https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=PipepBot Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-05-02T05:37:01Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.44.0-wmf.27 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Stra%C3%9Fenbau&diff=52274254 Kategorie:Straßenbau 2008-10-26T16:51:20Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Categoria:Costruzione e sicurezza delle strade</p> <hr /> <div>Die Kategorie '''Straßenbau''' verzeichnet Begriffe, die sich mit der Technik des Straßenbaus, den Vorschriften sowie den Baustoffen auseinandersetzen.<br /> <br /> [[Kategorie:Bauwesen (Teilgebiet)]]<br /> [[Kategorie:Straßenverkehr]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsplanung]]<br /> <br /> [[en:Category:Road construction]]<br /> [[it:Categoria:Costruzione e sicurezza delle strade]]<br /> [[lb:Kategorie:Stroossebau]]<br /> [[nl:Categorie:Wegbouwkunde]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spannbeton&diff=51440247 Spannbeton 2008-10-03T18:39:45Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: pl, zh Entferne: sv Ändere: it</p> <hr /> <div>'''Spannbeton''' ist eine Variante des [[Stahlbeton]]s mit einer zusätzlichen äußeren Längskraft. Diese wird durch vorgespannte Stahleinlagen aus hochfestem [[Spannstahl]] aufgebracht, welche den Beton „zusammendrücken“.<br /> <br /> [[Bild:Vorspannung.png|thumb|Wirkungsweise der Vorspannung]]<br /> <br /> == Wirkungsweise ==<br /> Der Spannbeton unterscheidet sich vom Stahlbetonbau durch eine planmäßige Vorspannung (=Vordehnung) der Stahleinlagen, der so genannten [[Spannstahl|Spannglied]]er. Dabei stützen sich die gedehnten Spannglieder durch ihre [[Spannstahl#Spanngliedverankerung|Anker]] oder direkt durch Verbund mit dem Beton auf den Beton ab, wodurch dieser eine Druckbelastung sowie durch eine etwaige Exzentrizität der Verankerung gegenüber der Querschnittsschwerelinie eine Momentenbelastung erhält. Zusätzlich werden bei gekrümmten oder geknickten Spanngliedführungen Umlenkkräfte erzeugt. Das Bauteil ist durch die Vorspannung so belastet, dass bei Überlagerung mit den äußeren Einwirkungen wie Eigengewicht keine oder nur kleine Betonzugspannungen im Betonquerschnitt vorhanden sind. Da der Beton nur geringe Zugspannungen aufnehmen kann (zirka 10 % der Druckspannungen) bevor er reißt, aber hohe Druckspannungen, ist der durch die Vorspannung überdrückte Beton optimal ausnutzbar. Das Bauteil ist steifer und weist auch bei großen Stützweiten und hohen Lasten reduzierte Verformungen (Durchbiegungen) auf. Eine Steigerung der Traglast kann durch die Verwendung von vorgespanntem Spannstahl ebenfalls erreicht werden, da dieser im Vergleich zu normalem [[Bewehrungsstahl]] höhere Festigkeiten besitzt. Insbesondere im [[Brücke (Bauwerk)|Brückenbau]] aber auch im [[Tank (Behälter)|Behälterbau]] oder im Hochbau bei [[Balken (Bauteil)|Bindern]], [[Hohldiele]]n oder [[Flachdecke]]n findet der Spannbeton heute seine Anwendung.<br /> <br /> === Vorspannung mit Verbund ===<br /> [[Bild:Sofortiger-Verbund.png|thumb|Spannbettvorspannung mit sofortigem Verbund]][[Bild:Nachträglicher-Verbund.png|thumb|Kabelvorspannung mit nachträglichem Verbund]]<br /> Die Spanndrähte oder Spannlitzen sind kraftschlüssig mit dem Beton verbunden, sodass eine Relativverschiebung zwischen beiden Werkstoffen praktisch nicht stattfindet. Bei der Vorspannung mit sofortigem Verbund ist ein direkter Verbund zwischen Spannstahl und Beton vorhanden. Diese Methode wird vor allem im Spannbett von Fertigteilwerken angewendet, wo gegen externe Widerlager vorgespannte Spanndrähte oder -litzen in das [[Fertigteil]] einbetoniert werden. Nach dem Betonieren und Erhärten des Betons wird die Vorspannung gelöst und durch den Verbund zwischen Beton und Spannstahl sowie ein Verkeilen des entspannten Drahtes (oder Litze) (Hoyer-Effekt) ist die Spannkraft im Fertigteil aufgebracht. Diese Art der Vorspannung ist nur bei einer geradlinigen Spannstahlführung möglich. Sie wird beispielsweise für die Herstellung von [[Bahnschwelle|Eisenbahnbetonschwellen]] und Spannbetonhohldielen verwendet.<br /> Bei der Vorspannung mit nachträglichem Verbund werden die Spanndrähte oder -litzen in einem profilierten Blech- oder Kunststoffhüllrohr zusammengefasst, dem sogenannten [[Spannstahl#Spannglied|Spannglied]] oder -kabel, und mit Ankerkörpern an beiden Enden ohne Vorspannung in einen Baukörper einbetoniert. Nach dem Abbinden des Betons werden dann die Spannstähle an den beweglichen Ankern vorgespannt. Abschließend werden die Hüllrohre mit einer speziellen Zementsuspension, dem [[Einpressmörtel]], verpresst, wodurch ein kraftschlüssiger Verbund zwischen Spannstahl und Beton hergestellt wird. Die Spannkabelführung kann bei diesem Verfahren auch gekrümmt sein, womit dieses Verfahren große Anwendungsmöglichkeiten besitzt. <br /> [[Bild:Ohne-Verbund-Intern.png|thumb|Interne Vorspannung ohne Verbund]]<br /> [[Bild:Ohne-Verbund-Extern.png|thumb|Externe Vorspannung ohne Verbund]]<br /> <br /> === Vorspannung ohne Verbund ===<br /> Die Spanndrähte oder -litzen können sich zwischen den Ankerstellen zum Beton relativ verschieben. Dabei liegen bei der externen Vorspannung die Spannkabel außer im Verankerungs- bzw. Umlenkbereich nicht im Betonquerschnitt, sondern sind freispannend. Bei der internen Vorspannung sind die Spannglieder, wie beim nachträglichen Verbund, einbetoniert, allerdings nicht mit Zement umhüllt, sondern mit Fett, wie bei der [[Monolitze]]. Dadurch entfällt das Verpressen der Hüllrohre, was deutlich kleinere Durchmesser der Spannkabel ermöglicht und somit eine Anwendung des Spannbetons für dünne Bauteile wie Hochbaudecken. Eine gekrümmte Spannkabelführung ist möglich. Weil kein Verbund vorhanden ist, treten bei dieser Vorspannungsart durch äußere Lasten kaum Spannungsänderungen im Spannstahl auf, außerdem besteht bei größeren unplanmäßigen Spannkraftverlusten die Möglichkeit nachzuspannen.<br /> <br /> == Korrosionsschutz ==<br /> Da [[Kriechen (Beton)|Kriechen]] und [[Schwinden (Beton)|Schwinden]] des Betons die Vorspannkräfte der Spannglieder abbauen, sind besonders hohe Vordehnungen des Spannstahls erforderlich. Das bedeutet, bei einer vorgegebenen Spannkraft soll die Querschnittsfläche des Spannglieds möglichst klein sein. Dies ist nur durch Verwendung hochfester Stähle erreichbar. Die unter hohen Zugspannungen stehenden Stähle der Spannglieder der Spannbetonbauteile sind aber besonders korrosionsempfindlich. Der Korrosionsschutz durch [[Einpressmörtel]], [[Beton]] ist daher besonders sorgfältig auszuführen. Bei Vorspannung ohne Verbund wird der Korrosionsschutz üblicherweise durch eine werksmäßige Fettverpressung des Kunststoffrohrs erreicht, in dem der Spannstahl liegt.<br /> <br /> == Probleme ==<br /> Durch mangelnde Erfahrung mit der neuen Technik, Unterschätzung der Umwelteinflüsse kam es in der Nachkriegszeit zu Einstürzen, notwendigen Abbrüchen oder kostspieligen Instandsetzungen verschiedener Spannbeton-Bauwerke. Dabei spielten z. B. auch Probleme mit [[Spannungsrisskorrosion]] bei Spannstählen (z. B. Neptunstahl), Unkenntnis von Baustoffeigenschaften (unterschiedliche E-Module von Beton je nach verwendeten Gesteinszuschlägen) und [[Imperfektion]]en der Berechnungsverfahren (Vernachlässigung von Temperaturgradienten im Querschnitt) eine wichtige Rolle. <br /> Heute hat man diese Probleme weitgehend im Griff. Durch Verwendung der austauschbaren externen Vorspannung verspricht man sich im Brückenbau weitere Verbesserungen der Robustheit und damit Verlängerung der Lebensdauer.<br /> <br /> [[Image:Bridge reinforcement weidatal.jpg|thumb|Bodenplatte einer Brücke mit Spanngliedhüllrohren]]<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Der erste Vorschlag, Beton vorzuspannen wurde 1886 von dem Amerikaner Jackson gemacht. 1888 meldete W. Döhring aus Berlin ein Patent an, welches zur Rissminimierung im Spannbett gespannte Drahteinlagen in Platten, Latten und Bälkchen vorsah. Ab 1907 wurden auf Vorschlag von [[Mathias Koenen]] an der [[TH Stuttgart]] erste Versuche mit einer im gespannten Zustand einbetonierten Bewehrung durchgeführt. Allerdings war die aufgebrachte Vorspannkraft aufgrund einer niedrigen Stahlspannung von 60 N/mm² durch [[Schwinden (Beton)|Schwinden]] und [[Kriechen (Beton)|Kriechen]] fast völlig wirkungslos. 1919 verwendete Wettstein für dünne Betonbretter [[Klaviersaiten]] aus hochfestem Stahl mit hoher Spannung und hatte Erfolg, dessen Gründe er jedoch nicht sah. Erst der Amerikaner Dill erkannte 1923, dass hochfeste Drähte mit hoher Spannung notwendig sind. Als Vater des heutigen Spannbetons muss der französische Ingenieur [[Eugene Freyssinet]] bezeichnet werden. Er erkannte schnell die große Bedeutung des Vorspannens und widmete sich intensiv dieser Technik. Er schuf durch seine Untersuchungen über das Kriechen und Schwinden des Betons sowie den Einsatz von hochfesten stark vorgespannten Drähten die notwendigen Voraussetzungen zum erfolgreichen Vorspannen von Beton. Von 1928 bis 1936 ließ er sich verschiedene Erfindungen in Bezug auf [[Spannpresse]]n und Verankerungen von Spanngliedern mit hochfestem Stahl und Stahlspannungen von 400 N/mm² patentieren. Freyssinet errichtete die ersten Spannbetonbauwerke, die sowohl aus im Spannbett vorgespannten als auch mit Kabel vorgespannten Elementen bestanden. Die erste Spannbetonbrücke Deutschlands stand in [[Aue (Sachsen)|Aue]] und überführte eine Straße mit einer maximalen Spannweite von 69 m über das Bahnhofsgelände. Diese wurde von [[Franz Dischinger]] mit einer externen Vorspannung entworfen und 1937 erbaut.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Andrej Albert, Heiko Denk, Martin Mertens, Andreas Nitsch:''Spannbeton - Grundlagen und Anwendungsbeispiele''. Werner Verlag 2007, ISBN 3-8041-1090-8 <br /> <br /> [[Kategorie:Stahlbetonbau]]<br /> <br /> [[cs:Předpjatý beton]]<br /> [[en:Prestressed concrete]]<br /> [[es:Hormigón pretensado]]<br /> [[he:בטון דרוך]]<br /> [[it:Calcestruzzo armato precompresso]]<br /> [[ja:プレストレスト・コンクリート]]<br /> [[nl:Voorgespannen beton]]<br /> [[no:Spennarmert betong]]<br /> [[pl:Konstrukcja strunobetonowa]]<br /> [[pt:Betão pré-esforçado]]<br /> [[ru:Предварительно напряжённый железобетон]]<br /> [[ta:முன்தகைப்புக் காங்கிறீற்று]]<br /> [[th:คอนกรีตอัดแรง]]<br /> [[zh:預力混凝土]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mario_Botta&diff=51234962 Mario Botta 2008-09-28T06:27:17Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: pt:Mario Botta</p> <hr /> <div>&lt;!--schweizbezogen--&gt;[[Bild:Lugano_Banca_del_Gottardo.jpg|thumb|Banca del Gottardo in Lugano]]<br /> [[Bild:Chiesa_di_San_Giovanni_Battista_(Mogno).jpg|thumb|Chiesa di San Giovanni Battista in Mogno]]<br /> [[Bild:Harting Minden.jpg|thumb|Verwaltungsgebäude der Firma [[Harting Technologiegruppe|Harting]] in [[Minden]]]]<br /> [[Bild:dortmund_stadt_u_landesbibliothek.jpg|thumb|Dortmund, Stadt- und Landesbibliothek, Architekt: Mario Botta]]<br /> [[Bild:Mario Botta UBS Basel.jpg|thumb|Früherer Sitz der [[UBS]] und jetziger Zweitsitz der [[Bank für Internationalen Zahlungsausgleich|BIZ]], [[Basel]]]]<br /> [[Bild:MOMA San Francisco.jpg|thumb|[[San Francisco Museum of Modern Art|Museum of Modern Art]], [[San Francisco]]]]<br /> [[Bild:Casino-botta-campione.jpg|thumb|[[Spielcasino]] am [[Luganersee]] in [[Campione d’Italia]]]]<br /> <br /> '''Mario Botta''' (* [[1. April]] [[1943]] in [[Mendrisio]], Kanton [[Kanton Tessin|Tessin]]) ist ein [[Schweiz]]er [[Architekt]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> Als 15-jähriger begann Botta eine Lehre als [[Hochbau]]zeichner in einem [[Architekturbüro]] in [[Lugano]]. Anschliessend besuchte er das [[Polytechnikum]] [[Mailand]]. In seiner weiteren Ausbildung hatte er Kontakt mit den Architektenlegenden [[Carlo Scarpa]], [[Le Corbusier]], [[Louis I. Kahn]] und [[Luigi Snozzi]]. Botta gilt zudem als Bewunderer der [[Romanik|Romanischen Architektur]].<br /> <br /> Mario Botta arbeitet oft mit massiven Baumaterialien, wie Naturstein, Backstein oder Beton. Der rationalistische Stil Bottas setzt sich aus einer streng geometrischen, schlichten Formensprache und Bestandteilen wie Licht und Schatten zusammen. Diese Kombination lässt die oft sehr massiven Baukörper leicht und elegant erscheinen. Botta verwendet beim Entwerfen seiner unverkennbaren Werke immer dieselben Elemente aus einem unerschöpflich grossen Formenspektrum.<br /> <br /> Viele seiner Werke findet man in seiner Heimat, dem Tessin. Mario Botta ist aber weltweit tätig und hat weit über die Grenzen der Schweiz hinaus viele Bewunderer.<br /> <br /> Mario Botta wurde bereits 1983 zum Titularprofessor der Eidgenössischen Hochschule in Lausanne und zum Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten ernannt. Botta hatte wesentlichen Anteil an der Gründung des Fachbereichs Architektur ([[Accademia di Architettura]] di Mendrisio) der [[Universität der italienischen Schweiz]], an der er neben [[Bruno Reichlin]], [[Aurelio Galfetti]] Architekturentwurf lehrt.<br /> <br /> == Ehrungen und Auszeichnungen ==<br /> *1983 Ehrenmitgliedschaft/ Honorary Member of the [[American Institute of Architects|AIA American Institute of Architects]]<br /> <br /> == Zitate ==<br /> * ''&quot;Ein Meister der Präzision, keine Fuge ist an der falschen Stelle.&quot;'' ([[Siegbert Keller]] über Mario Botta, civitas 7/8 2002)<br /> * ''&quot;Die Ideen des Lebens sind stärker als die der Architektur''&quot; (Mario Botta)<br /> <br /> == Bauten ==<br /> * Kapelle [[Santa Maria degli Angeli (Tessin)|Santa Maria degli Angeli]], [[Monte Tamaro]]<br /> * Chiesa di San Giovanni Battista in [[Mogno]] (1992–1994)<br /> * Chiesa Parrocchiale Beato Odorico in [[Pordenone]]<br /> * [[Gotthard-Bank|Banca del Gottardo]], Lugano<br /> * [[Tinguely-Museum Basel]]<br /> * [[San Francisco Museum of Modern Art]]<br /> * [[Kathedrale von Évry]] (Frankreich)<br /> * [[Stadt- und Landesbibliothek Dortmund]]<br /> * [[Harting Technologiegruppe|Harting]] Offices, [[Minden]]<br /> * Neubau [[National Bank of Greece]] in [[Athen]]<br /> * Chiesa Santo Volto in [[Turin]]<br /> * Tschuggen Bergoase in [[Arosa GR|Arosa]], [[Graubünden]]/[[Schweiz]]<br /> * Europas grösste [[Spielbank]] in [[Campione d’Italia]]<br /> * Kapelle in Azzano di [[Seravezza]], Italien (1999–2000)<br /> * Wohn- und Geschäftshaus, Luzernerstrasse, [[Zofingen]]<br /> <br /> == Literatur von Botta ==<br /> * ''Bauten und Projekte''. - Stuttgart: DVA, 1982. - ISBN 3-421-02818-4<br /> * ''Una casa''. - Mailand: Electa, 1989. - ISBN 88-435-2983-8<br /> * ''Ethik des Bauens''. - Basel: Birkhäuser, 1997. - ISBN 3-7643-5742-8<br /> <br /> == Literatur über Botta ==<br /> * Cappellato, Gabriele (Hrsg.): ''Mario Botta. Light and gravity. Architecture 1993 - 2003''. Prestel Verlag, München 2003. ISBN 3-7913-3186-8<br /> * Battisti, Emilio (Hrsg.): ''Mario Botta'' : architetture e progetti negli anni 70. - Mailand: Electa, 1981<br /> * Bee, Harriet S. (Hrsg.): ''Mario Botta'' : exhibition. - New York: MOMA, 1987. - ISBN 0-87070-258-0<br /> * Pizzi, Emilio (Hrsg.): ''Mario Botta''. - Bologna: Zanichelli, 1991. - ISBN 88-08-07228-2<br /> <br /> == Dokumente ==<br /> * 1991 - ''[[Gesichter der Schweiz]]'' von [[Matteo Bellinelli]] u.a. Dokumentarfilm zur 700-Jahre-Jubiläumsfeier der Eidgenossenschaft. Episode: [[Gesichter der Schweiz#Matteo Bellinelli: Mario Botta, Architekt|Mario Botta]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Category:Mario Botta|Mario Botta}}<br /> * {{PND|118662201}}<br /> * [http://www.botta.ch Internetpräsenz ''Mario Botta Architetto''] it./ en.<br /> * {{archINFORM|arch|375}}<br /> * [http://www.arch.unisi.ch/ Mario Botta an der USI] it./ en.<br /> * [http://www.architectour.net/architetti/scheda_arc.php?id_arc=27&amp;language=1 Mario Botta - Architectour.net] it/en<br /> <br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Botta, Mario}}<br /> [[Kategorie:Schweizer Architekt]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1943]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Botta, Mario<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Architekt<br /> |GEBURTSDATUM=1. April 1943<br /> |GEBURTSORT=[[Mendrisio]], Kanton Tessin<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[ar:ماريو بوتا]]<br /> [[cs:Mario Botta]]<br /> [[en:Mario Botta]]<br /> [[eo:Mario Botta]]<br /> [[es:Mario Botta]]<br /> [[fa:ماریو بوتا]]<br /> [[fr:Mario Botta]]<br /> [[he:מריו בוטה]]<br /> [[hu:Mario Botta]]<br /> [[it:Mario Botta]]<br /> [[ja:マリオ・ボッタ]]<br /> [[ka:მარიო ბოტა]]<br /> [[la:Marius Botta]]<br /> [[nl:Mario Botta]]<br /> [[no:Mario Botta]]<br /> [[pl:Mario Botta]]<br /> [[pt:Mario Botta]]<br /> [[ro:Mario Botta]]<br /> [[sv:Mario Botta]]<br /> [[vi:Mario Botta]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tunnel&diff=51223971 Tunnel 2008-09-27T19:25:55Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: scn:Jallirìa (tùnnilli)</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> [[Bild:San Francisco-Bay Bridge02.jpg|thumb|Tunneleinfahrt in Richtung [[San Francisco]]]]<br /> [[Bild:San Francisco-Bay Bridge03.jpg|thumb|Tunnelausfahrt zur [[San Francisco-Oakland Bay Bridge]]]]<br /> [[Bild:Tunnel-large.jpg|thumb|Im Inneren eines Straßentunnels]]<br /> Ein '''Tunnel''' (auch '''Tunell''') ist eine künstliche Passage, die [[Berg]]e, [[Gewässer]] oder andere Hindernisse (in der Regel als [[Verkehrsweg]]) unterquert. Teilweise dienen Tunnel auch zum Schutz der Anwohner vor [[Straßenverkehrslärm|Straßen-]] oder [[Schienenverkehrslärm]]. Der Tunnel unterscheidet sich von der [[Galeriestraße|Galerie]] oder [[Einhausung]] dadurch, dass er - abgesehen von der Zu- und Ausfahrt - in der Regel allseitig geschlossen ist. Ein sehr kurzer Tunnel ist die '''[[Unterführung]]'''.<br /> <br /> Tunnel bieten:<br /> * [[Schienenfahrzeug]]en,<br /> * [[Straßenfahrzeug]]en,<br /> * [[Schiff|Wasserfahrzeugen]] (Burgund-Kanaltunnel),<br /> * [[Fußgänger]]n<br /> * Medien (Wasser etc.),<br /> * Leitungen der Ver- und Entsorgung<br /> eine [[Trasse]].<br /> <br /> Für den Verkehr erstellte Tunnel können [[Einspurig|ein]]-, [[zweispurig]] oder mehrspurig sein. Der Bau eines Tunnels ist kostenintensiv und oft eine Herausforderung an die Ingenieurskunst. Lange Tunnel werden üblicherweise im [[Gegenortvortrieb]] gebaut, dies gilt vor allem im [[Gebirge]] oder unter dem [[Meer]].<br /> <br /> == Sprachliche Herkunft ==<br /> Der Begriff Tunnel wurde in England ''(the tunnel)'' geschaffen, dabei lehnte man sich an das [[Französische Sprache|französische]] Wort ''tonnelle'' an, welches blumenbewachsene, durchschreitbare Bögen in Gartenanlagen zumeist aus Draht oder Holz bezeichnet. Das Wort wanderte weiter nach Deutschland und dann weiter zurück nach Frankreich ''(le tunnel)''. Die ''tonnelle'' stammt übrigens wegen ihrer Form vom französischen Begriff für ein spezielles, großes Fass ''(tonne)'' ab. Dieses Fass wiederum gab wegen seines Inhalts (etwa 1000 Liter) der Masseneinheit [[Tonne (Einheit)|Tonne]] (1000 kg) ihren Namen.<br /> <br /> Im [[Duden]] wird neben dem Lemma „der Tunnel“ auch „das Tunell“ (süddeutsch und österreichisch neben Tunnel) angeführt. Im Sprachgebrauch ist die Verwendung als Neutrum nur noch selten, besonders aber in der Schweiz anzutreffen.&lt;ref&gt;[http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/germanistik/sprachwissenschaft/ada/runde_4/f24a/ Vierte Runde: Tunnel (Genus)], Atlas der deutschen Alltagssprache, Phil.-Hist. Fakultät, Universität Augsburg, 23. Dezember 2007&lt;/ref&gt; Die bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts noch typische Endbetonung (wie im Französischen) ist weitgehend der Betonung auf der ersten Silbe gewichen, mit Ausnahme einiger Sprecher im Süden des deutschen Sprachraums und besonders Südtirols.&lt;ref&gt;[http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/germanistik/sprachwissenschaft/ada/runde_4/f23c/ Vierte Runde: Tunnel (Betonung)], Atlas der deutschen Alltagssprache, Phil.-Hist. Fakultät, Universität Augsburg, 23. Dezember 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Messgrößen ==<br /> Neben der ''Länge'' sind relevante Messgrößen:<br /> * '''Querschnitt:''' Inhalt einer rechtwinklig zum Tunnelverlauf gespannten Fläche.<br /> * '''Überdeckung:''' Höhenunterschied zwischen der Oberkante des Tunnels und dem Gelände.<br /> * '''lichte Höhe:''' Abstand zwischen der Oberkante und dem Boden des Tunnels. Wenn Tunnel für Fahrzeuge bestimmt sind (die üblicherweise ein ungefähr ebenes Dach haben), aber aus bautechnischen oder statischen Gründen gleichwohl gewölbt ausgeführt sind, kann man zwischen einer maximalen lichten Höhe und der ''lichten Durchfahrtshöhe'' unterscheiden. Letzteres ist die minimale lichte Höhe in dem planmäßig zum Befahren vorgesehenen Bereich.<br /> <br /> Weiterhin kann man jegliche Messgrößen angeben, die auch für Wege im freien Gelände gelten, z.B. die [[Steigung]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Antike und Frühmittelalter ===<br /> Vorläufer der dem Verkehr dienenden großen Tunnel waren unterirdische Be- und Entwässerungskanäle, die bereits von den antiken Griechen (beispielsweise [[Samos]]: der zur verdeckten Wasserversorgung ca. 530 v. Chr. gebaute Tunnel des [[Eupalinos]]), der unter dem israelischen König [[Hiskija]] ebenfalls zur Wasserversorgung bei Belagerung gegrabene 500&amp;nbsp;m lange [[Hiskija-Tunnel]] von der Gihon-Quelle zum [[Siloah]]-Teich in [[Jerusalem]], der etwa 150 v. Chr. geschlagene 700&amp;nbsp;m lange Tunnel zur Wasserversorgung nach [[Qumran]] am [[Totes Meer|Toten Meer]], besonders von den [[Römisches Reich|Römern]] ausgeführt wurden (beispielsweise Ableitung des Fucino-Sees, 5,6&amp;nbsp;km langer Tunnel, Mitte des 1. Jahrhunderts). [[Vespasian]] ließ im Jahr 77 auf der [[Via Flaminia]] einen neuen Tunnel durch den Intercisa-Pass ([[Furlo]]) errichten. Aufgrund von Resten antiker Schachtbauwerke in der Umgebung von [[Dover]] geht die moderne Forschung davon aus, dass bereits die Römer sich mit dem Gedanken eines [[Eurotunnel|Ärmelkanaltunnels]] nicht nur theoretisch beschäftigt haben. Der mitteleuropaweit älteste frühmittelalterliche Wasserstollen ist der [[Almkanal]] in [[Salzburg]], der der Nutzwasserversorgung der Stadt diente und 1143 durch den [[Mönchsberg]] geschlagen worden war. Ein weiterer Tunnel aus dieser Zeit ist der sogenannte [[Fulbert-Stollen]] am [[Laacher See]], der nach [[1164]] gebaut wurde und der teilweisen Senkung des See-Wasserspiegels diente.<br /> <br /> === Neuzeit ===<br /> Nördlich der Alpen gab es in Deutschland vor dem Zeitalter des Eisenbahnbaus nur vier Tunnel, die dem [[Verkehr]] dienten. Zu ihnen zählt der [[Tiergartentunnel (Blankenheim)|Tiergarten-Tunnel]] in [[Blankenheim (Ahr)|Blankenheim]] in der [[Eifel]]. Die Einführung des Schwarzpulvers zur Gesteinssprengung machte seit dem 17. Jahrhundert [[Kanaltunnel|Tunnel]] auch beim Bau von [[Kanal (Wasserbau)|Kanälen]] realisierbar (beispielsweise der 157&amp;nbsp;m lange Malpas-Tunnel für den [[Canal du Midi]] (um 1680) und der Schiffstunnel von [[Weilburg]] an der [[Lahn]]). 1708 wurde mit dem [[Sankt Gotthard (Pass)|Urnerloch]] bei [[Andermatt]] der erste Tunnel an einer Alpenstraße (Länge 64&amp;nbsp;m) für den Güter und Personenverkehr gebaut. Das 1765 fertiggestellte [[Sigmundstor (Salzburg)|Sigmundstor]] in [[Salzburg]] ist mit einer Länge von 131 Metern der vermutlich älteste Tunnel Österreichs. Der 1789 eröffnete [[Sapperton-Kanaltunnel|Sapperton Tunnel]] im Thames &amp; Severn Canal in England war 3,5&amp;nbsp;km lang und erlaubte den Transport von Kohlefrachtern. Auch der 2869&amp;nbsp;m lange [[Norwood-Tunnel]] in England, eröffnet 1775, ist ein weiteres Beispiel. Durch den von 1842 bis 1847 erbauten 4.880 m langen Mauvages-Tunnel im [[Canal de la Marne au Rhin]] im Elsass wurden Boote und Schiffe mit einem im Jahre 1912 in Betrieb genommenen elektrischen Kettenschlepper [[Treideln|getreidelt]]. Die Treideleinrichtung ist jedoch nicht mehr in Betrieb, da der Kanal überwiegend von Freizeitschiffern genutzt wird.<br /> <br /> [[Bild:Alter Elbtunnel - Ostroehre.JPG|thumb|Alter Elbtunnel (1911)]]<br /> Der erste Verkehrstunnel unter einem [[Fluss (Gewässer)|Fluss]] wurde unter der [[Themse]] in [[London]] zwischen [[Rotherhithe]] und [[Wapping]] von 1825 bis 1841 mit einer Unterbrechung von sieben Jahren erstellt. Nach der Ausrüstung mit Licht, Fahrbahnen, Treppen und einer Maschinenanlage zur Drainage wurde er am 25. März [[1843]] für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Für Fußgänger wurde er nur bis 1865 genutzt, danach wurde dieser [[Thames Tunnel]] von der East London Railway als Teil der [[London Underground]] (zuletzt [[East London Line]]) benutzt.<br /> <br /> Der erste amerikanische Verkehrstunnel unter einem Fluss wurde am 1. Januar 1869 in [[Chicago]] eröffnet. Der erste Flusstunnel auf dem europäischen Kontinent ist der am 7. September 1911 eröffnete [[Alter Elbtunnel|Elbtunnel]] in [[Hamburg]]. Bereits 1899 wurde der [[Spreetunnel Stralau]] in Berlin in Betrieb genommen.<br /> <br /> Die ersten Eisenbahntunnel schuf [[George Stephenson]] auf der Strecke Liverpool–Manchester 1826 bis 1830. 1837 bis 1839 wurde auf der Strecke Leipzig–Dresden bei Oberau der erste deutsche Eisenbahntunnel gebaut. Die großen Gebirgstunnel ermöglichte erstmals die Erfindung des [[Dynamit]]s und der mit Druckluft betriebenen Gesteinsbohrmaschinen.<br /> <br /> Bemerkenswert ist auch der 1882 unter dem [[Col de Tende]] hindurchgetriebene 3182 Meter lange [[Col-de-Tende-Straßentunnel|Straßentunnel]]. Er war der erste Straßentunnel unter einem Alpenpass und dürfte seinerzeit einer der längsten für den öffentlichen Verkehr freigegebenen Tunnel der Welt gewesen sein.<br /> <br /> === Jüngere Geschichte ===<br /> Tunnel schrieben auch politisch/militärische Geschichte: Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] lagerte die deutsche Rüstungsindustrie zahlreiche Fertigungsstätten in bombensicher vermauerte Verkehrstunnel im Rahmen des sogenannten [[U-Verlagerung]]sprogramms aus. In den 1960er Jahren wurden geheime [[Flucht]]tunnel aus Ostberlin und der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] nach Westberlin und [[Spionage]]tunnel vice versa während der Zeit der [[Berliner Mauer]] gebaut. Während des [[Vietnamkrieg]]es besaß der [[Nationale Front für die Befreiung Südvietnams|Vietcong]] in den 1970er Jahren eine Vielzahl von Tunneln bis in die Nähe der südvietnamesischen Hauptstadt [[Ho-Chi-Minh-Stadt|Saigon]], in welche die Soldaten der [[Nationale Front für die Befreiung Südvietnams|Vietnamesischen Volksbefreiungsarmee]] sich bei amerikanischen Luftangriffen und Patrouillen versteckten, Nachschublager unterhielten und Verwundete operierten und pflegten. Während des Bürgerkriegs in [[Bosnien]] in den 1990er Jahren bauten die bosnischen Truppen einen geheimen Tunnel von [[Sarajewo]] unter dem serbischen Belagerungsring hindurch, durch den sie bescheidenen Nachschub erhielten.<br /> <br /> == Tunnelarten ==<br /> {{Deutschlandlastig}}<br /> <br /> === Eisenbahntunnel ===<br /> → ''Hauptartikel: [[Eisenbahntunnel]]''<br /> <br /> Wie jede andere Art von Verkehrsmitteln benötigt auch die [[Eisenbahn]] Tunnels. Diese dienen auch hier in erster Linie einer Umgehung eines [[Topografie|topografischen Hindernisses]].&lt;br/&gt;Im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen oder [[Zahnradbahn|Zahnradbahnen]] können [[Adhäsionsbahn|Adhäsionsbahnen]] normalerweise keine großen Steigungen überwinden. Deshalb wurden die Bergstrecken von Eisenbahnen mit Hilfe von Kehren oder Spiralen auf künstliche Art verlängert. Dies erfolgte einerseits, wie historisch beim Straßenbau, durch Anlegung von [[Serpentine|Kehren]] oder sonst durch Spiralen.&lt;br/&gt;Diese Maßnahmen konnten je nach Topografie oberirdisch angeordnet werden. In den meisten Fällen erforderten sie wegen der engen Topografie aber eine Verlegung in einen [[Liste der Kehrtunnels (Eisenbahnen)|Wendetunnel]].&lt;br/&gt;In extremen topografischen Verhältnissen wird auch bei [[Zahnradbahn|Zahradbahnen]] davon Gebrauch gemacht.<br /> <br /> === Straßentunnel ===<br /> → ''Hauptartikel: [[Straßentunnel]]''<br /> <br /> Da Straßenfahrzeuge größere Steigungen als Schienenfahrzeuge überwinden können, begann der Bau von Straßentunneln in größerem Umfang erst im Zuge des Baus von Autobahnen und anderen Schnellstraßen. Vorher waren Straßentunnels vor allem in den Alpen anzutreffen und meist nur wenige Meter lang.<br /> <br /> === Fußgängertunnel ===<br /> [[Bild:Bad Kleinen Eiertunnel innen 2008-06-13 007.jpg|thumb|upright|[[Eiertunnel Bad Kleinen|Eiertunnel]] in Bad Kleinen]]<br /> <br /> Diese Tunnelart findet man hauptsächlich in Städten. Dort dienen Fußgängertunnel häufig als Ersatz für Fußgängerüberführungen über breite Straßen oder als Verbindung von U-Bahn-Stationen.<br /> <br /> In Städten in kälteren Klimazonen gibt es auch größere Netzwerke aus Fußgängertunneln, welche auch [[Untergrundstadt|Untergrundstädte]] genannt werden.<br /> <br /> ==== Beispiele für Fußgängertunnel ====<br /> <br /> * Einen besonderen Fußgängertunnel gibt es in [[Rendsburg]] zu sehen. Dort wurde eigens für Fußgänger und Radfahrer ein Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal gebaut (Eröffnung 1965). Über Rolltreppen und Fahrstühle erreichen die Nutzer das Tunnelniveau bzw. auf der anderen Seite die Oberfläche. Der Tunnel befindet sich ungefähr an der Stelle der alten [[Drehbrücke]], die wegen der Behinderung des Durchgangsverkehrs zugunsten eines reinen Straßentunnels abgebaut wurde (1961).<br /> * In [[Berlin]] gibt es im Stadtbezirk [[Treptow-Köpenick]] einen Fußgängertunnel unter der [[Spree]], den sogenannten [[Spreetunnel Friedrichshagen]].<br /> * In [[Bad Kleinen]] verbindet der wegen seiner Form sogenannte, 1896 erbaute [[Eiertunnel]] die Wasserheilanstalt mit dem Außensee des [[Schweriner See]]s.<br /> <br /> === Kanaltunnel ===<br /> <br /> [[Bild:RheinMarneKanalTunnel.jpg|thumb|Tunnel am Rhein-Marne-Kanal bei Arzviller]]<br /> Als '''Kanaltunnel''' bezeichnet man Bauwerke, mit denen ein [[Schifffahrt|schiffbarer]] [[Kanal (Wasserbau)|Kanal]] unter Landschaftserhebungen wie Hügeln oder Bergen hindurchgeführt wird. Bei der Planung von Kanälen werden Anhöhen, die nicht mit einem Geländeeinschnitt zu durchqueren sind, wenn immer möglich mit einer längeren Strecke auf gleichbleibender Höhe umgangen oder mit [[Schleuse]]nreihen überschritten. Wo beides nicht in Frage kommt oder für eine solche Lösung eine zu große [[Massenbewegung]] erforderlich wäre, kann der Bau eines Tunnels die wirtschaftlich optimale Variante sein. Kanaltunnel bilden in Kanälen mit mehreren Schleusenstufen einen Abschnitt der [[Scheitelhaltung]].<br /> <br /> Kanaltunnel sind in der Regel für einspurigen Verkehr ausgelegt. Vor beiden Portalen sind deshalb ausreichende Warteräume und [[Signal]]einrichtungen für die Verkehrsregelung erforderlich. In einigen Tunneln wird der Wasserweg von einem Bankett über dem Wasserniveau begleitet, das für Kontrollgänge und das [[Treidelpfad|Ziehen]] von Kähnen diente.<br /> <br /> Der erste Kanaltunnel wurde im 17. Jahrhundert für den [[Canal du Midi]] gebaut.<br /> <br /> Beispiele für große Kanaltunnel:<br /> <br /> * der 7210 m lange Tunnel des [[Canal du Rove]] bei [[Marseille]] (nach Teileinsturz seit 1963 nicht mehr schiffbar) &lt;ref&gt;http://fr.structurae.de/structures/data/index.cfm?id=s0010963&lt;/ref&gt;<br /> * der 5677 m lange Souterrain de Riqueval in der Picardie, [[Canal de Saint-Quentin]], Frankreich<br /> * der 5209 m lange Standedge-Tunnel im [[Huddersfield Narrow Canal]], England<br /> * der 4880 m lange [[Mauvages]]-Tunnel des [[Canal de la Marne au Rhin]] (''deutsch: Rhein-Marne-Kanal'') in Frankreich<br /> * der 4354 m lange Souterrain de Ruyaulcourt des [[Canal du Nord]], Frankreich<br /> * der 3490 m lange inzwischen eingestürzte [[Sapperton-Kanaltunnel]] des [[Themse-Severn-Kanal]] in England<br /> * der 3333 m lange Scheiteltunnel ''Voûte de Pouilly-en-Auxois'' des [[Canal de Bourgogne]] (''deutsch: Burgund-Kanal'') in Frankreich<br /> * der 2836 m lange ''Norwood-Tunnel'' im [[Chesterfield-Kanal]], England<br /> <br /> Das einzige Beispiel in Deutschland für einen schiffbaren Tunnel ist der 195&amp;nbsp;m lange [[Weilburger Schiffstunnel]] an der [[Lahn]].<br /> <br /> == Tunnelbau ==<br /> → ''Hauptartikel: [[Tunnelbau]]''<br /> <br /> Der Bau von Tunneln erfolgt in geschlossener oder in offener Bauweise. Bei der geschlossenen Bauweise erfolgt die Herstellung bergmännisch in der [[Tunnelbau|Neuen Österreichischen Bauweise]] mittels [[Bohrvortrieb|Bohr-]] und [[Sprengvortrieb]] beziehungsweise Baggerausbruch oder maschinell mittels einer [[Tunnelbohrmaschine]]. Beim Tunnelbau in [[Tunnelbau|offener Bauweise]] erfolgt die Herstellung des Tunnelbauwerks in einer offenen Baugrube, die anschließend wieder verfüllt wird.<br /> <br /> Bei längeren Tunneln im [[Gebirge]] und im [[Hochgebirge]] kommt oft nur der [[Gegenortvortrieb]], evtl. ergänzt um weitere Vortriebe von Zwischenangriffen aus, als Bauweise in Frage, um die Bauzeit auf eine wirtschaftlich sinnvolle Zeitdauer zu begrenzen. Die Grundlage für einen erfolgreichen Tunnelbau ist eine präzise [[Vermessung]] des zu bauenden Tunnels.<br /> <br /> Bei einem langen Tunnel liegt die Linie des konstanten Gefälles nicht mehr auf einer [[Gerade]]n, sondern wegen der [[Krümmung]] der [[Erde|Erdoberfläche]] auf [[Kreis (Geometrie)|Kreisen]] mit dem [[Erdmittelpunkt]] als Kreismittelpunkt. Das [[Licht]] zur Vermessung der Tunnelachse breitet sich dagegen völlig geradlinig aus. Eine Missachtung dieses Sachverhaltes führt zu einem Höhenfehler, der beispielsweise bei den etwa 10000 m langen Richtstollen des [[Simplontunnel]]s etwa 8 m betragen hätte. Die tatsächliche Abweichung beim Zusammentreffen der beiden Richtstollen betrug jedoch nur etwa 22 cm.<br /> <br /> Der Bau von Tunnel ist sehr investitionsintensiv. So schlägt in Deutschland ein zweistreifiger Straßentunnel, welcher bergmännisch in mittelschweren Bodenverhältnissen hergestellt wird, im Schnitt mit 20.000 € pro Meter zu Buche. Dies ist nur ein Durchschnittswert, der nach unten, vor allem aber stark nach oben hin abweichen kann. Davon entfallen in der Regel 15 bis 20 % auf die Ausstattung des Tunnels, zum Beispiel Beleuchtung, Notrufsäulen, etc. Neben den zum Teil enormen Baukosten ist die [[Unterhaltung (Bauwesen)|Unterhaltung]] des Tunnels ebenfalls sehr kostspielig. So rechnet man im Schnitt mit jährlichen 180.000&amp;nbsp;€ Folgekosten pro Kilometer Tunnelstrecke.<br /> <br /> == Tunnelsicherheit ==<br /> <br /> [[Bild:Notrufnische_im_Tunnel.jpg|thumb|Notrufnische im Autobahntunnel der [[Bundesautobahn 17|A 17]] bei Dresden]]<br /> <br /> In Tunneln kann ein funktionierendes Sicherheitssystem im Falle eines Unfalls oder [[Brand]]es Leben retten. Folgende bauliche und technische Maßnahmen erhöhen die Sicherheit in Tunnelanlagen:<br /> * nach Fahrtrichtungen getrennte Tunnelröhren (Richtungsverkehrstunnel, „Zwillingsröhre“ im Gegensatz zu Gegenverkehrstunnel);<br /> * zusätzliche Rettungsstollen, die hauptsächlich als [[Fluchtweg]], aber auch als Zugang für Einsatzkräfte genutzt werden können;<br /> * [[Tunnelanlage|Belüftungsanlage]] mit Strahlventilatoren und evtl. Belüftungsschächten;<br /> * Anlage zur Sichttrübungsmessung;<br /> * Anlage zur Windgeschwindigkeitsmessung;<br /> * Anlage zur automatischen Branddetektion (Brandmelder);<br /> * [[Sprinkleranlage]] und für die [[Feuerwehr]] Löschwasserentnahmestutzen;<br /> * [[Fluchtweg]]hinweise mit Entfernungsangabe und Fluchtwegbeleuchtung;<br /> * [[Notruf]]nische mit Notrufanlage und mit [[Feuermelder]] und [[Feuerlöscher]];<br /> * Abflusssystem für brennbare Flüssigkeiten;<br /> * [[Überwachungskamera]];<br /> * Nothaltebuchten bei Straßentunneln;<br /> * Notbeleuchtung bei Eisenbahntunneln.<br /> <br /> Weiterhin ist ein intensives Sicherheitsmanagement notwendig, welches das Erstellen von [[Alarmplan|Alarmplänen]] und Übungen mit ansässigen Feuerwehren (so genannte [[Portalfeuerwehr]]en) beinhaltet.<br /> <br /> Zahlreiche schwere Unfälle in Tunneln (Siehe [[Katastrophen im Straßenverkehr]] und [[Katastrophen im Schienenverkehr|Schienenverkehr]]) zeigen immer wieder, dass viele Tunnel nur über ein schlechtes Sicherheitssystem verfügen.<br /> <br /> Um die Sicherheit zu erhöhen werden auch laufend Tests von den [[Verkehrsclub]]s durchgeführt. Dabei werden ungefähr 30 Tunnel in ganz Europa miteinander verglichen. Durch Veröffentlichung dieser Vergleiche soll auf die Tunnelbetreiber öffentlicher Druck ausgeübt werden. Derzeit (2005) beginnt ein von der [[Europäische Union|EU]] gefördertes Sicherheitsprojekt, dass unter der Federführung des [[ÖAMTC]] mit zehn weiteren Ländern unter dem Namen ''EuroTAP'' (European Tunnel Assessment Programme). Die EU hat zur Verbesserung der Tunnelsicherheit die Richtlinie 2004/54/EG erlassen, deren Umsetzung in den Mitgliedsstaaten bis zum 30. April 2006 abgeschlossen sein musste. In Österreich wurde dazu das ab 1. Mai 2006 gültige Tunnelsicherheitsgesetz erlassen, das alle Straßentunnel auf den [[Straßensystem in Österreich|Autobahnen und Schnellstraßen]] mit einer Länge über 500&amp;nbsp;m betrifft.<br /> <br /> Trotz aller dieser Maßnahmen kann vor allem in Straßentunneln keine hundertprozentige Sicherheit gewährleistet werden. Auch die Benutzer müssen sich der Gefahren bewusst sein und sich an die Regeln halten, wie:<br /> * [[Fahrzeugbeleuchtung]] einschalten;<br /> * [[Geschwindigkeit|Fahrgeschwindigkeit]] reduzieren;<br /> * [[Sicherheitsabstand]] einhalten;<br /> * Autoradio mit [[Verkehrsfunk]] einschalten;<br /> * auch die Umstellung der Lichtverhältnisse der [[Auge]]n beachten;<br /> * nicht stehen bleiben im Tunnel;<br /> * [[Verkehrssignalanlage|Ampel]] unbedingt beachten.<br /> * Nie hinter einem brennenden Fahrzeug noch in den Tunnel einfahren. Die Verqualmung kann den Motor zum Absterben bringen, was eine Flucht aus dem Tunnel wesentlich erschwert.<br /> <br /> == Motive ==<br /> <br /> Bei der Querung von Wasserflächen ist oftmals eine Entscheidung zwischen Tunnel und Brücke zu treffen. Generell sind Unterwassertunnel kostspieliger als zum Beispiel Hängebrücken. Bei Schiffswegen ist die Einsetzbarkeit von Brücken jedoch oftmals eingeschränkt. Beispiele für Tunnel, die aus schifffahrtstechnischen Gründen an Stelle einer Brücke gebaut werden mussten, sind der [[Holland Tunnel|Holland]]- und [[Lincoln Tunnel|Lincoln-Tunnel]] zwischen [[New Jersey]] und [[Manhattan]] sowie die Elizabeth-Tunnel zwischen [[Norfolk (Virginia)|Norfolk]] und [[Portsmouth (Virginia)|Portsmouth]] in Virginia.<br /> <br /> Seit neuerer Zeit wird Tunnelbau auch aus Gründen des Landschafts- und Umweltschutzes betrieben. So gab es zum Beispiel in den letzten fünf Jahren heftige Auseinandersetzungen um den Bau eines Tunnels im Zuge der [[Bundesautobahn 4|BAB 4]] westlich von [[Jena]] in Thüringen. Ursprünglich war ein Tunnel vorgesehen, der die Autobahn aus dem ökologisch wertvollen [[Leutratal]] herauslegen sollte. Aus Kostengründen wurden diese Pläne – zum Nachteil der Anwohner – auf einen 2,9 km langen Tunnel reduziert.<br /> <br /> == Die längsten Tunnel der Erde ==<br /> → ''Hauptartikel: [[Liste der längsten Tunnel der Erde]]''<br /> <br /> Die derzeit längsten und bereits für den Verkehr freigegebenen Tunnel der Erde sind:<br /> <br /> * [[Seikan-Tunnel]], 53,9 km, Japan, Eisenbahn<br /> * [[Eurotunnel]], 49,94 km, Frankreich/Großbritannien, Eisenbahn<br /> * [[Lötschberg-Basistunnel]], 34,6 km Schweiz, Eisenbahn<br /> * [[Iwate-Ichinohe-Tunnel]], 25,8 km, Japan, Eisenbahn<br /> * [[Lærdaltunnel]], 24,5 km, Norwegen, Straße<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> <br /> * Listen: [[Liste der Alpentunnel]], [[Liste der Schweizer Tunnel]], [[Liste der Straßentunnel in Baden-Württemberg]], [[Liste der Straßentunnel in Thüringen]], [[Liste der Eisenbahntunnel in Thüringen]]<br /> * [[Rohrschildtechnik]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Tunnels|Tunnel}}<br /> * [http://home.no.net/lotsberg/data/germany/li000.html Verzeichnis von Straßentunneln in Deutschland]<br /> * [http://www.eisenbahn-tunnel-info.de/ Tabelle aller deutschen Eisenbahn-Tunnel], sortiert nach verschiedenen Kriterien<br /> * [http://www.adac.de/Tests/Mobilitaet_und_Reise/Tunnel/default.asp ADAC / EuroTAP Tunneltest 2005 &amp; 2006] adac.de<br /> * [http://www.oeamtc.at/index.php?type=article&amp;id=1114834&amp;menu_active=144 Die Ergebnisse der Tunneltests in Europa] ÖAMTC<br /> * [http://tunnel.tcs.ch Ergebnisse EuroTAP Tunneltests] tcs.ch<br /> * [http://www.alpentunnel.de/ Historische Eisenbahntransversalen in den Alpen] AlpenTunnel.de<br /> * [http://www.tunnel-seibold.com/tunnelinformation SEIBOLD-Messtechnik] Grafische- und Textinformationen über Tunnel in Österreich<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Tunnel| ]]<br /> [[Kategorie:Bahnanlage]]<br /> [[Kategorie:Straßenbau]]<br /> [[Kategorie:Verkehrszeichen]]<br /> <br /> [[ar:نفق]]<br /> [[bg:Тунел]]<br /> [[br:Riboul]]<br /> [[ca:Túnel]]<br /> [[cs:Tunel]]<br /> [[da:Tunnel]]<br /> [[en:Tunnel]]<br /> [[eo:Tunelo]]<br /> [[es:Túnel]]<br /> [[et:Tunnel]]<br /> [[eu:Tunel]]<br /> [[fi:Tunneli]]<br /> [[fr:Tunnel]]<br /> [[he:מנהרה]]<br /> [[hr:Tunel]]<br /> [[hu:Alagút]]<br /> [[id:Terowongan]]<br /> [[is:Jarðgöng]]<br /> [[it:Tunnel]]<br /> [[ja:トンネル]]<br /> [[lb:Tunnel]]<br /> [[lv:Tunelis]]<br /> [[mk:Тунел]]<br /> [[ms:Terowong]]<br /> [[nl:Tunnel]]<br /> [[nn:Tunnel]]<br /> [[no:Tunnel]]<br /> [[pl:Tunel (budownictwo)]]<br /> [[pt:Túnel (construção)]]<br /> [[ro:Tunel]]<br /> [[ru:Тоннель]]<br /> [[scn:Jallirìa (tùnnilli)]]<br /> [[simple:Tunnel]]<br /> [[sk:Tunel]]<br /> [[sl:Predor]]<br /> [[sr:Тунел]]<br /> [[sv:Tunnel]]<br /> [[tr:Tünel]]<br /> [[uk:Тунель]]<br /> [[vi:Hầm]]<br /> [[zh:隧道]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=K%C3%BChlturm&diff=51223571 Kühlturm 2008-09-27T19:12:54Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Torre di raffreddamento</p> <hr /> <div>{{Quellen|Bis auf einen Satz fehlen sie komplett, siehe Diskussion.}}<br /> [[Bild:Thtr300 kuehlturm.jpg|thumb|upright=1.2|Trockenkühlturm des [[Kernkraftwerk THTR-300|KKW&amp;nbsp;THTR-300&amp;nbsp;(Hamm-Uentrop)]]]]<br /> [[Bild:KKP_Auslauf.jpg|thumb|Kühlturm des [[Kernkraftwerk Philippsburg|Kernkraftwerks Philippsburg]] mit Ablauf]]<br /> [[Bild:Kühlturm PTG.jpg|thumb|Kühlturm auf dem Gelände der [[Peiner Träger GmbH]]]]<br /> Ein '''Kühlturm''' ist ein [[Bauwerk]], in dem das in Kraftwerks- oder industriellen Prozessen erwärmte [[Kühlmittel|Kühlwasser]] rückgekühlt wird, indem die Wärme an die Umgebung abgegeben wird.<br /> <br /> Zur Kondensation des Dampfes, nachdem er eine Kraftwerksturbine durchströmt hat oder zur Kühlung von Prozessen werden erhebliche Mengen Kühlwasser benötigt. In einem großen Wärmekraftwerk können pro Stunde bis zu 100.000 [[Kubikmeter]] [[Wasser]] die Anlagenteile passieren. Da diese Anlagenteile äußerst empfindlich auf [[Verschmutzung]]en reagieren, muss das Kühlwasser zuvor gereinigt werden. Zu diesem Zweck werden [[Treibgutrechen]] und [[Filter (Fluid)|Filter]] verwendet, wobei die Filter in erster Linie einzelne Komponenten wie [[Kondensator (Verfahrenstechnik)|Kondensator]]en und [[Wärmeübertrager]] schützen. Das Kühlwasser wird anschließend in einem Kühlturm oder auch einem [[Kühlteich]] soweit abgekühlt, dass es entweder in ein [[Fließgewässer]] abgegeben oder erneut im [[Stoffkreislauf|Kühlkreislauf]] verwendet werden kann.<br /> <br /> Die Gründe für den Betrieb eines Kühlturmes liegen zum einen in der Forderung, ein möglichst kaltes Ende des Dampfkreislaufes im [[Wärmekraftwerk]] bereit zu stellen und andererseits von einem nahen Fließgewässer unabhängig zu sein.<br /> <br /> Kühltürme zählen zu den rotationssymmetrischen Schalentragwerken. Die Aussteifung der [[Schale (Technische Mechanik)|Schale]] erfolgt über den oberen und unteren Ring. Sie werden inzwischen in Höhen bis zu 200 m ab Geländeoberkante errichtet ([[Kraftwerk Niederaußem]]) und haben eine Mindestwanddicke von 16 cm nach alter Vorschrift. Aufgrund der Novellierung der Normengeneration DIN 1045 und DIN 1055 wurden auch die konstruktiven Voraussetzungen neu definiert, so dass inzwischen Mindestwandstärken von 18 cm gefordert werden (siehe die [[BTR-Kühltürme]]).<br /> <br /> Trotz der teilweise gewaltigen Dimensionen sind Kühltürme aus Stahlbeton die filigransten Betonbauwerke überhaupt. Bei einer Bauhöhe von 200 m hat der Kühlturm in Niederaußem eine Wandstärke von weniger als 30 cm. Vergleicht man die Proportionen, so ist die Wandstärke etwa nur ein Fünftel so dick wie die eines Hühnereies. Aus diesem Grund erhält ein Kühlturm i.d.R. einen anspruchsvollen Oberflächenschutz. Dies ist vor allem dann erforderlich, wenn durch Rauchgaseinleitung der Beton chemischen Belastungen ausgesetzt wird. <br /> Aber auch bei konventionellen Kühltürmen gibt es erhebliche Belastungen z.&amp;nbsp;B. durch Algenbewuchs. Die biogenen Folgeprodukte von Algen greifen den Beton an. Sterben die Algen ab, so schrumpfen sie und reißen durch ihre intensive Haftung die Betonfläche auf. &lt;!-- Was ist mit dem Satz gemeint: Dass jeder Millimeter Beton verteidigt werden muss belegt schon der Umstand, dass es hierfür eine eigene VGB-Richtlinie mit der Bezeichnung VGB-R 612 U gibt. --&gt;<br /> <br /> Zwischenzeitlich werden Kühltürme auch als Leinwand entdeckt. So befindet sich die größte Karte der Welt auf der 26.000 m² großen Außenseite des Kühlturmes in Meppen-([[Hüntel]]) (Emsland). Das Konzept stammt von dem Künstler ([[Christoph Rihs]]).<br /> <br /> ==Funktion==<br /> Man spricht von [[Abwärme]], die in erster Linie im Kühlturm anfällt, wenn die Erzeugung von [[Elektrischer Strom|elektrischem Strom]] im [[Elektrizitätswerk|Kraftwerk]] im Vordergrund steht. Die vertikale Anordnung des Kühlturms erlaubt die Nutzung des ''[[Kamineffekt]]s''. Er bewirkt, dass die in dem nach unten und oben offenen Kühlturm stehende Luft erwärmt wird, dadurch aufsteigt und frische Luft nachzieht. Daher ist eine mechanische Förderung des Luftstroms mit einem [[Ventilator#Anwendung|Lüfter]] nicht unbedingt erforderlich ([[Naturzugkühlturm]]), wird jedoch nicht selten, insbesondere bei kleinen Anlagen, zur Erhöhung der Effektivität eingesetzt. Der Kühlbedarf eines Großkraftwerks kann bei deutlich mehr als 4 [[Gigawatt|GW]] liegen. Mit dieser Wärmemenge werden im zugehörigen Kühlturm etwa 1500 [[Kilogramm]] Wasser in der [[Sekunde]] in [[Wasserdampf]] umgewandelt.<br /> <br /> Bei jedem folgend beschriebenen Kühlverfahren muss das Wasser in [[Filter (Fluid)|Filteranlagen]] vorgereinigt werden, damit die immer vorhandenen Grobverschmutzungen nicht den nachgeschalteten [[Kondensator (Dampfturbine)|Turbinenkondensator]] verstopfen und damit unwirksam machen. Weiterhin wirken die Kühltürme großer Kraftwerke wie Luftwäscher. Ihre reinigende Wirkung auf die sie durchströmende Luft bleibt für die [[Umwelt]] gering, der ausgewaschene [[Staub]] konzentriert sich jedoch im [[Kühlwasser]] und kann eine erhebliche Verschmutzung der nachgeschalteten Anlagenteile bewirken. Besonders die Kondensatoren der Dampfturbinen sind davon betroffen, die daher mit dem [[Taprogge|Kugelumlaufverfahren]] gereinigt werden müssen.<br /> <br /> ==Bauarten==<br /> Die meisten Kühltürme haben die Form von [[Rotationshyperboloid]]en um eine Beschleunigung des Wasserdampfes zu erreichen. Ferner unterscheidet man:<br /> <br /> ===Trockenkühltürme===<br /> [[Bild:Trockenkühlturm.PNG|thumb|upright=1|]]<br /> Trockenkühltürme sind Kühltürme, in denen die Wärme über [[Wärmeüberträger]] durch [[Konvektion]] an die Luft abgegeben wird. Zur Unterstützung der Konvektion werden bei dieser Bauart große [[Ventilator]]en eingesetzt, die [[Rohr (Technik)|Rohre]] der Wärmeüberträger erhalten [[Kühlrippe]]n.<br /> <br /> ===Nasskühltürme===<br /> In Nasskühltürmen wird das zu kühlende Wasser in die Luft versprüht und über [[Füllkörper]] verrieselt. Dadurch wird ihm [[Verdunstungswärme]] entzogen und die Luft befeuchtet. Verdunsten von einem Kilogramm Wasser 10 Gramm, so sinkt die Temperatur des Wassers um 6 Grad. Zusätzlich wird das Wasser durch den feinverteilten Kontakt mit der Luft durch [[Konvektion]] gekühlt und die Luft erwärmt. Die Erwärmung der Luft führt zu einer Abnahme der Dichte und damit einer Zunahme des Auftriebs der Luft. Oberhalb des Kühlturmes wird das Gemisch als [[Dampfschwaden]] sichtbar. Etwa 1,5 bis 2,5 % des umlaufenden [[Kühlwasser]]s [[Verdunstung|verdunsten]] dabei und müssen ergänzt werden. Ein weiterer Austausch des Kühlwassers durch die Abflut ist notwendig, um zu verhindern, dass sich die im Wasser gelösten [[Salze]] zu sehr aufkonzentrieren (akkumulieren). Kalk-Ablagerungen stellen hierbei das Hauptproblem dar; beim Betrieb eines Wärmekraftwerkes mit 3 GW thermischer Leistung können pro Tag ca. 10 Tonnen Kalk anfallen, die z.&amp;nbsp;B. durch Lösen mit Ameisensäure aus dem Wasserkreislauf entfernt werden müssen. Diese Bauart wird in erster Linie im [[Dampfkraftwerk]] eingesetzt. Den tiefsten Bereich eines Nasskühlturmes, in dem sich das versprühte Kühlwasser sammelt, nennt man ''Kühlturmtasse''.<br /> <br /> Nasskühltürme haben wegen der Nutzung der Verdunstung eine sehr hohe Leistungsdichte, dafür aber auch einen Wasserverlust, der dem Kreislauf wieder zugeführt werden muss. Sie sind daran zu erkennen, dass sie, vor allem bei kühlerem Wetter, weithin sichtbare &quot;Nebelschwaden&quot; erzeugen. Ein Nebeneffekt ist das Einbringen von Wasserdampf in die Atmosphäre, was lokal die Bildung von Nebel oder Niederschlag bewirken kann. Bei genügend hohen Temperaturen im Wasserkreislauf können sich (Legionellen)Bakterien vermehren. Durch die Verdunstung kann das Kühlwasser theoretisch bis auf die [[Feuchtkugeltemperatur]], die bei trockenem Wetter deutlich unter der Lufttemperatur liegt, abgekühlt werden.<br /> <br /> ===Hybridkühltürme===<br /> [[Bild:Zellen-und-Hybridkuehlturm Neckarwestheim0001.JPG|thumb|Zellenkühler (vorne) und Hybridkühlturm (hinten) im [[Kernkraftwerk Neckarwestheim]]]]<br /> Hybridkühltürme vereinigen die technisch-physikalischen Vorteile von Trockenkühlturm (Schwadenfreiheit) und Nasskühlturm (hohe Kühlleistung, besserer Wirkungsgrad). Gegenüber Nasskühltürmen besitzen sie aber wegen des Leistungsbedarfes für die notwendigen Ventilatoren einen schlechteren Wirkungsgrad. Zudem liegen die Investitionen für Hybridkühltürme gleicher Leistung sehr viel höher.<br /> <br /> ==Kühlverfahren==<br /> ===Durchlaufkühlung===<br /> [[Bild:Durchlaufkühlung.PNG|thumb|upright=1|]]<br /> Wenn das erwärmte Kühlwasser unbehandelt in das Gewässer zurückgeführt wird, handelt es sich um eine ''Durchlaufkühlung''. Die Durchlaufkühlung stellt die effizienteste und wirtschaftlichste Form der Kühlung dar. Sie kann jedoch nur dort angewandt werden, wo der Wärmeeintrag keine unzumutbare Belastung für das Gewässer darstellt. In Deutschland wird Durchlaufkühlung vorwiegend an Küstenstandorten oder am Rhein betrieben. Speziell am Rhein hat die &quot;Arbeitsgemeinschaft der Bundesländer zur Reinhaltung des Rheins (ARGE Rhein)&quot; bereits 1971 einen Wärmelastplan für den deutschen Rheinabschnitt vorgelegt, der noch heute Gültigkeit besitzt.<br /> <br /> ===Ablaufkühlung===<br /> [[Bild:Rücklaufkühlung.PNG|thumb|upright=1|]]<br /> Bei diesem Verfahren wird einem Fließgewässer das notwendige Kühlwasser entnommen, im Kondensator erwärmt und dann im Kühlturm versprüht. Das nicht verdampfte und auf seine Ursprungstemperatur abgekühlte Wasser wird wieder dem Fließgewässer zugeführt, um Salze und Verunreinigungen auszuschwemmen. Letztere würden in ihrer Konzentration ständig zunehmen, wenn das nicht an die Atmosphäre abgegebene Wasser wiederholt im Turm eingesetzt werden würde.<br /> <br /> ===Umlaufkühlung===<br /> [[Bild:Umlaufkühlung.PNG|thumb|upright=1|]]<br /> Die Umlaufkühlung verwendet dagegen stets das gleiche Wasser; es werden ausschließlich die Verluste aus Verdampfung und Abflut ergänzt. Dieses Verfahren hat sich bei einem geringen Angebot an Kühlwasser sehr bewährt. Jedoch hat die ständige Verdunstung eine Aufsalzung (die ''Eindickung'') des Kühlwassers zur Folge, dass es zu Ablagerungen insbesondere von Calcium- und Magnesium-Karbonaten (Härtebildner) kommt. Um dem Effekt entgegenzuwirken, wird das Kühlwasser mit Chemikalien (z.&amp;nbsp;B. [[Phosphonsäure]]) stabilisiert. Ab einer gewissen Obergrenze des Gesamtsalzgehaltes und der Gesamthärte muss über ''Abflut'' und Frischwasserzulauf eine Verdünnung des Kühlwassers herbeigeführt werden. Beim Einleiten der Abflut in städtische Schmutzwasseranlagen (Indirekteinleitung) oder Gewässer (Direkteinleitung) gelten staatliche Umweltauflagen. Ein weiteres Problem der Umlaufkühlung ist das Wachstum von Mikroorganismen. Neben dem [[Fouling (Kühlwasser)|Fouling]] müssen hygienische Probleme mit lungengängigen Bakterien im Kühlturmaerosol ([[Legionellen|Legionella spec.]], [[Pseudomonas aeruginosa]]) berücksichtigt werden. Daher wird das Kühlwasser auch mit [[Biozid]] und Bio-Dispergator behandelt.<br /> <br /> ==Abwärme==<br /> Die von dem Kondensator an den Kühlkreislauf des Kühlturmes abgegebene Wärme wird verfahrensbedingt bei einer sehr niedrigen Temperatur übertragen. Diese Abwärme ist daher technisch nutzlos und muss im Kühlturm an die Umgebung abgeführt werden. Bei einem Bedarf an Wärme (z.&amp;nbsp;B. in einem Fernwärmenetz) kann diese Kondensationswärme aber auch bei einer höheren Temperatur abgeführt werden. Dies mindert zwar den [[Wirkungsgrad]] und die Leistung des Kraftwerkes, insgesamt wird aber die Energie des Brennstoffes besser ausgenutzt. Zum Betrieb eines Fernwärmenetzes ist wegen der vielen [[Wärmeübertrager]] und der deretwegen erforderlichen Temperaturgefälle eine Temperatur des Primärkreislauf von 130 bis 150 Grad Celsius notwendig. Da in den mehrstufigen [[Turbine]]n der Wasserdampf in der Regel bis kurz vor dem Erreichen seiner [[Kondensation]]stemperatur expandiert wird, muss der Prozess schon vorher abgebrochen werden, was eine Einbuße von bis zu 25% der elektrischen Leistung bedeutet. Weiterhin geht die [[Kühlleistung]] eines Fernwärmenetzes im Sommer stark zurück, so dass trotzdem in (kleinere) Kühltürme investiert werden muss. Das System Strom- und Wärmeerzeugung kann mit maximaler [[Effizienz]] nur dezentral betrieben werden, wenn also nur geringe Strecken zum Wärmetransport überwunden werden müssen, und die innere Energie des Treibmittels bis zu dessen Kondensation genutzt werden kann. Man spricht dann von [[Kraft-Wärme-Kopplung]] oder [[Dezentrale Energieversorgung|dezentraler Energieversorgung]], die mit zunehmender Verteuerung von Brennstoffen an Bedeutung gewinnt.<br /> <br /> == Kühlturm als Schornstein ==<br /> Bei modernen, mit Rauchgasreinigungsanlage ausgerüsteten Kraftwerken übernimmt der Kühlturm auch die Funktion des [[Schornstein]]s. Der Vorteil dieser (in Deutschland erstmals im [[Kraftwerk Völklingen/Fenne|Modellkraftwerk Völklingen]] angewandten) Technik liegt darin, dass die erwärmte und feuchte Abluft des Kühlturms einen wesentlich stärkeren Auftrieb bietet als das Rauchgas. Hierdurch kann eine Verteilung der Abgasfahne mit weitaus geringerer Bauhöhe erreicht werden als bei einem &quot;konventionellen&quot; Schornstein. Dies ist insbesondere bei Kohlekraftwerken von Vorteil, deren Abgase nach der nassen Wäsche in der Rauchgasentschwefelung stark abgekühlt sind und nur noch einen geringen Auftrieb haben.<br /> <br /> == Brandgefahren im Kühlturm ==<br /> [[Bild:Trojan implosion.gif|thumb|Sprengung des Kühlturms im [[Kernkraftwerk Trojan]] (Animation)]]<br /> Sobald ein Kühlturm außer Betrieb ist, kann von ihm wegen des [[Kamineffekt]]s eine erhebliche [[Brand]]gefahr ausgehen. Am 12. Mai 2003 brannte bei Abrissvorbereitungen in einem stillgelegten Kraftwerk bei [[Schwandorf]] ein Naturzugkühlturm ab, nachdem in seinem Inneren ohne Brandschutzmaßnahmen [[Schweißen|geschweißt]] wurde &lt;ref&gt;[[VGB PowerTech]], Fachzeitschrift: VGB Kraftwerkstechnik 06/2006&lt;/ref&gt;. <br /> Innerhalb von 45 Minuten brannten 108 Tonnen Einbauteile aus [[Polypropylen]] ab, nach weiteren 50 Minuten waren auch 60 Tonnen hölzerne Einbauteile verbrannt. Die frühzeitig gerufene Feuerwehr hatte, nicht zuletzt wegen Einsturzgefahr, keine Chance, das Feuer rechtzeitig zu löschen. Versuche der [[VGB PowerTech|VGB]] haben gezeigt, dass ein Kühlturmbrand unlöschbar ist und daraus immer ein Totalschaden, auch der baulichen Substanz, entsteht.<br /> <br /> ==Quellen==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commons|Category:Cooling_towers}}<br /> * {{Wiktionary|Kühlturm}}<br /> * [http://www.energie-fakten.de/kuehlwasser_2.html Wofür benötigen Kraftwerke mit Ab- oder Durchlaufkühlung Kühlwasser?]<br /> * [http://www.alfredschaffer.de/kuehlturmbrand.htm Foto des brennenden Kühlturmes bei Schwandorf]<br /> * [http://gea-energytechnology.com/opencms/opencms/gem/de/animations/wet_cooling_tower.html Animation zur Funktionsweise eines Kühlturms]<br /> <br /> [[Kategorie:Kraftwerk]]<br /> <br /> [[ar:برج تبريد]]<br /> [[en:Cooling tower]]<br /> [[es:Torre de refrigeración]]<br /> [[fi:Jäähdytystorni]]<br /> [[fr:Tour de refroidissement]]<br /> [[id:Menara pendingin]]<br /> [[it:Torre di raffreddamento]]<br /> [[ja:冷却塔]]<br /> [[ko:냉각탑]]<br /> [[nl:Koeltoren]]<br /> [[pl:Chłodnia kominowa]]<br /> [[ru:Градирня]]<br /> [[sl:Hladilni stolp]]<br /> [[sr:Торањ за хлађење]]<br /> [[tr:Soğutma kulesi]]<br /> [[uk:Градирня]]<br /> [[zh:冷却塔]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Werkstoffkunde&diff=51042907 Kategorie:Werkstoffkunde 2008-09-22T20:06:28Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: af, ar, bg, ca, cs, eo, es, fr, he, id, io, it, ja, ko, nl, pl, ru, sk, sl, tr, uk, zh</p> <hr /> <div>[[Kategorie:Technisches Fachgebiet]]<br /> <br /> [[af:Kategorie:Materiaalkunde]]<br /> [[ar:تصنيف:علم المواد]]<br /> [[bg:Категория:Материалознание]]<br /> [[ca:Categoria:Ciència de materials]]<br /> [[cs:Kategorie:Materiálové inženýrství]]<br /> [[en:Category:Materials science]]<br /> [[eo:Kategorio:Materiala scienco]]<br /> [[es:Categoría:Ciencia de materiales]]<br /> [[fr:Catégorie:Science des matériaux]]<br /> [[he:קטגוריה:הנדסת חומרים]]<br /> [[id:Kategori:Ilmu material]]<br /> [[io:Kategorio:Materiala cienco]]<br /> [[it:Categoria:Scienza dei materiali]]<br /> [[ja:Category:物質科学]]<br /> [[ko:분류:재료과학]]<br /> [[nl:Categorie:Materiaalkunde]]<br /> [[pl:Kategoria:Materiałoznawstwo]]<br /> [[ru:Категория:Материаловедение]]<br /> [[sk:Kategória:Materiálová veda]]<br /> [[sl:Kategorija:Veda o materialih]]<br /> [[tr:Kategori:Malzeme bilimi]]<br /> [[uk:Категорія:Матеріалознавство]]<br /> [[zh:Category:材料科學]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zementklinker&diff=51042190 Zementklinker 2008-09-22T19:48:30Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: fr:Clinker</p> <hr /> <div>[[Bild:Zementklinker.JPG|thumb|Zementklinker]]<br /> '''Zementklinker''' ([[Portlandzement]]klinker, kurz: Klinker) ist der gebrannte Bestandteil des [[Zement]]s, der für die Aushärtung unter Beimengung von Wasser zuständig ist. Die Bezeichnung Klinker stammt von der Ähnlichkeit zu gebrannten Backsteinen ([[Klinker]]n).<br /> <br /> Der Klinker besteht hauptsächlich aus folgenden [[Phase (Thermodynamik)|Phasen]]:<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> !Klinkerphase<br /> !Chemische Formel<br /> ![[Bauchemie|Kurzformel]]<br /> |-<br /> |Tricalciumsilikat<br /> |&lt;math&gt;3CaO \cdot SiO_2&lt;/math&gt;<br /> |&lt;math&gt;C_3S&lt;/math&gt; [[Alit]]<br /> |-<br /> |Dicalciumsilikat<br /> |&lt;math&gt;2CaO \cdot SiO_2&lt;/math&gt;<br /> |&lt;math&gt;C_2S&lt;/math&gt; [[Belit]]<br /> |-<br /> |Dicalciumaluminatferrit<br /> |&lt;math&gt;2CaO \cdot (Al_2O_3,Fe_2O_3)&lt;/math&gt;<br /> |&lt;math&gt;C_2(A,F)&lt;/math&gt; [[Brownmillerit]]<br /> |-<br /> |Tricalciumaluminat<br /> |&lt;math&gt;3CaO \cdot Al_2O_3&lt;/math&gt;<br /> |&lt;math&gt;C_3A&lt;/math&gt; Calciumaluminat<br /> |-<br /> |freies [[CaO]]<br /> |&lt;math&gt;CaO&lt;/math&gt;<br /> | -<br /> |}<br /> Die für die Aushärtung wichtigste Phase ist das Tricalciumsilikat, das die höchste Anfangshärte besitzt.<br /> <br /> Chemisch gesehen besteht der Portlandzementklinker aus folgenden Hauptkomponenten:<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> !Komponente<br /> !Anteil durchschnittlich [M-%]<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;CaO&lt;/math&gt;<br /> |66,5 <br /> |-<br /> |&lt;math&gt;SiO_2&lt;/math&gt;<br /> |21,5<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;Al_2O_3+TiO_2&lt;/math&gt;<br /> |5,5<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;Fe_2O_3&lt;/math&gt;<br /> |2,5<br /> |}<br /> <br /> Die Hauptkomponete Alit bildet sich im Beisein einer Schmelzphase ab ca. 1250 °C. Um eine ausreichend vollständige Reaktion (Restfreikalkgehalt &lt; 1,5 % ) zu erzielen, sind Temperaturen von ca. 1450 °C für eine Dauer von 5 Min. notwendig; dabei sollten im Brennaggregat eine vorwiegend oxidierende Atmosphäre vorherrschen, und die Vorprodukte Belit und Freikalk homogen vorliegen.<br /> <br /> [[Kategorie:Zement]]<br /> <br /> [[en:Clinker (cement)]]<br /> [[eo:Skorio]]<br /> [[es:Clinker portland]]<br /> [[fr:Clinker]]<br /> [[it:Clinker]]<br /> [[ja:クリンカー]]<br /> [[nl:Klinker (halffabrikaat)]]<br /> [[pl:Klinkier cementowy]]<br /> [[pt:Clínquer]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sebastian_(Heiliger)&diff=51003869 Sebastian (Heiliger) 2008-09-21T19:02:49Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: an, ca, ja, th, uk Ändere: bg, it, sr</p> <hr /> <div>[[Bild:Antonello da Messina 018.jpg|thumb|„Heiliger Sebastian“ von [[Antonello da Messina]], 1476]]<br /> [[Bild:Follower of Perugino - Saint Sebastian.jpg|thumb|„Heiliger Sebastian“ eines Nacheiferers von [[Perugino]], um 1500]]<br /> '''Sebastian''' (* in [[Mailand]] oder [[Narbonne]]; † um 288 in [[Rom]]), war ein [[Römisches Reich|römischer]] Soldat und wurde zu einem [[Christentum|christlichen]] [[Märtyrer]]. <br /> <br /> == Leben ==<br /> <br /> Der [[Legende (Erzählung)|Legende]] nach bekannte sich [[Sebastian]], ein Offizier der kaiserlichen Garde, öffentlich zum Christentum, woraufhin Kaiser [[Diokletian]] ihn zum Tode verurteilte und von Bogenschützen erschießen ließ. In dem Glauben, er sei tot, ließ man ihn danach liegen. Sebastian war jedoch nicht tot und wurde von einer frommen Witwe mit dem Namen Lucina, die ihn beerdigen wollte, als lebend erkannt und wieder gesund gepflegt. Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und bekannte sich erneut zum Christentum. Diokletian befahl daraufhin, ihn mit Keulen im Circus zu erschlagen. Seinen Leichnam warf man in die [[Cloaca Maxima]], einen städtischen Abflussgraben in der Nähe des [[Tiber]], aus dem er von Christen geborgen und ''ad catacumbas'' (deutsch: „in der Senke“) beerdigt wurde.<br /> <br /> Als Variante existiert eine homosexuelle Version &lt;ref name=ters&gt;Oskar Ters: ''[http://www.diplomarbeiten24.de/vorschau/81.html Die Legende des Heiligen Sebastian - Ein Vergleich zwischen den lateinischen Quellen und den mittelalterlichen Übersetzungen unter besonderer Berücksichtigung und Transkription der Handschrift 717 II der Bibliotheque Municipale zu Colmar]'', Diplomarbeit für Philosophie, Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, GRIN Verlag 2000, ISBN 3-638-10059-6&lt;/ref&gt;, nach der Sebastians Schönheit die Begehrlichkeit seines Vorgesetzten / des Kaisers erregte und er auf Grund seiner Weigerung, sich diesem hinzugeben, getötet wurde.<br /> <br /> == Schutzpatron ==<br /> <br /> Der heilige Sebastian war schon immer ein beliebter Heiliger. Sebastian ist der Schutzheilige gegen die [[Pest]], da man seiner Fürbitte das schnelle Erlöschen der Pest 680 in [[Rom]] zusprach. Sebastian ist Patron der Sterbenden, Eisenhändler, Töpfer, Gärtner, Gerber, Bürstenbinder, Stadt-/Gemeindepolizisten (D) und (I), Schützenbruderschaften, Soldaten, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisen- und Zinngießer, Steinmetze, Leichenträger und Brunnen; gegen Pest und Seuchen.<br /> <br /> Zusammen mit dem Hl. [[Fabianus|Fabian]] ist er der Schutzheilige der Stadt [[Selm]] in [[Westfalen]].<br /> <br /> Spätestens seit der [[Renaissance]] wird der Hl. Sebastian meist auffallend gering bekleidet und oft recht „sexy“ dargestellt (laszive Haltung, Hervorhebung männlicher Körpermerkmale). Daher haben viele [[Schwul]]e eine besondere Affinität zu ihm und er wird von manchen auch als ihr Schutzpatron angesehen. Dies spiegelt sich besonders in Darstellungen des heiligen Sebastian ab dem 20. Jahrhundert.&lt;ref&gt;Ursula Baatz: [http://oe1.orf.at/highlights/7272.html &quot;Jung, hübsch, gequält&quot;], ''[[ORF]]'', 31. Januar 2004&lt;/ref&gt;&lt;ref name=ters/&gt;<br /> <br /> == Ikonographie ==<br /> <br /> Die Legende des hl. Sebastian wird in der [[Bildende Kunst|bildenden Kunst]] bereits im 5. Jahrhundert dargestellt. Typisch ist eine Darstellung als Krieger in häufig zeitgenössischer Rüstung mit Schild und Schwert. <br /> <br /> In deutschen und niederländischen Darstellungen wird meist der von Wunden übersäte, magere Körper hervorgehoben. Häufig wird auch die gesamte Beschießungsszene gezeigt wie etwa bei [[Hans Memling]]. In solchen Darstellungen ist Sebastian meist an einen Baum gebunden. Darstellungen wie die von [[Matthias Grünewald]] auf dem [[Isenheimer Altar]] weichen davon bewusst ab, um damit eine besondere Bildaussage zu unterstreichen.<br /> <br /> Herausstechend ist [[Georges de la Tour]]s Darstellung des heiligen Sebastian in den Armen der ihn pflegenden Irene, die starke Anklänge an eine [[Pietà]]darstellung aufweist.<br /> <br /> == Gedenktag ==<br /> <br /> * Katholisch: [[20. Januar]] ([[Nicht gebotener Gedenktag]] im [[Allgemeiner Römischer Kalender|Allgemeinen Römischen Kalender]])<br /> * Orthodox: [[24. Oktober]] oder [[18. Dezember]]<br /> <br /> == Wallfahrtsorte ==<br /> <br /> * [[ San Sebastiano alle Catacombe]] in [[Rom]]<br /> * Pfarrkirche St. Sebastian in [[Ebersberg]]/[[Oberbayern]]<br /> * [[Neualbenreuth]] in der [[Oberpfalz]]<br /> * [[Waldershof]]<br /> * [[Sankt Sebastian (am Rhein)]] nahe [[Koblenz]]<br /> * St. Sebastian in [[Bad Waldsee|Haisterkirch]] Waldkapelle auf dem [[Oberschwaben|Grabener Höhenrücken]]<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> <br /> * [[Sebastiane]] (Film)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> {{Commons|Category:Saint Sebastian|Heiliger Sebastian}}<br /> {{PND|118612492}}<br /> * {{BBKL|s/s2/sebastianus|autor=[[Wolfgang Kuhoff]]}}<br /> * [http://bode.diee.unica.it/~giua/SEBASTIAN/index.html The Iconography of Saint Sebastian - eine umfangreiche Sammlung von Bildern, Dokumenten und Literaturverweisen zum Hl. Sebastian]<br /> * [http://www.romasegreta.it/appia_antica/catacombes.sebastiano.htm Bilder und Beschreibung (italienisch) der Sebastians-Katakomben]<br /> * [http://www.csgkoeln.de/Texte/AusSeb.htm Ausstellung &quot;Sebastian oder Die schwule Kunst zu leiden&quot; des Centrums Schwule Geschichte, Köln]<br /> * [http://www.rpi-virtuell.de/arbeitsbereiche/artothek/museum2/sebastian/ &quot;Religionspädagogische Plattform im Internet&quot;: Virtuelle Bildergalerie]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Heiliger (3. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Märtyrer]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sebastian<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=christlicher Märtyrer<br /> |GEBURTSDATUM=<br /> |GEBURTSORT=[[Mailand]] oder [[Narbonne]]<br /> |STERBEDATUM=um 288<br /> |STERBEORT=[[Rom]]<br /> }}<br /> <br /> [[an:San Sabastián (mártir)]]<br /> [[bg:Севастиан]]<br /> [[ca:Sant Sebastià màrtir]]<br /> [[da:Sebastian (helgen)]]<br /> [[en:Saint Sebastian]]<br /> [[eo:Sankta Sebastiano]]<br /> [[es:Sebastián (mártir)]]<br /> [[fi:Pyhä Sebastianus]]<br /> [[fr:Sébastien (saint)]]<br /> [[hu:Szent Sebestyén]]<br /> [[it:San Sebastiano]]<br /> [[ja:セバスティアヌス]]<br /> [[ko:세바스티아누스]]<br /> [[mt:San Bastjan]]<br /> [[nl:Sebastiaan]]<br /> [[no:Sebastian (helgen)]]<br /> [[nrm:Saint Sébastchien]]<br /> [[pl:Święty Sebastian]]<br /> [[pt:São Sebastião]]<br /> [[ro:Sebastian]]<br /> [[ru:Святой Себастьян]]<br /> [[sr:Свети Севастијан]]<br /> [[sv:Sebastian (helgon)]]<br /> [[th:เซบาสเตียน]]<br /> [[uk:Святий Севастіан]]<br /> [[vec:San Sebastian (santo)]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sebastian_(Begriffskl%C3%A4rung)&diff=51003391 Sebastian (Begriffsklärung) 2008-09-21T18:52:07Z <p>PipepBot: Bot: Entferne: es:Sebastián, la:Sebastianus</p> <hr /> <div>'''Sebastian''' ist:<br /> <br /> * [[Sebastian]], ein Vor- und Familienname, siehe dort für Namensträger<br /> * [[SebastiAn]] ist ein Musikprojekt von Sebastian Akchoté<br /> * der Ortsname von:<br /> **[[Sebastian County]] in Arkansas, USA<br /> **[[Sebastian (Florida)]] in Florida, USA<br /> **[[Sebastian (Texas)]] in Texas, USA<br /> <br /> <br /> '''Siehe auch:'''<br /> * [[Sankt Sebastian]] (Begriffsklärung)<br /> * [[Saint-Sébastien]] (Begriffsklärung)<br /> * [[San Sebastiano]] (Begriffsklärung)<br /> * [[San Sebastián (Begriffsklärung)]]<br /> * [[Sebastiane]], Film über den Hl. Sebastian<br /> * [[Sebastianskirche]]<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[en:Sebastian (disambiguation)]]<br /> [[fr:Sébastien]]<br /> [[it:Sebastiano]]<br /> [[ja:セバスチャン]]<br /> [[pl:Sebastian]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=RER_B&diff=50969502 RER B 2008-09-20T20:33:40Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:RER B</p> <hr /> <div>{{Öffentlicher Nahverkehr in Paris}}<br /> Die Linie '''RER B''' ist Bestandteil des [[Réseau express régional d'Île-de-France|RER]]-Netzes in [[Paris]]. Sie fuhr zum ersten Mal 1977 auf der [[Ligne de Sceaux]].<br /> <br /> == Streckenverlauf ==<br /> [[Bild:Rame MI79 à Saint-Rémy-lès-Chevreuse.jpg|thumb|left|Zug des Typs MI79 an der Endstation Saint-Rémy-lès-Chevreuse]]<br /> <br /> Wie alle RER-Linien hat die Streckenführung mehrere Verzweigungen:<br /> <br /> Im Pariser Norden ([[SNCF]]):<br /> *zum [[Flughafen Paris-Charles de Gaulle]] und [[TGV]]-Bahnhof<br /> *nach [[Mitry-Claye]] ([[Département]] [[Seine-et-Marne]])<br /> <br /> Im Pariser Süden ([[RATP]]):<br /> *nach [[Saint-Rémy-lès-Chevreuse]] (Département [[Yvelines]])<br /> *nach Robinson ([[Sceaux]], im Département [[Hauts-de-Seine]])<br /> <br /> Die Züge verkehren zwischen den Stationen ''Aulnay-sous-Bois'' und ''Bourg-la-Reine'' auf derselben Strecke und verzweigen dann auf unterschiedliche Strecken zum jeweiligen Endziel.<br /> <br /> In der Pariser Innenstadt verkehrt der RER B in Nord-Süd-Richtung am ''[[Stade de France]]'' vorbei über ''[[Gare du Nord]]'', ''[[Châtelet Les Halles]]'' und ''[[Saint-Michel – Notre-Dame]]'' weiter in Richtung ''[[Cité Universitaire]]''.<br /> <br /> Am Nordbahnhof (gare du Nord) findet ein Fahrerwechsel zwischen dem Personal von [[RATP]] und SNCF statt. Außerdem wechseln dort die Züge vom Stromsystem der SNCF (25kV [[Wechselstrom]]) ins System der RATP (1500 V, [[Gleichstrom]]). Die [[Systemtrennstelle]] befindet sich südlich des Bahnhofs im Tunnel.<br /> <br /> [[Bild:RER B.svg|thumb|left|300px|Verlauf der RER-Linie B mit Tarifstufen]]<br /> <br /> <br /> {| class=&quot;prettytable float-right&quot; |left<br /> {{BS-header|RER-Linie B}}<br /> {{BS-table}}<br /> <br /> {{BS2|KBFa||5|'''Flughafen Charles de Gaulle 2(B 3)'''}}<br /> {{BS2|BHF||5|Flughafen Charles de Gaulle 1 |Tremblay-en-France}}<br /> {{BS2|BHF||4|Parc des Expositions|Villepinte}}<br /> {{BS2|BHF||4|Villepinte |}}<br /> {{BS2|BHF||4|Sevran-Beaudottes }}<br /> {{BS2|STR|KBFa|5|'''Mitry-Claye (B 5)'''}}<br /> {{BS2|STR|BHF|5|Villeparisis Mitry-le-Neuf}}<br /> {{BS2|STR|BHF|4|Vert-Galant}}<br /> {{BS2|STR|BHF|4|Sevran-Livry}}<br /> {{BS2|STRlf|ABZlg}}<br /> {{BS2||BHF|4|'''[[Aulnay-sous-Bois]]}}<br /> {{BS2||BHF|3|Le Blanc-Mesnil}}<br /> {{BS2||BHF|3|Drancy}}<br /> {{BS2||BHF|3|Le Bourget}}<br /> {{BS2||BHF|3|La Courneuve – Aubervilliers}}<br /> {{BS2||BHF|2|La Plaine – Stade de France| [[Saint-Denis]]}}<br /> {{BS2||BHF|1|[[Gare du Nord]] }}<br /> {{BS2||BHF|1|[[Châtelet Les Halles]]}}<br /> {{BS2||BHF|1|[[Saint-Michel – Notre-Dame]]}}<br /> {{BS2||BHF|1|Luxembourg}}<br /> {{BS2||BHF|1|Port-Royal}}<br /> {{BS2||BHF|1|Denfert-Rochereau}}<br /> {{BS2||BHF|1|Cité Universitaire}}<br /> {{BS2||BHF|2|Gentilly}}<br /> {{BS2||BHF|2|Laplace}}<br /> {{BS2||BHF|2|Arceuil-Cachan}}<br /> {{BS2||BHF|3|Bagneux}}<br /> {{BS2||BHF|3|'''[[Bourg-la-Reine]]'''}}<br /> {{BS2|STRrg|ABZrf|}}<br /> {{BS2|BHF|STR|3|[[Sceaux]]}}<br /> {{BS2|BHF|STR|3|[[Fontenay-aux-Roses]]|}}<br /> {{BS2|KBFe|STR|3|'''Robinson (B2)'''|[[Sceaux]]|}}<br /> {{BS2||BHF|3|Parc de Sceaux}}<br /> {{BS2||BHF|3|La Croix de Berny}}<br /> {{BS2||BHF|3|[[Antony]]}}<br /> {{BS2||BHF|4|Fontaine-Michalon}}<br /> {{BS2||BHF|4|Les Baconnets}}<br /> {{BS2||BHF|4|Massy-Verrières}}<br /> {{BS2||BHF|4|[[Massy-Palaiseau (RER)|Massy-Palaiseau]]}}<br /> {{BS2||BHF|4|Palaiseau}}<br /> {{BS2||BHF|4|Palaiseau-Villebon}}<br /> {{BS2||BHF|4|Lozère}}<br /> {{BS2||BHF|4|Le Guichet}}<br /> {{BS2||BHF|5|Orsay-Ville}}<br /> {{BS2||BHF|5|Bures-sur-Yvette}}<br /> {{BS2||BHF|5|La Hacquinière}}<br /> {{BS2||BHF|5|Gif}}<br /> {{BS2||BHF|5|Courcelle-sur-Yvette}}<br /> {{BS2||KBFe|5|'''Saint-Rémy-lès-Chevreuse (B4)'''}}<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> == Zugnamen ==<br /> <br /> Um auf den ersten Blick feststellen zu können, in welche Richtung bzw. auf welche Teilstrecke ein RER-Zug fährt, ist jeder Zug mit einem vierstelligen Buchstabencode gekennzeichnet.<br /> <br /> Der erste Buchstabe dieser Kombination gibt den Zielbahnhof an. Der Startbahnhof eines Zuglaufs ist nicht erkennbar.<br /> Der zweite Buchstabe steht für den Linienverlauf, d.h. an welchen Stationen gehalten wird. Für die bessere Erkennung sind außerdem an jedem Bahnsteig Anzeigen angebracht, die mit einem leuchtenden Punkt alle bedienten Stationen markieren.<br /> Die restlichen beiden Buchstaben sollen eine rein phonetische Ergänzung sein, um sich den &quot;Namen&quot; leichter einzuprägen.<br /> Zwei anschließend folgende Ziffern zeigen an, um welchen Zug in welcher Fahrtrichtung es sich handelt (gerade/ungerade)<br /> <br /> Auf dem Liniennetzplan vermerkte Linienastbezeichnungen (B2-B5) tauchen nur noch auf den Bahnhofstafeln auf. Zur Orientierung dienen sie nicht mehr.<br /> <br /> *A = [[Gare du Nord]]<br /> *E = [[Aéroport Charles de Gaulle]] 2 – TGV<br /> *G = Aulnay-sous-Bois<br /> *I = Mitry-Claye<br /> *J = Denfert-Rochereau<br /> *K = Massy-Palaiseau<br /> *L = Orsay-Ville<br /> *P = Saint-Rémy-lès-Chevreuse<br /> *Q = La Plaine – Stade de France<br /> *S = Robinson<br /> *U = Laplace<br /> *W = Train vide (Vide Voyageurs)<br /> <br /> Der Zug &quot;EFLA&quot; fährt zum Flughafen Charles-de-Gaulle, der Zug &quot;PEPE&quot; nach Saint-Rémy-lès-Chevreuse.<br /> <br /> == Umsteigemöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten ==<br /> <br /> Umsteigen zwischen allen Zügen ist zwischen den Bahnhöfen &quot;Gare du Nord&quot; und &quot;Denfert-Rochereau&quot; sowie an den von allen Zügen bedienten Unterwegsbahnhöfen möglich.<br /> <br /> *Am [[Gare du Nord]] auf {{Parismetro|D}}, {{Parismetro|E}}, {{Parismetro|2}}, {{Parismetro|4}}, {{Parismetro|5}}, Züge der [[SNCF]].<br /> *In [[Châtelet Les Halles|Châtelet-Les Halles]] auf {{Parismetro|A}}, {{Parismetro|D}}, {{Parismetro|1}}, {{Parismetro|4}}, {{Parismetro|7}}, {{Parismetro|11}}, {{Parismetro|14}}<br /> *In [[Saint-Michel – Notre-Dame]] auf {{Parismetro|C}}, {{Parismetro|10}}<br /> *In Denfert-Rochereau auf {{Parismetro|4}}, {{Parismetro|6}}, Orlybus<br /> *In Massy-Verrières auf {{Parismetro|C}}<br /> *In [[Massy-Palaiseau (RER)|Massy-Palaiseau]] auf die {{Parismetro|C}}, Züge der [[SNCF]]<br /> *Am [[Aéroport_Charles_de_Gaulle|Flughafen Charles-de-Gaulle]] auf den [[TGV]]<br /> <br /> Ohne Umsteigen erreicht man mit der Linie B das [[Stade de France]] und [[Notre Dame]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * [http://www.railfaneurope.net/pix/fr/private/passenger/RATP/pix.html Bilder von RER-Zügen]<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Rer B}}<br /> [[Kategorie:RER (Réseau express régional d'Île-de-France)]]<br /> <br /> [[cs:RER B]]<br /> [[en:RER B]]<br /> [[fr:Ligne B du RER d'Île-de-France]]<br /> [[id:RER B]]<br /> [[it:RER B]]<br /> [[nl:RER B]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wilmesaurisch&diff=50969000 Wilmesaurisch 2008-09-20T20:20:50Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: it:Lingua vilamoviana</p> <hr /> <div>{{Überarbeiten}}<br /> <br /> {{Infobox_Sprache|<br /> Sprache=Wymysörisch<br /> |Länder=[[Polen]], (''Wilamowice'')<br /> |Sprecher=ca. 70<br /> |Klassifikation=* [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Germanische Sprachen]]<br /> *:: [[Westgermanische Sprachen]]<br /> |KSprache=Wymysörisch<br /> |Amtssprache=<br /> |ISO1=<br /> |ISO2B=gem<br /> |ISO2T=<br /> |SIL=wym<br /> }}<br /> '''Wymysörisch''' (Wymysöryś) ist eine [[Mikroliteratursprache]], die sich aus einem mitteldeutschen Dialekt entwickelt hat und die in der kleinen Stadt [[Wilamowice]] (Wymysörisch: ''Wymysoj'', Deutsch: ''Wilmesau'') - gelegen an der Grenze zwischen [[Schlesien]] und [[Kleinpolen]] - gesprochen wird.<br /> Derzeit gibt es ungefähr 70 [[Muttersprache|Muttersprachler]], mehrheitlich ältere Leute; Wymysörisch ist deswegen eine vom Aussterben [[Liste aussterbender und ausgestorbener Sprachen|bedrohte Sprache]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> <br /> Wymysörisch scheint vom [[Mitteldeutsche Sprachen|Mitteldeutsch]] des 12. Jahrhunderts abgeleitet zu sein, mit einem starken [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutschen]], [[Holländischer Dialekt|holländischen]], [[Friesisch|friesischen]], [[polnische Sprache|polnischen]] und [[Altenglische Sprache|altenglischen]] Einfluss.<br /> <br /> Die Einwohner von Wilamowice sind Nachkommen von flämischen-, friesischen- und schottischen Siedlern, welche Polen im 13. Jahrhundert besiedelten. Allerdings lehnten die Einwohner von Wilamowice immer mögliche Verbindungen mit Deutschland ab und bestanden auf ihrer holländischen Herkunft.<br /> <br /> Wymysörisch war die [[Umgangssprache]] in Wilamowice bis 1945-1949. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweitem Weltkrieg]] verboten die örtlichen [[Kommunist]]en den Gebrauch der Sprache. Obwohl das Verbot nach 1956 aufhoben wurde, ist Wymysörisch insbesondere in den jüngeren Generationen schrittweise durch Polnisch ersetzt worden.<br /> <br /> ==Alphabet==<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> <br /> |-<br /> | [[a]]<br /> | [[ao]]<br /> | [[b]]<br /> | [[c]]<br /> | [[ć]]<br /> | [[d]]<br /> | [[e]]<br /> | [[f]]<br /> | [[g]]<br /> | [[h]]<br /> | [[i]]<br /> | [[j]]<br /> | [[k]]<br /> | [[ł]]<br /> | [[l]]<br /> | [[m]]<br /> | [[n]]<br /> | [[ń]]<br /> | [[o]]<br /> | [[ö]]<br /> | [[p]]<br /> | [[q]]<br /> | [[r]]<br /> | [[s]]<br /> | [[ś]]<br /> | [[t]]<br /> | [[u]]<br /> | [[ü]]<br /> | [[v]]<br /> | [[w]]<br /> | [[y]]<br /> | [[z]]<br /> | [[ź]]<br /> | [[ż]]<br /> |-<br /> | [[A]]<br /> | [[AO]]<br /> | [[B]]<br /> | [[C]]<br /> | [[Ć]]<br /> | [[D]]<br /> | [[E]]<br /> | [[F]]<br /> | [[G]]<br /> | [[H]]<br /> | [[I]]<br /> | [[J]]<br /> | [[K]]<br /> | [[Ł]]<br /> | [[L]]<br /> | [[M]]<br /> | [[N]]<br /> | [[Ń]]<br /> | [[O]]<br /> | [[Ö]]<br /> | [[P]]<br /> | [[Q]]<br /> | [[R]]<br /> | [[S]]<br /> | [[Ś]]<br /> | [[T]]<br /> | [[U]]<br /> | [[Ü]]<br /> | [[V]]<br /> | [[W]]<br /> | [[Y]]<br /> | [[Z]]<br /> | [[Ź]]<br /> | [[Ż]]<br /> |}<br /> <br /> ==Wörterbuch==<br /> Ein Kurzwörterbuch des Wymysörischen mit deutschen, niederländischen und englischen Übersetzungen ('''ł''' wird in Wymysörisch wie '''w''' und '''w''' wie '''v''' gesprochen):<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- <br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | Wymysörisch <br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | [[Niederländische Sprache|Holländisch]]<br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | [[Englische Sprache|Englisch]]<br /> |- <br /> | ałan || allein || alleen || alone <br /> |- <br /> | ana, an || und || en||and<br /> |- <br /> | bryk || Brücke || brug || bridge<br /> |- <br /> | duł || dumm || dom || dull<br /> |- <br /> | fuylgia || hören / folgen|| horen / volgen|| to hear / to follow<br /> |- <br /> | ganc || ganz || gans || entirely<br /> |- <br /> | gyrycht || Gericht || gerecht || court<br /> |- <br /> | dyr hymół || Himmel || hemel || heaven<br /> |- <br /> | łove || Liebe || liefde || love<br /> |- <br /> | a mikieła || ein bisschen || een beetje || a bit (vgl. Altenglish &quot;micel&quot;)<br /> |- <br /> | müter || Mutter || moeder || mother<br /> |- <br /> | myttółt || Mitte || middel || middle<br /> |- <br /> | nimanda || niemand || niemand || no one<br /> |- <br /> | ny || nein || nee || no<br /> |- <br /> | ödum || Atem (''Odem'')|| adem || breath (Altenglish &quot;ǽðm&quot;)<br /> |- <br /> | olifant || Elefant || olifant || elephant<br /> |- <br /> | öwyt || Abend || avond || evening<br /> |- <br /> | śraeiwa || schreiben || schrijven || to write (vgl. Englisch &quot;to scribe&quot;)<br /> |- <br /> | syster || Schwester || zuster || sister<br /> |- <br /> | śtaen || Stein || steen || stone<br /> |- <br /> | trynkia || trinken || drinken || to drink<br /> |- <br /> | wełt || Welt || wereld || world<br /> |- <br /> | wynter || Winter || winter || winter<br /> |- <br /> | zyłwer || Silber || zilver || silver<br /> |- <br /> | zyjwa || sieben || zeven || seven<br /> |-<br /> | sgöekumt|| Willkommen ||welkom|| welcome<br /> |}<br /> <br /> ==Wymysörisches Schlaflied==<br /> :''Śłöf duy buwła fest!''