.<ref>http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Michael-Lerchenberg-klagt-an-Sexuelle-Uebergriffe-im-Internat-id28460082.html</ref><br />
<br />
== Theater (Engagements) ==<br />
* [[Deutsches Theater Göttingen]]<br />
* [[Münchner Volkstheater]]<br />
* [[Bayerisches Staatsschauspiel]]<br />
* [[Staatstheater am Gärtnerplatz]]<br />
* [[Altes Schauspielhaus Stuttgart]]<br />
* [[Festspiele Bad Hersfeld]]<br />
* [[Luisenburg-Festspiele]] [[Wunsiedel]]<br />
* [[Theatergastspiele Kempf]]<br />
* [[Metropol-Theater (Berlin-Mitte)|Metropoltheater Berlin]]<br />
* [[Hamburger Kammerspiele]]<br />
* [[Theater Osnabrück|Städtische Bühnen Osnabrück]]<br />
* [[Orff in Andechs]]<br />
* [[Vereinigte Bühnen Graz]]<br />
* [[Bayerische Staatsoper]]<br />
<br />
== Theater (Inszenierungen) ==<br />
* ''[[Der zerbrochne Krug]]'', [[Akademietheater (München)|Bayerische Theaterakademie]] <br />
* ''Die Ländlerqueen sieht Morgenrot'', [[Staatstheater am Gärtnerplatz]]<br />
* ''Osterspiel'', [[Prinzregententheater|Prinzregententheater München]]<br />
* ''Karl-Valentin-Abend'', [[Theater Hof]]<br />
* ''Eines langen Tages Reise in die Nacht'' Theater Hof<br />
* ''[[Die Geierwally (Roman)|Die Geierwally]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''[[Mutter Courage und ihre Kinder]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''Wie es Euch gefällt''<br />
* ''Der Wittiber''<br />
* ''[[Die Bernauerin]]''<br />
* ''Zwölfeläuten''<br />
* ''Der Brandner Kaspar und das ewig Leben''<br />
* ''[[Tannöd]]''<br />
* ''Blues Brothers - Im Namen des Herrn''<br />
* ''Ritter Kamenbert'' alle [[Luisenburg-Festspiele]] Wunsiedel<br />
* ''Ladies Night'' [[Stadttheater Regensburg]]<br />
* ''[[Die Dreigroschenoper]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''[[Von der Unachtsamkeit der Liebe]]' [[Landestheater Niederbayern]]<br />
<br />
== Fernsehen (Auszug) ==<br />
* 1979: [[Der Ruepp]] (Regie: [[Kurt Wilhelm (Regisseur)|Kurt Wilhelm]])<br />
* 1979: Andreas Vöst (mit [[Jörg Hube]])<br />
* 1982: [[Die Rumplhanni (Film)|Die Rumplhanni]] (mit [[Monika Baumgartner]] und [[Karl Obermayr]])<br />
* 1985: Pennergeschichten (Serie)<br />
* 1987–1991: [[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]] (von [[Willy Purucker]])<br />
* 1993: [[Rußige Zeiten]] (Serie mit [[Saskia Vester]] und [[Peter Weiß (Schauspieler)|Peter Weiß]])<br />
* 1993–1997: [[Ein Bayer auf Rügen]] als Staatssekretär Dr. Maisinger<br />
* 1994: [[Hölleisengretl]] (von [[Jo Baier]] mit [[Martina Gedeck]] und [[Hubert von Goisern]])<br />
* 1995–2008: [[Der Bulle von Tölz]] (Serie mit [[Ottfried Fischer]] und [[Ruth Drexel]])<br />
* 1997–2002: [[Tierarzt Dr. Engel]] (Serie) als Tierarzt Dr. Molfenter<br />
* 2004: [[Pfarrer Braun]] – [[Liste der Pfarrer-Braun-Episoden#Ein verhexter Fall|''Ein verhexter Fall'']]<br />
* 2007: [[Das große Hobeditzn]] als Notar Wolfgang Schick <br />
* 2011: [[Das unsichtbare Mädchen]]<br />
* 2012: [[Mord in bester Gesellschaft]] – Der Tod der Sünde<br />
* Gastauftritte u.a. in [[Café Meineid]], Dr. Schwarz und Dr. Martin, [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]] und [[SOKO 5113]]<br />
<br />
== Kino (Auswahl) ==<br />
* 2004: [[Napola – Elite für den Führer]]<br />
<br />
== Hörspiele (Auswahl) ==<br />
*1979–1985: [[Die Grandauers und ihre Zeit]]<br />
<br />
== Hörbücher ==<br />
*2007: [[Heilige Nacht - eine Weihnachtslegende]] von [[Ludwig Thoma]] mit Veronika Ponzer, Harfe<br />
*2010: [[Ludwig Thoma - ein schwieriger Bayer]] mit der Musik von [[Eberwein]]<br />
*2011: [[Jozef Filsers Briefwexel]] von Ludwig Thoma mit der [[Altneihauser Feuerwehrkapelle]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{IMDb Name|0503488}}<br />
* {{DNB-Portal|130579696}}<br />
* [http://www.frblog.de/nockherberg/ Eintrag im Blog der Frankfurter Rundschau]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=130579696|VIAF=23250800}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Lerchenberg, Michael}}<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:Theaterschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Drehbuchautor]]<br />
[[Kategorie:Theaterintendant]]<br />
[[Kategorie:Künstler (München)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1953]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Lerchenberg, Michael<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Autor und Intendant<br />
|GEBURTSDATUM=3. August 1953<br />
|GEBURTSORT=[[Dachau]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Michael_Lerchenberg&diff=128770753Michael Lerchenberg2014-03-22T13:45:54Z<p>Quadcore: /* Rücktritt nach KZ-Analogie */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Michael Lerchenberg 2332a.jpg|thumb|Michael Lerchenberg auf einem Künstlerempfang im Alten Rathaus in München (2011)]]<br />
'''Michael Lerchenberg''' (* [[3. August]] [[1953]] in [[Dachau]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schauspieler]], [[Regisseur]], [[Drehbuchautor]], [[ Autor]] und [[Intendant]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Lerchenberg wurde in Dachau geboren, wuchs in München auf und war zeitweise Schüler am [[Augsburg]]er [[Gymnasium bei Sankt Stephan (Augsburg)|Gymnasium bei St. Stephan]]. Nach dem Abitur studierte er [[Theaterwissenschaft]], Germanistik und Geschichte. 1977 wurde er in die [[Otto-Falckenberg-Schule]] aufgenommen und schloss diese 1979 ab. Seine ersten Theaterengagemants erhielt er am Deutschen Theater Göttingen und an den Festspielen in Bad Hersfeld. 1980 spielte er zum ersten Mal bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel, die er seit 2004 als Intendant leitet. Nach Engagements bei den Städtischen Bühnen Osnabrück und den Kammerspielen Hamburg kehrte er 1983 nach München an das damals wiedergegründete Münchner Volkstheater zurück. Bis 2001 war er auch Mitglied im Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels. Von 1988 bis 1998 war er auch als „singender Schauspieler“ am Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert. Seit 2009 spielt er die Rolle des Gefängniswärters Frosch in der [[Fledermaus]]-Inszenierung der Bayerischen Staatsoper.<br />
<br />
Seit 1994 ist Michael Lerchenberg auch als Regisseur tätig. Er inszenierte unter anderem am Staatstheater am Gärtnerplatz, dem Münchner Prinzregententheater, dem Städtebundtheater Hof, dem Pfalztheater Kaiserslautern und alljährlich bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel.<br />
<br />
Michael Lerchenberg unterrichtete als Dozent von 1995 bis 2002 an der [[Akademietheater (München)|Bayerischen Theaterakademie]]/Hochschule für Musik in München im Studiengang Schauspiel/Musical und gründete 2001 die Sommerakademie für bairisches Volksschauspiel.<br />
<br />
Seit 2004 ist er Intendant der [[Luisenburg-Festspiele]] in [[Wunsiedel]], die unter seiner Leitung zu neuer Blüte gelangten. Die Festspielsaison 2010 konnte mit einer Platzausnutzung von 98 % abgeschlossen werden. Die über 150.000 Besucher waren der absolute Rekord in der 120-jährigen Festspielgeschichte.<br />
<br />
Neben seiner Theaterarbeit übernahm Michael Lerchenberg Rollen in zahlreichen Fernsehproduktionen und -serien, so etwa als ''Kurt Soleder'' in der Serie ''[[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]]'' und als ''Prälat Hinter'' in ''[[Der Bulle von Tölz]]''. Für letztere schrieb er auch drei Folgen als Drehbuchautor.<br />
<br />
Für seine vielfältige Arbeit wurde Michael Lerchenberg 2007 mit dem ''Ehrenpreis für die Erhaltung bairischer Kultur und Brauchtum'' und dem Salvator-Dukaten ausgezeichnet. Für seine erste Nockherberg-Fastenpredigt erhielt er 2008 die ''Sigi-Sommer Medaille'' und wurde ''Klartexter'' der Münchner Journalistenschule. Seit 2009 ist er Ehrenmitglied des ''Rotaryclub Fichtelgebirge''. Von der Münchner SPD wurde er 2012 für sein gesellschaftliches Engagement und nicht zuletzt für seine kritischen und mutigen Reden auf dem Nockherberg mit dem [[''Krenkl-Preis'']] ausgezeichnet. Für seine Verdienste um die Luisenburg-Festspiele und seine Rolle als "Botschafter Oberfrankens" erhielt er 2012 den [[''Frankenrechen'']] der Landtagsfraktion der bayerischen SPD verliehen.<br />
<br />
Michael Lerchenberg ist mit der Ballettdirektorin Eva-Maria Lerchenberg-Thöny verheiratet. Sie haben einen Sohn.<br />
<br />
== Nockherberg-Auftritte ==<br />
Lerchenberg trat von 1984 bis 2007 als Darsteller des ehemaligen [[Bayerischer Ministerpräsident|bayerischen Ministerpräsidenten]] [[Edmund Stoiber]] beim Singspiel des alljährlichen Starkbieranstiches, dem sogenannten [[Derblecken]], auf dem [[Nockherberg]] in [[München]] auf.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/615/433364/text ''Das Orakel vom Nockherberg''], Interview mit Michael Lerchenberg in der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]] vom 18. Februar 2008</ref> Von 2008 bis 2010 hielt er dann als ''[[Bruder Barnabas]]'' die [[Fastenpredigt]] bei der Starkbierprobe. <ref>[http://www.titanic-magazin.de/badl_0905.html#c7561m ''Michael Lerchenberg!''], [[Titanic (Magazin)|Titanic]]: Briefe an die Leser, Mai 2009</ref> <ref>Wolfgang Görl: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/644/464245/text/ ''„So geht man mit Partnern nicht um“''], Süddeutsche Zeitung vom 6. April 2009</ref><br />
<br />
=== Rücktritt nach KZ-Analogie ===<br />
Nach der [[Nockherberg#Politischer_Auftakt:_Die_Starkbierprobe|Starkbierprobe]] 2010 äußerten sich [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Chef [[Guido Westerwelle]] und [[Charlotte Knobloch]], die Vorsitzende des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]] kritisch; ebenso der [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]-Vorsitzende [[Horst Seehofer]] und Landtagspräsidentin [[Barbara Stamm]] (CSU). <br />
<br />
Sie kritisierten die [[Satire|satirische]] Äußerung Lerchenbergs über eine unterstellte Diskreditierung von [[Hartz IV]]-Empfängern durch Westerwelle (damals FDP-Chef und Vizekanzler) <ref>[http://www.welt.de/debatte/article6347490/An-die-deutsche-Mittelschicht-denkt-niemand.html Guido Westerwelle auf welt.de] vom 11. Februar 2010</ref> mit mehreren Anspielungen auf das [[Drittes Reich|Dritte Reich]]: „Alle Hartz-IV Empfänger sammelt er in den leeren, verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drum rum ein Stacheldraht – haben wir schon mal gehabt. Dann gibt's jeden Tag a Wassersuppn und einen Kanten Brot. Statt Heizkostenzuschuss gibt's von [[Thilo Sarrazin|Sarrazins]] Winterhilfswerk zwei Pullover, und über'm Eingang steht, bewacht von neoliberalen Ichlingen im Gelbhemd in eisernen Lettern: Leistung muss sich wieder lohnen!“ <br />
Letzteres war eine Anspielung auf die zynischen Sprüche an Eingangstoren von [[Konzentrationslager]]n wie beispielsweise „''[[Arbeit macht frei]]''“ beim [[KZ Auschwitz I (Stammlager)|''KZ Auschwitz'']] oder „''[[Jedem das Seine]]''“ beim [[KZ Buchenwald]]. Am Abend selber äußerten sich einige interviewte Spitzenpolitiker positiv oder neutral. <ref>[http://www.amazon.de/Donner-Blitz-auf-dem-Nockherberg/dp/3784432328/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359584766&sr=8-1#reader_3784432328 Seite 11]</ref> <br />
<br />
Charlotte Knobloch sah später in der Rede gar eine [[Hohn|Verhöhnung]] von [[Opfer des Nationalsozialismus|Opfern des Nationalsozialismus]]. Westerwelle erklärte in einem [[Offener Brief|offenen Brief]] an die [[Paulaner (Brauerei)|Brauerei Paulaner]], er wolle künftig nicht mehr zum Starkbieranstich eingeladen werden. Er sei es zwar gewohnt, scharf kritisiert zu werden; ihn mit einem KZ-Wächter zu vergleichen, gehe aber zu weit. Die Paulaner-Brauerei räumte ein, Lerchenberg habe einen [[Tabu]]bruch begangen; sie kündigte an, man werde mit ihm Gespräche führen. <ref>[http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/KZ-Vergleich-beim-Starkbier/69834 ''KZ-Vergleich beim Starkbier''], [[Rheinische Post|RP]]-Online vom 5. März 2010</ref> <ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/814/505020/text/ ''Empörung über KZ-Vergleich''], Süddeutsche Zeitung vom 4. März 2010</ref> <br />
Als weitere Politiker, die sich anfangs über die Rede positiv geäußert hatten, Kritik äußerten und der Bayerische Rundfunk in einer Wiederholungssendung die Rede [[Zensur (Informationskontrolle)|zensierte]], begann eine öffentliche Diskussion. Lerchenberg und sein Ko-Autor [[Christian Springer (Kabarettist)|Christian Springer]] gaben am 5. März ihren Rücktritt bekannt. <br />
In der ZDF-Kabarettsendung [[Neues aus der Anstalt]] wurde der kritisierte Text zu Westerwelle noch einmal zitiert.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/949/505154/text/ ''Lerchenberg tritt zurück''], Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2010</ref><ref>Wolfgang Görl: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/974/505179/text/ ''Barnabas' letzte Predigt''], Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2010</ref> <br />
Lerchenberg veröffentlichte 2011 mit ''Donner und Blitz auf dem Nockherberg: eine Starkbier-Biographie''<ref>[http://www.amazon.de/Donner-Blitz-auf-dem-Nockherberg/dp/3784432328/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359584766&sr=8-1#reader_3784432328 Blick ins Buch] (LangenMüller ISBN 978-3-7844-3232-8) </ref> ein Buch, in dem er seine 27 Jahre als Nockherberg-Darsteller Revue passieren lässt und auch Hintergründe seiner Predigt 2010 offenlegt.<br />
<br />
== Misshandlungen als Internatsschüler ==<br />
Im Januar 2014 machte Lerchenberg öffentlich, dass er als Zögling des ehemaligen Augsburger Internats [[St. Stephan (Augsburg)|St. Joseph]] Opfer von „Prügel-Orgien“, sowie psychischen Erniedrigungen und sexuellen Übergriffen war.<ref>http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Michael-Lerchenberg-klagt-an-Sexuelle-Uebergriffe-im-Internat-id28460082.html</ref><br />
<br />
== Theater (Engagements) ==<br />
* [[Deutsches Theater Göttingen]]<br />
* [[Münchner Volkstheater]]<br />
* [[Bayerisches Staatsschauspiel]]<br />
* [[Staatstheater am Gärtnerplatz]]<br />
* [[Altes Schauspielhaus Stuttgart]]<br />
* [[Festspiele Bad Hersfeld]]<br />
* [[Luisenburg-Festspiele]] [[Wunsiedel]]<br />
* [[Theatergastspiele Kempf]]<br />
* [[Metropol-Theater (Berlin-Mitte)|Metropoltheater Berlin]]<br />
* [[Hamburger Kammerspiele]]<br />
* [[Theater Osnabrück|Städtische Bühnen Osnabrück]]<br />
* [[Orff in Andechs]]<br />
* [[Vereinigte Bühnen Graz]]<br />
* [[Bayerische Staatsoper]]<br />
<br />
== Theater (Inszenierungen) ==<br />
* ''[[Der zerbrochne Krug]]'', [[Akademietheater (München)|Bayerische Theaterakademie]] <br />
* ''Die Ländlerqueen sieht Morgenrot'', [[Staatstheater am Gärtnerplatz]]<br />
* ''Osterspiel'', [[Prinzregententheater|Prinzregententheater München]]<br />
* ''Karl-Valentin-Abend'', [[Theater Hof]]<br />
* ''Eines langen Tages Reise in die Nacht'' Theater Hof<br />
* ''[[Die Geierwally (Roman)|Die Geierwally]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''[[Mutter Courage und ihre Kinder]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''Wie es Euch gefällt''<br />
* ''Der Wittiber''<br />
* ''[[Die Bernauerin]]''<br />
* ''Zwölfeläuten''<br />
* ''Der Brandner Kaspar und das ewig Leben''<br />
* ''[[Tannöd]]''<br />
* ''Blues Brothers - Im Namen des Herrn''<br />
* ''Ritter Kamenbert'' alle [[Luisenburg-Festspiele]] Wunsiedel<br />
* ''Ladies Night'' [[Stadttheater Regensburg]]<br />
* ''[[Die Dreigroschenoper]]'' [[Pfalztheater Kaiserslautern]]<br />
* ''[[Von der Unachtsamkeit der Liebe]]' [[Landestheater Niederbayern]]<br />
<br />
== Fernsehen (Auszug) ==<br />
* 1979: [[Der Ruepp]] (Regie: [[Kurt Wilhelm (Regisseur)|Kurt Wilhelm]])<br />
* 1979: Andreas Vöst (mit [[Jörg Hube]])<br />
* 1982: [[Die Rumplhanni (Film)|Die Rumplhanni]] (mit [[Monika Baumgartner]] und [[Karl Obermayr]])<br />
* 1985: Pennergeschichten (Serie)<br />
* 1987–1991: [[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]] (von [[Willy Purucker]])<br />
* 1993: [[Rußige Zeiten]] (Serie mit [[Saskia Vester]] und [[Peter Weiß (Schauspieler)|Peter Weiß]])<br />
* 1993–1997: [[Ein Bayer auf Rügen]] als Staatssekretär Dr. Maisinger<br />
* 1994: [[Hölleisengretl]] (von [[Jo Baier]] mit [[Martina Gedeck]] und [[Hubert von Goisern]])<br />
* 1995–2008: [[Der Bulle von Tölz]] (Serie mit [[Ottfried Fischer]] und [[Ruth Drexel]])<br />
* 1997–2002: [[Tierarzt Dr. Engel]] (Serie) als Tierarzt Dr. Molfenter<br />
* 2004: [[Pfarrer Braun]] – [[Liste der Pfarrer-Braun-Episoden#Ein verhexter Fall|''Ein verhexter Fall'']]<br />
* 2007: [[Das große Hobeditzn]] als Notar Wolfgang Schick <br />
* 2011: [[Das unsichtbare Mädchen]]<br />
* 2012: [[Mord in bester Gesellschaft]] – Der Tod der Sünde<br />
* Gastauftritte u.a. in [[Café Meineid]], Dr. Schwarz und Dr. Martin, [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]] und [[SOKO 5113]]<br />
<br />
== Kino (Auswahl) ==<br />
* 2004: [[Napola – Elite für den Führer]]<br />
<br />
== Hörspiele (Auswahl) ==<br />
*1979–1985: [[Die Grandauers und ihre Zeit]]<br />
<br />
== Hörbücher ==<br />
*2007: [[Heilige Nacht - eine Weihnachtslegende]] von [[Ludwig Thoma]] mit Veronika Ponzer, Harfe<br />
*2010: [[Ludwig Thoma - ein schwieriger Bayer]] mit der Musik von [[Eberwein]]<br />
*2011: [[Jozef Filsers Briefwexel]] von Ludwig Thoma mit der [[Altneihauser Feuerwehrkapelle]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{IMDb Name|0503488}}<br />
* {{DNB-Portal|130579696}}<br />
* [http://www.frblog.de/nockherberg/ Eintrag im Blog der Frankfurter Rundschau]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=130579696|VIAF=23250800}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Lerchenberg, Michael}}<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:Theaterschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Drehbuchautor]]<br />
[[Kategorie:Theaterintendant]]<br />
[[Kategorie:Künstler (München)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1953]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Lerchenberg, Michael<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Autor und Intendant<br />
|GEBURTSDATUM=3. August 1953<br />
|GEBURTSORT=[[Dachau]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Quadcore&diff=126113646Benutzer:Quadcore2014-01-04T15:39:07Z<p>Quadcore: </p>
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[[en:User:Quadcore]]<br />
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<br />
[[en:User:Quadcore]]<br />
[[sv:User:Quadcore]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brian_Greene&diff=125325625Brian Greene2013-12-10T21:42:27Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ URL der Homepage aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Physiker, siehe auch:'' [[Brian Greene (Basketballspieler)]]}}<br />
<br />
[[Datei:Brian Greene World Science Festival.jpg|thumb|Brian Greene auf dem World Science Festival 2008]]<br />
'''Brian Greene''' (* [[9. Februar]] [[1963]] in [[New York City]]) ist ein [[USA|US-amerikanischer]] [[Physiker]]. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern der [[Stringtheorie]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Greene besuchte die Stuyvesant High School in New York und studierte ab 1980 an der [[Harvard University]]. Er promovierte 1987 an der [[Oxford University]] mit einem [[Rhodes-Stipendium]] und war von 1990 bis 1996 Mitglied der Physik-Fakultät der [[Cornell University]], wo er 1995 Professor wurde. Seit 1996 ist er Professor für Physik und Mathematik an der [[Columbia University]] in [[New York City|New York]]. In Columbia ist Greene Vizedirektor des Universitätsinstituts für Strings, Kosmologie, und Astroteilchenphysik (ISCAP).<br />
<br />
Greene ist mit Tracy Day verheiratet.<br />
<br />
Brian Greene ist einer der Begründer der [[Spiegelsymmetrie (Physik)|Spiegelsymmetrie]] (engl. [[:en:Mirror symmetry (string theory)|Mirror Symmetry]]).<br />
<br />
Mit [[David R. Morrison (Mathematiker)|David R. Morrison]], [[Paul Aspinwall]] und [[Andrew Strominger]] zeigte er, dass sich die [[Topologischer Raum|Topologie]] von [[Calabi-Yau-Mannigfaltigkeit]]en (welche in der Stringtheorie auftreten) am [[Conifold]]-Punkt (ein singulärer Punkt im [[Moduliraum]]) ändern kann.<br />
<br />
Einer breiten Öffentlichkeit wurde er durch seine Bücher ''Das elegante Universum'' und ''Der Stoff, aus dem der Kosmos ist'' bekannt.<br />
<br />
In der US-amerikanischen Sitcom [[The Big Bang Theory]] hat er in der zwanzigsten Folge der vierten Staffel einen Gastauftritt. Er spielt dort sich selbst bei einer Präsentation seines Buchs ''The Hidden Reality''.<ref>msn.com: [http://tv.msn.com/tv/episode/the-big-bang-theory/the-herb-garden-germination/ The Big Bang Theory - 'The Herb Garden Germination' Episode Info].</ref><br />
<br />
== Werke (Auswahl) ==<br />
<br />
=== Populärwissenschaftlich ===<br />
* Brian Greene: ''Der Stoff, aus dem der Kosmos ist : Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit'', Siedler, München 2004 (geb.); Pantheon, München 2006 (Paperback); Goldmann, München 2008 (Taschenbuch). ISBN 3-442-15487-1.<br />
* Brian Greene: ''Das elegante Universum : Superstrings, verborgene Dimensionen und die Suche nach der Weltformel'', Siedler, München 2000 (geb.), ISBN 3-88680-699-5; Goldmann, München 2005 (Taschenbuch), ISBN 978-3-442-15374-9<br />
* Brian Greene: ''Ikarus am Abgrund der Zeit'', Fischer (S.), Frankfurt 2010 (geb.), ISBN 978-3-10-025306-4<br />
* Brian Greene: ''The Hidden Reality: Parallel Universes and the Deep Laws of the Cosmos'', Knopf, New York 2011 (geb.), ISBN 978-0-307-26563-0<br />
<br />
=== Fachartikel ===<br />
* Brian R. Greene: ''[http://arxiv.org/abs/hep-th/9711124 D-Brane Topology Changing Transitions]''. Nucl. Phys. B525 ([[1998]]) 284-296.<br />
* Michael R. Douglas, Brian R. Greene, David R. Morrison: ''[http://arxiv.org/abs/hep-th/9704151 Orbifold Resolution by D-Branes]''. Nucl.Phys. B506 ([[1997]]) 84-106.<br />
* Brian R. Greene, David R. Morrison, Andrew Strominger: ''[http://arxiv.org/abs/hep-th/9504145 Black Hole Condensation and the Unification of String Vacua]''. Nucl.Phys. B451 ([[1995]]) 109-120.<br />
* P.S. Aspinwall, B.R. Greene, D.R. Morrison: ''[http://arxiv.org/abs/hep-th/9309097 Calabi-Yau Moduli Space, Mirror Manifolds and Spacetime Topology Change in String Theory]''. Nucl.Phys. B416 ([[1994]]) 414-480.<br />
* {{cite journal|journal=Nuclear Physics B|volume=338|issue=1|pages=15-37|date=1990|author=B. R. Greene and M. R. Plesser|accessdate=20. März 2010|title=Duality in Calabi-Yau Moduli Space|doi=10.1016/0550-3213(90)90622-K}}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Große vereinheitlichte Theorie]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Brian Greene}}<br />
* {{DNB-Portal|122326709}}<br />
* [http://physics.columbia.edu/people/profile/406 Webpräsenz an der Columbia University]<br />
* {{Spires Name|Greene|Brian}}<br />
* {{arXiv-Suche|grp_physics|greene_brian|Brian Greene}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=122326709|LCCN=n/96/72537|VIAF=97865728}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Greene, Brian}}<br />
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Sachbuchautor (Physik)]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1963]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Greene, Brian<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=[[USA|US-amerikanischer]] [[Physiker]]<br />
|GEBURTSDATUM=9. Februar 1963<br />
|GEBURTSORT=[[New York City|New York]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Quadcore&diff=122634592Benutzer:Quadcore2013-09-17T20:40:48Z<p>Quadcore: </p>
<hr />
<div>{|-<br />
|{{Benutzer aus<br />
|color 1={{{3|#CCCCCC}}}<br />
|color 2={{{4|#b0c0ff}}}<br />
|image={{{1|[[Bild:Flag of Sweden.svg|40px|none|Schweden]]|}}}<br />
|text size=0.9em<br />
|text={{{2|{{#ifeq: {{{mw|}}} | w | Diese Benutzerin | Dieser Benutzer }} wohnt in '''[[:Kategorie:Benutzer aus Schweden|Schweden]]'''.}}}<br />
}}<br />
|-<br />
|{{User de}} {{User en-3}} {{User sv-3}}<br />
|}<br />
<br />
[[sv:User:Quadcore]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kairo&diff=122634153Kairo2013-09-17T20:22:15Z<p>Quadcore: /* Städtepartnerschaften */ Schreibfehler korrigiert</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt die ägyptische Hauptstadt. Siehe auch [[Cairo]]. Zum römisch-katholischer Bischof siehe [[Peter J. Kairo]].}}<br />
{{Infobox Ort<br />
|BREITE = 30/3/22/N<br />
|LÄNGE = 31/14/22/E<br />
|NAME = Kairo<br />
|AMT-NAME = {{ar|القاهرة}}<br />
|KARTE = <br />
|WAPPEN = <br />
|FLAGGE = Flag of Cairo.svg<br />
|VE2-NAME = <br />
|VE2-ART = <br />
|VE3-NAME = <br />
|VE3-ART = <br />
|HÖHE = 68<br />
|FLÄCHE = 214<br />
|EINWOHNER = 7.947.121<br />
|STAND = 1. Januar 2008<br />
|M-FLÄCHE = 5.360<br />
|M-EINWOHNER = 16.078.877<br />
|M-STAND = 1. Januar 2008<br />
|GRÜNDUNG = <br />
|ISO-CODE = EG-C<br />
|WWW = <br />
|WWW-SPRACHE = <br />
|BÜRGERMEISTER = Abdel Azim Mussa Wazir<br />
|BM-TITEL = Gouverneur<br />
|PARTEI = <br />
|BILD = Kairo BW 1.jpg<br />
|BILD-TEXT = Kairo vom Minarett der [[Ibn-Tulun-Moschee]] aus gesehen. In der Bildmitte die [[Sultan-Hasan-Moschee]] und die [[Al-Rifa'i-Moschee]], rechts auf dem Hügel der Zitadelle die [[Muhammad-Ali-Moschee]].<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:Modan Tahrir (2005-05-343).jpg|mini|250px|Mogamma, das Zentralverwaltungsgebäude Ägyptens]]<br />
<br />
'''Kairo''' ({{arS|القاهرة}}, ''al-Qāhira'' – „die Starke“ oder „die Eroberin“<ref>André Raymond: ''Cairo – City of History'', AUC-Press, 2000, ISBN 977-424-660-8, S. 37.</ref>) ist die [[Hauptstadt]] [[Ägypten]]s und die größte Stadt der [[Arabische Welt|arabischen Welt]]. Von Ägyptern wird die Stadt oftmals auch einfach mit dem Landesnamen –&nbsp;{{ar|مصر}}, hocharabisch ''Miṣr'', [[Ägyptisch-Arabisch|ägyptisch-arabisch]] ''Masr''&nbsp;– bezeichnet.<br />
<br />
Kairo ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Ägyptens und der [[Arabische Welt|Arabischen Welt]]. Die Stadt ist Sitz der ägyptischen Regierung, des [[Ägyptische Volksversammlung|Parlaments]], aller staatlichen und religiösen Zentralbehörden ([[Mogamma]])<ref>[http://books.google.nl/books?id=qEXdD-WWGAwC&pg=PA91&dq=mogamma&hl=de&ei=wWMrTYCUGcyC4AbUjJmICg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CCUQ6AEwAQ#v=onepage&q=mogamma&f=false Alex Rühle, ''Megacitys: die Zukunft der Städte'']</ref> sowie zahlreicher diplomatischer Vertretungen. Kairo ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Ägyptens und besitzt zahlreiche Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen sowie Baudenkmäler. Die Altstadt von Kairo ist ein Ensemble islamischer Baukunst und wird seit 1979 von der [[UNESCO]] als [[Weltkulturerbe]] anerkannt.<ref>UNESCO: [http://whc.unesco.org/en/list/89 Eintrag der Altstadt in der Welterbeliste der UNESCO]</ref> Die Stadt hat den Status eines Gouvernements und wird von einem Gouverneur regiert, der vom Staatspräsidenten ernannt wird.<br />
<br />
Kairo hat 7,9 Millionen Einwohner im administrativen Stadtgebiet (2008)<ref name="Bevölkerung Stadt">World Gazetteer: [http://bevoelkerungsstatistik.de/wg.php?x=&men=gpro&lng=de&geo=-69&srt=pnan&col=adhoq&msz=1500&pt=c&va=&geo=432237125 Bevölkerung der Stadt]</ref> und die [[Metropolregion]] ist mit etwa 16,2 Millionen Einwohnern (2009)<ref name="Bevölkerung Metropolregion">World Gazetteer: [http://bevoelkerungsstatistik.de/wg.php?x=1202236418&men=gpro&lng=de&des=wg&geo=-69&srt=pnan&col=adhoq&msz=1500&pt=a&va=&geo=-1048852 Bevölkerung der Metropolregion]</ref> vor [[Lagos]] in [[Nigeria]] die größte in Afrika. In Ägypten existiert allerdings keine Meldepflicht, weswegen die angegebenen Einwohnerzahlen [[Hochrechnung]]en auf Basis der [[Volkszählung]]sergebnisse darstellen. Inoffizielle Schätzungen geben bis zu 25 Millionen Einwohner für den Großraum an, was nahezu ein Drittel der Gesamtbevölkerung Ägyptens bedeuten würde.<ref>Geo-trotter.com: [http://www.geo-trotter.com/pollution/cat-urbanisation.php Urbanisation galopante], vom 2. Oktober 2006.</ref><br />
<br />
== Geographie ==<br />
[[Datei:Large Cairo Landsat.jpg|mini|Landsat-Aufnahme von Kairo, Februar 2004]]<br />
<br />
=== Lage ===<br />
Kairo hat eine Stadtfläche von 214 Quadratkilometern und liegt im Nordosten des Landes auf dem rechten [[Nil]]ufer durchschnittlich 68 Meter über dem [[Meeresspiegel]]. Die Stadt umfasst auch die beiden Inseln [[Gezira (Kairo)|Gezīra]] ({{ar|الجزيرة}}, mit dem Stadtteil ''[[Zamalek]]'') und [[Roda (Kairo)|Roda]] ({{ar|الروضة}}). Ihr gegenüber liegt am westlichen Ufer das Gouvernement al-Dschīza (el-Gīza), unter anderem mit den historischen Anlagen von [[Gizeh]]. Die geographischen Koordinaten von Kairo sind 30°&nbsp;03' nördlicher Breite und 31°&nbsp;15' östlicher Länge.<br />
<br />
Die erste Siedlung wurde ursprünglich zwischen dem Gebirgsausläufer [[Mokattam|Muqattam]] im Osten und dem [[Nil]] im Westen errichtet. Doch auch wenn diese Kairo schon lange nicht mehr eingrenzen, so bilden die Viertel, die sich zwischen diesen beiden natürlichen Schranken befinden, den alten Stadtkern. Nördlich der Stadt erstreckt sich bis zum Mittelmeer das Nildelta. Im Westen befinden sich die [[Pyramiden von Gizeh]]. Im Süden liegt das alte [[Memphis (Ägypten)|Memphis]].<br />
<br />
=== Geologie ===<br />
Kairo liegt im Tal des Nils, des weltweit längsten, jedoch nicht wasserreichsten Stromes, als dessen Quellfluss der im Hochland von [[Ruanda]] entspringende ''Kagera'' angesehen wird. Der Nillauf folgt einer tektonischen Linie. Die sich dort befindenden Plateaus brechen hier stufenförmig oder mit einheitlichem Steilhang 100 bis 140&nbsp;Meter tief ab. Im Tal hat der Fluss eine Reihe von Schotterterrassen gebildet und ein Schwemmland aus schwarzem Schlamm von durchschnittlich zehn Metern Mächtigkeit abgelagert.<br />
<br />
Die Gesamtbreite des Tales beträgt im Süden, im Bereich des nubischen Sandsteins, zwei bis fünf Kilometer, im Bereich der [[Tertiär (Geologie)|tertiären]] Kalke, etwa von [[Assuan]] flussabwärts, zehn bis 15 Kilometer. Stellenweise hat die [[Erosion (Geologie)|Erosion]] des Flusses das widerständige Gestein des kristallinen Unterbaues erreicht. Westlich des heutigen Tales sind Reste eines älteren Niltales erhalten, beispielsweise in der vom Fluss gespeisten Senke des [[Fayyum-Becken|Fayyum]]. Unterhalb von Kairo öffnet sich das Tal und geht in die weiten, von Kanälen durchzogenen Flächen des 23.000 Quadratkilometer großen Deltas über.<br />
<br />
=== Stadtgliederung ===<br />
==== Innenstadt ====<br />
Die Innenstadt lässt sich grob in einen traditionellen und einen modernen Teil einteilen. Das traditionelle Kairo liegt abseits des [[Nil]]s vor der [[Zitadelle]] und dem Berg ''Muqattam'' ({{ar|المقطّم}}). Es umfasst hauptsächlich das [[Islam]]ische Kairo rund um die [[Al-Azhar-Universität|Azhar]]- und andere Moscheen. Des Weiteren sind hier die Wohnviertel nördlich, östlich und südlich des Viertels um die [[Al-Azhar-Moschee|Azhar-Moschee]] zu nennen, so etwa ''Bāb el-Chalq'' ({{ar|باب الخلق}}), ''Darb el-Ahmar'' ({{ar|الدرب الأحمر}}), ''el-Mūskī'' ({{ar|الموسكي}}) oder ''Sayyida Zeinab'' ({{ar|السيّدة زينب}}, ''es-Sayyeda Zēnab'').<br />
<br />
{{Panorama|Panorama Muqattam.jpg|1200|Panorama über Muqattam.}}<br />
<br />
Neben den Ausgrabungen von ''al-Fustat'' im Süden liegt das [[Kopten|koptische]] Viertel oder Alt-Kairo ({{ar|مصر القديمة}}, hocharabisch ''Misru l-qadīma'', ägyptisch-arabisch ''Masr el-edīma''). Eine Besonderheit ist die [[Stadt der Toten (Kairo)|Stadt der Toten]] südöstlich des islamischen Viertels, eine [[Nekropole]], die bewohnt ist und sich heute (fast) wie ein normales Stadtviertel gibt.<br />
<br />
Das moderne Kairo besteht aus den Geschäftsvierteln, die vom ''[[Tahrir|Mīdān et-Tahrīr]]'' ({{ar|ميدان التحرير}}), dem ''Mīdān el-Ōperā'' ({{ar|ميدان الأوبرا}}), dem [[Ramses Station|''Ramses''-Bahnhof]] ({{ar|محطة رمسيس}}, ''Mahattat Ramsīs'') und dem Nil eingegrenzt werden. Diese Bereiche sind noch durch [[Kolonialismus|kolonialzeitliche]] Architektur, einen [[Mittelmeerraum|mediterranen]] Baustil, geprägt.<ref>Mohamed Scharabi: ''Kairo.'' 1989.</ref> Westlich davon befindet sich das Viertel ''[[Zamalek]]'' ({{ar|الزمالك}}, ''ez-Zamālek'') auf der Insel ''Gezīra'', südwestlich liegen Insel ''Roda'' und die ''Garden City'' ({{ar|جاردن سيتي}}), wo viele Botschaften untergebracht sind. Westlich der Gezira schließt sich der Stadtbezirk Gizeh ({{ar|الجيزة}}, ''el-Gīza'') an, der u.a. aus den Stadtteilen Gizeh, Mohandessin({{ar| المهندسين}} ), Dokki ({{ar| الدقي}}), Agouza ({{ar|العجوزة}} ) und Imbaba ({{ar|إمبابة}} ) besteht und nach 1950 als zusätzlicher Wohnraum für die Kairoer Mittelschicht entstand. Die Namen der Stadtteile Mohandessin ("Ingenieure") und Sahafiyin ("Journalisten") lassen sich dadurch erklären, dass hier auch Wohnviertel für die Akademiker der nahe gelegenen Universität Kairo errichtet wurden. Über die Straße des 26. Juli, die Brücke des 6. Oktober und die Kasr-el-Nil- Brücke sind die westlichen Stadtteile mit der Innenstadt verbunden. Dokki und Gizeh verfügen zudem über Anschluss an die Kairoer U-Bahn.<br />
<br />
==== Vororte ====<br />
Der wohl bekannteste Vorort ist [[Heliopolis (Stadtteil)|Heliopolis]] ({{ar|مصر الجديدة}}, hocharabisch ''Miṣru l-Dschadīda'', ägyptisch-arabisch ''Masr el-Gedīda'') im Nordosten der Stadt. Im Süden liegt das in der Kolonialzeit geplante [[Maadi]] ({{ar|المعادي}}, ''al-Maʿādī''), welches durch zahlreiche Villengrundstücke mit umgebendem Garten geprägt ist und somit zu den teureren Wohngebieten zählt. Südlich schließt sich das vormals zum Gouvernement Kairo zählende [[Helwan|Helwān]] ({{ar|حلوان}}) an, das inzwischen ein eigenständiges Gouvernement bildet. Ein weiterer Vorort ist [[Schubra al-Chaima]] ({{ar|شبرا الخيمة}}, ''Schubrā al-Chaima'') im Norden.<br />
<br />
Weiter außerhalb ist zu unterscheiden zwischen ehemaligen Dörfern und Städten, die sich in die Peripherie Kairos integriert haben, und den auf dem [[Reißbrett]] geplanten [[Satellitenstadt|Satellitenstädten]], die sich teilweise direkt an Kairo anschließen, teilweise bis zu 50 Kilometer von der Innenstadt entfernt in der Wüste liegen.<ref>[http://www.urban-comm.gov.eg/english/cities.asp Amt für Neue Wohnsiedlungen]</ref><br />
<br />
Für Letztere sind auf der östlichen Nilseite unter anderem [[Nasr City]] ({{ar|مدينة نصر}}, ''Mādīnāt Nasr'') und die [[Stadt des 15. Mai]] ({{ar|مدينة ١٥ مايو}}, ''Mādīnāt Chāmāstaschar Māio'') zu nennen, auf der westlichen Seite die [[Stadt des 6. Oktober]] ({{ar|مدينة ٦ أكتوبر}}, ''Medīnet Sitta Oktobar'') und [[Sadat City|Sādāt City]] ({{ar|مدينة السادات}}, ''Madīnet es-Sādāt''). Die Stadt des 6. Oktober gehört zum neu gegründeten Gouvernement [[as-Sadis min Uktubar]], dem auch die Oase [[Bahariyya]] angehört. Sadat City gehört zum Gouvernement [[Al-Dschiza (Gouvernement)|Al-Dschiza]].<br />
<br />
=== New Cairo ===<br />
Das seit 2004 laufende Stadtplanungsprojekt ''New Cairo'' geht über die übliche Projektierung eines Vorortes weit hinaus. Es ist die Antwort auf die empfundene Enge, den Wohnraummangel, den Lärm und teilweise Unwirtlichkeit der alten Stadtviertel Kairos. Rund 17 bis 28&nbsp;Kilometer östlich der Innenstadt sind auf einer bis vor kurzem hügeligen Wüstenfläche von etwa 120 Quadratkilometern private Investoren eingeladen, die erschlossenen Baufelder zu nutzen.<br />
<br />
Erreichbar durch ein radiales Schnellstraßensystem werden bodennivellierte Sektoren von mindestens 240 Feddan (entsprechen 100 Hektar) in einem Guss in Angriff genommen, ihre Vernetzung ist im [[Masterplan (Stadtplanung)|Masterplan]]-Raster gewährleistet. Diese moderne Entlastungsstadt soll bei ihrer Fertigstellung nach 2020 einmal 2 bis 2,4 Millionen Menschen aufnehmen. Es ist eine neuzeitlichen Anforderungen entsprechende soziale und freizeitorientierte [[Infrastruktur]] geplant, mit gebietsweiser Versorgung durch Einkaufszentren, mit öffentlichen Grünflächen sowie vereinsbetriebenen Sportzentren, gekennzeichnet durch eine überdurchschnittliche Qualität der [[Appartement]]s, Eigenheime und Villen. Die ersten Abschnitte sind Anfang 2011 fertig: eine Campushochschule, mehrere Siedlungen bzw. Teilsiedlungen und teilweise private Schulen verschiedener europäischer Länder. Auffallend ist das rasante Tempo der Entwicklung, die Teilabschnitte wachsen in für europäische Verhältnisse unvorstellbar kurzen Zeiträumen. New Cairo dürfte vom Miet- bzw. Kaufpreisniveau her überwiegend eine [[Urbanisation]] für den neuen Mittelstand und für ausländische Fachkräfte werden.<ref>[http://www.lrz-muenchen.de/~architektur/studium/veroeffentlichung/kairo/cairo.pdf ''Projekt: New Cairo City.'' Leibniz-Rechenzentrum München]</ref><br />
<br />
=== Klima ===<br />
Kairo befindet sich in der subtropischen [[Klimazone]]. In der Region herrscht ein warmes und trockenes Wüstenklima. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 21,7 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 24,7 Millimeter im Mittel. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 28 Grad Celsius, der kälteste der Januar mit 13,9 Grad Celsius im Mittel. Etwas Niederschlag fällt nur zwischen November und März mit durchschnittlich 3,8 bis 5,9 Millimeter.<br />
<br />
Im Sommer, von Mai bis September, wird es sehr heiß, wobei es zu [[Sandsturm|Sandstürmen]] aus dem Süden des Landes kommen kann. Die Temperaturen erreichen Tageshöchstwerte bis zu 35 Grad Celsius bei einer täglichen Sonnenscheindauer von bis zu 13 Stunden im Mittel. Nachts fallen die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius. In der Zeit von Oktober bis April betragen die Tageshöchstwerte 20 bis 28 Grad Celsius im Mittel bei einer täglichen Sonnenscheindauer von neun bis elf Stunden. Im Winter, von Dezember bis Februar, fallen die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen teilweise unter 20 Grad Celsius und die nächtlichen Tiefstwerte unter zehn Grad Celsius im Mittel.<br />
<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE = [http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=eg&stat=62366 wetterkontor.de]<br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Kairo<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 18.8<br />
| hmfeb = 20.5<br />
| hmmär = 23.4<br />
| hmapr = 28.4<br />
| hmmai = 32.0<br />
| hmjun = 34.2<br />
| hmjul = 34.4<br />
| hmaug = 33.9<br />
| hmsep = 32.6<br />
| hmokt = 29.6<br />
| hmnov = 24.7<br />
| hmdez = 20.2<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = 9.0<br />
| lmfeb = 9.8<br />
| lmmär = 11.7<br />
| lmapr = 14.7<br />
| lmmai = 17.5<br />
| lmjun = 20.4<br />
| lmjul = 21.7<br />
| lmaug = 21.9<br />
| lmsep = 20.4<br />
| lmokt = 17.9<br />
| lmnov = 13.8<br />
| lmdez = 10.3<br />
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| avjan = <br />
| avfeb = <br />
| avmär = <br />
| avapr = <br />
| avmai = <br />
| avjun = <br />
| avjul = <br />
| avaug = <br />
| avsep = <br />
| avokt = <br />
| avnov = <br />
| avdez = <br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 7<br />
| nbfeb = 4<br />
| nbmär = 4<br />
| nbapr = 2<br />
| nbmai = 0<br />
| nbjun = 0<br />
| nbjul = 0<br />
| nbaug = 0<br />
| nbsep = 0<br />
| nbokt = 1<br />
| nbnov = 3<br />
| nbdez = 5<br />
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --><br />
| shjan = 7.1<br />
| shfeb = 7.5<br />
| shmär = 8.6<br />
| shapr = 9.2<br />
| shmai = 10.2<br />
| shjun = 11.9<br />
| shjul = 11.3<br />
| shaug = 10.9<br />
| shsep = 9.4<br />
| shokt = 9.4<br />
| shnov = 8.1<br />
| shdez = 6.4<br />
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.ä.) für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| wtjan = <br />
| wtfeb = <br />
| wtmär = <br />
| wtapr = <br />
| wtmai = <br />
| wtjun = <br />
| wtjul = <br />
| wtaug = <br />
| wtsep = <br />
| wtokt = <br />
| wtnov = <br />
| wtdez = <br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 1<br />
| rdfeb = 1<br />
| rdmär = 0<br />
| rdapr = 0<br />
| rdmai = 0<br />
| rdjun = 0<br />
| rdjul = 0<br />
| rdaug = 0<br />
| rdsep = 0<br />
| rdokt = 0<br />
| rdnov = 0<br />
| rddez = 1<br />
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --><br />
| lfjan = 59<br />
| lffeb = 54<br />
| lfmär = 53<br />
| lfapr = 47<br />
| lfmai = 46<br />
| lfjun = 49<br />
| lfjul = 58<br />
| lfaug = 61<br />
| lfsep = 60<br />
| lfokt = 60<br />
| lfnov = 61<br />
| lfdez = 61<br />
}}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Vorgeschichte ===<br />
[[File:CairoFustatBrickWall.jpg|thumb|Ruinen von [[Fustat]] im Süden von Kairo]]<br />
Kairos Ursprünge liegen in mehreren Siedlungen. Im heutigen Stadtgebiet lag der Ort Cheri-aha, wo nach der [[Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]] die Götter [[Horus]] und [[Seth (Ägyptische Mythologie)|Seth]] einander bekämpften. Die altägyptische Siedlung am Ostufer des Nils&nbsp;– man nannte den Ort „Babylon in Ägypten“&nbsp;– wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. unter den [[Römisches Reich|Römern]] zur Zeit [[Trajan]]s gegründet und später zur Festung ausgebaut. Der Name Babylon entstand aus einer Fehllesung der altägyptischen Ortsbezeichnung „Haus des Nils von [[Heliopolis]]“. In Babylon wurden [[Atum]] und die [[Neunheit von Heliopolis|Neunheit]] verehrt. Ende des 4. Jahrhunderts begannen dort die ersten [[Kopten]], Kirchen und Schutzmauern zu errichten und sich anzusiedeln.<br />
<br />
Am 9. April 641 eroberten die [[Araber]] die [[Byzantinisches Reich|oströmische]] [[Festung]]. Sie fanden bei ihrer Ankunft eine riesige [[Burg]]anlage mit 42 Kirchen, großen Türmen und Bastionen vor. Nördlich davon gründete [[Amr ibn al-As]] im Jahre 643 das Lager ''[[Fustat]]'', das sich allmählich zu einer Stadt entwickelte. Beide Siedlungen wuchsen an der Stelle der heutigen Altstadt von Kairo zusammen. Während von der frühislamischen Stadt Fustat außer der [[Moschee des ʿAmr ibn al-ʿĀs (Kairo)|Amr-ibn-al-As-Moschee]] kaum etwas übrig geblieben ist, ist das koptische Viertel bis heute erhalten.<br />
<br />
Bis Ende des 9. Jahrhunderts war der Ort ein Karawanenlager und -stützpunkt und hatte keine große Bedeutung für die islamischen Herrscher in [[Damaskus]] (bis 750) und [[Bagdad]] (ab 750). Einen ersten kleinen Aufschwung erlebte die Stadt unter den [[Tuluniden]], denen Fustat als Hauptstadt diente und die in direkter Nachbarschaft die Siedlung al-Qata'i gründeten. Zwei Bauwerke sind aus dieser Zeit noch erhalten: Die [[Ibn-Tulun-Moschee]] und der [[Nilometer von Roda|Nilometer]]. Nachdem diese Stadt durch Brände teilweise zerstört worden war, errichteten die [[Abbasiden]] eine weitere Siedlung am Nil. <br />
<br />
=== Die Gründung von Kairo durch die Fatimiden ===<br />
[[File:Cairo map pre1200 byLanePoole.png|thumb|Die von den Fatimiden angelegte Stadt al-Qāhira im 12. Jahrhundert. Fustat, das auf dieser Karte nicht zu sehen ist, liegt 2 Kilometer südlich der Ibn-Tulun-Moschee]]<br />
Nachdem die [[Fatimiden]] unter [[Dschauhar as-Siqilli]] im Jahre 969 Ägypten den [[Ichschididen]] entrissen hatten, errichteten sie vier Kilometer nordöstlich von Fustat ein rechteckiges Militärlager.<ref>Vgl. Bloom 98f.</ref> Wie [[al-Maqrizi]] berichtet, wurde mit den Bauarbeiten am 6. Juli 969 begonnen.<ref>Yaacov Lev: [http://books.google.de/books?id=6boJulGkWBgC&pg=PA138&lpg=PA138&dq=Cairo+July+969+built&source=bl&ots=B7P3uYl4Xx&sig=BcNnO4O2zKwh7MwkYkhHJceembo&hl=de&ei=0AMyTMzxPM7KjAfy8ajDBQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCwQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false ''War and society in the eastern Mediterranean, 7th-15th centuries.''] Brill, Leiden u. a. 1997, ISBN 90-04-10032-6, S. 138. abgefragt am 5. Juli 2010.</ref> Nördlich dieses Lagers, das wie die [[al-Mansuriya|nordafrikanische Residenz]] des fatimidischen Imam-Kalifen ''al-Mansūrīya'' genannt wurde,<ref>Vgl. dazu Heinz Halm: ''Das Reich des Mahdis. Der Aufstieg der Fatimiden.'' München 1991. S. 368.</ref> legte Dschauhar einen [[Muṣallā]] an.<ref>Vgl. Bloom 101.</ref> Innerhalb des Lagers erbaute er eine [[Freitagsmoschee]], in der im Juni 971 zum ersten Mal das [[Freitagsgebet]] verrichtet wurde. <br />
<br />
Nachdem Dschauhar die bedeutendsten Angriffe der [[Qarmaten]] auf Ägypten abgewehrt hatte, traf im Sommer 972 der fatimidische Imam-Kalif [[Abu Tamin al-Muizz]] Vorbereitungen, um seine Hauptstadt an den Nil zu verlegen.<ref>Vgl. Halm 370.</ref> Dschauhar legte im Frühjahr 973 in der neuen Lagerstadt einen prachtvollen Palast an, den der Imam-Kalif im Sommer des gleichen Jahres bezog. Bei dieser Gelegenheit wurde die neue Palaststadt in ''al-Qāhira al-Muʿizzīya'' („die Siegreiche des Muʿizz“) umbenannt. In der Kurzform ''al-Qāhira'' ist dies bis heute der Name der Stadt geblieben. Die von Dschauhar errichtete Moschee, die seit 1010 als Azhar-Moschee bezeichnet wird,<ref>Vgl. Bloom 104.</ref> bildet bis in die Gegenwart die Hauptmoschee von Kairo und ist Sitz der bekannten [[Al-Azhar-Universität]].<br />
<br />
Die neue Stadt war nun politisches Zentrum eines Reiches, das sich von [[Marokko]] bis in den [[Naher Osten|Nahen Osten]] erstreckte. Auch Fustat profitierte von der politischen Bedeutung der neuen Nachbarstadt und entwickelte sich zu einem internationalen Handelszentrum.<ref>Vgl. Raymond 66-76.</ref> Der arabische Geograph [[al-Muqaddasi]] (946-1000) beschreibt die Stadt im „Bericht über die Dinge, die ich mit eigenen Augen gesehen habe“ im Jahre 988 mit den Worten:<br />
<br />
<blockquote><br />
„Al-Fustat ist eine Metropole in jeder Hinsicht (...). Sie liegt auf der Trennlinie zwischen dem Maghreb und den Wohnsitzen der Araber, ihr Gelände dehnt sich weit, sie hat viele Bewohner, ihr Gebiet ist blühend, ihr Name berühmt, ihr Ansehen gewaltig. Sie ist die Metropole Ägyptens, stellt Bagdad in den Schatten, ist der Stolz des Islams, der Handelsplatz der Menschen und prächtiger als die Stadt des Friedens.“ (Anmerkung: gemeint ist Bagdad) „Sie ist die Schatzkammer des Maghreb und das Lagerhaus des Ostens und zur Festzeit glänzend. Es gibt keine Metropole, die volkreicher ist; in ihr leben viele große und angesehene Männer. Sie hat staunenswerte Waren und Spezialitäten, schöne Märkte und Läden, ganz zu schweigen von den Bädern. (...) in ihr gibt es feine Speisen, reine Zutaten und wohlfeile Süßigkeiten, viele Bananen und frische Datteln, reichlich Gemüse und Brennholz, leichtes Wasser und gesunde Luft.“<br />
</blockquote><br />
<br />
Die große Bedeutung Fustats als internationalem Handelszentrum geht auch auch aus den Texten hervor, die in der [[Geniza]] der in Fustat gelegenen Ben-Esra-Synagoge gefunden wurden. Im Laufe der Zeit wurde allerdings Fustat in seiner wirtschaftlichen Bedeutung von Kairo überrundet.<ref>Vgl. Raymond 103-106.</ref><br />
<br />
Aus der Fatimidenzeit haben sich nur wenige Bauten in Kairo erhalten, darunter die al-Hākim-Moschee und die [[al-Aqmar-Moschee]]. Als 1171 später [[Saladin]] (1137-1193) Ägypten wieder dem abbasidischen Kalifat von Bagdad unterstellte, wurde Kairo zu einem wichtigen Zentrum des [[Sunniten|sunnitischen]] Islams. Für Saladin, der mit der ayyubidischen Eroberung Kairos die Führung der arabischen Welt übernommen hatte, war oberste Priorität, die schiitischen Einflüsse der Fatimiden auszumerzen. Er ließ neue Moscheen und [[Madrasa|Schulen]] errichten und schuf die Grundmauern der späteren Zitadelle. Den Ayyubiden folgten 1250 die [[Mamluken]], die Kairo wieder zur Hauptstadt machten. Sie ließen viele Paläste, Moscheen und Karawansereien errichten, um ihre Macht zu demonstrieren. Kairo wurde zum bedeutendsten Wirtschafts- und Kulturzentrum der islamischen Welt.<br />
<br />
=== Osmanische und britische Herrschaft ===<br />
[[Datei:Cairo map1549 pagano.jpg|mini|Stadtplan Kairos von Matteo Pagano (1549)]]<br />
<br />
Am 13. April 1517 wurde Kairo von Streitkräften der [[Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert, deren Regierungszeit in Ägypten bis ins späte 18. Jahrhundert andauerte. Ägypten wird zu einer osmanischen Provinz und Kairo verliert politisch stark an Bedeutung. Am 24. Juli 1798 übernahmen [[Frankreich|französische]] Truppen unter [[Napoléon Bonaparte]] (1769-1821) während dessen ägyptischer Expedition die Kontrolle über Kairo. Am 18. Juni 1801 kam die Stadt wieder unter osmanische Herrschaft.<br />
<br />
Ein wirklicher Bedeutungswandel vollzog sich für Kairo im 19. Jahrhundert mit der Entstehung des [[Khedive]]n-Reiches. [[Ismail Pascha]], der zwischen 1863 und 1879 regierte, ließ in der Stadt zahlreiche Gebäude errichten und nahm die Eröffnung des [[Suezkanal]]s im Jahre 1869 zum Anlass, Kairo den europäischen Mächten als blühende Metropole zu präsentieren. Der überwiegende Teil der Entwicklung wurde jedoch über Auslandsanleihen finanziert, wodurch besonders [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] Einfluss zunahm.<br />
<br />
Während der Herrschaft Ismail Paschas dehnte sich Kairo, das nun wieder Hauptstadt wurde, über den Nil Richtung Westen aus. Europäische Architekten wurden beauftragt, die Stadt zu erneuern, die Wohnviertel Zamalek und Muhandisin entstanden, aber auch große Teile der heutigen Innenstadt stammen aus dieser Zeit. Mit der nun forcierten Industrialisierung Ägyptens wuchs die Hauptstadt des Landes immer mehr. Bis Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Auslandsverschuldung Ägyptens und die Schwäche des Osmanischen Reiches einen wachsenden europäischen Einfluss in Kairo zur Folge.<br />
<br />
