https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Nimitz0vikrant Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-05T22:50:23Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.4 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hubschraubertr%C3%A4ger&diff=239718967 Hubschrauberträger 2023-12-04T01:25:17Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:HMAS Canberra in July 2019.jpg|mini|Hubschrauberträger [[Canberra-Klasse|HMAS Canberra]], Die meisten modernen Hubschrauberträger sind amphibische Angriffsschiffe.]]<br /> [[Datei:Navio-Aeródromo Multipropósito Atlântico (NAM &quot;Atlântico&quot;) (44210493302).jpg|mini|Brasilien Hubschrauberträger ''[[Atlantico (Schiff)|Atlantico]]'']]<br /> '''Hubschrauberträger''' sind [[Kriegsschiff]]e mit einem meist durchgängigen [[Start- und Landeplatz|Flugdeck]] für [[Hubschrauber]]. Allgemein wird zwischen Hubschrauberträgern mit [[Welldeck|internem Schwimmdock]] ''(LHD)'' und mit externen Laderampen ''(LPH)'' unterschieden. Zentrales Element jedes Trägers ist der unter dem Deck befindliche Hangar, in dem die Hubschrauber gewartet und repariert werden können. Im Vergleich zu [[CTOL]]-[[Flugzeugträger]]n sind Hubschrauberträger deutlich kleiner, können aber die Größe von [[STOVL]]-Flugzeugträgern erreichen, denen sie häufig in ihrer Grundkonstruktion ähneln.<br /> <br /> == Aufgabe ==<br /> Hubschrauberträger werden in der Regel im Rahmen der [[Amphibische Kriegsführung|amphibischen Kriegsführung]] als [[Landungsschiff]]e eingesetzt. Hierbei werden Soldaten bei Landeoperationen nicht nur per Hubschrauber, sondern auch mit Landungsbooten an Land gebracht. Diese werden bei LHDs in internen Schwimmdocks und bei LPHs über Rampen am Heck oder an der Seite beladen. Die Schiffe verfügen auch über Einrichtungen, um große Mengen an Landungstruppen zu transportieren. Die Träger der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] verfügen außerdem über komplett ausgestattete [[Kommandozentrale]]n, von denen aus auch große Operationen geleitet werden können. Ferner werden Hubschrauberträger auch für die [[U-Jagd]] verwendet (z. B. japanische [[Hyūga-Klasse|''Hyūga''-Klasse]]).<br /> <br /> Einige Hubschrauberträger führen eine begrenzte Anzahl von [[STOVL]]-Kampfflugzeugen mit, wobei es sich jedoch um eine sekundäre Funktion handelt. Mit Einführung des Wandelflugzeugs [[V-22 Osprey]] kam ein weiteres trägertaugliches Flugzeugmodell hinzu, das von praktisch allen Hubschrauberträgern operieren kann. Auch wenn die Einführung der V-22 zunächst nur bei den US-Streitkräften erfolgte, kam es im Rahmen internationaler Kooperationen zu Testlandungen amerikanischer Maschinen auf Schiffen anderer Nationen.<br /> <br /> Umgekehrt ordnen viele Marinen ihren STOVL-Flugzeugträgern eine sekundäre Rolle als Hubschrauberträger zu. Ausschlaggebend für die offizielle Klassifizierung ist in beiden Fällen jedoch stets die primäre Aufgabe des Schiffes.<br /> <br /> == Beispiele ==<br /> * ''[[Atlantico (Schiff)|Atlantico]]'', Brasilien<br /> * ''[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]'', Spanien<br /> * [[America-Klasse (2014)|America-Klasse]], USA<br /> * [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]], Frankreich<br /> * [[Moskwa-Klasse|''Moskwa''-Klasse]], Russland<br /> * [[Hyūga-Klasse|''Hyūga''-Klasse]], Japan<br /> * [[Dokdo-Klasse|''Dokdo''-Klasse]], Südkorea<br /> * [[Izumo-Klasse|''Izumo''-Klasse]], Japan<br /> * [[Typ 075]], China&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.navalnews.com/naval-news/2021/11/chinas-third-type-075-lhd-starts-sea-trials/ |titel=China’s Third Type 075 LHD Starts Sea Trials |werk=navalnews.com |datum=2021-11-28 |abruf=2021-12-25 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste aktiver Flugzeugträger]]<br /> * [[Hubschrauberkreuzer]]<br /> * [[Hubschrauberlandeplatz]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Ministry of Defence]] (Hg.): ''The Royal Navy Handbook''. Conway Maritime Press, London 2003. ISBN 0-85177-952-2<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Helicopter carriers|Hubschrauberträger}}<br /> {{Wiktionary|Hubschrauberträger}}<br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Hubschraubertrager}}<br /> [[Kategorie:Hubschrauberträger| ]]<br /> [[Kategorie:Schiff für die amphibische Kriegsführung]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Russische_Seefliegerkr%C3%A4fte&diff=236596653 Russische Seefliegerkräfte 2023-08-21T01:24:06Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>Die '''Seefliegerkräfte der Russischen Föderation''' ({{ruS|Авиация Военно-Морского Флота Российской Федерации}}, Awiazija Wojenno-Morskowo flota Rossisskoi federazi) sind ein Teil der [[Russische Seekriegsflotte|russischen Seekriegsflotte]]. Sie betreiben Flugzeuge und Hubschrauber auf Kriegsschiffen und Flugplätzen.<br /> <br /> Kommandeur der Seeflieger ist seit August 2010 [[Generalmajor#Russische Streitkräfte|Generalmajor]] [[Igor Sergejewitsch Koschin|Igor Koschin]].<br /> <br /> Jährlicher Feiertag ist der 17.&amp;nbsp;Juli, der Jahrestag eines Gefechts zwischen deutschen Flugzeugen und vier [[Flugboot]]en [[Grigorowitsch M-9|M-9]] der [[Kaiserlich Russische Marine|kaiserlich-russischen Flotte]] über der [[Ostsee]] am {{JULGREGDATUM|17|7|1916}}.&lt;ref&gt;[https://tass.com/defense/888826 ''Russian Naval Aviation celebrates 100th anniversary''], [[TASS]], 17. Juli 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Stärke ==<br /> Die Seefliegerkräfte sind auf die vier Flotten der russischen Marine aufgeteilt. Hauptwaffe sind rund 60 Mittelstreckenbomber vom Typ [[Tupolew Tu-22M]]. Dazu kommen rund 50 [[Suchoi Su-24]], die mit Seezielflugkörpern der Typen [[Ch-31]] und [[SS-N-25 Switchblade|Ch-35]] ausgestattet sind. Diese werden derzeit durch [[Suchoi Su-30|Suchoi Su-30M]] ersetzt. Vermutlich können auch [[Suchoi Su-34]] eingesetzt werden.<br /> <br /> Weitere Komponente der Seefliegerkräfte ist ein Geschwader von [[Suchoi Su-27]] und [[Suchoi Su-33]], das dem einzigen russischen Flugzeugträger [[Admiral Kusnezow]] zugewiesen ist. Dieser kann auch [[Mikojan-Gurewitsch MiG-29]]K aufnehmen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Hannes Adomeit]] |Titel=Russische Marinedoktrin und maritime Rüstung: Anspruch und Realität |Sammelwerk=[[Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen]] |Band=2 |Nummer=1 |Datum=2018-03-14 |Seiten=72f. |DOI=10.1515/sirius-2018-0008}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Sukhoi Su-33 launching from the Admiral Kuznetsov.jpg|Start einer [[Suchoi Su-33]] vom Flugzeugträger [[Admiral Kusnezow]]<br /> Datei:Sukhoi Su-25UTG in 2010.jpg|[[Suchoi Su-25]] als Ausbildungsflugzeug für Trägerlandungen in [[Militärflugplatz Saky|Nowofjodorowka]], [[Krim]]<br /> Datei:Постоянная группировка ВМФ России в Средиземном море обеспечивает противовоздушную оборону над территории Сирии (10).jpg|[[U-Jagd]]-Hubschrauber [[Kamow Ka-27]]<br /> Datei:Выполнение групповых полетов экипажами истребителей Миг-31 в рамках плана боевой подготовки (аэр.Елизово, п-ов Камчатка) (8).jpg|[[Mikojan-Gurewitsch MiG-31|MiG-31]] landet in [[Flughafen Petropawlowsk-Kamtschatski|Petropawlowsk-Kamtschatski]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Marineflieger]]<br /> * [[Sowjetische Seefliegerkräfte]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Russian Naval Aviation|Russische Marineflieger}}<br /> * [https://structure.mil.ru/structure/forces/navy/structure/naval_aviation.htm Offizielle Website]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Marineflieger]]<br /> [[Kategorie:Russische Marine]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=A%C3%A9ronavale&diff=236520107 Aéronavale 2023-08-18T09:03:20Z <p>Nimitz0vikrant: Etendard ging in den Ruhestand</p> <hr /> <div>{{Infobox Militärische Einheit<br /> |Name= Französische Marineflieger&lt;br /&gt;''Aviation navale'' (Kurzform: ''Aéronavale'')<br /> |Bild= [[Datei:Sigle Aéronavale.jpg|250px]]<br /> |Beschriftung= Cocarde des aéronefs de l’aviation navale<br /> |Daten= <br /> |Startdatum= 20. März 1912 bis heute<br /> |Enddatum= <br /> |Land= {{Frankreich}}<br /> |Streitkräfte= [[Französische Streitkräfte]]&lt;br /&gt; frz.: ''Les forces armées françaises''<br /> |Teilstreitkraft= [[Französische Marine]]&lt;br /&gt; frz.: ''Marine nationale française''<br /> |Type= [[Marineflieger]]<br /> |Mannstärke= 6800<br /> |Teil_von= <br /> |Stationierungsort= [[Toulon]]<br /> |ancien_nom= Service de l’aviation maritime, Service de l’aéronautique maritime, Forces de l’aviation embarquée, Aviation de patrouille maritime<br /> |surnom= La Marine du Ciel<br /> |Motto= ''Honneur – Patrie – Valeur – Discipline''&lt;br /&gt; Ehre – Vaterland – Mut – Disziplin<br /> |Ausrüstung= [[Militärflugzeug|Flugzeuge]]<br /> |Kommandeur1= [[Contre-amiral]] Olivier de Rostolan<br /> &lt;!-- Insignien --&gt;<br /> |Identifikationssymbol= [[Datei:Roundel of the French Fleet Air Arm.svg|75px|zentriert]]<br /> |Identifikationssymbol_Bezeichnung= [[Kokarde (Abzeichen)#Flugzeugkokarden|Kokarde]]<br /> |Identifikationssymbol2= [[Datei:Roundel of the French Fleet Air Arm Lowvis.svg|75px|zentriert]]<br /> |Identifikationssymbol2_Bezeichnung= Low-Visibility-Kokarde<br /> }}<br /> <br /> '''Aviation Navale''' (AVIA) ist die Bezeichnung der [[Frankreich|französischen]] [[Marineflieger]]. Sie ist einer von vier Hauptteilen der [[Französische Marine|französischen Marine]]. In ihrer jetzigen Form ist die AVIA das Resultat der Zusammenlegung der trägergestützten Fliegereinheiten und der landgestützten Marinepatrouilleneinheiten am 19. Juni 1998.<br /> <br /> Dieser Marineteil untersteht dem Kommando eines [[Dienstgrade der französischen Streitkräfte#Admirale – Officiers amiraux|Konteradmirals]] und hat sein Hauptquartier in [[Toulon]]. Es ist verantwortlich für die Verwaltung, das Training und die Kampfbereitschaft seiner Einheiten.&lt;ref name=&quot;alavia&quot;&gt;Webseite der [[Französische Marine|Französischen Marine]], {{Webarchiv |url=http://www.defense.gouv.fr/marine/decouverte/organisation/unites/aeronautique_navale/bases_d_aeronautique_navale |text=ALAVIA |wayback=20100704094706}} – (französisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.defense.gouv.fr/ecpad/dossiers-thematiques/la-base-aeronavale-de-landivisiau ''La base aéronavale de Landivisiau (1967–2012).''] (französisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die ''aviation navale'' hat eine lange Geschichte, die sich von den französischen Pionierleistungen in der Marinefliegerei Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute zieht. Frankreich hat mit der Gründung des ''service de l’aviation maritime'' im Jahre 1912 eine der ersten Marinefliegereinheiten in Dienst gestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.aviation-francaise.com/HISTOIRE-AERONAUTIQUE-NAVALE.htm |titel=''Naissance de l’aviation militaire française („Geburt der französischen Marinefliegerei“)'' |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20150203173946/http://www.aviation-francaise.com/HISTOIRE-AERONAUTIQUE-NAVALE.htm |archiv-datum=2015-02-03 |abruf=2020-03-23}}&lt;/ref&gt;<br /> Sie gliedert sich in 14 Staffeln (''Flottilles'') und vier kleinere Einheiten (''Escadrilles''). Auf den Seiten der Stützpunkte befinden sich hierzu Details.<br /> <br /> == Ausrüstung und Aufgaben ==<br /> Die Aéronavale betreibt 235 Flugzeuge (Stand 2009&lt;ref name=&quot;alavia&quot; /&gt;) aufgeteilt auf vier Bereiche.<br /> <br /> === ''Aviation embarquée'' – Trägergestützte Flugzeuge ===<br /> stationiert auf dem [[Flugzeugträger]] ''[[Charles de Gaulle (Schiff)|Charles de Gaulle]]'':<br /> * 42 Mehrzweckkampfflugzeuge [[Dassault Rafale|Rafale M]], insgesamt sollen 58 beschafft werden<br /> * 3 Luftraumüberwachungsflugzeuge [[Grumman E-2|E-2C Hawkeye]] zum Schutz der Trägergruppe<br /> * 27 Hubschrauber [[Westland Lynx|Westland/Aérospatiale Lynx]] zur U-Boot-Bekämpfung&lt;ref name=&quot;netmarine&quot;&gt;net-marine Webseite, [http://www.netmarine.net/aero/index.htm ''Aéronefs''] („Flugzeuge“) – abgerufen am 24. Oktober 2009.&lt;/ref&gt;<br /> * 16 Hubschrauber [[Eurocopter Panther#AS 565 Panther|Eurocopter Panther]] zur Schiffbekämpfung&lt;ref name=&quot;netmarine&quot; /&gt;<br /> <br /> Für die [[Opération Harmattan]] über Libyen wurden von der US Navy Transportflugzeuge vom Typ [[Grumman C-2|Grumman C-2 ''Greyhound'']] ausgeliehen, um die Charles de Gaulle länger ohne Versorgung in einem Hafen im Einsatz behalten zu können.<br /> <br /> === ''Patrouille maritime'' – Marineaufklärung ===<br /> * 27 Langstrecken-Seeaufklärer [[Breguet Atlantic|Breguet Atlantique 2]]<br /> <br /> === ''Surveillance et sauvetage'' – Seebeobachtung und Seenotrettung ===<br /> * 5 Jets [[Dassault Falcon 20#Falcon Guardian|Dassault Falcon Guardian]]<br /> * 8 Aufklärungsjets [[Dassault Falcon 50|Dassault Falcon 50 Marine]]&lt;ref name=&quot;netmarine&quot; /&gt;, ursprünglich vier Falcon 50M, die seit 2013 als Falcon 50 MI (für Intervention) bezeichnet werden, im Unterschied zu seit 2013 zugelaufenen vier umgebauten Transport-Falcons, die als Falcon 50MS (für Surveillance) bezeichnet werden<br /> * 6 Hubschrauber [[Eurocopter Dauphin|Eurocopter Dauphin SP]]<br /> * 8 Hubschrauber [[Aérospatiale SA 321|Aérospatiale Super Frelon]]<br /> * 8 Hubschrauber [[NH90|NHI NH90 Caiman]] (bestellt als Ersatz für SeaLynx und Super Frelon)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.flightglobal.com/airspace/media/reports_pdf/emptys/108161/world-air-forces-2014.pdf |titel=World Air Forces 2014 |werk=Flightglobal Insight |datum=2014 |format=PDF; 3,9&amp;nbsp;MB |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131225081256/http://www.flightglobal.com/airspace/media/reports_pdf/emptys/108161/world-air-forces-2014.pdf |archiv-datum=2013-12-25 |abruf=2014-03-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === ''Soutien'' – Unterstützungseinheiten ===<br /> * 6 Jets [[Dassault Falcon 10]] Jet<br /> * 11 [[Embraer EMB 121|Embraer EMB 121 Xingu]]<br /> * 7 Schulungsmaschinen [[Cap 10|Mudry Cap-10]]&lt;ref name=&quot;netmarine&quot; /&gt;<br /> * 3 Dauphin Pedro<br /> * 25 Hubschrauber [[Aérospatiale SA-319|Aérospatiale Alouette III]], ehemals zur U-Boot-Bekämpfung, jetzt zur Seenotrettung.&lt;ref name=&quot;netmarine&quot; /&gt;<br /> ::Davon&lt;ref name=&quot;alavia&quot; /&gt;:<br /> ::* 12 [[Aérospatiale SA-319|SA 316B]]<br /> ::* 13 [[Aérospatiale SA-319|SA 319B]]<br /> * 2 Alouette VSV<br /> * 9 Schulungsmaschinen [[Socata Rallye|Socata Rallye 100S]]&lt;ref name=&quot;netmarine&quot; /&gt;<br /> <br /> == Stationierungsorte ==<br /> === Flugzeugträger Charles de Gaulle ===<br /> Mit der ''[[Clemenceau (R98)|Clemenceau]]'' und der ''[[NAe São Paulo|Foch]]'' standen der Aéronavale bis Ende der 1990er-Jahre gleichzeitig zwei Träger zur Verfügung. Die ''Foch'' wurde im Jahre 2000 an die [[Marinha do Brasil|brasilianische Marine]] verkauft. Die ''Clemenceau'' erreichte das Ende ihrer Dienstzeit 1997. Ihr Nachfolger war die atomgetriebene ''[[Charles de Gaulle (Schiff)|Charles de Gaulle]]'', der zur Zeit einzige Träger. Ein großer Teil der Flugzeuge der Aéronavale ist auf ihm stationiert. Bei regulären Wartungsarbeiten oder technischen Defekten müssen die Geschwader auf eine der Landbasen (B.A.N.) ausweichen. Die [[Französische Marine|Marine]] wollte ursprünglich mit der [[Porte-Avions 2|Porte Avions 2]] (kurz: PA-2) einen zweiten Flugzeugträger beschaffen, um dem abzuhelfen und wieder eine ständige Trägerpräsenz auf den Weltmeeren zu gewährleisten. Dessen Bau ist jedoch derzeit noch nicht beschlossen.<br /> <br /> === Marinefliegerhorste – ''Base d’Aéronautique Navale'' ===<br /> [[Datei:Bases d aeronautique navale en 2009.png|mini|Stationierungsorte der Aéronavale (Stand 2009)]]<br /> Zu Land nutzen die französischen Marineflieger eine eigene Infrastruktur, die ''Bases d’Aéronautique Navale'' (B.A.N.) (analog deutschen [[Fliegerhorst (Deutschland)|Marinefliegerhorsten]]). Insgesamt bestehen vier solcher [[Militärflugplatz|Militärflugplätze]] auf dem französischen Festland und einer in Übersee (Stand 2022).<br /> <br /> * '''Frankreich'''<br /> ** [[Flughafen Toulon-Hyères|Base aéronautique navale de Hyères Lee Palustre]], Stützpunkt von Helikoptern<br /> ** [[Militärflugplatz Landivisiau|Base aéronautique navale de Landivisiau]], Stützpunkt der Kampfjets<br /> ** [[Militärflugplatz Lann-Bihoué|Base aéronautique navale de Lann-Bihoué]], Stützpunkt von Aufklärungsflugzeugen<br /> ** [[Militärflugplatz Lanvéoc-Poulmic|Base aéronautique navale de Lanvéoc-Poulmic]], Stützpunkt von Helikoptern<br /> * '''Französische Überseegebiete'''<br /> ** [[Flughafen La Tontouta|Base aéronavale de Tontouta]] in [[Neukaledonien]]<br /> ** [[Flughafen Tahiti|Détachement air 190 Tahiti-Faaa]] in [[Französisch-Polynesien]]<br /> <br /> Die [[Flughafen Nîmes-Alès-Camargue-Cévennes|Base aéronautique navale de Nîmes-Garons]] wurde am 2.&amp;nbsp;Juli 2011 im Zuge von im Jahr 2008 beschlossener Sparmaßnahmen geschlossen, nachdem bereits am 7.&amp;nbsp;Juni 2011 die letzte Staffel den Stützpunkt verlassen hatte.<br /> <br /> == Bildgalerie ==<br /> &lt;gallery widths=&quot;150&quot;&gt;<br /> Datei:Sigle Aéronavale.jpg|Abzeichen der ''Aéronautique navale'' (fr. „[[Marineflieger]]“).<br /> Datei:Atlantique2.jpg|Marineaufklärer [[Breguet Atlantic|Atlantique&amp;nbsp;II]] auf der [[Flughafen Toulon-Hyères|BAN Hyères]] im Jahre 2001.<br /> Datei:Breguet atlantique2.JPG|Marineaufklärer [[Breguet Atlantic|Atlantique&amp;nbsp;II]] auf dem Rollfeld des [[Flughafen Nîmes-Alès-Camargue-Cévennes|Fliegerhorstes Nîmes-Garons]] im Jahre 2007.<br /> Datei:EMB-121 marine.JPG|Die [[Embraer EMB 121]] Nummer&amp;nbsp;69 des Marinegeschwaders&amp;nbsp;[[24F]], abgestellt auf dem [[Flughafen Nîmes-Alès-Camargue-Cévennes|Fliegerhorst Nîmes-Garons]]<br /> Datei:FS CdG Rafale.jpg|[[Dassault Rafale]] auf dem Deck des [[Flugzeugträger]]s ''[[Charles de Gaulle (Schiff)|Charles de Gaulle]]''<br /> Datei:French Navy ship Auvergne and NH90 helicopter.jpg|[[NH90]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Aircraft of the French Navy|Aviation navale}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Aeronavale}}<br /> [[Kategorie:Marine (Frankreich)]]<br /> [[Kategorie:Luftstreitkräfte (Frankreich)]]<br /> [[Kategorie:Marineflieger]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kreuzer_(Schiffstyp)&diff=235900939 Kreuzer (Schiffstyp) 2023-07-28T17:03:46Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Russian cruiser Marshal Ustinov MOD 45164874.jpg|mini|Die [[Marschall Ustinow]], ein moderner Lenkwaffenkreuzer des [[Projekt 1164|Projekt 1164 (''Slawa''-Klasse)]]]]<br /> Der Begriff '''Kreuzer''' bezeichnet einen Typ von [[Kriegsschiff]]en mittlerer Größe. Er hat seinen Ursprung in dem niederländischen Wort „kruiser“ aus dem 17. Jahrhundert, der ein kreuzendes (im Sinne von hin und her fahrend) Schiff bezeichnete.&lt;ref&gt;''Duden Herkunftswörterbuch'', 3. Auflage 2001, ISBN 3-411-04073-4, S. 453: „kreuzendes (das heißt zu Aufklärungszwecken hin und her fahrendes) Schiff; …“. ''Brockhaus Wahrig. Deutsches Wörterbuch, Großwörterbuch.'' Renate Wahrig-Burfeind, 9. vollständig aktualisierte Ausgabe 2011, ISBN 978-3-577-07595-4, S. 893: „Kriegsschiff, das hin- und herfahrend eine Küste schützt“.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:HMS Belfast 1 db.jpg|mini|Der [[Leichter Kreuzer|Leichte Kreuzer]] [[HMS Belfast (C35)|HMS ''Belfast'']] als Museumsschiff auf der Themse in London]]<br /> Ihre Aufgaben in Kriegszeiten waren [[Nachrichtengewinnung und Aufklärung#Militärische Aufklärung|Aufklärung]], Vorposten- und Blockadedienst, Handelsstörung, Operationen an feindlichen Küsten, Überwachung von [[Seeweg]]en, Präsenz zeigen und auch das Aufspüren und Bekämpfen gegnerischer Kreuzer. In Friedenszeiten wurden Kreuzer zumeist zur Sicherung von Macht- und Sicherheitsinteressen in den ihnen zugewiesenen Seegebieten eingesetzt. In der [[Segelschiff]]ära führten solche Aufgaben überwiegend [[Fregatte]]n durch, aber auch [[Korvette]]n (bzw. [[Sloop]]s), seltener auch [[Linienschiff]]e, wenn etwa eine stärkere Einheit benötigt wurde oder eine schwächere nicht verfügbar war.<br /> <br /> Zum [[Schiffstyp]] wurde der Kreuzer etwa um 1860/70, als die Segelfregatte [[Obsoleszenz#Allgemeines|obsolet]] wurde und jene dampfbetriebenen Schiffe, die an deren Stelle treten sollten, nun „Kreuzer“ genannt wurden. Diese ersten Kreuzer waren mit leichter bis mittlerer [[Artillerie]] bewaffnet und nur schwach [[Panzerung|gepanzert]]. Dafür hatten sie eine recht große Reichweite und waren typischerweise schnell. Ihre Eigenschaften bezüglich Panzerung, Antrieb und Bewaffnung folgten der Regel „stärker zu sein als alle schnelleren Einheiten und schneller zu sein als alle stärkeren Einheiten“ ({{enS}} „to outgun every ship they could not outrun and to outrun every ship they could not outgun“). In den Hauptseegebieten (also im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert die europäischen Gewässer) sollten sie primär als Handelsstörer agieren oder die stärkeren Schlachtgeschwader als Aufklärer unterstützen. In entfernten Seegebieten waren sie dagegen bestens geeignet, als größte lokale Einheit (oftmals als [[Flaggschiff]] eines kleinen [[Geschwader (Marine)|Geschwaders]]) Stärke zu demonstrieren.<br /> <br /> === Situation in Deutschland ===<br /> In den Anfangsjahren der deutschen Marinen wurden in Anlehnung an die Segelschiffzeit die Klassifizierungen der mittelgroßen Schiffstypen in ''[[Gedeckte Korvette]]n'' und ''Glattdeckskorvetten'' (auch ''Ungedeckte Korvetten'') vorgenommen.&lt;ref&gt;Stichworte: ''Ungedeckte Korvette,'' (S. 276) und ''Gedeckte Korvette,'' (S. 73–74), in ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2&lt;/ref&gt; Ab 1884 wurden für diese Schiffe dann die Bezeichnungen ''[[Kreuzerfregatte]]'' und ''[[Kreuzerkorvette]]'' verwendet. Charakteristisch für die Schiffe dieser Klassifizierung war die vorhandene Hilfsbesegelung. Für Neubauten ohne Hilfsbesegelung wurde in dieser Zeit bereits der Begriff ''Kreuzer'' verwendet und in technischer Hinsicht nach der Art der Panzerung in ''[[Ungeschützter Kreuzer|ungeschützte Kreuzer]]'', ''[[Geschützter Kreuzer|geschützte Kreuzer]]'' oder ''[[Panzerkreuzer]]'' (auch ''Panzerdeckskreuzer'') unterschieden.&lt;ref&gt;Stichworte: ''Geschützter Kreuzer,'' (S. 80), ''Ungeschützter Kreuzer,'' (S. 276) und ''Panzerkreuzer,'' (S. 169–170), in ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab 1893 ordnete die [[Kaiserliche Marine]] Kreuzer in vier Klassen (I. bis IV.) ein:<br /> * ''Kreuzer I. Classe'': Große Panzerkreuzer (etwa: ''[[SMS Fürst Bismarck]]'')<br /> * ''Kreuzer II. Classe'': neuere Kreuzerkorvetten (Planungsjahre nach 1885) und geschützte Kreuzer (etwa: ''[[SMS Kaiserin Augusta]]'' und ''[[Victoria-Louise-Klasse]]'')<br /> * ''Kreuzer III. Classe'': alte Kreuzerkorvetten (Planungsjahre vor 1885), kleinere geschützte Kreuzer bis etwa 4.000 [[Tonne (Einheit)#Long ton|tn.l.]] (etwa: ''[[Carola-Klasse]]'', [[SMS Ariadne (1871)|SMS ''Ariadne'']], [[SMS Gefion (1893)|SMS ''Gefion'']])<br /> * ''Kreuzer IV. Classe'': Kleinere ungeschützte Kreuzer (bis etwa 3.000 t) und [[Aviso (Schiffstyp)|Avisos]] (etwa: ''[[Bussard-Klasse]]'', ''[[Schwalbe-Klasse]]'')<br /> 1899 erfolgte eine erneute Umklassifizierung. Aus den Schiffen der I. und II. Klasse gingen die sog. ''[[Großer Kreuzer|Großen Kreuzer]]'' hervor. Die Schiffe der unteren III. und IV. Klasse stellten die ''[[Kleiner Kreuzer|Kleinen Kreuzer]]''. Die ''Großen Kreuzer'' wurden etwa ab 1906/07 dann nochmals in ''Große Kreuzer'', ''Panzerkreuzer'' und ''[[Schlachtkreuzer]]'' unterschieden, wobei sich die ''Schlachtkreuzer'' in Bauart und Einsatzzweck zunehmend von der Charakteristik des Kreuzers entfernten. Die Einteilung der ''Kleinen Kreuzer'' wurde nach 1900 nicht weiter verändert. Die [[Österreichische Marine|k. u. k.-Marine]] verwendete für ihre modernen kleinen Kreuzer auch die Bezeichnung [[Rapidkreuzer]].<br /> <br /> == Nach dem Ersten Weltkrieg ==<br /> Um eine Wiederholung des [[Dreadnought#Internationales Wettrüsten|Dreadnought-Wettrüstens]] im frühen 20. Jahrhundert zu verhindern, schränkten die Siegermächte des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ihren Kriegsschiffbau zunächst durch internationale [[Flottenkonferenzen]] ein. Dies betraf entsprechend auch den Bau von Kreuzern. Der Washingtoner Flottenvertrag von 1922 schränkte den Bau von Kreuzern auf eine Standardverdrängung von maximal 10.000 Tonnen und eine Bewaffnung von Kanonen mit maximalem Kaliber 203&amp;nbsp;mm ein.&lt;ref&gt;Robert Gardiner, Stephen Chumbley: ''Conway's All the World's Fighting Ships 1947–1995,''Conway Maritime Press, London, 1995, ISBN 1-55750-132-7&lt;/ref&gt; Im [[Londoner Flottenvertrag]] 1930 wurde dann erstmals der Unterschied zwischen ''[[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzern]]'' (bisher als ''Kleine Kreuzer'' klassifiziert) und ''[[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzern]]'' vorgenommen und weitere Begrenzungen der Schiffe hinsichtlich Anzahl und Gesamttonnage der Unterzeichnernationen festgelegt. Großbritannien durfte demnach über 15 Schwere Kreuzer mit einer [[Tonnage]] von 147.000 Tonnen verfügen, die USA über 18 Schwere Kreuzer mit einer Tonnage von 180.000 und Japan über 12 Schwere Kreuzer mit einer Gesamttonnage von 100.450 Tonnen. Für Leichte Kreuzer gab es nur Gesamttonnagebegrenzungen ohne Angaben zur Anzahl. In der Folge wurden aus den Erfahrungen mit den ''Großen Kreuzern'', ''Panzerkreuzern'' und ''Schlachtkreuzern'' die ''Schweren Kreuzer'' und weiterhin letztlich auch die [[Schlachtschiff]]e (weiter)entwickelt. Hintergrund hierfür war auch, dass nun auch die technischen Voraussetzungen mit immer stärkeren Schiffsmaschinen vorhanden waren, die auch schwer gepanzerten Schiffen hohe Geschwindigkeiten ermöglichten. Hierdurch geriet die ursprüngliche Konzeption der Kreuzer, gerade bei den ''Schlachtkreuzern,'' allerdings in den Hintergrund. International wurden in der Folge nach den neuen Bestimmungen eine Anzahl neuer Kreuzerklassen entwickelt, so die [[Kaiserlich Japanische Marine|japanische]] ''[[Mogami-Klasse (1935)|Mogami-Klasse]]'', die britische [[Town-Klasse (1936)|''Neue Town-Klasse'']] und die [[United States Navy|US]] [[Brooklyn-Klasse]]. Als Untergruppe der ''Leichten Kreuzer'' entstanden zudem die ''[[Flugabwehrkreuzer]]'' (''Fla-Kreuzer/Flak-Kreuzer'').<br /> <br /> Für Deutschland galten die Rüstungsbeschränkungen des [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrags]]. Die Folge war der Bau der „Panzerschiffe“ der [[Deutschland-Klasse (1931)|Deutschland-Klasse]].<br /> <br /> Die Festlegungen im [[Deutsch-britisches Flottenabkommen|Deutsch-Britischen Flottenabkommen]] hoben 1935 die Vertragsbestimmungen durch Gesamttonnagebeschränkungen letztlich auf und ermöglichten somit dem [[NS-Staat|nationalsozialistischen Deutschland]] ebenfalls den Neubau ''Schwerer Kreuzer,'' zu denen ab 1940 die [[Kriegsmarine]] auch ihre Panzerschiffe zählte.<br /> <br /> Die ursprüngliche Einsatzrollen behielten Kreuzer noch bis ins 20.&amp;nbsp;Jahrhundert hinein. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] waren sie auch zum Begleitschutz für wichtige [[Geleitzug|Konvois]] kommandiert.<br /> <br /> In den 1950er/60er Jahren büßten die Kreuzer ihre Bedeutung als Träger klassischer Artillerie ein. An ihre Stelle traten zunehmend Schiffe mit Raketenstartern unterschiedlicher Bestimmung, so etwa als Plattform für [[Marschflugkörper]] oder [[ballistische Rakete]]n, die als ''[[Lenkwaffenkreuzer|Lenkwaffen-]]'' oder ''Raketenkreuzer'' bezeichnet wurden. Auch die Antriebstechnik entwickelte sich weiter, so gab es nach dem Zweiten Weltkrieg 13 ''[[Atomkreuzer]]'', der erste war die [[USS Long Beach (CGN-9)]].<br /> <br /> [[Datei:Carrier Baku.jpg|mini|Flugdeckkreuzer der sowjetischen Marine der [[Kiew-Klasse]]]]<br /> Als weitere Unterklasse der Kreuzer entwickelte die [[Sowjetische Marine]] in den 1960er Jahren auch sog. ''[[Flugdeckkreuzer]]'', die vor allem zur U-Boot-Abwehr eingesetzt werden sollten. Diese Klasse führte ein Flugdeck sowie [[Hubschrauber]] und Flugzeuge mit Kurzstart und -landeeigenschaften ([[STOL]]) an Bord.<br /> <br /> == Kreuzer im aktiven Dienst ==<br /> [[Datei:Bow view of USS Spruance (DD-963) and USS Ticonderoga (CG-47) at Naval Station Norfolk on 8 October 1983 (6397938).jpg|mini|Das Kreuzerdesign der [[Ticonderoga-Klasse (1983)|Ticonderoga-Klasse]] basiert auf dem Zerstörerdesign der [[Spruance-Klasse]].]]<br /> Es gibt weltweit nur noch zwei Marinen, die zusammen 25 als Kreuzer bezeichnete Schiffe im aktiven Dienst haben:<br /> * [[Russische Marine]] (drei Schiffe):<br /> ** [[Projekt 1164|Projekt 1164 (''Slawa''-Klasse)]] (zwei Schiffe; eins gesunken während der russischen Ukraineinvasion)<br /> ** [[Projekt 1144|Projekt 1144 (''Kirow''-Klasse)]] (mit [[Kernenergieantrieb]]; ein Schiff, ein zweites Schiff wird derzeit modernisiert, und zwei weitere sind inaktiv)<br /> * [[United States Navy]] (22 Schiffe):<br /> ** [[Ticonderoga-Klasse (1983)|''Ticonderoga''-Klasse]]<br /> <br /> == Arten von Kreuzern ==<br /> Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Bezeichnungen für verschiedene Kreuzertypen. Diese können sich auf technische oder administrative Aspekte oder den Einsatzzweck beziehen oder auch nur historisch bedingt sein. Dabei überschneiden sich die Begriffe vielfach.<br /> <br /> Nach der Art ihrer Bewaffnung werden manche der den vorgenannten Typen zuzuordnende Schiffe auch als ''[[Torpedokreuzer]]'', ''Flak-Kreuzer'' oder ''[[Minenkreuzer]]'' bezeichnet. Der ''[[Flottenkreuzer]]'' war ein Kreuzertyp der [[Royal Navy]], der mit der Schlachtflotte zusammen zu deren Schutz operierte. ''[[Auslandskreuzer]]'', ''[[Kolonialkreuzer]]'' und ''[[Stationskreuzer]]'' tragen ihren Namen auf Grund ihres Einsatzzweckes. Teilweise wurden dafür zweckgebaute Schiffe verwendet, teilweise ohnehin vorhandene Kreuzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das Einsatzprofil von Kreuzern grundlegend, die Abgrenzung zu anderen Schiffsarten wurde unscharf. In Bezug auf Antrieb bzw. Bewaffnung entstanden die Bezeichnungen ''Atomkreuzer'' und ''Lenkwaffenkreuzer''.<br /> <br /> Besonders aus der Frühzeit des Kreuzerbaus (Ende des 19. Jh.) stammen die folgenden weiteren Kreuzerbezeichnungen:<br /> * Als ''Dynamitkanonenkreuzer'' wurde das Versuchsschiff ''[[USS Vesuvius (1888)|USS Vesuvius]]'' bezeichnet.<br /> * Obwohl um 1900 fast alle größeren Kriegsschiffe einen [[Rammsporn|Rammbug]] hatten, wurden einige so ausgerüstete Kreuzer auch als ''[[Rammkreuzer]]'' bezeichnet.<br /> * ''[[Armstrong-Rendel-Kreuzer]]'' und ''[[Elswick-Kreuzer]]'' sind nach ihren Bauwerften benannten Schiffe, die zu ihrer Zeit Exporterfolge waren.<br /> * Als ''[[Aufklärungskreuzer]]'' wurden Kreuzer bezeichnet, die im Aufklärungsdienst eingesetzt waren. Die Royal Navy baute im Ersten Weltkrieg spezielle [[Scout Cruiser|Aufklärungskreuzer vom Typ „Scout“]], die sich durch für die damalige Zeit hohe Geschwindigkeit von 25,5&amp;nbsp;kn (47&amp;nbsp;km/h) auszeichneten. Allerdings waren diese Schiffe für einen Kreuzer relativ schwach bewaffnet. Ähnliche Entwürfe der deutschen [[Kriegsmarine]] für einen [[Spähkreuzer]] wurden nicht realisiert.<br /> <br /> [[Hilfskreuzer]] waren als umgebaute Handelsschiffe nur von ihrem Einsatzzweck, nicht aber von ihrer Bauart her Kreuzer. Ein Mischtyp sind [[Flugdeckkreuzer|Flugdeckkreuzer und Hubschrauberkreuzer]]. Keine Kreuzer nach Bauart und Einsatzzweck sind trotz ihrer Bezeichnung ''[[Schlachtkreuzer]]'' und ''[[Unterseekreuzer|Unterseekreuzer (U-Kreuzer)]]''.<br /> <br /> === Zivile Kreuzer ===<br /> Der Bedeutungsumfang des Wortes Kreuzer umfasst heute (über seine Definition hinausgehend, Seewege zu überwachen) auch größere Fahrzeuge von Rettungsgesellschaften und [[Küstenwache]]n, so ''Seenotkreuzer'' (SK) oder die von der [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger|DGzRS]] verwendete Schiffsbezeichnung ''[[Seenotrettungskreuzer]]'' (SRK). Größere Einheiten im [[Grenzaufsichtsdienst]] werden als ''[[Kontrolleinheit See|Zollkreuzer]]'' bezeichnet.<br /> <br /> Daneben werden auch einige Typen von [[Segelyacht]]en als Kreuzer bezeichnet. ''[[Jollenkreuzer]]'' sind kleinere Segelboote, die aber mit einer Kajüte ausgerüstet sind und daher für längere Fahrten geeignet sind. Größer sind die ''[[Schärenkreuzer]]'', daneben sind unter anderem auch die ''[[Seefahrtkreuzer]]'' und ''[[Vertenskreuzer]]'' zu nennen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Schiffstypen]]<br /> * [[Liste der Kreuzer der United States Navy]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Stichwort: ''Kreuzer'' in: ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2, S. 115–118.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Cruisers by class|Medien zu Kreuzerklassen}}<br /> {{Commonscat|Cruisers|Medienkategorie zu Kreuzern}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4123578-2}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kreuzer| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Amphibisches_Angriffsschiff&diff=235819779 Amphibisches Angriffsschiff 2023-07-26T00:18:13Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Mistrals Sebastopol &amp; Vladivostok, May 15, 2015 Bernard Grua.jpg|mini|[[Mistral-Klasse]]]]<br /> Ein '''amphibisches Angriffsschiff''' ({{enS|Amphibious Assault Ship}}) ist in der [[Nomenklatur]] der {{lang|en|[[United States Navy]]}} das größte [[Kriegsschiff|Schiff]], das speziell für [[amphibische Kriegsführung]] geplant ist. Die Bezeichnung ''amphibisches Angriffsschiff'' ist eine irreführende Übersetzung aus dem Englischen, da das Schiff selbst nicht amphibisch – also an Land und Wasser einsetzbar –, sondern lediglich ein Träger für [[Landungsfahrzeug|amphibische Fahrzeuge]] ist. Die sinngemäße Übersetzung wäre daher ''Schiff für amphibische Angriffe''.<br /> <br /> == Geschichte und Beschreibung ==<br /> [[Datei:AkitsuMaru.jpg|mini|Der japanische Landungsboottender ''Akitsu Maru'' (auch als Geleitflugzeugträger bezeichnet), im Jahr 1944.]]<br /> Als erste Amphibische Angriffsschiffe werden z. T. die Landungsboottender (z.&amp;nbsp;B. ''[[Shinshū Maru]]'' und ''[[Akitsu Maru]]'') des Kaiserlich Japanischen Heeres bezeichnet, die bereits in den 1930er bzw. 40ern die Eigenschaften des später so bezeichneten Schiffstypes in sich vereinten.<br /> <br /> Die ersten dediziert amphibischen Angriffsschiffe waren in den 1960er Jahren die Einheiten der [[Iwo-Jima-Klasse|''Iwo-Jima''-Klasse]]; 15 Jahre später folgten die der [[Tarawa-Klasse|''Tarawa''-Klasse]]. Ende der 1980er Jahre wurden die ersten Einheiten der [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]] in Dienst gestellt. Momentan wird mit der [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]] ein Nachfolger für die ''Tarawa''-Klasse gebaut. Die [[Royal Navy]] betrieb mit der ''[[Atlantico (Schiff)|Ocean]]'' ebenfalls ein amphibisches Angriffsschiff. Die [[Armada Española|spanische Marine]] baute die ''[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]'' und durch eine spanisch-türkische Kooperation wird in der Türkei unter Lizenz eine baugleiche Version (''[[Anadolu (Schiff)|Anadolu]]'') für die [[türkische Marine]] gebaut. Die [[französische Marine]] besitzt insgesamt drei Schiffe der [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]].<br /> [[Datei:US Navy 080711-N-9500T-132 Two CH-53 Sea Stallions idle on the flight deck of the amphibious assault ship USS Bonhomme Richard (LHD 6).jpg|mini|[[Hubschrauber]] auf dem [[Flugdeck]]]]<br /> Die Schiffe ähneln von außen kleinen [[Flugzeugträger]]n; tatsächlich sind sie größer als etwa die Träger der britischen [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]]. Jedoch starten vom [[Flugdeck]] eines amphibischen Angriffsschiffes überwiegend [[Hubschrauber]] und andere [[Senkrechtstart und -landung|Senkrechtstarter]], weshalb sich auch die Bezeichnung „[[Hubschrauberträger]]“ durchgesetzt hat. Die US Navy verwendet mehrere Kennungen, nämlich ''{{lang|en|Landing Platform, Helicopter}}'' (LPH, ''Iwo-Jima''-Klasse), ''{{lang|en|Landing Helicopter Assault}}'' (LHA, ''Tarawa''- und ''America''-Klasse) sowie ''{{lang|en|Landing Helicopter Dock}}'' (LHD, ''Wasp''-Klasse). Andere Marinen haben diese Kennungen zum Teil übernommen.<br /> [[Datei:Landing craft on well deck HMAS Canberra.JPG|mini|[[Landing Craft, Utility|LCU]] im [[Welldeck|Welldock]]]]<br /> Der größte Unterschied zu konventionellen Flugzeugträgern ist ein sogenanntes [[Welldeck]], in dem mehrere [[Landungsfahrzeug|Landungsboote]] untergebracht werden. So können amphibische Angriffsschiffe ein [[Landung (Taktik)|Landungsunternehmen]] sowohl zu Wasser als auch in der Luft durchführen. Die Helikopter und Senkrechtstarter können außerdem [[Luftnahunterstützung]] fliegen. In der von der US Navy verwendeten Kennung steht dabei das ''D'' für das Vorhandensein eines solchen Welldecks. Die als ''LPH'' klassifizierte ''Iwo-Jima-Klasse'' verfügte noch nicht darüber, ebenso wenig die beiden Schiffe des Bauloses ''Flight 0'' der ''America-Klasse''. Die als ''LHA'' klassifizierte ''Tarawa-Klasse'' verfügte dagegen über ein Welldeck, ebenso sollen die zukünftigen Einheiten der ''America-Klasse Flight 1'' eines erhalten.<br /> <br /> Bei der US Navy arbeiten amphibische Angriffsschiffe normalerweise mit [[Docklandungsschiff]]en (LSD, für {{lang|en|''landing ship, dock''}}) und [[Amphibious Transport Dock|amphibischen Transportdocks]] (auch {{lang|en|''Landing Transport Dock''}}, kurz ''LPD'' genannt) zusammen und bilden so eine {{lang|en|[[Flugzeugträgerkampfgruppe#Amphibious Ready Group der US Navy|Amphibious Ready Group]]}} (kurz ''ARG'') der US Navy. Eine ARG kann gemeinsam mit weiteren Schiffen, U-Booten und Flugzeugen eine ''{{lang|en|Expeditionary Strike Group}}'' bilden.<br /> <br /> == Klassen und Einzelschiffe ==<br /> [[Datei:McDonnell Douglas EAV-8B+ Harrier II (VA.1B-27 01-917) de la 9ª Escuadrilla de la Flotilla de Aeronaves en la rampa de despegue del L-61 (34292836963).jpg|mini|Auf dem Flugdeck gibt es eine [[Ski-Jump|Sprungschanze]] zum Abheben des [[Senkrechtstart und -landung|Senkrechtstarter]].]]<br /> <br /> === Im Dienst befindliche ===<br /> * [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]] ([[United States Navy]])<br /> * [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]] ([[Französische Marine]])<br /> * [[Dokdo-Klasse|''Dokdo''-Klasse]] ([[Südkoreanische Marine]])<br /> * ''[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]'' ([[Armada Española]])<br /> * [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]] (United States Navy)<br /> * [[Canberra-Klasse|''Canberra''-Klasse]] ([[Royal Australian Navy]])<br /> * ''[[Atlantico (Schiff)|Atlantico]]'' ([[Marinha do Brasil]]), ehemals HMS ''Ocean'' ([[Royal Navy]])<br /> * [[Typ 075]] ([[Marine der Volksrepublik China]])<br /> * ''[[Anadolu (Schiff)|Anadolu]]'' ([[Türkische Marine]])<br /> <br /> === Zukünftige ===<br /> <br /> * ''[[Trieste (Schiff)|Trieste]]'' ([[Marina Militare]])<br /> * [[Projekt 23900]] ([[Russische Seekriegsflotte]])<br /> <br /> === Außer Dienst gestellte ===<br /> <br /> * [[Iwo-Jima-Klasse|''Iwo-Jima''-Klasse]] (United States Navy)<br /> * [[Tarawa-Klasse|''Tarawa''-Klasse]] (United States Navy<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4200&amp;tid=400&amp;ct=4 Überblick über amerikanische amphibische Angriffsschiffe] (englisch)<br /> <br /> [[Kategorie:Hubschrauberträger|!]]<br /> [[Kategorie:Landungsfahrzeug|!]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leichter_Flugzeugtr%C3%A4ger&diff=235638053 Leichter Flugzeugträger 2023-07-20T14:54:46Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Italian aircraft carrier Cavour.jpg|mini|Die italienische ''[[Cavour (Schiff)|Cavour]]'']]<br /> [[Datei:Agusta-Westland EH-101-410 Merlin, Italy - Navy JP7306260.jpg|mini|[[Flugdeck]] und [[Hubschrauber]]]]<br /> Ein '''Leichter Flugzeugträger''' ist ein [[Flugzeugträger]], der erheblich kleiner ist als ein [[Flottenflugzeugträger]]. Eine präzise Definition ist nicht vorhanden, da sie von Land zu Land unterschiedlich ist. Die Luftkampfgruppe eines leichten Flugzeugträgers hat oft nur 1/2 bis 1/3 der Größe eines echten Flottenträgers und oft sind die Fähigkeiten des Trägers selbst hinsichtlich Geschwindigkeit, Panzerung, Bewaffnung, Reichweite und Munitionskapazitäten vergleichsweise geringer. Gleichzeitig ist der Leichte Flugzeugträger aber für den Einsatz in der Rolle eines Flottenträgers ausgelegt und nicht wie z.&amp;nbsp;B. der [[Geleitflugzeugträger]] auf einen begrenzten Aufgabenbereich zugeschnitten. Leichte Flugzeugträger werden oft gebaut, wenn die Umstände den Bau eines echten Flottenträgers nicht zulassen.<br /> <br /> == Vor dem Zweiten Weltkrieg ==<br /> In Deutschland wurde im Oktober 1938 in einer Denkschrift der [[Kriegsmarine]] festgestellt: „Die Verletzlichkeit des Trägers zwingt dazu, besonderen Wert auf eine größere Zahl von Trägern zu legen, um nicht alle oder einen wesentlichen Teil der verfügbaren Seeluftstreitkräfte durch den Ausfall eines Trägers von der Kampfführung auszuschalten. – Es wird deshalb vorgeschlagen, den Weiterbau von großen Trägern über [[Flugzeugträger B|B]] hinaus nicht fortzusetzen und die späteren Bauten als kleinere Träger-Typen zu planen.“&lt;ref&gt;Michael Salewski: ''Die deutsche Seekriegsleitung 1935–1945.'' Band III: ''Denkschriften und Lagebetrachtungen 1938–1945.'' Bernard &amp; Graefe Verlag, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3763751211, S.&amp;nbsp;52.&lt;/ref&gt; Daraufhin wurde auf den Bau weiterer großer Träger der [[Graf-Zeppelin-Klasse|''Graf-Zeppelin''-Klasse]] verzichtet und als Nachfolgebauten ein kleiner Flugzeugträgertyp vorgesehen. Durch den Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kam es nicht mehr zum Bau dieser kleinen Träger.<br /> <br /> Anfang der 1930er Jahre versuchte Japan mit der ''[[Ryūjō (Schiff, 1933)|Ryūjō]]'' einen kleinen Flugzeugträger zu bauen. Hintergrund der Entwicklung war eine Lücke im [[Washingtoner Flottenabkommen]], nach denen Schiffe mit einer Tonnage von bis zu 10.000ts nicht als Flugzeugträger im Sinne des Abkommens galten, deren Anzahl und Größe für jedes Land begrenzt waren. Das Schiff erwies sich jedoch als keine gute Konstruktion, hauptsächlich weil die Anforderungen der japanischen Marine mit einer derart geringen Tonnage nicht zu erfüllen waren. Die nötigen Umbauten zur Behebung der größten Probleme steigerten die Tonnage auf 15.000ts. Da zudem in der Zwischenzeit die Vertragslücke geschlossen worden war, gaben die Japaner den Bau solch kleiner Träger auf. Als Behelfsmaßnahme, um im Kriegsfall schnell die Zahl der Flugzeugträger erhöhen zu können, wurden jedoch in den 1930er Jahren große Schiffe der japanischen Kriegsflotte, wie das [[U-Boot-Begleitschiff]] ''[[Zuihō|Takasaki]]'' und der [[Seeflugzeugträger]] ''[[Chitose (Schiff, 1938)|Chitose]]'', schon beim Bau für den Umbau zu kleinen Flugzeugträgern vorbereitet und Anfang der 1940er Jahre wurden diese Schiffe dann auch zu Leichten Trägern umgebaut.<br /> <br /> == Zweiter Weltkrieg ==<br /> Im Jahre 1941 wurden in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] Überlegungen über den Bau schnell herstellbarer Flugzeugträger für den Dienst in den Flotten angestellt, da der Bau der großen Flottenflugzeugträger langwierig ist, jedoch für den Krieg schnell weitere Träger benötigt wurden.<br /> <br /> In England führte dies zu den Trägern der [[Colossus-Klasse (1943)|''Colossus''-Klasse]], die ab 1942 in Bau gingen. Diese basierten auf den Flottenträgern der [[Illustrious-Klasse|''Illustrious''-Klasse]], waren jedoch verkleinert und anderweitig modifiziert, um die Träger schnellstmöglich fertigstellen zu können. So wurde auf das bei der ''Illustrious''-Klasse verwendete gepanzerte Flugdeck verzichtet, die Antriebsanlage nur auf eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Knoten ausgelegt und eine reduzierte Abwehrbewaffnung mitgeführt.<br /> <br /> In den USA wurden seit 1942 neun im Bau befindliche [[Leichter Kreuzer|Leichte Kreuzer]] der [[Cleveland-Klasse|''Cleveland''-Klasse]] als Leichte Flugzeugträger der [[Independence-Klasse (1942)|''Independence''-Klasse]] fertiggebaut und konnten alle 1943 in Dienst gehen, um den Mangel an Trägern auszugleichen, bis genug Flugzeugträger der [[Essex-Klasse (1942)|''Essex''-Klasse]] in Dienst gestellt waren. Diese Träger waren nicht viel größer als die größten [[Geleitflugzeugträger]], zeichneten sich aber durch eine hohe Fahrgeschwindigkeit aus. Ihr größter Nachteil war das relativ kurze und schmale Flugdeck, was zu einer erhöhten Unfallrate bei Starts und Landungen führte. Da [[Jagdflugzeug|Jäger]] mit dem kürzeren Deck weniger Probleme hatten als [[Torpedobomber]] und [[Sturzkampfflugzeug]]e wurde die Zusammensetzung ihrer Luftgruppe dahingehend geändert, das sie zum größten Teil (teilweise ganz) aus Jägern bestand und die Träger nur im Verbund mit Flottenträgern eingesetzt wurden, die ihrerseits einige ihrer Jäger gegen zusätzliche Bomber tauschten.