<br /> :''Skumma frmdy gest,''<br /> :''Skumma muma ana fettyn,''<br /> :''Z’ brennia nysła ana epułn,''<br /> :''Śtöf duy Jasiu fest!''<br /> <br /> Übersetzung:<br /> :''Schlaf der Bube fest!''<br /> :''Es kommen fremde Gäste,''<br /> :''Es kommen Basen und Vettern,''<br /> :''Sie bringen Nüsschen und Äpfel,''<br /> :''Schlaf der Jasiu fest.''<br /> <br /> ==Literatur==<br /> <br /> *Tomasz Wicherkiewicz, ''The Making of a Language: The Case of the Idiom of Wilamowice'', Mouton de Gruyter, 2003, ISBN 3-11-017099-X<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Germanische Sprachen]]<br /> <br /> [[bat-smg:Vėmėsojeriu kalba]]<br /> [[br:Vimisoyeg]]<br /> [[crh:Vımısörışa tili]]<br /> [[cs:Vilamovština]]<br /> [[en:Wymysorys]]<br /> [[eo:Vilamovica lingvo]]<br /> [[es:Wymysorys]]<br /> [[fo:Wymysorys]]<br /> [[fr:Wymysorys]]<br /> [[fy:Wilamowytsersk]]<br /> [[hsb:Wilamowšćina]]<br /> [[it:Lingua vilamoviana]]<br /> [[ko:비미소리쉬어]]<br /> [[lij:Wymysorys]]<br /> [[lt:Vimisojerių kalba]]<br /> [[lv:Viļamoviešu valoda]]<br /> [[nds:Wymysorys]]<br /> [[nl:Wymysöryś]]<br /> [[no:Wymysörisk]]<br /> [[pl:Język wilamowski]]<br /> [[pt:Wymysorys]]<br /> [[ru:Вымысориш]]<br /> [[sk:Wilamowičina]]<br /> [[szl:Wilamowsko godka]]<br /> [[uk:Вілямівська мова]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Emma_Chambers&diff=50968028 Emma Chambers 2008-09-20T19:49:29Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Emma Chambers</p> <hr /> <div>'''Emma Chambers''' (* [[11. März]] [[1964]] in [[Westcliff-on-Sea]], [[England]]) ist eine [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Schauspielerin]].<br /> <br /> Chambers spielte zuerst im [[Fernsehfilm]] ''The Rainbow'' (1988) sowie in einigen [[Fernsehserie]]n wie ''Martin Chuzzlewit'' (1994, neben [[Pete Postlethwaite]]) und ''How Do You Want Me?'' (1998 bis 1999). In dieser Zeit spielte sie ebenfalls einige [[Theater]]rollen. Für ihre Rolle in der Serie ''The Vicar of Dibley'' (seit 1994) gewann sie im Jahr 1998 den ''[[British Comedy Award]]''. International bekannt machte sie die Rolle der Schwester von ''William Thacker'' ([[Hugh Grant]]), ''Honey'', im Film [[Notting Hill (Film)|Notting Hill]] (1999). Für diese Rolle wurde sie als ''Beste Nebendarstellerin'' für den ''Blockbuster Entertainment Award'' nominiert.<br /> <br /> Eine größere Rolle spielte sie neben [[Nigel Hawthorne]] und [[Joan Collins]] in der Komödie ''The Clandestine Marriage'' (1999). Im Jahr 2005 trat sie neben zahlreichen Stars wie [[Rowan Atkinson]], [[David Bowie]], [[Eric Clapton]], [[John Cleese]] und [[Robbie Williams]] in der Fernsehsendung ''Comic Relief: Red Nose Night Live 05'' auf. Im [[Zeichentrickfilm]] ''The Wind in the Willows'' (1995) sprach sie neben [[Michael Palin]] und [[Vanessa Redgrave]]. Ihre Stimme war ebenfalls in den [[Zeichentrickserie]]n ''Pond Life'' (1998 bis 2000) und ''Little Robots'' (seit 2003) zu hören. <br /> <br /> == Filmografie (Auswahl) ==<br /> &lt;!-- Achtung: Bitte [[Wikipedia_Diskussion:Verlinken#Filmografien]] beachten, wo rote Verlinkungen der Filmtitel mehrheitlich abgelehnt werden! --&gt;<br /> <br /> * 1988: The Rainbow<br /> * 1994: Martin Chuzzlewit (Miniserie)<br /> * 1995: The Wind in the Willows (nur Stimme)<br /> * 1999: [[Notting Hill (Film)|Notting Hill]]<br /> * 1999: [[Bravo Two Zero – Hinter feindlichen Linien]] (''Bravo Two Zero'')<br /> * 1999: The Clandestine Marriage<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * {{IMDb Name|ID=0150324|NAME=Emma Chambers}}<br /> * [http://www.fortunecity.com/lavendar/sydenham/306/ec.html fortunecity.com: Ein Interview mit Emma Chambers (engl.)]<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Chambers, Emma}}<br /> [[Kategorie:Schauspieler]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1964]]<br /> [[Kategorie:Brite]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten|<br /> NAME=Chambers, Emma<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=britische [[Schauspieler]]in<br /> |GEBURTSDATUM=[[11. März]] [[1964]]<br /> |GEBURTSORT=[[Westcliff-on-Sea]], [[England]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[en:Emma Chambers]]<br /> [[fi:Emma Chambers]]<br /> [[it:Emma Chambers]]<br /> [[sv:Emma Chambers]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kraftfahrstra%C3%9Fe&diff=50817793 Kraftfahrstraße 2008-09-16T16:29:43Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: es:Vía expresa</p> <hr /> <div>[[Bild:Zeichen 331.svg|thumb|Zeichen 331: Kraftfahrstraße (Beginn)]]<br /> [[Bild:Zeichen 336.svg|thumb|Zeichen 336: Kraftfahrstraße (Ende)]]<br /> Eine '''Kraftfahrstraße''' (auch '''Schnellstraße''' genannt) ist in [[Deutschland]] eine öffentliche [[Straße]], die ausschließlich für [[Kraftfahrzeug]]e bestimmt ist, deren bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit 60&amp;nbsp;km/h überschreitet. Die meisten Kraftfahrstraßen in Deutschland sind [[Bundesstraße]]n. [[Landesstraße]]n, [[Kreisstraße]]n und [[Gemeindestraße]]n können ebenfalls als Kraftfahrstraße ausgewiesen werden. Bundesautobahnen, von denen nur eine Richtungsfahrbahn realisiert ist, werden meist als Kraftfahrstraßen beschildert.<br /> <br /> Kraftfahrstraßen sind nicht notwendigerweise mit [[Autostraße]]n in anderen Ländern vergleichbar; die Zeichen&amp;nbsp;331 und 336 werden vielmehr überall verwendet, wo nur schnelle Kraftfahrzeuge verkehren sollen. Umgekehrt sind nicht alle Straßen, die den verkehrlichen Zweck von Autostraßen erfüllen, als Kraftfahrstraße beschildert. Dies ist zum Beispiel im Bereich von größeren Brücken (Beispiel: Rheinbrücke&amp;nbsp;Wörth) der Fall, um auch langsameren Fahrzeugen wie Traktoren die Überquerung der Brücke zu gestatten.<br /> <br /> Auf autobahnähnlich ausgebauten Kraftfahrstraßen gilt die [[Richtgeschwindigkeit]] von 130&amp;nbsp;km/h. Sonst beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit 100&amp;nbsp;km/h. Für Lastkraftwagen über 7,5&amp;nbsp;t zulässiges Gesamtgewicht, für Lastkraftwagen mit Anhänger sowie für Omnibusse mit Fahrgästen, für die keine Sitzplätze zur Verfügung stehen, beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit 60&amp;nbsp;km/h. Innerorts gilt grundsätzlich 50&amp;nbsp;km/h für alle Fahrzeuge, außer, diese Höchstgeschwindigkeit wurde durch entsprechende Verkehrszeichen angehoben (zum Beispiel auf 70&amp;nbsp;km/h). Eine solche angehobene Höchstgeschwindigkeit gilt für alle Fahrzeuge.<br /> <br /> Baustellen werden auf Kraftfahrstraßen meist weniger aufwendig eingerichtet als auf Autobahnen. Während man bei Autobahnbaustellen nach Möglichkeit stets versucht mindestens zwei Richtungsfahrbahnen pro Fahrtrichtung bereitzustellen, wird bei Baustellen auf vierspurigen Kfz-Straßen oft nur eine Richtungsfahrbahn pro Fahrtrichtung bereitgestellt und zweispurige Kraftfahrstraßen oft für längere Zeit komplett gesperrt.<br /> <br /> Im Gegensatz zu [[Autobahn]]en können Kraftfahrstraßen von anderen Straßen [[Höhenfreiheit|plangleich]] gekreuzt werden. Der Verkehr an [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkt]]en wird dann meist über [[Lichtzeichenanlage|Ampeln]] oder [[Kreisverkehr]]e geregelt. <br /> <br /> Das Wenden auf Kraftfahrstraßen ist genauso wie auf Autobahnen verboten.<br /> <br /> ==Siehe auch==<br /> * [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|Straßenverkehrsordnung]]<br /> <br /> [[Kategorie:Straße]]<br /> [[Kategorie:Verkehrszeichen]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Deutschland)]]<br /> <br /> [[cs:Rychlostní silnice]]<br /> [[da:Motortrafikvej]]<br /> [[en:Expressway]]<br /> [[es:Vía expresa]]<br /> [[fi:Moottoriliikennetie]]<br /> [[hr:Brza cesta]]<br /> [[it:Semi-autostrada]]<br /> [[nl:Autoweg]]<br /> [[nn:Motortrafikkveg]]<br /> [[no:Motortrafikkvei]]<br /> [[pl:Droga ekspresowa]]<br /> [[pt:Via expressa]]<br /> [[sh:Brza cesta]]<br /> [[sr:Брзи пут]]<br /> [[sv:Motortrafikled]]<br /> [[zh:快速道路]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Meerenge&diff=50777315 Kategorie:Meerenge 2008-09-15T15:50:27Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Categoria:Stretti, ku:Kategorî:Tengav</p> <hr /> <div>[[Kategorie:Geographisches Objekt]]<br /> [[Kategorie:Meer]]<br /> [[Kategorie:Seeschifffahrt]]<br /> <br /> [[af:Kategorie:Seestrate]]<br /> [[ar:تصنيف:مضائق]]<br /> [[be:Катэгорыя:Пралівы]]<br /> [[be-x-old:Катэгорыя:Пралівы]]<br /> [[bg:Категория:Протоци]]<br /> [[ca:Categoria:Estrets]]<br /> [[cs:Kategorie:Průlivy]]<br /> [[cy:Categori:Culforoedd]]<br /> [[da:Kategori:Stræder (farvand)]]<br /> [[el:Κατηγορία:Πορθμοί]]<br /> [[en:Category:Straits]]<br /> [[eo:Kategorio:Markoloj]]<br /> [[es:Categoría:Estrechos]]<br /> [[et:Kategooria:Väinad]]<br /> [[eu:Kategoria:Itsasarteak]]<br /> [[fi:Luokka:Salmet]]<br /> [[fr:Catégorie:Détroit]]<br /> [[hi:श्रेणी:विश्व की प्रमुख जलसन्धियाँ]]<br /> [[hr:Kategorija:Tjesnaci]]<br /> [[hu:Kategória:Tengerszorosok]]<br /> [[id:Kategori:Selat]]<br /> [[io:Kategorio:Stretaji]]<br /> [[is:Flokkur:Sund (landslagsþáttur)]]<br /> [[it:Categoria:Stretti]]<br /> [[ja:Category:海峡]]<br /> [[ka:კატეგორია:სრუტეები]]<br /> [[ko:분류:해협]]<br /> [[ku:Kategorî:Tengav]]<br /> [[lb:Kategorie:Mierengten]]<br /> [[lt:Kategorija:Sąsiauriai]]<br /> [[new:पुचः:जलसन्धि]]<br /> [[nl:Categorie:Zeestraat]]<br /> [[os:Категори:Донкъубалтæ]]<br /> [[pl:Kategoria:Cieśniny]]<br /> [[pt:Categoria:Estreitos]]<br /> [[ro:Categorie:Strâmtori]]<br /> [[ru:Категория:Проливы]]<br /> [[sl:Kategorija:Morski prelivi]]<br /> [[sr:Категорија:Мореузи]]<br /> [[sv:Kategori:Sund]]<br /> [[sw:Category:Milango ya Bahari]]<br /> [[th:หมวดหมู่:ช่องแคบ]]<br /> [[tk:Category:Bogazlar]]<br /> [[tr:Kategori:Boğazlar]]<br /> [[uk:Категорія:Протоки]]<br /> [[vi:Thể loại:Eo biển]]<br /> [[yi:קאַטעגאָריע:דורכגאסן]]<br /> [[zh:Category:海峡]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tyskie_Browary_Ksi%C4%85%C5%BC%C4%99ce&diff=50741256 Tyskie Browary Książęce 2008-09-14T17:21:54Z <p>PipepBot: Bot: Entferne: en:Tyskie</p> <hr /> <div>'''Tyskie''' [{{IPA|ˈtiskɪ̯ɛ}}] ist eine [[Polen|polnische]] [[Bier]]marke und stammt von der gleichnamigen Bierbrauerei aus der süd[[Oberschlesien|oberschlesischen]] Stadt [[Tychy]]. Es ist mit einem Marktanteil von etwa 16 Prozent&lt;ref&gt;http://www.guardian.co.uk/food/Story/0,,1934915,00.html&lt;/ref&gt; neben [[Żywiec]] eines der beliebtesten Biere Polens.<br /> <br /> Das [[1629]] erstmals gebraute Bier hat eine helle Farbe. Es ist in zwei Variationen zu finden, ''Gronie'' und ''Książęce''. <br /> <br /> In Polen wird das Bier in 0,33 L, 0,5 L und 0,66 L (''Duże Tyskie'') Glasflaschen (auch in Kästen) sowie in 0,5 L Dosen (auch in Viererpackungen) verkauft. Auch in Deutschland ist es seit einigen Jahren erhältlich und wird vor allem in Getränkemärkten neben anderen polnischen Biermarken, wie Żywiec, Lech oder Warka in 0,5 L großen Glasflaschen angeboten. <br /> <br /> Das Bier hat mehrere Preise in „The Brewing Industry International Awards“ errungen. Seit [[1999]] ist die Brauerei die größte in Polen. Sie gehört zum Konzern [[Kompania Piwowarska]], die auf dem Gelände der Brauerei in Tychy auch ein großes Brauereimuseum betreibt.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.tyskie.pl Offizielle Internetpräsenz (poln./engl.)]<br /> * [http://www.tyskie-pils.de Tyskie in Deutschland]<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Brauerei]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Polen)]]<br /> [[Kategorie:Bier]]<br /> <br /> [[es:Tyskie]]<br /> [[it:Tyskie]]<br /> [[nl:Tyskie]]<br /> [[pl:Tyskie]]<br /> [[sv:Tyskie]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rawicz_(Wappengemeinschaft)&diff=50739458 Rawicz (Wappengemeinschaft) 2008-09-14T16:40:15Z <p>PipepBot: Bot: Entferne: ro Ändere: be, en, uk</p> <hr /> <div>{{Infobox Polnisches Wappen|<br /> Wappen=Rawicz|<br /> Bild=Herb Rawicz.jpg|<br /> Schlachtruf=Rawa|<br /> Alternativ=Rawicz, Panna na niedźwiedziu, Ursus, Ursowic, Miedźwiada, Miedźwioda, Niedźwiada, Niedźwieda, Niedźwioda, Rawic, Rawita|<br /> Erwähnung=[[1334]]|<br /> Familien=456 Familien: Amszyński, Bagocki, Bakałarowicz, Bandrowski, Bar, Baranowski, Barański, Bąkowski, Bełdowski, Bełzowski, Białonowicz, Biedrzychowski, Biedrzycki, Bielski, Bienieski, Binkbink, Biodra, Biskupski, Bliskowski, Błeszyński, Bocheński, Bogdański, Boguski, Boguskowski, Borowski, Borszczowski, Boryczewski, Borysowski, Boryszewski, Borzewicki, Borzyszewski, Bożewicki, Brabantski, Brośniowski, Bukowski, Bułajewski,Celejewski, Celejowski, Celgowski, Celigowski, Cemechowski, Chobrzański, Chobrzyński, Chociewski, Chodyński, Chodzyński, Chrobrzański, Chrobrzeński, Chroślicki, Cibowicz, Ciecierski, Cielgowski, Cieszycki, Ciszycki, Czekierski, Czekierstki, Czernski, Czerski, Czuryłło, Czysta, Ćwikła, Ćwilichowski, Dalmat, Dąbrowski, Dembiński, Depolt, Depult, Deręgowski, Dergon, Dergoński, Derhun, Derkon, Derkoński, Dębiński, Dobraniecki, Dobroniewski, Dobrzeniecki, Domaniewski, Dorostajski, Drzewicki, Drzewiecki, Duchnowski, Dziczkowski, Dziekoński, Dziewulski, Dzieżkowski, Fagel, Fajgel, Faygiel, Filipecki, Filipicki, Fribes, Gadecki, Gadzicki, Gajecki, Galimski, Galiński, Gano, Ganolipski, Gawiński, Gaworski, Gawroński, Gądecki, Giedowg, Gieszkowski, Głąbkowski, Gniewosz, Godzicki, Gołyński, Gowarczewski, Goworek, Gozdziejowski, Górski, Grabkowski, Grądzki, Grot, Grotowski, Gudkowski, Guszkiewicz, Gut, Gutkowski, Hałuziński, Hołuziński, Homicki, Hrudziewicz, Hudo, Jackowski, Jakubowicz, Jarewski, Jarocki, Jaroszyn, Jarowski, Jasieński, Jasiewicz, Jasilkowski, Jasiński, Jastkowski, Jaszczurowski, Jawojsz, Jawosz, Jawrysz, Jerome, Jeziorkowski, Kalnicki, Kamieński, Kamiński, Karpowicz, Karwowski, Kasprowicz, Kazimierski, Kazimirski, Kiemlicki, Kiemlicz, Kieniewicz, Klimczycki, Kliszowski, Kłoczewski, Kłoczowski, Kłopocki, Kochan, Komorowski, Koniński, Korniłłowicz, Korniłowicz, Kosacki, Kosecki, Kosibski, Kosiecki, Kosiński, Kossacki, Kossecki, Kostro, Kostryc, Koziełkowski, Koziołkowski, Krajoszewski, Krasnowski, Krasowski, Krassowski, Kraszczyński, Kraśnicki, Kruczyński, Krukowski, Krzewski, Krzowski, Krzyczykowski, Krzyszczykowski, Kubeł, Kujawski, Kurosz, Lang, Lasota, Lasotawicz, Lassota, Leniek, Linowski, Lipicki, Lipiński, Łakocki, Łąkocki, Łętowski, Łubkowski, Łubnicki, Łupnicki, Mager, Magier, Makocki, Małgiewski, Mąkocki, Mejnart, Mejsztowicz, Meleniewski, Melgiewski, Melin, Meysztowicz, Męcina, Męciński, Męczyna, Męczyński, Michowski, Miechowski, Miedzikowski, Miedzikowski, Miedzykowski, Mikulczewski, Mikulski, Mikułowski, Minigał, Mitrowski, Mnichowski, Modłkowski, Mońko, Mosiński, Moszyński, Mysłowski, Mystkowski, Nadarski, Nakutowicz, Nasuta, Nasuta, Naszuta, Niedziałkowski, Niemcewicz, Niesielkowski, Niesułkowski, Nieszczewski, Nieśmiejan, Niszczewski, Noskowski, Nosowski, Nossowski, Nowomiejski, Nowomiescki, Nowomski, Nowowski, Nożewski, Nożowski, Nurzyński, Obelt, Okolski, Okólski z Okoła, Olendski, Olendzki, Oleński, Olęcki, Olędzki, Olęski, Olpiński, Olszewski, Olszowski, Ołdak, Ołdakowski, Oski, Osska, Ostasz, Ostrowski, Oszka, Otrembus, Owsianko, Owsiany, Ożarowski, Ożga, Pachniewski, Pankracki, Paroski, Patawin, Pawełecki, Pękoszewski, Piasecki, Plaskota, Płaskot, Płaskota, Płodziński, Podczaski, Podczaszyński, Poddębski, Poderski, Podkoński, Poraziński, Prandota, Prosiński, Prusieński, Prusiński, Pruszyński, Przyjemski, Przystałowicz, Pukiel, Pukinicki, Pukl, Rabcewicz, Raciborski, Raciborzyński, Radkowski, Radliński, Radomyski, Radziejowski, Radzymiński, Rafał, Rajkowski, Rakacewicz, Rakocy, Rapcewicz, Rawa, Rawicz, Raykowski, Rąblewski, Regulski, Reszczeński, Reszczyński, Rewecki, Rewucki, Reykowski, Rogoliński, Rojek, Rokicki, Rokotnicki, Rososki, Rudzieński, Rudziński, Rusiecki, Ruzdziński, Rybka, Ryczkowski, Rzepiński, Saczyński, Samborzecki, Sączyński, Sib, Siedlecki, Siestrzyński, Skawiński, Skinder, Skowieski, Skubicz, Skubisz, Skubysz, Słupecki, Smiarowski, Smorczewski, Snopek, Snopkowski, Sołomerecki, Sołomereski, Staczek, Staczko, Stanowski, Stocki, Stolnicki, Straszewski, Sulistrowski, Suliszewski, Sum, Swiniowski, Szabliński, Szabrański, Szachłacki, Szaciński, Szczerba, Szczerbanienko, Szczerbań, Szczerbowicz, Szczyciński, Szotarski, Szuliszewski, Szumowicz, Szydłowski, Śmiarowski, Świątnicki, Świerzbiński, Świniowski, Tadajewski, Tadajowski, Tąkiel, Tązowski, Tczyński, Trzciński, Twaróg, Ursyn-Kornułowicz, Ursyn-Niemcewicz, Ursyn-Rusiecki, Urzelowski, Warsz, Warszawski, Warszewski, Węgrzynowicz, Wierciński, Wisimirski, Witanowski, Wojaczyński, Wojatyński, Wojcicki, Wolski, Wołmiński, Wołucki, Woźnicki, Woźnieński, Wożnieński, Wójcicki, Wóycicki, Wóyciński, Wręcki, Wroczeński, Wrzelowski, Wszeborski, Wyszomierski, Wyszomirski, Zaborowski, Zackowski, Zacnolaski, Zaczek, Zaczkowski, Zaćwilichowski, Zaichowski, Zakaszewski, Załuska, Załuski, Zawada (Zowada, Sowada), Zawadowski, Zdembiński, Zdębiński, Zdrzalik, Zdziechowski, Zegrzda, Zegzdra, Zelasowski, Ziemacki, Ziemak, Zołędowski, Żelaskowski, Żelazkowski, Żelazo, Żelazowski, Żelichliński, Żołędowski, Żołękowski, Żwan|<br /> Städte=[[Rawicz]], [[Sawin]], [[Szczekocin]], [[Przysucha]], [[Kętrzyn]], [[Radzyń Podlaski]], [[Adamów]], [[Chełm]], [[Łuków]], [[Węgrów]], [[Kościerzyna]], [[Goniądz]], [[Przemyśl]], [[Tomaszów Mazowiecki]], [[Ożarów Mazowiecki]], [[Margonin]]|<br /> }}<br /> <br /> '''Rawicz''' bezeichnet ein polnisches Wappen, welches von verschiedenen Familien des polnischen Adels ([[Szlachta]]) in der Zeit der [[Polen-Litauen|polnisch-litauischen Union]] verwendet wurde.<br /> <br /> Das Wappen Rawicz ist der Legende nach eines der ältesten Wappen der Szlachta, möglicherweise sogar das Älteste. Erstmalig taucht es als Siegel im 13. Jahrhundert auf. Bis zur Union von Horodło wurde es bei ca. 220 polnischen Adelsfamilien verwendet, meist in der Gegend um Krakau, Lublin und Sandomierz.<br /> <br /> Die Rawitsche waren ein masowischer Ritterstamm, der mit Sicherheit auf das mächtige tschechische Geschlecht der [[Vršovci|Wrchowez]] zurückgeht, welches um [[1108]] vom böhmischen Herzog [[Svatopluk II.|Svetopluk]] ausgerottet wurde (siehe: [[Schweinhausburg]]). Ein Mitglied des Geschlechts namens ''Goworek'' floh nach Polen, wo er von [[Boleslaw III. (Polen)|Boleslaw III.]] Güter im Lande [[Sendomir]] und in [[Masowien]] verliehen bekam. Der ursprüngliche Sitz der Rawitsche in Polen war die Stadt [[Rawa Mazowiecka]], die ihren Namen, wie Rawitsch, vom Stammwappen bekam. Goworeks Enkel, der ebenfalls Goworek hieß, war [[Kastellan]] von [[Krakau]] und Erzieher des Herzogs [[Leszek I. (Polen)|Leszek I. des Weißen]]. Im 13. Jahrhundert teilte sich das Geschlecht in zwei Linien: der ''Warschowitze'', die von ''Warsz'', Kastellan von Krakau und mutmaßlichem Gründer von [[Warschau]] abstammten, und der ''Grotowitze'', die ebenfalls hohe Staatsämter innehatten. Beide Linien waren Anhänger des Königs [[Wladyslaw I. Ellenlang|Wladyslaw I. des Ellenlangen]] in seinem Kampfe mit [[Wenzel II. (Böhmen)|Wenzel II.]] von Böhmen. Zur größten Macht kamen die Rawitsche in der 2. Hälfte des 14. und im 15. Jahrhundert: viele von ihnen waren Kastellane, einer wurde Bischof von Krakau. Im 15. Jahrhundert erscheinen die Rawitsche auch in [[Großpolen]] und [[Kujawien]].<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> <br /> * [[Julian Ursyn Niemcewicz]]<br /> * [[Stanislaw Przemejski|Stanisław Przemejski]]<br /> * [[Tomasz Adam Ostrowski]] <br /> * [[Wladyslaw Ostrowski]]<br /> * [[Szymon Okolski]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> * [[Cosmas von Prag]], [[Chronica Boemorum]]<br /> * [[Thietmar von Merseburg]], Thietmari Merseburgensis episcopi Chronicon<br /> * Jan Długosz, Annales seu cronici incliti regni Poloniae<br /> * Simon Okolski, Orbis Polonus, Kraków 1642, V.2. 581-602<br /> * Kasper Niesiecki, Herbarz, VIII, 97-99<br /> * Bartosz Paprocki, Herby rycerstwa polskiego, Kraków 1584 (II ed. Kraków 1858)<br /> * Josef Teige, Blätter aus der altböhmischen Genealogie. Slavnikiden - Die Vrsovcen - Die Herren von Lichtenburg, Damböck 2005, ISBN 3-9005-8945-3<br /> <br /> [[Image:Orbis Poloni-3.jpg|left|200px|thumb|A page from an armorial &quot;Orbis Poloni&quot; written by Simon Okolski (1642). A chapter devoted to Rawicz coat of arms.]]<br /> <br /> [[Kategorie:Wappen (Polen)]]<br /> <br /> [[be:Герб Равіч]]<br /> [[en:Rawa coat of arms]]<br /> [[it:Ravic (stemma)]]<br /> [[pl:Rawicz (herb szlachecki)]]<br /> [[ru:Равич (герб)]]<br /> [[uk:Равич]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rawicz&diff=50739333 Rawicz 2008-09-14T16:36:49Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: uk:Равич (Великопольське воєводство)</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt die Kreisstadt in Polen; für den polnisch-britischen Autor siehe [[Sławomir Rawicz]].}}<br /> &lt;!-- Zum Bearbeiten des Artikels nach unten scrollen. Eine Hilfe zur Bearbeitung der Tabelle befindet sich unter [[Vorlage Diskussion:Infobox Ort in Polen]] --&gt;<br /> {{Infobox Ort in Polen<br /> |Ort = Rawicz<br /> |Wappen = [[Bild:POL Rawicz COA.svg|150px|Wappen von Rawicz]]<br /> |Woiwodschaft = Großpolen<br /> |Powiat = Rawicz<br /> |Powiat_link = Rawicki<br /> |Fläche = 7,81<br /> |Koordinate_Breitengrad = 51<br /> |Koordinate_Breitenminute = 37<br /> |Koordinate_Breitensekunde = <br /> |Koordinate_Längengrad = 16<br /> |Koordinate_Längenminute = 53<br /> |Koordinate_Längensekunde = <br /> |Höhe = <br /> |Einwohner = 21.205<br /> |EinwohnerDatum = 30. Juni 2007&lt;ref name=&quot;GUS2007&quot;&gt; [http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/PUBL_ludnosc_stan_struktura_teryt_1pol_2007.pdf Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007] &lt;/ref&gt;<br /> |Postleitzahl = 63-900<br /> |Telefonvorwahl = 65<br /> |KFZ-Kennzeichen = PRA<br /> |Wirtschaftszweige = <br /> |Straßen = [[Posen]] – [[Breslau]]<br /> |Schienen = <br /> |Flughafen = [[Flughafen Posen-Ławica|Posen-Ławica]]<br /> |GemeindeArt = [[Stadt- und Landgemeinde]]<br /> |Gemeindegliederung = <br /> |GemeindeFläche = 133,64<br /> |GemeindeEinwohner = 29.500<br /> |GemeindeEinwohnerDatum = 30. Juni 2007&lt;ref name=&quot;GUS2007&quot; /&gt;<br /> |Bürgermeister = Tadeusz Pawłowski<br /> |BürgermeisterDatum = 2007<br /> |AnschriftStraße = ul. J. Piłsudskiego 21<br /> |AnschriftOrt = 63-900 Rawicz<br /> |Webpräsenz = www.rawicz.pl<br /> |TERYT = 4304022054<br /> }}<br /> <br /> '''Rawicz''' [{{IPA|'ravʲiʧ}}] (deutsch ''Rawitsch'') ist eine Kreisstadt mit 21.200 Einwohnern und Hauptort der gleichnamigen [[Stadt- und Landgemeinde]] im [[Powiat Rawicki]] der polnischen [[Woiwodschaft Großpolen]].<br /> <br /> == Stadtwappen == <br /> === Das Stadtwappen ===<br /> <br /> Das der Stadt [[1638]] von König [[Wladyslaw IV. Wasa|Wladyslaw IV. Vasa]] verliehene Wappen zeigt in Gold einen schwarzen Bären, der auf einer grünen Wiese nach rechts schreitet. Das Wappen (siehe unten) stammt vom polnischen adeligen Stammwappen ''Rawicz'' (auch: ''Rawa'') des Stadtgründers Przyjemski: in Gold ein schwarzer Bär mit einer weiß, rot oder blau gekleideten Jungfrau auf dem Rücken, der auf einer grünen Wiese nach rechts schreitet.<br /> <br /> === Der Clan der Rawitsche ===<br /> <br /> [[Bild:Rawicz-W.JPG|thumb|left|Das Adelswappen Rawicz]]<br /> <br /> Die Rawitsche waren ein masowischer Ritterstamm, der wahrscheinlich auf das mächtige tschechische Geschlecht der [[Wrchowez]] zurückgeht, welches um das Jahr [[1108]] vom böhmischen Herzog [[Svatopluk II.|Svetopluk]] ausgerottet wurde (siehe: [[Schweinhausburg]]). Ein Mitglied des Geschlechts namens ''Goworek'' floh nach Polen, wo er von [[Boleslaw III. (Polen)|Boleslaw III.]] Güter im Lande [[Sendomir]] und in [[Masowien]] verliehen bekam. Der ursprüngliche Sitz der Rawitsche in Polen war die Stadt [[Rawa Mazowiecka]], die ihren Namen, wie Rawitsch, vom Stammwappen bekam. Goworeks Enkel, der ebenfalls Goworek hieß, war [[Kastellan]] von [[Krakau]] und Erzieher des Herzogs [[Leszek I. (Polen)|Leszek I. des Weißen]]. Im 13. Jahrhundert teilte sich das Geschlecht in zwei Linien: die ''Warschowitze'', die von ''Warsz'', Kastellan von Krakau und mutmaßlichem Gründer von [[Warschau]] abstammten, und die ''Grotowitze'', die ebenfalls hohe Staatsämter innehatten. Beide Linien waren Anhänger des Königs [[Wladyslaw I. Ellenlang|Wladyslaw I. des Ellenlangen]] in seinem Kampfe mit [[Wenzel II. (Böhmen)|Wenzel II.]] von Böhmen. Zur größten Macht kamen die Rawitsche in der zweiten Hälfte des 14. und im 15. Jahrhundert: Viele von ihnen waren Kastellane, einer wurde Bischof von Krakau. Im 15. Jahrhundert erscheinen die Rawitsche auch in [[Großpolen]] und [[Kujawien]].<br /> <br /> == Zeittafel zur Stadtgeschichte ==<br /> {{NurListe}}<br /> === Erste Polnische Republik (bis 1793) ===<br /> <br /> [[Bild:Gründer.jpg|thumb|right|Adam Rawicz-Przyjemski, Stadtgründer]]<br /> *[[1638]]: der Gutsherr ''Adam Olbracht Przyjemski'', [[Kastellan]] von [[Gnesen]] und [[Kalisch]], erhält von König Wladyslaw IV. Wasa die Genehmigung, die Stadt, die den Namen von seinem Familienwappen ''Rawicz'' erhält, auf dem Gelände seines Dorfes ''Sierakowo'' (erwähnt schon [[1310]]) zu gründen. Der [[Breslau|Breslauer]] Architekt ''Flandrin'' erhält von Przyjemski den Auftrag, einen symmetrischen Stadtplan zu entwerfen. Die Stadt liegt damals etwa 15 km von der deutschen (schlesischen) Grenze entfernt, an der wichtigen Handelsstraße von [[Posen]] nach [[Breslau]]. Die Nähe der Grenze hat große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt, denn Rawitsch wird zum Zufluchtsort für Andersgläubige, die vor der religiösen Unterdrückung durch die [[Habsburger]] aus [[Böhmen]] und [[Schlesien]] fliehen. Viele von ihnen sind geschickte Handwerker und Kaufleute.<br /> *[[1639]]: Die ersten [[Juden]] werden in Rawitsch verzeichnet.<br /> *[[1640]]: Die [[Zunft|Tuchmacherzunft]] wird in der Stadt registriert.<br /> *[[1649]]: Die Juden werden ausgewiesen.<br /> *[[1642]]: Der Rawitscher [[Schützenverein]] entsteht. Er existiert bis heute ([[2005]]).<br /> *[[1655]]: Während der schwedischen Invasion von [[Karl X. Gustav]] brennt die hölzerne Stadt nieder, entsteht aber bald wieder in gemauerter Form.<br /> *[[1674]]: Die Juden, die um [[1660]] zurückkehrten, werden abermals vertrieben.<br /> *[[1698]]: Die Juden kehren endgültig zurück.<br /> *[[1701]]: Ein großer Brand zerstört die wiederaufgebaute Stadt.<br /> *[[1704]]–[[1705]]: Im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] wird Rawitsch von den Truppen [[Karl XII. (Schweden)|Karl XII.]] von Schweden okkupiert. Der König selbst verweilt ein paar Monate in der Stadt.<br /> *[[1733]] (bis): Die Stadt wird abwechselnd von den Russen, Österreichern und Sachsen besetzt gehalten.<br /> *[[1710]]–[[1711]]: Die [[Pest]] wütet in Rawitsch. 60% der Einwohner sterben.<br /> *[[1719]]: Die Rawitscher Juden erhalten einen ''Freibrief'', der ihre Rechte und Steuern regelt. Es gibt 12 jüdische Familien in der Stadt. [[1728]] errichten sie ein kleines [[Bethaus]]. [[1739]] gibt es schon 35 jüdische Familien in Rawitsch, [[1755]] wird der erste [[Rabbi]], ''Menachem Mendel Gradenwitz'', angestellt.<br /> *[[1753]]–[[1756]]: Das neue Rathaus wird erbaut. [[1783]] erhält es als erstes Gebäude in Polen einen [[Blitzableiter]].<br /> *[[1760]], (ab): Die Stadt wird reich, vor allem durch die Expansion der Tuchweberei. Es gibt in der Stadt 1107 in Zünften organisierte [[Meister]], die 83 verschiedene Berufe vertreten. Rawitsch hat damals 74 [[Windmühle|Windmühlen]], 2 Brauereien, 3 Färbereien und 1 Schnapsbrennerei.<br /> *[[1783]]: Die erste [[Synagoge]] entsteht.<br /> <br /> === Die erste preußische und die napoleonische Zeit (1793–1816) ===<br /> *[[1793]]: Als Folge der Zweiten Teilung Polens kommt Rawitsch zu Preußen. Am [[17. Oktober]] wird die Stadt von König [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]] besichtigt.<br /> *[[1794]] und [[1801]]: Zwei große Brände verheeren die Stadt, Rawitsch ist aber immer noch (nach Posen) die zweitgrößte Stadt Großpolens.<br /> *[[1797]]: Es gibt 198 jüdische Familien in der Stadt, vor allem Kaufleute, Schneider, Handwerker und Viehhändler.<br /> *[[1807]]: Als Folge des [[Tilsiter Frieden|Tilister Friedens]] kommt die Stadt zum [[Herzogtum Warschau]]. Die Tuchproduktion wächst, man baut die Stadt noch einmal auf.<br /> *[[1812]]: Rawitsch ist Hauptquartier eines Teils der ''Grande Armée'' [[Napoléon Bonaparte]] unter dem Befehl seines Bruders [[Jérôme Bonaparte]].<br /> *[[1816]]: Gemäß den Beschlüssen des [[Wiener Kongress|Wiener Kongresses]] kommt die Stadt zu Preußen zurück und wird Teil der [[Provinz Posen]].<br /> <br /> === Zweite preußische Zeit (1816–1918) ===<br /> *[[1827]]: Die preußischen Behörden erbauen das Gefängnis von Rawitsch, das eine verhängnisvolle Rolle in der Stadtgeschichte spielen sollte.<br /> *[[1830]] (um): Die eingewanderten Deutschen (vor allem [[Schlesier]]) bilden die Mehrheit der Stadtbewohner.<br /> *[[1831]] (nach): Die russischen Schutzzölle tragen dazu bei, dass die Rawitscher Tuchmacherei ihre Bedeutung zu verlieren beginnt. Viele Weber emigrieren nach [[Kongresspolen]], vor allem nach [[Zgierz]] und [[Łódź]].<br /> *[[1835]]: Von insgesamt etwa 3.100 Einwohnern von Rawitsch sind ungefähr 50% Juden (301 Familien, 1574 Personen).<br /> *[[1843]]–[[1845]]: Die Tuchproduktion blüht zum letzten Mal auf durch Aufträge der preußischen Armee. Danach bekommt die Stadt einen überwiegend landwirtschaftlichen Charakter, mit einigen Einschlägen von Kleinindustrie, z. B. einer Tabak- und Zigarrenfabrik, die um 1840 entsteht und wegen ihrer guten Waren gerühmt wird.<br /> *[[1857]]: Nach Posen bekommt Rawitsch als zweite Stadt der Provinz ein [[Gaswerk]].<br /> *[[1886]]: Preußische Verwaltungsreform. Rawitsch wird zur Hauptstadt des gleichnamigen Landkreises mit 48.000 Einwohnern und der größten Bevölkerungsdichte der Provinz Posen.<br /> *[[1890]] (um): Rawitsch wird zu einem bedeutenden Industriezentrum der Provinz: Es besitzt Tabakwaren-, Maschinen-, Möbel-, Waagen-, Bürsten-, Papierfabriken, Brauereien und Sägemühlen.<br /> *[[1889]]: Die neue Synagoge wird errichtet (zerstört um [[1941]]).<br /> *[[1891]]: Wasserleitungen werden gelegt, [[1911]] bekommt die Stadt [[Kanalisation]].<br /> *1902: Schmiedemeister Friedrich Fabisch übernimmt die Schmiede in der Gartenstraße<br /> *[[1900]] (ab]: Abwanderung der Juden ins Innere des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]] fängt an.<br /> *[[1905]]: Bei etwa 9.000 Einwohnern gibt es nur 363 Juden in der Stadt.<br /> <br /> === In der Zweiten Polnischen Republik (1920–1939) ===<br /> *[[1918]]–[[1920]]: Die Kämpfe zwischen den Soldaten des Großpolnischen Aufstandes gegen die preußische Herrschaft und den deutschen [[Freikorps]], die von Schlesien aus angreifen, dauern am längsten im Rawitscher Land. Der Kreis Rawitsch kommt erst am [[17. Januar]] 1920 endgültig zu Polen.<br /> *[[1921]] (ab): Viele Deutsche und Juden verlassen die Stadt und ziehen nach Deutschland. [[1928]] gibt es nur 35 Juden in Rawitsch. Die Stadt ist aber immer noch multinational und multireligiös, alle christlichen Konfessionen sind hier vertreten. <br /> *[[1925]]: Die Struktur der Wirtschaft in der Stadt verändert sich. Durch den land- und forstwirtschaftlichen Charakter der Region entsteht in Rawitsch eine bedeutende Lebensmittelindustrie: Zuckerfabriken, große Schnaps- und Likörbrennereien, die Wurstfabriken von ''Scholz'', deren Produkte in ganz Polen berühmt sind, erste [[Wellpappe]]-Fabrik in Polen usw.<br /> *[[1925]] (ab): Schnelle Entwicklung des Schulwesens in der Stadt. In diesem Jahre wird die Rawitscher [[Kadettenanstalt]] gegründet, die viele hervorragende Offiziere ausgebildet hat, außerdem hat die Stadt ein Lehrerseminar und zwei Gymnasien. Gleichzeitig, nach dem [[Józef Piłsudski|Piłsudski]]-[[Maiputsch]] vom Mai [[1926]], wird das alte preußische Gefängnis zu einer der schwersten Strafanstalten in Polen, wo vor allem Regimegegner einsitzen.<br /> *[[1927]]: Das neue, prächtige Gebäude der Kadettenanstalt wird eingeweiht (heute: Krankenhaus).<br /> *[[1933]]–[[1938]]: Der Kommunist [[Bolesław Bierut]], nach [[1945]] polnischer Staatspräsident von [[Josef Stalin|Stalins]] Gnaden, verbüßt in Rawitsch seine Gefängnisstrafe, die ihn vor den Stalinschen Säuberungen rettet.<br /> *[[1939]], [[1. September]]: Eine Kompanie der [[Wehrmacht]] nimmt die Stadt ein, setzt die polnischen Behörden ab und eine provisorische deutsche Verwaltung ein, muss sich jedoch nach zwei Tagen zurückziehen und kommt am 5. September zurück.<br /> <br /> === Im Zweiten Weltkrieg ===<br /> <br /> *[[1940]] (ab): Die meisten Polen aus Rawitsch werden vertrieben und die Stadt mit deutschen Siedlern aus [[Wolhynien]] und dem [[Baltikum]] bevölkert. Viele Polen werden in den Wäldern um Rawitsch von der [[Schutzstaffel|SS]] erschossen. Im Rawitscher Gefängnis werden etwa 1300 Personen ermordet.<br /> *[[1945]], [[22. Januar]]: Ein unerwarteter Angriff eines Panzerverbands der Sowjetarmee überrascht die deutschen Truppen, die sich aus der Stadt zurückziehen. Ende der NS-Herrschaft. Im Vorfeld dieses Ereignisses verlassen am 20. Januar viele Deutsche Rawitsch in Richtung Delitzsch in Sachsen. Am Bahnhof wurde der Treck zusammengestellt. Es herrschten etwa -20° C. Etliche Deutsche, die in der Zwischenkriegszeit polnische Staatsbürger waren, blieben und wurden im Juni/Juli nach Deutschland ausgewiesen.<br /> <br /> === Nachkriegszeit===<br /> * [[1946]] (bis): Die Stadt wird von der Kommandantur der Sowjetarmee regiert. 15.000 sowjetische Soldaten stehen in Rawitsch.<br /> * [[1946]]–[[1956]]: Das Rawitscher Gefängnis hält seinen dunklen Ruhm aufrecht. Etwa 19.000 politische Häftlinge, Regimegegner und Soldaten der antikommunistischen [[Armia Krajowa|Heimatarmee]] sind dort im Laufe dieser 10 Jahre inhaftiert, 142 Personen werden dort vom kommunistischen Geheimdienst ''UB'' ermordet. Durch die Verstaatlichung der Industrie und Zwangs- [[Kollektivierung]] der Landwirtschaft fallen die Erträge dieser Wirtschaftssektoren zurück.<br /> * [[1970]] (ab): Die Wirtschaft erholt sich teilweise durch Reformen. Neue Betriebe entstehen und viele Wohnungssiedlungen ([[Plattenbauten]]) werden errichtet. Dies alles wird aber unter [[Edward Gierek]] von in Westeuropa geborgtem Geld finanziert.<br /> * [[1973]]: Das benachbarte Städtchen ''Sarnowa'' mit etwa 2500 Einwohnern wird eingemeindet.<br /> * [[1975]]: Polnische Verwaltungsreform. Rawitsch verliert seinen Rang als Kreishauptstadt und wird zu einer Stadtgemeinde in der neugebildeten [[Woiwodschaft]] [[Leszno|Lissa]].<br /> * [[1999]]: Der Landkreis Rawicz wird wiederhergestellt.<br /> <br /> == Sehenswürdigkeiten ==<br /> <br /> [[Bild:Rawitsch-Rathaus.gif|thumb|right|Altes Rathaus von Rawitsch]]<br /> * Altes Rathaus (heute Museum), erbaut 1753–56, [[Barock]];<br /> * Ehemalige [[Evangelische Kirche Augsburger Bekenntnisses in Polen|Evangelische Kirche]], heute kath. Pfarrkirche zum Heiligen [[Andreas Bobola]], erbaut 1802–1803 nach einem Projekt von [[Carl Gotthard Langhans]];<br /> * Stadtpfarrkirche zum Christus König und zur Verkündigung Mariae, [[Neugotik]], erbaut 1902–1907;<br /> * Bürgerhäuser am Ring, [[Barock]] und [[Klassizismus]];<br /> '''Stadtteil Sarnowa''' (deutsch ''Sarne'') (bis [[1973]] selbständige Stadt)<br /> * Stadtpfarrkirche zum Heiligen Apostel Andreas, [[Barock]], erbaut [[1718]], Turm errichtet [[1769]];<br /> * Ehemaliges Rathaus, [[Klassizismus]], errichtet [[1837]].<br /> <br /> == Schulwesen ==<br /> Rawitsch hat drei Obergymnasien, ein Technisches Obergymnasium und fünf Grundschulen.<br /> <br /> == Städtepartnerschaft ==<br /> *[[Eilenburg]], [[Deutschland]]<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> In der Stadt sind 717 größere und etwa 1500 Ein-Mann-Unternehmen registriert.<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> Rawitsch hat direkte Eisenbahnverbindung mit: [[Posen]], [[Breslau]], [[Danzig]], [[Stettin]], [[Kołobrzeg|Kolberg]], [[Olsztyn|Allenstein]], [[Krakau]], [[Zakopane]] und [[Bratislava]]. Buslinien verkehren u. a. nach [[Hirschberg]] und [[Krotoschin]].<br /> In der Mitte der Landstraße zwischen Posen (Poznan) und Breslau (Wroclaw) gelegen.<br /> <br /> ==Gemeinde (Gmina)==<br /> Die [[Stadt- und Landgemeinde]] Rawitsch umfasst 26 Ortschaften von überwiegend dörflichem Charakter, in welchen 7.939 Personen wohnen (3899 Männer, 4040 Frauen).<br /> <br /> {|class=&quot;prettytable&quot;<br /> ! Name !! deutscher Name (1815-1920 und 1939-45)<br /> |-<br /> |Dąbrówka || Dombrowka Konarzewo (1906-45 ''Eichenbronn'')<br /> |-<br /> |Dębno Polskie || Damme<br /> |-<br /> |Folwark ||<br /> |-<br /> |Izbice || Izbice (1939-45 ''Stuben'')<br /> |-<br /> |Kąty || Lindenhof<br /> |-<br /> |Konarzewo || Konarzewo (1939-45 ''Zerbonisruh'')<br /> |-<br /> |Łąkta || Lonkta<br /> |-<br /> |Łaszczyn || Laszczyn (1939-45 ''Gutfeld'')<br /> |-<br /> |Masłowo || Massel<br /> |-<br /> |'''Rawicz''' || Rawicz (1887-1945 ''Rawitsch'')<br /> |-<br /> |Sarnówka || Sarnowko<br /> |-<br /> |Sierakowo || Wilhelmsgrund<br /> |-<br /> |Sikorzyn || Sikorzyn (1906-45 ''Wiesenbach'')<br /> |-<br /> |Słupia Kapitulna || Slupia (1939-43 ''Langenfeld'', 1943-45 ''Langenreihe'')<br /> |-<br /> |Stwolno || Stwolno (1939-45 ''Stolau'')<br /> |-<br /> |Szymanowo || Szymanowo (1906-45 ''Friedrichsweiler'')<br /> |-<br /> |Ugoda || Ugoda (1939-45 ''Heide'')<br /> |-<br /> |Wydawy || Wydawy (1939-45 ''Außenfelde'')<br /> |-<br /> |Załęcze || Königsdorf<br /> |-<br /> |Zawady || Zawady<br /> |-<br /> |Zielona Wieś || Gründorf<br /> |-<br /> |Żołędnica || Zolendnice (1939-45 ''Eichelhof'')<br /> |-<br /> |Żylice || Zylice (1906-45 ''Schlitze'')<br /> |}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *[[Encyclopaedia Judaica]], Band 13., Jerusalem 1971<br /> *Isaak Cohn, ''Geschichte der jüdischen Gemeinde Rawitsch'', Rawitsch 1915<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[en:Rawicz]]<br /> [[eo:Rawicz]]<br /> [[fr:Rawicz]]<br /> [[id:Rawicz]]<br /> [[it:Rawicz]]<br /> [[jv:Rawicz]]<br /> [[nl:Rawicz]]<br /> [[pl:Rawicz]]<br /> [[pt:Rawicz]]<br /> [[ro:Rawicz]]<br /> [[sk:Rawicz]]<br /> [[uk:Равич (Великопольське воєводство)]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rawicz&diff=50739007 Rawicz 2008-09-14T16:29:21Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: pt:Rawicz</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt die Kreisstadt in Polen; für den polnisch-britischen Autor siehe [[Sławomir Rawicz]].}}<br /> &lt;!-- Zum Bearbeiten des Artikels nach unten scrollen. Eine Hilfe zur Bearbeitung der Tabelle befindet sich unter [[Vorlage Diskussion:Infobox Ort in Polen]] --&gt;<br /> {{Infobox Ort in Polen<br /> |Ort = Rawicz<br /> |Wappen = [[Bild:POL Rawicz COA.svg|150px|Wappen von Rawicz]]<br /> |Woiwodschaft = Großpolen<br /> |Powiat = Rawicz<br /> |Powiat_link = Rawicki<br /> |Fläche = 7,81<br /> |Koordinate_Breitengrad = 51<br /> |Koordinate_Breitenminute = 37<br /> |Koordinate_Breitensekunde = <br /> |Koordinate_Längengrad = 16<br /> |Koordinate_Längenminute = 53<br /> |Koordinate_Längensekunde = <br /> |Höhe = <br /> |Einwohner = 21.205<br /> |EinwohnerDatum = 30. Juni 2007&lt;ref name=&quot;GUS2007&quot;&gt; [http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/PUBL_ludnosc_stan_struktura_teryt_1pol_2007.pdf Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007] &lt;/ref&gt;<br /> |Postleitzahl = 63-900<br /> |Telefonvorwahl = 65<br /> |KFZ-Kennzeichen = PRA<br /> |Wirtschaftszweige = <br /> |Straßen = [[Posen]] – [[Breslau]]<br /> |Schienen = <br /> |Flughafen = [[Flughafen Posen-Ławica|Posen-Ławica]]<br /> |GemeindeArt = [[Stadt- und Landgemeinde]]<br /> |Gemeindegliederung = <br /> |GemeindeFläche = 133,64<br /> |GemeindeEinwohner = 29.500<br /> |GemeindeEinwohnerDatum = 30. Juni 2007&lt;ref name=&quot;GUS2007&quot; /&gt;<br /> |Bürgermeister = Tadeusz Pawłowski<br /> |BürgermeisterDatum = 2007<br /> |AnschriftStraße = ul. J. Piłsudskiego 21<br /> |AnschriftOrt = 63-900 Rawicz<br /> |Webpräsenz = www.rawicz.pl<br /> |TERYT = 4304022054<br /> }}<br /> <br /> '''Rawicz''' [{{IPA|'ravʲiʧ}}] (deutsch ''Rawitsch'') ist eine Kreisstadt mit 21.200 Einwohnern und Hauptort der gleichnamigen [[Stadt- und Landgemeinde]] im [[Powiat Rawicki]] der polnischen [[Woiwodschaft Großpolen]].<br /> <br /> == Stadtwappen == <br /> === Das Stadtwappen ===<br /> <br /> Das der Stadt [[1638]] von König [[Wladyslaw IV. Wasa|Wladyslaw IV. Vasa]] verliehene Wappen zeigt in Gold einen schwarzen Bären, der auf einer grünen Wiese nach rechts schreitet. Das Wappen (siehe unten) stammt vom polnischen adeligen Stammwappen ''Rawicz'' (auch: ''Rawa'') des Stadtgründers Przyjemski: in Gold ein schwarzer Bär mit einer weiß, rot oder blau gekleideten Jungfrau auf dem Rücken, der auf einer grünen Wiese nach rechts schreitet.<br /> <br /> === Der Clan der Rawitsche ===<br /> <br /> [[Bild:Rawicz-W.JPG|thumb|left|Das Adelswappen Rawicz]]<br /> <br /> Die Rawitsche waren ein masowischer Ritterstamm, der wahrscheinlich auf das mächtige tschechische Geschlecht der [[Wrchowez]] zurückgeht, welches um das Jahr [[1108]] vom böhmischen Herzog [[Svatopluk II.|Svetopluk]] ausgerottet wurde (siehe: [[Schweinhausburg]]). Ein Mitglied des Geschlechts namens ''Goworek'' floh nach Polen, wo er von [[Boleslaw III. (Polen)|Boleslaw III.]] Güter im Lande [[Sendomir]] und in [[Masowien]] verliehen bekam. Der ursprüngliche Sitz der Rawitsche in Polen war die Stadt [[Rawa Mazowiecka]], die ihren Namen, wie Rawitsch, vom Stammwappen bekam. Goworeks Enkel, der ebenfalls Goworek hieß, war [[Kastellan]] von [[Krakau]] und Erzieher des Herzogs [[Leszek I. (Polen)|Leszek I. des Weißen]]. Im 13. Jahrhundert teilte sich das Geschlecht in zwei Linien: die ''Warschowitze'', die von ''Warsz'', Kastellan von Krakau und mutmaßlichem Gründer von [[Warschau]] abstammten, und die ''Grotowitze'', die ebenfalls hohe Staatsämter innehatten. Beide Linien waren Anhänger des Königs [[Wladyslaw I. Ellenlang|Wladyslaw I. des Ellenlangen]] in seinem Kampfe mit [[Wenzel II. (Böhmen)|Wenzel II.]] von Böhmen. Zur größten Macht kamen die Rawitsche in der zweiten Hälfte des 14. und im 15. Jahrhundert: Viele von ihnen waren Kastellane, einer wurde Bischof von Krakau. Im 15. Jahrhundert erscheinen die Rawitsche auch in [[Großpolen]] und [[Kujawien]].<br /> <br /> == Zeittafel zur Stadtgeschichte ==<br /> {{NurListe}}<br /> === Erste Polnische Republik (bis 1793) ===<br /> <br /> [[Bild:Gründer.jpg|thumb|right|Adam Rawicz-Przyjemski, Stadtgründer]]<br /> *[[1638]]: der Gutsherr ''Adam Olbracht Przyjemski'', [[Kastellan]] von [[Gnesen]] und [[Kalisch]], erhält von König Wladyslaw IV. Wasa die Genehmigung, die Stadt, die den Namen von seinem Familienwappen ''Rawicz'' erhält, auf dem Gelände seines Dorfes ''Sierakowo'' (erwähnt schon [[1310]]) zu gründen. Der [[Breslau|Breslauer]] Architekt ''Flandrin'' erhält von Przyjemski den Auftrag, einen symmetrischen Stadtplan zu entwerfen. Die Stadt liegt damals etwa 15 km von der deutschen (schlesischen) Grenze entfernt, an der wichtigen Handelsstraße von [[Posen]] nach [[Breslau]]. Die Nähe der Grenze hat große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt, denn Rawitsch wird zum Zufluchtsort für Andersgläubige, die vor der religiösen Unterdrückung durch die [[Habsburger]] aus [[Böhmen]] und [[Schlesien]] fliehen. Viele von ihnen sind geschickte Handwerker und Kaufleute.<br /> *[[1639]]: Die ersten [[Juden]] werden in Rawitsch verzeichnet.<br /> *[[1640]]: Die [[Zunft|Tuchmacherzunft]] wird in der Stadt registriert.<br /> *[[1649]]: Die Juden werden ausgewiesen.<br /> *[[1642]]: Der Rawitscher [[Schützenverein]] entsteht. Er existiert bis heute ([[2005]]).<br /> *[[1655]]: Während der schwedischen Invasion von [[Karl X. Gustav]] brennt die hölzerne Stadt nieder, entsteht aber bald wieder in gemauerter Form.<br /> *[[1674]]: Die Juden, die um [[1660]] zurückkehrten, werden abermals vertrieben.<br /> *[[1698]]: Die Juden kehren endgültig zurück.<br /> *[[1701]]: Ein großer Brand zerstört die wiederaufgebaute Stadt.<br /> *[[1704]]–[[1705]]: Im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] wird Rawitsch von den Truppen [[Karl XII. (Schweden)|Karl XII.]] von Schweden okkupiert. Der König selbst verweilt ein paar Monate in der Stadt.<br /> *[[1733]] (bis): Die Stadt wird abwechselnd von den Russen, Österreichern und Sachsen besetzt gehalten.<br /> *[[1710]]–[[1711]]: Die [[Pest]] wütet in Rawitsch. 60% der Einwohner sterben.<br /> *[[1719]]: Die Rawitscher Juden erhalten einen ''Freibrief'', der ihre Rechte und Steuern regelt. Es gibt 12 jüdische Familien in der Stadt. [[1728]] errichten sie ein kleines [[Bethaus]]. [[1739]] gibt es schon 35 jüdische Familien in Rawitsch, [[1755]] wird der erste [[Rabbi]], ''Menachem Mendel Gradenwitz'', angestellt.<br /> *[[1753]]–[[1756]]: Das neue Rathaus wird erbaut. [[1783]] erhält es als erstes Gebäude in Polen einen [[Blitzableiter]].<br /> *[[1760]], (ab): Die Stadt wird reich, vor allem durch die Expansion der Tuchweberei. Es gibt in der Stadt 1107 in Zünften organisierte [[Meister]], die 83 verschiedene Berufe vertreten. Rawitsch hat damals 74 [[Windmühle|Windmühlen]], 2 Brauereien, 3 Färbereien und 1 Schnapsbrennerei.<br /> *[[1783]]: Die erste [[Synagoge]] entsteht.<br /> <br /> === Die erste preußische und die napoleonische Zeit (1793–1816) ===<br /> *[[1793]]: Als Folge der Zweiten Teilung Polens kommt Rawitsch zu Preußen. Am [[17. Oktober]] wird die Stadt von König [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]] besichtigt.<br /> *[[1794]] und [[1801]]: Zwei große Brände verheeren die Stadt, Rawitsch ist aber immer noch (nach Posen) die zweitgrößte Stadt Großpolens.<br /> *[[1797]]: Es gibt 198 jüdische Familien in der Stadt, vor allem Kaufleute, Schneider, Handwerker und Viehhändler.<br /> *[[1807]]: Als Folge des [[Tilsiter Frieden|Tilister Friedens]] kommt die Stadt zum [[Herzogtum Warschau]]. Die Tuchproduktion wächst, man baut die Stadt noch einmal auf.<br /> *[[1812]]: Rawitsch ist Hauptquartier eines Teils der ''Grande Armée'' [[Napoléon Bonaparte]] unter dem Befehl seines Bruders [[Jérôme Bonaparte]].<br /> *[[1816]]: Gemäß den Beschlüssen des [[Wiener Kongress|Wiener Kongresses]] kommt die Stadt zu Preußen zurück und wird Teil der [[Provinz Posen]].<br /> <br /> === Zweite preußische Zeit (1816–1918) ===<br /> *[[1827]]: Die preußischen Behörden erbauen das Gefängnis von Rawitsch, das eine verhängnisvolle Rolle in der Stadtgeschichte spielen sollte.<br /> *[[1830]] (um): Die eingewanderten Deutschen (vor allem [[Schlesier]]) bilden die Mehrheit der Stadtbewohner.<br /> *[[1831]] (nach): Die russischen Schutzzölle tragen dazu bei, dass die Rawitscher Tuchmacherei ihre Bedeutung zu verlieren beginnt. Viele Weber emigrieren nach [[Kongresspolen]], vor allem nach [[Zgierz]] und [[Łódź]].<br /> *[[1835]]: Von insgesamt etwa 3.100 Einwohnern von Rawitsch sind ungefähr 50% Juden (301 Familien, 1574 Personen).<br /> *[[1843]]–[[1845]]: Die Tuchproduktion blüht zum letzten Mal auf durch Aufträge der preußischen Armee. Danach bekommt die Stadt einen überwiegend landwirtschaftlichen Charakter, mit einigen Einschlägen von Kleinindustrie, z. B. einer Tabak- und Zigarrenfabrik, die um 1840 entsteht und wegen ihrer guten Waren gerühmt wird.<br /> *[[1857]]: Nach Posen bekommt Rawitsch als zweite Stadt der Provinz ein [[Gaswerk]].<br /> *[[1886]]: Preußische Verwaltungsreform. Rawitsch wird zur Hauptstadt des gleichnamigen Landkreises mit 48.000 Einwohnern und der größten Bevölkerungsdichte der Provinz Posen.<br /> *[[1890]] (um): Rawitsch wird zu einem bedeutenden Industriezentrum der Provinz: Es besitzt Tabakwaren-, Maschinen-, Möbel-, Waagen-, Bürsten-, Papierfabriken, Brauereien und Sägemühlen.<br /> *[[1889]]: Die neue Synagoge wird errichtet (zerstört um [[1941]]).<br /> *[[1891]]: Wasserleitungen werden gelegt, [[1911]] bekommt die Stadt [[Kanalisation]].<br /> *1902: Schmiedemeister Friedrich Fabisch übernimmt die Schmiede in der Gartenstraße<br /> *[[1900]] (ab]: Abwanderung der Juden ins Innere des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]] fängt an.<br /> *[[1905]]: Bei etwa 9.000 Einwohnern gibt es nur 363 Juden in der Stadt.<br /> <br /> === In der Zweiten Polnischen Republik (1920–1939) ===<br /> *[[1918]]–[[1920]]: Die Kämpfe zwischen den Soldaten des Großpolnischen Aufstandes gegen die preußische Herrschaft und den deutschen [[Freikorps]], die von Schlesien aus angreifen, dauern am längsten im Rawitscher Land. Der Kreis Rawitsch kommt erst am [[17. Januar]] 1920 endgültig zu Polen.<br /> *[[1921]] (ab): Viele Deutsche und Juden verlassen die Stadt und ziehen nach Deutschland. [[1928]] gibt es nur 35 Juden in Rawitsch. Die Stadt ist aber immer noch multinational und multireligiös, alle christlichen Konfessionen sind hier vertreten. <br /> *[[1925]]: Die Struktur der Wirtschaft in der Stadt verändert sich. Durch den land- und forstwirtschaftlichen Charakter der Region entsteht in Rawitsch eine bedeutende Lebensmittelindustrie: Zuckerfabriken, große Schnaps- und Likörbrennereien, die Wurstfabriken von ''Scholz'', deren Produkte in ganz Polen berühmt sind, erste [[Wellpappe]]-Fabrik in Polen usw.<br /> *[[1925]] (ab): Schnelle Entwicklung des Schulwesens in der Stadt. In diesem Jahre wird die Rawitscher [[Kadettenanstalt]] gegründet, die viele hervorragende Offiziere ausgebildet hat, außerdem hat die Stadt ein Lehrerseminar und zwei Gymnasien. Gleichzeitig, nach dem [[Józef Piłsudski|Piłsudski]]-[[Maiputsch]] vom Mai [[1926]], wird das alte preußische Gefängnis zu einer der schwersten Strafanstalten in Polen, wo vor allem Regimegegner einsitzen.<br /> *[[1927]]: Das neue, prächtige Gebäude der Kadettenanstalt wird eingeweiht (heute: Krankenhaus).<br /> *[[1933]]–[[1938]]: Der Kommunist [[Bolesław Bierut]], nach [[1945]] polnischer Staatspräsident von [[Josef Stalin|Stalins]] Gnaden, verbüßt in Rawitsch seine Gefängnisstrafe, die ihn vor den Stalinschen Säuberungen rettet.<br /> *[[1939]], [[1. September]]: Eine Kompanie der [[Wehrmacht]] nimmt die Stadt ein, setzt die polnischen Behörden ab und eine provisorische deutsche Verwaltung ein, muss sich jedoch nach zwei Tagen zurückziehen und kommt am 5. September zurück.<br /> <br /> === Im Zweiten Weltkrieg ===<br /> <br /> *[[1940]] (ab): Die meisten Polen aus Rawitsch werden vertrieben und die Stadt mit deutschen Siedlern aus [[Wolhynien]] und dem [[Baltikum]] bevölkert. Viele Polen werden in den Wäldern um Rawitsch von der [[Schutzstaffel|SS]] erschossen. Im Rawitscher Gefängnis werden etwa 1300 Personen ermordet.<br /> *[[1945]], [[22. Januar]]: Ein unerwarteter Angriff eines Panzerverbands der Sowjetarmee überrascht die deutschen Truppen, die sich aus der Stadt zurückziehen. Ende der NS-Herrschaft. Im Vorfeld dieses Ereignisses verlassen am 20. Januar viele Deutsche Rawitsch in Richtung Delitzsch in Sachsen. Am Bahnhof wurde der Treck zusammengestellt. Es herrschten etwa -20° C. Etliche Deutsche, die in der Zwischenkriegszeit polnische Staatsbürger waren, blieben und wurden im Juni/Juli nach Deutschland ausgewiesen.<br /> <br /> === Nachkriegszeit===<br /> * [[1946]] (bis): Die Stadt wird von der Kommandantur der Sowjetarmee regiert. 15.000 sowjetische Soldaten stehen in Rawitsch.<br /> * [[1946]]–[[1956]]: Das Rawitscher Gefängnis hält seinen dunklen Ruhm aufrecht. Etwa 19.000 politische Häftlinge, Regimegegner und Soldaten der antikommunistischen [[Armia Krajowa|Heimatarmee]] sind dort im Laufe dieser 10 Jahre inhaftiert, 142 Personen werden dort vom kommunistischen Geheimdienst ''UB'' ermordet. Durch die Verstaatlichung der Industrie und Zwangs- [[Kollektivierung]] der Landwirtschaft fallen die Erträge dieser Wirtschaftssektoren zurück.<br /> * [[1970]] (ab): Die Wirtschaft erholt sich teilweise durch Reformen. Neue Betriebe entstehen und viele Wohnungssiedlungen ([[Plattenbauten]]) werden errichtet. Dies alles wird aber unter [[Edward Gierek]] von in Westeuropa geborgtem Geld finanziert.<br /> * [[1973]]: Das benachbarte Städtchen ''Sarnowa'' mit etwa 2500 Einwohnern wird eingemeindet.<br /> * [[1975]]: Polnische Verwaltungsreform. Rawitsch verliert seinen Rang als Kreishauptstadt und wird zu einer Stadtgemeinde in der neugebildeten [[Woiwodschaft]] [[Leszno|Lissa]].<br /> * [[1999]]: Der Landkreis Rawicz wird wiederhergestellt.<br /> <br /> == Sehenswürdigkeiten ==<br /> <br /> [[Bild:Rawitsch-Rathaus.gif|thumb|right|Altes Rathaus von Rawitsch]]<br /> * Altes Rathaus (heute Museum), erbaut 1753–56, [[Barock]];<br /> * Ehemalige [[Evangelische Kirche Augsburger Bekenntnisses in Polen|Evangelische Kirche]], heute kath. Pfarrkirche zum Heiligen [[Andreas Bobola]], erbaut 1802–1803 nach einem Projekt von [[Carl Gotthard Langhans]];<br /> * Stadtpfarrkirche zum Christus König und zur Verkündigung Mariae, [[Neugotik]], erbaut 1902–1907;<br /> * Bürgerhäuser am Ring, [[Barock]] und [[Klassizismus]];<br /> '''Stadtteil Sarnowa''' (deutsch ''Sarne'') (bis [[1973]] selbständige Stadt)<br /> * Stadtpfarrkirche zum Heiligen Apostel Andreas, [[Barock]], erbaut [[1718]], Turm errichtet [[1769]];<br /> * Ehemaliges Rathaus, [[Klassizismus]], errichtet [[1837]].<br /> <br /> == Schulwesen ==<br /> Rawitsch hat drei Obergymnasien, ein Technisches Obergymnasium und fünf Grundschulen.<br /> <br /> == Städtepartnerschaft ==<br /> *[[Eilenburg]], [[Deutschland]]<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> In der Stadt sind 717 größere und etwa 1500 Ein-Mann-Unternehmen registriert.<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> Rawitsch hat direkte Eisenbahnverbindung mit: [[Posen]], [[Breslau]], [[Danzig]], [[Stettin]], [[Kołobrzeg|Kolberg]], [[Olsztyn|Allenstein]], [[Krakau]], [[Zakopane]] und [[Bratislava]]. Buslinien verkehren u. a. nach [[Hirschberg]] und [[Krotoschin]].<br /> In der Mitte der Landstraße zwischen Posen (Poznan) und Breslau (Wroclaw) gelegen.<br /> <br /> ==Gemeinde (Gmina)==<br /> Die [[Stadt- und Landgemeinde]] Rawitsch umfasst 26 Ortschaften von überwiegend dörflichem Charakter, in welchen 7.939 Personen wohnen (3899 Männer, 4040 Frauen).<br /> <br /> {|class=&quot;prettytable&quot;<br /> ! Name !! deutscher Name (1815-1920 und 1939-45)<br /> |-<br /> |Dąbrówka || Dombrowka Konarzewo (1906-45 ''Eichenbronn'')<br /> |-<br /> |Dębno Polskie || Damme<br /> |-<br /> |Folwark ||<br /> |-<br /> |Izbice || Izbice (1939-45 ''Stuben'')<br /> |-<br /> |Kąty || Lindenhof<br /> |-<br /> |Konarzewo || Konarzewo (1939-45 ''Zerbonisruh'')<br /> |-<br /> |Łąkta || Lonkta<br /> |-<br /> |Łaszczyn || Laszczyn (1939-45 ''Gutfeld'')<br /> |-<br /> |Masłowo || Massel<br /> |-<br /> |'''Rawicz''' || Rawicz (1887-1945 ''Rawitsch'')<br /> |-<br /> |Sarnówka || Sarnowko<br /> |-<br /> |Sierakowo || Wilhelmsgrund<br /> |-<br /> |Sikorzyn || Sikorzyn (1906-45 ''Wiesenbach'')<br /> |-<br /> |Słupia Kapitulna || Slupia (1939-43 ''Langenfeld'', 1943-45 ''Langenreihe'')<br /> |-<br /> |Stwolno || Stwolno (1939-45 ''Stolau'')<br /> |-<br /> |Szymanowo || Szymanowo (1906-45 ''Friedrichsweiler'')<br /> |-<br /> |Ugoda || Ugoda (1939-45 ''Heide'')<br /> |-<br /> |Wydawy || Wydawy (1939-45 ''Außenfelde'')<br /> |-<br /> |Załęcze || Königsdorf<br /> |-<br /> |Zawady || Zawady<br /> |-<br /> |Zielona Wieś || Gründorf<br /> |-<br /> |Żołędnica || Zolendnice (1939-45 ''Eichelhof'')<br /> |-<br /> |Żylice || Zylice (1906-45 ''Schlitze'')<br /> |}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *[[Encyclopaedia Judaica]], Band 13., Jerusalem 1971<br /> *Isaak Cohn, ''Geschichte der jüdischen Gemeinde Rawitsch'', Rawitsch 1915<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[en:Rawicz]]<br /> [[eo:Rawicz]]<br /> [[fr:Rawicz]]<br /> [[id:Rawicz]]<br /> [[it:Rawicz]]<br /> [[jv:Rawicz]]<br /> [[nl:Rawicz]]<br /> [[pl:Rawicz]]<br /> [[pt:Rawicz]]<br /> [[ro:Rawicz]]<br /> [[sk:Rawicz]]<br /> [[uk:Равич]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nowe_Miasto_Lubawskie&diff=50738240 Nowe Miasto Lubawskie 2008-09-14T16:12:13Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: sk:Nowe Miasto Lubawskie</p> <hr /> <div>&lt;!-- Zum Bearbeiten des Artikels nach unten scrollen.--&gt;<br /> {{Infobox Ort in Polen<br /> |Ort = Nowe Miasto Lubawskie<br /> |Wappen = [[Bild:POL Nowe Miasto Lubawskie COA.svg|110px|Wappen von Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> |Woiwodschaft = Ermland-Masuren<br /> |Powiat = Nowe Miasto Lubawskie<br /> |Powiat_link = Nowomiejski<br /> |Fläche = 11,61<br /> |Koordinate_Breitengrad = 53<br /> |Koordinate_Breitenminute = 25<br /> |Koordinate_Breitensekunde = <br /> |Koordinate_Längengrad = 19<br /> |Koordinate_Längenminute = 35<br /> |Koordinate_Längensekunde = <br /> |Höhe = <br /> |Einwohner = 11.089<br /> |EinwohnerDatum = 30. Juni 2007&lt;ref&gt; [http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/PUBL_ludnosc_stan_struktura_teryt_1pol_2007.pdf Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007] &lt;/ref&gt;<br /> |Postleitzahl = 13-300<br /> |Telefonvorwahl = 56<br /> |KFZ-Kennzeichen = NNM<br /> |Wirtschaftszweige = <br /> |Straßen = [[Thorn]] – [[Milomłyn]]<br /> |Schienen = <br /> |Flughafen = [[Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig|Danzig]]<br /> |GemeindeArt = Stadtgemeinde<br /> |Gemeindegliederung = <br /> |Bürgermeister = Alina Kopiczyńska<br /> |BürgermeisterDatum = 2007<br /> |AnschriftStraße = Rynek 1<br /> |AnschriftOrt = 13-300 Nowe Miasto Lubawskie<br /> |Webpräsenz = www.umnowemiasto.pl<br /> |BürgermeisterArt = Bürgermeisterin<br /> |TERYT = 6283512011<br /> }}<br /> <br /> '''Nowe Miasto Lubawskie''' [{{IPA|'nɔvɛ 'mʲastɔ lu'bafscɛ}}] (deutsch ''Neumark in Westpreußen'') ist eine Stadt in der [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]]. Sie liegt an der [[Drwęca]] und hat etwa 11.000 [[Einwohner]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> <br /> Neumark erhielt das [[Stadtrecht]] im Jahr [[1325]]. [[1454]] wurde die Stadt Mitglied des [[Preußischer Bund|Preußischen Bunds]] (''Związek Pruski''), einer Vereinigung der Städte und Adelsleute gegen den [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]].<br /> <br /> Neumark war die Hauptstadt des [[Landkreis Neumark (Westpr.)|Landkreises Löbau]] im preußischen Regierungsbezirk Marienwerder, an der [[Drwęca|Drewenz]]. Sie hatte zum Ende des [[19. Jahrhundert]]s eine evangelische und eine katholische [[Kirchengebäude|Kirche]], ein Progymnasium, ein Amtsgericht, eine Dampfschneidemühle, Getreidehandel und (1885) 2.678 Einwohner. Nördlich davon das [[Kloster]] [[Maria-Lonk]], ein berühmter [[Wallfahrtsort]].<br /> <br /> Infolge des [[Versailler Vertrag|Versailler Vertrags]] fand sich die Stadt 1920 im – nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wiedererrichteten – polnischen Staat wieder.<br /> <br /> Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] fanden in der Stadt zahlreiche Massenhinrichtungen der polnischen Bevölkerung statt. Als besonders bekannt gilt die Hinrichtung am 7. Dezember [[1939]] auf der Straße ''ulica Kopernika''.<br /> <br /> === Einwohnerentwicklung ===<br /> <br /> Die Einwohnerzahlen von Nowe Miasto Lubawskie nach dem jeweiligen Gebietsstand:&lt;ref&gt;Quellen der Einwohnerzahlen:<br /> :1875, 1880, 1890: [http://www.geschichte-on-demand.de/dan_loebau.html] – 1885: [http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/bild/werk/meyers/band/12/seite/0090/meyers_b12_s0090.html] – 1910: [http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900////gem1900.htm?westpreussen/loebau.htm] – 1998: [http://www.wiw.pl/geografia/miasta/termin.asp?et=m_00454]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | Jahr<br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | Einwohner<br /> |-<br /> | [[1875]] || align=&quot;right&quot; | 2.371<br /> |-<br /> | [[1880]] || align=&quot;right&quot; | 2.742<br /> |-<br /> | [[1885]] || align=&quot;right&quot; | 2.678<br /> |-<br /> | [[1890]] || align=&quot;right&quot; | 2.723<br /> |-<br /> | [[1910]] || align=&quot;right&quot; | 4.144<br /> |-<br /> | [[1992]] || align=&quot;right&quot; | 10.300<br /> |-<br /> | [[1998]] || align=&quot;right&quot; | 10.800<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> == Partnerstädte ==<br /> [[Hude (Oldenburg)]] (Deutschland)<br /> <br /> Weiterhin ist die Stadt Mitglied im Stadtverbund [[Neustadt in Europa]].<br /> <br /> == Landgemeinde ==<br /> Die Landgemeinde Nowe Miasto Lubawskie wurde 1973 gegründet. Die namensgebende Stadt Nowe Miasto Lubawskie ist jedoch weder Teil noch Verwaltungssitz dieser Gemeinde, den [[Mszanowo]] darstellt. Die Gemeinde hat auf einer Fläche von 138,02&amp;nbsp;km² 7.740 Einwohner &lt;small&gt;(30. Juni 2004)&lt;/small&gt; und gliedert sich in 16 Ortsteile:<br /> {|class=&quot;prettytable&quot;<br /> ! polnischer Name || deutscher Name &lt;br&gt; &lt;small&gt;(bis 1920 und 1939-45)&lt;/small&gt; || polnischer Name || deutscher Name &lt;br&gt; &lt;small&gt;(bis 1920 und 1939-45)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |Bagno || Bagno &lt;br&gt; &lt;small&gt;1866-1945 Ludwigslust&lt;/small&gt; || Mszanowo || Mszannowo &lt;br&gt; &lt;small&gt;1864-1945 Weidenau&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |Bratian || Brattian || Nawra || Nawra &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Neber&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |Chrośle || Chrosle &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Krossel&lt;/small&gt; || Nowy Dwór Bratiański || Neuhof<br /> |-<br /> |Gryźliny || Grischlin &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Escherlin&lt;/small&gt; || Pacółtowo || Groß Pacoltowo &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Petzelsdorf&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |Gwiździny || Gwisdzyn &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Quesendorf&lt;/small&gt; || Pustki || Pustken<br /> |-<br /> |Jamielnik || Jamielnik &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Mispelwald&lt;/small&gt; || Radomno || Radomno &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Radem&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |Kaczek || Kaczek &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Entenmühle&lt;/small&gt; || Skarlin || Skarlin &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Scharlen&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |Łąki Bratiańskie || Königlich Lonk &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Großlanken&lt;/small&gt; || Tylice || Tillitz<br /> |-<br /> |Lekarty || Lekarth &lt;br&gt; &lt;small&gt;1942-45 Erhardsdorf&lt;/small&gt; ||<br /> |}<br /> <br /> &lt;!--== Weblinks == --&gt;<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[en:Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> [[eo:Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> [[it:Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> [[lv:Novemjasto Ļubavske]]<br /> [[nl:Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> [[pl:Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> [[pt:Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> [[ro:Nowe Miasto Lubawskie]]<br /> [[ru:Нове-Място-Любавске]]<br /> [[sk:Nowe Miasto Lubawskie]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jele%C5%9Bnia&diff=50738036 Jeleśnia 2008-09-14T16:06:24Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: pl:Gmina Jeleśnia</p> <hr /> <div>{{Infobox Ort in Polen<br /> |Ort = Jeleśnia<br /> |Wappen = [[BILD:POL Jeleśnia COA.svg|111px| Wappen von Jeleśnia]]<br /> |Woiwodschaft = Schlesien<br /> |Powiat = Żywiec<br /> |Powiat_link = Żywiecki<br /> |Fläche = 170,51<br /> |Koordinate_Breitengrad = 49<br /> |Koordinate_Breitenminute = 39<br /> |Koordinate_Breitensekunde =<br /> |Koordinate_Längengrad = 19<br /> |Koordinate_Längenminute = 19<br /> |Koordinate_Längensekunde =<br /> |Höhe = 560-630<br /> |Einwohner = 13.432<br /> |EinwohnerDatum = 30.06.2007&lt;ref name=&quot;GUS2007&quot; /&gt;<br /> |Postleitzahl = 34-340<br /> |Telefonvorwahl = 33<br /> |KFZ-Kennzeichen = SZY<br /> |Wirtschaftszweige = <br /> |Straßen = DW 945<br /> |Schienen = <br /> |Flughafen = [[Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice| Krakau]]<br /> |GemeindeArt = <br /> |Gemeindegliederung = <br /> |Bürgermeister = <br /> |BürgermeisterDatum = <br /> |AnschriftStraße = <br /> |AnschriftOrt = <br /> |Webpräsenz = www.jelesnia.pl<br /> }}<br /> <br /> '''Jeleśnia''' ist eine [[Gmina#Gmina wiejska|Landgemeinde]] im [[Powiat Żywiecki]] in der polnischen [[Woiwodschaft Schlesien]].<br /> <br /> Von 1975 - 1998 gehörte Jeleśnia zur Woiwodschaft Bielsko.<br /> <br /> == Geografie ==<br /> Jeleśnia liegt 74 km südöstlich von [[Kattowitz]], 12km südöstlich von [[Żywiec]] und 65 km südwestlich von [[Krakau]]. An den Flüßen [[Sopotnia]] und [[Koszarawa]].<br /> <br /> Jeleśnia erstreckt sich über 170,51 km², 35% der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt und 53% sind mit Wald bedeckt&lt;ref&gt;[http://www.regioset.pl/gazeta.php?choice=2162 regioset] (polnisch/englisch)&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Gemeinde ==<br /> <br /> Die Gemeinde hat 13.432 Einwohner&lt;ref name=&quot;GUS2007&quot;&gt; [http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/PUBL_ludnosc_stan_struktura_teryt_1pol_2007.pdf Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007] &lt;/ref&gt;.<br /> === Sołectwo ===<br /> <br /> Zu der Gemeinde gehören die Schulzenämter (sołectwo):<br /> {|<br /> | width = &quot;150&quot; |<br /> *[[Jeleśnia]]<br /> *[[Korbielów]]<br /> *[[Gmina Jeleśnia|Krzyżowa]]<br /> *[[Krzyżówki]]<br /> *[[Gmina Jeleśnia|Mutne]]<br /> |<br /> *[[Pewel Wielka]]<br /> *[[Przyborów]]<br /> *[[Sopotnia Mała]]<br /> *[[Sopotnia Wielka]]<br /> |}<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> <br /> Durch Jeleśnia verläuft die Droga wojewódzka DW 945. &lt;br /&gt;Der [[Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice| Flughafen Krakau]] ist 58 km entfernt.<br /> <br /> == Partenerstädte ==<br /> <br /> * [[Nohfelden]], [[Deutschland]] seit 1996 &lt;ref&gt;http://www.nohfelden.de&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.10j-nohfelden-jelesnia.de.vu&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> <br /> {{Navigationsleiste Orte in der Gemeinde Jeleśnia}}<br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Żywiecki}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Jelesnia}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Schlesien]]<br /> <br /> [[en:Gmina Jeleśnia]]<br /> [[it:Jeleśnia]]<br /> [[nl:Jeleśnia (gemeente)]]<br /> [[pl:Gmina Jeleśnia]]<br /> [[pt:Comuna de Jeleśnia]]<br /> [[ru:Гмина Елесня]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Seikan-Tunnel&diff=50659598 Seikan-Tunnel 2008-09-12T14:32:23Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Tunnel Seikan</p> <hr /> <div>[[Bild:Seikantunnel - Tsugaru street detail.PNG|thumb|Verlauf des Seikan-Tunnels]]<br /> [[Bild:Seikan Tunnel Entrance Honshu side.jpg|thumb|Tunneleinfahrt auf der Seite von Honshū.]]<br /> [[Bild:Seikan Tunnel profile diagram.svg|thumb|Tunnelführung im Querschnitt.]]<br /> Der '''Seikan-Tunnel''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja|青函トンネル}} ''Seikan tonneru'') ist momentan (bis zur Fertigstellung des [[Gotthard-Basistunnel]]s) der längste [[Tunnel]] der Welt mit 53,9&amp;nbsp;km Länge, davon 23,3&amp;nbsp;km unter dem Meer (der zweitlängste untermeerische Tunnelabschnitt nach dem [[Eurotunnel]]). Der Eisenbahntunnel wurde am 13. März 1988 eröffnet und verbindet die zwei [[japan]]ischen Inseln [[Hokkaidō]] und [[Honshū]]. Damit wurden alle vier japanischen Hauptinseln untereinander durch Zugverbindungen erreichbar. Für den Anschluss des Tunnels an das Hochgeschwindigkeitsnetz wurden auf Honshū Neubaustrecken mit einer Gesamtlänge von rund 200&amp;nbsp;km errichtet&lt;ref name=&quot;etr-1985-274&quot;/&gt;.<br /> <br /> Der Haupttunnel ist bis zu 11,90&amp;nbsp;m breit und 9&amp;nbsp;m hoch. Die maximale [[Gradiente]] liegt bei 20 Promille.&lt;ref name=&quot;etr-1985-274&quot;/&gt;<br /> <br /> Auf lange Sicht soll er Teil einer [[Shinkansen]]-Verbindung [[Tokio]]–[[Sapporo]] werden, die frühestens ab dem Jahr 2018 die 1.200&amp;nbsp;km zwischen den beiden Metropolen in nur vier Stunden überbrücken soll. Um diese ohne größere Umbauten am Seikan-Tunnel realisieren zu können, wurde der Tunnel von Anfang an mit dem [[Lichtraumprofil]] der Shinkansen-Strecken geplant und gebaut. Zurzeit hat das im Tunnel eingebaute Gleis die in Japan übliche [[Schmalspur]]-[[Spurweite (Eisenbahn)|Spurweite]] von 1067&amp;nbsp;mm, jedoch ist die verlegte [[feste Fahrbahn]] bereits für den Einbau von [[Dreischienengleis]] für Schmalspur und [[Normalspur]] mit 1435&amp;nbsp;mm vorbereitet.<br /> <br /> Seinen Namen hat der Seikan-Tunnel von den [[Kanji|Schriftzeichen]] der Großstädte in der Nähe der beiden Tunneleingängen, dem ersten von [[Aomori]] ({{lang|ja|青森}}) auf Honshū und dem zweiten von [[Hakodate]] ({{lang|ja|函館}}) auf Hokkaidō (die allerdings in dieser Kombination anders ausgesprochen werden, siehe ''[[Japanische Schrift]]'').<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Der Durchstich erfolgte am 10. März 1985. In diesem Jahr nutzten 95 Prozent der Reisenden zwischen den beiden Inseln das Flugzeug.&lt;ref name=&quot;etr-1985-274&quot;&gt;Meldung ''Durchstich des Seikan-Tunnels''. In: ''[[Eisenbahntechnische Rundschau]]''. 34, Nr.&amp;nbsp;4, 1985, S.&amp;nbsp;274.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die geplante Höchstgeschwindigkeit im Shinkansen-Verkehr lag bei 210&amp;nbsp;km/h&lt;ref name=&quot;etr-1985-274&quot;/&gt;.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Seikan Tunnel}}<br /> * http://www.pref.aomori.jp/newline/shinkan/shinkan/hokkaido/seikan-t.htm (Japanisch)<br /> * [http://eeto.org/2005/12/leben-in-japan/seikan-der-laengste-tunnel-der-welt/ Seikan – der längste Tunnel der Welt]: Ein Erfahrungsbericht mit Informationen über den Seikan-Tunnel.<br /> * [http://www.planeterde.de/geotechnologien/aktuell/meilenweit-unter-dem-meer/ ''Meilenweit unter dem Meer'' - Artikel zum 25-jährigen Jubiläum des Durchstoßes des Seikan-Pilottunnels, Geowissenschaften-Portal planeterde]<br /> <br /> [[Kategorie:Eisenbahntunnel]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk in Japan]]<br /> [[Kategorie:Schienenverkehr in Japan]]<br /> [[Kategorie:Präfektur Hokkaidō]]<br /> [[Kategorie:Präfektur Aomori]]<br /> {{Koordinate Artikel|41_19_31.55_N_140_15_24.89_E_type:landmark_region:JP|41° 19′ 31&quot; n. Br., 140° 15′ 24&quot; ö. L.}}<br /> <br /> [[ca:Túnel de Seikan]]<br /> [[cs:Tunel Seikan]]<br /> [[da:Seikantunnelen]]<br /> [[en:Seikan Tunnel]]<br /> [[eo:Seikan Tunelo]]<br /> [[es:Túnel Seikan]]<br /> [[fi:Seikan-tunneli]]<br /> [[fr:Tunnel du Seikan]]<br /> [[hu:Szeikan-alagút]]<br /> [[it:Tunnel Seikan]]<br /> [[ja:青函トンネル]]<br /> [[ku:Tunela Seikan]]<br /> [[ms:Terowong Seikan]]<br /> [[nl:Seikantunnel]]<br /> [[nn:Seikantunnelen]]<br /> [[no:Seikantunnelen]]<br /> [[pl:Tunel Seikan]]<br /> [[pt:Túnel Seikan]]<br /> [[ru:Тоннель Сейкан]]<br /> [[simple:Seikan Tunnel]]<br /> [[sk:Seikan]]<br /> [[sv:Seikantunneln]]<br /> [[th:อุโมงค์เซคัง]]<br /> [[zh:青函隧道]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Golden_Gate&diff=50639541 Golden Gate 2008-09-11T21:36:39Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Golden Gate</p> <hr /> <div>[[Bild:Golden Gate Bridge 1926.jpg|thumb|Das Golden Gate mit der berühmten Brücke]]<br /> [[Bild:GGBrMapCLip.jpg|thumb|left|Die Meerenge, rot markiert die Golden Gate Brücke]]<br /> Das '''Golden Gate''' (zu deutsch ''goldenes Tor'') ist eine [[Meerenge]], die den [[Pazifik]] mit der [[Bucht von San Francisco]] verbindet. Es ist etwa acht Kilometer lang und zwischen 1,6 und drei Kilometer breit. Sie erhielt ihren Namen in der Zeit des großen [[Goldrausch]]es um [[1848]]. Zu dieser Zeit kamen Tausende von Goldsuchern und Glücksrittern mit Schiffen durch die Meerenge und ankerten im Hafen von [[San Francisco]]. Da der Goldrausch Wohlstand und Reichtum verhieß, wurde der Begriff schnell von der Öffentlichkeit übernommen und zum Begriff für den Zugang zum Glück gemacht.<br /> <br /> Bis zum Goldrausch nannten die [[Spanien|Spanier]] die Durchfahrt „Boca del Puerto de San Francisco“. <br /> <br /> Seit [[1937]] wird die Meerenge von der berühmten [[Golden Gate Bridge]] überspannt. Der Durchfluss ist vom starken [[Tidenhub]] und den beiden [[Fluss (Gewässer)|Flüssen]] [[Sacramento River|Sacramento]] und [[San Joaquin River|San Joaquin]] über Jahrtausende tief ausgespült worden. Berühmt ist auch der [[Golden Gate Park]].<br /> <br /> [[Kategorie:Meerenge]]<br /> [[Kategorie:Geographie (Kalifornien)]]<br /> {{Koordinate Artikel|37_51_12_N_122_22_3_W_type:waterbody|37° 51′ 12&quot; n. Br., 122° 22′ 3&quot; w. L.}}<br /> <br /> [[af:Golden Gate]]<br /> [[ar:مضيق جولدن جيت]]<br /> [[ca:Golden Gate]]<br /> [[cs:Golden Gate (průliv)]]<br /> [[da:Golden Gate]]<br /> [[en:Golden Gate]]<br /> [[es:Golden Gate]]<br /> [[fi:Golden Gate (salmi)]]<br /> [[fr:Golden Gate]]<br /> [[id:Golden Gate]]<br /> [[it:Golden Gate]]<br /> [[ja:ゴールデンゲート海峡]]<br /> [[ko:골든게이트 해협]]<br /> [[nl:Golden Gate]]<br /> [[no:Golden Gate]]<br /> [[ro:Golden Gate]]<br /> [[ru:Золотые Ворота (пролив)]]<br /> [[sv:Golden Gate]]<br /> [[zh:金门海峡 (美国)]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Marcus_Stephen&diff=50485117 Marcus Stephen 2008-09-07T18:54:23Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: tpi:Marcus Stephen</p> <hr /> <div>{{Belege fehlen}}<br /> '''Marcus Stephen''' (* [[1. Oktober]] [[1969]]) ist ein ehemaliger [[nauru]]ischer [[Gewichtheben|Gewichtheber]], heutiger Abgeordneter des [[Nauruisches Parlament|nauruischen Parlaments]] und seit dem 19. Dezember 2007 amtierender Präsident und Staatsoberhaupt der Republik Nauru.<br /> <br /> == Leben ==<br /> <br /> === Sportliche Karriere ===<br /> Er spielte zunächst [[Australian Football in Nauru|Australian Football]] für die lokale Mannschaft ''Aces'', entschied sich dann aber fürs Gewichtheben. 1989 gründete man die ''Nauru Weightlifting Federation (NWF)'', um den damals einzigen Profi-Gewichtheber Stephen bei internationalen Wettkämpfen starten zu lassen.<br /> <br /> 1992 nahm er erstmals an den [[Olympische Sommerspiele 1992|Olympischen Spielen 1992]] in [[Barcelona]] teil. Da es damals noch kein olympisches Komitee in Nauru gab, beantragte er erfolgreich die Staatsbürgerschaft [[Samoa]]s und durfte für Samoa starten. 1993 erfolgte dann die Gründung des Komitees und somit konnte Stephen in [[Olympische Sommerspiele 1996|Atlanta 1996]] und [[Olympische Sommerspiele 2000|Sydney 2000]] für Nauru antreten.<br /> <br /> Beim olympischen Fackellauf nach Sydney durfte Stephen die Fackel bei ihrem Halt in Nauru tragen.<br /> <br /> Bei den [[Commonwealth Games]] erreichte er jedoch seine größten Erfolge: 1990 gewann er überraschend die Goldmedaille im Reißen in der Kategorie bis 60 kg. 1994 in der Kategorie bis 59 kg und 1998 in der Kategorie bis 62 kg holte er je dreimal Gold. Bei seiner letzten Teilnahme 2002 in [[Manchester]] gewann er nochmals dreimal die Silbermedaille in der Kategorie bis 62 kg.<br /> <br /> Den größten Erfolg feierte er 1999 bei den [[Weltmeisterschaft]]en in [[Athen]], als er Vizeweltmeister im Stoßen in der Kategorie bis 62 kg wurde.<br /> <br /> === Politische Karriere ===<br /> Seit 1997 ist er Finanzverantwortlicher beim Nauruischen Olympischen Komitee. Am 3. Mai 2003 wurde Stephen bei den Parlamentswahlen mit 215,278 Stimmen für den [[Wahlkreis]] [[Anetan]] ins Nauruische Parlament gewählt. Während der letzten Präsidentschaft von [[René Harris]] vom 8. August 2003 bis 22. Juni 2004 war Stephen Erziehungs- und Finanzminister von Nauru, musste das Amt jedoch wieder niederlegen, als [[Ludwig Scotty]] neuer Präsident wurde. Im Oktober 2004 schaffte er die Wiederwahl ins Parlament.<br /> <br /> Nachdem Nauru der [[Internationale Walfangkommission|internationalen Walfangkommission (IWC)]] am 15. Juni 2005 beigetreten ist, wurde Stephen zum nauruischen Abgesandten des IWC ernannt. Er vertrat Nauru am IWC-Kongress im Juni 2005 im [[südkorea]]nischen [[Ulsan]]. Im August 2007 wurde er ins Parlament wiedergewählt und wurde von der geschrumpften Opposition als Präsidentschaftskandidat nominiert, unterlag aber Scotty in der Kampfabstimmung im Parlament deutlich mit 3 zu 14 Stimmen. Am 19. Dezember 2007 gewann Stephen überraschend ein Misstrauensvotum mit 10 zu 7 Stimmen gegen Scotty und wurde als neuer Präsident und Staatsoberhaupt vereidigt. Sein Kabinett besteht aus Außen- und Verkehrsminister [[Kieren Keke]], Finanz- und Wirtschaftsminister [[Frederick Pitcher]], Handels- und Industrieminister [[Fabian Ribauw]], Justiz- und Erziehungsminister [[Roland Kun]] und Gesundheits- und Sportminister [[Matthew Batsiua]]. Stephen selbst übernimmt zusätzlich das Ministerium für Inneres, Öffentlichkeitsdienste und [[Nauru Phosphate Royalties Trust|Phosphatgewinnverwaltung]].<br /> <br /> {{Navigationsleiste Nauruische Präsidenten}}<br /> <br /> {{Navigationsleiste Mitglieder Nauruisches Parlament}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Stephen, Marcus}}<br /> [[Kategorie:Präsident (Nauru)]]<br /> [[Kategorie:Amtierender Regierungschef]]<br /> [[Kategorie:Amtierendes Staatsoberhaupt]]<br /> [[Kategorie:Gewichtheber (Nauru)]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1969]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Stephen, Marcus<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=[[nauru]]ischer [[Gewichtheben|Gewichtheber]] und amtierender Präsident der Republik Nauru<br /> |GEBURTSDATUM=1. Oktober 1969<br /> |GEBURTSORT=[[Anetan]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[el:Μάρκους Στίβεν]]<br /> [[en:Marcus Stephen]]<br /> [[es:Marcus Stephen]]<br /> [[et:Marcus Stephen]]<br /> [[fr:Marcus Stephen]]<br /> [[hr:Marcus Stephen]]<br /> [[ja:マーカス・スティーブン]]<br /> [[no:Marcus Stephen]]<br /> [[pl:Marcus Stephen]]<br /> [[pt:Marcus Stephen]]<br /> [[ru:Стивен, Маркус]]<br /> [[sv:Marcus Stephen]]<br /> [[tpi:Marcus Stephen]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ungarn&diff=50483720 Ungarn 2008-09-07T18:23:37Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: wo:Ongiri</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis|Zum gleichnamigen Volk siehe [[Magyaren]]}}<br /> {{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;font size=&quot;+1&quot;&gt;'''Magyar Köztársaság'''&lt;/font&gt;&lt;br /&gt;<br /> Republik Ungarn<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Hungary.svg<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Ungarns<br /> |BILD-WAPPEN = Coat of arms of Hungary.png<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 70px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Ungarisches Wappen<br /> |WAHLSPRUCH = <br /> |AMTSSPRACHE = [[Ungarische Sprache|Ungarisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Budapest]]<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarisches Regierungssystem|Parlamentarische]] [[Republik]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = [[László Sólyom]]<br /> |REGIERUNGSCHEF = Ministerpräsident [[Ferenc Gyurcsány]]<br /> |FLÄCHE = 93.036<br /> |EINWOHNER = 10.038.000 &lt;small&gt;(März 2008)&lt;/small&gt;<br /> |BEV-DICHTE = 108<br /> |BIP = 2005 (geschätzt) &lt;br /&gt;<br /> &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|44.]])