https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Pythonregius123 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-05T08:05:57Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Netzpython&diff=211716604 Netzpython 2021-05-07T18:43:35Z <p>Pythonregius123: Broghammerus reticulatus ist der richtige Name schaut euch bitte das Video von REPTILTV AN</p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Netzpython<br /> | Taxon_WissName = Broghammerus reticulatus<br /> | Taxon_Rang = Art<br /> | Taxon_Autor = ([[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Schneider]], 1801)<br /> | Taxon2_WissName = Malayopython<br /> | Taxon2_Rang = Gattung<br /> | Taxon3_Name = Pythons<br /> | Taxon3_WissName = Pythonidae<br /> | Taxon3_Rang = Familie<br /> | Taxon4_Name = Pythonartige<br /> | Taxon4_WissName = Pythonoidea<br /> | Taxon4_Rang = Überfamilie<br /> | Taxon5_Name = Schlangen<br /> | Taxon5_WissName = Serpentes<br /> | Taxon5_Rang = Unterordnung<br /> | Taxon6_WissName = Toxicofera<br /> | Taxon6_Rang = ohne Rang<br /> | Bild = Python reticulatus сетчатый питон-2.jpg<br /> | Bildbeschreibung = Netzpython (''Broghammerus reticulatus'')<br /> }}<br /> Der '''Netzpython''' (Broghammerus ''reticulatus'') zählt zur Gattung ''[[Malayopython]]'' in der Familie der [[Pythons]] (Pythonidae). Er ist eine der größten Schlangen der Welt. Netzpythons leben in den Tropen Südostasiens. Ursprünglich bewohnte die Art dort feuchte Regenwälder und Sümpfe, sie ist jedoch sehr anpassungsfähig und besiedelt auch landwirtschaftliche Nutzflächen und Siedlungen.<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> Der Netzpython zählt zu den größten Schlangen der Welt. Hinsichtlich Körperlänge und -gewicht zeigt die Art einen sehr starken [[Geschlechtsdimorphismus]], Weibchen sind im Mittel erheblich größer und schwerer als Männchen. Im Süden [[Sumatra]]s erreichten bei einer Stichprobe von insgesamt 1046 Individuen Männchen maximal eine Kopf-Rumpf-Länge von 4,25 Meter und ein Gewicht von 20 Kilogramm, Weibchen eine Kopf-Rumpf-Länge von 6,08 Meter und ein Maximalgewicht von 75 Kilogramm.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot;&gt;R. Shine, P. S. Harlow, J. S. Keogh, Boeadi: ''The influence of sex and body size on food habits of a giant tropical snake, Python reticulatus.'' In: ''Functional Ecology.'' 12, 1998, S. 248–258.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot;&gt;R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.&lt;/ref&gt; Inselformen bleiben, wie bei vielen Wirbeltieren, wesentlich kleiner (→ [[Inselverzwergung]]). Auf der zwischen Sulawesi und [[Flores (Indonesien)|Flores]] liegenden Insel [[Jampea]] erreichen Männchen maximal eine Gesamtlänge von 2,10 Meter, Weibchen maximal 3,35 Meter.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot;&gt;M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 202.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gesicherte Angaben zur Maximallänge der Art liegen bisher nicht vor. Generell sind Netzpythons von über 6 m Gesamtlänge selten. Eines der längsten bisher seriös vermessenen Individuen stammt aus der Nähe von Balkipapan, Ost-[[Kalimantan]], wies im [[anästhesie]]rten Zustand eine Gesamtlänge von 6,95 m auf und war nach einer Fastenzeit von 3 Monaten 59 kg schwer.&lt;ref name=&quot;SunBear&quot;&gt;G. M. Fredriksson: ''Predation on Sun Bears by Reticulated Python in East Kalimantan, Indonesian Borneo.'' In: ''Raffles Bulletin of Zoology.'' 53(1), 2005, S. 165–168. [http://dare.uva.nl/document/161117 (pdf)]&lt;/ref&gt; Zum Teil weithin publizierte Angaben zu weit größeren Exemplaren mit Längen bis fast 9 m hielten bisher in keinem Fall einer wissenschaftlichen Überprüfung stand, auch der Netzpython [[Colossus (Netzpython)|Colossus]] war nach einer neueren Untersuchung bei seinem Tod nicht knapp 9 m, sondern nur 6,35 m lang.&lt;ref&gt;D. G. Barker, S. L. Barten, J. P. Ehrsam, L. Daddono: ''The Corrected Lengths of Two Well-known Giant Pythons and the Establishment of a New Maximum Length Record for Burmese Pythons, Python bivittatus.'' In: ''Bulletin of the Chicago Herpetological Society.'' 47(1), 2012, S. 1–6. [http://www.vpi.com/sites/default/files/Barker-et-al_CorrectPythonLengths_2.pdf (pdf)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dieser Python ist relativ schlank, der Kopf ist groß, abgeflacht und sehr deutlich vom Hals abgesetzt. Auf den Schwanz entfallen etwa 13–14 % der Gesamtlänge. Von oben erscheint der Kopf recht länglich, die Schnauze ist gerundet. Die Nasenlöcher sind seitlich angeordnet, aber noch von oben sichtbar. Das [[Scutum rostrale|Rostrale]] ist von oben kaum sichtbar. Die vorderen [[Scutum präfrontale|Präfrontalia]] sind ebenfalls groß und länger als breit. Dahinter folgt ein Band unregelmäßig geformter Schuppen, die wahrscheinlich die hinteren Präfrontalia darstellen. Das [[Scutum frontale|Frontale]] selbst ist groß und oval und häufig durch eine vertikale [[Sutur]] geteilt. Die [[Scutum oculare|Supraocularia]] sind groß und meist ungeteilt. Die [[Scutum parietale|Parietalia]] sind zahlreich und klein.&lt;ref name=&quot;walls159ff&quot;&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 159 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Reticulated Python 01 brighter.jpg|mini|200px|Porträt eines Netzpythons]]<br /> In der Seitenansicht befinden sich zwischen [[Scutum nasale|Nasale]] und Auge zwei bis vier große, unregelmäßig geformte Zügelschilde ([[Scutum loreale|Lorealia]]) und zwei [[Scutum oculare|Präocularia]]. Es gibt zwei bis vier kleine und unregelmäßig geformte [[Scutum oculare|Postocularia]]. Die Anzahl der großen [[Scutum supralabiale|Supralabialia]] kann zwischen 10 und 14 liegen, die ersten vier zeigen tiefe [[Grubenorgan|Labialgruben]] mit ziemlich schmalen, schrägen Schlitzen. Im Normalfall berührt nur das siebte Supralabiale das Auge. Der Unterkiefer zeigt 20–23 [[Scutum sublabiale|Infralabialia]], von denen die vorderen 6 rundliche Labialgruben zeigen.&lt;ref name=&quot;walls159ff&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Anzahl der Bauchschuppen ([[Scutum ventrale|Ventralschilde]]) variiert je nach Herkunft der Individuen zwischen 290 und 334,&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt; die der paarigen [[Subcaudalia]] zwischen 78 und 102&lt;ref&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 161.&lt;/ref&gt; und die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Körpermitte zwischen 64 und 81.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Grundfarbe ist sehr variabel über gelb, hell- und dunkelbraun bis fast schwarz. Die Art zeigt auf dem Rücken eine komplizierte Zeichnung unregelmäßiger, heller Rauten, die breit dunkel und anschließend hell gerandet sind. Diese Rautenzeichnung wird an den Flanken durch dunkle Flecken mit einem hellen Zentrum ergänzt. An den Flanken stoßen jeweils nach oben zugespitzte Dreiecke zwischen diese dunklen Flecken. Insgesamt entsteht so eine Netzzeichnung, der die Art ihren deutschen Namen verdankt. Der Kopf ist einfarbig und bis auf einen schmalen, schwarzen Streifen vom Auge bis zum Mundwinkel und einen dunklen Mittelstrich ungezeichnet. Die [[Iris (Auge)|Iris]] ist meist orange, auf [[Sulawesi]] jedoch häufig auch goldfarben, im Osten Indonesiens eher weißlich-grau. Die Zunge ist meist fast schwarz mit einer weißlichen Spitze, auf den indonesischen Inseln Jampea und [[Selajar]] ist die Zungenbasis eher rosa bis dunkellila.<br /> <br /> Der weitestgehend zeichnungslose Kopf und die sehr markante Rückenzeichnung unterscheiden die Art von allen anderen Pythons.<br /> <br /> == Verbreitung und Lebensraum ==<br /> [[Datei:Python reticulatus Area.PNG|mini|250px|Verbreitung des Netzpythons]]<br /> Das Verbreitungsgebiet des Netzpythons umfasst große Teile des tropischen Süd- und Südostasiens. Es erstreckt sich von [[Bangladesch]] und dem Bundesstaat [[Assam]] in [[Indien]] und den [[Nikobaren]] im Westen nach Osten bis zu den [[Philippinen]] und in den Osten [[Indonesien]]s. Die Nordgrenze der Verbreitung ist im Detail noch umstritten, so wird das Vorkommen im Nordosten Indiens zum Teil bezweifelt; auch ob in Vietnam eine nördliche Verbreitungsgrenze existiert und ob die Art in China vorkommt, wird kontrovers diskutiert.&lt;ref name=&quot;Auliya, M. &amp; F. Abel 2000a&quot;&gt;M. Auliya, F. Abel: ''Taxonomie, Geographische Verbreitung und Nahrungsökologie des Netzpythons (Python reticulatus).'' Teil 1. In: ''herpetofauna.'' 22 (127), 2000, S. 5–18.&lt;/ref&gt;<br /> Die Art schwimmt sehr gut und hat daher auch alle größeren Inseln in diesem Areal besiedelt. Bereits 1908 wurde sie als eine der ersten Wirbeltierarten wieder auf der 1883 durch einen Vulkanausbruch völlig zerstörten Inselgruppe [[Krakatau]] festgestellt.