https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Prof.wagner.stuttgart Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-05-29T21:02:24Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geb%C3%A4udeenergiegesetz&diff=250633436 Gebäudeenergiegesetz 2024-11-24T08:50:58Z <p>Prof.wagner.stuttgart: Der Text war missverständlich, da er suggeriert, dass das Gesetz als Test geplant war. In der Quelle wird Herr Habeck aber zitiert, dass die Debatte ein Test war.</p> <hr /> <div>{{Infobox Gesetz<br /> | Titel=Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden<br /> | Kurztitel=Gebäudeenergiegesetz<br /> | Abkürzung=GEG<br /> | Art=Bundesgesetz<br /> | Geltungsbereich=[[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]]<br /> | Rechtsmaterie=[[Wirtschaftsverwaltungsrecht (Deutschland)|Wirtschaftsverwaltungsrecht]],&lt;br /&gt;[[Baurecht (Deutschland)|Baurecht]], [[Umweltrecht]]<br /> | FNA=754-30<br /> | DatumGesetz=8. August 2020&lt;br /&gt;({{BGBl|2020n I S. 1728}})<br /> | Inkrafttreten=1. November 2020<br /> | Neubekanntmachung=<br /> | Neufassung=<br /> | InkrafttretenNeufassung=<br /> | LetzteÄnderung={{Art.|1|2023 I 280|buzer}} G vom 16. Oktober 2023&lt;br /&gt;({{BGBl|2023n I Nr. 280}})<br /> | InkrafttretenLetzteÄnderung=1. Januar bzw. 1. Oktober 2024 (Art. 6 G vom 16. Oktober 2023)<br /> | Außerkrafttreten=<br /> | GESTA=E033<br /> | Weblink={{§§|geg|juris|text=Volltext des GEG}}<br /> }}<br /> <br /> Das '''Gebäudeenergiegesetz''' ('''GEG'''), seit der Debatte um die Neuregelungen ab 2024 umgangssprachlich auch '''Heizungsgesetz''', ist ein deutsches [[Bundesgesetz (Deutschland)|Bundesgesetz]]. Es führt das [[Energieeinspargesetz]], die [[Energieeinsparverordnung]] und das [[Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz]] zusammen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bbsr-geg.bund.de/GEGPortal/DE/Archiv/GEG/GEG2020/GEG2020-node.html |titel=Gebäudeenergiegesetz 2020 |werk=GEG Infoportal |hrsg=Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)<br /> im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) |datum=2023 |sprache=de |abruf=14.02.2024}}&lt;/ref&gt; und ist ein zentraler Baustein der deutschen [[Wärmewende]]. Es wurde 2020 als Art. 1 des ''Gesetzes zur Vereinheitlichung des Energieeinsparrechts für Gebäude und zur Änderung weiterer Gesetze'' erlassen, welches das Energieeinsparrecht für [[Gebäude]] vereinheitlicht und weitere Gesetze ändert.<br /> <br /> Am 19. April 2023 billigte das [[Kabinett Scholz]] einen Entwurf zur Novelle des GEG und nach einigen Änderungen daran beschloss der [[Deutscher Bundestag|Deutsche Bundestag]] schließlich am 8. September 2023 die 2. Novelle des GEG. Gemäß Gesetz wird dann folgender Sachverhalt relevant:<br /> <br /> Bei Bestandsbauten muss ein [[Heizkessel]] bereits nach geltendem Recht nach 30 Jahren gegen einen neuen ausgetauscht werden.&lt;ref name=&quot;br.de_Heizungsgesetz_Förderungen&quot;&gt;Markus Wolf: [https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/nach-langem-hin-und-her-heizungsgesetz-tritt-ab-januar-in-kraft,TzqkuKR ''Heizungsgesetz tritt in Kraft: Wie man an Förderungen kommt.''] br.de-Internetportal (Bayerischer Rundfunk), 29. Dezember 2023.&lt;/ref&gt; Dies folgt aus §72 Gebäudeenergiegesetz, wonach Öl- und Gasheizungen, die vor dem 1. Januar 1991 eingebaut wurden, nicht mehr weiterbetrieben werden dürfen.&lt;ref name=&quot;morgenpost.de_Austauschpflicht&quot;&gt;Jason Blaschke: [https://www.morgenpost.de/ratgeber/article241389072/heizung-austauschpflicht-hausbesitzer-2024-oelheizung-gasheizung.html ''Heizung: Austauschpflicht: Diese Hausbesitzer müssen 2024 handeln.''] morgenpost.de-Internetportal (Berliner Morgenpost), 10. Januar 2024.&lt;/ref&gt; Auch Gas- und Ölheizungen, die ab 1. Januar 1991 in Betrieb genommen wurden, sind betroffen und müssen nach Ablauf von 30 Jahren verpflichtend ausgetauscht werden. Demzufolge sind früher oder später zahlreiche Öl- beziehungsweise Gasheizungen von der sogenannten „Austauschpflicht“ betroffen, sobald sie entweder unreparierbar defekt geworden sind oder das Alter von 30 Jahren vollendet haben. Insbesondere gilt dies für sämtliche Anlagen mit Standard- beziehungsweise Konstanttemperaturkesseln.&lt;ref name=&quot;morgenpost.de_Austauschpflicht&quot; /&gt; Ausnahmen gibt es jedoch unter anderem für:<br /> <br /> * [[Niedertemperaturkessel]],<br /> * [[Brennwertkessel]],&lt;ref name=&quot;br.de_Heizungsgesetz_Förderungen&quot; /&gt;<br /> * hybride Heizungen, bei denen Öl oder Gas mit Erneuerbaren Energien kombiniert wird.<br /> <br /> Mit Vorlage des Wärmeplans durch die Kommune vor Ort gilt in Bestandsbauten sowie bei in Baulücken gelegenen Neubauten zusätzlich zur Austauschpflicht die Mindestens-65-Prozent-Erneuerbare-Energien-Regelung, wonach Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien zu betreiben sind, wobei letztere Regelung mit der 2023er Novelle des GEG neu eingeführt worden ist. Ab 2045 dürfen Gebäude dann nur noch klimaneutral mit erneuerbaren Energien geheizt werden.&lt;ref name=&quot;br.de_Heizungsgesetz_Förderungen&quot; /&gt;<br /> <br /> Des Weiteren muss ab dem 1. Januar 2024 die Heizung in jedem neu gebauten Haus in einem Neubaugebiet zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. <br /> <br /> == Entstehung und Änderungen ==<br /> Das GEG dient der Umsetzung der [[Richtlinie 2010/31/EU (Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden)|EU-Gebäuderichtlinie]] EPBD und der [[Richtlinie 2012/27/EU (Energieeffizienz-Richtlinie)|Energieeffizienz-Richtlinie]] EED. Nach Art. 9 der EPBD müssen neue Nichtwohngebäude der öffentlichen Hand ab 2019 und alle neuen Gebäude ab 2021 als Niedrigstenergiegebäude errichtet werden.&lt;ref&gt;Art. 9 der {{EU-Richtlinie|2010|31|titel=des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Mai 2010 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden}}. In: ''[[Amtsblatt der Europäischen Union]].'' L, Nr. 153, 18. Juni 2010, S. 13, ABl. L, Nr. 155, 22. Juni 2010, S. 61.&lt;/ref&gt; Dazu war ein entsprechender Standard festzulegen. Ursprünglich sollte dieser in einer Verordnung nach {{§|2a|EnEG|buzer}} [[Energieeinsparungsgesetz]] bestimmt werden. Die zuständigen Ministerien verständigten sich dann auf eine Vereinheitlichung der Regelungen über die energetischen Anforderungen an Gebäude. Ein erster Entwurf wurde 2017 nicht weiter verfolgt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Melita Tuschinski |url=http://www.enev-online.eu/geg_news/170424_geg_eingefroren_bis_nach_bundestagswahl_2017.htm |titel=GEG-Entwurf vorläufig eingefroren! Nach der Bundestagswahl soll es weitergehen! |datum=2017-04-24 |abruf=2019-02-13}}&lt;/ref&gt; Im November 2018 wurde ein überarbeiteter Entwurf veröffentlicht. Am 23. Oktober 2019 hat das Bundeskabinett einen weiteren Entwurf beschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2019/20191023-bundeskabinett-hat-den-gesetzentwurf-fuer-das-gebaeudeenergiegesetz-beschlossen.html |titel=Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf für das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschlossen |datum=2019-10-23 |abruf=2019-10-24}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;br&gt;Durch die Zusammenführung und Vereinheitlichung der bisherigen Regelungen soll deren Anwendung und Vollzug erleichtert werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wirtschaft und Energie |url=https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/G/gebaeudeenergiegesetz-zusammen-gefasst.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=6 |titel=Das neue Gebäudeenergiegesetz – kurz zusammen gefasst |datum=2019-10-23 |abruf=2019-10-24}}&lt;/ref&gt;<br /> Der Bundesrat hat am 20. Dezember 2019 seine Stellungnahme nach Art. 76 Abs. 2 GG zu diesem Entwurf abgegeben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesrat |url=https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2019/0501-0600/584-19(B).pdf?__blob=publicationFile&amp;v=1 |titel=BR-Drs 584/19 |datum=2019-12-20 |abruf=2019-12-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 29. Januar 2020 wurde der Entwurf in 1. Lesung im Bundestag behandelt und am 18. Juni 2020 in veränderter Form beschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundestag, Dokumentations- und Informationssystem |url=http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP19/2553/255322.html |titel=Gesetz zur Vereinheitlichung des Energieeinsparrechts für Gebäude |datum= |abruf=2020-06-21}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 3. Juli 2020 billigte der Bundesrat das Gebäudeenergiegesetz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesrat |url=https://www.bundesrat.de/DE/plenum/bundesrat-kompakt/20/992/14.html?nn=14183366#top-14 |titel=TOP 14 Gebäudeenergie |datum=2020-07-03 |abruf=2020-07-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zum 1. Januar 2023 traten Änderungen in Kraft, die insbesondere die Reduzierung des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs im Neubau von bisher 75 Prozent des Referenzgebäudes auf 55 Prozent, die Anpassung der Anlage 5 des GEG zum vereinfachten Nachweisverfahren für Wohngebäude sowie die Einführung eines Primärenergiefaktors für Strom zum Betrieb von wärmenetzgebundenen Großwärmepumpen (1,2 für den nicht erneuerbaren Anteil; {{§|22|GEG|buzer}} Abs. 2 S. 3) beinhalten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen |url=https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/bauen/energieeffizientes-bauen-sanieren/gebaeudeenergiegesetz/gebaeudeenergiegesetz-artikel.html |titel=Das Gebäudeenergiegesetz |datum= |abruf=2023-01-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Ziele ==<br /> Ziel des GEG ist es, einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der nationalen [[Bundes-Klimaschutzgesetz|Klimaschutzziele]] zu leisten. Dies soll durch Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasemissionen sowie durch die zunehmende Nutzung [[Erneuerbare Energien|erneuerbarer Energien]] oder unvermeidbarer Abwärme für die Energieversorgung von Gebäuden erreicht werden ({{§|1|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1). Der öffentlichen Hand kommt dabei eine Vorbildfunktion zu ({{§|4|GEG|buzer}}).<br /> <br /> == Aufbau ==<br /> Das in neun Teile gegliederte GEG regelt, nach einem Allgemeinen Teil, in Teil 2 ({{§|10-45|GEG|buzer|text=§§&amp;nbsp;10–45}}) Anforderungen an neu zu errichtende Gebäude. Teil 3 ({{§|46-56|GEG|buzer|text=§§&amp;nbsp;46–56}}) enthält Bestimmungen zu Bestandsgebäuden, Teil 4 ({{§|57-78|GEG|buzer|text=§§&amp;nbsp;57–78}}) zu Anlagen der Heiz- und Kühltechnik, Warmwasserversorgung und Raumlüftung. In Teil 5 ({{§|79-88|GEG|buzer|text=§§&amp;nbsp;79–88}}) werden [[Energieausweis]]e behandelt. Teil 6 enthält in {{§|89-91|GEG|buzer|text=§§&amp;nbsp;89–91}} Bestimmungen zur finanziellen Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien. Die Teile 7–9 enthalten Bestimmungen zu Sonderfällen sowie Vollzugs- und Übergangsvorschriften. Insgesamt 11 Anlagen schließen das GEG ab.<br /> Die konkreten Anforderungen werden im GEG regelmäßig durch Verweis auf [[DIN-Norm]]en geregelt. So heißt es zum Beispiel in {{§|20|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1: „Für das zu errichtende Wohngebäude und das Referenzgebäude ist der [[Primärenergiebedarf|Jahres-Primärenergiebedarf]] nach DIN V 18599: 2018-09 zu ermitteln.“<br /> <br /> == Regelungen im Einzelnen ==<br /> === Allgemeiner Teil ===<br /> Der Allgemeine Teil enthält, neben dem Anwendungsbereich ({{§|2|GEG|buzer}}) und zahlreichen Begriffsbestimmungen ({{§|3|GEG|buzer}}), in {{§|6|GEG|buzer}} die an die [[Richtlinie 2012/27/EU (Energieeffizienz-Richtlinie)|Energieeffizienz-Richtlinie]] angepasste Verordnungsermächtigung für die [[Verordnung über Heizkostenabrechnung|Heizkostenverordnung]] sowie in {{§|7|GEG|buzer}} Bestimmungen zu den [[Anerkannte Regeln der Technik|anerkannten Regeln der Technik]].<br /> <br /> === Anforderungen an Neubauten (Teil 2) ===<br /> ==== Niedrigstenergie-Gebäudestandard ====<br /> Der Niedrigstenergie-Gebäudestandard wird in {{§|10|GEG|buzer}} durch Verweis<br /> * auf §&amp;nbsp;15 (Wohngebäude) bzw. §&amp;nbsp;18 (Nichtwohngebäude) hinsichtlich des Gesamtenergiebedarfes ({{§|3|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1 Nr.&amp;nbsp;12),<br /> * auf §&amp;nbsp;16 bzw. §&amp;nbsp;19 hinsichtlich des [[Wärmeschutz|baulichen Wärmeschutzes]] sowie<br /> * auf die §§&amp;nbsp;34–45 hinsichtlich der Nutzung erneuerbarer Energien ({{§|3|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2) bestimmt.<br /> Er ging in der Fassung von 2020 nicht über das Anforderungsniveau der früheren Vorschriften hinaus; ein Neubau musste einen Endenergiebedarf von höchstens 45–60 kWh/m² pro Jahr haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wirtschaft und Energie |url=https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/G/gebaeudeenergiegesetz-zusammen-gefasst.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=6 |titel=Das neue Gebäudeenergiegesetz – kurz zusammen gefasst |datum=2019-10-23 |abruf=2019-10-24}}&lt;/ref&gt; Durch die am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Neufassung wurde für Neubauten der zulässige Jahres-Primärenergiebedarf von bisher 75 % des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes auf 55 % reduziert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen |url=https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/bauen/energieeffizientes-bauen-sanieren/gebaeudeenergiegesetz/gebaeudeenergiegesetz-artikel.html |titel=Das Gebäudeenergiegesetz |datum= |abruf=2023-01-10}}&lt;/ref&gt; Die Eigenschaften des Referenzgebäudes werden in Anlage 1 des GEG beschrieben. Die Anforderungen sollen nach {{§|9|GEG|buzer}} im Jahr 2023 überprüft und ein Gesetzgebungsvorschlag zu ihrer Weiterentwicklung gemacht werden. Bei diesem ist wiederum die Bezahlbarkeit des Bauens und Wohnens zu beachten ({{§|9|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1 S.&amp;nbsp;2).<br /> <br /> ==== Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien ====<br /> Nach {{§|23|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1 darf aus erneuerbaren Energien gebäudenah erzeugter Strom beim Jahres-Primärenergiebedarf eines zu errichtenden Gebäudes in Abzug gebracht werden. Die Berechnung des Abzugs regelt {{§|23|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2.<br /> <br /> === Bestandsgebäude (Teil 3) ===<br /> Die energetische Qualität bestehender Gebäude darf nicht verschlechtert werden ({{§|46|GEG|buzer}}). Die oberste [[Decke (Bauteil)|Geschossdecke]] muss gedämmt werden ({{§|47|GEG|buzer}}). Wenn Außenbauteile verändert oder erneuert werden (z. B. Fenster oder der Putz einer Außenwand), müssen dabei die in Anlage 7 genannten jeweiligen Mindeststandards hinsichtlich des nach {{§|49|GEG|buzer}} zu berechnenden [[Wärmedurchgangskoeffizient]]en eingehalten werden ({{§|48|GEG|buzer}}).