https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=PolyhedronWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-02T13:02:31ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.27https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=F%C3%BCnf-Elemente-Lehre&diff=162954497Fünf-Elemente-Lehre2017-02-24T05:28:46Z<p>Polyhedron: /* Zuordnungen, Analogien */</p>
<hr />
<div>Die '''Fünf-Elemente-Lehre''' ({{zhS|五行}} [[Pinyin]] wǔxíng, {{jaS|五行}} ''gogyō'', [[Koreanisches Alphabet|kor.]] 오행 ''O Haeng'', ''Fünf Wandlungsphasen'') ist eine [[Daoismus|daoistische]] Theorie zur Naturbeschreibung. Die Fünf-Elemente-Lehre untersucht die Gesetzmäßigkeiten, nach denen dynamische Prozesse (Wandlungen) im Bereich des Lebendigen ablaufen, betont also Werden, Wandlung und Vergehen. Die fünf Elemente ''Holz'', ''Feuer'', ''Metall'', ''Wasser'' und ''Erde'' sind unmittelbar aus der Natur abgeleitet. Aus ihren ([[Abstraktion|abstrahierten]]) Eigenschaften wird auf die Beziehungen zwischen Erde, Mensch und Himmel und innerhalb dieser Sphären geschlossen.<br />
<br />
Die lange Tradition der Fünf-Elemente-Lehre wirkt in die [[chinesische Philosophie]] und ist von Bedeutung im [[Shiatsu]], [[Feng Shui]], [[Taijiquan]], [[Xingyiquan]], [[Qigong]]. Weitere Wirkungen hat sie in der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen Chinesischen Medizin]] (TCM), der [[Akupunktur]] und ganzheitlichen Ansätzen der neueren westlichen Medizin.<br />
<br />
Der [[Buddhismus]] kennt die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Leere als ''Fünf Elemente''. Diese Lehre unterscheidet sich von der daoistischen. Die antike [[griechische Philosophie]] entwickelte die [[Vier-Elemente-Lehre]] mit den Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde und teilweise dem Äther als [[Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]] und fünftem Element.<br />
<br />
== Die fünf Elemente ==<br />
Die Lehre ist in der traditionellen [[Chinesische Philosophie|chinesischen Philosophie]] verankert. Danach lassen sich ''alle'' Dinge in die fünf großen (unterstellten) Grundelemente (''xíng'') aufteilen. Diese fünf Elemente sind nicht statisch, sondern unterliegen der ständigen Änderung und Umwandlung und stehen in einer zeugenden und zehrenden Beziehung zueinander. Auf diese lassen sich die Umwelt und die Naturgesetze zurückführen. In diesem Sinne sind die Grundelemente als Wandlungsphasen oder Aktionsqualitäten anzusehen. In der [[Shang-Dynastie]] (etwa 1600–1046 v. Chr) wurden ihnen die fünf Richtungen Nord, Süd, Ost, West und Mitte zugeordnet. Mit dieser (zugeordneten) allseitigen Bedeutung und Wirkung kamen zunehmend jeweils weitere fünf Eigenschaften oder Zustände hinzu, in denen sich der Mensch, die Natur, der Himmel und die Erde befinden.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[Holz]] || 木 ''mù'' || Aufbruch, Entwicklung eines Handlungsimpulses, Expansion, Steigen<br />
|-<br />
| [[Feuer]] || 火 ''huǒ'' || Ausgestaltung, dynamische Phase, Aktion<br />
|-<br />
| [[Erde]] || 土 ''tǔ'' || wandelnd, umwandelnd, verändernd: Fruchtbildung<br />
|-<br />
| [[Metall]] || 金 ''jīn'' || Reife, Kontraktion, Kondensation, Ablösung, Sinken<br />
|-<br />
| [[Wasser]] || 水 ''shuǐ'' || Betrachtung, Lageerfassung, Ruhe<br />
|}<br />
<br />
Die Interaktion dieser Elemente bewirkt einen Prozessablauf, der als Zyklus beschrieben und auf verschiedenste Abläufe im Bereich des Organischen angewendet wird, zum Beispiel im menschlichen Körper, in der [[Charakterkunde]], in der [[Chinesische Astrologie|Astrologie]] oder auch in Organisationen, wie beispielsweise einem Unternehmen oder auch in der Politik.<br />
<br />
== Geistiger Hintergrund ==<br />
Fragestellung und Methodik der Fünf-Elemente-Lehre ähnelt stark dem [[I Ging]], dem Buch der Wandlungen. Beide stehen auf dem gemeinsamen geistigen Hintergrund des [[Daoismus]].<br />
<br />
Wie im I Ging und auch im [[Daodejing]] des [[Laozi]] ist in der Fünf-Elemente-Lehre das [[Dao]], die [[Monismus|monistische]] schöpferische Funktion des großen Einen, selbst unbenennbar und tritt als der Erkenntnis zugängliches Prinzip nur als [[Komplementarität|komplementärer]] [[Dualismus]] in Erscheinung: als [[Yin und Yang]]. Diese beiden erzeugen, wie im Artikel zum I Ging beschrieben, durch Verdopplung die vier Hsia und durch Verdreifachung die acht Gua, die [[Acht Trigramme]]. Die Erde als wandelnde Qualität wird beiden dualen Polen (Yin und Yang) zugeordnet, die vier Hsia den übrigen vier Elementen (siehe: Kosmologische Anordnung).<br />
<br />
Im Daoismus gelten alle Aussagen über die Realität als [[Symbol]] und nicht selbst als Realität. Deshalb gibt es keinen Ausschließlichkeitsanspruch für ihre Gültigkeit, es können durchaus verschiedene Aussagen und Theorien (hier das I Ging und die Fünf-Elemente-Lehre) nebeneinander bestehen, man wechselt je nach Anwendung zwanglos zwischen ihnen. Dieses Vorgehen erscheint uns im westlichen Denken oft problematisch, wird aber dennoch praktiziert: die Berechnung der [[Tide]] nach dem Mondstand und die Beschreibung der Tageszeiten nach dem Sonnenlauf stellt selbstverständlich die Erde als Bezugspunkt in die Mitte, obwohl das [[Geozentrisches Weltbild|geozentrische Weltbild]] längst widerlegt ist. Ebenso hat etwa die [[klassische Physik]] ihren definierten Gültigkeitsbereich und ist nicht etwa durch [[Relativitätstheorie]] oder [[Quantenphysik|Quantentheorie]] hinfällig geworden.<br />
<br />
== Zyklische Anordnung ==<br />
[[Datei:5-Elemente.jpg|mini|Zyklische Anordnung der fünf Elemente]]<br />
Die fünf Elemente stellen Wandlungsphasen von Prozessen oder Aktionsqualitäten dar. Es handelt sich daher nicht um Elemente im Sinne von Bestandteilen, sondern um Aspekte eines dynamischen Ablaufes, der als zyklisch erlebt und meist in einem fünfgeteilten Kreis im Uhrzeigersinn dargestellt wird. Die Vorstellung organischer Prozesse als zyklisch bedeutet jedoch nicht eine stetige, monotone Wiederholung, sondern beinhaltet ebenso eine (im Westen meist linear gedachte) Evolution: jeder Durchlauf des zyklischen Prozesses verändert die Ausgangslage für den folgenden Durchlauf.<br />
<br />
Die im Prozess wechselnden Phasen werden häufig an der Jahreszeitenfolge verdeutlicht:<br />
Wasser steht unten als ruhender Ausgangspunkt und wesentlicher Bestandteil jeder Dynamik, und entspricht dem Winter.<br />
Holz folgt als vorbereitende, expandierende Phase, (Vor)frühling.<br />
Feuer bildet den Höhepunkt der eigentlichen Aktion; es steht für den Sommer.<br />
Erde steht für den wandelnden Aspekt, der im zyklischen Prozess Evolution bewirkt (etwa die Metamorphose hin zur Fruchtbildung) sowie den Spätsommer.<br />
Metall konzentriert und strukturiert die Aktion, dies gewährleistet die Wirkung der Aktion, entsprechend der Reifung im Herbst.<br />
Dem schließt sich wieder die Ruhephase (Wasser) an.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Nährungs-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 1.svg|mini|Nährungs-Zyklus]]<br />
In der besprochenen Reihenfolge (zyklisch im Uhrzeigersinn) nähren die Elemente einander, das eine Element gebiert das andere Element, sie stehen in der Beziehung wie die Mutter zum Kind.<br />
: Holz lässt Feuer brennen.<br />
: Asche (durch Feuer) reichert die Erde mit Nährstoffen an.<br />
: Erde bringt Erze (Metall) hervor.<br />
: Spurenelemente (Metall) beleben Wasser.<br />
: Wasser nährt Bäume und Pflanzen (Holz).<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Schwächungs-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 2.svg|mini|Schwächungs-Zyklus]]<br />
Jedes Element entwickelt sich durch Schwächung seines Vorgängers im Nährungszyklus (zyklische Relation entgegen dem Uhrzeigersinn). Dies entspricht der Beziehung Großmutter-Enkelkind, die [[Kindesmutter]] schwächt die Großmutter.<br />
: Feuer verbrennt Holz,<br />
: Holz saugt Wasser auf,<br />
: Wasser korrodiert Metall,<br />
: Metall zieht Mineralien aus der Erde, und<br />
: Erde erstickt Feuer.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Kontroll-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 3.svg|mini|Kontroll-Zyklus]]<br />
Mangel oder Überfluss eines der fünf Elemente des betrachteten Prozesses würde den Prozess insgesamt stören beziehungsweise seinen Träger (einen lebendigen Organismus) schädigen. Kontrollierende Eingriffe können nicht willkürlich erfolgen, ohne den Prozess zu stören. Vielmehr soll die inhärente Gesetzmäßigkeit auch bei der Prozesskontrolle von außen berücksichtigt werden:<br />
: Wasser löscht Feuer.<br />
: Feuer schmilzt Metalle.<br />
: Eine Axt (Metall) spaltet Holz.<br />
: Bäume und Pflanzen (Holz) entziehen der Erde Nährstoffe. Wurzeln halten die Erde zusammen.<br />
: Staudämme (Erde) halten Wasser auf. Erde verschmutzt Wasser.<br />
<br />
Die Kontrollrelation ist deshalb ein ''Pentagramm'' im Kreis, das dadurch entsteht, dass jedes Element auf seinen Nach-Nachfolger einwirkt.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Schädigungs-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 4.svg|mini|Schädigungs-Zyklus]]<br />
Die entgegengesetzte Relation (auf den Vor-Vorgänger) wird als destruktiv, verletzend beschrieben.<br />
: Wasser weicht Erde auf (Erosion)<br />
: Erde erstickt Holz,<br />
: Holz macht Metall stumpf,<br />
: Metall nimmt Hitze (Feuer) auf,<br />
: Feuer verdampft Wasser.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
== Kosmologische Anordnung ==<br />
Eine im Westen weniger bekannte Anordnung der fünf Elemente ergibt sich, wenn das wandelnde Prinzip der Erde in den Mittelpunkt des Rades rückt und die verbleibenden vier Elemente auf zwei orthogonalen Achsen angeordnet werden:<br />
<br />
* Vertikale: Wasser unten (großes Yin, Statik) – Feuer oben (großes Yang, Dynamik)<br />
* Horizontale: Holz links (kleines Yang, Expansion) – Metall rechts (kleines Yin, Kontraktion)<br />
<br />
Diese orientierende quaternio stellt das Wirkprinzip des Prozesses anstelle der Prozessdynamik selbst in den Mittelpunkt der Betrachtung und ähnelt damit den orthogonalen westlichen Begriffsystemen, die der Orientierung dienen (Beispiel: [[Vier-Elemente-Lehre]], Kompassrose, [[kartesisches Koordinatensystem]], Vier Jahreszeiten). In der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]] (TCM) wird die vertikale Achse als konstitutionell, die horizontale als situativ bezeichnet.<br />
<br />
== Projektion ==<br />
Beide Darstellungen (die zyklische und die kosmische) können als zwei verschiedene ebene Projektionsmöglichkeiten ein und derselben räumlichen Pyramide (mit der Erde an der Spitze und einem Scheitelwinkel von 36 Grad) aufgefasst werden. Diese Eigenschaft zeigt, dass beide planaren Darstellungen nicht alternativ nebeneinander stehen, sondern (dreidimensional) konstruktiv ineinander übergeführt werden können (vgl. die beiden Anordnungen der [[Acht Trigramme]] „alter Himmel“ und „neuer Himmel“ im [[I Ging]])<br />
<br />
== Zuordnungen, Analogien ==<br />
<br />
Den fünf Elementen ist eine Vielzahl anderer Begriffe zugeordnet, die zum Teil nur in ihrem speziellen Erfahrungsumfeld nachvollziehbar sind. Am bekanntesten ist wohl die Zuordnung zu Formen und Farben:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| Holz || 木 ''mù''<br />
| <div style="border:2px solid#0eb;text-align:center;"> (grün-)blau </div><br />
| Zylinderformen<br />
|-<br />
| Feuer || 火 ''huǒ''<br />
| <div style="border:2px solid#e00;text-align:center;"> rot </div><br />
| Pyramidenformen<br />
|-<br />
| Erde || 土 ''tǔ''<br />
| <div style="border:2px solid#ee0;text-align:center;"> gelb </div><br />
| Quaderformen<br />
|-<br />
| Metall || 金 ''jīn''<br />
| <div style="border:2px solid#ccc;text-align:center;"> weiß (grau) </div><br />
| Kuppelformen<br />
|-<br />
| Wasser || 水 ''shuǐ''<br />
| <div style="border:2px solid#333;text-align:center;"> schwarz </div><br />
| irreguläre Formen<br />
|}<br />
<br />
Die Liste der weiteren Analogien ist praktisch unbegrenzt. Die Bildung erfolgt dabei immer mit fünf Richtungen, den (Grund-)Elementen sind fünf [[Jahreszeit]]en zugeordnet, fünf [[Himmelsrichtung]]en, fünf [[Geschmackssinn|Geschmacksrichtungen]], fünf [[Emotion]]en, fünf [[Witterung]]en, fünf [[Landschaftsform]]en, fünf [[Planet]]en, [[Fünf Beziehungen#Fünf menschliche Elementarbeziehungen|fünf Beziehungen]], fünf [[Ton (Musik)|Töne]] in der Musik ([[Pentatonik]]). Eine vergleichbare Analogiebildung ist auch Grundlage der Chinesischen Medizin.<ref>Yu Youhua, Lin Qian, Kulturministerium der VR China (Herausg.): ''Traditional Chinese Medicine in Chinese Culture''. CAV Production Co., Peking 2008.</ref> Mit den [[Fuwa]] ({{zh|kurz=|c=福娃|p=fúwá}}), den [[Maskottchen]] der [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele 2008]] in [[Peking]], ist die Reihe der Analogien erweitert worden.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Anwendungen und Ausdeutungen der ''Fünf Elemente''<br />
! style="text-align:left"| Kategorien !! 木 Holz !! 火 Feuer<br />
! 土 Erde !! 金 Metall !! 水 Wasser<br />
|-<br />
| colspan = "6" align="center" class="hintergrundfarbe7" | Die natürliche Welt<br />
|-<br />
| Fünf Richtungen<br />
| Ost || Süd || Mitte || West || Nord<br />
|-<br />
| Fünf Geschmacksrichtungen<br />
| sauer || bitter || süß || scharf || salzig<br />
|-<br />
| Fünf Jahreszeiten<br />
| Frühling || Sommer || Mittsommer || Herbst || Winter<br />
|-<br />
| Fünf Umwandlungen<br />
| Zeugung || Wachstum || Reife || Ernte || Aufbewahrung<br />
|-<br />
| Fünf Tageszeiten<br />
| Morgen || Mittag || Nachmittag || Abend || Nacht<br />
|-<br />
|rowspan="2"|Doppelstunden<br />(Organuhr)<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dergelbekaiser.de/artikel/gesundheit/273-die-chinesische-organuhr-teil1|titel=Der gelbe Kaiser -Die chinesische Organuhr (Teil 1)|autor=Der gelbe Kaiser|zugriff=2013-08-28|datum= |zitat="Yang ist die (aufsteigende) erste Hälfte, Yin die (absteigende) zweite Hälfte der Doppelstunde."}}</ref>|| 23 bis 1 Uhr<br />Gallenblasenmeridian<br />(Yang) Holz||11 bis 13 Uhr<br />Herzmeridian<br />(Yin) Kaiserliches Feuer<br />19 bis 21 Uhr<br />Perikardmeridian<br />(Yin) Ministerielles Feuer|| 7 bis 9 Uhr<br />Magenmeridian<br />(Yang) Erde|| 3 bis 5 Uhr<br />[[Lungenmeridian]]<br />(Yin) Metall||15 bis 17 Uhr<br />Blasenmeridian<br />(Yang) Wasser<br />
|-<br />
| 1 bis 3 Uhr<br />Lebermeridian<br />(Yin) Holz||13 bis 15 Uhr<br />Dünndarmmeridian<br />(Yang) Kaiserliches Feuer<br />21 bis 23 Uhr<br />Dreifacher-Erwärmer-Meridian<br />(Yang) Ministerielles Feuer|| 9 bis 11 Uhr<br />Milzmeridian<br />(Yin) Erde|| 5 bis 7 Uhr<br />Dickdarmmeridian<br />(Yang) Metall||17 bis 19 Uhr<br />Nierenmeridian<br />(Yin) Wasser<br />
|-<br />
| Fünf Witterungen<br />
| Wind || Hitze || Feuchtigkeit || Trockenheit || Kälte<br />
|-<br />
| Fünf Wandlungsphasen<br />
| schwaches Yang || starkes Yang || Ausgeglichenheit || schwaches Yin || starkes Yin<br />
|-<br />
| Fünf geometrische Formen<br />
| [[Zylinder (Geometrie)|Zylinder]] || [[Pyramide (Geometrie)|Pyramide]] || [[Quader]] || [[Kuppel]] || irregulär<br />
|-<br />
| Fünf [[Tonleiter|Töne]]<br />
| [[Terz (Musik)|Terz]] || [[Quinte]] || [[Prime]] || [[Sekunde (Musik)|Sekunde]] || [[Sexte]]<br />
|-<br />
| Fünf Planeten<br />
| [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] || [[Mars (Planet)|Mars]] || [[Saturn (Planet)|Saturn]] || [[Venus (Planet)|Venus]] || [[Merkur (Planet)|Merkur]]<br />
|-<br />
| Fünf Tiere<br />
| [[Drache (Mythologie)#Drachen in der östlichen Mythologie und Kultur|Drache]] || [[Feng Huang]] || [[Qilin]] || [[Tiger]] || [[Schildkröte]]<br />
|-<br />
| colspan = "6" align="center" class="hintergrundfarbe7" | Der Mensch (menschlicher Körper) – [[Traditionelle Chinesische Medizin|TCM]]<br />
|-<br />
| Fünf Zang-(Yin-)Organe<br />
| [[Leber]] || [[Herz]] || [[Milz]] || [[Lunge]] || [[Niere]]<br />
|-<br />
| Fünf Fu-(Yang-)Organe<br />
| [[Gallenblase]] || [[Dünndarm]] || [[Magen]] || [[Dickdarm]] || [[Harnblase|Blase]]<br />
|-<br />
| Fünf Sinne<br />
| sehen || sprechen || schmecken || riechen || hören<br />
|-<br />
| Fünf Sinnesorgane<br />
| Auge || Mund || Zunge || Nase || Ohr<br />
|-<br />
| Fünf Körpergewebe<br />
| [[Sehne (Anatomie)|Sehne]] || [[Blutgefäße]] || [[Muskeln]] || [[Haut]] und Haar || [[Knochen]]<br />
|-<br />
| Fünf Gefühle<br />
| Zorn|| Freude || Verlangen || Trauer || Furcht<br />
|-<br />
| Fünf Lautäußerungen<br />
| Geschrei || Gelächter || Gesang || Weinen || Seufzen<br />
|-<br />
| Fünf Körperflüssigkeiten<br />
| Tränen || Schweiß || Speichel || Schleim || Urin<br />
|-<br />
| colspan = "6" align="center" class="hintergrundfarbe7" | Übergreifendes<br />
|-<br />
| Fünf Lebensalter<br />
| Geburt und<br />Wachstum || Ausbildung und<br />Entwicklung || Reife und<br /> Übergang || Nachreife und<br />Ernte || Abbau und<br />Genuss der Ernte<br />
|-<br />
| Zwölf [[Erdzweige]]<br />Tierzeichen<br />
| Tiger<br />Hase || Schlange<br />Pferd || Drache<br />Schaf<br />Hund<br />Ochse|| Affe<br />Hahn || Schwein<br />Ratte<br />
|-<br />
| Zehn (=2·5) [[Himmelsstämme]]<br />
| 甲 ''jiǎ''<br />乙 ''yǐ''|| 丙 ''bǐng''<br />丁 ''dīng'' || 戊 ''wù''<br />己 ''jǐ'' || 庚 ''gēng''<br />辛 ''xīn'' || 壬 ''rén''<br />癸 ''guǐ''<br />
|-<br />
| [[Acht Trigramme]]<br />
| ☴ 巽 ''xùn''<br />☳ 震 ''zhèn'' || ☲ 離 ''lí'' || ☷ 坤 ''kūn''<br />☶ 艮 ''gèn'' || ☰ 乾 ''qián''<br />☱ 兌 ''duì'' || ☵ 坎 ''kǎn''<br />
|-<br />
| CJK-Wochentage<ref>Nach den fünf Elementen sowie Sonne und Mond (Sonntag und Montag) sind auch die koreanischen und [[Japanische Zeitrechnung#Wochentage|japanischen Wochentage]] benannt.</ref><br />
| Donnerstag || Dienstag || Samstag || Freitag || Mittwoch<br />
|}<br />
<br />
== Wu Xing-Zuordnung nach Großmeister Wu Gong Jue ==<br />
Nach einer sehr alten chinesischen Tradition werden den fünf Elementen/Wandlungsphasen teilweise andere und sehr viel umfangreichere Entsprechungen zugeordnet (''„Übersicht der Wandlungsphasen (5 Elemente – Wu Xing) nach Großmeister Wu Gong Jue“''<ref>Frank Behrendt & Yun Yi Na: ''Übersicht der Wandlungsphasen (5 Elemente – Wu Xing) – nach Großmeister Wu Gong Jue''. Fachverlag für Traditionelle Chinesische Medizin & Östliche Wissenschaften, Stralsund 2009, ISBN 978-3-941814-00-4.</ref>). Man unterscheidet hier nach dem Wissen oder der Tradition des „Alten Himmels“ und des „Neuen Himmels“. Das alte Wissen über Mensch, Erde und Kosmos wurde demnach infolge des Übergangs verfälscht und konnte nur an einem heiligen Ort bis in heutige Zeit bewahrt werden.<br />
<br />
== Fünf-Elemente-Lehre in Japan ==<br />
In [[Japan]] gibt es eine alternative Version der Fünf-Elemente-Lehre, die sich der [[Vier-Elemente-Lehre|vier „westlichen“ Elemente]] „Erde“, „Wasser“, „Feuer“ und „Wind/Luft“ bedient und als [[Quintessenz (Philosophie)|Fünftes]] die „Leere/Äther“ hinzufügt. Diese Form der Fünf-Elemente-Lehre taucht auch in der [[Tibetische Medizin|Tibetischen Medizin]] auf.<br />
<br />
Diese Fünf-Elemente-Lehre wird von [[Miyamoto Musashi]] im [[Gorin no Sho]], dem Buch der fünf Ringe verwendet.<br />
Sie ist für die japanische [[Kampfkunst|Kampfkünste]] von Bedeutung, vor allem für die Fechtkunst.<br />
<br />
== „Fünf-Elemente-Lehre“ im Abendland ==<br />
In der Antike entwickelte sich eine ähnlich aufgebaute Lehre, die bis heute im ''[[Abendland]]'' nachwirkt. ''[[Aristoteles]]'' fügte zu den in der griechischen Antike üblichen [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elementen]] Wasser, Feuer, Erde und Luft noch den ''[[Quintessenz (Philosophie)|Äther]]'' hinzu, der später als ''[[Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]]'' (von lat. ''quinta essentia'', wörtl. „fünftes Seiendes“) bezeichnet wurde und in der [[Alchemie]] eine besondere Rolle spielte.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ernährung nach den 5 Elementen]]<br />
* [[Wuji]]<br />
* [[Taiji (chinesische Philosophie)]]<br />
* [[Feng Shui]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Frank Behrendt, Yun Yi Na: ''Übersicht der Wandlungsphasen (5 Elemente – Wu Xing) – nach Großmeister Wu Gong Jue''. Fachverlag für Traditionelle Chinesische Medizin & Östliche Wissenschaften, Stralsund 2009, ISBN 978-3-941814-00-4.<br />
* Yu Youhua, Lin Qian, Kulturministerium der VR China (Herausg.): ''Traditional Chinese Medicine in Chinese Culture''. CAV Production Co., Peking 2008.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Wu Xing (Chinese philosophy)|Wu Xing|Graphische Darstellungen zum Wu Xing}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Funfelementelehre}}<br />
<br />
[[Kategorie:Daoismus]]<br />
[[Kategorie:Traditionelle Chinesische Medizin]]<br />
[[Kategorie:Parawissenschaft]]<br />
[[Kategorie:Esoterik]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=F%C3%BCnf-Elemente-Lehre&diff=162954487Fünf-Elemente-Lehre2017-02-24T05:27:13Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>Die '''Fünf-Elemente-Lehre''' ({{zhS|五行}} [[Pinyin]] wǔxíng, {{jaS|五行}} ''gogyō'', [[Koreanisches Alphabet|kor.]] 오행 ''O Haeng'', ''Fünf Wandlungsphasen'') ist eine [[Daoismus|daoistische]] Theorie zur Naturbeschreibung. Die Fünf-Elemente-Lehre untersucht die Gesetzmäßigkeiten, nach denen dynamische Prozesse (Wandlungen) im Bereich des Lebendigen ablaufen, betont also Werden, Wandlung und Vergehen. Die fünf Elemente ''Holz'', ''Feuer'', ''Metall'', ''Wasser'' und ''Erde'' sind unmittelbar aus der Natur abgeleitet. Aus ihren ([[Abstraktion|abstrahierten]]) Eigenschaften wird auf die Beziehungen zwischen Erde, Mensch und Himmel und innerhalb dieser Sphären geschlossen.<br />
<br />
Die lange Tradition der Fünf-Elemente-Lehre wirkt in die [[chinesische Philosophie]] und ist von Bedeutung im [[Shiatsu]], [[Feng Shui]], [[Taijiquan]], [[Xingyiquan]], [[Qigong]]. Weitere Wirkungen hat sie in der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen Chinesischen Medizin]] (TCM), der [[Akupunktur]] und ganzheitlichen Ansätzen der neueren westlichen Medizin.<br />
<br />
Der [[Buddhismus]] kennt die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Leere als ''Fünf Elemente''. Diese Lehre unterscheidet sich von der daoistischen. Die antike [[griechische Philosophie]] entwickelte die [[Vier-Elemente-Lehre]] mit den Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde und teilweise dem Äther als [[Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]] und fünftem Element.<br />
<br />
== Die fünf Elemente ==<br />
Die Lehre ist in der traditionellen [[Chinesische Philosophie|chinesischen Philosophie]] verankert. Danach lassen sich ''alle'' Dinge in die fünf großen (unterstellten) Grundelemente (''xíng'') aufteilen. Diese fünf Elemente sind nicht statisch, sondern unterliegen der ständigen Änderung und Umwandlung und stehen in einer zeugenden und zehrenden Beziehung zueinander. Auf diese lassen sich die Umwelt und die Naturgesetze zurückführen. In diesem Sinne sind die Grundelemente als Wandlungsphasen oder Aktionsqualitäten anzusehen. In der [[Shang-Dynastie]] (etwa 1600–1046 v. Chr) wurden ihnen die fünf Richtungen Nord, Süd, Ost, West und Mitte zugeordnet. Mit dieser (zugeordneten) allseitigen Bedeutung und Wirkung kamen zunehmend jeweils weitere fünf Eigenschaften oder Zustände hinzu, in denen sich der Mensch, die Natur, der Himmel und die Erde befinden.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| [[Holz]] || 木 ''mù'' || Aufbruch, Entwicklung eines Handlungsimpulses, Expansion, Steigen<br />
|-<br />
| [[Feuer]] || 火 ''huǒ'' || Ausgestaltung, dynamische Phase, Aktion<br />
|-<br />
| [[Erde]] || 土 ''tǔ'' || wandelnd, umwandelnd, verändernd: Fruchtbildung<br />
|-<br />
| [[Metall]] || 金 ''jīn'' || Reife, Kontraktion, Kondensation, Ablösung, Sinken<br />
|-<br />
| [[Wasser]] || 水 ''shuǐ'' || Betrachtung, Lageerfassung, Ruhe<br />
|}<br />
<br />
Die Interaktion dieser Elemente bewirkt einen Prozessablauf, der als Zyklus beschrieben und auf verschiedenste Abläufe im Bereich des Organischen angewendet wird, zum Beispiel im menschlichen Körper, in der [[Charakterkunde]], in der [[Chinesische Astrologie|Astrologie]] oder auch in Organisationen, wie beispielsweise einem Unternehmen oder auch in der Politik.<br />
<br />
== Geistiger Hintergrund ==<br />
Fragestellung und Methodik der Fünf-Elemente-Lehre ähnelt stark dem [[I Ging]], dem Buch der Wandlungen. Beide stehen auf dem gemeinsamen geistigen Hintergrund des [[Daoismus]].<br />
<br />
Wie im I Ging und auch im [[Daodejing]] des [[Laozi]] ist in der Fünf-Elemente-Lehre das [[Dao]], die [[Monismus|monistische]] schöpferische Funktion des großen Einen, selbst unbenennbar und tritt als der Erkenntnis zugängliches Prinzip nur als [[Komplementarität|komplementärer]] [[Dualismus]] in Erscheinung: als [[Yin und Yang]]. Diese beiden erzeugen, wie im Artikel zum I Ging beschrieben, durch Verdopplung die vier Hsia und durch Verdreifachung die acht Gua, die [[Acht Trigramme]]. Die Erde als wandelnde Qualität wird beiden dualen Polen (Yin und Yang) zugeordnet, die vier Hsia den übrigen vier Elementen (siehe: Kosmologische Anordnung).<br />
<br />
Im Daoismus gelten alle Aussagen über die Realität als [[Symbol]] und nicht selbst als Realität. Deshalb gibt es keinen Ausschließlichkeitsanspruch für ihre Gültigkeit, es können durchaus verschiedene Aussagen und Theorien (hier das I Ging und die Fünf-Elemente-Lehre) nebeneinander bestehen, man wechselt je nach Anwendung zwanglos zwischen ihnen. Dieses Vorgehen erscheint uns im westlichen Denken oft problematisch, wird aber dennoch praktiziert: die Berechnung der [[Tide]] nach dem Mondstand und die Beschreibung der Tageszeiten nach dem Sonnenlauf stellt selbstverständlich die Erde als Bezugspunkt in die Mitte, obwohl das [[Geozentrisches Weltbild|geozentrische Weltbild]] längst widerlegt ist. Ebenso hat etwa die [[klassische Physik]] ihren definierten Gültigkeitsbereich und ist nicht etwa durch [[Relativitätstheorie]] oder [[Quantenphysik|Quantentheorie]] hinfällig geworden.<br />
<br />
== Zyklische Anordnung ==<br />
[[Datei:5-Elemente.jpg|mini|Zyklische Anordnung der fünf Elemente]]<br />
Die fünf Elemente stellen Wandlungsphasen von Prozessen oder Aktionsqualitäten dar. Es handelt sich daher nicht um Elemente im Sinne von Bestandteilen, sondern um Aspekte eines dynamischen Ablaufes, der als zyklisch erlebt und meist in einem fünfgeteilten Kreis im Uhrzeigersinn dargestellt wird. Die Vorstellung organischer Prozesse als zyklisch bedeutet jedoch nicht eine stetige, monotone Wiederholung, sondern beinhaltet ebenso eine (im Westen meist linear gedachte) Evolution: jeder Durchlauf des zyklischen Prozesses verändert die Ausgangslage für den folgenden Durchlauf.<br />
<br />
Die im Prozess wechselnden Phasen werden häufig an der Jahreszeitenfolge verdeutlicht:<br />
Wasser steht unten als ruhender Ausgangspunkt und wesentlicher Bestandteil jeder Dynamik, und entspricht dem Winter.<br />
Holz folgt als vorbereitende, expandierende Phase, (Vor)frühling.<br />
Feuer bildet den Höhepunkt der eigentlichen Aktion; es steht für den Sommer.<br />
Erde steht für den wandelnden Aspekt, der im zyklischen Prozess Evolution bewirkt (etwa die Metamorphose hin zur Fruchtbildung) sowie den Spätsommer.<br />
Metall konzentriert und strukturiert die Aktion, dies gewährleistet die Wirkung der Aktion, entsprechend der Reifung im Herbst.<br />
Dem schließt sich wieder die Ruhephase (Wasser) an.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Nährungs-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 1.svg|mini|Nährungs-Zyklus]]<br />
In der besprochenen Reihenfolge (zyklisch im Uhrzeigersinn) nähren die Elemente einander, das eine Element gebiert das andere Element, sie stehen in der Beziehung wie die Mutter zum Kind.<br />
: Holz lässt Feuer brennen.<br />
: Asche (durch Feuer) reichert die Erde mit Nährstoffen an.<br />
: Erde bringt Erze (Metall) hervor.<br />
: Spurenelemente (Metall) beleben Wasser.<br />
: Wasser nährt Bäume und Pflanzen (Holz).<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Schwächungs-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 2.svg|mini|Schwächungs-Zyklus]]<br />
Jedes Element entwickelt sich durch Schwächung seines Vorgängers im Nährungszyklus (zyklische Relation entgegen dem Uhrzeigersinn). Dies entspricht der Beziehung Großmutter-Enkelkind, die [[Kindesmutter]] schwächt die Großmutter.<br />
: Feuer verbrennt Holz,<br />
: Holz saugt Wasser auf,<br />
: Wasser korrodiert Metall,<br />
: Metall zieht Mineralien aus der Erde, und<br />
: Erde erstickt Feuer.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Kontroll-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 3.svg|mini|Kontroll-Zyklus]]<br />
Mangel oder Überfluss eines der fünf Elemente des betrachteten Prozesses würde den Prozess insgesamt stören beziehungsweise seinen Träger (einen lebendigen Organismus) schädigen. Kontrollierende Eingriffe können nicht willkürlich erfolgen, ohne den Prozess zu stören. Vielmehr soll die inhärente Gesetzmäßigkeit auch bei der Prozesskontrolle von außen berücksichtigt werden:<br />
: Wasser löscht Feuer.<br />
: Feuer schmilzt Metalle.<br />
: Eine Axt (Metall) spaltet Holz.<br />
: Bäume und Pflanzen (Holz) entziehen der Erde Nährstoffe. Wurzeln halten die Erde zusammen.<br />
: Staudämme (Erde) halten Wasser auf. Erde verschmutzt Wasser.<br />
<br />
Die Kontrollrelation ist deshalb ein ''Pentagramm'' im Kreis, das dadurch entsteht, dass jedes Element auf seinen Nach-Nachfolger einwirkt.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
=== Schädigungs-Zyklus ===<br />
[[Datei:5-Elemente 4.svg|mini|Schädigungs-Zyklus]]<br />
Die entgegengesetzte Relation (auf den Vor-Vorgänger) wird als destruktiv, verletzend beschrieben.<br />
: Wasser weicht Erde auf (Erosion)<br />
: Erde erstickt Holz,<br />
: Holz macht Metall stumpf,<br />
: Metall nimmt Hitze (Feuer) auf,<br />
: Feuer verdampft Wasser.<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
== Kosmologische Anordnung ==<br />
Eine im Westen weniger bekannte Anordnung der fünf Elemente ergibt sich, wenn das wandelnde Prinzip der Erde in den Mittelpunkt des Rades rückt und die verbleibenden vier Elemente auf zwei orthogonalen Achsen angeordnet werden:<br />
<br />
* Vertikale: Wasser unten (großes Yin, Statik) – Feuer oben (großes Yang, Dynamik)<br />
* Horizontale: Holz links (kleines Yang, Expansion) – Metall rechts (kleines Yin, Kontraktion)<br />
<br />
Diese orientierende quaternio stellt das Wirkprinzip des Prozesses anstelle der Prozessdynamik selbst in den Mittelpunkt der Betrachtung und ähnelt damit den orthogonalen westlichen Begriffsystemen, die der Orientierung dienen (Beispiel: [[Vier-Elemente-Lehre]], Kompassrose, [[kartesisches Koordinatensystem]], Vier Jahreszeiten). In der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]] (TCM) wird die vertikale Achse als konstitutionell, die horizontale als situativ bezeichnet.<br />
<br />
== Projektion ==<br />
Beide Darstellungen (die zyklische und die kosmische) können als zwei verschiedene ebene Projektionsmöglichkeiten ein und derselben räumlichen Pyramide (mit der Erde an der Spitze und einem Scheitelwinkel von 36 Grad) aufgefasst werden. Diese Eigenschaft zeigt, dass beide planaren Darstellungen nicht alternativ nebeneinander stehen, sondern (dreidimensional) konstruktiv ineinander übergeführt werden können (vgl. die beiden Anordnungen der [[Acht Trigramme]] „alter Himmel“ und „neuer Himmel“ im [[I Ging]])<br />
<br />
== Zuordnungen, Analogien ==<br />
<br />
Den fünf Elementen ist eine Vielzahl anderer Begriffe zugeordnet, die zum Teil nur in ihrem speziellen Erfahrungsumfeld nachvollziehbar sind. Am bekanntesten ist wohl die Zuordnung zu Formen und Farben:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| Holz || 木 ''mù''<br />
| <div style="border:2px solid#0eb;text-align:center;"> (grün-)blau </div><br />
| Zylinderformen<br />
|-<br />
| Feuer || 火 ''huǒ''<br />
| <div style="border:2px solid#e00;text-align:center;"> rot </div><br />
| Pyramidenformen<br />
|-<br />
| Erde || 土 ''tǔ''<br />
| <div style="border:2px solid#ee0;text-align:center;"> gelb </div><br />
| Quaderformen<br />
|-<br />
| Metall || 金 ''jīn''<br />
| <div style="border:2px solid#ccc;text-align:center;"> weiß (grau) </div><br />
| Kuppelformen<br />
|-<br />
| Wasser || 水 ''shuǐ''<br />
| <div style="border:2px solid#333;text-align:center;"> schwarz </div><br />
| irreguläre Formen<br />
|}<br />
<br />
Die Liste der weiteren Analogien ist praktisch unbegrenzt. Die Bildung erfolgt dabei immer mit fünf Richtungen, den (Grund-)Elementen sind fünf [[Jahreszeit]]en zugeordnet, fünf [[Himmelsrichtung]]en, fünf [[Geschmackssinn|Geschmacksrichtungen]], fünf [[Emotion]]en, fünf [[Witterung]]en, fünf [[Landschaftsform]]en, fünf [[Planet]]en, [[Fünf Beziehungen#Fünf menschliche Elementarbeziehungen|fünf Beziehungen]], fünf [[Ton (Musik)|Töne]] in der Musik ([[Pentatonik]]). Eine vergleichbare Analogiebildung ist auch Grundlage der Chinesischen Medizin.<ref>Yu Youhua, Lin Qian, Kulturministerium der VR China (Herausg.): ''Traditional Chinese Medicine in Chinese Culture''. CAV Production Co., Peking 2008.</ref> Mit den [[Fuwa]] ({{zh|kurz=|c=福娃|p=fúwá}}), den [[Maskottchen]] der [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele 2008]] in [[Peking]], ist die Reihe der Analogien erweitert worden.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Anwendungen und Ausdeutungen der ''Fünf Elemente''<br />
! style="text-align:left"| Kategorien !! 木 Holz !! 火 Feuer<br />
! 土 Erde !! 金 Metall !! 水 Wasser<br />
|-<br />
| colspan = "6" align="center" class="hintergrundfarbe7" | Die natürliche Welt<br />
|-<br />
| Fünf Richtungen<br />
| Ost || Süd || Mitte || West || Nord<br />
|-<br />
| Fünf Geschmacksrichtungen<br />
| sauer || bitter || süß || scharf || salzig<br />
|-<br />
| Fünf Jahreszeiten<br />
| Frühling || Sommer || Mittsommer || Herbst || Winter<br />
|-<br />
| Fünf Umwandlungen<br />
| Zeugung || Wachstum || Reife || Ernte || Aufbewahrung<br />
|-<br />
| Fünf Tageszeiten<br />
| Morgen || Mittag || Nachmittag || Abend || Nacht<br />
|-<br />
|rowspan="2"|Doppelstunden<br />(Organuhr)<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dergelbekaiser.de/artikel/gesundheit/273-die-chinesische-organuhr-teil1|titel=Der gelbe Kaiser -Die chinesische Organuhr (Teil 1)|autor=Der gelbe Kaiser|zugriff=2013-08-28|datum= |zitat="Yang ist die (aufsteigende) erste Hälfte, Yin die (absteigende) zweite Hälfte der Doppelstunde."}}</ref>|| 23 bis 1 Uhr<br />Gallenblasenmeridian<br />(Yang) Holz||11 bis 13 Uhr<br />Herzmeridian<br />(Yin) Kaiserliches Feuer<br />19 bis 21 Uhr<br />Perikardmeridian<br />(Yin) Ministerielles Feuer|| 7 bis 9 Uhr<br />Magenmeridian<br />(Yang) Erde|| 3 bis 5 Uhr<br />[[Lungenmeridian]]<br />(Yin) Metall||15 bis 17 Uhr<br />Blasenmeridian<br />(Yang) Wasser<br />
|-<br />
| 1 bis 3 Uhr<br />Lebermeridian<br />(Yin) Holz||13 bis 15 Uhr<br />Dünndarmmeridian<br />(Yang) Kaiserliches Feuer<br />21 bis 23 Uhr<br />Dreifacher-Erwärmer-Meridian<br />(Yang) Ministerielles Feuer|| 9 bis 11 Uhr<br />Milzmeridian<br />(Yin) Erde|| 5 bis 7 Uhr<br />Dickdarmmeridian<br />(Yang) Metall||17 bis 19 Uhr<br />Nierenmeridian<br />(Yin) Wasser<br />
|-<br />
| Fünf Witterungen<br />
| Wind || Hitze || Feuchtigkeit || Trockenheit || Kälte<br />
|-<br />
| Fünf Wandlungsphasen<br />
| schwaches Yang || starkes Yang || Ausgeglichenheit || schwaches Yin || starkes Yin<br />
|-<br />
| Fünf geometrische Formen<br />
| [[Zylinder (Geometrie)|Zylinder]] || [[Pyramide (Geometrie)|Pyramide]] || [[Quader]] || [[Kuppel]] || irregulär<br />
|-<br />
| Fünf [[Tonleiter|Töne]]<br />
| [[Terz (Musik)|Terz]] || [[Quinte]] || [[Prime]] || [[Sekunde (Musik)|Sekunde]] || [[Sexte]]<br />
|-<br />
| Fünf Planeten<br />
| [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] || [[Mars (Planet)|Mars]] || [[Saturn (Planet)|Saturn]] || [[Venus (Planet)|Venus]] || [[Merkur (Planet)|Merkur]]<br />
|-<br />
| Fünf Tiere<br />
| [[Drache (Mythologie)#Drachen in der östlichen Mythologie und Kultur|Drache]] || [[Feng Huang]] || [[Qilin]] || [[Tiger]] || [[Schildkröte]]<br />
|-<br />
| colspan = "6" align="center" class="hintergrundfarbe7" | Der Mensch (menschlicher Körper) – [[Traditionelle Chinesische Medizin|TCM]]<br />
|-<br />
| Fünf Zang-(Yin-)Organe<br />
| [[Leber]] || [[Herz]] || [[Milz]] || [[Lunge]] || [[Niere]]<br />
|-<br />
| Fünf Fu-(Yang-)Organe<br />
| [[Gallenblase]] || [[Dünndarm]] || [[Magen]] || [[Dickdarm]] || [[Harnblase|Blase]]<br />
|-<br />
| Fünf Sinne<br />
| sehen || sprechen || schmecken || riechen || hören<br />
|-<br />
| Fünf Sinnesorgane<br />
| Auge || Mund || Zunge || Nase || Ohr<br />
|-<br />
| Fünf Körpergewebe<br />
| [[Sehne (Anatomie)|Sehne]] || [[Blutgefäße]] || [[Muskeln]] || [[Haut]] und Haar || [[Knochen]]<br />
|-<br />
| Fünf Gefühle<br />
| Zorn|| Freude || Verlangen || Trauer || Furcht<br />
|-<br />
| Fünf Lautäußerungen<br />
| Geschrei || Gelächter || Gesang || Weinen || Seufzen<br />
|-<br />
| Fünf Körperflüssigkeiten<br />
| Tränen || Schweiß || Speichel || Schleim || Urin<br />
|-<br />
| colspan = "6" align="center" class="hintergrundfarbe7" | Übergreifendes<br />
|-<br />
| Fünf Lebensalter<br />
| Geburt und<br />Wachstum || Ausbildung und<br />Entwicklung || Reife und<br /> Übergang || Nachreife und<br />Ernte || Abbau und<br />Genuss der Ernte<br />
|-<br />
| Zwölf [[Erdzweige]]<br />Tierzeichen<br />
| Tiger<br />Hase || Schlange<br />Pferd || Drache<br />Schaf<br />Hund<br />Ochse|| Affe<br />Hahn || Schwein<br />Ratte<br />
|-<br />
| Zehn (=2·5) [[Himmelsstämme]]<br />
| 甲 ''jiă''<br />乙 ''yĭ''|| 丙 ''bĭng''<br />丁 ''dīng'' || 戊 ''wù''<br />己 ''jĭ'' || 庚 ''gēng''<br />辛 ''xīn'' || 壬 ''rén''<br />癸 ''guĭ''<br />
|-<br />
| [[Acht Trigramme]]<br />
| ☴ 巽 ''xùn''<br />☳ 震 ''zhèn'' || ☲ 離 ''lí'' || ☷ 坤 ''kūn''<br />☶ 艮 ''gèn'' || ☰ 乾 ''qián''<br />☱ 兌 ''duì'' || ☵ 坎 ''kǎn''<br />
|-<br />
| CJK-Wochentage<ref>Nach den fünf Elementen sowie Sonne und Mond (Sonntag und Montag) sind auch die koreanischen und [[Japanische Zeitrechnung#Wochentage|japanischen Wochentage]] benannt.</ref><br />
| Donnerstag || Dienstag || Samstag || Freitag || Mittwoch<br />
|}<br />
<br />
== Wu Xing-Zuordnung nach Großmeister Wu Gong Jue ==<br />
Nach einer sehr alten chinesischen Tradition werden den fünf Elementen/Wandlungsphasen teilweise andere und sehr viel umfangreichere Entsprechungen zugeordnet (''„Übersicht der Wandlungsphasen (5 Elemente – Wu Xing) nach Großmeister Wu Gong Jue“''<ref>Frank Behrendt & Yun Yi Na: ''Übersicht der Wandlungsphasen (5 Elemente – Wu Xing) – nach Großmeister Wu Gong Jue''. Fachverlag für Traditionelle Chinesische Medizin & Östliche Wissenschaften, Stralsund 2009, ISBN 978-3-941814-00-4.</ref>). Man unterscheidet hier nach dem Wissen oder der Tradition des „Alten Himmels“ und des „Neuen Himmels“. Das alte Wissen über Mensch, Erde und Kosmos wurde demnach infolge des Übergangs verfälscht und konnte nur an einem heiligen Ort bis in heutige Zeit bewahrt werden.<br />
<br />
== Fünf-Elemente-Lehre in Japan ==<br />
In [[Japan]] gibt es eine alternative Version der Fünf-Elemente-Lehre, die sich der [[Vier-Elemente-Lehre|vier „westlichen“ Elemente]] „Erde“, „Wasser“, „Feuer“ und „Wind/Luft“ bedient und als [[Quintessenz (Philosophie)|Fünftes]] die „Leere/Äther“ hinzufügt. Diese Form der Fünf-Elemente-Lehre taucht auch in der [[Tibetische Medizin|Tibetischen Medizin]] auf.<br />
<br />
Diese Fünf-Elemente-Lehre wird von [[Miyamoto Musashi]] im [[Gorin no Sho]], dem Buch der fünf Ringe verwendet.<br />
Sie ist für die japanische [[Kampfkunst|Kampfkünste]] von Bedeutung, vor allem für die Fechtkunst.<br />
<br />
== „Fünf-Elemente-Lehre“ im Abendland ==<br />
In der Antike entwickelte sich eine ähnlich aufgebaute Lehre, die bis heute im ''[[Abendland]]'' nachwirkt. ''[[Aristoteles]]'' fügte zu den in der griechischen Antike üblichen [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elementen]] Wasser, Feuer, Erde und Luft noch den ''[[Quintessenz (Philosophie)|Äther]]'' hinzu, der später als ''[[Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]]'' (von lat. ''quinta essentia'', wörtl. „fünftes Seiendes“) bezeichnet wurde und in der [[Alchemie]] eine besondere Rolle spielte.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ernährung nach den 5 Elementen]]<br />
* [[Wuji]]<br />
* [[Taiji (chinesische Philosophie)]]<br />
* [[Feng Shui]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Frank Behrendt, Yun Yi Na: ''Übersicht der Wandlungsphasen (5 Elemente – Wu Xing) – nach Großmeister Wu Gong Jue''. Fachverlag für Traditionelle Chinesische Medizin & Östliche Wissenschaften, Stralsund 2009, ISBN 978-3-941814-00-4.<br />
* Yu Youhua, Lin Qian, Kulturministerium der VR China (Herausg.): ''Traditional Chinese Medicine in Chinese Culture''. CAV Production Co., Peking 2008.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Wu Xing (Chinese philosophy)|Wu Xing|Graphische Darstellungen zum Wu Xing}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Funfelementelehre}}<br />
<br />
[[Kategorie:Daoismus]]<br />
[[Kategorie:Traditionelle Chinesische Medizin]]<br />
[[Kategorie:Parawissenschaft]]<br />
[[Kategorie:Esoterik]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nyainq%C3%AAntanglha_(Gebirge)&diff=94027087Nyainqêntanglha (Gebirge)2011-09-25T02:17:16Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt das Gebirge im Süden des Nam Tsho. Für ein weiteres Gebirge mit der tibetischen Bezeichnung Nyenchen Thanglha (''gnyan chen thang lha''), siehe [[Tanggula Shan]].}}<br />
{{Infobox Gebirgsgruppe<br />
|NAME=Nyainqêntanglha<br />
|KARTE=<br />
|KARTENBESCHREIBUNG=<br />
|BILD=<br />
|BILDBESCHREIBUNG=<br />
|LAGE-POLITISCH= [[Autonomes Gebiet Tibet]] ([[China]])<br />
|EINTEILUNG NACH=<br />
|LAGE-GEBIRGE= [[Transhimalaya]] <br /> (Gangdisê-Nyainqêntanglha-Gebirgskette)<br />
|LAGE-GEBIRGE-BEZ=<br />
|HÖCHSTER GIPFEL=[[Nyainqêntanglha (Berg)]]<br />
|MAX-HÖHE=7162<br />
|MAX-HÖHE-BEZUG=<br />
|BREITENGRAD=30.383427<br />
|LÄNGENGRAD=90.5752890<br />
|REGION-ISO=CN-54<br />
|MAX-LÄNGE=1400<br />
|POSKARTE=China<br />
|ALTERNATIVKARTE=China topography.jpg<!--China-equirect.png--><br />
|TYP=<br />
|GESTEIN=<br />
|ALTER=<br />
|FLÄCHE=<br />
|BESONDERHEITEN=<br />
}}<br />
{{Tibetischer chinesischer Begriff<br />
|Tibetisch=གཉན་ཆེན་ཐང་ལྷ་<br />
|Wylie=gnyan chen thang lha<br />
|offiziell=Nyainqêntanglha<br />
|THDL=Nyenchenthanglha<br />
|andere=Nyentschentangla, Nyenchen Thangla<br />
|Tc=念青唐古拉山<br />
|Vc=念青唐古拉山<br />
|Py=Niànqīngtánggǔlā Shān}}<br />
<br />
Der '''Nyainqêntanglha'''<ref>国家测绘局地名研究所 (Hg.): ༄༅༎བོད་ལྗོངས་ས་མིང༎ / 《西藏地名》. Beijing: ཀྲུང་གོའི་བོད་རིག་པ་དཔེ་སྐྲུན་ཁང། / 中国藏学出版社, 1995, ISBN 7-80057-284-6, S.&nbsp;347.</ref> ('''Nyenchen Thanglha''') ist ein rund 750&nbsp;km langes Gebirge im [[Autonomes Gebiet Tibet|Autonomen Gebiet Tibet]] der [[Volksrepublik China]]. Er bildet zusammen mit dem westlich anschließenden [[Gangdisê]]-Gebirge den [[Transhimalaya]]. Das Gebirge stellt die [[Wasserscheide]] zwischen dem Yarlung Zangbo ([[Brahmaputra]]) und dem Nu Jiang ([[Salwin]]) dar. <br />
Nördlich des Gebirges erstrecken sich die alpinen Steppen des [[Changthang]], dort befindet sich auch der größte tibetische See, der [[Nam Co]].<br />
<br />
Das Gebirge gliedert sich in einen West- und einen Ostteil, deren Grenze vom See Arza Co (Tib. ''ar rtsa mtsho'' ཨར་རྩ་མཚོ་, Chin. ''Āzhā Cuò'' 阿扎错)<ref>国家测绘局地名研究所 (Hg.): ༄༅༎བོད་ལྗོངས་ས་མིང༎ / 《西藏地名》. Beijing: ཀྲུང་གོའི་བོད་རིག་པ་དཔེ་སྐྲུན་ཁང། / 中国藏学出版社, 1995, ISBN 7-80057-284-6, S.&nbsp;6.</ref> markiert wird. Von den im Westteil gelegenen vier Siebentausendern ist der mit 7162 Metern höchste Gipfel der [[Nyainqêntanglha (Berg)|Nyainqêntanglha]]<ref name="Nyainqêntanglha2">{{internetquelle |autor=emmet |hrsg= |url=http://www.emmet.de/hb_nyan.htm |titel=Nyenchen Thanglha. "Grosser Nyen, Gott der Himmelsebenen" |datum=4-2008 |sprache=dt. |zugriff=17. Februar 2009 |zitat= |kommentar= }}</ref><ref>{{Literatur | Titel=Konzenn-Atlas | Auflage= 101. | Verlag=Ed.Hölzel | Ort=Wien | Jahr=1975 | Kapitel=Indien/Südostasien | Seiten=110/111 | Kommentar= dort ''Njentschentangla'' }}</ref><ref name="Nyainqêntanglha">Nr. 223. In: {{internetquelle |autor=Hartmut Bielefeldt |hrsg= |url=http://www.bielefeldt.de/hoheberged1G.htm |titel=Die höchsten Berge der Welt |werk=Hartmuts Homepage - Berge |seiten= |datum=1. September 2008 |zugriff=17. Februar 2009 |zitat= |kommentar= }}</ref>, der sich im Kreis [[Damxung]], nördlich der tibetischen Hauptstadt [[Lhasa]] und südlich des Nam Co befindet. Der nächste Ort ist [[Yangbajain]].<br />
<br />
Der stark vergletscherte Ostteil ist geprägt von über 240, bisher großenteils unbestiegenen Sechstausendern. Der höchste Gipfel ist der 6956&nbsp;m hohe [[Sepu Gangri]] (Chin. ''Sèpǔ Gāngrì'' 色普冈日). Der längste Gletscher ist der 35&nbsp;km lange Qiaqing-Gletscher (Gletscherstirn 94°&nbsp;50'&nbsp;O, 30°&nbsp;23'&nbsp;N).<ref>Tamotsu Nakamura: ''Die Alpen Tibets''. Detjen-Verlag, Hamburg 2008, S. 20-22</ref><br />
Laut der 1988 auf Chinesisch veröffentlichten ''Einführung in die Gletscher Chinas'' des Langzhou Glaciers Research Institute befinden sich im Nyainqêntanglha-Gebirgszug insgesamt 2905 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 5898&nbsp;km².<ref>Tamotsu Nakamura: ''Die Alpen Tibets''. Detjen-Verlag, Hamburg 2008, S. 21</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Tamotsu Nakamura: ''Die Alpen Tibets''. Detjen-Verlag, Hamburg 2008 ISBN 978-3-937597-25-6<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* ''[http://info.tibet.cn/en/news/phn/pnt/t20050605_34821.htm Qinghai-Tibet railway lays track to Nyainqentanglha Mountain].'' In: ''China Tibet Information Center'', 5. Juni 2005<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Nyainqentanglha}}<br />
[[Kategorie:Hochland von Tibet]]<br />
[[Kategorie:Himalaya]]<br />
[[Kategorie:Gebirge in Asien]]<br />
[[Kategorie:Gebirge in China]]<br />
<br />
[[en:Nyainqêntanglha Mountains]]<br />
[[ja:ニェンチェンタンラ山脈]]<br />
[[nn:Nyainqêntanglha]]<br />
[[pl:Nienczen Tangla]]<br />
[[zh:念青唐古拉山]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=HindIII&diff=56159945HindIII2009-02-02T16:00:06Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Protein<br />
| Name = Endonuklease ''Hin''dIII<br />
| Bild = HindIII 2E52.png<br />
| Bild_legende = Oberflächenmodell des Dimer mit DNA nach {{PDB|2E52}}<br />
| PDB = <!-- {{PDB2|1YY1}}, {{PDB2|ABCD}} --><br />
| Groesse = 300 Aminosäuren<br />
| Kofaktor = Magnesium<br />
| Precursor = <br />
| Struktur = Homodimer<br />
| Isoformen = <br />
| HGNCid = <br />
| Symbol = ''Hin''dIII<br />
| AltSymbols = <br />
| OMIM = <br />
| UniProt = P43870<br />
| MGIid = <br />
| CAS = <br />
| CASergänzend = <br />
| ATC-Code = <!-- {{ATC|X99|XX99}} --><br />
| DrugBank = <br />
| Wirkstoffklasse = <br />
| Handelsnamen = <!-- ® --><br />
| Verschreibungspflicht = <br />
| TCDB = <br />
| TranspText = <br />
| EC-Nummer = 3.1.21.4<br />
| Kategorie = Restriktionsenzym <br />
| Peptidase_fam = <br />
| Reaktionsart = Hydrolyse<br />
| Substrat = AAGCTT (dDNA)<br />
| Produkte = <br />
| Homolog_db =<br />
| Homolog_fam =<br />
| Taxon = ''[[Haemophilus influenzae]]''<br />
| Taxon_Ausnahme = <br />
| Orthologe = <br />
}}'''''Hin''dIII''' ist ein [[Enzym]], das in der [[Molekularbiologie]] zur zielgerichteten Spaltung von [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] verwendet wird. Dieses Enzym gehört zur Familie der Typ-II-[[Restriktionsendonuklease]]n und wurde erstmalig 1970 aus dem [[Bakterium]] ''[[Haemophilus influenzae]]'' gewonnen.<ref>H. O. Smith und K. W. Wilcox: ''A restriction enzyme from Hemophilus influenzae. I. Purification and general properties.'' Journal of Molecular Biology (1970) 51(2): S. 379-391 PMID 5312500</ref> Seine [[Molekülmasse]] beträgt 35 k[[Dalton|Da]]. Nach [[Dimerisierung]] schneidet ''Hin''dIII doppelsträngige DNA innerhalb der [[Palindromische Sequenz|palindromischen Erkennungssequenz]] unter Bildung eines 5'-Überhangs wie folgt:<br />
<br />
{| class="wikitable centered" style="text-align:center"<br />
|+ <br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Erkennungssequenz !! Restriktionsschnitt<br />
|-<br />
| <br />
5'-AAGCTT-3'<br />
3'-TTCGAA-5'<br />
|<br />
5'-A AGCTT-3'<br />
3'-TTCGA A-5'<br />
|}<br />
<br />
Diese Ausbildung eines vier [[Nukleinbase]]n umfassenden 5'-Überhangs (''sticky ends'') durch ''Hind''III kann in der Molekularbiologie ebenfalls zur erleichterten Verkettung ([[Ligation]]) von DNA-Fragmenten ausgenutzt werden.<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Hydrolase]]<br />
<br />
[[en:HindIII]]<br />
[[es:HindIII]]<br />
[[ja:HindIII]]<br />
[[sv:HindIII]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Polyhedron&diff=53630415Benutzer:Polyhedron2008-12-01T11:35:06Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{{Babel|zh|en-3|de-2|fr-1|:Vorlage/aus China|:Vorlage/aus Beijing|:Vorlage/aus Bremen|:Julianwki/Vorlage:Werder Bremen}}<br />
<br />
Hallo, allerseits.<br />
<br />
Ich komme aus [[Beijing]], [[China]] und studiere [[Mikrobiologie]] in [[Bremen]].<br />
<br />
Wenn ihr Fragen über China habt, will ich euch gerne antworten... und da ich hier oft bin (vielleicht...), könnt ihr mir E-Mails schicken.<br />
<br />
Mein Deutsch ist noch ganz schlecht, aber ich mache Fortschritte! Wenn ich irgendwelche Grammatikfehler gemacht oder ungeeignete Wörter benutzt habe, sagt es mir bitte, Danke!<br />
<br />
Und wer sich mit mir unterhalten will, kann meine msn addieren: biopolyhedron in Heißer Mail punkt com (ist es richtig?).<br />
<br />
<br />
<br />
[[en:User:Polyhedron]]<br />
[[fr:User:Polyhedron]]<br />
[[zh:User:Polyhedron]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Polyhedron&diff=53629925Benutzer:Polyhedron2008-12-01T11:22:12Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{{Babel|zh|en-3|de-2|fr-1|:Vorlage/aus China|:Vorlage/aus Beijing|:Vorlage/aus Bremen}}<br />
<br />
Hallo, allerseits.<br />
<br />
Ich komme aus [[Beijing]], [[China]] und studiere [[Mikrobiologie]] in [[Bremen]].<br />
<br />
Wenn ihr Fragen über China habt, will ich euch gerne antworten... und da ich hier oft bin (vielleicht...), könnt ihr mir E-Mails schicken.<br />
<br />
Mein Deutsch ist noch ganz schlecht, aber ich mache Fortschritte! Wenn ich irgendwelche Grammatikfehler gemacht oder ungeeignete Wörter benutzt habe, sagt es mir bitte, Danke!<br />
<br />
Und wer sich mit mir unterhalten will, kann meine msn addieren: biopolyhedron in Heißer Mail punkt com (ist es richtig?).<br />
<br />
<br />
<br />
[[en:User:Polyhedron]]<br />
[[fr:User:Polyhedron]]<br />
[[zh:User:Polyhedron]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikip%C3%A4die&diff=53218253Wikipädie2008-11-20T15:45:53Z<p>Polyhedron: AZ: Weiterleitung nach Wikipedia erstellt</p>
<hr />
<div>#redirect[[Wikipedia]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Xavi&diff=47819925Xavi2008-06-29T21:17:25Z<p>Polyhedron: mod zh</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fußballspieler<br />
| kurzname = Xavi<br />
| langname = Xavier Hernández i Creus<br />
| bild = [[Image:Xavi Hernández - 002.jpg|165px]]<br />
| geburtstag = [[25. Januar]] [[1980]]<br />
| geburtsort = [[Terrassa]]<br />
| geburtsland = [[Spanien]]<br />
| größe = 170 cm<br />
| position = [[Mittelfeldspieler|Mittelfeld]]<br />
| jetztverein = [[FC Barcelona]]<br />
| trikotnummer = 6<br />
| jugendjahre = 1997-1999<br />
| jugendvereine = [[FC Barcelona|FC Barcelona B]]<br />
| jahre = 1998-<br />
| vereine = [[FC Barcelona]]<br />
| spiele (tore) = 261 (20)<br />
| nationaljahre = 1998-<br>2000–<br />
| nationalmannschaft = [[Katalanische Fußballauswahl|Katalonien]]<br>[[Spanische Fußballnationalmannschaft|Spanien]]<br />
| länderspiele (tore) = 7 (2)<br>52 (5)<br />
| lgupdate = 24. November 2007<br />
| nmupdate = 4. November 2007<br />
}}<br />
<br />
'''Xavier Hernández i Creus''', (* [[25. Januar]] [[1980]] in [[Terrassa]], [[Katalonien]]) genannt '''Xavi''', ist ein [[Spanien|spanischer]] [[Fußball]]spieler. Der zentrale Mittelfeldspieler spielt beim [[FC Barcelona]].<br />
<br />
== Karriere ==<br />
=== Verein ===<br />
Xavi spielte bereits seit seinem neunten Lebensjahr beim FC Barcelona.<ref name="kicker online: Xavi - Das Barça-Hirn">kicker online: [http://kicker.de/fussball/chleague/startseite/artikel/320564 Xavi - Das Barça-Hirn].</ref> Er wurde schnell zum Schlüsselspieler im Reserveteam von Barcelona, mit dem er 1998 die Drittligameisterschaft erringen konnte. Er übernahm die Rolle von [[Josep Guardiola]] als [[Spielmacher]] beim FC Barcelona und wird heute vor allem im zentralen Mittelfeld eingesetzt. Gleich in seinem ersten Jahr (1998/1999) bei der A-Mannschaft des FC Barcelona konnte er mit seinem Team die [[Primera División (Spanien)|spanische Meisterschaft]] gewinnen. Xavi wuchs in den darauffolgenden Jahren zu einer festen Größe bei Barcelona auf und spielte in nahezu 90% der Spiele des FC Barcelona mit. <br />
<br />
In der Saison 2004/2005 wurde er von den Trainern sogar zum besten spanischen Spieler der Primera División gewählt.<ref name="kicker online: Xavi fällt lange aus">kicker online: [http://kicker.de/fussball/intligen/startseite/artikel/324500 Xavi fällt lange aus].</ref> Seit dieser Saison ist er auch der dritte Kapitän bei Barcelona. <br />
<br />
Im Dezember 2005 wurde Xavi dann allerdings durch einen [[Kreuzbandriss]] gebremst, er fiel für ein halbes Jahr aus.<ref name="kicker online: Xavi fällt lange aus"/> Am 30. April 2006 gab er gegen den [[FC Cadiz]] sein Comeback.<br />
<br />
Auch in der Saison 2006/2007 war er Stammspieler beim FC Barcelona und bestritt 42 Pflichtspiele für den FC Barcelona. Dennoch verlief diese titellose Saison für ihn enttäuschend.<br />
<br />
Sein Vertrag mit Barcelona läuft bis 2010.<br />
<br />
=== Nationalmannschaft ===<br />
Im April 1999 wurde Xavi bei der [[Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1999|Juniorenweltmeisterschaft]] mit Spanien in [[Nigeria]] [[Weltmeister]]. Am 15. November 2000 bestritt er gegen die [[Niederländische Fußballnationalmannschaft|Niederlande]] (2:1) sein erstes Spiel für die [[Spanische Fußballnationalmannschaft|spanische Auswahl]]. Xavi gehörte bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002|WM 2002]] sowie bei der [[Fußball-Europameisterschaft 2004|EM 2004]] zum spanischen Kader.<br />
Sein Einsatz bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|WM 2006]] in Deutschland war fraglich. Zu Xavis Status in der spanischen Nationalelf sagte sein Trainer [[Luis Aragones]] vor der WM 2006 folgendes: ''"Manche Leute sagen, es sei ein Lotteriespiel Xavi in den WM-Kader zu berufen, ich aber sage, wir würden noch mehr aufs Spiel setzen, wenn wir ihn zu Hause lassen würden."'' <br />
<br />
Xavi war mit seinen wohlgezielten Pässen einer der besten Spieler Spaniens bei der WM 2006 und wurde im ersten Gruppenspiel gegen die Ukraine zum "Spieler des Spiels" gewählt. Xavi spielte in allen anderen Partien Spaniens bei der WM mit, bis Spanien bereits im Achtelfinale an Frankreich scheiterte.<br />
<br />
Seit dem Jahr 1998 spielt Xavi regelmäßig für die [[Katalanische Fußballauswahl|katalanische Fußballnationalmannschaft]] ([[katalanisch]]: ''Selecció Catalana de Futbol'').<br />
<br />
== Spielstil und Fertigkeiten ==<br />
Xavi wird vorwiegend im zentralen Mittelfeld einsetzt, wo seine sehr gute Passtechnik und seine hohe Passgenauigkeit am besten zum Tragen kommen. Xavi ist aufgrund seiner hervorragenden Ballbeherschung und seiner genauen langen Pässe, mit denen er die gegnerischen Teams überlistet, bei den Fans sehr beliebt. Dies Fähigkeiten gepaart mit seiner Nervenstärke, machen ihn zu einem der besten Mittelfeldspieler Europas. Sobald er auf den Spielfeld ist, zeigt er keine Nerven und führt sein Team mit seinem außergewöhnlich kühlem Kopf.<br />
<br />
Außerdem ist Xavi für seine Spielintelligenz, seine Voraussicht bekannt, die sich insbesondere in seinen meist gelungenen Steilpässen zeigt. Zusätzlich macht sich seine Spielintelligenz darin nützlich, dass er meist immer weiß, wo der Ball hinfliegt und Xavi damit oft den Ball erobern kann. Wenn er dann einmal den Ball hat, kommt der Gegner nicht so schnell wieder heran, da Xavi mit seinen Körpertäuschungen und Abschirmen den Ball gut zu behaupten weiß, was wiederum freie Räume für seine Mitspieler schafft.<ref name="kicker online: Xavi - Das Barça-Hirn"/> <br />
<br />
Obwohl er meist als offensiver Mittelfeldspieler eingesetzt wird, ist er genauso fähig auch eine eher defensivere Position einzunehmen, wo er das Tempo des Spiels bestimmen kann.<br />
Die einzige Schwäche, die er hat sind sein Kopfballspiel, was allerdings biologisch bedingt ist, und seine mangelnde Torgefährlichkeit. Er sagt darüber: ''"Ich müsste mehr Tore erzielen. Aber wenn ich an den Strafraum komme, entscheide ich mich fast immer für ein Zuspiel und nicht für einen Torschuss."''<ref name="kicker online: Xavi - Das Barça-Hirn"/><br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Xavi wurde in [[La Rambla (Barcelona)|La Rambla]], einer berühmten Straße in Barcelona, geboren und war anfangs - ob man es glauben will oder nicht - ein Fan von [[Espanyol Barcelona]], da seine Familie größtenteils aus Fans dieser Mannschaft bestand. Sein Großvater war 1968 Kapitän von Espanyol und auch Xavis jüngerer Bruder Quique spielt für Espanyol Barcelona B.<br />
<br />
Sein Vater Joaquim war auch im Fußballbereich tätig, spielte bis 37 bei unterklassigen Teams und gründete in Xavis Heimatstadt eine Fußballschule, die Xavi dann besuchte. Sein Vater sagte schon damals über ihn:''"Alle Jungs wollten nur nach vorne stürmen und selbst ein Tor schießen - mit Ausnahme von Xavi. Der hat aus der zweiten Reihe die Zuspiele geliefert und Gegenangriffe schon weit vorne gestoppt."''<ref name="kicker online: Xavi - Das Barça-Hirn"/> <br />
<br />
== Erfolge ==<br />
* [[Primera División (Spanien)|Spanischer Meister]]: 1999, 2005, 2006<br />
* [[Primera División (Spanien)|Spanischer Vizemeister]]: 2004, 2007<br />
* Bester spanischer Spieler der Primera División: 2005<br />
* [[Spanischer Supercup]]-Sieger: 2005<br />
* [[Copa Carranza]]-Sieger: 2005<br />
* [[UEFA Champions League]]-Sieger: 2006<br />
* [[U20-Weltmeisterschaft|U-20-Weltmeister]]: 1999<br />
* [[Fußball-Weltmeisterschaft|WM]]-Teilnahme: 2002, 2006<br />
* [[Fußball-Europameisterschaft|EM]]-Teilnahme: 2004<br />
* [[Fußball-Europameister]]: 2008<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Fußballdaten|ID=hernandezxavi|NAME=Xavi}}<br />
* [http://de.eurosport.yahoo.com/fussball/creus-xavi.html Spielerprofil bei YahooSport]<br />
* [http://kicker.de/fussball/intligen/spanien/spielersteckbrief/object/22398/ Spielerprofil bei kicker.de]<br />
* [http://de.uefa.com/competitions/ucl/players/player=35018/index.html Spielerprofil bei uefa.com]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Kader des FC Barcelona}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Xavi}}<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Fußballspieler (Spanien)]]<br />
[[Kategorie:Spanier]]<br />
[[Kategorie:Person (Katalonien)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1980]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Hernández i Creus, Xavi<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Xavi<br />
|KURZBESCHREIBUNG=[[Fußball in Spanien|spanischer]] [[Fußball]]spieler<br />
|GEBURTSDATUM=[[25. Januar]] [[1980]]<br />
|GEBURTSORT=[[Terrassa]], [[Spanien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[ar:تشافي هيرنانديز]]<br />
[[be-x-old:Чаві]]<br />
[[ca:Xavier Hernández i Creus]]<br />
[[cs:Xavi]]<br />
[[da:Xavi]]<br />
[[en:Xavi]]<br />
[[es:Xavi Hernández]]<br />
[[fi:Xavi]]<br />
[[fr:Xavi Hernández]]<br />
[[ga:Xavier Hernández]]<br />
[[he:צ'אבי]]<br />
[[hu:Xavier Hernández]]<br />
[[id:Xavi]]<br />
[[it:Xavi]]<br />
[[ja:シャビ]]<br />
[[ko:사비 에르난데스]]<br />
[[lt:Xavier Hernández Creus]]<br />
[[mr:झावी]]<br />
[[nl:Xavi Hernández]]<br />
[[no:Xavier Hernández Creus]]<br />
[[pl:Xavi]]<br />
[[pt:Xavier Hernández Creus]]<br />
[[ru:Хави]]<br />
[[sl:Xavier Hernández Creus]]<br />
[[sq:Xavier Hernandez Creus]]<br />
[[sv:Xavi]]<br />
[[tr:Xavi]]<br />
[[vi:Xavi Hernández]]<br />
[[zh:沙维尔·埃尔南德斯·克雷乌斯]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=D%C3%B6ner_Kebab&diff=47291589Döner Kebab2008-06-15T21:28:32Z<p>Polyhedron: zh</p>
<hr />
<div>[[Bild:Döner_kebab_slicing.jpg|thumb|Dönerfleisch am Spieß]]<br />
[[Bild:Döner kebab.jpg|thumb|Döner mit Pide]]<br />
[[Bild:Dürüm_dönner.jpg|thumb|Dürüm Döner]]<br />
[[Bild:Doener berlin kraeuter.jpg|thumb|Döner in typischer Form]]<br />
<br />
'''Döner''' (Kurzform von '''Dönerkebab''', aus [[Türkische Sprache|türkisch]]: ''döner kebap'', „sich drehendes Grillfleisch“ entlehnt) ist eines der bekanntesten Gerichte der [[Türkische Küche|türkischen Küche]]. Er besteht aus in einer [[Marinieren|Marinade]] gewürzten großen [[Fleisch]]scheiben, die schichtweise auf einen speziellen, senkrecht stehenden [[Drehspieß]] gesteckt und [[Grillen|gegrillt]] werden, und von denen nach und nach die äußeren, gebräunten Schichten mit einem großen Messer dünn abgeschnitten werden. <br />
<br />
Ursprünglich wurde für Döner nur [[Hammelfleisch|Hammel-]] oder [[Lammfleisch]] verwendet, heute sind – zumindest außerhalb der Türkei – [[Kalbfleisch|Kalb-]] oder [[Rindfleisch]], auch Geflügel wie [[Pute]] oder [[Haushuhn|Hühnchen]] üblich.<br />
<br />
Serviert wird Döner als Hauptgericht mit Beilagen wie [[Reis]] und [[Salat (Speise)|Salat]] oder als Imbiss in einem aufgeschnittenen [[Fladenbrot]] ([[Pita|Pide]]), türkisch ''ekmek arası döner'' – in einer modernen, ''Dürüm Döner'' („gerollter Döner“) genannten Variante auch in ein besonders dünnes Fladenbrot ([[Yufka]]) gewickelt. In Deutschland hat sich Döner im Fladenbrot seit den 1970er Jahren zum beliebtesten [[Fast-Food]]-Gericht entwickelt. <br />
== Geschichte ==<br />
<br />
Dönerkebab wird im 18. Jahrhundert bereits in Reiseberichten über [[Kleinasien|Anatolien]] als Hammelfleisch auf waagerechten, sich drehenden Spießen erwähnt. So berichtete der preußische Militärberater [[Helmuth Karl Bernhard von Moltke]] bereits vom Genuss eines Kebab-Essens. Eng verwandt mit dem türkischen Dönerkebab sind das [[Arabische Halbinsel|arabische]] [[Schawarma]] aus Rindfleisch und das [[Griechenland|griechische]] [[Gyros]] aus [[Schweinefleisch]], die ebenfalls an einem senkrecht stehenden Drehspieß gebraten werden. Die genaue Herkunft ist ungeklärt.<br />
<br />
In [[Istanbul]] gibt es Döner im Fladenbrot seit etwa 1960 zu kaufen. Übliche Ergänzungen in der Türkei sind [[Tomatensauce]], [[Pommes frites]], [[Gewürzgurke]]n und grüne [[Paprika]]. Die in Deutschland übliche Variante mit Salat und einer [[Cacık|Joghurt]]- oder [[Mayonnaise]]sauce wurde vermutlich Anfang der 1970er Jahre in [[Berlin-Kreuzberg]] von türkischen Einwanderern erfunden.<br />
<br />
== Döner in Deutschland, Österreich und der Schweiz ==<br />
<br />
Zunächst in [[Berlin]], später in ganz Deutschland, wurde Döner zu einem beliebten Imbissgericht. Täglich werden etwa 200-300 Tonnen produziert; der [[Erlös|Umsatz]] betrug 1998 etwa 1,5 Milliarden Euro. Seit Mitte der 1990er Jahre ist Dönerkebab auch in [[Österreich]] und der [[Schweiz]] als ''Kebab'' erhältlich.<br />
<br />
Die im deutschsprachigen Raum übliche Variante des Döner im Fladenbrot unterscheidet sich von der türkischen vor allem durch die Zugabe von grünem Salat, geschnittenen [[Tomate]]n, [[Gurke]]n und [[Zwiebel]]ringen, oft auch feingeschnittenem rohem [[Weißkohl|Weiß-]] und [[Rotkohl]] und durch die verwendeten Saucen, die so in der Türkei nicht bekannt sind.<br />
<br />
== Zutaten ==<br />
<br />
In Deutschland enthält Döner neben schierem Fleisch oft auch [[Hackfleisch]]. In den achtziger Jahren begann die Massenproduktion von Dönerspießen. Um die Verbrauchererwartungen zu bewahren, wurde die Zusammensetzung von Döner im Jahre 1989 in der „Festschreibung der Berliner Verkehrsauffassung für das Fleischerzeugnis Dönerkebap“ <ref>Stefan Nehrkorn ''[http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=doener Wie der Döner über die Deutschen kam]'', Humboldt-Gesellschaft, Vortrag vom 22. Oktober 1997.</ref> erstmals festgelegt. Inzwischen ist Döner auch in den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse <ref>[http://www.bmelv.de/SharedDocs/downloads/02-Verbraucherschutz/Lebensmittelsicherheit/LeitsaetzeGesc-OrdnungLebensmittelbuch/LeitsaetzeFleisch.html Leitsätze für Fleisch und Fleischerzeugnisse], Website des [[BMELV]].</ref> des [[Deutsches Lebensmittelbuch|Deutschen Lebensmittelbuchs]] enthalten. Darin steht, dass als Ausgangsmaterial nur grob entsehntes Schaffleisch und/oder grob entsehntes Rindfleisch verwendet werden sollte. Der Hackfleischanteil sollte unter 60% liegen. Außerdem dürfen Salz, Gewürze, Eier, Zwiebel, Öl, Milch und Joghurt enthalten sein. Diese Angaben sind aber keine Rechtsnorm. Sie beschreiben lediglich die derzeitige [[Allgemeine Verkehrsauffassung]] im Sinne des [[Lebensmittelrecht]]s. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, darf das Gericht als ''Dönerkebab'' verkauft werden. Abweichende Varianten, die auch Schweinefleisch enthalten oder nur aus Hackfleisch bestehen können, tragen Bezeichnungen wie ''Drehspieß nach Döner-Art'' oder ähnliche.<br />
<br />
Ein Dönerspieß besteht üblicherweise aus einer Abfolge von vier bis fünf Lagen mageren Fleisches, auf die eine Lage fetteren Fleisches z.&nbsp;B. aus [[Querrippe|Quer-]] oder [[Hochrippe]] folgt, und wiegt etwa zwei bis zehn Kilogramm. Die meisten Restaurants und Imbissstände stellen die Spieße nicht selbst her, sondern beziehen sie aus industrieller Herstellung. In Deutschland gibt es rund 400 solcher Döner-Produzenten. <br />
<br />
Die Allgemeine Verkehrsauffassung beinhaltet nicht die Einhaltung der [[Halal|islamischen Speisevorschriften]] (''halal'', hier speziell das Gebot des [[Schächten]]s). Nur ein Teil der Döner-Produzenten stellt Dönerkebab aus geschächtetem Fleisch her.<br />
<br />
== Varianten ==<br />
<br />
Seit der [[BSE]]-Krise in den 1990er Jahren wird Döner zunehmend aus Hühner- oder Putenfleisch hergestellt. Die so hergestellten Döner dürfen jedoch nicht als ''Dönerkebab'' bezeichnet werden; gängig sind die Bezeichnungen ''Tavuk Döner'' oder ''Chicken Döner''.<br />
<br />
Ebenfalls in den 1990er Jahren wurde der ''Dürüm Döner'' populär, bei dem das Fleisch und die weiteren Zutaten nicht in aufgeschnittenes, mehrere Zentimeter dickes [[Pita|Pide]] gesteckt, sondern in millimeterdünnes [[Yufka]] gerollt werden.<br />
<br />
Gelegentlich wird auch anstelle von Pide oder Yufka [[Lahmacun]] verwendet, ein mit Hackfleisch und Tomaten gebackenes Fladenbrot.<br />
<br />
Daneben gibt es an den Döner im Fladenbrot angelehnte Gerichte mit anderen Einlagen wie der türkischen Wurstspezialität [[Sucuk]] sowie [[Vegetarismus|vegetarische]] Gerichte, bei denen das Fleisch durch [[Falafel]] oder [[Käse]] wie [[Halloumi]] oder [[Feta]] ersetzt wird.<br />
<br />
== Zur Schreibung ==<br />
<br />
''Kebap'' wird im Türkischen mit ''p'' am Ende geschrieben, nach dem [[Duden]] ist allerdings seit Aufnahme des Begriffs die Schreibung mit Schluss-''b'' vorgesehen. Abgeleitet wird dies aus dem gekürzten türkischen Begriff ''şiş kebabı''. Entsprechend schreibt der Duden auch ''Dönerkebab'' – ausschließlich in der ungetrennten Schreibweise. Allerdings wird ''şiş kebabı'' grammatisch anders als ''döner kebap'' gebildet. ''Kebap'' bezeichnet zunächst nur gebratenes Fleisch, ''şiş'' einen Spieß; in der Bezeichnung ''şiş kebabı'' ist das [[Grundwort]] ''kebap'' entsprechend den Regeln der türkischen [[Grammatik]] gebeugt; ''şiş kebabı'' bedeutet also etwa „Spieß mit Fleisch“. ''Döner'' hingegen kommt vom türkischen Verb ''dönmek'' und bedeutet „drehen“. ''Döner'' wird dementsprechend im führenden Deutsch-Türkisch-Wörterbuch, dem [[Steuerwald]], als [[Attribut (Grammatik)|Attribut]] vor den [[Deklination (Grammatik)|undeklinierten]] Begriff ''kebap'' gestellt: ''döner kebap'' für „das Fleisch vom Drehspieß“. Dort wird auch beim Eintrag ''sis kebabi'' der Zusatz „häufig auch: ''sis kebap''“ geführt. Kebab (mit ''b'', aber ohne ''ı'') ist daher aus der türkischen Sprache nicht ableitbar. Die Aussprache am Wortende im Deutschen lässt aufgrund der üblichen [[Auslautverhärtung]] nur den stimmlosen Verschlusslaut ''p'' zu.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Remzi Kaplan]]<br />
*[[Hidir Düzgün]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
*[[Eberhard Seidel]]-Pielen: ''Aufgespießt. Wie der Döner über die Deutschen kam.'' Rotbuch, Hamburg 1996, 160 S., ca. 10 Fotos, ISBN 978-3-88022-901-3<br />
* Leyla Başer: ''Als der Döner nach Deutschland kam. Rezepte und Anekdoten eines kulinarischen Kulturaustauschs.'' Südwest Verlag, München 2006, 144 S., Gebunden, ISBN 978-3-517-06978-4<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Döner}}<br />
{{Commons|Döner kebab|Döner}}<br />
* [http://fddb.info/db/de/vergleich/lebensmittel/diverse_doener_haehnchenfleisch/diverse_doener_hammelfleisch/index.html Nährwertangaben] der Lebensmitteldatenbank ''fddb.info''<br />
* [http://www.taz.de/pt/2006/09/05/a0136.1/text „Viel Mist reingerührt“], [[die tageszeitung|taz]], 5. September 2006, <small>''Dönerkebap-Experte Eberhard Seidel über guten und schlechten Imbiss. Sein wichtigster Tipp für einen Qualitäts-Dönerkebab: „Nicht zu billig kaufen – und am besten dort, wo auch die Türken kaufen.“''</small><br />
*[http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B869A49268EE3F15C/Doc~E7351BF4C2A264BFEB249B09625CFF362~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html „Die Döner-Dröhnung“], [[FAZ]], 16. November 2006 von [[Jürgen Dollase]]<br />
*[http://www.arte.tv/de/suche/1146156.html Der Gegenstand - Der Döner Kebab], [[Arte]], Sendung vom 09. April 2006 zum Thema Döner in Frankreich (siehe auch [[:fr:Kebab|franz. Wiki]])<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Türkische Küche|Döner Kebap]]<br />
[[Kategorie:Berliner Küche]]<br />
[[Kategorie:Fast Food]]<br />
[[Kategorie:Fleischgericht]]<br />
<br />
[[en:Döner kebab]]<br />
[[eo:kebabo]]<br />
[[es:kebab]]<br />
[[fr:Kebab]]<br />
[[it:Kebap]]<br />
[[he:קבב]]<br />
[[ja:ケバブ]]<br />
[[ms:Döner kebab]]<br />
[[nl:Döner kebab]]<br />
[[no:Kebab]]<br />
[[nn:Kebab]]<br />
[[ru:Шаурма]]<br />
[[fi:Kebab]]<br />
[[sv:Kebab]]<br />
[[tr:Döner]]<br />
[[zh:土耳其烤肉]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tr%C3%BClku&diff=44181025Trülku2008-03-26T18:16:52Z<p>Polyhedron: mod zh</p>
<hr />
<div>{{Tibetischer chinesischer Begriff|Tibetisch=སྤྲུལ་སྐུ་|Wylie=sprul sku|IPA=ʈʂyku|offiziell=zhügu|THDL=trülku|andere=tülku, trulku|Tc=活佛、轉世者、<br>呼圖克圖、化身|Vc=活佛、转世者、<br>呼图克图、化身|Py=huófó, zhuǎnshìzhě,<br>hūtúkètú, huàshēn}}<br />
Ein '''Tulku ''' (tib.''sPrul sku'') ist im [[Vajrayana|Vajrayana-Buddhismus]] ein buddhistischer Meister, den man als [[Reinkarnation|Wiedergeburt]] eines früheren Meisters identifiziert hat (Mongolisch: ''hutuktu''; [[Sanskrit]]: ''nirmāṇakāya'', nach der [[Trikaya|trikāya]]-Lehre). <br />
<br />
== Wie »entsteht« ein Tulku? ==<br />
<br />
Wenn ein buddhistischer Übender Weisheitseinsicht (nicht "[[Erleuchtung (Buddhismus)|Erleuchtung]]"!) oder zumindest weit fortgeschrittene Einsicht erlangt, wird er im Sinne der Wiedergeburt vermutlich wieder unter (für die Wesen, denen er helfen kann) günstigen Umständen, z.B. als Mensch in einem buddhistischen Kontext, geboren, wobei er oder sie eventuell auch während des Todes Bewusstheit besitzt und folglich Einfluss auf den Ort seiner Geburt nehmen kann. Dies ist im buddhistischen Rahmen logisch, wenn man annimmt, dass auch der [[Buddha]] den Ort seiner Geburt bewusst gewählt hat. <br />
<br />
Daraus ergibt sich im Vajrayana-Buddhismus, dass man besonders begabte Kinder als Wiedergeburt eines früheren Praktizierenden erkennt und im Sinne dieser sozialen Position ausbildet. Dazu haben sich insbesondere bei wichtigen Stellungen eine bestimmte Vorgangsweise, wie das Suchen von Kindern nach bestimmten Vorzeichen (manchmal durch einen testamentarischen Brief des Verstorbenen) und die Prüfung der infragekommenden Kandidaten durch Erkennen früherer persönlicher Gegenstände etc. eingebürgert. Kandidaten fallen ihrerseits dadurch auf, dass sie sich als Kinder selbst an ein früheres Leben erinnern und überraschende Details mitteilen; weiters zeigen sie besondere Fähigkeiten, wünschen die Klostergelübde zu nehmen, etc. In der Regel entscheidet ein hochgestellter Lama (oder mehrere Lamas) des betreffenden Klosters über die Anerkennung.<br />
<br />
Tulkus müssen zwar in jedem Leben erneut in die Schule gehen und Kenntnisse erwerben, tun sich aber beim Erlernen geistiger Fähigkeiten sehr leicht oder besitzen sie bereits weitgehend von vornherein (Geistesruhe, meditative Fähigkeiten, Einsicht, andere besondere Fähigkeiten). Insgesamt fördert das tibetische System junge Mönche und Nonnen sehr individuell nach ihren geistigen Fähigkeiten, wonach die Tulku-Anerkennung nur ein Aspekt dieser Förderung ist.<br />
<br />
== Geschichte des Tulku-Systems ==<br />
<br />
Das tibetische Tulku-System besteht seit vielen Jahrhunderten, und so hat man heute unter den berühmtesten Tulkus beispielsweise den "14." [[Dalai Lama]] oder den "17." [[Karmapa]]. Insgesamt gibt es ca. 1000 Tulkus. Je nach Art ihrer spirituellen Schwerpunktsetzung bezeichnet man diese Tulkus auch als Wiedergeburt eines bestimmten [[Bodhisattva]]; der Dalai Lama beispielsweise gilt als Verkörperung des Bodhisattva [[Avalokiteshvara]], der unter anderem als Beschützer Tibets gesehen wird. <br />
<br />
== Genauere Begriffserklärung ==<br />
<br />
Der Begriff 'Tulku' ('Ausstrahlungskörper') bezieht sich wörtlich auf jeden physischen Körper, den ein Wesen innehat, er hat also hier die Sonderbedeutung 'Tulku eines bewussten/besonderen Wesens'. Dass man Tulkus anerkennt, ist eine tibetisch-mongolisch-chinesische Besonderheit, die zwar grundsätzlich entbehrlich ist, jedoch auch nicht im Widerspruch zur buddhistischen Lehre steht, denn natürlich können manche Praktizierende von Geburt an aufgrund ihrer früheren Übung bereits sehr viel weiter fortgeschritten sein als andere. <br />
<br />
Die Realisation (tatsächliche Verinnerlichung) von Geistesruhe, [[Bodhichitta]], oder Einsicht in die [[Shunyata|Leerheit]] werden gemeinhin die Gründe dafür sein, dass Schüler die Wiedergeburt ihres Lehrers nach dessen Tod suchen. In der Volksrepublik China werden ''Maßnahmen zum Management der Reinkarnation lebendiger Buddhas'' ergriffen.<ref>[http://www.china-intern.de/page/tibet/1201826801.html china-intern: Chinas KP-Regierung ergreift Maßnahmen zum Management der Reinkarnation lebendiger Buddhas]</ref><br />
<br />
=== Abgrenzung ===<br />
<br />
Abzugrenzen ist der Tulku-Titel von anderen buddhistischen Würden wie [[Geshe]], (Gelehrter; einer, der viel gelernt hat), Khempo (Klosterabt), [[Lama (Buddhismus)|Lama]] (spiritueller Lehrer), [[Bhikkhu|Mönch]]/[[Bhikkhuni|Nonne]] (jemand mit bestimmten Gelübden), [[Yogi]] (ein fortgeschrittener Übender des [[Tantrayana]]). Tulkus können jeden dieser Titel im Leben erwerben, 'Tulku' sind sie (per gesellschaftlicher Anerkennung) von Geburt an.<br />
<br />
== Im Westen bekannte Tulkus ==<br />
*[[Dalai Lama]]<br />
*[[Panchen Lama|Panchen Rinpoche]]<br />
*[[Chagdud Tulku]]<br />
*[[Dilgo Khyentse]]<br />
*[[Pema Lingpa Tradition|Gangteng Tulku]]<br />
*[[Karmapa]]<br />
*[[Shamarpa]]<br />
*[[Karma Pakshi]]<br />
*[[Ringu Tulku]] Rinpoche<br />
*[[Tarab Tulku XI.]]<br />
*[[Tulku Thondup]]<br />
*[[Steven Seagal]]<ref>[[Penor Rinpoche]]: [http://www.sangyetashiling.dk/kt/seagal.htm sangyetashiling: The Action Lama]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
[[Sogyal Rinpoche]]: ''Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben. Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod''. 3. Auflage. O. W. Barth Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN <br />
3502611130<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<br />
<references /><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Wiedergeburt]]<br />
*[[Reinkarnation]]<br />
*[[Avatara]]<br />
<br />
[[Kategorie:Buddhismus in Tibet]]<br />
[[Kategorie:Vajrayana]]<br />
[[Kategorie:Buddhistischer Titel]]<br />
<br />
[[cs:Tulku]]<br />
[[en:Tulku]]<br />
[[es:Tulku]]<br />
[[fi:Tulku]]<br />
[[fr:Tulku]]<br />
[[nl:Tulku]]<br />
[[pl:Tulku]]<br />
[[pt:Tulku]]<br />
[[ru:Тулку]]<br />
[[sk:Tulku]]<br />
[[vi:Hóa thân (Phật giáo)]]<br />
[[zh:活佛]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gr%C3%BCezi&diff=43272941Grüezi2008-03-03T21:15:14Z<p>Polyhedron: IPA ändern</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
'''Grüezi''' {{IPA|['ɡrʏetsʰi]}} ist die üblichste höfliche Grussformel in Teilen der deutschsprachigen [[Schweiz]]. In einigen Dialekten existieren auch Varianten wie „Grüessech“ oder „Griezi“. <br />
Das Wort entstand durch eine Verkürzung des früheren „Ich grüsse Sie“ bzw. im Falle von „Grüessech“ „Ich grüsse Euch“.<br />
''Grüe'' = Grüsse plus ''zi'' = Sie. Mit der Zeit wurde das „Ich“ von „''Ich'' grüsse Sie“ weggelassen.<br />
<br />
== Gebrauch ==<br />
''Grüezi'' wird gegenüber unbekannten Personen sowie als Höflichkeitsform benutzt. Es wird ausschliesslich zur Begrüssung, niemals aber beim Abschied verwendet. Für Personen, die man duzt, wird ''Grüezi'' ebenfalls nicht verwendet. Stattdessen werden entweder "Grüessdi" ([[Berndeutsch]]), aber auch „[[Ahoi|Hoi]]“, „[[Hallo]]“, „Ciao“, „[[Salü]]“ (von frz. ''salut'') oder ähnliche Formen benutzt. Ist der Nachname der begrüssten Person bekannt, wird oft mit „Grüezi Herr/Frau Muster“ gegrüsst. Wenn nicht, kann auch „Grüezi wohl“ gesagt werden.<br />
<br />
''Grüezi'' ist zeitunabhängig, d.&nbsp;h., man kann es den ganzen Tag benutzen. <br />
In Briefen wird diese Grussformel selten benutzt.<br />
<br />
Im deutschen Teil des [[Kanton Wallis|Kantons Wallis]] (Oberwallis) wird "Grüezi" auch als (nicht bösgemeintes) Schimpfwort für die übrigen Deutschschweizer benutzt.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|grüezi}}<br />
<br />
[[Kategorie:Grußhandlung]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mandarin&diff=41539998Mandarin2008-01-23T12:20:37Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>'''Mandarin''' steht für:<br />
<br />
* [[Mandarin (Titel)]], einen Beamtentitel im kaiserlichen China<br />
* [[Guanhua]] oder [[nordchinesischer Dialekt]], ein chinesischer Dialekt, der [[Hochchinesisch]] einschließt. Weil Hochchinesisch der häufigst benutzte Guanhua-Dialekt ist, wird Hochchinesisch oft Mandarin gemeint.<br />
<br />
<br />
'''Siehe auch:''' <br />
* [[Mandarine]]<br />
{{Wiktionary|Mandarin}}<br />
<br />
{{Begriffsklärung}}<br />
<br />
[[da:Mandarin (flertydig)]]<br />
[[en:Mandarin]]<br />
[[fi:Mandariini (täsmennyssivu)]]<br />
[[fr:Mandarin]]<br />
[[ja:マンダリン]]<br />
[[nl:Mandarijn]]<br />
[[nn:Mandarin (fleirtyding)]]<br />
[[no:Mandarin]]<br />
[[pt:Mandarim]]<br />
[[ru:Мандарин (значения)]]<br />
[[sv:Mandarin]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konferenz_von_Lushan&diff=39986442Konferenz von Lushan2007-12-12T15:00:07Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>Die '''Konferenz von Lushan''' (廬山會議, 庐山会议) war ein Treffen der führenden kommunistischen Kader im Juli 1959 in dem Erholungsort [[Lushan]] in der Provinz [[Jiangxi]], [[Volksrepublik China]]. Sie wurde berühmt aufgrund zweier miteinander verknüpfter Ereignisse: der Absetzung [[Peng Dehuai]]s als Verteidigungsminister und der Bekräftigung der eigentlich als falsch erkannten Strategie des [[Großer Sprung nach vorn|Großen Sprungs nach vorn]].<br />
<br />
== Vorgeschichte ==<br />
Die Vorbereitungen zum Großen Sprung nach vorn begannen im Winter 1957/58, als man einige Genossenschaften, die bis dahin vorherrschende Organisationsform in der Landwirtschaft, zu größeren Einheiten zusammenfasste. Im Laufe des Jahres 1958 gingen die 740 000 Genossenschaften und Kollektive in 26 000 Kommunen auf.<ref>Spence:2001, S.683</ref> Bereits im Herbst 1958 gab es erste ernsthafte Schwierigkeiten auf dem Land, die unter anderem dazu führten, dass einzelne Kommunen Teile ihrer Strukturen wieder zurückbauten bzw. Abstand von der Absolutheit zentraler Kommunegedanken nahmen und private Landbewirtschaftung und private Versorgung und Betreuung wieder zuließen.<ref>Dreyer:1996, S.98</ref> Auf der politischen Ebene fand im November 1958 ein Treffen der Führungsspitze der [[Kommunistische Partei Chinas|KPCh]] in [[Wuhan]] statt, aus dessen Protokollen indirekt hervorgeht, dass man sich über Fehlentwicklungen des Großen Sprungs nach vorn im Klaren war. In den Dokumenten finden sich Hinweise, wie den negativen Auswirkungen begegnet werden und die Bewegung in wirtschaftlich verträgliche Bahnen gelenkt werden sollte. Fehler wurden auch von [[Mao Zedong]], dem der Große Sprung ein Hauptanliegen war, zugegeben.<ref>Meisner:2007, S.151</ref> Ein Ergebnis dieses Treffens war der Rücktritt Maos vom Posten des Parteivorsitzenden. Diese Position sollte von [[Liu Shaoqi]] übernommen werden, der das Amt im Frühjahr 1959 antrat. Eine wesentliche Korrektur des Großen Sprunges fand jedoch trotz der zaghaften Begrenzungsversuche vom November 1958 nicht statt.<br />
<br />
== Peng Dehuais Reise aufs Land ==<br />
Anfang des Jahres 1959 unternahm Peng Dehuai, der damalige Verteidigungsminister, wie andere Politiker während des Großen Sprunges auch, eine Reise über Land. Dabei wurde deutlich, dass die Bewegung keineswegs die großartigen Ergebnisse hervorbrachte, die nach [[Peking]] gemeldet wurden. Peng konnte sich davon überzeugen, dass die Hinterhofstahlherstellung zu Ausschussware führte und die Ernten lediglich ganz normal ausgefallen waren. Aufgrund der Verschiebung der wirtschaftlichen Ausrichtung erfuhr die eigentliche Aufgabe der Bauern, die Acker- und Viehwirtschaft, weniger Aufmerksamkeit, bisweilen sogar erhebliche Vernachlässigung. Angespornt von den Meldungen des angeblichen Nahrungsmittelüberschusses wurde auch der Nahrungsmittelkonsum angeheizt, was bereits Anfang 1959 zu regionaler Lebensmittelknappheit und Problemen bei der Grundversorgung mit materiellen Gütern führte. Peng Dehuai sah dies unter anderem in seinem Heimatdorf, wo insbesondere Alte und Kinder unter der Versorgungslage litten und die Bauern schweigend aber erbittert die ihnen von der Bewegung diktierten Lebensumstände wie die Versorgung in Kantinen, die Aufgabe des privaten Familienlebens und die Militarisierung der täglichen Existenz ertrugen. Sie offenbarten auch die erzwungene Übertreibung bei der Meldung von Produktionsergebnissen, da eine zu niedrige Zahl womöglich eine Stigmatisierung als Rechtsabweichler nach sich zog.<ref>Short:1999, S.493</ref> Peng besuchte außerdem Mao Zedongs Heimatdorf [[Shaoshan]], dem es deutlich besser ging und in dem es tatsächlich eine Produktionssteigerung gegeben hatte. Allerdings war dies vor allem massiver staatlicher Unterstützung durch Kredite zu verdanken. <br />
Zusätzliche Indikatoren, dass der Große Sprung aus dem Ruder lief, waren für Peng Dehuai direkt bei der [[Volksbefreiungsarmee]] zu finden, deren Führer er als Verteidigungsminister de facto war. Einerseits gab es Hilfslieferungen in vom Hunger betroffene Gebiete, die von der VBA durchgeführt wurden, andererseits breiteten sich Gerüchte in der Armee aus, deren Rekruten hauptsächlich Bauernsöhne waren, die Nachrichten über die problematische Lage von zu Hause erhielten.<ref>Short:1999, S.494f.</ref><br />
<br />
== Die Konferenz ==<br />
Die Konferenz begann am 2. Juli 1959 mit informellen Gesprächen und Arbeitsgruppen, in denen alle Aspekte des großen Sprunges diskutiert werden sollten.<ref>Spence:2003, S.201</ref> Peng Dehuai wollte seine Teilnahme zunächst absagen, da er gerade von einer sechswöchigen Reise durch die [[Sowjetunion]] und Osteuropa zurückgekehrt war, wurde aber von Mao Zedong gedrängt, teilzunehmen.<ref>Short:1999, S.495</ref> In den Gesprächen seiner Arbeitsgruppe äußerte sich Peng zu seinen Erlebnissen vom Jahresanfang, zu den Schlüssen, die er daraus gezogen hatte als auch zu einem Gespräch mit Mao Zedong zu diesem Thema. Unter anderem wurde sichtbar, wie unterschiedlich Mao und Peng die Lage in Shaoshan beurteilten. Während Mao nach einem Besuch in seinem Heimatdorf eine Eloge auf den großen Sprung mit historischen Anklängen verfasste <ref>Dieses (S. 141) und andere Gedichte sind nachzulesen in: Grimm:1968</ref>, machte Peng in seiner Arbeitsgruppe deutlich, dass es nicht schwer war, herauszufinden, dass es zwar eine Produktionssteigerung gegeben habe, die aber deutlich unter dem lag, was für das Dorf angegeben wurde. Die tatsächliche Steigerung von 16% sei jedoch nur aufgrund von Subventionen und Krediten zustande gekommen. Peng berichtete außerdem, dass er Mao Zedong darauf angesprochen habe, dieser verneinte jedoch, darüber Informationen erhalten zu haben. Peng äußerte in der Gruppe die Vermutung, dass Mao sehr wohl wusste, wie die Ergebnisse in Shaoshan zustande kamen.<ref>Chang:2005, S.588f., aus den Protokollen der Reden Peng Dehuais in Lushan</ref> Der später häufiger geäußerten Vermutung, Mao konnte über die Auswirkungen des Großen Sprunges nicht Bescheid wissen, da ihm nur die geschönten Zahlen vorgelegt wurden und er auf seinen Reisen nur die aufgehübschte Fassade zu sehen bekam, widerspricht auch der eher bedächtige Maurice Meisner in seiner Mao-Biografie von 2007: „Er war ein zu kluger Beobachter des ländlichen Lebens als dass er nicht um den Unterschied zwischen einem echten und einem potemkischen Dorf wusste. Wenn er getäuscht wurde, dann nur, weil er getäuscht werden wollte.“<ref>Meisner:2007, S.156, Übersetzung aus dem Englischen durch [[Benutzer:Blaue Orchidee]]. Originalzitat: „He was too astute an observer of rural life not to know the difference between a real village and a Potemkin village. If he was deceived, it was only because he wished to be.“</ref><br />
<br />
=== Der Brief ===<br />
Einige Tage nach dem Beginn der informellen Gespräche verfasste Peng Dehuai einen Brief, in dem er seine Gedanken und Analysen zum Großen Sprung darlegte und adressierte ihn an Mao Zedong. Er gab ihn am 13. Juli in Maos Büro ab. In diesem Brief, der eine Mischung aus Lob und Kritik für die Politik und die bisherigen Ergebnisse des Großen Sprungs war <ref>Short:1999, S.495</ref> sprach Peng auch die Fehlentwicklungen und negativen Auswüchse an: so sei der Große Sprung trotz der erreichten Produktionssteigerungen eine Angelegenheit von ''Verlust und Gewinn'' gewesen – Peng änderte hier die Reihenfolge der beiden Begriffe wohl bewusst. Unter anderem sei es zu erheblichen Übertreibungen gekommen, es habe Fehler bei der Stahlherstellung gegeben und die gemachten Vorgaben zur Durchführung der Bewegung seien wohl unzureichend gewesen. Auch sei es, wie es in der Sprache jener Zeit heißt, „zu linksabweichlerischen Fehleinschätzungen gekommen, die man als kleinbürgerlichen Fanatismus bezeichnen könne“.<ref>Inhaltsangabe des Briefes und Zitate aus Spence: Mao. S. 201f.</ref> Obwohl Peng diesen Brief lediglich an Mao persönlich richtete und um eine ebensolche Einschätzung und Bewertung seiner Ansichten bat, ließ Mao Zedong diesen Brief vervielfältigen und am 17. Juli an alle Teilnehmer des Treffens verteilen. Dies wurde zunächst als Zeichen dafür gedeutet, dass Pengs Ansichten eine Grundlage für weitere Diskussionen sein könnten, so dass sich in den nächsten Tagen einige Anwesende mit unterstützenden Beiträgen zu Wort melden, darunter [[Zhang Wentian]], [[Li Xiannian]] und [[Chen Yi]].<ref>Short:1999, S.496</ref><br />
<br />
=== Die Verurteilung Peng Dehuais ===<br />
==== Die Tagung des Politbüros ====<br />
Im Verlauf des offiziellen Teils des Treffens, der Tagung des [[Politbüro]]s, hielt Mao am 23. Juli eine Rede, in deren Verlauf allen Anwesenden bewusst wurde, dass Pengs Ansichten nicht erwünscht waren. Er beschuldigte Peng der Bildung einer rechtsopportunistischen Clique, der prinzipienlosen parteiinternen Aktivität und erhob den Vorwurf, dass Peng während seines kürzlichen Aufenthaltes in der Sowjetunion [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschow]] Daten geliefert habe, die es dem sowjetischen Staatschef erlaubten, sich in einer Rede über die Kommunen lustig zu machen.<ref>Spence:2001, S.686</ref> Tatsächlich hatte Peng Dehuai dieses Thema wohl bei seinem Besuch nicht nur in der Sowjetunion sondern auch auf anderen Stationen seiner Osteuropareise angesprochen.<ref>Chang:2005, S.581f.</ref> Was Mao den Vorwurf des Verrats leicht machte, war eine taiwanesische Agenturmeldung, die die wenig unterstützenden Worte Chruschtschows verbreitete. Mao ließ diese Meldung ebenfalls verteilen, die Pengs konterrevolutionäre Gesinnung, die dem Feind in die Hände arbeitete, offenbaren sollte.<ref>Short:1999, S.497</ref> Gleichzeitig räumte Mao ein, dass bislang während des Großen Sprungs Fehler gemacht wurden. So sei die staatliche Planung zusammengebrochen, die Kampagne zur Stahlherstellung, als deren Folge es zur Katastrophe kam, sei seine persönliche Verantwortung und die Kommunen wurden zur schnell aufgebaut.<ref>Meisner:2007, S.153</ref> Obwohl seine Rede von Historikern als sprunghaft und improvisiert charakterisiert wird, verbindet er dieses Eingeständnis, das die Hauptkritikpunkte Pengs aufgreift, offensichtlich argumentativ geschickt mit einer Referenz an die theoretischen Gestalter des ideologischen Rahmens, in dem sich die Partei bewegt. So hätten schließlich auch Lenin und Marx selbst Fehler gemacht, wären ungeduldig gewesen, hätten Dinge prophezeit, die so nicht eingetreten wären und damit sich ebenfalls des kleinbürgerlichen Fanatismus schuldig gemacht. Selbst Konfuzius sei nicht frei von Fehlern und überzogenen Erwartungen gewesen. Es wäre also gut möglich, dass der mit dem großen Sprung nach vorn angestrebte Übergang zum Kommunismus noch etwas länger dauern und anstrengender werden würde als zunächst angenommen. Dennoch sei Pengs Brief ein Irrtum in Hinblick auf die politische Linie. Mao vergleicht Pengs „Irrtum“ mit denen von [[Li Lisan]], der nach 1930 keine bedeutende Rolle mehr in der Partei spielte, [[Wang Ming]], der 1956 in die Sowjetunion ins Exil ging, und Gao Gang, der nach Ambitionen auf den Posten Liu Shaoqis 1954 Suizid verübte, und nimmt damit eine eindeutige Einordnung von Pengs Brief vor.<ref>Short:1999, S.497</ref> Mao bestand darauf, dass die Grundlagen des großen Sprungs in die richtige Richtung gingen und stellte die Versammlung vor die Wahl, sich entweder für den Großen Sprung und damit für ihn einzusetzen oder aber zu schwanken, und sich Peng Dehuai anzuschließen. Sollten die Anwesen sich für letzteres entscheiden, so würde er, Mao, in die Berge gehen, die Bauern erneut mobilisieren und einen Guerillakrieg gegen die Regierung führen. Diese Drohung des mittlerweile 65-jährigen mag vor allem eine dramatische Zuspitzung gewesen sein<ref>Meisner:2007, S.154</ref>, aber sie vermittelte die eindeutige Botschaft – er oder ich und ohne mich droht der Zusammenbruch.<br />
<br />
==== Das Plenum des Zentralkomitees ====<br />
Die eigentliche Konferenz endet am 30. Juli, am nächsten Tag begann das eigens einberufene Plenum des [[Zentralkomitee]]s, das die über die Abberufung Pengs beschließen konnte. Peng und seine Unterstützer hatten keine Chance mehr, ihre Eliminierung von der politischen Bühne zu verhindern. Die erhobenen Vorwürfe wogen schwer und es fand sich fast niemand, dessen politisches Gewicht groß genug war, um bei der Äußerung eines kritischen Gedanken nicht sofort seine Existenz zu riskieren. Lediglich [[Zhu De]], neben Mao und Peng einer der drei großen Armeeführer aus der Bürgerkriegszeit, sprach sich für eine Mäßigung aus, was er wenig später mit einer Selbstkritik „wiedergutmachen“ musste.<ref>Short:1999, S.498</ref> Peng Dehuai selbst unterzog sich in Lushan einer offenbar sehr erniedrigenden Selbstkritik in Bezug auf die im Brief geäußerten Ansichten – ein Schritt, den er später bereute.<ref>Short:1999, S.499</ref><br />
Es wurde beschlossen, dass Peng Dehuai und Zhang Wentian, der gemeinsam mit Peng in der Sowjetunion war, ihre Regierungsämter verlieren. Beide behielten jedoch ihre Mitgliedschaft im Politbüro, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass es für Mao zu diesem Zeitpunkt schwierig war, einen derart anerkannten und verdienten Mann wie Peng Dehuai in seiner gesellschaftlichen Existenz vollkommen zu vernichten.<ref>Short:1999, S.500</ref><br />
<br />
== Einordnung ==<br />
Die Absetzung Peng Dehuais als Verteidigungsminister war das nach außen sichtbare Ergebnis dieser Konferenz. Aber die Auswirkungen waren weitreichender.<br />
<br />
Jonathan Spence bezeichnet die Lushan-Konferenz als einen Wendepunkt in der Parteigeschichte, da hier erstmals öffentlich Kritik innerhalb des höchsten Kaderkreises an einer Strategie oder politischen Ausrichtung der Partei als persönlicher Angriff auf den Führungsrolle Mao Zedongs durch selbigen interpretiert und von niemandem hinterfragt wurde.<ref>Spence:2001, S.686</ref> Die Historiker sind sich weitgehend einig, dass sich hier endgültig ein Widerspruch als Regel manifestierte: Mao Zedong durfte sich selbst, andere Personen, Strategien und politische Ausrichtungen kritisieren, eine ebensolche Kritik durch andere musste jedoch vor ihm bestehen bzw. wurde auf die in Lushan demonstrierte Art behandelt. <br />
<br />
Des Weiteren wurde die Chance vertan, die Strategie des Großen Sprungs nach vorn zu überdenken und Richtungskorrekturen vorzunehmen oder die Bewegung zu beenden. Die Hungerkatastrophe und die erheblichen Versorgungsengpässe setzten sich bis 1961 fort.<br />
<br />
Die Kontrolle über die Armee lag nun wieder vollständig bei Mao Zedong, der den ihm zu diesem Zeitpunkt loyal ergebenen [[Lin Biao]] als Nachfolger von Peng Dehuai ins Spiel brachte. Gleichzeitig mit der Übernahme des Amtes als Verteidigungsminister durch Lin konnte man einen Bedeutungszuwachs der Armee als Macht- und Gestaltungsfaktor in der Innenpolitik beobachten<ref>Meisner:2007, S.156</ref>, was insbesondere in den Jahren vor und den ersten Jahren der [[Kulturrevolution]] zum Tragen kommen sollte.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Quellenübersicht ==<br />
*Chang June; Haliday, Jon: ''Mao. Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes.'' Karl Blessing 2005, S.577-593. ISBN 3-89667-200-2, ISBN 978-3-89667-200-1<br />
*Dreyer, June Teufel: ''China's Political System. Modernization and Tradition.'' 2nd edition, Allyn and Bacon 1996, S. 94-99. ISBN 0-333-66850-2<br />
*Grimm, Tilemann: ''Mao Tse-tung. Mit Bildzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Tilemann Grimm.'' Rowohlt 1968. ISBN 3-499-50141-4, ISBN 978-3-499-50141-8.<br />
*Meisner, Maurice: ''Mao Zedong. A Political and Intellectual Portait.'' Polity Press 2007, S. 151-157. ISBN 07456-3107-X, ISBN 978-07456-3107-3<br />
*Short, Philip: ''Mao. A Life.'' John Murray 2004. S. 493-502. ISBN 0-7195-6676-2<br />
*Spencer, Jonathan D.: ''Chinas Weg in die Moderne.'' Aktualisierte und erweiterte Ausgabe, Deutscher Taschenbuch 2001, S. 681-688. ISBN 3-423-30795-1<br />
*Spencer, Jonathan D.:''Mao.'' Claassen 2003, S. 189-205, ISBN 3-546-00261-X<br />
<br />
[[Kategorie:Chinesische Partei]]<br />
[[Kategorie:Kommunistische Partei]]<br />
[[Kategorie:Politik (Volksrepublik China)]]<br />
<br />
[[en:Lushan Conference]]<br />
[[ja:廬山会議]]<br />
[[zh:庐山会议]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konferenz_von_Lushan&diff=39986421Konferenz von Lushan2007-12-12T14:59:29Z<p>Polyhedron: /* Quellenübersicht */ +Links</p>
<hr />
<div>Die '''Konferenz von Lushan''' war ein Treffen der führenden kommunistischen Kader im Juli 1959 in dem Erholungsort [[Lushan]] in der Provinz [[Jiangxi]], [[Volksrepublik China]]. Sie wurde berühmt aufgrund zweier miteinander verknüpfter Ereignisse: der Absetzung [[Peng Dehuai]]s als Verteidigungsminister und der Bekräftigung der eigentlich als falsch erkannten Strategie des [[Großer Sprung nach vorn|Großen Sprungs nach vorn]].<br />
<br />
== Vorgeschichte ==<br />
Die Vorbereitungen zum Großen Sprung nach vorn begannen im Winter 1957/58, als man einige Genossenschaften, die bis dahin vorherrschende Organisationsform in der Landwirtschaft, zu größeren Einheiten zusammenfasste. Im Laufe des Jahres 1958 gingen die 740 000 Genossenschaften und Kollektive in 26 000 Kommunen auf.<ref>Spence:2001, S.683</ref> Bereits im Herbst 1958 gab es erste ernsthafte Schwierigkeiten auf dem Land, die unter anderem dazu führten, dass einzelne Kommunen Teile ihrer Strukturen wieder zurückbauten bzw. Abstand von der Absolutheit zentraler Kommunegedanken nahmen und private Landbewirtschaftung und private Versorgung und Betreuung wieder zuließen.<ref>Dreyer:1996, S.98</ref> Auf der politischen Ebene fand im November 1958 ein Treffen der Führungsspitze der [[Kommunistische Partei Chinas|KPCh]] in [[Wuhan]] statt, aus dessen Protokollen indirekt hervorgeht, dass man sich über Fehlentwicklungen des Großen Sprungs nach vorn im Klaren war. In den Dokumenten finden sich Hinweise, wie den negativen Auswirkungen begegnet werden und die Bewegung in wirtschaftlich verträgliche Bahnen gelenkt werden sollte. Fehler wurden auch von [[Mao Zedong]], dem der Große Sprung ein Hauptanliegen war, zugegeben.<ref>Meisner:2007, S.151</ref> Ein Ergebnis dieses Treffens war der Rücktritt Maos vom Posten des Parteivorsitzenden. Diese Position sollte von [[Liu Shaoqi]] übernommen werden, der das Amt im Frühjahr 1959 antrat. Eine wesentliche Korrektur des Großen Sprunges fand jedoch trotz der zaghaften Begrenzungsversuche vom November 1958 nicht statt.<br />
<br />
== Peng Dehuais Reise aufs Land ==<br />
Anfang des Jahres 1959 unternahm Peng Dehuai, der damalige Verteidigungsminister, wie andere Politiker während des Großen Sprunges auch, eine Reise über Land. Dabei wurde deutlich, dass die Bewegung keineswegs die großartigen Ergebnisse hervorbrachte, die nach [[Peking]] gemeldet wurden. Peng konnte sich davon überzeugen, dass die Hinterhofstahlherstellung zu Ausschussware führte und die Ernten lediglich ganz normal ausgefallen waren. Aufgrund der Verschiebung der wirtschaftlichen Ausrichtung erfuhr die eigentliche Aufgabe der Bauern, die Acker- und Viehwirtschaft, weniger Aufmerksamkeit, bisweilen sogar erhebliche Vernachlässigung. Angespornt von den Meldungen des angeblichen Nahrungsmittelüberschusses wurde auch der Nahrungsmittelkonsum angeheizt, was bereits Anfang 1959 zu regionaler Lebensmittelknappheit und Problemen bei der Grundversorgung mit materiellen Gütern führte. Peng Dehuai sah dies unter anderem in seinem Heimatdorf, wo insbesondere Alte und Kinder unter der Versorgungslage litten und die Bauern schweigend aber erbittert die ihnen von der Bewegung diktierten Lebensumstände wie die Versorgung in Kantinen, die Aufgabe des privaten Familienlebens und die Militarisierung der täglichen Existenz ertrugen. Sie offenbarten auch die erzwungene Übertreibung bei der Meldung von Produktionsergebnissen, da eine zu niedrige Zahl womöglich eine Stigmatisierung als Rechtsabweichler nach sich zog.<ref>Short:1999, S.493</ref> Peng besuchte außerdem Mao Zedongs Heimatdorf [[Shaoshan]], dem es deutlich besser ging und in dem es tatsächlich eine Produktionssteigerung gegeben hatte. Allerdings war dies vor allem massiver staatlicher Unterstützung durch Kredite zu verdanken. <br />
Zusätzliche Indikatoren, dass der Große Sprung aus dem Ruder lief, waren für Peng Dehuai direkt bei der [[Volksbefreiungsarmee]] zu finden, deren Führer er als Verteidigungsminister de facto war. Einerseits gab es Hilfslieferungen in vom Hunger betroffene Gebiete, die von der VBA durchgeführt wurden, andererseits breiteten sich Gerüchte in der Armee aus, deren Rekruten hauptsächlich Bauernsöhne waren, die Nachrichten über die problematische Lage von zu Hause erhielten.<ref>Short:1999, S.494f.</ref><br />
<br />
== Die Konferenz ==<br />
Die Konferenz begann am 2. Juli 1959 mit informellen Gesprächen und Arbeitsgruppen, in denen alle Aspekte des großen Sprunges diskutiert werden sollten.<ref>Spence:2003, S.201</ref> Peng Dehuai wollte seine Teilnahme zunächst absagen, da er gerade von einer sechswöchigen Reise durch die [[Sowjetunion]] und Osteuropa zurückgekehrt war, wurde aber von Mao Zedong gedrängt, teilzunehmen.<ref>Short:1999, S.495</ref> In den Gesprächen seiner Arbeitsgruppe äußerte sich Peng zu seinen Erlebnissen vom Jahresanfang, zu den Schlüssen, die er daraus gezogen hatte als auch zu einem Gespräch mit Mao Zedong zu diesem Thema. Unter anderem wurde sichtbar, wie unterschiedlich Mao und Peng die Lage in Shaoshan beurteilten. Während Mao nach einem Besuch in seinem Heimatdorf eine Eloge auf den großen Sprung mit historischen Anklängen verfasste <ref>Dieses (S. 141) und andere Gedichte sind nachzulesen in: Grimm:1968</ref>, machte Peng in seiner Arbeitsgruppe deutlich, dass es nicht schwer war, herauszufinden, dass es zwar eine Produktionssteigerung gegeben habe, die aber deutlich unter dem lag, was für das Dorf angegeben wurde. Die tatsächliche Steigerung von 16% sei jedoch nur aufgrund von Subventionen und Krediten zustande gekommen. Peng berichtete außerdem, dass er Mao Zedong darauf angesprochen habe, dieser verneinte jedoch, darüber Informationen erhalten zu haben. Peng äußerte in der Gruppe die Vermutung, dass Mao sehr wohl wusste, wie die Ergebnisse in Shaoshan zustande kamen.<ref>Chang:2005, S.588f., aus den Protokollen der Reden Peng Dehuais in Lushan</ref> Der später häufiger geäußerten Vermutung, Mao konnte über die Auswirkungen des Großen Sprunges nicht Bescheid wissen, da ihm nur die geschönten Zahlen vorgelegt wurden und er auf seinen Reisen nur die aufgehübschte Fassade zu sehen bekam, widerspricht auch der eher bedächtige Maurice Meisner in seiner Mao-Biografie von 2007: „Er war ein zu kluger Beobachter des ländlichen Lebens als dass er nicht um den Unterschied zwischen einem echten und einem potemkischen Dorf wusste. Wenn er getäuscht wurde, dann nur, weil er getäuscht werden wollte.“<ref>Meisner:2007, S.156, Übersetzung aus dem Englischen durch [[Benutzer:Blaue Orchidee]]. Originalzitat: „He was too astute an observer of rural life not to know the difference between a real village and a Potemkin village. If he was deceived, it was only because he wished to be.“</ref><br />
<br />
=== Der Brief ===<br />
Einige Tage nach dem Beginn der informellen Gespräche verfasste Peng Dehuai einen Brief, in dem er seine Gedanken und Analysen zum Großen Sprung darlegte und adressierte ihn an Mao Zedong. Er gab ihn am 13. Juli in Maos Büro ab. In diesem Brief, der eine Mischung aus Lob und Kritik für die Politik und die bisherigen Ergebnisse des Großen Sprungs war <ref>Short:1999, S.495</ref> sprach Peng auch die Fehlentwicklungen und negativen Auswüchse an: so sei der Große Sprung trotz der erreichten Produktionssteigerungen eine Angelegenheit von ''Verlust und Gewinn'' gewesen – Peng änderte hier die Reihenfolge der beiden Begriffe wohl bewusst. Unter anderem sei es zu erheblichen Übertreibungen gekommen, es habe Fehler bei der Stahlherstellung gegeben und die gemachten Vorgaben zur Durchführung der Bewegung seien wohl unzureichend gewesen. Auch sei es, wie es in der Sprache jener Zeit heißt, „zu linksabweichlerischen Fehleinschätzungen gekommen, die man als kleinbürgerlichen Fanatismus bezeichnen könne“.<ref>Inhaltsangabe des Briefes und Zitate aus Spence: Mao. S. 201f.</ref> Obwohl Peng diesen Brief lediglich an Mao persönlich richtete und um eine ebensolche Einschätzung und Bewertung seiner Ansichten bat, ließ Mao Zedong diesen Brief vervielfältigen und am 17. Juli an alle Teilnehmer des Treffens verteilen. Dies wurde zunächst als Zeichen dafür gedeutet, dass Pengs Ansichten eine Grundlage für weitere Diskussionen sein könnten, so dass sich in den nächsten Tagen einige Anwesende mit unterstützenden Beiträgen zu Wort melden, darunter [[Zhang Wentian]], [[Li Xiannian]] und [[Chen Yi]].<ref>Short:1999, S.496</ref><br />
<br />
=== Die Verurteilung Peng Dehuais ===<br />
==== Die Tagung des Politbüros ====<br />
Im Verlauf des offiziellen Teils des Treffens, der Tagung des [[Politbüro]]s, hielt Mao am 23. Juli eine Rede, in deren Verlauf allen Anwesenden bewusst wurde, dass Pengs Ansichten nicht erwünscht waren. Er beschuldigte Peng der Bildung einer rechtsopportunistischen Clique, der prinzipienlosen parteiinternen Aktivität und erhob den Vorwurf, dass Peng während seines kürzlichen Aufenthaltes in der Sowjetunion [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschow]] Daten geliefert habe, die es dem sowjetischen Staatschef erlaubten, sich in einer Rede über die Kommunen lustig zu machen.<ref>Spence:2001, S.686</ref> Tatsächlich hatte Peng Dehuai dieses Thema wohl bei seinem Besuch nicht nur in der Sowjetunion sondern auch auf anderen Stationen seiner Osteuropareise angesprochen.<ref>Chang:2005, S.581f.</ref> Was Mao den Vorwurf des Verrats leicht machte, war eine taiwanesische Agenturmeldung, die die wenig unterstützenden Worte Chruschtschows verbreitete. Mao ließ diese Meldung ebenfalls verteilen, die Pengs konterrevolutionäre Gesinnung, die dem Feind in die Hände arbeitete, offenbaren sollte.<ref>Short:1999, S.497</ref> Gleichzeitig räumte Mao ein, dass bislang während des Großen Sprungs Fehler gemacht wurden. So sei die staatliche Planung zusammengebrochen, die Kampagne zur Stahlherstellung, als deren Folge es zur Katastrophe kam, sei seine persönliche Verantwortung und die Kommunen wurden zur schnell aufgebaut.<ref>Meisner:2007, S.153</ref> Obwohl seine Rede von Historikern als sprunghaft und improvisiert charakterisiert wird, verbindet er dieses Eingeständnis, das die Hauptkritikpunkte Pengs aufgreift, offensichtlich argumentativ geschickt mit einer Referenz an die theoretischen Gestalter des ideologischen Rahmens, in dem sich die Partei bewegt. So hätten schließlich auch Lenin und Marx selbst Fehler gemacht, wären ungeduldig gewesen, hätten Dinge prophezeit, die so nicht eingetreten wären und damit sich ebenfalls des kleinbürgerlichen Fanatismus schuldig gemacht. Selbst Konfuzius sei nicht frei von Fehlern und überzogenen Erwartungen gewesen. Es wäre also gut möglich, dass der mit dem großen Sprung nach vorn angestrebte Übergang zum Kommunismus noch etwas länger dauern und anstrengender werden würde als zunächst angenommen. Dennoch sei Pengs Brief ein Irrtum in Hinblick auf die politische Linie. Mao vergleicht Pengs „Irrtum“ mit denen von [[Li Lisan]], der nach 1930 keine bedeutende Rolle mehr in der Partei spielte, [[Wang Ming]], der 1956 in die Sowjetunion ins Exil ging, und Gao Gang, der nach Ambitionen auf den Posten Liu Shaoqis 1954 Suizid verübte, und nimmt damit eine eindeutige Einordnung von Pengs Brief vor.<ref>Short:1999, S.497</ref> Mao bestand darauf, dass die Grundlagen des großen Sprungs in die richtige Richtung gingen und stellte die Versammlung vor die Wahl, sich entweder für den Großen Sprung und damit für ihn einzusetzen oder aber zu schwanken, und sich Peng Dehuai anzuschließen. Sollten die Anwesen sich für letzteres entscheiden, so würde er, Mao, in die Berge gehen, die Bauern erneut mobilisieren und einen Guerillakrieg gegen die Regierung führen. Diese Drohung des mittlerweile 65-jährigen mag vor allem eine dramatische Zuspitzung gewesen sein<ref>Meisner:2007, S.154</ref>, aber sie vermittelte die eindeutige Botschaft – er oder ich und ohne mich droht der Zusammenbruch.<br />