&lt;ref&gt;P. A. Rawlinson, R. A. Zann, S. van Balen, I. W. B. Thornton: ''Colonization of the Krakatau islands by vertebrates.'' In: ''GeoJournal.'' Band 28, Heft 2, 1992, S. 225–231. [[doi:10.1007/BF00177236]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Art bewohnte ursprünglich feuchte tropische Regenwälder und Sümpfe. Netzpythons haben sich jedoch als sehr anpassungsfähig erwiesen und besiedeln heute auch [[Sekundärwald|Sekundärwälder]], landwirtschaftliche Nutzflächen und menschliche Siedlungen bis hin zu Großstädten; die Art ist beispielsweise in [[Bangkok]] nicht selten und wurde auch mehrfach in [[Jakarta]] nachgewiesen. In allen besiedelten [[Habitat]]en sind Netzpythons eng an Wasser gebunden und halten sich meist in der Nähe kleiner Flüsse, Kanäle oder Tümpel auf.&lt;ref name=&quot;Auliya, M. &amp; F. Abel 2000a&quot; /&gt;<br /> <br /> == Systematik ==<br /> Bevor der Netzpython von Reynolds et al. 2014 der neu eingeführten Gattung ''Malayopython'' zugeordnet wurde, war er als ''Python reticulatus'' in die Gattung der [[Eigentliche Pythons]] (''Python'') eingruppiert. Die [[Monophylie]] der Gattung ''Python'' wurde seit langem kontrovers diskutiert. Unter anderem Walls wies darauf hin, dass zumindest der Netzpython in einer Reihe von morphologischen Merkmalen den Pythons der Gattung ''[[Rautenpythons|Morelia]]'' viel näher steht als den anderen Arten der Gattung ''Python''.&lt;ref name=&quot;J. G. Walls 1998&quot;&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 166.&lt;/ref&gt; Eine neuere [[Molekularbiologie|molekulargenetische]] Untersuchung hat die [[Paraphylie]] der Gattung ''Python'' bestätigt.&lt;ref&gt;L. H. Rawlings, D. L. Rabosky, S. C. Donnellan, M. N. Hutchinson: ''Python phylogenetics: inference from morphology and mitochondrial DNA.'' In: ''Biological Journal of the Linnean Society.'' 93, 2008, S. 603–619.&lt;/ref&gt; Demnach ist der nächste Verwandte des Netzpythons der [[Timorpython]]. Diese beiden Arten bilden das [[Schwestertaxon]] aller Pythons Australiens und [[Papua-Neuguinea]]s, sind mit diesen also näher verwandt als mit den übrigen Arten der Gattung ''Python''. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden Netzpython und Timorpython zunächst in die bereits von Hoser&lt;ref&gt;R. T. Hoser: ''A reclassification of the Pythoninae including the descriptions new genera, two new species and nine new subspecies. Continued.'' In: ''Crocodilian – Journal of the Victorian Association of Amateur Herpetologists.'' 4, 2004, S. 21–39.&lt;/ref&gt; vorgeschlagene Gattung ''Broghammerus'' überführt, die allerdings ungültig ist, da die Gattung in einer Zeitschrift beschrieben wurde, die kein [[Peer-Review]]-Verfahren durchführt. Anfang 2014 wurde deshalb der Gattungsname ''Malayopython'' für den Netzpython und den Timorpython eingeführt.&lt;ref&gt;R. Graham Reynolds, Matthew L. Niemiller, Liam J. Revell: ''Toward a Tree-of-Life for the boas and pythons: Multilocus species-level phylogeny with unprecedented taxon sampling.'' In: ''Molecular Phylogenetics and Evolution.'' Volume 71, Februar 2014, S. 201–213. [[doi:10.1016/j.ympev.2013.11.011]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Netzpython trägt seitdem den wissenschaftlichen Namen ''Malayopython reticulatus'' und ist [[Typus (Nomenklatur)|Typusart]] der neue Gattung.&lt;ref name=&quot;rd&quot;&gt;{{ReptileDatabase|Malayopython|reticulatus}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz des riesigen Verbreitungsgebietes wurde die Frage, ob [[Unterart]]en differenzierbar sind, erst 2002 untersucht. Aufgrund [[Molekularbiologie|molekulargenetischer]] und [[Morphologie (Biologie)|morphologischer]] Untersuchungen wurden neben der [[Nominatform]] vorerst mindestens zwei weitere Unterarten vorgeschlagen:&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;rd&quot; /&gt;<br /> <br /> * ''M. r. reticulatus'' (Nominatform); Asiatisches Festland, [[Große Sunda-Inseln|Große]] und [[Kleine Sunda-Inseln]]<br /> * ''M. r. saputrai''; Südwesten und Südosten von [[Sulawesi]] sowie die Insel Selayar südlich von Sulawesi<br /> * ''M. r. jampeanus''; nur auf der Insel Jampea zwischen Sulawesi und [[Flores (Indonesien)|Flores]]<br /> <br /> Die molekulargenetischen Ergebnisse legen außerdem eine Abgrenzung der Population auf der etwa 200&amp;nbsp;km nördlich von Sulawesi liegenden Insel [[Sangihe]] als weitere Unterart nahe.&lt;ref&gt;M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 204 und Abb. 2, S. 205.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verhalten ==<br /> Trotz des riesigen Verbreitungsgebietes und ihrer Häufigkeit in vielen Bereichen des Areals ist über das Verhalten der Art fast nichts bekannt. Studien zur Lebensweise der Art im Freiland gibt es nicht; schon der Lebendfang der Tiere zur Vermessung oder Markierung ist extrem aufwändig und schwierig.&lt;ref&gt;z. B. M. A. Riquier: ''Status, Population Biology and Conservation of the Water Monitor (Varanus salvator), the Reticulated Python (Python reticulatus), and the Blood Python (Python curtus) in Sumatra and Kalimantan, Indonesia. Project Report Kalimantan.'' In: ''Mertensiella.'' 9, 1998, S. 119–129.&lt;/ref&gt; Netzpythons sind offenbar ausschließlich nachtaktiv und bewegen sich sehr unauffällig und meist in dichter Vegetation. Über Aktivitätsphasen und über die Größe des genutzten Lebensraumes einzelner Individuen gibt es keine Erkenntnisse. Der Tag wird in Verstecken verbracht. Auch über diese Verstecke ist wenig bekannt, in besiedelten Bereichen ruhen die Tiere aber regelmäßig unter Häusern, wo sie dann häufig entdeckt und getötet werden.<br /> <br /> Über die nächtlichen Jagdmethoden ist ebenfalls nichts bekannt, da viele der Beutetiere (z.&amp;nbsp;B. Affen) baumlebend sind, wird eine zumindest gelegentliche Jagd in Bäumen vermutet.&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot;&gt;M. Auliya, F. Abel: ''Taxonomie, Geographische Verbreitung und Nahrungsökologie des Netzpythons (Python reticulatus).'' Teil 2. In: ''herpetofauna.'' 22 (128) 2000, S. 19–28.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Pangolin borneo.jpg|mini|250px|[[Malaiisches Schuppentier|Malaiische Schuppentiere]] (''Manis javanica'') werden regelmäßig von Netzpythons erbeutet]]<br /> <br /> == Ernährung ==<br /> Die Nahrung des Netzpythons besteht fast ausschließlich aus Säugern und Vögeln, gelegentlich werden auch [[Warane]] verzehrt. Intensive Untersuchungen zur Ernährung des Netzpythons wurden bisher nur auf [[Sumatra]] durchgeführt, hier wurden Mageninhalte von zur Ledergewinnung getöteten Tieren untersucht.<br /> <br /> Die Beute wird nach dem Auflauern im Überraschungsangriff umschlungen und dann ausdauernd erdrückt, wodurch die Atmung bzw. der Blutkreislauf aussetzen. Danach wird die Beute mit dem Kopf voran im Ganzen verschlungen.<br /> Die Größe der Beute ändert sich mit zunehmender Körpergröße des Pythons. Im Süden Sumatras ernähren sich Netzpythons mit einer Kopf-Rumpf-Länge bis zu etwa 2,8 Meter zu über 80 % von [[Ratten]] (überwiegend [[Reisfeldratte]]n (''Rattus argentiventer'') und ''[[Leopoldamys sabanus]]''). Bei größeren Individuen nimmt der Rattenanteil in der Ernährung stark ab, sie fressen dann dort unter anderem auch [[Schuppentiere]], [[Stachelschweine]], Affen ([[Javaneraffe]]n (''Macaca fascicularis''), [[Sumatra-Langur|Braune Sumatra-Languren]] (''Presbytis melalophos'') und [[Hanuman-Langur]]en (''Semnopithecus cristatus'')), Wildschweine und [[Kantschile]] (''Tragulus'' sp.). Primär geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ernährung wurden nicht festgestellt. Größere Anteile großer Beutetiere bei den Weibchen waren durch deren im Mittel erheblich größere Körpermaße bedingt; nur Weibchen erreichten hier Kopf-Rumpf-Längen über 4,25 Meter. Die Autoren der Studie vermuten, dass diese teilweise Umstellung der Ernährung auch mit einem Wechsel der genutzten Habitate verbunden ist: Während Männchen und junge Weibchen sich überwiegend in stark von Menschen beeinflussten und damit rattenreichen Bereichen aufhalten, wandern ältere Weibchen offenbar in naturnähere Habitate mit einem größeren Spektrum größerer Wirbeltierarten ab.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt;<br /> <br /> Auch hinsichtlich der Ernährung zeigt die Art jedoch eine große Anpassungsfähigkeit. Im Norden Sumatras, der durch intensive landwirtschaftliche Nutzung bedingt kaum noch naturnahe Habitate aufweist, besteht auch die Nahrung großer Weibchen fast ausschließlich aus Ratten und Haushühnern.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> Beutetiere mit einem Gewicht zwischen 20 und ca. 50 Kilogramm sind mehrfach nachgewiesen worden, u.&amp;nbsp;a. ein 24 Kilogramm schwerer [[Malaienbär]] und ein ausgewachsenes [[Sulawesi-Pustelschwein]] (''Sus celebensis'').