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/energetische-sanierung/geg-was-steht-im-neuen-gebaeudeenergiegesetz-13886#3 |titel=GEG: Was steht im neuen Gebäudeenergiegesetz? |abruf=2022-10-20 |autor=Verbraucherzentrale Bundesverband |datum=2022-06-07 |titelerg=Anforderungen bei einer freiwilligen Modernisierung}}&lt;/ref&gt; Diese Vorgaben gelten aber nach {{§|50|GEG|buzer}} als erfüllt, wenn das Gebäude insgesamt bestimmte energetische Eigenschaften aufweist. Auch hier ist die Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien, der im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang mit dem Gebäude erzeugt wird, möglich (§ 50 Abs. 3). Die Anforderungen an bestehende Gebäude werden ebenfalls nach §&amp;nbsp;9 Abs.&amp;nbsp;1 im Jahr 2023 überprüft.<br /> <br /> === Regelungen zu Heizungs- und Kühlungsanlagen (Teil 4) ===<br /> ==== In Betrieb befindliche Heizungsanlagen ====<br /> ===== Betreiberpflichten =====<br /> Anlagen und Einrichtungen der Heizungs-, Kühl- und Raumlufttechnik sowie der Warmwasserversorgung sind vom Betreiber regelmäßig zu warten und instand zu halten ({{§|60|GEG|buzer}}). Insbesondere enthält {{§|60a|GEG|buzer}} detaillierte Vorgaben zu Wartung und Prüfung von [[Wärmepumpe]]n in Gebäuden mit mindestens sechs Wohnungen. {{§|60b|GEG|buzer}} enthalten Pflichten hinsichtlich der Prüfung und Optimierung von älteren wasserführenden Heizungsanlagen in solchen Gebäuden, {{§|60c|GEG|buzer}} schreibt einen [[Hydraulischer Abgleich|hydraulischen Abgleich]] für diese vor.<br /> <br /> ===== Austauschpflicht =====<br /> Heizkessel, die flüssigen oder gasförmigen Brennstoff verbrauchen und vor dem 1. Januar 1991 aufgestellt wurden, dürfen nicht mehr betrieben werden. Das Gleiche gilt für später in Betrieb genommene Heizkessel, sobald sie 30 Jahre in Betrieb waren. Dies gilt jedoch nicht für [[Niedertemperaturheizung|Niedertemperatur-Heizkessel]] und [[Brennwertkessel]] sowie Heizungen mit einer Leistung unter 4 Kilowatt oder über 400 Kilowatt ({{§|72|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1–3). Jedenfalls dürfen Heizkessel längstens bis Ende 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden ({{§|72|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;4).<br /> <br /> ==== Neue Heizungsanlagen (Rechtslage ab 2024) ====<br /> [[Datei:Entscheidungsbaum geg 2024 02.pdf|mini|GEG-Entscheidungsbaum des [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt (UBA)]] (PDF, Stand 02/2024)]]<br /> Ab 1. Januar 2024 neu eingebaute Heizungen müssen in Neubaugebieten mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. In allen anderen Gebäuden greift diese Vorgabe erst, wenn die entsprechende Kommune eine verbindliche kommunale Wärmeplanung beschlossen hat, spätestens aber Ende Juni 2026 bzw. 2028 ({{§|71|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;8). Die 65-Prozent-Anforderung gilt bei folgenden Heizungen als erfüllt ({{§|71|GEG|buzer}} Abs. 3 Nr. 1–7):&lt;ref&gt;Deutscher Bundestag online, [https://www.bundestag.de/resource/blob/956254/3320714bc5fad9e22d6e5de31f28e9d7/A-Drs-20-25-426-FH-des-BMWK-fuer-einen-AeA-der-Koafraktionen-data.pdf Anschlussdrucksache 20-25-426 zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes], abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> #[[Fernwärme]]anschluss nach {{§|71b|GEG|buzer}}<br /> #[[Wärmepumpe]] nach {{§|71c|GEG|buzer}}<br /> #[[Elektrogebäudeheizung]] i.&amp;nbsp;S.&amp;nbsp;d. {{§|71d|GEG|buzer}}<br /> #[[Solarthermie]] i.&amp;nbsp;S.&amp;nbsp;d. {{§|71e|GEG|buzer}}<br /> #Heizungsanlage zur Nutzung von Biomasse (Z.B. [[Hackschnitzelheizung]]) oder [[Wasserstoffherstellung#Farben|grünem oder blauem Wasserstoff]] nach {{§|71f|GEG|buzer}} und {{§|71g|GEG|buzer}}<br /> #Wärmepumpen-Hybridheizung ({{§|71h|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1) bestehend aus einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Gas-, Biomasse- oder Flüssigbrennstofffeuerung<br /> #Solarthermie-Hybridheizung ({{§|71h|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2) bestehend aus einer solarthermischen Anlage nach Maßgabe der {{§|71h|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;3 in Kombination mit einer Gas-, Biomasse- oder Flüssigbrennstofffeuerung nach Maßgabe des {{§|71h|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;4.<br /> <br /> Zum Teil handelt es sich um eine gesetzliche [[Fiktion]], weil manche Heizungsarten erst in etlichen Jahren mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien erzielen müssen. Stand 2023 beruht z. B. Fernwärme noch zu rund 70 Prozent auf der Verbrennung von Erdgas und Kohle. Die Vorgaben für Fernwärme sind im [[Wärmeplanungsgesetz]] enthalten: Bestehende Fernwärmenetze müssen ab 2030 mindestens 30 Prozent, ab 2040 mindestens 80 Prozent erneuerbare Wärme oder Abwärme einsetzen ({{§|29|WPG|buzer}} WPG). Neue Fernwärmenetze müssen ab dem 1. März 2025 einen Anteil von 65 Prozent erneuerbare Wärme oder Abwärme einsetzen ({{§|30|WPG|buzer}} WPG).&lt;ref&gt;Haufe, [https://www.haufe.de/immobilien/wirtschaft-politik/bundesregierung-sieht-sich-mit-energiegesetz-auf-kurs_84342_479294.html Heizungswende: Hype um Fernwärme – wann rechnet die sich?], 5. Juni 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für Gas- und Ölheizungen in Bestandsgebäuden gibt es Ausnahmeregelungen:&lt;ref&gt;ZDF.de, [https://www.zdf.de/nachrichten/politik/heizung-gebaeudeenergiegesetz-waermepumpe-wasserstoff-100.html Heizungsgesetz beschlossen: Was das bedeutet], 8. September 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> * Es sollen verpflichtend [[kommunale Wärmeplanung]]en erarbeitet werden, wobei Großstädte ab 100.000 Einwohnern eine Wärmeplanung bis Juli 2026 und kleinere Städte diese bis Juli 2028 vorlegen sollen ({{§|71|GEG|buzer}} Abs. 8 S. 3 n.F.). Solange die Wärmeplanung noch nicht existiert, dürfen in Bestandsbauten auch nach dem 1. Januar 2024 noch Gasheizungen eingebaut werden, wenn diese auf einen Wasserstoffbetrieb umrüstbar sind. Für Bestandsbauten, für die in absehbarer Zeit der Anschluss an ein Wärmenetz möglich sein wird, darf eine Gasheizung eingebaut und noch höchstens zehn Jahre lang genutzt werden, wenn der Gebäudeeigentümer einen Vertrag über Anschluss an und Wärmelieferung durch ein Wärmenetz nachweist ({{§|71j|GEG|buzer}}). Diese Ausnahmeregelungen gelten nicht für ab 2024 fertiggestellte Neubauten. Nach dem 1. Januar 2024, aber vor Eintreten der Bedingungen der neuen GEG-Regeln (kommunale Fernwärmeplanung noch nicht abgeschlossen) müssen neu eingebaute Heizungen ab 2029 zu 15 Prozent mit klimaneutralem Gas oder Öl aus Biomasse oder Wasserstoff betrieben werden, ab 2035 zu 30 Prozent und ab 2040 zu 60 Prozent ({{§|71|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;9). Wenn eine Gasheizung erst nach Eintreten der Bedingungen der neuen GEG-Regeln (kommunale Fernwärmeplanung abgeschlossen) eingebaut wird, muss sie auf Wasserstoff umgestellt werden können und die Wärmeplanung der jeweiligen Kommune ein entsprechendes Wasserstoff-Versorgungsnetz vorsehen ({{§|71k|GEG|buzer}}).<br /> ** Für einen Heizungstausch nach den Fristen des § 78 Abs.&amp;nbsp;1 S.&amp;nbsp;1–3 gilt die allgemeine Übergangsfrist des {{§|71i|GEG|buzer}}: Für höchstens fünf Jahre darf übergangsweise eine andere Heizungsanlage eingebaut werden, die nicht die Anforderungen des § 71 Abs. 1 erfüllt. Dies deckt auch den Fall ab, dass eine Erdgas- oder Ölheizung irreparabel defekt wird (Heizungshavarie). Das Bundeswirtschaftsministerium hofft, dass sich rasch ein Markt für gebrauchte Heizungen und Mietmodelle entwickeln wird.<br /> ** Vor Einbau einer Heizungsanlage, die mit einem festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoff betrieben wird, muss eine Beratung erfolgen, in der auf mögliche Auswirkungen der Wärmeplanung und eine mögliche Unwirtschaftlichkeit aufgrund ansteigender [[Brennstoffemissionshandelsgesetz|Kohlenstoffdioxid-Bepreisung]] hingewiesen wird ({{§|71|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;11). Dies muss durch eine fachkundige Person geschehen, wozu auf {{§|88|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1 und §&amp;nbsp;60b Abs.&amp;nbsp;3 S.&amp;nbsp;2 verwiesen wird. Letzteres ist ein [[Redaktionsversehen]], da diese Norm nicht existiert, gemeint ist wohl {{§|60a|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;4.<br /> * Für Mehrfamilienhäuser, in denen [[Etagenheizung]]en betrieben werden, differenziert {{§|71l|GEG|buzer}} zwischen dem Fall, dass neue Etagenheizungen eingebaut werden (Abs.&amp;nbsp;1: fünfjährige Frist zur Erfüllung der Anforderungen des § 71 Abs. 1) und der teilweisen oder vollständigen Umstellung auf eine Zentralheizung (Abs.&amp;nbsp;2: Verlängerung der Fünfjahresfrist um höchstens acht Jahre). Falls keine Entscheidung getroffen wird, tritt nach {{§|71l|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;4 eine gesetzliche Pflicht zur vollständigen Umstellung ein. Falls es sich um eine Wohneigentumsanlage handelt, sieht {{§|71n|GEG|buzer}} ein besonderes Verfahren für die Entscheidungsfindung durch die [[Wohnungseigentum (Deutschland)|Wohnungseigentümer]] vor. Die allgemeine Übergangsfrist gilt bei Etagenheizungen nicht (§ 71i S.&amp;nbsp;3).<br /> * Von der Pflicht zum Heizungstausch befreien lassen können sich Hauseigentümer, bei denen die Kosten für den Umbau den Wert der Immobilie übersteigen ({{§|102|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1). Hauseigentümer, die mindestens sechs Monate Sozialleistungen beziehen, können sich für 12 Monate befristet befreien lassen ({{§|102|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;5).<br /> <br /> Ausnahme von den Ausnahmen:<br /> Gemäß § 72 GEG dürfen Heizkessel, die weder [[Niedertemperaturheizung]] oder [[Brennwertkessel]] sind, maximal 30 Jahre lang betrieben und müssen dann ausgebaut werden, s.&amp;nbsp;o. Das Alter des Heizkessels kann man am Typenschild außen am Wärmeerzeuger ablesen. Wer als Eigentümer ein Ein- oder Zweifamilienhaus seit dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt, ist von der Austauschpflicht befreit gemäß der Ausnahmeregelung in {{§|73|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1. Die Austauschpflicht greift aber dann wieder, wenn das Haus den Eigentümer wechselt. In diesem Fall bleiben ab dem ersten Eigentümerwechsel nach dem 1. Februar 2002 zwei Jahre Zeit, um die Heizung auszuwechseln ({{§|73|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2).&lt;ref&gt;Dein-Heizungsbauer.de, [https://www.dein-heizungsbauer.de/ratgeber/bauen-sanieren/austauschpflicht-heizung/ Austauschpflicht nach § 72 GEG: Ist Ihre Heizung betroffen?], abgerufen am 10. September 2023.&lt;/ref&gt; In jedem Fall dürfen Heizkessel nur bis 31. Dezember 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden (§ 72 Abs. 4; s.&amp;nbsp;o.)<br /> <br /> Mieterschutz:<br /> In einem vermieteten Gebäude kann der Vermieter beim Einbau einer Wärmepumpe nach § 71c GEG eine Mieterhöhung auf Grund dieser Modernisierungsmaßnahme nach § 559 Absatz 1 oder § 559e Absatz 1 des BGB in voller Höhe nur verlangen, wenn er den Nachweis erbracht hat, dass die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe über 2,5 liegt oder Ausnahmen vorliegen. Anderenfalls dürfen nur 50 Prozent der für die Wohnung aufgewendeten Kosten einer Mieterhöhung zugrunde gelegt werden ({{§|71o|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2). Die Monatsmiete darf wegen eines Heizungstauschs um maximal 50 Cent pro Quadratmeter steigen. Wegen weiterer Modernisierungsarbeiten – etwa neue Fenster oder Isolierung – darf die Monatsmiete um maximal drei Euro pro Quadratmeter steigen.&lt;ref&gt;Wirtschaftswoche, [https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/heizungsgesetz-vier-grafiken-zeigen-welche-folgen-das-heizungsgesetz-fuer-hauseigentuemer-hat/29404820.html Vier Grafiken zeigen, welche Folgen das Heizungsgesetz für Hauseigentümer hat ], 29. September 2023, abgerufen am 29. September 2023.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Energieausweise (Teil 5) ===<br /> Die Regelungen zu [[Energieausweis]]en für Gebäude sind in den {{§|79-88|GEG|buzer|text=§§&amp;nbsp;79–88}} enthalten. Die Vorlagepflicht bei Verkauf, Vermietung und Verpachtung besteht nicht nur für Verkäufer oder Vermieter, sondern auch für Immobilienmakler ({{§|80|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;3 bis 5). Beim Verkauf eines Ein- oder Zweifamilienhauses muss der Käufer nach {{§|80|GEG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;4 S.&amp;nbsp;6 ein informatorisches Beratungsgespräch zum Energieausweis mit einer nach {{§|88|GEG|buzer}} ausstellungsberechtigten Person führen, soweit dies unentgeltlich angeboten wird. {{§|85|GEG|buzer}} regelt die Angaben, die im Energieausweis enthalten sein müssen, sie entsprechen im Wesentlichen den bisherigen Pflichtangaben. {{§|87|GEG|buzer}} bestimmt die Pflichtangaben in Immobilienanzeigen.<br /> === Bußgeldvorschriften, Anschluss- und Benutzungszwang (Teil 8) ===<br /> Die Nichtbeachtung bestimmterer Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die von den zuständigen Behörden mit Sanktionen gemäß § {{§|108|GEG|buzer}} belegt werden kann. Wenn Heizungsanlagen nicht entsprechend der Austauschpflicht nach 30 Jahren ersetzt werden, kann ein [[Geldbuße|Bußgeld]] von bis zu 50.000 Euro fällig werden (§ 108 Abs. 1 Nr. 20, Abs. 2 Nr. 1). Ebenso kann die Missachtung der Inspektionspflicht für Wärmepumpen zu Strafen von bis zu 5.000 Euro führen (§ 108 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 2 Nr. 3). Weitere Sanktionen in Höhe von bis zu 10.000 Euro können für die nicht fristgerechte Durchführung von Heizungsinspektionen erhoben werden (§ 108 Abs. 2 Nr. 2). Besonders schwerwiegende Verstöße, wie der Betrieb von Heizungsanlagen mit nicht gedämmten Geschossdecken oder die Nutzung umweltschädlicher Heizungsanlagen, können mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden (§ 108 Abs. 2 Nr. 1). Diese Regelungen zielen darauf ab, die Energieeffizienz zu steigern und Umweltbelastungen zu reduzieren.<br /> Nach {{§|109|GEG|buzer}} können Kommunen von einer landesrechtlichen Bestimmung, nach der sie einen [[Anschluss- und Benutzungszwang]] für ein Fernwärmenetz begründen können, auch zum Zweck des Klima- und Ressourcenschutzes Gebrauch machen.<br /> <br /> == Neuerungen ab 2024 ==<br /> === Verfahren ===<br /> Am 19. April 2023 hat [[Kabinett Scholz|das Bundeskabinett]] den Gesetzentwurf für die 2. Novelle des Gebäudeenergiegesetzes beschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/Webs/BMWSB/DE/2023/04/geg-bmwk.html |titel=Bundeskabinett beschließt Novelle des Gebäudeenergiegesetzes – Umstieg auf Heizen mit Erneuerbaren eingeleitet |datum=2023-04-19 |zugriff=2023-06-04 |werk=[[Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen]] (Online)}}&lt;/ref&gt; Der Gesetzesentwurf wird umgangssprachlich auch als „Heizungsgesetz“ bezeichnet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundesrat-heizungsgesetz-100.html |titel=Bundesrat billigt Heizungsgesetz |abruf=2023-09-29 |werk=Tagesschau.de |datum=2023-09-29}}&lt;/ref&gt; Darüber gab es eine kontroverse gesellschaftliche und politische Debatte.