Mit der Besetzung Ägyptens durch britische Truppen und der Zerschlagung der [[Urabi-Bewegung]] (1881-1882) übernahm Großbritannien die Kontrolle über das Land ohne dessen formelle Zuordnung zum Osmanischen Reich zu beenden. Der Khediv von Ägypten blieb formell weiterhin Vasall der Osmanen. Die Urabi-Bewegung entstand im Herbst 1881, als nach dem finanziellen Ruin Ägyptens unter Ismail Pascha das Land unter internationale Finanzkontrolle geriet. Gegen diese internationale Kontrolle von Finanz- und Wirtschaftspolitik und die autokratische Herrschaft der [[Dynastie des Muhammad Ali]] wandte sich die Bewegung.<br />
<br />
<center><br />
<gallery widths="200" heights="150" perrow="3"><br />
Cairo map1847 Baur-Szultz.jpg|Stadtplan von 1847<br />
Kairo 1856 (Francis Frith).jpg|Blick über den Friedhof, [[Stadt der Toten (Kairo)|al-Qarafa]], auf die Zitadelle mit der noch unvollendeten [[Alabastermoschee]] (1856)<br />
Kairo Moschee Abd al-Rahman Katkhuda.jpg|Abd-ar-Rahman-Moschee (1887)<br />
</gallery></center><br />
<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Kairo zur Kulturhauptstadt. Selbst die feine englische Gesellschaft zog es dorthin. Bis zum Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] herrschte ein reges künstlerisches Schaffen. Am 18. Dezember 1914 erklärte Großbritannien Ägypten offiziell zum britischen Protektorat, womit die letzten formalen Beziehungen zum Osmanischen Reich aufgehoben wurden. Außerdem setzten die Briten die Kriegswirtschaft durch, was zu einer weitreichenden Verarmung der Bevölkerung führte, da durch die Kaufkraft der britischen Truppen die Lebensmittelpreise stark anstiegen, andererseits aber die Baumwollpreise auf britische Intervention stark gesenkt wurden.<br />
<br />
Als die Briten 1919 die Reise einer Delegation ägyptischer Nationalisten unter [[Saad Zaghlul Pascha|Saad Zaghlul]] ([[Wafd-Partei]]) zur Pariser Friedenskonferenz verhinderten, kam es zu schweren Unruhen, Streiks und zum Boykott britischer Produkte. Unter diesem Druck setzte der britische Hochkommissar Allenby durch, Ägypten am 28. Februar 1922 die Unabhängigkeit zu gewähren, um weiterhin die britischen Interessen wahren zu können. Kairo blieb weiterhin Hauptstadt des Landes.<br />
<br />
=== Nach der Unabhängigkeit ===<br />
[[Datei:Cairo map1933 Nicohosoff.jpg|mini|Stadtplan nach 1933]]<br />
<br />
Zwischen den Weltkriegen wuchs die Einwohnerzahl Kairos rasch an und hatte bis zum Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] die Zweimillionengrenze erreicht. Das Wachstum der Bevölkerung hielt auch in der Folgezeit an. Der einsetzende Bauboom veränderte das Stadtbild durch hoch aufragende Wohn-, Gewerbe- und Regierungsgebäude. Am 22. März 1945 wurde in Kairo die [[Arabische Liga]] gegründet.<br />
<br />
Nach dem Kairoer Großbrand im Januar 1952: Seit der Revolution 1952 schnellte die Einwohnerzahl Kairos in die Höhe, immer mehr [[Landflucht|Landflüchtige]] siedelten sich dort an. Zahlreiche [[Trabantenstadt|Trabantenstädte]] entstanden; es begann eine Siedlungsnot und die Stadt wurde zu einer unüberschaubaren Metropole. Heute umfasst das Stadtgebiet Orte, die einst mehrere Kilometer von Kairo entfernt lagen. Die Stadtverwaltung hat begonnen, durch günstige Mieten und Schaffung von Arbeitsplätzen Anreize zu schaffen, die die Kairoer Bevölkerung zur Umsiedlung in die Trabantenstädte bewegen sollen. Doch auf jeden Bürger, der die Stadt verlässt, kommen zwei, die durch Landflucht in die Stadt getrieben werden.<br />
<br />
Im Jahre 1994 wurde die Weltbevölkerungskonferenz der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] in Kairo abgehalten. Thema dieser Konferenz waren Probleme, mit denen auch Kairo konfrontiert ist. Hierzu zählen neben der Überbevölkerung vor allem Armut und die teilweise katastrophale hygienische und [[Ökologie|ökologische]] Situation.<br />
<br />
Seit 1992 verübten islamische [[Fundamentalismus|Fundamentalisten]] in Kairo wiederholt Anschläge auf inländische und ausländische Besucher, bei denen Menschen getötet wurden. Einer der folgenschwersten [[Anschlag auf Touristen in Kairo 1997|Anschläge in Kairo]] ereignete sich am 18. September 1997, als neun Deutsche und ein Ägypter bei einem Attentat auf einen Touristenbus vor einem Museum starben.<ref>Wiener Zeitung: [http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3857&Alias=wzo&cob=192628&DosCob=192627 Chronik – Anschläge in Ägypten], vom 23. Juli 2005.</ref> Ziel dieser [[Extremismus|extremistischen]] Gruppen ist es, Touristen von Reisen nach Ägypten abzuhalten, um die innenpolitische Stabilität des von [[Devisen]] abhängigen Landes zu brechen.<br />
<br />
Im Jahr 2011 kam es in Kairo zu Protesten weiter Teile der Bevölkerung. Die [[Revolution in Ägypten 2011]] richtete sich vor allem gegen das autoritäre Regime mit einem ausgeprägten Sicherheitsapparat, fehlende Mitsprachemöglichkeiten der Bürger, sowie [[Korruption]] in Staat, Wirtschaft und Verwaltung.<br />
<br />
=== Einwohnerentwicklung ===<br />
[[Datei:View from Cairo Tower 31march2007.jpg|mini|El-Gezira]]<br />
<br />
Die Einwohnerzahl Kairos stieg während der vergangenen Jahrzehnte rapide. Sie hat sich seit Mitte der 1960er Jahre bis heute verdoppelt. Ein Grund hierfür ist neben der hohen Geburtenrate auch die zunehmende Landflucht. Um das ständige Bevölkerungswachstum auffangen zu können, haben sich um Kairo herum im Laufe der Jahre mehrere [[Satellitenstadt|Satellitenstädte]] gebildet.<br />
<br />
Durch die eng gezogenen Stadtgrenzen ist die Bevölkerungszunahme in der Stadt inzwischen deutlich abgeschwächt, diese findet vor allem in den zahlreichen Vororten statt, die inzwischen mit zusammen circa 8,2 Millionen Einwohnern ähnlich bevölkerungsreich sind wie die Stadt selbst mit 7,9 Millionen Einwohnern (2008). Davon entfallen allein auf Gizeh schon annähernd 2,5 Millionen Einwohner. In der [[Metropolregion]] Kairo leben insgesamt 16,1 Millionen Menschen (2008).<br />
<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1877 handelt es sich um Schätzungen, von 1882 bis 2006 um Volkszählungsergebnisse und 2008 um eine Berechnung. Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf das Gouvernement (arabisch Muhafaza) Kairo und schließen die anderen Gouvernements der [[Agglomeration]], [[Gizeh]] und [[Qaliubia]], nicht ein.<br />
<br />
{| class="wikitable float-left" style="width:25%;"<br />
! style="background:#efefef;"| &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;"| Einwohner<br />
|-<br />
| 1800 || align="right" | 200.000<br />
|-<br />
| 1859 || align="right" | 254.000<br />
|-<br />
| 1865 || align="right" | 282.300<br />
|-<br />
| 1870 || align="right" | 313.400<br />
|-<br />
| 1877 || align="right" | 327.500<br />
|-<br />
| 1882 || align="right" | 374.838<br />
|-<br />
| 1897 || align="right" | 570.062<br />
|-<br />
| 1907 || align="right" | 654.476<br />
|-<br />
| 1917 || align="right" | 790.939<br />
|-<br />
| 1927 || align="right" | 1.059.800<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable" style="width:25%;"<br />
! style="background:#efefef;"| &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;"| Einwohner<br />
|-<br />
| 1937 || align="right" | 1.312.096<br />
|-<br />
| 1947 || align="right" | 2.090.654<br />
|-<br />
| 1960 || align="right" | 3.349.000<br />
|-<br />
| 1966 || align="right" | 4.219.900<br />
|-<br />
| 1976 || align="right" | 5.084.463<br />
|-<br />
| 1986 || align="right" | 6.052.836<br />
|-<br />
| 1996 || align="right" | 6.789.479<br />
|-<br />
| 2006 || align="right" | 7.786 640<br />
|-<br />
| 2008 || align="right" | 7.947.121<br />
|-<br />
|}<br />
<div style="clear:left;"></div><br />
<br />
=== Entwicklung der Wohnsituation ===<br />
[[Datei:P7080083.JPG|mini|[[Anonyme Architektur]] am Stadtrand von Kairo]]<br />
[[Datei:Principaux Bidonvilles.png|mini|rechts|Die 30 größten Armenviertel weltweit]]<br />
[[Datei:Urban_population_living_in_slums.svg|mini|rechts|Armenviertel weltweit (UN-HABITAT 2005)]]<br />
<br />
Etwa die Hälfte der Bevölkerung der [[Metropolregion]] Kairo lebt in so genannten [[Informelle Siedlung|informellen Siedlungen]], von Landflüchtlingen am Stadtrand illegal errichteten Behausungen mit unzureichender [[Infrastruktur]] und hoher Bevölkerungsdichte. Als vermuteter Aufenthaltsort islamischer [[Fundamentalismus|Fundamentalisten]] stehen sie im Mittelpunkt ägyptischer Sicherheitspolitik.<br />
<br />
Während zahlreiche Menschen vergeblich nach preiswerten Wohnungen suchen, stehen mehrere hunderttausend Wohnungen in der Region leer. Ein Grund dafür ist, dass die Mietpreise für Altbauten auf dem Stand der 1950er Jahre eingefroren sind. Die Häuser sind deshalb einem raschen Verfall ausgesetzt, da die Mieten nicht ausreichen, um die anfallenden Reparaturen zu finanzieren.<br />
<br />
Für Neubauten werden die Mietpreise vom Staat auf einem so niedrigen Niveau festgesetzt, dass entweder vor dem Abschluss des Mietvertrages eine illegale Zahlung vom Mieter verlangt wird, die ungefähr die Höhe der Baukosten für die Wohnung erreicht, oder diese wird gleich zum Verkauf angeboten. Der gesetzliche Kündigungsschutz verhindert deren spätere Nutzung durch den Eigentümer.<br />
<br />
Auch die Immobilienspekulation bei Eigentumswohnungen trägt dazu bei, dass zahlreiche Wohnungen in der Region leer stehen. Nach dem Abbau der staatlichen [[Subvention]]en für Nahrungsmittel, Energie und öffentliche Transportmittel können sich die ärmeren Bevölkerungsschichten eine Mietwohnung oder den Kauf einer Eigentumswohnung nicht leisten.<br />
<br />
Das Armenviertel ''Imbaba'' gehört zu den größten Slums der Welt.<br />
<br />
=== Erdbeben 1992 ===<br />
Am 12. Oktober 1992 wurde Kairo von einem [[Erdbeben]] der Stärke 5,5 auf der [[Richterskala]] erschüttert. Rund 560 Menschen kamen durch das Beben ums Leben. Tausende Gebäude, vor allem in den Armenvierteln der Altstadt, wurden zerstört, und rund 30 000 Menschen verloren ihre Unterkünfte; auch wertvolle historische Gebäude wie die [[Al-Azhar-Moschee]] erlitten schwere Schäden. Das Epizentrum des Erdbebens lag rund 26 Kilometer südwestlich von Kairo, in der Umgebung der Pyramiden von [[Dahschur]].<ref>[http://www.kalenderblatt.de/index.php?what=ged&page=1&autorid=4279&tag=12&monat=10&year=2009&dayisset=1&lang=de kalenderblatt.de]</ref><br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Stadtregierung ===<br />
[[Datei:Kairo BW 2.jpg|mini|Der Nil in Kairo]]<br />
<br />
An der Spitze des Gouvernements in Kairo steht der vom Präsidenten des Landes persönlich ernannte Gouverneur, seit dem Jahre 2004 [[Abdel Azim Mussa Wazir]]. Er besitzt den Rang eines Ministers und ist formal der Repräsentant des ägyptischen Präsidenten im Gouvernement. Die Politik auf kommunaler und lokaler Ebene wird in Kairo im Wesentlichen von zwei verschiedenen Verfassungsorganen ausgeübt: dem ernannten [[Exekutive|Exekutivrat]] und dem gewählten Volksrat.<br />
<br />
Der Exekutivrat ist das oberste Verwaltungsorgan im Gouvernement. Mitglieder sind beispielsweise der Gouverneur, sein Stellvertreter, die Vorsitzenden der Lokalräte sowie die Repräsentanten der exekutiven Verwaltung. Der Rat verfügt über eine umfangreiche Machtfülle mit zahlreichen Eingriffs- und Entscheidungsmöglichkeiten. Er stellt das bedeutendste administrative Organ zur Planung und Koordinierung sowie Durchsetzung zentralstaatlicher Politik auf der lokalen Ebene in Kairo dar.<br />
<br />
Der für vier Jahre von der Bevölkerung gewählte Volksrat hat dagegen die Aufgabe gegenüber der administrativen Verwaltung beziehungsweise dem Exekutivrat die Interessen des Volkes wahrzunehmen beziehungsweise zu vertreten. Der Volksrat stellt damit im System der Lokalverwaltung das einzige politische Organ dar, das durch ein Wahlverfahren zustande kommt und deshalb auch grundsätzlich außerhalb jeden unmittelbaren Zugriffs der ägyptischen Regierung liegt. Laut Verfassung sind keine Bürgerbefragungen oder andere Formen der Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene im Land erlaubt.<br />
<br />
Die letzten Kommunalwahlen fanden am 8. April 2002 statt. Sie waren zuerst für das Jahr 2001 vorgesehen, wurden aber wegen der im gleichen Jahr stattfindenden Parlamentswahlen um ein Jahr verschoben. Während bei den Wahlen 1997 die so genannten unabhängigen Kandidaten der [[Opposition (Politik)|Opposition]], die oft der [[Muslimbrüder|Muslimbruderschaft]] nahe stehen, noch 20 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielten, boykottierten sie die Wahl im Jahre 2002 wegen unzureichender Kontrolle durch unabhängige Richter. So ist auch der hohe Wahlsieg von 97 Prozent der regierenden Nationaldemokratischen Partei (NDP) von Präsident [[Muhammad Husni Mubarak]] zu erklären. Die für 2006 geplanten Kommunalwahlen wurden auf das Jahr 2008 verschoben. Grund ist die Einführung des neuen Gesetzes zur kommunalen Verwaltung.<ref>Alsharq.blogspot.com: [http://alsharq.blogspot.com/2006/02/gypten-kommunalwahlen-werden-um-2.html Ägypten – Kommunalwahlen werden um 2 Jahre verschoben], vom 13. Februar 2006.</ref><br />
<br />
=== Städtepartnerschaften ===<br />
Kairo unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:<br />
{|<br />
| width="240" valign="top" |<br />
* {{DZA|Ziel=Algier}}, [[Algerien]]<br />
* {{JOR|Ziel=Amman}}, [[Jordanien]]<br />
* {{NLD|Ziel=Amsterdam}}, [[Niederlande]]<br />
* {{TUR|Ziel=Ankara}}, [[Türkei]]<br />
* {{GRC|Ziel=Athen}}, [[Griechenland]]<br />
* {{IRQ|Ziel=Bagdad}}, [[Irak]]<br />
* {{PAK|Ziel=Islamabad}}, [[Pakistan]]<br />
* {{LIB|Ziel=Beirut}}, [[Libanon]]<br />
* {{ARG|Ziel=Buenos Aires}}, [[Argentinien]]<br />
* {{SYR|Ziel=Damaskus}}, [[Syrien]]<br />
* {{KSA|Ziel=Dschidda}}, [[Saudi-Arabien]]<br />
| width="240" valign="top" |<br />
* {{IRI|Ziel=Isfahan}}, [[Iran]]<br />
* {{TUR|Ziel=Istanbul}}, [[Türkei]]<br />
* {{SUD|Ziel=Khartum}}, [[Sudan]]<br />
* {{POR|Ziel=Lissabon}}, [[Portugal]]<br />
* {{UK|Ziel=London}}, [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]<br />
* {{ESP|Ziel=Madrid}}, [[Spanien]]<br />
* {{RUS|Ziel=Moskau}}, [[Russland]]<br />
* {{USA|New York City|New York}}, [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
* {{FRA|Ziel=Paris}}, [[Frankreich]]<br />
* {{CHN|Ziel=Peking}}, [[Volksrepublik China]]<br />
| width="240" valign="top" |<br />
* {{CZE|Ziel=Prag}}, [[Tschechien]]<br />
* {{MAR|Ziel=Rabat}}, [[Marokko]]<br />
* {{ITA|Ziel=Rom}}, [[Italien]]<br />
* {{BRA|Ziel=São Paulo}}, [[Brasilien]]<br />
* {{KOR|Ziel=Seoul}}, [[Südkorea]]<br />
* {{SWE|Ziel=Stockholm}}, [[Schweden]]<br />
* {{GER|Ziel=Stuttgart}}, [[Deutschland]]<br />
* {{JPN|Ziel=Präfektur Tokio}}, [[Japan]]<br />
* {{CAN|Ziel=Toronto}}, [[Kanada]]<br />
* {{TUN|Ziel=Tunis}}, [[Tunesien]]<br />
|}<br />
<br />
=== Städtefreundschaften ===<br />
Kairo hat 1979 mit folgender Stadt einen Freundschaftsvertrag abgeschlossen:<br />
<br />
* {{GER|Ziel=Frankfurt am Main}}, [[Deutschland]]<br />
<br />
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br />
=== Sprachen ===<br />
[[Datei:Cairo, channel between Roda Island and Old Cairo, Egypt, Oct 2004.jpg|mini|Nilarm zwischen der Insel Roda und Alt-Kairo]]<br />
<br />
In Kairo spricht man wie fast überall im Land [[Ägyptisch-Arabisch]]. Das in der Hauptstadt gesprochene Arabisch unterscheidet sich aber zum Teil beträchtlich von den Dialekten Mittel- und Oberägyptens. Ägyptisch-Arabisch ist der bedeutendste [[Arabische Dialekte|neuarabische Dialekt]]. Dies liegt vor allem daran, dass die ägyptische Filmindustrie mit Sitz in Kairo die größte der arabischen Welt ist. Ägyptische Filme werden im gesamten arabischsprachigen Raum gezeigt, ohne Synchronisation oder Untertitel.<br />
<br />
Im Gegensatz zu Nachrichten und ähnlichem werden Filme nicht auf [[Arabische Sprache|Hocharabisch]], der Schriftsprache des gesamten arabischen Raums, gedreht, sondern in der jeweiligen Umgangssprache; für die meisten Filme ist dies eben Ägyptisch-Arabisch. Dadurch wird Ägyptisch-Arabisch beziehungsweise der Kairoer Dialekt heute im gesamten arabischen Raum verstanden.<br />
<br />
Das Hocharabische ist seit der arabischen Eroberung im 7. Jahrhundert Schriftsprache. Nur in der [[Kopten|koptischen Kirche]] wird als Liturgiesprache noch das [[Koptische Sprache|Koptische]] verwendet, das in eigener [[Koptisches Alphabet|Schrift]], die von der griechischen abgeleitet ist, geschrieben wird. Die [[Ägyptische Sprache|Sprache des alten Ägyptens]], die im Koptischen ihre Fortsetzung fand, wird heute nur noch als [[Sakralsprache]] gesprochen. Als Fremdsprache ist [[Englische Sprache|Englisch]] und in der Oberschicht auch noch [[Französische Sprache|Französisch]] verbreitet. Durch den Tourismus und deutschsprachige Universitäten wird auch die deutsche Sprache immer populärer.<br />
<br />
=== Religionen ===<br />
<br />
In Kairo ist die vorherrschende Glaubensrichtung der [[Islam]], die [[Scharia]] ist laut der ägyptischen Verfassung die Hauptquelle der Gesetzgebung. Neben der sunnitischen Mehrheit lebt in der Stadt auch eine christliche Minderheit. Eine amtliche Zählung der Christen wird bewusst nicht durchgeführt, obwohl die Religion im Pass eingetragen sein muss. Nach Schätzungen sind etwa 90 Prozent der Bevölkerung sunnitische Muslime. Der Großteil der verbleibenden zehn Prozent sind orthodoxe [[Kopten]], deren [[Markuskathedrale]] im Stadtteil Abbassia heute die zweitgrößte Kirche Afrikas ist. Des Weiteren gibt es auch mehrere Tausend katholische Kopten und griechisch-orthodoxe Christen. Außerdem lebt eine kleine jüdische Gemeinde in Kairo. Meist leben die Religionsgemeinschaften mehr oder minder friedlich nebeneinander.<br />
<br />
[[Datei:Cairo, Old Cairo, Hanging Church, Egypt, Oct 2004 edit.jpg|mini|hochkant=0.8|links|''El Muallaqa'', Hängende Kirche<br />(koptisch) in Alt-Kairo]]<br />
<br />
Vor allem die Kopten sind aber immer wieder Ziel von Angriffen radikaler Islamisten, häufig mit Wissen der lokalen Behörden. Viele der islamischen Fundamentalisten leben in den informellen Siedlungen ([[Slum]]s) am Stadtrand von Kairo. Vor dem Gesetz sind alle Ägypter, unabhängig von ihrem Glauben, gleichberechtigt. In der Praxis müssen Muslime, die zum Christentum übertreten, jedoch mit staatlichen Zwangsmaßnahmen rechnen. Neue Kirchen dürfen nur durch einen Präsidialerlass gebaut werden, auch für kleinere Reparaturen ist dieser notwendig.<br />
<br />
[[Datei:Cairo - Coptic area - Ben Ezra Synagogue.JPG|mini|hochkant=0.8|Ben Ezra Synagoge in Kairo]]<br />
<br />
Neben den zahlreichen Moscheen und Kirchen gibt es in Kairo auch viele [[Synagoge]]n, verwaiste jüdische Schulen, Hospitäler und Gemeindehäuser. Sie erinnern an die Zeit, als Juden in der Stadt wichtige Rollen in Wirtschaft und Kultur innehatten. Juden waren es auch, die den Stadtteil Zamalek und die Vororte Maadi und [[Heliopolis]] gründeten. Die Zahl der Juden in der Stadt wird heute auf weniger als 100 Personen geschätzt, einige wenige Familien, die meisten davon ältere Menschen.<br />
<br />
Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] lebten in ganz Ägypten schätzungsweise 75.000 Juden, davon allein 55.000 in Kairo, die meisten von ihnen [[Sephardim|Sepharden]]. Doch bereits kurz nach Kriegsende kam es zu [[Pogrome von Kairo|Pogromen gegen die Minderheit]]. Mit Beginn der arabisch-israelischen Auseinandersetzungen, die 1948 mit der Gründung des Staates [[Israel]] ihren Anfang nahmen, ging ihre Zahl weiter stark zurück. Viele Juden wurden verhaftet und in das Gefängnis von Huckstep nahe Kairo oder in Lager gebracht, jüdische Zeitschriften und Zeitungen verboten sowie jüdisches Vermögen beschlagnahmt. Die meisten zog es dadurch schnell in den neu gegründeten Staat Israel. Die letzte Flüchtlingswelle von Juden nach Israel kam mit der [[Sueskrise]] 1956 und dem [[Sechstagekrieg]] 1967.<br />
<br />
Geblieben vom religiösen und kulturellen Leben ist ein kleines jüdisches Viertel, das Harat al-Yahud, in Kairo, nahe dem Viertel Muski, und ein riesiger Friedhof zwischen Maadi und Zentrum, eine Totenstadt aus dem 9. Jahrhundert, die sich über 850.000 Quadratmeter erstreckt. Es ist einer der bedeutendsten Friedhöfe der jüdischen Welt.<br />
<br />
Außerdem leben schätzungsweise zwischen einigen 100 bis zu 2000 [[Bahai]] im Land, darunter viele in Kairo, die sich durch die Regierung diskriminiert sehen, da auf den ägyptischen Pässen die Religionsangabe Bahai nicht verfügbar ist, sondern nur zwischen muslimisch, christlich oder jüdisch gewählt werden kann.<br />
<br />
=== Theater ===<br />
[[Datei:Egypt.Cairo.Metro.05.jpg|mini|Ataba-Platz im Zentrum von Kairo]]<br />
<br />
Kairo beherbergt zahlreiche Theater, Opern- und Konzerthäuser. Das anlässlich der Eröffnung des [[Sueskanal]]s im Jahre 1869 in Kairo errichtete Schauspielhaus brannte in den 1970er Jahren ab. Nach dem Wiederaufbau wurde es als Oper im Jahre 1988 wiedereröffnet und ist heute das Zuhause der „Cairo Opera Company“. Die Konzerthalle wird auch vom „Cairo Symphony Orchestra“ und der „Cairo Opera Ballet Company“ genutzt. Die Opernhausanlage beherbergt mehrere Galerien, darunter das Museum für Moderne Kunst.<br />
<br />
Das „Gomhouriya-Theater“ wurde ursprünglich als Kino gebaut und diente als Oper, als das Opernhaus nach dem Brand renoviert wurde. Heute wird das Gebäude als Konzerthalle für verschiedene Musikereignisse benutzt. Dort finden regelmäßig Aufführungen arabischer Musikgruppen und eines [[Folklore|folkloristischen]] ägyptischen Orchesters statt. Das mit der „[[American University of Cairo]]“ verbundene „[[Wallace Theater]]“ bietet mehrmals im Jahr englischsprachige Stücke an. Es wird auch für Musikaufführungen –&nbsp;vom [[Jazz]] bis zu [[Kammermusik]]&nbsp;– genutzt.<br />
<br />
Ein weiteres Theater ist das „Al-Arayes“ (Cairo Puppet Theatre) am Ataba-Platz im Zentrum von Kairo. Die Vorstellungen des Marionettentheaters sind in arabischer Sprache. Aufgeführt werden dort klassische Stücke wie Alibaba oder Sinbad. Das Um-Kulthum-Theater (Al-Balloon Theatre) in Agouza führt Folklore, arabische Stücke und ägyptischen Volkstanz auf.<br />
<br />
=== Museen ===<br />
[[Datei:Egypt.Cairo.EgyptianMuseum.01.jpg|mini|Eingang des Ägyptischen Museums]]<br />
<br />
Zu den bekanntesten Museen Kairos zählt das [[Ägyptisches Museum (Kairo)|Ägyptische Museum]] am [[Tahrir-Platz]], nur wenige Schritte vom [[Nile Hilton]] gelegen. Das Museum wartet mit einer bedeutenden Sammlung ägyptischer Kunstschätze aus der pharaonischen Epoche, den Zwischenzeiten und der griechisch-römischen Zeit auf. Bevor der jetzige Standort bezogen wurde, war die Ausstellung altägyptischer Antikenstücke im Museum in der Nähe der Asbakiya Gärten untergebracht (1835- 1855). Aufgrund chronischen Platzmangels wurden die Artefakte in das Museum nach Boulaq am Nil gebracht, wo sie bis zur flutbedingten Schädigung des Museum 1878 ausgestellt waren. Danach wurden die Exponate in Giza, im Palast des Khediven Ismail zwischengelagert und nur teilweise ausgestellt.<br />
<br />
Das heutige Gebäude in Tahrir wurde 1900 von der ägyptischen und britischen Regierung als Aufbewahrungsstätte für Fundstücke erbaut. Der „Service des Antiques de l'Egypte“ wurde damit beauftragt, altägyptische Kunstschätze zu sammeln und die im Giza-Palast, dem Herrschaftssitz von Ismail Pascha, aufbewahrten Stücke dorthin zu bringen. Der Neubau des Museums und der Umzug der Ausstellung war bis zum Jahre 1902 komplett abgeschlossen. Diese Maßnahme sollte vor allem dazu dienen, Grabplünderungen aufzuhalten und so das wertvolle Kulturerbe für Ägypten zu erhalten. Kernstücke des Museums sind die Exponate aus dem Grab des [[Pharao]] Tutanchamun. Dazu gehören Streitwagen, Amulette, Betten und weitere Möbelstücke. Die Goldsärge des Pharao und das Kernstück der Sammlung, die Goldmaske des jugendlich anmutenden Königs, sind die wohl bekanntesten Attraktionen. Zu besichtigen sind weiterhin Alltagsgegenstände aus der mehr als 5.000 Jahre zurückliegenden Geschichte, monumentale Statuen, Mumien, Sarkophage und Münzen aus griechisch-römischer Zeit.<br />
<br />
Das [[Museum für Islamische Kunst (Kairo)|Museum Arabischer und Islamischer Kunst]] (eröffnet 1903)<ref>[http://www.islamicmuseum.gov.eg/ Museum of Islamic Art]</ref> umfasst eine umfangreiche Sammlung zur frühen islamischen Kultur. Das 1910 von [[Morcos Smeika Pasha]] eröffnete und 1984 renovierte [[Koptisches Museum (Kairo)|Koptische Museum]] verfolgt die Geschichte der koptischen Gemeinde in Ägypten zurück und ist auf den Ruinen der Römischen Garnisonsfestung [[Babylon (Ägypten)|Babylon]] erbaut. Im 1963 fertiggestellten [[Mahmoud-Khalil-Museum]] am Westufer des Nils sind Werke von [[Vincent van Gogh]], [[Paul Gauguin]], [[Peter Paul Rubens]] und anderen namhaften europäischen und ägyptischen Malern ausgestellt.<br />
<br />
Neben dem Hauptbahnhof befindet sich das kleine zweistöckige Museum der Egyptian National Railway (ENR). Im oberen Stockwerk sind Modelle von Transportmitteln aus der Zeit vor der Erfindung der Dampfkraft zu sehen, Lokomotiven, Waggons, aber auch Modelle des Wasser- und Lufttransportes. Zu den Ausstellungsstücken gehört auch ein Modell des [[Khedive]]n-Zuges von 1859 mit Wagen für Offiziere, Minister und die Khediven-Familie. Im Erdgeschoss sind unter anderem Modelle von Brücken, Bahnhöfen und Expresslokomotiven aus der Khediven-Zeit ausgestellt. Dort steht neben anderen Zugmaschinen eine Originallokomotive, die 1862 für Prinzessin Eugenie in England hergestellt wurde. Sie verkehrte einst zwischen Ra's el Tin und dem Montaza-Palast in [[Alexandria]].<br />
<br />
=== Bauwerke ===<br />
==== Gebäude in Kairo ====<br />
[[Datei:Egypt.Cairo.CairoTower.01.jpg|mini|hochkant|Der Turm von Al-Dschasira برج الجزيرة]]<br />
<br />
Die Stadt Kairo ist überwiegend von Wüstengebiet umgeben, im Norden wird sie vom Delta des [[Nil]]s begrenzt. Zum Stadtgebiet zählen auch eine Reihe von Inseln, die größte davon ist die zentral gelegene al-Gesira, auf der sich unter anderem das 1869 eröffnete Opernhaus und der 187 Meter hohe [[Fernsehturm Kairo|Fernsehturm]] befinden. Der aus Stahlbeton erbaute Turm erinnert in seiner Bauweise an eine Lotusblume. Der Fernsehturm wurde 1961 fertiggestellt und besitzt eine für den Publikumsverkehr geöffnete Aussichtsplattform. Mehrere Brücken verbinden die Insel al-Gesira mit den gegenüberliegenden Flussufern.<br />
<br />
Das Zentrum Kairos bildet der Tahrirplatz, an dem sich auch das Gebäude der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]], die Oman-Makran-Moschee und ein Busbahnhof befinden. Das Stadtbild wird durch viele historisch bedeutende Bauwerke geprägt. Von den mehreren hundert Moscheen zählen die im 9. Jahrhundert errichtete Ibn-Tulun-Moschee sowie die Azhar- und die Al-Hakims-Moschee (beide aus dem 10. Jahrhundert) zu den bekanntesten.<br />
<br />
Die [[Zitadelle]] im östlichen Teil der Stadt wurde im Jahre 1176 vom Sultan [[Saladin|Salah ad-Din]] auf einer Anhöhe erbaut. Ihre verzierten Gebäude sind ein Teil der Silhouette von Kairo. Die [[Muhammad-Ali-Moschee]] ist die bemerkenswertere der beiden Moscheen in der Zitadelle. Sie besitzt mehrstöckige Kuppeln und ein Doppelminarett, das aus zwei der ältesten der berühmten „Tausend Minarette“ der Stadt besteht.<br />
<br />
[[Datei:Muhammad Ali Mosque 1.jpg|mini|Mohammed-Ali-Moschee auf der Zitadelle]]<br />
<br />
Die 1125 fertiggestellte [[Al-Aqmar-Moschee]] im Norden der Muizz-Straße ist die erste Moschee Kairos, deren Hauptachse nicht nach Mekka ausgerichtet ist, sondern dem Straßenverlauf folgt.<br />
<br />
In der Altstadt von Kairo befinden sich sehenswerte Stadttore; sie sind Überreste einer ehemaligen, die Stadt umgebenden Befestigungsanlage. Von den ursprünglich acht Stadttoren sind jedoch nur noch drei erhalten (Bab al-Fotouh, Bab an-Nasr und Bab Zeuela). Die Märkte (Suqs), von denen sich zahlreiche auf bestimmte Waren wie Gewürze, Stoffe oder wertvolle Metalle spezialisiert haben, verbinden heutiges Wirtschaftsleben mit traditionellen Formen des Handels und Kunsthandwerkes.<br />
<br />
Gegenüber dem Ausgang der Metro-Station Mar Girgis befindet sich die „Hängende Kirche“, die Kanisa Mu'allaqa. Als „hängend“ bezeichnet man sie, da sie über dem einstigen Eingang des römischen Forts gebaut wurde und deshalb erhöht steht. Der Jungfrau Maria geweiht, wurde sie im 4. Jahrhundert gebaut und im 7. Jahrhundert zum Bischofssitz ernannt. Im 9. Jahrhundert wurde sie zerstört, dann aber im 11. Jahrhundert wieder aufgebaut und zum koptischen Patriarchalsitz erhoben. Seitdem wurde sie immer wieder renoviert. Die Fassade stammt aus dem 19. Jahrhundert.<br />
<br />
Die islamische Altstadt von Kairo wurde von der [[UNESCO]] im Jahre 1979 in die Liste des [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbes]] aufgenommen. Außerhalb von Alt-Kairo, das von alten Wohnvierteln und engen Gassen geprägt wird, breitet sich das moderne Kairo mit Hochhäusern und breiten Straßenzügen aus.<br />
<br />
Einen Besuch wert sind auch die sogenannten [[Stadt der Toten (Kairo)|„Totenstädte“]], die bewohnten Friedhöfe Kairos. Während in anderen islamischen Ländern oder auch in Europa Tote unter der Erde begraben liegen, hat sich in Ägypten der pharaonische [[Totenkult]] gehalten: Statt die Menschen im Boden zu verscharren, baut man ihnen Häuser. Je mächtiger und reicher ein Mensch zu Lebzeiten war, desto größer und prachtvoller ist sein [[Mausoleum]]. Viele der Grabbauten haben mehrere Zimmer, um die herum eine Schutzmauer errichtet wurde. Der Leichnam ruht im Untergeschoss in einem Sarkophag aus Stein, der oft reich dekoriert und mit [[Koran]]versen verziert ist.<br />
<br />
Um die Jahrhundertwende wurden auch französische Architekten in Kairo tätig. [[Georges Parcq]] errichtete im Jahre 1928 die Börse (''Stock Exchange'') an der ''Cherifein Street'',<ref>Diane Singerman, Paul Amar: ''Cairo Cosmopolitan:Politics, Culture, and Urban Space in the new Globalized middle east''. Cairo/ New York 2006, S. 364, 365.</ref> sowie im Jahre 1913 das Wohngebäude ''Sednaoui '' an der ''Midan Khazindar''.<ref>Diane Singerman, Paul Amar: ''Cairo Cosmopolitan:Politics, Culture, and Urban Space in the new Globalized middle east''. Cairo/ New York 2006, S. 354.</ref> Weitere Werke waren die Mubarak-Bibliothek und die französische Botschaft.<ref>Nancy young Reynolds, Stanford University. Dept. of History (hrsg.): Commodity communities: interweavings of market cultures, consumption practices, and social power in Egypt, 1907-1961, Band 1 , Stanford University, 2003, S. 120.</ref><ref>[http://www.touregypt.net/de/featurestories/paris.htm Jim Fox:''Paris am Nil''].</ref><ref>Cynthia Myntti: ''Paris Along the Nile: Architecture in Cairo from the Belle Epoque.'' American University in Cairo Press, 2000, ISBN 977-424-510-5.</ref><br />
<br />
==== Pyramiden von Gizeh ====<br />
[[Datei:All Gizah Pyramids.jpg|mini|Die Pyramiden von Gizeh]]<br />
[[Datei:Chefrenpyramide.jpg|mini|Chephren-Pyramide]]<br />
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Die [[Pyramiden von Gizeh]] nahe Kairo gehören zu den bekanntesten Bauwerken der Menschheit. Nach der Zerstörung aller übrigen sechs [[Weltwunder]] der [[Antike]] sind sie als letztes erhalten geblieben. Die [[Pyramide (Bauwerk)|Pyramiden]] werden von den Ägyptern El Ahram („die Heiligtümer“) genannt und erheben sich auf einer Hochfläche, einem Ausläufer der westlichen Wüste etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt [[Gizeh]] (Gîza), einem Kairoer Vorort. Die Pyramiden befinden sich somit rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, direkt an der Pyramidenstraße (''Scharia el-Ahram'').<br />
<br />
Die Theorie zur Funktion der Pyramiden besagt, dass diese vor etwa 4500 Jahren in einem Zeitraum von ungefähr 100 Jahren unter der vierten ägyptischen Königsdynastie als Grabstätten dreier [[Pharao]]nen gedacht waren. Sie bilden das Zentrum einer riesigen [[Nekropole]] des [[Altes Reich (Ägypten)|Alten Reiches]]. Die mittlere der drei Pyramiden ist die [[Chephren-Pyramide]], während die bekannteste und größte die [[Cheops-Pyramide]] ist. Die Chephren-Pyramide wirkt wegen ihres circa 10 Meter höher gelegenen Standortes etwas größer als die tatsächlich größere Cheops-Pyramide. Zusammen mit der dritten, der [[Mykerinos-Pyramide]], wurden sie 1979 als [[Kulturdenkmal]] von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.<br />
<br />
Die Grabstätten sind das Ergebnis einer theologischen Entwicklung und einer brillanten technologischen Leistung, die den alten Baumeistern noch heute kein Architekt oder Statiker so einfach nachmachen könnte. In den Glaubensvorstellungen von einem ewigen Leben war der Pharao, der als Sohn Gottes galt, der Vermittler zwischen Erde und Kosmos. Die Entwicklung einer zunehmend ausgeklügelten Grabstätte, von der [[Mastaba]] über die [[Stufenpyramide]] zur „echten“ Pyramide, sollte dem Herrscher nach seinem Tod den Aufstieg zum Firmament ermöglichen. Durch die dortige Vereinigung mit seinem Vater, dem Sonnengott [[Re (Ägyptische Mythologie)|Ra]], garantierte er seinem Volk Stärke und dem Land Fruchtbarkeit. Deshalb wurde er nach seinem Dahinscheiden auch verehrt.<br />
<br />
Im Osten einer Pyramide stand der Totentempel, der über einen Aufweg mit dem Taltempel verbunden war. Zum Taltempel, der seinerseits mit dem Nil verbunden war, wurde der tote Pharao wahrscheinlich in einer [[Barke]] zur Einbalsamierung gebracht. Eine Pyramide war einzig dem Pharao und seiner Gemahlin als Begräbnisstätte vorbehalten. Die Pyramide stellte die uneingeschränkte Macht der Pharaonen dar und gilt bis heute als Symbol der pharaonischen Kultur schlechthin.<br />
<br />
==== Der Große Sphinx von Gizeh ====<br />
[[Datei:Cairo Sphinx.JPG|mini|Der Sphinx von Gizeh, im Hintergrund die Cheops-Pyramide]]<br />
[[Datei:Sphinxfront.jpg|mini|Frontansicht des Sphinx, im Hintergrund die Chephren-Pyramide]]<br />
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Der [[Große Sphinx von Gizeh]] ist der wohl berühmteste und größte [[Sphinx (ägyptisch)|Sphinx]] und ragt schon seit mehr als viereinhalb Jahrtausenden aus dem Sand der ägyptischen Wüste. Er stellt einen sitzenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und wurde in der [[4. Dynastie]] circa 2700-2600 v. Chr. errichtet. Die Figur ist circa 73,5 Meter lang, sechs Meter breit und circa 20 Meter hoch. Allein die Vorderpfoten haben eine Länge von etwa 15 Meter. Farbreste am Ohr lassen darauf schließen, dass die Figur ursprünglich bunt bemalt war.<br />
<br />
Die Figur wurde aus dem Rest eines [[Kalkstein]]hügels gehauen, der als Steinbruch für die [[Cheops-Pyramide]] diente. Neben dem Sphinx wurde ein Tempel errichtet, der mit dem Taltempel der [[Chephren-Pyramide]] fast exakt in einer Linie liegt. [[Thutmosis IV.]] errichtete zwischen den Pranken des Sphinx eine [[Traumtafel]], deren Inschriften aus seinem Leben berichten.<br />
<br />
Der Ursprung des arabischen Namens Abu l-Haul („Vater des Entsetzens“) ist nicht klar. Wozu der Sphinx diente, ist ebenso unbekannt, möglicherweise sollte er das [[Hochebene|Plateau]] von Gizeh bewachen. Der deutsche [[Ägyptologie|Ägyptologe]] [[Herbert Ricke]] meint, dass die Statue zum [[Sonnenkult]] gehörte und [[Harmachis]] darstellt, einen Aspekt des Sonnengottes [[Horus]]. Möglicherweise ist die Statue aber auch ein Bild des Pharaos [[Chephren]], dargestellt als Horus, oder auch ein Abbild des [[Cheops]]. [[Mark Lehner]], der von 1979 bis 1983 an dem Sphinx geforscht hat, favorisiert wie andere Chephren als Erbauer. Der deutsche Ägyptologe [[Rainer Stadelmann]] bevorzugt dagegen den König Cheops. Mit modernsten Methoden wurden in letzter Zeit andere Abbildungen und Statuen dieser beiden Pharaonen mit dem Kopf des Sphinx verglichen, eine eindeutige und zweifelsfreie Zuordnung war jedoch noch immer nicht möglich.<br />
<br />
Sicher scheint hingegen, dass man den Sphinx im Neuen Reich als eine Verkörperung des Sonnengottes Ra-Harachte ansah. Er war mehrmals im Sand der Wüste begraben und noch im 19. Jahrhundert war nur der Kopf sichtbar. Diesem Umstand ist wohl seine gute Erhaltung zu verdanken. Doch in den letzten Jahrzehnten litt der über 4500 Jahre alte Sphinx stark unter dem [[Smog]] der nahe gelegenen Metropole und einem ständig steigenden Grundwasserspiegel. Jahrelange aufwendige Restaurierungsarbeiten lassen ihn heute in neuem „Glanz“ erstrahlen.<br />
<br />
=== Heliakischer Aufgang des Sirius ===<br />
Der [[Sirius]] war mit seinem [[heliakisch]]en Aufgang ab ca. 2850 v. Chr. im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] der ''Bringer der Nilflut''. In der heutigen Zeit kann dieses Schauspiel am 6./7. August (je nach Sicht) beobachtet werden.<br />
<br />
{| class="wikitable" width="70%"<br />
|- {{Ägyptologie TblHighlight}}<br />
! Vorgang !! Jahr !! [[Gregorianischer Kalender]] !! [[Ägyptischer Kalender#Der ägyptische Kalender|Ägyptischer Kalender]]<br />
|-<br />
| Frühlingsanfang || 2009 || 20. März || [[Schemu#Datierungen|4. Schemu IV]] ([[Mesori|4. Mesori]])<br />
|-<br />
| Heliakischer Aufgang Sirius || 2009 || 7. August || [[Achet#Datierungen|19. Achet IV]] ([[Choiak|19. Choiak]])<br />
|}<br />
<br />
=== Parks ===<br />
Zu den vielen Parks in Kairo gehört der gepflegte „Gabalaya-Park“. Er wurde im 19. Jahrhundert angelegt und ist heute eine grüne Oase im Verkehrschaos der Stadt. Sehenswert sind die in labyrinthartigen Grotten gehauenen [[Aquarium|Aquarien]] mit Nilfischen. Die Anlage ist auch ein beliebter Picknickplatz für Einheimische und Touristen.<br />
<br />
Der größte Zoologische Garten Afrikas befindet sich neben der Universität von Kairo in [[Gizeh]] und wurde bereits im Jahre 1891 eröffnet. Er beherbergt rund 400 verschiedene Tierarten, darunter bis 2006 [[König Faruks Schildkröte]], die mit 270 Jahren angeblich älteste [[Schildkröte]] der Welt. Die Tierhaltung ist in zahlreichen Fällen nicht [[Artgerechte Haltung|artgerecht]]. Der Zoo ist vor allem freitags ein beliebtes Picknick- und Ausflugsgebiet der Einwohner Kairos.<br />
<br />
„Dr. Ragab's Pharaonic Village“ ist ein pharaonisches „Disneyland“, gelegen auf einem 150.000 Quadratmeter großen Gelände mit von [[Echter Papyrus|Papyruspflanzen]] gesäumten Wasserwegen. Dort sind die genauen Nachbildungen alter ägyptischer Bauten zu besichtigen. Junge Ägypter zeigen in alten Trachten, mit Werkzeugen und Ackergerät im Stile ihrer Vorfahren das Leben und Arbeiten von damals. Ein Höhepunkt der Attraktionen ist die Nachbildung des Grabes von [[Tutenchamun]].<br />
<br />
Der „Dream Park“ an der Oasis Road in 6th of October City, einem Vorort Kairos, ist einer der größten Themenparks im Nahen Osten für die ganze Familie, mit zahlreichen Fahrgeschäften, Attraktionen, Shows und über 20 Restaurants.<br />
<br />
Der [[Al-Azhar-Park]] ist eine Gartenanlage oberhalb der [[Al-Azhar-Moschee]]. Er wurde 2005 auf 30 Hektar eröffnet und vom [[Aga Khan Development Network]] (AKDN) mit 30 Millionen Dollar unterstützt, als Geschenk von Aga Khan IV., dessen Vorfahren im Jahre 969 die Stadt Kairo begründet hatten. Es ist der größte öffentliche Park von Kairo. Zuvor befand sich an dieser Stelle eine Mülldeponie, die sich in 500 Jahren aufgetürmt hatte. Bei der Anlage des Parks wurden Stadtmauern aus der Zeit der [[Ayyubiden]] gefunden, die [[Saladin]] im 12. Jahrhundert hatte erbauen lassen. Zum Projekt gehörten zudem die Restaurierung der Um Sultan Shaban Moschee aus dem 14. Jahrhundert, des Khayrbek-Komplexes aus dem 13. Jahrhundert sowie der Darb Shoughlan Schule. Im Park befinden sich auch Einrichtungen für soziale und gesundheitliche Dienste.<br />
<br />
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===<br />
[[Datei:Cairo, evening view from the Tower of Cairo, Egypt, Oct 2004.jpg|mini|Blick vom Cairo Tower]]<br />
<br />
In Kairo und Umgebung finden das ganze Jahr über zahlreiche Feste und Veranstaltungen statt. Dazu gehören unter anderem im Januar der „Internationale ägyptische Marathon“ in Gizeh, im Februar die Internationale Buchmesse, im März die „Cairo International Fair“, Afrikas größte Handelsmesse, und im Juli das „Dokumentarfilm-Festival“.<br />
<br />
Weitere bedeutende Veranstaltungen sind im September das „Festival des experimentellen Theaters“, das „Wafa el Nil Festival“, ein großes Folklorefestival, sowie der „Welttourismustag“, eine Veranstaltung mit Musik und Ständen, auf der sich die Regionen Ägyptens vorstellen.<br />
<br />
Im Oktober finden die „Pharaonen-Rallye“, eine Motorrad-Rallye, sowie der „Arabische Reise-Markt“, eine Touristikmesse, in Gizeh statt. Im Dezember werden das „Internationale Rowing Festival“, ein Ruder-Wettbewerb auf dem Nil, und das „[[Cairo International Film Festival]]“ veranstaltet.<br />
<br />
In Kairo sind vor allem zwei Mulids interessant und zwar das „Mulid Sayyidna Hussein“ im dritten islamischen Monat und das „Mulid Sayyida Zainab“ im zweiten islamischen Monat. Beide Mulids sind sehr große Feste, die zu Ehren des Enkels beziehungsweise der Enkelin des Propheten veranstaltet werden. Das Mulid der Zainab ist eines der größten im Land und wird mehrere Tage lang mit viel Musik, [[Sufismus|sufischen]] Tänzen, Gebeten und Prozessionen gefeiert.<br />
<br />
Ende März findet in Kairo jährlich die Kairo Konferenz, eine der derzeit bedeutendsten Anti-Kriegs-Konferenzen weltweit, statt.<ref>[http://arabist.net/arabawy/2007/10/17/cairo-calling-resistance-movements-unite-2008-anti-war-conference-social-forum/]</ref><br />
<br />
=== Kulinarische Spezialitäten ===<br />
Kairo beherbergt viele Restaurants, die ägyptische wie auch internationale Küche anbieten. Die einheimische Küche wartet mit einer besonders großen Auswahl an Vorspeisen (mezze) auf, die dem Gast auf kleinen Tellern serviert und nach Landessitte mit dem [[Fladenbrot]] (aiesh balladi) gegessen wird. Unter den mezze finden sich häufig auch „tamaya“ (Gemüsefrikadellen) und „ful“ (Bohnenbrei), für einen Großteil der weniger verdienenden Ägypter tägliches Frühstück und wichtigste Hauptmahlzeit. Eine weitere ägyptische Spezialität ist "koshary", ein Gericht aus Nudeln, Reis, Linsen und einer pikanten Sauce aus Tomaten und Röstzwiebeln.<br />
<br />
Das Fleisch von Rind, Huhn und Lamm (Schwein ist den [[Muslim]]en verboten) wird überwiegend auf dem offenen Feuer gegrillt oder im Ofenrohr gebrutzelt wie Hackfleischbällchen (kofta) und „kebab“. Empfehlenswert ist auch die Fischküche des [[Mittelmeer]]es und des [[Rotes Meer|Roten Meeres]], in der Barrakudas, Garnelen, Hummer, Krabben und Tintenfische je nach Küstenregion verschieden zubereitet werden. Eine Spezialität der Mittelmeerküste ist der stark gepökelte „fesich“, ein Fisch, der sehr schmackhaft ist.<br />
<br />
=== Handel ===<br />
<br />
[[Datei:Cairo, Gameat El-Dowal El-Arabiya (Arab League Street) in Mohandessin, Egypt, Oct 2004.jpg|mini|Die Gameat al-Dowal al-Arabiya in Mohandessin]]<br />
<br />
Die zahlreichen Einkaufszentren, Geschäfte und [[Basar]]e in Kairo bieten vielfältige Möglichkeiten zum Einkaufen. Der Wekalat Al-Balah-Markt bietet eine große Auswahl an Vorhängen. Geschnürt zu Tafeln werden diese in vielen kleinen Nischen, in den Gassen und in großen, palastartigen Läden, oft bis zu drei Schichten hoch, gestützt von weißen Säulen, verkauft. Der 1650 erbaute Tentmakers' Basar ist Kairos einzig erhaltener überdeckter Markt. Er liegt südlich von [[Chan el-Chalili]]. Dort werden Segelprodukte und geometrische [[Bildwirkerei|Tapisserien]] angeboten.<br />
<br />
Kleidung jeder Art findet man auf den großen Märkten entlang der Sh. 26th July, nahe der 6. Oktober-Brücke, sowie in den Läden zwischen Midan Urabi und Talaat Harb, der Kairoer Flaniermeile. Rechts und links der Straßen gibt es Tausende von Läden mit vorwiegend westlicher Kleidung. Diese findet man auch in diversen Läden im World Trade Center.<br />
<br />
Einen ständigen Obst- und Gemüsemarkt findet man nahe dem Midan Urabi, an der Sh. Talaat Harb, und einen am Midan Falaki, der im gedeckten „Marché Bab el Louk“, einer Markthalle aus dem Jahre 1912, untergebracht ist. Auf dem Campus der American University of Cairo befindet sich die größte Buchhandlung Ägyptens, vor allem mit englischsprachiger Literatur zu Kairo und Ägypten, vielen Reiseführern, Bildbänden, Fachliteratur rund um den Islam und den [[Orient]] sowie einer großen Auswahl an Büchern zu Politik und Geschichte.<br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
=== Wirtschaft ===<br />
==== Überblick ====<br />
Kairo wurde durch die verkehrsgünstige Lage an der Drehscheibe zwischen [[Südeuropa]], [[Orient]] und [[Schwarzafrika]] schon früh ein wichtiges Handelszentrum. Bedeutendste Produktionszweige sind die Metallverarbeitung, die Zementindustrie, die Herstellung von Möbeln, Schuhen, Tabakwaren und Textilien sowie das Druckgewerbe. Die Stadt ist als wichtigstes Geschäftszentrum des Nahen Ostens Sitz zahlreicher Konzerne und Wirtschaftsorganisationen. Der größte Wirtschaftsbereich der Stadt ist der öffentliche Sektor, einschließlich der Regierung, der öffentlichen Einrichtungen und des Militärs. Darüber hinaus ist der Fremdenverkehr von herausragender Bedeutung. Kairo ist das touristische Zentrum des Landes und dessen größte Deviseneinnahmequelle. Etwa ein Drittel aller ägyptischen Industriebetriebe sind im Raum von Kairo angesiedelt. Die Stadt ist das bedeutendste Verlagszentrum im Nahen Osten.<br />
<br />
==== Soziale Probleme ====<br />
Die so genannte [[Informelle Wirtschaft]] macht in Kairo ungefähr ein Viertel der gesamten wirtschaftlichen Aktivität aus. Der Einzelhandel, das Handwerk, aber auch die [[Infrastruktur]] sind sehr stark davon abhängig. In diesem Bereich, in dem es keine soziale Absicherung gibt und die Arbeitsbedingungen katastrophal sind, arbeiten immer mehr Frauen und auch kriminelle Kinderarbeit hat dort ihre größte Verbreitung. Die Liberalisierung in der Wirtschaft, zu der auch der Abbau von [[Subvention]]en gehörte, hat die sozialen Lebensumstände verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Zu den von der Regierung angegebenen rund zehn Prozent Arbeitslosen kommen noch zahlreiche nicht registrierte Erwerbslose hinzu. So gehen Schätzungen von einer Rate über 20 Prozent aus. Ein Drittel der Bevölkerung Kairos lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Familien können sich ein Minimum an Nahrung und Obdach nicht leisten. Die im Stadtgebiet lebenden Menschen sind relativ gesehen heute ärmer als im Jahre 1958.<br />
<br />
[[Datei:Müllgebiet Ezbet Al Nakhl.jpg|mini|rechts|Müllgebiet in ''Ezbet an-Nachl'', nordöstlich der Innenstadt]]<br />
<br />
==== Umweltprobleme ====<br />
Probleme bereiten die unzureichende Infrastruktur und die, bedingt durch die Landflucht, außerordentlich große Wohnungsnot. Die Strom- und Wasserversorgung befindet sich in einem desolaten Zustand und es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht baufällige Häuser einstürzen.<br />
In der Industrie, die sich in der Metropolregion Kairo konzentriert, bestehen nur ungenügende Entsorgungs- und Reinigungskapazitäten für Abwässer, Abgase und Abfälle. Zu den Infektionserkrankungen wie [[Cholera]], [[Diarrhöe]] und [[Typhus]], die durch unzureichende hygienische Bedingungen verbreitet werden, kommen so Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen Emissionen der vielen Industriebetriebe und des Kraftfahrzeugverkehrs. Besondere Probleme ergeben sich aus der oft direkten Nachbarschaft ärmerer Wohngebiete und der Industrie.<br />
Die [[Luftverschmutzung]] und die Zersiedlung historisch bedeutender Areale zerstören viele Kulturdenkmäler Kairos. Die Stadtverwaltung Kairos versucht dem entgegenzuwirken. So dürfen keine Industriebetriebe mehr in der Stadt angesiedelt werden und der Bau von Hochhäusern und großen Hotels soll gestoppt werden.<br />
<br />
==== Kfz-Hersteller ====<br />
Des Weiteren existiert in Kairo der Automobilhersteller [[Speranza]], welcher Fahrzeuge aus den Häusern [[GM Daewoo|Daewoo]] und [[Chery Automobile|Chery]] herstellt. Im Nutzfahrzeugsektor hingegen ist in Kairo die [[Manufacturing Commercial Vehicles|MCV Corporate Group]] ansässig, welche der [[Daimler AG]] angehört und sich mittlerweile zu einer eigenen Marke und einem weltweit agierenden Unternehmen entwickelte. Aber auch der älteste und größte Fahrzeughersteller des Nahen Ostens, die [[Ghabbour Group]], hat hier seinen Sitz und ist mit 25 Prozent Marktanteil für die [[Hyundai Motor Company]] und auch [[Volvo Trucks]] sowie die [[Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation|Fuso]] von wichtigen Stellenwert. Dahinter rangiert die [[General Motors|General Motors Egypt]] mit den Marken [[Chevrolet]]<!--http://car-cat.com/firm-349.html-->, [[Isuzu]]<!--http://car-cat.com/firm-352.html--> und [[Opel]]<!--http://car-cat.com/firm-360.html-->. Ein weiterer in Kairo ansässiger Automobilhersteller ist das zu [[Chrysler]] gehörige Unternehmen [[Arab American Vehicles]]. Nahezu unbekannte Automobilhersteller Kairos sind zum einen die [[Seoudi Group]], welche für [[Suzuki]], [[Nissan]] und auch den [[Fiat]]-Konzern Fahrzeuge produziert. Ein anderer Hersteller, der hauptsächlich im Nutzfahrzeugsektor rangiert, ist das Projekt [[Mod Car]]. Ein neuerer Automobilhersteller der Stadt ist die [[Egy-Tech Engineering]], die sich auf dreirädrige Kleinstfahrzeuge spezialisiert hat. Ein mittlerweile erloschener Hersteller war die [[Egyptian Light Transport Manufacturing Company]], welche den [[NSU Prinz]] unter dem Markennamen ''Ramses'' für den ägyptischen Markt montierte.<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
==== Fernverkehr ====<br />
[[Datei:Egypt.Cairo.Metro.01.jpg|mini|Metro-Station Mar Girgis]]<br />