<br />
==== Das Plenum des Zentralkomitees ====<br />
Die eigentliche Konferenz endet am 30. Juli, am nächsten Tag begann das eigens einberufene Plenum des [[Zentralkomitee]]s, das die über die Abberufung Pengs beschließen konnte. Peng und seine Unterstützer hatten keine Chance mehr, ihre Eliminierung von der politischen Bühne zu verhindern. Die erhobenen Vorwürfe wogen schwer und es fand sich fast niemand, dessen politisches Gewicht groß genug war, um bei der Äußerung eines kritischen Gedanken nicht sofort seine Existenz zu riskieren. Lediglich [[Zhu De]], neben Mao und Peng einer der drei großen Armeeführer aus der Bürgerkriegszeit, sprach sich für eine Mäßigung aus, was er wenig später mit einer Selbstkritik „wiedergutmachen“ musste.<ref>Short:1999, S.498</ref> Peng Dehuai selbst unterzog sich in Lushan einer offenbar sehr erniedrigenden Selbstkritik in Bezug auf die im Brief geäußerten Ansichten – ein Schritt, den er später bereute.<ref>Short:1999, S.499</ref><br />
Es wurde beschlossen, dass Peng Dehuai und Zhang Wentian, der gemeinsam mit Peng in der Sowjetunion war, ihre Regierungsämter verlieren. Beide behielten jedoch ihre Mitgliedschaft im Politbüro, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass es für Mao zu diesem Zeitpunkt schwierig war, einen derart anerkannten und verdienten Mann wie Peng Dehuai in seiner gesellschaftlichen Existenz vollkommen zu vernichten.<ref>Short:1999, S.500</ref><br />
<br />
== Einordnung ==<br />
Die Absetzung Peng Dehuais als Verteidigungsminister war das nach außen sichtbare Ergebnis dieser Konferenz. Aber die Auswirkungen waren weitreichender.<br />
<br />
Jonathan Spence bezeichnet die Lushan-Konferenz als einen Wendepunkt in der Parteigeschichte, da hier erstmals öffentlich Kritik innerhalb des höchsten Kaderkreises an einer Strategie oder politischen Ausrichtung der Partei als persönlicher Angriff auf den Führungsrolle Mao Zedongs durch selbigen interpretiert und von niemandem hinterfragt wurde.<ref>Spence:2001, S.686</ref> Die Historiker sind sich weitgehend einig, dass sich hier endgültig ein Widerspruch als Regel manifestierte: Mao Zedong durfte sich selbst, andere Personen, Strategien und politische Ausrichtungen kritisieren, eine ebensolche Kritik durch andere musste jedoch vor ihm bestehen bzw. wurde auf die in Lushan demonstrierte Art behandelt. <br />
<br />
Des Weiteren wurde die Chance vertan, die Strategie des Großen Sprungs nach vorn zu überdenken und Richtungskorrekturen vorzunehmen oder die Bewegung zu beenden. Die Hungerkatastrophe und die erheblichen Versorgungsengpässe setzten sich bis 1961 fort.<br />
<br />
Die Kontrolle über die Armee lag nun wieder vollständig bei Mao Zedong, der den ihm zu diesem Zeitpunkt loyal ergebenen [[Lin Biao]] als Nachfolger von Peng Dehuai ins Spiel brachte. Gleichzeitig mit der Übernahme des Amtes als Verteidigungsminister durch Lin konnte man einen Bedeutungszuwachs der Armee als Macht- und Gestaltungsfaktor in der Innenpolitik beobachten<ref>Meisner:2007, S.156</ref>, was insbesondere in den Jahren vor und den ersten Jahren der [[Kulturrevolution]] zum Tragen kommen sollte.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Quellenübersicht ==<br />
*Chang June; Haliday, Jon: ''Mao. Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes.'' Karl Blessing 2005, S.577-593. ISBN 3-89667-200-2, ISBN 978-3-89667-200-1<br />
*Dreyer, June Teufel: ''China's Political System. Modernization and Tradition.'' 2nd edition, Allyn and Bacon 1996, S. 94-99. ISBN 0-333-66850-2<br />
*Grimm, Tilemann: ''Mao Tse-tung. Mit Bildzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Tilemann Grimm.'' Rowohlt 1968. ISBN 3-499-50141-4, ISBN 978-3-499-50141-8.<br />
*Meisner, Maurice: ''Mao Zedong. A Political and Intellectual Portait.'' Polity Press 2007, S. 151-157. ISBN 07456-3107-X, ISBN 978-07456-3107-3<br />
*Short, Philip: ''Mao. A Life.'' John Murray 2004. S. 493-502. ISBN 0-7195-6676-2<br />
*Spencer, Jonathan D.: ''Chinas Weg in die Moderne.'' Aktualisierte und erweiterte Ausgabe, Deutscher Taschenbuch 2001, S. 681-688. ISBN 3-423-30795-1<br />
*Spencer, Jonathan D.:''Mao.'' Claassen 2003, S. 189-205, ISBN 3-546-00261-X<br />
<br />
[[Kategorie:Chinesische Partei]]<br />
[[Kategorie:Kommunistische Partei]]<br />
[[Kategorie:Politik (Volksrepublik China)]]<br />
<br />
[[en:Lushan Conference]]<br />
[[ja:廬山会議]]<br />
[[zh:庐山会议]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Polyhedron&diff=35069971Benutzer:Polyhedron2007-08-01T17:01:45Z<p>Polyhedron: </p>
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<div>{{Babel|zh|en-3|de-2|fr-1}}<br />
<br />
Hallo, allerseits.<br />
<br />
Ich komme aus [[Beijing]], [[China]] und studiere [[Mikrobiologie]] in [[Bremen]].<br />
<br />
Wenn ihr Fragen über China habt, will ich euch gerne antworten... und da ich hier oft bin (vielleicht...), könnt ihr mir E-Mails schicken.<br />
<br />
Mein Deutsch ist noch ganz schlecht, aber ich mache Fortschritte! Wenn ich irgendwelche Grammatikfehler gemacht oder ungeeignete Wörter benutzt habe, sagt es mir bitte, Danke!<br />
<br />
Und wer sich mit mir unterhalten will, kann meine msn addieren: biopolyhedron in Heißer Mail punkt com (ist es richtig?).<br />
<br />
<br />
<br />
[[en:User:Polyhedron]]<br />
[[fr:User:Polyhedron]]<br />
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! Planctomyceten<br />
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! '''{{Taxonomy}}'''<br />
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| {{Genus}}en: || ''Blastopirellula''<br>''Gemmata''<br>''Isosphaera''<br>''Pirellula''<br>''Planctomyces''<br>''Rhodopirellula''<br>genus Candidatus ''Jettenia''<br>''Candidatus Scalindua''<br />
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|}<br />
<br />
Die '''Planctomycetes''' oder '''Planctomyceten''' bilden ein gut abgrenzbares [[Stamm (Biologie)|Phylum]] innerhalb der Domäne der [[Bakterien]].<br />
Sie wurden in den 1970er Jahren entdeckt. Seither hat man Planctomyceten fast überall in der Umwelt nachweisen können, viele Arten leben aquatisch, einige als Symbionten im Verdauungstrakt von [[Termiten]].<br><br />
Die wichtigsten Gattungen sind ''[[Planctomyces]]'', ''[[Pirellula]]'', ''[[Isosphaera]]'' und ''[[Gemmata]]''. <br />
<br />
Die Bakterien sind in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Die Zellen von ''Planctomyces'' sind extrem stark [[kompartiment]]iert und besitzen - ähnlich wie [[Eukaryoten]] - eine [[Membran]], die die DNA umgibt. Die Zellen sind gestielt und zeigen einen dimorphen Lebenszyklus, der auch von ''[[Caulobacter]]'' bekannt ist: Eine sessile Zelle schnürt eine Tochterzelle ab, die am entgegengesetzten Pol eine [[Flagellum|Geißel]] bildet. Die Schwärmerzelle ist mobil, wirft die Geißel aber nach einiger Zeit ab und bildet nun ihrerseits einen Stiel, mit dem sie sich an eine feste Oberfläche anheftet. Der Stiel von ''Planctomyces''-Zellen ist anders aufgebaut, als der von ''Caulobacter'', beide Gattungen sind nicht verwandt.<br><br />
Planktomyceten sind auch deshalb ungewöhnlich, weil ihre Zellwand kein [[Murein]] besitzt, sondern aus einem proteinreichen ''[[S-Layer]]'' besteht.<br><br />
Die Bakterien leben [[Stoff- und Energiewechsel#.C3.9.Cbersicht|chemoorganotroph]] und sind fakultativ aerob, neben gestielten existieren auch filamentöse Formen.<br />
<br />
[[Kategorie:Bakterien]]<br />
[[en:Planctomycetes]]<br />
[[es:Planctomycetes]]<br />
[[nl:Planctomycetes]]<br />
[[vi:Planctomycetes]]<br />
[[uk:Планктоміцети]]<br />
[[zh:浮黴菌門]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rippenquallen&diff=32493158Rippenquallen2007-05-29T19:38:45Z<p>Polyhedron: </p>
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<div>{| class="taxobox"<br />
! Rippenquallen<br />
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| class="taxo-bild" |[[Bild:LightRefractsOf comb-rows of ctenophore Mertensia ovum.jpg|thumb|270px|Rippenqualle (''Mertensia ovum'')]]<br />
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| ''{{Phylum}}:'' || Rippenquallen<br />
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br />
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| class="taxo-name"| Ctenophora<br />
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| class="Person"| [[Johann Friedrich Eschscholtz|Eschscholtz]] 1829<br />
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! {{Classis}}n<br />
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*[[Tentaculata]]<br />
*[[Nuda]]<br />
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Die '''Rippenquallen''' (Ctenophora) sind ein klassisch mit den [[Nesseltiere]]n (Cnidaria) zu den [[Hohltiere]]n (Coelenterata) zusammengefasster [[Stamm (Biologie)|Tierstamm]]. Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich von ''ctena'' „Kamm“ und ''pherein'' „tragen“ ab und bezieht sich auf die kammartigen Plättchen, mit denen die im Deutschen namensgebenden „Rippen“ bedeckt sind. Rippenquallen sind in ihrem natürlichen Lebensraum filigrane und graziöse Tiere, die schon viele Betrachter durch ihre Eleganz und Schönheit beeindruckt haben.<br />
<br />
Auch wenn sie oberflächlich betrachtet wie [[Quallen]] aussehen, gelten sie zoologisch nicht als echte Quallen; nicht zuletzt weil ihnen die für diese charakteristischen [[Nesselzelle]]n fehlen. Die mehr als 100 Arten der Rippenquallen sind weltweit in den Ozeanen verbreitet und stellen regional einen bedeutenden Anteil der gesamten [[Plankton]]-[[Biomasse]]. Einige Arten, wie etwa die auch in der Nordsee heimische [[Seestachelbeere]] (''Pleurobrachia pileus''), können in so hoher Zahl auftreten, dass sie als unerwünschter [[Beifang]] die Fischernetze der Küstenfischer verstopfen. Von anderen Arten treten dagegen nur wenige Exemplare auf. Der fragile Bau der Rippenquallen erschwert die Erforschung ihrer Lebensweise erheblich. Altersangaben liegen aus diesem Grunde nicht vor, obwohl bekannt ist, dass Rippenquallen schon vor dem Erreichen ihrer Erwachsenengröße mit der Fortpflanzung beginnen können und daher vermutlich einen kurzen Generationszyklus haben.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
<br />
Rippenquallen sind, von einer durch symbiotisch lebende Algenzellen hervorgerufenen Färbung abgesehen, in der Regel farblos und werden oft nur einige Zentimeter groß. Ausnahmen sind etwa die Arten der Gattung ''Cestum'', die einen Durchmesser von anderthalb Metern erreichen können.<br />
<br />
Die Arten, die in tieferen Gewässern vorkommen, können allerdings auch bunt gefärbt sein, wie etwa die Rote Tortuga, die bis heute noch keinen wissenschaftlichen Namen hat. Diese ist dunkelrot gefärbt und kann wie auch viele andere Rippenquallen mittels [[Biolumineszenz]] Licht erzeugen. Bei bodenlebenden Arten dient die Färbung möglicherweise der Tarnung. Die Art ''Eurhamphaea vexilligera'' kann eine leuchtend rote Tinte freisetzen, die möglicherweise der Ablenkung von Fressfeinden dient.<br />
<br />
Rippenquallen sind beinahe ausnahmslos [[Radiärsymmetrie|radialsymmetrisch]] gebaut; ihre Hauptkörperachse verläuft zwischen dem Mund und dem [[Statocyste]] genannten Sinnesorgan, das dem Mund genau gegenüber liegt. Diese Symmetrie wird im unteren Teil der Tiere äußerlich durchbrochen von den beiden Tentakeln, im oberen Bereich durch den Bau des Verdauungsraumes, der in mehrere Kanäle aufgetrennt ist. Die untere Symmetrieebene ist gegenüber der oberen um 90 Grad versetzt, man spricht von einer Disymmetrie oder einem biradialen Bau der Tiere.<br />
<br />
Der Körper besteht aus zwei transparenten Zellschichten, die als Außenhaut (Ectodermis) und Innenhaut (Gastrodermis) bezeichnet werden. Die von zwei Zellschichten gebildete Ectodermis ist meist von einer Schutzschicht aus Schleim bedeckt, der von speziellen Drüsenzellen abgesondert wird. Die Gastrodermis umschließt einen Hohlraum, der als [[Magen]] dient und nur von der Mundöffnung zugänglich ist, an die sich ein langer schmaler Schlund anschließt. Gefangene Beute wird im Schlund durch starke [[Enzym|Verdauungsenzyme]] vorverdaut und im Magen vollends zersetzt. Außer zwei kleinen, so genannten Analporen, die allerdings nicht der Ausscheidung dienen, gibt es keinen separaten Ausgang aus dem Magen, so dass die unverdaulichen Abfallstoffe durch den Mund entfernt werden.<br />
<br />
Der Zwischenraum von Innen- und Außenschicht wird von einer dicken transparenten geleeartigen Schicht, der von [[Kollagen]] und [[Bindegewebe|Bindegewebszellen]] gebildeten [[Mesogloea]], eingenommen, die von zahlreichen kleinen Kanälchen durchzogen ist, die dem Transport und der Speicherung der aufgenommenen Nährstoffe dienen. Die Lage der Kanäle ist von Art zu Art verschieden, doch verlaufen sie meist direkt unterhalb der von ihnen versorgten Gewebe. Das extrazelluläre Netz aus [[Strukturprotein]]en wird von speziellen amöbenartigen Zellen aufrechterhalten.<br />
<br />
Auch für den [[Auftrieb]] der Tiere spielt die Mesogloea vermutlich eine Rolle. Geißelrosetten, die sich in den Kanälen des Verdauungssystems befinden, dienen vermutlich dazu, Wasser aus der Mesogloea heraus oder in sie hineinzupumpen, wenn sich der osmotische Wasserdruck verändert, etwa weil das Tier aus salzhaltigem Meerwasser in küstennahes Brackwasser schwimmt. Ein spezielles [[Blutkreislauf|Kreislauf]]system gibt es bei den Rippenquallen nicht, auch für die [[Atmung]] gibt es keine besonderen [[Organ (Anatomie)|Organe]]; der Gasaustausch und wohl auch die Ausscheidung von Abfallprodukten des Zellstoffwechsels wie [[Ammoniak]] erfolgt über die gesamte Körperoberfläche hinweg durch einfache [[Diffusion]]. Den Körper durchzieht ein einfaches [[Nerv]]ennetz ohne „[[Gehirn]]“, das um Schlund, Tentakel, „Rippen“ und Statocyste herum konzentriert und mit den in der Mesogloea und der inneren Zellschicht der Außenhaut befindlichen Muskelzellen verbunden ist.<br />
<br />
=== Statocyste und Tentakel ===<br />
<br />
[[Bild:Rippenqualle.jpg|thumb|right|300px|Rote Tortuga mit Tentakeln und deutlich erkennbaren Tentillen]]<br />
Ein spezialisiertes System der Rippenquallen ist die ''Statocyste'', die als Gleichgewichtsorgan dient und die Fortbewegung der Tiere kontrolliert. Sie befindet sich auf der der Mundöffnung abgewandten Körperseite und besteht aus einer als ''Statolith'' bezeichneten Ansammlung von einigen hundert Kalkzellen einerseits und vier horizontal angeordneten Gruppen von schlangenförmigen [[Geißel (Biologie)|Geißel]]n andererseits. Verändert die Rippenqualle durch äußere Einflüsse ihre Lage im Raum, so übt der Statolith auf eine der vier Geißelgruppen stärkeren Druck aus als auf die drei anderen. Dieser Sinneseindruck wird auf die Außenhaut weitergeleitet, die von insgesamt acht längsseitigen Bändern, den namensgebenden Rippen durchzogen ist. Auf diesen Bändern befinden sich in einer Reihe hintereinander angeordnet kleine Plättchen, die aus Hunderten miteinander verschmolzenen und etwa zwei Millimeter langen Geißeln bestehen und auch als ''Membranellen'' bezeichnet werden. Durch reihenweise Aufrichtung dieser Plättchen kommt es zu einem regelrechten Ruderschlag, der, wenn er zwischen den acht Rippen richtig synchronisiert ist, die ursprüngliche Lage wieder herstellen kann. Eine Geißelgruppe der Statocyste ist für je einen Quadranten zuständig und kontrolliert als Schrittmacher zwei Kammrippen. Der Schlagrhythmus wird auf mechanische Weise und nicht durch Nervenimpulse übertragen.<br />
<br />
Ob erhöhter Druck auf die Geißelgruppen die Schlagfrequenz herauf- oder herabsetzt, hängt von der „Stimmung“ oder ''Geotaxis'' der Rippenqualle ab: Ist sie positiv, wird die Frequenz bei Druckzunahme herabgesetzt, so dass sich die Rippenqualle mit dem Mund nach unten ausrichtet und von der Wasseroberfläche wegschwimmt. Ist sie dagegen negativ, nimmt die Frequenz zu, die Rippenqualle richtet ihr Vorderende nach oben und schwimmt auf die Wasseroberfläche zu. Die „Stimmung“ der Rippenqualle wird durch vom Nervennetz verarbeitete Sinneseindrücke bestimmt.<br />
<br />
Bei den meisten Arten finden sich vor der Mundöffnung zwei einander gegenüberstehende einziehbare Tentakel, die aus je einer Tentakelscheide entspringen und dem Fang von Beutetieren dienen. Sie tragen oft seitlich eine Reihe fadenartiger Filamente, die Tentillen, die anders als bei den Nesseltieren nicht mit Nessel-, sondern mit so genannten „Lassozellen“, den [[Colloblast]]en besetzt sind. Diese bestehen aus einem mit kleinen Klebekörperchen übersäten Kopf, einem kurzen schlanken Haltefaden und einem längeren darumgewundenen Spiralfaden. Bei Berührung wirkt diese Konstruktion wie eine Sprungfeder, die den Klebekopf auf die Beute schleudert. Die Colloblasten werden wie auch die Tentakel als ganzes regelmäßig regeneriert.<br />
<br />
Nicht alle Arten verfügen über Tentakel. Manche setzen stattdessen ihre muskeldurchzogenen Mundlappen zur Nahrungsbeschaffung ein, die dann einfach über ihre Beute gestülpt werden.<br />
<br />
Rippenquallen sind erstaunlich regenerationsfähige Tiere: Selbst wenn die Hälfte eines Individuums zerstört wird, kann sie von der verbleibenden Hälfte oft wiederhergestellt werden. Dies gilt auch für einzelne Organe wie die Statolithen, die selbst nach Totalverlust noch regeneriert werden können.<br />
<br />
== Fortbewegung ==<br />
<br />
Viele Rippenquallen lassen sich einfach von der Meeresströmung treiben. Auf kurze Distanzen können sie auch durch den Ruderschlag ihrer Geißelplättchen aktiv schwimmen und zwar je nach „Ruderrichtung“ in bezug auf die Mundöffnung vorwärts oder rückwärts. Sie sind damit die größten Tiere, die zur Fortbewegung noch Geißeln benutzen und erreichen damit immerhin Geschwindigkeiten von etwa fünf Zentimetern pro Sekunde. Ein möglicher evolutionärer Vorteil wird darin gesehen, dass durch den gleichmäßigen Ruderschlag weder Beutetiere noch mögliche Fressfeinde wie andere Rippenquallen durch von Muskelbewegungen ausgelöste Vibrationen auf sie aufmerksam werden.<br />
<br />
Manche Arten setzen allerdings zusätzlich die Muskelzellen ihrer Mundlappen zum Schwimmen ein, andere bewegen sich durch wellenförmige Körperbewegungen voran oder kriechen wie ein [[Plattwürmer|Plattwurm]].<br />
<br />
== Ernährung und Fressfeinde ==<br />
<br />
[[Bild:Rippenqualle2.jpg|thumb|right|300px|Rippenqualle auf Nahrungssuche, Mund befindet sich links]]<br />
Rippenquallen leben räuberisch. Durch ihre Tentakel fangen sie [[Plankton]], [[Larve|Tierlarven]], [[Wurm|Würmer]], [[Krebstiere|Krebse]], [[Nesseltiere]] und andere Rippenquallen, aber zuweilen auch kleine [[Fische]]. Sind die Tentakel mit Nahrungspartikeln behaftet, können sie eingezogen und an der Mundöffnung abgestreift werden. Durch abgesonderten Schleim oder innere Geißeln werden sie von dort in den Magen befördert. Die Arten der Gattung ''Haeckelia'' ernähren sich beinahe ausschließlich von Nesseltieren, deren Nesselzellen jedoch nicht verdaut, sondern als so genannte ''Kleptocniden'' in den Tentakeln eingebaut werden. Dieser „Diebstahl“ hat historisch unter Zoologen lange Zeit für Verwirrung gesorgt, da fälschlicherweise angenommen wurde, dass auch Rippenquallen in der Lage sind, Nesselzellen zu bilden.<br />
<br />
Wie eine ganze Reihe von Nesseltieren leben auch die Rippenquallen zuweilen mit diversen [[Alge]]n, die sie durch [[Photosynthese]] mit energiereichen [[Kohlenhydrate]]n versorgen, in einer [[Symbiose|symbiotischen]] Beziehung zusammen. [[Parasit]]ismus scheint nur bei einer einzigen Art, ''Lampea pancerina'' vorzukommen, die in [[Manteltiere]]n (Tunicata) schmarotzt.<br />
<br />
Zu den Fressfeinden der Rippenquallen zählen Nesseltiere, [[Meeresschildkröten]] (Chelonidae), verschiedene Fische wie zum Beispiel [[Makrelen]] (Scombridae) oder der [[Seehase (Fisch)|Seehase]] (''Cyclopterus lumpus''), [[Seevogel|Seevögel]] sowie nicht zuletzt andere Rippenquallen.<br />
<br />
== Lebensraum ==<br />
<br />
Alle Rippenquallen leben im Meer, manche davon in bis zu drei Kilometern Tiefe. Ihr Verbreitungsgebiet wird in erster Linie durch Wasserströmungen bestimmt, insbesondere durch die [[Gezeiten]]. Auch in der Nordsee kommen einzelne Arten vor, so beispielsweise die so genannte Seestachelbeere (''Pleurobrachia pileus'') oder die [[Melonenqualle]] (''Beroe gracilis'').<br />
<br />
Die bekanntesten Arten leben als Teil des [[Plankton]]s in den oberflächennahen, lichtdurchfluteten Gewässerschichten. Da sie allerdings weitgehend durchsichtig und extrem fragil aufgebaut sind sowie meist nur wenige Millimeter groß werden, sind sie den meisten Menschen unbekannt. An den Küsten finden sich vor allem die kugeligen ''Pleurobrachia''-Arten, zu denen auch die Seestachelbeere gehört. Auch ''Bolinopsis'' und ''Mnemiopsis'' sowie die tentakellosen ''Beroe'' sind nicht selten dort anzutreffen.<br />
<br />
Etwa 35 Arten leben am Meeresboden. Diese Arten werden in das [[Taxon]] [[Platyctenida]] eingeordnet, da sie sich durch ihre abgeplattete Form auszeichnen und so eher Schnecken oder Plattwürmern ähneln als „Quallen“.<br />
<br />
Rippenquallen stellen in [[Arktis|arktischen]] Gewässern mit ''Mertensia ovum'' die vorherrschende Gruppe des [[Plankton|Zooplanktons]].<br />
<br />
== Fortpflanzung ==<br />
[[Bild:Juvenile Bolinopsis ctenophore.jpg|thumb|240px|right|„Larve“ von ''Bolenopsis sec.'']]<br />
Rippenquallen vermehren sich abgesehen von den Arten der Ordnung Platyctenida, die sich auch ungeschlechtlich fortpflanzen können, grundsätzlich auf geschlechtliche Weise. Fast immer handelt es sich um [[Zwitter]], jedes Tier besitzt also sowohl männliche (Hoden) als auch weibliche Keimdrüsen (Ovarien), die sich direkt unter den „Rippen“ neben den kleinen Kanälchen der Mesoglea befinden. Bei fast allen Arten werden, wohl durch die äußeren Lichtverhältnisse ausgelöst, die [[Gamet|Keimzellen]] durch kleine Öffnungen in der Außenhaut, die ''Gonoporen'', an das umgebende Wasser abgegeben, wo dann auch die [[Befruchtung]] stattfindet. Selbstbefruchtung ist eher selten und kommt anscheinend nur in der Gattung ''Mnemiopsis'' vor. Eine einzige Art, ''Tjalfiella tristoma'', ist lebendgebärend, die Jungtiere wachsen hier in einer eigenen Bruthöhle heran.<br />
<br />
Bei den befruchteten Eizellen ist nach zwei Zellteilungen die spätere Körpersymmetrie der Rippenqualle schon festgelegt; sie entwickeln sich über ein bereits freischwimmendes so genanntes ''Cydippea''-Stadium, das bei allen Rippenquallen sehr ähnlich aussieht und manchmal als [[Larve]] bezeichnet wird, in Wirklichkeit aber meist bereits eine Miniaturversion des erwachsenen Tieres darstellt. Bei einigen stark spezialisierten Gruppen wie den Platyctenida nehmen ''Cydippea'' und erwachsenes Tier allerdings unterschiedliche ökologische Nischen ein, so dass die Bezeichnung Larve dort angebrachter ist.<br />
<br />
== Rippenquallen als Neozoen ==<br />
<br />
Obwohl Rippenquallen in der Regel kaum bemerkt werden und ihr Einfluss auf ein Ökosystem scheinbar nur sehr gering ist, können sie doch erheblichen Schaden anrichten, wenn sie in nichtheimische Gewässer gelangen. So wurde die nordatlantische Art [[Mnemiopsis leidyi]] mit dem Ballastwasser von Schiffen in den frühen 1980er Jahren in das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] verbracht und breitete sich dort rasant aus. Innerhalb von zehn Jahren kollabierte der [[Sardellen]]-Fischfang rund um das Meer, da die neu eingeführte Art sich von demselben Plankton ernährte, welches auch die Fischlarven fressen. Die [[Biomasse]] der Rippenquallen im Schwarzen Meer wurde zum Höhepunkt dieser Entwicklung auf eine Million Tonnen geschätzt. Die Rippenquallen können ihr Gewicht mitunter in 24 Stunden verdoppeln.<br />
<br />
Durch das ebenso plötzliche Auftreten einer weiteren Rippenquallenart, ''Beroe ovata'', im Jahre 1997, die sich von ''Mnemiopsis leidyi'' ernährt, pendelte sich das Gleichgewicht wieder ein, das Schwarze Meer ist seitdem jedoch von beiden fremden Arten besiedelt. Das gleiche Szenario spielt sich zu Beginn des [[21. Jahrhundert]]s mit den gleichen Arten im [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]] ab. Auch für dieses Ökosystem sind entsprechend schwerwiegende Veränderungen zu erwarten. In der westl. Ostsee wurde die nordatlantische Art Mnemiopsis leidyi im Oktober 2006 zum ersten mal nachgewiesen.<br />
<br />
== Forschungsgeschichte ==<br />
<br />
Rippenquallen sind, da sie bei genauer Beobachtung von Schiffen aus sichtbar sind, wohl schon seit der [[Antike]] bekannt. Die erste erhaltene Zeichnung wurde allerdings erst 1671 durch einen Schiffsarzt angefertigt. Der schwedische Taxonom [[Carl von Linné]] stellte sie bei seiner Klassifikation des Tierreichs zusammen mit anderen „primitiven“ wirbellosen Tieren wie [[Schwämme]]n (Porifera) oder Nesseltieren zu den Zoophyta (übersetzt etwa Tierpflanzen) und spielte damit auf den passiven, „pflanzenähnlichen“ Charakter der Tiere an. Auch der französische Zoologe [[Georges Cuvier]] hielt diese Einteilung noch aufrecht. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Rippenquallen als eigenständiges Taxon erkannt.<br />
<br />
== Stammesgeschichte ==<br />
<br />
[[Bild:Bathocyroe fosteri.jpg|thumb|right|300px|Rippenqualle ''Bathocyroe fosteri'', am oberen, mundabgewandten Ende lassen sich Kammplättchen in Seitenansicht ausmachen]]<br />
Die in der Einleitung angeführte Klassifikation ist nicht unumstritten. Nach der zur Zeit führenden systematischen Methode, der [[Kladistik]], sind die Rippenquallen enger mit den spiegelsymmetrisch aufgebauten [[Bilateria]] als mit den Nesseltieren verwandt. Dafür spricht auch, dass sie über zwei einander gegenüberstehende Tentakel verfügen, welche die Radialsymmetrie durchbrechen und zu einer Bilateral- oder Spiegelsymmetrie machen. Von den Nesseltieren unterscheidet sie zudem das Vorhandensein echten Muskelgewebes und die beschriebenen, aus hunderten kleiner Plättchen bestehenden, „Rippen“. Ein wichtiges Indiz für das Schwesterngruppenverhältnis der Rippenquallen mit den Bilateria ist außerdem der Aufbau der [[Spermium|Spermien]]. Diese besitzen bei beiden Gruppen ein einzelnes, großes [[Akrosom]] und eine darunterliegende ''subakrosomale Perforationsplatte''. Bei den Nesseltieren liegen mehrere Akrosomalbläschen vor.<br />
<br />
Aus diesem Grunde steht der „klassischen“ Gruppierung der Hohltiere das alternative [[Taxon]] der [[Acrosomata]] gegenüber:<br />
<br />
'''Alternative 1: Hohltiere (Coelenterata)'''<br />
<br />
--- [[Gewebetiere]] (Eumetazoa)<br />
|-- Bilateria<br />
|-- [[Hohltiere]] (Coelenterata)<br />
|-- [[Nesseltiere]] (Cnidaria)<br />
|-- Rippenquallen (Ctenophora)<br />
<br />
'''Alternative 2: Acrosomata'''<br />
<br />
--- [[Gewebetiere]] (Eumetazoa)<br />
|-- [[Nesseltiere]] (Cnidaria)<br />
|-- Acrosomata<br />
|-- Bilateria<br />
|-- Rippenquallen (Ctenophora)<br />
<br />
Daneben ist auch eine enge Verwandtschaft der Rippenquallen mit Plattwürmern vorgeschlagen worden; als Begründung werden unter anderem die Ähnlichkeiten zwischen diesen und den abgeflachten Rippenquallen der Ordnung Platyctenida angeführt. Diese gelten allerdings den meisten Zoologen nur als oberflächliche Gemeinsamkeiten, die nicht auf eine enge Verwandtschaftsbeziehung hindeuten.<br />
<br />
Der weiche Körper der Rippenquallen, der von keinerlei Hartteilen bedeckt ist, macht eine Fossilisierung im Allgemeinen sehr unwahrscheinlich, so dass die Stammesgeschichte der Rippenquallen [[Fossilien|fossil]] sehr schlecht dokumentiert ist. Einzelfunde, ''[[Archaeocydippida hunsrueckiana]]'' und ''[[Paleoctenophora brasseli]]'', die sich in die Ordnung Cydippida einteilen lassen, sind aus dem Zeitalter des [[Devon (Geologie)|Devon]] bekannt; in feinkörnigem Schiefergestein aus dem [[Hunsrück]] haben sich hier genug Details erhalten, um eine Identifikation zu ermöglichen. Die aus der [[Chengjiang-Fauna]] des unteren [[Kambrium]]s bekannte Art ''Matianoascus octonarius'' ist in ihrer Zugehörigkeit zu den Rippenquallen umstritten, dafür sind drei Arten, ''[[Ctenorhabdotus capulus]]'', ''[[Fasciculus vesanus]]'' und ''[[Xanioascus canadensis]]'' aus dem kambrischen [[Burgess-Schiefer]] bekannt.<br />
<br />
== Systematik ==<br />
<br />
Derzeit sind etwa hundert Arten bekannt, die traditionell in die beiden Klassen der Tentaculifera (auch Tentaculifera) und Nuda (auch Atentaculata) aufgeteilt werden.<br />
<br />
*Die [[Tentaculifera]] umfassen den weitaus größten Teil der Artenvielfalt; wie der Name bereits andeutet, verfügen sie über Tentakel, die allerdings gegebenenfalls sehr stark verkümmert sein können. Man unterscheidet die folgenden sechs [[Ordnung (Biologie)|Ordnungen]]:<br />
**Ordnung [[Cydippida]], unter anderem mit der [[Seestachelbeere]] (''Pleurobrachia pileus'')<br />
**Ordnung [[Platyctenida]]<br />
**Ordnung [[Ganeshida]]<br />
**Ordnung [[Thalassocalycida]]<br />
**Ordnung [[Lobata]]<br />
**Ordnung [[Cestida]], unter anderem mit dem [[Venusgürtel]] (''Cestum veneris'')<br />
*Zur Klasse [[Nuda]] wird lediglich eine einzige Ordnung, Beroida, gerechnet, zu der unter anderem die [[Melonenqualle]] (''Beroe gracilis'') gehört. Auch hier zeigt der Name des Taxons schon an, dass sich Nuda-Arten durch die vollkommene Abwesenheit von Tentakeln auszeichnen.<br />
<br />
Wegen der weiterbestehenden Unsicherheiten über die Einordnung der Rippenquallen insgesamt ist derzeit unklar, ob die obige Klasseneinteilung die tatsächlichen stammesgeschichtlichen Verhältnisse innerhalb des Taxons korrekt wiedergibt. Dies ist nur der Fall, wenn sich die tentakelbesitzenden Arten aus tentakellosen Vorfahren entwickelt haben. Wenn stattdessen die Tentakel bei den Arten der Klasse Nuda sekundär verloren gegangen sind, ist sehr wahrscheinlich, dass die Klasse Tentaculata eine paraphyletische Gruppe darstellt, also nicht alle Nachkommen ihres gemeinsamen Vorfahrens umfasst. Nach den Vorstellungen der modernen Systematik, der [[Kladistik]], wäre sie dann nur eine unnatürliche Zusammenfassung nicht näher verwandter Arten. Molekulargenetische Untersuchungen stützen die letztere Sicht und sehen zudem die Ordnung Cydippida als polyphyletisch an; diese umfasst, wenn sich die Resultate dieser Studien bestätigen, also nicht einmal den letzten gemeinsamen Vorfahren der Gruppe und wäre somit ein künstliches Taxon.<br />
<br />
Das folgende Diagramm zeigt die mutmaßlichen stammesgeschichtlichen Verhältnisse innerhalb der Rippenquallen auf der Basis morphologischer und molekulargenetischer Daten (ribosomaler RNA):<br />
<br />
Rippenquallen (Ctenophora)<br />
|--Cydippida (Familie Mertensiidae)<br />
|--N. N.<br />
|--Platyctenida<br />
|--N. N.<br />
|--Cydippida (Familie Pleurobrachidae)<br />
|--N. N.<br />
| |--Nuda beziehungsweise Beroida<br />
| |--Cydippida (Familie Haeckeliidae)<br />
|<br />
|--N. N.<br />
|--Lobata<br />
|--Cestida<br />
|--Thalassocalycida<br />
<br />
Stellung von Ganeshida unbekannt<br />
Die vorstehenden Angaben sind allerdings noch mit großen Unsicherheiten behaftet – bis auf weiteres müssen die stammesgeschichtlichen Verhältnisse innerhalb der Rippenquallen als ungeklärt betrachtet werden.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
*D. T. Anderson: ''Invertebrate Zoology.'' Kap. 3. Oxford Univ. Press, Oxford 2001, S.54. ISBN 0195513681<br />
*R. S. K. Barnes, P. Calow, P. J. W. Olive, D. W. Golding, J. I. Spicer: ''The invertebrates – a synthesis.'' Kap. 3.4.3. Blackwell, Oxford 2001, S.63. ISBN 0-632-04761-5<br />
*R. C. Brusca, G. J. Brusca: ''Invertebrates.'' Kap. 9. Sinauer Associates, Sunderland Mass 2003, S.269. ISBN 0878930973<br />
*J. Moore: ''An Introduction to the Invertebrates.'' Kap. 5.4. Cambridge Univ. Press, Cambridge 2001, S.65. ISBN 0521779146<br />
*E. E. Ruppert, R. S. Fox, R. P. Barnes: ''Invertebrate Zoology – A functional evolutionary approach.'' Kap. 8. Brooks/Cole 2004, S.181. ISBN 0030259827<br />
*W. Schäfer: ''Ctenophora, Rippenquallen.'' in: W. Westheide, R. Rieger: ''Spezielle Zoologie.'' Bd 1. Gustav Fischer, Stuttgart 1996. ISBN 3-437-20515-3<br />
* Bruno Wenzel: ''Glastiere des Meeres. Rippenquallen (Acnidaria).'' Ziemsen, Wittenberg 1958. ISBN 3740301899<br />
<br />
;Spezielle Literatur<br />
<br />
*G. D. Stanley, W. Stürmer: ''The first fossil ctenophore from the lower devonian of West Germany.'' in: ''[[Nature]].'' London 303.1983, S.518. {{ISSN|0028-0836}}<br />
*M. Q. Martindale, J. Q. Henry: ''Ctenophora.'' in: S. F. Gilbert, A. M. Raunio: ''Embryology - Constructing the Organism.'' Sinauer, Sunderland MA 1997, S.87. ISBN 0878932372<br />
*M. Podar, S. H. D. Haddock, M. L. Sogin, G. R. Harbison: ''A molecular phylogenetic framework for the phylum Ctenophora using 18S rRNA genes.'' in: ''Molecular Phylogenetics and Evolution.'' Elsevier, San Diego Cal 21.2001, S.218. {{ISSN|1055-7903}}<br />
*T. A. Shiganova: ''Invasion of the Black Sea by the ctenophore ''Mnemiopsis leidyi'' and recent changes in pelagic community structure.'' in: ''Fisheries Oceanography.'' Blackwell, Oxford 1998, S.305. {{ISSN|1365-2419}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Category:Ctenophora|Rippenquallen}}<br />
*[http://faculty.washington.edu/cemills/Ctenophores.html Ctenophora-Seite der Washington State University] (auf Englisch)<br />
*[http://www.usp.br/cbm/artigos/ctenophora/index.htm Ctenophores from the São Sebastião Channel, Brazil] (auf Englisch und Portugiesisch)<br />
*[http://www.starfish.ch/collection/hydroids.html#Ctenophora Bilder von Rippenquallen der Ordnung Platyctenida, welche ähnlich wie Plattwürmer aussehen] (dt)<br />
<br />
{{Exzellent}}<br />
[[Kategorie:Rippenquallen| ]]<br />
<br />
[[cs:Žebernatky]]<br />
[[en:Ctenophore]]<br />
[[es:Ctenophora]]<br />
[[fi:Kampamaneetit]]<br />
[[fr:Ctenophora]]<br />
[[he:מסרקניים]]<br />
[[hr:Rebronoše]]<br />
[[hu:Bordásmedúzák]]<br />
[[ia:Ctenophoro]]<br />
[[it:Ctenophora]]<br />
[[ja:有櫛動物]]<br />
[[lb:Rëppequallen]]<br />
[[lt:Šukuočiai]]<br />
[[nds:Rippenquallen]]<br />
[[nl:Ribkwallen]]<br />
[[no:Ribbemaneter]]<br />
[[oc:Ctenophora]]<br />
[[pl:Żebropławy]]<br />
[[pt:Ctenophora]]<br />
[[ru:Гребневики]]<br />
[[sk:Rebrovky]]<br />
[[sr:Реброноше]]<br />
[[sv:Kammaneter]]<br />
[[tr:Taraklılar]]<br />
[[uk:Реброплави]]<br />
[[zh:栉水母]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Propionibakterien&diff=31776033Propionibakterien2007-05-13T16:16:29Z<p>Polyhedron: Propionibacterium != P. acnes, edieren en, fr, zh</p>
<hr />
<div>{| class="taxobox"<br />
! '''Propionibakterien'''<br />
|-<br />
! '''{{Taxonomy}}'''<br />
|-<br />
|<br />
{| <br />
|-<br />
| ''[[Domäne (Biologie)|Domäne]]:'' || [[Bakterien]]<br />
|-<br />
| ''{{Divisio}}:'' || [[Actinobacteria]]<br />
|-<br />
| ''{{Classis}}:'' || [[Actinobacteria]]<br />
|-<br />
| ''{{Ordo}}:'' || [[Actinomycetales]]<br />
|- <br />
| ''{{Familia}}:'' || [[Propionibacteriaceae]]<br />
|-<br />
| ''{{Genus}}:'' || Propionibakterien<br />
|-<br />
|}<br />
|-<br />
! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br />
|-<br />
| class="taxo-name" | ''Propionibacterium''<br />
|-<br />
| class="Person" | [[Sigurd Orla-Jensen|Orla-Jensen]] 1909<br />
|}<br />
<br />
'''Propionibakterien''', oder auch '''Propionsäurebakterien''' genannt, sind bekannt durch die in manchen Käsesorten gebildeten Käselöcher. Diese entstehen durch das bei der [[Propionsäuregärung]] gebildete CO<sub>2</sub>. Propionibakterien leben [[anaerob]], haben einen hohen [[GC-Gehalt]] und sind obligate, meist sekundäre Gärer. Sie stellen sehr hohe Anforderungen an ihre Nährstoffquellen (Aminosäuren, Purine,...) und wachsen im allgemeinen sehr langsam und nur an speziellen Orten. Propionibakterien gehören zur natürlichen mikrobiellen Flora der Haut. Unter bestimmten Bedingungen können sie an Infektionen beteiligt sein.<br />
<br />
== Metabolismus ==<br />
<br />
Die [[Propionsäure]] als Stoffwechselendprodukt wird durch den [[Methylmalonyl-CoA-Weg]] gebildet. Wenn die Energieausbeute aus dem Gärungsmetabolismus, auch [[Substratkettenphosphorylierung]] genannt, nicht ausreicht, ist der Abbau der Kohlenstoffquelle zusätzlich mit Ionenpumpen gekoppelt, welche an der Cytoplasmamembran einen Wasserstoff- oder Natriumgradienten aufbauen. Somit wird der aufgebaute Natriumgradient zur Synthese von [[Adenosintriphosphat|ATP]] genutzt, und die Energieausbeute aus der Verwertung des [[Substrat]]es gesteigert.<br />
<br />
== Spezies ==<br />
<br />
*''[[Propionibacterium freudenreichii]]'' ([[Käse]]herstellung)<br />
*''[[Propionibacterium acnes]]''<br />
*''[[Propionibacterium granulosum]]''<br />
*''[[Propionibacterium avidum]]''<br />
<br />
[[Kategorie:Bakterien]]<br />
<br />
[[en:Propionibacterium]]<br />
[[fr:Propionibacterium]]<br />
[[zh:丙酸桿菌屬]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=FC_St._Pauli&diff=31401864FC St. Pauli2007-05-05T16:56:13Z<p>Polyhedron: +zh</p>
<hr />
<div>[[Bild:Fc st pauli.jpg|framed|Eingangsbereich des Millerntor-Stadions mit Bildnis des Wappens]]<br />
Der '''FC St. Pauli''' ist ein [[Sportverein]] in [[Hamburg]], in dem ein gutes Dutzend unterschiedlicher Disziplinen betrieben werden.<br />
<br />
Viele verbinden den Vereinsnamen FC St.Pauli vornehmlich mit einem [[Fußballverein]] – die Männer-Fußballabteilung stellt dementsprechend auch die mitgliedsstärkste der aktiv sporttreibenden Vereinsabteilungen dar. Die Spielstätte der ersten Fußballherren, das [[Millerntor-Stadion]], befindet sich auf dem [[Heiligengeistfeld]] in [[Hamburg-Sankt Pauli]], ganz in der Nähe der [[Reeperbahn]].<br />
<br />
== Abteilungen des Vereins ==<br />
* Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM) ([[FC St. Pauli#Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM)|siehe unten]])<br />
* [[American Football]] ''(Sankt Pauli Buccaneers)''<br />
* [[Baseball]]<br />
* [[Blindenfußball]] bzw. [[Torball]]<br />
* [[Bowling]]<br />
* Männer-/Frauen-[[Fußball]] (mit rund 1.100 Mitgliedern die zahlenmäßig größte Aktivenabteilung)<br />
* [[Handball]]<br />
* [[Kegeln]]<br />
* [[Radsport]] (''Fahrrad-Club St. Pauli'', mit der Rennsportgemeinschaft „Les Messagers Noirs“)<br />
* [[Rugby Union]] ''(erfolgreichste Abteilung des FC St. Pauli)''<br />
* [[Schach]]<br />
* [[Schiedsrichter]]<br />
* [[Softball]]<br />
* [[Tischtennis]]<br />
<br />
Diese Abteilungen mit Ausnahme der Profifußballer und der AFM (nur passive Mitglieder, etwa 2.800) besitzen als gemeinsames satzungsmäßiges Organ den Amateurvorstand, der insbesondere innerhalb des Vereins den Interessen der knapp 3.000 aktiven Amateure aller Altersgruppen Gehör verschaffen soll. Insgesamt verfügt der FC St. Pauli demnach über etwa 5.800 Vereinsmitglieder.<br />
<br />
== Fußball ==<br />
{{Fußballklub Infobox<br />
|image = [[Bild:St. Pauli_logo.png|120px|Logo des FC St. Pauli]]<br />
|kurzname = FC St. Pauli<br />
|langname = FC St. Pauli von 1910 e.V.<br />
|spitzname = Kiezkicker, „Freibeuter der Liga“<br />
|gegründet = [[15. Mai]] [[1910]]<br />
|vereinsfarben = Braun–Weiß<br />
|stadion = [[Millerntor-Stadion]]<br />
|plätze = 19.400<br />
|präsident = [[Corny Littmann]]<br />
|trainer = [[Holger Stanislawski]]<br>Co-Trainer [[Andre Trulsen]]<br />
|adresse = Auf dem Heiligengeistfeld<br />20359 [[Hamburg]]<br />
|Homepage= [http://www.fcstpauli.de www.fcstpauli.de]<br />
|E-Mail = [mailto:info@fcstpauli.de info@fcstpauli.de]<br />
|liga = [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga Nord]]<br />
|saison = 2005/06<br />
|rang = 6. Platz<br />
|position = Regionalliga Nord, 3rd<br />
|pattern_la1=_stpaulicamo|pattern_b1=_stpaulicamo|pattern_ra1=_stpaulicamo<br />
|leftarm1=ffffff|body1=ffffff|rightarm1=ffffff|shorts1=660000|socks1=660000<br />
|pattern_la2=|pattern_b2=|pattern_ra2=<br />
|leftarm2=660000|body2=660000|rightarm2=660000|shorts2=660000|socks2=660000<br />
}}<br />
<br />
=== Geschichte ===<br />
Der FC St. Pauli war bis ins Jahr 1924 die Fußballabteilung (Spiel- und Sportabteilung) des „Hamburg-St.Pauli Turnverein 1862“ (gegründet am 1. Mai 1862 durch eine Fusion des MTV in Hamburg – Gründungsdatum 7. September 1852 – mit dem TV in St. Pauli und vor dem Dammthore – Gründungsdatum 7. September 1860). Offiziell gegründet wurde der FC St.Pauli am 15. Mai 1910, aber erst 1924 im Zuge der [[Reinliche Scheidung|reinlichen Scheidung zwischen Turn- und Fußballvereinen]] als selbstständiger Club in das Vereinsregister eingetragen. Seine Vereinsfarben sind Braun-Weiß. Die Mitgliederzahl liegt bei rund 6.500, davon sind etwa 3.200 Mitglied in der größten Vereinsabteilung, der Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM).<br />
<br />
Lange vor der Gründung der Spiel-Abteilung des Hamburg-St. Pauli TV wird in St. Pauli bereits Fußball gespielt. Schon ab der ersten Saison 1895/96 werden auf dem [[Heiligengeistfeld]] regelmäßig Punktspiele des [[Hamburg-Altonaer Fußball-Bund]]es ausgetragen, da der einzige andere zur Verfügung stehende Platz auf der kleinen Exerzierweide in Altona meist nicht ausreicht. 1900 trägt der FC Victoria 1895 dort seine Heimspiele aus. Auch der FC Alemannia 1896 spielt auf dem Heiligengeistfeld und nimmt für einige Jahre den Zusatz ’St. Pauli’ in seinen Vereinsnamen auf. Durch den Bau eigener Plätze wird das Heiligengeistfeld Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr für Punktspiele benötigt.<br />
<br />
Im Jahre 1900 wird der FC St. Pauli 1900 gegründet, der nur wenige Jahre besteht und einem unabhängigen Verband angehört.<br />
<br />
Im November 1906 werden die Mitglieder des Hamburg St. Pauli TV 1862 zur Gründung einer Spielabteilung, in der auch insbesondere das Fußballspiel betrieben werden soll, aufgerufen. Erst im Frühjahr 1907 melden sich genug Mitglieder, um auch eine Mannschaft bilden zu können. Bis zum Sommer des Jahres werden, soweit bekannt, nur zwei [[Freundschaftsspiel]]e ausgetragen.<br />
<br />
In der Saison 1907/08 finden bereits elf Freundschaftsspiele statt, überwiegend gegen Nichtverbandsvereine oder Reservemannschaften innerhalb der Hamburger Stadtgrenzen. Von den elf Treffen können sieben gewonnen werden. Die folgende Saison 1908/09 sieht die Bildung einer zweiten Mannschaft, aber auch die Reserven bestreiten wie die erste Mannschaft nur Freundschaftsspiele. Insgesamt sollen beide Mannschaften rund ein Dutzend Begegnungen ausgetragen haben, wobei die Bilanz ausgeglichener ausfällt.<br />
<br />
Die Saison 1909/10 beginnt mit Gesellschaftsspielen, aber im Herbst 1909 wird die Spiel-Abteilung des Hamburg-St. Pauli TV in den Norddeutschen Fußball-Verband aufgenommen. Die erste Mannschaft wird für die Rückrunde der 3a-Klasse im Bezirk III (Hamburg/Altona) zugeteilt, in der sich fast ausschließlich die dritten Teams der Clubs aus der höchsten Spielklasse befinden. Die Teilnahme erfolgt außer Konkurrenz, so wie es für später gemeldete Mannschaften derzeit üblich ist. Der Punktspielauftakt am 30. Januar 1910 gegen die dritte Mannschaft des SC Germania 1887 endet mit einem 2-0 Sieg für den TV, obwohl er nur mit zehn Spielern antritt. Weniger glücklich verläuft die Punktspielpremier für die zweite Mannschaft, die der 3b-Klasse zugeteilt ist; das erste Punktspiel bei der IV. Mannschaft des Eimsbütteler TV am 6. Februar 1910 endet mit einer kräftigen 1-12 Niederlage.<br />
<br />
Erstmals verlässt der TV in dieser Saison auch die Hamburger Stadtgrenzen, trägt dabei Freundschaftsspiele in [[Cuxhaven]] und in Dänemark aus, die allesamt mit kräftigen Niederlagen enden. Am 22. April 1910, also nach dreijährigem Bestehen der Abteilung und 18 Tage vor dem offiziellen Gründungsdatum, verfügt der Hamburg-St. Pauli TV bereits über vier Mannschaften und die fünfte wird gebildet. Insgesamt werden 28 Spiele ausgetragen, wobei sechs Siegen 20 Niederlagen gegenüberstehen.<br />
<br />
Für die Saison 1910/11 wird die erste Mannschaft der 1c-Klasse zugeteilt, die aus zwei Staffeln besteht und in der sich keine Reservemannschaften befinden. Neben der zweiten Mannschaft nehmen auch erstmals die dritte und vierte Garnitur an den Meisterschaftsspielen teil. Der große Wunsch und das angestrebte Ziel, der Aufstieg in die höchste Spielklasse, will nicht gelingen. Im Gegenteil, die Leistungen stagnieren und ein Abwärtstrend setzt ein. Gute Spieler beginnen den Verein zu verlassen und schließen sich anderen Clubs an. Extrem groß ist der Aderlass Ende Dezember 1912, als von den knapp 230 gemeldeten Spielern nicht weniger als 57 den Verein am gleichen Tag verlassen. Vor dem Ersten Weltkrieg entsteht mit der St. Pauli SpVgg. eine lokale Konkurrenz, die ungefähr zum gleichen Zeitpunkt ihren Spielbetrieb wie der Hamburg-St. Pauli TV aufnimmt.<br />
<br />
Der Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] verhilft dem TV zu dem Sprung in die zweite Spielklasse. Da andere Clubs wegen Spielermangel sich von Meisterschaftsspielen zurückziehen müssen, können die Turner aufrücken Dank der Vizemeisterschaft in der 1c-Klasse. 1915/16 wird der Hamburg-St. Pauli TV Meister seiner Staffel. Für die Teilnahme an der [[Relegation]]srunde wird für den 7. Mai 1916 ein Entscheidungsspiel auf dem Victoria Sportplatz an der Hoheluft gegen den SC Concordia 1907 angesetzt. Die Concorden hatten die Meisterschaft ihrer Staffel in überlegener Manier gewonnen. Alle 20 Punktspiele wurden siegreich mit einem Torsaldo von 155-13 beendet. Zur Pause führt der TV überraschend mit 1-0, muss sich am Ende aber mit 1-4 beugen.<br />
<br />
1919 gelingt endlich der langersehnte Aufstieg in die höchste Spielklasse, die inzwischen in Norddeutsche Liga Hamburg/Altona umbenannte ehemalige 1a-Klasse. In einer einfachen Runde enden die Turner auf dem Dreizehnten und letzten Platz. Nur der Vorletzte, die SpVgg. 1903 Blankenese, kann mit 2-1 geschlagen werden. Die restlichen elf Begegnungen gehen alle verloren. Die größte Schlappe von 0-9 wird gegen den [[SC Victoria Hamburg|SC Victoria]] registriert, im allerersten Punktspiel in dem die beiden Clubs aufeinander treffen. Nach Beendigung der Einfachrunde wird die Tabelle geteilt. Der TV spielt in der Abstiegsrunde, belegt bei sieben teilnehmenden Mannschaften den sechsten Platz und steigt somit auf Anhieb auch gleich wieder ab. An lokaler Konkurrenz erstarkt der St. Pauli SV 1901, im Volksmund St. Pauli Sport genannt. Gegründet als FC Britannia, nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges erst in FC Blücher, später dann in St. Pauli SV umbenannt und für Jahre erfolgreicher als der FC.<br />
<br />
In den Jahren bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] 1945 entwickelt sich der FC St. Pauli zu einer Fahrstuhlmannschaft, die ständig zwischen der ersten und zweiten Spielklasse hin- und her pendelt. Da kein Trainer eingestellt wird, kann auch das zweifelsohne oft vorhandene spielerische Potential nicht weiterentwickelt werden. Der einstige Rekordnationalspieler [[Adolf Jäger]] war Ende der 1920er Jahre beim Besuch eines Heimspiels von der Mannschaft so begeistert, dass er den Wunsch äußerte, sie gerne trainieren zu wollen.<br />
<br />
=== Erfolge und bemerkenswerte Ereignisse ===<br />
* 1947: Hamburger Meister<br />
* 1948: Norddeutscher Vizemeister, Vizemeister der Britischen Besatzungszone und Teilnahme am Halbfinale um die deutsche Meisterschaft<br />
* 1949: Norddeutscher Vizemeister und Endrundenteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft (Viertelfinale)<br />
* 1950: Norddeutscher Vizemeister und Endrundenteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft (Viertelfinale)<br />
* 1951: Norddeutscher Vizemeister und Endrundenteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft (Gruppenspiele)<br />
* 1952: Niederlage im ersten Fußballspiel, das im Fernsehen übertragen wurde, dem [[DFB-Pokal]] (Heim)Spiel gegen [[Hamborn 07]] (3:4)<br />
* 1954: Norddeutscher Vizemeister<br />
* 1964: 1.Platz in der Regionalliga Nord<br />
* 1966: 1.Platz in der Regionalliga Nord<br />
* 1972: 1.Platz in der Regionalliga Nord<br />
* 1973: 1.Platz in der Regionalliga Nord<br />
* 1977: 1.Platz in der 2.Bundesliga Nord und Erster Aufstieg in die 1. [[Fußball-Bundesliga]]<br />
* 1981: 1.Platz in der Amateur-Oberliga Nord, Deutscher Amateurvizemeister nach 0:2-Finalniederlage bei den Amateuren des [[1. FC Köln]]<br />
* 1983: 1.Platz in der Amateur-Oberliga Nord<br />
* 1984: 2.Platz in der Amateur-Oberliga Nord und Wiederaufstieg in die [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Fußball-Bundesliga]]<br />
* 1988: 2.Platz in der 2.Bundesliga und Zweiter Aufstieg in die 1. [[Fußball-Bundesliga]]<br />
* 1995: 2.Platz in der 2.Bundesliga und Dritter Aufstieg in die 1. [[Fußball-Bundesliga]]<br />
* 1995: Nach dem 1. Spieltag der neuen Saison [[Fußball-Bundesliga|Tabellenführer]] in der 1. [[Fußball-Bundesliga]] durch 4:2-Heimsieg gegen [[TSV 1860 München]].<br />
* 2001: 3.Platz in der 2.Bundesliga und vierter Aufstieg in die 1. [[Fußball-Bundesliga]] nach einem 2:1-Auswärtssieg gegen den [[1. FC Nürnberg]].<br />
* 2002: 2:1-Heimsieg des Tabellenletzten FC St. Pauli gegen den [[FC Bayern München]]. Der Begriff des [[#Weltpokalsiegerbesieger|Weltpokalsiegerbesieger]]s wird geprägt.<br />
* 2006: Einzug als Regionalligist in das Halbfinale des [[DFB-Pokal 2006|DFB-Pokals]] gegen den [[FC Bayern München]], welches jedoch mit 0:3 verloren wurde; davor 3:1 gegen [[SV Werder Bremen]] im Viertel- und 4:3 über [[Hertha BSC Berlin]] im Achtelfinale.<br />
<br />
=== Ligazugehörigkeit ===<br />
<br />
Ab Ende Januar 1910 wurden die ersten Punktspiele ausgetragen, und der Verein pendelte zunächst innerhalb der Hamburger Ligen, da es bis 1933 (mit Ausnahme der Saison 1913/14 in der die NFV Verbandsliga eingeführt wird) keine überregionalen Ligen gab. 1919 gelang der Aufstieg in die Hamburger A-Klasse, die höchste Hamburger Liga – somit war der Verein damals zum ersten Mal „erstklassig“.<br /><br />
1934/35, 1936-40 sowie 1942-45 spielte der FC St. Pauli in der neu gegründeten erstklassigen ''Gauliga Nordmark'' bzw. ab 1941 in der ''Gauliga Hamburg''.<br /><br />
[[Bild:Ligazugehoerigkeit_FC_St_Pauli.png|thumb|300px|Abschlussplatzierungen von 1965 bis 2006]]<br />
<br />
* 1945/46 – 1946/47 Stadtliga Hamburg<br />
* 1947/48 – 1962/63 Oberliga Nord.<br />
* 1963/64 – 1973/74 Regionalliga Nord<br />
* 1974/75 – 1976/77 2. Bundesliga Nord<br />
* 1977/78 1. Bundesliga<br />
* 1978/79 2. Bundesliga Nord<br />
* 1979/80 – 1983/84 Amateuroberliga Nord<br />
* 1984/85 2. Bundesliga<br />
* 1985/86 Amateuroberliga Nord<br />
* 1986/87 – 1987/88 2. Bundesliga<br />
* 1988/89 – 1990/91 1. Bundesliga 1. Liga 10. Platz von 18.<br />
* 1991/92 2. Bundesliga Nord<br />
* 1992/93 – 1994/95 2. Bundesliga<br />
* 1995/96 – 1996/97 1. Bundesliga<br />
* 1997/98 – 2000/01 2. Bundesliga<br />
* 2001/02 1. Bundesliga<br />
* 2002/03 2. Bundesliga<br />
* 2003/04 – heute Regionalliga Nord<br />
<br />
Der FC St. Pauli hat innerhalb der letzten 30 Jahre somit 13-mal die Liga gewechselt.<br />
<br />
=== Weltpokalsiegerbesieger ===<br />
Am 6. Februar 2002 gewann der FC St. Pauli überraschend als Tabellenletzter mit 2:1 gegen den [[FC Bayern München]] im [[Millerntor-Stadion]]. Die St. Paulianer, schon fast abgestiegen, bewiesen erneut ihren Humor: Sie ließen T-Shirts mit dem Aufdruck „Weltpokalsiegerbesieger“ anfertigen, was darauf anspielte, dass der FC Bayern in der gleichen Saison den [[Weltpokal]] gewonnen hatte. Die Torschützen für St.Pauli waren [[Nico Patschinski]] und [[Thomas Meggle]]. Erst in der 87. Minute konnte [[Willy Sagnol]] für Bayern auf 2:1 verkürzen.<br />
<br />
=== Herausragende Spieler ===<br />
==== Deutsche A-Nationalspieler ====<br />
* [[Alfred Beck|Alfred „Coppi“ Beck]], schoss in seinem einzigen A-Länderspiel, dem 1:3 gegen England (01. Dezember 1954) den Ehrentreffer für Deutschland<br />
* [[Karl Miller]], 12 A-Länderspiele 1941/42, diese allerdings als „Gastspieler“ für zwei andere Klubs<br />
* [[Ingo Porges]], 1 A-Länderspiel gegen Irland 1960<br />
* [[Christian Rahn]], 2 A-Länderspiele 2002<br />
<br />
==== Ausländische Nationalspieler ====<br />
* [[Zlatan Bajramovic]] gilt als großes Talent, welches aus der Jugendarbeit des FC St. Pauli hervorgegangen ist. Spielt nun für den [[FC Schalke 04]] in der 1. Bundesliga und ist Kapitän der bosnischen Nationalmannschaft.<br />
* [[Deniz Bariş]], machte den [[2. Fußball-Bundesliga 2000/01|Aufstieg 2000/2001]] durch einen Kopfball gegen den [[1. FC Nürnberg]] klar, derzeit [[Türkische Fußballnationalmannschaft|türkischer Nationalspieler]].<br />
* [[Cory Gibbs]], Abwehrspieler, von 2001 bis 2003 am Millerntor. Nach dem Abstieg in die Regionalliga sah der US-Amerikaner seine Nationalmannschaftskarriere gefährdet und wechselte zum [[FC Dallas|Dallas Burn]]. Mittlerweile spielt der 19malige Nationalspieler in der [[FA Premier League|Premier League]] bei [[Charlton Athletic]].<br />
* [[Ari Hjelm]], Finnischer Nationalspieler. Der „Finjet“ blieb beim FC [[2. Fußball-Bundesliga 1993/94|1993/94]] etwas hinter seinen Möglichkeiten. Nach seiner Zeit in Hamburg als Spieler und Trainer in Finnland (Tampere) aktiv.<br />
* [[Ivan Klasnić]], Torjäger für St. Pauli vom Jugend- bis in den Profibereich. Spielt zur Zeit beim [[SV Werder Bremen]]; [[Kroatische Fußballnationalmannschaft|kroatischer Nationalspieler]] und WM-Teilnehmer 2006.<br />
* [[Ivo Knoflíček]], genannt „Knofi“. Tschechischer Teilnehmer der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1990]].<br />
* [[Ján Kocian]], Tschechoslowakischer WM-Teilnehmer 1990. Zuverlässiger Libero.<br />
* [[Michél Mazingu-Dinzey]], Demokratische Republik Kongo, Mittelfeldspieler.<br />
* [[Stjepan Milardovic]], Jugoslawischer Nationalspieler, der in der [[Fußball-Bundesliga 1977/78|Saison 1977/78]] in 24 Spielen zwei Treffer für die Elf vom Millerntor erzielte.<br />
* [[Juri Nikolajewitsch Sawitschew|Juri Sawitschew]], Russischer Stürmer mit Minipli-Frisur, der häufig ins Tor traf und sich vielleicht noch häufiger Ermüdungsbrüche zuzog.<br />
* [[Richmar Siberie]], Nationalspieler der [[Niederländische Antillen|Niederländischen Antillen]]. Nach einem erfolglosen Jahr auf dem Kiez mit nur einem erzielten Tor zog es ihn nach [[Maribor]]; mittlerweile spielt er auf [[Malta]] beim [[Valletta FC]].<br />
* [[Ive Sulentic]], Kanadischer Nationalspieler, verzichtete zugunsten der Saisonvorbereitung zur Saison 2005/2006 auf die Teilnahme am [[CONCACAF Gold Cup 2005]]<br />
* [[Niels Tune-Hansen]], dänischer Nationalspieler, belebte nicht nur die Defensive im Spiel des FC. 1977 schoss er mit seinem Treffer in Herford den FC St. Pauli zum ersten Mal in die Bundesliga.<br />
<br />
==== Weitere bekannte Spieler ====<br />
Weitere bekannte Spieler, die entweder lange für den FC St.Pauli spielten, oder aber an die man sich aus anderen Gründen immer wieder gerne erinnert:<br />
* [[Guy Acolatse]] kam vor der Saison 1963/64 aus Togo ans Millerntor. Acolatse war zwar in seinen drei Jahren beim FC nicht der Star am Fußballhimmel, nennt allerdings das Privileg sein Eigen der erste schwarzafrikanische Spieler im bezahlten deutschen Fußball gewesen zu sein.<br />
* [[Dirk Dammann]] – die Zuverlässigkeit in Person. Wirkte aufgrund seiner Größe immer etwas staksig, machte dies jedoch durch unbändige Einsatzkraft wett.<br />
* [[Martin Driller]], bei den Fans umstrittener Stürmer und Ex-Freund von [[Regina Halmich]]. Hatte seinen wohl besten Auftritt im St. Pauli-Dress beim 4:4 gegen Schalke 04.<br />
* [[Walter Dzur]], deutscher A-Nationalspieler und Angehöriger der Meistermannschaft des [[Dresdener SC]] 1943 und 1944.<br />
* [[Walter Frosch]], B-Nationalspieler, ein rauhbeiniger Abwehrspieler, heute Wirt des Vereinsheims von [[Victoria Hamburg]].<br />
* [[Franz Gerber]], „Schlangen-Franz“, bester St. Pauli-Torschütze seit Gründung der Bundesliga, Vater von [[Fabian Gerber]]. Mit 115 Treffern an achter Position in der Liste der Zweitliga-Rekordtorjäger.<br />
* [[André Golke]], bis heute Bundesliga-Rekordtorschütze des FC St. Pauli.<br />
* [[Jürgen Gronau]] spielte nie für einen anderen Verein als den FC und ist heute in der Jugendarbeit tätig, wo auch sein Sohn aktiv ist.<br />
* [[Horst Haecks]] gehörte in den 1960ern zu den ganz großen Torjägern des FC St. Pauli. In der Saison 1963/64 traf er in 34 Spielen gleich 36 Mal das gegnerische Tor. In der Folgesaison kam er in 24 Spielen zu 26 Treffern. 1966 musste Haecks seine Karriere verletzungsbedingt beenden.<br />
* [[Bernd Hollerbach]], ehemaliger Metzger aus Franken, war als FC-Profi ein Publikumsliebling, bis er durch seinem Wechsel zum Hamburger SV seinen Kredit bei den Fans der Millerntor-Elf gänzlich verspielte: aus deren Schlachtruf „Ho-ho-Hollerbach“ wurde „Ho-ho-Hochverrat“.<br />
* [[Volker Ippig]], Torwart und Torwarttrainer, Ikone der '87er Fanbewegung, die, getragen von der Hamburger [[Hafenstraße]], das heutige, alternative Image des FC begründete. Wohnte in derselbigen und später in der Wohnung von Präsident Paulick.<br />
* [[Leonardo Manzi]], rettete St.Pauli in der Saison 1992/93 durch ein Kopfballtor in der 72. Minute gegen [[Hannover 96]] vor dem Abstieg in die dritte Liga. Wirkte immer fröhlich, wenn auch nicht immer glücklich in seinen Aktionen auf dem Platz – aber das machte ihn sympathisch. Seinerzeit uneingeschränkter Publikumsliebling. Nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Zeit beim brasilianischen Verein Juventude, zog es ihn zum Ende der Hinrunde der Saison 2005/06 zum Nord-Oberligisten [[SV Wilhelmshaven]]. Mittlerweile 36-jährig, soll er nun dort für die nötigen Tore sorgen.<br />
* [[Thomas Meggle]] wechselte zur Saison 2005/2006 zum dritten Mal ans Millerntor. Torschütze beim legendären 2:1 gegen Bayern München. Spielmacher und Hoffnungsträger für den angestrebten Zweitligaaufstieg.<br />
* [[Bernhard Olck]], wechselte zur Saison 1987/88 von Alemannia Aachen zum FC St. Pauli und war wichtiger Bestandteil der Aufstiegsmannschaft, die 1988/89 den 10. Platz in der Bundesliga erreichte. Der bullige Abwehrspieler, erhielt bei der Wahl zum „Fußballer des Jahres 88/89“ zwei Stimmen und beendete seine Profilaufbahn 1993, im Alter von 30 Jahren.<br />
* [[Peter Osterhoff|„Oschi“ Osterhoff]], schneller Stoßstürmer in Oberliga und Regionalliga Nord (1958-1970) mit 171 Ligatoren<br />
* [[Klaus Ottens]], genannt „Otti“, von den St. Pauli-Fans erkorener „Erfinder des Übersteigers“.<br />
* [[Carsten Pröpper]], Spielmacher mit mehr Licht als Schatten (der schwärzeste davon umhüllte ihn wohl beim berühmten Pinkel-Skandal in der Hotellobby während eines Trainingslagers, der ihm unter den Fans den Spitznamen „Palme“ eintrug). Leitet heute ein Fußballcenter in Hamburg.<br />
* [[Andreas Reinke]], Torwart, der allerdings nur ein Jahr am Millerntor spielte<br />
* [[Dieter Schlindwein]], genannt „Eisen-Dieter“, [[Vorstopper]], der seine Karriere bei [[Waldhof Mannheim]] begann und Anfang der 1990er Jahre Abwehrspieler bei St. Pauli war – allerdings ob seiner verbalen Entgleisung gegenüber Leo Manzi bei den Fans alles andere als unumstritten.<br />
* [[Helmut Schön]], 16 A-Länderspiele (1937-41), 17 Treffer. Absolvierte seine Länderspiele zu einer Zeit, als er Vereinsspieler des Dresdner SC war. In der Spielzeit 1949/50 bestritt der spätere Bundestrainer, der 1972 Europa- und 1974 als Nationaltrainer Weltmeister wurde, einige Pflichtspiele im Dress des FC St.Pauli.<br />
* [[Ralf Sievers]] spielte zwar nur 68 Mal für den FC doch machte „Colt“ sich am Millerntor durch seinen Treffer („das Tor“) beim 1:0-Auswärtssieg des FC St.Pauli beim FC Bayern München unsterblich.<br />
* [[Otmar Sommerfeld]], Rekordspieler der alten Oberliga Nord mit 362 Spielen, davon 227 zwischen 1951 und 1959 für St. Pauli, meist als [[Mittelläufer]].<br />
* [[Holger Stanislawski]], bis Mitte März 2004 einziger noch aktiver St. Pauli-Stammspieler aus Bundesliga-Aufstiegszeiten. Beendete März 2004 seine aktive Karriere. Er wurde danach Vizepräsident des Vereins und später Manager für den sportlichen Bereich. Seit der Beurlaubung [[Andreas Bergmann]]s ist er als Manager und Trainer in Personalunion tätig.<br />
* [[Harald Stender]] – einmal St. Paulianer, immer St. Paulianer; der [[Außenläufer (Fußball)|Außenläufer]] war von 1945 bis 1960 aktiv.<br />
* [[Klaus Thomforde]], das „Tier im Tor“. Letzter Einsatz am 6. Oktober 2001 (Abschiedsspiel „Klaus' letzte Parade“ als Sportinvalide). Anschließend wirkte der gelernte Finanzbeamte noch als Torwarttrainer sowie in der Vermarktung des Vereins mit (in der Saison 2006/07 für kurze Zeit Interimstrainer bei Holstein Kiel).<br />
* [[André Trulsen]], Abwehr, spielte in den Jahren 1986–1991 sowie zwischen 1994 und 2002 für den Verein. Dazwischen Stationen beim [[1. FC Köln]] und vor der Zeit bei St. Pauli in der Oberliga beim [[SV Lurup]] (Hamburg). Seit 20. November 2006 Interimstrainer für den beurlaubten [[Andreas Bergmann]], zuvor als Co-Trainer tätig. Wurde in der [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga]]-Saison 2004/2005 als Spieler für einige Einsätze in Liga- und Pokalspielen reaktiviert. Mit 177 Einsätzen Rekordspieler des FC St. Pauli in der [[Fußball-Bundesliga]]<br />
* [[Rüdiger Wenzel]], Stürmer, der im Jahre 1989 ein [[Tor des Monats]], per [[Hackentrick]], aus 15 Meter Entfernung im „Derby“ gegen den Hamburger SV in der ersten Spielminute, für die Braun-Weißen erzielte. „Sonny“ Wenzel betreibt heute einen Schreibwarenhandel in [[Bad Segeberg]].<br />
* [[Horst Wohlers]] absolvierte 189 Punktspiele für den FC. „Fussel“, etatmässiger Libero, wechselte 1975 nach Mönchengladbach, kehrte 1991 allerdings als Trainer zurück ans Millerntor.<br />
* [[Dirk Zander]] kam aus Wilhelmsburg und ist der schnellste Doppeltorschütze der Bundesligageschichte. Er erzielte am 12. April 1991 innerhalb der ersten vier Minuten zwei Tore zum 2:0 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC und hielt auch lange Zeit den Rekord für das schnellste Bundesligator (12 Sekunden). Beide Bestmarken hält er in der internen St. Pauli-Wertung weiterhin souverän. 1988 bescherte sein Siegtreffer beim SSV Ulm in der zweiten Liga dem FC den Bundesliga-Aufstieg und Zander in Anlehnung an einen AC/DC-Song den Spitznamen „Zanderstruck“.<br />
<br />
=== Vereinsoffizielle über die Jahre ===<br />
[[Bild:FC Sankt-Pauli-Kartencenter.jpg|thumb|283px|Kartencenter und Fanshop am Millerntor]]<br />
<br />
==== Die Präsidenten ====<br />
* 1924–1931 Henry Rehder<br />
* 1931–1945 [[Wilhelm Koch (Fußball)|Wilhelm Koch]]<br />
* 1945–1947 Hans Friedrichsen<br />
* 1947–1969 Wilhelm Koch<br />
* 1970–1979 Ernst Schacht<br />
* 1979–1982 Wolfgang Kreikenbohm<br />
* 1982–1990 [[Otto Paulick]]<br />
* 1990–2000 [[Heinz Weisener]] (verstorben 2005)<br />
* 2000–2002 [[Reenald Koch]]<br />
* seit 2003 [[Corny Littmann]] (Am 12. März 2007 wurde er durch den Aufsichtsrat des Amtes enthoben, stattdessen war Stefan Orth kommissarischer Präsident.<ref>[http://www.abendblatt.de/daten/2007/03/13/705177.html Jan Haarmeyer, Lutz Wöckener: ''Die Ära Littmann ist zu Ende'', Hamburger Abendblatt, 13. März 2007]</ref> Die Amtsenthebung wurde am 13. März 2007 durch eine einstweilige Verfügung des Landgericht Hamburg außer Kraft gesetzt.<ref>[http://www.abendblatt.de/daten/2007/03/14/706079.html ''St. Pauli: Gericht hebt Littmann wieder ins Amt'', Hamburger Abendblatt, 14. März 2007]</ref> Infolge der Mitgliederversammlung am 25. März 2007 bleibt Littmann bis zur Präsidiumsneuwahl Ende des Jahres im Amt.)<br />
<br />
==== Die Trainer ====<br />
{|<br />
| valign="top" |<br />
* 1945–1948 Hans Sauerwein<br />
* 1948–1949 Waldemar Gerschler<br />
* 1949–1951 [[Fred Harthaus]]<br />
* 1951–1952 [[Walter Risse]]<br />
* 1952–1952 Henner Appel<br />
* 1952–1963 Heinz Hempel<br />
* 1963–1964 Otto Westphal<br />
* 1964–1965 Otto Coors<br />
* 1965–1967 [[Kurt Krause]]<br />
* 1967–1968 Heinz Hempel<br />
* 1968–1971 Erwin Türk<br />
* 1971–1972 Edu Preuß<br />
| valign="top" |<br />
* 1972–1974 Karl-Heinz Mülhausen<br />
* 1974–1976 [[Kurt Krause]]<br />
* 1976–1978 [[Diethelm Ferner]]<br />
* 1978–1979 [[Josef Piontek]]<br />
* 1979–1979 Werner Pokropp<br />
* 1979–1982 Kuno Böge<br />
* 1982–1986 [[Michael Lorkowski]]<br />
* 1986–1987 [[Willi Reimann]]<br />
* 1987–1991 [[Helmut Schulte]]<br />
* 1991–1992 [[Horst Wohlers]]<br />
* 1992–1993 [[Michael Lorkowski]]<br />
* 1993–1994 [[Josef Eichkorn]]<br />
| valign="top" |<br />
* 1994–1997 [[Uli Maslo]]<br />
* 1997–1997 Klaus-Peter Nemet<br />
* 1997–1997 [[Eckhard Krautzun]]<br />
* 1997–1998 [[Gerhard Kleppinger]]<br />
* 1999–1999 [[Dietmar Demuth]]<br />
* 1999–2000 [[Willi Reimann]]<br />
* 2000–2002 [[Dietmar Demuth]]<br />
* 2002–2002 [[Joachim Philipkowski]]<br />
* 2002–2004 [[Franz Gerber]]<br />
* 2004–2006 [[Andreas Bergmann]]<br />
* seit 2006 [[Holger Stanislawski]]<br />
|}<br />
<br />
== Aktueller Kader (2006/2007) ==<br />
{| width="550"<br />
|- bgcolor="#DDDDDD"<br />
! Name<br />
! Rückennummer<br />
! Nationalität<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Torwart'''<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Patrik Borger]] ||align="center"| 1 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Benedikt Pliquett]] ||align="center"| 31 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Timo Reus]] ||align="center"| 32 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Lennart Rotetzki]] ||align="center"| 33 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Abwehr'''<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Florian Lechner]] ||align="center"| 2 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Ian Joy]] ||align="center"| 3 ||align="center"| [[Bild:Flag of the United States.svg|20px|US-Amerikaner]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Fabio Morena]] [[Bild:Captain sports.svg|12px|Kapitän der Mannschaft]]||align="center"| 4 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Marcel Eger]] ||align="center"| 14 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Abdou Sall]] ||align="center"| 15 ||align="center"| [[Bild:Flag of France.svg|20px|Franzose]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Carsten Rothenbach]] ||align="center"| 24 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Mittelfeld'''<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Hauke Brückner]] ||align="center"| 5 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Marvin Braun]] ||align="center"| 7 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Florian Bruns]] ||align="center"| 8 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Roman Prokoph]] ||align="center"| 16 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Thomas Meggle]] ||align="center"| 10 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Timo Schultz]] ||align="center"| 12 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Charles Takyi]] ||align="center"| 13 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Fabian Boll]] ||align="center"| 17 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Dirk Prediger]] ||align="center"| 19 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Jonathan Bourgault]] ||align="center"| 20 ||align="center"| [[Bild:Flag_of_Canada.svg|20px|Kanadier]]<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Angriff'''<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Michél Mazingu-Dinzey]] ||align="center"| 6 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Daniel Stendel]] ||align="center"| 9 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Jens Scharping]] ||align="center"| 11 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Ahmet Kuru]] ||align="center"| 23 ||align="center"| [[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türke]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Morike Sako]] ||align="center"| 26 ||align="center"| [[Bild:Flag of France.svg|20px|Franzose]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Jeton Arifi]] ||align="center"| 27 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Clemens Lange]] ||align="center"| 36 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|}<br />
<br />
=== Aktuelle Entwicklung ===<br />
Nach der Saison 2002/03 stieg St. Pauli aus der 2. Bundesliga in die [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga Nord]] ab, und wäre beinahe noch direkt eine weitere Liga tiefer bis in die [[Fußball-Oberliga Nord|Oberliga Nord]] abgestiegen, da sich zum Saisonende eine [[Liquidität]]slücke in Höhe von rund 1,95 Millionen Euro abzeichnete, deren Deckung gleichzeitig die entscheidende [[Lizenz]]ierungsauflage des DFB im Zulassungsverfahren zur Regionalliga darstellte. Am 28. März 2004 wurde der Trainer [[Franz Gerber]] wegen anhaltender Erfolgslosigkeit beurlaubt und der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und Trainer der Zweiten Fußballmannschaft [[Andreas Bergmann]] zu seinem Nachfolger bestimmt. Ihm stand ab Sommer 2004 [[André Trulsen]] als Co-Trainer zur Seite. Am 20. November 2006 wurde [[Andreas Bergmann]] beurlaubt. Das Traineramt hat bis zum Saisonende [[Holger Stanislawski]] übernommen. Am 23. Februar 2007 gab das Präsidium um [[Corny Littmann]] auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz seinen Rücktritt zum 26. März 2007 bekannt. Hintergrund ist die Weigerung der Aufsichtsratsmehrheit, der Mitgliederversammlung den amtierenden Präsidenten oder einen Gegenkandidaten zur Wahl vorzuschlagen. Satzungsgemäß bleibt das Präsidium allerdings bis zur Bestellung eines neuen Präsidenten im Amt.<br />
<br />
==== Die Retterkampagne ====<br />
Durch mehrere, bundesweit Aufsehen erregende Spendenaktionen gelang es Anhängern und Verein im Jahr 2003 innerhalb von nur drei Monaten gemeinsam, weit mehr als die benötigten 1,95 Millionen Euro aufzutreiben und so den doppelten Abstieg innerhalb einer Saison in die [[Oberliga]] abzuwenden.<br />
<br />
Einige Beispiele der durchgeführten Aktionen, welche allesamt unter dem Motto „Rettet den FC St.Pauli“ standen:<br />
* Der Verkauf von über 140.000 RETTER – T-Shirts (Erlös: rund 900.000 EUR) u.a. auf dem Hamburger Fischmarkt, der [[Kieler Woche]], diversen Konzerten<br />
* Der Verkauf des Jugendleistungszentrums am Brummerskamp an die Stadt [[Hamburg]] für 720.000 EUR<br />
* ein [[Benefiz]]spiel unter dem Motto „Weltpokalsiegerbesieger gegen Weltpokalsieger“ gegen den [[FC Bayern München]], der auf Gage und Kostenerstattung verzichtete, im Millerntorstadion (270.000 EUR)<br />
* Bargeldspenden von über 200.000 EUR<br />
* Bieraktionen „[[Astra_(Bier)|Astra]] trinken – St. Pauli retten“ (1 Euro pro Astrakasten, über 120.000 EUR) sowie die Aktion „Saufen für St.Pauli“ (die [[Kiez]] – Kneipen kassierten je ausgeschenktem Bier 50 Cent Soliaufschlag) brachte weitere 20.000 EUR ein<br />
* Im Millerntorstadion durchgeführte Kulturveranstaltungen: Jazzfestival, DJ – [[Soundclash]], drei [[Freiluftkino]]abende, „Finales Retterkonzert“<br />
* Dauerkartenverkauf: Während der Retterkampagne, als die Ligazugehörigkeit noch ungeklärt war, wurden 11.700 Dauerkarten verkauft.<br />
<br />
==== Das Hilfsprojekt Viva con agua de Sankt Pauli ====<br />
Politisches und soziales Engagement ist nicht nur innerhalb der Fan-Szene zu beobachten: seit dem Frühjahr 2005 engagiert sich der Spieler [[Benjamin Adrion]] in einem gemeinsam vom Verein und der deutschen [[Welthungerhilfe]] getragenen Hilfsprojekt namens ''Viva con agua de Sankt Pauli'' zur Sicherung der Trinkwasserversorgung an etwa 100 Kindergärten in [[Havanna]] ([[Kuba]]).<br />
<br />
=== Bekanntheit des Vereins ===<br />
Eine Studie der UEFA hat deutschlandweit elf Millionen St. Pauli-Sympathisanten ermittelt.<br />
<br />
Dieses Interesse äußert sich auch im Zuschauerzuspruch bei den Heim- und Auswärtsspielen: St.Pauli hatte in der Saison 2003/04 als Regionalligist mit 17.374 Zuschauer einen höheren Schnitt als jeder Zweitligaverein und überflügelte bei der Zahl der verkauften Dauerkarten mehrere Erstligisten.<br />
<br />
=== Strukturen in der Fanszene ===<br />
Ein nennenswerter Teil der Fanszene am Millerntor versteht sich im Vergleich zu den Fanstrukturen anderer Fußballvereine ausdrücklich als politisch.<br />
So wurde sich schon früh für eigene und die Interessen der direkten Stadionanwohner eingesetzt, als ein recht kühnes Stadionneubauprojekt mit angeschlossener Randbebauung (Sport-Dome) des Präsidenten [[Heinz Weisener]] – bzw. von dessen Architekturbüros – in Angriff genommen werden sollte. Durch mehrere Demonstrationen sowie einen mehrminütigen Schweigeprotest bei einem Heimspiel wurde dieses Projekt schließlich gekippt. Fortan wurden zwar immer wieder Stadion-Neubaupläne aus der Schublade geholt (so viele neue Stadien wie St.&nbsp;Pauli baut sicherlich kein anderer Fußballverein), und tatsächlich: seit Juli 2006 steht es fest, bis 2014 wird ein neues Stadion fertiggestellt sein.<br />
<br />
Auch in der Anti[[repression]]sarbeit gegen Stadionverbote zeigt sich die Fangruppierung ''Pro Fans'' recht aktiv im St.&nbsp;Pauli-Umfeld.<br />
<br />
Einen weiteren politischen Schwerpunkt bildet das aktive Einschreiten gegen [[Sexismus|sexistische]] oder [[Rassismus|rassistische]] Äußerungen im Stadion: St.&nbsp;Pauli war der erste Verein, welcher entsprechende Verbote in seine Stadionordnung einfügte – heute ist es eher die Regel, dass sich entsprechende Passagen in den Stadionordnungen der Bundesligavereine finden.<br />
So musste beispielsweise ein [[Sponsoring|Sponsor]], der Herausgeber der Männerzeitschrift [[Maxim (Zeitschrift)|Maxim]], nach heftigen Protesten seine Stadionreklame überarbeiten, da diese von Fanseite als zu sexistisch bzw. frauenfeindlich eingestuft wurde.<br />
<br />
Andererseits ist festzustellen, dass auch eine ehedem bahnbrechende Stadionordnung und eine mindestens diffuse Selbsteinschätzung vieler Fans als politisch „[[Linke Politik|links]]“ nicht automatisch vor dem Verstoß gegen genau diese Regeln schützen.<br />
<br />
Der Verein hat über 100 offiziell registrierte [[Fanclub]]s, die sich mit dem ''Fanclub-Sprecherrat'' ein eigenes Vertretungsgremium geschaffen haben, das inzwischen bei grundsätzlichen Fragen auch vom Vereinspräsidium angehört wird. Zentrale Einrichtung für organisierte wie einzelne Fans ist der aus einer Faninitiative hervorgegangene ''Fanladen St.&nbsp;Pauli''. Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht mit Fanclubs des [[Scottish Premier League|schottischen Premier-League]]-Vereins [[Celtic Glasgow]].<br />
<br />
== Rugbyabteilung ==<br />
Die 1933 gegründete [[Rugby Union|Rugby]]-Abteilung ist heute untergliedert in 1. und 2. Herren, Frauen sowie Jugend/Schüler. Ihre größte Aufmerksamkeit erzielte diese Abteilung durch die mehrfach erlangte Deutsche Meisterschaft im Frauenrugby: Bereits zum sechsten Mal nach 1995, 2000, 2001, 2003 und 2005 holten die Frauen 2006 die Deutsche Rugby-Meisterschaft und sind damit die erfolgreichste Abteilung innerhalb des FC St. Pauli. Die Rugby-Männer, die zeitweise ebenfalls in der Bundesliga spielten, treten derzeit in der Zweiten Bundesliga an.<br />
<br />
== Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM) ==<br />
<br />
Die AFM ist eine nicht sporttreibende Abteilung, deren Mitglieder sich der Förderung der Jugendabteilungen (mit Schwerpunkt auf dem Fußball-Jugendleistungsbereich) des Vereins verpflichtet sehen. Mit ihren zur Zeit über 2.800 Mitgliedern ist sie zudem die mitgliedsstärkste Abteilung innerhalb des Vereins.<br />
<br />
Gemeinsam mit dem Präsidium und der sportlichen Leitung werden hier zukunftsweisende Konzepte entwickelt, die für den FC St. Pauli die einzige Chance sind, auf Dauer mit den finanzstarken Spitzenclubs zu konkurrieren. Die Finanzierung dieser Konzepte erfolgt anteilig durch die AFM und die Profiabteilung. Aber auch der Jugendfußball außerhalb der Leistungsklassen und die Jugendabteilungen der anderen Sparten des Vereins erhalten Zuwendungen aus den Beitrags- und Spendenmitteln der AFM.<br />
<br />
Regelmäßige Kampagnen sollen aus Fans nach und nach Vereinsmitglieder machen. Damit dies gelingt, ist es wichtig, dass sich alle Mitglieder in ihrer Abteilung möglichst wohl fühlen. Eine intensive Kommunikation über verschiedene Medien, Diskussionsabende zu aktuellen Themen, Parties und sonstige Veranstaltungen sorgen deshalb für ein lebendiges und attraktives Abteilungsleben.<br />
<br />
Darüber hinaus haben AFM-Mitglieder noch einige ganz konkrete Vorteile. So gibt es neben den Ermäßigungen sowie dem Vorkaufsrecht auf Dauerkarten und die Rabatte auf Fanartikel, die auch für die Mitglieder der anderen Abteilungen gelten, für Auswärtsfahrten einen speziellen AFM-Rabatt. Auch bei Heimspielen der 1. Amateurmannschaft ist der Eintritt für AFM-Mitglieder ermäßigt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* René Martens: ''Wunder gibt es immer wieder'', Göttingen Oktober 2002, ISBN 3-89533-375-1<br />
* Christoph Ruf: ''Die Untoten vom Millerntor. Der Selbstmord des FC St. Pauli und dessen lebendige Fans'', 3. Auflage, Köln 2005, ISBN 3-89438-310-0<br />
* Fanladen St.Pauli (Hrsg.): ''15 Jahre Fanladen St.Pauli. 20 Jahre Politik im Stadion.'', 2.Auflage, Hamburg 2005, ISBN 3-00-016101-5<br />
* Uwe Dulias, Michael Schickel: ''1 : 0 am Millerntor. Der FC St. Pauli: Die Fans und ihre Mannschaft'', 1989, ISBN 3-92-538754-4<br />
* Werner Langmaack: ''FC St.Pauli – Glaube, Liebe, Hoffnung '', Verlag Georg Simader GmbH 1992, ISBN 3-927515-29-9<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Category:FC St. Pauli|FC St. Pauli}}<br />
* [http://www.fcstpauli.de/ Offizielle Seite des FC St. Pauli]<br />
* [http://www.stpauli-fanladen.de/ Fanprojekt Fanladen St.Pauli]<br />
* [http://www.uebersteiger.de/ Fanzine ''Der Übersteiger'']<br />
* [http://www.vivaconagua.org/ Viva con Agua de Sankt Pauli]<br />
<br />
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[[Kategorie:Fußballverein aus Hamburg|St. Pauli, FC]]<br />
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[[af:FC St. Pauli]]<br />
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[[sv:FC St. Pauli]]<br />
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<hr />
<div>{{Fußballklub Infobox |<br />
image = [[Bild:SV-Werder-Bremen-Logo.svg|100px]]|<br />
kurzname = SV Werder Bremen |<br />
langname = Sportverein Werder Bremen <br> von 1899 e. V. |<br />
spitzname = Die Werderaner| <br />
gegründet = [[4. Februar]] [[1899]] |<br />
vereinsfarben = Grün-Weiß |<br />
stadion = [[Weserstadion]] |<br />
plätze = 43.087 |<br />
präsident = [[Klaus-Dieter Fischer]] |<br />
manager = [[Klaus Allofs]] |<br />
trainer = [[Thomas Schaaf]] |<br />
adresse = Franz-Böhmert-Str. 1c<br />28205 [[Bremen]]| <br />
Homepage = [http://www.werder.de/ www.werder.de] |<br />
E-Mail = [mailto:info@werder.de info@werder.de] |<br />
liga = [[Fußball-Bundesliga]] |<br />
saison = 2005/06 |<br />
rang = 2. Platz |<br />
pattern_la1=|pattern_b1=_whitehalf2|pattern_ra1=|<br />
leftarm1=FFFFFF|body1=348153|rightarm1=348153|shorts1=ffffff|socks1=FFFFFF|<br />
pattern_la2=|pattern_b2=_orangehalf|pattern_ra2=|<br />
leftarm2=348153|body2=348153|rightarm2=FC8B04|shorts2=348153|socks2=FC8B04|<br />
}}<br />
<br />
Der '''SV Werder Bremen''' ist ein traditionsreicher [[Deutschland|deutscher]] [[Sportverein]] der [[Fußball-Bundesliga]]. Zusätzlich bietet er [[Handball]], [[Leichtathletik]], [[Tischtennis]], [[Gymnastik]], [[Turnen|Turnspiele]] und [[Schach]] an.<br />
Am 4. Februar [[1899]] als ''Fußballverein Werder von 1899'' gegründet, besteht Werder Bremen nach der Ausgliederung profitorientierter und leistungssportlicher Abteilungen aus dem Gesamtverein aus dem für den Amateursport zuständigen gemeinnützigen ''Sport-Verein „Werder“ von 1899 e. V.'' und der unter anderem für den Profifußball verantwortlichen ''Werder Bremen GmbH & Co. KGaA''. <br />
<br />
Der Vereinsname ist vom an der [[Weser]] gelegenen [[Werderinsel|Stadtwerder]] abgeleitet, auf dem sich das erste Trainings- und Spielgelände des Vereins befand. Das Wort ''[[Werder]]'' bezeichnet eine Flussinsel oder das Land, das von einem Fluss aufgeschwemmt wurde, wie der ''Peterswerder'', auf dem sich das heutige Bremer [[Weserstadion]] befindet, in dem Werder Bremens Fußballer ihre Bundesligaheimspiele austragen. <br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== 1899–1946 Die frühen Jahre ===<br />
Am 4. Februar 1899 gründeten 16-jährige Schüler aus handelsbürgerlichen Kreisen den „Fußballverein Werder von 1899“ als reinen Fußballverein. 1909 wurde der FV Werder Bremen erstmals Bremer Meister, ab 1913 nahm der Verein an der neu gegründeten Norddeutschen Verbandsliga teil. 1920 erfolgte die Erweiterung vom Fußball- zum Sportverein mit einer Tennis- und einer Leichtathletikabteilung und dementsprechend die Umbenennung in „Sportverein Werder Bremen von 1899“.<br />
<br />
[[Bild:Weserstadion-von-suedwesten.jpg|thumb|350px|Weserstadion]]<br />
1933 übernahm Werder vom ''Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein'' das Weserstadion und trug fortan hier seine Spiele aus. Werders erste überregionale Erfolge fallen in die Zeit des Nationalsozialismus: 1934 und 1937 wurde die „[[Gauliga (Fußball)|Gaumeisterschaft]] Niedersachsen“ gewonnen, das Weserstadion trug in dieser Zeit den Namen „Bremer Kampfbahn“. 1945 wurde der SV Werder Bremen aufgelöst und der Verein hieß nach Fusionen mit anderen Bremer Vereinen kurzzeitig ''TuS Werder 1945 Bremen'' , ein Jahr später ''SV Grün-Weiß 1899 Bremen'', bevor der Verein ab dem 28. März 1946 wieder „SV Werder Bremen“ hieß.<br />
<br />
=== 1946–1963 Nachkriegszeit in der Oberliga ===<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Spielbetrieb 1946 wieder aufgenommen. 1946 gewann Werder die Bremer Stadtmeisterschaft und 1947 wurden die Bremer Niedersachsenmeister. Anschließend wurden regional unterteilte [[Fußball-Oberliga|Oberligen]] gegründet, mit denen der Ligabetrieb in Westdeutschland wieder aufgenommen wurde. Werder Bremen gehörte von 1947 bis 1963 der [[Fußball-Oberliga Nord|Oberliga Nord]] an, in der eine inoffizielle norddeutsche Meisterschaft ausgespielt wurde und deren erfolgreichste Mannschaften sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierten. Dabei stand Werder Bremen deutlich im Schatten des [[Hamburger SV]], der die Oberliga in 15 von 16 Jahren gewann und hatte zunächst Mühe, sich gegen Lokalrivalen wie den [[Bremer SV]] oder [[TuS Bremerhaven 93]] zu behaupten. Erst in den letzten fünf Spielzeiten der Oberliga Jahren konnte sich Werder hinter dem HSV als zweiterfolgreichste Mannschaft des Nordens etablieren und sich so für die neu gegründete [[Fußball-Bundesliga]] qualifizieren. Sportlicher Höhepunkt der Oberligazeit war der Gewinn des [[DFB-Pokal 1961|DFB-Pokals]] 1961 durch ein 2:0 im Endspiel gegen den [[1. FC Kaiserslautern]].<br />Namhafte Spielerpersönlichkeiten der Oberligazeit des SV Werder waren Torwart [[Dragomir Ilic]], [[Richard Ackerschott]], [[Willi Schröder]] und [[Pico Schütz]].<br />
<br />
=== 1963–1971 Auf und Ab in der Bundesliga ===<br />
Der SV Werder war 1963 eines der Gründungsmitglieder der [[Fußball-Bundesliga]], wurde [[Fußball-Bundesliga 1964/65|1964/65]] zum ersten Mal [[Deutscher Meister (Fußball)|Deutscher Meister]] und hatte anschließend noch einige erfolgreiche Jahre (Vizemeisterschaft 1968). Doch die dauerhafte Etablierung unter den Spitzenvereinen der Bundesliga gelang nicht, da Werder erfolgreichen Jahren immer wieder durchwachsene und enttäuschende folgen ließ.<br />Die ersten Bundesligajahre wurden durch Spielerpersönlichkeiten wie [[Günter Bernard]], [[Horst-Dieter Höttges]], [[Sepp Piontek]] oder [[Max Lorenz (Fußballspieler)|Max Lorenz]] mitbestimmt.<br />
<br />
=== 1971–1980 Niedergang ===<br />
Nachdem Werder in den Jahren zuvor zunehmend im Mittelmaß versunken war, versuchte man in der [[Fußball-Bundesliga 1971/72|Saison 1971/72]] in einem Kraftakt als so genannte ''Millionenelf'' mit der finanziellen Unterstützung der Bremer Wirtschaft und der Stadt Bremen, Trikots in den Bremer Landesfarben Rot und Weiß sowie einigen angeheuerten Stars an bessere Zeiten anzuknüpfen - ohne Erfolg. Anschließend gehörte Werder Bremen dauerhaft zu den sog. ''Grauen Mäusen'', später auch immer wieder zu den Abstiegskandidaten der Liga und stieg in der [[Fußball-Bundesliga 1979/80|Saison 1979/80]] schließlich in die [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Bundesliga Nord]] ab.<br />Zu den wenigen herausragenden Spielerpersönlichkeiten der Jahre vor dem Abstieg gehörten [[Dieter Burdenski]] und [[Per Røntved]].<br />
<br />
=== 1980–1987 Aufstieg einer Spitzenmannschaft ===<br />
In der Saison 1980/81, der einzigen Zweitligasaison von Werder Bremen, gelang der direkte Wiederaufstieg unter [[Kuno Klötzer]] und [[Otto Rehhagel]]. Klötzer musste im März 1981 aus gesundheitlichen Gründen sein Traineramt niederlegen und wurde durch Rehhagel ersetzt. Rehhagel baute in den Folgejahren kontinuierlich eine starke Mannschaft auf und führte zusammen mit Manager [[Willi Lemke]] den Club zu seiner Glanzzeit in den 80er-Jahren und der ersten Hälfte der 90er Jahre, als man zum Hauptkonkurrenten des [[FC Bayern München]] wurde und zeitweise sogar erfolgreicher war als dieser. Zwischen 1982 und 1987 spielte Werder Bremen attraktiven Offensivfußball, erreichte auch sechs Mal hintereinander einen Platz unter den ersten fünf der Tabelle und damit einen Platz im [[UEFA-Pokal]]; allerdings blieb diese Zeit ohne Titelgewinn. Die Deutsche Meisterschaft wurde mehrfach knapp, [[Fußball-Bundesliga 1982/83|1982/83]] und [[Fußball-Bundesliga 1985/86|1985/86]] nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses verpasst, 1986 unter geradezu dramatischen und tragischen Umständen, als man im vorletzten Spiel gegen Bayern München kurz vor Spielende den Elfmeter vergab, mit dem der Meistertitel hätte sichergestellt werden können<br /> Geprägt wurde diese Phase vor allem durch [[Rudi Völler]], der bei Werder Bremen zum Nationalspieler und internationalen Star sowie 1983 Torschützenkönig wurde, aber auch durch Spieler wie [[Klaus Fichtel]], [[Bruno Pezzey]], [[Jonny Otten (Fußballspieler)|Jonny Otten]], [[Thomas Schaaf]], [[Wolfgang Sidka]], [[Benno Möhlmann]], [[Norbert Meier]], [[Frank Ordenewitz]] und [[Uwe Reinders]].<br />
<br />
=== 1987–1995 Titel und Erfolge ===<br />
Nachdem sich Werder in den Jahren zuvor in der Spitzengruppe der Bundesliga etabliert hatte, allerdings keine Titel gewonnen hatte, wurden die nächsten, von Rehhagels ''kontrollierter Offensive'' geprägten Jahre zu den bis dahin erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Zwischen 1988 und 1995 war Werder Bremen die neben Bayern München erfolgreichste Mannschaft des deutschen Fußballs: In der [[Fußball-Bundesliga 1987/88|Saison 1987/1988]] wurde man mit den bisher wenigsten Gegentoren der Bundesligageschichte (Stand 2007) schließlich zum zweiten Mal Deutscher Meister. Zwischen 1989 und 1991 wurde drei Mal hintereinander das Finale des [[DFB-Pokal]]s erreicht, welcher 1991 und 1994 gewonnen wurde. 1992 gewann Werder Bremen den [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]] und in der [[Fußball-Bundesliga 1992/93|Saison 1992/93]] erneut die Meisterschaft.<br />Geprägt wurde diese Ära durch Spieler wie [[Oliver Reck]], [[Rune Bratseth]], [[Uli Borowka]], [[Dieter Eilts]], [[Thomas Wolter]], [[Mirko Votava]], [[Günter Hermann]], [[Andreas Herzog]], [[Karl-Heinz Riedle]], [[Frank Neubarth]], [[Wynton Rufer]], [[Klaus Allofs]], [[Manfred Burgsmüller]] oder [[Marco Bode]].<br />
<br />
=== 1995–1999 Ende einer Ära ===<br />
Nachdem Werder Bremen [[Fußball-Bundesliga 1994/95|1995]] noch einmal Vizemeister geworden war und Rehhagel nach 14-jähriger Amtszeit den Verein verlassen hatte, waren zunächst einmal auch die glorreichen Zeiten in der Bundesliga vorbei, es folgten mittelmäßige Platzierungen und mehrere Trainerwechsel ([[Aad de Mos]], [[Dixie Dörner]], [[Wolfgang Sidka]]). Die [[Fußball-Bundesliga 1998/99|Saison 1998/1999]] markiert den Höhepunkt dieser Entwicklung: Nach einem missratenen Saisonbeginn lag Werder Bremen ebenso am Tabellenende wie kurz vor Saisonende, nachdem unter dem neuen Trainer [[Felix Magath]] nur vorübergehend eine Besserung eingetreten war.<br />Das Jahr 1999 markiert nicht nur einen Tief- sondern auch einen Wendepunkt in der Geschichte Werder Bremens. Das Vereinspräsidium mit Präsident [[Franz Böhmert]], Vizepräsident [[Klaus-Dieter Fischer]] und Schatzmeister [[Manfred Müller (Werder Bremen)|Manfred Müller]], das seit vielen Jahren amtiert hatte - Böhmert fast 30 Jahre - trat unter dem Eindruck der krisenhaften Entwicklung geschlossen zurück und machte den Weg frei für einen Neuanfang und die spätere Umgestaltung des Vereins. Auch Manager Willi Lemke beendete seine Tätigkeit bei Werder, wobei sich die gesamte Führungsmannschaft Werders anschließend in neuen Funktionen des Vereins - Aufsichtsrat oder Präsidium bzw. Geschäftsführung - wiederfand. Neuer Präsident und späterer Vorsitzender der Geschäftsführung wurde [[Jürgen Ludger Born|Jürgen L. Born]]. Zudem wurde in akuter Abstiegsgefahr erneut der Trainer gewechselt. [[Thomas Schaaf]], ehemaliger Spieler in Werders erfolgreichster Zeit und bis dahin erfolgreicher Trainer der Amateure des Vereins, vermied nicht nur den Abstieg, sondern unter ihm gewann der Verein auch den [[DFB-Pokal]] gegen Bayern München. Mit seiner Verpflichtung sollte der Grundstein für eine erfolgreichere Ära gelegt werden.<br />Auch in dieser Zeit verfügte Werder über gute Spieler, die aber aufgrund der Umstände meist nicht ihr Potenzial ausschöpfen konnten. Neben langjährigen Stammspielern wie Herzog, Eilts, Votava oder Bode sowie jungen Talenten, die später eine gute Entwicklung nehmen sollten wie [[Frank Rost]], [[Raphaël Wicky]] oder [[Torsten Frings]] sind hier z.&nbsp;B. Nationalspieler wie [[Hany Ramzy]] (Ägypten), [[Jurij Maximow]] (Ukraine), [[Mario Basler]] (Deutschland), [[Wladimir Jewgenjewitsch Bestschastnych|Wladimir Bestschastnych]] (Russland) oder [[Rade Bogdanović]] (Jugoslawien) zu nennen.<br />
<br />
=== 1999–2003 Neuaufbau ===<br />
[[Bild:Thomas Schaaf.jpg|thumb|166px|Trainer seit 1999: Thomas Schaaf]]<br />
Seit der Verpflichtung des Trainer/Manager-Duos Thomas Schaaf und [[Klaus Allofs]] 1999 etablierte sich der Verein wieder peu à peu unter den deutschen Spitzenteams. Im Jahr 2003 erfolgte die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung (Profifußball) in die ''Werder Bremen GmbH & Co. [[Kommanditgesellschaft auf Aktien|KGaA]]''. <br />
<br />
Die Jahre 1999 bis 2003 sind gekennzeichnet vom gezielten Aufbau einer spielstarken, auf Offensive ausgerichteten Mannschaft, die einen anspruchsvollen und attraktiven, auf direkten Ballstafetten basierenden Fußball spielt. Phasenweise deutete Werder das Potenzial für eine Spitzenmannschaft an, etwa durch das Erreichen des DFB-Pokalfinals 2000 oder als man im Kalenderjahr 2001 die erfolgreichste Mannschaft der Bundesliga war. Nachhaltige Erfolge blieben jedoch - mit Ausnahme einer UEFA-Cup Qualifikation [[Fußball-Bundesliga 2001/02|2002]] - aus, war diese Phase doch zugleich gekennzeichnet von einem eklatanten Mangel an Kontinuität und Stabilität, der mehrfach, meist gegen Saisonende, dazu führte, dass Werder Bremen nach Phasen herausragender Spiele und Ergebnisse einbrach und seine Chancen verspielte. <br />Geprägt war diese Zeit durch junge, vielversprechende Spieler, die allerdings häufig nicht lange zu halten waren und zu erfolgreicheren und finanzkräftigeren Clubs wechselten wie Frank Rost, Torsten Frings, Raphaël Wicky oder [[Claudio Pizarro]]. Auch wurden viele langjährige Leistungsträger aus Altersgründen verabschiedet, darunter [[Frank Verlaat]] und mit [[Andree Wiedener]], Marco Bode, Dieter Eilts und Andreas Herzog die letzten Verbliebenen der Goldenen Ära unter Otto Rehhagel.<br />
<br />
=== 2003/2004 Meister und Pokalsieger ===<br />
Die [[Fußball-Bundesliga 2002/03|Saison 2002/03]] war mit dem Verpassen des UEFA-Cups enttäuschend verlaufen und das neue Spieljahr hatte mit dem blamablen Ausscheiden im [[UI-Cup]] gegen den [[FC Superfund| FC Pasching]] denkbar ungünstig begonnen. Doch entwickelte sich die [[Fußball-Bundesliga 2003/04|Saison 2003/04]] zur erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte: Die punktuelle Ergänzung der talentierten und attraktiv spielenden Mannschaft mit erfahrenen und erfolgsorientierten Spielern wie [[Andreas Reinke]], [[Ümit Davala]], [[Valérien Ismaël]] und vor allem dem bereits zur Saison 2002/03 verpflichteten [[Johan Micoud]] führte völlig überraschend dazu, dass sich Werder von Beginn an in der Spitzengruppe der Bundesliga hielt, am 16. Spieltag die Tabellenführung übernahm, seinen Vorsprung in der Rückrunde zunächst kontinuierlich ausbaute, zwischenzeitlich bis auf 11 Punkte, 23 Spiele hintereinander nicht verlor und bis zum Saisonende die Tabellenführung nicht mehr abgab.<br />
<br />
Mit dem historischen 3:1-Sieg beim schärfsten Verfolger FC Bayern München (Tore von Klasnić, Micoud und Ailton) sicherte sich das Team am 8. Mai 2004 bereits zwei Spieltage vor Saisonende die Deutsche Meisterschaft. Am 29. Mai gewann Werder darüberhinaus im [[Olympiastadion Berlin|Berliner Olympiastadion]] mit einem 3:2 gegen [[Alemannia Aachen]] zum fünften Mal den [[DFB-Pokal 2004|DFB-Pokal]]. Damit gewann Werder Bremen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das sogenannte [[Double (Fußball)|''Double'']], beide nationalen Wettbewerbe in einer Saison. <br />
<br />
Das Gerüst des erfolgreichen Teams bestand aus [[Andreas Reinke]], [[Paul Stalteri]], [[Ümit Davala]], [[Mladen Krstajić]], [[Valérien Ismaël]], [[Christian Schulz]], [[Frank Baumann]], [[Krisztián Lisztes]], [[Tim Borowski]], [[Fabian Ernst]], [[Johan Micoud]], [[Ivan Klasnić]], [[Ailton]], [[Nelson Valdez]] und [[Angelos Charisteas]].<br />
<br />
=== Gegenwart: Etablierung als Spitzenmannschaft ===<br />
In der [[Fußball-Bundesliga 2004/05|Saison nach diesem großen Erfolg]] etablierte sich Werder Bremen weiter in der nationalen Spitze und erreichte in der Bundesliga den dritten Platz und im DFB-Pokal das Halbfinale. In der [[UEFA Champions League|Champions League]] setzte man sich in der Vorrunde u.a. gegen den UEFA-Cup-Sieger [[Valencia CF|FC Valencia]] durch und erreichte als Gruppenzweiter das Achtelfinale gegen [[Olympique Lyon]].<br />
<br />
[[Bild:Miroslav Klose BMK.jpg|thumb|166px|Miroslav Klose]]<br />
Diese Entwicklung setzte sich in der darauffolgenden Saison fort: In der [[Fußball-Bundesliga 2005/06|Bundesligasaison 2005/06]] wurde Werder Vizemeister, qualifizierte sich damit zum dritten Mal in Folge für die Champions League und erzielte mit 70 Punkten ein herausragendes Ergebnis. Dabei zeigte Werder – vor allem in der Hinrunde der Saison – überragenden Offensiv-Fußball: Werder schoss insgesamt 79 Tore, in sieben Spielen wurden jeweils mehr als vier Tore geschossen. In der zweiten Saisonhälfte dagegen kassierte die Defensive Werders die wenigsten Gegentore aller Bundesligisten, 9 von 17 Spielen endeten ohne Gegentor und Werder gelang am letzten Spieltag ausgerechnet im [[Derby|Nordderby]] beim direkten Konkurrenten [[Hamburger SV]] der Sprung auf Platz 2. Im DFB-Pokal schied Werder Bremen beim Außenseiter [[FC St. Pauli]] in einem wegen winterlicher Platzverhältnisse umstrittenen Viertelfinalspiel aus. In der Champions League traf Werder nach erfolgreicher Qualifikation in der Gruppenphase für das Achtelfinale auf [[Juventus Turin]]. Das Hinspiel gewann Werder Bremen mit 3:2. Das Rückspiel verlor Werder unglücklich durch ein spätes Gegentor 1:2 und schied daher auf Grund der geringeren Anzahl erzielter Auswärtstore aus. <br />
<br />
Geprägt wurde die Saison von den Offensivspielern Werders: [[Miroslav Klose]] wurde Torschützenkönig und mit 39 Punkten Top-[[Scorer]], der sogenannte ''KuK-Sturm'' mit Klose und Ivan Klasnić erzielte 40 Tore, mit Klose, Klasnić, Tim Borowski und Johan Micoud belegten Bremer Spieler vier der ersten zehn Plätze der Scorerliste, in der Tore und Torvorarbeiten addiert werden. Im Oktober (Klose), November (Borowski) und Dezember 2005 (Micoud) sowie im Mai 2006 (Klose) wurden Bremer Spieler zum [[Fußballer des Monats]] gewählt, Klose darüberhinaus von den Bundesliga-Kollegen zum besten Feldspieler der Saison. Positiv für die Defensive wirkte sich die Rückkehr von Torsten Frings aus.<br />
<br />
Nach dem Weggang von [[Johan Micoud]] am Ende der Saison verstärkte sich Werder durch [[Hugo Almeida]], [[Diego]], [[Clemens Fritz]], [[Per Mertesacker]] und [[Pierre Womé]]. Zudem kam der in der Vorsaison an Mainz ausgeliehene [[Mohamed Zidan]] zurück. So konnte Werder zum Saisonauftakt den Ligapokal gewinnen, sich durch attraktiven Angriffsfußball (dreimal wurden auswärts sechs Tore erzielt) in der Spitze etablieren und wurde sogar Herbstmeister. Klaus Allofs kommentierte diese Erfolge mit den Worten: „Spiele gegen Werder sind keine normalen Spiele mehr, gegen uns anzutreten, ist für viele Mannschaften ein Feiertag.“<ref>''„Werder wird vom David zum Goliath“'', [[Welt am Sonntag]], Sport, S.&nbsp;19, Patrick Krull, Kai Niels Bogena, 29. Oktober 2006</ref> Aus der Champions League schied Werder nach den Gruppenspielen gegen Titelverteidiger [[FC Barcelona]] und den [[FC Chelsea]] mit 10 Punkten als bester Gruppendritter aus. Durch eben diesen dritten Platz qualifizierte sich Werder jedoch zugleich für den UEFA-Cup und setzte sich gegen [[Ajax Amsterdam]], [[Celta Vigo]] und den [[AZ Alkmaar]] durch, so dass Werder Bremen nun im Halbfinale des Wettbewerbs steht, wo man gegen den spanischen Vertreter [[Espanyol Barcelona]] antreten muss. Insgesamt holte Werder im Jahr 2006 (Rückrunde der Saison 2005/06 plus Hinrunde 2006/07) die meisten Punkte in der Vereinsgeschichte.<br />
<br />
== Trivia ==<br />
<br />
=== Historische Spiele ===<br />
* Am 8. Mai 2004 siegte Werder Bremen am 32. Spieltag der Saison 2003/2004 mit 3:1 in München und machte somit beim direkten Konkurrenten die Meisterschaft perfekt. Es stand bereits zur Halbzeit 3:0 nach Toren von [[Klasnic]], [[Micoud]] und [[Ailton]].<br />
<br />
* Seinen größten internationalen Erfolg feierte Werder Bremen am 6. Mai 1992 in Lissabon durch ein 2:0 im Finale des [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokals der Pokalsieger]] gegen [[AS Monaco]]. Die Aufstellung von Werder Bremen: [[Jürgen Rollmann|Rollmann]] - [[Manfred Bockenfeld|Bockenfeld]], [[Ulrich Borowka|Borowka]], [[Rune Bratseth|Bratseth]], [[Thomas Wolter|Wolter]] ([[Thomas Schaaf|Schaaf]]) - [[Dieter Eilts|Eilts]], [[Miroslav Votava|Votava]], [[Marco Bode|Bode]], [[Frank Neubarth|Neubarth]], ([[Stefan Kohn|Kohn]]) - [[Wynton Rufer|Rufer]], [[Klaus Allofs|Allofs]]. Torschützen waren Klaus Allofs in der 41. Minute und Wynton Rufer in der 55. Minute.<br />
<br />
* In der dritten Runde des [[UEFA-Pokal]]s 1989/1990 traf Werder Bremen auf den [[SSC Neapel]], der seinerzeit zu den besten Vereinen Europas gehörte und mit Nationalspielern wie [[Gianfranco Zola]] (Italien), [[Careca]] (Brasilien), [[Alemão]] (Brasilien) und [[Diego Maradona]] (Argentinien) besetzt war. Das Auswärtsspiel, das mit 3:2 gewonnen wurde und das anschließende Heimspiel, das Werder 5:1 gewann, gehören zu den besten Spielen Werders überhaupt. <br />
* Ein ähnlich hoch einzuschätzender Sieg in einem internationalen Spiel gelang Werder am 22. November 2006: Werder Bremen besiegte den ansonsten in der Gruppenphase der Saison 2006/2007 in der Champions League ungeschlagenen englischen Spitzenklub [[FC Chelsea London]] nach vor allem taktisch herausragenden 90 Minuten mit 1:0.<br />
<br />
* Berühmt ist der SV Werder für seine ''Wunder von der Weser'': [[Europapokal]]spiele, die entweder nach dem Hinspiel bereits verloren schienen oder in denen Werder scheinbar aussichtslos zurücklag, wurden im heimischen Stadion noch umgebogen, verschafften dem Verein auch international hohes Ansehen und begründeten und festigten Werders Ruf als Europapokalmannschaft: <br />
** 1987/88 verlor Werder Bremen bei [[Spartak Moskau]] 1:4, egalisierte im Weserstadion zunächst das Hinspielergebnis und gewann in der Verlängerung schließlich 6:2.<br />
** 1988/89 verlor der SVW im [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]] bei [[BFC Dynamo|BFC Dynamo Berlin]] blamabel 0:3, gewann jedoch das Rückspiel nach einem 90minütigen Sturmlauf 5:0. <br />
** 1993/94 stand es im Gruppenspiel der [[UEFA Champions League|Champions League]] gegen [[RSC Anderlecht]] nach 66 Minuten 0:3, doch Werder schoss noch fünf Tore und gewann 5:3<br />
** 1999/2000 verlor Werder zunächst bei [[Olympique Lyon]] deutlich 0:3, siegte jedoch im Rückspiel 4:0 <br />
** Im Achtelfinale der Champions League 2005/2006 lag Werder Bremen gegen [[Juventus Turin]] nach eigener 1:0-Führung durch zwei späte Gegentore nach 82 Minuten 1:2 zurück, durch Tore in der 87. und 92. Minute gelang jedoch noch die Wende und der Sieg. <br />
<br />
: Auch die Spiele gegen [[AC Parma]] (2000, Hinspiel 0:1, Rückspiel 3:1), [[Antalyaspor]] (2001, 0:2, 6:0) und [[Brann Bergen]] (1998) (0:2, 4:0 n.V.) folgten diesem Muster.<br />
<br />
* Ähnlich typisch wie die ''Wunder von der Weser'' sind Spiele mit dramatischem Verlauf, aber unglücklichem Ende: <br />
** 1986/87 verlor Werder im UEFA-Cup das Hinspiel bei [[Atlético Madrid]] 0:2, holte das Hinspielresultat im Heimspiel auf und traf kurz vor Schluss die Latte, schied jedoch durch ein Gegentor in der Verlängerung aus.<br />
** Im UEFA-Cup der Saison 1984/85 hatte Werder gegen den RSC Anderlecht nach einer 0:1-Niederlage im Heimspiel bereits durch zwei Tore von [[Wolfgang Sidka]] mit 2:0 geführt, als Sidka auch noch ein Eigentor unterlief, durch welches Werder ausschied.<br />
** Der wohl berühmteste Elfmeter der Bundesligageschichte wurde von Werder Bremen geschossen: Nach 32 Spieltagen der Saison 1985/1986 führte Werder Bremen die Bundesligatabelle mit 2 Punkten Vorsprung an. Am 22. April 1986 kam es im Bremer Weserstadion zum Spiel der direkten Meisterschaftskonkurrenten Werder Bremen und [[Bayern München]]. Werder hätte durch einen Sieg am vorletzten Spieltag vorzeitig die Meisterschaft sicherstellen können. Nach 88 Minuten wurde beim Spielstand von 0:0 ein umstrittener Elfmeter für Bremen gegeben. Es folgten Störmanöver und eine minutenlange Verzögerung, ehe [[Michael Kutzop]], der als sicherster Elfmeterschütze der Bundesliga galt, anlief, den gegnerischen Torwart täuschte - und den Ball an den rechten Außenpfosten schoss. „Es war wohl ziemlich still im Stadion“, sagte Michael Kutzop später, „aber ich weiß das alles nicht so genau“. Am letzten Spieltag verloren die entnervten Bremer beim [[VfB Stuttgart]] 1:2, während Bayern München durch ein 6:0 gegen Mönchengladbach Deutscher Meister wurde.<br />
** Eines der spektakulärsten Spiele der DFB-Pokalgeschichte war am 1. Mai 1984 das Halbfinale zwischen [[Borussia Mönchengladbach]] und Werder Bremen: Als Mönchengladbach in der 76. Minute das 3:1 gelang, schien das Spiel entschieden, doch Werder Bremen schaffte innerhalb weniger Minuten nicht nur den Ausgleich, sondern ging seinerseits nach 82 Minuten in Führung. In der letzten Minute gelang dem gerade eingewechselten [[Hans-Jörg Criens]] jedoch der Ausgleich und in der Verlängerung sogar noch der Siegtreffer zum 5:4 für Mönchengladbach.<br />
** Im Rückspiel des Achtelfinals der Champions League 2005/2006 (Hinspiel siehe oben) hielt Werder Bremen gegen Juventus Turin nach dem Sieg im Hinspiel im Rückspiel kurz vor Schluss überraschend ein 1:1, mit dem Werder den italienischen Rekordmeister ausgeschaltet und das Viertelfinale erreicht hätte. In der 88. Minute jedoch ließ Werders Torhüter Tim Wiese einen schon abgefangenen Ball wieder fallen und [[Ferreira da Rosa Emerson|Emerson]] konnte den Ball ins leere Tor schieben - Werder war ausgeschieden.<br />
<br />
=== Historische Tore ===<br />
* Das erste Tor der Bundesligageschichte fiel gegen Werder Bremen. Der Dortmunder [[Friedhelm Konietzka|Friedhelm ''Timo'' Konietzka]] schoss es nach weniger als einer Minute am 24. August 1963 am ersten Spieltag der ersten Bundesligasaison.<br />
* Die meisten Tore eines Torschützen in einem Spiel in der Bundesligageschichte wurden in einem Spiel gegen Werder Bremen geschossen: [[Dieter Müller]] schoss am 17. August 1977 für den 1. FC Köln 6 Tore beim 7:2 gegen Bremen.<br />
* Eines der ungewöhnlichsten Tore der Bundesligageschichte fiel am 21. August 1982 für Werder Bremen gegen Bayern München: Werders Stürmer Uwe Reinders „erzielte“ es in der 44. Minute mit einem Einwurf, indem er den Ball so weit vor das Tor warf, dass er ins Tor ging. Das Tor zählte allerdings nur, weil Bayern Münchens Torwart [[Jean-Marie Pfaff]] den Ball bei einem Abwehrversuch noch leicht berührt hatte. Offiziell zählte das „Einwurftor“ somit als Eigentor.<br />
* Der ehemalige Torwart von Werder Bremen, Frank Rost ist nach [[Jens Lehmann (Fußballspieler)|Jens Lehmann]] erst der zweite Torhüter der Bundesligageschichte, dem ein aus dem Spiel heraus erzieltes Tor gelang: Am 31. März 2002 schoss Rost, der verzweifelt mitstürmte, um eine Niederlage zu verhindern, in der vorletzten Minute den Ausgleich zum 3:3 im Spiel gegen Hansa Rostock. Besonders kurios dabei ist, dass Werder Bremen durch ein weiteres Tor in der Nachspielzeit das Spiel sogar noch gewann.<br />
<br />
=== Historische Ereignisse, Erfolge und Rekorde ===<br />
* Beim Spiel Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen am 3. April 1971 stürzten beim Spielstand von 1:1 kurz vor Schluss zwei Spieler bei einer Torszene in das Netz des Bremer Tors, wobei ein Pfosten abbrach und das Tor einstürzte. Nachdem die Bremer sich im Gegensatz zu den Mönchengladbachern, die aufgrund des Spielstands auf ein Wiederholungsspiel hofften, vergeblich bemüht hatten, das Tor wieder aufzurichten, um den erreichten Spielstand zu retten, brach der Schiedsrichter das Spiel ab - die Punkte wurden jedoch den Bremern zugesprochen.<br />
* Werder Bremen ist der Verein mit den wenigsten Gegentoren in einer Bundesligasaison: In der Saison 1987/1988 konnten die Gegner nur 22 Tore gegen Oliver Reck erzielen.<br />
* In der Saison 1993/94 konnte sich Werder Bremen als erste deutsche Mannschaft für die 1991 eingeführte Gruppenphase der [[UEFA Champions League]] qualifizieren; den beiden Meistern der Vorjahre (1. FC Kaiserslautern und VfB Stuttgart) war dies nicht gelungen.<br />