<br /> <br /> Als man 1942 glaubte, dringend Flugzeugträger für die deutsche Kriegsmarine zu brauchen, wurde beschlossen, die noch nicht fertiggestellten Kreuzer ''[[Seydlitz (Schiff, 1939)|Seydlitz]]'' und ''[[De Grasse (Schiff, 1956)|De Grasse]]'' zu Flugzeugträgern umzubauen, auch wenn nur verhältnismäßig wenige Flugzeuge an Bord dieser Träger stationiert werden konnten. Aufgrund der Einstellung des deutschen Trägerbauprogramms im Jahre 1943 wurden die beiden Schiffe jedoch nicht als Leichte Flugzeugträger fertiggestellt.<br /> <br /> Trotz ihrer geringen Anzahl mitführbarer Flugzeuge und zahlreicher Kompromisse gab die [[United States Navy]] 1944 eine neue Klasse Leichter Flugzeugträger in Auftrag. Diese Einheiten basierten auf dem Rumpf und der Maschinenanlage der [[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzer]] der [[Baltimore-Klasse|''Baltimore''-Klasse]], waren jedoch keine Umbauten, sondern komplett neu entworfen. Aufgrund des schnellen Kriegsendes bestand diese [[Saipan-Klasse|''Saipan''-Klasse]] nur aus zwei Einheiten.<br /> <br /> == Nach dem Zweiten Weltkrieg ==<br /> [[Datei:USS Harry S. Truman (CVN-75) with the Italian aircraft carrier ITS Giuseppe Garibaldi (C-551).jpg|mini|Flugzeugträger [[USS Harry S. Truman (CVN-75)|USS ''Harry S. Truman'']] und der leichte Flugzeugträger ''[[Giuseppe Garibaldi (Schiff, 1985)|Giuseppe Garibaldi]]''.]]Da die leichten Flugzeugträger für den Einsatz der neu aufkommenden [[Strahlflugzeug]]e ungeeignet waren, wurden die im Zweiten Weltkrieg gebauten Leichten Träger nach dem Krieg als Flugzeugtransporter eingesetzt oder zu Kommando- oder Kommunikationsschiffen umgebaut.<br /> <br /> Nach dem Krieg operierte die [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Royal Navy]] mit einigen leichten Flugzeugträgern der [[Colossus-Klasse (1943)|''Colossus''-]] und [[Majestic-Klasse (1945)|''Majestic''-Klasse]], die teilweise schon im Zweiten Weltkrieg in Dienst gestellt wurden. Die Entwicklung von Flugzeugen mit Fähigkeiten zu [[Senkrechtstart und -landung]] und später von [[Ski-Jump]]-Rampen ermöglichte allerdings ab Mitte der 1970er Jahre wiederum den Betrieb von Trägern mit verkürztem Flugdeck und damit geringerer Größe. Diesem Muster folgten die britischen Flugzeugträger der [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]] und ähnlich spezialisierte Schiffe wie die italienische ''[[Giuseppe Garibaldi (Schiff, 1985)|Giuseppe Garibaldi]]'' oder die spanische ''[[Príncipe de Asturias (Schiff, 1988)|Príncipe de Asturias]]''.<br /> <br /> Der französische nuklearbetriebene Flugzeugträger ''[[Charles de Gaulle (Schiff)|Charles de Gaulle]]'' wird in manchen Quellen trotz seiner 40.000&amp;nbsp;[[Tonne (Einheit)#Long ton|ts]] auch als leichter Flugzeugträger eingestuft, da die großen Träger der US Navy heute bei 100.000 Tonnen Wasserverdrängung liegen und doppelt so viele Flugzeuge an Bord haben.<br /> <br /> == Leichte Flugzeugträger verschiedener Nationen ==<br /> [[Datei:Juan Carlos I (L-61) in Malaga 01.jpg|mini|[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]]]<br /> <br /> === Aktive ===<br /> <br /> ==== Italien ====<br /> * ''[[Giuseppe Garibaldi (Schiff, 1985)|Giuseppe Garibaldi]]''<br /> * ''[[Cavour (Schiff)|Cavour]]''<br /> <br /> ==== Spanien ====<br /> * ''[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]''<br /> <br /> ==== Thailand ====<br /> * ''[[Chakri Naruebet]]''<br /> <br /> ==== Türkei ====<br /> * [[Anadolu (Schiff)|Anadolu]]<br /> <br /> === Ehemalige ===<br /> ==== Argentinien ====<br /> * ''[[Independencia (Schiff, 1945)|Independencia]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals britische ''Warrior'' (R31)<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Veinticinco de Mayo]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals niederländische ''Karel Doorman'' und britische ''Venereble'' (R63)<br /> <br /> ==== Australien ====<br /> * [[HMAS Sydney (R17)|HMAS ''Sydney'']] – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * [[HMS Vengeance (R71)|HMAS ''Vengeance'']] – Colossus-Klasse, ehemals britische ''HMS Vengeance (R71)''<br /> * [[HMAS Melbourne (R21)|HMAS ''Melbourne'']] – Majestic-Klasse<br /> <br /> ==== Brasilien ====<br /> * ''[[NAeL Minas Gerais]]'' – Colossus-Klasse, ehemals australische ''HMAS Vengeance'' und britische ''HMS Vengeance (R71)''<br /> <br /> ==== Frankreich ====<br /> * ''Bois Belleau'' (R97) – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Belleau Wood (CVL-24)]]''<br /> * ''Lafayette (R96)'' – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Langley (CVL-27)]]''<br /> * ''Arromanches (R95)'' – Colossus-Klasse, ehemals britische ''[[HMS Colossus (R15)]]''<br /> <br /> ==== Großbritannien ====<br /> * ''[[HMS Unicorn (I72)]]''<br /> * ''[[HMS Colossus (R15)]]'' – [[Colossus-Klasse (1943)|Colossus-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Triumph (R16)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Warrior (R31)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Perseus (R51)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Glory (R62)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Venerable]]'' (R63) – ''Colossus''-Klasse<br /> * ''[[HMS Theseus (R64)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Ocean (R68)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Vengeance (R71)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Pioneer (R76)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Centaur (R06)]]'' – [[Centaur-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Albion (R07)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Bulwark (R08)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Hermes (R12)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Invincible (R05)]]'' – [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Illustrious (R06)]]'' – Invincible-Klasse<br /> * ''[[HMS Ark Royal (R07)]]'' – Invincible-Klasse<br /> <br /> ==== Indien ====<br /> * [[Vikrant (Schiff, 1961)|''Vikrant'' (R11)]] – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * ''[[Viraat]]'' – Centaur-Klasse, ehemals britische ''Hermes''<br /> <br /> ==== Japan ====<br /> * ''[[Ryūjō (Schiff, 1933)|Ryūjō]]''<br /> * [[Zuihō-Klasse]] – ehemals U-Boot-Begleitschiffe<br /> ** ''[[Zuihō]]''<br /> ** ''[[Shōhō]]''<br /> * [[Hiyō-Klasse]]<br /> ** ''[[Jun’yō]]''<br /> ** ''[[Hiyō]]''<br /> * ''[[Ryūhō]]'' – ehemals U-Boot-Begleitschiff ''Taigei''<br /> [[Chitose-Klasse]] – ehemals Seeflugzeugträger<br /> * ''[[Chitose (Schiff, 1938)|Chitose]]''<br /> * ''[[Chiyoda (Schiff, 1938)|Chiyoda]]''<br /> <br /> ==== Kanada ====<br /> * [[HMS Warrior (R31)|HMCS ''Warrior'']] – Colossus-Klasse, ehemals britische ''HMS Warrior'' (R31)<br /> * [[HMCS Magnificent (CVL 21)|HMCS ''Magnificent'']] – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * [[HMCS Bonaventure (CVL 22)|HMCS ''Bonaventure'']] – Majestic-Klasse<br /> <br /> ==== Niederlande ====<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Karel Doorman]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals britische ''Venerable'' (R63)<br /> <br /> ==== Spanien ====<br /> * [[Dédalo (R-01)|''Dédalo'']] – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Cabot (CVL-28)]]''<br /> * ''[[Príncipe de Asturias (Schiff, 1988)|Príncipe de Asturias]]''<br /> <br /> ==== Vereinigte Staaten von Amerika ====<br /> *[[Independence-Klasse (1942)|Independence-Klasse]]<br /> ** ''[[USS Independence (CVL-22)]]''<br /> ** ''[[USS Princeton (CVL-23)]]''<br /> ** ''[[USS Belleau Wood (CVL-24)]]''<br /> ** ''[[USS Cowpens (CVL-25)]]''<br /> ** ''[[USS Monterey (CVL-26)]]''<br /> ** ''[[USS Langley (CVL-27)]]''<br /> ** ''[[USS Cabot (CVL-28)]]''<br /> ** ''[[USS Bataan (CVL-29)]]''<br /> ** ''[[USS San Jacinto (CVL-30)]]''<br /> * [[Saipan-Klasse]]<br /> ** ''[[USS Saipan (CVL-48)]]''<br /> ** ''[[USS Wright (CVL-49)]]''<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste aktiver Flugzeugträger]]<br /> * [[Liste historischer Flugzeugträger]]<br /> * [[Liste der Flugzeugträger der United States Navy]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Leichter Flugzeugtrager}}<br /> [[Kategorie:Flugzeugträger|!]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Welldeck&diff=235625855 Welldeck 2023-07-20T06:52:35Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:L-61, visto desde babor, con el portón del dique abierto (34258719254).jpg|mini|Ein Welldeck ist im Heck des Rumpfes vorgesehen.]]<br /> '''Welldeck''', seltener auch '''Brunnendeck''',&lt;ref&gt;{{Meyers-1905|3|503|503|spezialkapitel=Brunnendeck}}&lt;/ref&gt; '''Tiefdeck''' oder ''gesenktes Deck'' (von {{enS|''well'' für Brunnen}}), ist auf Schiffen mit verschieden hohen oben offenen Decks der tiefste Bereich zwischen davor und dahinter liegenden höheren Decks. Die Bezeichnung leitet sich davon ab, dass überkommendes Wasser von den höheren Bereichen wie in einen Brunnenschacht hier hin abfließt, so dass dieses Deck besonders oft unter Wasser steht. Umgangssprachlich wurden Welldecks auch '''Versaufloch''' genannt. Bei sogenannten ''Welldeckschiffen'' oder kurz ''Welldeckern''&lt;ref&gt;{{Meyers-1905|20|510|510|spezialkapitel=Welldecker}}&lt;/ref&gt; ist das Welldeck der ungedeckte Bereich des [[Hauptdeck]]s zwischen [[Back]] und Manöverdeck, also zwischen dem erhöhten Bugbereich und den etwa mittigen Aufbauten. Der Welldecker kam als Schiffsentwurf im 19. Jahrhundert, zunächst in Großbritannien, auf&lt;ref&gt;''Neuer Schiffstyp'', In: ''„Hansa“ - Deutsche nautische Zeitschrift'', Verlag Eckardt &amp; Messtorff, Hamburg, XXIX Jahrgang, No. 13, 1892, S. 172.&lt;/ref&gt; und wurde in verschiedenen Ausprägungen bis in die 1960er Jahre gebaut.<br /> <br /> Bei ''Docklandungsschiffen'' wird auch der mehrgeschossige Laderaum im Heck [[Amphibisches Angriffsschiff|amphibischer Angriffsschiffe]], welcher bei Bedarf geflutet und achtern durch ein großes Tor von mitgeführten [[Landungsboot]]en befahren werden kann, oft als Welldeck bezeichnet. Im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch wird dafür aber auch ''well dock'' verwendet.<br /> <br /> == Funktionsweise von Welldecks auf Militärschiffen ==<br /> [[Datei:USS Green Bay operations 150126-N-KE519-197.jpg|mini|[[Landing Craft, Utility|LCU]] des [[United States Marine Corps|USMC]] kehren ins geflutete Welldeck der [[USS Green Bay (LPD-20)|USS Green Bay]] zurück]]<br /> [[Datei:Landing craft on well deck HMAS Canberra.JPG|mini|Trockenes Welldeck der [[Canberra-Klasse]]]]<br /> [[Datei:170606-N-GG458-059 (34968648072).jpg|mini|Ein [[Assault Amphibious Vehicle|assault amphibious vehicle]] steigt die Rampe von [[USS Arlington (LPD-24)|USS Arlington]] hinab]]<br /> Während der Überfahrt ist das Tor geschlossen und das Welldeck trocken. Erreicht das Schiff sein Einsatzgebiet, so werden große seitliche Ballasttanks mit Wasser gefüllt, bis sich das Heck des Schiffes so weit ins Meer senkt, dass das Welldeck geflutet wird. Die zusätzliche Eintauchtiefe beträgt bis zu 10 Meter. Das Schiff steht dabei still oder macht langsame Fahrt.<br /> <br /> Aus Transportdecks im Innern der amphibischen Angriffsschiffe fahren Fahrzeuge, [[Lastwagen]] und [[Panzer]] über eine Rampe in die Landungsboote. Das voll beladene Landungsboot verlässt über das nun abgesenkte Tor den Rumpf des Schiffes und steuert in Richtung Küste, um dort seine Fracht zu entladen. Die Schiffe befinden sich dabei 50–100 Kilometer von der Küste entfernt in internationalen Gewässern und weitgehend geschützt vor feindlichem Feuer. Diese Operationsweise wird auch ''Over the Horizon'' (OTH, dt. hinter dem Horizont) genannt.<br /> <br /> Für die Operation mit Luftkissenbooten des Typs [[Landing Craft Air Cushioned|LCAC]] ist das Fluten des Welldecks nicht nötig. Diese können über das offene Tor als Rampe direkt auf die Meeresoberfläche gleiten. Die [[AAV7A1|Amtrac]]-Schwimmpanzer des [[United States Marine Corps|Marine Corps]] benötigen keine Landungsboote, sondern fahren vom Welldeck aus direkt ins offene Meer.<br /> <br /> Welldecks auf [[Docklandungsschiff]]en können über 100&amp;nbsp;m lang sein, so dass bei einigen für die raschere Beladung mittels [[Ladekran]] eine große Öffnung nach oben mittschiffs eingebaut wurde.<br /> <br /> Alle entsprechenden Schiffe der US Navy müssen sich alljährlich für diese amphibischen Operationen qualifizieren, die sogenannte ''Well Deck Certification''.<br /> <br /> == Maße ==<br /> Maße der Welldecks bekannter Schiffsklassen:<br /> <br /> {|<br /> |----- bgcolor=#006699<br /> |style=&quot;color:#ffffff;&quot;| '''Klasse''' <br /> |style=&quot;color:#ffffff;&quot;| '''Marine''' <br /> |style=&quot;color:#ffffff;&quot;| '''Typ&amp;nbsp;&amp;nbsp;''' <br /> |style=&quot;color:#ffffff;&quot;| '''Länge in m''' <br /> |style=&quot;color:#ffffff;&quot;| '''Breite in m''' <br /> |style=&quot;color:#ffffff;&quot;| '''Fläche m²'''<br /> |-<br /> |[[Tarawa-Klasse]] <br /> || {{USA-SK}}<br /> || LHA <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | <br /> |-<br /> |[[Wasp-Klasse]] <br /> || {{USA-SK}}<br /> || LHD <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 81,4 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 15,2 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 1237 <br /> |-<br /> |[[Whidbey-Island-Klasse]] <br /> || {{USA-SK}}<br /> || LSD <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 134,1 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 15,2 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 2038<br /> |-<br /> |[[Foudre-Klasse]] <br /> || {{FRA-SK}}<br /> || LSD<br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 122,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 14,3 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 1745<br /> |-<br /> |[[Ouragan-Klasse]] <br /> || {{FRA-SK}}<br /> || LSD<br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 120,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 13,2 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 1584<br /> |-<br /> |[[Mistral-Klasse]] <br /> || {{FRA-SK}}<br /> || LHD<br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 885<br /> |-<br /> |[[San-Antonio-Klasse]] <br /> || {{USA-SK}}<br /> || LPD <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 55,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 14,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 770<br /> |-<br /> |[[Albion-Klasse]] <br /> || {{GBR-SK}}<br /> || LPD<br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 60,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 15,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 900<br /> |-<br /> |[[Bay-Klasse]] <br /> || {{GBR-SK}}<br /> || LSD<br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 39,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 14,0 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 546<br /> |-<br /> |[[Canberra-Klasse]]<br /> || {{AUS-SK}}<br /> || LHD<br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 69,3 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 16,8 <br /> | style=&quot;text-align:right;&quot; | 1164<br /> |}<br /> <br /> Weitere Docklandungsschiffe werden von der [[San-Giorgio-Klasse|italienischen]], der [[Niederlande|niederländischen]], der spanischen und der chinesischen Marine betrieben.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> *[[AAV7A1]]<br /> *[[BACO-Carrier]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Well decks}}<br /> <br /> [[Kategorie:Schiffselement]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fanghaken_(Flugzeug)&diff=235542644 Fanghaken (Flugzeug) 2023-07-17T05:18:56Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:US Navy 050124-N-4308O-018 VMFA-115 Marine making preflight check on FA-18A+ Hornet tailhook aboard USS Harry S. Truman (CVN-75).jpg|mini|Fanghaken einer [[McDonnell Douglas F/A-18 Hornet|F/A-18]]]]<br /> [[Datei:Sion1.jpg|mini|F-18 beim Hakenfang]]<br /> <br /> Ein '''Fanghaken''' ist eine Vorrichtung am [[Flugzeug]] zum Abbremsen mittels einer [[Fanganlage|Seilfanganlage]]. Zur Anwendung kommt dieses Verfahren bei Landungen auf [[Flugzeugträger]]n aufgrund der geringen verfügbaren Landestrecke oder in Notfällen bei Nutzung von Flugplätzen mit entsprechenden Vorrichtungen auf der Start-/Landebahn.<br /> <br /> Der Fanghaken ist an der Unterseite des Flugzeug-[[Heck]]s angebracht und hat die Form eines gekrümmten Zeigefingers. Er wird durch den Piloten bei Bedarf ausgelöst, fällt herab oder wird ausgefahren und hakt sich in ein rechtwinklig zur Flugrichtung auf dem Flugdeck oder der Start-/Landebahn gespanntes [[Fangseil]] ein.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:USS Pennsylvania - First airplane landing.jpg|mini|220px|18. Januar 1911 – Landung auf USS Pennsylvania]]<br /> <br /> [[Eugene Burton Ely]] war der erste Pilot, der auf einem Schiff landete, wobei er das Fanghaken-System von [[Hugh Robinson]] nutzte. Am 18. Januar 1911 landete er sein Flugzeug auf einer Plattform auf dem schweren Kreuzer USS Pennsylvania, der in San Francisco vor Anker lag.<br /> <br /> == Nutzung auf Flugplätzen ==<br /> Die meisten westlichen Kampfflugzeuge sind mit einem Fanghaken ausgestattet. Das gilt auch für Muster, die nie für einen Trägereinsatz vorgesehen waren, zum Beispiel [[Lockheed F-104|F-104]], [[Panavia Tornado|Tornado]], [[General Dynamics F-16|F-16]], [[Eurofighter Typhoon|Eurofighter]], [[Lockheed Martin F-22|F-22]]. Der Fanghaken kann in Notfällen ausgefahren werden, wenn der entsprechende Flugplatz über eine Hakenfanganlage, also ein [[Fangseil#Flugplatz|Stahlseilsystem]] am Anfang und/oder Ende der Start-/Landebahn, verfügt.<br /> Bei Nutzung einer Fanganlage sind unter anderem die Einrollgeschwindigkeit und das Einrollgewicht limitierende Faktoren. Hierfür sind Maximalwerte für die Strukturen der Fanganlage und des Flugzeugs festgelegt<br /> <br /> Mögliche Einsätze bei Notfällen sind:<br /> *Hakenfang beim Startvorgang: Nutzung der ''Fanganlage am Ende der Startbahn'' bei einem Startabbruch bei hoher Geschwindigkeit, zum Beispiel bei schwerwiegenden Problemen wie einem Triebwerksausfall oder Feuer<br /> *Hakenfang bei der Landung: Das Luftfahrzeug setzt vor dem Seil auf und wird nach kurzer Rollstrecke durch die Fanganlage bis zum Stillstand verzögert.<br /> **Nutzung der ''Fanganlage am Anfang der Landebahn'' nach/bei schwerwiegenden Notfällen in der Luft (zum Beispiel bei Hydraulikausfall/-problemen, Ausfall/Störung der Bugradsteuerung)<br /> **Nutzung der ''Fanganlage am Ende der Landebahn'' bei Landungen mit hoher Geschwindigkeit, zum Beispiel beim Ausfall der Bremsen oder bei Landung mit geschwenkten Flügeln.<br /> <br /> Darüber hinaus wird der Fanghaken in weiteren Fällen genutzt, zum Beispiel beim Rückwärts-Ziehen in den [[Flugzeugschutzbau]] oder als Halteeinrichtung bei Bremsläufen.<br /> <br /> == Nutzung auf Flugzeugträgern ==<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:FA-18E-ldg.jpg|Eine F/A-18E Super Hornet der VFA-115 &quot;Eagles&quot; fängt bei einer Übungslandung das Bremsseil der [[USS John C. Stennis (CVN-74)]]<br /> Datei:FD F-18C VFA-113 CVN-74 26Sep2004.jpg|F 18 mit Fanghaken<br /> Datei:Tail hook missed.jpg|Alle Fangseile verfehlt, der Fanghaken schleift beim Durchstarten über das Deck<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Tail hooks (aircraft)|Fanghaken}}<br /> * [https://www.youtube.com/watch?v=QxV3mtB3Y_U Bundeswehr Classix: Flugzeuge am Haken (1969)] ([[YouTube]]-Video)<br /> <br /> [[Kategorie:Flugsicherheit]]<br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tr%C3%A4gergest%C3%BCtztes_Flugzeug&diff=235536553 Trägergestütztes Flugzeug 2023-07-16T19:46:56Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Marina Militare AV-8B Harrier II.jpg|mini|Eine [[McDonnell Douglas AV-8|AV-8]]B hebt von [[Cavour (Schiff)|Cavour]] ab]]<br /> '''Trägergestützte Flugzeuge''' sind [[Marineflieger]], die speziell für den Einsatz von [[Flugzeugträger]]n aus eingerichtet sind, wobei die genauen Anforderungen von dem jeweils verwendeten Trägerkonzept abhängen. Zur Zusatzausrüstung gehören vor allem ein [[Fanghaken (Flugzeug)|Fanghaken]] am Heck, um das Flugzeug mit Hilfe der [[Fangseil]]e an Deck eines Flugzeugträgers nach der Landung rasch zum Stillstand zu bringen, außerdem ein verstärktes [[Fahrwerk (Flugzeug)|Fahrwerk]], um den größeren mechanischen Belastungen bei den harten Deckslandungen gewachsen zu sein. In diesen Fällen spricht man von einem [[CATOBAR]]- oder [[STOBAR]]-Prinzip. Zum Betrieb auf einem Träger nach CATOBAR benötigt ein Flugzeug weiterhin eine Vorrichtung zum Start mittels [[Flugzeugkatapult|Katapult]]. Träger, die nach dem [[STOVL]]-Prinzip betrieben werden, setzen in der Regel [[Senkrechtstarter]] als Flugzeuge ein, die üblicherweise mit kurzem Anlauf mit oder ohne Sprungschanze (ski jump) starten und senkrecht landen. Faltbare Flügel sind hilfreich für eine kompaktere Unterbringung. Trägergestützte Flugzeuge können problemlos von Land aus eingesetzt werden, landgestützte Flugzeuge jedoch nicht ohne weiteres an Bord von Flugzeugträgern. Viele landgestützte Militärmaschinen haben zwar ebenfalls Fanghaken, die aber nur im Notfall und dann auch nur auf einer Landebahn zum Einsatz kommen.<br /> <br /> == Moderne trägergestützte Flugzeuge im aktiven Dienst ==<br /> &lt;!-- Alphabetisch und chronologisch sortiert nach Hersteller und Jahr der Indienststellung --&gt;<br /> === Im aktiven Dienst ===<br /> * [[McDonnell Douglas F/A-18 Hornet]]<br /> * [[Boeing EA-18G Growler]]&lt;!-- Indienststellung: 2009 --&gt;<br /> * [[Boeing F/A-18E/F Super Hornet]]&lt;!-- Indienststellung: 1999, 2001 --&gt;<br /> * [[Bell-Boeing V-22|Bell-Boeing V-22 Osprey]]&lt;!-- Indienststellung: 2005 --&gt;<br /> * [[Dassault Rafale|Dassault Rafale M]]&lt;!-- Indienststellung: 2000 --&gt;<br /> * [[Grumman C-2]] Greyhound&lt;!-- Indienststellung: 1965 --&gt;<br /> * [[Grumman E-2|Grumman E-2 Hawkeye]]&lt;!-- Indienststellung: 1964 --&gt;<br /> * [[McDonnell Douglas AV-8]]B Harrier II&lt;!-- Indienststellung: 1985 --&gt;<br /> * [[BAE Hawk#T-45 Goshawk|Mc Donnell Douglas T-45 Goshawk]]&lt;!-- Indienststellung: 1976 --&gt;<br /> * [[Mikojan-Gurewitsch MiG-29#MiG-29K|MiG-29K]]&lt;!-- Indienststellung: 2009 --&gt;<br /> * [[Suchoi Su-25|Suchoi Su-25UTG/UBP]]&lt;!-- Indienststellung: 1989 --&gt;<br /> * [[Suchoi Su-33]]&lt;!-- Indienststellung: 1994 --&gt;<br /> * [[Shenyang J-15]]&lt;!-- Indienststellung: 2013 --&gt;<br /> * [[Lockheed Martin F-35]]&lt;!-- Indienststellung: 2015 --&gt;<br /> <br /> === In Entwicklung ===<br /> * [[HAL Tejas|HAL Naval Tejas]] <br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Flugzeugträger]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Carrier-based aircraft|Trägergestützte Flugzeuge|audio=0|video=0}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Tragergestutzte Flugzeuge}}<br /> [[Kategorie:Trägergestütztes Flugzeug| ]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=CATOBAR&diff=235514116 CATOBAR 2023-07-16T01:19:29Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>{{Belege fehlen}}<br /> [[Datei:USS HARRY S. TRUMAN (CVN 75) 140113-N-ZG705-388 (11942340434).jpg|mini|katapultunterstützter Start einer [[Dassault Rafale|rafale]]]]<br /> Die Abkürzung '''CATOBAR''' ('''''C'''atapult '''A'''ssisted '''T'''ake '''O'''ff '''B'''ut '''A'''rrested '''R'''ecovery'') bezeichnet ein System des Starts und der Wiederaufnahme von [[Flugzeug]]en auf [[Flugzeugträger]]n und bezieht sich auf Flugzeuge, die nach dem [[CTOL]]-Prinzip konzipiert sind, also auf konventionelles Starten und Landen durch Beschleunigen bzw. Ausrollen angewiesen sind, im Gegensatz zu [[STOVL]] oder [[VTOL]].<br /> <br /> Das System ergibt sich aus dem Platzmangel, der auf Flugzeugträgern herrscht und der dazu führt, dass Start- und Landebahnen für das notwendige Beschleunigen bzw. Ausrollen zu kurz sind. Bei ''CATOBAR'' werden die Trägerflugzeuge mithilfe von speziellen [[Flugzeugkatapult]]en auf eine ausreichende Geschwindigkeit beschleunigt und beim Landen durch Rückhalteseile abgebremst. Erfolgt der Start mit Hilfe von Startrampen, ist von [[STOBAR]] die Rede.<br /> <br /> Schon die ersten Flugzeugträger der Welt, wie z. B. die [[USS Langley (CV-1)]], nutzten CATOBAR. Heute wird das System vor allem auf Flugzeugträgern der [[United States Navy]], aber auch auf der französischen [[Charles de Gaulle (Schiff)|Charles de Gaulle]] eingesetzt.<br /> <br /> {{Navigationsleiste Arten von Start und Landung}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Catobar}}<br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]<br /> [[Kategorie:Flugmanöver]]<br /> [[Kategorie:Abkürzung|CATOBAR]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kampfhubschrauber&diff=234063550 Kampfhubschrauber 2023-05-27T05:55:07Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Mi-24 Super Agile Hind on ground 2006.jpg|mini|[[Mil Mi-24]] „SuperHind“, 2006]]<br /> '''Kampfhubschrauber''' sind [[Militärhubschrauber]], die auf die Bekämpfung von weichen und harten [[Ziel (Militär)|Bodenzielen]] spezialisiert sind. Die typische Bewaffnung eines Kampfhubschraubers umfasst eine [[Maschinenkanone]], [[Maschinengewehr]]e sowie gelenkte und ungelenkte [[Luft-Boden-Rakete]]n. Viele Kampfhubschrauber sind zudem in der Lage, [[Luft-Luft-Rakete]]n zur Selbstverteidigung mitzuführen. Die zwei vorrangigen Aufgaben von Kampfhubschraubern sind die [[Luftnahunterstützung]] und die [[Panzerabwehr]]. Zudem unterstützen und ergänzen sie leichtere Hubschrauber bei der [[Militärische Aufklärung|militärischen Aufklärung]]. Aufgrund ihrer vorwiegend bodengebundenen Aufgaben sind Kampfhubschrauber zumeist dem [[Heer]] und nicht den [[Luftstreitkräfte]]n zugeordnet.<br /> <br /> == Aufbau ==<br /> Der Aufbau selbst unterscheidet sich bei den einzelnen Baumustern, ähnlich wie bei [[Kampfpanzer]]n kaum voneinander, jedoch gibt es deutliche Unterschiede zu anderen Hubschrauberbauausführungen. Im Gegensatz zur üblichen Cockpitauslegung mit nebeneinander sitzenden Piloten und Copiloten, wird bei Kampfhubschraubern die Tandemanordnung bevorzugt, wobei der Pilot meist hinter dem Schützen sitzt. Ausnahmen zur Tandemanordnung bilden lediglich die [[Kamow Ka-52]] und die [[Bölkow Bo 105]]. Letztere behielt die konventionelle Sitzanordnung aufgrund ihrer nicht-militärischen Herkunft auch in der Version als Panzerabwehrhubschrauber bei.<br /> <br /> Durch die Tandemauslegung haben Kampfhubschrauber beim Anflug auf den Feind einen kleineren Frontalquerschnitt und stellen ein kleineres Ziel dar. Die Bewaffnung besteht meist aus einem an der Unterseite des Bugs angebrachten schwenkbaren Maschinengewehr oder Maschinenkanone und Raketen für den jeweiligen Einsatzzweck – meist Luft-Boden-Raketen –, welche in Halterungen an der Seite des Hubschraubers mitgeführt werden.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Ah56a-lc1 b.jpg|miniatur|Prototyp des AH-56 Cheyenne]]<br /> Mitte der 1960er Jahre erkannte die [[United States Army]], dass ein speziell entwickelter Hubschrauber mit höherer [[Fluggeschwindigkeit]] und [[Feuerkraft]] erforderlich sei, um die zunehmende Bedrohung durch bodengestützte [[Flugabwehr]] mit schweren [[Maschinengewehr]]en und [[Reaktive Panzerbüchse|reaktiven Panzerbüchsen]] von [[Nationale Front für die Befreiung Südvietnams|Vietcong]] und [[Vietnamesische Volksarmee|Vietnamesischer Volksarmee]] zu erwidern. Auf dieser Grundlage und vor dem Hintergrund des zunehmenden US-amerikanischen militärischen Engagements in Südostasien, entwickelte die United States Army die Anforderungen für einen geeigneten Kampfhubschrauber, dem ''Advanced Aerial Fire Support System (AAFSS)''. Aus der Ausschreibung ging im Jahr 1965 der [[Lockheed AH-56]] ''Cheyenne'' als Sieger hervor.<br /> <br /> === Vietnamkrieg ===<br /> [[Datei:Bell 209.jpg|miniatur|Prototyp des AH-1, des ersten Kampfhubschraubers der Welt]]<br /> Als die United States Army mit der Akquise eines expliziten Kampfhubschraubers begann, erwog sie auch Möglichkeiten, bereits bestehende Hubschrauber (wie den Transporthubschrauber [[Bell UH-1]]B/C) durch Kampfwertsteigerung übergangsweise zu nutzen. Im Jahr 1965 wurde ein Gremium hochrangiger Offiziere ausgewählt und beauftragt, verschiedene Prototypen bewaffneter Transport- und Kampfhubschrauber dahingehend zu untersuchen, ob sie den größten Gefechtsmehrwert im Vergleich zur UH-1B haben. Die drei besten Hubschrauber waren die [[Sikorsky S-61]], die [[Kaman H-2]] ''Tomahawk'' und die [[Bell AH-1]] ''Huey Cobra'', die ausgewählt wurden, um gegeneinander in Flugversuchen anzutreten. Nach Beendigung der Flugversuche empfahl die ''Army Aviation Test Activity'', die Huey Cobra bis zur Indienststellung der Lockheed AH-56 als bewaffneten Kampfhubschrauber übergangsweise zu nutzen. Am 13.&amp;nbsp;April 1966 unterzeichnete die United States Army einen Kaufvertrag über 110&amp;nbsp;Bell AH-1G Cobra. Im Gegensatz zur UH-1 verfügt die Cobra über ein Tandemcockpit, das die Silhouette bei Frontalangriffen verringert, eine verstärkte Panzerung und eine höhere Fluggeschwindigkeit.<br /> <br /> Im Jahr 1967, ungefähr zu der Zeit, als die Cheyenne erfolgreich ihren Erstflug und erste Flugerprobungen absolvierte, wurden die ersten AH-1G in Vietnam stationiert. Während das Entwicklungsprogramm der Cheyenne über die Jahre wiederholt Rückschläge erlitt, etablierten sich die Cobras als eine effektive, luftgestützte Waffenplattform, trotz ihrer im Vergleich zur AH-56 vorhandenen Defizite. Im Jahr 1972 wurde schließlich der Cheyenne zugunsten des überarbeiteten Entwicklungsprogramms ''Advanced Attack Helicopter'' eingestellt.<br /> <br /> Nach dem [[Vietnamkrieg]] wurden raketenbestückte Kampfhubschrauber primär für die Panzerbekämpfung weiterentwickelt. Mit der Fähigkeit zur raschen Bewegung auf dem Schlachtfeld und schnell ausgeführten Angriffen stellten die Hubschrauber eine entscheidende Bedrohung selbst bei gut organisierter Flugabwehr dar. Sowohl die Streitkräfte der [[NATO]] als auch die des [[Warschauer Pakt]]s optimierten Kampfhubschrauber zunehmend für die Panzerbekämpfung. Das [[United States Marine Corps]] (USMC) und die [[United States Air Force]] (USAF) sahen die Rolle weiterhin in der [[Luftnahunterstützung]] von Bodentruppen, auch wenn die Marines sich für diese Rolle für die AH-1 Cobra und Super Cobra entschieden. Im Gegensatz zu den westlichen Kampfhubschraubern mit nur zwei Mann Besatzung behielten die sowjetischen ihre Möglichkeit zum Truppentransport bei.<br /> <br /> Während Kampfflugzeuge effektive Panzerbekämpfer in den Konflikten des Nahen Ostens waren, werden Kampfhubschrauber eher in einer Mehrzweckrolle gesehen. Taktiken wie das im [[Irakkrieg]] angewandte ''Tank plinking'' bewiesen, dass auch Kampfflugzeuge effektiv zur Panzerbekämpfung eingesetzt werden können, doch bleiben Hubschrauber einzigartig in ihrer Fähigkeit, bei niedriger Geschwindigkeit und geringer Flughöhe Luftnahunterstützung zu bieten. Andere Drehflügler wie der leichte Mehrzweck-Hubschrauber [[Hughes OH-6|Hughes MH-6]] wurden speziell für den Transport und die Unterstützung von luftlandefähigen [[Spezialeinheiten]] weiterentwickelt.<br /> <br /> === Moderne Kampfhubschrauber ===<br /> [[Datei:Apache Helicopter Firing Rockets MOD 45154922.jpg|mini|Ein [[Boeing AH-64]] ''Apache'' der [[Army Air Corps (British Army)|British Army]] in Afghanistan beim Abfeuern von ungelenkten Raketen (2008)]]<br /> Während der späten 1970er Jahre erkannte die United States Army den Bedarf an allwettertauglichen Kampfhubschraubern und startete das Programm ''Advanced Attack Helicopter''. Aus diesem Programm ging der schwer bewaffnete Kampfhubschrauber [[Boeing AH-64|Hughes YAH-64 Apache]] als Sieger und Nachfolger der [[Bell AH-1]] hervor. Die sowjetischen Streitkräfte sahen ebenfalls den Bedarf nach einem weiterentwickelten Hubschrauber. Mehrere Kampfhubschrauber vom Typ [[Mil Mi-24]] wurden in den 1980er Jahren während des [[Sowjetische Intervention in Afghanistan|Sowjetisch-Afghanischen Krieges]] eingesetzt. Das Militär forderte die Konstruktionsbüros [[Kamow]] und [[Mil (Hubschrauber)|Mil]] auf, entsprechende Entwürfe vorzulegen. Offiziell gewann die [[Kamow Ka-50]], doch Mil entschied sich, die Entwicklung an seiner [[Mil Mi-28]] fortzuführen.<br /> <br /> In den 1990er Jahren konnten Kampfhubschrauber erstmals ihre Effektivität zeigen. AH-64 Apache wurden umfangreich und mit großem Erfolg während der [[Zweiter Golfkrieg|Operation Desert Storm]] eingesetzt. Apaches&lt;!-- Beleg fehlt gaben die ersten Schüsse des Krieges ab,--&gt; zerstörten mit ihren lasergelenkten [[Luft-Boden-Rakete]]n vom Typ [[AGM-114 Hellfire]] feindliche Radaranlagen und Abschussvorrichtungen für [[Boden-Luft-Rakete]]n. Im späteren Verlauf des Krieges wurden sie erfolgreich in ihren beiden vorrangigen Operationsrollen eingesetzt, dem direkten Angriff feindlicher Verbände sowie der Luftnahunterstützung eigener Bodentruppen.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Agusta A129A Mangusta, Italy - Army JP6364823.jpg|[[Agusta A129]] der [[Italienische Streitkräfte|italienischen Streitkräfte]], 2008<br /> Datei:Bell USMC AH-1 Viper (cropped).jpg|[[Bell AH-1Z Viper]] der USMC, 2018<br /> Datei:Eurocopter Tiger 2.jpg|[[Eurocopter Tiger|Eurocopter ''Tiger UHT'']] der [[Bundeswehr]], 2006<br /> Datei:MAKS-2007-Ka-50.jpg|[[Kamow Ka-50]] auf der [[MAKS]], 2007<br /> Datei:Ka-52 at MAKS-2009.jpg|[[Kamow Ka-52]] auf der MAKS, 2009<br /> Datei:Mil Mi-28, MAKS 2009.jpg|[[Mil Mi-28]] auf der MAKS, 2009<br /> Datei:Denel Rooivalk flying 2006.jpg|[[Denel AH-2 Rooivalk]] „Rooivalk“ bei einer Flugschau, 2006<br /> Datei:PLAAF Changhe WZ-10 - Jordan.jpg|[[WZ-10]] auf der China International Aviation &amp; Aerospace Exhibition, 2012<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Gunship]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''Kampf-Hubschrauber. Technik, Bewaffnung, Typen.'' Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Utting 2002, ISBN 3-89555-061-2.<br /> * R. A. Duke (Übersetzer): ''Helicopter Operations in Algeria'' (= ''DA Intelligence Report.'' R-627-59). United States. Department of the Army; France. Armée, Washington DC 1959 (Aus dem Französischen übersetzt, Das Original erschien bei: French Army, Deuxieme Bureau).<br /> * Operations Research Group: ''Report of the Operations Research Mission on H-21 Helicopter.'' s. n., s. l. 1957.<br /> * Pierre Leulliette: ''St. Michael and the Dragon. Memoirs of a Paratrooper.'' Houghton Mifflin, Boston 1964.<br /> * David Riley: ''French Helicopter Operations in Algeria.'' In: ''Marine Corps Gazette.'' Bd. 42, Nr. 2, Februar 1958, {{ISSN|0025-3170}}, S. 21–26.<br /> * Charles R. Shrader: ''The First Helicopter War. Logistics and Mobility in Algeria, 1954–1962.'' Praeger Publishers, Westport CT u. a. 1999, ISBN 0-275-96388-8.<br /> * Jay P. Spenser: ''Whirlybirds. A History of the U.S. Helicopter Pioneers.'' University of Washington Press in Association with Museum of Flight, Seattle WA u. a. 1998, ISBN 0-295-97699-3.<br /> * M. Normann: ''Kampfhubschrauber weltweit'', Motorbuch Verlag, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-613-04044-1<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Attack helicopters|Kampfhubschrauber}}<br /> {{Wiktionary|Kampfhubschrauber}}<br /> * {{DNB-Portal|4309047-3}}<br /> <br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4309047-3|LCCN=sh87005636}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kampfhubschrauber| ]]<br /> [[Kategorie:Hubschrauberbauart]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ski-Jump&diff=233430446 Ski-Jump 2023-05-04T12:07:01Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Spanish amphibious assault ship Juan Carlos I (L-61) underway in the Adriatic Sea, 22 February 2023 (230222-N-MW880-1248).JPG|mini|Spanischen [[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]]]<br /> [[Datei:LHD Trieste - Ivan Guida.jpg|mini|Italienischen [[Trieste (L 9890)|Trieste]]]]<br /> Ein '''Ski-Jump''' (''dt. Sprungschanze'') ist eine gebogene Rampe auf dem Flugdeck eines [[Flugzeugträger]]s. Die Flugzeuge beschleunigen beim Start dadurch nicht nur vorwärts, sondern werden durch sie auch aufwärts beschleunigt. Hierdurch werden eine kürzere [[Startbahn]] und eine niedrigere [[Start (Luftfahrt)|Startgeschwindigkeit]] möglich.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.f35.com/in-depth/detail/how-it-works-and-f-35b-ski-jump-takeoff |wayback=20201112042406 |text=How it Works: An F-35B Ski Jump Takeoff |archiv-bot=2023-01-10 15:27:14 InternetArchiveBot }} f35.com&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit Ausnahme der Vereinigten Staaten und Frankreich verwenden alle Staaten entsprechend konstruierte Flugzeugträger. Beim brasilianischen Flugzeugträger [[NAe São Paulo]] war der Ski-Jump absenkbar.&lt;ref&gt;[https://www.popularmechanics.com/military/navy-ships/g2412/a-global-roundup-of-aircraft-carriers/ Here Is Every Aircraft Carrier in the World]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Technik ==<br /> [[Datei:Mig-29K_takeofff_from_INS_Vikrant.jpg|mini|[[Short Take Off But Arrested Recovery|STOBAR]] Ski-Jump der [[Vikrant (Schiff, 2022)|Vikrant]], dem Flugzeugträger der Indischen Marine]]<br /> [[Datei:Carrier Sea Training MOD 45166691.jpg|mini|[[Senkrechtstart und -landung|STOVL]] Ski-Jump der [[HMS Queen Elizabeth (R08)|HMS Queen Elizabeth]]]]<br /> Ski-Jumps können mit und ohne [[Flugzeugkatapult|Katapult]] eingesetzt werden. Die Steigung der Rampe beträgt zwischen 6,5° (''[[Giuseppe Garibaldi (551)|Giuseppe Garibaldi]]'') und 14° (z.&amp;nbsp;B. [[Queen-Elizabeth-Klasse (2017)|''Queen-Elizabeth''-Klasse]]). Auf der russischen ''Admiral Kusnezow'' beträgt die nötige Startgeschwindigkeit einer [[Mikojan-Gurewitsch MiG-29|MiG-29]] etwa 140&amp;nbsp;km/h.&lt;ref&gt;Wilmer H. Reed: [https://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19930087290.pdf An analysis of the effect of a curved ramp on the take-off performance of catapult-launched airplanes] National Advisory Committee for Aeronautics, 1952.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Elijah W. Turner: {{Webarchiv|url=http://www.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/a237265.pdf |wayback=20161128134742 |text=Aircraft Operations from Runways with Inclined Ramps |archiv-bot=2023-01-10 15:27:14 InternetArchiveBot }}, Wright Laboratory, Wright-Patterson Air Force Base, Mai 1991.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[F-35|F-35B]] wird von [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] mit Ski-Jump eingesetzt, obwohl sie in dieser Konfiguration auch senkrecht starten kann. Dies liegt daran, dass dadurch ein höheres Startgewicht gewährleistet wird, also mehr Treibstoff oder Zuladung möglich werden.&lt;ref&gt;[https://www.navaltoday.com/2016/07/05/lockheed-explains-how-the-british-f-35b-ski-jump-take-off-works/ Lockheed explains how the British F-35B ski jump take off works] navaltoday.com, 5. Juli 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]<br /> [[Kategorie:Marineflieger]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flugdeck&diff=233426822 Flugdeck 2023-05-04T09:24:01Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:PLANS Liaoning (CV-16) 20221216 - 1.jpg|mini|[[CATOBAR]] ist in zwei Ländern und [[Short Take Off But Arrested Recovery|STOBAR]] in drei Ländern tätig.]]<br /> [[Datei:Italian aircraft carrier Cavour (550) underway in the Ionian Sea on 17 March 2022 (220317-N-DH793-1475).JPG|mini|Kleinere Flugzeugträger haben kein schräglandedecks.]]<br /> [[Bild:USSRonaldReagan hangar.jpg|mini|Hangar der [[USS Ronald Reagan (CVN-76)|''USS Ronald Reagan'']]]]<br /> <br /> Ein '''Flugdeck''' ist die meist flache Oberseite eines [[Flugzeugträger]]s, auf dem [[Flugzeug]]e starten und landen können. Man spricht aber auch auf kleineren Schiffen, z.&amp;nbsp;B. [[Fregatte]]n, falls sie mit Hubschrauberlandeplattformen ausgestattet sind, ebenfalls von einem Flugdeck.<br /> <br /> Bei den ersten Flugzeugträgern bestand das Flugdeck aus einer langen, aus [[Holz]] gefertigten Ebene, die auf den Rumpf eines [[Schiff]]s aufgesetzt war. Später wurde das Flugdeck Teil des Rumpfs und dann aus [[Stahl]] gefertigt. <br /> <br /> Bei vielen Flugzeugträgern den Start eine Art Sprungschanze ins Flugdeck integriert. Über das Flugdeck sind [[Fangseil]]e gespannt, mit deren Hilfe das Flugzeug bei der Landung schnell abgebremst wird. Ohne diese Hilfsmittel kommen Flugzeugträger aus, die für [[Hubschrauber]] und [[Senkrechtstarter|senkrechtstartende]] Flugzeuge konzipiert sind. Bei manchen Trägern ist für sind mehrere [[Flugzeugkatapult|Katapulte]] in das Flugdeck eingelassen, um ein Flugzeug beim Start zusätzlich zu beschleunigen. <br /> <br /> Bei großen Flugzeugträgern ist die [[Landebahn]] heute schräg zum Schiffsrumpf gebaut, bei den US-Trägern ist das Winkeldeck um 9° nach backbord ausgerichtet. Dadurch können dort Flugzeuge landen, während gleichzeitig andere Flugzeuge vom vorderen Bereich des [[Schiffsdeck|Decks]] starten.<br /> <br /> Von [[Glattdeckträger]]n abgesehen, erhebt sich über dem Flugdeck eine „Insel“ genannte Struktur, in der sich neben der [[Kommandobrücke|Brücke]] des Schiffs die Flugdeck-Überwachung, [[Radar|Radar-Systeme]] und Ähnliches befinden. Auch auf kleineren Schiffen gibt es üblicherweise in den Aufbauten eine nach hinten zum Flugdeck ausgerichtete Station, von der aus anfliegende Hubschrauber eingewiesen werden.<br /> <br /> Über [[Aufzugsanlage|Aufzüge]] ist das Flugdeck mit dem Hangardeck verbunden, das den Raum unter dem Flugdeck einnimmt. Im [[Hangar]] werden die Flugzeuge gewartet, repariert und geparkt, wenn sie nicht auf dem Flugdeck bleiben können. Außerdem werden auf diesen Decks logistische Aufgaben durchgeführt, beispielsweise das Vorbereiten der Waffen für die Flugzeuge. Der Hangar auf Schiffen mit Hubschrauberlandeplattform schließt sich meistens bugwärts vom Flugdeck an.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Flight decks|Flugdecks}}<br /> <br /> [[Kategorie:Schiffselement]]<br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flugdeck&diff=233175274 Flugdeck 2023-04-26T08:30:46Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:INS Vikramaditya.png|mini|Schräglandedecks der [[Vikramaditya]]]]<br /> [[Datei:HMS Ark Royal MOD 45151272.jpg|mini|Flugzeuge auf dem Flugdeck der [[HMS Ark Royal (R09)|HMS Ark Royal]]]]<br /> [[Bild:USSRonaldReagan hangar.jpg|mini|Hangar der [[USS Ronald Reagan (CVN-76)|''USS Ronald Reagan'']]]]<br /> <br /> Ein '''Flugdeck''' ist die meist flache Oberseite eines [[Flugzeugträger]]s, auf dem [[Flugzeug]]e starten und landen können. Man spricht aber auch auf kleineren Schiffen, z.&amp;nbsp;B. [[Fregatte]]n, falls sie mit Hubschrauberlandeplattformen ausgestattet sind, ebenfalls von einem Flugdeck.<br /> <br /> Bei den ersten Flugzeugträgern bestand das Flugdeck aus einer langen, aus [[Holz]] gefertigten Ebene, die auf den Rumpf eines [[Schiff]]s aufgesetzt war. Später wurde das Flugdeck Teil des Rumpfs und dann aus [[Stahl]] gefertigt. <br /> <br /> Bei vielen Flugzeugträgern sind mehrere [[Flugzeugkatapult|Katapulte]] in das Flugdeck eingelassen, um ein Flugzeug beim Start zusätzlich zu beschleunigen. Über das Flugdeck sind [[Fangseil]]e gespannt, mit deren Hilfe das Flugzeug bei der Landung schnell abgebremst wird. Ohne diese Hilfsmittel kommen Flugzeugträger aus, die für [[Hubschrauber]] und [[Senkrechtstarter|senkrechtstartende]] Flugzeuge konzipiert sind. Bei manchen Trägern ist für den Start eine Art Sprungschanze ins Flugdeck integriert. <br /> <br /> Bei großen Flugzeugträgern ist die [[Landebahn]] heute schräg zum Schiffsrumpf gebaut, bei den US-Trägern ist das Winkeldeck um 9° nach backbord ausgerichtet. Dadurch können dort Flugzeuge landen, während gleichzeitig andere Flugzeuge vom vorderen Bereich des [[Schiffsdeck|Decks]] starten.<br /> <br /> Von [[Glattdeckträger]]n abgesehen, erhebt sich über dem Flugdeck eine „Insel“ genannte Struktur, in der sich neben der [[Kommandobrücke|Brücke]] des Schiffs die Flugdeck-Überwachung, [[Radar|Radar-Systeme]] und Ähnliches befinden. Auch auf kleineren Schiffen gibt es üblicherweise in den Aufbauten eine nach hinten zum Flugdeck ausgerichtete Station, von der aus anfliegende Hubschrauber eingewiesen werden.<br /> <br /> Über [[Aufzugsanlage|Aufzüge]] ist das Flugdeck mit dem Hangardeck verbunden, das den Raum unter dem Flugdeck einnimmt. Im [[Hangar]] werden die Flugzeuge gewartet, repariert und geparkt, wenn sie nicht auf dem Flugdeck bleiben können. Außerdem werden auf diesen Decks logistische Aufgaben durchgeführt, beispielsweise das Vorbereiten der Waffen für die Flugzeuge. Der Hangar auf Schiffen mit Hubschrauberlandeplattform schließt sich meistens bugwärts vom Flugdeck an.