&lt;/small&gt; 107,1&amp;nbsp;Mrd. US-$&lt;br /&gt;<br /> &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|50.]])&lt;/small&gt; 162,3&amp;nbsp;Mrd. US-$&lt;br /&gt;<br /> &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|45.]])&lt;/small&gt; 10.814 US-$&lt;br /&gt;<br /> &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|41.]])&lt;/small&gt; 16.823 US-$<br /> |BIP-ERWEITERT = &lt;br /&gt;<br /> - Total (Nominal) &lt;br /&gt;<br /> - Total ([[Kaufkraftparität|PPP]]) &lt;br /&gt;<br /> - BIP/Einw. (Nominal) &lt;br /&gt;<br /> - BIP/Einw. ([[Kaufkraftparität|PPP]])<br /> |WÄHRUNG = [[Forint]] (HUF)<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = am [[31. Oktober]] [[1918]]<br /> |NATIONALHYMNE = ''[[Himnusz]]''<br /> |ZEITZONE = MEZ ([[Koordinierte Weltzeit|UTC]]+1)<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Ungarn)|H]]<br /> |INTERNET-TLD = .hu<br /> |TELEFON-VORWAHL = +36<br /> |BILD-LAGE = EU location HUN.png<br /> |BILD1 = Hu-map.png<br /> }}<br /> <br /> '''Ungarn''' ([[Ungarische Sprache|ungarisch]] ''Magyarország''), amtlich '''Republik Ungarn''' (ungarisch ''Magyar Köztársaság'', {{Audio|Hu-Magyar Köztársaság.ogg|&lt;small&gt;anhören&lt;/small&gt;}}) ist ein Staat in [[Mitteleuropa]], der zum Großteil im [[Pannonisches Becken|Pannonischen Becken]] liegt. Nachbarstaaten sind [[Österreich]], die [[Slowakei]], die [[Ukraine]], [[Rumänien]], [[Serbien]], [[Kroatien]] und [[Slowenien]]. Ungarn ist seit dem 31.&amp;nbsp;Oktober 1918 wieder ein eigenständiger Staat und seit dem 1.&amp;nbsp;Mai 2004 [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union|Mitgliedstaat]] der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (siehe [[EU-Erweiterung 2004]]). <br /> <br /> Die Länge der Außengrenze beträgt 2.009&amp;nbsp;km. Davon entfallen auf [[Österreich]] 366&amp;nbsp;km, die [[Slowakei]] 515&amp;nbsp;km, die [[Ukraine]] 103&amp;nbsp;km, [[Rumänien]] 443&amp;nbsp;km, [[Serbien]] 151&amp;nbsp;km, [[Kroatien]] 329&amp;nbsp;km und [[Slowenien]] 102&amp;nbsp;km.<br /> <br /> == Staats- und Landesname ==<br /> Die Eigenbezeichnung der Ungarn weicht stark von den ausländischen Namen für Ungarn ab. ''[[Magyaren|magyar]]'' (Aussprache /{{IPA|madjar}}/ von [[Ungarische Sprache|ung.]] ''magyar'' [{{IPA|ˈmɒɟɒr}}]; früher ''magyeri'') taucht schon im 9. und 10. Jahrhundert in [[islam]]ischen Quellen auf und ist wahrscheinlich ein Kompositum aus ''magy'' (&lt; ugrisch ''*mańćε'' = „Mensch, Mann, Geschlecht“) und ''er(i)'' (ebenfalls „Mensch, Mann, Geschlecht“). Der Name bezeichnete anfangs nur ''einen'' von sieben halbnomadischen Stämmen, die im 9. sowie im beginnenden 10. Jahrhundert räuberische Überfälle in Europa, vor allem in [[Großmähren]], unternahmen. Diese Stämme hießen ''Megyer (Magyar)'', ''Tarján'', ''Jenő'', ''Kér'', ''Keszi'', ''Kürt-Gyarmat'' und ''Nyék''. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts ist es dem Stamm der [[Magyaren]] – das heißt den Nachkommen [[Árpád]]s – gelungen, die restlichen Stämme unter seiner Oberherrschaft zu vereinigen. Von da an kann von Magyaren (wenn auch noch nicht im ethnischen Sinne) gesprochen werden.<br /> <br /> Der Name „Ungarn“ gelangte aus dem [[Slawische Sprachen|Slawischen]] in die europäischen Sprachen. Das slawische Wort lässt sich auf die bolgarotürkische Stammesbezeichnung ''onogur'' (''on'' = „zehn“ + ''ogur'' = „Stamm“) zurückführen, die dadurch entstand, dass die Vorfahren der Ungarn im 5. und 6. Jahrhundert in enger Verbindung mit dem Reich der [[Onoguren]] lebten, dessen führender Stammesverband „Onoguren“ hieß. Das „H-“ im lateinischen ''hungarus'' (und dadurch auch in manchen anderen Sprachen) entstand dadurch, dass der Name irrtümlicherweise mit den [[Hunnen]] (Hunni) gleichgesetzt wurde.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Bild:Hungary topographic map.jpg|right|thumb|Allgemein-geographische Karte]]<br /> === Tiefebenen ===<br /> [[Donau]] und [[Theiß]] teilen Ungarn in das westliche [[Transdanubien]] mit der [[Kleine Ungarische Tiefebene|Kleinen Ungarischen Tiefebene]] (ungarisch ''Kisalföld'') und der [[Große Ungarische Tiefebene|Großen Ungarischen Tiefebene]] (ungarisch ''Alföld''). Die fruchtbare Kleine Ungarische Tiefebene im Nordwesten Ungarns besteht hauptsächlich aus dem Becken von [[Győr]] (Raab). Die abwechslungsreiche Landschaft wird bestimmt durch leicht welliges Terrain, kleine Hügel und zerschnittene Platten. Durch fruchtbare [[Löss]]böden und auf Grund des milden Klimas kann intensiv Landwirtschaft betrieben werden.<br /> <br /> Die Große Ungarische Tiefebene nimmt nahezu die Hälfte des gesamten Staatsgebiets Ungarns ein. Sie ist eine ebene, weiträumige Fläche und ist mit in vorgeschichtlicher Zeit aufgeschütteten Geröllen und Sanden bedeckt. Das Alföld ist entlang der Theiß von [[Flussaue|Auenlandschaften]] durchzogen und mit einzelnen Waldinseln durchsetzt. Die Trockenlegung der Auen und die Rodung der Wälder haben zur zunehmenden [[Versalzung]] der Böden geführt. So entstand die typische [[Puszta]] mit Ziehbrunnen, Einzelgehöften und extensiver Weidewirtschaft. Aufgrund aufwendiger Bewässerungsmaßnahmen entstanden fruchtbare Böden, die den Anbau von [[Tabak]], [[Mais]] und [[Sonnenblume]]n ermöglichen. [[Bild:Hortobágy.jpg|thumb|Große Ungarische Tiefebene: [[Hortobágy]]]]Der [[Hortobágyi Nemzeti Park|Nationalpark Hortobágy]] wurde geschaffen, um die ursprüngliche Puszta-Landschaft zu schützen.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Nationalparks in Ungarn]]<br /> <br /> === Gebirge ===<br /> [[Bild:Kekesteto1.JPG|thumb|Der Kékes {{Höhe|1014|HU}}]] <br /> Die ungarischen Mittelgebirge verlaufen vom [[Zemplén]]-Gebirge im Nordosten bis zum [[Bakonywald]] im Westen. Fast alle Mittelgebirge in Ungarn tragen in höheren Lagen dichten Laubwald. Die Hänge und Becken sind mit fruchtbaren Böden bedeckt, die Acker-, Obst- und Weinbau ermöglichen. [[Thermalquelle]]n, die an den Rändern der Mittelgebirge auftreten, sind Zeugnisse eines vergangenen und lebhaften [[Vulkanismus]]. Dies bestätigen auch die vulkanischen Gesteine des Bakonywaldes und des [[Mátra]]gebirges im Norden. Bis auf diese Ausnahmen bestehen die sonstigen Mittelgebirge in Ungarn aus [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]] und [[Kalkstein]]. Das bewaldete [[Mecsek]]gebirge im Südwesten Ungarns erhebt sich inselartig und ist bis zu {{Höhe|682|HU}} hoch. Im Mátragebirge steht auch die mit {{Höhe|1014|HU}} höchste Erhebung Ungarns, der [[Kékes]]. <br /> &lt;br/&gt;<br /> [[Höhe]]nverhältnisse:<br /> * Größte Höhe: Kékes im Mátra-Gebirge, [[Komitat Heves]], bis {{Höhe|1014|HU}}<br /> * Niedrigster Landesteil: an der [[Theiß]], im [[Komitat Csongrád]], {{Höhe|78|HU}}<br /> * Etwa die Hälfte des Landes liegt tiefer als 120&amp;nbsp;m (siehe [[Große Ungarische Tiefebene]]).<br /> <br /> === Städte ===<br /> Die mit Abstand größte Stadt in Ungarn ist die Hauptstadt [[Budapest]] (Ofen-Pest) mit 1,69&amp;nbsp;Millionen Einwohnern. Somit leben gut 17 % der Bevölkerung in der Hauptstadt. Die nachfolgend fünf größten Städte sind [[Debrecen]] (ca. 225.000 Einwohner), [[Miskolc]] (ca. 180.000 Einwohner), [[Szeged]] (ca. 165.000 Einwohner) und [[Pécs]] (Fünfkirchen, ca. 160.000 Einwohner) sowie [[Győr]] (Raab, ca. 130.000 Einwohner).<br /> <br /> ''Alle größeren Orte sind unter [[Liste der Städte und Orte in Ungarn]] aufgelistet.''<br /> <br /> === Flüsse und Seen ===<br /> [[Bild:DonauknieVisegrad.jpg|thumb|Donauknie bei [[Visegrád]]]]<br /> Der längste Fluss auf ungarischem Staatsgebiet ist die [[Donau]] (ung. ''Duna''), an deren Flusslauf unter anderem die wichtigen Städte [[Komárom]] (Komorn), [[Esztergom]] (Gran), die Hauptstadt [[Budapest]] (Ofen-Pest), [[Dunaújváros]], [[Baja]] und [[Mohács]] liegen. Sie fließt zunächst als Grenzfluss zwischen Ungarn und der [[Slowakei]] von West nach Ost, nach dem ''Donauknie'' bei [[Visegrád]], einer 90°-Wendung des Flusses, fließt die Donau von Norden nach Süden Richtung [[Serbien]]. Ein weiterer langer Fluss in Ungarn ist die [[Theiß]] (ung. ''Tisza''). Größere Städte an ihrem Lauf sind [[Tokaj (Stadt)|Tokaj]], [[Tiszaújváros]] (früher ''Leninváros''), [[Szolnok]], [[Csongrád]] und [[Szeged]]. Weitere wichtige Flüsse in Ungarn sind die [[Drau]] (ung. ''Dráva''), der [[Hornád|Hernád]], die [[Körös]] (dt. ''Kreisch''), die [[Mur (Fluss)|Mur]], die [[Raab (Fluss)|Raab]] (ung. ''Rába''), [[Sajó]] und [[Zala (Fluss)|Zala]].<br /> <br /> Alle größeren Flüsse entspringen außerhalb Ungarns: Mur und Raab in [[Österreich]], die Drau in [[Südtirol]], die Zala in [[Slowenien]], der Hernád in der [[Slowakei]], die Körös in [[Siebenbürgen]] (West-Rumänien). Ungarns Hauptflüsse Donau und Theiß entspringen in [[Süddeutschland]] bzw. in der [[Ukraine]].<br /> [[Bild:Plattensee in Ungarn S3000086.jpg|thumb|Blick über den [[Plattensee]]]]<br /> Der größte See in Ungarn ist der [[Plattensee]] (ungarisch ''Balaton'') im hügeligen Westungarn. Er ist zugleich der größte See in Mitteleuropa. Der Plattensee ist neben der Hauptstadt Budapest das wichtigste Tourismusgebiet Ungarns, vor allem wegen seiner Strände und [[Thermalquelle]]n.<br /> <br /> Ein weiterer wichtiger See ist der [[Velencer See]] (ungarisch ''Velencei-tó''), der trotz seiner Ähnlichkeit zum Balaton touristisch wenig erschlossen ist. Im Nordosten des Sees erstreckt sich ein unbegehbares Vogelschutzgebiet, das vielen bedrohten Vogelarten Schutz bietet.<br /> <br /> Der [[Neusiedler See]] (ungarisch ''Fertő-tó'') liegt nur zu einem Teil in Ungarn. 75 % der Wasserfläche gehören zum Staatsgebiet Österreichs. Der [[Nationalpark Fertő-Hanság]] umfasst den ungarischen Teil des Sees sowie die Sümpfe im Süden und den [[Hanság]] und wurde 2001 zusammen mit dem österreichischen [[Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel]] zum [[UNESCO-Welterbe]] ernannt.<br /> <br /> === Klima, Flora und Fauna ===<br /> [[Bild:Klimadiagramm-deutsch-Budapest-Ungarn.png|thumb|Klimadiagramm Budapest]]<br /> Wegen der [[Binnenstaat|Binnenlage]] und der abschirmenden Wirkung der [[Gebirge]] hat Ungarn ein relativ trockenes [[Kontinentalklima]] mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die mittleren Temperaturen liegen im Januar zwischen –3&amp;nbsp;°C und –1&amp;nbsp;°C sowie im Juli zwischen +21&amp;nbsp;°C und +23&amp;nbsp;°C. Im Frühsommer sind die ergiebigsten Niederschläge zu verzeichnen. Die mittlere Niederschlagsmenge beträgt im Westen auf Grund der vorherrschenden, Regen bringenden Westwinde rund 800&amp;nbsp;Millimeter, während in den östlichen Landesteilen in trockenen Jahren 500&amp;nbsp;Millimeter unterschritten werden können. Die Höhe der Niederschläge nehmen insgesamt von Westen nach Osten ab.<br /> <br /> In Ungarn sind etwa 45.000 Tierarten und 2.200 Pflanzenarten beheimatet. Vereinzelt gibt es nord-, ost- und südeuropäische Arten, die Mehrheit sind aber mitteleuropäische Arten. 855 Tierarten und 535 Pflanzenarten stehen unter Schutz. Seltene geschützte Blumen sind beispielsweise die mediterrane [[Nieswurz]], die wilde [[Pfingstrose]] im Hügelland vom [[Mecsek]] und die ungarische [[Windblume]] in der [[Nyírség]]-Gegend. [[Wildschweine]], [[Hirsche]], [[Reh]]e und [[Rotfuchs|Füchse]] sind ebenfalls in den ungarischen Wäldern beheimatet. Auf den landwirtschaftlichen Landflächen und im Tiefland leben vor allem [[Feldhase|Hasen]], [[Fasan]]e, [[Rebhuhn (Art)|Rebhühner]] und [[Wachtel (Art)|Wachteln]]. Im Frühling ziehen riesige Vogelschwärme von Norden nach Süden. Zu ihnen gehören [[Schwalben]] und [[Störche]], die in Afrika den Winter verbringen. Geschützte Vogelarten sind beispielsweise der [[Stelzenläufer]], die [[Großtrappe|Trappe]], die vor allem in der südlichen Tiefebene verbreitet ist, und der [[Säbelschnäbler]]. Die ungarischen Flüsse und Seen sind sehr fischreich. Beheimatet sind [[Brachse|Brassen]], [[Karpfen]] und [[Europäischer Hecht|Hechte]]. [[Europäischer Aal|Aale]] und [[Amur-Wels|Amuren]] wurden aus fremden Seen und Flüssen übergesiedelt und leben mittlerweile zahlreich in ungarischen Gewässern. Um die ungarische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen, hat man auf einer Gesamtfläche von 816.008&amp;nbsp;[[Hektar|ha]] neun Nationalparks, 38 Landschaftsschutzgebiete und 142 Naturschutzgebiete eingerichtet.<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> === Demografische Struktur ===<br /> [[Bild:Bevölkerungsentwicklung Ungarn.png|thumb|Bevölkerungsentwicklung Ungarns (1995–2006)]]<br /> [[Bild:Bevölkerungsprognose Ungarn.png|thumb|Bevölkerungsprognose nach [[Eurostat]] (2005–2050)]]<br /> Wie in anderen westlichen Industrienationen zeigt sich auch in Ungarn eine Alterung der Gesellschaft. So sind 15,9 % der Bevölkerung unter 15 Jahre, die Mehrheit der Einwohner 15 bis 65 Jahre (68,6 %) und 15,5 % über 65&amp;nbsp;Jahre alt. Die [[zusammengefasste Geburtenziffer]] ist ähnlich wie in Mitteleuropa extrem niedrig und beträgt pro Frau 1,3&amp;nbsp;Kinder. Die Lebenserwartung lag 2005 bei der männlichen Bevölkerung bei 68,3&amp;nbsp;Jahren und bei der weiblichen Bevölkerung bei 76,5&amp;nbsp;Jahren.<br /> <br /> Hatte Ungarn laut Volkszählung 2001&lt;ref name=&quot;Volkszählungsdaten des Statistischen Zentralamts Ungarns&quot;&gt;http://www.nepszamlalas.hu/hun/kotetek/18/tables/load1_1.html&lt;/ref&gt; in jenem Jahr noch knapp 10,2&amp;nbsp;Millionen Einwohner, so setzt sich der seit den 1980er Jahren zu verzeichnende Rückgang der Einwohnerzahl auch nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts&lt;ref name=&quot;Statistisches Bundesamt&quot;&gt;http://www.destatis.de/download/d/veroe/laenderprofile/lp_ungarn.pdf&lt;/ref&gt; fort. Gemäß der jüngsten Schätzung der CIA&lt;ref name=&quot;Schätzung der CIA&quot;&gt;https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/hu.html#People&lt;/ref&gt; leben in Ungarn inzwischen weniger als 10&amp;nbsp;Millionen Menschen.<br /> <br /> === Ethnien ===<br /> Die Bevölkerung Ungarns laut Volkszählung 2001&lt;ref name=&quot;&quot;&gt;http://www.nepszamlalas.hu/eng/volumes/24/tables/load1_4_1.html&lt;/ref&gt;:<br /> *[[Magyaren|Ungarn]] (92,3 %)<br /> *[[Roma (Volk)|Roma]] (1,9 %)<br /> *[[Deutsche]] (u. a. [[Donauschwaben]]) (0,6 %)<br /> *[[Slowaken]] (0,2 %)<br /> *[[Kroaten]] (0,15 %)<br /> <br /> Alle anderen Ethnien sind laut dieser Statistik mit weniger als 10.000 Personen vertreten. Zahlenmäßig folgen Rumänen, Ukrainer, Serben, Slowenen und Wenden, Polen, Griechen, Bulgaren, Russinen und Armenier. Weitere Auswahlmöglichkeiten waren nicht vorhanden. Über 27.000 Personen gaben „Unbekannt“ an. Allerdings wurde die Frage von über 5&amp;nbsp;% der Befragten nicht beantwortet. <br /> <br /> Für 2001 wurde ein Bevölkerungsrückgang von 0,32 % geschätzt. Ursache ist die niedrige Geburtenrate (rund 10 Geburten auf 1.000 Einwohner). Vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war die Minderheit der Roma stärker vertreten. <br /> <br /> Außerhalb Ungarns leben im Karpatenbecken etwa 2,4 Millionen Magyaren. Ihre Siedlungsgebiete liegen auf Grund des [[Vertrag von Trianon|Vertrages von Trianon]] als Folge des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] jenseits der heutigen Staatsgrenzen. Dies führt noch heute gelegentlich zu politischen Verstimmungen zwischen den Nachbarländern und Ungarn. Zu weiteren Informationen zu den einzelnen Siedlungsgebieten siehe [[Magyaren]].<br /> <br /> ==== Roma in Ungarn ====<br /> '''Hauptartikel:''' [[Roma in Ungarn]]<br /> <br /> Nach der letzten Volkszählung leben ca. 205.000 [[Roma (Ethnie)|Roma]] in Ungarn.&lt;ref&gt;http://www.nytimes.com/2008/02/06/arts/design/06roma.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.csmonitor.com/2008/0213/p07s02-woeu.html&lt;/ref&gt; Nichtamtliche Schätzungen nennen bis zu 1.000.000 Personen.&lt;ref&gt;http://www.nytimes.com/2008/02/06/arts/design/06roma.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.csmonitor.com/2008/0213/p07s02-woeu.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Religionen und Konfessionen ===<br /> Die Mehrheit der Bevölkerung (54,5 %) bekennt sich zur [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholischen]] und zur [[Ungarische griechisch-katholische Kirche|ungarischen griechisch-katholischen]] Kirche. 15,9&amp;nbsp;% der Bevölkerung sind [[Calvinismus|Calvinisten]], 3&amp;nbsp;% [[Lutheraner]]. Im Land lebten vor dem [[Holocaust]] rund 800.000 [[Juden]]. Auch wenn in Ungarn rund 80.000 Juden – meist in der Hauptstadt – leben sollen, bekannten sich bei der letzten Volkszählung nur knapp 13.000 zum jüdischen Glauben. <br /> <br /> 14,5 % der Bevölkerung gehören keiner Religionsgemeinschaft an; doch nur 280 Personen gaben bei der Volkszählung 2001 ausdrücklich an, dass sie Atheisten seien. Im Gegensatz zum Gebiet der ehemaligen [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], wo etwa 70 % der Bevölkerung keiner [[Religionsgemeinschaft]] angehören, und anderen ehemaligen [[Ostblock]]staaten ist der Anteil an Atheisten in Ungarn gering. Dies rührt vor allem daher, dass die kommunistische Regierung Ungarns vor der [[Wende]] 1989 Religionsgemeinschaften vergleichsweise nur wenig unterdrückte. <br /> ''Siehe auch:'' [[Baptisten in Ungarn]], [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn]]<br /> <br /> &lt;small&gt;''Alle Zahlen in diesem Abschnitt beziehen sich auf die Volkszählung 2001.&lt;ref&gt;[http://www.nepszamlalas.hu/ nepszamlalas.hu], Volkszählung 2001 (ungarisch)&lt;/ref&gt;''<br /> &lt;/small&gt;<br /> <br /> Religionszugehörigkeit laut Volkszählung 2001&lt;ref&gt;[http://portal.ksh.hu/portal/page?_pageid=38,425557&amp;_dad=portal&amp;_schema=PORTAL Census&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;:<br /> [[Bild:Diagramm religionszugehörigkeit ungarn basis volkszählung 2001.png|thumb|Religionszugehörigkeit – Hauptreligionen (2001)]]<br /> [[Bild:Christen in Ungarn 2001.png|thumb|Religionszugehörigkeit – Christen (2001)]]<br /> # Christen und christlich Orientierte: 7.584.175 (74,37 %)<br /> ## Katholiken: 5.558.961 (54,51 %)<br /> ##:* Römisch-Katholisch: 5.289.521 (51,87 %)<br /> ##:* Griechisch-Katholisch: 268.935 (2,64 %)<br /> ##:* Sonstige Katholiken: 505 (&lt; 0,01 %)<br /> ## Evangelisch-Reformierte (Calvinisten und Mitglieder der ''Ungarischen Reformierten Kirche''): 1.622.796 (15,91 %)<br /> ## Evangelisch-Lutherische: 304.705 (2,99 %)<br /> ## Zeugen Jehovas: 21.688 (0,21 %)<br /> ## Baptisten: 17.705 (0,17 %)<br /> ## Orthodoxe und orientalische Christen: 15.298 (0,15 %)<br /> ##:* Rumänisch-Orthodoxe: 5.598 (0,05 %)<br /> ##:* Russisch-Orthodoxe: 3.502 (0,03 %)<br /> ##:* Sonstige Orthodoxe und Orientalische: 6.198 (0,06 %)<br /> ## Pfingstgemeinden: 8.428 (0,08 %)<br /> ## Unitarier: 6.541 (0,06 %)<br /> ## Adventisten: 5.840 (0,06 %)<br /> ## sonstige Christen und christlich Orientierte: 22.213 (0,22 %)<br /> # Juden: 12.871 (0,13 %)<br /> # Buddhisten: 5.223 (0,05%)<br /> # Muslime: 3.201 (0,03 %)<br /> # sonstige: 5.143 (0,05 %)<br /> # ohne Religionszugehörigkeit: 1.483.369 (14,55 %)<br /> # keine Angaben / unbekannt: 1.104.333 (10,83 %)<br /> <br /> === Sprache ===<br /> ''Hauptartikel: [[Ungarische Sprache]]''<br /> <br /> Die in Ungarn gebräuchliche Sprache ist [[Ungarische Sprache|Ungarisch]]. Sie gehört zum [[Finno-ugrische Sprachen|finno-ugrischen Zweig]] der [[Uralische Sprachen|uralischen Sprachen]] und ist die einzige nicht-[[Indogermanische Sprachfamilie|indogermanische Sprache]], die im mitteleuropäischen Raum gesprochen wird. Die [[Ungarische Dialekte|Dialekte des Ungarischen]] unterscheiden sich weniger stark voneinander als etwa die deutschen Dialekte. Im gesamten ungarischen Sprachraum werden neun große Dialektgruppen unterschieden. Aus der Zeit der Herrschaft der [[Habsburg|Habsburger]] (1699–1867 bzw. 1918) in Ungarn stammt der Einfluss der deutschen Sprache. Neben Ungarisch sind die Sprachen der Minderheiten verbreitet: Zum [[Romani]], der Sprache der [[Roma (Volk)|Roma]], variieren die Angaben; es wird von bis zu 5&amp;nbsp;% der Einwohner Ungarns gesprochen. 0,4&amp;nbsp;% der Bevölkerung sprechen [[Kroatische Sprache|Kroatisch]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> ''siehe Hauptartikel:'' [[Geschichte Ungarns]]<br /> <br /> === 9. bis 15. Jahrhundert ===<br /> [[Bild:Aftnn King Stephen, who we reckon was responsible for Christianity in eastern Europe.jpg|thumb|Statue von [[Stephan I. (Ungarn)|Stephan I.]]]]<br /> Die [[Magyaren]] wanderten, angeführt von dem Großfürsten [[Árpád]], Ende des 9. Jahrhunderts in das Karpatenbecken ein und führten Raubzüge durch ganz Europa. Diese wurden auch von Árpáds Nachfolgern erfolgreich weitergeführt, bis 955 [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] die Angriffe der Ungarn durch einen [[Schlacht auf dem Lechfeld|vernichtenden Sieg]] auf dem Lechfeld zurückschlagen konnte. Das [[Königreich Ungarn]] wurde im Jahr 1000 von [[Stephan I. (Ungarn)|Stephan I.]] gegründet, der das Land gegen den erbitterten Widerstand des alten Adels nach [[Karolinger|karolingischem]] Vorbild gestaltete (Begründung des bis heute bestehenden Komitatswesens).<br /> <br /> Im „Mongolensturm“, wie die Angriffe der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] der [[Mongolen]] unter dem Heerführer [[Batu Khan]] in den Jahren 1241 und 1242 bezeichnet werden, wurde das Land verwüstet und in weiten Teilen entvölkert; 50 % der Bevölkerung Ungarns kamen dabei ums Leben. König [[Béla IV. (Ungarn)|Béla IV.]] rief für die Neubesiedlung deutsche Siedler (Schwaben) ins Land, die sich in der Folgezeit teilweise magyarisierten. <br /> <br /> Im Jahre 1301 starb [[Andreas III. (Ungarn)|Andreas III.]], der letzte Herrscher des Hauses [[Árpáden|Árpád]]. 1370–1386 und 1440–1444 wurde Ungarn von den [[Anjou]] und [[Jagiellonen]] in Personalunion mit [[Polen]] regiert. <br /> <br /> In der Folgezeit hatte Ungarn nur noch einen ungarischen König, [[Matthias Corvinus]], der das Land von 1458 bis 1490 regierte. Unter dem hochgebildeten Matthias stieg Ungarn zur politischen Großmacht und zu einem Zentrum der [[Renaissance]]kultur sowie des [[Humanismus]] auf. Als Renaissancefürst zog er Gelehrte und Künstler aus Italien an seinen Hof, gründete die Universität in Pressburg (''Pozsony'', heute [[Bratislava]], Hauptstadt der [[Slowakei]]) und die ''Corvina'' in Ofen (Budapest); sein Großreich zerfiel nach seinem Tod. <br /> <br /> Zwischen 1490 und 1526 regierten die polnisch-litauischen Jagiellonen Ungarn und Böhmen in Personalunion.<br /> <br /> === Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert ===<br /> Das Ende der Unabhängigkeit Ungarns kam um die Mitte des 16. Jahrhunderts mit den [[Osmanisches Reich|osmanischen]] Eroberungen. Am 29. August 1526 besiegte Sultan [[Süleyman I.]] bei [[Schlacht bei Mohács (1526)|Mohács]] (dort befindet sich seit 1976 eine Gedenkstätte) König [[Ludwig II. (Böhmen und Ungarn)|Ludwig II.]] von Böhmen und Ungarn, der auf der Flucht ertrank. Der größte Teil Ungarns kam unter türkische Herrschaft, wobei die noch nicht eroberten Teile entweder unter [[habsburg]]ische Herrschaft kamen (darunter der Westen [[Oberungarn]]s) oder von Ungarn getrennt wurden und als Fürstentum [[Siebenbürgen]] unter osmanische Oberhoheit gestellt wurden.<br /> [[Bild:Hungary1914physical.jpg|right|thumb|Königreich Ungarn seit 1867]]<br /> [[Bild:Kingdom of Hungary counties.svg|right|thumb|Verwaltungseinteilung Ungarns mit Kroatien und Slawonien 1886-1918]]<br /> <br /> Nach 145 Jahren türkischer Besetzung Ungarns fiel Buda im Jahre 1686, und Ungarn wurde von den Habsburgern zurückerobert. Die Ungarn missbilligten aber die harte Herrschaft der Habsburger, so dass es von 1703 bis 1711 zum [[Kuruzen]]aufstand unter Fürst [[Aufstand von Franz II. Rákóczi|Franz II. Rákóczi]] kam, einem Adeligen aus Siebenbürgen.<br /> Da die Spannungen zwischen dem ungarischen Adel und dem Wiener Hof nicht beseitigt werden konnten, entluden sie sich (nach scheinbar einvernehmlichen Verhandlungen und Zugeständnissen des Kaisers gegenüber den Ungarn) in der [[Märzrevolution#Ungarn|Revolution]] von 1848/49, die mit Hilfe [[Russland]]s (mit Berufung auf die „Heilige Allianz“) blutig niedergeschlagen wurde, was das Klima in der Monarchie dauerhaft verschlechterte. <br /> <br /> Nach anhaltenden Unruhen im Land wurde Ungarn durch den [[Österreichisch-Ungarischer Ausgleich|österreichisch-ungarischen Ausgleich]] von 1867 gleichberechtigter (autonomer) Teil der sogenannten Doppelmonarchie [[Österreich-Ungarn]]. Franz Josef I. nannte sich nun gleichrangig König von Ungarn und Kaiser von Österreich (bis dahin war der ungarische Königstitel dem Kaisertitel untergeordnet), auch wenn er formal nicht gekrönt wurde. Daher rührt auch die in Ungarn gebräuchliche Bezeichnung als „Hutkönig“. Diese Personalunion, ''de jure'' begründet durch die [[Pragmatische Sanktion]], wurde durch gleichlautende österreichische und ungarische Grundgesetze, Außenpolitik und Kriegsministerium sowie deren Finanzierung betreffend, zur Realunion. Eine freiwillige Zoll- und Handelsunion folgte. Führend am Erfolg des Ausgleichs für die ungarische Seite beteiligt waren [[Ferenc Deák]] und [[Gyula Andrássy|Graf Gyula Andrássy]]. Zur ungarischen Reichshälfte gehörten die Slowakei, Kroatien, die [[Vojvodina]], ein Großteil Rumäniens ([[Siebenbürgen]] im weiteren Sinne) sowie kleine Teile Polens und der Ukraine ([[Karpatenukraine]]).<br /> <br /> Allerdings hielt der [[Vielvölkerstaat]] Königreich Ungarn den inneren Spannungen (Selbständigkeitsbestrebungen der nichtmagyarischen Völker, Nationalitätenkonflikte im Zuge der Magyarisierungspolitik) nicht lange stand und zerfiel nach dem verlorenen [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]. Die Entscheidungen der Siegermächte führten dazu, dass in der [[Tschechoslowakei]] (heute in der [[Slowakei]]), in [[Rumänien]] und im [[Königreich Jugoslawien|Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen]] (heute vor allem in [[Serbien]]) aufgrund des [[Vertrag von Trianon|Vertrages von Trianon]] ungarische Minderheiten leben. Allerdings verblieben auch slowakische, rumänische und deutsche Minderheiten in Ungarn.<br /> <br /> === Von 1918 bis 1945 ===<br /> Ungarn erklärte am 31.&amp;nbsp;Oktober 1918 den Austritt aus der Realunion mit Österreich und rief die ungarischen Truppen von der italienischen Front zurück. Damit war die österreichisch-ungarische Monarchie aufgelöst. Auf dringende Forderungen der ungarischen Spitzenpolitiker erklärte König [[Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karl IV.]] am 13.&amp;nbsp;November 1918 auf [[Schloss Eckartsau]] (Niederösterreich) seinen Verzicht auf jeden Anteil an den ungarischen Staatsgeschäften, so wie er dies als Kaiser Karl I. zwei Tage zuvor für Österreich erklärt hatte. Er dankte aber nicht formell ab. <br /> <br /> Am 16.&amp;nbsp;November 1918 wurde eine demokratische Republik ausgerufen. Erster Präsident wurde Graf [[Mihály Károlyi]]. Die sozialen Missstände in Folge des verlorenen Krieges hielten jedoch an. Die Regierung wurde von Kommunisten unter Führung [[Béla Kun]]s gestürzt und eine [[Räterepublik]] gegründet, die allerdings nicht lange Bestand haben sollte. <br /> <br /> Kun wurde im Dezember 1918 nach Ungarn entsandt, um dort für eine [[Kommunismus|kommunistische]] [[Revolution]] zu wirken. Kun wurde dort bald von der Regierung des Grafen Mihály Károlyi inhaftiert, jedoch in Folge der Wirren, die nach Ende des Ersten Weltkrieges ausbrachen, am 21.&amp;nbsp;März 1919 wieder freigelassen. Kun bildete darauf eine Räteregierung aus Sozialisten und Kommunisten, die Banken, Industriebetriebe und landwirtschaftliche Güter [[Verstaatlichung|verstaatlichte]]. Die Regierung wurde bald von den Kommunisten dominiert und entwickelte sich zu einer Diktatur, die mit Einsatz von Gewalt regierte. Eine ungarische „Rote Armee“ marschierte in die [[Slowakei]] ein, um die Revolution nach dorthin auszudehnen, wurde jedoch von den [[Alliierte]]n zum Rückzug gezwungen. Nach anfänglichen Erfolgen brach die Bewegung rasch zusammen, als tschechoslowakische, rumänische und serbische Truppen unter Billigung der [[Triple Entente|Entente]]-Staaten Budapest besetzten und die Räteregierung am 1. August 1919 stürzten.<br /> <br /> Kun floh nach Österreich, wo er zunächst in [[Internierungslager Drosendorf|Drosendorf]] und anschließend in [[Internierungslager Karlstein an der Thaya|Karlstein an der Thaya]] interniert wurde. Von dort gelang ihm die Flucht in die [[Sowjetunion]], wo er in den nächsten Jahren für die [[KPdSU]] und die [[Komintern]] in verschiedenen Funktionen tätig war. Unter anderem nahm er erfolglos an den [[Märzkämpfe in Mitteldeutschland|Märzkämpfen in Mitteldeutschland]] 1921 teil. 1928 war er wieder in Wien, von wo aus er gleichfalls ohne Erfolg versuchte, sozialistische Strömungen in Ungarn zu organisieren. 1939 wurde er im Rahmen der [[Stalinsche Säuberungen|Stalinschen Säuberungen]] in der Sowjetunion ermordet.<br /> <br /> Am 1. März 1920 wurde [[Miklós Horthy]] von der Nationalversammlung zum [[Reichsverweser]] gewählt, die Monarchie formal wieder eingeführt. In der Folge versuchte Karl IV. von seinem Exil in der Schweiz aus zweimal, die Herrschaft in Ungarn wieder zu übernehmen, und reiste dazu persönlich an (wobei er Österreich, das ihn bis zum Thronverzicht verbannt hatte, inkognito passierte). Beide Male weigerte sich Reichsverweser Miklós (Nikolaus) Horthy, ein ehemaliger [[k.u.k.]] Admiral, dem gekrönten König die Macht zu übergeben. Nach dem zweiten Versuch wurde Karl, in Begleitung seiner Gattin [[Zita von Bourbon-Parma|Zita]], von der [[Triple Entente|Entente]] nach Madeira verbannt, wo er 1922 starb.<br /> <br /> Eine Restauration der habsburgischen Monarchie wurde Ungarn im Zuge der Friedensverhandlungen ([[Pariser Vorortverträge]]) verboten ([[Vertrag von Trianon]]). Am 6.&amp;nbsp;November 1921 beschloss der Reichstag die formelle Amtsenthebung der Habsburger. Die Regierung erkannte daraufhin den [[Vertrag von Trianon|Friedensvertrag von Trianon]] an, nach dessen Bedingungen Ungarn zwei Drittel seines Staatsgebiets an die Tschechoslowakei, Rumänien, den südslawischen Staat und Österreich abtreten musste. <br /> <br /> Ungarn näherte sich aufgrund wirtschaftlicher Krisen und [[Vertragsrevisionismus|revisionistischer]] Propaganda politisch immer mehr dem [[Zeit des Nationalsozialismus|nationalsozialistischen Deutschland]] an. In den von NS-Deutschland diktierten [[Wiener Schiedsspruch|Wiener Schiedssprüchen]] erhielt Ungarn 1940/41 die ungarisch bewohnte Südslowakei (entlang der Donau) und einen beträchtlichen Teil Siebenbürgens (von Rumänien) zurück. (Diese Gebietsrückerwerbungen mussten 1945 wieder aufgegeben werden.)<br /> <br /> Als Gegenleistung trat Horthy am 27.&amp;nbsp;Juni 1941 auf Seiten der [[Achsenmächte]] in den [[Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945|Krieg gegen die Sowjetunion]] ein, musste jedoch aufgrund unzureichender Ausrüstung schwere Verluste hinnehmen. Man nahm Verbindungen mit den Westalliierten auf, die jedoch auf Moskau verwiesen. Als diese Kontakte den Deutschen bekannt wurden, besetzten sie ab Mitte März 1944 das Land und setzten eine Kollaborationsregierung unter [[Döme Sztójay]] ein, die sofort mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung begann. Über 200.000 der auf dem Staatsgebiet von 1937 lebenden Juden kamen in Konzentrations- und Vernichtungslagern ums Leben. Weitere über 200.000 Opfer stammten aus den Gebieten, die Ungarn nach den Wiener Schiedssprüchen besetzt hatte. Nach der Kapitulation Rumäniens entschloss sich Horthy am 28.&amp;nbsp;September 1944 eine Abordnung mit einem Kapitulationsangebot an Moskau zu entsenden, die Verhandlungen führten am 15.&amp;nbsp;Oktober zur Proklamation des Waffenstillstandes im Rundfunk. Nach der Festnahme Horthys im Herbst 1944 wurde die Kriegsbeteiligung unter der faschistischen Bewegung der [[Pfeilkreuzler]] von [[Ferenc Szálasi]] fortgesetzt. Für Ungarn endeten die Kampfhandlungen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] mit dem Einmarsch der [[Rote Armee|Roten Armee]], der am 4.&amp;nbsp;April 1945 abgeschlossen war.<br /> <br /> === Ostblock, Ungarnaufstand und Wende ===<br /> *''Siehe hierzu den Artikel'' [[Ungarischer Volksaufstand]]<br /> <br /> Ungarn kam auf Grund des [[Vertrag von Jalta|Vertrages von Jalta]] unter sowjetischen Einfluss, und am 20.&amp;nbsp;August 1949 wurde eine Verfassung nach russischem Vorbild beschlossen. Bis 1953 verfolgte Ungarn unter [[Mátyás Rákosi]] einen [[Stalinismus|stalinistischen]] Kurs. <br /> <br /> Am 23.&amp;nbsp;Oktober 1956 kam es zu einem [[Ungarischer Volksaufstand|Volksaufstand]], in dessen Verlauf [[Imre Nagy]], der bereits von 1953 bis 1955 Ministerpräsident gewesen war, erneut dieses Amt erlangte. Er bildete eine Mehrparteienregierung und forderte die parlamentarische Demokratie sowie die [[Neutralität (Internationale Politik)|Neutralität]] Ungarns. Der Aufstand wurde jedoch durch die sowjetische Armee blutig niedergeschlagen. Viele Ungarn verließen daraufhin das Land und emigrierten nach Westeuropa oder [[Nordamerika]]. Nagy wurde hingerichtet (seine Asche wurde erst 1989 feierlich in Ungarn beigesetzt). [[János Kádár]], bis dahin stellvertretender Ministerpräsident, wurde Generalsekretär der [[Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei|Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei]] sowie Ministerpräsident. Den anfänglichen Repressionen gegen die Beteiligten des Aufstandes folgten in den Jahren zwischen 1959 und 1963 Amnestien, die zu Freilassungen führten.<br /> <br /> Seit den 1960er Jahren erlaubte Kádár, der bis 1988 Generalsekretär der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei und von 1956 bis 1958 sowie von 1961 bis 1968 auch Ministerpräsident war, gewisse Liberalisierungen im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich, die unter dem Begriff „[[Gulaschkommunismus]]“ bekannt wurden. 1987/1988 bildeten sich Oppositionsgruppen, die den friedlichen Systemwechsel vorantrieben und die Legitimität der sowjetischen (faktisch russischen) Vorherrschaft in Frage stellten (erwähnt sei [[Imre Pozsgay]], der im Amt eines Staatsministers öffentlich der Doktrin von der „Konterrevolution von 1956“ widersprach). 1988 trat Kádár auf einem Sonderparteitag der Staatspartei USAP zurück, Nachfolger wurde [[Károly Grósz]]. Auch in der [[Kommunismus|kommunistischen]] [[Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei|USAP]] gab es oppositionelle Stimmen, die freie Wahlen und den Abzug der sowjetischen Truppen forderten. Dies leitete die Grenzöffnung nach Österreich und damit die Zerschneidung des [[Eiserner Vorhang (Politik)|Eisernen Vorhangs]] ein. Am 27.&amp;nbsp;Juni 1989 durchtrennte [[Gyula Horn]], der ungarische Außenminister, zusammen mit seinem österreichischen Amtskollegen [[Alois Mock]] in einer symbolischen Aktion den Stacheldraht an der Grenze zwischen Österreich ([[Nickelsdorf]]) und Ungarn ([[Hegyeshalom]]). <br /> <br /> Ungarn hatte entscheidenden Anteil an der politischen Wende von 1989 in den ehemaligen [[Ostblock]]staaten und damit auch an der [[Wende (DDR)|friedlichen Revolution]] in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], die den Weg zur [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] Deutschlands ebnete.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der ungarischen Herrscher]], [[Liste der ungarischen Staatspräsidenten]]<br /> <br /> == Geschichte seit 1989 und aktuelle Politik ==<br /> Nach 1989/90 wurde Ungarn (politisch gesehen) Teil des westlichen Staatensystems. <br /> Nach dem Fall des [[Eiserner Vorhang (Politik)|Eisernen Vorhangs]] 1989/90 wurde auch das ungarische Staatswesen erneuert. Am 23. Oktober 1989 –&amp;nbsp;dem Jahrestag des [[Ungarischer Volksaufstand|Ungarischen Volksaufstands]] von 1956&amp;nbsp;– wurde die Republik Ungarn ausgerufen, und eine modifizierte Version der sozialistischen [[Verfassung]] von 1949 trat in Kraft. Vorbild dieser geänderten Fassung war unter anderem das deutsche [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]]. Die [[Regierung]] ist dem [[Ungarisches Parlament|Parlament]] verantwortlich, für die Regierungstätigkeit trägt der [[Ministerpräsident]] [[Verantwortung]]. Um eine möglichst große Stabilität der Regierung zu gewährleisten, wurde die Institution des [[Konstruktives Misstrauensvotum|konstruktiven Misstrauensvotums]] geschaffen. Im März 1990 fanden die ersten freien Parlamentswahlen Ungarns seit 1947 statt. Ministerpräsident wurde [[József Antall]], Staatspräsident [[Árpád Göncz]].<br /> <br /> 1999 trat Ungarn der [[NATO]] bei, und zum 1.&amp;nbsp;Mai 2004 folgte –&amp;nbsp;mit der Zustimmung einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung&amp;nbsp;– der Beitritt zur [[Europäische Union|Europäischen Union]] im Zuge der [[EU-Erweiterung 2004|EU-Osterweiterung]]. Die anfängliche Begeisterung wich aber angesichts der sich wirtschaftlich verschlechternden Lage zahlreicher Menschen (insbesondere alter Menschen) einer Ernüchterung. Die Folge sind Resignation und politisches Desinteresse, was sich auch schon in der Wahlbeteiligung des Referendums zum EU-Beitritt am 12.&amp;nbsp;April 2003 ausdrückte: Zwar stimmten 84 % für den Beitritt, aber lediglich 45,6 % der acht Millionen Wahlberechtigten gingen zur Abstimmung.<br /> <br /> [[Bild:Parlament Ungarn 2006.png|thumb|Die Sitzverteilung im ungarischen Parlament nach den Wahlen am 9. und 23.&amp;nbsp; April&amp;nbsp;2006]]<br /> <br /> Das Parlament wählt den Präsidenten der [[Republik]], den Ministerpräsidenten, die Mitglieder des Verfassungsgerichts, den Ombudsmann der [[Minderheit]]en, den Präsidenten des Obersten [[Gericht]]s und den Generalstaatsanwalt. Das Einkammerparlament hat 386 Abgeordnete, die auf vier Jahre gewählt werden. In Ungarn gibt es ein gemischtes Wahlsystem, ähnlich wie in [[Deutschland]]. Seit August 2000 war der parteilose [[Ferenc Mádl]] als Präsident, der für fünf Jahre gewählt wird, im Amt. Im Juni 2005 gewann [[László Sólyom]] die Wahl zum Präsidenten. Er ist ehemaliger Präsident des [[Verfassungsgericht Ungarn|ungarischen Verfassungsgerichts]].<br /> <br /> Die ungarische Politik war seit der Einführung freier und geheimer Wahlen 1990 von ständigen Mehrheitswechseln geprägt.<br /> <br /> [[Péter Boross]] war der Nachfolger von József Antall als Ministerpräsident der Republik Ungarn von Dezember 1993 bis Juni 1994. Er war zuvor Innenminister. Mit der Abwahl von Boross 1994 endete die Regierungsverantwortung des [[Ungarisches Demokratisches Forum|Ungarischen Demokratischen Forums]]. Boross war in der Regierungszeit von [[Viktor Orbán]] ([[Fidesz – Ungarischer Bürgerbund|Fidesz]]) 1998–2002 als dessen Berater tätig, distanzierte sich aber später von Orbán.<br /> <br /> [[Bild:Ferenc Gyurcsány-2.jpg|thumb|Ministerpräsident [[Ferenc Gyurcsány]]]]<br /> <br /> Nach den Wahlen 2002 übernahm wieder die [[Ungarische Sozialistische Partei|MSzP]] (Ungarische Sozialistische Partei) zusammen mit dem [[Bund Freier Demokraten (Ungarn)|SzDSz]] die Regierungsverantwortung. Der aktuelle Ministerpräsident [[Ferenc Gyurcsány]], der seit dem 29. September 2004 amtiert, ist Nachfolger von [[Péter Medgyessy]], der nach Versuchen der Regierungsumstrukturierung zurückgetreten war. Außenminister ist [[Ferenc Somogyi]], der am 2.&amp;nbsp;November 2004 die Nachfolge von [[László Kovács (Politiker)|László Kovács]], dem ungarischen [[EU-Kommissar]], angetreten hatte.<br /> <br /> Die Regierung von MSzP und SzDSz wurde bei den [[Parlamentswahlen in Ungarn 2006|Parlamentswahlen]] vom 9.&amp;nbsp;und 23.&amp;nbsp;April 2006 wiedergewählt. Damit schaffte es eine Regierung erstmals, im Amt zu bleiben. <br /> <br /> Seit September 2006 befindet sich Ungarn in einer innenpolitischen Krise. Seit Gyurcsány eingestanden hatte, vor den Wahlen im April 2006 gelogen zu haben, fordert die Opposition seinen Rücktritt. Im September und Oktober 2006 kam es vor allem in Budapest wiederholt zu gewalttätigen Ausschreitungen, die auch die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des [[Ungarischer Volksaufstand|Volksaufstands von 1956]] überschatteten.<br /> <br /> === Außenpolitik ===<br /> Mit dem Beitritt Ungarns 1999 zur [[NATO]] und 2004 zur [[Europäische Union|EU]] wurden zwei grundlegende Ziele der ungarischen Außenpolitik erreicht. Zur Zeit setzt es sich für den Beitritt Kroatiens zur EU ein. Zur Stabilität sind auf dem Balkan eigene Truppen stationiert, außerdem engagiert sich Ungarn im Irak und Afghanistan mit eigenen Truppen. <br /> <br /> Ungarn ist an der wirtschaftlichen und politischen Stabilität seiner südlichen Nachbarn interessiert, es setzte sich schon vor dem Sturz [[Slobodan Milošević|Miloševićs]] für die demokratische Opposition in Jugoslawien ein. Die Infrastrukturverbindungen, insbesondere die Autobahnen zu den Nachbarn, sollen weiter ausgebaut und die wirtschaftlichen Beziehungen zu den zukünftigen EU-Mitgliedsstaaten intensiviert werden. Die Zusammenarbeit innerhalb der [[Visegrád-Gruppe]] (mit [[Tschechien]], der [[Slowakei]] und [[Polen]]) soll fortgesetzt werden. Ungarn hatte 2001 bzw. 2002 den Vorsitz inne.<br /> <br /> 2001 wurde ein Gesetz mit Begünstigungen für Auslandsungarn verabschiedet, außerdem schloss Ungarn Minderheitenabkommen und Grundlagenverträge über freundschaftliche Beziehungen mit seinen Nachbarstaaten, um die Minderheitenfrage der im Ausland lebenden Ungarn zu lösen.<br /> <br /> === Militär ===<br /> [[Bild:MiG der HuAF.jpg|thumb|[[MiG-29]] der ungarischen Luftwaffe der MH.59 in [[Kecskemét]] mit der Nummer 04 bei der Landung]]<br /> <br /> ''Hauptartikel: [[Ungarische Streitkräfte]]'' und ''Siehe auch: [[Liste ungarischer Flughäfen#Militärische Flugplätze|Liste ungarischer Militärflugplätze]]''<br /> <br /> Ungarn hat ein stehendes Heer aus Berufssoldaten, früher mit einer allgemeinen Wehrpflicht vom 18. Lebensjahr an, und mit einer aktiven Dienstzeit von 18 Monaten, die inzwischen auf sechs Monate verkürzt wurde. Die Gesamtstärke beträgt (im Gegensatz zu den im Friedensvertrag von 1947 festgelegten 65.000 Mann für das Heer und 5.000 für die Luftwaffe) heute 33.400 Mann. Diese verteilen sich wie folgt:<br /> * 23.600 Mann im Heer (einschließlich Donauflottille)<br /> * 7.700 Mann bei der Luftwaffe<br /> * 2.100 Mann in den zentralen Kommanden und Stäben <br /> Hierin sind insgesamt 22.900 Wehrpflichtige enthalten. Hinzu kommen 15.000 Mann Sicherheits- und Grenztruppen und eine Reserve von 90.000 Mann. Der Oberbefehl liegt beim Verteidigungsminister.<br /> <br /> Seit März 2006 ist in Ungarn die neue [[Saab 39 Gripen|Saab JAS-39 Gripen]] aus [[Schweden]] im Einsatz, die ab 2009 aktiv an den NATO-Übungen teilnehmen wird. Mit der Erprobung der Flugzeuge wurde im Dezember 2005 begonnen.<br /> <br /> Es befindet sich auch eine kleine Anzahl ungarischer Soldaten im [[Irak]], die dort aber keine große Rolle spielen. Es ist bekannt, dass die Reservebasis der ungarischen Luftwaffe in [[Kaposvár]] vor dem [[Irak-Krieg]] von der US-Luftwaffe gemietet wurde. Allerdings wird spekuliert, ob auch US-Geheimdienstmitarbeiter auf der genannten Basis auf den Krieg im Irak vorbereitet oder ausgebildet wurden.<br /> <br /> == Verwaltungsgliederung ==<br /> Ungarn ist in 19 [[Komitat]]e (Gespanschaften) und 24 Städte mit Komitatsrecht (darunter die Hauptstadt Budapest) eingeteilt. 1999 wurde das Land in sieben Regionen eingeteilt, auch um die Auflagen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] zu erfüllen. Die Komitate wiederum sind in [[Kleingebiet]]e unterteilt, die im [[NUTS]]-System der EU der Ebene [[Local administrative unit|LAU-1]] entsprechen.<br /> [[Bild:Map of counties of Hungary 2004.png|right|400px]]<br /> {|<br /> ! Städte mit Komitatsrecht&lt;br/&gt;''(seit)''<br /> ! Komitate<br /> |-----<br /> | <br /> * [[Budapest]]<br /> * [[Békéscsaba]] (1990)<br /> * [[Debrecen]] (1954)<br /> * [[Dunaújváros]] (1990)<br /> * [[Eger (Ungarn)|Eger]] (1990)<br /> * [[Érd]] (2005)<br /> * [[Győr]] (1970)<br /> * [[Hódmezővásárhely]] (1990)<br /> * [[Kaposvár]] (1990)<br /> * [[Kecskemét]] (1990)<br /> * [[Miskolc]] (1954)<br /> * [[Nagykanizsa]] (1990)<br /> * [[Nyíregyháza]] (1990)<br /> * [[Pécs]] (1954)<br /> * [[Salgótarján]] (1996)<br /> * [[Sopron]] (1990)<br /> * [[Szeged]] (1954)<br /> * [[Székesfehérvár]] (1990)<br /> * [[Szekszárd]] (1996)<br /> * [[Szolnok]] (1990)<br /> * [[Szombathely]] (1990)<br /> * [[Tatabánya]] (1990)<br /> * [[Veszprém]] (1990)<br /> * [[Zalaegerszeg]] (1990)<br /> | valign=&quot;top&quot; | <br /> * [[Komitat Bács-Kiskun|Bács-Kiskun]]<br /> * [[Komitat Baranya|Baranya]]<br /> * [[Komitat Békés|Békés]]<br /> * [[Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén|Borsod-Abaúj-Zemplén]]<br /> * [[Komitat Csongrád|Csongrád]]<br /> * [[Komitat Fejér|Fejér]]<br /> * [[Komitat Győr-Moson-Sopron|Győr-Moson-Sopron]]<br /> * [[Komitat Hajdú-Bihar|Hajdú-Bihar]]<br /> * [[Komitat Heves|Heves]]<br /> * [[Komitat Jász-Nagykun-Szolnok|Jász-Nagykun-Szolnok]]<br /> * [[Komitat Komárom-Esztergom|Komárom-Esztergom]]<br /> * [[Komitat Nógrád|Nógrád]]<br /> * [[Komitat Pest|Pest]]<br /> * [[Komitat Somogy|Somogy]]<br /> * [[Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg|Szabolcs-Szatmár-Bereg]]<br /> * [[Komitat Tolna|Tolna]]<br /> * [[Komitat Vas|Vas]]<br /> * [[Komitat Veszprém|Veszprém]]<br /> * [[Komitat Zala|Zala]]<br /> |}<br /> <br /> [[Bild:Map of regions of Hungary.PNG|right|400px]]<br /> {|<br /> ! Regionen<br /> ! Komitate in der Region<br /> |-----<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * Nyugat-Dunántúl &lt;br /&gt;(Westtransdanubien)&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;<br /> * Közép-Dunántúl &lt;br /&gt;(Mitteltransdanubien)&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;<br /> * Dél-Dunántúl &lt;br /&gt;(Südtransdanubien)&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;<br /> * Észak-Magyarország &lt;br /&gt;(Nordungarn)&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;<br /> * Közép-Magyarország &lt;br /&gt;(Mittelungarn)&lt;br /&gt;<br /> * Észak-Alföld &lt;br /&gt;(Nördliche Große Tiefebene)&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;<br /> * Dél-Alföld &lt;br /&gt;(Südliche Große Tiefebene)&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * Győr-Moson-Sopron&lt;br /&gt;Vas&lt;br /&gt;Zala<br /> * Fejér&lt;br /&gt;Komárom-Esztergom&lt;br /&gt;Veszprém (Komitat)<br /> * Baranya&lt;br /&gt;Somogy&lt;br /&gt;Tolna<br /> * Borsod-Abaúj-Zemplén&lt;br /&gt;Heves&lt;br /&gt;Nógrád<br /> * Budapest (Hauptstadt)&lt;br /&gt;Pest (Komitat)<br /> * Hajdú-Bihar&lt;br /&gt;Jász-Nagykun-Szolnok&lt;br /&gt;Szabolcs-Szatmár-Bereg<br /> * Bács-Kiskun&lt;br /&gt;Békés&lt;br /&gt;Csongrád (Komitat)<br /> |}<br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der Städte und Orte in Ungarn]], [[Liste der Komitate Ungarns]]&lt;br /&gt;<br /> <br /> == Infrastruktur ==<br /> === Straßenverkehr ===<br /> Die Infrastruktur wird derzeit weiter ausgebaut. Viele Autobahnen und Schnellstraßen befinden sich in Planung und Bau. Es gibt fünf [[Autobahn]]en, die Richtung [[Budapest]] verlaufen. Zwei Autobahnen davon sind komplett fertiggestellt, die [[M1 (Ungarn)|M1]] und die [[M5 (Ungarn)|M5]]. Die M1 verläuft von der [[Österreich|österreichischen]] Staatsgrenze bei [[Hegyeshalom]] zur Hauptstadt Budapest, die M5 von der [[Serbien|serbischen]] Grenze bei [[Röszke]] im Süden nach Budapest. <br /> <br /> Andere bereits bestehende Autobahnen werden nach und nach bis an die Staatsgrenzen verlängert, wie beispielsweise die [[M7 (Ungarn)|M7]] und die [[M3 (Ungarn)|M3]]. Die M7 ist besonders aus touristischer Sicht wichtig, da sie Budapest mit dem Tourismusgebiet des [[Plattensee|Balaton]] und mit [[Kroatien]] (bzw. über die [[M70 (Ungarn|M70]] mit [[Slowenien]]) verbindet. Schon 1964 wurde mit dem Bau dieser ersten ungarischen Autobahn begonnen. Die Streckenführung endete bis 2005 kurz nach [[Siófok]]. Die M3 ermöglicht die Durchquerung des Landes von West nach Ost, sie verläuft von Budapest nach [[Nyíregyháza]]. Über die [[M3 (Ungarn)|M3]] und [[M30 (Ungarn)|M30]] ist Budapest mit [[Miskolc]] und mit Nordostungarn verbunden. Die Verlängerung zur [[Ukraine|ukrainischen]] Grenze ist bis 2015 geplant. Über die [[M35 (Ungarn)|M35]] ist Debrecen an die M3 angebunden. Die erste Teilstrecke der [[M6 (Ungarn)|M6]] Richtung [[Pécs]] wurde im Sommer 2006 zwischen Budapest und [[Dunaújváros]] eröffnet. <br /> <br /> [[Bild:Ferihegy tower Budapest LHBP.JPG|thumb|Der Turm des [[Flughafen Budapest|Flughafens Budapest-Ferihegy]]]]<br /> Eine weitere wichtige Autobahn ist die [[M0 (Ungarn)|M0]], die bis 2015 zu einem kompletten Ring um Budapest ausgebaut werden und den Durchgangsverkehr aufnehmen soll. Bis Ende 2008 soll ein Großteil der Strecke befahrbar sein. Die M0 verbindet dann die Autobahnen (gegen den Uhrzeigersinn) M1, M7, M6, M5 und M3 um Budapest. Am Ende der derzeitigen Ausbaustufe werden die M2 und die Landstraße 11 (Richtung [[Esztergom]]) angeschlossen.<br /> <br /> In Ungarn lässt sich nahezu jede Gemeinde per [[Omnibus|Bus]] erreichen. Zwischen größeren Städten verkehren Buslinien in einem Takt von 30–60&amp;nbsp;Minuten, kleinere Städte und Dörfer werden meist im Takt von 1–2&amp;nbsp;Stunden angefahren. Durch das relativ weitmaschige Schienennetz ist der Busverkehr für kleinere Dörfer überaus wichtig. Die größte Busverkehrsgesellschaft in Ungarn ist [[Volán]], sie befördert pro Tag etwa 1,6 Millionen Fahrgäste.<br /> <br /> === Schienen- und Flugverkehr ===<br /> Die [[Eisenbahn]]linien laufen, wie die [[Autobahn]]en auch, sternförmig auf die zentral gelegene Hauptstadt zu. Betreibergesellschaften sind die ungarische [[Magyar Államvasutak|MÁV]] ''(Magyar Államvasutak Rt.)'' und in Westungarn die österreichisch-ungarische [[Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn|GySEV]]/ROeEE (Győr-Sopron-Ebenfurthi Vasút Rt./Raab-Ödenburg-Ebenfurther Eisenbahn AG).<br /> <br /> Internationale Flughäfen sind [[Flughafen Budapest|Budapest-Ferihegy]] südöstlich von Budapest (Terminals 1, 2a, 2b), der gleichzeitig der Sitz der größten ungarischen Fluggesellschaft [[Malév]] ist, und seit dem Frühjahr 2006 der [[Flughafen Balaton]] bei Sármellék in Südwestungarn, der seit einigen Monaten aus mehreren europäischen Ländern angeflogen wird. Darüber hinaus gibt es in Ungarn noch eine Reihe von Binnenflughäfen, von denen immer mehr für den Personenverkehr genutzt werden, wie etwa der Flughafen von Debrecen.<br /> ''Siehe auch:'' [[Liste ungarischer Flughäfen]]<br /> <br /> === Energieversorgung ===<br /> [[Bild:Stromerzeugung Ungarn.png|thumb|Stromerzeugung in Ungarn nach Energieträger (1993–2004)]]<br /> Die Energieversorgung beruht hauptsächlich auf [[Wärmekraftwerk]]en, in denen aus Kohle und größtenteils importiertem [[Erdöl]] und [[Erdgas]] Strom erzeugt wird. <br /> <br /> Im Gegensatz zu anderen Donau-Anrainerstaaten wie beispielsweise [[Österreich]] oder der [[Slowakei]] besitzt Ungarn keine Wasserkraftwerke an der [[Donau]]. Dies liegt vor allem daran, dass der zusammen mit der Slowakei geplante Bau des Donauwasserkraftwerks ''[[Kraftwerk Gabčíkovo|Gabčíkovo]]-Nagymaros'' auf großen Widerstand seitens der ungarischen Bevölkerung stieß. Danach wurden Pläne für weitere Wasserkraftwerke in Ungarn verworfen.<br /> <br /> ==== Atomkraft ====<br /> Ungarn deckt ca. 38 % seines Energiebedarfes über [[Kernenergie]]. Das einzige Kernkraftwerk Ungarns, das [[Kernkraftwerk Paks]] 100 km südlich von Budapest, ist der mit Abstand größte Arbeitgeber in der Region um [[Paks]]. Die radioaktiven Abfälle werden im Lager [[Püspökszilágy]] zwischengelagert. 1982 ging in Paks der erste und 1984 der zweite Reaktorblock in Betrieb. Eine Erweiterung um zwei weitere Blöcke fand 1986/87 statt. Diese wurden wie auch die ersten beiden Reaktoren mit sowjetischer Unterstützung errichtet. Jährlich werden im ''Kernkraftwerk Paks'' zwischen 11.000 und 14.000 [[Wattstunde|GWh]] Strom erzeugt.<br /> <br /> Das Kraftwerk machte nur einmal Schlagzeilen, als sich am 10.&amp;nbsp;April 2003 ein Störfall ereignete. Beim Reinigen von Brennstäben im Block&amp;nbsp;2 des Kernkraftwerkes soll deren Umhüllung beschädigt worden sein, wodurch radioaktives Gas austrat.<br /> <br /> ==== Geothermie ====<br /> Wie überall in Europa versucht man auch in Ungarn, die Energie aus dem Erdinneren zur Stromerzeugung zu nutzen. So prüft der ungarische Ölkonzern [[MOL]] zur Zeit nahe der Stadt [[Iklódbördöce]] im [[Komitat Zala]], ob unterirdische Thermalquellen zur Energieerzeugung nutzbar gemacht werden können. Falls das mit 1&amp;nbsp;Mrd. [[Forint]] (zirka 4.000.000 Euro) veranschlagte Forschungsprojekt positive Ergebnisse bringen sollte, plant das Konsortium um MOL in Iklódbördöce, bis 2008 das bis dahin erste geothermische Kraftwerk Mittelosteuropas zu errichten. In Berechnungen wird davon ausgegangen, dass man mit dem Kraftwerk eine Leistung von 3–5&amp;nbsp;[[Megawatt]] erreichen wird. <br /> <br /> MOL nimmt an, dass in Ungarn in den nächsten zehn Jahren bis zu sechs Geothermie-Kraftwerke entstehen könnten.<br /> <br /> ==== Solarenergie ====<br /> Die [[Photovoltaik]] findet in Ungarn nur wenig Erwähnung. In [[Ráckeve]] produziert das einheimische Unternehmen KORAX Machinery Ltd. [[Solarmodul]]e, deren Gesamtkapazität pro Jahr 10&amp;nbsp;MW beträgt. Es ist anzunehmen, dass nicht alle Module in den Export gehen.<br /> <br /> === Wasserwirtschaft ===<br /> ==== Wasserversorgung ====<br /> Aufgrund seiner beckenartigen Struktur verfügt Ungarn im Vergleich zu anderen Staaten Mitteleuropas über relativ große Wasserressourcen, die bei ungefähr 120&amp;nbsp;Milliarden&amp;nbsp;m³ Frischwasser im Jahr liegen. Davon entfallen jedoch 90&amp;nbsp;% auf Flüsse, die außerhalb der Staatsgrenzen entspringen ([[Donau]], [[Drau]], [[Theiß (Fluss)|Theiß]]). Das bedeutet, dass die Wasserqualität dieser Flüsse nur in begrenztem Ausmaß durch nationale Maßnahmen zu beeinflussen ist. Darüber hinaus hat Ungarn nationale Probleme, die vor allem aus der langjährigen Vernachlässigung der Abwasserbehandlung resultieren.<br /> <br /> In Ungarn stammen 90 % des [[Trinkwasser]]s aus [[Grundwasser]]ressourcen. Insgesamt beträgt die jährliche Wasserentnahmemenge etwa 5.500&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;m³, wovon etwa 85&amp;nbsp;% [[Oberflächenwasser]] und 15&amp;nbsp;% Grundwasser sind. Die durchschnittliche Gesamtwasserentnahme pro Kopf liegt in Ungarn bei etwa 550&amp;nbsp;m³ im Jahr oder 1500&amp;nbsp;Liter pro Tag, was ungefähr dem Doppelten der Werte von Polen, Rumänien oder Tschechien entspricht und leicht über dem deutschen Verbrauch (500&amp;nbsp;m³/Jahr/Person) liegt. Von dieser Menge entfallen auf die öffentliche Wasserversorgung etwa 13&amp;nbsp;% (195&amp;nbsp;l/Tag/Person), auf die Industrie und Energieerzeugung etwa 78&amp;nbsp;% und auf die Landwirtschaft ungefähr 9&amp;nbsp;%. Vor der Systemwende war der Wasserverbrauch noch bedeutend höher. Der deutliche Rückgang ist bedingt durch die Stilllegung von [[Bauxit]]- und Kohlebergwerken, den rückläufigen Bedarf der Industrie und den stetigen Anstieg der Wasserpreise, die seit 1990 von den Gemeinden festgelegt werden und durch den Abbau von Subventionen erheblich gestiegen sind. In Budapest zum Beispiel betrugen im Jahre 2004 die Gebühren für Frischwasser 0,56&amp;nbsp;€/m³ und die Abwassergebühren 0,73&amp;nbsp;€/m³ (Umrechnungskurs vom 12.&amp;nbsp;Mai 2004). Viele Kommunen wenden inzwischen außerdem einen progressiven Wassertarif an, der hohen Wasserverbrauch bestraft.<br /> <br /> Von den 10,2 Millionen Ungarn sind mittlerweile 98 % an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Allerdings entspricht die Trinkwasserqualität noch nicht in allen Gebieten des Landes den Mindestanforderungen der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Gerade in ländlichen Gebieten bestehen oft erhebliche, teilweise regionalspezifische Schwierigkeiten bei der Versorgung. Ein großes Problem ist dabei die zum Teil auch gegen bedingte Belastung des Trinkwassers mit [[Arsen]] und [[Nitrat]]en bzw. [[Nitrit]]en und anderen Stoffen wie [[Asbest]], [[Eisen]], [[Mangan]], [[Antimon]], [[Bor]], [[Fluorid]]en und [[Iodid]]en. Ein anderes Problem sind die zahlreichen wilden Mülldeponien, die in Trinkwassergebieten liegen und wegen mangelnder Abdichtung das Grundwasser verunreinigen.<br /> <br /> ==== Abwasserentsorgung ====<br /> [[Bild:Diagramm abwasserbehandlung ungarn.png|thumb|Abwasserbehandlung in Ungarn (1992–2002)]]<br /> Der Anteil der Haushalte, die an das öffentliche [[Kanalnetz]] angeschlossen sind, liegt bei etwa 51&amp;nbsp;% und betrifft etwa 60&amp;nbsp;% der Bevölkerung. Die Quote der an das Kanalnetz angeschlossenen Haushalte schwankt jedoch je nach Größe der Stadt. In der Hauptstadt Budapest liegt sie bei etwa 90&amp;nbsp;%, in anderen Großstädten Ungarns bei 75&amp;nbsp;%. In mittelgroßen Städten erreicht die Anschlussquote 45 bis 50&amp;nbsp;%, und in Dörfern liegt sie lediglich bei 35&amp;nbsp;%. Der Anschluss ans Kanalnetz besagt allerdings noch wenig über die anschließende Aufbereitung des Wassers. Nur etwa ein Drittel der Bevölkerung ist bisher auch an Kläranlagen angeschlossen, von denen drei Viertel sowohl mit einer primären als auch sekundären Reinigungsstufe ausgestattet ist. Eine tertiäre Behandlungsstufe, in der [[Phosphor]] und [[Stickstoff]] entfernt werden, findet man nur in den wenigsten Anlagen. Die Abwässer derjenigen Haushalte, die nicht an ein öffentliches Kanalnetz angeschlossen sind, werden etwa zu einem Drittel dezentral behandelt, überwiegend in [[Kleinkläranlage]]n, meistens Mehrkammerabsetzgruben. Etwa 3200 Gemeinden in Ungarn haben überhaupt kein Abwassersystem und keine Kläranlage. Dagegen werden Industrieabwässer zu mehr als 90&amp;nbsp;% ordnungsgemäß behandelt. <br /> <br /> Jährlich fallen in Ungarn durch kommunale Abwässer über 100.000&amp;nbsp;t [[Klärschlamm|Klärschlämme]] in Trockenmasse an, die zum Großteil auf Deponien verfüllt werden, aber auch in der Landwirtschaft als Dünger zum Einsatz kommen oder kompostiert werden.<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> [[Bild:Bruttoinlandsprodukt Ungarns 1997-2008.png|thumb|Bruttoinlandsprodukt Ungarns (1997–2008)]]<br /> [[Bild:Beschäftige Ungarns nach Sektor2.png|thumb|Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren (1998–2004)]]<br /> [[Bild:Jahresbruttoverdienst in Ungarn.png|thumb|Jahresbruttoverdienst eines Angestellten im Industrie- bzw. Dienstleistungssektor (1995–2005)]]<br /> Ungarn erwirtschaftet ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 20.414&amp;nbsp;Mrd. [[Forint]] (2004, etwa 81&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro), was rund 8.000&amp;nbsp;Euro pro Kopf entspricht. Im Vergleich mit dem BIP der [[Europäische Union|EU]] ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Ungarn einen Index von 60,9 (EU-25 = 100; 2005). &lt;ref&gt;http://www.eds-destatis.de/de/database/nms_hueu05.php?th=3 &lt;/ref&gt;<br /> 3,8&amp;nbsp;% des Bruttoinlandsprodukts entstanden in der Landwirtschaft, 31,2&amp;nbsp;% in der Industrie und 65&amp;nbsp;% im Dienstleistungssektor. Mit einer [[Export]]quote (Warenausfuhren in Prozent des BIP) von 65&amp;nbsp;% ist die Wirtschaft sehr offen. Ungefähr ein Drittel der Ausfuhren gehen nach Deutschland, etwa 8&amp;nbsp;% nach Österreich und jeweils etwa 6&amp;nbsp;% nach [[Italien]], [[Frankreich]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]. Über die Hälfte der Ausfuhren entfallen auf Güter des Maschinenbaus und der Fahrzeugindustrie. Ein hoher Teil der Ausfuhren wird von Unternehmen in ausländischem Besitz getätigt. Wichtige Industriestandorte sind vor allem der Raum [[Budapest]] und die Grenzregion zu Österreich. Die größte ungarische Unternehmung ist der Mineralölkonzern [[MOL]], an zweiter Stelle folgt die [[Audi|Audi Hungary Kft]], die einiges für die ungarische Infrastruktur bewegt hat, insbesondere um [[Győr]].<br /> <br /> Eine wichtige Rolle als Einnahmequelle spielt der [[Fremdenverkehr|Tourismus]] in [[Budapest]], in der [[Puszta]] und am [[Plattensee]] (Balaton).<br /> <br /> === Wirtschaftsdaten ===<br /> * [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) ''(2004)'': 80,9 Mrd. € (&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;)<br /> * Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ''(2004)'': 7.997 € (&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;)<br /> * Wirtschaftswachstum ''(2007)'': 1,4 % (&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;)<br /> * Monatliches Bruttoeinkommen ''(Anfang 2007)'': 849 € (&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;)<br /> * [[Import]] ''(2004)'': 46 907 Mio. € (&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;)<br /> * [[Export]] ''(2004)'': 44.516 Mio. € (&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;)<br /> * [[Inflation]]srate ''(2007)'': 8 % (&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;)<br /> * Arbeitslosenquote ''(2007)'': 7 % (&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;)<br /> * Staatsausgaben <br /> ** [[Militär]]: 1,7 %<br /> ** [[Gesundheit]]: 2,7 %<br /> ** [[Bildung]]: 5,2 %<br /> ** [[Gesetzliche Rentenversicherung|Rente]]n: 4,6 %<br /> * Beschäftigungsverteilung ''(2004)'' (&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;)<br /> ** [[Industrie]]: 32,8 %<br /> ** Land-/Forstwirtschaft: 5,3 %<br /> ** [[Dienstleistung]]en: 61,9 %<br /> ** Selbstständigenrate: 13,8 %<br /> <br /> &lt;small&gt;&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt; Quelle: [http://portal.ksh.hu/portal/page?_pageid=37,115776&amp;_dad=portal&amp;_schema=PORTAL Statistisches Zentralamt Ungarn]&lt;/small&gt;<br /> &lt;small&gt;&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; Quelle: [http://www.ba-auslandsvermittlung.de/DE/LaenderEU/Ungarn/Arbeiten/arbeiten-knoten.html Bundesagentur für Arbeit / Zentrale Auslands- und Fachvermittlung Bonn]&lt;/small&gt;<br /> <br /> === Staatsausgaben ===<br /> Zwischen 1993 und 2002 lag der Anteil der Staatsausgaben für<br /> * das [[Gesundheitswesen]] bei 2,7 %<br /> * das [[Bildungswesen]] bei 9 %<br /> * das [[Militär]] bei 2 %<br /> <br /> === Wirtschaftliche Entwicklung ===<br /> Das Wachstum der [[Wirtschaft Ungarns]] hat sich 2004 auf knapp 4,6&amp;nbsp;% beschleunigt, verlangsamte sich aber 2007 auf nur 1,4&amp;nbsp;% und lag damit unter dem Durchschnitt der Eurozone. Es blieb damit schwächer als der durchschnittliche Produktionsanstieg in den osteuropäischen EU-Beitrittsländern, der auf rund 5&amp;nbsp;% anzog. Hauptantriebskraft für das Wachstum in Ungarn waren 2004 neben den deutlich höheren Exporten die Investitionen. Der private Verbrauch stieg nicht mehr so stark wie im Vorjahr. <br /> <br /> Der Anstieg der Verbraucherpreise beschleunigte sich 2004 auf 6,8&amp;nbsp;% und 2007 auf 8&amp;nbsp;%. Das [[Inflation]]stempo war damit deutlich höher als in der Gesamtheit der Beitrittsländer (+4&amp;nbsp;%). Hintergrund für den rascheren Preisanstieg als im Vorjahr waren zum Teil nur „Einmaleffekte“, die durch den Beitritt zur EU bedingt waren, aber auch – wie überall – gestiegene Rohstoffpreise. Außerdem wurden staatlich regulierte Preise angehoben sowie Umsatz- und Verbrauchsteuern erhöht. So wurden zum 1.&amp;nbsp;Januar 2004 drei [[Mehrwertsteuer]]sätze eingeführt. Der allgemeine Steuersatz beträgt weiterhin 25&amp;nbsp;%, während der ermäßigte Satz (beispielsweise für Zeitungen, Bücher und Lebensmittel) auf 15&amp;nbsp;% angehoben und ein weiterer Steuersatz für die bisher steuerbefreiten [[Medikament]]e von 5&amp;nbsp;% eingeführt wurde. 2005 dürften die Preise daher nur noch um rund 3½&amp;nbsp;% steigen.<br /> Zum 1.&amp;nbsp;Januar 2006 wurde der Hauptsatz der Mehrwertsteuer von 25&amp;nbsp;% auf 20&amp;nbsp;% gesenkt, um das europäische Mittel von 20&amp;nbsp;% zu erreichen. Dies geschah auch vor dem Hintergrund der Bemühungen Ungarns, die Maastricht-Kriterien einzuhalten.<br /> <br /> Die [[Arbeitslosenquote]] konnte in Ungarn bis 2001 knapp unter 6&amp;nbsp;% gedrückt werden. Sie hält sich seither mit geringen Schwankungen auf diesem Niveau, stieg aber 2007 auf über 7&amp;nbsp;%. Abgesehen von [[Slowenien]] weist kein anderes ostmitteleuropäisches EU-Beitrittsland eine ähnlich niedrige Arbeitslosenquote aus. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in den EU-Beitrittsländern lag 2004 demgegenüber bei rund 14&amp;nbsp;%, die Arbeitslosenquote in den EU-15-Staaten war mit rund 8&amp;nbsp;% auch höher. Wegen unterschiedlicher Methoden bei der Ermittlung der Arbeitslosenzahl sind die nationalen Arbeitslosenquoten international allerdings nur eingeschränkt vergleichbar.<br /> <br /> Schwachpunkte der ungarischen Wirtschaft sind die hohen Defizite im Staatshaushalt und in der außenwirtschaftlichen Leistungsbilanz. Da die Importe 2004 erneut deutlich stärker stiegen als die Exporte, hielt sich das Defizit in der [[Leistungsbilanz]] mit rund 9&amp;nbsp;% des Bruttoinlandsprodukts auf sehr hohem Niveau. <br /> <br /> Das [[Haushaltsdefizit]] konnte von 2002 bis 2004 von gut 9&amp;nbsp;% des Bruttoinlandsprodukts auf knapp 5&amp;nbsp;% halbiert werden, lag aber 2007 mit 4,9&amp;nbsp;% des Bruttoinlandsprodukts noch deutlich über dem Referenzwert von 3&amp;nbsp;% des BIP, den der [[Maastricht-Vertrag]] für eine Qualifikation für die Teilnahme an der [[Europäische Währungsunion|Europäischen Währungsunion]] verlangt. Auch die Gesamtverschuldung des Stattes lag 2007 mit 70&amp;nbsp;% deutlich über dem Referenzwert von 60&amp;nbsp;%. Ungarn verfehlt damit sämtliche Euro-Beitrittskriterien.<br /> <br /> Auseinandersetzungen über die Haushaltssanierung stehen im Zentrum der ungarischen Wirtschaftspolitik. Sie waren ein Grund für den Rücktritt von Ministerpräsident [[Péter Medgyessy]] im Herbst 2004 und sind auch Teil der Kontroversen zwischen der ungarischen Regierung und der Zentralbank. <br /> <br /> Ministerpräsident [[Ferenc Gyurcsány]] nannte in seiner Antrittsrede 2004 im Parlament als sein wirtschaftspolitisches Ziel die Übernahme des [[Euro]]s bis zum Jahr 2010. Dafür wird angesichts des hohen Budgetdefizits eine konsequente Sparpolitik verfolgt werden müssen. Wirtschaftspolitische Themen spielten auch bei den [[Parlamentswahlen in Ungarn 2006|Parlamentswahlen 2006]] eine große Rolle, wobei keine Partei damit warb, die Staatsfinanzen mit Steuererhöhungen sanieren zu wollen.<br /> <br /> Im September 2006 wurden Details über eine Rede publik, die Gyurcsány nach den Parlamentswahlen im April vor seiner Fraktion gehalten hatte. In dieser Rede sprach Gyurcsány davon, dass die Regierung in den vergangen Jahren nur gelogen habe, um den wahren Zustand der Staatsfinanzen zu verschleiern. Mit dieser Rede wollte Gyurcsány seine Partei dazu bringen, die von ihm geplanten Konsolidierungsmaßnahmen mitzutragen (Mehrwertsteuererhöhung, Praxisgebühr, Entlassungen im öffentlichen Dienst …). Nach Bekanntwerden der Rede wurden in Budapest, aber auch anderen ungarischen Städten, Protestdemonstrationen organisiert, die teilweise in massive Gewalttätigkeiten mündeten.<br /> <br /> ; Entwicklung des BIP und des Außenhandels<br /> <br /> Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; width=560<br /> |- bgcolor=&quot;#dddddd&quot;<br /> ! align=center colspan=11 | Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real<br /> |----<br /> |- bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot;<br /> ! align=center colspan=11 | in % gegenüber dem Vorjahr<br /> |----<br /> |- bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot;<br /> |bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; | Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; |1998<br /> |align=&quot;right&quot; |1999<br /> |align=&quot;right&quot; |2000<br /> |align=&quot;right&quot; |2001<br /> |align=&quot;right&quot; |2002<br /> |align=&quot;right&quot; |2003<br /> |align=&quot;right&quot; |2004<br /> |align=&quot;right&quot; |2005<br /> |align=&quot;right&quot; |2006<br /> |align=&quot;right&quot; |2007<br /> |----<br /> | bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; | Veränderung in % gg. Vj.<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,8<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,5<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,4<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,6<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,4<br /> |----<br /> <br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=8 |&lt;small&gt;Quelle: bfai &lt;ref&gt;Entwicklung des BIP von Ungarn [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai, 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt;<br /> ! bgcolor=&quot;#eaeaea&quot; colspan=3 |&lt;small&gt;~ = geschätzt &lt;/small&gt;&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=d0d0d0<br /> ! align=center colspan=9 | Entwicklung des Außenhandels <br /> |----<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=9 |in Mrd. Euro und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br /> |----<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> |<br /> ! align=center colspan=2 | 2003<br /> ! align=center colspan=2 | 2004<br /> ! align=center colspan=2 | 2005<br /> ! align=center colspan=2 | 2006<br /> |----<br /> |-bgcolor=eeeeee<br /> | bgcolor=&quot;#dddddd&quot;|<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro&lt;br /&gt;(1.Hj.)<br /> | % gg.Vj.<br /> |----<br /> |bgcolor=&quot;#d5d5d5&quot; align=&quot;left&quot; | Einfuhr<br /> |align=&quot;right&quot; | 42<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 6<br /> |align=&quot;right&quot; | 49<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 15<br /> |align=&quot;right&quot; | 53<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 9<br /> |align=&quot;right&quot; | 29<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 21<br /> |----<br /> |bgcolor=&quot;#d5d5d5&quot; align=&quot;left&quot; | Ausfuhr<br /> |align=&quot;right&quot; | 38<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 4<br /> |align=&quot;right&quot; | 45<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 17<br /> |align=&quot;right&quot; | 50<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 12<br /> |align=&quot;right&quot; | 28<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 15<br /> |----<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;left&quot; | Saldo<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | −4,2<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | <br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | −3,9<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | <br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | −2,9<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | <br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | −0,9<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |----<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=9 |&lt;small&gt;Quelle: bfai &lt;ref&gt;Entwicklung des Außenhandels von Ungarn: [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt;&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> &lt;!--==Bildung==--&gt;<br /> <br /> == Kultur ==<br /> === Gastronomie ===<br /> ''Hauptartikel:'' [[Ungarische Küche]] <br /> <br /> Die ungarischen Speisen gelten im Vergleich zu anderen europäischen Speisen als relativ „schwere Kost“. Ein beliebtes Gericht der Ungarn (häufig als Nationalgericht tituliert) ist ''pörkölt'' (nicht zu verwechseln mit dem ''gulyás''). ''Pörkölt'' wird nicht nur im deutschsprachigen Raum fälschlicherweise auch als [[Gulasch]] bezeichnet. In Ungarn gibt es dieses sowohl als ''disznó-pörkölt'' (mit Schweinefleisch) als auch als ''marhapörkölt'' (mit Rindfleisch). ''Pörkölni'' bezeichnet das Verfahren der Fleischzubereitung (Schmoren in Zwiebeln, Paprika und Fett). Die Beilagen zu diesem Gericht sind variabel und von Region zu Region verschieden. <br /> <br /> Das in Ungarn gekochte ''gulyás'' ist im Gegensatz zum ''pörkölt'' eine Suppe. Die deutsche Bezeichnung „[[Gulaschsuppe]]“ ist also korrekt (ungarisch ''gulyásleves''). Traditionell wird die Suppe im Kessel ''(bogrács)'' zubereitet. Das Kochen in diesem Gerät geht auf die Nomadenzeit zurück und ist verwandt mit der chinesischen Version des Kessels: dem Wok. Das Fleisch wird zunächst wie ''pörkölt'' geschmort, jedoch nach ausreichender Garzeit mit Wasser aufgegossen. Außerdem gibt man Kartoffelstücke und Kümmel dazu (nicht so beim ''pörkölt''). Für dieses Gericht wird traditionell nur Rindfleisch verwendet. Dass dies so ist, ergibt sich aus dem Wort ''gulyás''. Das Wort ''gulya'' bedeutet „Rinderherde“, der ''gulyás'' ist der Rinderhirte (sozusagen der ungarische Cowboy).<br /> <br /> Weltberühmt ist neben dem [[Paprika]], der auch gemahlen als [[Gewürz]] besonders in der ungarischen und mittlerweile auch in ausländischen Küchen verwendet wird, der [[Tokajer]] (ung. ''tokaji''), ein Wein aus dem [[Tokajer Weingebiet]] (ung. ''tokaji borvidék''). Für diesen Wein werden nur spätreifende Rebsorten verwendet, so dass die [[Wein]]trauben nicht nur von den trockenen, heißen [[Sommer]]n, sondern auch von den langen, warmen und nebelreichen [[Herbst]]en profitieren.<br /> <br /> === Architektur ===<br /> Einige der wichtigsten erhaltenen Bauten Ungarns sind im spätromanischen Stil erbaut. Sie sind stark von westeuropäischen Einflüssen (Rheinland/Köln) geprägt, etwa die Kirchen in [[Zsámbék]] und [[Ják]] aus dem 13. Jahrhundert. In der Gotik sind besonders zwei- und dreischiffige Hallenkirchen charakteristisch aus dem 15. Jahrhundert). Unter König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] (ung. ''Zsigmond'') entstand in Buda ein Fürstensitz, den König [[Matthias Corvinus]] in florentinischem Stil ausbauen ließ. Eines der bedeutendsten Werke dieser Epoche ist das [[Schloss Esterházy (Fertőd)|Schloss]] des Fürsten Esterházy in Fertőd, dessen Vorbild das Schloss in [[Schloss Versailles|Versailles]] war. [[Mihály Pollack]], einer der Hauptbaumeister des [[Klassizismus]] in Ungarn, kam gebürtig aus Wien. [[Miklós Ybl]], der vornehmlich im Renaissancestil baute, ließ diese Epoche in Ungarn noch einmal aufleben (etwa beim [[Oper (Budapest)|Opernhaus in Budapest]]). <br /> <br /> [[Imre Steindl]] errichtete das [[Parlamentsgebäude (Budapest)|Parlamentsgebäude]] (1885–1902) in [[Budapest]] im neugotischen Stil, wodurch dieser in Ungarn wieder kurzzeitig in Mode kam. Um die Jahrhundertwende wurden vor allem in der Hauptstadt viele Bauten im [[Jugendstil]] errichtet, zum Beispiel das Blindeninstitut in Budapest. In [[Kecskemét]] ist ein schönes Beispiel für den Jugendstil der ''Cifra Palota'', der 1902 nach den Plänen von [[Géza Márkus]] gebaut wurde und dessen Fassade mit [[Vilmos Zsolnay|Zsolnay]]-Keramik geschmückt ist. Für den Baustil der Altbauhäuser in Budapest um die Jahrhundertwende sind Häuser mit Innenhof und offenen Gängen ''(gang)'' typisch, die Wohnungen in diesen bürgerlichen Häusern ähneln sehr den Altbauwohnungen in Wien. Sie sind vorwiegend in den Bezirken auf der Pester Seite am „Großen Ring“ ''(nagykörút)'' zu finden. In den Jahren der kommunistischen Herrschaft wurden diese Häuser (besonders im 7.&amp;nbsp;und im 8.&amp;nbsp;Bezirk) sehr vernachlässigt, und viele befinden sich zur Zeit in einem heruntergekommenen Zustand, die meisten Substandardwohnungen befinden sich in diesen Bezirken. In den 1930er Jahren erbaute man mehrere Mustersiedlungen im [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|Bauhausstil]], viele von ihnen sind auf dem [[Svábhegy]] (im 12.&amp;nbsp;Bezirk) zu finden.<br /> <br /> Ein architektonisches Juwel ist die erste U-Bahn-Linie in Europa, die vom ''Vörösmarty tér'' zur ''Mexikói út'' führt. Auch Bauten im Stadtwäldchen (Széchenyi-Bad, Zoo) sind erwähnenswert.<br /> <br /> Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten ungarische Architekten vorwiegend im [[Sozialistischer Realismus|Sozialistischen Realismus]], wodurch auch einige [[Plattenbau]]ten (auf Ungarisch ''panelház'') entstanden. Mit diesen Bauten sollte rasch eine Lösung gegen die Wohnungsnot gefunden werden. Derzeit befinden sie sich jedoch in einem sehr schlechten Zustand. Der Einfluss internationaler Strömungen nahm später immer weiter zu, da es nun erlaubt war, private Architekturbüros zu eröffnen und sich das Land wirtschaftlich zunehmend öffnete. [[Imre Makovecz]] und [[Dezső Ekler]] bauten in den 1980er Jahren in einer organischen, anthroposophischen Architektur. Andere Architekten wandten sich internationalen Trends zu oder suchten den Anschluss an die Architektur der Vorkriegszeit. Der neueste Trend ist die Errichtung von „Wohnparks“, Wohnanlagen mit guter Infrastruktur, deren Stil dem in den westeuropäischen Ländern ähnlich ist. Ein interessantes Bauprojekt war der Bau des neuen [[Nemzeti Színház|Nationaltheaters]] in Budapest nach den Plänen von [[Mária Siklós]], das 2002 fertiggestellt wurde.<br /> <br /> Die traditionelle Architektur auf dem Lande ist heute noch in einigen Ortschaften authentisch erlebbar, wie z.&amp;nbsp;B. in [[Hollókő]], das als Museumsdorf Teil des [[Welterbe]]s der [[UNESCO]] ist. Die strohgedeckten Häuser in Tihany am Balaton sind ebenfalls denkmalgeschützt – im Ortskern dürfen Häuser nur in alter Bauweise errichtet werden. Die Vielfalt der ungarischen dörflichen Baukultur kann man im Freilichtmuseum in [[Szentendre]] bewundern – hier wurden abgetragene Originalhäuser aus allen Gebieten Ungarn wieder aufgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br /> <br /> === Malerei ===<br /> [[Bild:Benczur-onarckep.jpg|thumb|right|Selbstporträt von Gyula Benczúr]]<br /> Der bekannteste ungarische Maler des 15. Jahrhunderts war [[Michele Ongaro]] (auch Pannonio). Er arbeitete am Hof von [[Ferrara]] in Italien. Die ungarischen Maler des 17. und 18. Jahrhunderts arbeiteten ebenfalls hauptsächlich im Ausland. Im 19. Jahrhundert kam die nationale Historienmalerei auf (mit bekannten Malern wie [[Gyula Benczúr]], [[Bertalan Székely]], [[Mór Than]]). [[Miklós Barabás]], einem Porträtisten, gelang es als erstem ungarischem Maler, im eigenen Land Anerkennung zu finden. Die Bilder von [[Mihály Zichy]] und von [[Géza Mészöly]] sind vor allem von der [[Romantik]] geprägt. [[Mihály Munkácsy]] verband in verschiedensten Kompositionen aus dem bäuerlichen Volksleben die den [[Impressionismus]] vorbereitende [[Freilichtmalerei]] mit realistischen Elementen. Ähnlich gestaltet sind auch die Werke von [[Pál Szinyei Merse]].<br /> <br /> Um die Jahrhundertwende erlangten die Künstlerkolonie [[Baia Mare|Nagybánya]], die von [[Károly Ferenczy]] geführt wurde, sowie einige andere Gruppen Bedeutung, hauptsächlich als Künstler einer realistisch gefärbten oder romantisierenden „Naturmalerei“. Die sozialistisch-realistischen Genre- und Historienmalerei war in den 1950er und 1960er Jahren besonders beliebt. Danach kamen unterschiedliche internationale Strömungen ins Spiel, hauptsächlich aber die Medienkunst und die abstrakte und realistische Malerei (beispielsweise [[Imre Bak]] oder [[Dóra Maurer]]). Mit [[Victor Vasarely]], [[Zsigmond Kemény]] und [[László Moholy-Nagy]] stammen einige der führenden, im Ausland arbeitenden Künstler des 20. Jahrhunderts aus Ungarn. Heutzutage bekannte Maler aus Ungarn sind [[István Szőnyi]], [[Jenő Barcsay]], [[László Lakner]] und [[Aurél Bernáth]].