&lt;ref&gt; [[Eckart Lohse]] ([[FAZ]]): [https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/streit-in-der-ampel-haelt-die-koalition-bis-zum-schluss-19021878.html ''Hält die Ampel nur noch mangels Alternative zusammen?''] FAZ&lt;!---10. Juli 2023---&gt;, faz.net vom 9. Juli 2023.&lt;/ref&gt; Am 15.&amp;nbsp;Juni 2023 fand im [[Plenum]] des Bundestages die [[Gesetzgebungsverfahren (Deutschland)#Erste Lesung|erste Lesung]] zum Gesetzentwurf der Bundesregierung statt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw24-de-gebaeudeenergiegesetz-952846 |titel=Klimaschutz: Entwurf zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes im Bundestag beraten |abruf=2023-07-06 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2023-06-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 21.&amp;nbsp;Juni 2023 wurden im [[Ausschuss für Klimaschutz und Energie]] des Bundestages Sachverständige angehört.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw24-de-gebaeudeenergiegesetz-952846 |titel=Klimaschutz: Sachverständige bewerten das Gebäudeenergiegesetz |abruf=2023-07-06 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2023-06-21}}&lt;/ref&gt;<br /> Am gleichen Tag fand im Plenum des Bundestages eine [[Befragung der Bundesregierung]] zu den geplanten Änderungen statt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw24-de-gebaeudeenergiegesetz-952846 |titel=Befragung der Bundesregierung: Habeck: Europa und Deutschland resilienter machen |abruf=2023-07-06 |datum=2023-06-21 |hrsg=Deutscher Bundestag}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 27.&amp;nbsp;Juni 2023 stellten die Koalitionsfraktionen Ergebnisse ihrer Verhandlungen zu noch offenen Punkten des Änderungsgesetzes vor. Am 30.&amp;nbsp;Juni 2023 wurde dem zuständigen Ausschuss die über 100-seitige „Formulierungshilfe des BMWK [Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz] für einen Änderungsantrag“ der Koalitionsfraktionen vorgelegt.&lt;ref name=&quot;BVerfGPM2023-07-05&quot; /&gt;<br /> Am 3.&amp;nbsp;Juli 2023 fand eine zweite Sachverständigenanhörung im Ausschuss für Klimaschutz und Energie statt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw24-de-gebaeudeenergiegesetz-952846 |titel=Klimaschutz: Gebäudeenergiegesetz: Experten sehen weiterhin Defizite |abruf=2023-07-06 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2023-07-03}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für den 7.&amp;nbsp;Juli 2023 war die zweite und dritte Lesung im Plenum angesetzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw24-de-gebaeudeenergiegesetz-952846 |titel=Klimaschutz: Keine Abstimmung über das Gebäudeenergiegesetz im Bundestag |abruf=2023-07-06 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2023-07-05}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 5.&amp;nbsp;Juli 2023 gab der [[Bundesverfassungsgericht#Zweiter Senat|Zweite Senat]] des [[Bundesverfassungsgericht]]s (BVerfG) einem [[Eilantrag]] von [[Thomas Heilmann]], einem Abgeordneten der [[CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag]], gegen die Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes mit 5:2 Stimmen statt und gab dem Bundestag auf, die zweite und dritte Lesung nicht innerhalb der laufenden Sitzungswoche durchzuführen.&lt;ref&gt;BVerfG, [https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2023/07/es20230705_2bve000423.html Beschluss des Zweiten Senats vom 5. Juli 2023], Az. {{Rspr|2 BvE 4/23}}.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;BVerfGPM2023-07-05&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bverfg-heizungsgesetz-beschluss-bundestag-einsteweilige-verfuegung-kurze-beratung-sommerpause/ |titel=BVerfG stoppt schnelle Verabschiedung: Warum das Heizungsgesetz noch warten muss |abruf=2023-07-06 |werk=[[Legal Tribune Online|lto.de]] |datum=2023-07-05}}&lt;/ref&gt;<br /> Der Hauptsacheantrag im [[Organstreitverfahren]] erscheine mit Blick auf das Recht des Antragstellers auf gleichberechtigte Teilhabe an der parlamentarischen Willensbildung aus [[Artikel 38 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland#Rechtsstellung des Abgeordneten|Art.&amp;nbsp;38 Abs.&amp;nbsp;1 Satz&amp;nbsp;2]] [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|GG]] weder von vornherein unzulässig noch offensichtlich unbegründet. Das Bundesverfassungsgericht schrieb in seiner Begründung: „Den Abgeordneten steht nicht nur das Recht zu, im Deutschen Bundestag abzustimmen (zu ‚beschließen‘, vgl. Art. 42 Abs. 2 GG), sondern auch das Recht zu beraten (zu ‚verhandeln‘, vgl. Art. 42 Abs. 1 GG).“&lt;ref&gt;BVerfG, Beschluss des Zweiten Senats vom 5. Juli 2023, Az. 2 BvE 4/23, Rn. 88.&lt;/ref&gt; Heilmann hatte unter anderem darauf hingewiesen, dass der Bundestag noch für den laufenden Kalendermonat eine Sondersitzung anberaumen könnte.&lt;ref name=&quot;BVerfGPM2023-07-05&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/bvg23-063.html |titel=Erfolgreicher Eilantrag gegen die Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens zum Gebäudeenergiegesetz |abruf=2023-07-06 |hrsg=Bundesverfassungsgericht |datum=2023-07-05 |titelerg=Pressemitteilung Nr. 63/2023}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;BVerfG, Beschluss des Zweiten Senats vom 5. Juli 2023, Az. 2 BvE 4/23, Rn. 28, 52, 100.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Spitzen der Koalitionsfraktionen teilten mit, dass es keine Sondersitzung in der [[Sommerpause#Parlamentarische Sommerpause|Sommerpause]] geben werde und dass die Verabschiedung des Gesetzes auf Anfang September verschoben werde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/heizungsgesetz-ampel-koalition-verzichtet-auf-sondersitzung/29242620.html |titel=Heizungsgesetz: Ampel-Koalition verzichtet auf Sondersitzung |abruf=2023-07-07 |werk=[[Handelsblatt#Online|handelsblatt.com]] |datum=2023-07-07}}&lt;/ref&gt; Nachdem am 5.&amp;nbsp;September 2023 über die Aufsetzung des Gesetzesentwurfs auf die Tagesordnung in einer Geschäftsordnungsdebatte debattiert und abgestimmt wurde, wobei die Koalitionsfraktionen für und die Oppositionsfraktionen gegen die Aufsetzung stimmten, fand die Abstimmung nach Aussprache am 8.&amp;nbsp;September 2023 statt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw36-de-go-debatte-heizung-963232 |titel=Geschäftsordnung: Heizungsgesetz nach heftiger Aussprache auf die Tagesordnung gesetzt |abruf=2023-09-08 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2023-09-05}}&lt;/ref&gt; in namentlicher Abstimmung stimmten dabei 397 Abgeordnete für den vom [[Ausschuss für Klimaschutz und Energie]] gegenüber dem Regierungsentwurf umfangreich abgeänderten Gesetzesentwurf, 275 Abgeordnete stimmten gegen ihn, fünf Abgeordnete enthielten sich.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/heizungsgesetz-unsicherheit-gebaeudeenergiegesetz-klimaschutz-reform-kritik/ |titel=Kontroverse um das „Heizungsgesetz“: Das Ende der Hängepartie? |abruf=2023-09-05 |werk=[[Legal Tribune Online|lto.de]] |datum=2023-09-04}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw36-de-gebaudeenergiegesetz-957824 |titel=Energie: Bundestag beschließt das Gebäudeenergiegesetz |abruf=2023-09-08 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2023-09-08}}&lt;/ref&gt; Am 29.&amp;nbsp;September 2023 lehnte der [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]] einen Antrag auf Anrufung des [[Vermittlungsausschuss]]es ab und billigte dadurch die Gesetzesänderungen. Das Gesetz wurde am 19. Oktober 2023 im Bundesgesetzblatt verkündet.&lt;ref&gt;{{§§|Gesetz zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes, zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches, zur Änderung der Verordnung über Heizkostenabrechnung, zur Änderung der Betriebskostenverordnung und zur Änderung der Kehr- und Überprüfungsordnung|buzer}} - Wortlaut und Änderungen, ({{BGBl|2023n I Nr. 280}}, PDF)&lt;/ref&gt; Damit treten die Änderungen nach {{Art.|6|2023 I 280|buzer}} des Gesetzes größtenteils zum 1.&amp;nbsp;Januar 2024 in Kraft.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundesrat-heizungsgesetz-100.html |titel=Bundesrat billigt Heizungsgesetz |abruf=2023-09-29 |werk=Tagesschau.de |datum=2023-09-29}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesrat.de/DE/plenum/bundesrat-kompakt/23/1036/06.html#top-6 |titel=Top 6. Heizungsgesetz |abruf=2023-09-29 |werk=Bundesratkompakt |datum=2023-09-29}}&lt;/ref&gt; Im Vergleich zum ursprünglich geplanten Gesetzentwurf war der Gesetzestext im Rahmen der Beratungen stark verändert worden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zukunftaltbau.de/presse/presseinformationen/erneuerbare-in-den-heizungskeller-bundestag-beschliesst-geg-novelle |titel=Beschluss der GEG-Novelle |werk=Zukunft Altbau / Energie- und Klimaschutzagentur Baden-Württemberg |abruf=2023-11-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Mai 2024 äußerte sich der zuständige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nachträglich dahingehend, dass die Debatte um das Gesetz ein Test gewesen sei, wie weit die Gesellschaft bereit sei, Klimaschutz – wenn er konkret wird – zu tragen und dass er dabei zu weit gegangen sei.&lt;ref&gt;[https://www.focus.de/politik/deutschland/und-dann-spricht-habeck-ueber-den-heizhammer-ein-test-wie-weit-die-gesellschaft-bereit-ist_id_259977162.html ''Überraschendes Bekenntnis: Und dann spricht Habeck über den Heizhammer: „Ein Test, wie weit die Gesellschaft bereit ist“''], focus.de vom 28. Mai 2024&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Reaktionen ===<br /> <br /> * [[Veronika Grimm]], Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, kritisierte, dass das Gesetz sehr kompliziert sei und die Klimaschutzziele im Wärmesektor damit wahrscheinlich nicht erreicht werden können. Sie kritisierte zudem Unsicherheit bei der finanziellen Unterstützung, da „immense Summen“ versprochen werden. Das Versprechen alle Menschen so zu entlasten, „dass es nicht mehr so wehtut, das wird man nicht lange einhalten können“.&lt;ref&gt;Tagesschau.de, [https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/heizungsgesetz-kritik-100.html Klimaschutzziele könnten verfehlt werden], 1. Juli 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Germanwatch]] kritisierte, dass es größere Emissionsreduzierungen erst zum Ende des jetzigen Jahrzehnts geben werde. Das seien genau die Verzögerungen zu Lasten der jungen Generation, welche das [[Bundesverfassungsgericht]] 2021 für verfassungswidrig erklärt habe ([[Klimabeschluss]]).&lt;ref&gt;Tagesschau.de, [https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/heizungsgesetz-kritik-100.html Klimaschutzziele könnten verfehlt werden], 1. Juli 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, [[Verena Bentele]], forderte niedrigschwellige Hilfen für Senioren. Härtefallregelungen dürften nicht zu einer „unüberwindlichen bürokratischen Hürde“ werden.&lt;ref&gt;Tagesschau.de, [https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/heizungsgesetz-kritik-100.html Klimaschutzziele könnten verfehlt werden], 1. Juli 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt; * Der Mieterschutz wird vom [[Sozialverband Deutschland]] begrüßt. Kritisiert wird jedoch, dass mit dem Gesetz die Mieten trotzdem weiter steigen dürften. „Die neue Modernisierungsumlage darf zwar nur 50 Cent pro Quadratmeter betragen, dennoch werden Mieterinnen und Mieter deutlich mehr zahlen müssen als bisher. Und das, obwohl die Mieten gerade in Großstädten explodieren und immer mehr Haushalte mit den Mietkosten überlastet sind.“&lt;ref&gt;Frankfurter Rundschau, [https://www.fr.de/wirtschaft/heizungsgesetz-wer-zahlt-die-neue-heizung-mieter-oder-vermieter-92508809.html Heizungsgesetz ab 2024: Wer zahlt für die neue Heizung – Mieter oder Vermieter?], 8. September 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Der [[GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen]] kritisiert vor allem, dass Vermieter für den Heizungstausch lediglich die 30-prozentige Grundförderung erhalten. Von den zusätzlichen Klima- und Tempoboni sind Vermieter ausgeschlossen. Das führe dazu, dass Vermieter mit bezahlbaren Mieten nicht genügend Eigenkapital für die Finanzierung der Modernisierungsmaßnahmen zur Verfügung hätten. Zusammen mit gestiegenen Baukosten und Zinsen treibe das neue GEG die Nettokaltmieten hoch, für Neubauten würden 18,10 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter notwendig, um Bauprojekte wirtschaftlich zu halten. Mitte 2021 waren noch nur 10,95 Euro Kaltmiete notwendig. Gleichzeitig steige durch die Zuwanderung die Nachfrage nach neuem Wohnraum enorm. Nach Berechnung des Verbandes der Wohnungswirtschaft müssen für eine Umstellung auf eine Wärmepumpe 250 Euro pro zu beheizenden Quadratmeter investiert werden. Da Mieterhöhungen wegen des Heizungstauschs gedeckelt sind und unter Berücksichtigung von Zins, Tilgung und staatliche Förderung, wäre die Investition theoretisch erst nach 29 Jahren wieder eingespielt. „Nachdem was wir wissen, hält eine Wärmepumpe maximal 15 Jahre“, sagt der Präsident des Verbandes der Wohnungswirtschaft, Axel Gedaschko. „Da gehen nun nicht alle Bestandteile auf einmal kaputt. Aber ein Hauptbestandteil ist der Kompressor und der hält in der Regel halt nicht länger als genau diese 15 Jahre.“ Demnach ist es laut Verband der Wohnungswirtschaft mathematisch ausgeschlossen, dass sich der Einbau einer Wärmepumpe für einen Vermieter rechnen kann.&lt;ref&gt;Tagesschau.de, [https://www.tagesschau.de/inland/regional/sachsen/mdr-was-das-heizungsgesetz-fuer-vermieter-und-mieter-bedeuten-koennte-100.html Was das Heizungsgesetz für Vermieter und Mieter bedeuten könnte], 8. September 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Auch die [[Kommunale Wohnungsgesellschaft]] kritisierte, dass unklar bleibe, wie ein Heizungstausch nach dem neuen GEG finanziell gestemmt werden könne.&lt;ref&gt;Sueddeutsche Zeitung online, [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/energie-magdeburg-kommunale-wohnungswirtschaft-kritisiert-heizungsgesetz-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230702-99-257313 Kommunale Wohnungswirtschaft kritisiert Heizungsgesetz], 2. Juli 2023, abgerufen am 10. September 2023&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Nachbetrachtungen ===<br /> Im Jahr 2023 wurden mehr als 300.000 Wärmepumpen bundesweit eingebaut. Der Absatz von Ölheizungen verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 112.500 Anlagen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/Absatz-von-Gasheizungen-erreicht-2023-Rekordwert-article24745291.html |titel=Absatz von Gasheizungen erreicht 2023 Rekordwert |sprache=de |abruf=2024-05-16}}&lt;/ref&gt;; bei den gasbetriebenen Heizungen wurde bis Oktober 2023 eine Rekordzahl von 694.500 neuen Anlagen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gasheizung-rekord-verkauf-2023-100.html |titel=Vor neuem Heizungsgesetz: 2023 war Rekordjahr bei Gasheizungen |sprache=de |abruf=2024-05-16}}&lt;/ref&gt; installiert. Im Jahr 2024 werden nach Prognose des [[Zentralverband Sanitär Heizung Klima|Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima]] (ZVSHK) nicht einmal 200.000 Wärmepumpen gekauft werden.