<br />
=== Kuriositäten ===<br />
* Die anlässlich der Meisterschaft 2004 herausgebrachte Fanhymne „Lebenslang Grün-Weiß“ von den [[Original Deutschmacher]]n wurde für die ZDF-Sendung „Unsere Besten – Jahrhundert-Hits“ von offenbar begeisterten und motivierten Fans auf Platz 29 der Rangliste gewählt. Damit ließ der Song, der es nach Erscheinen auch zu einer beachtlichen Platzierung in den Hitlisten geschafft hatte, unter anderem die [[Hamburger SV|HSV]]-Hymne „Hamburg, meine Perle“, aber auch Lieder wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „Zehn kleine Jägermeister“ von den [[Die toten Hosen|Toten Hosen]] hinter sich.<br />
* Bereits elfmal hat ein Spieler des SV Werder Bremen die Auszeichnung [[Fußballer des Monats|Spieler des Monats]] gewonnen. Gewonnen haben bisher [[Johan Micoud]], [[Tim Borowski]] (zweimal), [[Miroslav Klose]] (dreimal), [[Fabian Ernst]], [[Ailton]] und [[Diego Ribas da Cunha|Diego]] (dreimal). Außerdem standen von Mai 2005 bis Dezember 2005 und Mai 2006 bis Dezember 2006 jeweils sechsmal in Folge mindestens ein Spieler Werder Bremens zur Wahl. Zudem ist Werder Bremen der einzige Verein, der mehr als einen Spieler in eine Wahl brachte (November 2003, August und Oktober 2006).<br />
* Mit [[Rune Bratseth]] stellte Werder Bremen am häufigsten (3x) den [[Kniksenprisen|norwegischen Fußballer des Jahres]].<br />
* In der Saison 2006/07 gelang es Werder als erstem Bundesligaverein, in drei Auswärtsspielen einer Saison jeweils sechs Tore zu schießen.<br />
<br />
== Statistiken ==<br />
<br />
=== Erfolge ===<br />
* [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]]: [[Europapokal der Pokalsieger 1991/92|1991/92]]<br />
* [[Deutscher Meister (Fußball)|Deutscher Meister]]: 1965, 1988, 1993, 2004<br />
* Deutscher Vizemeister: 1968, 1983, 1985, 1986, 1995, 2006<br />
* [[DFB-Pokal|Deutscher Pokalsieger]]: [[DFB-Pokal 1961|1961]], [[DFB-Pokal 1991|1991]], [[DFB-Pokal 1994|1994]], [[DFB-Pokal 1999|1999]], [[DFB-Pokal 2004|2004]]<br />
* Deutscher Pokalfinalist: [[DFB-Pokal 1989|1989]], [[DFB-Pokal 1990|1990]], [[DFB-Pokal 2000|2000]]<br />
* [[DFB-Liga-Pokal|Deutscher Ligapokalsieger]]: 2006<br />
* Deutscher [[Supercup]]-Sieger: 1988, 1993, 1994<br />
* [[UI-Cup]]: 1998<br />
* [[Deutsche Amateurmeisterschaft (Fußball)|Deutscher Amateurmeister]]: 1966, 1985, 1991 (Rekord zusammen mit [[Hannover 96]] und dem [[SC Jülich 1910]])<br />
* [[DFB-Hallen-Pokal|Deutscher Hallenmeister]]: 1989<br />
<br />
=== Torschützenkönige ===<br />
* [[Rudi Völler]] 1982/83 23 Tore<br />
* [[Mario Basler]] 1994/95 20 Tore (zusammen mit [[Heiko Herrlich]], [[Borussia Mönchengladbach]])<br />
* [[Ailton Gonçalves da Silva]] 2003/04 28 Tore<br />
* [[Miroslav Klose]] 2005/06 25 Tore<br />
<br />
=== Rekordspieler ===<br />
* 1. [[Dieter Burdenski]]: 444 Spiele<br />
* 2. [[Horst-Dieter Höttges]]: 420<br />
* 3. [[Dieter Eilts]]: 390<br />
* 4. [[Marco Bode]]: 379<br />
* 5. [[Werner Görts]]: 363<br />
* 6. [[Karl-Heinz Kamp]]: 361<br />
* 7. [[Mirko Votava]]: 357<br />
* 8. [[Oliver Reck]]: 345<br />
* 9. [[Frank Neubarth]]: 317<br />
* 10. [[Thomas Wolter]]: 312<br />
<br />
=== Rekordtorschützen ===<br />
* 1. [[Marco Bode]]: 101 Tore<br />
* 2. [[Rudi Völler]]: 97<br />
* 2. [[Frank Neubarth]]: 97<br />
* 4. [[Ailton]]: 88<br />
* 5. [[Werner Görts]]: 74<br />
* 6. [[Arnold Schütz]]: 69<br />
* 7. [[Uwe Reinders]]: 67<br />
* 8. [[Norbert Meier]]: 66<br />
* 9. [[Wynton Rufer]]: 59<br />
* 10. [[Jürgen Röber]]: 57<br />
* 10. [[Andreas Herzog]]: 57<br />
<br />
=== Toreffizienz (alle ... Spiele ein Tor) ===<br />
* 1. [[Rudi Völler]]: 1,3<br />
* 2. [[Miroslav Klose]]: 1,5<br />
* 3. [[Ailton]]: 1,6<br />
* 4. [[Claudio Pizarro]]: 1,7<br />
* 5. [[Nelson Valdez]]: 1,9<br />
* 6. [[Ivan Klasnic]]: 2,0<br />
* 7. [[Klaus Matischak]]: 2,1<br />
* 8. [[Angelos Charisteas]]: 2,2<br />
* 9. [[Karlheinz Riedle]]: 2,2<br />
* 10. [[Manfred Burgsmüller]]: 2,2<br />
<br />
(Statistiken Stand: 21. 04. 2007)<br />
<br />
=== Rekordergebnisse ===<br />
*'''Höchster Heimsieg in der Bundesliga:'''<br />
8:1 gegen [[Kickers Offenbach]] [[Fußball-Bundesliga 1983/84|1983/1984]]<br />
*'''Höchster Auswärtssieg in der Bundesliga:'''<br />
7:0 gegen [[Borussia Mönchengladbach]] [[Fußball-Bundesliga 1965/66|1965/1966]]<br />
*'''Höchste Heimniederlage in der Bundesliga:'''<br />
1:7 gegen [[Borussia Mönchengladbach]] [[Fußball-Bundesliga 1986/87|1986/1987]]<br />
*'''Höchste Auswärtsniederlagen in der Bundesliga:'''<br />
2:9 gegen [[Eintracht Frankfurt]] [[Fußball-Bundesliga 1981/82|1981/1982]]<br />
0:7 gegen [[Eintracht Frankfurt]] [[Fußball-Bundesliga 1963/64|1963/1964]]<br />
0:7 gegen [[Bayern München]] [[Fußball-Bundesliga 1979/80|1979/1980]]<br />
<br />
=== Weitere Statistiken ===<br />
* 119 mal Spitzenreiter der [[Fußball-Bundesliga|1. Bundesliga]] (Stand: Ende Saison 2005/06)<br />
* Werder Bremen steht auf dem zweiten Platz der [[Ewige Tabelle der Fußball-Bundesliga|ewigen Bundesligatabelle]]. <!-- 2229 Punkte --> Der Verein überholte am 5. November 2006 den [[Hamburger SV]], obwohl Werder Bremen ein Jahr weniger in der Bundesliga verbrachte.<br />
<br />
== Spieler und Trainer ==<br />
=== Aktueller Bundesligakader ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Trikot<br />
!Nationalität<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Torwart'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Andreas Reinke]] ||align="center"| 1 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Tim Wiese]] ||align="center"| 18 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Kasper Jensen]] ||align="center"| 30 ||align="center"| [[Bild:Flag of Denmark.svg|20px|Däne]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Christian Vander]] ||align="center"| 33 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Abwehr'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"|align="right" <br />
| [[Petri Pasanen]] ||align="center"| 3 ||align="center"| [[Bild:Flag of Finland.svg|20px|Finne]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Ronaldo Aparecido Rodrigues|Naldo]] ||align="center"| 4 ||align="center"| [[Bild:Flag of Brazil.svg|20px|Brasilianer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Pierre Womé]] ||align="center"| 5 ||align="center"| [[Bild:Flag of Cameroon.svg|20px|Kameruner]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Clemens Fritz]] ||align="center"| 8 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
| [[Patrick Owomoyela]] ||align="center"| 15 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| Florian Mohr ||align="center"| 26 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
| [[Christian Schulz]] ||align="center"| 27 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Per Mertesacker]] ||align="center"| 29 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Mittelfeld'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Frank Baumann]] ''[[Bild:Captain sports.svg|12px|Kapitän der Mannschaft]] ||align="center"| 6 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Jurica Vranješ]] ||align="center"| 7 ||align="center"| [[Bild:Civil Ensign of Croatia.svg|20px|Kroate]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
| [[Diego Ribas da Cunha|Diego]] ||align="center"| 10 ||align="center"| [[Bild:Flag of Brazil.svg|20px|Brasilianer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Daniel Jensen]] ||align="center"| 20 ||align="center"| [[Bild:Flag of Denmark.svg|20px|Däne]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Torsten Frings]] Vize-[[Bild:Captain sports.svg|12px|Stellvertretender Kapitän der Mannschaft]] ||align="center"| 22 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Tim Borowski]] ||align="center"| 24 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Peter Niemeyer]] ||align="center"| 25 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Amaury Bischoff]] ||align="center"| 38 ||align="center"| [[Bild:Flag of France.svg|20px|Franzose]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Angriff'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Markus Rosenberg]] ||align="center"| 9 ||align="center"| [[Bild:Flag of Sweden.svg|20px|Schwede]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Miroslav Klose]] ||align="center"| 11 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Aaron Hunt]] ||align="center"| 14 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Ivan Klasnić]] ||align="center"| 17 ||align="center"| [[Bild:Civil Ensign of Croatia.svg|20px|Kroate]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Jérôme Polenz]] ||align="center"| 19 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Hugo Almeida]] ||align="center"| 23 ||align="center"| [[Bild:Flag of Portugal.svg|20px|Portugiese]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Kevin Schindler]] ||align="center"| 28 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|}<br />
<br />
=== Aktueller Trainerstab Bundesliga ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Funktion<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Thomas Schaaf]] ||align="center"| Chef-Trainer <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Wolfgang Rolff]] ||align="center"| Co-Trainer <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Matthias Hönerbach]] ||align="center"| Co-Trainer<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Michael Kraft]] ||align="center"| Torwart-Trainer <br />
|}<br />
<br />
=== Trainer ===<br />
{{Lückenhaft|Es fehlen weitergehende Informationen zum Wirken der Trainer während ihrer Zeit bei Bremen. Welche Erfolge, Misserfolge, Bedeutung für den Verein, Neuerungen, Konflikte...zu jedem Trainer könnten hier 3 Sätze dazu geschrieben werden. Das würde eine Ansprechendere Form geben als eine schnöde Auflistung von Namen. Liste allein ist nicht genug in diesem Artikel. }}<br />
<br />
''seit Gründung der Bundesliga 1963''<br />
<br />
* [[Willi Multhaup]] (1963 – 1965)<br />
* [[Günter Brocker]] (1965 – 4. September 1967)<br />
* [[Fritz Langner]] (9. September 1967 – 1969)<br />
* [[Richard Ackerschott]] saß am 2. März 1968 auf der Bank<br />
* [[Fritz Rebell]] ([[1969]] – 16. März 1970)<br />
* [[Hans Tilkowski]] (17. März 1970 – 1970)<br />
* [[Robert Gebhardt]] (1970 – 26. September 1971)<br />
* [[Willi Multhaup]] (27. September 1971 – 24. Oktober 1971)<br />
* [[Josef Piontek]] (25. Oktober 1971 – 7. Mai 1972)<br />
* [[Fritz Langner]] (8. Mai 1972 - 1972)<br />
* [[Josef Piontek]] (1972 - 1975)<br />
* [[Herbert Burdenski]] (1975 – 28. Februar 1976)<br />
* [[Otto Rehhagel]] (29. Februar 1976 – 1976)<br />
* [[Hans Tilkowski]] (1976 – 22. Dezember 1977)<br />
* [[Fred Schulz]] (2. Januar 1978 – 1978)<br />
* [[Wolfgang Weber]] (1978 – 29. Januar 1980) Werder war die erste Trainerstation des ehemaligen Nationalspielers.<br />
* [[Fritz Langner]] (20. Februar 1980 – 1980) Langner war bereits im Ruhestand, als er in Abstiegsgefahr wieder einsprang, aber den Abstieg Werders nicht verhindern konnte.<br />
* [[Kuno Klötzer]] (1980 – 1981) Der langjährige Bundesligatrainer übernahm Werder nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga, musste das Amt aber im Frühjahr 1981 aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. <br />
* [[Otto Rehhagel]] (2. April 1981 – 1995) Unter Otto Rehhagel gewann Werder den Europapokal der Pokalsieger(1991/92), die deutsche Meisterschaft (1988, 1993), den deutschen Pokal (1991, 1994) sowie den deutschen Supercup (1994). Diese Erfolge brachten ihm den Spitznamen "König Otto" ein. Zudem blieb noch nie ein Bundesligatrainer länger seinem Verein treu als Otto Rehhagel in seiner 14-jährigen Amtszeit bei Werder.<br />
* [[Aad de Mos]] (1. Juli 1995 – 9. Januar 1996) de Mos wurde als international namhafter Trainer in der Hoffnung verpflichtet, an die erfolgreiche Ära Rehhagel anknüpfen zu können, und wurde nach einer erfolglosen Halbserie und Turbulenzen hinter den Kulissen entlassen.<br />
* [[Dixie Dörner]] (14. Januar 1996 – 20. August 1997) Unter Dixie Dörner vermied Werder zunächst den Abstieg und erreichte in der darauf folgenden Saison Platz 8, allerdings, ohne nachhaltige Hoffnungen auf neue Erfolge zu wecken. Nach einem misslungenen Saisonstart wurde er 1997 entlassen. <br />
* [[Wolfgang Sidka]] (1. September 1997 – 22. Oktober 1998) Sidka war zunächst Co-Trainer von Dixie Dörner und anfangs mit dem Team relativ erfolgreich. Er verpasste nur relativ knapp einen UEFA-Pokal-Platz in der Saison 1997/98, erreichte diesen aber über den UI-Cup. Nachdem sich zu Beginn der Bundesligasaison 1998/99 jedoch andeutete, dass auch unter ihm kein sichtbarer Fortschritt in puncto Spielkultur und Erfolg erreicht werden würde, und Werder nach dem 8. Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz stand, wurde auch er entlassen.<br />
* [[Felix Magath]] (22. Oktober 1998 – 9. Mai 1999) Magath verordnete Werder eine defensive Spielweise und führte die abstiegsgefährdete Mannschaft bis zur Winterpause immerhin auf Platz 9. Anschließend jedoch gerieten seine umstritenen Trainings- und Menschenführungsmethoden in die Kritik; er überwarf sich mit mehreren langgedienten Spielern, verzichtete auf den Publikumsliebling und späteren Torschützenkönig Ailton und gewann mit Werder von nur eines von zwölf Spielen, so dass Werder erneut in akute Abstiegsgefahr geriet und vier Spieltage vor Saisonende die Trennnung erfolgte.<br />
* [[Thomas Schaaf]] (seit 10. Mai 1999) Inzwischen ist Schaaf neben Otto Rehhagel der erfolgreichste Werdertrainer aller Zeiten. Er verhinderte 1998/99 in kurzer Folge den drohenden Abstieg und gewann den DFB-Pokal. Anschließend entwickelte der ehemalige Spieler und Nachwuchstrainer eine spielstarke Mannschaft, etablierte Werder unter den Spitzenteams der Bundesliga mit dem Höhepunkt 2003/04: dem Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokalsieg. Anschließend gelang es ihm, mit Werder auch international erfolgreich zu sein. Zudem gewann Werder mit Schaaf im Jahr 2006 den Ligapokal. Als Erfolgsgeheimnis gilt besonders seine enge Zusammenarbeit mit Sportdirektor [[Klaus Allofs]].<br />
<br />
=== Wichtige Spieler ===<br />
{| class="prettytable" <br />
|- style="background-color:#ABCDEF"<br />
!Land:<br />
!Name<br />
!Spiele/Tore<br />
!Bedeutung<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Richard Ackerschott]]<br />
|249/3<br />
|Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Brazil.svg|20px|Brasilianer]]<br />
|[[Ailton]]<br />
|169/88<br />
|DFB-Pokalsieger 1999, Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit Werder 2004, Torschützenkönig 2004. 88 Bundesligatore für Werder; erster Ausländer, der in Deutschland [[Fußballer des Jahres (Deutschland)|Fußballer des Jahres]] wurde (2004); Publikumsliebling (genannt ''Toni'', ''Kugelblitz'') <br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Mario Basler]]<br />
|92/36<br />
|mit Werder 1994 DFB-Pokalsieger und 1994/95 Torschützenkönig; WM-Teilnehmer 1994, Europameister 1996<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Günter Bernard]]<br />
|287/0<br />
|mit Werder 1965 Deutscher Meister; langjähriger Torwart von Werder; Vizeweltmeister 1966<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Marco Bode]]<br />
|379/101<br />
|379 Bundesligaspiele für Werder; mit Werder 1993 deutscher Meister, 1991, 1994, 1999 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1996, Vizeweltmeister 2002; Rekord-Torschütze von Werder mit 101 Bundesligatoren; Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Norway.svg|20px|Norweger]]<br />
|[[Rune Bratseth]]<br />
|230/12<br />
|mit Werder 1988 und 1993 Deutscher Meister, 1991 und 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; WM-Teilnehmer 1994; [[Kniksenprisen|Norwegischer Fußballer des Jahres]] 1991, 1992 und 1994 (Rekord), aktuell Sportdirektor bei [[Rosenborg Trondheim]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Dieter Burdenski]]<br />
|444/1<br />
|Mit 444 Bundesligaspielen Rekordspieler des SV Werder Bremen; 1983, 1985 und 1986 Vizemeister mit Werder Bremen; 1988 Deutscher Meister; WM-Teilnehmer 1978, EM-Teilnehmer 1984; bis 2005 Torwarttrainer bei Werder; Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Dieter Eilts]]<br />
|390/7<br />
|390 Bundesligaspiele für Werder, mit Werder 1988 und 1993 deutscher Meister, 1991, 1994, 1999 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1996; Ehrenspielführer von Werder Bremen; aktuell Trainer U-21 Deutschland<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Matthias Heidemann]]<br />
|> 12/3<br />
|WM-Dritter 1934; erster Teilnehmer Werders bei einer Fußball-WM (1934); gestorben 1970<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Austria.svg|20px|Österreicher]]<br />
|[[Andreas Herzog]]<br />
|236/57<br />
|mit Werder 1993 Deutscher Meister, 1994 und 1999 DFB-Pokalsieger; Rekordnationalspieler Österreichs (103 Spiele); [[Krone-Fußballerwahl|Fußballer des Jahres in Österreich]] 1992 als erster "Legionär"; aktuell Mitglied des Trainerstabs der Österreichischen Nationalmannschaft<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Horst-Dieter Höttges]]<br />
|420/55<br />
|420 Bundesligaspiele für Werder; mit Werder 1965 Deutscher Meister, 1968 Vizemeister; Vizeweltmeister 1966, Europameister 1972, Weltmeister 1974, WM-Teilnehmer 1970 <br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Max Lorenz (Fußballspieler)|Max Lorenz]]<br />
|176/15<br />
|mit Werder 1965 Deutscher Meister; Vizeweltmeister 1966, WM-Teilnehmer 1970<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of France.svg|20px|FRanzose]]<br />
|[[Johan Micoud]]<br />
|123/31<br />
|mit Werder 2004 Deutscher Meister und Pokalsieger. In vier Jahren drei Platzierungen unter den ersten drei in der Bundesliga und dreimalige Qualifikation für die [[UEFA Champions League|Champions League]]. 2004 und 2005 Qualififkation für das Achtelfinale der Champions League. In 123 Spielen 31 Tore und 38 Torvorbereitungen; Europameister 2000, WM-Teilnehmer 2002 mit [[Französische Fußballnationalmannschaft|Frankreich]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Benno Möhlmann]]<br />
|230/33<br />
|1983, 1985 und 1986 Vizemeister mit Werder Bremen. Mannschaftskapitän von Werder Bremen in den 1980er Jahren; 1987 Gründer der Spielergewerkschaft [[Vereinigung der Vertragsfußballspieler|„Vereinigung der Vertragsfußballspieler“ ]] (VdV); aktuell Trainer von [[SpVgg Greuther Fürth]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Frank Neubarth]]<br />
|343/97<br />
|343 Bundesligaspiele für Werder; mit Werder 1988 und 1993 deutscher Meister, 1991, 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; aufgrund einiger entscheidender Tore im Europapokal „Mr. Europacup“ genannt; aktuell Trainer von [[Holstein Kiel]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Josef Piontek |Josef ''Sepp'' Piontek ]]<br />
|352/15<br />
|mit Werder 1965 Deutscher Meister; 1963-1972 Spieler und 1972-1975 Trainer von Werder Bremen; später Nationaltrainer Dänemarks und [[Fußball in Grönland | Grönlands]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Oliver Reck]]<br />
|345/0<br />
|mit Werder 1988 und 1993 Deutscher Meister, 1991 und 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1996; hält mit Werder Bremen den Rekord für die wenigsten Gegentore in einer Saison (22 in der Saison 1987/88); aktuell Torwarttrainer bei [[Schalke 04]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Uwe Reinders]]<br />
|206/67<br />
|1983 und 1985 Vizemeister mit Werder Bremen; WM-Teilnehmer 1982; Schütze des ''Einwurf-Tores'' gegen [[Bayern München]] 1982<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Denmark.svg|20px|Däne]]<br />
|[[Per Røntved]]<br />
|194/40<br />
|Mannschaftskapitän von Werder Bremen in den 1970er Jahren; zwischenzeitlich Rekordnationalspieler Dänemarks (75 Spiele)<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Frank Rost]]<br />
|147/1<br />
|mit Werder 1999 DFB-Pokalsieger und beim Sieg gegen Bayern München überragender Spieler und Schütze des entscheidenden Elfmeters; aktuell Spieler beim [[Hamburger SV]].<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of New Zealand.svg|20px|Neuseeländer]]<br />
|[[Wynton Rufer]]<br />
|174/59<br />
| mit Werder 1993 deutscher Meister, 1991, 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger (Torschütze im Endspiel); Ozeaniens Fußballer des Jahrhunderts; Publikumsliebling bei Werder<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Willi Schröder]]<br />
|213/129<br />
|1955-1963 Spieler bei Werder (Oberliga). 1961 DFB-Pokalsieger mit Werder (Torschütze im Endspiel). Mehrfacher Nationalspieler, Teilnehmer an den [[Olympische Sommerspiele 1952|Olympischen Spielen 1952]]. Gestorben 1999<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[ Arnold Schütz|Arnold ''Pico'' Schütz]] <br />
|493/191<br />
|17 Jahre bei Werder (1955-1972), mit Werder 1961 DFB-Pokalsieger, 1965 Deutscher Meister; Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Rudi Völler]]<br />
|207/152<br />
|mit Werder 1983, 1985, 1986 Vizemeister, Torschützenkönig 1983, [[Fußballer des Jahres (Deutschland)|Fußballer des Jahres]] 1983; Weltmeister 1990; später Teamchef Nationalmannschaft (Deutschland); aktuell Sportdirektor bei [[Bayer Leverkusen]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Miroslav Votava|Mirko Votava]]<br />
|372/18<br />
| mit Werder 1988, 1993 Deutscher Meister, 1991, 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1980; Mannschaftskapitän in Werders erfolgreicher Zeit Ende der 1980er/Anfang 1990er Jahre; aktuell Jugendtrainer bei Werder Bremen<br />
|}<br />
<br />
== Vereinsführung ==<br />
<br />
=== Geschäftsführung der [[KGaA]] ===<br />
* [[Jürgen Ludger Born]] (Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsführer Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit) <br />
* [[Klaus Allofs]] (Geschäftsführer Profifußball)<br />
* [[Klaus-Dieter Fischer]] (Geschäftsführer Leistungszentrum Fußball und andere Sportarten)<br />
* [[Manfred Müller (Fußball-Funktionär)|Manfred Müller]] (Geschäftsführer Marketing und Management)<br />
<br />
=== Aufsichtsrat der KGaA ===<br />
* [[Willi Lemke]] (Vorsitzender)<br />
* [[Hubertus Hess-Grunewald|Dr. Hubertus Hess-Grunewald]] (stellv. Vorsitzender)<br />
* [[Werner Brinker|Dr. Werner Brinker]]<br />
* [[Gunnar Lübben-Rathjen]]<br />
* [[Hans Schulz (Fußball)|Hans Schulz]]<br />
* [[Günter Schulze]]<br />
<br />
=== Geschäftsführendes Präsidium des Vereins ===<br />
* [[Klaus-Dieter Fischer]] (Präsident)<br />
* [[Hubertus Hess-Grunewald|Dr. Hubertus Hess-Grunewald]] (Vize-Präsident)<br />
* [[Axel Plaat]] (Schatzmeister)<br />
<br />
=== Mitglieder des Präsidiums ===<br />
* [[Dietmar Ernst]] (Abteilungsleiter [[Fußball]])<br />
* [[Dagmar Stelberg]] (Abteilungsleiterin [[Handball]])<br />
* [[Christian Schwarting]] (Abteilungsleiter [[Leichtathletik]])<br />
* [[Dr. Till Schelz-Brandenburg]] (Abteilungsleiter [[Schach]])<br />
* [[Werner Meyer (Werder Bremen)|Werner Meyer]] (Abteilungsleiter [[Tischtennis]])<br />
* [[Meta Finke]] (Abteilungsleiterin Turnspiele & [[Gymnastik]])<br />
* [[Peter Logemann]] (Jugendreferent)<br />
* [[Jürgen Sterzik]] (Sportreferent)<br />
<br />
=== Ältestenrat ===<br />
* [[Fritz Henrichs]]<br />
* [[Helga Kluge]]<br />
* [[Horst Kühne]]<br />
* [[Werner Laue]]<br />
* [[Horst Münte]]<br />
* [[Hans Wild]]<br />
* [[Wolfgang Schäfer (Werder Bremen)|Wolfgang Schäfer]]<br />
<br />
=== Abteilungen ===<br />
'''Fußball'''<br />
* [[Dietmar Ernst]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Uwe Gräser]] - Pressewart<br />
* [[Jens Höfer]] - Jugendleiter<br />
<br />
'''Leichtathletik'''<br />
* [[Christian Schwarting]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Jana Baumann]] - Jugendleiterin<br />
* [[Olaf Kelterborn]] - Pressewart<br />
<br />
'''Handball'''<br />
* [[Dagmar Stelberg]] - Abteilungsleiterin<br />
* [[Gunnar Lübben-Rathjen]] - 2. Vorsitzender<br />
* [[Elke Humrich]] - Jugendleiterin<br />
* [[Martin Lage]] - Pressewart<br />
Die 1. Damenmannschaft ist Bestandteil der Werder Bremen GmbH & Co. KGaA. <br />
<br />
'''Schach'''<br />
* [[Dr. Till Schelz Brandenburg]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Oliver Müller]] - Jugendleiter<br />
<br />
'''Tischtennis'''<br />
* [[Werner Meyer (Werder Bremen)|Werner Meyer]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Bogdan Tuschik]] - Jugendleiter<br />
* [[Thorsten Bock]] - Pressewart<br />
<br />
'''Turnspiele & Gymnastik'''<br />
* [[Meta Finke]] - Abteilungsleiterin<br />
* [[Manfred Jacobi]] - Pressewart<br />
<br />
'''Jugendreferent'''<br />
* [[Peter Logemann]]<br />
<br />
'''Sportreferent'''<br />
* [[Jürgen Sterzik]]<br />
<br />
== Sponsoren ==<br />
[[Bild:Bwin.png|thumb|166px|Aktueller Hauptsponsor: bwin]]<br />
Überblick über alle Trikot- bzw. Hauptsponsoren des SV Werder Bremens:<br />
* 1976–1978 [[Norda]]<br />
* 1978–1981 [[Pentax]] <br />
* 1981–1984 [[Olympia (Foto)]]<br />
* 1984–1986 [[Trigema]] (Textilien) <br />
* 1986–1992 [[Portas]] (Küchen- und Türen-Renovierung)<br />
* 1992–1997 [[Winterthur (Versicherung)|dbv-Winterthur]] (Versicherungen)<br />
* 1997–1999 [[o.tel.o]] (Telekommunikation)<br />
* 2000–2001 [[QSC]] (Telekommunikation)<br />
* 2002–2004 [[Reno (Schuhfabrik)|Reno]] (Schuhdiscount) <br />
* 2004–2006 [[kik|KiK Textil-Diskont]] (Textil-Discount)<br />
* seit 2006 [[Bwin]] (Sportwettenanbieter)<br />
<br />
=== Bwin-Werbeverbot 2006 ===<br />
Zur Saison 2006/2007 gab es Probleme mit den Trikotsponsor [[Bwin]], da dieser ein nicht staatlicher [[Sportwetten]]anbieter ist und durch die Landesministerkonferenz beschlossen wurde, mit Hilfe der Ordnungsbehörden ein Werbeverbot von nicht staatlichen Sportwettenanbietern durchzusetzen. Der Verein beschloss gegen das Werbeverbot zu klagen, der Ausgang des Verfahrens ist jedoch noch offen (Stand 31. Januar 2007). Im Gegensatz zu der Entscheidung der Bezirksregierung von [[Oberbayern]] vom 19. Juli 2006, die dem [[TSV 1860 München]] mit identischem Sponsor untersagt die Trikotwerbung „bwin.de“ zu tragen, durfte der SV Werder Bremen mit selbigem Aufdruck das [[DFB-Ligapokal]]-Finale am 5. August 2006 bestreiten, dieser Werbespruch wurde jedoch schnell national verboten (von jedem Bundesland separat), weshalb die Mannschaft nun mit dem Aufdruck ''we win'' antreten muss.<br />
<br />
== Weitere Sportarten ==<br />
=== Schach ===<br />
Die 1. Mannschaft der [[Schach]]abteilung Werder Bremens ist Bestandteil der 2003 gegründeten Werder Bremen GmbH & Co. KGaA und spielt in der [[Schachbundesliga|Bundesliga]]. Ihr größter Erfolg war neben dem Pokalsieg 1996 die Deutsche Meisterschaft 2005. Nachdem Werder Bremen die Saison 2004/2005 punktgleich mit der [[SG Porz]] abgeschlossen hatte, musste ein Stichkampf zwischen den beiden erstplatzierten Schachmannschaften ausgetragen werden. Dieser fand am 8. Mai 2005, also genau ein Jahr nach dem Sieg der Profifußballmannschaft von Werder bei Bayern München, der den vorzeitigen Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2004 sichergestellt hatte, in den Logen des [[Weserstadion]]s statt. Obwohl deutlich schwächer besetzt, gewann Werder Bremen mit 4,5:3,5 gegen den Favoriten.<br />
Die zweite Schachmannschaft spielt in der 2. Bundesliga.<br />
<br />
=== Tischtennis ===<br />
Mit der Integration der 1. Herrenmannschaft in die Werder Bremen GmbH & Co. KGaA 2003 wurde die organisatorische Voraussetzung für eine weitere Professionalisierung des Spielbetriebes geschaffen.<br />
Die [[Tischtennis]]-Mannschaft der Herren schaffte 2005 nach vielen Jahren in der zweiten Liga die Rückkehr in die [[Tischtennis-Bundesliga|Bundesliga]], stieg aber nach nur einem Jahr wieder in die Zweite Bundesliga ab. Die zweite Herren-Mannschaft spielt derzeit in der [[Oberliga]], die Damen-Abteilung ist in der Landesliga aktiv.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Arnd Zeigler: Lebenslang grün-weiß. Das große Werder Bremen-Buch - [[Edition Temmen]], ISBN 386108564X<br />
* Hans-Joachim Wallenhorst (Red.): Werder Bremen - 100 Jahre Sport im Rampenlicht - NWD Verlagsgesellschaft<br />
* W. Ludwig Tegelbeckers / Dietrich Milles (Hg.): Quo vadis, Fußball? Vom Spielprozess zum Marktprodukt - Die Werkstatt, ISBN 3895332984<br />
* Arnd Zeigler: Das W auf dem Trikot - 40 Jahre Werder Bremen in der Bundesliga - Edition Temmen, ISBN 3861086956<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikinews|Kategorie:Werder Bremen|SV Werder Bremen}}<br />
{{Commonscat|Werder Bremen}}<br />
* [http://www.werder.de/ Webpräsenz des SV Werder Bremen]<br />
* [http://www.werderwiki.de/ Werder-Wissens-Portal]<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Vereine der deutschen Fußball-Bundesliga<br />
|Navigationsleiste Vereine in der Fußball-Regionalliga Nord<br />
}}<br />
<br />
[[Kategorie:Fußballverein aus Bremen|Werder, Bremen SV]]<br />
[[Kategorie:Schachverein|Bremen, SV Werder]] <!-- spielt Bundesliga --><br />
[[Kategorie:Tischtennisverein|Bremen, SV Werder]]<br />
[[Kategorie:Deutscher polysportiver Verein|Bremen, SV Werder]]<br />
<br />
[[af:SV Werder Bremen]]<br />
[[ar:فيردر بريمن]]<br />
[[bg:Вердер Бремен]]<br />
[[ca:Sport-Verein Werder von 1899 Bremen]]<br />
[[cs:SV Werder Bremen]]<br />
[[da:Werder Bremen]]<br />
[[en:SV Werder Bremen]]<br />
[[es:Werder Bremen]]<br />
[[fi:SV Werder Bremen]]<br />
[[fr:Werder de Brême]]<br />
[[gl:Werder Bremen]]<br />
[[he:ורדר ברמן]]<br />
[[hu:SV Werder Bremen]]<br />
[[it:Werder Brema]]<br />
[[ja:ヴェルダー・ブレーメン]]<br />
[[lt:SV Werder Bremen]]<br />
[[nds:SV Werder Bremen]]<br />
[[nl:Werder Bremen]]<br />
[[no:Werder Bremen]]<br />
[[pl:Werder Brema]]<br />
[[pt:Werder Bremen]]<br />
[[ru:Вердер (футбольный клуб)]]<br />
[[simple:SV Werder Bremen]]<br />
[[sr:Вердер Бремен]]<br />
[[sv:SV Werder Bremen]]<br />
[[tr:Werder Bremen]]<br />
[[zh:不来梅沙洲体育俱乐部]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=AFAS_Stadion_(Alkmaar)&diff=29241265AFAS Stadion (Alkmaar)2007-03-16T20:14:38Z<p>Polyhedron: +zh</p>
<hr />
<div>[[Bild:Alkmaar_DSB_Stadion.jpg|thumb|DSB-Stadion während der Bauphase, Februar 2006]]<br />
Das '''DSB-Stadion''' ist ein [[Fußballstadion]] in [[Alkmaar]] direkt an der A9. In ihm trägt der [[Niederlande|niederländische]] [[Ehrendivision|Erstligist]] [[AZ Alkmaar]] seine Heimspiele aus.<br />
<br />
Das Stadion wurde am 4. August 2006 nach rund anderthalbjähriger Bauzeit eröffnet.<br />
Die Kapazität beträgt 17.000 Sitzplätze, bei Bedarf kann das Stadion jedoch auf 30.000 Sitzplätze erweitert werden. Die Gesamtkosten betrugen 38 Mio. Euro.<br />
Die Pläne stammen vom Architektenbüro ''Zwarts & Jansma architecten'', das bereits mehrere neue Stadien in den Niederlanden geplant hat. Für die Spielfläche wurde eine Mischung aus Roll- und Kunstrasen verwendet.<br />
<br />
Das erste Match im neuen Stadion, ein Freundschaftsspiel gegen den [[FC Arsenal]], verlor Alkmaar mit 0:3.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://az.nl/index.php?buttonID=174 Offizielle Stadionseite (niederländisch)]<br />
*[http://www.zwarts.jansma.nl/listpublish.php?q_mm=&q_keyword=256 Weitere Sportstättenbauten der Architekten des DSB-Stadions] <br />
<br />
{{Koordinate Artikel|52_36_46_N_4_44_32_E_type:landmark_region:NL|52° 36' 46" N, 4° 44' 32" O}}<br />
<br />
[[Kategorie:Niederländisches Fußballstadion]]<br />
<br />
[[en:DSB Stadion]]<br />
[[nl:DSB Stadion]]<br />
[[zh:DSB體育場]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=DFL-Ligapokal&diff=19510844DFL-Ligapokal2006-07-28T13:14:02Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>Der '''Premiere Ligapokal''' (bis 2004 '''DFB-Liga-Pokal''') ist ein vom [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bund]] 1972 und seit 1997 ausgetragener [[Fußball]]-[[Ligapokal|Wettbewerb]], der vor Beginn der [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga-Saison]] ausgespielt wird. Seit 2005 ist [[Premiere (Bezahlfernsehen)|Premiere]] Titelsponsor, deshalb heißt der Pokal seit der Saison 05/06 ''Premiere Ligapokal''. Der DFB schüttet ein Preisgeld von insgesamt 5,2 Millionen Euro aus.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
[[1972]] wurde der erste Ligapokal-Wettbewerb ausgetragen. Damals begann die Bundesliga-Saison wegen der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele]] in [[München]] später, und mit diesem Turnier sollte die Zeit bis zum Saisonbeginn überbrückt werden.<br />
<br />
Vorgänger des Ligapokals war der [[Supercup]], der von [[1987]] bis [[1996]] zwischen dem [[Deutscher Fußballmeister|Deutschen Meister]] und dem [[DFB-Pokal]]sieger ausgespielt wurde.<br />
<br />
==Modus==<br />
Der Ligapokal wird unter den sechs besten Mannschaften der abgelaufenen Saison ausgespielt, normalerweise sind dies die ersten fünf und der Pokalsieger. Ist der Pokalsieger eine Mannschaft unter den ersten fünf, nimmt auch der Sechste teil. Mannschaften, die im [[UI-Cup]] antreten müssen, dürfen neuerdings auch am Ligapokal teilnehmen.<br />
<br />
Ab [[2007]] nimmt der Meister der [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Bundesliga]] am Premiere Ligapokal teil.<br />
<br />
Gespielt wird im [[K.O.-System]] mit zwei Vorrundenspielen, zwei Halbfinalspielen und einem Endspiel. Meister und Pokalsieger greifen erst im Halbfinale ein. Ist der DFB-Pokalsieger auch Meister, rückt an dessen Stelle der Vize-Meister. Im Falle eines Unentschieden nach Ablauf der regulären Spielzeit, kommt es zum sofortigen Elfmeterschießen.<br />
<br />
==Austragungsorte==<br />
Austragungsorte waren bislang meist Städte mit traditionsreichen Fußballvereinen, die aber nur noch in der dritten Liga oder tiefer spielen (z. B. Jena, Aue, Osnabrück, Dessau, Koblenz). Das Endspiel wurde bisher meist in einem Zweitliga- oder kleineren Erstligastadion ausgetragen. Die Finalspiele wurden 1997 bis 2000 in Leverkusen ([[BayArena]]), 2001 in Mannheim ([[Carl-Benz-Stadion]]), 2002 im Bochumer [[Ruhrstadion]] sowie 2003 und 2004 im Mainzer [[Bruchwegstadion]] ausgetragen.<br />
<br />
[[2005]] fand die Vorrunde in der [[Düsseldorf|Düsseldorfer]] [[LTU arena]] statt, die beiden Halbfinalspiele in den Heimstadien vom [[FC Bayern München]] ([[DFB-Pokal]]sieger und [[Deutscher Fußballmeister|Deutscher Meister]]) und [[FC Schalke 04]] (Vize-Meister) und das Finale im [[Leipzig|Leipziger]] [[Zentralstadion Leipzig|Zentralstadion]] statt.<br />
<br />
==Die Sieger==<br />
<br />
{| {{Prettytable}}<br />
! Saison<br />
! Sieger<br />
! Finalist<br />
! Ergebnis<br />
! Spielort<br />
|-----<br />
! 1997<br />
| [[Bayern München]] <br />
| [[VfB Stuttgart]] <br />
| 2:0 || [[Leverkusen]] <br />
|-----<br />
! 1998<br />
| [[Bayern München]] <br />
| [[VfB Stuttgart]]<br />
| 4:0 || [[Leverkusen]] <br />
|-----<br />
! 1999<br />
| [[Bayern München]] <br />
| [[Werder Bremen]] <br />
| 2:1 || [[Leverkusen]] <br />
|-----<br />
! 2000<br />
| [[Bayern München]] <br />
| [[Hertha BSC Berlin]] <br />
| 5:1 || [[Leverkusen]] <br />
|-----<br />
! 2001<br />
| [[Hertha BSC Berlin]] <br />
| [[FC Schalke 04]] <br />
| 4:1 || [[Mannheim]] <br />
|-----<br />
! 2002<br />
| [[Hertha BSC Berlin]] <br />
| [[FC Schalke 04]] <br />
| 4:1 || [[Bochum]] <br />
|-----<br />
! 2003<br />
| [[Hamburger SV]] <br />
| [[Borussia Dortmund]] <br />
| 4:2 || [[Mainz]] <br />
|-----<br />
! 2004<br />
| [[Bayern München]] <br />
| [[Werder Bremen]]<br />
| 3:2 || [[Mainz]] <br />
|-----<br />
! 2005<br />
| [[FC Schalke 04]] <br />
| [[VfB Stuttgart]]<br />
| 1:0 || [[Leipzig]] <br />
|-----<br />
! 2006<br />
| n/a <br />
| n/a <br />
| -:- || [[Leipzig]] <br />
|}<br />
<br />
==Ligapokal 2006==<br />
'''Vorrundenspiele'''<br />
{| {{Prettytable}}<br />
! Nr.<br />
! Datum<br />
! Uhrzeit<br />
! Stadion, Ort<br />
! Team 1<br />
! <div align="center">:</div><br />
! Team 2<br />
! Ergebnis<br />
|-----<br />
| Spiel 1<br />
| 29.07.06<br />
| 15:30<br />
| [[LTU-Arena]], [[Düsseldorf]]<br />
| [[Hamburger SV]]<br />
| <div align="center">:</div><br />
| [[Hertha BSC Berlin]]<br />
| <div align="right">-:- (-:-)</div><br />
|-----<br />
| Spiel 2<br />
| 29.07.06<br />
| 18:15<br />
| [[LTU-Arena]], [[Düsseldorf]]<br />
| [[FC Schalke 04]]<br />
| <div align="center">:</div><br />
| [[Bayer 04 Leverkusen]]<br />
| <div align="right">-:- (-:-)</div><br />
|}<br />
'''Halbfinale'''<br />
{| {{Prettytable}}<br />
! Nr.<br />
! Datum<br />
! Uhrzeit<br />
! Stadion, Ort<br />
! Team 1<br />
! <div align="center">:</div><br />
! Team 2<br />
! Ergebnis<br />
|-----<br />
| Spiel 3<br />
| 01.08.06<br />
| 20:30<br />
| [[Weserstadion]], [[Bremen]]<br />
| [[SV Werder Bremen]]<br />
| <div align="center">:</div><br />
| Sieger Spiel 1<br />
| <div align="right">-:- (-:-)</div><br />
|-----<br />
| Spiel 4<br />
| 02.08.06<br />
| 20:30<br />
| [[Allianz-Arena]], [[München]]<br />
| [[FC Bayern München]]<br />
| <div align="center">:</div><br />
| Sieger Spiel 2<br />
| <div align="right">-:- (-:-)</div><br />
|}<br />
'''Finale'''<br />
{| {{Prettytable}}<br />
! Nr.<br />
! Datum<br />
! Uhrzeit<br />
! Stadion, Ort<br />
! Team 1<br />
! <div align="center">:</div><br />
! Team 2<br />
! Ergebnis<br />
|-----<br />
| Spiel 5<br />
| 05.08.06<br />
| 18:00<br />
| [[Zentralstadion]], [[Leipzig]]<br />
| Sieger Spiel 3<br />
| <div align="center">:</div><br />
| Sieger Spiel 4<br />
| <div align="right">-:- (-:-)</div><br />
|}<br />
{| {{Prettytable}}<br />
| <span style="color:#ff0000"> '''Premiere Liga-Pokal-Sieger 2006''' </span><br />
| <span style="color:#CFCFCF"> --- </span><br />
|}<br />
<br />
==Weblinks==<br />
* [http://www.dfb.de/national/liga-pokal/index.html Offizielle Seite]<br />
* [http://www.bundesliga.de/liga_pokal/2006/index.php Informationen der DFL zum Premiere Liga-Pokal]<br />
* [http://www.sportstadt-duesseldorf.de/premiere-ligapokal.html Informationen der Sportstadt Düsseldorf zum Premiere Liga-Pokal]<br />
<br />
[[Kategorie:Fußballwettbewerb für Vereinsmannschaften]]<br />
<br />
[[en:Ligapokal]]<br />
[[nl:Ligapokal]]<br />
[[sv:Tyska ligacupen i fotboll]]<br />
[[zh:德國足球協會聯賽盃]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburger_SV_(Tischtennis)&diff=68788837Hamburger SV (Tischtennis)2006-06-05T14:55:33Z<p>Polyhedron: zh ändern</p>
<hr />
<div>{{Fußballklub Infobox |<br />
image = [[Bild:HSV-Logo.svg|150px]] |<br />
kurzname = Hamburger SV |<br />
langname = Hamburger Sport-Verein |<br />
spitzname = ''HSV'', ''Rothosen'' |<br />
gegründet = [[29. September]] [[1887]] |<br />
stadion = [[AOL-Arena]] |<br />
plätze = 57.000 |<br />
präsident = [[Bernd Hoffmann (Fußball)|Bernd Hoffmann]] |<br />
trainer = [[Thomas Doll]] |<br />
adresse = Sylvesterallee 7<br />22525 [[Hamburg]]<br />[mailto:info@hsv.de info@hsv.de]<br /> [http://www.hsv.de/ www.hsv.de]|<br />
liga = [[Fußball-Bundesliga]] |<br />
saison = 2005/06 |<br />
rang = 3. Platz |<br />
pattern_la1=|pattern_b1=_thinsidesonwhite|pattern_ra1=_blueshoulders|<br />
leftarm1=FFFFFF|body1=0000ff|rightarm1=FFFFFF|shorts1=FF0000|socks1=0000FF|<br />
pattern_la2=|pattern_b2=|pattern_ra2=_blueshoulders|<br />
leftarm2=000000|body2=000000|rightarm2=000000|shorts2=0000FF|socks2=0000FF|<br />
}}<br />
Der '''Hamburger Sport-Verein''' (HSV) ist ein deutscher [[Sportverein]] aus der [[Hamburg|Freien und Hansestadt Hamburg]] und wurde vor allem durch seine [[Fußball-Mannschaft]]en bekannt.<br />
Der HSV hat es dabei als einziger Fußball-Verein geschafft, 43 Jahre lang ununterbrochen in der 1. Bundesliga zu spielen und war seit dem Gründungszusammenschluss im Jahre 1919 als einziger deutscher Verein immer erstklassig.<br />
<br />
Weitere [[Sportarten]] des Vereins sind [[Badminton]], [[Baseball]], [[Basketball]], [[Bowling]], [[Cricket]], [[Eishockey]], [[Golf (Sport)|Golf]], [[Gymnastik]], [[Handball]], [[Hockey]], [[Inline-Skaterhockey]], [[Karate]], [[Leichtathletik]], [[Rugby (Sport)|Rugby]], [[Schwimmen]], [[Tennis]], [[Tischtennis]], [[Turniertanz]] und [[Volleyball]].<br />
<br />
Die erste Tischtennis-Herrenmannschaft spielt seit vielen Jahren in der zweiten [[Tischtennisbundesliga|Bundesliga]].<br />
<br />
Der HSV ist mit 40.000 Mitgliedern der drittgrößte Verein Deutschlands.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
Der HSV entstand am 1. Juni [[1919]] durch den Zusammenschluss des „SC Germania von 1887“, des „Hamburger FC“ des Wilhelm-Gymnasiums (gegr. 1888), welcher sich seit dem [[26. Februar]] [[1914]] "Hamburger SV 1888" nannte, und des „FC Falke 1906“ aus Eppendorf. Der „Sportclub Germania von 1887“ war aus einem Zusammenschluss des „Hohenfelder Sportclubs“ und des „Wandsbek-Marienthaler Sportclubs“ entstanden. Der HSV trug zunächst den Namen „Hamburg 88-Germania-Falken“. Zu den Vereinsfarben wurden zu Ehren der Stadt Hamburg die Hansefarben rot und weiß bestimmt. Blau und schwarz, die Farben des ältesten der drei Gründungsclubs, des "SC Germania", wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen übernommen. Die [[Raute]] ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen. Als Gründungsdatum wird der 29. September 1887 genannt. Der HSV ist, gemessen an der Dauer des Spielbetriebs (seit 1888), der älteste deutsche Fußballverein.<br />
<br />
Seine ersten großen Erfolge verbuchte der HSV in den Jahren [[1922]] und [[1923]] mit den ersten beiden deutschen Meistertiteln, wobei man auf den ersten im Jahr 1922 "verzichtete". Das erste Finalspiel gegen den [[1. FC Nürnberg]] wurde nach 208 (!) Minuten wegen Dunkelheit genauso abgebrochen wie auch das Wiederholungsspiel wegen Spielermangels. Dieses Mal standen beim FCN nach Platzverweisen und Verletzungen (das Auswechseln von Spielern war damals noch nicht erlaubt) nur noch sieben Spieler auf dem Feld. Schiedsrichter [[Peco Bauwens]] pfiff ab, und der [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] erklärte daraufhin den HSV zum Meister, drängte danach aber auf einen ''freiwilligen'' Verzicht, da der süddeutsche Fußballverband mit einem Austritt aus dem DFB drohte. Die nächsten 'regulären' Meisterschaftstitel gewann der HSV 1923 und 1928.<br />
<br />
Im Jahr [[1947]] startete der Hamburger SV in der [[Fußball-Oberliga Nord|Oberliga Nord]], der bis zur Gründung der [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]] höchsten regionalen Spielklasse, die die Hanseaten von Anfang bis Ende beherrschten. Bis zur Bundesliga-Gründung wurden sie in 16 Spieljahren 15 Mal Oberliga-Meister der Nordstaffel, wobei in den Jahren [[1948]] und [[1949]] Entscheidungs- spiele mit dem punktgleichen Lokalrivalen [[FC St. Pauli]] erforderlich waren. Nur [[1954]] scheiterte die Mannschaft kläglich mit<br />
Platz 11 (Oberliga- und auch Deutscher Meister wurde Hannover 96).<br />
<br />
Dass danach die Regional-Meisterschaft nie mehr abgegeben wurde, lag auch an einem jungen Mann, der 1954 ins Team kam und den Namen [[Uwe Seeler]] trägt. ''"Uns Uwe"'' gehört auch noch heute zu den erfolgreichsten Fußballern aller Zeiten - er wurde [[1960]] Deutschlands erster [[Fußballer des Jahres]]. In diesem Jahr hatte er maßgeblichen Anteil an der vierten Deutschen Meisterschaft des HSV.<br />
[[Bild:AOL-Arena.jpg|thumb|right|320px|Spielstätte des Hamburger SV, die [[AOL Arena|AOL-Arena]] – früher bekannt als das Volksparkstadion]]<br />
<br />
Auch wenn der HSV im Norden dominierte, konnte man sich in den Endspielen auf Bundesebene bzw. ab [[1963]] in der Fußball-Bundesliga in den 60er Jahren keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Uwe Seeler wurde [[1964]] und [[1970]] noch zwei weitere Male "Fußballer des Jahres" und beendete [[1972]] seine aktive Fußballer-Karriere. Dem HSV blieb der [[Nationalspieler]] - obwohl von anderen Vereinen heiß umworben - bis zum Ende treu. Heute ist er [[Liste der Ehrenbürger von Hamburg|Ehrenbürger]] der Stadt [[Hamburg]].<br />
<br />
Die größten Erfolge feierte der HSV Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre - eng verbunden mit dem damaligen Manager [[Günther Netzer]] und den sehr autoritären Erfolgstrainern [[Branko Zebec]] und [[Ernst Happel]]. Unter ihnen wuchs eine Mannschaft heran, die in den Jahren [[1978]] bis [[1984]] drei Mal Deutscher Meister und auch in den anderen Spieljahren zumindest "Vize" wurde. In der Zeit vom [[16. Januar]] [[1982]] bis zum [[29. Januar]] [[1983]] blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen - bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord. Es waren die Jahre, in denen der HSV auch über die Grenzen Deutschlands hinweg zu einem gefürchteten Gegner wurde. [[1977]] gewannen die Hamburger unter Trainer [[Kuno Klötzer]] den [[Europapokal der Pokalsieger]] und [[1983]] schließlich den Europapokal der Landesmeister (heute [[UEFA Champions League|Champions League]]). Diese Stärken konnten die Hamburger dann im Jahre [[1987]] mit der Deutschen Vizemeisterschaft und dem Gewinn des [[DFB-Pokal]]s noch einmal zeigen.<br />
Den ersten bedeutenden Erfolg gab es dann erst wieder in der Saison [[1999]]/[[2000]] nach Fertigstellung der modernen [[AOL-Arena]], als man sich erstmals für die Champions League qualifizieren konnte und dort gleich im ersten Spiel am [[13. September]] 2000 gegen den hoch favorisierten [[Italien|italienischen]] Klub [[Juventus Turin]] mit einem 4:4 ein wahres ''Jahrhundertspiel'' ablieferte. In Turin gewann der HSV sogar mit 3:1 (Turins [[Zinedine Zidane]] ließ sich zu einem Kopfstoß gegen [[Jochen Kientz]] hinreißen und sah die rote Karte), scheiterte aber aufgrund insgesamt schwacher Spielleistungen bereits in der Vorrunde.<br />
<br />
Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im [[Juli]] [[2003]] mit dem Gewinn des [[DFB-Ligapokal]]s durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen [[Borussia Dortmund]]. Somit hat der HSV in seiner bisherigen Geschichte 55 offizielle Titel errungen, inkl. Bundesliga, DFB-Pokal, Europapokal, Oberliga und Gauliga.<br />
<br />
In der Saison 2005/06 gewann der HSV wieder einmal beide Ligaspiele gegen den FC Bayern München. Diese Leistung war den Hamburgern zuletzt in der Saison 1981/82 gelungen.<br />
<br />
Zuletzt hat der HSV am [[15. Dezember]] 2005 die Zwischenrunde des [[UEFA-Pokal]]s 2005/2006 erreicht. Nach einen Sieg gegen den [[FC Thun]] musste der HSV jedoch im Achtelfinale eine 0:2 Hinspielniederlage gegen [[Rapid Bukarest]] aus [[Rumänien]] hinnehmen. Man konnte das Rückspiel in Hamburg zwar 3:1 gewinnen, schied aber dennoch aufgrund der Auswärtstorregel aus.<br />
<br />
Am Ende der Saison 2005/06 belegt der HSV Platz drei in der Bundesliga in steht damit in der Qualifikationsrunde für die [[UEFA Champions League|Champions League]].<br />
<br />
== Spieler ==<br />
<br />
=== Herrenfußball ===<br />
[[Bild:Spieler Hamburger SV.JPG|thumb|300px|Spieler des HSV im Alternativ-Trikot 2004/2005]]<br />
Bekannte Spieler, die beim HSV Fußball spielen oder gespielt haben: <!-- Nach Geburtstagen sortiert! --><br />
<br />
*[[Otto Harder]] („Tull“) (1892–1956)<br />
*[[Walter Risse]] (* 2. Dezember 1893, † 29. August 1969)<br />
*[[Hans Lang (Fußballspieler)|Hans Lang]] (1897–1943)<br />
*[[Erwin Seeler]] („Vadder“) (* 29. April 1910, † 11. Juli 1997)<br />
*[[Rudolf Noack|Rudolf Noack]] ("Rudi") (* 30. März 1913, † 30. Juni 1947)<br />
*[[Josef Posipal]] („Jupp“) (* 20. Juni 1927, † 21. Februar 1997)<br />
*[[Jochenfritz Meinke]] (* 23. Oktober 1930)<br />
*[[Dieter Seeler]] (* 15. Dezember 1931, † 21. September 1979)<br />
*[[Horst Schnoor]] (* 11. April 1934)<br />
*[[Jürgen Werner]] (* 15. April 1935, † 27. Mai 2002)<br />
*[[Klaus Stürmer]] (* 9. August 1935)<br />
*[[Uwe Seeler]] (* 5. November 1936)<br />
*[[Willi Giesemann]] (* 2. September 1937)<br />
*[[Willi Schulz]] („World Cup Willie“) (* 4. Oktober 1938)<br />
*[[Gert Dörfel]] („Charly“) (* 18. September 1939)<br />
*[[Jürgen Kurbjuhn]] („Kubbi“) (* 26. Juli 1940)<br />
*[[Franz-Josef Hönig]] („Bubi“) (* 10. Juli 1942)<br />
*[[Franz Beckenbauer]] (* 11. September 1945)<br />
*[[Georg Volkert]] (* 28. November 1945)<br />
*[[Johann Ettmayer]] ("Buffy") (* 23. Juli 1946)<br />
*[[Peter Nogly]] (* 14. Januar 1947)<br />
*[[Horst Blankenburg]] (* 10. Juli 1947)<br />
*[[Willi Reimann]] (* 24. Dezember 1949)<br />
*[[Kevin Keegan|Joseph Kevin Keegan]] („Mighty Mouse“) (* 14. Februar 1951)<br />
*[[Horst Hrubesch]] (* 17. April 1951)<br />
*[[Rudi Kargus]] (* 15. August 1952)<br />
*[[Manfred Kaltz]] (* 6. Januar 1953)<br />
*[[Felix Magath|Wolfgang Felix Magath]] (* 26. Juli 1953)<br />
*[[Ditmar Jakobs]] (* 28. August 1953)<br />
*[[Peter Hidien]] („Chita“) (* 14. November 1953)<br />
*[[William Hartwig]] („Jimmy“) (* 5.Oktober 1954)<br />
*[[Ulrich Stein|Ulrich Stein]] („Uli“) (* 23. Oktober 1954)<br />
*[[Lars Bastrup]] (* 31. Juli 1955)<br />
*[[Miroslaw Okonski]] („Oko“) (* 8. Dezember 1958)<br />
*[[Wolfgang Rolff]] (* 26. Dezember 1959) <br />
*[[Uwe Bein]] (* 26. September 1960)<br />
*[[Thomas von Heesen]] (* 1. Oktober 1961)<br />
*[[Jan Furtok]] (* 9. März 1962)<br />
*[[Thomas Doll]] (* 9. April 1966)<br />
*[[Anthony Yeboah]] (* 6. Juni 1966 – nach anderen Angaben 1961)<br />
*[[Harald Spörl]] (* 31. Oktober 1966)<br />
*[[Oliver Bierhoff]] („Olli“) (* 1. Mai 1968)<br />
*[[Richard Golz]] (* 5. Juni 1968)<br />
*[[Nico-Jan Hoogma]] (* 26. Oktober 1968)<br />
*[[Bernd Hollerbach]] (* 8. Dezember 1969)<br />
*[[Jörg Albertz]] („Ali“) (* 29. Januar 1971)<br />
*[[Sergej Barbarez]] (* 17. September 1971)<br />
*[[Roy Präger]] (* 22. September 1971)<br />
*[[Karsten Bäron]] (* 24. April 1973)<br />
*[[Ailton]] (Goncales Da Silva) (* 19. Juli 1973)<br />
*[[Thomas Gravesen]] (* 11. März 1976)<br />
*[[Hasan Salihamidzic]] („Brazzo“) (1. Januar 1977)<br />
*[[Mehdi Mahdavikia]] (* 24. Juli 1977)<br />
*[[Daniel van Buyten]] (* 7.Februar 1978)<br />
*[[Tomas Ujfalusi]] (* 24. März 1978)<br />
*[[Emile Mpenza|Emile Lokonda Mpenza]] (* 4. Juli 1978)<br />
*[[Benjamin Lauth]] (* 4. August 1981)<br />
*[[Rafael van der Vaart]] (* 11. Februar 1983)<br />
<br />
=== Aktueller Kader ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Trikot<br />
!Nationalität<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Torwart'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Stefan Wächter | Wächter, Stefan]] ||align="center"| 1 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Sascha Kirschstein | Kirschstein, Sascha]] ||align="center"| 12 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Abwehr'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Thimothée Atouba | Atouba, Thimothée]] ||align="center"| 3 ||align="center"| [[Bild:Flag of Cameroon.svg|20px|Kameruner]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Bastian Reinhardt | Reinhardt, Bastian]] ||align="center"| 4 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Daniel van Buyten | van Buyten, Daniel]] ||align="center"| 5 ||align="center"| [[Bild:Flag of Belgium.svg|20px|Belgier]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[René Klingbeil | Klingbeil, René]] ||align="center"| 16 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Khalid Boulahrouz | Boulahrouz, Khalid]] ||align="center"| 21 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Netherlands.svg|20px|Niederländer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Guy Demel | Demel, Guy]] ||align="center"| 20 ||align="center"| [[Bild:Flag of Cote d'Ivoire.svg|20px|Ivorer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Boris Leschinski | Leschinski, Boris]] ||align="center"| 35 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Mittelfeld'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Raphaël Wicky | Wicky, Raphaël]] ||align="center"| 6 ||align="center"| [[Bild:Flag of Switzerland.svg|20px|Schweizer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Mehdi Mahdavikia | Mahdavikia, Mehdi]] ||align="center"| 7 ||align="center"| [[Bild:Flag of Iran.svg|20px|Iraner]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Markus Karl | Karl, Markus]] ||align="center"| 8 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Mario Fillinger | Fillinger, Mario]] ||align="center"| 13 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[David Jarolím | Jarolím, David]] ||align="center"| 14 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Czech Republic.svg|20px|Tscheche]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Piotr Trochowski | Trochowski, Piotr]] ||align="center"| 15 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Oliver Hampel | Hampel, Oliver]] ||align="center"| 18 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Benny Feilhaber | Feilhaber, Benny]] ||align="center"| 17 ||align="center"| [[Bild:Flag of the United States.svg|20px|Amerikaner]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Stefan Beinlich | Beinlich, Stefan]] ||align="center"| 22 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Rafael van der Vaart | van der Vaart, Rafael]] ||align="center"| 23 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Netherlands.svg|20px|Niederländer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Änis Ben-Hatira | Ben-Hatira, Änis]] ||align="center"| 25 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Alexander Laas | Laas, Alexander]] ||align="center"| 27 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Nigel de Jong | de Jong, Nigel]] ||align="center"| 28 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Netherlands.svg|20px|Niederländer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Charles Takyi | Takyi, Charles]] ||align="center"| 31 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Collin Benjamin | Benjamin, Collin]] ||align="center"| -- ||align="center"| [[Bild:Flag of Namibia.svg|20px|Namibier]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Angriff'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Benjamin Lauth | Lauth, Benjamin]] ||align="center"| 11 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Mustafa Kučuković | Kučuković, Mustafa]] ||align="center"| 19 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|}<br />
<br />
=== Frauenfußball ===<br />
* [[Sarah Günther]] (*25. Januar 1983)<br />
<br />
== Trainer ==<br />
<br />
seit Gründung der [[Fußball-Bundesliga]] [[1963]], Quelle: Kicker-Sonderheft (40 Jahre Bundesliga)<br />
<br />
* 1. Juli 1963 bis 8. Mai 1964 [[Martin Wilke]]<br />
* 9. Mai 1964 bis 17. April 1966 [[Georg Gawliczek]]<br />
* 18. April 1966 bis 30. Juni 1967 [[Josef Schneider (Fußballtrainer)|Josef Schneider]]<br />
* 1. Juli 1967 bis 15. Mai 1969 [[Kurt Koch (Fußballtrainer)|Kurt Koch]]<br />
* 16. Mai 1969 bis 30. Juni 1970 [[Georg Knöpfle]]<br />
* 1. Juli 1970 bis 30. Juni 1973 [[Klaus-Dieter Ochs]]<br />
* 1. Juli 1973 bis 30. Juni 1977 [[Kuno Klötzer]]<br />
* 1. Juli 1977 bis 27. Oktober 1977 [[Rudi Gutendorf]]<br />
* 28. Oktober 1977 bis 30. Juni 1978 [[Arkoc Özcan]]<br />
* 1. Juli 1978 bis 16. Dezember 1980 [[Branko Zebec]]<br />
* 1. Januar 1981 bis 30. Juni 1981 [[Aleksandar Ristić]]<br />
* 1. Juli 1981 bis 30. Juni 1987 [[Ernst Happel]]<br />
* 1. Juli 1987 bis 9. November 1987 [[Josip Skoblar]]<br />
* 11. November 1987 bis 4. Januar 1990 [[Willi Reimann]]<br />
* 5. Januar 1990 bis 11. März 1992 [[Gerd-Volker Schock]]<br />
* 12. März 1992 bis 21. September 1992 [[Egon Coordes]]<br />
* 23. September 1992 bis 5. Oktober 1995 [[Benno Möhlmann]]<br />
* 5. Oktober 1995 bis 18. Mai 1997 [[Felix Magath]]<br />
* 19. Mai 1997 bis 30. Juni 1997 [[Ralf Schehr]]<br />
* 1. Juli 1997 bis 17. September 2001 [[Frank Pagelsdorf]]<br />
* 18. September 2001 bis 3. Oktober 2001 [[Holger Hieronymus]]<br />
* 4. Oktober 2001 bis 22. Oktober 2003 [[Kurt Jara]]<br />
* 23. Oktober 2003 bis 17. Oktober 2004 [[Klaus Toppmöller]]<br />
* seit 18. Oktober 2004 [[Thomas Doll]]<br />
<br />
== Erfolge ==<br />
=== Herrenfußball ===<br />
In seiner langen Geschichte wurde der HSV mehrmals [[Deutscher Meister (Fußball)|Deutscher Meister]] im Fußball, [[DFB-Pokal]]sieger, Sieger im [[Europapokal der Pokalsieger]] und Sieger im [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]]. Der HSV hat zudem in Deutschland die höchste Zahl an Regionalmeistertiteln (25) und Endrundenteilnahmen um die Deutsche Meisterschaft (32, 31 HSV + 1 Germania 87) aufzuweisen.<br />
<br />
* [[UEFA Champions League|Europapokalsieger der Landesmeister]] (1): 1983<br />
* Europapokalfinalist der Landesmeister (1): 1980<br />
* [[Europapokal der Pokalsieger|Europapokalsieger der Pokalsieger]] (1): 1977<br />
* Europapokalfinalist der Pokalsieger (1): 1968<br />
* [[UEFA-Pokal]]finalist (1): 1982<br />
* [[UEFA Intertoto Cup|UI-Cup-Sieger]] (1): 2005<br />
* [[Deutscher Fußballmeister|Deutscher Meister]] (6): 1922 ("verzichtet"), 1923, 1928, 1960, 1979, 1982, 1983<br />
* Deutscher Vizemeister (8): 1924, 1957, 1958, 1976, 1980, 1981, 1984, 1987<br />
* [[DFB-Pokal|Deutscher Pokalsieger]] (3): [[DFB-Pokal 1963]], [[DFB-Pokal 1976]], [[DFB-Pokal 1987]]<br />
* Deutscher Pokalfinalist (3): [[DFB-Pokal 1956]], [[DFB-Pokal 1967]], [[DFB-Pokal 1974]]<br />
* [[DFB-Liga-Pokal|Deutscher Ligapokalsieger]] (2): 1973, 2003<br />
* [[Fußballmeisterschaft der britischen Besatzungszone|Meister der britischen Besatzungszone]] (2): [[Deutscher Meister (Fußball) 1946/47#Meisterschaft in der britischen Besatzungszone 1946/47|1947]], [[Deutscher Meister (Fußball) 1947/48#Meisterschaft in der Britischen Besatzungszone|1948]]<br />
* [[Fußball-Oberliga Nord|Norddeutscher Meister]](25): 1921, 1922, 1923, 1924, 1925, 1928, 1929, 1931, 1932, 1933, 1948, 1949, 1950, 1951, 1952, 1953, 1955, 1956, 1957, 1958, 1959, 1960, 1961, 1962, 1963<br />
<br />
* [[Gauliga (Fußball)|Nordmark-Meister]] (4): 1937, 1938, 1939, 1941<br />
* [[HAFB|Hamburg-Altonaer Meister]] (16): 1896+, 1897+, 1901+, 1902+, 1904+, 1905+, 1919++, 1924, 1926, 1927, 1928, 1930, 1931, 1932, 1945, 1946 (''+ durch Vorläuferverein Germania 1887 Hamburg, ++ Meisterschaft durch eine Kriegsfußballvereinigung (KFVgg) aus Victoria Hamburg und dem Vorläuferverein Hamburger FC 1888'')<br />
* Norddeutscher Pokalsieger (6): 1927, 1953, 1956, 1957, 1959, 1960<br />
* Norddeutscher Pokalfinalist (1): 1958<br />
<br />
=== weitere Statistik ===<br />
'''Ewiger Rekord in der 1. Bundesliga:''' 36 Spiele ungeschlagen (1982-1983)<br />
<br />
108 mal [[Fußball-Bundesliga|Spitzenreiter]] der 1. Bundesliga '''( Stand: Sommer 2005 ).'''<br />
<br />
=== Frauenfußball ===<br />
* Erreichen des DFB-Pokal-Endspiels 2002<br />
* Beste Platzierung in der [[Fußball-Bundesliga (Frauen)]]: 6. (2003/04)<br />
<br />
=== Tischtennis ===<br />
* Deutscher Mannschaftsmeister der Herren: 1937, 1938<br />
* Diverse Norddeutsche und Hamburger Meisterschaften<br />
<br />
=== Eishockey ===<br />
siehe [[Eishockey in Hamburg]]<br />
<br />
== Ligazugehörigkeit seit der Gründung 1919 ==<br />
<br />
*1919-20 Hamburg-Altonaer Liga (höchste Spielklasse)<br />
*1920-21 Norddeutsche Liga, Nordkreis (höchste Spielklasse)<br />
*1921-22 Norddeutsche Liga, Alsterkreis (höchste Spielklasse)<br />
*1922-28 Kreis/Bezirksliga Groß-Hamburg, Alsterstaffel (höchste Spielklasse)<br />
*1928-29 "Runde der Zehn" (privat, keine Teilnahme an Punktspielen des NFV)<br />
*1929-33 Oberliga Groß-Hamburg (höchste Spielklasse)<br />
*1933-42 Gauliga/Bereichsliga Nordmark (höchste Spielklasse)<br />
*1942-45 Gauklasse Hamburg (höchste Spielklasse)<br />
*1945-47 Hamburger Liga (höchste Spielklasse)<br />
*1947-63 Oberliga Nord (höchste Spielklasse)<br />
*1963-heute 1.Bundesliga (höchste Spielklasse)<br />
<br />
Anmerkung: Die Norddeutsche Liga war eine zuerst zwei-, dann sechsgleisige regionale Spielklasse des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV), die 1920 gebildet und 1922 wieder aufgelöst wurde.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.hsv.de Offizielle Website des HSV]<br />
* [http://www.hsv-supporters.de/ HSV Fördererabteilung]<br />
* [http://www.hsv-la.de/ HSV Leichtathletikabteilung]<br />
* [http://www.hsv-kids.de HSV-Kids Webseite]<br />
* [http://www.germania-nord.de/ HSV-Fanclub Germania-Nord]<br />
* [http://www.hsv-ole-ole.de/ HSV-Fangesänge, -Lieder und -Schlachtrufe]<br />
* [http://www.fussballdaten.de/vereine/hamburgersv/ Fußballdaten]<br />
* [http://www.Volksparkpilger.de/ OFC Volksparkpilger]<br />
* [http://www.cfhh.net/ Chosen Few Hamburg]<br />
* [http://www.hsvhtr.de/ OFC Hermann's treue Riege]<br />
<br />
{{Navigationsleiste_Vereine_der_deutschen_Fußball-Bundesliga}}<br />
{{Navigationsleiste_Vereine_der_deutschen_Frauenfußball-Bundesliga}}<br />
<br />
[[Kategorie:Deutscher Fußballverein]]<br />
[[Kategorie:Sport (Hamburg)]]<br />
[[Kategorie:Hamburger Verein]]<br />
<br />
[[cs:Hamburger SV]]<br />
[[en:Hamburger SV]]<br />
[[es:Hamburger SV]]<br />
[[fi:Hamburger SV]]<br />
[[fr:Hambourg SV]]<br />
[[it:Amburgo SV]]<br />
[[ja:ハンブルガーSV]]<br />
[[nl:Hamburger SV]]<br />
[[no:Hamburger SV]]<br />
[[pl:HSV Hamburg]]<br />
[[pt:Hamburger SV]]<br />
[[sq:Hamburger SV]]<br />
[[sv:Hamburger SV]]<br />
[[zh:汉堡体育俱乐部]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburger_SV&diff=17502480Hamburger SV2006-06-05T14:55:33Z<p>Polyhedron: zh ändern</p>
<hr />
<div>{{Fußballklub Infobox |<br />
image = [[Bild:HSV-Logo.svg|150px]] |<br />
kurzname = Hamburger SV |<br />
langname = Hamburger Sport-Verein |<br />
spitzname = ''HSV'', ''Rothosen'' |<br />
gegründet = [[29. September]] [[1887]] |<br />
stadion = [[AOL-Arena]] |<br />
plätze = 57.000 |<br />
präsident = [[Bernd Hoffmann (Fußball)|Bernd Hoffmann]] |<br />
trainer = [[Thomas Doll]] |<br />
adresse = Sylvesterallee 7<br />22525 [[Hamburg]]<br />[mailto:info@hsv.de info@hsv.de]<br /> [http://www.hsv.de/ www.hsv.de]|<br />
liga = [[Fußball-Bundesliga]] |<br />
saison = 2005/06 |<br />
rang = 3. Platz |<br />
pattern_la1=|pattern_b1=_thinsidesonwhite|pattern_ra1=_blueshoulders|<br />
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pattern_la2=|pattern_b2=|pattern_ra2=_blueshoulders|<br />
leftarm2=000000|body2=000000|rightarm2=000000|shorts2=0000FF|socks2=0000FF|<br />
}}<br />
Der '''Hamburger Sport-Verein''' (HSV) ist ein deutscher [[Sportverein]] aus der [[Hamburg|Freien und Hansestadt Hamburg]] und wurde vor allem durch seine [[Fußball-Mannschaft]]en bekannt.<br />
Der HSV hat es dabei als einziger Fußball-Verein geschafft, 43 Jahre lang ununterbrochen in der 1. Bundesliga zu spielen und war seit dem Gründungszusammenschluss im Jahre 1919 als einziger deutscher Verein immer erstklassig.<br />
<br />
Weitere [[Sportarten]] des Vereins sind [[Badminton]], [[Baseball]], [[Basketball]], [[Bowling]], [[Cricket]], [[Eishockey]], [[Golf (Sport)|Golf]], [[Gymnastik]], [[Handball]], [[Hockey]], [[Inline-Skaterhockey]], [[Karate]], [[Leichtathletik]], [[Rugby (Sport)|Rugby]], [[Schwimmen]], [[Tennis]], [[Tischtennis]], [[Turniertanz]] und [[Volleyball]].<br />
<br />
Die erste Tischtennis-Herrenmannschaft spielt seit vielen Jahren in der zweiten [[Tischtennisbundesliga|Bundesliga]].<br />
<br />
Der HSV ist mit 40.000 Mitgliedern der drittgrößte Verein Deutschlands.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
Der HSV entstand am 1. Juni [[1919]] durch den Zusammenschluss des „SC Germania von 1887“, des „Hamburger FC“ des Wilhelm-Gymnasiums (gegr. 1888), welcher sich seit dem [[26. Februar]] [[1914]] "Hamburger SV 1888" nannte, und des „FC Falke 1906“ aus Eppendorf. Der „Sportclub Germania von 1887“ war aus einem Zusammenschluss des „Hohenfelder Sportclubs“ und des „Wandsbek-Marienthaler Sportclubs“ entstanden. Der HSV trug zunächst den Namen „Hamburg 88-Germania-Falken“. Zu den Vereinsfarben wurden zu Ehren der Stadt Hamburg die Hansefarben rot und weiß bestimmt. Blau und schwarz, die Farben des ältesten der drei Gründungsclubs, des "SC Germania", wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen übernommen. Die [[Raute]] ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen. Als Gründungsdatum wird der 29. September 1887 genannt. Der HSV ist, gemessen an der Dauer des Spielbetriebs (seit 1888), der älteste deutsche Fußballverein.<br />
<br />
Seine ersten großen Erfolge verbuchte der HSV in den Jahren [[1922]] und [[1923]] mit den ersten beiden deutschen Meistertiteln, wobei man auf den ersten im Jahr 1922 "verzichtete". Das erste Finalspiel gegen den [[1. FC Nürnberg]] wurde nach 208 (!) Minuten wegen Dunkelheit genauso abgebrochen wie auch das Wiederholungsspiel wegen Spielermangels. Dieses Mal standen beim FCN nach Platzverweisen und Verletzungen (das Auswechseln von Spielern war damals noch nicht erlaubt) nur noch sieben Spieler auf dem Feld. Schiedsrichter [[Peco Bauwens]] pfiff ab, und der [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] erklärte daraufhin den HSV zum Meister, drängte danach aber auf einen ''freiwilligen'' Verzicht, da der süddeutsche Fußballverband mit einem Austritt aus dem DFB drohte. Die nächsten 'regulären' Meisterschaftstitel gewann der HSV 1923 und 1928.<br />
<br />
Im Jahr [[1947]] startete der Hamburger SV in der [[Fußball-Oberliga Nord|Oberliga Nord]], der bis zur Gründung der [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]] höchsten regionalen Spielklasse, die die Hanseaten von Anfang bis Ende beherrschten. Bis zur Bundesliga-Gründung wurden sie in 16 Spieljahren 15 Mal Oberliga-Meister der Nordstaffel, wobei in den Jahren [[1948]] und [[1949]] Entscheidungs- spiele mit dem punktgleichen Lokalrivalen [[FC St. Pauli]] erforderlich waren. Nur [[1954]] scheiterte die Mannschaft kläglich mit<br />
Platz 11 (Oberliga- und auch Deutscher Meister wurde Hannover 96).<br />
<br />
Dass danach die Regional-Meisterschaft nie mehr abgegeben wurde, lag auch an einem jungen Mann, der 1954 ins Team kam und den Namen [[Uwe Seeler]] trägt. ''"Uns Uwe"'' gehört auch noch heute zu den erfolgreichsten Fußballern aller Zeiten - er wurde [[1960]] Deutschlands erster [[Fußballer des Jahres]]. In diesem Jahr hatte er maßgeblichen Anteil an der vierten Deutschen Meisterschaft des HSV.<br />
[[Bild:AOL-Arena.jpg|thumb|right|320px|Spielstätte des Hamburger SV, die [[AOL Arena|AOL-Arena]] – früher bekannt als das Volksparkstadion]]<br />
<br />
Auch wenn der HSV im Norden dominierte, konnte man sich in den Endspielen auf Bundesebene bzw. ab [[1963]] in der Fußball-Bundesliga in den 60er Jahren keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Uwe Seeler wurde [[1964]] und [[1970]] noch zwei weitere Male "Fußballer des Jahres" und beendete [[1972]] seine aktive Fußballer-Karriere. Dem HSV blieb der [[Nationalspieler]] - obwohl von anderen Vereinen heiß umworben - bis zum Ende treu. Heute ist er [[Liste der Ehrenbürger von Hamburg|Ehrenbürger]] der Stadt [[Hamburg]].<br />
<br />
Die größten Erfolge feierte der HSV Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre - eng verbunden mit dem damaligen Manager [[Günther Netzer]] und den sehr autoritären Erfolgstrainern [[Branko Zebec]] und [[Ernst Happel]]. Unter ihnen wuchs eine Mannschaft heran, die in den Jahren [[1978]] bis [[1984]] drei Mal Deutscher Meister und auch in den anderen Spieljahren zumindest "Vize" wurde. In der Zeit vom [[16. Januar]] [[1982]] bis zum [[29. Januar]] [[1983]] blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen - bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord. Es waren die Jahre, in denen der HSV auch über die Grenzen Deutschlands hinweg zu einem gefürchteten Gegner wurde. [[1977]] gewannen die Hamburger unter Trainer [[Kuno Klötzer]] den [[Europapokal der Pokalsieger]] und [[1983]] schließlich den Europapokal der Landesmeister (heute [[UEFA Champions League|Champions League]]). Diese Stärken konnten die Hamburger dann im Jahre [[1987]] mit der Deutschen Vizemeisterschaft und dem Gewinn des [[DFB-Pokal]]s noch einmal zeigen.<br />
Den ersten bedeutenden Erfolg gab es dann erst wieder in der Saison [[1999]]/[[2000]] nach Fertigstellung der modernen [[AOL-Arena]], als man sich erstmals für die Champions League qualifizieren konnte und dort gleich im ersten Spiel am [[13. September]] 2000 gegen den hoch favorisierten [[Italien|italienischen]] Klub [[Juventus Turin]] mit einem 4:4 ein wahres ''Jahrhundertspiel'' ablieferte. In Turin gewann der HSV sogar mit 3:1 (Turins [[Zinedine Zidane]] ließ sich zu einem Kopfstoß gegen [[Jochen Kientz]] hinreißen und sah die rote Karte), scheiterte aber aufgrund insgesamt schwacher Spielleistungen bereits in der Vorrunde.<br />
<br />
Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im [[Juli]] [[2003]] mit dem Gewinn des [[DFB-Ligapokal]]s durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen [[Borussia Dortmund]]. Somit hat der HSV in seiner bisherigen Geschichte 55 offizielle Titel errungen, inkl. Bundesliga, DFB-Pokal, Europapokal, Oberliga und Gauliga.<br />
<br />
In der Saison 2005/06 gewann der HSV wieder einmal beide Ligaspiele gegen den FC Bayern München. Diese Leistung war den Hamburgern zuletzt in der Saison 1981/82 gelungen.<br />
<br />
Zuletzt hat der HSV am [[15. Dezember]] 2005 die Zwischenrunde des [[UEFA-Pokal]]s 2005/2006 erreicht. Nach einen Sieg gegen den [[FC Thun]] musste der HSV jedoch im Achtelfinale eine 0:2 Hinspielniederlage gegen [[Rapid Bukarest]] aus [[Rumänien]] hinnehmen. Man konnte das Rückspiel in Hamburg zwar 3:1 gewinnen, schied aber dennoch aufgrund der Auswärtstorregel aus.<br />
<br />
Am Ende der Saison 2005/06 belegt der HSV Platz drei in der Bundesliga in steht damit in der Qualifikationsrunde für die [[UEFA Champions League|Champions League]].<br />
<br />
== Spieler ==<br />
<br />
=== Herrenfußball ===<br />
[[Bild:Spieler Hamburger SV.JPG|thumb|300px|Spieler des HSV im Alternativ-Trikot 2004/2005]]<br />
Bekannte Spieler, die beim HSV Fußball spielen oder gespielt haben: <!-- Nach Geburtstagen sortiert! --><br />
<br />
*[[Otto Harder]] („Tull“) (1892–1956)<br />
*[[Walter Risse]] (* 2. Dezember 1893, † 29. August 1969)<br />
*[[Hans Lang (Fußballspieler)|Hans Lang]] (1897–1943)<br />
*[[Erwin Seeler]] („Vadder“) (* 29. April 1910, † 11. Juli 1997)<br />
*[[Rudolf Noack|Rudolf Noack]] ("Rudi") (* 30. März 1913, † 30. Juni 1947)<br />
*[[Josef Posipal]] („Jupp“) (* 20. Juni 1927, † 21. Februar 1997)<br />
*[[Jochenfritz Meinke]] (* 23. Oktober 1930)<br />
*[[Dieter Seeler]] (* 15. Dezember 1931, † 21. September 1979)<br />
*[[Horst Schnoor]] (* 11. April 1934)<br />
*[[Jürgen Werner]] (* 15. April 1935, † 27. Mai 2002)<br />
*[[Klaus Stürmer]] (* 9. August 1935)<br />
*[[Uwe Seeler]] (* 5. November 1936)<br />
*[[Willi Giesemann]] (* 2. September 1937)<br />
*[[Willi Schulz]] („World Cup Willie“) (* 4. Oktober 1938)<br />
*[[Gert Dörfel]] („Charly“) (* 18. September 1939)<br />
*[[Jürgen Kurbjuhn]] („Kubbi“) (* 26. Juli 1940)<br />
*[[Franz-Josef Hönig]] („Bubi“) (* 10. Juli 1942)<br />
*[[Franz Beckenbauer]] (* 11. September 1945)<br />
*[[Georg Volkert]] (* 28. November 1945)<br />
*[[Johann Ettmayer]] ("Buffy") (* 23. Juli 1946)<br />
*[[Peter Nogly]] (* 14. Januar 1947)<br />
*[[Horst Blankenburg]] (* 10. Juli 1947)<br />
*[[Willi Reimann]] (* 24. Dezember 1949)<br />
*[[Kevin Keegan|Joseph Kevin Keegan]] („Mighty Mouse“) (* 14. Februar 1951)<br />
*[[Horst Hrubesch]] (* 17. April 1951)<br />
*[[Rudi Kargus]] (* 15. August 1952)<br />
*[[Manfred Kaltz]] (* 6. Januar 1953)<br />
*[[Felix Magath|Wolfgang Felix Magath]] (* 26. Juli 1953)<br />
*[[Ditmar Jakobs]] (* 28. August 1953)<br />
*[[Peter Hidien]] („Chita“) (* 14. November 1953)<br />
*[[William Hartwig]] („Jimmy“) (* 5.Oktober 1954)<br />
*[[Ulrich Stein|Ulrich Stein]] („Uli“) (* 23. Oktober 1954)<br />
*[[Lars Bastrup]] (* 31. Juli 1955)<br />
*[[Miroslaw Okonski]] („Oko“) (* 8. Dezember 1958)<br />
*[[Wolfgang Rolff]] (* 26. Dezember 1959) <br />
*[[Uwe Bein]] (* 26. September 1960)<br />
*[[Thomas von Heesen]] (* 1. Oktober 1961)<br />
*[[Jan Furtok]] (* 9. März 1962)<br />
*[[Thomas Doll]] (* 9. April 1966)<br />
*[[Anthony Yeboah]] (* 6. Juni 1966 – nach anderen Angaben 1961)<br />
*[[Harald Spörl]] (* 31. Oktober 1966)<br />
*[[Oliver Bierhoff]] („Olli“) (* 1. Mai 1968)<br />
*[[Richard Golz]] (* 5. Juni 1968)<br />
*[[Nico-Jan Hoogma]] (* 26. Oktober 1968)<br />
*[[Bernd Hollerbach]] (* 8. Dezember 1969)<br />
*[[Jörg Albertz]] („Ali“) (* 29. Januar 1971)<br />
*[[Sergej Barbarez]] (* 17. September 1971)<br />
*[[Roy Präger]] (* 22. September 1971)<br />
*[[Karsten Bäron]] (* 24. April 1973)<br />
*[[Ailton]] (Goncales Da Silva) (* 19. Juli 1973)<br />
*[[Thomas Gravesen]] (* 11. März 1976)<br />
*[[Hasan Salihamidzic]] („Brazzo“) (1. Januar 1977)<br />
*[[Mehdi Mahdavikia]] (* 24. Juli 1977)<br />
*[[Daniel van Buyten]] (* 7.Februar 1978)<br />
*[[Tomas Ujfalusi]] (* 24. März 1978)<br />
*[[Emile Mpenza|Emile Lokonda Mpenza]] (* 4. Juli 1978)<br />
*[[Benjamin Lauth]] (* 4. August 1981)<br />
*[[Rafael van der Vaart]] (* 11. Februar 1983)<br />
<br />
=== Aktueller Kader ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Trikot<br />
!Nationalität<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Torwart'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Stefan Wächter | Wächter, Stefan]] ||align="center"| 1 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Sascha Kirschstein | Kirschstein, Sascha]] ||align="center"| 12 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Abwehr'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Thimothée Atouba | Atouba, Thimothée]] ||align="center"| 3 ||align="center"| [[Bild:Flag of Cameroon.svg|20px|Kameruner]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Bastian Reinhardt | Reinhardt, Bastian]] ||align="center"| 4 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Daniel van Buyten | van Buyten, Daniel]] ||align="center"| 5 ||align="center"| [[Bild:Flag of Belgium.svg|20px|Belgier]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[René Klingbeil | Klingbeil, René]] ||align="center"| 16 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Khalid Boulahrouz | Boulahrouz, Khalid]] ||align="center"| 21 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Netherlands.svg|20px|Niederländer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Guy Demel | Demel, Guy]] ||align="center"| 20 ||align="center"| [[Bild:Flag of Cote d'Ivoire.svg|20px|Ivorer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Boris Leschinski | Leschinski, Boris]] ||align="center"| 35 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Mittelfeld'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Raphaël Wicky | Wicky, Raphaël]] ||align="center"| 6 ||align="center"| [[Bild:Flag of Switzerland.svg|20px|Schweizer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Mehdi Mahdavikia | Mahdavikia, Mehdi]] ||align="center"| 7 ||align="center"| [[Bild:Flag of Iran.svg|20px|Iraner]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Markus Karl | Karl, Markus]] ||align="center"| 8 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Mario Fillinger | Fillinger, Mario]] ||align="center"| 13 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[David Jarolím | Jarolím, David]] ||align="center"| 14 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Czech Republic.svg|20px|Tscheche]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Piotr Trochowski | Trochowski, Piotr]] ||align="center"| 15 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Oliver Hampel | Hampel, Oliver]] ||align="center"| 18 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Benny Feilhaber | Feilhaber, Benny]] ||align="center"| 17 ||align="center"| [[Bild:Flag of the United States.svg|20px|Amerikaner]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Stefan Beinlich | Beinlich, Stefan]] ||align="center"| 22 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Rafael van der Vaart | van der Vaart, Rafael]] ||align="center"| 23 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Netherlands.svg|20px|Niederländer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Änis Ben-Hatira | Ben-Hatira, Änis]] ||align="center"| 25 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Alexander Laas | Laas, Alexander]] ||align="center"| 27 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Nigel de Jong | de Jong, Nigel]] ||align="center"| 28 ||align="center"| [[Bild:Flag of the Netherlands.svg|20px|Niederländer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Charles Takyi | Takyi, Charles]] ||align="center"| 31 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Collin Benjamin | Benjamin, Collin]] ||align="center"| -- ||align="center"| [[Bild:Flag of Namibia.svg|20px|Namibier]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Angriff'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Benjamin Lauth | Lauth, Benjamin]] ||align="center"| 11 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Mustafa Kučuković | Kučuković, Mustafa]] ||align="center"| 19 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|}<br />
<br />
=== Frauenfußball ===<br />
* [[Sarah Günther]] (*25. Januar 1983)<br />
<br />
== Trainer ==<br />
<br />
seit Gründung der [[Fußball-Bundesliga]] [[1963]], Quelle: Kicker-Sonderheft (40 Jahre Bundesliga)<br />
<br />
* 1. Juli 1963 bis 8. Mai 1964 [[Martin Wilke]]<br />
* 9. Mai 1964 bis 17. April 1966 [[Georg Gawliczek]]<br />
* 18. April 1966 bis 30. Juni 1967 [[Josef Schneider (Fußballtrainer)|Josef Schneider]]<br />
* 1. Juli 1967 bis 15. Mai 1969 [[Kurt Koch (Fußballtrainer)|Kurt Koch]]<br />
* 16. Mai 1969 bis 30. Juni 1970 [[Georg Knöpfle]]<br />
* 1. Juli 1970 bis 30. Juni 1973 [[Klaus-Dieter Ochs]]<br />
* 1. Juli 1973 bis 30. Juni 1977 [[Kuno Klötzer]]<br />
* 1. Juli 1977 bis 27. Oktober 1977 [[Rudi Gutendorf]]<br />
* 28. Oktober 1977 bis 30. Juni 1978 [[Arkoc Özcan]]<br />
* 1. Juli 1978 bis 16. Dezember 1980 [[Branko Zebec]]<br />
* 1. Januar 1981 bis 30. Juni 1981 [[Aleksandar Ristić]]<br />
* 1. Juli 1981 bis 30. Juni 1987 [[Ernst Happel]]<br />
* 1. Juli 1987 bis 9. November 1987 [[Josip Skoblar]]<br />
* 11. November 1987 bis 4. Januar 1990 [[Willi Reimann]]<br />
* 5. Januar 1990 bis 11. März 1992 [[Gerd-Volker Schock]]<br />
* 12. März 1992 bis 21. September 1992 [[Egon Coordes]]<br />
* 23. September 1992 bis 5. Oktober 1995 [[Benno Möhlmann]]<br />
* 5. Oktober 1995 bis 18. Mai 1997 [[Felix Magath]]<br />
* 19. Mai 1997 bis 30. Juni 1997 [[Ralf Schehr]]<br />
* 1. Juli 1997 bis 17. September 2001 [[Frank Pagelsdorf]]<br />
* 18. September 2001 bis 3. Oktober 2001 [[Holger Hieronymus]]<br />
* 4. Oktober 2001 bis 22. Oktober 2003 [[Kurt Jara]]<br />
* 23. Oktober 2003 bis 17. Oktober 2004 [[Klaus Toppmöller]]<br />
* seit 18. Oktober 2004 [[Thomas Doll]]<br />
<br />
== Erfolge ==<br />
=== Herrenfußball ===<br />
In seiner langen Geschichte wurde der HSV mehrmals [[Deutscher Meister (Fußball)|Deutscher Meister]] im Fußball, [[DFB-Pokal]]sieger, Sieger im [[Europapokal der Pokalsieger]] und Sieger im [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]]. Der HSV hat zudem in Deutschland die höchste Zahl an Regionalmeistertiteln (25) und Endrundenteilnahmen um die Deutsche Meisterschaft (32, 31 HSV + 1 Germania 87) aufzuweisen.<br />
<br />
* [[UEFA Champions League|Europapokalsieger der Landesmeister]] (1): 1983<br />
* Europapokalfinalist der Landesmeister (1): 1980<br />
* [[Europapokal der Pokalsieger|Europapokalsieger der Pokalsieger]] (1): 1977<br />
* Europapokalfinalist der Pokalsieger (1): 1968<br />
* [[UEFA-Pokal]]finalist (1): 1982<br />
* [[UEFA Intertoto Cup|UI-Cup-Sieger]] (1): 2005<br />
* [[Deutscher Fußballmeister|Deutscher Meister]] (6): 1922 ("verzichtet"), 1923, 1928, 1960, 1979, 1982, 1983<br />
* Deutscher Vizemeister (8): 1924, 1957, 1958, 1976, 1980, 1981, 1984, 1987<br />
* [[DFB-Pokal|Deutscher Pokalsieger]] (3): [[DFB-Pokal 1963]], [[DFB-Pokal 1976]], [[DFB-Pokal 1987]]<br />
* Deutscher Pokalfinalist (3): [[DFB-Pokal 1956]], [[DFB-Pokal 1967]], [[DFB-Pokal 1974]]<br />
* [[DFB-Liga-Pokal|Deutscher Ligapokalsieger]] (2): 1973, 2003<br />
* [[Fußballmeisterschaft der britischen Besatzungszone|Meister der britischen Besatzungszone]] (2): [[Deutscher Meister (Fußball) 1946/47#Meisterschaft in der britischen Besatzungszone 1946/47|1947]], [[Deutscher Meister (Fußball) 1947/48#Meisterschaft in der Britischen Besatzungszone|1948]]<br />
* [[Fußball-Oberliga Nord|Norddeutscher Meister]](25): 1921, 1922, 1923, 1924, 1925, 1928, 1929, 1931, 1932, 1933, 1948, 1949, 1950, 1951, 1952, 1953, 1955, 1956, 1957, 1958, 1959, 1960, 1961, 1962, 1963<br />
<br />
* [[Gauliga (Fußball)|Nordmark-Meister]] (4): 1937, 1938, 1939, 1941<br />
* [[HAFB|Hamburg-Altonaer Meister]] (16): 1896+, 1897+, 1901+, 1902+, 1904+, 1905+, 1919++, 1924, 1926, 1927, 1928, 1930, 1931, 1932, 1945, 1946 (''+ durch Vorläuferverein Germania 1887 Hamburg, ++ Meisterschaft durch eine Kriegsfußballvereinigung (KFVgg) aus Victoria Hamburg und dem Vorläuferverein Hamburger FC 1888'')<br />
* Norddeutscher Pokalsieger (6): 1927, 1953, 1956, 1957, 1959, 1960<br />
* Norddeutscher Pokalfinalist (1): 1958<br />
<br />
=== weitere Statistik ===<br />
'''Ewiger Rekord in der 1. Bundesliga:''' 36 Spiele ungeschlagen (1982-1983)<br />
<br />
108 mal [[Fußball-Bundesliga|Spitzenreiter]] der 1. Bundesliga '''( Stand: Sommer 2005 ).'''<br />
<br />
=== Frauenfußball ===<br />
* Erreichen des DFB-Pokal-Endspiels 2002<br />
* Beste Platzierung in der [[Fußball-Bundesliga (Frauen)]]: 6. (2003/04)<br />
<br />
=== Tischtennis ===<br />
* Deutscher Mannschaftsmeister der Herren: 1937, 1938<br />
* Diverse Norddeutsche und Hamburger Meisterschaften<br />
<br />
=== Eishockey ===<br />
siehe [[Eishockey in Hamburg]]<br />
<br />
== Ligazugehörigkeit seit der Gründung 1919 ==<br />
<br />
*1919-20 Hamburg-Altonaer Liga (höchste Spielklasse)<br />
*1920-21 Norddeutsche Liga, Nordkreis (höchste Spielklasse)<br />
*1921-22 Norddeutsche Liga, Alsterkreis (höchste Spielklasse)<br />
*1922-28 Kreis/Bezirksliga Groß-Hamburg, Alsterstaffel (höchste Spielklasse)<br />
*1928-29 "Runde der Zehn" (privat, keine Teilnahme an Punktspielen des NFV)<br />
*1929-33 Oberliga Groß-Hamburg (höchste Spielklasse)<br />
*1933-42 Gauliga/Bereichsliga Nordmark (höchste Spielklasse)<br />
*1942-45 Gauklasse Hamburg (höchste Spielklasse)<br />
*1945-47 Hamburger Liga (höchste Spielklasse)<br />
*1947-63 Oberliga Nord (höchste Spielklasse)<br />
*1963-heute 1.Bundesliga (höchste Spielklasse)<br />
<br />
Anmerkung: Die Norddeutsche Liga war eine zuerst zwei-, dann sechsgleisige regionale Spielklasse des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV), die 1920 gebildet und 1922 wieder aufgelöst wurde.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.hsv.de Offizielle Website des HSV]<br />
* [http://www.hsv-supporters.de/ HSV Fördererabteilung]<br />
* [http://www.hsv-la.de/ HSV Leichtathletikabteilung]<br />
* [http://www.hsv-kids.de HSV-Kids Webseite]<br />
* [http://www.germania-nord.de/ HSV-Fanclub Germania-Nord]<br />
* [http://www.hsv-ole-ole.de/ HSV-Fangesänge, -Lieder und -Schlachtrufe]<br />
* [http://www.fussballdaten.de/vereine/hamburgersv/ Fußballdaten]<br />
* [http://www.Volksparkpilger.de/ OFC Volksparkpilger]<br />
* [http://www.cfhh.net/ Chosen Few Hamburg]<br />
* [http://www.hsvhtr.de/ OFC Hermann's treue Riege]<br />
<br />
{{Navigationsleiste_Vereine_der_deutschen_Fußball-Bundesliga}}<br />
{{Navigationsleiste_Vereine_der_deutschen_Frauenfußball-Bundesliga}}<br />
<br />
[[Kategorie:Deutscher Fußballverein]]<br />
[[Kategorie:Sport (Hamburg)]]<br />
[[Kategorie:Hamburger Verein]]<br />
<br />
[[cs:Hamburger SV]]<br />
[[en:Hamburger SV]]<br />
[[es:Hamburger SV]]<br />
[[fi:Hamburger SV]]<br />
[[fr:Hambourg SV]]<br />
[[it:Amburgo SV]]<br />
[[ja:ハンブルガーSV]]<br />
[[nl:Hamburger SV]]<br />
[[no:Hamburger SV]]<br />
[[pl:HSV Hamburg]]<br />
[[pt:Hamburger SV]]<br />
[[sq:Hamburger SV]]<br />
[[sv:Hamburger SV]]<br />
[[zh:汉堡体育俱乐部]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=UEFA-F%C3%BCnfjahreswertung&diff=16505790UEFA-Fünfjahreswertung2006-05-09T21:05:43Z<p>Polyhedron: +zh</p>
<hr />
<div>Die '''UEFA-Fünfjahreswertung''' ist eine von der Europäischen Fußballunion ([[UEFA]]) aufgestellte Rangliste. Die ''Länderwertung'' dient der Ermittlung der Anzahl der [[Europapokal]]-Startplätze der einzelnen Landesverbände. Die ''Klubwertung'' wird für die Auslosung der Spielpaarungen verwendet.<br />
<br />
==Berechnung==<br />
Für alle Spiele in der [[UEFA Champions League]] und dem [[UEFA-Pokal]] sowie in den beiden dazugehörigen Qualifikationen werden Punkte vergeben:<br />
* Sieg: 2 Punkte<br />
* Unentschieden: 1 Punkt<br />
* Sieg in der Qualifikation: 1 Punkt<br />
* Unentschieden in der Qualifikation: 0,5 Punkte<br />
Zusätzliche Punkte gibt es für:<br />
* Teilnahme Champions League: 3 Punkte<br />
* Erreichen des Achtel-, Viertel-, Halbfinales und des Finales der Champions League: jeweils 1 Punkt<br />
* Erreichen des Viertelfinales, Halbfinales und des Finales des UEFA-Cups: jeweils 1 Punkt<br />
<small>(Gilt seit der [[Saison]] 2004/05)</small><br />
<small>(Quelle: "Reglement der UEFA Champions League 2005/06" (Nyon, Apr.2005), Anhang II: Berechnungsmodus der Koeffizientenrangliste" Abschnitt 6. (Seite 43))</small><br />
<br />
Wenn ein Spiel durch Elfmeterschießen entschieden wird, gilt für die Punktevergabe das Ergebnis nach der Verlängerung. Das Elfmeterschießen macht kein Unentschieden bzw. keine Niederlage mit ausgleichender Wirkung zum Sieg im Sinne der Punktvergabe der Fünfjahrestabelle.<br />
<br />
Die Punkte für alle Vereine eines Landesverbandes werden aufaddiert und durch die Anzahl der teilnehmenden Vereine dividiert. Somit erhält man für jede Saison für jeden Landesverband der [[UEFA]] einen Koeffizienten, der in gewisser Weise die Spielstärke ausdrückt. Für die UEFA-Fünfjahreswertung werden diese Koeffizienten über einen Zeitraum von fünf Jahren aufaddiert.<br />
<br />
Der ''Klubkoeffizient'' berechnet sich aus einem Drittel (33,3%) des Länderkoeffizienten plus den Punkten welche der Verein in den letzten 5 Jahren erreicht hat. Punkte aus der Qualifikation zählen nicht für die Klubwertung.<br />
<br />
==Funktion==<br />
Ursprünglich wurde die UEFA-Fünfjahreswertung eingeführt, um die Anzahl der Starterplätze im [[UEFA-Cup]] für die einzelnen Landesverbände zu bestimmen. Mit Einführung der Champions League ergab sich auch hier eine Verteilung der Starterplätze nach Landesverbänden. Heute bestimmt die UEFA-Fünfjahreswertung, welcher Verband mit wievielen Vereinen in der Champions League, im UEFA-Cup und im [[UI-Cup]] vertreten ist, und zu welcher Phase die Klubs in den Wettbewerb einsteigen. Je höher eine Liga in der UEFA-Fünf-Jahreswertung steht, desto mehr Vereine aus dieser Spielklasse haben die Möglichkeit, am internationalen Wettbewerb teilzunehmen. In den drei ranglistenersten Ligen qualifizieren sich beispielsweise jeweils Meister und Vizemeister für die Champions League, 3. und 4. haben die Möglichkeit diese in Relegationsspielen zu erreichen, 5. und 6. sind immer noch im UEFA-Cup startberechtigt. Die Nationen auf den Plätzen vier bis sechs sind berechtigt zwei Starter für die Championsleague zu beordern, sowie einen Verein in die Relegationsspiele zu schicken. Hinzu kommen die zwei UEFA-Cup-Starter. Platz sieben und acht schickt je einen Championsleagueteilnehmer, einen Relegationsteilnehmer, sowie drei UEFA-Cup-Teilnehmer. Platz neun und zehn die gleiche Anzahl zur Championsleague und zur Relegation, jedoch nur ein Team in den UEFA-Cup. Platz 11 bis 15 beteiligt sich mit zwei Teams an den Relegationsspielen und einem im UEFA-Cup. Platz 16 bis 21 kann unter seinen Teams nur noch einen Relegationsstarter und zwei Teilnehmer am UEFA-Cup auswählen. In Ligen auf den hinteren Rängen ab Platz 22 der Wertung ist lediglich die Teilnahme einer Mannschaft an den Relegationsspielen und die Teilnahme einer Mannschaft am UEFA-Cup möglich.<br />
Dazu kommt je noch ein Vertreter, der sich über den nationalen Pokalwettbewerb qualifiziert. <br />
<br />
Der Klubkoeffizient bestimmt in welchem Topf sich ein Verein bei der Auslosung der Spielpaarungen befindet.<br />
<br />
==Aktuelle Rangliste der Landesverbände==<br />
* 1. [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] [[Primera División (Spanien)|Spanien]]<br />
* 2. [[Bild:Flag of Italy.svg|20px|Italien]] [[Serie A|Italien]]<br />
* 3. [[Bild:Flag of England.svg|20px|England]] [[Premier League|England]]<br />
* 4. [[Bild:Flag of France.svg|20px|Frankreich]] [[Ligue 1|Frankreich]]<br />
* 5. [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutschland]] [[Fußball-Bundesliga|Deutschland]]<br />
* 6. [[Bild:Flag of Portugal.svg|20px|Portugal]] [[SuperLiga|Portugal]]<br />
* 7. [[Bild:Flag of the Netherlands.svg|20px|Niederlande]] [[Ehrendivision|Niederlande]]<br />
* 8. [[Bild:Flag of Greece.svg|20px|Griechenland]] [[Fußball in Griechenland#Die griechische Profiliga|Griechenland]]<br />
* 9. [[Bild:Flag of Russia.svg|20px|Rußland]] [[Premjer-Liga|Russland]]<br />
*10. [[Bild:Flag of Romania.svg|20px|Rumänien]] [[Divizia A|Rumänien]]<br />
*11. [[Bild:Flag of Scotland.svg|20px|Schottland]] [[Scottish Premier League|Schottland]]<br />
*12. [[Bild:Flag of Belgium.svg|20px|Belgien]] [[Jupiler League|Belgien]]<br />
*15. [[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türkei]] [[Süper Lig|Türkei]]<br />
*16. [[Bild:Flag of Switzerland.svg|20px|Schweiz]] [[Super League|Schweiz]]<br />
*20. [[Bild:Flag of Austria.svg|20px|Österreich]] [[Fußball-Bundesliga (Österreich)|Österreich]]<br />
*38. [[Bild:Flag of Liechtenstein.svg|20px|Liechtenstein]] [[Fußball in Liechtenstein|Liechtenstein]]<br />
*48. [[Bild:Flag of Luxembourg.svg|20px|Luxemburg]] [[Nationaldivision|Luxemburg]]<br />
<br />
<small>(Stand: [[13. April]] [[2006]], neuester Stand siehe Link unten)</small><br />
<br />
==Aktuelle Rangliste der Klubs==<br />
* 1. [[Bild:Flag of Italy.svg|20px|Italien]] [[AC Mailand]] <br />
* 2. [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] [[FC Barcelona]] <br />
* 3. [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] [[Real Madrid]] <br />
* 4. [[Bild:Flag of Italy.svg|20px|Italien]] [[Inter Mailand]]<br />
* 5. [[Bild:Flag of Italy.svg|20px|Italien]] [[Juventus Turin]]<br />
* 6. [[Bild:Flag of England.svg|20px|England]] [[Liverpool F.C.]]<br />
* 7. [[Bild:Flag of England.svg|20px|England]] [[Arsenal F.C.]]<br />
* 8. [[Bild:Flag of England.svg|20px|England]] [[Manchester United]]<br />
* 9. [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] [[Valencia CF]] <br />
*10. [[Bild:Flag of France.svg|20px|Frankreich]] [[Olympique Lyon]]<br />
<br />
<small>(Stand: [[Mai]] [[2006]], neuester Stand siehe Link unten)</small><br />
<br />
==Beispiel Champions League==<br />
Insgesamt streiten 72 Teams um die 32 Plätze in der Champions League. Gesetzt sind die Meister aus den Verbänden 1 bis 9 der UEFA-Fünfjahreswertung sowie die Vizemeister aus den Verbänden 1 bis 6 der UEFA-Fünfjahreswertung (16 Teams), nicht jedoch automatisch der Titelverteidiger (siehe unten). Die übrigen 56 Mannschaften ermitteln in der Qualifikation, die aus drei Runden (K.o.-System mit Hin- und Rückspielen) besteht, weitere 16 Champions-League-Teilnehmer:<br />
<br />
===Qualifikations-Modus===<br />
*1. Runde 24 Teilnehmer<br />
** 24 Meister der Verbände von Platz 26 bis 49 der UEFA-Fünfjahreswertung (ohne [[Liechtenstein]], [[Andorra]] und [[San Marino]])<br />
*2. Runde 28 Teilnehmer <br />
** 12 Sieger der 1. Runde<br />
** 10 Meister der Verbände von Platz 16 bis 25 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
** 6 Vizemeister der Verbände von Platz 10 bis 15 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
*3. Runde 32 Teilnehmer<br />
** 14 Sieger der 2. Runde<br />
** 6 Dritte der Verbände von Platz 1 bis 6 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
** 3 Vierte der Verbände von Platz 1 bis 3 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
** 3 Vizemeister der Verbände von Platz 7 bis 9 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
** 6 Meister der Verbände von Platz 10 bis 15 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
<br />
===Gruppenspiele===<br />
In der ersten Phase spielen 32 Mannschaften:<br />
*16 Sieger der 3. Qualifikationsrunde<br />
*6 Vizemeister der Verbände von Platz 1 bis 6 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
*9 Meister der Verbände von Platz 1 bis 9 der UEFA-Fünfjahreswertung<br />
*Der Titelverteidiger<br />
<br />
===Ausnahmen===<br />
<br />
*''Erhält ein Team keine Lizenz, verringert sich die Anzahl der Teilnehmer.''<br />
<br />
Zum Beispiel erhielt kein Team aus [[Kasachstan]] für 2004/05 eine Lizenz, so dass nur 48 Teams teilnahmen.<br />
<br />
*''Ist der Champions-League-Sieger (Titelverteidiger) auch über die Landesmeisterschaft direkt qualifiziert, so verschiebt sich die Ordnung.'' <br />
<br />
Beispiel dafür: <br />
In der Saison 2003/04 war der [[FC Porto]] sowohl [[Portugal|portugiesischer]] Meister als auch Champions-League-Sieger. Der Meister des 10. Landes in der Fünfjahreswertung ([[Fenerbahçe Istanbul]]/[[Türkei]]) übernahm den Platz von Porto in der 1. Runde (Gruppenphase) der [[UEFA Champions League 2004/05]]. Auch der Meister von Platz 16 ([[Grazer AK]]/[[Österreich]]) konnte davon profitieren und durfte in Qualifikationsrunde 3 beginnen.<br />
Die Meister der Länder 26 und 27 der Fünfjahreswertung ([[FC Dinamo Bukarest]]/[[Rumänien]] und [[Ferencvárosi Torna Club]]/[[Ungarn]]) waren direkt für die zweite Qualifikationsrunde qualifiziert.<br />
<br />
*''Kein Land darf mehr als vier Teilnehmer stellen.'' (Ausnahme 2005/06: [[England]])<br />
<br />
2000 traf dies beispielsweise den [[Spanien|spanischen]] Verein [[Real Saragossa]]. Die Mannschaft verpasste die Champions League, da der Titelverteidiger [[Real Madrid]] in der Meisterschaft nur Platz 5 belegte und der spanische Verband entschied, dass Real Madrid anstelle von Saragossa in der Champions League starten darf. 2005 hingegen wurde der [[Liverpool F.C.|FC Liverpool]] als Champions-League-Sieger ebenfalls nur Fünfter, [[The Football Association|der englische Verband]] nominierte allerdings den Tabellenvierten [[Everton F.C.]] für die Champions League. <br />
Die UEFA änderte allerdings auf einigen öffentlichen Druck die Regeln: Liverpool darf den Titel als 5. englische Mannschaft verteidigen. Allerdings müssen sie ab der 1. Qualifikationsrunde spielen. Dies ist für England eher ein Vorteil als ein Nachteil in der Fünfjahreswertung, denn die Punkte in den Qualifikationsrunden summieren sich für Liverpool zusätzlich und sind leicht erspielt.<br />
<br />
<br />
*''Länder mit nur 1 Teilnehmer''<br />
:Die Meister von [[Andorra]] und [[San Marino]] nehmen an der 1. Qualifikationsrunde des UEFA-Cups teil, da ihre Verbände bisher keinen einzigen Punkt ergattern konnten. Keine weiteren Vereine aus diesen Ländern nehmen an Wettbewerben der UEFA Teil.<br />
<br />
:Der Pokalsieger [[Liechtenstein]]s nimmt am UEFA-Cup teil. Der Liechtensteiner Fußballverband richtet keine Meisterschaften aus. Liechtensteiner Mannschaften spielen in den Ligen des Schweizer Fußballverbandes.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
* [http://buli.rtl.de/fussball/uefa/jahresuebersicht.html Aktuelle UEFA-Fünf-Jahreswertung].<br />
* [http://www.xs4all.nl/~kassiesa/bert/uefa/index.html Bert Kassies Europapokal-Seite] englisch<br />
* [http://www.5-jahres-wertung.de/APD/Online/5-Jahres-Wertung.htm Tabelle für die Saison 2005/2006 ständig aktualisiert] deutsch<br />
* [http://www.fussball-trikots.com/uefa-team-ranking.html UEFA Team Ranking 2006] deutsch<br />
* [http://de.uefa.com/uefa/MediaServices/Regulations/index.html UEFA-Organisation "Reglements"] UEFA-Seite <br />
* http://de.uefa.com/newsfiles/178319.pdf Reglement der UEFA Champions League, Saison 2005/06 <br />
<br />
[[Kategorie:Fußball]]<br />
<br />
[[en:UEFA coefficients]]<br />
[[fr:Classement UEFA]]<br />
[[nl:UEFA-Coëfficiënten (Voetbal)]]<br />
[[zh:歐洲足聯五年評分]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Werder_Bremen&diff=16339168Werder Bremen2006-05-04T22:49:36Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{{Fußballklub Infobox |<br />
image = |<br />
kurzname = SV Werder Bremen |<br />
langname = Sportverein Werder von 1899 e. V. |<br />
spitzname = ''Werder'' |<br />
gegründet = [[4. Februar]] [[1899]] |<br />
stadion = [[Weserstadion]] |<br />
plätze = 43.087 |<br />
präsident = [[Klaus-Dieter Fischer]] |<br />
trainer = [[Thomas Schaaf]] |<br />
adresse = [http://www.werder.de/ www.werder.de]|<br />
liga = [[Fußball-Bundesliga]] |<br />
saison = 2004/05 |<br />
rang = 3. Platz |<br />
pattern_la1=|pattern_b1=_orangehalf|pattern_ra1=|<br />
leftarm1=3cb371|body1=3cb371|rightarm1=ff8c00|shorts1=FFFFFF|socks1=ffffff|<br />
pattern_la2=|pattern_b2=_greenleftsash|pattern_ra2=|<br />
leftarm2=FFFFFF|body2=FFFFFF|rightarm2=FFFFFF|shorts2=32cd32|socks2=FFFFFF|<br />
pattern_la3=|pattern_b3=_thinsidesonblack|pattern_ra3=|<br />
<br />
leftarm3=000000|body3=000000|rightarm3=000000|shorts3=000000|socks3=000000|<br />
}}<br />
Der '''Sportverein Werder Bremen''' ist vor allem als [[Fußballverein]] bekannt. Weitere Sektionen des Bremer Clubs sind [[Handball]], [[Leichtathletik]], [[Tischtennis]], [[Gymnastik]], [[Turnen|Turnspiele]] und [[Schach]].<br />
<br />
Der ''Sport-Verein „Werder“ von 1899 e. V.'' wurde am 4. Februar [[1899]] gegründet, damals noch als ''FV Werder Bremen'', 1920 erfolgte die Umbenennung. Die Vereinsfarben sind [[Grün]] und [[Weiß]]. <br />
<br />
Das Wort ''[[Werder]]'' bezeichnet eine Flussinsel oder das Land, das von einem Fluss aufgeschwemmt wurde, wie der ''Peterswerder'', auf dem sich das heutige Bremer [[Weserstadion]] befindet, in dem Werder Bremens Fußballer ihre Bundesligaheimspiele austragen.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== 1947-1963 Nachkriegszeit in der Oberliga ===<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Westdeutschland der reguläre Spielbetrieb 1946 und 1947 in den regional unterteilten [[Fußball-Oberliga|Oberligen]] wieder aufgenommen. Werder Bremen gehörte von 1947 bis 1963 der [[Fußball-Oberliga Nord|Oberliga Nord]] an, in der eine inoffizielle norddeutsche Meisterschaft ausgespielt wurde und deren erfolgreichste Mannschaften sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierten. Dabei stand Werder Bremen deutlich im Schatten des [[Hamburger SV]], der die Oberliga in 15 von 16 Jahren gewann und hatte zunächst Mühe, sich gegen Lokalrivalen wie den [[Bremer SV]] oder [[TuS Bremerhaven 93]] zu behaupten.<br />Erst in den letzten fünf Spielzeiten der Oberliga Jahren konnte sich Werder hinter dem HSV als zweiterfolgreichste Mannschaft des Nordens etablieren und sich so für die neugegründete [[Fußball-Bundesliga]] qualifizieren. Sportlicher Höhepunkt der Oberligazeit war der Gewinn des [[DFB-Pokal 1961|DFB-Pokals]] 1961 durch ein 2:0 im Endspiel gegen den [[1. FC Kaiserslautern]].<br />Namhafte Spielerpersönlichkeiten der Oberligazeit des SV Werder waren Torwart [[Dragomir Ilic]], [[Richard Ackerschott]], [[Willi Schröder]] und [[Pico Schütz]].<br />
<br />
=== 1963-1971 Auf und Ab in der Bundesliga ===<br />
Der SV Werder war 1963 eines der Gründungsmitglieder der [[Fußball-Bundesliga]], wurde [[Fußball-Bundesliga 1964/65|1964/65]] zum ersten Mal [[Deutscher Meister (Fußball)|Deutscher Meister]] und hatte anschließend noch einige erfolgreiche Jahre (Vizemeisterschaft 1968). Doch die dauerhafte Etablierung unter den Spitzenvereinen der Bundesliga gelang nicht, da Werder erfolgreichen Jahren immer wieder durchwachsene und enttäuschende folgen ließ.<br />Die ersten Bundesligajahre wurden durch Spielerpersönlichkeiten wie [[Günter Bernard]], [[Horst-Dieter Höttges]], [[Sepp Piontek]] oder [[Max Lorenz (Fußballspieler)|Max Lorenz]] mitbestimmt.<br />
<br />
=== 1971-1980 Niedergang ===<br />
Nachdem Werder in den Jahren zuvor zunehmend im Mittelmaß versunken war, versuchte man in der [[Fußball-Bundesliga 1971/72|Saison 1971/72]] in einem Kraftakt als so genannte ''Millionenelf'' mit der finanziellen Unterstützung der Bremer Wirtschaft und der Stadt Bremen, Trikots in den Bremer Landesfarben Rot und Weiß sowie einigen angeheuerten Stars an bessere Zeiten anzuknüpfen - ohne Erfolg. Anschließend gehörte Werder Bremen dauerhaft zu den sog. ''Grauen Mäusen'', später auch immer wieder zu den Abstiegskandidaten der Liga und stieg in der [[Fußball-Bundesliga 1979/80|Saison 1979/80]] schließlich in die [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Bundesliga Nord]] ab.<br />Zu den wenigen herausragenden Spielerpersönlichkeiten der Jahre vor dem Abstieg gehörten [[Dieter Burdenski]] und [[Per Røntved]].<br />
<br />
=== 1980-1987 Aufstieg einer Spitzenmannschaft ===<br />
In der Saison 1980/81, der einzigen Zweitligasaison von Werder Bremen, gelang der direkte Wiederaufstieg unter dem heute legendären Trainer „König“ [[Otto Rehhagel]], der kontinuierlich eine starke Mannschaft aufbaute und zusammen mit Manager [[Willi Lemke]] dem Club zu seiner Glanzzeit in den 80er-Jahren und der ersten Hälfte der 90er Jahre führte, als man zum Hauptkonkurrenten des [[FC Bayern München]] wurde und zeitweise sogar erfolgreicher war als dieser. Zwischen 1982 und 1987 begeisterte Werder Bremen mit Offensivfußball, erreichte auch sechs Mal hintereinander einen Platz unter den ersten fünf der Tabelle und damit einen Platz im [[UEFA-Pokal]]; allerdings blieb diese Zeit ohne Titel, wurde der Meistertitel mehrfach knapp, [[Fußball-Bundesliga 1982/83|1982/83]] und [[Fußball-Bundesliga 1985/86|1985/86]] nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses verpasst, 1986 unter geradezu dramatischen und tragischen Umständen, als man durch einen Sieg im vorletzten Spiel gegen Bayern München hätte Deutscher Meister werden können, aber den entscheidenden Elfmeter kurz vor Schluss vergab.<br /> Geprägt wurde diese Phase vor allem durch [[Rudi Völler]], der bei Werder Bremen zum Nationalspieler und internationalen Star sowie 1983 Torschützenkönig wurde, aber auch durch Spieler wie [[Klaus Fichtel]], [[Bruno Pezzey]], [[Jonny Otten]], [[Thomas Schaaf]], [[Wolfgang Sidka]], [[Benno Möhlmann]], [[Norbert Meier]], [[Frank Ordenewitz]] und [[Uwe Reinders]],<br />
<br />
=== 1987-1995 Titel und Erfolge ===<br />
Nachdem sich Werder in den Jahren zuvor in der Spitzengruppe der Bundesliga etabliert hatte, allerdings keine Titel gewonnen hatte, wurden die nächsten, von Rehhagels ''kontrollierter Offensive'' geprägten Jahre zu den bis dahin erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Zwischen 1988 und 1995 war Werder Bremen die neben Bayern München erfolgreichste Mannschaft des deutschen Fußballs: In der [[Fußball-Bundesliga 1987/88|Saison 1987/1988]] wurde man mit den bisher wenigsten Gegentoren der Bundesligageschichte (Stand 2005) schließlich zum zweiten Mal Deutscher Meister. Zwischen 1989 und 1991 wurde drei Mal hintereinander das Finale des [[DFB-Pokal]]s erreicht, welcher 1991 und 1994 gewonnen wurde. 1992 gewann Werder Bremen den [[Europapokal der Pokalsieger]] und in der [[Fußball-Bundesliga 1992/93|Saison 1992/93]] erneut die Meisterschaft.<br />Geprägt wurde diese Ära durch Spieler wie [[Oliver Reck]], [[Rune Bratseth]], [[Uli Borowka]], [[Dieter Eilts]], [[Thomas Wolter]], [[Mirko Votava]], [[Günter Hermann]], [[Andreas Herzog]], [[Karl-Heinz Riedle]], [[Frank Neubarth]], [[Wynton Rufer]], [[Klaus Allofs]], [[Manfred Burgsmüller]] oder [[Marco Bode]].<br />
<br />
=== 1995-1999 Ende einer Ära ===<br />
Nachdem Werder Bremen [[Fußball-Bundesliga 1994/95|1995]] noch einmal Vizemeister geworden war und Rehhagel nach 14-jähriger Amtszeit den Verein verlassen hatte, waren zunächst einmal auch die glorreichen Zeiten in der Bundesliga vorbei, es folgten mittelmäßige Platzierungen und mehrere Trainerwechsel ([[Aad de Mos]], [[Dixie Dörner]], [[Wolfgang Sidka]]). Die [[Fußball-Bundesliga 1998/99|Saison 1998/1999]] markiert den Höhepunkt dieser Entwicklung: Nach einem missratenen Saisonbeginn lag Werder Bremen ebenso am Tabellenende wie kurz vor Saisonende, nachdem unter dem neuen Trainer [[Felix Magath]] nur vorübergehend eine Besserung eingetreten war.<br />Das Jahr 1999 markiert nicht nur einen Tief- sondern auch einen Wendepunkt in der Geschichte Werder Bremens. Das Vereinspräsidium mit Präsident [[Franz Böhmert]], Vizepräsident [[Klaus-Dieter Fischer]] und Schatzmeister [[Manfred Müller (Werder Bremen)|Manfred Müller]], das seit vielen Jahren amtiert hatte - Böhmert fast 30 Jahre - trat unter dem Eindruck der krisenhaften Entwicklung geschlossen zurück und machte den Weg frei für einen Neuanfang und die spätere Umgestaltung des Vereins. Auch Manager Willi Lemke beendete seine Tätigkeit bei Werder, wobei sich die gesamte Führungsmannschaft Werders anschließend in neuen Funktionen des Vereins - Aufsichtsrat oder Präsidium bzw. Geschäftsführung - wiederfand. Neuer Präsident und späterer Vorsitzender der Geschäftsführung wurde [[Jürgen Ludger Born|Jürgen L. Born]]. Zudem wurde in akuter Abstiegsgefahr erneut der Trainer gewechselt. [[Thomas Schaaf]], ehemaliger Spieler in Werders erfolgreichster Zeit und bis dahin erfolgreicher Trainer der Amateure des Vereins vermied nicht nur den Abstieg, sondern unter ihm gewann der Verein auch sensationell den [[DFB-Pokal]] gegen Bayern München. Mit seiner Verpflichtung wurde der Grundstein für eine erfolgreichere Ära gelegt.<br />Auch in dieser Zeit verfügte Werder über gute Spieler, die aber aufgrund der Umstände meist nicht ihr Potenzial ausschöpfen konnten. Neben langjährigen Stammspielern wie Herzog, Eilts, Votava oder Bode sowie jungen Talenten, die später eine gute Entwicklung nehmen sollten wie [[Frank Rost]], [[Raphaël Wicky]] oder [[Torsten Frings]] sind hier z.B. Nationalspieler wie [[Hany Ramzy]] (Ägypten), [[Jurij Maximow]] (Ukraine), [[Mario Basler]] (Deutschland), [[Wladimir Bestchastnykh]] (Russland) oder [[Rade Bogdanovic]] (Jugoslawien) zu nennen.<br />
<br />
=== 1999-2003 Neuaufbau ===<br />
Seit der Verpflichtung des Trainer/Manager-Duos Thomas Schaaf und [[Klaus Allofs]] 1999 etabliert sich der Verein wieder Stück für Stück unter den deutschen Spitzenteams. Im Jahr 2003 erfolgte die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung (Profifußball) in die ''Werder Bremen GmbH & Co. [[KGaA]]''. <br />
Die Jahre 1999 bis 2003 sind gekennzeichnet vom gezielten Aufbau einer spielstarken, auf Offensive ausgerichteten Mannschaft, die einen anspruchsvollen und attraktiven, auf direkten Ballstafetten basierenden Fußball spielt. Phasenweise deutete Werder das Potenzial für eine Spitzenmannschaft an, etwa durch das Erreichen des DFB-Pokalfinals 2000 oder als man im Kalenderjahr 2001 die erfolgreichste Mannschaft der Bundesliga war. Nachhaltige Erfolge blieben jedoch - mit Ausnahme einer UEFA-Cup Qualifikation [[Fußball-Bundesliga 2001/02|2002]] - aus, war diese Phase doch zugleich gekennzeichnet von einem eklatanten Mangel an Kontinuität und Stabilität, der mehrfach, meist gegen Saisonende, dazu führte, dass Werder Bremen nach Phasen herausragender Spiele und Ergebnisse einbrach und seine Chancen verspielte. <br />Geprägt war diese Zeit durch junge, vielversprechende Spieler, die allerdings häufig nicht lange zu halten waren und zu erfolgreicheren und finanzkräftigeren Clubs wechselten wie Frank Rost, Torsten Frings, Raphaël Wicky oder [[Claudio Pizarro]]. Auch wurden viele langjährige Leistungsträger aus Altersgründen verabschiedet, darunter [[Frank Verlaat]] und mit [[Andree Wiedener]], Marco Bode, Dieter Eilts und Andreas Herzog die letzten Verbliebenen der Goldenen Ära unter Otto Rehhagel.<br />
