https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Orestsero Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-11-26T10:19:42Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.46.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Postmuseum_(Liechtenstein)&diff=115260783 Postmuseum (Liechtenstein) 2013-03-11T15:23:41Z <p>Orestsero: /* Weblinks */</p> <hr /> <div>&lt;!--schweizbezogen--&gt;<br /> &lt;!-- ACHTUNG! Dieser Artikel ist «schweiz- bzw. liechtensteinbezogen». In der Schweiz und in<br /> Liechtenstein wird «ss» anstelle von «ß» verwendet. Ebenso existieren besondere Typographieregeln <br /> bei den Zahlen: Der Tausendertrenner ist ein Apostroph (') und bei Geldbeträgen wird als Dezimalkomma der Punkt (.)<br /> verwendet. Beispiel: 21'513.45 Franken; «Strasse» anstatt «Straße»<br /> --&gt;<br /> [[Datei:Engländerbau.jpg|miniatur|Das Postmuseum im Engländerbau in Vaduz]]<br /> Das '''Postmuseum''' stellt Dokumente der [[Philatelie]] und [[Postgeschichte und Briefmarken von Liechtenstein| Postgeschichte]] des [[Liechtenstein|Fürstentums Liechtenstein]] aus. Das Museum ist dem [[Liechtensteinisches Landesmuseum| Liechtensteinischen Landesmuseum]] angeschlossen befindet sich im Zentrum von [[Vaduz]] im sogenannten [[Engländerbau]] – dem ersten in [[Stahlskelettbau]]weise erstellten Bauwerk des Landes.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Das Museum wurde 1930 gegründet, um die Briefmarkausgaben und weitere wichtige Dokumente der [[Postgeschichte und Briefmarken von Liechtenstein|Philatelie und Postgeschichte des Landes]] zu sammeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Eröffnung des Museums folgte 1936.<br /> <br /> Nachdem das Museum in verschiedenen Räumlichkeiten untergebracht war, befindet es sich seit 2002 im [[Engländerbau]].&lt;ref&gt;[http://www.landesmuseum.li/d/postmuseum.asp ''Postmuseum'' auf der Internetseite des Liechtensteinischen Landesmuseums] (abgerufen am 3. August 2011)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Ausstellung ==<br /> [[Datei: Vaduz - muzeum filatelistyczne - skrzynki pocztowe.jpg|miniatur|Ausstellungsraum]]<br /> Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den seit 1912 vom Fürstentum Liechtenstein herausgegeben Briefmarken. Das Museum präsentiert auch die wichtigsten Entwürfe, Probedrucke und Stichplatten sowie weitere bedeutende Dokumente der Postgeschichte und historische Postgeräte. Neben den Dauerausstellungen werden periodisch auch immer wieder wechselnde Ausstellungen durchgeführt.<br /> <br /> === Briefmarken in der Fussgängerzone ===<br /> Seit Mai 2011 werden im '' Städtle '' – der Fussgängerzone von Vaduz – eine Auswahl von liechtensteinischen Briefmarken in Übergrösse ausgestellt. Die 25 Briefmarken sind dabei als Gehwegplatten am Boden angebracht.&lt;ref&gt;[http://www.post.li/liechtensteinische-post-ag/aktuelles.html ''Briefmarken im Städtle Vaduz'' auf der Internetseite der Liechtensteinischen Post] (abgerufen am 6. August 2011)&lt;/ref&gt;<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei: Grosses Staatswappen.jpg|2006: [[Wappen Liechtensteins|Grosses Staatswappen]]<br /> Datei: Fürst Hans Adam II..jpg|2002: [[Hans-Adam II.|Fürst Hans Adam II.]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> ==Weblinks==<br /> * [http://www.landesmuseum.li/d/postmuseum.asp Postmuseum Liechtenstein]<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=47.138975|EW=9.522743|type=landmark|region=LI-11}}<br /> <br /> [[Kategorie:Vaduz]]<br /> [[Kategorie:Museum in Liechtenstein]]<br /> [[Kategorie: Postmuseum|Liechtenstein]]<br /> <br /> [[ru:Почтовый музей Княжества Лихтенштейн]]<br /> [[uk:Поштовий музей Князівства Ліхтенштейн]]</div> Orestsero https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Biosph%C3%A4renreservat&diff=105880674 Biosphärenreservat 2012-07-22T14:05:54Z <p>Orestsero: </p> <hr /> <div>[[Datei:mab-logo.jpg|miniatur]]<br /> [[Datei:Rhoen_Berge_mg-k.jpg|miniatur|[[Biosphärenreservat Rhön]]]]<br /> [[Datei:Pfw_landschaft.JPG|miniatur|Landschaft im [[Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord]]]]<br /> [[Datei:Plagefenn-wp-001.jpg|miniatur|Totalreservat Plagefenn, [[Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin]]]]<br /> [[Datei:Bliesgau.jpg|miniatur|Landschaft im Biosphärenreservat [[Bliesgau]]]]<br /> <br /> Ein '''Biosphärenreservat''' ist eine im Allgemeinen von der [[UNESCO]] anerkannte