<br />
Ein ausgedehntes Straßennetz verbindet die ägyptische Hauptstadt mit allen größeren Städten des Landes. Die wichtigsten Verbindungen von Kairo in nordwestliche Richtung nach [[Alexandria]] und an die Mittelmeerküste sind die Autobahn Nr. 1 durch das [[Nildelta]] und die Wüstenautobahn Nr. 11. In südliche Richtung am Nil entlang nach [[Luxor]] verläuft die Autobahn Nr. 2, in nordöstliche Richtung nach [[Port Said]] die Autobahn Nr. 3 und in östliche Richtung nach [[Sues]] die Autobahn Nr. 33.<br />
<br />
Der internationale [[Flughafen Kairo]] liegt in [[Heliopolis]], 22 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Kairo. Die Inlandsflüge werden hauptsächlich durch [[EgyptAir]] und kleinen nationalen Linien angeboten, die jedoch alle über EgyptAir gebucht werden können. Man kann nach Alexandria, Assuan, Luxor, Taba, Abu Simbel, Kharga, Sharm el Shaikh und Hurghada fliegen. Mit der neu gegründeten Tochtergesellschaft Egypt Air Express kam eine Flotte von [[Embraer E-Jets|Embraer 170]] auf den Inlandsflügen zum Einsatz. Die 12,5 km lange [[Brücke des 6. Oktober]] verbindet die Stadt mit dem Flughafen.<br />
<br />
Das ägyptische Niltal kann von Alexandria im Norden bis [[Assuan]] im Süden mit der [[Eisenbahn]] befahren werden. Die Bahn ist für afrikanische Verhältnisse komfortabel und schnell. Sie befördert den Reisenden vom [[Ramses-Bahnhof]] nach Alexandria, an den [[Sueskanal]] und entlang des [[Nil]]s nach Süden. Ansonsten ist das gesamte Land von Kairo aus mit Fernbussen zu erreichen. In Kairo gibt es zehn Brücken über den Nil.<br />
<br />
Der zentrale Busbahnhof Turgoman liegt in der Nähe des Ramses-Bahnhofs. Von dort fahren die meisten Busse in alle Richtungen ab. In Heliopolis halten fast alle Busse, die Richtung Norden oder [[Sinai (Halbinsel)|Sinai]] fahren, noch einmal. Wer hier wohnt kann auch erst dort zusteigen. Rund um den Ramses-Bahnhof gibt es außerdem ein paar weitere kleine Busbahnhöfe. Minibusse nach El-Fayum fahren nördlich des Midan Ulali ab, Minibusse nach Port Said und Ismailiya direkt südlich des Ramses-Bahnhofs an der Straße Richtung Midan Ulali.<br />
<br />
==== Nahverkehr ====<br />
[[Datei:StrassenbahnNetzplanKairo1996.png|mini|SPNV-Netz 1996]]<br />
<br />
Rund zwei Millionen Autos fahren in der sehr dicht besiedelten Stadt. Probleme bereiten die täglichen Staus und die hohe [[Umweltverschmutzung]].<br />
===== Straßenbahn =====<br />
Die [[Cairo Transport Authority]] betreibt in Kairo und Heliopolis auf einer Länge von 30 Kilometern zwei miteinander verbundene [[meterspur]]ige Straßenbahnnetze. Seit der Übernahme der früher selbständigen Heliopolis-Gesellschaft im Jahre 1991 unterstehen alle Strecken der CTA. Am 12. August 1896 wurde in Kairo die erste Straßenbahnstrecke eröffnet, in Heliopolis am 5. September 1908. Isoliert vom Netz in Kairo und Heliopolis betreibt die CTA seit dem 19. Februar 1981 auch einige neu aufgebaute Straßenbahnstrecken in der südlich von Kairo gelegenen Industriestadt [[Helwan]] mit zusätzlich 16 Kilometern Länge.<br />
<br />
===== Stadtbusse =====<br />
Die 2.600 Omnibusse der Cairo Transport Authority befördern pro Jahr 1,3 Milliarden Fahrgäste. Die Busse verkehren auf 450 Linien mit einer Länge von 8.460 Kilometern. Der zentrale Busbahnhof für den Nahverkehr befindet sich in Kairo auf dem Midan Abdelmunim Riad zwischen dem Ägyptischen Museum und der Corniche. Das nahe gelegene Gizeh kann mit Minibussen vom nördlich des Midan Ulali gelegenen Busbahnhof erreicht werden. Der erste [[Oberleitungsbus]] fuhr 1950 in der Stadt. Nach 31 Jahren Betrieb wurde dieser am 22. Oktober 1981 eingestellt.<ref>Members.shaw.ca: [http://members.shaw.ca/sfu/Cairo.photos.htm Obus Kairo]</ref><br />
<br />
===== Metro =====<br />
Der erste Streckenabschnitt der [[Metro Kairo|Metro]] wurde am 26. September 1987 eingeweiht. Heute fährt sie auf drei Linien mit einer Länge von rund 65 Kilometern:<ref>Urbanrail.net: [http://www.urbanrail.net/af/cairo/cairo.htm Metro Kairo]</ref><br />
<br />
* Linie 1 führt in Nord-Süd-Richtung von New El Marg ({{ar|المرج الجديدة}} ''el-Marg el-dschadīda'') nach Helwān ({{ar|حلوان}}). Sie besteht aus zwei Vorortlinien, die bis 1989 durch einen Innenstadttunnel miteinander verbunden wurden.<br />
* Linie 2 ist im Gegensatz dazu eine Voll-U-Bahn: sie wurde in den 1990er Jahren gebaut und verläuft in der Innenstadt unterirdisch, in den Außenbezirken oberirdisch. Ein Tunnelabschnitt verläuft unter dem Nil. Die Linienführung ist ebenfalls Nord-Süd –&nbsp;von Shubra ({{ar|شبرا الخيمة}} ''Shobrā el-Chēma'') nach Giza Suburban ({{ar|ضواحي الجيزة}} ''Dawāhī el-Gīzā'')&nbsp;– jedoch verläuft sie in der Innenstadt in Ost-West-Richtung. Sie kreuzt zweimal die Linie 1 (Stationen {{ar|أنور السادات}} ''[[Anwar as-Sadat|Anwar as-Sādāt]]'' und {{ar|الشهداء}} ''Al-Shohadaa/ Märtyrer'').<br />
* Linie 3 wird gerade gebaut. Sie verläuft in Ost-West-Richtung und soll die Stadtteile Mohandessin und Imbaba mit dem Flughafen anbinden. Auch hier ist eine Untertunnelung des Nils geplant. Der erste Bauabschnitt zwischen Attaba (Umstieg zur Linie 2) und Abbasiya wurde am 21. Februar 2012 eröffnet.<br />
<br />
=== Bildung ===<br />
[[Datei:Al Azhar1.jpg|mini|Al Azhar]]<br />
<br />
Die [[Metropolregion]] Kairo beherbergt zahlreiche Universitäten, Hoch- und Fachschulen, Akademien, Forschungsinstitute sowie Bibliotheken.<br />
<br />
Die [[Al-Azhar-Universität]] ist die berühmteste [[islam]]ische Bildungseinrichtung der Stadt sowie eine der ältesten und angesehensten Bildungsinstitutionen der muslimischen Welt. Gleichzeitig besitzt sie eine hohe Autorität in islamischen Rechtsfragen ([[Schari'a]]) für die sunnitische Glaubensrichtung, der 85 Prozent aller Muslime angehören. Oberhaupt der Universität war bis 2010 Scheich [[Muhammad Sayyid Tantawi]]. Die Bedeutung der Universität lässt sich auch an der Zahl der Studierenden ablesen, die völlig außerhalb dessen steht, was an US-amerikanischen oder europäischen Universitäten üblich ist: Im Jahr 2004 waren an der Azhar etwa 375.000 Studenten eingeschrieben, davon mit 150.000 fast die Hälfte Frauen. Rund 16.000 Dozenten lehren an der Al-Azhar.<br />
<br />
Weitere Universitäten in der Region sind die [[German University in Cairo]], die Ain Shams University, die American University in Cairo, die Cairo University, die South Valley University und die University of New Brunswick (alle in Kairo), die Misr University for Science & Technology (in 6th of October City), die Modern Sciences & Arts University (in Gizeh), The Arab Open University – Cairo Branch (in Nasr City) sowie The British University in Egypt (in El Shorouk City).<br />
<br />
Weitere bedeutende Bildungseinrichtungen sind die Arab Academy for Science & Technology & Maritime Transport, das Cairo American College, das Canadian International College, die Khedeve Ismail Secondary School, die Modern Academy, die Police Academy und die Sadat Academy for Management & Computer Sciences (alle in Kairo), die El Shorouk Academy (in El Shorouk City), das High Cinema Institute – Haram (in Gizeh), das Higher Technological Institute (in 10th of Ramadan City), die Modern Academy for Engineering & Technology (in Maadi) sowie das St Clare's College und das St George's College (beide in Heliopolis).<br />
<br />
Für die Allgemeinbildung in Kairo sorgen rund 1.000 Schulen. Die Schulbildung in Ägypten ist als Grundrecht in der Verfassung verbürgt. Die seit 1923 bestehende sechsjährige allgemeine Schulpflicht ab sechs Jahren wurde wegen Lehrermangels 1991 auf fünf Jahre verkürzt. Zum Hochschulzugang berechtigt die anschließende sechs Jahre dauernde Sekundarstufe. Das ägyptische Pendant zum deutschen Abitur ist die "ṯanāwīya ʿāmma". Grund- und Sekundarstufe sind generell kostenfrei. Die Anstrengungen im Bildungswesen führten in der Statistik zu einer Einschulungsrate von beinahe 100 Prozent für die Grundschule. Immerhin noch 75 Prozent der Kinder im entsprechenden Alter werden für die [[Sekundarschule]] angemeldet.<br />
Doch diese Zahlen verschleiern ein wenig die Realität an den Kairoer Schulen, denn es gibt zahlreiche Schulabbrecher (bis zu 30 Prozent). Oft haben Kinder keine Zeit für die Schule, denn, obwohl verboten, arbeiten viele Kinder, um zum Lebensunterhalt der Familien, meist in den ärmeren Stadtvierteln und informellen Siedlungen am Stadtrand lebend, beizutragen. Auch die Qualität der Schulbildung lässt zu wünschen übrig. Klassen mit mehr als 70 Schülern sind keine Seltenheit. Die schlecht bezahlten Lehrer sind unmotiviert, da sie von ihrem Gehalt kaum leben können.<br />
<br />
Obwohl Ägypten im Jahre 1998 den [[UNESCO]]-Preis für die Bekämpfung des [[Analphabetismus|Analphabetentums]] erhielt, liegt die Analphabetenrate in Kairo noch sehr hoch. Vor allen Dingen für Erwachsene ab 15 Jahren liegen die Schätzungen zwischen 40 bis 50 Prozent. Dabei liegt die Rate bei den Frauen um über zehn Prozent höher als bei Männern, da die Ausbildung von Mädchen von konservativen Familien teils noch immer als sekundär betrachtet wird.<br />
<br />
== Söhne und Töchter der Stadt ==<br />
Kairo ist Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem der italienische Musiker und Komponist [[Miguel Abloniz]], der kanadisch-armenische Regisseur [[Atom Egoyan]], der palästinensische Politiker [[Jassir Arafat]], der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation [[Mohammed el-Baradei]], der bedeutende arabische Denker [[Faradsch Fauda]] und der berühmte Literat und Denker der arabischen Welt [[Salama Moussa]].<br />
<br />
Weitere Söhne und Töchter der Stadt sind die letzte Königin Ägyptens [[Nariman Sadiq]], der König von Ägypten [[Fuad I.]], die Schauspielerin und Sängerin [[Marika Rökk]], die ägyptischen Schriftsteller [[Nagib Mahfuz]] und [[Ala al-Aswani]] sowie der frankophone Schriftsteller [[Albert Cossery]], der Islamwissenschaftler, Semitist, Orientalist und katholische Theologe [[Samir Khalil Samir]], der albanische Schriftsteller und Übersetzer [[Andon Zako Çajupi]] und der Berater von [[Osama bin Laden]] und ägyptische Terrorist [[Aiman az-Zawahiri]].<br />
<!-- nach Geburtsjahr sortieren, bitte --><br />
* [[Dorothy Crowfoot Hodgkin]] (1910–1994), Nobelpreisträgerin für Chemie (1964)<br />
* [[Nabil Elaraby]] (* 1935), Jurist und Generalsekretär der Arabischen Liga<br />
* [[William D. Hamilton]] (1936–2000), britischer Biologe<br />
* [[Ekmeleddin İhsanoğlu]] (* 1943), Generalsekretär der Organisation der Islamischen Konferenz<br />
* [[Omar Khorshid]] (1945–1981), Gitarrist<br />
* [[Ezzat Abou Aouf]] (* 1948), Schauspieler, Rockmusiker und Fernsehmoderator<br />
* [[Fathy Salama]] (* 1969), Musiker und Komponist<br />
<br />
Siehe auch: [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Kairo]]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste islamischer Kunstzentren]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gerhard Haase-Hindenberg]]: ''Verborgenes Kairo.'' Malik - on tour, München 2009, ISBN 978-3-89029-751-4.<br />
* Gladys Asmah, Michael Bohnet, Hans Hurni, Marian Leimbach, Nafis Sadik, Ralf E. Ulrich: ''Kairo + 5, Chancen und Hindernisse einer erfolgreichen Bevölkerungspolitik.'' Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin 1999, ISBN 3-933714-34-6.<br />
* Jonathan M. Bloom: "Ceremonial and Sacred Space in Early Fatimid Cairo" in Amira K. Bennison and Alison L. Gascoigne (eds.): ''Cities in the pre-modern Islamic world. The impact of religion, state and society.'' London-New York 2007. S. 96-114.<<br />
* Carl H. Fisch, Horst Nusser, Fritz Klein: ''Ballungszentren in der Dritten Welt: Kairo.'' Winklers, Darmstadt 1990, ISBN 3-88091-176-2.<br />
* Mohamed Scharabi: ''Kairo. Stadt und Architektur im Zeitalter des europäischen Kolonialismus.'' Wasmuth, Tübingen 1989, ISBN 3-8030-0146-3.<br />
* Reinhard Goethert: ''Kairo – Zur Leistungsfähigkeit inoffizieller Stadtrandentwicklung.'' Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1986, ISBN 3-555-00670-3.<br />
* [[Gerhard Haase-Hindenberg]] ''Das Mädchen aus der Totenstadt. Monas Leben auf den Gräbern Kairos.'' 1. Auflage. Heyne, München 2008, ISBN 978-3-453-12765-4.<br />
* Heinz Halm: ''Die Kalifen von Kairo.'' Beck, München 2003, ISBN 3-406-48654-1.<br />
* Mohammed Heikal: ''Das Kairo-Dossier. Aus den Geheimpapieren des Gamal Abdel Nasser.'' Molden, München 1984, ISBN 3-217-00455-8.<br />
* Amira S. Helmi: ''Luftverunreinigung im Großraum Kairo. Eine umweltökonomische Analyse.'' Cuvillier, Göttingen 2004, ISBN 3-86537-242-2.<br />
* Günter Meyer: ''Kairo. Entwicklungsprobleme einer Metropole der Dritten Welt.'' Aulis, Köln 1989, ISBN 3-7614-1208-8.<br />
* Ihab Morgan: ''Die Entwicklung des modernen Stadtzentrums von Kairo im 19. und frühen 20. Jahrhundert.'' Lang, Bern 1999, ISBN 3-906763-41-2.<br />
* Horst Nusser: ''Ballungsgebiete von Metropolen in Entwicklungsländern im Vergleich. Kathmandu – Kairo – Khartoum.'' Winklers, Darmstadt 1992, ISBN 3-88091-582-2.<br />
* André Raymond: ''Le Caire''. Paris 1993.<br />
* Hans-Günter Semsek, Georg Stauth, Unter Mitarb. von Ahmed Zayed: ''Lebenspraxis, Alltagserfahrung und soziale Konflikte: Kairoer Slums der achtziger Jahre.'' Steiner, Stuttgart/ Wiesbaden 1987, ISBN 3-515-04863-4.<br />
* Oleg V. Volkoff: ''1000 Jahre Kairo. Die Geschichte einer verzaubernden Stadt.'' von Zabern, Mainz 1984, ISBN 3-8053-0535-4.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Cairo|Kairo}}<br />
{{Wikivoyage|Kairo}}<br />
* {{DNB-Portal|4029236-8|TYP=Literatur zu}}<br />
* [http://www.arabdecision.org/show_func_3_14_5_1_3_207.htm Mouhafazat of Cairo]<br />
* [http://www.urban-comm.gov.eg/english/index.asp Amt für Neue Wohnsiedlungen (Kairo)]<br />
* [http://www.goethe.de/ins/eg/kai/deindex.htm Goethe-Institut Kairo]<br />
* [http://www.cairo.diplo.de/ Deutsche Botschaft Kairo]<br />
* [http://www.guc.edu.eg/ GUC – German University in Cairo]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Welterbe Ägypten}}<br />
<br />
{{Exzellent|22. November 2005|11009296}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4029236-8|GKD=1028849-1}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Ägypten]]<br />
[[Kategorie:Ort in Afrika]]<br />
[[Kategorie:Hauptstadt in Afrika]]<br />
[[Kategorie:Weltkulturerbe (Ägypten)]]<br />
[[Kategorie:Kairo| ]]<br />
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Ägypten]]<br />
[[Kategorie:Millionenstadt]]<br />
[[Kategorie:Hauptort eines Gouvernements (Ägypten)]]<br />
<br />
{{Link FA|arz}}<br />
{{Link GA|es}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weissensee&diff=121213067Weissensee2013-08-04T20:03:28Z<p>Quadcore: Kleiner Grammatikfehler korrigiert</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fernsehsendung<br />
| ID =<br />
| OT = Weissensee<br />
| DT = Weissensee<br />
| PL = [[Deutschland]]<br />
| PJ = seit 2010<br />
| PRO = [[Regina Ziegler]]<br />
| LEN = 50<br />
| EA = 12 Folgen<br />
| ST = 2<br />
| OS = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br />
| MUSIK = [[Stefan Mertin]]<br />
| SONG =<br />
| IDEE = [[Annette Hess]]<br />
| GENRE = Familienserie<br />
| EAS = 14. September 2010<br />
| SEN = [[Das Erste]]<br />
| EASDE =<br />
| SENDE =<br />
| DS = 1<br />
| NDS =<br />
| SYN =<br />
}}<br />
<br />
'''Weissensee''' ist eine [[Fernsehserie]], die seit dem 14. September 2010 im Abendprogramm von [[Das Erste]] ausgestrahlt wurde. Autorin ist [[Annette Hess]], Regie führte [[Friedemann Fromm]].<br />
<br />
== Handlung ==<br />
Die Serie spielt in [[Ost-Berlin]] im Jahr 1980 und handelt vom Leben der Familien Kupfer und Hausmann. Die beiden Familien sind sehr unterschiedlich. Vater Hans und Sohn Falk Kupfer arbeiteten im [[Ministerium für Staatssicherheit]] (MfS), Falks Bruder Martin bei der [[Deutsche Volkspolizei|Volkspolizei]]. Dunja Hausmann dagegen singt kritische Lieder gegen die Staatsmacht und hofft, ihre Tochter Julia zu einem freien Geist erzogen zu haben. Martin Kupfer und Julia Hausmann lernen sich bei einer Verkehrskontrolle kennen. Als sie sich ineinander verlieben, bereitet dies beiden Familien Probleme.<br />
<br />
Hans wird im Laufe der ersten Staffel menschlicher, sein Sohn Falk hat dafür kein Verständnis und intrigiert gegen alle, um sich Vorteile im MfS zu verschaffen. Hans und Dunja hatten vor Jahrzehnten eine Affäre, seitdem „beschützt“ Hans Dunja vor Bespitzelungen seiner Behörde. Doch der Fall wird ihm entzogen und seinem Sohn zugeteilt.<br />
<br />
In der zweiten Staffel sind sechs Jahre vergangen seit Julia wegen Landesverrats schwanger inhaftiert wurde. Ihr Baby hat sie verloren, Martin nicht wieder gesehen. Ihre Mutter Dunja arbeitet, um Julia zu helfen, mit der Stasi zusammen. Martin ist aufgrund der Beziehungen seines Vaters Hans das Gefängnis erspart geblieben, er hat aber mit seiner Familie gebrochen und tut alles, um Julia wiederzusehen. Vater Hans setzt sich für Reformen in der Stasi ein, wodurch es zu Konflikten mit seiner Frau Marlene und seinem älteren Sohn Falk kommt, der als Stasi-Offizier an seinem harten Kurs gegen Regimegegner festhält und sogar seine Frau Vera zum Spitzeln zwingt, als diese sich in den Pfarrer Robert Wolff verliebt und in Kontakt mit einer oppositionellen Gruppe kommt. Wieder frei, kann Julia, von der Haft traumatisiert, die Liebe mit Martin erst langsam wieder zulassen. Als Widersprüche bezüglich des Todes ihrer Tochter auftauchen, forscht das Paar nach. Ihre Recherche führt sie zu Martins Familie und löst eine Katastrophe aus.<br />
<br />
== Veröffentlichung ==<br />
Die erste Staffel der Serie wurde zwischen dem 14. September und 19. Oktober 2010 jeweils dienstags um 20:15 Uhr im Abendprogramm von [[Das Erste]] ausgestrahlt. Aufgrund guter Quoten wurden kurz nach der Ausstrahlung der ersten Staffel sechs weitere Folgen bestellt, die ab September 2011<ref>{{cite web| url =http://www.daserste.de/weissensee/allround_dyn~uid,g4qdsnsgwa9csc7k~cm.asp |title= Neues aus „Weissensee“ – Drehstart für 2. Staffel der ARD-Hauptabendserie |publisher= DasErste.de/Weissensee |accessdate=2011-09-26}}</ref> bis Sommer 2012 gedreht wurden, und bereits vor der für Herbst 2013 geplanten Ausstrahlung im März 2013 auf DVD veröffentlicht wurden. Noch vor Ausstrahlung der zweiten Staffel begann Ende Juli 2013 die Planung der Dreharbeiten einer dritte Staffel mit voraussichtlich sechs Folgen.<ref>Alexander Krei ([[DWDL.de]], 31. Juli 2013): [http://www.dwdl.de/nachrichten/41910/ardserie_weissensee_erhaelt_eine_dritte_staffel/ ARD-Serie „Weissensee“ erhält eine dritte Staffel], abgerufen am 3. August 2013.</ref><br />
<br />
== Liste der Folgen ==<br />
'''Staffel 1:'''<br />
* Folge 1: Operation Juninacht (14. September 2010)<br />
* Folge 2: Die verlorene Tochter (21. September 2010)<br />
* Folge 3: Alles für die Liebe (28. September 2010)<br />
* Folge 4: Eine alte Leidenschaft (5. Oktober 2010)<br />
* Folge 5: Das Konzert (12. Oktober 2010)<br />
* Folge 6: Am Ende des Tages (19. Oktober 2010)<br />
<br />
'''Staffel 2:'''<br />
* Folge 7: Der verlorene Sohn<br />
* Folge 8: Die Rückkehr<br />
* Folge 9: Julia<br />
* Folge 10: Liebe ist stärker als der Tod<br />
* Folge 11: Der Überfall<br />
* Folge 12: Morgenluft<br />
<br />
== Besetzung ==<br />
<!-- Reihenfolge des Einstiegs (Gesamt-Cast): (Folge 1) Lisa Grambow, Martin Kupfer, Marion Grambow, Peter Görlitz, Julia Hausmann, Robert Schnyder, Moni Schrader, Dunja Hausmann, Hans Kupfer, Christine Jeroch, Geifel, Armin Prieß, Roland Einrauch, Falk Kupfer, Marlene Kupfer, Roman Kupfer, Sekretärin, Günther Gaucke. (Folge 2) Vera Kupfer, Gitta Görlitz. (Folge 3) Frau Sonnenberg, Klaus Meigold, Triebtäter. (Folge 4) Horst Bäumer. (Folge 5) Heinz Koweitz, Sorge, Alex Heine. (Folge 6) Rechtsanwalt Pfeifer. --><br />
<br />
=== Hauptdarsteller ===<br />
Sortiert nach der Reihenfolge des Einstiegs.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! width="180" | Schauspieler<br />
! width="200" | Rolle<br />
! class="unsortable" width="70" | Folgen<br />
! class="unsortable" width="70" | Jahre<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Florian|Lukas}} || {{SortKeyName|nl=1|Martin|Kupfer}} || 1–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Stephan|Grossmann}} || {{SortKeyName|nl=1|Peter|Goerlitz|Peter Görlitz}} || 1–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Katrin|Sass}} || {{SortKeyName|nl=1|Dunja|Hausmann}} || 1–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Uwe|Kockisch}} || {{SortKeyName|nl=1|Hans|Kupfer}} || 1–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Sven|Lehmann|Sven Lehmann (Schauspieler)}} || {{SortKeyName|nl=1|Major|Geifel}} || 1–<!--5--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Jörg|Hartmann|Jörg Hartmann (Schauspieler)}} || {{SortKeyName|nl=1|Falk|Kupfer}} || 1–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Ruth|Reinecke}} || {{SortKeyName|nl=1|Marlene|Kupfer}} || 1–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|nl=1|Hansjürgen|Huerrig|[[Hansjürgen Hürrig]]}} || {{SortKeyName|nl=1|Günther|Gaucke|Generalleutnant Günther Gaucke}} || 1–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Anna|Loos}} || {{SortKeyName|nl=1|Vera|Kupfer}} || 2–<!--6--> || 2010–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Ferdinand|Lehmann}} || {{SortKeyName|nl=1|Roman #2|Kupfer|Roman Kupfer}} #2 || 7– || 2012–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Claudia|Mehnert}} || {{SortKeyName|nl=1|Nicole}} || 8– || 2012–<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Ronald|Zehrfeld}} || {{SortKeyName|nl=1|Robert|Wolff}} || 8– || 2012–<br />
|}<br />
<br />
=== Ehemalige Hauptdarsteller ===<br />
Sortiert nach der Reihenfolge des Ausstiegs.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! width="180" | Schauspieler<br />
! width="200" | Rolle<br />
! class="unsortable" width="70" | Folgen<br />
! class="unsortable" width="70" | Jahre<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Chantal|Hourticolon}} || {{SortKeyName|nl=1|Lisa|Grambow}} || 1–4 || 2010<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Alma|Leiberg}} || {{SortKeyName|nl=1|Marion|Grambow}} || 1–4 || 2010<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|nl=1|Christina|Grosse|[[Christina Große]]}} || {{SortKeyName|nl=1|Moni|Schrader}} || 1–6 || 2010<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Bernhard|Piesk}} || {{SortKeyName|nl=1|Armin|Prieß}} || 1–6 || 2010<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|nl=1|Jonas|Haemmerle|[[Jonas Hämmerle]]}} || {{SortKeyName|nl=1|Roman #1|Kupfer|Roman Kupfer}} #1 || 1–6 || 2010<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Hannah|Herzsprung}} || {{SortKeyName|nl=1|Julia|Hausmann}} || 1–10 || 2010–2012<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
=== Nebendarsteller ===<br />
Sortiert nach der Reihenfolge des Einstiegs.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! width="180" | Schauspieler<br />
! width="200" | Rolle<br />
! class="unsortable" width="70" | Folgen<br />
! class="unsortable" width="70" | Jahre<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Steffen|Groth}} || {{SortKeyName|nl=1|Robert|Schnyder}} || 1–2 || 2010<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Judith von|Radetzky}} || Sekretärin || 1–6 || 2010<br />
|-<br />
| {{SortKeyName|Max|Gertsch|Max Gertsch (Schauspieler)}} || {{SortKeyName|nl=1|Klaus|Meigold}} || 3–4 || 2010<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
=== Gastauftritte ===<br />
* [[Gitta Schweighöfer]] als ''Christine Jeroch'' (Folge 1 & 6)<br />
* [[Volker Ranisch]] als ''Roland Einrauch'' (Folge 1 & 6)<br />
<!--<br />
* ??? als ''Gitta Görlitz'' (Folge 2)<br />
--><br />
* [[Anna Stieblich]] als ''Frau Sonneberg'' (Folge 3)<br />
<!--<br />
* ??? als Triebtäter (Folge 3–4)<br />
--><br />
* [[Gerd Beyer]] als ''Horst Bäumer'' (Folge 4)<br />
* [[Günter Junghans]] als Generaloberst ''Heinz Koweitz'' (Folge 5-11)<br />
* [[Armin Dillenberger]] als Hauptmann ''Sorge'' (Folge 5)<br />
<!--<br />
* ??? als Schüler Alexander „Alex“ Heine (Folge 5–6)<br />
--><br />
* [[Max Woelky]] als Student ''Römer'' (Folge 7-9)<br />
* [[Silke Matthias]] als ''Dr. Maiwald'' (Folge 9-10)<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
<br />
* Preis der Autoren 2011 der Frankfurter [[Autorenstiftung]] für [[Annette Hess]]<br />
* Nominierung für den [[Adolf-Grimme-Preis]] 2011<br />
* [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] 2010 in der Kategorie 'Schauspielerin National' an Hannah Herzsprung für ihre Rolle der Julia Hausmann<br />
* [[Deutscher Fernsehpreis 2011]] in den Kategorien ''Beste Serie'' und ''Bester Schauspieler'' Jörg Hartmann<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{IMDb Titel|tt1525780|Weissensee}}<br />
* [http://www.daserste.de/weissensee/ Weissensee] auf DasErste.de<br />
* [http://www.episoden.tv/index.php?site=serie&id=553 Episodenliste mit Erstausstrahlungsdaten bei Episoden.tv]<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Das Erste]]<br />
[[Kategorie:Fernsehserie (Deutschland)]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Monika_Maron&diff=119818068Monika Maron2013-06-23T08:55:10Z<p>Quadcore: /* Leben */ Referenz [1] nun entfernt, da der Zeitungsbericht lediglich auf den Spiegel-Artikel verweist, der hier auch zitiert und im Volltext online verfügbar ist.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Monika Maron (1992) by Guenter Prust.jpg|miniatur|Monika Maron (1992, Berlin)]]<br />
'''Monika Maron''' (* [[3. Juni]] [[1941]] in [[Berlin]]) ist eine deutsche [[Schriftsteller]]in, die von 1951 bis 1988 in der [[DDR]] lebte. Ihr Debütroman ''[[Flugasche (Roman)|Flugasche]]'' konnte dort nicht erscheinen und wurde stattdessen 1981 im westdeutschen Verlag [[S. Fischer Verlag|S. Fischer]] veröffentlicht. Der Roman gilt als erste weithin bekannt gewordene literarische Auseinandersetzung mit der [[Umweltverschmutzung]] in der DDR. Seitdem hat Maron mehr als zehn Romane sowie andere Werke mit Essays und Erzählungen verfasst, von denen besonders der Roman ''Animal triste'' von 1996 auf ein großes Echo stieß. Monika Maron erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter den [[Kleist-Preis]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Monika Eva Maron, geborene Iglarz, wuchs bei ihrer Mutter Hella (Helene) Iglarz auf. Ihr Vater Walter durfte ihre Mutter, die als „halbjüdisch“ galt, wegen der Nürnberger Rassegesetze nicht heiraten. Marons Großvater Pawel Iglarz war ein konvertierter Jude, der 1942 ins polnische Ghetto [[Bełchatów]] deportiert und dann ermordet wurde. Maron setzte ihm später in ''Pawels Briefe'' ein literarisches Denkmal. Nach Kriegsende lebte Hella Iglarz mit ihrer Tochter Monika in [[Westberlin]], bis sie den SED-Funktionär und späteren DDR-Innenminister [[Karl Maron]] kennenlernte und heiratete. Die Familie zog nach Ostberlin, Monika nahm den Familiennamen ihres Stiefvaters an.<br />
<br />
Nach dem Abitur arbeitete Monika Maron ein Jahr lang als [[Zerspanungsmechaniker|Fräserin]] in einem [[Flugzeughersteller|Flugzeugwerk]] bei [[Dresden]]. Danach studierte sie [[Theaterwissenschaft]], arbeitet als wissenschaftliche Aspirantin an der Schauspielschule in Berlin und versuchte sich anschließend zwei Jahre lang als [[Regieassistent]]in beim Fernsehen und darauf als Reporterin für die Frauenzeitschrift ''[[Für Dich (Zeitschrift)|Für Dich]]'' und die ''[[Wochenpost]]''. Ab 1976 arbeitete sie als freie Schriftstellerin in Ostberlin. <br />
<br />
Ab Oktober 1976 traf sich Maron mehrmals mit einem [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Mitarbeiter. Sie gab jeoch nie eine Verpflichtungserklärung zur konspirativen Zusammenarbeit ab, konnte aber als [[Kontaktperson (Hauptverwaltung Aufklärung)|Kontaktperson]] der [[Hauptverwaltung Aufklärung|HVA]] 1977 mehrmals nach Westberlin reisen.<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9208265.html Deckname Mitsu]''. In: ''Der Spiegel'' Nr. 32/1995 vom 7. August 1995.</ref> Sie schrieb zwei Berichte für das MfS: über eine [[Westberlin]]-Reise und über einen Empfang in der [[Ständige Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik|Ständigen Vertretung]] in Ostberlin.<ref>Monika Maron: ''[http://www.fischerverlage.de/sixcms/media.php/690/Stasi-Berichte.pdf Zwei Berichte an die Stasi, 1976] (PDF; 40&nbsp;kB)'' auf der Website des [[S. Fischer Verlag]]. Erster Bericht über eine [[Westberlin]]-Reise Marons, Zweiter Bericht über einen Empfang in der [[Ständige Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik|Ständigen Vertretung]] in Ostberlin. (Abgerufen am 26. Mai 2011)</ref> Dabei weigerte sie sich, Namen von involvierten DDR-Bürgern zu nennen. Nach einem halben Jahr beendete sie auf eigenen Wunsch die Mitarbeit. Das MfS brach daraufhin den Kontakt ab und legte im Juni 1978 einen [[Operativer Vorgang|Operativen Vorgang]] zur Überwachung und Verfolgung Marons an. Bis zu ihrer Ausreise 1988 wurde sie ständig [[Überwachung|observiert]].<ref>Antje Doßmann: ''Die Diktatur der Eltern''. Berlin 2003, S. 8.</ref><br />
<br />
1981 veröffentlichte sie ihren ersten Roman ''[[Flugasche (Roman)|Flugasche]]'', in dem sie u.&nbsp;a. Erfahrungen als Industriereporterin im Chemierevier der DDR verarbeitete. ''Flugasche'' war das erste „Umwelt-Buch“ der DDR, in dem offen die Umweltsünden beklagt und angeprangert wurden. Wegen des kritischen Inhalts konnte das Buch, das Maron weithin große Anerkennung eintrug, in der DDR nicht erscheinen. Die Ich-Erzählerin Josefa Nadler berichtet, wie sie nach B. – das ist [[Bitterfeld]] – fährt, um eine Reportage zu schreiben. Sie kämpft mit ihren eigenen Ansprüchen: Soll sie die Wahrheit schreiben, nämlich dass B. schmutzig ist, oder soll sie so schreiben, dass es den Funktionären gefällt? Als alleinerziehende Mutter kann sie es sich nur schlecht leisten, eine oppositionelle Meinung zu vertreten.<br />
<br />
Nach zunehmender Entfremdung verließ sie 1988 zusammen mit ihrem Mann, dem Naturwissenschaftler Wilhelm Tappe, und dem gemeinsamen Sohn Jonas mit einem Drei-Jahres-Visum die DDR. Sie lebte bis 1992 in Hamburg und zog dann wieder nach Berlin.<br />
<br />
== Werke ==<br />
*''[[Flugasche (Roman)|Flugasche]]''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1981, ISBN 3-596-22317-2<br />
*''Herr Aurich''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2001, ISBN 3-10-048816-4 (Die Erzählung wurde erstmals 1982 in ''Das Missverständnis'' veröffentlicht)<br />
*''Das Missverständnis''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1982, ISBN 3-596-22324-5<br />
*''[[Die Überläuferin]]''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1986, ISBN 3-10-048803-2<br />
*''Stille Zeile Sechs''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-10-048805-9<br />
*''Nach Maßgabe meiner Begreifungskraft''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1993, ISBN 3-10-048806-7<br />
*''Animal triste''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1996, ISBN 3-10-048807-5<br />
*''Pawels Briefe''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1999, ISBN 3-10-048809-1<br />
*''quer über die Gleise - Essays, Artikel, Zwischenrufe''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2000, ISBN 3-10-048815-6<br />
*''Endmoränen''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2002, ISBN 3-10-048810-5<br />
* ''Geburtsort Berlin''. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-048818-0. (Essays und Artikel über Berlin mit Fotografien ihres Sohns Jonas Maron aus der Berliner Wendezeit)<br />
*''Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-10-048824-5<br />
*''Ach Glück''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2007, ISBN 3-10-048820-2<br />
*''Bitterfelder Bogen''. Ein Bericht. Frankfurt am Main, Fischer Verlag 2009, ISBN 978-3-10-048828-2<br />
*''Zwei Brüder: Gedanken zur Einheit 1989–2009''. Frankfurt am Main, Fischer Verlag 2010, ISBN 978-3-10-048834-3<br />
<br />
Monika Marons Werke wurden u.a. ins Englische, Französische, Italienische, Japanische, Koreanische, Kroatische, Niederländische, Polnische, Russische, Spanische und Portugiesische übersetzt.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
*1990 [[Irmgard-Heilmann-Preis]]<br />
*1991 [[Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau]]<br />
*1992 [[Kleist-Preis]]<br />
*1994 [[Solothurner Literaturpreis]]<br />
*1994 [[Roswitha-Preis]]<br />
*1995 [[Evangelischer Buchpreis]]<br />
*2003 [[Friedrich-Hölderlin-Preis#Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg|Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg]]<br />
*2003 [[Carl-Zuckmayer-Medaille]]<br />
*2004/2005 [[Frankfurter Poetik-Vorlesungen]]<br />
*2009 [[Mainzer Stadtschreiber]]in<br />
*2009 [[Deutscher Nationalpreis]]<br />
*2010 [[Humanismus-Preis]] des [[Deutscher Altphilologenverband|Deutschen Altphilologenverbandes]]<br />
*2011 [[Lessing-Preis des Freistaates Sachsen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Katharina Boll: ''Erinnerung und Reflexion, retrospektive Lebenskonstruktionen im Prosawerk Monika Marons''. Königshausen & Neumann, Würzburg 2002. ISBN 3-8260-2325-0<br />
* Hsin Chou: ''[http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2611/ Von der Differenz zur Alterität. Das Verhältnis zum Anderen in der Fortschreibung von Identitätssuche in den Romanen „Die Überläuferin“ und „Stille Zeile sechs“ von Monika Maron.]'' Dissertation. Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau 2006. <br />
* Antje Doßmann: ''Die Diktatur der Eltern, Individuation und Autoritätskrise in Monika Marons erzählerischem Werk''. Weissensee, Berlin 2003. ISBN 3-934479-89-8<br />
* Winfried Giesen (Hrsg.): ''Monika Maron - "Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche".'' Begleitheft zur Ausstellung 11. Januar-26. Februar 2005. Universitätsbibliothek, Frankfurt M 2005. ISBN 3-88131-098-3<br />
* Elke Gilson (Hrsg.): ''Monika Maron in perspective. „Dialogische“ Einblicke in zeitgeschichtliche, intertextuelle und rezeptionsbezogene Aspekte ihres Werkes''. Rodopi, Amsterdam 2002. ISBN 90-420-1350-8<br />
* Elke Gilson (Hrsg.): ''„Doch das Paradies ist verriegelt…“. Zum Werk von Monika Maron''. Fischer-Taschenbuch-Verl., Frankfurt M 2006. ISBN 3-596-17199-7<br />
* Lennart Koch: ''Ästhetik der Moral bei Christa Wolf und Monika Maron. Der Literaturstreit von der Wende bis zum Ende der neunziger Jahre''. Lang, Frankfurt M 2001. ISBN 3-631-37908-0<br />
* Julia Petzl: ''Realism and reality in Helga Schubert, Helga Königsdorf and Monika Maron''. Lang, Frankfurt M 2003. ISBN 3-631-50101-3<br />
* Christian Rausch: ''Repression und Widerstand. Monika Maron im Literatursystem der DDR''. Tectum, Marburg 2005. ISBN 3-8288-8897-6 <br />
* Jürgen Verdofsky: ''[http://culturmag.de/litmag/monika-maron-wird-70/27800/ Licht auf Monika Maron!]'' In: ''Culturmag'' vom 3. Juni 2011. (Kurzportrait zum 70. Geburtstag)<br />
* {{WWW-DDR|2223|Maron, Monika}}<br />
<br />
== Essays (Online) ==<br />
* ''[http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106216946/Warum-der-Islam-nicht-zu-Deutschland-gehoert.html Warum der Islam nicht zu Deutschland gehört]'', welt.de, 23. April 2012<br />
* ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-76551170.html Das Licht des Wissens. Was von Lessing und Moses Meldelssohn über den Umgang mit dem Islam zu lernen ist].'' Rede anlässlich der Verleihung des Lessingpreises 2011. In: Der Spiegel, 24. Januar 2011.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|118842269}}<br />
* {{Perlentaucher|3812}}<br />
* {{IMDb Name|2360430}}<br />
* [http://www.fischerverlage.de/autor/Monika_Maron/3516 Homepage der Autorin] beim Fischer Verlag<br />
* [http://www.hu-berlin.de/alumni/prominente/interviews/maron „Wir waren ziemlich frei in dem, was wir gemacht haben“], ''Interview in der Tagesspiegel-Beilage der Humboldt-Universität zu Berlin, 13. April 2008''<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118842269|LCCN=n/82/204258|VIAF=29562501|NDL=00865770}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maron, Monika}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Roman, Epik]]<br />
[[Kategorie:Erzählung]]<br />
[[Kategorie:Essay]]<br />
[[Kategorie:Mainzer Stadtschreiber]]<br />
[[Kategorie:Person (Berlin)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1941]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Maron, Monika<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Maron, Monika Eva (vollständiger Name); Iglarz, Monika (Geburtsname)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Schriftstellerin<br />
|GEBURTSDATUM=3. Juni 1941<br />
|GEBURTSORT=[[Berlin]], Deutschland<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Monika_Maron&diff=119817941Monika Maron2013-06-23T08:48:31Z<p>Quadcore: /* Leben */ Linkvon Referenz [1] korrigiert, da nicht mehr am alten Platz verfügbar.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Monika Maron (1992) by Guenter Prust.jpg|miniatur|Monika Maron (1992, Berlin)]]<br />
'''Monika Maron''' (* [[3. Juni]] [[1941]] in [[Berlin]]) ist eine deutsche [[Schriftsteller]]in, die von 1951 bis 1988 in der [[DDR]] lebte. Ihr Debütroman ''[[Flugasche (Roman)|Flugasche]]'' konnte dort nicht erscheinen und wurde stattdessen 1981 im westdeutschen Verlag [[S. Fischer Verlag|S. Fischer]] veröffentlicht. Der Roman gilt als erste weithin bekannt gewordene literarische Auseinandersetzung mit der [[Umweltverschmutzung]] in der DDR. Seitdem hat Maron mehr als zehn Romane sowie andere Werke mit Essays und Erzählungen verfasst, von denen besonders der Roman ''Animal triste'' von 1996 auf ein großes Echo stieß. Monika Maron erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter den [[Kleist-Preis]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Monika Eva Maron, geborene Iglarz, wuchs bei ihrer Mutter Hella (Helene) Iglarz auf. Ihr Vater Walter durfte ihre Mutter, die als „halbjüdisch“ galt, wegen der Nürnberger Rassegesetze nicht heiraten. Marons Großvater Pawel Iglarz war ein konvertierter Jude, der 1942 ins polnische Ghetto [[Bełchatów]] deportiert und dann ermordet wurde. Maron setzte ihm später in ''Pawels Briefe'' ein literarisches Denkmal. Nach Kriegsende lebte Hella Iglarz mit ihrer Tochter Monika in [[Westberlin]], bis sie den SED-Funktionär und späteren DDR-Innenminister [[Karl Maron]] kennenlernte und heiratete. Die Familie zog nach Ostberlin, Monika nahm den Familiennamen ihres Stiefvaters an.<br />
<br />
Nach dem Abitur arbeitete Monika Maron ein Jahr lang als [[Zerspanungsmechaniker|Fräserin]] in einem [[Flugzeughersteller|Flugzeugwerk]] bei [[Dresden]]. Danach studierte sie [[Theaterwissenschaft]], arbeitet als wissenschaftliche Aspirantin an der Schauspielschule in Berlin und versuchte sich anschließend zwei Jahre lang als [[Regieassistent]]in beim Fernsehen und darauf als Reporterin für die Frauenzeitschrift ''[[Für Dich (Zeitschrift)|Für Dich]]'' und die ''[[Wochenpost]]''. Ab 1976 arbeitete sie als freie Schriftstellerin in Ostberlin. <br />
<br />
Ab Oktober 1976 traf sich Maron mehrmals mit einem [[Ministerium für Staatssicherheit|MfS]]-Mitarbeiter,<ref>Cornelia Geißler: ''[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/stasi-berichte-von-monika-maron,10810590,8985938.html Monika Maron berichtete für die Stasi]''. In: ''Berliner Zeitung'' vom 7. August 1995.</ref> gab aber nie eine Verpflichtungserklärung zur konspirativen Zusammenarbeit ab. Als [[Kontaktperson (Hauptverwaltung Aufklärung)|Kontaktperson]] der [[Hauptverwaltung Aufklärung|HVA]] konnte sie 1977 mehrmals nach Westberlin reisen.<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9208265.html Deckname Mitsu]''. In: ''Der Spiegel'' Nr. 32/1995 vom 7. August 1995.</ref> Sie schrieb zwei Berichte für das MfS: über eine [[Westberlin]]-Reise und über einen Empfang in der [[Ständige Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik|Ständigen Vertretung]] in Ostberlin.<ref>Monika Maron: ''[http://www.fischerverlage.de/sixcms/media.php/690/Stasi-Berichte.pdf Zwei Berichte an die Stasi, 1976] (PDF; 40&nbsp;kB)'' auf der Website des [[S. Fischer Verlag]]. Erster Bericht über eine [[Westberlin]]-Reise Marons, Zweiter Bericht über einen Empfang in der [[Ständige Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik|Ständigen Vertretung]] in Ostberlin. (Abgerufen am 26. Mai 2011)</ref> Dabei weigerte sie sich, Namen von involvierten DDR-Bürgern zu nennen. Nach einem halben Jahr beendete sie auf eigenen Wunsch die Mitarbeit. Das MfS brach daraufhin den Kontakt ab und legte im Juni 1978 einen [[Operativer Vorgang|Operativen Vorgang]] zur Überwachung und Verfolgung Marons an. Bis zu ihrer Ausreise 1988 wurde sie ständig [[Überwachung|observiert]].<ref>Antje Doßmann: ''Die Diktatur der Eltern''. Berlin 2003, S. 8.</ref><br />
<br />
1981 veröffentlichte sie ihren ersten Roman ''[[Flugasche (Roman)|Flugasche]]'', in dem sie u.&nbsp;a. Erfahrungen als Industriereporterin im Chemierevier der DDR verarbeitete. ''Flugasche'' war das erste „Umwelt-Buch“ der DDR, in dem offen die Umweltsünden beklagt und angeprangert wurden. Wegen des kritischen Inhalts konnte das Buch, das Maron weithin große Anerkennung eintrug, in der DDR nicht erscheinen. Die Ich-Erzählerin Josefa Nadler berichtet, wie sie nach B. – das ist [[Bitterfeld]] – fährt, um eine Reportage zu schreiben. Sie kämpft mit ihren eigenen Ansprüchen: Soll sie die Wahrheit schreiben, nämlich dass B. schmutzig ist, oder soll sie so schreiben, dass es den Funktionären gefällt? Als alleinerziehende Mutter kann sie es sich nur schlecht leisten, eine oppositionelle Meinung zu vertreten.<br />
<br />
Nach zunehmender Entfremdung verließ sie 1988 zusammen mit ihrem Mann, dem Naturwissenschaftler Wilhelm Tappe, und dem gemeinsamen Sohn Jonas mit einem Drei-Jahres-Visum die DDR. Sie lebte bis 1992 in Hamburg und zog dann wieder nach Berlin.<br />
<br />
== Werke ==<br />
*''[[Flugasche (Roman)|Flugasche]]''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1981, ISBN 3-596-22317-2<br />
*''Herr Aurich''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2001, ISBN 3-10-048816-4 (Die Erzählung wurde erstmals 1982 in ''Das Missverständnis'' veröffentlicht)<br />
*''Das Missverständnis''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1982, ISBN 3-596-22324-5<br />
*''[[Die Überläuferin]]''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1986, ISBN 3-10-048803-2<br />
*''Stille Zeile Sechs''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-10-048805-9<br />
*''Nach Maßgabe meiner Begreifungskraft''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1993, ISBN 3-10-048806-7<br />
*''Animal triste''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1996, ISBN 3-10-048807-5<br />
*''Pawels Briefe''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1999, ISBN 3-10-048809-1<br />
*''quer über die Gleise - Essays, Artikel, Zwischenrufe''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2000, ISBN 3-10-048815-6<br />
*''Endmoränen''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2002, ISBN 3-10-048810-5<br />
* ''Geburtsort Berlin''. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-048818-0. (Essays und Artikel über Berlin mit Fotografien ihres Sohns Jonas Maron aus der Berliner Wendezeit)<br />
*''Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-10-048824-5<br />
*''Ach Glück''. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2007, ISBN 3-10-048820-2<br />
*''Bitterfelder Bogen''. Ein Bericht. Frankfurt am Main, Fischer Verlag 2009, ISBN 978-3-10-048828-2<br />
*''Zwei Brüder: Gedanken zur Einheit 1989–2009''. Frankfurt am Main, Fischer Verlag 2010, ISBN 978-3-10-048834-3<br />
<br />
Monika Marons Werke wurden u.a. ins Englische, Französische, Italienische, Japanische, Koreanische, Kroatische, Niederländische, Polnische, Russische, Spanische und Portugiesische übersetzt.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
*1990 [[Irmgard-Heilmann-Preis]]<br />
*1991 [[Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau]]<br />
*1992 [[Kleist-Preis]]<br />
*1994 [[Solothurner Literaturpreis]]<br />
*1994 [[Roswitha-Preis]]<br />
*1995 [[Evangelischer Buchpreis]]<br />
*2003 [[Friedrich-Hölderlin-Preis#Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg|Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg]]<br />
*2003 [[Carl-Zuckmayer-Medaille]]<br />
*2004/2005 [[Frankfurter Poetik-Vorlesungen]]<br />
*2009 [[Mainzer Stadtschreiber]]in<br />
*2009 [[Deutscher Nationalpreis]]<br />
*2010 [[Humanismus-Preis]] des [[Deutscher Altphilologenverband|Deutschen Altphilologenverbandes]]<br />
*2011 [[Lessing-Preis des Freistaates Sachsen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Katharina Boll: ''Erinnerung und Reflexion, retrospektive Lebenskonstruktionen im Prosawerk Monika Marons''. Königshausen & Neumann, Würzburg 2002. ISBN 3-8260-2325-0<br />
* Hsin Chou: ''[http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2611/ Von der Differenz zur Alterität. Das Verhältnis zum Anderen in der Fortschreibung von Identitätssuche in den Romanen „Die Überläuferin“ und „Stille Zeile sechs“ von Monika Maron.]'' Dissertation. Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau 2006. <br />
* Antje Doßmann: ''Die Diktatur der Eltern, Individuation und Autoritätskrise in Monika Marons erzählerischem Werk''. Weissensee, Berlin 2003. ISBN 3-934479-89-8<br />
* Winfried Giesen (Hrsg.): ''Monika Maron - "Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche".'' Begleitheft zur Ausstellung 11. Januar-26. Februar 2005. Universitätsbibliothek, Frankfurt M 2005. ISBN 3-88131-098-3<br />
* Elke Gilson (Hrsg.): ''Monika Maron in perspective. „Dialogische“ Einblicke in zeitgeschichtliche, intertextuelle und rezeptionsbezogene Aspekte ihres Werkes''. Rodopi, Amsterdam 2002. ISBN 90-420-1350-8<br />
* Elke Gilson (Hrsg.): ''„Doch das Paradies ist verriegelt…“. Zum Werk von Monika Maron''. Fischer-Taschenbuch-Verl., Frankfurt M 2006. ISBN 3-596-17199-7<br />
* Lennart Koch: ''Ästhetik der Moral bei Christa Wolf und Monika Maron. Der Literaturstreit von der Wende bis zum Ende der neunziger Jahre''. Lang, Frankfurt M 2001. ISBN 3-631-37908-0<br />
* Julia Petzl: ''Realism and reality in Helga Schubert, Helga Königsdorf and Monika Maron''. Lang, Frankfurt M 2003. ISBN 3-631-50101-3<br />
* Christian Rausch: ''Repression und Widerstand. Monika Maron im Literatursystem der DDR''. Tectum, Marburg 2005. ISBN 3-8288-8897-6 <br />
* Jürgen Verdofsky: ''[http://culturmag.de/litmag/monika-maron-wird-70/27800/ Licht auf Monika Maron!]'' In: ''Culturmag'' vom 3. Juni 2011. (Kurzportrait zum 70. Geburtstag)<br />
* {{WWW-DDR|2223|Maron, Monika}}<br />
<br />
== Essays (Online) ==<br />
* ''[http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106216946/Warum-der-Islam-nicht-zu-Deutschland-gehoert.html Warum der Islam nicht zu Deutschland gehört]'', welt.de, 23. April 2012<br />
* ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-76551170.html Das Licht des Wissens. Was von Lessing und Moses Meldelssohn über den Umgang mit dem Islam zu lernen ist].'' Rede anlässlich der Verleihung des Lessingpreises 2011. In: Der Spiegel, 24. Januar 2011.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|118842269}}<br />
* {{Perlentaucher|3812}}<br />
* {{IMDb Name|2360430}}<br />
* [http://www.fischerverlage.de/autor/Monika_Maron/3516 Homepage der Autorin] beim Fischer Verlag<br />
* [http://www.hu-berlin.de/alumni/prominente/interviews/maron „Wir waren ziemlich frei in dem, was wir gemacht haben“], ''Interview in der Tagesspiegel-Beilage der Humboldt-Universität zu Berlin, 13. April 2008''<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118842269|LCCN=n/82/204258|VIAF=29562501|NDL=00865770}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maron, Monika}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Roman, Epik]]<br />
[[Kategorie:Erzählung]]<br />
[[Kategorie:Essay]]<br />
[[Kategorie:Mainzer Stadtschreiber]]<br />
[[Kategorie:Person (Berlin)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1941]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Maron, Monika<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Maron, Monika Eva (vollständiger Name); Iglarz, Monika (Geburtsname)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Schriftstellerin<br />
|GEBURTSDATUM=3. Juni 1941<br />
|GEBURTSORT=[[Berlin]], Deutschland<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sweden_Solar_System&diff=118439562Sweden Solar System2013-05-12T17:08:49Z<p>Quadcore: Karte für inneres Sonnensystem (Region Stockholm) aus schwedischer WP übernommen und angepasst.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Stockholm Globe Arena.jpg|miniatur|Die [[Sonne]] wird vom [[Ericsson Globe]] in [[Stockholm]] repräsentiert.]]<br />
[[Datei:Sweden Solar System Mercury.jpg|miniatur|Das [[Merkur (Planet)|Merkurmodell]] ist eine Statue des Bildhauers Peter Varhelyi vor dem [[Stockholmer Stadtmuseum]].]]<br />
[[Datei:Swedish Solar System Venus.jpg|miniatur|Modell der [[Venus (Planet)|Venus]] an der [[Königlich Technische Hochschule Stockholm|Technischen Hochschule]] Stockholm.]]<br />
[[Datei:Sweden Solar System Earth.jpg|miniatur|Die [[Erde]] im [[Naturhistoriska riksmuseet]].]]<br />
[[Datei:Bosse Falk Saltis.JPG|miniatur|Diese Skulptur von Bosse Falk zeigt den Asteroid [[(36614) Saltis]].]]<br />
[[Datei:Sweden Solar System - Sedna 2.JPG|miniatur|Die Skulptur für den Zwergplaneten [[(90377) Sedna|Sedna]] schuf Antero Koskitalo.]]<br />
{{Positionskarte+<br />