<br />
=== 2003/2004 Meister und Pokalsieger ===<br />
Die [[Fußball-Bundesliga 2002/03|Saison 2002/03]] war mit dem Verpassen des UEFA-Cups enttäuschend verlaufen und das neue Spieljahr hatte mit dem blamablen Ausscheiden im [[UI-Cup]] gegen den [[FC Superfund| FC Pasching]] denkbar ungünstig begonnen. Doch entwickelte sich die [[Fußball-Bundesliga 2003/04|Saison 2003/04]] zur erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte: Die punktuelle Ergänzung der talentierten und attraktiv spielenden Mannschaft mit erfahrenen und erfolgsorientierten Spielern wie [[Andreas Reinke]], [[Ümit Davala]], [[Valérien Ismaël]] und vor allem [[Johan Micoud]] führte völlig überraschend dazu, dass sich Werder von Beginn an in der Spitzengruppe der Bundesliga hielt, am 16. Spieltag die Tabellenführung übernahm, seinen Vorsprung in der Rückrunde zunächst kontinuierlich ausbaute, zwischenzeitlich bis auf 11 Punkte, 23 Spiele hintereinander nicht verlor und bis zum Saisonende die Tabellenführung nicht mehr abgab.<br />Mit dem historischen 3:1-Sieg beim schärfsten Verfolger FC Bayern München (Tore von Klasnic, Micoud und Ailton) sicherte sich das Team am [[8. Mai]] [[2004]] bereits zwei Spieltage vor Saisonende die Deutsche Meisterschaft. Am [[29. Mai]] gewann Werder darüberhinaus im [[Olympiastadion Berlin|Berliner Olympiastadion]] mit einem 3:2 gegen [[Alemannia Aachen]] zum fünften Mal den [[DFB-Pokal 2004|DFB-Pokal]]. Damit gewann Werder Bremen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das sogenannte [[Double (Fußball)|''Double'']], beide nationalen Wettbewerbe in einer Saison. <br />
<br />
Das Gerüst des erfolgreichen Teams bestand aus [[Andreas Reinke]], [[Paul Stalteri]], [[Ümit Davala]], [[Mladen Krstajic]], [[Valérien Ismaël]], [[Christian Schulz]], [[Frank Baumann]], [[Krisztián Lisztes]], [[Tim Borowski]], [[Fabian Ernst]], [[Johan Micoud]], [[Ivan Klasnić]], [[Ailton]], [[Nelson Valdez]] und [[Angelos Charisteas]].<br />
<br />
=== Gegenwart: Etablierung als Spitzenmannschaft ===<br />
In der [[Fußball-Bundesliga 2004/05|Saison nach diesem großen Erfolg]] etablierte sich Werder Bremen weiter in der nationalen Spitze und erreichte in der Bundesliga den dritten Platz und im DFB-Pokal das Halbfinale. In der [[UEFA Champions League|Champions League]] setzte man sich in der Vorrunde gegen den UEFA-Cup-Sieger [[Valencia CF|FC Valencia]] und den [[RSC Anderlecht]] durch und erreichte als Gruppenzweiter hinter [[Inter Mailand]] das Achtelfinale gegen [[Olympique Lyonnais|Olympique Lyon]].<br />
<br />
In der Hinrunde der [[Fußball-Bundesliga 2005/06|Saison 2005/06]] zeigte Werder Bremen überragenden Offensiv-Fußball. Heraus zu heben sind vor allem die Offensivspieler des Teams, besonders die Mittelfeldspieler Tim Borowski, Johan Micoud und Rückkehrer [[Torsten Frings]] sowie die Stürmer [[Miroslav Klose]], der 16 Tore schoss und mit Ivan Klasnić den sogenannten "K.u.K.-Sturm" bildet, eines der stärksten Sturmduos der Europäischen Fußball-Ligen. Mit 46 Toren erzielte die Mannschaft in der Hinrunde die mit Abstand meisten Tore. Spieler Werders belegten vier der ersten sieben Plätze der Scorerliste, in der Tore und Torvorarbeiten addiert werden, im Oktober (Klose), November (Borowski) und Dezember 2005 (Micoud) wurden Bremer Spieler zum [[Fußballer des Monats]] gewählt, Klose von den Bundesliga-Kollegen zum besten Feldspieler der Hinrunde.<br />
Dagegen zeigte sich die vor der Saison umgestellte Defensive nicht immer sicher, sodass man hinter Bayern München und dem Hamburger SV auf dem 3. Platz in die Rückrunde ging.<br />
<br />
Im DFB-Pokal schied Werder Bremen im Viertelfinale beim [[FC St. Pauli]] aus. In der Champions League traf Werder nach erfolgreicher Qualifikation in der Gruppenphase für das Achtelfinale auf [[Juventus Turin]]. Das Hinspiel gewann Werder Bremen mit 3:2. Das Rückspiel verlor Werder unglücklich durch ein spätes Gegentor 1:2 und schied daher auf Grund der geringeren Anzahl erzielter Auswärtstore aus. <br />
<br />
In der Bundesliga steht Werder Bremen aktuell auf Platz 3 mit 64 Punkten aus 32 Spielen.<br />
<br />
== Trivia ==<br />
<br />
=== Historische Spiele ===<br />
* Seinen größten internationalen Erfolg feierte Werder Bremen am 6. Mai 1992 in Lissabon durch ein 2:0 im Finale des [[Europapokal der Pokalsieger|Europapokals der Pokalsieger]] gegen [[AS Monaco]]. Die Aufstellung von Werder Bremen:: Rollmann - Bockenfeld, Borowka, Bratseth, Wolter (Schaaf) - Eilts, Votava, Bode, Neubarth (Kohn) - Rufer, K. Allofs. Torschützen waren Klaus Allofs in der 41. Minute und Wynton Rufer in der 55. Minute.<br />
<br />
* In der dritten Runde des [[UEFA-Cup|UEFA-Cups]] 1989/1990 traf Werder Bremen auf den [[SSC Neapel]], der seinerzeit zu den besten Vereinen Europas gehörte und mit Nationalspielern wie [[Gianfranco Zola]] (Italien), [[Careca]] (Brasilien), [[Alemao]] (Brasilien) und [[Diego Maradona]] (Argentinien) besetzt war. Das Auswärtsspiel, das mit 3:2 gewonnen wurde und das anschließende Heimspiel, das Werder 5:1 gewann, gehören zu den besten Spielen Werders überhaupt.<br />
<br />
* Berühmt ist der SV Werder für seine ''Wunder von der Weser'': [[Europapokal]]spiele, die entweder nach dem Hinspiel bereits verloren schienen oder in denen Werder scheinbar aussichtslos zurücklag, wurden im heimischen Stadion noch umgebogen, verschafften dem Verein auch international hohes Ansehen und begründeten und festigten Werders Ruf als Europapokalmannschaft: <br />
** 1987/88 verlor Werder Bremen bei [[Spartak Moskau]] 1:4, egalisierte im Weserstadion zunächst das Hinspielergebnis und gewann in der Verlängerung schließlich 6:2.<br />
** 1988/89 verlor der SVW im [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]] zunächst bei [[BFC Dynamo|BFC Dynamo Berlin]] blamabel 0:3, gewann jedoch das Rückspiel nach einem 90minütigen Sturmlauf 5:0. <br />
** 1993/94 stand es im Gruppenspiel der [[UEFA Champions League|Champions League]] gegen [[RSC Anderlecht]] nach 66 Minuten 0:3, doch Werder schoss noch fünf Tore und gewann 5:3<br />
** 1999/2000 verlor Werder zunächst bei [[Olympique Lyonnais|Olympique Lyon]] deutlich 0:3, siegte jedoch im Rückspiel 4:0 <br />
** Im Achtelfinale der Champions League 2005/2006 lag Werder Bremen gegen [[Juventus Turin]] nach eigener 1:0 Führung durch zwei späte Gegentore nach 82 Minuten 1:2 zurück, durch Tore in der 87. und 92. Minute gelang jedoch noch die Wende und der Sieg. <br />
: Auch die Spiele gegen [[AC Parma]] (2000, Hinspiel 0:1, Rückspiel 3:1), [[Antalyaspor]] (2001, 0:2, 6:0) und [[Brann Bergen]] (0:2, 4:0 n.V.) folgtem diesem Muster.<br />
<br />
* Ähnlich typisch wie die ''Wunder von der Weser'' sind Spiele mit dramatischem Verlauf, aber unglücklichem Ende: <br />
** 1986/87 verlor Werder im UEFA-Cup das Hinspiel bei [[Atletico Madrid]] 0:2, holte das Hinspielresultat im Heimspiel auf und traf kurz vor Schluss die Latte, schied jedoch durch ein Gegentor in der Verlängerung aus.<br />
** Im UEFA-Cup der Saison 1984/85 hatte Werder gegen den RSC Anderlecht nach einer 0:1 Niederlage im Heimspiel bereits durch zwei Tore von [[Wolfgang Sidka]] mit 2:0 geführt, als Sidka auch noch ein Eigentor unterlief, durch welches Werder ausschied.<br />
** Der wohl berühmteste Elfmeter der Bundesligageschichte wurde von Werder Bremen geschossen: Nach 32 Spieltagen der Saison 1985/1986 führt Werder Bremen die Bundesligatabelle mit 2 Punkten Vorsprung an. Am 22. April 1986 kommt es im Bremer Weserstadion zum Spiel der direkten Meisterschaftskonkurrenten Werder Bremen und Bayern München. Werder kann durch einen Sieg am vorletzten Spieltag vorzeitig die Meisterschaft sicherstellen. Nach 88 Minuten wird ein umstrittener Elfmeter für Bremen gegeben. Es folgen Störmanöver und eine minutenlange Verzögerung, ehe [[Michael Kutzop]], der als sicherster Elfmeterschütze der Bundesliga gilt, anläuft, den gegnerischen Torwart täuscht - und den Ball an den rechten Außenpfosten schießt. "Es war wohl ziemlich still im Stadion", wird Michael Kutzop später sagen, "aber ich weiß das alles nicht so genau.". Am letzten Spieltag verlieren die entnervten Bremer beim VfB Stuttgart 1:2, während Bayern München durch ein 6:0 gegen Mönchengladbach Deutscher Meister wird.<br />
** Eines der spektakulärsten Spiele der DFB-Pokalgeschichte war am 1. Mai 1984 das Halbfinale zwischen [[Borussia Mönchengladbach]] und Werder Bremen: Als Mönchengladbach in der 76. Minute das 3:1 gelang, schien das Spiel entschieden, doch Werder Bremen schaffte innerhalb weniger Minuten nicht nur den Ausgleich, sondern ging seinerseits nach 82 Minuten in Führung. In der letzten Minute gelang dem gerade eingewechselten [[Hans-Jörg Criens]] jedoch der Ausgleich und in der Verlängerung sogar noch der Siegtreffer zum 5:4 für Mönchengladbach.<br />
** Im Rückspiel des Achtelfinals der Champions League 2005/2006 hielt Werder Bremen gegen Juventus Turin nach dem Sieg im Hinspiel im Rückspiel kurz vor Schluss überraschend ein 1:1, mit dem Werder den italienischen Rekordmeister ausgeschaltet und das Viertelfinale erreicht hätte. In der 88. Minute jedoch ließ Werders Torhüter Tim Wiese einen schon abgefangenen Ball wieder fallen und [[Emerson]] konnte den Ball ins leere Tor schieben - Werder war ausgeschieden.<br />
* 2003 verlor Werder im [[UI-Cup]] beim [[SV Pasching]] 0:4. Dieses Spiel gilt zugleich als eine der katastrophalsten Niederlagen Werders überhaupt und als Grundstein für den Gewinn der Meisterschaft und des DFB-Pokals in der selben Saison.<br />
<br />
=== Historische Tore ===<br />
*Das erste Tor der Bundesligageschichte fiel gegen Werder Bremen. Der Dortmunder [[Friedhelm Konietzka|Friedhelm ''Timo'' Konietzka]] schoss es nach weniger als einer Minute am 24. August 1963 am ersten Spieltag der ersten Bundesligasaison.<br />
*Die meisten Tore eines Torschützen in einem Spiel in der Bundesligageschichte wurden in einem Spiel gegen Werder Bremen geschossen: [[Dieter Müller]] schoss am 17. August 1977 für den 1. FC Köln 6 Tore beim 7:2 gegen Bremen.<br />
* Eines der ungewöhnlichsten Tore der Bundesligageschichte fiel am 21. August 1982 für Werder Bremen gegen Bayern München: Werders Stürmer Uwe Reinders "erzielte" es in der 44. Minute mit einem Einwurf, indem er den Ball so weit vor das Tor warf, dass er ins Tor ging. Das Tor zählte allerdings nur, weil Bayern Münchens Torwart [[Jean-Marie Pfaff]] den Ball bei einem Abwehrversuch noch leicht berührt hatte. Offiziell zählte das "Einwurftor" somit als Eigentor.<br />
* Der ehemalige Torwart von Werder Bremen, Frank Rost ist einer von nur zwei Torhütern der Bundesligageschichte, denen ein aus dem Spiel heraus erzieltes Tor gelang: Am 31. März 2002 schoss Rost, der verzweifelt mitstürmte, um eine Niederlage zu verhindern, in der vorletzten Minute den Ausgleich zum 3:3 im Spiel gegen Hansa Rostock. Besonders kurios dabei ist, dass Werder Bremen durch ein weiteres Tor in der Nachspielzeit das Spiel sogar noch gewann.<br />
<br />
=== Historische Ereignisse, Erfolge und Rekorde ===<br />
* Beim Spiel Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen am 3. April 1971 stürzten beim Spielstand von 1:1 kurz vor Schluss zwei Spieler bei einer Torszene in das Netz des Bremer Tors, wobei ein Pfosten abbrach und das Tor einstürzte. Nachdem die Bremer sich im Gegensatz zu den Mönchengladbachern, die aufgrund des Spielstands auf ein Wiederholungsspiel hofften, vergeblich bemüht hatten, das Tor wieder aufzurichten, um den erreichten Spielstand zu retten, brach der Schiedsrichter das Spiel ab - die Punkte wurden jedoch den Bremern zugesprochen.<br />
* Werder Bremen ist der Verein mit den wenigsten Gegentoren in einer Bundesligasaison: In der Saison 1987/1988 konnten die Gegner nur 22 Tore gegen Oliver Reck erzielen.<br />
* In der Saison 1993/94 konnte sich Werder Bremen als erste deutsche Mannschaft für die 1991 eingeführte Gruppenphase der [[UEFA Champions League]] qualifizieren; den beiden Meistern der Vorjahre (1. FC Kaiserslautern und VfB Stuttgart) war dies nicht gelungen.<br />
<br />
=== Kuriositäten ===<br />
*Die anlässlich der Meisterschaft 2004 herausgebrachte Fanhymne "Lebenslang Grün-Weiß" von den [[Original Deutschmacher]]n wurde für die ZDF-Sendung "Unsere Besten – Jahrhundert-Hits" von offenbar begeisterten und motivierten Fans auf Platz 29 der Rangliste gewählt. Damit ließ der Song, der es nach Erscheinen auch zu einer beachtlichen Platzierung in den Hitlisten geschafft hatte, unter anderem die [[HSV]]-Hymne "Hamburg, meine Perle", aber auch Lieder wie "Stille Nacht, heilige Nacht" oder "Zehn kleine Jägermeister" von den [[Die toten Hosen|Toten Hosen]] hinter sich.<br />
<br />
*Bereits sechs Mal hat ein Spieler des SV Werder Bremen die Auszeichnung [[Fußballer des Monats|Spieler des Monats]] gewonnen. Gewonnen haben bisher [[Johan Micoud]], [[Tim Borowski]] (2 Mal), [[Miroslav Klose]], [[Fabian Ernst]] und [[Ailton]]. Außerdem stand von [http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fballer_des_Monats#Mai_2005 Mai 2005] bis [http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fballer_des_Monats#Dezember_2005 Dezember 2005] sechs Mal in Folge ein Spieler Werder Bremens zur Wahl.<br />
<br />
== Statistiken ==<br />
<br />
=== Erfolge ===<br />
* [[Deutscher Meister (Fußball)|Deutscher Meister]]: 1965, 1988, 1993, 2004<br />
* Deutscher Vizemeister: 1968, 1983, 1985, 1986, 1995<br />
* [[DFB-Pokal|Deutscher Pokalsieger]]: [[DFB-Pokal 1961]], [[DFB-Pokal 1991]], [[DFB-Pokal 1994]], [[DFB-Pokal 1999]], [[DFB-Pokal 2004]]<br />
* Deutscher Pokalfinalist: [[DFB-Pokal 1989]], [[DFB-Pokal 1990]], [[DFB-Pokal 2000]]<br />
* Deutscher [[Supercup]]-Sieger: 1988, 1993, 1994<br />
* [[Europapokal der Pokalsieger]]: 1992<br />
* [[UI-Cup]]: 1998<br />
* Deutscher Amateurmeister: 1966, 1985, 1991<br />
<br />
=== Torschützenkönige ===<br />
* [[Rudi Völler]] 1982/83 23 Tore<br />
* [[Mario Basler]] 1994/95 20 Tore (zusammen mit [[Heiko Herrlich]], [[Borussia Mönchengladbach]])<br />
* [[Ailton Gonçalves da Silva]] 2003/04 28 Tore<br />
<br />
=== Rekordergebnisse ===<br />
*'''Höchster Heimsieg in der Bundesliga:'''<br />
8:1 gegen [[Kickers Offenbach]] [[Fußball-Bundesliga 1983/84|1983/1984]]<br />
*'''Höchster Auswärtssieg in der Bundesliga:'''<br />
7:0 gegen [[Borussia Mönchengladbach]] [[Fußball-Bundesliga 1965/66|1965/1966]]<br />
*'''Höchste Heimniederlage in der Bundesliga:'''<br />
1:7 gegen [[Borussia Mönchengladbach]] [[Fußball-Bundesliga 1986/87|1986/1987]]<br />
*'''Höchste Auswärtsniederlagen in der Bundesliga:'''<br />
2:9 gegen [[Eintracht Frankfurt]] [[Fußball-Bundesliga 1981/82|1981/1982]]<br />
0:7 gegen [[Eintracht Frankfurt]] [[Fußball-Bundesliga 1963/64|1963/1964]]<br />
0:7 gegen [[Bayern München]] [[Fußball-Bundesliga 1979/80|1979/1980]]<br />
<br />
=== Weitere Statistiken ===<br />
*117 mal Spitzenreiter der [[Fußball-Bundesliga|1. Bundesliga]] (Stand: Sommer 2005)<br />
<br />
<br />
<br />
== Spieler und Trainer ==<br />
=== Aktueller Bundesligakader ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Trikot<br />
!Nationalität<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Torwart'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Andreas Reinke]] ||align="center"| 1 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Tim Wiese]] ||align="center"| 18 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Christian Vander]] ||align="center"| 33 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Abwehr'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"|align="right" <br />
| [[Frank Fahrenhorst]] ||align="center"| 2 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Petri Pasanen]] ||align="center"| 3 ||align="center"| [[Bild:Flag of Finland.svg|20px|Finne]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Ronaldo Aparecido Rodrigues|Naldo]] ||align="center"| 4 ||align="center"| [[Bild:Flag of Brazil.svg|20px|Brasilianer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Leon Andreasen]] ||align="center"| 16 ||align="center"| [[Bild:Flag of Denmark.svg|20px|Däne]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
| [[Patrick Owomoyela]] ||align="center"| 15 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
| [[Jelle Van Damme]] ||align="center"| 23 ||align="center"| [[Bild:Flag of Belgium.svg|20px|Belgier]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
| [[Christian Schulz]] ||align="center"| 27 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Mittelfeld'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Frank Baumann]] ||align="center"| 6 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Torsten Frings]] ||align="center"| 22 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Jurica Vranješ]] ||align="center"| 7 ||align="center"| [[Bild:Flag of Croatia.svg|20px|Kroate]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Pekka Lagerblom]] ||align="center"| 19 ||align="center"| [[Bild:Flag of Finland.svg|20px|Finne]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Daniel Jensen]] ||align="center"| 20 ||align="center"| [[Bild:Flag of Denmark.svg|20px|Däne]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Tim Borowski]] ||align="center"| 24 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Johan Micoud]] ||align="center"| 10 ||align="center"| [[Bild:Flag of France.svg|20px|Franzose]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Angriff'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Miroslav Klose]] ||align="center"| 11 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Ivan Klasnić]] ||align="center"| 17 ||align="center"| [[Bild:Flag of Croatia.svg|20px|Kroate]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Nelson Valdez]] ||align="center"| 9 ||align="center"| [[Bild:Flag of Paraguay.svg|20px|Paraguayer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Aaron Hunt]] ||align="center"| 14 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|}<br />
<br />
=== Aktueller Trainerstab Bundesliga ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Funktion<br />
!Nationalität<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Thomas Schaaf]] ||align="center"| Chef-Trainer ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Matthias Hönerbach]] ||align="center"| Co-Trainer ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Karl-Heinz Kamp]] ||align="center"| Co-Trainer ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Wolfgang Rolff]] ||align="center"| Co-Trainer ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|[[Michael Kraft]] ||align="center"| Torwart-Trainer ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|}<br />
<br />
=== Aktueller Regionalligakader ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Trikot<br />
!Nationalität<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Torwart'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Kasper Jensen]] ||align="center"| 1 ||align="center"| [[Bild:Flag of Denmark.svg|20px|Däne]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Michael Jürgen]] ||align="center"| 20 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Maximilian Sachse]] ||align="center"| 27 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Abwehr'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"|align="right"<br />
|[[Jerome Polenz]] ||align="center"| 2 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Benjamin Venekamp]] ||align="center"| 3 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Florian Mohr]] ||align="center"| 4 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Björn Schierenbeck]] ||align="center"| 5 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Sandro Stallbaum]] ||align="center"| 14 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Francis Banecki]] ||align="center"| 17 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Johannes Ibelherr]] ||align="center"| 24 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Mittelfeld'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Dominic Peitz]] ||align="center"| 6 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Kevin Wittke]] ||align="center"| 7 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Daniel Brückner]] ||align="center"| 8 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Victor Pekrul]] ||align="center"| 12 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Kevin Artmann]] ||align="center"| 13 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] <br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Amaury Bischoff]] ||align="center"| 15 ||align="center"| [[Bild:Flag of France.svg|20px|Franzose]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Thiago Rockenbach da Silva]] ||align="center"| 19 ||align="center"| [[Bild:Flag of Brazil.svg|20px|Brasilianer]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Sebastian Schachten]] ||align="center"| 23 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Sven Meinecke]] ||align="center"| 25 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Michel Haskamp]] ||align="center"| 28 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Marco Stier]] ||align="center"| 10 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| colspan="3" align="left" | '''Angriff'''<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Martin Harnik]] ||align="center"| 16 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Patrick Bärje]] ||align="center"| 18 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Waldemar Jurez]] ||align="center"| 21 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Ali Avcioglu]] ||align="center"| 22 ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|}<br />
<br />
=== Aktueller Trainerstab Regionalliga ===<br />
{| width="550px"<br />
|----- bgcolor="#DDDDDD"<br />
!Name<br />
!Funktion<br />
!Nationalität<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|[[Thomas Wolter]] ||align="center"| Chef-Trainer ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|----- bgcolor="#FFFFFF" <br />
|Frank Bender ||align="center"| Co-Trainer ||align="center"| [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|}<br />
<br />
=== Trainer ===<br />
''seit Gründung der Bundesliga 1963''<br />
* [[Thomas Schaaf]] (seit 10. Mai [[1999]])<br />
* [[Felix Magath]] (22. Oktober [[1998]] – 9. Mai [[1999]])<br />
* [[Wolfgang Sidka]] (1. September [[1997]] – 22. Oktober [[1998]])<br />
* [[Dixie Dörner]] (14. Januar [[1996]] – 20. August [[1997]])<br />
* [[Aad de Mos]] ([[1995]] – 9. Januar [[1996]])<br />
* [[Otto Rehhagel]] (2. April [[1981]] – [[1995]])<br />
* [[Kuno Klötzer]] ([[1980]] – [[1981]])<br />
* [[Fritz Langner]] (20. Februar [[1980]] – [[1980]])<br />
* [[Wolfgang Weber]] ([[1978]] – 29. Januar [[1980]])<br />
* [[Fred Schulz]] (2. Januar [[1978]] – [[1978]])<br />
* [[Hans Tilkowski]] ([[1976]] – 22. Dezember [[1977]])<br />
* [[Otto Rehhagel]] (29. Februar [[1976]] – [[1976]])<br />
* [[Herbert Burdenski]] ([[1975]] – 28. Februar [[1976]])<br />
* [[Josef Piontek]] ([[1972]] - [[1975]])<br />
* [[Fritz Langner]] (8. Mai [[1972]] - [[1972]])<br />
* [[Josef Piontek]] (25. Oktober [[1971]] – 7. Mai [[1972]])<br />
* [[Willi Multhaup]] (27. September [[1971]] – 24. Oktober [[1971]])<br />
* [[Robert Gebhardt]] ([[1970]] – 26. September [[1971]])<br />
* [[Hans Tilkowski]] (17. März [[1970]] – [[1970]])<br />
* [[Fritz Rebell]] ([[1969]] – 16. März [[1970]])<br />
* [[Fritz Langner]] (9. September [[1967]] – [[1969]])<br />
* [[Günter Brocker]] ([[1965]] – 4. September [[1967]])<br />
* [[Willi Multhaup]] ([[1963]] – [[1965]])<br />
<br />
=== Wichtige Spieler ===<br />
{| {{Prettytable}}<br />
|- {{highlight4}}<br />
!Land:<br />
!Name<br />
!Spiele/Tore<br />
!Bedeutung<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Richard Ackerschott]]<br />
|?/?<br />
|Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Brazil.svg|20px|Brasilianer]]<br />
|[[Ailton]]<br />
|169/88<br />
|Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit Werder 2004, DFB-Pokalsieger 1999. 88 Bundesligatore für Werder; erster Ausländer, der in Deutschland [[Fußballer des Jahres]] wurde (2004); Publikumsliebling (genannt ''Toni'', ''Kugelblitz''); aktuell Spieler beim [[Hamburger SV]] <br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Mario Basler]]<br />
|92/36<br />
|mit Werder 1994 DFB-Pokalsieger und 1994/95 Torschützenkönig; WM-Teilnehmer 1994, Europameister 1996<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Günter Bernard]]<br />
|287/0<br />
|mit Werder 1965 Deutscher Meister; langjähriger Torwart von Werder; Vizeweltmeister 1966<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Marco Bode]]<br />
|390/101<br />
|390 Bundesligaspiele für Werder; mit Werder 1993 deutscher Meister, 1991, 1994, 1999 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1996, Vizeweltmeister 2002; Rekord-Torschütze von Werder mit 101 Bundesligatoren; Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Norway.svg|20px|Norweger]]<br />
|[[Rune Bratseth]]<br />
|230/12<br />
|mit Werder 1988 und 1993 Deutscher Meister, 1991 und 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; WM-Teilnehmer 1994; aktuell Sportdirektor bei [[Rosenborg Trondheim]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Dieter Burdenski]]<br />
|444/1<br />
|Mit 444 Bundesligaspielen Rekordspieler des SV Werder Bremen; 1983, 1985 und 1986 Vizemeister mit Werder Bremen; 1988 Deutscher Meister; WM-Teilnehemer 1978, EM-Teilnehmer 1984; bis 2005 Torwarttrainer bei Werder; Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Dieter Eilts]]<br />
|390/7<br />
|390 Bundesligaspiele für Werder, mit Werder 1988 und 1993 deutscher Meister, 1991, 1994, 1999 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1996; Ehrenspielführer von Werder Bremen; aktuell Trainer U-21 Deutschland<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Matthias Heidemann]]<br />
|3/?<br />
|WM-Dritter 1934; erster Teilnehmer Werders bei einer Fußball-WM (1934); gestorben 1970<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Austria.svg|20px|Österreicher]]<br />
|[[Andreas Herzog]]<br />
|236/57<br />
|mit Werder 1993 Deutscher Meister, 1994 und 1999 DFB-Pokalsieger; Rekordnationalspieler Österreichs (103 Spiele); aktuell Mitglied des Trainerstabs der Österreichischen Nationalmannschaft<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Horst-Dieter Höttges]]<br />
|420/55<br />
|420 Bundesligaspiele für Werder; mit Werder 1965 Deutscher Meister, 1968 Vizemeister; Vizeweltmeister 1966, Europameister 1972, Weltmeister 1974, WM-Teilnehmer 1970 <br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Max Lorenz (Fußballspieler)|Max Lorenz]]<br />
|176/15<br />
|mit Werder 1965 Deutscher Meister; Vizeweltmeister 1966, WM-Teilnehmer 1970<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Benno Möhlmann]]<br />
|230/33<br />
|1983, 1985 und 1986 Vizemeister mit Werder Bremen. Mannschaftskapitän von Werder Bremen in den 1980er Jahren; 1987 Gründer der [[Vereinigung der Vertragsfußballer|"Vereinigung der Vertragsfußballer" ]] (VdV); aktuell Trainer von [[SpVgg Greuther Fürth]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Frank Neubarth]]<br />
|343/97<br />
|343 Bundesligaspiele für Werder; mit Werder 1988 und 1993 deutscher Meister, 1991, 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; aufgrund einiger entscheidender Tore im Europapokal "Mr. Europacup" genannt; aktuell Trainer von [[Holstein Kiel]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Josef Piontek |Josef ''Sepp'' Piontek ]]<br />
|352/15<br />
|mit Werder 1965 Deutscher Meister; 1963-1972 Spieler und 1972-1975 Trainer von Werder Bremen; später Nationaltrainer Dänemarks und [[Fußball in Grönland | Grönlands]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Oliver Reck]]<br />
|345/0<br />
|mit Werder 1988 und 1993 Deutscher Meister, 1991 und 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1996; hält mit Werder Bremen den Rekord für die wenigsten Gegentore in einer Saison (22 in der Saison 1987/88); aktuell Torwarttrainer bei [[Schalke 04]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Uwe Reinders]]<br />
|206/67<br />
|1983 und 1985 Vizemeister mit Werder Bremen; WM-Teilnehmer 1982; Schütze des ''Einwurf-Tores'' gegen [[Bayern München]] 1982<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Denmark.svg|20px|Däne]]<br />
|[[Per Røntved]]<br />
|194/40<br />
|Mannschaftskapitän von Werder Bremen in den 1970er Jahren; zwischenzeitlich Rekordnationalspieler Dänemarks (75 Spiele)<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Frank Rost]]<br />
|147/1<br />
|mit Werder 1999 DFB-Pokalsieger und beim Sieg gegen Bayern München überragender Spieler und Schütze des entscheidenden Elfmeters; aktuell Spieler bei Schalke 04.<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of New Zealand.svg|20px|Neuseeländer]]<br />
|[[Wynton Rufer]]<br />
|174/59<br />
| mit Werder 1993 deutscher Meister, 1991, 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger (Torschütze im Endspiel); Ozeaniens Fußballer des Jahrhunderts; Publikumsliebling bei Werder<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Willi Schröder]]<br />
|213/129<br />
|1955-1963 Spieler bei Werder (Oberliga). 1961 DFB-Pokalsieger mit Werder (Torschütze im Endspiel). Mehrfacher Nationalspieler, Teilnehmer an den [[Olympische Sommerspiele 1952|Olympischen Spielen 1952]]. Gestorben 1999<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[ Arnold Schütz|Arnold ''Pico'' Schütz]] <br />
|826/?<br />
|17 Jahre bei Werder (1955-1972), mit Werder 1961 DFB-Pokalsieger, 1965 Deutscher Meister; Ehrenspielführer von Werder Bremen<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Rudi Völler]]<br />
|207/152<br />
|mit Werder 1983, 1985, 1986 Vizemeister, Torschützenkönig 1983; Weltmeister 1990; später Teamchef Nationalmannschaft (Deutschland); aktuell Sportdirektor bei [[Bayer Leverkusen]]<br />
|-<br />
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]]<br />
|[[Miroslav Votava|Mirko Votava]]<br />
|372/18<br />
| mit Werder 1988, 1993 Deutscher Meister, 1991, 1994 DFB-Pokalsieger, 1992 Europapokalsieger der Pokalsieger; Europameister 1980; Mannschaftskapitän in Werders erfolgreicher Zeit Ende der 1980er/Anfang 1990er Jahre; aktuell Jugendtrainer bei Werder Bremen<br />
|}<br />
<br />
== Vereinsführung ==<br />
=== Geschäftsführung der [[KGaA]] ===<br />
* [[Jürgen Ludger Born]] (Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsführer Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit) <br />
* [[Klaus Allofs]] (Geschäftsführer Profifußball)<br />
* [[Klaus-Dieter Fischer]] (Geschäftsführer Leistungszentrum Fußball und andere Sportarten)<br />
* [[Manfred Müller]] (Geschäftsführer Marketing und Management)<br />
<br />
=== Aufsichtsrat der KGaA ===<br />
* [[Willi Lemke]] (Vorsitzender)<br />
* [[Hubertus Hess-Grunewald|Dr. Hubertus Hess-Grunewald]] (stellv. Vorsitzender)<br />
* [[Werner Brinker|Dr. Werner Brinker]]<br />
* [[Gunnar Lübben-Rathjen]]<br />
* [[Hans Schulz]]<br />
* [[Günter Schulze]]<br />
<br />
=== Geschäftsführendes Präsidium des Vereins ===<br />
* [[Klaus-Dieter Fischer]] (Präsident)<br />
* [[Hubertus Hess-Grunewald|Dr. Hubertus Hess-Grunewald]] (Vize-Präsident)<br />
* [[Axel Plaat]] (Schatzmeister)<br />
<br />
=== Mitglieder des Präsidiums ===<br />
* [[Dietmar Ernst]] (Abteilungsleiter [[Fußball]])<br />
* [[Dagmar Stelberg]] (Abteilungsleiterin [[Handball]])<br />
* [[Christian Schwarting]] (Abteilungsleiter [[Leichtathletik]])<br />
* [[Dr. Till Schelz-Brandenburg]] (Abteilungsleiter [[Schach]])<br />
* [[Werner Meyer (Werder Bremen)|Werner Meyer]] (Abteilungsleiter [[Tischtennis]])<br />
* [[Meta Finke]] (Abteilungsleiterin Turnspiele & [[Gymnastik]])<br />
* [[Peter Logemann]] (Jugendreferent)<br />
* [[Jürgen Sterzik]] (Sportreferent)<br />
<br />
=== Ältestenrat ===<br />
* [[Fritz Henrichs]]<br />
* [[Helga Kluge]]<br />
* [[Horst Kühne]]<br />
* [[Werner Laue]]<br />
* [[Horst Münte]]<br />
* [[Hans Wild]]<br />
* [[Wolfgang Schäfer (Werder Bremen)|Wolfgang Schäfer]]<br />
<br />
=== Abteilungen ===<br />
'''Fußball'''<br />
* [[Dietmar Ernst]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Uwe Gräser]] - Pressewart<br />
* [[Jens Höfer]] - Jugendleiter<br />
<br />
'''Leichtathletik'''<br />
* [[Chriistian Schwarting]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Jana Baumann]] - Jugendleiterin<br />
* [[Olaf Kelterborn]] - Pressewart<br />
<br />
'''Handball'''<br />
* [[Dagmar Stelberg]] - Abteilungsleiterin<br />
* [[Gunnar Lübben-Rathjen]] - 2. Vorsitzender<br />
* [[Elke Humrich]] - Jugendleiterin<br />
* [[Martin Lage]] - Pressewart<br />
<br />
'''Schach'''<br />
* [[Dr. Till Schelz Brandenburg]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Oliver Müller]] - Jugendleiter<br />
<br />
'''Tischtennis'''<br />
* [[Werner Meyer (Werder Bremen)|Werner Meyer]] - Abteilungsleiter<br />
* [[Bogdan Tuschik]] - Jugendleiter<br />
* [[Thorsten Bock]] - Pressewart<br />
<br />
'''Turnspiele & Gymnastik'''<br />
* [[Meta Finke]] - Abteilungsleiterin<br />
* [[Manfred Jacobi]] - Pressewart<br />
<br />
'''Jugendreferent'''<br />
* [[Peter Logemann]]<br />
<br />
'''Sportreferent'''<br />
* [[Jürgen Sterzik]]<br />
<br />
== Sponsoren ==<br />
<br />
Überblick über alle Trikot- bzw. Hauptsponsoren des SV Werder Bremens:<br />
*[[1981]]-[[1984]] [[Olympia (Foto)]]<br />
*[[1984]]-[[1986]] [[Trigema]] (Textilien) <br />
*[[1986]]-[[1992]] [[Portas]] (Küchen- und Türen-Renovierung)<br />
*[[1992]]-[[1997]] [[DBV]] (Versicherungen)<br />
*[[1997]]-[[1999]] [[o.tel.o]] (Telekommunikation)<br />
*[[2000]]-[[2001]] [[QSC]] (Telekommunikation)<br />
*[[2002]]-[[2004]] [[Reno]] (Schuhdiscount) <br />
*[[2004]]-[[2006]] [[kik|KiK Textil-Discount]] (Textil-Discount)<br />
*ab [[2006]] [[Betandwin]] (Sportwettenanbieter)<br />
<br />
== weitere Sportarten ==<br />
=== Schach ===<br />
Die [[Schach]]-Mannschaft von Werder Bremen spielt in der [[Schachbundesliga|Bundesliga]]. Ihr größter Erfolg war neben dem Pokalsieg [[1996]] die Deutsche Meisterschaft [[2005]]. Nachdem Werder Bremen die Saison 2004/2005 punktgleich mit der [[SG Porz]] abgeschlossen hatte, musste ein Stichkampf zwischen den beiden erstplatzierten Schachmannschaften ausgetragen werden. Dieser fand am [[8. Mai]] [[2005]], also genau ein Jahr nach dem Sieg der Profifußballmannschaft von Werder bei Bayern München, der den vorzeitigen Gewinn der Deutschen Meisterschaft [[2004]] sichergestellt hatte, in den Logen des [[Weserstadion]]s statt. Obwohl deutlich schwächer besetzt, gewann Werder Bremen mit 4,5:3,5 gegen den Favoriten.<br />
Die zweite Schachmannschaft spielt in der 2. Bundesliga.<br />
<br />
=== Tischtennis ===<br />
Die [[Tischtennis]]-Mannschaft der Herren schaffte [[2005]] nach vielen Jahren in der zweiten Liga die Rückkehr in die [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]]. Die zweite Herren-Mannschaft spielt derzeit in der [[Oberliga]], die Damen-Abteilung ist in der Landesliga aktiv.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Hans-Joachim Wallenhorst (Red.): [http://www.s-port.de/werder/buch.html Werder Bremen - 100 Jahre Sport im Rampenlicht.] NWD Verlagsgesellschaft 1998<br />
* W. Ludwig Tegelbeckers / Dietrich Milles (Hg.): [http://www.s-port.de/quovadis/buch/inhalt.html Quo vadis, Fußball? Vom Spielprozess zum Marktprodukt.] Verlag Die Werkstatt 2000<br />
* Arnd Zeigler: [http://shop.edition-temmen.de/Kulturgeschichte/Das-%C2%BBW%C2%AB-auf-dem-Trikot::460.html?XTCsid=3f7d527831a8523c93a1bc47c15426f9 Das W auf dem Trikot - 40 Jahre Werder Bremen in der Bundesliga.] Edition Temmen 2003<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.werder.de/ Webpräsenz des SV Werder Bremen]<br />
* [http://www.werder-schach.de/ Webpräsenz der Schachabteilung des SV Werder Bremen]<br />
* [http://werder.wikicities.com/ WerderWiki bei WikiCities]<br />
* [http://www.gw-griffins.de/ Green White GriffinsDIE Fanorganisation für Baden und Umgebung]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Vereine der deutschen Fußball-Bundesliga}}<br />
{{Navigationsleiste Vereine in der Fußball-Regionalliga Nord}}<br />
{{Navigationsleiste Vereine der deutschen Tischtennisbundesliga Herren}}<br />
<br />
[[Kategorie:Deutscher Fußballverein|Bremen, SV Werder]]<br />
[[Kategorie:Schachverein|Bremen, SV Werder]] <!-- spielt Bundesliga --><br />
[[Kategorie:Tischtennisverein|Bremen, SV Werder]]<br />
[[Kategorie:Sportverein|Bremen, SV Werder]]<br />
[[Kategorie:Sport (Bremen)]]<br />
<br />
[[cs:SV Werder Bremen]]<br />
[[en:Werder Bremen]]<br />
[[fi:SV Werder Bremen]]<br />
[[fr:Werder de Brême]]<br />
[[it:SV Werder Brema]]<br />
[[ja:ヴェルダー・ブレーメン]]<br />
[[nds:SV Werder Bremen]]<br />
[[nl:Werder Bremen]]<br />
[[pl:Werder Brema]]<br />
[[pt:Werder Bremen]]<br />
[[sv:SV Werder Bremen]]<br />
[[tr:Werder Bremen]]<br />
[[zh:不来梅沙洲体育俱乐部]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thomas_Schaaf&diff=16336796Thomas Schaaf2006-05-04T21:24:40Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>'''Thomas Schaaf''' (* [[30. April]] [[1961]] in [[Mannheim]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Fußballtrainer]]. <br />
<br />
Schaaf ist seit dem [[1. Juli]] [[1972]] Mitglied des [[Fußball-Bundesliga|Erstligisten]] [[SV Werder Bremen]] und war bis [[1979]] Jugendspieler. Später wurde er Profi und spielte in insgesamt 262 [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]]spielen bis [[1994]]. Während seiner Bundesligazeit schoss er 13 Tore und gewann mit der Mannschaft mehrmals die [[Deutscher Fußballmeister | Deutsche Meisterschaft]], den [[DFB-Pokal]] und den [[Europapokal der Pokalsieger]].<br />
<br />
Von [[1987]] bis [[1995]] war Schaaf Jugendtrainer bei Werder Bremen und stieg dann zum Trainer der Amateurmannschaft auf. Seit dem [[10. Mai]] [[1999]] ist er Trainer der Profimannschaft. Sie führte er [[1999]] zum Gewinn des [[DFB-Pokal]]s und [[2004]] zur [[Deutscher Fußballmeister|Deutschen Meisterschaft]] und zum abermaligen Gewinn des [[DFB-Pokal]]s.<br />
<br />
Schaaf hat die Fachhochschulreife und eine Ausbildung als Fußball-Lehrer absolviert. Er ist verheiratet und hat eine Tochter namens Valeska.<br />
Thomas Schaaf wurde von der Spanischen Zeitung "AS" zu einem der besten Trainer der Zukunft ernannt.<br />
<br />
Am [[8. Dezember]] [[2005]] verlängerte er seinen Vertrag bei Werder bis zum [[30. Juni]] [[2008]].<br />
<br />
==Ehrungen==<br />
<br />
* Weil er den [[SV Werder Bremen]] zum [[Deutscher Fußballmeister|Meistertitel]] und dem [[DFB-Pokal|DFB-Pokal Gewinn]] führte, wurde er 2004 zum [[Mann des Jahres (Fußball)|Mann des Jahres]] im deutschen Fußball gewählt.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.fussballdaten.de/spieler/schaafthomas/ Die Statistik von Thomas Schaaf]<br />
<br />
<br />
{{Navigationsleiste Kader des SV Werder Bremen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Mann|Schaaf, Thomas]]<br />
[[Kategorie:Deutscher|Schaaf, Thomas]] <br />
[[Kategorie:Fußballspieler (Deutschland)|Schaaf, Thomas]] <br />
[[Kategorie:Fußballtrainer|Schaaf, Thomas]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1961|Schaaf, Thomas]]<br />
<br />
{{Personendaten| <br />
NAME=Schaaf, Thomas<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Fußballer und Trainer<br />
|GEBURTSDATUM=[[30. April]] [[1961]]<br />
|GEBURTSORT=[[Mannheim]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[sv:Thomas Schaaf]]<br />
[[en:Thomas Schaaf]]<br />
[[zh:托馬斯·沙夫]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&diff=13425350Benutzer Diskussion:Mkill2006-02-06T00:02:07Z<p>Polyhedron: Nordchinesischer Dialekt</p>
<hr />
<div><big>BENUTZER EXTREM BESCHÄFTIGT ... Wikipause für mindestens eine Woche. </big>--[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 20:27, 31. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
-----<br />
<br />
== Archiv ==<br />
<br />
Alte Kamellen siehe [[Benutzer:Mkill/Archiv001|hier]] (4.8.05) und [[Benutzer:Mkill/Archiv001|hier]] (28.10.05)<br />
<br />
<hr><br />
<br />
==Kandidaten==<br />
Sowohl bei den Exzellenten als auch bei den Lesenswerten wurde mit "Architektur" eine neue Kategorie geschaffen, die allerdings noch nicht all zu viele Artikel besitzt. Daher wollte ich heute nur mal ne Hand voll Artikel zum Themenfeld "Architektur" kandidieren lassen, die übrigens alle mal für "Exzellent" kandidiert haben. Auch die meisten anderen Kandidaten, die ich in jüngster zeit für "Lesenswert" nominiert habr, haben früher alle mal für "Exzellent" kandidiert. DeshaLB MÖCHTE ICH DICH BITTEN; DEINE cONTRA-sTIMMEN ZURÜCKZUZIEHEN [[Benutzer:Antifaschist 666|Antifaschist 666]] 14:08, 18. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
:Ich werde darüber nachdenken. Allerdings hat mich deine Kandidatenauswahl in letzter Zeit nicht überzeugt. Der Artikel [[Chemie]] war offensichtlich zur Hälfte eine Liste. [[Indikator (Chemie)]] war nur zu einem Drittel fertig, was sehr schnell zu erkennen war. (Das sind die beiden Beispiele, die mir spontan in Erinnerung sind.) Ganz ehrlich, du solltest mehr zu Klasse statt Masse übergehen.<br />
<br />
:Dass du die Architektur-Kategorie füllen möchtest und ehemalige Exzellenz-Kandidaten aufstellst, solltest du nicht hier auf dieser Disku-Seite bekanntgeben, sondern bei den Lesenswert-Kandidaten. Siehe auch dortige Disku-Seite. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 21:08, 19. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
== [[Gokishichidō]] ==<br />
<br />
Hallo Mkill,<br />
<br />
laut Versionsgeschichte stammt der Artikel von dir. Mir ist nach dem Lesen nicht ganz klar, was Gokishichidō ist: eine Provinz, eine Stadt, ein Straßensystem? Von was für einem Bezugspunkt und welchen inneren Provinzen ist da die Rede? Es wäre schön, wenn du in einem einleitenden Satz noch einen Zusammenhang herstellen könntest. Danke, -- [[Benutzer:Sdo|Sdo]] 01:32, 22. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
:Ahh, typischer Fall von Fachblindheit. Ich habe mal die ganze Struktur des Artikels auf den Kopf gestellt und mit der Definition des Begriffs angefangen. Jetzt sollte ein Schuh draus werden. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 12:57, 22. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
:: Danke, jetzt verstehe ich auch, worum es da geht... :-) -- [[Benutzer:Sdo|Sdo]] 22:51, 22. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
== Katana ==<br />
<br />
Hallo mkill! Ich nehme gerade einige Änderungen am Artikel [[Katana]] vor und möchte gerne ein Bild aus der chinesischen WP einbinden. Ich möchte aber zuerst gerne die Beschriftung in lateinische Buchstaben übertragen. Es handelt sich um dieses hier: [http://zh.wikipedia.org/wiki/Image:Image121x.jpg]. Wenn ich das richtig sehe, sind darauf Fehler in der Klinge dargestellt, die auch im deutschen Artikel beschrieben sind: [de.wikipedia.org/wiki/Katana#Fehler in der Schwertklinge (kizu)]. Es ginge also nur noch darum, die Begriffe den Symbolen richtig zuzuordnen. Wäre nett, wenn du mir die entsprechenden Kombinationen mitteilen würdest; um die Bearbeitung des Bildes kann ich mich dann kümmern. --[[Benutzer:Sentry|Sentry]] 21:39, 22. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
:Oh mann, Schwertschmiedekunst-Fachvokabular... da muss ich mal schauen, wo ich die Sachen überhaupt finde. Also, der senkrechte Teil ist chinesisch und wird gelesen ''rènwen de fènlèi'' (刃文的分類), ich würde das mit "Klassifikation der Schwertmaserungen" übersetzen, eigentlich nicht mit Fehler. Von ''kizu'' (傷) steht da erstmal nichts.<br />
<br />
Der Rest ist Japanisch. Das Problem ist allerdings, dass man die Begriffe im normalen Wörterbuch nicht findet, und ich habe hier nicht wirklich japanische Fachliteratur über Katana herumliegen. Das nachzurecherchieren kann was dauern. Überall wo Fragezeichen dranstehen habe ich die Lesung geraten. Bitte auf keinen Fall ungeprüft in den Artikel übernehmen.<br />
<br />
* 掃掛け ''hakikake'' (??)<br />
* 稲妻 ''inazuma'': Blitz, gezackte Linie (親和英中辞典)<br />
* 金筋 ''kinsuji'': [1] goldene Streifen. [2] vom Schmieden verbleibendes Muster auf der Klinge eines jap. Schwertes. (www.wadoku.de)<br />
* 打のけ ''uchinoke'' (?)<br />
* 小足 ''koashi'': "kleine Schritte"<br />
* ほつれ (解れ; 解 [3]) ''hotsure'': loses Haar; lose Fäden (www.wadoku.de)<br />
* 二重刃 ''nijūjin'' doppelte Schneide (?)<br />
* 逆足 (?) "verkehrter Fuß" (?)<br />
* 飛焼 ''tobiyaki'' (?)<br />
* 葉 ''ha'' Blatt<br />
* 湾れ ''magare'' (?) Biegung<br />
* 砂流し ''sunanagashi'' Sand-strömung<br />
* 丁子 ''chõji'' Ich habe nur die Bedeutung "Gewürznelke" gefunden<br />
* 互の目足 (?)<br />
-- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 02:07, 23. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
Vielen Dank für deine Mühe. Leider scheint es sich wirklch nicht um Fehler beim Schmieden zu handeln, also bringt das Bild für den Artikel momentan nicht viel. Besonders schön sahen diese Muster auf der Klinge nicht aus, darum dachte ich, es handelt sich wohl um die Fehler. Vielleicht kann ich später mal was damit anfangen. Jedenfalls danke nochmals -- [[Benutzer:Sentry|Sentry]] 11:57, 23. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
Hallo auch, auf dem Bild werden die 'Aktivitäten' der Klinge genannt. Sie sind beim härten der Klinge durch komplizirte metallurgische Vorgänge entstanden. Die Übersetzungen kommen schon hin. 葉 ''ha'' nicht Blatt, sondern einfach Schneide. 丁子 ''chõji'', nennt man die Art der Härtelinie der abgebildeten Klinge. Die übersetzung klingt an anderer Stelle logischer: Das teure Öl, mit welchem Katana gepflegt werden sollten, wird aus Nelken hergestellt und heißt auch Choji.<br />
Jedenfalls beschreibt das Bild das, was die Japaner 'Hataraki' nennen, also 'Aktivitäten'. So viel von mir, [[Benutzer:Compufreak90|Compufreak90]]<br />
<br />
:Ahh. Wieder was gelernt. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 19:58, 25. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
==Shinsengumi==<br />
Hi! Ich arbeite zwar fleißig an dem "Japanische Kunst" Artikel, aber ich hab noch was anderes dazwischengeschoben. :) Bei dem Artikel [[Shinsengumi]] hab ich aber zwei Probleme und ich hoffe, dass du mir helfen kannst. Ich habe einen Großteil des Artikels aus der englischen Wikipedia und komme mit einer Übersetzung nicht ganz klar. Dort steht geschrieben, dass allen Mitgliedern der Truppe verboten war: raising money privately. Bedeutet das, das sie kein Geld besitzen durften? Mein Wörterbuch war da nicht eindeutig, da steht was von krediten aufnehmen etc....da bin ich etwas ratlos. Zwitens wollte ich mich an Bilder wagen, bin aber kläglich gescheitert. Ich habe war alles durchgelesen, aber den Dreh hab ich trotzdem noch nicht raus. In der englischen Seite der Shinsengumi gibt es ein Bild, das Uniformen darstellt. Könntest du mir erklären, wie ich das Bild von dort in meinen Artikel hineinkriege? Das wär echt nett! --[[Benutzer:Franczeska|Franczeska]] 23:18, 27. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
Ok, fangen wir mit den Regeln an: Was da auf Englisch "to raise money privately" heißt, steht im Japanischen als 勝手ニ金策致不可 ''katte ni kinsakuchi fuka''. Leider kann ich nicht wirklich [[Bungo]] (Edozeit-Japanisch) deswegen ist meine Übersetzung wahrscheinlich nicht 100% gut. <br />
<br />
勝手に ''katte'' ni bedeutet nach [www.wadoku.de www.wadoku.de]: "nach Belieben; aus eigener Bequemlichkeit; nach eigenem Gutdünken // aus freiem Antrieb; aus freien Stücken // ohne Erlaubnis; eigenmächtig; aus eigener Initiative; von selbst // eigennützig; eigensüchtig"<br />
<br />
Für 金策 ''kinsaku'' gibt es die schöne Übersetzung "Kunstgriffe um Geld aufzutreiben"<br />
<br />
不可 ''fuka'' heißt "das geht nicht", sprich, es ist verboten.<br />
<br />
Die beste Übersetzung ist meiner Meinung nach: (es ist nicht erlaubt) unauthorisiert Geld anzunehmen.<br />
<br />
Was die Bilder angeht: Die Bilder kannst du in der deutschen Wikipedia nur verwenden, wenn sie in der deutschen Wikipedia oder besser auf den Wikimedia Commons hochgeladen sind. Wenn du die Bilder in der englischen Wikipedia anklickst, kannst du feststellen, ob sie dort in der englischen Wikipedia gespeichert sind oder auf den Commons. Ich habe gerade nachgeschaut, die Bilder im englischen Artikel sind nur in der englischen Wikipedia. Du mußt sie also auf deinen Rechner herunterladen, auf die Wikimedia Commons gehen [http://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite http://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite], dann dort das Bild hochladen, und die Bildbeschreibung, den Rechtevermerk (meist <nowiki>{{PD}}</nowiki> für [[Public Domain]] oder <nowiki>{{GFDL}}</nowiki> für [[Gnu Free Document License]]) und den Namen des Photographen (oder desjenigen, der das Bild hochgeladen hat) in der Bildbeschreibung vermerken. Außerdem solltest du das Bild mit <nowiki>[[:Category:Japan]]</nowiki> versehen, damit man es findet. Wenn du das getan hast, kannst du einfach den Bildlink aus der englischen Wikipedia kopieren, das Bild ist dann im Artikel zu sehen. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 17:59, 28. Okt 2005 (CEST)<br />
::Danke für die ausführlichen Erklärungen! Dann hab ich es flasch übersetzt, ich habe nämlich geschrieben, dass man privat kein Geld besitzen darf. Na gut, das werde ich ändern. Der Artikel muss sowieso noch ausgebaut werden. <br/> Das mit den Bildern versuch ich dann auch mal. Den Schritt mit dem auf meinen Rechner runterladen habe ich übersehen. Ich hab mich gewundert, wie ich das Bild aus der englischen auf die Commons kriege. Danke jedenfalls! --[[Benutzer:Franczeska|Franczeska]] 18:28, 28. Okt 2005 (CEST)<br />
::Es hat tatsächlich geklappt! Ich bin begeistert. Dabei fällt mir ein, muss man die Bilder inklusive Beschreibung auf Englisch verfassen? Mein Bildtitel ist jetzt auf Deutsch, ist mit zu spät eingefallen. --[[Benutzer:Franczeska|Franczeska]] 21:50, 28. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
: :) Gratuliere. Wie du das Bild nennst ist egal, aber du solltest die Bildbeschreibung mehrsprachig machen. Du kannst einfach auf den Commons auf das Bild gehen, dort auf editieren klicken und noch eine englische Beschreibung dazuaddieren. Weiterhin noch frohes Schaffen. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 04:11, 29. Okt 2005 (CEST)<br />
<br />
Hallo! Ich nerv dich mal wieder. Ich schreibe gerade weitere Artikel zu den Mitgliedern der Shinsengumi und habe eine Seite mit Bildern dazu. Ich sehe aber bei den ganzen Urheberrechtsbestimmungen immer noch nicht durch. Kannst du mir sagen, ob z.B. das Bild auf dieser Seite http://www.shinsengumihq.com/nagakura.htm einfach genommen werden kann (weil es so alt ist), oder ob ich da jemanden fragen muss? --[[Benutzer:Franczeska|Franczeska]] 17:35, 3. Feb 2006 (CET)<br />
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:Wenn du sicherstellen kannst, dass das Bild vor mehr als 100 Jahren aufgenommen wurde, also vor 1906, gibt es keine Probleme. Für alles weitere kann ich dich nur auf [[Wikipedia:Bildrechte]] verweisen, da ich selbst kein Experte auf dem Gebiet bin. --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 20:35, 3. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
== Silvestre de Sacy ==<br />
Kon ban wa, Mkill-san.</br><br />
Ich möchte mich gerne einmal für Deinen Einsatz bedanken. Du hattest ja auch einen anderen Artikel, den ich neu geschrieben hatte in den Review gestellt. Bei dem hatte es allerdings funktioniert. War schon 'ne etwas eigenartige Aktion dieses "Historikers" nur deswegen für contra zu stimmen, weil ein Link seiner Ansicht nach fehlte, oder? Mich beschlich da irgendwie das Gefühl, dass er eigentlich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, aber trotzdem mal einfach etwas boykottieren wollte. Naja... <br />
<br />
Du kannst mir ja mal Bescheid geben, wenn es bei Dir mal was abzustimmen gibt.</br><br />
Gruß. [[Benutzer:Christian Kotnik|Christian Kotnik]] 20:04, 1. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
:Ich fand die Aktion von Historiograph auch ein bisschen Banane. Anstatt den Link einzufügen und gut ist, nein, er veranstaltet so einen Tanz. Das es Leute gibt, die nicht so gut französisch beherrschen und deswegen nicht jeden Winkel im französischen Internet kennen scheint ihm nicht zu dämmern. Naja, Schwamm drüber. Momentan habe ich aus Zeitmangel meinen Aktionismus bei den Lesenswerten und überhaupt in der de-WP zurückgestellt, aber ich komme bestimmt mal auf dein Angebot zurück. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 23:59, 1. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
== japanische Literatur ==<br />
<br />
Hallo mkill! Ich habe beim o.a. Artikel gerade die Liste der japanischen Schriftsteller rausgeschmissen. Ich denke es reicht, wenn sie in der [[Liste japanischer Schriftsteller]] aufgeführt sind. Erst danach habe ich entdeckt, daß du sie erst vor Kurzem mühevoll eingefügt hast. Wenn du damit noch etwas vorhast werde ich den Teil gerne wieder reinbasteln. Sorry für etwaige Unannehmlichkeiten. --[[Benutzer:Sentry|Sentry]] 23:50, 5. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
:Nicht so schlimm. Wenn ich es mal brauche, greife ich auf die alte Version zurück. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 00:13, 7. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
::Okay, dann belasse ich erstmal alles beim Alten. Grüße, [[Benutzer:Sentry|Sentry]] 15:52, 7. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
==[[Benutzer:Franczeska/Japanische Kunst]]==<br />
Hi, ich hab es endlich geschafft, vorläufig erstmal die ersten drei Kunst-Abchnitte zu machen. Allerdings weiß ich nicht, ob der text gut genug gegliedert ist. Es ist vielleicht ein bisschen durcheinander. Könntest du dir das mal ansehen und mir sagen, was du von den Texten, hälst? --[[Benutzer:Franczeska|Franczeska]] 10:53, 8 November 2005 (CET)<br />
<br />
:Sehr gut. Besser als was manche Leute in meinem Studiengang verzapfen. Kleinigkeiten zu Fakten:<br />
*Den chinesischen Kaiser schreibt man in modernen Pinyin (der heutigen Umschrift) Qin Shi Huang Di, wahrscheinlich war das X schon in dem Buch falsch, wo du die Info her hast. Wie der Kaiser damals wirklich hieß weiß man natürlich nicht, da keiner weiß wie das Zeichen damals ausgesprochen wurde.<br />
*Dass die Japaner in Korea eine Kolonie hatten ([[Mimana]] bzw. Gaya auf koreanisch) liest man in allen älteren Geschichtsbüchern. Wie das Verhältnis Yamato-Mimana wirklich war ist unbekannt. <br />
Übersetzung<br />
*Haji ware würde ich mit Haji-Keramik ins Deutsche übersetzen, das deutsche Wort "Ware" hat nicht die Bedeutung "Keramik-Stilrichtung"<br />
Layout<br />
*Bei Links brauchst du keine Leerzeichen vor und hinter die Pipe | setzen.<br />
*Schreibe Wörter lieber aus, auch wenn Abkürzungen in Texten auf Papier üblich sind. Die Wikipedia hat auch Platz für ein paar byte mehr, und das Schriftbild sieht besser aus.<br />
*Das <nowiki><br></nowiki>-Tag wird in der Wikipedia nicht gern gesehen, auch wenn es funktioniert. Mach besser einen Absatz, in dem du eine leere Zeile in den Text einfügst.<br />
<br />
So weit von mir, ich hoffe du kommst dazu, noch den Rest zu machen, es hat mir bis hierher schon gut gefallen! -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 23:54, 10. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
::Hi! Recht herzlichen Dank für das Lob! :) Danke für die Anmerkungen, nach den Links zu Namen etc. habe ich nicht geschaut, das muss ich alles noch machen. Das Buch, aus dem ich die meisten Infos habe ist schon etwas älter, das stimmt. ich habe jetzt aber noch ein neueres ergattern können, vielleicht steht es da noch etwas konkreter drin. Danke für die Tipps. Ich habe einfach das, was ich in der Wikipedia gesehen habe, kopiert. Ich werde daran denken die Sachen nicht mehr zu benutzen.<br />
Bist du Japanologie-Student? Dann würde ich dich nämlich noch mit ein paar Fragen dazu löchern wollen, da ich momentan überlege, welche Studienrichtung ich nehmen soll. --[[Benutzer:Franczeska|Franczeska]] 10:26, 11 November 2005 (CET)<br />
<br />
Mein Studiengang nennt sich Asienwissenschaft, ist aber sowas ähnliches. Ich denke mal ich kann dir da weiterhelfen, melde dich unter mkill at gmx Punkt net. -- [[Benutzer:Mkill|mkill]] - [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mkill&action=edit&section=new ノート] 17:00, 11 November 2005 (CET)<br />
<br />
== Halhin Gol ==<br />
<br />
Du schlägst unter [[Japanisch-Russischer Grenzkonflikt]] einen eigenen Eintrag zur Schlacht am Halhin Gol vor. Ich habe vor Kurzem die Schreibweise Khalkhin Gol in diesem Artikel gesehen und den Artikel zum russischen General [[Schukow]] entprechend geändert. Da du Japanisch und Chinesisch kannst, kennst du vielleicht jemanden, der die Ortsnamen in der Gegend korrekt romanisieren kann. Mich würde auch interessieren, wie der Ort ノモンハン heute in der dort gesprochenen Sprache heißt. Warum bennenen die Japaner die Schlacht nach diesem Ort und alle anderen nach dem Fluss? Ist vielleicht nicht dein Spezialgebiet, aber vielleicht kennst du jemanden, der jemanden kennt ...<br />
<br />
Jedenfalls schon mal どうもありがとうございます。<br />
<br />
:Tja... Also. Chalchyn Gol ist der mongolische Name des Flusses, benannt nach dem Mongolischen Stamm der [[Chalcha]]. Gol heißt Fluß. Da mongolisch in [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischer Schrift]] geschrieben wird, gibt es Probleme mit der Umschrift, genau genommen mit den Buchstaben "х" (gesprochen "ch" wie in Bach) und "ы" (gesprochen ähnlich "ij"). Im *englischen* ist die Umschrift "Kh" für "х" korrekt, im deutschen nicht. "y" schreibt man für "ы". Allerdings kann ich dir nicht sagen, wie nah die kyrillische Umschrift am mongolischen dran ist, und ob "Halhin gol" nicht doch besser ist. Die Russen kennen nämlich kein "h" und schreiben daher "h" alle Fremdwörtern als "x". "Khalkhin Gol" ist in deutschsprachigen Texten jedenfalls schlecht, weil die eigentliche Aussprache in der Transkription Mongolisch -> Russisch -> Englisch -> Deutsch irgendwo verloren geht.<br />
<br />
:Was Nomohan angeht: Da das Dorf sonst wohl eher unbedeutend ist, würde ich "Zwischenfall von Nomohan" oder "Nomohan-Zwischenfall" als Übersetzung des Japanischen Begrifft stehenlassen und gut ist. <br />
<br />
:Warum die Russen die Schlacht nach dem Fluß benennen und die Japaner nach dem Dorf ist wohl historischer Zufall ohne besondere Bedeutung. HTH -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 00:25, 17. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
::[http://googlefight.com/index.php?lang=en_GB&word1=Nomohan&word2=Nomonhan], liegt der Ort nicht außerdem in der heutigen äußeren Mongolei und lag damals in Mandschukuo (oder gar Měngjiāng)? Sollte dann nicht die Chalcha-Schrift und eventuelle in der VR übliche Romanisierungen zugrundegelegt werden statt der kyrillischen Schrift der äußeren Mongolei? –&nbsp;[[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 18:44, 26. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
:::Mhh. Ich stelle das ganze mal unter [[Diskussion:Japanisch-Russischer Grenzkonflikt]], vielleicht kann da jemand weiterhelfen. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 19:14, 26. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
== 美國 vs. 米国 ==<br />
<br />
Du scheinst dich ja für japanische Ländernamen zu interessieren. Weißt du zufällig, ob die USA früher auch in Japan 美國 hießen und erst in der Zeit des japanischen Expansionismus aus politischen Gründen in 米國 (米国) umbenannt wurden? Ist das eine "Urban Legend"? Über Google hab ich nichts dazu gefunden, ich kann allerdings auch kein Japanisch und Chinesisch. –&nbsp;[[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 18:53, 26. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
:Während der Meiji-Zeit gab es keine festgelegte Kanji-Schreibung. Mhh, wenn das wirklich wichtig ist, könnte man mal in alte Schriften aus der Zeit ([[Vertrag von Kanagawa]] etc.) schauen, wie Amerika damals bezeichnet wurde. <br />
<br />
:Das Kanjigen (ein Wörterbuch) liefert die alte Schreibweise 美利堅合衆国 ''mirikei gasshūkoku'', abgekürzt 美国 als eine Schreibweise von Amerika. Leider steht da nicht wie üblich diese Schreibweise war, wann sie benutzt wurde und warum sie geändert wurde. Grundsätzlich würde ich das nicht überbewerten: 美 ''mi'' oder 米 ''bei'' hat mehr mit der Phonetik zu tun als mit der Frage, ob Amerika nun "schönes Land" oder "Reisland" heißt.<br />
<br />
::Vielen Dank für die schnelle Antwort! Wichtig ist's übrigens gar nicht. –&nbsp;[[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]]<br />
<br />
Wie kann ich helfen? Ich kann japanisch (Muttersprache). :-) Gruss [[Benutzer:Wikilanu|Wikilanu]] 06:15, 3. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
==[[1 E10 m²]]==<br />
Kannst du mir mal bitte erklären, was das sein soll ''1 E10 m²'' --[[Benutzer:Schlurcher|Schlurcher]] <small> [[Benutzer Diskussion:Schlurcher|???]] </small> 20:24, 26. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
:Kuckst du [[:en:1 E10 m²]] -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 20:25, 26. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
::Danke --[[Benutzer:Schlurcher|Schlurcher]] <small> [[Benutzer Diskussion:Schlurcher|???]] </small> 20:32, 26. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
== [[:Kategorie:Japan]] ==<br />
<br />
Moin! Ich habe da einiges umgestellt, habe aber dann beim Ändern der Kategorienbaum-Seite mittendrin aufgegeben. So richtig sinnvoll finde ich eine manuell gepflegte Liste dazu auch nicht wirklich. Vielleicht magst du ja nochmal nachgucken? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 00:38, 9. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
:Nicht so tragisch. Solange die Kategorien verzeichnet sind ist es nicht so schlimm, wenn die Struktur des Baums nicht 100% der tatsächlichen Anordnung der Kategorien entspricht. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 00:46, 9. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
== interwiki bei [[Shinigami]] ==<br />
<br />
Bitte sieh die mal [[Shinigami]] an. Auf en: ist als interwiki [[:ja:&#27515;&#31070;]] angegeben. Ich bin etwas verwirrt, weil dort wiederum auf [[:en:Death (personification)]] verwiesen wird. Kann der Link zu ja: verwendet werden, oder handelt es sich doch um etwas anderes? Gruß --[[Benutzer:Lyzzy|Lyzzy]] 00:06, 12. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
:"Shinigami" ist tatsächlich die japanische Übersetzung von "Sensenmann", wobei allerdings der japanische Begriff viel allgeminer ist und jede Art von Totengott, also auch [[Anubis]], [[Odin]], [[Thanatos]] usw. umfaßt. <br />
:Der Sensenmann ist dabei "westliches" Konzept, das zwar in Anime und Manga aufgegriffen wird, unterscheidet sich aber nicht genügend vom westlichen Sensenmann, dass man deswegen einen eigenen Artikel aufmachen müßte. <br />
:Manchmal ist es sinnvoll, zwei Artikel zu haben, wo im Japanischen einer steht. [[Heiße Quelle]] und [[Onsen]] ist so ein Beispiel. Der erste beschreibt physikalische / geothermische Prozesse, der zweite beschäftigt sich mit der japanischen Badekultur. Im Japanischen fällt beides unter 温泉 ''onsen''. <br />
:Der Artikel [[Shinigami]] ist dagegen meiner Meinung nach überflüssig, und sollte bei [[Sensenmann]] als Absatz eingebaut werden, unter "der Sensenmann in Anime und Manga". Dort kann man auch erwähnen, dass der Sensenmann im japanischen Shinigami heißt. Shinigami sollte ein redirect auf Sensenmann sein. Korrekter wäre ein redirect auf [[Totengott]], aber einen solchen Artikel gibts leider nicht. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 21:34, 12. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
::Den roten Link konntest du wohl nicht so stehen lassen, find ich klasse. Kannst du Shinigami dort noch erwähnen? --[[Benutzer:Lyzzy|Lyzzy]] 19:35, 13. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
Nein. Ich lehne Anime-Fancruft ab :) -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 00:12, 14. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
== [[Provinzen Japans]] ==<br />
<br />
Hi, im Prinzip hast du Recht und ich hatte es daraufhin schon gefixt, dann merkte ich, dass in der Vorlage <br />
<nowiki>{{Navigationsleiste:Japanische Provinz}}</nowiki> die in der Wikipedia sonst eher übliche Schreibung "XYZ (Provinz)" genutzt wird, also müsste man sich auf eines einigen wobei die letztere Variante eindeutig die üblichere bei mehreren Wortbedeutungen ist. Gruss [[Benutzer:Andy king50|Andreas König]] 23:10, 22. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
== Tatami ==<br />
<br />
Ich hab den Abschnitt im [[Tatami]] Artikel über die genauen Tatamigrößen der unterschiedlichen Regionen mehr schlecht als recht aus der japanischen Wikipedia übernommen http://ja.wikipedia.org/wiki/%E7%95%B3#.E5.AF.B8.E6.B3.95 , wär nett wenn du das mal anschauen könntest, mein japanisch beschränkt sich leider eher auf Bruchstücke -- [[Benutzer:Gorgo|Gorgo]] 00:41, 30. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
:Ein dicker Fehler ist drin, mit 中国 ist nicht China, sondern die Region [[Chūgoku]] gemeint. Außerdem kann man noch ein bisschen ergänzen. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 21:53, 30. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
== Shintō - Jinja, Miya, Yashiro, etc.? ==<br />
<br />
Moin! Ich fragte mich gerade, ob es überhaupt sinnvoll ist, in der [[:Kategorie:Shintō-Schrein]] alle Lemmata auf "-Schrein" enden zu lassen. Sollte man da nicht näher spezifizieren? Die meisten aufgeführten Schreine sind mE "Jinja", aber gibt es da nicht noch weitere Nuancen, die in Betracht kommen? Unser eigener Artikel [[Schrein]] ist ziemlich dürftig, auf [[:en:Jinja (Shinto)]] wird Schrein einfach mit Jinja gleichgesetzt, vgl. aber [http://web.archive.org/web/20040411195702/http://ccbs.ntu.edu.tw/FULLTEXT/JR-EPT/meteve.htm] in Bezug auf die Problematik solch vereinfachender Terminologie. Meinst du, wir finden hier auf der de.WP einen allgemein befriedigenden Weg, die unterschiedlichen Schreine des Shintō durch unterschiedliche Suffixe zu kennzeichnen? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 17:05, 5. Jan 2006 (CET)<br />
:Nur so als Vergleich: Es wäre bestimmt auch seltsam, wenn Japaner die ganzen europäischen Kirchengebäude, Tempel, Kathedralen, Sakristeien, Kapellen und Basiliken mit einem einzigen Begriff zusammenfassen würden. Oder? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 17:08, 5. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Mhh, also wenn ich ehrlich sein soll, würde mich das nicht stören, wenn die Japaner das alles unter "Kirche" zusammenfassen... Ich halte das alles für wenig Problematisch. "Schrein" hat sich als Konvention etabliert, es ist quasi eine zusätzliche Bedeutung des Wortes, im Sinne von "religiöse Stätte des Shinto". Ich sehe daher kein Problem darin, sämliche Jinja, Jingu, Miya etc. in der Wikipedia mit dem Lemma "XY-Schrein" aufzuführen. Im Artikel selbst kann man dann den originalen japanischen Namen aufführen, und dort kann man dann erfahren, zu welcher "Klasse" von Schrein er gehört.<br />
<br />
Was allerdings dringend ansteht, ist ein eigener Artikel [[Shintoschrein]], also Übersetzung von [[:en:Jinja (Shinto)]] und Ausbau des ganzen. In diesem Artikel sollten dann die Unterschiede der einzelnen Klassifizierungen von Schrein aufgeführt werden (mit denen ich mich aber leider nicht sehr gut auskenne). Der bisherige Artikel [[Schrein]] ist jedenfalls eher ein Ärgernis. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 17:21, 5. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Das mit den Suffixen ist mir nur so in den Sinn gekommen, weil wir oft die japanischen Suffixe übernehmen (z.B. -jō [[:Kategorie:Burg in Japan]] oder -san [[:Kategorie:Berg in Japan]], wo die Suffixe noch viel weniger bedeutungstragend sind als bei den verschiedenen Schrein-Arten). Sowohl in Lemma als auch in Inhalt sollten diese Bedeutungsunterschiede irgendwie vorkommen, finde ich. <br />
<br />
:Was den Artikel [[Schrein]] angeht: Ja, das ist mies. Auch mein Brockhaus weiß dazu nicht allzuviel mehr und beschränkt sich im religiösen Kontext auf Shintō (wobei dort auch nicht differenziert wird), obwohl gerade im Religiösen das Wort nicht nur für die Shintō-Stätten benutzt wurde, vgl. auch [[:en:Shrine]]. Wollemer irgendwo mal ne Baustelle aufmachen? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 17:30, 5. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Baustelle soeben auf [[Shintō-Schrein]] eröffnet, see you there! -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 17:41, 5. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Was die Suffix-Lemmata angeht: Am Anfang war ich noch dafür, aber mittlerweile bin ich zur Einsicht gekommen, dass das für Nicht-Japanisch-Sprechende umständlich und verwirrend ist. Wo man es als Wortbestandteil empfindet, etwa [[Kinkaku-ji]], kann es von mir aus stehen bleiben, solange nicht jemand "Kinkakuji-Tempel" draus macht (schauder). Nur Wenn eine prägnante deutsche Bezeichnung existiert sollte man die verwenden. Daher bin ich für [[Burg Himeji]], [[Präfektur Aichi]] (statt Aichi-ken), ich könnte mich sogar mit [[Fuji (Berg)]] anfreunden und [[Shiba-Hund]]. Mal sehen. Noch bin ich nicht überzeugt oder motiviert genug, zu versuchen, das als Richtlinie durchzudrücken. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 17:46, 5. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== Daimyat Satsuma ==<br />
<br />
Hi, ich halte die Verschiebung für falsch. Der deutsche Artikel befasst sich im Gegensatz zum fälschlicherweise verlinkten englischen Interwikilink nicht mit dem Han, sondern der Familie/dem Clan! [[Benutzer:Andy king50|Andreas König]] 23:49, 5. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Naja, strenggenommen befaßt sich der Artikel mit der Entstehungsgeschichte des Karate auf Okinawa, und die Shimazu müssen als Unterdrücker herhalten. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 23:54, 5. Jan 2006 (CET)<br />
::so geht es denke ich. [[Benutzer:Andy king50|Andreas König]]<br />
<br />
Mit der Aktion wollte ich erstmal den ersten Schritt machen, und die Artikel zum Thema Clan ([[Shimazu]]) und Lehen ([[Daimyat Satsuma]]) trennen. Jetzt geht es darum, aus beidem gute Artikel zu machen. Aber das wird schon. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 00:06, 6. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== [[Wikipedia:Bilderangebote]] ==<br />
<br />
Hi Mkill, auf o.g. Seite stehen noch immer deine Japan-Angebote. Was hälst du davon, sie in eine Kategorie auf den [[Wikipedia:Commons|Commons]] zu uppen, damit man einen Überblick hat, was so dabei ist. Überarbeitungsmaßnahmen können dann ja immernoch getroffen werden. Ist nur so eine Idee, den Eintrag von der Seite zu bekommen ;) --[[Benutzer:Flominator|Flominator]] 16:14, 6. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Ok, sorry, ich wollte es schon vor einer Weile selbst entfernen. Lösch es bitte. Ich hoffe, ich kann mich demnächst mal dazu aufraffen, eine ganze Reihe von Bildern hochzuladen, dann melde ich mich wieder. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 16:20, 6. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== Saiden ==<br />
<br />
Wird der [http://eos.kokugakuin.ac.jp/modules/xwords/entry.php?entryID=263 hier] beschriebene Begriff ''saiden'' so geschrieben?: 祭殿<br />
<br />
--[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 16:43, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Ich habe in meinem Wordtank 3 Begriffe gefunden, die "Saiden" gelesen werden. Einer davon ist 祭殿: "a sanctuary, a shrine" (Quelle: Shin-waei-chujiten)<br />
Nicht was wie suchen. Die anderen Begriffe bekomme ich mit meinem installierten IME nicht eingegeben... shit. <br />
<br />
Das gesuchte Wort ist eine Kombination aus Unicode-Character 658E und 田. Momentan suche ich eine Website, die mir Zeichen ausspuckt, wenn ich Unicode-Daten eingebe. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 18:54, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Gut, dass es Wikipedia gibt :), und [http://unicode.coeurlumiere.com/ http://unicode.coeurlumiere.com/]<br />
<br />
Also, der gesuchte Begriff ist 斎田, gelesen ''iwaida'' oder ''saiden''. Scheint aber ein Fachbegriff oder ein veraltetes Wort zu sein, und das Kanji ist auch nicht gerade Standardvokabular. Immerhin sagt die Definition im Daijirin genau das gesuchte, nämlich Reisfeld, auf dem Reis für religiöse Opfer angebaut wird. In einer zweiten, ähnlichen Definition wird auch das Daijōsai erwähnt.<br />
<br />
Der dritte, ''saiden'' gelesene Begriff ist 祭田. Wenn ich das japanische richtig verstanden habe, ist das ein Feld, mit dessen Einnahmen religiöse Feste bezahlt werden. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 19:06, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Hm, dann nehme ich an, daß das [[:ja:画像:KamigamoJinjya Saiden.jpg|hier]] mit dem dritten Begriff bezeichnet wird... allerdings finden sich die entsprechenden Kanji nicht auf [[:ja:賀茂神社]]. Hilfe? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 19:20, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::Ich glaube hier ist das erste Saiden gemeint, "sanctuary, shrine". --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 19:28, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:PS: ich benutze zum Nachschlagen von Kanji immer [http://www.solon.org/cgi-bin/j-e/jis/dict dies hier], ist recht praktisch. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 19:23, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Nicht schlecht, auch wenn mir das Layout Kopfschmerzen bereitet. Mal sehen, was benutze ich denn... 2 verschiedene elektronische Wörterbücher, ein Kanjilexikon, mehrere Chinesisch-Wörterbücher, ein Wörterbuch für Altjapanisch usw. Mit der Zeit stapelt sich das Zeug ;) --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 19:28, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Okay, danke für die Hilfe. Nur: Ich bin immer noch nicht schlauer. Falls wirklich 祭殿, "sanctuary, shrine" für das im Bild angezeigte gemeint ist, inwiefern ist dann das jetzt irgendetwas spezielles für unsere Shinto-Schrein-Baustelle? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 20:10, 7. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Wenn man 祭殿 nach den Kanji wörtlich übersetzt, heißt es Gebets-Halle, also ein geweihtes Gebäude, in dem Rituale vollzogen werden. Und das ist ja auch das, was auf dem Bild zu sehen ist (das es sich um einen geweihten Bereich handelt, kann man am [[Shimenawa]] erkennen, dass quer über den Eingang gehängt ist). Im Schrein-Artikel müßte man es also in eine Liste von Teilbereichen des Tempels aufnehmen. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 02:31, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Hm, und ich dachte, 拝殿 wäre die Gebetshalle.... Maaaaaann, das ist ein Wespennest von Begrifflichkeiten. Aber gut, daß es mal aufgemacht wurde. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 02:38, 8. Jan 2006 (CET)<br />
::Nur um mich mal der Vollständigkeit halber auch einzumischen. [http://bibiko.de/wadoku/] spricht bei 拝殿 ''haiden'' doch eindeutig von einer Gebetshalle, und [http://www.csse.monash.edu.au/~jwb/wwwjdic.html] auch. 祭殿 ''seiden'' ist eher das Heiligtum ansich. Etwas diffiziel aber unterschiedlich. --[[Benutzer:Christian Günther|christian g]] 02:45, 8. Jan 2006 (CET)<br />
:::Kapier ich nicht. Wenn du da den Unterschied wirklich schnallst, dann bau das mal bitte im Artikel [[Shintō-Schrein]] ein. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 02:55, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Tjaa... 拝殿 ''haiden'' heißt auch Gebetshalle, aber den Unterschied kann ich dir auch nicht aus dem Stegreif sagen, ich bin leider kein Shintō-Experte... Ich kann leider nur ins Wörterbuch schauen. Du könntest aber mal eine Liste von zu klärenden Begriffen erstellen, und ich schicke die dann mal an eine Japanologen-Mailingliste. Dort sollten sich entsprechende Experten finden. <br />
<br />
Was vielleicht den Unterschied 祭殿 - 拝殿 erklärt ist ein Blick auf das erste Kanji:<br />
<br />
#祭る ''matsuru'': [1] als Gottheit verehren; anbeten [2] (etwas) in einem Schrein verehren<br />
#拝む ''ogamu'': [1] anbeten; beten; verehren. [2] verehrend betrachten; andächtig betrachten.<br />
<br />
Vielleicht war meine Übersetzung "Gebetshalle" für 祭殿 etwas ungünstig. Besser ist wohl das, was www.wadoku.de liefert, nämlich "Heiligtum". Noch wortgetreuer ist "Heilige Halle". Sprich, es handelt sich tatsächlich um einen geweihten Bereich, wo sich ein Schrein mit einem Kami befindet. Im Heiligtum wird natürlich auch gebetet, es darf nur nicht jeder einfach so rein, im Normalfall nur die Mönche.<br />
<br />
拝殿 ist dagegen laut Shin-Waei-Wörterbuch "the worshipper's hall (in front of a Shinto shrine)". Also kein heiliger Bereich, sondern nur ein davor errichtetes Gebäude, in dem Laien ihre Gebete verrichten können. <br />
<br />
Nochwas ganz anderes:<br />
<br />
Mir ist gerade aufgefallen, dass wir gewisse Inkonsistenzen bei Groß- und Kleinschreibung haben, und zwar beim zweiten Teil von japanischen Begriffen. Bei [[Ise-jingū]] ist das jingū kleingeschrieben, bei [[Izumo-Taisha]] das Taisha groß. Einen wirklichen Grund gibt es dafür aber eigentlich nicht. Sowohl für das eine, als auch für das andere könnte man Argumente finden. <br />
<br />
Wenn man den zweiten Teil groß schreibt, Behandelt man es wie ein zusammengesetztes Wort, das nach der neuen Rechtschreibung zur besseren Unterscheidung mit Bindestrich gekoppelt ist. <br />
<br />
Schreibt man den zweiten Teil klein, wirkt es so, als wäre der Bindestrich nur dazu da, Bedeutungseinheiten im japanischen Wort abzutrennen. Das scheint besonders bei der kurzen Silbe -ji üblich zu sein. <br />
<br />
Wie könnte man das einheitlich regeln? -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 03:00, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Ich habe mir schon gedacht, daß deine letzte Frage auftauchen würde. Klar, wir könnten auch das "-Taisha"-Suffix klein machen. Kam mir nur bei gerade ''diesem'' Suffix etwas merkwürdig vor (weil es eben doch "Groß" bedeutet (oder doch nur "groß"?)). Da ich mir auch nicht darüber im klaren bin, inwiefern solche Zusätze jeweils tatsächlich den deutschen Suffixen entsprechen, habe ich da aus dem Bauch heraus gruppiert und geschrieben. Leute mit mehr Ahnung können's selbstverfreilich ändern.<br />
:Ansonsten: Ja, die Liste mit zu klärenden Begriffen mache ich. Japanologen über Mailingliste fragen klingt auch besser, als wenn ich mir jetzt mehrere Kilo Fachliteratur dazu besorge. Obwohl... --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 03:11, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Fachliteratur kann nicht schaden... Solange es nicht eines dieser Machwerke aus der Esoterik-Ecke ist, da rollts einem echt die Fußnägel hoch! -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 03:23, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Das Problem dabei ist: Bei so großen Themenkomplexen hört das Lesen dann nie auf... Egal, die Ablage für Begriffe is nu [[Benutzer:Asthma/ablage/Shintō|hier]] --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 03:42, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Was besonders schnafte wäre: Gut getimetes Review, und das dann in der Mailingliste verlinken. Gewünschter Effekt: Substantielle Aufwertung des Artikels. Eventueller Nebeneffekt: Werbung für die Wikipedia. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 23:45, 9. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Für einen Review von [[Shintō-Schrein]] ist es noch zu früh, es ist ja noch nichtmal der englische Artikel komplett übersetzt, vom japanischen ganz zu schweigen. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 02:47, 10. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::Jo, aber das mit der Übersetzung wird sich hinziehen. Ich übersetze generell nur das, was ich auch durch mind. zwei andere Quellen in etwa gleich auffinde. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 03:22, 10. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:::Das kann auf jeden Fall nicht schaden. Ich bin da etwas blauäugiger, aber nachdem ich mich jetzt einige Semester lang mit Japan rumschlage kann ich so ungefähr einschätzen was stimmig ist und was in die Tonne gehört ;) -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 03:25, 10. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
Apropos Groß- und Kleinschreibung: Wie ist das mit japanischen Nomen? Die werden bisher relativ lax hier in der de.WP gehandhabt, manchmal schreibt man sie groß, manchmal klein. Gibt es da eine Norm, an die sich zu halten am vernünftigsten ist? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 11:57, 12. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Wenn du es in einem deutschen Satz als Nomen verwendest ist es ein Nomen und wird groß geschrieben. "Die Samurai waren ..." Wenn du nur die Lesung angibst, was weiß ich, Beispiel ([[Japanische Sprache|jap.]] 例え ''tatoe'') würde ich es kleinschreiben, weil du ja nur eine Umschrift angibst und im japanischen nunmal nicht groß- oder kleingeschrieben wird. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 22:42, 12. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::Aight, das ist sinnvoll. Werde ich so machen. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 03:18, 13. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
==Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union==<br />
<br />
Hi Mkill,<br />
<br />
eine ähnliche Befürchtung hatt auch [[Benutzer:Mghamburg]] geäußert. Hier auf meiner Diskussionsseite kannst du meine Argumente nachlesen: [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Oktay78#Beitrittsverhandlungen_der_T.C3.BCrkei_mit_der_Europ.C3.A4ischen_Union]. Letztendlich ist die Gefahr von Vandalismus eher gering einzuschätzen. Ich habe auch die andere Kritik in den Artikel einfliessen lassen. Vielleicht überdenkst du dein Votum nocheinmal :-).<br />
<br />
Danke und Gruß<br />
<br />
--[[Benutzer:Oktay78|Oktay78]] 19:14, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Es geht mir nicht um Vandalismus, diese Gefahr gibts bei fast allen Artikeln. Es geht mir darum, dass der Artikel regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Es muss sichergestellt werden, dass sich regelmäßig Autoren finden, die die neuesten Entwicklungen zum Beitrittsprozess in den Artikel einarbeiten, und dafür gibt es keine Garantie. Wikipedia steht nicht unter Zeitdruck, deswegen bin ich einfach dafür, den Artikel in vier, fünf Jahren nochmal zur Wahl vorzuschlagen. Bisher könnte man ihn höchstens "work in progress, aber auf dem richtigen Weg" nennen. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 21:00, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
==[[-ismus]]==<br />
Hallo Mkill, hast Du vielleicht eine Ahnung, was mit dem ismus-Artikel passiert ist? Ich stoße nur auf rote Links. Eigentlich habe ich ihn auf meiner Beobachtungsliste und müsste doch gemerkt haben, wenn ein Löschantrag gestellt worden ist. Gruß Hati -[[Benutzer:Hati|Hati]] 21:34, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Ich erinner mich dunkel an einen Löschantrag, lang ists her... k.A. was passiert ist. Ich bin allerdings kein Admin und kann daher nicht mehr sagen. Admins findest du auf [[Wikipedia:Administratoren]]. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 21:41, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::Danke für den Hinweis. Bei meiner Recherche bin ich auf Deinen Link gestoßen. Habs jetzt gefunden. Ist im Schwarzen Loch des DDR-URV verschwunden - innerhalb eines Tages. Kann mich nicht erinnern, dass in der DDR Lexikas gekauft hätte. ;-) -[[Benutzer:Hati|Hati]] 22:14, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:::Viel Spaß beim Rekonstruieren! -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 22:15, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::::Du wirst da doch nicht Erfahrung haben? -[[Benutzer:Hati|Hati]] 22:16, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:::::Zum Glück nicht... Nein, ich wollte einfach positive Stimmung verbreiten. Ist wohl mißglückt ;) -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 22:19, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::::::Nee - ist geglückt! Klang ich wirklich schn so deprimiert? Danke für die Anteilnahme. :-) -[[Benutzer:Hati|Hati]] 22:24, 8. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== "Authentischer discordianischer Sedisvakantist" ==<br />
<br />
Moin Mkill,<br />
Du hast Dich gerade in der plattdeutschen Wikipedia eingetragen, und da wollte ich einfach mal hallo sagen. Ich habe mich auch gefragt, was Dich dazu bewogen hat, Dich auf nds als Benutzer zu registrieren, wo Du doch diese Sprache gar nicht sprichst?<br />
<br />
Dann bin ich auf Deiner deutschen Benutzerseite über den "Authentischen discordianischen Sedisvakantist" gestolpert, habe erst mal die Links dazu verfolgt und bekomme nun den Diskordianismus einerseits und den katholischen Sedisvakantismus andererseits nicht zusammen und fange an, mich für eine Erklärung zu interessieren. Kannst Du mir da weiterhelfen? <br />
<br />
Herzliche Grüße,<br />
<br />
[[Benutzer:HeikoEvermann|HeikoEvermann]] 01:06, 9. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Nun, sprechen tu ich die Sprache nicht, aber als deutscher Muttersprachler versteht man schon, was da steht, besser als zum Beispiel [[Baskisch]]. Die Accounts in anderen Wikipedias benutze ich vor allem, um Interwikilinks anzulegen und zu korrigieren. Das mache ich ungern per IP, denn wenn ich einen Benutzernamen habe kann man leichter Dinge nachfragen und es können sich auch Leute bei mir melden, wenn sie Einsprüche und Fragen haben (so wie du gerade :) ). Und was ein "Authentischer discordianischer Sedisvakantist" ist... das mußt du schon selbst rausfinden, aber Danke der NachFrNaOgReD. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 01:12, 9. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
==[[Yoshida Shoin]]==<br />
<br />
Hallo, da ich bemerkt habe, dass du die Artikel [[Iwakura-Mission]], [[Satsuma-Rebellion]] und [[Ōkubo Toshimichi]] kompetent korrigiert hast, wollte ich dich bitten mal ein Auge auf [[Yoshida Shoin]] zu werfen, da du im Gegensatz zu mir japanisch übersetzen kannst. Ich habe bemerkt, das es schwierig ist ohne diese Sprachkenntnisse korrekte Informationen über [[Yoshida Shoin]] zu bekommen. --[[Benutzer:kl833x9|kl833x9]] 15:52, 15. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:So viel war am Artikel nicht zu machen. Einigermaßen vollständig ist er. Das ''uchi-harai-rei'' mußte in ordentliches Deutsch übersetzt werden. Eine reine Formsache war die Verlinkung: Begriffe sollten in einem Artikel nur beim ersten Auftauchen verlinkt sein, maximal vielleicht noch ein zweites Mal wenn der Artikel sehr lang ist. Jahreszahlen waren auch zu viele verlinkt. Ansonsten war er soweit in Ordnung. Ich hätte mir damals Notizen machen sollen, als ich in Hagi im Shoin-Schrein war, dann könnte ich vielleicht noch ein paar Sachen ergänzen :( -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 17:27, 15. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== Neue Unterkategorie für [[:Kategorie:Japanische Geschichte]] ==<br />
<br />
Die Kategorie könnte mal etwas entlastet werden, indem man für die in [[Periodisierung der japanischen Geschichte]] aufgeführten Perioden eine Unterkategorie anlegt. Nur: Welches Lemma? "Japanische Ära"? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 14:45, 20. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Mit der Unterteilung der Kategorie:Japanische Geschichte wollte ich warten, bis die 200 Artikel erreicht sind und sich das ganze auf zwei Seiten aufteilt. Dann wäre ich dafür, eine Unterteilung ähnlich wie in der englischen Wikipedia zu unternehmen, nach "Feudales Japan", "Modernes Japan" etc. Was die Kategorie:Japanische Ära angeht, da würde ich eher Artikel zu den einzelnen Jahresdevisen erwarten (s. [[Japanische Zeitrechnung]] und [[:en:Category:Japanese eras]]), also taiho, genroku und wie sie alle heißen. <br />
:Von mir aus kannst du mit der Unterteilung aber jetzt schon anfangen, nach dem sei-mutig-Prinzip. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 17:23, 20. Jan 2006 (CET)<br />
::Nä, das klingt schon alles vernünftig so, wie du das sagst. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 19:02, 20. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== Firefox und Unicode-Zeichen ==<br />
<br />
Hallo, da ich gerade in einer Diskussion gelesen, dass Du Firefox/Linux benutzt und Unicode-Zeichen zufriedenstellend darstellst farge ich mal Dich: Ich bin mal wieder von Windows zu Linux oszilliert und bei mir klappt das eben nicht mit Firefox, der stellt Kästen mit dem Code dar, statt den Zeichen. Ich habe jetzt auch den gleichen Font (Bitstream Vera) eingestellt wie bei Opera, der die Zeichen korrekt darstellt, das hat aber irgendwie nicht geklappt. :-( Hast Du zufällig eine Idee, was ich noch an meinem FF verstellen muss, damit er die Zeichen korrekt darstellt? -- [[Benutzer:Dishayloo|Dishayloo]] 13:00, 21. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Mhh, das ist jetzt sicherlich nicht sonderlich hilfreich, aber nachdem ich bei meiner Distribution so ziemlich jeden Schriftsatz installiert hatte, der bei Suse-Linux dabei war, klappts jetzt. Eingestellt habe ich eigentlich nichts... --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 13:42, 21. Jan 2006 (CET)<br />
::Hmm, ich habe noch die Microsoft-Truetype-Fonts installiert, auch damit komme ich nicht weiter. Ich fürchte die Fonts unterstützen das schon, aber aus irgendeinem Grund mein Firefox nicht. Ich werde weiter forschen, danke aber erstmal. -- [[Benutzer:Dishayloo|Dishayloo]] 14:36, 21. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== [[Sempai]] ==<br />
<br />
Das ist doch alles Fan-Gefasel, analog zu [[Kami-sama]], oder? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 13:27, 23. Jan 2006 (CET)<br />
:Siehe auch [[Sifu]], [[Shiai]] --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 13:32, 23. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
*Sempai ist in der Tat falsch, das ist ein allgemeiner Begriff den man in der Schule, in der Firma und in jedem beliebigen Sportverein verwendet, ''auch'' im Kampfsport, aber eben nicht nur. Für [[Kohai]] gilt genau das gleiche. Das muss eigentlich schon lange mal neu geschrieben werden, ich bin nur nie dazu gekommen.<br />
*Shiai ist korrekt, mit der kleinen Einschränkung dass das Schriftzeichen 試 zwar tatsächlich die Bedeutung ''Versuch'' hat, aber nicht in diesem Kontext. Bei Shiai kommt die zweite Bedeutung zum Tragen, nämlich ''Prüfung''. Das ist aber nicht so wichtig.<br />
*Zu Sifu kann ich leider nichts sagen, da ich nicht viel von Kung Fu verstehe. [[:en:Sifu]] scheint auf den ersten Blick der bessere Artikel, aber immerhin steht da nichts, was dem deutschen widerspricht. Im Satz ''Die genaue Schreibweise der einzelnen Titel ist auf die jeweilige Kampfkunst bezogen unterschiedlich'' muss man auf jeden Fall ''Kampfkunst'' durch ''Dialekt, Umschrift und persönliche Vorlieben'' ersetzen. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 18:50, 23. Jan 2006 (CET)<br />
:Danke für die fundierten Antworten. Ich gebe allen damit als unzureichend befundenen Artikeln noch ein paar Wochen. --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 19:09, 23. Jan 2006 (CET)<br />
::Ich habe mal Sempai und Kohai neu geschrieben. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 19:59, 23. Jan 2006 (CET)<br />
:::Das finde ich gewohnt cool und nobel von dir, aber der Text ist irgendwie fast identisch. Meinst, man kann die beiden Artikel irgendwo unter einem Lemma vereinen? [[Honorativsuffix (Japanisch)]] vielleicht? --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 20:22, 23. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::::[[Honorativsuffix (Japanisch)]]? Gibts nicht, nur Honorativpräfixe :) Die anderen heißen einfach Suffix. Wenn du es ganz genau haben willst von mir aus Anredesuffix. Die übrigens alle in [[Japanische Anrede]] gelistet...<br />
::::Was den Merge angeht, ich habe auch darüber nachgedacht. Ich persönlich finde es aber wichtiger, eine unkomplizierte interne Verlinkung und saubere Interwiki-Links zu haben als jetzt irgendeine Konstruktion über redirects, Sammelartikel und Verweise auf Kapitel zu basteln nur um einen Artikel einzusparen. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 20:33, 23. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== Hello ==<br />
<br />
Aren't you from Schliemann? Dann wären wir schon drei... --[[Benutzer:Sarazyn|Sarazyn]] [[Benutzer Diskussion:Sarazyn|▒☼▒]] 20:33, 27. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::Nein, bin ich nicht. --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 00:16, 28. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== [[Diskussion:Japan#Japaner]] ==<br />
<br />
Hallo, da ich dir den Ärger eingebrockt habe, siehe mal [[Benutzer_Diskussion:Tickle_me#BNs_neuestes_Werk:_Japaner|hier]] nach: Strg+F "''Es wird -wie stets- nichts relevantes davon übrig bleiben''". Das kannst du alles glauben oder nicht - falls du's glaubst, erspart es vielleicht Mühe. --[[Benutzer:Tickle me|tickle]] [[Benutzer Diskussion:Tickle me|me]] 01:08, 29. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:Nach seinen persönlichen Angriffen gegen mich ist Mr. Bar Nerb unten durch. Damit hat sich die Angelegenheit für mich mehr oder weniger erledigt, er steht ab jetzt auf <ignore>. Sollte ich ihn nochmal dabei erwischen, wie er in japan-bezogenen Artikeln rumfuhrwerkt, werde ich das reverten. Dass er keine Ahnung vom Thema hat und nur irgendeine wirre politische Agenda verfolgt, hat er ja ausreichend bewiesen. Was den Artikel [[Japaner]] angeht, muss natürlich ein sinnvoller Artikel her, allerdings ist das ganze Thema auch unter Japanologen umstritten. Teilweise zitieren da zwei Leute die gleiche Studie und belegen damit zwei gegensätzliche Theorien :( Daher wird es nicht einfach, einen guten Artikel dazu zu schreiben. --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 13:42, 29. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::"''rumfuhrwerkt''": Macht er auch bei anderer Ostasiatika, aufpassen. Ich habe davon keine Ahnung - ich kenne ihn von anderen Themen, sein Käse geht mir aber überall auf den Nerv. --[[Benutzer:Tickle me|tickle]] [[Benutzer Diskussion:Tickle me|me]] 23:09, 29. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:::Ok, sollte dir irgendein zweifelhafter Edit im Bereich Ostasien auffallen, wo du nicht weiterweißt, kannst du dich hier melden. --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 23:16, 29. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
::::Gut, aber erstmal Entwarnung, seine Schwerpunkte liegen doch woanders: Bin seine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Contributions&target=Bar_Nerb&limit=500&namespace=0 contribs ] durchgegangen und habe -''zu diesem Thema...''- als Laie nix schlimmes entdeckt; [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Namensstreit_Japanisches_Meer&diff=13147974&oldid=13068666 hier] bist du mir zuvorgekommen, [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eurasier&diff=13171137&oldid=12026460 dort] habe ich eine Kleinigkeit gelöscht und zweifelhaftes erstmal gelassen ([[Benutzer:König_Alfons_der_Viertelvorzw%C3%B6lfte|Alfons]] ist sein [[Diskussion:Eurasier|Kumpel]]). Ansonsten fehlen Quellen, wie meist. --[[Benutzer:Tickle me|tickle]] [[Benutzer Diskussion:Tickle me|me]] 02:54, 30. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
:::Das Lustige an Bar Nerb ist ja, dass er selbst auf zweimaliges deutliches "Junge, du nervst, deine Artikel sind scheiße, und rechtfertigen muss ich mich gegen dich schon gar nicht" immernoch versucht, mich irgendwie aus der Reserve zu locken. Dass der nicht kapiert, dass ich weder genug Freizeit noch genug Mitleid habe... Leute gibts... mir fällt da nichts mehr ein. Jedenfalls werde ich ihm nicht noch ein drittes Mal die Freude machen, ihm irgendeine Form der Antwort zu geben. --[[Benutzer:Mkill|Mkill]] 02:47, 31. Jan 2006 (CET)<br />
<br />
== [[Diskussion:Japan#26_Webcams_in_Japan| 26 Webcams in Japan]] ==<br />
こんにちは! 私のコレクションに見てもいいか。の私の友人ありがとう。 ^o^ [[Benutzer:Wikilanu|Wikilanu]] 05:18, 3. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
:収集を見たけど、まだ反対だ。Ich bleibe dabei, dass Links zu Webcams für den Artikel selbst wenig bringen. Man kann vielleicht einen Link einfügen, der zu einer externen Seite führt, die eine Reihe vom Webcams verlinkt, aber mehr nicht. -- [[Benutzer:Mkill|Mkill]] 11:43, 3. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
== Neuer LA Arbeiterkind ==<br />
Hallo Mkill, ich hoffe deine Wiki-Pause konntest Du produktiv nutzen. Vor zwei Wochen wurde ein LA Arbeiterkinder gestellt und zurückgezogen. Jetzt gibt es einen neuen LA. Du hattest bei dem letzten LA ein Votum.<br />
<br />
Ich schreibe gerade diejenigen an, die vor zwei Wochen für oder gegen den LA votiert haben und sich zum neuen LA noch nicht geäußert haben, da es nicht unwahrscheinlich ist, dass sie auch bei dem jetzigen LA votieren möchten.<br />
<br />
Hier ist der [[Wikipedia:Löschkandidaten/15. Januar 2006#Arbeiterkinder (zurückgezogen)|alte LA]], hier der [[Wikipedia:Löschkandidaten/2. Februar 2006#Arbeiterkind|neue LA]] und hier die inzwischen überarbeitete, aber lückenhafte Seite [[Arbeiterkind]].<br />
<br />
Lieben Gruß, -- [[Benutzer:Schwarze feder|Schwarze feder]] 23:38, 4. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
== モリス・ローゼンフェルド ==<br />
<br />
こんにちは。初めまして。[[:ja:モリス・ローゼンフェルド]]にハヌカーの歌の歌詞を書いたのですが、「ドイツ語風の翻字」の部分をイディッシュ語から正確な語源を辿って直していただけないでしょうか? [[:ja:talk:モリス・ローゼンフェルド]]にもリストがありますので、ぜひご回答をお願いします。<br />
<br />
例えば、<br />
:dertseylt < ''erzählt''<br />
:haynt / Heute < ''*Heunt, heint''<br />
:blutikayt < ''*Blutigkeit''<br />
<br />
という風にです。--[[Benutzer:Sheynhertz-Unbayg|Schön&#39;kowitz]] 06:20, 5. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
== Daimyōs und Klans ==<br />
<br />
Hi,<br />
<br />
wenn du deine RL-Streßphase hinter dir hast, könntest du dann die geschichtliche Entwicklung des japanischen Klan-Wesens zu den Daimyōs im Artikel [[Daimyō]] genauer erläutern? Mir und auch der Wikipedia fehlt da etwas der Überblick. Nur so als Lesezeichen, es kann eigentlich auch jeder andere machen, der sich damit auskennt. Gruß, --[[Benutzer:Asthma|Asthma]] 11:28, 5. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
== [[Nordchinesischer Dialekt]] ==<br />
<br />
Hallo, ich bin ein Chinese aus Peking, und ich finde dass du schon viel an der Seite [[Hochchinesisch]] und so gearbeitet. Obwohl ich keine Linguist bin, habe ich schon viele chinesischen linguistischen Bücher gelest.<br />
<br />
Meiner Meinung nach, dieses [[Nordchinesischer Dialekt]] soll im Namen [[Mandarin]] sein, weil in China, akademisch wird dieser Begriff 官話 genannt. Nordchinesisch (北方話) ist nicht so genau, weil Südwest Mandarin (in [[Sichuan]], [[Chongqing]], [[Yunnan]], [[Guizhou]] und [[Hubei]]) ist auch Mandarin, aber befindet es sich nicht im Nordchina. Auch Jin Dialekt (晉語) ist absolut ein Nordchinesisch, obwohl es 入聲 hat, aber immer mehre Linguisten sehen es nicht als Mandarin an. Auch einige Linguisten teilen Mandarin als Nordmandarin und Südmandarin (Südwest, Chu (楚語) und Jianghuai Dialekten).<br />
--[[Benutzer:Polyhedron|Polyhedron]] 01:02, 6. Feb 2006 (CET)</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hochchinesisch&diff=13423400Hochchinesisch2006-02-05T23:03:09Z<p>Polyhedron: /* Konsonanten */ ʂ statt zu ʃ</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Sprache Hochchinesisch, die veraltet auch als Mandarin bezeichnet wird. Für diesen Begriff siehe [[Mandarin]].}}<br />
<br />
{{Infobox_Sprache|<br />
Sprache=<big>Hochchinesisch</big> <br />普通话 / 普通話 – Pǔtōnghuà<br />
|Länder=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]], [[Indonesien]], [[Malaysia]]<br />
|Sprecher=867,2 Millionen <small>(Platz 1 [[Liste von Sprachen nach der Zahl ihrer Muttersprachler]])</small><br />
|Klassifikation=* [[Sino-tibetische Sprachen|Sinotibetanisch]]<br />
*: [[Chinesische_Sprache|Chinesisch]]<br />
|KSprache=Hochchinesisch<br />
|Amtssprache=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]]<br />
|ISO1=zh<br />
|ISO2B=chi<br />
|ISO2T=zho<br />
|SIL=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=cmn cmn] (alt CHN)<br />
}}<br />
'''Hochchinesisch''' ist die offiziell gesprochene Sprache in der [[Volksrepublik China]] und [[Taiwan]], und wird von über 880 Millionen Menschen auf dem [[Festlandchina|Festland]] und auf [[Taiwan]] gesprochen. Sie ist damit die meistgesprochene [[Liste von Sprachen|Sprache der Welt]]. Dies ist zu einem großen Teil das Ergebnis von Anstrengungen sowohl der Regierung auf dem Festland als auch der Regierung in Taiwan, Hochchinesisch als Standardsprache des Chinesischen durchzusetzen. Das Hochchinesische verwendet die [[chinesische Schrift]], die erst im 20. Jahrhundert von den Autoren der [[Baihua]]-Literatur (白話), der Literatur in moderner Umgangssprache, an die gesprochene Sprache neu angepasst wurde. Davor waren geschriebene Texte in [[Klassisches Chinesisch|klassischem Chinesisch]], genauer gesagt in [[Wenyan]] verfasst.<br />
<br />
Neben dem Hochchinesischen gibt es noch eine ganze Reihe andere [[chinesische Sprache]]n, von denen einige Dialekte des Hochchinesischen sind, andere sich jedoch so sehr unterscheiden, dass sie als eigenständige Sprachen gelten. Die überwiegende Mehrheit der Einwohner Chinas ist in der Lage, Hochchinesisch zumindest zu verstehen. Mit Personen, die es nicht verstehen, können Auswärtige dann nur noch kommunizieren, indem sie sich schriftlich verständigen – die Schriftzeichen sind unabhängig vom „Dialekt“ immer mehr oder weniger identisch.<br />
[[Image:Y-NL400b.gif|thumb|300px|Chinesische Sprachen und Dialekte]]<br />
<br />
==Bezeichnungen==<br />
Im Chinesischen selbst gibt es mehrere, in der Bedeutung verschiedene Bezeichnungen für die Standardsprache: '''[[Putonghua|Pǔtōnghuà]]''' (普通话 bzw. 普通話; wörtl. „gemeinsame Sprache/Dialekt“) ist der in der [[Volksrepublik China]] gebräuchliche Name für die Hochsprache, wie sie in den Schulen gelehrt wird und in offiziellen Texten Anwendung findet. In Taiwan wird die Bezeichnung [[Guoyu|Guóyǔ]] verwendet (国语 bzw. 國語; „Nationalsprache“). Daneben ist Hochchinesisch auch eine der vier Amtssprachen in [[Singapur]]. Unter den [[Überseechinese]]n, besonders in Südostasien, ist Hochchinesisch als ''huáyǔ'' bekannt (华语 bzw. 華語 „chinesische Sprache“).<br />
<br />
Běifānghuà {{Audio|zh-Beifanghua.ogg|anhören}} ([[Pinyin]]; 北方话 bzw 北方話, wörtl. 'Dialekte des Nordens') dagegen ist der Sammelbegriff für die [[Nordchinesischer Dialekt|Dialekte des Nordens]], auf denen die Standardsprache basiert. Einzelne Dialekte der Nordregion weisen regionale Unterschiede zur Standardsprache auf, die jedoch geringer sind als bei südlichen Dialekten. <br />
<br />
Die in der chinesischen Umgangssprache gebräuchliche Bezeichnung ''Hànyǔ'' (汉语 bzw. 漢語; wörtl. „Sprache der [[Han-Chinesen|Hàn]]“) wird oft mit "Chinesisch" bzw. "Hochchinesisch" synonym verwendet. Allerdings sprechen nicht alle Han-Chinesen den Standard-Dialekt als [[Muttersprache]]. Statt dessen bezeichnet ''Hànyǔ'' alle han-chinesischen [[Dialekt]]e. So betonen [[Hakka]]-Sprecher, dass ihr Dialekt ebenfalls als ''Hànyǔ'' bezeichnet werden solle, da die [[Grammatik]] der [[Hakka (Sprache)|Hakka-Sprache]] klassischen chinesischen Texten am nächsten ist.<br />
<br />
Die Bezeichnungen ''[[Peking-Dialekt]]'' (北京话 bzw. 北京話 ''Běijīng huà'' oder 北京方言 ''Běijīng fāngyán'') oder auch ''Peking-Chinesisch'' sind ebenfalls ungenau. Sie werden unter anderen in [[Taiwan]] als abwertender Begriff von jenen verwendet, die die Unabhängigkeit Taiwans befürworten und der Meinung sind, dass die [[taiwanische Sprache|taiwan(es)ische Sprache]] die nationale Sprache Taiwans sein sollte.<br />
<br />
In älteren deutschen Werken ist auch die Bezeichnung '''[[Mandarin]]''' für die chinesische Sprache gebräuchlich. Dieses Wort ist abgeleitet vom [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]] Wort ''mandarim'' (aus dem [[Malaiische Sprache|Malaiischen]] ''menteri'' {{Ref|Wortherkunft1}} {{Ref|Wortherkunft2}} und dem [[Sanskrit]]-Wort ''mantrin-''), welches 'Ratgeber, [[Minister]]' bedeutet. Das ist die Übersetzung des chinesischen Wortes ''Guānhuà'' (官话 bzw. 官話), das wörtlich als 'Sprache der Mandarins' (der kaiserlichen [[Beamter|Beamten]]) zu übersetzen ist. ''Guānhuà'' wird von den Chinesen heute als [[archaisch]] empfunden, aber es wird von Sprachwissenschaftlern manchmal als Terminus benutzt, der alle Dialekte und Variationen des Nordchinesischen (also nicht nur [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und [[Guoyu|Guóyǔ]]) einschließt. <br />
<br />
Schlussendlich ist im Deutschen, wenn von "Chinesisch" als Einzelsprache die Rede ist, normalerweise das Hochchinesische gemeint.<br />
<br />
==Standardisierung==<br />
<br />
Die standardisierten Formen des Hochchinesischen, Pǔtōnghuà und Guóyǔ, verwenden als Basis die Aussprache des Peking-Dialektes ohne seine regionalen Spezifika. Trotzdem gibt es regionale Variationen in der [[Aussprache]], und das aus zwei Gründen:<br />
<br />
* In dem riesigen geographischen Gebiet, in dem Hochchinesisch Muttersprache ist, zeigen sich Unterschiede, wenn man sich von einem Ort zu einem anderen bewegt. Die Unterschiede lassen sich mit den Dialekten und [[Akzent (Aussprache)|Akzenten]] der deutschen Sprache vergleichen.<br />
<br />
* Menschen, für die Hochchinesisch Zweitsprache ist (d.&nbsp;h. ihre Muttersprache ist eine andere der chinesischen Sprachen), geben ihrer Aussprache einen sehr starken regionalen Akzent. So haben die Einwohner Taiwans eine starke und konsistente Abweichung von dem Hochchinesisch, das die Bildungsbehörden als Standardsprache definiert haben.<br />
<br />