Modellregion, in der [[nachhaltige Entwicklung]] in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll. Biosphärenreservate sind zwar auch [[Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Schutzgebiete]], d.h. sie [[Naturschutz|schützen]] die [[Biodiversität]], die Vielfalt der Arten, der Ökosysteme, ihre Funktionen und die genetischen Ressourcen. Besonders ist, dass dieser Schutz vor allem auch durch wirtschaftliche Nutzung durch den Menschen erreicht werden soll. Alle Biosphärenreservate der UNESCO bilden ein globales Netzwerk für den Austausch von Wissen; sie sind somit besondere Bezugspunkte für Forschung, Umweltbeobachtung und Bildung. Mehrere Staaten definieren ihre Biosphärenreservate gesetzlich, in solchen Fällen können Biosphärenreservate zeitweise ohne UNESCO-Anerkennung existieren. <br /> <br /> Die UNESCO, genauer ihr [[MAB-Programm]] bzw. der Internationale Koordinierungsrat von MAB, zeichnet Gebiete als Biosphärenreservate aus, die in globalem Maßstab stellvertretend für ein einzigartiges [[Ökosystem]] oder eine bedeutsame [[Kulturlandschaft]] stehen. Die Anerkennung durch die UNESCO wird nur dann vergeben, wenn die Bewohner eines Biosphärenreservats das Konzept der Nachhaltigkeit unterstützen. <br /> <br /> Im Juli 2012 gab es 598&amp;nbsp;Biosphärenreservate in 117&amp;nbsp;Ländern.&lt;ref&gt;[http://www.unesco.de/1467.html?&amp;L=0 Liste der UNESCO-Biosphärenreservate] (aufgerufen 13. Juli 2012)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Grundlagen ==<br /> Die UNESCO weist Biosphärenreservate im Rahmen des zwischenstaatlichen Programms [[MAB-Programm|Der Mensch und die Biosphäre]] (MAB) seit 1976 aus. Das MAB-Programm wurde 1970 als zwischenstaatliches und interdisziplinäres Wissenschaftsprogramm von der UNESCO gegründet. Seit einer Umorientierung auf die praktische Fortentwicklung der Biosphärenreservate Anfang der 1990er dient das MAB-Programm als ideales Instrument zur Umsetzung der 1992 in Rio de Janeiro ausgehandelten [[Agenda 21]] und der dort beschlossenen Umweltabkommen, z.B. dem [[Biodiversitäts-Konvention|Übereinkommen über die biologische Vielfalt]]. <br /> <br /> Die zweite Weltkonferenz der Biosphärenreservate beschloss 1995 in [[Sevilla]] die '''Sevilla-Strategie''' und die '''Internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate''' – diese Dokumente wurden von der UNESCO-Generalkonferenz, also von allen Mitgliedstaaten der UNESCO, bestätigt. Diese Dokumente bilden die internationale Rechtsgrundlage der Biosphärenreservate, sind jedoch nicht verbindlich im völkerrechtlichen Sinn – jeder Staat und jedes Gebiet unterwirft sich den Regeln freiwillig durch das inhaltliche Interesse an der Mitarbeit. Mit den Internationalen Leitlinien wurden Mindestbedingungen für die Anerkennung und Kriterien für die periodische Überprüfung von Biosphärenreservaten festgelegt: In einem Biosphärenreservat sollen nicht nur Natur und Landschaft geschützt, sondern v.a. die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung gefördert sowie Bildung, Forschung und Umweltbeobachtung unterstützt werden. Im anzustrebenden Ideal ergänzen sich alle ökonomischen und ökologischen Maßnahmen. Die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung ist unerlässlich. In Biosphärenreservaten geht es daher in erster Linie um die Bewahrung der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften, und nur in geringerem Maße um Naturschutz von Wildnisgebieten. Immer mehr geht es heute auch um [[Klimaschutz]] und [[Anpassung an die globale Erwärmung|Anpassung an den Klimawandel]]. Weitere Schwerpunkte sind die Vermarktung regionaler Produkte und die Förderung des ländlichen Raums vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung.<br /> <br /> Der Zustand der Biosphärenreservate wird regelmäßig, in Deutschland alle zehn Jahre, von einem unabhängigen Expertengremium, dem MAB-Nationalkomitee, anhand der nationalen Kriterien als Umsetzung der internationalen Leitlinien und anhand der jeweils individuell formulierten Ziele überprüft. Daraufhin werden Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Bei mangelhafter Einhaltung der Kriterien kann die Bezeichnung „UNESCO-Biosphärenreservat“ aberkannt werden. Über die jeweils nationale Einhaltung der Leitlinien durch die Biosphärenreservate und die MAB-Nationalkomitees wacht der internationale Koordinierungsrat (ICC).