https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=PyzhouWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-10T12:28:51ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.28https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Shanghai&diff=150847441Shanghai2016-01-30T12:52:37Z<p>Pyzhou: /* Kommunistische Machtübernahme */</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
{{Infobox Ort in China<br />
| Name = Shanghai<br />
| NameChinesisch = {{zh|kurz=|c=上海市}}<br />
| Amt-Name = Shànghǎi Shì<br />
| Region = [[Huadong|Ostchina]]<br />
| Status = [[Regierungsunmittelbare Stadt (China)|Regierungsunmittelbare Stadt]]<br />
| Gliederung = [[#Administrative Gliederung|16 Stadtbezirke, 1 Kreis<br>108 Großgemeinden, 98 Straßenviertel, 2 Gemeinden]]<br />
| ISO-Code = CN-31 <br />
| Breite = 31/14/00/N<br />
| Länge = 121/28/00/E<br />
| Karte = Shanghai_administrative.png<br />
| Karte-Breite = 320px<br />
| Karte-Text = Das administrative Stadtgebiet Shanghais – im Norden die Kernstadt (Puxi)<br />
| Höhe = 4<br />
| Fläche = 6340,5<br />
| Einwohner = 23019148<br />
| Einwohnerrang = 1.<br />
| Stand = 2010<ref name="VZ"/><br />
| Zeitzone = UTC+8<br />
| PLZ = 200000<br />
| TEL = 21<br />
| Bürgermeister = [[Yang Xiong (Politiker)|Yang Xiong]]<br />
| WWW = www.shanghai.gov.cn<br />
| Bild = Shanghai montage.png<br />
| Bildbeschreibung = <br />
}}<br />
'''Shanghai''' ({{Zh|c=上海|p=Shànghǎi|hcaudio=Zh-Shanghai.ogg}}; im Deutschen '''Schanghai''') ist die bedeutendste Industriestadt der [[Volksrepublik China]] und eine der [[Liste der Millionenstädte|größten Städte der Welt]].<br />
<br />
Zu Shanghai gehören außer der [[Kernstadt|Innenstadt]] mit etwa 15&nbsp;Millionen Einwohnern<ref name="DC">Shanghai Statistics: [http://www.stats-sh.gov.cn/2003shtj/tjnj/nje09.htm?d1=2009tjnje/E0305.htm Land area, population and density of population in districts and counties]</ref> zahlreiche umliegende, bis 50&nbsp;km entfernte Stadtbezirke mit weiteren etwa 8&nbsp;Millionen Einwohnern. Während die Innenstadt hohe Bebauungsdichte und geschlossene Siedlungsform hat, dominiert in den Randbezirken ländliche, eher provinzielle Siedlungsstruktur. Von den insgesamt etwa 23 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2010)<ref name="VZ">{{Internetquelle|url=http://www.stats.gov.cn/english/newsandcomingevents/t20110429_402722516.htm|titel=Communiqué of the National Bureau of Statistics of People's Republic of China on Major Figures of the 2010 Population Census 1 No. 2|zugriff= 28. September 2011|autor=National Bureaue of Statistics of China|sprache= englisch|format = HTML}}</ref> sind 15,9 Millionen registrierte Bewohner mit ständigem Wohnsitz (户口, hùkǒu) und 7,1 Millionen temporäre Bewohner (流动人口, liúdòng rénkǒu) mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung (暂住证, zànzhùzhèng).<ref name="RP">Shanghai Statistics: [http://www.stats-sh.gov.cn/2003shtj/tjnj/nje09.htm?d1=2009tjnje/E0301.htm Resident population in main years]</ref><br />
<br />
Shanghai ist eine [[Regierungsunmittelbare Stadt (China)|regierungsunmittelbare Stadt]], das heißt, sie ist direkt der Zentralregierung unterstellt, und ihr Status entspricht dem einer Provinz. Ihr nur 6340,5&nbsp;[[Quadratkilometer|km²]] (2012) großes Gebiet wird durch andauernde [[Landgewinnung]] am seichten Bankett des [[Jangtsekiang]]-Trichters (insbesondere im südöstlichen Zipfel) stetig leicht größer. <br />
<br />
Der [[Hafen von Shanghai]] ist mit 31,74 Millionen [[Twenty-foot Equivalent Unit|TEU]] pro Jahr der größte [[Containerterminal|Containerhafen]] der Welt (Stand: 2011).<ref>[http://container-investition.magellan-maritime.de/ Maritime.De]</ref> Auch nach Gesamtumschlag ist der Hafen mit 736&nbsp;Millionen Tonnen Waren im Jahr 2012 der größte.<br />
<br />
Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutendes Kultur- und Bildungszentrum mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Theatern und Museen.<br />
<br />
== Name ==<br />
Der Name der Stadt setzt sich im Chinesischen aus den Zeichen 上 (shàng) im Sinne von "auf", "hoch gelegen", "oberhalb placiert" und 海 (hǎi) = "Meer" zusammen und kann wörtlich mit "hohe [Stadt] am Meer" übersetzt werden. <br />
<br />
Für die deutsche Sprache empfiehlt der [[Duden]] die Schreibweise ''Schanghai''. In [[Illustrierte|Boulevardmagazinen]] wird Shanghai auch „Tor zur Welt“, „Paris des Ostens“, „Drachenkopf-[[Metropole]]“ ({{zh|v=龙头|t=龍頭|p=lóngtóu}}) oder „Perle des [[Orient]]s“ ({{Zh|v=东方明珠|t=東方明珠|p=dōngfāng míngzhū}}) genannt.<br />
<br />
Die offiziellen Abkürzungen von Shanghai im Chinesischen sind ''Hù'' ({{zh|kurz=|v=沪|t=滬}}) und ''Shēn'' ({{zh|kurz=|v=申}}). Der Kurzname ''Hù'' – nach einem im [[3. Jahrhundert]] verwendeten Fischereigerät (einer Art Kelle) – wird auch an Autokennzeichen verwendet.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
[[Datei:Shanghai Landsat-7 2005-08-15.jpg|miniatur|Satellitenaufnahme von Shanghai, [[Landsat-7]] 15. August 2005]]<br />
[[Datei:Shanghai the bund from Jin Mao 2.JPG|miniatur|Der [[Bund (Shanghai)|Bund]]]]<br />
[[Datei:2012 New Year Night Pudong.jpg|miniatur|Pudong in der Silvesternacht 2011/2012]]<br />
[[Datei:View of Shanghai from SSTM.jpg|miniatur|Blick vom Shanghaier Wissenschafts- und Technologie-Museum]]<br />
<br />
=== Geographische Lage ===<br />
Shanghai liegt im Mündungsgebiet des Jangtsekiang am [[Huangpu-Fluss]] auf 31° 14'&nbsp;nördlicher Breite und 121° 28'&nbsp;östlicher Länge. Die Nachbarprovinzen sind [[Jiangsu]] im Nordwesten und [[Zhejiang]] im Südwesten. Das [[Gelände]] der Provinz ist flach. Die durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel beträgt vier Meter. Der höchste Berg ist der She Shan mit einer Höhe von 100 Meter. Er ist per Seilbahn erreichbar.<br />
<br />
Im Jahr 1949 hatte das Verwaltungsgebiet der Stadt eine Fläche von 636&nbsp;km². 1958 wurden zehn Landkreise mit einer Fläche von 5274&nbsp;km² (Baoshan, Chongming, Chuansha, Fengxian, Jiading, Jinshan, Nanhui, Qingpu, Shanghai, Songjiang, alle in der Provinz Jiangsu gelegen) an Shanghai angegliedert.<br />
<br />
Heute hat die Stadt eine Fläche von 6340,5&nbsp;km². Davon gehören 1928,13&nbsp;km² (30,4 %) zur [[Kernstadt]] ([[Puxi]]) und den inneren Vororten ([[Minhang]], [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]], [[Jiading]] und [[Pudong]]), 4412,37&nbsp;km² (69,6 %) bestehen aus äußeren Vorstädten und Gebieten mit ländlicher Siedlungsstruktur.<ref name="DC"/> Das gesamte Verwaltungsgebiet ist mehr als doppelt so groß wie das [[Saarland]] und hat eine Ausdehnung von ungefähr 120 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 100 Kilometer in Ost-West-Richtung. Innerhalb der Stadtgrenzen befinden sich die Insel [[Chongming Dao|Chongming]] (die drittgrößte Insel in China: 1041,21&nbsp;km²) und andere Inseln wie Changxing und Hengsha.<br />
<br />
Das Verwaltungsgebiet Shanghais ist mit zahlreichen Flüssen, Kanälen und Seen reich an Wasserressourcen (122&nbsp;km² Wasserfläche), darunter der Bereich Jiangnan, wie die Schwemmebene des Jangtse-[[Flussdelta|Deltas]] genannt wird. Jiangnan, das auch Teile der ostchinesischen Provinzen Jiangsu und Zhejiang umfasst, ist durch ein dichtes Flussnetz gekennzeichnet und hat in Shanghai eine Fläche von 697&nbsp;km², was einen Anteil von elf Prozent an der Gesamtfläche Shanghais ausmacht.<br />
<br />
Die größten Flüsse in Shanghai sind der Huangpu, der [[Suzhou (Fluss)|Suzhou]], der Chuanyang und der Dingpu. Der 113 Kilometer lange Huangpu (sein Ursprung ist der [[Tai-See]]) teilt die Stadt in zwei Hälften (Puxi und Pudong); er ist zwischen 300 und 700 Meter breit, im Durchschnitt 360 Meter. Der eisfreie Fluss ist die Hauptwasserstraße Shanghais.<br />
<br />
Der Fluss Suzhou durchfließt Shanghai auf einer Länge von 54 Kilometer und ist im Durchschnitt 45 Meter breit. Die meisten Seen befinden sich im Westteil Shanghais, der größte ist der Dianshan mit 62&nbsp;km² Fläche. Weitere Stadtgebiete im Verwaltungsgebiet Shanghais sind unter anderem [[Anting]], [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]], [[Jiading]], [[Jinshan]], [[Qingpu]] und [[Songjiang]].<br />
<br />
Der lokale [[Dialekt]] ([[Shanghai-Dialekt|Shanghaiisch]], auch Shanghainesisch) ist eine der Varianten des ostchinesischen [[Chinesische Sprachen|Wu-Dialektes]].<br />
<br />
=== Geologie ===<br />
Shanghai liegt in einem großen Delta, das der Jangtsekiang bei seiner Mündung in das Ostchinesische Meer bildet. Das gesamte Tiefland zu beiden Seiten des Stromes besteht aus dunklem, lößfreiem [[Alluvialboden]], der von den Sedimenten des Jangtse gebildet wird. Die aus seinem [[Schlick]] aufgebaute, von Kanälen und Dämmen durchzogene Ebene des Deltas ist eines der fruchtbarsten Gebiete Chinas und gleichzeitig sein Hauptbaumwolllieferant.<br />
<br />
Das Jangtsekiangmündungsland ist wahrscheinlich die Ausfüllung eines alten Meeresteiles, und die vielen kleinen Inselberge des Gebietes waren ursprünglich wirkliche Inseln. Die Deltabildung rückte die Hafenstadt Shanghai, ursprünglich am Meer gegründet, bereits 30 Kilometer landeinwärts.<br />
<br />
=== Stadtgliederung ===<br />
Die Regierungsunmittelbare Stadt Shanghai gliedert sich in 16 Stadtbezirke und einen Kreis.<br />
<br />
''Innenstadt''<br />
Die Innenstadt ([[Puxi]]) unterteilt sich in acht Stadtbezirke, die westlich des [[Huangpu-Fluss]]es liegen. Dabei handelt es sich um [[Huangpu]] ({{zh|kurz=|v=黄浦区|t=黃浦區|p=Huángpǔ Qū}}), [[Xuhui]] ({{zh|kurz=|v=徐汇区|t=徐匯區|p=Xúhuì Qū}}), [[Changning]] ({{zh|kurz=|v=长宁区|t=長寧區|p=Chángníng Qū}}), [[Jing’an (Shanghai)|Jing’an]] ({{zh|kurz=|v=静安区|t=靜安區|p=Jìng'ān Qū}}), [[Putuo (Shanghai)|Putuo]] ({{zh|kurz=|v=普陀区|t=普陀區|p=Pǔtuó Qū}}), [[Zhabei]] ({{zh|kurz=|v=闸北区|t=閘北區|p=Zháběi Qū}}), [[Hongkou]] ({{zh|kurz=|v=虹口区|t=虹口區|p=Hóngkǒu Qū}}) und [[Yangpu]] ({{zh|kurz=|v=杨浦区|t=楊浦區|p=Yángpǔ Qū}}). Am 20. Mai 2011 wurde der ehemalige Stadtbezirk [[Luwan]] ({{zh|kurz=|v=卢湾区|t=盧灣區|p=Lúwān Qū}}) aufgelöst und seine Fläche in Huangpu integriert.<br />
<br />
''Peripherie''<br />
<br />
In der nahen Umgebung des Stadtzentrums befinden sich vier weitere Stadtbezirke, die zum [[Stadtgeographie|städtischen Siedlungsgebiet]] (urban area) der Kernstadt gehören. Diese wurden zwischen 1988 und 1992 aus Kreisen in Stadtbezirke umgewandelt. Dazu gehört der östlich des Huangpu-Flusses gelegene Stadtbezirk [[Pudong]] ({{zh|kurz=|v=浦东新区|t=浦東新區|p=Pǔdōng Xīn Qū}}). Letzterer war bis 1992 ein Kreis und trug den Namen Chuansha. Im Jahr 2009 wurde der ehemalige Stadtbezirk [[Nanhui]] ({{zh|kurz=|v=南汇区|t=南匯區|p=Nánhuì Qū}}) aufgelöst und seine Fläche in Pudong integriert. 1988 ist [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]] ({{zh|kurz=|v=宝山区|t=寶山區|p=Bǎoshān Qū}}) in einen Stadtbezirk umgewandelt worden, 1992 [[Jiading]] ({{zh|kurz=|v=嘉定区|t=嘉定區|p=Jiādìng Qū}}) und [[Minhang]] ({{zh|kurz=|v=闵行区|t=閔行區|p=Mǐnháng Qū}}).<br />
<br />
''Weitere Umgebung''<br />
<br />
Vier Stadtbezirke (diese wurden zwischen 1992 und 2001 aus Kreisen in Stadtbezirke umgewandelt) und ein Kreis liegen weiter entfernt von der Innenstadt in den ländlichen Gebieten außerhalb der Kernstadt. 1992 ist [[Jinshan]] ({{zh|kurz=|v=金山区|t=金山區|p=Jīnshān Qū}}) in einen Stadtbezirk umgewandelt worden, 1997 [[Songjiang]] ({{zh|kurz=|v=松江区|t=松江區|p=Sōngjiāng Qū}}), 1999 [[Qingpu]] ({{zh|kurz=|v=青浦区|t=青浦區|p=Qīngpǔ Qū}}) und 2001 [[Fengxian]] ({{zh|kurz=|v=奉贤区|t=奉賢區|p=Fèngxián Qū}}). Der Kreis [[Chongming (Kreis)|Chongming]] ({{zh|kurz=|v=崇明县|t=崇明縣|p=Chóngmíng Xiàn}}) besteht aus der gleichnamigen Insel [[Chongming Dao]] in der Mündung des [[Jangtsekiang]] sowie zwei kleineren, südlich davon gelegenen Inseln.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Stadtbezirke von Shanghai}}<br />
<br />
=== Klima ===<br />
Shanghai hat ein [[Subtropisches Klima|subtropisch]] [[Klima|maritimes]] [[Monsun]]klima mit vier ausgeprägten Jahreszeiten, wobei Frühjahr und Herbst vergleichsweise kurz ausfallen.<br />
<br />
Shanghai liegt an der Grenze zwischen kühl-feuchtem Seeklima und subtropisch-warmem Monsunklima. Im Winter ist es feuchtkalt, die Temperaturen liegen bei durchschnittlich 3,4–5,6&nbsp;[[Grad Celsius|°C]]. Gelegentlich gibt es auch stärkere Fröste. Früher waren diese niedrigen Temperaturen für die Bewohner südlich des Jangtse sehr unangenehm, weil er die „Heizlinie“ markierte, was heißt, dass südlich des Jangtse nicht geheizt werden durfte. Weil es aber auch dort sehr kalt werden kann, wurde diese Regelung abgeschafft. <br />
<br />
In den schwülheißen Sommermonaten werden Durchschnittstemperaturen von 23,1 bis 27,2&nbsp;°C und eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 % erreicht. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen gelegentlich bis zu 40&nbsp;°C. Außerdem suchen in den Sommermonaten zahlreiche [[Taifun]]e die Stadt heim, mit häufig sehr starken Niederschlägen in kürzester Zeit. <br />
<br />
Die höchste Temperatur wurde offiziell am 7. August 2013 mit 40,8&nbsp;°C gemessen, die tiefste am 19.&nbsp;Januar 1893 mit −12,1&nbsp;°C.<ref>Meteorologyclimate.com: [http://www.meteorologyclimate.com/extreme-temperature-records.htm Extreme temperature records – worldwide]</ref><ref>Official Xuhui District Website: [http://en.xh.sh.cn/WebFront/jump.aspx?cid=109 Geography and Climate]</ref><ref>Washington Post: [http://www.washingtonpost.com/blogs/capital-weather-gang/wp/2013/08/08/shanghai-sets-new-all-time-record-again-as-record-heat-bakes-eastern-china/ Shanghai sets new all time record again]</ref> Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 15,3&nbsp;°C. Die Jahresniederschlagssumme liegt bei 1112 Millimeter, davon fallen 50 % in die Zeit von Mitte Mai bis Mitte September (Flutsaison). In diesem Jahresabschnitt gibt es drei ausgeprägte Regenperioden: Die „Frühlingsregen“, die „[[Pflaumenregen]]“ und die „Herbstregen“. Insgesamt fallen durchschnittlich 130 Regentage an. <br />
<br />
{{Klimatabelle <br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts <br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert <br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200 <br />
| QUELLE = [http://worldweather.wmo.int/001/c00240.htm China Meteorological Administration]<br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Shanghai<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> <br />
| hmjan = 7.7<br />
| hmfeb = 8.6<br />
| hmmär = 12.7<br />
| hmapr = 18.6<br />
| hmmai = 23.5<br />
| hmjun = 27.2<br />
| hmjul = 31.6<br />
| hmaug = 31.5<br />
| hmsep = 27.2<br />
| hmokt = 22.3<br />
| hmnov = 16.7<br />
| hmdez = 10.6<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> <br />
| lmjan = 0.5<br />
| lmfeb = 1.5<br />
| lmmär = 5.1<br />
| lmapr = 10.6<br />
| lmmai = 15.7<br />
| lmjun = 20.3<br />
| lmjul = 24.8<br />
| lmaug = 24.7<br />
| lmsep = 20.5<br />
| lmokt = 14.7<br />
| lmnov = 8.6<br />
| lmdez = 2.4<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --> <br />
| nbjan = 39<br />
| nbfeb = 59<br />
| nbmär = 81<br />
| nbapr = 102<br />
| nbmai = 115<br />
| nbjun = 152<br />
| nbjul = 128<br />
| nbaug = 133<br />
| nbsep = 156<br />
| nbokt = 61<br />
| nbnov = 51<br />
| nbdez = 35<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --> <br />
| rdjan = 9<br />
| rdfeb = 10<br />
| rdmär = 13<br />
| rdapr = 13<br />
| rdmai = 13<br />
| rdjun = 14<br />
| rdjul = 12<br />
| rdaug = 10<br />
| rdsep = 12<br />
| rdokt = 9<br />
| rdnov = 8<br />
| rddez = 7<br />
}}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Ursprung und weitere Entwicklung ===<br />
[[Datei:Karte Schanghai MKL1888.png|miniatur|Historische Karte von Shanghai aus [[Meyers Konversationslexikon]] 1888]]<br />
<br />
Die ersten Spuren der Besiedelung in der Region reichen bis etwa 4000 v. Chr. zurück. Im Jahr 960 wurde Shanghai erstmals als Dorf erwähnt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des Jangtse-Deltas wuchs auch Shanghai. 1074 erhielt Shanghai ein eigenes Steuerbüro. 1264 wurde es mit drei anderen Dörfern zusammengelegt.<ref>{{Literatur | Autor=Mareike Raabe | Titel=Shanghai- Eine Megacity mit Problemen und Potentialen | Auflage=1 | Verlag=GRIN Verlag | Ort=Norderstedt | Jahr=2007 | ISBN=978-3-640-38675-8 }}</ref> Die Stadt besaß zu dieser Zeit einen wichtigen Handelshafen, von dem die stattliche Baumwollernte der Region nach Peking ins Hinterland und nach Japan verschifft wurde. 1554 bekam Shanghai eine Stadtmauer von zehn Metern Höhe und mit einem Umfang von fünf Kilometern.<ref>Eric N. Danielson: ''Shanghai and the Yangzi Delta.'' Marshall Cavendish/Times Edition, Singapur 2004, ISBN 981-232-597-2 (engl.), hier S. 10</ref> Bis zur [[Qing-Dynastie]] (1644–1911) hatten sich große, durch den Handel organisierte und äußerlich den niederländischen Gilden ähnelnde Kaufmannszünfte gebildet, die sich die wirtschaftliche und teilweise auch politische Kontrolle über die Stadt teilten.<br />
<br />
=== Ausländische Konzessionen ===<br />
Nach dem [[Erster Opiumkrieg|Ersten Opiumkrieg]] erzwang Großbritannien 1842 unter dem [[Vertrag von Nanking]] die Öffnung Shanghais für den Handel mit den europäischen Mächten. Die Wahl der Briten fiel auf Shanghai als [[Vertragshafen]], weil die Stadt, wie der Repräsentant der [[Ostindien-Kompanie]], Hugh Lingsey, es formulierte, seit den 1840er Jahren zum „wichtigsten Marktplatz Ostasiens“ geworden war. Mit dem Handel wurde auch die [[christliche Mission]] freigegeben, Kaufleute und Missionare genossen [[Freizügigkeit]] und [[Politische Immunität|Immunität]].<br />
<br />
Nach den Briten folgten 1847 die Franzosen, und diese beiden Mächte richteten die ersten ausländischen Konzessionen in Shanghai ein – die Briten entlang des [[Bund (Shanghai)|Bundes]] und im Gebiet nördlich Alt-Shanghais, der Chinesenstadt, die Franzosen im Südwesten in der Gegend einer Kathedrale, die ein französischer Missionar 200 Jahre zuvor gegründet hatte. In der Folgezeit bildete sich in der Stadt auch eine größere [[Judentum in China|jüdische Gemeinde]].<br />
<br />
1863 kamen die US-Amerikaner, 1895 die Japaner und gliederten ihre eigenen Gebiete der britischen Konzession an, die sich zum so genannten „International Settlement“ ausgedehnt hatte. In einer Reihe privilegierter [[Enklave]]n, die auf unbestimmte Zeit gepachtet waren, fielen Händler unter die Gerichtsbarkeit ihres eigenen Landes, oder gemischter Gerichte. Es gab auch eigene Polizeikräfte.<br />
<br />
Durch die günstige Lage nahe der Haupthandelsroute der großen Seide und Tee produzierenden Regionen entwickelte sich Shanghai bis 1900 zu einem wichtigen Hafen und Industriezentrum, das weitgehend durch die [[Triade (Kriminalistik)#Shanghai, die Grüne Bande und die Rote Bande|''Grüne Gang'']], ein berüchtigtes, im 18.&nbsp;Jahrhundert durch arbeitslose Seeleute gegründetes [[Syndikat]] kontrolliert wurde. Bis zum Beginn der 1920er Jahre hatte es auch die weitverzweigte Unterwelt unter seine Herrschaft gebracht. An Kaufleuten und Kriminellen, die den strengen Verhaltenskodex missachteten, wurden grausame Exempel statuiert: Man trennte ihnen mit einem Messer sämtliche hervorstehende Sehnen durch und setzte sie am Straßenrand aus. <br />
<br />
Während des [[Taiping-Aufstand]]s (1851–1864) flohen viele vor den Massakern in die ausländischen Ansiedlungen und vermehrten die billigen Arbeitskräfte Shanghais, aber auch Bauern wurden vom sichtbaren Reichtum der Stadt angelockt. Es bildete sich das erste städtische [[Proletariat]] Chinas heraus, und die erbärmlichen Lebensbedingungen schufen im Zusammenspiel mit immer stärker grassierender Arbeitslosigkeit und der Ausbeutung chinesischer Arbeitskräfte durch die ausländischen Investoren den natürlichen Nährboden für revolutionäre Kräfte. Die Einwohnerzahl und die wirtschaftliche Bedeutung Shanghais wuchsen beträchtlich. Auch später beim [[Boxeraufstand]] (1900) und dem Sturz des letzten Kaisers [[Pu Yi]] (1911) flüchteten viele Menschen in die internationalen Konzessionen.<br />
<br />
=== Shanghai als Weltstadt ===<br />
[[Datei:Shanghai Nanking Road 1930s.jpeg|miniatur|Die Nanjing Road in den 1930er Jahren]]<br />
[[Datei:Shanghai 1933.jpg|miniatur|links|Shanghai 1933]]<br />
<br />
Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre entwickelte sich Shanghai zur Weltstadt. Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts erreichte Shanghais Bevölkerungszahl die Millionengrenze. Ab 1918 war die Stadt der Wirkungsort des Revolutionsführers und Staatsmannes [[Sun Yat-sen]]. Der britische Schriftsteller [[Aldous Huxley]] hatte 1926 ''in keiner Stadt je einen solchen Eindruck von einem dichten Morast üppig verflochtenen Lebens'' wie hier. Shanghai wurde zum Synonym für Sünde, Abenteurertum und Reichtum. Auch der [[Kommunismus]] in China fand in Shanghai seine Wurzeln. 1915 begann [[Chen Duxiu]] mit der Herausgabe der Zeitschrift 'Jugend', die später unter dem Namen ''[[Neue Jugend (China)|Neue Jugend]]'' ''(Xin Qingnian)'' großen Einfluss auf die Bevölkerung ausübte.<br />
<br />
Die Chinesen entwickelten zunehmendes Interesse für Politik und erlangten ihr Nationalbewusstsein zurück. Mit dem [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrag]] fielen nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] alle deutschen Besitztümer des Landes an Japan, anstatt an China zurückgegeben zu werden. Dies führte 1919 zur „Bewegung des 4.&nbsp;Mai“. Chen Duxiu war einer der Organisatoren der Proteste. In Shanghai schlossen sich Studenten mit Arbeitern zusammen, Streiks wurden organisiert. Höhepunkt war der Generalstreik am 5.&nbsp;Juni 1919. Im Jahr 1921 gründete sich in Shanghai die [[Kommunistische Partei Chinas]]. Die 'ausländischen Imperialisten' wurden zunehmend zum Gegner für die Proteste. <br />
<br />
Am 30. Mai 1925 erschossen britische Soldaten in Shanghai demonstrierende Studenten. Die Nationale Revolution wurde ausgerufen. Im Jahr 1927 eroberte die Nationalarmee unter der Führung von [[Chiang Kai-shek]] mit Hilfe der Kommunisten die Stadt und unterstellte die chinesische Sektion der Regierung der [[Kuomintang]]. Im selben Jahr wurden beim [[Shanghai-Massaker#Das Shanghai-Massaker|Massaker von Shanghai]] Massenaufstände durch die Regierung brutal niedergeschlagen und innerhalb weniger Wochen über 5000 Menschen ohne Gerichtsverhandlung [[Hinrichtung|exekutiert]].<br />
<br />
Im Verlauf der [[Mandschurei-Krise]] im Jahr 1931 kam es zu einem Boykott japanischer Waren. Am 28. Januar 1932 griff die [[Kaiserlich Japanische Armee|japanische Armee]] mit etwa 70.000 [[Soldat]]en die Stadt an, um den Boykott zu brechen. Vorwand für den Angriff war ein Zwischenfall, bei dem in Shanghai fünf japanische Mönche misshandelt wurden, ein Mönch erlag später seinen Verletzungen. Im Verlauf der [[Schlacht um Shanghai (1932)|Ersten Schlacht um Shanghai]] hielten die [[Nationalrevolutionäre Armee|chinesischen Truppen]] dem Angriff nahe der Küste zunächst stand, mussten dann aber in den folgenden Wochen bis in die Stadt zurückweichen. Der Handelsboykott wurde schließlich fallengelassen und eine demilitarisierte Zone um Shanghai eingerichtet. Der Konflikt endete am 31.&nbsp;Mai 1933 mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von Tanggu.<br />
<br />
=== Japanisch-Chinesischer Krieg ===<br />
[[Datei:Bombing outside the Palace Hotel.jpg|miniatur|Schlacht um Shanghai 1937]]<br />
Während des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges]] kam es zur [[Schlacht um Shanghai (1937)|Zweiten Schlacht um Shanghai]]. Nach einem verlustreichen [[Häuserkampf (Militär)|Häuserkampf]] nahmen am 9.&nbsp;November 1937 japanische Streitkräfte die Stadt bis auf die exterritorialen Gebiete ein, in denen sich daraufhin zahlreiche chinesische Flüchtlinge ansiedelten. Diese Gebiete blieben jedoch von den Kriegshandlungen nicht verschont – zerschossene Häuser und zerstörte Wasserleitungen prägten auch hier das Bild. In der Stadt herrschten in dieser Zeit Willkürjustiz und Drogenkartelle. <br />
<br />
Shanghai ist auch ein Ort deutscher und österreichischer Geschichte. Nach dem [[Anschluss Österreichs]] an das [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|nationalsozialistische Deutschland]] und den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen]] flohen zwischen 1938 und 1941 ca. 18.000 [[Juden in Deutschland|Juden aus Deutschland]] und [[Judentum in Österreich|Österreich]] nach Shanghai. Weil hier kein [[Visum]] benötigt wurde, war es der letzte Zufluchtsort vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Zu den in die Stadt geflüchteten 6000 Österreichern gehörte auch der Arzt [[Jakob Rosenfeld]]. Ein bekannter deutscher Flüchtling ist der spätere Finanzminister der USA [[W. Michael Blumenthal]]. Auch [[Fritz Levy]], bekannt durch den Dokumentarfilm ''Fritz lebt!'', gehörte zu den deutschen Juden, die in Shanghai vor der nationalsozialistischen Verfolgung Zuflucht fanden.<br />
<br />
Kurz nach ihrem [[Angriff auf Pearl Harbor]] im Dezember 1941, in dessen Folge die USA in den [[Pazifikkrieg]] eintraten, internierten die Japaner die in Shanghai ansässigen Staatsangehörigen der Alliierten. Die französischen Truppen wurden von den Besatzern nicht entwaffnet, da sie als Truppen des [[Vichy-Regime]]s nominell Verbündete waren. Gegen Kriegsende wurden die französischen Truppen in Shanghai, einen Tag später als ihre Kollegen in [[Indochina]], am 10.&nbsp;März 1945 festgesetzt. <br />
<br />
Im Mai 1943 zwangen die Japaner alle seit 1938 angekommenen [[Shanghailänder|jüdischen Flüchtlinge]] in einen kleinen Distrikt („Designated Area“) des Stadtbezirks [[Hongkou]] zu ziehen und beschränkten ihre Bewegungsfreiheit außerhalb des [[Shanghaier Ghetto]]s. Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] fiel die Stadt an China zurück, da die USA, Großbritannien und Frankreich bereits während des Krieges gegenüber der national-chinesischen Regierung auf ihre Ansprüche verzichteten.<br />
<br />
=== Kommunistische Machtübernahme ===<br />
[[Datei:Shanghai Exhibition Center.jpg|miniatur|Exhibition Center]]<br />
Als die Kommunisten am 27. Mai 1949 unter Führung [[Mao Zedong]]s in Shanghai einmarschierten, übernahmen sie die Kontrolle über das wichtigste Wirtschafts- und Handelszentrum Asiens und damit über einen Profit bringenden internationalen Hafen. Während die ausländische Gemeinde erwartete, wie immer ihren Geschäften nachgehen zu können, war das neue Regime entschlossen, auch Shanghai eine Rolle in der radikalen Umgestaltung Chinas zuzuweisen. Viele ausländische Firmen verlegten nach der kommunistischen Machtübernahme ihre Einrichtungen nach [[Hongkong]]. Die schlimmsten Elendsviertel wurden niedergerissen und durch Wohnblöcke ersetzt. Die Kriminellen und Prostituierten schaffte man zur „Umerziehung“ fort. Ausländisches Kapital wurde konfisziert oder erheblich besteuert.<br />
<br />
Der [[Kuomintang]] unter [[Chiang Kai-shek]] gelang es allerdings, bei ihrer Flucht die [[Goldreserve]]n der [[Bank of China]] für sich zu sichern und sie nach [[Taiwan (Insel)|Taiwan]] zu transportieren. Sie ließ eine bankrotte Stadt zurück. Über einen Zeitraum von 35 Jahren wurden westliche Einflüsse unterdrückt. Shanghai blieb eine Hochburg des radikalen Denkens. Von dort nahm die [[Kulturrevolution]] Mao Zedongs, der von der Zentralregierung in Peking ausgeschaltet worden war, 1966 ihren Lauf. Einige Rote Garden proklamierten sogar eine eigene ''Kommune Shanghai'', bevor die Ereignisse die Züge hemmungsloser Zerstörung und Rachefeldzüge annahmen. Die Stadt wurde zum Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Splitterparteien. Nach Maos Tod im Jahr 1976 war Shanghai die letzte Bastion der sogenannten [[Viererbande (China)|Viererbande]] im Kampf um seine Nachfolge. Die Viererbande hatte keinen Erfolg.<br />
<br />
Bis in die 1980er Jahre betrieb die Zentralregierung in Peking bewusst den Niedergang Shanghais, als sie die hier erwirtschafteten Überschüsse für andere Landesteile abschöpfte. Seit einiger Zeit dominieren jedoch Persönlichkeiten aus der Region Shanghai, die den Wiederaufbau der alten Metropole fördern, die chinesische Zentralregierung. Dazu gehören der ehemalige Bürgermeister und spätere Staatspräsident [[Jiang Zemin]], der während seiner Amtszeit (1985–1988) den wirtschaftlichen Wiederaufstieg der Stadt einleitete. Nach ihm kam [[Zhu Rongji]], der nach seiner erfolgreichen Tätigkeit als Bürgermeister von Shanghai (1988–1991) zwischen 1998 und 2003 Ministerpräsident der Volksrepublik China war.<br />
<br />
=== Wirtschaftlicher Aufschwung ===<br />
[[Datei:Shaghai pudong.JPG|miniatur|links|Pudong 2005]]<br />
[[Datei:2012 Pudong.jpg|miniatur|Pudong 2012]]<br />
[[Datei:Shanghai Smog.JPG|miniatur|Shanghai im Smog. Sicht auf Pudong]]<br />
<br />
Mitte der 1980er Jahre fiel die Entscheidung, Shanghai ein weiteres Mal die Vorreiterrolle für die Modernisierung Chinas zuzuweisen. Dies führte zu einem enormen Anstieg der Industrieproduktion und der ausländischen Investitionen. 1990 wurde die Sonderwirtschaftszone [[Pudong]] gegründet und der Grundstein für einen „Neuen Bund“ gelegt. <br />
<br />
Die Stadt profiliert sich als Standort für die Entwicklung von [[Biotechnologie|Bio]]-, [[Informationstechnik|IT]]- und [[Mikroelektronik]]<nowiki/>technologien. Sie ist Sitz zahlreicher internationaler finanzieller Institutionen. In Shanghai steht das höchste Gebäude Chinas, der 632 Meter hohe [[Shanghai Tower]]. Die Stadt ist der weltweit einzige Ort, den eine [[Magnetschwebebahn]] – der [[Transrapid Shanghai]] – im öffentlichen Verkehr befährt.<br />
<br />