&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot; /&gt; Nach unbestätigten Berichten eines Schlangenverarbeiters auf Sumatra wurde in einem großen Netzpython ein 60 Kilogramm schweres Wildschwein gefunden.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt; Auch die Tötung von Menschen durch Netzpythons ist mehrfach nachgewiesen worden, sogar das vollständige Verschlingen erwachsener Menschen ist belegt.&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot; /&gt; Das durchschnittliche Beutegewicht ist jedoch viel geringer, im Süden Sumatras lag das mittlere Beutegewicht von 1070 untersuchten Pythons bei Männchen bei 0,75 Kilogramm, bei den größeren Weibchen bei 1,35 Kilogramm.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt;<br /> <br /> == Fortpflanzung ==<br /> Zur Fortpflanzung im Freiland ist ebenfalls nur sehr wenig bekannt, auch hier stammt das bekannte Wissen fast ausschließlich von Untersuchungen toter Tiere und aus Gefangenschaft.<br /> Netzpythons werden mit zwei bis vier Jahren geschlechtsreif, auf Sumatra haben Männchen dann eine Kopf-Rumpf-Länge von mindestens 137 Zentimetern, Weibchen sind mindestens 210 Zentimeter lang.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Im Norden Sumatras wurden reproduktiv aktive Weibchen von Dezember bis März gefunden, ausnahmsweise auch im Juni, pro Jahr wird demnach ein Gelege überwiegend im April und im Mai gezeitigt. Ein erheblicher Anteil der Weibchen pflanzt sich offenbar nicht jedes Jahr fort. Die Gelege umfassten in Sumatra meist 10–40, im Mittel 24 Eier, Extremwerte waren 8 und 73 Eier; die Gelegegröße war mit der Größe der Weibchen korreliert. Die Eier sind 200–300 Gramm schwer.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Das Gelege wird nach Beobachtungen in Gefangenschaft 80–90 Tage lang bebrütet. Das Weibchen liegt in dieser Zeit zusammengerollt über den Eiern, sorgt jedoch im Gegensatz zu anderen Pythonarten nicht durch Muskelzittern für gleichmäßige Temperaturen. Die Brutfürsorge endet mit dem Schlupf der Jungen. Frisch geschlüpfte Jungtiere sind im größten Teil des Verbreitungsgebietes 60–83 Zentimeter lang, bei den kleinen Tieren auf Tanahjampea unter 30 Zentimeter.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;<br /> <br /> == Alter und Lebenserwartung ==<br /> Angaben zum Durchschnitts- und Maximalalter freilebender Individuen sind unbekannt; in Gefangenschaft werden Netzpythons regelmäßig über 25 Jahre alt.&lt;ref&gt;Cameron Brown: ''Python reticulatus.'' Animal Diversity Web. ([http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site/accounts/information/Python_reticulatus.html online] auf: ''animaldiversity.ummz.umich.edu'')&lt;/ref&gt; Ein Exemplar im [[Tierpark Dessau]] erreichte ein Alter von fast 40 Jahren.<br /> <br /> == Gefährdung ==<br /> Netzpythons werden in großen Mengen zur Ledergewinnung gefangen, die Zahl der zu diesem Zweck getöteten Pythons wird auf mindestens 500.000 pro Jahr geschätzt. Der größte Teil der Tiere wird auf den Inseln [[Sumatra]] und [[Borneo]] erbeutet.&lt;ref&gt;B. Groombridge, R. Luxmoore: ''Pythons in South-East Asia. A Review of Distribution, Status and Trade in Three Selected Species.'' A CITES report. Lausanne 1991, ISBN 2-88323-003-X. Zitiert in: R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Reticulated python MP1.JPG|mini|Netzpython der Zuchtform „tiger“ mit stark abgewandelter Rückenzeichnung bei einem privaten Halter – zwei Jahre altes Weibchen von rund drei Metern Länge]]<br /> Zumindest in [[Indonesien]] werden Netzpythons nach Angaben der Bevölkerung auch häufig als Nahrungsquelle genutzt oder getötet, um „eine Belästigung durch Tiere zu vermeiden, die sonst Hühner, Hunde oder Kinder fressen würden“ („…that might otherwise devour chicken, dogs or children.“).&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Obwohl die intensive Verfolgung offenbar zumindest dazu führt, dass sehr große Netzpythons selten werden, gibt es bisher noch keine Anzeichen einer Gefährdung. Vermutlich können die Verluste durch das schnelle Wachstum, die frühe Geschlechtsreife und die hohe Reproduktion ausgeglichen werden. Da Netzpythons keine enge Bindung an naturnahe Lebensräume zeigen und auch ausschließlich von im menschlichen Siedlungsbereich sehr häufigen Ratten sowie Hühnern leben können, könnte die Art durch menschliche Aktivitäten sogar eher gefördert worden sein.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Netzpython ist im [[Washingtoner Artenschutzübereinkommen]] in Anhang II gelistet und unterliegt daher Handelsbeschränkungen. In Deutschland ist die Art nach dem [[Bundesnaturschutzgesetz]] besonders geschützt.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> === Einzelnachweise ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> === Literatur ===<br /> * M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 202.<br /> * R. Shine, P. S. Harlow, J. S. Keogh, Boeadi: ''The influence of sex and body size on food habits of a giant tropical snake, Python reticulatus.'' In: ''Functional Ecology.'' 12, 1998, S. 248–258.<br /> * R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.<br /> <br /> === Weblinks ===<br /> * [http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site/accounts/information/Python_reticulatus.html Der Netzpython auf Animal Diversity Web] (englisch)<br /> * {{TIBAV |12268 |Linktext=Beutemachen und Fressen bei einer Riesenschlange (Python reticulatus) |Herausgeber=IWF |Jahr=1941 |DOI=10.3203/IWF/C-361 }}<br /> <br /> {{Commons|Python reticulatus|Netzpython}}<br /> <br /> {{Lesenswert|21. Juli 2007|34614122}}<br /> <br /> [[Kategorie:Pythons]]</div> Pythonregius123 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Netzpython&diff=209955262 Netzpython 2021-03-19T10:56:00Z <p>Pythonregius123: </p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Netzpython<br /> | Taxon_WissName = Malayopython reticulatus<br /> | Taxon_Rang = Art<br /> | Taxon_Autor = ([[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Schneider]], 1801)<br /> | Taxon2_WissName = Malayopython<br /> | Taxon2_Rang = Gattung<br /> | Taxon3_Name = Pythons<br /> | Taxon3_WissName = Pythonidae<br /> | Taxon3_Rang = Familie<br /> | Taxon4_Name = Pythonartige<br /> | Taxon4_WissName = Pythonoidea<br /> | Taxon4_Rang = Überfamilie<br /> | Taxon5_Name = Schlangen<br /> | Taxon5_WissName = Serpentes<br /> | Taxon5_Rang = Unterordnung<br /> | Taxon6_WissName = Toxicofera<br /> | Taxon6_Rang = ohne Rang<br /> | Bild = Python reticulatus сетчатый питон-2.jpg<br /> | Bildbeschreibung = Netzpython (Broghammerus reticulatus'')<br /> }}<br /> Der '''Netzpython''' (Broghammerus ''reticulatus'') zählt zur Gattung ''[[Malayopython|python]]'' in der Familie der [[Pythons]] (Pythonidae). Er ist eine der größten Schlangen der Welt. Netzpythons leben in den Tropen Südostasiens. Ursprünglich bewohnte die Art dort feuchte Regenwälder und Sümpfe, sie ist jedoch sehr anpassungsfähig und besiedelt auch landwirtschaftliche Nutzflächen und Siedlungen.<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> Der Netzpython zählt zu den größten Schlangen der Welt. Hinsichtlich Körperlänge und -gewicht zeigt die Art einen sehr starken [[Geschlechtsdimorphismus]], Weibchen sind im Mittel erheblich größer und schwerer als Männchen. Im Süden [[Sumatra]]s erreichten bei einer Stichprobe von insgesamt 1046 Individuen Männchen maximal eine Kopf-Rumpf-Länge von 4,25 Meter und ein Gewicht von 20 Kilogramm, Weibchen eine Kopf-Rumpf-Länge von 6,08 Meter und ein Maximalgewicht von 75 Kilogramm.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot;&gt;R. Shine, P. S. Harlow, J. S. Keogh, Boeadi: ''The influence of sex and body size on food habits of a giant tropical snake, Python reticulatus.'' In: ''Functional Ecology.'' 12, 1998, S. 248–258.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot;&gt;R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.&lt;/ref&gt; Inselformen bleiben, wie bei vielen Wirbeltieren, wesentlich kleiner (→ [[Inselverzwergung]]). Auf der zwischen Sulawesi und [[Flores (Indonesien)|Flores]] liegenden Insel [[Jampea]] erreichen Männchen maximal eine Gesamtlänge von 2,10 Meter, Weibchen maximal 3,35 Meter.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot;&gt;M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 202.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gesicherte Angaben zur Maximallänge der Art liegen bisher nicht vor. Generell sind Netzpythons von über 6 m Gesamtlänge selten. Eines der längsten bisher seriös vermessenen Individuen stammt aus der Nähe von Balkipapan, Ost-[[Kalimantan]], wies im [[anästhesie]]rten Zustand eine Gesamtlänge von 6,95 m auf und war nach einer Fastenzeit von 3 Monaten 59 kg schwer.&lt;ref name=&quot;SunBear&quot;&gt;G. M. Fredriksson: ''Predation on Sun Bears by Reticulated Python in East Kalimantan, Indonesian Borneo.'' In: ''Raffles Bulletin of Zoology.'' 