Aus offizieller Sicht gibt es zwei chinesische Standardsprachen: Das der Volksrepublik China (Pǔtōnghuà, „Standardsprache“) und das in Taiwan (Guóyǔ „Nationalsprache“). Offiziell beinhaltet Pǔtōnghuà Aussprachen aus verschiedenen Regionen, während Guóyǔ zumindest theoretisch nur auf der Pekinger Aussprache beruht. Zwischen den Wörterbüchern, die in den beiden Chinas herausgebracht werden, bestehen ziemlich große Unterschiede. <!-- Bitte diese Behauptung belegen! Wo liegen denn die Unterschiede, abgesehen von Kurzzeichen / Langzeichen und Umschriftsystemen? --><br />
<br />
Nicht alle Varianten des gesprochenen Hochchinesisch sind überall verständlich. ''SIL International'' {{Ref|SILInternational}} schreibt:<br />
<br />
:''Die Versionen des Hochchinesischen der Tiefebene von [[Shaanxi]] sind für Putonghua-Muttersprachler nicht verständlich. Ebenso ist das Chinesisch von [[Guilin]] und [[Kunming]] für Putonghua-Muttersprachler schwer zu verstehen.''<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
Die heutigen „chinesischen Dialekte“ bzw. „[[Chinesische Sprachen|sinitischen Sprachen]]“ entwickelten sich aus einer frühen gemeinsamen Sprache.<br />
<br />
Die allermeisten Chinesen, die in Nordchina, [[Sichuan|Sìchuān]] und in einem breiten Band von der [[Mandschurei]] im Nordosten Chinas bis in den Südwesten ([[Yunnan|Yúnnán]]) leben, haben verschiedene nordchinesische Dialekte als Muttersprache. Die Vorherrschaft dieser Dialekte in Nordchina ist auf die großen Ebenen dieser Region zurückzuführen. Im Süden hingegen hat das von Flüssen zerklüftete Bergland die linguistische Diversität gefördert. Dass im bergigen Sìchuān ein nordchinesischer Dialekt gesprochen wird, liegt an einer großen Pestepidemie im [[12. Jahrhundert]], die die Region entvölkerte. Später wurde sie von Nordchinesen neu besiedelt.<br />
<br />
Bis in die Mitte des [[20. Jahrhundert]]s sprachen die Einwohner Südchinas kein Hochchinesisch. Die Beamten und Bürger sprachen viele verschiedene chinesische Sprachen. Das Peking-Chinesisch wurde aber während der [[Ming-Dynastie|Míng-]] und [[Qing-Dynastie|Qīng-Dynastie]] zum dominanten Dialekt. Seit dem 17. Jahrhundert hatten die Qīng Sprachakademien gegründet, deren Ziel es war, die Aussprache zu normieren und dabei den Peking-Dialekt als Vorbild zu nehmen. Diese Bemühungen hatten aber nur wenig Erfolg.<br />
<br />
Dies änderte sich, als in der [[Volksrepublik China]] und in der Republik China (Taiwan) ein Grundschulsystem eingeführt wurde, dessen Ziel das Unterrichten und Durchsetzen des Standarddialekts war. In dessen Folge wird Hochchinesisch heute von der Mehrheit der Menschen auf dem Festland und Taiwan fließend gesprochen. In [[Hongkong]] und [[Macao]] ist die Bildungssprache offiziell nach wie vor [[Kantonesisch]], wobei Hochchinesisch an Einfluss und Popularität gewinnt.<br />
<br />
==Hochchinesisch und Peking-Dialekt== <br />
<br />
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Standarddialekt und der Peking-Dialekt das Gleiche seien. Es stimmt zwar, dass Standardaussprache und [[Chinesische Grammatik|Grammatik]] der Unterrichtssprache Hochchinesisch auf dem Peking-Dialekt aufbauen, jedoch ist der Standarddialekt ein künstliches Idiom, ähnlich wie die deutsche Schriftsprache. In dem riesigen Gebiet von der Mandschurei im Nordosten Chinas bis nach Yúnnán im Südwesten ist es die Muttersprache im weiteren Sinne, aber diese Muttersprachen weichen vom Standard-Chinesisch in Aussprache, Vokabular, [[Semantik]] und Grammatik mehr oder weniger stark ab.<br />
<br />
Was den eigentlichen Peking-Dialekt angeht, so werden die [[retroflex]]en Anlaute (''zh-, ch-, sh-, r-'') konform zum Standardchinesisch ausgesprochen, aber es wird an die Silbe häufig ein ''er'' (儿) angehängt, häufig als [[Diminutiv]], oder einfach, um [[Nomen|Nomina]] zu kennzeichnen. In anderen Regionen Chinas wird das nicht gemacht, weshalb der Peking-Dialekt als 儿音 bzw. 兒音 ''éryīn'' bezeichnet wird. Daneben gibt es eine große Anzahl an Wörtern, die außerhalb Pekings nicht benutzt oder nicht verstanden werden. Darüber hinaus gibt es in Peking, wie auch in deutschen Großstädten, mehr als einen lokalen Akzent.<br />
<br />
Mit Ausnahme dieser Beispiele ist die Pekinger Aussprache mit der des Standard-Chinesischen weitestgehend identisch. Man kann allgemein sagen, dass der Unterschied in der Aussprache wächst, je weiter man sich von Peking entfernt. So haben die Einwohner der Stadt [[Tianjin|Tiānjīn]] ebenfalls eine Aussprache, die dem Hochchinesischen entspricht.<br />
<br />
Im Nordosten Chinas werden die ''j''-Anlaute häufig zu ''g''-Anlauten oder ''k''-Anlauten; ebenso sprechen die Leute die ''r''-Anlaute anders aus. <br />
<br />
In den südlichen Teilen Chinas werden die retroflexen Anlaute des Standard-Dialekts nicht ausgesprochen. So wird ''zh-'' zu ''z-'', ''ch-'' zu ''c-'', ''sh-'' zu ''s-'' und ''r-'' klingt mehr wie ''z-'', insbesondere bei Sprechern, deren Muttersprache der [[Min-Dialekt]] (Taiwan, Shanghai) ist. In anderen Gebieten wird nicht zwischen ''l'' und ''n'' unterschieden, während in wieder anderen Gegenden die ''ng''-Auslaute wie ''n''-Auslaute gesprochen werden. <br />
<br />
Der Standard-Dialekt kennt den „leichten [[Tonsprache|Ton]]“ für Silben, die zu kurz und unbetont ausgesprochen werden, um einen erkennbaren Ton zu haben. Besonders im Süden werden jedoch alle Silben mit ihren Tönen klar und differenziert ausgesprochen.<br />
<br />
== Phonologie ==<br />
<br />
=== [[Konsonanten]] ===<br />
<br />
Die Konsonanten, welche Standard-Chinesisch (sowohl Pǔtōnghuà als auch [[Guoyu|Guóyǔ]]) verwendet, sind die folgenden (nach Lee & Zee 2003):<br />
<br />
{| {{prettytable}}<br />
| rowspan="2" | &nbsp;<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[bilabial]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[labiodental|labio-<br />dental]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[dental]]/<br />[[alveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[postalveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[palatal]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[velar]]<br />
|-<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|nasp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|asp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Plosiv]]e<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|p}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|pʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|t}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|k}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|kʰ}}<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Affrikate]]<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ts}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tsʰ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʂ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʂʰ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tɕ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tɕʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Nasal]]e<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|m}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|n}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ŋ}}<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Frikativ]]e<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|f}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|s}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ʂ}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ɕ}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|x}}<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Approximant]]en<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|w}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ɹ̺}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|j}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Lateral]]<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|l}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
*asp = [[Aspiration_(Phonetik)|aspiriert]]; nasp = nicht aspiriert<br />
*Alle /ʃ/ sind [[apikal]] (Diakritika wurden zur Leserlichkeit weggelassen)<br />
*Nur Nasale können Silben schliessen (anders als im [[Kantonesisch]]en)<br />
<br />
=== [[Vokale]] ===<br />
<br />
Standard-Chinesisch hat 21 Vokale:<br />
<br />
'''[[Monophthong]]e'''<br />
<br />
i, y, a, ə, u, ɤ<br />
<br />
'''[[Diphthong]]e'''<br />
<br />
ai, au, ou, uo, ei (nur in offener Silbe, also CV)<br/><br />
ye, ie, ia, ua (in offener und geschlossener Silbe, CV/CVN)<br/><br />
uə, iu (nur in geschlossener Silbe, also CVN)<br />
<br />
'''[[Triphthong]]e'''<br />
<br />
iau, uai, iou, uei (nur CV)<br />
<br />
<br />
Eine Tabelle mit allen phonotaktischen Möglichkeiten ist hier [http://www.pinyin.info/rules/initials_finals.html] einzusehen.<br />
<br />
=== Töne ===<br />
:''Hauptartikel:'' [[Vier Töne]]<br />
<br />
<div>[[Bild:Mandarin_4_Toene.png|Die vier Töne des Hochchinesischen]]</div><br />
<br />
Hochchinesisch ist, wie alle anderen chinesischen Sprachen auch, eine [[tonale Sprache]]. Eine Silbe kann einen der vier Töne oder auch gar keinen haben. Ein anderer Ton bedeutet dabei in der Regel einen anderen Sinn, aber ein Wort (Phrase, Satz) kann jeweils nur einen Ton haben, unabhängig von der Gemütsverfassung des Sprechers. Die Möglichkeiten der [[Intonation (Phonetik)|Intonation]] eines Satzes sind dadurch beschränkter als in nicht tonalen Sprachen. Die verschiedenen Töne sind:<br />
<br />
# '''Erster Ton''' ('''hoher Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe ist konstant und hoch, der Ton fast gesungen anstatt gesprochen.<br />
# '''Zweiter Ton''' ('''steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe steigt von der unteren bis mittleren in die hohe Tonlage, ähnlich der Intonation einer Frage im Deutschen.<br />
# '''Dritter Ton''' ('''niedriger''' oder '''niedrig-fallend-steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe sinkt aus mittlerem Niveau nach unten und steigt in der Regel wieder in das mittlere Niveau.<br />
# '''Vierter Ton''' ('''fallender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe fällt scharf nach unten und die Silbe wird kürzer mit mehr Affekt ausgesprochen, vergleichbar mit der deutschen Betonung eines Befehles (z.b. ''Geh!'')<br />
<br />
Andere Töne:<br />
* '''Leichter Ton''', '''neutraler Ton''', '''nullter Ton''' oder '''fünfter Ton''' (轻声 bzw. 輕聲 qīng shēng, wörtlich: „leichter Ton“): Klingt kurz und leicht und wird deshalb häufig nicht als ein eigener Ton betrachtet. In den meisten nordchinesischen Dialekten gibt es mehrsilbige Wörter, bei denen die zweite Silbe weniger stark ausgesprochen wird als die erste; siehe oben. Im Pinyin wird dieser Ton durch einen Punkt oder gar nicht markiert.<br />
<br />
* '''Eintrittston'''. Das Nordchinesische besaß einmal einen fünften Ton, der „Eintrittston“ genannt wird und der auch in anderen chinesischen Sprachen vorkam. In der [[Jin-Sprache]] ist er noch erhalten. Dieser Eintrittston klingt ein „wie ein Pfeil, der in ein Holzbrett einschlägt“, was bedeutet, dass er ein Ton von sehr kurzer Dauer ist und auf einen Konsonanten oder Knacklaut endet. In alten Wörterbüchern wird dieser Ton mit einer hochgestellten fünf bezeichnet. Im modernen Hochchinesisch ist dieser Ton jedoch nicht vorhanden.<br />
<br />
Die meisten Umschriftssysteme wie beispielsweise [[Pinyin]], [[MPS II]] und [[Tongyong Pinyin]] verwenden [[diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]] über den Vokalen, um die Töne darzustellen. Auch [[Zhuyin|Zhùyīn]] verwendet diakritische Zeichen. Die veraltete Umschrift [[Wade-Giles]] verwendet dagegen eine hochgestellte Zahl am Ende der Silbe, um den Ton zu verdeutlichen. Die Tonzeichen werden allerdings weggelassen, wenn es sich nicht um einen Lehrbuchtext handelt oder die genaue Aussprache aus einem anderen Grund notwendig ist. Im [[Gwoyeu Romatzyh]], einer Umschrift, die sich nicht durchsetzen konnte, werden die Töne nicht mit speziellen Symbolen, sondern mit Buchstaben des Alphabets dargestellt. Folglich gibt es in Gwoyeu Romatzyh eine sehr komplizierte Orthographie.<br />
<br />
{{Audio|zh-pinyin_tones_with_ma.ogg|Die Aussprachen der vier Töne mit dem Silbe „ma“ zum Anhören}}.<br />
<br />
Die Aussprache der Töne ändert sich nach den Regeln des [[Tonsandhi]]. Das häufigste Auftreten des Tonsandhi ist, wenn von zwei aufeinanderfolgenden Silben im dritten Ton die erste Silbe im zweiten Ton ausgesprochen wird. Folgen drei Silben im dritten Ton aufeinander, so liegt es an den regionalen Gewohnheiten und den persönlichen Präferenzen, ob die erste Silbe einen dritten oder zweiten Ton bekommt.<br />
<br />
=== Aussprache ===<br />
<br />
Die Anzahl an [[Silbe]]n im Chinesischen ist verhältnismäßig klein, und jede Silbe wird nach dem Muster ''(optionaler) [[Anlaut]] + [[Vokal]] + (optionaler) [[nasal]]er [[Auslaut]]'' gebildet. Nicht jede Silbe, die nach diesem Muster gebildet werden könnte, wird tatsächlich benutzt. Deshalb gibt es nur einige hundert Silben (und folglich stark ausgeprägte [[Homophon|Homophonie]]). So gibt es im Hochchinesisch keinen ''m''-Auslaut, wohl aber in anderen „Dialekten“, z.&nbsp;B. im [[Hakka]].<br />
<br />
== Grammatik ==<br />
''Siehe'' [[Chinesische Grammatik]]<br />
<!-- Bitte hier wenigstens ein paar Zeilen einbauen. --><br />
<br />
== Lehnwörter im Hochchinesischen ==<br />
<br />
Aufgrund der geringen Anzahl zur Verfügung stehender Silben ist es für Chinesen sehr schwierig, Worte auszusprechen, in denen viele Konsonanten aufeinander folgen, wie es in den meisten europäischen Sprachen oft der Fall ist. Dazu kommt, dass es nur für jene Silben [[Chinesische Schrift|Zeichen]] gibt, die auch wirklich im Chinesischen verwendet werden. Obwohl es ein offizielles System gibt, wie ausländische Wörter in chinesische Zeichen übertragen werden sollen, wird es nur für Namen verwendet, weil es häufig zu verwirrenden Ergebnissen führt. Alternativ können Wörter auch übertragen werden, in dem man versucht, die Bedeutung mit bestehenden Zeichen nachzubilden. Viele Lehnwörter existieren daher im Chinesischen doppelt, einer phonetischen und einer bedeutungsgemäßen Variante, bis sich irgendwann eines der beiden durchsetzt.<br />
<br />
So wurde beispielsweise das Wort „Telefon“ in den 1920er Jahren als ''dalüfeng'' oder ''déléifēng'' 德雷风 bzw. 德雷風 übersetzt. Später wurde das in ''diànhuà'' (电话 bzw. 電話, „elektrische Sprache“, wobei „elektrisch“ wörtlich „Blitz“ bedeutet) geändert. Andererseits blieb man bei „Mikrofon“ bei 麦克风 bzw. 麥克風, ''màikèfēng'', wobei diese rein phonetische Umschrift gar nicht vom konkurrierenden 话筒 bzw. 話筒, „Sprachrohr“, verdrängt werden mag.<br />
<br />
Viele technische Erfindungen sind durch bedeutungsgemäße Übertragung geschaffen worden – das Wort „Zug“ heißt im Chinesischen 火车 bzw. 火車 (''huǒchē'') – wörtlich „Feuerwagen“. Die vielen technischen Begriffe aus dem [[Latein|Lateinischen]] und [[griechische Sprache|Griechischen]], die man in den meisten europäischen Sprachen findet, sind im Chinesischen nicht vorhanden.<br />
<br />
Es gibt eine Reihe von Zeichen, die nur oder fast ausschließlich für die Umschreibung ausländischer Wörter verwendet werden. Diese Schriftzeichen hatten ursprünlich eine bestimmte Bedeutung, wurden dann aber phonetisch für eine bestimmte Silbe verwendet, zum Beispiel, um buddhistische Begriffe aus dem Sanskrit nachzubilden. Ab einem bestimmten Punkt geriet dann die ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit, und sie wurden nur noch phonetisch verwendet. Einige Zeichen sind auch mit ausschließlich phonetischer Bedeutung neu geschaffen worden. Hierbei handelt es sich um Variaten bestehender Zeichen, denen das [[Radikal 30]] (口, Mund) angefügt wurde, zum Beispiel das Zeichen 哬 'a'.<br />
<br />
Da das [[japanische Sprache|Japanische]] ebenfalls die chinesische Schrift verwendet, wie früher noch eine Reihe anderer asiatischer Sprachen, ist die Übertragung von Lehnwörtern zwischen dem Chinesischen und dem Japanischen sehr einfach. Die Schreibung in chinesischer Schrift für eine Reihe von modernen Begriffen aus Philosophie und Wissenschaft wurde im 19. und 20. Jahrhundert zuerst in Japan geprägt und dann ins Chinesische übernommen. Ein Beispiel ist das moderne Wort für Klassenzimmer (教室). Diese Lehnwörter sind im Chinesischen nur selten als solche zu erkennen, da sie sich ohne weiteres in die Sprache einfügen, und bei manchen Wörtern herrscht ein reger Streit zwischen den Linguisten des jeweiligen Landes, wo es zuerst verwendet wurde.<br />
<br />
==Umschriftsysteme==<br />
<br />
Seit Reisende aus dem Westen nach China kommen und versuchen, Chinesisch zu lernen, bestand der Bedarf nach einem [[Phonetik|phonetischen]] Umschriftsystem (Romanisierungssystem, [[Transkription (Schreibung)|Transkription]]), um die Aussprache der chinesischen Zeichen niederzuschreiben. Mehrere solche Systeme sind seitdem entstanden. Das erste, das eine weite Verbreitung fand, war das nach ihren Erfindern benannte [[Wade-Giles]]-System im 19. Jahrhundert. Dieses System wird bis heute benutzt, jedoch nicht in der Volksrepublik China. Man kann es in alten (oder englischsprachigen) Lehrbüchern und Geschichtsbüchern finden.<br />
<br />
Im 20. Jahrhundert wurden von Seiten der Sprachwissenschaftler verschiedene Umschriftsysteme eingeführt. Das erfolgreichste dieser Systeme war das [[Pinyin|Hànyǔ Pīnyīn]], das 1958 von der Volksrepublik China als offizielles Umschriftsystem für die chinesische Sprache anerkannt wurde. Später entschlossen sich auch die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und andere internationale Organisationen, Pīnyīn zu übernehmen. In den 1950er Jahren, als der Kampf gegen das Analphabetentum geführt wurde, gab es sogar Überlegungen, die chinesischen Zeichen zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen. Dies wurde jedoch aus verschiedenen Gründen wieder verworfen, wie der hohen Anzahl von [[Homonym]]en im Chinesischen und der Tatsache, dass die [[chinesische Schrift]] für alle „Dialekte“ praktisch gleich ist, während ein Alphabet die großen sprachlichen Unterschiede sicht- und spürbar machen und möglicherweise ein Problem für die Einheit des Staates darstellen würde.<br />
<br />
In [[Republik_China_%28Taiwan%29|Taiwan]] wird eine Reihe von verschiedenen Umschriftssystemen benutzt. Die Regierung der Republik China beschloss 2002 die Verwendung von [[Tongyong Pinyin]], jedoch dürfen die lokalen Regierungen auch andere Umschriften benutzen. In Schulen wird die Aussprache mit Hilfe von [[Zhuyin|Zhùyīn]] gelehrt. Bestrebungen, Zhùyīn zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen, sind nicht sehr weit gediehen, weil man keine übereinstimmenden Meinungen darüber hat, welche Form des Pīnyīn man verwenden sollte, und auch wegen des großen Aufwandes der Umstellung des Lehrmaterials und der Umschulungen für die Lehrer.<br />
<br />
Weniger verbreitete oder veraltete Umschriftssysteme sind:<br />
* [[Postal System Pinyin]]<br />
* [[Yale-Romanisierung]]<br />
* [[Gwoyeu Romatzyh]]<br />
* [[MPS II]]<br />
<br />
==Die Sprachenpolitik in Bezug auf Hochchinesisch und andere chinesische Sprachen==<br />
<br />
Zum Missfallen vieler Chinesen, deren Muttersprache nicht Hochchinesisch bzw. der nördliche Dialekt ist, hat die vorherrschende Rolle des Hochchinesischen dazu geführt, dass außerhalb Chinas das Hochchinesische als einzige chinesische Sprache angesehen wird. Obwohl sowohl die Volksrepublik China als auch Taiwan einen standardisierten Pekinger Dialekt zur Amtssprache erklärt haben und sich für die landesweite Verbreitung einsetzen, gibt es Bestrebungen, die örtlichen Sprachen und Dialekte zu erhalten. Das Hochchinesische ist auch weit entfernt, diese zu ersetzen, denn besonders im Süden der Volksrepublik und auf Taiwan werden nach wie vor die dort heimischen Sprachen im täglichen Leben verwendet. Jene, die nur Hochchinesisch sprechen, sind in diesen Gegenden sozial benachteiligt, denn viele Menschen sprechen dort nur sehr schlecht oder gar kein Hochchinesisch; dies trifft vor allem auf alte Leute zu, die jüngeren haben die Standardsprache meist in der Schule gelernt.<br />
<br />
In den Regionen der Volksrepublik China, wo mehrheitlich [[Han-Chinesen]] leben, ist die Koexistenz zwischen Hochchinesisch und den anderen Sprachen und Dialekten im Allgemeinen problemlos. Hochchinesisch wird als gemeinsame Arbeits- und Kommunikationssprache gefördert, gleichzeitig ist die Führung der Volksrepublik China vorsichtig, was den Status der anderen Sprachen angeht, und will deren Benutzung nicht einschränken. Hochchinesisch wird deshalb vor allem aus praktischen Gründen gelernt und gesprochen, weil es häufig die einzige Möglichkeit der Verständigung zwischen Leuten aus verschiedenen Regionen darstellt. Zuweilen kommt es schließlich sogar vor, dass zwei chinesische Sprachen aus sehr nah beieinander gelegenen Gebieten für die Sprecher der jeweils anderen Sprache nicht verständlich sind.<br />
<br />
In der [[Republik China]] (Taiwan) ist die Beziehung zwischen Hochchinesisch und den lokalen Sprachen und Dialekten, speziell dem Taiwanischen, bedeutend komplizierter. Nur eine Minderheit der Taiwaner spricht einen nördlichen Dialekt als Muttersprache, selbst unter den nach der Gründung der Volksrepublik nach Taiwan geflohenen Chinesen, diese sprechen vor allem den [[Min-Dialekt]]. Dazu gibt es eine ganze Reihe einheimischer Sprachen und Dialekte. Bis in die 1980er Jahre versuchte die Regierung, die Nutzung des [[Taiwanische Sprache|Taiwanisch]]en zu beschränken und gab ihm ein Image des Primitiveren. Das Hochchinesische wurde gefördert, um den Anspruch, der rechtmäßige Nachfolger der 1911 gegründeten Republik China zu sein, aufrecht zu erhalten. Dies hat sich in den 1990er Jahren stark geändert, was sich unter anderem in der vermehrten Benutzung des Taiwanischen in Film, Funk und Fernsehen niederschlägt. Extreme Befürworter der Unabhängigkeit Taiwans lehnen das Hochchinesische zugunsten der taiwanischen Sprache ab, so dass die Verwendung des Taiwanischen zunehmend auch eine Frage der politischen Gesinnung ist. Der Grad ihrer Benutzung ist regional unterschiedlich, es ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auszumachen mit Norden (Taipeh) als Hochchinesisch- und Süden (Kaohsiung) als Taiwanisch-Hochburg. Bemühungen, Hochchinesisch als Amtssprache durch Taiwanisch oder einen mehrsprachigen Standard abzulösen, haben bisher aber noch keine Fortschritte gezeigt.<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
{{Wikipedia|zh|Chinesisch}}<br />
[[Chinesische Sprachen]] - [[Liste der chinesischen Dialekte]] - [[Min-Dialekt]] - [[Wu-Dialekt]] - [[Gan-Dialekt]] - [[Xiang-Dialekt]] - [[Kantonesisch]] - [[Hakka]]<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Li, Charles N. & Thompson, Sandra A. (1981) ''Mandarin Chinese: A functional Reference Grammar'' Berkeley, University of California Press.<br />
*Lee, Wai-Sum & Zee, Eric (2003) Illustrations of the IPA: Standard Chinese (Beijing) in ''Journal of the International Phonetic Association'', Vol. 33.1, pp. 109-112.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
# {{Fußnote|Wortherkunft1|[http://www.bartleby.com/61/33/M0073300.html]. Ausgewertet am 12. Januar 2006.}}<br />
# {{Fußnote|Wortherkunft2|[http://dictionary.bhanot.net/index.html]. Ausgewertet am 12. Januar 2006.}}<br />
# {{Fußnote|SILInternational|[http://www.sil.org/]. Ausgewertet am 12. Januar 2006.}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.chinawestexchange.com/ China-West Exchange - Kostenlose Chinesisch-Kurse] (engl.)<br />
* [http://www.chinese-tools.com/learn/chinese Chinese-tools.com: Kostenlose Chinesisch-Kurse, Wörterbuch und diverse Tools] (engl.)<br />
* [http://www.chinesedc.com/4WenYi/Language/sino-tibetan1.htm Quellen zur chinesischen Sprache, auf denen die obenstehende Karte und die Graphik beruhen.]<br />
* [http://www.chinesepod.com/ Chinesisch lernen per Podcast]<br />
<br />
{{Exzellent}}<br />
<br />
[[Kategorie:Einzelsprache]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Sprache]]<br />
<br />
[[en:Standard Mandarin]]<br />
[[fr:Mandarin]]<br />
[[he:מנדרינית תקנית]]<br />
[[id:Putonghua]]<br />
[[it:Lingua cinese mandarino]]<br />
[[ja:普通話]] <br />
[[hu:Mandarin nyelv]]<br />
[[la:Lingua_Sinensis_Mandarinica]]<br />
[[ms:Bahasa Mandarin Baku]]<br />
[[nl:Mandarijn (taal)]] <br />
[[pl:Putonghua]] <br />
[[sv:Standardkinesiska]]<br />
[[zh:普通话]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Affrikate&diff=13423188Diskussion:Affrikate2006-02-05T22:56:40Z<p>Polyhedron: Eine Frage über hochdeutschen '''pf'''</p>
<hr />
<div>==Bitte Quellenangaben für "heterorgane Affrikate"==<br />
Wenn ich keine Belege bekomme, dann streich ich sie aus dem Artikel. Auf alle Fälle sollte ihnen nichts soviel Platz eingeräumt werden, denn mir scheinen sie ein sehr unüblicher Terminus zu sein. Übliche Definitionen von Affrikaten bestehen auf die homorgane Artikulation, z.B. Helmut Glück (Hrsg.) (2000): Metzler Lexikon Sprache; Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage; Stuttgart, Weimer: Metzler; ISBN 3-476-01519-X. [[User:J. 'mach' wust|J. 'mach' wust]] • [[User talk:J. 'mach' wust|ˈæ̞wːæ̞ː]] 14:57, 14. Mai 2005 (CEST)<br />
<br />
:Die Einfügung dieses Begriffs in den Artikel geht zurück auf eine längere Diskussion, die unter [[Diskussion:Konsonantenhäufung]] (zum Artikel, der jetzt unter [[Konsonantencluster]] zu finden ist) geführt wurde. [[User:Tawn]] hatte auf diese Begrifflichkeit bestanden und in der Tat gibt es auch Internet-Belege dazu (siehe dort) - müsste noch mal überprüft werden... --[[Benutzer:Martin Beesk|Martin Beesk]] 01:12, 28. Mai 2005 (CEST)<br />
<br />
::Die von Tawn genannte Seite existiert aber nicht mehr. Überdies bevorzuge ich Papier-Referenzen. -- [[User:J. 'mach' wust|j.&nbsp;'mach' wust]] <sup><small>[[User talk:J. 'mach' wust|ˈtʰɔ̝ːk͡x]]</small></sup> 12:28, 30. Mai 2005 (CEST)<br />
<br />
:::Mangels Quellen habe ich nun die ''heterorganen Affrikate'' bis auf weiteres entfernt. -- [[User:J. 'mach' wust|j.&nbsp;'mach' wust]] <sup><small>[[User talk:J. 'mach' wust|ˈtʰɔ̝ːk͡x]]</small></sup> 14:29, 10. Jun 2005 (CEST)<br />
<br />
Liegt im englischen Wort "quartz" [{{IPA|kwɔːts}}] eine Morphemgrenze vor?<br />
[[Benutzer:84.61.30.19|84.61.30.19]] 14:52, 22. Sep 2005 (CEST)<br />
:Deutsches Lehnwort. Lehnwörter werden für Belange der Phonembestimmung nicht berücksichtigt. -- [[User:J. 'mach' wust|j.&nbsp;'mach' wust]] | [[User talk:J. 'mach' wust|‽]] 12:25, 23. Sep 2005 (CEST)<br />
<br />
"In der 2. oder hochdeutschen Lautverschiebung sind die germanischen Fortis-Plosive [p t k] unter gewissen Bedingungen stattgefunden. Sie hat jedoch nur die Mittel- und Süddeutschen Dialekte erfasst und ist auch nicht überall im gleichen Maß durchgeführt worden."<br />
<br />
Dieser Absatz ergibt auch bei mehrmaligem Lesen keinen Sinn<br />
<br />
== Eine Frage über hochdeutschen '''pf''' ==<br />
<br />
In Hochdeutsch, wann man '''pf''' spricht, wie in „Apfel“ oder „Pferd“, ist der '''p''' nur ein Zeichen für Affrikate (d. h. labiodental von Anfang an), oder ist es eigentlich eine Verbindung von einem bilabialen '''p''' und einem folgenden labiodentalen '''f'''? --[[Benutzer:Polyhedron|Polyhedron]] 23:56, 5. Feb 2006 (CET)</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Republik_China_(Taiwan)&diff=136917595Republik China (Taiwan)2006-01-20T17:51:28Z<p>Polyhedron: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>{{Überarbeiten}}<br />
<br />
<div style="position:relative;visibility:hidden">---Sidenote START---</div><br />
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" style="float:right; empty-cells:show; width:330px; margin-left:1ex;" <br />
|+<font size="+1">'''中華民國'''</font><br /> <br />
<font size="+1">'''Zhōnghuá Mínguó'''</font><br /> <br />
Republik China <br />
| style="background:#efefef;" align="center" colspan="2" | <br />
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" <br />
| align="center" width="50%" | <br />
[[Bild:Flag of the Republic of China.svg|175px|none|Flagge Taiwans]] <br />
| align="center" width="50%" | <br />
[[Bild:Wappen von Taiwan.png|175px|none|Wappen Taiwans]]<br />
|----- <br />
| align="center" width="50%" | ([[Flagge Taiwans|Details]]) <br />
| align="center" width="50%" | ([[Wappen Taiwans|Details]]) <br />
|} <br />
|---- <br />
| [[Amtssprache]] || [[Mandarin]] <br />
|---- <br />
| [[Hauptstadt]] || [[Taipeh|Taipeh]] <br />
|---- <br />
| [[Präsident (Staatsoberhaupt)|Präsident]] || [[Chen Shui-bian]] <br />
|---- <br />
| [[Premierminister]] || [[Frank Hsieh|Hsieh Chang-Ting]] <br />
|---- <br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Fläche|Fläche]] || 35.980 km² <br />
|---- <br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Einwohnerzahl|Einwohnerzahl]] || 22.749.838 (Stand 2004) <br />
|---- <br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Bevölkerungsdichte|Bevölkerungsdichte]] || 627 Einwohner pro km² <br />
|---- <br />
| [[Währung]] || [[Neuer Taiwan-Dollar]] <br />
|---- <br />
| [[Zeitzone]] || [[Coordinated Universal Time|UTC]] + 8 = [[MEZ]] + 7 (keine&nbsp;[[Sommerzeit]]) <br />
|---- <br />
| [[Nationalhymne]] || ''[[San Min Chu-i]]''<br>inoffiziell auch: [[Nationales Flaggenlied|Flaggenlied]] <br />
|---- <br />
| [[Liste_der_Kfz-Nationalitätszeichen|Kfz-Kennzeichen]] || RC <br />
|---- <br />
| [[Top Level Domain|Internet-TLD]] || .tw <br />
|---- <br />
| [[Internationale Telefonvorwahl]] || +886 <br />
|---- <br />
|---- <br />
| colspan="2" align="center" | <br />
|---- <br />
| colspan="2" align="left" | <br />
|}<br />
<br />
Die '''Republik China''' [{{IPA|ˈçiːna}}]<!--sic!--> ([[Chinesische Schrift|vereinfacht]]: 中华民国, [[Chinesische Schrift|traditionell]]: 中華民國, [[Pinyin]]: Zhōnghuá mínguó) - auch ''Nationalchina'' genannt - ist einer der beiden chinesischen Staaten, die Anspruch darauf erheben, China rechtmäßig zu vertreten (siehe auch [[Volksrepublik China]] und [[Taiwan]]). <br />
<br />
Von [[1912]] bis [[1949]] war Republik China die Bezeichnung für den [[Staat]], der mehr oder weniger das gesamte chinesische [[Territorium]] umfasste. Seit 1949 beschränkt sich das effektive Herrschaftsgebiet der Republik China nur noch auf die [[Insel]] [[Taiwan]], einige dem [[Festland-China|Festland China]]s vorgelagerte Inseln und einige Inseln im [[Südchinesisches Meer|Südchinesischen Meer]]. Der vom [[Festland]] stammenden Verfassung nach erhebt die Republik China bis heute Anspruch auf ganz China, das Gebiet der [[Mongolei]], fast alle Inseln im Südchinesischen Meer sowie einige Inseln, die heute von Japan verwaltet werden. Jedoch wurden seit der beginnenden Demokratisierung Taiwans in den 90er Jahren (Souveränitäts-)Ansprüche auf das Gebiet der Mongolei und der Volksrepublik faktisch nicht mehr erhoben. [[2006]] sollen Änderungen an der republikanischen Verfassung vorgenommen werden. Ursprünglich sollten dabei auch die Staatsgrenze und Souveränitätsansprüche der heutigen Republik China auf [[Taiwan]] neu geregelt werden, jedoch wurde dieses Thema aufgrund von internationalen, vor allem US-amerikanischen Druck, verworfen, da es als Schritte zur formellen Unabhängigkeit Taiwans angesehen wird. <br />
<br />
Das politische und [[Staatsrecht|staatsrechtliche]] Verhältnis der Republik China zur Volksrepublik China ist bis heute eines der heikelsten Probleme der Welt. Die meisten Staaten haben seit 1971 die Volksrepublik China anstelle der Republik China diplomatisch anerkannt.<br />
<br />
== Politik ==<br />
<br />
* Hauptstadt: [[Taipei]]<br />
* Präsident: [[Chen Shui-bian]]<br />
<br />
Taiwan ist im Gegensatz zur Volksrepublik China seit einigen Jahren eine Demokratie, der Präsident und die Abgeordneten des Einkammer-Parlaments werden in freien, gleichen und geheimen Wahlen gewählt. Lange Zeit zuvor wurden die Mandate aus den „Provinzen“, die nun zur Volksrepublik China gehören, nicht neu vergeben, da dort keine neuen freien Wahlen veranstaltet werden konnten. Dies führte dazu, dass die [[Kuomintang]] die Republik China (Taiwan etc.) praktisch als alleinige Partei regierte.<br />
<br />
=== Verhältnis zur Volksrepublik China ===<br />
Das Verhältnis Taiwans zur [[Volksrepublik China]] ist recht kompliziert. Nach chinesischer Sichtweise ist Taiwan eine abtrünnige Provinz und gehört gemäß ihrer [[Ein-China-Politik]] zur VRC. Am 14. März 2005 hat der [[Nationaler Volkskongress|Nationale Volkskongress]] Chinas fast einstimmig das umstrittene [[Anti-Abspaltungsgesetz]] abgesegnet, welches militärische Schritte gegen Taiwan vorsieht, sollte dieses sich formell unabhängig erklären. Die ''[[Pan-Green Coalition]]'', die zur Zeit die Politik Taiwans beherrscht, strebt die Anerkennung als selbstständigen [[Staat]] an.<br />
<br />
Taiwan vermeidet eine offizielle Unabhängigkeitserklärung. Ungeachtet dessen ist Taiwan zur Zeit de facto völlig unabhängig von der Volksrepublik und verfügt über eine selbstständige [[Regierung]], die die volle [[Souveränität]] über Taiwan hat. Aus diesem Grunde und aus Rücksicht auf die guten Beziehungen zur Volksrepublik China wird Taiwan nur von 27 Staaten diplomatisch anerkannt. Sogar die Schutzmacht USA erkennt Taiwan offiziell nicht an. Das liegt hauptsächlich daran, dass jeder Staat, der offizielle, bilaterale Beziehungen mit der VRC unterhalten will, die Ein-China-Politik offiziell anerkennen muss.<br />
<br />
Auch als Beruhigung der Volksrepublik China definierte Präsident Chen Shui-bian die [[Politik der fünf Neins]] (四不一沒有: four no's and one without). Solange Taiwan nicht akut militärisch von China bedroht wird, wird Taiwan:<br />
* keine Unabhängigkeit erklären<br />
* nicht den Namen des Staates ändern<br />
* keinen Artikel in die Verfassung aufnehmen, der die Beziehungen zur VRC als „zwischenstaatliche Beziehungen“ bezeichnet<br />
* kein Referendum über die Änderung des Status quo in der Frage Unabhängigkeit oder Wiedervereinigung abhalten<br />
* die bestehenden taiwanischen Richtlinien für die „Nationale Wiedervereinigung“ nicht ändern (sprich: Wiedervereinigung nur durch Verhandlungen mit der Volksrepublik China und unter demokratischen Voraussetzungen auf dem chinesischen Festland).<br />
<br />
===Diplomatische Beziehungen===<br />
Bis [[1971]] stellte die Republik China die alleinige chinesische Vertretung bei den [[Vereinte Nationen|UN]] und hatte einen ständigen Sitz im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen]] inne. 1971 verlor die Republik China die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen an die Volksrepublik China.<br />
<br />
Folgende 24 Staaten pflegen offizielle diplomatische Beziehungen mit Taiwan:<br />
*''Europa'': [[Vatikanstadt]]<br />
*''Afrika'': [[Burkina Faso]], [[Gambia]], [[Malawi]], [[São Tomé und Príncipe]], [[Swasiland]], [[Tschad]]<br />
*''Amerika'': [[Belize]], [[Costa Rica]], [[Dominikanische Republik]], [[El Salvador]], [[Haiti]], [[Honduras]], [[Nicaragua]], [[Panama]], [[Paraguay]], [[St. Kitts und Nevis]], [[St. Vincent und die Grenadinen]]<br />
*''Ozeanien'': [[Kiribati]], [[Marshallinseln]], [[Nauru]], [[Palau]], [[Salomonen]], [[Tuvalu]].<br />
<br />
<br />
Am [[21. Juli]] [[2002]] brach [[Nauru]], das bislang Taiwan offiziell anerkannt hatte, seine diplomatischen Beziehungen ab und stellte sich auf die Seite der [[Volksrepublik China]]. Der damalige Präsident [[René Harris]] unterzeichnete in [[Hongkong]] eine gemeinsame Erklärung mit [[Volksrepublik China|Chinas]] damaligem Vizeaußenminister [[Zhou Wenzhong]]. [[Nauru]] erhielt dafür von China finanzielle Unterstützung in zweifacher Millionenhöhe. Mit dem Schwenk Naurus sank die Zahl der Staaten, die Taiwan offiziell anerkannten, auf 27. Im Jahre 2003 erklärte sich China bereit, nauruische Schulden (Kauf einer [[Boeing 737]]) bei der [[Export-Import Bank of the United States]] in Höhe von 2,7 Mio. Dollar zu zahlen. <br />
<br />
Im [[März 2005]] sprach sich der amtierende chinesische Vize-Außenminister [[Yang Jiechi]] nach einem Treffen mit Präsident [[Ludwig Scotty]] für weitergehende diplomatische Beziehungen zwischen China und Nauru aus. Gleichzeitig erklärte Scotty, Nauru unterstütze das chinesische Programm, Taiwan mit China wieder zusammenzuschließen. Am [[9. Mai]] [[2005]] jedoch trafen sich Scotty und der taiwanische Präsident [[Chen Shui-bian]] kurz in [[Majuro]], worauf am [[14. Mai]] offiziell die diplomatischen Beziehungen zwischen Nauru und Taiwan wiederaufgenommen wurden. Scotty begründete den Entschied damit, dass der damalige Abbruch der Beziehungen mit Taiwan durch [[René Harris]] falsch war und er stets dagegen war. Es ist aber zu vermuten, dass wieder zu Taiwan gewechselt wurde, weil China sein Versprechen, die Schulden für das Boeing-Flugzeug zu bezahlen, niemals eingelöst hatte. Zudem versprach Taiwan, [[Entwicklungshilfe]] in den Bereichen [[Erziehung]], [[Landwirtschaft]], [[Fischerei]] und [[Tourismus]] zu leisten; im Gegenzug wird Taiwan von Nauru bei Beitrittsgesuchen in internationale Organisationen wie die [[WHO]] und die [[Vereinte Nationen|UNO]] unterstützt.<br />
<br />
Am [[20. Januar]] [[2005]] nahm [[Grenada]] seine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik China wieder auf und brach die seit [[1989]] bestehenden diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab.<br />
<br />
Auch [[Senegal]] brach am [[26. Oktober]] [[2005]] seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab und nahm nach 10-jähriger Unterbrechung seine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik China wieder auf.<br />
<br />
Die anderen Staaten haben offiziell keine diplomatischen Beziehungen, trotzdem wird der Kontakt aber durch sogenannte [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro]]s aufrechterhalten, ohne diesen Einrichtungen (mit Rücksicht auf die Volksrepublik China) den Status einer Botschaft zuzuordnen (siehe auch [[Ständige Vertretung]]).<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
''Hauptartikel: '''[[Chinesische Geschichte]]'''''<br />
<br />
===Der Sturz der Qing-Dynastie===<br />
[[Image:Madonna of China NGM-v31-p555.jpg|thumb|right|275px|Chinesische Mutter, 1917]]<br />
[[Bild:ROC flag old.png|thumb|Flagge der Republik China<br /> [[1912]]-[[1928]]<br /> siehe: [[Liste der chinesischen Flaggen]]]]<br />
<br />
Seit Ende des [[19. Jahrhundert]]s gab es in China revolutionäre Bestrebungen, die [[Qing-Dynastie|Mandschudynastie]] zu stürzen. Die treibende Kraft dieser Bestrebung kam vor allem aus den westlich erzogenen Intellektuellenschichten in den kolonialisierten Gebieten wie zum Beispiel [[Hongkong]], [[Kanton (China)|Kanton]] und [[Shanghai]]. <br />
<br />
Dazu gesellte sich noch eine nationalistische Strömung, welche die Qing-Dynastie als Fremdherrschaft ansah und eine von Han-Chinesen etablierte Herrschaftsform sehen wollte. Vor allem in der so genannten "neuen Armee" fanden die revolutionären Ideen großen Anklang; hier konnten die Revolutionäre auch die meisten Anhänger rekrutieren. Die "neue Armee" wurde ironischerweise von den Qing-Herrschern ins Leben gerufen, um eine nach westlichem Vorbild organisierte Armee zu errichten, als besonders während des [[Erster Japanisch-Chinesischer Krieg|ersten chinesisch-japanischen Kriegs]] die Unzulänglichkeit der traditionellen chinesischen Armee sichtbar wurde. Unter anderen hatte [[Sun Yatsen]], der seine Ausbildung in Japan genoss und sich zum Christentum bekannte, bereits vor 1911 mehrere Umsturzversuche, hauptsächlich in den Südprovinzen organisiert.<br />
<br />
Der Sturz der Qing-Dynastie erfolgte, als am [[10. Oktober]] [[1911]] in [[Wuhan|Wu-chang]] die dort stationierten Neuen Armeen revoltierten. Der Gouverneur floh Hals über Kopf und gab so den Revolutionären die Gelegenheit, ihre Stellung zu festigen. Die [[Xinhai-Revolution|Revolution in Wu-chang]] fand bald großen Anklang im gesamten Bereich des [[Yangtse]]-Laufs, es kam zur massiven Verfolgung der Mandschu. Der Prinzregent Tschün II. (vgl. auch [[Pu Yi]]) sah sich gezwungen, den 1908 verbannten [[Yuan Shikai]] zurückzurufen und als obersten Militärmachthaber einzusetzen. Yuan hatte bereits vor seiner Verbannung diese Stellung eingenommen. Seine [[Beiyang-Armee]] war die einzige Armee, auf die sich die Qing-Regierung noch stützen konnte. Sie war auch die erste "neue Armee" gewesen, und Yuan Shikai war der Mann, der diese Armee gegründet, trainiert und aufgebaut hatte. Selbst in seiner Verbannung besaß er die volle Kontrolle über diese Armee.<br />
<br />
Yuan Shikai setzte nach seiner Rückkehr sofort seine Armee in Bewegung. Er fuhr eine Doppelstrategie: Einerseits setzte er die Revolutionäre am Yangtse stark unter Druck, andererseits verhandelte er mit Sun Yatsen über eine "friedliche Lösung".<br />
<br />
Am [[1. Januar]] [[1912]] wurde unter [[Sun Yatsen]] die Republik mit einer provisorischen Verfassung und einem Ministerium aus Jungchinesen ausgerufen. Um einen Bürgerkrieg Süd gegen Nord zu vermeiden, willigte Sun unter den folgenden Bedingungen in einen Frieden ein:<br />
# Die Dynastie wird abgeschafft, China wird eine Republik,<br />
# Das alte Kaiserhaus erhält eine Vorzugsbehandlung,<br />
# Yuan erkennt die provisorische Verfassung an und<br />
# Sun verzichtet zugunsten von Yuan.<br />
# Die Hauptstadt der Republik, Sitz der Regierung und des Parlaments soll [[Nanjing]] werden.<br />
<br />
Am [[14. Februar]] wurde Yuan Shikai neuer Präsident.<br />
<br />
===Die Beiyang-Zeit===<br />
Yuan Shikai war kein Republikaner, und er verachtete Begriffe wie Demokratie. Er verkannte auch in seinem alten Denken, dass die Zeit der Kaiserhäuser vorbei war. Für ihn war die Revolution die Gelegenheit, seine eigene Dynastie zu gründen. Doch zugleich war Yuan auch ein gerissener und erfahrener Politiker. <br />
<br />
Kurz nach seinem Amtsantritt ließ er seine eigene Beiyang-Armee in [[Beijing]] revoltieren. Unter dem Vorwand, dass er in dieser brenzligen Situation Beijing nicht verlassen konnte, um die Situation nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, begann er seine Abmachung mit Sun Yatsen zu revidieren. Denn Beijing war seine Machtbasis, hier stand die Armee, die ihm loyal ergeben war, während er in Nanjing auf fremdem Terrain gestanden hätte. Er köderte die Führer der Revolution mit Ämtern wie Vizepräsident, Minister etc. nach Beijing und setzte sie so fest. Als Sun Yatsen Mitte [[1913]] erkannte, dass er von Yuan hintergangen wurde, gründete er die [[Kuomintang]] als eine politische Kraft und initiierte eine zweite Revolution. Yuan setzte sofort seine Beiyang-Armee in Bewegung und eroberte alsbald bis auf wenige Provinzen im äußersten Süden fast das gesamte China. Sun Yatsen mußte ins Exil gehen. <br />
<br />
Yuan glaubte nun, die Zeit sei reif und ließ sich am [[11. Dezember]] [[1915]] zum Kaiser einer konstitutionellen [[Monarchie]] proklamieren. Sofort rebellierten die wenigen Südprovinzen außerhalb seiner Kontrolle (die 3. Revolution). Doch noch schwerwiegender war, dass seine eigene Beiyang-Armee ihm die Treue versagte. Alle seine ranghohen Generäle gaben bekannt, dass sie gegen die Wiedereinführung der Monarchie seien. Im März [[1916]] musste Yuan abdanken. Verschämt und vergrämt starb er kurz darauf.<br />
<br />
Sofort nach Yuans Tod brach ein Machtkampf innerhalb der Beiyang-Armee aus. Die Beiyang-Armee spaltete sich in vier größere Gruppen, die miteinander in wechselnden Konstellationen Bündnisse schlossen oder einander bekämpften. Je nach der Lage auf dem Schlachtfeld wechselte die Regierung in Beijing ab. In diesen zehn bis fünfzehn Jahren, in denen die Beiyang-Warlords ("[[Nördliche Militaristen]]") das Sagen hatten, wechselte der Ministerpräsident in Beijing nicht selten fünf Mal pro Jahr. <br />
<br />
Zugleich versuchte Sun Yatsen (alias Sun Wen, Sun Zhongshan) in seiner Heimat Kanton, zum Teil gestützt auf opportunistische Warlords, eine Basis für eine demokratische Republik aufzubauen. Seine Vorstellungen ruhten auf drei Prinzipien: [[Nationalismus]], [[Demokratie]] und Volkswohl. Er sammelte die öffentliche Meinung auf Seiten der Demokratie, gegen [[Despotie]] und [[Korruption]] und behielt eine makellose Reputation. Als Regierungschef Chinas wurde er aber nie erprobt.<br />
<br />
Seit dem [[Boxeraufstand]] waren alle Westmächte in China vertreten und versuchten, auch hier ihre Privilegien, aber auch die Balance untereinander zu erhalten. Mit dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] jedoch änderte sich die Lage. Die europäischen und amerikanischen Mächte konzentrierten ihre Ressourcen und Aufmerksamkeit auf Europa, so dass Japan sich bei dieser Gelegenheit in China einmischen konnte. So übernahm Japan die deutsche Kolonie in [[Qingdao]] und zwang die chinesische Regierung in einem geheimen Abkommen dies anzuerkennen.<br />
<br />
Die Offenbarung dieses Geheimdokuments am Ende des Ersten Weltkrieges führte zu der ersten großen Studentenbewegung in der chinesischen Geschichte, der [[Bewegung des vierten Mai]]. Als Folge dieser Bewegung verweigerte die chinesische Delegation auf der [[Pariser Friedenskonferenz 1919]] die Unterzeichnung des [[Vertrag von Versailles|Versailler Vertrags]], in dem die Okkupation [[Shandong]]s durch Japan festgeschrieben wurde.<br />
<br />
In dieser Zeit änderte sich das Gesicht des Landes. Die [[Intellekt|Intellektuellen]] Chinas wurden zu radikalen Denkern, welche den [[Konfuzianismus]] und die chinesische Schrift als Mittel der Kaiserherrschaft ablehnten und stattdessen Werte wie Wissenschaft und Demokratie, aber auch Körperertüchtigung und Individualismus propagierten. Allerdings bestanden zwischen den Intellektuellen und den armen, meist schriftunkundigen Bauern sowie den Industriearbeitern unüberbrückbare Gegensätze.<br />
<br />
An dieser Stelle hakte das [[Kommunismus|kommunistische]] Gedankengut ein, das mit der Russischen Revolution von 1917 herüberschwappte und scheinbar einen Weg aufzeigte, mit dem die außerordentlichen wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in China überwunden werden konnten (1920). Ein übriges tat, dass sich diese Ideologie gegen die Kolonialmächte richtete und über eine gewisse [[Ethik]] verfügte.<br />
<br />
=== Der Nordfeldzug ===<br />
<br />
Nach dem Tode Sun Yatsens am [[12. März]] [[1925]] begann [[Chiang Kai-shek]] den Nordfeldzug gegen die Beiyang-Warlords (Beginn Sommer 1925). Dieser Feldzug war lange von Sun geplant, jedoch nie verwirklicht worden, da sich die Warlords, auf die er sich bislang gestützt hatte, als unzuverlässig herausstellten. Chiang baute in der [[Huangpu Militärakademie]] eine eigene Armee nach Suns Ideologie auf.<br />
<br />
Chiangs Nordfeldzug erwies sich als großer Erfolg. Binnen einem halben Jahr konnte er bereits bis [[Huangho]] vorstoßen und dabei mehrere als Eliteneinheiten angesehene Beiyang-Truppen zerschlagen.<br />
<br />
Innerhalb der Kuomintang gab es schon seit langem unterschiedliche Meinungen, wie man mit den Kommunisten umgehen sollte. Der linke Flügel, als dessen prominenteste Vertreterin die Witwe von Sun [[Sun Qinling]] zu nennen war, wollte mit den Kommunisten und damit auch mit der [[Sowjetunion]] zusammenarbeiten, während der rechte Flügel den Kommunisten eher ablehnend gegenüber stand und eher den Amerikanern und Engländern zugeneigt war. Der große Erfolg des Nordfeldzuges stärkte Chiangs Stellung in der Kuomintang, und so konnte sich der rechte Flügel durchsetzen. Als im Mai/Juni 1925 die Briten mit der blutigen Niederschlagung von zwei antiimperialistischen Demonstrationen eine gewaltige Streik- und Boykottbewegung provozierten, setzten sich die Kommunisten an die Spitze dieser Bewegung.<br />
<br />
Am [[20. März]] [[1926]] ergriff Chiang Kai-shek die Initiative, entmachtete die Kommunisten in [[Kanton (Stadt)|Kanton]] und begrenzte den Einfluß der sowjetischen Berater. [[1927]] begann Chiang offen die Kommunisten zu verfolgen. Als Reaktion darauf richteten die Kommunisten Widerstandsbasen in den ländlichen Gebieten ein. Dieser Strategiewechsel markierte zugleich auch den Führungswechsel bei den Kommunisten von den eher westlich-theoretisch angehauchten Führern zu den pragmatischen, chinesisch-bäuerlichen Führern wie [[Mao Zedong]].<br />
<br />
Währenddessen konnte Chiang [[1928]] mindestens formal China unter der Flagge der Republik einen. Gegen den letzten Warlord musste er allerdings nicht antreten. Der Herrscher der Mandschurei, der junge [[Zhang Xueliang]] schwor der Nationalregierung die Treue und ließ die Flagge der Republik vor seinem Hauptquartier hissen. Allerdings wich Chiangs Republik stark vom Ideal Suns ab und glich mehr einer Militärdiktatur. Nachdem er einige opponierende Generäle ins Exil schicken konnte, begann er seinen Feldzug gegen die Basen der Kommunisten. [[1934]] sahen sich die Kommunisten in den Südprovinzen gezwungen, ihre Basen zu verlassen. In einem "[[Langer Marsch|Langen Marsch]]", welcher innerhalb eines Jahres 1934/35 elf Provinzen durchquerte, konnte sich der "Kern" der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] nach Yenan/[[Shaanxi|Shensi]] retten.<br />
<br />
===Der Sino-Japanische Krieg===<br />
<br />
Bereits nach dem [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] wähnte Japan China als seine Machtsphäre. Durch mehrere Abkommen hatte sich Japan beträchtliche Privilegien (inklusive der Stationierung von Armeen und der Alleinherrschaft über wichtige Eisenbahnlinien) in der [[Mandschurei]] gesichert. Als Zhang Xueliang kampflos in das republikanische Lager wechselte, musste Japan um Machtverlust fürchten. Im September [[1931]] begann es eine militärische Konfrontation mit den dortigen chinesischen Truppen. Chiang, der seinen Einigungsprozess noch nicht gefestigt sah, befahl Zhang, freiwillig aus der Mandschurei abzuziehen. Ein Jahr darauf setzten die Japaner den letzten Qing-Kaiser [[Pu Yi]] als ihre Marionette und Kaiser [[Mandschuko]]s ein.<br />
<br />
Chiang war fest davon überzeugt, dass er sich keine Konfrontation mit den Japanern leisten konnte, bevor er absolute Macht erlangt und jeden Widerstand innerhalb Chinas gebrochen hatte. Doch seine Rückzugspolitik und die erneute Provokation Japans erregten immer größeren Widerstand in China. Auch dies konnten die mittlerweile nach Nordchina exilierten Kommunisten bestens propagandistisch ausschlachten. Als Chiang [[1936]] Zhang in [[Xi'an]] besuchte, setzte Zhang ihn fest und erzwang von ihm das Versprechen, mit den Kommunisten zusammen zu arbeiten und gegen die Japaner vorzugehen. Am [[7. Juli]] [[1937]] provozierte die japanische Armee vor Beijing den [[Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke]], wodurch der Sino-Japanische Krieg ausbrach.<br />
<br />
Der Krieg verlief für die Chinesen katastrophal. Innerhalb eines Jahres verloren sie die Kontrolle in fast sämtlichen Küstengebieten. Die Nationalregierung musste ins Landesinnere flüchten. Obwohl japanische Flugzeuge die inländischen Städte terrorisierten, konnten sie die dortige Nationalregierung nicht zur Aufgabe zwingen. Auch war die Kopfstärke ihrer Armee zu gering, um das gesamte Land zu besetzen. Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] und vor allem nach dem Angriff auf [[Pearl Harbor]] erhielt die Nationalregierung zunehmend materielle und militärische Hilfe von den [[USA]]. Mehrere Versuche Japans, die Materiallieferung über [[Burma]] und [[Indien]] zu unterbinden, schlugen fehl. Bis zum Kriegsende herrschte eine Pattsituation an der chinesischen Front.<br />
<br />
Die Japaner machten sich dabei zahlreicher [[Kriegsverbrechen]] schuldig, insbesondere bei der Eroberung der damaligen Hauptstadt [[Nanking]] Dezember 1937, die sechs Wochen lang erbarmungslos terrorisiert wurde, was als [[Massaker von Nanking]] in die Geschichtsbücher einging. Der Krieg forderte von China über 19 Millionen Tote. Am Tag [[Kapitulation Japans|ihrer Kapitulation]] ([[14. August]] [[1945]]) verließen die Japaner Nanking.<br />
<br />
===Der Bürgerkrieg===<br />
[[Image:Wangjingwei.png|thumb|[[Wang Ching-wei]]]]<br />
Trotz mehrfacher Versuche der USA, einen Waffenstillstand in China zu verwirklichen, brach letztlich doch der [[Chinesischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg]] erneut aus. Obwohl anfangs die republikanische Armee Erfolge verbuchen und sogar kurzfristig Yanan besetzen konnte, überschätzte Chiang seinen Rückhalt im Land. Die Kommunisten waren weniger korrupt und freundlicher zu den Bauern, mehr an ihnen interessiert. Während Chiang Kai-shek nach schnellen Erfolgen große Teile seiner Truppen zur Absicherung in den Garnisonen zurücklassen musste, konzentrierten sich Mao und seine Militärs auf die Vernichtung seiner kämpfenden Kräfte, nicht auf die Behauptung bestimmter Orte. In mehreren großen Feldzügen und unter stillschweigender Hilfe der Sowjetunion erlangten die Kommunisten zuerst die Kontrolle über die Mandschurei und dann über Nordchina. Selbst der [[Jangtsekiang]] als natürliches Hindernis konnte sie nicht aufhalten.<br />
<br />
Während der Bürgerkriegszeit war China in drei Einflussbereiche aufgeteilt:<br />
*Die Kommunisten unter [[Mao Zedong]] in [[Yan'an]]<br />
*Die Kuomintang unter [[Chiang Kai-shek]] in [[Chongqing]]<br />
*Die Japan-freundliche Marionettenregierung unter [[Wang Ching-wei]] in [[Nanking]]<br />
<br />
Am [[1. Oktober]] [[1949]] wurde von [[Mao Zedong]] in [[Peking]] die [[Volksrepublik China]] ausgerufen. International, besonders von den westlichen Ländern, wurde sie aber erst in den 70er Jahren anerkannt.<br />
<br />
Die vom Festland vertriebene Kuomintang-Regierung besteht seit 1949 bis heute als [[stabilisiertes De-Facto-Regime]] auf der Insel [[Formosa]] fort, ist jedoch besser unter dem Namen '''[[Republik China (Taiwan)|Taiwan]]''' bekannt.<br />
<br />
== Republik China auf Taiwan ==<br />
<br />
Der Verfassung nach betrachtet [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]] sich immer noch als die fortbestehende Republik China und erhebt daraus Anspruch auf ganz China. Faktisch werden diese Forderungen aber (z.B. im Fall der [[Mongolei]]) nicht mehr erhoben. Taiwan ist auf Druck der Regierung der Volksrepublik international kaum [[de jure]] als [[Staat]] anerkannt. Das Land wird auch oft als ''Republik China auf Taiwan'' (''Republic of China on Taiwan'') oder eben ''National-China'' bezeichnet. Bis in die 80er Jahre blieb die Republik China eine Militärdiktatur; die Verfassung, in der die Demokratie festgeschrieben wurde, war durch mehrere Notstandsklauseln selbst zum Teil außer Kraft gesetzt. Erst Ende der 80er Jahre begann in Taiwan eine Demokratisierung. Die Notstandsklauseln wurden aus der Verfassung entfernt und neue Parteien neben der [[Kuomintang]] wurden zugelassen.<br />
<br />
Viele Taiwaner wünschen für sich eine stabile internationale Stellung, und dies verstärkt die Unabhängigkeitsbewegung. Die Regierung der Volksrepublik China jedoch betrachtet Taiwan als eine abtrünnige Provinz und drohte eine militärische Besetzung der Insel an, falls Taiwan sich für unabhängig erklären sollte. Die meisten westlichen Regierungen halten einerseits an der [[Ein-China-Politik]] fest und ächten andererseits jede militärische Drohung. Die USA erließen ein Gesetz ([[Taiwan Relation Act]]), wonach sie sich verpflichten, Taiwan Hilfe gegen jede militärische Bedrohung zu leisten.<br />
<br />
Die letzten Wahlen gewannen stets die Pro-Unabhängigkeitsparteien, was in der Volksrepublik starken Unmut erzeugt hat. Die momentane Regierung hat in ihrem Wahlprogramm die Ausarbeitung einer neuen Verfassung versprochen, was die Abschaffung der alten, aus dem Festland stammenden, republikanischen Verfassung bedeuten würde, in der zum Beispiel auch die Souveränität (die Staatsgrenze) festgeschrieben war. Unter internationalem, vor allem [[USA|US-amerikanischem]], Druck versprach die neue Regierung, diese Passage nicht anzutasten.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
<br />
* [http://www.china1900.info/ China um 1900]<br />
* [http://www.gio.gov.tw/taiwan-website/abroad/de/index.html Regierungsportal (auf Deutsch)]<br />
* [http://www.nwc.navy.mil/chinesecs/ Chinesischer Bürgerkrieg 1911-1949 (engl.)]<br />
* [http://www.weltpolitik.net/Regionen/AsienPazifik/ChinaTaiwan/Grundlagen/Unl%F6sbar%3F%20Der%20Souver%E4nit%E4tskonflikt.html Andreas Fulda, Unlösbar? Der Souveränitätskonflikt zwischen der VR China und Taiwan] ([[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik|DGAP]], 18.12.2003)<br />
<br />
{{Navigationsleiste Chinesische Epochen|[[Qing-Dynastie]]|[[Volksrepublik China]]}}<br />
<br />
[[Kategorie:Politik (China)]]<br />
[[Kategorie:Staat]]<br />
[[Kategorie:Umstrittener Staat|Taiwan, Republik China]]<br />
<br />
[[als:Republik China (Taiwan)]]<br />
[[bg:Република Китай]]<br />
[[da:Republikken Kina]] <br />
[[en:Republic of China]] <br />
[[eo:Respubliko Ĉinio]] <br />
[[fr:République de Chine]] <br />
[[is:Lýðveldið Kína]]<br />
[[ja:中華民国]]<br />
[[no:Republikken Kina]] <br />
[[pl:Republika Chińska]] [[ru:Тайвань]]<br />
[[simple:Republic of China]] <br />
[[sl:Tajvan]]<br />
[[zh:中華民國]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Republik_China&diff=12831650Republik China2006-01-20T17:51:28Z<p>Polyhedron: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>{{Überarbeiten}}<br />
<br />
<div style="position:relative;visibility:hidden">---Sidenote START---</div><br />
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" style="float:right; empty-cells:show; width:330px; margin-left:1ex;" <br />
|+<font size="+1">'''中華民國'''</font><br /> <br />
<font size="+1">'''Zhōnghuá Mínguó'''</font><br /> <br />
Republik China <br />
| style="background:#efefef;" align="center" colspan="2" | <br />
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" <br />
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[[Bild:Flag of the Republic of China.svg|175px|none|Flagge Taiwans]] <br />
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[[Bild:Wappen von Taiwan.png|175px|none|Wappen Taiwans]]<br />
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| align="center" width="50%" | ([[Flagge Taiwans|Details]]) <br />
| align="center" width="50%" | ([[Wappen Taiwans|Details]]) <br />
|} <br />
|---- <br />
| [[Amtssprache]] || [[Mandarin]] <br />
|---- <br />
| [[Hauptstadt]] || [[Taipeh|Taipeh]] <br />
|---- <br />
| [[Präsident (Staatsoberhaupt)|Präsident]] || [[Chen Shui-bian]] <br />
|---- <br />
| [[Premierminister]] || [[Frank Hsieh|Hsieh Chang-Ting]] <br />
|---- <br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Fläche|Fläche]] || 35.980 km² <br />
|---- <br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Einwohnerzahl|Einwohnerzahl]] || 22.749.838 (Stand 2004) <br />
|---- <br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Bevölkerungsdichte|Bevölkerungsdichte]] || 627 Einwohner pro km² <br />
|---- <br />
| [[Währung]] || [[Neuer Taiwan-Dollar]] <br />
|---- <br />
| [[Zeitzone]] || [[Coordinated Universal Time|UTC]] + 8 = [[MEZ]] + 7 (keine&nbsp;[[Sommerzeit]]) <br />
|---- <br />
| [[Nationalhymne]] || ''[[San Min Chu-i]]''<br>inoffiziell auch: [[Nationales Flaggenlied|Flaggenlied]] <br />
|---- <br />
| [[Liste_der_Kfz-Nationalitätszeichen|Kfz-Kennzeichen]] || RC <br />
|---- <br />
| [[Top Level Domain|Internet-TLD]] || .tw <br />
|---- <br />
| [[Internationale Telefonvorwahl]] || +886 <br />
|---- <br />
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|---- <br />
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|}<br />
<br />
Die '''Republik China''' [{{IPA|ˈçiːna}}]<!--sic!--> ([[Chinesische Schrift|vereinfacht]]: 中华民国, [[Chinesische Schrift|traditionell]]: 中華民國, [[Pinyin]]: Zhōnghuá mínguó) - auch ''Nationalchina'' genannt - ist einer der beiden chinesischen Staaten, die Anspruch darauf erheben, China rechtmäßig zu vertreten (siehe auch [[Volksrepublik China]] und [[Taiwan]]). <br />
<br />
Von [[1912]] bis [[1949]] war Republik China die Bezeichnung für den [[Staat]], der mehr oder weniger das gesamte chinesische [[Territorium]] umfasste. Seit 1949 beschränkt sich das effektive Herrschaftsgebiet der Republik China nur noch auf die [[Insel]] [[Taiwan]], einige dem [[Festland-China|Festland China]]s vorgelagerte Inseln und einige Inseln im [[Südchinesisches Meer|Südchinesischen Meer]]. Der vom [[Festland]] stammenden Verfassung nach erhebt die Republik China bis heute Anspruch auf ganz China, das Gebiet der [[Mongolei]], fast alle Inseln im Südchinesischen Meer sowie einige Inseln, die heute von Japan verwaltet werden. Jedoch wurden seit der beginnenden Demokratisierung Taiwans in den 90er Jahren (Souveränitäts-)Ansprüche auf das Gebiet der Mongolei und der Volksrepublik faktisch nicht mehr erhoben. [[2006]] sollen Änderungen an der republikanischen Verfassung vorgenommen werden. Ursprünglich sollten dabei auch die Staatsgrenze und Souveränitätsansprüche der heutigen Republik China auf [[Taiwan]] neu geregelt werden, jedoch wurde dieses Thema aufgrund von internationalen, vor allem US-amerikanischen Druck, verworfen, da es als Schritte zur formellen Unabhängigkeit Taiwans angesehen wird. <br />
<br />
Das politische und [[Staatsrecht|staatsrechtliche]] Verhältnis der Republik China zur Volksrepublik China ist bis heute eines der heikelsten Probleme der Welt. Die meisten Staaten haben seit 1971 die Volksrepublik China anstelle der Republik China diplomatisch anerkannt.<br />
<br />
== Politik ==<br />
<br />
* Hauptstadt: [[Taipei]]<br />
* Präsident: [[Chen Shui-bian]]<br />
<br />
Taiwan ist im Gegensatz zur Volksrepublik China seit einigen Jahren eine Demokratie, der Präsident und die Abgeordneten des Einkammer-Parlaments werden in freien, gleichen und geheimen Wahlen gewählt. Lange Zeit zuvor wurden die Mandate aus den „Provinzen“, die nun zur Volksrepublik China gehören, nicht neu vergeben, da dort keine neuen freien Wahlen veranstaltet werden konnten. Dies führte dazu, dass die [[Kuomintang]] die Republik China (Taiwan etc.) praktisch als alleinige Partei regierte.<br />
<br />
=== Verhältnis zur Volksrepublik China ===<br />
Das Verhältnis Taiwans zur [[Volksrepublik China]] ist recht kompliziert. Nach chinesischer Sichtweise ist Taiwan eine abtrünnige Provinz und gehört gemäß ihrer [[Ein-China-Politik]] zur VRC. Am 14. März 2005 hat der [[Nationaler Volkskongress|Nationale Volkskongress]] Chinas fast einstimmig das umstrittene [[Anti-Abspaltungsgesetz]] abgesegnet, welches militärische Schritte gegen Taiwan vorsieht, sollte dieses sich formell unabhängig erklären. Die ''[[Pan-Green Coalition]]'', die zur Zeit die Politik Taiwans beherrscht, strebt die Anerkennung als selbstständigen [[Staat]] an.<br />
<br />
Taiwan vermeidet eine offizielle Unabhängigkeitserklärung. Ungeachtet dessen ist Taiwan zur Zeit de facto völlig unabhängig von der Volksrepublik und verfügt über eine selbstständige [[Regierung]], die die volle [[Souveränität]] über Taiwan hat. Aus diesem Grunde und aus Rücksicht auf die guten Beziehungen zur Volksrepublik China wird Taiwan nur von 27 Staaten diplomatisch anerkannt. Sogar die Schutzmacht USA erkennt Taiwan offiziell nicht an. Das liegt hauptsächlich daran, dass jeder Staat, der offizielle, bilaterale Beziehungen mit der VRC unterhalten will, die Ein-China-Politik offiziell anerkennen muss.<br />
<br />
Auch als Beruhigung der Volksrepublik China definierte Präsident Chen Shui-bian die [[Politik der fünf Neins]] (四不一沒有: four no's and one without). Solange Taiwan nicht akut militärisch von China bedroht wird, wird Taiwan:<br />
* keine Unabhängigkeit erklären<br />
* nicht den Namen des Staates ändern<br />
* keinen Artikel in die Verfassung aufnehmen, der die Beziehungen zur VRC als „zwischenstaatliche Beziehungen“ bezeichnet<br />
* kein Referendum über die Änderung des Status quo in der Frage Unabhängigkeit oder Wiedervereinigung abhalten<br />
* die bestehenden taiwanischen Richtlinien für die „Nationale Wiedervereinigung“ nicht ändern (sprich: Wiedervereinigung nur durch Verhandlungen mit der Volksrepublik China und unter demokratischen Voraussetzungen auf dem chinesischen Festland).<br />
<br />
===Diplomatische Beziehungen===<br />
Bis [[1971]] stellte die Republik China die alleinige chinesische Vertretung bei den [[Vereinte Nationen|UN]] und hatte einen ständigen Sitz im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen]] inne. 1971 verlor die Republik China die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen an die Volksrepublik China.<br />
<br />
Folgende 24 Staaten pflegen offizielle diplomatische Beziehungen mit Taiwan:<br />
*''Europa'': [[Vatikanstadt]]<br />
*''Afrika'': [[Burkina Faso]], [[Gambia]], [[Malawi]], [[São Tomé und Príncipe]], [[Swasiland]], [[Tschad]]<br />
*''Amerika'': [[Belize]], [[Costa Rica]], [[Dominikanische Republik]], [[El Salvador]], [[Haiti]], [[Honduras]], [[Nicaragua]], [[Panama]], [[Paraguay]], [[St. Kitts und Nevis]], [[St. Vincent und die Grenadinen]]<br />
*''Ozeanien'': [[Kiribati]], [[Marshallinseln]], [[Nauru]], [[Palau]], [[Salomonen]], [[Tuvalu]].<br />
<br />
<br />
Am [[21. Juli]] [[2002]] brach [[Nauru]], das bislang Taiwan offiziell anerkannt hatte, seine diplomatischen Beziehungen ab und stellte sich auf die Seite der [[Volksrepublik China]]. Der damalige Präsident [[René Harris]] unterzeichnete in [[Hongkong]] eine gemeinsame Erklärung mit [[Volksrepublik China|Chinas]] damaligem Vizeaußenminister [[Zhou Wenzhong]]. [[Nauru]] erhielt dafür von China finanzielle Unterstützung in zweifacher Millionenhöhe. Mit dem Schwenk Naurus sank die Zahl der Staaten, die Taiwan offiziell anerkannten, auf 27. Im Jahre 2003 erklärte sich China bereit, nauruische Schulden (Kauf einer [[Boeing 737]]) bei der [[Export-Import Bank of the United States]] in Höhe von 2,7 Mio. Dollar zu zahlen. <br />
<br />
Im [[März 2005]] sprach sich der amtierende chinesische Vize-Außenminister [[Yang Jiechi]] nach einem Treffen mit Präsident [[Ludwig Scotty]] für weitergehende diplomatische Beziehungen zwischen China und Nauru aus. Gleichzeitig erklärte Scotty, Nauru unterstütze das chinesische Programm, Taiwan mit China wieder zusammenzuschließen. Am [[9. Mai]] [[2005]] jedoch trafen sich Scotty und der taiwanische Präsident [[Chen Shui-bian]] kurz in [[Majuro]], worauf am [[14. Mai]] offiziell die diplomatischen Beziehungen zwischen Nauru und Taiwan wiederaufgenommen wurden. Scotty begründete den Entschied damit, dass der damalige Abbruch der Beziehungen mit Taiwan durch [[René Harris]] falsch war und er stets dagegen war. Es ist aber zu vermuten, dass wieder zu Taiwan gewechselt wurde, weil China sein Versprechen, die Schulden für das Boeing-Flugzeug zu bezahlen, niemals eingelöst hatte. Zudem versprach Taiwan, [[Entwicklungshilfe]] in den Bereichen [[Erziehung]], [[Landwirtschaft]], [[Fischerei]] und [[Tourismus]] zu leisten; im Gegenzug wird Taiwan von Nauru bei Beitrittsgesuchen in internationale Organisationen wie die [[WHO]] und die [[Vereinte Nationen|UNO]] unterstützt.<br />
<br />
Am [[20. Januar]] [[2005]] nahm [[Grenada]] seine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik China wieder auf und brach die seit [[1989]] bestehenden diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab.<br />
<br />
Auch [[Senegal]] brach am [[26. Oktober]] [[2005]] seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab und nahm nach 10-jähriger Unterbrechung seine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik China wieder auf.<br />
<br />
Die anderen Staaten haben offiziell keine diplomatischen Beziehungen, trotzdem wird der Kontakt aber durch sogenannte [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro]]s aufrechterhalten, ohne diesen Einrichtungen (mit Rücksicht auf die Volksrepublik China) den Status einer Botschaft zuzuordnen (siehe auch [[Ständige Vertretung]]).<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
''Hauptartikel: '''[[Chinesische Geschichte]]'''''<br />
<br />
===Der Sturz der Qing-Dynastie===<br />
[[Image:Madonna of China NGM-v31-p555.jpg|thumb|right|275px|Chinesische Mutter, 1917]]<br />
[[Bild:ROC flag old.png|thumb|Flagge der Republik China<br /> [[1912]]-[[1928]]<br /> siehe: [[Liste der chinesischen Flaggen]]]]<br />
<br />
Seit Ende des [[19. Jahrhundert]]s gab es in China revolutionäre Bestrebungen, die [[Qing-Dynastie|Mandschudynastie]] zu stürzen. Die treibende Kraft dieser Bestrebung kam vor allem aus den westlich erzogenen Intellektuellenschichten in den kolonialisierten Gebieten wie zum Beispiel [[Hongkong]], [[Kanton (China)|Kanton]] und [[Shanghai]]. <br />
<br />
Dazu gesellte sich noch eine nationalistische Strömung, welche die Qing-Dynastie als Fremdherrschaft ansah und eine von Han-Chinesen etablierte Herrschaftsform sehen wollte. Vor allem in der so genannten "neuen Armee" fanden die revolutionären Ideen großen Anklang; hier konnten die Revolutionäre auch die meisten Anhänger rekrutieren. Die "neue Armee" wurde ironischerweise von den Qing-Herrschern ins Leben gerufen, um eine nach westlichem Vorbild organisierte Armee zu errichten, als besonders während des [[Erster Japanisch-Chinesischer Krieg|ersten chinesisch-japanischen Kriegs]] die Unzulänglichkeit der traditionellen chinesischen Armee sichtbar wurde. Unter anderen hatte [[Sun Yatsen]], der seine Ausbildung in Japan genoss und sich zum Christentum bekannte, bereits vor 1911 mehrere Umsturzversuche, hauptsächlich in den Südprovinzen organisiert.<br />
<br />
Der Sturz der Qing-Dynastie erfolgte, als am [[10. Oktober]] [[1911]] in [[Wuhan|Wu-chang]] die dort stationierten Neuen Armeen revoltierten. Der Gouverneur floh Hals über Kopf und gab so den Revolutionären die Gelegenheit, ihre Stellung zu festigen. Die [[Xinhai-Revolution|Revolution in Wu-chang]] fand bald großen Anklang im gesamten Bereich des [[Yangtse]]-Laufs, es kam zur massiven Verfolgung der Mandschu. Der Prinzregent Tschün II. (vgl. auch [[Pu Yi]]) sah sich gezwungen, den 1908 verbannten [[Yuan Shikai]] zurückzurufen und als obersten Militärmachthaber einzusetzen. Yuan hatte bereits vor seiner Verbannung diese Stellung eingenommen. Seine [[Beiyang-Armee]] war die einzige Armee, auf die sich die Qing-Regierung noch stützen konnte. Sie war auch die erste "neue Armee" gewesen, und Yuan Shikai war der Mann, der diese Armee gegründet, trainiert und aufgebaut hatte. Selbst in seiner Verbannung besaß er die volle Kontrolle über diese Armee.<br />
<br />
Yuan Shikai setzte nach seiner Rückkehr sofort seine Armee in Bewegung. Er fuhr eine Doppelstrategie: Einerseits setzte er die Revolutionäre am Yangtse stark unter Druck, andererseits verhandelte er mit Sun Yatsen über eine "friedliche Lösung".<br />
<br />
Am [[1. Januar]] [[1912]] wurde unter [[Sun Yatsen]] die Republik mit einer provisorischen Verfassung und einem Ministerium aus Jungchinesen ausgerufen. Um einen Bürgerkrieg Süd gegen Nord zu vermeiden, willigte Sun unter den folgenden Bedingungen in einen Frieden ein:<br />
# Die Dynastie wird abgeschafft, China wird eine Republik,<br />
# Das alte Kaiserhaus erhält eine Vorzugsbehandlung,<br />
# Yuan erkennt die provisorische Verfassung an und<br />
# Sun verzichtet zugunsten von Yuan.<br />
# Die Hauptstadt der Republik, Sitz der Regierung und des Parlaments soll [[Nanjing]] werden.<br />
<br />
Am [[14. Februar]] wurde Yuan Shikai neuer Präsident.<br />
<br />
===Die Beiyang-Zeit===<br />
Yuan Shikai war kein Republikaner, und er verachtete Begriffe wie Demokratie. Er verkannte auch in seinem alten Denken, dass die Zeit der Kaiserhäuser vorbei war. Für ihn war die Revolution die Gelegenheit, seine eigene Dynastie zu gründen. Doch zugleich war Yuan auch ein gerissener und erfahrener Politiker. <br />
<br />
Kurz nach seinem Amtsantritt ließ er seine eigene Beiyang-Armee in [[Beijing]] revoltieren. Unter dem Vorwand, dass er in dieser brenzligen Situation Beijing nicht verlassen konnte, um die Situation nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, begann er seine Abmachung mit Sun Yatsen zu revidieren. Denn Beijing war seine Machtbasis, hier stand die Armee, die ihm loyal ergeben war, während er in Nanjing auf fremdem Terrain gestanden hätte. Er köderte die Führer der Revolution mit Ämtern wie Vizepräsident, Minister etc. nach Beijing und setzte sie so fest. Als Sun Yatsen Mitte [[1913]] erkannte, dass er von Yuan hintergangen wurde, gründete er die [[Kuomintang]] als eine politische Kraft und initiierte eine zweite Revolution. Yuan setzte sofort seine Beiyang-Armee in Bewegung und eroberte alsbald bis auf wenige Provinzen im äußersten Süden fast das gesamte China. Sun Yatsen mußte ins Exil gehen. <br />
<br />
Yuan glaubte nun, die Zeit sei reif und ließ sich am [[11. Dezember]] [[1915]] zum Kaiser einer konstitutionellen [[Monarchie]] proklamieren. Sofort rebellierten die wenigen Südprovinzen außerhalb seiner Kontrolle (die 3. Revolution). Doch noch schwerwiegender war, dass seine eigene Beiyang-Armee ihm die Treue versagte. Alle seine ranghohen Generäle gaben bekannt, dass sie gegen die Wiedereinführung der Monarchie seien. Im März [[1916]] musste Yuan abdanken. Verschämt und vergrämt starb er kurz darauf.<br />
<br />
Sofort nach Yuans Tod brach ein Machtkampf innerhalb der Beiyang-Armee aus. Die Beiyang-Armee spaltete sich in vier größere Gruppen, die miteinander in wechselnden Konstellationen Bündnisse schlossen oder einander bekämpften. Je nach der Lage auf dem Schlachtfeld wechselte die Regierung in Beijing ab. In diesen zehn bis fünfzehn Jahren, in denen die Beiyang-Warlords ("[[Nördliche Militaristen]]") das Sagen hatten, wechselte der Ministerpräsident in Beijing nicht selten fünf Mal pro Jahr. <br />
<br />
Zugleich versuchte Sun Yatsen (alias Sun Wen, Sun Zhongshan) in seiner Heimat Kanton, zum Teil gestützt auf opportunistische Warlords, eine Basis für eine demokratische Republik aufzubauen. Seine Vorstellungen ruhten auf drei Prinzipien: [[Nationalismus]], [[Demokratie]] und Volkswohl. Er sammelte die öffentliche Meinung auf Seiten der Demokratie, gegen [[Despotie]] und [[Korruption]] und behielt eine makellose Reputation. Als Regierungschef Chinas wurde er aber nie erprobt.<br />
<br />
Seit dem [[Boxeraufstand]] waren alle Westmächte in China vertreten und versuchten, auch hier ihre Privilegien, aber auch die Balance untereinander zu erhalten. Mit dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] jedoch änderte sich die Lage. Die europäischen und amerikanischen Mächte konzentrierten ihre Ressourcen und Aufmerksamkeit auf Europa, so dass Japan sich bei dieser Gelegenheit in China einmischen konnte. So übernahm Japan die deutsche Kolonie in [[Qingdao]] und zwang die chinesische Regierung in einem geheimen Abkommen dies anzuerkennen.<br />
<br />
Die Offenbarung dieses Geheimdokuments am Ende des Ersten Weltkrieges führte zu der ersten großen Studentenbewegung in der chinesischen Geschichte, der [[Bewegung des vierten Mai]]. Als Folge dieser Bewegung verweigerte die chinesische Delegation auf der [[Pariser Friedenskonferenz 1919]] die Unterzeichnung des [[Vertrag von Versailles|Versailler Vertrags]], in dem die Okkupation [[Shandong]]s durch Japan festgeschrieben wurde.<br />
<br />
In dieser Zeit änderte sich das Gesicht des Landes. Die [[Intellekt|Intellektuellen]] Chinas wurden zu radikalen Denkern, welche den [[Konfuzianismus]] und die chinesische Schrift als Mittel der Kaiserherrschaft ablehnten und stattdessen Werte wie Wissenschaft und Demokratie, aber auch Körperertüchtigung und Individualismus propagierten. Allerdings bestanden zwischen den Intellektuellen und den armen, meist schriftunkundigen Bauern sowie den Industriearbeitern unüberbrückbare Gegensätze.<br />
<br />
An dieser Stelle hakte das [[Kommunismus|kommunistische]] Gedankengut ein, das mit der Russischen Revolution von 1917 herüberschwappte und scheinbar einen Weg aufzeigte, mit dem die außerordentlichen wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in China überwunden werden konnten (1920). Ein übriges tat, dass sich diese Ideologie gegen die Kolonialmächte richtete und über eine gewisse [[Ethik]] verfügte.<br />
<br />
=== Der Nordfeldzug ===<br />
<br />
Nach dem Tode Sun Yatsens am [[12. März]] [[1925]] begann [[Chiang Kai-shek]] den Nordfeldzug gegen die Beiyang-Warlords (Beginn Sommer 1925). Dieser Feldzug war lange von Sun geplant, jedoch nie verwirklicht worden, da sich die Warlords, auf die er sich bislang gestützt hatte, als unzuverlässig herausstellten. Chiang baute in der [[Huangpu Militärakademie]] eine eigene Armee nach Suns Ideologie auf.<br />
<br />
Chiangs Nordfeldzug erwies sich als großer Erfolg. Binnen einem halben Jahr konnte er bereits bis [[Huangho]] vorstoßen und dabei mehrere als Eliteneinheiten angesehene Beiyang-Truppen zerschlagen.<br />
<br />
Innerhalb der Kuomintang gab es schon seit langem unterschiedliche Meinungen, wie man mit den Kommunisten umgehen sollte. Der linke Flügel, als dessen prominenteste Vertreterin die Witwe von Sun [[Sun Qinling]] zu nennen war, wollte mit den Kommunisten und damit auch mit der [[Sowjetunion]] zusammenarbeiten, während der rechte Flügel den Kommunisten eher ablehnend gegenüber stand und eher den Amerikanern und Engländern zugeneigt war. Der große Erfolg des Nordfeldzuges stärkte Chiangs Stellung in der Kuomintang, und so konnte sich der rechte Flügel durchsetzen. Als im Mai/Juni 1925 die Briten mit der blutigen Niederschlagung von zwei antiimperialistischen Demonstrationen eine gewaltige Streik- und Boykottbewegung provozierten, setzten sich die Kommunisten an die Spitze dieser Bewegung.<br />
<br />
Am [[20. März]] [[1926]] ergriff Chiang Kai-shek die Initiative, entmachtete die Kommunisten in [[Kanton (Stadt)|Kanton]] und begrenzte den Einfluß der sowjetischen Berater. [[1927]] begann Chiang offen die Kommunisten zu verfolgen. Als Reaktion darauf richteten die Kommunisten Widerstandsbasen in den ländlichen Gebieten ein. Dieser Strategiewechsel markierte zugleich auch den Führungswechsel bei den Kommunisten von den eher westlich-theoretisch angehauchten Führern zu den pragmatischen, chinesisch-bäuerlichen Führern wie [[Mao Zedong]].<br />
<br />
Währenddessen konnte Chiang [[1928]] mindestens formal China unter der Flagge der Republik einen. Gegen den letzten Warlord musste er allerdings nicht antreten. Der Herrscher der Mandschurei, der junge [[Zhang Xueliang]] schwor der Nationalregierung die Treue und ließ die Flagge der Republik vor seinem Hauptquartier hissen. Allerdings wich Chiangs Republik stark vom Ideal Suns ab und glich mehr einer Militärdiktatur. Nachdem er einige opponierende Generäle ins Exil schicken konnte, begann er seinen Feldzug gegen die Basen der Kommunisten. [[1934]] sahen sich die Kommunisten in den Südprovinzen gezwungen, ihre Basen zu verlassen. In einem "[[Langer Marsch|Langen Marsch]]", welcher innerhalb eines Jahres 1934/35 elf Provinzen durchquerte, konnte sich der "Kern" der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] nach Yenan/[[Shaanxi|Shensi]] retten.<br />
<br />
===Der Sino-Japanische Krieg===<br />
<br />
Bereits nach dem [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] wähnte Japan China als seine Machtsphäre. Durch mehrere Abkommen hatte sich Japan beträchtliche Privilegien (inklusive der Stationierung von Armeen und der Alleinherrschaft über wichtige Eisenbahnlinien) in der [[Mandschurei]] gesichert. Als Zhang Xueliang kampflos in das republikanische Lager wechselte, musste Japan um Machtverlust fürchten. Im September [[1931]] begann es eine militärische Konfrontation mit den dortigen chinesischen Truppen. Chiang, der seinen Einigungsprozess noch nicht gefestigt sah, befahl Zhang, freiwillig aus der Mandschurei abzuziehen. Ein Jahr darauf setzten die Japaner den letzten Qing-Kaiser [[Pu Yi]] als ihre Marionette und Kaiser [[Mandschuko]]s ein.<br />
<br />
Chiang war fest davon überzeugt, dass er sich keine Konfrontation mit den Japanern leisten konnte, bevor er absolute Macht erlangt und jeden Widerstand innerhalb Chinas gebrochen hatte. Doch seine Rückzugspolitik und die erneute Provokation Japans erregten immer größeren Widerstand in China. Auch dies konnten die mittlerweile nach Nordchina exilierten Kommunisten bestens propagandistisch ausschlachten. Als Chiang [[1936]] Zhang in [[Xi'an]] besuchte, setzte Zhang ihn fest und erzwang von ihm das Versprechen, mit den Kommunisten zusammen zu arbeiten und gegen die Japaner vorzugehen. Am [[7. Juli]] [[1937]] provozierte die japanische Armee vor Beijing den [[Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke]], wodurch der Sino-Japanische Krieg ausbrach.<br />
<br />
Der Krieg verlief für die Chinesen katastrophal. Innerhalb eines Jahres verloren sie die Kontrolle in fast sämtlichen Küstengebieten. Die Nationalregierung musste ins Landesinnere flüchten. Obwohl japanische Flugzeuge die inländischen Städte terrorisierten, konnten sie die dortige Nationalregierung nicht zur Aufgabe zwingen. Auch war die Kopfstärke ihrer Armee zu gering, um das gesamte Land zu besetzen. Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] und vor allem nach dem Angriff auf [[Pearl Harbor]] erhielt die Nationalregierung zunehmend materielle und militärische Hilfe von den [[USA]]. Mehrere Versuche Japans, die Materiallieferung über [[Burma]] und [[Indien]] zu unterbinden, schlugen fehl. Bis zum Kriegsende herrschte eine Pattsituation an der chinesischen Front.<br />
<br />
Die Japaner machten sich dabei zahlreicher [[Kriegsverbrechen]] schuldig, insbesondere bei der Eroberung der damaligen Hauptstadt [[Nanking]] Dezember 1937, die sechs Wochen lang erbarmungslos terrorisiert wurde, was als [[Massaker von Nanking]] in die Geschichtsbücher einging. Der Krieg forderte von China über 19 Millionen Tote. Am Tag [[Kapitulation Japans|ihrer Kapitulation]] ([[14. August]] [[1945]]) verließen die Japaner Nanking.<br />
<br />
===Der Bürgerkrieg===<br />
[[Image:Wangjingwei.png|thumb|[[Wang Ching-wei]]]]<br />
Trotz mehrfacher Versuche der USA, einen Waffenstillstand in China zu verwirklichen, brach letztlich doch der [[Chinesischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg]] erneut aus. Obwohl anfangs die republikanische Armee Erfolge verbuchen und sogar kurzfristig Yanan besetzen konnte, überschätzte Chiang seinen Rückhalt im Land. Die Kommunisten waren weniger korrupt und freundlicher zu den Bauern, mehr an ihnen interessiert. Während Chiang Kai-shek nach schnellen Erfolgen große Teile seiner Truppen zur Absicherung in den Garnisonen zurücklassen musste, konzentrierten sich Mao und seine Militärs auf die Vernichtung seiner kämpfenden Kräfte, nicht auf die Behauptung bestimmter Orte. In mehreren großen Feldzügen und unter stillschweigender Hilfe der Sowjetunion erlangten die Kommunisten zuerst die Kontrolle über die Mandschurei und dann über Nordchina. Selbst der [[Jangtsekiang]] als natürliches Hindernis konnte sie nicht aufhalten.<br />
<br />
Während der Bürgerkriegszeit war China in drei Einflussbereiche aufgeteilt:<br />
*Die Kommunisten unter [[Mao Zedong]] in [[Yan'an]]<br />
*Die Kuomintang unter [[Chiang Kai-shek]] in [[Chongqing]]<br />
*Die Japan-freundliche Marionettenregierung unter [[Wang Ching-wei]] in [[Nanking]]<br />
<br />
Am [[1. Oktober]] [[1949]] wurde von [[Mao Zedong]] in [[Peking]] die [[Volksrepublik China]] ausgerufen. International, besonders von den westlichen Ländern, wurde sie aber erst in den 70er Jahren anerkannt.<br />
<br />
Die vom Festland vertriebene Kuomintang-Regierung besteht seit 1949 bis heute als [[stabilisiertes De-Facto-Regime]] auf der Insel [[Formosa]] fort, ist jedoch besser unter dem Namen '''[[Republik China (Taiwan)|Taiwan]]''' bekannt.<br />
<br />
== Republik China auf Taiwan ==<br />
<br />
Der Verfassung nach betrachtet [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]] sich immer noch als die fortbestehende Republik China und erhebt daraus Anspruch auf ganz China. Faktisch werden diese Forderungen aber (z.B. im Fall der [[Mongolei]]) nicht mehr erhoben. Taiwan ist auf Druck der Regierung der Volksrepublik international kaum [[de jure]] als [[Staat]] anerkannt. Das Land wird auch oft als ''Republik China auf Taiwan'' (''Republic of China on Taiwan'') oder eben ''National-China'' bezeichnet. Bis in die 80er Jahre blieb die Republik China eine Militärdiktatur; die Verfassung, in der die Demokratie festgeschrieben wurde, war durch mehrere Notstandsklauseln selbst zum Teil außer Kraft gesetzt. Erst Ende der 80er Jahre begann in Taiwan eine Demokratisierung. Die Notstandsklauseln wurden aus der Verfassung entfernt und neue Parteien neben der [[Kuomintang]] wurden zugelassen.<br />
<br />
Viele Taiwaner wünschen für sich eine stabile internationale Stellung, und dies verstärkt die Unabhängigkeitsbewegung. Die Regierung der Volksrepublik China jedoch betrachtet Taiwan als eine abtrünnige Provinz und drohte eine militärische Besetzung der Insel an, falls Taiwan sich für unabhängig erklären sollte. Die meisten westlichen Regierungen halten einerseits an der [[Ein-China-Politik]] fest und ächten andererseits jede militärische Drohung. Die USA erließen ein Gesetz ([[Taiwan Relation Act]]), wonach sie sich verpflichten, Taiwan Hilfe gegen jede militärische Bedrohung zu leisten.<br />
<br />
Die letzten Wahlen gewannen stets die Pro-Unabhängigkeitsparteien, was in der Volksrepublik starken Unmut erzeugt hat. Die momentane Regierung hat in ihrem Wahlprogramm die Ausarbeitung einer neuen Verfassung versprochen, was die Abschaffung der alten, aus dem Festland stammenden, republikanischen Verfassung bedeuten würde, in der zum Beispiel auch die Souveränität (die Staatsgrenze) festgeschrieben war. Unter internationalem, vor allem [[USA|US-amerikanischem]], Druck versprach die neue Regierung, diese Passage nicht anzutasten.<br />
<br />
==Weblinks==<br />
<br />
* [http://www.china1900.info/ China um 1900]<br />
* [http://www.gio.gov.tw/taiwan-website/abroad/de/index.html Regierungsportal (auf Deutsch)]<br />
* [http://www.nwc.navy.mil/chinesecs/ Chinesischer Bürgerkrieg 1911-1949 (engl.)]<br />
* [http://www.weltpolitik.net/Regionen/AsienPazifik/ChinaTaiwan/Grundlagen/Unl%F6sbar%3F%20Der%20Souver%E4nit%E4tskonflikt.html Andreas Fulda, Unlösbar? Der Souveränitätskonflikt zwischen der VR China und Taiwan] ([[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik|DGAP]], 18.12.2003)<br />
<br />
{{Navigationsleiste Chinesische Epochen|[[Qing-Dynastie]]|[[Volksrepublik China]]}}<br />
<br />
[[Kategorie:Politik (China)]]<br />
[[Kategorie:Staat]]<br />
[[Kategorie:Umstrittener Staat|Taiwan, Republik China]]<br />
<br />
[[als:Republik China (Taiwan)]]<br />
[[bg:Република Китай]]<br />
[[da:Republikken Kina]] <br />
[[en:Republic of China]] <br />
[[eo:Respubliko Ĉinio]] <br />
[[fr:République de Chine]] <br />
[[is:Lýðveldið Kína]]<br />
[[ja:中華民国]]<br />
[[no:Republikken Kina]] <br />
[[pl:Republika Chińska]] [[ru:Тайвань]]<br />
[[simple:Republic of China]] <br />
[[sl:Tajvan]]<br />
[[zh:中華民國]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Armut_in_der_Volksrepublik_China&diff=102665972Armut in der Volksrepublik China2006-01-20T17:50:15Z<p>Polyhedron: /* Sonstiges */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Volksrepublik China. Für andere Bedeutungen, siehe [[China (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" align="right" width="330px" style="margin-left:15px; border-collapse:collapse; border-color:#f2f2f4"<br />
|+<font size="+1">'''中华人民共和国'''<br /><br />
'''Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó'''</font><br /><br />
'''Volksrepublik China'''</font> <br /><br />
| align="center" colspan="2" | <br />
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0"<br />
| align="center" width="210px" | [[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|185px|Flagge Chinas]]<br />
| align="center" width="120px" | [[Bild:China guohui.png|125px|Wappen Chinas]]<br />
|----<br />
| align="center" | ([[Flagge der Volksrepublik China|Details]])<br />
| align="center" | ([[Wappen der Volksrepublik China|Details]])<br />
|}<br />
|----<br />
| [[Amtssprache ]] || [[Mandarin]]'''¹'''<br />
|-----<br />
| [[Hauptstadt]] || [[Peking]] (Beijing)<br />
|----<br />
| Staatsoberhaupt|| [[Hu Jintao]]<br />
|----<br />
| Regierungschef || [[Wen Jiabao]]<br />
|----<br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Fläche|Fläche]] || [[Größenordnung (Fläche)#1.000.000 km² bis 10.000.000 km²|9.572.419 km²]] (3.)<br />
|----<br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Einwohnerzahl|Einwohnerzahl]] || 1.306.313.812 (1.) <br><small>(Juli 2005 )</small><br />
|----<br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Bevölkerungsdichte|Bevölkerungsdichte]] || 136,9 Einw. pro km² (54.)<br />
|----<br />
|[[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] <br /> &nbsp;- BIP ([[Kaufkraftparität|KKP]]) <br /> &nbsp;- BIP <br /> &nbsp;- BIP / Einw. ([[Kaufkraftparität|KKP]]) <br /> &nbsp;- BIP / Einw. (Nominal)<br />
|| [[2005]] (geschätzt) <br /> $8,091 Billionen ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparität)|2.]]) <br />$1,84 Billionen ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|6.]])<br /> $6.193 ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparität) pro Kopf|97.]])<br />$1.400 ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|111.]])<br />
|----<br />
| Gründung || [[1. Oktober]] [[1949]]<br />
|----<br />
| [[Währung]] || [[Renminbi]]<br />
|----<br />
| [[Zeitzone]] || UTC+8 = MEZ+7<br />
|----<br />
| [[Nationalhymne]] || ''[[Marsch der Freiwilligen]]''<br />
<!-- |---- Auskommentiert, weil chinesische Fahrzeuge kein int'les KFZ-Kennz. haben<br />
| [[Liste der internationalen Kraftfahrzeugkennzeichen|Kfz-Kennzeichen]] || CNG --><br />
|----<br />
| [[Top Level Domain|Internet-TLD]] ||.cn<br />
|----<br />
| [[Internationale Telefonvorwahl|Vorwahl]] || +86<br />
|----<br />
| colspan="2" style="font-size:smaller"| ('''¹''') [[Kantonesische Sprache|Kantonesisch]] und [[Englische Sprache|Englisch]] beziehungsweise [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]] sind zusammen mit [[Mandarin]] [[Amtssprache]]n in den Sonderverwaltungszonen [[Hongkong]] und [[Macao]].<br />
|----<br />
| colspan="2" align="center" | [[Bild:VRChina-Pos.png|Weltkarte, China hervorgehoben]]<br />
|}<br />
<br />
Die '''Volksrepublik China''' [{{IPA|ˈçiːna}}] bzw. [{{IPA|ˈkiːna}}], fälschlich auch [{{IPA|ˈʃiːna}}]; ([[Kurzzeichen|vereinfacht]] 中华人民共和国, [[Langzeichen|traditionell]] 中華人民共和國, [[Pinyin]] ''Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó'' {{Audio|Zh-Zhonghua renmin gongheguo.ogg|anhören}}) ist der flächengrößte [[Staat]] in [[Ostasien]].<br />
<br />
== Einleitung ==<br />
<br />
Das bevölkerungsreichste Land der Erde hat mit 1,3 Milliarden mehr Einwohner als die [[Europäische Union]] und [[Afrika]] zusammen.<br />
<br />
Seit ihrer Gründung [[1949]], als sich nach dem Bürgerkrieg die [[Kuomintang]] nach [[Taiwan]] zurückzog, wird die Volksrepublik von der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] regiert.<br />
<br />
Die Bezeichnungen ''China'' und ''Sino-'' stammen wahrscheinlich von dem chinesischen Wort ''Qín''. Im Chinesischen ist ''Qín'' der Name der Dynastie des [[Qin Shi Huangdi|Gründungskaisers]] des chinesischen Reiches. Über mehrere Stationen und Sprachen gelangten der Begriff entlang der [[Seidenstraße]] bis nach Europa. Das chinesische Äquivalent zu unserem Wort "China" ist ''Zhōngguó'', das im Deutschen recht gut mit ''Reich der Mitte'' wiedergegeben ist.<br />
<br />
Die Volksrepublik China ist flächenmäßig der drittgrößte Staat der Erde und umfasst das gesamte als China bekannte kulturell-geografische Gebiet Asiens, mit Ausnahme [[Taiwan]]s und einiger kleiner [[Insel]]n vor der Küste [[Fujian]]s. Der politische Status Taiwans ist nach wie vor umstritten; die mit 23 Millionen Einwohnern dichtbevölkerte Insel heißt offiziell [[Republik China]]. Weitere Bezeichnungen für die VR China sind der veraltete Begriff [[Rotchina]] und das vor allem im englischen Sprachraum verbreitete Festlandchina (Mainland China). Beide Begriffe schließen die an der Küste gelegenen [[Sonderverwaltungszone]]n [[Hongkong]] und [[Macao]] aus, die seit 1997 bzw. 1999 zum Staatsgebiet gehören.<br />
<br />
Das Staatsgebiet gliedert sich in 22 [[Provinz]]en und 5 Autonome Gebiete (siehe [[Administrative Gliederung der Volksrepublik China|Administrative Gliederung der VR China]]). Davon machen die größten 3 Provinzen 45 % der Staatsfläche aus: [[Xinjiang]] und [[Tibet]] im Westen sowie die [[Innere Mongolei]] im Norden. Allerdings sind diese Gebiete mit einem Anteil von 4 % an der Bevölkerung der Volksrepublik sehr dünn besiedelt.<br />
<br />
Die Volksrepublik China wurde bis in die [[1990]]er Jahre als [[Entwicklungsland]] eingestuft, entwickelt sich aber seit ihrer teilweisen Öffnung nach der "[[Kulturrevolution]]" zunehmend zu einer [[Großmacht]]. Sie vertritt international die "Ein-China-Politik", deren offizielle Anerkennung sie seit Anfang der 70er Jahre auch im Westen durchsetzt. [[Wirtschaft]]lich weist China derzeit eine hohe Dynamik auf, so dass der aktuelle [[Fünfjahrplan]] bereits eine Drosselung gegen eine allfällige Überhitzung vorsieht.<br />
<br />
Um das rasche [[Bevölkerungswachstum]] einzudämmen, gilt die [[Ein-Kind-Politik]], die allerdings in den letzten Jahren gemildert worden ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Zunahme der Bevölkerung von über 3 % auf 1–2 % eingependelt.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<br />
=== Lage und geographische Gliederung ===<br />
<br />
[[Bild:China_topo.png|thumb|left|250px|Topographie Chinas]]<br />
<br />
Die Volksrepublik China grenzt an 14 Staaten, kein Staat hat mehr direkte Nachbarländer. Im [[Uhrzeigersinn]] sind dies: [[Indien]], [[Pakistan]], [[Afghanistan]], [[Tadschikistan]], [[Kirgisien]], [[Kasachstan]], [[Russland]], [[Mongolei]], [[Nordkorea]], [[Vietnam]], [[Laos]], [[Myanmar]], [[Bhutan]] und [[Nepal]].<br />
<br />
[[Festlandchina]] ist mit 9,5 Millionen Quadratkilometern etwa so groß wie die [[USA]] oder ganz [[Europa]] bis zum [[Ural]]. Die physische Oberfläche, die klimatischen Bedingungen und damit die Bewohnbarkeit der einzelnen Regionen des Landes unterscheiden sich sehr stark. China ist durch eine Reihe natürlicher Grenzen von seinen Nachbarn getrennt: im Osten und Südosten durch Meere ([[Gelbes Meer]], [[Ostchinesisches Meer]] und [[Südchinesisches Meer]]), im Süden, Südwesten, Westen und Nordwesten durch hohe Bergmassive, im Norden durch [[Steppe]]n und Wüsten und im Nordosten durch Flüsse ([[Amur]] und [[Ussuri]]).<br />
<br />
[[Bild:China precipitation.jpg|thumb|250px|Niederschläge]]<br />
<br />
Die Nord-Süd-Ausdehnung Chinas beträgt ca. 4.500 km; die Ost-West-Ausdehnung 4.200 km. Die Küstenlänge aller Seegrenzen Chinas beläuft sich auf 14.000 km. Der längste Fluss Chinas ist mit 6.300 km der [[Jangtse]] (Pinyin: Chángjiāng), der höchste Berg der [[Mount Everest]] mit 8.844 m und der größte See der [[Qinghai-See]] mit ca. 5.000 [[Quadratkilometer|km²]].<br />
<br />
Das Territorium kann man grob in drei Bereiche unterteilen:<br />
<br />
* Der Osten Chinas ist von vier großen, dicht besiedelten [[Schwemmebene]]n geprägt. An den Küsten befinden sich die Deltas seiner größten [[Flüsse]]. Der südöstliche Küstenstreifen ist gebirgig, während der Süden eher [[Hügelland|hügelig]] ist. Das Gebiet hat eine Höhe von maximal 500 Meter über dem Meeresspiegel.<br />
* Westlich an die Ebenen schließen sich zahlreiche [[Gebirge]] mit [[Hochebene]]n und großen [[Sedimentbecken|Becken]] an: die [[Mongolische Hochebene]], das [[Tarimbecken]], das [[Sichuan-Becken]], das [[Löss]]plateau oder das [[Yunnan-Guizhou-Hochland]]. Die Berge haben hier Höhen von etwa 1.000 bis 2.000 Metern.<br />
* [[Westchina]] hat einen ausgesprochenen [[Hochgebirge|Hochgebirgs]]charakter mit dazwischen liegenden [[Hochebene]]n. Die größten Gebirge sind: [[Himalaya]], [[Tianshan]], [[Pamir]] und das Hochland von [[Tibet]]. Die Gesamtregion liegt durchschnittlich 4.000 Meter über dem Meeresspiegel und gehört damit zu den höchstgelegenen Ebenen der Welt. Der Westen ist zusammen mit der [[Innere Mongolei| Inneren Mongolei]] auch der trockenste Landesteil, für dessen ausgeprägtes [[Wüstenklima]] die [[Gobi]] und die [[Taklamakan]] stehen.<br />
<br />
[[Bild:China-map.png|thumb|right|350px|Lage Chinas und seiner Nachbarstaaten]]<br />
<br />
Die zwei wichtigsten - und längsten - Flüsse sind der [[Jangtse]] und der [[Gelber Fluss| Gelbe Fluss]], gefolgt von [[Mekong]], [[Perlfluss]], [[Brahmaputra]] und [[Amur]]. Die Flüsse fließen den geografischen Gegebenheiten folgend von Westen nach Osten, d. h. aus den Hochregionen mit Schnee und [[Gletschern]], aber wenig Niederschlag, in die Ebenen mit viel [[Niederschlag]].<br />
<br />
Die Hauptstadt Chinas ist [[Peking]].<br />
<br />
Weitere [[Liste der Städte in der VR China|wichtige Städte]] sind [[Shanghai]], [[Guangzhou]], [[Wuhan]], [[Harbin]], [[Nanking|Nanjing]], [[Xi'an]], [[Chengdu]], [[Tianjin]], [[Chongqing]] und [[Shenzhen]].<br />
<br />
Die Fläche Chinas besteht zu 1,5 % aus Städten, 2 % aus [[Feuchtgebiet]]en, 6,5 % aus [[Ödland]], 9 % aus [[Wald]], 21 % aus [[Wüste]], 24 % aus [[Grasland]] und zu 36 % aus [[Acker]]land.<br />
<br />
Das [[Klima]] ist so vielfältig wie die Geografie: Im Westen, Norden und Nordosten herrscht ausgeprägtes [[Kontinentalklima]] mit sehr kalten Wintern und heißen Sommern. Im Süden ist das Klima hingegen [[subtropisch]] bis [[tropisch]]. [[Tibet]] hat ein spezielles [[Hochgebirgsklima]].<br />
<br />
=== Naturkatastrophen ===<br />
<br />
Besonders der [[Osten]] Chinas, aber auch die südlichen Provinzen und der [[Himalaya]] sind häufig von [[Erdbeben]] betroffen. Durch [[Erosion|Bodenerosion]] entsteht die Gefahr von [[Erdrutsch]]en. An den Flüssen [[Jangtse]] und [[Huang He]] kommt es häufig zu [[Überschwemmung]]en. Der Bau des ''[[Drei-Schluchten-Damm]]s'' bringt völlig neue Gefahren für die [[Umwelt]] mit sich, weitreichende Veränderungen der [[Landschaft]] und Vernichtung von natürlichen Lebensräumen durch Überflutung, wird aber auch die Überflutungen flussabwärts stark einschränken können.<br />
Die Küsten im Süden und Osten des Landes sind häufig [[Taifun]]en ausgesetzt.<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
<br />
China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde, und viele seiner Regionen gehören zu den am dichtesten besiedelten der Welt. In der Geschichte des Landes waren [[Überbevölkerung]] und die damit verbundenen Probleme bei der Ernährung der Menschen Ursache für tiefe politische und wirtschaftliche Krisen und Hungersnöte. Die Volksrepublik China geht deshalb in der Bevölkerungspolitik Wege, die weltweit einzigartig sind und im Inland wie Ausland [[Kontroverse]]n auslösen.<br />
<br />
=== Völker ===<br />
''Hauptartikel: '''[[Völker Chinas]]'''''<br />
<br />
91,59 Prozent der Bevölkerung Chinas sind [[Han-Chinesen]], und obwohl die 55 offiziell anerkannten nationalen [[Minderheit]]en gegenüber der Han-Mehrheit einige Vorrechte haben, wird der Regierung der Volksrepublik China vielerseits vorgeworfen, besonders die muslimischen Minderheiten zu unterdrücken. Einer der Brennpunkte ist Ost-Turkestan [[Xinjiang]], welches die Heimat der muslimischen [[Uiguren]] und [[Kasachen]] ist. Bereits seit der Eroberung durch das kaiserliche China gibt es eine starke chinesische Einwanderung nach Xinjiang, um einerseits die übervölkerten ostchinesischen Gebiete zu entlasten und andererseits die Bodenschätze Xinjiangs zu erschließen. Auch das Atomtestgelände des chinesischen Militärs befindet sich in der dünn besiedelten Region, wodurch es bei der einheimischen Bevölkerung zu Strahlenschäden kam.<br />
<br />
=== Bevölkerungsdichte ===<br />
<br />
Die Volksrepublik China weist eine [[Bevölkerungsdichte]] von etwa 136 Einwohnern pro Quadratkilometer auf. Dass diese Zahl nicht sehr groß ist, liegt vor allem daran, dass etwa Westchina eine sehr niedrige Bevölkerungzahl auf großem Territorium aufweist; dieses Territorium kann aber aufgrund des Klimas auch nicht sehr viele Menschen aufnehmen. In [[Tibet]], dem am dünnsten besiedelten Teil des Landes, leben auf einem Quadratkilometer durchschnittlich nur zwei Menschen.<br />
<br />
Der bei weitem größte Teil der Bevölkerung lebt in den Küstenregionen.<br />
Etwa 115 Millionen Menschen, also fast 10&nbsp;% der chinesischen Bevölkerung, konzentrieren sich auf einer Fläche von nur 50.000&nbsp;km². Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt auf 10&nbsp;% der Fläche, was einer Bevölkerungsdichte von 740 Personen pro Quadratkilometer entspricht; und 90&nbsp;% der Bevölkerung leben auf einem Drittel des Staatsterritoriums, was bedeutet, dass 90&nbsp;% der Bevölkerung in Gebieten leben, die mit durchschnittlich 350 Einw./km² so dicht bevölkert sind wie Europas am dichtesten besiedelte Länder.<br />
<br />
=== Urbanisierung === <br />
<br />
Bei der Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949 lebte nur einer von zehn Chinesen in Städten. Bis heute ist der [[Urbanisierung]]sgrad mit knapp über 30&nbsp;% relativ gering. Dies hat seine Ursache vor allem darin, dass der Zuzug in die Städte die meiste Zeit nicht möglich war, und auch heute herrscht kaum [[Freizügigkeit]]. Zudem gab es in den 1960er Jahren große Kampagnen, bei denen Menschen von den Städten auf das Land umgesiedelt wurden, teilweise um die überfüllten Städte mit hoher [[Arbeitslosigkeit]] zu entlasten, teilweise aus dem ideologischen Anspruch, Klassenunterschiede und damit Unterschiede zwischen Stadt- und Landbewohnern aufzuheben. Der Urbanisierungsgrad blieb deshalb in den 1960er und 1970er Jahren weitgehend gleich, zeitweise sank er sogar.<br />
<br />
=== Migration === <br />
<br />
Seit 1949 sind immer wieder geplante [[Umsiedelung]]en aus dicht besiedelten Gebieten in kaum besiedelte Regionen Nord-, Nordost- und Westchinas durchgeführt worden. Solche Aktionen gab es allerdings schon während der Kaiserzeit. Die Motivationen waren strategischer (Erschließung neuer Gebiete, [[Sinisierung]] von Gebieten, die überwiegend von ethnischen Minderheiten bewohnt wurden) oder wirtschaftlicher Natur (Modernisierung der Landwirtschaft und Entwicklung der Wirtschaft in abgelegenen Regionen oder Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in überbevölkerten Regionen), häufig erfolgten die Umsiedelungen auch als Straf- oder Umerziehungsmaßnahme gegen politische Gegner.<br />
<br />
Ein konkretes Beispiel für das Vorgehen bei der Erweiterung des Lebensraumes für das chinesische Volk ist Tibet: Am 20. Juni 1996 verurteilten alle Parteien des deutschen Bundestags "die Politik der chinesischen Behörden, die im Ergebnis gerade auch in Bezug auf [[Tibet]] zur Zerstörung der Identität führt, insbesondere mittels Ansiedelung und Zuwanderung von Chinesen in großer Zahl, [[Zwangssterilisierung]]en von Frauen und Zwangsabtreibungen, politischer, religiöser und kultureller Verfolgung und der Unterstellung des Landes unter eine chinesisch kontrollierte Administration." (Resolution zur Verbesserung der Menschenrechtssituation in Tibet, [http://dip.bundestag.de/btd/13/044/1304445.asc Bundestagsdrucksache 13/4445]) <br />
<br />
Seit Ende der 1970er Jahre gibt es diese Zwangsumsiedelungen nicht mehr. Trotzdem ist die Möglichkeit, den Wohnsitz und Arbeitsplatz zu wählen, eingeschränkt. Dies liegt am starken [[Migrationsdruck]] aus den armen Provinzen West- und Zentralchinas in die Küstengebiete. Zudem würde eine vollständige Liberalisierung eine starke [[Landflucht]] bedingen, und es wird befürchtet, dass dies die Städte destabilisieren würde. Bereits jetzt wird geschätzt, dass mehrere Millionen Wanderarbeiter größtenteils illegal und unangemeldet in den chinesischen Städten leben und arbeiten.<br />
<br />
Der Wissenschaftsrat der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Zhou Ganzhi, hat im September 2005 auf der Jahresitzung über Planung für chinesische Städte 2005 in der westchinesischen Stadt Xi'an erklärt, dass die Urbanisierungsrate in China im Jahr 2020 zwischen 50 Prozent und 55 Prozent liegen werde. <br />
Mit schnellem Wirtschaftswachstum sei die Urbanisierungsrate in China in den vergangenen 10 Jahren von 20 Prozent auf 40 Prozent gestiegen. Die anhaltende Zunahme der Urbanisierungsrate sei darauf zurückzuführen, dass zahlreiche Bauern in die Städte geströmt seien und große Geldsummen in den Städtebau investiert würden, sagte Zhou.<br />
<br />
=== Bevölkerungsentwicklung ===<br />
[[Bild:Bevölkerungsentwicklung der VR China 1949-1999.png|thumb|400px|Bevölkerungsentwicklung der VR China 1949-1999. Der Einfluss des Großen Sprungs nach vorn ist deutlich sichtbar.]]<br />
<br />
Nach der Gründung der Volksrepublik im Jahre [[1949]] lebten in China etwa 540 Millionen Menschen. In den [[1950er]] Jahren stieg die Bevölkerungszahl trotz niedriger Lebenserwartung stark an. Die politische Führung um [[Mao Zedong]] war der Ansicht, dass ein mächtiger Staat eine hohe Bevölkerungszahl benötigt. Erst am Ende des Jahrzehnts begann man zögerlich mit Kampagnen zur Geburtenkontrolle. <br />
<br />
Die Gesamtbevölkerung Chinas sank vorübergehend während des [[Großer Sprung nach vorn | Großen Sprungs nach vorn]], der eine große Hungerkatastrophe mit auslöste. Da die Überbevölkerung ein zusätzlicher Grund für die Hungersnot war, wurden in den [[1960er]] Jahren zahlreiche Geburtenplanungskampagnen durchgeführt. Abtreibungen waren von da an erlaubt und Verhütungsmittel, wo vorhanden, kostenlos erhältlich. Die [[Kulturrevolution]] brachte die Kampagnen wiederum vorübergehend zum Stillstand.<br />
<br />
Nach der [[Kulturrevolution]] wurden die Aktivitäten erneut verstärkt. Neben Kampagnen wurden das [[Heiratsalter]] erhöht und eine Zwei-Kind-Beschränkung eingeführt. Ab dem Ende der [[1970er]] Jahre galten nochmals verschärfte Maßnahmen: In Zeiten der Wirtschaftsliberalisierungen und der Öffnung des Landes gegenüber dem Ausland galt die Überbevölkerung als Haupthindernis für den wirtschaftlichen Fortschritt. Die seit [[1979]] geltenden Regeln sehen die [[Ein-Kind-Politik | Ein-Kind-Familie]] und sofortige Abtreibung bei ungenehmigten Schwangerschaften vor. Die Kontrolle der Geburtenbegrenzung wird jedoch auf einer recht niedrigen administrativen Ebene durchgeführt und von der Zentralregierung nicht kontrolliert, sodass es erhebliche Unterschiede in der Handhabung der Regelungen gibt: In manchen Gebieten drohen bei jedem Verstoß drakonische Strafen, in anderen werden massenweise Ausnahmen gemacht. Vor allem außerhalb der Städte sind Familien mit zwei oder drei Kindern keine Besonderheit. Den [[Indigene Völker Chinas | nationalen Minderheiten]] wurden höhere Kinderzahlen zugestanden, ebenso Bauern, deren erstes Kind eine Tochter ist, und Zwillinge wurden als besonderes Glück angesehen, da in diesem Fall auch [[Han-Chinesen]] beide Kinder behalten durften und auch beide Kinder die vollen staatlichen Leistungen bekamen. Die [[Sanktionierung]] von ungenehmigten Geburten reicht von Entzug von Sozialleistungen über Geldstrafen bis zu Entlassungsdrohungen. Insgesamt dürfte sich die Durchführung der Politik schwierig gestalten, man geht von einer hohen Dunkelziffer an Zweitgeburten aus, was durch Geld- und Personalmangel sowie [[Korruption]] ermöglicht wird.<br />