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Flight decks|Flugdecks}}<br /> <br /> [[Kategorie:Schiffselement]]<br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=U-Boot_mit_Marschflugk%C3%B6rpern&diff=233152122 U-Boot mit Marschflugkörpern 2023-04-25T11:15:56Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:USS Tunny (SSG-282) Regulus launching sequence c1956.jpg|mini|Erster Start eines Marschflugkörpers (hier ein [[SSM-N-8A Regulus]]) von der [[USS Tunny (SS-282)]] aus (1956)]]<br /> [[Datei:Oscar II class SSGN.svg|mini|[[Projekt 949]]A Antey]]<br /> Als '''U-Boote mit Marschflugkörpern''' werden [[U-Boot|Unterseeboote]] bezeichnet, deren Hauptbewaffnung aus [[Marschflugkörper]]n oder [[Seezielflugkörper]]n besteht. In den USA werden sie als '''Ship Submersible Guided Missile Nuclear''' ''(SSGN)'' bezeichnet, wenn sie [[Atom-U-Boot|atomar angetrieben]] sind, und als '''Ship Submersible Guided Missile''' ''(SSG)'', wenn sie einen konventionellen Antrieb besitzen. In Russland lautet die Bezeichnung '''Podwodnaja Lodka Atomnaja s Raketami Krilatimi''' ''(PLARK, Подводная Лодка Атомная с Ракетами Крылатыми, ПЛАРК)'', übersetzt „Atom-U-Boot mit Marschflugkörpern“.<br /> <br /> Noch ungelenkte Raketen wurden testweise erstmals im Zweiten Weltkrieg von Deutschland an Bord von U-Booten stationiert. Die [[United States Navy]] setzte im [[Pazifikkrieg]] solche Raketen erstmals ein. Mit Beginn des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] entwickelten dann sowohl die US Navy als auch die [[sowjetische Marine]] Marschflugkörper für den U-Boot-Einsatz. Diese ersten Boote waren vor allem auf Landangriffe spezialisiert. In den 1960er Jahren verlagerten beide Supermächte ihre Landangriffskapazitäten weg von den Marschflugkörpern. Die US Navy stellte dementsprechend alle SSG(N) außer Dienst, die Sowjetmarine hingegen begann, Seezielflugkörper auf ihren Booten zu stationieren.<br /> <br /> 2009 betreiben sowohl die USA als auch Russland jeweils vier dedizierte SSGN, allerdings können U-Boote vieler Staaten als sekundäres Einsatzmerkmal Marschflugkörper und/oder Seezielflugkörper aus ihren Torpedorohren abfeuern.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Vorgeschichte ===<br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] experimentierte Deutschland als erstes Land mit dem Unterwasserabschuss von noch ungelenkten Raketen. Ab Mai 1942 startete die ''[[U 511]]'' vor der [[Heeresversuchsanstalt Peenemünde]] Kurzstreckenraketen von sechs an den Rumpf geschweißten Startvorrichtungen. Aus rund 8 Metern Tiefe erfolgten 24 Starts, die alle erfolgreich verliefen. Die [[Kriegsmarine]] lehnte den Einsatz dieser Waffe, die vom [[Heer (Wehrmacht)|Heer]] entwickelt worden war, jedoch ab, die Vorrichtungen auf ''U 511'' wurden im Juli 1942 wieder entfernt. Die Kriegsmarine begann daraufhin mit der Entwicklung eines [[Seezielflugkörper]]s, konnte ihn aber nicht vor Kriegsende fertigstellen.&lt;ref&gt;Polmar (2003), S. 85 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[United States Navy]] experimentierte ab 1945 mit Raketen auf U-Booten. Die ''[[USS Barb (SS-220)]]'' wurde mit einem 5-Zoll-Raketenwerfer ausgerüstet und beschoss als erstes U-Boot ein Landziel mit Raketen, hier die japanische Stadt [[Shari (Hokkaidō)|Shari]].&lt;ref name=&quot;Barb&quot;&gt;[http://www.history.navy.mil/research/histories/ship-histories/danfs/b/barb-i.html ''USS Barb'' im DANFS] (engl.)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erste Jahre ===<br /> [[Datei:USS Cusk;0834807.jpg|mini|Start einer JB-2 Loon vom Deck der USS ''Cusk'']]<br /> <br /> Nach dem Krieg erlaubte Marineminister [[James Forrestal]] der US Navy, zwei U-Boote umzurüsten, um so die Lenkrakete [[Republic-Ford JB-2|JB-2 Loon]] abzuschießen, die aus der deutschen [[Fieseler Fi 103]] („V1“) entwickelt worden war. Diese Tests fanden sodann von Bord der [[USS Carbonero (SS-337)|USS ''Carbonero'' (SS-337)]] und der [[USS Cusk (SS-348)|USS ''Cusk'' (SS-348)]] statt. 1947 schoss die ''Cusk'' die erste lenkbare Rakete von Bord eines U-Bootes ab.&lt;ref&gt;Polmar (2003), S. 87&lt;/ref&gt; Die US Navy entwickelte daraufhin einen eigenen Marschflugkörper, der auch in den Flottendienst übernommen wurde, die [[SSM-N-8A Regulus]]. In den Vereinigten Staaten wurden die [[USS Tunny (SS-282)|USS ''Tunny'' (SS/SSG-282)]] und [[USS Barbero (SS-317)|USS ''Barbero'' (SS/SSG-317)]] mit der neuen Regulus ausgerüstet, die ''Tunny'' schoss 1953 erstmals eine Rakete des Typs ab.<br /> <br /> Auch die [[sowjetische Marine]] experimentierte ab 1945 mit der deutschen V1, stoppte aber die Entwicklung eines eigenen Marschflugkörpers und U-Bootes für diesen nach 1950. Bald darauf jedoch unternahm die Sowjetunion einen weiteren Versuch, aus dem die Flugkörper [[SS-N-3 Shaddock]] und P-10 hervorgingen. 1955 wurde ein U-Boot der ''[[Zulu-Klasse]]'' für den Abschuss der P-10 modifiziert, 1957 schoss das Boot vier Raketen ab. Letztlich setzte sich jedoch die SS-N-3 durch, die erstmals kurz nach der P-10 von einem Boot der ''[[Whiskey-Klasse]]'', ''S-146'', getestet wurde. Ab 1960 wurden sechs weitere Boote der Klasse zu Marschflugkörper-Trägern umgerüstet. Die 1956 begonnene Entwicklung von ersten Atom-U-Booten mit Marschflugkörper-Bewaffnung wurde jedoch bereits 1960 vorerst gestoppt. Diese ersten Versuche scheiterten vor allem an Problemen des Marschflugkörpers P-20, der nie Einsatzreife erlangte. Außerdem verlegte die Sowjetunion ihren Fokus auf landgestützte Raketensysteme.<br /> <br /> === Regulärer Einsatz ===<br /> [[Datei:USS Halibut SSGN-587.jpg|mini|Start eines Regulus-Flugkörpers vom Deck der ''USS Halibut'']]<br /> Die amerikanische ''[[Grayback-Klasse]]'' wurde nach den erfolgreichen Tests als erste Klasse speziell für den Start von Marschflugkörpern ausgerüstet und erhielt ab 1958 zwei Einheiten. 1960 stellte die US Navy erstmals ein [[Atom-U-Boot|atom-getriebenes]] U-Boot mit Marschflugkörpern, die ''[[USS Halibut (SSGN-587)]]'' in Dienst. Zusätzlich wollte die Navy ab 1958 elf SSGN der ''[[Thresher-Klasse|Thresher-/Permit-Klasse]]'' bauen. Bereits Ende 1958 begann die Navy jedoch unter Marineminister [[Thomas S. Gates]], die Entwicklung dieses Typs zu stoppen, um Gelder in die Programme für [[U-Boot mit ballistischen Raketen|U-Boote mit ballistischen Raketen]] und [[Flugzeugträger]] zu lenken. Die fünf hergestellten Boote fuhren jedoch vorerst weiterhin mit den Regulus-Marschflugkörpern, die ''Thresher-/Permit''-Boote wurden als Jagd-U-Boote fertiggestellt.&lt;ref&gt;Polmar (2003), S. 91 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Sowjetmarine stellte ab 1963 sechs weitere, modifizierte ''Whiskey''-Boote in Dienst, bereits ab 1961 außerdem fünf atomgetriebene U-Boote der ''[[Projekt 659|Echo]]&lt;nowiki /&gt;-I-'' und ab 1962 dann 29 Boote der ''Echo-II-Klasse''. Ab 1963 fertigten die Sowjets außerdem 16 konventionell getriebene Boote der ''[[Juliett-Klasse]]''. Auch die Sowjetunion begann zu dieser Zeit, die Stationierung von Landangriffswaffen auf U-Booten zu überdenken. Ab 1965 wurden so die SSG(N) mit Seezielflugkörpern ausgerüstet. Die ersten ''Echos'' wurden recht bald zu reinen Jagd-U-Booten umgerüstet, da sie nicht in der Lage waren, Seezielflugkörper abzuschießen. Trotzdem besaß die Sowjetunion eine weit größere Flotte von Marschflugkörper-Booten als die USA. Diese begannen im Gegensatz dazu bereits ab 1964, ihre Regulus außer Dienst zu stellen, die fünf SSG(N) wurden entsprechend deaktiviert oder zu Jagd-U-Booten umgerüstet. In der Folge verzichtete die US Navy auf Marschflugkörper-U-Boote.<br /> <br /> Die Marine der Sowjetunion fuhr jedoch fort, Marschflugkörper auf U-Booten zu stationieren, beschränkte sich aber auf Atom-U-Boote. Ab 1967 kamen Boote der ''[[Charlie-Klasse|Charlie-I-Klasse]]'', ab 1973 solche der ''Charlie-II-Klasse'' zur Flotte, 1969 ein einzelnes SSGN der ''[[Papa-Klasse]]''. Diese waren mit verbesserten Waffen der Typen [[SS-N-7 Starbright]] und [[SS-N-9 Siren]] ausgerüstet. 1980 kamen noch zwei Boote der [[Oscar-Klasse|Oscar-I-Klasse]] und ab 1986 der ''Oscar-II-Klasse'' in Dienst, die die [[SS-N-19 Shipwreck]] an Bord haben. Gleichzeitig rüstete die Sowjetunion allerdings einige Boote der ''[[Yankee-Klasse]]'' um, die mit der [[SS-N-21 Sampson]] auch wieder Landangriffe durchführen konnten.<br /> <br /> Zum Ende des Kalten Krieges standen in der Flotte der Sowjetunion 49 SSGN und 16 SSG im Dienst.&lt;ref&gt;Miller, Jordan (1999), S. 12&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gegenwart ===<br /> [[Datei:USS Ohio (SSGN 726).jpg|mini|''USS Ohio'' nach dem Umbau zum Marschflugkörper-Träger]]<br /> Die US Navy führte um 2005 wieder SSGN ein, als die ersten vier Raketen-U-Boote der ''[[Ohio-Klasse]]'' zu Marschflugkörper-Trägern umgebaut wurden. Mit Stand 2009 sind diese die einzigen dedizierten Marschflugkörper-Boote der westlichen Welt.&lt;ref&gt; {{Webarchiv | url=http://www.nvr.navy.mil/nvrships/sbf/fleet_04.htm | wayback=20041021163032 | text=SSGN im Naval Vessel Register}} (engl.)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[russische Marine]] besitzt ebenfalls vier Marschflugkörper-U-Boote, alle gehören der ''Oscar-II-Klasse'' an.&lt;ref&gt;[http://www.warfare.ru/?lang=&amp;linkid=1720&amp;catid=243&amp;type=ssgn State of the Russian Navy] auf warfare.ru (engl.)&lt;/ref&gt; Als einzige Marine entwickelt sie derzeit neue SSGN, die der ''[[Graney-Klasse]]''. Baubeginn war bereits 1993, der Bau wurde jedoch mehrmals unterbrochen, erst Ende 2013 ging die erste Einheit der Klasse in Dienst&lt;ref name=&quot;RIA20131230&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://de.ria.ru/security_and_military/20131230/267571751.html|titel=Russische Flotte übernimmt erstes U-Boot von Jassen-Projekt|zugriff=2014-05-04|sprache=de|archiv-url=https://web.archive.org/web/20140101101347/http://de.ria.ru/security_and_military/20131230/267571751.html|archiv-datum=2014-01-01 }}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Technik ==<br /> [[Datei:Graybackmissle.jpg|mini|Eine Regulus II vor dem Hangar auf der ''USS Grayback'']]<br /> Die USA verwendete auf allen ihren Regulus-Booten recht ähnliche Technik. Die Boote mussten zum Abschießen der Waffe auftauchen, jeden Marschflugkörper einzeln aus einem Hangar in einen horizontalen, leicht angestellten Starter laden und konnten dadurch die Raketen nur einzeln nacheinander abfeuern. Die Boote trugen zwischen zwei und fünf Regulus an Bord. Auch die sowjetischen Boote mussten zum Start der Flugkörper auftauchen, diese konnten aber direkt aus ihrem Hangar abgefeuert werden, der ebenfalls leicht elaboriert wurde. Die ''Echo II'' konnten so acht Seezielflugkörper tragen.<br /> <br /> Ab der ''Papa-'' und der ''Charlie-Klasse'' konnten die sowjetischen Boote ihre Waffen auch getaucht abfeuern, erstmals kamen hier [[Vertical Launching System|vertikale Startrohre]] zum Einsatz. Diese senkrechte Anordnung der Rohre wurde vorher bereits ähnlich auf Raketen-U-Booten verwendet und setzte sich in der Folge auch für U-Boote mit Marschflugkörpern durch. Auf den ''Oscars'' wurden so 24 Raketen auf jedem Boot stationiert. Die Waffen wurden dabei zwischen der Druckhülle des Bootes und dem Außenrumpf angebracht.<br /> <br /> Ab den 1970er Jahren erhielten auch normale Jagd-U-Boote die Fähigkeit, solche Waffen abzuschießen. So wurden etwa die Seezielflugkörper [[AGM-84 Harpoon|UGM-84 Harpoon]] und [[Exocet|SM-39 Exocet]] sowie der Landangriffs-Marschflugkörper [[BGM-109 Tomahawk|UGM-109 Tomahawk]] entwickelt, die aus Torpedorohren abgeschossen werden können. Das zweite Baulos der ''[[Los-Angeles-Klasse]]'' erhielt sogar zwölf dedizierte vertikale Startrohre für Tomahawks. Trotzdem wurden diese Boote weiterhin als Jagd-, nicht als Marschflugkörper-U-Boot bezeichnet. Die ''Ohio''-SSGN sind aus dem Umbau von Raketen-U-Booten entstanden. Hierbei wurden die 24 ehemaligen Startschächte für die [[Submarine-launched ballistic missile|ballistischen Raketen]] umgerüstet, aus einem können nun sieben Tomahawk verschossen werden. Da zwei der Rohre einer anderen Verwendung zugeordnet wurden, besitzen die Boote so bis zu 154 Marschflugkörper.<br /> <br /> == Einsatzprofil ==<br /> [[Datei:US Navy 030114-N-XXXXX-001 USS Florida launches a Tomahawk cruise missile during Giant Shadow in the waters off the coast of the Bahamas.jpg|mini|Abschuss einer Tomahawk von einem U-Boot der ''Ohio-Klasse'']]<br /> Haupteinsatzzweck der ersten Marschflugkörper-U-Boote waren überraschende, taktische Angriffe auf Landziele. So nahmen die Japaner nach dem ersten Angriff der ''Barb'' an, Opfer einer Fliegerstaffel geworden zu sein.&lt;ref name=&quot;Barb&quot; /&gt; In der kurzen Einsatzzeit der SSG(N) der US Navy wurden sie hauptsächlich eingesetzt, um zur Politik der [[Abschreckung]] beizutragen. So fuhr die ''Tunny'' 1958 eine Abschreckungspatrouille im Pazifik, um Flugzeugträger zu ersetzen, die auf Grund der [[Libanonkrise 1958|Libanonkrise]] ins Mittelmeer abgezogen worden waren. Zwischen 1959 und 1964 wurden solche Patrouillen im Nordpazifik ein Standard-Einsatz für die US-Boote, die 41 solche Fahrten absolvierten.&lt;ref&gt;Polmar (2003), S. 93&lt;/ref&gt; Neben den Flugzeugträgern übernahmen ab 1964 dann die Raketen-U-Boote diese Rolle von den Marschflugkörper-Booten.<br /> <br /> Die Sowjetunion verlegte ihre Landangriffskapazität ab 1960 größtenteils auf landgestützte Raketen, später dann ebenfalls auf Raketen-U-Boote. Da die Marschflugkörper somit als redundant angesehen wurden, wurden sie auf U-Booten weitgehend überflüssig, und verschwanden größtenteils aus den Flotten. Um jedoch auf die steigende Bedrohung ihres Territoriums durch die Flugzeugträger zu reagieren, begann die Sowjetunion, U-Boote mit einer Hauptbewaffnung aus Seezielflugkörpern auszurüsten, mit denen im Kriegsfall die Flugzeugträgerkampfgruppen weit vor der Küste angegriffen und abgefangen werden sollten. Dies blieb bis ins 21. Jahrhundert der Haupteinsatzzweck dieser Boote. Die Seezielflugkörper weisen Reichweiten von über 400 Kilometern auf und können so weit außerhalb des [[U-Jagd]]-Schirms, der jede Trägerkampfgruppen schützend umgibt, abgefeuert werden. Da ein U-Boot auf diese Distanzen aber nicht in der Lage ist, die Position der Kampfgruppe selbstständig zu erfassen, muss diese, meist per Flugzeug, aufgeklärt werden, wozu die Sowjetunion umgebaute Bomber vom Typ [[Tupolew Tu-95]] verwendete.&lt;ref&gt;Polmar (2003), S. 97&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit Aufkommen der Tomahawk wurden U-Boote der USA wieder vermehrt für Landangriffe eingesetzt. So wurden massiv taktische Landangriffe im [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]], im [[Irakkrieg]], im [[Kosovokrieg]], im [[Krieg in Afghanistan seit 2001|Krieg in Afghanistan]] sowie im [[Chronik des Bürgerkriegs in Libyen (2011)|libyschen Bürgerkrieg]] durchgeführt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Norman Friedman: ''U.S. Submarines since 1945''. Naval Institute Press, Annapolis 1994, ISBN 978-1-55750-260-5 (engl.)<br /> * David Miller, John Jordan: ''Moderne Unterseeboote''. Stocker Schmid AG, Zürich 1987, 1999 (2. Auflage). ISBN 3-7276-7088-6.<br /> * Norman Polmar, Jurrien Noot: ''Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718-1990''. Naval Institute Press, Annapolis, 1991. ISBN 0-87021-570-1 (engl.)<br /> * Norman Polmar, K. J. Moore: ''Cold War Submarines: The Design and Construction of U.S. and Soviet Submarines, 1945–2001''. Potomac Books, Dulles, VA 2003. ISBN 978-1-57488-594-1 (engl.)<br /> * Bill Gunston: ''Die illustrierte Enzyklopädie der Raketen Lenkwaffen''. ISBN 978-3-7784-9732-6<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Guided missile submarines|U-Boote mit Marschflugkörpern}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Lesenswert|20. August 2009|63576261}}<br /> <br /> [[Kategorie:U-Boot mit Marschflugkörpern| ]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zerst%C3%B6rer&diff=233146011 Zerstörer 2023-04-25T08:22:55Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit dem Kriegsschiffstyp ''Zerstörer'', zur Flugzeugklasse des gleichen Namens siehe [[Zerstörer (Flugzeug)]].}}<br /> [[Datei:Arleigh Burke DDG-51.jpg|mini|Zerstörer ''[[USS Arleigh Burke (DDG-51)|Arleigh Burke]]'', Typschiff seiner Klasse]]<br /> [[Datei:French destroyer Forbin (D620) underway in the Arabian Sea on 31 May 2009 (090531-N-9988F-406).jpg|mini|Forbin (D 620), französischer Zerstörer der [[Horizon-Klasse]]]]<br /> [[Datei:Harbin (DD 112).jpg|mini|Der 1994 in Dienst gestellte Zerstörer ''Harbin'' (DD 112), Type 052, (NATO Code: [[Luhu-Klasse|''Luhu''-Klasse]]) der chinesischen [[Volksbefreiungsarmee]], bei einem Besuch des US-Marinestützpunktes [[Pearl Harbor]], Hawaii]]<br /> <br /> Der '''Zerstörer''' war ursprünglich ein kleines und schnelles [[Kriegsschiff]] zur Abwehr von [[Torpedoboot]]en, weshalb dieser [[Schiffstyp]] anfänglich auch als '''Torpedobootzerstörer''' bezeichnet wurde. Inzwischen gehören Zerstörer durch den Wegfall der [[Schlachtschiff]]e zu den größeren Einheiten. Außerdem ist der Zerstörer der kleinste Kriegsschiffstyp, der einer Allzweckrolle gerecht wird und daher auch ohne weitere Unterstützung im Alleingang operative Aufträge im Rahmen der [[Seekrieg]]sführung erfüllen kann.<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> Der Begriff „Zerstörer“ ist eine wörtliche Übersetzung des englischen Wortes „destroyer“, da der Typ in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] als Reaktion auf die Entwicklung des [[Torpedo]]s und des [[Torpedoboot]]es entworfen wurde. Die damals führende [[Royal Navy|britische Marine]] stützte sich auf große [[Linienschiff]]e, die mit ihren großen und schwerfälligen Geschützbatterien schnell herannahende Torpedoboote schlecht abwehren konnten. Zu deren Schutz wurden daher etwas größere und schnellere Torpedoboote gebaut, die mit ihren stärkeren Geschützen angreifende Torpedoboote effektiv bekämpfen sollten. Dieser Typ wurde Torpedobootjäger oder Torpedobootszerstörer (bzw. in Frankreich: Contretorpilleur, in Italien: Cacciatorpediniere) genannt. Die umständliche Bezeichnung Torpedobootszerstörer wurde schon bald zu Zerstörer verkürzt. Für einen Gegenangriff trugen sie ebenfalls eine Torpedobewaffnung. Deshalb ist die Grenze zwischen Torpedoboot und Zerstörer vor allem bei den frühen Schiffen dieser Art fließend.<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden Zerstörer universell eingesetzt und in entsprechend großen Stückzahlen gebaut, allein in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] über 600 Einheiten. Sie waren zu dieser Zeit 2000 bis 4000&amp;nbsp;t schwer und rund 120&amp;nbsp;m lang. Sie erreichten etwa 35&amp;nbsp;[[Knoten (Einheit)|Knoten]] und waren mit vier bis zehn Torpedorohren, sowie etwa fünf Geschützen mit 12,7&amp;nbsp;cm [[Kaliber]] bewaffnet. Dazu kamen eine noch größere Zahl an kleineren [[Geleitzerstörer]]n, die vor allem der [[U-Boot]]-Abwehr dienten und die [[Geleitzug|Geleitzüge]] begleiteten. Aus diesen Geleitzerstörern ist die moderne [[Fregatte]] entstanden.<br /> <br /> Sonderentwicklungen stellten die [[Großzerstörer]] und [[Flottillenführer]] dar, die aber hinsichtlich ihrer Tonnage im Zweiten Weltkrieg von den Standardzerstörern eingeholt wurden.<br /> <br /> Heute sind Zerstörer bis über 8000&amp;nbsp;t groß und mit Flugkörpern, Rohr- und U-Jagdwaffen sowie [[Bordhubschrauber]]n ausgerüstet. Abgesehen von den [[Flugzeugträger]]n zählen sie heute neben den [[Kreuzer (Schiffstyp)|Kreuzern]] zu den großen Schiffen der Marinen.<br /> <br /> Moderne Zerstörer werden heute überwiegend in [[Tarnkappentechnik|Stealth-Bauweise]] gebaut, was ihnen ein glattes, flächiges Aussehen verleiht. Durch die schräge Anordnung aller Überwasserflächen wird die [[Radarrückstrahlfläche|Radarrückstrahlung]] vermindert. Die Folge ist ein kleinerer Radarquerschnitt: Das Schiff ist vom gegnerischen [[Radar]] schwieriger und später zu erkennen. Die USA sind im Zerstörerbau heute führend. Sie bauen die Zerstörer der [[Arleigh-Burke-Klasse]], welche der [[Flugabwehr]] ihrer Flugzeugträger dienen. Die meisten Nationen setzen heute auf die kostengünstigeren, weil spezialisierteren und daher kleineren Fregatten.<br /> <br /> == Geschichtliche Entwicklung ==<br /> === Die Anfänge ===<br /> [[Datei:USS Perkins (DD-26).jpg|mini|''[[USS Perkins (DD-26)|Perkins]]'', 1912]]<br /> Vorläufer der Zerstörer waren ab 1880 die [[Torpedokreuzer]], die als erste [[Torpedoboot]]-Abwehrfahrzeuge entwickelt wurden. Sie waren mit mehreren [[Torpedorohr]]en und Geschützen bis Kaliber 12&amp;nbsp;cm bewaffnet und hatten noch eine leichte Panzerung. Sie sollten die [[Linienschiff]]e der Hochseekampfflotte begleiten und vor Angriffen feindlicher Torpedoboote schützen. Wegen ihrer [[Wasserverdrängung]] bis 1500 Tonnen wurden sie zum Teil auch als [[Flottenkreuzer]] oder Kreuzer 3. Klasse klassifiziert (im letzteren Fall fehlte die Torpedobewaffnung oft ganz, dafür waren sie für ihre Größe stark gepanzert). Aufgrund des steigenden Einsatzes der schnelleren und spezialisierteren Torpedobootszerstörer, einer Entwicklung der britischen [[Royal Navy]], ging die Bedeutung der Torpedokreuzer ständig zurück, so dass nach 1900 ihr Bau aufgegeben wurde. Vor allem in den Flotten von [[Österreich-Ungarn]], [[Russland]], [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]], [[Frankreich]], [[Italien]] und [[Japan]] waren Torpedokreuzer im Einsatz. Die Bezeichnung Torpedokreuzer wird manchmal (wenn auch nicht ganz treffend) auch für die Großzerstörer gebraucht, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.<br /> <br /> === Die ersten Torpedobootszerstörer ===<br /> 1892 wurden die ersten „torpedo-boat destroyer“ (Torpedobootszerstörer).&lt;ref&gt;Lyon, S. 8&lt;/ref&gt; als Abwehrwaffe gegen Torpedoboote in Dienst genommen. Erste so bezeichnete Klasse waren die bei [[Yarrow Shipbuilders|Yarrow]] gebauten [[HMS Havock (1893)|HMS ''Havock'']] und [[HMS Havock (1893)#Das Schwesterboot Hornet|HMS ''Hornet'']],&lt;ref&gt;Lyon, S. 53&lt;/ref&gt; die 1894 bei der Royal Navy in Dienst kamen. Bis zum [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] 1904 gab es in fast allen Marinen große, schnelle, stark bewaffnete Torpedoboote, für die sich die verkürzte Bezeichnung Zerstörer durchsetzte&lt;ref&gt;Lyon, S. 8 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Französische Marine]] als intensiver Nutzer von Torpedobooten baute 1899 ihre ersten Torpedobootszerstörer als [[Durandal-Klasse|''Durandal''-Klasse]] unter der Bezeichnung „torpilleur d’escadre“. Nach 55 Zerstörern von etwa 300 t erfolgte ab 1909 auch hier eine Vergrößerung des Typs.<br /> <br /> Die Vereinigten Staaten stellten 1902 mit der [[USS Bainbridge (DD-1)|USS ''Bainbridge'']], Destroyer No. 1, ihren ersten Zerstörer in Dienst und hatten 1906 16 Zerstörer im Dienst der US Navy.&lt;ref&gt;Simpson, S. 151&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wuchsen die Zerstörer von etwa 300 t auf über 1000 t. Der modernste Zerstörertyp der Royal Navy bei Kriegsausbruch war die [[Laforey-Klasse (1913)|''Laforey''-Klasse]] mit knapp unter 1000 t, die speziell für die Verhältnisse der Nordsee konstruiert war. Die modernsten Zerstörer der französischen Marine waren die der [[Bisson-Klasse|''Bisson''-Klasse]] von 800 t. Beide Marinen übernahmen bei Kriegsausbruch noch größere Boote, die in ihren Staaten für südamerikanische Marinen im Bau waren. Die kampfkräftigsten Zerstörer beschaffte zu diesem Zeitpunkt die [[Kaiserlich Russische Marine|russische Marine]] mit den aus der ''[[Nowik (Schiff, 1911)|Nowik]]'' mit starker deutscher Beteiligung entwickelten Klassen von über 1250 t.<br /> <br /> Nur Deutschland bezeichnete seine Zerstörer weiterhin als [[Großes Torpedoboot|Torpedoboote]] und gab ihnen nur Herstellerkennzeichen und Nummern, aber keine Namen. Die letzten vor Kriegsausbruch fertiggestellten Boote gehörten zum Typ [[Großes Torpedoboot#Großes Torpedoboot 1911|Großes Torpedoboot 1911]] (''V 1''–''V 6'', ''G 7''–''G 12'', ''S 13''–''S 24'') und verdrängten 700 bis 750 t. Im Krieg wurde noch ein Boot des Typs [[Großes Torpedoboot#Großes Torpedoboot 1916 M|Großes Torpedoboot 1916]], die [[SMS V 116|''V 116'']], von 2400 t fertiggestellt, das nach dem Krieg an Italien ausgeliefert wurde und bis 1939 als ''Premuda'' unter italienischer Flagge fuhr.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.warshipsww2.eu/shipsplus.php?language=E&amp;id=152198 |wayback=20131018034709 |text=Bild und Daten der ''Premuda''}}&lt;/ref&gt; Für Frankreich wurde die ''S 113'' als ''[[Amiral Sénès]]''&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.warshipsww2.eu/shipsplus.php?language=&amp;id=152195 |wayback=20131018034637 |text=Daten der ''Amiral Sénès''}}&lt;/ref&gt; bis 1919 zu Ende gebaut und ausgeliefert.<br /> <br /> === Entwicklung der Kriegsschiffstypen vor 1945 ===<br /> [[Datei:Bundesarchiv DVM 10 Bild-23-63-25, Zerstörer &quot;Richard Beitzen&quot;.jpg|mini|[[Z 4 Richard Beitzen]], deutsche Kriegsmarine, 1937]]<br /> Vor 1945 waren die großen Überwasserkriegsschiffe aller Seemächte im Grunde genommen zunächst in Zerstörer, leichte und schwere Kreuzer, Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe eingeteilt. Diese klare Einteilung hatte ihren Ursprung in den [[Flottenkonferenz|Flottenverträgen]] von Washington von 1922 und London 1930. In London verpflichteten sich Großbritannien, die USA und Japan zu Höchstgrenzen von Booten dieses Typs (150.000 ts USA/GB, 105.000 ts Japan) und qualitative Höchstgrößen von 1850 ts für Flottillenführer und 1500 ts für normale Zerstörer, deren stärkste Waffen 12,7-cm-Geschütze sein durften. Durch dieses System entstand der „klassische“ Flottenzerstörer des Zweiten Weltkrieges.<br /> <br /> Sonderentwicklungen stellten die [[Großzerstörer]] insbesondere der französischen Marine und Flottillenführer dar, die aber tonnagemäßig im Zweiten Weltkrieg von den Standardzerstörern eingeholt wurden. Durch die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg setzte ein radikales Umdenken hinsichtlich des Zweckes von Zerstörern ein. Die klassische Aufgabe der Zerstörer war der offensive und defensive Flottendienst, also der Angriff mit Torpedos auf gegnerische Verbände von Schlachtschiffen oder Kreuzern oder die Abwehr gegnerischer Zerstörer.<br /> <br /> === Kriegserfahrungen ===<br /> [[Datei:USS Fletcher (DD-445) off New York, 1942.jpg|mini|''[[USS Fletcher (DD-445)|Fletcher]]'', 1942]]<br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war diese Aufgabe gegenüber rein defensiven Aufgaben wie U-Boot-Jagd und Abwehr von Luftangriffen immer mehr ins Hintertreffen geraten. Zwar gab es vor allem zwischen Zerstörern noch Überwassergefechte Kriegsschiff gegen Kriegsschiff, doch blieben diese eher die Ausnahme. Schon während des Krieges zeigte sich diese Tendenz daran, dass die meisten Zerstörerklassen behelfsmäßig auf die neuen Aufgaben und Bedrohungen umgebaut wurden.<br /> <br /> Die [[Flak]]- und U-Bootjagdbewaffnung wie z.&amp;nbsp;B. [[Wasserbombe (Kampfmittel)|Wasserbomben]] oder [[Hedgehog (Granatwaffe)|Hedgehogs]] wurde bei fast allen Vorkriegsmustern erheblich verstärkt. Um dieses Zusatzgewicht auszugleichen, mussten Waffensysteme für den Überwasserkampf wie [[Artillerie]] und [[Torpedorohr]]sätze entfernt werden.<br /> <br /> Im Jahre 1945 hatten die meisten amerikanischen Zerstörer keine Torpedorohre mehr, die Flakbewaffnung dagegen war wegen der Bedrohung durch [[Shimpū Tokkōtai|Kamikazeflugzeuge]] teilweise vervierfacht worden. Ein zusätzlicher Gewichtsfaktor waren neue Sensoren wie [[Radar]], die immer mehr Platz beanspruchten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde dies nur als Notbehelf angesehen, und neue, während des Krieges entworfene Zerstörerklassen wie die britische Battle-Klasse oder die amerikanische Gearing-Klasse hatten nach wie vor Torpedorohre, allerdings war die Hauptartillerie nun immer sowohl gegen Flugzeuge wie Überwasser- und Landziele einsetzbar. Nach dem Krieg setzte ein radikales Umdenken ein: Der Zerstörer wurde nun primär zum Sicherungsschiff für den Flugzeugträger, der die Rolle des Schlachtschiffes als Kern der Flotte übernommen hatte. Trägerverbände waren primär durch gegnerische Flugzeuge und [[U-Boot]]e bedroht.<br /> <br /> === 1950er Jahre ===<br /> [[Datei:Warszawa II TW 6-91.jpg|mini|Zerstörer der sowjetischen ''Kashin''-Klasse]]<br /> Die Zerstörer der 1950er Jahre trugen dieser neuen Rolle Rechnung, und die Torpedorohre verschwanden nun völlig. Bei neuen Entwürfen spielte die [[U-Jagd|U-Bootjagd]] immer mehr die Hauptrolle, was zu einer Reduzierung der Artillerie führte, beispielsweise von 6 × 12,7&amp;nbsp;cm bei der [[Gearing-Klasse|''Gearing''-Klasse]] aus dem Jahr 1944 zu drei Geschützen bei der [[Forrest-Sherman-Klasse|''Forrest Sherman''-Klasse]] aus den 1950ern.<br /> <br /> Bei der Flugabwehr spielte die [[Flugabwehrrakete]] eine immer größere Rolle. Diese anfänglich sehr großen Waffen konnten zuerst nur auf Kreuzern eingesetzt werden. Mitte der 1950er Jahre wurde der '''Lenkwaffenzerstörer''' entwickelt, dessen Hauptaufgabe der Schutz von anderen Schiffen mittels [[Flugabwehrrakete|Lenkwaffen]] ist. Hier teilt sich nun der Entwicklungsstrang aller Seemächte, und es gibt folgende Unterschiede:<br /> <br /> '''USA'''<br /> * konventionelle Zerstörer zur U-Bootjagd mit Bezeichnung DD<br /> * Lenkwaffenzerstörer mit Bezeichnung DDG<br /> * besonders große Zerstörer mit Bezeichnung DLG, die beide Aufgaben durchführen konnten<br /> <br /> '''Großbritannien'''<br /> * Zerstörer zur Flugabwehr mit gelenkten Raketen<br /> * schnelle, große Fregatten zur U-Bootjagd, teilweise größer als Zerstörer<br /> <br /> '''Frankreich'''<br /> * sowohl als Lenkwaffenschiff wie als U-Bootjäger<br /> <br /> '''UdSSR'''<br /> * Die traditionelle Bezeichnung „Zerstörer“ wurde ganz aufgegeben und die Schiffe nach ihrer Funktion als „großes Raketenschiff“ oder „großes U-Bootjagdschiff“ bezeichnet.<br /> <br /> == Zerstörer der Bundesmarine ==<br /> Die ersten sechs Zerstörer ''[[Zerstörer 1 (D 170)|Zerstörer&amp;nbsp;1]]'' bis ''Zerstörer&amp;nbsp;6'' ([[Klasse 119]]) der neu aufgestellten [[Bundesmarine]] wurden Ende der 1950er Jahre als Leihgabe von den USA übernommen. Sie waren dort während des Zweiten Weltkriegs als Einheiten der [[Fletcher-Klasse|''Fletcher''-Klasse]] gebaut worden. Sie wurden in den 1980er Jahren durch [[Fregatte]]n der ''Bremen''-Klasse ([[F122]]) ersetzt.<br /> <br /> Die Schiffe der [[Klasse 101/101A]] (''Hamburg''-Klasse), vier in den 1960er Jahren in Dienst gestellte Zerstörer-Neubauten der Hamburger Werft [[Stülcken-Werft|H.&amp;nbsp;C.&amp;nbsp;Stülcken&amp;nbsp;Sohn]] (''[[Hamburg (D 181)|Hamburg]]'', ''[[Schleswig-Holstein (D 182)|Schleswig-Holstein]]'', ''[[Bayern (D 183)|Bayern]]'' und ''[[Hessen (D 184)|Hessen]]'') wurden Anfang der 1990er Jahre durch vier Fregatten der ''Brandenburg''-Klasse ([[F123]]) ersetzt.<br /> <br /> Die drei in den USA gebauten Einheiten der [[Klasse 103/103A/103B|Klasse 103]] (''Lütjens''-Klasse: ''[[Lütjens (D 185)|Lütjens]]'', ''[[Mölders (D 186)|Mölders]]'' und ''[[Rommel (D 187)|Rommel]]'') wurden 1969/70 in Dienst gestellt und waren modifizierte Schiffe der amerikanischen [[Charles-F.-Adams-Klasse|''Charles F. Adams''-Klasse]]. Im Jahr 1999 (''Rommel'') bzw. 2003 (''Mölders'' und ''Lütjens'') wurden sie außer Dienst gestellt. Ausschlaggebend waren hohe altersbedingte Wartungs- und Betriebskosten, die zum Teil aus den nicht mehr zeitgemäßen Dampfkesselantriebsanlagen und den hohen Kosten für Ersatzteilbeschaffungen resultierten.<br /> [[Datei:F221 FGS Hessen (8640310899).jpg|mini|[[Sachsen-Klasse (2001)|Sachsen-Klasse]]]]<br /> Die drei Fregatten der 2004–2006 in Dienst gestellten ''Sachsen''-Klasse ([[Sachsen-Klasse (2001)|F124]]) ersetzten diese letzten als Zerstörer bezeichneten Schiffe der [[Deutsche Marine|Deutschen Marine]]. Aufgrund ihrer Ausstattung und der Fähigkeit, Aufträge im Alleingang erfüllen zu können, ordnen viele Fachbücher die ''Sachsen''-Klasse [[de facto]] als Zerstörer ein. Dennoch wird sie als Fregatte geführt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Eric W. Osborne |Titel=Destroyers: An Illustrated History of Their Impact. |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=ABC-Clio Inc. |Ort= |Datum=2005 |ISBN=1-85109-479-2 |Seiten=174}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Schiffe der Bundeswehr}}<br /> <br /> == Moderne Zerstörertypen ==<br /> [[Datei:960711-N-7340V-001 Ships Conduct UNREP.jpg|mini|Der Zerstörer USS Arthur Radford (''Spruance-Klasse'') neben dem Flugzeugträger [[USS George Washington (CVN-73)|USS George Washington]]]]Der klassische Zerstörertyp, der sich aus dem Torpedoboot entwickelt hatte, hielt sich noch bis in die 1970er Jahre. Auch wenn amerikanische und russische Lenkwaffenzerstörer damals eine andere Rolle hatten, waren sie konstruktionsmäßig immer noch eine Fortentwicklung des alten Typs, erkennbar am [[Dampfturbine]]n-Antrieb und einem sehr schlanken Rumpf.<br /> <br /> Allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, dass eine Geschwindigkeit um 30&amp;nbsp;Knoten für heutige Aufgaben ausreichend ist. Diese Geschwindigkeit konnte auch mit [[Gasturbine]]n, [[Schiffsdieselmotor|Diesel]] oder gemischtem Antrieb ([[CODOG]] oder [[CODAG]]) erreicht werden. Der Verzicht auf hohe Geschwindigkeit wiederum ermöglichte einen weniger schlanken Rumpf und damit eine endgültige Abkehr von der schlanken Zerstörerlinie.<br /> <br /> Ein erster Entwurf dieser Art war die amerikanische [[Spruance-Klasse|''Spruance''-Klasse]], ein Entwurf, der von vielen Traditionalisten als ungeheuer hässlich und zudem viel zu groß eingestuft wurde: Diese Schiffe verdrängten 9.100&amp;nbsp;Tonnen und kamen damit schon in den Bereich eines Kreuzers, besaßen Gasturbinenantrieb und eine für ihre Größe leichte Bewaffnung. Aus Traditionsgründen gab man diesem neuen U-Jagdschiff die Bezeichnung „Destroyer“, obwohl es im Prinzip einen völlig neuen Typ darstellte. Aber die Grundideen wurden in neuen Schiffen aufgenommen, so dass sämtliche neueren amerikanischen Schiffe (und viele Entwürfe amerikanischer Verbündeter) auf ihr basieren. Diese werden entweder „guided missile destroyer“ (z.&amp;nbsp;B. die ''Arleigh Burke''-Klasse) oder „guided missile cruiser“ ([[Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)|''Ticonderoga''-Klasse]]) genannt, aber sind letztlich Varianten desselben Typs mit unterschiedlichen Rollen, was sie allerdings auch in den Grenzbereich zwischen Zerstörern und Fregatten schiebt. Der letzte „klassische“ Zerstörertyp der US-Navy war die ''Charles F. Adams''-Klasse. Letztlich sind die Bezeichnungen Kreuzer, Zerstörer und Fregatte heute nur noch [[Traditionsname]]n, die nur noch über z.&amp;nbsp;B. NATO-Einsatzdefinitionen eine Auskunft über Rolle und Größe geben, obwohl die Grenzen zwischen den Bezeichnungen immer mehr verschwimmen und die Übergänge sehr fließend sind.<br /> <br /> === Aufgaben moderner Zerstörertypen ===<br /> Die Aufgaben der modernen Zerstörer sind in der Regel recht spezialisiert. Bei den meisten modernen Zerstörern liegt der Schwerpunkt auf weiträumiger Luftabwehr (AAW), wie z.&amp;nbsp;B. bei der ''Arleigh Burke''-Klasse. Daneben werden die klassischen Seekriegsszenarien aus dem [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]], wie ASW (U-Boot-Jagd) und ASuW (Schiffsbekämpfung), nicht ganz übergangen. Die ''Spruance''-Klasse ist zum Beispiel noch eine solche Konstruktion des Kalten Kriegs. Inzwischen ist auch wieder ein Trend zur Ausrüstung mit Waffen zur Landzielbekämpfung zu beobachten (''Arleigh Burke''-Klasse). Mit der Ausmusterung der Schlachtschiffe, die mit ihren riesigen Geschützen hervorragende Feuerunterstützung geben konnten, ist diese Fähigkeit weitgehend verloren gegangen. Mit Marschflugkörpern versucht man jetzt, diese Fähigkeit wiederzuerlangen.<br /> <br /> === Moderne Zerstörer-Klassen ===<br /> [[Datei:USS Mustin (DDG-89).jpg|mini|[[USS Mustin (DDG-89)|USS ''Mustin'']] in achterlicher Ansicht]]<br /> [[Datei:JS Ashigara, DDG-178 at Naval Station Pearl Harbor.jpg|mini|''Ashigara'' (Japan)]]<br /> <br /> * [[Amerika]]<br /> ** [[Arleigh-Burke-Klasse]] (USA)<br /> ** [[Zumwalt-Klasse]] (USA)<br /> * [[Europa]]<br /> ** [[Udaloy-Klasse|''Udaloy''-Klasse]] ([[Russland]])<br /> ** [[Sowremenny-Klasse]] (Russland, auch in die [[Volksrepublik China|VR China]] exportiert)<br /> ** [[De-la-Penne-Klasse]] ([[Italien]])[[Datei:ROKS Sejong the Great (DDG 991).jpg|mini|DDG991 ''Sejong the Great'' (Korea)]]<br /> ** [[Daring-Klasse (2006)|Daring-Klasse]] ([[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]])<br /> ** ''[[Horizon-Klasse]]'', ([[Frankreich]]/[[Italien]])<br /> * [[Asien]]<br /> ** [[Kongō-Klasse (1991)|Kongō-Klasse]] ([[Japan]])<br /> ** [[Atago-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Murasame-Klasse (1994)|Murasame-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Takanami-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Akizuki-Klasse (2010)|Akizuki-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Asahi-Klasse]](Japan)<br /> ** [[Typ 052|Typ 052 (Habin-Klasse/Luhu-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Shenzhen (Schiff)|Typ 051B (''Shenzhen''/Luhai-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 052B|Typ 052B (Guangzhou-Klasse/Luyang-I-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 052C|Typ 052C (Lanzhou-Klasse/Luyang-II-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 051C|Typ 051C (Shenyang-Klasse/Luzhou-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 052D|Typ 052D (Kunming-Klasse/Luyang-III-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Chungmugong-Yi-Sun-sin-Klasse]], ([[Südkorea]])<br /> ** [[Sejongdawang-Klasse]], (Südkorea)<br /> ** [[Delhi-Klasse|Delhi-Klasse (Projekt 15)]] ([[Indien]])<br /> ** [[Kolkata-Klasse|Kolkata-Klasse (Projekt 15A)]] (Indien)<br /> * [[Australien und Ozeanien]]<br /> ** [[Hobart-Klasse]] ([[Australien]])<br /> <br /> == Zukünftige Zerstörer ==<br /> === Stealth-Technik ===<br /> [[Datei:Nave Caio Duilio.jpg|mini|''Caio Duilio'' (Italien) [[Horizon-Klasse]]]]<br /> {{Siehe auch|Tarnkappenschiff}}<br /> <br /> Die meisten aktuell in Beschaffung oder in Planung befindlichen Zerstörer werden nach dem Stealth-Prinzip gebaut. Das heißt, die Schiffe werden so gebaut, dass sie schwierig ortbar sind. Das wichtigste dabei ist, die Radarrückstrahlung zu reduzieren. Dafür müssen alle Außenwände schräggestellt und speziell beschichtet sein. Auch Raketenstarter, Geschütze, Beiboote etc. müssen entsprechend verkleidet werden. Ein zweiter Punkt ist das Reduzieren der Wärmeabstrahlung, da diese von [[Infrarot|IR]]-Sensoren geortet werden kann. Das Hauptproblem sind hierbei die Abgase, die deshalb in einem komplizierten Verfahren mit Luft durchmischt und abgekühlt werden, bevor sie ausgestoßen werden. Mitunter werden sogar ganze Außenwände des Schiffes mit kaltem Wasser gekühlt. Der Vorteil dieser vielen teuren Techniken besteht darin, dass die Schiffe schwieriger und somit erst später vom Gegner geortet werden können. Nach der Ortung soll das Schiff für den Gegner nur als sehr kleines Objekt erkennbar sein; deutlich unterhalb der realen Größe. Ein Nachteil besteht darin, dass die Schiffe durch die dabei notwendige Technik verhältnismäßig teuer sind. Viele Marinen beschaffen daher aus Kostengründen eine geringere Anzahl an Schiffen als von der Vorgängerklasse, was durch die gesteigerte Leistungsfähigkeit der neuen Zerstörer kompensiert werden soll.<br /> <br /> === Bewaffnung ===<br /> Die meisten dieser modernen Zerstörer haben den Bewaffnungsschwerpunkt auf weitreichender Luftabwehr, sogenannte AAW-Zerstörer&lt;ref&gt;Anti Air Warfare&lt;/ref&gt; ([[Zumwalt-Klasse|''Zumwalt''-Klasse]], [[Daring-Klasse (2006)|''Daring''-Klasse]], [[Horizon-Klasse|''Horizon''-Klasse]], [[Sachsen-Klasse (2001)|F124]]). Daneben verfügen sie teilweise auch über ASW-&lt;ref&gt;Anti Submarine Warfare&lt;/ref&gt; (U-Boot-Jagd) und ASuW-&lt;ref&gt;Anti Surface Warfare&lt;/ref&gt; (Schiffbekämpfung) Fähigkeiten (Horizon, F124). Die US-Zerstörer der ''Zumwalt''-Klasse besitzen zusätzlich zu ihrer AAW-Ausstattung weitreichende Landangriffsfähigkeiten ([[BGM-109 Tomahawk|Tomahawk]]-[[Marschflugkörper]] und zwei 15,5-cm-Geschütze). Zur U-Boot-Jagd führen nahezu alle modernen Zerstörer einen oder zwei Hubschrauber mit. Die US Navy plant, ihre Schiffe zudem langfristig mit Drohnen auszustatten.<br /> <br /> === Zukünftige Zerstörer-Klassen ===<br /> * [[Projekt 21956]], Russland, geplanter Entwurf auf Basis der [[Udaloy-Klasse|''Udaloy''-Klasse]] mit Stealth-Eigenschaften zur Ablösung der ''Udaloy''- und [[Sowremenny-Klasse|''Sowremenny''-Klasse]]<br /> * [[Visakhapatnam-Klasse|''Visakhapatnam''-Klasse (Projekt 15B)]], Indien, vier Schiffe im Bau<br /> * DDG(X), USA, geplanter Entwurf mit Stealth-Eigenschaften zur Ablösung der [[Lenkwaffenkreuzer]] der [[Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)|Ticonderoga-Klasse]] und der ältesten Lenkwaffenzerstörer der [[Arleigh-Burke-Klasse]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/digital/technik/ddg-x----neuer-us-zerstoerer-wird-mit-lasern-und-hyperschallwaffen-bestueckt-31613264.html |titel=DDG(X) – neuer US-Zerstörer wird mit Lasern und Hyperschallwaffen bestückt |sprache=de |abruf=2022-05-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Schiffstypen]]<br /> * [[Zerstörerflottille]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Harald Fock: ''Z-vor''. 2 Bände. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1998, ISBN 3-7822-0762-9.<br /> * Rolf Güth: ''Zerstörer Z 34. Ein Kriegstagebuch vom Alltag des Seekrieges 1943 bis 1945''. 2. überarbeitete Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1992, ISBN 3-7822-0567-7, (''Männer, Schiffe, Schicksale'' 5).<br /> * Wolfgang Harnack: ''Die Zerstörerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute''. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0816-1.<br /> * Robert Jackson: ''Zerstörer, Fregatten und Korvetten''. Gondrom Verlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1873-5.<br /> * {{Literatur |Autor=Alexander Kent |Titel=Die Zerstörer |Verlag=Ullstein Buchverlage GmbH Co. KG / Ullstein Tas |Ort=Berlin |Datum=1997 |ISBN=3-548-24301-0}}<br /> * Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: ''Die deutschen Zerstörer 1935–1945''. Bernard &amp; Graefe, Bonn 1995, ISBN 3-7637-5940-9, (''Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine'' 6).<br /> * David Lyon: ''The First Destroyers'', Chatham Publishing, London (1996), ISBN 1-55750-271-4.<br /> * Hans Mehl: ''Torpedoboote und Zerstörer''. Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1983.<br /> * Richard V. Simpson: ''Building The Mosquito Fleet, The US Navy's First Torpedo Boats'', Arcadia Publishing, Charleston (2001), ISBN 0-7385-0508-0.<br /> * [[Stefan Terzibaschitsch]]: ''Zerstörer der U.S. Navy'' von der [[Farragut-Klasse (1934)|Farragut-Klasse]] bis zur [[Forrest-Sherman-Klasse]]. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-587-8.<br /> * Mike J. Whitley: ''Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Technik – Klassen – Typen''. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Destroyers|Zerstörer}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4127755-7}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Zerstorer}}<br /> [[Kategorie:Zerstörer| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leichter_Flugzeugtr%C3%A4ger&diff=233111348 Leichter Flugzeugträger 2023-04-24T07:47:16Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:USS Harry S. Truman (CVN-75) with the Italian aircraft carrier ITS Giuseppe Garibaldi (C-551).jpg|mini|Flugzeugträger [[USS Harry S. Truman (CVN-75)|Harry S. Truman]] und der leichte Flugzeugträger [[Giuseppe Garibaldi (551)|Giuseppe Garibaldi]].]]<br /> [[Datei:Italian aircraft carrier Cavour.jpg|mini|[[Cavour (550)]]]]<br /> Ein '''Leichter Flugzeugträger''' ist ein [[Flugzeugträger]], der erheblich kleiner ist als ein [[Flottenflugzeugträger]]. Eine präzise Definition ist nicht vorhanden, da sie von Land zu Land unterschiedlich ist. Die Luftkampfgruppe eines leichten Flugzeugträgers hat oft nur 1/2 bis 1/3 der Größe eines echten Flottenträgers und oft sind die Fähigkeiten des Trägers selbst hinsichtlich Geschwindigkeit, Panzerung, Bewaffnung, Reichweite und Munitionskapazitäten vergleichsweise geringer. Gleichzeitig ist der Leichte Flugzeugträger aber für den Einsatz in der Rolle eines Flottenträgers ausgelegt und nicht wie z.&amp;nbsp;B. der [[Geleitflugzeugträger]] auf einen begrenzten Aufgabenbereich zugeschnitten. Leichte Flugzeugträger werden oft gebaut, wenn die Umstände den Bau eines echten Flottenträgers nicht zulassen.<br /> <br /> == Vor dem Zweiten Weltkrieg ==<br /> In Deutschland wurde im Oktober 1938 in einer Denkschrift der [[Kriegsmarine]] festgestellt: „Die Verletzlichkeit des Trägers zwingt dazu, besonderen Wert auf eine größere Zahl von Trägern zu legen, um nicht alle oder einen wesentlichen Teil der verfügbaren Seeluftstreitkräfte durch den Ausfall eines Trägers von der Kampfführung auszuschalten. – Es wird deshalb vorgeschlagen, den Weiterbau von großen Trägern über [[Flugzeugträger B|B]] hinaus nicht fortzusetzen und die späteren Bauten als kleinere Träger-Typen zu planen.