<br /> <br /> == Ziele, Funktionen und Zonen ==<br /> Biosphärenreservate sollen Modellstandorte zur Erforschung und Demonstration von Ansätzen zu Schutz und nachhaltiger Entwicklung auf regionaler Ebene sein und haben die folgenden drei Funktionen:<br /> * '''Schutzfunktion''': Bewahrung von Landschaften, [[Ökosystemfunktionen]], Artenvielfalt und [[Genetische Vielfalt|genetischer Vielfalt]]<br /> * '''Entwicklungsfunktion''': Förderung einer wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung, die soziokulturell, ökonomisch und ökologisch nachhaltig ist<br /> * '''Funktion der logistischen Unterstützung''': Demonstrationsprojekte, [[Bildung für nachhaltige Entwicklung]], Forschung und [[Umweltbeobachtung]]<br /> <br /> Zur Umsetzung der verschiedenen Ziele und Funktionen sind Biosphärenreservate - international einheitlich - räumlich in drei Zonen gegliedert:<br /> * '''Kernzonen''' (core areas): Diese Bereiche eines Biosphärenreservates dienen langfristigem Naturschutz gemäß den Schutzzielen. In Mitteleuropa handelt es sich meist um eher kleine Bereiche, aber auch diese müssen ausreichend groß zur Erfüllung der inhaltlichen Ziele sein. Kernzonen sind in der Regel von jeglicher Nutzung ausgeschlossen und dürfen nur für Forschung oder Monitoring betreten werden.<br /> * '''Pflegezonen''' (buffer zones): Diese Bereiche sollen die Kernzonen umschließen bzw. an sie so angrenzen, dass kein harter Übergang von Wildnis zu Bereichen üblicher Nutzung besteht. Hier sollen Aktivitäten schonender, naturnaher Landnutzung stattfinden, die mit den Schutzzielen vereinbar sind z.B. schonender Tourismus oder ökologischer Landbau.<br /> * '''Entwicklungszonen''' (transition areas): In diesen besiedelten und flächenmäßig meist größten Bereichen eines Biosphärenreservats geht es v.a. darum, mit Modellprojekten für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ressourcen zu werben und dies zu fördern.<br /> <br /> == Nationale Umsetzungen ==<br /> Die einzelnen Biosphärenreservate verbleiben unter der [[Hoheitsgewalt]] des jeweiligen Staates. Im Rahmen der '''Internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate''' der UNESCO haben die einzelnen Staaten Spielraum für geeignete Umsetzungen in nationales Recht und andere Maßnahmen. <br /> <br /> === Deutschland ===<br /> Biosphärenreservate sind in § 25 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) definiert als „einheitlich zu schützende und zu entwickelnde Gebiete, die<br /> * großräumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind,<br /> * in wesentlichen Teilen ihres Gebiets die Voraussetzungen eines [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiets]], im Übrigen überwiegend eines Landschaftsschutzgebiets erfüllen,<br /> * vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch hergebrachte vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und der darin historisch gewachsenen Arten- und Biotopvielfalt, einschließlich Wild- und früherer Kulturformen wirtschaftlich genutzter oder nutzbarer Tier- und Pflanzenarten, dienen und<br /> * beispielhaft der Entwicklung und Erprobung von die [[Naturgut|Naturgüter]] besonders schonenden Wirtschaftsweisen dienen.“<br /> <br /> Diese nationale rechtliche Rahmenregelung eröffnet den einzelnen Bundesländern die Möglichkeit, Biosphärenreservate auszuweisen.Die rechtliche Sicherung in den Ländern geschieht oft entweder als Spezialgesetz oder als Verordnung. Viele Bundesländer haben bereits vor der rahmenrechtlichen Regelung im BNatSchG ihre Biosphärenreservate, z.T. mit Erwähnung der UNESCO-Anerkennung, in ihre Landesnaturschutzgesetze aufgenommen. Eine rechtliche Sicherung auf Landesebene geht heute in Deutschland der UNESCO-Anerkennung voraus. Kernzonen und oft auch Pflegezonen der Biosphärenreservate sollen in Deutschland die Voraussetzungen für ein Naturschutzgebiet mitbringen und im Übrigen überwiegend einem Landschaftsschutzgebiet entsprechen. Wie auch außerhalb von Schutzgebieten gilt für die meisten baulichen oder sonstige Vorhaben die [[Eingriffs-Ausgleichs-Regelung]] des [[Bundesnaturschutzgesetz]]es. Die Entwicklungsziele der Biosphärenreservate sind bei der [[Bauleitplanung]] zu berücksichtigen und müssen in [[Bebauungsplan|Bebauungsplänen]] dargestellt und beachtet werden, soweit sie in dem Maßstab eine Rolle spielen. Man spricht hier von einer [[Nachrichtliche Übernahme|nachrichtlichen Übernahme]].