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{{Positionskarte~<br />
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{{Positionskarte~<br />
| Schweden<br />
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{{Positionskarte~<br />
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{{Positionskarte~<br />
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}}<br />
{{Positionskarte~<br />
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{{Positionskarte~<br />
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}}<br />
{{Positionskarte~<br />
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}}<br />
{{Positionskarte~<br />
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}}<br />
{{Positionskarte~<br />
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}}<br />
{{Positionskarte~<br />
| Schweden<br />
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<br />
{{Positionskarte+|Schweden Stockholm<br />
|float=right|width=200|caption=Standorte der Modelle, Region&nbsp;Stockholm<br />
|places={{Positionskarte~|Schweden Stockholm|lat=59.65|long=17.9308|<br />
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{{Positionskarte~|Schweden Stockholm|lat=59.2941|long=18.0819|<br />
|label='''[[Sonne]]'''|position=left}}<br />
{{Positionskarte~|Schweden Stockholm|lat=59.3997|long=18.0363|<br />
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{{Positionskarte~|Schweden Stockholm|lat=59.3687|long=18.0540|<br />
|label=[[Erde]]|position=right}}<br />
{{Positionskarte~|Schweden Stockholm|lat=59.3475|long=18.0726|<br />
|label=[[Venus_(Planet)|Venus]]|position=left}}<br />
{{Positionskarte~|Schweden Stockholm|lat=59.3196|long=18.0712|<br />
|label=[[Merkur_(Planet)|Merkur]]|position=right}}<br />
{{Positionskarte~|Schweden Stockholm|lat=59.86|long=17.637|<br />
|label=[[Saturn_(Planet)|Saturn]]|position=right}}<br />
}}<br />
<br />
Das '''Sweden Solar System''' ist ein maßstabsgetreues Modell unseres [[Sonnensystem]]s in [[Schweden]]. Das Zentrum bildet die Mehrzweckarena [[Ericsson Globe]] in [[Stockholm]], die im Modell die [[Sonne]] darstellt. Die Planeten und andere Objekte sind über ganz Schweden verteilt, von [[Kiruna]] im Norden bis [[Karlshamn]] im Süden.<br />
<br />
== Geschichte und Aufbau des Modells ==<br />
Die Idee zum Sweden Solar System entstand in den 1990er-Jahren bei einem Seminar am damaligen astronomischen Observatorium in [[Saltsjöbaden]], das zur [[Universität Stockholm]] gehörte.<ref>Nils Brenning och Gösta Gahm: ''Solsystemet i tid och rum och en resa genom Sweden Solar System'', Graphium Norstedts Media, Stockholm 1999, S. 13</ref> Die treibenden Kräfte bei der Ausführung des Vorhabens waren der [[Plasma (Physik)|Plasmaphysiker]] Nils Brenning und der [[Astronom]] Gösta Gahm. Der Aufbau des Modells erfolgte schrittweise, in Zukunft sind außerdem Erweiterungen geplant.<ref>Das bisher letzte Modell wurde am 14. Januar 2010 beim ehemaligen Observatorium Saltsjöbaden (heute Schulgebäude) eingeweiht. Es ist eine Skulptur des Bildhauers Bosse Falk und stellt den Asteroiden [[(36614) Saltis]] dar.</ref><br />
<br />
Als Mittelpunkt und Sonne des Modells fungiert das Ericsson Globe am Südrand des Stockholmer Stadtzentrums, das größte [[Sphäre|sphärische]] Gebäude der Welt. Die anderen Objekte werden von maßstabsgetreuen Skulpturen, Blumenrabatten oder im Ausnahmefall gravierten Platten gebildet.<ref name="Uranus">Das [[Uranus (Planet)|Uranusmodell]] in [[Furuvik]] wurde vandalisiert und ein neues Modell in der Nähe von [[Gävle]] ist noch nicht aufgestellt.</ref> Das kleinste Modell der Darstellung, der Asteroid Palomar-Leiden (5025 P-L), ist nur den fünften Teil eines Millimeters groß. Das [[Jupiter (Planet)|Jupitermodell]] ist eine Blumenrabatte mit einem Durchmesser von sieben Metern.<br />
<br />
Der Maßstab des gesamten Modells beträgt 1:20 Millionen. Eine [[Astronomische Einheit]] entspricht 7,6&nbsp;km, somit wurde das Modell der [[Erde]] im [[Naturhistoriska riksmuseet|Naturhistorischen Reichsmuseum]] platziert. Alle inneren Planeten sind nicht weiter als 12&nbsp;km vom Modellzentrum entfernt.<br />
<br />
Das Modell des Jupiters, des nächsten Himmelskörpers von den äußeren Planeten, steht vor dem [[Flughafen Stockholm-Arlanda|Flughafen Arlanda]], etwa 40&nbsp;km vom Ericsson Globe. In [[Uppsala]], 73&nbsp;km vom Zentrum, ist das [[Saturn (Planet)|Saturnmodell]] geplant und der äußerste Zwergplanet [[(90377) Sedna|Sedna]] hat einen Abstand von 810&nbsp;km. Neben den Planeten zeigt das Modell auch andere Objekte unseres Sonnensystems, wie [[Asteroid]]en und [[Komet]]en. Eine Darstellung des [[Heliosphäre#Termination Shock|Termination Shock]] in Kiruna, 950&nbsp;km vom Mittelpunkt, ist gegenwärtig das am weitesten entfernte Modell.<br />
<br />
Damit ist Sweden Solar System das weltgrößte Modell unseres Sonnensystems.<ref>[http://www.nrm.se/sv/meny/besokmuseet/cosmonova/upptackuniversumastronomiochrymden/swedensolarsystem.10556.html Naturhistoriska riksmuseet - Sweden Solar System] (schwedisch)</ref> Kleinere Sonnensystembeispiele sind im Artikel [[Planetenweg]] enthalten.<br />
<br />
== Die Sonne ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-----<br />
! Objekt<br />
! Platz<br />
! Größe (Durchmesser in&nbsp;m)<br />
! Abstand<br />vom Ericsson Globe (km)<br />
! Lagekoordinaten<br />
|-----<br />
| [[Sonne]] || [[Ericsson Globe]], Stockholm || 110 (Maßstabsgetreu wären 71)<ref>Der Sonnendurchmesser würde bei einem Maßstab von 1:20 Millionen einen Modelldurchmesser von 71 m ergeben. Ericsson Globe hat aber einen Außendurchmesser von 110 m und weicht damit vom gewählten Maßstab ab.</ref> || 0 || {{Coordinate|NS=59/17/36.80/N|EW=18/04/59.65/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Ericsson Globe|text=DMS}}<br />
|}<br />
<br />
== Die inneren Planeten ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-----<br />
! Objekt<br />
! Platz<br />
! Größe (Durchmesser in m)<br />
! Abstand<br />vom Ericsson Globe (km)<br />
! Lagekoordinaten<br />
|-----<br />
| [[Merkur (Planet)|Merkur]] || vor [[Stockholmer Stadtmuseum]] || 0,25 || 2,9 || {{Coordinate|NS=59/19/11/N|EW=18/04/14/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Stockholmer Stadtmuseum|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Venus (Planet)|Venus]] || an der [[Königlich Technische Hochschule Stockholm|Technischen Hochschule]], Stockholm || 0,62 || 5,5 || {{Coordinate|NS=59/20/51.04/N|EW=18/04/21.36/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Technische Hochschule Stockholm|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Erde]] || [[Naturhistoriska riksmuseet]], Stockholm || 0,65 || 7,6 || {{Coordinate|NS=59/22/08.48/N|EW=18/03/12.34/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Naturhistoriska riksmuseet|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Mond]] || | Naturhistoriska riksmuseet, Stockholm || 0,176 || 7,6 || {{Coordinate|NS=59/22/08.48/N|EW=18/03/12.34/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Naturhistoriska riksmuseet|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Mars (Planet)|Mars]] || [[Mörby centrum (Stockholm Tunnelbana)|Mörby Centrum]], Danderyd || 0,35 || 11,6 ||{{Coordinate|NS=59/23/52.58/N|EW=18/02/11.58/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Mörby Centrum|text=DMS}}<br />
|}<br />
<br />
== Die äußeren Planeten ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-----<br />
! Objekt<br />
! Platz<br />
! Größe (Durchmesser in&nbsp;m)<br />
! Abstand<br />vom Ericsson Globe (km)<br />
! Lagekoordinaten<br />
|-----<br />
| [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] || [[Flughafen Stockholm-Arlanda|Flughafen Arlanda]], [[Märsta]] || 7,3 || 40 || {{Coordinate|NS=59/38/58.52/N|EW=17/55/50.38/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Flughafen Arlanda|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Saturn (Planet)|Saturn]] || Celsiustorget, [[Uppsala]]<ref>[http://space.irfu.se/Pressmeddelande_Mattan.pdf Pressemitteilung] (PDF; 2,1&nbsp;MB) zur Einweihung eines vorläufigen Straßenteppich für den Saturn in Uppsala, gelesen 30. Januar 2010.</ref> || 6,1 || 73 || {{Coordinate|NS=59/51/34/N|EW=17/38/14/E|type=landmark|dim=100|region=SE-C|name=Celsiustorget|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Uranus (Planet)|Uranus]] || neuer Standort geplant in [[Gävle]]<ref name="Uranus" /> || 2,6 || 164 ||<br />
|-----<br />
| [[Neptun (Planet)|Neptun]] || Park in [[Söderhamn (Stadt)|Söderhamn]] || 2,5 || 229 || {{Coordinate|NS=61/18/07/N|EW=17/03/19/E|type=landmark|dim=100|region=SE-X|name=Söderhamn|text=DMS}}<br />
|}<br />
<br />
== Plutoiden ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-----<br />
! Objekt<br />
! Platz<br />
! Größe (Durchmesser in&nbsp;m)<br />
! Abstand<br />vom Ericsson Globe (km)<br />
! Lagekoordinaten<br />
|-----<br />
| [[Pluto]] || Park am Staffanshof, [[Delsbo]], [[Hudiksvall (Gemeinde)|Gemeinde Hudiksvall]] || 0,12 || 300 || {{Coordinate|NS=61/47/52/N|EW=16/32/58/E|type=landmark|dim=100|region=SE-X|name=Delsbo|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Charon (Mond)|Charon]] || Park am Staffanshof, [[Delsbo]], [[Hudiksvall (Gemeinde)|Gemeinde Hudiksvall]] || 0,06 || 300 || {{Coordinate|NS=61/47/52/N|EW=16/32/58/E|type=landmark|dim=100|region=SE-X|name=Delsbo|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[(28978) Ixion|Ixion]] || Technicus, [[Härnösand]] || 0,065 || 360 || {{Coordinate|NS=62/37/49/N|EW=17/56/12/E|type=landmark|dim=100|region=SE-Y|name=Technicus_Härnösand|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[(136199) Eris|Eris]] || Gewerbepark in [[Umeå]] || 0,13 || 510 || {{Coordinate|NS=63/50/05/N|EW=20/15/37/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AC|name=Gewerbepark_Umeå|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[(90377) Sedna|Sedna]] || Haus der Technik, [[Luleå]]<ref>[http://tidningar.vr.se/Nummer/2006-01/Artikelsida/?contentId=4592 Artikel] zur Einweihung, Netzzeitung ''Tentakel'' 2006:1, gelesen 30. Januar 2010. (Schwedisch)</ref> || 0,10 || 810 || {{Coordinate|NS=65/36/59.50/N|EW=22/08/06.00/E|type=landmark|dim=100|region=SE-BD|name=Luleå|text=DMS}}<br />
|}<br />
<br />
== Andere Objekte ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-----<br />
! Objekt<br />
! Platz<br />
! Größe (mm)<br />
! Abstand<br />vom Ericsson Globe (km)<br />
! Lagekoordinaten<br />
|-----<br />
| [[Asteroid]] [[(433) Eros]] || Schule in [[Danderyd]] || 2 x 0,7 x 0,7 || 11,7 || {{Coordinate|NS=59/23/38/N|EW=18/02/41/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Danderyd|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| Asteroid [[(36614) Saltis]] || Schule in [[Saltsjöbaden]],<br />ehemaliges Observatorium || < 1 || 11,7 || {{Coordinate|NS=59/16/21/N|EW=18/18/17/E|type=landmark|dim=100|region=SE-AB|name=Saltsjöbaden|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| Asteroid [[(5025) Palomar-Leiden]] || [[Alsike]] || 0,2 || 60 || etwa<br />{{Coordinate|NS=59/45/25/N|EW=17/45/57/E|type=landmark|dim=100|region=SE-C|name=Alsike|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| Saturns Monde || Schulen in Uppsala<ref>[http://www.popast.nu/2009/01/egna-manar-till-uppsalaskolor-hela-listan.html Liste] zu Modellen der Saturnmonde an Uppsalas Schulen, gelesen 30. Januar 2010.</ref> || – || 73 ||<br />
|-----<br />
| [[Halleyscher Komet]] || Wissenschaftszentrum Balthazar,<br />[[Skövde]] || || 204 || {{Coordinate|NS=58/23/14/N|EW=13/51/11/E|type=landmark|dim=100|region=SE-O|name=Skövde|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| Komet [[Swift-Tuttle]] || Wissenschaftszentrum in [[Karlshamn]] || Durchmesser des Kerns<br />< 10 || 390 || {{Coordinate|NS=56/11/39/N|EW=14/51/09/E|type=landmark|dim=100|region=SE-K|name=Karlshamn|text=DMS}}<br />
|-----<br />
| [[Heliosphäre#Termination Shock|Termination Shock]] || [[Institut für Raumphysik]],<br />[[Kiruna]] || || 950 || {{Coordinate|NS=67/50/27/N|EW=20/24/34.5/E|type=landmark|dim=100|region=SE-BD|name=Kiruna|text=DMS}}<br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Planetenweg]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Nils Brenning, Gösta Gahm: ''Solsystemet i tid och rum och en resa genom Sweden Solar System''. Graphium Norstedts Media, Stockholm 1999, ISBN 91-971722-5-1<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.astro.su.se/english/about-us/the-sweden-solar-system-1.74650 Sweden Solar System] (englisch/ schwedisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Schweden]]<br />
[[Kategorie:Sonnensystem]]<br />
[[Kategorie:Bildung in Schweden]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Maillard-Reaktion&diff=118256266Maillard-Reaktion2013-05-06T16:45:41Z<p>Quadcore: /* Chemische Grundlagen */ Grammatik- und Kleinschreibungsfehler aus Verwendung eines Wikilinks korrigiert</p>
<hr />
<div>[[Datei:Schweinsbraten-1.jpg|miniatur|Durch die Maillard-Reaktion gebräuntes Schweinefleisch]]<br />
[[Datei:Pommes-1.jpg|miniatur|Bei der Herstellung von [[Pommes frites]] kann durch die Maillard-Reaktion [[Acrylamid]] in möglicherweise gesundheitsgefährdenden Mengen gebildet werden.]]<br />
<br />
Die '''Maillard-[[Chemische Reaktion|Reaktion]]''' (benannt nach dem französischen [[Naturwissenschaftler]] [[Louis Camille Maillard]]; ''Aussprache:'' [{{IPA|majaʁ}}]) ist eine sogenannte ''nicht[[enzym]]atische Bräunungsreaktion''. Hierbei werden [[Amin]]verbindungen (wie [[Aminosäuren]], [[Peptide]] und [[Protein]]e) mit [[reduzierende Zucker|reduzierenden Verbindungen]] unter Hitzeeinwirkung zu neuen [[Chemische Verbindung|Verbindungen]] umgewandelt.<ref name="Belitz">[[Hans-Dieter Belitz]], Werner Grosch, [[Peter Schieberle]]: ''Food chemistry''. Springer, Berlin 2009. ISBN 978-3-540-69935-4. S. 270–289.</ref></br><br />
Sie ist nicht zu verwechseln mit dem [[Karamell]]isieren, jedoch können beide Reaktionen gemeinsam auftreten.<br />
<br />
Anders als typischerweise von [[Namensreaktion]]en suggeriert, handelt es sich hier nicht um eine einzelne bestimmte chemische Reaktion, sondern um eine komplexe Gesamtheit vieler sowohl nebeneinander wie auch nacheinander ablaufender Reaktionen, die zu einer Vielzahl von [[Produkt (Chemie)|Reaktionsprodukten]] führt, von denen viele bis heute noch nicht exakt identifiziert wurden.<br />
<br />
== Chemische Grundlagen ==<br />
Die Maillard-Reaktion ist von Bedeutung für das [[Kochen]] und die [[Lebensmittelindustrie]], denn die braunen, [[Melanoidine]] genannten Endprodukte sind geschmacksintensiv und für das typische [[Aroma]] und die Färbung von eiweißreichem [[Rösten (Garmethode)|Gerösteten]], [[Backen|Gebackenen]] und [[Braten (Garmethode)|Gebratenen]] verantwortlich. Die Reaktion verzögert auch den Verderb, da die Melanoide/Melanoidine wie das [[Pronyl-Lysin]] Luftsauerstoff binden. Wissenschaftler ermittelten außerdem eine schwach antibakterielle (keimhemmende) Wirkung.<ref>Shigeru Hiramoto et al.: ''Melanoidin, a food protein-derived advanced maillard reaction product, suppresses Helicobacter pylori in vitro and in vivo''. In: ''Helicobacter'', 2004 Oct., 9 (5), S. 429–435, PMID 15361082.</ref> Die Maillard-Reaktion kann aber auch unerwünschte Geschmacksveränderungen beim [[Sterilisieren]] von beispielsweise [[Fleisch]] oder [[Milchprodukte]]n hervorrufen und selbst ohne Hitzeeinwirkung bei langer Lagerung [[protein]]haltiger [[Lebensmittel]] auftreten. Durch die Maillard-Reaktion kann sich der Aminosäuregehalt von Lebensmitteln bis zu 20 % verringern, was man als eine Wertminderung ansehen kann.<br />
<br />
In der mehrstufigen [[Reaktion (Chemie)|Reaktion]] wird ab etwa 140&nbsp;°C zuerst unter Abspaltung von Wasser eine Aminosäure mit [[Reduzierende Zucker|reduzierenden Zuckern]] wie [[Aldosen]] (z. B. [[Glucose]]) oder [[Acyloine]] (z. B. [[Fructose]]) verbunden. Es entsteht eine [[Imine|Schiffsche Base]], die sich in mehreren Schritten umlagert. Bei einer Reaktion mit Aldosen erfolgt eine [[Amadori-Umlagerung]], bei Acyloinen eine [[Heyns-Umlagerung]]. Es entstehen aus den Amadori- und Heyns-Produkten hochreaktive Alpha-Dicarbonylverbindungen wie die als ''Deoxyosone'' bezeichneten 1-, 3-, und 4-Deoxydicarbonyle und daraus viele weitere. Teilweise entstehen [[cyclische Verbindungen]] und [[Heterocyclen|heterocyclische Verbindungen]]. Die 1-Deoxyosone können z. B. zu Nor[[furaneol]] (Karamellgeruch) oder [[Maltol]] (Röstgeruch) reagieren, während aus den 3-Deoxyosonen z. B. [[Furfural]] (aus [[Pentose]]n) oder [[5-Hydroxymethylfurfural]] (aus [[Hexose]]n) und aus 4-Deoxyosonen z. B. Maltol oder [[Acetylformoin]] gebildet werden. Durch weitere Reaktionen mit Aminverbindungen entstehen z. B. [[Pyrrol]]e und [[Pyridin]]e. Auch entstehen durch einen [[Strecker-Synthese|Strecker-Abbau]] geruchsintensive [[Aldehyde]] wie Methional, [[Phenylacetaldehyd]], 3- und 2-Methylbutanal und 3- und 2-Methylpropanal sowie farbige Verbindungen, die als Melanoidine bezeichnet werden.<ref name="Belitz"/><br />
<br />
=== Entstehung von Acrylamid ===<br />
[[Datei:Maillard reaction asparagin.png|miniatur|400px|hochkant=3|Maillard-Reaktion von Glucose und Asparagin zu Acrylamid]]<br />
Beispiel einer unerwünschten Maillard-Reaktion ist die bei Temperaturen ab 170–190&nbsp;°C verstärkt stattfindende Bildung des [[Karzinogen]]s [[Acrylamid]] aus den Aminosäuren [[Asparagin]] und [[Glutamin]]<ref>{{RömppOnline|Name=Maillard-Reaktion|Datum=1. September 2011}}</ref> (etwa in Kartoffel- und Getreideprodukten). Durch geregelte Temperaturführung unter der kritischen Temperatur kann diese Reaktion vermindert werden. Eine Reduktion der Acrylamidentstehung aus Kartoffeln ist auch durch die Verwendung gekochter Kartoffeln sowie dunkler und kühler Lagerung möglich.<ref>{{RömppOnline|Name=Acrylamid|Datum=1. September 2011}}</ref><br />
<br />
Unerwünschte Maillard-Reaktionen führen zu zahlreichen weiteren, potentiell mutagen oder/und karzinogen wirkenden Verbindungen. Die Zusammenhänge sind teilweise noch ungeklärt.<br />
<br />
== In der Lebensmittelherstellung ==<br />
Die Maillard-Reaktion beeinflusst Geschmack, Textur und Geruch vieler Lebensmittel zum Beispiel:<br />
* Röstprodukte wie [[Kaffee]]bohnen, [[Kakao]]bohnen, [[Malz]] oder [[Zwiebeln]]<br />
* Frittierte Lebensmittel wie [[Pommes frites]]<br />
* Backwaren wie [[Brot]], [[Toastbrot|Toast]] oder [[Kekse]]<br />
* Gebratene Speisen wie [[Steak]]<br />
<br />
Viele Aromen werden mit Hilfe der Maillard-Reaktion industriell hergestellt. Aus unterschiedlichen Aminosäuren und Zuckerarten werden in Kombination von Wärmedauer sowie Erwärmungsart die verschiedensten Aromen hergestellt. So bildet die Kombination von der [[Aminosäure]] [[Cystein]] und dem Zucker [[Glukose]] bei langer Erwärmung das Aroma von Bratzwiebeln, bei kurzer Erwärmungsdauer das Aroma von Braten.<ref name="Happy Birthday Maillard Reaktion!">{{cite web|last=Ziegler|first=Patricia|title=Happy Birthday Maillard Reaktion!|url=http://www.lebensmittelfokus.at/2012/10/25/happy-birthday-maillard-reaktion/|publisher=Lebensmittelfokus|accessdate=2012-10-25}}</ref><br />
<br />
Eine Beschleunigung der Maillard-Reaktion wird in vielen Herstellungsprozessen verwendet.<br />
Beeinflussende Faktoren sind der pH-Wert, Protein/Aminosäureanteil, Zuckeranteil, Temperatur, Wasseranteil und Kochzeit.<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Intensivierung der Maillard-Reaktion !!<br />
|-<br />
| Protein || erhöhen<br />
|-<br />
| reduzierender Zucker || erhöhen<br />
|-<br />
| Temperatur || erhöhen<br />
|-<br />
| Wasseranteil || senken<br />
|-<br />
| Kochzeit || erhöhen<br />
|-<br />
| ph-Wert || erhöhen<br />
|}<br />
Beispiele zur Anwendung:<br />
* Erhöhung des ph-Werts durch [[NaOH|Lauge]] bei der Herstellung von [[Laugenbrezel]].<br />
* Senkung des Wasseranteils in der Brotkruste durch trockene Hitze.<br />
* Bestreichen von [[Keks]]en oder Brötchen mit Eiklar oder Zuckerlösung vor dem Backen.<ref>{{cite web|last=Ziegler|first=Patricia|title=Das „Schnelle Zwiebel“ Experiment|url=http://www.lebensmittelfokus.at/2012/10/25/das-schnelle-zwiebel-experiment/|publisher=Lebensmittelfokus|accessdate=2012-10-25}}</ref><br />
<br />
== Medizinische Aspekte ==<br />
Die Maillard-Reaktion spielt eine Rolle in gewissen Alterungsprozessen im menschlichen Körper und beim [[Diabetes mellitus]].<ref>Ralf Liedke: ''[http://lebensmittelchemie.liedke.de/ Bildung von Dicarbonylverbindungen beim Abbau von Amadori-Umlagerungsprodukten.]'' Inaugural-Dissertation, 1999, S.&nbsp;1–16.</ref><ref>E. Schleicher: [http://www.springerlink.com/index/J03246028154M9GV.pdf ''Die Bedeutung der Maillard-Reaktion in der menschlichen Physiologie''.] (PDF) In: ''Zeitschrift für Ernährungswissenschaft'', Vol. 30, Number 1, 1991.</ref> Hierbei führen [[Oxidation|oxidative]] Reaktionen zu Schädigungen am Körpergewebe. Im Sommer 2004 wurden auf einer Hamburger Konferenz jedoch überraschende Zwischenergebnisse einer EU-Studie (seit 1998) vorgestellt, welche auch antioxidative Wirkungen der Maillard-Produkte belegen. Eine Gruppe italienischer Wissenschaftler um Vincenzo Fogliano von der Universität Neapel entdeckte darüber hinaus, dass Melanoidine einer Entstehung von [[Metastase]]n entgegenwirken können.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.agraria.unina.it/Ricerca/vetrina/ScienzeTecAgroAl/AS/AS_Biochimica%20degli%20alimenti.pdf | wayback=20060510195340 | text=Vincenzo Fogliano:Biochimica degli alimenti}} (PDF).</ref><ref>[http://www.encanta.it/salute57.html ''Caffé e antiossidanti: i segreti per una buona salute nascosti in una tazzina?''] Encanta.it</ref><br />
<br />
Die im Labor erzeugten Maillard-Produkte blockieren bestimmte [[Protein]]e, die [[Lektin]]e,<ref>Uta Bilow: [http://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-chemie/lebensmittelchemie-ist-die-bratwurst-gesuender-als-ihr-ruf-1173710.html ''Ist die Bratwurst gesünder als ihr Ruf?''] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'', 29. September 2004.</ref> die den Zusammenhalt von Krebszellen bewirken und damit die Metastasenbildung beschleunigen. Andererseits weisen Patienten mit [[Diabetes mellitus|Diabetes]] bzw. [[Nierenfunktionsstörung]]en einen erhöhten [[Melanoidin]]spiegel auf. Hier sind die genauen Zusammenhänge noch ungeklärt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* M. Angrick, D. Rewicki: ''Die Maillard-Reaktion''. In: ''[[Chemie in unserer Zeit]]'', 14. Jahrg. 1980, Nr. 5, S.&nbsp;149–157, {{ISSN|0009-2851}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Franz Ledl, Erwin Schleicher<br />
|Titel=Die Maillard-Reaktion in Lebensmitteln und im menschlichen Körper – neue Ergebnisse zu Chemie, Biochemie und Medizin<br />
|Sammelwerk=Angewandte Chemie<br />
|Band=102<br />
|Nummer=6<br />
|Jahr=1990<br />
|Seiten=597–626<br />
|DOI=10.1002/ange.19901020604}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* Angelika Bierhaus, Peter Nawroth: [http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca3_2002/bierhaus.html ''RAGE-Hypothese – Schlüssel zum Verständnis chronischer Erkrankungen''.] Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Heidelberg, 2002<br />
* [http://www.lebensmittelfokus.at/2012/10/25/das-schnelle-zwiebel-experiment ''Das „Schnelle Zwiebel“ Experiment''.] Erläuterung zur Beschleunigung der Maillard-Reaktion bei Zwiebelröstung<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Namensreaktion]]<br />
[[Kategorie:Lebensmittelchemie]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johann_Gottfried_Galle&diff=110042320Johann Gottfried Galle2012-11-02T20:58:08Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Link zu Google-Doodle archiviert.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Johann-Gottfried-Galle.jpg|miniatur|Johann Gottfried Galle, 1880]]<br />
[[Datei:Johann Gottfried Galle Signature.svg|miniatur|Galles Unterschrift]]<br />
[[Datei:Gedenktafel Kirchplatz (Wittenberg) Johann Gottfried Galle.jpg|miniatur|Gedenktafel am Haus Kirchplatz, in der [[Lutherstadt Wittenberg]]]]<br />
<br />
'''Johann Gottfried Galle''' (* [[9. Juni]] [[1812]] in [[Radis]]; † [[10. Juli]] [[1910]] in [[Potsdam]]) war ein deutscher [[Astronom]]. Er war an der Entdeckung des [[Planet]]en [[Neptun (Planet)|Neptun]] beteiligt.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Galle kam im [[Pabsthaus]] unweit der Gemeinde [[Radis]] (der Pabst ist ein dortiges Waldstück) in der Nähe von [[Gräfenhainichen]] als erster Sohn des [[Pechofen|Teerofenpächters]] Johann Gottfried Galle (1790–1853) und seiner Ehefrau Maria Henriette geb. Pannier (1790–1839) zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in [[Wittenberg]] und studierte von 1830 bis 1833 an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]]. Anschließend übernahm er am Gymnasium von [[Guben]] eine Stelle im höheren Lehramt als [[Oberlehrer]] für [[Mathematik]] und [[Physik]]. Später wechselte er ans [[Friedrichwerdersches Gymnasium|Friedrichs-Werdersche Gymnasium]] nach [[Berlin]].<br />
<br />
1835 berief ihn sein ehemaliger Lehrer, der Astronomieprofessor [[Johann Franz Encke]], als Gehilfen an die am Stadtrand neu errichtete [[Berliner Sternwarte]]. Hier arbeitete Galle für die nächsten 16 Jahre, wobei er insbesondere einen [[Joseph von Fraunhofer|Fraunhofer]]-[[Fernrohr|Refraktor]] mit 9&nbsp;[[Zoll (Einheit)|Zoll]] (22,5&nbsp;cm) [[Apertur (Optik)|Öffnung]] nutzte. 1838 entdeckte er einen inneren, dunklen Ring des [[Saturn (Planet)|Saturn]]. Von 1839 bis 1840 entdeckte er drei neue [[Komet]]en. 1845 promovierte Galle, wobei er sich mit den Aufzeichnungen des Dänen [[Ole Rømer]] zu Sternpositionen befasste.<br />
<br />
Am Morgen des 23. September 1846 erhielt er einen Brief des Franzosen [[Urbain Le Verrier]], der die [[Bahnstörung]]en des Planeten [[Uranus (Planet)|Uranus]] untersucht hatte. Le Verrier leitete daraus die Position eines noch unentdeckten Planeten ab und bat Galle, den entsprechenden Himmelsabschnitt abzusuchen. In der gleichen Nacht entdeckte Galle unter Mitwirkung seines Assistenten [[Heinrich Louis d'Arrest]], nur 1° von der errechneten Position entfernt, einen Stern 8.&nbsp;[[Scheinbare Helligkeit|Größe]], der in der „Berliner Akademischen Sternkarte“ nicht verzeichnet war. In der darauf folgenden Nacht konnte eine [[Eigenbewegung (Astronomie)|Eigenbewegung]] des Himmelskörpers von 4&nbsp;[[Bogensekunde]]n gemessen werden, womit die Planeteneigenschaft einwandfrei feststand. Galle lehnte allerdings stets ab, als Entdecker des später [[Neptun (Planet)|Neptun]] genannten Planeten zu gelten; er sprach die Entdeckung Le Verrier zu.<br />
<br />
1847 wurde Galle zum Nachfolger [[Friedrich Wilhelm Bessel]]s als Direktor der [[Sternwarte Königsberg]] ausersehen. Bevor die von [[Friedrich Wilhelm IV.]] bereits verfügte Ernennung wirksam werden konnte, trat Galle Anfang 1848 nach einer von [[Carl Gustav Jacob Jacobi]] gegen ihn geführten Intrige von der Bewerbung zurück.<ref>[[Diedrich Wattenberg]]: ''Nach Bessels Tod - Eine Sammlung von Dokumenten''. Veröffentlichungen der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow Nr.7. 1976</ref><br />
<br />
1851 ging Galle nach [[Breslau]], wo er zunächst die Leitung der dortigen Sternwarte und ab 1856 eine Professur für Astronomie an der [[Universität Breslau|Breslauer Universität]] übernahm. Hier war er über 45 Jahre lang tätig. In dieser Zeit setzte er sich mit der genauen [[Bahnbestimmung]] von Planeten auseinander und entwickelte Methoden zur Bestimmung der Höhe des [[Polarlicht]]es sowie der Bahn von [[Meteor]]en und fasste die Daten aller bis 1894 beobachteten Kometen in einem Werk zusammen. Darüber hinaus befasste er sich mit dem [[Erdmagnetfeld|Magnetismus der Erde]] und der [[Klimatologie]]. Insgesamt veröffentlichte er über 200 Werke.<br />
<br />
1897 verließ Galle Breslau und zog nach Potsdam, wo er im Alter von 98 Jahren verstarb. Er hinterließ seine Frau und die zwei Söhne [[Andreas Galle]] (1858–1943) und Georg Galle (1860–1946).<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
Für sein Werk wurden ihm zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen zuteil. Für die Entdeckung des Neptun erhielt er vom preußischen König den [[Roter Adlerorden|Roten Adlerorden]] und vom König von Frankreich die Ernennung zum [[Ehrenlegion|Ritter der Ehrenlegion]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chronologs.de/chrono/blog/briefe-aus-meiner-muhle/allgemein/2009-08-28/planetendiebstahl-und-theogonie.-zehnter-brief-aus-meiner-m-hle-teil-2-. |titel=Planetendiebstahl und Theogonie – Zehnter Brief aus meiner Mühle (Teil 2) |autor=Wolfgang Herrig |datum=28. August 2009 |zugriff=2010-02-20}}</ref> Er war Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] und der britischen [[Royal Astronomical Society]]. Die [[Naturforschende Gesellschaft zu Emden]] nahm Galle im Jahr 1859 als korrespondierendes Ehrenmitglied in ihrer Gesellschaft auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archive.org/stream/jahresberichtde00emdegoog#page/n496/mode/2up |titel=Historische Jahresberichte, 93. Jahresbericht, Seite 53 |autor=Sekretär Hempen |datum=1. Oktober 1907 |zugriff=2012-03-21}}</ref> Die Stadt [[Gräfenhainichen]] errichtete ihm 1977 ein Denkmal.<br />
<br />
Zu seinem Gedenken wurden der Mondkrater [[Galle (Mondkrater)|Galle]], der Marskrater [[Galle (Marskrater)|Galle]], ein [[Planetenring|Ring]] des Neptun sowie der Asteroid [[(2097) Galle]] benannt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* William Sheehan, Nicholas Kollerstrom, Craig B. Waff: ''Die Neptun-Affäre''. Spektrum der Wissenschaft, April 2005, S. 82–88 (2005), ISSN 170-2971<br />
* [[Heinrich Kühne]], Heinz Motel: ''Berühmte Persönlichkeiten und ihre Verbindung zu Wittenberg''. Verlag Göttinger Tageblatt 1990 ISBN 3-924781-17-6<br />
* Dietrich Wattenberg: ''Johann Gottfried Galle, 1812–1910; Leben und Wirken eines deutschen Astronomen''. Leipzig, J. A. Barth, 1963.<br />
* {{NDB|6|47|48|Galle, Johann Gottfried|Julius Dick|118689304}}<br />
* {{Internetquelle |url=http://articles.adsabs.harvard.edu//full/1910AN....185..307K/0000172.000.html |titel=Johann Gottfried Galle |autor=J. Franz |werk=[[Astronomische Nachrichten]] |seiten=307–312, Bd. 185 |datum=1910 |zugriff=2010-02-20 |kommentar=Nachruf, [[Astrophysics Data System|ADS]]}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons}}<br />
* [http://adsabs.harvard.edu/full/1910AN....185..309F Nachruf von J.&nbsp;Franz], in: [[Astronomische Nachrichten]], 185 (1910), S.&nbsp;309–312<br />
* [http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-abs_connect?db_key=AST&db_key=PRE&qform=AST&arxiv_sel=astro-ph&arxiv_sel=cond-mat&arxiv_sel=cs&arxiv_sel=gr-qc&arxiv_sel=hep-ex&arxiv_sel=hep-lat&arxiv_sel=hep-ph&arxiv_sel=hep-th&arxiv_sel=math&arxiv_sel=math-ph&arxiv_sel=nlin&arxiv_sel=nucl-ex&arxiv_sel=nucl-th&arxiv_sel=physics&arxiv_sel=quant-ph&arxiv_sel=q-bio&sim_query=YES&ned_query=YES&adsobj_query=YES&aut_logic=OR&obj_logic=OR&author=galle&object=&start_mon=01&start_year=1830&end_mon=12&end_year=1899&ttl_logic=OR&title=&txt_logic=OR&text=&nr_to_return=200&start_nr=1&jou_pick=ALL&ref_stems=&data_and=ALL&group_and=ALL&start_entry_day=&start_entry_mon=&start_entry_year=&end_entry_day=&end_entry_mon=&end_entry_year=&min_score=&sort=SCORE&data_type=SHORT&aut_syn=YES&ttl_syn=YES&txt_syn=YES&aut_wt=1.0&obj_wt=1.0&ttl_wt=0.3&txt_wt=3.0&aut_wgt=YES&obj_wgt=YES&ttl_wgt=YES&txt_wgt=YES&ttl_sco=YES&txt_sco=YES&version=1 Veröffentlichungen von J. G. Galle] im [[Astrophysics Data System]]<br />
* [http://www.google.com/doodles/johann-gottfried-galles-200th-birthday Google-Doodle aus Anlass des 200. Geburtstages am 9. Juni 2012]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118689304|VIAF=32790698}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Galle, Johann Gottfried}}<br />
[[Kategorie:Astronom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Breslau)]]<br />
[[Kategorie:Lehrer]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft zu Emden]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)]]<br />
[[Kategorie:Träger des Roten Adlerordens (Ausprägung unbekannt)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1812]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1910]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Galle, Johann Gottfried<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Astronom<br />
|GEBURTSDATUM=9. Juni 1812<br />
|GEBURTSORT=[[Radis]]<br />
|STERBEDATUM=10. Juli 1910<br />
|STERBEORT=[[Potsdam]]<br />
}}<br />
<br />
[[ar:يوهان جدفريد جال]]<br />
[[be:Іаган Готфрыд Гале]]<br />
[[be-x-old:Ёган Гале]]<br />
[[bg:Йохан Готфрид Гал]]<br />
[[ca:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[cs:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[da:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[el:Γιόχαν Γκότφριντ Γκάλε]]<br />
[[en:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[eo:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[es:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[eu:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[fi:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[fr:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[gl:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[gv:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[hr:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[it:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[ja:ヨハン・ゴットフリート・ガレ]]<br />
[[ka:იოჰან გოტფრიდ გალე]]<br />
[[ko:요한 고트프리트 갈레]]<br />
[[lb:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[nl:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[no:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[pl:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[pt:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[ro:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[ru:Галле, Иоганн Готтфрид]]<br />
[[simple:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[sk:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[sl:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[sv:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[th:โยฮันน์ กอทท์ฟรีด กัลเลอ]]<br />
[[uk:Йоганн Готфрид Ґалле]]<br />
[[zh:约翰·格弗里恩·伽勒]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg_Milbradt&diff=106688376Georg Milbradt2012-08-11T19:45:13Z<p>Quadcore: /* Biographie */ Korrektur Link zu Milbradts Webseite an TU Dresden.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Milbrad Dresden Hbf.jpg|thumb|Georg Milbradt]]<br />
'''Georg Milbradt''' (* [[23. Februar]] [[1945]] in [[Eslohe (Sauerland)]]) ist ein deutscher Politiker ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]). Er war von April 2002 bis Mai 2008 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen.<br />
<br />
Milbradt war als Nachfolger von [[Kurt Biedenkopf]] der zweite [[Ministerpräsident]] des [[Sachsen|Freistaates Sachsen]]. Er wurde im September 2004 trotz beträchtlicher Stimmverluste bei den [[Landtagswahl in Sachsen 2004|Landtagswahlen in Sachsen]] im Amt bestätigt und bildete eine Koalition mit der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Am 14. April 2008 kündigte Georg Milbradt seinen Rücktritt als Ministerpräsident und Landesvorsitzender der CDU an. Am 27. Mai 2008 trat er als Ministerpräsident zurück. Am 28. Mai 2008 wurde der bisherige sächsische Finanzminister [[Stanislaw Tillich]], welcher auch sein Nachfolger als Vorsitzender der Sachsen-CDU wurde, als sein Nachfolger zum Ministerpräsidenten gewählt.<br />
<br />
Georg Milbradt ist verheiratet mit [[Angelika Meeth-Milbradt]] (Professorin an der [[Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden]]<ref>[http://www.htw-dresden.de/wiwi/htm/s_personal.php?te=11 HTW-Dresden, FB Wirtschaftswissenschaften, Personal<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>), [[Römisch-katholische Kirche|katholisch]] und hat zwei Söhne.<br />
<br />
== Biographie ==<br />
Seine Familie stammt aus [[Posen]] (bzw. [[Wągrowiec|Wongrowitz]]), siedelte aber nach [[Dortmund]] um, wo er 1964 das [[Abitur]] ablegte. Von 1964 bis 1968 studierte er [[Volkswirtschaft]], [[Rechtswissenschaft|Jura]] und [[Mathematik]] an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]], die er mit dem [[Diplom]] als Volkswirt verließ.<br />
<br />
Von 1970 bis 1980 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am Institut für Finanzwissenschaft der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Universität Münster]]. 1973 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er zum Dr. rer. pol. („[[summa cum laude]]“). 1980 folgte der Erwerb der Lehrbefugnis für Volkswirtschaft. Von 1980 bis 1983 vertrat er einen Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Volkswirtschaft an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]]. 1985 wurde er zum außerplanmäßigen Professor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]] ernannt.<br />
<br />
Milbradt ist seit 1973 Mitglied der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]. Von 1983 bis 1990 war er Finanzdezernent der Stadt Münster. Von 1990 bis Januar 2001 war er sächsischer Staatsminister der Finanzen. Aufgrund der von ihm angestoßenen Nachfolgediskussion wurde er vom damaligen sächsischen Ministerpräsidenten [[Kurt Biedenkopf]] aus dem Kabinett entlassen. Seit 1991 ist er im Landesvorstand der sächsischen CDU und seit 1994 Mitglied des [[Sächsischer Landtag|Sächsischen Landtages]]. Zuletzt war er direkt gewählter Abgeordneter des [[Wahlkreis Kamenz 1|Wahlkreises 53 (Kamenz I)]]. Er wurde 1999 stellvertretender Landesvorsitzender des CDU-Landesverbandes Sachsen und 2001 Vorsitzender. Am 18. April 2002 wurde er gegen den ausdrücklichen Willen seines Vorgängers Biedenkopf zum Ministerpräsidenten von Sachsen gewählt. Anfangs Chef einer CDU-Alleinregierung, führte er seit den Landtagswahlen vom 19. September 2004 eine Regierung aus CDU und SPD. Am 10. November 2004 wurde er – allerdings erst im zweiten Wahlgang – im Amt bestätigt.<br />
<br />
Milbradt war in seiner Amtszeit als Ministerpräsident nicht unumstritten. Dazu trugen vor allem seine Äußerungen zum [[Dresdner Brückenstreit]] bei, insbesondere seine Einschätzung, dass der Verlust des Welterbetitels für das erst 2004 in die Unesco-Welterbeliste eingetragene Dresdner Elbtal "verkraftbar" sei (Quelle: Chemnitzer Neue Presse vom 16. März 2007). Am 14. April 2008 kündigte Milbradt seinen Rücktritt von allen Ämtern für Ende Mai an. Er zog damit die Konsequenzen aus seiner Verwicklung in der [[Sachsen LB|Sachsen-LB]]-Affäre. In der Affäre wurde er nicht nur wegen seiner Rolle als Finanzminister kritisiert, sondern auch, weil er 1996 und 1999 private Kredite von der Sachsen LB in Anspruch genommen hatte.<ref>[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]: ''{{Tagesschau|ID=milbradt16|Beschreibung=Ministerpräsident Milbradt tritt zurück|AlteURL=http://www.tagesschau.de/inland/milbradt16.html}}'' vom 14. April 2008.</ref> Seinen Rücktritt reichte Milbradt am 27. Mai 2008 ein;<ref>''[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,555715,00.html Sachsen:Milbradt reichte Rücktritt ein]'' vom 27. Mai 2008.</ref> am 28. Mai wurde Finanzminister [[Stanislaw Tillich|Tillich]] zum 3. Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen gewählt. Bei der [[Landtagswahl in Sachsen 2009|Landtagswahl 2009]] trat Milbradt nicht wieder an und schied folglich im September 2009 aus dem Landtag aus.<br />
<br />
Seit Dezember 2009 ist Milbradt als apl. Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzpolitik, an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden tätig.<ref>[http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_wirtschaftswissenschaften/vwl/fiwi/team_ordner/milbradt Apl. Professor für VWL an der TU Dresden], zuletzt abgerufen am 11. August 2012</ref><br />
<br />
== Gesellschaftliche Ämter ==<br />
Georg Milbradt ist Vorstandsvorsitzender der Kramerstiftung der [[Handelshochschule Leipzig]] sowie Schirmherr der Initiative [[Schüler Helfen Leben]]. Er ist außerdem Schirmherr der Auszeichnung SACHSEN ASSE und Mitglied des Kuratoriums der [[Peter Escher|Peter-Escher]]-Stiftung für [[Krebs (Medizin)|krebskranke]] Kinder.<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
* 2002: [[Sächsischer Verdienstorden|Verdienstorden des Freistaates Sachsen]]<br />
* 2004: [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]]<ref>[http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_10542/imfname_251156.pdf Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952]</ref><br />
* 2009: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland]]<br />
<br />
== Werke ==<br />
* Georg Milbradt, Johannes Meier: ''Die demographische Herausforderung. Sachsens Zukunft gestalten''. Bertelsmann Stiftung, 2004, ISBN 3-89204-793-6.<br />
* Georg Milbradt, Thomas Rietzschel: ''Kraft der Visionen''. Kiepenheuer, 2003, ISBN 3-378-01065-7.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikinews|Kategorie:Georg Milbradt|Artikel über Georg Milbradt}}<br />
* {{DNB-Portal|123329930}}<br />
* http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Georg-Milbradt-Sachsen;art122,2375788<br />
* http://www.hhl.de/support-hhl/kramer-foundation/<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Ministerpräsidenten von Sachsen<br />
|Navigationsleiste Finanzminister Sachsen<br />
|Navigationsleiste Landesvorsitzende der CDU Sachsen}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=123329930|LCCN=n/83/208691|VIAF=12563498}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Milbradt, Georg}}<br />
[[Kategorie:Ministerpräsident (Sachsen)]]<br />
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Sachsen)]]<br />
[[Kategorie:Landesminister (Sachsen)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Westfälische Wilhelms-Universität)]]<br />
[[Kategorie:Vorsitzender der CDU Sachsen]]<br />
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband]]<br />
[[Kategorie:Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]]<br />
[[Kategorie:Träger des Sächsischen Verdienstordens]]<br />
[[Kategorie:CDU-Bundesvorstand]]<br />
[[Kategorie:Person (Eslohe (Sauerland))]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1945]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Milbradt, Georg<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (CDU), MdL, Ministerpräsident des Freistaats Sachsen<br />
|GEBURTSDATUM=23. Februar 1945<br />
|GEBURTSORT=[[Eslohe (Sauerland)]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Georg Milbradt]]<br />
[[fr:Georg Milbradt]]<br />
[[hu:Georg Milbradt]]<br />
[[la:Georgius Milbradt]]<br />
[[no:Georg Milbradt]]<br />
[[sv:Georg Milbradt]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Urbain_Le_Verrier&diff=104204400Urbain Le Verrier2012-06-09T18:13:40Z<p>Quadcore: /* Weblinks */ Link korrigiert.</p>
<hr />
<div>[[Bild:Urbain Le Verrier.jpg|thumb|Urbain Jean Joseph Le Verrier]]<br />
'''Urbain Jean Joseph Le Verrier''' (* [[11. März]] [[1811]] in [[Saint-Lô]], [[Frankreich]]; † [[23. September]] [[1877]] in [[Paris]]) war ein französischer [[Mathematiker]] und [[Astronom]]. Er arbeitete einen Großteil seines Lebens am [[Observatoire de Paris]].<br />
<br />
==Leben==<br />
<br />
Le Verrier besuchte zunächst die polytechnische Schule zu [[Caen]]. Später war er Schüler am [[College Louis le Grand]] in Paris und studierte ab 1831 an der [[École polytechnique]]. Erst einmal war er als Ingenieur beschäftigt, wandte sich aber bald der Astronomie zu.<br />
<br />
Sein größter Erfolg war 1845 die Berechnung der Bahn des Planeten [[Neptun (Planet)|Neptun]], die er durch Beobachtungen von Störungen im Umlauf des [[Uranus (Planet)|Uranus]] ermittelt hatte. Diesen Erfolg teilt er mit dem damaligen englischen Student John Couch Adams. Am 31.&nbsp;August 1846 legte Le Verrier diese Untersuchungen der Pariser Akademie vor. Daraufhin konnte [[Johann Gottfried Galle]] im September 1846 den Planeten einen Bogengrad von der von Le Verrier vorhergesagten Position entfernt entdecken - nach nur einer halben Stunde am Okular seines [[Teleskop]]s auf der [[Berliner Sternwarte]].<br />
<br />
Später versuchte Le Verrier mit der gleichen Methode, Bahnstörungen des [[Merkur (Planet)|Merkur]] ([[Apsidendrehung|Periheldrehung]]) zu erklären, postulierte die Existenz eines Planeten innerhalb der Merkurbahn und nannte diesen [[Vulkan (Planet)|Vulkan]]. Astronomen in aller Welt versuchten, diesen Planeten zu finden, jedoch ohne Erfolg. 1915 zeigte [[Albert Einstein]] mit der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], dass sich die Bahnstörungen allein durch das [[Gravitation|Schwerkraftfeld]] der Sonne erklären lassen.<br />
<br />
Weitere wichtige Arbeiten von Le Verrier betrafen die [[Himmelsmechanik]], wobei er mehrere Planetentafeln aufstellte, die bis ins 20.&nbsp;Jahrhundert Grundlage zur Berechnung der [[Ephemeriden]] der Planeten waren. Ebenfalls bedeutsam waren seine Bahnbestimmungen mehrerer [[Komet]]en.<br />
<br />
Der Naturwissenschaftler ging ferner als Erfinder der [[Wetterkarte]] in die Geschichte ein. Er baute, erstmals für den 19.&nbsp;Februar 1855, 10 Uhr, auf telegrafisch mitgeteilten Daten eine Wettervorhersage für Frankreich auf, die er der Pariser Akademie der Wissenschaften vortrug. In der Folge entstand der meteorologische Dienst in Frankreich.<ref>http://www.abendblatt.de/daten/2006/01/07/520987.html</ref><br />
<br />
1853 wurde Le Verrier Direktor der [[Pariser Observatorium|Sternwarte Paris]] und damit Nachfolger von [[François Arago]]. Dieses Amt hatte er bis 1870 inne.<br />
<br />
1876 wurde er mit der [[Goldmedaille der Royal Astronomical Society]] ausgezeichnet.<br />
<br />
Le Verrier ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt, siehe: [[Die 72 Namen auf dem Eiffelturm]].<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*William Sheehan, Nicholas Kollerstrom, Craig B. Waff: ''Die Neptun-Affäre''. Spektrum der Wissenschaft, April 2005, S. 82–88 (2005), ISSN 170-2971<br />
<br />
==Weblinks==<br />
{{Commonscat}}<br />
*{{MacTutor Biography|id=Le_Verrier}}<br />
*[http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_reflexionen/kompendium/178628_Pariser-Himmelsmechaniker.html Christian Pinter: Pariser Himmelsmechaniker]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|PND=104165057|LCCN=n/86/815998|VIAF=73986042}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Le Verrier, Urbain}}<br />
[[Kategorie:Astronom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mathematiker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Träger der Copley Medal|V]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Franzose]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1811]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1877]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Le Verrier, Urbain<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Le Verrier, Urbain Jean Joseph (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Mathematiker und Astronom<br />
|GEBURTSDATUM=11. März 1811<br />
|GEBURTSORT=[[Saint-Lô]]<br />
|STERBEDATUM=23. September 1877<br />
|STERBEORT=[[Paris]]<br />
}}<br />
<br />
[[an:Urbain Le Verrier]]<br />
[[ar:أوربان لوفيريي]]<br />
[[be:Урбэн Жан Жазеф Левер'е]]<br />
[[be-x-old:Урбэн Жан Жазэф Левэр’е]]<br />
[[bg:Юрбен Льоверие]]<br />
[[ca:Urbain Le Verrier]]<br />
[[cs:Urbain Le Verrier]]<br />
[[cy:Urbain Le Verrier]]<br />
[[en:Urbain Le Verrier]]<br />
[[eo:Urbain Le Verrier]]<br />
[[es:Urbain Le Verrier]]<br />
[[eu:Urbain Le Verrier]]<br />
[[fi:Urbain Le Verrier]]<br />
[[fr:Urbain Le Verrier]]<br />
[[gl:Urbain Le Verrier]]<br />
[[he:אורבן לה-ורייה]]<br />
[[hi:उर्बैन ली वेर्रिएर]]<br />
[[ht:Urbain Le Verrier]]<br />
[[hu:Urbain Le Verrier]]<br />
[[id:Urbain Le Verrier]]<br />
[[it:Urbain Le Verrier]]<br />
[[ja:ユルバン・ルヴェリエ]]<br />
[[ko:위르뱅 르베리에]]<br />
[[la:Urbanus Le Verrier]]<br />
[[lb:Urbain Le Verrier]]<br />
[[mr:उर्बैन ली व्हेरिये]]<br />
[[nds:Urbain Le Verrier]]<br />
[[nl:Urbain Le Verrier]]<br />
[[no:Urbain Le Verrier]]<br />
[[pl:Urbain Le Verrier]]<br />
[[pt:Urbain Le Verrier]]<br />
[[ro:Urbain Le Verrier]]<br />
[[ru:Леверье, Урбен Жан Жозеф]]<br />
[[simple:Urbain Le Verrier]]<br />
[[sk:Urbain Le Verrier]]<br />
[[sl:Urbain-Jean Joseph Le Verrier]]<br />
[[sv:Urbain Jean Joseph Leverrier]]<br />
[[th:อูร์แบ็ง เลอ แวรีเย]]<br />
[[tr:Urbain Le Verrier]]<br />
[[uk:Урбен Левер'є]]<br />
[[zh:奥本·勒维耶]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johann_Gottfried_Galle&diff=104191210Johann Gottfried Galle2012-06-09T11:25:18Z<p>Quadcore: /* Ehrungen */ Angaben zu Google-Doodle präzisiert</p>
<hr />
<div>[[Datei:Johann-Gottfried-Galle.jpg|miniatur|Johann Gottfried Galle, 1880]]<br />
[[Datei:Johann Gottfried Galle Signature.svg|miniatur|Galles Unterschrift]]<br />
[[Datei:Gedenktafel Kirchplatz (Wittenberg) Johann Gottfried Galle.jpg|miniatur|Gedenktafel am Haus Kirchplatz, in der [[Lutherstadt Wittenberg]]]]<br />
<br />
'''Johann Gottfried Galle''' (* [[9. Juni]] [[1812]] in [[Radis]]; † [[10. Juli]] [[1910]] in [[Potsdam]]) war ein deutscher [[Astronom]]. Er war an der Entdeckung des [[Planet]]en [[Neptun (Planet)|Neptun]] beteiligt.<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Galle kam im [[Pabsthaus]] unweit der Gemeinde [[Radis]] (der Pabst ist ein dortiges Waldstück) in der Nähe von [[Gräfenhainichen]] als erster Sohn des [[Pechofen|Teerofen]]pächters Johann Gottfried Galle (1790–1853) und seiner Ehefrau Maria Henriette Pannier (1790–1839) zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in [[Wittenberg]] und studierte von 1830 bis 1833 an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]]. Anschließend übernahm er am Gymnasium von [[Guben]] eine Stelle im höheren Lehramt als [[Oberlehrer]] für [[Mathematik]] und [[Physik]]. Später wechselte er ans [[Friedrichwerdersches Gymnasium|Friedrichs-Werdersche Gymnasium]] nach [[Berlin]].<br />