Einige Probleme bleiben jedoch nach wie vor ungelöst, allen voran die hoffnungslose Überbevölkerung und schwere Umweltprobleme wie [[Smog]], Lärmbelastung und die Verschmutzung der Flüsse. 1996 ist Shanghai zu einer der am stärksten umweltgeschädigten Städte weltweit erklärt worden. Shanghai lag auf der Skala der am meisten von Luftverschmutzung betroffenen Städte der Welt auf Platz vier. Eine Renaissance erleben aber auch viele soziale Probleme, von denen gedacht wurde, die Kommunisten hätten sie nach 1949 für immer beseitigt. Arbeitslosigkeit, Drogenmissbrauch und [[Prostitution]] weisen ein starkes Wachstum auf.<br />
<br />
=== Einwohnerentwicklung ===<br />
[[Datei:Shaghai Jin Mao.JPG|miniatur|Jin-Mao-Gebäude]]<br />
Der wirtschaftliche Erfolg Shanghais übt auf Millionen Chinesen eine große Anziehungskraft aus. Um den Zustrom von Menschen in die Stadt kontrollieren zu können, wird der Zuzug durch ein streng gehandhabtes Melde- und Registrierungssystem für Einwohner mit ständigem Wohnsitz bis in die Gegenwart kanalisiert. Die Einwohnerzahl blieb trotz der Tatsache, dass Shanghai die wirtschaftlich dominierende Stadt in China war, nach einem schnellen Anstieg in den 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre bemerkenswert konstant. Seit Anfang der 1990er Jahre ist wieder ein langsamer Anstieg zu verzeichnen.<br />
<br />
Lebten 1957 etwa 6,9 Millionen Menschen in der [[Kernstadt]] (hohe Bebauungsdichte und geschlossene Ortsform) so waren es 1990 rund 7,8&nbsp;Millionen. 2008 lag die Einwohnerzahl der Innenstadt ([[Puxi]]) und der inneren Vororte ([[Minhang]], [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]], [[Jiading]], [[Pudong]]) bei 13,9&nbsp;Millionen.<ref name="DC"/> Die Bevölkerungsdichte beträgt hier 7226 Einwohner/km² (Puxi = 22.562 Einwohner/km²). In [[Berlin]] sind es zum Vergleich 3800. <br />
<br />
Im gesamten Verwaltungsgebiet von Shanghai, einschließlich der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten außerhalb der Kernstadt, leben 18,9&nbsp;Millionen Menschen. Davon sind 13,7&nbsp;Millionen registrierte Bewohner mit ständigem Wohnsitz ({{zh|kurz=|v=户口|t=戶|p=[[Hukou|hùkǒu]]}}) und 5,2&nbsp;Millionen temporäre Einwohner ({{zh|kurz=|v=流动人口|t=流動人口|p=liúdòng rénkǒu}}) mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung ({{zh|kurz=|v=暂住证|t=暫住證|p=zànzhùzhèng}}).<ref name="RP"/> Die Bevölkerungsdichte liegt hier bei 2978 Einwohner/km². <br />
<br />
Wer sich länger als drei Tage in der Stadt aufhalten möchte, muss sich bei einer Behörde melden und wird dort registriert. Der Antragsteller erhält dann eine zeitweilige Aufenthaltsgenehmigung für drei Monate, die nach Ablauf der Frist verlängert werden muss. Beim Amt muss eine Bescheinigung vom Heimatort vorgelegt werden, die bestätigt, dass die Person dort gemeldet ist.<br />
<br />
Das offizielle Bevölkerungswachstum Shanghais wird zurzeit ausschließlich durch Zuwanderung gesteuert, denn der natürliche Zuwachs der registrierten Dauereinwohner wird seit mehreren Jahren durch einen Geburtenrückgang geprägt, der bislang in allen Städten Chinas einmalig ist. Lag das jährliche natürliche Wachstum der Einwohner mit dauerhaftem Wohnsitz 1957 noch bei etwa 4,0 %, so sank diese Rate schnell unter 1,0 % und schließlich auf einen negativen Wert von –0,19 % im Jahr 2000. Das natürliche Wachstum betrug 2006 –0,12 %, [[Geburtenrate]]: 5,95&nbsp;‰ (z. Vgl.: Deutschland 8,2&nbsp;‰), Sterberate: 7,19&nbsp;‰. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Shanghai erreicht 82,41 Jahre, und zwar 80,18 Jahre für Männer und 84,67 Jahre für Frauen. <ref>2012年上海市国民经济和社会发展统计公报 26. Februar 2013</ref><br />
<br />
Im April 2004 wurde die [[Ein-Kind-Politik|Einkindpolitik]] gelockert: in Shanghai dürfen seitdem Geschiedene und wiederverheiratete Partner Nachwuchs bekommen, auch wenn sie schon ein Kind aus einer früheren Ehe haben. Betrug die Geburtenrate 2003 noch 4,28&nbsp;‰, so stieg sie durch die Lockerung auf etwa 6&nbsp;‰ an und blieb seit 2004 auf diesem Wert. Der natürliche Rückgang der Bevölkerung verlangsamte sich dadurch von 3,24&nbsp;‰ 2003 auf 1,24&nbsp;‰ 2006 (Deutschland –1,8&nbsp;‰). Dazu muss jedoch gesagt werden, dass das natürliche Schrumpfen durch Einwanderung gemindert wird. Junge Leute wandern nach Shanghai ein und verjüngen so den Altersdurchschnitt. Dies führt dazu, dass es anteilig an der Bevölkerung weniger alte Menschen und damit auch relativ wenige Sterbefälle gibt. Die [[Fertilitätsrate]] liegt je nach Schätzung bei etwa 0,9 Kindern je Frau (Deutschland:&nbsp;1,37). Bei der Volkszählung 2010 wurde für das gesamte Verwaltungsgebiet von Shanghai eine Einwohnerzahl von 23&nbsp;Millionen registriert.<ref name="VZ"/><br />
<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Kernstadt (Puxi) und der inneren Vororte (Minhang, Baoshan, Jiading, Pudong). Aufgeführt sind alle in Shanghai registrierten Bewohner. Dazu gehören Personen mit ständigem Wohnsitz und temporäre Einwohner mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung. <br />
<br />
[[Datei:Einwohner-shanghai.gif|miniatur|hochkant=2.0|Einwohnerzahlen 1851–2005 (ohne temporäre Einwohner)]]<br />
<br />
{|<br />
| valign="top" |<br />
{| class="wikitable"<br />
! style="background:#efefef;" | &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| 1800 || align="right" | 200.000<br />
|-<br />
| 1851 || align="right" | 250.000<br />
|-<br />
| 1864 || align="right" | 500.000<br />
|-<br />
| 1879 || align="right" | 276.000<br />
|-<br />
| 1890 || align="right" | 375.000<br />
|-<br />
| 1901 || align="right" | 651.000<br />
|-<br />
| 1910 || align="right" | 832.500<br />
|-<br />
| 1918 || align="right" | 1.000.000<br />
|-<br />
| 1926 || align="right" | 1.500.000<br />
|-<br />
| 1931 || align="right" | 3.124.000<br />
|-<br />
| 1940 || align="right" | 3.595.000<br />
|-<br />
| 1948 || align="right" | 4.423.000<br />
|-<br />
| 1950 || align="right" | 4.927.300<br />
|-<br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
{| class="wikitable"<br />
! style="background:#efefef;" | &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| 1953 || align="right" | 6.204.417<br />
|-<br />
| 1958 || align="right" | 6.977.000<br />
|-<br />
| 1970 || align="right" | 7.000.000<br />
|-<br />
| 1978 || align="right" | 5.570.000<br />
|-<br />
| 1980 || align="right" | 6.010.000<br />
|-<br />
| 1982 || align="right" | 6.320.829<br />
|-<br />
| 1985 || align="right" | 6.980.000<br />
|-<br />
| 1987 || align="right" | 7.220.000<br />
|-<br />
| 1990 || align="right" | 7.821.787 <br />
|-<br />
| 1995 || align="right" | 9.566.600<br />
|-<br />
| 2000 || align="right" | 12.531.139<br />
|-<br />
| 2005 || align="right" | 13.291.900<br />
|-<br />
| 2008 || align="right" | 13.831.900<br />
|-<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
=== Entwicklung der Wohnsituation ===<br />
[[Datei:Shanghai05.JPG|miniatur|Wohngebäude]]<br />
Die jahrzehntelange Vernachlässigung der [[Infrastruktur]] und des Wohnungsbaus, aber auch die schnelle Entwicklung in den letzten Jahren haben viele Engpässe für die weitere Entwicklung der Stadt offenkundig werden lassen.<br />
<br />
Nach wie vor prekär ist die Versorgung mit Wohnraum, wenn sich auch nach offiziellen Angaben der Stadtregierung die Netto-Wohnfläche pro Kopf in der Zeit zwischen 1957 (3&nbsp;[[Quadratmeter|m²]]) und heute (9&nbsp;m²) verdreifacht hat. Die kommunistische Stadtregierung war keineswegs untätig. Bereits seit Anfang der 1950er Jahre wurden die Wohn- und Lebensverhältnisse in rund 300 Stadtvierteln mit unzureichendem Standard verbessert und viele neue Wohngebiete errichtet. Zum Vergleich: in den für den Mittelstand und ausländische Beschäftigte propagierten Wohnungen und Eigenheimen, z. B. in der „Autostadt“ [[Anting]], wird mit einem Bedarf von 30 Quadratmeter pro Kopf gerechnet. <br />
<br />
Trotzdem kam der Bau von Wohnungen dem wachsenden Bedarf aus Mangel an Kapital über Jahrzehnte nur ungenügend nach. Shanghai galt früher in China traditionell als eine der Städte mit großer Wohnungsnot. Erst seit Beginn der Wirtschaftsreformen fand eine Belebung des Wohnungsbaus statt: Seit Anfang der 1980er Jahre wurde die gesamte Wohnfläche in Shanghai mehr als verdoppelt. Die Verbesserung des Angebots an Wohnraum war verbunden mit einer begrenzten Wohnungsreform, die unter anderem durch Förderung des Wohnungseigentums und die Einrichtung von öffentlichen [[Akkumulation (Börse)|Akkumulationsfonds]] die Investitionsmittel zu vergrößern suchte.<br />
<br />
So sank der Anteil von Haushalten in akuter Wohnungsnot, das heißt mit weniger als vier Quadratmetern Wohnfläche pro Kopf, bis heute auf knapp unter zehn Prozent aller Haushalte. In Shanghai sind es vor allem die Altstadtviertel, die zudem von zahlreichen Industriebetrieben durchsetzt sind, in denen immer noch sehr beengte Wohnverhältnisse herrschen. Da der Baugrund in den älteren Wohngegenden im Stadtzentrum sehr teuer ist, hat die Stadtregierung den Grund und Boden teilweise an ausländische Investoren verkauft, die Büro-, Geschäfts- und Hotelkomplexe errichteten.<br />
<br />
Als Folge dieser Praxis kam es in Verbindung mit zahlreichen Verkehrsprojekten zu großflächigen Sanierungen in der Altstadt und Zwangsumsiedlungen von mehreren hunderttausend Menschen in Neubausiedlungen am Stadtrand mit unzureichender Infrastruktur. Die genannten Wohnungsdaten beziehen sich nur auf die Bewohner mit Hauptwohnsitz in Shanghai, die Wohnsituation der rund 4,7&nbsp;Millionen Einwohner mit beschränkter Aufenthaltsgenehmigung ist deutlich schlechter. Zahlreiche [[Migrant]]en, überwiegend frühere Bauern aus den ländlichen Regionen Chinas, leben auf den Baustellen, in einfachen Betriebs-Wohnheimen oder sie mieten sich einen Raum bei Bauern an der Peripherie der Stadt. Ein großer Teil der temporären Einwohner lebt am Stadtrand, weil dort eher Platz für selbstgebaute Hütten vorhanden ist und die Polizeikontrollen weniger scharf sind. [[Slum]]-ähnliche Siedlungen sind seit den 1990er Jahren auch in Shanghai zu finden. <br />
<br />
Die Bedeutung der Migranten für die Wirtschaft und das Leben in Shanghai wird unterschiedlich beurteilt. Einerseits sind die Zuwanderer fast unentbehrlich als Bauarbeiter, Handwerker, Kleinhändler oder Arbeiter bei der Straßenreinigung und in den Textilfabriken, andererseits wird ihr Druck auf den Wohnungsmarkt, die Infrastruktur und ihr Anteil an kriminellen Delikten in der Stadt mit Sorge betrachtet.<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Stadtregierung ===<br />
[[Datei:Chen Yi in Shanghai.JPG|miniatur|Chen Yi, erster kommunistischer Bürgermeister von Shanghai]]<br />
Bürgermeister von Shanghai ist [[Yang Xiong (Politiker)|Yang Xiong]] (* 1953). Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger [[Han Zheng]] am 26.&nbsp;Dezember 2012.<ref>[http://news.xinhuanet.com/english/china/2012-12/26/c_132065181.htm Yang Xiong appointed as acting mayor of Shanghai] Xinhua am 26. Dezember 2012 (abgefragt 4. Januar 2013)</ref> Han Zheng ist seit November 2012 Mitglied des [[Politbüro der Kommunistischen Partei Chinas|Politbüros]] und, als Nachfolger des in den [[Ständiger Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas|ständigen Ausschuss des Politbüros]] aufgestiegenen [[Yu Zhengsheng]], auch der Sekretär des Parteikomitees der Stadt.<ref>[http://usa.chinadaily.com.cn/china/2012-11/20/content_15946245.htm Two municipalities get new leaders] [[China Daily]] vom 20. November 2012 (abgerufen am 20. November 2012)</ref> <br />
<br />
Der Stadtregierung unterstehen die Regierungen von 18 [[Stadtbezirk (China)|Stadtbezirken]] und einem Kreis. Die Stadtbezirke gliedern sich wiederum in [[Straßenviertel]], zum Teil auch in [[Großgemeinde (China)|Großgemeinden]]. Der Kreis setzt sich hingegen aus [[Gemeinde (China)|Gemeinden]] und Großgemeinden zusammen. Am unteren Ende der Verwaltungspyramide Shanghais befinden sich in den urbanen Gebieten die sogenannten [[Einwohnergemeinschaft (China)|Einwohnergemeinschaften]] ({{zh|kurz=|c=社区|t=社區}}), die von den Einwohnerkomitees ({{zh|kurz=|v=居民委员会|t=居民委員會|p=jūmín wěiyuánhùi}}) verwaltet werden und in den ländlichen Regionen die Dörfer ({{zh|kurz=|c=村}}), die von Dorfkomitees ({{zh|kurz=|v=村民委员会|t=村民委員會|p=cūnmín wěiyuánhùi}}) verwaltet werden.<br />
<br />
Shanghai ist im Vergleich zu Peking seit vielen Jahren durch eine besonders liberale Politik geprägt. Nachdem die Stadt nach der Machtübernahme der Kommunisten im Jahr 1949 von der politischen Führung in Peking lange Zeit vernachlässigt wurde, stiegen in den 1980er und 1990er Jahren viele Politiker Shanghais in höchste Partei- und Regierungsämter auf.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Bürgermeister der Stadt Shanghai}}<br />
<br />
=== Städtepartnerschaften ===<br />
Shanghai unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:<ref>Shanghai Municipality: [http://www.shfao.gov.cn/wsb/node111/node136/node137/index.html Städtepartnerschaften]</ref><ref>Shanghai Statistics: [http://www.stats-sh.gov.cn/2003shtj/tjnj/2007tjnje/E07/E0724B.htm Städtepartnerschaften]</ref><br />
{| style="padding:0em 1em 0em 1em;"<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{JPN|#}} seit 30. November 1973: [[Yokohama]], [[Japan]]<br />
: {{JPN|#}} seit 18. April 1974: [[Ōsaka]], [[Japan]]<br />
: {{USA|#}} seit 28. Januar 1979: [[San Francisco]], [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
: {{ITA|#}} seit 25. Juni 1979: [[Mailand]], [[Italien]]<br />
: {{NLD|#}} seit 23. November 1979: [[Rotterdam]], [[Niederlande]]<br />
: {{HRV|#}} seit 18. Juni 1980: [[Zagreb]], [[Kroatien]]<br />
: {{PRK|#}} seit 18. Juni 1982: [[Hamhung]], [[Nordkorea]]<br />
: {{PAK|#}} seit 15. Februar 1984: [[Karatschi]], [[Pakistan]]<br />
: {{BEL|#}} seit 27. Mai 1984: [[Antwerpen]], [[Belgien]]<br />
: {{CAN|#}} seit 14. Mai 1985: [[Montreal]], [[Kanada]]<br />
: {{GRC|#}} seit 24. Juni 1985: [[Piräus]], [[Griechenland]]<br />
: {{DEU|#}} seit 29. Mai 1986: [[Hamburg]], [[Deutschland]]<br />
: {{MAR|#}} seit 8. September 1986: [[Casablanca]], [[Marokko]]<br />
: {{FRA|#}} seit 26. Oktober 1987: [[Marseille]], [[Frankreich]]<br />
: {{BRA|#}} seit 7. Juli 1988: [[São Paulo]], [[Brasilien]]<br />
: {{RUS|#}} seit 15. Dezember 1988: [[Sankt Petersburg]], [[Russland]]<br />
: {{TUR|#}} seit 23. Oktober 1989: [[Istanbul]], [[Türkei]]<br />
: {{EGY|#}} seit 15. Mai 1992: [[Alexandria]], [[Ägypten]]<br />
: {{ISR|#}} seit 21. Juni 1993: [[Haifa]], [[Israel]]<br />
: {{KOR|#}} seit 24. August 1993: [[Busan]], [[Südkorea]]<br />
: {{VNM|#}} seit 14. Mai 1994: [[Ho-Chi-Minh-Stadt]], [[Vietnam]]<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{VUT|#}} seit 8. Juni 1994: [[Port Vila]], [[Vanuatu]]<br />
: {{NZL|#}} seit 21. Oktober 1994: [[Dunedin]], [[Neuseeland]]<br />
: {{UZB|#}} seit 15. Dezember 1994: [[Taschkent]], [[Usbekistan]]<br />
: {{PRT|#}} seit 15. April 1995: [[Porto]], [[Portugal]]<br />
: {{YEM|#}} seit 14. September 1995: [[Aden]], [[Jemen]]<br />
: {{NAM|#}} seit 1. November 1995: [[Windhoek]], [[Namibia]]<br />
: {{ARG|#}} seit 17. Juni 1997: [[Rosario (Santa Fe)|Rosario]], [[Argentinien]]<br />
: {{FIN|#}} seit 14. September 1998: [[Espoo]], [[Finnland]]<br />
: {{GBR|#}} seit 18. Oktober 1999: [[Liverpool]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]<br />
: {{MOZ|#}} seit 25. Oktober 1999: [[Maputo]], [[Mosambik]]<br />
: {{ARE|#}} seit 30. Mai 2000: [[Dubai]], [[Vereinigte Arabische Emirate]]<br />
: {{ECU|#}} seit 6. Juli 2001: [[Guayaquil]], [[Ecuador]]<br />
: {{CHL|#}} seit 10. Juli 2001: [[Valparaíso]], [[Chile]]<br />
: {{ESP|#}} seit 31. Oktober 2001: [[Barcelona]], [[Spanien]]<br />
: {{NOR|#}} seit 10. November 2001: [[Oslo]], [[Norwegen]]<br />
: {{LKA|#}} seit 11. August 2003: [[Colombo]], [[Sri Lanka]]<br />
: {{SWE|#}} seit 23. Oktober 2003: [[Göteborg]], [[Schweden]]<br />
: {{IRL|#}} seit 19. Mai 2005: [[Cork]], [[Irland]]<br />
: {{AUT|#}} seit 17. Mai 2006: [[Salzburg]], [[Österreich]]<br />
: {{USA|#}} seit 18. Dezember 2006: [[Winston-Salem]], [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
: {{CHE|#}} seit 19. November 2007: [[Basel]], [[Schweiz]]<br />
|}<br />
<br />
=== Regionenpartnerschaften ===<br />
Shanghai unterhält mit folgenden Regionen Partnerschaften:<br />
{| style="padding:0em 1em 0em 1em;"<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{JPN|#}} seit 21. November 1980: [[Präfektur Ōsaka]], [[Japan]]<br />
: {{PHI|#}} seit 15. Juni 1983: [[Metro Manila]], [[Philippinen]]<br />
: {{POL|#}} seit 4. Juli 1985: [[Woiwodschaft Pommern]], [[Polen]]<br />
: {{AUS|#}} seit 24. Mai 1989: [[Queensland|Bundesstaat Queensland]], [[Australien]]<br />
: {{CHL|#}} seit 28. August 1996: [[Provinz Santiago]], [[Chile]]<br />
: {{MEX|#}} seit 18. November 1998: [[Jalisco|Bundesstaat Jalisco]], [[Mexiko]]<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{THA|#}} seit 2. April 2000: [[Chiang Mai (Provinz)|Provinz Chiang Mai]], [[Thailand]]<br />
: {{ZAF|#}} seit 16. Mai 2001: [[KwaZulu-Natal|Provinz KwaZulu-Natal]], [[Südafrika]]<br />
: {{ROU|#}} seit 15. April 2002: [[Kreis Constanța]], [[Rumänien]]<br />
: {{SVK|#}} seit 10. November 2003: [[Bratislavský kraj]], [[Slowakei]]<br />
: {{DNK|#}} seit 10. November 2003: [[Region Midtjylland]], [[Dänemark]]<br />
: {{IDN|#}} seit 30. August 2006: [[Jawa Timur|Provinz Jawa Timur]], [[Indonesien]]<br />
|}<br />
<br />
== Religion ==<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 137-043236, Shanghai, Deutsch-Evangelische Kirche.jpg|miniatur|Deutsch-evangelische Kirche Shanghai, erbaut 1932]]<br />
<br />
In Shanghai gibt es mehrere [[Buddhismus|buddhistische]] Tempel, wie zum Beispiel den [[Jadebuddha-Tempel]] (Yufo Si). Er ist eine der wichtigsten religiösen Stätten Shanghais, befindet sich etwas südlich des Suzhou-Kanals im Nordwesten der Stadt und wurde 1882 eigens für zwei kostbare Buddha-Statuen aus [[Myanmar]] errichtet. Die Statuen (Der sitzende Buddha 190&nbsp;cm hoch, der liegende 96&nbsp;cm lang) wurden jeweils aus einem einzigen Block weißer Jade geschnitzt. Zwischen 1949 und 1980 war der Tempel geschlossen, inzwischen wird er wieder genutzt. Heute bewohnen ungefähr 100 Mönche den Tempel und bilden Schüler aus, um die überall im Land wieder eröffnenden Klöster mit neuem Leben zu füllen. Weitere große, buddhistische Tempel sind der Jing'an Tempel und der Longhua Tempel mit einer über Tausend Jahre alten Pagode. Daneben gibt es auch [[Daoismus|daoistische]] und [[Konfuzianismus|konfuzianistische]] Tempel.<br />
<br />
Die [[Römisch-katholische Kirche|katholische Kirche]] nutzt die [[Xujiahui-Kathedrale]] als Bischofskirche des [[Bistum Shanghai|Bistums Shanghai]]. Auch andere christliche Gemeinschaften sind in der Stadt vertreten. Shanghais größtes [[islam]]isches Gotteshaus ist die [[Xiaotaoyuan-Moschee]]. Das [[Shanghaier Ghetto]] existiert nicht mehr und die [[Juden in China|chinesischen Juden]] bilden eine äußerst geringe Minderheit.<br />
<br />
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br />
=== Theater ===<br />
[[Datei:Shanghai opera.jpg|miniatur|Opernhaus]]<br />
[[Datei:Shanghai Oriental Art Center.JPG|miniatur|Shanghai Oriental Art Center]]<br />
{{Redundanztext<br />
|3=Shanghai#Theater<br />
|4=Shanghai Grand Theater<br />
|12=t|2=Juli 2013|1=[[Benutzer:Wheeke|Wheeke]] ([[Benutzer Diskussion:Wheeke|Diskussion]]) 08:37, 12. Jul. 2013 (CEST)}}<br />
Die Stadtväter von Shanghai ließen am ''[[Platz des Volkes]]'' ({{zh|kurz=|v=人民广场|t=人民廣場|p=Rénmín guǎngchǎng|b=People’s Square}}), der zu [[Kolonialismus|Kolonialzeiten]] eine Pferderennbahn war, ein extravagantes Opernhaus, das ''[[Shanghai Grand Theater]]'' bauen, ein beeindruckendes Gebäude mit 40 Meter Höhe. Baubeginn war 1994 und Einweihung im Jahr 1998. Es gibt drei Aufführungsräume: Der Hauptraum bietet 1800 Sitzplätze, daneben ein mittelgroßer Raum mit 600 Plätzen und ein Raum mit 250 Sitzplätzen für Kammermusikaufführungen. Architekt war [[ARTE Charpentier]]. Die große zentrale Konzerthalle ist für die Aufführung westlicher Theaterstücke, Opern und Kammermusikkonzerte, aber auch [[Chinesische Oper|chinesischer Opern]] geeignet.<br />
<br />
Das [[Shanghai Centre]] in der Nanjing Xi Lu beherbergt ein riesiges, neues Mehrspartenhaus für Konzerte, Ballett, Oper und Akrobatik-Shows von internationalem Rang. Der allabendliche Auftritt der Akrobatentruppe Shanghais ist ein Spektakel aus Bodenakrobatik, Jonglierkunst, Clowneinlagen, Zaubervorführungen und Tiernummern. Einige der Kunststücke wie Schwertschlucken, Feuerspeien und die beeindruckenden Balanceakte wurden bereits zu Zeiten der [[Han-Dynastie]] (206 v.&nbsp;Chr. bis 220 n.&nbsp;Chr.) entwickelt. <br />
<br />
Das [[Lan Xin Theater]] in der Changle Lu stammt noch aus der Kaiserzeit und zeigt westliche sowie chinesische Opern; mitunter finden auch Magier-Shows statt. Als Außenposten kolonialer Kultur und Sitz der ''British Amateur Dramatic Society'' war das Theater bis 1933 Aufführungsort beliebter Revuen.<br />
<br />
Das [[Shanghai Oriental Art Center]], welches im kulturellen Zentrum von Pudong liegt, ist eine der führenden Einrichtungen der darstellenden Künste und kulturellen Sehenswürdigkeiten in Shanghai und China. Der Architekt war der Franzose [[Paul Andreu]].<ref>{{Internetquelle | url=http://en.shoac.com.cn/Introduction.asp | titel=Shanghai Oriental Art Center | zugriff=2011-04-10}}</ref><br />
<br />
=== Museen ===<br />
[[Datei:The shanghai museum.jpg|miniatur|Shanghai Museum]]<br />
Von den vielen Museen der Stadt ist besonders das [[Shanghai Museum]] mit seinen umfangreichen Sammlungen chinesischer Kunst (Keramik, [[Chinesisches Porzellan|Porzellan]] und Gemälde) zu nennen. Es ist eines der kulturellen Zentren der Stadt. Das Museum hat zehn Galerien, die einen vollständigen Überblick über die chinesische Kunst und Kultur bieten. Zu den Hauptattraktionen gehören eine siebenmal täglich gezeigte Live-Demonstration altertümlicher Töpfertechniken, eine Sammlung farbenprächtig lackierter Nuo-Ritualmasken aus der Provinz [[Guizhou]], sowie ein Anzug aus Lachshaut, wie er von dem Volk der [[Hezhen]] in der Provinz [[Heilongjiang]] getragen wird. Eine aufschlussreiche Ausstellung über die Geschichte chinesischer Malerei zeigt Bilder von der [[Zeit der Streitenden Reiche]] über die Song-Periode bis zu den westlichen Einflüssen unter den Qing.<br />
<br />
Daneben gibt es das ''Naturwissenschaftliche Museum'' mit seinen zahlreichen zoologischen Exponaten.<br />
<br />
Im Südwesten Shanghais liegt der ''Longhua-Friedhof der Märtyrer'', dessen Name an jene erinnern soll, die während der Jahrzehnte vor dem endgültigen Sieg im Jahr 1949 im Kampf für den chinesischen Kommunismus ihr Leben ließen. Im Besonderen wird der Arbeiter, Aktivisten und Studenten gedacht, die in den 1920er Jahren von Chiang Kai-sheks Truppen niedergemetzelt wurden; das Friedhofsgelände soll die zentrale Exekutionsstätte gewesen sein.<br />
<br />
Inmitten des Geländes befindet sich eine verglaste Ausstellungshalle in Pyramidenform mit einem großen Ehrenmal für 250 kommunistische Märtyrer, die sich Chiangs Soldaten entgegenstellten. Zahllose steinerne Gedenkskulpturen, viele davon mit Fotos und Namen versehen, stehen über den Park verstreut, eine davon mit einer ewigen Flamme direkt hinter der Ausstellungshalle. Die frischen Blumen, die täglich niedergelegt werden, zeugen von der Bedeutung, die diese Ereignisse bis heute besitzen.<br />
<br />
Im Norden Shanghais, im Stadtbezirk [[Jiading]] befindet sich in der Großgemeinde [[Anting]] das 2007 eröffnete [[Automuseum Shanghai]], das erste Automobilmuseum Chinas.<br />
<br />
=== Tempel ===<br />
[[Datei:0371 Shanghai Jing'an Temple 20090627.jpg|miniatur|Jing’an-Tempel]]<br />
Eine Stadt, die Sitz eines kaiserlichen Beamten war, hatte im alten China stets auch einen Konfuziustempel, so auch der kürzlich renovierte Shanghaier Tempel von 1855. Auf der Terrasse, vor der Haupthalle, fanden alljährlich Zeremonien zum Geburtstag des Konfuzius statt. Die Halle birgt ein Standbild des großen Meisters und seiner zwei Lieblingsschüler. Steinplatten in den Wänden verzeichnen unter anderem den Text seiner Gespräche (Lunyu). In den Seitenhallen sind diverse Ausstellungen zur klassischen Kunst und Kultur zu sehen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.tripwolf.com/de/guide/show/290016/China/Shanghai/Konfuziustempel-Wen-Miao | titel=Tripwolf : MARCO POLO - Konfuziustempel/ Wen Miao | zugriff=2011-04-29}}</ref><br />
<br />
Der [[Jing’an-Tempel]] ist ein buddhistischer Tempel auf der [[Nanjing Lu]] im [[Jing’an (Shanghai)|Jing’an Distrikt]]. Der Tempel wurde im Jahr 247 n. Chr. von der [[Wu-Dynastie]] während der [[Zeit der Drei Reiche]] erbaut. Ursprünglich lag der Tempel am [[Suzhou (Fluss)|Suzhou]], wurde jedoch, zu Zeiten der [[Song-Dynastie]], im Jahr 1216 n. Chr. an seine jetzige Position verlegt. Während der [[Kulturrevolution]] wurde er zu einer Kunststofffabrik umfunktioniert. Danach wurde er wieder zu einem Tempel, mit folgender Rekonstruktion im Jahr 1983, umgebaut. 2004 befand er sich in der zweiten Phase umfangreicherer Renovierungsarbeiten und wurde kunstvoll mit Holzschnitzereien verziert und üppig vergoldet.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.chinadaily.com.cn/english/doc/2004-11/01/content_387373.htm | titel=China Daily - ''Jing'an Temple predates city's birth'' | zugriff=2011-04-29}}</ref><br />
<br />
=== Bauwerke ===<br />
[[Datei:Longhuata1200x1600.jpg|miniatur|Long-Hua-Pagode]]<br />
Shanghai ist heute die modernste und dem Westen ähnlichste Stadt in der Volksrepublik China. Der historische Kern ist weitgehend Neubauten gewichen und nur noch als Touristenattraktion vorhanden, während der Bau von Wolkenkratzern bei 24-stündiger Bautätigkeit zunimmt.<br />
<br />
Zu den wenigen historischen Attraktionen Shanghais zählen die siebenstöckige „Long-Hua-Pagode“ aus der Zeit der [[Song-Dynastie]] (960–1279) und das Long-Hua-Kloster mit einer drei Meter hohen [[Buddha]]-Statue.<br />
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Der ''waterbund'', kurz [[Bund (Shanghai)|Bund]], wurde nach dem ersten chinesischen Staatspräsidenten [[Sun Yat-sen]] in Zhong-Shan-Straße umbenannt. Der Bund wurde zunächst von Niederländern als Deich zum Huangpu-Fluss, einem Zufluss des Jangtsekiang, errichtet. Dort befinden sich eine Uferpromenade sowie im europäischen Stil errichtete Gebäude. Sie sind zwischen dem Ende des 19. und dem Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts entstanden. Das ehemalige Zentralgebäude des chinesischen Seezolls mit seinem 33 Meter hohen Turm ist eines der bekanntesten, lange Zeit das höchste Gebäude Chinas. Berühmt sind weiterhin das [[Peace Hotel]] sowie die 1908 eröffnete [[Waibaidu-Brücke]]. Shanghai besaß vor dem Zweiten Weltkrieg die höchsten Häuser außerhalb der USA.<br />
<br />
Südlich dieses Straßenzuges erstreckt sich die durch meist zweistöckige Holzhäuser und enge Gassen geprägte Altstadt. Im Herzen dieses historischen Zentrums Shanghais befinden sich ein Basar und der [[Yu Yuan (Shanghai)|Yu-Garten]] (Yu Yuan) aus dem 16. und 17.&nbsp;Jahrhundert, einer der berühmtesten Gärten in China. Die Anlage umfasst etwa 30 Hallen und Pavillons sowie mehrere Seen. Sehenswert ist auch das astronomische Observatorium der Stadt. Die alten ''Li Longs'' in den ehemaligen französischen und englischen Bezirken, wo drei Generationen in einem Apartment lebten, wurden abgerissen. Sie waren oft aus einer Kombination Holz/Ziegel/Gips oder Beton/Stahl gebaut. <br />
<br />
Die meisten [[Wolkenkratzer]] werden in Pudong errichtet. Dort steht auch das [[Shanghai World Financial Center]], das am 14.&nbsp;September 2007 seine Endhöhe von 492 Meter mit 101 Stockwerken erreichte. Damit ist das Gebäude höher als der daneben stehende [[Jin Mao Tower]] (421 Meter) und der [[Oriental Pearl Tower]] (468 Meter). Bis zum Richtfest des [[Shanghai Tower]]s im August 2014 war das Shanghai World Financial Center das höchste Gebäude und Bauwerk der Volksrepublik China und (nach dem [[Burj Khalifa]] und dem [[Taipei 101]]) das dritthöchste Gebäude der Welt. Der Shanghai Tower (Fertigstellung im April 2015) im Finanzdistrikt Lujiazui übertrifft es um 140 Meter und ist mit seinen 632 Metern Höhe seit August 2013 sogar das zweithöchste Gebäude der Welt. Er soll aber bereits im Jahr 2016 wieder von einem höheren Gebäude - dem [[Pingan International Finance Center]] in [[Shenzhen]] - abgelöst werden, den wiederum neue Rekordhalter von bis zu 1.000 Metern Höhe ablösen sollen.<ref>Angaben nach German.china.org.cn vom 4. Oktober 2014: [http://german.china.org.cn/china/2014-10/04/content_33679983.htm Der Shanghai Tower erobert den Himmel und neuen Rekord] bzw. welt.de vom 24. JUni 2014: [http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article129395486/Schneller-hoeher-China.html Schneller, höher, China]. Das Eröffnungsdatum nach Emirates 24/7 vom 25. März 2015: [http://www.emirates247.com/news/how-dubai-s-burj-khalifa-inspires-shanghai-tower-2015-03-25-1.585289 How Dubai's Burj Khalifa inspires Shanghai Tower] (alle Artikel abgerufen am 28. März 2015)</ref><br />
<br />
Auf dem Gelände der [[Expo 2010]] entstand neben den Länderpavillons die Expoachse mit der weltgrößten Membrankonstruktion, die später als Einkaufszentrum umgenutzt werden soll.<br />
<br />
In Shanghai ist im Jahr 2006 ein 90.000 Quadratmeter großer Bunker fertiggestellt worden. Das unterirdische Areal bietet Platz für 200.000 Menschen und soll vor möglichen taiwanischen Angriffen mit Raketen, Atomwaffen oder Giftgas schützen. Es ist eine Reaktion auf die Ankündigung der taiwanischen Regierung im Falle eines chinesischen Angriffs auf [[Taipeh]] oder [[Kaohsiung]] im Gegenzug [[Marschflugkörper]] auf Shanghai zu schießen. Nach Angaben der Zeitung „Shanghai Morning Post“ ist der Bunker voll klimatisiert, sowie mit einer Wasser- und Stromversorgung ausgestattet. Das Areal sei durch 15 Gänge mit der [[Metro Shanghai]] sowie mehreren öffentlichen Gebäuden verbunden. Die Versorgung der Menschen könne dort bis zu zwei Wochen sichergestellt werden.<ref>Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland: [http://www.roc-taiwan.org/ct.asp?xItem=18431&ctNode=3264&mp=107 Taiwan Aktuell Nr. 406/2006]</ref><ref>Focus: [http://www.focus.de/politik/ausland/schanghai_aid_112775.html Super-Bunker zum Schutz vor Taiwan], vom 30. Juli 2006</ref><br />