<br /> <br /> === Literatur ===<br /> ''Hauptartikel:'' [[Ungarische Literatur]]<br /> <br /> Aus der Zeit, in der die [[Magyaren]] noch nicht christianisiert waren (bis ca. 950–1000), sind lediglich einige Inschriften in [[Ungarische Runen|ungarischen Runen]] erhalten. Seit der Christianisierung durch [[Stephan I. (Ungarn)|Stephan I.]] ''(Szent István)'' wurde nur das lateinische Alphabet verwendet. Die Literatursprache war ebenfalls das Lateinische. Der älteste vollständig erhaltene sakrale Text in ungarischer Sprache ist die „Grabrede“ ''(halotti beszéd)'' und ein angefügtes Gebet, das um 1200 entstand. Im 13. und 14. Jahrhundert dominierte die lateinische Geschichtsschreibung. Hier sind vor allem die ''[[Gesta Hungarorum (Anonymus)|Gesta Hungarorum]]'' aus dem 13. Jahrhundert zu nennen. Der Autor nannte sich „Anonymus“. Wer er wirklich war, ist bis heute umstritten. Nach der Blüte der Geschichtsschreibung gelangte die christliche Hymnendichtung in den Vordergrund. Das erste vollständig erhaltene Gedicht in ungarischer Sprache ist die „Altungarische Marienklage“ ''(Ómagyar Máriasiralom)'', sie wurde erst 1922 entdeckt.<br /> <br /> Mit dem Renaissancekönig [[Matthias Corvinus]] (1458–1490) setzte in Ungarn ein kultureller Aufschwung ein, und für die [[Bibliotheca Corviniana]] entstanden zahlreiche Prachtcodices mit ungarischen Passagen. Bedeutende lateinisch schreibende Ungarn waren [[Janus Pannonius]] (1434–1472) und [[Bálint Balassi]] (1554–1594). Der wichtigste Vertreter der [[Gegenreformation]] war [[Péter Pázmány]] (1570–1637), er hatte Vorbildwirkung für die ungarische Prosa. Sein Hauptwerk, der „Führer zur göttlichen Wahrheit“ (1613), war ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung einer ungarischen Philosophiesprache. Erst in dieser Zeit setzte sich das Ungarische als Schriftsprache endgültig durch. [[Miklós Zrínyi]] (1620–1664) schrieb das Nationalepos „Die Belagerung von Sziget“ (''Szigeti veszedelem'', 1645/46), das 1821 auf Deutsch erschien und das erste Epos überhaupt in ungarischer Sprache war.<br /> <br /> [[Bild:Petofi Sandor.jpg|thumb|[[Sándor Petőfi]]]] <br /> <br /> Neben [[Sándor Baróczi]] (1735–1809) und [[Ábrahám Barcsay]] (1742–1806) waren es vor allem [[György Bessenyei]] (etwa 1747–1811), die sich in der Aufklärung und der Romantik in den Vordergrund stellten und den Anschluss an die allgemeine europäische Entwicklung fanden. [[Pest (Stadt)|Pest]] wurde zum literarischen Zentrum Ungarns. Der Wiener Hof blieb aber nicht untätig und baute ein weit verzweigtes Netzwerk von Zensoren auf. [[Mihály Csokonai Vitéz]] (1773–1805) war ein großer Lyriker, der in Ungarn seltene lyrische Formen einsetzte und einführte, etwa das erste jambische Gedicht. Er schrieb das erste ungarische ironische Epos „Dorothea“ (''Dorottya'', 1795), in dem er die adelige Lebensweise karikiert.<br /> <br /> Die Zeit zwischen 1823–1848 war eine Glanzzeit der ungarischen Literatur. Mit [[Mihály Vörösmarty]] (1800–1855), [[János Arany]] (1817–1882) und [[Sándor Petőfi]] (1823–1859) gab es eine Reihe bedeutender Schriftsteller. Das Gedicht ''[[Szózat]]'' (1838) von [[Mihály Vörösmarty]], das während der [[Märzrevolution]] 1848 als ungarische Nationalhymne diente, war eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit. [[Mór Jókai]] (1825–1904) war ebenfalls ein Vertreter der Romantik. [[Ferenc Kölcsey]] schrieb 1823 die Nationalhymne [[Himnusz]].<br /> <br /> [[Endre Ady]]s (1877–1919) wichtiges Werk sind die „Neuen Gedichte“ aus dem Jahr 1906. Er war die überragende Gestalt am Beginn des 20. Jahrhunderts in der ungarischen Literatur. [[Mihály Babits]] (1883–1941) übersetzte [[Dante Alighieri|Dantes]] [[Göttliche Komödie]] und schrieb Romane, Lyrik und Essays. [[Dezső Kosztolányi]] (1885–1936) übersetzte zeitgenössische Werke der [[Weltliteratur]] in „Moderne Dichter“ (1913). [[Ferenc Molnár]] (1878–1952) ist der bedeutendste ungarische Dramatiker, am bekanntesten ist sein Theaterstück ''Liliom'' (1909). 1937 musste er ins Exil in die USA. [[Sándor Márai]] (1900–1989) lebte lange Zeit teils (freiwillig) im Ausland, teils im Exil.<br /> <br /> Nach der kommunistischen Machtergreifung verstummten zahlreiche ungarische Schriftsteller, oder sie emigrierten. Dem Schema des sozialistischen Realismus beugten sich nicht alle Schriftsteller. Kritik mit ihren Werken äußerten [[Péter Nádas]], [[Tibor Déry]] und [[Magda Szabó]].<br /> <br /> [[Imre Kertész]] (* 1929) verarbeitete die Erfahrung, die er als Überlebender des [[KZ Auschwitz-Birkenau]] erfahren hatte, im [[Roman eines Schicksallosen]] (''Sorstalanság'', 1975). Er erhielt dafür 2002 den [[Nobelpreis für Literatur]]. Andere Autoren sind [[Ferenc Juhász]] und [[György Konrád]], Lyriker sind zum Beispiel [[László Nagy (Dichter)|László Nagy]], [[Sándor Weöres]] und [[János Pilinszky]].<br /> <br /> [[István Eörsi]] und [[László Krasznahorkai]] setzten sich nach dem Ende des kommunistischen Regimes in Ungarn mit der Machtausübung in totalitären Systemen auseinander. Als der bekannteste nach dem Krieg geborene Autor gilt [[Péter Esterházy]] (* 1950) mit seiner „Harmonia Caelestis“ und der „Verbesserten Ausgabe“ derselben.<br /> <br /> === Musik ===<br /> Aus Ungarn stammen wesentliche Beiträge zur europäischen Musikgeschichte. Zu erinnern ist an Komponisten wie [[Franz Liszt]], [[Emmerich Kálmán|Imre Kálmán]], [[Franz Lehár]], [[Leó Weiner]], [[Ernst von Dohnányi]], [[Béla Bartók]], [[Zoltán Kodály]] und [[György Ligeti]]. Als bedeutende Dirigenten sind [[Antal Doráti]], [[Ferenc Fricsay]], [[Georg Solti]] und [[George Szell|György Széll]] zu nennen, als bekannte Pianisten [[Géza Anda]], [[György Cziffra]], [[Andor Foldes]], [[Zoltán Kocsis]], und [[András Schiff]] und schließlich, als bedeutende Gesangssolisten, die Sopranistin [[Sylvia Geszty]] und der Tenor [[Sándor Kónya]]. Zudem sind aus dem Thrash-Metal-Bereich [[Ektomorf]] zu erwähnen.<br /> <br /> === Film ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; align=&quot;right&quot;<br /> |- bgcolor=#DDDDDD<br /> | colspan=8 align=&quot;center&quot; | '''Ungarische Kinospielfilmproduktion'''&lt;ref&gt;[http://www.fafo.at/download/WorldFilmProduction06.pdf Weltfilmproduktionsbericht (Auszug)], Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)&lt;/ref&gt;<br /> |- style=&quot;background:#efefef&quot; align=&quot;center&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Anzahl<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | 1975 || 19<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | 1985 || 21<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | 1995 || 19<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | 2005 || 26<br /> |}<br /> Die ungarische Filmgeschichte begann Anfang des 20. Jahrhunderts, als etwa [[Michael Curtiz]] und [[Alexander Korda]] ihre ersten Filme inszenierten. In den turbulenten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, mit der Errichtung der kurzlebigen Diktatur von [[Béla Kun]] und auch nach der Abschaffung der Räterepublik im August 1919, flüchteten viele Ungarn ins Ausland – meist ins nahe Österreich. Auch zahlreiche Filmschaffende belebten in den 1920er-Jahren den [[Österreichische Filmgeschichte|österreichischen Film]]: neben den bereits erwähnten Michael Curtiz und Alexander Korda, die es später in Hollywood bzw. Großbritannien zu Berühmtheit brachten, auch Schauspielstars wie [[Lucy Doraine]], [[María Corda]], [[Oskar Beregi]], [[Vilma Bánky]] oder auch der Filmtheoretiker [[Béla Balázs]]. Ebenfalls ungarischer Abstammung ist der amerikanische Weltstar [[Tony Curtis]].<br /> <br /> == Medien ==<br /> === Ungarische Zeitungen und Zeitschriften ===<br /> Die bekanntesten Tageszeitungen sind<br /> * [[Magyar Hírlap]] (früher liberal, heute konservativ)<br /> * [[Magyar Nemzet]] (rechtskonservativ)<br /> * [[Népszabadság]] (sozialdemokratisch; ehemals Presseorgan der Staatspartei)<br /> * [[Népszava]] (traditionell sozialdemokratisch)<br /> Zu den bekanntesten Wochenzeitungen zählen das liberale Literatur- und Politikblatt ''[[Élet és Irodalom]]'', die Wirtschaftszeitschrift ''[[Heti Világgazdaság]]'' (HVG), die bürgerlich-konservativen politischen Zeitschriften ''[[Heti Válasz]]'' und ''Demokrata'', die liberalen politischen Zeitschriften ''[[168 óra]]'' und ''[[Beszélő]]'', die Frauenillustrierte ''[[Nők Lapja]]'', das Rätselblatt ''[[Füles]]'', die Zeitung ''[[Reformátusok Lapja]]'' der Reformierten Kirche, und die katholische Zeitschrift ''[[Igen]]''. Das Boulevardblatt ''[[Blikk]]'' erfreut sich großer Popularität. Die satirische Zeitschrift ''Ludas Matyi'' wurde vor einigen Jahren eingestellt. Die Obdachlosenzeitung von Budapest heißt ''[[Fedél nélkül]]''.<br /> <br /> === Deutschsprachige Medien ===<br /> In Ungarn erscheinen die deutschsprachigen Zeitungen ''[[Pester Lloyd]]'' (1854 gegründet, seit 1994 wieder in Budapest herausgegeben, seit 1999 mit der [[Budapester Rundschau]] und dem [[Wiener Lloyd]]), ''[[Neue Zeitung (Ungarn)|Neue Zeitung]]'' und die ''[[Budapester Zeitung]]''. Hauptsächlich für Touristen interessant ist die deutschsprachige Monatszeitung ''[[Balaton Zeitung]]''.<br /> Lesenswert ist auch die Zeitschrift ''Drei Raben'', die in Zusammenarbeit mit dem [[Goethe-Institut]] in Budapest herausgegeben wird. Deutschsprachige Fernsehsendungen mit ungarischen Untertiteln werden regelmäßig vom öffentlich-rechtlichen Sender MTV ''(Magyar Televízió)'' ausgestrahlt.<br /> <br /> === Fernsehen, Rundfunk und Telekommunikation ===<br /> Der öffentlich-rechtliche Fernsehkanal heißt [[Magyar Televízió|MTV]] ''(Magyar Televízió)''. Außer diesem Kanal gibt es noch zahlreiche Privatsender (''ATV'', ''TV2'', ''RTL Klub'', ''Minimax'' (ein ungarischsprachiger Kinderkanal) und einen Nachrichtenkanal namens ''[[Hír TV]]'' in ungarischer Sprache. ''Hir TV'' ist auch über das Internet verfügbar und kann über die Internetseite von ''Hir TV'' empfangen werden. ''[[Duna TV]]'' ist auch im Ausland bekannt, weil dieser Satellitenkanal auch die außerhalb der heutigen Landesgrenzen lebenden Ungarn anspricht. Ein Spezialkanal für Minderheiten in Europa ist das von Duna TV ausgestrahlte digitale Programm ''Duna TV II Autonomia'', das seit dem 18.&amp;nbsp;April 2006 uncodiert auf Hotbird&amp;nbsp;13 Grad Ost zu empfangen ist. Dieser Kanal wird aus EU-Fördermitteln mitfinanziert.<br /> <br /> Im Hörfunk gibt es die staatliche Hörfunkgesellschaft [[Magyar Rádió]], hauptsächlich mit den Sendern ''[[Kossuth Rádió]]'' (MR1; Kultursendungen, Literatur, Politik) ''[[Petőfi Rádió]]'' (MR2; vor allem Alternativ- und Ethnosendungen) und ''[[Bartók Rádió]]'' (MR3; klassische Musik). Hinzu kommen MR4 mit Nationalitätenprogrammen in den Sprachen der 13 anerkannten nationalen Minderheiten, MR5 mit Übertragungen der Parlamentssitzungen (in der übrigen Zeit wird das Programm von MR1 Kossuth ausgestrahlt) und MR6 mit Regionalnachrichten (in der übrigen Zeit wird das Programm von MR1 Kossuth ausgestrahlt, in Miskolc das von MR2 Petőfi). Außerdem gibt es viele Privat- und Regionalsender bzw. Sender, die speziellen Zielgruppen oder Themen gewidmet sind. Popmusik und Unterhaltung senden ''Danubius'' – ein Sender, der am Anfang in deutscher Sprache sendete – ''Roxy Rádió'' und ''Juventus Rádió'', Musik der 60-er, 70-er und 80-er Jahre bildet den Schwerpunkt bei ''[[Sláger Rádió]]'', auf Unterhaltung und Schlager setzt ''[[Tilos Rádió]]'', ein ehemaliger Piratensender. Ein Nachrichtensender ist ''Info-Rádió'', in englischer Sprache sendet ''Radio Bridge''.<br /> Die Rundfunk- und Fernsehgebühren wurden in Ungarn 2003 abgeschafft.<br /> <br /> Die größte Telekommunikationsgesellschaft ist die [[Magyar Telekom]]. Sie ist außerdem als [[T-Mobile]] in Ungarn aktiv. Weitere Telekommunikationsanbieter sind [[Vodafone|Vodafone Magyarország]] und [[Pannon GSM]].<br /> <br /> == Sport ==<br /> [[Fußball]] ist in Ungarn die populärste Sportart. Zwischen den 1930er und den 1960er Jahren zählte die [[ungarische Fußballnationalmannschaft]] zur Weltspitze. Insgesamt nahm Ungarn neunmal an [[Fußball-Weltmeisterschaft]]en teil, bei Olympischen Spielen gewann Ungarn dreimal (1952, 1964, und 1968) die Goldmedaille. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1938|WM 1938]] und der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1954|WM 1954]] stand das Team (damals auch ''[[Goldene Elf|Aranycsapat]]'', „Goldene Mannschaft“ genannt) im Finale und wurde Vize-Weltmeister. Das Finale der WM 1954 wird seither als Nationaltragödie behandelt, in dem das hoch favorisierte Ungarn gegen Deutschland 2:3 verlor. 1953 hatte Ungarn als erste Mannschaft überhaupt in England gewonnen, und das mit 6:3. Dieser Sieg galt als Symbol, dem darüber hinaus eine politische Deutung zugeschrieben wurde: Ungarn hatte eine „imperialistische“ Großmacht besiegt. Eine Symbolfigur dieser Mannschaft war [[Ferenc Puskás]] ''(Puskás Öcsi)''. Seit 1986 hat Ungarn allerdings nicht mehr an einer WM-Endrunde teilgenommen und in den letzten Jahren war die Nationalelf nicht mehr sehr erfolgreich. 2005 wurde sie vorübergehend von [[Lothar Matthäus]] trainiert. Erfolgreichster Verein ist [[Ferencváros Budapest]], kurz ''Fradi'', der neben 28 Meistertiteln auch als bis heute einziger ungarischer Verein einen internationalen Titel erringen konnte (1965 Gewinn des [[Messepokal]]s (Vorläufer des [[UEFA-Pokal]]s) durch ein 1:0 gegen [[Juventus Turin]]). Die finanziellen Schwierigkeiten des Vereins führten 2006 allerdings dazu, dass er in die zweite Liga absteigen musste. Die höchste Spielklasse im ungarischen Fußball ist die ''[[Nemzeti Bajnokság]] I.'', die aufgrund von Sponsorenvereinbarungen wechselnde kommerzielle Namensgeber aufweist.<br /> <br /> Auch der Handball spielt in Ungarn eine wichtige Rolle. So sind bei den Männern die Vereine [[KC Veszprém]] und [[SC Szeged]] sowie bei den Frauen die Vereine [[Győri ETO KC]] und [[Ferencváros Budapest|FTC Budapest]] regelmäßig in der [[EHF Champions League]] vertreten. Bekannte Spieler sind z.&amp;nbsp;B. [[László Nagy (Handballspieler)|László Nagy]], [[Nándor Fazekas]], [[Tamás Mocsai]] und [[Ferenc Ilyés]] sowie [[Anita Görbicz]] und [[Katalin Pálinger]]. Als Trainer sind [[Lajos Mocsai]] und [[Ildikó Barna]] zu nennen.<br /> <br /> Ungarn hat eine ganze Reihe herausragender [[Schach]]spieler hervorgebracht, darunter [[Rudolf Charousek]], [[Géza Maróczy]], [[Laszlo Szabo]], [[Lajos Portisch]] und [[András Adorján (Schachspieler)|András Adorján]]. In jüngerer Zeit gehören [[Péter Lékó]] sowie die Schwestern [[Zsuzsa Polgár]] und [[Judit Polgár]] zu den weltweit besten Schachspielern. Seit es [[Schacholympiade]]n gibt, belegt das ungarische Team bei diesem Wettbewerb regelmäßig vordere Plätze.<br /> <br /> Seit 1986 werden auf dem [[Hungaroring]] [[Formel 1|Formel-1]]-Rennen zum [[Großer Preis von Ungarn|Großen Preis von Ungarn]] ausgetragen. Eine zweite international bekannte Rennstrecke ist der [[Pannonia-Ring]], auf dem vor allem Motorradrennen stattfinden. An der [[Formel 1]] nahm in der Saison 2004/05 auch der Ungar [[Zsolt Baumgartner]] teil.<br /> <br /> Bei den [[Olympische Sommerspiele|Olympischen Sommerspielen]] sind die ungarischen Sportler häufig erfolgreich, und Ungarn belegt im Verhältnis zur Größe des Landes gute Plätze im [[Medaillenspiegel]]. Der erste Sportler, der für Ungarn olympische Medaillen gewonnen hat, war der Schwimmer [[Alfréd Hajós]], nach dem das Sportschwimmbad auf der Margareteninsel benannt ist. Besonders erfolgreich sind die Schwimmer ([[Krisztina Egerszegi]], [[Tamás Darnyi]], [[László Cseh]], [[Ágnes Kovács]]), die [[Wasserball]]mannschaft, die [[Handball]]mannschaft der Damen, die Fechter und die Fünfkämpfer. Ein legendärer Boxer war [[László Papp]]. Nach dem Turner [[Zoltán Magyar]] wurde eine Figur auf dem [[Pferd (Turngerät)|Pferd]] benannt: ''magyar vándor''.<br /> <br /> Bekannt ist auch der ungarische [[Tischtennis]]sport. [[Victor Barna]] konnte von den 1920ern bis zum Ende der 1930er Jahre insgesamt 21 Weltmeistertitel gewinnen (5&amp;nbsp;im TT-Einzel, 7&amp;nbsp;im TT-Doppel und 9&amp;nbsp;WM-Titel mit der Mannschaft), was bis heute Weltrekord ist.<br /> <br /> Eishockey ist in Ungarn eine wachsende Sportart. Die Anzahl der neu errichteten Eishockeyhallen nimmt international am schnellsten zu. Die ungarische Nationalmannschaft spielte zuletzt bei Weltmeisterschaften in der [[Eishockey-Weltmeisterschaft 2006#Weltmeisterschaft der Herren.2C Division I|Division I]] (früher B-WM), hat sich jedoch zum ersten mal seit 70 Jahren, wieder für die A-Weltmeisterschaft qualifiziert. Die wichtigsten Teams der obersten Liga sind [[Ferencváros Budapest|FTC Budapest]], [[Alba-Volán Székesfehérvár]], [[DAC-Invitel]] (Dunaújváros), [[Győri ETO-HC]], [[Miskolci JJSE]] und [[Újpesti TE|Újpest Budapest]]. Den Meistertitel im Jahre 2006 errang Alba-Volan Székesfehérvár zum vierten Mal in Folge (insgesamt sieben Titel). Rekordmeister ist FTC Budapest (25-mal) vor Újpest TE (13-mal).<br /> <br /> Zur Zeit hat Ungarn in Person von [[Ágnes Szávay]] auch eine Weltklasse-Tennisspielerin.<br /> Sie befindet sich 2008 schon seit einem Jahr unter den besten 25 Spielerinnen der Welt.<br /> <br /> == Feiertage ==<br /> Die offiziellen Feiertage in Ungarn sind die folgenden Tage (an diesen Tagen sind die Geschäfte geschlossen, während sie sonst meistens auch sonntags geöffnet haben):<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> |----- style=&quot;background:#efefef;&quot;<br /> ! Datum<br /> ! Bezeichnung<br /> ! Ungarischer Name<br /> ! Anmerkung<br /> |-----<br /> | [[1. Januar]] || Neujahrstag || Újév<br /> |<br /> |-----<br /> | [[15. März]] || Nationalfeiertag || Nemzeti ünnep<br /> | [[Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich#Ungarn und Kroatien|Märzrevolution 1848]]<br /> |-----<br /> | – || [[Ostersonntag]] || Húsvétvasárnap<br /> |<br /> |-----<br /> | – || [[Ostermontag]] || Húsvéthétfő<br /> |<br /> |-----<br /> | [[1. Mai]] || [[Tag der Arbeit]] || Munka ünnepe || Beitritt zur [[Europäische Union|Europäischen Union]] 2004<br /> <br /> |<br /> |-----<br /> | – || [[Pfingsten]] || Pünkösd<br /> | Sonntag, 50 Tage nach [[Ostern]]<br /> |-----<br /> | [[20. August]] || Nationalfeiertag<br /> | Szent István ünnepe || Tag des [[Stephan I. (Ungarn)|Hl. Stephan]], Feier der Staatsgründung<br /> |-----<br /> | [[23. Oktober]] || Nationalfeiertag<br /> | Nemzeti ünnep || [[Ungarischer Volksaufstand|Volksaufstand 1956]]<br /> |-----<br /> | [[1. November]] || [[Allerheiligen]]<br /> | Mindenszentek ||<br /> |-----<br /> | [[25. Dezember|25.]] und &lt;br /&gt; [[26. Dezember]] || [[Weihnachten]] || Karácsony<br /> |<br /> |}<br /> <br /> ==== Feiertage vor und nach der Wende ====<br /> Zwischen dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und der Wende gab es Feiertage, die mit dem kommunistischen Regime zusammenhingen, z.&amp;nbsp;B. den 7.&amp;nbsp;November (Tag der sowjetischen Oktoberrevolution), den 4.&amp;nbsp;April (wurde als ''„Tag der Befreiung (vom [[Faschismus]])“'' gefeiert), oder den 21.&amp;nbsp;März (Tag der Räterepublik 1919, die eine kommunistische Republik war). Am 15.&amp;nbsp;März war nur in den Schulen frei, und man befürchtete immer wieder Unruhen in den Kreisen der Jugend. An diesem Tag ist es üblich, eine [[Kokarde (Abzeichen)|Kokarde]] in den ungarischen Nationalfarben über dem Herzen zu tragen.<br /> <br /> Der 20.&amp;nbsp;August wurde in den kommunistischen Jahren als ''„Tag der Verfassung und des neuen Brotes“'' bezeichnet und mit einer großen Militärparade begangen, ferner mussten die neuen Wehrpflichtigen ihren Eid ablegen. An diesem Tag findet immer noch eine Show der Luftwaffe über der Donau statt, heute legen aber an diesem Tag nur noch die jungen [[Offizier]]e ihren Eid ab, weil die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft wurde. Die Feierlichkeiten am 20.&amp;nbsp;August sind nun (wie vor 1948) eher historischer Natur, im Mittelpunkt stehen die Gedenkfeierlichkeiten um den ersten König Ungarns – überall in Ungarn gedenkt man [[Stephan I. (Ungarn)|Stephans des Heiligen]], zu dessen Ehren Gottesdienste und Prozessionen abgehalten werden. Der Tag endet traditionell mit einem Riesenfeuerwerk in Budapest, das auch vom Fernsehen live übertragen wird. Der 23.&amp;nbsp;Oktober durfte bis zur Wende nicht gefeiert werden. Am 1.&amp;nbsp;Mai fand ein großer Aufmarsch der Arbeiter statt, der an einer Tribüne vorbeiführte, auf der die wichtigsten kommunistischen Parteifunktionäre standen. Heute finden nur noch Maikundgebungen statt. Einige kirchliche Feiertage (Allerheiligen und Pfingsten) gelten erst seit 1998 wieder als offizielle Feiertage.<br /> <br /> ==== Andere Feste und Feiertage ====<br /> In Ungarn feiert man den [[Muttertag]] ''(Anyák napja)'' nicht wie in vielen anderen Ländern am zweiten, sondern bereits am ersten Sonntag im Mai. Am ersten Sonntag im Juni ist Pädagogentag, in der darauf folgenden Woche wird den Lehrern gratuliert.<br /> <br /> [[Namenstag]]e werden in Ungarn sowohl in der Familie als auch im Kreis der Freunde und Kollegen groß gefeiert, sie haben oft einen größeren Stellenwert als die Geburtstage. Inzwischen haben auch Feste aus den angelsächsischen Ländern ([[Halloween]], [[Valentinstag]]) in Ungarn Einzug gehalten.<br /> <br /> Die meisten Bräuche an den kirchlichen Feiertagen sind denen in anderen mitteleuropäischen Ländern ähnlich. Eine wichtige Tradition ist es, dass Männer am Ostermontag die Frauen mit Parfüm begießen ''(locsolkodás)'', was auf einen alten Brauch zurückzuführen ist. Früher war es vor allem auf dem Lande üblich, junge Frauen mit einem Eimer kaltem Wasser zu übergießen, damit sie nicht „verwelken“. Dieses Motiv ist in den meisten kleinen Osterreimen ''(locsoló vers)'' zu finden, die aus diesem Anlass gerne aufgesagt werden: ''Zöld erdőben jártam, kék ibolyát láttam, el akart hervadni, szabad-e locsolni?'' („Ich ging im grünen Wald und fand ein blaues Veilchen, es wollte verwelken, darf ich es begießen?“ eine andere Übersetzung: „Im grünen Wald war ich/Blaue Blumen sah ich/Sie wollten verwelken/Darf ich Dich begießen?“). Die Frauen müssen den Männern für das Begießen ein rotes Ei oder ein kleines Geschenk (Schokolade) geben. Heutzutage gibt man Kindern Kleingeld, Männern einen Schnaps dafür.<br /> <br /> == Schulsystem ==<br /> Das ungarische Schulsystem, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch viele Ähnlichkeiten mit dem [[Schulsystem in Österreich]] aufwies, übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg viele Elemente des sowjetischen Schulsystems. Somit wurde ein System mit zwölf Jahrgangsstufen geschaffen, das im Gegensatz zum sowjetischen Gesamtschulsystem in eine achtjährige Grundschule und in eine drei- oder vierjährige weiterführende Schule gegliedert war, und das Notensystem von 1 bis 5 eingeführt, bei dem die Eins die schlechteste und die Fünf die beste Note ist. Dieses Notensystem gilt bis heute.<br /> <br /> Alle Kinder mussten von der 5. Klasse an Russischunterricht teilnehmen. Viele Sprachlehrer wurden in den 1950er Jahren zu [[Russische Sprache|Russischlehrern]] umgeschult. Nach der Wende im Jahre 1989 wurde Russisch als Pflichtfach aus dem Lehrplan gestrichen, und stattdessen konnten andere Sprachen gewählt werden, was wieder Umschulungsprogramme nach sich zog; diesmal mussten sich Russischlehrer zu Deutsch- oder Englischlehrern umschulen lassen. Ab 2010 wird Englisch als erste Fremdsprache Pflicht.<br /> <br /> Das Schulsystem wurde liberalisiert: Derzeit gibt es neben den vierjährigen immer mehr sechs- bzw. achtjährige [[Gymnasium|Gymnasien]]. Die „Oberstufe“ (die Klassen 5–8) der achtjährigen Grundschule wird immer mehr den Haupt- und Realschulen im deutschsprachigen Raum ähnlich. Neben den Gymnasien gibt es „Fachmittelschulen“ ''(szakközépiskola)'', in denen neben dem Erwerb der Hochschulreife noch ein Beruf erlernt werden kann. Diese Ausbildungsform wird oft um ein zusätzliches Jahr ergänzt, in dem die Fachkenntnisse vertieft werden, diese Einrichtungen nennt man Technikum. Es gibt auch berufsbildende Schulen ohne Hochschulreife, die man besucht, wenn man eine Lehre macht. Die Anzahl der bilingualen Mittelschulen wächst ständig. Interessant ist, dass es im sonst sehr auf Budapest zentrierten Ungarn viele zweisprachige Gymnasien auf dem Lande gibt. Es gibt auch Schulen für Minderheiten, ein positives Beispiel ist das [[Gandhi-Gymnasium]] in [[Pécs]], das talentierten [[Roma (Volk)|Roma]]-Kindern die Möglichkeit bietet, die Reifeprüfung abzulegen. <br /> <br /> Die Prüfungen zum Erwerb der Hochschulreife werden im ganzen Land einheitlich und zentralisiert abgehalten. Seit 2005 gibt es die Möglichkeit, eine Art „Leistungsmatura“ in einigen Fächern abzulegen, die gleichzeitig als Aufnahmeprüfung für die Universität gilt. Der Erwerb der Hochschulreife ermöglicht ein Studium an Universitäten und Fachhochschulen. Für viele Studienzweige gelten Zugangsbeschränkungen, es gibt Aufnahmeprüfungen, und auch die Leistungen in der Mittelschule bzw. die Sprachkenntnisse können bei der Aufnahme entscheidend sein. Allerdings gibt es auch Studienrichtungen, die ohne Aufnahmeprüfung belegt werden können, wenn die beträchtlichen Kosten selber getragen werden.<br /> <br /> Die bekannteste Universität in Ungarn ist die [[Loránd-Eötvös-Universität]], sie hat eine Philosophische sowie eine Juristische Fakultät, ferner verfügt sie über eine Pädagogische Hochschulfakultät. Die medizinische Ausbildung in Ungarn genießt international einen sehr guten Ruf. Die [[Semmelweis-Universität]] ist hierbei als humanmedizinische Universität weltweit bekannt. Sie bietet wie die Universität von [[Pécs]] und [[Szeged]] die medizinische Ausbildung in ungarischer, deutscher und englischer Sprache an. Die Anzahl der privaten und konfessionellen Universitäten wächst ständig. Die privaten Universitäten verlangen hohe Studiengebühren, und auch ein Zweitstudium oder [[PhD]]-Programm an einer öffentlichen Universität oder Hochschule muss teilweise von den Studierenden finanziert werden.<br /> <br /> === Bräuche an ungarischen Schulen und die Reifeprüfung ===<br /> An den ungarischen Mittelschulen werden viele Traditionen gepflegt, von denen die meisten mit dem Schulabschluss bzw. mit der Reifeprüfung zusammenhängen. Einige Monate vor der Prüfung lassen sich die Abschlussklassen in festlichem Gewand (die Jungen tragen meistens einen Anzug, die Mädchen ein Matrosenkleid) einzeln fotografieren und arrangieren die Bilder zusammen mit den Lehrerfotos auf einer Holztafel. Diese Tafeln (die ''érettségi tablók'', „Reifetafeln“) werden bis zur Matura in verschiedenen Schaufenstern von Geschäften ausgestellt. Etwa im Februar finden die Maturabälle statt, die ''szalagavató bál'' („Bändchenweihe“) heißen, weil die Maturanten ein Bändchen mit den Jahreszahlen, zwischen denen sie die Schule besuchten, auf die Jacke aufgesteckt bekommen. Das Bändchen muss bis zur Prüfung getragen werden, sonst, so heißt es, fällt man durch. Am letzten Schultag der Abschlussklassen (vor den schriftlichen Prüfungen) findet das Fest ''ballagás'' statt: ein Abschlussfest, bei dem die Schüler, eine Hand auf die Schulter des nächsten Schülers legend, in einer Schlange durch das Schulgebäude marschieren. Dabei singen sie alte Studentenlieder, wie zum Beispiel [[Gaudeamus igitur]] oder melancholische Volkslieder übers Abschiednehmen. Sie bekommen von den Familien und Freunden Blumen. Am gleichen Abend besuchen die Abschlussklassen ihre Lieblingslehrer zu Hause und geben ihnen unter dem Fenster ein Ständchen ''(szerenád)''. Die meisten Lehrer laden sie dann auf eine Kleinigkeit ein. Die schriftlichen Maturaprüfungen sind allerdings in Ungarn zentral, das heißt jeder Schüler bekommt um die gleiche Zeit exakt die gleichen Aufgaben, die über das Internet und den Rundfunk bekannt gegeben werden. Es gab allerdings in den letzten Jahren mehrere Maturaskandale, weil die Aufgaben vor den Prüfungen bekannt wurden.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Finno-ugrische Völker]]<br /> * [[Königreich Ungarn]]<br /> * [[Österreich-Ungarn]]<br /> * [[Ungarische Runen]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Thomas Bauer: ''Wo die Puszta den Himmel berührt. Auf Umwegen durch Ungarn''. F. A. Herbig Verlag, München, 2007, ISBN 3776625120<br /> *Steven W. Sowards: ''Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus''. BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0<br /> *Matthias Eickhoff: ''Ungarn''. DuMont Reise-Taschenbuch, Ostfildern 2005, ISBN 3-7701-3149-5<br /> *Janos Hauszmann: ''Ungarn. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart''. Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1908-4<br /> *Paul Lendvai: ''Die Ungarn. Eine tausendjährige Geschichte''. Goldmann 2001, ISBN 3-4421-5122-8<br /> *Paul Lendvai: ''Auf schwarzen Listen''. Goldmann 2001, ISBN 3-4421-5110-4<br /> *Andreas Schmidt-Schweizer: ''Politische Geschichte Ungarns von 1985 bis 2002. Von der liberalisierten Einparteienherrschaft zur Demokratie in der Konsolidierungsphase''. München 2007, ISBN 978-3-486-57886-7<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{wikiatlas|Hungary}}<br /> * {{Wiktionary|Ungarn}}<br /> * {{Commonscat|Hungary|Ungarn}}<br /> * {{Wikiquote|Ungarische Sprichwörter}}<br /> * [http://www.magyarorszag.hu/nemet?mohu_location=C_Header Verwaltungsportal der ungarischen Regierung] (ungarisch/deutsch)<br /> * [http://www.civic-edu.net/ Bildungs- und Informationsportal] (ungarisch/deutsch)<br /> * [http://www.ungarische-botschaft.de/ Ungarische Botschaft Berlin]<br /> * [http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Ungarn.html Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Ungarn]<br /> * [http://www.bmaa.gv.at/view.php3?f_id=2350&amp;LNG=de&amp;version=&amp;dv_staat=185 Reiseinformation zu Ungarn des österreichischen Außenministeriums]<br /> * [http://www.budapest.diplo.de/ Deutsche Botschaft Budapest]<br /> * [http://www.austrian-embassy.hu/ Österreichische Botschaft in Ungarn]<br /> *[http://www.bmaa.gv.at/view.php3?r_id=257&amp;LNG=de&amp;version=&amp;mode=country&amp;submit=1&amp;vb_vp_id=184&amp;dv_staat=185 Bilaterale Abkommen zwischen Österreich und Ungarn seit 1921]<br /> * [http://www.okfbudapest.hu/index-hu.html Österreichisches Kulturforum in Budapest (auf Ungarisch)]<br /> * [http://www.bmaa.gv.at/view.php3?r_id=59&amp;LNG=de&amp;version=&amp;dv_staat=185 Kulturabkommen zwischen Österreich und Ungarn]<br /> *[http://www.destatis.de/download/d/veroe/laenderprofile/lp_ungarn.pdf Länderprofil] des [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamtes]]<br /> * [https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/hu.html CIA World Factbook] (Informationen zu verschiedenen Bereichen Ungarns<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Staaten in Europa<br /> |Navigationsleiste EU-Staaten<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> }}<br /> <br /> {{Lesenswert}}<br /> <br /> {{Koordinate Artikel|47_29_53_N_19_2_24_E_type:country_region:HU|47° 29′ 53″ N, 19° 2′ 24″ O}}<br /> <br /> [[Kategorie:Staat in Europa]]<br /> [[Kategorie:Ungarn| ]]<br /> <br /> [[af:Hongarye]]<br /> [[als:Ungarn]]<br /> [[am:ሀንጋሪ]]<br /> [[an:Ongría]]<br /> [[ang:Ungerland]]<br /> [[ar:المجر]]<br /> [[arc:ܡܓܪ]]<br /> [[ast:Hungría]]<br /> [[az:Macarıstan]]<br /> [[bar:Ungarn]]<br /> [[bat-smg:Vengrėjė]]<br /> [[be:Венгрыя]]<br /> [[be-x-old:Вугоршчына]]<br /> [[bg:Унгария]]<br /> [[bn:হাঙ্গেরি]]<br /> [[bo:ཧན་ག་རི]]<br /> [[bpy:হাঙ্গেরী]]<br /> [[br:Hungaria]]<br /> [[bs:Mađarska]]<br /> [[ca:Hongria]]<br /> [[ce:Венгре]]<br /> [[ceb:Hungary]]<br /> [[co:Ungheria]]<br /> [[crh:Macaristan]]<br /> [[cs:Maďarsko]]<br /> [[csb:Madżarskô]]<br /> [[cv:Венгри]]<br /> [[cy:Hwngari]]<br /> [[da:Ungarn]]<br /> [[diq:Macarıstan]]<br /> [[dsb:Hungorska]]<br /> [[dv:ހަންގޭރީ]]<br /> [[el:Ουγγαρία]]<br /> [[en:Hungary]]<br /> [[eo:Hungario]]<br /> [[es:Hungría]]<br /> [[et:Ungari]]<br /> [[eu:Hungaria]]<br /> [[fa:مجارستان]]<br /> [[fi:Unkari]]<br /> [[fiu-vro:Ungari]]<br /> [[fo:Ungarn]]<br /> [[fr:Hongrie]]<br /> [[frp:Hongrie]]<br /> [[fur:Ongjarie]]<br /> [[fy:Hongarije]]<br /> [[ga:An Ungáir]]<br /> [[gd:An Ungair]]<br /> [[gl:Hungría - Magyarország]]<br /> [[gn:Hungyria]]<br /> [[gv:Yn Ungaar]]<br /> [[hak:Hiûng-ngà-li]]<br /> [[he:הונגריה]]<br /> [[hi:हंगरी]]<br /> [[hr:Mađarska]]<br /> [[hsb:Madźarska]]<br /> [[ht:Ongri]]<br /> [[hu:Magyarország]]<br /> [[hy:Հունգարիա]]<br /> [[ia:Hungaria]]<br /> [[id:Hongaria]]<br /> [[io:Hungaria]]<br /> [[is:Ungverjaland]]<br /> [[it:Ungheria]]<br /> [[ja:ハンガリー]]<br /> [[jv:Hongaria]]<br /> [[ka:უნგრეთი]]<br /> [[kk:Мажарстан]]<br /> [[ko:헝가리]]<br /> [[ku:Macaristan]]<br /> [[kv:Венгрия]]<br /> [[kw:Hungari]]<br /> [[ky:Венгрия]]<br /> [[la:Hungaria]]<br /> [[lb:Ungarn]]<br /> [[li:Hongarieë]]<br /> [[lij:Ungaïa]]<br /> [[ln:Ungri]]<br /> [[lt:Vengrija]]<br /> [[lv:Ungārija]]<br /> [[mdf:Венгеронь мастор]]<br /> [[mk:Унгарија]]<br /> [[ml:ഹംഗറി]]<br /> [[mr:हंगेरी]]<br /> [[ms:Hungary]]<br /> [[myv:Мадьяронь Мастор]]<br /> [[na:Ungari]]<br /> [[nah:Hungaria]]<br /> [[nap:Ungaria]]<br /> [[nds:Ungarn]]<br /> [[nds-nl:Hongaarnlaand]]<br /> [[ne:हंगेरी]]<br /> [[nl:Hongarije]]<br /> [[nn:Ungarn]]<br /> [[no:Ungarn]]<br /> [[nov:Hungaria]]<br /> [[nrm:Hongrie]]<br /> [[oc:Ongria]]<br /> [[os:Венгри]]<br /> [[pam:Hungary]]<br /> [[pl:Węgry]]<br /> [[pms:Ungherìa]]<br /> [[ps:هنګري]]<br /> [[pt:Hungria]]<br /> [[qu:Unriya]]<br /> [[rmy:Ungariya]]<br /> [[ro:Ungaria]]<br /> [[ru:Венгрия]]<br /> [[sa:हंगरी]]<br /> [[scn:Unghirìa]]<br /> [[sco:Hungary]]<br /> [[se:Ungár]]<br /> [[sh:Mađarska]]<br /> [[simple:Hungary]]<br /> [[sk:Maďarsko]]<br /> [[sl:Madžarska]]<br /> [[sq:Hungaria]]<br /> [[sr:Мађарска]]<br /> [[sv:Ungern]]<br /> [[sw:Hungaria]]<br /> [[szl:Madźary]]<br /> [[ta:அங்கேரி]]<br /> [[tet:Ungria]]<br /> [[tg:Маҷористон]]<br /> [[th:ประเทศฮังการี]]<br /> [[tl:Hungary]]<br /> [[tpi:Hangari]]<br /> [[tr:Macaristan]]<br /> [[udm:Венгрия]]<br /> [[uk:Угорщина]]<br /> [[ur:ہنگری]]<br /> [[uz:Vengriya]]<br /> [[vec:Ongarìa]]<br /> [[vi:Hungary]]<br /> [[vo:Macarän]]<br /> [[war:Hungarya]]<br /> [[wo:Ongiri]]<br /> [[wuu:匈牙利]]<br /> [[xal:Венгрь]]<br /> [[yi:אונגארן]]<br /> [[zea:Honharije]]<br /> [[zh:匈牙利]]<br /> [[zh-classical:匈牙利]]<br /> [[zh-min-nan:Magyar-kok]]<br /> [[zh-yue:匈牙利]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Griechenland&diff=50482726 Griechenland 2008-09-07T17:59:24Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: wo:Gires</p> <hr /> <div>{{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;font size=&quot;+1&quot;&gt;'''Ελληνική Δημοκρατία'''&lt;/font&gt;&lt;br /&gt;<br /> &lt;font size=&quot;+1&quot;&gt;Ellinikí Dimokratía&lt;/font&gt;&lt;br /&gt;<br /> Hellenische Republik<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Greece.svg<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Griechenlands<br /> |BILD-WAPPEN = Coat_of_arms_of_Greece.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 120px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Griechenlands<br /> |WAHLSPRUCH = ''„Freiheit oder Tod“''&lt;br /&gt;<br /> („Ελευθερία ή Θάνατος“ – „Elefthería í thánatos“)<br /> |AMTSSPRACHE = [[Neugriechische Sprache|Griechisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Athen]]<br /> |STAATSFORM = [[Republik]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = Staatspräsident [[Karolos Papoulias]]<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Kostas Karamanlis]]<br /> |FLÄCHE = 131.957 &lt;ref&gt;[http://www.griechische-botschaft.de/ueber_gr/geographie/geographie.htm www.griechische-botschaft.de zur Geographie Griechenlands]&lt;/ref&gt;<br /> |EINWOHNER = 11.171.740 &lt;ref&gt;[www.statistics.gr/eng_tables/S201_SPO_5_TS_91_07_4_Y_EN.pdf Fortschreibung (Schätzung) Bevölkerung 2007 durch National Statistical Service of Greece (EYSE)]&lt;/ref&gt;<br /> |BEV-DICHTE = 84,66<br /> |BIP = $324,6 Mrd. ([[Kaufkraftparität|KKP]]) &lt;small&gt;(2007)&lt;/small&gt;<br /> |BIP/EINWOHNER = $29.200 ([[Kaufkraftparität|KKP]]) &lt;small&gt;(2007)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/gr.html#Econ CIA World Fact Book zu Griechenland]&lt;/ref&gt;<br /> |HDI = 0,926 &lt;small&gt;(24.)&lt;/small&gt; &lt;ref&gt;[http://hdr.undp.org/en/statistics/ Human Development Report: HDI 2007/2008] (beinhaltet die Zahlen aus 2005)&lt;/ref&gt;<br /> |WÄHRUNG = 1 [[Euro]] = 100 [[Eurocent|Lepta]]<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = Beginn des Aufstandes gegen das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] 1821, Bestätigung der Souveränität durch das [[Londoner Protokolle zu Griechenland|Londoner Protokoll]] am 3. Februar 1830<br /> |NATIONALHYMNE = ''[[Ymnos is tin Eleftherian]]'' &lt;br /&gt; &lt;small&gt;(„Ode an die Freiheit“)&lt;small&gt;<br /> |NATIONALFEIERTAG = 25. März (1821, Beginn der [[Griechische Revolution|Griechischen Revolution]])&lt;br /&gt;28. Oktober (1940, ''[[Ochi-Tag]]'')<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]+2 [[Osteuropäische Zeit|OEZ]] &lt;br /&gt;UTC+3 [[Sommerzeit|OESZ]] (März - Oktober)<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Griechenland)|GR]]<br /> |INTERNET-TLD =.gr<br /> |TELEFON-VORWAHL = +30<br /> |BILD-LAGE = EU location GRE.png<br /> |BILD1 = Un-greece.png<br /> }}<br /> <br /> '''Griechenland''' ({{ELSneu|Ελλάδα}} – ''Elláda'', formell Ελλάς – ''Ellás''; amtliche Vollform: Ελληνική Δημοκρατία – ''Ellinikí Dimokratía'', deutsche Vollform „Hellenische Republik“, deutschsprachige Selbstbezeichnung „Republik Griechenland“&lt;ref&gt;Vgl. [http://www.griechische-botschaft.de Internetpräsenz] der griechischen Botschaft Berlin.&lt;/ref&gt;) liegt in [[Südosteuropa]] und ist ein [[Mittelmeeranrainerstaaten|Mittelmeeranrainerstaat]]. Das griechische Staatsgebiet grenzt an [[Albanien]], [[Mazedonien]], [[Bulgarien]] und die [[Türkei]]. Griechenland gehört seit 1981 zur [[Europäische Union|Europäischen Union]].<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Bild:GreeceRegionsGerman.png|thumb|left|Die regionale Gliederung Griechenlands]]<br /> Griechenland liegt am östlichen [[Mittelmeer]] im Südosten Europas und setzt sich geographisch aus dem griechischen [[Festland]] am südlichen Ende des Balkans, der [[Halbinsel]] [[Peloponnes]] - welche jedoch durch den Bau des [[Kanal von Korinth|Kanals von Korinth]] (eingeweiht 1893) vom Festland getrennt wurde - sowie zahlreichen Inseln hauptsächlich in der [[Ägäisches Meer|Ägäis]], im [[Ionisches Meer|Ionischen]] aber auch im [[Libysches Meer|Libyschen Meer]] zusammen. Die politische Grenze nach Norden bilden die Staaten Albanien (282&amp;nbsp;km), die Republik Mazedonien (228&amp;nbsp;km) und Bulgarien (494&amp;nbsp;km) sowie im Osten die Türkei (206&amp;nbsp;km).&lt;ref name=&quot;CIA-WFB-2008-GRE&quot;&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/gr.html CIA World Factbook - Greece. Stand: 15. April 2008. ''Zugriff 2008-04-18'']&lt;/ref&gt; Eine natürliche Grenze bildet das Ionische Meer im Westen des Landes mit der italienischen Halbinsel und Sizilien sowie das Libysche Meer im äußersten Süden mit dem afrikanischen Kontinent. Die Insel [[Gavdos]] im Libyschen Meer ist der südlichste Punkt des Landes und gilt zudem geographisch als südlichster Punkt [[Europa]]s.<br /> <br /> [[Bild:Griechenland topo.jpg|thumb|left|Die Topographie Griechenlands]]<br /> Das Land hat eine Gesamtfläche von 131.957&amp;nbsp;km²: 106.915&amp;nbsp;km² entfallen auf das Festland, 25.042&amp;nbsp;km² (knapp 19%) verteilen sich auf 3.054 Inseln, von denen 87 bewohnt sind.&lt;ref name=&quot;FISWA2008-198&quot;&gt;''Der Fischer Weltalmanach 2008: Zahlen, Daten, Fakten.'' Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-72008-8. S. 198.&lt;/ref&gt; Auf Grund des großen Inselreichtums erzielt Griechenland eine bemerkenswerte Küstenlänge von 13.676&amp;nbsp;km&lt;ref name=&quot;CIA-WFB-2008-COAST&quot;&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2060.html CIA World Factbook - Die Küstenlinien der Staaten der Erde. Stand: 15. April 2008. ''Zugriff 2008-04-18'']&lt;/ref&gt;, wovon etwa 4.000 km auf das griechische Festland entfallen. Die zum Teil recht großen Distanzen innerhalb des Landes stellen im Verhältnis zu seiner relativ kleinen Gesamtfläche ein weiteres geographisches Merkmal dar. So beträgt die Luftlinie zwischen der Insel [[Othoni]] bei [[Korfu]] und der Insel [[Kastelorizo]] im äußersten Südosten Griechenlands 983 km. Die kleinste geographische Ausdehnung - mit unter 550 km Luftlinie - besitzt das Land in ostwestlicher Richtung.<br /> <br /> Griechenland hat trotz seines stark maritimen Charakters einen Gebirgsanteil von 77,9&amp;nbsp;% und wird daher als [[Gebirgsland]] eingestuft. Zentrale [[Gebirge]] und [[Gebirgszug|Gebirgszüge]] des Landes sind das [[Pindos]]-Gebirge, der [[Olymp]]-[[Ossa (Berg)|Ossa]]-[[Pilion]]-Gebirgszug sowie das [[Rhodope]]-Gebirge auf dem griechischen Festland, das [[Taygetos]]-Gebirge auf der Halbinsel von Peloponnes und darüber hinaus das [[Ida]]- und das [[Psiloritis]]-Gebirge auf der Insel Kreta. Höchste Erhebung des Landes ist der Mytikas (2917 m) im Gebirgsstock des [[Olymp]]. Größere wirtschaftlich verwertbare [[Ebene (Geografie)|Ebenen]] sind nur spärlich vorhanden und befinden sich hauptsächlich in den Regionen [[Thessalien]], [[Makedonien (griechische Region)|Makedonien]] und [[Thrakien]].<br /> <br /> ''Siehe auch'': [[Liste griechischer Inseln]], [[Liste der Berge oder Erhebungen in Griechenland]]<br /> <br /> === Klima ===<br /> Griechenland hat überwiegend ein [[mediterranes Klima]] mit feucht-milden Wintern und trocken-heißen Sommern. An der Küste ist es im Winter sehr mild und es regnet häufig; Schnee fällt nur selten. Die Sommer sind relativ heiß und es gibt nur gelegentlich Sommergewitter. Im Landesinneren ist es vor allem im Winter deutlich kühler und es gibt häufig Nachtfrost, manchmal auch starke Schneefälle. Im Sommer ist es ähnlich wie an der Küste heiß und trocken. Da Griechenland sehr gebirgig ist, ist Wintersport durchaus möglich. Die jährlichen Niederschläge schwanken zwischen 400 und 1000 mm.<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> Neben der orthodoxen, griechischsprachigen Mehrheitsbevölkerung existieren einige religiöse und sprachliche Minderheiten sowie [[Migration (Soziologie)|Zuwanderergruppen]]. Da Griechenland solche Bevölkerungsgruppen aktuell statistisch nicht erfasst, beruhen alle Angaben zur Anzahl ihrer Mitglieder auf Schätzungen und können je nach politischem Standpunkt stark variieren.<br /> <br /> === Sprachen ===<br /> 97,4 % der griechischen Bevölkerung sprechen die [[Neugriechische Sprache]]. Bis zum Bevölkerungsaustausch mit den Nachbarstaaten Türkei und Bulgarien in den Jahren 1920 bis 1925 als Folge der Verträge von [[Vertrag von Neuilly-sur-Seine|Neuilly]] (1919) und [[Vertrag von Lausanne|Lausanne]] (1923) war Griechenland aber faktisch ein Vielvölkerstaat. Die 1925 noch etwa 15 % betragende Zahl nicht-griechischer Sprecher nahm in den folgenden Jahrzehnten kontiniuerlich ab; besonders während der Besetzung durch Nazideutschland (1941-45) und dem [[Griechischer Bürgerkrieg|Griechischen Bürgerkrieg]] (1946-49) wurden Angehörige von Minderheiten verfolgt oder vertrieben, ihre Quote fiel allmählich unter fünf Prozent. Da der griechische Staat offiziell nur („ethnische“) [[Griechen]] als Staatsbürger hat und keine Informationen zu sprachlichen Minderheiten erhebt, stammen die folgenden Zahlen aus Angaben des griechischen Staates gegenüber den europäischen Institutionen oder deren eigenen Schätzungen. Schätzungen verschiedener Minderheitsorganisationen sind oft weit höher, wie aktiv die jeweilige Sprache noch gesprochen wird, ist jedoch nur unzureichend erforscht. &lt;ref&gt;Alle Zahlen, soweit nicht anders referenziert, aus: Christoph Pan: ''Die Minderheitenrechte in Griechenland'', in: Christoph Pan und Beate Sibylle Pfeil: ''Minderheitenrechte in Europa'', Zweite überarbeitete und aktualisierte Auflage (Handbuch der europäischen Volksgruppen, Band 2), Wien 2006, ISBN 978-3-211-35307-3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable sortable&quot; width=100%<br /> !align=left|Volksgruppe<br /> !align=left|Angehörige<br /> !align=left|Quote<br /> !align=left|abweichende Schätzungen<br /> !align=left|Sprache(n)<br /> |- valign=top<br /> | [[Türken]]<br /> | 59.000<br /> | 0,5 %<br /> | <br /> | [[Türkische Sprache|Türkisch]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Slawische Mazedonier|Mazedonier]]<br /> | 40.000<br /> | 0,4 %<br /> | 120.000-150.000<br /> | [[Mazedonische Sprache|Mazedonisch]], [[Ägäis-mazedonische Sprache|Ägäis-Mazedonisch]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Aromunen]]<br /> | 40.000<br /> | 0,4 %<br /> | 80.000-120.000<br /> | [[Aromunische Sprache|Aromunisch]] <br /> |- valign=top<br /> | [[Pomaken]]<br /> | 39.000<br /> | 0,4 %<br /> | <br /> | [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Armenier]]<br /> | 30.000<br /> | 0,3 %<br /> | <br /> | [[Armenische Sprache|Armenisch]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Çamen]] und [[Arvaniten]]<br /> | 23.000<br /> | 0,2 %<br /> | <br /> | [[Albanische Sprache|Albanisch]], [[Arvaniten#Sprache|Arvanitika]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Roma (Volk)|Roma]]<br /> | 22.000<br /> | 0,2 %<br /> | 120.000-300.000<br /> | [[Romani]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Meglenorumänen]]<br /> | 10.000<br /> | 0,1 %<br /> | <br /> | [[Meglenorumänische Sprache|Meglenorumänisch]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Karakatschanen]]<br /> | 10.000<br /> | 0,1 %<br /> | <br /> | [[Neugriechische Sprache|Neugriechisch]]: [[Karakatschanisch]]<br /> |- valign=top<br /> | [[Juden]] <br /> | 6.000<br /> | <br /> | <br /> | [[Sephardische Sprache|Ladino]] (auch Griechisch)<br /> |- valign=top<br /> | '''Summe'''<br /> | '''279.000'''<br /> | '''2,6 %'''<br /> | <br /> | <br /> |}<br /> <br /> Die Dialekte des [[Türkische Sprache|Türkischen]] auf dem Balkan („[[Rumelien]]“) teilen sich in das Westrumelische, das in Makedonien und den heutigen Nachfolgestaaten [[Jugoslawien]]s gesprochen wurde, und das Ostrumelische [[Ostthrakien]]s. Die Mundart der meisten Türken im heute griechischen [[Westthrakien]] nimmt offenbar eine Sonderstellung zwischen beiden ein.&lt;ref&gt;Matthias Kappler. „Türkisch (in Südosteuropa)“, in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Tuerkisch_Suedosteuropa.pdf PDF; 358&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die letzte staatliche Zahl zur Verbreitung des [[Mazedonische Sprache|Mazedonischen]] veröffentliche Griechenland nach der Volkszählung 1951, die 41.017 „slawophone Griechen“ auswies. Aufgrund der starken Repressionen gegen das Mazedonische in der Öffentlichkeit gilt diese Zahl jedoch als viel zu niedrig. Sprachlich besteht ein Dialektkontinuum zwischen den mazedonischen und [[Bulgarische Sprache|bulgarischen]] Mundarten. Für die Sprache der Minderheit werden Begiffe wie ''Slawomakedonisch'', ''Slawisch'', ''Entopia'' („lokale Mundart“) und vor dem [[Namensstreit Mazedonien]] auch ''Makedonitisch'' gebraucht. Im Gebiet Griechenlands werden (vorwiegend in [[Westmakedonien]], namentlich in der [[Florina (Präfektur)|Präfektur Florina]]) mazedonische Mundarten gesprochen.&lt;ref&gt;Peter M. Hill: ''Makedonisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Makedonisch.pdf PDF; 462&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt; Die Mundarten in Griechenland gehören der südöstlichen Dialektgruppe an und bildeten im 19. Jahrhundert eine als [[Ägäis-mazedonische Sprache|Ägäis-Mazedonisch]] bezeichnete Schriftsprache aus, die mit dem [[Griechisches Alphabet|Griechischen Alphabet]] geschrieben wurde.&lt;ref&gt;Aleksandr D. Dulienko: ''Ägäis-Makedonisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Aegaeis-Makedonisch.pdf PDF; 174&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''[[Aromunische Sprache|Aromunisch]]'', gesprochen von der Gruppe der [[Aromunen]] (im Griechischen meist als „[[Walachen|Wlachen]]“ bezeichnet), hauptsächlich im Gebiet der Verwaltungsregion [[Thessalien]] in Zentralgriechenland. Ihre Anzahl wurde auf bis zu ca. 100.000 aktive und 300.000 passive Sprecher geschätzt. Die Zahl der Sprecher nimmt aber ständig, vor allem unter Kindern, ab.<br /> <br /> Die Sprache der ''[[Pomaken]]'' wird in Griechenland vor allem in den Präfekturen [[Xanthi (Präfektur)|Xanthi]], [[Rodopi]] und [[Evros (Präfektur)|Evros]] gesprochen. Die Pomaken sprechen die jeweiligen [[Bulgarische Sprache|bulgarischen]] Dialekte des Gebiets, in dem sie wohnen; die Westthrakiens werden als thrakische Gruppe der östlichen [[Rhodopen]]-Dialekte eingeordnet. Im Gegensatz zu den rund 250.000 Pomaken in Bulgarien ist die Bindung der Pomaken in Griechenland an die Bulgarische Schriftsprache verhältnismäßig gering, ein eigenes Schrifttum hat sich nicht ausgebildet.&lt;ref&gt;Klaus Steinke: ''Pomakisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf PDF; 142&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das ''[[Armenische Sprache|Westarmenische]]'' drang während des Osmanischen Reiches von Anatolien aus nach Griechenland, die einstige Präsenz der Armenier in Griechenland ist heute noch in zahlreichen Ortsnamen („Armeni“, Αρμένι) gegenwärtig. Größere armenische Gemeinden gibt es in Athen und Thessaloniki. Die Armenier erhielten 1968 die griechische Staatsbürgerschaft. &lt;ref&gt;Susanne Schwalgin: ''„Wir werden niemals vergessen!“ Trauma, Erinnerung und Identität in der armenischen Diaspora Griechenlands'', Bielefeld 2004, ISBN 978-3-89942-228-3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''[[Albanische Sprache|Albanisch]]'', hauptsächlich gesprochen im Gebiet des Verwaltungsbezirks [[Epirus (Verwaltungsregion)|Epirus]] in Nordwestgriechenland sowie von vereinzelten Bevölkerungsgruppen im Rest des Landes. Man unterscheidet zwischen den Standardalbanisch sprechenden [[Çamen]], die vorwiegend in [[Epirus (Verwaltungsregion)|Epirus]] siedelten und 1945 als „Kollaborateure“ mit den Besatzungsmächten fast vollständig nach Albanien vertrieben wurden und den über ganz Mittel- und Südgriechenland verstreuten, griechisch-orthodoxen [[Arvaniten]]. Das Arvanitische hat gewisse archaische Züge das Albanischen bewahrt und ist im Wortschatz vom Neugriechischen so stark beeinflusst, dass es für Sprecher des Standard-Albanischen der Republik [[Albanien]] nicht mehr verständlich ist. Während der Pflege vlachischer und arvanitischer Traditionen und Folklore weiterhin hohe Aufmerksamkeit geschenkt wird, nimmt die Anzahl der aktiven Sprecher der entsprechenden Dialekte generationsbedingt ständig ab. &lt;ref&gt;Bardhyl Demiraj: ''Arvanitisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Arwanitisch.pdf PDF; 129&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die in Griechenland ansässigen [[Roma (Volk)|Roma]] sprechen einen auf dem gesamten [[Balkanhalbinsel|Balkan]] verbreiteten Dialekt dieser [[Indoarische Sprachen|indoarischen]] Sprache.&lt;ref&gt;Norbert Boretzky: ''Romani'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Romani.pdf PDF; 333&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt; Neben den muslimischen Roma sind in ganz Griechenland auch zahlreiche christliche Roma ansässig (bezeichnet als ''Athinganoi'' oder ''Tsinganoi''), die zu Teilen von der Mehrheitsbevölkerung assimiliert sind, zu Teilen jedoch auch unter Bedingungen extremer sozialer Abgrenzung leben, die in der Regel mit dem Grad Ihrer Erkennbarkeit als Roma einhergeht.<br /> <br /> ''[[Meglenorumänische Sprache|Meglenorumänisch]]'', gesprochen von der Gruppe der [[Meglenorumänen]] (im Griechischen meist als „[[Walachen|Wlachen]]“ bezeichnet), hauptsächlich im Grenzgebiet zur Republik [[Mazedonien]], im Meglen-Tal. Es sind wenige Tausend Sprecher. Die Zahl der meglenorumänisch sprechenden Bevölkerung nimmt rasch ab.<br /> <br /> ''[[Sephardische Sprache|Ladino]]'', die Sprache der Juden auf der iberischen Halbinsel, gelangte mit Flüchtlingen ab dem 15. Jahrhundert ins Osmanische Reich und wurde in vielen Städten des heutigen Griechenland gesprochen. Es ist heute nurmehr in geringen Resten in Griechenland vorhanden. &lt;ref&gt;Muhamed Nezirović: ''Judenspanisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Judenspanisch.pdf PDF; 367&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''[[Russische Sprache|Russisch]]'', gesprochen von Rückkehrern aus dem Gebiet der ehemaligen UdSSR, deren Hintergrund in mancher Hinsicht mit dem der in Deutschland als [[Russlanddeutsche]] bezeichneten Bevölkerungsgruppe vergleichbar ist.<br /> <br /> === Zuwanderung ===<br /> Seit den 1990er Jahren hat sich Griechenland von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland entwickelt. Die Zuwanderung findet aus Ländern mit griechischer Diaspora (wie z.B. den ehemaligen GUS-Staaten), aus südosteuropäischen Nationen (vor allem den Nachbarländern) sowie aus Nordafrika und Asien statt.<br /> <br /> Die größten in Griechenland ansässigen Zuwanderergruppen sind laut Daten der Volkszählung von 2001 (nicht erfasst werden griechische und eingebürgerte Zuwanderer):&lt;ref&gt;[http://www.statistics.gr/gr_tables/S1101_SAP_3_TB_DC_01_10_Y.pdf Ansässige ausländische Staatsbürger nach den Daten der Volkszählung vom 18. März 2001]&lt;/ref&gt;<br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * [[Albaner]] (438.036)<br /> * [[Bulgaren]] (35.104)<br /> * [[Georgier]] (22.875)<br /> * [[Rumänen]] (21.994)<br /> * [[US-Amerikaner]] (18.140)<br /> * [[Russen]] (17.535)<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * [[Zyprer]] (17.426)<br /> * [[Ukrainer]] (13.616)<br /> * [[Vereinigtes Königreich|Briten]] (13.196)<br /> * [[Polen]] (12.831)<br /> * [[Deutsche]] (11.806)<br /> * [[Pakistan]]er (11.130)<br /> |}<br /> <br /> === Religionen ===<br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * Christen: 94.7%<br /> ** Orthodox: 93.0%<br /> ** Unabhängig: 2.1%<br /> ** Römisch-katholisch: 0.6%<br /> ** Marginal: 0.4%<br /> ** Protestantisch: 0.2%<br /> ** Konfessionell ungebunden: 0.2%<br /> ** Doppelt angehörig: 1.8%<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * Muslime: 0.3%<br /> * Nichtreligiöse: 1.7%<br /> * Atheisten: 0.2%<br /> * Juden: 0.1%<br /> &lt;ref&gt;World Christian Encyclopedia, 2001, Oxford University Press. Vol 1: p 314&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> ==== Christentum ====<br /> Nominell gehören ca. 97&amp;nbsp;% der griechischen Staatsbürger der [[Orthodoxe Kirchen|Griechisch-Orthodoxen Kirche]] an, auf dem größten Teil des Festlands dem [[Autokephalie (Kirche)|Autokephalen]] orthodoxen [[Kirche von Griechenland|Erzbistum von Griechenland]] mit Sitz in Athen, auf dem [[Dodekanes]] und den meisten Klöstern der autonomen Mönchenrepublik [[Athos]] am Ostzipfel der Halbinsel von [[Chalkidiki]] bei [[Thessaloniki]] dem [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel]] mit Sitz in [[Istanbul]]. Ähnlich wie in [[Irland]] und [[Polen]] spielte die religiöse Zugehörigkeit eine erhebliche Rolle als Identifikationsmerkmal bei der Bildung der griechischen Nation, nachdrückliches Bekenntnis zu religiösen Riten ist daher weit verbreitet unter der orthodoxen Bevölkerung.<br /> <br /> Weiteren christlichen Konfessionen gehören die ca. 121.000 [[Katholische Kirche in Griechenland|katholische]] Christen des griechischen und des lateinischen Ritus an, des weiteren etwa 50.000 [[Zeugen Jehovas]], ca. 30.000 [[Protestantismus|protestantische]] (meist [[evangelikal]]e) Christen verschiedener Richtungen, und ca. 5.000 [[Judentum|Juden]].<br /> <br /> Im Jahre 1982 wurde die obligatorische kirchliche Trauung im Familienrecht aufgehoben und die standesamtliche Ehe als gleichwertig anerkannt. Anfang der 1990er-Jahre wurde der Religionseintrag in den Personalausweisen abgeschafft. Im August 2008 wurde die Verpflichtung zum orthodoxen Religionsunterricht aufgehoben. Jeder Schüler, der nicht am Religionsunterricht teilnehmen will, kann während dieser Zeit nun Nachhilfe in Fächern seiner Wahl erhalten. Die griechisch-orthodoxe Kirche bezeichnet diese Regelung als „falsch und verfassungswidrig“ und wäre höchstens bereit gewesen die Religionsunterrichtspflicht für Schüler aus anderen Staaten aufzuheben.&lt;ref&gt;[http://diepresse.com/home/panorama/religion/409440/index.do Religion in griechischen Schulen kein Pflichtfach - Proteste], diepresse.com, 27. August 2008&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Islam ====<br /> Neben der christlichen (und zumeist griechisch-orthodoxen) Mehrheit gibt es über 500.000 [[Islam|Muslime]]. Diese setzen sich zum einen aus türkischstämmigen Bürgern und unter dem Osmanischen Reich islamisierten [[Pomaken]] und [[Roma (Volk)|Roma]] sowie aus jüngeren Einwanderungsgruppen, wie beispielsweise Albanern und Pakistanern, zusammen.<br /> &lt;ref&gt;www.interkultureller-rat.de/Themen/Archiv/ Arbeit_auf_dem_Lande/Islam_auf_dem_Lande/Antoniou.pdf&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Bild:Naval_Battle_of_Navarino_by_Garneray.jpg|thumb|Seeschlacht von Navarino, gemalt von Carneray]]<br /> ''Hauptartikel:'' [[Geschichte Griechenlands]]<br /> <br /> Das [[Antikes Griechenland|antike Griechenland]], welches über das Gebiet des heutigen Staates nach [[Kleinasien]] hinausragte, wird als [[Wiege Europas]] bezeichnet, insbesondere aufgrund zivilisatorischer Leistungen auf Gebieten der [[Philosophie der Antike|Philosophie]], Naturwissenschaften, Geschichtsschreibung und Literatur. 146 v. Chr. wurde das Gebiet des heutigen Griechenland [[Römisches Reich|römische]] Provinz, nach der Reichsteilung 395 war es Bestandteil des [[Byzantinisches Reich|byzantinischen Reiches]] bis zu dessen Untergang.<br /> <br /> Seit 1453 Teil des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reichs]], kam es ab 1821 zur so genannten [[Griechische Revolution|Griechischen Revolution]], deren intellektueller Wegbereiter eine Gruppe um [[Rigas Velestinlis]] und die [[Filiki Eteria]] waren. In der [[Schlacht von Navarino]] gelang es einer europäischen Seestreitmacht 1827, über die osmanische Flotte die Oberhand zu gewinnen. Durch das ''[[Londoner Protokolle zu Griechenland|Londoner Protokoll]]'' vom 3. Februar 1830, vom Osmanischen Reich am 24. April anerkannt, wurde Griechenland zum selbständigen Staat erklärt. [[Ioannis Kapodistrias]] war bis zu seiner Ermordung das erste Staatsoberhaupt.<br /> <br /> === Griechenland von der Unabhängigkeit (1830) bis zum Beginn des ersten Weltkriegs 1914 ===<br /> Im Jahr 1832 wurde dann der [[Wittelsbach|bayerische Prinz]] Otto, Sohn [[Ludwig I. (Bayern)|König Ludwigs I. von Bayern]] als [[Otto I. (Griechenland)|Otto I.]] Griechenlands erster (neuzeitlicher) König. Allerdings umfasste dieser Staat nur den kleineren Teil des heutigen [[Staatsgebiet]]s. Ottos Herrschaft wurde 1862 durch einen unblutigen Aufstand beendet. Ihm folgte [[Georg I. (Griechenland)|Georg I.]], der am 30. März 1863 zum König von Griechenland gewählt wurde. Die [[Ionische Inseln|Ionischen Inseln]] wurden 1864, [[Thessalien]] 1881, und [[Kreta]] 1908 erworben. Die meisten Inseln sowie der Norden [[Epirus (Verwaltungsregion)|Epirus]] und Nordosten [[Makedonien]] des heutigen Staates (mit [[Thessaloniki]]) kamen erst durch die beiden [[Balkankriege]] 1912-1913 an Griechenland, als das geschwächte Osmanische Reich sich dort nicht mehr gegenüber den mit [[Serbien]] und zeitweise [[Bulgarien]] verbündeten Griechen behaupten konnte. 1913 wurde [[Konstantin I. (Griechenland)|Konstantin I.]] König.<br /> <br /> === Erster Weltkrieg, Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg ===<br /> [[Bild:Map Greece expansion 1832-1947-de.png|thumb|Expansion des Territoriums Griechenlands 1832-1947]]<br /> Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] blieb Griechenland zunächst neutral, trat dann aber nach der von den Alliierten erzwungenen Abdankung von König [[Konstantin I. (Griechenland)|Konstantin I.]] 1917 in den Krieg gegen die Mittelmächte und deren Verbündete, insbesondere Bulgarien und das Osmanische Reich, ein. Nach dem Krieg versuchte man mit Billigung der Siegermächte die Niederlage des Osmanischen Reiches zu nutzen, um außer dem von Bulgarien gewonnen [[Thrakien|Westthrakien]] auch Ostthrakien und das mehrheitlich von Griechen bewohnte Gebiet um [[Smyrna (Kleinasien)|Smyrna]] (das heutige [[İzmir]]) unter griechische Kontrolle zu bringen. Ziel war die Umsetzung der ''[[Megali Idea]]'' (der „Großen Idee“), welche vom damaligen Ministerpräsidenten [[Eleftherios Venizelos]] mit dem Ausdruck „Griechenland der zwei Kontinente und fünf Meere“ (gemeint sind die [[Ägäis]], das eigentliche [[Mittelmeer]], [[Marmarameer]], [[Schwarzes Meer]], [[Ionisches Meer]]) als außenpolitisches Ziel konkretisiert wurde. Doch 1922 endete der [[Griechisch-Türkischer Krieg|Griechisch-Türkische Krieg]] mit einer deutlichen griechischen Niederlage („Kleinasiatische Katastrophe“). Im [[Vertrag von Lausanne]] 1923 wurde ein [[Bevölkerungsaustausch]] vereinbart: Alle noch in großen Teilen der Türkei verstreut lebenden Griechen (mit Ausnahme der Istanbuler Griechen und einiger Inselgriechen) wurden nach Griechenland vertrieben (etwa 1,5 Mio.), im Gegenzug mussten an die 500.000 meist türkische Muslime Griechenland verlassen, mit Ausnahme der Muslime in Thrakien. Die Flüchtlingsquote in Griechenland nach diesem Krieg betrug mit ca. 25 % wesentlich mehr als etwa in Westdeutschland nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Die Bevölkerung Athens vervielfachte sich in kürzester Zeit.<br /> <br /> Im Zweiten Weltkrieg lehnte Griechenland unter dem Diktator General [[Ioannis Metaxas|Metaxas]] ein italienisches [[Ultimatum]] zur [[Kapitulation]] ab. (Der Tag der Ablehnung, der 28. Oktober 1940, der sogenannte „Nein-Tag“, wird heute als [[Nationalfeiertag]] begangen, da Metaxas ein Telegramm lediglich mit dem Wort {{Polytonisch|Όχι}}, also ''Nein'', an Italien gesendet haben soll.) Daraufhin wurde Griechenland von [[Italien]] angegriffen, konnte aber die zahlenmäßig überlegenen italienischen Truppen schlagen und bis weit hinter die albanische Grenze zurückdrängen. Erst durch das militärische Eingreifen der [[Wehrmacht]] im April-Mai 1941 über [[Jugoslawien]] und Bulgarien wurde der griechische Widerstand gebrochen. Italien, Deutschland und Bulgarien errichteten ein hartes Besatzungsregime. Gegen die bald erstarkende [[Partisan]]enbewegung griffen die Besatzungsmächte mehrfach [[Kriegsverbrechen|kriegsverbrecherisch]] auf brutale Weise durch: In verschiedenen Orten, unter anderem in [[Kalavrita]] und [[Distomo]], wurde als „Vergeltung“ für Partisanenüberfälle die jeweils gesamte Dorfbevölkerung von der Wehrmacht oder „Sondereinheiten“ ermordet. Die Frage nach einer Entschädigung von deutscher Seite für diese Aktionen ist bis heute immer wieder Gegenstand politischer Diskussion. Für Juden wurde 1942 von den Besatzungsmächten die [[Zwangsarbeit]] eingeführt, ab Anfang 1943 wurden sie ghettoisiert, enteignet und vorwiegend nach [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]] und [[Vernichtungslager Treblinka|Treblinka]] deportiert, wo sie sofort ermordet wurden. Etwa 80.000 Menschen fielen der „Endlösung“ zum Opfer.<br /> Der bewaffnete Widerstand ging von der [[Kommunismus|kommunistisch]] beeinflussten Volksbefreiungsarmee [[ELAS]] und den rivalisierenden republikanischen, später [[Royalismus|royalistischen]] Partisanen der [[EDES]], die in der [[Schlacht um Athen]] aber durch [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] unterstützt wurden, aus. Nach militärischer Intervention Großbritanniens am 5. Dezember 1944 wurde die ELAS entsprechend dem [[Abkommen von Varkiza]] vom 12. Februar 1945 entwaffnet und demobilisiert.<br /> <br /> === Nachkriegszeit: Bürgerkrieg (1946-1949) ===<br /> Der Zweite Weltkrieg ging in Griechenland nach dem in den Bergen geführten Kampf zwischen EDES und ELAS und der Schlacht um Athen fast direkt in den [[Griechischer Bürgerkrieg|Griechischen Bürgerkrieg]] über: Die griechischen [[Kommunisten]], versuchten nun, nur halbherzig unterstützt von der [[Sowjetunion]] und anfangs auch Jugoslawien, die Herrschaft über das befreite Griechenland zu erlangen, stießen jedoch auf vornehmlich [[Royalismus|royalistische]] Gegenwehr, welche vor allem von [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] unterstützt wurde. Im Gegensatz zu allen anderen osteuropäischen Staaten gelang den Kommunisten die Machtübernahme in Griechenland jedoch nicht: Im von beiden Seiten mit äußerster Härte, auch gegenüber der Zivilbevölkerung (unter anderem unter Einsatz von Napalm) geführten Bürgerkrieg wurden die kommunistischen Verbände, die vom Guerillakrieg zum offenen Frontenkrieg übergegangen waren, immer mehr nach Nordwesten zurückgedrängt. Das Ende der Unterstützung durch Jugoslawien besiegelte schließlich das Ende ihrer militärischen Macht.<br /> <br /> Bei ihrem Abzug entführten die kommunistischen Partisanen im Rahmen der [[Paidomazoma (Griechischer Bürgerkrieg)|Operation ''Paidomazoma'']] viele Kinder aus ihren Familien und verschleppten sie in sozialistische Staaten. Allein in die [[DDR]] wurden über 1300 Kinder entführt&lt;ref&gt;[http://www.uni-mannheim.de/mateo/verlag/diss/stergiou/stergiouabstract.html Andreas Stergiou, Die Beziehungen zwischen Griechenland und der DDR und das Verhältnis der SED zur KKE, MATEO Monographien Band 22, Mannheim 2001, ISBN: 3-932178-28-9; Abstract]&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Grund für die spärliche Unterstützung durch die sozialistischen „Bruderstaaten“ war ein Geheimabkommen am Rande der [[Erklärung von Jalta|Konferenz von Jalta]] 1945: [[Winston Churchill|Churchill]] und [[Josef Stalin|Stalin]] hatten dort ein Einflussverhältnis von „90&amp;nbsp;% West zu 10&amp;nbsp;% Ost“ für Griechenland vereinbart; dies wurde später von vielen griechischen Kommunisten als „sowjetischer Verrat“ empfunden, da man lediglich ein [[Bauernopfer]] Stalins gewesen sei. <br /> <br /> === Nachkriegszeit: Integration in den Westen und die Europäische Gemeinschaft ===<br /> Im Sinne eines strikten Antikommunismus blieben noch bis in die 1960er Jahre viele bürgerliche Freiheiten eingeschränkt, was die [[NATO]] jedoch nicht davon abhielt, Griechenland 1952 aufzunehmen und so strategisch im Westen zu verankern.<br /> <br /> Am 21. April 1967 ergriff in Reaktion auf den drohenden Wahlsieg der sozialistischen [[Vereinigung der Demokratischen Linken]] (EDA), in der sich auch zahlreiche Mitglieder der illegalen KKE wiederfanden eine Gruppe rechtsextremer [[Offizier]]e unter [[Georgios Papadopoulos]] durch den sog. [[Griechische Militärdiktatur|Obristenputsch]] die Macht und errichtete eine Militärdiktatur. Unter der Militärdiktatur spaltete sich von der KKE ein eurokommunistischer Flügel unter dem Namen „KKE-Inland“ ab, was suggerieren sollte, dass die Rumpf-KKE, somit „KKE-Ausland“, von Moskau gesteuert sei. Heute gibt es in dieser Form nur noch die KKE, die sich weiterhin als marxistisch-leninistische Partei versteht, während in der Nachfolge des Eurokommunismus der SY.RIZ.A als Bündnis linker Kleinparteien im Parlament vertreten ist. Nach Massenverhaftungen wurden zahlreiche vor allem links gerichtete Oppositionelle eingesperrt, gefoltert, ermordet oder ins [[Exil]] getrieben, darunter der Komponist [[Mikis Theodorakis]]. Eine entscheidende Schwächung erfuhr die Junta am 17. November 1973 durch den Aufstand der Studenten im Athener Polytechnikum, der unter Einsatz von Panzern brutal zusammengeschossen wurde und das Regime innerlich und äußerlich diskreditierte. Das Scheitern der von der Junta angestrebten [[Enosis|Vereinigung]] mit der [[Republik Zypern]] und der dortige Einmarsch türkischer Truppen führte 1974 endgültig zum Zusammenbruch der [[Griechische Militärdiktatur|Militärdiktatur]] und zur Rückkehr zur Demokratie unter [[Konstantin Karamanlis]]. Die Staatsform der Republik wurde in einer Volksabstimmung klar der Wiedereinführung der Monarchie vorgezogen. <br /> <br /> 1981 wurde Griechenland Mitglied der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|EWG]]. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Modernisierung wurde durch die EWG-Hilfsgelder (unter anderem für die [[Landwirtschaft]]) gefördert, doch der Abstand zu den entwickelteren EWG-Staaten blieb bestehen.<br /> <br /> Der Zerfall [[Jugoslawien|Jugoslawiens]] hatte auch ökonomische Folgen für Griechenland, zumal bis dahin die Transit-Strecke durch den Balkan für Waren- und Personenverkehr die Nabelschnur des Landes zum restlichen Europa darstellte. Folglich stellte sich Griechenland gegen eine frühzeitige Anerkennung der nach Unabhängigkeit strebenden Republiken, konnte sich jedoch mit seiner Haltung nicht durchsetzen. Weiterhin fürchtete man einen Flächenbrand politischer und militärischer Auseinandersetzungen, die auch Folgen für Griechenland, etwa in Flüchtlingsströmen, hätten. Weiterhin zeichnete sich ein Namensstreit mit der angrenzenden jugoslawischen Teilrepublik aus, die Anspruch auf den Namen Mazedonien erhob. Das [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Nachkriegsjugoslawien]] hatte 1945 die mehrheitlich von [[Slawische Mazedonier|slawische Mazedoniern]] bewohnten Gebiete Südserbiens zur ''Volkrepublik Mazedonien'' (später: ''Sozialistische Republik Mazedonien'') deklariert. Die Unabhängigkeit dieses Bundesstaates unter dem Namen Mazedonien wurde von Griechenland als Provokation aufgefasst, da es territoriale Ansprüche auf die gleichnamige griechische Provinz befürchtete. Griechenland verhängte ein Handelsembargo gegen das Land, das allerdings später aufgehoben wurde, ohne dass bis heute eine einvernehmliche Lösung gefunden ist. Griechenland ist heute mit Abstand der wichtigste Investor in der [[Mazedonien|Republik Mazedonien]]. <br /> <br /> Der kurzen Amtsperiode der [[Nea Dimokratia]] unter [[Konstantinos Mitsotakis]] folgte erneut eine Regierung der [[Pasok]] unter [[Andreas Papandreou]], die auch wegen dessen angeschlagenen Gesundheitszustand in Stillstand gekommen war. Der Jurist [[Kostas Simitis]] übernahm den Parteivorsitz und das Amt des Ministerpräsidenten und leitet eine Abkehr von der traditionell sozialistischen Politik seines Vorgängers ein. Die Außenpolitik war nunmehr nicht einer Sonderrolle Griechenlands geprägt, sondern von einer starken europäischen Ausprägung. Innenpolitisch wurden zahlreiche Reformen durchgeführt, so der Kapodistrias-Plan, der das Gemeindewesen neu ordnete sowie eine Stärkung der Bedeutung der Regionen, die wirtschaftlichen Reformen beinhaltete auch eine Privatisierung staatlich geführter Großunternehmen. Diese Politik wurde im wesentlichen auch von der Regierung der [[Nea Dimokratia]] unter [[Kostas Karamanlis]] weitergeführt.<br /> <br /> == Politik ==<br /> [[Bild:180px Athens Parliament 4-2004.PNG|thumb|left|Das griechische Parlament]]<br /> Die aktuelle [[Verfassung]] Griechenlands trat am 11. Juni 1975 in Kraft, wurde jedoch 1986 und nochmals 2001 grundlegend reformiert. Sie definiert Griechenland als [[parlamentarische Republik]] nach [[Sozialstaat|sozialen]] und [[rechtsstaat]]lichen Prinzipien.<br /> <br /> === Staatspräsident ===<br /> Der griechische [[Staatspräsident]] (griech. Πρόεδρος της Δημοκρατίας / Próedros tis Dimokratías) ist das [[Staatsoberhaupt]] des Landes und bildet zusammen mit der [[Regierung]] die [[Exekutive]]. Er wird alle fünf Jahre mit einer Zweidrittelmehrheit durch das Parlament gewählt und hat im politischen Alltag vor allem eine repräsentative Funktion inne. Zu seinen Aufgaben gehört die [[Vereidigung]] des [[Premierminister]]s und der von diesem vorgeschlagenen Minister. Der griechische Staatspräsident besitzt zusätzlich auch ein generelles [[Veto]]recht im Parlament, dieses kann jedoch mit der absoluten Mehrheit der [[Abgeordneter|Abgeordneten]] überstimmt werden. Unter besonderen Umständen gestattet ihm die Verfassung das Parlament aufzulösen und [[Wahl|Neuwahlen]] anzusetzen. Voraussetzung dafür ist, dass das Parlament zwei Regierungen in Folge das [[Misstrauensantrag|Misstrauen]] ausspricht. Darüber hinaus ist es dem Staatspräsidenten möglich, die Regierung aufzulösen, sofern diese einen [[Antrag]] darauf stellt oder das Parlament ein erfolgreiches [[Misstrauensvotum]] durchgeführt hat. Der insgesamt relativ eingeschränkte Handlungsspielraum des [[Staatsoberhaupt]]es wird auch dadurch deutlich, dass alle seine hoheitlichen Handlungen durch den zuständigen [[Minister]] gegengezeichnet werden müssen. Erweiterte Befugnisse erhält der Staatspräsident lediglich im [[Notstand]]sfall. Er kann dann auf Vorschlag der [[Regierung]] gesetzgeberisch tätig werden. Der griechische Staatspräsident ist ebenfalls [[Oberbefehlshaber]] der [[Griechische Streitkräfte|griechischen Streitkräfte]], die Verfassung untersagt es ihm jedoch, den [[Verteidigungsfall]] auszurufen sowie [[Bündnis]]se und [[Vertrag|Verträge]] zu schließen. Der amtierende Staatspräsident Griechenlands ist seit Januar 2005 Herr [[Karolos Papoulias]].<br /> <br /> === Parlament ===<br /> Das [[Griechisches Parlament|griechische Parlament]] (griech. Βουλή των Ελλήνων / Voulí ton Ellínon) besteht aus einer [[Einkammersystem|Kammer]] mit 300 Sitzen und wird alle vier Jahre in geheimer, allgemeiner, freier, gleicher und unmittelbarer Wahl nach dem so genannten [[Verstärktes Verhältniswahlrecht|verstärkten Verhältniswahlrecht]] besetzt. Dabei werden 288 Abgeordnete in den 56 [[Wahlkreis]]en des Landes sowie 12 Abgeordnete über landesweite Parteilisten gewählt. Das Parlament besitzt neben der [[Gesetzgebung]] das Recht, der Regierung oder einzelnen Mitgliedern das Vertrauen über ein [[Misstrauensvotum]] mit absoluter [[Mehrheit]] zu entziehen und den Staatspräsidenten oder Regierungsmitglieder mit einer Zweidrittelmehrheit anzuklagen. Das [[Initiativrecht]] der einzelnen Parlamentarier ist beschränkt, da die Regierung [[legislative]] Kompetenzen des Parlaments über [[Rechtsverordnung]]en der Regierung oder untergeordneten [[Staatsorgan|Organen]] übertragen kann. Zu den besonderen Charakteristiken des griechischen Parlaments und seiner Konstituierung zählt, dass die quantitative Stärke einer Partei im griechischen Parlament darüber entscheidet, wer vom Staatspräsidenten zum [[Regierungschef]] ernannt werden muss. Es ist der [[Parteivorsitzender|Parteivorsitzende]], dessen Partei die absolute Mehrheit der [[Mandat (Politik)|Mandat]]e besitzt. In Bezug auf die Opposition besteht - wie innerhalb der [[EU]] sonst nur in Deutschland und Portugal - das Recht, [[Untersuchungsausschuss|Untersuchungsausschüsse]] einzusetzen (Minderheitenquorum).<br /> <br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:8pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |-style=&quot;background:#f2f2f4; text-align:left;&quot;<br /> !colspan=5|&amp;nbsp;&amp;nbsp;Parlamentswahlen in Griechenland am 16. September 2007 <br /> |---valign=&quot;middle&quot;<br /> |width=&quot;20%&quot; |&amp;nbsp;&amp;nbsp;'''Partei''' || width=&quot;35%&quot; |&amp;nbsp;&amp;nbsp;'''%''' || width=&quot;10%&quot; style=&quot;text-align:right;&quot;|'''Stimmen'''&amp;nbsp;&amp;nbsp; || width=&quot;10%&quot; style=&quot;text-align:right;&quot;|'''Sitze'''&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |---valign=&quot;middle&quot;<br /> |&amp;nbsp;&amp;nbsp;[[Nea Dimokratia|N.D.]] || <br /> {| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:7pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |---valign=&quot;bottom&quot;<br /> |width=&quot;63%&quot; style=&quot;background:#000063;&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]] || width=&quot;55%&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;41,84 %<br /> |}<br /> |style=&quot;text-align:right;&quot;|2.995.421&amp;nbsp;&amp;nbsp; || style=&quot;text-align:right;&quot;|152&amp;nbsp;&amp;nbsp; || rowspan=5 style=&quot;text-align:center;&quot;|[[Bild:GreeceParliamentElection_07.png|center|180px]]<br /> |---valign=&quot;middle&quot;<br /> |&amp;nbsp;&amp;nbsp;[[Panhellenische Sozialistische Bewegung|PA.SO.K.]] || <br /> {| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:7pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |---valign=&quot;bottom&quot;<br /> |width=&quot;57%&quot; style=&quot;background:#007321;&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]] || width=&quot;60%&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;38,10 %<br /> |}<br /> |style=&quot;text-align:right;&quot;|2.727.652&amp;nbsp;&amp;nbsp; || style=&quot;text-align:right;&quot;|102&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |---valign=&quot;middle&quot;<br /> |&amp;nbsp;&amp;nbsp;[[Kommunistische Partei Griechenlands|K.K.E.]] || <br /> {| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:7pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |---valign=&quot;bottom&quot;<br /> |width=&quot;12%&quot; style=&quot;background:#FF0000;&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]] || width=&quot;94%&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;8,15 %<br /> |}<br /> |style=&quot;text-align:right;&quot;|583.767&amp;nbsp;&amp;nbsp; || style=&quot;text-align:right;&quot;|22&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |---valign=&quot;middle&quot;<br /> |&amp;nbsp;&amp;nbsp;[[Synaspismos|SY.RIZ.A.]] || <br /> {| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:7pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |---valign=&quot;bottom&quot;<br /> |width=&quot;7.5%&quot; style=&quot;background:#DC913D;&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]] || width=&quot;97%&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;5,04 %<br /> |}<br /> |style=&quot;text-align:right;&quot;|361.215&amp;nbsp;&amp;nbsp; || style=&quot;text-align:right;&quot;|14&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |---valign=&quot;middle&quot;<br /> |&amp;nbsp;&amp;nbsp;[[LAOS|L.A.O.S.]] || <br /> {| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:7pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |---valign=&quot;bottom&quot;<br /> |width=&quot;6%&quot; style=&quot;background:#ff00ff;&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]] || width=&quot;97%&quot;|[[Bild:Pixel.gif|1px]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;3,80 %<br /> |}<br /> |style=&quot;text-align:right;&quot;|271.750&amp;nbsp;&amp;nbsp; || style=&quot;text-align:right;&quot;|10&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |}<br /> ''Siehe auch:'' [[Politische Parteien in Griechenland]]<br /> <br /> === Regierung ===<br /> Die Regierung Griechenlands wird als Ministerrat (griech. Υπουργικό Συμβούλιο / Ypourgikó Symvoúlio) bezeichnet und setzt sich aus dem Premierminister (Πρωθυπουργός / Prothypourgós) und den Ministern (Υπουργοί / Ypourgoí) zusammen. Nach einer Parlamentswahl beginnt die Regierungsbildung, wobei traditionell der Parteichef der größten [[Fraktion (Politik)|Fraktion]] den Premierminister stellt. Dieser entscheidet über die Zusammensetzung seines [[Regierung|Kabinetts]] und der [[Staatssekretär]]e und hat nach der Ernennung durch den Staatspräsidenten und erfolgreich verlaufener [[Vertrauensfrage]] im Parlament die [[Richtlinienkompetenz]] innerhalb der Regierung. Die Rechte des Premierministers wurden in der Verfassungsreform 1986 deutlich ausgeweitet, mit dem Ergebnis, dass die „vollziehende Funktion“ klar beim Regierungschef liegt, der trotz der Kollegialität des Ministerrates auch [[verfassungsrecht]]lich der Mittelpunkt der politischen Macht in Griechenland ist. Demgegenüber können die Minister zwar selbstständig ihr Ressort verwalten, müssen aber politische Interventionen des Premierministers akzeptieren, da die Richtlinienkompetenz und das Vorschlagsrecht zur Ernennung und Entlassung der Minister beim Regierungschef liegen. Die Regierung kann nur auf eigenen Antrag hin oder nach einem erfolgreichen [[Misstrauensvotum]] des Parlaments entlassen werden. Der gegenwärtige Premierminister und Nachfolger von [[Konstantinos Simitis]] heißt [[Kostas Karamanlis]], dessen Partei [[Nea Dimokratia]] im März 2004 die meisten Mandate erringen konnte. In den vorgezogenen [[Parlamentswahlen Griechenland 2007|Parlamentswahlen am 16. September 2007]] wurde Karamanlis als Regierungschef bestätigt, die ND blieb landesweit stärkste Partei.