<br />
1835 berief ihn sein ehemaliger Lehrer, der Astronomieprofessor [[Johann Franz Encke]], als Gehilfen an die am Stadtrand neu errichtete [[Berliner Sternwarte]]. Hier arbeitete Galle für die nächsten 16 Jahre, wobei er insbesondere einen [[Joseph von Fraunhofer|Fraunhofer]]-[[Fernrohr|Refraktor]] mit 9&nbsp;[[Zoll (Einheit)|Zoll]] (22,5&nbsp;cm) [[Apertur (Optik)|Öffnung]] nutzte. 1838 entdeckte er einen inneren, dunklen Ring des [[Saturn (Planet)|Saturn]]. Von 1839 bis 1840 entdeckte er drei neue [[Komet]]en. 1845 promovierte Galle, wobei er sich mit den Aufzeichnungen des Dänen [[Ole Rømer]] zu Sternpositionen befasste.<br />
<br />
Am Morgen des 23. September 1846 erhielt er einen Brief des Franzosen [[Urbain Le Verrier]], der die [[Bahnstörung]]en des Planeten [[Uranus (Planet)|Uranus]] untersucht hatte. Le Verrier leitete daraus die Position eines noch unentdeckten Planeten ab und bat Galle, den entsprechenden Himmelsabschnitt abzusuchen. In der gleichen Nacht entdeckte Galle unter Mitwirkung seines Assistenten [[Heinrich Louis d'Arrest]], nur 1° von der errechneten Position entfernt, einen Stern 8.&nbsp;[[Scheinbare Helligkeit|Größe]], der in der „Berliner Akademischen Sternkarte“ nicht verzeichnet war. In der darauf folgenden Nacht konnte eine [[Eigenbewegung (Astronomie)|Eigenbewegung]] des Himmelskörpers von 4&nbsp;[[Bogensekunde]]n gemessen werden, womit die Planeteneigenschaft einwandfrei feststand. Galle lehnte allerdings stets ab, als Entdecker des später [[Neptun (Planet)|Neptun]] genannten Planeten zu gelten; er sprach die Entdeckung Le Verrier zu.<br />
<br />
1847 wurde Galle zum Nachfolger [[Friedrich Wilhelm Bessel]]s als Direktor der [[Sternwarte Königsberg]] ausersehen. Bevor die von [[Friedrich Wilhelm IV.]] bereits verfügte Ernennung wirksam werden konnte, trat Galle Anfang 1848 nach einer von [[Carl Gustav Jacob Jacobi]] gegen ihn geführten Intrige von der Bewerbung zurück. <ref>[[Diedrich Wattenberg]]: ''Nach Bessels Tod - Eine Sammlung von Dokumenten''. Veröffentlichungen der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow Nr.7. 1976</ref><br />
<br />
1851 ging Galle nach [[Breslau]], wo er zunächst die Leitung der dortigen Sternwarte und ab 1856 eine Professur für Astronomie an der [[Universität Breslau|Breslauer Universität]] übernahm. Hier war er über 45 Jahre lang tätig. In dieser Zeit setzte er sich mit der genauen [[Bahnbestimmung]] von Planeten auseinander und entwickelte Methoden zur Bestimmung der Höhe des [[Polarlicht]]es sowie der Bahn von [[Meteor]]en und fasste die Daten aller bis 1894 beobachteten Kometen in einem Werk zusammen. Darüber hinaus befasste er sich mit dem [[Erdmagnetfeld|Magnetismus der Erde]] und der [[Klimatologie]]. Insgesamt veröffentlichte er über 200 Werke.<br />
<br />
1897 verließ Galle Breslau und zog nach Potsdam, wo er im Alter von 98 Jahren verstarb. Er hinterließ seine Frau und die zwei Söhne [[Andreas Galle]] (1858–1943) und Georg Galle (1860–1946).<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
<br />
Für sein Werk wurden ihm zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen zuteil. Für die Entdeckung des Neptun erhielt er vom preußischen König den [[Roter Adlerorden|Roten Adlerorden]] und vom König von Frankreich die Ernennung zum [[Ehrenlegion|Ritter der Ehrenlegion]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chronologs.de/chrono/blog/briefe-aus-meiner-muhle/allgemein/2009-08-28/planetendiebstahl-und-theogonie.-zehnter-brief-aus-meiner-m-hle-teil-2-. |titel=Planetendiebstahl und Theogonie – Zehnter Brief aus meiner Mühle (Teil 2) |autor=Wolfgang Herrig |datum=28. August 2009 |zugriff=2010-02-20}}</ref> Er war Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] und der britischen [[Royal Astronomical Society]]. Die [[Naturforschende Gesellschaft zu Emden]] nahm Galle im Jahr 1859 als korrespondierendes Ehrenmitglied in ihrer Gesellschaft auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.archive.org/stream/jahresberichtde00emdegoog#page/n496/mode/2up |titel=Historische Jahresberichte, 93. Jahresbericht, Seite 53 |autor=Sekretär Hempen |datum=01. Oktober 1907 |zugriff=2012-03-21}}</ref> Die Stadt [[Gräfenhainichen]] errichtete ihm 1977 ein Denkmal.<br />
<br />
Zu seinem Gedenken wurden der Mondkrater [[Galle (Mondkrater)|Galle]], der Marskrater [[Galle (Marskrater)|Galle]], ein [[Planetenring|Ring]] des Neptun sowie der Asteroid [[(2097) Galle]] benannt.<br />
<br />
Der US-amerikanische Konzern Google widmete am 9. Juni 2012 Galle ein [[Google#Google Doodle|Doodle]] auf seiner deutschsprachigen Startseite.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* William Sheehan, Nicholas Kollerstrom, Craig B. Waff: ''Die Neptun-Affäre''. Spektrum der Wissenschaft, April 2005, S. 82–88 (2005), ISSN 170-2971<br />
* [[Heinrich Kühne]], Heinz Motel: ''Berühmte Persönlichkeiten und ihre Verbindung zu Wittenberg''. Verlag Göttinger Tageblatt 1990 ISBN 3-924781-17-6<br />
* Dietrich Wattenberg: ''Johann Gottfried Galle, 1812–1910; Leben und Wirken eines deutschen Astronomen''. Leipzig, J. A. Barth, 1963.<br />
* {{NDB|6|47|48|Galle, Johann Gottfried|Julius Dick|118689304}}<br />
* {{Internetquelle |url=http://articles.adsabs.harvard.edu//full/1910AN....185..307K/0000172.000.html |titel=Johann Gottfried Galle |autor=J. Franz |werk=[[Astronomische Nachrichten]] |seiten=307–312, Bd. 185 |datum=1910 |zugriff=2010-02-20 |kommentar=Nachruf, [[Astrophysics Data System|ADS]]}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons}}<br />
* [http://adsabs.harvard.edu/full/1910AN....185..309F Nachruf von J.&nbsp;Franz], in: [[Astronomische Nachrichten]], 185 (1910), S.&nbsp;309–312<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|PND=118689304}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Galle, Johann Gottfried}}<br />
[[Kategorie:Astronom (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Breslau)]]<br />
[[Kategorie:Lehrer]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft zu Emden]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)]]<br />
[[Kategorie:Träger des Roten Adlerordens (Ausprägung unbekannt)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1812]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1910]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Galle, Johann Gottfried<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Astronom<br />
|GEBURTSDATUM=9. Juni 1812<br />
|GEBURTSORT=[[Radis]]<br />
|STERBEDATUM=10. Juli 1910<br />
|STERBEORT=[[Potsdam]]<br />
}}<br />
<br />
[[ar:يوهان جدفريد جال]]<br />
[[be:Іаган Готфрыд Гале]]<br />
[[be-x-old:Ёган Гале]]<br />
[[bg:Йохан Готфрид Гал]]<br />
[[ca:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[cs:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[da:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[el:Γιόχαν Γκότφριντ Γκάλε]]<br />
[[en:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[eo:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[es:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[eu:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[fi:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[fr:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[gv:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[it:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[ja:ヨハン・ゴットフリート・ガレ]]<br />
[[ka:იოჰან გოტფრიდ გალე]]<br />
[[ko:요한 고트프리트 갈레]]<br />
[[lb:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[nl:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[no:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[pl:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[pt:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[ro:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[ru:Галле, Иоганн Готтфрид]]<br />
[[simple:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[sk:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[sl:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[sv:Johann Gottfried Galle]]<br />
[[th:โยฮันน์ กอทท์ฟรีด กัลเลอ]]<br />
[[uk:Йоганн Готфрид Ґалле]]<br />
[[zh:约翰·格弗里恩·伽勒]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=1912&diff=10343738219122012-05-20T06:17:42Z<p>Quadcore: /* Oktober */ Altschuller ist 1926 geboren.</p>
<hr />
<div>{{Artikel Jahr}}<br />
<br />
{| {{Jahresbox}}<br />
| [[Datei:President Woodrow Wilson portrait December 2 1912.jpg|center|180px|Portrait Präsident Woodrow Wilson]] [[Woodrow Wilson]] gewinnt die [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1912|Präsidentschaftswahl]] in den [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten]]. <br />
| [[Datei:Sun Yat Sen portrait.jpg|center|160px|Sun Yat-sen, ca. 1912]] [[Sun Yat-sen]] proklamiert die [[Republik China]] und gründet die [[Kuomintang]].<br />
|-<br />
| colspan="2" | [[Datei:Stöwer Titanic.jpg|center|340px|Untergang der Titanic]] Im Nordatlantik versinkt das Passagierschiff ''[[RMS Titanic]]''. <br />
|-<br />
! colspan="2" class="hintergrundfarbe10" bgcolor=#ececec| 1912 in anderen Kalendern<br />
|-<br />
! [[Armenischer Kalender]]<br />
| 1360/61 (Jahreswechsel Juli)<br />
|-<br />
! [[Äthiopischer Kalender]]<br />
| 1904/05 (10./11. September)<br />
|-<br />
! [[Bahai-Kalender]]<br />
| 68/69 (20./21. März)<br />
|-<br />
! [[Bikram Sambat]] (Nepalesischer Kalender)<br />
| 1968/69 (April)<br />
|-<br />
! [[Buddhistische Zeitrechnung]]<br />
| 2455/56 (südlicher Buddhismus); 2454/55 (Alternativberechnung nach Buddhas [[Parinirvana]])<br />
|-<br />
! [[Chinesischer Kalender]]<br />
| 76. (77.) [[60-Jahre-Zyklus|Zyklus]] <br />
Jahr der [[Wasser-Ratte]] 壬子 ([[Chinesisches Neujahrsfest|seit 18. Februar]], davor [[Metall-Schwein]] 辛亥)<br />
|-<br />
! [[Chuch'e-Ideologie]] (Nordkorea)<br />
| Chuch'e 1<br />
|-<br />
! [[Dai (Volk)|Dai]]-Kalender (Vietnam)<br />
| 1274/75 (Jahreswechsel April)<br />
|-<br />
! [[Dangun]]-Ära (Korea)<br />
| 4245/46 (2./3. Oktober) <br />
|-<br />
! [[Iranischer Kalender]]<br />
| 1290/91 (um den 21. März)<br />
|-<br />
! [[Islamische Zeitrechnung|Islamischer Kalender]]<br />
| 1330/31 (10./11. Dezember)<br />
|-<br />
! [[Japanische Zeitrechnung|Japanischer Kalender]] <br />
| ''[[Meiji-Zeit|Meiji]]'' 45 ({{lang|ja-Hani|明治45年}}, bis 30. Juli) / ''[[Taishō-Zeit|Taishō]]'' 1 ({{lang|ja-Hani|大正元年}}, ab 30. Juli); <br /><br />
Kōki 2572<br />
|-<br />
! [[Jüdischer Kalender]]<br />
| 5672/73 (11./12. September)<br />
|-<br />
! [[Koptischer Kalender]]<br />
| 1628/29 (10./11. September) <br />
|-<br />
! [[Malayalam-Kalender]]<br />
| 1087/88 <br />
|-<br />
! [[Minguo-Kalender]] (China)<br />
| Jahr 1 der Republik<br />
|-<br />
! [[Rumi-Kalender]] (Osmanisches Reich)<br />
| 1327/28 (1. März)<br />
|-<br />
! [[Seleukidische Ära]]<br />
| Babylon: 2222/23 (Jahreswechsel April)<br />
Syrien: 2223/24 (Jahreswechsel Oktober)<br />
|-<br />
! [[Suriyakati-Kalender]] (Thai-Solar-Kalender)<br />
| 2454/55 (1. April)<br />
|-<br />
! [[Tibetischer Kalender]]<br />
| 1658 <br />
|}<br />
<br />
Das Jahr '''1912''' ist vor allem durch die wachsende Konfliktsituation in Europa geprägt, die zwei Jahre später in den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] münden wird. <br />
<br />
Gespräche des britischen Kriegsministers [[Richard Burdon Haldane]] mit dem deutschen Reichskanzler [[Theobald von Bethmann Hollweg]] im Februar über ein Abkommen zur Beschränkung der Flottenrüstung bleiben ergebnislos. Im Mai hingegen beschließt der deutsche Reichstag einen weiteren Ausbau der Flotte. Auf dem [[Balkanhalbinsel|Balkan]] gründen mehrere nach wie vor unter osmanischer Oberhoheit befindliche Staaten den [[Balkanbund]] und beginnen - ermutigt durch die Erfolge [[Geschichte Italiens|Italiens]] im [[Italienisch-Türkischer Krieg|Italienisch-Türkischen Krieg]] - im Oktober den [[Balkankriege#Erster Balkankrieg 1912|Ersten Balkankrieg]] gegen das nach dem Sturz der [[Jungtürken]] zerfallende [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]].<br />
<br />
Nach dem Verzicht des sechsjährigen chinesischen Kaisers [[Puyi]] auf den Thron wird die [[Republik China]] proklamiert, womit das [[Chinesisches Kaiserreich|chinesische Kaiserreich]] endet. Dies entfacht einen Machtkampf um die Staatsführung.<br />
<br />
Vor der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1912|Präsidentschaftswahl]] in den [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten]] kommt es zur Abspaltung der [[Progressive Party|Progressiven Partei]] unter dem ehemaligen Präsidenten [[Theodore Roosevelt]] von der [[Republikanische Partei|Republikanischen Partei]]. Da sich die Kandidaten dieser beiden Parteien gegenseitig die Stimmen wegnehmen, geht der [[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokrat]] [[Woodrow Wilson]] als Sieger aus der Wahl hervor.<br />
<br />
Weitere Ereignisse sind das tragische Ende der britischen ''[[Terra-Nova-Expedition]]'' unter der Leitung von [[Robert Falcon Scott]] zum [[Südpol]], der Untergang des britischen Luxusdampfers ''[[RMS Titanic]]'' im Nordatlantik und die Austragung der [[Olympische Sommerspiele 1912|V. Olympischen Sommerspiele]] in Stockholm.<br />
<br />
== [[:Kategorie:1912|Ereignisse]] ==<br />
<br />
=== Politik und Weltgeschehen ===<br />
<br />
==== Europa und Mittelmeerraum ====<br />
<br />
===== Italien / Osmanisches Reich =====<br />
<br />
* [[24. Februar]]: Die italienische Flotte beschießt die türkische Festung [[Beirut]]. <br />
* [[14. März]]: Attentat in Rom. Bei einer Messe im Pantheon feuert der Anarchist ''Antonio d' Alba'' mehrmals auf den italienischen König [[Viktor Emanuel III.]] Der König entkommt unverletzt.<br />
<br />
[[Datei:Bellum1911.png|miniatur|links|Der Italienisch-Türkische Krieg im Mittelmeer 1911–1912]]<br />
<br />
* [[18. April]]: [[Italienisch-Türkischer Krieg]] - nach Beschießung der Dardanellen durch italienische Kriegsschiffe schließt die Türkei die See-Verbindung zwischen Schwarzem und Mittelmeer für den Schiffsverkehr.<br />
* [[4. Mai]]: Die in Nordafrika festsitzenden Italiener versuchen den Krieg in andere Regionen zu tragen und erobern die Mittelmeerinsel [[Rhodos]].<br />
* [[18. Oktober]]: Ende des [[Italienisch-Türkischer Krieg|italienisch-türkischen Krieges]] durch den [[Vertrag von Lausanne]]. Das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] verzichtet auf seinen nordafrikanischen Besitz (im heutigen Libyen) zu Gunsten [[Italien]]s.<br />
<br />
===== Balkan =====<br />
<br />
[[Datei:PosicionesPrimeraGuerraBalcánica-de.svg|miniatur|Im Ersten Balkankrieg durch den Balkanbund eroberte Gebiete]]<br />
<br />
* [[13. März]]: [[Geschichte Serbiens#Balkankriege|Serbien]] und [[Geschichte Bulgariens#Balkankriege und Erster Weltkrieg|Bulgarien]] schließen ein geheimes [[Defensivbündnis]], aus dem der gegen das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] gerichtete [[Balkanbund]] erwächst. <br />
* [[8. Oktober]]: Nachdem das Osmanische Reich die ultimative Forderung des mittlerweile aus Serbien, Bulgarien, Montenegro und Griechenland bestehenden [[Balkanbund]]es nach Autonomie für [[Geschichte Albaniens#Auf dem Weg zum Nationalstaat|Albanien]] und [[Altserbien]] zurückgewiesen hat, beginnt mit der Kriegserklärung [[Geschichte Montenegros#20. Jahrhundert|Montenegros]] der [[Balkankriege#Erster Balkankrieg 1912|Erste Balkankrieg]]. <br />
* [[16. Oktober]]: Das Osmanische Reich erklärt Bulgarien den Krieg. <br />
* [[17. Oktober]]: [[Geschichte Serbiens#Balkankriege|Serbien]], [[Geschichte Bulgariens#Balkankriege und Erster Weltkrieg|Bulgarien]] und [[Geschichte Griechenlands#Die „Megali Idea“ und die Vergrößerung des Staatsgebiets|Griechenland]] erklären dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] den Krieg.<br />
* [[29. Oktober]]: Während des [[Erster Balkankrieg|Ersten Balkankriegs]] beginnt bis zum 2. November dauernde [[Schlacht von Lüleburgaz]].<br />
* [[28. November]]: Ausrufung der Unabhängigkeit in [[Albanien]].<br />
* [[3. Dezember]]: In der türkischen Stadt Tschataldscha wird ein vorläufiger Waffenstillstand im 1.&nbsp;[[Balkankriege|Balkankrieg]] von der Türkei, Bulgarien, Serbien und Mazedonien unterzeichnet.<br />
<br />
===== Deutsches Reich =====<br />
<br />
[[Datei:Karte der Reichstagswahlen 1912.png|miniatur|links|Die Ergebnisse der Reichstagswahl nach Wahlkreisen]] <br />
<br />
* [[12. Januar]]: [[Reichstagswahl 1912|Reichstagswahlen]], Rutsch nach Links, die Sozialdemokraten verdoppeln ihre Sitze und werden stärkste Fraktion. Das zersplitterte bürgerliche Lager rückt zusammen und kann wieder die Regierung bilden. <br />
* [[8. Februar]]: In Berlin beginnt der britische Kriegsminister [[Richard Burdon Haldane]] Gespräche zur Entschärfung der Flottenrivalität, die ergebnislos bleiben.<br />
* [[14. Mai]]: Der [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Deutsche Reichstag]] billigt eine neue Flottenvorlage, die u.a. den Bau von 41 Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern vorsieht.<br />
* [[8. Dezember]]: Beim [[Kriegsrat vom 8. Dezember 1912]] [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Kaiser Wilhelms II.]] mit der militärischen Führungsspitze wird über einen zukünftigen Krieg gegen [[Russland]], [[Frankreich]] und [[Vereinigtes Königreich|England]] beraten.<br />
* [[8. Dezember]]: Der [[Dreibund]] zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien wird um sechs Jahre verlängert.<br />
* [[12. Dezember]]: Nach dem Tod des Prinzregenten [[Luitpold von Bayern]] wird sein Sohn [[Ludwig III. (Bayern)|Ludwig III.]] neuer Regent in Bayern. Im November [[1913]] nimmt er den Königstitel an.<br />
<br />
* [[Bergarbeiterstreik von 1912|Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet]]: Militär wird eingesetzt<br />
<br />
===== Frankreich / Marokko =====<br />
<br />
[[Datei:Morocco Protectorate.svg|miniatur|hochkant|Französisch-Marokko (hellgrün) und das spanische Einflussgebiet (rosa)]]<br />
<br />
* [[14. Januar]]: [[Raymond Poincaré]] wird französischer Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen.<br />
* [[30. März]]: Nach der Beilegung der [[Zweite Marokkokrise|Zweiten Marokkokrise]] mit dem Deutschen Reich durch den ''[[Marokko-Kongo-Vertrag]]'' vom 4. November [[1911]] errichtet [[Dritte Französische Republik|Frankreich]] mit dem ''[[Vertrag von Fès]]'' mit Sultan [[Mulai Abd al-Hafiz]] ein [[Protektorat]] über [[Geschichte Marokkos#Kolonisierung (1912-1956)|Marokko]]. [[Rabat]] wird neue Hauptstadt [[Französisch-Marokko]]s.<br />
* [[27. November]]: Nach Abschluss eines Vertrages mit Frankreich erhält [[Geschichte Spaniens|Spanien]] ein Einflussgebiet im Norden Marokkos. Um [[Tanger]] wird ein internationales entmilitarisiertes Gebiet eingerichtet.<br />
<br />
===== Großbritannien =====<br />
<br />
* [[1. Januar]]: Das Fernsprechwesen in [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]] wird verstaatlicht.<br />
* [[13. April]]: Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] wird das [[Royal Flying Corps]] gegründet, der Vorläufer der [[Royal Air Force]]. <br />
* [[13. Mai]]: Die Ballon-Einheit der Royal Engineers wird dem ''Royal Flying Corps'' unterstellt. <br />
<br />
===== Portugal =====<br />
<br />
* [[30. Januar]]: [[Erste Portugiesische Republik|Generalstreik in Portugal]] nach Militäreinsatz gegen streikende Landarbeiter. Es kommt zu Straßenschlachten in [[Lissabon]] <br />
* [[16. Juni]]: In [[Geschichte Portugals|Portugal]] tritt die Regierung von [[Augusto de Vasconcelos]] zurück, [[Duarte Leite Pereira da Silva]] wird neuer Regierungschef. <br />
<br />
===== Russland =====<br />
<br />
* [[17. April]]: Ein zaristisches Regiment verübt in [[Bodaibo]] das ''Lena-Massaker'' an streikenden Arbeitern. Mindestens 150 Tote und 100 Verwundete bleiben zurück.<br />
* [[18. Mai]]: In Sankt Petersburg erscheint erstmals die vom [[Marxismus|Marxisten]] [[Lenin]] angeregte und gegründete Tageszeitung ''[[Prawda]]'', die bald mit der [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]] Konflikte hat und im Jahr 1917 zum [[Zeitung|Organ]] der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|KPdSU]] wird. <br />
<br />
===== Skandinavien =====<br />
<br />
* [[14. Mai]]: Thronwechsel in [[Geschichte Dänemarks|Dänemark]]. Auf den verstorbenen [[Friedrich VIII. (Dänemark)|Friedrich VIII.]] folgt [[Christian X.]]<br />
* [[23. Dezember]]: In Stockholm wird ein Abkommen von Schweden, Dänemark und Norwegen unterzeichnet, in dem sich diese Länder zur Neutralität in militärischen Konflikten verpflichten. <br />
<br />
===== Schweiz =====<br />
<br />
* [[1. Januar]]: [[Ludwig Forrer]] wird neuer Bundespräsident der [[Schweiz]].<br />
* [[1. Januar]]: Das ''[[Zivilgesetzbuch]]'' tritt in Kraft. <br />
<br />
===== Luxemburg =====<br />
<br />
<br />
* [[25. Februar]]: Auf Grund einer geänderten Thronfolgeregelung wird die älteste Tochter [[Wilhelm IV. (Luxemburg)|Wilhelms IV.]] von Luxemburg, [[Maria-Adelheid (Luxemburg)|Maria-Adelheid]], als erste Frau regierende Herzogin von [[Geschichte Luxemburgs#Entstehung des souveränen Großherzogtums|Luxemburg]]. Bis zu ihrer Volljährigkeit am 15. Juni übernimmt ihre Mutter [[Maria Anna von Portugal (1861–1942)|Maria Anna]] die Regentschaft.<br />
<br />
==== Republik China ====<br />
<br />
* [[1. Januar]]: [[Sun Yat-sen]] proklamiert die [[Republik China]], die bis zum Sieg [[Mao Zedong]]s [[1949]] existieren wird. <br />
* [[12. Februar]]: Der letzte [[Geschichte Chinas#Republik China (1912 - 1949)|chinesische]] Kaiser [[Pu Yi]] aus der [[Qing-Dynastie]] wird als Höhepunkt der [[Xinhai-Revolution]] von Premierminister [[Yuan Shikai]] zur Abdankung gezwungen. Mit dem ''[[Wohlwollender Vertrag|Wohlwollenden Vertrag]]'' werden ihm in der [[Republik China#Geschichte|Chinesischen Republik]] weiterhin Titel und Würden zugesichert. Yuan Shikai löst Sun Yat-sen als Präsident der Republik ab. <br />
<br />
[[Datei:3-10.jpg|miniatur|Yuan Shikai nach der Ernennung zum Präsidenten]]<br />
<br />
* [[10. März]]: Der durch die Nationalversammlung in [[Nanking]] gewählte [[Yuan Shikai]] tritt als Oberhaupt der [[Beiyang-Regierung]] sein Amt als Präsident der [[Republik China]] an.<br />
* [[25. August]]: Sun Yat-sen gründet die Nationale Volkspartei ([[Kuomintang]]). <br />
<br />
==== Japan ====<br />
<br />
* [[30. Juli]]: Nach dem Tod Kaiser [[Mutsuhito]]s wird [[Yoshihito]] neuer Kaiser [[Geschichte Japans|Japans]].<br />
<br />
==== Amerika ====<br />
<br />
[[Datei:United States 1912-08-1959-01.png|miniatur|Vereinigte Staaten nach der Aufnahme von New Mexico und Arizona und der Gründung des Alaska-Territoriums]]<br />
<br />
* [[6. Januar]]: [[New Mexico]], das bisherige [[New-Mexico-Territorium]], wird als 47.&nbsp;[[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|Bundesstaat]] in die [[Geschichte der Vereinigten Staaten|Vereinigten Staaten]] aufgenommen. <br />
* [[14. Februar]]: [[Arizona]], das bisherige [[Arizona-Territorium]], wird als 48. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten aufgenommen. Die Aufwertung ist hauptsächlich den [[Arizona Rangers]] zu verdanken, denen es in den letzten Jahren gelungen ist, die Gesetzlosigkeit in dem [[Territorium (Vereinigte Staaten)|Territorium]] einzudämmen.<br />
* [[14. August]]: [[US-Militärintervention in Nicaragua 1909–1925]]: In [[Nicaragua]] gehen [[United States Marine Corps|US-Marines]] an Land, welche die US-freundliche Regierung von [[Adolfo Díaz]] vor Aufständischen schützen und an der Macht halten.<br />
* [[24. August]]: Der bisherige [[District of Alaska]] wird in das [[Alaska-Territorium]] umgewandelt, ein direkt der Regierungsgewalt der US-amerikanischen Bundesregierung unterstehenden Gebiets ohne den Status eines Bundesstaats.<br />
* [[5. November]]: Bei der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1912]] wird [[Woodrow Wilson]] zum 28.&nbsp;[[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika]] gewählt.<br />
<br />
==== Afrika ====<br />
<br />
* [[8. Januar]]: In Südafrika wird der ''South African Native National Congress'', der Vorläufer des ANC ([[African National Congress]]), als Interessenvertreter der [[Bantu]]s gegründet. <br />
<br />
==== Weitere internationale Ereignisse ====<br />
<br />
* [[12. Januar]]: In [[Den Haag]] findet auf Initiative der Vereinigten Staaten die erste [[Internationale Opiumkonferenz]] statt, die sich auf eine strenge staatliche Kontrolle des [[Drogenhandel]]s verständigt.<br />
<br />
=== Wirtschaft ===<br />
<br />
==== Verkehr ====<br />
<br />
* [[15. Februar]]: In Hamburg wird mit dem ersten Abschnitt der [[Geschichte der Hamburger Hochbahn#Eröffnung des Ringes|Ringbahn]] die erste [[U-Bahn Hamburg|U-Bahn-Strecke in Hamburg]] und der dritte U-Bahn-Betrieb in Deutschland eröffnet. Der planmäßige Betrieb zwischen [[U-Bahnhof Rathaus (Hamburg)|Rathausmarkt]] und [[Barmbek]] wird am [[1. März]] aufgenommen. Am [[10. Mai]] geht der zweite Streckenabschnitt in Betrieb. <br />
* [[6. März]]: Die Eisenbahnverbindung zwischen [[Arica]] in [[Chile]] und [[La Paz (Bolivien)]] wird eröffnet. <br />
* [[28. Juni]]: Der [[Geschichte der Hamburger Hochbahn#Eröffnung des Ringes|Ring]] der [[U-Bahn Hamburg|Hamburger U-Bahn]] ist nach Eröffnung des dritten Teil-Abschnittes zwischen Millerntor und [[U-Bahnhof Rathaus (Hamburg)|Rathausplatz]] geschlossen und wird im 5-Minuten-Takt befahren.<br />
* [[1. August]]: Die [[Jungfraubahn|Jungfraubahn-Station]] ''[[Jungfraujoch]]'' wird in Betrieb genommen.<br />
<br />
==== Sonstiges ====<br />
<br />
* [[12. März]]: Staatspräsident [[Adolfo Díaz]] führt an Stelle des bisher gültigen ''[[Nicaraguanischer Peso|Peso]]'' den ''[[Córdoba Oro]]'' als neue Währung in [[Nicaragua]] ein. Am Anfang entspricht ein Córdoba einem [[US-Dollar]]. <br />
* [[29. August]]: In [[Eindhoven]] wird das expandierende Unternehmen ''Philips & Co.'' in die gegründete [[Aktiengesellschaft]] ''[[Philips|N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken]]'' überführt.<br />
* [[7. Oktober]]: An der [[Börse Helsinki]] werden die ersten Handelstransaktionen ausgeführt.<br />
<br />
=== Wissenschaft und Technik ===<br />
<br />
==== Antarktisforschung ====<br />
<br />
{{Hauptartikel|Goldenes Zeitalter der Antarktis-Forschung}} <br />
<br />
===== Scotts ''Terra-Nova-Expedition'' =====<br />
<br />
* [[4. Januar]]: [[Robert Falcon Scott]] trifft die endgültige Entscheidung über die Zusammensetzung der Polmannschaft der ''[[Terra-Nova-Expedition]]''. Fünf Personen statt wie bisher geplant vier sollen den Südpol bezwingen. <br />
<br />
[[Datei:Scottgroup.jpg|miniatur|Scotts Team am Südpol, von links nach rechts: (stehend) Wilson, Scott, Oates; (sitzend) Bowers, Edgar Evans]]<br />
<br />
* [[17. Januar]]: Scott erreicht mit seiner Crew den [[Südpol]]. Doch der Norweger [[Roald Amundsen]] war mit Hundeschlitten einen Monat früher da. Der Rückmarsch zum Basislager endet für die Expedition tödlich. <br />
* [[17. Februar]]: [[Edgar Evans]] kommt als erstes Mitglied der Terra-Nova-Expedition ums Leben. <br />
* [[4. März]]: [[Apsley Cherry-Garrard]] füllt das ''One-Ton-Depot'' neuerlich mit Vorräten an und wartet bis zum 10. März auf die Südgruppe, bevor er auftragsgemäß wieder umkehrt. Diese ist zu diesem Zeitpunkt etwa 120 km von ihm entfernt. <br />
* [[7. März]]: [[Roald Amundsen]] gibt die Entdeckung des [[Südpol]]s am 14. Dezember des Vorjahres bekannt. <br />
* [[16. März]]: Als sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechtert, verlässt [[Lawrence Oates]], [[Terra-Nova-Expedition/Mannschaftsliste|Mitglied der Terra-Nova-Expedition]], das Zelt und erklärt, ''„dass es etwas länger dauern könne“''. Er kehrt nicht mehr zurück. <br />
* [[26. März]]: Eine erste Suchgruppe nach Scott und seinen Kollegen wird losgeschickt, kehrt jedoch ohne Ergebnis zurück. <br />
* [[29. März]]: Robert F. Scott macht seinen letzten Tagebucheintrag. <br />
<br />
[[Datei:Scott, Wilson and Bowers grave.jpg|miniatur|links|hochkant|Das heute verschollene Grab von Scott, Wilson und Bowers]]<br />
<br />
* [[12. November]]: Eine am 29. Oktober losgeschickte Suchgruppe findet die gefrorenen Körper von [[Robert Falcon Scott]], [[Edward Adrian Wilson]] und [[Henry Robertson Bowers]], 18 Kilometer südlich des ''One Ton Depot''s, ihr Zelt fast bis zur Spitze von angewehtem Schnee bedeckt.<br />
<br />
===== Weitere Expeditionen =====<br />
<br />
[[Datei:Mawson main base.jpg|miniatur|Mawson Huts]]<br />
[[Datei:Australasiatische Antarktisexpedition.jpg|miniatur|Mertz fotografiert auf einer Erkundung im Dezember 1912 seinen Kollegen Ninnes]]<br />
<br />
* Nach der Entdeckung von [[Georg-V.-Land]] und [[Königin-Mary-Küste]] erreicht die [[Australasiatische Antarktisexpedition]] unter der Leitung von [[Douglas Mawson]] am [[12. Januar]] [[Kap Denison]] in der [[Commonwealth-Bucht]]. Die Männer errichten ihre Hauptbasis [[Mawson’s Huts]], wo achtzehn Mann den Winter von 1912 verbringen. Sie bauen außerdem Quartiere auf der [[Macquarie-Insel]] und eine Westbasis auf dem [[Shackleton-Schelfeis]]. Die Teams aller drei Basen führen routinemäßige wissenschaftliche und meteorologische Beobachtungen durch, die detailliert in den umfangreichen Berichten festgehalten werden, die aber erst zwischen 1922 und 1942 publiziert werden. Sie richten weiters die erste drahtlose Funkverbindung der Antarktis ein, die mit [[Hobart]] verbunden ist. In der zweiten Hälfte des Jahres 1912 werden fünf große Schlittenfahrten von der Hauptbasis und zwei von der Westbasis aus unternommen, um bisher unbekanntes Territorium zu erforschen. Auf einer solchen Schlittenfahrt stürzt [[Belgrave Edward Sutton Ninnis|Belgrade Ninnis]] mit sechs Hunden und dem Schlitten mit dem Großteil der Lebensmittel in eine Gletscherspalte und kommt dabei ums Leben. Die Überlebenden Mawson und [[Xavier Mertz]] beginnen eine brutale Heimreise ins 500 Kilometer entfernte Basislager, auf der sie sich von den übrigen Hunden ernähren. <br />
<br />
[[Datei:Yamato Snowfield.JPG|miniatur|links|Die Japanische Expedition an ihrem südlichsten Punkt am Yamato-Schneefeld]]<br />
<br />
* [[16. Januar]]: Der [[Japanische Antarktisforschung|japanischen Antarktisexpedition]] unter der Leitung von [[Shirase Nobu]] gelingt die Landung auf dem [[Antarktis|antarktischen Kontinent]], wobei die Japaner [[Roald Amundsen]]s Schiff ''[[Fram (1892)|Fram]]'' antreffen. Sie stoßen etwa 160 Meilen südlich von ihrem Schiffslandeplatz bis zum [[Yamato-Schneefeld]] vor, wo sie aufgrund widriger Wetterverhältnisse und schwindender Kräfte am [[29. Januar]] umkehren müssen. Am 20. Juni kehrt die Expedition nach Yokohama zurück. <br />
* [[30. Januar]]: Die [[Deutschland (1904)|Deutsche Südpolarexpedition]] unter [[Wilhelm Filchner]] entdeckt das [[Prinzregent-Luitpold-Land]] im [[Filchner-Ronne-Schelfeis|Kaiser-Wilhelm-Schelfeis]]. Der am [[9. Februar]] begonnene Bau eines Stationshauses scheitert jedoch am [[17. Februar]] und am [[6. März]] wird die Expedition bis [[26. November]] im Packeis eingeschlossen. Sie erreicht [[Südgeorgien]] erst wieder am [[19. Dezember]].<br />
<br />
==== Luftfahrt ====<br />
<br />
[[Datei:Harriet quimby.jpg|miniatur|Harriet Quimby in ihrem Bleriot-Eindecker]]<br />
<br />
* [[16. April]]: In einem [[Louis Blériot|Blériot]]-[[Eindecker]] überquert die erste Frau den [[Ärmelkanal]]. Die Amerikanerin [[Harriet Quimby]] gelangt in einem 59 Minuten dauernden Flug von [[Dover]] an einen 40&nbsp;km von [[Calais]] entfernten Strand in Frankreich.<br />
<br />
==== Astronomie ====<br />
<br />
* [[17. April]]: Eine Ringförmige [[Sonnenfinsternis]] überzieht Deutschland in den Mittagsstunden vom Niederrhein bis zur Insel Rügen; im [[Ruhrgebiet]] ist sie mit einer Sonnenbedeckung von 99,9 % fast total. Bei klarem Wetter herrschten ideale Beobachtungsbedingungen.<br />
* [[7. August]]: [[Victor Franz Hess]] entdeckt die Höhenstrahlung ([[Kosmische Strahlung]]) mit Hilfe von Ballonfahrten in der [[Erdatmosphäre]].<br />
<br />
===== [[Liste der Asteroiden|Liste]] der 1912 entdeckten [[Asteroid]]en =====<br />
<br />
{|width="80%" style="margin: 1em 1em 1em 0;" class="wikitable" <br />
|-<br />
! style="background:#CCCCCC;"| Nr. und Name<br />
! style="background:#CCCCCC;"| [[Durchmesser]]<br />(km)<br />
! style="background:#CCCCCC;" width=20%|Datum der Entdeckung<br />
! style="background:#CCCCCC;"| Entdecker<br />
|- <br />
| [[(727) Nipponia]] ||align="center"| 32,2 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 11. Februar || [[Adam Massinger]]<br />
|- <br />
| [[(728) Leonisis]]||align="center"| ? ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 16. Februar || [[Johann Palisa]]<br />
|- <br />
| [[(729) Watsonia]] ||align="center"| 49,2 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 9. Februar || [[Joel Hastings Metcalf]]<br />
|- <br />
| [[(730) Athanasia]] ||align="center"| ? ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 10. April || [[Johann Palisa]]<br />
|- <br />
| [[(731) Sorga]] ||align="center"| 41,8 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 15. April || [[Adam Massinger]]<br />
|- <br />
| [[(732) Tjilaki]] ||align="center"| 37,6 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 15. April || [[Adam Massinger]]<br />
|- <br />
| [[(733) Mocia]] ||align="center"| 88,7 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 16. September || [[Gustav Witt]]<br />
|- <br />
| [[(734) Benda]] ||align="center"| 70,8 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 11. Oktober || [[Johann Palisa]]<br />
|- <br />
| [[(735) Marghanna]] ||align="center"| 74,3 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 9. Dezember || [[Heinrich Vogt (Astronom)|Heinrich Vogt]]<br />
|- <br />
| [[(736) Harvard]] ||align="center"| 16,7 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 16. November || [[Joel Hastings Metcalf]]<br />
|- <br />
| [[(737) Arequipa]] ||align="center"| 44,1 ||style="text-align:right; padding-right:1em;"| 7. Dezember || [[Joel Hastings Metcalf]]<br />
|}<br />
<br />
==== Sonstiges ====<br />
<br />
* [[6. Januar]]: [[Alfred Wegener]] stellt während eines Treffens der [[Geologische Vereinigung|Geologischen Vereinigung]] im Frankfurter [[Senckenberg Naturmuseum|Senckenberg-Museum]] erstmals seine Gedanken zur [[Kontinentaldrift|Kontinentalverschiebung]] in der Öffentlichkeit vor.<br />
* [[10. September]]: Die [[University of Memphis]] entsteht als ''West Tennessee State Normal School''.<br />
* [[11. September]]: In Berlin wird die [[Diesel-Sulzer-Klose-Thermolokomotive]] für die [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]] fertiggestellt, die weltweit erste [[Diesellokomotive]].<br />
* [[18. Dezember]]: Knochen des [[Piltdown-Mensch]]en werden vor der [[Geological Society of London]] präsentiert. Die Sensation entpuppt sich im Jahr [[1953]] als wissenschaftliche Fälschung.<br />
* [[19. Dezember]]: Die [[Universidade Federal do Paraná]] entsteht in [[Curitiba]] im brasilianischen Bundesstaat [[Paraná (Bundesstaat)|Paraná]].<br />
<br />
* [[Max von Laue]] entdeckt zusammen mit [[Walter Friedrich (Biophysiker)|Walter Friedrich]] und [[Paul Knipping]] die [[Beugung (Physik)|Beugung]] von [[Röntgenstrahlung|Röntgenstrahlen]] an [[Kristall]]en (veröffentlicht in: ''Münchener Berichte 1912, 303''). Damit sind sowohl der [[Welle (Physik)|Wellencharakter]] der [[Röntgenstrahlung]] als auch die Gitterstruktur der Kristalle nachgewiesen. <br />
* Die ''[[Total (Feuerschutz)|Internationale Feuerlösch-Gesellschaft mbH]]'' präsentiert in Berlin den ersten „Schnell-Trocken-[[Feuerlöscher]]“. Das patentierte Löschverfahren revolutioniert die Brandbekämpfung und kann als Vorläufer aller modernen mobilen Feuerlöscher angesehen werden.<br />
* Der deutsche Chemiker [[Anton Köllisch]] synthetisiert für das Chemieunternehmen ''[[Merck KGaA|Merck]]'' erstmals den [[Ecstasy]]-Wirkstoff [[MDMA]].<br />
<br />
=== Kultur ===<br />
<br />
==== Bildende Kunst ====<br />
<br />
{{Hauptartikel|Kunstjahr 1912}}<br />
<br />
[[Datei:Gustav Klimt 047.jpg|miniatur|links|hochkant|[[Gustav Klimt]]: ''Adele Bloch-Bauer II'']] <br />
[[Datei:Paul Hoeniger Spittelmarkt 1912.jpg|miniatur|Berlin 1912, dargestellt im Gemälde [[Spittelmarkt]] von [[Paul Hoeniger]]]] <br />
<br />
* [[25. Mai]] - [[30. September]]: In Köln findet eine Ausstellung des ''[[Sonderbund (Malerei)|Sonderbundes]]'' statt. <br />
<br />
* Die Bezeichnung ''[[Orphischer Kubismus|Orphismus]]'' wird von dem Schriftsteller [[Guillaume Apollinaire]] für die Bilder [[Robert Delaunay]]s geprägt, der im selben Jahr eine Einführung zur Delaunay-Ausstellung in der Galerie ''Der Sturm'' von [[Herwarth Walden]] gibt. Er sieht darin die Überwindung des ''[[Kubismus]]''. <br />
* [[Marcel Duchamp]]: ''[[Akt, eine Treppe herabsteigend Nr. 2|Nu descendant un escalier no. 2]]'' <br />
* [[Georges Braque]] und [[Pablo Picasso]] entwickeln die ''[[Papier collé]]'', eine Frühform der ''[[Collage]]''. <br />
<br />
[[Datei:JuanGris.Portrait of Picasso.jpg|miniatur|hochkant|Juan Gris: ''Hommage à Picasso'']] <br />
<br />
* [[Juan Gris]] malt eine ''Hommage an Pablo Picasso''. <br />
* [[Kunsthalle Nürnberg|Kunstausstellungshalle am Marientor]] in Nürnberg wird errichtet. <br />
<br />
==== Film ====<br />
<br />
{{Hauptartikel|Filmjahr 1912}}<br />
<br />
* [[12. Februar]]: Im [[Filmstudio Babelsberg]] beginnen die Dreharbeiten zum Stummfilm ''[[Der Totentanz (Film)|Der Totentanz]]'', die innerhalb weniger Tage abgeschlossen sind. Die Uraufführung erfolgt am [[7. September]].<br />
* [[8. Juni]]: [[Carl Laemmle]] gründet mit Anderen die ''Universal Film Manufacturing Company'', aus der die [[Filmproduktionsgesellschaft]] ''[[Universal Studios]]'' hervorgeht.<br />
<br />
==== Literatur ====<br />
<br />
{{Hauptartikel|Literaturjahr 1912}}<br />
<br />
* [[Rainer Maria Rilke]] beginnt auf [[Duino-Aurisina|Schloss Duino]] bei Triest mit dem Verfassen seiner ''[[Duineser Elegien]]'', deren erste er am [[21. Januar]] an seine Gastgeberin Marie von Taxis sendet. <br />
<br />
==== Musik und Theater ====<br />
<br />
{{Hauptartikel|Musikjahr 1912}}<br />
<br />
* [[31. Januar]]: Der Sänger [[Jack Judge]] trägt in [[Stalybridge]] zum ersten Mal das von ihm komponierte [[Lied]] ''[[It’s a Long Way to Tipperary]]'' vor, das in der Zeit des Ersten Weltkriegs durch britische Soldaten weltweit bekannt wird.<br />
* [[3. Februar]]: Am [[Neues Theater am Zoo|Neuen Theater am Zoo]] in Berlin wird [[Leo Fall]]s [[Operette]] ''[[Der liebe Augustin (Operette)|Der liebe Augustin]]'', eine Überarbeitung seiner durchgefallenen [[Oper]] ''Irrlicht'' aus dem Jahre 1905, uraufgeführt. In dieser Fassung ist dem Stück mit dem [[Libretto]] von [[Ernst Welisch]] und [[Rudolf Bernauer]] schließlich Erfolg beschieden. <br />
<br />
[[Datei:Massenet Roma.jpg|miniatur|hochkant|Plakat zu ''Roma'' von [[Georges-Antoine Rochegrosse]]]]<br />
<br />
* [[17. Februar]]: Die [[Uraufführung]] der [[Oper]] ''[[Roma (Oper)|Roma]]'' von [[Jules Massenet]] erfolgt in Monte Carlo. <br />
* [[29. Februar]]: Die Uraufführung der Oper ''[[Leila (Oper)|Leila]]'' von [[Natanael Berg]] findet an der [[Königliche Oper (Stockholm)|Königlichen Oper]] in Stockholm statt. <br />
* [[15. März]]: Die Uraufführung der Oper ''[[Das Spielwerk und die Prinzessin]]'' von [[Franz Schreker]] erfolgt an der [[Wiener Staatsoper|Hofoper]] in Wien. <br />
* [[13. April]]: Die Uraufführung der musikalischen Komödie ''[[Die Brautwahl]]'' von [[Ferruccio Busoni]] erfolgt am [[Hamburgische Staatsoper|Opernhaus Hamburg]]. <br />
* [[15. Juli]]: Der [[Komponist]] [[Sergei Sergejewitsch Prokofjew]] präsentiert in Moskau als [[Pianist]] sein ''[[1. Klavierkonzert (Prokofjew)|1. Klavierkonzert]]'' bei der Uraufführung.<br />
* [[18. August]]: Mit der in Frankfurt am Main uraufgeführten Oper ''[[Der ferne Klang]]'' feiert [[Franz Schreker]] seinen ersten Erfolg. <br />
* [[25. Oktober]]: Die Erstfassung der Oper ''[[Ariadne auf Naxos]]'' von [[Richard Strauss]] mit dem [[Libretto]] von [[Hugo von Hofmannsthal]] wird im Kleinen Haus des [[Staatstheater Stuttgart|Hoftheaters Stuttgart]] uraufgeführt. <br />
* [[22. November]]: In Oslo wird ''[[Det Norske Teatret]]'' gegründet, das Stücke in [[Nynorsk]] und [[Norwegische Dialekte|norwegischen Dialekten]] aufführt.<br />
<br />
==== Sonstiges ====<br />
<br />
[[Datei:Nürnberg Tiergarten 001.JPG|miniatur|Die von [[Philipp Kittler]] gestaltete ''Figurengruppe mit Löwen'']]<br />
<br />
* [[11. Mai]]: Der [[Tiergarten Nürnberg]] wird auf dem Gelände der Bayerischen Landesausstellung von 1906 am [[Reichsparteitagsgelände#Luitpoldarena|Luitpoldhain]] eröffnet. <br />
* Mai-Juli: Bei den [[Olympische Sommerspiele 1912|Olympischen Spielen]] in Stockholm werden auch [[Olympische Sommerspiele 1912/Kunstwettbewerbe|Kunstwettbewerbe]] abgehalten. In der [[Kunstwettbewerbe bei den Olympischen Spielen|Disziplin Literatur]] gewinnt [[Pierre de Coubertin]] unter dem Pseudonym ''Georges Hohrod und Martin Eschbach'' die Goldmedaille für seine ''Ode an den Sport''. <br />
* [[3. Oktober]]: Der [[Börsenverein der Deutschen Buchhändler]] gründet mit der Stadt [[Leipzig]] und dem [[Königreich Sachsen]] die [[Deutsche Bücherei]].<br />
* [[6. Dezember]]: Der deutsche Archäologe [[Ludwig Borchardt]] entdeckt in [[Amarna|Tell El-Amarna]] die 3000 Jahre alte Büste der [[Nofretete]], Gattin des [[Echnaton]].<br />
* Das [[Deutsches Hygiene-Museum|Deutsche Hygiene-Museum]] in Dresden wird eröffnet.<br />
<br />
=== Gesellschaft ===<br />
<br />
* [[10. August]]: [[Virginia Woolf|Virginia Stephen]] heiratet [[Leonard Sydney Woolf]].<br />
<br />
=== Religion ===<br />
<br />
* [[7. Juni]]: In der [[Enzyklika]] ''[[Lacrimabili statu]]'' geht Papst [[Pius X.]] auf die Situation der [[Indigene Völker Südamerikas|Indianer in Südamerika]] ein und fordert [[Bischof|Bischöfe]] und [[Priester]] auf, sich schützend auf die Seite der Unterdrückten zu stellen.<br />
* [[24. September]]: Der von den deutschen Bischöfen im [[Gewerkschaftsstreit]] angerufene Papst [[Pius X.]] plädiert in der Enzyklika ''[[Singulari quadam]]'' dafür, die Mitgliedschaft katholischer Arbeiter in interkonfessionellen Gewerkschaften zu dulden.<br />
<br />
* Felix von Hartmann wird [[Erzbischof von Köln]].<br />
<br />
=== Katastrophen ===<br />
<br />
* [[20. März]]: An der Küste des australischen Bundesstaats [[Western Australia]] wird der Passagierdampfer ''[[Koombana (Schiff)|Koombana]]'' von einem [[Zyklon]] versenkt. Alle 138 Menschen an Bord sterben<br />
* [[14. April]]: Um ca. 23:40 Uhr rammt der Luxusdampfer ''[[RMS Titanic|R.M.S. Titanic]]'' im [[Nordatlantik]] einen [[Eisberg]]. Das Schiff der ''[[White Star Line]]'' unter Kapitän [[Edward John Smith]] wird auf der Steuerbordseite aufgerissen.<br />
* [[15. April]]: Die ''[[RMS Titanic|Titanic]]'' versinkt um 2:20 Uhr im Atlantik. Zwischen 1490 und 1517 Menschen sterben. Die ''[[RMS Carpathia]]'', die als erstes beim Unglücksort eintrifft, findet nur noch Rettungsboote vor. <br />
* [[6. Juni]] – [[8. Juni]]: Der größte Vulkanausbruch des 20. Jahrhunderts, durch den Vulkan [[Novarupta]] in Alaska<br />
* [[28. Juli]]: Landungsbrücke in [[Binz]] auf Rügen stürzt ein, 17 Tote darunter 2 Kinder<br />
* [[8. August]]: Durch ein [[Schlagwetter]] sterben in Bochum auf der Zeche ''Lothringen'' mehr als 110 Bergleute. <br />
* [[9. August]]: Ein Erdbeben der Stärke 7,3 im Iran, ca. 5.500 Tote<br />
<br />
{{Jahrestage Katastrophenhinweis}}<br />
<br />
=== Natur und Umwelt ===<br />
<br />
* [[19. Juli]]: Über der Stadt [[Holbrook (Arizona)]] zerbricht ein etwa 190 Kilogramm schwerer niedergehender [[Meteorit]] in Einzelteile.<br />
<br />
=== Sport ===<br />
<br />
{{Hauptartikel|Sportjahr 1912}}<br />
<br />
==== Olympische Spiele ====<br />
<br />
* [[5. Mai]]: In Stockholm werden die [[Olympische Sommerspiele 1912|V. Olympischen Sommerspiele]] eröffnet. Der Großteil der Sportveranstaltungen findet allerdings erst zwischen dem 29. Juni und 27. Juli statt. <br />
* [[10. November]]: Das [[Deutsches Sportabzeichen|Deutsche Sportabzeichen]] wird von der Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für [[Olympische Spiele]] unter dem Namen ''Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen'' geschaffen.<br />
<br />
==== Vereinsgründungen ====<br />
<br />
* [[2. April]]: Durch die Fusion des 1893 gegründeten ''Stuttgarter FV 93'' mit dem Fußballverein ''Kronen-Club Cannstatt'' entsteht in [[Stuttgart-Bad Cannstatt|Stuttgart-Cannstatt]] der ''[[VfB Stuttgart|Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V.]]''.<br />
* [[5. Mai]]: Der österreichische Fußballverein ''[[SV Ried]]'' wird gegründet.<br />
* [[29. November]]: Der ''[[SV Meppen|Fußballclub Amisia Meppen]]'' wird gegründet. <br />
* [[22. Dezember]]: In der [[Lombardei]] wird der Fußballverein ''[[Calcio Lecco]]'' gegründet.<br />
<br />
==== Sonstiges ====<br />
<br />
* [[18. Mai]]: Der US-Amerikaner [[George Horine]] überquert in [[Palo Alto]] im [[Hochsprung]] als Erster die Höhe von zwei Metern. <br />
<br />
* ''[[Holstein Kiel]]'' wird deutscher Meister im Fußball.<br />
<br />
''Einträge von [[Leichtathletik-Weltrekorde]]n siehe unter der jeweiligen Disziplin in den Listen für [[Liste der Leichtathletikweltrekorde der Herren nach Sportarten bis 1970|Herren-Rekorde bis 1970]] bzw. [[Liste der Leichtathletikweltrekorde der Damen nach Sportarten bis 1970|Damen-Rekorde bis 1970]]. Die erste offizielle Weltrekord-Liste wurde allerdings erst 1914 veröffentlicht.''<br />
<br />
=== Nobelpreise ===<br />
<br />
{|class="wikitable" cellpadding="5"<br />
! style="background:#ffeeaa" width="10%" |Preis <br />
! style="background:#ffeeaa" width="20%" |Person<br />
! style="background:#ffeeaa" width="15%" |Land <br />
! style="background:#ffeeaa" |Begründung für die Preisvergabe<br />
! style="background:#ffeeaa" width="90px" |Bild<br />
|- valign="top" <br />
| [[Nobelpreis für Physik]] <br />
| [[Gustaf Dalén]]<br />(1869–1937)<br />
| {{SWE}}<br />
| „für seine Erfindung selbstwirkender Regulatoren, die in Kombination mit Gasakkumulatoren zur Beleuchtung von [[Leuchtturm|Leuchttürmen]] und [[Schifffahrtszeichen|Leuchttonnen]] verwendet werden“<br />
| [[Datei:Gustaf Dalén.jpg|90px|Gustaf Dalén]]<br />
|- valign="top" <br />
| rowspan="2" | [[Nobelpreis für Chemie]] <br />
| [[Victor Grignard]]<br />(1871–1935)<br />
| {{FRA}}<br />
| „für das von ihm aufgefundene sog. [[Grignard-Verbindungen|Grignard’sche Reagenz]], das in den letzten Jahren in hohem Grad den Fortschritt der organischen Chemie gefördert hat“<br />
| [[Datei:Viktor-grignard.jpg|90px|Victor Grignard]]<br />
|- valign="top"<br />
| [[Paul Sabatier (Chemiker)|Paul Sabatier]]<br />(1854–1941)<br />
| {{FRA}}<br />
| „für seine Methode, organische Verbindungen bei Gegenwart fein verteilter Metalle zu [[Hydrierung|hydrieren]], wodurch der Fortschritt der organischen Chemie in den letzten Jahren in hohem Grad gefördert worden ist“<br />
| [[Datei:Paul Sabatier.jpg|90px|Paul Sabatier]]<br />
|- valign="top"<br />
| [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin]] <br />
| [[Alexis Carrel]]<br />(1873–1944)<br />
| {{FRA}}<br />
| „als Anerkennung seiner Arbeiten über die Gefäßnaht sowie über Gefäß- und [[Transplantation|Organtransplantationen]]“<br />
| [[Datei:Alexis Carrel 02.jpg|90px|Alexis Carrel]]<br />
|- valign="top"<br />
| [[Nobelpreis für Literatur]] <br />
| [[Gerhart Hauptmann]]<br />(1862–1946)<br />
| {{DEU-1871}} (geboren in [[Szczawno Zdrój|Ober Salzbrunn]], <br />{{PRU-1803|#}} [[Königreich Preußen]], [[Deutscher Bund]])<br />
| „vornehmlich für seine reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiete der dramatischen Dichtung“<br />
| [[Datei:Scolik - Gerhart Hauptmann.jpg|90px|Gerhart Hauptmann]]<br />
|- valign="top"<br />
| [[Friedensnobelpreis]] (verliehen 1913)<br />
| [[Elihu Root]]<br />(1845–1937)<br />
| {{USA 48 Stars}}<br />
| Autor verschiedener Schiedsverträge<br />
| [[Datei:ElihuRoot.jpg|90px|Elihu Root]]<br />
|}<br />
<br />
== [[:Kategorie:Geboren 1912|Geboren]] ==<br />
<br />
=== Januar ===<br />
* {{0}}[[1. Januar]]: [[Rafael Sánchez Cestero]], dominikanischer Sänger († [[1999]])<br />
* {{0}}[[2. Januar]]: [[André Amellér]], französischer Komponist und Musikpädagoge († [[1990]])<br />
* {{0}}[[2. Januar]]: [[Jaspar von Oertzen]], deutscher Schauspieler, Regisseur, Autor und Politiker († [[2008]])<br />
* {{0}}[[2. Januar]]: [[Barbara Pentland]], kanadische Komponistin († [[2000]])<br />
* {{0}}[[3. Januar]]: [[Wolf von Aichelburg]], rumänisch-deutscher Schriftsteller († [[1994]])<br />
* {{0}}[[3. Januar]]: [[Federico Borrell García]], spanischer Soldat († [[1936]])<br />
* {{0}}[[4. Januar]]: [[Marta Hoepffner]], deutsche Fotografin († [[2000]])<br />
* {{0}}[[4. Januar]]: [[Stephen McGill]], schottischer Bischof († [[2005]])<br />
* {{0}}[[6. Januar]]: [[Pawoł Nowotny]], sorbischer Literaturhistoriker und Volkskundler († [[2010]])<br />
* {{0}}[[6. Januar]]: [[Hans Richter-Haaser]], deutscher Pianist († [[1980]])<br />
* [[6. Januar]]: [[Celso Emilio Ferreiro]], spanisch-galicischer Schriftsteller und Journalist († [[1979]])<br />
* {{0}}[[7. Januar]]: [[Günter Wand]], deutscher Dirigent († [[2002]])<br />
* {{0}}[[8. Januar]]: [[José Ferrer]], puerto-ricanischer Schauspieler, Regisseur († [[1992]])<br />