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Anja Krüger |Titel=Austausch fossiler Heizungen : Wärmewende in Gefahr |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2023-12-07 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Austausch-fossiler-Heizungen/!5977133/ |Abruf=2024-05-16}}&lt;/ref&gt; Die von der Bundesregierung für 2024 angestrebten 500.000 neue Wärmepumpen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=BMWK-Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |url=https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/06/20220629-breites-buendnis-will-mindestens-500000-neue-waermepumpen-pro-jahr.html |titel=Breites Bündnis will mindestens 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr |sprache=de |abruf=2024-05-16}}&lt;/ref&gt; werden nach Verbandsangaben als „illusorisch, auch im nächsten Jahr“, angesehen.&lt;ref&gt;Michael Fabricius: ''Die neue Angst der Wärmepumpenindustrie / Die Wärmeplanung verunsichert Verbraucher: Müssen sie neu eingebaute Heizungen bald wieder rausreißen?'' In: DIE WELT vom 30. April 2024, Seite 10&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/wirtschaft/waermepumpe-absatz-oelheizungen-desaster-robert-habeck-energiewende-ampel-koalition-93048739.html |titel=Wärmepumpen-Absatz bricht ein, Ölheizungen erleben den Boom: Für Habeck ein Desaster |datum=2024-05-03 |sprache=de |abruf=2024-05-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Minister für Klimaschutz und Wirtschaft [[Robert Habeck]] hatte im Mai 2024 eingeräumt, dass er die Bevölkerung beim Klimaschutz mit den ursprünglich geplanten Änderungen zum Gebäudeenergiegesetz überfordert habe. Er sei „so weit gegangen, wie man gehen konnte, ohne einen Komplettabsturz des Klimaschutzes zu riskieren. Die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz, also wie heizen wir in Zukunft, war ja ehrlicherweise auch ein Test, wie weit die Gesellschaft bereit ist, Klimaschutz – wenn er konkret wird – zu tragen [...] Und ich bin zu weit gegangen.“ Es sei ein „Gegendruck“ entstanden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article251713736/Heizungsgesetz-Buerger-als-Versuchskaninchen-Habecks-entlarvende-Selbstkritik.html |titel=„Bürger als Versuchskaninchen“ – Habecks entlarvende Heizungs-Selbstkritik |datum=2024-05-28 |sprache=de |abruf=2024-05-29}}&lt;/ref&gt;<br /> Der Hauptgeschäftsführer des [[Zentralverband Sanitär Heizung Klima]], Helmut Bramann kritisierte diese Äußerung als „starkes Stück“. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie Markus Staudt bezeichnete einen „Test am offenen Herzen“ nicht als „empfehlenswerte Strategie für politisches Handeln“. Der umweltpolitische Sprecher der Unionsfraktion [[Andreas Jung (Politiker)|Andreas Jung]] (CDU) warf Habeck vor, die Bürger als „Versuchskaninchen für grüne Ideologie“ zu nutzen. Habeck präzisierte seine Aussage später dahingehend, dass man beim Gesetzgebungsprozess zum GEG gesehen habe, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit „nur sehr schwer in einen Ausgleich“ zu bringen seien. Das letztlich verabschiedete Gesetz sei gut, weil es einen sanfteren Einstieg vorsehe mit einer Umstellung im Laufe der nächsten 20 bis 30 Jahre.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/habeck-republica-heizungsgesetz-versuchskaninchen-100.html |titel=Shitstorm zum Heizungsgesetz; Habeck: Menschen sind keine Labor-Ratten |datum=2024-05-29 |sprache=de |abruf=2024-05-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur |Autor=Ulf Börstinghaus |Titel=Änderungen des Mietrechts durch das „Heizungsgesetz“ |Sammelwerk=[[Neue Juristische Wochenschrift]] (NJW) |Datum=2023 |Seiten=3193-3199 }}<br /> * Börstinghaus/Meyer: ''Das neue GEG – Gebäudeenergiegesetz. Das „Heizungsgesetz“ im Miet-, WEG-, Bau- und Immobilienrecht.'' München 2024, ISBN 978-3-406-81180-7<br /> * Pablo Jost und Matthias Mack&lt;!--- von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz---&gt;: ''„Aufgeheizte Debatte? Eine Analyse der Berichterstattung – und was wir politisch daraus lernen können“''. Herausgegeben von der [[Denkfabrik]] „Das progressive Zentrum“&lt;ref&gt;[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/studie-zu-berichterstattung-ueber-heizungsgesetz-hat-schlagseite-19696309.html Rezension] (4. Mai 2024) von [[Michael Hanfeld]] (FAZ).&lt;/ref&gt;<br /> * {{Literatur |Autor=Frank Zschieschack |Titel=GEG-Novelle („Heizungsgesetz“) und Wohnungseigentumsrecht: Was gilt wann und für wen? |Sammelwerk=[[Neue Zeitschrift für Miet- und Wohnungsrecht]] (NZM) |Datum=2023 |Seiten=817-826 }}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{DNB-Portal|1218731176}}<br /> * {{§§|Gebäudeenergiegesetz (GEG)|buzer}} – Wortlaut und Historie des Gesetzes bei buzer.de (Daniel Liebig)<br /> * {{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen |url=https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/bauen/energieeffizientes-bauen-sanieren/gebaeudeenergiegesetz/gebaeudeenergiegesetz-node.html |titel=BMWSB Das Gebäudeenergiegesetz |datum= |abruf=2022-10-20}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wirtschaft und Energie |url=https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/G/gebaeudeenergiegesetz-zusammen-gefasst.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=6 |titel=Das neue Gebäudeenergiegesetz – kurz zusammen gefasst |datum=2019-10-23 |abruf=2024-06-27}}<br /> * {{Internetquelle |titel=GEG 2020 mit Änderungen GEG 2023 – Gebäudeenergiegesetz – Leitfaden für Bauherren und Anwender |url=https://www.bayika.de/bayika-wAssets/docs/beratung-und-service/download/0043_bayika_geg-gebaudeenergiegesetz-leitfaden-bauherren-anwender.pdf |zugriff=2023-06-04 |autor=[[Bayerische Ingenieurekammer-Bau]]}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{Rechtshinweis}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=w|GND=1218731176|VIAF=8083160211361848920008}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Gebaudeenergiegesetz}}<br /> [[Kategorie:Rechtsquelle (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Rechtsquelle (21. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Energierecht (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Energiestandard]]<br /> [[Kategorie:Öffentliches Baurecht (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Energiesparendes Bauen]]</div> Prof.wagner.stuttgart https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Studieng%C3%A4nge_an_der_Universit%C3%A4t_Stuttgart&diff=164033276 Liste der Studiengänge an der Universität Stuttgart 2017-03-28T14:13:43Z <p>Prof.wagner.stuttgart: Der B.Sc Data Science wurde im Wintersemester 2016/17 neu eingeführt</p> <hr /> <div>Von der [[Universität Stuttgart]] wird eine breite Palette von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Lehramtsstudiengängen aus den Ingenieurwissenschaften, den Naturwissenschaften (einschließlich Mathematik), den Sprach- und Kulturwissenschaften sowie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angeboten. Diese - sowie die, deren Einführung geplant ist - sind in der nachfolgenden Liste aufgeführt.&lt;ref&gt;[http://www.uni-stuttgart.de/studieren/angebot/studiengebiet.html Auflistung aller Studiengänge der Universität auf den Seiten der Zentralen Studienberatung]&lt;/ref&gt; Insgesamt sind dies - Stand August 2015 - 59 Bachelor-, 64 Master- und 19 Lehramts-Studiengänge. 13 der Masterstudiengänge sind ganz bzw. teilweise englischsprachig, drei kombiniert deutsch- und französischsprachig. <br /> <br /> <br /> '''Ingenieurwissenschaften'''<br /> * Air Quality Control, Solid Waste and Waste Water Process Engineering (WASTE) M.Sc. (englisch)<br /> * Architektur und Stadtplanung B.Sc. und M.Sc.<br /> * Bauingenieurwesen B.A. (Nebenfach), B.Sc. und M.Sc.<br /> * Bauphysik Master:Online M.BP.(online/berufsbegleitend)<br /> * Computational Linguistics M.Sc. (englisch)<br /> * Computational Mechanics of Materials and Structures (COMMAS) M.Sc. (englisch)<br /> * Computer Science M.Sc. (englisch)<br /> * Data Science B.Sc.<br /> * Elektromobilität M.Sc.<br /> * Elektrotechnik und Informationstechnik B.A. (Nebenfach), B.Sc. und M.Sc.<br /> * Energietechnik M.Sc.<br /> * Erneuerbare Energien B.Sc.<br /> * Fahrzeug- und Motorentechnik B.Sc. und M.Sc.<br /> * [[Geodäsie und Geoinformatik]] B.Sc. und M.Sc.<br /> * Geomatics Engineering (GEOENGINE) M.Sc. (englisch)<br /> * Immobilientechnik und Immobilienwirtschaft B.Sc. und M.Sc.<br /> * Industrial Real Estate Management (IREM) M.Sc. (berufsbegleitend)<br /> * Informatik B.A. (Nebenfach), B.Sc., Lehramt (B.A.) und M.Sc.<br /> * Information Technology (INFOTECH) M.Sc. (englisch)<br /> * Infrastructure Planning (MIP) M.Sc. (englisch)<br /> * Integrated Urbanism and Sustainable Design M.Sc. (englisch)<br /> * Integrative Technologies and Architectural Design Research (ITECH) M.Sc. (englisch)<br /> * Logistikmanagement Master:Online M.BE.(online/berufsbegleitend)<br /> * Luft- und Raumfahrttechnik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Maschinelle Sprachverarbeitung B.Sc.<br /> * Maschinenbau B.Sc. und M.Sc.<br /> * Maschinenbau / Mechanical Engineering M.Sc. Georgia Tech. (teilweise englisch)<br /> * Maschinenbau / Mikrotechnik, Gerätetechnik und Technische Optik M.Sc.<br /> * Maschinenbau / Produktentwicklung und Konstruktionstechnik M.Sc.<br /> * Maschinenbau / Werkstoff- und Produktionstechnik M.Sc.<br /> * Maschinenwesen B.A. (Nebenfach)<br /> * Mechatronik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Medieninformatik B.Sc.<br /> * Medizintechnik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Nachhaltige Elektrische Energieversorgung M.Sc.<br /> * Photonic Engineering M.Sc. <br /> * Simulation Technology B.Sc. und M.Sc.<br /> * Softwaretechnik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Technische Kybernetik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Technologiemanagement B.Sc. und M.Sc.<br /> * Umweltschutztechnik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Verfahrenstechnik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Verkehrsingenieurwesen B.Sc. und M.Sc.<br /> * Water Resources Engineering and Management (WAREM) M.Sc. (englisch)<br /> <br /> <br /> ''Auslaufende Studiengänge:''<br /> * Architektur Diplom<br /> * Automatisierungstechnik in der Produktion Diplom<br /> * Fahrzeug- und Motorentechnik Diplom<br /> * Geodäsie und Geoinformatik Diplom<br /> * Informatik Diplom<br /> * Informatik Lehramt (WPO)<br /> * Informatik Lehramt (GymPO I)<br /> * Luft- und Raumfahrttechnik Diplom<br /> * Maschinenwesen Diplom<br /> * Softwaretechnik Diplom<br /> * Technische Kybernetik Diplom<br /> * Technologiemanagement Diplom<br /> * Werkstoffwissenschaft Diplom<br /> <br /> '''Naturwissenschaften und Mathematik'''<br /> * Biologie Lehramt (Studium und Bewerbung an der [[Universität Hohenheim]], nur in Kombination mit Fächern an der Universität Stuttgart, der [[Musikhochschule_Stuttgart|Musikhochschule]] und der [[Staatliche_Akademie_der_Bildenden_Künste_Stuttgart|Kunstakademie]])<br /> * Chemie B.A. (Nebenfach), B.Sc., M.Sc. und Lehramt (B.A.)<br /> * Lebensmittelchemie B.Sc. <br /> * Materialwissenschaft B.Sc.<br /> * Materialwissenschaft (Materials Science) M.Sc. (englisch)<br /> * Mathematik B.A. (Nebenfach), B.Sc., Lehramt (B.A.) und M.Sc.<br /> * Naturwissenschaft und Technik Lehramt (B.A.)<br /> * PHYSICS M.Sc. (englisch)<br /> * Physik B.A. (Nebenfach), B.Sc., M.Sc., Lehramt (B.A.) und Lehramt (M.Ed.)<br /> * Technische Biologie B.Sc. und M.Sc.<br /> <br /> ''Auslaufende Studiengänge''<br /> * Chemie Lehramt (WPO)<br /> * Chemie Lehramt (GymPo I)<br /> * Lebensmittelchemie (Staatsexamen)<br /> * Mathematik Lehramt (WPO)<br /> * Mathematik Lehramt (GymPo I)<br /> * Naturwissenschaft und Technik Lehramt (GymPO I)<br /> * Physik Lehramt (WPO)<br /> * Physik Lehramt (GymPO I)<br /> * Technische Biologie Diplom<br /> <br /> '''Sprach- und Kulturwissenschaften'''<br /> * Anglistik B.A. (Hauptfach und Nebenfach) und M.A.<br /> * Computational Linguistics M.Sc. (englisch)<br /> * Deutsch Lehramt (B.A.)<br /> * Digital Humanities (M.A.)<br /> * Englisch Lehramt (B.A.)<br /> * Französisch Lehramt (B.A.)<br /> * Germanistik B.A. (Hauptfach und Nebenfach)<br /> * Geschichte. Quellen und Deutungen M.A.<br /> * Geschichte. Zeit – Raum – Mensch B.A. (Hauptfach, Nebenfach)<br /> * Geschichte der Naturwissenschaft und Technik B.A. (Hauptfach und Nebenfach)<br /> * Geschichte Lehramt (B.A.)<br /> * Kunstgeschichte B.A. (Hauptfach und Nebenfach) und M.A.<br /> * Linguistik B.A. (Ein-Fach, Hauptfach und Nebenfach)<br /> * Literaturwissenschaft: Germanistik M.A.<br /> * Maschinelle Sprachverarbeitung B.Sc.<br /> * Philosophie/Ethik Lehramt (B.A.)<br /> * Philosophie B.A. (Ein-Fach und Nebenfach) und M.A.<br /> * Praxisorientierte Kulturphilosophie M.A. (deutsch-französisch)<br /> * Romanistik B.A. (Ein-Fach, Hauptfach und Nebenfach) und M.A.<br /> * Sprachtheorie und Sprachvergleich M.A.<br /> * Wissenskulturen M.A.<br /> <br /> ''Auslaufende Studiengänge''<br /> * Computerlinguistik Diplom<br /> * Deutsch Lehramt (WPO) und (GymPO I)<br /> * Englisch Lehramt (WPO) und (GymPO I)<br /> * Französisch Lehramt (WPO) und (GymPO I)<br /> * Italienisch Lehramt (GymPO I)<br /> * Geschichte Lehramt (WPO) und (GymPO I)<br /> * Philosophie/Ethik Lehramt (WPO) und (GymPo I)<br /> <br /> '''Wirtschafts- und Sozialwissenschaften'''<br /> * Berufspädagogik/Technikpädagogik B.A. (Hauptfach und Nebenfach)<br /> * Betriebswirtschaftslehre, technisch orientiert B.Sc. und M.Sc.<br /> * Betriebswirtschaftslehre B.A. (Nebenfach)<br /> * Betriebswirtschaftslehre M.Sc.<br /> * Bürgerbeteiligung Master:Online M.Sc. (online/berufsbegleitend)<br /> * Empirische Politik- und Sozialforschung M.A. und M.A. (deutsch-französisch)<br /> * Integrierte Gerontologie Master:Online M.Sc.(online/berufsbegleitend)<br /> * Planung und Partizipation M.Sc.<br /> * Politikwissenschaft B.A. (Nebenfach) und Lehramt (B.A.)<br /> * Sozialwissenschaften B.A. (Ein-Fach und deutsch-französisch)<br /> * Soziologie B.A. (Nebenfach)<br /> * Sport Lehramt (B.A.)<br /> * Sportwissenschaft: Gesundheitsförderung M.A.<br /> * Sportwissenschaft B.A. (Ein-Fach und Nebenfach)<br /> * Technikpädagogik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Volkswirtschaftslehre B.A. (Nebenfach)<br /> * Wirtschaftsinformatik B.Sc. und M.Sc.<br /> * Wirtschaftswissenschaft Lehramt (B.A.)