<br />
Dennoch wird geschätzt, dass durch die Geburtenkontrolle zwischen 300 und 340 Millionen Geburten verhindert wurden. Trotz dieser Maßnahmen wird die Bevölkerung weiter wachsen, wobei für etwa 2030 mit 1,5 Milliarden Menschen der Gipfel erwartet wird. Danach wird ein Rückgang der Einwohnerzahl bis 2050 auf 1,3 Milliarden [[Prognose|prognostiziert]]. Das aktuelle Bevölkerungswachstum liegt bei etwa 0,6&nbsp;% pro Jahr.<br />
<br />
Die [[Ein-Kind-Politik]] ist auch in China selbst nicht unumstritten. Jedoch ist das Problem der Überbevölkerung so gravierend, dass die Regierung an eine Milderung der Maßnahmen vorerst nicht denkt. Als Alternative ist eine steuerliche Benachteiligung von Familien mit mehreren Kindern im Gespräch. Das wäre auch eine Möglichkeit, dem Problem der [[Überalterung]] der Gesellschaft, die sich bereits abzeichnet, vorzubeugen. Eine andere Alternative schlug anfang Oktober 2004 der Chef der Bevölkerungskommission Chinas vor: die Geburtenkontrolle solle zugunsten einer Zwei-Kind-Politik aufgelockert werden. Zunächst soll ab 2010 Frauen über 35 Jahren ein zweites Kind erlaubt und nachfolgend jedes Jahr die Altersgrenze um ein Jahr gesenkt werden.<br />
<br />
Aufgrund von Abtreibungen weiblicher [[Fötus|Föten]] kommen in China auf 100 Mädchen etwa 120 Jungen. Deshalb wurde das Feststellen des Geschlechtes per [[Ultraschall]] in der Volksrepublik unter Strafe gestellt, um wieder ein natürliches Gleichgewicht herzustellen.<br />
<br />
Nachfolgend sind die Einwohnerzahlen der Volksrepublik China von 1950 bis 2050 angegeben. Die Zahlen von 2010 bis 2050 sind Prognosen.<br />
<br />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5"<br />
| valign="top" |<br />
{|<br />
! style="background:#efefef;" | &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| [[1950]] || align="right" | 556.613.000<br />
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| [[1995]] || align="right" | 1.200.241.000<br />
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| 2050 || align="right" | 1.322.435.000<br />
|}<br />
|}<br />
Die Angaben basieren auf folgender Quelle: [http://www.library.uu.nl/wesp/populstat/Asia/chinac.htm]<br />
<br />
=== Religion ===<br />
''Hauptartikel: '''[[Religion in der Volksrepublik China]]'''''<br />
<br />
Die Volksrepublik ist offiziell ein [[Atheismus|atheistischer]] Staat. Es gibt keine offiziellen Statistiken über Religionszugehörigkeit. In Zahlen gegossene Aussagen über die Verbreitung einzelner Religionen sind allesamt problematisch.<br />
<br />
Verbreitete [[Religion]]en sind [[Buddhismus]], [[Daoismus]], [[Islam]], [[Christentum]] und [[Lamaismus]] (in [[Tibet]] und der [[Innere Mongolei | Inneren Mongolei]]), daneben ist alter [[Chinesischer Volksglaube|chinesischer Volks- und Aberglauben]] sehr einflussreich. Der [[Konfuzianismus]], der eigentlich eher eine Sozialethik denn Religion ist, beeinflusst bis heute die moralischen Verhaltensweisen der Chinesen. <br />
<br />
Der Glaubensausübung sind nach wie vor strenge Grenzen gesetzt, auch wenn die einschlägigen Regelungen viel liberaler gehandhabt werden als noch in den frühen 1980er Jahren. Die Toleranz der Behörden ist andererseits auch stark abhängig von der generellen politischen Lage. So erfahren [[Tempel]] und [[Kloster|Klöster]] seit einiger Zeit wieder starken Zulauf, was vor allem mit der größer gewordenen sozialen Unsicherheit seit den Reformen in Zusammenhang steht. Im gleichen Kontext sind zahlreiche [[neue religiöse Bewegung]]en zu sehen, die seit den späten 1980er Jahren entstanden sind und die von den Behörden zunächst ignoriert wurden. Die bekannteste dieser Bewegungen ist [[Falun Gong]].<br />
<br />
Speziell dem Christentum steht die chinesische Regierung skeptisch gegenüber, was nicht zuletzt historische Ursachen hat. Nur die sich dem Staat unterordnenden "patriotischen" Kirchen, etwa die [[Chinesische Katholisch Patriotische Vereinigung]], sind erlaubt. Diese erkennen als oberste Instanz nicht den [[Papst]], sondern die [[Kommunistische Partei]] an. Weitere Spannungsfelder ergeben sich mit der [[Islam | muslimischen]] Minderheit, die vor allem in Nordwestchina lebt, sowie mit der [[Lamaismus | lamaistischen]] Strömung des Buddhismus, vor allem in Tibet.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
''Hauptartikel: '''[[Geschichte Chinas]]'''''<br />
<br />
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] endete der [[chinesischer Bürgerkrieg|chinesische Bürgerkrieg]] zwischen der [[Kommunistische Partei Chinas|kommunistischen Partei Chinas]] und der [[Kuomintang]] damit, dass die Kommunisten die Kontrolle über das Festland hatten, wohingegen die Kuomintang die Insel [[Taiwan]] innehatten, auf die sie kurz zuvor geflohen waren. Am [[1. Oktober]] 1949 proklamierte [[Mao Zedong]] die Volksrepublik China und errichtete einen kommunistischen Staat. Damit wurde zwar Chinas Unabhängigkeit wieder hergestellt, jedoch kostete die teils desaströse Politik Maos Dutzende Millionen von Menschen das Leben, wie zum Beispiel im [[Großer Sprung nach vorn|Großen Sprung nach vorn]] oder der [[Kulturrevolution]].<br />
<br />
Nach Maos Tod übernahm der pragmatischere [[Deng Xiaoping]] die Führung. Die KPCh blieb an der Macht, die Kontrolle über das persönliche Leben der Menschen wurde aber schrittweise gelockert. Im politischen Leben sind die Lockerungen weniger stark ausgeprägt. Die [[Zentralverwaltungswirtschaft]] wird schrittweise reformiert, mit dem Ziel, eine sozialistische [[Marktwirtschaft]] zu schaffen.<br />
<br />
Jedoch wird China von vielen westlichen Beobachtern wie auch von seinem Nachbarn in Indien, den Menschen in Taiwan und von Oppositionellen im eigenen Land weiterhin als autoritäre Diktatur bewertet. Auch wurde im Jahr 1999 ein Zeichen gesetzt: In jenem Jahr erschien in der Volksrepublik eine neue Serie von Banknoten. Wo zuvor nur der 100-Yuan-Schein das Konterfei Maos zeigte, findet sich sein Gesicht nun auf allen neuen Geldscheinen.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Liste der Staatsoberhäupter der Volksrepublik China]], [[Liste der Ministerpräsidenten der Volksrepublik China]]<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== System ===<br />
China ist ein [[Autoritarismus|autoritärer]] Staat unter der Führung der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] (KPCh). Es gibt ein [[Einparteiensystem]] und das sozialistische Wirtschafts- und Staatssystem ist in der Verfassung verankert.<br />
<br />
Nominell das höchste Staatsorgan ist der [[Nationaler Volkskongress|Nationale Volkskongress]] (NVK), das Parlament der Volksrepublik China. Er wählt den Staatspräsidenten, den [[Staatsrat der Volksrepublik China|Staatsrat]] (die Regierung der VR China), den Obersten Volksgerichtshof, die [[Zentrale Militärkommission]] und die Oberste Staatsanwaltschaft. Doch alles dies nur auf Vorschlag der Kommunistischen Partei, deren Organisation den Staatsapparat auf allen Stufen durchdringt und oft kaum von ihm zu trennen ist.<br />
<br />
Die eigentliche politische Führung der Volksrepublik China liegt bei einem engen Kreis von Politbüro- und Militärführern, die sich jeweils um den [[Vorsitzender|Vorsitzenden]] scharen, welcher die höchsten Ämter in Staat, Partei und Armee auf sich vereinigt. Dies sind das Amt des [[Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas|Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Chinas]], [[Staatspräsident der Volksrepublik China|Staatspräsidenten der Volksrepublik China]] sowie der Vorsitzende der [[Zentrale Militärkommission|Zentralen Militärkommission]]. Derzeit hat [[Hu Jintao]] diese Positionen inne, der die Nachfolge von [[Jiang Zemin]] antrat. Die Übergabe der Ämter erfolgt jedoch im Allgemeinen innerhalb eines längeren Zeitraums. So wurde Hu bereits 2002 Generalsekretär, aber erst 2004 Vorsitzender der Zentralen Militärkommission. Im Unterschied zu westlichen Demokratien sind im Einparteienstaat China generell die Parteiämter (z.B. das des KP-Generalsekretärs) wichtiger und als mächtiger anzusehen als die Staatsämter (z.B. das des Präsidenten).<br />
<br />
Die Volksrepublik ist zwar offiziell ein zentralistischer [[Einheitsstaat]], dessen Zentralregierung die absolute Verfügungsgewalt über die ihr untergeordneten Provinzen hat. In der Realität ist die Beziehung zwischen Zentrale und Region aber weniger eindeutig: Besonders die wirtschaftlich prosperierenden Küstenprovinzen haben zum Teil eine beträchtliche politische Verhandlungsmacht. So gibt es beispielsweise bis heute kein einheitliches System zur Verteilung der Steuereinnahmen zwischen Provinzen und Zentralregierung, ebenso wenig wie ein Ausgleichsprogramm zur Unterstützung ärmerer Provinzen. In Krisensituationen verfügt die Regierung allerdings trotzdem über die nötige Macht ihren Willen durchzusetzen; so kann sie beispielsweise Mitglieder der Provinzregierungen zumindest theoretisch nach Belieben versetzen.<br />
<br />
Obwohl die Volksrepublik China während ihres gesamten Bestehens immer nur von einer einzigen Partei regiert wurde, erlebten die Menschen mehrere tief greifende politische Umwälzungen, die durch die verschiedenen Strömungen innerhalb der KPCh und ihrer Machtkämpfe verursacht wurden. Einerseits versuchte die [[Maoismus|maoistische]] Strömung, China zu einem mächtigen und wohlhabenden Staat aufzubauen, der von Staatseigentum an Produktionsmitteln, geplanter Wohlstands- und Ressourcenverteilung, der Abschaffung von sozialen Unterschieden und der absoluten Kontrolle der arbeitenden Bevölkerung gekennzeichnet sein sollte. Dem gegenüber standen die Pragmatiker [[Liu Shaoqi]] und [[Deng Xiaoping]], die zur Erreichung des gleichen Zieles [[marktwirtschaft]]liche Mechanismen, [[Privateigentum]] und die Förderung von Unternehmertum einsetzen wollten. Zu Beginn der fünfziger Jahre bis zum Ende der siebziger Jahre hatten die Maoisten meist die Überhand. Sie lösten Revolutionen wie den [[Großer Sprung nach vorn|Großen Sprung nach vorn]] oder die [[Kulturrevolution]] aus. Seit der Regierungszeit von Deng Xiaoping befindet sich China auf einem Kurs in Richtung sozialistische Marktwirtschaft, obwohl es in vielen Bereichen schon lange nicht mehr als sozialistischer Staat betrachtet werden kann. Dies ist ein neuer bedeutender Einschnitt in die Gesellschaftsordnung – weg vom [[Kollektivismus]] hin zur Marktwirtschaft, die die wieder entstandenen Klassendifferenzen verschärft.<br />
<br />
Vorläufiger Höhepunkt des marktwirtschaftlichen Kurses war der Beschluss des Volkskongresses am [[14. März]] [[2004]], die Abschaffung des Privateigentums rückgängig zu machen und den Schutz des Privateigentums in der Verfassung zu verankern. Dagegen bleibt die Verfügung über Grund und Boden von einer privatbesitzrechtlichen Regelung weiterhin ausgeschlossen.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Völker Chinas]], [[Liste der Staatsoberhäupter der Volksrepublik China]]<br />
<br />
=== Opposition ===<br />
Der Widerstand gegen die aus westlicher Sicht diktatorische Führung der Partei ist kaum organisiert. Gegen die Partei Widerstand zu organisieren ist strafbar. Jede Art von Organisationsbildung, die sich nicht der Partei unterordnet, ist strafbar. Dazu gehört die Zerschlagung der Demokratiebewegung nach dem Massaker am [[Platz des Himmlischen Friedens]]. Bei Strafe verboten ist auch die Gründung von unabhängigen Gewerkschaften. Oppositionelle werden aber nicht nur kriminalisiert und inhaftiert, sondern als weitere Bedrohung wirkt auch die Psychiatrisierung von Oppositionellen, die bei normabweichendem Verhalten "zu ihrem eigenen Besten" besondere staatliche Fürsorge erfahren.<br />
<br />
Neben den Beschränkungen der Opposition, die existenzbedrohend für jeden Organisator von Oppositionsbildung sind, werden außerdem kulturell bedingte Gründe für den Mangel an Widerstand angeführt: Ein häufiger kulturkritischer Erklärungsansatz verweist darauf, dass es die [[Konfuzianismus|konfuzianische]] Tradition Chinas sei, die dem Volk gebiete, das existierende Herrschaftssystem nicht in Frage zu stellen, denn es wisse nicht, was gut für das Volk sei. Konfuzianisches Ideal ist die Herrschaft durch Weise (oder durch von Weisen beratene Führer). Widerstand gegen Herrscher wurde durchaus thematisiert, als Ablösung versagender Führer durch bessere Führer, nie jedoch im Vertrauen auf die Übernahme der Führerschaft durch das Volk. Dieser kulturgeschichtliche Hintergrund kann zu der Annahme verleiten, dass Demokratie auch heute vom Volk in China nicht gewollt sei oder sogar, dass die Chinesen für eine Demokratie nicht geeignet seien. Dabei sollte man sich allerdings vor Augen halten, dass dieser Ansatz häufig von Gruppen vertreten wird, in deren Interesse er liegt: also von den Kreisen der Machthaber und derjenigen, die von ihrer stabilen Machtausübung profitieren (z.B. auch westliche Unternehmerkreise), während er unter Chinesen selbst auch auf Widerspruch stößt. Die These erinnert an die vor einigen Jahren auch in anderen Teilen Asiens geführte Debatte um die "Asiatischen Werte" ([[Asian Values]]), die in den Augen neokonservativer Vertreter "den Asiaten" angeblich ungeeignet machen für die Demokratie, auch damals wurde der Konfuzianismus als demokratiehinderlich ins Spiel geführt. Die Entwicklung der Demokratien in Taiwan und Südkorea und anderswo haben diese Stimmen jedoch zum Verstummen gebracht.<br />
<br />
=== Rechtssystem ===<br />
<br />
Die Entwicklung des Rechts in der Vergangenheit der VR China widerspiegelt bis heute die Anstrengungen der Kommunistischen Partei, ihr Machtmonopol zu erhalten. Als 1949 die Volksrepublik gegründet wurde, übernahmen die Kommunisten die Macht über das Rechtssystem in der Überzeugung, dass sie für die politische Macht auch die Macht über das Recht benötigen. Später, während der [[Kulturrevolution]], wurde das geschriebene Recht so weit außer Kraft gesetzt, dass nicht einmal das [[Präsident der Volksrepublik China | formelle Staatsoberhaupt]] vor der Willkür der Roten Garden sicher war.<br />
<br />
Mit Beginn der Wirtschaftsreformen wurde bald auch offensichtlich, dass Gesetze und [[Rechtssicherheit]] für die [[marktwirtschaft]]liche Entwicklung grundlegend wichtig sind. Seitdem hat die Volksrepublik eine beeindruckende Zahl an Gesetzen und neuen Institutionen bekommen. Die Gesetze wurden zu Beginn nach sowjetischem, später nach europäischem und nordamerikanischem Vorbild formuliert, wobei die Möglichkeit, Recht aus der westlichen Umgebung in die chinesische Umgebung zu transplantieren, natürlich begrenzt ist.<br />
<br />
Wie tief das Recht und das Rechtsbewusstsein bereits verwurzelt sind, wurde 1989 sichtbar, als die Demonstranten auf dem [[Tiananmen]]-Platz Transparente voll mit rechtlicher Symbolik mit sich trugen, wohingegen das [[Kriegsrecht]] offiziell deshalb verhängt wurde, um ''Recht und Ordnung wiederherzustellen''.<br />
<br />
Wichtig ist, sich klarzumachen, dass im Chinesischen der Begriff "Rechtsstaatlichkeit" verschieden ausgelegt werden kann. Der Slogan der KP ist "yi fa zhi guo". Westliche Beobachter haben darauf hingewiesen, dass dieser Slogan in der chinesischen Praxis oft besser übersetzt ist als "Herrschaft mithilfe des Rechts" (rule by law) statt wie im westlich-demokratischen Sinne als "Herrschaft des Rechts" (rule of law). Auch das Recht ist in der Volksrepublik China im Moment nur eines der Instrumente, mit welchen die Kommunistische Partei das Land regiert. Für die Partei- und Staatsführung ist wichtig, dass die Gesetze und Entscheidungen die ihr genehmen Resultate zeigen. Gleichzeitig wächst das Rechtsbewusstsein bei den Bürgern und erfordert die moderne Marktwirtschaft, die China anstrebt, echte Rechtssicherheit. Es ist ein Spannungsfeld, in dem sich Recht und Gesetze in China bewegen. Für die Ernennung von Richtern ist noch immer die Parteizugehörigkeit ein wichtiges Kriterium, und eine Ausbildung in den Rechtswissenschaften ist erst seit Mitte der 1980er Jahre Pflicht. Trotzdem gibt es mittlerweile auch Gesetze, die die Allmacht der [[Bürokratie]] beschränken, bis hin zu einem Gesetz, welches es Bürgern erlaubt, den Staat zu verklagen, wenn sie durch rechtswidrige Entscheidungen der Verwaltung geschädigt wurden. Auch gibt es Anstrengungen, das Strafrecht so zu verbessern, dass die Möglichkeit für willkürliche Bestrafung ausgeräumt wird.<br />
<br />
Während die Qualität und Anzahl der Gesetze auch dank ausländischer Beratung stark gestiegen ist, gibt es große Mängel in der Praxis der Rechtsprechung selbst. Die Anzahl der professionell ausgebildeten Richter ist nach wie vor zu niedrig. Aus diesem Grund kommt einer formellen [[Schlichtung]], die ein Mittelding zwischen der traditionellen Schlichtung durch angesehene Laien und einer Entscheidung eines ordentlichen Gerichts ist, eine hohe Bedeutung zu. Gleichzeitig ist die politische Beeinflussung der Gerichte und Richter durch die so genannten "Gerichtskommissionen" vor Ort enorm. In diesen Kommissionen sitzen vor allem Parteikader, oft geben sie den Richtern das Urteil vor, und das nicht nur bei politisch heiklen Prozessen, sondern auch bei Verfahren, die mächtige wirtschaftliche Interessen berühren.<br />
<br />
=== Menschenrechtssituation ===<br />
<br />
China ist ein Land mit [[Todesstrafe]]. Absolut und relativ (Hinrichtungen pro Einwohner) gesehen werden in keinem Land der Welt so viele Menschen exekutiert wie in China. Nachdem parallel zu den Wirtschaftsreformen seit den 1980er Jahren auch Probleme wie Rauschgift- und Bandenkriminalität sowie [[Korruption]] akut wurden, wurde eine Kampagne namens "hartes Durchgreifen" gestartet, durchaus mit Billigung von weiten Teilen der Bevölkerung. Die Todesstrafe steht daher auf eine Vielzahl von Delikten, wozu auch Drogendelikte, Korruption, [[Wirtschaftskriminalität]] und die Tötung von [[Panda]]s gehören - aber auch Weitergabe von "Staatsgeheimnissen" (Tiananmen Papers, Januar 2001), was u.a. sehr freizügig interpretiert wird. In der Vergangenheit wurde z.B. die Veröffentlichung von der tatsächlichen AIDS-, SARS- oder Vogelgrippeverbreitung als Verletzung eines Staatsgeheimnisses geahndet. <!-- http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B869A49268EE3F15C/Doc~EF8BEA4C52F4A4D888B112ACBC841A746~ATpl~Ecommon~Scontent.html ; Rest siehe unten. --><br />
<br />
Organisationen wie [[amnesty international]] geben an, dass im Jahre 2004 mindestens 3400 Menschen hingerichtet wurden und 6000 Todesstrafen verhängt wurden. Die Dunkelziffer sei jedoch bedeutend höher, so wurden im März 2004 Aussagen von Chen Zhonglin, einem Abgeordneten des nationalen Volkskongresses und Direktor des Rechtsinstituts der Universität [[Chongqing]], publik, wonach jährlich etwa 10.000 Menschen hingerichtet würden. Alle Todesurteile müssen von Gerichten auf Provinzebene bestätigt werden. Sie werden danach in der Regel sofort vollstreckt, wozu in ein paar Provinzen (zum Beispiel in [[Yunnan]]) spezielle Exekutionsbusse mit Giftspritzen eingeführt wurden. Da die Handhabung der Todesstrafe zwischen den Provinzen sehr unterschiedlich erfolgt, wird seitens vieler Intellektueller gefordert, dass der oberste Gerichtshof Chinas alle Todesurteile bestätigen muss. Vieles deutet zudem darauf hin, dass mit den Organen von Hingerichteten Handel getrieben wird.<br />
<br />
Nach dem bis heute ungesühnten [[Tian'anmen-Massaker]] von 1989 und der damit verbundenen Machtübernahme von [[Jiang Zemin]] 江泽民 wurden und werden in der Volksrepublik Millionen von Menschen, darunter Tausende von politischen [[Dissident]]en, in Arbeitslagern gefangen gehalten.<br />
Darunter befinden sich von der Partei verfolgte Gruppen wie Demokraten, [[Falun Gong]] (法轮功) Übende, [[Qigong]] (气功) Schulen, Menschenrechtler, Gewerkschafter und viele mehr.<br />
<!-- SZ 2005-04-01, S.2, Henrik Bork-->Von den zum Zeitpunkt des Tian'anmen-Massakers verhafteten Menschen sitzen heute (2005) noch 250 in Gefängnissen und Lagern.<br />
<br />
Hin und wieder verschwinden Oppositionelle, die sich gegenüber dem Regime kritisch äußern. So ist Anfang Juni 2004 der Militärarzt [[Jiang Yanyong]], der im Februar desselben Jahres das Vorgehen der Regierung 1989 auf dem Tian'anmen-Platz kritisierte und dem es zu verdanken ist, dass das wahre Ausmaß der SARS-Epidemie an die Öffentlichkeit gelangte, spurlos verschwunden. Man geht davon aus, dass er sich nun in Polizeigewahrsam befindet.<br />
<br />
Das Internet wird in China stark zensiert (siehe [[#Weblinks|Weblinks]]) und überwacht. Internet-Cafes müssen eine Überwachungssoftware installieren, Diskussionen im Internet stehen unter ständiger Beobachtung. Immer wieder kommt es zu Verhaftungen von Bürgern, die mehr Demokratie und Menschenrechte fordern. Ein Aids-Aktivist wurde beispielsweise ohne Gerichtsverfahren auf unbestimmte Zeit in ein Arbeitslager geschleppt, weil er einen Aids-Skandal in der Provinz Henan öffentlich machte, den die Regierung an Bauern verschuldet hatte: Die Provinzregierung hatte Mitte der Neunziger Jahre Blutspende-Kliniken eröffnet, in denen viele Bauern Blutplasma spendeten - und sich mit dem HI-Virus ansteckten. Ganze Dörfer sind in Henan heute mit dem Virus verseucht. Über Jahre hinweg verschwieg die Provinzregierung den Skandal und überließ die Bauern sich selbst, und auch Peking begann erst 2004, sich des Problems anzunehmen.<br />
<br />
In [[Deutschland]] kommt es bei gegenseitigen Staatsbesuchen immer wieder zu innenpolitischen Diskussionen. Dabei geht es um die Frage, ob und in welcher Form die Menschenrechtsverletzungen angesprochen werden sollen. Dabei werden größte Widersprüche seitens der europäischen Außenpolitik hingenommen, um beispielsweise Geschäfte in China zu sichern:<br />
So konnte der französische Präsident [[Jacques Chirac]] einen Vertrag über den Verkauf von Airbus-Flugzeugen in China abschließen, woraufhin ein chinesischer Vertreter verkündete, dass der Vertrag nur deswegen zustande gekommen sei, weil Frankreich und Deutschland China in der Menschenrechtsfrage "entgegengekommen" seien. Deutschland hatte nämlich in dem Jahr auf der 58. [[UN-Menschenrechtskommission]] keine Resolution gegen China eingebracht, wie es die USA, die damals nicht teilnehmen durften, üblicherweise getan hatten.<br />
<br />
Ferner wurde von der rot-grünen Regierung eine U-Boot-Lieferung an Taiwan mit der Begründung, dass man keine Waffen in Krisengebiete liefere, unterbunden. Im Gegensatz dazu hat Gerhard Schröder aber Ende des Jahres 2003 der Volksrepublik China Unterstützung für die Aufhebung des EU-Waffenembargos zugesagt, obwohl China keine zwei Wochen zuvor Taiwan mit einer Invasion drohte. Das EU-Waffenembargo wurde nach dem [[Tian'anmen-Massaker]] gegen China verhängt.<br />
<br />
Am [[23. März]] 2004 kam es in dieser Angelegenheit zu einem Konflikt mit den [[USA]]. Der US-amerikanische Botschafter wurde einbestellt, um gegen die Pläne der USA, die VR China bei der Jahressitzung der UN-Menschenrechtskommission in Genf zu verurteilen, Protest einzulegen.<br />
<br />
Der chinesische Nationale Volkskongress (NVK) hat am [[14. März]] 2004 weitgehende Änderungen der chinesischen [[Verfassung]] beschlossen. So wurden erstmals seit Gründung der VR China die Achtung von Menschenrechten und des Privateigentums in der Verfassung aufgenommen. Wörtlich heißt es in der neuen Verfassung: <br />
<br />
„Das legale Privateigentum ist unantastbar.“<br />
<br />
„Der Staat respektiert und schützt die Menschenrechte.“ (In offiziellen Verlautbarungen wird von einem Menschenrechtsbegriff mit einer „chinesischen Eigenart“ ausgegangen.)<br />
<br />
Die alte Verfassung war noch bis März 2005 gültig und soll ab dann von der neuen abgelöst werden. Der ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses will in den nächsten 5 Jahren rund 60 Gesetzesentwürfe überprüfen, darunter Gesetze zur Verantwortlichkeit bei Rechtsverletzungen, zur sozialen Absicherung und zur Sozialhilfe sowie ein Gesetz über den Arbeitsvertrag. Insgesamt zeichnet sich ein Umbruch des chinesischen Rechts und Sozialsystems ab.<br />
<br />
Immer wieder werden auch Fälle von [[Ausbeutung]] von Arbeitskräften bekannt, so starb im November 2005 eine Arbeiterin nach einer Vierundzwanzig-Stunden-Schicht ohne Unterbrechung an Erschöpfung. Die Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken werden von Menschenrechtsorganisationen als katastrophal und vorkapitalistisch angesehen.<br />
<br />
===Außenpolitik===<br />
<br />
Im Bereich der Außenpolitik - soweit sie den Außenhandel, der an anderer Stelle behandelt wird, nicht betrifft - verfolgt die Volksrepublik vor allem die weltweite Durchsetzung der [[Ein-China-Politik]] und die Anerkennung der chinesischen Herrschaft über [[Tibet]] und [[Ostturkestan]] sowie die Bekämpfung von [[Separatismus]] und [[Terrorismus]]. Zu diesem Zwecke wurde zusammen mit [[Russland]] und einigen [[Zentralasien|zentralasiatischen Staaten]] die [[Shanghai Cooperation Organization]] ('''SCO''') gegründet, die zunächst nur gegen Separatismus und Terrorismus gerichtet war, sich inzwischen aber zu einem Machtblock im Kampf um politischen Einfluss und die Rohstoffe in Zentralasien entwickelt hat.<br />
<br />
== Administrative Gliederung ==<br />
<br />
[[Bild:China administrative.png|thumb|Administrative Gliederung]]<br />
<br />
''Hauptartikel: '''[[Administrative Gliederung der Volksrepublik China]]'''''<br />
<br />
Die Volksrepublik China ist administrativ in 22 Provinzen, 5 autonome Gebiete, 4 regierungsunmittelbare Städte und die Sonderverwaltungsgebiete [[Hongkong]] und [[Macao]] aufgeteilt. Darüber hinaus betrachtet die chinesische Führung [[Taiwan]] als "abtrünnige" Provinz der Volksrepublik, jedoch gelangte die Insel seit dem Bestehen der Volksrepublik 1949 nie unter deren Herrschaftseinfluss.<br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
[[Image:ChinaRailwayNetwork.png|thumb|380px|right|Das Eisenbahnnetz Chinas]]<br />
<br />
Die Verkehrsinfrastruktur in China wird ständig verbessert. Hohe Summen werden in den Bau von Straßen, vor allem auch in den Städten, Eisenbahnlinien und neue Flughäfen investiert. Speziell in den Ballungsregionen gibt es bereits viele Verkehrswege, die mitteleuropäischem Standard entsprechen. In abgelegenen Gebieten gibt es nach wie vor meist nur eine unzureichende Verkehrsanbindung.<br />
<br />
Das [[chinesische Eisenbahn|chinesische Eisenbahnnetz]] ist - vor Indien - das längste der Welt und deckt alle Provinzen ab, wobei [[Tibet]] als letztes mit einer Eisenbahnstrecke nach [[Lhasa]] an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Züge werden generell nur im Fernverkehr eingesetzt, Vorortzüge gibt es fast keine. Nach wie vor werden neue Strecken gebaut und auf den meisten Strecken kann die Bahn über mangelnde Auslastung nicht klagen, weshalb ständig neue Züge und Verbindungen eingeführt werden. Die Servicequalität ist recht zwiespältig: Während regional bereits internationaler Standard erreicht ist und auch Hochgeschwindigkeitsstrecken in Arbeit sind, gibt es auch Regionen, wo alte Lokomotiven und Wagen über marode Gleise fahren und Großstädte, welche fast keine Bahnanbindung besitzen. Unfälle sind, betrachtet man die Größe des Streckennetzes und die Zahl der Züge, relativ selten. Eine Besonderheit des Verkaufs von Zugfahrkarten in China ist die fehlende Möglichkeit Zugfahrkarten für Strecken zu kaufen die nicht vom momentanen Aufenthaltsort abfahren. Grundsätzlich sind Zugfahrkarten erst ab 10 Tage vor der Abfahrt erhältlich. <br />
<br />
Mit dem Straßennetz verhält es sich analog wie mit dem Schienennetz. Für Reisende sind Fernreisebusse häufig eine brauchbare Alternative zur Bahn, vor allem da, wo das Bahnnetz nicht gut ausgebaut ist oder wenn Bahntickets nicht mehr zu haben sind. Luxuriös ausgestattete Reisebusse sind gefragt, wobei jedoch die Anzahl der Unfälle recht hoch ist.<br />
<br />
Die Anzahl der Flugverbindungen von und nach China ist stark im Wachsen begriffen, immer mehr chinesische Großstädte werden etwa von Europa aus direkt angeflogen. Viele Städte besitzen neue Flughäfen bzw. bauen gerade welche, meist mit riesigen Dimensionen. Es gibt eine große Anzahl von Fluglinien. Nur wenige davon sind international tätig, die meisten konzentrieren sich auf den Inlandsverkehr. Die Tickets sind in der Regel günstig, das Angebot liegt meist leicht über der Nachfrage und die Sicherheit hat sich in den letzten zehn Jahren stark verbessert. Nach wie vor gibt es keine regelmäßigen Flugverbindungen zwischen der Volksrepublik China und Taiwan.<br />
<br />
In verkehrspolitischer Hinsicht wird in China auf das traditionelle, mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeug gesetzt. Seit dem Ende der 1980er Jahre wird dem Ausbau des Autobahnnetzes eine höhere Priorität eingeräumt als dem Ausbau des Eisenbahnnetzes (im Gegensatz zu den Jahren zuvor). Dies bedeutet jedoch, dass sich China, wie auch der Rest der Welt, in die Abhängigkeit von [[Erdöl]] begibt, welches eine schwindende Ressource ist. Dazu bedeutet die Übernahme von städteplanerischen Konzepten aus dem Westen, wo Städte für das Auto geschaffen werden, dass trotz riesiger investierter Summen Stau und [[Smog]] weiterhin zum Stadtbild großer chinesischer Städte gehören werden.<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
<br />
=== Wirtschaftsgeschichte ===<br />
[[Image:China agricultural 1986.jpg|thumb|Landwirtschaftliche Regionen]]<br />
Nachdem im Jahr 1949 die Volksrepublik China ausgerufen wurde, interessierte im Ausland vor allem die Frage, wie das Land wohl jemals seine riesige Bevölkerung ernähren wolle. Mehr als 50 Jahre später sieht sich die Welt einem Land gegenüber, das nicht nur seine Bevölkerung ernährt, die sich seither mehr als verdoppelt hat, sondern welches außerdem einen schnell wachsenden Teil davon mit Mobiltelefonen und Computern versorgt und dazu zu den größten Exportnationen der Welt gehört.<br />
Die Wirtschaftspolitik unter Mao Zedong war von der Einführung einer Planwirtschaft nach sowjetischem Vorbild geprägt. Ein Plan sollte den Markt bei der Verteilung von Ressourcen und Investitionen ersetzen. Das Ziel war, eine schnellstmögliche Industrialisierung und höchstmögliches Wirtschaftswachstum zu erreichen. Dabei wurde die Planwirtschaft in einigen Bereichen entscheidend an die chinesischen Verhältnisse adaptiert. Zum einen sah sich China nicht in der Lage, genug planerische und administrative Kräfte aufzubringen, um eine Planwirtschaft nach streng sowjetischem Vorbild einzuführen. Anstelle dessen wurden bereits in den [[1950er]] Jahren Maßnahmen zur Dezentralisierung getroffen und den Verantwortlichen auf Provinz- und Betriebsebene mehr Freiraum zur Umsetzung der Vorgaben gegeben. Zum anderen legte Mao großen Wert auf autarke Entwicklung. Nicht nur China, sondern auch einzelne Provinzen oder Regionen sollten sich selbst versorgen können. Dadurch isolierte sich das Land vom Rest der Welt gerade in einer Zeit, als andere Entwicklungsländer durch aktive Förderung der Integration in den Weltmarkt einen wirtschaftlichen Aufholprozess erfuhren. <br />
<br />
Der dritte Unterschied zum sowjetischen Wirtschaftsmodell lag darin, dass Mao in der Wirtschaftsentwicklung auf Massenkampagnen setzte, etwa den [[Großer Sprung nach vorn | Großen Sprung nach vorn]] oder die [[Kulturrevolution]]. Diese beiden vor allem politisch motivierten Bewegungen warfen das Land jedoch um viele Jahre zurück, Historiker schätzen heute, dass der Große Sprung nach vorn (1959-61) bis zu 30 Millionen Menschen das Leben gekostet hat: die meisten verhungerten, weil Maos Politik zu gewaltigen Missernten führte. Die Kulturrevolution (1966-1976) legte China für ein ganzes Jahrzehnt praktisch lahm: Schulen und Universitäten waren geschlossen, man hatte im maoistischen Slang "rot" zu sein (also politisch korrekt) und kein "Experte" (also technisch oder ökonomisch fähig). <br />
<br />
Das wirtschaftliche Erbe Maos ist somit zwiespältig: Einerseits wuchs das [[Bruttoinlandsprodukt | BIP]] zwischen 1952 und 1975 um jährlich durchschnittlich 6,7&nbsp;%, die Möglichkeiten für Bildung (insbesondere für Frauen), medizinische Versorgung und soziale Sicherheit erreichten ein Niveau, das es in der Geschichte des Landes zuvor nie gegeben hatte und der Anteil der Industrie an der Wirtschaftskraft wurde von etwa 20&nbsp;% 1952 auf 45&nbsp;% 1975 gesteigert. Diese Erfolge beruhten jedoch größtenteils auf der Mobilisierung zusätzlicher Ressourcen, die Investitionen wurden zunehmend ineffizienter und das relativ hohe Wirtschafswachstum konnte nur zu einem sehr geringen Anteil in höheren Konsum der Bevölkerung umgesetzt werden. Letzten Endes musste Mao sich auch selbst eingestehen, dass sich seine von utopischen Visionen geleitete Wirtschaftspolitik in einer Sackgasse befand. Er brachte in den frühen 1970er Jahren die wirtschaftlich pragmatischen Politiker [[Deng Xiaoping]] und [[Zhou Enlai]] zurück an die Macht, obwohl sie vorher schon in Ungnade gefallen waren.<br />
<br />
Der Tod von Mao 1976 eröffnete die Möglichkeit zu Reformen. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Fortsetzung der Wirtschaftspolitik, wie sie unter Mao gemacht wurde, noch lange möglich gewesen wäre. [[Deng Xiaoping]] ging die dringendsten Probleme daher zuerst an und erlaubte lokalen Parteiführern schrittweise, die Kollektivierung der Landwirtschaft zurückzunehmen. Die Bauern hatten von da an Eigentumsrechte an ihren Produkten, Landbesitz war jedoch weiterhin nicht möglich. Landwirtschaftliche Produkte wurden bald wieder auf den frei zugänglichen, ländlichen Märkten gehandelt. Ab Mitte der 1980er Jahre wurden auch nicht-staatliche Unternehmen in der Industrie zugelassen und die Staatsunternehmen mussten auf den sich entwickelnden Märkten mit Privatunternehmen konkurrieren.<br />
Später wurde es ausländischen Unternehmen erlaubt, in China zu investieren und der Außenhandel wurde liberalisiert. Auch institutionelle Reformen an staatlichen Investitionen oder dem Steuersystem wurden notwendig. An den politischen Rahmenbedingungen wurde jedoch zunächst nichts geändert, weshalb das Wirtschaftssystem als Staatskommunismus oder offiziell als „sozialistische Wirtschaft chinesischer Prägung“ bezeichnet wurde. Im Jahre 1995 wies die Wirtschaft ein stabiles hohes Wachstum auf, das vorher isolierte Land war der siebentgrößte Teilnehmer am internationalen Handel und der Lebensstandard wuchs schnell, wobei die Konsumausgaben der Haushalte zu konstanten Preissteigerungen um jährlich mehr als 7 % führten.<br />
Seitdem stellt sich die Frage, wie lange die chinesische Wirtschaft noch in diesem Tempo wachsen kann. Mittlerweile gibt es in China kaum noch Marktsegmente, welche man leicht liberalisieren könnte, um damit ein schnelles und vor allem großes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Dazu gibt es einige wirtschaftliche Problemfelder, zu deren Lösung es schmerzhafter Einschnitte bedarf. Dazu gehören Staatsunternehmen, die nicht privatisiert wurden und die teils hohe Verluste machen. Diesen Staatsunternehmen werden durch die Staatsbanken immer neue Kredite zur Verfügung gestellt, um sie am Leben zu halten. Dadurch haben die dominierenden staatlichen Banken hohe Summen an faulen Krediten angehäuft, wodurch das Bankensystem illiquid geworden ist. Sollten die Bankkunden plötzlich in einem Bankensturm ihre Einlagen zurückverlangen, so könnten die Forderungen nicht bedient werden. Eine Reform des staatlichen Sektors wird von der Regierung der Volksrepublik aber nur sehr zögerlich angegangen, denn es ist zu befürchten, dass eine Schließung von unrentablen Staatsunternehmen zu einer stark steigenden Arbeitslosigkeit in den Städten führen würde.<br />
Die heutige Phase wird angesichts des zunehmenden Gewichts der Privatwirtschaft in China von ausländischen Wirtschaftsführern und Politikern oft als Chinas Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft bezeichnet. Chinaexperten wie der deutsche Politikwissenschaftler Sebastian Heilmann weisen jedoch darauf hin, dass in China keineswegs die freie Marktwirtschaft regiert, vielmehr sprechen sie von einem autoritären "Kader-Kapitalismus": Wirtschaftlich erfolgreich sind meist Unternehmer mit guten Beziehungen zu den Mächtigen, Korruption ist ein großes Problem. Das Wirtschaftswachstum betrug 2005 9,8% und war somit das höchste der Welt! Für 2006 wird ein Wachstum zwischen 10% und 11% erwartet.<br />
<br />
=== Rang Chinas als produzierender Staat ===<br />
Ein Vergleich von vorliegenden Daten zeigt, dass China in vielen Bereichen wirtschaftlicher Produktionssektoren mittlerweile nicht nur Spitzenpositionen belegt, sondern häufig schon eine unangefochtene Führungsposition übernommen hat. Die folgende Tabelle soll dies anhand vieler Beispiele aus den Bereichen [[Landwirtschaft]], [[Bergbau]], [[Industrie]] sowie [[Energiewirtschaft]] illustrieren (durch Klicken auf die Produkte gelangt man vielfach zu den Detail-Tabellen):<br />
<!-- Die Detailtabellen sind derzeit in Arbeit und werden nach und nach als Int-Links hinterlegt - funktioniert meist schon bei Industrie und Bergbau! Bitte noch etwas Geduld! Benutzer:Bertonymus 09. Dez. 2005, 17:07 CEST--><br />
<br />
<br />
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"<br />
|-<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD" | Rang Chinas in der Weltproduktion: Landwirtschaft&nbsp;<br/><small>Quelle: [[Handelsblatt]] ''Die Welt in Zahlen'' (2005)</small><br />
|-<br />
|----- bgcolor=##f5f5f5<br />
! Produkt<br />
! &nbsp;Rang&nbsp;<br />([[USA]]/[[Deutschland|D]]¹)<br />
! &nbsp;Produktion&nbsp;<br />(Jahr²)<br />
! Produkt<br />
! &nbsp;Rang&nbsp;<br />(USA/D¹)<br />
! &nbsp;Produktion&nbsp;<br />(Jahr²)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Getreide]] || 1 (2/8)&nbsp; &nbsp; || 422,6 Mio. [[Tonne|t]] (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Wolle|Wolle (ungewaschen)]] || 2 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 0,52 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Weizen]] || 1 (3/6)&nbsp; &nbsp; || 91,33 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Banane|Bananen]] || 3 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 6,22 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Kulturapfel|Äpfel]] || 1 (2/9)&nbsp; &nbsp; || 20,5 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Holz]] || 3 (1/13)&nbsp; &nbsp; || 286,1 Mio. [[m³]] (2003)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Reis]] || 1 (11/-)&nbsp; &nbsp; || 186,73 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Rind|Rinder (Bestand)]] || 3 (4/20)&nbsp; &nbsp; || 106,5 Mio. (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Kartoffeln]] || 1 (4/7)&nbsp; &nbsp; || 75,05 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Rindfleisch]] || 3 (1/11)&nbsp; &nbsp; || 6,27 Mio. t (2004) <br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Baumwolle]] || 1 (2/-)&nbsp; &nbsp; || 5,2 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Zucker]] || 3 (4/9)&nbsp; &nbsp; || 11,1 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schwein|Schweine (Bestand)]] || 1 (2/4)&nbsp; &nbsp; || 472,9 Mio. (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Sojabohne|Sojabohnen]] || 4 (1/-)&nbsp; &nbsp; || 17,75 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schaf|Schafe (Bestand)]] || 1 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 157,3 Mio. (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Kautschuk]] || 5 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 0,55 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Fleisch]] || 1 (2/4)&nbsp; &nbsp; || 72,64 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Weintraube|Weintrauben]] || 5 (4/12)&nbsp; &nbsp; || 5,34 Mio. t (2004) <br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schweinefleisch]] || 1 (2/3)&nbsp; &nbsp; || 47,75 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Orange (Frucht)|Orangen]] || 6 (2/-)&nbsp; &nbsp; || 1,89 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schaffleisch]] || 1 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 1,94 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Milch]] || 7 (1/4)&nbsp; &nbsp; || 18,85 Mio. t (2004) <br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Fischfang|Fisch (Fangerträge)]] || 1 (5/-)&nbsp; &nbsp; || 44,06 Mio. t (2001) || &nbsp; &nbsp;[[Zitrone|Zitronen]] || 8 (7/-)&nbsp; &nbsp; || 1,89 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Geflügel|Hühnerfleisch]] || 2 (1/-)&nbsp; &nbsp; || 9,46 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Käse]] || 16 (1/2)&nbsp; &nbsp; || 0,23 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Mais]] || 2 (1/-)&nbsp; &nbsp; || 131,86 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Butter]] || - (3/5)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
|-<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD;" | Rang Chinas in der Weltproduktion: Bergbau<br />
|-<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Zink#Die größten Fördernationen|Zink]] || 1 (5/-)&nbsp; &nbsp;|| 2,2 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Gold#Die größten Fördernationen|Gold]] || 6 (2/-)&nbsp; &nbsp; || 170 t (2001)<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Zinn#Die größten Fördernationen|Zinn]] || 1 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 55,6 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Silber#Die größten Fördernationen|Silber]] || 7 (6/-)&nbsp; &nbsp; || 1200 t (2003)<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Blei#Die größten Fördernationen|Blei]] || 2 (3/-)&nbsp; &nbsp;|| 0,67 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Kupfer#Die größten Fördernationen|Kupfer]] || 9 (3/-)&nbsp; &nbsp; || 0,55 Mio. t (2002)<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Eisenerz#Die größten Fördernationen|Eisenerz]] || 3 (7/-)&nbsp; &nbsp;|| 109,4 Mio. t (2001) || &nbsp; &nbsp;[[Platin#Die größten Fördernationen|Platin]] || - (4/-)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Bauxit#Vorkommen und Gewinnung|Bauxit]] || 6 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 8 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Diamant#Die größten Fördernationen|Diamanten]] || - (-/-)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
|-<br />
! colspan="6" style="background: #DDDDDD"| Rang Chinas in der Weltproduktion: Industrie<br />
|-<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Eisen#Die größten Roheisenproduzenten|Eisen]] || 1 (4/7)&nbsp; &nbsp;|| 202,3 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Zement#Liste der größten Zementproduzenten|Zement]] || 1 (3/14)&nbsp; &nbsp; || 725 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Stahl#Die größten Stahlproduzenten|Stahl]] || 1 (3/6)&nbsp; &nbsp; || 220,1 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Faser#Die größten Kunstfaserproduzenten|Kunstfasern]]³ || 1 (3/9)&nbsp; &nbsp; || 7,9 Mio. t (2001)<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Liste der größten Aluminiumproduzenten|Aluminium]] || 1 (4/10)&nbsp; &nbsp; || 4,3 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Papier#Die größten Papier- und Pappeproduzenten|Papier]] & [[Pappe]] || 2 (1/5)&nbsp; &nbsp; || 37,9 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Dünger#Die größten Düngerproduzenten|Dünger]] || 1 (3/14)&nbsp; &nbsp; || 23,6 Mio. t (2002) || &nbsp; &nbsp; || &nbsp; &nbsp; || <br />
|-<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD;" | Rang Chinas in der Weltproduktion: Energie<br />
|-<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Kohle/Tabellen und Grafiken#Steinkohleförderung|Steinkohleförderung]] || 1 (2/10)&nbsp; &nbsp;|| 1315,2 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Erdöl|Erdölförderung]] || 6 (3/-)&nbsp; &nbsp;|| 169,4 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Energieerzeugung]] || 2 (1/19)&nbsp; &nbsp;|| 1,22 Mio. kt [[Öleinheit|ÖE]] (2002) || &nbsp; &nbsp;[[Kohle/Tabellen und Grafiken#Braunkohleförderung|Braunkohleförderung]] || 7 (5/1)&nbsp; &nbsp; || 52 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Stromerzeugung]] || 2 (1/7)&nbsp; &nbsp; || 1.640,5 Mrd. [[kWh]] (2002) || &nbsp; &nbsp;[[Uran|Uranförderung]] || - (9/-)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD;"|<br/><small>¹Zahlen in Klammern: Ränge der USA/Deutschlands zum Vergleich; Beispiel: (11/-) = USA: Rang 11, Deutschland: keine oder keine nennenswerte Produktion&nbsp;<br />²Jahr für das Vergleichszahlen vorlagen&nbsp; ³auf [[Zellulose]]- und [[synthetisch|Synthetikbasis]]</small><br />
|}<br />
<br />
=== Energiepolitik ===<br />
[[Image:China fuels 1983.jpg|thumb|Energiequellen und Bodenschätze]]<br />
Durch die rasche [[Industrialisierung]] sowie den Anstieg des [[Lebensstandard]]s stieg der Energiebedarf stark an. Im Jahr [[1985]] wurde etwa 13 Mal so viel Energie verbraucht wie im Jahr 1957. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Energie liegt jedoch im internationalen Vergleich niedrig, nämlich bei etwa der Hälfte des internationalen Schnitts und bei etwa einem Zehntel des Pro-Kopf-Verbrauches der USA. Deshalb kann ein weiteres starkes Ansteigen des Energiebedarfs prognostiziert werden. Das Jahr 1990 markierte einen ersten Wendepunkt in der Energieversorgung: China wurde zum Nettoimporteur von Energie. Ende 1993 wurde China auch zum Nettoimporteur von Rohöl. Der größte Anteil an Energie wird jedoch nach wie vor aus der [[Kohle]] gewonnen, die einen Anteil von etwa 70&nbsp;% am Gesamtenergieverbrauch hat.<br />
<br />
Der massive Abbau von Kohle forderte immer wieder einen hohen Preis. Die Gruben gelten als erbärmlich ausgestattet und begraben immer wieder [[Bergmann (Beruf)|Kumpel]] unter sich.<br />
<br />
Um weitere Energiequellen zu erschließen, sind zahlreiche Atomkraftwerke in Bau, das erste in [[Qinshan]] (Provinz [[Zhejiang]]) ist seit 1991 in Betrieb. Auch die zahlreichen Wasserkraftwerksprojekte, etwa der berühmte [[Drei-Schluchten-Damm]] sind nicht zuletzt energiepolitisch motiviert.<br />
<br />
Ernste Energie-Engpässe und regelmäßige Stromausfälle bzw. geplante Stromabschaltungen sind in den großen Städten, vor allem in den Boom-Regionen, an der Tagesordnung; Bürger wie auch Unternehmen werden ständig zu Energiesparmaßnahmen aufgerufen.<br />
<br />
China will die Erzeugung von [[Atomstrom]] bis 2020 von momentan ca. 6,5 [[Gigawatt]] auf ca. 36 [[Gigawatt]] erhöhen. Der Anteil des Atomstroms an der chinesischen Stromerzeugung wird somit von derzeit ca. 1,2 Prozent auf etwa 4 Prozent ansteigen.<br />
<br />
== Öffentliches Gesundheitswesen ==<br />
<br />
Bei der Gründung der Volksrepublik lag die Lebenserwartung bei etwa 35 Jahren. Dazu trugen Mangelernährung, mangelnde medizinische Versorgung und damit verbunden die hohe Verbreitung von übertragbaren und parasitären Krankheiten bei. Die Lebenserwartung der Chinesen liegt mittlerweile über 70 Jahren, das heißt, fast auf dem Niveau der westlichen Industrienationen. (Erstaunlicherweise liegen die Lebenserwartungen von Intellektuellen in den Städten weit unter diesem Niveau, so meldete die Staatspresse Anfang 2005, die Lebenserwartung von Intellektuellen in Peking liege bei durchschnittlich 56 Jahren. Unter dem Begriff "Intellektuelle" werden in China meist alle Akademiker mit einem Studienabschluss zusammen gefasst.)<br />
<br />
Diese bemerkenswerte Entwicklung ist den steigenden Lebensstandards der Menschen, aber auch Regierungsanstrengungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung zuzuschreiben. Speziell das während der [[Kulturrevolution]] eingeführte System der ''Barfußdoktoren'', also Personen mit nur grundlegendster medizinischer Ausbildung, die am Land die verbreitetsten Krankheiten behandelten, hat große Fortschritte für die Landbevölkerung gebracht.<br />
<br />
Das Gesundheitswesen befindet sich momentan in einer großen Umbauphase. Während früher alle medizinischen Leistungen vom Staat oder seinen Unternehmen gratis erbracht wurden, wurde seit dem Beginn der ökonomischen Reformen sichtbar, dass sich auch Privatpersonen und -Unternehmen an den Kosten beteiligen müssen. Von der Regierung wird ein Krankenversicherungssystem nach westlichem Vorbild angestrebt.<br />
<br />
Die Herausforderungen, die auf das chinesische Gesundheitswesen zukommen, zeichnen sich bereits ab: Durch Umweltverschmutzung ausgelöste Krankheiten wie [[Allergie]]n, [[Stress]], [[Asthma bronchiale]] und [[Bronchitis]], aber auch [[Krebs (Medizin)|Krebs]], häufen sich in den Städten. Dazu kommen etwa 300 Millionen Zigarettenraucher (63&nbsp;% der erwachsenen Männer und 4&nbsp;% der Frauen) und die Ausbreitung von [[HIV]]/[[AIDS]]. Die HIV-Epidemie hat, neben den bekannten Infektionswegen, auch eine Ursache in den Praxen des Blutspendens im ländlichen Gebiet, die nicht der modernen [[Hygiene]] entsprechen.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Traditionelle chinesische Medizin]]<br />
<br />
== Militär ==<br />
Die Chinesische [[Volksbefreiungsarmee]] ist mit nach offiziellen Angaben rund 2,5 Millionen Soldaten die größte Armee der Welt. Details dazu im entsprechenden [[Volksbefreiungsarmee|Hauptartikel]].<br />
<br />
== Territoriale Ansprüche ==<br />
*[[Taiwan]]: Die Volksrepublik China ist bereit, eine formelle Unabhängigkeit von Taiwan mit militärischen Mitteln zu verhindern. Die Pflege und den Ausbau der dazu erforderlichen militärischen Schlagkraft hat die höchste Priorität bei der Aufrüstung der Streitkräfte. Das "[[Anti-Abspaltungsgesetz]]" wurde am 13. März 2005 verabschiedet. Der Vizepräsident des Volkskongresses Wang ZhaoGuo erläuterte das Gesetz am 8. März 2005: China werde "nicht-friedliche Mittel" anwenden,<br />
**falls die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan eine Abspaltung Taiwans in irgendeiner Form oder unter irgendeinem Namen versuchen,<br />
**falls sich größere Zwischenfälle in dieser Hinsicht ereignen,<br />
**falls alle Mittel für eine friedliche Wiedervereinigung ausgeschöpft sind.<br />
*Südchinesisches Meer: Das größte von China beanspruchte Territorium sind jedoch große Gebiete um die [[Spratly-Inseln|Spratly]]- und [[Paracel-Inseln]] (chinesische Namen: Nansha- und Xisha-Inseln) im Südchinesischen Meer. Hier besteht ein Konflikt zwischen den Staaten China, [[Brunei]], [[Indonesien]], [[Japan]], [[Malaysia]], den [[Philippinen]], [[Taiwan]] und [[Vietnam]]. Hauptgrund: Öl. Gegenwärtig überwiegen nicht-militärische Ansätze, die Konflikte zu regeln. Die Aufrüstung zur Erhaltung und Modernisierung der militärischen Option wird fortgesetzt.<br />
*[[Tibet]]: Seit die Volksrepublik China 1950 das seit 1912 unabhängige Tibet besetzt hat, unterdrückt sie die [[Tibeter]]. Die Rechtfertigung ist, dass Tibet seit 700 Jahren ein Teil Chinas gewesen sei. Es werden Menschenansammlungen sofort als Abspaltungsorganisationen verdächtigt und zerschlagen, oft auch militärisch. Tibeter, die sich für Freiheit und Menschenrechte einsetzen, werden willkürlich verhaftet, gefoltert und zum Tode verurteilt. [[Han]]-chinesische [[Volksrepublik_China#Migration|Zuwanderung]] wird massiv betrieben.<br />
*[[Russland]]: China erhob auch Ansprüche auf einige russische Territorien im [[Russisch-Fernost|Fernost]]. So kam es 1964 zu einem militärischen Konflikt mit der [[Sowjetunion]] um zwei Inseln am Fluss [[Amur]]. 2004 trat Russland China zwei streitige Inseln am Amur nahe [[Chabarowsk]] ab.<br />
<br />
== Geheimdienste ==<br />
<br />
Das ''Ministerium für Staatssicherheit'' (Guojia Anquanbu) der VR China ist als straff organisierter, aber ziviler Dienst für die Auslandsaufklärung sowie für die innere Sicherheit zuständig. Es untersteht dem ''Staatsrat''. [[Residentur]]en der chinesischen Auslandsaufklärung befinden sich in den [[Botschaft (Diplomatie)|Botschaften]] bzw. [[Konsulat]]en (in [[Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]] z.B. in der chinesischen Botschaft in [[Berlin]]).<br />
<br />
Der ''Militärnachrichtendienst'' (Zhong Chan Er Bu) unterhält ebenfalls Auslandsvertretungen; er sammelt in den Ländern des deutschen Sprachraums vor allem Informationen und Know-how aus dem Rüstungsbereich.<br />
<br />
[[Bild:YuGart.jpg|right|300px|Im Yu-Garten in Shanghai]]<br />
<br />
== Kultur ==<br />
Die Chinesen spielten schon vor Jahrhunderten die [[Okarina]], ein [[Blasinstrument]] aus [[Tonmineral|Ton]].<br />
<br />
Lu Jianhua von der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften nennt die junge Generation ''Fly generation'': eine Generation, die abhebt wie ein Flieger und kaum mehr weiß, was ihre Eltern während der eigenen Jugend in der [[Kulturrevolution]] erfahren mussten. <br />
<br />
Berühmt ist China auch für seine [[Gartenkunst in China | Gartenkunst]], die sich gänzlich von der in Europa entstandenen unterscheidet.<br />
<br />
''Siehe auch:'' <br />
*[[Chinesische Kunst]], [[Chinesische Literatur]], [[Chinesische Malerei]], [[Chinesischer Film]], [[Chinesischer Tanz]], <br />
*[[Chinesische Küche]], [[Chinesische Astrologie]], [[Traditionelle Chinesische Medizin]], <br />
*[[Chinesische Philosophie]], [[Soziales Verhalten in China]],<br />
*[[Chinesische Musik]], [[Rockmusik in China]] <br />
<br />
=== Medien ===<br />
In der Volksrepublik China werden momentan mehr als 2.000 Tages- und Wochenzeitungen gedruckt, es gibt mehr als 3.000 Radio- und Fernsehstationen und über 550 Verlage. Die Medienszene hat sich seit den 1950er Jahren mehrmals rasant gewandelt. Während in den Jahren der [[Kampagne gegen die Rechten]] oder der [[Kulturrevolution]] das Medienleben sich praktisch auf die Verlautbarungen der Kommunistischen Partei beschränkte, ist die Medienvielfalt heute so groß wie noch nie.<br />
<br />
Die Medien haben nach [[Leninismus | leninistischer]] Auffassung die Kommunistische Partei bei der Umsetzung ihrer Politik zu unterstützen. Aus diesem Grund kontrolliert und zensiert die Propagandaabteilung der KP die Presseinhalte, so gut es bei der schieren Menge der Publikationen geht. Der Grad, zu welchem die Partei die Medieninhalte in den letzten 20 Jahren kontrollierte, war nicht immer gleich. In den späten 1980er Jahren wurden einige sehr liberale Tageszeitungen toleriert, deren Redaktionen jedoch nach den Protesten am Tiananmen-Platz geschlossen wurden. Andererseits werden die Medien auch dazu benutzt, um gegen Korruption in den eigenen Reihen zu kämpfen. Zahlreiche Publikationen werden auch von der KP selbst herausgegeben.<br />
<br />
Die Kontrolle über die Medien funktioniert über die [[Nachrichtenagentur]] ''Neues China'' ([[Xinhua (Nachrichtenagentur)|Xinhua]]), die das Monopol über Nachrichten hat. In den Redaktionen der Verlage gibt es ein Parteisekretariat, welches darüber wacht, dass die Parteilinie in den Medien umgesetzt wird. Die Journalisten sind zu einer Mitgliedschaft in der Journalistenföderation verpflichtet und müssen heute wie in den 1950er Jahren firm in [[Marxismus-Leninismus]] und Mao-Zedong-Denken sein. Nichtsdestotrotz kam es mehrmals zu Verhaftungen von Journalisten, die sich der Parteilinie nicht verpflichtet sahen.<br />
<br />
Die chinesische Regierung versucht, die [[Internet]]aktivitäten ihrer Bürger zu überwachen und Inhalte zu zensieren. Internet[[provider]] sind zur Installation einer Software verpflichtet, über die bestimmte Webseiten blockiert werden können; auch die [[Wikipedia]] wurde bereits mehrmals Ziel einer Blockade. Diese Art von Zensur ist nicht landesweit einheitlich und auch unter den Internetprovidern gibt es Anbieter, die als liberaler gelten als andere. Welche Technologien zur Überwachung im Detail angewendet werden, ist naturgemäß nicht bekannt, und zu welchem Ausmaß es der Regierung wirklich gelingt, Internetkritiker zu verfolgen und ausfindig zu machen, ist Gegenstand von Spekulationen. Es hat jedoch wiederholt spektakuläre Verhaftungen von Bürgern gegeben, die in Internet-Diskussionsforen politische Änderungen eingefordert hatten.<br />
<br />
Die Volksrepublik China betreibt mit [[Radio China International]] einen der weltweit größten Rundfunk-Auslandsdienste. Der Sender produziert Programme in dutzenden von Sprachen, darunter ein deutschsprachiges Programm, welches über [[Kurzwelle | Kurz]]- und [[Mittelwelle]] in Europa täglich gehört werden kann.<br />
<br />
== Umwelt ==<br />
<br />
In den ersten zwanzig Jahren des Bestehens der Volksrepublik China wurden Umweltthemen praktisch ignoriert, obwohl die ersten Naturreservate bereits 1956 eingerichtet wurden. Während des [[Großer Sprung nach vorn | Großen Sprunges nach vorn]] rief Mao zu einem ''Krieg gegen die Natur'' auf, um die Ressourcen zu erobern. In dieser Zeit wurden zahlreiche Wälder abgeholzt, um für die [[Stahl]]erzeugung genug Holz zur Verfügung zu haben. Sümpfe, Moore und Feuchtwiesen wurden trockengelegt, um Ackerland zu gewinnen. Erst seit den 1970er Jahren gibt es Ansätze für Umweltpolitik, wobei wirkliche Anstrengungen erst seit etwa fünf Jahren unternommen werden, besonders seitdem Peking den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2008 bekommen hat.<br />
<br />
Generell sieht sich China mit zwei großen Problemkreisen konfrontiert, nämlich dass natürliche Ressourcen verschwinden oder verschmutzt werden.<br />
<br />
Viele Regionen Chinas sind vom Verschwinden natürlicher Ressourcen betroffen. Das betrifft etwa Grundwasser, dessen Spiegel in den trockenen Gebieten des Nordens teilweise um einen halben Meter jährlich sinkt. Die Vegetationsdecke der Oberfläche ist in den letzten Jahren zurückgegangen, wovon vor allem die Wälder betroffen sind. Als Folge kommt es zu Erosion, besonders ausgeprägt das Lössplateau Zentralchinas. Durch zu intensive Bearbeitung geht Ackerland verloren, wobei die [[Desertifikation]] von Ackerland mit einem Tempo von etwa 2.400&nbsp;km² pro Jahr voranschreitet. Illegaler Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, die vor allem für (pseudo)medizinische Zwecke verwendet werden, hat viele vom Aussterben bedrohte Arten noch weiter dezimiert. Mit zahlreichen Projekten (z.B. "[[Chinas Grüne Mauer]]" ) wird versucht, die Desertifikation und [[Erosion]] aufzuhalten; ob diese Projekte erfolgreich waren oder nicht, wird sich jedoch erst in einigen Jahren zeigen. Daneben gibt es fast 1.000 Naturreservate, die über 7&nbsp;% des Territoriums der Volksrepublik bedecken, wobei einige dieser Reservate nur dem Namen nach existieren.<br />
<br />
Die Umweltverschmutzung in China hat zum Teil verheerende Ausmaße angenommen. Je nach Studie befinden sich von den zehn schmutzigsten Städten der Welt sieben bis neun in China. Durch den hohen Anteil von [[Kohle]] als Brennstoff ist die Belastung mit [[Schwefeldioxid]] sehr hoch, der Regen ist in weiten Teilen des Landes [[saurer Regen | sauer]]. In den letzten Jahren war der SO<sub>2</sub>-Ausstoß leicht rückläufig, wohingegen die Belastung mit [[Stickoxid]]en, besonders aus dem Straßenverkehr, stark zugenommen hat. Das Wachstumspotential an Fahrzeugen ist zudem sehr hoch. Die Verschmutzung betrifft nicht nur die Städte, auch auf dem Land wird der Umwelt schwerer Schaden zugefügt. Einerseits befanden sich die boomenden [[Township and Village Enterprise | TVE]]s die meiste Zeit außerhalb jeglicher Kontrolle, andererseits wird in der Landwirtschaft die doppelte Menge an [[Düngemittel]]n wie im Weltdurchschnitt verwendet. Das [[Landwirtschaftsministerium]] schätzt, dass die verschmutzten Äcker genug Nahrungsmittel für etwa 65 Millionen Menschen liefern könnten. Etwa die Hälfte der Flüsse ist so verschmutzt, dass sie nicht einmal die niedrigsten chinesischen Umweltstandards einhalten und nicht einmal zur Bewässerung benutzt werden können.<br />
<br />
Mittlerweile ist China nach den USA der weltweit größte Produzent von [[Treibhausgas]]en, wobei es beim Pro-Kopf-Ausstoß von Treibhausgasen noch recht weit abgeschlagen ist. Es produziert mehr als 36&nbsp;% der weltweiten [[Schadstoff]]emissionen, muss jedoch als Entwicklungsland nach dem Kyoto-Protokoll seinen CO<sub>2</sub>-Ausstoß nicht drosseln. Die Umweltverschmutzung ist für ein stark steigendes Auftreten von Lungenkrankheiten und Krebs verantwortlich. Der ''China Human Development Report 2002'' kommt deshalb zum Schluss, dass China am Scheideweg stehe und sich für eine ''grüne Reform'' entscheiden müsse. Ansonsten drohe die Umweltzerstörung, den erreichten ''sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt zu behindern oder gar wieder zunichte zu machen''.<br />
<br />
== Wissenschaft ==<br />
<br />
Am [[15. Oktober]] [[2003]] startete China seinen ersten bemannten [[Raumfahrt | Raumflug]]. Der [[Taikonaut]] [[Yang Liwei]] flog 21 Stunden und landete am [[16. Oktober]] wieder wohlbehalten. China war damit nach der [[Sowjetunion]] und den [[USA]] das dritte Land, das einen bemannten Raumflug durchführen konnte.<br />
<br />
Vom 12. bis 16. Oktober 2005 startete die "[[Shenzhou 6]]", vom Raumfahrtzentrum in der Wüste Gobi, zum zweiten bemannten [[Raumfahrt | Raumflug]]. Bei der jüngsten Weltraummission Chinas wurde von den beiden [[Taikonaut|Taikonauten]], Fei Junlong und Nie Haisheng, unter anderem ihre Reaktionen in der [[Schwerelosigkeit]] getestet. Es sollte die technischen Grundlagen für weitere [[chinesische Raumfahrt]]programme gelegt werden.<br />
<br />
Die chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua gab bekannt, die Regierung erwäge den Bau einer weiteren Ausgangsbasis für Weltraummissionen auf der Insel [[Hainan]] im Südchinesischen Meer. Dies könnte der Startplatz für eine neue Generation von Raketen werden, zitierte Xinhua den Raketenbauer Liu Zhusheng.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Liste der Städte in der VR China|Städte in der VR China]]<br />
*[[Liste deutscher Bezeichnungen chinesischer Orte]]<br />
*[[Wenyan]] - etwas über die Sprache<br />
*[[Chinesische Küche]]<br />
*[[Soziales Verhalten in China]]<br />
*[[Nordchina und Südchina]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Karl H. Pilny: ''Das asiatische Jahrhundert.'' Hamburg: Campus Verlag, 2005. - ISBN 3-59337-678-4 (''Siehe dazu auch:'' [http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20050707 Aufstieg Chinas: Weltmacht des „Asiatischen Jahrhunderts“] - Interview mit dem Autor, Eurasisches Magazin, 31.07.2005)<br />
* Jacques Gernet: ''Die chinesische Welt''. Insel, Frankfurt/M. [[1979]] (ISBN 3-458-15503-1); Neuauflage: Suhrkamp, Frankfurt/M. [[1988]] (ISBN 3-518-38005-2); original: ''Le Monde chinois.'' Armand Colin, Paris 1972<br />
* Laurenz Awater: ''Die politische Wirtschaftsgeschichte der VR China: Vom Sowjetmodell zur sozialistischen Marktwirtschaft''. LIT Verlag Mu:nster [[1998]], ISBN 3-8258-3221-X<br />
* Johnny Erling: ''China - Der grosse Sprung ins Ungewisse'', [[2002]], ISBN 3451279959<br />
* Weigui Fang, ''Das Internet und China'' - Digital sein, digitales Sein im Reich der Mitte. Hannover, Heinz Heise Verlag o.J. ISBN 3-936931-20-8 ([[Telepolis]]-Buch)<br />
* Lutz Geldsetzer, Hong Han-Ding: ''Grundlagen der Chinesischen Philosophie'', [[1998]], ISBN 3150096898<br />
* Sebastian Heilmann: ''Das politische System der Volksrepublik China''. Wiesbaden, Westdeutscher Verlag [[2002]]. ISBN 3-531-13572-4<br />
* Gregor Paul (Hrsg.), Caroline Y Robertson-Wensauer (Hrsg.): ''Traditionelle chinesische Kultur und Menschenrechtsfrage'', [[1997]], ISBN 3789054828<br />
*Charles Reeve, Xuanwu Xi, ''Die Hölle auf Erden : Bürokratie, Zwangsarbeit und Business in China'', Hamburg : Edition Nautilus [[2001]]<br />
* Colin A. Ronan: ''The Shorter Science and Civilisation in China: An Abridgement of Joseph Needham's Original Text''. ISBN 0521292867<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikiquote1|Chinesische Sprichwörter}}<br />
<!--<br />
Kurz zur Erklärung: Es gibt max. 5 Links (Schwesterprojekte ausgenommen). Die offizielle Seite china.org.cn und dmoz bleiben drin. Um die restlichen drei Plätze dürft ihr euch schlagen, solange sie den Richtlinien von [[Wikipedia:Weblinks]] entsprechen. Also nur die besten drei. Nur in einem Ausnahmefall dürfen mehr als 5 Links hier stehen! MfG [[Benutzer:Cyper|cyper]] 21:31, 3. Sep 2005 (CEST)<br />
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<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Asien/China/|China}}<br />
<br />
===Regierung===<br />
*[http://www.china.org.cn/german/index.htm China.org.cn] Offizielle Seite der Chinesischen Regierung<br />
<br />
===Medien===<br />
* [http://www.chinaview.cn/ ''Xinhua'' News Agency — Offizielle Nachrichtenagentur Chinas (englisch)]<br />
* [http://www.bjrundschau.com/ ''Beijing Rundschau'']<br />
* [http://www.chinatoday.com.cn/chinaheute/index.htm ''China heute'' — die einzige mehrsprachige und allgemeine Monatsschrift Chinas]<br />
* [http://chinadigitaltimes.net/ ''China Digital Times'' (englisch)]<br />
* [http://www.danwei.org/ ''Danwei'' - Media, advertising, and urban life in China. (englisch)]<br />
* [http://www.zonaeuropa.com/weblog.htm ''EastSouthWestNorth'' - Übersetzungen von chinesischsprachigen Zeitungsartikeln (englisch)]<br />
<br />
===Menschenrechte===<br />
* [http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/44cc9b529851e45ac1256aa1004bb4c0/d92e1fb77889034bc125702600463e75?OpenDocument Jahresbericht 2005 von [[Amnesty International]]]<br />
* [http://iso.hrichina.org/public/index Human Rights in China - eine von chin. Dissidenten gegründete Vereinigung] ([http://hrichina.org hrichina.org])<br />
* [http://www.chinafokus.de/themen/themen.php?kaid=68 Chinafokus Themenseite Menschenrechte in China - Projektgruppe Model United Nations, München 2000]<br />
* [http://wwwstud.ira.uka.de/~s_hoff/China Politik und Menschenrechte in China]<br />
* [http://journalism.berkeley.edu/projects/chinadn/en/2005/08/the_words_you_n.php Internet-Zensur in China: Liste (englisch)]<br />
<br />
=== Wirtschaft ===<br />
<br />
* [http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p4870181.htm Presseerklärung des Statistischen Bundesamtes vom 18. November 2005 zur Bedeutung Chinas für den deutschen Außenhandel]<br />
<br />
=== Organisationen ===<br />
<br />
* [http://www.dcg.de/ Deutsche China-Gesellschaft e.V.] (DCG, gibt das "[http://www.dcg.de/journal/index.html China-Journal]" heraus)<br />
<br />
=== Reiseinformationen ===<br />
* [http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?land_id=32 Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amts]<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* [http://de.chinabroadcast.cn/other/chinageschichte/96.htm Geschichte Chinas]<br />
* [http://www.china-guide.de/ China Informationsseite mit City-Guides und Weblogs von Usern in China]<br />
* [http://www.chinalink.de/ Chinaportal mit Infos zur chinesischen Sprache, Kultur und Reise]<br />
* [http://www.chinaseite.de/ China-Plattform mit Infos zu Chinas Kultur, Politik und Wirtschaft]<br />
* [http://www.china-club.de Verzeichnis deutsch-chinesischer Vereinigungen und Kulturzentren in Deutschland]<br />
* [http://xiucai.oai.de/ Xiucai - Deutsches China-Online-Magazin des Ostasieninstituts der FH Ludwigshafen]<br />
Zum Anti-Sezessionsgesetz: http://www.denkeanhenke.de/CH/Antisezessionsgesetz.html<br />
<br />
{{Navigationsleiste Mitgliedsstaaten der Shanghai Cooperation Organization}}<br />
{{Navigationsleiste Staaten in Asien}}<br />
{{Navigationsleiste Chinesische Epochen|[[Republik China]]|-}}<br />
{{Lesenswert}}<br />
<br />
[[Kategorie:Staat|China, Volksrepublik]]<br />
[[Kategorie:Politik (China)]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Geschichte]]<br />
[[Kategorie:China|! ]]<br />
<br />
[[af:Volksrepubliek van Sjina]]<br />
[[als:Volksrepublik China]]<br />
[[ar:صين]]<br />
[[ast:China]]<br />
[[be:Кітай]]<br />
[[bg:Китай]]<br />
[[ca:República Popular de la Xina]]<br />
[[cs:Čínská lidová republika]]<br />
[[da:Folkerepublikken Kina]]<br />
[[el:Κίνα]]<br />
[[en:People's Republic of China]]<br />
[[eo:Popolrespubliko Cxinio]]<br />
[[es:República Popular China]]<br />
[[et:Hiina Rahvavabariik]]<br />
[[fi:Kiinan kansantasavalta]]<br />
[[fr:République populaire de Chine]]<br />
[[gl:China - 中国]]<br />
[[gu:ચીન]]<br />
[[he:הרפובליקה העממית של סין]]<br />
[[hr:Kina]]<br />
[[ia:Republica Popular de China]]<br />
[[id:Republik Rakyat Tiongkok]]<br />
[[is:Alþýðulýðveldið Kína]]<br />
[[it:Repubblica Popolare Cinese]]<br />
[[ja:中華人民共和国]]<br />
[[ka:ჩინეთი]]<br />
[[ko:중화인민공화국]]<br />
[[la:Respublica Populi Sinarum]]<br />
[[lt:Kinija]]<br />
[[lv:Ķīna]]<br />
[[mk:Кина]]<br />
[[ms:Republik Rakyat China]]<br />
[[nds:Volksrepubliek China]]<br />
[[nl:Volksrepubliek China]]<br />
[[no:Folkerepublikken Kina]]<br />
[[pl:Chińska Republika Ludowa]]<br />
[[pt:República Popular da China]]<br />
[[ru:Китай]]<br />
[[simple:People's Republic of China]]<br />
[[sl:Kitajska]]<br />
[[sr:Народна република Кина]]<br />
[[sv:Kina]]<br />
[[th:สาธารณรัฐประชาชนจีน]]<br />
[[uk:Китай]]<br />
[[vi:Trung Quốc]]<br />
[[za:Cunghvaz Yinzminz Gunghozgoz]]<br />
[[zh:中华人民共和国]]<br />
[[zh-min-nan:Tiong-hoâ Jîn-bîn Kiōng-hô-kok]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Volksrepublik_China&diff=12831614Volksrepublik China2006-01-20T17:50:15Z<p>Polyhedron: /* Sonstiges */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Volksrepublik China. Für andere Bedeutungen, siehe [[China (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" align="right" width="330px" style="margin-left:15px; border-collapse:collapse; border-color:#f2f2f4"<br />
|+<font size="+1">'''中华人民共和国'''<br /><br />
'''Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó'''</font><br /><br />
'''Volksrepublik China'''</font> <br /><br />
| align="center" colspan="2" | <br />
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0"<br />
| align="center" width="210px" | [[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|185px|Flagge Chinas]]<br />
| align="center" width="120px" | [[Bild:China guohui.png|125px|Wappen Chinas]]<br />
|----<br />
| align="center" | ([[Flagge der Volksrepublik China|Details]])<br />
| align="center" | ([[Wappen der Volksrepublik China|Details]])<br />
|}<br />
|----<br />
| [[Amtssprache ]] || [[Mandarin]]'''¹'''<br />
|-----<br />
| [[Hauptstadt]] || [[Peking]] (Beijing)<br />
|----<br />
| Staatsoberhaupt|| [[Hu Jintao]]<br />
|----<br />
| Regierungschef || [[Wen Jiabao]]<br />
|----<br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Fläche|Fläche]] || [[Größenordnung (Fläche)#1.000.000 km² bis 10.000.000 km²|9.572.419 km²]] (3.)<br />
|----<br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Einwohnerzahl|Einwohnerzahl]] || 1.306.313.812 (1.) <br><small>(Juli 2005 )</small><br />
|----<br />
| [[Liste unabhängiger Staaten nach Bevölkerungsdichte|Bevölkerungsdichte]] || 136,9 Einw. pro km² (54.)<br />
|----<br />
|[[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] <br /> &nbsp;- BIP ([[Kaufkraftparität|KKP]]) <br /> &nbsp;- BIP <br /> &nbsp;- BIP / Einw. ([[Kaufkraftparität|KKP]]) <br /> &nbsp;- BIP / Einw. (Nominal)<br />
|| [[2005]] (geschätzt) <br /> $8,091 Billionen ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparität)|2.]]) <br />$1,84 Billionen ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|6.]])<br /> $6.193 ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparität) pro Kopf|97.]])<br />$1.400 ([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|111.]])<br />
|----<br />
| Gründung || [[1. Oktober]] [[1949]]<br />
|----<br />
| [[Währung]] || [[Renminbi]]<br />
|----<br />
| [[Zeitzone]] || UTC+8 = MEZ+7<br />
|----<br />
| [[Nationalhymne]] || ''[[Marsch der Freiwilligen]]''<br />
<!-- |---- Auskommentiert, weil chinesische Fahrzeuge kein int'les KFZ-Kennz. haben<br />
| [[Liste der internationalen Kraftfahrzeugkennzeichen|Kfz-Kennzeichen]] || CNG --><br />
|----<br />
| [[Top Level Domain|Internet-TLD]] ||.cn<br />
|----<br />
| [[Internationale Telefonvorwahl|Vorwahl]] || +86<br />
|----<br />
| colspan="2" style="font-size:smaller"| ('''¹''') [[Kantonesische Sprache|Kantonesisch]] und [[Englische Sprache|Englisch]] beziehungsweise [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]] sind zusammen mit [[Mandarin]] [[Amtssprache]]n in den Sonderverwaltungszonen [[Hongkong]] und [[Macao]].<br />
|----<br />
| colspan="2" align="center" | [[Bild:VRChina-Pos.png|Weltkarte, China hervorgehoben]]<br />
|}<br />
<br />
Die '''Volksrepublik China''' [{{IPA|ˈçiːna}}] bzw. [{{IPA|ˈkiːna}}], fälschlich auch [{{IPA|ˈʃiːna}}]; ([[Kurzzeichen|vereinfacht]] 中华人民共和国, [[Langzeichen|traditionell]] 中華人民共和國, [[Pinyin]] ''Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó'' {{Audio|Zh-Zhonghua renmin gongheguo.ogg|anhören}}) ist der flächengrößte [[Staat]] in [[Ostasien]].<br />
<br />
== Einleitung ==<br />
<br />
Das bevölkerungsreichste Land der Erde hat mit 1,3 Milliarden mehr Einwohner als die [[Europäische Union]] und [[Afrika]] zusammen.<br />
<br />
Seit ihrer Gründung [[1949]], als sich nach dem Bürgerkrieg die [[Kuomintang]] nach [[Taiwan]] zurückzog, wird die Volksrepublik von der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] regiert.<br />
<br />
Die Bezeichnungen ''China'' und ''Sino-'' stammen wahrscheinlich von dem chinesischen Wort ''Qín''. Im Chinesischen ist ''Qín'' der Name der Dynastie des [[Qin Shi Huangdi|Gründungskaisers]] des chinesischen Reiches. Über mehrere Stationen und Sprachen gelangten der Begriff entlang der [[Seidenstraße]] bis nach Europa. Das chinesische Äquivalent zu unserem Wort "China" ist ''Zhōngguó'', das im Deutschen recht gut mit ''Reich der Mitte'' wiedergegeben ist.<br />
<br />
Die Volksrepublik China ist flächenmäßig der drittgrößte Staat der Erde und umfasst das gesamte als China bekannte kulturell-geografische Gebiet Asiens, mit Ausnahme [[Taiwan]]s und einiger kleiner [[Insel]]n vor der Küste [[Fujian]]s. Der politische Status Taiwans ist nach wie vor umstritten; die mit 23 Millionen Einwohnern dichtbevölkerte Insel heißt offiziell [[Republik China]]. Weitere Bezeichnungen für die VR China sind der veraltete Begriff [[Rotchina]] und das vor allem im englischen Sprachraum verbreitete Festlandchina (Mainland China). Beide Begriffe schließen die an der Küste gelegenen [[Sonderverwaltungszone]]n [[Hongkong]] und [[Macao]] aus, die seit 1997 bzw. 1999 zum Staatsgebiet gehören.<br />
<br />
Das Staatsgebiet gliedert sich in 22 [[Provinz]]en und 5 Autonome Gebiete (siehe [[Administrative Gliederung der Volksrepublik China|Administrative Gliederung der VR China]]). Davon machen die größten 3 Provinzen 45 % der Staatsfläche aus: [[Xinjiang]] und [[Tibet]] im Westen sowie die [[Innere Mongolei]] im Norden. Allerdings sind diese Gebiete mit einem Anteil von 4 % an der Bevölkerung der Volksrepublik sehr dünn besiedelt.<br />
<br />
Die Volksrepublik China wurde bis in die [[1990]]er Jahre als [[Entwicklungsland]] eingestuft, entwickelt sich aber seit ihrer teilweisen Öffnung nach der "[[Kulturrevolution]]" zunehmend zu einer [[Großmacht]]. Sie vertritt international die "Ein-China-Politik", deren offizielle Anerkennung sie seit Anfang der 70er Jahre auch im Westen durchsetzt. [[Wirtschaft]]lich weist China derzeit eine hohe Dynamik auf, so dass der aktuelle [[Fünfjahrplan]] bereits eine Drosselung gegen eine allfällige Überhitzung vorsieht.<br />
<br />
Um das rasche [[Bevölkerungswachstum]] einzudämmen, gilt die [[Ein-Kind-Politik]], die allerdings in den letzten Jahren gemildert worden ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Zunahme der Bevölkerung von über 3 % auf 1–2 % eingependelt.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<br />
=== Lage und geographische Gliederung ===<br />
<br />
[[Bild:China_topo.png|thumb|left|250px|Topographie Chinas]]<br />
<br />
Die Volksrepublik China grenzt an 14 Staaten, kein Staat hat mehr direkte Nachbarländer. Im [[Uhrzeigersinn]] sind dies: [[Indien]], [[Pakistan]], [[Afghanistan]], [[Tadschikistan]], [[Kirgisien]], [[Kasachstan]], [[Russland]], [[Mongolei]], [[Nordkorea]], [[Vietnam]], [[Laos]], [[Myanmar]], [[Bhutan]] und [[Nepal]].<br />
<br />
[[Festlandchina]] ist mit 9,5 Millionen Quadratkilometern etwa so groß wie die [[USA]] oder ganz [[Europa]] bis zum [[Ural]]. Die physische Oberfläche, die klimatischen Bedingungen und damit die Bewohnbarkeit der einzelnen Regionen des Landes unterscheiden sich sehr stark. China ist durch eine Reihe natürlicher Grenzen von seinen Nachbarn getrennt: im Osten und Südosten durch Meere ([[Gelbes Meer]], [[Ostchinesisches Meer]] und [[Südchinesisches Meer]]), im Süden, Südwesten, Westen und Nordwesten durch hohe Bergmassive, im Norden durch [[Steppe]]n und Wüsten und im Nordosten durch Flüsse ([[Amur]] und [[Ussuri]]).<br />
<br />
[[Bild:China precipitation.jpg|thumb|250px|Niederschläge]]<br />
<br />
Die Nord-Süd-Ausdehnung Chinas beträgt ca. 4.500 km; die Ost-West-Ausdehnung 4.200 km. Die Küstenlänge aller Seegrenzen Chinas beläuft sich auf 14.000 km. Der längste Fluss Chinas ist mit 6.300 km der [[Jangtse]] (Pinyin: Chángjiāng), der höchste Berg der [[Mount Everest]] mit 8.844 m und der größte See der [[Qinghai-See]] mit ca. 5.000 [[Quadratkilometer|km²]].<br />
<br />
Das Territorium kann man grob in drei Bereiche unterteilen:<br />
<br />
* Der Osten Chinas ist von vier großen, dicht besiedelten [[Schwemmebene]]n geprägt. An den Küsten befinden sich die Deltas seiner größten [[Flüsse]]. Der südöstliche Küstenstreifen ist gebirgig, während der Süden eher [[Hügelland|hügelig]] ist. Das Gebiet hat eine Höhe von maximal 500 Meter über dem Meeresspiegel.<br />
* Westlich an die Ebenen schließen sich zahlreiche [[Gebirge]] mit [[Hochebene]]n und großen [[Sedimentbecken|Becken]] an: die [[Mongolische Hochebene]], das [[Tarimbecken]], das [[Sichuan-Becken]], das [[Löss]]plateau oder das [[Yunnan-Guizhou-Hochland]]. Die Berge haben hier Höhen von etwa 1.000 bis 2.000 Metern.<br />
* [[Westchina]] hat einen ausgesprochenen [[Hochgebirge|Hochgebirgs]]charakter mit dazwischen liegenden [[Hochebene]]n. Die größten Gebirge sind: [[Himalaya]], [[Tianshan]], [[Pamir]] und das Hochland von [[Tibet]]. Die Gesamtregion liegt durchschnittlich 4.000 Meter über dem Meeresspiegel und gehört damit zu den höchstgelegenen Ebenen der Welt. Der Westen ist zusammen mit der [[Innere Mongolei| Inneren Mongolei]] auch der trockenste Landesteil, für dessen ausgeprägtes [[Wüstenklima]] die [[Gobi]] und die [[Taklamakan]] stehen.<br />
<br />
[[Bild:China-map.png|thumb|right|350px|Lage Chinas und seiner Nachbarstaaten]]<br />
<br />
Die zwei wichtigsten - und längsten - Flüsse sind der [[Jangtse]] und der [[Gelber Fluss| Gelbe Fluss]], gefolgt von [[Mekong]], [[Perlfluss]], [[Brahmaputra]] und [[Amur]]. Die Flüsse fließen den geografischen Gegebenheiten folgend von Westen nach Osten, d. h. aus den Hochregionen mit Schnee und [[Gletschern]], aber wenig Niederschlag, in die Ebenen mit viel [[Niederschlag]].<br />
<br />
Die Hauptstadt Chinas ist [[Peking]].<br />
<br />
Weitere [[Liste der Städte in der VR China|wichtige Städte]] sind [[Shanghai]], [[Guangzhou]], [[Wuhan]], [[Harbin]], [[Nanking|Nanjing]], [[Xi'an]], [[Chengdu]], [[Tianjin]], [[Chongqing]] und [[Shenzhen]].<br />
<br />
Die Fläche Chinas besteht zu 1,5 % aus Städten, 2 % aus [[Feuchtgebiet]]en, 6,5 % aus [[Ödland]], 9 % aus [[Wald]], 21 % aus [[Wüste]], 24 % aus [[Grasland]] und zu 36 % aus [[Acker]]land.<br />
<br />
Das [[Klima]] ist so vielfältig wie die Geografie: Im Westen, Norden und Nordosten herrscht ausgeprägtes [[Kontinentalklima]] mit sehr kalten Wintern und heißen Sommern. Im Süden ist das Klima hingegen [[subtropisch]] bis [[tropisch]]. [[Tibet]] hat ein spezielles [[Hochgebirgsklima]].<br />
<br />
=== Naturkatastrophen ===<br />
<br />
Besonders der [[Osten]] Chinas, aber auch die südlichen Provinzen und der [[Himalaya]] sind häufig von [[Erdbeben]] betroffen. Durch [[Erosion|Bodenerosion]] entsteht die Gefahr von [[Erdrutsch]]en. An den Flüssen [[Jangtse]] und [[Huang He]] kommt es häufig zu [[Überschwemmung]]en. Der Bau des ''[[Drei-Schluchten-Damm]]s'' bringt völlig neue Gefahren für die [[Umwelt]] mit sich, weitreichende Veränderungen der [[Landschaft]] und Vernichtung von natürlichen Lebensräumen durch Überflutung, wird aber auch die Überflutungen flussabwärts stark einschränken können.<br />
Die Küsten im Süden und Osten des Landes sind häufig [[Taifun]]en ausgesetzt.<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
<br />
China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde, und viele seiner Regionen gehören zu den am dichtesten besiedelten der Welt. In der Geschichte des Landes waren [[Überbevölkerung]] und die damit verbundenen Probleme bei der Ernährung der Menschen Ursache für tiefe politische und wirtschaftliche Krisen und Hungersnöte. Die Volksrepublik China geht deshalb in der Bevölkerungspolitik Wege, die weltweit einzigartig sind und im Inland wie Ausland [[Kontroverse]]n auslösen.<br />
<br />
=== Völker ===<br />
''Hauptartikel: '''[[Völker Chinas]]'''''<br />
<br />
91,59 Prozent der Bevölkerung Chinas sind [[Han-Chinesen]], und obwohl die 55 offiziell anerkannten nationalen [[Minderheit]]en gegenüber der Han-Mehrheit einige Vorrechte haben, wird der Regierung der Volksrepublik China vielerseits vorgeworfen, besonders die muslimischen Minderheiten zu unterdrücken. Einer der Brennpunkte ist Ost-Turkestan [[Xinjiang]], welches die Heimat der muslimischen [[Uiguren]] und [[Kasachen]] ist. Bereits seit der Eroberung durch das kaiserliche China gibt es eine starke chinesische Einwanderung nach Xinjiang, um einerseits die übervölkerten ostchinesischen Gebiete zu entlasten und andererseits die Bodenschätze Xinjiangs zu erschließen. Auch das Atomtestgelände des chinesischen Militärs befindet sich in der dünn besiedelten Region, wodurch es bei der einheimischen Bevölkerung zu Strahlenschäden kam.<br />
<br />
=== Bevölkerungsdichte ===<br />
<br />
Die Volksrepublik China weist eine [[Bevölkerungsdichte]] von etwa 136 Einwohnern pro Quadratkilometer auf. Dass diese Zahl nicht sehr groß ist, liegt vor allem daran, dass etwa Westchina eine sehr niedrige Bevölkerungzahl auf großem Territorium aufweist; dieses Territorium kann aber aufgrund des Klimas auch nicht sehr viele Menschen aufnehmen. In [[Tibet]], dem am dünnsten besiedelten Teil des Landes, leben auf einem Quadratkilometer durchschnittlich nur zwei Menschen.<br />
<br />
Der bei weitem größte Teil der Bevölkerung lebt in den Küstenregionen.<br />
Etwa 115 Millionen Menschen, also fast 10&nbsp;% der chinesischen Bevölkerung, konzentrieren sich auf einer Fläche von nur 50.000&nbsp;km². Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt auf 10&nbsp;% der Fläche, was einer Bevölkerungsdichte von 740 Personen pro Quadratkilometer entspricht; und 90&nbsp;% der Bevölkerung leben auf einem Drittel des Staatsterritoriums, was bedeutet, dass 90&nbsp;% der Bevölkerung in Gebieten leben, die mit durchschnittlich 350 Einw./km² so dicht bevölkert sind wie Europas am dichtesten besiedelte Länder.<br />
<br />
=== Urbanisierung === <br />
<br />
Bei der Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949 lebte nur einer von zehn Chinesen in Städten. Bis heute ist der [[Urbanisierung]]sgrad mit knapp über 30&nbsp;% relativ gering. Dies hat seine Ursache vor allem darin, dass der Zuzug in die Städte die meiste Zeit nicht möglich war, und auch heute herrscht kaum [[Freizügigkeit]]. Zudem gab es in den 1960er Jahren große Kampagnen, bei denen Menschen von den Städten auf das Land umgesiedelt wurden, teilweise um die überfüllten Städte mit hoher [[Arbeitslosigkeit]] zu entlasten, teilweise aus dem ideologischen Anspruch, Klassenunterschiede und damit Unterschiede zwischen Stadt- und Landbewohnern aufzuheben. Der Urbanisierungsgrad blieb deshalb in den 1960er und 1970er Jahren weitgehend gleich, zeitweise sank er sogar.<br />
<br />
=== Migration === <br />
<br />
Seit 1949 sind immer wieder geplante [[Umsiedelung]]en aus dicht besiedelten Gebieten in kaum besiedelte Regionen Nord-, Nordost- und Westchinas durchgeführt worden. Solche Aktionen gab es allerdings schon während der Kaiserzeit. Die Motivationen waren strategischer (Erschließung neuer Gebiete, [[Sinisierung]] von Gebieten, die überwiegend von ethnischen Minderheiten bewohnt wurden) oder wirtschaftlicher Natur (Modernisierung der Landwirtschaft und Entwicklung der Wirtschaft in abgelegenen Regionen oder Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in überbevölkerten Regionen), häufig erfolgten die Umsiedelungen auch als Straf- oder Umerziehungsmaßnahme gegen politische Gegner.<br />
<br />
Ein konkretes Beispiel für das Vorgehen bei der Erweiterung des Lebensraumes für das chinesische Volk ist Tibet: Am 20. Juni 1996 verurteilten alle Parteien des deutschen Bundestags "die Politik der chinesischen Behörden, die im Ergebnis gerade auch in Bezug auf [[Tibet]] zur Zerstörung der Identität führt, insbesondere mittels Ansiedelung und Zuwanderung von Chinesen in großer Zahl, [[Zwangssterilisierung]]en von Frauen und Zwangsabtreibungen, politischer, religiöser und kultureller Verfolgung und der Unterstellung des Landes unter eine chinesisch kontrollierte Administration." (Resolution zur Verbesserung der Menschenrechtssituation in Tibet, [http://dip.bundestag.de/btd/13/044/1304445.asc Bundestagsdrucksache 13/4445]) <br />
<br />
Seit Ende der 1970er Jahre gibt es diese Zwangsumsiedelungen nicht mehr. Trotzdem ist die Möglichkeit, den Wohnsitz und Arbeitsplatz zu wählen, eingeschränkt. Dies liegt am starken [[Migrationsdruck]] aus den armen Provinzen West- und Zentralchinas in die Küstengebiete. Zudem würde eine vollständige Liberalisierung eine starke [[Landflucht]] bedingen, und es wird befürchtet, dass dies die Städte destabilisieren würde. Bereits jetzt wird geschätzt, dass mehrere Millionen Wanderarbeiter größtenteils illegal und unangemeldet in den chinesischen Städten leben und arbeiten.<br />
<br />
Der Wissenschaftsrat der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Zhou Ganzhi, hat im September 2005 auf der Jahresitzung über Planung für chinesische Städte 2005 in der westchinesischen Stadt Xi'an erklärt, dass die Urbanisierungsrate in China im Jahr 2020 zwischen 50 Prozent und 55 Prozent liegen werde. <br />
Mit schnellem Wirtschaftswachstum sei die Urbanisierungsrate in China in den vergangenen 10 Jahren von 20 Prozent auf 40 Prozent gestiegen. Die anhaltende Zunahme der Urbanisierungsrate sei darauf zurückzuführen, dass zahlreiche Bauern in die Städte geströmt seien und große Geldsummen in den Städtebau investiert würden, sagte Zhou.<br />
<br />
=== Bevölkerungsentwicklung ===<br />
[[Bild:Bevölkerungsentwicklung der VR China 1949-1999.png|thumb|400px|Bevölkerungsentwicklung der VR China 1949-1999. Der Einfluss des Großen Sprungs nach vorn ist deutlich sichtbar.]]<br />
<br />
Nach der Gründung der Volksrepublik im Jahre [[1949]] lebten in China etwa 540 Millionen Menschen. In den [[1950er]] Jahren stieg die Bevölkerungszahl trotz niedriger Lebenserwartung stark an. Die politische Führung um [[Mao Zedong]] war der Ansicht, dass ein mächtiger Staat eine hohe Bevölkerungszahl benötigt. Erst am Ende des Jahrzehnts begann man zögerlich mit Kampagnen zur Geburtenkontrolle. <br />
<br />
Die Gesamtbevölkerung Chinas sank vorübergehend während des [[Großer Sprung nach vorn | Großen Sprungs nach vorn]], der eine große Hungerkatastrophe mit auslöste. Da die Überbevölkerung ein zusätzlicher Grund für die Hungersnot war, wurden in den [[1960er]] Jahren zahlreiche Geburtenplanungskampagnen durchgeführt. Abtreibungen waren von da an erlaubt und Verhütungsmittel, wo vorhanden, kostenlos erhältlich. Die [[Kulturrevolution]] brachte die Kampagnen wiederum vorübergehend zum Stillstand.<br />
<br />
Nach der [[Kulturrevolution]] wurden die Aktivitäten erneut verstärkt. Neben Kampagnen wurden das [[Heiratsalter]] erhöht und eine Zwei-Kind-Beschränkung eingeführt. Ab dem Ende der [[1970er]] Jahre galten nochmals verschärfte Maßnahmen: In Zeiten der Wirtschaftsliberalisierungen und der Öffnung des Landes gegenüber dem Ausland galt die Überbevölkerung als Haupthindernis für den wirtschaftlichen Fortschritt. Die seit [[1979]] geltenden Regeln sehen die [[Ein-Kind-Politik | Ein-Kind-Familie]] und sofortige Abtreibung bei ungenehmigten Schwangerschaften vor. Die Kontrolle der Geburtenbegrenzung wird jedoch auf einer recht niedrigen administrativen Ebene durchgeführt und von der Zentralregierung nicht kontrolliert, sodass es erhebliche Unterschiede in der Handhabung der Regelungen gibt: In manchen Gebieten drohen bei jedem Verstoß drakonische Strafen, in anderen werden massenweise Ausnahmen gemacht. Vor allem außerhalb der Städte sind Familien mit zwei oder drei Kindern keine Besonderheit. Den [[Indigene Völker Chinas | nationalen Minderheiten]] wurden höhere Kinderzahlen zugestanden, ebenso Bauern, deren erstes Kind eine Tochter ist, und Zwillinge wurden als besonderes Glück angesehen, da in diesem Fall auch [[Han-Chinesen]] beide Kinder behalten durften und auch beide Kinder die vollen staatlichen Leistungen bekamen. Die [[Sanktionierung]] von ungenehmigten Geburten reicht von Entzug von Sozialleistungen über Geldstrafen bis zu Entlassungsdrohungen. Insgesamt dürfte sich die Durchführung der Politik schwierig gestalten, man geht von einer hohen Dunkelziffer an Zweitgeburten aus, was durch Geld- und Personalmangel sowie [[Korruption]] ermöglicht wird.<br />
<br />
Dennoch wird geschätzt, dass durch die Geburtenkontrolle zwischen 300 und 340 Millionen Geburten verhindert wurden. Trotz dieser Maßnahmen wird die Bevölkerung weiter wachsen, wobei für etwa 2030 mit 1,5 Milliarden Menschen der Gipfel erwartet wird. Danach wird ein Rückgang der Einwohnerzahl bis 2050 auf 1,3 Milliarden [[Prognose|prognostiziert]]. Das aktuelle Bevölkerungswachstum liegt bei etwa 0,6&nbsp;% pro Jahr.<br />
<br />
Die [[Ein-Kind-Politik]] ist auch in China selbst nicht unumstritten. Jedoch ist das Problem der Überbevölkerung so gravierend, dass die Regierung an eine Milderung der Maßnahmen vorerst nicht denkt. Als Alternative ist eine steuerliche Benachteiligung von Familien mit mehreren Kindern im Gespräch. Das wäre auch eine Möglichkeit, dem Problem der [[Überalterung]] der Gesellschaft, die sich bereits abzeichnet, vorzubeugen. Eine andere Alternative schlug anfang Oktober 2004 der Chef der Bevölkerungskommission Chinas vor: die Geburtenkontrolle solle zugunsten einer Zwei-Kind-Politik aufgelockert werden. Zunächst soll ab 2010 Frauen über 35 Jahren ein zweites Kind erlaubt und nachfolgend jedes Jahr die Altersgrenze um ein Jahr gesenkt werden.<br />
<br />
Aufgrund von Abtreibungen weiblicher [[Fötus|Föten]] kommen in China auf 100 Mädchen etwa 120 Jungen. Deshalb wurde das Feststellen des Geschlechtes per [[Ultraschall]] in der Volksrepublik unter Strafe gestellt, um wieder ein natürliches Gleichgewicht herzustellen.<br />
<br />
Nachfolgend sind die Einwohnerzahlen der Volksrepublik China von 1950 bis 2050 angegeben. Die Zahlen von 2010 bis 2050 sind Prognosen.<br />
<br />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5"<br />
| valign="top" |<br />
{|<br />
! style="background:#efefef;" | &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| [[1950]] || align="right" | 556.613.000<br />
|-<br />
| [[1955]] || align="right" | 614.479.000<br />
|-<br />
| [[1960]] || align="right" | 682.024.000<br />
|-<br />
| [[1965]] || align="right" | 754.452.000<br />
|-<br />
| [[1970]] || align="right" | 825.812.000<br />
|-<br />
| [[1975]] || align="right" | 908.266.000<br />
|-<br />
| [[1980]] || align="right" | 981.200.000<br />
|-<br />
| [[1985]] || align="right" | 1.051.438.000<br />
|-<br />
| [[1990]] || align="right" | 1.133.682.500<br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
{|<br />
! style="background:#efefef;" | &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| [[1995]] || align="right" | 1.200.241.000<br />
|-<br />
| [[2000]] || align="right" | 1.265.830.000<br />
|-<br />
| [[2005]] || align="right" | 1.301.518.000<br />
|-<br />
| [[2010]] || align="right" | 1.347.514.000<br />
|-<br />
| [[2015]] || align="right" | 1.392.234.000<br />
|-<br />
| 2020 || align="right" | 1.434.383.000<br />
|-<br />
| 2025 || align="right" | 1.471.282.000<br />
|-<br />
| 2030 || align="right" | 1.500.611.000<br />
|-<br />
| 2050 || align="right" | 1.322.435.000<br />
|}<br />
|}<br />
Die Angaben basieren auf folgender Quelle: [http://www.library.uu.nl/wesp/populstat/Asia/chinac.htm]<br />
<br />
=== Religion ===<br />
''Hauptartikel: '''[[Religion in der Volksrepublik China]]'''''<br />
<br />
Die Volksrepublik ist offiziell ein [[Atheismus|atheistischer]] Staat. Es gibt keine offiziellen Statistiken über Religionszugehörigkeit. In Zahlen gegossene Aussagen über die Verbreitung einzelner Religionen sind allesamt problematisch.<br />
<br />
Verbreitete [[Religion]]en sind [[Buddhismus]], [[Daoismus]], [[Islam]], [[Christentum]] und [[Lamaismus]] (in [[Tibet]] und der [[Innere Mongolei | Inneren Mongolei]]), daneben ist alter [[Chinesischer Volksglaube|chinesischer Volks- und Aberglauben]] sehr einflussreich. Der [[Konfuzianismus]], der eigentlich eher eine Sozialethik denn Religion ist, beeinflusst bis heute die moralischen Verhaltensweisen der Chinesen. <br />
<br />
Der Glaubensausübung sind nach wie vor strenge Grenzen gesetzt, auch wenn die einschlägigen Regelungen viel liberaler gehandhabt werden als noch in den frühen 1980er Jahren. Die Toleranz der Behörden ist andererseits auch stark abhängig von der generellen politischen Lage. So erfahren [[Tempel]] und [[Kloster|Klöster]] seit einiger Zeit wieder starken Zulauf, was vor allem mit der größer gewordenen sozialen Unsicherheit seit den Reformen in Zusammenhang steht. Im gleichen Kontext sind zahlreiche [[neue religiöse Bewegung]]en zu sehen, die seit den späten 1980er Jahren entstanden sind und die von den Behörden zunächst ignoriert wurden. Die bekannteste dieser Bewegungen ist [[Falun Gong]].<br />
<br />
Speziell dem Christentum steht die chinesische Regierung skeptisch gegenüber, was nicht zuletzt historische Ursachen hat. Nur die sich dem Staat unterordnenden "patriotischen" Kirchen, etwa die [[Chinesische Katholisch Patriotische Vereinigung]], sind erlaubt. Diese erkennen als oberste Instanz nicht den [[Papst]], sondern die [[Kommunistische Partei]] an. Weitere Spannungsfelder ergeben sich mit der [[Islam | muslimischen]] Minderheit, die vor allem in Nordwestchina lebt, sowie mit der [[Lamaismus | lamaistischen]] Strömung des Buddhismus, vor allem in Tibet.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
''Hauptartikel: '''[[Geschichte Chinas]]'''''<br />
<br />
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] endete der [[chinesischer Bürgerkrieg|chinesische Bürgerkrieg]] zwischen der [[Kommunistische Partei Chinas|kommunistischen Partei Chinas]] und der [[Kuomintang]] damit, dass die Kommunisten die Kontrolle über das Festland hatten, wohingegen die Kuomintang die Insel [[Taiwan]] innehatten, auf die sie kurz zuvor geflohen waren. Am [[1. Oktober]] 1949 proklamierte [[Mao Zedong]] die Volksrepublik China und errichtete einen kommunistischen Staat. Damit wurde zwar Chinas Unabhängigkeit wieder hergestellt, jedoch kostete die teils desaströse Politik Maos Dutzende Millionen von Menschen das Leben, wie zum Beispiel im [[Großer Sprung nach vorn|Großen Sprung nach vorn]] oder der [[Kulturrevolution]].<br />
<br />
Nach Maos Tod übernahm der pragmatischere [[Deng Xiaoping]] die Führung. Die KPCh blieb an der Macht, die Kontrolle über das persönliche Leben der Menschen wurde aber schrittweise gelockert. Im politischen Leben sind die Lockerungen weniger stark ausgeprägt. Die [[Zentralverwaltungswirtschaft]] wird schrittweise reformiert, mit dem Ziel, eine sozialistische [[Marktwirtschaft]] zu schaffen.<br />
<br />
Jedoch wird China von vielen westlichen Beobachtern wie auch von seinem Nachbarn in Indien, den Menschen in Taiwan und von Oppositionellen im eigenen Land weiterhin als autoritäre Diktatur bewertet. Auch wurde im Jahr 1999 ein Zeichen gesetzt: In jenem Jahr erschien in der Volksrepublik eine neue Serie von Banknoten. Wo zuvor nur der 100-Yuan-Schein das Konterfei Maos zeigte, findet sich sein Gesicht nun auf allen neuen Geldscheinen.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Liste der Staatsoberhäupter der Volksrepublik China]], [[Liste der Ministerpräsidenten der Volksrepublik China]]<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== System ===<br />
China ist ein [[Autoritarismus|autoritärer]] Staat unter der Führung der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] (KPCh). Es gibt ein [[Einparteiensystem]] und das sozialistische Wirtschafts- und Staatssystem ist in der Verfassung verankert.<br />
<br />
Nominell das höchste Staatsorgan ist der [[Nationaler Volkskongress|Nationale Volkskongress]] (NVK), das Parlament der Volksrepublik China. Er wählt den Staatspräsidenten, den [[Staatsrat der Volksrepublik China|Staatsrat]] (die Regierung der VR China), den Obersten Volksgerichtshof, die [[Zentrale Militärkommission]] und die Oberste Staatsanwaltschaft. Doch alles dies nur auf Vorschlag der Kommunistischen Partei, deren Organisation den Staatsapparat auf allen Stufen durchdringt und oft kaum von ihm zu trennen ist.<br />
<br />
Die eigentliche politische Führung der Volksrepublik China liegt bei einem engen Kreis von Politbüro- und Militärführern, die sich jeweils um den [[Vorsitzender|Vorsitzenden]] scharen, welcher die höchsten Ämter in Staat, Partei und Armee auf sich vereinigt. Dies sind das Amt des [[Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas|Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Chinas]], [[Staatspräsident der Volksrepublik China|Staatspräsidenten der Volksrepublik China]] sowie der Vorsitzende der [[Zentrale Militärkommission|Zentralen Militärkommission]]. Derzeit hat [[Hu Jintao]] diese Positionen inne, der die Nachfolge von [[Jiang Zemin]] antrat. Die Übergabe der Ämter erfolgt jedoch im Allgemeinen innerhalb eines längeren Zeitraums. So wurde Hu bereits 2002 Generalsekretär, aber erst 2004 Vorsitzender der Zentralen Militärkommission. Im Unterschied zu westlichen Demokratien sind im Einparteienstaat China generell die Parteiämter (z.B. das des KP-Generalsekretärs) wichtiger und als mächtiger anzusehen als die Staatsämter (z.B. das des Präsidenten).<br />
<br />
Die Volksrepublik ist zwar offiziell ein zentralistischer [[Einheitsstaat]], dessen Zentralregierung die absolute Verfügungsgewalt über die ihr untergeordneten Provinzen hat. In der Realität ist die Beziehung zwischen Zentrale und Region aber weniger eindeutig: Besonders die wirtschaftlich prosperierenden Küstenprovinzen haben zum Teil eine beträchtliche politische Verhandlungsmacht. So gibt es beispielsweise bis heute kein einheitliches System zur Verteilung der Steuereinnahmen zwischen Provinzen und Zentralregierung, ebenso wenig wie ein Ausgleichsprogramm zur Unterstützung ärmerer Provinzen. In Krisensituationen verfügt die Regierung allerdings trotzdem über die nötige Macht ihren Willen durchzusetzen; so kann sie beispielsweise Mitglieder der Provinzregierungen zumindest theoretisch nach Belieben versetzen.<br />
<br />
Obwohl die Volksrepublik China während ihres gesamten Bestehens immer nur von einer einzigen Partei regiert wurde, erlebten die Menschen mehrere tief greifende politische Umwälzungen, die durch die verschiedenen Strömungen innerhalb der KPCh und ihrer Machtkämpfe verursacht wurden. Einerseits versuchte die [[Maoismus|maoistische]] Strömung, China zu einem mächtigen und wohlhabenden Staat aufzubauen, der von Staatseigentum an Produktionsmitteln, geplanter Wohlstands- und Ressourcenverteilung, der Abschaffung von sozialen Unterschieden und der absoluten Kontrolle der arbeitenden Bevölkerung gekennzeichnet sein sollte. Dem gegenüber standen die Pragmatiker [[Liu Shaoqi]] und [[Deng Xiaoping]], die zur Erreichung des gleichen Zieles [[marktwirtschaft]]liche Mechanismen, [[Privateigentum]] und die Förderung von Unternehmertum einsetzen wollten. Zu Beginn der fünfziger Jahre bis zum Ende der siebziger Jahre hatten die Maoisten meist die Überhand. Sie lösten Revolutionen wie den [[Großer Sprung nach vorn|Großen Sprung nach vorn]] oder die [[Kulturrevolution]] aus. Seit der Regierungszeit von Deng Xiaoping befindet sich China auf einem Kurs in Richtung sozialistische Marktwirtschaft, obwohl es in vielen Bereichen schon lange nicht mehr als sozialistischer Staat betrachtet werden kann. Dies ist ein neuer bedeutender Einschnitt in die Gesellschaftsordnung – weg vom [[Kollektivismus]] hin zur Marktwirtschaft, die die wieder entstandenen Klassendifferenzen verschärft.<br />
<br />
Vorläufiger Höhepunkt des marktwirtschaftlichen Kurses war der Beschluss des Volkskongresses am [[14. März]] [[2004]], die Abschaffung des Privateigentums rückgängig zu machen und den Schutz des Privateigentums in der Verfassung zu verankern. Dagegen bleibt die Verfügung über Grund und Boden von einer privatbesitzrechtlichen Regelung weiterhin ausgeschlossen.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Völker Chinas]], [[Liste der Staatsoberhäupter der Volksrepublik China]]<br />
<br />
=== Opposition ===<br />
Der Widerstand gegen die aus westlicher Sicht diktatorische Führung der Partei ist kaum organisiert. Gegen die Partei Widerstand zu organisieren ist strafbar. Jede Art von Organisationsbildung, die sich nicht der Partei unterordnet, ist strafbar. Dazu gehört die Zerschlagung der Demokratiebewegung nach dem Massaker am [[Platz des Himmlischen Friedens]]. Bei Strafe verboten ist auch die Gründung von unabhängigen Gewerkschaften. Oppositionelle werden aber nicht nur kriminalisiert und inhaftiert, sondern als weitere Bedrohung wirkt auch die Psychiatrisierung von Oppositionellen, die bei normabweichendem Verhalten "zu ihrem eigenen Besten" besondere staatliche Fürsorge erfahren.<br />
<br />
Neben den Beschränkungen der Opposition, die existenzbedrohend für jeden Organisator von Oppositionsbildung sind, werden außerdem kulturell bedingte Gründe für den Mangel an Widerstand angeführt: Ein häufiger kulturkritischer Erklärungsansatz verweist darauf, dass es die [[Konfuzianismus|konfuzianische]] Tradition Chinas sei, die dem Volk gebiete, das existierende Herrschaftssystem nicht in Frage zu stellen, denn es wisse nicht, was gut für das Volk sei. Konfuzianisches Ideal ist die Herrschaft durch Weise (oder durch von Weisen beratene Führer). Widerstand gegen Herrscher wurde durchaus thematisiert, als Ablösung versagender Führer durch bessere Führer, nie jedoch im Vertrauen auf die Übernahme der Führerschaft durch das Volk. Dieser kulturgeschichtliche Hintergrund kann zu der Annahme verleiten, dass Demokratie auch heute vom Volk in China nicht gewollt sei oder sogar, dass die Chinesen für eine Demokratie nicht geeignet seien. Dabei sollte man sich allerdings vor Augen halten, dass dieser Ansatz häufig von Gruppen vertreten wird, in deren Interesse er liegt: also von den Kreisen der Machthaber und derjenigen, die von ihrer stabilen Machtausübung profitieren (z.B. auch westliche Unternehmerkreise), während er unter Chinesen selbst auch auf Widerspruch stößt. Die These erinnert an die vor einigen Jahren auch in anderen Teilen Asiens geführte Debatte um die "Asiatischen Werte" ([[Asian Values]]), die in den Augen neokonservativer Vertreter "den Asiaten" angeblich ungeeignet machen für die Demokratie, auch damals wurde der Konfuzianismus als demokratiehinderlich ins Spiel geführt. Die Entwicklung der Demokratien in Taiwan und Südkorea und anderswo haben diese Stimmen jedoch zum Verstummen gebracht.<br />
<br />
=== Rechtssystem ===<br />
<br />
Die Entwicklung des Rechts in der Vergangenheit der VR China widerspiegelt bis heute die Anstrengungen der Kommunistischen Partei, ihr Machtmonopol zu erhalten. Als 1949 die Volksrepublik gegründet wurde, übernahmen die Kommunisten die Macht über das Rechtssystem in der Überzeugung, dass sie für die politische Macht auch die Macht über das Recht benötigen. Später, während der [[Kulturrevolution]], wurde das geschriebene Recht so weit außer Kraft gesetzt, dass nicht einmal das [[Präsident der Volksrepublik China | formelle Staatsoberhaupt]] vor der Willkür der Roten Garden sicher war.<br />
<br />
Mit Beginn der Wirtschaftsreformen wurde bald auch offensichtlich, dass Gesetze und [[Rechtssicherheit]] für die [[marktwirtschaft]]liche Entwicklung grundlegend wichtig sind. Seitdem hat die Volksrepublik eine beeindruckende Zahl an Gesetzen und neuen Institutionen bekommen. Die Gesetze wurden zu Beginn nach sowjetischem, später nach europäischem und nordamerikanischem Vorbild formuliert, wobei die Möglichkeit, Recht aus der westlichen Umgebung in die chinesische Umgebung zu transplantieren, natürlich begrenzt ist.<br />
<br />
Wie tief das Recht und das Rechtsbewusstsein bereits verwurzelt sind, wurde 1989 sichtbar, als die Demonstranten auf dem [[Tiananmen]]-Platz Transparente voll mit rechtlicher Symbolik mit sich trugen, wohingegen das [[Kriegsrecht]] offiziell deshalb verhängt wurde, um ''Recht und Ordnung wiederherzustellen''.<br />
<br />
Wichtig ist, sich klarzumachen, dass im Chinesischen der Begriff "Rechtsstaatlichkeit" verschieden ausgelegt werden kann. Der Slogan der KP ist "yi fa zhi guo". Westliche Beobachter haben darauf hingewiesen, dass dieser Slogan in der chinesischen Praxis oft besser übersetzt ist als "Herrschaft mithilfe des Rechts" (rule by law) statt wie im westlich-demokratischen Sinne als "Herrschaft des Rechts" (rule of law). Auch das Recht ist in der Volksrepublik China im Moment nur eines der Instrumente, mit welchen die Kommunistische Partei das Land regiert. Für die Partei- und Staatsführung ist wichtig, dass die Gesetze und Entscheidungen die ihr genehmen Resultate zeigen. Gleichzeitig wächst das Rechtsbewusstsein bei den Bürgern und erfordert die moderne Marktwirtschaft, die China anstrebt, echte Rechtssicherheit. Es ist ein Spannungsfeld, in dem sich Recht und Gesetze in China bewegen. Für die Ernennung von Richtern ist noch immer die Parteizugehörigkeit ein wichtiges Kriterium, und eine Ausbildung in den Rechtswissenschaften ist erst seit Mitte der 1980er Jahre Pflicht. Trotzdem gibt es mittlerweile auch Gesetze, die die Allmacht der [[Bürokratie]] beschränken, bis hin zu einem Gesetz, welches es Bürgern erlaubt, den Staat zu verklagen, wenn sie durch rechtswidrige Entscheidungen der Verwaltung geschädigt wurden. Auch gibt es Anstrengungen, das Strafrecht so zu verbessern, dass die Möglichkeit für willkürliche Bestrafung ausgeräumt wird.<br />
<br />