“&lt;ref&gt;Michael Salewski: ''Die deutsche Seekriegsleitung 1935–1945.'' Band III: ''Denkschriften und Lagebetrachtungen 1938–1945.'' Bernard &amp; Graefe Verlag, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3763751211, S.&amp;nbsp;52.&lt;/ref&gt; Daraufhin wurde auf den Bau weiterer großer Träger der [[Graf-Zeppelin-Klasse|''Graf-Zeppelin''-Klasse]] verzichtet und als Nachfolgebauten ein kleiner Flugzeugträgertyp vorgesehen. Durch den Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kam es nicht mehr zum Bau dieser kleinen Träger.<br /> <br /> Anfang der 1930er Jahre versuchte Japan mit der ''[[Ryūjō (Schiff, 1931)|Ryūjō]]'' einen kleinen Flugzeugträger zu bauen. Hintergrund der Entwicklung war eine Lücke im [[Washingtoner Flottenabkommen]], nach denen Schiffe mit einer Tonnage von bis zu 10.000ts nicht als Flugzeugträger im Sinne des Abkommens galten, deren Anzahl und Größe für jedes Land begrenzt waren. Das Schiff erwies sich jedoch als keine gute Konstruktion, hauptsächlich weil die Anforderungen der japanischen Marine mit einer derart geringen Tonnage nicht zu erfüllen waren. Die nötigen Umbauten zur Behebung der größten Probleme steigerten die Tonnage auf 15.000ts. Da zudem in der Zwischenzeit die Vertragslücke geschlossen worden war, gaben die Japaner den Bau solch kleiner Träger auf. Als Behelfsmaßnahme, um im Kriegsfall schnell die Zahl der Flugzeugträger erhöhen zu können, wurden jedoch in den 1930er Jahren große Schiffe der japanischen Kriegsflotte, wie das [[U-Boot-Begleitschiff]] ''[[Zuihō|Takasaki]]'' und der [[Seeflugzeugträger]] ''[[Chitose (Schiff, 1936)|Chitose]]'', schon beim Bau für den Umbau zu kleinen Flugzeugträgern vorbereitet und Anfang der 1940er Jahre wurden diese Schiffe dann auch zu Leichten Trägern umgebaut.<br /> <br /> == Zweiter Weltkrieg ==<br /> Im Jahre 1941 wurden in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] Überlegungen über den Bau schnell herstellbarer Flugzeugträger für den Dienst in den Flotten angestellt, da der Bau der großen Flottenflugzeugträger langwierig ist, jedoch für den Krieg schnell weitere Träger benötigt wurden.<br /> <br /> In England führte dies zu den Trägern der [[Colossus-Klasse (1943)|''Colossus''-Klasse]], die ab 1942 in Bau gingen. Diese basierten auf den Flottenträgern der [[Illustrious-Klasse|''Illustrious''-Klasse]], waren jedoch verkleinert und anderweitig modifiziert, um die Träger schnellstmöglich fertigstellen zu können. So wurde auf das bei der ''Illustrious''-Klasse verwendete gepanzerte Flugdeck verzichtet, die Antriebsanlage nur auf eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Knoten ausgelegt und eine reduzierte Abwehrbewaffnung mitgeführt.<br /> <br /> In den USA wurden seit 1942 neun im Bau befindliche [[Leichter Kreuzer|Leichte Kreuzer]] der [[Cleveland-Klasse|''Cleveland''-Klasse]] als Leichte Flugzeugträger der [[Independence-Klasse (1942)|''Independence''-Klasse]] fertiggebaut und konnten alle 1943 in Dienst gehen, um den Mangel an Trägern auszugleichen, bis genug Flugzeugträger der [[Essex-Klasse (1942)|''Essex''-Klasse]] in Dienst gestellt waren. Diese Träger waren nicht viel größer als die größten [[Geleitflugzeugträger]], zeichneten sich aber durch eine hohe Fahrgeschwindigkeit aus. Ihr größter Nachteil war das relativ kurze und schmale Flugdeck, was zu einer erhöhten Unfallrate bei Starts und Landungen führte. Da [[Jagdflugzeug|Jäger]] mit dem kürzeren Deck weniger Probleme hatten als [[Torpedobomber]] und [[Sturzkampfflugzeug]]e wurde die Zusammensetzung ihrer Luftgruppe dahingehend geändert, das sie zum größten Teil (teilweise ganz) aus Jägern bestand und die Träger nur im Verbund mit Flottenträgern eingesetzt wurden, die ihrerseits einige ihrer Jäger gegen zusätzliche Bomber tauschten.<br /> <br /> Als man 1942 glaubte, dringend Flugzeugträger für die deutsche Kriegsmarine zu brauchen, wurde beschlossen, die noch nicht fertiggestellten Kreuzer ''[[Seydlitz (Schiff, 1939)|Seydlitz]]'' und ''[[De Grasse (Schiff, 1940)|De Grasse]]'' zu Flugzeugträgern umzubauen, auch wenn nur verhältnismäßig wenige Flugzeuge an Bord dieser Träger stationiert werden konnten. Aufgrund der Einstellung des deutschen Trägerbauprogramms im Jahre 1943 wurden die beiden Schiffe jedoch nicht als Leichte Flugzeugträger fertiggestellt.<br /> <br /> Trotz ihrer geringen Anzahl mitführbarer Flugzeuge und zahlreicher Kompromisse gab die [[United States Navy]] 1944 eine neue Klasse Leichter Flugzeugträger in Auftrag. Diese Einheiten basierten auf dem Rumpf und der Maschinenanlage der [[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzer]] der [[Baltimore-Klasse|''Baltimore''-Klasse]], waren jedoch keine Umbauten, sondern komplett neu entworfen. Aufgrund des schnellen Kriegsendes bestand diese [[Saipan-Klasse|''Saipan''-Klasse]] nur aus zwei Einheiten.<br /> <br /> == Nach dem Zweiten Weltkrieg ==<br /> <br /> Da die leichten Flugzeugträger für den Einsatz der neu aufkommenden [[Strahlflugzeug]]e ungeeignet waren, wurden die im Zweiten Weltkrieg gebauten Leichten Träger nach dem Krieg als Flugzeugtransporter eingesetzt oder zu Kommando- oder Kommunikationsschiffen umgebaut.<br /> <br /> Nach dem Krieg operierte die [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Royal Navy]] mit einigen leichten Flugzeugträgern der [[Colossus-Klasse (1943)|''Colossus''-]] und [[Majestic-Klasse (1945)|''Majestic''-Klasse]], die teilweise schon im Zweiten Weltkrieg in Dienst gestellt wurden. Die Entwicklung von Flugzeugen mit Fähigkeiten zu [[Senkrechtstart und -landung]] und später von [[Ski-Jump]]-Rampen ermöglichte allerdings ab Mitte der 1970er Jahre wiederum den Betrieb von Trägern mit verkürztem Flugdeck und damit geringerer Größe. Diesem Muster folgten die britischen Flugzeugträger der [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]] und ähnlich spezialisierte Schiffe wie die italienische ''[[Giuseppe Garibaldi (551)|Giuseppe Garibaldi]]'' oder die spanische ''[[Príncipe de Asturias (Schiff, 1988)|Príncipe de Asturias]]''.<br /> <br /> Der französische nuklearbetriebene Flugzeugträger ''[[Charles de Gaulle (Schiff)|Charles de Gaulle]]'' wird in manchen Quellen trotz seiner 40.000&amp;nbsp;[[Tonne (Einheit)#Long ton|ts]] auch als leichter Flugzeugträger eingestuft, da die großen Träger der US Navy heute bei 100.000 Tonnen Wasserverdrängung liegen und doppelt so viele Flugzeuge an Bord haben.<br /> <br /> == Leichte Flugzeugträger verschiedener Nationen ==<br /> <br /> === Aktiven ===<br /> <br /> === Italien ===<br /> <br /> * ''[[Giuseppe Garibaldi (C 551)|Giuseppe Garibaldi]]''<br /> * ''[[Cavour (550)|Cavour]]''<br /> <br /> === Spanien ===<br /> <br /> * ''[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]''<br /> <br /> === Thailand ===<br /> <br /> * ''[[Chakri Naruebet]]''<br /> <br /> === Abschaffung ===<br /> <br /> === Argentinien ===<br /> <br /> * ''[[Independencia (Schiff, 1945)|Independencia]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals britische ''Warrior'' (R31)<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Veinticinco de Mayo]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals niederländische ''Karel Doorman'' und britische ''Venereble'' (R63)<br /> <br /> === Australien ===<br /> * [[HMAS Sydney (R17)|HMAS ''Sydney'']] – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * [[HMS Vengeance (R71)|HMAS ''Vengeance'']] – Colossus-Klasse, ehemals britische ''HMS Vengeance (R71)''<br /> * [[HMAS Melbourne (R21)|HMAS ''Melbourne'']] – Majestic-Klasse<br /> <br /> === Brasilien ===<br /> * ''[[NAeL Minas Gerais]]'' – Colossus-Klasse, ehemals australische ''HMAS Vengeance'' und britische ''HMS Vengeance (R71)''<br /> <br /> === Frankreich ===<br /> * ''Bois Belleau'' (R97) – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Belleau Wood (CVL-24)]]''<br /> * ''Lafayette (R96)'' – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Langley (CVL-27)]]''<br /> * ''Arromanches (R95)'' – Colossus-Klasse, ehemals britische ''[[HMS Colossus (R15)]]''<br /> <br /> === Großbritannien ===<br /> * ''[[HMS Unicorn (I72)]]''<br /> * ''[[HMS Colossus (R15)]]'' – [[Colossus-Klasse (1943)|Colossus-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Triumph (R16)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Warrior (R31)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Perseus (R51)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Glory (R62)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Venerable]]'' (R63) – ''Colossus''-Klasse<br /> * ''[[HMS Theseus (R64)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Ocean (R68)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Vengeance (R71)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Pioneer (R76)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Centaur (R06)]]'' – [[Centaur-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Albion (R07)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Bulwark (R08)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Hermes (R12)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Invincible (R05)]]'' – [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Illustrious (R06)]]'' – Invincible-Klasse<br /> * ''[[HMS Ark Royal (R07)]]'' – Invincible-Klasse<br /> <br /> === Indien ===<br /> * ''[[Vikrant (R11)]]'' – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * ''[[Viraat (R22)]]'' – Centaur-Klasse, ehemals britische ''HMS Hermes''<br /> <br /> === Japan ===<br /> * ''[[Ryūjō (Schiff, 1931)|Ryūjō]]''<br /> * [[Zuihō-Klasse]] – ehemals U-Boot-Begleitschiffe<br /> ** ''[[Zuihō]]''<br /> ** ''[[Shōhō]]''<br /> * [[Hiyō-Klasse]]<br /> ** ''[[Jun’yō]]''<br /> ** ''[[Hiyō]]''<br /> * ''[[Ryūhō]]'' – ehemals U-Boot-Begleitschiff ''Taigei''<br /> [[Chitose-Klasse]] – ehemals Seeflugzeugträger<br /> * ''[[Chitose (Schiff, 1936)|Chitose]]''<br /> * ''[[Chiyoda (Schiff, 1938)|Chiyoda]]''<br /> <br /> === Kanada ===<br /> * [[HMS Warrior (R31)|HMCS ''Warrior'']] – Colossus-Klasse, ehemals britische ''HMS Warrior'' (R31)<br /> * [[HMCS Magnificent (CVL 21)|HMCS ''Magnificent'']] – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * [[HMCS Bonaventure (CVL 22)|HMCS ''Bonaventure'']] – Majestic-Klasse<br /> <br /> === Niederlande ===<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Karel Doorman]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals britische ''Venerable'' (R63)<br /> <br /> === Spanien ===<br /> * [[Dédalo (R-01)|''Dédalo'']] – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Cabot (CVL-28)]]''<br /> * ''[[Príncipe de Asturias (Schiff, 1988)|Príncipe de Asturias]]''<br /> <br /> === Vereinigte Staaten von Amerika ===<br /> *[[Independence-Klasse (1942)|Independence-Klasse]]<br /> ** ''[[USS Independence (CVL-22)]]''<br /> ** ''[[USS Princeton (CVL-23)]]''<br /> ** ''[[USS Belleau Wood (CVL-24)]]''<br /> ** ''[[USS Cowpens (CVL-25)]]''<br /> ** ''[[USS Monterey (CVL-26)]]''<br /> ** ''[[USS Langley (CVL-27)]]''<br /> ** ''[[USS Cabot (CVL-28)]]''<br /> ** ''[[USS Bataan (CVL-29)]]''<br /> ** ''[[USS San Jacinto (CVL-30)]]''<br /> * [[Saipan-Klasse]]<br /> ** ''[[USS Saipan (CVL-48)]]''<br /> ** ''[[USS Wright (CVL-49)]]''<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste aktiver Flugzeugträger]]<br /> * [[Liste historischer Flugzeugträger]]<br /> * [[Liste der Flugzeugträger der United States Navy]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Leichter Flugzeugtrager}}<br /> [[Kategorie:Flugzeugträger|!]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Docklandungsschiff&diff=233101934 Docklandungsschiff 2023-04-23T19:58:12Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>{{lückenhaft|Dieser Artikel befasst sich vorrangig mit Docklandungsschiffen des Typs LSD. Andere Typen wie LPD und LHD werden nicht ausreichend behandelt}}<br /> [[Datei:Siroco toulon.jpg|mini|LPD ''Siroco'' der Foudre-Klasse]]<br /> [[Datei:RFA Lyme Bay, seen here at Bioche, Dominica. MOD 45159803.jpg|mini|RFA Lyme Bay der Bay-Klasse]]<br /> Als '''Docklandungsschiff''' ({{enS|Dock Landing Ship}}) wird ein [[Kriegsschiff]] bezeichnet, das innerhalb einer amphibischen Marineeinheit operiert und dessen Aufgabe es ist, [[Amphibienfahrzeug]]e und deren [[Schiffsbesatzung|Besatzungen]] zu transportieren und gegebenenfalls einzusetzen. Die Schiffsklassifizierungen für Docklandungsschiffe mit [[Hubschrauberlandeplatz|Hubschrauberplattform]] lauten ''LSD'' und [[Amphibious Transport Dock|''LPD'']].<br /> <br /> == US Navy ==<br /> [[Datei:USS Fort McHenry;10124306.jpg|mini|''USS Fort McHenry'' (LSD-43)]]<br /> <br /> === Einsatz ===<br /> Die Docklandungsschiffe der [[United States Navy]] sind Bestandteil einer [[Amphibious Ready Group]], die aus jeweils einem LHD, einem LPD und einem LSD bestehen. Auf diese drei Schiffe ist eine [[Marine Expeditionary Unit]] des [[United States Marine Corps]] verteilt.<br /> <br /> Die Aufgabe eines Docklandungsschiff ist es, [[Infanterie]] und schweres Gerät an einer bestimmten Stelle der Küste abzusetzen. Dies wird hauptsächlich durch [[Landing Craft Air Cushioned|LCAC]]-Luftkissenboote ausgeführt, von denen ein Docklandungsschiff, je nach Klasse, zwei oder vier in einem [[Welldeck]] transportieren kann. Das Schiff verfügt außerdem über Reparatur- und Versorgungseinrichtungen für LCACs und konventionelle Landungsfahrzeuge. Die US Navy plant eine neue Klasse von Docklandungsschiffen die auf einer modifizierten Version der [[San-Antonio-Klasse]] basieren.<br /> <br /> === ''Whidbey-Island''-Klasse ===<br /> Das erste Schiff der [[Whidbey-Island-Klasse]] wurde als Nachfolger der älteren [[Anchorage-Klasse]] gebaut und am 9. Februar 1985 in Dienst gestellt. Seitdem wurden acht Schiffe dieser Klasse gebaut.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ '''aktive Schiffe'''<br /> |-<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Nummer<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Name<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Jahr<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Heimathafen<br /> |-<br /> | LSD-41<br /> | [[USS Whidbey Island (LSD-41)|''USS Whidbey Island'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1985<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Little Creek<br /> |-<br /> | LSD-42<br /> | [[USS Germantown (LSD-42)|''USS Germantown'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1986<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| San Diego<br /> |-<br /> |LSD-43<br /> |[[USS Fort McHenry (LSD-43)|''USS Fort McHenry'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1987<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Little Creek<br /> |-<br /> |LSD-44<br /> |[[USS Gunston Hall (LSD-44)|''USS Gunston Hall'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1989<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Little Creek<br /> |-<br /> | LSD-45<br /> | [[USS Comstock (LSD-45)|''USS Comstock'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1990<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| San Diego<br /> |-<br /> |LSD-46<br /> |[[USS Tortuga (LSD-46)|''USS Tortuga'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1990<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Sasebo<br /> |-<br /> |LSD-47<br /> |[[USS Rushmore (LSD-47)|''USS Rushmore'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1991<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| San Diego<br /> |-<br /> | LSD-48<br /> | [[USS Ashland (LSD-48)|''USS Ashland'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1992<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Little Creek<br /> |}<br /> <br /> === ''Harpers-Ferry''-Klasse ===<br /> Das erste Schiff der [[Harpers-Ferry-Klasse]] wurde am [[7. Januar]] [[1995]] in Dienst gestellt. Schiffe dieser Klasse sind Frachtvarianten der ''Whidbey-Island''-Klasse und können zwei [[Landing Craft Air Cushioned|LCACs]] weniger in ihrem [[Welldeck]] transportieren, haben dafür aber eine größere Frachtkapazität an Landfahrzeugen und Ausrüstung.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ '''aktive Schiffe'''<br /> |-<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Nummer<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Name<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Jahr<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Heimathafen<br /> |-<br /> | LSD-49<br /> | [[USS Harpers Ferry (LSD-49)|''USS Harper’s Ferry'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1995<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Sasebo<br /> |-<br /> | LSD-50<br /> | [[USS Carter Hall (LSD-50)|''USS Carter Hall'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1995<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Little Creek<br /> |-<br /> | LSD-51<br /> | [[USS Oak Hill (LSD-51)|''USS Oak Hill'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1996<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Little Creek<br /> |-<br /> | LSD-52<br /> | [[USS Pearl Harbor (LSD-52)|''USS Pearl Harbor'']]<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 1998<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| San Diego<br /> |}<br /> <br /> == Royal Navy ==<br /> === Einsatz ===<br /> Die ''LSD'' der [[Royal Navy]] sind Bestandteil einer ''Amphibious Task Group (ATG)'', zu der in aller Regel zusätzlich ein [[Hubschrauberträger]] gehört. Ihre Aufgabe ist es, Truppen und schweres Gerät an einer Küste abzusetzen. Dies geschieht hauptsächlich mit konventionellen Landungsbooten. Zusätzlich stehen bei den ''LSD'' motorisierte [[Ponton]]s, die Mexeflotes, zu Verfügung.<br /> <br /> === Bay-Klasse ===<br /> Die ''LSD'' der [[Bay-Klasse]] wurden im Jahr [[2000]] als Ersatz für die Landungsschiffe der [[Round-Table-Klasse]] geordert. Sie sind eine Ergänzung zu den LPD der Albion-Klasse und operieren mit diesen stets im Verband, da sie weder über eigene Kommandoeinrichtungen noch über fest installierte Waffensysteme verfügen. Jedes Schiff bietet regulär Platz für bis zu 356 Soldaten, kurzfristig für bis 850. Zudem können bis zu 24 20-Fuß- oder zwölf 40-Fuß-ISO-Container mit Lebensmitteln oder technischem Gerät an Bord genommen werden. Auf den Fahrzeugdecks können bis zu 150 leichte LKW oder 24 [[Challenger 2]]-Panzer transportiert werden.<br /> <br /> Jedes ''LSD'' kann ein schweres und zwei leichte Landungsboote im Welldeck mitführen. Zusätzlich verfügt jedes LSD über zwei seitlich am Schiff befestigte Mexeflotes. Hierbei handelt es sich um motorisierte Pontons, mit denen sowohl Soldaten und Ausrüstung an Land gebracht werden können, als auch in kurzer Zeit eine provisorische Anlegestelle errichtet werden kann. Das Hubschrauberdeck bietet Platz, um zwei [[AgustaWestland EH101|Merlin EH-101]] oder [[Boeing-Vertol CH-47|CH-47 Chinook]] gleichzeitig einsetzen und einen dritten abstellen zu können. Die Hubschrauber können an Deck aufgetankt sowie gewartet und repariert werden. Ein fester Hangar ist nicht vorhanden, kann jedoch jederzeit nachgerüstet werden.<br /> <br /> Die Royal Australian Navy erwarb 2011 die ''RFA Largs Bay'' und benannte sie in ''HMAS Choules'' um.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ '''Schiffe'''<br /> |-<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Nummer<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Name<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Jahr<br /> !style=&quot;background:#006699; color:#FFFFFF;&quot;| Heimathafen<br /> |-<br /> | L3007<br /> | RFA Lyme Bay<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 2007<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Marchwood<br /> |-<br /> | L3008<br /> | RFA Mounts Bay<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 2006<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Marchwood<br /> |-<br /> | L3009<br /> | RFA Cardigan Bay<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 2007<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| Marchwood<br /> |}<br /> <br /> == Französische Marine ==<br /> Die [[französische Marine]] verfügte über zwei LPD der [[Foudre-Klasse]], zwischen 1990 und 1998 in Dienst gestellt worden sind. Sie waren an zahlreichen Einsätzen vor allem an der westafrikanischen Küste (Operation Corymbe) beteiligt.&lt;ref name=&quot;Foudre&quot;&gt; {{Webarchiv|text=''Foudre'' |url=http://www.netmarine.net/bat/tcd/foudre/index.htm |wayback=20150104033151 }} bei netmarine (französisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Siroco&quot;&gt; {{Webarchiv|text=''Siroco'' |url=http://www.netmarine.net/bat/tcd/siroco/index.htm |wayback=20140701062056 }} bei netmarine (französisch)&lt;/ref&gt; Das Typschiff ''Foudre'' wurde 2011 an die chilenische Marine verkauft. Das Schwesterschiff ''Siroco'' wurde 2015 an die brasilianische Marine verkauft.<br /> <br /> == Chilenische Marine ==<br /> Die [[Streitkräfte Chiles|chilenische Marine]] verfügt über ein LPD der Foudre-Klasse, welches 2011 von der französischen Marine gekauft wurde.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Nummer<br /> ! Name<br /> ! Jahr<br /> ! Heimathafen<br /> |-<br /> |LSDH-91<br /> |''Sargento Aldea (ex-Foudre)''<br /> |1990<br /> |Talcahuano<br /> |}<br /> <br /> == Niederländische Marine ==<br /> Die [[Koninklijke Marine|niederländische Marine]] verfügt über zwei LPD der [[Rotterdam-Klasse]]. Die Schiffe sind gegenwärtig das Rückgrat der [[Korps Mariniers|amphibischen Kräfte]] der [[Niederlande]].<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Nummer<br /> ! Name<br /> ! Jahr<br /> ! Heimathafen<br /> |-<br /> |L800<br /> |''Zr. Ms. Rotterdam''<br /> |1998<br /> |N.N.<br /> |-<br /> |L801<br /> |''Zr. Ms. Johan de Witt''<br /> |2007<br /> |N.N.<br /> |}<br /> <br /> == Royal Australian Navy ==<br /> Die [[Royal Australian Navy|australische Marine]] verfügt über ein Schiff der [[Bay-Klasse|''Bay''-Klasse]], die HMAS ''Choules'' (L 100), die 2011 von Großbritannien gekauft wurde.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Nummer !! Name !! Jahr !! Heimathafen<br /> |-<br /> | L100<br /> | HMAS ''Choules''<br /> | 13. Dezember 2011<br /> | N.N.<br /> |}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Amphibische Kriegsführung]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Dock landing ships|Docklandungsschiffe}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Landungsfahrzeug|!]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ski-Jump&diff=233072677 Ski-Jump 2023-04-22T20:58:02Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Mig-29K takeofff from INS Vikrant.jpg|mini|[[Short Take Off But Arrested Recovery|STOBAR]] Ski-Jump der [[Vikrant (Schiff, 2022)|Vikrant]], dem Flugzeugträger der Indischen Marine]]<br /> [[Datei:Spanish amphibious assault ship Juan Carlos I (L-61) underway in the Adriatic Sea, 22 February 2023 (230222-N-MW880-1248).JPG|mini|Spanischen [[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]]]<br /> [[Datei:LHD Trieste - Ivan Guida.jpg|mini|Italienischen [[Trieste (L 9890)|Trieste]]]]<br /> Ein '''Ski-Jump''' (''dt. Sprungschanze'') ist eine gebogene Rampe auf dem Flugdeck eines [[Flugzeugträger]]s. Die Flugzeuge beschleunigen beim Start dadurch nicht nur vorwärts, sondern werden durch sie auch aufwärts beschleunigt. Hierdurch werden eine kürzere [[Startbahn]] und eine niedrigere [[Start (Luftfahrt)|Startgeschwindigkeit]] möglich.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.f35.com/in-depth/detail/how-it-works-and-f-35b-ski-jump-takeoff |wayback=20201112042406 |text=How it Works: An F-35B Ski Jump Takeoff |archiv-bot=2023-01-10 15:27:14 InternetArchiveBot }} f35.com&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit Ausnahme der Vereinigten Staaten und Frankreich verwenden alle Staaten entsprechend konstruierte Flugzeugträger. Beim brasilianischen Flugzeugträger [[NAe São Paulo]] war der Ski-Jump absenkbar.&lt;ref&gt;[https://www.popularmechanics.com/military/navy-ships/g2412/a-global-roundup-of-aircraft-carriers/ Here Is Every Aircraft Carrier in the World]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Technik ==<br /> Ski-Jumps können mit und ohne [[Flugzeugkatapult|Katapult]] eingesetzt werden. Die Steigung der Rampe beträgt zwischen 6,5° (''[[Giuseppe Garibaldi (551)|Giuseppe Garibaldi]]'') und 14° (z.&amp;nbsp;B. [[Queen-Elizabeth-Klasse (2017)|''Queen-Elizabeth''-Klasse]]). Auf der russischen ''Admiral Kusnezow'' beträgt die nötige Startgeschwindigkeit einer [[Mikojan-Gurewitsch MiG-29|MiG-29]] etwa 140&amp;nbsp;km/h.&lt;ref&gt;Wilmer H. Reed: [https://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19930087290.pdf An analysis of the effect of a curved ramp on the take-off performance of catapult-launched airplanes] National Advisory Committee for Aeronautics, 1952.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Elijah W. Turner: {{Webarchiv|url=http://www.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/a237265.pdf |wayback=20161128134742 |text=Aircraft Operations from Runways with Inclined Ramps |archiv-bot=2023-01-10 15:27:14 InternetArchiveBot }}, Wright Laboratory, Wright-Patterson Air Force Base, Mai 1991.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[F-35|F-35B]] wird von [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] mit Ski-Jump eingesetzt, obwohl sie in dieser Konfiguration auch senkrecht starten kann. Dies liegt daran, dass dadurch ein höheres Startgewicht gewährleistet wird, also mehr Treibstoff oder Zuladung möglich werden.&lt;ref&gt;[https://www.navaltoday.com/2016/07/05/lockheed-explains-how-the-british-f-35b-ski-jump-take-off-works/ Lockheed explains how the British F-35B ski jump take off works] navaltoday.com, 5. Juli 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]<br /> [[Kategorie:Marineflieger]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Seawolf-Klasse&diff=233049107 Seawolf-Klasse 2023-04-21T22:11:35Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Kriegsschiff<br /> |Farbe1 = 000080<br /> |Farbe2 = ffffff<br /> |Bild = USS Jimmy Carter SSN 23.jpg<br /> |Bildtext = ''Jimmy Carter'' an der Wasseroberfläche<br /> |Typ = [[Ship Submersible Nuclear|Jagd-U-Boot]]<br /> |Namensgeber = [[Seewölfe]]<br /> |Einheiten = 3 gebaut, 3 aktiv<br /> |Dienstzeit = seit 1997<br /> |Verdrängung = 9.137 [[Tonne (Einheit)#Long ton|ts]] / 12.158&amp;nbsp;ts getaucht<br /> |Länge = 108 / 138 Meter<br /> |Breite = 12,2 Meter<br /> |Tiefgang = 11 Meter<br /> |Tauchtiefe = &gt;240 m<br /> |Besatzung = 12 Offiziere und 121 Mannschaften<br /> |Antrieb = S6W-Druckwasserreaktor, [[Düsenringpropeller]]<br /> |Geschwindigkeit = &gt;25 [[Knoten (Einheit)|Knoten]]<br /> |Bewaffnung = 8 × 660&amp;nbsp;mm [[Torpedorohr]]e<br /> }}<br /> Die '''Seawolf-Klasse''' ist eine Klasse [[Kernenergieantrieb|nuklear angetriebener]] Jagd-[[Atom-U-Boot|U-Boot]]e der [[United States Navy]]. Geplant wurde die Klasse gegen Ende des Kalten Krieges, ursprünglich sollte sie 29 Boote umfassen. Letztlich wurden aber auf Grund der geopolitischen Veränderungen nach dem [[Zerfall der Sowjetunion|Zusammenbruch der Sowjetunion]] nur drei gebaut. Die dritte Einheit wurde stark modifiziert, um sie auch für Spezialeinsätze verwenden zu können.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Planung und Bau ===<br /> [[Datei:USS Seawolf (SSN-21) construcion.jpg|mini|links|''Seawolf'' während des Baus]]<br /> Die Planung für die ''Seawolf-Klasse'' begann Mitte der 1980er-Jahre gegen Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]], erklärtes Ziel war die Wahrung der Seehoheit durch die US Navy. Die Klasse sollte laut Planung die älteren Boote der [[Sturgeon-Klasse|''Sturgeon-'']] und ''[[Los-Angeles-Klasse]]'' ersetzen, insgesamt waren innerhalb von zehn Jahren 29 Boote vorgesehen.<br /> <br /> Diese Zahl wurde jedoch nach dem Ende des Kalten Krieges schnell auf zunächst zwölf verkleinert, 1991 waren dafür 33,6 Mrd. US-Dollar (Dollarwert von 1998) vorgesehen. Das Ende der Blockkonfrontation jedoch bedeutete für die US Navy Einschnitte im Haushalt, welche dafür verantwortlich waren, dass die Weiterentwicklung und -produktion der Klasse nach nur drei Booten 1995 eingestellt wurde. Stattdessen wurden die kleineren und laut Planung billigeren Boote der [[Virginia-Klasse (U-Boot)|Virginia-Klasse]] gebaut. Insgesamt kostete das ''Seawolf''-Programm die Navy ca. 7,4 Mrd. US-Dollar, darin sind Kosten für Entwurf, Bau sowie Ausrüstung der Schiffe enthalten, nicht jedoch zusätzliche Kosten für die Umrüstung der dritten Einheit.<br /> <br /> Die Produktion erfolgte in Modularbauweise. Alle Einheiten wurden von [[Electric Boat]] gefertigt. In deren Werk in [[Quonset Point]], [[Rhode Island]] wurden neben [[Turm (Schiffsteil)|Turm]] sowie Bug und Heck acht weitere Sektionen gebaut, die bereits zu großen Teilen auch innen fertig ausgerüstet waren. Diese wurden zur Werft von EB nach [[Groton (Connecticut)|Groton]], [[Connecticut]] transportiert und dort zusammengeschweißt.<br /> <br /> Bei der Nummerierung der Boote der ''Seawolf-Klasse'' (SSN-21 bis -23) wurde erstmals die sonst übliche, fortlaufende Nummerierung unterbrochen. Die eigentlichen Nummern für die Boote hätten SSN-774 bis -776 sein müssen. Die Klassifizierung als SSN-21 sollte symbolisieren, dass die USS Seawolf das erste U-Boot des 21. Jahrhunderts ist. Auch die Namensgebung ist alles andere als konsequent. Die [[USS Seawolf (SSN-21)|erste Einheit]] wurde, wie vor der ''Los-Angeles-Klasse'' üblich, nach einer Fischart benannt, dem [[Seewölfe|Seewolf]]. Die [[USS Connecticut (SSN-22)|zweite Einheit]] erhielt den Namen Connecticut, nach dem US-Bundesstaat, was bisher [[Schlachtschiff]]en, [[Atomkreuzer]]n und [[U-Boot mit ballistischen Raketen|Raketen-U-Booten]] vorbehalten war, während die [[USS Jimmy Carter (SSN-23)|dritte Einheit]] nach einer Persönlichkeit, [[Jimmy Carter]], benannt wurde.<br /> <br /> Die ''Seawolf'' wurde 1989 auf Kiel gelegt, die ''Connecticut'' 1992 und die ''Jimmy Carter'' 1998. Erst jeweils mehr als fünf Jahre später liefen die Boote vom Stapel, zwischen 1997 und 2005 wurden sie in Dienst gestellt.<br /> <br /> === Modifikationen ===<br /> [[Datei:USS Jimmy Carter christening.jpg|mini|Taufe der ''[[USS Jimmy Carter (SSN-23)|Jimmy Carter]]'' unter Anwesenheit des ehemaligen Präsidenten]]<br /> Für die ''Jimmy Carter'' wurde 1999, also noch während des Baus, ein Nachtragsauftrag für 887 Mio. US-Dollar vergeben. Dafür wurde hinter dem Turm eine 30 Meter lange, so genannte ''Multi-Mission Platform'' integriert, die das Starten von autonomen Unterwasserfahrzeugen sowie das Aussetzen von Tauchern und den Transport eines [[Dry Deck Shelter]]s erlaubt.<br /> <br /> Die Einheit ersetzt die 2004 außer Dienst gestellte ''[[USS Parche (SSN-683)]]'' als Boot für Spezialeinsätze.<br /> <br /> === Zwischenfälle ===<br /> Am 2. Oktober 2021 kollidierte die [[USS Connecticut (SSN-22)]] im Indopazifik unter Wasser mit einem unbekannten Gegenstand. Dabei wurden zwei Besatzungsmitglieder mittelschwer und neun weitere leicht verletzt. Laut Angaben der US-Marine wurden Funktionsfähigkeit und Sicherheit des Atomreaktors nicht beeinträchtigt.&lt;ref&gt;[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerikanisches-atom-u-boot-kollidiert-im-indopazifik-mit-objekt-17575144.html Amerikanisches Atom-U-Boot kollidiert im Indopazifik mit unbekanntem Objekt] auf [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|www.faz.net]], 8. Oktober 2021&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gegenwart und Zukunft ===<br /> Durch den Abbruch des Programms nach drei Einheiten stellen die ''Seawolfs'' nur einen kleinen Teil der U-Boot-Flotte der US Navy. Die älteren Boote der ''Los-Angeles-Klasse'' werden stattdessen von den ''Virginias'' abgelöst, die eher auf Aufgabenbereiche spezialisiert sind, die nach dem Ende des Kalten Krieges gefragt sind.<br /> <br /> Die drei gebauten Einheiten der ''Seawolf-Klasse'' haben eine Lebenserwartung von 30 Jahren und werden demnach bis ca. 2030 in Dienst stehen.<br /> <br /> == Technik ==<br /> === Rumpf ===<br /> [[Datei:USS Jimmy Carter (SSN-23) close up.jpg|mini|Nahansicht der ''Jimmy Carter'']]<br /> Der Rumpf der Boote der ''Seawolf-Klasse'' ist 108 Meter lang, die ''Multi-Mission Platform'' der ''Jimmy Carter'' verlängert diese auf 138 Meter; die Breite liegt bei allen Booten bei knapp über zehn Metern. Die Verdrängung beträgt über 9.000 Tonnen bzw. über 12.000 Tonnen für SSN-23. Der Rumpf besteht aus so genanntem HY-100-Stahl (''High-Yield'' 100.000 psi, also [[Streckgrenze]] von 100.000 Pfund pro Quadratzoll, etwa 690&amp;nbsp;[[Newton (Einheit)|N/mm²]]), der den Booten eine größere Tauchtiefe garantieren soll als bei älteren Booten mit HY-80-Stahl. Die Navy gibt die Tauchtiefe mit 800+ Fuß (ca. 234 Meter) an&lt;ref name=&quot;offizielle Angabe&quot;&gt;{{Webarchiv|url=http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4100&amp;tid=100&amp;ct=4 |wayback=20070703120930 |text=Fact-Sheet der US Navy |archiv-bot=2023-01-08 07:05:37 InternetArchiveBot }} (engl.)&lt;/ref&gt;, dies dürfte jedoch kaum die tatsächlich erreichbare Tiefe sein: Das Fachblatt ''[[Jane’s Fighting Ships]]'' spricht etwa von 2000&amp;nbsp;ft (ca. 610 Meter). Neben diesen hervorragenden mechanischen Eigenschaften besitzt der Stahl noch eine sehr gute Schweißeignung – für den Schiff- und vor allem U-Boot-Bau eine wichtige Eigenschaft.<br /> <br /> Die Tiefenruder des Bootes befinden sich im vorderen Drittel an der Hülle und sind einziehbar, damit die Boote leichter durch arktisches Eis auftauchen können. Zu diesem Zweck wurde auch der Turm der Boote verstärkt. Vor einer Fahrt wird das gesamte Boot in einer ''Magnetic Silencing Facility'' genannten Anlage weitestgehend [[Magnetismus|demagnetisiert]], um eine Erfassung durch feindliche [[Magnetometer]] zu verhindern.<br /> <br /> === Antrieb ===<br /> Der Dampf für den Antrieb der ''Seawolf-Klasse'' wird von einem Nuklearreaktor vom Typ ''S6W'' erzeugt. Dabei steht ''S'' für den Typ (hier ''Submarine''), ''6'' für die Reaktor-Generation des Herstellers, der durch das ''W'' gekennzeichnet ist, in diesem Fall [[Westinghouse Electric]]. Dieser Antrieb bringt eine Leistung von rund 39.000&amp;nbsp;kW (52.000 PS) auf die einzige Welle. Laut offiziellen Angaben schafft die Klasse Geschwindigkeiten von „25+“ Knoten&lt;ref name=&quot;offizielle Angabe&quot; /&gt;. ''Jane’s Fighting Ships'' gibt jedoch eine „leise“ Geschwindigkeit von 20 Knoten an und bezeichnet 39 Knoten als maximale getauchte Geschwindigkeit.<br /> <br /> Die ''Seawolfs'' werden nicht mit einem konventionellen Propeller, sondern durch einen [[Düsenringpropeller]] angetrieben. Dieser Antriebstyp, der die Geräuschentwicklung stark reduziert, wurde bei der ''Seawolf-Klasse'' das erste Mal bei einer amerikanischen U-Boot-Klasse eingebaut. Laut dem Hersteller, Electric Boat, sind die Boote bei hoher Geschwindigkeit leiser als ein Boot der Los-Angeles-Klasse am Pier.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|text=''Attack Submarines – SSNs'' aus ''The Warfighter’s Encyclopedia'' |url=https://wrc.navair-rdte.navy.mil/warfighter_enc/SUBs/ssn.htm |wayback=20041029093707}} (engl.)&lt;/ref&gt; Die taktische Geschwindigkeit, also die, bei der die Sonaranlagen noch nutzbar sind und die Geräuschentwicklung im Rahmen bleibt, soll bei 25 Knoten liegen.<br /> <br /> === Bewaffnung ===<br /> [[Datei:US Navy 970716-N-6483G-001 Weapons console on board USS Seawolf.jpg|mini|hochkant|Die Waffenkonsole der ''USS Seawolf'']]<br /> Die ''Seawolf-Klasse'' besitzt im Bug acht [[Torpedorohr]]e, wodurch einer der Hauptkritikpunkte an der ''Los-Angeles-Klasse'', nämlich die zu geringe Zahl an Rohren (vier) beseitigt wurde. Diese Rohre mit Durchmesser 660 Millimeter können den [[Mark 48 Schwergewichtstorpedo|Mark 48 ''ADCAP'']], die [[BGM-109 Tomahawk|UGM-109 Tomahawk]] sowie den [[Seezielflugkörper]] [[AGM-84 Harpoon|Harpoon]] abschießen. Es kann eine Kombination aus 50 dieser Waffen mitgeführt werden. Alternativ können bis zu 100 [[Seemine]]n an Bord genommen werden. Im Gegensatz zur ''verbesserten Los-Angeles-'' und ''Virginia-Klasse'' wurde kein [[Vertical Launching System]] installiert, was die Möglichkeiten zu groß angelegten Landangriffen minimiert, da Marschflugkörper aus den Torpedorohren abgeschossen werden müssten.<br /> <br /> === Elektronik ===<br /> Das [[Sonar]]system der ''Seawolf-Klasse'' ist das ''BSY-2''. Es besteht aus einem Kugelsonar (Niederfrequenzsonar) mit einem Durchmesser von 24 Fuß (7,3 Meter), welches im Bug untergebracht ist und sowohl aktiv als auch passiv arbeiten kann. Ein aktives Hochfrequenzsonar zum Aufspüren von kleinen Objekten wie Minen sowie zum Einsatz unter Eis befindet sich im Turm. An beiden Seiten des U-Bootes gibt es weitere passive Sensoren („Lateralsensoren“), die vor allem niederfrequente Geräuschmuster aufnehmen. Bei langsamen Fahrten können die ''Seawolfs'' ein [[Schleppsonar]] ausrollen, entweder das ''TB-16'' (ca. 2.400&amp;nbsp;ft/730 Meter lang) oder das ''TB-29''. Das erste System ist dabei dicker und daher nur für sehr langsame Geschwindigkeiten geeignet, während das ''TB-29'' auch bei Beschattungen in mittleren Geschwindigkeiten eingesetzt werden kann.<br /> <br /> Für Navigation im aufgetauchten Zustand existiert am Turm ein [[Radar]] vom Typ ''BPS-16'' von [[Litton Marine Systems]], das auf dem [[Frequenzband#Mikrowellenbereich|I-Band]], also zwischen 8 und 10&amp;nbsp;GHz, funkt. Für die Kommunikation stehen mehrere Antennen zur Verfügung, unter anderem Hochfrequenzantennen für die Kommunikation über Satelliten sowie [[Extremely Low Frequency|Extremniederfrequenzantennen]], über welche kurze Codegruppen auch bei großer Tauchtiefe empfangen werden können.<br /> <br /> Für [[Signals Intelligence|Fernmelde- und Elektronische Aufklärung]] steht ein Mast bereit, mit dem Funk- und Radarsignale geortet werden können. Außerdem gibt es zwei [[Periskop]]e, eines mit etwas größerem Kopf als Suchperiskop (durch den größeren Kopf wird ein klareres Bild übertragen, aber auch der [[Radarquerschnitt]] vergrößert), und ein kleineres speziell für Angriffe gedachtes Periskop.<br /> <br /> == Einsatzprofil ==<br /> [[Datei:USS Seawolf (SSN-21) with carrier, japanese destroyer.jpg|mini|Die ''Seawolf'' im Verband mit dem Träger ''[[USS John C. Stennis (CVN-74)|John C. Stennis]]'' und dem japanischen Zerstörer ''Oonami'']]<br /> Die Boote der ''Seawolf-Klasse'' wurden während des Kalten Krieges geplant. Daher wurde großes Augenmerk auf die Kampfkraft und die [[Tarnkappentechnik|Tarnfähigkeiten]] gelegt. Als Hauptaufgabe hätten die Boote die Überwachung von sowjetischen [[U-Boot mit ballistischen Raketen|Raketen-U-Booten]] (''SSBN'') durchführen sollen. Da diese für gewöhnlich eskortiert werden, war eine möglichst geringe Geräuschentwicklung notwendig und eine Erhöhung der Torpedorohranzahl auf acht erforderlich, um mehrere Ziele gleichzeitig bekämpfen zu können. Nur ein Torpedo gegen die sowjetisch/russischen ''SSBN'' der ''[[Projekt 941|Typhoon-Klasse]]'' könnte aufgrund deren enormer Größe unter Umständen nicht ausreichend für eine Versenkung sein. Der Turm der ''Seawolfs'' wurde speziell verstärkt, um Operationen unter dem arktischen Eis zu ermöglichen, dem bevorzugten Einsatzgebiet sowjetischer ''SSBN''.<br /> <br /> Heute werden die beiden ersten ''Seawolfs'' vorwiegend im Rahmen von [[Flugzeugträgerkampfgruppe]]n oder ähnlichen Verbänden eingesetzt. Das dritte Boot der Klasse wird vor allem für das Absetzen und die Wiederaufnahme von [[Kommando (Militär)|Spezialeinheiten]] in [[Verdeckte Operation|verdeckten Operationen]] eingesetzt, die der Geheimhaltung unterliegen.<br /> <br /> == Einheiten ==<br /> * [[USS Seawolf (SSN-21)]], Typschiff der Klasse<br /> * [[USS Connecticut (SSN-22)]]<br /> * [[USS Jimmy Carter (SSN-23)]], stark modifiziertes U-Boot der Klasse<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Michael Green: ''Attack Submarines: The Seawolf Class''; Edge Books 2004, ISBN 0-7368-2721-8 (engl.)<br /> * Elaine Pascoe: ''The Seawolf Submarine''; Blackbirch Press 2004, ISBN 1-56711-868-2 (engl.)<br /> * Gregory Payan: ''Fast Attack Submarine''; Children’s Press 2000, ISBN 0-516-23338-6 (engl.)<br /> * Stephen Saunders: ''Jane's Fighting Ships 2005–2006''; Jane's Information Group 2005, ISBN 0-7106-2692-4 (engl.)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Seawolf class submarines|''Seawolf''-Klasse}}<br /> * [http://www.globalsecurity.org/military/systems/ship/ssn-21.htm ''Seawolf''-Klasse auf globalsecurity.org] (englisch)<br /> * [http://www.naval-technology.com/projects/seawolf/ ''Seawolf''-Klasse auf naval-technology.com] (englisch)<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Unterseeboote der Seawolf-Klasse}}<br /> <br /> {{Lesenswert|30. April 2006|16179710}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Seawolf}}<br /> [[Kategorie:Seawolf-Klasse| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffsklasse (Vereinigte Staaten)]]<br /> [[Kategorie:Militär-U-Boot-Klasse]]<br /> [[Kategorie:U-Boot-Klasse mit Nuklearantrieb (Vereinigte Staaten)]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=U-Boot_mit_ballistischen_Raketen&diff=233043329 U-Boot mit ballistischen Raketen 2023-04-21T18:00:56Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Ракетного подводного крейсера стратегического назначения Северного флота «Юрий Долгорукий» 01.jpg|mini|Russisches Boot der ''Borej-Klasse'']]<br /> [[Datei:USS Pennsylvania (SSBN 735).jpg|mini|Amerikanisches SSBN der ''Ohio-Klasse'']]<br /> [[Datei:Jin (Type 094) Class Ballistic Missile Submarine.JPG|mini|Chinesischer Boot der ''Jin-Klasse'']]<br /> '''U-Boote mit ballistischen Raketen''' oder '''strategische Unterseeboote''' sind [[U-Boot]]e, die dafür ausgelegt sind, [[ballistische Rakete]]n, speziell ''[[Submarine-launched ballistic missile]]s'' (SLBM), mitführen und abschießen zu können. Von Anfang an waren dafür in erster Linie [[Atom-U-Boot]]e (in diesem Fall {{enS|ship submersible ballistic nuclear}} oder kurz SSBN, {{frS|sous-marin nucléaire lanceur d’engins}} oder kurz SNLE genannt) vorgesehen. Herkömmlich angetriebene Raketen-U-Boote ({{enS|ship submersible ballistic}} (SSB), {{frS|sous-marins lanceurs d’engins balistiques}}) bilden die Ausnahme zu den Raketen-U-Booten mit [[Kernenergieantrieb|Nuklearantrieb]].<br /> <br /> 1944 experimentierte die deutsche [[Kriegsmarine]] mit U-Boot-gestützten ballistischen Raketen. 1955 stellte die [[sowjetische Marine]] ihr erstes U-Boot mit ballistischen Raketen in Dienst. Um 1960 begann in der Sowjetunion und den [[Vereinigte Staaten|USA]] die Serienfertigung strategischer U-Boote. Im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] entwickelten sie sich zu einem wichtigen Bestandteil der [[Gleichgewicht des Schreckens|nuklearen Abschreckung]], denn bei einem [[Erstschlag]] der jeweiligen Feindseite wären U-Boote nur schwer auszumachen und zu zerstören und daher –&amp;nbsp;soweit ein reaktionsfähiges Führungssystem (C³) noch vorhanden ist&amp;nbsp;– in der Lage, [[Zweitschlag|Vergeltungsschläge]] auszuführen. Diese U-Boote sind in der Lage, Raketen dicht an die feindliche Küste heranzutragen und so die Abwehr- und Reaktionsmöglichkeiten des Gegners zu reduzieren.<br /> <br /> Alle Staaten, die während des Kalten Krieges Atom-U-Boote mit ballistischen Interkontinentalraketen in Dienst stellten, verfügen bis heute über diese Waffensysteme. Das sind neben den USA und [[Russland]] als Nachfolgemacht der Sowjetunion [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Frankreich]] und [[China]]. [[Indien]] stellte 2016 sein erstes SSBN in Dienst, China und Russland bauen weitere SSBN, Großbritannien plant den Bau neuer Boote in den 2020er Jahren. [[Nordkorea]] soll zwischen 2012 und 2015 ein SSB in Dienst gestellt haben.<br /> <br /> Derzeit stehen weltweit mehr als 30 U-Boote mit ballistischen Raketen in Dienst, die alle nuklear getrieben sind. Sie sind bis zu 170 Meter lang und verdrängen regelmäßig über 15.000 Tonnen. Jedes dieser U-Boote trägt bis zu 24 ballistische Raketen, von denen jede wiederum bis zu zwölf [[Multiple independently targetable reentry vehicle|unabhängig zielbare nukleare Sprengköpfe]] befördern kann. Dabei handelt es sich um [[Wasserstoffbombe]]n. Die Sprengkraft jedes einzelnen Gefechtskopfes liegt heute in der Regel bei über 100&amp;nbsp;Kilotonnen [[TNT-Äquivalent]], die 1945 über [[Hiroshima]] abgeworfenen Bombe ''[[Little Boy]]'' hatte im Vergleich dazu rund 13&amp;nbsp;kT. 1987, während des Kalten Krieges, waren rund 130 Raketen-U-Boote aktiv, darunter auf sowjetischer Seite rund 15 konventionell angetriebene Einheiten.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] entwickelten deutsche Forscher mit der [[Aggregat 4|A4]] (V2) die erste ballistische Rakete. Gegen Ende des Krieges wurde in der [[Heeresversuchsanstalt Peenemünde]] eine V2-Version entwickelt, die in einem Startcontainer hinter einem U-Boot geschleppt werden sollte. Jedes U-Boot sollte bis zu drei dieser 36 Meter langen, mit zehn Soldaten bemannten Container durch die Nordsee ziehen. Vor England wäre der Container an die Oberfläche gebracht und die Raketen wären abgefeuert worden. Prototypen testete man bereits an der Ostseeküste, bevor das Projekt 1945 mit der Evakuierung von Peenemünde aufgegeben werden musste. Drei Container waren zu diesem Zeitpunkt bereits im Bau. Der Kommandeur der Heeresversuchsanstalt [[Walter Dornberger]] beschrieb das Projekt als „nicht unverheißend“.