<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> Auf nationaler Ebene sind in der Schweiz der Nationalpark geschützt und auch die [[Moor]]e (gemäss [[Rothenthurm-Initiative]], welche eigentlich die Nutzung von Mooren als [[Waffenplatz|Waffenplätze]] verbietet).<br /> <br /> Auf kantonaler Ebene sind Flächen als Naturschutzgebiete ausgeschieden, und Private (zum Beispiel [[pro natura]]) sind im Besitz von eigenen Reservaten.<br /> <br /> === Besondere Bezeichnungen ===<br /> Die Biosphärenreservate werden in Österreich „Biosphärenparks“ genannt; einzelne andere Gebiete firmieren unter „Biosphärenregion“ oder „Biosphärengebiet“; dies sind aber keine offiziellen Bezeichnungen nach internationalen Standards. <br /> <br /> == Biosphärenreservate ==<br /> <br /> === Deutschland ===<br /> [[Datei:Karte Biosphärenreservate Deutschland.png|thumb|300px|Biosphärenreservate in Deutschland]]<br /> In Deutschland sind &lt;small&gt;(Stand 2009)&lt;/small&gt; 15 nach deutschem Recht als Biosphärenreservat verankerte Gebiete von der UNESCO anerkannt.&lt;ref&gt;[http://www.unesco.de/br_in_deutschland.html?&amp;L=0 Die deutschen Biosphärenreservate] (aufgerufen 28. Mai 2009)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * 1979: [[Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald]] (17.081 ha) (1991 erweitert)<br /> * 1979: ''UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe'' (278.660 ha), (1997 erweitert) mit den vier Teil-Biosphärenreservaten:<br /> ** [[Biosphärenreservat Mittelelbe]] (Sachsen-Anhalt) (126.000 ha)<br /> ** [[Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg]] (53.300 ha)<br /> ** [[Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern]] (42.600 ha)<br /> ** [[Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue]] (56.760 ha)<br /> * 1990: [[Biosphärenreservat Berchtesgaden]] (46.710 ha)<br /> * 1990: [[Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer|Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen]] (443.085 ha)<br /> * 1990: [[Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin]] (129.161 ha)<br /> * 1991: [[Biosphärenreservat Rhön]] (184.939 ha)<br /> * 1991: [[Biosphärenreservat Spreewald]], (Brandenburg) (47.492 ha)<br /> * 1991: [[Biosphärenreservat Südost-Rügen]] (23.500 ha)<br /> * 1992: [[Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer]] (11.700 ha)<br /> * 1992: [[Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer]] (280.000 ha)<br /> * 1996: [[Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft]] (30.094 ha)<br /> * 1998: [[Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord]], grenzüberschreitend (deutscher Anteil: 177.842 ha)<br /> * 2000: [[Biosphärenreservat Schaalsee]] (30.257 ha)<br /> * 2009: [[Biosphärenreservat Bliesgau]] (36.265 ha)<br /> * 2009: [[Biosphärengebiet Schwäbische Alb]] (85.300 ha)<br /> <br /> Diese 15 Biosphärenreservate zusammen umfassen flächenmäßig etwa 3 % des Bundesgebietes.<br /> <br /> Eine weitere Region strebt die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat an:<br /> * [[Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz]] (30.000 ha)<br /> <br /> Das Schutzgebiet ''Bayerischer Wald'' besitzt nicht mehr den Status eines Biosphärenreservats:&lt;ref&gt;[http://www.stmugv.bayern.de/aktuell/reden/detailansicht.htm?tid=12542 Rede von Staatssekretär Dr. Bernhard] – Website des Bayer. Umweltsministeriums (aufgerufen 5. November 2007)&lt;/ref&gt;<br /> * 1981–2006: [[Biosphärenreservat Bayerischer Wald]], siehe auch [[Nationalpark Bayerischer Wald]] (13.300 ha)<br /> <br /> === Österreich ===<br /> In Österreich gibt es sechs von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate.<br /> <br /> * 1977: [[Biosphärenpark Neusiedler See]] ([[Burgenland]], 25.000 ha)<br /> * 1977: [[Biosphärenpark Gossenköllesee]] ([[Tirol (Bundesland)|Tirol]], 85 ha)<br /> * 1977: [[Biosphärenpark Gurgler Kamm]] (Tirol, 1.500 ha)<br /> * 1977: [[Biosphärenpark Untere Lobau]] ([[Wien]], 1.037 ha)<br /> * 2000: [[Biosphärenpark Großes Walsertal]] ([[Vorarlberg]], 19.200 ha)<br /> * 2005: [[Biosphärenpark Wienerwald]] ([[Niederösterreich]]/Wien, 105.645 ha)<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> * 1979: [[Schweizer Nationalpark]] ([[Kanton Graubünden]], 2010 erweitert um [[Val Müstair]]&lt;ref&gt;[http://www.bafu.admin.ch/dokumentation/medieninformation/00962/index.html?lang=de&amp;msg-id=33389 Publikation BAFU]&lt;/ref&gt;)<br /> * 2001: [[Entlebuch (Region)|Entlebuch]] ([[Kanton Luzern]])<br /> <br /> == Liste aller Biosphärenreservate ==<br /> {{Hauptartikel|Liste der Biosphärenreservate}}<br /> <br /> == Beispiele für die Arbeit von Biosphärenreservaten ==<br /> === Beispielprojekte in Deutschland ===<br /> * Im [[Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin]] hat der ökologische Landbau heute 32 Prozent Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche. 1993 waren es in der Region nur 5 Prozent. Deutschlandweit sind es heute etwa 6 Prozent.