* {{0}}[[8. Januar]]: [[Lawrence E. Walsh]], US-amerikanischer Jurist<br />
* {{0}}[[9. Januar]]: [[Ernst Kolb]], österreichischer Politiker und Jurist († [[1978]])<br />
* {{0}}[[9. Januar]]: [[Elias Zoghbi]], ägyptischer, melkitisch griechisch-katholischer Alterzbischof von Baalbek († [[2008]])<br />
* [[10. Januar]]: [[Maria Mandl]], österreichische Wächterin im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau († [[1948]])<br />
* [[12. Januar]]: [[Pipí Franco]], dominikanischer Sänger und Komponist († [[1978]])<br />
* [[12. Januar]]: [[Dinmuhamed Achmedowitsch Kunajew]], sowjetischer Politiker († [[1993]])<br />
* [[14. Januar]]: [[Rudolf Hagelstange]], deutscher Schriftsteller († [[1984]])<br />
* [[14. Januar]]: [[Tillie Olsen]], US-amerikanische Schriftstellerin († [[2007]])<br />
* [[15. Januar]]: [[Michel Debré]], französischer Politiker († [[1996]])<br />
* [[15. Januar]]: [[Horace Lindrum]], australischer Snooker- und Billardspieler († [[1974]])<br />
* [[16. Januar]]: [[Heinrich Drimmel]], österreichischer Politiker und Jurist († [[1991]])<br />
* [[16. Januar]]: [[Franz Tumler]], österreichischer Schriftsteller († [[1998]])<br />
* [[17. Januar]]: [[Bob Zurke]], US-amerikanischer Jazzmusiker (Pianist, Komponist) († [[1944]])<br />
* [[18. Januar]]: [[Wilhelm Herz]], deutscher Motorradrennfahrer, Motorradweltrekordhalter († [[1998]])<br />
* [[18. Januar]]: [[Daniel T. McCarty]], US-amerikanischer Politiker († [[1953]])<br />
* [[18. Januar]]: [[Wendell H. Meade]], US-amerikanischer Politiker († [[1986]])<br />
* [[19. Januar]]: [[Leonid Witaljewitsch Kantorowitsch]], Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften († [[1986]])<br />
* [[20. Januar]]: [[Egon Schein]], deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer († [[1977]])<br />
* [[21. Januar]]: [[Konrad Bloch]], deutscher Biochemiker und Nobelpreisträger († [[2000]])<br />
* [[23. Januar]]: [[Susan French]], US-amerikanische Schauspielerin († [[2003]])<br />
* [[25. Januar]]: [[Lucho Bermúdez]], kolumbianischer Komponist († [[1994]])<br />
* [[27. Januar]]: [[Marc Daniels]], US-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor († [[1989]])<br />
* [[28. Januar]]: [[Ursula Herking]], deutsche Schauspielerin († [[1974]])<br />
* [[28. Januar]]: [[Jackson Pollock]], US-amerikanischer Maler († [[1956]])<br />
* [[30. Januar]]: [[Barbara Tuchman]], US-amerikanische Reporterin und Autorin († [[1989]])<br />
<br />
=== Februar ===<br />
* {{0}}[[1. Februar]]: [[Albin Kitzinger]], deutscher Fußballspieler († [[1970]])<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Millvina Dean]], Überlebende des Titanicuntergangs († [[2009]])<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Hans Leussink]], deutscher Bundesminister für Bildung und Wissenschaft († [[2008]])<br />
* [[3. Februar]]: [[Dan Kazuo]], japanischer Schriftsteller († [[1976]])<br />
* {{0}}[[4. Februar]]: [[Louis-Albert Vachon|Louis-Albert Kardinal Vachon]], Erzbischof von Quebec († [[2006]])<br />
* {{0}}[[5. Februar]]: [[Tex Atchison]], US-amerikanischer Country-Musiker († [[1982]])<br />
* {{0}}[[6. Februar]]: [[Eva Braun]], Lebensgefährtin und Ehefrau von Adolf Hitler († [[1945]])<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Lev Aronson]], deutscher Cellist, Cellolehrer und Komponist († [[1988]])<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Alfred Desenclos]], französischer Komponist († [[1971]])<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Matthias Heidemann]], deutscher Fußballspieler († [[1970]])<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Roy C. Sullivan]], Überlebender von sieben Blitzeinschlägen († [[1983]])<br />
* {{0}}[[8. Februar]]: [[Horst Ademeit]], deutscher Militärpilot († [[1944]])<br />
* {{0}}[[8. Februar]]: [[Šimon Jurovský]], tschechischer Komponist († [[1963]])<br />
* {{0}}[[9. Februar]]: [[Futabayama Sadaji]], japanischer Sumōringer und der 35. Yokozuna († [[1968]])<br />
* [[10. Februar]]: [[Herbert Baum]], deutsch-jüdischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus († [[1942]])<br />
* [[11. Februar]]: [[Juan Carlos Aramburu]], Erzbischof von Tucumán und Buenos Aires († [[2004]])<br />
* [[11. Februar]]: [[Rudolf Firkušný]], tschechischer Pianist († [[1994]])<br />
* [[13. Februar]]: [[Antonia Pozzi]], italienische Dichterin († [[1938]])<br />
* [[14. Februar]]: [[Josef Schwammberger]], SS-Oberscharführer († [[2004]])<br />
* [[15. Februar]]: [[Pietro Ferraris]], italienischer Fußballspieler († [[1991]])<br />
* [[17. Februar]]: [[Andre Norton]], US-amerikanische Schriftstellerin († [[2005]])<br />
* [[18. Februar]]: [[Heinz Kühn]], deutscher Politiker und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen († [[1992]])<br />
* [[19. Februar]]: [[Friedrich Kaulbach (Philosoph)|Friedrich Kaulbach]], deutscher Philosoph († [[1992]])<br />
* [[19. Februar]]: [[Thomas Mancuso]], US-amerikanischer Mediziner († [[2004]])<br />
* [[20. Februar]]: [[Pierre Boulle]], französischer Schriftsteller († [[1994]])<br />
* [[20. Februar]]: [[Muriel Humphrey]], US-amerikanische Senatorin und Politikergattin († [[1998]])<br />
* [[23. Februar]]: [[Aenne Brauksiepe]], deutsche Politikerin († [[1997]])<br />
* [[24. Februar]]: [[Ulrich de Maizière]], Generalinspekteur der Bundeswehr († [[2006]])<br />
* [[25. Februar]]: [[Émile Allais]], französischer Skirennläufer<br />
* [[26. Februar]]: [[Hans Sachs (Oberstaatsanwalt)|Hans Sachs]], deutscher Oberstaatsanwalt († [[1993]])<br />
* [[26. Februar]]: [[István Vincze (Mathematiker)|István Vincze]], ungarischer Mathematiker († [[1999]])<br />
* [[27. Februar]]: [[Eliška Kleinová]], tschechische Klavierpädagogin († [[1999]])<br />
* [[28. Februar]]: [[Clara Petacci]], Freundin von Benito Mussolini († [[1945]])<br />
<br />
=== März ===<br />
* {{0}}[[1. März]]: [[Walter Davis (Blues-Musiker)|Walter Davis]], US-amerikanischer Blues-Musiker († [[1963]])<br />
* {{0}}[[1. März]]: [[Mario Genta]], italienischer Fußballspieler († [[1993]])<br />
* {{0}}[[3. März]]: [[Lauro Amadò]], Schweizer Fußballspieler († [[1971]])<br />
* {{0}}[[3. März]]: [[Klaus Gysi]], deutscher Politiker, Minister für Kultur († [[1999]])<br />
* {{0}}[[4. März]]: [[Afro Basaldella]], italienischer Maler († [[1976]])<br />
* {{0}}[[4. März]]: [[Willy Steuri]], Schweizer Skirennfahrer († [[1978]])<br />
* {{0}}[[7. März]]: [[Wilhelm Schröder (Leichtathlet)|Wilhelm Schröder]], deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer (†)<br />
* {{0}}[[8. März]]: [[Aloys Odenthal]], Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus († [[2003]])<br />
* {{0}}[[8. März]]: [[Preston Smith]], US-amerikanischer Politiker († [[2003]])<br />
* {{0}}[[8. März]]: [[Meldrim Thomson]], US-amerikanischer Politiker († [[2001]])<br />
* [[10. März]]: [[Paul Janes]], deutscher Fußballspieler († [[1987]])<br />
* [[11. März]]: [[Karl Kleinjung]], Stasi-General († [[2003]])<br />
* [[11. März]]: [[Hanns-Gero von Lindeiner]], deutscher Forstmann, Jäger, Diplomat und Politiker († [[1984]])<br />
* [[12. März]]: [[Joel Mason]], US-amerikanischer American-Football-Spieler, Basketballtrainer († [[1995]])<br />
* [[12. März]]: [[Bruno Uher]], österreichischer Komponist († [[1976]])<br />
* [[13. März]]: [[Carl Raddatz]], deutscher Film- und Theaterschauspieler († [[2004]])<br />
* [[14. März]]: [[Werner-Viktor Toeffling]], Maler und Bühnenbildner († [[2001]])<br />
* [[14. März]]: [[W. Willard Wirtz]], US-amerikanischer Politiker († [[2010]])<br />
* [[15. März]]: [[Louis Paul Boon]], belgischer Schriftsteller († [[1979]])<br />
* [[15. März]]: [[Lightnin’ Hopkins]], US-amerikanischer Country Blues-Gitarrist († [[1982]])<br />
* [[15. März]]: [[Leopold Schmidt (Volkskundler)|Leopold Schmidt]], österreichischer Volkskundler, Kulturwissenschaftler und Erzählforscher († [[1981]])<br />
* [[16. März]]: [[Heinrich Bayer (Politiker)|Heinrich Bayer]], Kommunalpolitiker und Träger des Bundesverdienstkreuzes († [[2011]])<br />
* [[17. März]]: [[W. Haydon Burns]], US-amerikanischer Politiker († [[1987]])<br />
* [[17. März]]: [[Joe Stydahar]], US-amerikanischer American-Football-Spieler und -Trainer († [[1977]])<br />
* [[19. März]]: [[Adolf Galland]], deutscher Luftwaffenoffizier und Jagdflieger († [[1996]])<br />
* [[20. März]]: [[Harry F. Klinefelter]], US-amerikanischer Endokrinologe († [[1990]])<br />
* [[22. März]]: [[Léon-Gontran Damas]], guyanischer Schriftsteller († [[1978]])<br />
* [[22. März]]: [[Karl Malden]], US-amerikanischer Schauspieler († [[2009]])<br />
* [[22. März]]: [[Agnes Martin]], US-amerikanische Künstlerin († [[2004]])<br />
* [[23. März]]: [[Wernher von Braun]], deutsch-US-amerikanischer Raketentechniker, Raumfahrpionier († [[1977]])<br />
* [[25. März]]: [[Melita Norwood]], sowjetische Spionin († [[2005]])<br />
* [[25. März]]: [[Peter Surava]], Schweizer Journalist († [[1995]])<br />
* [[27. März]]: [[James Callaghan]], britischer Premierminister († [[2005]])<br />
* [[28. März]]: [[Marina Michailowna Raskowa]], sowjetische Pilotin († [[1943]])<br />
* [[29. März]]: [[Hanna Reitsch]], deutsche Flugpionierin und Fliegerin († [[1979]])<br />
* [[31. März]]: [[Hermann Höcherl]], deutscher Politiker († [[1989]])<br />
<br />
=== April ===<br />
* {{0}}[[1. April]]: [[Ahmad Hasan al-Bakr]], irakischer Präsident († [[1982]])<br />
* {{0}}[[1. April]]: [[Yoshida Ken’ichi (Schriftsteller)|Yoshida Ken’ichi]], japanischer Schriftsteller († [[1977]])<br />
* {{0}}[[1. April]]: [[Joseph Parecattil]], Erzbischof von Ernakulam und Kardinal († [[1987]])<br />
* {{0}}[[4. April]]: [[Wilfried de Beauclair]], deutscher Ingenieur und Informatiker<br />
* {{0}}[[5. April]]: [[Ricardo Manuel Arias Espinoza]], 29. Staatspräsident von Panama († [[1993]])<br />
* {{0}}[[5. April]]: [[Carlos Guastavino]], argentinischer Komponist († [[2000]])<br />
* {{0}}[[6. April]]: [[Endre Székely]], ungarischer Komponist († [[1988]])<br />
* {{0}}[[8. April]]: [[Alois Brunner]], SS-Organisator des Massenmordes an den Juden in Wien, Griechenland und Frankreich<br />
* {{0}}[[8. April]]: [[Walentin Chorell]], finnlandschwedischer Schriftsteller und Drehbuchautor († [[1983]])<br />
* {{0}}[[8. April]]: [[Sonja Henie]], norwegische Eiskunstläuferin († [[1969]])<br />
* {{0}}[[9. April]]: [[Lew Sinowjewitsch Kopelew]], russischer Schriftsteller († [[1997]])<br />
* {{0}}[[9. April]]: [[Franz Seybold]], deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer († [[1978]])<br />
* [[11. April]]: [[Gusti Wolf]], österreichische Kammerschauspielerin († [[2007]])<br />
* [[13. April]]: [[Bernhard von Glisczynski]], deutscher Architekt († [[1993]])<br />
* [[14. April]]: [[Paraschkew Chadschiew]], bulgarischer Komponist († [[1992]])<br />
* [[14. April]]: [[Joie Chitwood]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[1988]])<br />
* [[14. April]]: [[Robert Doisneau]], französischer Fotograf († [[1994]])<br />
* [[14. April]]: [[Béla Király]], ungarischer General und Historiker († [[2009]])<br />
* [[15. April]]: [[Kim Il-sung]], kommunistischer Machthaber Nordkoreas († [[1994]])<br />
* [[17. April]]: [[Marta Eggerth]], ungarische Operettensängerin und Filmschauspielerin<br />
* [[18. April]]: [[Max Waldmeier]], Schweizer Astronom und Sonnenforscher († [[2000]])<br />
* [[19. April]]: [[Glenn Theodore Seaborg]], US-amerikanischer Chemiker und Atomphysiker († [[1999]])<br />
* [[19. April]]: [[Gerhart Ziller]], Minister für Maschinenbau und Minister für Schwermaschinenbau der DDR († [[1957]])<br />
* [[21. April]]: [[Marcel Camus]], französischer Regisseur († [[1982]])<br />
* [[21. April]]: [[Hermann Withalm]], österreichischer Politiker († [[2003]])<br />
* [[22. April]]: [[Helmut Artzinger]], deutscher Politiker († [[1996]])<br />
* [[22. April]]: [[Kathleen Ferrier]], englische Sängerin († [[1953]])<br />
* [[26. April]]: [[Alfred Elton van Vogt]], kanadischer Science Fiction-Autor († [[2000]])<br />
* [[27. April]]: [[Zohra Segal]], indische Tänzerin und Schauspielerin<br />
* [[28. April]]: [[Shindō Kaneto]], japanischer Filmregisseur und Drehbuchautor<br />
* [[29. April]]: [[Moshe Landau]], israelischer Richter († [[2011]])<br />
* [[29. April]]: [[Karl Lottes]], deutscher Motorradrennfahrer († [[1997]])<br />
* [[30. April]]: [[Rudolf Pörtner]], deutscher Schriftsteller und Historiker († [[2001]])<br />
<br />
=== Mai ===<br />
* {{0}}[[1. Mai]]: [[Otto Kretschmer]], deutscher U-Boot-Kommandant († [[1998]])<br />
* {{0}}[[2. Mai]]: [[Karl Adam (Rudertrainer)|Karl Adam]], deutscher Rudertrainer († [[1976]])<br />
* {{0}}[[2. Mai]]: [[Axel Springer]], Gründer und Inhaber des Axel Springer-Verlags († [[1985]])<br />
* {{0}}[[2. Mai]]: [[Marten Toonder]], niederländischer Comiczeichner († [[2005]])<br />
* {{0}}[[3. Mai]]: [[Virgil Fox|Virgil Keel Fox]], US-amerikanischer Organist († [[1980]])<br />
* {{0}}[[3. Mai]]: [[Felix Slavik]], österreichischer Mechaniker und Politiker († [[1980]])<br />
* {{0}}[[5. Mai]]: [[Peter Jokostra]], Schriftsteller und Literaturkritiker († [[2007]])<br />
* {{0}}[[6. Mai]]: [[Ellen Müller-Preis]], österreichische Florettfechterin († [[2007]])<br />
* {{0}}[[7. Mai]]: [[Sitson Ma]], chinesischer Violinvirtuose und Komponist († [[1987]])<br />
* {{0}}[[8. Mai]]: [[Guillermo Abadía Morales]], kolumbianischer Folklorist († [[2010]])<br />
* {{0}}[[8. Mai]]: [[Gertrud Fussenegger]], österreichische Schriftstellerin († [[2009]])<br />
* {{0}}[[9. Mai]]: [[Frank Seiboth]], deutscher Politiker († [[1994]])<br />
* [[10. Mai]]: [[Adrian Aeschbacher]], Schweizer Pianist († [[2002]])<br />
* [[12. Mai]]: [[Archibald Cox]], US-amerikanischer Jurist, Sonderermittler in der Watergate-Affäre († [[2004]])<br />
* [[13. Mai]]: [[Gil Evans]], kanadischer Jazzmusiker († [[1988]])<br />
* [[13. Mai]]: [[Ernst Hess]], Schweizer Dirigent, Komponist und Musikwissenschaftler († [[1968]])<br />
* [[13. Mai]]: [[Hans-Werner von Massow]], deutscher Fernschachfunktionär († [[1988]])<br />
* [[15. Mai]]: [[Max Kämpf]], Schweizer Maler und Zeichner († [[1982]])<br />
* [[16. Mai]]: [[Pjotr Andrejewitsch Abrassimow]], Botschafter der UdSSR in der DDR († [[2009]])<br />
* [[16. Mai]]: [[Alfred Aston]], französischer Fußballspieler († [[2003]])<br />
* [[16. Mai]]: [[Studs Terkel]], US-amerikanischer Schriftsteller und Radiomoderator († [[2008]])<br />
* [[17. Mai]]: [[Ace Parker]], US-amerikanischer American-Football-Spieler<br />
* [[17. Mai]]: [[Sándor Végh]], französischer Dirigent und Violinist ungarischer Abstammung († [[1997]])<br />
* [[17. Mai]]: [[Percy Young]], britischer Musikschriftsteller und Komponist († [[2004]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Richard Brooks]], US-amerikanischer Regisseur († [[1992]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Perry Como]], US-amerikanischer Sänger († [[2001]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Hermann Langbein]], Gerechter unter den Völkern († [[1995]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Georg von Opel]], deutscher Automobilunternehmer und Sportfunktionär († [[1971]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Walter Sisulu]], südafrikanischer Politiker und Antiapartheid-Kämpfer († [[2003]])<br />
* [[19. Mai]]: [[Pietro Palazzini]], Kardinal der römisch-katholischen Kirche († [[2000]])<br />
* [[20. Mai]]: [[Nereo Rocco]], italienischer Fußballspieler und -trainer († [[1979]])<br />
* [[22. Mai]]: [[Herbert Charles Brown]], US-amerikanischer-britischer Chemiker, Nobelpreisträger († [[2004]])<br />
* [[23. Mai]]: [[Jean Françaix]], französischer Pianist und Komponist († [[1997]])<br />
* [[24. Mai]]: [[Nguyen Loc]], Begründer der vietnamesischen Kampfkunst Vovinam Viêt Võ Dao († [[1960]])<br />
* [[24. Mai]]: [[Hanna Waag]], deutsche Schauspielerin († [[1995]])<br />
* [[25. Mai]]: [[Marshall Wayne]], US-amerikanischer Wasserspringer und Olympiasieger († [[1999]])<br />
* [[26. Mai]]: [[János Kádár]], ungarischer Politiker († [[1989]])<br />
* [[26. Mai]]: [[Paul J. Krebs]], US-amerikanischer Politiker († [[1996]])<br />
* [[27. Mai]]: [[John Cheever]], US-amerikanischer Schriftsteller († [[1982]])<br />
* [[28. Mai]]: [[Jos Hanniken]], belgischer Komponist und Dirigent († [[1998]])<br />
* [[28. Mai]]: [[Patrick White]], australischer Literaturnobelpreisträger († [[1990]])<br />
* [[30. Mai]]: [[Julius Axelrod]], US-amerikanischer Mediziner und Neurochemiker († [[2004]])<br />
* [[30. Mai]]: [[Hugh Griffith]], britischer Schauspieler († [[1980]])<br />
* [[31. Mai]]: [[Alfred Deller]], englischer Sänger († [[1979]])<br />
* [[31. Mai]]: [[Otto Kurth]], deutscher Schauspieler und Regisseur († [[1996]])<br />
* [[31. Mai]]: [[Georgi Iwanowitsch Petrow]], russischer Ingenieur († [[1987]])<br />
* [[31. Mai]]: [[Martin Schwarzschild]], US-amerikanischer Astrophysiker († [[1997]])<br />
* [[31. Mai]]: [[Chien-Shiung Wu]], chinesisch-US-amerikanische Physikerin († [[1997]])<br />
<br />
=== Juni ===<br />
* {{0}}[[1. Juni]]: [[Wolfgang Büttner]], deutscher Schauspieler († [[1990]])<br />
* {{0}}[[1. Juni]]: [[Herbert Tichy]], Schriftsteller, Bergsteiger († [[1987]])<br />
* {{0}}[[4. Juni]]: [[Robert Jacobsen]], Dänischer Künstler († [[1993]])<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Ruth Hausmeister]], deutsche Schauspielerin († [[2012]])<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Josef Neckermann]], deutscher Versandkaufmann und Dressurreiter († [[1992]]) <br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Wilhelm Tochtermann]], deutscher Arzt, Psychoanalytiker und Lyriker († 1974)<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Alexandru Todea]], Erzbischof von Fagaras und Kardinal der römisch-katholischen Kirche († [[2002]])<br />
* {{0}}[[6. Juni]]: [[Joan Hartigan|Joan Hartigan Bathurst]], australische Tennisspielerin († [[2000]])<br />
* {{0}}[[8. Juni]]: [[Hermann Blazejezak]], deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer († [[2008]])<br />
* {{0}}[[8. Juni]]: [[Henry Brandon (Schauspieler)|Henry Brandon]], US-amerikanischer Schauspieler († [[1990]])<br />
* {{0}}[[8. Juni]]: [[Walter Kennedy]], US-amerikanischer Manager, zweiter Commissioner der NBA († [[1977]])<br />
* {{0}}[[9. Juni]]: [[Ingolf Dahl]], US-amerikanischer Komponist und Dirigent († [[1970]])<br />
* {{0}}[[9. Juni]]: [[Kenneth L. Pike]], US-amerikanischer Linguist und Anthropologe († [[2000]])<br />
* [[10. Juni]]: [[Jean Lesage]], kanadischer Politiker († [[1980]])<br />
* [[11. Juni]]: [[James Algar]], US-amerikanischer Zeichentrickfilmer, Drehbuchautor, Filmregisseur und -produzent († [[1998]]) <br />
* [[12. Juni]]: [[Willi Brundert]], deutscher Widerstandskämpfer und Kommunalpolitiker († [[1970]])<br />
* [[13. Juni]]: [[Avelar Brandão Vilela]], Erzbischof von São Salvador da Bahia und Kardinal († [[1986]])<br />
* [[13. Juni]]: [[Hector de Saint-Denys Garneau]], kanadischer Lyriker und Essayist († [[1943]])<br />
* [[14. Juni]]: [[Annibale Bugnini]], katholischer Geistlicher († [[1982]])<br />
* [[15. Juni]]: [[Joseph J. Maraziti]], US-amerikanischer Politiker († [[1991]])<br />
* [[16. Juni]]: [[Gordon M. Gollob]], deutscher Jagdflieger und General der Jagdflieger († [[1987]])<br />
* [[16. Juni]]: [[Willibald Schmaus]], deutscher und österreichischer Fußballspieler († [[1979]])<br />
* [[17. Juni]]: [[Myron Fohr]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[1994]])<br />
* [[17. Juni]]: [[Don Gillis|Donald Eugene Gillis]], US-amerikanischer Komponist, Dirigent und Lehrer († [[1978]])<br />
* [[19. Juni]]: [[Alfred Jensch]], Chefkonstrukteur bei Carl Zeiss in Jena († [[2001]])<br />
* [[21. Juni]]: [[Marga Spiegel]], deutsche Holocaust-Überlebende<br />
* [[23. Juni]]: [[Alan Turing]], britischer Mathematiker und Kryptoanalytiker († [[1954]])<br />
* [[25. Juni]]: [[William T. Cahill]], US-amerikanischer Politiker († [[1996]])<br />
* [[25. Juni]]: [[Milton Shapp]], US-amerikanischer Politiker († [[1994]])<br />
* [[28. Juni]]: [[Eleazar de Carvalho]], brasilianischer Komponist und Dirigent († [[1996]])<br />
* [[28. Juni]]: [[Stefan Dittrich]], deutscher Politiker († [[1988]])<br />
* [[28. Juni]]: [[Karl Seebach]], deutscher Mathematiker und Didaktiker († [[2007]]) <br />
<br />
[[Datei:Carl Friedrich von Weizsaecker.jpg|miniatur|Carl Friedrich von Weizsäcker (1912–2007); Aufnahme 1993]]<br />
<br />
* [[28. Juni]]: [[Carl Friedrich von Weizsäcker]], deutscher Physiker und Philosoph († [[2007]])<br />
* [[29. Juni]]: [[Lucie Aubrac]], französische Widerstandskämpferin († [[2007]])<br />
* [[30. Juni]]: [[Ludwig Bölkow]], deutscher Ingenieur und Unternehmer († [[2003]])<br />
* [[30. Juni]]: [[Avigdor Dagan]], tschechischer Dichter, Prosaist und Publizist jüdischer Herkunft († [[2006]])<br />
<br />
=== Juli ===<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Inge von Wangenheim]], deutsche Schriftstellerin und Schauspielerin († [[1993]])<br />
* {{0}}[[2. Juli]]: [[Edwin L. Mechem]], US-amerikanischer Politiker († [[2002]])<br />
* {{0}}[[2. Juli]]: [[Bill Mitchell (Autodesigner)|Bill Mitchell]], US-amerikanischer Designer von Autokarosserien († [[1988]])<br />
* {{0}}[[3. Juli]]: [[Elizabeth Taylor (Schriftstellerin)|Elizabeth Taylor]], britische Schriftstellerin († [[1975]])<br />
* {{0}}[[4. Juli]]: [[Joe Bain]], US-amerikanischer Ökonom († [[1991]])<br />
* {{0}}[[4. Juli]]: [[Gerhard Schaffran]], Bischof von Dresden-Meißen († [[1996]])<br />
* {{0}}[[4. Juli]]: [[Fritz Schulz-Reichel]], deutscher Komponist und Pianist († [[1990]])<br />
* {{0}}[[6. Juli]]: [[Gerhard Ebeling]], evangelischer Theologe († [[2001]])<br />
* {{0}}[[6. Juli]]: [[Heinrich Harrer]], österreichischer Autor, Forschungsreisender, Bergsteiger († [[2006]])<br />
* {{0}}[[6. Juli]]: [[Molly Yard]], Frauenrechtlerin († [[2005]])<br />
* [[10. Juli]]: [[Hans Meyers]], deutscher Künstler, Autor<br />
* [[10. Juli]]: [[Piet Stalmeier]], niederländischer Komponist und Dirigent († [[1990]])<br />
* [[11. Juli]]: [[Sergiu Celibidache]], rumänischer Dirigent († [[1996]])<br />
* [[11. Juli]]: [[Alois Lugger (1912–2005)|Alois Lugger]], österreichischer Politiker († [[2005]])<br />
* [[12. Juli]]: [[Sid Robin]], US-amerikanischer Textdichter und Komponist († [[1985]])<br />
* [[12. Juli]]: [[Laurean Rugambwa]], afrikanischer Kardinal der römisch-katholischen Kirche († [[1997]])<br />
* [[13. Juli]]: [[Paul Deitenbeck]], deutscher Pfarrer und Schriftsteller († [[2000]])<br />
* [[14. Juli]]: [[Woody Guthrie]], US-amerikanischer Gewerkschafter und Liedermacher († [[1967]])<br />
* [[14. Juli]]: [[Willard Motley]], US-amerikanischer Schriftsteller († [[1965]])<br />
* [[17. Juli]]: [[Erwin Bauer]], deutscher Autorennfahrer († [[1958]])<br />
* [[17. Juli]]: [[Art Linkletter]], US-amerikanischer Hörfunk- und Fernsehmoderator († [[2010]])<br />
* [[18. Juli]]: [[Lilly Stepanek]], österreichische Schauspielerin († [[2004]])<br />
* [[19. Juli]]: [[Peter Leo Gerety]], römisch-katholischer Bischof<br />
* [[21. Juli]]: [[Karl W. Deutsch]], Politikwissenschaftler († [[1992]])<br />
* [[23. Juli]]: [[Mozaffar Baqai]], iranischer Politiker († [[1987]])<br />
* [[24. Juli]]: [[Kurt Hager]], Mitglied des Zentralkomitees und des Politbüros des ZK der SED († [[1998]])<br />
* [[27. Juli]]: [[Igor Markevitch]], russischer Komponist und Dirigent († [[1983]])<br />
* [[31. Juli]]: [[Harry Ayres]], neuseeländischer Bergsteiger († [[1987]])<br />
* [[31. Juli]]: [[Milton Friedman]], US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, Nobelpreisträger († [[2006]])<br />
<br />
=== August ===<br />
* {{0}}[[1. August]]: [[Damien Parer]], australischer Kameramann und Fotograf († [[1944]])<br />
* {{0}}[[1. August]]: [[Helmut Storch]], deutscher Tierschützer und Storchenpfleger († [[2005]])<br />
* {{0}}[[3. August]]: [[Fritz Hellwig]], deutscher Politiker<br />
* {{0}}[[3. August]]: [[Otto Siffling]], deutscher Fußballspieler († [[1939]])<br />
* {{0}}[[4. August]]: [[Daniel Aaron]], US-amerikanischer Historiker <br />
* {{0}}[[4. August]]: [[David Raksin]], US-amerikanischer Komponist von Filmmusik († [[2004]])<br />
* {{0}}[[4. August]]: [[Raoul Wallenberg]], schwedischer Diplomat († evtl. [[1947]])<br />
* {{0}}[[5. August]]: [[Abbé Pierre]], französischer Priester (bürgerlicher Name ''Henri Antoine Grouès''); Gründer der Wohltätigkeitsorganisation ''Emmaus'' († [[2007]])<br />
* {{0}}[[7. August]]: [[Wiltraut Rupp-von Brünneck]], deutsche Richterin am Bundesverfassungsgericht († [[1977]])<br />
* {{0}}[[8. August]]: [[Daniel Mann]], US-amerikanischer Regisseur († [[1991]])<br />
* {{0}}[[9. August]]: [[Bojan Adamič]], slowenischer Komponist und Dirigent († [[1995]])<br />
* {{0}}[[9. August]]: [[Anne Brown]], US-amerikanische Sopranistin († [[2009]])<br />
* [[10. August]]: [[Jorge Amado]], brasilianischer Autor († [[2001]])<br />
* [[10. August]]: [[Peter Nellen]], deutscher Politiker († [[1969]])<br />
* [[11. August]]: [[Eva Ahnert-Rohlfs]], deutscher Astronomin († [[1954]])<br />
* [[12. August]]: [[Samuel Fuller]], US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler († [[1997]])<br />
* [[12. August]]: [[Feroze Gandhi]], indischer Politiker und Journalist († [[1960]])<br />
* [[12. August]]: [[Rex Griffin]], US-amerikanischer Old-Time- und Country-Musiker († [[1958]])<br />
* [[13. August]]: [[Ben Hogan]], US-amerikanischer Golfspieler († [[1997]])<br />
* [[13. August]]: [[Salvador Edward Luria]], US-amerikanischer Mikrobiologe († [[1991]])<br />
* [[14. August]]: [[Hilda Cameron]], kanadische Leichtathletin († [[2001]])<br />
* [[14. August]]: [[Louis Moyse|Louis Joseph Moyse]], französischer Flötist und Komponist († [[2007]])<br />
* [[14. August]]: [[Erwin Strittmatter]], deutsch-sorbischer Schriftsteller († [[1994]])<br />
* [[15. August]]: [[Wendy Hiller]], britische Schauspielerin († [[2003]])<br />
* [[15. August]]: [[Guido Morselli]], italienischer Schriftsteller († [[1973]])<br />
* [[18. August]]: [[Volker Gwinner]], deutscher Komponist und Organist († [[2004]])<br />
* [[18. August]]: [[Otto Ernst Remer]], deutscher Wehrmachtsoffizier († [[1997]])<br />
* [[19. August]]: [[Constance Worth]], australische Schauspielerin († [[1963]])<br />
* [[21. August]]: [[Robert Lips]], Schweizer Comiczeichner († [[1975]])<br />
* [[23. August]]: [[Gene Kelly]], US-amerikanischer Schauspieler und Tänzer († [[1996]])<br />
* [[23. August]]: [[Miya Shūji]], japanischer Lyriker († [[1986]])<br />
* [[23. August]]: [[Alexei Iwanowitsch Sudajew]], russischer Erfinder († [[1946]])<br />
* [[25. August]]: [[Erich Honecker]], deutscher Politiker († [[1994]])<br />
* [[25. August]]: [[Fukuda Tsuneari]], japanischer Dramatiker, Übersetzer und Literaturkritiker († [[1994]]) <br />
* [[27. August]]: [[Ruth Cohn]], Begründerin der Themenzentrierten Interaktion († [[2010]])<br />
* [[28. August]]: [[Gerhard Latzel]], deutscher Problemkomponist († [[1980]])<br />
* [[29. August]]: [[Sohn Kee-chung]], erster koreanischer Medaillengewinner bei Olympischen Spielen († [[2002]])<br />
* [[29. August]]: [[Emil Schumacher]], deutscher Maler († [[1999]])<br />
* [[30. August]]: [[Edward Mills Purcell]], US-amerikanischer Physiker († [[1997]])<br />
* [[31. August]]: [[Helmut Hamann]], deutscher Leichtathlet († [[1941]])<br />
<br />
=== September ===<br />
* {{0}}[[5. September]]: [[John Cage]], US-amerikanischer Komponist († [[1992]])<br />
* {{0}}[[5. September]]: [[Kristina Söderbaum]], schwedisch-deutsche Schauspielerin († [[2001]])<br />
* {{0}}[[6. September]]: [[Miguel Andreolo]], uruguayisch-italienischer Fußballspieler († [[1981]])<br />
* {{0}}[[6. September]]: [[Hermann Junack]], deutscher Forstmann († [[1992]])<br />
* {{0}}[[6. September]]: [[Nicolas Schöffer]], ungarisch-französischer Bildhauer († [[1992]])<br />
* {{0}}[[7. September]]: [[David Packard]], US-amerikanischer Unternehmer, Mitbegründer von Hewlett-Packard († [[1996]])<br />
* {{0}}[[8. September]]: [[Ernest Lenart]], deutscher Schauspieler († [[2005]])<br />
* {{0}}[[8. September]]: [[Marie-Dominique Philippe]], französischer Dominikaner († [[2006]])<br />
* {{0}}[[9. September]]: [[Heinrich Welker]], deutscher Physiker († [[1981]])<br />
* [[10. September]]: [[B. D. Jatti]], kommissarischer indischer Staatspräsident († [[2002]])<br />
* [[11. September]]: [[Gisèle van Waterschoot van der Gracht]], niederländische Malerin und Verlegerin, Gerechte unter den Völkern<br />
* [[12. September]]: [[Jürgen Bennecke]], deutscher General († [[2002]])<br />
* [[13. September]]: [[Reta Shaw]], US-amerikanische Schauspielerin († [[1982]])<br />
* [[15. September]]: [[Mario Camorani]], italienischer Schachproblemkomponist († [[1996]])<br />
* [[15. September]]: [[Gisela Hernández Gonzalo]], kubanische Musikwissenschaftlerin und Komponistin († [[1971]])<br />
* [[16. September]]: [[György Sárosi]], ungarischer Fußballspieler und -trainer († [[1993]])<br />
* [[18. September]]: [[Sarah Palfrey Cooke]], US-amerikanische Tennisspielerin († [[1996]])<br />
* [[18. September]]: [[Kurt Lotz]], deutscher Wirtschaftsführer, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG († [[2005]])<br />
* [[19. September]]: [[Kurt Sanderling]], deutscher Dirigent († [[2011]])<br />
* [[21. September]]: [[Chuck Jones]], US-amerikanischer Comiczeichner († [[2002]])<br />
* [[22. September]]: [[Herbert Mataré|Herbert François Mataré]], deutscher Physiker († [[2011]])<br />
* [[27. September]]: [[Léon Gauthier]], christkatholischer Bischof der Schweiz 1972 bis 1986 († [[2003]])<br />
* [[27. September]]: [[Maria Luise Thurmair]], Südtiroler Autorin von Gedichten und Kirchenliedern († [[2005]])<br />
* [[28. September]]: [[Raban Graf Adelmann]], deutscher Politiker († [[1992]])<br />
* [[29. September]]: [[Lukas Ammann]], Schweizer Schauspieler<br />
* [[29. September]]: [[Michelangelo Antonioni]], italienischer Filmregisseur, Autor und Maler († [[2007]])<br />
* [[29. September]]: [[Paul Ogorzow]], deutscher Serienmörder († [[1941]])<br />
<br />
=== Oktober ===<br />
* {{0}}[[1. Oktober]]: [[Walter Becher]], deutscher Politiker († [[2005]])<br />
* {{0}}[[1. Oktober]]: [[Klaus Kahlenberg]], Sprecher des letzten [[Wehrmachtbericht]]s († [[2006]])<br />
* {{0}}[[1. Oktober]]: [[Kathleen Ollerenshaw]], britische Mathematikerin und Politikerin.<br />
* {{0}}[[3. Oktober]]: [[Fritz Tobias]], deutscher Beamter und Autor († [[2011]])<br />
* {{0}}[[5. Oktober]]: [[Karl Hass]], deutscher SS-Offizier, verurteilt als Kriegsverbrecher († [[2004]])<br />
* {{0}}[[6. Oktober]]: [[Erwin Weiss (Komponist)|Erwin Weiss]], österreichischer Komponist († [[2004]])<br />
* {{0}}[[7. Oktober]]: [[Peter Walker (Rennfahrer)|Peter Walker]], britischer Rennfahrer († [[1984]])<br />
* {{0}}[[8. Oktober]]: [[Anton Benya]], österreichischer Politiker und Elektromechaniker († [[2001]])<br />
* {{0}}[[8. Oktober]]: [[Ralph Kemplen]], britischer Cutter und Regisseur († [[2004]])<br />
* {{0}}[[9. Oktober]]: [[Friedrich Beermann]], deutscher Politiker († [[1975]])<br />
* {{0}}[[9. Oktober]]: [[Konrad Siebach]], deutscher Kontrabassist und Kontrabass-Lehrer († [[1995]])<br />
* [[11. Oktober]]: [[Fedora Alemán]], venezolanische Sängerin<br />
* [[12. Oktober]]: [[Fernando Belaúnde Terry]], peruanischer Politiker († [[2002]])<br />
* [[12. Oktober]]: [[Hermann Graf]], deutscher Jagdflieger († [[1988]])<br />
* [[12. Oktober]]: [[Edward Hidalgo]], US-amerikanischer Jurist und Politiker († [[1995]])<br />
* [[14. Oktober]]: [[Walter Gotschke]], deutscher Automobil-Illustrator († [[2000]])<br />
* [[14. Oktober]]: [[Lew Nikolajewitsch Gumiljow|Lew Gumiljow]], russischer Historiker und Ethnologe († [[1992]])<br />
* [[14. Oktober]]: [[Albert Richter (Radrennfahrer)|Albert Richter]], deutscher Radrennfahrer († [[1940]])<br />
* [[14. Oktober]]: [[Helmut Schelsky]], deutscher Soziologe († [[1984]])<br />
* [[15. Oktober]]: [[Carl D. Perkins]], US-amerikanischer Politiker († [[1984]])<br />
* [[16. Oktober]]: [[Clifford P. Hansen]], US-amerikanischer Politiker († [[2009]])<br />
* [[16. Oktober]]: [[Ludwig Schwarzer]], österreichischer Maler († [[1989]])<br />
* [[17. Oktober]]: [[Johannes Paul I.]], italienischer Papst († [[1978]])<br />
* [[18. Oktober]]: [[Aurelio Sabattani]], italienischer Geistlicher († [[2003]])<br />
* [[20. Oktober]]: [[Marcel Couraud]], französischer Dirigent († [[1986]])<br />
* [[21. Oktober]]: [[Don Byas]], Jazz-Tenorsaxophon-Spieler († [[1972]])<br />
* [[21. Oktober]]: [[Walter Hamelehle]], deutscher Motorradrennfahrer († [[1946]])<br />
* [[21. Oktober]]: [[Georg Solti]], ungarischer Dirigent († [[1997]])<br />
* [[22. Oktober]]: [[Lucien Gekiere]], belgischer Komponist und Dirigent († [[1990]])<br />
* [[24. Oktober]]: [[Johannes Petzold]], deutscher Kirchenmusiker († [[1985]])<br />
* [[25. Oktober]]: [[Abdelkader Ben Bouali]], algerischer Fußballspiele († [[1997]])<br />
* [[25. Oktober]]: [[Jack Kent Cooke]], kanadischer Unternehmer († [[1997]])<br />
* [[25. Oktober]]: [[Luigi Raimondi]], Kardinal der römisch-katholischen Kirche († [[1975]])<br />
* [[26. Oktober]]: [[Lotti Huber]], deutsche Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin († [[1998]])<br />
* [[26. Oktober]]: [[Don Siegel]], US-amerikanischer Regisseur († [[1991]])<br />
* [[27. Oktober]]: [[Conlon Nancarrow]], mexikanischer Komponist († [[1997]])<br />
* [[27. Oktober]]: [[Heinz Nickelsburg]], deutscher Tischtennisspieler († [[2001]])<br />
* [[28. Oktober]]: [[Richard Doll]], britischer Krebsforscher († [[2005]])<br />
* [[28. Oktober]]: [[Philibert Tsiranana]], madagassischer Präsident († [[1978]])<br />
* [[29. Oktober]]: [[Jakob Scheuring]], deutscher Leichtathlet († [[2001]])<br />
* [[31. Oktober]]: [[Jean Améry]], österreichischer Schriftsteller († [[1978]])<br />
* [[31. Oktober]]: [[Ollie Johnston]], US-amerikanischer Trickfilmzeichner († [[2008]])<br />
<br />
=== November ===<br />
* {{0}}[[2. November]]: [[Alfredo De Angelis]], argentinischer Musiker, Bandleader und Komponist († [[1992]])<br />
* {{0}}[[2. November]]: [[Gunther Plaut]], kanadischer Reformrabbiner und Autor († [[2012]])<br />
* {{0}}[[3. November]]: [[Alfredo Stroessner]], Präsident und Diktator in Paraguay († [[2006]])<br />
* {{0}}[[4. November]]: [[Enrique González Mántici]], kubanischer Dirigent, Violinist und Komponist († [[1974]])<br />
* {{0}}[[4. November]]: [[Wadim Nikolajewitsch Salmanow]], russischer Komponist († [[1978]])<br />
* {{0}}[[5. November]]: [[Carl Baumann (Künstler)|Carl Baumann]], deutscher Künstler († [[1996]])<br />
* {{0}}[[6. November]]: [[King Kolax]], US-amerikanischer Jazztrompeter († [[1991]])<br />
* {{0}}[[7. November]]: [[Ernst Lehner]], deutscher Fußballspieler († [[1986]])<br />
* {{0}}[[7. November]]: [[Trude Marlen]], österreichische Schauspielerin († [[2005]])<br />
* {{0}}[[8. November]]: [[Stylianos Pattakos]], griechischer Militär und Politiker<br />
* {{0}}[[8. November]]: [[Berent Schwineköper]], deutscher Archivar und Historiker († [[1993]]) <br />
<br />
[[Datei:Leemans.jpg|miniatur|hochkant|Tuffy Leemans]]<br />
<br />
* [[12. November]]: [[Bernardino Echeverría Ruiz]], Erzbischof von Guayaquil und Kardinal († [[2000]])<br />
* [[12. November]]: [[Tuffy Leemans]], US-amerikanischer American-Football-Spieler († [[1979]])<br />
* [[13. November]]: [[Leopold Kretzenbacher]], österreichischer Volkskundler und Kulturhistoriker († [[2007]])<br />
* [[14. November]]: [[Gerhard Heintze]], deutscher lutherischer Theologe († [[2006]])<br />
* [[14. November]]: [[Barbara Hutton]], Enkelin und Erbin von Frank Winfield Woolworth († [[1979]])<br />
* [[15. November]]: [[Erich Mirek]], deutscher Schauspieler († [[2004]])<br />
* [[16. November]]: [[Moma Marković]], jugoslawischer Funktionär († [[1992]])<br />
* [[17. November]]: [[Hans Geiger (SPD)|Hans Geiger]], deutscher Politiker († [[1986]])<br />
* [[17. November]]: [[Erhart Krumpholz]], deutscher Motorradrennfahrer († [[2008]])<br />
* [[18. November]]: [[Walter Schulz (Philosoph)|Walter Schulz]], deutscher Philosoph († [[2000]])<br />
* [[19. November]]: [[George Emil Palade]], US-amerikanischer Mediziner und Zellbiologe († [[2008]])<br />
* [[20. November]]: [[Otto von Habsburg]], deutsch-österreichischer Politiker und Autor († [[2011]])<br />
* [[21. November]]: [[Pierre Grimal]], französischer Altphilologe († [[1996]])<br />
* [[21. November]]: [[Eleanor Powell]], US-amerikanische Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin († [[1982]])<br />
* [[22. November]]: [[Goede Gendrich]], deutscher Forstmann und Jagdschriftsteller († [[2000]])<br />
* [[23. November]]: [[Franz Amrehn]], deutscher Politiker († [[1981]])<br />
* [[23. November]]: [[Jean Hengen]], Erzbischof von Luxemburg († [[2005]])<br />
* [[25. November]]: [[Francis Durbridge]], englischer Krimi-Schriftsteller († [[1998]])<br />
* [[26. November]]: [[Gunnar Sønstevold]], norwegischer Komponist († [[1991]])<br />
* [[27. November]]: [[Samuel Mitja Rapoport]], österreichisch-amerikanisch-deutscher Biochemiker († [[2004]])<br />
* [[28. November]]: [[Heinz Galinski]], Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland († [[1992]])<br />
* [[28. November]]: [[Morris Louis]], US-amerikanischer Maler († [[1962]])<br />
* [[29. November]]: [[Günther Smend]], deutscher Offizier, Widerstandskämpfer († [[1944]])<br />
* [[29. November]]: [[John Marks Templeton]], britischer Fondsmanager, Gründer des Templeton Growth Fonds († [[2008]])<br />
* [[30. November]]: [[Walter Jackson Ong]], kanadischer Geistlicher († [[2003]])<br />
<br />
=== Dezember ===<br />
* {{0}}[[1. Dezember]]: [[Hans Hauschulz]], SED-Politiker († [[1951]])<br />
* {{0}}[[1. Dezember]]: [[Minoru Yamasaki]], US-amerikanischer Architekt († [[1986]])<br />
* {{0}}[[3. Dezember]]: [[Helmut Kindler]], deutscher Verleger († [[2008]])<br />
* {{0}}[[8. Dezember]]: [[John Howard (Soldat)|John Howard]], englischer Major während des Zweiten Weltkriegs († [[1999]])<br />
* {{0}}[[8. Dezember]]: [[Jura Soyfer]], österreichischer Schriftsteller († [[1939]])<br />
* {{0}}[[9. Dezember]]: [[Hans Mock]], deutscher und österreichischer Fußballspieler († [[2001]])<br />
* [[10. Dezember]]: [[Philip Hart]], US-amerikanischer Politiker († [[1976]])<br />
* [[11. Dezember]]: [[Carlo Ponti]], italienischer Filmproduzent († [[2007]])<br />
* [[12. Dezember]]: [[Thorbjørn Egner]], norwegischer Kinderbuchautor († [[1990]])<br />
* [[13. Dezember]]: [[Luiz Gonzaga]], brasilianischer Sänger, Akkordeonspieler und Komponist († [[1989]])<br />
* [[15. Dezember]]: [[Ray Eames]], US-amerikanische Designerin und Namensgeberin für Klubsessel "Eames Lounge Chair" († [[1988]])<br />
* [[17. Dezember]]: [[Hellmut Haase-Altendorf]], deutscher Komponist und Pianist († [[1990]])<br />
* [[17. Dezember]]: [[Edward Short, Baron Glenamara]], britischer Politiker<br />
* [[20. Dezember]]: [[Dorothy Brookshaw]], kanadische Leichtathletin und Olympiateilnehmerin († [[1962]])<br />
* [[21. Dezember]]: [[Walter Henn]], deutscher Architekt, Bauingenieur und Hochschullehrer († [[2006]])<br />
* [[21. Dezember]]: [[Walter Krause (Politiker)|Walter Krause]], deutscher Politiker († [[2000]])<br />
* [[22. Dezember]]: [[Lady Bird Johnson]], US-amerikanische First Lady († [[2007]])<br />
* [[22. Dezember]]: [[Oscar Moret]], Schweizer Komponist und Professor († [[2003]])<br />
* [[25. Dezember]]: [[Tony Martin (Schauspieler)|Tony Martin]], US-amerikanischer Schauspieler und Sänger<br />
* [[26. Dezember]]: [[Luis Fontés]], britischer Autorennfahrer und Flieger († [[1940]])<br />
* [[26. Dezember]]: [[Johnny Friedlaender]], Wegbereiter der modernen Farbradierung († [[1992]])<br />
* [[26. Dezember]]: [[Richard L. Neuberger]], US-amerikanischer Politiker († [[1960]])<br />
* [[28. Dezember]]: [[Ewa Bonacka]], polnische Schauspielerin und Regisseurin († [[1992]])<br />
* [[28. Dezember]]: [[Karl Gottlieb Grell]], deutscher Zoologe († [[1994]])<br />
* [[28. Dezember]]: [[Georg Klaus]], deutscher Philosoph, Schachspieler und Schachfunktionär († [[1974]])<br />
* [[29. Dezember]]: [[Peggy Glanville-Hicks]], australische Komponistin († [[1990]])<br />
* [[30. Dezember]]: [[John D. Hoblitzell]], US-amerikanischer Politiker († [[1962]])<br />
* [[30. Dezember]]: [[Arthur Sarnoff]], US-amerikanischer Zeichner († [[2000]])<br />
* [[31. Dezember]]: [[John Frost]], britischer Generalmajor und Luftwaffenoffizier († [[1993]])<br />
<br />
=== Genaues Geburtsdatum unbekannt ===<br />
* [[Gholam Reza Azhari]], iranischer General und Premierminister († [[2001]])<br />
* [[Knyaz Hacıbəyov]], aserbaidschanischer Dirigent († [[1984]])<br />
* [[Isser Harel]], israelischer Geheimdienstchef († [[2003]])<br />
* [[Juan Posadas|Juan R. Posadas]], argentinischer trotzkistischer Ideologe und Ufologe († [[1981]])<br />
<br />
== [[:Kategorie:Gestorben 1912|Gestorben]] ==<br />
<br />
=== Erstes Quartal ===<br />
* {{0}}[[3. Januar]]: [[Felix Dahn]], deutscher Professor für Rechtswissenschaften, Schriftsteller, Historiker (* [[1834]])<br />
* {{0}}[[4. Januar]]: [[Francis T. Nicholls]], US-amerikanischer Politiker (* [[1834]])<br />
* [[15. Januar]]: [[Henry du Pré Labouchère]], britischer Politiker (* [[1831]])<br />
* [[16. Januar]]: [[Georg Heym]], deutscher Schriftsteller, Vertreter des frühen Expressionismus (* [[1887]])<br />
* [[25. Januar]]: [[Karl Junker (Künstler)|Karl Junker]], deutscher Maler, Bildhauer und Architekt (* [[1850]])<br />
* [[29. Januar]]: [[Herman Bang]], dänischer Schriftsteller (* [[1857]])<br />
<br />
* {{0}}[[1. Februar]]: [[Hugo Bußmeyer]], deutscher Komponist (* [[1842]])<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Josef Ettlinger]], deutscher Journalist und Literaturhistoriker (* [[1869]])<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Edward Wilmot Blyden]], liberianischer Staatsmann und Panafrikanist (* [[1832]])<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Marius Nygaard]], norwegischer Philologe (* 1838)<br />
* [[10. Februar]]: [[Joseph Lister]], britischer Mediziner (* [[1827]])<br />
* [[15. Februar]]: [[Sigismund Rahmer]], deutscher Arzt, Schriftsteller und Herausgeber (* [[1863]])<br />
* [[16. Februar]]: [[William M. Lanning]], US-amerikanischer Politiker (* [[1849]])<br />
* [[16. Februar]]: [[Nikolai von Japan]], russischer Mönch und orthodoxer Erzbischof von Tokio und Japan (* [[1836]])<br />
* [[17. Februar]]: [[Edgar Evans]], walisischer Polarforscher (* [[1876]])<br />
* [[21. Februar]]: [[Émile Lemoine]], französischer Mathematiker und Ingenieur (* [[1840]])<br />
* [[21. Februar]]: [[Osborne Reynolds]], britischer Physiker (* [[1842]])<br />
* [[22. Februar]]: [[Richard Andree]], deutscher Geograph und Ethnograph (* [[1835]])<br />
* [[29. Februar]]: [[Heinrich Nissen]], deutscher Althistoriker (* [[1839]])<br />
<br />
* {{0}}[[2. März]]: [[Vilém Mrštík]], tschechischer Schriftsteller, Dramaturg, Übersetzer und Literaturkritiker (* [[1863]])<br />
* {{0}}[[5. März]]: [[Rochus von Liliencron]], Germanist und Musikhistoriker (* [[1820]])<br />
* {{0}}[[6. März]]: [[Heinrich Kämpchen]], deutscher Schriftsteller (* [[1847]])<br />
* [[13. März]]: [[Ernst Ravenstein]], deutscher Kartograph (* [[1834]])<br />
* [[16. März]]: [[Elizabeth Adela Forbes]], kanadische Malerin des Spätimpressionismus (* [[1859]])<br />
* [[17. März]]: [[Lawrence Oates]], britischer Polarforscher (* [[1880]])<br />
* [[20. März]]: [[Ernst von Heynitz (Johanniter)]], deutscher Offizier, Farmer und Gutsbesitzer (* [[1840]])<br />
* [[22. März]]: [[John Willock Noble]], US-amerikanischer Jurist und Politiker (* [[1831]])<br />
* [[29. März]]: [[Henry Robertson Bowers]], britischer Polarforscher (* [[1883]])<br />
* [[29. März]]: [[Edward Adrian Wilson]], englischer Polarforscher, Arzt und Ornithologe (* [[1872]])<br />
* [[29. März]]: [[Robert Falcon Scott]], britischer Marineoffizier und Südpolarforscher (* [[1868]])<br />
* [[30. März]]: [[Karl May]], deutscher Schriftsteller (* [[1842]])<br />
* [[31. März]]: [[Robert Love Taylor]], US-amerikanischer Politiker (* [[1850]])<br />
<br />
=== Zweites Quartal ===<br />
* {{0}}[[6. April]]: [[Giovanni Pascoli]], italienischer Dichter (* [[1855]])<br />
* {{0}}[[9. April]]: [[Gottfried Strasser]], Pfarrer und Dichter (* [[1854]])<br />
* [[10. April]]: [[Ernst Christian Achelis]], evangelischer Theologe (* [[1838]])<br />
* [[12. April]]: [[Clara Barton]], US-amerikanische Philanthropin (* [[1821]])<br />
* [[15. April]]: [[Thomas Andrews (Schiffsarchitekt)|Thomas Andrews]], Schiffsarchitekt irischer Abstammung (* [[1873]])<br />
* [[15. April]]: [[John Jacob Astor IV]], US-amerikanischer Geschäftsmann, Erfinder und Schriftsteller (* [[1864]])<br />
* [[15. April]]: [[Carl Funke]], deutscher Unternehmer (* [[1855]])<br />
* [[15. April]]: [[Jacques Futrelle]], amerikanischer Schriftsteller (* [[1875]])<br />
* [[15. April]]: [[Benjamin Guggenheim]], US-amerikanischer Geschäftsmann (* [[1865]])<br />
* [[15. April]]: [[William M. Murdoch]], 1. Offizier der Titanic (* [[1873]])<br />
* [[15. April]]: [[Edward John Smith]], Kapitän der Titanic (* [[1850]])<br />
* [[15. April]]: [[Isidor Straus]], US-amerikanischer Geschäftsmann und Politiker (* [[1845]])<br />
* [[19. April]]: [[Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas]], deutscher Schriftsteller, Unternehmer und Politiker (* [[1837]])<br />
* [[20. April]]: [[Pedro Lira]], chilenischer Maler (* [[1845]])<br />
* [[20. April]]: [[Bram Stoker]], irischer Schriftsteller (* [[1847]])<br />
* [[25. April]]: [[Wacław Rolicz-Lieder]], polnischer Lyriker (* [[1866]])<br />
* [[29. April]]: [[Subh-i-Azal]], Führer der Bábisten (* [[1830]])<br />
<br />
* {{0}}[[3. Mai]]: [[Rudolf von Bennigsen (Gouverneur)]], deutscher Kolonialbeamter und Gouverneur von Deutsch-Neuguinea (* [[1859]])<br />
* [[14. Mai]]: [[August Strindberg]], schwedischer Schriftsteller und Dramatiker (* [[1849]])<br />
* [[14. Mai]]: [[Friedrich VIII. (Dänemark)|Friedrich VIII.]], dänischer König von 1906 bis 1912 (* [[1843]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Ferdinand von Herff]], deutschamerikanischer Arzt und Chirurg (* [[1820]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Eduard Strasburger]], deutsch-polnischer Botaniker und Professor (* [[1844]])<br />
* [[18. Mai]]: [[James D. Porter junior]], US-amerikanischer Politiker (* [[1827]])<br />
* [[25. Mai]]: [[Austin Lane Crothers]], US-amerikanischer Politiker (* [[1860]])<br />
* [[26. Mai]]: [[Jan Blockx]], belgischer Komponist (* [[1851]])<br />
* [[28. Mai]]: [[Paul Emile Lecoq de Boisbaudran]], französischer Chemiker (* [[1838]])<br />
* [[30. Mai]]: [[Wilbur Wright]], US-amerikanischer Flugpionier und Flugzeugbauer (* [[1867]])<br />
<br />
* {{0}}[[1. Juni]]: [[Daniel Hudson Burnham]], US-amerikanischer Stadtplaner und Architekt (* [[1846]])<br />
* {{0}}[[4. Juni]]: [[Royal C. Taft]], US-amerikanischer Politiker (* [[1823]])<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Francis James Gillen]], australischer Anthropologe und Ethnologe (* [[1855]])<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[George S. Nixon]], US-amerikanischer Politiker (* [[1860]])<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Quintin Steinbart]], Schulleiter (* [[1841]])<br />
* {{0}}[[6. Juni]]: [[Giulio Ricordi]], italienischer Musikverleger und Komponist (* [[1840]])<br />
* [[12. Juni]]: [[Frédéric Passy]], französischer Friedensnobelpreisträger und Politiker (* [[1822]])<br />
* [[22. Juni]]: [[Ion Luca Caragiale]], rumänischer Schriftsteller (* [[1852]])<br />
* [[23. Juni]]: [[Alphonse Lavallée-Smith]], kanadischer Komponist, Organist und Musikpädagoge (* [[1873]])<br />
* [[26. Juni]]: [[Anthony C. Higgins]], US-amerikanischer Politiker (* [[1840]])<br />
<br />
=== Drittes Quartal ===<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Harriet Quimby]], US-amerikanische Flugpionierin (* [[1875]])<br />
* {{0}}[[4. Juli]]: [[Hinrich Wrage]], deutscher Landschaftsmaler und Grafiker (* [[1843]])<br />
* [[10. Juli]]: [[Adolf Deucher]], Schweizer Politiker (* [[1831]])<br />
* [[13. Juli]]: [[Ernst Goll]], österreichischer Dichter (* [[1887]])<br />
* [[13. Juli]]: [[Marc-Emile Ruchet]], Schweizer Politiker (* [[1853]])<br />
* [[13. Juli]]: [[Robert Stock]], Pionier der Telekommunikation (* [[1858]])<br />
* [[17. Juli]]: [[Henri Poincaré]], französischer Mathematiker und Theoretischer Physiker (* [[1854]])<br />
* [[29. Januar]]: [[William D. Washburn]], US-amerikanischer Politiker (* [[1831]])<br />
* [[30. Juli]]: [[Anton Fischer (Kardinal)|Anton Fischer]], Erzbischof von Köln, Kardinal (* [[1840]])<br />
* [[30. Juli]]: [[Meiji|Mutsuhito]], 122. Kaiser von Japan (* [[1852]])<br />
<br />
* {{0}}[[7. August]]: [[François-Alphonse Forel]], Schweizer Arzt, Naturforscher (* [[1841]])<br />
* [[10. August]]: [[Paul Wallot]], deutscher Architekt (* [[1841]])<br />
* [[13. August]]: [[Jules Massenet]], französischer Opernkomponist (* [[1842]])<br />
* [[16. August]]: [[Carl Prüssing]], deutscher Chemiker (* [[1859]])<br />
* [[16. August]]: [[Johann Martin Schleyer]], katholischer Priester, Lyriker und Philanthrop (* [[1831]])<br />
* [[20. August]]: [[Jozef Samaša]], Erzbischof von Eger und Kardinal (* [[1828]])<br />
* [[20. August]]: [[William Booth]], Gründer und erster General der Heilsarmee (* [[1829]])<br />
* [[24. August]]: [[Alexei Sergejewitsch Suworin|Alexei Suworin]], russischer Verleger und Publizist (* [[1834]])<br />
<br />
* {{0}}[[3. September]]: [[Nikolaus Müller (Theologe)|Nikolaus Müller]], deutscher Altphilologe, Historiker und evangelischer Theologe (* [[1857]])<br />