<br />
=== Parks ===<br />
[[Datei:Shanghai yuyuan gardensJPG.jpg|miniatur|Yu-Garten]]<br />
[[Datei:2011 Century Park 3.JPG|miniatur|Century Park]]<br />
Anders als Peking und vielen anderen historischen Städten Chinas mit ehemaligen Palastparks oder schon früh angelegten Volksparks mangelt es Shanghai an größeren öffentlichen Grünflächen. Dies ist eine Folge der hohen Grundstückspreise im Kern der Stadt, die starke Verdichtung der westlich des Huangpu gelegenen Kernzone ließ eher Fabriken und Wohngebiete entstehen. Erst mit der Verdrängung der älteren Bebauung durch moderne Verwaltungs-, Büro- und Wohnbauten bot sich die Gelegenheit, in ausgesparten Parzellen oder um die hochragenden Objekte herum etwas Grün anzulegen. Nur im Stadtteil Pudong ist mit dem circa 140 Hektar großen ''[[Century Park (Shanghai)|Century Park]]'' eine wassergeprägte Parkanlage entstanden, die Weltstadtansprüchen genügt. <br />
<br />
Direkt am Zusammenfluss des Huangpu und des Suzhou-Kanals befindet sich eine Schöpfung aus britischer Kolonialzeit, der Huangpu-Park, dessen Untergrund aus angeschwemmtem Schlamm und [[Schluff]] entstand, die sich um ein Schiffswrack aufhäuften. Dort waren während der britischen Herrschaft [[Sikhismus|Sikh]]-Soldaten anzutreffen, die der Einhaltung der Regel, wonach Hunden und Chinesen der Zutritt zum Park verboten war – es sei denn, es handelte sich um Bedienstete in Begleitung ihrer Herrschaft – achteten.<br />
<br />
Nach Protesten erging eine Änderung dieser Praxis, so dass „gut gekleidete“ Chinesen den Park betreten durften, sofern ihrem Antrag auf entsprechende Sondergenehmigung stattgegeben wurde. Inzwischen steht im Park ein Denkmal für die „Volkshelden“ und wird gern von den Einheimischen zum frühmorgendlichen [[Taijiquan]] besucht. Unter dem Denkmal ist ein kleines Museum angesiedelt, das einen informativen Abriss der Stadtgeschichte präsentiert.<br />
<br />
Der Botanische Garten ist eine von üppig grünen Bäumen bestandene und von Vögeln bevölkerte Oase abseits des Großstadtlärms. Unter den mehr als 9000 dort gedeihenden Pflanzen befinden sich zwei Granatapfelbäume, die bereits im 18.&nbsp;Jahrhundert während der Herrschaft des Kaisers [[Qianlong]] gepflanzt worden sein sollen und trotz ihres Alters noch heute Früchte entwickeln. Interessant ist auch die Orchideensammlung, die mehr als hundert verschiedene Arten umfasst. Im Frühjahr 1999 fand auf dem Gelände die Weltausstellung für Pflanzen statt. Zur [[Expo 2010]] wurde im Bezirk Songjiang ein weiterer Botanischer Garten eröffnet, der [[Botanischer Garten Chenshan|Botanische Garten Chenshan]]. Ein ''Disney Park'' zwischen Innenstadt und Flughafen Pudong ist im Bau; er soll Ende 2015 öffnen.<ref>[http://en.shanghaidisneyresort.com.cn/en/about/ Offizielle Seite des Parks], abgerufen am 22. März 2012</ref><br />
<br />
=== Denkmäler ===<br />
Seit 2008 erinnert ein Denkmal an [[Albert Einstein]] und sein Lebenswerk.<ref>Entwurf: Tang Shichu, Einweihung u. a. mit [[Gerhard Schröder]], vgl. Bericht [http://www.shanghaidaily.com/sp/article/2008/200806/20080606/article_362221.htm A statue with true relativity] in [[Shanghai Daily]] vom 6. Juni 2008.</ref> Einstein hatte seine Japanreise 1922 auch mit einer Reise nach Shanghai verbunden und hier im ''Astor House Hotel'' gewohnt. Bei seiner Ankunft am 13.&nbsp;November des Jahres erfuhr er von seinem [[Nobelpreis]]. Am 31.&nbsp;Dezember 1923 kam Einstein ein zweites Mal nach Shanghai und hielt im Rathaus, Fuzhou Road, einen Vortrag über seinen Beitrag zur Physik.<br />
<br />
In der Nähe des Hauptbahnhofs erinnert ein Denkmal an [[Johann Sebastian Bach]].<br />
<br />
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===<br />
[[Datei:Shanghai F1 Circui 01.jpg|miniatur|Formel-1-Rennstrecke in Anting]]<br />
In Shanghai finden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen und Festivitäten statt. Die meisten der chinesischen Feiertage und Feste richten sich nach dem beweglichen [[Lunarkalender|Mondkalender]]. Deshalb weichen im westlichen Kalender die Daten in jedem Jahr um bis zu mehrere Wochen voneinander ab. <br />
<br />
Das im Frühjahr jeden Jahres stattfindende Tempelfest in Longhua Old Town hat eine über dreihundertjährige Tradition. Nach einer Legende wurde der Lachende [[Buddha]] unter einem Longhuabaum geboren. Er verkündete dort die Lehre des [[Buddhismus]] und heilte Menschen. Daraus entstand später das Tempelfest. Weitere Feste und Veranstaltungen im Frühjahr sind das Pfirsichfest ({{zh|c=蟠桃(勝)會|p=pántáo(shèng)huì |kurz=}}) am 3. Tag des 3. Mondmonats (Geburtstag von [[Xi Wangmu]]) in Nan Hui, das ''Shanghai International Fashion Festival,'' das ''Shanghai International Music Festival'' sowie das ''Shanghai International Tea Culture Festival.'' Letztere Veranstaltung ist der Kultur des Teetrinkens gewidmet.<br />
<br />
Beim [[Drachenbootfest]] im Juni – am fünften Tag des fünften Monats nach dem Mondkalender wird des chinesischen Nationalhelden Qu Yuan erinnert, der sich im 3.&nbsp;Jahrhundert n. Chr. aus Protest gegen ein korruptes Herrscherhaus im Fluss ertränkte. Nach einer Legende versuchten die Menschen die Fische vom Verzehr seines Körpers abzuhalten, indem sie in Bambusblätter gehüllte Reisklöße ins Wasser warfen und die Fische durch lautes Trommeln zu verjagen versuchten. Während Wettfahrten beim Drachenbootfest jagen heute angefeuert vom Schlag der Trommeln die Mannschaften in ihren schmalen Booten über das Wasser. Am Feiertag wird natürlich in Bambusblätter eingewickelter Reis gegessen.<br />
<br />
Zwei weitere Veranstaltungen im Juni sind das ''Shanghai International Film Festival'' und das ''Shanghai International TV Festival.'' Der ''[[Großer Preis von China|Große Preis von China]]'' im [[Formel 1|Formel-1]]-Rennsport ''(The Sinopec Formula One Car Race)'' findet im April auf dem [[Shanghai International Circuit]] in [[Anting]], 30 Kilometer nordwestlich von Shanghai, statt. Am 1.&nbsp;Oktober jedes Jahres gedenken die Bewohner Shanghais mit dem Nationalfeiertag der Gründung der Volksrepublik China. Meistens Anfang Oktober – am 15.&nbsp;Tag des achten Mondes – wird das [[Mondfest]] veranstaltet (auch Herbstfest genannt). Nach alter Tradition beobachten die Einwohner der Stadt an diesem Abend den Vollmond und beschenken sich mit „Mondkuchen“, einem mit Eigelb, Bohnenpaste, Zucker und vielen anderen Köstlichkeiten gefüllten Gebäck. <br />
<br />
Im Herbst finden des Weiteren das ''Shanghai Sweet-Osmanthus Festival,'' das ''Shanghai International Fireworks Festival,'' das ''Shanghai Oranges Festival,'' das ''Shanghai International Tourist Festival'' und das ''Shanghai International Art Festival'' statt. Im November jedes Jahres wird der [[Shanghai-Marathon]] ausgetragen. Ebenfalls im November wurde bereits zum dritten Mal der [[Tennis Masters Cup]] im Qi-Zhong-Stadium in Shanghai abgehalten. 2006 konnte sich [[Roger Federer]] als Sieger verewigen.<br />
<br />
=== Kulinarische Spezialitäten ===<br />
Die Restaurantszene der Stadt erfährt zahlreiche Veränderungen. In den letzten Jahren wurden neue raffinierte und vornehme Lokale eröffnet. Dem Gast bietet sich eine große Auswahl an Restaurants, die [[Japanische Küche|japanische ]], [[Koreanische Küche|koreanische]], [[Französische Küche|französische]] oder eine andere Küche anbieten. Die chinesische Küche der Stadt bildet hier keine Ausnahme. <br />
<br />
Ein Wiederaufleben des ''Shanghai Chic'' der 1930er Jahre brachte viele elegante, moderne Lokale mit sich, die Hausmannskost aus Shanghai servieren. Des Weiteren gibt es zahlreiche [[Guangdong|kantonesische]] Restaurants, die durchaus mit jenen in [[Hongkong]] konkurrieren können und ausgezeichnetes Essen in stilvoller Umgebung bieten.<br />
<br />
Die Shanghai-Küche beinhaltet viel frischen Fisch, Schalen- und Krustentiere. Charakteristisch ist eine Kochtechnik, die heute in ganz China praktiziert wird: das Rotkochen. Aus einer dunklen [[Soja]]-Sauce und Reiswein wird ein [[Fond (Lebensmittel)|Fond]] bereitet, in dem das Gargut (Fisch, Fleisch oder Geflügel) mehrere Stunden köchelt. Ein klassischer Begleiter zu allen Mahlzeiten ist Reis. Spezialitäten aus Shanghai sind z. B. „Shanghai Crab“ (gedämpfte, oder frittierte Flusskrebse), Aal in Öl, „Tausendjährige Eier“ (schwarze Eier, Föhrenblüteneier), Rindfleisch „Quilin Ganshao Niu“, raffiniert gewürzt und angerichtet, die „Acht-Juwelen“-Cilipaste, [[Krabbe]]n mit [[Seegurken]] und der geröstete Mandarinfisch.<br />
<br />
Empfehlenswert sind auch Shanghai-Ravioli, mit Schweinefleisch gefüllt und zuletzt grilliert, damit das weiche Innere mit dem knackigen Boden kontrastiert, sowie [[Karpfen]]-Schwanz „Qingyu Shuaishui“, Caotou-Gemüse „Shengbian Caotou“, Kieferkern mit Maiskolben „Songren Yumi“, Reisklöße mit süßer Füllung „Gedan Yuanzi“, Reismehl-Gebäck „Canglangting Sijigao“, Bootskuchen „Lübolang Chuandian“ und in [[Bambus]]- oder Schilfblätter eingewickelte Reisklöße „Qiaojiapeng Zongzi“.<br />
<br />
=== Einkaufen ===<br />
[[Datei:Shanghai-NanjingRd01-l.jpg|miniatur|Nanjing Lu]]<br />
Vom ''Bund'' führen die Hauptgeschäftsstraßen der Stadt nach Westen durch das Zentrum Shanghais, darunter auch eine der beiden großen Einkaufsstraßen, die [[Nanjing Lu]], begleitet von zwei wichtigen, parallel dazu verlaufenden Verkehrsadern, der Fuzhou-Straße und der Yan’an-Straße. Zu Zeiten der ausländischen [[Konzession]]en galt die Nanjing-Straße als eine Mischung aus Broadway und Oxford Street, und selbst nach 1949 behauptete sie sich als ein Mittelpunkt des Theaters und Kinos und blieb eine der belebtesten Einkaufsstraßen der Welt. <br />
<br />
Grelles Neonlicht und eindrucksvolle Schaufenster mit Luxusartikeln und Waren aus dem Ausland beherrschen wie eh und je den östlichen Abschnitt, die Nanjing-Dong-Straße. Wie keine andere Straße auf dem [[Festlandchina|chinesischen Festland]] ähnelt sie mit ihren vielen Restaurants, Boutiquen, Kinos, Hotels und vor allem riesigen Kaufhäusern dem Zentrum [[Hongkong]]s. Vor 1949 gab es dort und auch in der Fuzhou-Straße zahlreiche Teehäuser, die gleichzeitig als exklusivste Bordelle der Stadt fungierten. [[Geisha]]-ähnliche ''shuyu'' (singende und Geschichten erzählende Mädchen) gingen von Teehaus zu Teehaus, um Szenen klassischer Theaterstücke und Opern aufzuführen und Gäste zu bewirten.<br />
<br />
Nordöstlich des Volksparks steht an der kreisrunden Straßenüberführung an der Kreuzung Nanjing und Xizang-Straße das prachtvollste Kaufhaus der Gegend, das altehrwürdige „Kaufhaus Nr.&nbsp;1“, das frühere Kaufhaus ''Sun''. Dieser zweitgrößte Konsumtempel des Landes wird täglich von 100.000 Chinesen besucht, viele davon kommen vom Land und wagen sich das erste Mal nach Shanghai. Weitere berühmte Kaufhäuser sind das Kaufhaus „New&nbsp;World“ (Xinshijie) und die „Super Brand Mall“, das größte Einkaufsgebäude Asiens. Sie liegt zentral in [[Pudong]] in der Nähe des [[Jin-Mao-Gebäude]]s und des „Oriental TV Tower“.<br />
<br />
Die zweite große Einkaufsstraße ist die Huaihai Lu, wo die internationale Labels eingezogen sind. Die Zielgruppen der Huaihai Lu sind die jüngeren, modernen Einheimischen, die die Fashionläden wie Zara, H&M lieben, oder die Neureichen, die ruhige Einkaufsatmosphäre und vornehmliche Service bevorzugen.<br />
<br />
=== Filmzentren ===<br />
==== Die Studios Mingxing und Lianhua ====<br />
[[Datei:ShanghaiPeaceHotel.jpg|miniatur|Shanghai Peace Hotel]]<br />
Die ersten bewegten Bilder in China wurden 1896 im Rahmen einer „Teehaus-Varieté-Show“ in Shanghai vorgestellt und auch das erste [[Kino]] des Landes eröffnete dort im Jahr 1908. In den 1930er Jahren spielte das Kino in der Form, wie wir es heute kennen, bereits eine wichtige Rolle im kulturellen Leben Shanghais. Durch die große Anzahl ausländischer Einwohner wurden jedoch hauptsächlich westliche Filme gezeigt, mindestens 80 % stammten aus [[Hollywood]]. <br />
<br />
Unter den wenigen wichtigen Studios, die es in den 1920er und 1930er Jahren in Shanghai gab, war das bekannteste wohl „Mingxing“, dessen Filme im Gegensatz zu den Hollywood-Produktionen eine linksgerichtete und [[Antiimperialismus|antiimperialistische]] Tendenz aufwiesen. Der Film ''Sister Flower'' (1933) erzählt die Geschichte von Zwillingsschwestern, die nach der Geburt getrennt wurden – eine der Schwestern lebt in Shanghai, die andere wohnt in ärmlichen Verhältnissen in einem Dorf. Im Verlauf der Wiederzusammenführung der Schwestern zeigt dieser Film die Unterschiede im Leben von Stadtbewohnern und Bauern auf.<br />
<br />
Der Film des Studios „Lianhua“ ''The Goddess'' (Shen nü – Die Göttliche, 1934) von Wu Yonggang erzählt von einer in Shanghai arbeitenden [[Prostitution|Prostituierten]], die im Rahmen aller Vorurteile jener Zeit für die Ausbildung ihres Sohnes kämpft. Die unglaublich glamouröse Prostituierte wurde von Ruan Lingyu verkörpert, die oftmals als „Chinas Greta Garbo“ bezeichnet wurde.<br />
<br />
==== Weitere Filme über Shanghai ====<br />
Nach der japanischen Besetzung Shanghais und weiter Gebiete Chinas im Jahr 1937 mussten „[[Subversion|subversive]]“ Studios wie Mingxing und Lianhua unverzüglich schließen, einige talentierte Filmemacher konnten ins Landesinnere fliehen und ihre Arbeit fortsetzen. Die Kriegserlebnisse brachten die Filmproduzenten ihrem künftigen Publikum, den chinesischen Massen, näher. Es entstand Chinas großes Kriegsepos ''Spring River Flows East'' (Yi jiang Chunshui Xiang Dong Liu, 1947) unter der Regie von Cai Chusheng und Zheng Junli. Die Geschichte überspannt die gesamte Dauer des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Antijapanischen Krieges]] und die ersten Jahre des folgenden Bürgerkrieges vor dem Hintergrund des Alltags einer Familie, die in die Konflikte hineingezogen wird. Die in schlichter Armut lebende Heldin steht in Kontrast zu ihrem Ehemann, der sie verlassen hat, um ein dekadentes Dasein in Shanghai zu führen.<br />
<br />
Die von einem ganzen Jahrzehnt des Krieges gepeinigten Chinesen betrachteten diesen Film als authentische und repräsentative Darstellung einer Leidensphase, die die ganze Nation durchlitten hatte. Über 750.000 Menschen strömten zu den Uraufführungen – eine gewaltige Zahl angesichts der Tatsache, dass sich das Land noch im Kriegszustand befand. <br />
<br />
Nach der kommunistischen Machtübernahme waren die Tage der privaten Shanghaier Studios gezählt, obwohl sie in den ersten Jahren nach 1949 noch einige Filme produzieren konnten. Die meisten der ambitionierten Filmemacher Chinas – und mit ihnen große Geldsummen – flüchteten nach [[Hongkong]], während die Filmstadt Shanghai immer mehr der Kontrolle des Staates unterzogen wurde und rasch an internationaler Bedeutung verlor.<br />
<br />
Seit den 1980er Jahren sind zahlreiche Filme über Shanghai entstanden. Zu den wichtigsten gehören unter anderem: ''[[Das Reich der Sonne]]'' (Empire of the Sun, 1987) von [[Steven Spielberg]], ''[[Shanghai Serenade]]'' ({{zh|kurz=|v=摇啊摇,摇到外婆桥|t=摇啊摇,摇到外婆桥|p=yáo a yáo, yáo dào wàipó qiáo}}, 1995) von [[Zhang Yimou]], ''[[Eighteen Springs]]'' ({{zh|kurz=|v=半生缘|t=半生緣|p=Ban sheng yuan}}, 1998) von [[Ann Hui]], ''[[Flowers of Shanghai]]'' ({{zh|kurz=|c=海上花|p=hāi shàng huā}}, 1998) von [[Hou Hsiao-Hsien]], ''[[Suzhou River]]'' ({{zh|kurz=|v=苏州河|t=蘇州河|p=Sūzhōu hé}}, 2000) von [[Lou Ye]], ''[[Code 46]]'' (2003) von [[Michael Winterbottom]], ''[[Purple Butterfly]]'' (Zǐ Húdié, 2003) von [[Lou Ye]], ''[[Kung Fu Hustle]]'' ({{zh|kurz=|c=功夫|p=Gōngfu}}, 2004) von [[Stephen Chow]], ''[[Mission: Impossible III]]'' (2006) von [[J. J. Abrams]], ''[[Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer]]'' (2007) von [[Tim Story (Regisseur)|Tim Story]] und ''[[Transformers – Die Rache]]'' (2009) von [[Michael Bay]]. Der 2012 erschienene ''[[James Bond 007 – Skyfall]]'' spielt zu einem großen Teil in Shanghai.<br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
=== Wirtschaft ===<br />
[[Datei:Shanghai-JE5.jpg|mini|Shanghai bei Nacht]]<br />
[[Datei:Shangai en lumiere by grunk.jpg|mini|Shanghai bei Nacht]]<br />
<br />
Die Stadt ist seit langem eines der führenden Zentren der [[Textilindustrie]] der Volksrepublik China, die selbst weltweit die Wichtigste ist.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/chinas-textilindustrie-am-seidenen-faden-11013119.html Holger Apfel und Christoph Hein: ''Am seidenen Faden.'', faz.net vom 10. Juli 2010], abgerufen am 22. März 2012</ref> Weitere bedeutende Produktionszweige sind unter anderem die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Erzeugnisse, Fahrzeuge (vor allem Schiffe), Maschinen, Stahl, Papier und Druckereierzeugnisse. Darüber hinaus werden in großem Umfang elektrotechnische und elektronische Anlagen und Geräte wie zum Beispiel Computer, Radios und Kameras angefertigt.<br />
<br />
Mit Beginn der chinesischen Wirtschaftsreformen Anfang der 1980er Jahre wurde Shanghai zunächst von den südlichen Provinzen, wie zum Beispiel [[Guangdong]] überflügelt. Mit Beginn der 1990er Jahre ist von der chinesischen Regierung unter [[Jiang Zemin]] viel in Shanghai investiert worden, mit dem Ziel ein neues Wirtschaftszentrum in Ostasien zu gründen.<br />
<br />
Shanghai und [[Hongkong]] sind Rivalen um den Rang der größten Wirtschaftsmetropole in China. Hongkong hat hier den Vorteil der längeren Erfahrung, besonders im Bankwesen. Shanghai hat engere Verbindungen zum chinesischen Hinterland und zur Zentralregierung in [[Peking]]. Gleichzeitig steht in Shanghai mehr Raum für Neuinvestitionen zur Verfügung, während in Hongkong der Platz eher begrenzt ist.<br />
<br />
Im Jahr 1990 wurde die [[Shanghai Stock Exchange]] (SSE) gegründet, sie stellt heute die wichtigste Börse auf dem [[Festlandchina|chinesischen Festland]] dar. 2002 erfolgte die Eröffnung der [[Shanghai Gold Exchange]] (SGE), der größten [[Warenbörse]] in China für den Handel mit [[Edelmetalle]]n ([[Gold]], [[Silber]] und [[Platin]]). <br />
<br />
Seit 1991 ist das Wirtschaftswachstum in Shanghai zweistellig. Damit ist die Stadt die einzige Region in China, die dies erreicht. Das jährliche Wirtschaftswachstum in Shanghai beträgt etwa zwölf Prozent. Das [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) für 2006 betrug 1,03&nbsp;Billionen Yuan (128,8&nbsp;Milliarden US-Dollar). Das BIP pro Kopf lag bei rund 7000&nbsp;US-Dollar (VR&nbsp;China 1800&nbsp;US-Dollar) und war nach Hongkong und [[Macau]] das dritthöchste des Landes. Für 2010 war ein BIP pro Kopf von 10.000&nbsp;US-Dollar geplant.<ref>China Daily: [http://www.chinadaily.com.cn/bizchina/2007-02/10/content_806439.htm Shanghai 2006 GDP exceeds 1 trillion yuan]</ref><br />
<br />
1984 wurde in [[Anting]] von [[Volkswagen]] als [[Joint Venture]] die erste Autofabrik mit „westlichen“ Fahrzeugen gebaut. [[Shanghai Volkswagen]] hatte einen [[Marktanteil]] von circa 60 Prozent in China, der aufgrund zunehmender Konkurrenz stetig sinkt. Die hohen Importzölle auf Autos aus dem Ausland machen diese jedoch noch teurer. Nach dem Beitritt Chinas zur [[Welthandelsorganisation]] (WTO) anlässlich der [[APEC]]-Konferenz 2001 wurden die Importzölle stufenweise gesenkt. <br />
<br />
Abgesehen von den etwa 300.000 [[Republik China (Taiwan)|Taiwanern]] sind etwa 50.000 Ausländer in Shanghai tätig. Diese kommen hauptsächlich aus Japan, den USA, Südkorea, Singapur, Deutschland (7000), Frankreich und Kanada. Die meisten von ihnen arbeiten in Unternehmen mit auswärtigem Kapital oder in ständigen Auswärtigen Vertretungen.<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
==== Eisenbahnverkehr ====<br />
Die Stadt verdankt einen überwiegenden Teil ihrer wirtschaftlichen Bedeutung den ausgezeichneten Verkehrsverbindungen im [[Eisenbahnnetz der Volksrepublik China]]. Shanghai ist wichtigster Eisenbahn-Knotenpunkt mit guten Verbindungen in den Norden und Süden Chinas. Der Hauptbahnhof liegt nördlich des Suzhou-Kanals. Weit ab im Nordwesten der Stadt befindet sich der Westbahnhof Shanghais, an dem einige Fernzüge ihren Zielbahnhof erreichen, darunter die Züge aus der Inneren Mongolei. Der Südbahnhof mit Verbindungen in die Südprovinzen wurde im August 2006 eröffnet und ist der erste Bahnhofsrundbau. <br />
<br />
==== Schifffahrt ====<br />
{{Hauptartikel|Hafen von Shanghai}}<br />
<br />
Der Hafen hat traditionell eine Verbindung zum [[Kaiserkanal]] und ist heute Umschlagplatz für einen Teil des [[Außenhandel]]s sowie den innerchinesischen Küstenhandel. Die sechs Terminals des festländischen Hafens werden vom größtenteils städtischen Unternehmen [[Shanghai International Port]] betrieben. Der neue [[Tiefwasserhafen Yangshan]] in der Bucht von Hangzhou befindet sich seit 2005 in Betrieb und wird weiter bis 2020 ausgebaut; er wickelt schon heute den Großteil des internationalen [[ISO-Container|Containerumschlags]] ab. Die Gesamtheit der Seehäfen von Shanghai sind seit 2007 der weltweit größte Umschlagplatz, sie haben [[Häfen in Singapur|Singapur]], [[Hafen Rotterdam|Rotterdam]] und Hongkong überflügelt. Die Jangtse-Boote und Küstenschiffe nach [[Ningbo]], [[Wenzhou]] sowie vom Putuo Shan passieren den Bund auf ihrem Weg vom Shiliupu-Pier im Süden. Die Küstenschiffe nach [[Qingdao]], [[Dalian]] und [[Fuzhou]] nutzen den Gongping-Lu-Pier, der vom Bund aus in nordöstlicher Richtung liegt. Die Schiffe aus Japan und Südkorea legen am internationalen Passagierterminal östlich des ''Pujiang Hotel'' an.<br />
<br />
Weite Teile des Stadtgebiets werden von einem dichten Kanalnetz für kleinere [[Binnenschiff]]e, Lastkähne und Schuten durchzogen, die eine wichtige Verteil- und Entsorgungsfunktion für Massengüter, Lebensmittel, Baumaterial, Aushub und Schutt, Haus- und Industriemüll u. ä. übernehmen und so die Straßen entlasten. Die Haupt- und Seitenkanäle mit einer Breite von 50 bis 10 Meter bilden das weltweit wohl größte künstliche städtische Kanalsystem. An vielen Stellen haben sich rund um die kleinen Umschlagplätze und Binnenhäfen Gewerbegebiete gebildet. Ebenso nimmt Shanghai mit seinen mehreren tausend Brücken einen Spitzenplatz ein.<br />
<br />
==== Luftverkehr ====<br />
[[Datei:Shanghai Pudong International Airport 1.jpg|miniatur|Flughafen Shanghai-Pudong, Dezember 2005]]<br />
[[Datei:Shanghai Transrapid 002.jpg|miniatur|Transrapid in Shanghai, Dezember 2004]]<br />
Shanghai hat zwei Flughäfen, den für internationale Flüge genutzten [[Flughafen Shanghai-Pudong]] sowie den Inlandsflughafen <br />
[[Flughafen Shanghai-Hongqiao|Shanghai-Hongqiao]]. Pudong und Hongqiao werden beide mit ihrer Gesamtkapazität von 100&nbsp;Millionen Passagieren von der Shanghai Airport Group betrieben. <br />
<br />
Der neue, 1999 am Nationalfeiertag eingeweihte internationale Flughafen liegt 45 Kilometer östlich der Stadt an der Mündung des Jangtse. Über ihn werden fast alle internationalen Flüge abgewickelt. Am 31. Dezember 2002 startete der in Kooperation mit Deutschland gebaute [[Transrapid Shanghai]], eine [[Magnetschwebebahn]], seine Jungfernfahrt von der Station Longyang-Straße zum Flughafen Pudong. Die Baukosten betrugen etwa 1,2&nbsp;Milliarden Euro, die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei 12 von 59 Fahrten pro Fahrtrichtung pro Tag 431&nbsp;[[Kilometer pro Stunde|km/h]], sonst 300&nbsp;km/h. Der [[Transrapid]] benötigt für die 30 Kilometer lange Strecke acht Minuten. Betreiber ist die ''Shanghai Maglev Transportation Co. Ltd.'' <br />
<br />
Der ältere und kleinere Flughafen Shanghai-Hongqiao liegt 15 Kilometer westlich der Stadt und wird vor allem für den Inlandsverkehr genutzt. Er wurde im März 2010 mit einem neuen Terminal und einer zweiten Startbahn erweitert, sodass seine Kapazität jetzt bei 40&nbsp;Millionen Passagieren im Jahr liegt.<br />
<br />
==== Nahverkehr ====<br />
[[Datei:Shanghai Interchange 2011-10-11 - 6663.jpg|miniatur|hochkant|Knotenpunkt der Hochautobahn im Stadtzentrum]]<br />
Angesichts der Zunahme der Bevölkerung und der intensiveren wirtschaftlichen Aktivitäten der Stadt wurden zu Beginn der 1990er Jahre umfangreiche Bauarbeiten eingeleitet. Im Rahmen dieser Arbeiten sind unter anderem sechsspurige Hochautobahnen und neue Brücken gebaut worden. Am 10.&nbsp;April 1995 wurde der erste, 16,1 Kilometer lange, Abschnitt der [[Metro Shanghai]] eingeweiht. Momentan (2012) verkehren elf [[U-Bahn]]-Linien in Shanghai.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.shmetro.com/node155/node159/201004/con103744.htm|titel=Operation Network Diagram|zugriff= 28. September 2011|autor=Shanghai Metro|sprache= englisch|format = HTML}}</ref> Während Linie&nbsp;1 in Nord-Süd- und Linie&nbsp;2 in Ost-West-Richtung verkehrt, umkreist die Hochbahn Linie&nbsp;4 das erweiterte Zentrum der Stadt; die von Süden nach Norden verlaufende Linie&nbsp;3 verläuft teilweise über dieselben Schienen. Linie&nbsp;5 ist eine Verlängerung der Linie&nbsp;1 ab Xinzhuang bis Minhang. Bis 2020 ist ein Ausbau des Netzes auf 300 Kilometer Länge geplant. <br />
<br />
Geprüft wird der Aufbau einer [[Straßenbahn]] mit einer Länge von 80 Kilometern im Bezirk Songjiang.<ref>http://www.railwaygazette.com/news/single-view/view/shanghai-tram-proposal.html</ref> Bis 2020 soll dieses Netz dann auf 800&nbsp;km Länge ausgebaut werden <ref>http://www.chinadaily.com.cn/china/2013-09/25/content_16994688.htm</ref>. In Shanghai befindet sich auch das älteste durchgehend in Betrieb befindliche [[Oberleitungsbus|Trolleybusnetz]] der Erde, gleichzeitig eines der größten in China. Es wurde am 15.&nbsp;November 1914 eröffnet. Die überall verkehrenden [[Stadtbus]]se sind überfüllt, vor allem im morgendlichen und abendlichen [[Verkehrszeiten|Berufsverkehr]]. Sie kommen angesichts der verstopften Straßen nur langsam voran und nur wenige Linien führen durch die ganze Stadt.<br />
<br />
==== Brücken ====<br />
Am 8.&nbsp;Juni 2003 begann der Bau der [[Hangzhou Bay Bridge]] im Süden der Stadt, mit 36 Kilometern Länge war sie bei der Eröffnung im Jahr 2008 die längste Meeresbrücke der Welt. 2011 verlor sie diesen Status an die [[Jiaozhou-Bucht-Brücke]]. Das Investitionsvolumen beträgt 11,8&nbsp;Milliarden [[Renminbi Yuan]], entsprechend 1,42&nbsp;Milliarden US-Dollar. Die sechsspurige Brücke überspannt seit ihrer Fertigstellung im Mai 2008 die Hangzhou-Bucht und verbindet Shanghai mit [[Ningbo]] ({{zh|kurz=|v=宁波|t=寧波}}) in der Provinz [[Zhejiang]]. Seit 2005 fertiggestellt ist die 32,5 Kilometer lange Brücke [[Donghai Daqiao]].<ref>Structurae.de: {{structurae|structures|s0007064|Donghai-Brücke}}</ref> Diese verbindet den derzeitigen Hafen Luchao an der Shanghaier Küste mit dem auf der Insel Yangshan befindlichen neuen Tiefwasserhafen in der Bucht von Hangzhou, der weiter ausgebaut wird. Im Oktober 2009 wurde die [[Shanghai Changjiang Daqiao]] für den Straßenverkehr freigegeben. Mit diesem Bauwerk, einer Kombination aus Tunnel und Brücke, werden die zu Shanghai gehörenden Inseln [[Chongming Dao|Chongming]] und [[Changxing Dao|Changxing]] mit Pudong verbunden.<br />
<br />
==== Straßennamen ====<br />
Ein nicht unerhebliches Problem des Straßennetzes ist, dass die Stadt insgesamt 838 leicht zu verwechselnde oder sogar identische Straßennamen hat. Die Straße ''Yucai'' (wörtlich übersetzt ''Gelehrte heranziehen'') gibt es sogar zehnmal. Dieses Problem existiert im Wesentlichen seit 1958, als zehn Landkreise der Nachbarprovinz [[Jiangsu]] eingemeindet wurden. Bis September 2006 sollte dieses Problem durch Umbenennungen der Straßen gelöst werden, wodurch 20.000 Schilder ausgewechselt werden und 36.000 Bürger ihre Dokumente ändern lassen müssten.<br />
<br />
=== Bildung ===<br />
[[Datei:SIAS Shanghai.jpg|miniatur|Das ''[[Shanghai Institute for Advanced Studies]]'' (SIAS) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften / Institut für biologische Wissenschaften, Shanghai und der [[Max-Planck-Gesellschaft]]]]<br />
<br />
Neben der im Jahr 1896 eröffneten [[Jiaotong-Universität Shanghai]], der [[Fudan-Universität]], der [[Pädagogische Universität Ostchina|Pädagogischen Universität Ostchina]], der [[Tongji-Universität]] und der [[Fremdsprachenuniversität Shanghai]] gibt es in Shanghai mehrere Fach- und Hochschulen sowie zahlreiche Bibliotheken.<br />
<br />
Die Fudan-Universität ist eine der führenden Universitäten in der Volksrepublik China. Sie wurde 1905 als ''Fudan Public School'' gegründet. Den Namen ''Fudan'' erhielt sie von dem renommierten Historiker Ma Xiangbo nach einem Zitat aus den konfuzianischen Klassikern. 1917 wurde sie in eine Privatschule umgewandelt. Zu Beginn des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|zweiten japanisch-chinesischen Krieges]] im Jahr 1937 wurde sie nach [[Chongqing]] im Landesinneren verlegt, 1941 zur Fudan-Universität ernannt und 1946 wieder zurück nach Shanghai verlegt.<br />
<br />
Die [[Tongji-Universität]] ist eine der renommiertesten Universitäten Chinas. Sie wurde 1907 auf Initiative des Generalkonsuls [[Wilhelm Knappe]] als deutsche Medizinschule von dem Arzt [[Erich Paulun]] gegründet. Der Name Tongji, der ihr 1912 bei der Erweiterung um technische Studiengänge gegeben wurde, leitet sich von der chinesischen Wendung ''tongji hua chuan'' (= ''zusammen ein Boot rudern'') her. 1923 wurde sie zur Universität und 1937 wegen des Krieges zunächst in die Provinz [[Zhejiang]] ausgelagert. Als die Front näher rückte, zog sie um in die Provinz [[Jiangxi]], dann nach [[Yunnan]] und später sogar nach [[Sichuan]]. Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde sie 1946 wieder zurück nach Shanghai verlegt.<br />
<br />