<br /> <br /> ''Auslaufende Studiengänge''<br /> * Pädagogik/Berufspädagogik B.A. (Hauptfach und Nebenfach)<br /> * Pädagogik Lehramt (WPO)<br /> * Politikwissenschaft Lehramt (WPO)<br /> * Politikwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft Lehramt (GymPO I)<br /> * Sport Lehramt (WPO)<br /> * Sport Lehramt (GymPO I)<br /> * Technikpädagogik Diplom<br /> <br /> == Master: Online Weiterbildungsstudiengänge ==<br /> <br /> Um dem wachsenden Markt für Weiterbildungsstudiengänge gerecht zu werden, bietet die Universität Stuttgart seit 2007 die Master:Online Studiengänge an. Diese vom Ministerium für Forschung, Wirtschaft und Kunst aufgrund ihrer Innovativität in der Startphase geförderten Studiengänge richten sich an Bachelor- und Diplomabsolventen mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung und können durch das Blended Learning Konzept berufsbegleitend studiert werden. 80 % der Studieninhalte werden online von zu Hause erlernt, was durch eine enge Begleitung von Tutoren und diversen unterstützenden Technologien wie virtuellen Klassenzimmern und Foren ermöglicht wird. Momentan werden folgende Studiengänge angeboten:<br /> <br /> * Master:Online Bauphysik (M.BP.) &lt;ref&gt;[http://www.mob.uni-stuttgart.de/index.html Berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang Master:Online Bauphysik M.BP.]&lt;/ref&gt;<br /> * Master:Online Integrierte Gerontologie (M.Sc.)&lt;ref&gt;[http://www.moig.uni-stuttgart.de/ Berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang Master:Online Integrierte Gerontologie M.Sc.]&lt;/ref&gt;<br /> * Master:Online Logistikmanagement (M.BE.)<br /> * Bürgerbeteiligung Master:Online M.Sc. (online/berufsbegleitend)<br /> <br /> == Nachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Universität Stuttgart|Studiengange]]</div> Prof.wagner.stuttgart https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Scrum&diff=148675010 Scrum 2015-12-02T19:59:56Z <p>Prof.wagner.stuttgart: Studie zu Adaptionen/Variationen von Scrum in der Praxis hinzugefügt und Verweis auf Scrum Guide vereinheitlicht</p> <hr /> <div>'''Scrum''' ist ein Vorgehensmodell des [[Projektmanagement|Projekt-]] und [[Produktmanagement|Produktmanagements]].<br /> <br /> == Einleitung ==<br /> Scrum wurde ursprünglich in der [[Softwaretechnik]] entwickelt, ist aber davon unabhängig. Scrum wird inzwischen in vielen anderen Domänen eingesetzt.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [https://www.scrumalliance.org/scrum/media/ScrumAllianceMedia/Files%20and%20PDFs/State%20of%20Scrum/2013-State-of-Scrum-Report_062713_final.pdf ''The State of Scrum''], S. 10 (abgerufen am 28. Juni 2014).&lt;/ref&gt; Scrum ist eine Umsetzung von [[Lean Development]] für das Projektmanagement.&lt;ref&gt;Mary Poppendieck, Tom Poppendieck: ''Lean Software Development: An Agile Toolkit'', Addison-Wesley, Upper Saddle River, 2003.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Malte Foegen: ''Der Ultimative Scrum Guide 2.0'', wibas, Darmstadt 2014, S. 50–51.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Scrum wird als Vorgehensrahmen oder -gerüst (''Framework'') und bewusst nicht als [[Vorgehensmodell (Software)|Vorgehensmodell]] bezeichnet, da es nur aus wenigen Regeln besteht. Diese Regeln definieren fünf [[#Aktivitäten|Aktivitäten]], drei [[#Artefakte|Artefakte]] und drei [[#Rollen_innerhalb_von_Scrum|Rollen]], die den Kern von Scrum ausmachen. Die Regeln sind im ''Agile Atlas''&lt;ref&gt;[http://agileatlas.org/atlas/scrum ''Agile Atlas''.] Scrum Alliance. In: ''agileatlas.org'', abgerufen am 28. Juni 2014.&lt;/ref&gt; oder ''Scrum Guide''&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''.] Abgerufen am 23. März 2014.&lt;/ref&gt; definiert. Das Scrum-Framework muss durch [[#Techniken|Techniken]] für die Umsetzung der Aktivitäten, Artefakte und Rollen konkretisiert werden, um Scrum tatsächlich umsetzen zu können. Der Kern von Scrum wurde von den Umsetzungstechniken getrennt, um einerseits die zentralen Elemente und Wirkungsmechanismen klar zu definieren, andererseits große Freiheiten bei der individuellen Ausgestaltung zu lassen.<br /> <br /> Der Ansatz von Scrum ist [[Empirie|empirisch]], [[Inkrementelles Vorgehensmodell|inkrementell]] und [[Iteration|iterativ]]. Er beruht auf der Erfahrung, dass viele [[Projekt#Projektarten|Entwicklungsprojekte]] zu komplex sind, um in einen vollumfänglichen Plan gefasst werden zu können. Ein wesentlicher Teil der Anforderungen und der Lösungsansätze ist zu Beginn unklar. Diese Unklarheit lässt sich beseitigen, indem Zwischenergebnisse geschaffen werden. Anhand dieser Zwischenergebnisse lassen sich die fehlenden Anforderungen und Lösungstechniken effizienter finden als durch eine abstrakte Klärungsphase. In Scrum wird neben dem Produkt auch die Planung iterativ und inkrementell entwickelt. Der langfristige Plan (das [[#Product Backlog|Product Backlog]]) wird kontinuierlich verfeinert und verbessert. Der Detailplan (das [[#Sprint Backlog|Sprint Backlog]]) wird nur für den jeweils nächsten Zyklus (den [[#Sprint|Sprint]]) erstellt. Damit wird die Projektplanung auf das Wesentliche fokussiert.&lt;ref&gt;Malte Foegen: ''Der Ultimative Scrum Guide''. wibas, Darmstadt 2014, S. 112–113.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die empirische Verbesserung fußt auf drei Säulen:&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''.] S. 4.&lt;/ref&gt;<br /> # '''Transparenz''': Fortschritt und Hindernisse eines Projektes werden regelmäßig und für alle sichtbar festgehalten.<br /> # '''Überprüfung''': In regelmäßigen Abständen werden [[Funktionalität (Technik)|Produktfunktionalitäten]] geliefert und sowohl das Produkt als auch das Vorgehen beurteilt.<br /> # '''Anpassung''': [[Anforderung (Informatik)|Anforderungen]] an das Produkt, Pläne und Vorgehen werden nicht ein für alle Mal festgelegt, sondern kontinuierlich detailliert und angepasst. Scrum reduziert die Komplexität der Aufgabe nicht, strukturiert sie aber in kleinere und weniger komplexe Bestandteile, die [[#Product Increment|Inkremente]].<br /> <br /> Ziel ist die schnelle und kostengünstige Entwicklung hochwertiger Produkte entsprechend einer formulierten [[Vorstellung|Vision]]. Die Umsetzung der Vision in das fertige Produkt erfolgt nicht durch die Aufstellung möglichst detaillierter [[Lastenheft|Lasten-]] und [[Pflichtenheft]]e. In Scrum werden die Anforderungen in Form von Eigenschaften aus der Anwendersicht formuliert. Die Liste dieser Anforderungen ist das [[#Product Backlog|Product Backlog]]. Diese Anforderungen werden Stück für Stück in zwei bis vier Wochen langen [[Zeitintervall|Intervallen]], sogenannten [[#Sprint|Sprints]] umgesetzt. Am Ende eines Sprints steht bei Scrum die Lieferung eines fertigen Teilprodukts (das [[#Product Increment|Product Increment]]). Das Produktinkrement sollte in einem Zustand sein, dass es an den Kunden ausgeliefert werden kann (''{{lang|en|potentially shippable product}}''). Im Anschluss an den Zyklus werden Produkt, Anforderungen und Vorgehen überprüft und im nächsten Sprint weiterentwickelt.&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;12.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Scrum ist für Teams mit einer Größe von drei bis neun Personen konzipiert.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''.] S. 6.&lt;/ref&gt; Größere Entwicklungsprojekte oder größere Entwicklungsabteilungen benötigen ein weitergehendes Framework, das die Koordination mehrerer Teams organisiert. Wenn diese Koordination den gleichen Prinzipien wie Scrum folgt, dann spricht man von ''Scaled Agile Frameworks''.&lt;ref&gt;Dean Leffingwell: ''Agile Software Requirements: Lean Requirements Practices for Teams, Programs, and the Enterprise (Agile Software Development)''. Addison-Wesley, Boston 2010.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Craig Larman, Bas Vodde: ''Practices for Scaling Lean &amp; Agile Development: Large, Multisite, and Offshore Product Development with Large-Scale Scrum.'' Addison-Wesley, Boston 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte und Grundlegendes ==<br /> Die Anfänge von Scrum lassen sich auf [[Ikujirō Nonaka]] und H. Takeuchi&lt;ref&gt;„The New New Product Development Game“. Cb.hbsp.harvard.edu, 1. Januar 1986.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Nonaka I, Takeuchi H.: ''The Knowledge-Creating Company.'' Oxford University Press, 1995.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Peter DeGrace, Leslie Hulet Stahl: ''Wicked Problems, Righteous Solutions: A Catolog of Modern Engineering Paradigms'', 1998.&lt;/ref&gt; zurückverfolgen. Damals schuf Jeff Sutherland&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://scrum.jeffsutherland.com/|titel=Jeff Sutherland |zugriff=2011-10-21}}&lt;/ref&gt; in einem Projekt für die Guinness Peat Aviation eine neue Rolle für die Projektleiter. Diese wurden zu Teammitgliedern, und ihre Rolle war eher die eines Moderators als die eines Managers. [[Ken Schwaber]] veröffentlichte auf der [[OOPSLA]] 1995 den ersten Konferenzbeitrag über Scrum. Darin schrieb Schwaber: {{&quot;|Scrum akzeptiert, dass der Entwicklungsprozess nicht vorherzusehen ist. Das Produkt ist die bestmögliche Software unter Berücksichtigung der Kosten, der Funktionalität, der Zeit und der Qualität.}}&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;19.&lt;/ref&gt; Der Begriff ''Scrum'' stammt aber von Ikujirō Nonaka und H. Takeuchi, die damit das [[Gedränge (Rugby)|Gedränge]] im [[Rugby]] ({{enS}} Scrum) als Analogie für außergewöhnlich erfolgreiche Produktentwicklungsteams beschrieben. Diese Teams arbeiten als kleine, selbst-organisierte Einheiten und bekommen von außen nur eine Richtung vorgegeben, bestimmen aber selbst die Taktik, wie sie ihr gemeinsames Ziel erreichen.&lt;ref name=&quot;scrumguide&quot;&gt;[http://www.scrumguides.org/history.html The History of Scrum]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2001 veröffentlichten Ken Schwaber und Mike Beedle mit ''{{lang|en|Agile Software Development with Scrum}}'' das erste Buch über Scrum. 2003 folgte Schwabers ''{{lang|en|Agile Project Management with Scrum}}''.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.scrumalliance.org/profiles/3278-mike-beedle |titel=Mike Beedle |zugriff=2011-10-21}}&lt;/ref&gt; 2003 war auch das Jahr, in dem die ersten zertifizierten Scrum Master von Schwaber ausgebildet wurden. 2007 erschien schließlich Ken Schwabers drittes Buch, „{{lang|en|The Enterprise and Scrum}}“. Darin geht es nicht mehr bloß um die Einführung von Scrum in Software-Entwicklungsteams, sondern um die Ausweitung auf das gesamte Unternehmen.&lt;ref&gt;Ken Schwaber: ''Scrum im Unternehmen.'' Microsoft Press Deutschland 2008, S. XI-XII.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Parallelen zu Scrum finden sich in der [[Schlanke Produktion|schlanken Produktion]] (engl. ''{{lang|en|lean production}}''), die ihren Ursprung in japanischen Unternehmen hat. Sie strebt eine bessere Wertschöpfung durch verstärkte Zusammenarbeit an. [[Ikujirō Nonaka|Nonaka]] und [[Hirotaka Takeuchi (Wissenschaftler)|Takeuchi]] führen den Erfolg solcher Unternehmen auf ein gelungenes Wissensmanagement zurück. Im westlichen Verständnis sei die Ressource Wissen auf Worte und Zahlen begrenzt. Wissen kann nach diesem Verständnis erworben oder antrainiert werden. Japanische Firmen hingegen sehen in dieser Art von Wissen nur die Spitze eines Eisbergs. Für sie ist Wissen in erster Linie ''implizit'' („tacit“). Dieses [[Implizites Wissen|implizite Wissen]] ist subjektiv und intuitiv, es enthält unser Bild der Realität und unsere Vision für die Zukunft. Während [[explizites Wissen]] sich leicht darstellen und verarbeiten lässt, ist dies bei implizitem Wissen deutlich schwerer. Unternehmen wie [[Toyota]] oder [[Canon]] profitieren vom impliziten Wissen ihrer Mitarbeiter, indem sie hohen Wert auf die Interaktion zwischen ihren Mitarbeitern legen.&lt;ref&gt;Ikujiro Nonaka u. Hirotaka Takeuchi: ''A Theory of the Firm’s Knowledge-Creation Dynamics.'' In: Alfred Chandler et&amp;nbsp;al. (Hrsg.): ''The Dynamic Firm. The Role of Technology, Strategy, Organization, and Regions.'' Oxford University Press, 2008, S.&amp;nbsp;215–216.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Scrum lässt sich in diesem Zusammenhang als Gegenentwurf zur Befehls-und-Kontroll-Organisation verstehen, in der Mitarbeiter möglichst genaue Arbeitsanweisungen erhalten. Stattdessen baut Scrum auf hochqualifizierte, interdisziplinär besetzte Entwicklungsteams, die zwar eine klare Zielvorgabe bekommen, für die Umsetzung jedoch allein zuständig sind. Dadurch bekommen die Entwicklungsteams den nötigen Freiraum, um ihr Wissens- und Kreativitätspotenzial in Eigenregie zur Entfaltung zu bringen.&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;27–30.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Scrum verkörpert die Werte der agilen Software-Entwicklung, die 2001 im [[Agiles Manifest|agilen Manifest]] von Ken Schwaber, Jeff Sutherland und anderen formuliert wurden:&lt;ref&gt;[http://www.scrumalliance.org/code-of-ethics Scrum Code of Ethics]&lt;/ref&gt;<br /> # Menschen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.<br /> # Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation.<br /> # Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als die ursprünglich formulierten Leistungsbeschreibungen.<br /> # Eingehen auf Veränderungen ist wichtiger als Festhalten an einem Plan.<br /> <br /> == Rollen innerhalb von Scrum ==<br /> Das Scrum Framework kennt drei Rollen: Product Owner, Entwicklungsteam und Scrum Master. Die Gesamtheit dieser Rollen wird als Scrum Team bezeichnet. Ein Scrum Team tritt mit den Beteiligten in Kontakt, den sogenannten [[#Stakeholder|Stakeholdern]]. Fortschritt und Zwischenergebnisse sind für alle Stakeholder transparent. Stakeholder dürfen bei den meisten Aktivitäten zuhören.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 4-6&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide The Scrum Guide], S. 4–6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Verschiedene Autoren haben argumentiert, dass weitere Rollen einbezogen werden sollten, wenn man Scrum als Management-Framework verstehen will.&lt;ref&gt;Boris Gloger, Scrum – Produkte zuverlässig und schnell entwickeln, Hanser, 4. Auflage, 2013&lt;/ref&gt; Da sich Scrum jedoch auf das Team fokussiert und kein Management-Framework ist, sind diese Rollen nicht in das Scrum Framework aufgenommen worden. Die drei Rollen haben sich als ausreichend für die Organisation eines Teams erwiesen. Für die Organisation größerer Einheiten und mehrerer Teams gibt es spezielle Frameworks wie das Scaled Agile Framework&lt;ref&gt;Dean Leffingwell: ''Agile Software Requirements: Lean Requirements Practices for Teams, Programs, and the Enterprise (Agile Software Development)'', Addison-Wesley, Boston 2010.&lt;/ref&gt; oder Large Scale Scrum&lt;ref&gt;Craig Larman, Bas Vodde: ''Practices for Scaling Lean &amp; Agile Development: Large, Multisite, and Offshore Product Development with Large-Scale Scrum.'' Addison-Wesley, Boston 2010.&lt;/ref&gt;. Diese Frameworks definieren weitere Rollen, die in großen agilen Entwicklungsorganisationen benötigt werden.