<br /> *„Rhönschaf“ und „Rhönapfel“ finden in der Region hohen Absatz. 72 Prozent der Bewohner des [[Biosphärenreservat Rhön|Biosphärenreservats Rhön]] sehen durch das Biosphärenreservat Vorteile für ihre Region. <br /> * Das [[Biosphärenreservat Bliesgau]] strebt an, eine energieautarke Region zu werden und setzt dabei auf die Nutzung erneuerbarer Energien, aus Biomasse der heimischen Land- und Forstwirtschaft, Wasser-, Wind- und Sonnenkraft. <br /> * Im [[Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe]] gibt es die bundesweit größten Projekte, in denen Deiche zurückverlegt werden, um angesichts des Klimawandels den Hochwasserschutz zu verbessern und zugleich Auwäldern ausreichend Raum zu geben.<br /> * Nachhaltigkeit lernen Kinder als Junior-Ranger unter anderem im [[Biosphärenreservat Schaalsee]] – sie schützen dort aktiv Fischotter, Seeadler und Kraniche. <br /> * Auf den Halligen im [[Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer]] wird klimabewusstes Verhalten nachdrücklich gefördert: Jeder Haushalt erhält individuelle und kostenlose Beratung zur Energieeffizienz.<br /> * Im [[Biosphärenreservat Spreewald]] wird die Wasserqualität der Gewässer und ihrer Ökosysteme durch hunderte von großen und kleinen Projekten verbessert. <br /> * Das [[Biosphärenreservat Pfälzerwald]] und die französischen Nordvogesen haben 1998 das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat der EU gegründet. Heute gibt es mit Mehrwert für die Bewohner beidseits der Grenze deutsch-französische Biosphärenmärkte, koordinierte Wander- und Fahrradwege, Austauschprogramme, zweisprachige Publikationen und den Austausch von Umweltdaten.<br /> * Im [[Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald]] wird Tourismus im Einklang mit der Natur durch den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs, neue Bildungs- und Informationsformen für Urlauber und eine Neukonzeption des Wegenetzes auf 36.680 Hektar gefördert.<br /> === Beispielprojekte in Österreich ===<br /> * Ein Projekt im Biosphärenreservat Gurgler Kamm gab Aufschluss darüber, wie weit die Beweidung durch Pferde und Schafe die Biodiversität und Biomasse im alpinen Raum beeinflusst. <br /> * Ein Biomonitoring der Luftqualität im Biosphärenpark Wienerwald bediente sich Moosen als Bioindikatoren. <br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Biogenetisches Reservat]] (Europäisches Netzwerk biogenetischer Reservate, eine Initiative des Europarats zur Umsetzung der [[Berner Konvention]])<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [http://www.landespflege.de/schriften/index.html#bezug Deutscher Rat für Landespflege: Biosphärenreservate sind mehr als Schutzgebiet, Bonn, 2010]<br /> * [http://www.europarc-deutschland.de/dateien/Broschur_Ausstellg_BR_NNL_Web_P.pdf EUROPARC Deutschland: UNESCO Biosphärenreservate, Berlin, 2008]<br /> * [http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/internationalernaturschutz/BroschKriterienendfass31.10.07.pdf Deutsches MAB-Nationalkomitee: Kriterien für Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten der UNESCO in Deutschland, Bonn, 2007]<br /> * [http://www.unesco.de/fileadmin/medien/Dokumente/unesco-heute/unesco-heute-2-07.pdf Deutsche UNESCO-Kommission: UNESCO-Biosphärenreservate, Modellregionen von Weltrang, Bonn, 2007]<br /> * Deutsches MAB-Nationalkomitee: Voller Leben. UNESCO Biosphärenreservate – Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung. Springer Verlag, ISBN 3-540-20080-0, 314 S, Bonn, 2004<br /> * Markus Rösler: Arbeitsplätze durch Naturschutz am Beispiel der Biosphärenreservate und der Modellregion Mittlere Schwäbische Alb; ISBN 3-9237-55-79-1, 390 S., Hrsg. IG BAU, NABU Baden-Württemberg, Touristikgemeinschaft Schwäbische Alb, 2001<br /> * [http://unesdoc.unesco.org/images/0010/001038/103849eb.pdf UNESCO: The Seville Strategy and teh Statutory Framework of the World Network of Biosphere