&lt;ref&gt;Polmar, 2003, S. 103 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erste Raketen-U-Boote ===<br /> [[Datei:Image Submarine Golf II class.jpg|mini|Frühes sowjetisches ''Golf-Klasse''-Boot]]<br /> Bereits kurz nach dem Krieg starteten Ost und West Entwicklungsarbeiten mit dem Ziel, U-Boote mit ballistischen Raketen ausrüsten zu können. Der Kalte Krieg beschleunigte die Entwicklung. Erste Tests machte die sowjetische Marine. Nach erbeuteten deutschen Unterlagen aus Peenemünde baute man dort fünf U-Boote der ''[[Projekt 611|Zulu-Klasse]]'' zu Raketenträgern um.&lt;ref&gt;Polmar, 1991, S. 153.&lt;/ref&gt; 1955 feuerte ein U-Boot dieser Klasse erstmals eine ballistische Rakete ab.<br /> <br /> Ab 1959 vollendeten dann sowohl die [[United States Navy]] als auch die sowjetische Marine die ersten als Raketen-U-Boote geplanten Schiffe. Die Vereinigten Staaten stellten Ende 1959 die ''[[USS George Washington (SSBN-598)]]'' und bis 1961 weitere vier Einheiten der ''[[George-Washington-Klasse]]'' in Dienst. Die Rümpfe dieser Boote waren eigentlich für Jagd-U-Boote der ''[[Skipjack-Klasse]]'' vorgesehen gewesen. Durch das Hinzufügen von Startrohren für die Raketen wurden daraus aber die ersten SSBN gefertigt. Die Sowjetunion stellte nur Wochen später das erste Boot ihrer ''[[Projekt 629|Golf-Klasse]]'' in Dienst, die wie die ''Zulus'' einen [[Dieselelektrischer Antrieb|dieselelektrischen Antrieb]] in einem Raketen-U-Boot implementierte. Diese blieben die einzigen konventionell betriebenen Raketen-U-Boote. 1961 stellte auch die Sowjetunion schließlich ein atomgetriebenes U-Boot mit ballistischen Raketen in Dienst; es gehörte der ''[[Hotel-Klasse]]'' an.<br /> <br /> Die sowjetischen Boote mussten zum Abschießen der Raketen auftauchen und dann an der Oberfläche stabilisiert werden, was insgesamt rund 90 Minuten dauerte. Die US Navy hingegen konnte ihre Raketen von getauchten U-Booten aus starten lassen. Am 20. Juli 1960 schoss die ''George Washington'' erstmals getaucht eine ballistische Rakete ab. Im Oktober 1961 feuerte die Sowjetmarine erstmals eine U-Boot-gestützte Rakete mit [[Kernwaffe|thermonuklearem Sprengkopf]] ab, ein halbes Jahr später dann auch die US-Navy. Ab Mitte der 1960er Jahre rüstete auch die sowjetische Marine ihre Unterseeflotte auf Raketen zum Unterwasserstart um.&lt;ref&gt;Polmar, 2003, S. 110.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Diese ersten Raketen hatten noch sehr begrenzte Reichweiten. Auf amerikanischer Seite kamen die verschiedenen Versionen der ''[[UGM-27 Polaris]]'' mit Reichweiten zwischen 1000 und 2500 Seemeilen zum Einsatz, die Sowjetunion setzte die [[Scud|R-11]] und [[R-13 (Rakete)|R-13]] ein, die Ziele in Entfernungen bis zu 370 Seemeilen erreichen konnten. Die [[R-21 (Rakete)|R-21]], ab 1963 eingesetzt, flog 750 Meilen weit.<br /> <br /> === Serienfertigung ===<br /> [[Datei:Uss theodore roosevelt.jpg|mini|Stapellauf der amerikanischen ''Theodore Roosevelt'']]<br /> Die Sowjetmarine fertigte in den folgenden Jahren Raketen-U-Boote in großen Stückzahlen. Bis 1964 hatte sie rund 30 ''Golfs'' und ''Hotels'' in Dienst. Das gelang, da die konventionell getriebenen Boote der ''Golf-Klasse'' viel schneller produziert werden konnten als die größeren, komplexeren Atom-U-Boote. So besaß die US Navy 1964 nur 15 Boote, neben denen der ''Washington-Klasse'' auch fünf Boote der ''[[Ethan-Allen-Klasse]]'' und erste Boote der ''[[Lafayette-Klasse]]''. China erwarb die ''Golf''-Pläne und fertigte ein Boot der Klasse.<br /> <br /> Bereits um 1960 hatte die Sowjetmarine jedoch die Entwicklung neuer SSBN zurückgestellt und ihren Fokus auf landgestützte Raketen gelegt, von den Klassen ''Golf'' und ''Hotel'' wurden nur noch die bereits georderten Einheiten fertiggestellt.&lt;ref&gt;Polmar, 1991, S. 295 f.&lt;/ref&gt; [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschow]] schuf Ende 1959 die [[Strategische Raketentruppe der Sowjetunion|Strategischen Raketentruppen]] als eigenständige Teilstreitkraft und konzentrierte die strategischen Atomraketen innerhalb dieser. Strategische U-Boote wurden von ihm als unnötig angesehen.&lt;ref&gt;Polmar, 1991, S. 169.&lt;/ref&gt; Bei der US Navy hingegen nahm die Baugeschwindigkeit in den folgenden Jahren mit steigender Erfahrung zu, bis 1967 hatte sie 41 SSBN in Dienst. Diese Flotte wurde, mit Gedanken an die gewollte Funktion der nuklearen Abschreckung, ''41&amp;nbsp;for Freedom'', also ''41 für die Freiheit'', genannt.<br /> <br /> Mitte der 1960er Jahre revidierte die sowjetische Führung ihre Haltung bezüglich der Raketenboote, 1967 wurde die erste Einheit des ''[[Projekt 667A]]'' in Dienst gestellt, die sich technisch erstmals an westliche Entwürfe annäherte.&lt;ref&gt;Miller, Jordan, 1999, S. 20 und Polmar, 1991, S. 300.&lt;/ref&gt; Zu den frühen Booten kamen in den folgenden Jahren 33 weitere Boote dieser Klasse hinzu. 1971 trat als Resultat der [[Strategic Arms Limitation Talks]] eine Begrenzung der SSBN in Kraft. Die Sowjetmarine mit 740 Startrohren auf atomgetriebenen Raketen-U-Booten durfte zwar auf 950 Starter auf 62 Booten aufstocken, aber nur bei gleichzeitiger Außerdienststellung älterer Boote oder landgestützter Interkontinentalraketen. Der US Navy waren, unter gleichen Bedingungen, 44 Boote mit 710 Startrohren erlaubt.&lt;ref&gt;[http://www.fas.org/nuke/control/salt1/text/salt1.htm Text von ''SALT I''] auf fas.org (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Akula (Typhoon) class submarine DD-ST-85-06625.jpg|mini|Sowjetisches U-Boot des ''Projekt 941'']]<br /> Ab 1972 ergänzte die Sowjetmarine ihre Flotte zusätzlich mit den Booten des Typs [[Projekt 667B]] (Delta I), die in den Ausbaustufen [[Projekt 667BD|667BD]] (II) und [[Projekt 667BDR|667BDR]] (III) bis 1982 36 Einheiten erhielt. Da sie dafür nur wenige U-Boote der ''Hotel-'' und ''Golf-Klasse'' und später ''Yankee-Klasse'' deaktivierte oder zu Jagd-U-Booten umrüstete, übertraf sie die US Navy, die weiterhin lediglich ihre ''41 for Freedom'' einsetzte, bezüglich der Raketenboote zahlenmäßig recht bald bei Weitem.<br /> <br /> Auch in Europa wurde Anfang der 1960er Jahre mit dem Bau von U-Booten mit ballistischen Raketen begonnen. 1967 stellte die [[Royal Navy]] ihr erstes SSBN der ''[[Resolution-Klasse]]'' in Dienst, dem bis 1969 drei weitere folgten. Die [[französische Marine]] fertigte mit der ''[[Gymnote (S 655)]]'' erst ein konventionell getriebenes U-Boot mit vier Raketen, das als Testschiff für die nachfolgende SSBN-Klasse diente, und stellte ab 1971 die atomgetriebene ''[[Redoutable-Klasse (1967)|Redoutable-Klasse]]'' in Dienst, die bis 1980 fünf Boote erhielt.<br /> <br /> Ab Anfang der 1980er Jahre kamen die ersten SSBN zu den Flotten, die auch bis weit ins 21. Jahrhundert hinein in Dienst stehen werden. Auf Sowjetseite betrifft das die sechs Boote des ''[[Projekt 941]]'' und die sieben Einheiten des Typs [[Projekt 667BDRM]] (Delta IV). Die US Navy vollendete ab 1981 die 18 SSBN der ''[[Ohio-Klasse]]'', die die ''41 for Freedom'' ersetzten. Gleichzeitig ließ auch die Volksrepublik China ihr erstes SSBN der ''[[Xia-Klasse]]'' vom Stapel.<br /> <br /> Die auf diesen Booten eingesetzten Raketen erreichten erstmals [[Interkontinentalrakete|interkontinentale Reichweite]]. Die amerikanische ''[[Trident (SLBM)|UGM-96 Trident&amp;nbsp;I]]'' hatte eine Reichweite von fast 5000 Seemeilen, die verbesserte ''UGM-133 Trident II'' ab 1990 dann 7000 Meilen. Diese werden auch von der Royal Navy eingesetzt. Auch die sowjetische [[R-29]] flog in ihren Varianten bis zu 5000 Meilen, die [[R-39 (Rakete)|R-39]] lag etwas darunter. Frankreich besaß mit der [[M 4 (MSBS)|M 4]] eine SLBM mit einer Reichweite von 2700 Seemeilen, Chinas erste Rakete, die [[CSS-N-3|JL-1]], flog gerade 1100 Seemeilen.<br /> <br /> === Nach dem Kalten Krieg ===<br /> [[Datei:HMS Vanguard April 1994.jpg|mini|Britisches SSBN [[HMS Vanguard (S28)]] der ''Vanguard''-Klasse (1994)]]<br /> Die Royal Navy stellte Anfang der 1990er Jahre mit der [[Vanguard-Klasse (1992)|''Vanguard''-Klasse]] die erste SSBN-Klasse nach dem Kalten Krieg in Dienst, die jedoch noch während dieser Phase entwickelt wurde. Ähnlich verhielt es sich mit der französischen ''[[Triomphant-Klasse]]'', die ab 1997 in Dienst gestellt wurde. Für diese wurde die ''[[M 45 (MSBS)|M&amp;nbsp;45]]'' mit einer Reichweite von 3300 Meilen entwickelt.<br /> <br /> Die nunmehr [[russische Marine]] übernahm die SSBN-Flotte der Sowjetunion, 1987 bestehend aus über 60 atomar und 15 konventionell getriebenen Raketen-U-Booten,&lt;ref&gt;Miller, Jordan, 1999, S. 12.&lt;/ref&gt; konnte den Betrieb aber finanziell kaum aufrechterhalten. Die noch aktiven ''Golf'', ''Yankees'' sowie ''Delta&amp;nbsp;I'' und ''II'' wurden bis 1995 außer Dienst gestellt, später dann erste ''Typhoon'' sowie ''Delta&amp;nbsp;III''. Auch die US Navy überlegte, vier ihrer ''Ohios'' zu deaktivieren, konvertierte sie dann aber zu [[U-Boot mit Marschflugkörpern|U-Booten mit Marschflugkörpern]] (SSGN).<br /> <br /> [[Russland]] und [[Volksrepublik China|China]] fertigten im 21.&amp;nbsp;Jahrhundert die ersten neuen SSBN. Russland belebte die ''[[Borei-Klasse]]'' wieder, deren Planung bereits um 1990 begonnen hatte. Im Januar 2013 wurde mit der [[Projekt 955#Einheiten|&quot;Juri Dolgoruki&quot;]] deren erste Einheit in Dienst gestellt. China baut die ''[[Jin-Klasse]]'', der Fortschritt ist unbekannt. Dazu unterhält China eine konventionell betriebene Einheit der [[Projekt 629|Golf-Klasse]] als Testplattform. Der Status der atomar betriebenen [[Xia-Klasse]] ist unbekannt. Mit der ''[[Bulawa (Rakete)|Bulawa]]'' (Reichweite bis zu 5600&amp;nbsp;mi) respektive der [[JL-2]] (5000&amp;nbsp;mi) entwickelten beide Nationen auch neue Raketen.<br /> <br /> 2012 betrieb die US Navy 14 SSBN der ''Ohio-Klasse'', die Royal Navy vier ''Vanguards'' und die französische Marine vier Boote der ''Triomphant-Klasse''. Nur ungenau bekannt ist die Situation in Russland und China. Russland hatte etwa 10 Boote. Drei davon gehörten der ''Delta-III-Klasse'', sechs der ''Delta-IV-Klasse'' an. Die Boote der ''Delta-III-Klasse'' werden sukzessive deaktiviert. Hinzu kommen ein oder zwei aktive Boote der [[Typhoon-Klasse]], welche jedoch nur mit einem enormen wirtschaftlichen Aufwand einsatzbereit gehalten werden können.&lt;ref&gt;[http://russianforces.org/navy/ ''Strategic fleet'' auf russianforces.org] (englisch)&lt;/ref&gt; Wie viele SSBN China betreibt, ist unbekannt. 2011 soll das erste Boot der ''Jin-Klasse'' einsatzbereit sein, weitere befinden sich in Entwicklung.&lt;ref&gt;Office of the Secretary of Defense of the United States: {{Webarchiv | url=http://www.defense.gov/pubs/pdfs/2011_cmpr_final.pdf | wayback=20150328201817 |format=PDF; 2,89&amp;nbsp;MB | text=''Military and Security Developments Involving the People’s Republic of China 2011'' }}, S. 3, 34.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Erickson&quot;&gt;Andrew S. Erickson: ''China’s Future Nuclear Submarine Force''. US Naval Institute Press, Annapolis MD 2007, ISBN 978-1-59114-326-0, S. 137 f. (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Zukunft ===<br /> Russland und China bauen derzeit die ''Borei-'' respektive ''Jin-Klasse'', deren Einheiten entsprechend bis Mitte des 21. Jahrhunderts in Dienst bleiben können. Auch Frankreichs SSBN-Flotte ist recht neu, die Indienststellungen fanden zwischen 1997 und 2010 statt, so dass keine Planungen für neue Boote bekannt sind.<br /> <br /> Die US Navy geht bei ihrer ''Ohio-Klasse'' inzwischen von einer Dienstzeit von 42 statt 30 Jahren aus, nachdem festgestellt wurde, dass die Abnutzung der Boote geringer ist als vorher gedacht. Demnach würde um 2026 mit der Deaktivierung begonnen, das letzte Boot würde 2039 außer Dienst gehen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://findarticles.com/p/articles/mi_6712/is_16_240/ai_n31027061 | archive-is=20120708050632 | text=''Navy Needs To Begin R&amp;D For Next SSBN In FY ’10 To Keep Pace With Deactivations''.}} Defense Daily (englisch)&lt;/ref&gt; Nach dem Schiffbauplan der US Navy von 2003 soll die Beschaffung der als ''SSBN(X)'' firmierenden Klasse zwischen Haushaltsjahr 2019 und 2023 beginnen.&lt;ref&gt;Norman Polmar: ''Naval Institute Guide to the Ships and Aircraft of the U.S. Fleet.'' US Naval Institute Press, Annapolis, 2005, ISBN 1-59114-685-2, S. 64.&lt;/ref&gt;<br /> Ersetzt sollen die Einheiten der ''Ohio-Klasse'' durch die [[Columbia-Klasse]].<br /> <br /> Die Royal Navy hingegen hat bereits 2006 bekanntgegeben, dass die ''Vanguard''-Klasse ab circa 2022 ersetzt werden muss, die Lebenszeit wird somit mit 25 Jahren angenommen. Die Planungen für den Ersatz laufen bereits. Für den Bau von vier Booten will das Vereinigte Königreich 15 bis 20 Milliarden britische Pfund auf Geldwertkurs von 2006/2007 ausgeben.&lt;ref&gt;[http://www.mod.uk/NR/rdonlyres/AC00DD79-76D6-4FE3-91A1-6A56B03C092F/0/DefenceWhitePaper2006_Cm6994.pdf ''The Future of the United Kingdom’s Nuclear Deterrent''.] (PDF; 985&amp;nbsp;kB) mod.uk (englisch)&lt;/ref&gt; Diese werden aber statt 16, wie auf den Vorgängern, nur mehr 12 Raketensilos erhalten.&lt;ref&gt;[http://www.janes.com/news/defence/naval/jni/jni090319_1_n.shtml ''UK to reduce missile payload of Successor SSBNs''.] Jane’s Information Group (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien legte 2009 sein erstes SSBN, die ''[[INS Arihant]]'', auf Kiel''.'' Das Boot wurde im Dezember 2014 fertiggestellt und im August 2016 in Dienst gestellt. Es ist mit ballistischen Raketen vom Typ ''[[Sagarika]]'' ausgestattet, die jedoch nur eine Reichweite von rund 400 Meilen aufweisen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.atimes.com/atimes/South_Asia/KB20Df02.html |wayback=20090222111107 |text=''India’s nuclear submarine plan surfaces''. |archiv-bot=2022-08-18 13:17:29 InternetArchiveBot }} Asia Times, 20. Februar 2009 (englisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.livemint.com/Politics/7k215HpGXMgLSWbBNviaDI/Agni5-INS-Arihant-to-be-ready-for-induction-next-year.html Agni-5, INS Arihant to be ready for induction next year.] livemint.com, 7. Februar 2014 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> 2016 wurde die ''INS Aridhaman'' fertig gestellt. Sie soll 2018 in Dienst gestellt werden. Zwei weitere Einheiten der Klasse befinden sich im Bau.<br /> <br /> Nordkorea soll zwischen 2012 und 2014 die [[Sinpo-Klasse]] entwickelt haben. Sie soll die Mittelstrecke-Rakete [[Pukguksong-1]] tragen und eine Weiterentwicklung der dieselelektrischen [[Projekt 629|Golf-Klasse]] sein.&lt;ref&gt;[http://www.telegraph.co.uk/news/2016/07/22/north-korea-building-secret-ballistic-missile-submarine-base/ ''North Korea building secret ballistic missile submarine base''.] The Telegraph, 22. Juli 2016&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.globalsecurity.org/military/world/dprk/s-gorae.htm ''Sinpo / GORAE-Class Ballistic Missile Sub''.] Global-security&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Anzahl SSBN und SSB 2017 ===<br /> <br /> * USA: 18 SSBN [[Ohio-Klasse]], davon 4 zu [[Marschflugkörper|Cruise-Missile]] Trägern umgebaut.<br /> * Russland: 5 SSBN [[Projekt 955]], 3 weitere in Bau. 3 SSBN [[Projekt 667BDR]]. 6 SSBN [[Projekt 667BDRM]]. 1 SSBN [[Projekt 941]], 2 weitere in Reserve.<br /> * China: 4 SSBN [[Jin-Klasse]], 8 geplant. 1 SSBN [[Xia-Klasse]]. 1 SSB [[Projekt 629|Golf-Klasse]]<br /> * Frankreich: 4 SSBN [[Triomphant-Klasse]]<br /> * Vereinigtes Königreich: 4 SSBN [[Vanguard-Klasse (1992)|Vanguard-Klasse]]<br /> * Indien: 1 SSBN [[Arihant|Arihant Klasse]], weitere Einheit in Erprobung, 2 weitere im Bau.<br /> * Nordkorea: 1 SSB der [[Projekt 629|Golf-Klasse]], bis zu 5 in Bau.<br /> <br /> == Einsatz ==<br /> === Mission ===<br /> Die Hauptaufgabe von U-Booten mit ballistischen Raketen ist es, im Falle eines gegnerischen Angriffes die Fähigkeit einer Nation zu einem vernichtenden Gegenschlag (&quot;assured destruction&quot;) sicherzustellen, da die U-Boote auf See als der überlebensfähigste Teil des strategischen Kernwaffenarsenals angesehen werden.<br /> <br /> Die Fähigkeit für einen Erstschlag war bei amerikanischen Raketen-U-Boot-Systemen (offizielle Bezeichnung FBM – &quot;Fleet Ballistic Missile Program&quot;: Programm für ballistische Raketen der Flotte) bis zur Einführung der Trident II D5 im Jahr 1990 nicht möglich bzw. nicht gewollt. Die technischen Gründe liegen im Bereich der schwierigen Kommunikation mit den U-Booten auf hoher See, sowie der geringen Treffgenauigkeit der Raketen (bedingt durch die Schwierigkeiten bei der genauen Positions- und Geschwindigkeitsbestimmungen des U-Bootes beim Abschuss der Rakete, Erdschwerefeldschwankungen sowie limitierenden Faktoren bei den Steuerungssystems an Bord der Raketen). Bei der [[UGM-73 Poseidon|Poseidon C3]] wurde erstmals eine Rolle gegen gehärtete Ziele erwogen (eine sogenannte &quot;counterforce&quot; Option, d.&amp;nbsp;h. die Möglichkeit stark geschützte militärische Einrichtungen zu zerstören), und somit eine prinzipielle Erstschlagfähigkeit herzustellen. Das traf aber auf großen Widerstand bei Teilen der US Navy, die sich durch die reine Zweitschlagfähigkeit klar in ihrer Rolle vom [[Strategic Air Command|SAC]] der [[US Air Force]] abgrenzen wollte, sowie im US-Kongress, in dem viele Abgeordnete ein solches Waffensystem als destabilisierendes Element in Krisenzeiten ansahen. Man befürchtete, dass seegestützte Raketen mit der Möglichkeit, sowjetische Raketensilos zu bekämpfen, die Sowjetunion zu einer &quot;use them or lose them&quot; (benutze oder verliere sie) Reaktion im Falle schwerer Spannungen mit der NATO bewegen könnte. Somit wurde bei der Poseidon auf die Einführung von [[Sternsensor|Sternensensoren]] zur Verbesserung der Treffgenauigkeit und stärkeren Sprengköpfen verzichtet. Allerdings führte die evolutionäre Entwicklung der vorhandenen Technologien bei der Entwicklung der Poseidon trotzdem zu einer beträchtlich verbesserten Treffgenauigkeit gegenüber der Vorgängersysteme, wodurch sie durchaus gegen &quot;mittelharte&quot; militärische Ziele eingesetzt werden konnte, wie auch das Nachfolgesystem [[Trident (SLBM)|Trident I&amp;nbsp;C4]]. Da es von dieser Zielkategorie allerdings nicht zu viele Ziele gab, hatte das bei der militärischen Planung im Rahmen des [[Single Intergrated Operations Plan|SIOP]] kaum Bedeutung und die U-Boote blieben reine Zweitschlagswaffen gegen urbane-industrielle (d.&amp;nbsp;h. „weiche“) Ziele.<br /> <br /> Das änderte sich grundlegend mit der Entwicklung der Trident II&amp;nbsp;D5. Erstmals wurde eine hohe Treffgenauigkeit und &quot;counterforce&quot;-Kapazität als Anforderung bei der Entwicklung festgeschrieben, während bei den vorangegangenen Raketen die Treffgenauigkeit nur ein Entwicklungsziel war, bei dem im Bedarf zugunsten anderer Anforderungen und des Waffensystems Abstriche gemacht wurden. Anders als bei der Entwicklung der Poseidon, gab es bei der Trident II D5 kaum politischen Widerstand, da sich die skeptischen Abgeordneten bereits auf das Entwicklungsprogramm für die landgestützte [[LGM-118 Peacekeeper|MX Peacekeeper]] eingeschossen hatten, und durch das politische Klima in den USA Anfang der 1980er Jahre es sich nicht leisten konnten, sich gegen beide Projekte auszusprechen. Für die counterforce-Rolle wurde der [[W88 (Kernwaffe)|W88]]-Sprengkopf für die Trident II&amp;nbsp;D5 entwickelt. Dabei wurde die US Navy bei der Zuteilung von [[Hochangereichertes Uran|hochangereichertem Uran]] für den Sprengkopf sogar bevorzugt, da dieses nicht für die Produktion für beide Sprengköpfe, den W88 und den W87 der MX, reichte. So bekam die US Navy erstmals in ihrer Geschichte einen stärkeren strategischen Sprengkopf mit 475&amp;nbsp;kt als ihr landgestütztes Gegenstück bei der Air Force, die sich mit &quot;nur&quot; 300&amp;nbsp;kt begnügen musste. Da jedoch die Kernwaffenanlage [[Rocky Flats]] 1989 die Produktion durch Sicherheitsbedenken einstellen musste, konnte nur eine begrenzte Anzahl von W88-Sprengköpfen produziert werden. So konnten nach Einführung der Trident II D5 im Jahr 1990 nur 4 der 18 U-Boote mit Raketen in See stechen, die diesen Sprengkopf trugen und damit eine counterforce- bzw. Erstschlagfähigkeit besaßen. Die restlichen Trident-Raketen auf den weiteren Booten der Ohio-Klasse wurden mit dem schwächeren [[W76 (Kernwaffe)|W76]]-Sprengkopf mit Mk.4-Wiedereintrittskörpern wie auf der Trident I&amp;nbsp;C4 ausgerüstet, welcher nur gegen „weiche“ Ziele eingesetzt werden konnte.&lt;ref name=&quot;spinardi&quot;&gt;G. Spinard: ''From Polaris to Trident: the Development of US Fleet Ballistic Missile Technology.'' Cambridge Studies in International Relations. Cambridge University Press, New York 1994.&lt;/ref&gt; Derzeit werden diese Sprengköpfe jedoch auf den W76-1 / Mk4A-Standard modernisiert, die dadurch auch Fähigkeiten gegen harte Ziele erlangen. Somit hat die US Navy ihre strategische „counterforce“ Kapazität erst nach dem Ende des Kalten Krieges erhalten. Das schließt auch die britischen U-Boote der Vanguard-Klasse mit ein, welche die amerikanischen Trident II D5-Raketen tragen und deren Sprengköpfe ebenfalls auf den W76-1 / Mk.4A-Standard gebracht werden.&lt;ref&gt;[http://www.fas.org/blog/ssp/2011/04/britishw76-1.php British Submarines to Receive Upgraded US Nuclear Warhead]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;fasfuze&quot;&gt;[http://www.fas.org/blog/ssp/2007/03/small_fuze_-_big_effect.php Bericht über das neue Zündsystem des Mk4A auf britischen Sprengköpfen]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;britw76&quot;&gt;[http://www.fas.org/blog/ssp/2006/12/britains_next_nuclear_era.php Bericht über die nuklearen Pläne Großbritanniens.] fas.org&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Aufgabe der sowjetischen U-Boote mit ballistischen Raketen ist prinzipiell die gleiche wie jene der US-Boote, die Sicherstellung der Zweitschlagfähigkeit im Falle eines amerikanischen Erstschlages gegen die landgestützten strategischen Truppen. Anders als in den USA, blieb die Leistungsfähigkeit der sowjetischen U-Boot-gestützten strategischen Waffen bis Ende der 1960er Jahre bescheiden. Die sowjetische Militärführung stand diesem Waffensystem anfangs sehr skeptisch gegenüber. Das lag zum einen an den beschränkten Fähigkeiten der ersten sowjetischen Raketen-U-Boote und ihrer Bewaffnung mit sehr geringer Reichweite und Treffgenauigkeit.&lt;ref name=&quot;russianforces&quot;&gt;P. Podvig (Hrsg.): ''Russian Strategic Nuclear Forces.'' MIT Press, 2004, ISBN 0-262-16202-4.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;kremlinsword&quot;&gt;[[Steven Zaloga|S. J. Zaloga]]: ''The Kremlin’s Nuclear Sword – The Rise and Fall of Russia’s Strategic Nuclear Forces, 1945–2000.'' Smithsonian Institution Press, 2001, ISBN 1-58834-007-4.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein ebenso großes Problem war aber die fehlende Kommunikation mit den Booten im Einsatz. Die Sowjetunion hatte damals keine Möglichkeiten, mit getauchten U-Booten auf hoher See zu kommunizieren, was ihren militärischen Nutzen sehr einschränkte. Zum anderen sah es die sowjetische Führung sehr kritisch, U-Boote mit Kernwaffen an Bord ohne jedwede Form der negativen Kontrolle außerhalb ihres Einflussbereiches zu schicken. Den strategischen U-Booten wurde erst ab Ende der 1960er Jahre höhere Bedeutung zugeschrieben. Die Sowjetunion führte Anfang der 1970er Jahre Raketen mit hoher Reichweite auf ihren U-Booten ab der 667B-Klasse (Delta I) ein. Mit diesen Waffensystemen entwickelten sie die sogenannte Bastionsstrategie, wobei die Boote in stark gesicherten Gewässern nahe der sowjetischen Küste (Barents See, Weißes Meer, See von Ochotsk) oder unter dem arktischen Packeis patrouillierten, wo sie durch andere Einheiten des sowjetischen Marine geschützt wurden. Ebenso blieben sie im Hafen auf Raketenbereitschaft, wodurch der Beitrag der Marine zum gesamten strategischen Potential der Sowjetunion erheblich gesteigert werden konnte. Wie auch die amerikanischen strategischen U-Boote, behielten sie bis zum Ende des Kalten Krieges ihre Rolle als Zweitschlagswaffe bei und wurden nicht als &quot;counterforce&quot;-Waffen gesehen.&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;kremlinsword&quot; /&gt; Die neuesten Versionen russischer U-Boot gestützter Raketen der [[R-29#R-29RM|R-29RM]]-Familie für die Projekt 667BDRM-Klasse (Delta IV) sowie die [[Bulawa (Rakete)|R-30]] für die Borej-Klasse haben möglicherweise eine solche Kapazität.<br /> [[Datei:Soviet Military Power DD-ST-85-06588.JPEG|mini|Amerikanische Zeichnung einer ''Delta IV'' beim Raketenstart in einer [[Polynja]] (1985)]]<br /> <br /> === Einsatzprofil ===<br /> [[Datei:USS Francis Scott Key (SSBN-657).jpg|mini|Ein U-Tender lädt Raketen in die Silos der ''USS Francis Scott Key''.]]<br /> Hauptziel eines U-Bootes mit ballistischen Raketen ist es, während seiner Patrouille unentdeckt zu bleiben, damit es seine Rolle der nuklearen Abschreckung erfüllen kann. Mit seinen Atomraketen wird es in die Weiten der Ozeane auf Patrouille geschickt. An geheimen Orten zieht das Boot so in Schleichfahrt seine Bahnen und wartet auf den Befehl, seine Atomraketen abzuschießen. Eine Fahrt dauert zwei bis drei Monate, während deren das U-Boot im Normalfall kein einziges Mal auftaucht.<br /> <br /> Eine Patrouillenfahrt kann im Wesentlichen in 4 Abschnitte gegliedert werden: das Auslaufen aus dem Heimathafen, die Passage zur Patrouillenzone, die eigentliche Patrouille im vorgegebenen Einsatzgebiet und die Rückkehr zum Heimathafen.&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt; Das Auslaufen aus dem Heimhafen ist ein wichtiger Teil einer erfolgreichen Patrouillenfahrt. Normalerweise sind die Heimathäfen der U-Boote unter Satellitenüberwachung eines gegnerischen Staates. Da Überwachungssatelliten abhängig von der Flugbahn nur alle ein bis drei Tage einen Hafen aufnehmen können, werden diese Überfluglücken zum Verlassen eines Hafens genutzt. Des Weiteren wird das Auslaufen durch einen starken Einsatz von Anti-U-Boot Einheiten begleitet, um gegnerische U-Boote in Hafennähe zu detektieren. Die USA überwachten während des Kalten Krieges die sowjetischen Häfen mit Angriffs-U-Booten, um sowjetische strategische Raketen-U-Boote schon beim Auslaufen zu detektieren. Um das zu erschweren, fand der Prozess daher meist bei schlechtem Wetter und nachts statt.&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt;<br /> <br /> Die zweite Phase der Mission ist die Passage zum eigentlichen Patrouillengebiet. Für die ersten Generationen von U-Booten mit Raketen kurzer Reichweite dauerte die Passage bis zu mehreren Wochen. So hatte ein Projekt 667A-U-Boot eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 bis 14 Knoten und brauchte 11 bis 13 Tage, um sein Einsatzgebiet zu erreichen.&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt; Durch die geographische Position war die Sowjetunion im klaren Nachteil im Vergleich zu den Möglichkeiten der amerikanischen Marine. Die US Navy konnte ihre SSBN in vorgeschobenen Stützpunkten stationieren, um die Anfahrtszeit zu verkürzen. Genutzt wurden [[Marinebasis Rota|Rota]] in Spanien und [[Holy Loch]] in Schottland sowie [[Pearl Harbor]] auf Hawaii und [[Apra Harbor]] auf Guam. Diese Häfen wurden speziell ausgerüstet, damit dort auch mit Atomwaffen umgegangen werden konnte. Unter anderem wurden dort permanent [[U-Boot-Begleitschiff|U-Boot-Tender]] stationiert. Die Sowjetmarine hingegen musste im Pazifik von ihren Häfen auf [[Kamtschatka]] aus den gesamten Ozean durchlaufen. Noch schlechter war die Situation im Atlantik, den die Boote von ihren Häfen auf der [[Halbinsel Kola]] nur durch Passage der [[GIUK-Lücke]] erreichen konnten. Entsprechend stark hatte die NATO diesen Bereich mit Jagd-U-Booten, Schiffen und Flugzeugen für [[U-Jagd]] sowie mit dem [[Sound Surveillance System|SOSUS-Netzwerk]] abgesichert. So konnten viele sowjetische SSBN verfolgt werden und hätten gegebenenfalls torpediert werden können, bevor sie ihre Raketen hätten abschießen können. Beispielsweise konnte das Jagd-U-Boot ''[[USS Batfish (SSN-681)]]'' ein ''Projekt 667A-Boot'' (Yankee-Klasse) 1978 über 44 Tage und fast 9000 Meilen verfolgen.&lt;ref name=&quot;ASW&quot;&gt;{{Webarchiv|text=Undersea Warfare: ''Cold War Strategic ASW'' |url=http://www.navy.mil/navydata/cno/n87/usw/issue_27/asw.html |wayback=20120618092756 }} (englisch)&lt;/ref&gt; Mit der steigenden Reichweite der jüngeren Raketengenerationen konnten die Patrouillenzonen näher an die Heimathäfen verlegt und so die Passagezeit deutlich verringert werden.<br /> <br /> Die dritte Phase der Mission ist die eigentliche Kampfpatrouille. In dieser Phase ist das Boot in ständiger Bereitschaft, seine Raketen nach Erhalt eines gültigen Einsatzbefehles einzusetzen. Um diesen Teil des Einsatzes erfolgreich zu gestalten, sind drei Dinge wichtig: der Schutz vor der Entdeckung des Bootes durch die gegnerische Anti-U-Boot-Aufklärung, die zuverlässige Kommunikation des U-Bootes mit dem betreffenden Oberkommando des jeweiligen Staates sowie die genaue Positionsbestimmung, damit im Falle eines Einsatzbefehles die Raketen mit den entsprechenden Daten programmiert werden können. Um der Entdeckung zu entgehen, wurden von allen Staaten, die diese Boote betreiben, große Ressourcen in die Senkung des Geräuschpegels der U-Boote gesteckt. Die USA waren darin lange Zeit führend, während die sowjetischen U-Boote bis in die 1970er Jahre für ihren hohen Geräuschpegel bekannt waren. Die neueste Generation von strategischen U-Booten soll sich sowohl auf amerikanischer als auch auf russischer Seite kaum noch von den Hintergrundgeräuschen des Ozeans unterscheiden lassen. In ihren Patrouillengebieten bewegen sich die Boote auch nur mit Manövriergeschwindigkeit von 4 bis 5 Knoten, um die Geräuschentwicklung weiter zu senken.&lt;ref name=&quot;spinardi&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;kremlinsword&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Kommunikation mit den U-Booten war besonders bei den ersten Generationen von strategischen Raketen-U-Booten für die Sowjetunion ein Problem, weshalb die sowjetische Führung zunächst den landgestützten strategischen Raketentruppen den Vorzug gab. Auch in den USA begründete die US Navy ihren Rückzug auf die reine Zweitschlagrolle bis zur Einführung der Trident II D5 damit, dass man die für eine Erstschlagwaffe nötige Kommunikation mit den Booten nicht sicherstellen könne. Das Hauptproblem ist, auf den getauchten U-Booten in großer Entfernung zur Heimat Befehle zu empfangen oder Mitteilungen zu senden. Ein Boot kann das von der Wasseroberfläche tun, würde dabei aber seine Position preisgeben, wodurch der Zweck der Boote hinfällig würde. Die USA errichteten ab dem Ende der 1950er Jahre ein weltumspannendes Netzwerk von [[Längstwelle]]n (VLF – Very Low Frequency) und [[Langwelle]]n (LF – Low Frequency) Radiosendern, um mit ihren U-Booten zu kommunizieren. Die amerikanischen U-Boote wurden dazu mit Schleppantennen bzw. Bojen-antennen ausgestattet. Diese schränkten aber die Tauchtiefe, Manövrierfähigkeit und Geschwindigkeit ein und machten sie leichter detektierbar. Die US Navy entwickelte dazu auch das [[TACAMO]]-System in den 1960er Jahren, [[Lockheed C-130#EC-130|EC-130]]-Flugzeuge mit VLF-Schleppantennen, welche über den Ozeanen kreisten. Die VLF-Systeme erwiesen sich teilweise als unzuverlässig und es passierte öfters, dass die U-Boote für sie bestimmte Nachrichten nie erhielten. Die U-Boot-Kommunikation wurde später durch Kurz- und Ultrakurzwellen (HF und UHF) ergänzt. Um diese zu empfangen, muss ein U-Boot jedoch auf [[Sehrohrtiefe]] eine Antenne ausfahren, und ist so leicht auszumachen. Die amerikanischen Boote suchen daher im Regelbetrieb nach Meldungen im VLF-Band, und nur bei Ausbleiben von Nachrichten nutzen sie höhere Frequenzen. Seit den 1950er Jahren forschte die US Navy auch im Bereich der [[Extremely Low Frequency|Extremen Langwellen]] (ELF – Extremely Low Frequency), ein Band das höhere Reichweite, größere Eindringtiefen in Meerwasser und geringere Anfälligkeit gegen Störsender versprach. Allerdings ist die Datenübertragungsrate sehr gering, die benötigten Sender sind sehr groß und benötigen große Mengen an Energie (der erste Projektvorschlag Ende der 1960er Jahre sah eine Antennenlänge von 10.000&amp;nbsp;km vor bei einer Sendeleistung von 800&amp;nbsp;MW). Durch die letzten beiden Punkte zusammen mit den verbundenen Kosten wurden solche Systeme in den USA zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen und der erste Sender wurde in den USA erst 1989 in Betrieb genommen.&lt;ref name=&quot;spinardi&quot; /&gt;<br /> <br /> Ebenso wie die USA, nutzt Russland heute ein breites Spektrum von Frequenzen und spezialisierten Sendern, um mit seinen U-Booten zu kommunizieren. Das reicht von UHF bis zu VLF von land-, luft- und satellitengestützten Sendern. Die Mitteilungen an die Boote werden auf mehreren Frequenzen gleichzeitig übertragen, um den Empfang sicherzustellen. 1985 führte die russische Marine die [[Tu-142|Tu-142MR]] ein, welche in ihrer Funktion vergleichbar mit den amerikanischen TACAMO-Flugzeugen ist. Ebenso verfügt Russland über ELF-Sender. Da die Datenübertragungsrate über das ELF-Band sehr niedrig ist, werden darüber nur kurze codierte Nachrichten gesendet, die zum Beispiel &quot;Auftauchen, um Befehle für Waffeneinsatz zu erhalten&quot; bedeuten.&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt;<br /> <br /> Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung einer seegestützten Abschreckungsmacht bereitete die Entwicklung genauer Navigationssysteme. Damit der Bordcomputer einer Rakete die Flugbahn zum Ziel berechnen kann, muss die genaue Position und Geschwindigkeit der Startplattform sowie das Erdschwerefeld bekannt sein. Bei einem fest installierten landgestützten System ist das relativ einfach einzumessen, bei einem sich bewegenden und getauchten System stellte es die Entwickler vor große Probleme. Dazu wurden für die U-Boote Trägheitsnavigationssysteme entwickelt, die ständig verbessert wurden. Diese Navigationssysteme brauchen jedoch regelmäßige Updates (bei der ersten Generation einmal täglich), um Abweichungen auszugleichen. Die US Navy baute von Anfang der 1960er Jahre ein eigenes satellitengestütztes Navigationssystem [[Transit (Satellitensystem)|Transit]] auf, durch welche die amerikanischen U-Boote ihre Position bestimmen konnten. Heute benutzt die US Navy [[GPS]], während Russland die [[Parus (Satellit)|Parus]] und [[GLONASS]] Satellitensysteme nutzt. Für die Bestimmung des Erdschwerefeldes wurden aufwendige schiffs- und satellitenbasierte Ozeanbodenkartographieprogramme und Schwerefeldmessungen unternommen. Zur Geschwindigkeitsbestimmung der U-Boote werden bei der Ohio-Klasse Doppler-Sonare eingesetzt.&lt;ref name=&quot;spinardi&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt;<br /> <br /> Bei den ersten U-Booten der sowjetischen Marine bis zur Projekt 667A-Klasse wäre nach Erhalt eines Startbefehls ein Paket mit den genauen Angaben zum Startgebiet geöffnet worden. Das Boot hätte sich anschließend in dieses Gebiet begeben und der kommandierende Offizier ein zweites Paket aus seinem persönlichen Safe geöffnet, das die Codes für das Feuerleit- und Zielsystem enthielt, um die Raketen zu starten. Vor der Eingabe der Codes musste die Echtheit des Befehls vom Kommandanten des U-Bootes und seinem Ersten Offizier unabhängig voneinander festgestellt werden. In den 1970er Jahren wurde die Prozedur geändert und die nötigen Codes für den Raketenabschuss wurden zusammen mit dem Einsatzbefehl übertragen, befanden sich also nicht mehr an Bord. Nachdem das Boot am Startgebiet ankam, ging es auf Feuertiefe, die Position des Bootes wurde feinjustiert, das Raketensystem wurde getestet und die Zieleingabe erfolgte. Diese Prozedur dauerte bei der ersten Generation sowjetischer U-Boote etwa eine Stunde. Bei den modernen russischen Booten dauert es durch weitgehende Automatisierung nur noch etwa 15 Minuten. Die erste Generation sowjetischer U-Boote konnte ihre Raketen im Abstand von 15 bis 30 Minuten abfeuern. Die Projekt 667A-Klasse konnte jeweils 4 Raketen in einer Salve abfeuern, mit einem Start alle drei Sekunden. Zwischen der ersten und zweiten Salve lagen unter 3 Minuten. Nach der zweiten Salve wurden etwa 30 Minuten benötigt, um die letzten beiden Salven abfeuern zu können, da man die Position des Bootes wieder neu bestimmen und es neu ausrichten musste. Die späteren russischen U-Boote können ihren gesamten Raketenbestand in einer einzigen Salve abfeuern. Nach einem Raketenschlag sollten die sowjetischen U-Boote entweder auf ihren Basen oder durch spezielle Schiffe auf See mit neuen Raketen beladen werden und wieder auf See gehen, um einen ausgedehnten Atomkrieg führen zu können.&lt;ref name=&quot;russianforces&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;kremlinsword&quot; /&gt;<br /> <br /> Auf amerikanischen U-Booten müssen zwei Offiziere nach Erhalt eines Einsatzbefehles ([[Emergency Action Message]], EAM) diesen auf seine Echtheit prüfen. Nachdem das geschehen ist, öffnen zwei weitere Offiziere einen Safe mit Doppeltür. Zu jeder dieser Türen hat jeweils nur ein Offizier (und ein Ersatzmann) den Code. Der Safe enthält den Schlüssel zur Aktivierung der Feuersequenz und wird von den beiden Offizieren dem Kapitän des Bootes übergeben. Weiterhin muss der Waffenoffizier einen weiteren Safe öffnen, der den zum Abschuss der Raketen benötigten Auslöser enthält. Nach erfolgter Aktivierung des Feuerleitsystems startet dieses die inertialen Steuerungssysteme an Bord der Raketen. Anders als bei landgestützten Interkontinentalraketen, werden diese bei den seegestützten Interkontinentalraketen nicht permanent aktiv gehalten, sondern die [[Kreiselinstrument|Trägheitskreisel]] der Steuerungssysteme müssen erst auf Touren gebracht werden. Daraufhin bekommt das Steuerungssystem an Bord der Rakete vom Feuerleitsystem die nötigen Daten übermittelt, um die korrekte Flugbahn zum Ziel auszuführen. Nachfolgend wird das Steuerungssystem der Rakete auf selbstständigen Betrieb und die Rakete auf interne Energieversorgung geschaltet und kann abgefeuert werden.&lt;ref name=&quot;spinardi&quot; /&gt;<br /> <br /> Seit der Einführung der strategischen U-Boote bei der US Navy operieren diese in sogenannten „Chains“ (Ketten) von jeweils drei U-Booten. Jeder Kette werden jeweils zwei Sätze von Zielen zugeordnet. Nach etwa einer halben Patrouille des ersten Bootes der Kette übernimmt das zweite Boot der Kette dessen alten Zielsatz. Schließt das erste Boot seine Patrouille ab, so rückt das dritte Boot in der Kette nach, welches vom Versorgungsschiff oder Heimathafen kommt. Diese Vorgehen erlaubte es bei den ersten Booten mit Raketen geringer Reichweite, permanent zwei Sätze von Zielen unter Bedrohung zu halten, wurde aber auch für die jüngeren Generationen von U-Booten mit Raketen größerer Reichweite beibehalten. Das macht es aber auch notwendig, dass die U-Boote hinsichtlich Bewaffnung standardisiert sind (Typ der Raketen, Anzahl der Sprengköpfe pro Rakete, deren Sprengkraft).&lt;ref name=&quot;spinardi&quot; /&gt;<br /> <br /> Frankreich und Großbritannien schicken ihre Boote aus [[Île Longue]] beziehungsweise [[Faslane-on-Clyde]] zu Patrouillen in den Nordatlantik. Über das Einsatzprofil der chinesischen Marine ist nichts bekannt.&lt;ref name=&quot;Bulletin China&quot;&gt;{{Internetquelle |abruf=2022-02-02 |offline=1 |url=http://thebulletin.metapress.com/content/25094v7235832574/fulltext.pdf |autor=Bulletin of the Atomic Scientists |werk=metapress.com |titel=Chinese nuclear forces, 2008 |format=PDF |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081119090959/http://thebulletin.metapress.com/content/25094v7235832574/fulltext.pdf |archiv-datum=2008-11-19 |archiv-bot=2022-08-18 13:17:29 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Die neuen Boote der ''Jin-Klasse'' werden im [[Marinestützpunkt Sanya]] auf [[Hainan]] stationiert, möglicherweise unterhält die chinesische Marine im [[Golf von Bohai]] eine ähnliche Bastion, wie sie die Sowjetmarine eingerichtet hat.&lt;ref name=&quot;Erickson&quot; /&gt;<br /> <br /> === Patrouillenhäufigkeit ===<br /> Nach dem Ende des Kalten Krieges sank die Zahl an aktiven strategischen U-Booten sowohl in den USA als auch in Russland. Während die US Navy jedoch ihre Einsatzfrequenz pro Boot aufrechterhalten konnte, sanken die Verlegungszahlen bei der russischen Marine stark.<br /> <br /> Ende der 1960er Jahre führte die US Navy 130 Fahrten jährlich durch, in den folgenden drei Jahrzehnten im Schnitt rund 100. Im 21. Jahrhundert sank die Zahl von circa 60 auf noch 31 im Jahr 2008.&lt;ref name=&quot;US-SSBN&quot;&gt;{{Webarchiv|url=http://www.fas.org/blog/ssp/2009/03/usssbn.php |wayback=20110109041919 |text=''U.S. Strategic Submarine Patrols Continue at Near Cold War Tempo''. |archiv-bot=2023-01-25 15:07:03 InternetArchiveBot }} Blog der Federation of American Scientists (englisch)&lt;/ref&gt; Von rund 100 Patrouillen der Sowjetmarine jährlich 1984 sank die Zahl über noch 20 Fahrten 1994 auf keine mehr Anfang des 21. Jahrhunderts. 2008 absolvierten die Boote wieder zehn Patrouillen, womit Russland rechnerisch erstmals seit 1998 wieder kontinuierliche seegestützte Abschreckung auf See erreicht haben könnte. Frankreich und Großbritannien erreichen mit jeweils 6 Patrouillen pro Jahr eine solche permanente Präsenz von Nuklearraketen unter der Wasseroberfläche.&lt;ref&gt;[http://www.fas.org/blog/ssp/2009/02/russia.php ''Russian Strategic Submarine Patrols Rebound''.] Blog der Federation of American Scientists (englisch)&lt;/ref&gt; Die chinesische ''Xia'' wurde nie auf Patrouille geschickt, bis 2009 auch keines der Boote der ''Jin-Klasse''.&lt;ref&gt;[http://www.fas.org/blog/ssp/2009/02/patrols.php ''Chinese Submarine Patrols Doubled in 2008''.] Blog der Federation of American Scientists (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Damit führte die US Navy 2008 mehr Einsatzfahrten mit SSBN durch als alle anderen Staaten zusammengenommen.&lt;ref name=&quot;US-SSBN&quot; /&gt; Die insgesamt 59 Raketen-U-Boote der US Navy absolvierten zwischen der ersten Patrouille der ''George Washington'' vom 15. November 1960&lt;ref&gt;Friedman 1994, S. 196.&lt;/ref&gt; und 2009 aggregiert fast 3900 Patrouillenfahrten, davon 1000 mit ''Tridents'' an Bord.&lt;ref name=&quot;1000 Trident&quot;&gt;[http://www.defenselink.mil/news/newsarticle.aspx?id=53163 ''Senior Leaders Salute Milestone Trident Submarine Patrol''.] DefenseLink (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Besatzung ===<br /> [[Datei:USS Henry M. Jackson (SSBN 730) load.jpg|mini|Direkt nach dem Einlaufen übernimmt die Besatzung der USS ''Henry M. Jackson'' Proviant]]<br /> <br /> Für die Besatzungen unterscheidet sich der Dienst auf Raketen-U-Booten wesentlich von denen auf anderen Kriegsschiffen. Die westlichen Marinen teilen jedem SSBN zwei komplette Besatzungen zu, die Sowjetunion übernahm dieses Konzept später auch. So kann die Hafenliegezeit bedeutend reduziert werden. Jedes US-Boot geht für 70 bis 90 Tage auf Patrouille, kommt dann in den Hafen und wechselt die Besatzung, die bereits nach kurzer Zeit wieder auf Patrouille gehen kann. Die ''Ohio-Klasse'' verbringt so 74 bis 77 Tage auf See, gefolgt von einer 35- bis 38-tägigen Phase zum Bunkern. Damit sind sie rund 70 % der Zeit im Einsatz.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|text=Undersea Warfare: ''A New SSBN Operating Cycle for Kings Bay'' |url=http://www.navy.mil/navydata/cno/n87/usw/issue_5/newssbn.html |wayback=20110603040421 }} (englisch)&lt;/ref&gt; Im Gegensatz dazu hielt die Sowjetmarine mit dem Aufkommen der Interkontinentalraketen den Großteil ihrer Raketen-U-Boote mit hohem Bereitschaftsgrad im Hafen und ließ nur einen kleinen Teil patrouillieren. So sparte sie Personalkosten und reduzierte die Abnutzung.&lt;ref name=&quot;ASW&quot; /&gt;<br /> <br /> Während des Kalten Krieges konnten zumindest auf amerikanischen Raketen-U-Booten die Atomraketen gestartet werden, ohne dass das von außen hätte autorisiert werden müssen. Wenn der Funker den Befehl erhalten hatte, die Raketen zu starten, mussten zwei Offiziere das bestätigen und den übermittelten Code verifizieren. Danach gab der [[Commanding Officer]] den Befehl, die Raketen scharfzumachen, und konnte sie sodann abfeuern. [[Frank Barnaby]] zeichnete 1984 auf dieser Basis ein Szenario, bei dem nur der Funker und der Kapitän eines SSBN sich hätten verschwören müssen, um einen Atomkrieg auszulösen.&lt;ref name=&quot;Abschußbefehl&quot;&gt;{{Der Spiegel |ID=13510711 |Titel=„Wir haben Abschußbefehl“ |Jahr=1984 |Nr=49 |Seiten=134 f.