Die [[Fremdsprachenuniversität Shanghai]], im englischen Sprachraum bekannt als ''Shanghai International Studies University, SISU'', ist eine Schwerpunkthochschule des Landes. Sie ist aus dem 1949 gegründeten Fremdspracheninstitut Shanghai hervorgegangen. Seit 1983 pflegt die Universität eine rege Kooperation mit der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]]. Seit 2002 gibt es einen Studiengang Deutsch/Wirtschaft, der gemeinsam mit der [[Universität Bayreuth]] konzipiert wurde.<br />
<br />
Die 2013 gemeinsam von der Stadtverwaltung von Shanghai und der [[Chinese Academy of Sciences|Chinesischen Akademie der Wissenschafen]] gegründete [[ShanghaiTech University]] liegt in dem Zhangjiang Hi-Tech Park im Stadtbezirk Pudong und soll eine national und international erstklassige Forschungsuniversität werden.<ref> [http://cen.acs.org/articles/93/i3/ShanghaiTech-Aims-Raise-Bar-Higher.html Chemical and Engineering News 19. Oktober 2015]</ref><br />
<br />
In den Stadtbezirken Qingpu und Pudong liegt die [[Deutsche Schule Shanghai]], die derzeit größte [[deutsche Auslandsschule]] mit über 1000 Schülern.<ref>Deutsche Schule Shanghai: [http://www.ds-shanghai.de/fileadmin/campuskurier/2009/Okt09/CampusKurier7.htm Campus Kurier 10/2009]</ref><br />
<br />
* {{Siehe auch|Liste der weiterführenden Bildungseinrichtungen in Shanghai}}<br />
<br />
[[Datei:The Bund, Shanghai, 2010-12-16 Night (Panorama).jpg|miniatur|750px|center|Panorama vom „Bund“ bei Nacht, aufgenommen von Pudong]]<br />
[[Datei:2012 Bund Shanghai.jpg|miniatur|750px|center|Panorama vom „Bund“ bei Tag, aufgenommen von Pudong]]<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
{{Hauptartikel|Liste der Persönlichkeiten der Stadt Shanghai}}<br />
Shanghai war Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Die bekanntesten sind unter anderem die Schriftstellerinnen [[Zhang Ailing]], [[Zhou Wei Hui]] und [[Ingrid Noll]], der Schriftsteller [[James Graham Ballard]], der Biochemiker [[Edmond Henri Fischer]], der Maler [[Yan Pei Ming]], die Schauspielerin [[Joan Chen]], der Bühnenschauspieler [[Gert Voss]], die Regisseure [[Wong Kar-wai]] und [[Terence Young]] sowie der Gründungsvater der Videotheken [[George Atkinson]].<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
In einer Fabrik der Firma Zhongji in Shanghai wurden schon 1980 [[Kunststoffgeldschein]]e als Kantinengeld benutzt – acht Jahre bevor die Australische Zentralbank (RBA) und die [[Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation]] (CSIRO) am 27.&nbsp;Januar 1988 weltweit die ersten [[Polymer]]-Banknoten offiziell in Umlauf brachten. Ein Teil des Arbeitslohnes wurde in diesen Plastikscheinen ausgezahlt, in der Fabrik gab es Kioske mit verschiedenen Waren, die man dort billig kaufen konnte. So hat die Firma zweimal verdient, einmal durch die Arbeit der Arbeiter, dann durch den Warenverkauf. Man sagt dazu auch Kantinengeld, was mehr zu Firmengeld gezählt wird. <br />
<br />
Nach der Stadt wurde das gewaltsame Anwerben von Seeleuten [[schanghaien]] genannt.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* Die Stadt war namensgebend für den Asteroiden [[(2197) Shanghai]]<br />
* [[Astronomisches Observatorium Shanghai]]<br />
* [[Shanghailänder]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Martin Luce, Sebastian Post: ''Federball Propaganda'', eine räumlich-polemische Kartierung, gefördert von der Kulturbehörde Hamburg, materialverlag, 2005, ISBN 3-938158-25-5, [http://www.fedprop.de Volltextversion als PDF]<br />
* Zhi Hao Chu: ''Die moderne chinesische Architektur im Spannungsfeld zwischen eigener Tradition und fremden Kulturen: Aufgezeigt am Beispiel der Wohnkultur in der Stadt Shanghai.'' Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-631-50437-3<br />
* Oliver Corff: ''Die Sprachgemeinschaft von Shanghai.'' Brockmeyer, Bochum 1994, ISBN 3-8196-0215-1<br />
* Astrid Freyeisen: ''Shanghai und die Politik des Dritten Reiches.'' Würzburg, Königshausen und Neumann, 2000, ISBN 3-8260-1690-4.<br />
* Jian-Xin Li: ''Gewässerschutz in Shanghai.'' Technische Universität Berlin, 1997, ISBN 3-7983-1740-2<br />
* Jürgen Osterhammel: ''Shanghai, 30. Mai 1925. Die chinesische Revolution.'' Dtv, 1997, ISBN 3-423-30604-1<br />
* Steffi Schmitt: ''Shanghai-Promenade. Spaziergänge zwischen den Zeiten.'' Old China Hand Press, Hongkong 2003, ISBN 962-7872-48-2<br />
* Steffi Schmitt: ''Shanghai-Promenade. Spaziergänge zwischen den Zeiten.'' 2. Auflage, Abera Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-934376-78-6<br />
* Stefan Schomann: ''Letzte Zuflucht Schanghai'', Heyne Verlag, München 2008, ISBN 978-3-453-15260-1<br />
* Wilfried Seywald: ''Journalisten im Shanghaier Exil 1939–1949. Deutschsprachiger Exiljournalismus in Shanghai.'' Neugebauer, Wien 1987, ISBN 3-85376-051-1<br />
* Bindong Sun: ''Institutionen und regionales Wirtschaftswachstum am Beispiel Shanghai.'' Technische Universität Berlin, 2004, ISBN 3-7983-1942-1<br />
* Donata + Christoph Valentien: "Neuer Botanischer Garten Shanghai"; JOVIS Verlag Berlin 2008, ISBN 978-3-939633-58-7<br />
* Meinhard von Gerkan, Nikolaus Goetze (Hg.): "Shanghai Oriental Sports Center", JOVIS Verlag Berlin 2015, ISBN 978-3-86859-333-4<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary}}<br />
{{Commons|上海|Schanghai}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Shanghai|Shanghai}}<br />
{{Wikivoyage}}<br />
* [http://www.shanghai.gov.cn/ Offizielle Website der Stadt] (chinesisch/englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Kreisebene Shanghais<br />
|Navigationsleiste Administrative Gliederung Volksrepublik China}}<br />
<br />
{{Lesenswert|7. Juni 2005|6289126}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4052066-3|REMARK=Ansetzungsform GND: „Schanghai“.|VIAF=246524225}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Shanghai| ]]<br />
[[Kategorie:Regierungsunmittelbare Stadt (China)]]<br />
[[Kategorie:Ort mit Seehafen]]<br />
[[Kategorie:Shanghai| ]]<br />
[[Kategorie:Millionenstadt]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=ARTE_Charpentier&diff=74181630ARTE Charpentier2010-05-10T12:35:12Z<p>Pyzhou: </p>
<hr />
<div>[[File:Shanghai opera.jpg|thumb|Shanghais Großes Haus (Theater, Oper)]]<br />
'''ARTE Charpentier Architectes''' (frz. ''Arte Charpentier & Associés'', auch L´agence ARTE CHARPENTIER) ist ein großes [[Frankreich|französisches]] weltweit tätiges [[Architektur]]-, Planungs- und [[Städtebau]]-Büro. Es wurde 1969 von Jean-Marie Charpentier in [[Paris]] gegründet und hat vor allem in Frankreich und [[China]] gearbeitet. Niederlassungen bestehen in [[Lyon]] und [[Shanghai]].<br />
<br />
Das [[Akronym]] ARTE im Firmennamen wird aus den französischen Begriffen '''A'''rchitecture, '''R'''echerche (Untersuchungen), '''T'''echnique und '''E'''nvironnement (Umwelt) gebildet.<br />
<br />
== Bauwerke ==<br />
* L'Herbier, [[Champs sur Marne]], 1981 <br />
* "EDF"-Büros, [[Montpellier]]<br />
* "AGF"-Büros, 1992, Paris 9e Arr.<br />
* Le Dôme-Büros, 1994, Roissy Pôle<br />
* Hotel Hyatt, [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Roissy]], 1995<br />
* Passagierterminal Coquelles, [[Calais]], 1995<br />
* Shanghai Grand Theatre, Shanghai, 1998 <br />
* Daimler-Chrysler-Büros, [[Bailly-Romainvilliers|Bailly]], 2000<br />
* Glasgebäude am Métrobahnhof [[Gare Saint-Lazare]], Paris<br />
* Fabrikgebäude "Pacific", [[Chartres]], 2004<br />
* Académie de coiffure - "L'Oréal", Paris 18e Arr., 2006 <br />
* Teil der Fußgängerzone Nankingstraße, Shanghai<br />
* Museumserweiterung Elithis (Büroturm, im Bau), [[Dijon]]<br />
<br />
==Weblinks==<br />
* [http://www.arte-charpentier.fr/ arte jean-marie charpentier] (frz., engl.)<br />
* [http://archiguide.free.fr/AR/arte.htm Bauwerke-Liste von archiguide.free.fr] (frz.)<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Charpentier, Jean-Marie}}<br />
<br />
[[Kategorie:Architekturbüro]]<br />
<br />
[[en:Jean-Marie Charpentier]]<br />
[[fr:Jean-Marie Charpentier]]<br />
[[zh:让-马里耶·沙尔庞捷]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_von_Museen_in_der_Volksrepublik_China&diff=74181400Liste von Museen in der Volksrepublik China2010-05-10T12:29:59Z<p>Pyzhou: /* Shandong */</p>
<hr />
<div><!-- Sortierung: alphabetisch nach Orten, evtl. auch Provinzname (in Klammer: engl. Name, wenn zuvor die chin. Bezchng. - nähere Ortsangabe/Stadtteil, Jahr der Eröffnung, evtl. chin/dt.Übersetzung; Hinweise zum Sammlungsgebiet und Museumsgebäude)<br />
--><br />
[[Bild:Sunset of the Forbidden City 2006.JPG|thumb|300px|Das Palastmuseum in der einst ''Verbotenen Stadt'']]<br />
[[Bild:Maomuseum.JPG|thumb|[[Mao Zedong|Maomuseum]], Changsha]] <br />
Angesichts von Hunderten von '''Museen in der [[Volksrepublik China]]''' kann die folgende Liste nur eine Auswahl der Institute darstellen.<br />
<br />
== [[Beijing|Beijing (Peking)]] ==<br />
[[Bild:National_museum_of_china02.jpg|thumb|Nationalmuseum]]<br />
[[Bild:Lufengosaurus magnus2.jpg|thumb|BMNH Lufengosaurus m.]]<br />
* '''[[Chinesisches Nationalmuseum]]''' (Zhongguo guojia bowuguan, 2003; davor Museum der Geschichte Chinas und Museum der Chinesischen Revolution)<br />
* [[Naturhistorisches Museum Peking|Beijing ziran bowuguan]] (Beijing Museum of Natural History - BMNH, [[Chongwen]], 1951. Urspr. Name Nationales Zentrales Naturhistorisches Museum; z. B. Dinosaurier)<br />
* [[Chinesisches Eisenbahnmuseum|China Railway Museum (Nationales Eisenbahnmuseum)]] ([[Chaoyang]], 2002)<br />
* [[Dabaotai Western Han Tombs Museum]] (Fengtai; 1979; [[Westliche_Han-Dynastie|Gräber der Westlichen Han-Dynastie]])<br />
* [[China's Great Wall Museum|Die Mauer, das Museum]] (Ein wichtiges Tor der [[Chinesische Mauer|Chinesischen Mauer]], der sogenannte [[Badaling|Bādálǐng]] ({{zh|kurz=|t=[[:zh:八達嶺|八達嶺]]|v=八达岭}}) nordwestlich von Peking (Juyongguan, China's Great Wall Museum, 1994), befindet sich im [[Yan-Gebirge]]. Er soll stellvertretend für eine Reihe von Informationspunkten zur Chinesischen Mauer genannt werden.)<br />
* [[Beijing Ancient Architecture Museum|Gudai Jianzhu Bowuguan]] (Beijing Ancient Architecture Museum, Xuanwu, 1991; Xiannong-Gebäude – Taisui Dian (Jupiterhalle), Mingepoche, 1532)<br />
* [[National Art Museum of China]] (NAMOC, auch China Fine Arts Gallery, Museum für bildende Künste; mit dem Schwergewicht auf moderner und zeitgenössischer Kunst), 1 Wusi Dajie, East District / Dongcheng District, 1963 / 2005<br />
* [[Palastmuseum Peking|Palastmuseum]] (Běijīng Gùgōng Bówùyuàn, 1925)<br />
* [[Ullens Center for Contemporary Arts]] ([[Chaoyang]])<br />
* [[Chinesisches geologisches Museum|Zhongguo dizhi bowuguan]], (Geological Museum of China, 1916; erstes naturwissenschaftliches Museum in China)<br />
* [[Chinesisches Museum für Medizingeschichte|Zhongguo yishi bowuguan]](Nationales Museum für [[Medizingeschichte]])<br />
* [[Chinesisches Museum für Wissenschaft und Technologie|Zhongguo kexue jishu guan]] (China Science and Technology Museum, 1988)<br />
* [[Militärmuseum Beijing|Zhōngguó rénmín gémìng jūnshì bówùguǎn]] (China People's Revolution Military Museum - Militärmuseum der chinesischen Volksrevolution; Museum der [[Volksbefreiungsarmee]])<br />
<br />
==[[Changsha]]==<br />
* [[Maomuseum|Mao Tsê–tung (Mao Zedong)]]-Museum (vergl: [[Personenkult]])<br />
<br />
[[Bild:Ligong.jpg|thumb|Sommerpalast, Chengde]]<br />
<br />
==[[Chengde]]==<br />
*[[Sommerpalast (Chengde)|Chengde Summer Resort (Kaiserlicher Sommerpalast,]] chin. 避暑山庄, Bì Shŭ Shānzhuāng) 1703<br />
<br />
==[[Fujian]]==<br />
*[[Quanzhou Museum]]<br />
<br />
<br />
==[[Foshan]]==<br />
*[[Foshan Museum]]<br />
<br />
==[[Gansu]]==<br />
*[[Lanzhou Museum]]<br />
<br />
[[Bild:Si_lü_yu_yi.JPG|thumb|Si Lü]]<br />
==[[Guangzhou]] ==<br />
(G. in der Provinz Guangdong, veraltet auch Kanton)<br />
* [[Museum des Mausoleums des Königs von Nanyue aus der Zeit der Westlichen Han-Dynastie|Museum of the Western Han Dynasty Mausoleum of the Nanyue King]] (Westliche Han-Dynastie)<br />
* [[Guangdong Provincial Museum]]<br />
<br />
==[[Guangdong]]==<br />
*[[Dongguan Science and Technology Museum]]<br />
*[[Longgang museum of Hakka culture]], [[Longgang]]<br />
*[[Shenzhen Museum]]<br />
*[[Tianjing Museum of Theatre]] (1985 and opened to the public on January 1, 1986, is the first specialized [[Oper]], Gebäude Guangdong Guildhall, 1907)<br />
<br />
vgl. [[Liste_der_Museen_in_der_Volksrepublik_China#Tianjing|Tianjing]]<br />
<br />
==[[Guangxi]]==<br />
*[[Guangxi Museum]]<br />
*[[Guangxi Museum of Nationalities]]<br />
*[[Liuzhou Museum]]<br />
*[[Museum of Guihai Tablets Forest]]<br />
<br />
==[[Hangzhou]]==<br />
* [[Nationales chinesisches Seidenmuseum|Zhongguo sichou bowuguan]] (China National Silk Museum, 1992; [[Seide]])<br />
<br />
==[[Henan]]==<br />
*[[Henan Museum]], [[Zhengzhou]]<br />
*[[Guo State Museum]], [[Sanmenxia]]<br />
<br />
[[Bild:PoLeungKuk.jpg|thumb|Po Leung Kuk Museum]]<br />
<br />
==[[Hongkong]]==<br />
(Hongkong SAR, chin. Xiānggǎng; engl. Hong Kong)<br />
* [[Heritage Museum]] ([[Shatin]])<br />
* [[Hong Kong Museum of Art]] (Kowloon)<br />
* [[Hong Kong Museum of History]]<br />
* [[Hong Kong Science Museum]]<br />
* [[Hong Kong Space Museum]] (Kowloon, virtuelles Planetarium)<br />
* [[Lei Cheng Uk Branch Museum]] ([[Mongkok]]; Grab aus der [[Han-Dynastie]])<br />
* [[Museum of Tea Ware]] (Flagstaff House)<br />
* [[Po Leung Kuk Museum]]<br />
* [[Sam Tung Uk Museum]] ([[Tsuen Wan]], Nachbau einer [[Hakka]]-Siedlung)<br />
* [[Tsui Museum of Art]]<br />
<br />
==[[Hubei]]==<br />
*[[Wuhan Museum]] (1985; Provinzmuseum; auch große [[Musikinstrument]]en-Sammlung)<br />
<br />
==[[Jiangsu]]==<br />
* Präsidentenpalast bis 1949 (engl. China Modern History Museum)<br />
*[[Suzhou Arts and Crafts Museum]]<br />
*[[Yangzhou Museum]] (China Block Printing Museum)<br />
*[[Xuzhou Museum]]<br />
*[[Taiping Kingdom History Museum]], [[Nanjing]] (Zum [[Taiping-Aufstand]], 1850-1864)<br />
*[[The Museum of Guangling King's Tomb in Han Dynasty]], [[Yangzhou]] ([[Han Wudi|Liu Che (Han Wudi)]], Han-Kaiser 141 v. Chr. bis 87 v. Chr.)<br />
* Xiaoling-Mausoleum des [[Hongwu]] bei Nanjing<br />
<br />
==[[Jilin]]==<br />
*[[Museum of Imperial Palace of Manchu State]], [[Changchun]] ([[Qing-Dynastie|Mandschudynastie]], als Marionettenregime Japans [[Mandschukuo]], [[Pu Yi]] - der letzte Kaiser, 1934 bis 1945 )<br />
<br />
==[[Liaoning]]==<br />
*[[Dalian Natural History Museum]]<br />
*[[Dalian Modern Museum]]<br />
*[[Shenyang Steam Locomotive Museum]]<br />
<br />
==[[Liuwan]]==<br />
* [[Liuwan-Museum für bemalte Töpferwaren|Qinghai Liuwan caitao bowuguan]] (Kreis [[Ledu]] Provinz Qinghai; Liuwan Museum of Ancient Painted Pottery; 37.925 Objekte, vor allem Töpfereiprodukte der [[Jungsteinzeit]]; zugleich Forschungszentrum, 2004)<br />
<br />
[[Bild:Fire Services Museum.JPG|thumb|Feuerwehrmuseum]]<br />
<br />
==[[Macau]]==<br />
* [[Macau Fire Services Museum|Fire Services Museum]]<br />
* [[Museum of Macau]]<br />
* [[Museu Maritimo|Museu Marítimo (Schiffahrtsmuseum)]]<br />
* [[Museum of the Holy House of Mercy]]<br />
* [[Sun Yat Sen Memorial House]] ([[Sun Yat Sen]])<br />
<br />
== [[Nanjing]]==<br />
:(siehe auch unter [[Liste der Museen in der Volksrepublik China#Jiangsu|Jiangsu]])<br />
*China Modern History Museum<br />
*Nanjing Museum<br />
* Taiping Kingdom History Museum<br />
*Nanjing Massacre Memorial Hall (Gedächtnisausstellung an das [[Massaker von Nanking| Nanking-Massaker von 1937]])<br />
<br />
==[[Nantong]]==<br />
* [[Nantong-Museum]] (1905 als erstes modernes Museum Chinas eröffnet; 2005 ein Erweiterungsbau von [[Wu Liangyong]])<br />
* [[Nantong Textil-Museum]] (Das erste Textil-Museum Chinas, 1985; Museumsgebäude aus dem Jahr 1906)<br />
<br />
==[[Qingdao|QingDao]]==<br />
* [[QingDao municipal museum]] (Die beiden Zhangba Buddha-Statuen)<br />
(Als Kiautschau (chin. Jiāozhōu) war Tsingtau in [[Kiautschou]] von 1898 bis 1914 Flottenstützpunkt und Hauptort einer deutschen Kolonie, Gebäude aus dieser Epoche existieren)<br />
<br />
==[[Shandong]]==<br />
*[[Shandong Science & Technology Museum]]<br />
* [[The Confucius Temple, Family Seat, and Woods]] (Qufu, [[Konfuzius|Konfuzius]])<br />
<br />
[[Bild:The shanghai museum.jpg|thumb|Shanghai Museum]]<br />
<br />
==[[Shanghai]]==<br />
*[[Shanghai Museum]]<br />
*[[Shanghai Art Museum]]<br />
*[[Shanghai Entomological Museum]]<br />
*[[Shanghai History Museum]] (Geschichte)<br />
*[[Shanghai Science and Technology Museum]]<br />
*[[C. Y. Tung Maritime Museum]]<br />
*[[Shanghai Museum of TCM]] ([[Traditionelle Chinesische Medizin]])<br />
*[[Museum of Contemporary Art Shanghai]] (MOCA Shanghai)<br />
* [[Naturhistorisches Museum Shanghai|Shanghai ziran bowuguan]] (Shanghai Natural History Museum, Huangpu, 1950; Gebäude des ehemaligen Baumwollmarktes von 1920)<br />
* Urban Planning Museum<br />
<br />
[[Bild:Image-Die Chinesische Mauer - Karte (mit einfachen Linien).jpg|thumb|Karte von Mauer-Teilstücken]]<br />
== [[Shanhaiguan]] ==<br />
* [[Mountain-Ocean-Pass]] (Chinesische Mauer)<br />
<br />
== [[Shaoxing]] ==<br />
* [[Lan Ting-Orchideenpavillion]]<br />
<br />
== [[Shaanxi]] ==<br />
*[[Datong Museum]] (Kloster)<br />
<br />
:''vgl.:'' [[Liste_der_Museen_in_der_VR_China#Xi'an|Xi'an]]<br />
<br />
== [[Shanxi]] ==<br />
[[Hängendes Kloster|Xuánkōngsì (Hängende Kloster)]], [[Hunyuan]] (6. Jahrhundert, während der Nördlichen Wei-Dynastie)<br />
<br />
[[Image:Ss2.jpg|thumb|[[Mao Zedong]]s Geburtshaus in Shaoshan]]<br />
<br />
==[[Shaoshan]]==<br />
* [[Mao Zedongs Geburtshaus]]<br />
<br />
==[[Shenyang]]==<br />
* [[Dampflokomotivenmuseum Shenyang|Shenyang zhengqi jiche bowuguan]] (Shenyang Steam Locomotive Museum; 15 Loks der Bj. 1907-1972, Schwerpunkt 30er Jahre)<br />
<br />
==[[Sichuan]]==<br />
*[[Dinosaurier-Museum Zigong|Zigong Dinosaur Museum]], [[Zigong]] (Zigong konglong bowuguan, Dinosaurier-Museum Zigong, 1987)<br />
*[[Zigong Salt History Museum]], [[Zigong]]<br />
*[[Sichuan Science and Technology Museum]], [[Chengdu]]<br />
*[[Du Fu Cao Tang]] (Thatched Cottage of Du Fu), [[Chengdu]]<br />
*[[Sanxingdui Museum]]<br />
*[[Jinsha Site Museum]]<br />
*[[China Colour Lantern Museum]]<br />
<br />
[[Bild:ZhouAndDeng.jpg|thumb|Deng Yingchao und Zhou Enlai, 1954]]<br />
==[[Tianjin]]==<br />
*[[Luzutang]] ([[Boxeraufstand|Boxer-Aufstand]] – Museum)<br />
*[[Memorial to Zhou Enlai and Deng Yingchao|Zhou-Enlai-Gedenkstätte]] ([[Zhou Enlai]])<br />
*[[Tianjin Museum]] (Entstanden aus ''Tianjin Art Museum'' und ''Historical Museum'')<br />
*[[Tianjin Natural History Museum]]<br />
vgl. [[Liste_der_Museen_in_der_Volksrepublik_China#Guangdong|Guangdong]]<br />
<br />
[[Bild:20021201051208_-_Terracotta_Army.jpg|thumb|Museum der [[Terrakottaarmee]], 2002]]<br />
<br />
==[[Xi'an]]==<br />
(Xi'an, Xian - auch Sian oder Sianfu, chin. 西安市)<br />
*[[Mausoleum_Qin_Shihuangdis#Museum|Museum der Terrakotta-Armee]] ([[Mausoleum Qin Shihuangdis|Mausoleum Qín Shǐhuángdìs]] (221 v. Chr. ff); Museumsgebäudekomplex Baubeginn 1975; Weltkulturerbeliste 1987)<br />
*[[Banpo-Siedlung]]<br />
* [[Erdbeben-Stelenwald von Xichang|Xīchāng dìzhèn bēilín]] (Xichang Earthquake Stele Forest, 1944 - umbenannt 1992; 100 Stelen über die Umstände großer [[Erdbeben]] von 745 bis 1850; Gebäude: konfuzian. Tempel 1087, 7 Hallen mit ca. 3.000 Stelen, Hauptgebäude 1963)<br />
* [[Shaanxi History Museum]] (1991)<br />
<br />
==[[Yangzhou]]==<br />
* [[Yangzhou-Museum]] (Bilder und Forschungsstelle zur Malerschule der „[[Acht Exzentriker von Yangzhou|Acht Exzentriker]]")<br />
* [[Tomb of Bulhading]] (Zeugnisse des muslimischen Einfluss´)<br />
<br />
==[[Yunnan|Yunnan (auch Jünan)]]==<br />
* [[Yuxi-Museum|Yuxi bowuguan]] (Yuxi Museum, [[Yuxi]]; [[Paläontologie|paläontologisches]] Museum)<br />
*[[Yunnan Nationalities Museum]] (Minderheiten, Nationalitäten, Volkskunde)<br />
*[[Kunming Natural History Museum of Zoology]]<br />
<br />
*''siehe auch'' [[Liste_der_Museen_in_der_VR_China#Shaoshan|Shaoshan]]<br />
<br />
[[Bild:Guoqingsi002r.jpg|thumb|Guoqingtempel]]<br />
==[[Zhejiang]]==<br />
*[[China National Tea Museum]] ([[Shuangfeng]])<br />
*[[Nationales chinesisches Seidenmuseum|Zhongguo sichou bowuguan, engl. China National Silk Museum]] ([[Hangzhou]], 1992, Nationales Seidenmuseum; [[Seide]])<br />
*[[Zhoushan Museum]]<br />
*[[China Grand Canal Museum]] ([[Kaiserkanal]])<br />
<br />
* ''siehe auch:'' [[Guoqing Temple]] (Guóqīng sì; historisch wichtiger [[Buddhismus|buddh.]] Tempel, 598 Sui-Dynastie; [[Mahayana]]) <br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Chinesische Kaiserpaläste]]<br />
* [[Chinesische Geschichte]]<br />
* [[Chinesische Architektur]]<br />
* [[Quanguo zhongdian wenwu baohu danwei_|Denkmäler der Volksrepublik China]]<br />
* In der Republik China stellt das [[Nationales Palastmuseum| Nationale Palastmuseum]] ([[Taipeh]]) bedeutende Sammlungen chinesischer Kunst aus.<br />
* Weltweit finden sich Sammlungen mit dem Schwerpunkt China sehr oft als Teil der [[Sinologie]]-Fachrichtung von Universitäten oder von National-/[[Liste der Museen für Völkerkunde|Völkerkunde-Museen]]<br />
* [[:Kategorie:Museum]] mit Listen zu vielen Unterkategorien<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commons|Museen in China}}<br />
* [http://www.china-culture.com.cn/ww/sc1.htm www.china-culture.com] (chin.)<br />
* [http://www.chinaculture.org/gb/en_museum/node_225.htm Museen in China] (engl; bei chinaculture.org)<br />
* [http://www.chinamuseums.com/indexed_by_province.htm Chinas Museen nach Provinzen] (bei chinamuseums.com)<br />
* [http://german.china.org.cn/german/174593.htm Daten 2005: über 2200 Museen mit 160 Millionen BesucherInnnen] - davon sind 1.509 staatliche Museen (in der Regel auf Provinzebene verwaltet); es gibt weitere Branchen- und Museen von Unternehmen, Hochschulen sowie reine Privatmuseen<br />
<br />
<br />
(<small>''Hinweis zu den Namen:'' meistens sind die englischsprachigen Namen der Museen von deren oder den staatl. Websites angegeben. Besucher in China werden so evtl. vor Ort fündig, auch wenn sie nicht den chinesischen Namen kennen oder verwenden können.<!--Chin. Museumswebsites kennen bisher meistens keine deutschen Bezeichnungen/Übersetzungen. Bei einer Umgestaltung: In einer Tabelle könnten auch die Original-Schriftzeichen übersichtlich in einer separaten Spalte sortierbar dargestellt werden. In diesem Fließtext kaum. Wir stoßen bereits mit diesen Angaben an die Grenzen der Übersichtlichkeit. Anregungen bitte evtl. auf der Disk.seite. --></small>)<br />
<br />
[[Kategorie:Museum in China| ]]<br />
[[Kategorie:Liste (Museum)|China]]<br />
<br />
[[en:List of museums in China]]<br />
[[nl:Lijst van musea in China]]<br />
[[zh:中国博物馆列表]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Shanghai&diff=74181336Shanghai2010-05-10T12:28:13Z<p>Pyzhou: /* Kultur und Sehenswürdigkeiten */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der chinesischen Stadt ''Shanghai''; zu dem gleichnamigen Asteroiden siehe [[(2197) Shanghai]].}}<br />
{| class="prettytable float-right" width="300"<br />
|+ <font size="+1"> '''{{zh|kurz=|c=上海市}}'''<br />''Shànghǎi Shì''</font><br />
|-<br />
| align="center" colspan="2" style="border-bottom:3px solid gray;" | <font size="-1">''[[Abkürzung]]: {{zh|kurz=|c=沪}} oder {{zh|kurz=|c=申}} ([[Pinyin]]: Hù oder Shēn'')</font><br />
|-<br />
| colspan="2" | [[Datei:Pudong Skyline, Shanghai, PRC.jpg|center|300px|Das moderne Shanghai]]<br />
|-<br />
| [[Staat]] || [[Volksrepublik China]]<br />
|-<br />
| [[Administrative Gliederung der Volksrepublik China|Verwaltungstyp]] || [[Regierungsunmittelbare Stadt (China)|Regierungsunmittelbare Stadt]]<br />
|-<br />
| [[Zeitzone]] || China Standard Time (CST) [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]+8 (keine [[Sommerzeit]])<br />
|-<br />
| [[Geographische Koordinaten|Koordinaten]] || {{Coordinate | article= / | text= DMS | NS= 31/14//N | EW= 121/28//E | type= city | region= CN-31 }}<br />
|-<br />
| [[Höhe]] || 4 m ü. [[Normalnull|NN]]<br />
|-<br />
| [[Flächeninhalt|Fläche]] || 6.340,5 km² ([[Liste der administrativen Regionen der Volksrepublik China nach Fläche|31.]])<br />
|-<br />
| [[Bevölkerung]] || 18.884.600 ([[Liste der administrativen Regionen der Volksrepublik China nach Einwohnerzahl|25.]])<br /><small>(Stand 31. Dezember 2008)</small><br />
|-<br />
| [[Bevölkerungsdichte]] || 2.978 Einwohner/km² im administrativen Stadtgebiet<br />
|-<br />
| [[Postleitzahl]]en || 200000–202100<br />
|-<br />
| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]] || (+86) 21<br />
|-<br />
| Gliederung auf Kreisebene || 18 Stadtbezirke, 1 Kreis<br />
|-<br />
| Gliederung auf Gemeindeebene || 106 Großgemeinden, 104 Straßenviertel, 3 Gemeinden<br />
|-<br />
| [[ISO 3166-2:CN]] || CN-31<br />
|-<br />
| Offizielle Website || [http://www.shanghai.gov.cn/ www.shanghai.gov.cn/]<br />
|-<br />
! colspan="2" | Politik<br />
|-<br />
| [[Bürgermeister]]: || [[Han Zheng]]<br />
|-<br />
! style="background: #e3e3e3;" colspan="2" |<br />
|-<br />
| colspan="2" | [[Datei:China Shanghai.svg|300px|Karte von China; Shangai markiert]]<br />
|}<br />
<br />
Die Hafenstadt '''Shanghai''' ({{Zh|c=上海|p=Shànghǎi|hcaudio=Zh-Shanghai.ogg}}, im Deutschen ursprünglich und heute noch selten '''Schanghai''', [[Shanghaiisch]]: ''Zanhe'' {{IPA|/zɑ̃'he/}}), ist die bedeutendste Industriestadt der [[Volksrepublik China]].<br />
<br />
Das gesamte Verwaltungsgebiet Shanghais hat 18,9 Millionen Einwohner (2008). Davon sind 13,7&nbsp;Millionen registrierte Bewohner mit ständigem Wohnsitz ({{zh|kurz=|v=户口|t=戶口|p=[[Hukou|hùkǒu]]}}) und 5,2&nbsp;Millionen temporäre Einwohner ({{zh|kurz=|v=流动人口|t=流動人口|p=liúdòng rénkǒu}}) mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung ({{zh|kurz=|v=暂住证|t=暫住證|p=zànzhùzhèng}}).<ref name="RP">Shanghai Statistics: [http://www.stats-sh.gov.cn/2003shtj/tjnj/nje09.htm?d1=2009tjnje/E0301.htm Resident population in main years]</ref> Wird die [[Kernstadt]] (hohe Bebauungsdichte und geschlossene Ortsform) als Grundlage genommen, leben in Shanghai 13,9&nbsp;Millionen Menschen (2008).<ref name="DC">Shanghai Statistics: [http://www.stats-sh.gov.cn/2003shtj/tjnj/nje09.htm?d1=2009tjnje/E0305.htm Land area, population and density of population in districts and counties]</ref> Der [[Metropolregion|Ballungsraum]] (einschließlich Vororte) hat 17,8&nbsp;Millionen Einwohner (2009).<ref>World Gazetteer: [http://bevoelkerungsstatistik.de/wg.php?x=1193512897&men=gpro&lng=de&dat=32&geo=-54&srt=npan&col=aohdq&pt=a&va=&geo=-1048780 Bevölkerungszahlen im Ballungsraum]</ref><br />
<br />
Shanghai ist eine [[Regierungsunmittelbare Stadt (China)|Regierungsunmittelbare Stadt]], das heißt, sie ist direkt der Zentralregierung unterstellt und ihr Status entspricht dem einer Provinz. Das zur Zeit 6.340,5&nbsp;[[Quadratkilometer|km²]] große Verwaltungsgebiet Shanghais stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, sondern wäre – mit seiner außerhalb der Kernstadt dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur – eher mit einer kleinen Provinz vergleichbar. Durch permanente Landgewinnungsmaßnahmen am seichten Bankett des [[Yangtse]]-Trichters (insbesondere im südöstlichen Zipfel) dürfte bereits die 6.400-km²-Marke erreicht sein. <br />
<br />
In Shanghai liegt mit über 21,71 Millionen [[Twenty-foot Equivalent Unit|TEU]] pro Jahr der drittgrößte Containerhafen der Welt. Nach Gesamtumschlag ist der Hafen mit 537&nbsp;Millionen Tonnen Waren im Jahre 2006 sogar der größte.<ref>People’s Daily: [http://english.peopledaily.com.cn/200701/01/eng20070101_337490.html Shanghai Port handles 537 mln tons of cargo in 2006, top in the world]</ref> Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutendes Kultur- und Bildungszentrum mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Theatern und Museen.<br />
<br />
== Name ==<br />
In der lokalen [[Shanghaiische Sprache|shanghaiischen Sprache]] ([[Wu (Sprache)|Wu]]) wird der name {{IPA|/zɑ̃'he/}} ausgesprochen. Für die deutsche Sprache empfiehlt der [[Duden]] die Schreibweise ''Schanghai''. Die Stadt wird „Tor zur Welt“, „Paris des Ostens“, „Drachenkopf-[[Metropole]]“ ({{zh|v=龙头|t=龍頭|p=lóngtóu}}) oder „Perle des [[Orient]]s“ ({{Zh|v=东方明珠|t=東方明珠|p=dōngfāng míngzhū}}) genannt.<br />
<br />
Die offiziellen Abkürzungen von Shanghai im Chinesischen sind ''Hù'' ({{zh|kurz=|v=沪|t=滬}}) und ''Shēn'' ({{zh|kurz=|v=申}}). Der Kurzname ''Hù'' – nach einem im [[3. Jahrhundert]] verwendeten Fischereigerät (einer Art Kelle) – wird auch an Autokennzeichen verwendet.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
=== Geographische Lage ===<br />
[[Datei:Shanghai 121.45796E 31.22234N.jpg|thumb|Satellitenaufnahme von Shanghai]]<br />
[[Datei:Shanghai the bund from Jin Mao.JPG|thumb|Der Bund]]<br />
<br />
Shanghai liegt im Mündungsgebiet des [[Chang Jiang|Jangtse]] am [[Huangpu-Fluss]] auf 31°14'&nbsp;nördlicher Breite und 121°28'&nbsp;östlicher Länge. Die Nachbarprovinzen sind [[Jiangsu]] im Nordwesten und [[Zhejiang]] im Südwesten. Das [[Gelände (Kartografie)|Gelände]] der Provinz ist flach. Die durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel beträgt vier Meter. Der höchste Berg ist der She Shan mit einer Höhe von 100 Meter (mit Seilbahn). <br />
<br />
Im Jahre 1949 hatte das Verwaltungsgebiet der Stadt eine Fläche von 636&nbsp;km². 1958 wurden zehn Landkreise mit einer Fläche von 5.274&nbsp;km² (Baoshan, Chongming, Chuansha, Fengxian, Jiading, Jinshan, Nanhui, Qingpu, Shanghai, Songjiang, alle in der Provinz Jiangsu gelegen) an Shanghai angegliedert. <br />
<br />