Reserves, Paris, 1996]<br /> * Ingrid Klaffl, Irene Oberleitner, Maria Tiefenbach: ''[http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/R161z.pdf ''Biogenetische Reservate und Biosphärenreservate in Österreich''. (Biogenetic Reserves and Biosphere Reserves in Austria - English Summary)]'', Wien 1999, (Reports; R-161)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> International:<br /> * [http://www.bfn.de/0308_bios.html Das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) der UNESCO] – Website des Bundesamtes für Naturschutz<br /> * [http://www.unesco.de/biosphaerenreservate.html UNESCO-Biosphärenreservate] – Website der Deutschen UNESCO-Kommission<br /> * [http://www.unesco.org/mab/index.shtml Das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) der UNESCO] – Website der UNESCO (u.a. in Englisch)<br /> * [http://www.unesco.org/mab/wnbrs.shtml Liste und Steckbriefe der Gebiete des weltweites Netzwerkes der Biosphärenreservate] (englisch)<br /> * [http://www.unesco.org/mab/BRs/map.shtml Interaktive Weltkarte der Gebiete des weltweiten Netzwerkes der Biosphärenreservate] (englisch)<br /> * [http://www2.unesco.org/mab/bios1-23.htm Übersichtskarte der Gebiete des weltweiten Netzwerkes der Biosphärenreservate] (englisch)<br /> * [http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/0506_leitlinien.pdf Die Internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate] (PDF-Datei; 173 kB)<br /> * [http://www.biodiversitygovernance.de Forschungsprojekt GoBi] Weltweite Analyse der Ansätze zum [[Governance]] und Management der Biologischen Vielfalt durch Biosphärenreservate (Englisch)<br /> * [http://www.biosphere-tour.org/de/ The Biosphere Tour] Bericht über eine Fahrradexkursion zu 17 Biosphärenreservaten in Europa, Nordafrika und Asien von September 2005 bis Juli 2006 (u.a. in Deutsch)<br /> <br /> Deutschland:<br /> * [http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/bnatschg_2002/__25.html § 25 BNatSchG]* [www.bfn.de/0308_dtschbios.html Übersichtskarte und Steckbriefe der Biosphärenreservate in Deutschland]<br /> * [http://www.unesco.de/br_in_deutschland.html UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland, mit Steckbriefen] – Seite der Deutschen UNESCO-Kommission<br /> * [http://www.europarc-deutschland.de/pages/europarc/wir.htm Gremium, in dem Fachleute aller deutschen Großschutzgebiete zusammenarbeiten]<br /> * [http://www.freiwillige-in-parks.de/ Das Programm Freiwillige in Parks von EUROPARC Deutschland]<br /> * [http://www.nationale-naturlandschaften.de/ Unter dem Dach der Nationalen Naturlandschaften vereinen sich die wertvollsten Landschaften Deutschlands]<br /> * [http://www.NABU.de/imperia/md/content/nabude/naturschutz/schutzgebiete/2.pdf - Positionspapier Biosphärenreservate in Deutschland]<br /> <br /> Österreich:<br /> * [http://www.biosphaerenparks.at/biosphaerenparks Biosphärenparks Österreich]<br /> <br /> Schweiz:<br /> * [http://www.biosphaere.ch/index.html UNESCO Biosphäre Entlebuch]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Biospharenreservat}}<br /> [[Kategorie:UNESCO]]<br /> [[Kategorie:Biosphärenreservat| ]]<br /> [[Kategorie:Biosphärenreservat in Europa| ]] <br /> [[Kategorie:Biosphärenreservat in Deutschland| ]] <br /> [[Kategorie:Schutzkategorie (Umwelt- und Naturschutz)]]<br /> <br /> [[ast:Reserva de la bioesfera]]<br /> [[bg:Биосферен резерват]]<br /> [[ca:Reserva de la biosfera]]<br /> [[cs:Biosférická rezervace]]<br /> [[da:Biosfærereservat]]<br /> [[eo:Biosfera rezervejo]]<br /> [[es:Reserva de la biosfera]]<br /> [[et:Biosfäärikaitseala]]<br /> [[eu:Biosfera erreserba]]<br /> [[fi:Biosfäärialue]]<br /> [[fr:Réserve de biosphère]]<br /> [[gl:Reserva da biosfera]]<br /> [[he:שמורה ביוספרית]]<br /> [[hi:संरक्षित जैवमंडल]]<br /> [[hr:Rezervat biosfere]]<br /> [[hu:Bioszféra-rezervátum]]<br /> [[it:Riserva della biosfera]]<br /> [[ja:生物圏保護区]]<br /> [[ko:생물권보전지역]]<br /> [[lv:Biosfēras rezervāts]]<br /> [[mr:बायोस्फियर रिझर्व]]<br /> [[nl:Biosfeerreservaat]]<br /> [[no:Biosfærereservat]]<br /> [[pl:Rezerwat biosfery]]<br /> [[pt:Reserva da biosfera]]<br /> [[sv:Biosfärreservat]]<br /> [[th:เขตสงวนชีวมณฑล]]<br /> [[uk:Людина і біосфера (програма МАБ)]]<br /> [[vi:Khu dự trữ sinh quyển thế giới]]<br /> [[zh:生物圈保护区]]</div> Orestsero https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ebstorfer_Weltkarte&diff=92792361 Ebstorfer Weltkarte 2011-08-23T15:20:05Z <p>Orestsero: /* Weblinks */</p> <hr /> <div>[[Bild:Ebstorfer-stich2.jpg|thumb|Foto einer Nachbildung der Ebstorfer Weltkarte]]<br /> Die '''Ebstorfer Weltkarte''' war eine [[Mittelalter|mittelalterliche]] Weltkarte von ca. 3,57 m Durchmesser auf 30 zusammengenähten [[Pergament]]blättern mit [[Jerusalem]] als Mittelpunkt. Mit mehr als 2.300 Text- und Bildeinträgen war sie nach derzeitigem Kenntnisstand die größte und umfangreichste [[Mappa Mundi|mappa mundi]] (Weltkarte) aus dem Mittelalter. Sie verbrannte 1943, erhalten sind Reproduktionen, die das Original jedoch nicht vollständig wiedergeben können.