<br /> <br /> === Product Owner ===<br /> Der Product Owner ist für die Eigenschaften und den wirtschaftlichen Erfolg des Produkts verantwortlich. Er gestaltet das Produkt mit dem Ziel, den wirtschaftlichen Nutzen für das eigene Unternehmen zu maximieren. Er erstellt, priorisiert und erläutert die zu entwickelnden Produkteigenschaften, und er urteilt darüber, welche Eigenschaften am Ende eines Sprints fertiggestellt wurden. Er ist eine Person, kein Komitee. Ihm allein obliegt die Entscheidung über das Produkt, seine Eigenschaften und die Reihenfolge der Implementierung. So balanciert er Eigenschaften, Auslieferungszeitpunkte und Kosten.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide'']. Abgerufen am 23. März 2014. Seite 5&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 4.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zur Festlegung der Produkteigenschaften verwendet der Product Owner das [[#Product Backlog|Product Backlog]]. Darin trägt er in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsteam und den Stakeholdern die Anforderungen an das Produkt ein. Der Product Owner ordnet, detailliert und aktualisiert das Product Backlog regelmäßig im [[#Product Backlog Refinement|''Product Backlog Refinement'']].&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;78–87.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Produktverantwortlicher hält der Product Owner regelmäßig Rücksprache mit den [[#Stakeholder|Stakeholdern]], um deren Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen. Dabei muss er die Interessen und Anforderungen unterschiedlicher Stakeholder verstehen und abwägen. <br /> <br /> In der Praxis erhalten Product Owner häufig nicht die Vollmacht, die notwendigen Entscheidungen verbindlich zu treffen – abweichend von der Rollenkompetenz, die in Scrum eigentlich vorgesehen ist. Häufig werden Product Owner auch mit fremden Aufgaben überlastet.&lt;ref&gt;Roman Pichler: ''Scrum – Agiles Projektmanagement erfolgreich einsetzen.'' d.punkt Verlag, Heidelberg 2009, S.&amp;nbsp;10–13.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entwicklungsteam ===<br /> Das Entwicklungsteam ist für die Lieferung der Produktfunktionalitäten in der vom Product Owner gewünschten Reihenfolge verantwortlich. Zudem trägt es die Verantwortung für die Einhaltung der vereinbarten Qualitätsstandards. Das Entwicklungsteam organisiert sich selbst. Es lässt sich von niemandem, auch nicht vom Scrum Master, vorschreiben, wie es Backlogeinträge umzusetzen hat.&lt;ref&gt;Jeff Sutherland, Ken Schwaber: [https://www.scrum.org/Portals/0/Documents/Scrum%20Guides/2013/Scrum-Guide.pdf ''The Scrum Guide (July 2013)'']. Abschnitt The Development Team.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Entwicklungsteam sollte in der Lage sein, das Ziel eines jeweiligen Sprints ohne größere äußere Abhängigkeiten zu erreichen. Deshalb ist eine interdisziplinäre Besetzung des Entwicklungsteams wichtig, z.&amp;nbsp;B. mit Architekt, Entwickler, Tester, Dokumentationsexperte und Datenbankexperte. Gute und schlechte Ergebnisse werden nie auf einzelne Teammitglieder, sondern immer auf das Entwicklungsteam als Einheit zurückgeführt. Das ideale Teammitglied ist sowohl Spezialist als auch Generalist, damit es Teamkollegen beim Erreichen des gemeinsamen Ziels helfen kann.&lt;ref&gt;Roman Pichler: ''Scrum – Agiles Projektmanagement erfolgreich einsetzen.'' d.punkt Verlag, Heidelberg 2009, S.&amp;nbsp;15.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Entwicklungsteam besteht aus mindestens drei, höchstens neun Mitgliedern. Es muss einerseits groß genug sein, alle benötigten Kompetenzen zu vereinigen, andererseits steigt mit wachsender Teamgröße der Koordinierungsaufwand.&lt;ref&gt;Jeff Sutherland, Ken Schwaber: [https://www.scrum.org/Portals/0/Documents/Scrum%20Guides/2013/Scrum-Guide.pdf ''The Scrum Guide (July 2013)'']. Abschnitt Development Team Size&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Zu den weiteren Aufgaben eines Entwicklungsteams zählt die Schätzung des Umfangs der Einträge im Product Backlog (im [[#Product Backlog Refinement|Product Backlog Refinement]]). Außerdem bricht das Entwicklungsteam in der [[#Sprint Planning|Sprint Planung]] die für einen Sprint ausgewählten Einträge aus dem Product Backlog in Arbeitsschritte, sogenannte Tasks, herunter, deren Bearbeitung in der Regel nicht länger als einen Tag dauert. Das Ergebnis ist das [[#Sprint Backlog|Sprint Backlog]].<br /> <br /> Team-Mitglieder haben bisweilen Schwierigkeiten, die interdisziplinären Anforderungen zu akzeptieren. So mag beispielsweise ein Entwickler nicht verstehen, warum er auch die Arbeit eines Testers leisten soll. Dahinter steht jedoch der Gedanke, dass ein starkes Team den Unwägbarkeiten eines Projektes wesentlich besser gewachsen ist als eine Sammlung individueller Talente. Falls jemand mit einer Aufgabe nicht zurechtkommt, kann ein anderer helfen, das Sprint-Ziel zu erreichen. Fällt jemand für einige Zeit aus, so ist ein interdisziplinäres Team besser in der Lage, die fehlende Expertise zu kompensieren.<br /> <br /> === Scrum Master ===<br /> Der Scrum Master ist dafür verantwortlich, dass Scrum gelingt. Dazu arbeitet er mit dem Entwicklungsteam zusammen, gehört aber selbst meist nicht dazu. Er führt die Scrum-Regeln ein und überprüft deren Einhaltung, er moderiert die Treffen und kümmert sich um die Behebung von Störungen und Hindernissen. Dazu gehören mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit sowie persönliche Konflikte im Entwicklungsteam, Störungen in der Zusammenarbeit zwischen Product Owner und Entwicklungsteam sowie Störungen von außen, beispielsweise Aufforderungen der Fachabteilung zur Bearbeitung zusätzlicher Aufgaben während eines Sprints.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/atlas/scrum ''Agile Atlas''], S. 5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Scrum Master ist gegenüber dem Entwicklungsteam eine dienende Führungskraft. Er gibt einzelnen Team-Mitgliedern keine Arbeitsanweisungen. Weder beurteilt er sie, noch belangt er sie disziplinarisch.&lt;ref&gt;Roman Pichler: ''Scrum – Agiles Projektmanagement erfolgreich einsetzen.'' d.punkt Verlag, Heidelberg 2009, S.&amp;nbsp;20–23.&lt;/ref&gt; Der Scrum Master ist als [[Coaching|Coach]] für den Prozess und die Beseitigung von Hindernissen verantwortlich. Unterschiedliche Teams und Situationen erfordern vom Scrum Master ein [[situatives Führen]].&lt;ref&gt;Malte Foegen: ''Der Ultimative Scrum Guide 2.0'', wibas, 2014, S. 62–65.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu Beginn einer Scrum-Implementierung ist der Scrum Master eine Vollzeitstelle, da die Umstellung der Abläufe, das Zusammenwachsen des Teams und das Einlernen der Rollen meist aufwändig sind. Er bildet das Team in Scrum aus. Ist Scrum erst einmal etabliert, kann der Scrum Master seine Rolle als Change-Manager wahrnehmen. Er hat dann die Zeit und auch die nötige Erfahrung, um Scrum im Unternehmen bekannt zu machen und dessen Akzeptanz zu steigern.&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;88–101.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Stakeholder ==<br /> Stakeholder sind Rollen außerhalb von Scrum. Die folgenden Rollen können helfen, die unterschiedlichen Stakeholder und deren Aufgaben zu differenzieren.<br /> <br /> === Kunden ===<br /> Dem oder den Kunden wird das Produkt nach Fertigstellung zur Verfügung gestellt. Kunden können je nach Situation sowohl interne Fachabteilungen als auch externe Personen oder Gruppen sein. Es ist Aufgabe des Product Owners, seine Kunden durch Lieferung des Wunschproduktes zu begeistern. Deshalb sollten Product Owner und Kunden für die Dauer des Projektes im engen Austausch stehen.&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;101–103.&lt;/ref&gt; Vor Beginn der Entwicklung sollte der Product Owner ein möglichst genaues Verständnis von der Wunschvorstellung seiner Kunden gewinnen. Die Kunden sollten schon nach den ersten Sprints Gelegenheit haben, sich die neuen Funktionalitäten anzuschauen und hierzu Feedback zu geben. <br /> <br /> === Anwender ===<br /> Anwender sind diejenigen Personen, die das Produkt benutzen. Ein Anwender kann, muss aber nicht zugleich Kunde sein. Die Rolle des Anwenders ist für das Scrum Team von besonderer Bedeutung, denn nur der Anwender kann das Produkt aus der Perspektive des Nutzers beurteilen. Anwender und Kunden sollten beim [[#Sprint Review|Sprint Review]] und beim [[#Product Backlog Refinement|''Product Backlog Refinement'']] hinzugezogen werden, um das Produkt zu erproben und Feedback zu geben.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 10&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Management ===<br /> Das Management trägt Verantwortung dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören die Bereitstellung von Räumen und Arbeitsmitteln, aber auch generell die Unterstützung für den eingeschlagenen Kurs. Das Management ist dafür verantwortlich, das Scrum-Team vor externen Arbeitsanforderungen zu schützen, adäquate personelle Besetzungen zu finden sowie den Scrum Master dabei zu unterstützen, Hindernisse auszuräumen.&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;104–107.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Sprint ==<br /> Ein Sprint ist ein Arbeitsabschnitt, in dem ein Inkrement einer Produktfunktionalität implementiert wird. Er beginnt mit einem Sprint Planning und endet mit Sprint Review und Sprint-Retrospektive. Sprints folgen unmittelbar aufeinander. Während eines Sprints sind keine Änderungen erlaubt, die das Sprintziel beeinflussen.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 7&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Sprint umfasst ein Zeitfenster von ein bis vier Wochen. Alle Sprints sollten idealerweise die gleiche Länge haben, um so dem Projekt einen Takt zu geben. Ein Sprint wird niemals verlängert – er ist zu Ende, wenn die Zeit um ist.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ist das Ziel eines Sprints nicht mehr zu erreichen, beispielsweise weil das Team die Komplexität falsch eingeschätzt hat oder der Product Owner das Produktinkrement so nicht mehr will, dann kann der Sprint vom Product Owner abgebrochen werden. In diesem Fall wird der aktuelle Sprint mit einer Sprint-Retrospektive beendet und der neue Sprint ganz normal mit Sprint Planning begonnen.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 8.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Aktivitäten ==<br /> [[Datei:Scrum process-de.svg|mini|hochkant=1.6|Der Scrum-Prozess]]<br /> In Scrum spricht man von Ereignissen oder Aktivitäten statt von Meetings, um klarzustellen, dass es sich um Arbeit handelt. Alle Aktivitäten von Scrum haben feste Zeitfenster ([[Timeboxing|Timeboxen]]), die nicht überschritten werden sollen.<br /> <br /> === Sprint Planning ===<br /> Im Sprint Planning werden zwei Fragen beantwortet:<br /> * Was kann im kommenden Sprint entwickelt werden?<br /> * Wie wird die Arbeit im kommenden Sprint erledigt?<br /> Die Sprint-Planung wird daher häufig in zwei Teile geteilt. Sie dauert in Summe maximal 2 Stunden je Sprint-Woche, beispielsweise maximal acht Stunden für einen 4-Wochen-Sprint.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 9.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sprint Planning, Teil 1: Was kann im Sprint entwickelt werden? ====<br /> Der Product Owner stellt dem Entwicklungsteam die im Product Backlog festgehaltenen Produkteigenschaften in der zuvor priorisierten Reihenfolge vor. Das Product Backlog sollte im Sprint zuvor im [[#Product Backlog Refinement|''Product Backlog Refinement'']] so weit vorbereitet worden sein, dass es geordnet, gefüllt und die Einträge für den nächsten Sprint geschätzt sind.<br /> <br /> Das gesamte Scrum Team arbeitet im ersten Teil der Planung daran, ein gemeinsames Verständnis für die im Sprint zu erledigende Arbeit zu entwickeln. Dabei werden die Eigenschaften und die Akzeptanzkriterien besprochen, beispielsweise die [[Gebrauchstauglichkeit (Produkt)|Gebrauchstauglichkeit]]. Außerdem einigt sich der Product Owner mit dem Entwicklungsteam auf die Kriterien, die am Ende des Sprints darüber entscheiden, ob die neue Funktionalität fertig ist oder nicht; siehe [[Scrum#Definition of Done|''Definition of Done'']]. Ziel ist die Fertigstellung eines auslieferbaren Produkts: ein Produktinkrement, das hinreichend getestet und integriert ist, um für den Benutzer freigegeben werden zu können.<br /> <br /> Anschließend prognostiziert das Entwicklungsteam die Anzahl der Product-Backlog-Einträge, die es im nächsten Sprint liefern kann. Die Entscheidung, wie viele Einträge im nächsten Sprint umgesetzt werden, liegt alleine beim Team, während die Entscheidung über die Reihenfolge alleine beim Product Owner liegt. Deshalb müssen beide konstruktiv zusammenarbeiten. Aus den ausgewählten Product-Backlog-Einträgen formuliert das Scrum Team gemeinsam ein Sprintziel.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 8–9.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 7–8.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die ursprüngliche Beschreibung von Scrum verwendete den Begriff Commitment (Verpflichtung) statt Forecast (Prognose); dies wurde angepasst, weil es häufig zu Fehlentwicklungen zulasten der Qualität führte.&lt;ref&gt;Jose Luis Soria Teruel: [https://www.scrum.org/About/All-Articles/articleType/ArticleView/articleId/95/Commitment-vs-Forecast-A-subtle-but-important-change-to-Scrum ''Commitment vs. Forecast: A subtle but important change to Scrum'']. Abgerufen am 18. Januar 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sprint Planning, Teil 2: Wie wird im Sprint entwickelt? ====<br /> Im zweiten Teil der Sprint Planung plant das Entwicklungsteam im Detail, welche Aufgaben (Tasks) zum Erreichen des Sprintziels und zur Lieferung der prognostizierten Product-Backlog-Einträge notwendig sind. Diese Planung macht das Entwicklungsteam, wobei der Product Owner für Fragen in Reichweite sein sollte. Oftmals bilden sich zur Beantwortung der Wie-Frage Kleingruppen, in denen verschiedene Aspekte wie z.&amp;nbsp;B. Architektur, Datenelemente und Schnittstellen geklärt werden. <br /> <br /> Ergebnis ist das [[#Sprint Backlog|Sprint Backlog]]: der detaillierte Plan für den nächsten Sprint. Er enthält die für den Sprint geplanten Product-Backlog-Einträge und die Aufgaben zu deren Umsetzung. Häufig wird dafür ein [[#Taskboard|Taskboard]] als Technik verwendet.<br /> <br /> === Daily Scrum ===<br /> Zu Beginn eines jeden Arbeitstages trifft sich das Entwicklerteam zu einem max. 15-minütigen Daily Scrum, bei dem Scrum Master und Product Owner häufig anwesend, jedoch nicht aktiv beteiligt sind, falls sie nicht selbst Backlogelemente bearbeiten. Zweck des Daily Scrum ist der Informationsaustausch. Im Daily Scrum werden keine Probleme gelöst – vielmehr geht es darum, sich einen Überblick über den aktuellen Stand der Arbeit zu verschaffen. Dazu hat sich bewährt, dass jedes Teammitglied mit Hilfe des Taskboards sagt, was es seit dem letzten Daily Scrum erreicht hat, was es bis zum nächsten Daily Scrum erreichen möchte, und was dabei im Weg steht.