<br /> <br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:8pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |-style=&quot;background:#f2f2f4; text-align:left;&quot;<br /> !colspan=4|&amp;nbsp;Griechische Premierminister 1990 bis 2006<br /> |---valign=&quot;top&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |width=&quot;25%&quot; |&amp;nbsp;[[Konstantinos Mitsotakis]] || width=&quot;25%&quot; |&amp;nbsp;[[Andreas Papandreou]] || width=&quot;25%&quot; |&amp;nbsp;[[Konstantinos Simitis]] || width=&quot;25%&quot; |&amp;nbsp;[[Kostas Karamanlis]]<br /> |---valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#C6BFF7; text-align:center;&quot;<br /> |&amp;nbsp;11. April 1990 bis 13. Oktober 1993 || style=&quot;background:#BFC7FF;&quot;|&amp;nbsp;13. Oktober 1993 bis 22. Januar 1996 || style=&quot;background:#CEE1FF;&quot;|&amp;nbsp;22. Januar 1996 - 10. März 2004 || style=&quot;background:#DDF3FF;&quot;|&amp;nbsp;10. März 2004 - heute<br /> |}<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der griechischen Premierminister]]<br /> <br /> === Rechtsprechung ===<br /> <br /> Die [[Rechtsprechung]] in Griechenland erfolgt durch unabhängige [[Gericht]]e und setzt sich dabei aus drei verschiedenen Arten von Gerichtshöfen zusammen, die jeweils für die [[zivilrecht]]liche, die [[strafrecht]]liche sowie die [[verwaltungsrecht]]liche Rechtsprechung zuständig sind. Es handelt sich dabei um das System der sogenannten getrennten [[Gerichtsbarkeit]]en. Zusätzlich existieren besondere Instanzen der Finanzkontrolle und der [[Verfassungsgerichtsbarkeit]].<br /> [[Bild:GreeceCourtsConstitutionGerman.PNG|thumb|300px|Die gerichtliche Organisation]]<br /> Die [[Zivilgericht]]e werden in Friedensgerichte, Landgerichte sowie Oberlandesgerichte eingeteilt und sind für alle privaten Streitigkeiten und die ihnen gesetzlich zugewiesenen Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit zuständig. Die [[Strafgericht]]e folgen dem selben institutionellen Aufbau und beinhalten darüber hinaus auch besondere Strafgerichte wie zum Beispiel die Jugend- oder Schwurgerichte. Gegen das Urteil der Zivil- und Strafgerichtshöfe kann bei einem [[Appellationsgericht]] Berufung und schließlich beim [[Areopag]] (griech. Άρειος Πάγος / Ários Págos) Revision eingelegt werden. Der Areopag ist der oberste [[Gerichtshof]] und die höchste Instanz für zivil- und strafrechtliche Fragen. Die oberste Instanz in der [[Verwaltungsgerichtsbarkeit]] ist der Staatsrat (griech. Συμβούλιο της Επικρατείας / Symvoúlio tis Epikratías). Ihm unterliegen z. B. die einzelnen Verwaltungs- und Oberverwaltungsgerichte, welche für die Verhandlung von Verwaltungsstreitigkeiten zuständig sind.<br /> <br /> Für Verfassungsfragen stellt das sogenannte Oberste [[Tribunal]] (griech. Ανώτατο Ειδικό Δικαστήριο / Anótato Idikó Dikastírio) die letzte Entscheidungsinstanz dar. Das Oberste Tribunal ist für die Überprüfung der Verfassungskonformität von Gesetzen zuständig, die durch das Parlament verabschiedet werden und arbeitet gleichzeitig auch als Prüfungsgericht von [[Volksabstimmung]]en und Wahlen. Dem Rechnungshof (griech. Ελεγκτικό Συvέδριo / Elengtikó Synédrio) unterliegt die Finanzkontrolle und ist als oberster [[Gerichtshof]] für die Klärung strittiger Finanzangelegenheiten verantwortlich.<br /> <br /> === Innenpolitik ===<br /> Am 7. März 2004 fanden in Griechenland Parlamentswahlen statt. Dabei löste die [[Konservatismus|konservative]] Partei [[Nea Dimokratia]] (N.D.) die bis zu dem Zeitpunkt regierende sozialistische ([[Sozialdemokratie|sozialdemokratische]]) Partei [[PASOK|PA.SO.K.]] ab. Neuer Premierminister wurde der Spitzenkandidat der Konservativen [[Kostas Karamanlis]]. Der von ihm vorgestellte Ministerrat der neuen griechischen Regierung hat 19 Minister, darunter zwei Frauen in den Ressorts Bildung und Tourismus.<br /> <br /> Innenpolitisch steht Griechenland zur Zeit vor zahlreichen Herausforderungen. Zentrale Themen der griechischen [[Innenpolitik]] sind hierbei die Konsolidierung des Staatshaushaltes, die Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit, die [[Deregulierung]] sowie die [[Privatisierung]] des öffentlichen Sektors, die Förderung der griechischen Wirtschaft, die staatliche Rentenversicherung, die Reformierung des Gesundheits- und Bildungssystems sowie die Bekämpfung der [[Illegale Migration|illegalen Einwanderung]]. Das erste Kabinett Karamanlis konnte hier zwar bereits Erfolge erzielen; die Reform des überschuldeten Rentenversicherungssystems steht aber noch aus und ist nach wie vor eines der Themen, die auf größten Widerstand in Bevölkerung und Opposition stoßen.<br /> <br /> ==== Religions- und Minderheitenpolitik ====<br /> Die Orthodoxe Kirche übt wesentlichen Einfluss auf das griechische Bildungswesen aus, wobei die besondere Stellung der griechisch-orthodoxen Konfession als „vorherrschender Religion“ in der griechischen Verfassung festgelegt ist. Obwohl ihr in der Verfassung nicht ausdrücklich der Status einer [[Staatskirche]] zuerkannt wird, wird Griechenland aufgrund der engen institutionellen Verflechtung von Staat und Orthodoxer Kirche im konstitutionellen Recht, ebenso wie z. B. [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und [[Dänemark]], der Kategorie von Staaten mit einer Staatskirche zugeordnet. So untersteht die Orthodoxe Kirche auch teilweise dem Staat, zum Beispiel müssen alle [[Bischof|Bischöfe]] vom Parlament bestätigt bzw. neu gewählte Regierungen vom orthodoxen Erzbischof vereidigt werden. 1982 wurde das Familienrecht dahingehend geändert, dass standesamtliche Trauungen möglich wurden. Bis dahin fanden Ehebündnisse, welche nicht nach dem griechisch-orthodoxen, jüdischen, muslimischen oder römisch-katholischen Ritus geschlossen wurden, keine staatliche Anerkennung. So galten Kinder aus Ehen von Protestanten oder Zeugen Jehovas vor dem Gesetz als unehelich.&lt;ref&gt;[[NZZ]]: [http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/im_namen_des_erzbischofs_1.533578.html Im Namen des Erzbischofs] 28. Juli 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Versuche, eine tiefer gehende Trennung von Staat und Kirche einzuführen, wie zum Beispiel im Zuge der Verfassungsreform des Jahres 2001, sind bislang am erbitterten Widerstand seitens der sich zunehmend politisierenden Orthodoxen Kirche gescheitert. Daher scheint unter der aktuellen konservativen Regierung unter [[Kostas Karamanlis]] eher der Kompromiss einer „Modernisierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche“ angestrebt zu werden.<br /> <br /> Die muslimischen Türken, Pomaken und Roma Westthrakiens werden auf der Grundlage des [[Vertrag von Lausanne|Lausanner Friedensvertrags]] von 1923 zusammen als muslimische Minderheit anerkannt und genießen einige Sonderrechte, wie Schulunterricht in [[Türkische Sprache|türkischer Sprache]], Verwendung von Schulbüchern aus der [[Türkei]] (gem. bilateraler Abkommen), [[Madrasa|Koranschulen]], Autonomie in Angelegenheiten des Familienrechts gemäß der [[Schari'a#In westlichen Staaten der Gegenwart|Scharia]] etc. In den letzten Jahrzehnten fand zunehmend eine Assimilation der ca. 30.000, den als Pomakisch bekannten Rhodope-Dialekt des [[Bulgarische Sprache|Bulgarischen]] sprechenden muslimischen Pomaken an die Gruppe der Türken statt. Diese grenzen sich scharf von der sehr heterogenen Gruppe der [[Romani|romani-]] und türkischsprachigen muslimischen Roma ab.<br /> <br /> Die muslimische Minderheit bildete Anfang der 90er Jahre Parteiformationen. Diese waren zeitweise durch zwei Abgeordnete (die Türken [[Sadık Ahmet]] und İbrahim Şerif) im Parlament vertreten, was jedoch nach der Erhöhung der Ein-Prozent- auf eine Drei-Prozent-Hürde nicht mehr gelang. Aktuell stammt ein Abgeordneter der konservativen Volkspartei [[Nea Dimokratia]] aus der muslimischen Minderheit (der Türke İlhan Ahmet).<br /> <br /> Konfliktpunkte mit dem griechischen Staat bestehen in der aktuell untersagten Benennung von Vereinen unter Verwendung des Adjektivs „türkisch“ und dem Anliegen, die führenden islamischen Rechtsgelehrten ([[Mufti]]s), die zur Zeit als Beamte vom Staat ernannt werden, durch Wahlen zu bestimmen.<br /> <br /> === Außenpolitik ===<br /> Griechenland ist 1952 der [[NATO]] beigetreten und ist seit 1981 Mitglied in der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Darüber hinaus bestehen Mitgliedschaften bei zahlreichen internationalen Organisationen und Foren wie zum Beispiel den [[UN|Vereinten Nationen]], der [[OECD]], der [[Weltbank]], dem [[Europarat]], dem [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]], der [[UNESCO]] oder auf regionaler Ebene der [[BSEC]] und der [[SEECP]].<br /> Auf technologischem sowie wissenschaftlichem Gebiet unterstützt oder beteiligt sich Griechenland an verschiedenen internationalen Projekten wie z.B. dem [[Large Hadron Collider]] ([[CERN]]) oder der [[Bibliothek von Alexandria|Bibliotheca Alexandrina]] und ist unter anderem Mitglied bei der [[ESA|europäischen Raumfahrtorganisation]] (ESA). Seit 2005 und für zwei Jahre ist das Land als nichtständiges Mitglied im [[Weltsicherheitsrat]] vertreten. Friedenspolitisch engagiert sich das Land bei mehreren internationalen Auslandsmissionen und Entwicklungsprojekten unter anderem in Afghanistan ([[ISAF]]), im Sudan ([[UNMIS]]), in Georgien (UNOMIG), in Bosnien-Herzegowina ([[EUFOR]]), im Kosovo ([[KFOR]]) oder in Albanien (NHQT).<br /> <br /> Am 15. Februar 2006 wurde die ehemalige [[Athen]]er Bürgermeisterin [[Dora Bakogianni]] in die Reihen des griechischen Ministerrats aufgenommen und löste damit den amtierenden [[Außenminister]] und Diplomaten [[Petros Molyviatis]] ab. Sie ist die dritte Frau im Kabinett der konservativen Regierung und die erste Frau in Griechenland, die dieses Amt bekleidet.<br /> <br /> ==== Griechenland in der Europäischen Union ====<br /> [[Bild:180px EU flags.png|thumb|left|Die Flaggen Europas]]<br /> Der Weg Griechenlands in das europäische Gefüge begann am 8. Juni 1959 mit dem Antrag des Landes auf [[Assoziierungspolitik|Assoziierung]] mit der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft]] (EWG) und den darauffolgenden Assoziierungsverhandlungen. Die Unterzeichnung des Vertrages zur Assoziierung des Landes erfolgte am 9. Juli 1961 und führte am 1. November 1962 zur Assoziierung Griechenlands mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Nach den politischen Wirren zur Zeit der [[Griechische Militärdiktatur|Militärdiktatur]] und der damit verbundenen Aussetzung des Assoziationsabkommens in den Jahren von 1967 bis 1974 reichte Griechenland am 12. Juni 1975 den offiziellen Antrag zur Aufnahme des Landes in die [[Europäische Gemeinschaft]] ein. Nach Beginn der Beitrittsverhandlungen am 27. Juli 1976 und der Unterzeichnung der Beitrittsakte am 28. Mai 1979 trat Griechenland am 1. Januar 1981 als zehnter Staat der Europäischen Gemeinschaft bei, was zugleich auch den Beginn der [[EU-Erweiterung|Süderweiterung]] der Gemeinschaft darstellte. Am 6. November 1992 trat Griechenland dem [[Schengener Abkommen]] bei.<br /> <br /> Trotz des erfolgreichen politischen Kurses und der Tatsache, dass das Land mit dem Beitritt in die Europäische Gemeinschaft z. B. eine allgemeine Stabilisierung der nationalen Wirtschaft erfahren hat, hielt sich die Europabegeisterung in der Bevölkerung zunächst in Grenzen. Der Grund hierfür lag vor allem an der Tatsache, dass sich positive Auswirkungen der Mitgliedschaft schleppend sowie für breite Teile der Bevölkerung eher unsichtbar einstellten. So befürchtete man in dieser Zeit unter anderem einen negativen Einfluss auf die griechische [[Ökonomie]] oder einen umfangreichen Verlust nationaler Kompetenzen. Diese Befürchtungen spiegelten sich unter anderem auch in der Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten [[Andreas Papandreou]] wider, dessen Politik oft im Gegensatz zur Politik seiner europäischen Partner stand. Seine europakritische Haltung sowie sein [[Populismus|populistisch]] geprägter Aktionismus machten den Sozialist Andreas Papandreou zum [[Enfant terrible]] in der EU. Ein weiterer Grund für die anfängliche [[Europaskepsis]] ergab sich aus dem Umstand, dass der Beitritt des Landes in die Europäische Gemeinschaft nicht die erhoffte Überwindung der geopolitischen Kluft brachte, welche durch die [[Kommunismus|kommunistische]] Ausrichtung Südosteuropas verursacht wurde. Griechenland blieb zunächst trotz seiner Mitgliedschaft von den westlichen Nationen abgetrennt.<br /> <br /> Heute ist eine starke Integrationsfreudigkeit der griechischen Bevölkerung zu verzeichnen. So belegt Griechenland z. B. mit seiner Zustimmung von 78 % &lt;small&gt;[http://www.europaspiegel.de/index/artikel104/page4/1]&lt;/small&gt; für eine [[Vertrag über eine Verfassung für Europa|europäische Verfassung]] den Spitzenplatz unter allen [[Mitgliedstaaten der EU|Mitgliedsstaaten]]. Griechenland setzt sich innerhalb der [[Europäische Union|Europäischen Union]] für ein offenes Europa ein, dass dem engeren Europabild anderer Mitgliedsländer gegenübersteht. Die geopolitische Lage ist zudem für alle größeren politischen [[Politische Parteien in Griechenland|Parteien]] mit Ausnahme der kommunistischen Partei [[Kommunistische Partei Griechenlands|KKE]] eine Motivation, die [[europäische Integration]] weiter voranzutreiben und begründet das Interesse, den Balkan an Europa anzubinden sowie die Befürwortung eines [[Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union|EU-Beitritts der Türkei]]. Ein integriertes und starkes Europa wird dabei als Grundlage für die regionale Bindung angesehen. Weitere Schwerpunkte der griechischen Politik in der Europäischen Union sind beispielsweise eine gemeinsame [[Migration (Soziologie)|Immigrations]]- und [[Asyl]]politik oder eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die ein stärkeres Gegengewicht zur NATO bzw. den USA einnehmen soll.<br /> <br /> Griechenland hatte im ersten Halbjahr des Jahres 2003 die [[Präsident des Rats der Europäischen Union|EU-Ratspräsidentschaft]] unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten [[Konstantinos Simitis]] inne. Sie stand im Zeichen der [[EU-Erweiterung 2004|Osterweiterung]] der Europäischen Union, der Ausarbeitung eines [[Vertrag über eine Verfassung für Europa|Verfassungsvertrages]] durch den Reformkonvent sowie des [[Irak-Krieg]]es und seiner Auswirkungen auf die Europäische Union. Als historischer Höhepunkt gilt dabei die Unterzeichnung der [[Beitrittsvertrag 2003|Beitrittsverträge]] mit den zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten am 16. April 2003 in Athen als der Geburtsstätte der Demokratie, was als symbolische Weichenstellung für die Zukunft Europas betrachtet wurde.<br /> <br /> ==== Internationale Beziehungen ====<br /> Griechenland verfolgte in den Jahren ab 1996 unter Premierminister [[Konstantinos Simitis]] und Außenminister [[Georgios Andrea Papandreou|Giorgios Papandreou]] verstärkt eine Politik der europäischen Integration. Im Zentrum standen dabei eine stärkere Abstimmung der griechischen [[Europapolitik]] zur Politik der [[Europäische Union|Europäischen Union]], der Ausbau der [[Bilateralität|bilateralen]] Zusammenarbeit mit den Staaten [[Südosteuropa]]s und die Annäherung an die [[Türkei]]. Dies führte zu einer Vielzahl bi- und multilateraler Projekte zwischen Griechenland und den Staaten des [[Balkanhalbinsel|Balkans]] sowie zu einer Reihe vertrauensbildender [[Abkommen]] mit der Türkei. Im Jahr 2002 ratifizierte das griechische Parlament ein [[Entwicklungspolitik|Hilfsprogramm]] in Höhe von 550 Mil. Euro für Südosteuropa, mit dem Ziel, die Stabilität und den wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Region zu unterstützen.<br /> <br /> Die Beziehungen des Landes zu [[Deutschland]] finden seit dem 19. Jahrhundert auf staatlicher Ebene statt. Allgemeine Beziehungen bestehen seit der Aufklärung (mit dem [[Philhellenen|Philhellenismus]]) und den Auslandsgriechen (z.B. Gründung der griechischen Gemeinde Leipzig um 1700). Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges besteht eine Kontinuität auf verschiedenen Ebenen. Die politischen Kontakte bewegen sich dabei auf einem hohen Niveau. Die Treffen der Regierungschefs sowie der einzelnen Fachminister und Außenminister beider Länder zeigen eine breite Übereinstimmung, insbesondere auch für [[Europapolitik|europapolitische]] Themen &lt;ref name=&quot;beziehungenDeGr&quot;&gt;[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Griechenland/Bilateral.html Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland] Darstellung des deutschen Auswärtigen Amtes&lt;/ref&gt;. Das letzte Treffen auf höchster Regierungsebene fand am 15. Februar 2006 zwischen der Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] und dem Ministerpräsidenten [[Kostas Karamanlis]] in Berlin statt.<br /> <br /> Die Beziehungen Griechenlands zu den Ländern Südosteuropas können heute weitgehend als ausgeglichen betrachtet werden. Die schrittweise Aussöhnung und die immer besser werdenden Beziehungen zum ehemaligen Erzfeind Türkei in den letzten Jahren gelten hierbei als ein richtungsweisender Schritt. Griechenland gilt als einer der größten Befürworter eines [[Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union|EU-Beitritts der Türkei]]. Weiterhin ist die Türkei ein strategisch wichtiger Handelspartner. <br /> <br /> Das Verhältnis zu [[Albanien]], mit dem der faktische Kriegszustand erst 1987 beendet wurde, wird heute von einer engen Zusammenarbeit geprägt. Die Beziehungen zu Albanien wurden in der Vergangenheit und seit dem Fall des [[Eiserner Vorhang (Politik)|eisernen Vorhangs]] immer wieder durch eine starke und unkontrollierte Migrationsbewegung albanischer [[Wirtschaftsflüchtling]]e belastet. Die Kontakte zu [[Bulgarien]], [[Rumänien]] sowie [[Serbien]] - das als historischer Verbündeter gilt - sind sehr gut. Mit Bulgarien wurde die Eröffnung neuer Grenzübergänge vereinbart und es wurden verschiedene [[Infrastruktur]]projekte in Angriff genommen. Die [[Diplomatie|diplomatischen]] Beziehungen zum nördlichen Nachbarn Republik Mazedonien befinden sich zwar im Ausbau und der Ausblick ist positiv, das Verhältnis bleibt jedoch wegen des nach wie vor ungelösten [[Namensstreit Mazedonien|Namensstreits]] belastet, verstärkt wieder nach Anerkennung der Bezeichnung ''[[Mazedonien|Republik Mazedonien]]'' durch die [[Vereinigte Staaten|USA]] im November 2004. Unabhängig von diesem Problem haben sich in den vergangenen Jahren die nachbarschaftlichen Beziehungen sowie die wirtschaftliche [[Kooperation]] beider Staaten in einem besonderen Maße entwickelt.<br /> <br /> Die transatlantischen Beziehungen zwischen Griechenland und den USA sind zwar traditionell gut, es herrschen jedoch in Teilen der Bevölkerung historisch bedingte Vorbehalte gegenüber der amerikanischen Außenpolitik. Die ablehnende Haltung gegenüber dem völkerrechtlich umstrittenen [[Kosovo-Krieg|Einsatz in Serbien]] im Rahmen der [[NATO]] 1999 sowie die Ablehnung einer Teilnahme an dem von den Vereinigten Staaten angeführten [[Irak-Krieg|Militäreinsatz im Irak]] im Jahr 2003 belasteten in den letzten Jahren das Verhältnis beider Staaten. Das letzte Treffen führender Politiker beider Staaten fand am 26. April 2006 zwischen der US-Außenministerin [[Condoleezza Rice]], der griechischen Außenministerin [[Dora Bakogianni]] und dem Ministerpräsidenten [[Kostas Karamanlis]] in [[Athen]] statt.<br /> <br /> Griechenland pflegt aufgrund seiner geographischen Lage im Allgemeinen relativ gute Kontakte zu mehreren Staaten des [[Naher Osten|Nahen Ostens]] und unternahm in der Vergangenheit verschiedene Versuche, in den einzelnen [[Krise]]nregionen zu vermitteln. In den letzten Jahren wurden diese Beziehungen zur Stärkung der von den USA geführten Antiterrorkoalition eingebracht. Während des zweiten [[Libanonkrieg 2006|Libanonkrieges]] zwischen [[Israel]] und der libanesischen [[Hisbollah]] im Jahr 2006 gehörte Griechenland zu den Staaten, die sich für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzten.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Europäische Sicherheitsstrategie]]<br /> <br /> ==== Verteidigungspolitik und Militär ====<br /> <br /> Griechenland ist Mitglied der [[NATO]] und unterhält eine Wehrpflichtarmee, die sich in die Teilstreitkräfte [[Griechisches Heer|Heer]], [[Griechische Luftwaffe|Luftwaffe]] und [[Griechische Kriegsmarine|Marine]] untergliedert.<br /> <br /> In Griechenland gilt eine allgemeine Wehrpflicht für Männer zwischen 18 und 45 Jahren, die Wehrdienstdauer für Wehrpflichtige beträgt zur Zeit (2008) zwölf Monate. Verwitwete Väter bzw. ältere Brüder mit der Sorgepflicht für einen oder mehrere Minderjährige sind von der Wehrpflicht befreit. Für Auslandsgriechen, die auch im Ausland geboren sind, beträgt die Wehrdienstdauer nur 3 Monate. Andere Auslandsgriechen, Einwanderer mit griechischem Pass und Geschwister einer Familie mit sechs oder mehr Kindern haben das Recht auf eine auf sechs Monate reduzierte Wehrdienstdauer. Für den ältesten Bruder dreier Geschwister, für die zwei ältesten Brüder vierer Geschwister, und für Väter beträgt sie neun Monate. Für Frauen gilt keine Wehrpflicht, sie können jedoch ohne Einschränkungen dem Militär beitreten.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Griechische Streitkräfte]]<br /> <br /> == Politische Gliederung ==<br /> [[Bild:Griechenland Verwaltungsgliederung.png|thumb|Die Verwaltungsgliederung Griechenlands]]<br /> <br /> ''Hauptartikel: [[Politische Gliederung Griechenlands]]''<br /> <br /> Die 51 Präfekturen des Landes (νομός, ''[[nomos]]'') werden verwaltungstechnisch in 13 Verwaltungsbezirken (περιφέρεια, ''periferia'') zusammengefasst und verwaltet. Weitere untergeordnete Verwaltungseinheiten sind in Attika die Präfekturbezirke (νομαρχία, ''nomarchía''), sowie auf kommunaler Ebene die Städte und Gemeinden&lt;ref&gt;[http://www.griechische-botschaft.de/ueber_gr/staat/Lokale_Regierung.htm Eigenbezeichnung auf der Seite der griechischen Botschaft in Berlin]&lt;/ref&gt; (δήμος, ''[[dimos]]'' und κοινότητα, ''[[kinotita]]''). Die Mönchsrepublik [[Athos]] auf der Halbinsel [[Chalkidiki]] wird weitgehend autonom verwaltet.<br /> <br /> Historisch gliedert sich Griechenland in 10 Regionen (γεωγραφικό διαμέρισμα, ''geografiko diamerisma''), die aber keine Bedeutung als Verwaltungseinheiten haben und teilweise mit den Verwaltungsbezirken identisch sind.<br /> <br /> ''Siehe auch'': [[Liste der Städte in Griechenland]]<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> <br /> Die [[Wirtschaft]] Griechenlands ist eine [[Marktwirtschaft|marktorientierte Wirtschaft]] mit einer beschränkten staatlichen Intervention. Der Wandel Griechenlands von einem eher landwirtschaftlich orientierten Land zu einer modernen, dienstleistungsorientierten Wirtschaftsnation begann in den 1970er-Jahren mit einer Reihe grundlegender Reformen und der darauffolgenden Aufnahme Griechenlands in die [[Europäische Gemeinschaft]] im Jahr 1981. In den Folgejahren profitierte die griechische Wirtschaft zunehmend von der wirtschaftlichen Anbindung des Landes an das Wirtschaftsgeschehen der europäischen [[Industrieland|Industrienationen]] und den für die damals neu aufgenommenen Mittelmeerstaaten eingerichteten [[Kohäsionsfonds]] der Europäischen Gemeinschaft.<br /> <br /> Seit Mitte der 1990er-Jahre befindet sich die griechische Wirtschaft in einem regen Aufschwung. Er beruht vor allem auf durchgeführten Strukturreformen, der eingeleiteten [[Privatisierung]] sowie einer veränderten [[Makroökonomie|makroökonomischen]] Politik des griechischen Staates, die das Ziel hatte, die Kriterien des [[Maastrichter Vertrag]]s für die [[Wirtschafts- und Währungsunion|Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]] zu erfüllen. Seit dem Jahr 2000 führten der Beitritt Griechenlands zur [[Eurozone]], extensive [[Infrastruktur]]maßnahmen sowie verschiedene Großereignisse wie zum Beispiel die [[Olympische Spiele 2004|Olympischen Spiele im Jahr 2004]] zu einer permanenten Stimulierung der griechischen Wirtschaft. Griechenland ist heute der größte [[Anleger (Kapital)|Investor]] im südöstlichen Europa. Das [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) pro Kopf des Landes belief sich im Jahre 2005 auf 16.130&amp;nbsp;Euro&lt;ref name=&quot;botschaftStats&quot;&gt;[http://www.griechische-botschaft.de/wirtschaft/stat_profil/stat_profil.htm Statistische Angaben der Griechischen Botschaft in Deutschland 2003–2006]&lt;/ref&gt; bzw. 22.800&amp;nbsp;US-$&lt;ref name=&quot;worldfactbook&quot;&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/gr.html#Econ World Fact Book zu Griechenland]&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Im Vergleich mit dem BIP der [[EU]] und ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Griechenland 2003 einen Index von 81,1 (EU-25: 100).&lt;ref&gt;[http://epp.eurostat.cec.eu.int/pls/portal/docs/PAGE/PGP_PRD_CAT_PREREL/PGE_CAT_PREREL_YEAR_2006/PGE_CAT_PREREL_YEAR_2006_MONTH_05/1-18052006-EN-AP.PDF Informationen von Eurostat]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Wirtschaftsdaten ===<br /> <br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:center; font-size:8pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |-style=&quot;background:#f2f2f4;&quot;<br /> ! width=&quot;22%&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;Übersicht &lt;ref name=&quot;botschaftStats&quot;/&gt; || width=&quot;12%&quot; | ''2003'' || width=&quot;12%&quot; | ''2004'' || width=&quot;12%&quot; | ''2005'' || width=&quot;12%&quot; | ''2006 (P)'' || width=&quot;30%&quot; | ''Entwicklung des BIP 1996 - 2006''<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;- Bruttoinlandsprodukt: || + 4,6 % || + 4,7 % || + 3,6 % || + 3,8 % || rowspan=7 valign=&quot;top&quot; | [[Bild:GreeceEconomyGDPGerman2.png|center|170px]]<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;- Exporte: || + 1,0 % || + 11,5 % || + 5,0 % || + 6,8 % ||<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;- Inflationsrate: || 3,4 % || 2,9 % || 3,5 % || 3,2 % ||<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;- Arbeitslosigkeit: || 10,4 % || 11,0 % || 10,4 % || 9,8 % ||<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;- Produktive Arbeit: || + 3,2 % || + 1,7 % || + 2,2 % || + 2,4 % ||<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;- Staatsdefizit: || 5,7 % || 6,6 % || 4,3 % || 2,6 % ||<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot;|&amp;nbsp;&amp;nbsp;- Staatsverschuldung: || 108,8 % || 109,3 % || 107,9 % || 104,8 % ||<br /> |}<br /> <br /> === Agrarsektor ===<br /> Der [[Wirtschaftssektor|Primärsektor]] in Griechenland verlor in der Vergangenheit immer stärker an Bedeutung. Der Anteil der Aktivitäten des primären Sektors an der Wirtschaftsleistung des Landes belief sich im Jahr 2004 auf 6,4 %. Angebaut werden vorzugsweise für den [[Export]] bestimmte Produkte, wie [[Wein]], [[Tabak]] und [[Olivenbaum|Oliven]]. Die wichtigsten Anbaugebiete für [[Weizen]] sind die Regionen [[Thessalien]], West-[[Thrakien]], [[Böotien]] und [[Makedonien]]. Die [[Nutztier]]haltung in Griechenland beschäftigt sich überwiegend mit der Züchtung von [[Schafe]]n und [[Ziegen]]. Die zwischenzeitlich neu gesteckten Ziele, die [[Viehzucht]] zu erweitern, führten zu einem verstärkten Anbau von [[Gerste]], [[Mais]] und anderen Futterpflanzen. Für den Anbau von [[Obst]] und [[Gemüse]] ist der Boden Griechenlands geeignet, so gedeihen [[Grapefruit]], [[Soja]], [[Avocado]] und auch [[Spargel]]. Infolge der topographischen Verhältnisse wurde lange Zeit auf den Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen verzichtet. Dies änderte sich mit der Intensivierung der Landwirtschaft. Dagegen steht immer noch die sehr kleine durchschnittliche Anbaufläche pro Betrieb. Aufgrund des maritimen Charakters des Landes wird dem [[Fischfang]] in Griechenland eine besondere Rolle zugewiesen. Der Beitrag des Agrarsektors am [[Export]] Griechenlands liegt bei 22 %&lt;ref name=&quot;botschaftWirtschaft&quot;&gt; [http://www.griechischebotschaft.de/ueber_gr/wirtschaft/WIRTSCHAFTSSTRUKTUR.htm] Informationen der Griechischen Botschaft in Deutschland zur griechischen Wirtschaft&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> === Industriesektor ===<br /> Der [[Wirtschaftssektor|Sekundärsektor]] des Landes befindet sich seit einigen Jahren in stetigem Wachstum. Sein Anteil an der Wirtschaftsleistung Griechenlands betrug im Jahr 2004 22,2 %. Der Industriesektor in Griechenland wird durch eine hohe Anzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Wichtigste Wirtschaftszweige sind die verarbeitende Industrie und die Bauindustrie. Produziert werden traditionell [[Lebensmittelindustrie|Nahrungsmittel]], [[Textilindustrie|Textilprodukte]], [[Metallurgie|Metallprodukte]], [[Mineralölunternehmen|Erdöl]]- und [[Kohle]]produkte, [[Chemikalie]]n, [[Glas]] und [[Zement]], [[Themenliste Maschinenbau|Maschinen]] und darüber hinaus in neuerer Zeit auch zunehmend [[Technologie]]- und [[Telekommunikation]]sprodukte. Der Industriesektor trägt zu 59 %&lt;ref name=&quot;botschaftWirtschaft&quot;/&gt; am Exportvolumen des Landes bei. Abnehmerländer griechischer Industrieprodukte sind unter anderem Deutschland, Italien, Großbritannien oder die Türkei.<br /> <br /> === Dienstleistungssektor ===<br /> Der [[Wirtschaftssektor|Tertiärsektor]] ist der größte und wichtigste Wirtschaftssektor in Griechenland. Er erwirtschaftete im Jahr 2004 71,4 % der griechischen Wirtschaftsleistung. An zentraler Stelle stehen hierbei die [[Tourismus]]branche, der [[Handel]], der Schiffsverkehr sowie die [[Finanzdienstleistung]]en. Während der Handel, die Tourismusindustrie sowie die [[Seehandel|Schifffahrtsunternehmen]] schon immer eine besondere Position in der griechischen Wirtschaft eingenommen haben, entwickelten sich die Finanzdienstleistungen erst mit der Liberalisierung des Bankenwesens in Griechenland und spielen heute eine wichtige Rolle bei [[Investition]]en sowohl in Griechenland als auch im südöstlichen Europa. Die griechische Schifffahrt hat international einen sehr hohen Stellenwert und bedient mit 3.618 griechisch kontrollierten Schiffen (über 1000 [[Schiffsmaße|GRT]]) 18,6 %&lt;ref name=&quot;botschaftWirtschaft&quot;/&gt; des weltweiten Schiffsverkehrs. Der [[Tourismus]] trägt mit 10 %&lt;ref name=&quot;botschaftWirtschaft&quot;/&gt; zur [[Bruttoinlandsprodukt|Wirtschaftsleistung]] des Landes bei.<br /> <br /> === Staatsausgaben ===<br /> Der Anteil der [[Staatsausgabe|staatlichen Ausgaben]] in Griechenland belief sich in den Jahren zwischen 1992 und 2000 auf 7 % für das [[Gesundheitswesen]], 11 % für das [[Bildungswesen]] sowie 8 % für die [[Verteidigung]]. Ziel der aktuellen griechischen [[Politik]] ist es die Staatsausgaben zu senken, um das Haushaltsdefizit im Rahmen der [[EU-Konvergenzkriterien]] zu halten. Das Land hatte im Jahr 2001 und bezogen auf den EU-Durchschnitt relativ hohe Aufwendungen im Bereich der [[Verwaltung]].<br /> <br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:8pt; empty-cells:show; border-collapse:collapse; width:100%;&quot;<br /> |-style=&quot;background:#f2f2f4; text-align:left;&quot;<br /> !colspan=7|&amp;nbsp;Staatsausgaben 2001, in Prozent des Bruttoinlandsproduktes &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(EU-Durchschnitt) '' &lt;/font&gt;&lt;ref name=&quot;europaBulletin&quot;&gt;[http://europa.eu/abc/doc/off/bull/de/200311/p103018.htm Bulletin der Europäischen Union] Ausgaben der Mitgliedsstaaten 2001&lt;/ref&gt;<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |width=&quot;15%&quot; |&amp;nbsp;Allg. Verwaltung || width=&quot;14%&quot; |&amp;nbsp;Verteidigung || width=&quot;17%&quot; |&amp;nbsp;Öffentl. Sicherheit || width=&quot;15%&quot; |&amp;nbsp;Wirt. Belange || width=&quot;13%&quot; |&amp;nbsp;Gesundheit || width=&quot;10%&quot; |&amp;nbsp;Bildung || width=&quot;16%&quot; |&amp;nbsp;Soz. Sicherheit<br /> |---valign=&quot;top&quot;<br /> |&amp;nbsp;10,6 % &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(6,7)''&lt;/font&gt; || &amp;nbsp;3,2 % &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(1,7)''&lt;/font&gt; || &amp;nbsp;0,8 % &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(1,6)''&lt;/font&gt; || &amp;nbsp;5,5 % &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(4,2)''&lt;/font&gt; || &amp;nbsp;4,1 % &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(6,3)''&lt;/font&gt; || &amp;nbsp;3,8 % &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(5,1)''&lt;/font&gt; || &amp;nbsp;18,8 % &lt;font color=&quot;#191970&quot;&gt;''(18,8)''&lt;/font&gt;<br /> |}<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Griechische Euromünzen]]<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> === Schifffahrt ===<br /> Durch die Geographie des Landes mit einer langen Küstenlinie und dem Inselreichtum kommt der Schifffahrt eine besondere Bedeutung zu. Wichtigster Hafen ist [[Piräus]]. Von Bedeutung sind auch die Fährverbindungen von [[Patras]] und [[Igoumenitsa]] nach Italien. Fährschiffe verkehren zu allen größeren Inseln.<br /> <br /> === Straßenverkehr ===<br /> [[Bild:BrugPatras.JPG|thumb|Die [[Rio-Andirrio-Brücke]] der zukünftigen [[Autobahn 5 (Griechenland)|A5]]]] Während seit den 1960er Jahren vor allem die Nationalstraßen ausgebaut (und teilweise neu geführt) wurden, entschloss man sich ab den späten 1980er Jahren aufgrund der fortschreitenden Motorisierung die [[Liste der Autobahnen in Griechenland|griechischen Autobahnen]] auszubauen (bis dahin waren nur einige Nationalstraßen als Autobahn ausgebaut ohne separat ausgeschildert zu werden). Die Magistrale Korinth-Athen-Thessaloniki wurde sechsspurig ausgebaut und bei Athen mit der Spange [[Attiki Odos]] umfahren. Gegenwärtige große Projekte sind die weitestgehend fertige [[Egnatia Odos|Egnatia Odos (A2)]] im Norden, sowie die [[Autobahn 5 (Griechenland)|Ionia Odos (A5)]]. Der Autobahnbau in Griechenland wird über Mautgebühren finanziert, einige wurden privat finanziert und werden erst nach einigen Jahrzehnten in Staatseigentum übergehen.<br /> <br /> Die regionalen KTEL-Genossenschaften betreiben ein Netz aus Fernverbindungen mit Überlandbussen, ebenso den Nahverkehr in kleinen Städten und auf dem Land.<br /> <br /> === Eisenbahnverkehr ===<br /> [[Bild:Railbus Proastiakos Agioi Anargyroi.jpg|thumb|Schmalspur und Regelspur auf der Bahn in den Peloponnes]]<br /> Das Eisenbahnnetz der staatlichen [[Organismos Sidirodromon Ellados|Griechischen Eisenbahngesellschaft OSE]] besteht aus einem [[regelspur]]igen Hauptnetz, einem [[meterspur]]igen Netz auf dem [[Peloponnes]], der Strecke der Zahnradbahn von Diakofto nach [[Kalavryta]] mit einer Spurweite von 750 mm und der 600-mm-Nebenstrecke Volos-Milies, auf zwei Abschnitten derer Museumsbetrieb stattfindet.<br /> <br /> Es ist in großen Abschnitten [[eingleisig]] und in den vergangenen Jahrzehnten stark vernachlässigt worden. In den 90er Jahren wurde mit Modernisierungsarbeiten begonnen, wodurch u.a. die Hauptachse [[Athen]]–[[Thessaloniki]] erheblich verbessert, die Strecke von Litochoro über Thessaloniki bis zur mazedonischen Grenze elektrifiziert und 2004 die Athener S-Bahn ([[Proastiakos]]) eröffnet wurde. Dies führte zu einem beträchtlichen Anstieg der Beförderungszahlen. Auf der Strecke Athen–Thessaloniki ist die Bahn mittlerweile das schnellste Landverkehrsmittel. Ein großes Projekt ist derzeit der Bau eines neuen Hauptbahnhofs für Athen im Norden der Stadt.<br /> <br /> Das schmalspurige Netz auf dem Peloponnes befindet sich weiter auf dem technischen Stand einer [[Museumsbahn]] und wird etappenweise durch ein regelspuriges mit neuer Trassenführung ersetzt. Der Anschluss von Athen bis Kiato ist fertiggestellt, der Bau der Verlängerung nach Patras soll im Jahr 2013 abgeschlossen werden.<br /> <br /> Internationale Direktverbindungen bestehen zwischen Thessaloniki und folgenden Städten: [[Belgrad]], [[Budapest]], [[Bukarest]], [[Istanbul]], [[Ljubljana]], [[Skopje]], [[Sofia]], [[Svilengrad]] und [[Zagreb]]. Das nordwestliche Landesinnere ist nicht vom Eisenbahnnetz erschlossen. <br /> <br /> Aktuell sind folgende Inlandstrecken in Betrieb:<br /> {|<br /> | width=&quot;280&quot; valign=&quot;top&quot; |<br /> '''Fernverkehr:'''<br /> * Athen–[[Larisa]]-[[Platy]]-Thessaloniki<br /> * Thessaloniki-[[Serres]]-[[Drama]]-[[Alexandroupolis|Alexandroupoli]]-[[Ormenio]]<br /> * [[Volos]]-Larisa-[[Paleofarsalos]]-[[Karditsa]]-[[Trikala]]-[[Kalambaka]]<br /> * Athen-[[Inoi]]-[[Chalkida]]<br /> * Thessaloniki-Platy-[[Amyndeo]]-[[Florina]]/[[Kozani]]<br /> * [[Piräus]]-Athen-Kiato-Diakopto-Rio-Patras<br /> * [[Patras]]-Pyrgos-[[Kyparissia]]-[[Kalamata]]<br /> * Olymbia-Pyrgos-Katakolo<br /> * [[Kalamata]]-Messini<br /> | valign = &quot;top&quot; |<br /> '''Nahverkehr:'''<br /> * [[Proastiakos]] (S-Bahn Athen: Flughafen-Neratziotissa, Ano Liosia-Neratziotissa, Piräus-Kiato)<br /> * [[Metro Athen]] (Piräus-Kifisia, Agios Antonios-Agios Dimitrios, Egaleo-Flughafen)<br /> * [[Straßenbahn Athen]] (Syntagma-Stadio Irinis &amp; Filias, Syntagma-Kolymvitirio, Stadio Irinis &amp; Filias-Kolymvitirio)<br /> '''Museumsbetrieb:'''<br /> * Anavros-Agria<br /> * Ano Lechonia-Milies<br /> |}<br /> <br /> == Gesundheitswesen und Katastrophenschutz ==<br /> Im griechischen [[Gesundheitssystem]] genießen, ähnlich wie in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], alle griechischen und ausländischen Bürger, die in Griechenland tätig sind, einen staatlichen Versicherungsschutz. Der Arzt kann wählen zwischen dem Dienst im öffentlichen Bereich oder einer Privatpraxis; beide Varianten zusammen sind nicht möglich. Die Versorgung kann in zwei Kategorien eingeteilt werden:<br /> <br /> Die primäre Versorgung der staatlichen Versicherung, wobei hier ungleiche Verhältnisse bei den ärztlichen Dienstleistungen in Städten, städtischen Randgebieten und ländlichen Bezirken bestehen. In den städtischen Zentren ist die primäre staatliche ärztliche Versorgung deutlich besser als auf dem Land, weil es gut organisierte Ärztehäuser gibt, die von den Versicherten aller Bereiche zwecks ihrer Behandlung aufgesucht werden. Die sekundäre private Versorgung, wie man sie gewöhnlich in Privatpraxen sowie den Hauptstädten der Regierungsbezirke und in den Städten der größeren Inseln findet. Die von zahlreichen Touristen in Anspruch genommene ärztliche Versorgung der Inseln wird hauptsächlich von einzelnen, frei praktizierenden Ärzten, von privaten Gesundheitszentren mit meist sehr guter Facharztausstattung, sowie von Landärzten wahrgenommen.<br /> <br /> Teilweise ist sogar in Notfällen kein Vorzeigen des persönlichen Krankenheftes notwendig, wenn der Patient nicht stationär behandelt wird. Dies gilt für alle Personen, die sich in Griechenland aufhalten.<br /> <br /> Neben der staatlich organisierten Feuerwehr gibt es die Vereinigung der Volontäre ([[ESEPA]]) vergleichbar mit der Freiwilligen Feuerwehr hierzulande. Die geringe Bevölkerungsdichte und die vielen Inseln wirken sich fatal bei Waldbränden im Sommer aus, die oft auf grob fahrlässigem Abflämmen der abgeernteten Felder begüstigt durch die heißen Wüstenwinde aus der [[Sahel-Zone]] ausgelöst werden. Die griech. Luftstreitkräfte verfügen über die größte Flotte von Feuerlöschflugzeugen in der EU.<br /> <br /> == Kultur und Gesellschaft ==<br /> <br /> === Architektur ===<br /> [[Image:Apollonia on Sifnos.jpg|thumb|Apollonia auf [[Sifnos]]]]<br /> In Griechenland finden sich viele Zeugnisse klassischer Architektur. Gebäude wie der [[Parthenon]] oder das Theater von [[Epidauros]] geben einen guten Eindruck von der Qualität antiken Bauens. Diese wurden zum Vorbild des Klassizismus im 19. Jahrhundert, der in Griechenland von großer Bedeutung war. Architekten wie [[Theophil Hansen]] oder [[Ernst Ziller]] prägten die Städte mit großen öffentlichen Bauten, allem voran die [[Architektur Athens]]. Ausnahme ist der ebenfalls für den Klassizismus bekannte [[Schinkel]], er wählt beim Bau der Augenklinik eine byzantinische Formensprache. <br /> <br /> Die griechische Moderne gilt als eine der ältesten in Europa. Als [[Patroklos Karantinos]], Schüler [[Auguste Perret]]s, den CIAM Kongress 1933 in Athen organisierte, konnte Griechenland über eine bedeutende Anzahl an Zeugnissen der Moderne aufweisen. Die hier verabschiedete [[Charta von Athen]] wurde zum Fanal der Moderne. [[Walter Gropius]] oder [[Eero Saarinen]] griffen in Ihren Projekten in Athen auch subtil auf Proportionen der Antike zurück. Einen städtebaulichen Impuls brachte die Olympiade 2004, allem voran die Sportstätten und Brücken des Architekten [[Santiago Calatrava]]. <br /> <br /> Die Architektur der [[Kykladen]] ist durch kubische Formen geprägt, deren blau-weiße, verschachtelte Wohnhäuser und Kirchen zum Markenzeichen Griechenlands wurden. Regional von Bedeutung sind ferner fränkisch oder osmanisch geprägte Altstädte. Die [[Ionische Inseln|Ionischen Inseln]] sind venezianisch geprägt, auf [[Kreta]] stellt das [[Kamara-Haus]] eine traditionelle Bauform dar. Bedeutende gotische Bauten finden sich nur auf dem [[Dodekanes]], allem voran die Altstadt von [[Rhodos (Stadt)|Rhodos]].<br /> <br /> === Sprache ===<br /> [[Image:Athens Streit-Street.JPG|thumb|Die griechische Sprache hat ein [[Griechische Schrift|eigenes Alphabet]], welches dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen]] und dem [[kyrillische Schrift|kyrillischen Alphabet]] als Vorbild diente.]]<br /> Die [[griechische Sprache]] ist mit Abstand die wichtigste gesprochene Sprache in Griechenland und wird in der Version der [[Neugriechische Sprache|Dimotiki]] gesprochen und gelehrt. Von Bedeutung ist ferner das [[Altgriechische Sprache|Altgriechische]], welches Pflichtfach an Schulen ist, und (in einer jüngeren Form, der [[Koine]]) noch im Gottesdienst der griechisch-orthodoxen Kirche benutzt wird. Regional werden Albanisch und Türkisch, sowie slawische Sprachen von Minderheiten gesprochen. Englisch und Französisch sind die beliebtesten Fremdsprachen, seit 2004 ist Griechenland auch Mitglied der [[Francophonie]].<br /> <br /> === Philosophie ===<br /> ''Hauptartikel'': [[Philosophie der Antike]]<br /> <br /> Der Ausdruck „[[Philosophie]]“ (''philosophia'') stammt aus dem Griechischen. Die europäische Philosophie entsteht in den griechischen Stadtstaaten an der kleinasiatischen Küste im 6. Jahrhundert v. Chr. mit den [[Vorsokratiker]]n und der Frage nach der Grundlage der Welt. Die ersten Antworten waren naturphilosophisch und gaben einen Urstoff an (etwa Wasser). Spätere Vorsokratiker argumentierten auch für immaterielle Prinzipien des Seins, etwa die Zahl.<br /> <br /> Im 5. Jahrhundert v. Chr. trat mit den [[Sophisten]] der Mensch und das menschliche Zusammenleben in den Mittelpunkt − etwa mit der Frage, ob Normen und Werte naturgegeben oder konventionell sind. [[Sokrates]], der 399 v. Chr. im zum kulturellen Zentrum avancierte Athen wegen wegen angeblicher Gottlosigkeit und Verderben der Jugend hingerichtet worden war, beeinflusste durch seine Person und seine provokativen Thesen (etwa: „Niemand tue wissentlich Unrecht“) die nachfolgende Philosophiegeschichte – insbesondere über seinen bedeutendsten Schüler [[Platon]].<br /> <br /> Im Athen des 4. Jahrhunderts v. Chr. setzte mit Platon und der platonischen Akademie die produktivste Phase der griechischen Philosophie, in der die viele grundlegenden Fragen und Probleme des abendländischen Denkens formuliert wurden. Sein Schüler [[Aristoteles]] prägte zahlreiche noch heute wichtige Begriffe und begründete viele wissenschaftliche Disziplinen.<br /> <br /> Zahlreiche Schulen entstanden im darauffolgenden Hellenismus: der [[Epikureismus]], die [[Stoa]] und verschiedene [[Skeptizismus|skeptische Schulen]]. Die jeweilige Lehre der Schule war darauf ausgerichtet, das Glück zu erreichen, welches sie unterschiedlich definierten. Nicht erst seit aber verstärkt durch die Eroberung Griechenlands durch die Römer im 2. Jahrhundert v. Chr. verbreiteten sich die Inhalte der griechischen Philosophie im gesamten Mittelmeerraum und beeinflussten so in der Folge auch das frühe Christentum und die gesamte abendländische Geistesgeschichte.<br /> <br /> === Literatur ===<br /> ''Hauptartikel'': [[Griechische Literatur]]<br /> <br /> === Musik ===<br /> ''Hauptartikel'': [[Griechische Musik]]<br /> <br /> === Küche ===<br /> ''Hauptartikel'': [[Griechische Küche]]<br /> <br /> === Sport ===<br /> Unter dem Kontext der [[Olympische Spiele der Antike|Olympischen Spiele der Antike]] hat die Olympische Bewegung von Anfang an in Griechenland viele Anhänger gefunden, so dass [[Athen 1896]] erster Austragungsort wurde, zehn Jahre später folgte sogar die [[Zwischenolympiade]] als Jubiläumsveranstaltung. Seit 1936 wird die Olympische Flamme in [[Olympia (Griechenland)|Olympia]] entzündet und in einen [[Fackellauf]] zum Austragungsort gebracht. 2004 wurden zum dritten Mal [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympische Sommerspiele]] in Athen ausgetragen. <br /> <br /> Beliebte Publikumssportarten in Griechenland sind [[Griechischer Basketball|Basketball]] und [[Fußball in Griechenland|Fußball]]. Zweiterer hat seine Rolle durch den Gewinn der [[Fußball-Europameisterschaft 2004|EM 2004]] gestärkt. Eine weitere beliebte Sportart ist Wasserball.<br /> <br /> === Feiertage ===<br /> {| border=1 align=&quot;center&quot; cellpadding=4 cellspacing=0 style=&quot;border-collapse:collapse; border-color: #f2f2f4;&quot;<br /> |----- style=&quot;background:#efefef;&quot;<br /> ! Datum<br /> ! Deutsche Bezeichnung<br /> ! Griechischer Name<br /> ! Anmerkung<br /> |-----<br /> | 1. Januar || [[Neujahrstag]] || Πρωτοχρονιά ''Protochroniá''<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> | 6. Januar || [[Dreikönigstag|Drei Könige]]<br /> | Θεοφάνεια ''Theofánia'' („Erscheinung des Herrn“) /&lt;br /&gt; Φώτα oder των Φώτων ''Fóta, ton Fóton'' („Lichterfest“) || &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> | Beweglicher Feiertag || [[Rosenmontag]] || Καθαρά Δευτέρα ''Kathara Deftéra'' („Reiner Montag“)<br /> | &lt;small&gt;entspricht dem kath. Aschermittwoch, Beginn der Fastenzeit&lt;/small&gt;<br /> |-----<br /> | 25. März || [[Nationalfeiertag]] || Ευαγγελισμού ''Evangelismoú'' („Mariä Verkündigung“)<br /> | Unabhängigkeitstag (1821)<br /> |-----<br /> | Beweglicher Feiertag || [[Karfreitag]] || Μεγάλη Παρασκευή ''Megáli Paraskeví'' &lt;br /&gt;(„Großer Freitag“)<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> | Beweglicher Feiertag &lt;sup&gt;[[Ostern#Osterdatum|Osterdatum]]&lt;/sup&gt; || [[Ostersonntag]] || Πάσχα ''Pás-cha''<br /> | Höchster kirchlicher Feiertag im Jahreskreis<br /> |-----<br /> | Beweglicher Feiertag || [[Ostermontag]] || Δευτέρα του Πάσχα ''Deftéra tou Pás-cha''<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> | 1. Mai || [[Tag der Arbeit]] || Πρωτομαγιά ''Protomagiá'' („Erster Mai“)<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> &lt;!--| 12. Juni || [[Pfingsten]] || Αγίου Πνεύματος ''Agíou Pnévmatos'' („(Tag) des heiligen Geistes“)<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----&gt;<br /> | 15. August || [[Mariä Himmelfahrt]] || Κοίμηση της Θεοτόκου ''Kímisi tis Theotókou'' („Entschlafung der Gottesmutter“)<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> | 28. Oktober || [[Nationalfeiertag]] || Επέτειος του Όχι ''Epétios tou Ochi'' &lt;br /&gt;[[Ochi-Tag]] („Jahrestag des ''Nein''“)<br /> | Nationalfeiertag (1940); siehe [[Ochi-Tag|όχι-Tag]]<br /> |-----<br /> | 25. Dezember || [[1. Weihnachtsfeiertag|1. Weihnachtstag]] || Χριστούγεννα ''Christoúgenna'' („Christi Geburt“)<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> | 26. Dezember || [[2. Weihnachtstag]] || Σύναξις Θεοτόκου ''Synaxis Theotokou'' &lt;br /&gt;(„Versammlung zu Ehren der Gottesmutter“)<br /> | &amp;nbsp;<br /> |-----<br /> |}<br /> <br /> === Adel ===<br /> Laut Artikel 4 Absatz 7 der griechischen [[Verfassung]] werden „griechischen Staatsbürgern (...) Adelstitel oder Rangbezeichnungen weder verliehen noch anerkannt“. Jedoch werden Adelstitel im Zusammenhang mit historischen Personen weiterhin erwähnt.<br /> <br /> === Massenmedien ===<br /> 2006 hatten 18,3 Prozent der griechischen Haushalte [[Internet]]. Bereits 2004 erzielten [[Zeitschrift]]en brutto erstmals höhere Werbeeinnahmen als Fernsehsender - inzwischen sind es rund 42 Prozent aller Werbeetats (978 Millionen Euro), deutlich mehr als TV und Zeitungen. Die hoch verschuldete [[Verlag]]sbranche wird von ausländischen Investoren konsolidiert.<br /> <br /> === Bildungswesen ===<br /> Das griechische Bildungssystem untergliedert sich grob wie vergleichbare Bildungssysteme in europäischen und nordamerikanischen Staaten in Vorschul-, Schul-, Berufs- und Hochschulbildung.<br /> <br /> ==== Vorschulbildung ====<br /> In Griechenland stehen für die Vorschulbildung (Alter bis 6 Jahre) Kindergärten und Horte zur Verfügung: Im Jahr 1991 besuchten 135.014 Kinder 5.529 Horte und 8.377 Kindergärten.&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;&gt;National Statistical Service of Greece (EYSE): ''Greece in Figures 2007.'' Piräus 2007. S. 10.&lt;/ref&gt; 2001 besuchten 143.401 Kinder 5.715 Horte und 11.461 Kindergärten.&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;/&gt; Ein Besuch dieser Einrichtungen ist freiwillig.<br /> <br /> ==== Schulbildung ====<br /> Artikel 16 Absatz 3 der griechischen Verfassung von 1975 legt eine neunjährige Schulpflicht, beginnend mit dem 5.Lebensjahr, fest.&lt;ref name=&quot;GRVERF-16&quot;&gt;[http://www.verfassungen.de/griech/verf75.htm#ii Artikel 16, Absatz 3. Griechische Verfassung vom 9. Juni 1975 in der Fassung vom 16. April 2001. Deutsche Übersetzung. ''Letzter Zugriff 2008-04-07''&lt;/ref&gt; Die Schulausbildung muss kostenlos sein.&lt;ref name=&quot;GRVERF-16&quot;/&gt; Während der [[Griechische Militärdiktatur|griechischen Militärdiktatur]] von 1967 bis 1974 hielt die Junta-Regierung eine sechsjährige Schulpflicht für zureichend.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-310&quot;&gt;Gouvias, Dionysios: ''The Relation between Unequal Access to Higher Education and Labour-market Structure: the case of Greece''. British Journal of Sociology of Education, Volume 19, Number 3. 1998. S. 305-333. S. 310.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Das gegenwärtige griechische Schulsystem unterscheidet drei Formen von Schulen: das ''Dimotiko Scholio'' (Klasse 1 bis 6), das ''Gymnasio'' (Klasse 7 bis 9) und das ''Lykio'' (Klasse 10-12).&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998&quot;&gt;Gouvias, Dionysios: ''The Relation between Unequal Access to Higher Education and Labour-market Structure: the case of Greece.'' British Journal of Sociology of Education. Volume 19, Number 3. 1998. S. 305-333. S. 310. DOI: 10.1080/0142569980190303&lt;/ref&gt; Im Gegensatz zum deutschen Schulsystem existieren keine parallelen Schulformen, alle Kinder besuchen die gleiche Schulform.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-310&quot;/&gt; Das ''Dimotiko Scholio'' - kurz ''Dimotiko'' umfasst die Klassen 1 bis 6 für die 6 bis 12-jährigen Kinder. Das ''Dimotiko'' entspricht im Vergleich zum deutschen Schulsystem der Primarstufe plus der ersten beiden Jahre der Sekundarstufe I.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-310&quot;/&gt; Dem ''Dimotiko'' folgt für alle Schüler das ''Gymnasio''.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-310&quot;/&gt;, eine dreijährige Schulform (Klasse 7 bis 9), die für alle Kinder entsprechend der neunjährigen Schulpflicht obligatorisch ist.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-310&quot;/&gt; Das griechische Bildungssystem fasst ''Dimotiko'' und ''Gymnasio'' als Grundausbildung zusammen. 1991 gab es 7.526 Schulen der Grundausbildung (Dimotiko und Gymnasio) mit 784.707 Schülern und 42.991 Lehrern.&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;&gt;National Statistical Service of Greece (EYSE): ''Greece in Figures 2007.'' Piräus 2007. S. 10.&lt;/ref&gt;National Statistical Service of Greece (EYSE): ''Greece in Figures 2007.'' Piräus 2007. S. 10.&lt;/ref&gt; 2001 gab es 5.753 Schulen mit 639.865 Schülern und 58.376 Lehrern.&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;/&gt; <br /> <br /> Nach Abschluss des Gymnasio mit der 9. Klasse kann die Schullaufbahn freiwillig fortgesetzt werden: die nachfolgende Schule ist das ''Lykio'', welches über 3 Jahre läuft (Klasse 10 bis Klasse 12).&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-310&quot;/&gt; Das Lykio entspricht der Sekundarstufe II bzw. der gymnasialen Oberstufe des deutschen Schulsystems. Die zeitweilig seit den 1980er Jahren vorhandenen technischen Ausrichtungen des Lykio sind 1998 wieder abgeschafft worden: das Lykio ist seitdem wieder eine einheitliche Schulform.&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;/&gt; In der dritten Klasse des Lykio wählen die Schüler einen von fünf Wahlpflichtbereichen aus, der mehrere Fächer beinhaltet.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-217&quot;&gt;Stamelos, George; Sivri, Chrysanthi: ''Regional Dimensions of Entrance Examinations to Higher Education Institutions in Greece.'' Journal of Modern Greek Studies. Volume 13. 1995. S. 215-222. S. 217.&lt;/ref&gt; Die Wahlpflichtfachkombinationen führen dabei jeweils zu unterschiedlichen Hochschulausbildungen: der erste zu einer Technischen Hochschule und/oder Universität, der zweite zu einer Medizinischen Hochschule bzw. Fakultät, der dritte zu einer philosophischen oder juristischen Hochschulbildung, der vierte zur sozialwissenschaftlichen Hochschulausbildung und der fünfte führt zu einer technischen Hochschule (entsprechend deutscher Fachhochschule).&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-217&quot;/&gt; 1991 besuchten 870.235 Schüler 3.604 Schulen des Typs Lykio, 2001 besuchten 693.323 Schüler 3.968 Schulen des Typs ''Lykio''.&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;/&gt;<br /> <br /> ==== Hochschulbildung ====<br /> Griechenland verfügt über Universitäten (Panepistimio) und Technische Hochschulen (TEI, am ehesten mit einer deutschen Fachhochschule vergleichbar). Die Hochschulen sind dabei ausnahmslos in staatlicher Hand unter Verwaltung des Bildungsministeriums in Athen. Private Universitäten sind nach Artikel 16 Absatz 8 der griechischen Verfassung von 1975 verboten.&lt;ref name=&quot;GRVERF-16&quot;/&gt; Die Ausbildung an einer griechischen Hochschule ist kostenfrei; Bedürftige haben Anspruch auf staatliche Unterstützung.&lt;ref name=&quot;GRVERF-16&quot;/&gt;<br /> <br /> Der Zugang zur Hochschulbildung ist ausschließlich über eine griechenlandweit abgehaltene zentrale Eingangsprüfung möglich.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-215&quot;&gt;Stamelos, George; Sivri, Chrysanthi: ''Regional Dimensions of Entrance Examinations to Higher Education Institutions in Greece.'' Journal of Modern Greek Studies. Volume 13. 1995. S. 215-222. S. 215.&lt;/ref&gt; Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Prüfung ist der erfolgreiche Abschluss der Sekundarstufe II des griechischen Primärbildungssystems, des Lykios (Lyzeum).&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-216&quot;&gt;Stamelos, George; Sivri, Chrysanthi: ''Regional Dimensions of Entrance Examinations to Higher Education Institutions in Greece.'' Journal of Modern Greek Studies. Volume 13. 1995. S. 215-222. S. 216.&lt;/ref&gt; Diese jährlich im späten Frühjahr und Anfang des Sommers stattfindende zentrale Zulassungsprüfung ist jedes Jahr dominierendes Thema in der griechischen Öffentlichkeit, einschließlich Politik und Massenmedien.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-215&quot;/&gt; Die Veröffentlichung von Listen der Zugelassenen pro Studiengang und Ort in überregionalen Tageszeitungen ist die Regel, Sondersendungen im Radio und Fernsehen ebenfalls. In weiten Teilen der griechischen Gesellschaft gilt die Zukunft des Kindes als ungesichert wenn nicht sogar ruiniert, wenn die Eingangsprüfung zur Hochschulbildung nicht bestanden wird.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-221&quot;&gt;Stamelos, George; Sivri, Chrysanthi: ''Regional Dimensions of Entrance Examinations to Higher Education Institutions in Greece.'' Journal of Modern Greek Studies. Volume 13. 1995. S. 215-222. S. 221.&lt;/ref&gt; Lediglich 18% der Prüflinge bestehen die Universitätseingangsprüfung, bezieht man die Prüflinge ein, die einen Platz für einen dreijährigen Studiengang an einer technischen Hochschule (TEI) erhalten, steigt der Anteil der erfolgreichen Absolventen auf ca. 35%.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-306&quot;&gt;Gouvias, Dionysios: ''The Relation between Unequal Access to Higher Education and Labour-market Structure: the case of Greece''. British Journal of Sociology of Education, Volume 19, Number 3. 1998. S. 305-333. S. 306.&lt;/ref&gt; Die Anzahl der Studienplätze pro Studiengang und Ort wird vom griechischen Bildungsministerium für alle Hochschulen in Griechenland festgelegt.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-311&quot;&gt;Gouvias, Dionysios: ''The Relation between Unequal Access to Higher Education and Labour-market Structure: the case of Greece''. British Journal of Sociology of Education, Volume 19, Number 3. 1998. S. 305-333. S. 311.&lt;/ref&gt; Die hieraus resultierenden Prüfungsanforderungen werden somit mittelbar (oder unmittelbar) ebenfalls vom Bildungsministerium griechenlandweit festgelegt.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-311&quot;/&gt; Analog dem deutschen ZVS-Zulassungsverfahren in seiner bundesweiten Ausführung werden ausschließlich nach Prüfungsergebnis Studiengang und Studienort festgelegt.&lt;ref name=&quot;GOUV-HIEDUGRE-1998-311&quot;/&gt; In den 1980er Jahren wurden die Anforderungen der Prüfungen vermindert: beispielsweise wurde auch die Bedingung des erfolgreichen Bestehens des Lyzeums wurde abgeschafft.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-216&quot;/&gt; Diese Abschaffung erfolgte in der Absicht, die Zugangschancen zur Hochschulbildung zu verbessern.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-216&quot;/&gt; Folge dieser Maßnahme war, dass Ende der 1980er Jahre lediglich 50% der Prüfungskandidaten erfolgreich das Lyzeum (Sekundarstufe II) abgeschlossen hatten und damit der Stellenwert der „griechischen Sekundarstufe II“ weiter gesenkt wurde.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-216&quot;/&gt;<br /> <br /> Die regionale Verteilung der Hochschuleinrichtungen ist inhomogen und entspricht annähernd der Bevölkerungsdichte. Der Ballungsraum Athen-Piräus verfügt über 8 universitäre Einrichtungen und 2 technische Hochschulen (TEI).&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A02&quot;&gt;Stamelos, George; Sivri, Chrysanthi: ''Regional Dimensions of Entrance Examinations to Higher Education Institutions in Greece.'' Journal of Modern Greek Studies. Volume 13. 1995. S. 215-222. Appendix 2.&lt;/ref&gt; Jede weitere Verwaltungsregion Griechenlands hat eine universitäre Einrichtung. Der Ballungsraum Thessaloniki und Zentralmakedonien verfügen über zwei Universitäten, darunter die größte in Griechenland (Aristoteles-Universität Thessaloniki), Kreta hat mehrere universitäre Einrichtungen, die [[Universität Kreta]] und die [[Technische Universität Kreta]]. Die Verwaltungsregion Peloponnes hat keine Universität: für die Studenten auf der Peloponnes ist Patras die nächstgelegene universitäre Bildungseinrichtung. Die TEI sind mit einer Einrichtung pro Verwaltungsregion vertreten; im Gegensatz zu den Universitäten ist die Standortverteilung durch Filialenbildung in der Fläche besser.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A02&quot;/&gt; In einem Einzelfall wurde die Auslagerung von Fakultäten und Instituten auch auf universitärem Niveau betrieben: die pädagogische Fakultät der Aristoteles-Universität Thessaloniki ist in Teilen nach Florina ausgelagert.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A02&quot;/&gt; Im Ballungsraum Athen-Piräus ist das Universitätssystem in unterschiedliche Schwerpunktuniversitäten differenziert: Nationale und Technische Universität, Pantion Universität für Soziale und Politische Wissenschaften, Harokopio Universität für Nationale Wirtschaft sind Beispiele hierfür.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A02&quot;/&gt; In anderen Regionen Griechenlands fehlt diese Differenzierung.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A02&quot;/&gt; Im Jahr 2005 verfügte Griechenland über insgesamt 21 universitäre Hochschulen mit 171.967 Studenten und 11.575 Personen im Lehrpersonal (ohne weitere Aufschlüsselung).&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;&gt;National Statistical Service of Greece (EYSE): ''Greece in Figures 2007.'' Piräus 2007. S. 10.&lt;/ref&gt; Im Jahr 1991 waren 115.464 Studenten und 9.124 Personen im Lehrpersonal an universitären Bildungseinrichtungen tätig.&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;/&gt;National Statistical Service of Greece (EYSE): ''Greece in Figures 2007.'' Piräus 2007. S. 10.&lt;/ref&gt; 75 Einrichtungen konnten 2005 den TEI zugerechnet werden: sie hatten 147.715 Studenten und 12.021 Lehrkräfte (ohne Differenzierung).&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;/&gt;National Statistical Service of Greece (EYSE): ''Greece in Figures 2007.'' Piräus 2007. S. 10.&lt;/ref&gt; 1991 gab es 77 Einrichtungen der TEI mit 55.559 Studenten und 5.693 Lehrkräften (ohne weitere Differenzierung).&lt;ref name=&quot;EYSE-GREFIG2007-10&quot;/&gt;National Statistical Service of Greece (EYSE): ''Greece in Figures 2007.'' Piräus 2007. S. 10.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Studierendenzahlen sind in etwa analog der Bevölkerungsdichte verteilt: In Athen einschl. Piräus studierten 1991-1992 über 54.000 Studenten an acht Universitäten und über 30.000 Studeten an TEI (Fachhochschulen). &lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A03&quot;&gt;Stamelos, George; Sivri, Chrysanthi: ''Regional Dimensions of Entrance Examinations to Higher Education Institutions in Greece.'' Journal of Modern Greek Studies. Volume 13. 1995. S. 215-222. Appendix 3.&lt;/ref&gt; In Thessaloniki inkl. des TEI in Serres studierten über 53.000 Studenten an zwei Universitäten und knapp 16.000 Studenten an TEI.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A03&quot;/&gt; Im Vergleich hierzu studierten beispielsweise nur knapp 7.900 Studenten an einer Universität in Westgriechenland (Patras), ca. 5.800 Studenten an einer Universität in Epirus (Ioannina) und etwas mehr als 5.000 Studenten an der Universität für Ostmakedonien-Thrakien in Alexandroupolis .&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A03&quot;/&gt; Die Universität der Ionischen Inseln hatte 1991-1992 lediglich 419 Studenten, die Universität in Thessalien (Larisa) 705 Studenten.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A03&quot;/&gt; Die Gesamtzahl der an Universitäten studierenden Personen in Griechenland betrug für den gleichen Zeitraum 117.980; an TEI studierten 79.974 Personen.&lt;ref name=&quot;STAM-REGDIMENTGREHISC-1995-A03&quot;/&gt; 2001 studierten an den Universitäten 148.772 Menschen, an den TEI 87.797 Menschen; 63.000 Menschen studierten im Ausland.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-135&quot;&gt;Psacharopoulos, George: ''The Social Cost of an Outdated Law: Article 16 of the Greek Constitution.'' European Journal of Law and Economics. Volume 16. 2003. S. 123-137. S. 135.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die TEI wurden erst Anfang der 1980er Jahre per Gesetz 1404/1983 unter der Regierung [[Andreas Papandreou]] eingeführt.&lt;ref name=&quot;PROK-NONUNIEDUGRE-2006-199&quot;&gt;Prokou, Eleni: ''Nonuniversity Higher Education Reform in France, Germany, and Greece: A Comparison of Core and Semiperiphery Societies.'' Comparative Education Review. Volume 50, Number 2. 2006. S. 196-216. S. 199.&lt;/ref&gt; Die zuvor bestehenden technischen Bildungseinrichtungen KATEE wurden durch die TEI abgelöst.&lt;ref name=&quot;PROK-NONUNIEDUGRE-2006-199&quot;/&gt; Die KATEE, als Bildungseinrichtungen mit nur bedingtem Hochschulcharakter, fanden in der griechischen Bevölkerung mit ihrer Bevorzugung einer universitären Hochschulbildung keine Akzeptanz.&lt;ref name=&quot;PROK-NONUNIEDUGRE-2006-203&quot;&gt;Prokou, Eleni: ''Nonuniversity Higher Education Reform in France, Germany, and Greece: A Comparison of Core and Semiperiphery Societies.'' Comparative Education Review. Volume 50, Number 2. 2006. S. 196-216. S. 203.&lt;/ref&gt; Die Einführung der TEI hatte bezogen auf die zukünftigen Arbeitsmarktchancen ihrer Absolventen nicht die erhoffte oder beobachtete Wirkungen wie beispielsweise die Einführung der Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland:&lt;ref name=&quot;PROK-NONUNIEDUGRE-2006-205&quot;&gt;Prokou, Eleni: ''Nonuniversity Higher Education Reform in France, Germany, and Greece: A Comparison of Core and Semiperiphery Societies.'' Comparative Education Review. Volume 50, Number 2. 2006. S. 196-216. S. 205.&lt;/ref&gt; in Griechenland stieg die Arbeitslosenquote der Hochschulabsolventen in den 1980er Jahren an.&lt;ref name=&quot;PROK-NONUNIEDUGRE-2006-205&quot;/&gt;<br /> <br /> Das Mißverhältnis zwischen Angebot von Studienplätzen und der erheblich höheren Nachfrage wird von ökonomischer Seite auf die Bestimmungen des Artikel 16 der griechischen Verfassung zurückgeführt, welcher eine kostenlose Universitätsbildung und ein Verbot privater Hochschulen vorschreibt.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-123&quot;&gt;Psacharopoulos, George: ''The Social Cost of an Outdated Law: Article 16 of the Greek Constitution.'' European Journal of Law and Economics. Volume 16. 2003. S. 123-137. S. 123.&lt;/ref&gt; Nach Psacharopoulos führe die Verstaatlichung des Bildungssystems samt Beamtentums bei den Lehrkräften zu einem Mangel an Wettbewerb.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-125&quot;&gt;Psacharopoulos, George: ''The Social Cost of an Outdated Law: Article 16 of the Greek Constitution.'' European Journal of Law and Economics. Volume 16. 2003. S. 123-137. S. 125.&lt;/ref&gt; Außerdem müssen die kostenlosen Studiumsleistungen im Rahmen der Volkswirtschaft erwirtschaftet werden.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-125&quot;/&gt; Der gleiche Kritiker weist aber auch darauf hin, dass Griechenland nur die Hälfte an Finanzmitteln pro Studierenden im Vergleich zum OECD-Durchschnitt ausgibt (in kaufkraftkonstanten Preisen bemessen).&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-125&quot;/&gt; Diese „relative Unterfinanzierung“ besteht auch im Vergleich zum Durchschnitt der EU-Staaten.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-125&quot;/&gt; Nach einer OECD-Statistik von 2001 wendet Griechenland pro Student 4.157 USD auf (zum Vergleich: Schweden 13.224 USD, Niederlande 10.757 USD, Deutschland 9.481 USD, EU-Durchschnitt 9.063 USD)&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-125&quot;/&gt; Bemerkenswert ist die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Hochschulbildung unter 24 Jahren (nach Daten von Eurostat, 2000): 28,8% in Griechenland gegenüber 12,8% im EU-Durchschnitt.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-127&quot;&gt;Psacharopoulos, George: ''The Social Cost of an Outdated Law: Article 16 of the Greek Constitution.'' European Journal of Law and Economics. Volume 16. 2003. S. 123-137. S. 127.&lt;/ref&gt; Hierbei ist allerdings nicht eindeutig geklärt, ob diese Personen das Studium abgeschlossen haben und ob die staatliche Planung der Studienplätze und Studiengänge dafür verantwortlich ist. Ein Hinweis auf eine „Fehlplanung“ ergibt sich am Beispiel des Studiengangs Informatik: 2001 richtete das Bildungsministerium 125 Studienplätze in diesem Studiengang bei 20.824 Bewerbern ein.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-127&quot;/&gt; Indikativ für eine Fehlsteuerung durch die hochrestriktive Vergabe von Studienplätzen und Studienorten ist dabei die Beobachtung, dass lediglich 15% der Studenten im Studiengang Informatik dies auch studieren wollten.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-127&quot;/&gt; Auffallend ist auch, dass Griechenland g1emessen an seiner Bevölkerung den höchsten Anteil an Studierenden im Ausland hat: 5.257 im Ausland Studierende pro 1 Million Einwohner gibt es in Griechenland (zum Vergleich: Deutschland 637, Japan 499, Indien 47, Malaysia 1777, Frankreich 827; Daten nach OECD 2002).&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-128&quot;&gt;Psacharopoulos, George: ''The Social Cost of an Outdated Law: Article 16 of the Greek Constitution.'' European Journal of Law and Economics. Volume 16. 2003. S. 123-137. S. 128.&lt;/ref&gt; Dabei wird als besonders negativ gewertet, dass viele der im Ausland Studierenden nicht nach Griechenland zurückkehren, wenn sie ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben.&lt;ref name=&quot;PSACH-ART16GRECONS-2003-129&quot;&gt;Psacharopoulos, George: ''The Social Cost of an Outdated Law: Article 16 of the Greek Constitution.'' European Journal of Law and Economics. Volume 16. 2003. S. 123-137. S. 129.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Klaus Bötig: ''Griechenland: Festland und Peloponnes''. DuMont, Köln 1996, 396 S., ISBN 3-7701-3456-7<br /> * Cay Lienau: ''Griechenland: Geographie eines Staates der europäischen Südperipherie''. Wissenschaftliche Länderkunden, Darmstadt 1989.<br /> * Michael Müller (Hrsg.): ''Griechenland. Reisehandbuch''. Michael Müller Verlag, Erlangen, 8. Aufl. 2002, 768 S., ISBN 3-923278-60-8<br /> * Wolfgang Josing: ''Griechenland - Festland''. Nelles Verlag, München 1994, Ausgabe 2004/2005, 256 S., ISBN 3-88618-342-4<br /> * Steven W. Sowards: ''Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus.'' BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0<br /> * Pavlos Tzermias: ''Neugriechische Geschichte: eine Einführung''. Basel: Francke, 1999.<br /> * Steven Bowman: ''Jewish [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Resistance]] in Wartime Greece''. (engl.) Middlesex: Vallentine-Mitchell, 2006, ISBN 0-85303-599-7, ISBN 0-85303-598-9 (über den Kampf gegen die Nazideutschen)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Portal|Griechenland}}<br /> {{Commons|Category:Greece|Griechenland}}<br /> {{Wiktionary|Griechenland}}<br /> {{Wikiquote|Griechische Sprichwörter}}<br /> * [http://www.griechenland.net/allgemeine_infos_details.php?sid=3 Landesinformationen der Griechenland Zeitung über Griechenland]<br /> * [http://service.spiegel.de/digas/servlet/jahrbuch?L=GRC Landesinformationen des Spiegel über Griechenland]<br /> * [http://ellinikos-stratos.com/default.asp?L=GRC Informationsseite über das griechische Militär (griechisch)]<br /> {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Griechenland/|Open Directory Project: Griechenland}}<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Staaten in Europa<br /> |Navigationsleiste EU-Staaten<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten der BSEC<br /> }}<br /> <br /> {{Koordinate Artikel|38_18_4_N_23_44_28_E_type:country_region:GR|38° 18′ 4&quot; 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zu anderen gleichnamigen Bedeutungen siehe [[Canberra (Begriffsklärung)]].}}<br /> {| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;2&quot; cellspacing=&quot;1&quot; style=&quot;float:right; margin-left:1em; background:#e3e3e3;&quot;<br /> !colspan=&quot;2&quot; | Canberra<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> !colspan=&quot;2&quot; | [[Bild:Canberra parlimentary axis.JPG|300px|Canberra]]<br /> |----<br /> !colspan=&quot;2&quot; | Basisdaten<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |[[Bundesterritorium|Territorium]] || [[Australian Capital Territory]]<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |[[Geografische Lage]] || {{Koordinate Text Artikel|35_18_30_S_149_7_30_E_type:city(324000)_region:AU-ACT|35° 18' 30&quot; S 149° 7' 30&quot; O}}<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |[[Höhe]] || {{Höhe|632|DE-NN|link=true}}<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |[[Fläche]] || 805,6 km²<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |[[Einwohner]] || 332.798 &lt;small&gt;(2006)&lt;/small&gt;<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |[[Bevölkerungsdichte]] || 413 Einwohner/km²<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |Webseite || [http://www.act.gov.au www.act.gov.au]<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> |[[Chief Minister des Australian Capital Territory|Chief Minister]] || [[Jon Stanhope]]<br /> |---- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> !colspan=&quot;2&quot; | [[Bild:Australien.png|300px|Lage von Canberra in Australien]]<br /> |}<br /> '''Canberra''' [{{IPA|ˈkænbɹə}}]&lt;ref&gt;Daneben existiert noch die Aussprache {{IPA|[ˈkæmbɹə]}}, selten auch {{IPA|[ˈkænbəɹə]}} oder {{IPA|[kænˈbeɹə]}}.&lt;/ref&gt; ist die [[Hauptstadt]] und achtgrößte Stadt [[Australien]]s. Sie ist die größte Stadt im Landesinneren und liegt im [[Australian Capital Territory]] (ACT), rund 300 km südwestlich von [[Sydney]] und 650 km nordöstlich von [[Melbourne]]. Canberra ist eine [[Planhauptstadt]] und wurde 1908 aufgrund der Rivalität zwischen Melbourne und Sydney zur zukünftigen Hauptstadt bestimmt. Nach einem internationalen Städtebauwettbewerb entschied sich die australische Regierung für den Entwurf des US-amerikanischen Architekten [[Walter Burley Griffin]]. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1913, den Status als Hauptstadt erhielt Canberra am [[9. Mai]] [[1927]].<br /> <br /> Die Stadtstruktur basiert auf den Prinzipien der [[Gartenstadt]] und umfasst weitläufige naturbelassene Flächen, die im [[Canberra-Naturpark]] zusammengeschlossen sind. Dies hat Canberra den Beinamen „Busch-Hauptstadt“ eingebracht.<br /> <br /> Als Hauptstadt ist Canberra Sitz der Verfassungsorgane des australischen Staatswesens mitsamt deren Ministerien und Verwaltungen. Diese generieren den Hauptteil des Bruttosozialprodukts und sind zudem der größte Arbeitgeber. Auch haben zahlreiche soziale, wissenschaftliche und kulturelle Institutionen nationaler Bedeutung hier ihren Sitz. Canberra ist zudem ein beliebtes Touristenziel.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Bild:Canberra Map-MJC.png|thumb|Lage Canberras im ACT]]<br /> [[Bild:Canberra SPOT 1088.jpg|thumb|Aufnahme des [[Spot (Satellit)|Spot]]-Satelliten]]<br /> <br /> Canberra liegt rund 150 km von der australischen Ostküste entfernt in der Nähe der [[Brindabella Ranges]], einem Teil der [[Snowy Mountains]]. Die überbauten Gebiete befinden sich im nordöstlichen Teil des ACT auf einer Höhe von 550 bis 700 Metern über Meer. Der höchste Punkt ist der Gipfel des [[Mount Majura]] auf 888 m ü. NN. Weitere über 750 Meter hohe Hügel sind [[Mount Taylor (Australien)|Mount Taylor]], [[Mount Ainslie]], [[Black Mountain (Australian Capital Territory)|Black Mountain]] und [[Mount Stromlo]]. Das umliegende Buschland ist eine Mischung aus [[Eukalyptus]]-Savannen, Strauchgehölzen, Sümpfen und trockenen Eukalyptuswäldern.<br /> <br /> Der [[Molonglo River]], der die Stadt in zwei etwa gleich große Hälften teilt, wurde zum [[Lake Burley Griffin]] gestaut, einer großen Wasserfläche im Stadtzentrum. Der Fluss mündet nordwestlich von Canberra in den [[Murrumbidgee River]], einem Nebenfluss des [[Murray River]]. Mehrere kleinere Flüsse im Stadtgebiet wie der [[Queanbeyan River]], der Jerrabomberra Creek und der Yarralumla Creek münden in den Molonglo oder den Murrumbidgee. Der Ginninderra Creek und der Tuggeranong Creek wurden zum [[Lake Ginninderra]] bzw. [[Lake Tuggeranong]] aufgestaut.<br /> <br /> Die Bevölkerung des ACT lebt fast ausschließlich in Canberra, das rund einen Viertel der Fläche dieses Territoriums umfasst. Im ländlichen Teil des ACT gibt es lediglich ein paar Gehöfte und kleine Dörfer mit zusammen weniger als 2000 Einwohnern. Zehn Kilometer südöstlich des Stadtzentrums, unmittelbar an der Grenze des ACT, liegt im Bundesstaat [[New South Wales]] die Stadt [[Queanbeyan]] mit rund 36.000 Einwohnern.<br /> <br /> &lt;br style=&quot;clear:all&quot;&gt;<br /> === Klima ===<br /> [[Bild:Klimadiagramm-Canberra-Australien-metrisch-deutsch.png|thumb|Klimadiagramm von Canberra]]<br /> <br /> Aufgrund der Höhenlage und der Entfernung zur Küste gibt es in Canberra vier unterschiedliche Jahreszeiten. Dies im Gegensatz zu den Städten in den Küstengebieten, wo das Meer einen ausgleichenden Effekt hat. Das Klima zeichnet sich aus durch heiße, trockene Sommer und (für australische Verhältnisse) kalte Winter mit dichtem [[Nebel]] und häufig auftretendem [[Frost]]. Die höchste je gemessene Temperatur war 42,2 °C am 1. Februar 1968. Die tiefste je gemessene Temperatur war -&amp;nbsp;10,0 °C am 11. Juli 1971. [[Schnee]] fällt durchschnittlich alle drei Jahre, die Menge ist jedoch gering und schmilzt jeweils nach kurzer Zeit weg. Zwischen Oktober und März können [[Gewitter]] auftreten, der meiste [[Regen]] fällt im Frühling und im Sommer.<br /> <br /> Die nachfolgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Klimawerte:&lt;ref&gt;Bureau of Meteorology - [http://www.bom.gov.au/climate/averages/tables/cw_070014.shtml Durchschnittliche Klimawerte]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; border=1<br /> !Monat<br /> !Jan.<br /> !Feb.<br /> !März<br /> !Apr.<br /> !Mai<br /> !Juni<br /> !Juli<br /> !Aug.<br /> !Sept.<br /> !Okt.<br /> !Nov.<br /> !Dez.<br /> !Jahr<br /> |-<br /> |Höchsttemperatur in °C<br /> |align=&quot;center&quot;|27,8<br /> |align=&quot;center&quot;|27,1<br /> |align=&quot;center&quot;|24,4<br /> |align=&quot;center&quot;|19,9<br /> |align=&quot;center&quot;|15,4<br /> |align=&quot;center&quot;|12,2<br /> |align=&quot;center&quot;|11,3<br /> |align=&quot;center&quot;|12,9<br /> |align=&quot;center&quot;|16,0<br /> |align=&quot;center&quot;|19,2<br /> |align=&quot;center&quot;|22,5<br /> |align=&quot;center&quot;|26,1<br /> |align=&quot;center&quot;|19,6<br /> |-<br /> |Tiefsttemperatur in °C<br /> |align=&quot;center&quot;|13,0<br /> |align=&quot;center&quot;|13,0<br /> |align=&quot;center&quot;|10,7<br /> |align=&quot;center&quot;|6,7<br /> |align=&quot;center&quot;|3,1<br /> |align=&quot;center&quot;|0,9<br /> |align=&quot;center&quot;|-&amp;nbsp;0,2<br /> |align=&quot;center&quot;|0,9<br /> |align=&quot;center&quot;|3,2<br /> |align=&quot;center&quot;|6,9<br /> |align=&quot;center&quot;|8,6<br /> |align=&quot;center&quot;|11,3<br /> |align=&quot;center&quot;|6,4<br /> |-<br /> |Regenmenge in mm<br /> |align=&quot;center&quot;|60,0<br /> |align=&quot;center&quot;|55,6<br /> |align=&quot;center&quot;|51,8<br /> |align=&quot;center&quot;|47,8<br /> |align=&quot;center&quot;|46,4<br /> |align=&quot;center&quot;|39,3<br /> |align=&quot;center&quot;|41,5<br /> |align=&quot;center&quot;|47,3<br /> |align=&quot;center&quot;|52,7<br /> |align=&quot;center&quot;|64,4<br /> |align=&quot;center&quot;|63,5<br /> |align=&quot;center&quot;|52,5<br /> |align=&quot;center&quot;|622,8<br /> |-<br /> |Anzahl Regentage<br /> |align=&quot;center&quot;|7,5<br /> |align=&quot;center&quot;|6,6<br /> |align=&quot;center&quot;|7,1<br /> |align=&quot;center&quot;|7,3<br /> |align=&quot;center&quot;|8,2<br /> |align=&quot;center&quot;|9,1<br /> |align=&quot;center&quot;|9,8<br /> |align=&quot;center&quot;|11,1<br /> |align=&quot;center&quot;|10,2<br /> |align=&quot;center&quot;|10,4<br /> |align=&quot;center&quot;|9,7<br /> |align=&quot;center&quot;|7,8<br /> |align=&quot;center&quot;|104,9<br /> |}<br /> <br /> === Stadtstruktur ===<br /> [[Bild:Inner-canberra-triangle MJC01.png|thumb|Das Zentrum von Canberra, gut zu erkennen sind die Land- und die Wasserachse sowie der [[Parliamentary Triangle]]]]<br /> <br /> Canberra ist eine ursprünglich vom US-amerikanischen Architekten [[Walter Burley Griffin]] entworfene [[Planstadt]]. Das Stadtzentrum ist auf zwei rechtwinklig zueinander liegende Achsen ausgerichtet, eine Wasserachse entlang des [[Lake Burley Griffin]] und eine zeremonielle Landachse vom Parlamentsgebäude auf dem [[Capital Hill]] in Richtung Nordosten entlang der [[ANZAC Parade]] zum [[Australian War Memorial]] am Fuße des [[Mount Ainslie]]. Das als [[Parliamentary Triangle]] („Parlamentsdreieck“) bezeichnete Gebiet wird durch drei gleich lange Achsen gebildet: Vom Capital Hill entlang der Commonwealth Avenue zum City Hill, dann entlang der Constitution Avenue zum Verteidigungsministerium am Russell Hill und schließlich entlang der Kings Avenue zurück zum Capital Hill.