53(1), 2005, S. 165–168. [http://dare.uva.nl/document/161117 (pdf)]&lt;/ref&gt; Zum Teil weithin publizierte Angaben zu weit größeren Exemplaren mit Längen bis fast 9 m hielten bisher in keinem Fall einer wissenschaftlichen Überprüfung stand, auch der Netzpython [[Colossus (Netzpython)|Colossus]] war nach einer neueren Untersuchung bei seinem Tod nicht knapp 9 m, sondern nur 6,35 m lang.&lt;ref&gt;D. G. Barker, S. L. Barten, J. P. Ehrsam, L. Daddono: ''The Corrected Lengths of Two Well-known Giant Pythons and the Establishment of a New Maximum Length Record for Burmese Pythons, Python bivittatus.'' In: ''Bulletin of the Chicago Herpetological Society.'' 47(1), 2012, S. 1–6. [http://www.vpi.com/sites/default/files/Barker-et-al_CorrectPythonLengths_2.pdf (pdf)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dieser Python ist relativ schlank, der Kopf ist groß, abgeflacht und sehr deutlich vom Hals abgesetzt. Auf den Schwanz entfallen etwa 13–14 % der Gesamtlänge. Von oben erscheint der Kopf recht länglich, die Schnauze ist gerundet. Die Nasenlöcher sind seitlich angeordnet, aber noch von oben sichtbar. Das [[Scutum rostrale|Rostrale]] ist von oben kaum sichtbar. Die vorderen [[Scutum präfrontale|Präfrontalia]] sind ebenfalls groß und länger als breit. Dahinter folgt ein Band unregelmäßig geformter Schuppen, die wahrscheinlich die hinteren Präfrontalia darstellen. Das [[Scutum frontale|Frontale]] selbst ist groß und oval und häufig durch eine vertikale [[Sutur]] geteilt. Die [[Scutum oculare|Supraocularia]] sind groß und meist ungeteilt. Die [[Scutum parietale|Parietalia]] sind zahlreich und klein.&lt;ref name=&quot;walls159ff&quot;&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 159 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Reticulated Python 01 brighter.jpg|mini|200px|Porträt eines Netzpythons]]<br /> In der Seitenansicht befinden sich zwischen [[Scutum nasale|Nasale]] und Auge zwei bis vier große, unregelmäßig geformte Zügelschilde ([[Scutum loreale|Lorealia]]) und zwei [[Scutum oculare|Präocularia]]. Es gibt zwei bis vier kleine und unregelmäßig geformte [[Scutum oculare|Postocularia]]. Die Anzahl der großen [[Scutum supralabiale|Supralabialia]] kann zwischen 10 und 14 liegen, die ersten vier zeigen tiefe [[Grubenorgan|Labialgruben]] mit ziemlich schmalen, schrägen Schlitzen. Im Normalfall berührt nur das siebte Supralabiale das Auge. Der Unterkiefer zeigt 20–23 [[Scutum sublabiale|Infralabialia]], von denen die vorderen 6 rundliche Labialgruben zeigen.&lt;ref name=&quot;walls159ff&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Anzahl der Bauchschuppen ([[Scutum ventrale|Ventralschilde]]) variiert je nach Herkunft der Individuen zwischen 290 und 334,&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt; die der paarigen [[Subcaudalia]] zwischen 78 und 102&lt;ref&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 161.&lt;/ref&gt; und die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Körpermitte zwischen 64 und 81.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Grundfarbe ist sehr variabel über gelb, hell- und dunkelbraun bis fast schwarz. Die Art zeigt auf dem Rücken eine komplizierte Zeichnung unregelmäßiger, heller Rauten, die breit dunkel und anschließend hell gerandet sind. Diese Rautenzeichnung wird an den Flanken durch dunkle Flecken mit einem hellen Zentrum ergänzt. An den Flanken stoßen jeweils nach oben zugespitzte Dreiecke zwischen diese dunklen Flecken. Insgesamt entsteht so eine Netzzeichnung, der die Art ihren deutschen Namen verdankt. Der Kopf ist einfarbig und bis auf einen schmalen, schwarzen Streifen vom Auge bis zum Mundwinkel und einen dunklen Mittelstrich ungezeichnet. Die [[Iris (Auge)|Iris]] ist meist orange, auf [[Sulawesi]] jedoch häufig auch goldfarben, im Osten Indonesiens eher weißlich-grau. Die Zunge ist meist fast schwarz mit einer weißlichen Spitze, auf den indonesischen Inseln Jampea und [[Selajar]] ist die Zungenbasis eher rosa bis dunkellila.<br /> <br /> Der weitestgehend zeichnungslose Kopf und die sehr markante Rückenzeichnung unterscheiden die Art von allen anderen Pythons.<br /> <br /> == Verbreitung und Lebensraum ==<br /> [[Datei:Python reticulatus Area.PNG|mini|250px|Verbreitung des Netzpythons]]<br /> Das Verbreitungsgebiet des Netzpythons umfasst große Teile des tropischen Süd- und Südostasiens. Es erstreckt sich von [[Bangladesch]] und dem Bundesstaat [[Assam]] in [[Indien]] und den [[Nikobaren]] im Westen nach Osten bis zu den [[Philippinen]] und in den Osten [[Indonesien]]s. Die Nordgrenze der Verbreitung ist im Detail noch umstritten, so wird das Vorkommen im Nordosten Indiens zum Teil bezweifelt; auch ob in Vietnam eine nördliche Verbreitungsgrenze existiert und ob die Art in China vorkommt, wird kontrovers diskutiert.&lt;ref name=&quot;Auliya, M. &amp; F. Abel 2000a&quot;&gt;M. Auliya, F. Abel: ''Taxonomie, Geographische Verbreitung und Nahrungsökologie des Netzpythons (Python reticulatus).'' Teil 1. In: ''herpetofauna.'' 22 (127), 2000, S. 5–18.&lt;/ref&gt;<br /> Die Art schwimmt sehr gut und hat daher auch alle größeren Inseln in diesem Areal besiedelt. Bereits 1908 wurde sie als eine der ersten Wirbeltierarten wieder auf der 1883 durch einen Vulkanausbruch völlig zerstörten Inselgruppe [[Krakatau]] festgestellt.&lt;ref&gt;P. A. Rawlinson, R. A. Zann, S. van Balen, I. W. B. Thornton: ''Colonization of the Krakatau islands by vertebrates.'' In: ''GeoJournal.'' Band 28, Heft 2, 1992, S. 225–231. [[doi:10.1007/BF00177236]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Art bewohnte ursprünglich feuchte tropische Regenwälder und Sümpfe. Netzpythons haben sich jedoch als sehr anpassungsfähig erwiesen und besiedeln heute auch [[Sekundärwald|Sekundärwälder]], landwirtschaftliche Nutzflächen und menschliche Siedlungen bis hin zu Großstädten; die Art ist beispielsweise in [[Bangkok]] nicht selten und wurde auch mehrfach in [[Jakarta]] nachgewiesen. In allen besiedelten [[Habitat]]en sind Netzpythons eng an Wasser gebunden und halten sich meist in der Nähe kleiner Flüsse, Kanäle oder Tümpel auf.&lt;ref name=&quot;Auliya, M. &amp; F. Abel 2000a&quot; /&gt;<br /> <br /> == Systematik ==<br /> Bevor der Netzpython von Reynolds et al. 2014 der neu eingeführten Gattung ''Malayopython'' zugeordnet wurde, war er als ''Python reticulatus'' in die Gattung der [[Eigentliche Pythons]] (''Python'') eingruppiert. Die [[Monophylie]] der Gattung ''Python'' wurde seit langem kontrovers diskutiert. Unter anderem Walls wies darauf hin, dass zumindest der Netzpython in einer Reihe von morphologischen Merkmalen den Pythons der Gattung ''[[Rautenpythons|Morelia]]'' viel näher steht als den anderen Arten der Gattung ''Python''.&lt;ref name=&quot;J. G. Walls 1998&quot;&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 166.&lt;/ref&gt; Eine neuere [[Molekularbiologie|molekulargenetische]] Untersuchung hat die [[Paraphylie]] der Gattung ''Python'' bestätigt.&lt;ref&gt;L. H. Rawlings, D. L. Rabosky, S. C. Donnellan, M. N. Hutchinson: ''Python phylogenetics: inference from morphology and mitochondrial DNA.'' In: ''Biological Journal of the Linnean Society.'' 93, 2008, S. 603–619.&lt;/ref&gt; Demnach ist der nächste Verwandte des Netzpythons der [[Timorpython]]. Diese beiden Arten bilden das [[Schwestertaxon]] aller Pythons Australiens und [[Papua-Neuguinea]]s, sind mit diesen also näher verwandt als mit den übrigen Arten der Gattung ''Python''. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden Netzpython und Timorpython zunächst in die bereits von Hoser&lt;ref&gt;R. T. Hoser: ''A reclassification of the Pythoninae including the descriptions new genera, two new species and nine new subspecies. Continued.'' In: ''Crocodilian – Journal of the Victorian Association of Amateur Herpetologists.'' 4, 2004, S. 21–39.&lt;/ref&gt; vorgeschlagene Gattung ''Broghammerus'' überführt, die allerdings ungültig ist, da die Gattung in einer Zeitschrift beschrieben wurde, die kein [[Peer-Review]]-Verfahren durchführt. Anfang 2014 wurde deshalb der Gattungsname ''Malayopython'' für den Netzpython und den Timorpython eingeführt.&lt;ref&gt;R. Graham Reynolds, Matthew L. Niemiller, Liam J. Revell: ''Toward a Tree-of-Life for the boas and pythons: Multilocus species-level phylogeny with unprecedented taxon sampling.'' In: ''Molecular Phylogenetics and Evolution.'' Volume 71, Februar 2014, S. 201–213. [[doi:10.1016/j.ympev.2013.11.011]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Netzpython trägt seitdem den wissenschaftlichen Namen ''Malayopython reticulatus'' und ist [[Typus (Nomenklatur)|Typusart]] der neue Gattung.