}}&lt;/ref&gt; Erst 1997 wurde mit dem ''Trident Coded Control Device'' ein System eingeführt, das den Abschuss fest daran bindet, dass ein Code vorliegt, der von den [[Joint Chiefs of Staff]] gesendet wurde. Alle anderen Staaten mit SLBM auf See mit Ausnahme von Großbritannien haben ein ähnliches System implementiert. Auf den Booten der Royal Navy hingegen ist die Besatzung weiterhin in der Lage, Atomraketen aus eigenem Antrieb abzuschießen.&lt;ref&gt;[http://www.bbc.co.uk/pressoffice/pressreleases/stories/2007/11_november/15/newsnight.shtml ''British nukes protected by bicycle lock keys''.] [[British Broadcasting Corporation|BBC]] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch psychisch ist der Einsatz auf SSBN belastend. So können Seeleute auf diesen Booten davon ausgehen, einen Nuklearkrieg zu überleben, müssen aber Städte und Militäreinrichtungen mit Atomwaffen angreifen. Zudem sind die Heimatstützpunkte, in denen Familie und Freunde leben, Primärziele der Gegenseite.&lt;ref&gt;Navy Times: {{Webarchiv | url=http://www.navytimes.com/news/2009/02/navy_tridentmain_022109/ | archive-is=20120910075136 | text=''Trident force reaches milestone'' }} (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Anteil an den Raketenstreitkräften ===<br /> Sowohl die USA als auch Russland und China besitzen neben SLBM auch landgestützte ballistische Interkontinentalraketen (ICBM). Die US Navy unterhält dabei mehr als die Hälfte aller amerikanischen strategischen Sprengköpfe.&lt;ref name=&quot;1000 Trident&quot; /&gt; Im Gegensatz dazu bilden Russlands landgestützte Raketen, wie auch schon in der Sowjetunion, den größeren Teil der strategischen Abschreckungskräfte.&lt;ref name=&quot;Bulletin RU&quot;&gt;{{Internetquelle |abruf=2022-02-02 |offline=1 |url=http://thebulletin.metapress.com/content/t2j78437407v3qv1/fulltext.pdf |autor=Bulletin of the Atomic Scientists |werk=metapress.com |titel=Russian nuclear forces, 2008 |format=PDF |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110130015100/http://thebulletin.metapress.com/content/t2j78437407v3qv1/fulltext.pdf |archiv-datum=2011-01-30 |archiv-bot=2022-08-18 13:17:29 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Der Anteil der Sprengköpfe auf SLBM in der Marine der chinesischen Volksbefreiungsarmee ist unbekannt. Die ''Xia'' wurden eher als Prototyp denn als Teil der strategischen Abschreckungskräfte gesehen, mit dem Aufkommen der ''Jin'' dürfte sich das aber ändern.&lt;ref name=&quot;Bulletin China&quot; /&gt;<br /> <br /> Frankreich baute in den 1970er Jahren 18 Silos für ballistische Mittelstreckenraketen im [[Département Alpes-de-Haute-Provence]] und besaß mobile Kurzstreckenraketen. Beide Typen wurden Mitte der 1990er Jahre jedoch abgerüstet. Großbritannien setzte nie landgestützte ballistische Atomraketen ein. Frankreich stützt seine nukleare Abschreckung zusätzlich auch auf die Luftwaffe.&lt;ref&gt;{{Der Spiegel |ID=13681239 |Titel=Abschied vom Klub |Jahr=1992 |Nr=9 |Seiten=172 ff.}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Bulletin FR&quot;&gt;[http://thebulletin.metapress.com/content/k01h5q0wg50353k5/fulltext.pdf ''French nuclear forces, 2008''.] Bulletin of the Atomic Scientists (englisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;SIPRI UK&quot;&gt;{{Webarchiv|text=''British nuclear forces, 2006'' |url=http://www.sipri.org/contents/expcon/UK.pdf |wayback=20060503051954}} (PDF) Stockholm International Peace Research Institute (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Technik ==<br /> === Rumpf und Antrieb ===<br /> [[Datei:Bulava SLBM launched by Yuri Dolgoruky submarine.jpg|mini|Unterwasserstart einer ''[[Bulawa (Rakete)|Bulawa]]'']]<br /> Technisch entsprechen U-Boote mit ballistischen Raketen im Wesentlichen normalen (Atom-)U-Booten. Bedeutendste Änderung ist die zusätzliche Sektion zur Aufnahme der Raketen. So wurde für das erste SSBN der US Navy der Rumpf eines sich im Bau befindlichen Jagd-U-Bootes aufgetrennt und an dieser Stelle eine rund 40 Meter lange Sektion eingesetzt.<br /> <br /> Auf den ersten sowjetischen Raketen-U-Booten der ''Hotel-'' und ''Golf-Klasse'' waren drei ballistische Raketen hintereinander im [[Turm (Schiffsteil)|Turm]] untergebracht. Das U-Boot war bei einer solchen Konfiguration nicht wesentlich größer, lediglich der Turm wurde etwas nach achtern gestreckt.<br /> <br /> [[Datei:USS Ohio (SSBN-726) hatches.jpg|mini|links|Raketenschächte der ''Ohio'']]<br /> [[Datei:USS Sam Rayburn (SSBN-635) missile hatches.jpg|mini|links|hochkant|Die geöffneten Raketenschächte der ''USS Sam Rayburn'']]<br /> <br /> Alle nachfolgenden U-Boote sämtlicher Marinen sind jedoch anders gestaltet und tragen wesentlich mehr Raketen, zwischen 12 ''(Xia-Klasse)'' und 24 ''(Ohio-Klasse)''. Diese können im getauchten Zustand abgefeuert werden. Die ballistischen Raketen sind in einer Sektion untergebracht, die sich mittschiffs, meist hinter dem Turm, befindet. Das ist sinnvoll, da das U-Boot so bei Raketenstarts recht stabil bleibt. Je nach Durchmesser des Rumpfes und Länge der Raketen ist bei vielen U-Booten ein deutlicher Buckel zu sehen, unter dem sich die Raketen vertikal stehend in jeweils einzelnen Startrohren befinden. Auf Grund dieser zusätzlichen Sektion sind die SSBN allerdings auch wesentlich länger und schwerer als Jagd-U-Boote. Die größten Vertreter der Raketen-U-Boote sind über 170 Meter lang, während Jagd-U-Boote nur um 100 Meter messen. Sie verdrängen getaucht regelmäßig mehr als 15.000 Tonnen, weshalb die Bezeichnung „Boot“ teilweise als unpassend empfunden wird. Einige Autoren verwenden stattdessen etwa „U-Schiff“. Auf Grund ihrer Ausmaße verlieren SSBN wesentlich an Wendigkeit und Geschwindigkeit, weshalb sie, wenn sie von Jagd-U-Booten aufgespürt werden, diesen kaum etwas entgegenzusetzen haben.<br /> <br /> Auf Grund ihres Einsatzprofils ist für Raketen-U-Boote Geschwindigkeit aber ohnehin kein entscheidendes Kriterium, sie weisen eine wesentlich langsamere Endgeschwindigkeit auf als etwa Jagd-U-Boote. Stattdessen ist es zur Erfüllung ihrer Aufgabe essentiell, dass sie in langsamen und mittleren Geschwindigkeiten möglichst wenig Lärm entwickeln, den der Feind über passives [[Sonar]] auffassen und somit das Boot orten könnte. Moderne Reaktoren implementieren daher das Prinzip der [[Natürliche Konvektion|natürlichen Konvektion]], bei dem während der Schleichfahrt keine Pumpen benötigt werden, um Kühlmittel durch den Reaktor zu pumpen, wodurch eine wesentliche Lärmquelle von Atom-U-Booten ausgeschaltet wird.<br /> <br /> Durch die Größe der Boote ist eine optimale Hydrodynamik bedeutend für die Leistung der Boote. So sind alle amerikanischen Boote in einer Tropfenform nach dem Vorbild des Versuchsbootes ''[[USS Albacore (AGSS-569)]]'' gefertigt, die Raketenbuckel sind weit weniger deutlich sichtbar als bei einzelnen Sowjet-Entwürfen. Das liegt auch daran, dass die ''Trident&amp;nbsp;II'' zwischen einem und eineinhalb Meter kürzer sind als etwa ihre östlichen Pendants ''R-29'' in der ''Delta-Klasse'', die für ihre Raketen eine deutliche Erhöhung des Decksbereichs hinter dem Turm benötigt. Auch auf Grund dieser Struktur und ihres Strömungswiderstandes benötigen alle sowjetischen Boote von der ''Hotel-'' bis zur ''Typhoon-Klasse'' gleich zwei Reaktoren. Das bedeutet mehr Reaktorgeräusche, durch die unregelmäßige Rumpfstruktur werden Strömungsgeräusche erzeugt.&lt;ref&gt;Miller, Jordan, 1999, S. 20 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit der ''Typhoon-Klasse'' stieß die Sowjetmarine in neue Dimensionen vor. Sie ist zwar ähnlich lang wie vorherige Entwürfe aller Nationen, aber rund doppelt so breit, die Verdrängung liegt bei dem Doppelten etwa der ''Delta-IV-'' oder ''Ohio-Klasse''. Das wurde durch zwei separate Druckhüllen erreicht, die von dem äußeren Rumpf eingefasst werden. Mittschiffs existiert eine weitere kleine Druckhülle für die Kommandozentrale unter dem Turm. Die ''R-39''-Raketen sind mehr als zweieinhalb Meter länger als die ''Trident'', ihre Startrohre liegen zwischen den Druckhüllen und vor dem Turm. Der Entwurf wurde für den Einsatz unter dem Packeis optimiert.<br /> <br /> === Bewaffnung ===<br /> [[Datei:Trident C-4 montage.jpg|mini|hochkant=1.5|Eine ''Trident I'' vom Start bis zum Wiedereintritt der jeweils acht Mehrfachsprengköpfe von zwei Raketen]]<br /> Raketen sind bestimmungsgemäß die Hauptbewaffnung der U-Boote dieses Typs. Zur Selbstverteidigung sind sie allerdings ebenfalls mit [[Torpedorohr]]en ausgestattet. Da Raketenstarts optisch, akustisch und per Radar leicht zu orten sind, verrät ein U-Boot mit dem Start auch seine Position und ist daher unter Umständen darauf angewiesen, sich verteidigen zu können.<br /> <br /> Während die ersten sowjetischen strategischen U-Boote zum Raketenstart noch an die Wasseroberfläche mussten, können modernere Boote aller Staaten die Raketen getaucht in Periskoptiefe von etwa 20 Metern abfeuern. Dafür wenden sie ein ''[[Kaltstart (Rakete)|cold launch]]'' genanntes Verfahren an: In einen Freiraum unter der Rakete wird ein Gas gepumpt, zum Start durchbricht die Rakete eine Schutzkappe und steigt, durch das Gas vor dem Wasserdruck geschützt, an die Wasseroberfläche. Erst dort zündet das Raketentriebwerk. Die ersten SLBM hingegen funktionierten nach dem Prinzip des ''hot launch'', bei dem das Boot auftauchen musste, die Rakete etwas aus dem Silo angehoben wurde und dann direkt aus dem Silo heraus ihr Triebwerk startete. Nach dem Abschuss einer Rakete füllt sich das nun leere Rohr mit Wasser, um den Gewichtsverlust auszugleichen und das U-Boot so im Trimm zu halten.<br /> <br /> Die heutigen SLBM können jeweils mehrere Gefechtsköpfe befördern. Diese einzelnen Sprengköpfe eines [[Multiple independently targetable reentry vehicle]] (MIRV) können auf jeweils eigene Ziele programmiert werden. Nachdem sich die Sprengköpfe aus dem MIRV gelöst haben, steuern sie unterschiedliche, voreingestellte Koordinaten an. Die russische ''Bulawa'' setzt als erste SLBM die [[Maneuverable reentry vehicle]]s (MARV) ein. Hier sind die Waffen auch nach der Abtrennung von der Trägerraketen in der Lage, Lenkmanöver durchzuführen und gehorchen nicht allein der vorhersagbaren Ballistik. Damit sind sie wesentlich schwerer abzufangen.<br /> <br /> Mehrfachsprengköpfe verleihen jedem SSBN ein sehr großes Vernichtungspotential. Jede ''Trident II'' an Bord der ''Ohio-'' und ''Vanguard''-Klasse kann zwölf Sprengköpfe tragen, der erste [[Strategic Arms Reduction Treaty]] (START&amp;nbsp;I) erlaubt für die USA acht Gefechtsköpfe, so dass jedes U-Boot bis zu 192 Ziele angreifen kann.&lt;ref&gt;state.gov: {{Webarchiv|url=http://www.state.gov/www/global/arms/starthtm/mou/us/usmou798.html#II |wayback=20090302130611 |text=Anhang des START-I-Vertrages }} (englisch)&lt;/ref&gt; Der [[Strategic Offensive Reductions Treaty]] verlangt bis 2012 eine weitere Reduzierung der Sprengköpfe,&lt;ref&gt;[http://www.nuclearfiles.org/menu/library/treaties/strategic-offensive-reduction/trty_strategic-offensive-reduction_2002-05-24.htm ''Treaty Between the United States of America and the Russian Federation on Strategic Offensive Reductions''.] nuclearfiles.com (englisch)&lt;/ref&gt; weswegen die US Navy sich seit 2005 auf sechs Sprengköpfe pro Rakete beschränkt, weitere Reduzierungen sollen folgen. Selbst mit sechs [[W88]]-Sprengköpfen erreicht jede Rakete aber noch eine Sprengkraft von fast 3 Megatonnen [[TNT-Äquivalent]]. Damit liegt die Sprengkraft einer so bestückten Rakete beim 200-fachen der über Hiroshima abgeworfenen Bombe ''[[Little Boy]]''. Ausgerüstet mit sechs [[W76]] liegt die Sprengkraft bei noch 600 Kilotonnen. Tatsächlich befindet sich eine Mischung beider Typen an Bord jedes US-U-Bootes.&lt;ref name=&quot;Bulletin US&quot;&gt;{{Internetquelle |abruf=2022-02-02 |offline=ja |url=http://thebulletin.metapress.com/content/pr53n270241156n6/fulltext.pdf |autor=Bulletin of the Atomic Scientists |werk=metapress.com |titel=US nuclear forces, 2008 |format=PDF |sprache=en }}&lt;/ref&gt; Im Kalten Krieg fuhr jedes US-Raketen-U-Boot mit genug Zerstörungskraft, um alle sowjetischen Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern zu vernichten.&lt;ref name=&quot;Abschußbefehl&quot; /&gt;<br /> <br /> Während des Kalten Krieges stieg die Anzahl der auf SSBN stationierten Sprengköpfe steil an. Gab es 1970 rund 650 amerikanische und 300 sowjetische Sprengköpfe für SLBM, so war deren Zahl um 1988 auf etwa 5600 (USA) bzw. knapp 3000 (UdSSR) angestiegen. Ermöglicht wurde diese Steigerung vor allem durch die Einführung der Mehrfachsprengköpfe in den 1970er Jahren. So konnte die US Navy ohne signifikante Steigerung der Abschussrohre die Sprengkopfzahl erhöhen, und auch die Verzehnfachung sowjetischer Sprengköpfe basiert nicht allein auf Flottenvergrößerungen. Mit dem Ende des Wettrüstens sanken diese Zahlen wieder, so hatten die USA 2009 noch rund 1150 und Russland etwa 600 einsatzbereite Sprengköpfe auf ihren SSBN stationiert.<br /> <br /> Frankreich und Russland setzen Sprengköpfe mit ähnlicher Leistung wie der W76 ein, so dass die Zerstörungskraft einer Rakete mit mehreren Sprengköpfen um 500 Kilotonnen TNT-Äquivalent liegt.&lt;ref name=&quot;Bulletin RU&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Bulletin FR&quot; /&gt; Die Royal Navy bestückt jede ''Trident'' mit drei Sprengköpfen zu je 100 Kilotonnen.&lt;ref name=&quot;SIPRI UK&quot; /&gt; Auf den chinesischen Raketen werden keine MIRV eingesetzt, die Sprengkraft liegt bei 200 bis 300 Kilotonnen pro Rakete.&lt;ref name=&quot;Bulletin China&quot; /&gt; Die indische Marine will ihre SLBM mit einem Sprengkopf von rund 500 Kilotonnen ausrüsten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |abruf=2022-02-02 |offline=ja |url=http://thebulletin.metapress.com/content/t884046w31156318/fulltext.pdf |autor=Bulletin of the Atomic Scientists |werk=metapress.com |titel=Indian nuclear forces, 2008 |format=PDF |sprache=en }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2006 schlug das [[Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten]] auf Anraten des [[National Research Council (Vereinigte Staaten)|National Research Councils]] vor, eine Version der ''Trident&amp;nbsp;II'' mit konventionellen Sprengköpfen zu entwickeln und auf den Booten der ''Ohio-Klasse'' einzusetzen, um in der veränderten Gefahrenlage nach dem Ende des Kalten Krieges auch mit nicht-nuklearen Langstreckenraketen etwa Terroristen angreifen zu können. Der [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongress]] verweigerte jedoch die Finanzierung des Projekts, unter anderem aus der Sorge, dass Russland und China den Start einer solchen konventionellen ''Trident'' für einen Atomschlag halten könnten. Die teilweise Abrüstung nuklearer Sprengköpfe würde so die Gefahr eines Atomkrieges ansteigen lassen.&lt;ref&gt;[https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/08/15/AR2008081503176_pf.html ''Non-Nuclear Warhead Urged for Trident Missile''.] Washington Post (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kosten ===<br /> Für die erste Generation des amerikanischen Fleet Ballistic Missile Programmes schätzte das US-Verteidigungsministerium unter [[Robert McNamara]] im Jahr 1961, dass jede Polaris A1 auf Station (also inklusive der umgelegten Kosten für die U-Boote) 9,7 Millionen USD kostet, im Vergleich zu 5 Millionen USD pro geplanter landgestützter mobiler [[LGM-30 Minuteman|Minuteman]] und 3,2 Millionen USD pro fest stationierter Minuteman. Trotz der höheren Kosten pro Rakete wurde das Programm sehr wohlwollend und als kosteneffektiv innerhalb des Ministeriums betrachtet, da das Polaris Waffensystem als unverwundbar betrachtet wurde.&lt;ref name=&quot;spinardi&quot; /&gt;<br /> <br /> Für die Sowjetunion lagen die Kosten Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre bei 150 Millionen Rubel je Projekt 667BDR Boot (Delta&amp;nbsp;III), ein Projekt 941 Boot (Typhoon) kostete das Land etwa das Dreifache, womit es die teuersten je von der Sowjetmarine in Dienst gestellte U-Boote waren.&lt;ref name=&quot;kremlinsword&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Bau eines U-Bootes der ''Ohio-Klasse'' kostete 1985, also für die letzten Boote, 1,8 Milliarden US-Dollar.&lt;ref&gt;Chris und David Miller: ''Moderne Kriegsschiffe.'' Verlag Stocker-Schmid, Dietikon/Zürich 1990, S. 135.&lt;/ref&gt; Die erste Einheit wurde noch mit 740 Millionen Dollar taxiert, die achte 1980 mit 1,12 Milliarden Dollar.&lt;ref&gt;Stefan Terzibaschitsch: ''Seemacht USA.'' Bechtermünz-Verlag, ISBN 3-86047-576-2, S. 486.&lt;/ref&gt; Für das ''Trident-II''-Programm hat das [[Congressional Budget Office]] der US-Regierung inklusive Entwicklung und Bau der Raketen sowie Bau, Betrieb und Unterhaltung der U-Boote, zwischen 1987 und 2030 Kosten von über 100 Milliarden Dollar nach Preisen von 1987 vorgesehen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.cbo.gov/ftpdocs/59xx/doc5971/doc18b-Entire.pdf |wayback=20090312034250 |text=''Trident II Missiles: Capability, Costs, and Alternatives.'' }} Congressional Budget Office, S. 18 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die wesentlich kleinere ''Trident''-Flotte der Royal Navy soll über ihre Lebensdauer rund 15 Milliarden Pfund nach Preisen von 2007 kosten.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|text=''The Future of the British Nuclear Deterrent.'' |url=http://www.parliament.uk/commons/lib/research/rp2006/rp06-053.pdf |wayback=20061121003637 }}House of Commons Library, S. 16 (englisch)&lt;/ref&gt; Der Ersatz für die ''Vanguard''-Klasse könnte über ihre Lebenszeit bis zu 76 Milliarden Pfund verschlingen.&lt;ref&gt;[https://www.theguardian.com/uk/2006/sep/21/military.armstrade ''New Trident system may cost £76bn, figures show''.] The Guardian (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine einzelne Atomrakete vom Typ ''Trident II'' kostet in der Anschaffung rund 30 Millionen US-Dollar.&lt;ref&gt;[http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/4438392.stm ''Fact file: Trident missile''.] [[British Broadcasting Corporation|BBC]] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die jährlichen Kosten für die französische SSBN Flotte liegen bei etwa 1,5 Milliarden Euro. Der Produktionsauftrag für die jüngste Generation an französischen U-Boot gestützten Raketen M51 an [[EADS]] hatte 2006 einen Wert von etwa 3&amp;nbsp;Milliarden Euro.&lt;ref name=&quot;2012Frankreich&quot;&gt;H. Kristensen: [http://www.fas.org/programs/ssp/nukes/publications1/Article2012_France.pdf ''France''.] (PDF; 1,3&amp;nbsp;MB) In: ''Assuring Destruction Forever – Nuclear weapon modernization around the world.'' 2012, S. 27–33, Reaching Critical Will&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Unfälle ==<br /> Die Reaktoren der ersten SSBN der sowjetischen ''Hotel-Klasse'' waren im Vergleich zu westlichen Standards nur äußerst unzureichend abgeschirmt und weit fehleranfälliger.&lt;ref&gt;Tom Clancy: ''Atom-U-Boot: Reise ins Innere eines nuclear warship''. Heyne, München 1997, ISBN 3-86047-267-4, S. 72.&lt;/ref&gt; Entsprechend gab es von Beginn an Probleme. Die ''[[K-19]]'' erlitt bereits 1961, kurz nach ihrer Indienststellung, ein Leck im Kühlwasserkreislauf des Reaktors, als sie bei Grönland fuhr. Eine [[Kernschmelze]] konnte nur dadurch verhindert werden, dass acht Seeleute direkt in die kontaminierte Reaktorkammer gingen und ein improvisiertes Notkühlsystem installierten. Sowohl diese acht als auch 13 weitere Seeleute wurden so stark verstrahlt, dass sie an den Folgen der Strahlung starben.&lt;ref&gt;Peter Huchthausen: ''K-19.'' National Geographic, Washington DC 2002, ISBN 3-934385-88-5, S. 214ff.&lt;/ref&gt; 1968 sank mit der ''[[K-129]]'' ein dieselelektrisches Raketen-U-Boot der ''Golf-Klasse'' aus ungeklärten Gründen im Pazifik. Die sowjetische Marine bemerkte nur die ausbleibenden Funksprüche des Bootes, das Wrack konnte sie aber nicht finden. Die US Navy hingegen hatte über [[Sound Surveillance System|SOSUS]] eine Explosion detektiert und den Untergangsort lokalisiert. Die CIA ließ daraufhin unter höchster Geheimhaltung die ''[[Hughes Glomar Explorer]]'' bauen und versuchte 1974 im [[Azorian-Projekt]], das Wrack aus 5000 Metern Tiefe zu bergen, was teilweise auch gelang.<br /> <br /> 1985 soll nach Berichten ein chinesisches SSBN der ''Xia-Klasse'' gesunken sein, offiziell bestätigt wurde das jedoch nie.&lt;ref&gt;[http://www.fas.org/nuke/guide/china/slbm/type_92.htm ''Xia-Klasse''] bei der ''Foundation of American Scientists'' (englisch)&lt;/ref&gt; 1986 explodierte auf dem sowjetischen U-Boot ''[[K-219]]'' nach einem Seewasserleck in einem Silo eine der ballistischen Raketen. Nachdem in der Folge auch hier Reaktorprobleme auftraten, musste der Matrose [[Sergei Anatoljewitsch Preminin]] in die Reaktorkammer, um den Reaktor manuell abzuschalten, und so eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Das gelang ihm, aber auch er starb an der Verstrahlung. Nachdem die ''K-219'' drei Tage an der Wasseroberfläche getrieben hatte, sank sie schließlich.<br /> <br /> Auf westlicher Seite gab es weit weniger schlimme Unfälle. Die '' [[USS George Washington (SSBN-598)]] '' rammte am 9. April 1981 bei einer Notauftauchübung im [[Ostchinesisches Meer|Ostchinesischen Meer]] den japanischen Frachter ''Nissho Maru''. Das U-Boot tauchte nach der Kollision wieder ab, der Kapitän gab an, das Schiff sei offenbar nicht in Seenot gewesen. Durch das Loch, das das U-Boot in den Rumpf geschlagen hatte, strömte Wasser in den Maschinenraum, das Schiff sank. Zwei Besatzungsmitglieder starben, dreizehn weitere wurden nach 18 Stunden in einem Rettungsboot gerettet. Der Zwischenfall erzürnte die japanische Öffentlichkeit, Präsident [[Ronald Reagan]] musste sich offiziell für das Verhalten der US Navy entschuldigen, die USA zahlten später Entschädigungen.&lt;ref&gt;[http://archives.starbulletin.com/2001/02/27/news/story1.html ''Sub accident eerily similar to 1981 incident''.] Honolulu Star-Bulletin (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf Grund der angewandten [[Strategie (Militär)|Strategie]], U-Boote mit ballistischen Raketen wann immer möglich zu verfolgen, waren besonders im Kalten Krieg Kollisionen zwischen Jagd- und Raketen-U-Booten keine Seltenheit. Bekanntgewordene Beispiele sind die Zusammenstöße zwischen der ''[[USS Augusta (SSN-710)]]'' und der ''[[K-279]]'' ''(Delta-I-Klasse)'' 1986 oder der ''[[USS Grayling (SSN-646)]]'' und der ''[[K-407]]'' ''(Delta-IV-Klasse)'' 1993.&lt;ref&gt;Huchthausen 2002, S. 220ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine absolute Ausnahme bildet die Kollision zwischen zwei Raketen-U-Booten, da diese selten in Verbänden operieren. Bekannt wurde ein Zusammenstoß zwischen der britischen ''[[HMS Vanguard (S28)|Vanguard]]'' und der französischen ''[[Le Triomphant (U-Boot)|Le Triomphant]]'' im Februar 2009 im Atlantik. Nach Darstellung der Royal Navy fuhren beide Boote in Schleichfahrt, die bekanntgewordenen Schäden lassen vermuten, dass die ''Triomphant'' die ''Vanguard'' mittschiffs gerammt hat. Der Unfall ist ein Beleg dafür, wie leise moderne SSBN geworden sind, da beide Boote trotz der geringen Entfernung einander offenbar nicht per Sonar orten konnten.&lt;ref&gt;{{Der Spiegel |ID=64283864 |Titel=Nuklearer Albtraum |Jahr=2009 |Nr=9 |Seiten=135}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Norman Friedman: ''U.S. Submarines since 1945''. Naval Institute Press, Annapolis 1994, ISBN 1-55750-260-9 (englisch)<br /> * David Miller, John Jordan: ''Moderne Unterseeboote.'' 2. Auflage. Stocker Schmid, Zürich 1987, 1999, ISBN 3-7276-7088-6.<br /> * Norman Polmar, Jurrien Noot: ''Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990''. Naval Institute Press, Annapolis, 1991, ISBN 0-87021-570-1 (englisch)<br /> * Norman Polmar, K. J. Moore: ''Cold War Submarines: The Design and Construction of U.S. and Soviet Submarines, 1945–2001''. Potomac Books, Dulles VA 2003, ISBN 1-57488-594-4 (englisch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Ballistic missile submarines|U-Boote mit ballistischen Raketen}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{Exzellent|10. Mai 2009|59896694}}<br /> <br /> [[Kategorie:U-Boot mit ballistischen Raketen| ]]<br /> [[Kategorie:U-Boot-Typ]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hubschraubertr%C3%A4ger&diff=233019041 Hubschrauberträger 2023-04-20T20:30:43Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:USS America (LHA-6) off Pascagoula in 2013.JPG|mini|Hubschrauberträger [[USS America (LHA-6)|USS ''America'']]]]<br /> [[Datei:Navio-Aeródromo Multipropósito Atlântico (NAM &quot;Atlântico&quot;) (44210493302).jpg|mini|Brasilien Hubschrauberträger ''[[Atlantico (Schiff)|Atlantico]]'']]<br /> [[Datei:BDSL-474.png|mini|Hubschrauberträger der [[Algerische Marine|Algerischen Marine]] der [[San-Giorgio-Klasse]]]]<br /> '''Hubschrauberträger''' sind [[Kriegsschiff]]e mit einem meist durchgängigen [[Start- und Landeplatz|Flugdeck]] für [[Hubschrauber]]. Allgemein wird zwischen Hubschrauberträgern mit [[Welldeck|internem Schwimmdock]] ''(LHD)'' und mit externen Laderampen ''(LPH)'' unterschieden. Zentrales Element jedes Trägers ist der unter dem Deck befindliche Hangar, in dem die Hubschrauber gewartet und repariert werden können. Im Vergleich zu [[CTOL]]-[[Flugzeugträger]]n sind Hubschrauberträger deutlich kleiner, können aber die Größe von [[STOVL]]-Flugzeugträgern erreichen, denen sie häufig in ihrer Grundkonstruktion ähneln.<br /> <br /> == Aufgabe ==<br /> Hubschrauberträger werden in der Regel im Rahmen der [[Amphibische Kriegsführung|amphibischen Kriegsführung]] als [[Landungsschiff]]e eingesetzt. Hierbei werden Soldaten bei Landeoperationen nicht nur per Hubschrauber, sondern auch mit Landungsbooten an Land gebracht. Diese werden bei LHDs in internen Schwimmdocks und bei LPHs über Rampen am Heck oder an der Seite beladen. Die Schiffe verfügen auch über Einrichtungen, um große Mengen an Landungstruppen zu transportieren. Die Träger der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] verfügen außerdem über komplett ausgestattete [[Kommandozentrale]]n, von denen aus auch große Operationen geleitet werden können. Ferner werden Hubschrauberträger auch für die [[U-Jagd]] verwendet (z. B. japanische [[Hyūga-Klasse|''Hyūga''-Klasse]]).<br /> <br /> Einige Hubschrauberträger führen eine begrenzte Anzahl von [[STOVL]]-Kampfflugzeugen mit, wobei es sich jedoch um eine sekundäre Funktion handelt. Mit Einführung des Wandelflugzeugs [[V-22 Osprey]] kam ein weiteres trägertaugliches Flugzeugmodell hinzu, das von praktisch allen Hubschrauberträgern operieren kann. Auch wenn die Einführung der V-22 zunächst nur bei den US-Streitkräften erfolgte, kam es im Rahmen internationaler Kooperationen zu Testlandungen amerikanischer Maschinen auf Schiffen anderer Nationen.<br /> <br /> Umgekehrt ordnen viele Marinen ihren STOVL-Flugzeugträgern eine sekundäre Rolle als Hubschrauberträger zu. Ausschlaggebend für die offizielle Klassifizierung ist in beiden Fällen jedoch stets die primäre Aufgabe des Schiffes.<br /> <br /> == Beispiele ==<br /> * ''[[Atlantico (Schiff)|Atlantico]]'', Brasilien<br /> * ''[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]'', Spanien<br /> * [[America-Klasse (2012)|America-Klasse]], USA<br /> * [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]], Frankreich<br /> * [[Moskwa-Klasse|''Moskwa''-Klasse]], Russland<br /> * [[Hyūga-Klasse|''Hyūga''-Klasse]], Japan<br /> * [[Dokdo-Klasse|''Dokdo''-Klasse]], Südkorea<br /> * [[Izumo-Klasse|''Izumo''-Klasse]], Japan<br /> * [[Typ 075]], China&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.navalnews.com/naval-news/2021/11/chinas-third-type-075-lhd-starts-sea-trials/ |titel=China’s Third Type 075 LHD Starts Sea Trials |werk=navalnews.com |datum=2021-11-28 |abruf=2021-12-25 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste aktiver Flugzeugträger]]<br /> * [[Hubschrauberkreuzer]]<br /> * [[Hubschrauberlandeplatz]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Ministry of Defence]] (Hg.): ''The Royal Navy Handbook''. Conway Maritime Press, London 2003. ISBN 0-85177-952-2<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Helicopter carriers|Hubschrauberträger}}<br /> {{Wiktionary|Hubschrauberträger}}<br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Hubschraubertrager}}<br /> [[Kategorie:Hubschrauberträger| ]]<br /> [[Kategorie:Schiff für die amphibische Kriegsführung]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Short_Take_Off_But_Arrested_Recovery&diff=232988951 Short Take Off But Arrested Recovery 2023-04-20T03:42:29Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:Type 002 aircraft carrier of People's Liberation Army Navy (cropped).jpg|mini|Die china ''[[Shandong (Schiff)|Shandong]]'' nutzt das STOBAR-System]]<br /> [[Datei:IAC-1 Vikrant out in the sea during its maiden sea trials (cropped).jpg|mini|Die Indien [[Vikrant (Schiff, 2022)|INS ''Vikrant'']] nutzt das STOBAR-System]]<br /> [[Datei:HMS Queen Elizabeth (cropped).jpg|mini|Die Rampe der britischen ''HMS Queen Elizabeth'' gilt nicht als STOBAR]]<br /> '''Short Take Off But Arrested Recovery''' ('''STOBAR''') ist ein System des Starts und der Wiederaufnahme von [[Flugzeug]]en auf [[Flugzeugträger]]n und bezieht sich auf Flugzeuge, die auf konventionelles Starten und Landen durch Beschleunigen bzw. Ausrollen angewiesen sind, also nach dem [[Conventional Take-Off and Landing]]-Prinzip konzipiert sind.<br /> Alternative Konzepte sind Kurzstart mit vertikaler Landung (STOVL) oder [[Senkrechtstart und -landung|vertikaler Start mit vertikaler Landung]] (VTOL).<br /> <br /> Das System ergibt sich aus dem Platzmangel, der auf Flugzeugträgern herrscht und dazu führt, dass Start- und Landebahnen für das notwendige Beschleunigen bzw. Ausrollen zu kurz sind. Bei STOBAR starten die Trägerflugzeuge mithilfe einer [[Ski-Jump|Sprungschanze]] (''ski jump'') und werden beim Landen durch Rückhalteseile abgebremst. Erfolgt der Start mit Hilfe von Katapulten, ist von [[CATOBAR]] die Rede.<br /> <br /> Das bekannteste Beispiel für einen Flugzeugträger, der STOBAR einsetzt, ist die russische ''[[Admiral Kusnezow]]'', deren [[Suchoi Su-33|Su-33]]-Flugzeuge über eine Rampe starten. Obwohl auch die [[britische Marine]] Träger mit Startrampen einsetzt ([[Queen-Elizabeth-Klasse (2017)|''Queen-Elizabeth''-Klasse]]), wird in diesem Fall nicht von STOBAR gesprochen, da die genutzten Flugzeuge des Typs [[Lockheed Martin F-35|F-35]] das [[STOVL]]-Prinzip nutzen, d. h., sie müssen nicht von Fangseilen abgebremst werden.<br /> <br /> == Nutzer ==<br /> === [[Russische Seekriegsflotte]] ===<br /> * [[Admiral Kusnezow]]<br /> <br /> === [[Indische Streitkräfte]] ===<br /> * [[Vikramaditya]] (ex sowjetischer Flugdeckkreuzer ''Admiral Gorschkow'')<br /> * [[Vikrant (Schiff, 2022)|Vikrant]]<br /> <br /> === [[Marine der Volksrepublik China]] ===<br /> * [[Liaoning (Schiff)|Liaoning]] (ex sowjetischer Flugdeckkreuzer ''Riga'' bzw. ''Warjag'')<br /> * [[Shandong (Schiff)|Shandong]]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Arten von Start und Landung}}<br /> <br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]<br /> [[Kategorie:Flugmanöver]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leichter_Flugzeugtr%C3%A4ger&diff=232944228 Leichter Flugzeugträger 2023-04-18T13:32:05Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:USS Saratoga (CV-3), USS Enterprise (CV-6), USS Hornet (CV-12) and USS San Jacinto (CVL-30) docked at Alameda in September 1945 (80-G-701512).jpg|mini|US-amerikanische Flugzeugträger des Zweiten Weltkrieges: [[USS Saratoga (CV-3)|''Saratoga'']], [[USS Enterprise (CV-6)|''Enterprise'']], [[USS Hornet (CV-12)|''Hornet'']] und der leichte Flugzeugträger [[USS San Jacinto (CVL-30)|USS ''San Jacinto'']] (''Independence''-Klasse)&lt;small&gt; im Vordergrund beginnend &lt;/small&gt;]]<br /> [[Datei:Italian aircraft carrier Cavour.jpg|mini|[[Cavour (550)]]]]<br /> Ein '''Leichter Flugzeugträger''' ist ein [[Flugzeugträger]], der erheblich kleiner ist als ein [[Flottenflugzeugträger]]. Eine präzise Definition ist nicht vorhanden, da sie von Land zu Land unterschiedlich ist. Die Luftkampfgruppe eines leichten Flugzeugträgers hat oft nur 1/2 bis 1/3 der Größe eines echten Flottenträgers und oft sind die Fähigkeiten des Trägers selbst hinsichtlich Geschwindigkeit, Panzerung, Bewaffnung, Reichweite und Munitionskapazitäten vergleichsweise geringer. Gleichzeitig ist der Leichte Flugzeugträger aber für den Einsatz in der Rolle eines Flottenträgers ausgelegt und nicht wie z.&amp;nbsp;B. der [[Geleitflugzeugträger]] auf einen begrenzten Aufgabenbereich zugeschnitten. Leichte Flugzeugträger werden oft gebaut, wenn die Umstände den Bau eines echten Flottenträgers nicht zulassen.<br /> <br /> == Vor dem Zweiten Weltkrieg ==<br /> In Deutschland wurde im Oktober 1938 in einer Denkschrift der [[Kriegsmarine]] festgestellt: „Die Verletzlichkeit des Trägers zwingt dazu, besonderen Wert auf eine größere Zahl von Trägern zu legen, um nicht alle oder einen wesentlichen Teil der verfügbaren Seeluftstreitkräfte durch den Ausfall eines Trägers von der Kampfführung auszuschalten. – Es wird deshalb vorgeschlagen, den Weiterbau von großen Trägern über [[Flugzeugträger B|B]] hinaus nicht fortzusetzen und die späteren Bauten als kleinere Träger-Typen zu planen.“&lt;ref&gt;Michael Salewski: ''Die deutsche Seekriegsleitung 1935–1945.'' Band III: ''Denkschriften und Lagebetrachtungen 1938–1945.'' Bernard &amp; Graefe Verlag, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3763751211, S.&amp;nbsp;52.&lt;/ref&gt; Daraufhin wurde auf den Bau weiterer großer Träger der [[Graf-Zeppelin-Klasse|''Graf-Zeppelin''-Klasse]] verzichtet und als Nachfolgebauten ein kleiner Flugzeugträgertyp vorgesehen. Durch den Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kam es nicht mehr zum Bau dieser kleinen Träger.<br /> <br /> Anfang der 1930er Jahre versuchte Japan mit der ''[[Ryūjō (Schiff, 1931)|Ryūjō]]'' einen kleinen Flugzeugträger zu bauen. Hintergrund der Entwicklung war eine Lücke im [[Washingtoner Flottenabkommen]], nach denen Schiffe mit einer Tonnage von bis zu 10.000ts nicht als Flugzeugträger im Sinne des Abkommens galten, deren Anzahl und Größe für jedes Land begrenzt waren. Das Schiff erwies sich jedoch als keine gute Konstruktion, hauptsächlich weil die Anforderungen der japanischen Marine mit einer derart geringen Tonnage nicht zu erfüllen waren. Die nötigen Umbauten zur Behebung der größten Probleme steigerten die Tonnage auf 15.000ts. Da zudem in der Zwischenzeit die Vertragslücke geschlossen worden war, gaben die Japaner den Bau solch kleiner Träger auf. Als Behelfsmaßnahme, um im Kriegsfall schnell die Zahl der Flugzeugträger erhöhen zu können, wurden jedoch in den 1930er Jahren große Schiffe der japanischen Kriegsflotte, wie das [[U-Boot-Begleitschiff]] ''[[Zuihō|Takasaki]]'' und der [[Seeflugzeugträger]] ''[[Chitose (Schiff, 1936)|Chitose]]'', schon beim Bau für den Umbau zu kleinen Flugzeugträgern vorbereitet und Anfang der 1940er Jahre wurden diese Schiffe dann auch zu Leichten Trägern umgebaut.<br /> <br /> == Zweiter Weltkrieg ==<br /> Im Jahre 1941 wurden in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] Überlegungen über den Bau schnell herstellbarer Flugzeugträger für den Dienst in den Flotten angestellt, da der Bau der großen Flottenflugzeugträger langwierig ist, jedoch für den Krieg schnell weitere Träger benötigt wurden.<br /> <br /> In England führte dies zu den Trägern der [[Colossus-Klasse (1943)|''Colossus''-Klasse]], die ab 1942 in Bau gingen. Diese basierten auf den Flottenträgern der [[Illustrious-Klasse|''Illustrious''-Klasse]], waren jedoch verkleinert und anderweitig modifiziert, um die Träger schnellstmöglich fertigstellen zu können. So wurde auf das bei der ''Illustrious''-Klasse verwendete gepanzerte Flugdeck verzichtet, die Antriebsanlage nur auf eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Knoten ausgelegt und eine reduzierte Abwehrbewaffnung mitgeführt.<br /> <br /> In den USA wurden seit 1942 neun im Bau befindliche [[Leichter Kreuzer|Leichte Kreuzer]] der [[Cleveland-Klasse|''Cleveland''-Klasse]] als Leichte Flugzeugträger der [[Independence-Klasse (1942)|''Independence''-Klasse]] fertiggebaut und konnten alle 1943 in Dienst gehen, um den Mangel an Trägern auszugleichen, bis genug Flugzeugträger der [[Essex-Klasse (1942)|''Essex''-Klasse]] in Dienst gestellt waren. Diese Träger waren nicht viel größer als die größten [[Geleitflugzeugträger]], zeichneten sich aber durch eine hohe Fahrgeschwindigkeit aus. Ihr größter Nachteil war das relativ kurze und schmale Flugdeck, was zu einer erhöhten Unfallrate bei Starts und Landungen führte. Da [[Jagdflugzeug|Jäger]] mit dem kürzeren Deck weniger Probleme hatten als [[Torpedobomber]] und [[Sturzkampfflugzeug]]e wurde die Zusammensetzung ihrer Luftgruppe dahingehend geändert, das sie zum größten Teil (teilweise ganz) aus Jägern bestand und die Träger nur im Verbund mit Flottenträgern eingesetzt wurden, die ihrerseits einige ihrer Jäger gegen zusätzliche Bomber tauschten.<br /> <br /> Als man 1942 glaubte, dringend Flugzeugträger für die deutsche Kriegsmarine zu brauchen, wurde beschlossen, die noch nicht fertiggestellten Kreuzer ''[[Seydlitz (Schiff, 1939)|Seydlitz]]'' und ''[[De Grasse (Schiff, 1940)|De Grasse]]'' zu Flugzeugträgern umzubauen, auch wenn nur verhältnismäßig wenige Flugzeuge an Bord dieser Träger stationiert werden konnten. Aufgrund der Einstellung des deutschen Trägerbauprogramms im Jahre 1943 wurden die beiden Schiffe jedoch nicht als Leichte Flugzeugträger fertiggestellt.<br /> <br /> Trotz ihrer geringen Anzahl mitführbarer Flugzeuge und zahlreicher Kompromisse gab die [[United States Navy]] 1944 eine neue Klasse Leichter Flugzeugträger in Auftrag. Diese Einheiten basierten auf dem Rumpf und der Maschinenanlage der [[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzer]] der [[Baltimore-Klasse|''Baltimore''-Klasse]], waren jedoch keine Umbauten, sondern komplett neu entworfen. Aufgrund des schnellen Kriegsendes bestand diese [[Saipan-Klasse|''Saipan''-Klasse]] nur aus zwei Einheiten.<br /> <br /> == Nach dem Zweiten Weltkrieg ==<br /> <br /> Da die leichten Flugzeugträger für den Einsatz der neu aufkommenden [[Strahlflugzeug]]e ungeeignet waren, wurden die im Zweiten Weltkrieg gebauten Leichten Träger nach dem Krieg als Flugzeugtransporter eingesetzt oder zu Kommando- oder Kommunikationsschiffen umgebaut.<br /> <br /> Nach dem Krieg operierte die [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Royal Navy]] mit einigen leichten Flugzeugträgern der [[Colossus-Klasse (1943)|''Colossus''-]] und [[Majestic-Klasse (1945)|''Majestic''-Klasse]], die teilweise schon im Zweiten Weltkrieg in Dienst gestellt wurden. Die Entwicklung von Flugzeugen mit Fähigkeiten zu [[Senkrechtstart und -landung]] und später von [[Ski-Jump]]-Rampen ermöglichte allerdings ab Mitte der 1970er Jahre wiederum den Betrieb von Trägern mit verkürztem Flugdeck und damit geringerer Größe. Diesem Muster folgten die britischen Flugzeugträger der [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]] und ähnlich spezialisierte Schiffe wie die italienische ''[[Giuseppe Garibaldi (551)|Giuseppe Garibaldi]]'' oder die spanische ''[[Príncipe de Asturias (Schiff, 1988)|Príncipe de Asturias]]''.<br /> <br /> Der französische nuklearbetriebene Flugzeugträger ''[[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]]'' wird in manchen Quellen trotz seiner 40.000&amp;nbsp;[[Tonne (Einheit)#Long ton|ts]] auch als leichter Flugzeugträger eingestuft, da die großen Träger der US Navy heute bei 100.000 Tonnen Wasserverdrängung liegen und doppelt so viele Flugzeuge an Bord haben.<br /> <br /> == Leichte Flugzeugträger verschiedener Nationen ==<br /> === Argentinien ===<br /> * ''[[Independencia (Schiff, 1945)|Independencia]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals britische ''Warrior'' (R31)<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Veinticinco de Mayo]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals niederländische ''Karel Doorman'' und britische ''Venereble'' (R63)<br /> <br /> === Australien ===<br /> * [[HMAS Sydney (R17)|HMAS ''Sydney'']] – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * [[HMS Vengeance (R71)|HMAS ''Vengeance'']] – Colossus-Klasse, ehemals britische ''HMS Vengeance (R71)''<br /> * [[HMAS Melbourne (R21)|HMAS ''Melbourne'']] – Majestic-Klasse<br /> <br /> === Brasilien ===<br /> * ''[[NAeL Minas Gerais]]'' – Colossus-Klasse, ehemals australische ''HMAS Vengeance'' und britische ''HMS Vengeance (R71)''<br /> <br /> === Frankreich ===<br /> * ''Bois Belleau'' (R97) – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Belleau Wood (CVL-24)]]''<br /> * ''Lafayette (R96)'' – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Langley (CVL-27)]]''<br /> * ''Arromanches (R95)'' – Colossus-Klasse, ehemals britische ''[[HMS Colossus (R15)]]''<br /> <br /> === Großbritannien ===<br /> * ''[[HMS Unicorn (I72)]]''<br /> * ''[[HMS Colossus (R15)]]'' – [[Colossus-Klasse (1943)|Colossus-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Triumph (R16)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Warrior (R31)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Perseus (R51)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Glory (R62)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Venerable]]'' (R63) – ''Colossus''-Klasse<br /> * ''[[HMS Theseus (R64)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Ocean (R68)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Vengeance (R71)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Pioneer (R76)]]'' – Colossus-Klasse<br /> * ''[[HMS Centaur (R06)]]'' – [[Centaur-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Albion (R07)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Bulwark (R08)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Hermes (R12)]]'' – Centaur-Klasse<br /> * ''[[HMS Invincible (R05)]]'' – [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]]<br /> * ''[[HMS Illustrious (R06)]]'' – Invincible-Klasse<br /> * ''[[HMS Ark Royal (R07)]]'' – Invincible-Klasse<br /> <br /> === Indien ===<br /> * ''[[Vikrant (R11)]]'' – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * ''[[Viraat (R22)]]'' – Centaur-Klasse, ehemals britische ''HMS Hermes''<br /> <br /> === Italien ===<br /> * ''[[Giuseppe Garibaldi (C 551)|Giuseppe Garibaldi]]''<br /> * ''[[Cavour (550)|Cavour]]''<br /> <br /> === Japan ===<br /> * ''[[Ryūjō (Schiff, 1931)|Ryūjō]]''<br /> * [[Zuihō-Klasse]] – ehemals U-Boot-Begleitschiffe<br /> ** ''[[Zuihō]]''<br /> ** ''[[Shōhō]]''<br /> * [[Hiyō-Klasse]]<br /> ** ''[[Jun’yō]]''<br /> ** ''[[Hiyō]]''<br /> * ''[[Ryūhō]]'' – ehemals U-Boot-Begleitschiff ''Taigei''<br /> [[Chitose-Klasse]] – ehemals Seeflugzeugträger<br /> * ''[[Chitose (Schiff, 1936)|Chitose]]''<br /> * ''[[Chiyoda (Schiff, 1938)|Chiyoda]]''<br /> <br /> === Kanada ===<br /> * [[HMS Warrior (R31)|HMCS ''Warrior'']] – Colossus-Klasse, ehemals britische ''HMS Warrior'' (R31)<br /> * [[HMCS Magnificent (CVL 21)|HMCS ''Magnificent'']] – [[Majestic-Klasse (1945)|Majestic-Klasse]]<br /> * [[HMCS Bonaventure (CVL 22)|HMCS ''Bonaventure'']] – Majestic-Klasse<br /> <br /> === Niederlande ===<br /> * ''[[Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)|Karel Doorman]]'' – ''Colossus''-Klasse, ehemals britische ''Venerable'' (R63)<br /> <br /> === Spanien ===<br /> * [[Dédalo (R-01)|''Dédalo'']] – Independence-Klasse, ehemals ''[[USS Cabot (CVL-28)]]''<br /> * ''[[Príncipe de Asturias (Schiff, 1988)|Príncipe de Asturias]]''<br /> * ''[[Juan Carlos I (Schiff)|Juan Carlos I]]''<br /> <br /> === Thailand ===<br /> * ''[[Chakri Naruebet]]''<br /> <br /> === Vereinigte Staaten von Amerika ===<br /> *[[Independence-Klasse (1942)|Independence-Klasse]]<br /> ** ''[[USS Independence (CVL-22)]]''<br /> ** ''[[USS Princeton (CVL-23)]]''<br /> ** ''[[USS Belleau Wood (CVL-24)]]''<br /> ** ''[[USS Cowpens (CVL-25)]]''<br /> ** ''[[USS Monterey (CVL-26)]]''<br /> ** ''[[USS Langley (CVL-27)]]''<br /> ** ''[[USS Cabot (CVL-28)]]''<br /> ** ''[[USS Bataan (CVL-29)]]''<br /> ** ''[[USS San Jacinto (CVL-30)]]''<br /> * [[Saipan-Klasse]]<br /> ** ''[[USS Saipan (CVL-48)]]''<br /> ** ''[[USS Wright (CVL-49)]]''<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste aktiver Flugzeugträger]]<br /> * [[Liste historischer Flugzeugträger]]<br /> * [[Liste der Flugzeugträger der United States Navy]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Leichter Flugzeugtrager}}<br /> [[Kategorie:Flugzeugträger|!]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kreuzer_(Schiffstyp)&diff=232937468 Kreuzer (Schiffstyp) 2023-04-18T10:07:48Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Datei:HMS Belfast 1 db.jpg|mini|Der [[Leichter Kreuzer|Leichte Kreuzer]] ''[[HMS Belfast (C35)]]'' als Museumsschiff auf der Themse in London]]<br /> [[Datei:Russian cruiser Marshal Ustinov MOD 45164874.jpg|mini|Die [[Marschall Ustinow]] , ein moderner Lenkwaffenkreuzer der [[Projekt 1164|Slava-Klasse]]]]<br /> Der Begriff '''Kreuzer''' bezeichnet einen Typ von [[Kriegsschiff]]en mittlerer Größe. Er hat seinen Ursprung in dem niederländischen Wort „kruiser“ aus dem 17.