<br /> <br /> Die überbauten Gebiete von Canberra sind in einer hierarchischen Ordnung gegliedert. Es gibt sieben autonome Stadtbezirke, von denen jede in kleinere Stadtteile unterteilt ist, die unabhängig von ihrer Lage als Vorort (''suburb'') bezeichnet werden. Fast alle dieser Vororte wiederum besitzen ein Stadtteilzentrum als Brennpunkt gewerblicher und sozialer Aktivitäten. Die Stadtbezirke wurden in dieser Reihenfolge besiedelt:<br /> <br /> * [[North Canberra]], größtenteils in den 1920er und 1930er Jahren, Expansion bis in die 1960er Jahre, 15 Stadtteile<br /> * [[South Canberra]], zwischen den 1920er und 1960er Jahren, 12 Stadtteile<br /> * [[Woden Valley]], ab 1963, 13 Stadtteile<br /> * [[Belconnen]], ab 1967, 25 Stadtteile<br /> * [[Weston Creek]], 1969, 8 Stadtteile<br /> * [[Tuggeranong]], 1974, 19 Stadtteile<br /> * [[Gungahlin]], ab 1993, 7 Stadtteile<br /> <br /> North Canberra und South Canberra folgen weitgehend Griffins Plänen. 1967 beschloss die [[National Capital Development Commission]] einen neuen Überbauungsplan, den „Y-Plan“. Die weitere Stadtentwicklung basiert seither auf einer Reihe von durch Schnellstraßen miteinander verbundenen Einkaufs- und Gewerbezonen, die als ''town centres'' (Stadtzentren) bezeichnet werden. Die Anordnung dieser Zentren ähnelt der Form des Buchstabens Y. Tuggeranong bildet das untere Ende, während Belconnen und Gungahlin an den Enden der Arme des Y liegen. Die Stadtentwicklung wird durch die Regierung streng reguliert, einerseits durch [[Stadtplanung|stadtplanerische]] Maßnahmen, andererseits durch einschränkende Nutzungsbestimmungen für Parzellen. Das gesamte Land im Australian Capital Territory wurde von der Bundesregierung für eine Dauer von 99 Jahren verpachtet, wenngleich die Regierung des Territoriums mittlerweile die meisten Pachtverträge selbst verwaltet.<br /> <br /> [[Bild:Tuggeranong-Valley-lr-cropped.jpg|thumb|Blick auf Tuggeranong]]<br /> <br /> Die meisten Stadtteile verfügen über kleinere Läden und liegen in der Nähe eines größeren Einkaufszentrums, das eine Gruppe von Stadtteilen versorgt. Öffentliche Einrichtungen und Schulen befinden sich häufig in der Nähe dieser Läden oder Einkaufszentren. Viele Stadtteile sind nach berühmten Australiern und frühen Siedlern oder nach [[Aborigine]]-Bezeichnungen benannt. Die Straßennamen folgen üblicherweise einem bestimmten Muster: Beispielsweise sind die Straßen in Duffy nach australischen Staudämmen benannt, jene in Page nach Biologen und Naturforschern. Es gibt drei Zonen für Leichtindustrie in Fyshwick, Mitchell und Hume.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Vorgeschichte ===<br /> [[Bild:Yankee Hat art-MJC.jpg|thumb|Felszeichnung im Namadgi- Nationalpark westlich der Stadt]]<br /> <br /> Vor der europäischen Besiedlung lebten auf dem Gebiet des späteren [[Australian Capital Territory]] (ACT) die [[Aborigine]]-Stämme der [[Ngunnawal]] und der [[Walgalu]]. Die [[Ngarigo]] lebten südöstlich davon, die [[Gundungurra]] im Norden, die [[Yuin]] an der Küste und die [[Wiradjuri]] im Westen. Mit [[Archäologie|archäologischen]] Grabungen am Birrigai-[[Felsdach]] im [[Tidbinbilla-Naturreservat]] konnte nachgewiesen werden, dass die Gegend seit mindestens 21.000 Jahren besiedelt ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ließen sich bereits vor 40.000 bis 62.000 Jahren Menschen im Südosten von New South Wales nieder.<br /> <br /> Eine weitere wichtige Fundstelle im Naturreservat ist das Bogong-Felsdach, die älteste bekannte Lagerstätte der Aborigines, die in der Nähe größerer Vorkommen von [[Bogong-Falter]]n (''Agrotis infusa'') liegt. Diese Nachtfalter waren eine wichtige Nahrungsquelle für die Bewohner der Snowy Mountains. Sie sammelten sie in Höhlen und Felsspalten jeweils zu Tausenden ein, rösteten sie in Sand oder Asche und verspeisten sie unzerteilt. Darüber hinaus gibt es im gesamten ACT weitere Fundstellen wie Unterstände, Felsmalereien, Ansammlungen von Steinwerkzeugen oder entrindete Bäume. Am Mount Tidbinbilla scheinen lange Zeit [[Initiation]]srituale vollzogen worden zu sein. Die Ngunnawal besaßen mindestens zwei Begräbnisstätten, wo die Toten in einigen Fällen auch in sitzender Position beigesetzt wurden.<br /> <br /> Die Aborigines waren [[Jäger und Sammler]] mit einer [[Mündliche Überlieferung|mündlich überlieferten]] Geschichte, die ihre Verbundenheit mit dem Land, die kulturelle Bedeutung einzelner Landschaftsformen und ihre eigene Herkunft erklärte. Allerdings sind nur ein Bruchteil dieser Erzählungen dokumentiert worden. Abgesehen von dem, was aus den archäologischen Fundstellen rekonstruiert werden kann, gibt es kaum Hinweise auf die Geschichte der Urbevölkerung vor Beginn der europäischen Besiedlung.<br /> <br /> === Europäische Erforschung und Besiedlung ===<br /> Zu Beginn der 1820er Jahre begann die europäische Erforschung der Region um Canberra durch vier aufeinander folgende Expeditionen, jene von [[Charles Throsby Smith]] (1820), dessen Onkel [[Charles Throsby]] (1821), Major [[John Ovens]] und Captain [[Mark Currie]] (1823) sowie des Botanikers [[Allan Cunningham (Botaniker)|Allan Cunningham]] (1824). Alle Expeditionen erforschten jenen Bereich des [[Molonglo River]], der heute den [[Lake Burley Griffin]] bildet. Smith und Cunningham stießen weiter südlich vor und erreichten das Tal von [[Tuggeranong]].<br /> <br /> Die Besiedlung durch Europäer setzte 1824 ein, als von Joshua John Moore angestellte Viehhüter ein Gehöft in jener Gegend errichteten, die heute die Acton-Halbinsel am Lake Burley Griffin bildet. Moore erwarb 1826 das Grundstück formell, besuchte es aber nie. Er nannte seinen Besitz ''Canberry'', woraus sich ''Canberra'' entwickelte. Der Name ist vermutlich von den Ngambri, einer Sippe des Ngunnawal-Stammes, abgeleitet. Eine andere Theorie besagt, dass ''Kambera'' in der Sprache der Ngunnawal „Treffpunkt“ bedeutet.<br /> <br /> [[Bild:St johns church in reid canberra.jpg|thumb|St John the Baptist (1845), Canberras erste Kirche]]<br /> [[Bild:Blundells' cottage.jpg|thumb|Blundell's Cottage (1860) ist eines der ältesten Gebäude der Stadt]]<br /> <br /> Weitere Gehöfte entstanden, die zu Beginn nicht von den Besitzern selbst bewohnt wurden, sondern von angestellten Arbeitern. Doch wenig später ließen sich auch Familien nieder. Helen Jane McPherson war am 27. Januar 1830 das erste europäische Kind, das auf dem heutigen Stadtgebiet geboren wurde. Einzelne Familien erreichten in der Region einen gewissen sozialen Status. Besonders einflussreich waren die aus [[Schottland]] stammenden Campbells, deren Oberhaupt [[Robert Campbell]] einst der erste Händler in [[Sydney]] gewesen war. Zu ihrem umfangreichen Besitz gehörten unter anderem das Duntroon House (die heutige Offiziersmesse des [[Royal Military College Duntroon|Royal Military College]]) und der Yarralumla-Landsitz (heute das [[Government House (Canberra)|Government House]], die Residenz des Generalgouverneurs).<br /> <br /> Während des restlichen 19. Jahrhunderts wuchs die europäische Bevölkerung in der Region Canberra langsam an. Im Jahr 1833 waren von den rund 500 Einwohnern nicht weniger als 351 Strafgefangene, diese wurden 1840 per Gesetz in die Freiheit entlassen. Einige hatten sich jedoch zuvor gegen die schlechte Behandlung aufgelehnt und sich abgesetzt. Sie machten jahrelang als ''bushranger'' (Straßenräuber) die Gegend unsicher.<br /> <br /> Die älteste noch bestehende Kirche, die anglikanische [[St John the Baptist Church (Canberra)|St John the Baptist Church]] im heutigen Stadtteil Reid, wurde 1845 geweiht. In einem Anbau an der Kirche befand sich die erste Schule. Während des [[Goldrausch]]s zu Beginn der 1850er Jahre kam es bei den Schaf- und Rinderzüchtern zu einem Mangel an Arbeitskräften. 1860 entstand ''Blundell's Cottage'', das älteste noch erhaltene Wohnhaus der Stadt. 1863 wurde das erste [[Postamt]] eröffnet.<br /> <br /> Mit der ständig zunehmenden europäischen Präsenz verringerte sich die Zahl der Aborigines, hauptsächlich verursacht durch Krankheiten wie [[Pocken]] und [[Masern]]. Außerdem schränkte die Errichtung von Gehöften in ihren Jagdgebieten zunehmend ihre Möglichkeiten zu jagen (und damit zu überleben) ein. 1862 fand am Molonglo River das letzte Corroboree ([[Traumzeit]]-Zeremonie) statt. In den 1870er Jahren war die Kultur der Aborigines weitgehend erloschen, bedingt durch die Assimilierung in Mischehen oder durch erzwungene Umsiedlung an entfernte Orte. Die am Neujahrstag 1897 in [[Queanbeyan]] verstorbene Nellie Hamilton war die letzte echte Aborigine, die sich noch an eine Lebensweise ohne jeglichen europäischen Einfluss erinnerte.<br /> <br /> === Schaffung des Australian Capital Territory ===<br /> Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Canberra noch immer eine ländlich geprägte Gegend im Südosten von [[New South Wales]]. Am 1. Januar 1901 schlossen sich sechs britische Kolonien zum [[Australien|Australischen Bund]] zusammen. Damals war [[Melbourne]] die mit Abstand größte Stadt und beanspruchte den Status als Hauptstadt. Die Kolonien [[Western Australia]], [[South Australia]] und [[Victoria (Australien)|Victoria]] unterstützten diesen Anspruch. Die größte Kolonie New South Wales und (in einem geringerem Maße) [[Queensland]] bevorzugten hingegen [[Sydney]], das älter ist als Melbourne und damals die einzige weitere Großstadt in Australien war. Die Rivalität zwischen Melbourne und Sydney war so groß, dass keine Stadt es akzeptiert hätte, wenn die andere zur Hauptstadt erklärt worden wäre.<br /> <br /> Um die Spaltung der noch jungen Nation zu verhindern, wurde schließlich ein Kompromiss erzielt: Melbourne sollte temporärer Regierungssitz sein, bis irgendwo zwischen den beiden Großstädten eine neue Hauptstadt gebaut war. Artikel 125 der australischen Verfassung legte fest, dass die Hauptstadt nördlich des [[Murray River]] im Bundesstaat New South Wales liegen musste, jedoch mindestens 100 Meilen von Sydney entfernt. Das in Frage kommende Gebiet durfte zudem nicht kleiner als 100 Quadratmeilen groß sein. Insgesamt 23 verschiedene Standorte wurden geprüft, allerdings noch ohne Canberra. Das Parlament bestimmte 1904 [[Dalgety]] als zukünftige Hauptstadt. Die Regierung von New South Wales akzeptierte diesen Beschluss jedoch nicht und drohte, den Australischen Bund zu verlassen, da dieses kleine Dorf ihrer Ansicht nach zu nahe bei Melbourne lag.<br /> <br /> [[Bild:Surveyors camp Canberra.jpg|thumb|Lager der Landvermesser (1909)]]<br /> <br /> Nach weiteren langwierigen Verhandlungen entschied sich das Parlament im Oktober 1908 schließlich für die Gegend um Canberra und [[Yass]]. Zwei Personen, die sich besonders stark für Canberra eingesetzt hatten, waren John Gale (Verleger der Zeitung ''Queanbeyan Age'') und der spätere Innenminister [[King O’Malley]]. Der Vermesser [[Charles Scrivener]] untersuchte 1909 im Dreieck Canberra-Yass-[[Lake George (Australien)|Lake George]] vier mögliche Standorte und empfahl dann die Einzugsgebiete des [[Cotter River]], des Molonglo River und des Queanbeyan River. Das Städtchen Queanbeyan sollte jedoch nicht zum neuen Bundesterritorium gehören.<br /> <br /> Am 1. Januar 1911 trat New South Wales das Gebiet des neuen [[Australian Capital Territory]] (ACT), damals noch Federal Capital Territory genannt, unmittelbar an den Bund ab. Das ACT wurde zu einer Alkoholverbotszone erklärt, da King O'Malley im Parlament in Melbourne ein entsprechendes [[Alkoholprohibition|Prohibitionsgesetz]] durchsetzen konnte. Bei der Volkszählung im April 1911 wurden in dem 2358 km² großen Gebiet 1714 Menschen, 8400 Rinder und 225.000 Schafe ermittelt.<br /> <br /> === Stadtgründung, Planung und Baubeginn ===<br /> [[Bild:King o'malley first peg at canberra 1901.jpg|thumb|[[King O’Malley]] schlägt am 20. Februar 1913 den ersten Vermessungspfosten ein]]<br /> [[Bild:Naming of city of canberra capital hill 1913.jpg|thumb|Stadttaufe am 12. März 1913]]<br /> <br /> Ebenfalls im April 1911 schrieb O’Malley einen internationalen Wettbewerb für die Planung der neuen Hauptstadt aus, wobei er sich das Recht einräumte, den endgültigen Entscheid selbst zu treffen. Da es fast keinem der Wettbewerbsteilnehmer möglich war, zum vorgesehenen Standort zu reisen, wurde das erforderliche Informationsmaterial inklusive Landschaftsmodellen um die ganze Welt verschickt. Das Preisgeld betrug 1750 [[Pfund Sterling|Pfund]] für den ersten, 750 Pfund für den zweiten und 500 Pfund für den dritten Platz. Insgesamt gingen 137 Vorschläge ein.<br /> <br /> Am 12. Mai 1912 erklärte die Wettbewerbskommission den US-amerikanischen Architekten [[Walter Burley Griffin]] zum Sieger, vor dem Finnen [[Eliel Saarinen]] und dem Franzosen [[Donat-Alfred Agache]]. Zwei Punkte gaben den Ausschlag: Griffin passte die Stadtstruktur wann immer möglich der vorhandenen [[Topografie]] an, während alle anderen Stadtplaner versuchten, die natürliche Umgebung so zu verändern, dass sie vordefinierten ästhetischen Wunschvorstellungen genügte. Darüber hinaus malte seine Ehefrau [[Marion Mahony Griffin]] zahlreiche künstlerisch hochstehende Aquarelle, welche die künftige Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigten. Griffins Entwurf ragte so aus der Masse technischer Zeichnungen heraus.<br /> <br /> Am 20. Februar 1913 rammte King O’Malley den ersten Vermessungspfosten in den Boden, um damit den Baubeginn zu markieren. Zahlreiche Stadtnamen waren vorgeschlagen worden, darunter Olympus, Paradise, Captain Cook, Shakespeare, Kangaremu, Eucalypta und Myola. Doch am [[12. März]] [[1913]] taufte Lady Gertrude Denman, die Ehefrau des damaligen Generalgouverneurs, während einer Zeremonie auf dem Kurrajong Hill (heute als [[Capital Hill]] bekannt) die zu bauende Stadt auf den bereits etablierten Namen Canberra. In Gedenken an dieses Ereignis gilt heute der dritte Montag im März, der „Canberra Day“, als lokaler Feiertag.<br /> <br /> Der Aufbau der Hauptstadt beschränkte sich zunächst auf [[North Canberra]] und [[South Canberra]]. Der Baufortschritt war weitaus langsamer als erwartet, einerseits wegen des Ausbruchs des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] und der dadurch geringeren zur Verfügung stehenden Geldmittel, andererseits wegen Auseinandersetzungen zwischen Griffin und einflussreichen Beamten im Innenministerium sowie im Ministerium für öffentliche Arbeiten. 1917 kam eine Untersuchungskommission zum Schluss, dass Griffins Autorität als Planungsdirektor unterminiert worden war. Die gelieferten Daten, auf die sich seine Detailarbeiten stützten, waren ungenau und teilweise falsch gewesen. Im Dezember 1920 legte Griffin seine Arbeit am Canberra-Projekt nieder, nachdem er erfahren hatte, dass einige jener Beamten, die ihn behindert hatten, in das [[Federal Capital Advisory Committee]] berufen worden waren, das zukünftig die Ausführung der Arbeiten koordinieren sollte.<br /> <br /> Zu Beginn war der Australische Bund für fast alle Bauvorhaben zuständig. Staatlicher Wohnungsbau bildete die Grundlage für die ersten Stadtteile. In diesen nahmen hauptsächlich die Staatsangestellten Wohnsitz, deren Arbeitsplatz von Melbourne hierhin verlegt wurde. Diese Stadtteile stimmten weitgehend mit Griffins Plan überein. Die Bauarbeiter lebten in mehreren Zeltlagern und in einigen Hütten aus Ziegelsteinen.<br /> <br /> [[Bild:Giles street eastlake canberra 1928.jpg|thumb|Die Giles Street in Eastlake (heute Kingston) im Jahr 1928]]<br /> <br /> Die Eisenbahnstrecke zwischen Queanbeyan und Canberra wurde am 25. Mai 1914 eröffnet und diente zunächst nur dem Güterverkehr. Von Juni 1921 bis Juli 1922 führte die Strecke über den Molonglo River bis zum heutigen Stadtzentrum. Nachdem eine Überschwemmung die temporäre Holzbrücke zerstört hatte, wurde dieser Abschnitt jedoch aufgegeben; seither endet die Strecke im Stadtteil Kingston südlich des Flusses. Der Personenverkehr wurde erst 1924 aufgenommen. Die geplanten Strecken nach Yass und zum [[Jervis Bay Territory]] wurden nie gebaut. Von 1923 bis 1927 betrieb man eine [[Güterstraßenbahn]] mit der Spurweite von 1067 mm ([[Kapspur]]), mit der Ziegel von der Ziegelhütte in [[Yarralumla]] zu den verschiedenen Baustellen in den zentralen Stadtteilen transportiert wurden.<br /> <br /> 1918 wurde am östlichen Stadtrand ein [[Internierungslager]] für deutsche Kriegsgefangene eingerichtet, allerdings nie in Betrieb genommen. Später entstanden daraus eine Arbeitersiedlung und schließlich die Industriezone Fyshwick. Der spätere König [[Eduard VIII. (Commonwealth)|Eduard VIII.]] holte am 21. Juni 1920 die offizielle Grundsteinlegung Canberras nach. Während der 1920er Jahre entstanden die wichtigsten Regierungsgebäude, darunter [[The Lodge]], die Residenz des Premierministers und das Parlamentsgebäude. Die ersten Landparzellen für Wohn- und Geschäftszwecke wurden am 12. Dezember 1924 in einer öffentlichen Auktion versteigert.<br /> <br /> Zahlreiche soeben neu errichtete Gebäude waren von einer Überschwemmung betroffen, als im Februar 1925 die Dämme des Molonglo River brachen. Ebenfalls 1925 fuhr erstmals ein öffentlicher Bus und das Federal Capital Advisory Committee wurde durch die [[Federal Capital Commission]] abgelöst. Zwei Jahre später erhielt Canberra das erste Kino sowie eine eigene Polizei. Ebenfalls 1927 wurde das Stadtzentrum offiziell gegründet. Es sollte eigentlich ''Civic Centre'' (Bürgerzentrum) heißen, doch Premierminister [[Stanley Bruce]] setzte den Namen ''City Centre'' durch. Allerdings wird das Stadtzentrum noch heute allgemein als ''Civic'' bezeichnet.<br /> <br /> === Zögerliches Wachstum der neuen Hauptstadt ===<br /> [[Bild:Parliamenthouse2.jpg|thumb|Eröffnung des Parlamentsgebäudes am 9. Mai 1927]]<br /> <br /> Das wichtigste Ereignis des Jahres 1927 war jedoch am 9. Mai die Eröffnung des „provisorischen“ Parlamentsgebäudes (heute [[Old Parliament House]]). Von diesem Tag an war Canberra die Hauptstadt Australiens. Die Abgeordneten und die hierhin versetzten Staatsangestellten waren nicht sonderlich begeistert, da sie den Komfort in Melbourne aufgeben und in ein ihrer Meinung nach abgelegenes, kaltes und staubiges Städtchen umziehen mussten. Hinzu kam noch das unbeliebte Alkoholverbot im ACT. Zu den ersten Gesetzen, die im neuen Parlament beraten wurden, gehörte denn auch die Aufhebung des von O'Malley durchgesetzten Verbots; eine Maßnahme, die 1928 in Kraft trat.<br /> <br /> Die [[Weltwirtschaftskrise]] brachte das Wachstum Canberras zu einem jähen Stillstand. Hunderte Arbeiter des Bautrupps verloren ihre Stelle und das Staatspersonal wurde um einen Siebtel reduziert. Sogar die Federal Capital Commission, welche die bauliche Entwicklung Canberras überwachte, musste 1930 ihre Tätigkeit einstellen und wurde erst acht Jahre später unter der Bezeichnung [[National Capital Planning and Development Committee]] wieder einberufen. Großprojekte wie eine anglikanische und eine römisch-katholische Kathedrale konnten nicht verwirklicht werden, weil die dafür vorgesehenen Geldmittel in die Linderung der sozialen Folgen der Krise abflossen. Bis heute hat in Canberra keine bedeutende Glaubensrichtung ein Gotteshaus von nationalem Rang errichtet.<br /> <br /> Gleichwohl ging die Entwicklung der Stadt weiter, wenn auch eher qualitativ als quantitativ. So nahm beispielsweise 1931 die erste Radiostation ihren Sendebetrieb auf, zunächst von einem Ladenlokal in Kingston aus. 1936 begannen die Bauarbeiten am [[Australian War Memorial]], der Gedenkstätte für im Krieg gefallene Australier, die schließlich am 11. November 1941 offiziell eröffnet wurde. 1936 begann der Zuzug [[Diplomatische Vertretung|diplomatischer Vertretungen]] nach Canberra. Den Anfang machte der [[Hochkommissar (Commonwealth)|Hochkommissar]] des [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreichs]], gefolgt von einem Vertreter [[Kanada]]s 1937 und der Eröffnung einer Vertretung der [[Vereinigte Staaten|USA]] 1940. Die USA waren 1943 das erste Land, die ein eigenes Botschaftsgebäude errichten ließen. 1946 war es auch der Vertreter der USA, der als erster in den Rang eines [[Botschafter]]s erhoben wurde; weitere Länder folgten bald darauf. Ebenfalls 1946 wurde die [[Australian National University]] gegründet.<br /> <br /> Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] blieb Canberra ein bescheidenes Städtchen, das eher ländlich als urban geprägt war. Nur das Parlamentsgebäude und die im Bau befindliche Gedenkstätte deuteten darauf hin, dass es sich hier eigentlich um die Hauptstadt Australiens handelte. Als der US-amerikanische General [[Douglas MacArthur]] während des Krieges der australischen Regierung einen Besuch abstattete, stellte er erstaunt fest, dass grasende Kühe neben dem Parlament etwas Alltägliches waren. Während des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren zog das ins Stocken geratene Wachstum jedoch spürbar an.<br /> <br /> === Rasante Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg ===<br /> [[Bild:NewParliamentHouseInCanberra.jpg|thumb|Das neue Parlamentsgebäude]]<br /> [[Bild:2003CanberraBushfires.jpg|thumb|Die verheerenden Buschfeuer im Januar 2003]]<br /> <br /> Mit dem Eintritt Australiens in den Zweiten Weltkrieg wuchs das Bedürfnis nach einem [[Flughafen]]. Am 1. April 1940 wurde auf einer Ebene zwischen Canberra und Queanbeyan eine Luftwaffenbasis der [[Royal Australian Air Force]] eröffnet und 22 Jahre später nach dem Luftfahrtminister [[James Fairbairn]] benannt. Dessen Flugzeug war am 13. August 1940 im dichten Nebel auf einen nahe gelegenen Hügel abgestürzt. 1957 nahm die [[National Capital Development Commission]] ihre Tätigkeit auf. Der [[Canberra International Airport]] wurde neben der Luftwaffenbasis errichtet und 1962 eröffnet.<br /> <br /> Griffins ursprünglicher Bebauungsplan ging nicht über die zentralen Stadtbezirke North Canberra und South Canberra hinaus. Um die nun rasant ansteigende Bevölkerung aufnehmen zu können, war der Bau neuer Stadtbezirke erforderlich. Den Anfang machte 1964 [[Woden Valley]]; es folgten [[Belconnen]] (ab 1967), [[Weston Creek]] (ab 1969) und [[Tuggeranong]] (ab 1973). In den 1960er und 1970er Jahren vervierfachte sich die Bevölkerung. Der Bau des [[Lake Burley Griffin]] im Zentrum von Canberra begann 1960. Den Vorschlag, den See ''Lake Menzies'' zu nennen, lehnte Premierminister [[Robert Menzies]] entschieden ab. Die Schleusen des Scrivener-Damms, der den See staut, wurden am 20. September 1963 geschlossen. Allerdings war der See aufgrund einer lang anhaltenden Trockenperiode erst im April 1964 vollständig gefüllt.<br /> <br /> Im Rahmen der Zweihundertjahrfeier Australiens im Jahr 1988 konnte nach einer zehnjährigen Planungs- und Bauphase das [[Parliament House (Canberra)|Parliament House]], das neue Parlamentsgebäude, eröffnet werden. Es ersetzte das 61 Jahre alte „provisorische“ [[Old Parliament House]]. Während der ersten 75 Jahre ihres Bestehens war die Stadt direkt von den Ministerien verwaltet worden. Im Dezember 1988 gewährte die Bundesregierung dem [[Australian Capital Territory]] die volle Selbstverwaltung, obwohl diese in einer Volksabstimmung am 25. November 1978 von den Bürgern des ACT mit 63&amp;nbsp;% der Stimmen abgelehnt worden war. Königin [[Elisabeth II. (Commonwealth)|Elisabeth II.]] unterzeichnete das entsprechende Gesetz am 11. Mai 1989. An diesem Tag konstituierte sich der im März gewählte 17-köpfige Legislativrat. Ebenfalls 1989 wurde die [[National Capital Authority]] als neue Planungsbehörde eingesetzt. 1993 begann der Bau des neuen Stadtbezirks [[Gungahlin]].<br /> <br /> Canberra war am 18. und 19. Januar 2003 von [[Buschfeuer]]n bisher ungekannten Ausmaßes betroffen. Diese hatten eine Woche zuvor in der abgelegenen Wildnis westlich der Stadt begonnen, durchbrachen dann die Eindämmungslinien und umschlossen einige Stadtteile. Vier Personen kamen ums Leben und rund 500 Häuser wurden zerstört, bevor nach einem Wetterumschwung das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Auch das traditionsreiche [[Mount-Stromlo-Observatorium]] und mehrere Kleinsiedlungen im ländlichen Teil des ACT gingen in den Flammen unter. Ein Teil des abgebrannten Kiefernwaldes westlich des Lake Burley Griffin soll laut einer im Jahr 2004 erschienenen Planungsstudie nicht wieder aufgeforstet werden. Stattdessen ist dieses Gebiet langfristig für den Bau eines neuen Stadtbezirks vorgesehen.<br /> <br /> Siehe auch: [[Buschfeuer in Canberra 2003]]<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> {| class=&quot;prettytable float-right&quot; <br /> |- bgcolor=&quot;#E3E3E3&quot;<br /> !colspan=&quot;2&quot; bgcolor=&quot;#E3E3E3&quot; | Bevölkerungsentwicklung&lt;br /&gt;&lt;small&gt;im gesamten ACT&lt;/small&gt; &lt;ref&gt;Australian Bureau of Statistics - [http://wts.abs.gov.au/ausstats/abs@archive.nsf/0/7DA2B5DBDCC606BCCA25717600228403/$File/3105065001_table35.xls Volkszählungsergebnisse im ACT]&lt;/ref&gt;<br /> |- bgcolor=&quot;#E3E3E3&quot;<br /> !Jahr <br /> !Einwohner <br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1911 || align=&quot;center&quot;|1714<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1921 || align=&quot;center&quot;|2572<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1933 || align=&quot;center&quot;|8947<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1947 || align=&quot;center&quot;|16.905<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1961 || align=&quot;center&quot;|58.828<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1966 || align=&quot;center&quot;|96.013<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1971 || align=&quot;center&quot;|151.169<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1976 || align=&quot;center&quot;|207.740<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1981 || align=&quot;center&quot;|227.581<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1986 || align=&quot;center&quot;|258.910<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1991 || align=&quot;center&quot;|289.320<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|1996 || align=&quot;center&quot;|308.251<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|2001 || align=&quot;center&quot;|319.317<br /> |-<br /> |align=&quot;center&quot;|2006 || align=&quot;center&quot;|332.798<br /> |}<br /> Im Jahr 2006 zählte Canberra 332.798 Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte von 413 Einwohnern/km². Die [[Volkszählung]] 2001 ergab, dass 1,2&amp;nbsp;% der Bevölkerung [[Aborigine]]s oder [[Torres-Strait-Insulaner]] sind und 26,8&amp;nbsp;% außerhalb Australiens geboren wurden.&lt;ref name=&quot;2001census&quot;&gt;Australian Bureau of Statistics - [http://www8.abs.gov.au/ABSNavigation/prenav/ProductSelect?textversion=false&amp;areacode=805&amp;subaction=-1&amp;action=201&amp;navmapdisplayed=true&amp;breadcrumb=L&amp; Basisdaten der Volkszählung 2001]&lt;/ref&gt; Die meisten der im Ausland Geborenen stammen aus englischsprachigen Ländern, angeführt vom [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] mit 5,5&amp;nbsp;% und gefolgt von [[Neuseeland]] mit 1,3&amp;nbsp;%. Eine große Anzahl von Immigranten stammt aus [[Deutschland]] (0,8&amp;nbsp;%), [[Italien]] (0,8&amp;nbsp;%) und [[Vietnam]] (0,7&amp;nbsp;%). In den letzten Jahren hat die Zahl der Immigranten aus Ost- und Südasien stark zugenommen.&lt;ref&gt;Regierung des Australian Capital - [http://www.cmd.act.gov.au/demography/multicultural/pdfs/chapter_02.pdf Soziales und demografisches Profil des multikulturellen Canberra (2003)]&lt;/ref&gt; Die meisten Einwohner, nämlich 81,7&amp;nbsp;%, sprechen zuhause ausschließlich [[Australisches Englisch|Englisch]]; die häufigsten Fremdsprachen sind [[Chinesische Sprachen|Chinesisch]] (1,6&amp;nbsp;%), [[Italienische Sprache|Italienisch]] (1,2&amp;nbsp;%), [[Kroatische Sprache|Kroatisch]] (0,9&amp;nbsp;%), [[Griechische Sprache|Griechisch]] (0,9&amp;nbsp;%), [[Vietnamesische Sprache|Vietnamesisch]] (0,9&amp;nbsp;%) und [[Spanische Sprache|Spanisch]] (0,8&amp;nbsp;%).<br /> <br /> Im Vergleich zu anderen australischen Städten ist die Bevölkerung Canberras jünger, mobiler und besser ausgebildet. Das Durchschnittsalter beträgt 32 Jahre, nur 8,3&amp;nbsp;% sind älter als 65 Jahre. Zwischen 1996 und 2001 zogen 61,9&amp;nbsp;% der Einwohner entweder hierher oder wieder weg.&lt;ref&gt;Australian Bureau of Statistics - [http://www.abs.gov.au/Ausstats/abs@.nsf/0/812343b3e6694d5dca256d3c0001f4c9?OpenDocument Statistik der Bevölkerungsmobilität (2003)]&lt;/ref&gt; Im Mai 2004 hatten 30&amp;nbsp;% der 15- bis 64-jährigen einen Schulabschluss, der mindestens einem [[Bachelor]] entspricht, was markant höher ist als der Landesdurchschnitt von 19&amp;nbsp;%.&lt;ref&gt;Australian Bureau of Statistics - [http://www.abs.gov.au/ausstats/abs@.nsf/94713ad445ff1425ca25682000192af2/71bcf1841bfa37f9ca256f84007c28f5!OpenDocument Ausbildung im ACT (2005)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Rund 63&amp;nbsp;% der Einwohner Canberras gaben bei der Volkszählung das [[Christentum]] als Glaubensrichtung an; die am häufigsten vertretenen Konfessionen sind die [[römisch-katholische Kirche]] (28,8&amp;nbsp;%), die [[Anglican Church of Australia|anglikanische Kirche]] (18,3&amp;nbsp;%) und die [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierten Kirchen]] (4,5&amp;nbsp;%). Das katholische [[Erzbistum Canberra]] untersteht direkt dem [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]], während die anglikanische Diözese Canberra &amp; Goulburn zur Kirchenprovinz New South Wales gehört. Weitere Religionen sind [[Buddhismus]] (2,0&amp;nbsp;%), [[Islam]] (1,1&amp;nbsp;%), [[Hinduismus]] (0,7&amp;nbsp;%), [[Judentum]] (0,2&amp;nbsp;%) und „sonstige“ (0,6&amp;nbsp;%).<br /> <br /> == Politik und Recht ==<br /> Im Australian Capital Territory gibt es außerhalb der Stadt Canberra keine politisch eigenständigen Siedlungen. Die [[Australian Capital Territory Legislative Assembly]] (Legislativrat des australischen Hauptstadtterritoriums) übernimmt sowohl die Rolle einer Stadtverwaltung als auch der Regierung eines übergeordneten Territoriums, was in Australien einmalig ist. Die [[Legislative]] besteht aus 17 Mitgliedern, die in drei Wahlkreisen im [[Proporz]]wahlverfahren bestimmt werden. Die Wahlkreise sind Molonglo mit sieben, Gininderra mit fünf und Brindabella mit fünf Sitzen. Die Abgeordneten des Legislativrates wählen aus ihren Reihen den [[Chief Minister des Australian Capital Territory|Chief Minister]] und vier weitere Minister, die die [[Exekutive]] der Stadt bilden (informell als Kabinett bezeichnet). Bei den letzten Wahlen im Jahr 2004 gewann die von [[Jon Stanhope]] angeführte [[Australian Labor Party]] neun Sitze und konnte somit die erste Mehrheitsregierung in der Geschichte des ACT bilden.<br /> <br /> [[Bild:ACT Legislative Assembly.JPG|thumb|Ratsgebäude der ACT Legislative Assembly]]<br /> <br /> Die australische Bundesregierung verfügt über mittelbaren Einfluss auf die Regierung des ACT. Auf Verwaltungsebene wird dieser am häufigsten durch die [[National Capital Authority]] ausgeübt. Sie ist verantwortlich für Planung und Entwicklung jener Stadtteile Canberras, die von nationaler Bedeutung oder ein zentraler Bestandteil von Griffins ursprünglichem Bebauungsplan sind. Dazu zählen das [[Parliamentary Triangle]], bedeutende Straßen, Grundstücke im Besitz des Bundes oder der [[Canberra-Naturpark]]. Durch das im Jahr 1988 erlassene Selbstverwaltungsgesetz (''Australian Capital Territory (Self-Government) Act 1988'') übt die Bundesregierung ebenfalls Kontrolle über die Legislative des Territoriums aus. Das Gesetz ist die Verfassung des ACT und bestimmt die Zuständigkeitsbereiche, über die der Legislativrat selbst entscheiden kann.<br /> <br /> Im Auftrag der Regierung des ACT übernimmt die [[Australian Federal Police]] alle Aufgaben einer bundesstaatlichen Polizeibehörde. Gerichtsfälle werden im Magistratsgerichtshof und – bei schwerwiegenderen Fällen – im Obersten Gerichtshof des ACT behandelt. Daneben gibt es je einen Gerichtshof für Zivilklagen und Familienrecht. Verdächtige Personen können im ''Belconnen Remand Centre'' in [[Untersuchungshaft]] genommen werden. Verurteilte sitzen ihre Haftstrafen allerdings noch in New South Wales ab. Bis 2008 entsteht im Stadtteil Hume ein eigenes [[Gefängnis]] für das ACT, das ''Alexander Maconochie Centre'', welches nach dem Kommandanten der [[Norfolkinsel]] von 1840 bis 1844 benannt ist.&lt;ref&gt;ACT Corrective Services - [http://www.cs.act.gov.au/amc Alexander Maconochie Centre]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Partnerstädte ===<br /> Canberra ist mehrere [[Städtepartnerschaft]]en eingegangen: Es sind dies [[Atlanta]] in den Vereinigten Staaten, [[Peking]] in der Volksrepublik China, [[Dili]] in Osttimor, [[Nara]] in Japan und [[Versailles]] in Frankreich. Mit jeder dieser Städte findet ein kultureller Austausch statt. Die größte Veranstaltung im Zusammenhang mit einer Partnerstadt ist das Canberra-Nara-Kerzenfestival im Oktober.<br /> <br /> === Wappen und Flagge ===<br /> [[Bild:Flag of the Australian Capital Territory.svg|thumb|Flagge des ACT]]<br /> <br /> Die Stadt Canberra führt die gleichen Hoheitszeichen wie das Australian Capital Territory, da Stadt und Hauptstadtterritorium identisch sind. Das [[Wappen des Australian Capital Territory]] wurde 1927 entworfen, nachdem das Verteidigungsministerium den Wunsch geäußert hatte, das damals vom Stapel gelaufene Kriegsschiff [[HMAS Canberra (1927)|HMAS Canberra]] zu schmücken. Die [[Flagge des Australian Capital Territory]] besteht seit 1993 und zeigt neben dem [[Kreuz des Südens]] das leicht modifizierte Stadtwappen.<br /> <br /> == Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br /> === Sehenswürdigkeiten ===<br /> &lt;div align=&quot;right&quot;&gt;[http://escience.anu.edu.au/lecture/cg/exercises/a1/map/CanberraMap.jpg Übersichtskarte der zentralen Stadtteile Canberras]&lt;/div&gt;<br /> Touristisch interessant sind, neben der Anlage Canberras als [[Gartenstadt]] selber, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die hauptsächlich in den beiden ältesten Stadtbezirken South Canberra und North Canberra sowie entlang des [[Lake Burley Griffin]] zu finden sind. Bemerkenswert ist, dass viele Regierungsgebäude für die Öffentlichkeit frei zugänglich sind.<br /> <br /> [[Bild:Old Parliament House cropped.jpg|thumb|Das alte Parlamentsgebäude]]<br /> [[Bild:NLA Canberra-01JAC.JPG|thumb|[[National Library of Australia|Nationalbibliothek]]]]<br /> [[Bild:NatMusAus Main Entrance Strip.jpg|thumb|[[National Museum of Australia|Nationalmuseum]]]]<br /> [[Bild:AS AWM 2.jpg|thumb|[[Australian War Memorial]]]]<br /> <br /> Zentraler Punkt in South Canberra ist der von Ringstraßen umgebene [[Capital Hill]], auf den alle Hauptstraßen zulaufen. Auf diesem Hügel befindet sich das [[Parliament House (Canberra)|Parliament House]], das 1988 eröffnete neue australische Parlament. Beim Bau wurde die Kuppe des Hügels abgetragen und nach Fertigstellung des Rohbaus wieder aufgeschüttet, so dass sie nunmehr das mit Rasen bewachsene Dach des Parlamentsgebäudes bildet. Darüber erhebt sich ein 81 Meter hoher Flaggenmast mit der australischen Flagge.<br /> <br /> Nördlich des Capital Hill liegt der repräsentative Stadtteil Parkes mit einigen der wichtigsten Gebäuden der Stadt, allen voran das [[Old Parliament House]] am Fuße des Capital Hill. Es diente von 1927 bis 1988 als provisorischer Sitz des australischen Parlaments und beherbergt heute einen Teil der [[National Portrait Gallery (Canberra)|National Portrait Gallery]]. Auf der Grünfläche vor dem alten Parlament wurde 1972 die [[Aboriginal Tent Embassy]], die inoffizielle „Zelt-Botschaft“ der australischen Ureinwohner, eingerichtet. Unweit des alten Parlaments befindet sich die [[National Archives of Australia]] (Nationalarchive). Näher am Südufer des Lake Burley Griffin sind die [[National Library of Australia]] (Nationalbibliothek), das [[Questacon]]-Museum (Wissenschafts- und Technologiezentrum), das Gebäude des Obersten Gerichtshofes und die [[National Gallery of Australia]] (Nationalgalerie) zu finden. Am westlichen Ende des von Parkanlagen gesäumten zentralen Seebeckens befindet sich ein Denkmal zu Ehren von Kapitän [[James Cook]], das in Form einer Wasserfontäne gestaltet ist. Die kleine Insel Aspen Island ist Standort des [[National Carillon]], eines 50 Meter hohen [[Carillon|Turmglockenspiels]].<br /> <br /> Westlich des Capital Hill liegt der Stadtteil [[Yarralumla]], Standort der meisten diplomatischen Vertretungen, des [[Government House (Canberra)|Government House]] (Amtssitz des Generalgouverneurs) und des [[National Zoo and Aquarium]]. Im Südwesten des Capital Hill liegt der Stadtteil Deakin mit weiteren Botschaftsgebäuden, der [[Royal Australian Mint]] (Münzprägestätte) und [[The Lodge]], dem Amtssitz des Premierministers.<br /> <br /> Der Stadtteil City Centre (auch Civic genannt) nördlich des Sees ist das zentrale Einkaufs- und Büroviertel der Stadt. Es ist eines der wenigen Stadtgebiete mit verdichteter Bebauung. Hier befinden sich unter anderem das Messezentrum sowie das [[Canberra Museum and Gallery]], das sich mit Kunst und Geschichte Canberras befasst. Westlich von City Centre liegt das Universitätsviertel Acton. Dort, am Fuße des [[Black Mountain (Australian Capital Territory)|Black Mountain]], befinden sich die [[Australian National Botanic Gardens]] (botanische Gärten) mit über 5500 einheimischen Pflanzenarten aus unterschiedlichsten Vegetationszonen. Die Südspitze der Acton-Halbinsel am See ist Standort des [[National Museum of Australia]] (Nationalmuseum), das mit seiner gewagten, futuristisch anmutenden Architektur auffällt.<br /> <br /> Östlich von City Centre, am Fuße des [[Mount Ainslie]], befindet sich der „zeremonielle“ Bereich der Stadt. Die [[ANZAC Parade]] ist eine breite, von mehreren Denkmälern gesäumte Prachtstraße. Hier finden jeweils die Paraden zum [[ANZAC Day]], einem der wichtigsten Feiertage Australiens, statt. An dieser Straße stehen die [[St John the Baptist Church (Canberra)|St John the Baptist Church]], die älteste Kirche der Stadt, sowie das [[Australian War Memorial]], das nationale Kriegerdenkmal. Rund 15 Kilometer vom Zentrum entfernt findet man am nördlichen Stadtrand das [[National Dinosaur Museum]] (Dinosauriermuseum) mit der größten prähistorischen Sammlung der südlichen Hemisphäre.<br /> <br /> Einige historische Wohnhäuser aus dem 19. Jahrhundert können besichtigt werden: Die Lanyon- und Tuggeranong-Höfe im [[Tuggeranong]]-Tal, das Mugga-Mugga-Haus im Stadtteil Symonston und Blundell's Cottage in Parkes stellen Gegenstände aus dem Alltag der frühen europäischen Siedler aus. Das Culthorpe House auf dem Red Hill ist ein gut erhaltenes Beispiel der Architektur der 1920er Jahre. Das Duntroon House im Stadtteil Campbell war einer der ersten Höfe der Region und ist heute die Offiziersmesse des [[Royal Military College Duntroon|Royal Military College]].<br /> <br /> === Kultur und Nachtleben ===<br /> [[Bild:Floriade canberra05.jpg|thumb|Impressionen von der [[Floriade (Canberra)|Floriade]]]]<br /> [[Bild:Casino canberra sign civic.jpg|thumb|Das Spielkasino von Canberra]]<br /> <br /> Neben den Museen hat die Stadt eine lebendige Livemusik- und Theaterszene vorzuweisen, die vor allem von den Studenten der Universitäten getragen wird. Die beiden größten Theater sind das ''Canberra Theatre'' mit 1244 und das ''Playhouse'' mit 618 Sitzplätzen, die auch für Konzerte verwendet werden. Das ''Street Theatre'' in der [[Australian National University|Australian National University]] (ANU) ist auf Laienvorführungen spezialisiert. Ebenfalls auf dem Gelände der ANU befindet sich die Musikhochschule mit der ''Llewellyn Hall'' (1442 Sitzplätze), die als eine der renommiertesten australischen Konzerthallen für klassische Musik gilt. Zudem besitzen die meisten Gemeinschaftszentren in den Stadtteilen Einrichtungen für Theater- und Kinovorführungen sowie in allen Fällen eine Bibliothek.<br /> <br /> Canberra ist für zahlreiche mehrtägige Großveranstaltungen bekannt: Das erste des Jahres ist jeweils das [[Summernats]]-Automobilfestival im Frühsommer anfangs Januar. Ende Februar folgt die Landwirtschaftsmesse [[Royal Canberra Show]]. Das Volksfest ''Celebrate Canberra'' vor dem ''Canberra Day'', dem offiziellen Feiertag der Stadt, dauert zehn Tage. Jeweils in der Osterwoche findet das [[National Folk Festival (Australien)|National Folk Festival]] statt. Die jedes Jahr von Mitte September bis Mitte Oktober stattfindende [[Floriade (Canberra)|Floriade]] ist mit jeweils über 300.000 Besuchern die größte Gartenausstellung der südlichen Hemisphäre. Das [[Stonefest]] Ende Oktober auf dem Gelände der [[University of Canberra|University of Canberra]] (UC) ist eines der größten und beliebtesten Rock-[[Musikfestival]]s des Landes.<br /> <br /> Das [[Casino Canberra]] ist das einzige [[Spielkasino]] der Stadt. Es wurde 1992 eröffnet und besitzt die alleinige Konzession, Glücksspiele anzubieten. Das Casino gehört [[Casinos Austria]] International. Im Casino gibt es jedoch keine [[Spielautomat]]en, denn dieses Recht steht wiederum nur den Bars und Clubs zu. [[Prostitution]] wurde zwar 1992 entkriminalisiert, ist jedoch von Gesetzes wegen auf die industriell geprägten Stadtteile Fyshwick und Mitchell beschränkt.<br /> <br /> Die vergleichsweise geringe Bevölkerungszahl hat zur Folge, dass das [[Nachtleben]] nicht mit jenem der großen australischen Metropolen mithalten kann. Darüber hinaus ist die Bevölkerungsdichte sehr gering, sodass die verschiedenen Vergnügungseinrichtungen wie Bars, Clubs und Restaurants auf wenige Stadtteile in unmittelbarer Nähe zum Zentrum konzentriert sind. Das Nachtleben in Canberra (bzw. dessen angebliches Nichtvorhandensein) ist oft Gegenstand von Witzen auswärtiger Besucher. Es werden humorvolle T-Shirts und Ansichtskarten verkauft, die das Nachtleben der Hauptstadt als kleines [[schwarzes Loch]] darstellen.<br /> <br /> === Sport ===<br /> [[Bild:BruceStadium19032005.JPG|thumb|Ein Rugby-League-Spiel im [[Canberra Stadium]]]]<br /> <br /> Neben zahlreichen lokalen Sportvereinen gibt es in Canberra mehrere Sportmannschaften, die nationalen Ligen angehören. Die bekanntesten Mannschaften sind die [[Canberra Raiders]] und die [[Brumbies]], die [[Rugby League]] bzw. [[Rugby Union]] spielen und beide mehrmals Meistertitel gewonnen haben. Beide Mannschaften tragen ihre Spiele im 1977 errichteten [[Canberra Stadium]] aus, mit 25.000 Sitzplätzen das größte Stadion der Stadt. Bis 1990 wurden hier auch [[Leichtathletik]]- Wettkämpfe ausgetragen; [[Marita Koch]] stellte 1985 im Canberra Stadium einen Weltrekord im 400-Meter-Lauf auf, der bis heute ungeschlagen ist. Während des Fußballturniers der [[Olympische Sommerspiele 2000|Olympischen Sommerspiele 2000]] und während der [[Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2003]] fanden hier einige Vorrundenspiele statt. 2009 ist Canberra Austragungsort der [[Mountainbike-Weltmeisterschaften|Mountainbike-WM]].<br /> <br /> Ein weiteres großes Stadion ist das [[Manuka Oval]] für 15.000 Zuschauer, in dem [[Cricket]]- und [[Australian Football|Australian-Football]]-Spiele stattfinden. Eine Besonderheit ist, dass der [[Kangaroos Football Club]] aus Melbourne im Manuka Oval jede Saison drei Heimspiele austrägt. Das ''Prime Minister's XI'' ist ein traditionsreiches Cricketspiel, bei dem jedes Jahr eine vom Premierminister persönlich zusammengestellte australische Mannschaft gegen eine Nationalmannschaft aus Übersee antritt.<br /> <br /> Das Frauen-[[Basketball]]-Team [[Canberra Capitals]] gehört zu den erfolgreichsten Australiens und hat seit 2000 vier Mal den australischen Meistertitel gewonnen. Weitere Mannschaften, die nationalen Ligen angehören, sind die AIS Canberra Darters ([[Netball]]), die Canberra Labor Club Lakers und die Canberra Labor Club Strikers (Männer- und Frauen-[[Feldhockey]]) sowie die [[Canberra Knights]] ([[Eishockey]]).<br /> <br /> Canberra ist Austragungsort des ''Barassi International Australian Football Youth Tournament'', des bedeutendsten Juniorenturniers im Australian Football. Weitere nennenswerte jährlich stattfindende Sportanlässe sind der Canberra Marathon, der Canberra Ironman Triathlon, die Canberra Rally und das [[Canberra Women's Tennis Classic]]. Darüber hinaus gibt es eine [[Pferderennen|Pferderennbahn]], den ''Canberra Racecourse''.<br /> <br /> [[Bild:Front of the AIS in Canberra.jpg|thumb|[[Australian Institute of Sport]]]]<br /> <br /> Das [[Australian Institute of Sport]] (AIS) im Stadtteil Bruce ist ein spezialisiertes Bildungs- und Trainingsinstitut für [[Leistungssport|Spitzensportler]] in zahlreichen Sportarten. Das AIS ist seit 1981 tätig und hat wesentlich dazu beigetragen, dass Australien eine im Verhältnis zur Bevölkerungszahl überproportional erfolgreiche Sportnation geworden ist.<br /> <br /> Den Einwohnern von Canberra stehen zahlreiche Sportanlagen zur Verfügung, darunter Cricket- und Rugbyplätze, Golfplätze, Skateparks, Tennisplätze und Schwimmbäder. Durch die ganze Stadt zieht sich auch ein ausgedehntes Netz von Radwegen. Die hügelige Gegend rund um Canberra ist bei Wanderern, Reitern und Mountainbikern sehr beliebt. Auf den Seen wiederum sind Wassersportarten wie Segeln, Rudern und Wasserski möglich.<br /> <br /> == Wirtschaft und Infrastruktur ==<br /> === Wirtschaft ===<br /> [[Bild:Australian Treasury.JPG|thumb|Viele Bewohner Canberras arbeiten für die Bundesregierung, im Bild das Department of Treasury]]<br /> <br /> Mit Abstand wichtigster Wirtschaftszweig der Stadt sind staatliche Verwaltung und Verteidigung. Zusammen erzeugten sie 26,4&amp;nbsp;% (Stand: 2004/2005) des Bruttosozialprodukts und beschäftigten über 40&amp;nbsp;% aller Erwerbstätigen.&lt;ref&gt;ACT Department of Treasury - [http://www.treasury.act.gov.au/snapshot/GSP.pdf Bruttosozialprodukt 2004/2005]&lt;/ref&gt; Zu den wichtigsten Arbeitgebern im öffentlichen Dienst gehören das Parlament, das Verteidigungsministerium, das Finanzministerium, das [[Treasury]] (Schatzamt), das Außenhandelsministerium und das Außenministerium. Mehrere Einrichtungen der [[Australian Defence Force]] befinden sich direkt in der Stadt oder deren näherer Umgebung.<br /> <br /> Weitere wichtige Wirtschaftszweige sind Handel, Baugewerbe, das Gesundheitswesen sowie das Bildungswesen. Die Industrie in Canberra fokussiert sich auf Bereiche mit hoher Wertschöpfung wie beispielsweise Biotechnologie, Rüstung, Informationstechnologie, Umwelttechnologie und Raumfahrt. Eine immer wichtigere Bedeutung nimmt zunehmend der Tourismus ein; die beliebtesten Reisezeiten sind Herbst und Frühling, wenn das Klima mild ist.<br /> <br /> Im Juli 2005 betrug die Arbeitslosenquote in Canberra 3,3&amp;nbsp;%, deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 5,0&amp;nbsp;%.&lt;ref&gt;ACT Department of Treasury - [http://www.treasury.act.gov.au/snapshot/LABOUR.pdf Arbeitsstatistik Juli 2005]&lt;/ref&gt; Einige Wirtschaftsbereiche meldeten sogar einen Arbeitskräftemangel. Aufgrund der niedrigen Arbeitslosenquote und des hohen Anteils des Dienstleistungssektors und des öffentlichen Dienstes ist das Pro-Kopf-Einkommen höher als in allen anderen Hauptstädten der australischen Bundesstaaten. Das durchschnittliche Wocheneinkommen eines Einwohners von Canberra beträgt 1173,10 [[Australischer Dollar|AUD]], der landesweite Durchschnitt beträgt im Vergleich dazu 1008,10 AUD.&lt;ref name=&quot;acttreasuryawe&quot;&gt;ACT Department of Treasury - [http://www.treasury.act.gov.au/snapshot/AWOTE.pdf Einkommen von erwachsenen Vollzeitbeschäftigten]&lt;/ref&gt; Der Mittelwert der Liegenschaftspreise in Canberra betrug im Juni 2005 352.500 AUD, was niedriger als in Sydney und Melbourne, aber höher als in allen anderen Hauptstädten ist.&lt;ref&gt;Real Estate Institute of Australia - [http://www.reiaustralia.com.au/media/releases.asp Pressemeldung vom 9. September 2005]&lt;/ref&gt; Der Mittelwert der Mieten ist jedoch nirgends so hoch wie in Canberra.&lt;ref&gt;Australian Bureau of Statistics - [http://www.ausstats.abs.gov.au/Ausstats/subscriber.nsf/Lookup/3F6D4D861D8EE078CA256E1C0074B055/$File/20320_2001.pdf Regionale Analyse von Bevölkerung und Wohnsituation]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Verkehr ===<br /> Das Auto ist in Canberra das mit Abstand dominierende Verkehrsmittel. Planungsvorschriften führten zu einem weitläufigen Netz gut ausgebauter Straßen und zu einer niedrigen Bevölkerungsdichte, da die Bebauung über ein relativ großes Gebiet verteilt ist. Im Vergleich zu anderen australischen Städten sind die Fahrtzeiten über weite Distanzen relativ kurz. Staus gibt es nur selten und lösen sich während der Hauptverkehrszeit in der Regel nach wenigen Minuten auf. Die einzelnen Stadtbezirke sind durch ''Parkways'' miteinander verbunden, richtungsgetrennte Schnellstraßen mit einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 80 oder 90 km/h.<br /> <br /> Das Busunternehmen [[ACTION|Australian Capital Territory Internal Omnibus Network]] (ACTION) ist für den [[öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]] im gesamten Stadtgebiet zuständig. Daneben ist in allen Stadtteilen ein weitläufiges Netz von [[Radweg]]en vorhanden. Es gibt kein städtisches Schienenverkehrsnetz in Canberra, obwohl die Pläne von [[Walter Burley Griffin]] sowohl eine Eisenbahnlinie als auch eine Straßenbahn vorsahen. Das private Busunternehmen ''Deane's Buslines'' verkehrt zum Flughafen sowie zwischen Canberra und [[Queanbeyan]], der Nachbarstadt in New South Wales. <br /> Canberra liegt auf der Buslinie Sydney-Melbourne-Adelaide und wird täglich mehrfach angefahren (z.B. von ''Greyhound Australia''). <br /> ''Canberra Cabs'' ist das einzige lizenzierte [[Taxi]]unternehmen. Nur 4,6&amp;nbsp;% der Bevölkerung nutzt den öffentlichen Busverkehr. Weitere 5,5&amp;nbsp;% sind zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs &lt;ref name=&quot;2001census&quot; /&gt;; dieser hohe Anteil wird in keiner anderen australischen Großstadt erreicht.<br /> <br /> [[Bild:VHTJECanberra23June2005.jpg|thumb|Passagiermaschine von [[Qantas]] am [[Canberra International Airport]]]]<br /> <br /> Die Eisenbahngesellschaft [[CountryLink]] verbindet Canberra mit [[Sydney]]. Der [[Bahnhof Canberra]] befindet sich im Stadtteil Kingston. Züge nach [[Melbourne]] fahren ab [[Yass]], etwa 60 Kilometer nördlich der Stadt gelegen. Es gab verschiedentlich Pläne, zwischen Sydney, Canberra und Melbourne eine Neubaustrecke für den [[Hochgeschwindigkeitsverkehr]] zu bauen, diese erwiesen sich jedoch wiederholt als wirtschaftlich nicht tragbar.<br /> <br /> Per Auto ist Sydney über den [[Federal Highway]] und den [[Hume Highway]] in drei Stunden erreichbar. Die Fahrt nach Melbourne auf dem [[Barton Highway]], der bei Yass auf den Hume Highway trifft, dauert rund sieben Stunden. In zwei Stunden können auf dem [[Monaro Highway]] die Skigebiete in den [[Snowy Mountains]] und der [[Kosciuszko-Nationalpark]] erreicht werden. Ebenfalls zwei Stunden dauert die Fahrt auf dem [[Kings Highway]] nach [[Batemans Bay]], einem beliebten Badeort an der Küste des [[Pazifik]]s.<br /> <br /> Vom [[Canberra International Airport]] aus verkehren direkte Linienflüge in die australischen Großstädte und zu einzelnen Regionalflughäfen in New South Wales. Regelmäßige Auslandlinienflüge gab es nur 2004 nach [[Fidschi]], doch vor allem während der Urlaubszeit verbinden Charterflüge Canberra mit Überseedestinationen. Die Fairbairn-Luftwaffenbasis der [[Royal Australian Air Force]] (RAAF) direkt neben dem Flughafen war bis 2003 in Betrieb und fiel dann unter zivile Kontrolle. Zuvor hatten sich die zivile und militärische Luftfahrt die Start- und Landebahnen geteilt.<br /> <br /> === Versorgung ===<br /> [[Bild:Telstra Tower.jpg|thumb|130px|[[Telstra Tower]]]]<br /> <br /> Die im Besitz der Regierung des ACT befindliche [[ACTEW Corporation]] ist für den Unterhalt der Wasserversorgungs- und Abwasserinfrastruktur von Canberra zuständig. [[ActewAGL]], ein Joint-Venture der ACTEW Corporation und der [[Australian Gas Light Company]], ist die Vertriebsgesellschaft für die Versorgung der Stadt mit Wasser, Erdgas und Elektrizität. TransACT, eine Tochtergesellschaft von ActewAGL, bietet auch Telekommunikationsdienstleistungen an. Das Trinkwasser wird in vier Reservoiren gesammelt; bei den Corin-, Bendora- und Cotter-Dämmen am [[Cotter River]] sowie beim Googong-Damm am [[Queanbeyan River]]. Letzterer liegt zwar in New South Wales, wird aber von der Regierung des ACT betrieben. Die ACTEW Corporation besitzt die zwei [[Kläranlage]]n von Canberra. Diese befinden sich in Fyshwick und Lower Molonglo am [[Molonglo River]].<br /> <br /> Die elektrische Energie für Canberra stammt aus dem landesweiten [[Stromnetz]] und wird über [[Umspannwerk]]e in den Stadtteilen Holt und Fyshwick eingespeist. Eine geringe Menge lokal hergestellter, erneuerbarer Energie stammt aus Generatoren, die mit der Hauptwasserleitung vom [[Mount Stromlo]] nach Canberra verbunden sind, sowie von [[Methan]]&lt;nowiki&gt;gewinnungsanlagen&lt;/nowiki&gt; auf den Abfalldeponien in [[Belconnen]] und Mugga Lane. Das erste Kraftwerk Canberras wurde 1913 errichtet und stand im Stadtteil Acton. Anders als in den meisten australischen Städten befinden sich die Strommasten in den älteren Stadtteilen an den hinteren Grundstücksgrenzen anstatt am Straßenrand. In den neueren Stadtteilen sind die Strom- und Telekommunikationsleitungen unterirdisch verlegt.<br /> <br /> Wie in anderen Teilen Australiens werden terrestrische und mobile Telekommunikationsdienstleistungen von verschiedenen miteinander konkurrierenden Unternehmen angeboten. Der größte Teil der Infrastruktur ist im Besitz von [[Telstra]], doch auch TransACT verfügt über einen bedeutenden Anteil. Auf dem [[Black Mountain (Australian Capital Territory)|Black Mountain]] steht der 195 Meter hohe Fernmeldeturm [[Telstra Tower]].<br /> <br /> === Gesundheitswesen ===<br /> [[Bild:Canberra Hospital.jpg|thumb|Das Canberra Hospital ist das größte Krankenhaus der Stadt]]<br /> [[Bild:Canberra school of art.JPG|thumb|Kunsthochschule der [[Australian National University]]]]<br /> [[Bild:Dsn canberra.jpg|thumb|[[Canberra Deep Space Communication Complex]]]]<br /> <br /> Canberra verfügt über zwei große öffentliche [[Krankenhaus|Krankenhäuser]], das ''Canberra Hospital'' in Garran mit 500 Betten und das ''Calvary Public Hospital'' in Bruce mit 174 Betten. Beide sind auch [[Lehrkrankenhaus|Lehrkrankenhäuser]]. Das größte private Krankenhaus Canberras ist das ''John James Memorial Hospital'' in Deakin. Weitere bedeutende Gesundheitsdienstleister sind das ''Calvary Private Hospital'' in Bruce und das ''National Capital Private Hospital'' in Garran. Alle Krankenhäuser übernehmen Notfälle aus dem gesamten südlichen New South Wales. In Canberra gibt es zudem zehn [[Seniorenheim]]e.<br /> <br /> === Bildung ===<br /> Die beiden wichtigsten Bildungsinstitutionen sind die [[Australian National University]] (ANU) und die [[University of Canberra]] (UC). Die ANU wurde 1946 gegründet und war zunächst auf die Forschung durch Postgraduierte ausgerichtet. Auch heute liegt der Schwerpunkt vor allem bei der Forschung. Die ANU, die im Jahr 2003 rund 12.000 Studenten zählte, gehört laut den [[Hochschulranking]]s von [[The Times Higher Education Supplement]] und der Universität Shanghai zu den besten Universitäten der Welt. Die UC mit ihren rund 10.000 Studenten ist stärker auf praktische Ausbildung ausgerichtet.<br /> <br /> Die [[Australian Catholic University]] und die [[Charles Sturt University]] sind mit je einer theologischen Fakultät vertreten, erstere im Stadtteil Watson, letztere in der Nachbarschaft des neuen Parlamentsgebäudes. Daneben gibt es zwei Militärschulen, die [[Australian Defence Force Academy]] und das [[Royal Military College Duntroon|Royal Military College]].<br /> <br /> Canberra ist Hauptsitz der [[Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation]] (CSIRO), der staatlichen Behörde für wissenschaftliche Forschung. Zu den Errungenschaften der CSIRO gehören unter anderem die [[Atomspektroskopie]] und der [[Kunststoffgeldschein]]. Südwestlich der Stadt, am Rande des [[Tidbinbilla-Naturreservat]]s, befindet sich der [[Canberra Deep Space Communication Complex]], eine zum [[Deep Space Network]] gehörende Radarantennenstation.<br /> <br /> Im Jahr 2004 gab es in Canberra 140 Schulen, davon 96 staatliche und 44 private. Das Verhältnis der Schülerzahlen zwischen den staatlichen und privaten Schulen beträgt rund 60 zu 40 Prozent. Bei der Planung neuer Stadtteile wurde darauf geachtet, dass in möglichst geringer Entfernung eine [[Vorschule]] und eine [[Grundschule]] vorhanden sind. Diese Schulen stehen in der Regel neben einer Grünfläche, um Sport und Spiel zu ermöglichen. Der Besuch der Vorschule ist zwar nicht obligatorisch, doch die meisten Kinder besuchen die von der Regierung finanzierten 12 Wochenstunden. Die Grundschule umfasst sieben Klassen, den [[Kindergarten]] und die Jahre 1 bis 6. In den Schuljahren 7 bis 10 besuchen die Jugendlichen die [[High School]], in den Jahren 11 bis 12 das [[College]]. Dies steht im Gegensatz zum Rest des Landes, wo die High School das 7. bis 12. Schuljahr umfasst. Im Vergleich zum übrigen Australien hat das Australian Capital Territory verhältnismäßig die wenigsten Schulabbrecher: 89 Prozent der Schüler, die das 7. Schuljahr absolvierten, beendeten 2004 auch das 12. Schuljahr. Der landesweite Durchschnitt beträgt hingegen 76 Prozent. Dies sind rund fünf Prozent weniger als 1994, was auf die damals höhere Arbeitslosigkeit zurückzuführen ist.&lt;ref&gt;Australian Bureau of Statistics - [http://www.abs.gov.au/AUSSTATS/abs@.nsf/mediareleasesbyReleaseDate/C1CB86FE26852813CA257095007AFD57?OpenDocument Schulen im ACT (2005)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Medien ===<br /> Da Canberra als Hauptstadt auch das Zentrum des politischen Geschehens in Australien ist, sind in der Stadt alle wichtigen Medien mit Außenstellen vertreten. Dazu gehören die [[Australian Broadcasting Corporation]], die kommerziellen Fernsehsender und die Zeitungen der übrigen Großstädte. Viele dieser Medien sind in der ''press gallery'' vertreten, einer Gruppe von Journalisten, die aus dem Parlament berichten. Der ''National Press Club of Australia'' in Barton überträgt häufig sein wöchentliches Mittagessen, bei dem ein prominenter Gast, üblicherweise ein Politiker, eine halbstündige Rede hält, die von einer Fragerunde gefolgt ist.<br /> <br /> In Canberra erscheint eine Tageszeitung, die seit 1926 bestehende [[The Canberra Times|Canberra Times]]. Darüber hinaus erscheinen Gratiszeitungen für die einzelnen Stadtteile und einige Publikationen für besondere Interessengebiete. In der Stadt können mehrere analoge Fernsehstationen frei empfangen werden. Dazu gehören die Programme der öffentlich-rechtlichen Stationen [[Australian Broadcasting Corporation|ABC]] und [[Special Broadcasting Service|SBS]] sowie die drei privaten Stationen [[Prime Television|Prime]], [[WIN Television|WIN]] und [[Southern Cross Broadcasting|Southern Cross]]. Ebenfalls frei empfangbar sind die digitalen Stationen ABC2 und SBS News. [[Foxtel]] bietet über Satellit zahlreiche [[Bezahlfernsehen|Pay-TV]]-Programme an. Von TransACT sind [[Kabelfernsehen]] und [[Breitband-Internetzugang|Breitband-Internet]] erhältlich. In Canberra sind auch zahlreiche kommerzielle und nichtkommerzielle [[Hörfunk|Radio]]programme empfangbar.<br /> <br /> == Söhne und Töchter der Stadt ==<br /> * [[Lara Cox]] (* 1978), Schauspielerin<br /> * [[Paul Crake]] (* 1976), Radrennfahrer<br /> * [[Frank Gambale]] (* 1958), Jazz-Gitarrist<br /> * [[Michael Milton]] (* 1973), Skirennläufer<br /> * [[Josip Šimunić]] (* 1978), Fußballspieler<br /> * [[Ross Stretton]] (* 1952), Ballett-Tänzer und Choreograph<br /> * [[Rory Sutherland]] (* 1982), Radrennfahrer<br /> * [[Mia Wasikowska]] (* 1990), Schauspielerin<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Verweise ==<br /> === Literatur ===<br /> * Andrew Metcalf: ''Canberra Architecture''. Watermark Press, Wichita 2006. ISBN 0949284637<br /> * Andrew Metcalf: ''Canberra - History of Australia's National Capital''. Dalton Publishing Company, 1972. ISBN 0909906068<br /> * ''A History of Australia's Capital, Canberra''. ACT Ministry for Health, Education, and the Arts, 1990. ISBN 1863310495<br /> <br /> === Weblinks ===<br /> {{commonscat|Canberra}}<br /> * [http://www.act.gov.au/ Verwaltung des Australian Capital Territory] (Englisch)<br /> * [http://www.nationalcapital.gov.au/ National Capital Authority] (Englisch)<br /> * [http://www.canberratourism.com.au/ Tourismus in Canberra] (Englisch)<br /> * [http://www.canberrahouse.com.au/ Architektur in Canberra] (Englisch)<br /> * [http://www.nationalcapital.gov.au/education_and_understanding/history/ Geschichte Canberras] (Englisch)<br /> * [http://www.idealcity.org.au/ Der Planungswettbewerb für Canberra von 1912] (Englisch)<br /> <br /> [[Kategorie:Canberra| ]]<br /> [[Kategorie:Australian Capital Territory]]<br /> [[Kategorie:Hauptstadt in Australien und Ozeanien]]<br /> <br /> {{Link FA|en}}<br /> {{Link FA|it}}<br /> <br /> {{Exzellent}}<br /> <br /> [[af:Canberra]]<br /> [[am:ካንበራ]]<br /> [[ar:كانبرا]]<br /> [[bat-smg:Kanbera]]<br /> [[be:Горад Канбера]]<br /> [[be-x-old:Канбэра]]<br /> [[bg:Канбера]]<br /> [[bn:ক্যানবেরা]]<br /> [[br:Canberra]]<br /> [[bs:Canberra]]<br /> [[ca:Canberra]]<br /> [[cs:Canberra]]<br /> [[cv:Канберра]]<br /> [[cy:Canberra]]<br /> [[da:Canberra]]<br /> [[el:Καμπέρα]]<br /> [[en:Canberra]]<br /> [[eo:Kanbero]]<br /> [[es:Canberra]]<br /> [[et:Canberra]]<br /> [[eu:Canberra]]<br /> [[fa:کانبرا]]<br /> [[fi:Canberra]]<br /> [[fr:Canberra]]<br /> [[frp:Canberra]]<br /> [[ga:Canberra]]<br /> [[gd:Canberra]]<br /> [[gl:Canberra]]<br /> [[he:קנברה]]<br /> [[hi:कैनबरा]]<br /> [[hr:Canberra]]<br /> [[ht:Kanbera]]<br /> [[hu:Canberra]]<br /> [[hy:Կանբերա]]<br /> [[id:Canberra]]<br /> [[io:Canberra]]<br /> [[is:Canberra]]<br /> [[it:Canberra]]<br /> [[ja:キャンベラ]]<br /> [[jv:Canberra]]<br /> [[ka:კანბერა]]<br /> [[ko:캔버라]]<br /> [[ku:Kanberra]]<br /> [[la:Canberra]]<br /> [[lij:Canberra]]<br /> [[lt:Kanbera]]<br /> [[lv:Kanbera]]<br /> [[mk:Канбера]]<br /> [[mn:Канберра]]<br /> [[mr:कॅनबेरा]]<br /> [[ms:Canberra]]<br /> [[nah:Canberra]]<br /> [[nl:Canberra]]<br /> [[nn:Canberra]]<br /> [[no:Canberra]]<br /> [[oc:Canberra]]<br /> [[pl:Canberra]]<br /> [[pms:Canberra]]<br /> [[pt:Camberra]]<br /> [[ro:Canberra]]<br /> [[ru:Канберра]]<br /> [[scn:Canberra]]<br /> [[sco:Canberra]]<br /> [[sh:Canberra]]<br /> [[simple:Canberra]]<br /> [[sk:Canberra]]<br /> [[sl:Canberra]]<br /> [[sr:Канбера]]<br /> [[sv:Canberra]]<br /> [[sw:Canberra]]<br /> [[ta:கான்பரா]]<br /> [[tet:Kamberra]]<br /> [[tg:Канберра]]<br /> [[th:แคนเบอร์รา]]<br /> [[tpi:Kambra]]<br /> [[tr:Kanberra]]<br /> [[ty:Canberra]]<br /> [[uk:Канберра]]<br /> [[vi:Canberra]]<br /> [[vo:Canberra]]<br /> [[yi:קאנבערא]]<br /> [[zh:堪培拉]]<br /> [[zh-min-nan:Canberra]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zement_(Begriffskl%C3%A4rung)&diff=50477444 Zement (Begriffsklärung) 2008-09-07T15:41:51Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: it:Cemento (disambigua)</p> <hr /> <div>Das Wort '''Zement''' bezeichnet:<br /> * ein Bindemittel im Beton und Mörtel, siehe [[Zement]]<br /> * ein natürliches Bindemittel von [[Sedimentgestein|Sedimentgesteinen]], siehe [[Zement (Geologie)]]<br /> * einen Bestandteil von Zähnen, siehe [[Wurzelzement]]<br /> * ein Füll- oder Verbindungsmaterial beim [[Zahnersatz]], siehe [[Phosphatzement]] und [[Glasionomerzement]]<br /> * ein [[Drama]] (1972) von [[Heiner Müller]]<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[en:Cement (disambiguation)]]<br /> [[es:Cemento (desambiguación)]]<br /> [[it:Cemento (disambigua)]]<br /> [[sk:Cement]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zement&diff=50477386 Zement 2008-09-07T15:40:21Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: it:Cemento</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|erläutert den Baustoff Zement; für andere, abgeleitete Bedeutungen siehe [[Zement (Begriffsklärung)]].}}<br /> [[Bild:Zementwerk02-2.jpg|thumb|260px|Silhouette des Zementwerks Dyckerhoff in Beckum/Westf. mit Vorwärmerturm (Mitte), Silos und Förderbandbrücken.]]<br /> [[Bild:Höver Ort.jpg|thumb|260px|Ortseinfahrt von [[Höver (Sehnde)|Höver]] mit [[Holcim]]-Zementwerk.]]<br /> <br /> '''Zement''' (v. [[Latein|lat.]]: ''caementum'' = Bruchstein, Baustein) ist ein hydraulisches [[Bindemittel]] für die Baustoffe [[Mörtel]] und [[Beton]].<br /> <br /> Es ist ein [[Anorganische Chemie|anorganischer]], nicht[[Metalle|metallischer]], feingemahlener Stoff, der nach dem Anrühren mit Wasser infolge chemischer Reaktionen mit dem [[Anmachwasser]] selbständig erstarrt und erhärtet und nach dem Erhärten auch unter Wasser fest und raumbeständig bleibt. <br /> <br /> Chemisch betrachtet ist Zement hauptsächlich [[Wollastonit|kieselsaures Calcium]] mit Anteilen an [[Aluminium]] und [[Eisen]], das als kompliziertes [[Stoffgemisch]] vorliegt. Im Allgemeinen enthält er auch Anteile an [[Sulfate]]n.<br /> <br /> ''Portlandzement'' ist ein meist [[grau]]es [[Pulver]], welches in großindustriellen Prozessen aus den Rohmaterialien [[Kalkstein]], [[Tonmineral|Ton]], [[Sand]] und [[Eisenerz]] hergestellt wird. Wichtigstes Anwendungsgebiet ist die Herstellung von [[Mörtel]] und [[Beton]], also das Verbinden natürlicher oder künstlicher [[Zuschlagstoff|Zuschläge]] zu einem festen [[Baustoff]], der üblichen Umwelteinwirkungen gegenüber dauerhaft ist. Aufgrund der hohen Festigkeit und Dauerhaftigkeit von Beton ist Zement weltweit eines der wichtigsten Bindemittel.<br /> <br /> Daneben dient ''[[Weißzement]]'' beziehungsweise ''Dyckerhoff-Weiß'' als [[Pigment]].<br /> <br /> == Bezeichnung und Geschichte ==<br /> Die Bezeichnung Zement geht auf die [[Römisches Reich|Römer]] zurück, die ein betonartiges Mauerwerk aus Bruchsteinen mit gebranntem Kalk als Bindemittel ''[[Opus Caementitium]]'' nannten und bereits 118 bis 125 n. Chr. beim Bau des [[Pantheon (Rom)|Pantheon in Rom]] einsetzten. Später wurden mit ''cementum'', ''cimentum'', ''cäment'' und ''cement'' die Zusatzstoffe, vulkanische Asche und Ziegelmehl, bezeichnet ([[Puzzolan]], [[Traß]]), die man dem gebrannten Kalk zusetzte, um ein hydraulisches Bindemittel zu erhalten. Die Bedeutung des Tongehalts für die hydraulischen Eigenschaften des Zements wurde von dem Engländer [[John Smeaton]] (1724-1792) entdeckt. Als eigentlicher Erfinder des Portlandzements gilt der Engländer [[Joseph Aspdin]] (1778-1855). 1824 erhielt er das Patent An Improvement in the Mode of Producing an Artificial Stone, wo er den Ausdruck Portland cement benutzte. Die Bedeutung des [[Sintern|Sinterns]] hat anscheinend als erster [[Isaac Johnson (Chemiker)|Isaac Charles Johnson]] (1811-1911) im Jahr 1844 erkannt. <br /> <br /> 1838 wurde von dem Ulmer [[Apotheker]] Dr. [[Ernst Gustav Leube]] und seinen Brüdern in [[Ulm]] das erste deutsche Zementwerk gegründet. Der erste deutsche Portlandzement nach englischem Vorbild wurde 1850 in [[Buxtehude]] hergestellt. Die Grundlage für die Herstellung des Portlandzements in Deutschland hat [[Hermann Bleibtreu]] (1824-1881) geschaffen, der auch zwei Zementwerke in Züllchow bei Stettin (1855) und in [[Zementwerk (Bonn)|Oberkassel bei Bonn]] errichtete. Entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung hatte [[Wilhelm Michaelis]] (1840-1911). In seinem 1868 erschienenen Buch mit dem Titel ''Die hydraulischen Mörtel'' machte er als erster genaue Angaben über die günstigste Zusammensetzung des Rohstoffgemischs.<br /> <br /> == Herstellungsprozess ==<br /> [[Bild:Zementwerk.jpg|400px|thumb|Schema eines [[Zementwerk]]es.]]<br /> Zement wird heute in modernen Zementwerken in einem kontinuierlichen Prozess aus überwiegend natürlichen Rohstoffen nach dem im folgenden beschriebenen Trockenverfahren hergestellt. Dabei erreichen die Anlagen eine Leistung von 3.000 bis 10.000&amp;nbsp;Tonnen [[Zementklinker|Klinker]] pro Tag. Vorgänger des Trockenverfahrens waren Nass- und Halbnassverfahren, bei denen die Rohstoffe im nassen Zustand vermahlen und gemischt wurden. Wegen des hohen Energieaufwands beim anschließenden Trocknen sind diese Verfahren heute jedoch in der Regel nicht mehr konkurrenzfähig. <br /> <br /> Die Rohstoffe (in der Regel [[Kalkstein]], [[Tonmineral|Ton]], [[Sand]] und [[Eisenerz]]) werden in [[Steinbruch|Steinbrüchen]] abgebaut, in [[Brecher]]n vorzerkleinert und in das Zementwerk befördert. In einer Roh[[mühle]] werden alle Rohmaterialien zusammen vermahlen und gleichzeitig getrocknet. Das dabei entstehende Rohmehl wird dann in einem [[Drehrohrofen]] bei Temperaturen von ca. 1.450&amp;nbsp;°C zu sogenanntem [[Zementklinker|Klinker]] gebrannt, welcher dann in einem Kühler auf eine Temperatur von unter 200&amp;nbsp;°C heruntergekühlt wird. Die entstehenden graubraunen Granalien werden anschließend in einer [[Kugelmühle]] zusammen mit [[Gips]] oder [[Anhydrit]] zum fertigen Produkt, dem Zement, vermahlen. Diese Zementsorte nannte der Engländer [[Joseph Aspdin]] in seinem Patent von [[1824]] Portland-Cement. Die Bezeichnung lehnte sich an den [[Portland-Stein]] an, einen Kalkstein, der auf der Halbinsel [[Isle of Portland|Portland]] an der englischen Kanalküste als Werkstein abgebaut wurde und den aus Portlandzement gefertigten Kunstprodukten farblich ähnlich war.<br /> <br /> Durch die Zumahlung von unterschiedlichen Zusatzstoffen wie [[Hüttensand]], [[Puzzolan]], [[Flugasche]] und Kalkstein können Zemente mit verschiedenen chemischen und physikalischen Eigenschaften hergestellt werden.<br /> <br /> == Hydraulische Eigenschaften ==<br /> Zement ist, im Gegensatz zu [[Kalkmörtel]], ein hydraulisches Bindemittel. Als hydraulisch werden Stoffe angesehen, die sowohl an der [[Luft]] als auch unter Wasser erhärten und auch beständig sind. Diese Eigenschaften erfüllt Zement. Er erhärtet nicht wie Kalk unter Aufnahme von [[Kohlenstoffdioxid]] aus der Luft, sondern reagiert mit [[Wasser]] unter Bildung unlöslicher, stabiler Verbindungen. Diese Verbindungen, die Calciumsilikathydrate, bilden feine nadelförmige Kristalle aus, welche sich untereinander verzahnen und so zur hohen Festigkeit eines Zementes führen. Diese Eigenschaften machen Zement zu einem Bindemittel, das den hohen Anforderungen im Baubereich entspricht.<br /> <br /> == Zusammensetzung und Eigenschaften ==<br /> {| class=&quot;prettytable float-right&quot; <br /> |- bgcolor=&quot;#99CCFF&quot;<br /> |+Festigkeitsklassen und Kennfarben nach DIN 1164<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! Festigkeits-&lt;br /&gt;klasse<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Druckfestigkeit&lt;br /&gt;[N/mm²]<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Kennfarbe<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! rowspan=&quot;1&quot; | &amp;nbsp;<br /> ! nach &lt;br&gt;2 Tagen<br /> ! nach &lt;br&gt;28 Tagen<br /> ! Sack<br /> ! Sack-&lt;br /&gt;aufdruck<br /> |- bgcolor=&quot;#FFA54F&quot;<br /> | 32,5<br /> | -<br /> | ≥32,5<br /> | hellbraun<br /> | schwarz<br /> |- bgcolor=&quot;#FFA54F&quot;<br /> | 32,5 R<br /> | ≥10<br /> | ≥32,5<br /> | hellbraun<br /> | &lt;span style=&quot;color:#ff0000&quot;&gt;rot&lt;/span&gt;<br /> |- bgcolor=&quot;#00FF00&quot;<br /> | 42,5 <br /> | ≥10<br /> | ≥42,5<br /> | grün<br /> | schwarz<br /> |- bgcolor=&quot;#00FF00&quot;<br /> | 42,5 R<br /> | ≥20<br /> | ≥42,5<br /> | grün<br /> | &lt;span style=&quot;color:#ff0000&quot;&gt;rot&lt;/span&gt;<br /> |- bgcolor=&quot;#FF0000&quot;<br /> | 52,5<br /> | ≥20<br /> | ≥52,5<br /> | rot <br /> | schwarz <br /> |- bgcolor=&quot;#FF0000&quot;<br /> | 52,5 R<br /> | ≥30<br /> | ≥52,5<br /> | rot <br /> | &lt;span style=&quot;color:#FFFFFF&quot;&gt;weiß&lt;/span&gt; <br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Portlandzement, hergestellt durch die Vermahlung von Klinker und Gips bzw. Anhydrit, besteht chemisch gesehen aus circa 58 bis 66&amp;nbsp;% [[Calciumoxid]] (CaO), 18 bis 26&amp;nbsp;% [[Siliziumdioxid]] (SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;), 4 bis 10&amp;nbsp;% [[Aluminiumoxid]] (Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;) und 2 bis 5&amp;nbsp;% [[Eisen(III)-oxid|Eisenoxid]] (Fe&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;). Beim Brennprozess im Drehrohrofen bilden sich aus diesen Hauptbestandteilen [[Mineral]]ien, die für die besonderen Eigenschaften von Zement von entscheidender Bedeutung sind. Die wichtigsten dieser Verbindungen sind das Tricalciumsilikat (3&amp;nbsp;CaO&amp;nbsp;×&amp;nbsp;SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;), das Dicalciumsilikat (2&amp;nbsp;CaO&amp;nbsp;×&amp;nbsp;SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;), das Tricalciumaluminat (3&amp;nbsp;CaO&amp;nbsp;×&amp;nbsp;Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;) und das Tetracalciumaluminatferrit (4&amp;nbsp;CaO&amp;nbsp;×&amp;nbsp;Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;&amp;nbsp;×&amp;nbsp;Fe&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;).<br /> <br /> Außer der chemischen und mineralogischen Zusammensetzung ist auch die Feinheit eines Zementes ausschlaggebend für seine Eigenschaften. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass ein Zement der feiner ist, auch eine höhere Festigkeit entwickelt. Die [[Spezifische Oberfläche|spezifische Oberfläche]] (auch als [[Blaine (Zement)|Blaine]] bezeichnet) dient als Maß für die Feinheit und liegt normalerweise zwischen 2.500 und 5.000&amp;nbsp;cm²/g. Die in [[Europa]] gültige [[Normung|Norm]] für Zemente, die EN&amp;nbsp;197, unterscheidet zwischen drei verschiedenen Festigkeitsklassen (32,5, 42,5 und 52,5 MPa bzw. N/mm²), welche wiederum in langsam- und schnellerhärtende (r = rapid) Zemente unterteilt ist, und fünf verschiedene Arten (CEM I = Portlandzement, CEM II = Portlandkompositzement, CEM III = [[Hochofenzement]], CEM IV = Puzzolanzement, CEM V = Kompositzement).<br /> <br /> Um Verwechslungen insbesondere auf der Baustelle vorzubeugen, sind den Zementen in Deutschland Kennfarben beim Papier der Zementsäcke und dem Aufdruck zugeordnet. <br /> <br /> Die [[Qualität]] und Zusammensetzung eines Zementes wird heute ständig im [[Labor]] überwacht. Dazu werden in regelmäßigen Abständen automatisch Proben aus der laufenden Produktion entnommen und mit modernen Analysenmethoden hinsichtlich ihrer Eigenschaften untersucht. Dadurch wird gewährleistet, dass auch bei schwankenden Rohstoffeigenschaften ein durchgängig konstantes Produkt hergestellt werden kann.<br /> <br /> == Hydratation und Festigkeitsentwicklung ==<br /> Das Erstarren und Erhärten des Zements beruht auf der Bildung wasserhaltiger Verbindungen, die bei der Reaktion zwischen den Zementbestandteilen und dem Anmachwasser entstehen. Im Allgemeinen reagiert der Zement in einem verhältnismäßig wasserarmen, plastischen Gemisch mit Wasserzementwerten zwischen etwa 0,3 und 0,6. Die Reaktion wird als Hydratation, die Reaktionsprodukte werden als Hydrate oder Hydratphasen bezeichnet. Eine Folge der unmittelbar einsetzenden Reaktionen ist ein Ansteifen des Zementleims, das anfangs noch sehr gering ist, sich aber mit der Zeit verstärkt. Erreicht das Ansteifen des Zementleims ein bestimmtes Maß, so spricht man vom Beginn des Erstarrens. Die zeitlich anschließende weitere Verfestigung des Zementleims gilt als Erstarren, die danach fortschreitende Verfestigung wird Erhärten genannt. <br /> <br /> Ursache des Ansteifens, Erstarrens und Erhärtens ist die Bildung eines mehr oder weniger starren Gefüges aus Hydratationsprodukten, das den wassergefüllten Zwischenraum zwischen den Feststoffpartikeln des Zementleims, Mörtels oder Betons ausfüllt. Der zeitliche Verlauf, nicht jedoch die Art der Hydratationsprodukte, hängt daher in sehr starkem Maß von der Größe des Zwischenraums ab, d. h. vom Wasserzementwert. Die festigkeitsbildenden Hydratationsprodukte sind bei den silicatischen Zementen in erster Linie Calciumsilicathydrate und beim Tonerdezement Calciumaluminathydrate. Weitere Hydratationsprodukte sind Calciumhydroxid, Calciumferrithydrate, sulfathaltige Hydrate und verwandte Verbindungen, [[Hydrogranat]] und [[Gehlenithydrat]]. <br /> Silicatische Zemente bestehen zu über 70&amp;nbsp;M.-% aus Calciumsilicaten oder silicatischen Bestandteilen. Daher kommt der Hydratation dieser Verbindungen und den Eigenschaften der dabei entstehenden Calciumsilicathydrate besondere Bedeutung zu. Da die Calciumsilicathydrate CaO-ärmer als die Calciumsilicate des Zementklinkers sind, bildet sich bei der Hydratation des Portlandzements außerdem Calciumhydroxid. Alle Zemente enthalten als wesentliche Bestandteile auch Aluminium- und Eisenoxide sowie Sulfate, daher bilden sich auch Calciumaluminathydrate, Calciumferrithydrate und sulfathaltige Verbindungen sowie auch komplexere Hydratationsprodukte. Der [[pH-Wert]] der Porenlösung nimmt vergleichsweise hohe Werte an und ist für die meisten Hydratationsreaktionen von besonderer Bedeutung. <br /> <br /> Kurz nach dem Kontakt mit Wasser setzt eine kurze, intensive Hydratation ein (Prä-Induktionsperiode), Calciumsulfate gehen teilweise und Alkalisulfate nahezu vollständig in Lösung. Aus der Reaktion von Calcium- und Sulfationen mit Tricalciumaluminat bilden sich auf den Oberflächen der Klinkerpartikel kurze, hexagonal säulenförmige [[Ettringit|Ettringitkristalle]]. Daneben kommt es, ausgehend vom Tricalciumsilicat, zur Bildung von ersten Calciumsilicathydraten (CSH) in kolloidaler Form. Durch die Bildung einer dünnen Lage von Hydratationsprodukten auf den Klinkerpartikeln verebbt diese erste Hydratationsperiode, und die Ruheperiode oder Induktionsperiode, während der praktisch keine weitere Hydratation stattfindet, beginnt. Die ersten Hydratationsprodukte sind noch zu klein, um den Raum zwischen den Zementpartikeln zu überbrücken und ein festes Gefüge aufzubauen. Damit bleiben die Zementpartikel noch gegeneinander beweglich, das bedeutet die Konsistenz des Zementleims ist nur wenig steifer geworden. Das Erstarren des Zementleims beginnt nach etwa ein bis drei Stunden, wenn sich erste, noch sehr feine Calciumsilicathydratkristalle auf den Klinkerpartikeln bilden. Nach Abschluss der Ruheperiode setzt erneut eine intensive Hydratation der Klinkerphasen ein. Diese dritte Periode (Beschleunigungsperiode) beginnt nach etwa vier Stunden und endet nach 12 bis 24 Stunden. Dabei baut sich ein Grundgefüge auf, bestehend aus CSH-Faserbüscheln bzw. CSH-Blattstrukturen, plattigem Calciumhydroxid und in die Länge wachsenden [[Ettringit|Ettringitkristallen]]. Durch die größeren Kristalle werden die Räume zwischen den Zementpartikeln überbrückt. Im weiteren Hydratationsverlauf nimmt die Verfestigung stetig zu, jedoch mit reduzierter Hydratationsrate. Das Gefüge verdichtet sich dabei und die Poren werden zunehmend ausgefüllt.<br /> Die chemischen Reaktionen der Klinkerphasen mit dem Anmachwasser lassen<br /> sich vereinfacht wie folgt darstellen:<br /> <br /> C3S: 2 (3CaO.SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;) + 6 H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O → 3CaO.2SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;.3H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O + 3 Ca(OH)&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;<br /> <br /> C2S: 2 (2CaO.SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;) + 4 H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O → 3CaO.2SiO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;.3H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O + Ca(OH)&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;<br /> <br /> C3A: 3CaO.Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt; + 12 H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O + Ca(OH)2 → 4CaO.Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;.13H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O<br /> <br /> C4AF: 4CaO.Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;.Fe&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt; + 13 H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O → 4CaO.Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;.Fe&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;.13H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O<br /> <br /> Die Hydratationsprodukte bilden sich nicht gleichzeitig, sondern entsprechend ihrer Reaktionsfähigkeit mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und nach unterschiedlicher Dauer. Der Übergang von Erstarren zum Erhärten erfolgt „fließend“.