&lt;ref name=&quot;rd&quot;&gt;{{ReptileDatabase|Malayopython|reticulatus}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz des riesigen Verbreitungsgebietes wurde die Frage, ob [[Unterart]]en differenzierbar sind, erst 2002 untersucht. Aufgrund [[Molekularbiologie|molekulargenetischer]] und [[Morphologie (Biologie)|morphologischer]] Untersuchungen wurden neben der [[Nominatform]] vorerst mindestens zwei weitere Unterarten vorgeschlagen:&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;rd&quot; /&gt;<br /> <br /> * ''M. r. reticulatus'' (Nominatform); Asiatisches Festland, [[Große Sunda-Inseln|Große]] und [[Kleine Sunda-Inseln]]<br /> * ''M. r. saputrai''; Südwesten und Südosten von [[Sulawesi]] sowie die Insel Selayar südlich von Sulawesi<br /> * ''M. r. jampeanus''; nur auf der Insel Jampea zwischen Sulawesi und [[Flores (Indonesien)|Flores]]<br /> <br /> Die molekulargenetischen Ergebnisse legen außerdem eine Abgrenzung der Population auf der etwa 200&amp;nbsp;km nördlich von Sulawesi liegenden Insel [[Sangihe]] als weitere Unterart nahe.&lt;ref&gt;M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 204 und Abb. 2, S. 205.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verhalten ==<br /> Trotz des riesigen Verbreitungsgebietes und ihrer Häufigkeit in vielen Bereichen des Areals ist über das Verhalten der Art fast nichts bekannt. Studien zur Lebensweise der Art im Freiland gibt es nicht; schon der Lebendfang der Tiere zur Vermessung oder Markierung ist extrem aufwändig und schwierig.&lt;ref&gt;z. B. M. A. Riquier: ''Status, Population Biology and Conservation of the Water Monitor (Varanus salvator), the Reticulated Python (Python reticulatus), and the Blood Python (Python curtus) in Sumatra and Kalimantan, Indonesia. Project Report Kalimantan.'' In: ''Mertensiella.'' 9, 1998, S. 119–129.&lt;/ref&gt; Netzpythons sind offenbar ausschließlich nachtaktiv und bewegen sich sehr unauffällig und meist in dichter Vegetation. Über Aktivitätsphasen und über die Größe des genutzten Lebensraumes einzelner Individuen gibt es keine Erkenntnisse. Der Tag wird in Verstecken verbracht. Auch über diese Verstecke ist wenig bekannt, in besiedelten Bereichen ruhen die Tiere aber regelmäßig unter Häusern, wo sie dann häufig entdeckt und getötet werden.<br /> <br /> Über die nächtlichen Jagdmethoden ist ebenfalls nichts bekannt, da viele der Beutetiere (z.&amp;nbsp;B. Affen) baumlebend sind, wird eine zumindest gelegentliche Jagd in Bäumen vermutet.&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot;&gt;M. Auliya, F. Abel: ''Taxonomie, Geographische Verbreitung und Nahrungsökologie des Netzpythons (Python reticulatus).'' Teil 2. In: ''herpetofauna.'' 22 (128) 2000, S. 19–28.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Pangolin borneo.jpg|mini|250px|[[Malaiisches Schuppentier|Malaiische Schuppentiere]] (''Manis javanica'') werden regelmäßig von Netzpythons erbeutet]]<br /> <br /> == Ernährung ==<br /> Die Nahrung des Netzpythons besteht fast ausschließlich aus Säugern und Vögeln, gelegentlich werden auch [[Warane]] verzehrt. Intensive Untersuchungen zur Ernährung des Netzpythons wurden bisher nur auf [[Sumatra]] durchgeführt, hier wurden Mageninhalte von zur Ledergewinnung getöteten Tieren untersucht.<br /> <br /> Die Beute wird nach dem Auflauern im Überraschungsangriff umschlungen und dann ausdauernd erdrückt, wodurch die Atmung bzw. der Blutkreislauf aussetzen. Danach wird die Beute mit dem Kopf voran im Ganzen verschlungen.<br /> Die Größe der Beute ändert sich mit zunehmender Körpergröße des Pythons. Im Süden Sumatras ernähren sich Netzpythons mit einer Kopf-Rumpf-Länge bis zu etwa 2,8 Meter zu über 80 % von [[Ratten]] (überwiegend [[Reisfeldratte]]n (''Rattus argentiventer'') und ''[[Leopoldamys sabanus]]''). Bei größeren Individuen nimmt der Rattenanteil in der Ernährung stark ab, sie fressen dann dort unter anderem auch [[Schuppentiere]], [[Stachelschweine]], Affen ([[Javaneraffe]]n (''Macaca fascicularis''), [[Sumatra-Langur|Braune Sumatra-Languren]] (''Presbytis melalophos'') und [[Hanuman-Langur]]en (''Semnopithecus cristatus'')), Wildschweine und [[Kantschile]] (''Tragulus'' sp.). Primär geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ernährung wurden nicht festgestellt. Größere Anteile großer Beutetiere bei den Weibchen waren durch deren im Mittel erheblich größere Körpermaße bedingt; nur Weibchen erreichten hier Kopf-Rumpf-Längen über 4,25 Meter. Die Autoren der Studie vermuten, dass diese teilweise Umstellung der Ernährung auch mit einem Wechsel der genutzten Habitate verbunden ist: Während Männchen und junge Weibchen sich überwiegend in stark von Menschen beeinflussten und damit rattenreichen Bereichen aufhalten, wandern ältere Weibchen offenbar in naturnähere Habitate mit einem größeren Spektrum größerer Wirbeltierarten ab.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt;<br /> <br /> Auch hinsichtlich der Ernährung zeigt die Art jedoch eine große Anpassungsfähigkeit. Im Norden Sumatras, der durch intensive landwirtschaftliche Nutzung bedingt kaum noch naturnahe Habitate aufweist, besteht auch die Nahrung großer Weibchen fast ausschließlich aus Ratten und Haushühnern.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> Beutetiere mit einem Gewicht zwischen 20 und ca. 50 Kilogramm sind mehrfach nachgewiesen worden, u.&amp;nbsp;a. ein 24 Kilogramm schwerer [[Malaienbär]] und ein ausgewachsenes [[Sulawesi-Pustelschwein]] (''Sus celebensis'').&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot; /&gt; Nach unbestätigten Berichten eines Schlangenverarbeiters auf Sumatra wurde in einem großen Netzpython ein 60 Kilogramm schweres Wildschwein gefunden.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt; Auch die Tötung von Menschen durch Netzpythons ist mehrfach nachgewiesen worden, sogar das vollständige Verschlingen erwachsener Menschen ist belegt.&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot; /&gt; Das durchschnittliche Beutegewicht ist jedoch viel geringer, im Süden Sumatras lag das mittlere Beutegewicht von 1070 untersuchten Pythons bei Männchen bei 0,75 Kilogramm, bei den größeren Weibchen bei 1,35 Kilogramm.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt;<br /> <br /> == Fortpflanzung ==<br /> Zur Fortpflanzung im Freiland ist ebenfalls nur sehr wenig bekannt, auch hier stammt das bekannte Wissen fast ausschließlich von Untersuchungen toter Tiere und aus Gefangenschaft.<br /> Netzpythons werden mit zwei bis vier Jahren geschlechtsreif, auf Sumatra haben Männchen dann eine Kopf-Rumpf-Länge von mindestens 137 Zentimetern, Weibchen sind mindestens 210 Zentimeter lang.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Im Norden Sumatras wurden reproduktiv aktive Weibchen von Dezember bis März gefunden, ausnahmsweise auch im Juni, pro Jahr wird demnach ein Gelege überwiegend im April und im Mai gezeitigt. Ein erheblicher Anteil der Weibchen pflanzt sich offenbar nicht jedes Jahr fort. Die Gelege umfassten in Sumatra meist 10–40, im Mittel 24 Eier, Extremwerte waren 8 und 73 Eier; die Gelegegröße war mit der Größe der Weibchen korreliert. Die Eier sind 200–300 Gramm schwer.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Das Gelege wird nach Beobachtungen in Gefangenschaft 80–90 Tage lang bebrütet. Das Weibchen liegt in dieser Zeit zusammengerollt über den Eiern, sorgt jedoch im Gegensatz zu anderen Pythonarten nicht durch Muskelzittern für gleichmäßige Temperaturen. Die Brutfürsorge endet mit dem Schlupf der Jungen. Frisch geschlüpfte Jungtiere sind im größten Teil des Verbreitungsgebietes 60–83 Zentimeter lang, bei den kleinen Tieren auf Tanahjampea unter 30 Zentimeter.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;<br /> <br /> == Alter und Lebenserwartung ==<br /> Angaben zum Durchschnitts- und Maximalalter freilebender Individuen sind unbekannt; in Gefangenschaft werden Netzpythons regelmäßig über 25 Jahre alt.&lt;ref&gt;Cameron Brown: ''Python reticulatus.'' Animal Diversity Web. ([http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site/accounts/information/Python_reticulatus.html online] auf: ''animaldiversity.ummz.umich.edu'')&lt;/ref&gt; Ein Exemplar im [[Tierpark Dessau]] erreichte ein Alter von fast 40 Jahren.<br /> <br /> == Gefährdung ==<br /> Netzpythons werden in großen Mengen zur Ledergewinnung gefangen, die Zahl der zu diesem Zweck getöteten Pythons wird auf mindestens 500.000 pro Jahr geschätzt. Der größte Teil der Tiere wird auf den Inseln [[Sumatra]] und [[Borneo]] erbeutet.&lt;ref&gt;B. Groombridge, R. Luxmoore: ''Pythons in South-East Asia. A Review of Distribution, Status and Trade in Three Selected Species.'' A CITES report. Lausanne 1991, ISBN 2-88323-003-X. Zitiert in: R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Reticulated python MP1.JPG|mini|Netzpython der Zuchtform „tiger“ mit stark abgewandelter Rückenzeichnung bei einem privaten Halter – zwei Jahre altes Weibchen von rund drei Metern Länge]]<br /> Zumindest in [[Indonesien]] werden Netzpythons nach Angaben der Bevölkerung auch häufig als Nahrungsquelle genutzt oder getötet, um „eine Belästigung durch Tiere zu vermeiden, die sonst Hühner, Hunde oder Kinder fressen würden“ („…that might otherwise devour chicken, dogs or children.