Heute hat die Stadt eine Fläche von 6.340,5 km². Davon gehören 1.928,13&nbsp;km² (30,4 %) zur [[Kernstadt]] ([[Puxi]]) und den inneren Vororten ([[Minhang]], [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]], [[Jiading]] und [[Pudong]]), 4.412,37&nbsp;km² (69,6 %) bestehen aus äußeren Vorstädten und Gebieten mit ländlicher Siedlungsstruktur.<ref name="DC"/> Das gesamte Verwaltungsgebiet ist mehr als doppelt so groß wie das [[Saarland]] und hat eine Ausdehnung von ungefähr 120 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 100 Kilometer in Ost-West-Richtung. Innerhalb der Stadtgrenzen befinden sich die Insel [[Chongming]] (die drittgrößte Insel in China: 1.041,21&nbsp;km²) und andere Inseln wie Changxing und Hengsha. <br />
<br />
Das Verwaltungsgebiet Shanghais ist mit zahlreichen Flüssen, Kanälen und Seen reich an Wasserressourcen (122&nbsp;km² Wasserfläche), darunter der Bereich Jiangnan, wie die Schwemmebene des Jangtse-[[Flussdelta|Deltas]] genannt wird. Jiangnan, das auch Teile der ostchinesischen Provinzen Jiangsu und Zhejiang umfasst, ist durch ein dichtes Flussnetz gekennzeichnet und hat in Shanghai eine Fläche von 697&nbsp;km², was einen Anteil von 11 % an der Gesamtfläche Shanghais ausmacht.<br />
<br />
Die größten Flüsse in Shanghai sind der Huangpu, der [[Suzhou (Fluss)|Suzhou]], der Chuanyang und der Dingpu. Der 113 Kilometer lange Huangpu (sein Ursprung ist der [[Tai-See]]), teilt die Stadt in zwei Hälften (Puxi und Pudong); er ist zwischen 300 und 700 Meter breit, im Durchschnitt 360 Meter. Der eisfreie Fluss ist die Hauptwasserstraße Shanghais.<br />
<br />
Der Fluss Suzhou durchfließt Shanghai auf einer Länge von 54 Kilometer und ist im Durchschnitt 45 Meter breit. Die meisten Seen befinden sich im Westteil Shanghais, der größte ist der Dianshan mit 62&nbsp;km² Fläche. Weitere Stadtgebiete im Verwaltungsgebiet Shanghais sind unter anderem [[Anting]], [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]], [[Jiading]], [[Jinshan]], [[Qingpu]] und [[Songjiang]]. <br />
<br />
Der lokale [[Dialekt]] ([[Shanghaiisch]], auch [[Shanghainesisch]]) ist eine der Varianten des ostchinesischen [[Chinesische Sprachen|Wu-Dialektes]].<br />
<br />
=== Geologie ===<br />
[[Datei:Pudong night 01.jpg|thumb|Pudong]]<br />
[[Datei:View of Shanghai from SSTM.jpg|thumb|Blick vom Shanghai Science and Technology Museum]]<br />
<br />
Shanghai liegt in einem großen Delta, das der [[Jangtse]] bei seiner Mündung in das Ostchinesische Meer bildet. Das gesamte Tiefland zu beiden Seiten des Stromes besteht aus dunklem, lößfreiem [[Alluvialboden]], der von den Sedimenten des Jangtse gebildet wird. Die aus seinem [[Schlick]] aufgebaute, von Kanälen und Dämmen durchzogene Ebene des Deltas ist eines der fruchtbarsten Gebiete Chinas und gleichzeitig sein Hauptbaumwolllieferant.<br />
<br />
Das Jangtsemündungsland ist wahrscheinlich die Ausfüllung eines alten Meeresteiles, und die vielen kleinen Inselberge des Gebietes waren ursprünglich wirkliche Inseln. Die Deltabildung rückte die Hafenstadt Shanghai, ursprünglich am Meer gegründet, bereits 30 Kilometer landeinwärts.<br />
<br />
=== Stadtgliederung ===<br />
Die Regierungsunmittelbare Stadt Shanghai gliedert sich in 18 Stadtbezirke und einen Kreis.<br />
<br />
'''Innenstadt'''<br />
[[Datei:Shanghai administrative.png|thumb|upright=1.4|Das administrative Stadtgebiet Shanghais – im Norden die Kernstadt (Puxi)]]<br />
<br />
Die Innenstadt ([[Puxi]]) unterteilt sich in neun Stadtbezirke, die westlich vom [[Huangpu-Fluss]] liegen. Dabei handelt es sich um [[Huangpu]] ({{zh|kurz=|v=黄浦区|t=黃浦區|p=Huángpǔ Qū}}), [[Luwan]] ({{zh|kurz=|v=卢湾区|t=盧灣區|p=Lúwān Qū}}), [[Xuhui]] ({{zh|kurz=|v=徐汇区|t=徐匯區|p=Xúhuì Qū}}), [[Changning]] ({{zh|kurz=|v=长宁区|t=長寧區|p=Chángníng Qū}}), [[Jing'an (Shanghai)|Jing'an]] ({{zh|kurz=|v=静安区|t=靜安區|p=Jìng'ān Qū}}), [[Putuo (Shanghai)|Putuo]] ({{zh|kurz=|v=普陀区|t=普陀區|p=Pǔtuó Qū}}), [[Zhabei]] ({{zh|kurz=|v=闸北区|t=閘北區|p=Zháběi Qū}}), [[Hongkou]] ({{zh|kurz=|v=虹口区|t=虹口區|p=Hóngkǒu Qū}}) und [[Yangpu]] ({{zh|kurz=|v=杨浦区|t=楊浦區|p=Yángpǔ Qū}}).<br />
<br />
'''Peripherie'''<br />
<br />
In der nahen Umgebung des Stadtzentrums befinden sich vier weitere Stadtbezirke, die zum [[Stadtgeographie|städtischen Siedlungsgebiet]] (urban area) der Kernstadt gehören. Diese wurden zwischen 1988 und 1992 von Kreisen in Bezirke umgewandelt. Dazu gehört der östlich vom Huangpu-Fluss gelegene Stadtbezirk [[Pudong]] ({{zh|kurz=|v=浦东新区|t=浦東新區|p=Pǔdōng Xīn Qū}}). Letzterer war bis 1992 Kreis und trug den Namen Chuansha. 1988 ist [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]] ({{zh|kurz=|v=宝山区|t=寶山區|p=Bǎoshān Qū}}) in einen Bezirk geändert worden, 1992 [[Jiading]] ({{zh|kurz=|v=嘉定区|t=嘉定區|p=Jiādìng Qū}}) und [[Minhang]] ({{zh|kurz=|v=闵行区|t=閔行區|p=Mǐnháng Qū}}).<br />
<br />
'''Weitere Umgebung'''<br />
<br />
Fünf Bezirke, diese wurden zwischen 1992 und 2001 von Kreisen in Bezirke umgewandelt, und ein Kreis liegen weiter entfernt von der Innenstadt in den ländlichen Gebieten außerhalb der Kernstadt. 1992 ist [[Jinshan]] ({{zh|kurz=|v=金山区|t=金山區|p=Jīnshān Qū}}) in einen Bezirk geändert worden, 1997 [[Songjiang]] ({{zh|kurz=|v=松江区|t=松江區|p=Sōngjiāng Qū}}), 1999 [[Qingpu]] ({{zh|kurz=|v=青浦区|t=青浦區|p=Qīngpǔ Qū}}) und 2001 [[Nanhui]] ({{zh|kurz=|v=南汇区|t=南匯區|p=Nánhuì Qū}}) sowie [[Fengxian]] ({{zh|kurz=|v=奉贤区|t=奉賢區|p=Fèngxián Qū}}). Der Landkreis [[Chongming]] ({{zh|kurz=|v=崇明县|t=崇明縣|p=Chóngmíng Xiàn}}) und die gleichnamige Insel in der Mündung des [[Chang Jiang|Jangtse]] sind identisch.<br />
<br />
* ''Siehe auch:'' [[Liste der Stadtbezirke von Shanghai]]<br />
<br />
=== Klima ===<br />
[[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Shanghai (Schanghai)-VR China.png|thumb|Klimadiagramm Shanghai]]<br />
<br />
Shanghai hat ein [[Subtropisches Klima|subtropisch]] [[Klima|maritimes]] [[Monsun]]klima mit vier ausgeprägten Jahreszeiten, wobei Frühjahr und Herbst vergleichsweise kurz ausfallen.<br />
<br />
Shanghai liegt an der Grenze zwischen kühl-feuchtem Seeklima und subtropisch-warmem Monsunklima. Im Winter ist es feuchtkalt, die Temperaturen liegen bei durchschnittlich 3,4–5,6&nbsp;[[Grad Celsius|°C]]. Gelegentlich gibt es auch stärkere Fröste. Früher waren diese niedrigen Temperaturen für die Bewohner südlich des Jangtse sehr unangenehm, weil er die „Heizlinie“ markierte, was heißt, dass südlich des Jangtse nicht geheizt werden durfte. Weil es aber auch dort sehr kalt werden kann, wurde diese Regelung abgeschafft. <br />
<br />
In den schwülheißen Sommermonaten werden Temperaturen von durchschnittlich 23,1–27,2&nbsp;°C und eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 % erreicht. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen gelegentlich bis zu 40&nbsp;°C. Außerdem suchen in den Sommermonaten zahlreiche [[Taifun]]e die Stadt heim, mit häufig sehr starken Niederschlägen in kürzester Zeit. <br />
<br />
Die höchste Temperatur wurde offiziell am 12. Juli 1934 mit 40,2&nbsp;°C gemessen, die tiefste am 19.&nbsp;Januar 1893 mit –12,1&nbsp;°C.<ref>Meteorologyclimate.com: [http://www.meteorologyclimate.com/extreme-temperature-records.htm Extreme temperature records – worldwide]</ref><ref>Official Xuhui District Website: [http://en.xh.sh.cn/WebFront/jump.aspx?cid=109 Geography and Climate]</ref> Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 15,3&nbsp;°C. Die Jahresniederschlagssumme liegt bei 1.112 Millimeter, davon fallen 50 % in die Zeit von Mitte Mai bis Mitte September (Flutsaison). In diesem Jahresabschnitt gibt es drei ausgeprägte Regenperioden: Die „Frühlingsregen“, die „[[Pflaumenregen]]“ und die „Herbstregen“. Insgesamt fallen durchschnittlich 130 Regentage an. <br />
<br />
{| class="prettytable" style="text-align:right;"<br />
|+ Klimatabelle<ref>WMO: [http://worldweather.wmo.int/001/c00240.htm World Weather Information Service]</ref><br />
|- bgcolor="#efefef"<br />
! || Jan || Feb || Mär || Apr || Mai || Jun || Jul || Aug || Sep || Okt || Nov || Dez || Jahr<br />
|-<br />
| align="left" | Durchschnittliche<br />Höchsttemperatur (°C) || 7,7 || 8,6 || 12,7 || 18,6 || 23,5 || 27,2 || 31,6 || 31,5 || 27,2 || 22,3 || 16,7 || 10,6 || 19,9<br />
|-<br />
| align="left" | Durchschnittliche<br />Tiefsttemperatur (°C) || 0,5 || 1,5 || 5,1 || 10,6 || 15,7 || 20,3 || 24,8 || 24,7 || 20,5 || 14,7 || 8,6 || 2,4 || 12,5<br />
|-<br />
| align="left" | Durchschnittlicher<br />Niederschlag (mm) || 39 || 59 || 81 || 102 || 115 || 152 || 128 || 133 || 156 || 61 || 51 || 35 || 1112<br />
|-<br />
| align="left" | Durchschnittliche<br />Regentage || 9 || 10 || 13 || 13 || 13 || 14 || 12 || 10 || 12 || 9 || 8 || 7 || 130<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Ursprung und weitere Entwicklung ===<br />
Die ersten Spuren der Besiedelung in der Region reichen bis etwa 4000 v. Chr. zurück.<br />
Im Jahre 960 wurde Shanghai erstmals als Dorf erwähnt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des Jangtse-Deltas wuchs auch Shanghai. 1074 erhielt Shanghai ein eigenes Steuerbüro. 1264 wurde es mit drei anderen Dörfern zusammengelegt. Die Stadt besaß zu dieser Zeit einen wichtigen Handelshafen, von dem die stattliche Baumwollernte der Region nach Peking ins Hinterland und nach Japan verschifft wurde. Bis zur [[Qing-Dynastie]] (1644–1911) hatten sich große, durch den Handel organisierte und äußerlich den niederländischen Gilden ähnelnde Kaufmannszünfte gebildet, die sich die wirtschaftliche und teilweise auch politische Kontrolle über die Stadt teilten.<br />
<br />
=== Ausländische Konzessionen ===<br />
[[Datei:Karte Schanghai MKL1888.png|thumb|Historische Karte von Shanghai aus [[Meyers Konversationslexikon]] 1888]]<br />
<br />
Nach den [[Erster Opiumkrieg|Opiumkriegen]] erzwang Großbritannien 1842 unter dem [[Vertrag von Nanking]] die Öffnung Shanghais für den Handel mit den europäischen Mächten. Die Wahl der Briten fiel auf Shanghai als [[Vertragshafen]], weil die Stadt, wie der Repräsentant der [[Ostindien-Kompanie]], Hugh Lingsey, es formulierte, seit den 1840er Jahren zum „wichtigsten Marktplatz Ostasiens“ geworden war. Mit dem Handel wurde auch die [[christliche Mission]] freigegeben, Kaufleute und Missionare genossen [[Freizügigkeit]] und [[Politische Immunität|Immunität]].<br />
<br />
Nach den Briten folgten 1847 die Franzosen, und diese beiden Mächte richteten die ersten ausländischen Konzessionen in Shanghai ein – die Briten entlang des [[Bund (Shanghai)|Bundes]] und im Gebiet nördlich Alt-Shanghais, der Chinesenstadt, die Franzosen im Südwesten in der Gegend einer Kathedrale, die ein französischer Missionar 200 Jahre zuvor gegründet hatte. In der Folgezeit bildete sich in der Stadt auch eine größere [[Judentum in China|jüdische Gemeinde]].<br />
<br />
1863 kamen die US-Amerikaner, 1895 die Japaner und gliederten ihre eigenen Gebiete der britischen Konzession an, die sich zum so genannten „International Settlement“ ausgedehnt hatte. In einer Reihe privilegierter [[Enklave]]n, die auf unbestimmte Zeit gepachtet waren, fielen Händler unter die Gerichtsbarkeit ihres eigenen Landes, oder gemischter Gerichte. Es gab auch eigene Polizeikräfte.<br />
<br />
Durch die günstige Lage nahe der Haupthandelsroute der großen Seide und Tee produzierenden Regionen entwickelte sich Shanghai bis 1900 zu einem wichtigen Hafen und Industriezentrum, das weitgehend durch die „Grüne Gang“, ein berüchtigtes, im 18.&nbsp;Jahrhundert durch arbeitslose Seeleute gegründetes [[Syndikat]] kontrolliert wurde. Bis zum Beginn der 1920er Jahre hatte es auch die weitverzweigte Unterwelt unter seine Herrschaft gebracht. An Kaufleuten und Kriminellen, die den strengen Verhaltenskodex missachteten, wurden grausame Exempel statuiert – man trennte ihnen mit einem Messer sämtliche hervorstehende Sehnen durch, bevor man sie im lebendigen Treiben am Straßenrand verenden ließ. <br />
<br />
Während des [[Taiping-Aufstand]]s (1851–1864) flohen viele vor den Massakern in die ausländischen Ansiedlungen und vermehrten die billigen Arbeitskräfte Shanghais, aber auch Bauern wurden vom sichtbaren Reichtum der Stadt angelockt. Es bildete sich das erste städtische Proletariat Chinas heraus, und die erbärmlichen Lebensbedingungen schufen im Zusammenspiel mit immer stärker grassierender Arbeitslosigkeit und der Ausbeutung chinesischer Arbeitskräfte durch die ausländischen Investoren den natürlichen Nährboden für revolutionäre Kräfte. Die Einwohnerzahl und die wirtschaftliche Bedeutung Shanghais wuchsen beträchtlich. Auch später beim [[Boxeraufstand]] (1900) und dem Sturz des letzten Kaisers (1911) flüchteten viele Menschen in die internationalen Konzessionen.<br />
<br />
=== Shanghai als Weltstadt ===<br />
[[Datei:Shanghai 1928 Bund Cenotaph.jpeg|thumb|Der Bund 1928]]<br />
[[Datei:Shanghai Nanking Road 1930s.jpeg|thumb|Die Nanjing Road in den 1930er Jahren]]<br />
[[Datei:Shanghai 1933.jpg|thumb|left|Shanghai 1933]]<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 137-043236, Shanghai, Deutsch-Evangelische Kirche.jpg|thumb|deutsch-evangelische Kirche Shanghai, erbaut 1932]]<br />
<br />
Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre entwickelte sich Shanghai zur Weltstadt.<br />
Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts erreichte Shanghais Bevölkerungszahl die Millionengrenze. Ab 1918 war die Stadt der Wirkungsort des Revolutionsführers und Staatsmannes Dr.&nbsp;[[Sun Yat-sen]]. Der britische Schriftsteller [[Aldous Huxley]] hatte 1926 ''in keiner Stadt je einen solchen Eindruck von einem dichten Morast üppig verflochtenen Lebens'' wie hier. Shanghai wurde zum Synonym für Sünde, Abenteurertum und Reichtum. Auch der [[Kommunismus]] in China fand in Shanghai seine Wurzeln. 1915 begann [[Chen Duxiu]] mit der Herausgabe der Zeitschrift 'Jugend', die später unter dem Namen ''[[Neue Jugend (China)|Neue Jugend]]'' ''(Xin Qingnian)'' großen Einfluss auf die Bevölkerung ausübte.<br />
<br />
Die Chinesen entwickelten zunehmendes Interesse für Politik und erlangten ihr Nationalbewußtsein zurück. Mit dem [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrag]] fielen nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] alle deutschen Besitztümer des Landes an Japan, anstatt an China zurückgegeben zu werden. Dies führte 1919 zur „Bewegung des 4.&nbsp;Mai“. Chen Duxiu war einer der Organisatoren der Proteste. In Shanghai schlossen sich Studenten mit Arbeitern zusammen, Streiks wurden organisiert. Höhepunkt war der Generalstreik am 5.&nbsp;Juni 1919. Im Jahre 1921 gründete sich in Shanghai die [[Kommunistische Partei Chinas]]. Die 'ausländischen Imperialisten' wurden zunehmend zum Gegner für die Proteste. <br />
<br />
Am 30. Mai 1925 erschossen britische Soldaten in Shanghai demonstrierende Studenten. Die Nationale Revolution wurde ausgerufen. Im Jahre 1927 eroberte die Nationalarmee unter der Führung von [[Chiang Kai-shek]] mit Hilfe der Kommunisten die Stadt und unterstellte die chinesische Sektion der Regierung der [[Kuomintang]]. Im selben Jahr wurden Massenaufstände durch die Regierung brutal niedergeschlagen ([[Shanghai-Massaker#Das Shanghai-Massaker|Massaker von Shanghai]]) und innerhalb weniger Wochen über 5.000 Menschen ohne Gerichtsverhandlung [[Hinrichtung|exekutiert]].<br />
<br />
Im Verlauf der [[Mandschurei-Krise]] im Jahre 1931 kam es zu einem Boykott japanischer Waren. Am 28. Januar 1932 griff die [[Kaiserliche Japanische Armee|Japanische Armee]] mit etwa 70.000 [[Soldat]]en die Stadt an, um den Boykott zu brechen. Vorwand für den Angriff war ein Zwischenfall, bei dem in Shanghai fünf japanische Mönche misshandelt wurden, ein Mönch erlag später seinen Verletzungen. Im Verlauf der [[Schlacht um Shanghai (1932)|Ersten Schlacht um Shanghai]] hielten die chinesischen Truppen dem Angriff nahe der Küste zunächst stand, mussten dann aber in den folgenden Wochen bis in die Stadt zurückweichen. Der Handelsboykott wurde schließlich fallengelassen und eine demilitarisierte Zone um Shanghai eingerichtet. Der Konflikt endete am 31.&nbsp;Mai 1933 mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von Tanggu. <br />
<br />
=== Japanisch-Chinesischer Krieg ===<br />
[[Datei:Battleofshanghai-downtown.jpg|thumb|Schlacht um Shanghai 1937]]<br />
Während des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges]] kam es zur [[Schlacht um Shanghai (1937)|Zweiten Schlacht um Shanghai]]. Nach einem verlustreichen [[Häuserkampf (Militär)|Häuserkampf]] nahmen am 9.&nbsp;November 1937 japanische Streitkräfte die Stadt bis auf die exterritorialen Gebiete ein, in denen sich daraufhin zahlreiche chinesische Flüchtlinge ansiedelten. Diese Gebiete blieben jedoch von den Kriegshandlungen nicht verschont – zerschossene Häuser und zerstörte Wasserleitungen prägten auch hier das Bild. In der Stadt herrschten in dieser Zeit Willkürjustiz und Drogenkartelle. <br />
<br />
Shanghai ist auch ein Ort deutscher und österreichischer Geschichte. Nach dem [[Anschluss Österreichs]] an das [[NS-Deutschland|nationalsozialistische Deutschland]] und den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen]] flohen zwischen 1938 und 1941 ca. 18.000 [[Juden in Deutschland|Juden aus Deutschland]] und [[Judentum in Österreich|Österreich]] nach Shanghai. Weil hier kein [[Visum]] benötigt wurde, war es der letzte Zufluchtsort vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Zu den in die Stadt geflüchteten 6.000 Österreichern gehörte auch der Arzt [[Jakob Rosenfeld]]. Ein bekannter deutscher Flüchtling ist der spätere Finanzminister der USA [[Michael Blumenthal]]. Auch [[Fritz Levy]], bekannt durch den Dokumentarfilm ''Fritz lebt!'', gehörte zu den deutschen Juden, die in Shanghai vor der nationalsozialistischen Verfolgung Zuflucht fanden.<br />
<br />
Kurz nach ihrem [[Angriff auf Pearl Harbor]] im Dezember 1941, in dessen Folge die USA in den [[Pazifikkrieg]] eintraten, internierten die Japaner die in Shanghai ansässigen Staatsangehörigen der Alliierten. Die französischen Truppen wurden von den Besatzern nicht entwaffnet, da sie als Truppen des [[Vichy-Regime]]s nominell Verbündete waren. Gegen Kriegsende wurden die französischen Truppen in Shanghai, einen Tag später als ihre Kollegen in [[Indochina]], am 10.&nbsp;März 1945 festgesetzt. <br />
<br />
Im Mai 1943 zwangen die Japaner alle seit 1938 angekommenen [[Shanghailänder|jüdischen Flüchtlinge]] in einen kleinen Distrikt („Designated Area“) des Stadtbezirks [[Hongkou]] zu ziehen und beschränkten ihre Bewegungsfreiheit außerhalb des [[Shanghaier Ghetto]]s. Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] fiel die Stadt an China zurück, da die USA, Großbritannien und Frankreich bereits während des Krieges gegenüber der national-chinesischen Regierung auf ihre Ansprüche verzichteten.<br />
<br />
=== Kommunistische Machtübernahme ===<br />
[[Datei:Shanghai10.JPG|thumb|Exhibition Center]]<br />
Als die Kommunisten am 27. Mai 1949 unter Führung [[Mao Zedong]]s in Shanghai einmarschierten, übernahmen sie die Kontrolle über das wichtigste Wirtschafts- und Handelszentrum Asiens und damit gleichzeitig über einen Profit bringenden internationalen Hafen. Während die ausländische Gemeinde erwartete, wie immer ihren Geschäften nachgehen zu können, war das neue Regime entschlossen, auch Shanghai eine Rolle in der radikalen Umgestaltung Chinas zuzuweisen. Viele ausländische Firmen verlegten nach der kommunistischen Machtübernahme ihre Einrichtungen nach [[Hongkong]]. Die schlimmsten Elendsviertel wurden niedergerissen, um durch Wohnblöcke ersetzt zu werden. Die Kriminellen und Prostituierten schaffte man zur „Umerziehung“ fort. Ausländisches Kapital wurde konfisziert oder erheblich besteuert.<br />
<br />
Der [[Kuomintang]] unter [[Chiang Kai-shek]] gelang es allerdings, bei ihrer Flucht die [[Goldreserve]]n der [[Bank of China]] für sich zu sichern, sie nach [[Taiwan]] transportieren zu lassen und ließ eine bankrotte Stadt zurück. Über einen Zeitraum von 35 Jahren wurden westliche Einflüsse unterdrückt. Shanghai blieb eine Hochburg des radikalen Denkens. Von dort nahm die [[Kulturrevolution]] Mao Zedongs, der von der Zentralregierung in Peking ausgeschaltet worden war, 1966 ihren Lauf. Einige Rote Garden proklamierten sogar eine eigene Kommune Shanghai, bevor die Ereignisse die Züge hemmungsloser Zerstörung und Rachefeldzüge annahmen. Die Stadt wurde zum Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Splitterparteien. Nach Maos Tod im Jahre 1976 war Shanghai die letzte Bastion der [[Viererbande (China)|Viererbande]] im Kampf um seine Nachfolge, allerdings ohne Erfolg.<br />
<br />
Bis in die 1980er Jahre betrieb die Zentralregierung in Peking bewusst den Niedergang Shanghais, als sie die hier erwirtschafteten Überschüsse für andere Landesteile bis zu einem Grad abschöpfte. Seit einiger Zeit dominieren Persönlichkeiten aus der Region Shanghai, die wohlwollend auf den Wiederaufbau der alten Metropole blicken, sogar die chinesische Zentralregierung.<br />
<br />
=== Wirtschaftlicher Aufschwung ===<br />
[[Datei:Shaghai pudong.JPG|thumb|Pudong]]<br />
Mitte der 1980er Jahre fiel der Entschluss, Shanghai ein weiteres Mal die Vorreiterrolle für die Modernisierung Chinas zuzuweisen, dies führte zu einem enormen Anstieg der Industrieproduktion und der ausländischen Investitionen. 1990 wurde die Sonderwirtschaftszone [[Pudong]] gegründet und der Grundstein für einen „Neuen Bund“ gelegt. <br />
<br />
Die Stadt profiliert sich als Standort für die Entwicklung von Bio-, IT- und Mikroelektroniktechnologien. Sie ist Sitz zahlreicher internationaler finanzieller Institutionen. In Shanghai steht das höchste Gebäude Chinas, das 492 Meter hohe [[Shanghai World Financial Center]]. Die Stadt ist der weltweit einzige Ort, den eine [[Magnetschwebebahn]] – der [[Transrapid Shanghai]] – im öffentlichen Verkehr befährt.<br />
<br />
Einige Probleme bleiben jedoch nach wie vor ungelöst, allen voran die hoffnungslose Überbevölkerung und schwere Umweltprobleme wie [[Smog]], Lärmbelastung und die Verschmutzung der Flüsse. 1996 ist Shanghai zu einer der am stärksten umweltgeschädigten Städte weltweit erklärt worden. Shanghai lag auf der Skala der am meisten von Luftverschmutzung betroffenen Städte der Welt auf Platz vier. Eine Renaissance erleben aber auch viele soziale Probleme, von denen gedacht wurde, die Kommunisten hätten sie nach 1949 für immer beseitigt. Arbeitslosigkeit, Drogenmissbrauch und [[Prostitution]] weisen ein starkes Wachstum auf.<br />
<br />
=== Einwohnerentwicklung ===<br />
[[Datei:Shaghai Jin Mao.JPG|thumb|Jin-Mao-Gebäude]]<br />
Der wirtschaftliche Erfolg Shanghais übt auf Millionen Chinesen eine große Anziehungskraft aus. Um den Zustrom von Menschen in die Stadt kontrollieren zu können, wird der Zuzug durch ein streng gehandhabtes Melde- und Registrierungssystem für Einwohner mit ständigem Wohnsitz bis in die Gegenwart kanalisiert. Die Einwohnerzahl blieb trotz der Tatsache, dass Shanghai die [[wirtschaft]]lich [[Macht|dominierende]] Stadt in China war, nach einem schnellen Anstieg in den 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre bemerkenswert konstant. Seit Anfang der 1990er Jahre ist wieder ein langsamer Anstieg zu verzeichnen.<br />
<br />
Lebten 1957 etwa 6,9 Millionen Menschen in der [[Kernstadt]] (hohe Bebauungsdichte und geschlossene Ortsform) so waren es 1990 rund 7,8&nbsp;Millionen. 2008 lag die Einwohnerzahl der Innenstadt ([[Puxi]]) und der inneren Vororte ([[Minhang]], [[Baoshan (Shanghai)|Baoshan]], [[Jiading]], [[Pudong]]) bei 13,9&nbsp;Millionen.<ref name="DC"/> Die Bevölkerungsdichte beträgt hier 7.226 Einwohner/km² (Puxi = 22.562 Einwohner/km²). In [[Berlin]] sind es zum Vergleich 3.800. <br />
<br />
Im gesamten Verwaltungsgebiet von Shanghai, einschließlich der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten außerhalb der Kernstadt, leben 18,9&nbsp;Mio. Menschen. Davon sind 13,7&nbsp;Mio. registrierte Bewohner mit ständigem Wohnsitz ({{zh|kurz=|v=户口|t=戶|p=[[Hukou|hùkǒu]]}}) und 5,2&nbsp;Mio. temporäre Einwohner ({{zh|kurz=|v=流动人口|t=流動人口|p=liúdòng rénkǒu}}) mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung ({{zh|kurz=|v=暂住证|t=暫住證|p=zànzhùzhèng}}).<ref name="RP"/> Die Bevölkerungsdichte liegt hier bei 2.978 Einwohner/km². <br />
<br />
Wer sich länger als drei Tage in der Stadt aufhalten möchte, muss sich bei einer Behörde melden und wird dort registriert. Der Antragssteller erhält dann eine zeitweilige Aufenthaltsgenehmigung für drei Monate, die nach Ablauf der Frist verlängert werden muss. Beim Amt muss eine Bescheinigung vom Heimatort vorgelegt werden, die bestätigt, dass die Person dort gemeldet ist.<br />
<br />
Das offizielle Bevölkerungswachstum Shanghais wird zurzeit ausschließlich durch Zuwanderung gesteuert, denn der natürliche Zuwachs der registrierten Dauereinwohner wird seit mehreren Jahren durch einen Geburtenrückgang geprägt, der bislang in allen Städten Chinas einmalig ist. Lag das jährliche natürliche Wachstum der Einwohner mit dauerhaftem Wohnsitz 1957 noch bei etwa 4,0 %, so sank diese Rate schnell unter 1,0 % und schließlich auf einen negativen Wert von –0,19 % im Jahre 2000. Das natürliche Wachstum betrug 2006 –0,12 %, [[Geburtenrate]]: 5,95&nbsp;‰ (z.Vgl. Deutschland 8,2&nbsp;‰), Sterberate: 7,19&nbsp;‰. <br />
<br />
Im April 2004 wurde die [[Ein-Kind-Politik|Einkindpolitik]] gelockert: in Shanghai dürfen seitdem Geschiedene und wiederverheiratete Partner Nachwuchs bekommen, auch wenn sie schon ein Kind aus einer früheren Ehe haben. Betrug die Geburtenrate 2003 noch 4,28&nbsp;‰, so stieg sie durch die Lockerung auf etwa 6&nbsp;‰ an und blieb seit 2004 auf diesem Wert. Der natürliche Rückgang der Bevölkerung verlangsamte sich dadurch von 3,24&nbsp;‰ 2003 auf 1,24&nbsp;‰ 2006 (Deutschland –1,8&nbsp;‰). Dazu muss jedoch gesagt werden, dass das natürliche Schrumpfen durch Einwanderung gemindert wird. Junge Leute wandern nach Shanghai ein, verjüngen so den Altersdurchschnitt was dazu führt, dass es anteilig an der Bevölkerung weniger alte Menschen gibt und damit auch relativ weniger Sterbefälle gibt. Die [[Fertilitätsrate]] liegt je nach Schätzung bei etwa 0,9 Kindern je Frau (Deutschland:&nbsp;1,37). Für das gesamte Verwaltungsgebiet von Shanghai wird bis 2020 ein Anstieg der Einwohnerzahl auf 23&nbsp;Millionen prognostiziert.<ref>Shanghai Daily: [http://www.shanghaidaily.com/sp/article/2009/200906/20090625/article_405305.htm City home to 23m by 2020], vom 25. Juni 2009</ref><br />
<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Kernstadt (Puxi) und der inneren Vororte (Minhang, Baoshan, Jiading, Pudong). Aufgeführt sind alle in Shanghai registrierten Bewohner. Dazu gehören Personen mit ständigem Wohnsitz und temporäre Einwohner mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung. <br />
<br />
[[Datei:Einwohner-shanghai.gif|thumb|upright=2.0|Einwohnerzahlen 1851–2005 (ohne temporäre Einwohner)]]<br />
<br />
{|<br />
| valign="top" |<br />
{| class="prettytable"<br />
! style="background:#efefef;" | &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| 1800 || align="right" | 200.000<br />
|-<br />
| 1851 || align="right" | 250.000<br />
|-<br />
| 1864 || align="right" | 500.000<br />
|-<br />
| 1879 || align="right" | 276.000<br />
|-<br />
| 1890 || align="right" | 375.000<br />
|-<br />
| 1901 || align="right" | 651.000<br />
|-<br />
| 1910 || align="right" | 832.500<br />
|-<br />
| 1918 || align="right" | 1.000.000<br />
|-<br />
| 1926 || align="right" | 1.500.000<br />
|-<br />
| 1931 || align="right" | 3.124.000<br />
|-<br />
| 1940 || align="right" | 3.595.000<br />
|-<br />
| 1948 || align="right" | 4.423.000<br />
|-<br />
| 1950 || align="right" | 4.927.300<br />
|-<br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
{| class="prettytable"<br />
! style="background:#efefef;" | &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| 1953 || align="right" | 6.204.417<br />
|-<br />
| 1958 || align="right" | 6.977.000<br />
|-<br />
| 1970 || align="right" | 7.000.000<br />
|-<br />
| 1978 || align="right" | 5.570.000<br />
|-<br />
| 1980 || align="right" | 6.010.000<br />
|-<br />
| 1982 || align="right" | 6.320.829<br />
|-<br />
| 1985 || align="right" | 6.980.000<br />
|-<br />
| 1987 || align="right" | 7.220.000<br />
|-<br />
| 1990 || align="right" | 7.821.787 <br />
|-<br />
| 1995 || align="right" | 9.566.600<br />
|-<br />
| 2000 || align="right" | 12.531.139<br />
|-<br />
| 2005 || align="right" | 13.291.900<br />
|-<br />
| 2008 || align="right" | 13.831.900<br />
|-<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
=== Entwicklung der Wohnsituation ===<br />
[[Datei:Shanghai05.JPG|thumb|Wohngebäude]]<br />
[[Datei:Shanghai04.JPG|thumb|Wohngebäude]]<br />
Die jahrzehntelange Vernachlässigung der [[Infrastruktur]] und des Wohnungsbaus, aber auch die schnelle Entwicklung in den letzten Jahren haben viele Engpässe für die weitere Entwicklung der Stadt offenkundig werden lassen.<br />
<br />
Nach wie vor prekär ist die Versorgung mit Wohnraum, wenn sich auch nach offiziellen Angaben der Stadtregierung die Netto-Wohnfläche pro Kopf in der Zeit zwischen 1957 (3&nbsp;[[Quadratmeter|m²]]) und heute (9&nbsp;m²) verdreifacht hat. Die kommunistische Stadtregierung war keineswegs untätig gewesen, bereits seit Anfang der 1950er Jahre wurden die Wohn- und Lebensverhältnisse in rund 300 Stadtvierteln mit unzureichendem Standard verbessert und viele neue Wohngebiete errichtet. Zum Vergleich: in den für den Mittelstand und ausländische Beschäftigte propagierten Wohnungen und Eigenheimen, z.B. in der „Autostadt“ [[Anting]], wird mit einem Bedarf von 30 Quadratmeter pro Kopf gerechnet. <br />
<br />
Trotzdem kam der Bau von Wohnungen dem wachsenden Bedarf aus Mangel an Kapital über Jahrzehnte nur ungenügend nach. Shanghai galt früher in China traditionell als eine der Städte mit großer Wohnungsnot. Erst seit Beginn der Wirtschaftsreformen fand eine Belebung des Wohnungsbaus statt: Seit Anfang der 1980er Jahre wurde die gesamte Wohnfläche in Shanghai mehr als verdoppelt. Die Verbesserung des Angebots an Wohnraum war verbunden mit einer begrenzten Wohnungsreform, die unter anderem durch Förderung des Wohnungseigentums und die Einrichtung von öffentlichen [[Akkumulation (Börse)|Akkumulationsfonds]] die Investitionsmittel zu vergrößern suchte.<br />