* {{0}}[[7. September]]: [[Martin Kähler]], deutscher protestantischer Theologe (* [[1835]])<br />
* {{0}}[[9. September]]: [[Bertha Behrens]], deutsche Schriftstellerin (* [[1848]])<br />
* [[13. September]]: [[Joseph Furphy]], australischer Schriftsteller (* [[1843]])<br />
* [[13. September]]: [[Nogi Maresuke]], General in der kaiserlichen Armee Japans (* [[1849]])<br />
* [[15. September]]: [[Franz Simandl]], Kontrabassist und Musikpädagoge (* [[1840]])<br />
* [[18. September]]: [[Hernando Money]], US-amerikanischer Politiker (* [[1839]])<br />
* [[24. September]]: [[Adolf Marschall von Bieberstein]], deutscher Politiker (* [[1842]])<br />
* [[28. September]]: [[John J. Patterson]], US-amerikanischer Politiker (* [[1830]])<br />
* [[29. September]]: [[Franz Skutsch]], deutscher Altphilologe (* [[1865]])<br />
* [[30. September]]: [[Thornton Chase]], US-amerikanischer Autor (* [[1847]])<br />
<br />
=== Viertes Quartal ===<br />
* {{0}}[[6. Oktober]]: [[Auguste Beernaert]], belgischer Politiker und Regierungschef (* [[1829]])<br />
* {{0}}[[6. Oktober]]: [[William A. Peffer]], US-amerikanischer Politiker (* [[1831]])<br />
* {{0}}[[7. Oktober]]: [[Wilhelm Manchot (Architekt)|Wilhelm Manchot]], deutscher Architekt (* [[1844]])<br />
* {{0}}[[7. Oktober]]: [[Jakob Minor]], österreichischer Literaturhistoriker (* [[1855]])<br />
* [[17. Oktober]]: [[Weldon B. Heyburn]], US-amerikanischer Politiker (* [[1852]])<br />
* [[26. Oktober]]: [[Christian Horne]], norwegischer Landwirt und Lehrer (* [[1838]])<br />
* [[28. Oktober]]: [[Werner von Bolton]], Erfinder der metallischen Glühfäden (* [[1868]])<br />
* [[31. Oktober]]: [[Amos Clark]], US-amerikanischer Politiker (* [[1828]])<br />
<br />
* {{0}}[[3. November]]: [[Anton von Perfall]], deutscher Jagdschriftsteller (* [[1853]])<br />
* {{0}}[[3. November]]: [[George H. Utter]], US-amerikanischer Politiker (* [[1854]])<br />
* [[10. November]]: [[Ramón Corral]], mexikanischer Politiker, Vizepräsident (* [[1854]])<br />
* [[11. November]]: [[Józef Wieniawski]], polnischer Pianist und Komponist (* [[1837]])<br />
* [[12. November]]: [[John P. Jones]], US-amerikanischer Politiker (* [[1829]])<br />
* [[13. November]]: [[Teréza Nováková]], tschechische Schriftstellerin, Vertreterin des Realismus und der Dorfprosa (* [[1853]])<br />
* [[16. November]]: [[William Larrabee]], US-amerikanischer Politiker (* [[1832]])<br />
* [[17. November]]: [[Richard Norman Shaw]], britischer Architekt (* [[1831]])<br />
* [[17. November]]: [[Joseph M. Terrell]], US-amerikanischer Politiker (* [[1861]])<br />
* [[20. November]]: [[Friedrich Seifriz (Österreich)|Friedrich Seifriz]], österreichischer Gutsbesitzer und Politiker (* [[1849]])<br />
* [[25. November]]: [[Theodor Bumiller]], deutscher Forschungsreisender (* [[1864]])<br />
* [[28. November]]: [[Otto Brahm]], deutscher Kritiker, Theaterleiter und Regisseur (* [[1856]])<br />
* [[28. November]]: [[James Gordon (Senator)|James Gordon]], US-amerikanischer Politiker (* [[1833]])<br />
<br />
* {{0}}[[2. Dezember]]: [[Otis Bardwell Boise]], US-amerikanischer Komponist (* [[1844]])<br />
* {{0}}[[6. Dezember]]: [[Henry Browne Hagreen]], britischer Maler (* um 1831)<br />
* {{0}}[[9. Dezember]]: [[Louis de Gramont]], französischer Journalist, Dramatiker und Librettist (* [[1855]])<br />
* {{0}}[[9. Dezember]]: [[Carl Justi]], deutscher Philosoph und Kunsthistoriker (* [[1832]])<br />
* [[12. Dezember]]: [[Luitpold von Bayern]], Prinzregent von Bayern (* [[1821]])<br />
* [[15. Dezember]]: [[Whitelaw Reid]], US-amerikanischer Politiker und Diplomat (* [[1837]])<br />
* [[27. Dezember]]: [[Alvah A. Clark]], US-amerikanischer Politiker (* [[1840]])<br />
<br />
=== Genauer Todestag unbekannt ===<br />
* [[Rupen Binemeciyan]], armenischer Schauspieler (* [[1857]])<br />
* [[Mishkin-Qalam]], persischer Kalligraf (* [[1826]])<br />
* [[Alphonse Schmitt]], elsässischer Organist und Komponist (* [[1875]])<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Commonscat|1912}}<br />
* http://www.dhm.de/lemo/html/1912/ (Lebendiges virtuelles Museum Online)<br />
<br />
[[af:1912]]<br />
[[am:1912 እ.ኤ.አ.]]<br />
[[an:1912]]<br />
[[ar:ملحق:1912]]<br />
[[arz:1912]]<br />
[[ast:1912]]<br />
[[av:1912]]<br />
[[ay:1912]]<br />
[[az:1912]]<br />
[[bat-smg:1912]]<br />
[[bcl:1912]]<br />
[[be:1912]]<br />
[[be-x-old:1912]]<br />
[[bg:1912]]<br />
[[bh:१९१२]]<br />
[[bn:১৯১২]]<br />
[[bpy:মারি ১৯১২]]<br />
[[br:1912]]<br />
[[bs:1912]]<br />
[[ca:1912]]<br />
[[ckb:١٩١٢]]<br />
[[co:1912]]<br />
[[cs:1912]]<br />
[[csb:1912]]<br />
[[cv:1912]]<br />
[[cy:1912]]<br />
[[da:1912]]<br />
[[diq:1912]]<br />
[[el:1912]]<br />
[[en:1912]]<br />
[[eo:1912]]<br />
[[es:1912]]<br />
[[et:1912]]<br />
[[eu:1912]]<br />
[[fa:۱۹۱۲ (میلادی)]]<br />
[[fi:1912]]<br />
[[fiu-vro:1912]]<br />
[[fo:1912]]<br />
[[fr:1912]]<br />
[[frp:1912]]<br />
[[frr:1912]]<br />
[[fy:1912]]<br />
[[ga:1912]]<br />
[[gag:1912]]<br />
[[gan:1912年]]<br />
[[gd:1912]]<br />
[[gl:1912]]<br />
[[gn:1912]]<br />
[[gv:1912]]<br />
[[he:1912]]<br />
[[hi:१९१२]]<br />
[[hif:1912]]<br />
[[hr:1912.]]<br />
[[hsb:1912]]<br />
[[ht:1912 (almanak gregoryen)]]<br />
[[hu:1912]]<br />
[[hy:1912]]<br />
[[ia:1912]]<br />
[[id:1912]]<br />
[[ilo:1912]]<br />
[[io:1912]]<br />
[[is:1912]]<br />
[[it:1912]]<br />
[[ja:1912年]]<br />
[[jv:1912]]<br />
[[ka:1912]]<br />
[[kab:1912]]<br />
[[kk:1912 жыл]]<br />
[[kn:೧೯೧೨]]<br />
[[ko:1912년]]<br />
[[krc:1912 джыл]]<br />
[[ksh:Joohr 1912]]<br />
[[ku:1912]]<br />
[[kv:1912 во]]<br />
[[kw:1912]]<br />
[[la:1912]]<br />
[[lb:1912]]<br />
[[li:1912]]<br />
[[lij:1912]]<br />
[[lmo:1912]]<br />
[[lt:1912 m.]]<br />
[[lv:1912. gads]]<br />
[[map-bms:1912]]<br />
[[mhr:1912]]<br />
[[mi:1912]]<br />
[[mk:1912]]<br />
[[ml:1912]]<br />
[[mn:1912]]<br />
[[mr:इ.स. १९१२]]<br />
[[ms:1912]]<br />
[[myv:1912 ие]]<br />
[[nah:1912]]<br />
[[nap:1912]]<br />
[[nds:1912]]<br />
[[ne:सन् १९१२]]<br />
[[new:ई सं १९१२]]<br />
[[nl:1912]]<br />
[[nn:1912]]<br />
[[no:1912]]<br />
[[nov:1912]]<br />
[[nrm:1912]]<br />
[[oc:1912]]<br />
[[os:1912-æм аз]]<br />
[[pa:੧੯੧੨]]<br />
[[pam:1912]]<br />
[[pi:१९१२]]<br />
[[pl:1912]]<br />
[[pnb:1912]]<br />
[[pt:1912]]<br />
[[qu:1912]]<br />
[[ro:1912]]<br />
[[ru:1912 год]]<br />
[[rue:1912]]<br />
[[sah:1912]]<br />
[[scn:1912]]<br />
[[se:1912]]<br />
[[sh:1912]]<br />
[[simple:1912]]<br />
[[sk:1912]]<br />
[[sl:1912]]<br />
[[so:1912]]<br />
[[sq:1912]]<br />
[[sr:1912]]<br />
[[srn:1912]]<br />
[[su:1912]]<br />
[[sv:1912]]<br />
[[sw:1912]]<br />
[[ta:1912]]<br />
[[te:1912]]<br />
[[tet:1912]]<br />
[[tg:1912]]<br />
[[th:พ.ศ. 2455]]<br />
[[tk:1912]]<br />
[[tl:1912]]<br />
[[tpi:1912]]<br />
[[tr:1912]]<br />
[[tt:1912 ел]]<br />
[[ty:1912]]<br />
[[udm:1912 ар]]<br />
[[uk:1912]]<br />
[[ur:1912ء]]<br />
[[uz:1912]]<br />
[[vec:1912]]<br />
[[vi:1912]]<br />
[[vls:1912]]<br />
[[vo:1912]]<br />
[[wa:1912]]<br />
[[war:1912]]<br />
[[yi:1912]]<br />
[[yo:1912]]<br />
[[zh:1912年]]<br />
[[zh-min-nan:1912 nî]]<br />
[[zh-yue:1912年]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=1926&diff=10343737719262012-05-20T06:16:51Z<p>Quadcore: /* Oktober */ Geburtstag von Altschuller (15.Oktober) eingetragen</p>
<hr />
<div>{{Artikel Jahr}}<br />
<br />
{| {{Jahresbox}}<br />
| colspan="2" | [[Datei:Bundesarchiv Bild 102-08488, Genf, Völkerbund, Gustav Stresemann.jpg|center|340px|Gustav Stresemann auf der Generalversammlung des Völkerbundes]] Außenminister [[Gustav Stresemann]] auf der Generalversammlung des [[Völkerbund]]es. Deutschland wird am 8. September in den Völkerbund aufgenommen. Am 10. Dezember erhält Stresemann gemeinsam mit [[Aristide Briand]] den [[Friedensnobelpreis]].<br />
|-<br />
| [[Datei:Bundesarchiv Bild 102-10212, Gertrud Ederle.jpg|center|170px|Gertrude Ederle ]] [[Gertrude Ederle]] durchschwimmt als erste Frau den [[Ärmelkanal]].<br />
| [[Datei:Piłsudski May 1926.jpg|center|170px|Józef Piłsudski in Warschau]] Aufstand in [[Polen]]. [[Józef Piłsudski]] erringt durch den [[Maiputsch]] die Macht.<br />
[[Datei:Aristide Briand 04-2008-12-06.jpg|170px|Aristide Briand]] Friedensnobelpreisträger [[Aristide Briand]].<br />
|}<br />
{{Linkbox Andere Kalender}}<br />
<br />
== [[:Kategorie:1926|Ereignisse]] ==<br />
<br />
=== Politik und Weltgeschehen ===<br />
<br />
* [[1. Januar]]: [[Heinrich Häberlin]] wird [[Bundespräsident (Schweiz)|Bundespräsident]] der [[Schweiz]].<br />
* [[1. Januar]]: Im [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] wird der Einkommensfreibetrag von 960 auf 1200 [[Reichsmark]] angehoben.<br />
* [[1. Januar]]: In der [[Türkei]] beginnt die Zeitrechnung nach dem [[Gregorianischer Kalender|Gregorianischen Kalender]].<br />
* [[1. Februar]]: Zwangskollektivierung [[Kirgisistan]]s<br />
* [[8. Februar]]: Deutschland beantragt die Aufnahme in den Völkerbund. <br />
* [[18. Februar]]: Die [[Türkei|türkische]] Regierung beschließt, die [[Polygamie]] und das [[Harem]]ssystem abzuschaffen und das Schweizer [[Zivilgesetzbuch]] (ZGB) zu übernehmen.<br />
* [[23. März]]: In [[Geschichte Irlands#Bürgerkrieg|Irland]] wird von [[Éamon de Valera]] die [[Fianna Fáil]]-Partei gegründet. Sie lehnt den [[Anglo-Irischer Vertrag|Anglo-Irischen Vertrag]] ab und ändert diese Haltung erst viele Jahre später.<br />
* [[3. April]]: [[Honduras]] führt als [[Währung]] den [[Lempira]] ein.<br />
* [[20. April]]: Der amerikanische Finanzminister [[Andrew Mellon]] und der französische Botschafter in Washington, Henri Bérénger, schließen ein Fundierungsabkommen über Frankreichs [[interalliierte Kriegsschulden]] aus dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]].<br />
* [[24. April]]: [[Berliner Vertrag 1926|Berliner Vertrag]]. Deutschland schließt mit der [[UdSSR]] einen Freundschaftsvertrag<br />
* [[25. April]]: In Teheran wird [[Reza Schah Pahlavi|Reza Pahlavi]] zum neuen Schah [[Iran|Persiens]] gekrönt.<br />
* [[8. Mai]]: In Düsseldorf wird die ''Große Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen'' ([[GeSoLei]]) eröffnet, die bis zum 15. Oktober 1926 über 7,5 Millionen Menschen besuchen. <br />
* 4. bis 12. Mai: England: Bergwerksbesitzer wollen Lohnkürzungen und Arbeitszeitverlängerungen durchsetzen und betreiben [[Aussperrung]]; der Gewerkschaftsbund ([[Trades Union Congress]]) ruft zu einem landesweiten [[Generalstreik]] auf. Dieser wird allgemein befolgt und legt ds Land weitgehend lahm. Die Regierung setzt die Armee ein. <br />
* [[12. Mai|12.]] bis [[15. Mai]]: [[Maiputsch]] in [[Geschichte Polens|Polen]] durch Marschall [[Józef Piłsudski]]. <br />
* [[27. Mai]]: Französisch-Spanische Truppen zerschlagen nach mehrmonatigen Kämpfen die [[Rif-Republik]]. <br />
<br />
[[Datei:Gomes da costa.jpg|miniatur|links|hochkant|General Gomes da Costa]]<br />
<br />
* [[28. Mai]]: Der [[Putsch]] des [[General]]s [[Manuel de Oliveira Gomes da Costa|Gomes da Costa]] führt zum Ende der [[Erste Portugiesische Republik|ersten Republik]] in [[Portugal]].<br />
* [[30. Mai]]: Portugal: Nach dem Putsch vom 28. Mai tritt mit Ministerpräsident [[António Maria da Silva]] die letzte frei gewählte Regierung zurück.<br />
* [[12. Juli]]: [[Winston Churchill]] und [[Joseph Caillaux]], die Finanzminister von [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und [[Frankreich]], schließen ein Fundierungsabkommen für die interalliierten Kriegsschulden. <br />
* [[31. August]]: Neutralitäts- und Nichtangriffsvertrag zwischen der [[UdSSR]] und [[Afghanistan]] (Laufzeit drei Jahre)<br />
* [[8. September]]: Einstimmige Aufnahme [[Deutschland]]s in den [[Völkerbund]]<br />
* [[31. Oktober]]: In [[Bologna]] versucht der Fünfzehnjährige [[Anteo Zamboni]] den [[Faschismus|faschistischen]] Ministerpräsidenten [[Benito Mussolini]] bei einer Gedenkparade an den [[Marsch auf Rom]] zu erschießen. Der Attentäter wird von umstehenden Faschisten attackiert und [[Lynchjustiz|gelyncht]]. Er stirbt am selben Tag.<br />
* [[27. November]]: Die Regierung [[Geschichte Albaniens#Zwischenkriegszeit|Albaniens]] schließt den ersten [[Tiranapakt]] mit [[Geschichte Italiens#Faschistische Diktatur unter Benito Mussolini|Italien]] und erhält im Gegenzug Finanzhilfen und Unterstützung beim Aufbau der Polizei. Präsident [[Ahmet Zogu]] stärkt mit dem Vertrag seine innenpolitische Stellung.<br />
* [[10. Dezember]]: Der deutsche Außenminister [[Gustav Stresemann]] erhält gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen [[Aristide Briand]] den [[Friedensnobelpreis]].<br />
* [[23. Dezember]]: Durch das [[Arbeitsgerichtsgesetz]] wird in der [[Weimarer Republik]] das [[Reichsarbeitsgericht]] geschaffen und die Tätigkeit der Justiz in [[Arbeitsrecht (Deutschland)|Arbeitssachen]] geregelt.<br />
<br />
* Die [[UdSSR]] annektiert den Archipel [[Franz-Josef-Land]], der erst [[1873]] entdeckt worden ist.<br />
<br />
=== Wirtschaft ===<br />
<br />
* [[6. Januar]]: Die [[Deutsche Lufthansa]] wird gegründet (Betriebsaufnahme 6. April 1926).<br />
* [[20. Februar|20.]] - [[28. Februar]]: Die ''[[Internationale Grüne Woche Berlin]]'', eine Messe für landwirtschaftliche Erzeugnisse, findet erstmals statt.<br />
* [[22. Februar]]: Als erste deutsche [[Autobank]] wird in Berlin unter der [[Firma]] ''Ford Credit Company'' die [[Ford Bank]] gegründet.<br />
* [[28. Juni]]: Die von den Automobilpionieren gegründeten Unternehmen „Benz & Co Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim“ (''[[Benz & Cie.]]'' ab 1899) und „[[Daimler-Motoren-Gesellschaft]]“ fusionieren zur [[Daimler-Benz|Daimler-Benz AG]] mit Sitz in [[Berlin]].<br />
* [[22. September]]: Der plötzliche Rücktritt ihres langjährigen Gouverneurs und eine Artikelserie im Sensationsblatt ''[[Der Abend (Österreich)|Der Abend]]'' über die [[Österreichische Postsparkasse]] rütteln die Politiker auf. Ein Parlamentsausschuss deckt im [[Postsparkassenskandal]] nach mehrwöchigen Untersuchungen enorme Verluste des Instituts aus [[Spekulationsgeschäft]]en, aus einem fragwürdigen Kredit sowie teuren Stützungsaktionen für andere Banken auf. <br />
* [[30. September]]: Gründung des [[Internationales Stahlkartell|Internationalen Stahlkartells]]<br />
* [[15. November]]: Die [[National Broadcasting Company]] (NBC) nimmt als [[Network]] seinen Sendebetrieb in den Vereinigten Staaten mit [[Radio]]programmen auf.<br />
<br />
* Gründung des Unternehmens [[IG Farbenindustrie AG]] in Frankfurt am Main<br />
* Das Unternehmen [[Ducati]] wird von Adriano und Marcello Ducati in [[Bologna]] ([[Italien]]) gegründet. Die Società Scientifica Radiobrevetti Ducati produziert zunächst Bauteile für Radios.<br />
<br />
=== Wissenschaft und Technik ===<br />
<br />
* [[9. Februar]]: Der norwegische [[Ingenieur]] [[Erik Rotheim]] erfindet die [[Sprühdose]].<br />
* [[9. Mai]]: Das mit einem [[Flettner-Rotor]] ausgestattete [[Rotorschiff]] ''[[Buckau (Schiff)|Buckau]]'' sorgt in New York City bei seiner Ankunft nach der Atlantiküberquerung für Aufsehen. <br />
* [[13. Mai]]: Die größte [[Hängebrücke]] in Brasilien wird eröffnet. Die [[Hercílio-Luz-Brücke]] in [[Florianópolis]] stellt die Verbindung vom Festland zur Insel [[Santa Catarina (Insel)|Santa Catarina]] her.<br />
<br />
==== Luftfahrt ====<br />
<br />
* [[6. Januar]] Gründung der [[Lufthansa]] in [[Berlin]].<br />
* März: Erstflug der [[Fokker F.VII]]<br />
* [[16. März]]: Erster Start einer Flüssigkeitsrakete von [[Robert Goddard]] in den [[USA]]<br />
* [[9. Mai]]: Der US-amerikanische [[Polarforscher]] [[Richard Evelyn Byrd]] überquert nach eigenen Angaben mit seinem Copiloten [[Floyd Bennett]] als erster Mensch mit einem Flugzeug den [[Nordpol]], eine Behauptung, die jedoch nie bewiesen werden kann.<br />
* [[11. Mai]]: [[Umberto Nobile]] startet im [[Norwegen|norwegischen]] [[Ny-Ålesund]] mit dem [[Luftschiff]] ''[[Norge (Luftschiff)|Norge]]'' zur Fahrt über den [[Nordpol]].<br />
* [[12. Mai]]: [[Umberto Nobile]] überfliegt im Luftschiff „Norge“ gemeinsam mit [[Roald Amundsen]] und dem amerikanischen Millionär [[Lincoln Ellsworth]] den [[Nordpol]], drei Tage nach dem Amerikaner [[Richard Evelyn Byrd]]<br />
* [[19. Juni]]: Der Trag- und Hubschrauber von Erfinder [[Engelbert Zaschka]] wird im Deutschen Reich zum Patent angemeldet<br />
* Juni: Erstflug der [[Ford Tri-Motor Tin-Goose]]<br />
* [[16. August]]: Eröffnung des [[Flughafen Salzburg|Flughafens Salzburg]]<br />
* September: Erstflug der [[DH66|De Havilland DH 66 Hercules]]<br />
* September: Erstflug der [[Dornier Do R Super Wal]]<br />
* Oktober: Erstflug der [[Blériot 165]]<br />
* [[26. November]]: Erstflug des ersten freitragenden Ganzmetall-Bombenflugzeuges [[Tupolew TB-1]]<br />
* Erstflug der [[Latécoère Laté 21]]<br />
<br />
==== Wissenschaft ====<br />
<br />
* [[27. Januar]]: Vor Mitgliedern der [[Royal Institution of Great Britain]] führt [[John Logie Baird]] funktionierendes [[mechanisches Fernsehen]] vor.<br />
* Juli: [[Max Born]] veröffentlicht die erste von zwei Arbeiten zur [[Statistik|statistischen]] Interpretation der [[Quantentheorie]].<br />
* [[3. September]]: Einweihung des [[Funkturm Berlin|Funkturms Berlin]] anlässlich der 3. Funkausstellung.<br />
<br />
* [[Alexander Alexandrowitsch Bogdanow|Alexander Bogdanow]] wird Direktor des ersten Instituts für [[Bluttransfusion]]en, dessen Zielsetzung eine Verjüngung der Empfänger war.<br />
* [[Enrico Fermi]] entwickelt seine [[Quantenstatistik]].<br />
* [[Paul Dirac]] stellt den Zusammenhang zwischen der [[Fermi-Dirac-Statistik|Fermi-Statistik]] mit der [[Quantenmechanik]] her.<br />
* [[Erwin Schrödinger]] veröffentlicht fünf Arbeiten zur [[Wellenmechanik]] („Quantisierung als Eigenwertproblem“, [[Schrödingergleichung]]). Schrödinger weist die Äquivalenz von Wellen- und Matrizenmechanik nach.<br />
* [[Mart Stam]] entwickelt den [[Freischwinger]].<br />
* In der allgemeinen Gebührenordnung für Ärzte wird die [[Psychoanalyse]] als neues Aufgabengebiet aufgenommen.<br />
<br />
=== Kultur ===<br />
<br />
* [[8. Februar]]: Erstaufführung im Prager [[Osvobozené divadlo]] mit dem Stück von Molières Georges Dandin.<br />
* [[20. Februar]]: In [[Berlin]] wird die erste [[Grüne Woche]] eröffnet<br />
* [[24. April]]: Uraufführung der Operette ''[[Adrienne (Operette)|Adrienne]]'' von [[Walter Wilhelm Goetze]] in Hamburg<br />
* [[25. April]]: Uraufführung der Oper ''[[Turandot (Oper)|Turandot]]'' von [[Giacomo Puccini]] am [[Teatro alla Scala di Milano]] in [[Mailand]]<br />
* [[28. April]]: Uraufführung der Oper ''[[Kováč Wieland]]'' (Wieland der Schmied) von [[Ján Levoslav Bella]] in [[Bratislava]]<br />
* [[7. Mai]]: Uraufführung der Oper ''[[Les malheurs d'Orphée]]'' von [[Darius Milhaud]] am [[Théâtre de la Monnaie]] in [[Brüssel]]<br />
* [[26. Juni]]: Uraufführung der ''[[Sinfonietta (Janáček)|Sinfonietta]]'' von [[Leoš Janáček]] in [[Prag]].<br />
* [[25. September]]: Uraufführung der Operette ''[[Lady Hamilton (Operette)|Lady Hamilton]]'' von [[Eduard Künneke]] am Schauspielhaus in [[Breslau]]<br />
* [[14. Oktober]]: Das beliebte Kinderbuch ''[[Pu der Bär|Winnie-the-Pooh]]'' von [[Alan Alexander Milne]] erscheint erstmals im [[London]]er Verlag Methuen & Co.<br />
* [[8. November]]: Uraufführung des Musicals ''[[Oh, Kay!]]'' von [[George Gershwin]] am [[Imperial Theatre]] in [[New York City|New York]]<br />
* [[9. November]]: Uraufführung der Oper ''[[Cardillac]]'' von [[Paul Hindemith]] an der Staatsoper in [[Dresden]]<br />
* [[27. November]]: Uraufführung der [[Ballett|Tanzpantomime]] [[Der wunderbare Mandarin]] von [[Béla Bartók]] in [[Oper Köln|Köln]]. Anschließendes Verbot wegen angeblicher Unmoral durch den damaligen Kölner Oberbürgermeister [[Konrad Adenauer]].<br />
* [[8. Dezember]]: Uraufführung der Oper ''[[A Witch of Salem]]'' von [[Charles Wakefield Cadman]] in [[Chicago]]<br />
* Gründung des Verbands der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V. [[GEDOK]]<br />
<br />
=== Religion ===<br />
<br />
* [[28. Februar]]: In der [[Enzyklika]] ''[[Rerum Ecclesiae]]'' weist Papst [[Pius XI.]] auf die Pflicht zur [[Mission (Christentum)|Missionsarbeit]] hin. [[Missionar]]e sollen auch aus den Missionsländern selbst entstehen.<br />
* [[20. Juni]]: Gründung der [[Christengemeinde Elim]] in Hamburg<br />
* [[7. September]]: In Vietnam stiftet [[Ngô Văn Chiêu]] die [[Religion]] des [[Caodaismus]].<br />
* [[18. November]]: Über die Verfolgung der Kirche in [[Geschichte Mexikos#Die mexikanische Revolution und ihre Institutionalisierung (1910–heute)|Mexiko]] empört sich Papst [[Pius XI.]] in der Enzyklika ''[[Iniquis afflictisque]]''.<br />
<br />
=== Katastrophen ===<br />
<br />
{{Jahrestage Katastrophenhinweis}}<br />
<br />
=== Sport ===<br />
<br />
* [[26. März]]: Durch die [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] zweier Vereine entsteht der Fußballklub [[Real Oviedo]] in [[Asturien]].<br />
* [[18. April]]: In der [[Geschichte des Hörfunks]] wird die erste Übertragung eines deutschen Fußballländerspiels verzeichnet. In Düsseldorf trennen sich die [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutsche Elf]] und die [[Niederländische Fußballnationalmannschaft|Niederlande]] mit 4:2.<br />
* [[6. August]]: [[Gertrude Ederle]] durchschwimmt als erste Frau den [[Ärmelkanal]].<br />
<br />
* Im Mai gelingt es dem Unternehmen [[Garelli]] auf der Rennstrecke von [[Autodromo Nazionale Monza|Monza]], bei nur einem Versuch 138 [[Geschwindigkeitsrekord|Weltrekorde]] aufzustellen, die zum Teil heute noch gültig sind.<br />
<br />
== Nobelpreise ==<br />
<br />
* [[Nobelpreis für Physik|Physik]]: [[Jean-Baptiste Perrin]]<br />
* [[Nobelpreis für Chemie|Chemie]]: [[Theodor Svedberg]]<br />
* [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin|Medizin]]: [[Johannes Fibiger]]<br />
* [[Nobelpreis für Literatur|Literatur]]: [[Grazia Deledda]]<br />
* [[Friedensnobelpreis]]: [[Aristide Briand]] und [[Gustav Stresemann]]<br />
<br />
== [[:Kategorie:Geboren 1926|Geboren]] ==<br />
<br />
=== Januar ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Januar]]: [[Ingeborg Feustel]], deutsche Schriftstellerin († [[1998]])<br />
* {{0}}[[2. Januar]]: [[Howard Caine]], US-amerikanischer Schauspieler († [[1993]])<br />
* {{0}}[[3. Januar]]: [[Werner Michael Blumenthal]], US-amerikanischer Wirtschaftsprofessor<br />
* {{0}}[[3. Januar]]: [[George Martin]], britischer Musiker und Musikproduzent<br />
* {{0}}[[3. Januar]]: [[Pedro Mesías]], chilenischer Pianist und Dirigent († [[2007]])<br />
* {{0}}[[5. Januar]]: [[Veikko Karvonen]], finnischer Leichtathlet († [[2007]])<br />
* {{0}}[[5. Januar]]: [[Walther Leisler Kiep]], deutscher Politiker<br />
* {{0}}[[6. Januar]]: [[Kid Gavilan]], kubanischer Boxer († [[2003]])<br />
* {{0}}[[6. Januar]]: [[Walter Sedlmayr]], deutscher Schauspieler († [[1990]])<br />
* {{0}}[[6. Januar]]: [[Tachihara Masaaki]], japanischer Schriftsteller († [[1980]])<br />
* {{0}}[[7. Januar]]: [[Hans Achim Gussone]], deutscher Forstwissenschaftler († [[1997]])<br />
* {{0}}[[7. Januar]]: [[Claude Kirk junior]], US-amerikanischer Politiker<br />
* {{0}}[[7. Januar]]: [[Otto Knoch]], deutscher katholischer Theologe, Priester und Hochschullehrer († [[1993]])<br />
* {{0}}[[8. Januar]]: [[Dieter Hasselblatt]], deutscher Hörspielredakteur und Autor († [[1997]])<br />
* {{0}}[[9. Januar]]: [[Jani Christou]], ägyptischer Komponist († [[1970]])<br />
* [[10. Januar]]: [[Jack Kyle]], irischer Rugbyspieler<br />
* [[12. Januar]]: [[Morton Feldman]], US-amerikanischer Komponist († [[1987]])<br />
* [[12. Januar]]: [[Ray Price (Musiker)|Ray Price]], US-amerikanischer Country-Sänger<br />
* [[13. Januar]]: [[Michael Bond]], englischer Kinderbuchautor<br />
* [[15. Januar]]: [[Guido Baumann]], schweizerischer Journalist († [[1992]])<br />
* [[15. Januar]]: [[Maria Schell]], österreichisch-schweizerischer Schauspielerin († [[2005]])<br />
* [[17. Januar]]: [[Robert Filliou]], französischer Künstler († [[1987]])<br />
* [[17. Januar]]: [[Wolf Jobst Siedler]], deutscher Publizist<br />
* [[19. Januar]]: [[Hermann Herder (1926–2011)|Hermann Herder]], deutscher Verleger († [[2011]])<br />
* [[19. Januar]]: [[Hans-Jürgen Massaquoi]], deutscher Journalist und Schriftsteller<br />
* [[19. Januar]]: [[Fritz Weaver]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[20. Januar]]: [[Fritz Bennewitz]], deutscher Theaterregisseur († [[1995]])<br />
* [[20. Januar]]: [[Patricia Neal]], US-amerikanische Schauspielerin († [[2010]])<br />
* [[20. Januar]]: [[David Tudor]], US-amerikanischer Pianist, Pionier für elektronische und experimentelle Musik († [[1996]])<br />
* [[21. Januar]]: [[Truck Branss]], deutscher Rundfunk- und Fernsehregisseur († [[2005]])<br />
* [[21. Januar]]: [[Clive Donner]], britischer Filmregisseur († [[2010]])<br />
* [[22. Januar]]: [[Hubert Aratym]], österreichischer Maler († [[2000]])<br />
* [[22. Januar]]: [[Aurèle Nicolet]], schweizerischer Flötist<br />
* [[23. Januar]]: [[Friedrich-Wilhelm von Sell]], deutscher Intendant<br />
* [[24. Januar]]: [[Georges Lautner]], französischer Regisseur<br />
* [[25. Januar]]: [[Youssef Chahine]], ägyptischer Filmregisseur († [[2008]])<br />
* [[25. Januar]]: [[Abdus Samad Azad]], bengalischer Politiker († [[2005]])<br />
* [[26. Januar]]: [[Kurt-Heinz Stolze]], deutscher Komponist, Pianist, Cembalist und Dirigent († [[1970]])<br />
* [[27. Januar]]: [[Ingrid Thulin]], schwedische Schauspielerin († [[2004]])<br />
* [[28. Januar]]: [[Gene Hartley]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[1993]])<br />
* [[29. Januar]]: [[Robert Falkenburg]], US-amerikanischer und brasilianischer Tennisspieler<br />
* [[29. Januar]]: [[Ivo Robić]], kroatischer Schlagersänger († [[2000]])<br />
* [[29. Januar]]: [[Abdus Salam]], pakistanischer Physiker und Nobelpreisträger († [[1996]])<br />
* [[29. Januar]]: [[Ernst Träger]], deutscher Richter am Bundesverfassungsgericht<br />
* [[30. Januar]]: [[Ursula Langrock]], deutsche Schauspielerin († [[2000]])<br />
* [[31. Januar]]: [[Maria Emanuel Markgraf von Meißen]], Chef des Hauses Wettin<br />
* [[31. Januar]]: [[Johannes Joachim Degenhardt]], deutscher Kardinal und Erzbischof von Paderborn († [[2002]])<br />
<br />
=== Februar ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Februar]]: [[Georg Espitalier]], deutscher Komponist und Akkordeonist († [[2010]])<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Miguel Obando Bravo|Miguel Kardinal Obando Bravo]], Erzbischof von Managua<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Valéry Giscard d’Estaing]], französischer Politiker, Staatspräsident, Präsident des Europäischen Konvents<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Miguel Obando Bravo]], emeritierter Erzbischof von Managua<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Fritz Stern]], US-amerikanischer Historiker<br />
* {{0}}[[3. Februar]]: [[Elfriede Moser-Rath]], österreichische Volkskundlerin und Erzählforscherin († [[1993]])<br />
* {{0}}[[3. Februar]]: [[Hans-Jochen Vogel]], deutscher Politiker<br />
* {{0}}[[3. Februar]]: [[Richard Yates (Schriftsteller)|Richard Yates]], US-amerikanischer Schriftsteller († [[1992]])<br />
* {{0}}[[3. Februar]]: [[Albert Frère]], belgischer Unternehmer<br />
* {{0}}[[4. Februar]]: [[Gyula Grosics]], ungarischer Fußballspieler<br />
* {{0}}[[5. Februar]]: [[Stefan Gierasch]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* {{0}}[[5. Februar]]: [[Arthur Ochs Sulzberger]], US-amerikanischer Geschäftsmann<br />
* {{0}}[[6. Februar]]: [[Erik S. Klein]], deutscher Schauspieler († [[2002]])<br />
* {{0}}[[6. Februar]]: [[Lothar Zenetti]], deutscher Theologe und Schriftsteller<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Konstantin Petrowitsch Feoktistow]], sowjetischer Kosmonaut<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Estanislao Esteban Karlic]], argentinischer römisch-katholischer Erzbischof<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Mark Jewgenjewitsch Taimanow]], russischer Schachspieler<br />
* {{0}}[[7. Februar]]: [[Pierre Villette]], französischer Komponist († [[1998]])<br />
* {{0}}[[8. Februar]]: [[Sonja Ziemann]], deutsche Schauspielerin und Tänzerin<br />
* {{0}}[[8. Februar]]: [[Neal Cassady]], US-amerikanischer Autor († [[1968]])<br />
* {{0}}[[9. Februar]]: [[Garret FitzGerald]], irischer Politiker († [[2011]])<br />
* [[10. Februar]]: [[Hazel Court]], britische Schauspielerin († [[2008]])<br />
* [[11. Februar]]: [[Paul Bocuse]], französischer Koch, Gastronom und Kochbuchautor<br />
* [[11. Februar]]: [[Leslie Nielsen]], kanadischer Schauspieler († [[2010]])<br />
* [[12. Februar]]: [[Rolf Brem]], Schweizer Bildhauer, Zeichner und Grafiker<br />
* [[12. Februar]]: [[Buddy Childers]], US-amerikanischer Jazz-Trompeter († [[2007]])<br />
* [[12. Februar]]: [[Hans-Georg Noack]], deutscher Kinder- und Jugendbuchautor († [[2005]])<br />
* [[12. Februar]]: [[Charles Van Doren]], US-amerikanischer Quiz-Show-Kandidat<br />
* [[12. Februar]]: [[Werner Walde]], deutscher Politiker<br />
* [[13. Februar]]: [[Knox Ramsey]], US-amerikanischer American-Football-Spieler († [[2005]])<br />
* [[14. Februar]]: [[Roland Dörfler]], deutscher Maler<br />
* [[14. Februar]]: [[Siegfried Ludwig]], niederösterreichischer Landeshauptmann<br />
* [[14. Februar]]: [[Claus Thierschmann]], deutscher Offizier, Generalleutnant der Bundesluftwaffe († [[2012]])<br />
* [[15. Februar]]: [[Dieter Lattmann]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[16. Februar]]: [[Helma Schimke]], österreichische Architektin und Bergsteigerin<br />
* [[16. Februar]]: [[John Schlesinger]], britischer Regisseur († [[2003]])<br />
* [[16. Februar]]: [[Eva-Ingeborg Scholz]], deutsche Schauspielerin<br />
* [[17. Februar]]: [[Friedrich Cerha]], österreichischer Komponist und Dirigent<br />
* [[17. Februar]]: [[John Meyendorff]], russisch-orthodoxer Theologe († [[1992]])<br />
* [[18. Februar]]: [[Klaus Bungert]], deutscher Politiker († [[2006]])<br />
* [[19. Februar]]: [[György Kurtág]], rumänisch-ungarischer Komponist<br />
* [[19. Februar]]: [[Egisto Pandolfini]], italienischer Fußballspieler<br />
* [[20. Februar]]: [[Bobby Jaspar]], belgischer Jazzmusiker († [[1963]])<br />
* [[20. Februar]]: [[Ken Olsen]], US-amerikanischer Ingenieur und Gründer von DEC<br />
* [[20. Februar]]: [[Richard Matheson]], US-amerikanischer SF- und Drehbuchautor<br />
* [[20. Februar]]: [[Bob Richards]], US-amerikanischer Leichtathlet und Pfarrer<br />
* [[20. Februar]]: [[Alfonso Sastre]], spanischer Autor<br />
* [[21. Februar]]: [[Karl Otto Conrady]], deutscher Literaturhistoriker<br />
* [[21. Februar]]: [[Hans Schwier]], deutscher Politiker († [[1996]])<br />
* [[21. Februar]]: [[Ronnie Verrell]], englischer Jazzschlagzeuger († [[2002]])<br />
* [[22. Februar]]: [[Finn Gustavsen]], norwegischer Sozialist und Politiker († [[2005]])<br />
* [[22. Februar]]: [[Kenneth Williams]], britischer Schauspieler und Komiker († [[1988]])<br />
* [[22. Februar]]: [[Bud Yorkin]], US-amerikanischer Regisseur und Produzent<br />
* [[24. Februar]]: [[Erich Loest]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[26. Februar]]: [[Ernst Grabbe]], deutscher Schauspieler († [[2006]])<br />
* [[27. Februar]]: [[Elisabeth Borchers]], deutsche Schriftstellerin<br />
* [[27. Februar]]: [[David H. Hubel]], kanadischer Biologe<br />
* [[27. Februar]]: [[Martha Mercader]], argentinische Schriftstellerin, Journalistin, Theaterautorin, Filmschaffende und Politikerin<br />
* [[28. Februar]]: [[Swetlana Iossifowna Allilujewa]], Tochter des sowjetischen Staats- und Parteichefs Josef Stalin († [[2011]])<br />
* [[28. Februar]]: [[Ernst Waldemar Bauer]], deutscher Fernsehpublizist, Biologe, Buchautor und Dokumentarfilmer<br />
<br />
=== März ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. März]]: [[Robert Clary]], französischer Schauspieler<br />
* {{0}}[[1. März]]: [[Ernst-Ulrich von Kameke|Ernst-Ulrich Hubert Konrad Traugott von Kameke]], deutscher Kirchenmusiker, Organist und Komponist<br />
* {{0}}[[1. März]]: [[Pete Rozelle]], US-amerikanischer Sport-Funktionär († [[1996]])<br />
* {{0}}[[2. März]]: [[Bernard Agré|Bernard Kardinal Agré]], Erzbischof von Abidjan<br />
* {{0}}[[2. März]]: [[Hermann Eiselen]], deutscher Unternehmer und Mäzen († [[2009]])<br />
* {{0}}[[3. März]]: [[Heinz Knobloch]], deutscher Schriftsteller und Feuilletonist († [[2003]])<br />
* {{0}}[[3. März]]: [[Käthe Reichel]], deutsche Schauspielerin <br />
* {{0}}[[4. März]]: [[Pascual Pérez]], argentinischer Boxer, Olympiasieger und Weltmeister († [[1977]])<br />
* {{0}}[[4. März]]: [[Fran Warren]], US-amerikanische Jazz- und Popsängerin<br />
* {{0}}[[6. März]]: [[Alan Greenspan]], US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler<br />
* {{0}}[[6. März]]: [[Miroslav Klega]], tschechischer Komponist († [[1993]])<br />
* {{0}}[[6. März]]: [[Andrzej Wajda]], polnischer Filmregisseur<br />
* {{0}}[[6. März]]: [[Ken Whyld]], britischer Schachpublizist und Schachhistoriker († [[2003]])<br />
* {{0}}[[7. März]]: [[George Brecht]], US-amerikanischer Künstler († [[2008]])<br />
* {{0}}[[7. März]]: [[Ernst Ocwirk]], österreichischer Fußballspieler und -trainer († [[1980]])<br />
* {{0}}[[8. März]]: [[Wolfgang Greese]], deutscher Schauspieler († [[2001]])<br />
* {{0}}[[8. März]]: [[Salahuddin Abdul Aziz]], König von Malaysia († [[2001]])<br />
* {{0}}[[9. März]]: [[Celso Garrido Lecca]], peruanischer Komponist<br />
* {{0}}[[9. März]]: [[Jerry Ross (Komponist)|Jerry Ross]], US-amerikanischer Komponist und Liedtexter († [[1955]])<br />
* [[11. März]]: [[Heinz Kiessling]], deutscher Musiker, Orchesterleiter, Komponist und Musikproduzen († [[2003]])<br />
* [[11. März]]: [[Karl Moersch]], deutscher Politiker<br />
* [[11. März]]: [[Peer Schmidt]], deutscher Schauspieler und Synchronsprecher († [[2010]])<br />
* [[12. März]]: [[Eberhard Heinrich]], Mitglied beim Politbüro des ZK der SED der DDR<br />
* [[14. März]]: [[François Morel]], kanadischer Komponist, Pianist und Dirigent<br />
* [[16. März]]: [[Jerry Lewis]], US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Produzent<br />
* [[17. März]]: [[Siegfried Lenz]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[18. März]]: [[Peter Graves]], US-amerikanischer Schauspieler († [[2010]])<br />
* [[20. März]]: [[Friedel Schirmer]], deutscher Zehnkämpfer<br />
* [[24. März]]: [[Willi Bäuerle]], deutscher Politiker, MdB († [[1996]])<br />
* [[24. März]]: [[Desmond Connell|Desmond Kardinal Connell]], Erzbischof von Dublin<br />
* [[24. März]]: [[Dario Fo]], italienischer Theaterautor, Regisseur, Komponist, Erzähler und Schauspieler<br />
* [[24. März]]: [[Heriberto Herrera]], paraguayisch-spanischer Fußballspieler und -trainer († [[1996]])<br />
* [[25. März]]: [[László Papp]], ungarischer Boxer († [[2003]])<br />
* [[30. März]]: [[Ingvar Kamprad]], schwedischer Unternehmer <br />
* [[31. März]]: [[Sydney Chaplin]], US-amerikanischer Filmschauspieler († [[2009]])<br />
* [[31. März]]: [[Caspar Diethelm]], Schweizerischer Komponist und Dirigent († [[1997]])<br />
* [[31. März]]: [[John Fowles]], britischer Romanautor († [[2005]])<br />
<br />
=== April ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. April]]: [[Anne McCaffrey]], US-amerikanische Science-Fiction-Schriftstellerin<br />
* {{0}}[[2. April]]: [[Jack Brabham]], australischer Rennfahrer<br />
* {{0}}[[2. April]]: [[Edgar Hilsenrath]], deutscher Schriftsteller<br />
* {{0}}[[3. April]]: [[Valentin Michailowitsch Falin]], sowjetischer Diplomat und Politiker<br />
* {{0}}[[3. April]]: [[Virgil Grissom]], US-amerikanischer Astronaut († [[1967]])<br />
* {{0}}[[5. April]]: [[Roger Corman]], Filmproduzent und Regisseur<br />
* {{0}}[[5. April]]: [[Stan Levey]], US-amerikanischer Jazzdrummer († [[2005]])<br />
* {{0}}[[5. April]]: [[Ekkehard Schwartz]], deutscher Forstwissenschaftler († [[2005]])<br />
* {{0}}[[6. April]]: [[Alexander Butterfield]], Assistent im Weißen Haus, eine der Schlüsselfiguren im Watergate-Skandal<br />
* {{0}}[[6. April]]: [[Gil Kane]], US-amerikanischer Comiczeichner lettischer Abstammung († [[2000]])<br />
* {{0}}[[6. April]]: [[Ian Paisley]], Pfarrer und Politiker in Nordirland<br />
* {{0}}[[8. April]]: [[Jürgen Moltmann]], deutscher Theologe<br />
* {{0}}[[8. April]]: [[Elisabeth Wiedemann]], deutsche Schauspielerin<br />
* {{0}}[[9. April]]: [[Hugh Hefner]], Gründer und Chefredakteur des Magazins Playboy<br />
* [[10. April]]: [[William H. Danforth]], amerikanischer Arzt, Vorstandsdirektor der Washington University<br />
* [[11. April]]: [[David M. Abshire]], Präsident der [[Richard Lounsbery Foundation]]<br />
* [[11. April]]: [[Victor Bouchard]], kanadischer Pianist und Komponist<br />
* [[11. April]]: [[Franz Herre]], deutscher Historiker und Publizist<br />
* [[11. April]]: [[Pete Lovely]], US-amerikanischer Autorennfahrer<br />
* [[11. April]]: [[Erna Spoorenberg]], niederländische Sopranistin († [[2004]])<br />
* [[12. April]]: [[Said Ramadan]], ägyptischer islamischer Fundamentalist († [[1995]])<br />
* [[13. April]]: [[Gottfried-Karl Kindermann]], deutscher Politikwissenschaftler<br />
* [[14. April]]: [[Leopoldo Calvo-Sotelo]], spanischer Politiker († [[2008]])<br />
* [[16. April]]: [[John Friedmann (Raumplaner)|John Friedmann]], US-amerikanischer Geograf und Ökonom, Begründer der ''World City Forschung''<br />
* [[16. April]]: [[Ponkie]], deutsche Journalistin und Filmkritikerin<br />
* [[21. April]]: [[Elisabeth II.]], Königin von Großbritannien und Nordirland<br />
* [[22. April]]: [[Harald Leipnitz]], deutscher Schauspieler († [[2000]])<br />
* [[22. April]]: [[Charlotte Rae]], US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin<br />
* [[22. April]]: [[James Stirling (Architekt)|James Stirling]], britischer Architekt († [[1992]])<br />
* [[24. April]]: [[Thorbjörn Fälldin]], schwedischer Premierminister<br />
* [[26. April]]: [[Joseph Benjamin Hutto]], US-amerikanischer Blues-Musiker († [[1983]])<br />
* [[26. April]]: [[Oldřich František Korte]], tschechischer Komponist<br />
* [[26. April]]: [[Michael Mathias Prechtl]], deutscher Maler, Illustrator und Karikaturist († [[2003]])<br />
* [[27. April]]: [[Tim LaHaye]], US-amerikanischer Autor<br />
* [[28. April]]: [[Francis Burt (Komponist)|Francis Burt]], englischer Komponist<br />
* [[28. April]]: [[Harper Lee]], US-amerikanische Schriftstellerin und Pulitzerpreisträgerin (1961)<br />
* [[29. April]]: [[Paul Baran]], US-amerikanischer Informatiker<br />
* [[29. April]]: [[Maria Pirwitz]], deutsche Bildhauerin und Malerin († [[1984]])<br />
* [[30. April]]: [[Cloris Leachman]], US-amerikanische Schauspielerin<br />
* [[30. April]]: [[François Morellet]], französischer Künstler<br />
* [[30. April]]: [[Kōno Taeko]], japanische Schriftstellerin<br />
<br />
=== Mai ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Mai]]: [[Peter Lax]], ungarischer Mathematiker<br />
* {{0}}[[2. Mai]]: [[Aída Bonnelly de Díaz]], dominikanischer Musikwissenschaftlerin, -kritikerin und -pädagogin<br />
* {{0}}[[3. Mai]]: [[Jimmy Cleveland]], US-amerikanischer Jazzposaunist († [[2008]])<br />
* {{0}}[[3. Mai]]: [[Georgi Konstantinowitsch Mossolow]], russischer Pilot<br />
* {{0}}[[4. Mai]]: [[Umberto Masetti]], italienischer Motorradrennfahrer († [[2006]])<br />
* {{0}}[[4. Mai]]: [[Gerlind Reinshagen]], deutsche Schriftstellerin<br />
* {{0}}[[4. Mai]]: [[Ann B. Davis]], US-amerikanische Fernsehschauspielerin<br />
* {{0}}[[6. Mai]]: [[Franz Mon]], deutscher Dichter <br />
* {{0}}[[7. Mai]]: [[Val Bisoglio]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* {{0}}[[7. Mai]]: [[Thomas Bowles]], US-amerikanischer Bariton-Saxophonspieler († [[2000]])<br />
* {{0}}[[7. Mai]]: [[Herbie Steward]], US-amerikanischer Jazzsaxophonist<br />
* {{0}}[[8. Mai]]: Sir [[David Attenborough|David Frederick Attenborough]], britischer Dokumentarfilmer und Naturforscher<br />
* {{0}}[[8. Mai]]: [[David Hurst|Theodor Hirsch]], deutscher Schauspieler<br />
* {{0}}[[8. Mai]]: [[Don Rickles]], US-amerikanischer Komiker <br />
* {{0}}[[9. Mai]]: [[Aaron Corthen Reed]], US-amerikanischer Blues-Saxophonist und Sänger († [[2004]])<br />
* [[10. Mai]]: [[Günter Spang]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[10. Mai]]: [[Hugo Banzer Suárez]], bolivianischer Militär, Politiker und Staatspräsident († [[2002]])<br />
* [[11. Mai]]: [[Roberto Escobar-Budge]], chilenischer Komponist und Philosoph<br />
* [[11. Mai]]: [[Rob Schroeder]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[2011]])<br />
* [[12. Mai]]: [[Helmut Bläss]], deutscher Theaterintendant, Regisseur und Schauspieler († [[2005]])<br />
* [[12. Mai]]: [[James Samuel Coleman]], US-amerikanischer Soziologe († [[1995]])<br />
* [[14. Mai]]: [[Eduard Landa]], tschechischer Maler<br />
* [[14. Mai]]: [[Eric Morecambe]], englischer Komiker († [[1984]])<br />
* [[15. Mai]]: [[Richard Hey]], deutscher Kriminalschriftsteller und Hörspielautor († [[2004]])<br />
* [[15. Mai]]: [[Inoue Mitsuharu]], japanischer Schriftsteller († [[1992]])<br />
* [[15. Mai]]: [[Clermont Pépin]], kanadischer Komponist, Pianist und Musikpädagoge († [[2006]])<br />
* [[15. Mai]]: [[Anthony Shaffer]], britischer Drehbuchautor († [[2001]])<br />
* [[15. Mai]]: [[Peter Shaffer]], britischer Dramatiker<br />
* [[16. Mai]]: [[Franz Konz]], deutscher Fachbuchautor<br />
* [[17. Mai]]: [[Manfred Ewald]], deutscher Sport-Funktionär († [[2002]])<br />
* [[17. Mai]]: [[Karl Lieffen]], deutscher Bühnen-, Film- und Fernsehschauspieler († [[1999]])<br />
* [[17. Mai]]: [[Dietmar Schönherr]], österreichischer Schauspieler, Moderator, Sprecher und Schriftsteller<br />
* [[17. Mai]]: [[Franz Sondheimer]], deutscher Chemiker († [[1981]])<br />
* [[18. Mai]]: [[Bob Benny]], belgischer Sänger<br />
* [[19. Mai]]: [[Peter Zadek]], deutscher Regisseur († [[2009]])<br />
* [[20. Mai]]: [[Bob Sweikert]], US-amerikanischer Rennfahrer († [[1956]])<br />
* [[21. Mai]]: [[Robert Creeley]], US-amerikanischer Dichter, Autor († [[2005]])<br />
* [[25. Mai]]: [[Curt Engelhorn]], Mitgesellschafter des Pharma-Unternehmens Boehringer Mannheim<br />
* [[25. Mai]]: [[Peter Schulze-Rohr]], deutscher Regisseur und Drehbuchautor († [[2007]])<br />
* [[25. Mai]]: [[Max von der Grün]], deutscher Schriftsteller († [[2005]])<br />
* [[26. Mai]]: [[Curtis Hobock]], US-amerikanischer Country- und Rockabilly-Musiker († [[1988]])<br />
* [[26. Mai]]: [[Miles Davis]], US-amerikanischer Jazzmusiker (Trompete) († [[1991]])<br />
* [[26. Mai]]: [[Joseph Horovitz]], britischer Komponist und Professor<br />
* [[26. Mai]]: [[Otto Wüst]], Bischof von Basel († [[2002]])<br />
* [[26. Mai]]: [[Vahakn N. Dadrian]], armenischer Soziologe<br />
* [[27. Mai]]: [[Bud Shank|Clifford „Bud“ Shank]], US-amerikanischer Jazzmusiker († [[2009]])<br />
* [[28. Mai]]: [[Gerhard Beil]], SED-Funktionär und Minister für Außenwirtschaft der DDR († [[2010]])<br />
* [[28. Mai]]: [[Russ Freeman (Pianist)|Russ Freeman]], US-amerikanischer Jazzpianist († [[2002]])<br />
* [[29. Mai]]: [[Larry Burrows]], britischer Fotograf und Kriegsberichterstatter († [[1971]])<br />
* [[29. Mai]]: [[Abdoulaye Wade]], senegalesischer Präsident<br />
* [[30. Mai]]: [[Chuck Arnold]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[1997]])<br />
* [[31. Mai]]: [[Willi Erzgräber]], deutscher Anglist († [[2001]])<br />
* [[31. Mai]]: [[Helmut Jacoby]], deutscher Architekt und Architekturzeichner († [[2005]])<br />
* [[31. Mai]]: [[John George Kemeny]], ungarischer Mathematiker († [[1992]])<br />
* [[31. Mai]]: [[James Krüss]], deutscher Schriftsteller und Dichter († [[1997]])<br />
<br />
=== Juni ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Juni]]: [[Andy Griffith]], US-amerikanischer Schauspieler, Schriftsteller und Produzent<br />
* {{0}}[[1. Juni]]: [[Marilyn Monroe]], US-amerikanischer Filmstar († [[1962]])<br />
* {{0}}[[1. Juni]]: [[Richard Schweiker]], US-amerikanischer Politiker<br />
* {{0}}[[2. Juni]]: [[Raul Hilberg]], US-amerikanischer Historiker († [[2007]])<br />
* {{0}}[[3. Juni]]: [[Gonzalo Castellanos Yumar]], venezolanischer Komponist<br />
* {{0}}[[3. Juni]]: [[Martin Gregor-Dellin]], deutscher Schriftsteller († [[1988]])<br />
* {{0}}[[4. Juni]]: [[Judith Malina]], US-amerikanische Theater- und Filmschauspielerin, Autorin und Regisseurin<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Konrad Kraske]], deutscher Politiker<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Johannes von Thurn und Taxis|Johannes Fürst von Thurn und Taxis]], deutscher Adliger, Großgrundbesitzer und Unternehmer († [[1990]])<br />
* {{0}}[[5. Juni]]: [[Camillo Cibin]], italienischer päpstlicher Personenschützer († [[2009]])<br />
* {{0}}[[6. Juni]]: [[Şara Sayın]], türkische Literaturwissenschaftlerin, Germanistin und Turkologin<br />
* {{0}}[[6. Juni]]: [[Klaus Tennstedt]], deutscher Dirigent († [[1998]])<br />
* {{0}}[[8. Juni]]: [[Margot Ebert]], deutsche Schauspielerin<br />
* {{0}}[[9. Juni]]: [[Jimmy Gourley]], US-amerikanischer Jazzgitarrist († [[2008]])<br />
* [[10. Juni]]: [[Oscar Brown Jr.]], US-amerikanischer Jazz-Sänger und Texter († [[2005]])<br />
* [[10. Juni]]: [[June Haver]], US-amerikanische Schauspielerin († [[2005]])<br />
* [[10. Juni]]: [[Lionel Jeffries]], britischer Schauspieler<br />
* [[11. Juni]]: [[Georg Mautner Markhof]], österreichischer Industrieller und Politiker († [[2008]])<br />
* [[12. Juni]]: [[Ibaragi Noriko]], japanische Schriftstellerin († [[2006]])<br />
* [[14. Juni]]: [[Hermann Kant]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[14. Juni]]: [[Otto Ziege]], deutscher Radrennfahrer und Funktionär<br />
* [[15. Juni]]: [[Modesta Bor]], venezolanische Komponistin († [[1998]])<br />
* [[16. Juni]]: [[Adriano Emperado]], hawaiischer Kampfsport-Trainer<br />
* [[16. Juni]]: [[Efraín Ríos Montt]], Präsident von Guatemala<br />
* [[18. Juni]]: [[Aad Bak]], niederländischer Fußballspieler<br />
* [[18. Juni]]: [[Valentino Braitenberg]], italienischer Kybernetiker und Schriftsteller († [[2011]])<br />
* [[18. Juni]]: [[Gerhard Dallmann]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[18. Juni]]: [[Ingeborg Kleinert]], deutsche Politikerin und MdB († [[1989]])<br />
* [[18. Juni]]: [[Elisabeth Ruttkay]], österreichische Archäologin<br />
* [[18. Juni]]: [[Gisela Schöbel-Graß]], deutsche Schwimmerin und ehemalige Weltrekordlerin<br />
* [[19. Juni]]: [[Elisabeth Axmann]], rumäniendeutsche Schriftstellerin<br />
* [[19. Juni]]: [[Arno J. Mayer]], US-amerikanischer Historiker<br />
* [[19. Juni]]: [[Josef Nesvadba]], tschechischer Schriftsteller, Übersetzer und Psychiater († [[2005]])<br />
* [[19. Juni]]: [[Anneliese Rothenberger]], deutsche Opern- und Operettensängerin († [[2010]])<br />
* [[20. Juni]]: [[Giovanni Viola]], italienischer Fußballspieler († [[2008]])<br />
* [[22. Juni]]: [[Tadeusz Konwicki]], polnischer Schriftsteller<br />
* [[22. Juni]]: [[Ruth Zechlin]], deutsche Komponistin († [[2007]])<br />
* [[22. Juni]]: [[Horst Fuhrmann]], deutscher Historiker († [[2011]])<br />
* [[23. Juni]]: [[Otto-Werner Mueller]], US-amerikanischer Dirigent und Musikpädagoge<br />
* [[24. Juni]]: [[Walter Hirrlinger]], deutscher Politiker <br />
* [[25. Juni]]: [[Ingeborg Bachmann]], österreichische Schriftstellerin († [[1973]])<br />
* [[26. Juni]]: [[Jérôme Lejeune]], französischer Mediziner († [[1994]])<br />
* [[26. Juni]]: [[Hamilton Naki]], südafrikanischer Chirurg († [[2005]])<br />
* [[28. Juni]]: [[Mel Brooks]], US-amerikanischer Komiker und Regisseur<br />
* [[28. Juni]]: [[Horst Niendorf]], deutscher Schauspieler und Synchronsprecher († [[1999]])<br />
* [[30. Juni]]: [[Peter Alexander]], österreichischer Sänger und Schauspieler († [[2011]])<br />
* [[30. Juni]]: [[Paul Berg]], US-amerikanischer Biochemiker und Molekularbiologe<br />
<br />
=== Juli ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Fernando José Corbató]], amerikanischer Informatiker<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Robert Fogel]], US-amerikanischer Ökonom und Nobelpreisträger<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Hans Werner Henze]], deutscher Komponist<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Mainhardt Graf Nayhauß]], deutscher Journalist<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Atilio Stampone]], argentinischer Tangopianist und -komponist<br />
* {{0}}[[2. Juli]]: [[Lee Allen]], US-amerikanischer R&B-Saxophonist († [[1994]])<br />
* {{0}}[[3. Juli]]: [[Johnny Coles]], US-amerikanischer Jazztrompeter († [[1997]])<br />
* {{0}}[[4. Juli]]: [[Willoughby Goddard]], britischer Schauspieler († [[2008]])<br />
* {{0}}[[4. Juli]]: [[Alfredo Di Stéfano]], argentinischer Fußballspieler<br />
* {{0}}[[4. Juli]]: [[Günter Mast]], deutscher Unternehmer und Fußballfunktionär († [[2011]])<br />
* {{0}}[[7. Juli]]: [[Thorkild Simonsen]], dänischer Politiker<br />
* {{0}}[[8. Juli]]: [[John Dingell junior]], US-amerikanischer Politiker<br />
* {{0}}[[8. Juli]]: [[Elisabeth Kübler-Ross]], schweizerisch-US-amerikanische Medizinerin († [[2004]])<br />
* {{0}}[[8. Juli]]: [[Heinz-Jürgen Zierke]], deutscher Dramaturg<br />
* {{0}}[[9. Juli]]: [[Georg Lohmeier]], bayerischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler und Royalist<br />
* {{0}}[[9. Juli]]: [[Henri-Ferdinand Lavanchy]], Schweizer Unternehmer, Gründer von Adecco († [[2012]])<br />
* {{0}}[[9. Juli]]: [[Ben R. Mottelson]], US-amerikanisch-dänischer Physiker<br />
* [[10. Juli]]: [[Fred Gwynne]], US-amerikanischer Schauspieler und Autor († [[1993]])<br />
* [[10. Juli]]: [[Dschaba Iosseliani]], georgischer Staatschef und Krimineller († [[2003]])<br />