Während die Qualität und Anzahl der Gesetze auch dank ausländischer Beratung stark gestiegen ist, gibt es große Mängel in der Praxis der Rechtsprechung selbst. Die Anzahl der professionell ausgebildeten Richter ist nach wie vor zu niedrig. Aus diesem Grund kommt einer formellen [[Schlichtung]], die ein Mittelding zwischen der traditionellen Schlichtung durch angesehene Laien und einer Entscheidung eines ordentlichen Gerichts ist, eine hohe Bedeutung zu. Gleichzeitig ist die politische Beeinflussung der Gerichte und Richter durch die so genannten "Gerichtskommissionen" vor Ort enorm. In diesen Kommissionen sitzen vor allem Parteikader, oft geben sie den Richtern das Urteil vor, und das nicht nur bei politisch heiklen Prozessen, sondern auch bei Verfahren, die mächtige wirtschaftliche Interessen berühren.<br />
<br />
=== Menschenrechtssituation ===<br />
<br />
China ist ein Land mit [[Todesstrafe]]. Absolut und relativ (Hinrichtungen pro Einwohner) gesehen werden in keinem Land der Welt so viele Menschen exekutiert wie in China. Nachdem parallel zu den Wirtschaftsreformen seit den 1980er Jahren auch Probleme wie Rauschgift- und Bandenkriminalität sowie [[Korruption]] akut wurden, wurde eine Kampagne namens "hartes Durchgreifen" gestartet, durchaus mit Billigung von weiten Teilen der Bevölkerung. Die Todesstrafe steht daher auf eine Vielzahl von Delikten, wozu auch Drogendelikte, Korruption, [[Wirtschaftskriminalität]] und die Tötung von [[Panda]]s gehören - aber auch Weitergabe von "Staatsgeheimnissen" (Tiananmen Papers, Januar 2001), was u.a. sehr freizügig interpretiert wird. In der Vergangenheit wurde z.B. die Veröffentlichung von der tatsächlichen AIDS-, SARS- oder Vogelgrippeverbreitung als Verletzung eines Staatsgeheimnisses geahndet. <!-- http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B869A49268EE3F15C/Doc~EF8BEA4C52F4A4D888B112ACBC841A746~ATpl~Ecommon~Scontent.html ; Rest siehe unten. --><br />
<br />
Organisationen wie [[amnesty international]] geben an, dass im Jahre 2004 mindestens 3400 Menschen hingerichtet wurden und 6000 Todesstrafen verhängt wurden. Die Dunkelziffer sei jedoch bedeutend höher, so wurden im März 2004 Aussagen von Chen Zhonglin, einem Abgeordneten des nationalen Volkskongresses und Direktor des Rechtsinstituts der Universität [[Chongqing]], publik, wonach jährlich etwa 10.000 Menschen hingerichtet würden. Alle Todesurteile müssen von Gerichten auf Provinzebene bestätigt werden. Sie werden danach in der Regel sofort vollstreckt, wozu in ein paar Provinzen (zum Beispiel in [[Yunnan]]) spezielle Exekutionsbusse mit Giftspritzen eingeführt wurden. Da die Handhabung der Todesstrafe zwischen den Provinzen sehr unterschiedlich erfolgt, wird seitens vieler Intellektueller gefordert, dass der oberste Gerichtshof Chinas alle Todesurteile bestätigen muss. Vieles deutet zudem darauf hin, dass mit den Organen von Hingerichteten Handel getrieben wird.<br />
<br />
Nach dem bis heute ungesühnten [[Tian'anmen-Massaker]] von 1989 und der damit verbundenen Machtübernahme von [[Jiang Zemin]] 江泽民 wurden und werden in der Volksrepublik Millionen von Menschen, darunter Tausende von politischen [[Dissident]]en, in Arbeitslagern gefangen gehalten.<br />
Darunter befinden sich von der Partei verfolgte Gruppen wie Demokraten, [[Falun Gong]] (法轮功) Übende, [[Qigong]] (气功) Schulen, Menschenrechtler, Gewerkschafter und viele mehr.<br />
<!-- SZ 2005-04-01, S.2, Henrik Bork-->Von den zum Zeitpunkt des Tian'anmen-Massakers verhafteten Menschen sitzen heute (2005) noch 250 in Gefängnissen und Lagern.<br />
<br />
Hin und wieder verschwinden Oppositionelle, die sich gegenüber dem Regime kritisch äußern. So ist Anfang Juni 2004 der Militärarzt [[Jiang Yanyong]], der im Februar desselben Jahres das Vorgehen der Regierung 1989 auf dem Tian'anmen-Platz kritisierte und dem es zu verdanken ist, dass das wahre Ausmaß der SARS-Epidemie an die Öffentlichkeit gelangte, spurlos verschwunden. Man geht davon aus, dass er sich nun in Polizeigewahrsam befindet.<br />
<br />
Das Internet wird in China stark zensiert (siehe [[#Weblinks|Weblinks]]) und überwacht. Internet-Cafes müssen eine Überwachungssoftware installieren, Diskussionen im Internet stehen unter ständiger Beobachtung. Immer wieder kommt es zu Verhaftungen von Bürgern, die mehr Demokratie und Menschenrechte fordern. Ein Aids-Aktivist wurde beispielsweise ohne Gerichtsverfahren auf unbestimmte Zeit in ein Arbeitslager geschleppt, weil er einen Aids-Skandal in der Provinz Henan öffentlich machte, den die Regierung an Bauern verschuldet hatte: Die Provinzregierung hatte Mitte der Neunziger Jahre Blutspende-Kliniken eröffnet, in denen viele Bauern Blutplasma spendeten - und sich mit dem HI-Virus ansteckten. Ganze Dörfer sind in Henan heute mit dem Virus verseucht. Über Jahre hinweg verschwieg die Provinzregierung den Skandal und überließ die Bauern sich selbst, und auch Peking begann erst 2004, sich des Problems anzunehmen.<br />
<br />
In [[Deutschland]] kommt es bei gegenseitigen Staatsbesuchen immer wieder zu innenpolitischen Diskussionen. Dabei geht es um die Frage, ob und in welcher Form die Menschenrechtsverletzungen angesprochen werden sollen. Dabei werden größte Widersprüche seitens der europäischen Außenpolitik hingenommen, um beispielsweise Geschäfte in China zu sichern:<br />
So konnte der französische Präsident [[Jacques Chirac]] einen Vertrag über den Verkauf von Airbus-Flugzeugen in China abschließen, woraufhin ein chinesischer Vertreter verkündete, dass der Vertrag nur deswegen zustande gekommen sei, weil Frankreich und Deutschland China in der Menschenrechtsfrage "entgegengekommen" seien. Deutschland hatte nämlich in dem Jahr auf der 58. [[UN-Menschenrechtskommission]] keine Resolution gegen China eingebracht, wie es die USA, die damals nicht teilnehmen durften, üblicherweise getan hatten.<br />
<br />
Ferner wurde von der rot-grünen Regierung eine U-Boot-Lieferung an Taiwan mit der Begründung, dass man keine Waffen in Krisengebiete liefere, unterbunden. Im Gegensatz dazu hat Gerhard Schröder aber Ende des Jahres 2003 der Volksrepublik China Unterstützung für die Aufhebung des EU-Waffenembargos zugesagt, obwohl China keine zwei Wochen zuvor Taiwan mit einer Invasion drohte. Das EU-Waffenembargo wurde nach dem [[Tian'anmen-Massaker]] gegen China verhängt.<br />
<br />
Am [[23. März]] 2004 kam es in dieser Angelegenheit zu einem Konflikt mit den [[USA]]. Der US-amerikanische Botschafter wurde einbestellt, um gegen die Pläne der USA, die VR China bei der Jahressitzung der UN-Menschenrechtskommission in Genf zu verurteilen, Protest einzulegen.<br />
<br />
Der chinesische Nationale Volkskongress (NVK) hat am [[14. März]] 2004 weitgehende Änderungen der chinesischen [[Verfassung]] beschlossen. So wurden erstmals seit Gründung der VR China die Achtung von Menschenrechten und des Privateigentums in der Verfassung aufgenommen. Wörtlich heißt es in der neuen Verfassung: <br />
<br />
„Das legale Privateigentum ist unantastbar.“<br />
<br />
„Der Staat respektiert und schützt die Menschenrechte.“ (In offiziellen Verlautbarungen wird von einem Menschenrechtsbegriff mit einer „chinesischen Eigenart“ ausgegangen.)<br />
<br />
Die alte Verfassung war noch bis März 2005 gültig und soll ab dann von der neuen abgelöst werden. Der ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses will in den nächsten 5 Jahren rund 60 Gesetzesentwürfe überprüfen, darunter Gesetze zur Verantwortlichkeit bei Rechtsverletzungen, zur sozialen Absicherung und zur Sozialhilfe sowie ein Gesetz über den Arbeitsvertrag. Insgesamt zeichnet sich ein Umbruch des chinesischen Rechts und Sozialsystems ab.<br />
<br />
Immer wieder werden auch Fälle von [[Ausbeutung]] von Arbeitskräften bekannt, so starb im November 2005 eine Arbeiterin nach einer Vierundzwanzig-Stunden-Schicht ohne Unterbrechung an Erschöpfung. Die Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken werden von Menschenrechtsorganisationen als katastrophal und vorkapitalistisch angesehen.<br />
<br />
===Außenpolitik===<br />
<br />
Im Bereich der Außenpolitik - soweit sie den Außenhandel, der an anderer Stelle behandelt wird, nicht betrifft - verfolgt die Volksrepublik vor allem die weltweite Durchsetzung der [[Ein-China-Politik]] und die Anerkennung der chinesischen Herrschaft über [[Tibet]] und [[Ostturkestan]] sowie die Bekämpfung von [[Separatismus]] und [[Terrorismus]]. Zu diesem Zwecke wurde zusammen mit [[Russland]] und einigen [[Zentralasien|zentralasiatischen Staaten]] die [[Shanghai Cooperation Organization]] ('''SCO''') gegründet, die zunächst nur gegen Separatismus und Terrorismus gerichtet war, sich inzwischen aber zu einem Machtblock im Kampf um politischen Einfluss und die Rohstoffe in Zentralasien entwickelt hat.<br />
<br />
== Administrative Gliederung ==<br />
<br />
[[Bild:China administrative.png|thumb|Administrative Gliederung]]<br />
<br />
''Hauptartikel: '''[[Administrative Gliederung der Volksrepublik China]]'''''<br />
<br />
Die Volksrepublik China ist administrativ in 22 Provinzen, 5 autonome Gebiete, 4 regierungsunmittelbare Städte und die Sonderverwaltungsgebiete [[Hongkong]] und [[Macao]] aufgeteilt. Darüber hinaus betrachtet die chinesische Führung [[Taiwan]] als "abtrünnige" Provinz der Volksrepublik, jedoch gelangte die Insel seit dem Bestehen der Volksrepublik 1949 nie unter deren Herrschaftseinfluss.<br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
[[Image:ChinaRailwayNetwork.png|thumb|380px|right|Das Eisenbahnnetz Chinas]]<br />
<br />
Die Verkehrsinfrastruktur in China wird ständig verbessert. Hohe Summen werden in den Bau von Straßen, vor allem auch in den Städten, Eisenbahnlinien und neue Flughäfen investiert. Speziell in den Ballungsregionen gibt es bereits viele Verkehrswege, die mitteleuropäischem Standard entsprechen. In abgelegenen Gebieten gibt es nach wie vor meist nur eine unzureichende Verkehrsanbindung.<br />
<br />
Das [[chinesische Eisenbahn|chinesische Eisenbahnnetz]] ist - vor Indien - das längste der Welt und deckt alle Provinzen ab, wobei [[Tibet]] als letztes mit einer Eisenbahnstrecke nach [[Lhasa]] an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Züge werden generell nur im Fernverkehr eingesetzt, Vorortzüge gibt es fast keine. Nach wie vor werden neue Strecken gebaut und auf den meisten Strecken kann die Bahn über mangelnde Auslastung nicht klagen, weshalb ständig neue Züge und Verbindungen eingeführt werden. Die Servicequalität ist recht zwiespältig: Während regional bereits internationaler Standard erreicht ist und auch Hochgeschwindigkeitsstrecken in Arbeit sind, gibt es auch Regionen, wo alte Lokomotiven und Wagen über marode Gleise fahren und Großstädte, welche fast keine Bahnanbindung besitzen. Unfälle sind, betrachtet man die Größe des Streckennetzes und die Zahl der Züge, relativ selten. Eine Besonderheit des Verkaufs von Zugfahrkarten in China ist die fehlende Möglichkeit Zugfahrkarten für Strecken zu kaufen die nicht vom momentanen Aufenthaltsort abfahren. Grundsätzlich sind Zugfahrkarten erst ab 10 Tage vor der Abfahrt erhältlich. <br />
<br />
Mit dem Straßennetz verhält es sich analog wie mit dem Schienennetz. Für Reisende sind Fernreisebusse häufig eine brauchbare Alternative zur Bahn, vor allem da, wo das Bahnnetz nicht gut ausgebaut ist oder wenn Bahntickets nicht mehr zu haben sind. Luxuriös ausgestattete Reisebusse sind gefragt, wobei jedoch die Anzahl der Unfälle recht hoch ist.<br />
<br />
Die Anzahl der Flugverbindungen von und nach China ist stark im Wachsen begriffen, immer mehr chinesische Großstädte werden etwa von Europa aus direkt angeflogen. Viele Städte besitzen neue Flughäfen bzw. bauen gerade welche, meist mit riesigen Dimensionen. Es gibt eine große Anzahl von Fluglinien. Nur wenige davon sind international tätig, die meisten konzentrieren sich auf den Inlandsverkehr. Die Tickets sind in der Regel günstig, das Angebot liegt meist leicht über der Nachfrage und die Sicherheit hat sich in den letzten zehn Jahren stark verbessert. Nach wie vor gibt es keine regelmäßigen Flugverbindungen zwischen der Volksrepublik China und Taiwan.<br />
<br />
In verkehrspolitischer Hinsicht wird in China auf das traditionelle, mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeug gesetzt. Seit dem Ende der 1980er Jahre wird dem Ausbau des Autobahnnetzes eine höhere Priorität eingeräumt als dem Ausbau des Eisenbahnnetzes (im Gegensatz zu den Jahren zuvor). Dies bedeutet jedoch, dass sich China, wie auch der Rest der Welt, in die Abhängigkeit von [[Erdöl]] begibt, welches eine schwindende Ressource ist. Dazu bedeutet die Übernahme von städteplanerischen Konzepten aus dem Westen, wo Städte für das Auto geschaffen werden, dass trotz riesiger investierter Summen Stau und [[Smog]] weiterhin zum Stadtbild großer chinesischer Städte gehören werden.<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
<br />
=== Wirtschaftsgeschichte ===<br />
[[Image:China agricultural 1986.jpg|thumb|Landwirtschaftliche Regionen]]<br />
Nachdem im Jahr 1949 die Volksrepublik China ausgerufen wurde, interessierte im Ausland vor allem die Frage, wie das Land wohl jemals seine riesige Bevölkerung ernähren wolle. Mehr als 50 Jahre später sieht sich die Welt einem Land gegenüber, das nicht nur seine Bevölkerung ernährt, die sich seither mehr als verdoppelt hat, sondern welches außerdem einen schnell wachsenden Teil davon mit Mobiltelefonen und Computern versorgt und dazu zu den größten Exportnationen der Welt gehört.<br />
Die Wirtschaftspolitik unter Mao Zedong war von der Einführung einer Planwirtschaft nach sowjetischem Vorbild geprägt. Ein Plan sollte den Markt bei der Verteilung von Ressourcen und Investitionen ersetzen. Das Ziel war, eine schnellstmögliche Industrialisierung und höchstmögliches Wirtschaftswachstum zu erreichen. Dabei wurde die Planwirtschaft in einigen Bereichen entscheidend an die chinesischen Verhältnisse adaptiert. Zum einen sah sich China nicht in der Lage, genug planerische und administrative Kräfte aufzubringen, um eine Planwirtschaft nach streng sowjetischem Vorbild einzuführen. Anstelle dessen wurden bereits in den [[1950er]] Jahren Maßnahmen zur Dezentralisierung getroffen und den Verantwortlichen auf Provinz- und Betriebsebene mehr Freiraum zur Umsetzung der Vorgaben gegeben. Zum anderen legte Mao großen Wert auf autarke Entwicklung. Nicht nur China, sondern auch einzelne Provinzen oder Regionen sollten sich selbst versorgen können. Dadurch isolierte sich das Land vom Rest der Welt gerade in einer Zeit, als andere Entwicklungsländer durch aktive Förderung der Integration in den Weltmarkt einen wirtschaftlichen Aufholprozess erfuhren. <br />
<br />
Der dritte Unterschied zum sowjetischen Wirtschaftsmodell lag darin, dass Mao in der Wirtschaftsentwicklung auf Massenkampagnen setzte, etwa den [[Großer Sprung nach vorn | Großen Sprung nach vorn]] oder die [[Kulturrevolution]]. Diese beiden vor allem politisch motivierten Bewegungen warfen das Land jedoch um viele Jahre zurück, Historiker schätzen heute, dass der Große Sprung nach vorn (1959-61) bis zu 30 Millionen Menschen das Leben gekostet hat: die meisten verhungerten, weil Maos Politik zu gewaltigen Missernten führte. Die Kulturrevolution (1966-1976) legte China für ein ganzes Jahrzehnt praktisch lahm: Schulen und Universitäten waren geschlossen, man hatte im maoistischen Slang "rot" zu sein (also politisch korrekt) und kein "Experte" (also technisch oder ökonomisch fähig). <br />
<br />
Das wirtschaftliche Erbe Maos ist somit zwiespältig: Einerseits wuchs das [[Bruttoinlandsprodukt | BIP]] zwischen 1952 und 1975 um jährlich durchschnittlich 6,7&nbsp;%, die Möglichkeiten für Bildung (insbesondere für Frauen), medizinische Versorgung und soziale Sicherheit erreichten ein Niveau, das es in der Geschichte des Landes zuvor nie gegeben hatte und der Anteil der Industrie an der Wirtschaftskraft wurde von etwa 20&nbsp;% 1952 auf 45&nbsp;% 1975 gesteigert. Diese Erfolge beruhten jedoch größtenteils auf der Mobilisierung zusätzlicher Ressourcen, die Investitionen wurden zunehmend ineffizienter und das relativ hohe Wirtschafswachstum konnte nur zu einem sehr geringen Anteil in höheren Konsum der Bevölkerung umgesetzt werden. Letzten Endes musste Mao sich auch selbst eingestehen, dass sich seine von utopischen Visionen geleitete Wirtschaftspolitik in einer Sackgasse befand. Er brachte in den frühen 1970er Jahren die wirtschaftlich pragmatischen Politiker [[Deng Xiaoping]] und [[Zhou Enlai]] zurück an die Macht, obwohl sie vorher schon in Ungnade gefallen waren.<br />
<br />
Der Tod von Mao 1976 eröffnete die Möglichkeit zu Reformen. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Fortsetzung der Wirtschaftspolitik, wie sie unter Mao gemacht wurde, noch lange möglich gewesen wäre. [[Deng Xiaoping]] ging die dringendsten Probleme daher zuerst an und erlaubte lokalen Parteiführern schrittweise, die Kollektivierung der Landwirtschaft zurückzunehmen. Die Bauern hatten von da an Eigentumsrechte an ihren Produkten, Landbesitz war jedoch weiterhin nicht möglich. Landwirtschaftliche Produkte wurden bald wieder auf den frei zugänglichen, ländlichen Märkten gehandelt. Ab Mitte der 1980er Jahre wurden auch nicht-staatliche Unternehmen in der Industrie zugelassen und die Staatsunternehmen mussten auf den sich entwickelnden Märkten mit Privatunternehmen konkurrieren.<br />
Später wurde es ausländischen Unternehmen erlaubt, in China zu investieren und der Außenhandel wurde liberalisiert. Auch institutionelle Reformen an staatlichen Investitionen oder dem Steuersystem wurden notwendig. An den politischen Rahmenbedingungen wurde jedoch zunächst nichts geändert, weshalb das Wirtschaftssystem als Staatskommunismus oder offiziell als „sozialistische Wirtschaft chinesischer Prägung“ bezeichnet wurde. Im Jahre 1995 wies die Wirtschaft ein stabiles hohes Wachstum auf, das vorher isolierte Land war der siebentgrößte Teilnehmer am internationalen Handel und der Lebensstandard wuchs schnell, wobei die Konsumausgaben der Haushalte zu konstanten Preissteigerungen um jährlich mehr als 7 % führten.<br />
Seitdem stellt sich die Frage, wie lange die chinesische Wirtschaft noch in diesem Tempo wachsen kann. Mittlerweile gibt es in China kaum noch Marktsegmente, welche man leicht liberalisieren könnte, um damit ein schnelles und vor allem großes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Dazu gibt es einige wirtschaftliche Problemfelder, zu deren Lösung es schmerzhafter Einschnitte bedarf. Dazu gehören Staatsunternehmen, die nicht privatisiert wurden und die teils hohe Verluste machen. Diesen Staatsunternehmen werden durch die Staatsbanken immer neue Kredite zur Verfügung gestellt, um sie am Leben zu halten. Dadurch haben die dominierenden staatlichen Banken hohe Summen an faulen Krediten angehäuft, wodurch das Bankensystem illiquid geworden ist. Sollten die Bankkunden plötzlich in einem Bankensturm ihre Einlagen zurückverlangen, so könnten die Forderungen nicht bedient werden. Eine Reform des staatlichen Sektors wird von der Regierung der Volksrepublik aber nur sehr zögerlich angegangen, denn es ist zu befürchten, dass eine Schließung von unrentablen Staatsunternehmen zu einer stark steigenden Arbeitslosigkeit in den Städten führen würde.<br />
Die heutige Phase wird angesichts des zunehmenden Gewichts der Privatwirtschaft in China von ausländischen Wirtschaftsführern und Politikern oft als Chinas Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft bezeichnet. Chinaexperten wie der deutsche Politikwissenschaftler Sebastian Heilmann weisen jedoch darauf hin, dass in China keineswegs die freie Marktwirtschaft regiert, vielmehr sprechen sie von einem autoritären "Kader-Kapitalismus": Wirtschaftlich erfolgreich sind meist Unternehmer mit guten Beziehungen zu den Mächtigen, Korruption ist ein großes Problem. Das Wirtschaftswachstum betrug 2005 9,8% und war somit das höchste der Welt! Für 2006 wird ein Wachstum zwischen 10% und 11% erwartet.<br />
<br />
=== Rang Chinas als produzierender Staat ===<br />
Ein Vergleich von vorliegenden Daten zeigt, dass China in vielen Bereichen wirtschaftlicher Produktionssektoren mittlerweile nicht nur Spitzenpositionen belegt, sondern häufig schon eine unangefochtene Führungsposition übernommen hat. Die folgende Tabelle soll dies anhand vieler Beispiele aus den Bereichen [[Landwirtschaft]], [[Bergbau]], [[Industrie]] sowie [[Energiewirtschaft]] illustrieren (durch Klicken auf die Produkte gelangt man vielfach zu den Detail-Tabellen):<br />
<!-- Die Detailtabellen sind derzeit in Arbeit und werden nach und nach als Int-Links hinterlegt - funktioniert meist schon bei Industrie und Bergbau! Bitte noch etwas Geduld! Benutzer:Bertonymus 09. Dez. 2005, 17:07 CEST--><br />
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{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="center"<br />
|-<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD" | Rang Chinas in der Weltproduktion: Landwirtschaft&nbsp;<br/><small>Quelle: [[Handelsblatt]] ''Die Welt in Zahlen'' (2005)</small><br />
|-<br />
|----- bgcolor=##f5f5f5<br />
! Produkt<br />
! &nbsp;Rang&nbsp;<br />([[USA]]/[[Deutschland|D]]¹)<br />
! &nbsp;Produktion&nbsp;<br />(Jahr²)<br />
! Produkt<br />
! &nbsp;Rang&nbsp;<br />(USA/D¹)<br />
! &nbsp;Produktion&nbsp;<br />(Jahr²)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Getreide]] || 1 (2/8)&nbsp; &nbsp; || 422,6 Mio. [[Tonne|t]] (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Wolle|Wolle (ungewaschen)]] || 2 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 0,52 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Weizen]] || 1 (3/6)&nbsp; &nbsp; || 91,33 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Banane|Bananen]] || 3 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 6,22 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Kulturapfel|Äpfel]] || 1 (2/9)&nbsp; &nbsp; || 20,5 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Holz]] || 3 (1/13)&nbsp; &nbsp; || 286,1 Mio. [[m³]] (2003)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Reis]] || 1 (11/-)&nbsp; &nbsp; || 186,73 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Rind|Rinder (Bestand)]] || 3 (4/20)&nbsp; &nbsp; || 106,5 Mio. (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Kartoffeln]] || 1 (4/7)&nbsp; &nbsp; || 75,05 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Rindfleisch]] || 3 (1/11)&nbsp; &nbsp; || 6,27 Mio. t (2004) <br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Baumwolle]] || 1 (2/-)&nbsp; &nbsp; || 5,2 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Zucker]] || 3 (4/9)&nbsp; &nbsp; || 11,1 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schwein|Schweine (Bestand)]] || 1 (2/4)&nbsp; &nbsp; || 472,9 Mio. (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Sojabohne|Sojabohnen]] || 4 (1/-)&nbsp; &nbsp; || 17,75 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schaf|Schafe (Bestand)]] || 1 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 157,3 Mio. (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Kautschuk]] || 5 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 0,55 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Fleisch]] || 1 (2/4)&nbsp; &nbsp; || 72,64 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Weintraube|Weintrauben]] || 5 (4/12)&nbsp; &nbsp; || 5,34 Mio. t (2004) <br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schweinefleisch]] || 1 (2/3)&nbsp; &nbsp; || 47,75 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Orange (Frucht)|Orangen]] || 6 (2/-)&nbsp; &nbsp; || 1,89 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Schaffleisch]] || 1 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 1,94 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Milch]] || 7 (1/4)&nbsp; &nbsp; || 18,85 Mio. t (2004) <br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Fischfang|Fisch (Fangerträge)]] || 1 (5/-)&nbsp; &nbsp; || 44,06 Mio. t (2001) || &nbsp; &nbsp;[[Zitrone|Zitronen]] || 8 (7/-)&nbsp; &nbsp; || 1,89 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Geflügel|Hühnerfleisch]] || 2 (1/-)&nbsp; &nbsp; || 9,46 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Käse]] || 16 (1/2)&nbsp; &nbsp; || 0,23 Mio. t (2004)<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Mais]] || 2 (1/-)&nbsp; &nbsp; || 131,86 Mio. t (2004) || &nbsp; &nbsp;[[Butter]] || - (3/5)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
|-<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD;" | Rang Chinas in der Weltproduktion: Bergbau<br />
|-<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Zink#Die größten Fördernationen|Zink]] || 1 (5/-)&nbsp; &nbsp;|| 2,2 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Gold#Die größten Fördernationen|Gold]] || 6 (2/-)&nbsp; &nbsp; || 170 t (2001)<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Zinn#Die größten Fördernationen|Zinn]] || 1 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 55,6 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Silber#Die größten Fördernationen|Silber]] || 7 (6/-)&nbsp; &nbsp; || 1200 t (2003)<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Blei#Die größten Fördernationen|Blei]] || 2 (3/-)&nbsp; &nbsp;|| 0,67 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Kupfer#Die größten Fördernationen|Kupfer]] || 9 (3/-)&nbsp; &nbsp; || 0,55 Mio. t (2002)<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Eisenerz#Die größten Fördernationen|Eisenerz]] || 3 (7/-)&nbsp; &nbsp;|| 109,4 Mio. t (2001) || &nbsp; &nbsp;[[Platin#Die größten Fördernationen|Platin]] || - (4/-)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#f0f8ff<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Bauxit#Vorkommen und Gewinnung|Bauxit]] || 6 (-/-)&nbsp; &nbsp; || 8 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Diamant#Die größten Fördernationen|Diamanten]] || - (-/-)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#F0FFF0<br />
|-<br />
! colspan="6" style="background: #DDDDDD"| Rang Chinas in der Weltproduktion: Industrie<br />
|-<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Eisen#Die größten Roheisenproduzenten|Eisen]] || 1 (4/7)&nbsp; &nbsp;|| 202,3 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Zement#Liste der größten Zementproduzenten|Zement]] || 1 (3/14)&nbsp; &nbsp; || 725 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Stahl#Die größten Stahlproduzenten|Stahl]] || 1 (3/6)&nbsp; &nbsp; || 220,1 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Faser#Die größten Kunstfaserproduzenten|Kunstfasern]]³ || 1 (3/9)&nbsp; &nbsp; || 7,9 Mio. t (2001)<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Liste der größten Aluminiumproduzenten|Aluminium]] || 1 (4/10)&nbsp; &nbsp; || 4,3 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Papier#Die größten Papier- und Pappeproduzenten|Papier]] & [[Pappe]] || 2 (1/5)&nbsp; &nbsp; || 37,9 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffdead<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Dünger#Die größten Düngerproduzenten|Dünger]] || 1 (3/14)&nbsp; &nbsp; || 23,6 Mio. t (2002) || &nbsp; &nbsp; || &nbsp; &nbsp; || <br />
|-<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD;" | Rang Chinas in der Weltproduktion: Energie<br />
|-<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Kohle/Tabellen und Grafiken#Steinkohleförderung|Steinkohleförderung]] || 1 (2/10)&nbsp; &nbsp;|| 1315,2 Mio. t (2003) || &nbsp; &nbsp;[[Erdöl|Erdölförderung]] || 6 (3/-)&nbsp; &nbsp;|| 169,4 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Energieerzeugung]] || 2 (1/19)&nbsp; &nbsp;|| 1,22 Mio. kt [[Öleinheit|ÖE]] (2002) || &nbsp; &nbsp;[[Kohle/Tabellen und Grafiken#Braunkohleförderung|Braunkohleförderung]] || 7 (5/1)&nbsp; &nbsp; || 52 Mio. t (2003)<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
| &nbsp; &nbsp;[[Stromerzeugung]] || 2 (1/7)&nbsp; &nbsp; || 1.640,5 Mrd. [[kWh]] (2002) || &nbsp; &nbsp;[[Uran|Uranförderung]] || - (9/-)&nbsp; &nbsp; || -<br />
|----- bgcolor=#ffffe0<br />
! colspan="6" style="background:#DDDDDD;"|<br/><small>¹Zahlen in Klammern: Ränge der USA/Deutschlands zum Vergleich; Beispiel: (11/-) = USA: Rang 11, Deutschland: keine oder keine nennenswerte Produktion&nbsp;<br />²Jahr für das Vergleichszahlen vorlagen&nbsp; ³auf [[Zellulose]]- und [[synthetisch|Synthetikbasis]]</small><br />
|}<br />
<br />
=== Energiepolitik ===<br />
[[Image:China fuels 1983.jpg|thumb|Energiequellen und Bodenschätze]]<br />
Durch die rasche [[Industrialisierung]] sowie den Anstieg des [[Lebensstandard]]s stieg der Energiebedarf stark an. Im Jahr [[1985]] wurde etwa 13 Mal so viel Energie verbraucht wie im Jahr 1957. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Energie liegt jedoch im internationalen Vergleich niedrig, nämlich bei etwa der Hälfte des internationalen Schnitts und bei etwa einem Zehntel des Pro-Kopf-Verbrauches der USA. Deshalb kann ein weiteres starkes Ansteigen des Energiebedarfs prognostiziert werden. Das Jahr 1990 markierte einen ersten Wendepunkt in der Energieversorgung: China wurde zum Nettoimporteur von Energie. Ende 1993 wurde China auch zum Nettoimporteur von Rohöl. Der größte Anteil an Energie wird jedoch nach wie vor aus der [[Kohle]] gewonnen, die einen Anteil von etwa 70&nbsp;% am Gesamtenergieverbrauch hat.<br />
<br />
Der massive Abbau von Kohle forderte immer wieder einen hohen Preis. Die Gruben gelten als erbärmlich ausgestattet und begraben immer wieder [[Bergmann (Beruf)|Kumpel]] unter sich.<br />
<br />
Um weitere Energiequellen zu erschließen, sind zahlreiche Atomkraftwerke in Bau, das erste in [[Qinshan]] (Provinz [[Zhejiang]]) ist seit 1991 in Betrieb. Auch die zahlreichen Wasserkraftwerksprojekte, etwa der berühmte [[Drei-Schluchten-Damm]] sind nicht zuletzt energiepolitisch motiviert.<br />
<br />
Ernste Energie-Engpässe und regelmäßige Stromausfälle bzw. geplante Stromabschaltungen sind in den großen Städten, vor allem in den Boom-Regionen, an der Tagesordnung; Bürger wie auch Unternehmen werden ständig zu Energiesparmaßnahmen aufgerufen.<br />
<br />
China will die Erzeugung von [[Atomstrom]] bis 2020 von momentan ca. 6,5 [[Gigawatt]] auf ca. 36 [[Gigawatt]] erhöhen. Der Anteil des Atomstroms an der chinesischen Stromerzeugung wird somit von derzeit ca. 1,2 Prozent auf etwa 4 Prozent ansteigen.<br />
<br />
== Öffentliches Gesundheitswesen ==<br />
<br />
Bei der Gründung der Volksrepublik lag die Lebenserwartung bei etwa 35 Jahren. Dazu trugen Mangelernährung, mangelnde medizinische Versorgung und damit verbunden die hohe Verbreitung von übertragbaren und parasitären Krankheiten bei. Die Lebenserwartung der Chinesen liegt mittlerweile über 70 Jahren, das heißt, fast auf dem Niveau der westlichen Industrienationen. (Erstaunlicherweise liegen die Lebenserwartungen von Intellektuellen in den Städten weit unter diesem Niveau, so meldete die Staatspresse Anfang 2005, die Lebenserwartung von Intellektuellen in Peking liege bei durchschnittlich 56 Jahren. Unter dem Begriff "Intellektuelle" werden in China meist alle Akademiker mit einem Studienabschluss zusammen gefasst.)<br />
<br />
Diese bemerkenswerte Entwicklung ist den steigenden Lebensstandards der Menschen, aber auch Regierungsanstrengungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung zuzuschreiben. Speziell das während der [[Kulturrevolution]] eingeführte System der ''Barfußdoktoren'', also Personen mit nur grundlegendster medizinischer Ausbildung, die am Land die verbreitetsten Krankheiten behandelten, hat große Fortschritte für die Landbevölkerung gebracht.<br />
<br />
Das Gesundheitswesen befindet sich momentan in einer großen Umbauphase. Während früher alle medizinischen Leistungen vom Staat oder seinen Unternehmen gratis erbracht wurden, wurde seit dem Beginn der ökonomischen Reformen sichtbar, dass sich auch Privatpersonen und -Unternehmen an den Kosten beteiligen müssen. Von der Regierung wird ein Krankenversicherungssystem nach westlichem Vorbild angestrebt.<br />
<br />
Die Herausforderungen, die auf das chinesische Gesundheitswesen zukommen, zeichnen sich bereits ab: Durch Umweltverschmutzung ausgelöste Krankheiten wie [[Allergie]]n, [[Stress]], [[Asthma bronchiale]] und [[Bronchitis]], aber auch [[Krebs (Medizin)|Krebs]], häufen sich in den Städten. Dazu kommen etwa 300 Millionen Zigarettenraucher (63&nbsp;% der erwachsenen Männer und 4&nbsp;% der Frauen) und die Ausbreitung von [[HIV]]/[[AIDS]]. Die HIV-Epidemie hat, neben den bekannten Infektionswegen, auch eine Ursache in den Praxen des Blutspendens im ländlichen Gebiet, die nicht der modernen [[Hygiene]] entsprechen.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Traditionelle chinesische Medizin]]<br />
<br />
== Militär ==<br />
Die Chinesische [[Volksbefreiungsarmee]] ist mit nach offiziellen Angaben rund 2,5 Millionen Soldaten die größte Armee der Welt. Details dazu im entsprechenden [[Volksbefreiungsarmee|Hauptartikel]].<br />
<br />
== Territoriale Ansprüche ==<br />
*[[Taiwan]]: Die Volksrepublik China ist bereit, eine formelle Unabhängigkeit von Taiwan mit militärischen Mitteln zu verhindern. Die Pflege und den Ausbau der dazu erforderlichen militärischen Schlagkraft hat die höchste Priorität bei der Aufrüstung der Streitkräfte. Das "[[Anti-Abspaltungsgesetz]]" wurde am 13. März 2005 verabschiedet. Der Vizepräsident des Volkskongresses Wang ZhaoGuo erläuterte das Gesetz am 8. März 2005: China werde "nicht-friedliche Mittel" anwenden,<br />
**falls die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan eine Abspaltung Taiwans in irgendeiner Form oder unter irgendeinem Namen versuchen,<br />
**falls sich größere Zwischenfälle in dieser Hinsicht ereignen,<br />
**falls alle Mittel für eine friedliche Wiedervereinigung ausgeschöpft sind.<br />
*Südchinesisches Meer: Das größte von China beanspruchte Territorium sind jedoch große Gebiete um die [[Spratly-Inseln|Spratly]]- und [[Paracel-Inseln]] (chinesische Namen: Nansha- und Xisha-Inseln) im Südchinesischen Meer. Hier besteht ein Konflikt zwischen den Staaten China, [[Brunei]], [[Indonesien]], [[Japan]], [[Malaysia]], den [[Philippinen]], [[Taiwan]] und [[Vietnam]]. Hauptgrund: Öl. Gegenwärtig überwiegen nicht-militärische Ansätze, die Konflikte zu regeln. Die Aufrüstung zur Erhaltung und Modernisierung der militärischen Option wird fortgesetzt.<br />
*[[Tibet]]: Seit die Volksrepublik China 1950 das seit 1912 unabhängige Tibet besetzt hat, unterdrückt sie die [[Tibeter]]. Die Rechtfertigung ist, dass Tibet seit 700 Jahren ein Teil Chinas gewesen sei. Es werden Menschenansammlungen sofort als Abspaltungsorganisationen verdächtigt und zerschlagen, oft auch militärisch. Tibeter, die sich für Freiheit und Menschenrechte einsetzen, werden willkürlich verhaftet, gefoltert und zum Tode verurteilt. [[Han]]-chinesische [[Volksrepublik_China#Migration|Zuwanderung]] wird massiv betrieben.<br />
*[[Russland]]: China erhob auch Ansprüche auf einige russische Territorien im [[Russisch-Fernost|Fernost]]. So kam es 1964 zu einem militärischen Konflikt mit der [[Sowjetunion]] um zwei Inseln am Fluss [[Amur]]. 2004 trat Russland China zwei streitige Inseln am Amur nahe [[Chabarowsk]] ab.<br />
<br />
== Geheimdienste ==<br />
<br />
Das ''Ministerium für Staatssicherheit'' (Guojia Anquanbu) der VR China ist als straff organisierter, aber ziviler Dienst für die Auslandsaufklärung sowie für die innere Sicherheit zuständig. Es untersteht dem ''Staatsrat''. [[Residentur]]en der chinesischen Auslandsaufklärung befinden sich in den [[Botschaft (Diplomatie)|Botschaften]] bzw. [[Konsulat]]en (in [[Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]] z.B. in der chinesischen Botschaft in [[Berlin]]).<br />
<br />
Der ''Militärnachrichtendienst'' (Zhong Chan Er Bu) unterhält ebenfalls Auslandsvertretungen; er sammelt in den Ländern des deutschen Sprachraums vor allem Informationen und Know-how aus dem Rüstungsbereich.<br />
<br />
[[Bild:YuGart.jpg|right|300px|Im Yu-Garten in Shanghai]]<br />
<br />
== Kultur ==<br />
Die Chinesen spielten schon vor Jahrhunderten die [[Okarina]], ein [[Blasinstrument]] aus [[Tonmineral|Ton]].<br />
<br />
Lu Jianhua von der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften nennt die junge Generation ''Fly generation'': eine Generation, die abhebt wie ein Flieger und kaum mehr weiß, was ihre Eltern während der eigenen Jugend in der [[Kulturrevolution]] erfahren mussten. <br />
<br />
Berühmt ist China auch für seine [[Gartenkunst in China | Gartenkunst]], die sich gänzlich von der in Europa entstandenen unterscheidet.<br />
<br />
''Siehe auch:'' <br />
*[[Chinesische Kunst]], [[Chinesische Literatur]], [[Chinesische Malerei]], [[Chinesischer Film]], [[Chinesischer Tanz]], <br />
*[[Chinesische Küche]], [[Chinesische Astrologie]], [[Traditionelle Chinesische Medizin]], <br />
*[[Chinesische Philosophie]], [[Soziales Verhalten in China]],<br />
*[[Chinesische Musik]], [[Rockmusik in China]] <br />
<br />
=== Medien ===<br />
In der Volksrepublik China werden momentan mehr als 2.000 Tages- und Wochenzeitungen gedruckt, es gibt mehr als 3.000 Radio- und Fernsehstationen und über 550 Verlage. Die Medienszene hat sich seit den 1950er Jahren mehrmals rasant gewandelt. Während in den Jahren der [[Kampagne gegen die Rechten]] oder der [[Kulturrevolution]] das Medienleben sich praktisch auf die Verlautbarungen der Kommunistischen Partei beschränkte, ist die Medienvielfalt heute so groß wie noch nie.<br />
<br />
Die Medien haben nach [[Leninismus | leninistischer]] Auffassung die Kommunistische Partei bei der Umsetzung ihrer Politik zu unterstützen. Aus diesem Grund kontrolliert und zensiert die Propagandaabteilung der KP die Presseinhalte, so gut es bei der schieren Menge der Publikationen geht. Der Grad, zu welchem die Partei die Medieninhalte in den letzten 20 Jahren kontrollierte, war nicht immer gleich. In den späten 1980er Jahren wurden einige sehr liberale Tageszeitungen toleriert, deren Redaktionen jedoch nach den Protesten am Tiananmen-Platz geschlossen wurden. Andererseits werden die Medien auch dazu benutzt, um gegen Korruption in den eigenen Reihen zu kämpfen. Zahlreiche Publikationen werden auch von der KP selbst herausgegeben.<br />
<br />
Die Kontrolle über die Medien funktioniert über die [[Nachrichtenagentur]] ''Neues China'' ([[Xinhua (Nachrichtenagentur)|Xinhua]]), die das Monopol über Nachrichten hat. In den Redaktionen der Verlage gibt es ein Parteisekretariat, welches darüber wacht, dass die Parteilinie in den Medien umgesetzt wird. Die Journalisten sind zu einer Mitgliedschaft in der Journalistenföderation verpflichtet und müssen heute wie in den 1950er Jahren firm in [[Marxismus-Leninismus]] und Mao-Zedong-Denken sein. Nichtsdestotrotz kam es mehrmals zu Verhaftungen von Journalisten, die sich der Parteilinie nicht verpflichtet sahen.<br />
<br />
Die chinesische Regierung versucht, die [[Internet]]aktivitäten ihrer Bürger zu überwachen und Inhalte zu zensieren. Internet[[provider]] sind zur Installation einer Software verpflichtet, über die bestimmte Webseiten blockiert werden können; auch die [[Wikipedia]] wurde bereits mehrmals Ziel einer Blockade. Diese Art von Zensur ist nicht landesweit einheitlich und auch unter den Internetprovidern gibt es Anbieter, die als liberaler gelten als andere. Welche Technologien zur Überwachung im Detail angewendet werden, ist naturgemäß nicht bekannt, und zu welchem Ausmaß es der Regierung wirklich gelingt, Internetkritiker zu verfolgen und ausfindig zu machen, ist Gegenstand von Spekulationen. Es hat jedoch wiederholt spektakuläre Verhaftungen von Bürgern gegeben, die in Internet-Diskussionsforen politische Änderungen eingefordert hatten.<br />
<br />
Die Volksrepublik China betreibt mit [[Radio China International]] einen der weltweit größten Rundfunk-Auslandsdienste. Der Sender produziert Programme in dutzenden von Sprachen, darunter ein deutschsprachiges Programm, welches über [[Kurzwelle | Kurz]]- und [[Mittelwelle]] in Europa täglich gehört werden kann.<br />
<br />
== Umwelt ==<br />
<br />
In den ersten zwanzig Jahren des Bestehens der Volksrepublik China wurden Umweltthemen praktisch ignoriert, obwohl die ersten Naturreservate bereits 1956 eingerichtet wurden. Während des [[Großer Sprung nach vorn | Großen Sprunges nach vorn]] rief Mao zu einem ''Krieg gegen die Natur'' auf, um die Ressourcen zu erobern. In dieser Zeit wurden zahlreiche Wälder abgeholzt, um für die [[Stahl]]erzeugung genug Holz zur Verfügung zu haben. Sümpfe, Moore und Feuchtwiesen wurden trockengelegt, um Ackerland zu gewinnen. Erst seit den 1970er Jahren gibt es Ansätze für Umweltpolitik, wobei wirkliche Anstrengungen erst seit etwa fünf Jahren unternommen werden, besonders seitdem Peking den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2008 bekommen hat.<br />
<br />
Generell sieht sich China mit zwei großen Problemkreisen konfrontiert, nämlich dass natürliche Ressourcen verschwinden oder verschmutzt werden.<br />
<br />
Viele Regionen Chinas sind vom Verschwinden natürlicher Ressourcen betroffen. Das betrifft etwa Grundwasser, dessen Spiegel in den trockenen Gebieten des Nordens teilweise um einen halben Meter jährlich sinkt. Die Vegetationsdecke der Oberfläche ist in den letzten Jahren zurückgegangen, wovon vor allem die Wälder betroffen sind. Als Folge kommt es zu Erosion, besonders ausgeprägt das Lössplateau Zentralchinas. Durch zu intensive Bearbeitung geht Ackerland verloren, wobei die [[Desertifikation]] von Ackerland mit einem Tempo von etwa 2.400&nbsp;km² pro Jahr voranschreitet. Illegaler Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, die vor allem für (pseudo)medizinische Zwecke verwendet werden, hat viele vom Aussterben bedrohte Arten noch weiter dezimiert. Mit zahlreichen Projekten (z.B. "[[Chinas Grüne Mauer]]" ) wird versucht, die Desertifikation und [[Erosion]] aufzuhalten; ob diese Projekte erfolgreich waren oder nicht, wird sich jedoch erst in einigen Jahren zeigen. Daneben gibt es fast 1.000 Naturreservate, die über 7&nbsp;% des Territoriums der Volksrepublik bedecken, wobei einige dieser Reservate nur dem Namen nach existieren.<br />
<br />
Die Umweltverschmutzung in China hat zum Teil verheerende Ausmaße angenommen. Je nach Studie befinden sich von den zehn schmutzigsten Städten der Welt sieben bis neun in China. Durch den hohen Anteil von [[Kohle]] als Brennstoff ist die Belastung mit [[Schwefeldioxid]] sehr hoch, der Regen ist in weiten Teilen des Landes [[saurer Regen | sauer]]. In den letzten Jahren war der SO<sub>2</sub>-Ausstoß leicht rückläufig, wohingegen die Belastung mit [[Stickoxid]]en, besonders aus dem Straßenverkehr, stark zugenommen hat. Das Wachstumspotential an Fahrzeugen ist zudem sehr hoch. Die Verschmutzung betrifft nicht nur die Städte, auch auf dem Land wird der Umwelt schwerer Schaden zugefügt. Einerseits befanden sich die boomenden [[Township and Village Enterprise | TVE]]s die meiste Zeit außerhalb jeglicher Kontrolle, andererseits wird in der Landwirtschaft die doppelte Menge an [[Düngemittel]]n wie im Weltdurchschnitt verwendet. Das [[Landwirtschaftsministerium]] schätzt, dass die verschmutzten Äcker genug Nahrungsmittel für etwa 65 Millionen Menschen liefern könnten. Etwa die Hälfte der Flüsse ist so verschmutzt, dass sie nicht einmal die niedrigsten chinesischen Umweltstandards einhalten und nicht einmal zur Bewässerung benutzt werden können.<br />
<br />
Mittlerweile ist China nach den USA der weltweit größte Produzent von [[Treibhausgas]]en, wobei es beim Pro-Kopf-Ausstoß von Treibhausgasen noch recht weit abgeschlagen ist. Es produziert mehr als 36&nbsp;% der weltweiten [[Schadstoff]]emissionen, muss jedoch als Entwicklungsland nach dem Kyoto-Protokoll seinen CO<sub>2</sub>-Ausstoß nicht drosseln. Die Umweltverschmutzung ist für ein stark steigendes Auftreten von Lungenkrankheiten und Krebs verantwortlich. Der ''China Human Development Report 2002'' kommt deshalb zum Schluss, dass China am Scheideweg stehe und sich für eine ''grüne Reform'' entscheiden müsse. Ansonsten drohe die Umweltzerstörung, den erreichten ''sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt zu behindern oder gar wieder zunichte zu machen''.<br />
<br />
== Wissenschaft ==<br />
<br />
Am [[15. Oktober]] [[2003]] startete China seinen ersten bemannten [[Raumfahrt | Raumflug]]. Der [[Taikonaut]] [[Yang Liwei]] flog 21 Stunden und landete am [[16. Oktober]] wieder wohlbehalten. China war damit nach der [[Sowjetunion]] und den [[USA]] das dritte Land, das einen bemannten Raumflug durchführen konnte.<br />
<br />
Vom 12. bis 16. Oktober 2005 startete die "[[Shenzhou 6]]", vom Raumfahrtzentrum in der Wüste Gobi, zum zweiten bemannten [[Raumfahrt | Raumflug]]. Bei der jüngsten Weltraummission Chinas wurde von den beiden [[Taikonaut|Taikonauten]], Fei Junlong und Nie Haisheng, unter anderem ihre Reaktionen in der [[Schwerelosigkeit]] getestet. Es sollte die technischen Grundlagen für weitere [[chinesische Raumfahrt]]programme gelegt werden.<br />
<br />
Die chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua gab bekannt, die Regierung erwäge den Bau einer weiteren Ausgangsbasis für Weltraummissionen auf der Insel [[Hainan]] im Südchinesischen Meer. Dies könnte der Startplatz für eine neue Generation von Raketen werden, zitierte Xinhua den Raketenbauer Liu Zhusheng.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Liste der Städte in der VR China|Städte in der VR China]]<br />
*[[Liste deutscher Bezeichnungen chinesischer Orte]]<br />
*[[Wenyan]] - etwas über die Sprache<br />
*[[Chinesische Küche]]<br />
*[[Soziales Verhalten in China]]<br />
*[[Nordchina und Südchina]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Karl H. Pilny: ''Das asiatische Jahrhundert.'' Hamburg: Campus Verlag, 2005. - ISBN 3-59337-678-4 (''Siehe dazu auch:'' [http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20050707 Aufstieg Chinas: Weltmacht des „Asiatischen Jahrhunderts“] - Interview mit dem Autor, Eurasisches Magazin, 31.07.2005)<br />
* Jacques Gernet: ''Die chinesische Welt''. Insel, Frankfurt/M. [[1979]] (ISBN 3-458-15503-1); Neuauflage: Suhrkamp, Frankfurt/M. [[1988]] (ISBN 3-518-38005-2); original: ''Le Monde chinois.'' Armand Colin, Paris 1972<br />
* Laurenz Awater: ''Die politische Wirtschaftsgeschichte der VR China: Vom Sowjetmodell zur sozialistischen Marktwirtschaft''. LIT Verlag Mu:nster [[1998]], ISBN 3-8258-3221-X<br />
* Johnny Erling: ''China - Der grosse Sprung ins Ungewisse'', [[2002]], ISBN 3451279959<br />
* Weigui Fang, ''Das Internet und China'' - Digital sein, digitales Sein im Reich der Mitte. Hannover, Heinz Heise Verlag o.J. ISBN 3-936931-20-8 ([[Telepolis]]-Buch)<br />
* Lutz Geldsetzer, Hong Han-Ding: ''Grundlagen der Chinesischen Philosophie'', [[1998]], ISBN 3150096898<br />
* Sebastian Heilmann: ''Das politische System der Volksrepublik China''. Wiesbaden, Westdeutscher Verlag [[2002]]. ISBN 3-531-13572-4<br />
* Gregor Paul (Hrsg.), Caroline Y Robertson-Wensauer (Hrsg.): ''Traditionelle chinesische Kultur und Menschenrechtsfrage'', [[1997]], ISBN 3789054828<br />
*Charles Reeve, Xuanwu Xi, ''Die Hölle auf Erden : Bürokratie, Zwangsarbeit und Business in China'', Hamburg : Edition Nautilus [[2001]]<br />
* Colin A. Ronan: ''The Shorter Science and Civilisation in China: An Abridgement of Joseph Needham's Original Text''. ISBN 0521292867<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikiquote1|Chinesische Sprichwörter}}<br />
<!--<br />
Kurz zur Erklärung: Es gibt max. 5 Links (Schwesterprojekte ausgenommen). Die offizielle Seite china.org.cn und dmoz bleiben drin. Um die restlichen drei Plätze dürft ihr euch schlagen, solange sie den Richtlinien von [[Wikipedia:Weblinks]] entsprechen. Also nur die besten drei. Nur in einem Ausnahmefall dürfen mehr als 5 Links hier stehen! MfG [[Benutzer:Cyper|cyper]] 21:31, 3. Sep 2005 (CEST)<br />
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<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Asien/China/|China}}<br />
<br />
===Regierung===<br />
*[http://www.china.org.cn/german/index.htm China.org.cn] Offizielle Seite der Chinesischen Regierung<br />
<br />
===Medien===<br />
* [http://www.chinaview.cn/ ''Xinhua'' News Agency — Offizielle Nachrichtenagentur Chinas (englisch)]<br />
* [http://www.bjrundschau.com/ ''Beijing Rundschau'']<br />
* [http://www.chinatoday.com.cn/chinaheute/index.htm ''China heute'' — die einzige mehrsprachige und allgemeine Monatsschrift Chinas]<br />
* [http://chinadigitaltimes.net/ ''China Digital Times'' (englisch)]<br />
* [http://www.danwei.org/ ''Danwei'' - Media, advertising, and urban life in China. (englisch)]<br />
* [http://www.zonaeuropa.com/weblog.htm ''EastSouthWestNorth'' - Übersetzungen von chinesischsprachigen Zeitungsartikeln (englisch)]<br />
<br />
===Menschenrechte===<br />
* [http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/44cc9b529851e45ac1256aa1004bb4c0/d92e1fb77889034bc125702600463e75?OpenDocument Jahresbericht 2005 von [[Amnesty International]]]<br />
* [http://iso.hrichina.org/public/index Human Rights in China - eine von chin. Dissidenten gegründete Vereinigung] ([http://hrichina.org hrichina.org])<br />
* [http://www.chinafokus.de/themen/themen.php?kaid=68 Chinafokus Themenseite Menschenrechte in China - Projektgruppe Model United Nations, München 2000]<br />
* [http://wwwstud.ira.uka.de/~s_hoff/China Politik und Menschenrechte in China]<br />
* [http://journalism.berkeley.edu/projects/chinadn/en/2005/08/the_words_you_n.php Internet-Zensur in China: Liste (englisch)]<br />
<br />
=== Wirtschaft ===<br />
<br />
* [http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p4870181.htm Presseerklärung des Statistischen Bundesamtes vom 18. November 2005 zur Bedeutung Chinas für den deutschen Außenhandel]<br />
<br />
=== Organisationen ===<br />
<br />
* [http://www.dcg.de/ Deutsche China-Gesellschaft e.V.] (DCG, gibt das "[http://www.dcg.de/journal/index.html China-Journal]" heraus)<br />
<br />
=== Reiseinformationen ===<br />
* [http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?land_id=32 Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amts]<br />
<br />
=== Sonstiges ===<br />
* [http://de.chinabroadcast.cn/other/chinageschichte/96.htm Geschichte Chinas]<br />
* [http://www.china-guide.de/ China Informationsseite mit City-Guides und Weblogs von Usern in China]<br />
* [http://www.chinalink.de/ Chinaportal mit Infos zur chinesischen Sprache, Kultur und Reise]<br />
* [http://www.chinaseite.de/ China-Plattform mit Infos zu Chinas Kultur, Politik und Wirtschaft]<br />
* [http://www.china-club.de Verzeichnis deutsch-chinesischer Vereinigungen und Kulturzentren in Deutschland]<br />
* [http://xiucai.oai.de/ Xiucai - Deutsches China-Online-Magazin des Ostasieninstituts der FH Ludwigshafen]<br />
Zum Anti-Sezessionsgesetz: http://www.denkeanhenke.de/CH/Antisezessionsgesetz.html<br />
<br />
{{Navigationsleiste Mitgliedsstaaten der Shanghai Cooperation Organization}}<br />
{{Navigationsleiste Staaten in Asien}}<br />
{{Navigationsleiste Chinesische Epochen|[[Republik China]]|-}}<br />
{{Lesenswert}}<br />
<br />
[[Kategorie:Staat|China, Volksrepublik]]<br />
[[Kategorie:Politik (China)]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Geschichte]]<br />
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<br />
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[[bg:Китай]]<br />
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[[el:Κίνα]]<br />
[[en:People's Republic of China]]<br />
[[eo:Popolrespubliko Cxinio]]<br />
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[[fi:Kiinan kansantasavalta]]<br />
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[[ia:Republica Popular de China]]<br />
[[id:Republik Rakyat Tiongkok]]<br />
[[is:Alþýðulýðveldið Kína]]<br />
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[[ko:중화인민공화국]]<br />
[[la:Respublica Populi Sinarum]]<br />
[[lt:Kinija]]<br />
[[lv:Ķīna]]<br />
[[mk:Кина]]<br />
[[ms:Republik Rakyat China]]<br />
[[nds:Volksrepubliek China]]<br />
[[nl:Volksrepubliek China]]<br />
[[no:Folkerepublikken Kina]]<br />
[[pl:Chińska Republika Ludowa]]<br />
[[pt:República Popular da China]]<br />
[[ru:Китай]]<br />
[[simple:People's Republic of China]]<br />
[[sl:Kitajska]]<br />
[[sr:Народна република Кина]]<br />
[[sv:Kina]]<br />
[[th:สาธารณรัฐประชาชนจีน]]<br />
[[uk:Китай]]<br />
[[vi:Trung Quốc]]<br />
[[za:Cunghvaz Yinzminz Gunghozgoz]]<br />
[[zh:中华人民共和国]]<br />
[[zh-min-nan:Tiong-hoâ Jîn-bîn Kiōng-hô-kok]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neum%C3%BCnder&diff=12709174Neumünder2006-01-17T12:28:06Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{| class="taxobox"<br />
! Neumünder<br />
|-<br />
| class="taxo-bild" | [[bild:Seeigel1.jpg|thumb|229px|Seeigel (''Prionocidaris hawaiiensis'')]] <!-- <br />[[media:Riesenschildkröte gr.jpg|Größere Version]]--><br />
|-<br />
! {{Taxonomy}}<br />
|-<br />
|<br />
{|<br />
|-<br />
| ''[[Domäne (Biologie)|Domäne]]:'' || [[Eukaryoten]] (Eucaryota)<br />
|-<br />
| ''{{Regnum}}:'' || [[Tiere]] (Animalia)<br />
|-<br />
| ''{{Subregnum}}:'' || [[Vielzeller]] (Metazoa)<br />
|-<br />
| ''{{Divisio}}:'' || [[Gewebetiere]] (Eumetazoa)<br />
|-<br />
| ''{{Subdivisio}}:'' || [[Bilateria]]<br />
|-<br />
| ''[[Stamm (Biologie)|Stammgruppe]]:'' || Neumünder (Deuterostomia)<br />
|}<br />
|-<br />
! [[Stamm (Biologie)|Stämme]]<br />
|-<br />
|<br />
* [[Chordatiere]] (Chordata)<br />
* [[Kiemenlochtiere]] (Hemichordata)<br />
* [[Stachelhäuter]] (Echinodermata)<br />
|}<br />
Als '''Neumünder''' (Deuterostomia) oder Zweitmünder bezeichnet man diejenigen [[Bilateria|zweiseitig symmetrisch aufgebauten Tiere]], bei denen in der [[Embryonalentwicklung]] des [[Darm]]es der [[Urmund]] (Blastoporus) zum After wird und der [[Mund]] sekundär aus dem [[Urdarm]] (Archenteron) durchbricht.<br />
<br />
== Systematik ==<br />
<br />
Zu den Neumündern gehören drei [[Stamm (Biologie)|Tierstämme]]<br />
<br />
* [[Chordatiere]] (Chordata) mit den [[Wirbeltiere]]n (Vertebrata)<br />
* [[Stachelhäuter]] (Echinodermata) unter anderem mit den [[Seesterne]]n und [[Seeigel]]n<br />
* [[Kiemenlochtiere]] (Hemichordata)<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Urmünder]] (Protostomia) und [[Systematik des Tierreiches]]<br />
<br />
[[Kategorie:Tiere]]<br />
<br />
[[ca:Deuteròstom]]<br />
[[cs:Druhoústí]]<br />
[[en:Deuterostome]]<br />
[[eo:Novbuŝulo]]<br />
[[fr:Deuterostomia]]<br />
[[ko:후구동물]]<br />
[[nl:Deuterostomia]]<br />
[[no:Deuterostomier]]<br />
[[pl:Wtórouste]]<br />
[[ru:Вторичноротые]]<br />
[[zh:後口動物]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Plattwurmartige&diff=12695271Plattwurmartige2006-01-16T22:44:45Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{| class="taxobox"<br />
! Plattwurmartige<br />
|-<br />
! {{Taxonomy}}<br />
|-<br />
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{| <br />
|-<br />
| ''{{Regnum}}:'' || [[Tiere]] (Animalia)<br />
|-<br />
| ''{{Subregnum}}:'' || [[Vielzeller]] (Metazoa)<br />
|-<br />
| ''{{Divisio}}:'' || [[Gewebetiere]] (Eumetazoa)<br />
|-<br />
| ''{{Subdivisio}}:'' || [[Bilateria]]<br />
|-<br />
| ''[[Stamm (Biologie)|Stammgruppe]]:''|| [[Urmünder]] (Protostomia)<br />
|-<br />
| ''{{Superphylum}}:'' || Plattwurmartige<br />
|}<br />
|-<br />
! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br />
|-<br />
| class="taxo-name" | Platyzoa<br />
|-<br />
| class="Person" |<br />
|}<br />
Die '''Plattwurmartigen''' (Platyzoa) sind ein Überstamm aus der Stammgruppe der [[Urmünder]] (Protostomia).<br />
<br />
Zu den Plattwurmartigen gehören die Stämme der<br />
*[[Plattwürmer]] (Plathelminthes)<br />
*[[Bauchhärlinge]] (Gastrotricha)<br />
*[[Kiefermündchen]] (Gnathostomulida)<br />
*[[Micrognathozoa]]<br />
*[[Rädertierchen]] (Rotatoria)<br />
*[[Cycliophora]]<br />
*[[Kratzwürmer]] (Acanthocephala)<br />
<br />
[[Kategorie:Wirbellose]]<br />
<br />
[[en:Platyzoa]]<br />
[[zh:扁蟲動物]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carl_Schuricht&diff=12635816Carl Schuricht2006-01-15T13:46:30Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>'''Carl Schuricht''' (* [[3. Juli]] [[1880]] in [[Danzig]]; † [[1967]]) war ein deutscher [[Dirigent]].<br />
<br />
Carl Schuricht war der Sohn eines Orgelbauers. Von 1950-1966 war er Gastdirigent des [[Radio-Sinfonieorchester Stuttgart]] des [[Süddeutscher Rundfunk]].<br />
<br />
[[Kategorie:Mann|Schuricht, Carl]]<br />
[[Kategorie:Deutscher|Schuricht, Carl]]<br />
[[Kategorie:Dirigent|Schuricht, Carl]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1880|Schuricht, Carl]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1967|Schuricht, Carl]]<br />
<br />
{{Personendaten|<br />
NAME=Schuricht, Carl<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=war ein deutscher [[Dirigent]]<br />
|GEBURTSDATUM=[[3. Juli]] [[1880]]<br />
|GEBURTSORT=[[Danzig]]<br />
|STERBEDATUM=[[1967]]<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
[[en:Carl Schuricht]]<br />
[[ja:&#12459;&#12540;&#12523;&#12539;&#12471;&#12517;&#12540;&#12522;&#12498;&#12488;]]<br />
[[zh:卡尔·舒李希特]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stammton&diff=12631030Stammton2006-01-15T11:38:00Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>[[bild:Klaviatur.png|thumb|Schematische Darstellung einer [[Klaviatur]]]]<br />
<br />
Die '''Stammtöne''' in der [[Musik]] heißen im deutschen Sprachraum c, d, e, f, g, a und h. (mittlerweile benutzen allerdings immer mehr Musiker die englische Tonbezeichnung, s. [[Anderssprachige Tonbezeichnungen]]). Sie entsprechen den Noten der C-[[Dur]]-[[Tonleiter]], auf dem [[Klavier]] und ähnlichen [[Tasteninstrument]]en zugleich auch den weißen Tasten. Nur zwischen e und f sowie h und c liegen [[Halbton]]schritte. Zwischen den anderen Stammtönen liegen [[Ganzton]]schritte. Den dazwischenliegenden Halbtönen entsprechen auf Tasteninstrumenten die schwarzen Tasten. Sie werden im Deutschen durch Anhängen von -is und -es an die Namen der Stammtöne benannt (Ausnahmen siehe unten) und im [[Notenschrift|Notenbild]] durch Kreuze (#) und Bes (b) gekennzeichnet (als [[Versetzungszeichen]] oder [[Vorzeichen_(Musik)|Vorzeichen]]). <br />
<br />
Jeder Stammton kann durch ein Kreuz um einen Halbton erhöht (cis, dis, eis, fis, gis, ais, his) oder durch ein Be (b) um einen Halbton erniedrigt (ces, des, es, fes, ges, as, b (nicht hes)) werden. Es ist zu beachten, dass bei der Bildung von [[Diatonik|diatonischen]] Tonleitern (z.B. Dur, reines [[Moll (Musik)|Moll]] oder [[Kirchentonarten]]) jeder Stammton oder eine Ableitung von ihm in der Tonleiter vorhanden sein muss. Die Bestimmung eines [[Intervall (Musik)|Intervalles]] geht immer von den Stammtönen aus.<br />
<br />
In der [[Gleichstufige Stimmung|gleichstufigen Stimmung]] können durch [[enharmonische Verwechslung]] gleichklingende Töne unterschiedlich bezeichnet und im Notenbild unterschiedlich dargestellt werden (z.B. cis - des, aber auch his - c).<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
* [[Anderssprachige Tonbezeichnungen]]<br />
* [[Quintenzirkel]]<br />
<br />
[[Kategorie:Musiktheorie]]<br />
[[ja:音名]]<br />
[[zh:音名]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weber_(Familienname)&diff=12630385Weber (Familienname)2006-01-15T11:15:11Z<p>Polyhedron: /* Siehe auch */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Familiennamen Weber. Für weitere Bedeutungen dieses Begriffs siehe: [[Weber (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
==Herkunft==<br />
Der Familienname Weber ist abgeleitet von dem Beruf des [[Weber]]s.<br />
<br />
==Varianten==<br />
Es gibt keine häufigen Varianten des Namens. Der Namen Weber kommt jedoch in der latinisierten Form '''Textor''' vor.<br />
<br />
==Zusammensetzungen==<br />
Neben der Erweiterung Webermann gibt es nur wenige Zusammensetzungen, meist genauere Bezeichnungen des Berufes, wie Leinweber und Wollweber.<br />
<br />
==Häufigkeit==<br />
In Deutschland belegt der Name Weber bundesweit Platz 6 der häufigsten [[Familienname]]n.<br />
<br />
==Berühmte Namesträger==<br />
{{TOC}}<br />
===A===<br />
*[[Adolf Weber]] - deutscher Nationalökonom<br />
*[[Alexander Weber]] - argentinischer Säbelfechter<br />
*[[Alfred Weber]] - deutscher Soziologe und Nationalökonom<br />
*[[Andreas Paul Weber]] - deutscher Grafiker und Maler<br />
*[[Anne Weber]] - Autorin<br />
*[[Anton von Webern]] - österreichischer Komponist und Dirigent <br />
*[[Axel A. Weber]] - deutscher Ökonom<br />
<br />
===B===<br />
*[[Beate Weber]] - deutsche Kommunalpolitikerin<br />
*[[Beda Weber]] - deutscher Schriftsteller und Theologe<br />
*[[Benedikt Weber]] - deutscher Moderator und Synchronsprecher<br />
*[[Bruno Weber]] - Schweizer Künstler und Architekt <br />
===C===<br />
*[[Carl-Constantin Weber]] - deutscher Bildhauer<br />
*[[Carl Maria von Weber]] - deutscher Komponist<br />
*[[Christiane Weber]] - deutsche Fechtsportlerin<br />
===D===<br />
*[[David Weber]] - US-amerikanischer Science-Fiction- und Fantasyautor<br />
*[[Dick Weber]] - US-amerikanischer Bowling-Spieler<br />
===E===<br />
*[[Eberhard Weber]] - deutscher Bassist und Komponist.<br />
*[[Eduard Friedrich Weber]] - deutscher Physiologe und Arzt<br />
*[[Ekkehard Weber]] - österreichischer Althistoriker, Epigraphiker und Altphilologe<br />
*[[Ernst Heinrich Weber]] - deutscher Physiologe und Anatom<br />
===F===<br />
*[[Franz Weber]] - Schweizer Tierschutz- und Umweltaktivist<br />
*[[Franz Philipp Karl Friedrich Weber|Franz Carl Weber]] - Schweizer Unternehmer und Spielzeughändler<br />
*[[Frédéric Albert Constantin Weber]] - französischer Arzt und Botaniker<br />
*[[Friedrich Dionys Weber]] - böhmischer Komponist und Musikpädagoge<br />
*[[Friedrich Wilhelm Weber]] - deutscher Epiker<br />
*[[Fritz Weber (Schriftsteller)|Fritz Weber]] - österreichischer Schriftsteller und Erzähler<br />
<br />
===G===<br />
*[[Georg Weber]] - deutscher Philologe und Historiker <br />
*[[Gregor Weber]] - deutscher Schauspieler<br />
<br />
===H===<br />
*[[Hans Weber]] - deutscher Schriftsteller<br />
*[[Hans-Hermann Weber]] - deutscher Physiologe<br />
*[[Hartmut Weber (Archivar)]]- Präsident des Bundesarchivs Deutschland<br />
*[[Hartmut Weber (Leichtathlet)]] - deutscher Leichtathlet<br />
*[[Heiko Weber]] - deutscher Fußballspieler<br />
*[[Hermann Weber (Historiker)]] - deutscher Historiker, Politikwissenschaftler<br />
*[[Hermann Weber (Zoologe)]] - deutscher Zoologe<br />
*[[Helene Weber]] - deutsche Politikerin<br />
===I===<br />
*[[Ingeborg Weber-Kellermann]] - deutsche Volkskundlerin<br />
===J===<br />
*[[Jacob Gottfried Weber]] - deutscher Musiker und Jurist<br />
*[[Jochen Gottfried Weber]] - deutscher Journalist und Autor<br />
*[[Johann Jakob Weber]] - deutscher Verleger und Buchhändler<br />
*[[Joseph Weber]] - US-amerikanischer Physiker<br />
* [[Jürgen Weber (Bildhauer)]] (*1928), deutscher Bildhauer<br />
* [[Jürgen Weber (Ingenieur)]] (*1941), deutscher Manager<br />
* [[Jürgen Weber (Politiker)]] (*1955), deutscher Poltiker der SPD und MdL in Schleswig-Holstein<br />
*[[Jürgen Weber (Wirtschaftswissenschaftler)]] (*1953), deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der WHU Vallendar<br />
*[[Jürgen Weber (Würzburg)]] (*1945), Würzburger Oberbürgermeister von 1990-2002<br />
<br />
===K===<br />
*[[Karl Weber]] - deutscher Politiker <br />
*[[Karl Julius Weber]] - deutscher Schriftsteller<br />
*[[Karl Otto Weber]] - deutscher Mediziner und Pathologe<br />
*[[Karl von Weber]] - deutscher Historiker<br />
*[[Kristiane Weber-Hassemer]] - deutsche Richterin<br />
===L===<br />
===M===<br />
*[[Manfred Weber]] - deutscher Politiker<br />
*[[Mäni Weber]] - Schweizer Fernseh-Quizmaster, Moderator und Radioreporter<br />
*[[Marianne Weber]] - deutsche Frauenrechtlerin, Soziologin und Rechtshistorikerin<br />
*[[Mark Weber]] - US-amerikanischer Holocaustleugner<br />
*[[Martha Weber]] - erzgebirgische Dichterin<br />
*[[Mathias Weber]] - deutscher Räuber<br />
*[[Max Weber]] - deutscher Jurist, Ökonom und Soziologe<br />
*[[Max Weber (Leichtathlet)]] (*1922) - deutscher Leichtathlet<br />
*[[Max Weber (Politiker)]] - Schweizer Politiker<br />
*[[Max Weber (München)]] - Stadtrat (Namensgeber des "Max-Weber-Platz")<br />
*[[Max Maria von Weber]] - Eisenbahningenieur<br />
*[[Monika Weber (Florettfechterin)]] - deutsche Florettfechterin<br />
*[[Monika Weber (Politikerin)]] - Schweizer Politikerin<br />
<br />
===N===<br />
===O===<br />
*[[Oskar Weber]] - Zürcher Warenhausgründer<br />
*[[Otto Weber]] - deutscher evangelischer Theologe<br />
<br />
===P===<br />
*[[Peach Weber]] - Schweizer Komiker<br />
*[[Peter Weber]] - Schweizer Autor und Musiker<br />
===Q===<br />
===R===<br />
*[[Ralf Weber]] - Fussballspieler<br />
*[[Rico Weber]] - Schweizer Künstler<br />
===S===<br />
*[[Stefan Weber]] - Musiker<br />
===T===<br />
*[[Theodor Weber (Arzt)]] - deutscher Mediziner<br />
*[[Theodor Weber (Bischof)]] - deutscher Bischof<br />
*[[Theodor Weber (Maler)]] - deutscher Marine-Maler<br />
<br />
===U===<br />
===V===<br />
*[[Viktor Weber Edler von Webenau]] - General der österreich-ungarischen Armee<br />
===W===<br />
*[[Werner Weber (Literatur)|Werner Weber]] (1919-2005), Schweizer Journalist und Literaturwissenschaftler<br />
*[[Wilhelm Eduard Weber]] - deutscher Physiker<br />
*[[Wilhelm Ernst Weber]] - deutscher Pädagoge und Philologe<br />
*[[Willi Weber]] - deutscher Sportmanager<br />
*[[Willy Weber (Künstler)|Willy Weber]] - Schweizer Eisenplastiker und bildender Künstler<br />
*[[Wolfgang Weber]] - deutscher Fußballspieler <br />
*[[Wolfgang Weber (Schach)]] - deutscher Problemkomponist und Autor im Schach<br />
<br />
===X===<br />
===Y===<br />
===Z===<br />
== Siehe auch == <br />
[[Andrew Lloyd Webber]]<br />
<br />
[[Kategorie:Familienname]]<br />
<br />
[[ru:Вебер (фамилия)]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weber_(Begriffskl%C3%A4rung)&diff=12630373Weber (Begriffsklärung)2006-01-15T11:14:51Z<p>Polyhedron: +zh</p>
<hr />
<div>Der Begriff '''Weber''' bezeichnet<br />
<br />
* einen Beruf, siehe [[Weber]]<br />
* einen Familiennamen, siehe [[Weber (Name)]] ''(auch um berühmte Namensträger nachzuschlagen)''<br />
* ein physikalisches Gesetz, siehe [[Weber-Fechner-Gesetz]]<br />
* einen Begriff aus der Strömungslehre, siehe [[Weber-Zahl]]<br />
* die SI-Einheit des magnetischen Flusses, siehe [[Weber (Einheit)]]<br />
* einen speziellen Knoten, siehe [[Weberknoten]]<br />
* eine Pflanzenart aus der Familie der Kardengewächse, siehe [[Weber-Karde]]<br />
* eine Ordnung der Spinnentiere, siehe [[Weberknechte]]<br />
* eine Gruppe von Vögeln, siehe [[Webervögel]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
{{Begriffsklärung}}<br />
<br />
[[en:Weber]]<br />
[[fr:Weber]]<br />
[[ja:ウェーバー]]<br />
[[nl:Weber]]<br />
[[pl:Weber]]<br />
[[ru:Вебер]]<br />
[[zh:韦伯]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weber_(Familienname)&diff=12630263Weber (Familienname)2006-01-15T11:10:57Z<p>Polyhedron: /* Siehe auch */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Familiennamen Weber. Für weitere Bedeutungen dieses Begriffs siehe: [[Weber (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
==Herkunft==<br />
Der Familienname Weber ist abgeleitet von dem Beruf des [[Weber]]s.<br />
<br />
==Varianten==<br />
Es gibt keine häufigen Varianten des Namens. Der Namen Weber kommt jedoch in der latinisierten Form '''Textor''' vor.<br />
<br />
==Zusammensetzungen==<br />
Neben der Erweiterung Webermann gibt es nur wenige Zusammensetzungen, meist genauere Bezeichnungen des Berufes, wie Leinweber und Wollweber.<br />
<br />
==Häufigkeit==<br />
In Deutschland belegt der Name Weber bundesweit Platz 6 der häufigsten [[Familienname]]n.<br />
<br />
==Berühmte Namesträger==<br />
{{TOC}}<br />
===A===<br />
*[[Adolf Weber]] - deutscher Nationalökonom<br />
*[[Alexander Weber]] - argentinischer Säbelfechter<br />
*[[Alfred Weber]] - deutscher Soziologe und Nationalökonom<br />
*[[Andreas Paul Weber]] - deutscher Grafiker und Maler<br />
*[[Anne Weber]] - Autorin<br />
*[[Anton von Webern]] - österreichischer Komponist und Dirigent <br />
*[[Axel A. Weber]] - deutscher Ökonom<br />
<br />
===B===<br />
*[[Beate Weber]] - deutsche Kommunalpolitikerin<br />
*[[Beda Weber]] - deutscher Schriftsteller und Theologe<br />
*[[Benedikt Weber]] - deutscher Moderator und Synchronsprecher<br />
*[[Bruno Weber]] - Schweizer Künstler und Architekt <br />
===C===<br />
*[[Carl-Constantin Weber]] - deutscher Bildhauer<br />
*[[Carl Maria von Weber]] - deutscher Komponist<br />
*[[Christiane Weber]] - deutsche Fechtsportlerin<br />
===D===<br />
*[[David Weber]] - US-amerikanischer Science-Fiction- und Fantasyautor<br />
*[[Dick Weber]] - US-amerikanischer Bowling-Spieler<br />
===E===<br />
*[[Eberhard Weber]] - deutscher Bassist und Komponist.<br />
*[[Eduard Friedrich Weber]] - deutscher Physiologe und Arzt<br />
*[[Ekkehard Weber]] - österreichischer Althistoriker, Epigraphiker und Altphilologe<br />
*[[Ernst Heinrich Weber]] - deutscher Physiologe und Anatom<br />
===F===<br />
*[[Franz Weber]] - Schweizer Tierschutz- und Umweltaktivist<br />
*[[Franz Philipp Karl Friedrich Weber|Franz Carl Weber]] - Schweizer Unternehmer und Spielzeughändler<br />
*[[Frédéric Albert Constantin Weber]] - französischer Arzt und Botaniker<br />
*[[Friedrich Dionys Weber]] - böhmischer Komponist und Musikpädagoge<br />
*[[Friedrich Wilhelm Weber]] - deutscher Epiker<br />
*[[Fritz Weber (Schriftsteller)|Fritz Weber]] - österreichischer Schriftsteller und Erzähler<br />
<br />
===G===<br />
*[[Georg Weber]] - deutscher Philologe und Historiker <br />
*[[Gregor Weber]] - deutscher Schauspieler<br />
<br />
===H===<br />
*[[Hans Weber]] - deutscher Schriftsteller<br />
*[[Hans-Hermann Weber]] - deutscher Physiologe<br />
*[[Hartmut Weber (Archivar)]]- Präsident des Bundesarchivs Deutschland<br />
*[[Hartmut Weber (Leichtathlet)]] - deutscher Leichtathlet<br />
*[[Heiko Weber]] - deutscher Fußballspieler<br />
*[[Hermann Weber (Historiker)]] - deutscher Historiker, Politikwissenschaftler<br />
*[[Hermann Weber (Zoologe)]] - deutscher Zoologe<br />
*[[Helene Weber]] - deutsche Politikerin<br />
===I===<br />
*[[Ingeborg Weber-Kellermann]] - deutsche Volkskundlerin<br />
===J===<br />
*[[Jacob Gottfried Weber]] - deutscher Musiker und Jurist<br />
*[[Jochen Gottfried Weber]] - deutscher Journalist und Autor<br />
*[[Johann Jakob Weber]] - deutscher Verleger und Buchhändler<br />
*[[Joseph Weber]] - US-amerikanischer Physiker<br />
* [[Jürgen Weber (Bildhauer)]] (*1928), deutscher Bildhauer<br />
* [[Jürgen Weber (Ingenieur)]] (*1941), deutscher Manager<br />
* [[Jürgen Weber (Politiker)]] (*1955), deutscher Poltiker der SPD und MdL in Schleswig-Holstein<br />
*[[Jürgen Weber (Wirtschaftswissenschaftler)]] (*1953), deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der WHU Vallendar<br />
*[[Jürgen Weber (Würzburg)]] (*1945), Würzburger Oberbürgermeister von 1990-2002<br />
<br />
===K===<br />
*[[Karl Weber]] - deutscher Politiker <br />
*[[Karl Julius Weber]] - deutscher Schriftsteller<br />
*[[Karl Otto Weber]] - deutscher Mediziner und Pathologe<br />
*[[Karl von Weber]] - deutscher Historiker<br />
*[[Kristiane Weber-Hassemer]] - deutsche Richterin<br />
===L===<br />
===M===<br />
*[[Manfred Weber]] - deutscher Politiker<br />
*[[Mäni Weber]] - Schweizer Fernseh-Quizmaster, Moderator und Radioreporter<br />
*[[Marianne Weber]] - deutsche Frauenrechtlerin, Soziologin und Rechtshistorikerin<br />
*[[Mark Weber]] - US-amerikanischer Holocaustleugner<br />
*[[Martha Weber]] - erzgebirgische Dichterin<br />
*[[Mathias Weber]] - deutscher Räuber<br />
*[[Max Weber]] - deutscher Jurist, Ökonom und Soziologe<br />
*[[Max Weber (Leichtathlet)]] (*1922) - deutscher Leichtathlet<br />
*[[Max Weber (Politiker)]] - Schweizer Politiker<br />
*[[Max Weber (München)]] - Stadtrat (Namensgeber des "Max-Weber-Platz")<br />
*[[Max Maria von Weber]] - Eisenbahningenieur<br />
*[[Monika Weber (Florettfechterin)]] - deutsche Florettfechterin<br />
*[[Monika Weber (Politikerin)]] - Schweizer Politikerin<br />
<br />
===N===<br />
===O===<br />
*[[Oskar Weber]] - Zürcher Warenhausgründer<br />
*[[Otto Weber]] - deutscher evangelischer Theologe<br />
<br />
===P===<br />
*[[Peach Weber]] - Schweizer Komiker<br />
*[[Peter Weber]] - Schweizer Autor und Musiker<br />
===Q===<br />
===R===<br />
*[[Ralf Weber]] - Fussballspieler<br />
*[[Rico Weber]] - Schweizer Künstler<br />
===S===<br />
*[[Stefan Weber]] - Musiker<br />
===T===<br />
*[[Theodor Weber (Arzt)]] - deutscher Mediziner<br />
*[[Theodor Weber (Bischof)]] - deutscher Bischof<br />
*[[Theodor Weber (Maler)]] - deutscher Marine-Maler<br />
<br />
===U===<br />
===V===<br />
*[[Viktor Weber Edler von Webenau]] - General der österreich-ungarischen Armee<br />
===W===<br />
*[[Werner Weber (Literatur)|Werner Weber]] (1919-2005), Schweizer Journalist und Literaturwissenschaftler<br />
*[[Wilhelm Eduard Weber]] - deutscher Physiker<br />
*[[Wilhelm Ernst Weber]] - deutscher Pädagoge und Philologe<br />
*[[Willi Weber]] - deutscher Sportmanager<br />
*[[Willy Weber (Künstler)|Willy Weber]] - Schweizer Eisenplastiker und bildender Künstler<br />
*[[Wolfgang Weber]] - deutscher Fußballspieler <br />
*[[Wolfgang Weber (Schach)]] - deutscher Problemkomponist und Autor im Schach<br />
<br />
===X===<br />
===Y===<br />
===Z===<br />
== Siehe auch == <br />
[[Andrew Lloyd Webber]]<br />
<br />
[[Kategorie:Familienname]]<br />
<br />
[[ru:Вебер (фамилия)]]<br />
[[zh:韦伯]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hochchinesisch&diff=12619797Hochchinesisch2006-01-14T22:36:55Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Sprache Mandarin. Für andere Bedeutungen des Wortes Mandarin siehe [[Mandarin (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
{{Infobox_Sprache|<br />
Sprache=<big>Mandarin</big> – 北方话 / 北方話 – <small>Běifānghuà</small><br />Standard Mandarin – 普通话 / 普通話 – <small>Pǔtōnghuà</small><br />
|Länder=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]], [[Indonesien]], [[Malaysia]]<br />
|Sprecher=867,2 Millionen <small>(Platz 1 [[Liste von Sprachen nach der Zahl ihrer Muttersprachler]])</small><br />
|Klassifikation=* [[Sino-tibetische Sprachen|Sinotibetanisch]]<br />
*: [[Chinesische_Sprache|Chinesisch]]<br />
|KSprache=Mandarin<br />
|Amtssprache=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]]<br />
|ISO1=zh<br />
|ISO2B=chi<br />
|ISO2T=zho<br />
|SIL=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=cmn cmn] (alt CHN)<br />
}}<br />
'''Mandarin''' – [[Pinyin]]: '''Běifānghuà''' für den eigentlichen Dialekt {{Audio|zh-Beifanghua.ogg|anhören}} und '''Pǔtōnghuà''' für die Hochsprache – ist die allgemein geläufige Bezeichnung für '''Hochchinesisch''', die offiziell gesprochene Sprache in der [[Volksrepublik China]] und [[Taiwan]], wo die Bezeichnung Guóyǔ gebraucht wird (国语 bzw. 國語). Daneben ist Mandarin eine der vier Amtssprachen in [[Singapur]]. Die [[Schriftsprache]] wird wie bei anderen chinesischen Sprachen durch die [[chinesische Schrift]] dargestellt.<br />
<br />
Mandarin wird von über 880 Millionen Menschen (auf dem [[Festlandchina|Festland]] und auf [[Taiwan]]) gesprochen und ist damit die meistgesprochene [[Liste von Sprachen|Sprache der Welt]]. Dies ist zu einem großen Teil das Ergebnis von Anstrengungen sowohl der [[Kommunismus|kommunistischen]] Regierung auf dem Festland als auch der [[Nationalismus|nationalistischen]] Regierung in Taiwan, Mandarin als Standardsprache des Chinesischen durchzusetzen. <br />
<br />
Neben dem Mandarin gibt es noch viele andere [[chinesische Sprache]]n, von denen einige Dialekte des Hochchinesischen sind, andere sich jedoch so sehr unterscheiden, dass sie als eigenständige Sprachen gelten. Die überwiegende Mehrheit der Einwohner Chinas ist in der Lage, Mandarin zumindest zu verstehen. Mit Personen, die Mandarin nicht verstehen, können Auswärtige dann nur noch kommunizieren, indem sie [[chinesische Schrift|chinesische Schriftzeichen]] niederschreiben – diese sind unabhängig vom „Dialekt“ immer (mehr oder weniger) identisch.<br />
[[Image:Y-NL400b.gif|thumb|300px|Dialektregionen in der Osthälfte Chinas, in denen Ost, West, Südwest (''Xinan'') und ''Jianghuai'' (auch manchmal ''Jin'') zu Mandarin gehören]]<br />
<br />
==Name==<br />
Der Name ''Mandarin'' kommt vom [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]] Wort ''mandarim'' (aus dem [[Malaiische Sprache | Malaiischen]] ''menteri'' {{Ref|Wortherkunft1}} {{Ref|Wortherkunft2}} und dem [[Sanskrit]]-Wort ''mantrin-''), welches 'Ratgeber, [[Minister]]' bedeutet. Das ist die Übersetzung des chinesischen Wortes ''Guānhuà'' (官话 bzw. 官話), das wörtlich als 'Sprache der Mandarins' (der kaiserlichen [[Beamter|Beamten]]) zu übersetzen ist. ''Guānhuà'' wird von den Chinesen heute als [[archaisch]] empfunden, aber es wird von Sprachwissenschaftlern manchmal als Terminus benutzt, der alle Dialekte und Variationen des Mandarin (also nicht nur [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und [[Guoyu|Guóyǔ]]) einschließt. <br />
<br />
Ein anderer Terminus, der alle Variationen des Mandarin umfasst, ist ''Běifānghuà'' (北方话 bzw 北方話), was für 'Dialekte des Nordens' steht.<br />
<br />
Die [[Standardsprache|standardisierte]] Form des Mandarin in der Volksrepublik China heißt ''[[Putonghua|Pǔtōnghuà]]'' (普通话 bzw. 普通話; „gemeinsame Sprache/Dialekt“). In Taiwan wird das standardisierte Mandarin offiziell ''[[Guoyu|Guóyǔ]]'' genannt (国语 bzw. 國語; „Nationalsprache“). Unter den [[Überseechinese]]n, besonders in Südostasien, ist Mandarin als ''huáyǔ'' bekannt (华语 bzw. 華語 „chinesische Sprache“).<br />
<br />
Die Bezeichnung ''Hànyǔ'' (汉语 bzw. 漢語), oder „Sprache der [[Han-Chinesen|Hàn]]“, wird oft mit Mandarin [[synonym]] verwendet, was nicht ganz korrekt ist, denn nicht alle Hàn-Chinesen haben Mandarin als [[Muttersprache]]. Stattdessen bezeichnet ''Hànyǔ'' alle chinesischen [[Dialekt]]e. So betonen [[Hakka]]-Sprecher, dass ihr Dialekt als ''Hànyǔ'' bezeichnet werden solle, da die [[Grammatik]] der [[Hakka (Sprache)|Hakka-Sprache]] klassischen chinesischen Texten am nächsten ist.<br />
<br />
Die Bezeichnungen ''Peking-Chinesisch'' (北京话 bzw. 北京話 ''Běijīng huà'' oder 北京方言 ''Běijīng fāngyán'') oder auch ''Peking-Akzent'' sind ebenfalls ungenau. Sie werden unter anderen in [[Taiwan]] als abwertender Begriff von jenen verwendet, die die Unabhängigkeit Taiwans befürworten und der Meinung sind, dass die [[taiwanische Sprache|taiwan(es)ische Sprache]] die nationale Sprache Taiwans sein sollte.<br />
<br />
Die standardisierten Formen des Mandarin, [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und [[Guoyu|Guóyǔ]], verwenden als Basis die Aussprache des [[Peking]]-Dialektes ohne seine regionalen Spezifika. Trotzdem gibt es regionale Variationen in der [[Aussprache]], und das aus zwei Gründen:<br />
<br />
* In dem riesigen geographischen Gebiet, in dem Mandarin Muttersprache ist, zeigen sich Unterschiede, wenn man sich von einem Ort zu einem anderen bewegt. Die Unterschiede lassen sich mit den Dialekten und [[Akzent (Aussprache)|Akzenten]] der deutschen Sprache vergleichen.<br />
* Menschen, für die Mandarin Zweitsprache ist (d.&nbsp;h. ihre Muttersprache ist eine andere der chinesischen Sprachen), geben ihrer Mandarin-Aussprache einen sehr starken regionalen Akzent. So haben die Einwohner Taiwans eine starke und konsistente Abweichung von dem Mandarin, das die Bildungsbehörden als Standardsprache definiert haben.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
Die heutigen „chinesischen Dialekte“ bzw. „sinitischen Sprachen“ entwickelten sich aus einer frühen gemeinsamen Sprache.<br />
<br />
Die allermeisten Chinesen, die in Nordchina, [[Sichuan|Sìchuān]] und in einem breiten Band von der [[Mandschurei]] im Nordosten Chinas bis in den Südwesten ([[Yunnan|Yúnnán]]) leben, haben verschiedene Dialekte des Mandarin als Muttersprache. Die Vorherrschaft des Mandarin in Nordchina ist auf die großen Ebenen dieser Region zurückzuführen. Im Süden hingegen hat das von Flüssen zerklüftete Bergland die linguistische Diversität gefördert. Dass im bergigen Sìchuān Mandarin gesprochen wird, liegt an einer großen Pestepidemie im [[12. Jahrhundert]], die die Region entvölkerte. Später wurde sie von mandarinsprechenden Nordchinesen neu besiedelt.<br />
<br />
Bis in die Mitte des [[20. Jahrhundert]]s sprachen die Einwohner Südchinas kein Mandarin. Die Beamten und Bürger sprachen viele verschiedene chinesische Sprachen. Das Peking-Mandarin wurde aber während der [[Qing-Dynastie|Qīng-Dynastie]] zum dominanten Dialekt, obwohl im Qīng-Reich offiziell die [[mandschurische Sprache]] als Amtssprache gesprochen wurde. Seit dem 17. Jahrhundert hatten die Qīng Sprachakademien gegründet, deren Ziel es war, die Aussprache zu normieren und dabei den Peking-Dialekt als Vorbild zu nehmen. Diese Bemühungen hatten aber nur wenig Erfolg.<br />
<br />
Dies änderte sich, als in der Volksrepublik China und in der Republik China (Taiwan) ein Grundschulsystem eingeführt wurde, dessen Ziel das Unterrichten und Durchsetzen des Mandarin war. In dessen Folge wird Mandarin heute von der Mehrheit der Menschen auf dem Festland und Taiwan fließend gesprochen. In [[Hongkong]] und [[Macao]] ist die Bildungssprache offiziell nach wie vor [[Kantonesisch]], wobei Mandarin an Einfluss und Popularität gewinnt.<br />
<br />
==Mandarin und Peking-Dialekt== <br />
<br />
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Mandarin und der Peking-Dialekt das Gleiche seien. Es stimmt zwar, dass Standardaussprache und [[Grammatik]] der Unterrichtssprache Mandarin auf dem Peking-Dialekt aufbauen, jedoch ist das ''Standard-Mandarin'' ein künstliches Idiom, ähnlich wie die deutsche Schriftsprache. In dem riesigen Gebiet von der Mandschurei im Nordosten Chinas bis nach Yúnnán im Südwesten ist die Muttersprache Mandarin im weiteren Sinne, aber diese Muttersprachen weichen vom ''Standard-Mandarin'' in Aussprache, Vokabular, [[Semantik]] und [[chinesische Grammatik|Grammatik]] mehr oder weniger stark ab.<br />
<br />
Was den eigentlichen [[Peking]]-Dialekt angeht, so werden die [[retroflex]]en Anlaute (''zh-, ch-, sh-, r-'') konform zum Standard-Mandarin ausgesprochen, aber es wird an die Silbe häufig ein ''er'' angehängt, häufig als [[Diminutiv]], oder einfach, um [[Nomen|Nomina]] zu kennzeichnen. In anderen Regionen Chinas wird das nicht gemacht, weshalb das Mandarin in Peking als 儿音 bzw. 兒音 ''éryīn'' bezeichnet wird. Daneben gibt es eine große Anzahl an Wörtern, die außerhalb Pekings nicht benutzt oder vielleicht nicht einmal verstanden werden. Darüber hinaus gibt es in Peking, wie auch in deutschen Großstädten, mehr als einen lokalen Akzent.<br />
<br />
Mit Ausnahme dieser Beispiele ist die Pekinger Aussprache mit der des ''Standard-Mandarin'' weitestgehend identisch. Man kann allgemein sagen, dass der Unterschied in der Aussprache wächst, je weiter man sich von Peking entfernt. So haben die Einwohner der Stadt [[Tianjin|Tiānjīn]] ebenfalls eine Aussprache, die dem Standard-Mandarin entspricht.<br />
<br />
Im Nordosten Chinas werden die ''j''-Anlaute häufig zu ''g''-Anlauten oder ''k''-Anlauten; ebenso sprechen die Leute die ''r''-Anlaute anders aus. <br />
<br />
In den südlichen Teilen Chinas werden die retroflexen Anlaute des ''Standard-Mandarins'' nicht ausgesprochen. So wird ''zh-'' zu ''z-'', ''ch-'' zu ''c-'', ''sh-'' zu ''s-'' und ''r-'' klingt mehr wie ''z-''. Das ist im Mandarin von Taiwan sehr üblich. In anderen Gebieten wird nicht zwischen ''l'' und ''n'' unterschieden, während in wieder anderen Gegenden die ''ng''-Auslaute wie ''n''-Auslaute gesprochen werden. <br />
<br />
Das ''Standard-Mandarin'' kennt den „leichten [[Tonsprache|Ton]]“ für Silben, die zu kurz und unbetont ausgesprochen werden, um einen erkennbaren Ton zu haben. Besonders im Süden werden jedoch alle Silben mit ihren Tönen klar und differenziert ausgesprochen.<br />
<br />
==Varianten des Mandarin==<br />
<br />
Aus offizieller Sicht gibt es zwei Mandarins: Die Regierung in Peking nennt das Mandarin des Festlandes ''Pǔtōnghuà'' oder „gemeinsame Sprache“, wohingegen die Regierung in [[Taipei]] die offizielle Sprache als [[Guoyu|Guóyǔ]] bzw. [[Kuo-yü|Kuo<sup>2</sup>-yü<sup>3</sup>]] („Nationalsprache“) bezeichnet. Offiziell beinhaltet Pǔtōnghuà Aussprachen aus verschiedenen Regionen, während Kuo-yü zumindest theoretisch nur auf der Pekinger Aussprache beruht. Wenn man die Wörterbücher vergleicht, die in den beiden Chinas herausgebracht werden, dann wird man ziemlich große Unterschiede feststellen. Allerdings sind die Versionen vom Mandarin, das in den beiden Regionen gesprochen wird, vom Standard-Mandarin sowieso sehr unterschiedlich.<br />
<br />
Nicht alle Varianten des gesprochenen Mandarin sind überall verständlich. ''SIL International'' {{Ref|SILInternational}} schreibt:<br />
<br />
:''Die Versionen des Mandarin der Tiefebene von [[Shaanxi]] sind für Putonghua-Muttersprachler nicht verständlich. Ebenso ist das Mandarin von [[Guilin]] und [[Kunming]] für Putonghua-Muttersprachler schwer zu verstehen.''<br />
<br />
Trotzdem werden gebildete Einwohner der südwestlichen Städte wie Guilin oder Kunming in der Lage sein, neben ihrer Muttersprache ein verständliches Pǔtōnghuà zu sprechen.<br />
<br />
In Nordchina, Sìchuān und den anderen Gebieten, wo das ''Nord-Mandarin'' gesprochen wird, sind die verschiedenen Variationen des Mandarin als Muttersprache verbreitet. Die Zeit, in welcher die Menschen die Möglichkeit zur Massenbildung haben, hat die früheren regionalen Unterschiede jedoch nicht ausgelöscht. Die Einwohner Südchinas haben die Sprache des Nordens mit ihren angestammten Sprachen gemischt, und es entstand ein Mandarin, welches in punkto Aussprache und Grammatik mit dem Standard-Mandarin nicht übereinstimmt. So wird zum Beispiel das Mandarin, das in Taiwan von [[Taiwanische Sprache|taiwan(es)ischen]] Muttersprachlern gesprochen wird, oder das Mandarin, das von [[Hakka]]-Muttersprachlern gesprochen wird, mit anderer Grammatik und anderem Akzent gesprochen, als der Guóyǔ-Standard vorsieht. Somit haben wir eine Version von Mandarin, die man ''Taiwan-Mandarin'' nennen kann.<br />
<br />
Obwohl Mandarin als Standarddialekt bezeichnet wird, ist es nicht unbedingt von Vorteil, Mandarin im offiziellen Akzent zu sprechen. Spricht man nicht im lokalen Mandarin-Akzent, wird man leicht als Außenseiter betrachtet. Deshalb machen sich die meisten Chinesen nicht die Mühe, Mandarin mit dem offiziellen Akzent zu sprechen. Dies schließt die politische Führung mit ein.<br />
<br />
==Umschriftsysteme==<br />
<br />
Seit Reisende aus dem Westen nach China kommen und versuchen, Mandarin zu lernen, bestand der Bedarf nach einem [[Phonetik|phonetischen]] Umschriftsystem (Romanisierungssystem, [[Transkription (Schreibung)|Transkription]]), um die Aussprache der chinesischen Zeichen niederzuschreiben. Mehrere solche Systeme sind seitdem entstanden. Das erste, das eine weite Verbreitung fand, war das nach ihren Erfindern benannte [[Wade-Giles]]-System im 19. Jahrhundert. Dieses System wird bis heute benutzt, jedoch nicht in der Volksrepublik China. Man kann es in alten (oder englischsprachigen) Lehrbüchern und Geschichtsbüchern finden.<br />
<br />
Im 20. Jahrhundert wurden von Seiten der Sprachwissenschaftler verschiedene Umschriftsysteme eingeführt. Das erfolgreichste dieser Systeme war das [[Pinyin|Hànyǔ Pīnyīn]], das 1958 von der Volksrepublik China als offizielles Umschriftsystem für die chinesische Sprache anerkannt wurde. Später entschlossen sich auch die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und andere internationale Organisationen, Pīnyīn zu übernehmen. In den 1950er Jahren, als der Kampf gegen das Analphabetentum geführt wurde, gab es sogar Überlegungen, die chinesischen Zeichen zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen. Dies wurde jedoch aus verschiedenen Gründen wieder verworfen, wie der hohen Anzahl von [[Homonym]]en im Chinesischen und der Tatsache, dass die [[chinesische Schrift]] für alle „Dialekte“ praktisch gleich ist, während ein Alphabet die großen sprachlichen Unterschiede sicht- und spürbar machen und möglicherweise ein Problem für die Einheit des Staates darstellen würde.<br />
<br />
In [[Republik_China_%28Taiwan%29|Taiwan]] wird eine Reihe von verschiedenen Umschriftssystemen benutzt. Die Regierung der Republik China beschloss 2002 die Verwendung von [[Tongyong Pinyin]], jedoch dürfen die lokalen Regierungen auch andere Umschriften benutzen. In Schulen wird die Aussprache mit Hilfe von [[Zhuyin|Zhùyīn]] gelehrt. Bestrebungen, Zhùyīn zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen, sind nicht sehr weit gediehen, weil man keine übereinstimmenden Meinungen darüber hat, welche Form des Pīnyīn man verwenden sollte, und auch wegen des großen Aufwandes der Umstellung des Lehrmaterials und der Umschulungen für die Lehrer.<br />
<br />
Weniger verbreitete oder veraltete Umschriftssysteme sind:<br />
* [[Postal System Pinyin]]<br />
* [[Yale-Romanisierung]]<br />
* [[Gwoyeu Romatzyh]]<br />
* [[MPS II]]<br />
<br />
== Phonologie ==<br />
<br />
=== Konsonanten ===<br />
<br />
Die Konsonanten, welche Standard-Mandarin (sowohl [[Mandarin|Pǔtōnghuà]] als auch [[Guoyu|Guóyǔ]]) verwenden, sind die folgenden:<br />
<br />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="3"<br />
| rowspan="2" | &nbsp;<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[bilabial]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[labiodental|labio-<br />dental]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[alveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[retroflex]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[Palato-alveolarer Laut|palato-<br />alveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[velar]]<br />
|-<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|nasp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|asp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Plosiv]]e<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|p}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|pʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|t}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
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<br />
asp = [[Aspiration_(Phonetik)|aspiriert]]; nasp = nicht aspiriert<br />
<br />
=== Vokale und Töne ===<br />
<br />
<div>[[Bild:Mandarin_4_Toene.png|Die vier Töne des Mandarin]]</div><br />
<br />
Mandarin ist, wie alle anderen chinesischen Sprachen auch, eine [[tonale Sprache]]. Eine Silbe kann einen der vier Töne oder auch gar keinen haben. Ein anderer Ton bedeutet dabei in der Regel einen anderen Sinn, aber ein Wort (Phrase, Satz) kann jeweils nur einen Ton haben, unabhängig von der Gemütsverfassung des Sprechers. Die Möglichkeiten der [[Intonation]] eines Satzes sind dadurch beschränkter als in nicht tonalen Sprachen. Die verschiedenen Töne sind:<br />
<br />
# '''Erster Ton''' ('''hoher Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe ist konstant und hoch, der Ton fast gesungen anstatt gesprochen.<br />
# '''Zweiter Ton''' ('''steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe steigt von der unteren bis mittleren in die hohe Tonlage, ähnlich der Intonation einer Frage im Deutschen.<br />
# '''Dritter Ton''' ('''niedriger''' oder '''niedrig-fallend-steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe sinkt aus mittlerem Niveau nach unten und steigt in der Regel wieder in das mittlere Niveau.<br />
# '''Vierter Ton''' ('''fallender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe fällt scharf nach unten und die Silbe wird kürzer mit mehr Affekt ausgesprochen, vergleichbar mit der deutschen Betonung eines Befehles (z.b. ''Geh!'')<br />
<br />
Andere Tonhöhen, die manchmal ''Töne'' genannt werden:<br />
* '''Leichter Ton''', '''neutraler Ton''', '''nullter Ton''' oder '''fünfter Ton''' (轻声 bzw. 輕聲 qīng shēng, wörtlich: „leichter Ton“):<br />
*: Klingt kurz und leicht und wird deshalb häufig nicht als ein eigener Ton betrachtet. In den meisten Varianten des Mandarin gibt es mehrsilbige Wörter, bei denen die zweite Silbe weniger stark ausgesprochen wird als die erste; siehe oben.<br />
<br />
* '''Eintrittston'''. Mandarin hatte einmal einen fünften Ton, der „Eintrittston“ genannt wird und auch in anderen chinesischen Sprachen vorkam. In der Jin-Sprache ist er noch erhalten. Dieser Eintrittston klingt ein bisschen wie ein Pfeil, der in ein Holzbrett einschlägt, was bedeutet, dass er ein Ton von sehr kurzer Dauer ist und auf einen Konsonanten oder Knacklaut endet. In alten Wörterbüchern wird dieser Ton mit einer hochgestellten fünf bezeichnet. Im Standard-Mandarin ist dieser Ton jedoch nicht vorhanden.<br />
<br />
Die meisten Umschriftssysteme wie beispielsweise [[Pinyin|Pīnyīn]], [[MPS II]] und [[Tongyong Pinyin]] verwenden [[diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]] über den Vokalen, um die Töne darzustellen. Auch [[Zhuyin|Zhùyīn]] verwendet diakritische Zeichen. [[Wade-Giles]] verwendet zum Beispiel eine hochgestellte Zahl am Ende der Silbe, um den Ton zu verdeutlichen. Auf die Darstellung der Töne wird in allen diesen Umschriftssystemen im Allgemeinen verzichtet, wenn es sich nicht um Lehrbücher handelt. In [[Gwoyeu Romatzyh]] werden die Töne nicht mit speziellen Symbolen, sondern mit Buchstaben des Alphabets dargestellt. Folglich gibt es in Gwoyeu Romatzyh eine sehr komplizierte Orthographie.<br />
<br />
{{Audio|zh-pinyin_tones_with_ma.ogg|Die Aussprachen der vier Töne mit dem Silbe „ma“ kann man hier hören}}.<br />
<br />
Die Aussprache der Töne ändert sich nach den Regeln des [[Tonsandhi]]. Das häufigste Auftreten des Tonsandhi ist, dass von zwei aufeinanderfolgenden Silben im dritten Ton die erste Silbe im zweiten Ton ausgesprochen wird. Folgen drei Silben im dritten Ton aufeinander, so liegt es an den regionalen Gewohnheiten und den persönlichen Präferenzen, ob die erste Silbe einen dritten oder zweiten Ton bekommt.<br />
<br />
=== Aussprache ===<br />
<br />
Die Anzahl an [[Silbe]]n im Chinesischen ist sehr klein, und jede Silbe wird nach dem Muster ''optionaler [[Anlaut]] + [[Vokal]] + optionaler [[nasal]]er [[Auslaut]]'' gebildet. Nicht jede Silbe, die nach diesem Muster gebildet werden könnte, wird wirklich benutzt. Deshalb gibt es nur ein paar hundert Silben (und folglich stark ausgeprägte [[Homophon|Homophonie]]). So gibt es im Mandarin keinen ''m''-Auslaut (wohl aber in anderen „Dialekten“, z.&nbsp;B. im [[Hakka]]). Wenn Chinesen Englisch sprechen und einen starken chinesischen Akzent beibehalten, dann wird das englische Wort ''time'' häufig wie ''tyne'' ausgesprochen. <br />
<br />
== Grammatik ==<br />
''Siehe'' [[Chinesische Grammatik]]<br />
<br />
== Lehnwörter im Mandarin ==<br />
<br />
Aufgrund der geringen Anzahl zur Verfügung stehender Silben ist es für Chinesen sehr schwierig, Worte auszusprechen, in denen viele Konsonanten aufeinander folgen, wie es in den meisten europäischen Sprachen oft der Fall ist. Dazu kommt, dass es nur für jene Silben [[Chinesische Schrift|Zeichen]] gibt, die auch wirklich im Chinesischen verwendet werden. Obwohl es ein offizielles System gibt, wie ausländische Wörter in chinesische Zeichen übertragen werden sollen, wird es nur für Namen verwendet, weil es häufig zu verwirrenden Ergebnissen führt.<br />
<br />
So wurde beispielsweise das Wort „Telefon“ in den 1920er Jahren als ''dalüfeng'' oder ''déléifēng'' 德雷风 bzw. 德雷風 übersetzt. Später wurde das in ''diànhuà'' (电话 bzw. 電話, „elektrische Sprache“, wobei „elektrisch“ wörtlich „Blitz“ bedeutet) geändert. Andererseits blieb man bei „Mikrofon“ bei 麦克风 bzw. 麥克風, ''màikèfēng'', wobei diese rein phonetische Umschrift gar nicht vom konkurrierenden 话筒 bzw. 話筒, „Sprachrohr“, verdrängt werden mag.<br />
<br />
Wegen der engen Beziehung zwischen den chinesischen [[Chinesische Schrift|Hànzì]] und den japanischen [[Kanji]] hat das Mandarin viele [[japanische Sprache|japanische]] Wörter übernommen, die ihrerseits im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus den europäischen Sprachen ins Japanische übernommen worden waren.<br />
<br />
Wegen der oben genannten Schwierigkeiten bei der Umschrift aus ausländischen Sprachen ins Mandarin ist es üblicher, neue Wörter in Mandarin zu erfinden, als das ausländische Wort zu übernehmen. Dabei sind diese neuen Wörter meist mehrsilbig (d.&nbsp;h. sie bestehen aus mehreren Zeichen). Eine der Silben steht meist für den Oberbegriff des neuen Worts, was ähnlich der Zusammensetzung vieler chinesischer Schriftzeichen ist.<br />
<br />
So ist es für viele technische Erfindungen geschehen – das Wort „Zug“ heißt auf Mandarin 火车 bzw. 火車 (''huǒchē'') – wörtlich „Feuerwagen“. Die vielen technischen Begriffe aus dem [[Latein|Lateinischen]] und [[griechische Sprache|Griechischen]], die man in den meisten europäischen Sprachen findet, sind im Chinesischen nicht vorhanden.<br />
<br />
Zeichen, die nur für die Umschreibung ausländischer Wörter verwendet werden, gibt es zwar, aber nicht häufig, und sie stammen zum Großteil aus dem chinesischen Mittelalter, wo sie gebraucht wurden, um Ausdrücke aus dem [[Sanskrit]] ins Chinesische zu übertragen.<br />
<br />
==Mandarin und andere chinesische Sprachen==<br />
<br />
Zum Missfallen aller Chinesen, deren Muttersprache nicht Mandarin ist, hat die vorherrschende Rolle des Mandarin dazu geführt, dass außerhalb Chinas das Mandarin als einzige chinesische Sprache angesehen wird. Obwohl sowohl die Volksrepublik China als auch Taiwan Mandarin zur Amtssprache erklärt haben und sich für die landesweite Verbreitung einsetzen, gibt es kein Interesse daran, die örtlichen Sprachen und Dialekte durch Mandarin zu ersetzen. Davon ist Mandarin auch weit entfernt, denn besonders im Süden der Volksrepublik und in Taiwan werden nach wie vor die dort heimischen Sprachen im täglichen Leben verwendet. Jene, die nur Mandarin sprechen, sind in diesen Gegenden sozial benachteiligt, denn viele Menschen sprechen dort nur sehr schlecht oder gar kein Mandarin; dies trifft vor allem auf alte Leute zu.<br />
<br />
In den Regionen der Volksrepublik China, wo vor allem [[Han-Chinesen]] leben, ist die Koexistenz zwischen Mandarin und den anderen Sprachen und Dialekten im Allgemeinen problemlos. Mandarin wird als gemeinsame Arbeits- und Kommunikationssprache gefördert, gleichzeitig ist die Führung der Volksrepublik China vorsichtig, was den Status der anderen Sprachen angeht, und will deren Benutzung nicht einschränken. Mandarin wird deshalb vor allem aus praktischen Gründen gelernt und gesprochen, weil es häufig die einzige Möglichkeit der Verständigung zwischen Leuten aus verschiedenen Regionen darstellt. Zuweilen kommt es schließlich sogar vor, dass zwei chinesische Sprachen aus sehr nah beieinander gelegenen Gebieten für die Sprecher der jeweils anderen Sprache nicht verständlich sind.<br />
<br />
In der [[Republik China]] (Taiwan) ist die Beziehung zwischen Mandarin und den lokalen Sprachen und Dialekten, speziell dem Taiwanischen, bedeutend komplizierter. Bis in die 1980er Jahre versuchte die Regierung, die Nutzung des [[Taiwanische Sprache|Taiwanisch]]en zu beschränken und gab ihm ein Image des Primitiveren. Dies hat sich in den 1990er Jahren stark geändert, was sich u.a. in der vermehrten Benutzung des Taiwanischen in Film, Funk und Fernsehen niederschlägt. Extreme Befürworter der Unabhängigkeit Taiwans lehnen das Mandarin zugunsten der taiwanischen Sprache ab, so dass die Verwendung des Taiwanischen zunehmend auch eine Frage der politischen Gesinnung ist. Der Grad ihrer Benutzung ist regional unterschiedlich, es ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auszumachen mit Norden (Taipeh) als Mandarin- und Süden (Kaohsiung) als Taiwanisch-Hochburg. Bemühungen, Mandarin als Amtssprache durch Taiwanisch oder einen mehrsprachigen Standard abzulösen, haben bisher aber noch keine Fortschritte gezeigt.<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
{{Wiktionary1|Mandarin}}<br />
{{Wikipedia2|zh|Chinesisch}}<br />
[[chinesische Dialekte]] - [[Min-Dialekt]] - [[Wu-Dialekt]] - [[Gan-Dialekt]] - [[Xiang-Dialekt]] - [[Kantonesisch]] - [[Hakka]] - [[Mandarin (Titel)]]<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Charles N. Li, Sandra A. Thompson: ''Mandarin Chinese. A functional Reference Grammar.'' University of California Press, Berkeley 1981. ISBN 0-520-04286-7<br />
<br />
== Quellen ==<br />
# {{Fußnote|Wortherkunft1|[http://www.bartleby.com/61/33/M0073300.html]. Ausgewertet am 12. Januar 2006.}}<br />
# {{Fußnote|Wortherkunft2|[http://dictionary.bhanot.net/index.html]. Ausgewertet am 12. Januar 2006.}}<br />
# {{Fußnote|SILInternational|[http://www.sil.org/]. Ausgewertet am 12. Januar 2006.}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.chinawestexchange.com/ China-West Exchange - Freie Kurse in Mandarin und Diskussionsforen]<br />
* [http://www.chinese-tools.com/learn/chinese Chinese-tools.com: Freie Mandarin-Kurse, Wörterbuch und diverse Tools] (engl.)<br />
* [http://www.chinesedc.com/4WenYi/Language/sino-tibetan1.htm Quellen zur chinesischen Sprache, auf denen die obenstehende Karte und die Graphik beruhen.]<br />
*[http://www.chinesepod.com/ Chinesisch lernen per Podcast]<br />
<br />
{{Exzellent}}<br />
<br />
[[Kategorie:Einzelsprache]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Sprache]]<br />
<br />
[[bg:Мандарин]]<br />
[[da:Mandarin (sprog)]]<br />
[[en:Mandarin (linguistics)]]<br />
[[es:Chino mandarín]] <br />
[[fr:Mandarin]]<br />
[[id:Bahasa Mandarin]]<br />
[[ja:北方方言]] <br />
[[la:Lingua_Sinensis_Mandarinica]]<br />
[[nl:Mandarijn (taal)]] <br />
[[pl:Putonghua]] <br />
[[pt:Mandarim]]<br />
[[simple:ZhongWen]]<br />
[[th:ภาษาจีนกลาง]]<br />
[[zh:普通话]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chinesische_Sprachen&diff=12619709Chinesische Sprachen2006-01-14T22:34:24Z<p>Polyhedron: veraedern zh</p>
<hr />
<div>{{Infobox_Sprache|<br />
Sprache=Chinesisch ''(汉语 – 中文)''<br />
|Länder=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]], [[Indonesien]], [[Malaysia]]<br />
|Sprecher=1,2 Milliarden <small>(Platz 1)</small><br />
|Klassifikation=* [[Sino-tibetische Sprachen|Sinotibetisch]]<br />
|KSprache=Chinesisch<br />
|Amtssprache=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]]<br />
|ISO1=zh<br />
|ISO2B=chi<br />
|ISO2T=zho<br />
|SIL=<br />
}}<br />
[[Bild:DialekteChinas.jpg|thumb|320px|Die verschiedenen Sprachen Chinas in der räumlichen Verteilung]]<br />
[[Bild:Y-NL400b.gif|thumb|320px|Dialektregionen in der Osthälfte Chinas]]<br />
'''Chinesisch''' – [[Chinesische Schrift|chinesisch]]: 汉语 und 中文 [[Pinyin|Pīnyīn]]: Hànyǔ und Zhōngwén – ist eine Untergruppe der [[Sino-tibetische Sprachen|sino-tibetischen Sprachfamilie]]. Es ist keine [[Einzelsprache]], sondern aufgegliedert in verschiedene einzelne "[[Dialekt|Dialekte]]", die sich voneinander ebenso stark wie die verschiedenen [[slawische Sprachen|slawischen]] oder die verschiedenen [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] unterscheiden. Manche sprechen daher lieber von den "sinitischen Sprachen". Andererseits bezeichnet man mit "chinesisch" mehr und mehr das weit verbreitete Mandarin, also eine klar abgegrenzte Sprache.<br />
<br />
__TOC__<br />
<br />
Die mündliche Kommunikation zwischen einem Sprecher des [[Mandarin]] und beispielsweise einem des [[Kantonesisch]]en ist sehr schwierig bis unmöglich. Ermöglicht wird die [[Kommunikation]] aber über die Hochsprache [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und die [[chinesische Schrift]], die in ganz China benutzt wird und die aufgrund ihres besonderen Charakters als [[Logogramm|logographischer Schrift]] unabhängig von der Aussprache verständlich ist, regional jedoch durch Einflüsse der "Dialekte" durchaus variieren kann.<br />
<br />
Chinesisch in der einen oder anderen Variante wird heute von ca. 1,2 Milliarden Menschen gesprochen, von denen die meisten in der [[Volksrepublik China]] und [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]] leben.<br />
<br />
Die verschiedenen chinesischen Sprachen werden oft auch als Dialekte bezeichnet, obwohl sich, wie beschrieben, Sprecher verschiedener chinesischer Sprachen nicht verstehen können und diese Sprachen selbst wieder in Dialekte zerfallen. Dies wird mit der gemeinsamen Schrift und der Koexistenz in einem gemeinsamen Staat begründet. In der Linguistik wird aber in diesem Zusammenhang oft statt von Dialekten auch von verschiedenen chinesischen Sprachen gesprochen und das Chinesische als eine Gruppe von mindestens sechs verschiedenen Sprachen angesehen.<br />
<br />
Die am weitesten verbreitete Variante ist Běifānghuà (北方话) ([[Mandarin]], wörtl. "Sprache des Nordens"), welches die [[Muttersprache]] von ca. 850 Millionen Menschen ist. Weitere wichtige chinesische Sprachen sind [[Gan]] (20 Mio. Sprecher), [[Hakka (Sprache)|Hakka]] (auf Mandarin: Kèjiā; 30 Mio. Sprecher), [[Jin (Sprache)|Jin]] (45 Mio. Sprecher), [[Min Bei]] (10 Mio. Sprecher), [[Min Nan]] (40 Mio. Sprecher), [[Wu (Sprache)|Wu]] (u.a. [[Shanghaiische Sprache|Shanghaiisch]], 77 Mio. Sprecher), [[Xiang]] (36 Mio. Sprecher) und Yue ([[Kantonesische Sprache|Kantonesisch]], mehr als 80 Mio. Sprecher). [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=China] [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=Taiwan]<br />
<br />
Der ''Language Code'' ist <code>zh</code> bzw. <code>chi</code> oder<br />
<code>zho</code> (nach [[ISO 639]]). Für [[MIME]] e-mail und im [[HTTP]]-Protokoll wird optional eine genauere Unterscheidung mit einem angehängten ''Country Code'' (nach [[ISO 3166]]) vorgenommen, und damit <code>zh-TW</code> (Taiwan), <code>zh-CN</code> (VR China) und <code>zh-SG</code> (Singapur) unterschieden.<br />
<br />
Die chinesischen Sprachen &ndash; am stärksten ausgeprägt das [[Klassisches Chinesisch|klassische Chinesisch]] der [[Antike]] &ndash; sind [[isolierende Sprache]]n, das heißt, die einzelnen Worte stehen als isolierte Einheiten nebeneinander und werden nicht verändert (z. B. durch [[Deklination (Grammatik)|Deklination]] oder [[Konjugation (Grammatik)|Konjugation]]). Grammatische Merkmale wie Anzahl, Fall oder Zeit werden durch hinzugefügte kennzeichnende Worte ausgedrückt, wo es nötig ist. Ist der Gebrauch dagegen aus dem Kontext eindeutig, entfällt die Kennzeichnung gewöhnlich.<br />
<br />
Im klassischen Chinesisch ist jede [[Silbe]] zugleich ein [[Morphem]]. Im modernen Chinesisch sind viele zwei- oder dreisilbige Wörter jedoch nur noch theoretisch in mehrere Morpheme zerlegbar, da sie durch langen, häufigen Gebrauch nicht mehr als zusammengesetzte Wörter empfunden werden.<br />
<br />