<br />
So sank der Anteil von Haushalten in akuter Wohnungsnot, das heißt mit weniger als vier Quadratmetern Wohnfläche pro Kopf bis heute auf knapp unter zehn Prozent aller Haushalte. In Shanghai sind es vor allem die Altstadtviertel, die zudem von zahlreichen Industriebetrieben durchsetzt sind, in denen immer noch sehr beengte Wohnverhältnisse herrschen. Da der Baugrund in den älteren Wohngegenden im Stadtzentrum sehr teuer ist, hat die Stadtregierung den Grund und Boden teilweise an ausländische Investoren verkauft, die Büro- Geschäfts- und Hotelkomplexe errichteten.<br />
<br />
Als Folge dieser Praxis kam es in Verbindung mit zahlreichen Verkehrsprojekten zu großflächigen Sanierungen in der Altstadt und Zwangsumsiedlungen von mehreren Hunderttausend Menschen in Neubausiedlungen am Stadtrand mit unzureichender Infrastruktur. Die genannten Wohnungsdaten beziehen sich nur auf die Bewohner mit Hauptwohnsitz in Shanghai, die Wohnsituation der rund 4,7&nbsp;Mio. Einwohner mit beschränkter Aufenthaltsgenehmigung ist deutlich schlechter. Zahlreiche [[Migrant]]en, überwiegend frühere Bauern aus den ländlichen Regionen Chinas, leben auf den Baustellen, in einfachen Betriebs-Wohnheimen oder sie mieten sich einen Raum bei Bauern an der Peripherie der Stadt. Ein großer Teil der temporären Einwohner lebt am Stadtrand, weil dort eher Platz für selbstgebaute Hütten vorhanden ist und die Polizeikontrollen weniger scharf sind. [[Slum]]-ähnliche Siedlungen sind seit den 1990er Jahren auch in Shanghai zu finden. <br />
<br />
Die Bedeutung der Migranten für die Wirtschaft und das Leben in Shanghai wird unterschiedlich beurteilt. Einerseits sind die Zuwanderer fast unentbehrlich als Bauarbeiter, Handwerker, Kleinhändler oder Arbeiter bei der Straßenreinigung und in den Textilfabriken, andererseits wird ihr Druck auf den Wohnungsmarkt, die Infrastruktur und ihr Anteil an kriminellen Delikten in der Stadt mit Sorge betrachtet.<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Stadtregierung ===<br />
[[Datei:Chen Yi in Shanghai.JPG|thumb|Chen Yi, erster kommunistischer Bürgermeister von Shanghai]]<br />
Bürgermeister von Shanghai ist [[Han Zheng]]. Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger Chen Liangyu am 21.&nbsp;Februar 2003. Han Zheng, Jahrgang 1954, war bei seiner Amtsübernahme der jüngste Bürgermeister Shanghais seit 1949. Er besitzt einen Master in Ökonomie von der Shanghai East China Normal University.<br />
<br />
Weitere Mitglieder der Stadtregierung von Shanghai sind der Sekretär des Parteikomitees Chen Liangyu, der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses Gong Xueping und der Vorsitzende der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) Jiang Yiren. Die PKKCV setzt sich aus dem Nationalkomitee und den örtlichen Komitees verschiedener Ebenen zusammen.<br />
<br />
Der Stadtregierung unterstehen die Regierungen von 18 [[Stadtbezirk (China)|Stadtbezirken]] und einem Kreis. Die Stadtbezirke gliedern sich wiederum in [[Straßenviertel (China)|Straßenviertel]], zum Teil auch in [[Großgemeinde (China)|Großgemeinden]]. Der Kreis setzt sich hingegen aus [[Gemeinde (China)|Gemeinden]] und Großgemeinden zusammen. Am unteren Ende der Verwaltungspyramide Shanghais befinden sich in den urbanen Gebieten die sogenannten [[Einwohnergemeinschaft (China)|Einwohnergemeinschaften]] ({{zh|kurz=|c=社区|t=社區}}), die von den Einwohnerkomitees ({{zh|kurz=|v=居民委员会|t=居民委員會|p=jūmín wěiyuánhùi}}) verwaltet werden und in den ländlichen Regionen die Dörfer ({{zh|kurz=|c=村}}), die von Dorfkomitees ({{zh|kurz=|v=村民委员会|t=村民委員會|p=cūnmín wěiyuánhùi}}) verwaltet werden.<br />
<br />
Shanghai ist im Vergleich zu Peking seit vielen Jahren durch eine besonders liberale Politik geprägt. Nachdem die Stadt nach der Machtübernahme der Kommunisten im Jahre 1949 von der politischen Führung in Peking lange Zeit vernachlässigt wurde, stiegen in den 1980er und 1990er Jahren viele Politiker Shanghais in höchste Partei- und Regierungsämter auf.<br />
<br />
Dazu gehören der ehemalige Bürgermeister und spätere Staatspräsident [[Jiang Zemin]], der während seiner Amtszeit (1985–1988) den wirtschaftlichen Wiederaufstieg der Stadt einleitete. Nach ihm kam [[Zhu Rongji]], der nach seiner erfolgreichen Tätigkeit als Bürgermeister von Shanghai (1988–1991) zwischen 1998 und 2003 Ministerpräsident der Volksrepublik China war.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Liste der Bürgermeister der Stadt Shanghai]]<br />
<br />
=== Städtepartnerschaften ===<br />
Shanghai unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:<ref>Shanghai Municipality: [http://www.shfao.gov.cn/wsb/node111/node136/node137/index.html Städtepartnerschaften]</ref><ref>Shanghai Statistics: [http://www.stats-sh.gov.cn/2003shtj/tjnj/2007tjnje/E07/E0724B.htm Städtepartnerschaften]</ref><br />
{| style="padding:0em 1em 0em 1em;"<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{flagicon|Japan}} seit 30. November 1973: [[Yokohama]], [[Japan]]<br />
: {{flagicon|Japan}} seit 18. April 1974: [[Ōsaka]], [[Japan]]<br />
: {{flagicon|Italy}} seit 25. Juni 1979: [[Mailand]], [[Italien]]<br />
: {{flagicon|the Netherlands}} seit 23. November 1979: [[Rotterdam]], [[Niederlande]]<br />
: {{flagicon|the United States}} seit 28. Januar 1979: [[San Francisco]], [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
: {{flagicon|Croatia}} seit 18. Juni 1980: [[Zagreb]], [[Kroatien]]<br />
: {{flagicon|North Korea}} seit 18. Juni 1982: [[Hamhung]], [[Nordkorea]]<br />
: {{flagicon|Pakistan}} seit 15. Februar 1984: [[Karatschi]], [[Pakistan]]<br />
: {{flagicon|Belgium}} seit 27. Mai 1984: [[Antwerpen]], [[Belgien]]<br />
: {{flagicon|Canada}} seit 14. Mai 1985: [[Montreal]], [[Kanada]]<br />
: {{flagicon|Greece}} seit 24. Juni 1985: [[Piräus]], [[Griechenland]]<br />
: {{flagicon|Germany}} seit 29. Mai 1986: [[Hamburg]], [[Deutschland]]<br />
: {{flagicon|Morocco}} seit 8. September 1986: [[Casablanca]], [[Marokko]]<br />
: {{flagicon|France}} seit 26. Oktober 1987: [[Marseille]], [[Frankreich]]<br />
: {{flagicon|Brazil}} seit 7. Juli 1988: [[São Paulo]], [[Brasilien]]<br />
: {{flagicon|Russia}} seit 15. Dezember 1988: [[Sankt Petersburg]], [[Russland]]<br />
: {{flagicon|Turkey}} seit 23. Oktober 1989: [[Istanbul]], [[Türkei]]<br />
: {{flagicon|Egypt}} seit 15. Mai 1992: [[Alexandria]], [[Ägypten]]<br />
: {{flagicon|Israel}} seit 21. Juni 1993: [[Haifa]], [[Israel]]<br />
: {{flagicon|South Korea}} seit 24. August 1993: [[Busan]], [[Südkorea]]<br />
: {{flagicon|Vietnam}} seit 14. Mai 1994: [[Ho-Chi-Minh-Stadt]], [[Vietnam]]<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{flagicon|Vanuatu}} seit 8. Juni 1994: [[Port Vila]], [[Vanuatu]]<br />
: {{flagicon|New Zealand}} seit 21. Oktober 1994: [[Dunedin]], [[Neuseeland]]<br />
: {{flagicon|Uzbekistan}} seit 15. Dezember 1994: [[Taschkent]], [[Usbekistan]]<br />
: {{flagicon|Portugal}} seit 15. April 1995: [[Porto]], [[Portugal]]<br />
: {{flagicon|Yemen}} seit 14. September 1995: [[Aden]], [[Jemen]]<br />
: {{flagicon|Namibia}} seit 1. November 1995: [[Windhoek]], [[Namibia]]<br />
: {{flagicon|Argentina}} seit 17. Juni 1997: [[Rosario]], [[Argentinien]]<br />
: {{flagicon|Finland}} seit 14. September 1998: [[Espoo]], [[Finnland]]<br />
: {{flagicon|the United Kingdom}} seit 18. Oktober 1999: [[Liverpool]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]<br />
: {{flagicon|Mozambique}} seit 25. Oktober 1999: [[Maputo]], [[Mosambik]]<br />
: {{flagicon|the United Arab Emirates}} seit 30. Mai 2000: [[Dubai]], [[Vereinigte Arabische Emirate]]<br />
: {{flagicon|Ecuador}} seit 6. Juli 2001: [[Guayaquil]], [[Ecuador]]<br />
: {{flagicon|Chile}} seit 10. Juli 2001: [[Valparaíso]], [[Chile]]<br />
: {{flagicon|Spain}} seit 31. Oktober 2001: [[Barcelona]], [[Spanien]]<br />
: {{flagicon|Norway}} seit 10. November 2001: [[Oslo]], [[Norwegen]]<br />
: {{flagicon|Sri Lanka}} seit 11. August 2003: [[Colombo]], [[Sri Lanka]]<br />
: {{flagicon|Sweden}} seit 23. Oktober 2003: [[Göteborg]], [[Schweden]]<br />
: {{flagicon|Austria}} seit 17. Mai 2006: [[Salzburg]], [[Österreich]]<br />
: {{flagicon|Ireland}} seit 19. Mai 2005: [[Cork]], [[Irland]]<br />
: {{flagicon|the United States}} seit 18. Dezember 2006: [[Winston-Salem]], [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
: {{flagicon|Switzerland}} seit 19. November 2007: [[Basel]], [[Schweiz]]<br />
|}<br />
<br />
=== Regionenpartnerschaften ===<br />
Shanghai unterhält mit folgenden Regionen Partnerschaften:<br />
{| style="padding:0em 1em 0em 1em;"<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{flagicon|Japan}} seit 21. November 1980: [[Präfektur Ōsaka]], [[Japan]]<br />
: {{flagicon|the Philippines}} seit 15. Juni 1983: [[Metro Manila]], [[Philippinen]]<br />
: {{flagicon|Poland}} seit 4. Juli 1985: [[Woiwodschaft Pommern]], [[Polen]]<br />
: {{flagicon|Australia}} seit 24. Mai 1989: [[Queensland|Bundesstaat Queensland]], [[Australien]]<br />
: {{flagicon|Chile}} seit 28. August 1996: [[Provinz Santiago]], [[Chile]]<br />
: {{flagicon|Mexico}} seit 18. November 1998: [[Jalisco|Bundesstaat Jalisco]], [[Mexiko]]<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
: {{flagicon|Thailand}} seit 2. April 2000: [[Chiang Mai (Provinz)|Provinz Chiang Mai]], [[Thailand]]<br />
: {{flagicon|South Africa}} seit 16. Mai 2001: [[KwaZulu-Natal|Provinz KwaZulu-Natal]], [[Südafrika]]<br />
: {{flagicon|Romania}} seit 15. April 2002: [[Kreis Constanţa]], [[Rumänien]]<br />
: {{flagicon|Slovakia}} seit 10. November 2003: [[Bratislavský kraj]], [[Slowakei]]<br />
: {{flagicon|Denmark}} seit 10. November 2003: [[Region Midtjylland]], [[Dänemark]]<br />
: {{flagicon|Indonesia}} seit 30. August 2006: [[Jawa Timur|Provinz Jawa Timur]], [[Indonesien]]<br />
|}<br />
<br />
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br />
=== Theater ===<br />
[[Datei:Shanghai opera.jpg|thumb|Opernhaus]]<br />
Die Stadtväter von Shanghai ließen am Platz des Volkes ({{zh|kurz=|v=人民广场|t=人民廣場|p=Rénmín guǎngchǎng|b=People’s Square}}), der zu [[Kolonialismus|Kolonialzeiten]] eine Pferderennbahn war, ein extravagantes Opernhaus ''(Shanghai Grand Theater)'' bauen, ein beeindruckendes [[Gebäude]] mit 40 Meter Höhe. Baubeginn war 1994 und Einweihung im Jahre 1998. Es gibt drei Aufführungsräume: Der Hauptraum bietet 1.800 Sitzplätze, daneben ein mittelgroßer Raum mit 600 Plätzen und ein Raum mit 250 Sitzplätzen für Kammermusikaufführungen. <br />
<br />
Die Designer waren: ''France’s Arte Jean-Marie Charpentier & Associates''. Die hochmoderne Akustik und große zentrale Konzerthalle wurden so konzipiert, dass alle möglichen Kunstformen, angefangen bei westlichen Theaterstücken, Opern und Kammermusikkonzerten bis hin zu Chinesischer Oper und Lesungen klassischer Werke, dort aufgeführt werden können.<br />
<br />
Das Shanghai Centre in der Nanjing Xi Lu beherbergt ein riesiges, neues Mehrspartenhaus für Konzerte, Ballett, Oper und Akrobatik-Shows von internationalem Rang. Der allabendliche Auftritt der berühmten Akrobatentruppe Shanghais ist ein grandioses Spektakel aus Bodenakrobatik, Jonglierkunst, Clowneinlagen, Zaubervorführungen und Tiernummern. Einige der Kunststücke wie Schwertschlucken, Feuerspeien und die beeindruckenden Balanceakte wurden bereits zu Zeiten der [[Han-Dynastie]] (206 v.Chr. bis 220 n.Chr.) entwickelt. <br />
<br />
Das Lan Xin Theater in der Changle Lu stammt noch aus der Kaiserzeit und zeigt westliche sowie chinesische Opern, mitunter finden auch Magier-Shows statt. Als Außenposten kolonialer Kultur und Sitz der British Amateur Dramatic Society war das Theater bis 1933 Aufführungsort überaus beliebter Revuen.<br />
<br />
=== Museen ===<br />
[[Datei:The shanghai museum.jpg|thumb|Shanghai Museum]]<br />
[[Datei:ShanghaiStreet.JPG|thumb|Straße in der Altstadt]]<br />
Von den vielen [[Museum|Museen]] der Stadt sind unter anderem das „[[Shanghai Museum|Museum für Kunst und Geschichte]]“ mit seinen umfangreichen Sammlungen chinesischer Kunst (Keramik, [[Chinesisches Porzellan|Porzellan]] und Gemälde) und das „Naturwissenschaftliche Museum“ mit seinen zahlreichen zoologischen Exponaten sehenswert.<br />
<br />
Das [[Shanghai Museum]] ist eines der kulturellen Zentren der Stadt. Das Museum hat zehn Galerien, die einen vollständigen Überblick über die chinesische Kunst und Kultur bieten.<br />
<br />
Zu den Hauptattraktionen gehören eine siebenmal täglich gezeigte Live-Demonstration altertümlicher Töpfertechniken, eine Sammlung farbenprächtig lackierter Nuo-Ritualmasken aus der Provinz [[Guizhou]], sowie ein Anzug aus Lachshaut, wie er von dem Volk der [[Hezhen]] in der Provinz [[Heilongjiang]] getragen wird. Eine aufschlussreiche Ausstellung über die Geschichte chinesischer Malerei zeigt Bilder von der [[Zeit der Streitenden Reiche]] über die Song-Periode bis zu den westlichen Einflüssen unter den Qing.<br />
<br />
Im Südwesten Shanghais liegt der „Longhua-Friedhof der Märtyrer“, dessen Name an jene erinnern soll, die während der Jahrzehnte vor dem endgültigen Sieg im Jahre 1949 im Kampf für den chinesischen Kommunismus ihr Leben ließen. Im Besonderen wird der Arbeiter, Aktivisten und Studenten gedacht, die in den 1920er Jahren von [[Chiang Kai-shek]]s Truppen niedergemetzelt wurden – das Friedhofsgelände soll die zentrale Exekutionsstätte gewesen sein.<br />
<br />
Inmitten des Geländes befindet sich eine verglaste Ausstellungshalle in Pyramidenform mit einem großen Ehrenmal für 250 kommunistische Märtyrer, die sich Chiangs Soldaten entgegenstellten. Zahllose steinerne Gedenkskulpturen, viele davon mit Fotos und Namen versehen, stehen über den Park verstreut, eine davon mit einer ewigen Flamme direkt hinter der Ausstellungshalle. Die frischen Blumen, die täglich niedergelegt werden, zeugen von der Bedeutung, die diese Ereignisse bis heute besitzen.<br />
<br />
=== Bauwerke ===<br />
[[Datei:Longhuata1200x1600.jpg|thumb|Long-Hua-Pagode]]<br />
Zu den größten Attraktionen Shanghais zählen die siebenstöckige „Long-Hua-Pagode“ aus der Zeit der [[Song-Dynastie]] (960–1279) und das Long-Hua-Kloster mit einer drei Meter hohen [[Buddha]]-Statue.<br />
<br />
Der ''waterbund'', kurz [[Bund (Shanghai)|Bund]], wurde nach dem ersten chinesischen Staatspräsidenten [[Sun Yat-sen]] in Zhong-Shan-Straße umbenannt. Der Bund wurde zunächst von Niederländern als Deich zum [[Huangpu-Fluss]], einem Zufluss des [[Chang Jiang|Jangtse]], errichtet. Dort befinden sich eine Uferpromenade sowie im europäischen Stil errichtete Gebäude. Sie sind zwischen dem Ende des 19. und dem Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts entstanden. Das ehemalige Zentralgebäude des chinesischen Seezolls mit seinem 33 Meter hohen Turm ist eines der bekanntesten, lange Zeit das höchste Gebäude Chinas. Berühmt ist auch das Peace Hotel.<br />
<br />
Südlich dieses Straßenzuges erstreckt sich die durch meist zweistöckige Holzhäuser und enge Gassen geprägte Altstadt. Im Herzen dieses historischen Zentrums Shanghais befinden sich ein Basar und der [[Yu-Garten]] (Yu Yuan) aus dem 16. und 17.&nbsp;Jahrhundert, einer der berühmtesten Gärten in China. Die Anlage umfasst etwa 30 Hallen und Pavillons sowie mehrere Seen. Sehenswert ist auch das astronomische Observatorium der Stadt. Die alten ''Li Longs'' in den ehemaligen französischen und englischen Bezirken, wo drei Generationen in einem Apartment lebten, wurden abgerissen. Sie waren oft aus einer Kombination Holz/Ziegel/Gips oder Beton/Stahl gebaut. <br />
<br />
Etwas südlich des Suzhou-Kanals befindet sich im Nordwesten der Stadt eine der wichtigsten religiösen Stätten Shanghais, der 1882 eigens für zwei kostbare Buddha-Statuen aus [[Myanmar]] errichtete [[Jadebuddha-Tempel]] (Yufo Si). Die Buddhen wurden jeweils aus einem einzigen Block weißer Jade geschnitzt. Zwischen 1949 und 1980 war der Tempel geschlossen, inzwischen wird er wieder sehr aktiv genutzt. Heute bewohnen ungefähr 100 Mönche den Tempel und bilden Schüler aus, um die überall im Land wieder eröffnenden Klöster mit neuem Leben zu füllen.<br />
<br />
[[Datei:Shanghai from the SWFC.jpg|thumb|Der Jin Mao Tower bei Nacht, vom 94.&nbsp;Stock des Shanghai World Financial Center aus gesehen]]<br />
Die meisten [[Wolkenkratzer]] werden in Pudong errichtet, dort steht auch das [[Shanghai World Financial Center]], das am 14.&nbsp;September 2007 seine Endhöhe von 492 Meter mit 101 Stockwerken erreichte. Damit ist das Gebäude höher als der daneben stehende [[Jin Mao Tower]] (421 Meter) und der [[Oriental Pearl Tower]] (468 Meter), und somit das höchste Gebäude und Bauwerk der Volksrepublik China und (nach dem [[Burj Khalifa]] und dem [[Taipei 101]]) das dritthöchste Gebäude der Welt. <br />
<br />
Shanghai ist heute die modernste und dem Westen ähnlichste Stadt in der Volksrepublik China. Der historische Kern ist nur noch als Touristenattraktion vorhanden, während der Bau von Wolkenkratzern bei 24-stündiger Bautätigkeit zunimmt.<br />
<br />
Auf dem Gelände der [[Expo 2010]] entsteht neben den Länderpavillions derzeit die Expoachse mit der weltgrößten Membrankonstruktion, die später als Einkaufszentrum umgenutzt werden soll.<br />
<br />
=== Parks ===<br />
[[Datei:Shanghai yuyuan gardensJPG.jpg|thumb|Yu-Garten]]<br />
Anders als Peking und vielen anderen historischen Städten Chinas mit ehemaligen Palastparks oder schon früh angelegten Volksparks mangelt es Shanghai an größeren öffentlichen Grünflächen. Dies ist eine Folge der hohen Grundstückspreise im Kern der Stadt, die starke Verdichtung der westlich des Huangpu gelegenen Kernzone ließ eher Fabriken und Wohngebiete entstehen. Erst mit der Verdrängung der älteren Bebauung durch moderne Verwaltungs-, Büro- und Wohnbauten bot sich die Gelegenheit, in ausgesparten Parzellen oder um die hochragenden Objekte herum etwas Grün anzulegen. Nur im Stadtteil Pudong ist mit dem circa 140 Hektar großen ''Century Park'' eine wassergeprägte Parkanlage entstanden, die Weltstadtansprüchen genügt. <br />
<br />
Direkt am Zusammenfluss des Huangpu und des Suzhou-Kanals befindet sich eine Schöpfung aus britischer Kolonialzeit, der Huangpu-Park, dessen Untergrund aus angeschwemmtem Schlamm und [[Silt|Schluff]] entstand, die sich um ein Schiffswrack aufhäuften. Dort waren während der britischen Herrschaft [[Sikhismus|Sikh]]-Soldaten anzutreffen, die der Einhaltung der Regel, wonach Hunden und Chinesen der Zutritt zum Park verboten war – es sei denn, es handelte sich um Bedienstete in Begleitung ihrer Herrschaft – achteten.<br />
<br />
Nach Protesten erging eine Änderung dieser Praxis, so dass „gut gekleidete“ Chinesen den Park betreten durften, sofern ihrem Antrag auf entsprechende Sondergenehmigung stattgegeben wurde. Inzwischen steht im Park ein Denkmal für die „Volkshelden“ und wird gern von den Einheimischen zum frühmorgendlichen [[Taijiquan]] besucht. Unter dem Denkmal ist ein kleines Museum angesiedelt, das einen informativen Abriss der Stadtgeschichte präsentiert.<br />
<br />
Der Botanische Garten ist eine von üppig grünen Bäumen bestandene und von Vögeln bevölkerte Oase abseits des Großstadtlärms. Unter den mehr als 9.000 dort gedeihenden Pflanzen befinden sich zwei Granatapfelbäume, die bereits im 18.&nbsp;Jahrhundert während der Herrschaft des Kaisers [[Qianlong]] gepflanzt worden sein sollen und trotz ihres Alters noch heute Früchte entwickeln. Interessant ist auch die Orchideensammlung, die mehr als hundert verschiedene Arten umfasst. Im Frühjahr 1999 fand auf dem Gelände die Weltausstellung für Pflanzen statt.<br />
<br />
=== Denkmäler ===<br />
[[Datei:Bach-Denkmal Shanghai1.jpg|thumb|Denkmal für Johann Sebastian Bach in Shanghai]]<br />
Seit 2008 erinnert ein Denkmal an [[Albert Einstein]] und sein Lebenswerk.<ref>Entwurf: Tang Shichu, Einweihung u. a. mit [[Gerhard Schröder]], vgl. Bericht [http://www.shanghaidaily.com/sp/article/2008/200806/20080606/article_362221.htm A statue with true relativity] in [[Shanghai Daily]] vom 6. Juni 2008.</ref> Einstein hatte seine Japanreise 1922 auch mit einer Reise nach Shanghai verbunden und hier im ''Astor House Hotel'' gewohnt. Bei seiner Ankunft am 13.&nbsp;November des Jahres erfuhr er von seinem [[Nobelpreis]]. Am 31.&nbsp;Dezember 1923 kam Einstein ein zweites Mal nach Shanghai und hielt im Rathaus, Fuzhou Road, einen Vortrag über seinen Beitrag zur Physik.<br />
<br />
In der Nähe des Hauptbahnhofs erinnert ein Denkmal an [[Johann Sebastian Bach]].<br />
<br />
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===<br />
[[Datei:Shanghai F1 Circui 01.jpg|thumb|Formel-1-Rennstrecke in Anting]]<br />
[[Datei:PeopleSquareTraffic.JPG|thumb|Platz des Volkes]]<br />
In Shanghai finden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen und Festivitäten statt. Die meisten der chinesischen Feiertage und Feste richten sich nach dem beweglichen [[Lunarkalender|Mondkalender]]. Deshalb weichen im westlichen Kalender die Daten in jedem Jahr um bis zu mehrere Wochen voneinander ab. <br />
<br />
Das im Frühjahr jeden Jahres stattfindende Tempelfest in Longhua Old Town hat eine über dreihundertjährige Tradition. Nach einer Legende wurde der Lachende [[Buddha]] unter einem Longhuabaum geboren. Er verkündete dort die Lehre des [[Buddhismus]] und heilte Menschen. Daraus entstand später das Tempelfest. Weitere Feste und Veranstaltungen im Frühjahr sind das Pfirsichfest in Nan Hui, das ''Shanghai International Fashion Festival,'' das ''Shanghai International Music Festival'' sowie das ''Shanghai International Tea Culture Festival.'' Letztere Veranstaltung ist der Kultur des Teetrinkens gewidmet.<br />
<br />
Beim [[Drachenbootfest]] im Juni – am fünften Tag des fünften Monats nach dem Mondkalender wird des chinesischen Nationalhelden Qu Yuan erinnert, der sich im 3.&nbsp;Jahrhundert n. Chr. aus Protest gegen ein korruptes Herrscherhaus im Fluss ertränkte. Nach einer Legende versuchten die Menschen die Fische vom Verzehr seines Körpers abzuhalten, indem sie in Bambusblätter gehüllte Reisklöße ins Wasser warfen und die Fische durch lautes Trommeln zu verjagen versuchten. Während Wettfahrten beim Drachenbootfest jagen heute angefeuert vom Schlag der Trommeln die Mannschaften in ihren schmalen Booten über das Wasser. Am Feiertag wird natürlich in Bambusblätter eingewickelter Reis gegessen.<br />
<br />
Zwei weitere Veranstaltungen im Juni sind das ''Shanghai International Film Festival'' und das ''Shanghai International TV Festival.'' Der ''[[Großer Preis von China|Große Preis von China]]'' im [[Formel 1|Formel-1]]-Rennsport ''(The Sinopec Formula One Car Race)'' findet im April auf dem [[Shanghai International Circuit]] in [[Anting]], 30 Kilometer nordwestlich von Shanghai, statt. Am 1.&nbsp;Oktober jedes Jahres gedenken die Bewohner Shanghais mit dem Nationalfeiertag der Gründung der Volksrepublik China. Meistens Anfang Oktober – am 15.&nbsp;Tag des achten Mondes – wird das [[Mondfest]] veranstaltet (auch Herbstfest genannt). Nach alter Tradition beobachten die Einwohner der Stadt an diesem Abend den Vollmond und beschenken sich mit „Mondkuchen“, einem mit Eigelb, Bohnenpaste, Zucker und vielen anderen Köstlichkeiten gefüllten Gebäck. <br />
<br />
Im Herbst finden des Weiteren das ''Shanghai Sweet-Osmanthus Festival,'' das ''Shanghai International Fireworks Festival,'' das ''Shanghai Oranges Festival,'' das ''Shanghai International Tourist Festival'' und das ''Shanghai International Art Festival'' statt. Im November jedes Jahres wird der [[Shanghai-Marathon]] ausgetragen. Ebenfalls im November wurde bereits zum dritten Mal der [[Tennis Masters Cup]] im Qi-Zhong-Stadium in Shanghai abgehalten. 2006 konnte sich [[Roger Federer]] als Sieger verewigen.<br />
<br />
=== Kulinarische Spezialitäten ===<br />
[[Datei:Shanghai15.JPG|thumb|Obst- und Gemüseladen]]<br />
[[Datei:Fischmarkt Shanghai.JPG|thumb|Fischmarkt in Shanghai]]<br />
Die Restaurantszene der Stadt erfährt zahlreiche Veränderungen. In den letzten Jahren wurden neue raffinierte und vornehme Lokale eröffnet. Dem Gast bietet sich eine große Auswahl an Restaurants, die [[Indien|indische]], [[Korea|koreanische]], [[Frankreich|französische]] oder eine andere Küche anbieten. Die chinesische Küche der Stadt bildet hier keine Ausnahme. <br />
<br />
Ein Wiederaufleben des ''Shanghai Chic'' der 1930er Jahre brachte viele elegante, moderne Lokale mit sich, die Hausmannskost aus Shanghai servieren. Des Weiteren gibt es zahlreiche [[Guangdong|kantonesische]] Restaurants, die durchaus mit jenen in [[Hongkong]] konkurrieren können und ausgezeichnetes Essen in stilvoller Umgebung bieten.<br />
<br />
Die Shanghai-Küche beinhaltet viel frischen Fisch, Schalen- und Krustentiere. Charakteristisch ist eine Kochtechnik, die heute in ganz China praktiziert wird: das Rotkochen. Aus einer dunklen [[Soja]]-Sauce und Reiswein wird ein [[Fond (kulinarisch)|Fond]] bereitet, in dem das Gargut (Fisch, Fleisch oder Geflügel) mehrere Stunden köchelt. Ein klassischer Begleiter zu allen Mahlzeiten ist Reis. Spezialitäten aus Shanghai sind z.B. „Shanghai Crab“ (gedämpfte, oder frittierte Flusskrebse), Aal in Öl, „Tausendjährige Eier“ (schwarze Eier, Föhrenblüteneier), Rindfleisch „Quilin Ganshao Niu“, raffiniert gewürzt und angerichtet, die „Acht-Juwelen“-Cilipaste, [[Krabbe]]n mit [[Seegurken]] und der geröstete Mandarinfisch.<br />
<br />
Empfehlenswert sind auch Shanghai-Ravioli, mit Schweinefleisch gefüllt und zuletzt grilliert, damit das weiche Innere mit dem knackigen Boden kontrastiert, sowie [[Karpfen]]-Schwanz „Qingyu Shuaishui“, Caotou-Gemüse „Shengbian Caotou“, Kieferkern mit Maiskolben „Songren Yumi“, Reisklöße mit süßer Füllung „Gedan Yuanzi“, Reismehl-Gebäck „Canglangting Sijigao“, Bootskuchen „Lübolang Chuandian“ und in [[Bambus]]- oder Schilfblätter eingewickelte Reisklöße „Qiaojiapeng Zongzi“.<br />
<br />
=== Einkaufen ===<br />
[[Datei:Shanghai-NanjingRd01-l.jpg|thumb|Nanjing Lu]]<br />
[[Datei:Shanghaieinkaufen.JPG|thumb|Eine belebte Einkaufsstraße in Shanghai]]<br />
Vom ''Bund'' führen die Hauptgeschäftsstraßen der Stadt nach Westen durch das Zentrum Shanghais, darunter auch eine der beiden großen Einkaufsstraßen, die [[Nanjing Lu]], begleitet von zwei wichtigen, parallel dazu verlaufenden Verkehrsadern, der Fuzhou-Straße und der Yan’an-Straße. Zu Zeiten der ausländischen [[Konzession]]en galt die Nanjing-Straße als eine Mischung aus Broadway und Oxford Street, und selbst nach 1949 behauptete sie sich als ein Mittelpunkt des Theaters und Kinos und blieb eine der belebtesten Einkaufsstraßen der Welt. <br />
<br />
Grelles Neonlicht und eindrucksvolle Schaufenster mit Luxusartikeln und Waren aus dem Ausland beherrschen wie eh und je den östlichen Abschnitt, die Nanjing-Dong-Straße. Wie keine andere Straße auf dem [[Festlandchina|chinesischen Festland]] ähnelt sie mit ihren vielen Restaurants, Boutiquen, Kinos, Hotels und vor allem riesigen Kaufhäusern dem Zentrum [[Hongkong]]s. Vor 1949 gab es dort und auch in der Fuzhou-Straße zahlreiche Teehäuser, die gleichzeitig als exklusivste Bordelle der Stadt fungierten. [[Geisha]]-ähnliche ''shuyu'' (singende und Geschichten erzählende Mädchen) gingen von Teehaus zu Teehaus, um Szenen klassischer Theaterstücke und Opern aufzuführen und Gäste zu bewirten.<br />
<br />
Nordöstlich des Volksparks steht an der kreisrunden Straßenüberführung an der Kreuzung Nanjing und Xizang-Straße das prachtvollste Kaufhaus der Gegend, das altehrwürdige „Kaufhaus Nr.&nbsp;1“, das frühere Kaufhaus ''Sun''. Dieser zweitgrößte Konsumtempel des Landes wird täglich von 100.000 Chinesen besucht, viele davon kommen vom Land und wagen sich das erste Mal nach Shanghai. Weitere berühmte Kaufhäuser sind das Kaufhaus „New&nbsp;World“ (Xinshijie) und die „Super Brand Mall“, das größte Einkaufsgebäude Asiens. Sie liegt zentral in [[Pudong]] in der Nähe des [[Jin-Mao-Gebäude]]s und dem „Oriental TV Tower“.<br />
<br />
=== Filme ===<br />
==== Die Studios Mingxing und Lianhua ====<br />
[[Datei:ShanghaiPeaceHotel.jpg|thumb|Shanghai Peace Hotel]]<br />
Die ersten bewegten Bilder in China wurden 1896 im Rahmen einer „Teehaus-Varieté-Show“ in Shanghai vorgestellt und auch das erste [[Kino]] des Landes eröffnete dort im Jahre 1908. In den 1930er Jahren spielte das Kino in der Form, wie wir es heute kennen, bereits eine wichtige Rolle im kulturellen Leben Shanghais. Durch die große Anzahl ausländischer Einwohner wurden jedoch hauptsächlich westliche Filme gezeigt, mindestens 80 % stammten aus [[Hollywood]]. <br />
<br />
Unter den wenigen wichtigen Studios, die es in den 1920er und 1930er Jahren in Shanghai gab, war das bekannteste wohl „Mingxing“, dessen Filme im Gegensatz zu den Hollywood-Produktionen eine linksgerichtete und [[Antiimperialismus|antiimperialistische]] Tendenz aufwiesen. Der Film ''Sister Flower'' (1933) erzählt die Geschichte von Zwillingsschwestern, die nach der Geburt getrennt wurden – eine der Schwestern lebt in Shanghai, die andere wohnt in ärmlichen Verhältnissen in einem Dorf. Im Verlauf der Wiederzusammenführung der Schwestern zeigt dieser Film die Unterschiede im Leben von Stadtbewohnern und Bauern auf.<br />
<br />
Der Film des Studios „Lianhua“ ''The Goddess'' (Shen nü – Die Göttliche, 1934) von Wu Yonggang erzählt von einer in Shanghai arbeitenden [[Prostitution|Prostituierten]], die im Rahmen aller Vorurteile jener Zeit für die Ausbildung ihres Sohnes kämpft. Die unglaublich glamouröse Prostituierte wurde von Ruan Lingyu verkörpert, die oftmals als „Chinas Greta Garbo“ bezeichnet wurde.<br />
<br />
==== Weitere Filme über Shanghai ====<br />