* [[10. Juli]]: [[Tony Settember]], US-amerikanischer Autorennfahrer<br />
* [[11. Juli]]: [[Rodolfo Arizaga]], argentinischer Komponist († [[1985]])<br />
* [[12. Juli]]: [[Carl Adam Petri]], deutscher Mathematiker und Informatiker<br />
* [[12. Juli]]: [[Oswald Mathias Ungers]], deutscher Architekt der Postmoderne († [[2007]]) <br />
* [[14. Juli]]: [[Edith Carstensen]], deutsche Scherenschnittkünstlerin<br />
* [[14. Juli]]: [[Cindy Ellis]], deutsche Schlagersängerin<br />
* [[14. Juli]]: [[Harry Dean Stanton]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[15. Juli]]: [[Driss Chraïbi]], marokkanischer Autor († [[2007]])<br />
* [[15. Juli]]: [[Leopoldo Galtieri]], argentinischer Militär († [[2003]])<br />
* [[15. Juli]]: [[Carl Melles]], ungarisch-österreichischer Dirigent († [[2004]])<br />
* [[16. Juli]]: [[F. C. Gundlach]], deutscher Fotograf<br />
* [[16. Juli]]: [[Heinrich Kwiatkowski]], deutscher Fußballspieler († [[2008]])<br />
* [[16. Juli]]: [[Alfred Pfaff]], deutscher Fußballspieler († [[2008]])<br />
* [[16. Juli]]: [[Irwin Rose]], US-amerikanischer Biochemiker<br />
* [[18. Juli]]: [[Elisabeth Müller (Schauspielerin, 1926)|Elisabeth Müller]], schweizerische Filmschauspielerin († [[2006]])<br />
* [[21. Juli]]: [[Norman Birnbaum]], US-amerikanischer Soziologe<br />
* [[21. Juli]]: [[Norman Jewison]], kanadischer Filmregisseur<br />
* [[21. Juli]]: [[Karel Reisz]], tschechisch-englischer Regisseur († [[2002]])<br />
* [[22. Juli]]: [[Bryan Forbes]], britischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler<br />
* [[22. Juli]]: [[Wolfgang Iser]], deutscher Literaturwissenschaftler († [[2007]])<br />
* [[23. Juli]]: [[Cedella Marley Booker]], jamaikanische Autorin und Sängerin († [[2008]])<br />
* [[23. Juli]]: [[Ludvík Vaculík]], tschechischer Schriftsteller<br />
* [[24. Juli]]: [[Hans Günter Winkler]], deutscher Springreiter<br />
* [[26. Juli]]: [[James Best]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[26. Juli]]: [[Ana María Matute]], spanische Schriftstellerin<br />
* [[27. Juli]]: [[Margret Dünser]], österreichische Journalistin († [[1980]])<br />
* [[31. Juli]]: [[Hilary Putnam]], US-amerikanischer Philosoph<br />
<br />
=== August ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. August]]: [[Theo Adam]], deutscher Kammersänger und Opernregisseur<br />
* {{0}}[[3. August]]: [[Tony Bennett]], US-amerikanischer Jazzmusiker<br />
* {{0}}[[3. August]]: [[Anthony Sampson]], britischer Journalist und Schriftsteller († [[2004]])<br />
* {{0}}[[4. August]]: [[Werner Koch (Schriftsteller)|Werner Koch]], deutscher Schriftsteller († [[1992]])<br />
* {{0}}[[5. August]]: [[Betsy Jolas]], französische Komponistin<br />
* {{0}}[[5. August]]: [[Per Wahlöö]], schwedischer Krimi-Schriftsteller († [[1975]])<br />
* {{0}}[[6. August]]: [[Frank Finlay]], britischer Schauspieler<br />
* {{0}}[[6. August]]: [[Harald Leupold-Löwenthal]], österreichischer Psychoanalytiker († [[2007]])<br />
* {{0}}[[6. August]]: [[Christa Reinig]], deutsche Schriftstellerin († [[2008]])<br />
* {{0}}[[7. August]]: [[John Otho Marsh junior]], US-amerikanischer Politiker<br />
* {{0}}[[7. August]]: [[Jean-Claude Touche]], französischer Organist und Komponist († [[1944]])<br />
* {{0}}[[8. August]]: [[Herbert H. Ágústsson]], isländischer Komponist und Hornspieler<br />
* {{0}}[[8. August]]: [[Piero Drogo]], italienischer Autorennfahrer und Konstrukteur († [[1973]])<br />
* {{0}}[[8. August]]: [[Urbie Green]], US-amerikanischer Jazzposaunist<br />
* {{0}}[[9. August]]: [[Aglaja Schmid]], österreichische Schauspielerin († [[2003]])<br />
* [[10. August]]: [[Marie-Claire Alain]], französische Organistin und Musikpädagogin<br />
* [[12. August]]: [[Paul Suter (Bildhauer)|Paul Suter]], Schweizer Bildhauer († [[2009]])<br />
* [[13. August]]: [[Chanoch Bartow]], Israelischer Schriftsteller und Journalist<br />
* [[13. August]]: [[Fidel Castro]], Staatspräsident von Kuba seit 1959<br />
* [[14. August]]: [[Agostino Cacciavillan]], italienischer Kardinal der römisch-katholischen Kirche<br />
* [[14. August]]: [[René Goscinny]], französischer Comic-Autor († [[1977]])<br />
* [[14. August]]: [[Lina Wertmüller]], italienische Filmregisseurin<br />
* [[15. August]]: [[Julius Katchen]], US-amerikanischer Pianist († [[1969]])<br />
* [[15. August]]: [[Rose Maddox]], US-amerikanische Countrysängerin († [[1998]])<br />
* [[15. August]]: [[Konstantinos Stefanopoulos]], griechischer Politiker<br />
* [[15. August]]: [[Karl Heinz Türk]], deutscher Heimatforscher<br />
* [[17. August]]: [[Jiang Zemin]], chinesischer Staatsmann und Politiker<br />
* [[18. August]]: [[Johnny Boyd]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[2003]])<br />
* [[21. August]]: [[Marian Jaworski|Marian Kardinal Jaworski]], Erzbischof von Lviv<br />
* [[23. August]]: [[Leo Leandros]], griechischer Komponist, Sänger, Texter und Produzent<br />
* [[23. August]]: [[Clifford Geertz]], US-amerikanischer Anthropologe († [[2006]])<br />
* [[23. August]]: [[Herbert Beattie]], US-amerikanischer Opernsänger<br />
* [[26. August]]: [[Stefano Angeleri]], italienischer Fußballspieler und -trainer († [[2012]])<br />
* [[27. August]]: [[Karl-Heinz Heddergott]], deutscher Fußball-Trainer und Verfasser von Fachliteratur<br />
* [[27. August]]: [[Werner Ludwig]], deutscher Politiker<br />
* [[27. August]]: [[Kristen Nygaard]], norwegischer Informatiker († [[2002]])<br />
* [[28. August]]: [[Hal Russell]], US-amerikanischer Jazzmusiker († [[1992]])<br />
* [[30. August]]: [[Rudi Gutendorf]], deutscher Fußballtrainer<br />
<br />
=== September ===<br />
<br />
* {{0}}[[2. September]]: [[Ibrahim Nasir]], maledivischer Politiker, erster Präsident der zweiten Republik der Malediven 1968–1978 († [[2008]])<br />
* {{0}}[[2. September]]: [[Erich Selbmann]], deutscher Journalist († [[2006]])<br />
* {{0}}[[3. September]]: [[Rudi Arnstadt]], Hauptmann der Grenztruppen der DDR († [[1962]])<br />
* {{0}}[[3. September]]: [[Jochen Bleicken]], deutscher Historiker († [[2005]])<br />
* {{0}}[[3. September]]: [[Alison Lurie]], US-amerikanische Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin<br />
* {{0}}[[4. September]]: [[Ivan Illich]], österreichischer Pädagoge, Philosoph, Theologe († [[2002]])<br />
* {{0}}[[4. September]]: [[Helmut Ringelmann]], deutscher Filmproduzent († [[2011]])<br />
* {{0}}[[5. September]]: [[Joki Freund]], deutscher Jazzmusiker († [[2012]])<br />
* {{0}}[[6. September]]: [[Claus von Amsberg]], Ehemann der niederländischen Königin Beatrix († [[2002]])<br />
* {{0}}[[7. September]]: [[Juan Ángel Belda Dardiñá]], spanischer Bischof († [[2010]])<br />
* {{0}}[[7. September]]: [[Erich Juskowiak]], deutscher Fußballspieler († [[1983]])<br />
* {{0}}[[9. September]]: [[Michael Lentz (Drehbuchautor)|Michael Lentz]], deutscher Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur († [[2001]])<br />
* {{0}}[[9. September]]: [[Hannes Schmidhauser]], schweizerischer Filmschauspieler, Drehbuchautor und Regisseur († [[2000]])<br />
* [[10. September]]: [[Hans Oesch]], Schweizer Musikwissenschaftler († [[1992]])<br />
* [[10. September]]: [[Ladislav Adamec]], von 1988 bis 1989 Ministerpräsident der Tschechoslowakei († [[2007]])<br />
* [[12. September]]: [[Frans Ludo Verbeeck]], belgischer Komponist und Dirigent († [[2000]])<br />
* [[13. September]]: [[Peter Schütt (Forstwissenschaftler)|Peter Schütt]], deutscher Forstwissenschaftler<br />
* [[14. September]]: [[Michel Butor]], französischer Schriftsteller des nouveau roman<br />
* [[15. September]]: [[Klaus Dehler]], Arzt und bayerischer Politiker († [[2005]])<br />
* [[15. September]]: [[Ed Derwinski]], US-amerikanischer Politiker († [[2012]])<br />
* [[15. September]]: [[Jean-Pierre Serre]], Mathematiker<br />
* [[16. September]]: [[Robert Schuller]], US-amerikanischer Pastor<br />
* [[16. September]]: [[Rudolf Zehetgruber]], österreichischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent <br />
* [[17. September]]: [[Hermann Bausinger]], deutscher Volkskundler<br />
* [[17. September]]: [[Bill Black|William Patton Black junior]], US-amerikanischer Musiker († [[1965]])<br />
* [[17. September]]: [[Jean-Marie Lustiger|Jean-Marie Kardinal Lustiger]], Erzbischof von Paris († [[2007]])<br />
* [[17. September]]: [[Jack McDuff]], US-amerikanischer Jazzorganist († [[2001]])<br />
* [[17. September]]: [[Klaus Schütz]], deutscher Politiker<br />
* [[18. September]]: [[Dionis Bubani]], albanischer Schriftsteller († [[2006]])<br />
* [[18. September]]: [[Abel Goumba]], Politiker der Zentralafrikanischen Republik († [[2009]])<br />
* [[19. September]]: [[Carlo Fruttero]], italienischer Schriftsteller († [[2012]])<br />
* [[19. September]]: [[Masatoshi Koshiba]], japanischer Physiker<br />
* [[19. September]]: [[James Lipton]], amerikanischer Filmschaffender<br />
* [[19. September]]: [[Duke Snider]], US-amerikanischer Baseballspieler<br />
* [[20. September]]: [[Wolfgang Gruner]], deutscher Kabarettist, Schauspieler und Regisseur († [[2002]])<br />
* [[20. September]]: [[Harald Hakenbeck]], deutscher Maler und Grafiker<br />
* [[20. September]]: [[Libero Liberati]], italienischer Motorradrennfahrer († [[1962]])<br />
* [[21. September]]: [[Donald A. Glaser]], US-amerikanischer Physiker und Neurobiologe<br />
* [[23. September]]: [[Henri Freylinger]], luxemburgischer Ringer<br />
* [[24. September]]: [[Ricardo María Carles Gordó|Ricardo María Kardinal Carles Gordó]], Erzbischof von Barcelona<br />
* [[24. September]]: [[Veit Relin]], österreichischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur<br />
* [[25. September]]: [[Otfried Steger]], Minister für Elektrotechnik und Elektronik der DDR († [[2002]])<br />
* [[26. September]]: [[Tommy Bond]], US-amerikanischer Schauspieler († [[2005]])<br />
* [[29. September]]: [[Egon Höhmann]], deutscher Politiker († [[1979]])<br />
* [[29. September]]: [[Alfred Nann]], deutscher Politiker und MdB<br />
* [[30. September]]: [[Eric Stanton]], US-amerikanischer Zeichner erotischer Comics und Illustrationen russischer Herkunft († [[1999]])<br />
<br />
=== Oktober ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Oktober]]: [[Manfred Messerschmidt]], deutscher Militärhistoriker<br />
* {{0}}[[1. Oktober]]: [[Els Oksaar]], estnisch-schwedische Linguistin<br />
* {{0}}[[3. Oktober]]: [[Marques Haynes]], US-amerikanischer Basketballspieler <br />
* {{0}}[[8. Oktober]]: [[Günter Mittag]], Mitglied des ZK der SED († [[1994]])<br />
* {{0}}[[8. Oktober]]: [[Krzysztof Skubiszewski]], polnischer Politiker<br />
* {{0}}[[9. Oktober]]: [[Ruth Ellis]], britische Mörderin († [[1955]])<br />
* {{0}}[[9. Oktober]]: [[Shi Jiuyong]], chinesischer Jurist<br />
* {{0}}[[9. Oktober]]: [[Walter Neuhäusser]], deutscher Architekt<br />
* [[11. Oktober]]: [[Earle Hyman]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[11. Oktober]]: [[Rudolf Arens]], deutscher Grünlandwissenschaftler († [[1991]]) <br />
* [[12. Oktober]]: [[Hidehiko Matsumoto]], japanischer Jazzmusiker und Schauspieler († [[2000]])<br />
* [[12. Oktober]]: [[César Pelli]], argentinischer Architekt<br />
* [[13. Oktober]]: [[Ray Brown]], US-amerikanischer Jazz-Bassist († [[2002]])<br />
* [[14. Oktober]]: [[Theo Fischer (Musiker)|Theo Fischer]], deutscher Komponist <br />
* [[14. Oktober]]: [[Gérald Gagnier]], kanadischer Komponist, Trompeter und Kapellmeister († [[1961]])<br />
* [[14. Oktober]]: [[Günther Schwarberg]], deutscher Autor († [[2008]])<br />
* [[15. Oktober]]: [[Genrich Saulowitsch Altschuller]], russischer Ingenieur und Wissenschaftler († [[1998]])<br />
* [[15. Oktober]]: [[Michel Foucault]], französischer Philosoph († [[1984]])<br />
* [[15. Oktober]]: [[Karl Richter (Musiker)|Karl Richter]], deutscher Chorleiter, Dirigent, Organist und Cembalist († [[1981]])<br />
* [[17. Oktober]]: [[Julie Adams]], US-amerikanische Schauspielerin<br />
* [[17. Oktober]]: [[Beverly Garland]], US-amerikanische Schauspielerin († [[2008]])<br />
* [[17. Oktober]]: [[Roberto Lippi]], italienischer Autorennfahrer<br />
* [[18. Oktober]]: [[Chuck Berry]], US-amerikanischer Pionier des Rock'n'Roll<br />
* [[18. Oktober]]: [[Klaus Kinski]], deutscher Schauspieler († [[1991]])<br />
* [[19. Oktober]]: [[Udo Schaefer]], deutscher Bahai-Theologe<br />
* [[19. Oktober]]: [[Edward Lewis Wallant]], US-amerikanischer Schriftsteller († [[1962]])<br />
* [[21. Oktober]]: [[Don Elliott]], US-amerikanischer Jazzmusiker und Produzent († [[1984]])<br />
* [[21. Oktober]]: [[Leo Kirch]], deutscher Medienunternehmer († [[2011]])<br />
* [[21. Oktober]]: [[Josef Krings]], deutscher Politiker und Oberbürgermeister von Duisburg von 1975 bis 1997<br />
* [[21. Oktober]]: [[Bill Waller]], US-amerikanischer Politiker († [[2011]])<br />
* [[22. Oktober]]: [[Nikolaus Senn]], Schweizer Bankmanager<br />
* [[23. Oktober]]: [[Larry Crockett]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[1955]])<br />
* [[24. Oktober]]: [[Yelberton Abraham Tittle]], US-amerikanischer American-Football-Spieler<br />
* [[24. Oktober]]: [[Corrado Olmi]], italienischer Schauspieler<br />
* [[25. Oktober]]: [[Jimmy Heath]], US-amerikanischer Komponist<br />
* [[25. Oktober]]: [[Galina Pawlowna Wischnewskaja|Galina Wischnewskaja]], russische Sopranistin<br />
* [[26. Oktober]]: [[George Crum (Dirigent)|George Crum]], kanadischer Dirigent und Pianist († [[2007]])<br />
* [[26. Oktober]]: [[Bernhard Klodt]], deutscher Fußballspieler († [[1996]])<br />
* [[27. Oktober]]: [[Harry Robbins Haldeman]], Stabschef des Weißen Hauses unter Präsident Nixon († [[1993]])<br />
* [[27. Oktober]]: [[Kai Warner]], deutscher Musiker († [[1982]])<br />
* [[29. Oktober]]: [[Necmettin Erbakan]], türkischer islamistischer Politiker († [[2011]])<br />
* [[30. Oktober]]: [[Georg Ewald]], Minister für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR († [[1973]])<br />
* [[30. Oktober]]: [[Jacques Swaters]], belgischer Autorennfahrer und Rennstallbesitzer<br />
* [[30. Oktober]]: [[Dieter Zechlin]], deutscher Pianist<br />
<br />
=== November ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. November]]: [[Betsy Palmer]], US-amerikanische Schauspielerin<br />
* {{0}}[[1. November]]: [[Bob Veith]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[2006]]) <br />
* {{0}}[[2. November]]: [[Günter de Bruyn]], deutscher Schriftsteller<br />
* {{0}}[[2. November]]: [[Peter Robert Franke]], deutscher Althistoriker und Numismatiker<br />
* {{0}}[[3. November]]: [[Valdas Adamkus]], litauischer Präsident<br />
* {{0}}[[3. November]]: [[Billy Mitchell (Saxophonist)|Billy Mitchell]], US-amerikanischer Jazz-Saxophonist († [[2001]])<br />
* {{0}}[[5. November]]: [[John Berger (Schriftsteller)|John Berger]], britischer Maler, Schriftsteller und Kunstkritiker<br />
* {{0}}[[5. November]]: [[Andrónico Luksic]], kroatisch-chilenischer Milliardär († [[2005]])<br />
* {{0}}[[7. November]]: [[Alfred Dallinger]], österreichischer Politiker († [[1989]])<br />
* {{0}}[[7. November]]: [[Joan Sutherland]], australische Sopranistin († [[2010]]) <br />
* {{0}}[[8. November]]: [[Eberhard Itzenplitz]], deutscher Regisseur<br />
* {{0}}[[8. November]]: [[Peter van Pels]], Opfer des Holocaust († [[1945]])<br />
* {{0}}[[9. November]]: [[Martin Benrath]], deutscher Schauspieler († [[2000]])<br />
* {{0}}[[9. November]]: [[Hugh Leonard]], irischer Dramatiker und Journalist († [[2009]])<br />
* [[10. November]]: [[Art Bisch]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[1958]])<br />
* [[10. November]]: [[Juan Jesús Posadas Ocampo]], Erzbischof von Guadalajara und Kardinal († [[1993]])<br />
* [[10. November]]: [[Jacques Rozier]], französischer Filmregisseur<br />
* [[11. November]]: [[Maria Teresa de Filippis]], italienische Rennfahrerin<br />
* [[11. November]]: [[Noah Gordon]], US-amerikanischer Schriftsteller<br />
* [[13. November]]: [[Harry Hughes]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[14. November]]: [[Günter Fromm (Autor)|Günter Fromm]], Autor zur Thüringer Eisenbahngeschichte († [[1994]])<br />
* [[14. November]]: [[Leonie Rysanek]], österreichische Kammersängerin († [[1998]])<br />
* [[15. November]]: [[Alfred Biehle]], deutscher Politiker<br />
* [[15. November]]: [[Helmut Fischer]], deutscher Schauspieler († [[1997]])<br />
* [[15. November]]: [[Manfred Müller (Bischof)|Manfred Müller]], deutscher Bischof<br />
* [[16. November]]: [[Ton de Leeuw]], niederländischer Komponist und Musikpädagoge († [[1996]])<br />
* [[16. November]]: [[Alexei Suetin]], russischer Schachspieler († [[2001]])<br />
* [[17. November]]: [[Mirko Tremaglia]], italienischer Politiker († [[2011]])<br />
* [[19. November]]: [[Jeane Kirkpatrick]], US-amerikanische Politikwissenschaftlerin und Ex-Botschafterin bei der UNO († [[2006]])<br />
* [[19. November]]: [[Pino Rauti]], italienischer Politiker<br />
* [[20. November]]: [[Miroslav Tichý]], tschechischer Fotograf und Maler<br />
* [[21. November]]: [[William Wakefield Baum|William Wakefield Kardinal Baum]], Erzbischof von Washington<br />
* [[22. November]]: [[Gerhard Altenbourg]], deutscher Maler und Grafiker († [[1989]])<br />
* [[23. November]]: [[R. L. Burnside]], US-amerikanischer Bluessänger († [[2005]])<br />
* [[23. November]]: [[Ivano Fontana]], italienischer Boxer<br />
* [[23. November]]: [[Sathya Sai Baba]], indischer Guru<br />
* [[24. November]]: [[Werner Heiduczek]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[24. November]]: [[Tsung-Dao Lee]], US-amerikanischer Physiker<br />
* [[25. November]]: [[Poul Anderson]], US-amerikanischer Science Fiction-Autor († [[2001]])<br />
* [[26. November]]: [[Ralf Wolter]], deutscher Schauspieler<br />
* [[27. November]]: [[Franz Baum (Bogenschütze)|Franz Baum]], deutscher Bogenschütze und Bundestrainer († [[2010]])<br />
* [[28. November]]: [[Eberhard von Brauchitsch]], deutscher Manager († [[2010]])<br />
* [[30. November]]: [[Andrew Victor Schally]], litauisch-US-amerikanischer Physiologe<br />
<br />
=== Dezember ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Dezember]]: [[Mieczysław Rakowski]], polnischer Politiker und Journalist († [[2008]])<br />
* {{0}}[[3. Dezember]]: [[Joachim Dalsass]], Südtiroler Politiker († [[2005]])<br />
* {{0}}[[4. Dezember]]: [[Fernando Valenti]], US-amerikanischer Cembalist († [[1990]])<br />
* {{0}}[[4. Dezember]]: [[Carl Zimmerer]], deutscher Wirtschaftswissenschaftler († [[2001]])<br />
* {{0}}[[5. Dezember]]: [[George Savalas]], US-amerikanischer Schauspieler († [[1985]])<br />
* {{0}}[[8. Dezember]]: [[Joachim Fest]], deutscher Historiker, Journalist und Autor († [[2006]])<br />
* {{0}}[[9. Dezember]]: [[Yusuf al-Qaradawi]], islamischer Rechtsgelehrter <br />
* {{0}}[[9. Dezember]]: [[Ed Elisian]], US-amerikanischer Autorennfahrer († [[1959]])<br />
* {{0}}[[9. Dezember]]: [[Erhard Eppler]], deutscher Politiker<br />
* {{0}}[[9. Dezember]]: [[Henry W. Kendall]], US-amerikanischer Physiker, Nobelpreisträger († [[1999]])<br />
* [[10. Dezember]]: [[Jean Byron]], US-amerikanische Schauspielerin († [[2006]])<br />
* [[10. Dezember]]: [[Guitar Slim|Eddie "Guitar Slim" Jones]], US-amerikanischer Blues-Gitarrist († [[1959]])<br />
* [[11. Dezember]]: [[Big Mama Thornton]], US-amerikanische Bluessängerin († [[1984]])<br />
* [[12. Dezember]]: [[Elvio Romero]], paraguayischer Dichter († [[2004]])<br />
* [[13. Dezember]]: [[George Rhoden]], jamaikanischer Leichtathlet und Olympiasieger<br />
* [[14. Dezember]]: [[Martin Hengel]], deutscher evangelischer Theologe<br />
* [[14. Dezember]]: [[Herbert Roth]], deutscher Komponist und Interpret volkstümlicher Musik († [[1983]])<br />
* [[15. Dezember]]: [[Emmanuel Wamala|Emmanuel Kardinal Wamala]], Erzbischof von Kampala<br />
* [[15. Dezember]]: [[Karl Wienand]], deutscher Politiker († [[2011]])<br />
* [[16. Dezember]]: [[Claude Brinegar]], US-amerikanischer Politiker († [[2009]])<br />
* [[17. Dezember]]: [[Jean Assaad Haddad]], libanesischer Erzbischof<br />
* [[19. Dezember]]: [[Gustavo Arcos]], kubanischer Dissident († [[2006]])<br />
* [[19. Dezember]]: [[Eckart Dux]], deutscher Schauspieler und Synchronsprecher<br />
* [[19. Dezember]]: [[Bobby Layne]], US-amerikanischer American-Football-Spieler († [[1986]])<br />
* [[20. Dezember]]: [[Geoffrey Howe]], britischer konservativer Politiker<br />
* [[20. Dezember]]: [[Otto Graf Lambsdorff]], deutscher Politiker († [[2009]])<br />
* [[20. Dezember]]: [[Kurt Rommel]], deutscher Pfarrer und Kirchenliedkomponist († [[2011]])<br />
* [[21. Dezember]]: [[Herbert Ehrenberg]], deutscher Politiker<br />
* [[21. Dezember]]: [[Joe Paterno]], Trainer im US-amerikanischen College Football († [[2012]])<br />
* [[22. Dezember]]: [[James D. Ployhar]], US-amerikanischer Komponist und Dirigent<br />
* [[23. Dezember]]: [[Helmut Baierl]], Vizepräsident der Akademie der Künste der DDR († [[2005]])<br />
* [[23. Dezember]]: [[Robert Bly]], US-amerikanischer Schriftsteller <br />
* [[23. Dezember]]: [[Jorge Arturo Medina Estévez|Jorge Arturo Kardinal Medina Estévez]], chilenischer Kurienkardinal<br />
* [[25. Dezember]]: [[Richard Gruner]], deutscher Unternehmer und Verleger<br />
* [[26. Dezember]]: [[Hans Otto Bäumer]], deutscher Politiker († [[1998]])<br />
* [[26. Dezember]]: [[Gina Pellón]], kubanische Künstlerin<br />
* [[27. Dezember]]: [[Jerome Courtland]], US-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent und Schauspieler<br />
* [[29. Dezember]]: [[Dagobert Krause]], FDGB-Gewerkschafter in der DDR<br />
* [[30. Dezember]]: [[Stan Tracey]], britischer Jazzpianist, Arrangeur und Komponist<br />
* [[31. Dezember]]: [[Hermann Lübbe]], deutscher Philosoph<br />
<br />
=== Genaues Geburtsdatum unbekannt ===<br />
<br />
* [[Edwar al-Charrat]], ägyptischer Schriftsteller<br />
* [[Yehuda Bauer]], israelischer Historiker<br />
* [[Tofiq Bəhramov]], sowjetischer Linienrichter († [[1993]])<br />
* [[Ahmad Fuad Muhi ad-Din]], Premierminister von Ägypten († [[1984]])<br />
* [[Sergio Garrone]], italienischer Filmregisseur und Drehbuchautor<br />
* [[Ahmad Jawed]], afghanischer Literaturwissenschaftler und Friedenspädagoge († [[2002]])<br />
* [[Gustav Metzger]], deutscher Künstler<br />
* [[Count Ossie]], jamaikanischer Schlagzeuger und Bandleader († [[1976]])<br />
* [[Simon Spierer]], Schweizer Kunstsammler und Kunstmäzen († [[2005]])<br />
<br />
== [[:Kategorie:Gestorben 1926|Gestorben]] ==<br />
<br />
=== Januar / Februar ===<br />
<br />
* {{0}}[[5. Januar]]: [[Edward Granville Browne]], britischer Orientalist (* [[1862]])<br />
* {{0}}[[6. Januar]]: [[Émile Paladilhe]], französischer Komponist und Pianist (* [[1844]])<br />
* {{0}}[[7. Januar]]: [[Paul Cassirer]], Verleger und Galerist in Berlin (* [[1871]])<br />
* [[10. Januar]]: [[Eino Leino]], finnischer Schriftsteller (* [[1878]])<br />
* [[21. Januar]]: [[Camillo Golgi]], italienischer Mediziner und Physiologe (* [[1843]])<br />
* [[1. Februar]]: [[Ishibashi Ningetsu]], japanischer Literaturkritiker und Schriftsteller (* [[1865]])<br />
* {{0}}[[2. Februar]]: [[Karl von Weizsäcker]], Präsident des Württembergischen Staatsministeriums (* [[1853]])<br />
* {{0}}[[5. Februar]]: [[André Gedalge]], französischer Komponist (* [[1856]])<br />
* {{0}}[[6. Februar]]: [[Wolf Wilhelm Friedrich Graf von Baudissin]], deutscher Theologe (* [[1847]])<br />
* {{0}}[[9. Februar]]: [[Larissa Reissner]], sowjetische Schriftstellerin (* [[1895]])<br />
* [[13. Februar]]: [[Friedrich Krafft von Crailsheim]], bayerischer Politiker (* 1926)<br />
* [[14. Februar]]: [[Juan Benlloch y Vivó|Juan Bautista Kardinal Benlloch y Vivó]], Erzbischof von Burgos (* [[1864]])<br />
* [[15. Februar]]: [[Giuseppe Allamano]], Seliger, italienischer Priester und Ordensgründer (* [[1851]])<br />
* [[21. Februar]]: [[Heike Kamerlingh Onnes]], niederländischer Physiker (* [[1853]])<br />
* [[28. Februar]]: [[Alphonse Louis Nicolas Borrelly]], französischer Astronom (* [[1842]])<br />
* [[28. Februar]]: [[Rienzi Melville Johnston]], US-amerikanischer Journalist und Politiker (* [[1849]])<br />
<br />
=== März / April ===<br />
<br />
* {{0}}[[5. März]]: [[Otto Ernst]], deutscher Schriftsteller (* [[1862]])<br />
* [[26. März]]: [[Konstantin Fehrenbach]], deutscher Politiker und Reichskanzler der Weimarer Republik (* [[1852]])<br />
* [[27. März]]: [[Karl Bernhard Bamler]], deutscher Meteorologe, Lehrer und Pionier des Freiballonfahrens (* [[1865]])<br />
<br />
* {{0}}[[4. April]]: [[Adolf Wach]], deutscher Rechtswissenschaftler (* [[1843]]<br />
* {{0}}[[5. April]]: [[Washington Ellsworth Lindsey]], US-amerikanischer Politiker (* [[1862]])<br />
* [[14. April]]: [[Gottfried Merzbacher]], deutscher Geograph, Alpinist und Forschungsreisender (* [[1843]])<br />
* [[17. April]]: [[Anton Foerster]], slowenischer Komponist (* [[1837]])<br />
* [[18. April]]: [[Jan Szczepanik]], polnischer Chemiker und Erfinder (* [[1872]])<br />
* [[25. April]]: [[Ellen Key]], schwedische Frauenrechtlerin, Reformpädagogin und Schriftstellerin (* [[1849]])<br />
* [[28. April]]: [[Adolf Ott (Priester)|Adolf Ott]], deutscher Priester und Offizial (* [[1869]])<br />
* [[30. April]]: [[Bessie Coleman]], US-amerikanische Pilotin (* [[1893]])<br />
<br />
=== Mai / Juni ===<br />
<br />
* {{0}}[[5. Mai]]: [[Franz von Soxhlet]], deutscher Agrikulturchemiker (* [[1848]])<br />
* [[10. Mai]]: [[Alton B. Parker]], Rechtsanwalt und US-Präsidentschaftskandidat (* [[1852]])<br />
* [[13. Mai]]: [[Friedrich August Bender]], deutscher Chemiker und Unternehmer (* [[1847]])<br />
* [[21. Mai]]: [[Georgi Catoire]], russischer Komponist (* [[1861]])<br />
* [[21. Mai]]: [[Friedrich Kluge]], deutscher Sprachwissenschaftler (* [[1856]])<br />
* [[23. Mai]]: [[Hans Koessler]], deutscher Komponist (* [[1853]])<br />
* [[24. Mai]]: [[Joseph Lafayette Rawlins]], US-amerikanischer Politiker (* [[1850]])<br />
<br />
* {{0}}[[1. Juni]]: [[William Wright Heard]], US-amerikanischer Politiker (* [[1853]])<br />
* {{0}}[[2. Juni]]: [[Stephen R. Fitzgarrald]], US-amerikanischer Politiker (* [[1854]])<br />
* {{0}}[[2. Juni]]: [[William Boog Leishman]], britischer Mediziner (* [[1865]])<br />
* {{0}}[[7. Juni]]: [[Nikolos Tschcheidse]], Präsident der georgischen Nationalversammlung (* [[1864]])<br />
* {{0}}[[8. Juni]]: [[Mariam Thresia Chiramel Mankidiyan]], Selige, indische Ordensfrau und Ordensgründerin (* [[1876]])<br />
* [[10. Juni]]: [[Antoni Gaudí]], spanischer Architekt (* [[1852]])<br />
* [[13. Juni]]: [[Gottfried Lindauer]], tschechischer Maler (* [[1839]])<br />
* [[14. Juni]]: [[Mary Cassatt]], US-amerikanische Malerin (* [[1845]])<br />
* [[23. Juni]]: [[Jón Magnússon]], isländischer Premierminister (* [[1859]])<br />
<br />
=== Juli / August ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. Juli]]: [[Carlos Luis Spegazzini]], italienisch-argentinischer Botaniker und Mykologe (* [[1858]])<br />
* {{0}}[[2. Juli]]: [[Kristján Jónsson]], isländischer Premierminister (* [[1852]])<br />
* {{0}}[[2. Juli]]: [[Émile Coué]], Begründer der modernen bewussten Autosuggestion (* [[1857]])<br />
* [[12. Juli]]: [[Gertrude Bell]], britische Reiseschriftstellerin und Historikerin (* [[1868]])<br />
* [[12. Juli]]: [[Charles Wood (Komponist)|Charles Wood]], irischer Komponist (* [[1866]])<br />
* [[19. Juli]]: [[Ernst Lecher]], österreichischer Physiker (* [[1856]])<br />
* [[20. Juli]]: [[Felix Edmundowitsch Dserschinski]], polnischer Bolschewik, Gründer der russischen Tscheka (* [[1877]])<br />
* [[22. Juli]]: [[Friedrich von Wieser]], österreichischer Ökonom (* [[1851]])<br />
* [[25. Juli]]: [[Henry Dickerson McDaniel]], US-amerikanischer Politiker (* [[1836]])<br />
* [[26. Juli]]: [[Ella Adaïewsky]], russische Pianistin und Komponistin (* [[1846]])<br />
* [[26. Juli]]: [[Robert Todd Lincoln]], US-amerikanischer Politiker (* [[1843]])<br />
* [[28. Juli]]: [[Jenő Károly]], ungarischer Fußballspieler und -trainer (* [[1886]])<br />
* [[30. Juli]]: [[Albert B. Cummins]], US-amerikanischer Politiker (* [[1850]])<br />
<br />
* [[22. August]]: [[Charles William Eliot]], US-amerikanischer Chemiker (* [[1834]])<br />
* [[23. August]]: [[Rudolph Valentino]], italienischer Schauspieler (* [[1895]])<br />
* [[27. August]]: [[John Philo Hoyt]], US-amerikanischer Politiker (* [[1841]])<br />
<br />
=== September / Oktober ===<br />
<br />
* {{0}}[[1. September]]: [[John Hunn]], US-amerikanischer Politiker (* [[1849]])<br />
* {{0}}[[3. September]]: [[Maurice Hennequin]], französischer Schriftsteller und Librettist (* [[1863]])<br />
* {{0}}[[5. September]]: [[Karl Harrer]], Journalist und Gründungsmitglied der Deutschen Arbeiterpartei (DAP), aus der die NSDAP hervorging (* [[1890]])<br />
* {{0}}[[6. September]]: [[Harriet Williams Russell Strong]], US-amerikanische Erfinderin, Naturschützerin und Frauenrechtlerin (* [[1844]]) <br />
* {{0}}[[9. September]]: [[Anton Jörgen Andersen]], schwedischer Komponist (* [[1845]])<br />
* [[15. September]]: [[Rudolf Eucken]], deutscher Philosoph und Träger des Literaturnobelpreises (* [[1846]])<br />
* [[17. September]]: [[Gustav Roethe]], deutscher Altgermanist (* [[1859]])<br />
* [[17. September]]: [[August Sauer]], österreichischer Literaturwissenschaftler (* [[1855]])<br />
<br />
* {{0}}[[5. Oktober]]: [[Carl Rehfus]], deutscher Jagdschriftsteller und Kynologe (* [[1857]])<br />
* {{0}}[[7. Oktober]]: [[Emil Kraepelin]], deutscher Psychiater (* [[1865]])<br />
* [[10. Oktober]]: [[Pierre Decourcelle]], französischer Schriftsteller (* [[1856]])<br />
* [[11. Oktober]]: [[Hymie Weiss]], US-Gangster während der Prohibition (* [[1898]])<br />
* [[11. Oktober]]: [[Albert Robida]], französischer Schriftsteller und Karikaturist<br />
* [[11. Oktober]]: [[Henry L. Fuqua]], US-amerikanischer Politiker (* [[1865]])<br />
* [[13. Oktober]]: [[Hans E. Kinck]], norwegischer Schriftsteller (* [[1865]])<br />
* [[19. Oktober]]: [[Victor Babeș]], rumänischer Pathologe und Bakteriologe (* [[1854]])<br />
* [[19. Oktober]]: [[Martti Rautanen]], finnischer evangelischer Missionar (* [[1845]])<br />
* [[20. Oktober]]: [[Eugene V. Debs]], US-amerikanischer sozialistischer Politiker (* [[1855]])<br />
* [[23. Oktober]]: [[Satyro Bilhar]], brasilianischer Sänger, Gitarrist und Komponist (* [[1860]])<br />
* [[25. Oktober]]: [[Charles M. Russell]], amerikanischer Maler, Skulpteur, Illustrator und Schriftsteller (* [[1864]])<br />
* [[31. Oktober]]: [[Harry Houdini]], ungarischer Entfesselungs- und Zauberkünstler (* [[1874]])<br />
<br />
=== November / Dezember ===<br />
<br />
* {{0}}[[3. November]]: [[Annie Oakley]], US-amerikanische Kunstschützin (* [[1860]])<br />
* {{0}}[[4. November]]: [[William Wallace Gilchrist junior|William Wallace Gilchrist]], US-amerikanischer Maler (* [[1879]])<br />
* {{0}}[[9. November]]: [[Karl Ernst Ranke]], deutscher Internist (* [[1870]])<br />
* [[10. November]]: [[Wilhelm Braune]], deutscher Germanist (* [[1850]])<br />
* [[15. November]]: [[Lafayette Young]], amerikanischer Politiker (* [[1848]])<br />
* [[26. November]]: [[John Moses Browning]], US-amerikanischer Erfinder (* [[1855]]) <br />
* [[26. November]]: [[Eliška Krásnohorská]], tschechische Schriftstellerin (* [[1847]])<br />
<br />
* {{0}}[[2. Dezember]]: [[August Thyssen]], deutscher Industrieller (* [[1842]])<br />
* {{0}}[[5. Dezember]]: [[Claude Monet]], französischer Maler (* [[1840]])<br />
* {{0}}[[6. Dezember]]: [[George Alfred Carlson]], US-amerikanischer Politiker (* [[1875]])<br />
* {{0}}[[7. Dezember]]: [[William B. McKinley]], US-amerikanischer Politiker (* [[1856]])<br />
* [[17. Dezember]]: [[Klemens Brosch]], österreichischer Grafiker (* [[1894]])<br />
* [[19. Dezember]]: [[William R. Webb]], US-amerikanischer Pädagoge und Politiker (* [[1842]])<br />
* [[20. Dezember]]: [[Ettore Ximenes]], italienischer Bildhauer (* [[1855]])<br />
* [[25. Dezember]]: [[Yoshihito]], 123. Tennō (Kaiser) von Japan (* [[1879]])<br />
* [[23. Dezember]]: [[Siegfried Jacobsohn]], deutscher Journalist (* [[1881]])<br />
* [[26. Dezember]]: [[Alexander Monroe Dockery]], US-amerikanischer Politiker (* [[1845]])<br />
* [[26. Dezember]]: [[Howard MacNutt]], US-amerikanischer Bahai und Jünger Abdu’l Bahas (* [[1859]])<br />
* [[29. Dezember]]: [[Rainer Maria Rilke]], deutscher Lyriker (* [[1875]])<br />
<br />
=== Genauer Todestag unbekannt ===<br />
<br />
* [[Sepahsalar Tonekaboni]], Oberbefehlshaber der die [[Konstitutionelle Revolution]] unterstützenden iranischen Streitkräfte und Premierminister des [[Iran]] (* [[1847]])<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* [[Hans Ulrich Gumbrecht]]: ''1926. Ein Jahr am Rand der Zeit''. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003. ISBN 3-518-29255-2<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.dhm.de/lemo/html/1926/ Lebendiges virtuelles Museum Online]<br />
* [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/kalender/year/1926/ Digitalisate der Zeitungen des Jahres 1926] im [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/ Zeitungsinformationssystem (ZEFYS)] der [[Staatsbibliothek zu Berlin]]<br />
<br />
[[af:1926]]<br />
[[am:1926 እ.ኤ.አ.]]<br />
[[an:1926]]<br />
[[ar:ملحق:1926]]<br />
[[arz:1926]]<br />
[[ast:1926]]<br />
[[av:1926]]<br />
[[ay:1926]]<br />
[[az:1926]]<br />
[[bat-smg:1926]]<br />
[[bcl:1926]]<br />
[[be:1926]]<br />
[[be-x-old:1926]]<br />
[[bg:1926]]<br />
[[bh:१९२६]]<br />
[[bn:১৯২৬]]<br />
[[bpy:মারি ১৯২৬]]<br />
[[br:1926]]<br />
[[bs:1926]]<br />
[[ca:1926]]<br />
[[ckb:١٩٢٦]]<br />
[[co:1926]]<br />
[[cs:1926]]<br />
[[csb:1926]]<br />
[[cv:1926]]<br />
[[cy:1926]]<br />
[[da:1926]]<br />
[[diq:1926]]<br />
[[el:1926]]<br />
[[en:1926]]<br />
[[eo:1926]]<br />
[[es:1926]]<br />
[[et:1926]]<br />
[[eu:1926]]<br />
[[fa:۱۹۲۶ (میلادی)]]<br />
[[fi:1926]]<br />
[[fiu-vro:1926]]<br />
[[fo:1926]]<br />
[[fr:1926]]<br />
[[frp:1926]]<br />
[[frr:1926]]<br />
[[fur:1926]]<br />
[[fy:1926]]<br />
[[ga:1926]]<br />
[[gag:1926]]<br />
[[gan:1926年]]<br />
[[gd:1926]]<br />
[[gl:1926]]<br />
[[gn:1926]]<br />
[[gv:1926]]<br />
[[he:1926]]<br />
[[hi:१९२६]]<br />
[[hif:1926]]<br />
[[hr:1926.]]<br />
[[ht:1926 (almanak gregoryen)]]<br />
[[hu:1926]]<br />
[[hy:1926]]<br />
[[ia:1926]]<br />
[[id:1926]]<br />
[[ilo:1926]]<br />
[[io:1926]]<br />
[[is:1926]]<br />
[[it:1926]]<br />
[[ja:1926年]]<br />
[[jbo:1926moi]]<br />
[[jv:1926]]<br />
[[ka:1926]]<br />
[[kk:1926 жыл]]<br />
[[kn:೧೯೨೬]]<br />
[[ko:1926년]]<br />
[[krc:1926 джыл]]<br />
[[ksh:Joohr 1926]]<br />
[[ku:1926]]<br />
[[kv:1926 во]]<br />
[[kw:1926]]<br />
[[la:1926]]<br />
[[lb:1926]]<br />
[[li:1926]]<br />
[[lij:1926]]<br />
[[lmo:1926]]<br />
[[lt:1926 m.]]<br />
[[lv:1926. gads]]<br />
[[map-bms:1926]]<br />
[[mg:1926]]<br />
[[mhr:1926]]<br />
[[mi:1926]]<br />
[[mk:1926]]<br />
[[ml:1926]]<br />
[[mr:इ.स. १९२६]]<br />
[[ms:1926]]<br />
[[my:၁၉၂၆]]<br />
[[myv:1926 ие]]<br />
[[nah:1926]]<br />
[[nap:1926]]<br />
[[nds:1926]]<br />
[[nds-nl:1926]]<br />
[[ne:सन् १९२६]]<br />
[[new:ई सं १९२६]]<br />
[[nl:1926]]<br />
[[nn:1926]]<br />
[[no:1926]]<br />
[[nov:1926]]<br />
[[nrm:1926]]<br />
[[oc:1926]]<br />
[[os:1926-æм аз]]<br />
[[pa:੧੯੨੬]]<br />
[[pam:1926]]<br />
[[pap:1926]]<br />
[[pi:१९२६]]<br />
[[pl:1926]]<br />
[[pnb:1926]]<br />
[[pt:1926]]<br />
[[qu:1926]]<br />
[[ro:1926]]<br />
[[roa-rup:1926]]<br />
[[ru:1926 год]]<br />
[[rue:1926]]<br />
[[sah:1926]]<br />
[[scn:1926]]<br />
[[se:1926]]<br />
[[sh:1926]]<br />
[[simple:1926]]<br />
[[sk:1926]]<br />
[[sl:1926]]<br />
[[sq:1926]]<br />
[[sr:1926]]<br />
[[su:1926]]<br />
[[sv:1926]]<br />
[[sw:1926]]<br />
[[ta:1926]]<br />
[[te:1926]]<br />
[[tet:1926]]<br />
[[tg:1926]]<br />
[[th:พ.ศ. 2469]]<br />
[[tk:1926]]<br />
[[tl:1926]]<br />
[[tpi:1926]]<br />
[[tr:1926]]<br />
[[tt:1926 ел]]<br />
[[ty:1926]]<br />
[[udm:1926 ар]]<br />
[[uk:1926]]<br />
[[ur:1926ء]]<br />
[[uz:1926]]<br />
[[vec:1926]]<br />
[[vi:1926]]<br />
[[vls:1926]]<br />
[[vo:1926]]<br />
[[wa:1926]]<br />
[[war:1926]]<br />
[[yi:1926]]<br />
[[yo:1926]]<br />
[[zh:1926年]]<br />
[[zh-min-nan:1926 nî]]<br />
[[zh-yue:1926年]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuhschellen&diff=102710777Kuhschellen2012-05-01T16:05:07Z<p>Quadcore: Beziehung zu Windröschen klar formuliert und mit Quellennachweis unterlegt.</p>
<hr />
<div><!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --><br />
{{Taxobox<br />
| Taxon_Name = Kuhschellen<br />
| Taxon_WissName = Pulsatilla<br />
| Taxon_Rang = Gattung<br />
| Taxon_Autor = [[Philip Miller| Mill.]] <!-- 1754 --><br />
| Taxon2_WissName = Anemoneae<br />
| Taxon2_Rang = Tribus<br />
| Taxon3_WissName = Ranunculoideae<br />
| Taxon3_Rang = Unterfamilie<br />
| Taxon4_Name = Hahnenfußgewächse<br />
| Taxon4_WissName = Ranunculaceae<br />
| Taxon4_Rang = Familie<br />
| Taxon5_Name = Hahnenfußartige<br />
| Taxon5_WissName = Ranunculales<br />
| Taxon5_Rang = Ordnung<br />
| Taxon6_Name = Eudikotyledonen<br />
| Taxon6_Rang = ohne<br />
| Bild = Kuhschellen -pulsatilla vulgaris-.png<br />
| Bildbeschreibung = Gewöhnliche Kuhschellen (''Pulsatilla vulgaris'')<br />
}}<br />
[[Bild:Pulsatilla_vulgaris_3.jpg|thumb|Gewöhnliche Kuhschelle (''Pulsatilla vulgaris''), Blüten]]<br />
[[Bild:Pulsatilla vulgaris0.jpg|thumb|Gewöhnliche Kuhschelle, kurz vor der Fruchtreife.]]<br />
[[Bild:Pulsatilla alpina (1).JPG|thumb|[[Alpen-Kuhschelle]] (''Pulsatilla alpina'' ssp. ''alpina'')]]<br />
[[Bild:Pulsatilla alba (Kastelberg).jpg|thumb|Die [[Kleine Alpen-Kuhschelle|Brockenanemone]] (''Pulsatilla alpina'' ssp. ''austriaca'') in den Vogesen]]<br />
[[Bild:Pulsatilla alpina subsp apiifolia 01.jpg|thumb|[[Gelbe Alpen-Kuhschelle]] (''Pulsatilla alpina'' ssp. ''apiifolia'')]]<br />
[[Bild:Pulsatilla montana 1.jpg|thumb|[[Berg-Kuhschelle]] (''Pulsatilla montana'')]]<br />
[[Bild:Pulsatilla_pratensis_subsp_nigricans.jpg|thumb|[[Schwarze Kuhschelle]] (''Pulsatilla nigricans'')]]<br />
[[Bild:Pulsatilla vernalis, Seiser Alm.JPG|thumb|[[Frühlings-Kuhschelle]] (''Pulsatilla vernalis'')]]<br />
Die '''Kuhschellen''' oder '''Küchenschellen''' (''Pulsatilla'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der Familie der [[Hahnenfußgewächse]] (Ranunculaceae). Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Arten dieser Gattung eigentlich den [[Windröschen]] (''Anemone''), bei denen sie ursprünglich durch [[Linné]] beschrieben wurden, zugerechnet werden könnten.<ref>Hoot, S. B., A. A. Reznicek, and J. D. Palmer (1994): <em>Phylogenetic relationships in Anemone (Ranunculaceae) based on morphology and chloroplast DNA.</em> Syst. Bot. 19: 169-200.</ref> Ihre Arten blühen alle im Frühjahr und sie sind in [[Eurasien]] und [[Nordamerika]] beheimatet. Der botanische Gattungsname leitet sich aus dem lateinischen ''pulsare'' für läuten, schlagen ab und bezieht sich auf die glockenförmigen Blüten vieler Arten.<br />
<br />
== Beschreibung ==<br />
Die Kuhschellen sind [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]] [[krautige Pflanze]]n. Sie bilden aufrechte [[Rhizom]]e als Überdauerungsorgane. Blätter und Stängel sind meist lang, weich, silbergrau behaart. Die in grundständigen [[Rosette (Botanik)|Rosetten]] zusammenstehenden [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind lang gestielt und ein- bis mehrfach gefiedert oder gefingert, mit fiederspaltigen bis fiederschnittigen Fiederblättchen. <br />
<br />
Am Blütenstandsschaft befindet sich ein Quirl aus drei in unterschiedlichem Ausmaß reduzierten und am Grund meist miteinander verwachsenen Blättern, die eine glockenförmige Hülle bilden.<br />
Die zwittrigen, [[radiärsymmetrisch]]en [[Blüte]]n stehen einzeln am Ende des Stängels. Die weiße, rosa, violette oder rote Blütenhülle besteht aus zwei untereinander nicht sehr verschiedenen Kreisen aus jeweils drei Blütenhüllblättern, die außen meist dicht zottig behaart sind. Die Form der Blüte ähnelt oft einem Glöckchen oder auch einer Kuhschelle. Die Verkleinerungsform ''Kühchen'' hat zur Bezeichnung Küchen-Schelle geführt. Der botanische Name stammt ebenfalls von der glockigen Blütenform (lat. ''pulsare'' „schlagen“, „läuten“). Es sind viele gelb oder purpur gefärbte, freie [[Staubblatt|Staubblätter]] vorhanden und außer bei ''Pulsatilla kostyczewii'' eine Reihe [[Staminodien]] (staminodialen [[Nektarien]]). Die zahlreichen, nicht miteinander verwachsenen [[Fruchtblatt|Fruchtblätter]] besitzen jeweils nur eine [[Samenanlage]]. Die langen Griffel sind federförmig und vergrößern sich bis zur Fruchtreife.<br />
<br />
In einem kugeligen Fruchtstand stehen viele, kleine, spindelförmige [[Nussfrucht|Nüsschen]] („Achänen“) zusammen, die sich jeweils aus einem freien Fruchtblatt entwickeln, an denen der [[Griffel (Botanik)|Griffel]], stark verlängert und zottig behaart, einen Federschweif bildet. Die [[Frucht (Botanik)|Früchte]] der Kuhschellen sind [[Federschweifflieger]] und bohren sich mit scharfen Spitzen durch [[Hygroskopie|hygroskopische]] Bewegungen noch tief in den Boden ein.<br />
<br />
== Inhaltsstoffe ==<br />
Kuhschellen enthalten wie alle Hahnenfußgewächse das giftige [[Protoanemonin]]. Die Blätter enthalten [[Anemonol]], das beim Trocknen seine Wirkung verliert.<br />
<br />
== Systematik und Verbreitung ==<br />
Es ist eine Gattung der [[Nordhalbkugel]]. Das Verbreitungsgebiet reicht von [[Eurasien]] bis Nordamerika. Elf Arten kommen in China vor.<br />
<br />
Es gibt etwa 33 Arten in der Gattung Kuhschellen (''Pulsatilla'') (Auswahl):<br />
<br />
*[[Kaukasische Kuhschelle]] oder [[Gelbliche Kuhschelle]] (''Pulsatilla albana'' (Stev.) Bercht. & J.Presl)<br />
* ''[[Pulsatilla ajanensis]]'' Regel et Til.<br />
* [[Alpen-Kuhschelle]] (''Pulsatilla alpina'' Delarbre):<br />
** [[Alpen-Kuhschelle]] (''Pulsatilla alpina'' Delarbre subsp. ''alpina'')<br />
** [[Kleine Alpen-Kuhschelle]] oder [[Brockenanemone]] (''Pulsatilla alpina'' ssp. ''austriaca'' Aichele & Schwegler; Syn.: ''Pulsatilla alba'' Rchb.)<br />
** [[Gelbe Alpen-Kuhschelle]] (''Pulsatilla alpina'' subsp. ''apiifolia'' Nyman)<br />
* ''[[Pulsatilla ambigua]]'' (Turcz. ex Hayek) Juz.<br />
* ''[[Pulsatilla aurea]]'' (Sommier et Levier) Juz.<br />
* ''[[Pulsatilla bungeana]]'' C.A.Mey.<br />
* ''[[Pulsatilla campanella]]'' Fisch. ex Krylov<br />
* ''[[Pulsatilla cernua]]'' (Thunb.) Berchtold & Presl<br />
* ''[[Pulsatilla chinensis]]'' (Bunge) Regel<br />
* ''[[Pulsatilla dahurica]]'' (Fisch. ex DC.) Spreng.<br />
* [[Große Kuhschelle]] (''Pulsatilla grandis'' Wend.)<br />
* [[Hallers Kuhschelle]] (''Pulsatilla halleri'' Willd.)<br />
* ''[[Pulsatilla kostyczewii]]'' (Korsh.) Juz.<br />
* [[Berg-Kuhschelle]] (''Pulsatilla montana'' Rchb.)<br />
* ''[[Pulsatilla millefolium]]'' (Hemsl. & E.H.Wilson) Ulbr.<br />
*[[Schwarze Kuhschelle]] (''Pulsatilla nigricans'' Storck, Syn.: ''Pulsatilla pratensis'' subsp. ''nigricans'' Zamels)<br />
* [[Innsbrucker Küchenschelle]] (''Pulsatilla oenipontana'')<br />
* [[Finger-Kuhschelle]] (''Pulsatilla patens'' (L.) Mill.):<br />
**[[Gelbliche Finger-Kuhschelle]] (''Pulsatilla patens'' subsp. ''flavescens'' (Zucc.) Zämelis, Syn.: ''Pulsatilla flavescens'' (Zucc.) Juz.)<br />
**''Pulsatilla patens'' subsp. ''hirsutissima'' Zam.<br />
**''Pulsatilla patens'' subsp. ''multifida'' (Pritz.) Zämelis<br />
**''Pulsatilla patens'' (L.) Mill. subsp. ''patens'' <br />
* [[Wiesen-Kuhschelle]] (''Pulsatilla pratensis'' (L.) Mill. ):<br />
**''Pulsatilla pratensis'' subsp. ''bohemica'' Skalický <br />
* [[Rote Kuhschelle]] (''Pulsatilla rubra'')<br />
* [[Slawische Kuhschelle]] (''Pulsatilla slavica'')<br />
* [[Steirische Kuhschelle]] (''Pulsatilla styriaca'')<br />
* ''[[Pulsatilla sukaczevii]]'' Juz.<br />
* ''[[Pulsatilla tatewakii]]'' Kudo<br />
* ''[[Pulsatilla taurica]]'' Juz.<br />
* ''[[Pulsatilla tenuiloba]]'' (Hayek) Juz.<br />
* ''[[Pulsatilla turczaninovii]]'' Krylov & Serg.<br />
* [[Frühlings-Kuhschelle]] (''Pulsatilla vernalis'' (L.) Mill.)<br />
* [[Gewöhnliche Kuhschelle]] (''Pulsatilla vulgaris'' Mill.)<br />
<br />
Hybriden:<br />
*''Pulsatilla'' × ''wolfgangiana'' Juz.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
* Wang Wencai & Bruce Bartholomew: ''Pulsatilla'' in der ''Flora of China'', Volume 6: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=127637 Online.]<br />
* David Aeschimann, Konrad Lauber, Daniel Martin Moser, Jean-Paul Theurillat: ''Flora alpina''. Band 1. Lycopodiaceae-Apiaceae. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien, 2004. ISBN 3-258-06600-0<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Pulsatilla|{{PAGENAME}}}}<br />
{{Wiktionary|Kuhschelle}}<br />
<br />
*[http://www.pfaf.org/database/search_name.php?ALLNAMES=Pulsatilla Eintrag bei Plants for a Future.] (engl.)<br />
<br />
[[Kategorie:Kuhschellen| ]]<br />
<br />
[[ca:Pulsatilla]]<br />
[[cs:Koniklec]]<br />
[[dsb:Bimbawka]]<br />
[[en:Pulsatilla]]<br />
[[eo:Pulsatilo]]<br />
[[es:Pulsatilla]]<br />
[[et:Karukell]]<br />
[[eu:Pulsatila]]<br />
[[fi:Kylmänkukat]]<br />
[[fr:Pulsatille]]<br />
[[hi:पल्सेटिला निग्रिकेस]]<br />
[[hsb:Bimbawka]]<br />
[[hu:Kökörcsin]]<br />
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[[ja:オキナグサ属]]<br />
[[ka:მედგარა]]<br />
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[[pt:Pulsatilla]]<br />
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[[zh:白头翁属]]</div>Quadcorehttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Christopher_Polhem&diff=98978729Christopher Polhem2012-01-29T11:14:10Z<p>Quadcore: Rechtschreibung</p>
<hr />
<div>[[Datei:Polhem.jpg|thumb|Christopher Polhem mit [[Nordstern-Orden]] am Bande, porträtiert 1741 durch [[Johan Henrik Scheffel]]]]<br />
[[Datei:Christopherpolhem-statue-gothenburg.jpg|thumb|Denkmal für Christopher Polhem in [[Göteborg]] (errichtet 1951).]]<br />
'''Christopher Polhem''' (auch ''Polhammar''; * [[18. Dezember]] [[1661]] in [[Tingstäde]] (nach anderen Quellen [[Visby]], [[Gotland]]); † [[30. August]] [[1751]] in [[Stockholm]]) war ein schwedischer Wissenschaftler und Erfinder sowie Mitglied der schwedischen [[Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften|Akademie der Wissenschaften]].<br />
<br />
Polhem studierte ab 1687 an der [[Universität Uppsala]] Mathematik und Physik. 1697 gründete er die erste schwedische Ingenieursschule, das ''Laborium mechanicum'' in Stockholm (später nach [[Falun]] bzw. [[Stjärnsund]] verlegt). Für die Unterweisung seiner Schüler schuf Polhem eine Sammlung von Holzmodellen, anhand derer verschiedene mechanische Bewegungsabläufe erklärt werden konnten, das so genannte ''[[Mechanisches Alphabet|mechanische Alphabet]]''. Er wurde 1716 geadelt und änderte seinen Namen von Polhammar in Polhem. In Stjärnsund baute er mehrere Manufakturen auf, deren Anlagen mit Wasserkraft betrieben wurden.<br />
<br />
Polhem war auch mit dem Entwurf der Schleusen zur Umgehung der [[Trollhättan]]fälle im [[Göta älv]] beauftragt, war damit jedoch nicht erfolgreich.<br />
<br />
Von 1876 bis 1920 war ein nach ihm benanntes wassergetriebenes Antriebssystems zur Entwässerung von Erzgruben, das sogenannte [[Polhemsrad]], in der schwedischen Region [[Bergslagen]] in Betrieb.<br />
<br />
Sein Neffe [[Anders Polhammer]] (1705–1767) wurde als Uhrmacher bekannt.<br />
<br />
<!--<br />
Polhem hade i uppdrag att försöka bygga slussar förbi Trollhättefallen i Göta älv. De kom aldrig i drift men det finns några ofullbordade slussar vid fallområdet i Trollhättan (Polhems slussled). Först år 1800 blev drömmen om en farled mellan Östersjön och Vänern en verklighet och Trollhätte kanal kunde invigas. --><br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
* schwedischer [[Nordstern-Orden]]<br />
* auf der Rückseite der schwedischen 500-[[Schwedische Krone|Kronen]]-Banknote ist Christopher Polhem abgebildet.<br />
<br />
== Trivia ==<br />
In dem schwedischen Kinderbuch "Morgen, Findus, wirds was geben" von [[Sven Nordqvist]], träumt der Protagonist [[Pettersson_und_Findus|Pettersson]] davon, dass Christopher Polhem ihm im Traum Ratschläge zum Bau einer Maschine erteilt. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat}}<br />
* [http://www.tekniskamuseet.se/1/1959.html Abbildungen von Modellen aus Polhems mechanischem Alphabet im Technischen Museum Stockholm (Text in schwedischer Sprache)]<br />
<br />
{{Normdaten|PND=117688800|LCCN=no/90/12777}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Polhem, Christopher}}<br />
[[Kategorie:Erfinder]]<br />
[[Kategorie:Physiker (17. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Physiker (18. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Träger des Nordstern-Ordens]]<br />
[[Kategorie:Universalgelehrter]]<br />
[[Kategorie:Schwede]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1661]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1751]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Polhem, Christopher<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Polhammar, Christopher<br />
|KURZBESCHREIBUNG=schwedischer Wissenschaftler und Erfinder <br />
|GEBURTSDATUM=18. Dezember 1661<br />
|GEBURTSORT=[[Tingstäde]], nach anderen Quellen [[Visby]], Gotland<br />
|STERBEDATUM=30. August 1751<br />
|STERBEORT=[[Stockholm]]<br />
}}<br />
<br />
[[bg:Кристофер Полхем]]<br />
[[en:Christopher Polhem]]<br />
[[es:Christopher Polhem]]<br />
[[et:Christopher Polhem]]<br />
[[fi:Christopher Polhem]]<br />
[[fr:Christopher Polhem]]<br />
[[it:Christopher Polhem]]<br />
[[ja:クリストフェル・プールヘム]]<br />
[[nl:Christoffel Polhem]]<br />
[[nn:Christopher Polhem]]<br />
[[pl:Christopher Polhem]]<br />
[[pt:Christopher Polhem]]<br />
[[ro:Christopher Polhem]]<br />
[[ru:Польхем, Кристофер]]<br />
[[sv:Christopher Polhem]]<br />
[[vi:Christopher Polhem]]</div>Quadcore