<br /> <br /> == Spezialzemente ==<br /> Die hohen Anforderungen der [[Bauindustrie]] an den Baustoff Beton - und somit auch an das Bindemittel Zement - machen es notwendig, Zemente mit speziellen chemischen und physikalischen Eigenschaften herzustellen. Dies geschieht durch die Zumahlung verschiedener Stoffe wie [[Hüttensand]]en, [[Puzzolan]], [[Flugasche]] oder [[Kalkstein]] in unterschiedlich großen Mengen. Diese Zemente mit besonderen Eigenschaften beeinflussen die Hydratationsgeschwindigkeit (Zement mit niedriger Hydratationswärme (LH)), die Beständigkeit gegen chemische Stoffe (Zement mit hohem Sulfatwiderstand (HS)) oder Zement mit niedrigem wirksamen Alkaligehalt (NA)) oder auch die Verarbeitbarkeit und Festigkeit des Zementes.<br /> <br /> Außer normalen grauen Zementen gibt es auch [[Weißzement]]e. Diese werden aus sehr eisenarmen Rohstoffen hergestellt (Fe&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;-Gehalt &lt; 0,1&amp;nbsp;%) und hauptsächlich für [[Terrazzo]], [[Sichtbeton]] und [[Putz (Werkstoff)|Putz]] eingesetzt. Weißzement eignet sich nicht nur für hellfarbige Zubereitungen, sondern lässt sich mit Farbpigmenten leichter einfärben als gewöhnlicher grauer Portlandzement. Dies macht man sich insbesondere bei der Herstellung farbiger Terrazzoplatten zunutze.<br /> <br /> Thurament ist ein spezieller Zement aus Hochofenschlacke bzw. Hüttensand mit einem Anteil Gips, der in Thüringen hergestellt wird.<br /> <br /> == Spritzzement - Spritzbindemittel ==<br /> <br /> Umweltfreundliche ''Spritzzemente'' oder ''Spritzbindemittel'' sind schnell erstarrende, umweltverträgliche Bindemittel, die keine Zugabe von Erstarrungsbeschleunigern bei der Herstellung von [[Spritzbeton]] erfordern und die rasche Festigkeitsentwicklung des Spritzbetons gewährleisten.<br /> Das Prinzip der Spritzzemente bzw. Spritzbindemittel besteht im Wesentlichen darin, dass bei der Herstellung auf die Zumahlung von Roh[[gips]] zum Klinker zur Abbindezeitverzögerung verzichtet wird. Die Idee, solche Bindemittel zur Herstellung von Spritzbeton einzusetzen, hatte im Jahre 1983 Robert Keller aus Vils in Tirol. Er führte vergleichende Laborversuche mit Spritzzement einerseits und Zement mit Beschleuniger andererseits durch. In den darauf folgenden Praxisversuchen wurde das Bindemittel optimiert und weiterentwickelt. Auch Forschungsinstitute haben sich mit beschleunigerfreien Spritzzementen bzw. Spritzbindemitteln befasst. Diese Bindemittel wurden bereits auch im [[Tunnelbau]] in Österreich und Deutschland eingesetzt.<br /> <br /> == Umweltschutzaspekte ==<br /> <br /> [[Bild:Weltweite-co2-produktion-durch-zementherstellung.png|thumb|300px|Jährlicher weltweiter CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß aufgrund von Zementherstellung (1925-2000).]]<br /> <br /> Bis in die 1960er Jahre galten Zementwerke als „Dreckschleudern“, die eine große Menge an [[Staub]] und [[Abgas]]en in die Umwelt leiteten. Heute hat sich dieses Bild zugunsten der Umwelt verbessert. Durch modernere [[Filter]]anlagen ist die [[Emission (Umwelt)|Staubemission]] drastisch gesenkt worden. Ebenso sind durch die Weiterentwicklung der Drehrohröfen und der Feuerungstechnologie der Energieverbrauch und der Ausstoß von schädlichen Abgasen wie [[Schwefeldioxid]] (SO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;), [[Kohlenstoffdioxid]] (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;) und [[Stickoxide]]n (NO&lt;sub&gt;x&lt;/sub&gt;) gesenkt worden. Letztere werden durch sogenannte [[Selektive nicht-katalytische Reduktion|SNCR]]-Verfahren aus den Abgasen entfernt. Besonderes Augenmerk wird auf die Emission von flüchtigen Spurenelementen, wie Quecksilber, Cadmium oder Thallium gelegt, während alle schwer- und nicht flüchtigen Spurenelemente durch den frisch entsäuerten Kalkstein adsorptiv gebunden werden (Prinzip der Trockensorption). Zur Einsparung fossiler Brennstoffe wie [[Kohle]], [[Erdgas]] und [[Erdöl]] werden zum Teil sogenannte Sekundär- oder [[Ersatzbrennstoff]]e eingesetzt. Diese alternativen flüssigen und festen Brennstoffe wie Altöl oder Lösemittel, wie auch aufbereiteter [[Hausmüll|Haus]]- und Gewerbemüll, [[Autoreifen]], Tiermehl, Altholz oder andere Biomassen werden im Drehrohrofen aufgrund der oxidierenden Bedingungen und extrem hoher Temperaturen (Flammentemperatur &gt; 2.000&amp;nbsp;°C) ohne die Entstehung zusätzlicher schädlicher Abgase verbrannt. Die Emissionen unterliegen den Standards der EU-Mit-Verbrennungsrichtline 76/2000EC, über deren Einhaltung die genehmigenden Behörden elektronisch wachen. In der Schweiz beträgt der Anteil dieser alternativen Brennstoffe mehr als 50&amp;nbsp;%. In ganz Westeuropa ist man ebenfalls bestrebt, den Anteil sogenannter [[Sekundärbrennstoff]]e im Zementwerk bis in die Größenordnung von ca. 70&amp;nbsp;% zu bringen. Dabei wird diese Entsorgungsmöglichkeit durch die Mitverbrennung auch von Schwellenländern als probates Mittel genutzt, kostengünstig fehlende Entsorgungsinfrastrukturen zu entwickeln und eine nachhaltige landeseigene Entsorgung unter hohen Umweltschutzstandards zu gewährleisten. Seit über 30 Jahren werden ganze PKW- und LKW-Altreifen (ohne voriges [[Schredder (Maschine)|Schredder]]n) im Ofeneinlauf des Drehrohrofens thermisch und - wegen der Eisenkarkasse- stofflich genutzt. Eine befürchtete Emission von Dioxinen oder Furanen konnte bis heute wissenschaftlich nicht belegt werden, da der hohe basische Calciumanteil, die Abgasatmosphäre sowie die dafür ungünstigen Temperaturbedingungen im geschlossenen System die sog. De-Novo-Synthese verhindern.<br /> <br /> Da ein Großteil der heute produzierten Zemente sogenannte Kompositzemente sind, in denen Klinker durch andere Zumahlstoffe zu gewissen Anteilen ersetzt ist, werden natürliche Rohstoffe geschont. Außerdem handelt es sich bei diesen Zumahlstoffen, beispielsweise beim Hüttensand und der Flugasche, um Rest- und Abfallstoffe aus anderen Industriezweigen. Auch die Wärmeenergiebilanz hat sich durch die intensive Nutzung von Abwärme aus dem Drehrohrofen, beispielsweise zur Mahltrocknung und zum Vorwärmen des Rohmehls, enorm verbessert. Umweltschutzrichtlinien und die damit verbundenen gesetzlichen Emissionsgrenzwerte haben dazu geführt, dass moderne Zementwerke diese Faktoren zunehmend beachten.<br /> <br /> Ein sich mit zunehmendem Treibhauseffekt verschärfendes Problem ist allerdings der hohe Ausstoß von Kohlendioxid. Weltweit werden jährlich 1,4 Milliarden Tonnen Zement hergestellt, der im Mittel etwa 60&amp;nbsp;% CaO enthält. Damit ergibt sich selbst bei optimaler Prozessführung ein Ausstoß von mindestens einer Milliarde Tonne CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; oder 4&amp;nbsp;% des jährlichen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoßes. Dabei gibt es mit der [[Biorock-Technologie]] eine weitaus verträglichere Alternative zum herkömmlichen Bauen mit Zement.<br /> <br /> In Zementen enthaltene lösliche [[Chromate]] können eine Allergie, die so genannte [[Chromatallergie|Maurerkrätze]] auslösen, wobei der hohe basische pH-Wert der wässrigen Lösung ihr Übriges beiträgt.<br /> <br /> == Verbraucher ==<br /> Den größten Bedarf an Zement hat die [[Volksrepublik China]]. Dort werden ungefähr 45&amp;nbsp;% der weltweiten Produktion verbaut.<br /> <br /> [[Volkswirtschaft]]lich ist der Jahres-Zementverbrauch pro Kopf der Bevölkerung eine interessante Kenngröße. In Ländern wie [[Indonesien]] werden nur ca. 15 bis 20&amp;nbsp;kg pro Einwohner jährlich benötigt; in Ländern wie [[Singapur]] oder den arabischen Ländern kann der Verbrauch mehr als 2.000&amp;nbsp;kg pro Einwohner im Jahr betragen. Der Verbrauch in [[Deutschland]] hat Werte um etwa 350&amp;nbsp;kg pro Einwohner und Jahr. Der Jahresverbrauch an Zement ist so eine wichtige Kenngröße zur Intensität der Bautätigkeit in einer Region.<br /> <br /> == Die größten Zementhersteller ==<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> |+ Die größten Zementhersteller weltweit (2003)&lt;br/&gt;&lt;small&gt;Quelle: Fischer-Weltalmanach 2007&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> ! Rang<br /> ! Land<br /> ! Produktion&lt;br /&gt;(in Mio. [[Tonne (Einheit)|t]])<br /> ! Rang<br /> ! Land<br /> ! Produktion&lt;br /&gt;(in Mio. t)<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 1 || [[VR China]] || align=&quot;right&quot;| 813,190 || align=&quot;right&quot;| 11 || [[Brasilien]] || align=&quot;right&quot;| 34,032<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 2 || [[Indien]] || align=&quot;right&quot;| 115,932 || align=&quot;right&quot;| 12 || [[Deutschland]] || align=&quot;right&quot;| 33,409<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 3 || [[USA]] || align=&quot;right&quot;| 94,329 || align=&quot;right&quot;| 13 || [[Thailand]] || align=&quot;right&quot;| 32,628<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 4 || [[Japan]] || align=&quot;right&quot;| 68,520 || align=&quot;right&quot;| 14 || [[Indonesien]] || align=&quot;right&quot;| 28,956<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 5 || [[Südkorea]] || align=&quot;right&quot;| 60,720 || align=&quot;right&quot;| 15 || [[Ägypten]] || align=&quot;right&quot;| 28,740<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 6 || [[Italien]] || align=&quot;right&quot;| 43,920 || align=&quot;right&quot;| 16 || [[Saudi-Arabien]] || align=&quot;right&quot;| 23,000<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 7 || [[Russland]] || align=&quot;right&quot;| 42,204 || align=&quot;right&quot;| 17 || [[Vietnam]] || align=&quot;right&quot;| 22,600<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 8 || [[Spanien]] || align=&quot;right&quot;| 42,000 || align=&quot;right&quot;| 18 || [[Frankreich]] || align=&quot;right&quot;| 20,000<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 9 || [[Türkei]] || align=&quot;right&quot;| 35,076 || align=&quot;right&quot;| 19 || [[Republik China|Taiwan]] || align=&quot;right&quot;| 18,474<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;| 10 || [[Mexiko]] || align=&quot;right&quot;| 34,176 || align=&quot;right&quot;| 20 || [[Malaysia]] || align=&quot;right&quot;| 17,160<br /> |}<br /> <br /> Für eine ausführlichere Liste der Produktionsländer siehe [[Liste der größten Zementhersteller]].<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Friedrich W. Locher: ''Zement : Grundlagen der Herstellung und Verwendung'', Verlag Bau + Technik GmbH, Düsseldorf 2000, ISBN 3-7640-0400-2<br /> * Verein Deutscher Zementwerke: '' Zement-Taschenbuch 2002, 50. Ausgabe'', Verlag Bau + Technik GmbH, Düsseldorf 2002, ISBN 3-7640-0427-4<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Category:Cement|Zement}}<br /> * [http://www.vdz-online.de/fileadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Zementmerkblaetter/B1.pdf Zemente und ihre Herstellung]<br /> * [http://www.initiative-nachhaltigkeit.de Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen Zementindustrie]<br /> * [http://www.juracement.ch/virtfabrik/flash/virtfabrik.html Virtuelle Zementfabrik]<br /> * [http://www.zementmuseum-hemmoor.de Deutsches Zementmuseum in Hemmoor an der Oste]<br /> <br /> === Verbände ===<br /> * [http://www.vdz-online.de Verein Deutscher Zementwerke e.V.]<br /> * [http://www.bdzement.de Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V.]<br /> * [http://www.zement.at/ Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie]<br /> * [http://www.cemsuisse.ch/ Verband der Schweizerischen Cementindustrie]<br /> * http://www.vdz-online.de/316.html VDZ - Darstellung der Geschichte<br /> <br /> [[Kategorie:Zement| ]]<br /> [[Kategorie:Mineralogie]]<br /> <br /> [[ar:إسمنت]]<br /> [[bg:Цимент]]<br /> [[bn:সিমেন্ট]]<br /> [[ca:Ciment]]<br /> [[cs:Cement]]<br /> [[da:Cement]]<br /> [[en:Cement]]<br /> [[eo:Cemento]]<br /> [[es:Cemento]]<br /> [[et:Tsement]]<br /> [[ext:Cementu]]<br /> [[fa:سیمان]]<br /> [[fi:Sementti]]<br /> [[fr:Ciment]]<br /> [[he:צמנט]]<br /> [[hr:Cement]]<br /> [[id:Semen]]<br /> [[it:Cemento]]<br /> [[ja:セメント]]<br /> [[lt:Cementas]]<br /> [[lv:Cements]]<br /> [[ms:Simen]]<br /> [[nl:Cement]]<br /> [[nn:Sement]]<br /> [[no:Sement]]<br /> [[pl:Cement]]<br /> [[pt:Cimento]]<br /> [[qu:Simintu]]<br /> [[ro:Ciment]]<br /> [[ru:Цемент]]<br /> [[sh:Cement]]<br /> [[simple:Cement]]<br /> [[sr:Цемент]]<br /> [[sv:Cement]]<br /> [[sw:Saruji]]<br /> [[ta:சிமெந்து]]<br /> [[te:సిమెంటు]]<br /> [[th:ซีเมนต์]]<br /> [[tr:Çimento]]<br /> [[uk:Цемент (будівельний матеріал)]]<br /> [[zh:水泥]]<br /> [[zh-min-nan:Liâm-ha̍p-che]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fink&diff=50324326 Fink 2008-09-03T19:04:52Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Fink</p> <hr /> <div>'''Fink''' bezeichnet:<br /> * eine Vogelgattung, siehe [[Finken]]<br /> * einen Familiennamen, siehe [[Fink (Familienname)]]<br /> * einen Studenten, der keiner Studentenverbindung angehört, siehe [[Burschensprache]] und [[Freistudentenschaft]]<br /> * einen deutschen Buchverlag, siehe [[Wilhelm Fink Verlag]]<br /> * verschiedene Bands, siehe [[Fink (Band)]]<br /> * einen englischen Sänger, DJ und Musikproduzenten aus Brighton, siehe [[Fink (Musiker)]]<br /> * ein Computerprogramm, das Open-Source-Software unter Mac OS X installiert, siehe [[Fink (Software)]]<br /> * eine Stadt in Texas, siehe [[Fink (Texas)]]<br /> * als Tarnname einen U-Boot-Bunker auf Finkenwerder, siehe [[Fink II]]<br /> * einen Spielfilm [[Barton Fink]]<br /> <br /> ''siehe auch'': [[Finck]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> {{Wiktionary|Fink}}<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[en:Fink (disambiguation)]]<br /> [[it:Fink]]<br /> [[pl:Fink]]<br /> [[sv:Fink]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Benutzer_SUL&diff=50061747 Vorlage:Benutzer SUL 2008-08-27T18:53:30Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: it:Template:Utente SUL</p> <hr /> <div>{{Userbox<br /> |id = [[Image:Wikimedia-logo.svg|40px]]<br /> |id-c = #fff<br /> |info-c = #f6f6f6<br /> |border-c = #bbb<br /> |border-s = 1<br /> |info = Dieser Benutzer besitzt ein [[Hilfe:Single-User-Login|Globales Benutzerkonto]] (''SUL'') und sein Haupaccount liegt auf &lt;!--<br /> --&gt;{{#switch:{{{2|w}}}&lt;!--<br /> --&gt;|commons=[[:commons:User:{{PAGENAME}}|Commons]]&lt;!--<br /> --&gt;|meta=[[:meta:User:{{PAGENAME}}|Meta]]&lt;!--<br /> --&gt;|mw=[[:mw:User:{{PAGENAME}}|Media-Wiki]]&lt;!--<br /> --&gt;|w=[[:w:{{#if:{{{1|}}}|{{{1}}}:}}User:{{PAGENAME}}|Wikipedia ({{{1|de}}})]]&lt;!--<br /> --&gt;|wikt=[[:wikt:{{#if:{{{1|}}}|{{{1}}}:}}user:{{PAGENAME}}|Wiktionary 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&lt;/noinclude&gt;</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Autobahn_A5_(Schweiz)&diff=50056425 Autobahn A5 (Schweiz) 2008-08-27T16:18:40Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Autostrada A5 (Svizzera)</p> <hr /> <div>&lt;!--schweizbezogen--&gt;{| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;2&quot; cellspacing=&quot;0&quot; align=&quot;right&quot; style=&quot;margin-left:0.5em;&quot;<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Verlauf der A5'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|[[Bild:Autobahn_A5.png|center|320px]]<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Basisdaten'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;2&quot;|Gesamtlänge<br /> |ca. 100&amp;nbsp;km<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Anschlussstellen'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | [[A1 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;]]<br /> |<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(1)<br /> |Verzweigung [[Yverdon-les-Bains|Yverdon]] [[A1 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(2)<br /> |[[Yverdon-les-Bains|Yverdon]] Ouest<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(3)<br /> |[[Grandson]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Onnens''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Coteaux de Bonvillars'' [[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] - ''im Bau''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Concise''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''La Lance''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(4)<br /> |[[Vaumarcus]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Vaumarcus (260 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Sauges (1850 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(5)<br /> |[[Saint-Aubin FR|St. Aubin]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Gorgier (2850 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(6)<br /> |[[Bevaix]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(7)<br /> |[[Boudry]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Chanélaz (730 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Brücke.svg]]<br /> |<br /> |''Chanélaz''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(8)<br /> |[[Areuse]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Areuse (480 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(9)<br /> |[[Auvernier]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Auvernier (180 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(10)<br /> |[[Neuenburg (Stadt)|Neuchâtel]] Ouest<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Serrières (780 m) - geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(11)<br /> |Neuchâtel Serrières<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Neuchâtel Tunnel Ouest (745 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(12)<br /> |Vzw. Neuchâtel Vauseyon (J20 [[Vue des Alpes]])<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Neuchâtel Tunnel Est (2610 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Falaises Ouest (272 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(13)<br /> |Neuchâtel Maladière<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Monruz (404 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(14)<br /> |Neuchâtel Monruz<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Hauterive (580 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Vignier (340 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''St. Blaise Ouest (300 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(15)<br /> |[[Saint-Blaise NE|St. Blaise]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(16)<br /> |[[Marin-Epagnier|Marin]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]] [[Bild:AB-AS.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(17)<br /> |[[Thielle-Wavre|Thielle]] (T10)<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(18)<br /> |[[Cornaux]]<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autobahnende'' <br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autostrasse A5''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |(19)<br /> |[[Le Landeron]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |(20)<br /> |[[La Neuveville]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |<br /> |[[La Neuveville]] Est<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |<br /> |[[Ligerz]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Ligerz (2483 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |(21)<br /> |[[Twann]]<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autostrasse A5''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |''(22)''<br /> |''[[Biel/Bienne]] West - geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |''(23)''<br /> |''Seevorstadt - geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |''(24)''<br /> |''Salzhausstrasse - geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-AZ.svg]]<br /> |''(25)''<br /> |''Bernstrasse - geplant''<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autostrasse A5''<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autobahnende''<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |''(26)''<br /> |[[Port BE|Port]] / ''Verzweigung [[Brüggmoos]]'' [[A6 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A6&lt;/span&gt;]] - ''geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Längholz - geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:Zeichen_123.svg|16px]] [[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Büttenberg - im Bau''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autobahnende''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(27)<br /> |Verzweigung [[Bözingenfeld]] [[A16 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A16&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(28)<br /> |[[Biel/Bienne]] Ost<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Pieterlen (1460 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Pieterlen''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(29)<br /> |[[Lengnau BE|Lengnau]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Grenchner Witi (1760 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(30)<br /> |[[Grenchen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Brücke.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Lüsslingen (1230 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(31)<br /> |[[Solothurn]] West<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Spitalhof (540 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(32)<br /> |Solothurn Süd<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Birchi (1430 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(33)<br /> |Solothurn Ost / [[Zuchwil]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(34)&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |Verzweigung [[Luterbach]] [[A1 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | [[A1 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;]]<br /> |<br /> |-<br /> |}<br /> |}<br /> Die [[Schweiz]]er '''A5''' – deckungsgleich mit der [[Nationalstrasse]] '''N5''' – führt von der [[A1 (Schweiz)|A1]] bei [[Yverdon-les-Bains]], dem [[Jura (Gebirge)|Jurabogen]] entlang über [[Neuenburg (Stadt)|Neuenburg]] und [[Biel/Bienne]] nach [[Solothurn]], wo sie wieder mit der A1 zusammenkommt.<br /> <br /> == Generelles Projekt ==<br /> Die A5 ist deckungsgleich mit der [[Nationalstrasse]] N5 Luterbach – Biel – Neuenburg – Yverdon und gliedert sich in drei Abschnitte deren projektierter Ausbaustand im ''[[Bundesbeschluss]] über das Nationalstrassennetz''&lt;ref&gt;[http://www.admin.ch/ch/d/sr/7/725.113.11.de.pdf Bundesbeschluss über das Nationalstrassennetz (SR&amp;nbsp;725.113.11)] (pdf)&lt;/ref&gt; festgelegt ist. Für Teilstücke die nicht als Autobahn oder Autostrasse ausgebaut sind (Nationalstrasse dritter Klasse), gilt weiterhin die Bezeichnung N5.<br /> <br /> == Abschnitte ==<br /> === Luterbach–Biel Ost ===<br /> Der Abschnitt Luterbach–Biel&amp;nbsp;Ost ist als Nationalstrasse zweiter Klasse projektiert und als [[Autobahn (Schweiz)|Autobahn]] verwirklicht; seit 2002 ist der Abschnitt durchgehend befahrbar. Der Abschnitt wurde in drei Etappen eröffnet: bereits mit dem Bau der N1 wurde die Verzweigung Luterbach erstellt und das N5-Teilstück Luterbach–Zuchwil 1971 zusammen mit den anschliessenden Teilen der N1 eröffnet. Über 30 Jahre lang diente dieses Teilstück einzig als Solothurner Autobahnzubringer.<br /> <br /> [[Bild:A5_Aarebruecke.jpg|thumb|left|Aarebrücke bei Grenchen/Arch]]<br /> Erst im Hinblick auf die [[Expo.02]] wurde die umstrittene Autobahn forciert und von den Stimmbürgern schliesslich genehmigt. Am 31.&amp;nbsp;Mai 2001 wurde das A5-Teilstück Bözingenfeld (''Biel&amp;nbsp;Ost'')–Lengnau eröffnet. Das letzte Teilstück Lengnau–Zuchwil folgte am 18.&amp;nbsp;April 2002 – pünktlich zur Landesausstellung.<br /> <br /> === Yverdon–Biel West ===<br /> Der Abschnitt Yverdon–Neuenburg–Biel&amp;nbsp;West ist als Nationalstrasse zweiter und dritter Klasse projektiert, wodurch er äusserst uneinheitlich ausgebaut ist. Zwischen Twann und Le Landeron wurde die N5 als [[Autostrasse]] erstellt. Das N5-Teilstück von der Verzweigung Yverdon an der N1 bis nach Grandson wurde 1984 als Autobahn eröffnet. Mitte der 1990er erfolgte der Bau der Fortsetzung von Le Landeron unter der Stadt Neuchâtel hindurch zum Anschluss Neuchâtel Serrières, die als Autobahn erstellt wurde.<br /> <br /> Im Gegensatz zum Abschnitt Luterbach–Biel war eine Fertigstellung der A5 zwischen Yverdon und Biel auf den Beginn der Expo.02 nicht möglich. Allerdings konnte die [[Hauptstrasse]]&amp;nbsp;5 am 11.&amp;nbsp;Mai 2002 auf das weit fortgeschrittene Autobahn-Teilstück Vaumarcus–Bevaix (7.5&amp;nbsp;km) geleitet werden. Zwischen Vaumarcus und dem Tunnel Sauges wurde die südliche Fahrbahn im Gegenverkehr freigegeben, während die Tunnel und das Teilstück bis Bevaix bereits richtungsgetrennt befahren wurden. Am 20.&amp;nbsp;Oktober 2003 wurde das gesamte Teilstück als Autobahn in Betrieb genommen.<br /> <br /> Am 28.&amp;nbsp;November 2003 wurde die Einhausung Areuse in Betrieb genommen, um an der Oberfläche diverse Fertigstellungsarbeiten zu ermöglichen. Zusammen mit dem Teilstück Grandson–Vaumarcus wurde auch das 5.7&amp;nbsp;km lange Teilstück Bevaix–Areuse im 12.&amp;nbsp;Mai 2005 eröffnet, wobei Letzteres bis zur Fertigstellung des Chanélaz-Viadukts im November 2005 teilweise nur einspurig befahrbar war.<br /> <br /> Unausgebaut verblieben ist ein Teilstück zwischen Auvernier und Neuchâtel Ouest, welches durch den Tunnel de Serrières ersetzt werden soll. Aufgrund der hohen Kosten und des kleinen Nutzens hat sich das Projekt vom vorgesehenen Fertigstellungsdatum im Jahr 2006 weit entfernt. Die N5 wurde in diesem Teilstück bereits seit 1974 als Autostrasse ausgebaut und ist heute durchgehend befahrbar; da sie dabei nur eine Nationalstrasse dritter Klasse ist und in diesem Abschnitt die Hauptstrasse&amp;nbsp;5 über sie geleitet wird, ist sie als Hauptstrasse mit Gemischtverkehr ausgeschildert.<br /> <br /> Ebenfalls eine Nationalstrasse dritter Klasse im Gemischtverkehr mit der Hauptstrasse&amp;nbsp;5, ist das Teilstück zwischen Twann und Biel (West), das zusammen mit dem Westast der «Südumfahrung Biel» zur Autostrasse ausgebaut werden soll.<br /> <br /> === Biel ''Ost'' – Biel ''West'' (Südumfahrung Biel) ===<br /> Der «mittlere» Abschnitt Biel&amp;nbsp;''Ost'' (Verzweigung Bözingenfeld) – Biel&amp;nbsp;''West'' ist als städtische Nationalstrasse zweiter Klasse vorgesehen und wird eines der letzten fertiggestellten Teilstücke des schweizerischen Nationalstrassennetzes sein. Die sogenannte Südumfahrung Biel besteht aus zwei Ästen: Der östliche Ast zwischen Bözingenfeld und Port wird als Autobahn gebaut, der westliche Ast zwischen Port und Biel&amp;nbsp;West verläuft als Autostrasse durch die Stadt Biel. Verknüpft werden die beiden Äste an der Verzweigung Brüggmoos bei Port, in welche auch die noch auszubauende Autostrasse A6 eingebunden werden soll, die heute als T6 nach Biel führt. Mit dem Baus des Ostastes wurde im Dezember 2007 begonnen&lt;ref&gt;[http://www.be.ch/web/index/kanton/kanton-mediencenter/kanton-mediencenter-mm/kanton-mediencenter-mm-detail.htm?id=7944&amp;linkName=Spatenstich%20f%26uuml%3br%20den%20Ostast%20der%20A5-Umfahrung%20Biel%2fBienne%3a%20Ein%20Freudentag%20f%26uuml%3br%20die%20Region Medienmitteilung des Kantons Bern]&lt;/ref&gt;, der Westast befindet sich noch in der Planungsphase. Als möglichen Fertigstellungstermin gibt das zuständige Bundesamt das Jahr 2016 an.<br /> <br /> == Ausbauvorhaben ==<br /> === Tunnel de Serrières ===<br /> Als wichtige Ausfallstrasse im Westen von Neuenburg, wurde die Hauptstrasse&amp;nbsp;5 bereits 1974 bei Auvernier als Nationalstrasse dritter Klasse auf zweimal zwei Spuren ausgebaut. Als die Stadt Neuenburg Mitte der 1990er mit einer Autobahn untertunnelt wurde, wurde das westliche Ende des Stadttunnels an das ausgebaute Teilstück angeschlossen. Dabei entstand der unterirdische Autobahnanschluss Neuchâtel Serrières und am Tunnelportal der Halbanschluss Neuchâtel Ouest, der die Funktion hat die Hauptstrasse in die neu durchgebundene Nationalstrasse ein- respektive auszufädeln. Als im November 2003 die Einhausung Areuse in Betrieb genommen wurde, wurde diese an ihrem östlichen Ende mit der Ausbaustrecke bei Auvernier verbunden. Auch hier erhielt der Halbanschluss Auvernier nur die Funktion die Hauptstrasse mit der Nationalstrasse zu verflechten respektive zu entflechten.<br /> <br /> Dass eine Durchbindung von zwei richtungsgetrennten Autobahnen über eine Hauptstrasse mit Gemischtverkehr nicht sinnvoll ist, wurde bereits bei der Planung des Teilstücks Grandson–Areuse–Neuchâtel berücksichtigt. Aufgrund der Topographie und der räumlichen Verhältnisse wurde das fragliche Teilstück als etwa 800&amp;nbsp;Meter langer Tunnel projektiert und im Januar 2001 genehmigt.<br /> <br /> Das aufwändige Tunnelprojekt, das im Jura-Kalkstein teilweise unter dem Spiegel des Neuenburgersees gebohrt werden muss, wurde nicht mit den übrigen Autobahnteilstücken begonnen, da von verschiedener Seite gefordert wurde eine günstigere Lösung für das faktisch schon bestehende Autobahnstück zu suchen. Durch die Verzögerungen ist der Baubeginn inzwischen erst für das Jahr 2008 vorgesehen, mit einer möglichen Fertigstellung bis 2013.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.a5-biel-bienne.ch/ A5 Umfahrung Biel/Bienne]<br /> * [http://www.ne.ch/neat/site/jsp/rubrique/rubrique.jsp?DocId=6952&amp;StyleType=marron Kt. Neuenburg: A5] (frz.)<br /> <br /> {{Navigationsleiste Autobahnen (Schweiz)}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:A05}}<br /> [[Kategorie:Autobahn (Schweiz)|05]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Waadt]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Kanton Neuenburg)]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk im Kanton Neuenburg]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Freiburg]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Bern]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Kanton Solothurn)]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk im Kanton Solothurn]]<br /> <br /> [[fr:Autoroute suisse A5]]<br /> [[it:Autostrada A5 (Svizzera)]]<br /> [[nl:A5 (Zwitserland)]]<br /> [[rm:A5 (Svizra)]]<br /> [[sv:A5 (motorväg, Schweiz)]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Autobahn_A1_(Schweiz)&diff=50056008 Autobahn A1 (Schweiz) 2008-08-27T16:07:50Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Autostrada A1 (Svizzera)</p> <hr /> <div>&lt;!--schweizbezogen--&gt;<br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;2&quot; cellspacing=&quot;0&quot; align=&quot;right&quot; style=&quot;margin-left:0.5em;&quot;<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Verlauf der A1'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|[[Bild:Autobahn a1.png|thumb|320px|center|Verlauf der A1 durch die Schweiz]]<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Basisdaten'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;2&quot;|Gesamtlänge<br /> |ca. 410&amp;nbsp;km<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Anschlussstellen'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | [[Autoroute A401|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A401&lt;/span&gt;]]<br /> |''[[Frankreich]]''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Maut-Grenze.PNG]]<br /> |<br /> |Grenzübergang [[Bardonnex]]/[[Saint-Julien-en-Genevois]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(1)<br /> |Verzweigung [[Perly-Certoux|Perly]] &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1a&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]] [[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(2)<br /> |[[Perly-Certoux|Perly]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Confignon (1240 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(3)<br /> |[[Bernex GE|Bernex]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Chèvres (400 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Vernier (1900 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(4)<br /> |[[Vernier]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(5)<br /> |[[Meyrin]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(6)<br /> |[[Genf|Genève]] Aéroport<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(7)<br /> |[[Le Grand-Saconnex]] / [[Ferney]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(8)<br /> |[[Versoix GE|Versoix]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(9)<br /> |Verzweigung [[Le Vengeron]] &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1a&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(10)<br /> |[[Coppet]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Crans près Célingy''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(11)<br /> |[[Nyon]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(12)<br /> |[[Gland VD|Gland]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''La côte''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(13)<br /> |[[Rolle VD|Rolle]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(14)<br /> |[[Aubonne VD|Aubonne]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Etoy''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(15)<br /> |[[Morges]] Ouest<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(16)<br /> |[[Morges]] Est<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(17)<br /> |Verzweigung [[Ecublens VD|Ecublens]] &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1a&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(18)<br /> |[[Lausanne]] [[Crissier]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(19)<br /> |Verzweigung [[Villars-Sainte-Croix|Villars-Ste-Croix]] [[A9 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A9&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(20)<br /> |[[Cossonay]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(21)<br /> |[[La Sarraz]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Bavois''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(22)<br /> |[[Chavornay VD|Chavornay]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(23)<br /> |Verzweigung [[Essert-Pittet]] [[A9 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A9&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(24)<br /> |Verzweigung [[Yverdon-les-Bains|Yverdon]] [[A5 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A5&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(25)<br /> |[[Yverdon-les-Bains|Yverdon]] Sud<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Pomy (3000 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Arrissoules (3000 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Rose de la Broye''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(26)<br /> |[[Estavayer-le-Lac]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(27)<br /> |[[Payerne]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(28)<br /> |[[Avenches]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(29)<br /> |[[Murten]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(30)<br /> |[[Kerzers]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(31)<br /> |[[Mühleberg]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(32)<br /> |[[Bern]] [[Brünnen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Brünnen (510 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(33)<br /> |[[Bern]] Bethlehem<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(34)<br /> |Verzweigung [[Bern]] [[Weyermannshaus]] [[A12 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A12&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(35)<br /> |[[Bern]] [[Forsthaus]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(36)<br /> |[[Bern]] [[Neufeld (Bern)|Neufeld]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Brücke.svg]]<br /> |<br /> |''[[Felsenaubrücke]]''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(37)<br /> |Verzweigung [[Bern]] [[Stade de Suisse|Wankdorf]] [[A6 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A6&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Grauholz''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(38)<br /> |Verzweigung [[Urtenen-Schönbühl|Schönbühl]] [[A6 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A6&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(39)<br /> |[[Kirchberg]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(40)<br /> |[[Kriegstetten]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(41)<br /> |Verzweigung [[Luterbach]] [[A5 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A5&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Deitingen''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(42)<br /> |[[Wangen an der Aare|Wangen]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Oberbipp''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(43)<br /> |[[Niederbipp]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(44)<br /> |[[Oensingen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(45)<br /> |Verzweigung [[Härkingen]] [[A2 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A2&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Gunzgen''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(46)<br /> |[[Rothrist]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(47)<br /> |Verzweigung [[Wiggertal]] [[A2 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A2&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(48)<br /> |[[Oftringen]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Kölliken''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(49)<br /> |[[Aarau]] West<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(50)<br /> |[[Aarau]] Ost<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(51)<br /> |[[Lenzburg]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(52)<br /> |[[Mägenwil]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(53)<br /> |Verzweigung Birrfeld [[A3 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A3&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(54)<br /> |[[Baden AG|Baden]] West<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Baregg (1080 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(55)<br /> |[[Neuenhof AG|Neuenhof]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Neuenhof''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(56)<br /> |[[Wettingen]] Ost<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Würenlos / &quot;Fressbalken&quot;''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |''(57)''<br /> |''[[Spreitenbach]] - geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(58)<br /> |[[Dietikon]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Kreuz.svg]]<br /> |(59)<br /> |Autobahnkreuz Limmattal &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1H&lt;/span&gt;[[A3 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A3&lt;/span&gt;]][[A4 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A4&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(60)<br /> |[[Weiningen ZH|Weiningen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''[[Gubristtunnel]] (3230 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(61)<br /> |[[Zürich]] [[Affoltern (Stadt Zürich)|Affoltern]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Büsisee''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(62)<br /> |[[Zürich]] [[Seebach (Stadt Zürich)|Seebach]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Stelzen (380 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(63)<br /> |Verzweigung [[Zürich]] Nord [[A51 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A51&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(64)<br /> |Verzweigung [[Zürich]] Ost &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1L&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(65)<br /> |[[Wallisellen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Kreuz.svg]] [[Bild:AB-AS.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(66)<br /> |Autobahnkreuz Brüttisellen [[A53 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A53&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Baltenswil''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(67)<br /> |[[Effretikon]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Kempthal''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(68)<br /> |[[Winterthur]]-[[Töss (Winterthur)|Töss]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(69)<br /> |[[Winterthur]]-[[Wülflingen|Wülflingen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(70)<br /> |Verzweigung [[Winterthur]] Nord [[A4 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A4&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(71)<br /> |[[Winterthur]] [[Ohringen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Forrenberg''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(72)<br /> |[[Oberwinterthur]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(73)<br /> |Verzweigung [[Winterthur]] Ost [[A7 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A7&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(74)<br /> |[[Attikon]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Oberweiler''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(75)<br /> |[[Matzingen]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Hexentobel''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(76)<br /> |[[Münchwilen TG|Münchwilen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |''(76a)''<br /> |''[[Wil SG|Wil]] West - geplant''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(77)<br /> |[[Wil SG|Wil]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''Thurau''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(78)<br /> |[[Uzwil|Oberbüren-Uzwil]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(79)<br /> |[[Gossau SG|Gossau]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Wildhus''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(80)<br /> |[[St. Gallen Winkeln]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz) Moosmüli''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(81)<br /> |[[St. Gallen Kreuzbleiche]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Rosenberg (1440 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(82)<br /> |[[St. Gallen St. Fiden]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Stephanshorn (570 m)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(83)<br /> |[[St. Gallen Neudorf]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(84)<br /> |Verzweigung [[Meggenhus]] &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1.1&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''(Rastplatz)''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(85)<br /> |[[Rheineck SG|Rheineck]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tank.svg]] [[Bild:AB-Rast.svg]]<br /> |<br /> |''St. Margrethen''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(86)&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |[[St. Margrethen]] ''(Verzweigung zur [[Bodensee Schnellstraße|S18]] - geplant)''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | [[A13 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A13&lt;/span&gt;]]<br /> |<br /> |-<br /> |}<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Autobahnzweig A1a (Genève)'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> | <br /> |-<br /> | colspan=&quot;3&quot; |<br /> ----<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(1)<br /> |Verzweigung Perly &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]] [[Bild:AB-Vzw.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(1)<br /> |[[Perly-Certoux|Perly]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(2)<br /> |[[Lancy]] Sud / [[Carouge]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(3)<br /> |La Praille / [[Carouge]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(4)&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |Etoile<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''Autobahnende''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''[[Genf|Genève]] Centre / Les Vernets''<br /> |-<br /> |}<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Autobahnzweig A1a (Genève Lac)'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> | <br /> |-<br /> | colspan=&quot;3&quot; |<br /> ----<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(1)<br /> |Verzweigung [[Le Vengeron]] &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(2)&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |Genève Lac<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''Autobahnende''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''[[Genf|Genève]] Route de Meyrin''<br /> |-<br /> |}<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Autobahnzweig A1a (Lausanne)'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> | <br /> |-<br /> | colspan=&quot;3&quot; |<br /> ----<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]<br /> |(1)<br /> |Verzweigung [[Ecublens VD|Ecublens]] &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(2)<br /> |Lausanne [[Malley]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(3)&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |Lausanne [[Maladière]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''Autobahnende''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''[[Lausanne]] Kreisel Maladière''<br /> |-<br /> |}<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Autobahnzweig A1H (A3)'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | [[A3 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A3&lt;/span&gt;]][[A4 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A4&lt;/span&gt;]]<br /> | <br /> |-<br /> | colspan=&quot;3&quot; |<br /> ----<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Kreuz.svg]]<br /> |(1)<br /> |Autobahnkreuz Limmattal &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;[[A3 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A3&lt;/span&gt;]][[A4 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A4&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(2)<br /> |[[Zürich]] [[Altstetten (Stadt Zürich)|Altstetten]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(3)&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |[[Hardturm]]<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''Autobahnende''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''[[Zürich]] Pfingstweidstrasse''<br /> |-<br /> |}<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Autobahnzweig A1L'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autostrasse A1L''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(1)<br /> |[[Zürich]] [[Letten (Stadt Zürich)|Letten]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |''Milchbuck (1910 m)''<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autostrasse A1L''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''Autobahnende''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(2)<br /> |[[Zürich]] [[Unterstrass]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> | [[Schöneichtunnel]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(3)<br /> |[[Zürich]] [[Schwamendingen]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> | Schöneichtunnel<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(4)<br /> |[[Zürich]] [[Aubrugg]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(5)&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |Verzweigung [[Zürich]] Ost &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;[[A4 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A4&lt;/span&gt;]]<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;[[A4 (Schweiz)|&lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A4&lt;/span&gt;]]<br /> |<br /> |-<br /> |}<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;color:#ffffff;background-color:green; text-align: center;&quot;|'''Autobahnzweig A1.1'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> {| cellpadding=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;0&quot; style=&quot;font-size:85%; margin:12px&quot;<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autostrasse A1.1''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(1)<br /> |[[Arbon]] West<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Tunnel.svg]]<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(2)<br /> |[[Arbon]] Süd<br /> |-<br /> |<br /> |colspan=&quot;2&quot;|''Autostrasse A1.1''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> |<br /> |<br /> |''Autobahnende''<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-AS.svg]]<br /> |(3)<br /> |[[Rorschach]]<br /> |-<br /> |[[Bild:AB-Vzw.svg]]&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |(4)&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;<br /> |Verzweigung [[Meggenhus]] &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> |colspan=&quot;3&quot;|<br /> ----<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | &lt;span style=&quot;padding:1px .5em; color:#fff; background-color:#f00; font-weight:bold; &quot;&gt;A1&lt;/span&gt;<br /> |<br /> |-<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> Die '''A1''' ist die [[Autobahn (Schweiz)|Autobahn]], welche die [[Schweiz]] in Ost-West-Richtung durchquert. Analog dazu verbindet die [[A2 (Schweiz)|A2]] den Norden mit dem Süden. Die A1 bekam ihren Namen Ende 1996 und ist mit der [[Nationalstrasse]] '''N1''' weitgehend deckungsgleich – Ausnahmen bilden die Regionen Zürich (N1b/N1c, später N20) und Genf (N1a).<br /> <br /> Die A1 verbindet das südwestlich gelegene [[Genf]] mit [[St. Gallen]] im Nordosten. Sie ist heute durchgehend als richtungsgetrennte Autobahn mit mindestens zwei Spuren und Pannenstreifen pro Fahrrichtung ausgeführt. Die A1 ist die Lebensader des schweizerischen Mittellandes und verbindet alle wichtigen Wirtschaftsräume.<br /> <br /> ==Autobahnzubringer==<br /> <br /> Die [[Autobahnzubringer]] (A1a, A1H, A1L und A1.1) sind in der Regel selber als richtungsgetrennte Autobahn ausgeführt, gehören allerdings nicht zwingend zum Nationalstrassennetz.<br /> <br /> ===Region Zürich===<br /> In der Region Zürich ist der Verkehr auf der A1 besonders dicht, es bilden sich regelmässig [[Stau]]s. Um den totalen Zusammenbruch im Pendlerverkehr rund um Zürich und speziell in Zürich-Nord zu verhindern, werden die Autofahrer zu Stosszeiten - entgegen allen sonst herrschenden Regelungen - angehalten dicht aufzuschliessen, womit die Kapazität der ohnehin überlasteten A1 besser ausgenützt werden kann. Da der Verkehr stetig zunimmt wird überlegt, ob auf Teilabschnitten der Pannenstreifen als vierte Spur verwendet werden soll.<br /> Berüchtigt war früher der [[Bareggtunnel]], da er da auf dem Abschnitt liegt, der von den Autobahnen 1 und 3 gemeinsam benutzt wird (Birrfeld–Limmattalerkreuz). Die Autobahn besitzt in diesem Abschnitt drei Fahrstreifen plus Pannenstreifen pro Richtung, die beiden alten Tunnelröhren dagegen waren nur je zweispurig (ohne Pannenstreifen) ausgelegt. Mit dem Bau einer dritten dreispurigen Tunnelröhre für die Fahrtrichtung Bern und den beiden alten Tunnelröhren, welche nun beide den Verkehr in Richtung Zürich leiten, konnte dieser Flaschenhals beseitigt werden. Dadurch wurde der Stau allerdings an den [[Gubristtunnel]] verlagert, welcher an demselben Problem leidet. Der Gubrist wurde im Rahmen der Nordumfahrung (N1c/N20) gebaut und nur zweispurig ausgeführt, muss aber heute den Verkehr der Autobahnen 1 und 4 bewältigen. Zur Zeit laufen noch die Projektierungsarbeiten, um auch hier eine dritte dreispurige Röhre zu verwirklichen.<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Bild:Autobahn_A1.jpg|Die Autobahn A1 bei Bern<br /> Image:AFG Arena 19.jpg|A1/[[Europastraße 60|E60]] bei [[St. Gallen]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.autobahnen.ch/php/inhalt.php?id=1&amp;direction=1&amp;lg=000 Fotoserie A1 auf Autobahnen.ch]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Autobahnen (Schweiz)}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:A01}}<br /> [[Kategorie:Autobahn (Schweiz)|01]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Kanton Genf)]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Waadt]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Freiburg]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Bern]]<br /> [[Kategorie:Strasse in Bern]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Kanton Solothurn)]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk im Kanton Solothurn]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Aargau]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Zürich]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Winterthur)]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Zürich)]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk in Winterthur]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk in Zürich]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton Thurgau]]<br /> [[Kategorie:Strasse im Kanton St. Gallen]]<br /> <br /> [[en:A1 motorway (Switzerland)]]<br /> [[fr:Autoroute suisse A1]]<br /> [[it:Autostrada A1 (Svizzera)]]<br /> [[nl:A1 (Zwitserland)]]<br /> [[rm:A1 (Svizra)]]<br /> [[simple:A1 freeway, Switzerland]]<br /> [[sr:А1 (Швајцарска)]]<br /> [[sv:A1 (motorväg, Schweiz)]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Psychrometrie&diff=50016512 Psychrometrie 2008-08-26T15:42:00Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Psicrometria</p> <hr /> <div>'''Psychrometrie''' ist die Thermodynamik der feuchten Luft. Alle Zustände feuchter Luft<br /> lassen sich als Gas-Dampf-Gemisch (trockene Luft wird als &quot;Gas&quot; bezeichnet, Wasserdampf als &quot;Dampf&quot;) von trockener Luft und Wasserdampf darstellen. Das Gas-Dampf-Gemisch besteht also aus kondensierenden und nicht-kondensierenden Komponenten und verhält sich, wie auch seine beiden Komponenten, bei den in der Meteorologie und der Klimatechnik (Raumlufttechnik) typischen Randbedingungen bezüglich Temperatur und Druck ähnlich wie [[Ideales Gas|ideale Gase]]. <br /> <br /> Darstellen lassen sich die Zustände und Zustandsänderungen der feuchten Luft im h,x-Diagramm (Enthalpie vs. Dampfbeladung der Luft). In Deutschland wird hauptsächlich das [[Mollier-Diagramm]] verwendet, während in den USA das Carrier-Diagramm Anwendung findet. Beim Mollier-Diagramm wurde das betrachtete Gebiet der mit Wasserdampf ungesättigten Luft durch Drehung der Abszisse des Koordinatensystems vergrößert. Die Drehung wurde so vorgenommen, dass die [[Isotherme]] für Null Grad Celsius gerade zur Waagerechten wird. Die [[Enthalpie]]linien verlaufen dementsprechend nicht waagerecht, sondern verlaufen mit Gefälle der Steigung, die der Verdampfungswärme von Wasser bei Null Grad Celsius entspricht. Im Diagramm sind neben den Isothermen auch die [[relative Luftfeuchte]] und die [[Dichte]] des Luftgemisches als Parameter eingetragen.<br /> <br /> Im Mollierdiagramm lassen sich Mischungsvorgänge zweier Luftströme, Erwärmung eines Luftstromes, Kühlung von Luft mit und ohne Entfeuchtung sowie Befeuchtung durch Wasserverdunstung oder Dampf darstellen.<br /> <br /> Als ein Beispiel für die praktische Anwendung der Psychrometrie sei die Bestimmung der [[Luftfeuchtigkeit]] über die Temperaturdifferenz zweier [[Thermometer]] genannt. Eine solches Messgerät nennt man [[Psychrometer]].<br /> <br /> Hierbei wird eines der Thermometer mit Wasser befeuchtet (Feuchtkugel-Thermometer = wet bulb). Durch Verdunstung wird das Thermometer abgekühlt. Die Abkühlung ist um so stärker, je niedriger die relative Luftfeuchte ist. (genügende Luftbewegung vorausgesetzt)<br /> <br /> == Beispiel ==<br /> Bei einer Temperatur von 30°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit wird das Feuchtkugel-Thermometer auf 22°C abgekühlt.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> *[[Meteorologie]]<br /> *[[Wasserdampf]]<br /> *[[Luftfeuchtigkeit]]<br /> <br /> [[Kategorie:Meteorologie]]<br /> [[Kategorie:Thermodynamik]]<br /> <br /> [[en:Psychrometrics]]<br /> [[fa:سایکرومتری]]<br /> [[fr:Psychrométrie]]<br /> [[it:Psicrometria]]<br /> [[sr:Psihrometrija]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ops&diff=49983629 Ops 2008-08-25T18:56:30Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: el:Οπς, it:Opi (divinità) Entferne: sv:Ops</p> <hr /> <div>'''Ops''' (auch ''Ops Consivia'') ist eine aus der altrömischen Religion stammende [[Gottheit]], die in späterer Zeit mit der Göttin [[Rhea (Mythologie)|Rhea]] aus der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] gleichgesetzt wurde. In der altrömischen Religion wurde die Welt beherrscht von Personifikationen der Natur und der Naturerscheinungen. So steht Ops für den reichen Erntesegen und die Fruchtbarkeit. Zudem tritt sie als Schutzgöttin der Neugeborenen auf und wurde im Krieg als Schutzgöttin [[Rom]]s angerufen. Analog zum griechischen Vorbild war sie die Gattin des [[Saturn (Mythologie)|Saturn]] und die Mutter des [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]].<br /> <br /> Ihr Beiname ''Consivia'' leitet sich von ''consiva'' ([[Latein|lat.]] die geborgen hat) ab. Ihr zu Ehren wurden alljährlich am 25. August ein Erntedankfest (''Opeconsivia'') an ihrem Heiligtum am Fuße des römischen [[Kapitol (Rom)|Kapitols]] und am 19. Dezember ein weiteres Fest (''Opalia'') im Zuge der [[Saturnalien]] gefeiert.<br /> <br /> In [[Homer|Homers]] ''[[Odyssee]]'' wird ein ''Ops'' (Ὤψ) als Vater der [[Eurykleia]], der treuen Schaffnerin der [[Penelope (Mythologie)|Penelope]], genannt: <br /> &quot;Εὐρυκλεί’, Ὦπος θυγάτηρ Πεισηνορίδαο&quot; : &quot;Eurykleia, Tochter des Ops, des Sohnes Peisenors&quot; (Odyssee I 428, II 347, XX 148).<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> <br /> * [[Römische Mythologie]]<br /> <br /> [[Kategorie:Römische Gottheit]]<br /> <br /> [[el:Οπς]]<br /> [[en:Ops]]<br /> [[es:Ops]]<br /> [[fr:Ops]]<br /> [[he:אופס]]<br /> [[it:Opi (divinità)]]<br /> [[ko:오프스]]<br /> [[la:Ops]]<br /> [[lt:Opė]]<br /> [[nl:Ops]]<br /> [[pl:Ops (mitologia rzymska)]]<br /> [[ru:Опс (богиня)]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bahnstrecke_Augsburg%E2%80%93Ulm&diff=71100529 Bahnstrecke Augsburg–Ulm 2008-08-23T17:29:53Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Bayerische Maximiliansbahn</p> <hr /> <div>[[Bild:Wappen Bayer.Staatsbahn.jpg|thumb|80px]]<br /> Die '''Bayerische Maximiliansbahn''' wurde von der [[Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen|Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahn]] als Ost-West-Verbindung zwischen [[Neu-Ulm]] im Westen über [[Augsburg]], [[München]] und [[Rosenheim]] zur österreichischen Grenze bei [[Kufstein]] und [[Salzburg]] im Osten gebaut. Teil der Strecke ist die von der [[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]] erbaute und 1840 eröffnete Bahnstrecke.<br /> <br /> Namensgeber war der von 1848 bis 1864 regierende bayerische König [[Maximilian II. (Bayern)|Maximilian II.]]<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Recht spät, erst um 1851, entschloss sich Bayern, eine Ost-West-Eisenbahnverbindung zwischen den deutschen Staaten und Italien via [[Brennerbahn]] und nach [[Salzburg]] in Richtung [[Wien]] und [[Semmering-Pass|Semmering]] zu bauen. Man versprach sich eine gute Auslastung der Strecke durch den Anschluss an den österreichischen Adriahafen [[Triest]]. Entsprechende Staatsverträge wurden mit dem Königreich Württemberg und mit der österreichischen Regierung 1851 geschlossen. Einbezogen in die neue Strecke wurde die bestehende Linie Augsburg–München, die die ehemals private [[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]] 1840 eröffnet hatte.<br /> [[Bild:Max-Bahn.JPG|thumb|center|600px|Streckenführung der bayerischen Maximiliansbahn]]<br /> <br /> Die Strecke schloss im württembergischen [[Ulm]] an die [[Württembergische Südbahn]] an und führte über 84 Kilometer nach Augsburg.<br /> <br /> Von München führte die Strecke 106 Kilometer lang über Großhesselohe und Rosenheim nach Kufstein zur österreichischen [[Unterinntalbahn]]. Die Salzburger Linie zweigte in Rosenheim ab und führte mit 83&amp;nbsp;km Länge über [[Traunstein]] zur Grenze bei Salzburg.<br /> <br /> === Streckenbau ===<br /> Das bayerische Gesetz vom 4. Mai 1851 leitete den Bau des westlichen Streckenteils ein. Eröffnet wurde die 83,7 Kilometer lange Strecke in vier Abschnitten:<br /> <br /> * 1. Mai 1854 – Mitte Donaubrücke Ulm–Neu-Ulm, 1,3 km.<br /> * 26. September 1853 – Neu-Ulm–Burgau, 38,1 km.<br /> * 1. Mai 1854 – Burgau–Dinkelscherben, 17,9 km.<br /> * 26. September 1853 – Dinkelscherben–Augsburg, 26,4 km.<br /> <br /> Den Bau des östlichen Streckenteils regelte das bayerische Gesetz vom 7. Mai 1852. Eröffnet wurde die insgesamt 188 km lange Strecke in fünf Teilabschnitten:<br /> <br /> * 24. Juni 1854 – München–Großhesselohe, 10,7 km.<br /> * 31. Oktober 1857 – Großhesselohe–Rosenheim, 62,9 km.<br /> * 5. August 1858 – Rosenheim–Grenze bei Kufstein, 31,9 km mit Anschluss an die [[Unterinntalbahn]]. Eine Weiterfahrt nach Innsbruck war ab 24. November 1858 möglich.<br /> * 7. Mai 1860 – Rosenheim–Traunstein, 53,3 km.<br /> * 1. August 1860 – Traunstein–Grenze bei Salzburg, 29,5 km mit Anschluss an die [[Kaiserin-Elisabeth-Bahn]].<br /> <br /> Die über dreijährige Pause bis zur Weiterführung der Strecke von Großhesselohe nach Rosenheim ist auf den aufwändigen Bau der großen 300 Meter langen Isartalbrücke dort zurückzuführen. Die Gründungsarbeiten für die Brückenfundamente und die drei 30 Meter hohen Pfeiler begannen bereits 1852. Der starke Verkehr auf diesem ersten Teilstück führte schon bis 1862 zum Bau eines zweiten Gleises. Ab 1871 verlor dieser Teil der Maximiliansbahn nach der Eröffnung der kürzeren Strecke über Grafing jedoch den Fernverkehr.<br /> <br /> Zwischen Augsburg und Ulm wurde die Strecke bis 1892 zweigleisig ausgebaut. Im Rahmen der [[Elektrifizierung]] zwischen Stuttgart und Augsburg, bis Mai 1933, wurden auf einer Länge von 55&amp;nbsp;km auch Linienverbesserungen vorgenommen.&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;&gt;Horst Ritthaler, Christian-F. Reinke: ''Fertigstellung des Ausbauabschnitts Dinkelscherben–Augsburg''. In: ''Die Deutsche Bahn''. Nr.&amp;nbsp;4, 1993, S.&amp;nbsp;335–337.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Geplante Neubaustrecke ===<br /> Der erste [[Bundesverkehrswegeplan 1973]] enthielt als eine von sieben geplanten Eisenbahn-[[Neubaustrecke]]n eine Neubaustrecke zwischen Stuttgart und München über Ulm und Augsburg&lt;ref name=&quot;eks-21-30&quot;&gt;Rüdiger Block: ''Auf neuen Wegen. Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn''. In: ''[[Eisenbahn-Kurier]] Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr''. Nr.&amp;nbsp;21, 1991, ohne ISSN, S.&amp;nbsp;30–35.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Die Bahnstrecken heute ==<br /> === Die Weststrecke Ulm–Augsburg–München ===<br /> {| class=&quot;prettytable float-right&quot;<br /> {{BS-header|Bahnstrecke Ulm–Augsburg}}<br /> {{BS-daten<br /> |DE-KBS=980<br /> |CH-FPF=<br /> |STRECKENNR=5302<br /> |LÄNGE=85,8<br /> |SPURWEITE=<br /> |STROMG=<br /> |STROMW=<br /> |STROMD=<br /> |ZAHNSTANGE=<br /> |NEIGUNGA=<br /> |NEIGUNG=<br /> |RADIUS=<br /> |V-MAX=200<br /> |BILDPFAD_FOTO=<br /> |PIXEL_FOTO=<br /> |TEXT_FOTO=<br /> |BILDPFAD_KARTE=<br /> |PIXEL_KARTE=<br /> }}<br /> {{BS-table}}<br /> {{BS|STR||[[Filstalbahn]] von [[Stuttgart]]|}}<br /> {{BS|ABZrg||[[Brenzbahn]] von [[Aalen]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Donautalbahn (Baden-Württemberg)|Donautalbahn]] von [[Donaueschingen]]|}}<br /> {{BS|BHF|85,8|[[Ulm Hauptbahnhof|Ulm Hbf]]|}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Südbahn (Württemberg)|Württembergische Südbahn]] nach [[Friedrichshafen]]|}}<br /> {{BS|WBRÜCKE||[[Donau]]brücke||}}<br /> {{BS|TUNNEL2||Trogbauwerk Neu-Ulm West|(250 m)}}<br /> {{BS|BHF|83,8|[[Neu-Ulm]]|}}<br /> {{BS|TUNNEL2||Trogbauwerk Neu-Ulm Ost|(200 m)}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Illertalbahn]] nach [[Memmingen]]|}}<br /> {{BSe|BHF||[[Neu-Ulm|Burlafingen]]|}}<br /> {{BS|BHF|74,2|[[Nersingen]]|}}<br /> {{BS|DST|71,0|[[Nersingen|Unterfahlheim]]|(Personenverkehr stillgelegt)}}<br /> {{BS|HST|66,5|[[Leipheim]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Mittelschwabenbahn]] von [[Mindelheim]]|}}<br /> {{BS|BHF|61,4|[[Günzburg]]|}}<br /> {{BS|DST|55,9|[[Offingen|Neuoffingen]]|(Personenverkehr 1988 stillgelegt)}}<br /> {{BS|ABZlf||[[Donautalbahn (Bayern)|Donautalbahn]] nach [[Donauwörth]]|}}<br /> {{BS|HST|53,2|[[Offingen]]|}}<br /> {{BS|HST|49,2|[[Dürrlauingen|Mindelaltheim]]|}}<br /> {{BS|BHF|45,7|[[Burgau]]|}}<br /> {{BS|BHF|42,5|[[Jettingen-Scheppach|Jettingen]]|}}<br /> {{BS|HST|37,7|[[Jettingen-Scheppach|Freihalden]]|}}<br /> {{BSe|BHF|33,3|[[Zusmarshausen|Gabelbach]]|}}<br /> {{BS|BHF|27,8|[[Dinkelscherben]]|}}<br /> {{BSe|ABZrf||[[Bahnstrecke Dinkelscherben–Thannhausen]]|}}<br /> {{BSe|HST||[[Mödishofen]]||}}<br /> {{BS|HST|19,4|[[Kutzenhausen]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Staudenbahn]] von [[Türkheim]]|}}<br /> {{BS|BHF|16,6|[[Gessertshausen]]|}}<br /> {{BS|HST|12,4|[[Diedorf (Bayern)|Diedorf (Schwaben)]]|}}<br /> {{BSe|BHF||[[Biburg bei Augsburg|Biburg]]|}}<br /> {{BS|BHF|7,9|[[Neusäß|Westheim (Schwab.)]]|}}<br /> {{BSe|ABZrg||[[Bahnstrecke Augsburg–Welden]]|}}<br /> {{BS|HST|6,3|Neusäß|}}<br /> {{BS|DST|4,4|[[Bahnhof Augsburg Hirblinger Straße|Augsburg Hirblinger Straße]]|}}<br /> {{BS|ABZrg||[[Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg]] nach [[Donauwörth]]|}}<br /> {{BS|BHF|2,0|[[Bahnhof Augsburg-Oberhausen|Augsburg-Oberhausen]]|}}<br /> {{BS|BHF|0,0|[[Augsburg Hauptbahnhof]]|}}<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> Die [[Bahnstrecke]] zwischen [[Augsburg]] und [[München]] stellt eine Verkehrsachse ersten Ranges dar – für [[Bayern]], aber auch im internationalen Verkehr als ''[[Magistrale für Europa|Ost-West-Magistrale]]'' von [[Budapest]] über [[Wien]] bis nach [[Paris]].<br /> <br /> Die 61 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Augsburg und München ist mit rund 300 [[Zug (Eisenbahn)|Zügen]] täglich [[Deutschland]]s meistbefahrene Strecke für den [[Güterverkehr|Güter]]-, [[Regionalverkehr|Regional]]-, [[Fernverkehr|Fern]]- und [[Hochgeschwindigkeitsverkehr]]. Durch die bis auf Einzelverbindungen im Dezember 2006 vorgenommene Verlagerung der aus und in Richtung Nürnberg verkehrenden ICEs auf die [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München]] wurde die Zahl der Hochgeschwindigkeitszüge zugunsten anderer Trassennutzung deutlich verringert. Aber auch im internationalen Verkehr hat sie eine große Bedeutung als Verkehrsachse und verbindet als Teil der ''Ost-West-Magistrale'' die europäischen Großstädte Budapest, Wien und Paris.<br /> <br /> Zwischen Augsburg und [[Mammendorf]] gehört die Strecke dem [[Augsburger Verkehrsverbund]] (AVV), zwischen Mammendorf und München dem [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|Münchener Verkehrsverbund]] (MVV).<br /> <br /> Im Fernverkehr verkehren stündlich je Richtung ein bis zwei [[Intercity-Express]]- und [[InterCity]]-Züge auf Linien von München über Ulm nach [[Stuttgart]] und von dort zu verschiedenen weiteren Zielen. Dazu besteht eine im Zwei-Stundentakt befahrene ICE-Linie von München, die in Augsburg von der Strecke abzweigt und über [[Nürnberg]] Richtung [[Hamburg]] führt sowie eine ebenfalls im Zwei-Stundentakt verkehrende ICE-Linie, die in Augsburg in Richtung [[Würzburg]] abzweigt.<br /> <br /> Es verkehren jeweils im Zwei-Stunden-[[Taktfahrplan|Takt]] zwei [[Regionalexpress]]-Linien zwischen München und Augsburg (abwechselnd weiter nach [[Ulm]] bzw. [[Donauwörth]]), die zusammen einen alternierenden ca. 45-75-Min.-Takt ergeben. Diese Bahnstrecke ist einer der wenigen in Deutschland, auf der im RE-Verkehr ausnahmslos Loks der [[DB Baureihe 110]] in &quot;Kastenform&quot; als auch mit der &quot;Bügelfalte&quot; fahren. Die Strecke wurde als E-Netz Augsburg von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ausgeschrieben. Mit Dezember 2008 wird die DB als Gewinnerin der Ausschreibung Züge vom Typ Coradia Lirex einsetzen.<br /> <br /> Von [[Mammendorf]] bis zum Münchner Hauptbahnhof verläuft die Strecke parallel zur S4 der [[S-Bahn München]] im [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|MVV]].<br /> <br /> Im 42,7&amp;nbsp;km langen Abschnitt zwischen [[Aubing-Lochhausen-Langwied|Lochhausen]] und [[Augsburg-Hochzoll]] wurde 1977 der fahrplanmäßige Betrieb mit einer zulässigen Höchgeschwindigkeit von 200&amp;nbsp;km/h aufgenommen. Erstmals wurde in Deutschland damit im fahrplanmäßigen Betrieb mit zahlreichen Zügen diese Geschwindigkeit regelmäßig erreicht.&lt;ref name=&quot;eks-21-36&quot;&gt;Rüdiger Block: ''ICE-Rennbahn: Die Neubaustrecken''. In: ''[[Eisenbahn-Kurier]] Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr''. Nr.&amp;nbsp;21, 1991, ohne ISSN, S.&amp;nbsp;36–45.&lt;/ref&gt; Der planmäßige Reisezugbetrieb mit 200&amp;nbsp;km/h geht auf eine Ausnahmegenehmigung des Bundesverkehrsministers vom 25. September 1977 zurück&lt;ref name=&quot;bahn-special-1991-1-78&quot;&gt;Ohne Autor: ''Die weiteren Pläne der Neuen&lt;!--sic!--&gt; Bahn''. In: ''Bahn-Special'', ''Die Neue Bahn''. Nr. 1, 1991, Gera-Nova-Verlag, München, S.&amp;nbsp;78&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Bereits während der [[Internationale Verkehrsausstellung|Internationalen Verkehrsausstellung]] in München fuhren im Juni 1965 täglich Züge (Lomotive [[DB Baureihe E 03|E&amp;nbsp;03]]) mit 200&amp;nbsp;km/h auf der Strecke. Ab Mai 1968 erreichen die Züge „Blauer Enzian“ und „Rheinblitz“ auf der gleichen Strecke fahrplanmäßig eine Geschwindigkeit von 200&amp;nbsp;km/h.&lt;ref name=&quot;widz-1987-245&quot;&gt;Gunther Ellwanger: ''Neubaustrecken und Schnellverkehr der Deutschen Bundesbahn. Chronologie.''. In: Knut Reimers, Wilhelm Linkerhägner (Hrsg.): ''Wege in die Zukunft. Neubau- und Ausbaustrecken der DB''. Hestra Verlag Darmstadt, 1987, ISBN 3-7771-0200-8, S.&amp;nbsp;245–250&lt;/ref&gt; Als erste Bahnstrecke hatte sie dazu ein Frühform der neu entwickelten [[Linienzugbeeinflussung]] erhalten&lt;ref name=&quot;signal-und-draht-1969-2-17&quot;&gt;Walter Schmitz: ''Linienzugbeeinflussung (LZB)''. In: ''Signal und Draht''. 61, Nr. 2, 1969, S.&amp;nbsp;17–23.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Ausbau ==<br /> Die Strecke ist zweigleisig und elektrifiziert. Zwischen Dinkelscherben und München-Pasing ist die Strecke in Teilen mit [[Linienzugbeeinflussung]] ausgerüstet und somit für Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h zugelassen. Zwischen Mammendorf und München stehen zusätzlich separate Gleise für die S-Bahn zur Verfügung. Die Stationen von Ulm bis Nersingen gehören zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING), von Dinkelscherben über Augsburg bis Mammendorf zum Augsburger Verkehrsverbund (AVV) und ab Mammendorf bis München zum Münchener Verkehrs- und Tarifverbund (MVV).<br /> <br /> === Ausbaustrecke Augsburg–München ===<br /> {| class=&quot;prettytable float-right&quot;<br /> {{BS-header|Ausbaustrecke Augsburg–München}}<br /> {{BS-table}}<br /> {{BS-colspan}}<br /> Strecken 5503/5543/5540<br /> {{BS|BHF|61,9|[[Augsburg Hauptbahnhof]]|}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Bahnstrecke Augsburg–Lindau|KBS 971]] nach [[Memmingen]]|}}<br /> {{BS|BHF|60,3|[[Bahnhof Augsburg Haunstetter Straße|Augsburg Haunstetter Straße]]|}}<br /> {{BS|ABZlf||Güterabzweig [[Augsburger Localbahn]]|}}<br /> {{BS|WBRÜCKE|57,5|[[Lech]]brücke|(104&amp;nbsp;m)|}}<br /> {{BS|ABZlf||[[Paartalbahn]] nach [[Ingolstadt]]|}}<br /> {{BS|BHF|56,7|[[Bahnhof Augsburg-Hochzoll|Augsburg-Hochzoll]]|}}<br /> {{BS|BHF|50,8|[[Kissing]]|}}<br /> {{BS|BHF|46,1|[[Mering]]|}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Ammerseebahn]] nach [[Geltendorf]]|}}<br /> {{BS|HST|39,6|[[Althegnenberg]]|}}<br /> {{BS|BHF|36,7|[[Haspelmoor]]|}}<br /> {{BS|SBHF|31,0|[[Mammendorf]]|4=Endstation {{S-Bahn-München|S4}}}}<br /> {{BS|SHST|27,6|[[Malching|Malching (Oberbayern)]]|}}<br /> {{BS|SBHF|24,6|[[Maisach]]|}}<br /> {{BS|SHST|21,6|[[Gernlinden]]|}}<br /> {{BS|SHST|20,4|[[Esting]]|}}<br /> {{BS|SBHF|19,0|[[Olching]]|}}<br /> {{BS|ABZlf||[[Nordring|Güterumfahrung München]]|}}<br /> {{BS|SHST|15,6|[[Gröbenzell]]|}}<br /> {{BS|SBHF|12,3|[[Lochhausen|München-Lochhausen]]|}}<br /> {{BS|SHST|10,0|[[Langwied|München-Langwied]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Allgäubahn (München–Lindau)|Allgäubahn]] von [[Buchloe]]|4={{S-Bahn-München|S8}}}}<br /> {{BS|ABZlg||von [[Herrsching]]/[[Tutzing]]|4={{S-Bahn-München|S5}}{{S-Bahn-München|S6}}}}<br /> {{BS|SBHF|7,4|[[Bahnhof München-Pasing|München-Pasing]]|4=Endstation {{S-Bahn-München|S20}}}}<br /> {{BS|ABZrg||von [[Ingolstadt]]/[[Freising]]|4={{S-Bahn-München|S1}}{{S-Bahn-München|S2}}}}<br /> {{BS|SBHF|4,1|[[Bahnhof München-Laim|München-Laim]]|}}<br /> {{BS|ABZrd||Richtung [[Bahnhof München Ost|München Ostbahnhof]]|4={{S-Bahn-München|S7}}{{S-Bahn-München|S20}}{{S-Bahn-München|S27}}}}<br /> {{BS|SHST|1,6|[[Bahnhof München-Donnersbergerbrücke|München-Donnersbergerbrücke]]|}}<br /> {{BS|SHST|0,8|[[Hackerbrücke|München-Hackerbrücke]]|}}<br /> {{BS|SBHF|0,0|[[München Hbf]]|4={{S-Bahn-München|S1}}{{S-Bahn-München|S2}}{{S-Bahn-München|S4}}{{S-Bahn-München|S5}}{{S-Bahn-München|S6}}{{S-Bahn-München|S7}}{{S-Bahn-München|S8}}; Endstation {{S-Bahn-München|S27}}}}<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> Die Bahn schafft mit dem viergleisigen Ausbau des 43 Kilometer langen Abschnitts zwischen Augsburg und [[Olching]] neue Kapazitäten für mehr Verkehr auf der Schiene. Die Züge des Regional ([[Regionalbahn|RB]], [[Regionalexpress|RE]])- und Güterverkehrs sowie die Züge des Fern- ([[InterCity|IC]]/[[EuroCity|EC]]) und Hochgeschwindigkeitsverkehrs ([[Intercity-Express|ICE]]) erhalten eigene [[Gleis]]e. Schwere und langsamer fahrende [[Güterzug|Güterzüge]] werden die schnelle Fahrt der ICEs dann nicht mehr bremsen. Die zulässige Streckengeschwindigkeit für die Fahrt auf den beiden Hochgeschwindigkeitsgleisen wird bei 230&amp;nbsp;km/h liegen. Die [[Infrastruktur]] für den Regionalverkehr wird für eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 160&amp;nbsp;km/h ausgebaut. Im Streckenabschnitt zwischen Olching und München ist ein weiterer Ausbau nicht notwendig, da der Güterverkehr bei Olching fast vollständig auf die [[Nordring|Güterumfahrung München]] abgeleitet wird. Somit kann das Verkehrsaufkommen zwischen Olching und München-Pasing auch weiterhin von zwei Gleisen bewältigt werden, wobei die [[S-Bahn München]] parallel hierzu ebenfalls über zwei eigene Gleise verfügt.<br /> Für die geplante [[S-Bahn Augsburg]] könnte die Strecke zwischen Augsburg und Mammendorf zusätzlich ausgebaut werden.<br /> <br /> Die Ausbaustrecke ist in sechs Planungsabschnitte unterteilt. Im westlichen Abschnitt zwischen Augsburg und [[Kissing]] wurde mit den Arbeiten bereits 1998 begonnen. Die ersten neuen Gleise können hier seit Anfang des Jahres 2003 befahren werden. Im Stadtgebiet von Augsburg entstand im Jahr 2002 eine neue Brücke über den [[Lech]] und im selben Jahr erfolgte der Startschuss für den Ausbau im Ostabschnitt zwischen [[Mering]] und Olching.<br /> <br /> Im Rahmen des viergleisigen Ausbaus müssen auf der gesamten Länge der Ausbauabschnitte rund 1,2 Millionen Kubikmeter Bodenmaterial und 116 Kilometer Gleise aufgebaut und verlegt werden. Damit der Zugverkehr durch die Bauarbeiten möglichst wenig beeinträchtigt wird, werden die neuen Gleisanlagen zunächst parallel zur bestehenden Strecke gebaut. Zwischen Olching und Mering werden die beiden zusätzlichen Gleise grundsätzlich nördlich der bestehenden [[Trasse (Verkehrsweg)|Trasse]] verlegt; im Abschnitt Mering–Augsburg werden sie auf der südlichen beziehungsweise westlichen Seite gebaut. Hierfür werden [[Bahndamm|Bahndämme]] aufgeschüttet und verbreitert und darauf der [[Schotter]], die [[Schiene (Schienenverkehr)|Schiene]]n und die [[Bahnschwelle]]n verlegt. Zuletzt folgen die [[Oberleitung]] und die [[Leittechnik|Leit]]- und Sicherungstechnik (beispielsweise [[Eisenbahnsignal|Signale]], [[Anlage]]n zur Zugsteuerung). Das bestehende Spurplanstellwerk in [[Augsburg Hauptbahnhof|Augsburg Hbf]] wird hierfür ausgebaut und angepasst.<br /> <br /> Außerdem wird das Elektronische Stellwerk ([[Elektronisches Stellwerk|ESTW]]) in Mering aufgerüstet und an die Betriebszentrale in München angeschlossen. In [[Augsburg-Hochzoll]], Kissing und [[Haspelmoor]] werden die ESTW-Untereinheiten aus- beziehungsweise umgebaut, die Bahnhöfe [[Mammendorf|Nannhofen]], [[Maisach]] und Olching werden Schritt für Schritt ebenfalls von Spurplanstellwerken auf [[Elektronisches Stellwerk|ESTW]] umgebaut und auf Mering aufgeschaltet. Erst danach erfolgt in weiteren Schritten die komplette [[Modernisierung]] der alten Infrastruktur mit Auswechselung der Gleise und Schwellen bis hin zur Untergrundsanierung und dem Neuaufbau des alten Bahndammes.<br /> <br /> Im Rahmen des Streckenausbaus erhalten die Anwohner entlang der Strecke umfangreichen Schallschutz. So werden allein im Stadtgebiet Augsburg auf ca. 20 Kilometer Länge [[Schallschutzwand|Schallschutzwände]] gebaut.<br /> <br /> ; Daten und Fakten<br /> * Länge: 61 Kilometer<br /> * Länge der Ausbauabschnitte: 44 Kilometer<br /> * Streckengeschwindigkeit: bis 230 km/h im ICE-Verkehr; bis 160 km/h im Nah- und Güterverkehr<br /> * Fertigstellung (voraussichtlich): 2010<br /> * Im Rahmen des Ausbaus werden: 95,3 [[Hektar|ha]] Grund erworben, 43 Kilometer Bahndamm neu aufgeschüttet, 7,5 Kilometer neue Stützwände erstellt, 116&amp;nbsp;km Gleise und 104 [[Eisenbahnweiche|Weichen]] verlegt, 52 Eisenbahn- und 19 Straßenbrücken erneuert bzw. angepasst, 46&amp;nbsp;km Schallschutzwände errichtet sowie neun Insel[[bahnsteig]]e und drei Außenbahnsteige angepasst bzw. neu gebaut<br /> <br /> Im ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes'' sind Investitionen in Höhe von 556 Mio. Euro für die erste Ausbaustufe vorgesehen (Preisstand: 2006). Bis 2005 wurden davon insgesamt 303,5 Mio. Euro aufgewendet. Zwischen 2006 und 2010 sollen Bundesmittel in Höhe von 215 Mio. Euro investiert werden. Über diesen Zeitraum hinaus besteht ein Finanzierungsbedarf in Höhe von 37,6 Mio. Euro (Bundesmittel ab 2011, Eigenmittel DB AG und Beiträge Dritter ab 2006).&lt;ref name=&quot;bmvbs-2007-04&quot;&gt;Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: [http://www.bmvbs.de/Anlage/original_995025/Investitionsrahmen-plan-bis-2010-fuer-die-Verkehrsinfrastruktur-des-Bundes-IRP.pdf ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes''], April 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der ersten Stufe wurden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 zwischen Augsburg Hbf und Augsburg-Hochzoll alle vier neuen Gleise in Betrieb genommen, zwischen Augsburg-Hochzoll und Haspelmoor werden ebenfalls schon die beiden Neubaugleise befahren (dort werden im Moment die alten Gleise ausgetauscht).<br /> Als nächste Ausbaustufe soll der Abschnitt zwischen Olching und Gernlinden eingleisig in Betrieb gehen. Dazu soll ein temporärer &quot;Abzw. Gernlinden&quot; eingerichtet werden.<br /> &lt;ref name=&quot;snb-2008&quot;&gt;[http://www.db.de/site/shared/de/dateianhaenge/infomaterial/snb/snb__ab__april__2006/snb2008.pdf Schienennetz-Benutzungsbedingungen der DB Netz AG (SNB)] (PDF, 1,7&amp;nbsp;MB) mit Stand vom 14. Mai 2007, S.&amp;nbsp;24&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Fahrzeit nach Abschluss der Bauarbeiten soll bei 28 Minuten liegen.&lt;ref name=&quot;db-2007-09-25&quot;&gt;Klaus-Dieter Josel: [http://www.region-muenchen.com/aktuell/termine/pa250907/2007-09-25_Vortrag_Regionaler_Planungsverband_M-374nchen__OPT.pdf ''Planungen der Deutschen Bahn im Großraum München''], Präsentation vom 25. September 2007, S.&amp;nbsp;3 (PDF-Datei, 1,9&amp;nbsp;MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Ausbau der Strecke war im [[Bundesverkehrswegeplan 1985]] in der Kategorie ''Planungen'' enthalten&lt;ref name=&quot;eks-21-36&quot;/&gt;.<br /> <br /> === Ausbaustrecke Ulm–Augsburg ===<br /> Die Strecke befindet sich zur Zeit als Teil des Projekts „[[Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg]]“ zwischen Ulm und Augsburg im Ausbau zu einer [[Schnellfahrstrecke]]. Diese Strecke soll Teil der [[Magistrale für Europa|Europäischen Hochgeschwindigkeitsmagistrale]] von [[Paris]] über [[Straßburg]], [[Stuttgart]], Ulm nach München, [[Salzburg]] und schließlich [[Wien]] sein.