“).&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Obwohl die intensive Verfolgung offenbar zumindest dazu führt, dass sehr große Netzpythons selten werden, gibt es bisher noch keine Anzeichen einer Gefährdung. Vermutlich können die Verluste durch das schnelle Wachstum, die frühe Geschlechtsreife und die hohe Reproduktion ausgeglichen werden. Da Netzpythons keine enge Bindung an naturnahe Lebensräume zeigen und auch ausschließlich von im menschlichen Siedlungsbereich sehr häufigen Ratten sowie Hühnern leben können, könnte die Art durch menschliche Aktivitäten sogar eher gefördert worden sein.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Netzpython ist im [[Washingtoner Artenschutzübereinkommen]] in Anhang II gelistet und unterliegt daher Handelsbeschränkungen. In Deutschland ist die Art nach dem [[Bundesnaturschutzgesetz]] besonders geschützt.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> === Einzelnachweise ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> === Literatur ===<br /> * M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 202.<br /> * R. Shine, P. S. Harlow, J. S. Keogh, Boeadi: ''The influence of sex and body size on food habits of a giant tropical snake, Python reticulatus.'' In: ''Functional Ecology.'' 12, 1998, S. 248–258.<br /> * R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.<br /> <br /> === Weblinks ===<br /> * [http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site/accounts/information/Python_reticulatus.html Der Netzpython auf Animal Diversity Web] (englisch)<br /> * {{TIBAV |12268 |Linktext=Beutemachen und Fressen bei einer Riesenschlange (Python reticulatus) |Herausgeber=IWF |Jahr=1941 |DOI=10.3203/IWF/C-361 }}<br /> <br /> {{Commons|Python reticulatus|Netzpython}}<br /> <br /> {{Lesenswert|21. Juli 2007|34614122}}<br /> <br /> [[Kategorie:Pythons]]</div> Pythonregius123 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Pythonregius123&diff=209578488 Benutzer Diskussion:Pythonregius123 2021-03-08T11:55:05Z <p>Pythonregius123: </p> <hr /> <div>==Vandalismus==<br /> [[Datei:Stop hand nuvola.svg|30px|rechts]] Bitte unterlasse deine [[Wikipedia:Vandalismus|wenig hilfreichen Bearbeitungen]] wie &lt;span class=&quot;plainlinks&quot;&gt;[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Netzpython&amp;diff=209578446 zuletzt]&lt;/span&gt; in [[:Netzpython]], ansonsten kann das mit dem Entzug deiner Schreibrechte geahndet werden. Benutze bitte unsere [[Wikipedia:Spielwiese|Testseite]] für Tests. <br /> Wie du konstruktiv mitarbeiten kannst, erfährst du auf der Seite [[Wikipedia:Starthilfe]].<br /> Vielen Dank. —[[Benutzer:Regi51|Regi51]]&amp;nbsp;&lt;small&gt;([[Benutzer Diskussion:Regi51|Disk.]])&lt;/small&gt; 12:53, 8. Mär. 2021 (CET)<br /> &lt;!--Huggle:Level-1--&gt;<br /> <br /> broghammerus reticulatus [[Benutzer:Pythonregius123|Pythonregius123]] ([[Benutzer Diskussion:Pythonregius123|Diskussion]]) 12:55, 8. Mär. 2021 (CET)</div> Pythonregius123 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Netzpython&diff=209578446 Netzpython 2021-03-08T11:52:59Z <p>Pythonregius123: </p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Netzpython<br /> | Taxon_WissName =brogammerusyopython<br /> | Taxon_Rang = Art<br /> | Taxon_Autor = ([[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Schneider]], 1801)<br /> | Taxon2_WissName = broghammerus<br /> | Taxon2_Rang = Gattung<br /> | Taxon3_Name = Pythons<br /> | Taxon3_WissName = Pythonidae<br /> | Taxon3_Rang = Familie<br /> | Taxon4_Name = Pythonartige<br /> | Taxon4_WissName = Pythonoidea<br /> | Taxon4_Rang = Überfamilie<br /> | Taxon5_Name = Schlangen<br /> | Taxon5_WissName = Serpentes<br /> | Taxon5_Rang = Unterordnung<br /> | Taxon6_WissName = Toxicofera<br /> | Taxon6_Rang = ohne Rang<br /> | Bild = Python reticulatus сетчатый питон-2.jpg<br /> | Bildbeschreibung = Netzpython (''broghammerus reticulatus'')<br /> }}<br /> Der '''Netzpython''' (''Broghammeruspython reticulatus'') zählt zur Gattung ''[[Malayopython]]'' in der Familie der [[Pythons]] (Pythonidae). Er ist eine der größten Schlangen der Welt. Netzpythons leben in den Tropen Südostasiens. Ursprünglich bewohnte die Art dort feuchte Regenwälder und Sümpfe, sie ist jedoch sehr anpassungsfähig und besiedelt auch landwirtschaftliche Nutzflächen und Siedlungen.<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> Der Netzpython zählt zu den größten Schlangen der Welt. Hinsichtlich Körperlänge und -gewicht zeigt die Art einen sehr starken [[Geschlechtsdimorphismus]], Weibchen sind im Mittel erheblich größer und schwerer als Männchen. Im Süden [[Sumatra]]s erreichten bei einer Stichprobe von insgesamt 1046 Individuen Männchen maximal eine Kopf-Rumpf-Länge von 4,25 Meter und ein Gewicht von 20 Kilogramm, Weibchen eine Kopf-Rumpf-Länge von 6,08 Meter und ein Maximalgewicht von 75 Kilogramm.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot;&gt;R. Shine, P. S. Harlow, J. S. Keogh, Boeadi: ''The influence of sex and body size on food habits of a giant tropical snake, Python reticulatus.'' In: ''Functional Ecology.'' 12, 1998, S. 248–258.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot;&gt;R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.&lt;/ref&gt; Inselformen bleiben, wie bei vielen Wirbeltieren, wesentlich kleiner (→ [[Inselverzwergung]]). Auf der zwischen Sulawesi und [[Flores (Indonesien)|Flores]] liegenden Insel [[Jampea]] erreichen Männchen maximal eine Gesamtlänge von 2,10 Meter, Weibchen maximal 3,35 Meter.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot;&gt;M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 202.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gesicherte Angaben zur Maximallänge der Art liegen bisher nicht vor. Generell sind Netzpythons von über 6 m Gesamtlänge selten. Eines der längsten bisher seriös vermessenen Individuen stammt aus der Nähe von Balkipapan, Ost-[[Kalimantan]], wies im [[anästhesie]]rten Zustand eine Gesamtlänge von 6,95 m auf und war nach einer Fastenzeit von 3 Monaten 59 kg schwer.&lt;ref name=&quot;SunBear&quot;&gt;G. M. Fredriksson: ''Predation on Sun Bears by Reticulated Python in East Kalimantan, Indonesian Borneo.'' In: ''Raffles Bulletin of Zoology.'' 53(1), 2005, S. 165–168. [http://dare.uva.nl/document/161117 (pdf)]&lt;/ref&gt; Zum Teil weithin publizierte Angaben zu weit größeren Exemplaren mit Längen bis fast 9 m hielten bisher in keinem Fall einer wissenschaftlichen Überprüfung stand, auch der Netzpython [[Colossus (Netzpython)|Colossus]] war nach einer neueren Untersuchung bei seinem Tod nicht knapp 9 m, sondern nur 6,35 m lang.&lt;ref&gt;D. G. Barker, S. L. Barten, J. P. Ehrsam, L. Daddono: ''The Corrected Lengths of Two Well-known Giant Pythons and the Establishment of a New Maximum Length Record for Burmese Pythons, Python bivittatus.'' In: ''Bulletin of the Chicago Herpetological Society.'' 47(1), 2012, S. 1–6. [http://www.vpi.com/sites/default/files/Barker-et-al_CorrectPythonLengths_2.pdf (pdf)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dieser Python ist relativ schlank, der Kopf ist groß, abgeflacht und sehr deutlich vom Hals abgesetzt. Auf den Schwanz entfallen etwa 13–14 % der Gesamtlänge. Von oben erscheint der Kopf recht länglich, die Schnauze ist gerundet. Die Nasenlöcher sind seitlich angeordnet, aber noch von oben sichtbar. Das [[Scutum rostrale|Rostrale]] ist von oben kaum sichtbar. Die vorderen [[Scutum präfrontale|Präfrontalia]] sind ebenfalls groß und länger als breit. Dahinter folgt ein Band unregelmäßig geformter Schuppen, die wahrscheinlich die hinteren Präfrontalia darstellen. Das [[Scutum frontale|Frontale]] selbst ist groß und oval und häufig durch eine vertikale [[Sutur]] geteilt. Die [[Scutum oculare|Supraocularia]] sind groß und meist ungeteilt. Die [[Scutum parietale|Parietalia]] sind zahlreich und klein.&lt;ref name=&quot;walls159ff&quot;&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 159 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Reticulated Python 01 brighter.jpg|mini|200px|Porträt eines Netzpythons]]<br /> In der Seitenansicht befinden sich zwischen [[Scutum nasale|Nasale]] und Auge zwei bis vier große, unregelmäßig geformte Zügelschilde ([[Scutum loreale|Lorealia]]) und zwei [[Scutum oculare|Präocularia]]. Es gibt zwei bis vier kleine und unregelmäßig geformte [[Scutum oculare|Postocularia]]. Die Anzahl der großen [[Scutum supralabiale|Supralabialia]] kann zwischen 10 und 14 liegen, die ersten vier zeigen tiefe [[Grubenorgan|Labialgruben]] mit ziemlich schmalen, schrägen Schlitzen. Im Normalfall berührt nur das siebte Supralabiale das Auge. Der Unterkiefer zeigt 20–23 [[Scutum sublabiale|Infralabialia]], von denen die vorderen 6 rundliche Labialgruben zeigen.