<br /> <br /> Beim Daily Scrum kann offensichtlich werden, dass die Erledigung einer Aufgabe länger als geplant dauert. Dann ist es sinnvoll, den Task in kleinere Aufgaben aufzuteilen, die dann auch von anderen Mitgliedern des Entwicklungsteams übernommen werden können.<br /> <br /> Treten beim Daily Scrum Fragen auf, die sich nicht innerhalb der strikten 15-Minuten-Vorgabe beantworten lassen, so werden sie entweder notiert und dem Scrum Master übergeben, oder ihre Beantwortung wird auf ein späteres Meeting, häufig direkt im Anschluss, verlegt.&lt;ref&gt;Jeff Sutherland, Ken Schwaber: [https://www.scrum.org/Portals/0/Documents/Scrum%20Guides/2013/Scrum-Guide.pdf ''The Scrum Guide (July 2013)'']. Abschnitt Daily Scrum&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Roman Pichler: ''Scrum. Agiles Projektmanagement erfolgreich einsetzen.'' dpunkt.verlag, Heidelberg 2009, S.&amp;nbsp;104–107.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sprint Review ===<br /> Das Sprint Review steht am Ende des Sprints. Hier überprüft das Scrum Team das [[#Product Increment|Inkrement]], um das [[#Product Backlog|Product Backlog]] bei Bedarf anzupassen. Das Entwicklungsteam präsentiert seine Ergebnisse und es wird überprüft, ob das zu Beginn gesteckte Ziel erreicht wurde. Das Scrum Team und die Stakeholder besprechen die Ergebnisse und was als Nächstes zu tun ist.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 11.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 10–11.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Im Sprint Review ist die Beteiligung von [[#Customer|Kunden]] und [[#User|Anwendern]] wichtig, da diese die fertige Funktionalität des Inkrements benutzen und [[Validierung (Informatik)|validieren]] können. Hieraus ergibt sich wichtiges Feedback für die weitere Produktgestaltung. Es kann sogar passieren, dass die Funktionalität alle Abnahmekriterien erfüllt und dennoch aus der Perspektive des Benutzers unbrauchbar ist, beispielsweise wenn ein Button an einer schwer auffindbaren Stelle platziert wurde. Häufig entsteht während des Reviews ein lebhafter Dialog, in dem den Anwesenden neue Funktionalitäten einfallen.<br /> <br /> Das Ergebnis des Sprint Review ist das vom Product Owner notierte Feedback der Stakeholder. Dies ist eine notwendige Information bei der weiteren Gestaltung des [[#Product Backlog|Product Backlogs]] im nächsten [[#Product Backlog Refinement|Product Backlog Refinement]].<br /> <br /> Es ist Aufgabe des Product Owners, die entwickelten Funktionalitäten zu begutachten. Anhand der im Sprint Planning 1 festgelegten Bedingungen entscheidet er, ob sie abgenommen werden können oder nicht. Dabei soll er keine Kompromisse eingehen: Ein Team hat auch dann sein Ziel verfehlt, wenn es eine „fast fertige“, aber noch nicht getestete Funktionalität liefert. In diesem Fall kehren die nicht fertiggestellten User Stories in das Product Backlog zurück und werden vom Product Owner neu priorisiert. Die Abnahme ist aber nicht primärer Gegenstand vom Sprint Review, bei dem es vorrangig um das Feedback der Stakeholder geht. Die Abnahme der Funktionalitäten des Produktinkrements wird daher häufig im Rahmen des Sprints umgesetzt.<br /> <br /> Das Sprint-Review dauert maximal 1 Stunde je Sprint-Woche.<br /> <br /> === Sprint Retrospektive ===<br /> Die Sprint Retrospektive steht am Ende eines Sprints. Hierbei überprüft das Scrum Team seine bisherige Arbeitsweise, um sie in Zukunft effizienter und effektiver zu machen. Der Scrum Master unterstützt das Scrum Team darin, gute Praktiken und Verbesserungen zu finden, die im nächsten Sprint umgesetzt werden. Die Retrospektive ist eine gemeinsame Aktivität des Scrum Teams.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 11–12.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 11.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Team soll seine Arbeitsweise offen und ehrlich überprüfen können. Dazu müssen Kritik und unangenehme Wahrheiten offen geäußert werden können. Das schließt auch Gefühle und Empfindungen ein.&lt;ref&gt;Rolf Dräther: ''Retrospektiven kurz &amp; gut'', O'Reilly, Köln 2014, S. 125.&lt;/ref&gt; Die Retrospektive soll daher in einem geschützten Raum ablaufen. Stakeholder dürfen nur auf Einladung dazukommen. Als Struktur für die Sprint-Retrospektive haben sich [[#Fünf Phasen einer Retrospektive|fünf Phasen]] bewährt.<br /> <br /> Die Verbesserungsmaßnahmen werden dokumentiert und geplant. Hierfür gibt es unterschiedliche Techniken. Einige Teams nutzen eine eigene Liste mit Hindernissen und Verbesserungsmaßnahmen (das [[#Impediment Backlog|Impediment Backlog]]), andere Teams nehmen Hindernisse und die entsprechenden Aktivitäten in das Sprint Backlog auf.&lt;ref&gt;Malte Foegen: ''Der Ultimative Scrum Guide 2.0'', wibas, Darmstadt 2014, S. 140–141.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Sprint-Retrospektive dauert maximal 45 min je Sprint-Woche, also max. drei Stunden für einen 4-Wochen-Sprint.<br /> <br /> === Product Backlog Refinement ===<br /> Das Product Backlog Refinement (auch ''Backlog Grooming'' genannt&lt;ref&gt;[https://scrumtrainings.wordpress.com/2013/12/04/backlog-refinement-oder-auch-backlog-grooming-2/ scrumtrainings.wordpress.com: Scrum und Backlog Refinement (oder auch Backlog Grooming)]&lt;/ref&gt;) ist ein fortlaufender Prozess, bei dem der Product Owner und das Entwicklungsteam gemeinsam das Product Backlog weiterentwickeln. Hierzu gehören:&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 13.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 6–7.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Ordnen der Einträge<br /> * Löschen von Einträgen, die nicht mehr wichtig sind<br /> * Hinzufügen von neuen Einträgen<br /> * Detaillieren von Einträgen<br /> * Zusammenfassen von Einträgen<br /> * Schätzen von Einträgen<br /> * Planung von Releases<br /> <br /> Für die Gestaltung des Produkts und des Product Backlogs können Stakeholder wertvolle Informationen liefern, indem sie dem Scrum Team erklären, wie sie sich eine Funktionalität im alltäglichen Gebrauch wünschen. Daher gibt es meistens auch Product-Backlog-Refinement-Treffen zusammen mit ausgewählten Stakeholdern.&lt;ref&gt;Malte Foegen: ''Der Ultimative Scrum Guide 2.0'', wibas, Darmstadt 2014, S. 92–93 und 96–97.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Product Backlog Refinement sollte nicht mehr als 10 % der Zeit des [[#Entwicklungsteam|Entwicklungsteams]] in Anspruch nehmen.<br /> <br /> == Artefakte ==<br /> === Product Backlog ===<br /> Das Product Backlog ist eine geordnete Auflistung der Anforderungen an das Produkt. Das Product Backlog ist dynamisch und wird ständig weiterentwickelt. Alle Arbeit, die das Entwicklungsteam erledigt, muss seinen Ursprung im Product Backlog haben. Der Product Owner ist für die Pflege des Product Backlogs verantwortlich. Er verantwortet die Reihenfolge bzw. Priorisierung der Einträge.&lt;ref&gt;Ken Schwaber and Jeff Sutherland: [https://www.scrum.org/Scrum-Guide ''The Scrum Guide''], S. 12–13.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Product Backlog ist nicht vollständig und erhebt auch nicht diesen Anspruch. Zu Beginn eines Projektes enthält es die bekannten und am besten verstandenen Anforderungen. Die Priorisierung der Eintragungen erfolgt unter Gesichtspunkten wie wirtschaftlicher Nutzen, Risiko und Notwendigkeit. Eintragungen mit der höchsten Priorität werden als erste im Sprint umgesetzt.&lt;ref name=&quot;scrumguide&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Anforderungen im Product Backlog sollten nicht technisch, sondern fachlich und anwenderorientiert sein. Eine Möglichkeit, um diese Sichtweise zu unterstützen, ist die Formulierung der Produkteigenschaften als [[#User Story|User Stories]].<br /> <br /> === Sprint Backlog ===<br /> Das Sprint Backlog ist der aktuelle Plan der für einen Sprint zu erledigenden Aufgaben. Es umfasst die [[#Product Backlog|Product Backlog]]-Einträge, die für den Sprint ausgewählt wurden, und die dafür nötigen Aufgaben. Um es für alle sichtbar zu machen, wird häufig ein [[#Taskboard|Taskboard]] genutzt.<br /> <br /> === Product Increment ===<br /> Das Inkrement ist die Summe aller Product-Backlog-Einträge, die während des aktuellen und allen vorangegangenen Sprints fertiggestellt wurden. Am Ende eines Sprints muss das neue Inkrement in einem nutzbaren Zustand sein und der [[#Definition of Done|Definition of Done]] entsprechen.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 9&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Zusätzliche Anforderungen ==<br /> === Transparenz des Fortschritts ===<br /> Zum Kern von Scrum gehört eine Transparenz über den Fortschritt des Produkts und des Sprints – innerhalb und außerhalb des Teams. Während das Produktinkrement den Fortschritt am deutlichsten sichtbar macht, so sind dennoch andere Techniken zur Fortschrittstransparenz notwendig.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 9&lt;/ref&gt; Im Kern von Scrum wird für die Transparenz des Fortschritts keine spezifische Technik vorgegeben. Typischerweise werden hierzu [[#Burndown Chart|Burndown-Grafiken]] verwendet.<br /> <br /> === Definition of Done ===<br /> Die Definition of Done (DoD) ist ein gemeinsames Verständnis des Scrum Teams, unter welchen Bedingungen eine Arbeit als fertig bezeichnet werden kann. Sie enthält für gewöhnlich Qualitätskriterien, Einschränkungen und allgemeine nicht-funktionale Anforderungen. Mit zunehmender Erfahrung des Scrum Teams entwickelt sich die Definition of Done weiter. Sie enthält dann strengere Kriterien für höhere Qualität.<br /> <br /> Dazu gehört beispielsweise das Schreiben von Kommentaren, Unit Tests und Design-Dokumenten. Die DoD wird von den Beteiligten zu Beginn eines Projektes festgelegt, und wird im Laufe der Entwicklung angepasst. Die DoD hilft zu Beginn eines Sprints, die Anzahl und den Umfang der Tasks festzulegen. Es müssen aber nicht alle Aktivitäten der DoD auf jede User Story zutreffen. Am Ende des Sprints dient die DoD neben den Akzeptanzkriterien jedes Product Backlog Eintrags dazu, zu entscheiden, ob ein Product-Backlog-Eintrag als fertig akzeptiert wird.&lt;ref&gt;Scrum Alliance: [http://agileatlas.org/images/uploads/corescrum.pdf ''Agile Atlas''], V 2012.12.13, S. 9-10&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Ergänzende Techniken ==<br /> In der Verbindung mit Scrum werden die folgenden Techniken häufig genutzt. Diese Techniken gehören nicht zum Kern von Scrum, und zu allen Techniken gibt es mehrere Alternativen.<br /> <br /> === User Story ===<br /> [[User-Story|User Stories]] sind eine Technik zur Beschreibung von Anforderungen aus der Perspektive eines Benutzers unter Verwendung von Alltagssprache. In Scrum werden User Stories zur Formulierung der [[#Product Backlog|Product Backlog]]-Einträge verwendet. Eine User Story beschreibt, welche Produkteigenschaft der Benutzer will und warum er oder sie es will.&lt;ref&gt;Roman Pichler: ''Scrum – Agiles Projektmanagement erfolgreich einsetzen.'' d.punkt Verlag, Heidelberg 2009, S.&amp;nbsp;46–47.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> User Stories folgen im Allgemeinen diesem Muster:<br /> <br /> ''Als NUTZER will ich FUNKTION oder EIGENSCHAFT, damit NUTZEN. ''<br /> <br /> Bei einem Projekt zur Entwicklung eines städtetauglichen Elektrofahrrads könnte eine User Story demnach folgendermaßen lauten:<br /> <br /> ''Als 30-jährige Geschäftsfrau möchte ich auf dem Weg zur Arbeit nur wenig in die Pedale treten müssen, damit ich nicht verschwitzt in der Firma ankomme.''<br /> <br /> Es ist Aufgabe des Product Owners und des Teams, im [[#Product Backlog Refinement|Product Backlog Refinement]] zu klären, was genau damit gemeint ist, und welches die Akzeptanzkriterien sein sollen. So könnte zum Beispiel vereinbart werden, dass bis zu einer Steigung von maximal 20 % der elektrische Antrieb so stark sein muss, dass die Fahrerin nicht mehr als 50 Watt durch eigenes Treten beisteuern muss. Zudem muss das Entwicklungsteam mit dem Product Owner klären, ob sich diese User Story überhaupt in einem Sprint erledigen lässt oder ob sie in kleinere Storys heruntergebrochen werden muss.&lt;ref&gt;Malte Foegen: ''Der Ultimative Scrum Guide 2.0'', wibas, Darmstadt 2014, S. 104–105.&lt;/ref&gt; Sobald eine User Story umgeschrieben oder um weitere Information ergänzt wird, werden auch diese Änderungen im Product Backlog festgehalten.&lt;ref&gt;Roman Pichler: ''Scrum – Agiles Projektmanagement erfolgreich einsetzen.'' d.punkt Verlag, Heidelberg 2009, S.&amp;nbsp;46–47.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Fragen nach dem Wie, also nach der technischen Umsetzung einer User Story, gehören ins [[Scrum#Sprint_Planning.2C_Teil_2:_Wie_wird_im_Sprint_entwickelt.3F|Sprint_Planning.2]] und werden nicht im Product Backlog, sondern im Taskboard mit Hilfe der einzelnen Tasks festgehalten.<br /> <br /> === Taskboard ===<br /> Das Taskboard ist eine Technik zur Visualisierung des [[#Sprint Backlog|Sprint Backlogs]]. Darauf lässt sich jederzeit erkennen, welche Product Backlog Einträge für den Sprint ausgewählt wurden, welche Aufgaben dazu zu bearbeiten sind, und in welchen Bearbeitungszustand diese Aufgaben sind. Das Taskboard ist eine [[Kanban-Tafel]].<br /> <br /> Typischerweise besteht das Taskboard aus vier Spalten. In der ersten Spalte ''Anforderungen'' werden die Product Backlog Einträge eingetragen, die das Entwicklungsteam für diesen Sprint ausgewählt hat – in der vom Product Owner priorisierten Reihenfolge. Die drei weiteren Spalten enthalten die Aufgaben oder Tasks, die zur Umsetzung der jeweiligen Anforderung notwendig sind, in ihrem jeweiligen Bearbeitungszustand. Die zweite Spalte enthält alle noch zu erledigenden Aufgaben, die nächste Spalte diejenigen in Bearbeitung und die letzte Spalte alle erledigten. <br /> <br /> Im [[#Daily Scrum|Daily Scrum]] erklärt jedes Mitglied des Entwicklungsteams anhand des Taskboards, an welcher Aufgabe es am Vortag gearbeitet hat, und ob diese erledigt wurde. Tasks, die an einem Tag nicht beendet werden konnten oder bei denen Hindernisse den Fortschritt aufhalten, werden markiert. In diesem Fall sollten die Aufgaben zur Beseitigung des Hindernisses in das Taskboard aufgenommen werden. So können Hindernisse schnell identifiziert und die Beseitigungsmaßnahmen transparent gemacht werden.&lt;ref&gt;Boris Gloger: ''Scrum. Produkte zuverlässig und schnell entwickeln.'' 3. Auflage, Hanser Verlag, München 2011, S.&amp;nbsp;167–169.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Planungspoker ===<br /> [[Datei:CrispPlanningPokerDeck.jpg|mini|Planungspoker-Karten]]<br /> Scrum schreibt keine spezifische Methode vor, Aufwände abzuschätzen. Bei einer guten Schätzmethode sollten die Beteiligten zunächst unbeeinflusst von den anderen Teilnehmern schätzen. Andererseits sollte die Methode in annehmbarer Zeit zu einem akzeptierten und validen Ergebnis führen. Seit ca. 2005 ist Planungspoker eine gängige Methode in Scrum und generell in agilen Projekten.