&amp;nbsp;Jahrhundert, der ein kreuzendes (im Sinne von hin und her fahrend) Schiff bezeichnete.&lt;ref&gt;''Duden Herkunftswörterbuch'', 3. Auflage 2001, ISBN 3-411-04073-4, S. 453: „kreuzendes (das heißt zu Aufklärungszwecken hin und her fahrendes) Schiff; …“. ''Brockhaus Wahrig. Deutsches Wörterbuch, Großwörterbuch.'' Renate Wahrig-Burfeind, 9. vollständig aktualisierte Ausgabe 2011, ISBN 978-3-577-07595-4, S. 893: „Kriegsschiff, das hin- und herfahrend eine Küste schützt“.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Ihre Aufgaben in Kriegszeiten waren [[Nachrichtengewinnung und Aufklärung#Militärische Aufklärung|Aufklärung]], Vorposten- und Blockadedienst, Handelsstörung, Operationen an feindlichen Küsten, Überwachung von [[Seeweg]]en, Präsenz zeigen und auch das Aufspüren und Bekämpfen gegnerischer Kreuzer. In Friedenszeiten wurden Kreuzer zumeist zur Sicherung von Macht- und Sicherheitsinteressen in den ihnen zugewiesenen Seegebieten eingesetzt. In der [[Segelschiff]]ära führten solche Aufgaben überwiegend [[Fregatte]]n durch, aber auch [[Korvette]]n (bzw. [[Sloop]]s), seltener auch [[Linienschiff]]e, wenn etwa eine stärkere Einheit benötigt wurde oder eine schwächere nicht verfügbar war.<br /> <br /> Zum [[Schiffstyp]] wurde der Kreuzer etwa um 1860/70, als die Segelfregatte [[Obsoleszenz #Allgemeines|obsolet]] wurde und jene dampfbetriebenen Schiffe, die an deren Stelle treten sollten, nun „Kreuzer“ genannt wurden. Diese ersten Kreuzer waren mit leichter bis mittlerer [[Artillerie]] bewaffnet und nur schwach [[Panzerung|gepanzert]]. Dafür hatten sie eine recht große Reichweite und waren typischerweise schnell. Ihre Eigenschaften bezüglich Panzerung, Antrieb und Bewaffnung folgten der Regel „stärker zu sein als alle schnelleren Einheiten und schneller zu sein als alle stärkeren Einheiten“ ({{enS}} „to outgun every ship they could not outrun and to outrun every ship they could not outgun“). In den Hauptseegebieten (also im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert die europäischen Gewässer) sollten sie primär als Handelsstörer agieren oder die stärkeren Schlachtgeschwader als Aufklärer unterstützen. In entfernten Seegebieten waren sie dagegen bestens geeignet, als größte lokale Einheit (oftmals als [[Flaggschiff]] eines kleinen [[Geschwader (Marine)|Geschwaders]]) Stärke zu demonstrieren.<br /> <br /> === Situation in Deutschland ===<br /> In den Anfangsjahren der deutschen Marinen wurden in Anlehnung an die Segelschiffzeit die Klassifizierungen der mittelgroßen Schiffstypen in ''[[Gedeckte Korvette]]n'' und ''Glattdeckskorvetten'' (auch ''Ungedeckte Korvetten'') vorgenommen.&lt;ref&gt;Stichworte: ''Ungedeckte Korvette,'' (S. 276) und ''Gedeckte Korvette,'' (S. 73–74), in ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2&lt;/ref&gt; Ab 1884 wurden für diese Schiffe dann die Bezeichnungen ''[[Kreuzerfregatte]]'' und ''[[Kreuzerkorvette]]'' verwendet. Charakteristisch für die Schiffe dieser Klassifizierung war die vorhandene Hilfsbesegelung. Für Neubauten ohne Hilfsbesegelung wurde in dieser Zeit bereits der Begriff ''Kreuzer'' verwendet und in technischer Hinsicht nach der Art der Panzerung in ''[[Ungeschützter Kreuzer|ungeschützte Kreuzer]]'', ''[[Geschützter Kreuzer|geschützte Kreuzer]]'' oder ''[[Panzerkreuzer]]'' (auch ''Panzerdeckskreuzer'') unterschieden.&lt;ref&gt;Stichworte: ''Geschützter Kreuzer,'' (S. 80), ''Ungeschützter Kreuzer,'' (S. 276) und ''Panzerkreuzer,'' (S. 169–170), in ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab 1893 ordnete die [[Kaiserliche Marine]] Kreuzer in vier Klassen (I. bis IV.) ein:<br /> * ''Kreuzer I. Classe'': Große Panzerkreuzer (etwa: ''[[SMS Fürst Bismarck]]'')<br /> * ''Kreuzer II. Classe'': neuere Kreuzerkorvetten (Planungsjahre nach 1885) und geschützte Kreuzer (etwa: ''[[SMS Kaiserin Augusta]]'' und ''[[Victoria-Louise-Klasse]]'')<br /> * ''Kreuzer III. Classe'': alte Kreuzerkorvetten (Planungsjahre vor 1885), kleinere geschützte Kreuzer bis etwa 4.000 [[Tonne (Einheit)#Long ton|tn.l.]] (etwa: ''[[Carola-Klasse]]'', [[SMS Ariadne (1871)|SMS ''Ariadne'']], [[SMS Gefion (1893)|SMS ''Gefion'']])<br /> * ''Kreuzer IV. Classe'': Kleinere ungeschützte Kreuzer (bis etwa 3.000 t) und [[Aviso (Schiffstyp)|Avisos]] (etwa: ''[[Bussard-Klasse]]'', ''[[Schwalbe-Klasse]]'')<br /> <br /> 1899 erfolgte eine erneute Umklassifizierung. Aus den Schiffen der I. und II. Klasse gingen die sog. ''[[Großer Kreuzer|Großen Kreuzer]]'' hervor. Die Schiffe der unteren III. und IV. Klasse stellten die ''[[Kleiner Kreuzer|Kleinen Kreuzer]]''. Die ''Großen Kreuzer'' wurden etwa ab 1906/07 dann nochmals in ''Große Kreuzer'', ''Panzerkreuzer'' und ''[[Schlachtkreuzer]]'' unterschieden, wobei sich die ''Schlachtkreuzer'' in Bauart und Einsatzzweck zunehmend von der Charakteristik des Kreuzers entfernten. Die Einteilung der ''Kleinen Kreuzer'' wurde nach 1900 nicht weiter verändert. Die [[Österreichische Marine|k. u. k.-Marine]] verwendete für ihre modernen kleinen Kreuzer auch die Bezeichnung [[Rapidkreuzer]].<br /> <br /> == Nach dem Ersten Weltkrieg ==<br /> Um eine Wiederholung des [[Dreadnought#Internationales Wettrüsten|Dreadnought-Wettrüstens]] im frühen 20. Jahrhundert zu verhindern, schränkten die Siegermächte des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ihren Kriegsschiffbau zunächst durch internationale [[Flottenkonferenzen]] ein. Dies betraf entsprechend auch den Bau von Kreuzern. Der Washingtoner Flottenvertrag von 1922 schränkte den Bau von Kreuzern auf eine Standardverdrängung von maximal 10.000 Tonnen und eine Bewaffnung von Kanonen mit maximalem Kaliber 203 mm ein.&lt;ref&gt;Robert Gardiner, Stephen Chumbley: ''Conway's All the World's Fighting Ships 1947–1995,''Conway Maritime Press, London, 1995, ISBN 1-55750-132-7&lt;/ref&gt; Im [[Londoner Flottenvertrag]] 1930 wurde dann erstmals der Unterschied zwischen ''[[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzern]]'' (bisher als ''Kleine Kreuzer'' klassifiziert) und ''[[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzern]]'' vorgenommen und weitere Begrenzungen der Schiffe hinsichtlich Anzahl und Gesamttonnage der Unterzeichnernationen festgelegt. Großbritannien durfte demnach über 15 Schwere Kreuzer mit einer [[Tonnage]] von 147.000 Tonnen verfügen, die USA über 18 Schwere Kreuzer mit einer Tonnage von 180.000 und Japan über 12 Schwere Kreuzer mit einer Gesamttonnage von 100.450 Tonnen. Für Leichte Kreuzer gab es nur Gesamttonnagebegrenzungen ohne Angaben zur Anzahl. In der Folge wurden aus den Erfahrungen mit den ''Großen Kreuzern'', ''Panzerkreuzern'' und ''Schlachtkreuzern'' die ''Schweren Kreuzer'' und weiterhin letztlich auch die [[Schlachtschiff]]e (weiter)entwickelt. Hintergrund hierfür war auch, dass nun auch die technischen Voraussetzungen mit immer stärkeren Schiffsmaschinen vorhanden waren, die auch schwer gepanzerten Schiffen hohe Geschwindigkeiten ermöglichten. Hierdurch geriet die ursprüngliche Konzeption der Kreuzer, gerade bei den ''Schlachtkreuzern,'' allerdings in den Hintergrund. International wurden in der Folge nach den neuen Bestimmungen eine Anzahl neuer Kreuzerklassen entwickelt, so die [[Kaiserlich Japanische Marine|japanische]] ''[[Mogami-Klasse (1934)|Mogami-Klasse]]'', die britische [[Town-Klasse (1936)|''Neue Town-Klasse'']] und die [[United States Navy|US]] [[Brooklyn-Klasse]]. Als Untergruppe der ''Leichten Kreuzer'' entstanden zudem die ''[[Flugabwehrkreuzer]]'' (''Fla-Kreuzer/Flak-Kreuzer'').<br /> <br /> Für Deutschland galten die Rüstungsbeschränkungen des [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrags]]. Die Folge war der Bau der „Panzerschiffe“ der [[Deutschland-Klasse (1931)|Deutschland-Klasse]].<br /> <br /> Die Festlegungen im [[Deutsch-britisches Flottenabkommen|Deutsch-Britischen Flottenabkommen]] hoben 1935 die Vertragsbestimmungen durch Gesamttonnagebeschränkungen letztlich auf und ermöglichten somit dem [[NS-Staat|nationalsozialistischen Deutschland]] ebenfalls den Neubau ''Schwerer Kreuzer,'' zu denen ab 1940 die [[Kriegsmarine]] auch ihre Panzerschiffe zählte.<br /> <br /> Die ursprüngliche Einsatzrollen behielten Kreuzer noch bis ins 20.&amp;nbsp;Jahrhundert hinein. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] waren sie auch zum Begleitschutz für wichtige [[Geleitzug|Konvois]] kommandiert.<br /> <br /> In den 1950er/60er Jahren büßten die Kreuzer ihre Bedeutung als Träger klassischer Artillerie ein. An ihre Stelle traten zunehmend Schiffe mit Raketenstartern unterschiedlicher Bestimmung, so etwa als Plattform für [[Marschflugkörper]] oder [[ballistische Rakete]]n, die als ''[[Lenkwaffenkreuzer|Lenkwaffen-]]'' oder ''Raketenkreuzer'' bezeichnet wurden. Auch die Antriebstechnik entwickelte sich weiter, so gab es nach dem Zweiten Weltkrieg 13 ''[[Atomkreuzer]]'', der erste war die [[USS Long Beach (CGN-9)]].<br /> <br /> Als weitere Unterklasse der Kreuzer entwickelte die [[Sowjetische Marine]] in den 1960er Jahren auch sog. ''[[Flugdeckkreuzer]]'', die vor allem zur U-Boot-Abwehr eingesetzt werden sollten. Diese Klasse führte ein Flugdeck sowie [[Hubschrauber]] und Flugzeuge mit Kurzstart und -landeeigenschaften ([[STOL]]) an Bord.<br /> <br /> == Kreuzer im aktiven Dienst ==<br /> Es gibt weltweit nur noch zwei Marinen, die zusammen 25 als Kreuzer bezeichnete Schiffe im aktiven Dienst haben:<br /> * [[Russische Marine]] (drei Schiffe):<br /> ** [[Slawa-Klasse]] (zwei Schiffe; eins gesunken während der russischen Ukraineinvasion)<br /> ** [[Kirow-Klasse]] (mit [[Kernenergieantrieb]]; ein Schiff, ein zweites Schiff wird derzeit modernisiert, und zwei weitere sind inaktiv)<br /> * [[United States Navy]] (22 Schiffe):<br /> ** [[Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)|Ticonderoga-Klasse]]<br /> <br /> == Arten von Kreuzern ==<br /> [[Datei:Carrier Baku.jpg|mini|Flugdeckkreuzer der sowjetischen Marine der [[Kiew-Klasse]]]]<br /> Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Bezeichnungen für verschiedene Kreuzertypen. Diese können sich auf technische oder administrative Aspekte oder den Einsatzzweck beziehen oder auch nur historisch bedingt sein. Dabei überschneiden sich die Begriffe vielfach.<br /> <br /> Nach der Art ihrer Bewaffnung werden manche der den vorgenannten Typen zuzuordnende Schiffe auch als ''[[Torpedokreuzer]]'', ''Flak-Kreuzer'' oder ''[[Minenkreuzer]]'' bezeichnet. Der ''[[Flottenkreuzer]]'' war ein Kreuzertyp der [[Royal Navy]], der mit der Schlachtflotte zusammen zu deren Schutz operierte. ''[[Auslandskreuzer]]'', ''[[Kolonialkreuzer]]'' und ''[[Stationskreuzer]]'' tragen ihren Namen auf Grund ihres Einsatzzweckes. Teilweise wurden dafür zweckgebaute Schiffe verwendet, teilweise ohnehin vorhandene Kreuzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das Einsatzprofil von Kreuzern grundlegend, die Abgrenzung zu anderen Schiffsarten wurde unscharf. In Bezug auf Antrieb bzw. Bewaffnung entstanden die Bezeichnungen ''Atomkreuzer'' und ''Lenkwaffenkreuzer''.<br /> <br /> Besonders aus der Frühzeit des Kreuzerbaus (Ende des 19. Jh.) stammen die folgenden weiteren Kreuzerbezeichnungen:<br /> * Als ''Dynamitkanonenkreuzer'' wurde das Versuchsschiff ''[[USS Vesuvius (1888)|USS Vesuvius]]'' bezeichnet.<br /> * Obwohl um 1900 fast alle größeren Kriegsschiffe einen [[Rammsporn|Rammbug]] hatten, wurden einige so ausgerüstete Kreuzer auch als ''[[Rammkreuzer]]'' bezeichnet.<br /> * ''[[Armstrong-Rendel-Kreuzer]]'' und ''[[Elswick-Kreuzer]]'' sind nach ihren Bauwerften benannten Schiffe, die zu ihrer Zeit Exporterfolge waren.<br /> * Als ''[[Aufklärungskreuzer]]'' wurden Kreuzer bezeichnet, die im Aufklärungsdienst eingesetzt waren. Die Royal Navy baute im Ersten Weltkrieg spezielle [[Scout Cruiser|Aufklärungskreuzer vom Typ „Scout“]], die sich durch für die damalige Zeit hohe Geschwindigkeit von 25,5&amp;nbsp;kn (47&amp;nbsp;km/h) auszeichneten. Allerdings waren diese Schiffe für einen Kreuzer relativ schwach bewaffnet. Ähnliche Entwürfe der deutschen [[Kriegsmarine]] für einen [[Spähkreuzer]] wurden nicht realisiert.<br /> <br /> [[Hilfskreuzer]] waren als umgebaute Handelsschiffe nur von ihrem Einsatzzweck, nicht aber von ihrer Bauart her Kreuzer. Ein Mischtyp sind [[Flugdeckkreuzer|Flugdeckkreuzer und Hubschrauberkreuzer]]. Keine Kreuzer nach Bauart und Einsatzzweck sind trotz ihrer Bezeichnung ''[[Schlachtkreuzer]]'' und ''[[Unterseekreuzer|Unterseekreuzer (U-Kreuzer)]]''.<br /> <br /> === Zivile Kreuzer ===<br /> Der Bedeutungsumfang des Wortes Kreuzer umfasst heute (über seine Definition hinausgehend, Seewege zu überwachen) auch größere Fahrzeuge von Rettungsgesellschaften und [[Küstenwache]]n, so ''Seenotkreuzer'' (SK) oder die von der [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger|DGzRS]] verwendete Schiffsbezeichnung ''[[Seenotrettungskreuzer]]'' (SRK). Größere Einheiten im [[Grenzaufsichtsdienst]] werden als ''[[Kontrolleinheit See|Zollkreuzer]]'' bezeichnet.<br /> <br /> Daneben werden auch einige Typen von [[Segelyacht]]en als Kreuzer bezeichnet. ''[[Jollenkreuzer]]'' sind kleinere Segelboote, die aber mit einer Kajüte ausgerüstet sind und daher für längere Fahrten geeignet sind. Größer sind die ''[[Schärenkreuzer]]'', daneben sind unter anderem auch die ''[[Seefahrtkreuzer]]'' und ''[[Vertenskreuzer]]'' zu nennen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Schiffstypen]]<br /> * [[Liste der Kreuzer der United States Navy]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Stichwort: ''Kreuzer'' in: ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2, S. 115–118.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Cruisers by class|Medien zu Kreuzerklassen}}<br /> {{Commonscat|Cruisers|Medienkategorie zu Kreuzern}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4123578-2}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kreuzer| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=McDonnell_Douglas_AV-8&diff=231358815 McDonnell Douglas AV-8 2023-03-01T06:26:21Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Flugzeug<br /> |Name = McDonnell Douglas AV-8B ''Harrier II''<br /> |Bild = [[Datei:Boeing AV-8B Harrier II, Italy - Navy JP7306232.jpg|300px]]&lt;br /&gt;''AV-8B Harrier II auf der Cavour''<br /> |Typ = [[VTOL]]-[[Erdkampfflugzeug]]<br /> |Entwicklungsland = &lt;div&gt;<br /> * {{USA}}<br /> * {{GBR}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> |Hersteller = &lt;div&gt;<br /> * [[McDonnell Douglas]] (bis 1997)<br /> * [[Boeing|Boeing IDS]] (seit 1997)<br /> * [[British Aerospace|BAE Systems]]<br /> &lt;/div&gt;<br /> |Erstflug = 9. November 1978<br /> |Indienststellung = 12. Januar 1985<br /> |Produktionszeitraum = 1981 bis 2003<br /> |Stückzahl = 323<br /> }}<br /> Die '''McDonnell Douglas AV-8B ''Harrier II''''' ist ein [[Senkrechtstart und -landung|senkrechtstartendes]] [[Kampfflugzeug]] und stellt die zweite Generation der britischen [[Hawker Siddeley Harrier]] dar.<br /> <br /> == Entwicklung und Geschichte ==<br /> McDonnell Douglas begann mit der Entwicklung der AV-8 „Harrier II“ Ende der 1970er Jahre, nachdem das [[United States Marine Corps]] (USMC) eine kampfstärkere Version gefordert hatte. So sollte ein größeres Arsenal an Waffen einsetzbar sein und besonders die Überlebensfähigkeit im Luftkampf verbessert werden. Des Weiteren wurden allgemeine Verbesserungen bei den Flugleistungen, besonders bei der Einsatzreichweite, sowie modernere [[Avionik]] gefordert. Es wurden zwei AV-8A umgebaut und als YAV-8B bezeichnet. Der Erstflug erfolgte am 9.&amp;nbsp;November 1978. Da [[British Aerospace]] bereits im Jahr 1976 begonnene eigene Weiterentwicklungen sowie zwei im Jahr 1979 umgerüstete GR.3 „Harrier“ nicht finanzieren konnte, schloss man sich ein Jahr später der „Harrier&amp;nbsp;II“ von McDonnell Douglas an. Nach den Erfahrungen mit den Sea Harriers im [[Falklandkrieg]] wurden weitere Modifikationen an der Avionik, den [[Triebwerk]]en und den [[Waffensystem]]en vorgenommen. Die stärkeren Triebwerke ermöglichen eine größere Abflugmasse und eine größere Anzahl von verfügbaren Waffen. Die neuere Avionik und ein modernes [[EFIS|Glas-Cockpit]] vereinfachten die Arbeiten des Piloten. So konnte das USMC die erste „Harrier&amp;nbsp;II“ am 12.&amp;nbsp;Januar 1985 in Dienst stellen. Die von [[British Aerospace|BAE Systems]] hergestellte britischen Version des Harrier&amp;nbsp;II, der Harrier&amp;nbsp;GR.5, absolvierte am 30.&amp;nbsp;April 1985 ihren Erstflug und wurde im Juli 1987 in Dienst gestellt. Neben dem USMC wird die Harrier&amp;nbsp;II auch von der [[Armada Española|spanischen]] und [[Marina Militare|italienischen Marine]] eingesetzt. Die britische [[Royal Navy]] (RN) verwendet eine weiterentwickelte Variante der [[Hawker Siddeley Harrier|Hawker Siddeley „Sea Harrier“]], die FA.2. Die britische [[Royal Air Force]] (RAF) hingegen setzt auf eine landgestützte weiterentwickelte Variante der [[Hawker Siddeley Harrier|Hawker Siddeley Harrier GR.3]], den nun von BAe gebauten Harrier&amp;nbsp;GR.5.<br /> <br /> Erfahrungen der RAF und der RN im [[Falklandkrieg]] flossen in die Entwicklung der AV-8B Harrier&amp;nbsp;II&amp;nbsp;Plus ein. In diesem hatte der Harrier seine grundsätzliche Eignung für den Luftkampf unter Beweis gestellt. Daher forderte das USMC, dass der Harrier&amp;nbsp;II auch neue Langstrecken-Luft-Luft-Lenkwaffen einsetzen können sollte. Dafür musste das [[AN/APG-65|Raytheon-AN/APG-65-Radar]] eingebaut werden, was nur mit einer Vergrößerung des Bugs möglich war. Damit ist der Einsatz der [[AIM-120 AMRAAM|Raytheon AIM-120B „AMRAAM“]] möglich, womit der Harrier erstmals [[Beyond Visual Range|BVR-Fähigkeiten]] besitzt. Des Weiteren wurde das [[Litening|Northrop Grumman Litening II „targeting and reconnaissance pod“]] eingebaut, das auch den Einsatz von lasergelenkten Bomben ermöglicht. Das USMC stellte den ersten Harrier&amp;nbsp;II&amp;nbsp;Plus im Juni 1993 in Dienst. Der Harrier&amp;nbsp;GR.9 ist mit dem Harrier&amp;nbsp;II&amp;nbsp;Plus vergleichbar.<br /> <br /> Der Harrier II durchlief während seiner Dienstzeit mehrere erhebliche [[Kampfwertsteigerung]]en. Er soll in seiner neuesten Version in einigen Ländern noch bis etwa 2020 im Einsatz bleiben. Danach wird die [[Lockheed Martin F-35|F-35B ''Lightning II'']] den Harrier in den USA und Italien ersetzen.<br /> In Großbritannien wurde im Dezember 2010 aus Kostengründen beschlossen, alle Harrier II der RAF und RN stillzulegen; lange vor dem Zulauf der F-35C. Im November 2011 kaufte das [[US Marine Corps]] daraufhin fast alle außer Dienst gestellten britischen Harrier, insgesamt 72 Flugzeuge, als [[Ersatzteilspender]].&lt;ref&gt;Christopher P. Cavas: {{Webarchiv|text=''U.S. To Buy Decommissioned British Harrier Jets'' |url=http://www.defensenews.com/story.php?i=8225756&amp;c=EUR&amp;s=AIR |archive-is=20120729052738}}. Defense News, 13. November 2011.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Dominic Perry: [http://www.flightglobal.com/news/articles/uk-harrier-fleet-sold-as-115-million-worth-of-spare-parts-365277/ ''UK Harrier fleet sold as £115 million worth of spare parts'']. ''Flightglobal'', 24. November 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Lieferungen ==<br /> <br /> '''Lieferungen der AV-8B Harrier II:&lt;ref&gt;Aerospace Industries Association: 1985/86 bis 1998/99 Aerospace Facts and Figures; United States General Accounting Office: GAO Report to the Secretary of Defense, February 1996: NAVY AVIATION AV-8B Harrier Remanufacture Strategy Is Not the Most Cost-Effective Option; DEPARTMENT OF THE NAVY FISCAL YEAR (FY) 1995-2003 AMENDED BUDGET SUBMISSION: Aircraft Procurement; http://www.joebaugher.com/navy_serials/thirdseries20.html; https://armada.defensa.gob.es/ArmadaPortal/page/Portal/ArmadaEspannola/buquesaeronaves/prefLang-en/01flotilla-aeronaves-aviones--029-escuadrilla-aeronaves-av-8-b-harrier-ii-plus&lt;/ref&gt;'''<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; border=&quot;1&quot;<br /> !Version<br /> !Hersteller<br /> !Benutzer<br /> !1984<br /> !1985<br /> !1986<br /> !1987<br /> !1988<br /> !1989<br /> !1990<br /> !1991<br /> !1992<br /> !1993<br /> !1994<br /> !1995<br /> !1996<br /> !1997<br /> !1998<br /> !1999<br /> !2000<br /> !2001<br /> !2002<br /> !2003<br /> !SUMME<br /> !Bemerkung<br /> |-<br /> |AV-8B/TAV-8B Day<br /> | rowspan=&quot;6&quot; |McDonnell Douglas<br /> |USMC<br /> |align=&quot;right&quot; |12<br /> |align=&quot;right&quot; |24<br /> |align=&quot;right&quot; |30<br /> |align=&quot;right&quot; |30<br /> |align=&quot;right&quot; |40<br /> |align=&quot;right&quot; |39<br /> |align=&quot;right&quot; |5<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |180<br /> |davon 18 TAV-8B<br /> |-<br /> |EAV-8B<br /> |Spanien<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |ca. 6<br /> |align=&quot;right&quot; |ca. 6<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |12<br /> |<br /> |-<br /> |TAV-8B<br /> |Italien<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |2<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |2<br /> |<br /> |-<br /> |AV-8B Night<br /> | rowspan=&quot;2&quot; |USMC<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |18<br /> |align=&quot;right&quot; |20<br /> |align=&quot;right&quot; |18<br /> |align=&quot;right&quot; |16<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |72<br /> |<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;3&quot; |AV-8B Harrier II plus<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |8<br /> |align=&quot;right&quot; |13<br /> |align=&quot;right&quot; |6<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |27<br /> |<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; |Italien<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |3<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |3<br /> |<br /> |-<br /> |McDonnell Douglas/Alenia<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |5<br /> |align=&quot;right&quot; |8<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |13<br /> |<br /> |-<br /> |TEAV-8B<br /> | rowspan=&quot;2&quot; |CASA<br /> | rowspan=&quot;2&quot; |Spanien<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |1<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |1<br /> |<br /> |-<br /> |EAV-8B Harrier II plus<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |ca. 4<br /> |align=&quot;right&quot; |ca. 4<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |8<br /> |<br /> |-<br /> |AV-8B Day Reman<br /> |McDonnell Douglas<br /> |USMC<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |&amp;nbsp;<br /> |align=&quot;right&quot; |4<br /> |align=&quot;right&quot; |4<br /> |align=&quot;right&quot; |8<br /> |align=&quot;right&quot; |11<br /> |align=&quot;right&quot; |13<br /> |align=&quot;right&quot; |12<br /> |align=&quot;right&quot; |12<br /> |align=&quot;right&quot; |10<br /> |align=&quot;right&quot; |74<br /> |Umbau auf Harrier II plus<br /> |-<br /> !SUMME<br /> !<br /> !<br /> !12<br /> !24<br /> !30<br /> !36<br /> !46<br /> !39<br /> !23<br /> !22<br /> !18<br /> !24<br /> !13<br /> !9<br /> !14<br /> !16<br /> !8<br /> !11<br /> !13<br /> !12<br /> !12<br /> !10<br /> !392<br /> !<br /> |}<br /> <br /> == Varianten ==<br /> === US-Varianten ===<br /> [[Datei:YAV-8B Harrier testing a ski jump.jpg|mini|Prototyp YAV-8B im Juli 1979]]<br /> [[Datei:AV-8B Harrier on the flight deck of USS Peleliu.jpg|mini|AV-8B beim Landen]]<br /> '''YAV-8B'''<br /> Prototyp der Harrier II. Zwei AV-8A wurden für Flugerprobungen umgebaut.<br /> <br /> '''AV-8B „Harrier II“'''<br /> Initialversion der Harrier II. Vom US Marine Corps und der [[Marina Militare|italienischen Marine]] eingesetzt, die 16 Stück erhielt.<br /> <br /> '''AV-8B „Night Attack Harrier II“'''<br /> Aufgerüstete Version mit [[Forward Looking Infrared|Wärmebildsichtgerät (FLIR)]], die 1991 in Dienst gestellt wurde (entspricht in etwa der britischen GR.7-Variante).<br /> <br /> '''AV-8B „Harrier II Plus“'''<br /> Diese modernisierten AV-8B Harrier II sind mit Raytheon-APG-65-Radar und Northrop Grumman Litening II „targeting and reconnaissance pod“ ausgestattet. Es wurden alle AV-8B [[Italien]]s und [[Spanien]]s umgerüstet.<br /> <br /> '''EAV-8B Harrier II'''<br /> Variante der AV-8B Harrier II für die spanische Marine, die 20 Maschinen erhielt.<br /> <br /> '''EAV-8B Matador II'''<br /> Doppelsitzige Trainervariante der TAV-8B Harrier II für die spanische Marine.<br /> <br /> '''TAV-8B Harrier II'''<br /> Doppelsitzige Trainervariante der AV-8B für das US Marine Corps (22 Stück) und die italienische Marine (2 Stück).<br /> <br /> === Britische Varianten ===<br /> '''Harrier GR.5'''<br /> Die GR.5 war die erste Version der zweiten Generation des Harriers für die [[Royal Air Force|Royal Air Force (RAF)]]. Die erste Serienmaschine von BAE hatte am 30. April 1985 ihren Erstflug und wurde im Juli 1987 in Dienst gestellt. Die GR.5 unterschied sich von der AV-8B in einigen Punkten, so zum Beispiel bei der Avionik, der Bewaffnung und der Ausrüstung für elektronische Gegenmaßnahmen. Es wurden 41 GR.5 gebaut.<br /> <br /> '''Harrier GR.5A'''<br /> Diese leicht verbesserte Variante der GR.5 erhielt bereits Teile des GR.7-Upgrades. Hiervon wurden 21 Stück gebaut.<br /> <br /> '''Harrier GR.7'''<br /> Die GR.7 ist eine weiter verbesserte Variante der Harrier. Ihr Erstflug fand im Mai 1990 statt, sie kam ab 1997 (Test ab 1994) auf den Flugzeugträgern der [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]] zum Einsatz. 34 Stück wurden von 1990 bis 1992 neu gebaut, die letzten einsitzigen gebauten Harrier aus britischer Produktion. Hinzu kamen die modernisierten GR.5 und GR.5A.<br /> <br /> '''Harrier GR.7A'''<br /> Als GR7A wurde die erste Stufe der Umrüstung auf den Standard der GR9 bezeichnet. Sie erhielt das leistungsfähigere Rolls-Royce-Pegasus-Mk-107-Triebwerk. Das neue Triebwerk lieferte etwa 13&amp;nbsp;kN mehr Schub, was die Zuladung vor allem unter extremen klimatischen Bedingungen, wie sie zum Beispiel in Afghanistan vorherrschen, erhöhte und die Kosten für die Einsätze reduzierte (geringere Wartung, Landung ohne Abwurf nicht benutzter Waffen). 40 GR.7 wurden derart umgebaut.<br /> <br /> '''Harrier GR.9'''<br /> Beim GR.9-Standard wurde die Avionik verbessert und es konnten neue Waffen benutzt werden. Dieses Upgrade (auch als ''Integrated Weapons Programme'', IWP bezeichnet) erlaubte den Harriern den Einsatz von [[Präzisionsgelenkte Munition|präzisionsgelenkter Munition]] und Avionik mit neuer Trägheits- und GPS-Navigation (INS/GPS) und Nutzung des Sniper-Zielbehälters.<br /> <br /> '''Harrier GR.9A'''<br /> Ehemalige GR.7A mit dem Mk-107-Triebwerk, die später in Bezug auf Avionik und Waffeneinsetzbarkeit auf den GR.9-Standard gebracht wurden, behielten dabei den Buchstaben ''A'' und wurden als ''GR.9A'' bezeichnet.<br /> <br /> '''Harrier T.10'''<br /> Auf Basis der TAV-8B 1994/1995 neu gebaute zweisitzige Trainerversion für die RAF, die jedoch im Gegensatz zur TAV-8B voll kampftauglich ist. 14 Stück wurden neu gebaut, die letzten überhaupt neu gebauten Harrier aus britischer Produktion.<br /> <br /> '''Harrier T.12'''<br /> Modernisierte T.10, die auf den GR.9-Standard gebracht wurden.<br /> <br /> == Technische Daten ==<br /> [[Datei:McDONNELL DOUGLAS, BAe AV-8B HARRIER II.png|mini|Dreiseitenriss]]<br /> [[Datei:AV-8B Harrier II-.jpg|mini|Eine AV-8B Harrier II+ des US-Marine Corps beim Landen auf der [[USS Nassau (LHA-4)]]]]<br /> {| class=wikitable<br /> ! Kenngröße<br /> ! Daten der AV-8B Harrier II+<br /> |-<br /> | Besatzung || 1<br /> |-<br /> | Länge || 14,55 m<br /> |-<br /> | Spannweite || 9,25 m<br /> |-<br /> | Höhe || 3,56 m<br /> |-<br /> | Flügelfläche || 22,18 m²<br /> |-<br /> | [[Streckung (Tragfläche)|Flügelstreckung]] || 3,78<br /> |-<br /> | Leermasse || 6.764&amp;nbsp;kg<br /> |-<br /> | normale Startmasse ||<br /> * VTO: ''k. A.''<br /> * STO: 10.728&amp;nbsp;kg<br /> |-<br /> | max. Startmasse ||<br /> * VTO: 9.415&amp;nbsp;kg<br /> * STO: 14.061&amp;nbsp;kg<br /> |-<br /> | [[Flächenbelastung (Flügel)|Tragflächenbelastung]] ||<br /> * minimal (Leermasse): 305&amp;nbsp;kg/m²<br /> * nominal (normale Startmasse): 484&amp;nbsp;kg/m² (STO)<br /> * maximal (maximale Startmasse): 634&amp;nbsp;kg/m² (STO)<br /> |-<br /> | Tankkapazität || 3.430&amp;nbsp;kg bzw. 4.320 l (intern)<br /> |-<br /> | Kraftstoffverhältnis || 0,32<br /> |-<br /> | Antrieb<br /> | ein [[Mantelstromtriebwerk]] [[Rolls-Royce Pegasus]]-F402-RR-408/Mk-107 mit 105,87&amp;nbsp;kN Schub<br /> |-<br /> | [[Schub-Gewicht-Verhältnis]] ||<br /> * maximal (Leermasse): 1,60<br /> * nominal (normale Startmasse): 1,01 (STO)<br /> * minimal (maximale Startmasse): 0,77 (STO)<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit ||<br /> * [[Mach-Zahl|Mach]] 0,91 auf optimaler Flughöhe<br /> * Mach 0,86 auf Meereshöhe<br /> |-<br /> | Dienstgipfelhöhe || 15.240 m<br /> |-<br /> | Einsatzradius || 556&amp;nbsp;km<br /> |-<br /> | Reichweite || 1.780&amp;nbsp;km<br /> |}<br /> <br /> == Bewaffnung ==<br /> === In Unterrumpfbehältern montierbare Rohrwaffen ===<br /> * 1 × 25-mm-[[Gatling (Waffenklasse)|Gatling-Maschinenkanone]] [[GAU-12|General Dynamics GAU 12/U „Equalizer“]] mit 300 Schuss Munition (nur AV-8B)<br /> * 2 × 30-mm-[[Revolverkanone|Revolver-Maschinenkanonen]] [[ADEN (Kanone)|Royal Small Arms Factory ADEN Mk.4]] in je einem externen Behälter mit je 130 Schuss Munition (nur Gr.5/7/9)<br /> <br /> === Abwerfbare Waffen an Außenlaststationen ===<br /> ; Bewaffnung bis zu 7.000&amp;nbsp;kg an sieben Außenlaststationen unter den beiden Tragflächen und dem Rumpf<br /> <br /> ; Luft-Luft-Lenkflugkörper<br /> * 4 × LAU-38-Startschiene mit BOL-Täuschkörperwerfer [[AIM-9 Sidewinder|Raytheon AIM-9L/M „Sidewinder“]] – infrarotgelenkt für Kurzstrecken<br /> * 4 × LAU-128-Startschiene mit BOL-Täuschkörperwerfer [[AIM-120 AMRAAM|Raytheon AIM-120B „AMRAAM“]] – radargelenkt für Mittelstrecken (nur AV-8B+)<br /> <br /> ; Luft-Boden-Lenkflugkörper<br /> * 2 × LAU-117-Startschiene mit [[AGM-65 Maverick|Raytheon AGM-65D/E/G2/H „Maverick“]] – infrarotgelenkt gegen gehärtete bewegliche Ziele<br /> * 2 × LAU-117-Startschiene mit [[AGM-65 Maverick|Raytheon AGM-65JX „Maverick“]] – elektro-optisch gelenkt gegen gehärtete bewegliche Ziele<br /> <br /> ; Ungelenkte Luft-Boden-Raketen<br /> * 4 × Raketenwerfer BAe LAU-5003 für je 19 × ungelenkte [[CRV7|CRV-7]]-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70&amp;nbsp;mm (nur Harrier Gr.5/7/9)<br /> * 6 × Raketenwerfer LAU-68/69 für je 7 × ungelenkte [[Hydra (Rakete)|FFAR]]-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70&amp;nbsp;mm<br /> * 6 × Raketenwerfer LAU-10/A für je 4 × ungelenkte [[Zuni (Rakete)|Zuni]]-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 127&amp;nbsp;mm<br /> <br /> ; Gelenkte Bomben<br /> * 4 × [[Paveway|GBU-12 Paveway II]] (lasergelenkte Bombe; 227&amp;nbsp;kg)<br /> * 4 × [[Paveway|Raytheon „Paveway IV“]] (laser-, GPS- und INS-gelenkte 227-kg-/611-lb-Gleitbombe, basierend auf einer Mk.82-Sprengbombe mit Steuerung vorn und einem Lenksatz am Heck) (nur Harrier Gr.7/9)<br /> * 2 × [[Paveway|Raytheon „Paveway II+“]] (laser-, GPS-gelenkte 454-kg-/1000-lb-Gleitbombe, basierend auf einer Sprengbombe Royal Ordnance MC/GP Mk.10) (nur Harrier Gr.7/9)<br /> * 4 × GBU-32(V)2/B „Joint Direct Attack Munitions“ ([[Joint Direct Attack Munition|JDAM]], [[GPS|satellitennavigationsgelenkte]] 454-kg-Bombe) (nur AV-8B+)<br /> * 4 × GBU-38/B Joint Direct Attack Munitions (JDAM, satellitennavigationsgelenkte 227-kg-Bombe) (nur AV-8B+)<br /> * 4 × GBU-54 Joint Direct Attack Munitions (JDAM, laser- und satellitennavigationsgelenkte 227-kg-Bombe) (nur AV-8B+)<br /> <br /> ; Ungelenkte Bomben<br /> * 16 × [[Mark 82|Mark 82 LDGP]] (227-kg-/500-lb-[[Freifallbombe]])<br /> * 7 × Royal Ordnance MC/GP Mk.20 (540-lb-/245-kg-Freifallbombe mit Airburst-Zünder) (nur Harrier Gr.5/7/9)<br /> * 6 × [[Freifallbombe|Mk 83 LDGP]] (454-kg-/1000-lb-Freifallbombe)<br /> * 6 × Royal Ordnance MC/GP Mk.10 (454-kg-/1000-lb-Freifallbombe) (nur Harrier Gr.5/7/9)<br /> * 10 × [[Mark-77-Bombe|Mk.77 Mod 2]] (230-kg-/500-lb-[[Napalm]]-Brandbombe)<br /> * 10 × [[Streubombe|Mark 20 „Rockeye II“]] (CBU-100, 222-kg-/490-lb-Anti-Panzer-Streubombe mit 247 Mk.118-Bomblets)<br /> * 6 × [[BL755|Hunting Engineering BL755]] (264-kg-Panzerbekämpfungs-Streubombe mit 7 × 21 Bomblets)<br /> <br /> ; Zusatzbehälter<br /> * 4 × [[Abwurftank|abwerfbarer Zusatztank]] für 1136 Liter (300 US-Gallonen) JP-5-[[Kerosin]]<br /> * 4 × abwerfbarer Zusatztank für 330 u.s. gal Kerosin<br /> * 4 × abwerfbarer Zusatztank für 370 u.s. gal Kerosin<br /> * 2 × CNU-188/A-Gepäckcontainer<br /> * 1 × Zielbeleuchtungsbehälter [[Litening|Northrop Grumman AN/AAQ-28 Litening II „targeting and reconnaissance pod“]]<br /> * 1 × Zielbeleuchtungsbehälter [[Sniper ATP|Lockheed Martin AN/AAQ-33 „Sniper ATP“]]<br /> * 1 × Aufklärungsbehälter Digital Joint Reconnaissance (DJRP) (nur Harrier Gr.7/9)<br /> * 1 × Aufklärungsbehälter Finten VICON 18 Series 601GR(1) (nur Harrier Gr.5)<br /> * 1 × Täuschkörperbehälter TERMA MCP-H AIRCM (nur Harrier Gr.5/7/9)<br /> <br /> == Nutzer ==<br /> <br /> === Nutzerstaaten ===<br /> [[Datei:McDonnell Douglas EAV-8B+ Harrier II (VA.1B-27 01-917) de la 9ª Escuadrilla de la Flotilla de Aeronaves en la rampa de despegue del L-61 (34292836963).jpg|mini|Zwei spanisch Harrier]]<br /> ; {{ITA}}<br /> : [[Marina Militare]]<br /> : 16 AV-8B+ / 2 TAV-8B Harrier II<br /> ; {{ESP}}<br /> : [[Armada Española]]<br /> : 20 EAV-8B+ / EAV-8B Night Attack / 1 TAV-8B Matador<br /> ; {{USA}}<br /> : [[United States Marine Corps]]<br /> : 161 AV-8B Day Attack<br /> : 66 AV-8B Night Attack<br /> : 116 AV-8B+ (42 neue und 74 modifizierte Day-Attack-Maschinen)<br /> : 22 TAV-8B Harrier II<br /> <br /> Frühere Nutzer waren:<br /> ; {{GBR}}<br /> : [[Royal Air Force]] (plus [[Royal Navy]])<br /> : Details zu den beschafften Luftfahrzeugen siehe im Abschnitt zu den britischen Varianten weiter oben, die Flugzeuge wurden zunächst von der RAF beschafft und betrieben sowie später „gepoolt“.<br /> <br /> === Stationierungsorte in Deutschland ===<br /> * [[RAF Germany|Royal Air Force Germany]]<br /> ** [[Flughafen Gütersloh|RAF Gütersloh]], März 1989 bis November 1992, Harrier GR5/GR5A/GR7 (''3.'' und ''4. Squadron'')<br /> ** [[Flughafen Niederrhein|RAF Laarbruch]], November 1992 bis Mai 1999, Harrier GR7/T10 (''3.'' und ''4. Squadron'')<br /> Anmerkung: Mit der Umrüstung auf die zweite Harrier-Generation wurde die Staffelstärke der ''Harrier Force'' von nominal 18 auf 12 Luftfahrzeuge reduziert.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Hawker Siddeley Harrier#Harrier II – AV-8B|AV-8B ''Harrier II''}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste US-Bodenangriffsflugzeuge<br /> |Navigationsleiste US-V/STOL-Flugzeuge<br /> |Navigationsleiste McDonnell Douglas (Militärische Baureihen)<br /> |Navigationsleiste Boeing (Militärische Baureihen)}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4473019-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:VTOL-Flugzeug]]<br /> [[Kategorie:Erdkampfflugzeug]]<br /> [[Kategorie:Einstrahliges Flugzeug]]<br /> [[Kategorie:McDonnell Douglas]]<br /> [[Kategorie:Militärluftfahrzeug (Italien)]]<br /> [[Kategorie:Erstflug 1978]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flugzeugtr%C3%A4ger&diff=230604191 Flugzeugträger 2023-02-06T08:39:51Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt den Schiffstyp. Zu den mit gleicher Aufgabe betrauten Luftfahrzeugen siehe [[Fliegender Flugzeugträger]].}}<br /> [[Datei:Charles De Gaulle (R91) underway 2009.jpg|mini|Der französische Flugzeugträger [[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]] im [[Rotes Meer|Roten Meer]], 2019]]<br /> [[Datei:INS Vikramaditya during trials.jpg|mini|[[Vikramaditya|INS Vikramaditya]] Flugdeck]]<br /> [[Datei:Type 002 aircraft carrier of People's Liberation Army Navy (cropped).jpg|mini|[[Shandong (Schiff)|Shandong]]]]<br /> [[Datei:C-2 Greyhound launching from a carrier.jpg|mini|hochkant=1.4|Flugzeug [[Grumman C-2|C-2 Greyhound]] beim Start auf See]]<br /> <br /> Ein '''Flugzeugträger''' ist ein [[Kriegsschiff]], das als seegestützte [[Luftstreitkräfte|Luftwaffen]]&lt;nowiki /&gt;basis dient. Dazu ist es mit einem [[Flugdeck]] ausgestattet, auf dem [[Militärflugzeug]]e und geeignete Versorgungsflugzeuge starten und landen können. Weiterhin enthält es Infrastruktur zu Transport, Reparatur, Be- und Entwaffnung von Militärflugzeugen sowie zum Eigenschutz des Flugzeugträgers. Jeder der heute im Einsatz befindlichen Flugzeugträger bildet normalerweise den Kern einer [[Flugzeugträgerkampfgruppe|Trägerkampfgruppe]]. Mit ihrer Hilfe kann ein Staat weltweit militärisch handeln, auch ohne Stützpunkte im Konfliktgebiet zu unterhalten. Moderne große Flugzeugträger ([[Flottenflugzeugträger]]) mit einer Verdrängung von über 75.000 [[Tonne (Einheit)#Long ton|tn.l.]] werden manchmal auch „Supercarrier“ genannt.<br /> <br /> Derzeit gibt es weltweit 21 einsatzfähige Flugzeugträger, 11 davon gehören zur [[United States Navy]] (Stand 2022).<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Flugzeugträger}}<br /> [[Datei:CaudronLaFoudre.jpg|mini|Die ''[[Foudre (Schiff, 1896)|Foudre]]'' war der Vorgänger der ersten Flugzeugträger (1910)]]<br /> [[Datei:First airplane takeoff from a warship.jpg|mini|Eugene B. Ely kurz nach dem Start von der ''Birmingham'' (14. November 1910)]]<br /> Als Vorgänger aller Flugzeugträger gilt die französische ''[[Foudre (Schiff, 1896)|Foudre]]''. Dem US-Amerikaner [[Eugene Burton Ely]] gelang am 14. November 1910 um 15:30 Uhr von einer am Bug der ''[[USS Birmingham (CL-2)|Birmingham]]'' angebrachten Plattform mit einem [[Curtiss Aeroplane and Motor Company|Curtiss]]-[[Doppeldecker (Flugzeug)|Doppeldecker]] der erste Start von einem Schiff. Zwei Monate später, am 18.&amp;nbsp;Januar 1911, gelang ihm auch die erste Landung auf einem Schiff. Er landete mit seiner Maschine auf der ''[[USS Pennsylvania (ACR-4)|Pennsylvania]]'', die eigens dafür mit einer hölzernen Plattform ausgerüstet worden war. Nach einem kurzen Aufenthalt an Bord flog er wieder zurück an Land. <br /> <br /> Am 6. September 1914 wurden der österreichisch-ungarische Kreuzer ''[[SMS Kaiserin Elisabeth|Kaiserin Elisabeth]]'' und das deutsche Kanonenboot ''[[SMS Jaguar|Jaguar]]'' vor [[Qingdao|Tsingtau]] Ziele des ersten seegestützten Luftangriffes in der Geschichte; beide Schiffe wurden dabei nicht getroffen. Der Angriff erfolgte vom japanischen Flugzeugmutterschiff ''Wakamiya'' aus. Die in Frankreich gebauten ''Farman Doppeldecker-Wasserflugzeuge'' mussten per Bordkran ausgesetzt und gestartet werden.&lt;ref&gt;Wilhelm M. Donko: ''Österreichs Kriegsmarine in Fernost: Alle Fahrten von Schiffen der k.(u.)k. Kriegsmarine nach Ostasien, Australien und Ozeanien von 1820 bis 1914.'' epubli, Berlin 2013. S. 4, 156–162, 427.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Entwicklung der Flugzeugträger begann bereits vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], zunächst mit Handels- und Kriegsschiffen, die durch entsprechende Umrüstung zu sogenannten seeflugzeugtragenden [[Flugzeugmutterschiff]]en wurden.<br /> Die Britische ''[[HMS Argus (I49)|Argus]]'' war zum Ende des Ersten Weltkriegs hin der erste vollwertige Flugzeugträger für [[Radflugzeug]]e.<br /> Die [[Japanisches Kaiserreich|Japaner]] folgten bald darauf mit der ''[[Hōshō (Schiff, 1921)|Hōshō]]'', und auch die US Navy fand den Anschluss an diese Entwicklung mit dem umgebauten Kohlenfrachter ''Jupiter'', der nach dem Umbau den Namen ''[[USS Langley (CV-1)|Langley]]'' und die Kennung CV-1 erhielt. Das erste als Flugzeugträger entworfene und gebaute Schiff war die britische [[HMS Hermes (95)|HMS Hermes]], die am 11. September 1919 vom Stapel lief und bereits im Juli 1917 in Auftrag gegeben wurde.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor= |Titel=Kriegsschiffe von 1900 bis heute |Verlag=Buch und Zeit Verlagsgesellschaft |Ort=Köln |Datum=1979 |Seiten=17-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den 1920er und 1930er Jahren wurde sowohl die Technik der Flugzeugträger als auch die der Flugzeuge ständig weiterentwickelt. So stattete im Jahr 1930 die Royal Navy ihren Flugzeugträger ''[[HMS Courageous (1916)|Courageous]]'' mit einer der ersten brauchbaren [[Fanganlage|Fangseilanlagen]] aus.<br /> <br /> [[Datei:Attack on carrier USS Franklin 19 March 1945.jpg|mini|Die ''[[USS Franklin (CV-13)|Franklin]]'' brennend mit Schlagseite nach schweren japanischen Bombentreffern (März 1945)]]<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] spielten Flugzeugträger erstmals eine äußerst wichtige Rolle. So stützte sich der vernichtende Luftangriff Japans auf [[Angriff auf Pearl Harbor|Pearl Harbor]] im Dezember 1941 auf eine Flotte von sechs Flugzeugträgern (''[[Kaga (Schiff, 1928)|Kaga]]'', ''[[Akagi (Schiff, 1927)|Akagi]]'', ''[[Sōryū (Schiff, 1935)|Sōryū]]'', ''[[Hiryū]]'', ''[[Shōkaku]]'' und ''[[Zuikaku]]''), von denen [[Sturzkampfflugzeug|Sturzkampfbomber]] und [[Torpedobomber]] starteten. Japaner und Amerikaner setzten in der [[Schlacht im Korallenmeer]] im Mai 1942 und in der [[Schlacht um Midway]] im Juni 1942 trägergestützte Flugzeuge ein, um das jeweilige gegnerische Trägergeschwader zu vernichten. Der Flugzeugträger war von Anfang an die Hauptwaffe zur Seebeherrschung im Pazifikkrieg. Zur Vermehrung des Trägerbestandes wurden ab 1942 auch die Rümpfe von bereits begonnenen [[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzern]] der [[Cleveland-Klasse|''Cleveland''-Klasse]] als [[Leichter Flugzeugträger|Leichte Flugzeugträger]] fertiggestellt. Damit entstanden die neun Schiffe der [[Independence-Klasse (1942)|''Independence''-Klasse]]. Zwei Einheiten der leistungsstärkeren [[Saipan-Klasse|''Saipan''-Klasse]] konnten nicht mehr in das Kriegsgeschehen eingreifen.&lt;!-- Auch einige kurz vor dem Kriegsende fertiggestellte japanische U-Boote der [[I-400-Klasse]] – sie konnten Flugzeuge mit Klappflügeln in ihrem Rumpf transportieren; diese konnten von den aufgetauchten U-Booten starten – konnten dies nicht mehr. --&gt;<br /> <br /> Der Krieg in Afrika zwischen den italienischen Streitkräften und dem [[Deutsches Afrikakorps|Deutschen Afrikakorps]] auf der einen Seite und den britischen Streitkräften auf der anderen Seite wurde entscheidend beeinflusst durch britische Flugzeugträger, die die Geleitzüge zur Versorgung der Mittelmeerinsel [[Malta]] sicherten und Malta mit Flugzeugen zum Abwehrkampf gegen die deutschen Bombenangriffe versorgten. Immer wieder wurden Flugzeugträger eingesetzt, die nur [[Jagdflugzeug]]e transportierten, die dann von den Trägern zur Insel Malta flogen, zur Verstärkung der Luftabwehr der Insel. Vom britischen Stützpunkt Malta aus wurde der Nachschub über See für die deutsch-italienischen Truppen in Afrika entscheidend durch die Versenkung von Nachschubschiffen getroffen.<br /> <br /> Im Atlantik wirkte sich die Luftüberwachung durch [[Geleitflugzeugträger]] stark auf den Kampf der deutschen U-Boote gegen den Versorgungsverkehr zu den britischen Inseln aus. Die Geleitflugzeugträger hatten ihren Anteil am Sieg über die deutschen U-Boote.<br /> <br /> Der erste und bisher einzige deutsche Flugzeugträger ''[[Graf Zeppelin (Schiff, 1938)|Graf Zeppelin]]'' lief 1938 vom Stapel. Er wurde jedoch nie fertiggestellt und im August 1947 als „nicht nutzbare Kriegsbeute“ durch zwei Torpedoschüsse sowjetischer Kriegsschiffe in der Ostsee versenkt.&lt;ref&gt;Ulrich Israel: ''Graf Zeppelin einziger deutscher Flugzeugträger.'' Koehlers Verlag, Herford 2000, ISBN 3-7822-0786-6. Bericht: [https://www.focus.de/panorama/welt/graf-zeppelin_aid_112693.html ''„Graf Zeppelin“ – Hype um Hitlers Flugzeugträger''.] focus.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mitte der 1950er Jahre wurde der Wechsel von Propeller- zu [[Strahlflugzeug]]en auf Flugzeugträgern vollzogen, was nur mit neuem großen technischem Aufwand auf den Trägern zu bewerkstelligen war, weil die Strahlflugzeuge viel schwerer waren und viel höhere Landegeschwindigkeiten und [[Start (Luftfahrt)|Startgeschwindigkeiten]] hatten.<br /> Man hatte anfangs große Schwierigkeiten beim Einfangen und beim Abschleudern der Maschinen.<br /> <br /> Mit der ''[[USS Enterprise (CVN-65)|Enterprise]]'' führte die [[United States Navy]] im Jahr 1961 den ersten atomgetriebenen Flugzeugträger der Welt ein. Die ''Enterprise'' war bis zu ihrer Außerdienststellung am 1. Dezember 2012 mit 342 Metern Länge das längste [[Kriegsschiff]] der Welt.<br /> <br /> Der neueste Träger der amerikanischen Marine führt die Kennung [[USS Gerald R. Ford (CVN-78)|CVN-78]] und wurde als [[Typschiff]] der aus dem [[Gerald-R.-Ford-Klasse|CVN-21-Programm]] hervorgegangenen Nachfolgern der [[Nimitz-Klasse|''Nimitz''-Klasse]] auf den Namen ''Gerald R. Ford'' getauft. Die [[Schiffstaufe]] fand 2013 statt, die Indienststellung erfolgte am 22. Juli 2017. Dieser 13 Milliarden US-Dollar teure Flugzeugträger soll die Nachfolge der in Verschrottung befindlichen ''Enterprise'' antreten.