<br /> <br /> Aufgrund ihrer Verkehrsbedeutung wurde das Ausbauprojekt in den ''vordringlichen Bedarf'' des [[Bundesverkehrswegeplan 1985|Bundesverkehrswegeplans 1985]] aufgenommen; auch Verkehrswegeplan 1992 war sie in diese Kategorie eingestuft. Im Rahmen des Ausbaus sollte zwischen Dinkelscherben und Augsburg eine durchgehende Streckenhöchstgeschwindigkeit von 200&amp;nbsp;km/h hergestellt und die Streckenkapazität durchgehend erhöht werden. Zwischen Dinkelscherben und Ulm hing die Planung von einer noch zu treffenden Variantenentscheidung ab (Stand: 1993).&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Abschnitt Dinkelscherben–Ulm wurden zwischen 1986 und 1989 die [[Planfeststellung]]sverfahren durchgeführt. Mit Linienverbesserungen bei [[Kutzenhausen]] wurden 1987 die Baumaßnahmen eingeleitet. Um 1990 begannen in [[Gessertshausen]] und [[Dinkelscherben]] die Ausbauarbeiten. Dabei wurde auch die Oberleitung für eine Geschwindigkeit von 250&amp;nbsp;km/h ertüchtigt. Bis Herbst 1992 waren die Baumaßnahmen in allen vier Abschnitten, bei Investitionen von 200 Millionen [[Deutsche Mark|D-Mark]] abgeschlossen worden. Diese Abschnitte sind seither mit 200&amp;nbsp;km/h befahrbar. Bereits 1988, nach elfmonatiger Bauzeit, wurden die Linienverbesserungen der ersten Baustufe, zwischen Augsburg und Dinkelscherben, abgeschlossen.&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;/&gt;&lt;ref name=&quot;bundesbahn-1989-1-63&quot;&gt;''Jahresrückblick 1988''. In: ''Die Bundesbahn'' 1/1989, S.&amp;nbsp;63&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;eks-21-36&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Rahmen des Ausbaus wurden höhengleiche [[Bahnübergang|Bahnübergänge]] entfernt, die [[Oberleitung]] angepasst und die Signaltechnik erneuert. In [[Diedorf (Bayern)|Diedorf]] wurde ein Mittel- durch zwei Außenbahnsteige ersetzt. Im Bahnhof Dinkelscherben wurden niveaugleiche Bahnsteigzugänge durch eine Unterführung mit neu errichteten Bahnsteigen ersetzt; zusätzlich wurde die Einrichtung von [[Überholgleis]]en vorbereitet. Auch der Bahnhof von Gessertshausen wurde im Zuge der Linienverbesserungen neu errichtet, die Gleisanlagen dabei um bis zu 160&amp;nbsp;m nach Norden (vom Ort weg) verschoben. An Überholgleisen wurden dabei neue Außenbahnsteige errichtet, während Fernverkehrszüge die Station ohne Geschwindigkeitsvermindung auf den mittig liegenden, durchgehenden Hauptgleisen durchfahren können. Ein neu errichtetes [[Elektronisches Stellwerk]] steuert den Bahnbetrieb zwischen Dinkelscherben und Westheim.&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Moment laufen die Umbauarbeiten zwischen Dinkelscherben und Burgau zur Umstellung der Bahnhöfe Dinkelscherben, Jettingen und Burgau von Spurplanstellwerken auf [[Elektronisches Stellwerk|ESTW]], die anschließend auf das [[Elektronisches Stellwerk|ESTW]] Gessertshausen aufgeschaltet werden. In Freihalden wird eine Überleitstelle gebaut und die Blockabstände werden angepasst. Der Umbau soll im Jahr 2010 abgeschlossen sein.<br /> <br /> === Die Oststrecken München–Kufstein/Salzburg ===<br /> Die nach Süden und Osten führenden Strecken werden heute von der [[Bayerische Oberlandbahn|Bayerischen Oberlandbahn]] von München bis Holzkirchen, von der Deutschen Bahn von Holzkirchen bis Rosenheim als KBS 958 ([[Mangfalltalbahn]]) und weiter nach Kufstein als [[Bahnstrecke München–Kufstein|KBS 950]] und nach Salzburg als [[Bahnstrecke München–Salzburg|KBS 951]] betrieben.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Ücker, Bernhard, 150 Jahre Eisenbahn in Bayern, Fürstenfeldbruck 1985<br /> * Wolfgang Klee/Ludwig v. Welser, Bayern-Report, Bände 1–5, Fürstenfeldbruck, 1993–1995.<br /> * Dt. Reichsbahn, Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935, Berlin, 1935.<br /> * Foit, Wolfgang (Hrsg.), Als die Eisenbahn in unsere Heimat kam. Die Geschichte der Maximiliansbahn München - Holzkirchen - Rosenheim, Holzkirchen 2007.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> *[http://pkjs.de/bahn/Kursbuch1944/Teil5/410.jpg Auszug aus dem Kursbuch der Deutschen Reichsbahn 1944/45 – München–Augsburg–Ulm]<br /> *[http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/presse/themendienst/regional/augsburg__muenchen__2007.html Projektseite der NBS/ABS Augsburg–Olching–München] auf den Seiten der Deutschen Bahn<br /> *[http://www.maximiliansbahn.de Seite über die Feierlichkeiten zur 150-Jahr-Feier der Maximiliansbahn]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Bayerische Staatsbahnen<br /> |Navigationsleiste Magistrale für Europa<br /> }}<br /> <br /> [[Kategorie:Bahnstrecke in Bayern]]<br /> [[Kategorie:Ehemalige Bahngesellschaft (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Bahnstrecke in Baden-Württemberg]]<br /> [[Kategorie:Schnellfahrstrecke in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Augsburg)]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (München)]]<br /> [[Kategorie:Landkreis Augsburg]]<br /> <br /> [[en:Ulm–München rail line]]<br /> [[it:Bayerische Maximiliansbahn]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bayerische_Maximiliansbahn&diff=49899822 Bayerische Maximiliansbahn 2008-08-23T17:29:53Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Bayerische Maximiliansbahn</p> <hr /> <div>[[Bild:Wappen Bayer.Staatsbahn.jpg|thumb|80px]]<br /> Die '''Bayerische Maximiliansbahn''' wurde von der [[Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen|Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahn]] als Ost-West-Verbindung zwischen [[Neu-Ulm]] im Westen über [[Augsburg]], [[München]] und [[Rosenheim]] zur österreichischen Grenze bei [[Kufstein]] und [[Salzburg]] im Osten gebaut. Teil der Strecke ist die von der [[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]] erbaute und 1840 eröffnete Bahnstrecke.<br /> <br /> Namensgeber war der von 1848 bis 1864 regierende bayerische König [[Maximilian II. (Bayern)|Maximilian II.]]<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Recht spät, erst um 1851, entschloss sich Bayern, eine Ost-West-Eisenbahnverbindung zwischen den deutschen Staaten und Italien via [[Brennerbahn]] und nach [[Salzburg]] in Richtung [[Wien]] und [[Semmering-Pass|Semmering]] zu bauen. Man versprach sich eine gute Auslastung der Strecke durch den Anschluss an den österreichischen Adriahafen [[Triest]]. Entsprechende Staatsverträge wurden mit dem Königreich Württemberg und mit der österreichischen Regierung 1851 geschlossen. Einbezogen in die neue Strecke wurde die bestehende Linie Augsburg–München, die die ehemals private [[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]] 1840 eröffnet hatte.<br /> [[Bild:Max-Bahn.JPG|thumb|center|600px|Streckenführung der bayerischen Maximiliansbahn]]<br /> <br /> Die Strecke schloss im württembergischen [[Ulm]] an die [[Württembergische Südbahn]] an und führte über 84 Kilometer nach Augsburg.<br /> <br /> Von München führte die Strecke 106 Kilometer lang über Großhesselohe und Rosenheim nach Kufstein zur österreichischen [[Unterinntalbahn]]. Die Salzburger Linie zweigte in Rosenheim ab und führte mit 83&amp;nbsp;km Länge über [[Traunstein]] zur Grenze bei Salzburg.<br /> <br /> === Streckenbau ===<br /> Das bayerische Gesetz vom 4. Mai 1851 leitete den Bau des westlichen Streckenteils ein. Eröffnet wurde die 83,7 Kilometer lange Strecke in vier Abschnitten:<br /> <br /> * 1. Mai 1854 – Mitte Donaubrücke Ulm–Neu-Ulm, 1,3 km.<br /> * 26. September 1853 – Neu-Ulm–Burgau, 38,1 km.<br /> * 1. Mai 1854 – Burgau–Dinkelscherben, 17,9 km.<br /> * 26. September 1853 – Dinkelscherben–Augsburg, 26,4 km.<br /> <br /> Den Bau des östlichen Streckenteils regelte das bayerische Gesetz vom 7. Mai 1852. Eröffnet wurde die insgesamt 188 km lange Strecke in fünf Teilabschnitten:<br /> <br /> * 24. Juni 1854 – München–Großhesselohe, 10,7 km.<br /> * 31. Oktober 1857 – Großhesselohe–Rosenheim, 62,9 km.<br /> * 5. August 1858 – Rosenheim–Grenze bei Kufstein, 31,9 km mit Anschluss an die [[Unterinntalbahn]]. Eine Weiterfahrt nach Innsbruck war ab 24. November 1858 möglich.<br /> * 7. Mai 1860 – Rosenheim–Traunstein, 53,3 km.<br /> * 1. August 1860 – Traunstein–Grenze bei Salzburg, 29,5 km mit Anschluss an die [[Kaiserin-Elisabeth-Bahn]].<br /> <br /> Die über dreijährige Pause bis zur Weiterführung der Strecke von Großhesselohe nach Rosenheim ist auf den aufwändigen Bau der großen 300 Meter langen Isartalbrücke dort zurückzuführen. Die Gründungsarbeiten für die Brückenfundamente und die drei 30 Meter hohen Pfeiler begannen bereits 1852. Der starke Verkehr auf diesem ersten Teilstück führte schon bis 1862 zum Bau eines zweiten Gleises. Ab 1871 verlor dieser Teil der Maximiliansbahn nach der Eröffnung der kürzeren Strecke über Grafing jedoch den Fernverkehr.<br /> <br /> Zwischen Augsburg und Ulm wurde die Strecke bis 1892 zweigleisig ausgebaut. Im Rahmen der [[Elektrifizierung]] zwischen Stuttgart und Augsburg, bis Mai 1933, wurden auf einer Länge von 55&amp;nbsp;km auch Linienverbesserungen vorgenommen.&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;&gt;Horst Ritthaler, Christian-F. Reinke: ''Fertigstellung des Ausbauabschnitts Dinkelscherben–Augsburg''. In: ''Die Deutsche Bahn''. Nr.&amp;nbsp;4, 1993, S.&amp;nbsp;335–337.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Geplante Neubaustrecke ===<br /> Der erste [[Bundesverkehrswegeplan 1973]] enthielt als eine von sieben geplanten Eisenbahn-[[Neubaustrecke]]n eine Neubaustrecke zwischen Stuttgart und München über Ulm und Augsburg&lt;ref name=&quot;eks-21-30&quot;&gt;Rüdiger Block: ''Auf neuen Wegen. Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn''. In: ''[[Eisenbahn-Kurier]] Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr''. Nr.&amp;nbsp;21, 1991, ohne ISSN, S.&amp;nbsp;30–35.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Die Bahnstrecken heute ==<br /> === Die Weststrecke Ulm–Augsburg–München ===<br /> {| class=&quot;prettytable float-right&quot;<br /> {{BS-header|Bahnstrecke Ulm–Augsburg}}<br /> {{BS-daten<br /> |DE-KBS=980<br /> |CH-FPF=<br /> |STRECKENNR=5302<br /> |LÄNGE=85,8<br /> |SPURWEITE=<br /> |STROMG=<br /> |STROMW=<br /> |STROMD=<br /> |ZAHNSTANGE=<br /> |NEIGUNGA=<br /> |NEIGUNG=<br /> |RADIUS=<br /> |V-MAX=200<br /> |BILDPFAD_FOTO=<br /> |PIXEL_FOTO=<br /> |TEXT_FOTO=<br /> |BILDPFAD_KARTE=<br /> |PIXEL_KARTE=<br /> }}<br /> {{BS-table}}<br /> {{BS|STR||[[Filstalbahn]] von [[Stuttgart]]|}}<br /> {{BS|ABZrg||[[Brenzbahn]] von [[Aalen]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Donautalbahn (Baden-Württemberg)|Donautalbahn]] von [[Donaueschingen]]|}}<br /> {{BS|BHF|85,8|[[Ulm Hauptbahnhof|Ulm Hbf]]|}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Südbahn (Württemberg)|Württembergische Südbahn]] nach [[Friedrichshafen]]|}}<br /> {{BS|WBRÜCKE||[[Donau]]brücke||}}<br /> {{BS|TUNNEL2||Trogbauwerk Neu-Ulm West|(250 m)}}<br /> {{BS|BHF|83,8|[[Neu-Ulm]]|}}<br /> {{BS|TUNNEL2||Trogbauwerk Neu-Ulm Ost|(200 m)}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Illertalbahn]] nach [[Memmingen]]|}}<br /> {{BSe|BHF||[[Neu-Ulm|Burlafingen]]|}}<br /> {{BS|BHF|74,2|[[Nersingen]]|}}<br /> {{BS|DST|71,0|[[Nersingen|Unterfahlheim]]|(Personenverkehr stillgelegt)}}<br /> {{BS|HST|66,5|[[Leipheim]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Mittelschwabenbahn]] von [[Mindelheim]]|}}<br /> {{BS|BHF|61,4|[[Günzburg]]|}}<br /> {{BS|DST|55,9|[[Offingen|Neuoffingen]]|(Personenverkehr 1988 stillgelegt)}}<br /> {{BS|ABZlf||[[Donautalbahn (Bayern)|Donautalbahn]] nach [[Donauwörth]]|}}<br /> {{BS|HST|53,2|[[Offingen]]|}}<br /> {{BS|HST|49,2|[[Dürrlauingen|Mindelaltheim]]|}}<br /> {{BS|BHF|45,7|[[Burgau]]|}}<br /> {{BS|BHF|42,5|[[Jettingen-Scheppach|Jettingen]]|}}<br /> {{BS|HST|37,7|[[Jettingen-Scheppach|Freihalden]]|}}<br /> {{BSe|BHF|33,3|[[Zusmarshausen|Gabelbach]]|}}<br /> {{BS|BHF|27,8|[[Dinkelscherben]]|}}<br /> {{BSe|ABZrf||[[Bahnstrecke Dinkelscherben–Thannhausen]]|}}<br /> {{BSe|HST||[[Mödishofen]]||}}<br /> {{BS|HST|19,4|[[Kutzenhausen]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Staudenbahn]] von [[Türkheim]]|}}<br /> {{BS|BHF|16,6|[[Gessertshausen]]|}}<br /> {{BS|HST|12,4|[[Diedorf (Bayern)|Diedorf (Schwaben)]]|}}<br /> {{BSe|BHF||[[Biburg bei Augsburg|Biburg]]|}}<br /> {{BS|BHF|7,9|[[Neusäß|Westheim (Schwab.)]]|}}<br /> {{BSe|ABZrg||[[Bahnstrecke Augsburg–Welden]]|}}<br /> {{BS|HST|6,3|Neusäß|}}<br /> {{BS|DST|4,4|[[Bahnhof Augsburg Hirblinger Straße|Augsburg Hirblinger Straße]]|}}<br /> {{BS|ABZrg||[[Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg]] nach [[Donauwörth]]|}}<br /> {{BS|BHF|2,0|[[Bahnhof Augsburg-Oberhausen|Augsburg-Oberhausen]]|}}<br /> {{BS|BHF|0,0|[[Augsburg Hauptbahnhof]]|}}<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> Die [[Bahnstrecke]] zwischen [[Augsburg]] und [[München]] stellt eine Verkehrsachse ersten Ranges dar – für [[Bayern]], aber auch im internationalen Verkehr als ''[[Magistrale für Europa|Ost-West-Magistrale]]'' von [[Budapest]] über [[Wien]] bis nach [[Paris]].<br /> <br /> Die 61 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Augsburg und München ist mit rund 300 [[Zug (Eisenbahn)|Zügen]] täglich [[Deutschland]]s meistbefahrene Strecke für den [[Güterverkehr|Güter]]-, [[Regionalverkehr|Regional]]-, [[Fernverkehr|Fern]]- und [[Hochgeschwindigkeitsverkehr]]. Durch die bis auf Einzelverbindungen im Dezember 2006 vorgenommene Verlagerung der aus und in Richtung Nürnberg verkehrenden ICEs auf die [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München]] wurde die Zahl der Hochgeschwindigkeitszüge zugunsten anderer Trassennutzung deutlich verringert. Aber auch im internationalen Verkehr hat sie eine große Bedeutung als Verkehrsachse und verbindet als Teil der ''Ost-West-Magistrale'' die europäischen Großstädte Budapest, Wien und Paris.<br /> <br /> Zwischen Augsburg und [[Mammendorf]] gehört die Strecke dem [[Augsburger Verkehrsverbund]] (AVV), zwischen Mammendorf und München dem [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|Münchener Verkehrsverbund]] (MVV).<br /> <br /> Im Fernverkehr verkehren stündlich je Richtung ein bis zwei [[Intercity-Express]]- und [[InterCity]]-Züge auf Linien von München über Ulm nach [[Stuttgart]] und von dort zu verschiedenen weiteren Zielen. Dazu besteht eine im Zwei-Stundentakt befahrene ICE-Linie von München, die in Augsburg von der Strecke abzweigt und über [[Nürnberg]] Richtung [[Hamburg]] führt sowie eine ebenfalls im Zwei-Stundentakt verkehrende ICE-Linie, die in Augsburg in Richtung [[Würzburg]] abzweigt.<br /> <br /> Es verkehren jeweils im Zwei-Stunden-[[Taktfahrplan|Takt]] zwei [[Regionalexpress]]-Linien zwischen München und Augsburg (abwechselnd weiter nach [[Ulm]] bzw. [[Donauwörth]]), die zusammen einen alternierenden ca. 45-75-Min.-Takt ergeben. Diese Bahnstrecke ist einer der wenigen in Deutschland, auf der im RE-Verkehr ausnahmslos Loks der [[DB Baureihe 110]] in &quot;Kastenform&quot; als auch mit der &quot;Bügelfalte&quot; fahren. Die Strecke wurde als E-Netz Augsburg von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ausgeschrieben. Mit Dezember 2008 wird die DB als Gewinnerin der Ausschreibung Züge vom Typ Coradia Lirex einsetzen.<br /> <br /> Von [[Mammendorf]] bis zum Münchner Hauptbahnhof verläuft die Strecke parallel zur S4 der [[S-Bahn München]] im [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|MVV]].<br /> <br /> Im 42,7&amp;nbsp;km langen Abschnitt zwischen [[Aubing-Lochhausen-Langwied|Lochhausen]] und [[Augsburg-Hochzoll]] wurde 1977 der fahrplanmäßige Betrieb mit einer zulässigen Höchgeschwindigkeit von 200&amp;nbsp;km/h aufgenommen. Erstmals wurde in Deutschland damit im fahrplanmäßigen Betrieb mit zahlreichen Zügen diese Geschwindigkeit regelmäßig erreicht.&lt;ref name=&quot;eks-21-36&quot;&gt;Rüdiger Block: ''ICE-Rennbahn: Die Neubaustrecken''. In: ''[[Eisenbahn-Kurier]] Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr''. Nr.&amp;nbsp;21, 1991, ohne ISSN, S.&amp;nbsp;36–45.&lt;/ref&gt; Der planmäßige Reisezugbetrieb mit 200&amp;nbsp;km/h geht auf eine Ausnahmegenehmigung des Bundesverkehrsministers vom 25. September 1977 zurück&lt;ref name=&quot;bahn-special-1991-1-78&quot;&gt;Ohne Autor: ''Die weiteren Pläne der Neuen&lt;!--sic!--&gt; Bahn''. In: ''Bahn-Special'', ''Die Neue Bahn''. Nr. 1, 1991, Gera-Nova-Verlag, München, S.&amp;nbsp;78&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Bereits während der [[Internationale Verkehrsausstellung|Internationalen Verkehrsausstellung]] in München fuhren im Juni 1965 täglich Züge (Lomotive [[DB Baureihe E 03|E&amp;nbsp;03]]) mit 200&amp;nbsp;km/h auf der Strecke. Ab Mai 1968 erreichen die Züge „Blauer Enzian“ und „Rheinblitz“ auf der gleichen Strecke fahrplanmäßig eine Geschwindigkeit von 200&amp;nbsp;km/h.&lt;ref name=&quot;widz-1987-245&quot;&gt;Gunther Ellwanger: ''Neubaustrecken und Schnellverkehr der Deutschen Bundesbahn. Chronologie.''. In: Knut Reimers, Wilhelm Linkerhägner (Hrsg.): ''Wege in die Zukunft. Neubau- und Ausbaustrecken der DB''. Hestra Verlag Darmstadt, 1987, ISBN 3-7771-0200-8, S.&amp;nbsp;245–250&lt;/ref&gt; Als erste Bahnstrecke hatte sie dazu ein Frühform der neu entwickelten [[Linienzugbeeinflussung]] erhalten&lt;ref name=&quot;signal-und-draht-1969-2-17&quot;&gt;Walter Schmitz: ''Linienzugbeeinflussung (LZB)''. In: ''Signal und Draht''. 61, Nr. 2, 1969, S.&amp;nbsp;17–23.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Ausbau ==<br /> Die Strecke ist zweigleisig und elektrifiziert. Zwischen Dinkelscherben und München-Pasing ist die Strecke in Teilen mit [[Linienzugbeeinflussung]] ausgerüstet und somit für Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h zugelassen. Zwischen Mammendorf und München stehen zusätzlich separate Gleise für die S-Bahn zur Verfügung. Die Stationen von Ulm bis Nersingen gehören zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING), von Dinkelscherben über Augsburg bis Mammendorf zum Augsburger Verkehrsverbund (AVV) und ab Mammendorf bis München zum Münchener Verkehrs- und Tarifverbund (MVV).<br /> <br /> === Ausbaustrecke Augsburg–München ===<br /> {| class=&quot;prettytable float-right&quot;<br /> {{BS-header|Ausbaustrecke Augsburg–München}}<br /> {{BS-table}}<br /> {{BS-colspan}}<br /> Strecken 5503/5543/5540<br /> {{BS|BHF|61,9|[[Augsburg Hauptbahnhof]]|}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Bahnstrecke Augsburg–Lindau|KBS 971]] nach [[Memmingen]]|}}<br /> {{BS|BHF|60,3|[[Bahnhof Augsburg Haunstetter Straße|Augsburg Haunstetter Straße]]|}}<br /> {{BS|ABZlf||Güterabzweig [[Augsburger Localbahn]]|}}<br /> {{BS|WBRÜCKE|57,5|[[Lech]]brücke|(104&amp;nbsp;m)|}}<br /> {{BS|ABZlf||[[Paartalbahn]] nach [[Ingolstadt]]|}}<br /> {{BS|BHF|56,7|[[Bahnhof Augsburg-Hochzoll|Augsburg-Hochzoll]]|}}<br /> {{BS|BHF|50,8|[[Kissing]]|}}<br /> {{BS|BHF|46,1|[[Mering]]|}}<br /> {{BS|ABZrf||[[Ammerseebahn]] nach [[Geltendorf]]|}}<br /> {{BS|HST|39,6|[[Althegnenberg]]|}}<br /> {{BS|BHF|36,7|[[Haspelmoor]]|}}<br /> {{BS|SBHF|31,0|[[Mammendorf]]|4=Endstation {{S-Bahn-München|S4}}}}<br /> {{BS|SHST|27,6|[[Malching|Malching (Oberbayern)]]|}}<br /> {{BS|SBHF|24,6|[[Maisach]]|}}<br /> {{BS|SHST|21,6|[[Gernlinden]]|}}<br /> {{BS|SHST|20,4|[[Esting]]|}}<br /> {{BS|SBHF|19,0|[[Olching]]|}}<br /> {{BS|ABZlf||[[Nordring|Güterumfahrung München]]|}}<br /> {{BS|SHST|15,6|[[Gröbenzell]]|}}<br /> {{BS|SBHF|12,3|[[Lochhausen|München-Lochhausen]]|}}<br /> {{BS|SHST|10,0|[[Langwied|München-Langwied]]|}}<br /> {{BS|ABZlg||[[Allgäubahn (München–Lindau)|Allgäubahn]] von [[Buchloe]]|4={{S-Bahn-München|S8}}}}<br /> {{BS|ABZlg||von [[Herrsching]]/[[Tutzing]]|4={{S-Bahn-München|S5}}{{S-Bahn-München|S6}}}}<br /> {{BS|SBHF|7,4|[[Bahnhof München-Pasing|München-Pasing]]|4=Endstation {{S-Bahn-München|S20}}}}<br /> {{BS|ABZrg||von [[Ingolstadt]]/[[Freising]]|4={{S-Bahn-München|S1}}{{S-Bahn-München|S2}}}}<br /> {{BS|SBHF|4,1|[[Bahnhof München-Laim|München-Laim]]|}}<br /> {{BS|ABZrd||Richtung [[Bahnhof München Ost|München Ostbahnhof]]|4={{S-Bahn-München|S7}}{{S-Bahn-München|S20}}{{S-Bahn-München|S27}}}}<br /> {{BS|SHST|1,6|[[Bahnhof München-Donnersbergerbrücke|München-Donnersbergerbrücke]]|}}<br /> {{BS|SHST|0,8|[[Hackerbrücke|München-Hackerbrücke]]|}}<br /> {{BS|SBHF|0,0|[[München Hbf]]|4={{S-Bahn-München|S1}}{{S-Bahn-München|S2}}{{S-Bahn-München|S4}}{{S-Bahn-München|S5}}{{S-Bahn-München|S6}}{{S-Bahn-München|S7}}{{S-Bahn-München|S8}}; Endstation {{S-Bahn-München|S27}}}}<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> Die Bahn schafft mit dem viergleisigen Ausbau des 43 Kilometer langen Abschnitts zwischen Augsburg und [[Olching]] neue Kapazitäten für mehr Verkehr auf der Schiene. Die Züge des Regional ([[Regionalbahn|RB]], [[Regionalexpress|RE]])- und Güterverkehrs sowie die Züge des Fern- ([[InterCity|IC]]/[[EuroCity|EC]]) und Hochgeschwindigkeitsverkehrs ([[Intercity-Express|ICE]]) erhalten eigene [[Gleis]]e. Schwere und langsamer fahrende [[Güterzug|Güterzüge]] werden die schnelle Fahrt der ICEs dann nicht mehr bremsen. Die zulässige Streckengeschwindigkeit für die Fahrt auf den beiden Hochgeschwindigkeitsgleisen wird bei 230&amp;nbsp;km/h liegen. Die [[Infrastruktur]] für den Regionalverkehr wird für eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 160&amp;nbsp;km/h ausgebaut. Im Streckenabschnitt zwischen Olching und München ist ein weiterer Ausbau nicht notwendig, da der Güterverkehr bei Olching fast vollständig auf die [[Nordring|Güterumfahrung München]] abgeleitet wird. Somit kann das Verkehrsaufkommen zwischen Olching und München-Pasing auch weiterhin von zwei Gleisen bewältigt werden, wobei die [[S-Bahn München]] parallel hierzu ebenfalls über zwei eigene Gleise verfügt.<br /> Für die geplante [[S-Bahn Augsburg]] könnte die Strecke zwischen Augsburg und Mammendorf zusätzlich ausgebaut werden.<br /> <br /> Die Ausbaustrecke ist in sechs Planungsabschnitte unterteilt. Im westlichen Abschnitt zwischen Augsburg und [[Kissing]] wurde mit den Arbeiten bereits 1998 begonnen. Die ersten neuen Gleise können hier seit Anfang des Jahres 2003 befahren werden. Im Stadtgebiet von Augsburg entstand im Jahr 2002 eine neue Brücke über den [[Lech]] und im selben Jahr erfolgte der Startschuss für den Ausbau im Ostabschnitt zwischen [[Mering]] und Olching.<br /> <br /> Im Rahmen des viergleisigen Ausbaus müssen auf der gesamten Länge der Ausbauabschnitte rund 1,2 Millionen Kubikmeter Bodenmaterial und 116 Kilometer Gleise aufgebaut und verlegt werden. Damit der Zugverkehr durch die Bauarbeiten möglichst wenig beeinträchtigt wird, werden die neuen Gleisanlagen zunächst parallel zur bestehenden Strecke gebaut. Zwischen Olching und Mering werden die beiden zusätzlichen Gleise grundsätzlich nördlich der bestehenden [[Trasse (Verkehrsweg)|Trasse]] verlegt; im Abschnitt Mering–Augsburg werden sie auf der südlichen beziehungsweise westlichen Seite gebaut. Hierfür werden [[Bahndamm|Bahndämme]] aufgeschüttet und verbreitert und darauf der [[Schotter]], die [[Schiene (Schienenverkehr)|Schiene]]n und die [[Bahnschwelle]]n verlegt. Zuletzt folgen die [[Oberleitung]] und die [[Leittechnik|Leit]]- und Sicherungstechnik (beispielsweise [[Eisenbahnsignal|Signale]], [[Anlage]]n zur Zugsteuerung). Das bestehende Spurplanstellwerk in [[Augsburg Hauptbahnhof|Augsburg Hbf]] wird hierfür ausgebaut und angepasst.<br /> <br /> Außerdem wird das Elektronische Stellwerk ([[Elektronisches Stellwerk|ESTW]]) in Mering aufgerüstet und an die Betriebszentrale in München angeschlossen. In [[Augsburg-Hochzoll]], Kissing und [[Haspelmoor]] werden die ESTW-Untereinheiten aus- beziehungsweise umgebaut, die Bahnhöfe [[Mammendorf|Nannhofen]], [[Maisach]] und Olching werden Schritt für Schritt ebenfalls von Spurplanstellwerken auf [[Elektronisches Stellwerk|ESTW]] umgebaut und auf Mering aufgeschaltet. Erst danach erfolgt in weiteren Schritten die komplette [[Modernisierung]] der alten Infrastruktur mit Auswechselung der Gleise und Schwellen bis hin zur Untergrundsanierung und dem Neuaufbau des alten Bahndammes.<br /> <br /> Im Rahmen des Streckenausbaus erhalten die Anwohner entlang der Strecke umfangreichen Schallschutz. So werden allein im Stadtgebiet Augsburg auf ca. 20 Kilometer Länge [[Schallschutzwand|Schallschutzwände]] gebaut.<br /> <br /> ; Daten und Fakten<br /> * Länge: 61 Kilometer<br /> * Länge der Ausbauabschnitte: 44 Kilometer<br /> * Streckengeschwindigkeit: bis 230 km/h im ICE-Verkehr; bis 160 km/h im Nah- und Güterverkehr<br /> * Fertigstellung (voraussichtlich): 2010<br /> * Im Rahmen des Ausbaus werden: 95,3 [[Hektar|ha]] Grund erworben, 43 Kilometer Bahndamm neu aufgeschüttet, 7,5 Kilometer neue Stützwände erstellt, 116&amp;nbsp;km Gleise und 104 [[Eisenbahnweiche|Weichen]] verlegt, 52 Eisenbahn- und 19 Straßenbrücken erneuert bzw. angepasst, 46&amp;nbsp;km Schallschutzwände errichtet sowie neun Insel[[bahnsteig]]e und drei Außenbahnsteige angepasst bzw. neu gebaut<br /> <br /> Im ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes'' sind Investitionen in Höhe von 556 Mio. Euro für die erste Ausbaustufe vorgesehen (Preisstand: 2006). Bis 2005 wurden davon insgesamt 303,5 Mio. Euro aufgewendet. Zwischen 2006 und 2010 sollen Bundesmittel in Höhe von 215 Mio. Euro investiert werden. Über diesen Zeitraum hinaus besteht ein Finanzierungsbedarf in Höhe von 37,6 Mio. Euro (Bundesmittel ab 2011, Eigenmittel DB AG und Beiträge Dritter ab 2006).&lt;ref name=&quot;bmvbs-2007-04&quot;&gt;Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: [http://www.bmvbs.de/Anlage/original_995025/Investitionsrahmen-plan-bis-2010-fuer-die-Verkehrsinfrastruktur-des-Bundes-IRP.pdf ''Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes''], April 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der ersten Stufe wurden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 zwischen Augsburg Hbf und Augsburg-Hochzoll alle vier neuen Gleise in Betrieb genommen, zwischen Augsburg-Hochzoll und Haspelmoor werden ebenfalls schon die beiden Neubaugleise befahren (dort werden im Moment die alten Gleise ausgetauscht).<br /> Als nächste Ausbaustufe soll der Abschnitt zwischen Olching und Gernlinden eingleisig in Betrieb gehen. Dazu soll ein temporärer &quot;Abzw. Gernlinden&quot; eingerichtet werden.<br /> &lt;ref name=&quot;snb-2008&quot;&gt;[http://www.db.de/site/shared/de/dateianhaenge/infomaterial/snb/snb__ab__april__2006/snb2008.pdf Schienennetz-Benutzungsbedingungen der DB Netz AG (SNB)] (PDF, 1,7&amp;nbsp;MB) mit Stand vom 14. Mai 2007, S.&amp;nbsp;24&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Fahrzeit nach Abschluss der Bauarbeiten soll bei 28 Minuten liegen.&lt;ref name=&quot;db-2007-09-25&quot;&gt;Klaus-Dieter Josel: [http://www.region-muenchen.com/aktuell/termine/pa250907/2007-09-25_Vortrag_Regionaler_Planungsverband_M-374nchen__OPT.pdf ''Planungen der Deutschen Bahn im Großraum München''], Präsentation vom 25. September 2007, S.&amp;nbsp;3 (PDF-Datei, 1,9&amp;nbsp;MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Ausbau der Strecke war im [[Bundesverkehrswegeplan 1985]] in der Kategorie ''Planungen'' enthalten&lt;ref name=&quot;eks-21-36&quot;/&gt;.<br /> <br /> === Ausbaustrecke Ulm–Augsburg ===<br /> Die Strecke befindet sich zur Zeit als Teil des Projekts „[[Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg]]“ zwischen Ulm und Augsburg im Ausbau zu einer [[Schnellfahrstrecke]]. Diese Strecke soll Teil der [[Magistrale für Europa|Europäischen Hochgeschwindigkeitsmagistrale]] von [[Paris]] über [[Straßburg]], [[Stuttgart]], Ulm nach München, [[Salzburg]] und schließlich [[Wien]] sein.<br /> <br /> Aufgrund ihrer Verkehrsbedeutung wurde das Ausbauprojekt in den ''vordringlichen Bedarf'' des [[Bundesverkehrswegeplan 1985|Bundesverkehrswegeplans 1985]] aufgenommen; auch Verkehrswegeplan 1992 war sie in diese Kategorie eingestuft. Im Rahmen des Ausbaus sollte zwischen Dinkelscherben und Augsburg eine durchgehende Streckenhöchstgeschwindigkeit von 200&amp;nbsp;km/h hergestellt und die Streckenkapazität durchgehend erhöht werden. Zwischen Dinkelscherben und Ulm hing die Planung von einer noch zu treffenden Variantenentscheidung ab (Stand: 1993).&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Abschnitt Dinkelscherben–Ulm wurden zwischen 1986 und 1989 die [[Planfeststellung]]sverfahren durchgeführt. Mit Linienverbesserungen bei [[Kutzenhausen]] wurden 1987 die Baumaßnahmen eingeleitet. Um 1990 begannen in [[Gessertshausen]] und [[Dinkelscherben]] die Ausbauarbeiten. Dabei wurde auch die Oberleitung für eine Geschwindigkeit von 250&amp;nbsp;km/h ertüchtigt. Bis Herbst 1992 waren die Baumaßnahmen in allen vier Abschnitten, bei Investitionen von 200 Millionen [[Deutsche Mark|D-Mark]] abgeschlossen worden. Diese Abschnitte sind seither mit 200&amp;nbsp;km/h befahrbar. Bereits 1988, nach elfmonatiger Bauzeit, wurden die Linienverbesserungen der ersten Baustufe, zwischen Augsburg und Dinkelscherben, abgeschlossen.&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;/&gt;&lt;ref name=&quot;bundesbahn-1989-1-63&quot;&gt;''Jahresrückblick 1988''. In: ''Die Bundesbahn'' 1/1989, S.&amp;nbsp;63&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;eks-21-36&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Rahmen des Ausbaus wurden höhengleiche [[Bahnübergang|Bahnübergänge]] entfernt, die [[Oberleitung]] angepasst und die Signaltechnik erneuert. In [[Diedorf (Bayern)|Diedorf]] wurde ein Mittel- durch zwei Außenbahnsteige ersetzt. Im Bahnhof Dinkelscherben wurden niveaugleiche Bahnsteigzugänge durch eine Unterführung mit neu errichteten Bahnsteigen ersetzt; zusätzlich wurde die Einrichtung von [[Überholgleis]]en vorbereitet. Auch der Bahnhof von Gessertshausen wurde im Zuge der Linienverbesserungen neu errichtet, die Gleisanlagen dabei um bis zu 160&amp;nbsp;m nach Norden (vom Ort weg) verschoben. An Überholgleisen wurden dabei neue Außenbahnsteige errichtet, während Fernverkehrszüge die Station ohne Geschwindigkeitsvermindung auf den mittig liegenden, durchgehenden Hauptgleisen durchfahren können. Ein neu errichtetes [[Elektronisches Stellwerk]] steuert den Bahnbetrieb zwischen Dinkelscherben und Westheim.&lt;ref name=&quot;deutschebahn-1993-4-335&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Moment laufen die Umbauarbeiten zwischen Dinkelscherben und Burgau zur Umstellung der Bahnhöfe Dinkelscherben, Jettingen und Burgau von Spurplanstellwerken auf [[Elektronisches Stellwerk|ESTW]], die anschließend auf das [[Elektronisches Stellwerk|ESTW]] Gessertshausen aufgeschaltet werden. In Freihalden wird eine Überleitstelle gebaut und die Blockabstände werden angepasst. Der Umbau soll im Jahr 2010 abgeschlossen sein.<br /> <br /> === Die Oststrecken München–Kufstein/Salzburg ===<br /> Die nach Süden und Osten führenden Strecken werden heute von der [[Bayerische Oberlandbahn|Bayerischen Oberlandbahn]] von München bis Holzkirchen, von der Deutschen Bahn von Holzkirchen bis Rosenheim als KBS 958 ([[Mangfalltalbahn]]) und weiter nach Kufstein als [[Bahnstrecke München–Kufstein|KBS 950]] und nach Salzburg als [[Bahnstrecke München–Salzburg|KBS 951]] betrieben.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Ücker, Bernhard, 150 Jahre Eisenbahn in Bayern, Fürstenfeldbruck 1985<br /> * Wolfgang Klee/Ludwig v. Welser, Bayern-Report, Bände 1–5, Fürstenfeldbruck, 1993–1995.<br /> * Dt. Reichsbahn, Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935, Berlin, 1935.<br /> * Foit, Wolfgang (Hrsg.), Als die Eisenbahn in unsere Heimat kam. Die Geschichte der Maximiliansbahn München - Holzkirchen - Rosenheim, Holzkirchen 2007.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> *[http://pkjs.de/bahn/Kursbuch1944/Teil5/410.jpg Auszug aus dem Kursbuch der Deutschen Reichsbahn 1944/45 – München–Augsburg–Ulm]<br /> *[http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/presse/themendienst/regional/augsburg__muenchen__2007.html Projektseite der NBS/ABS Augsburg–Olching–München] auf den Seiten der Deutschen Bahn<br /> *[http://www.maximiliansbahn.de Seite über die Feierlichkeiten zur 150-Jahr-Feier der Maximiliansbahn]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Bayerische Staatsbahnen<br /> |Navigationsleiste Magistrale für Europa<br /> }}<br /> <br /> [[Kategorie:Bahnstrecke in Bayern]]<br /> [[Kategorie:Ehemalige Bahngesellschaft (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Bahnstrecke in Baden-Württemberg]]<br /> [[Kategorie:Schnellfahrstrecke in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (Augsburg)]]<br /> [[Kategorie:Verkehr (München)]]<br /> [[Kategorie:Landkreis Augsburg]]<br /> <br /> [[en:Ulm–München rail line]]<br /> [[it:Bayerische Maximiliansbahn]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Portal:Transport_und_Verkehr&diff=49819385 Portal:Transport und Verkehr 2008-08-21T15:48:44Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: sk:Portál:Cesty</p> <hr /> <div>{{Index-Portal|Technik}}<br /> {{Shortcut|WP:TUV}}<br /> {| width=&quot;100%&quot; cellspacing=&quot;5&quot; style=&quot;border:0; background:none&quot;<br /> |-<br /> | width=&quot;70%&quot; style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> &lt;div style=&quot;background: #ecf1ff; border: 2px solid #6688aa; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;color:#002BB8&quot;&gt;&lt;div align=&quot;center&quot;&gt;&lt;big&gt;''Willkommen beim Portal '''Transport und Verkehr'''&lt;/center&gt;&lt;/big&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div align=&quot;center&quot;&gt;<br /> Dieses Portal soll als eine zentrale Anlaufstelle zu den Themen Transport und Verkehr dienen.&lt;/div&gt;<br /> <br /> ; Übersichtsartikel<br /> <br /> : [[Verkehr]], [[Verkehrswesen]], [[Verkehrszweig]], [[Verkehrsmittel]], [[Verkehrsträger]],[[Verkehrssystem]], [[Verkehrsknoten]], [[Verkehrsgeschichte]], [[Güterverkehr|Transport]], [[Logistik]], [[Mobilität]], [[Verkehrswissenschaften]], [[Verkehrsstau]], [[Strassenbau]]<br /> <br /> ; Kategorien<br /> <br /> : [[:Kategorie:Verkehrswesen]], [[:Kategorie:Liste (Verkehr)]]<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> &lt;div style=&quot;background: white; border: 1px solid #6688aa; padding: 0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot;&gt;<br /> <br /> ==== Neue Artikel ====<br /> ([http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Portal:Transport_und_Verkehr/Neue_Artikel&amp;action=edit bearb.])<br /> {{Portal:Transport und Verkehr/Neue Artikel}}<br /> <br /> &lt;div style=&quot;background: #f3f3f3; border: 1px solid #6688aa; padding: 0.5em; clear: both;&quot;&gt;<br /> <br /> Artikel, für die es ein Spezialportal gibt, sind dort im entsprechenden Abschnitt vorzufinden:<br /> * [[Portal:Bahn]]<br /> * [[Portal:U-Bahn]] (''Neue oder überarbeitete Artikel'') <br /> * [[Portal:Straßenbahn]]<br /> * [[Portal:Luftfahrt/Neue Artikel]]<br /> * [[Portal:Schifffahrt/Neue Artikel]]<br /> * [[Portal:Fahrrad]]<br /> * [[Portal:Astronomie/Neue Artikel]]<br /> * [[Portal:Raumfahrt/Neue Artikel]]<br /> <br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> | width=&quot;30%&quot; style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> &lt;!--<br /> ------ SPALTE RECHTS FÜR SCHNELLSTART -----<br /> --&gt;<br /> &lt;div style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#dfefdf; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot;&gt;<br /> <br /> === [[Bild:Portal.svg|25px]] Weitere Portale ===<br /> &lt;small&gt; – sofern nicht im Kopf aufgeführt –&lt;/small&gt;<br /> *[[Portal:Post]]<br /> *[[Portal:Tourismus und Sehenswürdigkeiten]]<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> &lt;div style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#dfefdf; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot;&gt;<br /> '''Register''' &lt;small&gt;''[[Wikipedia:Formatvorlage Register|Formatvorlage]]''&lt;/small&gt;<br /> *[[Portal:Bahn/Register|Register Bahn]]<br /> *[[Portal:Schifffahrt/Register|Register Schifffahrt]]<br /> <br /> '''Themenlisten'''<br /> *[[Liste der Referenztabellen/Verkehr]]<br /> *[[Themenliste Straßenverkehr]]<br /> *[[Portal:Architektur und Bauwesen/Themenliste Straßenbau|Themenliste Straßenbau]]<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> &lt;div style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#dfefdf; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot;&gt;<br /> '''[[Wikipedia:WikiProjekt|WikiProjekt]]e'''<br /> *[[Wikipedia:WikiProjekt Schifffahrt|Schifffahrt]]<br /> *[[Wikipedia:WikiProjekt Russische Luftfahrt|Russische Luftfahrt]]<br /> &lt;/div&gt;<br /> |}<br /> <br /> &lt;div style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#f9f9ff; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot;&gt;<br /> === Arten von Verkehr ===<br /> <br /> &lt;!-- Im groben zwei Spalten, je die Hälfte des Platzes, Hintergrund transparent --&gt;<br /> {|width=100% style=&quot;background:none;&quot;<br /> |width=50% valign=&quot;top&quot;|<br /> &lt;!-- Innen drin nochmals zwei Spalten (Bild und Text), jede Gruppe eine Zeile --&gt;<br /> {| align=left style=&quot;background:none; table-layout:fixed;&quot;<br /> |width=100px|<br /> [[Bild:Calcutta rickshaw.jpg|left|100px]]<br /> |valign=&quot;top&quot;|<br /> ;[[Landverkehr]]<br /> : '''[[Portal:Fahrrad]]'''<br /> : [[Fußverkehr]], [[Landfahrzeug]], [[Radweg|Radverkehr]]<br /> |-<br /> |<br /> [[Bild:Honda vfr750r.jpg|left|100px]]<br /> |valign=&quot;top&quot;|<br /> ;[[Straßenverkehr]]<br /> : [[Straße]], [[Straßenbau]], [[Straßenkreuzung]], [[Straßenfahrzeug]], [[Automobil]], [[Autobahn]], [[Autobahnkreuz]], [[Autobahndreieck]]<br /> : [[:Kategorie:Straßenverkehr]]<br /> |-<br /> |<br /> [[Bild:DART Unit 8203.jpg|left|100px]]<br /> |valign=&quot;top&quot;|<br /> ;[[Schienenverkehr]]<br /> : '''[[Portal:Bahn]]''', '''[[Portal:U-Bahn]]''' '''[[Portal:Straßenbahn]]'''<br /> : [[Bahn (Verkehr)|Bahn]], [[Eisenbahn]], [[Eisenbahnknoten]], <br /> : [[Geschichte der Eisenbahn]] -[[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|in Deutschland]]<br /> : [[S-Bahn]] -[[S-Bahnen in Deutschland|Deutschland]] -[[S-Bahnen in Österreich|Österreich]] -[[S-Bahnen in der Schweiz|Schweiz]]<br /> : [[U-Bahn]], [[Stadtbahn]], [[Straßenbahn]], [[Stadt-Umland-Bahn]]<br /> : [[:Kategorie:Schienenverkehr]]<br /> |}<br /> &lt;!-- Hier kommt die rechte Spalte --&gt;<br /> |width=50% valign=top|<br /> {| align=left style=&quot;background:none; table-layout:fixed;&quot;<br /> |width=100px|<br /> [[Bild:Air new zealand 747-400.jpg|left|100px]]<br /> |valign=&quot;top&quot;|<br /> ;[[Luftverkehr]]<br /> : '''[[Portal:Luftfahrt]]'''<br /> : [[Luftfahrt]], [[Luftverkehr]], [[Flugzeug]], [[Flughafen]]<br /> : [[:Kategorie:Luftverkehr]]&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> |<br /> [[Bild:Ferry viking line amorella 20050823 001.jpg|left|100px]]<br /> |valign=&quot;top&quot;|<br /> ;[[Schifffahrt]]<br /> : '''[[Portal:Schifffahrt]]'''<br /> : [[Seefahrt]], [[Binnenschifffahrt]], [[Schiff]], [[Hafen]], [[Seehafen]], [[Binnenhafen]], [[Marina (Hafen)|Marina]]<br /> |}<br /> |}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> &lt;div style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#ECF1FF; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot;&gt;<br /> <br /> === Verkehr nach Anwendungsbereich ===<br /> <br /> {| width=&quot;100%&quot; style=&quot;background:none;&quot;<br /> |width=&quot;100px&quot;|<br /> [[Bild:Doppelgelenkbus 01 KMJ.jpg|left|90px]]<br /> |valign=&quot;top&quot;|<br /> ;[[Personenverkehr]]<br /> : [[Öffentlicher Verkehr]], [[ÖPNV]], [[Carsharing]], [[Individualverkehr]], [[Gelegenheitsverkehr]]<br /> |width=&quot;100px&quot;|<br /> [[Bild:ACTS3.jpg|left|100px]]<br /> |valign=&quot;top&quot;|<br /> ;[[Güterverkehr]]<br /> : [[:Kategorie:Logistikunternehmen]]<br /> |}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {| style=&quot;background:transparent; width:100%; &quot;<br /> | style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#f9f9ff; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em; width:50%;&quot; |<br /> ==== Transport- und Fördersysteme ====<br /> <br /> * [[Fördertechnik]]<br /> * [[Förderband]], [[Fahrsteig]], [[Fahrtreppe]]<br /> * [[Hebezeug]]<br /> * [[Rohrpost]]<br /> * [[Pipeline]]<br /> | style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#f9f9ff; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em;&quot; |<br /> ==== Technik ====<br /> <br /> * [[Verkehrstechnik]]<br /> * [[Portal:Technik/Themenliste Fahrzeugtechnik|Themenliste Fahrzeugtechnik]]<br /> * [[Schiffstechnik]]<br /> |-<br /> | style=&quot;border: 1px solid #6688aa; background-color:#ECF1FF; padding:0.5em; margin-bottom: 0.5em&quot; colspan=&quot;2&quot; |<br /> ==== Sonstiges ====<br /> <br /> '''[[Geschichte]]''': [[Verkehrsgeschichte]] (mit [[:Kategorie:Verkehrsgeschichte|Kat.]])&lt;br /&gt;<br /> '''[[Erfinder]]''': [[Karl Drais]], [[Gottlieb Daimler]], [[Henry Ford]]&lt;br /&gt;<br /> '''[[Wettkampf|Wettbewerbe]]''': ''[[Landfahrzeug]]e'' ([[Rallye Paris-Dakar]], [[Formel 1]], [[NASCAR]])&amp;nbsp; ''[[Seefahrt]]'' ([[Blaues Band]], [[America’s Cup]], [[Vendée Globe]])&lt;br /&gt;<br /> [[Kollisionsverhütungsregeln]], [[Fahrradfahren]], [[Radfahren]], [[Automobil]]<br /> |}<br /> {| style=&quot;background:transparent; width:100%&quot;<br /> | style=&quot;background: #ffeeee; border: 1px solid #aaaaaa; padding: 0.5em; clear: both; width:50%;&quot; |<br /> &lt;div style=&quot;font-size: 120%; font-weight: bold;&quot;&gt;[[Bild:Zeichen 123.svg|40px]] Bearbeitungshilfe&lt;/div&gt;<br /> <br /> == Gewünschte Artikel &lt;small&gt;{{Bearbeiten|Portal:Transport und Verkehr/Fehlende Artikel|text=bearbeiten}}&lt;/small&gt; ==<br /> <br /> {{Portal:Transport und Verkehr/Fehlende Artikel}}<br /> <br /> <br /> == Verbesserungswürdige Artikel ==<br /> {{catscan Portal|Transport+und+Verkehr}}<br /> <br /> [[Anschlussstelle (Autobahn)]] - [[BMW E39]] - [[Brennstoffzellenfahrzeug]] - [[Kia Shuma]] - [[Straßenkreuzung]] - [[Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau]] - [[MAN 890 UG-M16]] - [[Atkinson-Kreisprozess]]<br /> <br /> <br /> <br /> ==Strukturen==<br /> [[:Kategorie:Liste (Verkehr)]] - [http://tools.wikimedia.de/~daniel/WikiSense/CategoryTree.php?&amp;wikilang=de&amp;wikifam=.wikipedia.org&amp;cat=Transport+und+Verkehr Kategorienbaum]<br /> <br /> | style=&quot;background: #ffeeee; border: 1px solid #aaaaaa; padding: 0.5em; clear: both;&quot; |<br /> ==Bilderwünsche &lt;small&gt;{{Bearbeiten|Portal:Transport und Verkehr/Bilderwünsche|text=bearbeiten}}&lt;/small&gt;==<br /> {{Portal:Transport und Verkehr/Bilderwünsche}}<br /> |}<br /> <br /> &lt;div style=&quot;background-color:pink&quot;&gt;&lt;center&gt;<br /> <br /> [[Bild:Qsicon lesenswert.svg|16px]] [[Wikipedia:LA#Technik_und_Verkehr|'''Lesenswerte Artikel''' aus dem Themenbereich Technik und Verkehr]]<br /> <br /> &lt;/div&gt;&lt;/center&gt;<br /> <br /> &lt;center&gt;'''[[Portal:Transport und Verkehr/Entwürfe|Artikelentwürfe zur Thematik Transport und Verkehr (allgemein)]]'''&lt;br&gt;&lt;br&gt;<br /> <br /> {{Alle Portale}}<br /> <br /> __NOTOC__ __NOEDITSECTION__<br /> [[Kategorie:Verkehrswesen|!]]<br /> [[Kategorie:Portal (Transport und Verkehr)| ]]<br /> <br /> [[ar:بوابة:نقل]]<br /> [[cs:Portál:Doprava]]<br /> [[en:Portal:Transport]]<br /> [[fr:Portail:Transpédia]]<br /> [[he:פורטל:תחבורה]]<br /> [[hu:Portál:Autópálya]]<br /> [[it:Portale:Trasporti]]<br /> [[ja:Portal:交通]]<br /> [[ko:틀:제목 변경]]<br /> [[nl:Portaal:Verkeer &amp; Vervoer]]<br /> [[pl:Portal:Transport]]<br /> [[pt:Portal:Transporte]]<br /> [[ro:Portal:Transport]]<br /> [[ru:Портал:Транспорт]]<br /> [[sk:Portál:Cesty]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Ingenieurwissenschaft&diff=49783668 Kategorie:Ingenieurwissenschaft 2008-08-20T19:02:49Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: ext:Category:Enhenieria, lt:Kategorija:Inžinerija</p> <hr /> <div>{{Commonscat|Engineering}}<br /> [[Kategorie:Ingenieurwesen]]<br /> [[Kategorie:Wissenschaftliches Fachgebiet]]<br /> <br /> [[af:Kategorie:Ingenieurswese]]<br /> [[ar:تصنيف:هندسة تطبيقية]]<br /> [[ast:Categoría:Inxeniería]]<br /> [[bg:Категория:Инженерство]]<br /> [[bs:Kategorija:Inženjerstvo]]<br /> [[ca:Categoria:Enginyeria]]<br /> [[cs:Kategorie:Inženýrství]]<br /> [[da:Kategori:Ingeniørvirksomhed]]<br /> [[en:Category:Engineering]]<br /> [[eo:Kategorio:Inĝenierarto]]<br /> [[es:Categoría:Ingeniería]]<br /> [[eu:Kategoria:Ingeniaritza]]<br /> [[ext:Category:Enhenieria]]<br /> [[fa:رده:مهندسی]]<br /> [[fr:Catégorie:Ingénierie]]<br /> [[ga:Catagóir:Innealtóireacht]]<br /> [[gv:Category:Jeshaghteyrys]]<br /> [[he:קטגוריה:הנדסה]]<br /> [[hi:श्रेणी:अभियाँत्रिकी]]<br /> [[ht:Kategori:Enjenieri]]<br /> [[hy:Կատեգորիա:Տեխնիկական գիտություններ]]<br /> [[ia:Categoria:Ingenieria]]<br /> [[id:Kategori:Teknik]]<br /> [[io:Kategorio:Injenior-arto]]<br /> [[is:Flokkur:Verkfræði]]<br /> [[it:Categoria:Ingegneria]]<br /> [[ja:Category:工学]]<br /> [[ka:კატეგორია:საინჟინრო მეცნიერება]]<br /> [[ko:분류:공학]]<br /> [[lmo:Categoria:Ingegnería]]<br /> [[lt:Kategorija:Inžinerija]]<br /> [[lv:Kategorija:Inženierija]]<br /> [[mn:Category:Инженерчлэл]]<br /> [[nl:Categorie:Technische wetenschappen]]<br /> [[pt:Categoria:Engenharia]]<br /> [[ru:Категория:Технические науки]]<br /> [[simple:Category:Engineering]]<br /> [[ta:பகுப்பு:பொறியியல்]]<br /> [[th:หมวดหมู่:วิศวกรรม]]<br /> [[tr:Kategori:Mühendislik]]<br /> [[wa:Categoreye:Indjenioreye]]<br /> [[yi:קאַטעגאָריע:אינזשעניריע]]<br /> [[zh:Category:工程技术]]<br /> [[zh-yue:Category:工程]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Luftfahrttechnik&diff=49742565 Kategorie:Luftfahrttechnik 2008-08-19T18:29:05Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Categoria:Ingegneria aerospaziale</p> <hr /> <div>[[Kategorie:Luftfahrt]]<br /> [[Kategorie:Verkehrstechnik]]<br /> <br /> [[en:Category:Aerospace engineering]]<br /> [[eo:Kategorio:Aerokosma flugadika inĝenierado]]<br /> [[he:קטגוריה:הנדסה אווירונאוטית]]<br /> [[hi:श्रेणी:वैमानिक अभियान्त्रिकी]]<br /> [[it:Categoria:Ingegneria aerospaziale]]<br /> [[lv:Kategorija:Aeroinženierija]]<br /> [[nds:Kategorie:Flegerbo]]<br /> [[ro:Categorie:Inginerie aerospaţială]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Umwelttechnik&diff=49742460 Kategorie:Umwelttechnik 2008-08-19T18:26:15Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Categoria:Ingegneria per l&#039;ambiente e il territorio</p> <hr /> <div>[[Kategorie:Technisches Fachgebiet]]<br /> [[Kategorie:Umweltschutz]]<br /> <br /> [[en:Category:Environmental engineering]]<br /> [[eo:Kategorio:Naturmedia inĝenierado]]<br /> [[es:Categoría:Ingeniería ambiental]]<br /> [[fi:Luokka:Ympäristötekniikka]]<br /> [[fr:Catégorie:Génie de l'environnement]]<br /> [[id:Kategori:Teknik lingkungan]]<br /> [[it:Categoria:Ingegneria per l'ambiente e il territorio]]<br /> [[ja:Category:環境技術]]<br /> [[nn:Kategori:Miljøteknikk]]<br /> [[no:Kategori:Miljøteknikk]]<br /> [[sv:Kategori:Miljöteknik]]<br /> [[th:หมวดหมู่:วิศวกรรมสิ่งแวดล้อม]]<br /> [[zh:Category:環境工程]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Verfahrenstechnik&diff=49742307 Kategorie:Verfahrenstechnik 2008-08-19T18:22:00Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Categoria:Ingegneria chimica</p> <hr /> <div>Siehe auch: [[Portal:Maschinenbau]], [[:Kategorie:Fertigungstechnik|Fertigungstechnik]]<br /> <br /> {{TOC Kategorie}}<br /> <br /> [[Kategorie:Technisches Fachgebiet]]<br /> <br /> [[ar:تصنيف:هندسة كيميائية]]<br /> [[ca:Categoria:Enginyeria química]]<br /> [[cs:Kategorie:Chemické inženýrství]]<br /> [[en:Category:Chemical engineering]]<br /> [[eo:Kategorio:Kemia inĝenierarto]]<br /> [[es:Categoría:Ingeniería química]]<br /> [[fa:رده:مهندسی شیمی]]<br /> [[fi:Luokka:Kemiantekniikka]]<br /> [[fr:Catégorie:Génie chimique]]<br /> [[he:קטגוריה:הנדסת כימיה]]<br /> [[id:Kategori:Teknik kimia]]<br /> [[is:Flokkur:Efnaverkfræði]]<br /> [[it:Categoria:Ingegneria chimica]]<br /> [[ja:Category:化学工学]]<br /> [[ko:분류:화학공학]]<br /> [[pl:Kategoria:Inżynieria procesowa]]<br /> [[sk:Kategória:Chemické inžinierstvo]]<br /> [[sl:Kategorija:Kemijsko inženirstvo]]<br /> [[sv:Kategori:Kemiteknik]]<br /> [[zh:Category:化学工程]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max_Weinberg_(Schlagzeuger)&diff=49554825 Max Weinberg (Schlagzeuger) 2008-08-14T18:11:27Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Max Weinberg</p> <hr /> <div>'''Max Weinberg''' (* [[13. April]] [[1951]], [[Newark (New Jersey)|Newark]], [[New Jersey]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Schlagzeugspieler und eine TV-Persönlichkeit.<br /> <br /> ==E Street Band==<br /> <br /> Weinberg wurde als Schlagzeuger für [[Bruce Springsteen]]s [[E Street Band]] bekannt, der er 1974 beitrat. Er folgte einer berühmten Zeitungsannonce die, in Anspielung auf [[Ginger Baker]], der auch durch seine langen Soli bekannt war, „keinen jungen ''Ginger Baker''“ (&quot;no junior Ginger Bakers&quot;) forderte. Weinbergs beständiger Beat löste die Inkonsistenz der Band. <br /> <br /> Um das Jahr 1980 erlitt Weinberg eine [[Sehnenscheidenentzündung]] und das [[RSI-Syndrom]], die sieben Operationen an seiner Hand und seinen Handgelenken nötig machten. Er veröffentlichte ein bejubeltes Buch über Rock-Schlagzeuger und Schlagzeugwesen namens „The Big Beat“ und kurbelte dessen Verkauf mit einer [[Tour]] durch [[Universität|Universitäten]] im Nordosten der [[USA]] an. Nach seiner vollständigen Genesung setzte er sein Engagement in der ''E Street Band'' fort, bis Springsteen diese 1989 auflöste.<br /> <br /> Nachdem Springsteen die Band 1995 und 1999 wieder ins Leben rief, kehrte Weinberg zur E Street Band zurück und ging mit ihr wieder auf Tour.<br /> <br /> == Nach der Auflösung ==<br /> <br /> Weinberg sprach öffentlich über die Nachwirkungen der Auslösung der ''E Street Band'', seine Absicht bekundend nie wieder Schlagzeug spielen zu wollen. Er entschloss sich zurück an die Universität zu gehen und erlangte an der [[Seton Hall University]] seinen [[Bakkalaureus]]. Kurz besuchte er auch die [[Cardozo School of Law]] der [[Yeshiva University]].<br /> <br /> Weinberg ging ins Musikgeschäft und wurde Geschäftspartner einer Vertriebsfirma. Schnell merkte er jedoch, dass das Geschäftsleben für ihn nicht erfüllend war und dass er von neuem selbst Musik machen wollte. Er bewarb sich als erster Schlagzeuger für die Broadwayshow ''[[Tommy (rock opera)#1993 stage version|The Who's Tommy]]'', doch wurde nur zweiter Ersatzschlagzeuger. <br /> In dieser Nacht traf Weinberg vor dem [[Carnegie Deli]] durch Zufall den neuerwählten Gastgeber der „Late Night Show“ [[Conan O’Brien]]. Weinberg sprach über seine Ideen für die Sendung.<br /> <br /> 1995 arbeitete Weinberg an zwei Aufnahmen für [[Johnnie Johnson|Johnnie Johnsons]] Album ''Johnnie Be Back'' mit.<br /> <br /> ==Late Night==<br /> <br /> Seit den Anfängen von ''[[Late Night with Conan O'Brien]]'' im Jahr 1993 ist er Leiter der Showband, der ''Max Weinberg 7''. In der Sendung ist Weinbergs gereifte Persönlichkeit oft Gegengewicht zu O’Briens zuweilen aufgedrehter und sarkastischer Natur. Jedoch wird Weinberg auch oftmals komödiantisch als ein verdrehter Kerl mit einer Vielzahl sexueller [[Fetisch|Fetische]] und mordlustiger Tendenzen dargestellt. In einem Dialog zwischen O’Brien und Weinberg bekennt dieser witzelnd einmal einen [[Roadie]] getötet zu haben, weil dieser sich an seinem Vorrat ''Mountain Dew'' (Illegal hergestellter Alkohol oder ein Getränk der Firma [[Pepsi]]) bedient habe.<br /> <br /> Ein erinnerungswürdiger Moment von ''Late Night'' ereignete sich, als [[Death From Above 1979]] als musikalischer Gast auftrat. Am Ende des Songs verließ [[Sebastian Grainger]], Sänger und Schlagzeuger, sein Schlagzeug, um in der Mitte der Bühne zu singen. Weinberg sprang auf die Bühne und spielte an Graingers Schlagzeug das Stück zu Ende.<br /> <br /> ==Familie==<br /> <br /> Max Weinberg entstammt einer sehr musikalischen Familie. Seine Schwester [[Nancy Winston]] ist eine professionelle Pianistin und Sängerin, die in [[New York City|New York]] bekannt für ihre regelmäßigen Auftritte im ''Cafe Pierre'', dem ''Plaza Hotel'' und anderer erstklassiger Piano-Bars auftritt. Weinberg selbst arbeitete an dem Debütalbum seiner Schwester mit.<br /> <br /> Weinberg ist mit Becky Weinberg verheiratet. Sein Sohn Jay ist Schlagzeuger und Tochter Ali ist Keyboarderin, die bei einem Auftritt von Springsteens E Street Band während der letzten Tournee einen Gastauftritt hatte.<br /> <br /> ==Sonstiges==<br /> <br /> Max Weinberg spielte zusammen mit einem anderen Mitglied der E Streetband, [[Roy Bittan]] (Piano) auf der CD &quot;Bat out of Hell 1&quot; von [[Meatloaf]].<br /> <br /> ==Bibliographie==<br /> <br /> * ''The Big Beat: Conversations With Rock's Great Drummers: Conversations with Rock's Great Drummers'', 1991<br /> <br /> <br /> ==Weblinks==<br /> * [http://www.brucespringsteen.net Die offizielle Website von Bruce Springsteen und seiner E Street Band Site]<br /> <br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Weinberg, Max}}<br /> [[Kategorie:Schlagzeuger]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1951]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Weinberg, Max<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Musiker<br /> |GEBURTSDATUM=[[13. April]] [[1951]]<br /> |GEBURTSORT=[[Newark (New Jersey)|Newark]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[ca:Max Weinberg]]<br /> [[en:Max Weinberg]]<br /> [[es:Max Weinberg]]<br /> [[fi:Max Weinberg]]<br /> [[it:Max Weinberg]]<br /> [[no:Max Weinberg]]<br /> [[sv:Max Weinberg]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Amgen&diff=49554201 Amgen 2008-08-14T17:53:36Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Amgen</p> <hr /> <div>{{Infobox_Unternehmen<br /> | Name = Amgen Inc.<br /> | ISIN = US0311621009<br /> | Logo = [[Bild:Amgen.svg|220px|Logo der Amgen Inc.]]<br /> | Unternehmensform = [[Incorporated]]<br /> | Gründungsdatum = [[1980]]<br /> | Sitz = [[Thousand Oaks]], [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]]<br /> | Leitung = [[Kevin W. Sharer]], [[Chairman]], President &amp; [[CEO]]<br /> | Mitarbeiterzahl = 20.100 (2006)<br /> | Umsatz = ca. 14,8 Mrd. USD (2007)<br /> | Branche = [[Biotechnologie]]<br /> | Produkte = Epogen/Aranesp&lt;br /&gt;Neupogen/Neulasta&lt;br /&gt;Enbrel<br /> | Homepage = [http://www.amgen.com www.amgen.com]<br /> }}<br /> <br /> Das Biotechnologieunternehmen '''Amgen''' wurde [[1980]] als '''AMGen''' ('''Applied Molecular Genetics''') gegründet. Amgen ist mit ca.16.500 Mitarbeitern das weltweit größte Biotechnologieunternehmen und erwirtschaftete im Jahr 2006 einen Umsatz von 14,2 Milliarden [[US-Dollar]]. Seit 1983 ist Amgen unter dem Symbol AMGN an der US-amerikanischen Technologiebörse [[NASDAQ]] gelistet. Neben dem Hauptsitz in [[Thousand Oaks]] ([[Kalifornien]]) und diversen Niederlassungen in den USA (u. a. in [[Seattle]] ([[Washington (Bundesstaat)|Washington]]), [[San Francisco]] (Kalifornien) und [[Cambridge (Massachusetts)]]) hat das Unternehmen Niederlassungen in Kanada, Europa (u. a. Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und England) sowie in Australien, Neuseeland und Japan. Die Europazentrale befindet sich im schweizer [[Zug (Stadt)|Zug]], die für die osteuropäischen Länder in [[Wien]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> <br /> Wie schon [[Genentech]] und [[Biogen Idec]] gründete sich der Erfolg von Amgen auf der Anwendung der [[rekombinant]]en [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-[[Technologie]], die es ermöglicht, humane [[Protein]]e in [[Mikroorganismus|Mikroorganismen]] zu produzieren.<br /> <br /> Amgen führte zwei der ersten in Mikroorganismen produzierten humanen [[Therapeutikum|Therapeutika]] zur Marktreife: 1989 wurde „Epogen“ (Epoetin alfa) und 1991 Neupogen (Filgrastim) von der [[Food and Drug Administration|amerikanischen Zulassungsbehörde]] (englisch ''Food and Drug Administration'', FDA) zugelassen. Diese beiden Medikamente entwickelten sich zu den ersten [[Blockbuster]]n der Biotechnologieindustrie.<br /> Epogen beinhaltet als Wirkstoff das [[Hormon]] [[Erythropoetin]] alpha, welches normalerweise in interstitiellen Zellen der Tubuli bei Abfall des [[Sauerstoffpartialdruck]]s in der [[Nierenrinde]] gebildet wird und die Produktion neuer [[Erythrozyt]]en im [[Knochenmark]] fördert. Epogen wird deshalb zur Behandlung von Blutarmut ([[Anämie]]) in Zusammenhang mit chronischen Fehlfunktionen der Nieren bei [[Dialyse]]patienten verschrieben. Neben dieser medizinisch induzierten Anwendung erlangte Erythropoetin traurige Berühmtheit in Zusammenhang mit [[Doping]]fällen im ausdauerorientierten Leistungssport.<br /> <br /> Neupogen und das im Jahre 2002 zugelassene Neulasta (pegfilgrastim) werden u. a. angewendet, um [[Infektion]]en im Zuge einer [[Chemotherapie]]-induzierten [[Neutropenie]] entgegenzuwirken.<br /> <br /> Bei dem 1998 zugelassenen [[Enbrel]] (etanercept) handelt es sich um einen TNF (''[[Tumornekrosefaktor|Tumor Necrosis Factor]]'')-[[Antagonist (Pharmakologie)|Antagonisten]], der zur Behandlung von entzündlichen Prozessen eingesetzt wird, die z. B. im Zusammenhang mit [[Rheumatoide Arthritis|rheumatoider Arthritis]] oder der Schuppenflechte ([[Psoriasis]]) auftreten.<br /> <br /> Im Jahre 2001 wurde Aranesp (darbepoetin alpha) zur Behandlung von [[Blutarmut]] bei chronischem Nierenversagen und nach Chemotherapie zugelassen.<br /> Im gleichen Jahr kam mit Kineret (anakinra) das erste Medikament aus Reihe der [[Rheumatoide Arthritis|antirheumatischen]] Medikamente von Amgen auf den Markt.<br /> <br /> Ein weiteres von Amgen entwickeltes Medikament ist das [[Antimykotikum]] Kepivance (palifermin), das zur Behandlung von Patienten mit oraler [[Mukositis]], also einer durch eine [[Pilzinfektion]] bedingten Entzündung der Mundschleimhaut, die als Nebenwirkung von Hochdosis-Chemotherapien auftreten können, zur Anwendung kommt.<br /> <br /> 2004 wurde dann schließlich das Präparat Sensipar ([[cinacalcet]] HCl) von der FDA zugelassen. Sensipar (in der [[EU]] unter dem Namen Mimpara zugelassen) verringert die Ausscheidung von [[Parathormon]] und wird zur Behandlung des sekundären [[Hyperparathyreoidismus]] bei Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten und erhöhten [[Kalzium]]werten im Blut ([[Hyperkalzämie]]) bei Patienten mit [[Tumor]]en der [[Nebenschilddrüse]] (Parathyroidea) eingesetzt.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * [http://www.amgen.de/ amgen.de]<br /> * [http://www.amgen.com/ amgen.com]<br /> <br /> [[Kategorie:Biotechnologieunternehmen]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Kalifornien)]]<br /> <br /> [[en:Amgen]]<br /> [[fr:Amgen]]<br /> [[it:Amgen]]<br /> [[ja:アムジェン]]<br /> [[ro:Amgen]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Tunnel&diff=49548923 Kategorie:Tunnel 2008-08-14T15:22:10Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: nn:Kategori:Tunnelar</p> <hr /> <div>[[Kategorie:Verkehrsbauwerk]]<br /> <br /> [[ar:تصنيف:أنفاق]]<br /> [[ca:Categoria:Túnels]]<br /> [[cs:Kategorie:Tunely]]<br /> [[da:Kategori:Tunneler]]<br /> [[en:Category:Tunnels]]<br /> [[eo:Kategorio:Tuneloj]]<br /> [[es:Categoría:Túneles]]<br /> [[fi:Luokka:Tunnelit]]<br /> [[fr:Catégorie:Tunnel]]<br /> [[he:קטגוריה:מנהרות]]<br /> [[hr:Kategorija:Tuneli]]<br /> [[hu:Kategória:Alagutak]]<br /> [[id:Kategori:Terowongan]]<br /> [[it:Categoria:Gallerie]]<br /> [[ja:Category:トンネル]]<br /> [[ko:분류:터널]]<br /> [[lb:Kategorie:Tunnellen]]<br /> [[lt:Kategorija:Tuneliai]]<br /> [[lv:Kategorija:Tuneļi]]<br /> [[ms:Kategori:Terowong]]<br /> [[nl:Categorie:Tunnel]]<br /> [[nn:Kategori:Tunnelar]]<br /> [[no:Kategori:Tunneler]]<br /> [[pl:Kategoria:Tunele]]<br /> [[pt:Categoria:Túneis]]<br /> [[ro:Categorie:Tuneluri]]<br /> [[ru:Категория:Тоннели]]<br /> [[sk:Kategória:Tunely]]<br /> [[sl:Kategorija:Predori]]<br /> [[sr:Категорија:Тунели]]<br /> [[sv:Kategori:Tunnlar]]<br /> [[tr:Kategori:Tüneller]]<br /> [[uk:Категорія:Тунелі]]<br /> [[zh:Category:隧道]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Charlie_und_die_Schokoladenfabrik_(2005)&diff=49127846 Charlie und die Schokoladenfabrik (2005) 2008-08-03T16:00:23Z <p>PipepBot: Bot: Ändere: it:La fabbrica di cioccolato (film)</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> |DT = Charlie und die Schokoladenfabrik<br /> |OT = Charlie and the Chocolate Factory<br /> |PL = [[Vereinigte Staaten|USA]]/[[Vereinigtes Königreich|UK]]<br /> |PJ = [[Filmjahr 2005|2005]]<br /> |AF = 6<br /> |LEN = 106<br /> |OS = [[Englische Sprache|Englisch]]<br /> |REG = [[Tim Burton]]<br /> |DRB = [[John August]]<br /> |PRO = [[Brad Grey]], [[Richard D. Zanuck]]<br /> |MUSIK = [[Danny Elfman]]<br /> |KAMERA = [[Philippe Rousselot]]<br /> |SCHNITT = [[Chris Lebenzon]]<br /> |DS =<br /> * [[Johnny Depp]]: Willy Wonka<br /> * [[Freddie Highmore]]: Charlie Bucket<br /> * [[David Kelly (irischer Schauspieler)|David Kelly]]: Grandpa Joe<br /> * [[Helena Bonham Carter]]: Mrs. Bucket<br /> * [[Noah Taylor]]: Mr. Bucket<br /> * [[AnnaSophia Robb]]: Violetta Beauregarde<br /> * [[Julia Winter]]: Verucca Salt<br /> * [[Jordan Fry]]: Mike Teavee<br /> * [[Philip Wiegratz]]: Augustus Glupsch<br /> * [[James Fox (Schauspieler)|James Fox]]: Mr. Salt<br /> * [[Franziska Troegner]]: Mrs Glupsch<br /> * [[Missi Pyle]]: Mrs. Beauregard<br /> * [[Adam Godley]]: Mr. Teavee<br /> * [[Christopher Lee]]: Dr. Wonka<br /> * [[Deep Roy]]: [[Oompa Loompa]]<br /> }}<br /> '''Charlie und die Schokoladenfabrik''' ist eine [[Literaturverfilmung]] von [[Tim Burton]] aus dem Jahr 2005 nach dem [[Charlie und die Schokoladenfabrik (Buch)|gleichnamigen Kinderbuch-Klassiker]] von [[Roald Dahl]]. Der Film startete am 11. August 2005 in den deutschen Kinos.<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Willy Wonka betreibt eine florierende Schokoladenfabrik, deren Produkte in der ganzen Welt reißenden Absatz finden. Die Konkurrenz setzt alles daran, Wonka zu sabotieren und schleust Spione in die Fabrik, die das geheime Schokoladenrezept stehlen. Wonka muss seine Fabrik wegen fehlender Nachfrage schließen und verschwindet von der Bildfläche.<br /> <br /> In unmittelbarer Nähe der Fabrik wohnt Charlie, ein kleiner Junge, mit seiner Familie in einem heruntergekommenen Haus in ärmlichen Verhältnissen. Als eines Tages wieder Rauch aus den Schornsteinen der Fabrik steigt, entsteht vor allem bei Charlies Großvater Joe, einem ehemaligem Fabrikarbeiter von Wonkas Fabrik, ein starkes Verlangen, noch ein letztes Mal die Fabrik zu besichtigen. Wenige Tage später sind überall im Ort Aushänge angebracht worden, die verkünden, dass fünf Kinder eingeladen werden, die Fabrik zu besichtigen. Eingeladen ist, wer eine der fünf in allen Wonka-Schokoladentafeln der Welt versteckten Eintrittskarten, die so genannten Goldenen Tickets, findet.<br /> <br /> Die erste Eintrittskarte findet Augustus Glupsch aus Deutschland, der ausschließlich daran denkt, sich mit Süßigkeiten vollzustopfen. Kurz darauf folgt die verwöhnte Veruca Salt, die Wutanfälle bekommt, wenn der Vater ihr nicht alles kauft, was sie haben will. Die Nächste ist Violetta Beauregarde, Champion im Kaugummikauen, die sich nur für die Siegestrophäen in ihrer Vitrine interessiert. Und schließlich bekommt der launische, fernseh- und videospielsüchtige Mike Teavee eine Eintrittskarte.<br /> <br /> Charlie bekommt von seinen Eltern die jährliche Wonka-Schokoladentafel zum Geburtstag geschenkt, ohne Ticket. Dann erhält er von seinem Opa Geld für eine weitere, wieder ohne Erfolg. Charlie findet einen Geldschein auf der Straße, geht in das nächste Geschäft und kauft eine Tafel. Diesmal ist ein Goldenes Ticket dabei. Jedes der fünf Kinder darf nun mit einer erwachsenen Begleitperson die Fabrik besichtigen, darunter Charlies Opa.<br /> <br /> Wonka, der sich nicht viel aus Kindern macht, führt sie durch die Fabrik, in der sie Dinge sehen, von denen Kinder nur träumen können. Flüsse und Wasserfälle aus Schokolade, essbares Gras – eine Landschaft komplett aus Süßigkeiten. Während der Tour tun sich einige Kinder durch ungezogenes Benehmen und Gier hervor, sodass ein Kind nach dem anderen durch merkwürdige Unfälle verschwindet. Als am Ende nur Charlie und sein Großvater übrig bleiben, werden die beiden von Wonka nach Hause gebracht. Wonka erklärt Charlie zum Gewinner eines Sonderpreises. Dieser besteht darin, dass Charlie die gesamte Fabrik übernehmen und somit Wonkas Erbe antreten soll. Um den Preis einzulösen, müsste er allerdings seine Familie verlassen, Charlie lehnt aber ab.<br /> <br /> In der Folgezeit geht es Charlies Familie finanziell immer besser, sein Vater erhält wieder einen Arbeitsplatz mit einem hohen Lohn. Wonka geht es dagegen immer schlechter. Seine Süßigkeiten-Kreationen entspringen direkt seiner Gefühlslage, sodass seine Verkaufszahlen einbrechen und die Qualität seiner Schokolade rapide abnimmt. Charlie sieht einen Grund des Problems in Wonkas vernachlässigter Beziehung zu seinem Vater und hilft ihm, sich mit seinem Vater zu versöhnen. Wonka erlaubt Charlie nun beim Einlösen seines Preises, seine Familie nicht aufgeben zu müssen. Das Haus von Charlies Familie wird in das Süßigkeitenland der Fabrik versetzt.<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> * Hauptdarsteller Johnny Depp setzte sich bei Regisseur Tim Burton persönlich dafür ein, dass [[Freddie Highmore]] die Rolle des Charlie bekommt. Er hatte mit ihm bereits in dem Film ''[[Wenn Träume fliegen lernen]]'' zusammengearbeitet und war sehr begeistert von Highmore.<br /> <br /> * Tim Burton hat mit ''Charlie und die Schokoladenfabrik'' bereits zum zweiten Mal ein Buch von [[Roald Dahl]] verfilmt. Im Jahr 1996 hatte er das Buch ''[[James und der Riesenpfirsich]]'' als Animationsfilm verwirklicht. Sowohl 1996 als auch bei diesem Film arbeitete er eng mit Dahls Witwe [[Felicity Dahl]] zusammen, da ohne ihre Zustimmung niemand Bücher von Roald Dahl verfilmen darf.<br /> <br /> * Burtons Version ist die zweite Verfilmung der Geschichte. Dahls Vorlage wurde für die erste Verfilmung, ''[[Charlie und die Schokoladenfabrik (1971)|Charlie und die Schokoladenfabrik]]'' (dt. DVD-Titel ''Willy Wonka und die Schokoladenfabrik'') von 1971 mit [[Gene Wilder]] als Willy Wonka, so sehr umgeschrieben, dass er eine mögliche Verfilmung der Fortsetzung ''Charlie und der große gläserne Fahrstuhl'' verhinderte. Von daher war es für alle an der Neuverfilmung beteiligten wichtig zu betonen, dass es sich nicht um ein [[Neuverfilmung|Remake]] des Films mit Gene Wilder, sondern um eine gering modernisierte Adaption des originalen Kinderbuches von Roald Dahl handelt.<br /> <br /> * ''Charlie und die Schokoladenfabrik'' war das fünfte gemeinsame Filmprojekt von Tim Burton und Johnny Depp neben ''[[Edward mit den Scherenhänden]]'' (1990), ''[[Ed Wood#Film|Ed Wood]]'' (1994), ''[[Sleepy Hollow (Film)|Sleepy Hollow]]'' (1999) und Burtons zweitem vollständigen Animationsfilm ''[[Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche]]'' (2005). In letzterem liehen Depp sowie Tim Burtons Lebensgefährtin Helena Bonham Carter, die in ''Charlie und die Schokoladenfabrik'' Charlies Mutter spielt, den Hauptfiguren ihre Stimmen.<br /> <br /> * Bei dem Casting der Kinder wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass sie den Kindern im Roman entsprechen. So kommt die Darstellerin der Veruca nicht nur im Film, sondern auch im richtigen Leben aus London. Mit [[Philip Wiegratz]] wurde für die Rolle des deutschen Kindes Augustus tatsächlich ein Deutscher verpflichtet. Seine Mutter wird von der ebenfalls deutschen Schauspielerin [[Franziska Troegner]] gespielt.<br /> <br /> * [[Christopher Lee]], der bereits 1999 mit [[Tim Burton]] und [[Johnny Depp]] bei ''[[Sleepy Hollow (Film)|Sleepy Hollow]]'' zusammengearbeitet hatte, gefiel das Klima am Set so gut, dass er noch im selben Jahr beim nächsten Burton Film ''[[Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche|Corpse Bride]]'' dabei war.<br /> <br /> * ''Charlie und die Schokoladenfabrik'' wurde in der Kategorie Kostüme für den Oscar nominiert.<br /> <br /> * Für die Szenen mit den [[Eichhörnchen]] wurden sowohl [[Computer Generated Imagery|CGI]]- und [[Animatronic]]-Eichhörnchen verwendet, als auch mehrere dressierte Tiere, welche die Nüsse sortierten.<br /> <br /> == Kritiken ==<br /> [[Bild:FBW-Siegel (PBW).jpg|right|90px]]<br /> * Die [[Filmbewertungsstelle]] Wiesbaden lobt den Film als ''„ein wunderschönes und zuckersüßes Märchenabenteuer, das die ganze Familie verzaubern kann“'' und verlieh ihm das Prädikat ''„besonders wertvoll“''.<br /> <br /> * [[film-dienst]] 17/2005: ''Zuckersüßes Filmmärchen nach einer Vorlage von Roald Dahl. Dank der selbstparodistische Züge tragenden, von überbordender Fantasie und einem charismatischen Hauptdarsteller beseelten Adaption gelingt eine emotionale, aber auch intellektuelle Achterbahnfahrt, die für Kinder und Erwachsene gleich faszinierend ist.''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Roald Dahl]]: ''Charlie und die Schokoladenfabrik'' (Originaltitel: ''Charlie and the Chocolate Factory''). Deutsch von [[Inge M. Artl]] und [[Hans Georg Lenzen]] (Verse). Mit Illustrationen von [[Quentin Blake]]. Sonderausgabe. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2005, 158 S., ISBN 3-499-21336-2<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://wwws.warnerbros.de/movies/chocolatefactory/index.html Offizielle Webseite]<br /> * {{IMDb Titel|tt0367594|Charlie und die Schokoladenfabrik}}<br /> * {{OFDb|79047|Charlie und die Schokoladenfabrik}}<br /> * [http://www.film-zeit.de/home.php?action=result&amp;sub=film&amp;info=cinema&amp;film_id=15847 Presseschau auf film-zeit.de]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Filme von Tim Burton}}<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel]]<br /> [[Kategorie:Filmtitel 2005]]<br /> [[Kategorie:Familienfilm]]<br /> [[Kategorie:Fantasyfilm]]<br /> [[Kategorie:Literaturverfilmung]]<br /> <br /> [[ar:تشارلي ومصنع الشوكولاتة]]<br /> [[bg:Чарли и шоколадовата фабрика (филм)]]<br /> [[cs:Karlík a továrna na čokoládu (film)]]<br /> [[cy:Charlie and the Chocolate Factory (ffilm)]]<br /> [[da:Charlie og chokoladefabrikken (film)]]<br /> [[en:Charlie and the Chocolate Factory (film)]]<br /> [[eo:Charlie and the Chocolate Factory]]<br /> [[es:Charlie y la fábrica de chocolate (película)]]<br /> [[fi:Jali ja suklaatehdas (elokuva)]]<br /> [[fr:Charlie et la chocolaterie (film, 2005)]]<br /> [[gl:Charlie and the Chocolate Factory]]<br /> [[he:צ'ארלי בממלכת השוקולד (סרט)]]<br /> [[hu:Charlie és a csokigyár]]<br /> [[it:La fabbrica di cioccolato (film)]]<br /> [[ja:チャーリーとチョコレート工場]]<br /> [[lt:Čarlis ir šokolado fabrikas]]<br /> [[nl:Charlie and the Chocolate Factory (film)]]<br /> [[no:Charlie og sjokoladefabrikken (2005)]]<br /> [[pl:Charlie i fabryka czekolady]]<br /> [[pt:Charlie and the Chocolate Factory (filme)]]<br /> [[ru:Чарли и шоколадная фабрика (фильм)]]<br /> [[sv:Kalle och chokladfabriken (film, 2005)]]<br /> [[tr:Charlie'nin Çikolata Fabrikası]]<br /> [[zh:查理與巧克力工廠 (電影)]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Charlie_und_die_Schokoladenfabrik_(Begriffskl%C3%A4rung)&diff=49127522 Charlie und die Schokoladenfabrik (Begriffsklärung) 2008-08-03T15:53:41Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:La fabbrica di cioccolato</p> <hr /> <div>'''Charlie und die Schokoladenfabrik''' bezeichnet:<br /> <br /> * [[Charlie und die Schokoladenfabrik (Buch)]], ein Kinderbuch von Roald Dahl aus dem Jahre 1964<br /> * [[Charlie und die Schokoladenfabrik (1971)]], eine Literaturverfilmung aus dem Jahre 1971<br /> * [[Charlie und die Schokoladenfabrik (2005)]], eine Literaturverfilmung aus dem Jahre 2005<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[en:Charlie and the Chocolate Factory (disambiguation)]]<br /> [[es:Charlie y la fábrica de chocolate (desambiguación)]]<br /> [[id:Charlie and the Chocolate Factory (disambiguasi)]]<br /> [[it:La fabbrica di cioccolato]]<br /> [[nl:Charlie and the Chocolate Factory]]<br /> [[tr:Charlie and the Chocolate Factory]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blumenthal_(Holstein)&diff=49093630 Blumenthal (Holstein) 2008-08-02T15:54:13Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Blumenthal</p> <hr /> <div>{{Infobox Gemeinde in Deutschland<br /> |Name = Blumenthal<br /> |Wappen = Blumenthal Wappen.png<br /> |Breitengrad = 54/13/34/N<br /> |Längengrad = 10/00/07/E<br /> |Lageplan = Blumenthal in RD.png<br /> |Bundesland = Schleswig-Holstein<br /> |Kreis = Rendsburg-Eckernförde<br /> |Amt = Molfsee<br /> |Höhe = 31<br /> |Fläche = 7.8<br /> |Einwohner = 667&lt;!-- Bitte nicht per Hand aktualisieren: [[Wikipedia:WikiProjekt_Kommunen_und_Landkreise_in_Deutschland/Einwohnerzahlen]] --&gt;<br /> |Stand = 2007-12-31<br /> |PLZ = 24241<br /> |Vorwahl = 04347<br /> |Kfz = RD<br /> |Gemeindeschlüssel = 01 0 58 018<br /> |Adresse-Verband = Mielkendorfer Weg 2&lt;br /&gt;24113 Molfsee<br /> |Website = [http://www.molfsee.de/ www.molfsee.de]<br /> |Bürgermeister = Heike Topp<br /> |Bürgermeistertitel = Bürgermeisterin<br /> |Partei =<br /> }}<br /> <br /> Die amtsangehörige Gemeinde '''Blumenthal''' liegt an der [[Eider]] im [[Kreis Rendsburg-Eckernförde]] in Schleswig-Holstein. <br /> <br /> == Geografie und Verkehr ==<br /> Blumenthal liegt etwa 15 km südwestlich von [[Kiel]] an der [[Bundesautobahn 215]]. Die ursprünglich einzige Anschlussstelle dieser Autobahn, die Kiel mit der A7 verbindet, trägt den Namen des Ortes.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Der Ort, der als [[Straßendorf]] entstanden ist und sich seit dem 19. Jahrhundert zu einem [[Haufendorf]] entwickelt hat, wurde [[1304]] erstmals urkundlich erwähnt. <br /> <br /> == Politik ==<br /> Von den neun Sitzen in der Gemeindeverwaltung hat die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] seit der Kommunalwahl 2008 vier Sitze, die [[Wählergemeinschaft]] ABW drei und die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] zwei Sitze.<br /> <br /> === Wappen ===<br /> [[Blasonierung]]: „Unter grünem Wellenschildhaupt, darin ein silberner Wellenbalken, in Gold zwei abgewendete Blumen mit fiederspaltigen grünen Blättern und jeweils einer vierteiligen roten Blüte mit silbernen Staubgefäßen.“&lt;ref&gt;[http://193.101.67.134/Datenblatt_1.asp?ID=744&amp;txtAnz=1&amp;txtI=&amp;txtFlag=True&amp;ndc=1&amp;txtSeite=2 Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> Die Gemeinde war ursprünglich landwirtschaftlich orientiert, heute überwiegt jedoch aufgrund der Nähe zur Landeshauptstadt Kiel die Wohnnutzung. <br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Rendsburg-Eckernförde}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort im Kreis Rendsburg-Eckernförde]]<br /> <br /> [[en:Blumenthal, Schleswig-Holstein]]<br /> [[eo:Blumenthal (Holstinio)]]<br /> [[it:Blumenthal]]<br /> [[nl:Blumenthal (Holstein)]]<br /> [[ro:Blumenthal (Holstein)]]<br /> [[ru:Блументаль (Гольштейн)]]<br /> [[tr:Blumenthal]]<br /> [[vo:Blumenthal]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blumenthal&diff=49093579 Blumenthal 2008-08-02T15:52:40Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Blumenthal (disambigua)</p> <hr /> <div>'''Blumenthal''' bezeichnet<br /> <br /> == Ortsnamen ==<br /> <br /> === in Deutschland ===<br /> *Gemeinde Blumenthal im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein, siehe: [[Blumenthal (Holstein)]]<br /> *Ortsteil der Gemeinde [[Holzdorf]], ebenfalls im Kreis Rendsburg-Eckernförde<br /> *Ortsteil der Gemeinde [[Heiligengrabe]] im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg<br /> *Ortsteil der Gemeinde [[Prötzel]] im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg<br /> *Ortsamt der Freien Hansestadt Bremen, siehe: [[Blumenthal (Bremen)]]<br /> * Kreisstadt in [[Preußen]], ehem. [[Königreich Hannover]], siehe: [[Blumenthal (Bremen)]]<br /> *Ortsteil der Gemeinde [[Hellenthal]] Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen, siehe [[Blumenthal (Hellenthal)]]<br /> *Ortsteil der Gemeinde [[Ferdinandshof]] im Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern<br /> *Ortsteil der Gemeinde [[Burweg]] im Landkreis Stade in Niedersachsen<br /> *Ortsteil der Kreisstadt [[Aichach]] in Bayern ([[Schloss Blumenthal]])<br /> *Ortsteil der Stadt [[Werl]] im Landkreis Soest<br /> *Ortsteil der Stadt Burg (bei Magdeburg) im Landkreis Jerichower Land<br /> * Siedlung in der Märkischen Schweiz, Land Brandenburg<br /> <br /> === in Österreich ===<br /> * Katastralgemeinde in Zistersdorf im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich, siehe [[Blumenthal (Gemeinde Zistersdorf)]]<br /> <br /> === in Rumänien ===<br /> *deutscher Name einer Gemeinde im rumänischen [[Bezirk Timiş]]<br /> <br /> === in den USA ===<br /> *[[Blumenthal (Texas)]]<br /> <br /> === in Australien ===<br /> * ursprünglicher Name des südaustralischen Ortes [[Lakkari]]<br /> <br /> === Familienname folgender Personen ===<br /> <br /> * [[Antje Blumenthal]] (* 1947), deutsche Politikerin (CDU)<br /> * [[Daniel Blumenthal]] (1860–1930), deutscher Politiker<br /> * [[Elke Blumenthal]] (* 1938), deutsche Ägyptologin<br /> * [[Erik Blumenthal]] (1914-2004), deutscher Psychotherapeut<br /> * [[Georg von Blumenthal]] (1490–1550), Bischof von Lebus und Ratzeburg<br /> * [[Georg Blumenthal (Schriftsteller)]] (1879–1929), deutscher Schriftsteller, Anhänger der [[Freiwirtschaft]]sbewegung<br /> * [[Georg Blumenthal (Mediziner)]] (1888–1964), deutscher Mediziner<br /> * [[Hans-Jürgen Graf von Blumenthal]] (1907–1944), deutscher Widerstandskämpfer<br /> * [[Hermann Blumenthal]] (1905–1942), deutscher Bildhauer<br /> * [[Heston Blumenthal]] (* 1967), englischer Koch<br /> * [[Irene Blumenthal]] (1913–2005), deutsche Ärztin<br /> * [[Joachim Christian von Blumenthal]] (1720-1800), preußischer Minister<br /> * [[Johann Heinrich Blumenthal]] (1895-1964), österreichischer Offizier und Militärhistoriker<br /> * [[Johann M. K. Blumenthal]] (1868–1938), deutscher Reeder<br /> * [[Joseph Baron von Blumenthal]] (1782-1850), österreichischer Komponist und Violinist<br /> * [[Karsten Blumenthal]] (* 1968), deutscher Fernsehmoderator<br /> * [[Leonhard von Blumenthal]] (1810–1900), deutscher Generalfeldmarschall <br /> * [[Oscar Blumenthal]] (auch ''Oskar'', 1852–1917), deutscher Schriftsteller und Schachspieler<br /> * [[Otto Blumenthal (Mathematiker)]] (1876–1944), deutscher Mathematiker<br /> * [[Paul Blumenthal]] (* 1955), schweizerischer Bahnpersonalchef<br /> * [[Renzo Blumenthal]] (* 1976), Mister Schweiz<br /> * [[Sidney Blumenthal]] (* 1948), US-amerikanischer Journalist<br /> * [[Thomas Blumenthal]] (* 1958), deutscher klassischer Gitarrist<br /> * [[Valerie Blumenthal]] (* 1950), Schriftstellerin<br /> * [[Werner Michael Blumenthal]] (* 1926), deutsch-US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, Finanzminister und Museumsdirektor<br /> <br /> == Sonstiges ==<br /> *die [[Reederei Johann M.&amp;nbsp;K.&amp;nbsp;Blumenthal]]<br /> *die ehemalige [[Zeche General Blumenthal]] in [[Recklinghausen]]<br /> *das ehemalige [[Kloster Blumenthal]] in [[Beckum]]<br /> *der Wald Blumenthal in [[Brandenburg]]<br /> <br /> <br /> <br /> Siehe auch: [[Blumenthal (Adelsgeschlecht)]], Blumental, Blumenthaler, Blumentaler<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[en:Blumenthal]]<br /> [[eo:Blumenthal]]<br /> [[fr:Blumenthal]]<br /> [[it:Blumenthal (disambigua)]]<br /> [[nds:Blumenthal]]</div> PipepBot https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liebenthal&diff=49092506 Liebenthal 2008-08-02T15:21:42Z <p>PipepBot: Bot: Ergänze: it:Liebenthal</p> <hr /> <div>'''Liebenthal''' ist<br /> <br /> * der deutsche Name der polnischen Stadt [[Lubomierz]]<br /> * der deutsche Name des tschechischen Ortes ''Luboměř pod Strážnou'' im [[Bodenstädter Ländchen]]<br /> * der deutsche Name des tschechischen Ortes ''Liptaň'' im [[Landkreis Jägerndorf]]<br /> * ein Ortsteil der deutschen Stadt [[Liebenwalde]]<br /> * ein Ortsteil der deutschen Stadt [[Heiligengrabe]]<br /> * ein Ortsteil der österreichischen Stadt [[Reichenthal]]<br /> * eine Stadt in [[Liste der Städte in Kansas|Kansas, USA]]<br /> <br /> <br /> <br /> '''Liebenthal''' ist ein Familienname.<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[it:Liebenthal]]</div> PipepBot