&lt;ref&gt;H. Kugler (Hrsg.), Die Ebstorfer Weltkarte II (Berlin 2007) 12.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sie wurde nach ihrem Fundort und wahrscheinlichen Herstellungsort, dem [[Kloster Ebstorf|Benediktinerinnenkloster Ebstorf]] in [[Ebstorf]] in der [[Lüneburger Heide]], benannt. Dort wurde sie 1830 in einer Abstellkammer gefunden; zwei Stellen der Karte waren durch Mäusefraß zerstört, darunter auch das Gebiet des heutigen [[Land Brandenburg|Brandenburgs]]. Zudem wurde ein ca. 50 x 60 cm großes Kartenstück in der oberen rechten Hälfte im Gebiet des heutigen [[Indien]] kurz nach der Wiederentdeckung aus ungeklärten Gründen herausgeschnitten. <br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Als Urheber der Karte wurde lange Zeit [[Gervasius von Tilbury]] angenommen, ein anglonormannischer [[Kleriker]], der seine Werke u.a. Prinz [[Heinrich der Jüngere (England)|Heinrich der Jüngere von England]] und Kaiser [[Otto IV. (HRR)|Otto IV.]] widmete. Neuere, insbesondere [[Paläographie|paläographische]] Untersuchungen kommen zu anderen Erkenntnissen, die Gervasius als Autoren ausschließen: Jürgen Wilke argumentierte 2001 basierend auf einem überzeugenden Handschriftenvergleich mit Schriftstücken aus dem Klosterarchiv für eine Entstehung um [[1300]] und betonte, dass es keinen Beleg für eine Verbindung der Karte oder des Klosters mit [[Gervasius von Tilbury]] gebe. Hartmut Kugler stützte die Datierung, ausgehend von Untersuchungen im Rahmen der Neuausgabe im Jahr 2007, und arbeitete heraus, dass die Karte auch keinen nachweisbaren Bezug zu den [[otia imperialia]] des [[Gervasius von Tilbury]] biete. Er sprach sich außerdem dafür aus, keine großformatige Vorlage für die Karte anzunehmen, sondern argumentierte, dass bestimmte Schreibfehler auf der Karte besser zu erklären seien, wenn man sich als Vorbild buchformatige Karten denke, deren Verfügbarkeit in Ebstorf zudem wahrscheinlicher sei. <br /> Armin Wolfs Vorschlag einer älteren, für Otto IV. bestimmten Vorlage kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Der Welfe Otto IV. war von 1212 (1213) bis zum seim Tod (1218) faktischer Regent des Lüneburger Landes, da der Welfenerbe Otto &quot;das Kind&quot; noch minderjährig war.<br /> <br /> Das Original verbrannte während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], im Oktober 1943, bei einem Luftangriff auf [[Hannover]]. Von 1950 bis 1953 wurde dann aufgrund alter [[Faksimile]]ausgaben von 1891 und 1896 eine farbige Nachbildung in vier Exemplaren geschaffen. Eine digitale Rekonstruktion ist an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen]] erarbeitet worden und Ende 2006 in Buchform erschienen. Der Herausgeber Kugler schätzt, dass diese über Jahre recherchierte Neuausgabe ca. 80 % des Originals wiedergebe. Eine interaktive Ausgabe der Karte ist von der [[Leuphana Universität]] Lüneburg für das Internet aufbereitet worden (s. Weblink); sämtliche lateinischen Texte sind übersetzt worden, womit sich die Karteninhalte sehr gut erschließen lassen.<br /> <br /> == Inhalt ==<br /> [[Datei:Braunschweig Brunswick Ebstorfer Karte (1300).jpg|thumb|Kartenausschnitt (linker unterer Quadrant) mit [[Braunschweig]] und dem [[Braunschweiger Löwe]]n.&lt;ref&gt;Gerd Spies (Hrsg.): ''Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten'', Band 2: ''Braunschweigs Stadtbild'', Braunschweig 1985, S. 17&lt;/ref&gt;]]<br /> Auf der Karte wird das Rund der Erde dargestellt; sie ist so ausgerichtet, dass der Osten oben ist. Dort befindet sich auch die bildliche Darstellung des [[Garten Eden|Paradies]]es. Im Zentrum der Karte liegt die heilige Stadt [[Jerusalem]]. [[Europa]] ist in der linken unteren Ecke dargestellt. Dort findet man Städte wie z.