Nach der japanischen Besetzung Shanghais und weiter Gebiete Chinas im Jahre 1937 mussten „[[Subversion|subversive]]“ Studios wie Mingxing und Lianhua unverzüglich schließen, einige talentierte Filmemacher konnten ins Landesinnere fliehen und ihre Arbeit fortsetzen. Die Kriegserlebnisse brachten die Filmproduzenten ihrem künftigen Publikum, den chinesischen Massen, näher. Es entstand Chinas großes Kriegsepos ''Spring River Flows East'' (Yi jiang Chunshui Xiang Dong Liu, 1947) unter der Regie von Cai Chusheng und Zheng Junli. Die Geschichte überspannt die gesamte Dauer des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Antijapanischen Krieges]] und die ersten Jahre des folgenden Bürgerkrieges vor dem Hintergrund des Alltags einer Familie, die in die Konflikte hineingezogen wird. Die in schlichter Armut lebende Heldin steht in Kontrast zu ihrem Ehemann, der sie verlassen hat, um ein dekadentes Dasein in Shanghai zu führen.<br />
<br />
[[Datei:Shanghai sprawl.jpg|thumb|Häusermeer von Shanghai]]<br />
Die von einem ganzen Jahrzehnt des Krieges gepeinigten Chinesen betrachteten diesen Film als authentische und repräsentative Darstellung einer Leidensphase, die die ganze Nation durchlitten hatte. Über 750.000 Menschen strömten zu den Uraufführungen – eine gewaltige Zahl angesichts der Tatsache, dass sich das Land noch im Kriegszustand befand. <br />
<br />
Nach der kommunistischen Machtübernahme waren die Tage der privaten Shanghaier Studios gezählt, obwohl sie in den ersten Jahren nach 1949 noch einige Filme produzieren konnten. Die meisten der ambionierten Filmemacher Chinas – und mit ihnen große Geldsummen – flüchteten nach [[Hongkong]], während die Filmstadt Shanghai immer mehr der Kontrolle des Staates unterzogen wurde und rasch an internationaler Bedeutung verlor.<br />
<br />
Seit den 1980er Jahren sind zahlreiche Filme über Shanghai entstanden. Zu den wichtigsten gehören unter anderem: ''[[Das Reich der Sonne]]'' (Empire of the Sun, 1987) von [[Steven Spielberg]], ''[[Shanghai Serenade]]'' ({{zh|kurz=|v=摇啊摇,摇到外婆桥|t=摇啊摇,摇到外婆桥|p=yáo a yáo, yáo dào wàipó qiáo}}, 1995) von [[Zhang Yimou]], ''[[Eighteen Springs]]'' ({{zh|kurz=|v=半生缘|t=半生緣|p=Ban sheng yuan}}, 1998) von [[Ann Hui]], ''[[Flowers of Shanghai]]'' ({{zh|kurz=|c=海上花|p=hāi shàng huā}}, 1998) von [[Hou Hsiao-Hsien]], ''[[Suzhou River]]'' ({{zh|kurz=|v=苏州河|t=蘇州河|p=Sūzhōu hé}}, 2000) von [[Lou Ye]], ''[[Code 46]]'' (2003) von [[Michael Winterbottom]], ''[[Purple Butterfly]]'' (Zǐ Húdié, 2003) von [[Lou Ye]], ''[[Kung Fu Hustle]]'' ({{zh|kurz=|c=功夫|p=Gōngfu}}, 2004) von [[Stephen Chow]], ''[[Mission: Impossible III]]'' (2006) von [[Jeffrey Jacob Abrams]], ''[[Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer]]'' (2007) von [[Tim Story]] und ''[[Transformers - Die Rache]]'' (2009) von [[Michael Bay]].<br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
=== Wirtschaft ===<br />
[[Datei:Shanghai-JE5.jpg|thumb|Shanghai bei Nacht]]<br />
[[Datei:Shangai en lumiere by grunk.jpg|thumb|Shanghai bei Nacht]]<br />
[[Datei:Nanjinglu.JPG|thumb|Nanjingstraße (West)]]<br />
<br />
Die Stadt ist seit langem eines der führenden Zentren der Textilherstellung in der Volksrepublik China. Weitere bedeutende Produktionszweige sind unter anderem die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Erzeugnisse, Fahrzeuge (vor allem Schiffe), Maschinen, Stahl, Papier und Druckereierzeugnisse. Darüber hinaus werden in großem Umfang elektrotechnische und elektronische Anlagen und Geräte wie zum Beispiel Computer, Radios und Kameras angefertigt. In Shanghai findet 2010 die [[Weltausstellung]] (Expo) statt.<br />
<br />
Mit Beginn der chinesischen Wirtschaftsreformen Anfang der 1980er Jahre wurde Shanghai zunächst von den südlichen Provinzen, wie zum Beispiel [[Guangdong]] überflügelt. Mit Beginn der 1990er Jahre ist von der chinesischen Regierung unter [[Jiang Zemin]] viel in Shanghai investiert worden, mit dem Ziel ein neues Wirtschaftszentrum in [[Ostasien]] zu gründen.<br />
<br />
Shanghai und [[Hongkong]] sind Rivalen um den Rang der größten Wirtschaftsmetropole in China. Hongkong hat hier den Vorteil der längeren Erfahrung, besonders im Bankwesen. Shanghai hat engere Verbindungen zum chinesischen Hinterland und zur Zentralregierung in [[Peking]]. Gleichzeitig steht in Shanghai mehr Raum für Neuinvestitionen zur Verfügung, während in Hongkong der Platz eher begrenzt ist.<br />
<br />
1990 wurde in Shanghai die [[Börse Shanghai]] gegründet, sie stellt heute die wichtigste Börse auf dem [[Festlandchina|chinesischen Festland]] dar. Seit 1991 ist das Wirtschaftswachstum in Shanghai zweistellig. Damit ist die Stadt die einzige Region in China, die dies erreicht. Das jährliche Wirtschaftswachstum in Shanghai beträgt zurzeit etwa 12 %. Das [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) für 2006 betrug 1,03&nbsp;Billionen Yuan (128,8&nbsp;Milliarden US-Dollar). Das BIP pro Kopf lag bei rund 7.000&nbsp;US-Dollar (VR&nbsp;China 1.800&nbsp;US-Dollar) und war nach Hongkong und [[Macao]] das dritthöchste des Landes. Für 2010 ist ein BIP pro Kopf von 10.000&nbsp;US-Dollar geplant.<ref>China Daily: [http://www.chinadaily.com.cn/bizchina/2007-02/10/content_806439.htm Shanghai 2006 GDP exceeds 1 trillion yuan]</ref><br />
<br />
1984 wurde in [[Anting]] von [[Volkswagen]] als [[Joint Venture]] die erste Autofabrik mit „westlichen“ Fahrzeugen gebaut. Shanghai Volkswagen hatte einen [[Marktanteil]] von circa 60 % in China, der aufgrund zunehmender Konkurrenz stetig sinkt. Die hohen Importzölle auf Autos aus dem Ausland machen diese jedoch noch teurer. Nach dem [[Welthandelsorganisation|WTO]]-Beitritt der Volksrepublik China anlässlich der [[APEC]]-Konferenz 2001 wurden stufenweise die Importzölle gesenkt. <br />
<br />
Zurzeit sind über 50.000 Ausländer in der chinesischen Industrie- und Handelsmetropole Shanghai tätig; abgesehen von den etwa 300.000 [[Taiwan]]ern. Diese ausländischen Arbeitnehmer kommen hauptsächlich aus Japan, den USA, Südkorea, Singapur, Deutschland (mit über 7.000), Frankreich und Kanada. Die meisten von ihnen arbeiten in Unternehmen mit auswärtigem Kapital oder in ständigen auswärtigen Vertretungen.<br />
<br />
Als Zentrum riesiger Ölraffinerien, Chemiefabriken und Hüttenwerke hat Shanghai unter großer Umweltverschmutzung in Form schwefelhaltiger Rauchwolken zu leiden, die die Betriebe unablässig ausstoßen. Ungefähr vier Millionen Tonnen ungefilterter Industrie- und Haushaltsabwässer ergießen sich täglich in den [[Huangpu-Fluss|Huangpu]], die wichtigste Trinkwasserquelle der Stadt, und der Suzhou-Kanal ist nur noch eine schwarze, übelriechende Kloake. Ein Problem ist auch die Arbeitslosigkeit, die in Shanghai höher als in anderen Großstädten des Landes ist.<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
==== Fernverkehr ====<br />
[[Datei:Shanghai stau.jpg|thumb|Trotz des Hochstraßennetzwerkes kommt es in der Rush-Hour immer wieder zu Staus, Sommer 2007]]<br />
[[Datei:Shanghai Pudong International Airport 1.jpg|thumb|Flughafen Shanghai Pudong International, Dezember 2005]]<br />
[[Datei:Shanghai Transrapid 002.jpg|thumb|Transrapid in Shanghai, Dezember 2004]]<br />
<br />
Die Stadt verdankt einen überwiegenden Teil ihrer wirtschaftlichen Bedeutung den ausgezeichneten Verkehrsverbindungen. Shanghai ist wichtigster [[Eisenbahn]]-Knotenpunkt mit guten Verbindungen in den Norden und Süden Chinas. Der Hauptbahnhof liegt nördlich des Suzhou-Kanals. Weit ab im Nordwesten der Stadt befindet sich der Westbahnhof Shanghais, an dem einige Fernzüge ihren Zielbahnhof erreichen, darunter der Zug aus der Inneren Mongolei.<br />
Der Südbahnhof mit Verbindungen in die Südprovinzen wurde im August 2006 eröffnet und ist der erste Bahnhofsrundbau. <br />
<br />
Der historische [[Hafen von Shanghai|Hafen]] hat traditionell eine Verbindung zum [[Kaiserkanal]] und ist heute Umschlagplatz für einen Teil des [[Außenhandel]]s sowie den innerchinesischen Küstenhandel. Die sechs Terminals des festländischen Hafens werden vom größtenteils städtischen Unternehmen [[Shanghai International Port]] betrieben. Ein neuer [[Tiefseehafen]] auf der Insel [[Yangshan]] in der Bucht von Hangzhou befindet sich seit 2005 in Betrieb und wird weiter bis 2020 ausgebaut, er wickelt schon heute den Großteil des internationalen [[ISO-Container|Container]]umschlags ab. Die Häfen von Shanghai sind seit 2007 der weltweit größte Umschlagplatz, sie haben Singapur, Rotterdam und Hongkong überflügelt. Die Stadt wird von einem dichten Kanalnetz für kleinere [[Binnenschiff]]e durchzogen, die eine wichtige Verteilfunktion für Massengüter, Baumaterial u.ä. übernehmen und so die Straßen entlasten. <br />
<br />
Der neue, 1999 am Nationalfeiertag eingeweihte [[Flughafen Shanghai Pudong International]] liegt 45 Kilometer östlich der Stadt an der Mündung des Jangtse. Über ihn werden fast alle internationalen Flüge abgewickelt. Der alte und kleinere [[Hongqiao Flughafen|Flughafen Hongqiao]] liegt 15 Kilometer westlich der Stadt und bleibt für vor allem Inlandsflüge geöffnet. Er erhielt im März 2010 mit einem neuen Terminal und einer zweiten Startbahn die Aufstockung für 40&nbsp;Mio. Passagiere im Jahr. Pudong und Hongqiao mit ihrer gesamten Passagierkapazität von 100&nbsp;Mio. Passagieren werden beide von der Shanghai Airport Group betrieben. <br />
<br />
Am 31. Dezember 2002 startete der in Kooperation mit Deutschland gebaute [[Transrapid Shanghai]] (eine [[Magnetschwebebahn]]) seine Jungfernfahrt von der Station Lóngyáng-Straße zum Flughafen Pudong. Die Baukosten betrugen etwa 1,2&nbsp;Milliarden Euro, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 431&nbsp;[[Kilometer pro Stunde|km/h]]. Der [[Transrapid]] benötigt für die 30 Kilometer lange Strecke acht Minuten. Betreiber ist die ''Shanghai Maglev Transportation Co. Ltd.'' <br />
<br />
Die Jangtse-Boote und Küstenschiffe nach [[Ningbo]], [[Wenzhou]] sowie vom Putuo Shan passieren den Bund auf ihrem Weg vom Shiliupu-Pier im Süden. Die Küstenschiffe nach [[Qingdao]], [[Dalian]] und [[Fuzhou]] nutzen den Gongping-Lu-Pier, der vom Bund aus in nordöstlicher Richtung liegt. Die Schiffe aus Japan und Südkorea legen am internationalen Passagierterminal östlich des ''Pujiang Hotel'' an. <br />
<br />
==== Nahverkehr ====<br />
[[Datei:Station Entrance Shanghai ShanXiNanLu.JPG|thumb|Eingang zu einer U-Bahn-Station]]<br />
Angesichts der Zunahme der Bevölkerung und der intensiveren wirtschaftlichen Aktivitäten der Stadt wurden zu Beginn der 1990er Jahre umfangreiche Bauarbeiten eingeleitet. Im Rahmen dieser Arbeiten sind unter anderem sechsspurige Hochautobahnen und neue Brücken gebaut worden. Am 10.&nbsp;April 1995 wurde der erste, 16,1 Kilometer lange, Abschnitt der [[Metro Shanghai]] eingeweiht. Momentan verkehren neun [[U-Bahn]]-Linien in Shanghai. Während Linie&nbsp;1 in Nord-Süd und Linie&nbsp;2 in Ost-West-Richtung verkehrt, umkreist die Hochbahn Linie&nbsp;4 das erweiterte Zentrum der Stadt; die von Süden nach Norden verlaufende Linie&nbsp;3 verläuft teilweise über dieselben Schienen. Linie&nbsp;5 ist eine Verlängerung der Linie&nbsp;1 ab Xinzhuang bis Minhang. Bis 2020 ist ein Ausbau des Netzes auf 300 Kilometer Länge geplant. <br />
<br />
Geprüft wird der Aufbau einer [[Straßenbahn]] mit einer Länge von 120 Kilometern im Bereich Pudong. In Shanghai befindet sich auch das älteste durchgehend in Betrieb befindliche [[Oberleitungsbus|Trolleybusnetz]] der Erde, gleichzeitig eines der größten in China. Es wurde am 15.&nbsp;November 1914 eröffnet. Die überall verkehrenden [[Stadtbus]]se sind überfüllt, vor allem im morgendlichen und abendlichen [[Verkehrszeiten|Berufsverkehr]]. Sie kommen angesichts der verstopften Straßen nur langsam voran und nur wenige Linien führen durch die ganze Stadt. <br />
<br />
Am 8.&nbsp;Juni 2003 begann der Bau der [[Hangzhou Bay Bridge]] im Süden der Stadt, mit 36 Kilometern Länge die längste Brücke der Welt. Das Investitionsvolumen beträgt 11,8&nbsp;Milliarden [[Renminbi Yuan]], entsprechend 1,42&nbsp;Milliarden US-Dollar. Die sechsspurige Brücke überspannt seit ihrer Fertigstellung im Mai 2008 die Hangzhou-Bucht und verbindet Shanghai mit [[Ningbo]] ({{zh|kurz=|v=宁波|t=寧波}}) in der Provinz [[Zhejiang]]. Seit 2005 fertiggestellt ist die 32,5 Kilometer lange Brücke [[Donghai Daqiao]].<ref>Structurae.de: {{structurae|structures|s0007064|Donghai-Brücke}}</ref> Diese verbindet den derzeitigen Hafen Luchao an der Shanghaier Küste mit dem auf der Insel Yangshan befindlichen neuen Tiefwasserhafen in der Bucht von Hangzhou, der weiter ausgebaut wird. <br />
<br />
Ein nicht unerhebliches Problem des Straßennetzes ist, dass die Stadt insgesamt 838 leicht zu verwechselnde oder sogar identische Straßennamen hat. Die Straße ''Yucai'' (wörtlich übersetzt ''Gelehrte heranziehen'') gibt es sogar zehnmal. Dieses Problem existiert im Wesentlichen seit 1958, als zehn Landkreise der Nachbarprovinz [[Jiangsu]] eingemeindet wurden. Bis September 2006 sollte dieses Problem durch Umbenennungen der Straßen gelöst werden, wodurch 20.000 Schilder ausgewechselt werden und 36.000 Bürger ihre Dokumente ändern lassen müssten. <br />
<br />
=== Bildung ===<br />
[[Datei:SIAS Shanghai.jpg|thumb|Das ''[[Shanghai Institute for Advanced Studies]]'' (SIAS) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften / Institut für biologische Wissenschaften, Shanghai und der [[Max-Planck-Gesellschaft]]]]<br />
<br />
Neben der im Jahre 1896 eröffneten „[[Jiaotong-Universität]]“ ({{zh|kurz=|v=上海交通大学|t=上海交通大學}}), der „Fudan-Universität“ (1905), der „[[Tongji-Universität]]“ ({{zh|kurz=|v=同济大学|t=同濟大學}}), der „Donghua-Universität“ ({{zh|kurz=|v=东华大学|t=東華大學}}) und der „Shanghai International Studies University“ ({{zh|kurz=|v=上海外国语大学|t=上海外國語大學}}) gibt es in Shanghai mehrere Fach- und Hochschulen sowie zahlreiche Bibliotheken.<br />
<br />
Die ''[[Fudan-Universität]]'' ist eine der führenden Universitäten in der Volksrepublik China. Sie wurde 1905 als ''Fudan Public School'' gegründet. Den Namen „Fudan“ erhielt sie von dem renommierten Historiker Ma Xiangbo nach einem Zitat aus den konfuzianischen Klassikern. 1917 wurde sie in eine Privatschule umgewandelt. Zu Beginn des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Antijapanischen Krieges]] im Jahre 1937 wurde sie nach [[Chongqing]] im Landesinneren verlegt, 1941 zur Fudan-Universität ernannt und 1946 wieder zurück nach Shanghai verlegt.<br />
<br />
Die ''[[Tongji-Universität]]'' ist eine der renommiertesten Universitäten Chinas. Sie wurde 1907 auf Initiative des Generalkonsuls [[Wilhelm Knappe]] als deutsche Medizinschule von dem Arzt [[Erich Paulun]] gegründet. Der Name Tongji, der ihr 1912 bei der Erweiterung um technische Studiengänge gegeben wurde, leitet sich von der chinesischen Wendung ''tongji hua chuan'' (= ''zusammen ein Boot rudern'') her. 1923 wurde sie zur Universität und 1937 wegen des Krieges zunächst in die Provinz [[Zhejiang]] ausgelagert. Als die Front näher rückte zog sie um in die Provinz [[Jiangxi]], dann nach [[Yunnan]] und später sogar nach [[Sichuan]]. Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde sie 1946 wieder zurück nach Shanghai verlegt.<br />
<br />
Die ''[[Shanghai International Studies University]]'' (SISU; ''Shanghaier Fremdsprachenuniversität'') ist eine Schwerpunkthochschule des Landes. Sie ist aus dem 1949 gegründeten Fremdspracheninstitut Shanghai hervorgegangen. Seit 1983 pflegt die Hochschule eine rege Kooperation mit der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]]. Seit 2002 gibt es einen Studiengang Deutsch/Wirtschaft, der gemeinsam mit der [[Universität Bayreuth]] konzipiert wurde.<br />
<br />
In den Stadtbezirken Qingpu und Pudong liegt die [[Deutsche Schule Shanghai]], die derzeit größte [[deutsche Auslandsschule]] mit über 1000 Schülern.<ref>Deutsche Schule Shanghai: [http://www.ds-shanghai.de/fileadmin/campuskurier/2009/Okt09/CampusKurier7.htm Campus Kurier 10/2009]</ref><br />
<br />
* ''Siehe auch:'' [[Liste der weiterführenden Bildungseinrichtungen in Shanghai]]<br />
<br />
[[Datei:Shanghai bei nacht panorama.jpg|thumb|750px|center|Panorama vom „Bund“ bei Nacht, aufgenommen von Pudong]]<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
Shanghai war Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Die bekanntesten sind unter anderem die Schriftstellerinnen [[Zhang Ailing]], [[Zhou Wei Hui]] und [[Ingrid Noll]], der Schriftsteller [[James Graham Ballard]], der Biochemiker [[Edmond Henri Fischer]], der Maler [[Yan Pei Ming]], die Schauspielerin [[Joan Chen]], der Bühnenschauspieler [[Gert Voss]], die Regisseure [[Wong Kar-wai]] und [[Terence Young]] sowie der Gründungsvater der Videotheken [[George Atkinson]].<br />
<br />
* ''Siehe auch:'' [[Liste der Persönlichkeiten der Stadt Shanghai]]<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
In einer Fabrik der Firma Zhongji in Shanghai wurden schon 1980 [[Kunststoffgeldschein]]e als Kantinengeld benutzt – acht Jahre bevor die [[Reserve Bank of Australia]] (RBA) und die [[Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation]] (CSIRO) am 27.&nbsp;Januar 1988 weltweit die ersten [[Polymer]]-Banknoten offiziell in Umlauf brachten. Ein Teil des Arbeitslohnes wurde in diesen Plastikscheinen ausgezahlt, in der Fabrik gab es Kioske mit verschiedenen Waren, die man dort billig kaufen konnte. So hat die Firma zweimal verdient, einmal durch die Arbeit der Arbeiter, dann durch den Warenverkauf. Man sagt dazu auch Kantinengeld, was mehr zu Firmengeld gezählt wird. <br />
<br />
Nach der Stadt wurde das gewaltsame Anwerben von Seeleuten [[schanghaien]] genannt.<br />
<br />
In Shanghai befindet sich der wohl größte Bunker der Welt, der 200.000 Menschen Platz bieten soll.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* Die Stadt war namensgebend für den Asteroiden [[(2197) Shanghai]]<br />
* [[Astronomisches Observatorium Shanghai]]<br />
* [[Shanghaier Ghetto]]<br />
* [[Shanghailänder]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Martin Luce, Sebastian Post: ''Federball Propaganda'', eine räumlich-polemische Kartierung, gefördert von der Kulturbehörde Hamburg, materialverlag, 2005, ISBN 3-938158-25-5, [http://www.fedprop.de Volltextversion als PDF]<br />
* Zhi Hao Chu: ''Die moderne chinesische Architektur im Spannungsfeld zwischen eigener Tradition und fremden Kulturen: Aufgezeigt am Beispiel der Wohnkultur in der Stadt Shanghai'', Verlag Peter Lang Frankfurt, 2003, ISBN 3-631-50437-3<br />
* Oliver Corff: ''Die Sprachgemeinschaft von Shanghai'', Bochum: Brockmeyer, 1994, ISBN 3-8196-0215-1<br />
* Astrid Freyeisen: ''Shanghai und die Politik des Dritten Reiches'', Königshausen und Neumann, 2000, ISBN 3-8260-1690-4<br />
* Jian-Xin Li: ''Gewässerschutz in Shanghai'', Technische Universität Berlin, 1997, ISBN 3-7983-1740-2<br />
* Jürgen Osterhammel: ''Shanghai, 30. Mai 1925. Die chinesische Revolution.'', Dtv, 1997, ISBN 3-423-30604-1<br />
* Steffi Schmitt: ''Shanghai-Promenade. Spaziergänge zwischen den Zeiten'', Hongkong: Old China Hand Press, 2003, ISBN 962-7872-48-2<br />
* Steffi Schmitt: ''Shanghai-Promenade. Spaziergänge zwischen den Zeiten'', 2. überarb. & erw. Aufl., Hamburg: Abera Verlag, 2008, ISBN 978-3-934376-78-6<br />
* Wilfried Seywald: ''Journalisten im Shanghaier Exil 1939–1949. Deutschsprachiger Exiljournalismus in Shanghai'', Wien: Neugebauer, 1987, ISBN 3-85376-051-1<br />
* Bindong Sun: ''Institutionen und regionales Wirtschaftswachstum am Beispiel Shanghai'', Technische Universität Berlin, 2004, ISBN 3-7983-1942-1<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Shanghai}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Shanghai|Shanghai}}<br />
{{Wiktionary|Schanghai}}<br />
* [http://www.shanghai.gov.cn/ Offizielle Webseite der Stadt]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Kreisebene Shanghais<br />
|Navigationsleiste Administrative Gliederung Volksrepublik China<br />
}}<br />
{{Lesenswert}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Shanghai| ]]<br />
[[Kategorie:Regierungsunmittelbare Stadt Chinas]]<br />
[[Kategorie:Ort mit Seehafen]]<br />
[[Kategorie:Shanghai| ]]<br />
[[Kategorie:Millionenstadt]]<br />
<br />
[[ace:Shanghai]]<br />
[[af:Sjanghai]]<br />
[[an:Xangai]]<br />
[[ar:شانغهاي]]<br />
[[arz:شانجهاى]]<br />
[[ast:Shanghai]]<br />
[[az:Şanxay]]<br />
[[bat-smg:Šanchajos]]<br />
[[be:Горад Шанхай]]<br />
[[be-x-old:Шанхай]]<br />
[[bg:Шанхай]]<br />
[[bn:সাংহাই]]<br />
[[bo:ཧྲང་ཧའེ་གྲོང་ཁྱེར།]]<br />
[[br:Shanghai]]<br />
[[bs:Šangaj]]<br />
[[ca:Xangai]]<br />
[[cdo:Siông-hāi]]<br />
[[cs:Šanghaj]]<br />
[[cv:Шанхай]]<br />
[[cy:Shanghai]]<br />
[[da:Shanghai]]<br />
[[diq:Shanghai]]<br />
[[el:Σαγκάη]]<br />
[[en:Shanghai]]<br />
[[eo:Ŝanhajo]]<br />
[[es:Shanghái]]<br />
[[et:Shanghai]]<br />
[[eu:Shanghai]]<br />
[[ext:Shanghai]]<br />
[[fa:شانگهای]]<br />
[[fi:Shanghai]]<br />
[[fiu-vro:Shanghai]]<br />
[[fr:Shanghai]]<br />
[[frp:Shanghai]]<br />
[[fy:Shanghai]]<br />
[[ga:Shang-hai]]<br />
[[gan:上海]]<br />
[[gd:Shanghai]]<br />
[[gl:Shanghai - 上海]]<br />
[[gv:Shanghai]]<br />
[[hak:Sông-hói]]<br />
[[he:שאנגחאי]]<br />
[[hi:शंघाई]]<br />
[[hif:Shanghai]]<br />
[[hr:Šangaj]]<br />
[[ht:Shanghai]]<br />
[[hu:Sanghaj]]<br />
[[ia:Shanghai]]<br />
[[id:Shanghai]]<br />
[[io:Shanghai]]<br />
[[is:Sjanghæ]]<br />
[[it:Shanghai]]<br />
[[ja:上海市]]<br />
[[jv:Shanghai]]<br />
[[ka:შანჰაი]]<br />
[[kk:Шанхай]]<br />
[[kn:ಶಾಂಘೈ]]<br />
[[ko:상하이 시]]<br />
[[kv:Шанхай]]<br />
[[kw:Shanghai]]<br />
[[la:Sciamhaevum]]<br />
[[lad:Shanghai]]<br />
[[lb:Shanghai]]<br />
[[lt:Šanchajus]]<br />
[[lv:Šanhaja]]<br />
[[mg:Shanghai]]<br />
[[mk:Шангај]]<br />
[[ml:ഷാങ്ഹായ്]]<br />
[[mn:Шанхай]]<br />
[[mr:शांघाय]]<br />
[[ms:Shanghai]]<br />
[[mwl:Xangai]]<br />
[[my:ရှန်ဟိုင်းမြို့]]<br />
[[mzn:شانگهاي]]<br />
[[nl:Sjanghai]]<br />
[[nn:Shanghai]]<br />
[[no:Shanghai]]<br />
[[oc:Shanghai]]<br />
[[os:Шанхай]]<br />
[[pl:Szanghaj]]<br />
[[pms:Shanghai]]<br />
[[pnb:شنگہائی]]<br />
[[pt:Xangai]]<br />
[[qu:Shanghai]]<br />
[[rm:Schanghai]]<br />
[[ro:Shanghai]]<br />
[[ru:Шанхай]]<br />
[[sah:Шанхай]]<br />
[[scn:Shanghai]]<br />
[[sh:Shanghai]]<br />
[[simple:Shanghai]]<br />
[[sk:Šanghaj]]<br />
[[sl:Šanghaj]]<br />
[[sr:Шангај]]<br />
[[su:Shanghai]]<br />
[[sv:Shanghai]]<br />
[[sw:Shanghai]]<br />
[[szl:Szanghaj]]<br />
[[ta:சாங்காய்]]<br />
[[te:షాంఘై]]<br />
[[tg:Шанхай]]<br />
[[th:เซี่ยงไฮ้]]<br />
[[tl:Shanghai]]<br />
[[tr:Şanghay]]<br />
[[ug:شاڭخەي شەھىرى]]<br />
[[uk:Шанхай]]<br />
[[ur:شنگھائی]]<br />
[[uz:Shanxay]]<br />
[[vec:Siangai]]<br />
[[vi:Thượng Hải]]<br />
[[war:Shanghai]]<br />
[[wuu:上海]]<br />
[[yi:שאנכיי]]<br />
[[za:Sanghaij]]<br />
[[zh:上海市]]<br />
[[zh-classical:上海]]<br />
[[zh-min-nan:Siōng-hái-chhī]]<br />
[[zh-yue:上海]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Shanghai-Museum&diff=74179840Shanghai-Museum2010-05-10T11:50:56Z<p>Pyzhou: </p>
<hr />
<div>[[Datei:The shanghai museum.jpg|thumb|Portal]]<br />
[[Datei:Dake Ding.jpg|thumb|Da ke [[Ding (Gefäß)|ding]]]]<br />
<br />
Das '''Shanghai-Museum''' ([[Kurzzeichen]]: 上海博物馆; [[Langzeichen]]: 上海博物館; [[Pinyin]]: ''Shanghai bowuguan''; engl. ''Shanghai Museum'') ist eines der kulturellen Zentren der Stadt [[Shanghai]] in [[China]]. Gegründet wurde das Museum im Jahre 1952 an der Nanjing-West-Straße und zunächst im ehemaligen Pferderennklub angesiedelt, wurde es 1959 in die Henan-Süd-Straße ausgelagert. 1992 wurde beschlossen, das Museum am Platz des Volkes anzusiedeln. Der Architekt des Neubaus war Xing Tonghe. Baubeginn war 1993, das Gebäude wurde 1996 fertiggestellt. Es ist das viertgrößte in China und über 30 Meter hoch. Das Museum hat zehn Galerien, die einen vollständigen Überblick über die chinesische Kunst und Kultur bieten. Es birgt über 120.000 Exponate.<br />
<gallery><br />
Bild:Exhibit Shanghai Museum.JPG<br />
Bild:Tang woman (ceramics).jpg<br />
Bild:20090822 Shanghai Museum 3452.jpg<br />
Bild:20090822 Shanghai Museum 3419.jpg<br />
Bild:20090822 Shanghai Museum 3378.jpg<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Shanghai Museum}}<br />
* [http://www.shanghaimuseum.net/en/index.asp Shanghai Museum]<br />
<br />
{{coordinate|type=landmark|region=CN}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Shanghai Museum}}<br />
[[Kategorie:Museum in China]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Shanghai|Museum]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Shanghai|Museum]]<br />
[[Kategorie:Kultur (Shanghai)|Museum]]<br />
<br />
[[en:Shanghai Museum]]<br />
[[es:Museo de Shanghái]]<br />
[[fr:Musée de Shanghai]]<br />
[[ja:上海博物館]]<br />
[[ko:상하이 박물관]]<br />
[[nl:Sjanghai Museum]]<br />
[[no:Shanghai museum]]<br />
[[ru:Шанхайский музей]]<br />
[[uk:Шанхайський музей]]<br />
[[zh:上海博物馆]]<br />
[[zh-yue:上海博物館]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Denkm%C3%A4ler_der_Volksrepublik_China_(Shanghai)&diff=74164551Denkmäler der Volksrepublik China (Shanghai)2010-05-09T22:52:17Z<p>Pyzhou: </p>
<hr />
<div>Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht zu sämtlichen Denkmälern der regierungsunmittelbaren Stadt [[Shanghai]] (Abk. ''Hu''), die auf der [[Quanguo zhongdian wenwu baohu danwei|Denkmalliste der Volksrepublik China]] stehen:<br />
<br />
{| class="prettytable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
!Name<br />
!Beschluss<br />
!Kreis/Ort<br />
!siehe (auch)<br />
!Bild<br />
|-<br />
|Shanghai Zhongshan guju 上海中山故居<br />
|1-9<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Ehemaliger Wohnsitz von [[Sun Yat-sen]] (1919)<!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33959.htm Former Residence of Sun Yat-sen in Shanghai City--><br />
|<br />
|-<br />
|Zhongguo shehui zhuyi qingniantuan zhongyang jiguan jiuzhi 中国社会主义青年团中央机关旧址<br />
|1-10<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Stätte des [[Chinesischer Sozialistischer Jugendverband|Chinesischen Sozialistischen Jugendverbandes]] (''Zhongguo shehui zhuyi qingniantuan'') (1920-1921) <!--http://www.negations.net/libero/number1@andmay4.htm http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg/volltexte/2007/2186/pdf/Republik_China.pdf<br />
http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33999.htm Site of the Central Organization of the Chinese Socialist Youth League--><br />
|<br />
|-<br />
|Zhongguo gongdangtang di-yi ci Quanguo daibiao dahui huizhi 中国共产党第一次全国代表大会会址<br />
|1-11<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Stätte des Ersten Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas (1921, Xingye Road)<!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33994.htm Site of the First National Congress of the Chinese Communist Party--><br />
| style="padding:0" |[[Bild:The First National Congress of CPC.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Lu Xun mu 鲁迅墓<br />
|1-31<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Grab von [[Lu Xun]] <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33924.htm Tomb of Lu Xun--><br />
| style="padding:0" |[[Bild:Grave of Luxun.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Song Qingling mu 宋庆龄墓<br />
|2-10<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Grab von [[Song Qingling]] <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_32314.htm Tomb of Song Qingling--><br />
|<br />
|-<br />
|Yuyuan 豫园<br />
|2-39<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Yu-Garten]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:Shanghai yuyuan gardensJPG.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Longhua geming lieshi jiniandi 龙华革命烈士纪念地<br />
|3-25<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Longhua Gedenkplatz für die revolutionären Märtyrer <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_35464.htm Longhua Memorial Place for Revolutionary Martyrs--><br />
|<br />
|-<br />
|Songjiang Tang jingtang 松江唐经幢<br />
|3-179<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Tangzeitliche Steinsäule in Songjiang <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33404.htm Tang Dynasty Stone Pillar in Songjiang--><br />
|<br />
|-<br />
|Xu Guangqi mu 徐光启墓<br />
|3-254<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Grab von [[Xu Guangqi]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:The tomb of Xuguangqi.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Xingshengjiao si ta 兴圣教寺塔<br />
|4-83<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Pagode des Xingshengjiao-Tempels]] <!--<br />
http://www.china.org.cn/english/TR-e/43413.htm Pagoda at Xingshengjiao Temple in Songjiang County near Shanghai <br />
http://www.sach.gov.cn/publishcenter/sach/sachwindow/centerchina/forth/1059.aspx<br />
http://www.china.com.cn/aboutchina/data/wwbhdw/txt/2006-12/13/content_7499549.htm--><br />
|<br />
|-<br />
|Zhenru si dadian 真如寺大殿<br />
|4-120<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Haupthalle des [[Zhenru-Tempel (Shanghai)|Zhenru-Tempels]]<br />
|<br />
|-<br />
|Shanghai Waitan jianzhuqun 上海外滩建筑群<br />
|4-220<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Architektur auf dem [[Bund (Shanghai)]]<br />
| style="padding:0" |[[Datei:Promenade du Bund.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Shanghai youzheng zongju 上海邮政总局<br />
|4-226<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Hauptpostamt von Shanghai<br />
| style="padding:0" |[[File:General_Post_Office_Building,_Shanghai.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Fuquanshan yizhi 福泉山遗址<br />
|5-37<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Fuquanshan]]-Stätte (der [[Neolithikum|neolithischen]] [[Liangzhu-Kultur]])<!--http://museum.shqp.gov.cn/gb/content/2004-12/06/content_51172.htm 4000年前的上海人--良渚文化--><br />
|<br />
|-<br />
|Shanghai Song Qingling guju 上海宋庆龄故居<br />