&lt;ref name=&quot;walls159ff&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Anzahl der Bauchschuppen ([[Scutum ventrale|Ventralschilde]]) variiert je nach Herkunft der Individuen zwischen 290 und 334,&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt; die der paarigen [[Subcaudalia]] zwischen 78 und 102&lt;ref&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 161.&lt;/ref&gt; und die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Körpermitte zwischen 64 und 81.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Grundfarbe ist sehr variabel über gelb, hell- und dunkelbraun bis fast schwarz. Die Art zeigt auf dem Rücken eine komplizierte Zeichnung unregelmäßiger, heller Rauten, die breit dunkel und anschließend hell gerandet sind. Diese Rautenzeichnung wird an den Flanken durch dunkle Flecken mit einem hellen Zentrum ergänzt. An den Flanken stoßen jeweils nach oben zugespitzte Dreiecke zwischen diese dunklen Flecken. Insgesamt entsteht so eine Netzzeichnung, der die Art ihren deutschen Namen verdankt. Der Kopf ist einfarbig und bis auf einen schmalen, schwarzen Streifen vom Auge bis zum Mundwinkel und einen dunklen Mittelstrich ungezeichnet. Die [[Iris (Auge)|Iris]] ist meist orange, auf [[Sulawesi]] jedoch häufig auch goldfarben, im Osten Indonesiens eher weißlich-grau. Die Zunge ist meist fast schwarz mit einer weißlichen Spitze, auf den indonesischen Inseln Jampea und [[Selajar]] ist die Zungenbasis eher rosa bis dunkellila.<br /> <br /> Der weitestgehend zeichnungslose Kopf und die sehr markante Rückenzeichnung unterscheiden die Art von allen anderen Pythons.<br /> <br /> == Verbreitung und Lebensraum ==<br /> [[Datei:Python reticulatus Area.PNG|mini|250px|Verbreitung des Netzpythons]]<br /> Das Verbreitungsgebiet des Netzpythons umfasst große Teile des tropischen Süd- und Südostasiens. Es erstreckt sich von [[Bangladesch]] und dem Bundesstaat [[Assam]] in [[Indien]] und den [[Nikobaren]] im Westen nach Osten bis zu den [[Philippinen]] und in den Osten [[Indonesien]]s. Die Nordgrenze der Verbreitung ist im Detail noch umstritten, so wird das Vorkommen im Nordosten Indiens zum Teil bezweifelt; auch ob in Vietnam eine nördliche Verbreitungsgrenze existiert und ob die Art in China vorkommt, wird kontrovers diskutiert.&lt;ref name=&quot;Auliya, M. &amp; F. Abel 2000a&quot;&gt;M. Auliya, F. Abel: ''Taxonomie, Geographische Verbreitung und Nahrungsökologie des Netzpythons (Python reticulatus).'' Teil 1. In: ''herpetofauna.'' 22 (127), 2000, S. 5–18.&lt;/ref&gt;<br /> Die Art schwimmt sehr gut und hat daher auch alle größeren Inseln in diesem Areal besiedelt. Bereits 1908 wurde sie als eine der ersten Wirbeltierarten wieder auf der 1883 durch einen Vulkanausbruch völlig zerstörten Inselgruppe [[Krakatau]] festgestellt.&lt;ref&gt;P. A. Rawlinson, R. A. Zann, S. van Balen, I. W. B. Thornton: ''Colonization of the Krakatau islands by vertebrates.'' In: ''GeoJournal.'' Band 28, Heft 2, 1992, S. 225–231. [[doi:10.1007/BF00177236]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Art bewohnte ursprünglich feuchte tropische Regenwälder und Sümpfe. Netzpythons haben sich jedoch als sehr anpassungsfähig erwiesen und besiedeln heute auch [[Sekundärwald|Sekundärwälder]], landwirtschaftliche Nutzflächen und menschliche Siedlungen bis hin zu Großstädten; die Art ist beispielsweise in [[Bangkok]] nicht selten und wurde auch mehrfach in [[Jakarta]] nachgewiesen. In allen besiedelten [[Habitat]]en sind Netzpythons eng an Wasser gebunden und halten sich meist in der Nähe kleiner Flüsse, Kanäle oder Tümpel auf.&lt;ref name=&quot;Auliya, M. &amp; F. Abel 2000a&quot; /&gt;<br /> <br /> == Systematik ==<br /> Bevor der Netzpython von Reynolds et al. 2014 der neu eingeführten Gattung ''Malayopython'' zugeordnet wurde, war er als ''Python reticulatus'' in die Gattung der [[Eigentliche Pythons]] (''Python'') eingruppiert. Die [[Monophylie]] der Gattung ''Python'' wurde seit langem kontrovers diskutiert. Unter anderem Walls wies darauf hin, dass zumindest der Netzpython in einer Reihe von morphologischen Merkmalen den Pythons der Gattung ''[[Rautenpythons|Morelia]]'' viel näher steht als den anderen Arten der Gattung ''Python''.&lt;ref name=&quot;J. G. Walls 1998&quot;&gt;J. G. Walls: ''The Living Pythons.'' T. F. H. Publications, 1998, S. 166.&lt;/ref&gt; Eine neuere [[Molekularbiologie|molekulargenetische]] Untersuchung hat die [[Paraphylie]] der Gattung ''Python'' bestätigt.&lt;ref&gt;L. H. Rawlings, D. L. Rabosky, S. C. Donnellan, M. N. Hutchinson: ''Python phylogenetics: inference from morphology and mitochondrial DNA.'' In: ''Biological Journal of the Linnean Society.'' 93, 2008, S. 603–619.&lt;/ref&gt; Demnach ist der nächste Verwandte des Netzpythons der [[Timorpython]]. Diese beiden Arten bilden das [[Schwestertaxon]] aller Pythons Australiens und [[Papua-Neuguinea]]s, sind mit diesen also näher verwandt als mit den übrigen Arten der Gattung ''Python''. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden Netzpython und Timorpython zunächst in die bereits von Hoser&lt;ref&gt;R. T. Hoser: ''A reclassification of the Pythoninae including the descriptions new genera, two new species and nine new subspecies. Continued.'' In: ''Crocodilian – Journal of the Victorian Association of Amateur Herpetologists.'' 4, 2004, S. 21–39.&lt;/ref&gt; vorgeschlagene Gattung ''Broghammerus'' überführt, die allerdings ungültig ist, da die Gattung in einer Zeitschrift beschrieben wurde, die kein [[Peer-Review]]-Verfahren durchführt. Anfang 2014 wurde deshalb der Gattungsname ''Malayopython'' für den Netzpython und den Timorpython eingeführt.&lt;ref&gt;R. Graham Reynolds, Matthew L. Niemiller, Liam J. Revell: ''Toward a Tree-of-Life for the boas and pythons: Multilocus species-level phylogeny with unprecedented taxon sampling.'' In: ''Molecular Phylogenetics and Evolution.'' Volume 71, Februar 2014, S. 201–213. [[doi:10.1016/j.ympev.2013.11.011]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Netzpython trägt seitdem den wissenschaftlichen Namen ''Malayopython reticulatus'' und ist [[Typus (Nomenklatur)|Typusart]] der neue Gattung.&lt;ref name=&quot;rd&quot;&gt;{{ReptileDatabase|Malayopython|reticulatus}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz des riesigen Verbreitungsgebietes wurde die Frage, ob [[Unterart]]en differenzierbar sind, erst 2002 untersucht. Aufgrund [[Molekularbiologie|molekulargenetischer]] und [[Morphologie (Biologie)|morphologischer]] Untersuchungen wurden neben der [[Nominatform]] vorerst mindestens zwei weitere Unterarten vorgeschlagen:&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;rd&quot; /&gt;<br /> <br /> * ''M. r. reticulatus'' (Nominatform); Asiatisches Festland, [[Große Sunda-Inseln|Große]] und [[Kleine Sunda-Inseln]]<br /> * ''M. r. saputrai''; Südwesten und Südosten von [[Sulawesi]] sowie die Insel Selayar südlich von Sulawesi<br /> * ''M. r. jampeanus''; nur auf der Insel Jampea zwischen Sulawesi und [[Flores (Indonesien)|Flores]]<br /> <br /> Die molekulargenetischen Ergebnisse legen außerdem eine Abgrenzung der Population auf der etwa 200&amp;nbsp;km nördlich von Sulawesi liegenden Insel [[Sangihe]] als weitere Unterart nahe.&lt;ref&gt;M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 204 und Abb. 2, S. 205.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verhalten ==<br /> Trotz des riesigen Verbreitungsgebietes und ihrer Häufigkeit in vielen Bereichen des Areals ist über das Verhalten der Art fast nichts bekannt. Studien zur Lebensweise der Art im Freiland gibt es nicht; schon der Lebendfang der Tiere zur Vermessung oder Markierung ist extrem aufwändig und schwierig.&lt;ref&gt;z. B. M. A. Riquier: ''Status, Population Biology and Conservation of the Water Monitor (Varanus salvator), the Reticulated Python (Python reticulatus), and the Blood Python (Python curtus) in Sumatra and Kalimantan, Indonesia. Project Report Kalimantan.'' In: ''Mertensiella.'' 9, 1998, S. 119–129.&lt;/ref&gt; Netzpythons sind offenbar ausschließlich nachtaktiv und bewegen sich sehr unauffällig und meist in dichter Vegetation. Über Aktivitätsphasen und über die Größe des genutzten Lebensraumes einzelner Individuen gibt es keine Erkenntnisse. Der Tag wird in Verstecken verbracht. Auch über diese Verstecke ist wenig bekannt, in besiedelten Bereichen ruhen die Tiere aber regelmäßig unter Häusern, wo sie dann häufig entdeckt und getötet werden.<br /> <br /> Über die nächtlichen Jagdmethoden ist ebenfalls nichts bekannt, da viele der Beutetiere (z.&amp;nbsp;B. Affen) baumlebend sind, wird eine zumindest gelegentliche Jagd in Bäumen vermutet.&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot;&gt;M. Auliya, F. Abel: ''Taxonomie, Geographische Verbreitung und Nahrungsökologie des Netzpythons (Python reticulatus).'' Teil 2. In: ''herpetofauna.'' 