Die chinesischen Sprachen sind auch [[Tonsprache]]n, das heißt, die Tonhöhe und ihr Verlauf, in der ein Wort gesprochen wird, ist bedeutungsunterscheidend. Die Anzahl der Töne variiert unter den verschiedenen Varianten. Mandarin hat 4 bzw. 5 Töne, der [[Shanghai]]-Dialekt (Wu) nur 2 ausgeprägte Töne, Kantonesisch (Yue, gesprochen in [[Guangdong]] und [[Hong Kong]]) hat 6 Töne, [[Min Nan]] hat sogar 8.<br />
<br />
Neben der [[chinesische Schrift|chinesischen Schrift]] gibt es mit dem [[Pinyin|Pīnyīn]] auch eine voll ausgebildete offizielle [[Romanisierung]] für das Mandarin-Chinesisch. Die anderen chinesischen Sprachen haben eigene Romanisierungs-Systeme.<br />
<br />
Die chinesischen Sprachen haben andere, eigentlich nicht verwandte ostasiatische Sprachen sehr stark beeinflusst, vor allem [[koreanische Sprache|Koreanisch]], [[japanische Sprache|Japanisch]] und [[vietnamesische Sprache|Vietnamesisch]].<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Bernhard Karlgren: ''Schrift und Sprache der Chinesen''. 2. Aufl., Springer 2001, ISBN 3-540-42138-6.<br />
*Li Dejin, Cheng Meizhen: ''Praktische chinesische Grammatik für Ausländer''. Beijing, Sinolingua 1993, ISBN 7-8005-2218-0<br />
*Gregor Kneussel: ''Grammatik des modernen Chinesisch''. Beijing, Verlag für fremdsprachige Literatur 2005, ISBN 7-119-04262-9<br />
*Qian Wencai: ''Chinesisch-deutsche kontrastive Syntax''. Hamburg, Helmut Buske 1985, ISBN 3-87118-623-6.<br />
<br />
===Lehrbücher===<br />
<br />
*Wei Chiao: ''Grundstudium Chinesisch 1''. 2. Aufl., Dürr + Kessler 2004, ISBN 3-8018-0064-4.<br />
*Raab, Hans-Christoph: ''Chinesisch - sprechen lesen schreiben. Sprach- und Schriftübungsbuch 1'', 3. Aufl., Julius Groos Verlag Tübingen 2003, ISBN 3-87276-860-3<br />
*Ning-ning Loh-John: ''Langenscheidts Praktisches Lehrbuch Chinesisch. Ein Standardwerk für Anfänger'', 5. Aufl., Langenscheidt 1999, ISBN 3-468-26090-3.<br />
*Assimil: ''Chinesisch ohne Mühe Bd. 1'', ISBN 2-7005-1093-3/ ISBN 2-7005-1350-9<br />
*Assimil: ''Chinesisch ohne Mühe Bd. 2'', ISBN 2-7005-1094-1/ ISBN 2-7005-1351-7<br />
*Cremerius, Ruth: ''Chinesisch für Deutsche'', ISBN 3-87548-384-7<br />
*张人杰,Eckhard Berkenbusch: ''Praktisches Chinesisch I'', Kommerzieller Verlag Beijing 1994, ISBN 7-100-01675-4<br />
*张人杰, Eckhard Berkenbusch: ''Praktisches Chinesisch II'', Kommerzieller Verlag Beijing 1994, ISBN 7-100-01682-7<br />
<br />
===Wörterbücher===<br />
<br />
*''Das neue chinesisch-deutsche Wörterbuch''. Beijing, Shangwu yinshuguan 1985, ISBN 7-100-00096-3 (Bis heute das beste chinesisch-deutsche Wörterbuch. Wortschatz etwas veraltet).<br />
*''Chinesisch-deutsches Wörterbuch''. Akademie der Wissenschaften der DDR 1986, ISBN 3-05-000170-4, ISBN 3-05-000171-2. (Ein weiteres hervorragendes Werk, leider etwas unhandlich, da zweibändig. Die chinesischen Zeichen sind handschriftlich eingetragen, der deutsche Text und Pinyin sehen aus wie auf einer mechanischen Schreibmaschine geschrieben.)<br />
*Wilfried Fuchsenberger: ''Chinesisch-deutsches Universalwörterbuch''. Beijing, Verlag für Fremdsprachige Literatur 2001, ISBN 7-119-01864-7. (Das neueste Wörterbuch größeren Umfangs. Die Übersetzungen sind leider teilweise ungenau oder sogar irreführend, der Satz lässt zu wünschen übrig.)<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
* [[Sprache]]<br />
* [[Chinesische Familiennamen]]<br />
* [[Chinesische Dialekte]]<br />
* [[b:Deutsch-chinesisches Wort- und Satzlexikon|Deutsch-chinesisches Wort- und Satzlexikon auf Wikibooks]]<br />
<br />
<br />
==Weblinks==<br />
{{Wikipedia2|zh|Chinesisch}}<br />
{{Wikibooks1|Chinesisch}}<br />
{{Wikiquote1|Chinesische Sprichwörter}}<br />
* [http://dehanci.vitadata.org Deutsch-chinesisches Wort- und Satzlexikon (Datenbank)]<br />
* [http://www.chinese-tools.com/ Chinese-tools.com: Chinesisch-Kurse, Wörterbuch, Transkriptor und mehr] ''(engl.)''<br />
* http://vcdic.drgao.de/index.php?page=search.php Metasuchmaschine für Chinesisch<br />
* http://www.xuexizhongwen.de/linksammlung.htm Linksammlung zu mehreren Online-Chinesisch/Mandarin-Kursen<br />
* [http://www.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/personal/lehmann/CL_Lehr/Spr_Welt/SW_Chin.html Zur chinesischen Sprache]<br />
* [http://www.xuexizhongwen.de/ Chinesische Sprache und Computer]<br />
* [http://www.chinafokus.de/themen/themen.php?kaid=44 Themenseite chinesische Sprache bei Chinafokus]<br />
* [http://www.zanhe.com/ Schanghaiisch (Wu Sprache): Introduction and Development] ''(engl.)''<br />
* http://www.zhongwen.com/<br />
* http://www.hantrainerpro.de<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Sprachgruppe]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Sprache|!Chinesische Sprache]]<br />
<br />
[[ar:صينية]]<br />
[[cs:Èínština]]<br />
[[da:kinesisk sprog]]<br />
[[en:Chinese language]]<br />
[[eo:Ĉina lingvo]]<br />
[[es:Idioma chino]]<br />
[[fa:زبان چینی]]<br />
[[fr:Langue chinoise]]<br />
[[ja:中国語]]<br />
[[ko:중국어]]<br />
[[lt:Kinų kalba]]<br />
[[mk:Кинески јазик]]<br />
[[nl:Chinese talen]]<br />
[[nn:Kinesisk_språk]]<br />
[[pl:Język chiński]]<br />
[[sv:Kinesiska]]<br />
[[th:ภาษาจีน]]<br />
[[vi:Tiếng Trung Quốc]]<br />
[[zh:汉语]]<br />
[[zh-min-nan:H&#224;n-g&#237;]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Unter_den_Linden&diff=12581528Unter den Linden2006-01-13T19:54:35Z<p>Polyhedron: +zh</p>
<hr />
<div>[[Bild:UnterDenLinden.jpg|thumb|Unter den Linden]]<br />
<br />
'''Unter den Linden''' in [[Berlin]] ist einer der bekanntesten großstädtischen Boulevards [[Europa]]s. Er führt vom [[Pariser Platz]] an der Ostseite des [[Brandenburger Tor]]s, wo sich auch der gleichnamige S-Bahnhof, der Neubau der [[Akademie der Künste]] und das bekannte [[Hotel Adlon]] befinden, über 1,5 km in östlicher Richtung bis zur [[Schlossbrücke (Berlin)|Schlossbrücke]], die die Verbindung zur [[Museumsinsel (Berlin)|Museumsinsel]] und dem östlichen Zentrum mit dem unübersehbaren [[Berliner Fernsehturm|Fernsehturm]] herstellt. Er ist eine zentrale Verkehrsachse im Zentrum Berlins und verbindet zahlreiche wichtige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten miteinander. Als legendäre hauptstädtische Prachtstraße hat er eine bewegte Geschichte.<br />
<br />
== Geschichte und Bauwerke ==<br />
Im [[16. Jahrhundert]] war der Vorläufer der heutigen Repräsentations- und Flaniermeile nichts weiter als ein [[Reiten|Reitweg]], der das [[Berliner Stadtschloss]] mit dem [[1527]] eingerichteten [[Großer Tiergarten|Berliner Tiergarten]] verband. [[1573]] auf Geheiß vom Kurfürsten [[Johann Georg (Brandenburg)|Johann Georg]] angelegt, ließ der Große Kurfürst [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]] von Brandenburg den Weg [[1647]] befestigen und mit [[Nussbaum|Nussbäumen]] und [[Linden (Botanik)|Linden]] säumen. [[Friedrich der Große]] errichtete [[1740]] am östlichen Ende der Straße, dem heutigen [[Bebelplatz (Berlin)|Bebelplatz]], das von [[Knobelsdorff]] geplante Forum Fridericianum mit dem Opernhaus, der Alten Bibliothek, der [[Sankt-Hedwigskathedrale|Sankt-Hedwigs-Kathedrale]] und dem [[Palais des Prinzen Heinrich]]. Das Prinz-Heinrich-Palais wurde später das erste Gebäude der [[1810]] gegründeten [[Humboldt-Universität]].<br />
<br />
[[Bild:Berlin Unter den Linden um 1900.jpg|thumb|left|Unter den Linden um 1900]]<br />
<br />
Der westliche Teil der Straße wurde Zug um Zug ab [[1674]] bis zur Mitte des [[18. Jahrhundert]]s ausgebaut. Im 19. Jahrhundert, nach dem Sieg über Napoleon, ließ [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] den östlichen Teil der Straße durch seinen Baumeister [[Karl Friedrich Schinkel]] zu einer Triumphstraße ausbauen. Am Übergang vom östlichen zum westlichen Teil der Straße, wo sie von einer offenen Prachtstraße zu einer genau so breiten, aber zurückhaltenderen [[Allee]] wandelt, wurde das Reiterstandbild [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrichs des Großen]] errichtet. Diese Arbeit des Bildhauers [[Christian Daniel Rauch]] ist eines der wichtigsten Werke repräsentativer Bildhauerkunst des 19. Jahrhunderts und Vorbild für zahlreiche andere Werke dieser Zeit.<br />
<br />
Der westliche Teil hingegen wurde im [[19. Jahrhundert]] zunächst zu einer repräsentativen, gutbürgerlichen Wohnlage, die sich in den Jahren nach [[1871]] dann recht schnell zu einer belebten großstädtischen Geschäftslage mit Geschäften, Restaurants und Agenturgebäuden wandelte.<br />
<br />
[[Bild:August-Fuhrmann-An-der-Neuen-Wache-Unter-den-Linden-am-3-Juni-1905.jpg|right|thumb|August Fuhrmann: An der [[Neue Wache|Neuen Wache]], Unter den Linden am 3. Juni 1905]]<br />
<br />
Ab Oktober [[1901]] befand sich Ecke Friedrichstraße in einem Saal des Viktoria-Hotels, in den ein Parkett mit vierhundert Sitzen und eine Bühne eingebaut worden waren, der feste Spielort des legendären Kabaretts "[[Schall und Rauch]]" [[Max Reinhardt]]s, der in der darauffolgenden Spielzeit zum ''Kleinen Theater'' wurde, welches heute als Ausgangspunkt der großen Theaterkarríere Max Reinhardts gilt. <br />
<br />
Im Jahre [[1937]] wurde die [[Hausnummer]]nzählung verändert. Während zuvor die Zählung am Palais Redern, heute [[Hotel Adlon]] am [[Pariser Platz]] begann und auf der südlichen Seite Nummer für Nummer in Richtung Forum Fridericianum voranschritt, um auf der Nordseite der Linden zurückzuführen, wurde nun die Kommandantur zur Hausnummer 1, das Forum erstmals miteinbezogen und die Nummern springend in Richtung Brandenburger Tor vergeben.<br />
<br />
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Straße fast völlig zerstört. Eines der wenigen noch erhaltenen Gebäude ist der [[Römischer Hof|Römische Hof]], der im Krieg nur teilweise zerstört wurde. Zu Beginn der [[1950er]] Jahre begann dann der Wiederaufbau. [[1949]]–[[1951]] entstand das Gebäude der [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Botschaft (Diplomatie)|Botschaft]], ein wichtiges Beispiel [[Stalinismus|stalinistischer]] Prachtarchitektur und ein Symbol der politischen Verbundenheit der damals neu gegründeten [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] mit der Sowjetunion. Heute befindet sich dort die Botschaft der [[Russische Föderation|Russischen Föderation]].<br />
<br />
Ab Ende der [[1950er]] Jahre wurden auch die historischen Gebäude nach und nach wieder aufgebaut, mit Ausnahme des [[Berliner Stadtschloss|Stadtschlosses]], das unter dem Einfluss der sowjetischen [[Besatzungsmacht]] als Symbol des verhassten preußischen Militarismus gesprengt wurde. Es wurde erst [[1973]]–[[1976]] durch den an etwas anderer Stelle errichteten [[Palast der Republik]] ersetzt. Nach [[1989]] wurde der Palast wegen [[Asbest]]verseuchung geschlossen und verfällt seitdem (von temporärer [[Zwischennutzung]] abgesehen). Die Frage, ob er renoviert werden soll, oder ob an seiner Stelle wieder das alte Stadtschloss oder aber etwas gänzlich anderes errichtet werden soll, war in den letzten Jahren Gegenstand einer lebhaften Kontroverse im kulturellen Leben Berlins, doch mittlerweile ist beschlossen worden, ihn abzureißen.<br />
<br />
Als deutscher Beitrag zum [[Jahr der Physik 2005]] galt unter anderem die [[Einstein-Meile]], zu der [[Bundesministerium für Bildung und Forschung|Ministerin für Bildung und Forschung]] [[Edelgard Bulmahn]] Unter den Linden am 12. April 2005 ernannt hatte. Von April bis September 2005 standen im Rahmen des [[Albert Einstein|Einstein]]-Jahres auf dem mittleren Fußgängerstreifen sechzehn knallrote rund 2,50 Meter hohe „E"s mit Informationen zu Leben und Werk des Physikers.<br />
<br />
[[Bild:Georg-Wenzeslaus-Baron-von-Knobelsdorff-von-Adam-Manyoki.jpg|thumb|left|180px|Der Architekt und Maler [[Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff|Georg Wenzeslaus Baron von Knobelsdorff]] baute die Oper und plante das [[Fridericianum]] mit Akademie und Palast des Königs. Nach der Farbe seiner Hose (helles Ocker) waren auf Befehl [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrichs II.]] alle Berliner Häusersockel zu streichen.]] <br />
<br />
[[Bild:Amalie-von-Preussen-Aebtissin-von-Quedlinburg-im-Alter1723-1787-Zeichnung-von-Adolph-Menzel.jpg|thumb|left|180px|<small>Amalie, Prinzessin von Preußen, Schwester [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrichs II.]], Äbtissin von Quedlinburg, wohnte im Haus Nr. 5 (alte Zählung). Dort steht heute die [[Russische Botschaft]]''</small>]]<br />
<br />
<br style="clear:both;"><br />
<br />
== Bekannte Gebäude und Plätze entlang der Straße ==<br />
<br />
* [[Brandenburger Tor]]<br />
* [[Pariser Platz]]<br />
* [[Hotel Adlon]]<br />
* [[Russische Botschaft]]<br />
* [[Kronprinzenpalais]]<br />
* [[Kronprinzessinnenpalais]]<br />
* [[Preußische Staatsbibliothek]]<br />
* [[Staatsoper Unter den Linden]]<br />
* [[Reiterstandbild Friedrichs des Großen]]<br />
* [[Humboldt Universität]]<br />
* [[Neue Wache]]<br />
* [[Sankt-Hedwigskathedrale]]<br />
* [[Zeughaus Berlin|Zeughaus]]<br />
* [[Kommandantur]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
*[[Günter de Bruyn]]: ''Unter den Linden''. Siedler-Verlag, 2002, ISBN 3-886807894<br />
*[[Heinrich Heine]]: ''Und grüß mich nicht unter den Linden ''. Carl-Hanser-Verlag, 1997, ISBN 3-446189351<br />
*Winfried Löschburg: ''Unter den Linden''. Verlag Der Morgen Berlin, 1973<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons1|Unter den Linden}}<br />
* [http://www.berlincompact.de/UnterdLinden/Textinfo.htm Unter den Linden]<br />
<br />
{{Koordinate Artikel|52_31_0_N_13_23_21_E_type:landmark_region:DE-BE|52° 31′ 0" n. Br., 13° 23′ 21" ö. L.}} <!-- Ecke Friedrichstr. --><br />
<br />
[[Kategorie:Straße in Berlin]]<br />
<br />
[[da:Unter den Linden]]<br />
[[en:Unter den Linden]]<br />
[[it:Unter den Linden]]<br />
[[no:Unter den Linden]]<br />
[[pl:Unter den Linden]]<br />
[[pt:Unter den Linden]]<br />
[[ru:Унтер-ден-Линден]]<br />
[[sv:Unter den Linden]]<br />
[[zh:菩提樹下大街]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spanischer_Pfeffer&diff=12577544Spanischer Pfeffer2006-01-13T17:52:22Z<p>Polyhedron: +zh</p>
<hr />
<div>{| class="taxobox"<br />
! Capsicum annuum<br />
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| class="taxo-bild" | [[bild:Capsicum_annuum_Bluete.jpg|300px|thumb|Blühende ''Capsicum annuum'']]<br />
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! {{Taxonomy}}<br />
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| ''{{Divisio}}:'' || [[Bedecktsamer]] (Magnoliophyta)<br />
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| ''{{Classis}}:'' || [[Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige]]</br> (Rosopsida)<br />
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| ''{{Subclassis}}:'' || [[Asternähnliche]] (Asteridae)<br />
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| ''{{Ordo}}:'' || [[Solanales]]<br />
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| ''{{Familia}}:'' || [[Nachtschattengewächse]] <br /> (Solanaceae)<br />
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| ''{{Genus}}:'' || [[Paprika]] (''Capsicum'')<br />
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| ''{{Species}}:'' || Spanischer Pfeffer <br />
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br />
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| class="taxo-name" | ''Capsicum annuum''<br />
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| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]]<br />
|}<br />
'''Capsicum annuum''', '''Spanischer Pfeffer''' oder '''Paprika''', ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Nachtschattengewächse]] (Solanaceae). Namensgebung: annuum bedeuted in der Botanik [[einjährige Pflanze|einjährig]]), jedoch sind prinzipiell alle Sorten dieser Art länger als ein Jahr kultivierbar (allerdings meint der botanische Begriff einjährig auch nicht ein [[Kalenderjahr]]).<br />
<br />
== Beschreibung ==<br />
<br />
Die '''Capsicum annuum'''-Pflanzen werden bis zu 150[[Zentimeter|cm]] hoch und wachsen buschig, aber meist nach oben gestreckt, in der Nähe der Wurzel verholzen die Pflanzen relativ leicht. Die Blätter sind nach vorn zugespitzt, zwischen 5 und 25cm lang und zwischen 3 und 15cm breit.<br />
<br />
Die Blüten des '''Capsicum annuum''' wachsen meist einzeln aus den Verzweigungen des Stiels, seltener sind auch zwei oder drei Blüten in einer Verzweigung zu finden. Die 4-7 Blütenblätter sind weiß, typisches Merkmal sind die oft bläulichen Staubgefäße und der Kelch mit seinen kurzen (0,5 cm) Zipfeln. Blüten und Früchte hängen meist nach unten, jedoch gibt es auch Sorten (wie die Wildform [[Tepin]]), deren Früchte nach oben wachsen. <br />
<br />
Die meisten Sorten dieser Art werden in Kultur fast immer einjährig gehalten. Die Art ''C. annuum'' ist die am häufigsten angebaute Sorte bei den [[Chili]]s. Zu dieser Art gehören so gut wie alle milden ('''Gemüsepaprika''') oder moderat scharfe Sorten ('''Peperoni'''), aber auch die meisten der scharfen und sehr scharfen Chilis von Asien. Die in Europa im Supermarkt erhältlichen Chilis sind praktisch immer ''C. annuum''-Sorten.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Chilisorten]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons3|Capsicum annuum}}<br />
<br />
[[en:Capsicum annuum]] <br />
[[fr:Piment]]<br />
[[zh:青椒]]<br />
<br />
[[Kategorie:Nachtschattengewächse]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Betaproteobacteria&diff=12544774Betaproteobacteria2006-01-12T18:05:20Z<p>Polyhedron: +zh</p>
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<div>{| class="taxobox"<br />
! Betaproteobakterien<br />
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! '''{{Taxonomy}}'''<br />
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| ''[[Klassifikation]]:'' || [[Lebewesen]]<br />
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| ''[[Domäne (Biologie)|Domäne]]:'' || [[Bakterien]]<br />
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| ''{{Divisio}}:'' || [[Proteobacteria]]<br />
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| ''{{Classis}}:'' || [[Betaproteobacteria]]<br />
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br />
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| class="taxo-name" | Betaproteobacteria<br />
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| class="Person" | <br />
|}<br />
<br />
<br />
'''Betaproteobacteria''' (auch &beta;-Proteobacteria) bezeichnet eine [[Klasse (Biologie)|Klasse]] im phylogenetischen System [[Bakterien]], das auf der Grundlage der Basensequenz der [[Ribosom|ribosomalen]] 16S-[[Ribonucleinsäure]] aufgestellt wurde. Das [[Phylum]] (der Stamm) [[Proteobacteria]] wird in die fünf Klassen Alphaproteobacteria bis Epsilonproteobacteria eingeteilt.<br />
<br />
Zu den Betaproteobacteria gehören die Ordnungen<br />
* [[Burkholderiales]]<br />
* [[Hydrogenophilales]]<br />
* [[Methylophilales]]<br />
* [[Neisseriales]]<br />
* [[Nitrosomonadales]]<br />
* [[Rhodocyclales]] sowie zahlreiche, bisher nicht sicher eingeordnete Isolate.<br />
<br />
Wichtige Vertreter sind unter anderem in den Gattungen [[Neisseria]], [[Simonsiella]], [[Burkholderia]], [[Achromobacter]], [[Alcaligenes]], [[Sphaerotilus]], [[Nitrosomonas]], [[Spirillum]], [[Thiobacillus]] und [[Gallionella]] zu finden.<br />
<br />
Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Alpha- und Betaproteobacteria [[phylogenetisch]] recht eng verwandt sind. Man fasst beide Klassen deshalb gelegentlich zusammen und spricht von „Alphabetaproteobacteria“.<br />
<br />
[[Kategorie:Archaeen und Bakterien]]<br />
[[zh:Β-變形菌]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hochchinesisch&diff=12544645Hochchinesisch2006-01-12T18:01:53Z<p>Polyhedron: Dialektregionen, vielleicht nicht korrect in Grammatik...</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Sprache Mandarin. Für andere Bedeutungen des Wortes Mandarin siehe [[Mandarin (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
{{Infobox_Sprache|<br />
Sprache=<big>Mandarin</big> – 北方话 / 北方話 – <small>Běifānghuà</small><br />Standard Mandarin – 普通话 / 普通話 – <small>Pǔtōnghuà</small><br />
|Länder=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]], [[Indonesien]], [[Malaysia]]<br />
|Sprecher=867,2 Millionen <small>(Platz 1 [[Liste von Sprachen nach der Zahl ihrer Muttersprachler]])</small><br />
|Klassifikation=* [[Sino-tibetische Sprachen|Sinotibetanisch]]<br />
*: [[Chinesische_Sprache|Chinesisch]]<br />
|KSprache=Mandarin<br />
|Amtssprache=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]]<br />
|ISO1=zh<br />
|ISO2B=chi<br />
|ISO2T=zho<br />
|SIL=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=cmn cmn] (alt CHN)<br />
}}<br />
'''Mandarin''' – [[Pinyin]]: '''Běifānghuà''' für den eigentlichen Dialekt {{Audio|zh-Beifanghua.ogg|anhören}} und '''Pǔtōnghuà''' für die Hochsprache – ist die allgemein geläufige Bezeichnung für '''Hochchinesisch''', die offiziell gesprochene Sprache in der [[Volksrepublik China]] und [[Taiwan]], wo die Bezeichnung Guóyǔ gebraucht wird (国语 bzw. 國語). Daneben ist Mandarin eine der vier Amtssprachen in [[Singapur]]. Die [[Schriftsprache]] wird wie bei anderen chinesischen Sprachen durch die [[chinesische Schrift]] dargestellt.<br />
<br />
Mandarin wird von über 880 Millionen Menschen (auf dem [[Festlandchina|Festland]] und auf [[Taiwan]]) gesprochen und ist damit die meistgesprochene [[Liste von Sprachen|Sprache der Welt]]. Dies ist zu einem großen Teil das Ergebnis von Anstrengungen sowohl der [[Kommunismus|kommunistischen]] Regierung auf dem Festland als auch der [[Nationalismus|nationalistischen]] Regierung in Taiwan, Mandarin als Standardsprache des Chinesischen durchzusetzen. <br />
<br />
Neben dem Mandarin gibt es noch viele andere [[chinesische Sprache]]n, von denen einige Dialekte des Hochchinesischen sind, andere sich jedoch so sehr unterscheiden, dass sie als eigenständige Sprachen gelten. Die überwiegende Mehrheit der Einwohner Chinas ist in der Lage, Mandarin zumindest zu verstehen. Mit Personen, die Mandarin nicht verstehen, können Auswärtige dann nur noch kommunizieren, indem sie [[chinesische Schrift|chinesische Schriftzeichen]] niederschreiben – diese sind unabhängig vom "Dialekt" immer (mehr oder weniger) identisch.<br />
[[Image:Y-NL400b.gif|thumb|300px|Dialektregionen in der Osthälfte Chinas, in denen gehören üblicherweise Ost, West, Südwest (''Xinan'') und ''Jianghuai'' (auch manchmal ''Jin'') zu Mandarin ]]<br />
<br />
==Name==<br />
Der Name ''Mandarin'' kommt vom [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]] Wort ''mandarim'' (aus dem [[Malaiische Sprache | Malaiischen]] ''menteri'' [http://www.bartleby.com/61/33/M0073300.html][http://dictionary.bhanot.net/index.html] und dem [[Sanskrit]]-Wort ''mantrin-''), welches 'Ratgeber, [[Minister]]' bedeutet. Das ist die Übersetzung des chinesischen Wortes ''Guānhuà'' (官话 bzw. 官話), das wörtlich als 'Sprache der Mandarins' (der kaiserlichen [[Beamter|Beamten]]) zu übersetzen ist. ''Guānhuà'' wird von den Chinesen heute als [[archaisch]] empfunden, aber es wird von Sprachwissenschaftlern manchmal als Terminus benutzt, der alle Dialekte und Variationen des Mandarin (also nicht nur [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und [[Guoyu|Guóyǔ]]) einschließt. <br />
<br />
Ein anderer Terminus, der alle Variationen des Mandarin umfasst, ist ''Běifānghuà'' (北方话 bzw 北方話), was für 'Dialekte des Nordens' steht.<br />
<br />
Die [[Standardsprache|standardisierte]] Form des Mandarin in der Volksrepublik China heißt ''[[Putonghua|Pǔtōnghuà]]'' (普通话 bzw. 普通話; 'gemeinsame Sprache/Dialekt'). In Taiwan wird das standardisierte Mandarin offiziell ''[[Guoyu|Guóyǔ]]'' genannt (国语 bzw. 國語; 'Nationalsprache'). Unter den [[Überseechinese]]n, besonders in Südostasien, ist Mandarin als ''huáyǔ'' bekannt (华语 bzw. 華語 'chinesische Sprache').<br />
<br />
Die Bezeichnung ''Hànyǔ'' (汉语 bzw. 漢語), oder 'Sprache der [[Han-Chinesen|Hàn]]', wird oft mit Mandarin [[synonym]] verwendet, was nicht ganz korrekt ist, denn nicht alle Hàn-Chinesen haben Mandarin als [[Muttersprache]]. Stattdessen bezeichnet ''Hànyǔ'' alle chinesischen [[Dialekt]]e. So betonen [[Hakka]]-Sprecher, dass ihr Dialekt als ''Hànyǔ'' bezeichnet werden solle, da die [[Grammatik]] der [[Hakka (Sprache)|Hakka-Sprache]] klassischen chinesischen Texten am nächsten ist.<br />
<br />
Die Bezeichnungen ''Peking-Chinesisch'' (北京话 bzw. 北京話 ''Běijīng huà'' oder 北京方言 ''Běijīng fāngyán'') oder auch ''Peking-Akzent'' sind ebenfalls ungenau. Sie werden unter anderen in [[Taiwan]] als abwertender Begriff von jenen verwendet, die die Unabhängigkeit Taiwans befürworten und der Meinung sind, dass die [[taiwanische Sprache|taiwan(es)ische Sprache]] die nationale Sprache Taiwans sein sollte.<br />
<br />
Die standardisierten Formen des Mandarin, [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und [[Guoyu|Guóyǔ]], verwenden als Basis die Aussprache des [[Peking]]-Dialektes ohne seine regionalen Spezifika. Trotzdem gibt es regionale Variationen in der [[Aussprache]], und das aus zwei Gründen:<br />
<br />
* In dem riesigen geographischen Gebiet, in dem Mandarin Muttersprache ist, zeigen sich Unterschiede, wenn man sich von einem Ort zu einem anderen bewegt. Die Unterschiede lassen sich mit den Dialekten und [[Akzent (Aussprache)|Akzenten]] der deutschen Sprache vergleichen.<br />
* Menschen, für die Mandarin Zweitsprache ist (d.&nbsp;h. ihre Muttersprache ist eine andere der chinesischen Sprachen), geben ihrer Mandarin-Aussprache einen sehr starken regionalen Akzent. So haben die Einwohner Taiwans eine starke und konsistente Abweichung von dem Mandarin, das die Bildungsbehörden als Standardsprache definiert haben.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
Die heutigen "chinesischen Dialekte" bzw. "sinitischen Sprachen" entwickelten sich aus einer frühen gemeinsamen Sprache.<br />
<br />
Die meisten Chinesen, die in Nordchina, [[Sichuan|Sìchuān]] und in einem breiten Band von der [[Mandschurei]] im Nordosten Chinas bis in den Südwesten ([[Yunnan|Yúnnán]]) leben, haben verschiedene Dialekte des Mandarin als Muttersprache. Die Vorherrschaft des Mandarin in Nordchina ist auf die großen Ebenen dieser Region zurückzuführen. Im Süden hingegen hat das von Flüssen zerklüftete Bergland die linguistische Diversität gefördert. Dass im bergigen Sìchuān Mandarin gesprochen wird, liegt an einer großen Pestepidemie im [[12. Jahrhundert]], die die Region entvölkerte. Später wurde sie von mandarinsprechenden Nordchinesen neu besiedelt.<br />
<br />
Bis in die Mitte des [[20. Jahrhundert]]s sprachen die Einwohner Südchinas kein Mandarin. Die Beamten und Bürger sprachen viele verschiedene chinesische Sprachen. Das Peking-Mandarin wurde aber während der [[Qing-Dynastie|Qīng-Dynastie]] zum dominanten Dialekt, obwohl im Qīng-Reich offiziell die [[Mandschu-Sprache|mandschurische Sprache]] als Amtssprache gesprochen wurde. Seit dem 17. Jahrhundert hatten die Qīng Sprachakademien gegründet, deren Ziel es war, die Aussprache zu normieren und dabei den Peking-Dialekt als Vorbild zu nehmen. Diese Bemühungen hatten aber nur wenig Erfolg.<br />
<br />
Dies änderte sich, als in der Volksrepublik China und in der Republik China (Taiwan) ein Grundschulsystem eingeführt wurde, dessen Ziel das Unterrichten und Durchsetzen des Mandarin war. In dessen Folge wird Mandarin heute von der Mehrheit der Menschen auf dem Festland und Taiwan fließend gesprochen. In [[Hongkong]] und [[Macao]] ist die Bildungssprache offiziell nach wie vor [[Kantonesisch]], wobei Mandarin an Einfluss und Popularität gewinnt.<br />
<br />
==Mandarin und Peking-Dialekt== <br />
<br />
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Mandarin und der Peking-Dialekt das Gleiche seien. Es stimmt zwar, dass Standardaussprache und [[Grammatik]] der Unterrichtssprache Mandarin auf dem Peking-Dialekt aufbauen, jedoch ist das ''Standard-Mandarin'' ein künstliches Idiom, ähnlich wie die deutsche Schriftsprache. In dem riesigen Gebiet von der Mandschurei im Nordosten Chinas bis nach Yúnnán im Südwesten ist die Muttersprache Mandarin im weiteren Sinne, aber diese Muttersprachen weichen vom ''Standard-Mandarin'' in Aussprache, Vokabular, [[Semantik]] und [[chinesische Grammatik|Grammatik]] mehr oder weniger stark ab.<br />
<br />
Was den eigentlichen [[Peking]]-Dialekt angeht, so werden die [[retroflex]]en Anlaute (''zh-, ch-, sh-, r-'') konform zum Standard-Mandarin ausgesprochen, aber es wird an die Silbe häufig ein ''er'' angehängt, häufig als [[Diminutiv]], oder einfach, um [[Nomen|Nomina]] zu kennzeichnen. In anderen Regionen Chinas wird das nicht gemacht, weshalb das Mandarin in Peking als 儿音 bzw. 兒音 ''éryīn'' bezeichnet wird. Daneben gibt es eine große Anzahl an Wörtern, die außerhalb Pekings nicht benutzt oder vielleicht nicht einmal verstanden werden. Darüber hinaus gibt es in Peking, wie auch in deutschen Großstädten, mehr als einen lokalen Akzent.<br />
<br />
Mit Ausnahme dieser Beispiele ist die Pekinger Aussprache mit der des ''Standard-Mandarin'' weitestgehend identisch. Man kann allgemein sagen, dass der Unterschied in der Aussprache wächst, je weiter man sich von Peking entfernt. So haben die Einwohner der Stadt [[Tianjin|Tiānjīn]] ebenfalls eine Aussprache, die dem Standard-Mandarin entspricht.<br />
<br />
Im Nordosten Chinas werden die ''j''-Anlaute häufig zu ''g''-Anlauten oder ''k''-Anlauten; ebenso sprechen die Leute die ''r''-Anlaute anders aus. <br />
<br />
In den südlichen Teilen Chinas werden die retroflexen Anlaute des ''Standard-Mandarins'' nicht ausgesprochen. So wird ''zh-'' zu ''z-'', ''ch-'' zu ''c-'', ''sh-'' zu ''s-'' und ''r-'' klingt mehr wie ''z-''. Das ist im Mandarin von Taiwan sehr üblich. In anderen Gebieten wird nicht zwischen ''l'' und ''n'' unterschieden, während in wieder anderen Gegenden die ''ng''-Auslaute wie ''n''-Auslaute gesprochen werden. <br />
<br />
Das ''Standard-Mandarin'' kennt den "leichten [[Tonsprache|Ton]]" für Silben, die zu kurz und unbetont ausgesprochen werden, um einen erkennbaren Ton zu haben. Besonders im Süden werden jedoch alle Silben mit ihren Tönen klar und differenziert ausgesprochen.<br />
<br />
==Varianten des Mandarin==<br />
<br />
Aus offizieller Sicht gibt es zwei Mandarins: Die Regierung in Peking nennt das Mandarin des Festlandes ''Pǔtōnghuà'' oder 'gemeinsame Sprache', wohingegen die Regierung in [[Taipei]] die offizielle Sprache als [[Guoyu|Guóyǔ bzw. Kuo<sup>2</sup>-yü<sup>3</sup>]] ('Nationalsprache') bezeichnet. Offiziell beinhaltet Pǔtōnghuà Aussprachen aus verschiedenen Regionen, während Kuo-yü zumindest theoretisch nur auf der Pekinger Aussprache beruht. Wenn man die Wörterbücher vergleicht, die in den beiden Chinas herausgebracht werden, dann wird man ziemlich große Unterschiede feststellen. Allerdings sind die Versionen vom Mandarin, das in den beiden Regionen gesprochen wird, vom Standard-Mandarin sowieso sehr unterschiedlich.<br />
<br />
Nicht alle Varianten des gesprochenen Mandarin sind überall verständlich. ''SIL International'' [http://www.sil.org/] schreibt:<br />
<br />
:''Die Versionen des Mandarin der Tiefebene von [[Shaanxi]] sind für Putonghua-Muttersprachler nicht verständlich. Ebenso ist das Mandarin von [[Guilin]] und [[Kunming]] für Putonghua-Muttersprachler schwer zu verstehen.''<br />
<br />
Trotzdem werden gebildete Einwohner der südwestlichen Städte wie Guilin oder Kunming in der Lage sein, neben ihrer Muttersprache ein verständliches Pǔtōnghuà zu sprechen.<br />
<br />
In Nordchina, Sìchuān und den anderen Gebieten, wo das ''Nord-Mandarin'' gesprochen wird, sind die verschiedenen Variationen des Mandarin als Muttersprache verbreitet. Die Zeit, in welcher die Menschen die Möglichkeit zur Massenbildung haben, hat die früheren regionalen Unterschiede jedoch nicht ausgelöscht. Die Einwohner Südchinas haben die Sprache des Nordens mit ihren angestammten Sprachen gemischt, und es entstand ein Mandarin, welches in punkto Aussprache und Grammatik mit dem Standard-Mandarin nicht übereinstimmt. So wird zum Beispiel das Mandarin, das in Taiwan von [[Taiwanische Sprache|taiwan(es)ischen]] Muttersprachlern gesprochen wird, oder das Mandarin, das von [[Hakka]]-Muttersprachlern gesprochen wird, mit anderer Grammatik und anderem Akzent gesprochen, als der Guóyǔ-Standard vorsieht. Somit haben wir eine Version von Mandarin, die man ''Taiwan-Mandarin'' nennen kann.<br />
<br />
Obwohl Mandarin als Standarddialekt bezeichnet wird, ist es nicht unbedingt von Vorteil, Mandarin im offiziellen Akzent zu sprechen. Spricht man nicht im lokalen Mandarin-Akzent, wird man leicht als Außenseiter betrachtet. Deshalb machen sich die meisten Chinesen nicht die Mühe, Mandarin mit dem offiziellen Akzent zu sprechen. Dies schließt die politische Führung mit ein.<br />
<br />
==Umschriftsysteme==<br />
<br />
Seit Reisende aus dem Westen nach China kommen und versuchen, Mandarin zu lernen, bestand der Bedarf nach einem [[Phonetik|phonetischen]] Umschriftsystem (Romanisierungssystem, [[Transkription (Schreibung)|Transkription]]), um die Aussprache der chinesischen Zeichen niederzuschreiben. Mehrere solche Systeme sind seitdem entstanden. Das erste, das eine weite Verbreitung fand, war das nach ihren Erfindern benannte [[Wade-Giles]]-System im 19. Jahrhundert. Dieses System wird bis heute benutzt, jedoch nicht in der Volksrepublik China. Man kann es in alten (oder englischsprachigen) Lehrbüchern und Geschichtsbüchern finden.<br />
<br />
Im 20. Jahrhundert wurden von Seiten der Sprachwissenschaftler verschiedene Umschriftsysteme eingeführt. Das erfolgreichste dieser Systeme war das [[Pinyin|Hànyǔ Pīnyīn]], das 1958 von der Volksrepublik China als offizielles Umschriftsystem für die chinesische Sprache anerkannt wurde. Später entschlossen sich auch die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und andere internationale Organisationen, Pīnyīn zu übernehmen. In den 1950er Jahren, als der Kampf gegen das Analphabetentum geführt wurde, gab es sogar Überlegungen, die chinesischen Zeichen zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen. Dies wurde jedoch aus verschiedenen Gründen wieder verworfen, wie der hohen Anzahl von [[Homonym]]en im Chinesischen und der Tatsache, dass die [[chinesische Schrift]] für alle "Dialekte" praktisch gleich ist, während ein Alphabet die großen sprachlichen Unterschiede sicht- und spürbar machen und möglicherweise ein Problem für die Einheit des Staates darstellen würde.<br />
<br />
In [[Republik_China_%28Taiwan%29|Taiwan]] werden eine Reihe von verschiedenen Umschriftssystemen benutzt. Die Regierung der Republik China beschloss 2002 die Verwendung von [[Tongyong Pinyin]], jedoch dürfen die lokalen Regierungen auch andere Umschriften benutzen. In Schulen wird die Aussprache mit Hilfe von [[Zhuyin|Zhùyīn]] gelehrt. Bestrebungen, Zhùyīn zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen, sind nicht sehr weit gediehen, weil man keine übereinstimmenden Meinungen darüber hat, welche Form des Pīnyīn man verwenden sollte, und auch wegen des großen Aufwandes der Umstellung des Lehrmaterials und der Umschulungen für die Lehrer.<br />
<br />
Weniger verbreitete oder veraltete Umschriftssysteme sind:<br />
* [[Postal System Pinyin]]<br />
* [[Yale Romanisierung]]<br />
* [[Gwoyeu Romatzyh]]<br />
* [[MPS II]]<br />
<br />
== Phonologie ==<br />
<br />
=== Konsonanten ===<br />
<br />
Die Konsonanten, welche Standard-Mandarin (sowohl [[Mandarin|Pǔtōnghuà]] als auch [[Guoyu|Guóyǔ]]) verwenden, sind die folgenden:<br />
<br />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="3"<br />
| rowspan="2" | &nbsp;<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[bilabial]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[labiodental|labio-<br />dental]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[alveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[retroflex]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[Palato-alveolarer Laut|palato-<br />alveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[velar]]<br />
|-<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|nasp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|asp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Plosiv]]e<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|p}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|pʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|t}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|k}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|kʰ}}<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Nasal (Phonetik)|Nasal]]<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|m}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|n}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Frikativ]]e<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|f}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|s}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ʂ}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ɕ}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|x}}<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Affrikate]]n<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ts}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tsʰ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʂ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʂʰ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tɕ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tɕʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Approximant]]en<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|&#635;}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | - lateral<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|l}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | - palatal<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|j}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | - labiovelar<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|w}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|}<br />
<br />
asp = [[Aspiration_(Phonetik)|aspiriert]]; nasp = nicht aspiriert<br />
<br />
=== Vokale und Töne ===<br />
<br />
<div>[[Bild:Mandarin_4_Toene.png|Die vier Töne des Mandarin]]</div><br />
<br />
Mandarin ist, wie alle anderen chinesischen Sprachen auch, eine [[tonale Sprache]]. Eine Silbe kann einen der vier Töne oder auch gar keinen haben. Ein anderer Ton bedeutet dabei in der Regel einen anderen Sinn, aber ein Wort (Phrase, Satz) kann jeweils nur einen Ton haben, unabhängig von der Gemütsverfassung des Sprechers. Die Möglichkeiten der Intonation eines Satzes sind dadurch beschränkter als in nicht tonalen Sprachen. Die verschiedenen Töne sind:<br />
<br />
# '''Erster Ton''' ('''hoher Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe ist konstant und hoch, der Ton fast gesungen anstatt gesprochen.<br />
# '''Zweiter Ton''' ('''steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe steigt von der unteren bis mittleren in die hohe Tonlage, ähnlich der Intonation einer Frage im Deutschen.<br />
# '''Dritter Ton''' ('''niedriger''' oder '''niedrig-fallend-steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe sinkt aus mittlerem Niveau nach unten und steigt in der Regel wieder in das mittlere Niveau.<br />
# '''Vierter Ton''' ('''fallender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe fällt scharf nach unten und die Silbe wird kürzer mit mehr Affekt ausgesprochen, vergleichbar mit der deutschen Betonung eines Befehles (z.b. ''Geh!'')<br />
<br />
Andere Tonhöhen, die manchmal ''Töne'' genannt werden:<br />
* '''Leichter Ton''', '''neutraler Ton''', '''nullter Ton''' oder '''fünfter Ton''' (轻声 bzw. 輕聲 qīng shēng, wörtlich: 'leichter Ton'):<br />
*: Klingt kurz und leicht und wird deshalb häufig nicht als ein eigener Ton betrachtet. In den meisten Varianten des Mandarin gibt es mehrsilbige Wörter, bei denen die zweite Silbe weniger stark ausgesprochen wird als die erste; siehe oben.<br />
<br />
* '''Eintrittston'''. Mandarin hatte einmal einen fünften Ton, der "Eintrittston" genannt wird und auch in anderen chinesischen Sprachen vorkam. In der Jin-Sprache ist er noch erhalten. Dieser Eintrittston klingt ein bisschen wie ein Pfeil, der in ein Holzbrett einschlägt, was bedeutet, dass er ein Ton von sehr kurzer Dauer ist und auf einen Konsonanten oder Knacklaut endet. In alten Wörterbüchern wird dieser Ton mit einer hochgestellten fünf bezeichnet. Im Standard-Mandarin ist dieser Ton jedoch nicht vorhanden.<br />
<br />
Die meisten Umschriftssysteme wie beispielsweise [[Pinyin|Pīnyīn]], [[MPS II]] und [[Tongyong Pinyin]] verwenden [[diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]] über den Vokalen, um die Töne darzustellen. Auch [[Zhuyin|Zhùyīn]] verwendet diakritische Zeichen. [[Wade-Giles]] verwendet zum Beispiel eine hochgestellte Zahl am Ende der Silbe, um den Ton zu verdeutlichen. Auf die Darstellung der Töne wird in allen diesen Umschriftssystemen im Allgemeinen verzichtet, wenn es sich nicht um Lehrbücher handelt. In [[Gwoyeu Romatzyh]] werden die Töne nicht mit speziellen Symbolen, sondern mit Buchstaben des Alphabets dargestellt. Folglich gibt es in Gwoyeu Romatzyh eine sehr komplizierte Orthographie.<br />
<br />
{{Audio|zh-pinyin_tones_with_ma.ogg|Die Aussprachen der vier Töne mit dem Silbe "ma" kann man hier hören}}.<br />
<br />
Die Aussprache der Töne ändert sich nach den Regeln des [[Tonsandhi]]. Das häufigste Auftreten des Tonsandhi ist, dass von zwei aufeinanderfolgenden Silben im dritten Ton die erste Silbe im zweiten Ton ausgesprochen wird. Folgen drei Silben im dritten Ton aufeinander, so liegt es an den regionalen Gewohnheiten und den persönlichen Präferenzen, ob die erste Silbe einen dritten oder zweiten Ton bekommt.<br />
<br />
=== Aussprache ===<br />
<br />
Die Anzahl an [[Silbe]]n im Chinesischen ist sehr klein, und jede Silbe wird nach dem Muster ''optionaler [[Anlaut]] + [[Vokal]] + optionaler [[nasal]]er [[Auslaut]]'' gebildet. Nicht jede Silbe, die nach diesem Muster gebildet werden könnte, wird wirklich benutzt. Deshalb gibt es nur ein paar hundert Silben (und folglich stark ausgeprägte [[Homophon|Homophonie]]). So gibt es im Mandarin keinen ''m''-Auslaut (wohl aber in anderen "Dialekten", z.&nbsp;B. im [[Hakka]]). Wenn Chinesen Englisch sprechen und einen starken chinesischen Akzent beibehalten, dann wird das englische Wort ''time'' häufig wie ''tyne'' ausgesprochen. <br />
<br />
== Grammatik ==<br />
Siehe [[Chinesische Grammatik]]<br />
<br />
== Lehnwörter im Mandarin ==<br />
<br />
Aufgrund der geringen Anzahl zur Verfügung stehender Silben ist es für Chinesen sehr schwierig, Worte auszusprechen, in denen viele Konsonanten aufeinander folgen, wie es in den meisten europäischen Sprachen oft der Fall ist. Dazu kommt, dass es nur für jene Silben [[Chinesische Schrift|Zeichen]] gibt, die auch wirklich im Chinesischen verwendet werden. Obwohl es ein offizielles System gibt, wie ausländische Wörter in chinesische Zeichen übertragen werden sollen, wird es nur für Namen verwendet, weil es häufig zu verwirrenden Ergebnissen führt.<br />
<br />
So wurde beispielsweise das Wort ''Telefon'' in den 1920er Jahren als ''dalüfeng'' oder ''déléifēng'' 德雷风 bzw. 德雷風 übersetzt. Später wurde das in ''diànhuà'' (电话 bzw. 電話, ''elektrische Sprache'', wobei "elektrisch" wörtlich "Blitz" bedeutet) geändert. Andererseits blieb man bei ''Mikrofon'' bei 麦克风 bzw. 麥克風, ''màikèfēng'', wobei diese rein phonetische Umschrift gar nicht vom konkurrierenden 话筒 bzw. 話筒, ''Sprachrohr'', verdrängt werden mag.<br />
<br />
Wegen der engen Beziehung zwischen den chinesischen [[Chinesische Schrift|Hànzì]] und den japanischen [[Kanji]] hat das Mandarin viele [[japanische Sprache|japanische]] Wörter übernommen, die ihrerseits im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus den europäischen Sprachen ins Japanische übernommen worden waren.<br />
<br />
Wegen der oben genannten Schwierigkeiten bei der Umschrift aus ausländischen Sprachen ins Mandarin ist es üblicher, neue Wörter in Mandarin zu erfinden, als das ausländische Wort zu übernehmen. Dabei sind diese neuen Wörter meist mehrsilbig (d.&nbsp;h. sie bestehen aus mehreren Zeichen). Eine der Silben steht meist für den Oberbegriff des neuen Worts, was ähnlich der Zusammensetzung vieler chinesischer Schriftzeichen ist.<br />
<br />
So ist es für viele technische Erfindungen geschehen – das Wort ''Zug'' heißt auf Mandarin 火车 bzw. 火車 (''huǒchē'') – wörtlich 'Feuerwagen'. Die vielen technischen Begriffe aus dem [[Latein|Lateinischen]] und [[griechische Sprache|Griechischen]], die man in den meisten europäischen Sprachen findet, sind im Chinesischen nicht vorhanden.<br />
<br />
Zeichen, die nur für die Umschreibung ausländischer Wörter verwendet werden, gibt es zwar, aber nicht häufig, und sie stammen zum Großteil aus dem chinesischen Mittelalter, wo sie gebraucht wurden, um Ausdrücke aus dem [[Sanskrit]] ins Chinesische zu übertragen.<br />
<br />
==Mandarin und andere chinesische Sprachen==<br />
<br />
Zum Missfallen aller Chinesen, deren Muttersprache nicht Mandarin ist, hat die vorherrschende Rolle des Mandarin dazu geführt, dass außerhalb Chinas das Mandarin als einzige chinesische Sprache angesehen wird. Obwohl sowohl die Volksrepublik China als auch Taiwan Mandarin zur Amtssprache erklärt haben und sich für die landesweite Verbreitung einsetzen, gibt es kein Interesse daran, die örtlichen Sprachen und Dialekte durch Mandarin zu ersetzen. Davon ist Mandarin auch weit entfernt, denn besonders im Süden der Volksrepublik und in Taiwan werden nach wie vor die dort heimischen Sprachen im täglichen Leben verwendet. Jene, die nur Mandarin sprechen, sind in diesen Gegenden sozial benachteiligt, denn viele Menschen sprechen dort nur sehr schlecht oder gar kein Mandarin; dies trifft vor allem auf alte Leute zu.<br />
<br />
In den Regionen der Volksrepublik China, wo vor allem [[Han-Chinesen]] leben, ist die Koexistenz zwischen Mandarin und den anderen Sprachen und Dialekten im Allgemeinen problemlos. Mandarin wird als gemeinsame Arbeits- und Kommunikationssprache gefördert, gleichzeitig ist die Führung der Volksrepublik China vorsichtig, was den Status der anderen Sprachen angeht, und will deren Benutzung nicht einschränken. Mandarin wird deshalb vor allem aus praktischen Gründen gelernt und gesprochen, weil es häufig die einzige Möglichkeit der Verständigung zwischen Leuten aus verschiedenen Regionen darstellt. Zuweilen kommt es schließlich sogar vor, dass zwei chinesische Sprachen aus sehr nah beieinander gelegenen Gebieten für die Sprecher der jeweils anderen Sprache nicht verständlich sind.<br />
<br />
In der [[Republik China]] (Taiwan) ist die Beziehung zwischen Mandarin und den lokalen Sprachen und Dialekten, speziell dem Taiwanischen, bedeutend komplizierter. Bis in die 1980er Jahre versuchte die Regierung, die Nutzung des [[Taiwanische Sprache|Taiwanisch]]en zu beschränken und gab ihm ein Image des Primitiveren. Dies hat sich in den 1990er Jahren stark geändert, was sich u.a. in der vermehrten Benutzung des Taiwanischen in Film, Funk und Fernsehen niederschlägt. Extreme Befürworter der Unabhängigkeit Taiwans lehnen das Mandarin zugunsten der taiwanischen Sprache ab, so dass die Verwendung des Taiwanischen zunehmend auch eine Frage der politischen Gesinnung ist. Der Grad ihrer Benutzung ist regional unterschiedlich, es ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auszumachen mit Norden (Taipeh) als Mandarin- und Süden (Kaohsiung) als Taiwanisch-Hochburg. Bemühungen, Mandarin als Amtssprache durch Taiwanisch oder einen mehrsprachigen Standard abzulösen, haben bisher aber noch keine Fortschritte gezeigt.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Charles N. Li, Sandra A. Thompson: ''Mandarin Chinese. A functional Reference Grammar.'' University of California Press, Berkeley 1981, ISBN 0-520-04286-7<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
{{Wiktionary1|Mandarin}}<br />
{{Wikipedia2|zh|Chinesisch}}<br />
[[chinesische Dialekte]] - [[Min-Dialekt]] - [[Wu-Dialekt]] - [[Gan-Dialekt]] - [[Xiang-Dialekt]] - [[Kantonesisch]] - [[Hakka]] - [[Mandarin (Titel)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* http://www.chinawestexchange.com/ China-West Exchange - Freie Kurse in Mandarin und Diskussionsforen<br />
* [http://www.chinese-tools.com/learn/chinese Chinese-tools.com: Freie Mandarin-Kurse, Wörterbuch und diverse Tools] ''(engl.)''<br />
* http://www.chinesedc.com/4WenYi/Language/sino-tibetan1.htm - Quellen zur chinesischen Sprache, auf denen die obenstehende Karte und die Graphik beruhen.<br />
*http://www.chinesepod.com/ ChinesePod.com - Chinesisch lernen per Podcast<br />
<br />
{{Exzellent}}<br />
<br />
[[Kategorie:Einzelsprache]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Sprache]]<br />
<br />
[[bg:Мандарин]]<br />
[[da:Mandarin (sprog)]]<br />
[[en:Mandarin (linguistics)]]<br />
[[es:Chino mandarín]] <br />
[[fr:Mandarin]]<br />
[[id:Bahasa Mandarin]]<br />
[[ja:北方方言]] <br />
[[la:Lingua_Sinensis_Mandarinica]]<br />
[[nl:Mandarijn (taal)]] <br />
[[pl:Putonghua]] <br />
[[pt:Mandarim]]<br />
[[simple:ZhongWen]]<br />
[[th:ภาษาจีนกลาง]]<br />
[[zh:普通话]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hochchinesisch&diff=12543571Hochchinesisch2006-01-12T17:27:30Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Sprache Mandarin. Für andere Bedeutungen des Wortes Mandarin siehe [[Mandarin (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
{{Infobox_Sprache|<br />
Sprache=<big>Mandarin</big> – 北方话 / 北方話 – <small>Běifānghuà</small><br />Standard Mandarin – 普通话 / 普通話 – <small>Pǔtōnghuà</small><br />
|Länder=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]], [[Indonesien]], [[Malaysia]]<br />
|Sprecher=867,2 Millionen <small>(Platz 1 [[Liste von Sprachen nach der Zahl ihrer Muttersprachler]])</small><br />
|Klassifikation=* [[Sino-tibetische Sprachen|Sinotibetanisch]]<br />
*: [[Chinesische_Sprache|Chinesisch]]<br />
|KSprache=Mandarin<br />
|Amtssprache=[[Volksrepublik China]], [[Taiwan]] ([[Republik China]]), [[Singapur]]<br />
|ISO1=zh<br />
|ISO2B=chi<br />
|ISO2T=zho<br />
|SIL=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=cmn cmn] (alt CHN)<br />
}}<br />
'''Mandarin''' – [[Pinyin]]: '''Běifānghuà''' für den eigentlichen Dialekt {{Audio|zh-Beifanghua.ogg|anhören}} und '''Pǔtōnghuà''' für die Hochsprache – ist die allgemein geläufige Bezeichnung für '''Hochchinesisch''', die offiziell gesprochene Sprache in der [[Volksrepublik China]] und [[Taiwan]], wo die Bezeichnung Guóyǔ gebraucht wird (国语 bzw. 國語). Daneben ist Mandarin eine der vier Amtssprachen in [[Singapur]]. Die [[Schriftsprache]] wird wie bei anderen chinesischen Sprachen durch die [[chinesische Schrift]] dargestellt.<br />
<br />
Mandarin wird von über 880 Millionen Menschen (auf dem [[Festlandchina|Festland]] und auf [[Taiwan]]) gesprochen und ist damit die meistgesprochene [[Liste von Sprachen|Sprache der Welt]]. Dies ist zu einem großen Teil das Ergebnis von Anstrengungen sowohl der [[Kommunismus|kommunistischen]] Regierung auf dem Festland als auch der [[Nationalismus|nationalistischen]] Regierung in Taiwan, Mandarin als Standardsprache des Chinesischen durchzusetzen. <br />
<br />
Neben dem Mandarin gibt es noch viele andere [[chinesische Sprache]]n, von denen einige Dialekte des Hochchinesischen sind, andere sich jedoch so sehr unterscheiden, dass sie als eigenständige Sprachen gelten. Die überwiegende Mehrheit der Einwohner Chinas ist in der Lage, Mandarin zumindest zu verstehen. Mit Personen, die Mandarin nicht verstehen, können Auswärtige dann nur noch kommunizieren, indem sie [[chinesische Schrift|chinesische Schriftzeichen]] niederschreiben – diese sind unabhängig vom "Dialekt" immer (mehr oder weniger) identisch.<br />
[[Image:Y-NL400b.gif|thumb|300px|Dialektregionen in der Osthälfte Chinas]]<br />
<br />
==Name==<br />
Der Name ''Mandarin'' kommt vom [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]] Wort ''mandarim'' (aus dem [[Malaiische Sprache | Malaiischen]] ''menteri'' [http://www.bartleby.com/61/33/M0073300.html][http://dictionary.bhanot.net/index.html] und dem [[Sanskrit]]-Wort ''mantrin-''), welches 'Ratgeber, [[Minister]]' bedeutet. Das ist die Übersetzung des chinesischen Wortes ''Guānhuà'' (官话 bzw. 官話), das wörtlich als 'Sprache der Mandarins' (der kaiserlichen [[Beamter|Beamten]]) zu übersetzen ist. ''Guānhuà'' wird von den Chinesen heute als [[archaisch]] empfunden, aber es wird von Sprachwissenschaftlern manchmal als Terminus benutzt, der alle Dialekte und Variationen des Mandarin (also nicht nur [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und [[Guoyu|Guóyǔ]]) einschließt. <br />
<br />
Ein anderer Terminus, der alle Variationen des Mandarin umfasst, ist ''Běifānghuà'' (北方话 bzw 北方話), was für 'Dialekte des Nordens' steht.<br />
<br />
Die [[Standardsprache|standardisierte]] Form des Mandarin in der Volksrepublik China heißt ''[[Putonghua|Pǔtōnghuà]]'' (普通话 bzw. 普通話; 'gemeinsame Sprache/Dialekt'). In Taiwan wird das standardisierte Mandarin offiziell ''[[Guoyu|Guóyǔ]]'' genannt (国语 bzw. 國語; 'Nationalsprache'). Unter den [[Überseechinese]]n, besonders in Südostasien, ist Mandarin als ''huáyǔ'' bekannt (华语 bzw. 華語 'chinesische Sprache').<br />
<br />
Die Bezeichnung ''Hànyǔ'' (汉语 bzw. 漢語), oder 'Sprache der [[Han-Chinesen|Hàn]]', wird oft mit Mandarin [[synonym]] verwendet, was nicht ganz korrekt ist, denn nicht alle Hàn-Chinesen haben Mandarin als [[Muttersprache]]. Stattdessen bezeichnet ''Hànyǔ'' alle chinesischen [[Dialekt]]e. So betonen [[Hakka]]-Sprecher, dass ihr Dialekt als ''Hànyǔ'' bezeichnet werden solle, da die [[Grammatik]] der [[Hakka (Sprache)|Hakka-Sprache]] klassischen chinesischen Texten am nächsten ist.<br />
<br />
Die Bezeichnungen ''Peking-Chinesisch'' (北京话 bzw. 北京話 ''Běijīng huà'' oder 北京方言 ''Běijīng fāngyán'') oder auch ''Peking-Akzent'' sind ebenfalls ungenau. Sie werden unter anderen in [[Taiwan]] als abwertender Begriff von jenen verwendet, die die Unabhängigkeit Taiwans befürworten und der Meinung sind, dass die [[taiwanische Sprache|taiwan(es)ische Sprache]] die nationale Sprache Taiwans sein sollte.<br />
<br />
Die standardisierten Formen des Mandarin, [[Putonghua|Pǔtōnghuà]] und [[Guoyu|Guóyǔ]], verwenden als Basis die Aussprache des [[Peking]]-Dialektes ohne seine regionalen Spezifika. Trotzdem gibt es regionale Variationen in der [[Aussprache]], und das aus zwei Gründen:<br />
<br />
* In dem riesigen geographischen Gebiet, in dem Mandarin Muttersprache ist, zeigen sich Unterschiede, wenn man sich von einem Ort zu einem anderen bewegt. Die Unterschiede lassen sich mit den Dialekten und [[Akzent (Aussprache)|Akzenten]] der deutschen Sprache vergleichen.<br />
* Menschen, für die Mandarin Zweitsprache ist (d.&nbsp;h. ihre Muttersprache ist eine andere der chinesischen Sprachen), geben ihrer Mandarin-Aussprache einen sehr starken regionalen Akzent. So haben die Einwohner Taiwans eine starke und konsistente Abweichung von dem Mandarin, das die Bildungsbehörden als Standardsprache definiert haben.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
Die heutigen "chinesischen Dialekte" bzw. "sinitischen Sprachen" entwickelten sich aus einer frühen gemeinsamen Sprache.<br />
<br />
Die meisten Chinesen, die in Nordchina, [[Sichuan|Sìchuān]] und in einem breiten Band von der [[Mandschurei]] im Nordosten Chinas bis in den Südwesten ([[Yunnan|Yúnnán]]) leben, haben verschiedene Dialekte des Mandarin als Muttersprache. Die Vorherrschaft des Mandarin in Nordchina ist auf die großen Ebenen dieser Region zurückzuführen. Im Süden hingegen hat das von Flüssen zerklüftete Bergland die linguistische Diversität gefördert. Dass im bergigen Sìchuān Mandarin gesprochen wird, liegt an einer großen Pestepidemie im [[12. Jahrhundert]], die die Region entvölkerte. Später wurde sie von mandarinsprechenden Nordchinesen neu besiedelt.<br />
<br />
Bis in die Mitte des [[20. Jahrhundert]]s sprachen die Einwohner Südchinas kein Mandarin. Die Beamten und Bürger sprachen viele verschiedene chinesische Sprachen. Das Peking-Mandarin wurde aber während der [[Qing-Dynastie|Qīng-Dynastie]] zum dominanten Dialekt, obwohl im Qīng-Reich offiziell die [[Mandschu-Sprache|mandschurische Sprache]] als Amtssprache gesprochen wurde. Seit dem 17. Jahrhundert hatten die Qīng Sprachakademien gegründet, deren Ziel es war, die Aussprache zu normieren und dabei den Peking-Dialekt als Vorbild zu nehmen. Diese Bemühungen hatten aber nur wenig Erfolg.<br />
<br />
Dies änderte sich, als in der Volksrepublik China und in der Republik China (Taiwan) ein Grundschulsystem eingeführt wurde, dessen Ziel das Unterrichten und Durchsetzen des Mandarin war. In dessen Folge wird Mandarin heute von der Mehrheit der Menschen auf dem Festland und Taiwan fließend gesprochen. In [[Hongkong]] und [[Macao]] ist die Bildungssprache offiziell nach wie vor [[Kantonesisch]], wobei Mandarin an Einfluss und Popularität gewinnt.<br />
<br />
==Mandarin und Peking-Dialekt== <br />
<br />
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Mandarin und der Peking-Dialekt das Gleiche seien. Es stimmt zwar, dass Standardaussprache und [[Grammatik]] der Unterrichtssprache Mandarin auf dem Peking-Dialekt aufbauen, jedoch ist das ''Standard-Mandarin'' ein künstliches Idiom, ähnlich wie die deutsche Schriftsprache. In dem riesigen Gebiet von der Mandschurei im Nordosten Chinas bis nach Yúnnán im Südwesten ist die Muttersprache Mandarin im weiteren Sinne, aber diese Muttersprachen weichen vom ''Standard-Mandarin'' in Aussprache, Vokabular, [[Semantik]] und [[chinesische Grammatik|Grammatik]] mehr oder weniger stark ab.<br />
<br />
Was den eigentlichen [[Peking]]-Dialekt angeht, so werden die [[retroflex]]en Anlaute (''zh-, ch-, sh-, r-'') konform zum Standard-Mandarin ausgesprochen, aber es wird an die Silbe häufig ein ''er'' angehängt, häufig als [[Diminutiv]], oder einfach, um [[Nomen|Nomina]] zu kennzeichnen. In anderen Regionen Chinas wird das nicht gemacht, weshalb das Mandarin in Peking als 儿音 bzw. 兒音 ''éryīn'' bezeichnet wird. Daneben gibt es eine große Anzahl an Wörtern, die außerhalb Pekings nicht benutzt oder vielleicht nicht einmal verstanden werden. Darüber hinaus gibt es in Peking, wie auch in deutschen Großstädten, mehr als einen lokalen Akzent.<br />
<br />
Mit Ausnahme dieser Beispiele ist die Pekinger Aussprache mit der des ''Standard-Mandarin'' weitestgehend identisch. Man kann allgemein sagen, dass der Unterschied in der Aussprache wächst, je weiter man sich von Peking entfernt. So haben die Einwohner der Stadt [[Tianjin|Tiānjīn]] ebenfalls eine Aussprache, die dem Standard-Mandarin entspricht.<br />
<br />
Im Nordosten Chinas werden die ''j''-Anlaute häufig zu ''g''-Anlauten oder ''k''-Anlauten; ebenso sprechen die Leute die ''r''-Anlaute anders aus. <br />
<br />
In den südlichen Teilen Chinas werden die retroflexen Anlaute des ''Standard-Mandarins'' nicht ausgesprochen. So wird ''zh-'' zu ''z-'', ''ch-'' zu ''c-'', ''sh-'' zu ''s-'' und ''r-'' klingt mehr wie ''z-''. Das ist im Mandarin von Taiwan sehr üblich. In anderen Gebieten wird nicht zwischen ''l'' und ''n'' unterschieden, während in wieder anderen Gegenden die ''ng''-Auslaute wie ''n''-Auslaute gesprochen werden. <br />
<br />
Das ''Standard-Mandarin'' kennt den "leichten [[Tonsprache|Ton]]" für Silben, die zu kurz und unbetont ausgesprochen werden, um einen erkennbaren Ton zu haben. Besonders im Süden werden jedoch alle Silben mit ihren Tönen klar und differenziert ausgesprochen.<br />
<br />
==Varianten des Mandarin==<br />
<br />
Aus offizieller Sicht gibt es zwei Mandarins: Die Regierung in Peking nennt das Mandarin des Festlandes ''Pǔtōnghuà'' oder 'gemeinsame Sprache', wohingegen die Regierung in [[Taipei]] die offizielle Sprache als [[Guoyu|Guóyǔ bzw. Kuo<sup>2</sup>-yü<sup>3</sup>]] ('Nationalsprache') bezeichnet. Offiziell beinhaltet Pǔtōnghuà Aussprachen aus verschiedenen Regionen, während Kuo-yü zumindest theoretisch nur auf der Pekinger Aussprache beruht. Wenn man die Wörterbücher vergleicht, die in den beiden Chinas herausgebracht werden, dann wird man ziemlich große Unterschiede feststellen. Allerdings sind die Versionen vom Mandarin, das in den beiden Regionen gesprochen wird, vom Standard-Mandarin sowieso sehr unterschiedlich.<br />
<br />
Nicht alle Varianten des gesprochenen Mandarin sind überall verständlich. ''SIL International'' [http://www.sil.org/] schreibt:<br />
<br />
:''Die Versionen des Mandarin der Tiefebene von [[Shaanxi]] sind für Putonghua-Muttersprachler nicht verständlich. Ebenso ist das Mandarin von [[Guilin]] und [[Kunming]] für Putonghua-Muttersprachler schwer zu verstehen.''<br />
<br />
Trotzdem werden gebildete Einwohner der südwestlichen Städte wie Guilin oder Kunming in der Lage sein, neben ihrer Muttersprache ein verständliches Pǔtōnghuà zu sprechen.<br />
<br />
In Nordchina, Sìchuān und den anderen Gebieten, wo das ''Nord-Mandarin'' gesprochen wird, sind die verschiedenen Variationen des Mandarin als Muttersprache verbreitet. Die Zeit, in welcher die Menschen die Möglichkeit zur Massenbildung haben, hat die früheren regionalen Unterschiede jedoch nicht ausgelöscht. Die Einwohner Südchinas haben die Sprache des Nordens mit ihren angestammten Sprachen gemischt, und es entstand ein Mandarin, welches in punkto Aussprache und Grammatik mit dem Standard-Mandarin nicht übereinstimmt. So wird zum Beispiel das Mandarin, das in Taiwan von [[Taiwanische Sprache|taiwan(es)ischen]] Muttersprachlern gesprochen wird, oder das Mandarin, das von [[Hakka]]-Muttersprachlern gesprochen wird, mit anderer Grammatik und anderem Akzent gesprochen, als der Guóyǔ-Standard vorsieht. Somit haben wir eine Version von Mandarin, die man ''Taiwan-Mandarin'' nennen kann.<br />
<br />
Obwohl Mandarin als Standarddialekt bezeichnet wird, ist es nicht unbedingt von Vorteil, Mandarin im offiziellen Akzent zu sprechen. Spricht man nicht im lokalen Mandarin-Akzent, wird man leicht als Außenseiter betrachtet. Deshalb machen sich die meisten Chinesen nicht die Mühe, Mandarin mit dem offiziellen Akzent zu sprechen. Dies schließt die politische Führung mit ein.<br />
<br />
==Umschriftsysteme==<br />
<br />
Seit Reisende aus dem Westen nach China kommen und versuchen, Mandarin zu lernen, bestand der Bedarf nach einem [[Phonetik|phonetischen]] Umschriftsystem (Romanisierungssystem, [[Transkription (Schreibung)|Transkription]]), um die Aussprache der chinesischen Zeichen niederzuschreiben. Mehrere solche Systeme sind seitdem entstanden. Das erste, das eine weite Verbreitung fand, war das nach ihren Erfindern benannte [[Wade-Giles]]-System im 19. Jahrhundert. Dieses System wird bis heute benutzt, jedoch nicht in der Volksrepublik China. Man kann es in alten (oder englischsprachigen) Lehrbüchern und Geschichtsbüchern finden.<br />
<br />
Im 20. Jahrhundert wurden von Seiten der Sprachwissenschaftler verschiedene Umschriftsysteme eingeführt. Das erfolgreichste dieser Systeme war das [[Pinyin|Hànyǔ Pīnyīn]], das 1958 von der Volksrepublik China als offizielles Umschriftsystem für die chinesische Sprache anerkannt wurde. Später entschlossen sich auch die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und andere internationale Organisationen, Pīnyīn zu übernehmen. In den 1950er Jahren, als der Kampf gegen das Analphabetentum geführt wurde, gab es sogar Überlegungen, die chinesischen Zeichen zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen. Dies wurde jedoch aus verschiedenen Gründen wieder verworfen, wie der hohen Anzahl von [[Homonym]]en im Chinesischen und der Tatsache, dass die [[chinesische Schrift]] für alle "Dialekte" praktisch gleich ist, während ein Alphabet die großen sprachlichen Unterschiede sicht- und spürbar machen und möglicherweise ein Problem für die Einheit des Staates darstellen würde.<br />
<br />
In [[Republik_China_%28Taiwan%29|Taiwan]] werden eine Reihe von verschiedenen Umschriftssystemen benutzt. Die Regierung der Republik China beschloss 2002 die Verwendung von [[Tongyong Pinyin]], jedoch dürfen die lokalen Regierungen auch andere Umschriften benutzen. In Schulen wird die Aussprache mit Hilfe von [[Zhuyin|Zhùyīn]] gelehrt. Bestrebungen, Zhùyīn zugunsten von Pīnyīn abzuschaffen, sind nicht sehr weit gediehen, weil man keine übereinstimmenden Meinungen darüber hat, welche Form des Pīnyīn man verwenden sollte, und auch wegen des großen Aufwandes der Umstellung des Lehrmaterials und der Umschulungen für die Lehrer.<br />
<br />
Weniger verbreitete oder veraltete Umschriftssysteme sind:<br />
* [[Postal System Pinyin]]<br />
* [[Yale Romanisierung]]<br />
* [[Gwoyeu Romatzyh]]<br />
* [[MPS II]]<br />
<br />
== Phonologie ==<br />
<br />
=== Konsonanten ===<br />
<br />
Die Konsonanten, welche Standard-Mandarin (sowohl [[Mandarin|Pǔtōnghuà]] als auch [[Guoyu|Guóyǔ]]) verwenden, sind die folgenden:<br />
<br />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="3"<br />
| rowspan="2" | &nbsp;<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[bilabial]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[labiodental|labio-<br />dental]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[alveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[retroflex]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[Palato-alveolarer Laut|palato-<br />alveolar]]<br />
! colspan="2" style="background-color:#FFDEAD" | [[velar]]<br />
|-<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|nasp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | [[Aspiration_(Phonetik)|asp]]<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | nasp<br />
| style="width:2em; background-color:#FFDEAD; text-align:center" | asp<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Plosiv]]e<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|p}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|pʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|t}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|k}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|kʰ}}<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Nasal (Phonetik)|Nasal]]<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|m}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|n}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Frikativ]]e<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|f}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|s}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ʂ}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ɕ}}<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|x}}<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Affrikate]]n<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|ts}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tsʰ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʂ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tʂʰ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tɕ}}<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|tɕʰ}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | [[Approximant]]en<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|&#635;}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | - lateral<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|l}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | - palatal<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|j}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|-<br />
! style="background-color:#FFDEAD; text-align:left" | - labiovelar<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| style="text-align:center" | {{Unicode|w}}<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|}<br />
<br />
asp = [[Aspiration_(Phonetik)|aspiriert]]; nasp = nicht aspiriert<br />
<br />
=== Vokale und Töne ===<br />
<br />
<div>[[Bild:Mandarin_4_Toene.png|Die vier Töne des Mandarin]]</div><br />
<br />
Mandarin ist, wie alle anderen chinesischen Sprachen auch, eine [[tonale Sprache]]. Eine Silbe kann einen der vier Töne oder auch gar keinen haben. Ein anderer Ton bedeutet dabei in der Regel einen anderen Sinn, aber ein Wort (Phrase, Satz) kann jeweils nur einen Ton haben, unabhängig von der Gemütsverfassung des Sprechers. Die Möglichkeiten der Intonation eines Satzes sind dadurch beschränkter als in nicht tonalen Sprachen. Die verschiedenen Töne sind:<br />
<br />
# '''Erster Ton''' ('''hoher Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe ist konstant und hoch, der Ton fast gesungen anstatt gesprochen.<br />
# '''Zweiter Ton''' ('''steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe steigt von der unteren bis mittleren in die hohe Tonlage, ähnlich der Intonation einer Frage im Deutschen.<br />
# '''Dritter Ton''' ('''niedriger''' oder '''niedrig-fallend-steigender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe sinkt aus mittlerem Niveau nach unten und steigt in der Regel wieder in das mittlere Niveau.<br />
# '''Vierter Ton''' ('''fallender Ton'''):<br />
#: Die Tonhöhe fällt scharf nach unten und die Silbe wird kürzer mit mehr Affekt ausgesprochen, vergleichbar mit der deutschen Betonung eines Befehles (z.b. ''Geh!'')<br />
<br />
Andere Tonhöhen, die manchmal ''Töne'' genannt werden:<br />
* '''Leichter Ton''', '''neutraler Ton''', '''nullter Ton''' oder '''fünfter Ton''' (轻声 bzw. 輕聲 qīng shēng, wörtlich: 'leichter Ton'):<br />
*: Klingt kurz und leicht und wird deshalb häufig nicht als ein eigener Ton betrachtet. In den meisten Varianten des Mandarin gibt es mehrsilbige Wörter, bei denen die zweite Silbe weniger stark ausgesprochen wird als die erste; siehe oben.<br />
<br />
* '''Eintrittston'''. Mandarin hatte einmal einen fünften Ton, der "Eintrittston" genannt wird und auch in anderen chinesischen Sprachen vorkam. In der Jin-Sprache ist er noch erhalten. Dieser Eintrittston klingt ein bisschen wie ein Pfeil, der in ein Holzbrett einschlägt, was bedeutet, dass er ein Ton von sehr kurzer Dauer ist und auf einen Konsonanten oder Knacklaut endet. In alten Wörterbüchern wird dieser Ton mit einer hochgestellten fünf bezeichnet. Im Standard-Mandarin ist dieser Ton jedoch nicht vorhanden.<br />
<br />
Die meisten Umschriftssysteme wie beispielsweise [[Pinyin|Pīnyīn]], [[MPS II]] und [[Tongyong Pinyin]] verwenden [[diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]] über den Vokalen, um die Töne darzustellen. Auch [[Zhuyin|Zhùyīn]] verwendet diakritische Zeichen. [[Wade-Giles]] verwendet zum Beispiel eine hochgestellte Zahl am Ende der Silbe, um den Ton zu verdeutlichen. Auf die Darstellung der Töne wird in allen diesen Umschriftssystemen im Allgemeinen verzichtet, wenn es sich nicht um Lehrbücher handelt. In [[Gwoyeu Romatzyh]] werden die Töne nicht mit speziellen Symbolen, sondern mit Buchstaben des Alphabets dargestellt. Folglich gibt es in Gwoyeu Romatzyh eine sehr komplizierte Orthographie.<br />
<br />
{{Audio|zh-pinyin_tones_with_ma.ogg|Die Aussprachen der vier Töne mit dem Silbe "ma" kann man hier hören}}.<br />
<br />
Die Aussprache der Töne ändert sich nach den Regeln des [[Tonsandhi]]. Das häufigste Auftreten des Tonsandhi ist, dass von zwei aufeinanderfolgenden Silben im dritten Ton die erste Silbe im zweiten Ton ausgesprochen wird. Folgen drei Silben im dritten Ton aufeinander, so liegt es an den regionalen Gewohnheiten und den persönlichen Präferenzen, ob die erste Silbe einen dritten oder zweiten Ton bekommt.<br />
<br />
=== Aussprache ===<br />
<br />
Die Anzahl an [[Silbe]]n im Chinesischen ist sehr klein, und jede Silbe wird nach dem Muster ''optionaler [[Anlaut]] + [[Vokal]] + optionaler [[nasal]]er [[Auslaut]]'' gebildet. Nicht jede Silbe, die nach diesem Muster gebildet werden könnte, wird wirklich benutzt. Deshalb gibt es nur ein paar hundert Silben (und folglich stark ausgeprägte [[Homophon|Homophonie]]). So gibt es im Mandarin keinen ''m''-Auslaut (wohl aber in anderen "Dialekten", z.&nbsp;B. im [[Hakka]]). Wenn Chinesen Englisch sprechen und einen starken chinesischen Akzent beibehalten, dann wird das englische Wort ''time'' häufig wie ''tyne'' ausgesprochen. <br />
<br />
== Grammatik ==<br />
Siehe [[Chinesische Grammatik]]<br />
<br />
==[[Lehnwort|Lehnwörter]] im Mandarin==<br />
<br />
Aufgrund der geringen Anzahl zur Verfügung stehender Silben ist es für Chinesen sehr schwierig, Worte auszusprechen, in denen viele Konsonanten aufeinander folgen, wie es in den meisten europäischen Sprachen oft der Fall ist. Dazu kommt, dass es nur für jene Silben [[Chinesische Schrift|Zeichen]] gibt, die auch wirklich im Chinesischen verwendet werden. Obwohl es ein offizielles System gibt, wie ausländische Wörter in chinesische Zeichen übertragen werden sollen, wird es nur für Namen verwendet, weil es häufig zu verwirrenden Ergebnissen führt.<br />
<br />
So wurde beispielsweise das Wort ''Telefon'' in den 1920er Jahren als ''dalüfeng'' oder ''déléifēng'' 德雷风 bzw. 德雷風 übersetzt. Später wurde das in ''diànhuà'' (电话 bzw. 電話, ''elektrische Sprache'', wobei "elektrisch" wörtlich "Blitz" bedeutet) geändert. Andererseits blieb man bei ''Mikrofon'' bei 麦克风 bzw. 麥克風, ''màikèfēng'', wobei diese rein phonetische Umschrift gar nicht vom konkurrierenden 话筒 bzw. 話筒, ''Sprachrohr'', verdrängt werden mag.<br />
<br />
Wegen der engen Beziehung zwischen den chinesischen [[Chinesische Schrift|Hànzì]] und den japanischen [[Kanji]] hat das Mandarin viele [[japanische Sprache|japanische]] Wörter übernommen, die ihrerseits im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus den europäischen Sprachen ins Japanische übernommen worden waren.<br />
<br />
Wegen der oben genannten Schwierigkeiten bei der Umschrift aus ausländischen Sprachen ins Mandarin ist es üblicher, neue Wörter in Mandarin zu erfinden, als das ausländische Wort zu übernehmen. Dabei sind diese neuen Wörter meist mehrsilbig (d.&nbsp;h. sie bestehen aus mehreren Zeichen). Eine der Silben steht meist für den Oberbegriff des neuen Worts, was ähnlich der Zusammensetzung vieler chinesischer Schriftzeichen ist.<br />
<br />
So ist es für viele technische Erfindungen geschehen – das Wort ''Zug'' heißt auf Mandarin 火车 bzw. 火車 (''huǒchē'') – wörtlich 'Feuerwagen'. Die vielen technischen Begriffe aus dem [[Latein|Lateinischen]] und [[griechische Sprache|Griechischen]], die man in den meisten europäischen Sprachen findet, sind im Chinesischen nicht vorhanden.<br />
<br />
Zeichen, die nur für die Umschreibung ausländischer Wörter verwendet werden, gibt es zwar, aber nicht häufig, und sie stammen zum Großteil aus dem chinesischen Mittelalter, wo sie gebraucht wurden, um Ausdrücke aus dem [[Sanskrit]] ins Chinesische zu übertragen.<br />
<br />
==Mandarin und andere chinesische Sprachen==<br />
<br />
Zum Missfallen aller Chinesen, deren Muttersprache nicht Mandarin ist, hat die vorherrschende Rolle des Mandarin dazu geführt, dass außerhalb Chinas das Mandarin als einzige chinesische Sprache angesehen wird. Obwohl sowohl die Volksrepublik China als auch Taiwan Mandarin zur Amtssprache erklärt haben und sich für die landesweite Verbreitung einsetzen, gibt es kein Interesse daran, die örtlichen Sprachen und Dialekte durch Mandarin zu ersetzen. Davon ist Mandarin auch weit entfernt, denn besonders im Süden der Volksrepublik und in Taiwan werden nach wie vor die dort heimischen Sprachen im täglichen Leben verwendet. Jene, die nur Mandarin sprechen, sind in diesen Gegenden sozial benachteiligt, denn viele Menschen sprechen dort nur sehr schlecht oder gar kein Mandarin; dies trifft vor allem auf alte Leute zu.<br />
<br />
In den Regionen der Volksrepublik China, wo vor allem [[Han-Chinesen]] leben, ist die Koexistenz zwischen Mandarin und den anderen Sprachen und Dialekten im Allgemeinen problemlos. Mandarin wird als gemeinsame Arbeits- und Kommunikationssprache gefördert, gleichzeitig ist die Führung der Volksrepublik China vorsichtig, was den Status der anderen Sprachen angeht, und will deren Benutzung nicht einschränken. Mandarin wird deshalb vor allem aus praktischen Gründen gelernt und gesprochen, weil es häufig die einzige Möglichkeit der Verständigung zwischen Leuten aus verschiedenen Regionen darstellt. Zuweilen kommt es schließlich sogar vor, dass zwei chinesische Sprachen aus sehr nah beieinander gelegenen Gebieten für die Sprecher der jeweils anderen Sprache nicht verständlich sind.<br />
<br />
In der [[Republik China]] (Taiwan) ist die Beziehung zwischen Mandarin und den lokalen Sprachen und Dialekten, speziell dem Taiwanischen, bedeutend komplizierter. Bis in die 1980er Jahre versuchte die Regierung, die Nutzung des [[Taiwanische Sprache|Taiwanisch]]en zu beschränken und gab ihm ein Image des Primitiveren. Dies hat sich in den 1990er Jahren stark geändert, was sich u.a. in der vermehrten Benutzung des Taiwanischen in Film, Funk und Fernsehen niederschlägt. Extreme Befürworter der Unabhängigkeit Taiwans lehnen das Mandarin zugunsten der taiwanischen Sprache ab, so dass die Verwendung des Taiwanischen zunehmend auch eine Frage der politischen Gesinnung ist. Der Grad ihrer Benutzung ist regional unterschiedlich, es ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auszumachen mit Norden (Taipeh) als Mandarin- und Süden (Kaohsiung) als Taiwanisch-Hochburg. Bemühungen, Mandarin als Amtssprache durch Taiwanisch oder einen mehrsprachigen Standard abzulösen, haben bisher aber noch keine Fortschritte gezeigt.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*Charles N. Li, Sandra A. Thompson: ''Mandarin Chinese. A functional Reference Grammar.'' University of California Press, Berkeley 1981, ISBN 0-520-04286-7<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
{{Wiktionary1|Mandarin}}<br />
{{Wikipedia2|zh|Chinesisch}}<br />
[[chinesische Dialekte]] - [[Min-Dialekt]] - [[Wu-Dialekt]] - [[Gan-Dialekt]] - [[Xiang-Dialekt]] - [[Kantonesisch]] - [[Hakka]] - [[Mandarin (Titel)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* http://www.chinawestexchange.com/ China-West Exchange - Freie Kurse in Mandarin und Diskussionsforen<br />
* [http://www.chinese-tools.com/learn/chinese Chinese-tools.com: Freie Mandarin-Kurse, Wörterbuch und diverse Tools] ''(engl.)''<br />
* http://www.chinesedc.com/4WenYi/Language/sino-tibetan1.htm - Quellen zur chinesischen Sprache, auf denen die obenstehende Karte und die Graphik beruhen.<br />
*http://www.chinesepod.com/ ChinesePod.com - Chinesisch lernen per Podcast<br />
<br />
{{Exzellent}}<br />
<br />
[[Kategorie:Einzelsprache]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Sprache]]<br />
<br />
[[bg:Мандарин]]<br />
[[da:Mandarin (sprog)]]<br />
[[en:Mandarin (linguistics)]]<br />
[[es:Chino mandarín]] <br />
[[fr:Mandarin]]<br />
[[id:Bahasa Mandarin]]<br />
[[ja:北方方言]] <br />
[[la:Lingua_Sinensis_Mandarinica]]<br />
[[nl:Mandarijn (taal)]] <br />
[[pl:Putonghua]] <br />
[[pt:Mandarim]]<br />
[[simple:ZhongWen]]<br />
[[th:ภาษาจีนกลาง]]<br />
[[zh:普通话]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Paprika&diff=12419634Paprika2006-01-08T22:30:15Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div><!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --><br />
{| class="taxobox"<br />
! Paprika<br />
|-<br />
| class="taxo-bild" | [[Bild:Capsicum_annuum_Bluete.jpg||thumb|300px|Blühende ''Capsicum annuum'']]<br />
|-<br />
! '''{{Taxonomy}}'''<br />
|-<br />
|<br />
{|<br />
|-<br />
| ''{{Divisio}}:'' || [[Bedecktsamer]] (Magnoliophyta)<br />
|-<br />
| ''{{Classis}}:'' || [[Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige]]<br />(Rosopsida)<br />
|-<br />
| ''{{Subclassis}}:'' || [[Asternähnliche]] (Asteridae)<br />
|-<br />
| ''{{Ordo}}:'' || [[Solanales]]<br />
|-<br />
| ''{{Familia}}:'' || [[Nachtschattengewächse]] (Solanaceae)<br />
|-<br />
| ''{{Genus}}:'' || Paprika<br />
|}<br />
|-<br />
! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br />
|-<br />
| class="taxo-name" | ''Capsicum''<br />
|-<br />
| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]]<br />
|-<br />
! '''[[Art (Biologie)|Arten (Auswahl)]]'''<br />
|-<br />
|<br />
{| border="0"<br />
|-<br />
* ''[[Capsicum annuum]]''<br />
* ''[[Capsicum baccatum]]''<br />
* ''[[Capsicum chinense]]''<br />
* ''[[Capsicum frutescens]]''<br />
* ''[[Capsicum pubescens]]''<br />
|}<br />
|}<br />
Die Gattung '''Paprika''' ''(Capsicum)'' gehört zur [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Nachtschattengewächse]] (Solanaceae). Verwandte Pflanzen sind etwa [[Kartoffel]]n ''(Solanum tuberosum)'' und [[Tomate]]n ''(Solanum lycopersicum).'' Umgangssprachlich wird sowohl die Pflanze als auch die Frucht als Paprika bezeichnet, vor allem für die Frucht gibt es noch weitere Namen, die Unterschiede in [[Geschmackliche Schärfe|Schärfe]], Größe und auch Farbe kennzeichnen.<br />
<br />
== Beschreibung ==<br />
=== Habitus und Botanik ===<br />
[[Bild:Illustration Capsicum annuum0.jpg|thumb|250px|''Capsicum annuum,'' Illustration]]<br />
Es gibt etwa 30 Arten in der Gattung ''Capsicum,'' von denen heute meist nur fünf Arten mit zahlreichen Kultursorten kultiviert werden. Die Wildarten werden zum Teil lokal genutzt und in geringem Umfang kultiviert, z.B. [[Capsicum praetermissum]] und [[Capsicum cardenasii]].<br />
<br />
Die f&uuml;nf kultivierten Arten sind:<br />
* ''[[Capsicum annuum]]'' <br />
* ''[[Capsicum baccatum]]''<br />
* ''[[Capsicum chinense]]''<br />
* ''[[Capsicum frutescens]]''<br />
* ''[[Capsicum pubescens]]''.<br />
Von diesen bringt nur ''Capsicum annuum'' sowohl milde ''(Gemüsepaprika)'' als auch scharfe Sorten ''(Chili)'' hervor; die Fr&uuml;chte der anderen Arten sind immer scharf.<br />
<br />
Die Arten ''C. annuum,'' ''C. frutescens'' und ''C. chinense'' entwickelten sich aus einem gemeinsamen Vorläufer, der im nördlichen Amazonasbecken (Nordwestbrasilien, Kolumbien) beheimatet war. Von dort fächerte sich die Entwicklung auf: ''C. annuum'' und ''C. frutescens'' verbreiteten sich nach Norden und wurden dort (in [[Mexico]] bzw. [[Panama]]) in Kultur genommen. ''C. chinense'' dagegen wanderte westwärts und wurde in [[Peru]] domestiziert (allerdings wird diese Art heute in Südamerika kaum mehr angebaut). Ebenfalls eine westliche Verbreitung erfuhren zwei weitere heute kultivierte Arten, die mit den vorherigen entfernter verwandt sind: ''C. baccatum'' im peruanischen Tiefland und ''C. pubescens'' im Andenhochland (Peru, Bolivien, Ecuador).<br />
<br />
Die verschiedenen Arten lassen sich gut anhand der Blüten unterscheiden. Oft wird auch auf aufrechtwachsende bzw. hängende Früchte als Unterscheidungsmerkmal verwiesen. Hierbei gibt es jedoch viele Abweichungen, wodurch dieses Merkmal nicht sehr aussagekräftig ist.<br />
<br />
[[Bild:Paprikapflanze.jpg|thumb|fruchttragende Paprikapflanze]]<br />
Alle Paprikasorten sind prinzipiell mehrjährige Pflanzen, auch wenn der Name Art ''Capsicum anuum'' andere Vermutung stützt. In Mitteleuropa werden Paprika jedoch meist einjährig gezogen, da die Pflanze sehr kälteempfindlich ist.<br />
<br />
Die Pflanzen werden meistens bis zu 150 cm hoch, aber es existieren sowohl bodendeckende als auch deutlich größere Exemplare, und haben meist weiße, teils jedoch auch grünliche und violette (bei ''C. pubescens'') [[Blüte (Botanik)|Blüten]]. Die Frucht wird fälschlicherweise oft als [[Schote (Frucht)|Schote]] bezeichnet. Botanisch gesehen handelt es sich aber um eine [[Beere]]. Die Früchte sind sehr formen- und farbenreich. Von schmal-zylindrisch bis kugelig gibt es viele Erscheinungsbilder. Reife Früchte sind je nach Sorte rot, orange, gelb oder auch weiß. Grüne Früchte sind immer unreif.<br />
<br />
Ein Überblick über die bekannten Arten und deren Kulturformen ist unter [[Liste der Chilisorten]] zu finden<br />
<br />
=== Inhaltsstoffe ===<br />
Der Paprikageschmack ist zum größten Teil auf ein [[ätherisches Öl]] zurückzuführen. Der Anteil an langkettigen Kohlenwasserstoffen, Fettsäuren und deren Methylestern beträgt weniger als ein Prozent. Für den Paprikageruch bedeutsam sind Alkylmethoxypyrazine, etwa das „erdig“ riechende 3-Isobutyl-2-methoxypyrazin. Reife Paprika enthalten auch bis zu 6 % [[Zucker]].<br />
<br />
Paprika enthält relativ viel [[Vitamin C]] (0,1 %). So gelang es erstmals dem [[Ungarn|ungarische]]n Chemiker [[Albert Szent-György]], Vitamin C aus Paprika in genügender Menge zu isolieren. Er erhielt dafür den [[Nobelpreis]].<br />
<br />
Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind etwa: 290mg [[Kalium]], 20mg [[Magnesium]], 15mg [[Calcium]] pro 100g Paprika.<br />
<br />
==== Farbstoffe ====<br />
{| align=right<br />
|<br />
[[Bild:Capsicum1.jpg|thumb|Gemüsepaprika in verschiedenen Farben.]]<br />
[[Bild:Capsicum_annuum_Twilight.jpg|thumb|Verschiedene Reifestadien von ''Capsicum annuum „Twilight“'']]<br />
|}<br />
Paprikafarbstoffe sind mannigfaltig und sehr verschieden.<br />
<br />
Die Farbe entsteht vor allem durch verschiedene Farbstoffe der Carotinoid-Reihe: Die meisten dieser [[Carotinoide]] sind rot gefärbt (Capsanthin, Capsorubin und andere), aber auch gelbe Vertreter sind verbreitet (Cucurbiten). Der Gesamtcarotinoidgehalt im Paprikapulver liegt bei bei 0,1 bis 0,5 %.<br />
<br />
Auch [[Anthocyane]] sind bei manchen Sorten für einen dunklen, auberginefarbenen Farbton der unreifen Früchte zuständig. Bei der Reife verändern sich jedoch die Anthocyane und bewirken schließlich einen Farbwechsel nach orange bis rot.<br />
<br />
Die Farbstoffe können auch zur Färbung von Kleidungsstücken verwendet werden, wenn man eine entsprechende Aufbereitung durchführt.<br />
<br />
Geraspelte und pürierte Paprika gärt leicht und neigt zu Explosionen (auch hier spielen die Farbstoffe, die als Mercaptoverbindungen Dehydrogenierungsverbindungen katalysieren können, eine wichtige Rolle).<br />
<br />
==== Capsaicin ====<br />
Die unterschiedliche Schärfe verschiedener Sorten kommt durch unterschiedlichen [[Capsaicin]]gehalt zustande. Je mehr Capsaicin eine Art enthält, desto schärfer ist sie. Fast alle milden bis mittelscharfen, aber auch viele scharfen Sorten gehören zu der Art [[Capsicum annuum]]; die anderen Arten sind durchweg sehr scharf und machen nur einen kleinen Teil der Welternte aus.<br />
<br />
Die Schärfe der Früchte ist ursprünglich als ein Abwehrmechanismus gegen [[Säugetier]]e zu verstehen. Für [[Vögel]] ist Paprika nicht scharf, da ihre Nervenzellen etwas anders aufgebaut sind und nicht auf Capsaicin reagieren. Säugetiere lernen schnell, scharfe Paprika zu meiden, wozu auch die gute Wiedererkennbarkeit durch die oft leuchtend rote Farbe beiträgt. Indem die Pflanze sich speziell Vögeln als Futter anbietet, erreicht sie eine weitere Verbreitung ihrer Samen, da Vögel im Durchschnitt wesentlich größere Strecken zurücklegen als Säugetiere.<br />
<br />
Die ab etwa [[1950]] gezüchteten süßen oder milden Paprika enthalten fast kein Capsaicin mehr. Pepperoni enthalten etwa 5 mal soviel, ungarische scharfe Paprika etwa 10 mal soviel, Peperoncini etwa 50 mal soviel und sehr scharfe Arten ([[Tepin]], [[Habanero]]) etwa 1000 mal soviel Capsaicin.<br />
<br />
Bei sehr scharfen Sorten findet sich das Capsaicin besonders in den Samenkörnern und den Innenrippen (Samenscheidewände) der Früchte. Bei vielen scharfen Sorten ist die Spitze weit weniger scharf als das Stielende der Frucht.<br />
<br />
Die Capsaicin-Konzentration in Scoville-Einheiten angegeben, was in etwa dem Verdünnungsverhältnis entspricht, bei dem Testpersonen keine Schärfe mehr wahrnehmen. Die verschiedenen Paprikasorten können Scoville-Werte von 0 bis über 500.000 erreichen. Pures kristallines Capsaicin entspricht einem Schärfegrad von 15.000.000 bis 16.000.000 Scoville-Einheiten.<br />
<br />
Die ungefähre Klassifizierung ist:<br />
<br />
* ''mild:'' 0–500 Scoville-Einheiten (z. B. Gemüsepaprika)<br />
* ''pikant:'' 500–1.500 Scoville-Einheiten (z. B. Peperoni, Peperoncini)<br />
* ''mittelscharf:'' 1.500–30.000 Scoville-Einheiten (z. B. Rocotillo-Chili, Wachspaprika)<br />
* ''scharf:'' 30.000–500.000 Scoville-Einheiten (z. B. Cayennepfeffer, Habanero-Chili)<br />
<br />
== Paprika im Sprachgebrauch ==<br />
Obwohl alle Paprika – ob mild oder scharf – der gleichen Gattung zuzuordnen sind, gibt es oftmals eine begriffliche Trennung zwischen ''Paprika'' und ''Chili.'' Zudem gibt es viele Begriffe, die eine bestimmte Gruppe von Paprika beschreiben, wie zum Beispiel ''Gewürzpaprika,'' ''Pepperoni'' (auch ''Peperoni'' oder – besonders in Österreich – ''Pfefferoni'' genannt) oder ''Pepperoncini.'' Zudem sind Begriffe wie ''Spanischer Pfeffer,'' ''Roter Pfeffer'' oder ''Cayennepfeffer'' gebräuchlich, die alle auf die historische Verknüpfung mit dem Pfefferhandel zurückzuführen sind.<br />
<br />
In anderen Sprachen ist diese Verbindung noch stärker ausgeprägt, so wird im [[Spanische Sprache|Spanischen]] das Wort ''Pimienta'' oft sowohl für Paprika als auch für den [[Pfeffer|schwarzen Pfeffer]] oder für [[Piment]] (Neugewürz) verwendet. Im [[Englische Sprache|Englischen]] ist bei Gemüsepaprika zumeist von ''Bell Pepper'' (Glockenpaprika) oder ''Sweet Pepper,'' bei scharfen Paprika von ''Chili'' oder ''Hot Pepper'' die Rede.<br />
<br />
Weitere Verwirrungen gibt es um den Begriff ''Chili:'' Oft ist nicht klar, ob damit die Pflanze, die Frucht oder ein Gericht, welches die Früchte verwendet, gemeint ist. Auch die Schreibweise des Wortes ''Chili'' ist sehr umstritten. So trifft man vor allem im englischen Sprachraum, aber auch hierzulande auf die Versionen ''Chilie,'' ''Chilli,'' ''Chillie,'' ''Chile'' oder ''Chille.'' Der Name geht nicht auf den Namen des Landes [[Chile]] zurück, sondern leitet sich aus der Bezeichnung für Chilischoten in der [[Nahuatl]]-Sprachfamilie ab, die von Teilen der aztekischen Ureinwohner in Mexiko gesprochen wurde und wird.<br />
<br />
== Kultivierung ==<br />
=== Herkunft und Geschichte ===<br />
Der Ursprung der Paprikapflanzen ist Mittel- und Südamerika. Hier werden die Pflanzen schon seit etwa 3000 (nach anderen Quellen auch 6000) Jahren kultiviert. Die Gattung entwickelte sich wahrscheinlich im Gebiet des heutigen Süd[[brasilien]] bis [[Bolivien]]. Die einzelnen Arten wurden durch Vögel bis nach [[Mittelamerika]] weiterverbreitet.<br />
<br />
[[Christoph Kolumbus]]' Reisen ab [[1492]] hatten auch zum Ziel, das damalige Monopol [[Venedig]]s im [[Pfeffer]]- und [[Gewürz]]handel zu brechen. Er brachte (bzw. Dr. Chanca, Kolumbus' Leibarzt) als Erster eine Paprika-Pflanze nach Europa. Kolumbus hielt diese irrtümlich für eine Pfefferverwandte und gab ihr den Namen ''pimienta.'' Auch heute sind scharfe Paprikasorten als Spanischer Pfeffer bekannt. Erst bei der nächsten Reise, zwei Jahre später gab ein Botaniker ihr den Gattungsnamen Capsicum.<br />
<br />
Durch den [[Imperialismus]] dieser Zeit und den zunehmenden Welthandel breitete sich die Pflanze schnell in [[Afrika]], im [[Naher Osten|Nahen Osten]] und [[Südostasien]] bis nach [[Japan]] aus. Sie wurde in vielen Ländern wie [[Indien]] und [[Thailand]] fester Bestandteil der heimischen Küche. Vorher wurden dort [[Ingwer]] und teilweise [[Pfeffer]] als scharfe Gewürze genutzt.<br />
<br />
=== Gezielte Züchtung ===<br />
[[Bild:Capsicum0.jpg|thumb|Rote Chili-Schote, aufgeschnitten]]<br />
Als Urform der meisten kultivierten Paprika gilt heute die Sorte ''[[Tepin]]'' (auch Bird-Eye genannt), deren Früchte etwa 1 cm im Durchmesser groß, rund und sehr scharf sind. Diese Pflanze ist auch heute noch wildwachsend in Südamerika anzutreffen. Durch gezielte Selektion und Kreuzung entstanden über tausend verschiedene Sorten, wie etwa der bekannte mexikanische ''[[Jalapeño]],'' der österreichische ''Halblanger Vulkan'' und der japanische ''Shishitou.'' Auch heute noch werden viele neue Sorten durch Einkreuzen gezüchtet. Darunter auch sogenannte Zierchilis, deren Früchte beim Ausreifen etwa die Farbskala von Purpur über Gelb bis Rot durchlaufen. Da das Ziel dieser Züchtungen eine bestimmte Optik war, sind diese Zierchilis meist geschmacklich uninteressant, obwohl sie durchaus essbar sind.<br />
<br />
Für fast alle Arten existiert eine [[Wildform]], welche sich durch sehr kleine Früchte auszeichnet. Da dieser bereits seit mehreren tausend Jahren domestiziert wurde, existiert von ''Capsicum pubescens'' keine bekannte Wildform mehr. Einige der Wildformen werden in stärker werdenden Maße kommerziell genutzt, in dem sie gesammelt und frisch oder getrocknet verkauft werden, so zum Beispiel [[Tepin]] (Urform des ''[[Capsicum annuum]]'') in Mexiko, ''[[Capsicum praetermissum]]'' in Brasilien, ''[[Capsicum chacoense]]'' und ''[[Capsicum eximium]]'' in Bolivien.<br />
<br />
=== Produktion ===<br />
Heute wird Paprika weltweit in tropischen und gemäßigten Zonen angebaut. Paprika wird, je nach Sorte, den ganzen Sommer über aus deutscher Produktion angeboten. Daneben werden süße Paprika ergänzend das ganze Jahr über aus Spanien und den Niederlanden, in der Saison zusätzlich auch aus Ungarn angeboten. In den Wintermonaten gibt es manchmal ergänzende Lieferungen an süßer Paprika aus Israel und an Pfefferoni aus Ägypten.<br />
<br />
Die globale Gesamtproduktion betrug im Jahr 2000 etwa 19.008.861 Tonnen. Davon China 8.136.452 t, Mexiko 1.826.140 t und die Türkei mit 1.400.000 t.<br />
<br />
Paprika kann auch im Hausgarten in Topfkultur, Freilandkultur oder im Gewächshaus angebaut werden.<br />
<br />
== Verwendung ==<br />
[[Bild:Gewuerzpaprika.jpg|thumb|Gelber C. chinense, extrem scharfe Sorte]]<br />
Je nach Schärfegrad, Größe und lokaler Präferenz werden Paprika sowohl als Gewürz als auch als Gemüse verwendet. Gerade in der Süd- und Mittelamerikanischen Küche sind dabei die Grenzen jedoch fliessend, da hier vor allem die größerfrüchtigen, mittelscharfen Sorten als „scharfes Gemüse“ genutzt werden.<br />
<br />
Bei der Verarbeitung der scharfen Sorten ist große Vorsicht angebracht. Es sollten Plastikhandschuhe benutzt werden. Empfehlenswert dürfte sein, nur die Fruchtschalen ohne die (noch schärferen) Samen in Kochzubereitungen zu verwenden. Die Samen können getrocknet werden und bei Bedarf mit etwas Streckmitteln wie beispielsweise Salz und Reiskörnern gemahlen werden. Bevor man Augen und andere Schleimhäute auch nur versehentlich berührt, unbedingt auch nach (wiederholtem) Händewaschen testen, ob noch Capsaicin an den Fingern haftet, indem man den Finger auf die Zunge legt und dort einen Moment belässt. Eine Reinigung mit Speiseöl oder Alkohol und einem Taschentuch könnte sinnvoll sein (auch nach eng. WP).<br />
<br />
=== Paprika als Gewürz ===<br />
'''Paprikapulver''' beziehungsweise '''Chilipulver''' bezeichnet aus getrockneten Früchten durch Zermahlen hergestellte [[Gewürz]]e.<br />
<br />
Gewürzpaprika gibt es in verschiedenen Qualitäten, die sich vor allem in der verwendeten Paprikasorte und dem Anteil der vermahlenen Scheidewände unterscheidet. Die Gliederung von ungarischer Paprika in der Reihenfolge abnehmender Schärfe ist:<br />
<br />
* Rosenpaprika<br />
* Halbsüß<br />
* Edelsüß<br />
* Delikateß<br />
* Extra<br />
<br />
Daneben gibt es noch die spanischen Paprikapulver Dulce (vergleichbar mit Edelsüß) und das kräftigere Picante.<br />
<br />
Chilipulver wird synonym auch als [[Cayennepfeffer]] bezeichnet. Aus getrockneten Chilifrüchten lässt sich Chilipulver im Mörser oder in einer Gewürzmühle leicht selber herstellen. Der Schärfegrad kann durch den Anteil der Samen und Scheidewände beziehungsweise die Wahl der Sorten beeinflusst werden.<br />
<br />
Die Verwendung von Paprikapulver ist aufgrund des hohen Zuckergehaltes des Gewürzes nicht einfach. Um seinen vollen Geschmack zu entfalten, müssen sich seine Aroma- und Farbstoffe in erhitztem Fett lösen. Aufgrund des Zuckergehaltes besteht jedoch die Gefahr des Anbrennens, wodurch das Paprikapulver eine bräunliche Färbung und einen bitteren Geschmack bekommt.<br />
<br />
Als empfehlenswert hat es sich deshalb erwiesen, das Paprikapulver erst dann in die Mehlschwitze, an angebratene Zwiebeln oder in das reine Fett (Butterschmalz oder Schweineschmalz) zu geben, wenn der Topf vom Feuer genommen wurde. Danach muss die Mehlschwitze mit Flüssigkeit aufgefüllt oder das Fett mit Zutaten vermengt werden, die wie Fleisch oder Kartoffeln einen hohen Wassergehalt aufnehmen.<br />
<br />
Ein bereits fertig gekochtes Gericht kann zwar mit Hilfe von Gewürzpaprika farblich verbessert werden. Eine größere geschmackliche Veränderung erzielt man jedoch nicht mehr.<br />
<br />
Oft sind neben Chilipulver auch ganze getrockenete oder nur grob gemahlene Früchte erhältlich. Vor allem die getrockneten Früchte können durch Einlegen in Wasser wieder eine ähnliche Konsistenz und Verwendbarkeit von frischen Chilis bekommen.<br />
<br />
[[Gewürzmischung]]en mit Paprika beziehungsweise Chili sind:<br />
<br />
* [[Garam masala]], [[Curry|Currypulver]] aus Indien<br />
* [[Chili con Carne|Chili-con-carne]]-Mischung (Chilies, [[Knoblauch]], [[Kreuzkümmel]], [[Echter Koriander|Koriander]]samen, [[Oregano]])<br />
* Chilisalz<br />
<br />
'''Gewürzsoßen''' aus Paprika beziehungsweise Chillies sind:<br />
<br />
* [[Tabascosauce|Tabasco]]<br />
* [[Harissa]] aus der nordafrikanischen Küche<br />
* [[Sambal Oelek]] für die [[indonesische Reistafel]]<br />
* [[Erőspista]] (Paprikapaste) in der ungarischen Küche<br />
* [[Mojo]] (Kanarische Soße aus Paprika, Chili, Zwiebeln, Knoblauch und Olivenöl für Kartoffeln ''(Papas con Mojo),'' Fisch- und Fleischgerichte)<br />
* Mole (Mexikanische Gewürzsauce)<br />
* Salsa (z. B. aus Tomaten, Chilies und Zwiebeln)<br />
* Paprikasoße in verschiedenen Farben je nach verwendeter Paprikasorte oder anderer Zutaten (z. B. Südfrüchte)<br />
<br />
=== Paprika als Gemüse ===<br />
Nachdem durch Züchtung immer mildere Sorten verfügbar waren, setzte sich die Verwendung von Paprika als Gemüse mehr und mehr durch. Wie auch beim scharfen Paprika ist die Verwendung des Gemüsepaprika sehr vielseitig. So kann man Paprika roh an Salaten, gefüllt, sauer eingelegt, gedünstet oder gebraten verwenden.<br />
<br />
Frische Paprika hält sich bei Zimmertemperatur etwa 2–3 Tage, im Kühlschrank (Gemüsefach) etwa 1 Woche.<br />
<br />
=== Weitere Verwendungsmöglichkeiten ===<br />
Außer zu kulinarischen Zwecken wird Paprika – genauer gesagt die Wirkung des Inhaltsstoffes Capsaicins – auch in anderen Bereichen angewendet. Am bekanntesten ist die [[Schmerz|schmerzlindernde]] Wirkung vor allem von [[ABC-Pflaster]]n zur Bekämpfung von [[Rheuma]]schmerzen, jedoch liegen auch Forschungsergebnisse vor, die eine positive Wirkung bei [[Migräne]] oder [[Thrombozyt]]en bestätigen.<br />
<br />
Capsaicin kann jedoch ebenfalls als Kampfstoff eingesetzt werden. Es ist Hauptbestandteil des sogenannten [[Pfefferspray]]s, welches in die Augen gesprüht starke Verbrennungsempfindungen auslöst und somit den Gegner aktionsunfähig macht.<br />
<br />
== Paprika in den Küchen der Welt ==<br />
[[Bild:Verschiedenfarbige_Paprikasorten_aufgeschnitten_asb_2004_PICT4219.JPG|thumb|Verschiedenfarbige Paprikasorten, aufgeschnitten]]<br />
=== Paprika in der [[Mexikanische Küche|mexikanischen Küche]] ===<br />
Die schon seit mindestens 6000 Jahren domestizierten Chilifrüchte sind noch heute wichtiger Bestandteil der lateinamerikanischen Küche. In [[Mexiko]] und im benachbarten [[USA|US]]-Bundesstaat [[Texas]] gehören Chilis und Paprikas zu sehr vielen Gerichten. Neben dem auch hier sehr beliebten [[Chili con Carne]] gilt vor allem das mexikanische [[Mole Poblano]] (Truthahn in Chili-Schokoladensauce) als eines der Grundrezepte.<br />
<br />
Gerade hier ist der Geschmack der Chilis wichtiger als die Schärfe. In vielen Gerichten sind eine Vielzahl bestimmter Chilisorten zu finden, die nur dort angebaut werden. Zu diesen Sorten zählen unter anderem ''[[Tepin]],'' ''Ancho,'' ''Mulato'' oder ''Poblano,'' genauso wie die als ''Chipotle'' bezeichneten geräucherten [[Jalapeño]]s.<br />
<br />
=== Paprika in der [[Spanische Küche|spanischen Küche]] ===<br />
Als die ersten Europäer [[1492]] das tropische Amerika betraten, lernten sie auch rasch den Paprika kennen. [[Spanien]] wurde damit das erste europäische Zentrum der Kultivierung von Paprika. Sie kam zunächst als „Spanischer Pfeffer“ in den Handel.<br />
<br />
=== Paprika in der [[Asiatische Küche|Küche Asiens]] ===<br />
Scharfe Gerichte sind in vielen Ländern Asiens beheimatet. Hier fand die Chili in ihrer rasanten Verbreitung über den Erdball schnell Freunde, denn die Schärfe dient nicht nur als Geschmacksverstärker. Durch die angeregte [[Transpiration]] lässt es sich auch bei hohen Temperaturen besser aushalten. Die in Asien angebauten Sorten der Chilis sind deswegen eher auf Schärfe als auf Geschmack ausgelegt, der in der asiatischen Küche von anderen Gewürzen bestimmt wird.<br />
<br />
=== Paprika in der [[Ungarische Küche|ungarischen Küche]] ===<br />
Die Verwendung von Paprika, Paprikapulver und Paprikapüree ([[Erös Pista]]) ist besonders für die ungarische Küche typisch. Allerdings reicht dies frühestens bis ins [[17. Jahrhundert]] zurück, denn erst dann kamen die ersten Paprikapflanzen nach Ungarn. Angeblich sollen sie von den Habsburgern, über deren spanische Linie, oder von den Türken mitgebracht worden sein, die das Land in jener Zeit großteils besetzt hielten. Das [[ungarische Sprache|ungarische]] Wort ''paprika'' ist jedenfalls aus einem gleich lautenden [[serbische Sprache|serbischen]] Ausdruck entlehnt. Von Ungarn ausgehend ist ''Paprika'' seit dem [[19. Jahrhundert]] auch im deutschen Sprachraum bekannt geworden.<br />
<br />
Populär wurde Paprikapulver in der ungarischen Küche erst während der [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]]. Die unteren Bevölkerungsschichten verwendeten es als Ersatz für [[Schwarzer Pfeffer|Pfeffer]], der durch die von [[Napoléon Bonaparte|Napoleon]] verhängte [[Kontinentalsperre]] rar geworden war. Paprika wurde rasch zum Nationalgewürz der [[Magyaren]], die ihre Nationalgerichte ''pörkölt'' „[[Gulasch]]“ und [[Salami]] mit dem feingemahlenen Pulver würzten.<br />
<br />
=== Paprika in der [[Französische Küche|französischen Küche]] ===<br />
Die Einbürgerung der Gewürzpaprika in der französischen Küche und damit in der ''[[Haute Cuisine]]'' ist auf den Koch [[Auguste Escoffier]] zurückzuführen. Er ließ das Paprikapulver [[1879]] über den befreundeten ungarischen Koch [[Karoly Gundel]] aus [[Szeged]] in [[Ungarn]] nach [[Monte Carlo]] kommen und verschaffte damit dem „ungarischen Gewürz“ internationale Beachtung. Zu den Gerichten, die er servierte, gehörte ''Poulet au Paprika'' (Paprikahuhn) – und ''Gulyas Hongroise'' ([[Gulasch]]).<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Liste der Küchenkräuter und Gewürze]], [[Liste der Chilisorten]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Amal Naj: ''Scharfe Sachen.'' Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-12657-5<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commons2|Category:Capsicum|Paprika}}<br />
* Gernot Katzers Gewürzlexikon: Milder [http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Caps_ann.html Paprika] und scharfer [http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Caps_fru.html Chili]<br />
* [http://www.hot-pain.de/ Informationen über Chilisorten, Anzucht, Pflege und Verwendung]<br />
* [http://www.capsaholics.de/ Umfangreiches Forum zum Thema Chilianzucht und -nutzen]<br />
* [http://www.chili-balkon.de/ Chili und Paprika auf dem Balkon]<br />
* [http://www.chilifan.de/ Information über Chili-Sorten, Anbau und Rezepte]<br />
<br />
{{Lesenswert}}<br />
<br />
[[Kategorie:Nachtschattengewächse]]<br />
[[Kategorie:Fruchtgemüse]]<br />
[[Kategorie:Gewürz]]<br />
<br />
[[da:Chili (krydderi)]]<br />
[[en:Capsicum]]<br />
[[eo:Papriko]]<br />
[[es:Capsicum]]<br />
[[fr:Piment]]<br />
[[hu:Paprika]]<br />
[[ja:ピーマン]]<br />
[[nl:Paprika]]<br />
[[pt:Capsicum]]<br />
[[sl:paprika (za&#269;imba)]]<br />
[[sv:Paprika]]<br />
[[zh:青椒]]</div>Polyhedronhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deltaproteobacteria&diff=12347282Deltaproteobacteria2006-01-06T23:07:58Z<p>Polyhedron: </p>
<hr />
<div>{| class="taxobox"<br />
! Deltaproteobakterien<br />
|-<br />
! '''{{Taxonomy}}'''<br />
|-<br />
|<br />
{| <br />
|-<br />
| [[Klassifikation]]: || [[Lebewesen]]<br />
|-<br />
| [[Domäne (Biologie)|Domäne]]: || [[Bakterien]]<br />
|-<br />
| {{Divisio}}: || [[Proteobacteria]]<br />
|-<br />
| {{Classis}}: || Deltaproteobacteria<br />
|}<br />
|-<br />
! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br />
|-<br />
| class="taxo-name" | Deltaproteobacteria<br />
|-<br />
| class="Person" | <br />
|}<br />
<br />
Die '''Deltaproteobacteria''' (auch &delta;-Proteobacteria) bilden eine [[Klasse (Biologie)|Klasse]] des [[Phylum]]s (Stamm) der [[Proteobacteria]] im [[Phylogenetik|phylogenetischen]] System der [[Bakterien]], das auf der Grundlage der Basensequenz der [[Ribosom|ribosomalen]] 16S-[[Ribonucleinsäure]] aufgestellt wurde.<br />
<br />
Zu den Deltaproteobacteria gehören die Ordnungen<br />
<br />
* [[Desulfurellales]]<br />
* [[Desulfovibrionales]]<br />
* [[Desulfobacterales]]<br />
* [[Desulfuromonales]]<br />
* [[Syntrophobacterales]]<br />
* [[Myxococcales]] und zahlreiche bisher noch nicht sicher eingeordnete Isolate.<br />
<br />
== Physiologie und Ökologie ==<br />
<br />
Im Vergleich zu anderen Klassen der Proteobacteria sind die &delta;-Proteobacteria physiologisch eher homogen: So gehören beinahe alle [[Desulfurikation|sulfatreduzierenden Bakterien]] in diese Gruppe. Viele Vertreter sind deshalb auch ohne [[Sauerstoff]] lebensfähig und vor allem im Sediment von Seen, im Meeresboden oder in Sümpfen und Mooren verbreitet. Der klassische Fäulnisgeruch entsteht durch [[Schwefelwasserstoff]] (H<sub>2</sub>S), den sulfatreduzierende Bakterien bei der chemischen [[Reduktion_(Chemie)|Reduktion]] oxidierter Schwefelverbindungen erzeugen. Während [[aerob]] lebende Organismen wie Pflanzen, Tiere und die meisten Pilze Sauerstoff zu Wasser reduzieren (O<sub>2</sub> + 4 {H} → 2 H<sub>2</sub>O), können Sulfatreduzierer Schwefelverbindungen, insbesondere Sulfat, als Elektronenakzeptor nutzen: SO<sub>4</sub><sup>2-</sup> + 8 {H} + H<sup>+</sup> → HS<sup>-</sup> + 4 H<sub>2</sub>O. Die Deltaproteobakterien führen damit zentrale Funktionen im natürlichen [[Schwefelkreislauf]] aus. Mit ihrem Stoffwechsel reduzieren sie das durch geochemische Prozesse oder [[Schwefelbakterien|bakterielle Sulfid- und Schwefel-Oxidation]] gebildete Sulfat wieder zu H<sub>2</sub>S.<br />
<br />
== Wichtige Gattungen ==<br />
<br />
Neben den Sulfatreduzierern zählen zu den Deltaproteobacteria auch einige der ungewöhnlichsten Bakterien: ''[[Bdellovibrio]]'' beispielsweise macht als einzelnes Bakterium Jagd auf andere Bakterien. [[Myxobakterien]] sind dagegen in der Lage, einem Wolfsrudel gleich kooperativ andere Bakterien zu überwältigen und sich von diesen zu ernähren. Ist die Nahrungsgrundlage erschöpft, bilden Myxobakterien multizelluläre, komplizierte Fruchtkörper und resistente Sporen aus. Sie sind die komplexesten aller bisher bekannten Bakterien und stehen an der Schwelle zur Mehrzelligkeit.<br />
Andere wichtige Gattungen der Deltaproteobacteria sind ''[[Desulfovibrio]]'' und ''[[Geobacter]]''.<br />
[[Kategorie: Archaeen und Bakterien]]<br />
[[zh:δ-變形菌]]</div>Polyhedron