&lt;ref&gt;Mike Cohn: ''Agile Estimating and Planning''. [[Prentice Hall]], 2005. ISBN 978-0-13-147941-8&lt;/ref&gt; Die englische Bezeichnung ''Planning Poker'' ist eine geschützte Warenbezeichnung der Firma Mountain Goat Software.&lt;ref name=&quot;PlanningPoker&quot;&gt;[http://www.scrum-institute.org/Effort_Estimations_Planning_Poker.php ''Scrum Effort Estimations – Planning Poker®''], The International Scrum Institute, abgerufen am 20. Februar 2015&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Jeder Teilnehmer erhält einen Satz Spielkarten. Diese sind mit Schwierigkeitsgraden oder Story-Points bedruckt, beispielsweise in der Systematik:<br /> <br /> * trivial – leicht – mittel – schwer – sehr schwer – überschwer<br /> * 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, ... Diese [[Fibonacci-Folge|Fibonacci-Zahlenfolge]] wird häufig gewählt, um der zunehmenden Unsicherheit in der Schätzung schwererer Aufgaben gerecht zu werden. <br /> <br /> Das Planungsspiel läuft folgendermaßen:&lt;ref name=&quot;PlanningPoker&quot; /&gt;<br /> <br /> # Der Product Owner stellt die User Story vor, die es zu schätzen gilt.<br /> # Das Team klärt in der Diskussion mit dem Product Owner seine Fragen zu der Story.<br /> # Jedes Teammitglied wählt für sich eine Karte, die seiner Ansicht nach der Schwierigkeit der Story entspricht.<br /> # Alle gewählten Karten werden gleichzeitig aufgedeckt.<br /> # Die Teilnehmer mit der niedrigsten und der höchsten Schätzung erklären ihre Beweggründe.<br /> # Der Prozess wird wiederholt, bis ein Konsens gefunden ist.<br /> # Das Spiel wird wiederholt, bis alle User Stories geschätzt sind.<br /> <br /> Bei einer größeren Zahl von User Stories ist es zweckmäßig, eine Zeitvorgabe pro Story zu vereinbaren, und diese jeweils mit einer Sanduhr oder Stoppuhr zu überwachen. Ist die Zeit abgelaufen, ohne dass die Story geschätzt werden konnte, so ist das ein Indiz dafür, dass die Beschreibung nicht gut verständlich ist und neu verfasst werden sollte.&lt;ref name=&quot;PlanningPoker&quot; /&gt;<br /> <br /> === Impediment Backlog ===<br /> Das Impediment Backlog ist eine Technik, mit welcher der Scrum Master öffentlich alle Arbeitsbehinderungen sammelt. Es handelt sich um eine Liste von Hindernissen, Aufgaben zu ihrer Lösung und ihrem aktuellen Status. Eine andere Technik ist es, Behinderungen und die Beseitigungsmaßnahmen auf dem [[#Taskboard|Taskboard]] mit zu pflegen.<br /> <br /> === Fünf Phasen einer Retrospektive ===<br /> Als Struktur einer [[#Sprint Retrospective|Sprint-Retrospektive]] haben sich fünf Phasen bewährt&lt;ref&gt;Esther Derby, Diana Larsen: ''Agile Retrospectives: Making Good Teams Great.'' Pragmatic Programmers, 2006.&lt;/ref&gt;:<br /> # Zuerst werden die Voraussetzungen für eine offene Atmosphäre geschaffen. Die Teilnehmer sollen sich wohl dabei fühlen, offene Punkte zu diskutieren. Dabei gilt die Annahme, dass jeder die bestmögliche Arbeit geleistet hat, die er oder sie leisten konnte, und zwar unabhängig davon, welche offenen Punkte identifiziert werden.<br /> # Zweitens werden Informationen gesammelt. Dies geschieht oft, indem man zurückblickt und identifiziert, was gut gelaufen ist und was nicht.<br /> # Im dritten Schritt werden Erkenntnisse entwickelt. In dieser Phase identifizieren Teams normalerweise, warum Dinge geschehen sind, damit nicht nur Symptome kuriert, sondern die tatsächlichen Ursachen identifiziert werden.<br /> # Viertens entscheidet man, was zu tun ist. Das umfasst Vereinbarungen über sinnvolle und realistische Schritte, die im nächsten Sprint umgesetzt werden sollen.<br /> # Zu guter Letzt wird die Retrospektive abgeschlossen. <br /> <br /> Für die Gestaltung der fünf Schritte gibt es eine Vielzahl von möglichen Vorgehensweisen.&lt;ref&gt;[http://www.plans-for-retrospectives.com Website mit Retrospektiven-Techniken] (englisch), abgerufen am 20. Dezember 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Burndown Chart ===<br /> [[Datei:Burndown Chart of Agilo for Scrum.png|mini|Beispiel eines Sprint Burndown Charts]]<br /> <br /> Das Burndown Chart dient der Visualisierung bereits geleisteter und noch verbleibender Arbeit. Das Burndown Chart gibt es in zwei Varianten:<br /> * Als Sprint Burndown wird es zur Verfolgung vom Sprintfortschritt verwendet.<br /> * Als Release Burndown wird es zur Verfolgung vom Produktfortschritt über mehrere Sprints hinweg verwendet. <br /> <br /> Beim Sprint Burndown wird auf der x-Achse der Zeitverlauf in Tagen und auf der y-Achse die Anzahl der noch zu erledigenden Tasks aufgetragen. So ergibt sich eine Linie von offenen Aufgaben, die im Idealfall am Sprintende die Nulllinie trifft. Über das Sprint Burndown ist es möglich, die Erreichung des Sprint-Ziels besser abzuschätzen. Das Entwicklungsteam aktualisiert im [[#Daily Scrum|Daily Scrum]] das Sprint Burndown.<br /> <br /> Alternativ können beim Sprint Burndown statt der Anzahl der Tasks auch die Summe der geschätzten Aufwände für jeden einzelnen Task eingetragen werden. Dies erfordert jedoch eine Schätzung der Restaufwände für alle Tasks, so dass diese Variante mehr Aufwand erfordert. Da die Genauigkeit bei Tasks mit einem Aufwand von maximal einem Tag nur geringfügig besser wird, hat sich das Zählen der Tasks bei vielen Teams durchgesetzt.<br /> <br /> Beim Release Burndown wird auf der x-Achse der Zeitverlauf in Sprints und auf der y-Achse die Anzahl der noch zu erledigenden Product-Backlog-Einträge aufgetragen, beispielsweise in Story Points. Ändert sich der Umfang des Product Backlog, so wird dies unterhalb der x-Achse eingetragen. Bei jedem Sprint aktualisiert der Product Owner das Release Burndown. Mit Hilfe des Release Burndown kann der Product Owner Umfang und Liefertermin des aktuellen Releases bestimmen.&lt;ref&gt;Malte Foegen: ''Der Ultimative Scrum Guide 2.0'', wibas, Darmstadt 2014, S. 148–151.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==Adaptionen von Scrum==<br /> Obwohl der Scrum Guide&lt;ref name=&quot;scrumguide&quot; /&gt; die essentiellen Elemente von Scrum vorschreibt, scheinen viele Unternehmen signifikant davon abzuweichen.&lt;ref&gt;{{Cite book|title = What Do Practitioners Vary in Using Scrum?|url = http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2015/9914/pdf/scrum_variations.pdf|publisher = Springer International Publishing|date = 2015|isbn = 978-3-319-18611-5|pages = 40-51|series = Lecture Notes in Business Information Processing|doi = 10.1007/978-3-319-18612-2_4|language = en|first = Philipp|last = Diebold|first2 = Jan-Peter|last2 = Ostberg|first3 = Stefan|last3 = Wagner|first4 = Ulrich|last4 = Zendler|editor-first = Casper|editor-last = Lassenius|editor-first2 = Torgeir|editor-last2 = Dingsøyr|editor-first3 = Maria|editor-last3 = Paasivaara}}&lt;/ref&gt; Die wenigste Variation findet sich in den Sprints und der Sprint-Länge, den Treffen, der Teamgröße und im Requirements Engineering. Die Unternehmen variieren am meisten in den Roten, der Aufwandsschätzung und der Qualitätssicherung.<br /> <br /> == Grenzen und Nachteile von Scrum ==<br /> === Keine Erfolgsgarantie ===<br /> Scrum kann genau so wenig wie andere Prozesse und Vorgehensmodelle eine Erfolgsgarantie bieten. <br /> === Verwertung gewonnener Erkenntnisse ===<br /> Bei der Verwendung von Scrum muss man sich darauf einstellen, dass die ursprünglichen Einschätzungen permanent über- oder untertroffen werden. Scrum zeigt vom ersten Tag an Abweichungen vom Soll-Zustand an. Ob Scrum dazu führt, dass Produkte schnell, gut, günstig oder qualitativ hochwertig entwickelt werden, hängt davon ab, was das Scrum-Team mit den gewonnenen Erkenntnissen macht. Nach Schwaber kann auch ein Team von Idioten nach Scrum arbeiten.&lt;ref&gt;[http://www.youtube.com/watch?v=IyNPeTn8fpo ''Ken Schwaber: Scrum et&amp;nbsp;al. (Minute 14)''] Abgerufen am 12. August 2011.&lt;/ref&gt; Das Team liefert am Ende jedes Sprints zuverlässig Produktinkremente, hält alle Meetings ab, und verteilt die Rollen nach Scrum. Wenn aber das Scrum-Team die Ergebnisse nicht nutzt, um anders zu arbeiten und Anpassungen vorzunehmen, wird auch das Produkt nicht besser oder früher fertig sein.<br /> <br /> === Hinderliche Einflüsse bei der Teamzusammensetzung ===<br /> Die Selbstorganisation im Entwicklungsteam impliziert, dass Hierarchien in Frage gestellt werden. Mitglieder, die nicht bereit sind, ihre bisherige Position innerhalb des Entwicklungsteams aufzugeben, können daher Konflikte erzeugen. Scrum fordert, dass alle Teammitglieder vielfältige Aufgaben eines Sprints bearbeiten können. Jemand, der sich exklusiv als Tester, Programmierer oder Architekt sieht, passt nicht optimal in ein Entwicklungsteam nach Scrum. Ein gutes Team kann das berücksichtigen und die Nachteile kompensieren; für ein weniger erfahrenes Team können solche Mitarbeiter schwierig sein.<br /> <br /> === Juristische Erwägungen ===<br /> Im Rahmen von [[Werkvertrag|Werkverträgen]] und vor dem Hintergrund des [[Produkthaftungsgesetz]]es kann die Anwendung von Scrum begrenzt sein. Es besteht eine stärkere Unschärfe über die zu erbringende Leistung und deren Abnahmekriterien als bei traditionellen Vorgehensweisen. Bei Streitigkeiten kann dies dazu führen, dass keine eindeutige Aussage zur Vertragserfüllung getroffen werden kann. In der Fachliteratur werden Vorschläge angeboten, wie Werkverträge für Scrum-Projekte zu gestalten sind.&lt;ref&gt;Tom Arbogast, Craig Larman, Bas Vodde: ''Practices for Scaling Lean &amp; Agile Development.'' Addison-Wesley Longman, Amsterdam 2010, ISBN 978-0-321-63640-9, S. 499&amp;nbsp;ff. ([http://www.agilecontracts.org/agile_contracts_primer.pdf PDF]).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor=Andreas Opelt, Boris Gloger, Wolfgang Pfarl, Ralf Mittermayr | Titel=Der agile Festpreis: Leitfaden für wirklich erfolgreiche IT-Projekt-Verträge | Verlag=Carl Hanser Verlag | Ort= | Jahr=2012 | Monat=Dezember | Tag=6 | ISBN=978-3-44643-226-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Zertifizierung ==<br /> === PMI ===<br /> Ein übergreifendes Scrum Zertifikat für POs, SM und Entwickler ist das [[Project Management Institute|PMI]] Agile Certified Practitioner (PMI-ACP).&lt;ref&gt;[http://www.pmi.org/Certification/New-PMI-Agile-Certification.aspx] Abgerufen am 19. März 2015&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Scrum Alliance ===<br /> Die Basiszertifizierungen werden unterteilt in CSM (Certified ScrumMaster), CSPO (Certified Scrum Product Owner) und CSD (Certified Scrum Developer). Für diese Zertifizierungen ist der Besuch eines Seminars eines zertifizierten Trainers (CST) erforderlich.&lt;ref name=&quot;ScrumAlliance&quot;&gt;[https://www.scrumalliance.org/certifications ''Certifications in Scrum''], Website der Scrum Alliance, abgerufen am 23. Dezember 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Darauf aufbauend ist die weiterführende Zertifizierung zum CSP (Certified Scrum Professional) möglich, die eine mehrjährige Erfahrung und den Nachweis von 70 Stunden qualifizierter Weiterbildung erfordert. Der CSP muss alle 2 Jahre erneuert werden. Hierfür ist eine kontinuierliche Weiterbildung im Umfang von 40 Stunden nachzuweisen. Bis 2013 war anstatt des Trainingsnachweises eine dreistündige Prüfung abzulegen.&lt;ref name=&quot;ScrumAlliance&quot;/&gt;<br /> <br /> Die nächste Zertifizierungsstufe ist der Certified Scrum Trainer (CST) und der Certified Scrum Coach (CSC). Der Fokus des Trainers liegt mehr auf der Durchführung der CSM- und CSPO-Schulungen, und der Fokus des Coachs auf der Betreuung Agiler Transitionen. Um CST oder CSC werden zu können ist ein umfangreiches Bewerbungsverfahren notwendig.&lt;ref name=&quot;ScrumAlliance&quot;/&gt;<br /> <br /> === Scrum.org ===<br /> Die Einstiegszertifizierung ist das kostenlose Scrum Open Assessment, welches Grundlage für den Professional Scrum Master (PSM I und PSM II), Professional Scrum Developer (PSD I) und Professional Scrum Product Owner (PSPO I und PSPO II) ist.&lt;ref&gt;[https://www.scrum.org/Assessments Scrum.org, Assessments &amp; Certifications,] Abgerufen am 7. April 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Werkzeuge ==<br /> Es gibt diverse Werkzeuge wie [[Eylean Board]], [[Agilo for Scrum|Agilo]], Pangoscrum, [[Redmine]] (verschiedene Plugins verfügbar), [[OpenProject]], AgileZen, Agile Manager, Tinypm, ThoughtWorks Studios, [[Jira (Software)|Jira Agile]], Pivotal Tracker, Scrumwise, VersionOne, ScrumWorks Pro, Banana Scrum, [[Team Foundation Server]], taiga.io und ScrumTable, die darauf ausgelegt sind, die Einführung von Scrum und die darin anfallenden Prozesse zu erleichtern.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Rolf Dräther, Holger Koschek und Carsten Sahling: ''Scrum – kurz &amp; gut''. 1. Auflage, O’Reilly, 2013, ISBN 978-3-86899-833-7<br /> * {{Literatur | Autor=Malte Foegen| Titel=Der Ultimative Scrum Guide 2.0 | Auflage=2. | Verlag=wibas | Ort=Darmstadt | Jahr=2014 | ISBN=978-3-981-58375-5 }}<br /> * Boris Gloger: ''Scrum-Produkte zuverlässig und schnell entwickeln''. 3. Auflage, Hanser Verlag, 2011, ISBN 978-3-446-42524-8<br /> * Boris Gloger: ''Scrum: Der Paradigmenwechsel im Projekt- und Produktmanagement. Eine Einführung.'' In: Informatik Spektrum, Vol.&amp;nbsp;33, No.&amp;nbsp;2. 2010.<br /> * Arndt Hengstler: ''Gestaltung der Leistungs- und Vertragsbeziehung bei Scrum-Projekten.'' In: ITRB 2012, 113–116.<br /> * Holger Koschek: ''Geschichten vom Scrum: Von Sprints, Retrospektiven und agilen Werten''. dpunkt.verlag, 2009, ISBN 978-3-89864-640-6<br /> * Sven Röpstorff, Robert Wiechmann: ''Scrum in der Praxis: Erfahrungen, Problemfelder und Erfolgsfaktoren''. dpunkt.verlag, 2012, ISBN 978-3898647922 <br /> * Ken Schwaber: ''Scrum Development Process, Advanced Development Methods'', 131 Middlesex Turnpike Burlington, MA01803<br /> * {{Literatur | Autor=Ken Schwaber | Titel=Agiles Projektmanagement mit Scrum | Verlag=Microsoft Press Deutschland | Jahr=2007 | Monat=Oktober | Tag=4 | ISBN=978-3-86645-631-0 | Originaltitel=Agile Project Management with Scrum | Originalsprache=englisch | Übersetzer=Thomas Irlbeck}}<br /> * {{Literatur | Autor=Ken Schwaber | Titel=Scrum im Unternehmen | Verlag=Microsoft Press Deutschland | Jahr=2008 | Monat=April | Tag=14 | ISBN=978-3-86645-643-3 | Originaltitel=The Enterprise and Scrum | Originalsprache=englisch}}<br /> * {{Literatur | Autor=Ken Schwaber, Jeff Sutherland | Titel=Software in 30 Tagen | Verlag=dpunkt.verlag | Jahr=2013 | Monat=Dezember | Tag=18 | ISBN=978-3864900747 | Originaltitel=Software in 30 days | Originalsprache=englisch}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.scrumguides.org/ Der offizielle Scrum-Guide in vielen Sprachen]<br /> * [http://www.scrum.org/ Die offizielle Webseite der Scrum.org] (englisch)<br /> * [http://www.scrumalliance.org/ Die offizielle Website der Scrum Alliance] (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Vorgehensmodell (Software)]]<br /> [[Kategorie:Agile Softwareentwicklung]]<br /> [[Kategorie:Projektmanagement]]</div> Prof.wagner.stuttgart