|5-482<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Ehemaliger Wohnsitz von [[Song Qingling]]<br />
|-<br />
|Zhang Wentian guju 张闻天故居<br />
|5-483<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Ehemaliger Wohnsitz von [[Zhang Wentian]]<br />
|-<br />
|Longhua ta 龙华塔<br />
|6-505<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Longhua-Pagode]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:Longhua Pagoda.JPG|100px]]<br />
|-<br />
|Male zhuzhai 马勒住宅<br />
|6-926<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Moller Villa]] (Shaanxi Road)<br />
| style="padding:0" |[[File:Moller Villa in Sjanghai.JPG|100px]]<br />
|-<br />
|Guoji fandian 国际饭店<br />
|6-927<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Park Hotel]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:Shanghai Park Hotel.jpg|100px]] <br />
|}<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Denkmäler der Volksrepublik China}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Denkmaler der Volksrepublik China Shanghai}}<br />
[[Kategorie:Liste (Nationale historische Stätten und Kulturgüter unter staatlichem Schutz)|Shanghai]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Shanghai]]<br />
[[Kategorie:Kultur (Shanghai)]]<br />
<br />
[[zh:上海全国重点文物保护单位列表]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Xu_Guangqi&diff=74164535Xu Guangqi2010-05-09T22:51:33Z<p>Pyzhou: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Statue of Xu Guangqi.jpg|thumb|Statue von Xu Guangqi im Guangqi Park, Shanghai]]<br />
'''Xu Guangqi''' ({{zh|t=徐光啟|v=徐光启}}; * [[1562]] in [[Shanghai]]; † [[1633]] in [[China]]) war ein Gelehrter und Minister der [[Ming-Dynastie]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Xu wurde in [[Shanghai]] in ein durch japanische Piraten geschädigtes Elternhaus geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er bildete sich umfassend und legte alle Staatsprüfungen ab. Sodann erhielt er die Auszeichnung ''Großer Gelehrter'' und wurde hoher Regierungsbeamter, schließlich Minister.<br />
Als solcher setzte er viele Ideen in die Praxis um und experimentierte auf dem Land.<br />
<br />
== Wirken und Vermächtnis ==<br />
[[Datei:The tomb of Xuguangqi.jpg|thumb|Grab von Xu Guangqi]]<br />
Xu hinterließ ein Werk von 130 Bänden, in denen er seine Forschungen ausbreitete. Er übersetzte europäische Schriften, so [[Euklids Elemente|Die Elemente]] von [[Euklid]], und überarbeitete den Kalender.<br />
In seinem Buch ''Nong Zheng Quan Shu'' zeigte er Schritte zur Entwicklung der Landwirtschaft auf, die in die Tat umgesetzt wurden: Bekämpfung von Heuschrecken, Eindämmung von Überschwemmungen, Neulandgewinnungen, verbesserte Anbaumethoden, darunter die Einführung philippinischer Süßkartoffeln, und Wasserwirtschaft, Ausweitung des Baumwollanbaus.<br />
<br />
Xu Guangqi gilt als einer der bekanntesten katholischen Konvertiten Chinas und als eine der „drei Säulen der christlichen Religion in China“. Er fand durch den in China wirkenden Jesuitenpater [[Matteo Ricci|Ricci]] zum katholischen Glauben. <br />
<br />
Das Grab Xu Guangqis steht seit 1988 auf der Liste der [[Denkmäler der Volksrepublik China (Shanghai)|Denkmäler der Volksrepublik China]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|徐光啟}}<br />
* {{MacTutor Biography|id=Xu_Guangqi}}<br />
* [http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_32719.htm Tomb of Xu Guangqi] - Englisch<br />
<br />
[[Kategorie:Politiker (China)]]<br />
[[Kategorie:Mathematiker (16. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mathematiker (17. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Ming-Dynastie]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1562]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1633]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Chinese]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Xu Guangqi<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Gelehrter und Minister der Ming-Dynastie<br />
|GEBURTSDATUM=1562<br />
|GEBURTSORT=[[Shanghai]]<br />
|STERBEDATUM=1633<br />
|STERBEORT=[[China]]<br />
}}<br />
<br />
[[bo:ཞུས་ཀོང་ཆི།]]<br />
[[cs:Sü Kuang-čchi]]<br />
[[en:Xu Guangqi]]<br />
[[es:Xu Guangqi]]<br />
[[ja:徐光啓]]<br />
[[ko:서광계]]<br />
[[no:Xu Guangqi]]<br />
[[zh:徐光启]]<br />
[[zh-classical:徐光啟]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=R%C3%B6misch-katholische_Kirche_in_China&diff=74151515Römisch-katholische Kirche in China2010-05-09T16:00:17Z<p>Pyzhou: /* Volksrepublik China */</p>
<hr />
<div>[[Bild:Catholic Church Cizhong Yunnan China.jpg|thumb|Römisch-Katholische Kirche in Yunnan (spätes 19. Jahrhundert)]]<br />
Die '''[[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische Kirche]] in [[China]]''' hat eine lange und komplizierte Geschichte. [[Christentum|Christlicher Glaube]] existierte in [[China]] in verschiedenen Formen bereits seit der [[Tang-Dynastie]], also mindestens seit dem 8. Jahrhundert.<br />
<!--(For a full account of the history of Christianity in China up to contemporary times, see [[Christianity in China]]).--><br />
<br />
== Yuan (1271-1368) Dynastie ==<br />
<!--{{main|Medieval Roman Catholic Missions in China}}--><br />
<br />
Die ersten Informationen über katholische Missionare aus Europa in China sind aus dem 13. Jahrhundert. Der italienische Franziskanerpriester [[Johannes von Montecorvino]] <!-- John of Montecorvino --> kam 1294 in [[Peking]] (Khanbalik) an. 1299 baute er dort eine Kirche und 1305 eine zweite gegenüber dem Palast. <!-- imperial palace --> Nach einem Studium der Lokalsprache machte er sich daran, das [[Neues Testament|Neue Testament]] und die [[Psalm]]en zu übersetzen. Zwischen 6.000 und 30.000 Menschen traten um das Jahr 1300 zum christlichen Glauben über. In der Folge sandte Papst [[Clemens V.]] 1307 sieben franziskanische Bischöfe um Johannes von Montecorvino zum [[Erzbistum Peking|Erzbischof von Peking]] zu weihen. Die drei von ihnen, welche die Reise überlebten, weihten ihn daraufhin 1308 und wurden selbst nacheinander Bischöfe von [[Zaiton]].<br />
1312 kamen drei weitere Bischöfe, um Johannes bei seiner Arbeit zu unterstützen. Er starb 1328.<br />
Diese Missionsbewegung hatte einigen Erfolg während der mongolischen [[Yuan-Dynastie]], besaß aber im Endeffekt nur geringen Einfluss.<br />
<br />
== Ming (1368-1644) und Qing (1644-1911) Dynastien ==<br />
[[Bild:Schall-von-bell.jpg|thumb|Adam Schall von Bell in einem Mandaringewand]]<br />
→ siehe auch: [[Jesuitische Mission]] und [[China-Inland-Mission]]<br />
<br />
Während der [[Gegenreformation]] kam es zu einer Ausweitung der missionarischen Anstrengungen vor allem in Asien. [[Jesuiten]] und andere römisch-katholische Missionare versuchten in China Fuß zu fassen. Anfangs hatten sie gemischten Erfolg, später erlangten sie aber einen größeren Einfluss, besonders im interkulturellen wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch, innerhalb der gehobenen Schichten Chinas und am chinesischen Hof.<br />
<br />
Die dauerhafte Mission wurde 1601 durch Anstrengungen von [[Matteo Ricci]] begründet. Sein Weg war recht subtil. Er nutzte das Interesse der chinesischen Behörden an westlicher Technologie und Lehre als Zugang. Auch versuchte er, das Christentum mit [[Konfuzianismus|konfuzianischer]], [[Taoismus|taoistischer]] und [[Buddhismus|buddhistischer]] Lehre in Einklang zu bringen.<br />
<br />
Ricci starb 1610, die jesuitische Mission dauerte jedoch an und wurde bis 1722 ein wichtiger Teil des chinesischen Staates. 1644 wurde der deutsche Jesuit [[Adam Schall von Bell]] durch die neue [[Qing-Dynastie]] zum Leiter der astronomischen Behörde ernannt. Jesuiten besetzten des Weiteren Führungsposten in den Feldern Mechanik, Musik, Bildende Kunst und weiteren, in denen besondere Fähigkeiten erforderlich waren.<br />
<br />
Der praktische Umgang der Jesuiten mit dem Konfuzianismus führte später zu Konflikten mit den [[Dominikaner]]n, die Mitte des Jahrhunderts von den [[Philippinen]] nach Peking kamen. Ihr Führer [[Dominigo Fernandez Navarrete]] antwortete auf die Frage nach der Errettung des Konfuzius, dass er, wenn selbst [[Sokrates]], [[Platon]] und [[Aristoteles]] nicht errettet würden, „sicher auch nicht Konfuzius [errettet würde], der es nicht wert war, ihnen die Füße zu küssen.“ Als Antwort darauf entgegnete [[Antonio de Gouveia]], ein [[Portugal|portugiesischer]] Jesuit, dass Konfuzius sicher errettet würde, „was man von König [[Philipp IV. (Spanien)|Philipp IV. von Spanien]] nicht behaupten kann.“<ref>Charles Ralph Boxer: ''Fidalgos in the Far East 1550-1770'', Oxford University Press, 1968, Seite 164.</ref><br />
<br />
Als zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Zukunft des Christentums in China zunächst gesichert schien, verschärfte sich der [[Ritenstreit]] in Europa. Die Jesuiten wurden beschuldigt, den neubekehrten Chinesen gewisse Riten wie beispielsweise die [[Ahnenverehrung]] zu gestatten, die in Europa als heidnisch galten. Der päpstliche [[Legat (Botschafter)|Legat]] [[Charles Thomas Maillard de Tournon]] wurde 1705 nach Peking gesandt, um sich über die [[Orthodoxie]] dieser Riten ein Bild zu machen, welche von den Jesuiten als gesellschaftliche Bräuche bezeichnet wurden. Da er die offizielle Etikette (z.B. [[Kotau]]) missachtete, brüskierte er den chinesischen Kaiser [[Kangxi]], der ihn zunächst wohlwollend empfangen hatte. 1707 gab Tournon ein [[Dekret]] heraus, in dem die Missionare unter Androhung schwerer [[kirchenrecht]]licher Strafen zur Aufhebung dieser Riten verpflichtet wurden. Nachdem Papst [[Clemens XI.]] 1715 Tournons Dekret bestätigt hatte, wurden 1722 die christlichen Missionare von Kangxis Sohn und Nachfolger [[Yongzheng]] aus China ausgewiesen.<br />
<br />
== Volksrepublik China ==<br />
[[Bild:Cathedral in Xujiahui.jpg|thumb|[[Xujiahui-Kathedrale]] in Shanghai]]<br />
Seit 1949, der Gründung der Volksrepublik China durch die Kommunistische Partei Chinas folgend, war der Status der katholischen Kirche als einer Institution der chinesischen Gesellschaft höchst umstritten. Während die katholische Kirche offiziell verboten ist, verlangt die chinesische Regierung dennoch die Loyalität aller katholischen Christen zum Staat und dass Gottesdienste nur in staatlich zugelassenen Kirchen, die zur [[Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung|Chinesischen Katholisch-Patriotischen Vereinigung]] (KPV) gehören, stattfinden dürfen.<br />
Dadurch werden die Katholiken genötigt, die Verbundenheit mit dem [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]] zu lösen, da sie den [[Papst]] nicht als Kirchenoberhaupt ansehen dürfen. Dem Papst anhängende Katholiken feiern ihre Gottesdienste aus Angst vor Verhaftung im Untergrund.<br />
<br />
Obwohl die kommunistische Partei offiziell eine säkulare Organisation ist, behält sie sich das Recht vor, Priester einzusetzen. Sie achtet dadurch darauf, dass die Aktivitäten der chinesischen Bevölkerung nicht durch externe Kräfte beeinflusst werden. Die Regierung unterscheidet dabei nicht zwischen politischer und religiöser Loyalität. Somit kann sie nicht damit umgehen, dass die katholische Kirche einerseits dem Heiligen Stuhl und gleichzeitig dem chinesischen Staat gegenüber loyal sein kann.<br />
<br />
Nach einer Untersuchung des chinesischen Katholizismus durch das amerikanisch-katholische Magazin Commonweal ist die Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung eine Organisation zur Beaufsichtigung der chinesischen katholischen Kirche.<br />
<br />
Inzwischen sind rund 60% der Bischöfe der staatlichen Kirche auch vom Vatikan akzeptiert. Im Sommer 2005 einigten sich der Vatikan und Peking darauf, einen unterstützenden Bischof <!-- auxiliary bishop --> in [[Shanghai]] zu benennen.<ref name="AsiaNews">[http://www.asianews.it/dos.php?l=en&dos=56&art=3611 Der Vatikan und Peking kooperieren bei der Ernennung eines unterstützenden Bischofs von Shanghai (AsiaNews 29. Juni 2005.] (englisch)</ref><br />
In der Vergangenheit war eines der größten Probleme in den Beziehungen zwischen dem Vatikan und Peking die Frage gewesen, wer Bischöfe einsetzt.<br />
<br />
Als weiteres Zeichen der Wiederannäherung lud Papst [[Benedikt XVI.]] im Oktober 2005 vier chinesische Bischöfe (zwei staatlich anerkannte, einen Untergrundbischof und einen Untergrundbischof, der kurz zuvor in die anerkannte Kirche übergetreten war) zur [[Bischofssynode|Synode zur Frage der Eucharistie]] ein.<ref name="CWN Story">[http://www.cwnews.com/news/viewstory.cfm?recnum=39493 Papst lädt chinesische Bischöfe zur Synode zur Frage der Eucharistie (Catholic World News, 8. September 2005).] (englisch)</ref> China untersagte es den Bischöfen sofort, an der Versammlung teilzunehmen.<br />
<br />
Derzeit gehören schätzungsweise 40 Millionen Katholiken der Rom anhängigen Untergrundkirche an, 20 Millionen der staatlichen Kirche.<ref name="BBC Story">[http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/asia-pacific/4982530.stm China benennt neuen katholischen Bischof (BBC 7. Mai 2006, englisch).]</ref> Die chinesische Regierung, in ihrem Verhältnis zum Heiligen Stuhl immer noch unentschieden, verfolgt immer noch Untergrundchristen, vor allem die [[Priester]]. Immer noch wird die Kirche als illegal angesehen.<ref name="KungFoundation">[http://www.cardinalkungfoundation.org/index2.html Katholizismus ist immer noch illegal in China: Cardinal Kung Foundation.] (englisch)</ref><br />
<br />
Am 27. Mai 2007 schrieb Papst Benedikt XVI. einen Brief an die chinesischen Katholiken um „einige Orientierungspunkte in bezug auf das Leben der Kirche und das Werk der [[Evangelisierung]] in China [zu] geben.“<ref name="Brief">[http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/letters/2007/documents/hf_ben-xvi_let_20070527_china_ge.html Brief von Papst Benedikt XVI. an die chinesischen Katholiken, 27. Mai 2007]</ref> In diesem Brief (Abschnitt 9) benennt er Spannungen:<br />
<blockquote><br />
Wie euch allen bekannt ist, liegt eines der heikelsten Probleme in den Beziehungen des Heiligen Stuhls mit den Autoritäten eures Landes in der Frage der Bischofsernennungen. Einerseits kann man verstehen, daß die Regierungsautoritäten in Anbetracht der gesellschaftlichen Auswirkungen, die dieses Amt – in China wie in der restlichen Welt – auch im zivilen Bereich besitzt, bei der Auswahl derer aufmerken, die die wichtige Rolle der Leiter und Hirten der örtlichen katholischen Gemeinden ausüben werden. Andererseits verfolgt der Heilige Stuhl mit besonderer Sorgfalt die Ernennung der Bischöfe, weil diese das Herz des Lebens der Kirche selbst berührt, da die Ernennung der Bischöfe durch den Papst die Gewährleistung der Einheit der Kirche und der hierarchischen Gemeinschaft ist. Aus diesem Grund legt der Codex des kanonischen Rechtes (vgl. Canon 1382) schwere Strafen fest sowohl für den Bischof, der freiwillig die Bischofsweihe ohne apostolischen Auftrag spendet, als auch für den Empfänger: Eine solche Weihe stellt in der Tat eine schmerzhafte Wunde in der kirchlichen Gemeinschaft dar und ist eine schwere Verletzung der kanonischen Ordnung.<br />
</blockquote><br />
<br />
Untergrundbischof Joseph Wei Jingyi von Qigihar (nordöstliches China) veröffentlichte im Juli 2007 einen zweiseitigen [[Hirtenbrief]], in dem er seine Gemeinde aufforderte, den Brief Benedikts zu lesen und zu befolgen. In diesem Zusammenhang nannte er ihn einen „neuen Meilenstein in der Entwicklung der Chinesischen Kirche.“<ref>[http://www.catholicnewsagency.com/new.php?n=9918 'Underground' bishop urges faithful to implement Pope's letter, Catholicnews] (englisch)</ref><br />
Im September 2007 wurde ein [[Koadjutor]] für die Guiyang Diözese gemeinsam vom Vatikan und der staatlichen Kirche ernannt.<ref>[http://www.asianews.it/index.php?l=en&art=10251&size=A Vatican approval for Guiyang Episcopal ordination made public (AsiaNews vom 10. September 2007).] (englisch)</ref><br />
<br />
Jedes Jahr ruft die katholische Kirche am 24. Mai zum Weltgebetstag für China auf. Diesen Gebetstag hat Papst Benedikt XVI. bewusst auf den Tag der traditionellen Wallfahrt nach Sheshan, zum größten Marienheiligtum Chinas nahe Shanghai, gelegt. <br />
<br />
=== Hongkong und Macao ===<br />
Die Katholische Kirche darf in [[Macao]] und [[Hongkong]] frei agieren. So ist [[Donald Tsang]], der Verwaltungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, ein Katholik. Trotzdem wurde Papst [[Johannes Paul II.]] 1999 der Besuch in Hongkong versagt, eine Entscheidung, die wahrscheinlich auf Druck der [[Volksrepublik China]] erfolgte. Beide Territorien sind eigene [[Diözese]]n, die [[Bistum Hongkong|Diözese von Hongkong]] und die [[Bistum Macao|Diözese von Macao]].<br />
<br />
=== Diplomatische Beziehungen mit dem Vatikan ===<br />
Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und China waren in der Vergangenheit sehr spannungsreich und häufig schwierig für beide Seiten. Die Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung (KPV) ist eine Abteilung der chinesischen Behörde für religiöse Angelegenheiten und überwacht die Katholiken in China.<br />
<!-- Ausgelassen, da wahrsch. Falschmeldung: According to at least one source, however, China's Catholics, including its clergy and religious sisters, are no longer required to be members of the CPCA.<ref>[http://www.commonwealmagazine.org/article.php?id_article=1333 The Sisters of Shanghai - Congregation of Nuns Flourishes in China (Commonweal August 12, 2005).]</ref> --><br />
<br />
Im Jahr 2007 hatte der Vatikan zu verschiedenen Anlässen immer wieder angedeutet, dass er vollständige diplomatische Beziehungen mit China aufnehmen wolle, und dafür sogar seine Botschaft von [[Taiwan]] nach China verlegen würde.<ref name="blueprint">[http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/6425177.stm Blueprint for Vatican-China talks (BBC March 6, 2007).]</ref><br />
Trotzdem blieb als Hinderungsgrund, dass nur der Papst allein das Recht hat, Bischöfe zu ernennen. Die derzeitigen Bischöfe der KPV sind jedoch durch die Regierung berufen.<br />
In den vergangenen Jahren hat dies zu einer weiteren Anspannung der sino-vatikanischen Beziehungen geführt.<br />
<br />
Einige, darunter auch der Kardinal von Hongkong [[Joseph Zen Ze-kiun]], sehen den Prozess zwischen [[Vietnam]] und dem Vatikan hinsichtlich der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen als ein Modell für die Normalisierung der sino-vatikanischen Beziehungen.<ref name="blueprint">[http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/6425177.stm BBC Article]</ref> <!-- Nein, ich verstehe nicht, was ich schreibe. --><br />
Ende 2004, vor dem Tod Johannes Pauls II., führten vatikanische und chinesische Diplomaten Gespräche mit dem Ziel, die Beziehungen wieder zu normalisieren.<ref>[http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=F50810F83E5D0C718EDDAC0894DD404482&showabstract=1 China and the Vatican Hint At Renewing Formal Ties (NYT May 22, 2005).]</ref> Zu dieser Zeit sandte China eine quasi offizielle Delegation in den Vatikan. Solche Vorstöße werden derzeit unter Benedikt XVI. fortgesetzt.<br />
<br />
== Chinesische Begriffe für Gott und Christentum ==<br />
Die Begriffe, die für Gott im Chinesischen verwendet werden, sind selbst innerhalb des Christentums unterschiedlich. Als die ersten Missionare während der Tang-Dynastiw in China ankamen, sprachen sie von ihrer Religion als ''Jǐng jiào'' (景教, wörtlich: „helle Lehre“). Einige andere sprachen von ''Shangdi'' (上帝, wörtlich: „der Herrscher von oben“), da dies eher in der chinesischen Sprache verwurzelt war. Schließlich entschied sich jedoch die katholische Kirche dazu, den konfuzianischen Begriff ''Tianzhu'' (天主, wörtlich: „Herr des Himmels“) zumindest in offiziellen Gottesdiensten und Texten zu verwenden.<br />
Als die Protestanten schließlich im 19. Jahrhundert nach China kamen, bevorzugten sie ''Shangdi'' gegenüber ''Tianzhu''. Viele Protestanten benutzen auch den Titel ''Shen'' (神), der im allgemeinen „Gott“ oder „Geist“ bedeutet.<br />
Katholische Priester werden als ''shen fu'' (神父, wörtlich: „geistlicher Vater“) bezeichnet.<br />
Die inzwischen geläufige [[Hochchinesisch|hochchinesische]] Übersetzung von „Christ“, die von nahezu allen Christen verwendet wird ist ''Jidu'' (基督).<br />
<br />
=== Katholiken und Protestanten ===<br />
Die moderne chinesische Sprache unterteilt die Christen im allgemeinen in zwei Gruppen: Die Anhänger des Katholizismus, ''Tianzhu jiao'' (天主教), und die Anhänger des ''Jidu jiao'' (基督教) — wörtlich „Christentumes“ — oder ''Jidu Xinjiao'' (基督新教), „New Religion“-Protestantismus. Chinesen sehen Katholizismus und Protestantismus als unterschiedliche Religionen, auch wenn diese Unterscheidung in der westlichen Welt nicht vorgenommen wird. In der westlichen Welt fasst der Begriff „Christentum“ alle Konfessionen zusammen, im Chinesischen hingegen gibt es keinen Begriff, der dies ermöglicht. In der heutigen katholischen Literatur wird der Begriff ''Jidu zongjiao'' ((基督宗教) für christliche Sekten benutzt. Der Begriff bedeutet wörtlich „Religion Christi“. Die [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Ostkirchen]] werden ''Dongzheng jiao'' (東正教) genannt, welches die wörtliche Übersetzung von „östliche orthodoxe Religion“ ins Chinesische ist.<br />
<!-- Ich selbst kann kein Chinesisch. Sollte jemand Fehler entdecken, möge man sie mir nachsehen. --><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Vincent Cronin: ''Wise Man from the West'', Fortuna Books, [[London]], [[1955]] (über [[Matteo Ricci]])<br />
*C. W. Allen, Kelly & Walsh: ''Jesuits at the Court of Peking'', [[Shanghai]], c.1933<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der katholischen Bistümer]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
===fremdsprachig===<br />
*[http://www.gcatholic.com/dioceses/data/countryCN.htm The Catholic Church in China] Giga-Catholic Information<br />
*[http://www.drben.net/ChinaReport/Beijing/Landmarks-Hotspots/XiCheng/Northern-Church-XiShiKu/North_Cathedral-Church_ot_Saint-Savior-Beijing.html Beijing Northern Church - a Full Introduction to the Home of Beijing Diocese] ChinaReport.com<br />
*[http://www.catholic-hierarchy.org/country/cn.html Roman Catholic Church in China in Catholic Hierarchy]<br />
*[http://www.catholic.org.tw/bible/ Die Bibel auf Chinesisch, Catholic Missionaries in Asia]<br />
*[http://www.kirche-in-not.de/kinderbibelDie Kinderbibel auf Chinesisch]<br />
*[http://www.newadvent.org/cathen/08474a.htm Johannes von Montecorvino] (englisch)<br />
<br />
===deutsch===<br />
* [http://www.vatican-magazin.com/archiv/2008/6-7-2008/titelthema2.pdf „Nicht mehr Waisen, sondern Vollmitglied“], Vatikan Magazin, 6/7 2008 (PDF-Datei; 85&nbsp;kB)<br />
* [http://www.kirche-in-not.de/downloads/china.pdf Religionsfreiheit in China] Ein Bericht von KIRCHE IN NOT<br />
* [http://www.kathtube.com/player.php?id=979 Katholische Kirche in China ] - Radiointerview mit dem China-Experten Michael Ragg<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
<br />
{{Navigationsleiste Katholische Kirche in Asien}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Romischkatholische Kirche China}}<br />
[[Kategorie:Römisch-katholische Kirche nach Staat|China]]<br />
[[Kategorie:Christentum in China]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Organisation]]<br />
<br />
[[en:Roman Catholicism in China]]<br />
[[fr:Église catholique en Chine]]<br />
[[it:Chiesa cattolica in Cina]]<br />
[[nl:Katholicisme in China]]<br />
[[pt:Catolicismo na China]]<br />
[[zh:中国天主教]]</div>Pyzhouhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Denkm%C3%A4ler_der_Volksrepublik_China_(Shanghai)&diff=70495132Denkmäler der Volksrepublik China (Shanghai)2010-02-10T12:48:27Z<p>Pyzhou: </p>
<hr />
<div>Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht zu sämtlichen Denkmälern der regierungsunmittelbaren Stadt [[Shanghai]] (Abk. ''Hu''), die auf der [[Quanguo zhongdian wenwu baohu danwei|Denkmalliste der Volksrepublik China]] stehen:<br />
<br />
{| class="prettytable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
!Name<br />
!Beschluss<br />
!Kreis/Ort<br />
!siehe (auch)<br />
!Bild<br />
|-<br />
|Shanghai Zhongshan guju 上海中山故居<br />
|1-9<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Ehemaliger Wohnsitz von [[Sun Yat-sen]] (1919)<!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33959.htm Former Residence of Sun Yat-sen in Shanghai City--><br />
|<br />
|-<br />
|Zhongguo shehui zhuyi qingniantuan zhongyang jiguan jiuzhi 中国社会主义青年团中央机关旧址<br />
|1-10<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Stätte des [[Chinesischer Sozialistischer Jugendverband|Chinesischen Sozialistischen Jugendverbandes]] (''Zhongguo shehui zhuyi qingniantuan'') (1920-1921) <!--http://www.negations.net/libero/number1@andmay4.htm http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg/volltexte/2007/2186/pdf/Republik_China.pdf<br />
http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33999.htm Site of the Central Organization of the Chinese Socialist Youth League--><br />
|<br />
|-<br />
|Zhongguo gongdangtang di-yi ci Quanguo daibiao dahui huizhi 中国共产党第一次全国代表大会会址<br />
|1-11<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Stätte des Ersten Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas (1921, Xingye Road)<!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33994.htm Site of the First National Congress of the Chinese Communist Party--><br />
| style="padding:0" |[[Bild:The First National Congress of CPC.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Lu Xun mu 鲁迅墓<br />
|1-31<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Grab von [[Lu Xun]] <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33924.htm Tomb of Lu Xun--><br />
| style="padding:0" |[[Bild:Grave of Luxun.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Song Qingling mu 宋庆龄墓<br />
|2-10<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Grab von [[Song Qingling]] <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_32314.htm Tomb of Song Qingling--><br />
|<br />
|-<br />
|Yuyuan 豫园<br />
|2-39<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Yu-Garten]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:Shanghai yuyuan gardensJPG.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Longhua geming lieshi jiniandi 龙华革命烈士纪念地<br />
|3-25<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Longhua Gedenkplatz für die revolutionären Märtyrer <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_35464.htm Longhua Memorial Place for Revolutionary Martyrs--><br />
|<br />
|-<br />
|Songjiang Tang jingtang 松江唐经幢<br />
|3-179<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Tangzeitliche Steinsäule in Songjiang <!--http://202.193.162.13/englishonline/culture/chinaculture/chinaculture/en_travel/2003-09/24/content_33404.htm Tang Dynasty Stone Pillar in Songjiang--><br />
|<br />
|-<br />
|Xu Guangqi mu 徐光启墓<br />
|3-254<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Grab von [[Xu Guangqi]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:Tomb of Xu Guangqi.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Xingshengjiao si ta 兴圣教寺塔<br />
|4-83<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Pagode des Xingshengjiao-Tempels]] <!--<br />
http://www.china.org.cn/english/TR-e/43413.htm Pagoda at Xingshengjiao Temple in Songjiang County near Shanghai <br />
http://www.sach.gov.cn/publishcenter/sach/sachwindow/centerchina/forth/1059.aspx<br />
http://www.china.com.cn/aboutchina/data/wwbhdw/txt/2006-12/13/content_7499549.htm--><br />
|<br />
|-<br />
|Zhenru si dadian 真如寺大殿<br />
|4-120<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Haupthalle des [[Zhenru-Tempel (Shanghai)|Zhenru-Tempels]]<br />
|<br />
|-<br />
|Shanghai Waitan jianzhuqun 上海外滩建筑群<br />
|4-220<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Architektur auf dem [[Bund (Shanghai)]]<br />
| style="padding:0" |[[Datei:Promenade du Bund.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Shanghai youzheng zongju 上海邮政总局<br />
|4-226<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Hauptpostamt von Shanghai<br />
| style="padding:0" |[[File:General_Post_Office_Building,_Shanghai.jpg|100px]] <br />
|-<br />
|Fuquanshan yizhi 福泉山遗址<br />
|5-37<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Fuquanshan]]-Stätte (der [[Neolithikum|neolithischen]] [[Liangzhu-Kultur]])<!--http://museum.shqp.gov.cn/gb/content/2004-12/06/content_51172.htm 4000年前的上海人--良渚文化--><br />
|<br />
|-<br />
|Shanghai Song Qingling guju 上海宋庆龄故居<br />
|5-482<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Ehemaliger Wohnsitz von [[Song Qingling]]<br />
|-<br />
|Zhang Wentian guju 张闻天故居<br />
|5-483<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|Ehemaliger Wohnsitz von [[Zhang Wentian]]<br />
|-<br />
|Longhua ta 龙华塔<br />
|6-505<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Longhua-Pagode]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:Longhua Pagoda.JPG|100px]]<br />
|-<br />
|Male zhuzhai 马勒住宅<br />
|6-926<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Moller Villa]] (Shaanxi Road)<br />
| style="padding:0" |[[File:Moller Villa in Sjanghai.JPG|100px]]<br />
|-<br />
|Guoji fandian 国际饭店<br />
|6-927<br />
|Shanghai shi 上海市<br />
|[[Park Hotel]]<br />
| style="padding:0" |[[Bild:Shanghai Park Hotel.jpg|100px]] <br />
|}<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Denkmäler der Volksrepublik China}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Denkmaler der Volksrepublik China Shanghai}}<br />
[[Kategorie:Liste (Nationale historische Stätten und Kulturgüter unter staatlichem Schutz)|Shanghai]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Shanghai]]<br />
[[Kategorie:Kultur (Shanghai)]]<br />
<br />
[[zh:上海全国重点文物保护单位列表]]</div>Pyzhou