&amp;nbsp;B. [[Soest]]&lt;ref&gt;Michael Römling: ''Soest - Geschichte einer Stadt, 2. Auflage (November 2006, Tertulla-Verlag, ISBN 398107100X), S. 39&lt;/ref&gt;, [[Lüneburg]], [[Braunschweig]], [[Meißen]], [[Aachen]], [[Köln]], [[Kulmbach]] und [[Rom]]. [[Kreta]], [[Delos]], Carpatos und die neun [[Liparische Inseln|Äolischen Inseln]] sind aus ungeklärten Gründen zweifach abgebildet. Insgesamt teilen sich die Karteneinträge auf 1.500 Texteinträge, 500 Gebäudedarstellungen, 160 Gewässer, 60 Inseln und Gebirge, 45 Menschen und Fabelwesen sowie ca. 60 Tiere auf.&lt;ref&gt;J. Wilke, Die Ebstorfer Weltkarte (Bielefeld 2001) 11 mit Anm. 14.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Absicht des Autors war es nicht, eine geographisch korrekte Karte der Welt anzufertigen. Die Stadt [[Rom]] ist zum Beispiel fast genau so groß wie die Insel [[Sizilien]]. Vielmehr spiegelt die Karte das historische, mythologische und theologische Wissen dieser Zeit wider. Die Welt selbst wird mit dem [[Leib Christi]] verglichen, zu erkennen an Kopf, Händen und Füßen an den Rändern der Karte. Des Weiteren sind in der Karte das Paradies, die [[Arche Noah]] und der [[Turm zu Babel]] verzeichnet. Auf der [[Mythologie]] und antiken Sagen beruht beispielsweise die Darstellung der [[Amazonen]].<br /> <br /> Vermutlich sind in die Karte neben schriftlichen Quellen mehrere Vorgängerkarten eingegangen. So vertritt eine neue, jedoch umstrittene Untersuchung die Auffassung, die Konzeption des geometrischen Rasters, auf der die Struktur und Systematik der Karte basiert, könnte auf der [[Reichenau (Insel)|Reichenau]] entstanden sein (s. u. Englisch: ''Ordo orbis terrae''). Eine erste Bearbeitung sei dann vermutlich in [[Braunschweig]] unter [[Heinrich der Löwe|Heinrich dem Löwen]] erfolgt und eine weitere im 13. Jahrhundert, möglicherweise 1243 unter [[Otto I. (Braunschweig)|Otto dem Kind]] von Lüneburg. Diese letzte Version sei die direkte Vorlage der Ebstorfkarte, wobei als Zeitpunkt für die Übertragung die Auffindung der [[Märtyrer]]gräber oder die Phase der wachsenden Popularität ihrer Verehrung anzunehmen sei. Von den vermuteten Bearbeitungsstufen fehlt aber jede Spur. Jüngste Untersuchungen machen es wahrscheinlich, dass die Karte um 1300 im Kloster Ebstorf angefertigt wurde.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Armin Wolf: Gervasius von Tilbury, arelatischer Marschall Ottos IV. und die Ebstorfer Weltkarte. In: Otto IV. - Kaiser und Landesherr. Burgen und Kirchenbauten 1198-1218, hg. von B. U. Hucker und J. Leuschner (= Salzgitter-Jahrbuch 29), Salzgitter 2009, S. 157-187 <br /> * Brigitte Englisch: ''Ordo orbis terrae. Die Weltsicht in den Mappae mundi des frühen und hohen Mittelalters'' (= Vorstellungswelten des Mittelalters 3, hg. v. Hans-Werner Goetz, Wilfried Hartmann u.a.), Berlin 2002, bes. S. 464–495.<br /> * Jürgen Wilke, ''Die Ebstorfer Weltkarte'' (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen 39). Text- und Tafelband, Bielefeld 2001, ISBN 3-89534-335-8. [http://www.cma.d-r.de/dr,cma,005,2002,r,08.pdf Rezension] (Datierung um 1300)<br /> * Die Ebstorfer Weltkarte. Kommentierte Neuausgabe in zwei Bänden. Herausgegeben von Hartmut Kugler unter Mitarbeit von Sonja Glauch und Antje Willing. Digitale Bildbearbeitung Thomas Zapf. Bd. 1: Atlas (175 S.). Bd. 2: Untersuchungen und Kommentar (370 S.). Berlin: Akademie Verlag 2007. ISBN 978-3-05-004117-9 (dazu auch die [http://www.sehepunkte.de/2008/05/12698.html Rezension von Martina Stercken] in: [[sehepunkte]] 8 (2008), Nr. 5 vom 15. Mai 2008)<br /> * ''Die schöne Ebstorferin'' in: ''Bild der Wissenschaft'' 11/2007<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> *[http://weblab.uni-lueneburg.de/kulturinformatik/projekte/ebskart/content/start.html Ebstorfer Weltkarte (Uni-Lüneburg)]<br /> *[http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Museen/Ebstorf1.htm Eine Kopie der Ebstorfer Weltkarte auf der Plassenburg ob Kulmbach (Landschaftsmuseum Obermain)]<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Kartografisches Werk]]<br /> [[Kategorie:Mittelalterliche Weltkarte]]<br /> [[Kategorie:Kartografie]]<br /> [[Kategorie:Ebstorf]]<br /> <br /> [[be-x-old:Эбсторфская карта]]<br /> [[cs:Ebstorfská mapa]]<br /> [[en:Ebstorf Map]]<br /> [[es:Mapamundi de Ebstorf]]<br /> [[fr:Carte d'Ebstorf]]<br /> [[pl:Mapa z Ebstorf]]<br /> [[ru:Эбсторфская карта]]<br /> [[sk:Ebstorfská mapa]]<br /> [[sv:Ebstorfska världskartan]]<br /> [[uk:Ебсторфська карта]]</div> Orestsero