22 (128) 2000, S. 19–28.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Pangolin borneo.jpg|mini|250px|[[Malaiisches Schuppentier|Malaiische Schuppentiere]] (''Manis javanica'') werden regelmäßig von Netzpythons erbeutet]]<br /> <br /> == Ernährung ==<br /> Die Nahrung des Netzpythons besteht fast ausschließlich aus Säugern und Vögeln, gelegentlich werden auch [[Warane]] verzehrt. Intensive Untersuchungen zur Ernährung des Netzpythons wurden bisher nur auf [[Sumatra]] durchgeführt, hier wurden Mageninhalte von zur Ledergewinnung getöteten Tieren untersucht.<br /> <br /> Die Beute wird nach dem Auflauern im Überraschungsangriff umschlungen und dann ausdauernd erdrückt, wodurch die Atmung bzw. der Blutkreislauf aussetzen. Danach wird die Beute mit dem Kopf voran im Ganzen verschlungen.<br /> Die Größe der Beute ändert sich mit zunehmender Körpergröße des Pythons. Im Süden Sumatras ernähren sich Netzpythons mit einer Kopf-Rumpf-Länge bis zu etwa 2,8 Meter zu über 80 % von [[Ratten]] (überwiegend [[Reisfeldratte]]n (''Rattus argentiventer'') und ''[[Leopoldamys sabanus]]''). Bei größeren Individuen nimmt der Rattenanteil in der Ernährung stark ab, sie fressen dann dort unter anderem auch [[Schuppentiere]], [[Stachelschweine]], Affen ([[Javaneraffe]]n (''Macaca fascicularis''), [[Sumatra-Langur|Braune Sumatra-Languren]] (''Presbytis melalophos'') und [[Hanuman-Langur]]en (''Semnopithecus cristatus'')), Wildschweine und [[Kantschile]] (''Tragulus'' sp.). Primär geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ernährung wurden nicht festgestellt. Größere Anteile großer Beutetiere bei den Weibchen waren durch deren im Mittel erheblich größere Körpermaße bedingt; nur Weibchen erreichten hier Kopf-Rumpf-Längen über 4,25 Meter. Die Autoren der Studie vermuten, dass diese teilweise Umstellung der Ernährung auch mit einem Wechsel der genutzten Habitate verbunden ist: Während Männchen und junge Weibchen sich überwiegend in stark von Menschen beeinflussten und damit rattenreichen Bereichen aufhalten, wandern ältere Weibchen offenbar in naturnähere Habitate mit einem größeren Spektrum größerer Wirbeltierarten ab.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt;<br /> <br /> Auch hinsichtlich der Ernährung zeigt die Art jedoch eine große Anpassungsfähigkeit. Im Norden Sumatras, der durch intensive landwirtschaftliche Nutzung bedingt kaum noch naturnahe Habitate aufweist, besteht auch die Nahrung großer Weibchen fast ausschließlich aus Ratten und Haushühnern.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> Beutetiere mit einem Gewicht zwischen 20 und ca. 50 Kilogramm sind mehrfach nachgewiesen worden, u.&amp;nbsp;a. ein 24 Kilogramm schwerer [[Malaienbär]] und ein ausgewachsenes [[Sulawesi-Pustelschwein]] (''Sus celebensis'').&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot; /&gt; Nach unbestätigten Berichten eines Schlangenverarbeiters auf Sumatra wurde in einem großen Netzpython ein 60 Kilogramm schweres Wildschwein gefunden.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt; Auch die Tötung von Menschen durch Netzpythons ist mehrfach nachgewiesen worden, sogar das vollständige Verschlingen erwachsener Menschen ist belegt.&lt;ref name=&quot;Auliya &amp; Abel 2000b&quot; /&gt; Das durchschnittliche Beutegewicht ist jedoch viel geringer, im Süden Sumatras lag das mittlere Beutegewicht von 1070 untersuchten Pythons bei Männchen bei 0,75 Kilogramm, bei den größeren Weibchen bei 1,35 Kilogramm.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1998&quot; /&gt;<br /> <br /> == Fortpflanzung ==<br /> Zur Fortpflanzung im Freiland ist ebenfalls nur sehr wenig bekannt, auch hier stammt das bekannte Wissen fast ausschließlich von Untersuchungen toter Tiere und aus Gefangenschaft.<br /> Netzpythons werden mit zwei bis vier Jahren geschlechtsreif, auf Sumatra haben Männchen dann eine Kopf-Rumpf-Länge von mindestens 137 Zentimetern, Weibchen sind mindestens 210 Zentimeter lang.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Im Norden Sumatras wurden reproduktiv aktive Weibchen von Dezember bis März gefunden, ausnahmsweise auch im Juni, pro Jahr wird demnach ein Gelege überwiegend im April und im Mai gezeitigt. Ein erheblicher Anteil der Weibchen pflanzt sich offenbar nicht jedes Jahr fort. Die Gelege umfassten in Sumatra meist 10–40, im Mittel 24 Eier, Extremwerte waren 8 und 73 Eier; die Gelegegröße war mit der Größe der Weibchen korreliert. Die Eier sind 200–300 Gramm schwer.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Das Gelege wird nach Beobachtungen in Gefangenschaft 80–90 Tage lang bebrütet. Das Weibchen liegt in dieser Zeit zusammengerollt über den Eiern, sorgt jedoch im Gegensatz zu anderen Pythonarten nicht durch Muskelzittern für gleichmäßige Temperaturen. Die Brutfürsorge endet mit dem Schlupf der Jungen. Frisch geschlüpfte Jungtiere sind im größten Teil des Verbreitungsgebietes 60–83 Zentimeter lang, bei den kleinen Tieren auf Tanahjampea unter 30 Zentimeter.&lt;ref name=&quot;Auliya et al. 2002&quot; /&gt;<br /> <br /> == Alter und Lebenserwartung ==<br /> Angaben zum Durchschnitts- und Maximalalter freilebender Individuen sind unbekannt; in Gefangenschaft werden Netzpythons regelmäßig über 25 Jahre alt.&lt;ref&gt;Cameron Brown: ''Python reticulatus.'' Animal Diversity Web. ([http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site/accounts/information/Python_reticulatus.html online] auf: ''animaldiversity.ummz.umich.edu'')&lt;/ref&gt; Ein Exemplar im [[Tierpark Dessau]] erreichte ein Alter von fast 40 Jahren.<br /> <br /> == Gefährdung ==<br /> Netzpythons werden in großen Mengen zur Ledergewinnung gefangen, die Zahl der zu diesem Zweck getöteten Pythons wird auf mindestens 500.000 pro Jahr geschätzt. Der größte Teil der Tiere wird auf den Inseln [[Sumatra]] und [[Borneo]] erbeutet.&lt;ref&gt;B. Groombridge, R. Luxmoore: ''Pythons in South-East Asia. A Review of Distribution, Status and Trade in Three Selected Species.'' A CITES report. Lausanne 1991, ISBN 2-88323-003-X. Zitiert in: R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Reticulated python MP1.JPG|mini|Netzpython der Zuchtform „tiger“ mit stark abgewandelter Rückenzeichnung bei einem privaten Halter – zwei Jahre altes Weibchen von rund drei Metern Länge]]<br /> Zumindest in [[Indonesien]] werden Netzpythons nach Angaben der Bevölkerung auch häufig als Nahrungsquelle genutzt oder getötet, um „eine Belästigung durch Tiere zu vermeiden, die sonst Hühner, Hunde oder Kinder fressen würden“ („…that might otherwise devour chicken, dogs or children.“).&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt; Obwohl die intensive Verfolgung offenbar zumindest dazu führt, dass sehr große Netzpythons selten werden, gibt es bisher noch keine Anzeichen einer Gefährdung. Vermutlich können die Verluste durch das schnelle Wachstum, die frühe Geschlechtsreife und die hohe Reproduktion ausgeglichen werden. Da Netzpythons keine enge Bindung an naturnahe Lebensräume zeigen und auch ausschließlich von im menschlichen Siedlungsbereich sehr häufigen Ratten sowie Hühnern leben können, könnte die Art durch menschliche Aktivitäten sogar eher gefördert worden sein.&lt;ref name=&quot;Shine et al. 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Netzpython ist im [[Washingtoner Artenschutzübereinkommen]] in Anhang II gelistet und unterliegt daher Handelsbeschränkungen. In Deutschland ist die Art nach dem [[Bundesnaturschutzgesetz]] besonders geschützt.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> === Einzelnachweise ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> === Literatur ===<br /> * M. Auliya, P. Mausfeld, A. Schmitz, W. Böhme: ''Review of the reticulated python (Python reticulatus Schneider, 1801) with the description of new subspecies from Indonesia.'' In: ''Naturwissenschaften.'' Band 89, Heft 5, 2002, S. 202.<br /> * R. Shine, P. S. Harlow, J. S. Keogh, Boeadi: ''The influence of sex and body size on food habits of a giant tropical snake, Python reticulatus.'' In: ''Functional Ecology.'' 12, 1998, S. 248–258.<br /> * R. Shine, Ambariyanto, P. S. Harlow, Mumpuni: ''Reticulated pythons in Sumatra: biology, harvesting and sustainability.'' In: ''Biological Conservation.'' 87, 1999, S. 349–357.<br /> <br /> === Weblinks ===<br /> * [http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site/accounts/information/Python_reticulatus.html Der Netzpython auf Animal Diversity Web] (englisch)<br /> * {{TIBAV |12268 |Linktext=Beutemachen und Fressen bei einer Riesenschlange (Python reticulatus) |Herausgeber=IWF |Jahr=1941 |DOI=10.3203/IWF/C-361 }}<br /> <br /> {{Commons|Python reticulatus|Netzpython}}<br /> <br /> {{Lesenswert|21. Juli 2007|34614122}}<br /> <br /> [[Kategorie:Pythons]]</div> Pythonregius123