<br /> <br /> Indien weihte im August 2013 seinen ersten selbstgebauten Flugzeugträger ein: die ''[[Vikrant (Schiff, 2022)|Vikrant]]''. Indien ist damit das sechste Land der Welt, das einen selbstgebauten Flugzeugträger (oder mehrere davon) hat. In China lief am 26. April 2017 der erste von der Volksrepublik selbstgebaute Flugzeugträger ''[[Shandong (Schiff)|Shandong]]'' vom Stapel&lt;ref&gt;{{Internetquelle |werk=[[Spiegel Online]] – Politik |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/china-die-volksrepublik-praesentiert-ersten-eigenen-flugzeugtraeger-a-1144848.html |titel=Aufrüstung: China präsentiert ersten eigenen Flugzeugträger |abruf=2017-04-26}}&lt;/ref&gt;. Bis dahin hatte China nur die ''[[Liaoning (Schiff)|Liaoning]]'' im Bestand, welche früher ''Warjag'' hieß, der [[Sowjetische Marine|Sowjetmarine]] gehörte und 1998 halbfertig von China gekauft wurde.<br /> <br /> Sowjetische und nachfolgend russische Trägerschiffe werden offiziell immer mit dem Begriff „[[Flugdeckkreuzer]]“ bezeichnet, da der [[Vertrag von Montreux]] (1936) die Durchfahrt von „Flugzeugträgern“ durch die [[Dardanellen]] verbietet. Um die Träger dennoch von den Werften und Häfen an der Schwarzmeerküste ins Mittelmeer und zurück verlegen zu können, verwendet man diese Bezeichnung.<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste historischer Flugzeugträger}}<br /> <br /> == Bedeutung und Untertypen von Flugzeugträgern ==<br /> {| class=&quot;wikitable float-right sortable&quot;<br /> |-<br /> !rowspan=&quot;2&quot;| Land<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Flugzeug&amp;shy;träger<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Hubschrauber&amp;shy;träger<br /> |-<br /> ! im&lt;br /&gt;Dienst<br /> ! in Bau/[[Kiellegung|auf&lt;br /&gt;Kiel gelegt]]<br /> ! im&lt;br /&gt;Dienst<br /> ! in Bau/auf&lt;br /&gt;Kiel gelegt<br /> |-<br /> | {{EGY}} || || || 2 ||<br /> |-<br /> | {{FRA}}|| 1 || || 3 ||<br /> |-<br /> | {{IND}} || 2 || || ||<br /> |-<br /> | {{RUS}} || 1 || || ||2<br /> |-<br /> | {{BRA}} || || || 1 ||<br /> |-<br /> | {{ITA}} || 1 || || 1 || 1<br /> |-<br /> | {{THA}} || 1 || || ||<br /> |-<br /> | {{GBR}} || 2 || || 1 ||<br /> |-<br /> | {{JPN}} || || || 4 || <br /> |-<br /> | {{ESP}} || || || 1 ||<br /> |-<br /> | {{KOR}} || || || 2 ||<br /> |-<br /> | {{USA}} || 11 || 2 || 9 || 1<br /> |-<br /> | {{CHN}} || 2 || 1 || 3 ||<br /> |-<br /> | {{AUS}} || || || 2 ||<br /> |-<br /> | {{TUR}} || || || || 1<br /> |-<br /> ! Summe || 21 || 3 || 29 || 5<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:USS Saipan (LHA-2) 2.jpg|mini|hochkant=1|[[Amphibisches Angriffsschiff]]: ''[[USS Saipan (LHA-2)|Saipan]]'' der US Navy mit Hubschraubern auf dem Flugdeck]]<br /> <br /> Flugzeugträger ermöglichen Militäraktionen weit außerhalb des eigenen Territorialgebietes oder verbündeter Streitkräfte, indem sie Stützpunkte in internationalen Gewässern bereitstellen. Sie kommen sowohl zu Zeiten ohne offene militärische Auseinandersetzungen wie zu Kriegszeiten zum Einsatz. Auf Grund ihrer Kosten und ihrer strategischen Ausrichtung sind sie Bestandteile der Streitkräfte von Großmächten und aufstrebenden Großmächten. Sie sind die größten Schiffe der [[Marine]], sind aber insbesondere ein wichtiges Element der Luftstreitkräfte. Die Träger der US-amerikanischen ''Nimitz''-Klasse, die von zwei Atomreaktoren und vier [[Dampfturbine]]n angetrieben werden, haben bis zu 6300 Mann Besatzung, und das letzte Schiff dieser Klasse kostete 6,3 Mrd. [[US-Dollar]]. Die monatlichen Betriebskosten eines Flugzeugträgers dieser Größe betragen ca. 13 Mio. Dollar (ohne [[Personalkosten]]).<br /> <br /> Untertypen von Flugzeugträgern:<br /> * [[Flottenflugzeugträger]]<br /> * [[Leichter Flugzeugträger]]<br /> * [[Geleitflugzeugträger]]<br /> * [[Flugdeckkreuzer]]<br /> * [[Amphibisches Angriffsschiff]]<br /> * [[Hubschrauberträger]]<br /> <br /> Außerdem werden Flugzeugträger in [[Glattdeckträger]], also Flugzeugträger ohne 'Insel', und in Träger des „Insel-Typs“ unterschieden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur noch Flugzeugträger des Insel-Typs gebaut.<br /> <br /> Lediglich 13 Staaten besitzen Flugzeugträger (siehe [[Liste aktiver Flugzeugträger]]): [[Frankreich]], [[Indien]], [[Russland]], [[Spanien]], [[Brasilien]], [[Italien]], [[Thailand]], das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], [[Japan]], [[Südkorea]] sowie die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Das [[Volksrepublik China|chinesische]] Tourismusunternehmen Chong Lot hat 2002 den ehemaligen [[Sowjetunion|sowjetischen]], nicht fertiggestellten Flugzeugträger ''Warjag'' von der [[Ukraine]] gekauft, offiziell um daraus ein schwimmendes Spielcasino zu bauen. Er wurde jedoch in [[Dalian]] vollendet, lief am 10. August 2011 zur ersten Probefahrt aus&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/zu-uebungszwecken-erster-chinesischer-flugzeugtraeger-geht-auf-probefahrt-11111636.html ''Erster chinesischer Flugzeugträger geht auf Probefahrt''.] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ.net]], 10. August 2011, abgerufen am 12. August 2011.&lt;/ref&gt; und wurde am 25.&amp;nbsp;September 2012 unter dem Namen [[Liaoning (Schiff)|Liaoning]] in Dienst gestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/china-marine-erhaelt-ersten-flugzeugtraeger-a-857850.html |titel=Erster Flugzeugträger verstärkt Chinas Marine |werk=[[Spiegel Online]] |abruf=2012-09-25}}&lt;/ref&gt; Des Weiteren hat [[Australien]] zwei [[Senkrechtstart und -landung|STOVL]]-Schiffe der [[Canberra-Klasse|''Canberra''-Klasse]] in Dienst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.navy.gov.au/fleet/ships-boats-craft/lhd |titel=Canberra-Klasse |werk=RAN Homepage |abruf=2015-03-05}}&lt;/ref&gt; Die [[Türkei]] wird im zweiten Quartal 2022 die ''[[TCG Anadolu|Anadolu]]'' in Dienst stellen. Die ''Anadolu'' ist ein Flugzeugträger bzw. Amphibisches Angriffsschiff der türkischen Marine.<br /> <br /> Die größten und mit Abstand meisten Flugzeugträger gehören zur Flotte der [[United States Navy]] (20 Flugzeugträger, 72 % der Wasserverdrängung), gefolgt von Frankreich und Japan (je 4 Flugzeugträger und 5 % bzw. 4 % der Wasserverdrängung) und Ägypten (2&amp;nbsp;Flugzeugträger, 2 % der Wasserverdrängung). Alle anderen Länder mit Flugzeugträgern besitzen einen Flugzeugträger, der zudem deutlich kleiner als die der US Navy ist. In Europa ist es vor allem Frankreich, das Flugzeugträger besitzt, die mit ähnlichen Ausmaßen entwickelt werden. So möchte Frankreich mit dem [[PANG]]-Projekt einen atomaren Flugzeugträger bis 2038 entwickeln, dieser soll 300 Meter lang sein und mit 75.000 Tonnen Verdrängung ein Supercarrier sein, außerdem wird überlegt, langfristig einen zweiten Flugzeugträger dieser Klasse zusätzlich einzusetzen. Auch bereits heute verfügt die französische Marine Nationale mit der Charles de Gaulle über den einzigen atomaren Flugzeugträger außerhalb der USA, und über drei Hubschrauberträger, ein weiterer in Planung. [[Datei:PANG illustration 3.jpeg|mini|PANG-Projekt]] Auch hat Großbritannien aktuell zwei neue Flugzeugträger der [[Queen-Elizabeth-Klasse (2017)|''Queen-Elizabeth''-Klasse]]. Allerdings sind diese mit 284 Metern von geringerer Größe als die Flugzeugträger der US Navy und der neue Flugzeugträger Frankreichs, und ihr Antrieb ist auch nicht atomar wie bei diesen.[[Datei:Pa2 uk.svg|mini|Queen-Elizabeth-Klasse]]<br /> <br /> Die strategische Bedeutung des Schiffstypus Flugzeugträger verdeutlichte [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Bill Clinton]] im Jahre 1993 in einer Radioansprache an die [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Streitkräfte]], die er auf dem Flugzeugträger [[USS Theodore Roosevelt (CVN-71)|USS ''Theodore Roosevelt'']] hielt:<br /> {{Zitat<br /> |Text=When word of a crisis breaks out in Washington, it’s no accident that the first question is: &amp;#91;‘&amp;#93;Where is the nearest carrier?&amp;#91;’&amp;#93;<br /> |Sprache=en<br /> |Autor=[[Bill Clinton|William Jefferson Clinton]]<br /> |Quelle=Radio Address to the Armed Forces<br /> |Übersetzung=Wenn sich in Washington eine [internationale] Krise bemerkbar macht, ist es kein Zufall, dass allgemein als erste Frage gestellt wird: ‚Wo liegt der nächste Flugzeugträger?‘<br /> |ref=&lt;ref&gt;[[Bill Clinton|William Jefferson Clinton]]: [http://www.presidency.ucsb.edu/ws/?pid=46331 ''Radio Address to the Armed Forces''.] 12.&amp;nbsp;März 1993 (der Präsident sprach um 15.03&amp;nbsp;Uhr von der [[USS Theodore Roosevelt (CVN-71)|U.S.S. Theodore Roosevelt]]). In: [http://www.presidency.ucsb.edu/ ''The American Presidency Project (APP)''.] Gerhard Peters, John T. Woolley (englisch); abgerufen am 7.&amp;nbsp;Februar 2017.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Die US Navy hat auch mehrere amphibische Angriffsschiffe im Dienst, sogenannte [[Amphibisches Angriffsschiff|Amphibious Assault Ships]]. Diese kleineren, vielseitig einsetzbaren Flugzeugträger dienen dem Transport von etwa 3.000 Soldaten des [[United States Marine Corps|US Marine Corps]] sowie zusätzlichem militärischen Gerät wie zum Beispiel [[Landungsfahrzeug|Landungsbooten]]. Neben [[Hubschrauber]]n können auch senkrechtstartende [[Kampfflugzeug]]e auf dem [[Flugdeck]] stationiert werden. Großbritannien und Frankreich verfügen ebenfalls über solche Schiffe.<br /> <br /> == Seeflugzeugträger ==<br /> Eine Besonderheit waren [[Flugzeugmutterschiff]]e und [[Seeflugzeugträger]]. Sie trugen [[Wasserflugzeug|Schwimmerflugzeuge]] oder [[Flugboot]]e, die nach dem Niedergehen auf dem Wasser mit einem Kran an Deck geholt wurden. Der Start erfolgte ebenfalls vom Wasser aus oder mit einem [[Flugzeugkatapult]] von Deck. Mit der Entwicklung von mit Flugdeck ausgerüsteten Flugzeugträgern, auf denen Radflugzeuge starten und landen konnten, wurden diese Schiffe obsolet. Als Beispiel ist die ''[[Schwabenland (Schiff, 1925)|Schwabenland]]'' erwähnenswert, die bei der [[Deutsche Antarktische Expedition 1938/39|Deutschen Antarktis-Expedition 1938/39]] eingesetzt wurde, um [[Dornier-Werke|Dornier]] [[Dornier Wal|Wal]]-Flugboote per Katapult zu starten und dann per [[Flugzeughebekran]] wieder an Bord zu nehmen. Ebenso erwähnenswert sind die U-Boot Flugzeugträger der japanischen Marine im Zweiten Weltkrieg, die [[I-400-Klasse|I-400]]- und [[AM-Klasse (U-Boot)|AM-Klassen]], welche ebenfalls als Mutterschiffe agierten und Wasserflugzeuge in teilweise zerlegtem Zustand transportierten und zum Start aussetzen konnten.<br /> <br /> == Luftschiffe als Flugzeugträger ==<br /> <br /> Nur drei Luftschiffe, [[LZ 126|LZ&amp;nbsp;126/ZR-3 „USS Los Angeles“]], [[USS Akron]] und [[USS Macon (ZRS-5)|USS Macon]] konnten jemals – von 1929 bis 1935 – (kleinere) Flugzeuge entlassen und aufnehmen.<br /> <br /> == Technik ==<br /> === Rumpf ===<br /> [[Datei:HMS Queen Elizabeth.jpg|mini|[[HMS Queen Elizabeth (R08)|HMS Queen Elizabeth]] nach ihrer [[Schiffstaufe]] in der Werft von [[Rosyth]]]]<br /> Der Rumpf eines Flugzeugträgers der amerikanischen [[Nimitz-Klasse|''Nimitz''-Klasse]] ist knapp 333&amp;nbsp;m lang und hat einen [[Tiefgang]] von bis zu 12&amp;nbsp;m. Die britischen Träger der [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]] sind mit rund 210&amp;nbsp;m Länge ein gutes Drittel kleiner. Der Rumpf von Schiffen der Essex-Klasse besteht aus Stahl mit einer Dicke von mehreren Zentimetern. Unter der Wasserlinie besteht der Rumpf als Schutz vor Beschädigung aus einer [[Doppelhüllenschiff|Doppelhülle]]. Stabilität und Sicherheit werden durch die Einteilung in [[Schott]]en (quer) und [[Deck (Schiffbau)|Decks]] (horizontal) erreicht. Über der Wasserlinie wird der Rumpf, um das [[Flugdeck]] zu tragen, immer breiter und bietet dadurch auch mehr Raum für [[Hangar]]s und andere Räume. Unter dem Flugdeck befinden sich im [[Hangardeck]] die untereinander verbundenen Hangars, die die dreifache Höhe normaler Decks haben. In diesen sind die Flugzeuge untergebracht und können dort gewartet werden. Sie werden über bis zu vier [[Aufzugsanlage|Aufzüge]], die sich seitlich am oder direkt im Rumpf befinden, zum Flugdeck gebracht. Weitere drei Decks unter den Hangars befinden sich die Maschinenräume.<br /> <br /> Um möglichst viel Platz für das Flugdeck zur Verfügung zu haben, sind bei allen modernen Trägern die [[Kommandobrücke]], alle [[Antennentechnik|Antennen]] und [[Radar]]anlagen auf einem einzigen Decksaufbau untergebracht. Diese sogenannte „[[Decksaufbau|Insel]]“ liegt meistens an der [[Backbord und Steuerbord|Steuerbordseite]]. Eine Ausnahme bildet die britische ''Queen-Elizabeth''-Klasse, die über zwei getrennte Inseln verfügt. Damit sollen zwei konträre Anforderungen erfüllt werden: Für eine Optimierung der Schiffsführung sollte sich die Kommandobrücke möglichst weit vorne befinden, für die Flugdeckkontrolle ist dagegen ein möglichst weit hinten liegender Aufbau vorteilhaft. Außerdem helfen zwei getrennte Inseln, im Falle einer Beschädigung des Schiffs den Schaden einzudämmen.&lt;ref&gt;Richard Beedall: {{Webarchiv |url=http://navy-matters.beedall.com/cvf1-13.htm |text=''Future Aircraft Carrier (CVF) – Platform Design.'' |wayback=20080504025942}} Navy Matters.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[Schiffbau|Rumpf]] ist auf eine hohe Geschwindigkeit ausgelegt, daher wird der maximale [[Blockkoeffizient|Völligkeitsgrad]] ([[Schiffbau#Schiffshydrodynamik|Schiffshydrodynamik]]) erst im hinteren Teil erreicht. Durch diese Auslegung und die Länge des Schiffs wird eine hohe [[Rumpfgeschwindigkeit]] erreicht, welche in Kombination mit einem leistungsfähigen Antrieb eine hohe maximale Geschwindigkeit ermöglicht. Die [[Stabilität (Schiffskörper)|Stabilität]] geht damit vom [[Heck]] aus. Beim Vergleich der Ansicht eines Frachtschiffes und eines Flugzeugträgers von schräg vorne ist zu erkennen, wie schmal der Bug eines Flugzeugträgers ist.<br /> <br /> === Flugdeck ===<br /> {{Hauptartikel|Flugdeck}}<br /> [[Datei:World Navy Aircraft carries in scale.png|mini|Flugdecks mit Schanzen sind weltweit der Mainstream]]<br /> [[Datei:USN-Carriers1.jpg|mini|hochkant=1.2|Die Entwicklung der Flugdecks bei US-amerikanischen Flugzeugträgern]]<br /> <br /> Flugzeugträger gibt es in zwei grundlegenden Konfigurationen: Die meisten besitzen ein flaches Deck als Start- und Landefläche für Flugzeuge. Ein [[Flugzeugkatapult#Dampfkatapulte|Dampfkatapult]] (seit Juli 2017 auf der [[USS Gerald R. Ford (CVN-78)]] erstmals ein [[Linearmotor|elektromagnetisch angetriebenes]] Katapult) beschleunigt das Flugzeug, das seinen Start durch vollen Schub unterstützt, in zwei Sekunden auf Startgeschwindigkeit. Um auf dem Träger zu landen, muss ein Flugzeug mit seinem [[Fanghaken (Flugzeug)|Fanghaken]] eines von mehreren quer auf dem Deck ausliegenden Stahlseilen aufnehmen. Es wird dann innerhalb von 100&amp;nbsp;Metern zum Stehen gebracht. Bei großen Flugzeugträgern ist das Flugdeck versetzt; dadurch erhalten Flugzeuge, die die Fangseile verfehlt haben, die Möglichkeit durchzustarten, ohne Gefahr zu laufen, in die am Bug abgestellten Maschinen zu stürzen. Für diese Art der Flugoperationen werden spezielle [[trägergestützte Flugzeuge]] benötigt, die für solche ausgelegt sind. Das Prinzip wird als [[Conventional Take-Off and Landing]] (CTOL) bezeichnet.<br /> <br /> Der zweite Ansatz von vielen Marinen – wie der britischen, italienischen, spanischen, indischen und russischen – ist eine Art „Sprungschanze“ an einem Ende des Decks, ein sogenannter [[Ski-Jump]], die dem Flugzeug beim Start hilft. Diese Schiffe werden als STOVL- (Short Take-Off and Vertical Landing) oder [[Short Take Off But Arrested Recovery|STOBAR]]-Flugzeugträger (Short Take-Off But Arrested Recovery) bezeichnet. Das Prinzip wurde Ende der 1970er Jahre von der britischen [[Royal Navy]] entwickelt, um eine kostengünstigere und kleinere Art von Flugzeugträgern zu bauen. Nachdem es sich im [[Falklandkrieg]] bewährt hatte, begannen auch andere Nationen, dem britischen Beispiel zu folgen. Dies funktioniert mit senkrecht startenden Jets wie der britischen [[Hawker Siddeley Harrier]], die fast ohne Vorwärtsbewegung starten und landen können, aber auch mit anderen Flugzeugen, die über entsprechend leistungsfähige Triebwerke verfügen. Der modifizierte Abflugwinkel gibt in diesem Fall dem Flugzeug mehr Zeit nach Verlassen des Flugdecks, auf eine für den Horizontalflug ausreichende Geschwindigkeit zu beschleunigen. Katapulte entfallen somit – bei Senkrechtstartern zusätzlich auch die Fangseile für die Landung.<br /> <br /> In beiden Fällen läuft das Schiff während Start- oder Landeoperationen mit bis zu 35&amp;nbsp;kn (64&amp;nbsp;km/h) gegen den Wind, um die notwendige Geschwindigkeit des Flugzeuges über dem Trägerdeck, bzw. die relative [[Strömungsabriss|„Stall speed“]] herabzusetzen. Der Unterschied zur wahren [[Geschwindigkeit über Grund|Geschwindigkeit über Grund (engl. „Ground speed“)]] ist somit nur mehr die zusätzliche Reduktion dieser durch die Relativbewegung des Flugzeugträgers gegenüber der Erdoberfläche (Meeresoberfläche).<br /> : Beispiel: Einmotorige Sportmaschinen, wie zum Beispiel die [[Diamond DA20|Katana DA20]] mit einer sehr geringen Stall speed (45&amp;nbsp;kcas&lt;ref&gt;Anm. knots calibrated airspeed&lt;/ref&gt;), könnten auf einem Flugzeugträger mit 35&amp;nbsp;kn Fahrt und bei rund 20&amp;nbsp;kn Gegenwind, also in Summe 55&amp;nbsp;kn [[Fluggeschwindigkeit#Wahre Fluggeschwindigkeit (TAS)|True Airspeed]] über Deck, wie Hubschrauber starten und landen.<br /> <br /> === Antrieb ===<br /> Die modernen US-Träger sowie die französische ''[[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]]'' beziehen die Energie für ihre [[Dampfturbine]]n aus mehreren (meist zwei) [[Druckwasserreaktor]]en, wodurch sie eine sehr große Leistung und Reichweite haben. Alle anderen Flugzeugträger werden konventionell mit Kesseln oder Gasturbinen angetrieben. Mit bis zu vier Propellern erreichen sie eine Geschwindigkeit von über 30 [[Knoten (Einheit)|Knoten]].<br /> <br /> == Kennung ==<br /> Im Gegensatz zu [[Fregatte]]n oder [[Zerstörer]]n gibt es international keine einheitliche Kennung für Flugzeugträger.<br /> <br /> === Kennungen der US Navy ===<br /> Die Flugzeugträger der US Navy werden traditionell bedingt mit „CV“, gefolgt von einer Nummer gekennzeichnet, also zum Beispiel ''CV-6'' für die ''[[USS Enterprise (CV-6)|Enterprise]]'' des Zweiten Weltkriegs und ''CVN-65'' für die bis 2012 aktive ''Enterprise''. Die Zahl bedeutet in diesem Fall somit den 6. bzw. 65. in Auftrag gegebenen Flugzeugträger der US Navy. Das „C“ steht für „Kreuzer“ (englisch: „cruiser“), da Flugzeugträger in ihren Anfängen umgebaute Kreuzer und ursprünglich der „[[United States Fleet Forces Command#Reorganisation und Aufstellung der United States Fleet|Scouting Force]]“ zugeordnet waren. Der Buchstabe „V“ deklariert bei der US Navy eine bestimmte Klasse von Luftfahrzeugen, die schwerer als Luft sind (englisch: „heavier-than-air craft“, bzw. „[[Aerodynamik|aerodynes]]“), sich in selbiger aber von alleine bewegen können (im Gegensatz zu Fahrzeugen, wie bspw. einem [[Zeppelin]], der nämlich ''leichter'' als Luft ist und dementsprechend englisch „lighter-than-air craft“, bzw. „[[Aerostatik|aerostats]]“ genannt wird).&lt;ref&gt;''United States Naval Aviation 1910–1995.'' Appendix 16: ''US Navy and Marine Corps Squadron Designations and Abbreviations.''&lt;/ref&gt; Diese Klasse beinhaltet auch alle Starrflügelflugzeuge (englisch: „fixed wing“). Vermutlich aus diesem Grund hat die US Navy die Bezeichnung ''V'' gewählt, auch deshalb, weil ''CA'' bereits für schwere Kreuzer und ''AC'' für Kohle- und Treibstofftransporter vergeben war. Ein Flugzeugträger mit der Kennung ''CV'' hat somit die primäre Aufgabe, Starrflügelflugzeuge zu tragen. Die häufig verwendeten Bezeichnungen Carrier Vessel oder Carrier Vehicle (für US-Flugzeugträger) hingegen sind nicht korrekt, werden aber selbst im militärischen Sprachgebrauch oft verwendet.<br /> <br /> Atomgetriebene Flugzeugträger tragen den Zusatz ''N'' für ''Nuclear''. Die Kennung aller heute aktiven US-Flugzeugträger ist auf Grund des Atomantriebs daher ''CVN''.<br /> <br /> Der Zweite Weltkrieg führte zu folgenden weiteren, heute aber nur mehr selten verwendeten, Bezeichnungen in der US Navy:<br /> * ''CVE'' (cruiser, with heavier-than-air craft, escort) – [[Geleitflugzeugträger]]<br /> * ''CVL'' (cruiser, with heavier-than-air craft, light) – [[Leichter Flugzeugträger]]<br /> * ''CVB'' (cruiser, with heavier-than-air craft, battle) – große Flugzeugträger<br /> * ''CVA'' (cruiser, with heavier-than-air craft, attack) – Angriffsflugzeugträger<br /> * ''CVS'' (cruiser, with heavier-than-air craft, anti-submarine) – U-Jagdträger (Flugzeugträger vornehmlich für Flugzeuge zur U-Boot-Bekämpfung)<br /> * ''AVT'' (auxiliary, with heavier-than-air craft, training) – Trainings-Flugzeugträger&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.aerospaceweb.org/question/hydrodynamics/q0226.shtml |titel=Aircraft Carrier Designations |werk=Aerospaceweb.org |abruf=2012-01-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Andere Typen von Trägern, deren Hauptaufgabe nicht das Operieren von Starrflügelflugzeugen ist (Helikopterträger, amphibische Landeschiffe), werden wie folgt gekennzeichnet:<br /> * ''LPH'' (amphibious assault helicopter carriers) – amphibische Landungsträger für Helikopter und Marineinfanteristen (Marines)<br /> * ''LHD'' (landing helicopter dock) – Helikopterträger (auch geeignet für Senkrechtstarter wie den [[Hawker Siddeley Harrier|AV-8B Harrier]])<br /> * ''[[Tarawa-Klasse|LHA]]'' (landing helicopter assault) – Gleiche Eigenschaften wie ''LHD'', jedoch als amphibisches Angriffsschiff ausgelegt (Hüllen- bzw. Rumpfklassifikation der ''[[Tarawa-Klasse|Tarawa]]''- und zukünftig auch [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]]).<br /> <br /> === Kennungen der Royal Navy ===<br /> Die Flugzeugträger der britischen [[Royal Navy]] tragen die Kennung ''R''. Während des Zweiten Weltkriegs bezeichnete die Royal Navy Flugzeugträger, die im [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] stationiert waren, mit ''D'', jene im [[Pazifischer Ozean|Pazifik]] mit ''R''. Um die Kennungen zu vereinheitlichen, wurden später alle Flugzeugträger mit ''R'' bezeichnet, da ''D'' nur noch für Zerstörer verwendet wurde. Die genaue Bedeutung der Abkürzung ''R'' ist heute nicht mehr genau nachvollziehbar. Sie hat aber wahrscheinlich ihren Ursprung im alten Kennungssystem der Royal Navy, dessen Buchstaben sich auf die Heimatbasis der Schiffe bezogen (D = [[Devonport (Marinebasis)|Devonport]], R = [[Rosyth]]).<br /> <br /> === Kennungen anderer Staaten ===<br /> Viele Nationen haben die Kennung ''R'' der Royal Navy übernommen, es gibt aber auch Ausnahmen:<br /> * [[Italien]] kennzeichnet seine Flugzeugträger nur mit Nummern.<br /> * [[Russland]] besitzt zurzeit nur einen Flugzeugträger, der jedoch aus seerechtlichen Gründen als [[Admiral-Kusnezow-Klasse#Klassifizierung|schwerer Flugdeckkreuzer]] klassifiziert ist.<br /> * [[Brasilien]] kennzeichnet seine Flugzeugträger auch mit dem Präfix ''NAe'' (portugiesisch „navio-aeródromo“).<br /> * [[Volksrepublik China|China]] kennzeichnet seinen ersten selbst entwickelten Flugzeugträger als [[Shandong (Schiff)|Typ 001A]]&lt;ref&gt;[http://www.20min.ch/ausland/news/story/China-praesentiert-ersten-eigenen-Flugzeugtraeger-21055080 ''China präsentiert ersten eigenen Flugzeugträger''] In: ''[[20 Minuten]]'' vom 26. April 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Im Verband ==<br /> {{Hauptartikel|Flugzeugträgerkampfgruppe}}<br /> <br /> [[Datei:Abraham-Lincoln-battlegroup.jpg|mini|Trägerkampfgruppe um die ''[[USS Abraham Lincoln (CVN-72)|Abraham Lincoln]]'']]<br /> <br /> Flugzeugträger operieren nie alleine, sondern zusammen mit verschiedenen Begleitschiffen, die für Schutz und Versorgung sowie zusätzliches Offensivpotenzial sorgen. Diese Begleitflotte setzt sich in der Regel aus [[Kreuzer (Schiffstyp)|Kreuzern]], [[Zerstörer]]n und [[Fregatte]]n zusammen, die den Verband gegen Bedrohungen aus der Luft, durch andere Seeeinheiten oder durch U-Boote schützen. Zusätzlich werden U-Boote zur Aufklärung und [[U-Jagd]] eingesetzt. Versorgungsschiffe und Tanker erweitern den Aktionsradius der Trägergruppe um ein Vielfaches. Außerdem können diese Schiffe zusätzliche Offensivkapazität bereitstellen, zum Beispiel [[Marschflugkörper]].<br /> <br /> Ältere sowjetische Flugzeugträger verfügten ihrerseits über eine so starke Eigenbewaffnung, dass sie nicht auf den Schutz weiterer Begleitschiffe angewiesen waren.<br /> <br /> == Flugbetrieb ==<br /> === Start ===<br /> [[Datei:Charles De Gaulle PascalSubtil 4.jpg|mini|Der Katapultstart einer [[Dassault Rafale|Rafale]] wird auf dem [[Charles de Gaulle (R 91)|Charles-de-Gaulle]]-Flugdeck vorbereitet]]<br /> [[Datei:HMS Illustrious 1.jpg|mini|Die ''[[HMS Illustrious (R06)|Illustrious]]'', gut zu sehen die Schanze]]<br /> <br /> Der Start erfolgt entweder über [[Flugzeugkatapult]]e, über eine Sprungschanze ([[Ski-Jump]]) oder im [[Senkrechtstart und -landung|Senkrechtstart]].<br /> <br /> ==== Katapultstart ====<br /> {{Hauptartikel|Flugzeugkatapult}}<br /> Bei Flugzeugträgern der US Navy, der französischen Marine Nationale und der brasilianischen Marine werden die Flugzeuge mittels Flugzeugkatapulten auf Startgeschwindigkeit gebracht. Um die Besatzung und wartende oder geparkte Flugzeuge auf dem [[Flugdeck]] zu schützen, wird hinter einem zu startenden Flugzeug ein Stück des Bodens („[[Gasstrahlabweiser]]“, engl. „Jetblast Deflector“, JBD) hochgeklappt, sodass die Abgasstrahlen nach oben abgelenkt werden. Der eigentliche Start erfolgt in nur wenigen Sekunden, in denen das Flugzeug auf Startgeschwindigkeit beschleunigt wird.<br /> <br /> ==== Schanzenstart ====<br /> Auf den russischen, britischen, chinesischen, indischen, spanischen und italienischen Flugzeugträgern gibt es keine Dampfkatapulte. Stattdessen gibt es ein Startdeck, das am Ende hochgebogen ist, ähnlich wie eine [[Sprungschanze]], der sogenannte Ski-Jump. Die russischen [[Suchoi Su-33|Marineflugzeuge]] werden von [[Bremsklotz|Bremsklötzen]] festgehalten und die Besatzung durch Strahlabweiser wie bei den amerikanischen Flugzeugträgern geschützt. Das startende Flugzeug fährt die Triebwerke mit [[Nachbrenner]]n hoch, bewegt sich aber nicht vorwärts, weil die Bremsklötze das Flugzeug zurückhalten. Sobald die Bremsklötze das Flugzeug loslassen, beschleunigt es und startet über die Rampe vom Schiff.<br /> <br /> ==== Senkrechtstart ====<br /> Diese Variante des Starts wird normalerweise nicht verwendet. VTOL-fähige Flugzeuge starten normalerweise über eine Schanze und landen senkrecht. Dies hat den Vorteil, dass die Flugzeuge beim Start mehr Nutzlast mitführen können.<br /> <br /> Das Transportflugzeug [[Bell-Boeing V-22|V-22 Osprey]] kann dagegen mit voller Nutzlast auch vertikal abheben. Lediglich die Reichweite wird durch den vertikalen Start herabgesetzt. Auch die auf allen Trägern stationierten Hubschrauber starten immer senkrecht, werden aber als Drehflügler nicht zu den Flugzeugen gezählt.<br /> <br /> ==== Start per Kurzstartfähigkeit ====<br /> Auf den Amphibious Assault Ships der US Navy starten die auf ihnen eingesetzten Senkrechtstarter mit kurzem Anlauf. Die Schiffe verfügen nicht über Katapulte, aber auch nicht über Schanzen.<br /> <br /> === Landung ===<br /> [[Datei:FA-18E-ldg.jpg|mini|Eine F/A-18E landet mit Hilfe des Fanghakens auf der ''[[USS John C. Stennis (CVN-74)|John C. Stennis]]'']]<br /> <br /> Die [[Landung]] auf einem Träger gehört mit zu den anspruchsvollsten und gefährlichsten fliegerischen Operationen, besonders, wenn sie bei Nacht oder schlechtem Wetter durchgeführt werden soll. Es gibt zwei Arten von Landungen, die Landung mit Fangseilen und die Senkrechtlandung.<br /> <br /> ==== Landung mit Fangseilen ====<br /> Diese Art der Landung wird auf fast allen Flugzeugträgern angewandt. Hierbei sind auf dem hinteren [[Flugdeck]] meist vier (bei einigen Flugzeugträgern aber auch nur drei) Fangseile gespannt, von denen der Pilot eines mit dem [[Fanghaken (Flugzeug)|Fanghaken]] „erwischen“ muss. Vorzugsweise sollte der Pilot bei diesem Manöver den Träger stets so anfliegen, dass er sich möglichst in das dritte Seil einhakt.<br /> <br /> Der grundlegende Ablauf auf einem amerikanischen Flugzeugträger ist folgender:<br /> * Das vom Einsatz zurückkehrende [[Flugzeug]] fliegt zunächst eine klassische [[Platzrunde]] um den Flugzeugträger, um an Höhe und Geschwindigkeit zu verlieren. Die Fangseile werden auf das aktuelle Landegewicht des Flugzeuges eingestellt, um dieses effektiv zu bremsen.<br /> * Im Endanflug fährt der Pilot das [[Fahrwerk (Flugzeug)|Fahrwerk]] und den Fanghaken aus. Die Führung des Jets wird nun von der Leitzentrale des Trägers an die Landeoffiziere auf dem [[Flugdeck]] übergeben. Dieser [[Landesignaloffizier]] (LSO), der selbst [[Pilot]] auf dem Flugzeugträger ist, „spricht den Piloten herunter“, indem er ihm jeweils mitteilt, wie seine [[Fluglage]] von der Ideallinie abweicht. Der [[Gleitzahl|Gleitwinkel]] wird dem Piloten auch durch ein [[Optical Landing System|optisches Landehilfesystem]] angezeigt (von den Piloten „Meatball“ genannt), bei der ein verschiebbares Licht sich in einer Linie mit einer stationären grünen Lichterkette befindet, wenn der Gleitwinkel korrekt ist. Fliegt der Pilot den Träger zu flach an, liegt das Licht unterhalb der Lichterkette, bei einem zu steilen Gleitwinkel liegt es oberhalb. Sollten die LSOs irgendeine Unregelmäßigkeit feststellen, betätigen sie eine Taste, die das Lichtsignal auslöst, das dem anfliegenden Piloten das „wave off“-Signal gibt. Der Pilot bricht den Landeanflug sofort ab und [[Durchstarten|startet durch]], um es erneut zu versuchen. Die LSOs bewerten die Anflüge aller Piloten und vergeben Noten, die wichtig für deren weitere Laufbahn sind.<br /> * Wenn der Pilot den Gleitwinkel und die Geschwindigkeit trifft, fängt der Haken das dritte Seil und das Hauptfahrwerk berührt das Deck. Das Flugzeug wird sofort abgebremst. Beim Aufsetzen des Hauptfahrwerkes gibt der Pilot vollen [[Schub]], um bei einem Fehlschlag (engl. bolter), wenn beispielsweise der Haken zurückfedert, sicher durchstarten zu können. Wurde das Fangseil erwischt, wird das Flugzeug [[Hydraulik|hydraulisch]] gebremst und kommt innerhalb von nur zwei Sekunden auf einer Strecke von knapp 50&amp;nbsp;m zum Stehen. Der Pilot wird bei diesem Manöver extrem in die Gurte gedrückt. Sofort werden die Triebwerke in Leerlauf geschaltet, der „[[hook runner]]“ löst den Haken vom Fangseil und der Haken wird eingezogen. Danach rollt das Flugzeug in die vorgegebene Parkposition.<br /> * Ein Flugzeug hat üblicherweise Kerosin für zwei Landungen im Tank (Nimitz-Klasse). Nach zwei erfolglosen Landeversuchen muss in der Luft nachgetankt werden. Für derartige Zwischenfälle ist immer eine mit [[Luftbetankungsbehälter]] ausgerüstete [[Boeing]] [[McDonnell Douglas F/A-18|F-18 E Super Hornet]] im Luftraum über dem Flugzeugträger.<br /> * In besonderen Notfällen ist der Pilot eventuell nicht in der Lage, sein Flugzeug vorschriftsmäßig zu landen, beispielsweise weil der Fanghaken beschädigt wurde. In solch einem Fall wird dann auf dem [[Flugdeck]] ein Netz gespannt, mit dem das Flugzeug auch ohne Fangseile zum Stehen gebracht wird. Meist jedoch führt eine solche Landung zu starken Beschädigungen am Flugzeug.<br /> * Eine F-18 Hornet kann auch vollautomatisch ohne Zutun des Piloten gelandet werden. Dieses Verfahren wird aber nur im Notfall angewendet, weil im Kriegsfall die Elektronik durch den Gegner gestört werden kann. Auch dann muss eine sichere Landung möglich sein.<br /> <br /> ==== Senkrechtlandung ====<br /> [[Datei:AV-8B Harrier II-.jpg|mini|hochkant|Eine AV-8B Harrier II+ des US-Marine Corps unmittelbar vor der Landung auf der ''[[USS Nassau (LHA-4)|Nassau]]'']]<br /> [[Datei:CdG-photo158.jpg|mini|Eine [[Dassault Rafale|Rafale M02]] auf einem der beiden Aufzüge des Flugzeugträgers [[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]]]]<br /> Diese Art der Landung wird momentan nur mit dem [[Hawker Siddeley Harrier]] oder dem [[Bell-Boeing V-22|V-22 Osprey]] und durch ihre Nutzer US Marine Corps, [[Royal Air Force]] und Royal Navy ([[Fleet Air Arm]]) betrieben. Die Marine Corps operieren mit ihren Flugzeugen nicht nur von Flugzeugträgern, sondern auch von [[Hubschrauberträger]]n der [[America-Klasse (2012)|''America''-]] und [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]]. Die Harrier-Flugzeuge werden in Zukunft von der im Moment in der Testphase befindlichen [[Lockheed Martin F-35]] abgelöst. Von diesem Flugzeugtyp hat auch Italien Maschinen für den Einsatz auf ihren Trägern bestellt.<br /> <br /> Wie auch beim Start nutzen Hubschrauber immer ihre Fähigkeit, senkrecht zu landen.<br /> <br /> === Luftfahrzeuge ===<br /> {{Hauptartikel|Trägergestützte Flugzeuge}}<br /> Auf einem Flugzeugträger werden unterschiedliche Typen von [[Luftfahrzeug]]en eingesetzt, die in folgende Kategorien eingeteilt werden:<br /> * Flugzeuge: Strahlflugzeuge, [[Turboprop]]maschinen, [[Schwenkrotor]]flugzeuge,<br /> * Hubschrauber.<br /> Die Strahlflugzeuge können wiederum in folgende Kategorien unterteilt werden:<br /> * konventionelle Strahlflugzeuge,<br /> * [[Schwenkflügel]]flugzeuge (zum Beispiel [[Grumman F-14|F-14 Tomcat]]),<br /> * V/STOL-Maschinen („Senkrechtstarter“, beispielsweise Hawker Siddeley Harrier).<br /> <br /> Die Luftfahrzeuge dienen unterschiedlichsten Zwecken:<br /> * Bekämpfung von [[Abfangjäger|Luftzielen]] (andere Luftfahrzeuge, Flugkörper),<br /> * Bekämpfung von Überwasserzielen (Schiffe und Boote),<br /> * Bekämpfung von Unterwasserzielen (U-Boote),<br /> * See- und [[Luftraumüberwachung]], Frühwarnung,<br /> * Angriffe auf [[Ziel (Militär)|Landziele]],<br /> * [[elektronische Kampfführung]] (ELOKA), Störung gegnerischer [[Sensor]]en,<br /> * [[Aufklärungsflugzeug|Luftaufklärung]],<br /> * [[Luftbetankung]],<br /> * [[Seenotrettung]], [[Transport]], Verbindungsflüge, Spezialoperationen.<br /> <br /> === Flugdeckbesatzung ===<br /> Auf dem Flugdeck sind [[Schiffsbesatzung|Besatzungsmitglieder]] für verschiedene Zwecke tätig. Sie werden anhand ihrer farbigen Hemden, Arbeitswesten und Helme bzw. Helmbezüge nach ihren [[Verwendungsbezeichnungen der United States Navy|Funktionen an Deck]] unterschieden.<br /> &lt;div style=&quot;clear:right;&quot;&gt;&lt;/div&gt;<br /> Auf Flugzeugträgern der [[United States Navy]] werden folgende Farben verwendet:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-white.gif|rechts]]<br /> '''Weiß:'''<br /> * kommen bei Abstürzen, Unfällen und Brandbekämpfung zum Einsatz<br /> * Sicherheit<br /> * Ärzte und Sanitäter<br /> * Überwachung der Flugbewegungen<br /> * Landeoffizier<br /> * Kontrolle der Flugzeug-Sauerstoffanlagen<br /> |-<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-yellow.gif|rechts]]<br /> '''Gelb:'''<br /> * Einweisung der Flugzeuge<br /> * Freigabe eines Flugzeugs für das Katapult<br /> * Kontrolle der Fangseile<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-green.gif|rechts]]<br /> '''Grün:'''<br /> * Katapultstarts<br /> * Fangseilanlage<br /> |-<br /> |style=&quot;width: 50%;&quot; | [[Datei:Flight deck personnel-purple.gif|rechts]]<br /> '''Violett:'''<br /> <br /> (Spitzname „Grapes“, übersetzt „Weintrauben“)<br /> * Betankung der Flugzeuge<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-red.gif|rechts]]<br /> '''Rot:'''<br /> * kümmert sich um Bewaffnung<br /> * Treibstoffaufnahme von Begleitschiffen<br /> * Personenbergung bei Unfällen<br /> * kommt in zweiter Linie bei Unfällen und Feuer zum Einsatz<br /> |-<br /> |style=&quot;width: 50%;&quot; | [[Datei:Flight deck personnel-blue.gif|rechts]]<br /> '''Blau:'''<br /> * Traktorfahrer<br /> * Bewegen und Sichern der Flugzeuge auf Deck<br /> * Bedienung der Aufzüge<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-brown.gif|rechts]]<br /> '''Braun:'''<br /> * Wartung der Flugzeuge<br /> * Einsatzzuteilung<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:US Navy 070803-N-1513W-043 Airman Sigfrido Bobonis.jpg|mini|[[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]] in der ''[[USS John C. Stennis (CVN-74)|John C. Stennis]]'' (2007)]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * David Brown: ''Operationsbasis Flugzeugträger. Entwicklung, Taktik und Einsatz alliierter Träger-Jagdflugzeuge 1939–1945.'' („Carrier fighters 1939–1945“) Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-87943-740-8.<br /> * Christopher Chant: ''Flugzeugträger. Geschichte, Klassen, Flugzeuge.'' („Aircraft Carriers“) Stocker-Schmid, Dietikon-Zürich 2005, ISBN 3-613-30534-8.<br /> * [[Tom Clancy]]: ''Supercarrier. Die Welt der amerikanischen Flugzeugträger.'' („Carrier“) 2. Aufl. Heyne, München 2002, ISBN 3-453-21179-0.<br /> * David Jordan: ''Die Geschichte der Flugzeugträger.'' („Aircraft Carriers“) RM Vertrieb, Rheda-Wiedenbrück 2002.<br /> * Arkadi Morin, Nikolaj Walujew: ''Sowjetische Flugzeugträger. Geheim 1910–1995.'' Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1996, ISBN 3-89488-092-9.<br /> * [[Stefan Terzibaschitsch]]: ''Die Flugzeuge der U.S. Navy, des Marine Corps und der Küstenwache.'' Verlag Wehr &amp; Wissen, Koblenz 1980, ISBN 3-8033-0309-5.<br /> * Stefan Terzibaschitsch: ''Flugzeugträger der U.S. Navy. Flottenflugzeugträger, Geleitflugzeugträger.'' Bernard &amp; Graefe Verlag, Bonn 1999, ISBN 3-7637-6200-0.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Commonscat|Aircraft carriers|Flugzeugträger}}<br /> * {{Webarchiv |url=http://www.hazegray.org:80/navhist/carriers |text=Listen, Beschreibungen und Fotos aller Flugzeugträger der Welt bei ''Haze Gray &amp; Underway'' |wayback=20091221071216}}<br /> * [http://www.military-info.de/Foto/flugzeugtraeger.htm Übersicht über heutige Hubschrauberträger und Flugzeugträger]<br /> * [http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4200&amp;tid=200&amp;ct=4 Übersicht der Flugzeugträger der US Navy] und [http://www.globalsecurity.org/military/ops/where.htm ihr aktueller Status] (jeweils englisch)<br /> * [http://www.navy.mil/navydata/ships/carriers/rainbow.asp Beschreibung des Flugdeckpersonals der US Navy] (englisch)<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4128512-8}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Flugzeugtrager}}<br /> [[Kategorie:Flugzeugträger| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flugdeck&diff=230557978 Flugdeck 2023-02-05T09:27:35Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>[[Bild:Comparison of angled flight decks of HMS Centaur (R06) and USS Antietam (CVA-36), 1955.jpg|mini|Schräglandedecks der [[HMS Centaur (R06)|''HMS Centaur'']] und der ''USS Antietam'', 1955]]<br /> [[Datei:INS Vikramaditya (R33) at sea with its full complement of fighters.jpg|mini|Flugzeuge auf dem Flugdeck der ''[[Vikramaditya|INS Vikramaditya]]'']]<br /> [[Bild:USSRonaldReagan hangar.jpg|mini|Hangar der [[USS Ronald Reagan (CVN-76)|''USS Ronald Reagan'']]]]<br /> <br /> Ein '''Flugdeck''' ist die meist flache Oberseite eines [[Flugzeugträger]]s, auf dem [[Flugzeug]]e starten und landen können. Man spricht aber auch auf kleineren Schiffen, z.&amp;nbsp;B. [[Fregatte]]n, falls sie mit Hubschrauberlandeplattformen ausgestattet sind, ebenfalls von einem Flugdeck.<br /> <br /> Bei den ersten Flugzeugträgern bestand das Flugdeck aus einer langen, aus [[Holz]] gefertigten Ebene, die auf den Rumpf eines [[Schiff]]s aufgesetzt war. Später wurde das Flugdeck Teil des Rumpfs und dann aus [[Stahl]] gefertigt. <br /> <br /> Bei vielen Flugzeugträgern sind mehrere [[Flugzeugkatapult|Katapulte]] in das Flugdeck eingelassen, um ein Flugzeug beim Start zusätzlich zu beschleunigen. Über das Flugdeck sind [[Fangseil]]e gespannt, mit deren Hilfe das Flugzeug bei der Landung schnell abgebremst wird. Ohne diese Hilfsmittel kommen Flugzeugträger aus, die für [[Hubschrauber]] und [[Senkrechtstarter|senkrechtstartende]] Flugzeuge konzipiert sind. Bei manchen Trägern ist für den Start eine Art Sprungschanze ins Flugdeck integriert. <br /> <br /> Bei großen Flugzeugträgern ist die [[Landebahn]] schräg zum Schiffsrumpf gebaut, bei den US-Trägern ist das Winkeldeck um 9° nach backbord ausgerichtet. Dadurch können dort Flugzeuge landen, während gleichzeitig andere Flugzeuge vom vorderen Bereich des [[Schiffsdeck|Decks]] starten.<br /> <br /> Von [[Glattdeckträger]]n abgesehen, erhebt sich über dem Flugdeck eine „Insel“ genannte Struktur, in der sich neben der [[Kommandobrücke|Brücke]] des Schiffs, die Flugdeck-Überwachung, [[Radar|Radar-Systeme]] und Ähnliches befinden. Auch auf kleineren Schiffen gibt es üblicherweise in den Aufbauten eine nach hinten zum Flugdeck ausgerichtete Station, von der aus anfliegende Hubschrauber eingewiesen werden.<br /> <br /> Über [[Aufzugsanlage|Aufzüge]] ist das Flugdeck mit dem Hangardeck verbunden, das den Raum unter dem Flugdeck einnimmt. Im [[Hangar]] werden die Flugzeuge gewartet, repariert und geparkt, wenn sie nicht auf dem Flugdeck bleiben können. Außerdem werden auf diesen Decks logistische Aufgaben durchgeführt, beispielsweise das Vorbereiten der Waffen für die Flugzeuge. Der Hangar auf Schiffen mit Hubschrauberlandeplattform schließt sich meistens bugwärts vom Flugdeck an.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Flight decks|Flugdecks}}<br /> <br /> [[Kategorie:Schiffselement]]<br /> [[Kategorie:Flugzeugträgertechnik]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=America-Klasse_(2014)&diff=230553707 America-Klasse (2014) 2023-02-05T05:35:11Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>{{Infobox Schiff<br /> | Schiffskategorie = Kriegsschiff<br /> | Name = ''America''-Klasse<br /> | Bild = USS America (LHA-6) off Pascagoula in 2013.JPG<br /> | Bildtext = Die USS ''America'' im Jahr 2018.<br /> |{{Infobox Schiffsklasse/Basis<br /> | Boxentyp = K_Klasse<br /> | Land = {{USA-SK}}<br /> | Schiffsart = [[Amphibisches Angriffsschiff]]&lt;br /&gt;([[Hubschrauberträger]])<br /> | Entwurf = <br /> | Bauwerft = <br /> | BauzeitVon = 2009<br /> | BauzeitBis = <br /> | Stapellauf = 4. Juni 2012<br /> | Einheiten = 3<br /> | DienstzeitVon = 2014<br /> | DienstzeitBis = <br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Daten<br /> | Länge = 257,40<br /> | Lpp = 237,00<br /> | KWL = <br /> | Breite = 32,30<br /> | Tiefgang = 8,00<br /> | Verdrängung = Einsatz: 44.971 [[Tonne (Einheit)#Long ton|ts]]<br /> | Vermessung =<br /> | Besatzung = 65 Offiziere, 1059 Mannschaften, bis zu 1871 Marines<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Antrieb<br /> | Antrieb = 2 Gasturbinen<br /> | Maschinenleistung = 70000<br /> | Geschwindigkeit_M = 20<br /> | Propeller = 2<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Militär<br /> | Bewaffnung = <br /> * 2 × Lenkwaffenstarter für [[RIM-162 Evolved Sea Sparrow Missile|RIM-162 ESSM]]<br /> * 2 × Starter für [[RIM-116 Rolling Airframe Missile|RIM-116 RAM]]<br /> * 2 × [[Phalanx CIWS]]<br /> * 7 × Doppel-Lafetten 12,7&amp;nbsp;mm [[Browning M2|M2]]<br /> | Panzerung =<br /> | Sensoren =<br /> }}<br /> }}<br /> <br /> Die '''''America''-Klasse''' ist eine Klasse [[Amphibisches Angriffsschiff|amphibischer Angriffsschiffe]] der [[United States Navy]]. Die Klasse wurde unter dem Beschaffungsprogramm ''LHA-6'' geplant, im Juni 2008 gab Secretary of the Navy [[Donald C. Winter]] den Namen der ersten Einheit bekannt, USS ''America'' (LHA-6). Die Schiffe ersetzen die Einheiten der [[Tarawa-Klasse|''Tarawa''-Klasse]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Schiffe der ''America''-Klasse wurden ab 2001 geplant. Eine weitere [[Service Life Extension Program der United States Navy|Service Life Extension]] der ''Tarawas'', die ihre Lebensdauer von bis zu 35 Jahren weiter verlängerte, schien nicht opportun, da das [[United States Marine Corps]] und die Navy neue Luftfahrzeuge beschaffen, die nur unter Schwierigkeiten von den ''Tarawas'' aus eingesetzt werden können. Daher untersuchte die Navy die Möglichkeiten, entweder eine Abwandlung der [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]] zu bauen oder einen komplett neuen Entwurf zu entwickeln. Letztlich entschied man sich, die ''America''-Klasse als modifizierte Version der letzten ''Wasp'', der [[USS Makin Island (LHD-8)|USS ''Makin Island'' (LHD-8)]], zu fertigen.<br /> <br /> 2005 erhielt [[Northrop Grumman]]s Werft [[Ingalls Shipbuilding]] einen Vertrag für erste Planungen und Materialbeschaffung im Wert von 110 Millionen Dollar, der bei Wahrnehmung aller Optionen auf bis zu 265 Millionen Dollar steigt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defenseindustrydaily.com/2005/07/1099m-for-advance-work-on-new-lhar-ship-class/index.php | wayback=20060114015018 | text=defenseindustrydaily.com: ''$109.9M for Advance Work On New LHA-R Ship Class''}} (engl.)&lt;/ref&gt; 2008 sollte die ''America'' auf Kiel gelegt werden, jedoch blieben erhebliche Verzögerungen beim Bau der ''Makin Island'' auch für die neue Klasse nicht ohne Folgen. So konnte LHA-6 erst am 17. Juli 2009 auf Kiel gelegt werden. Die für 2012 veranschlagte Indienststellung verzögerte sich, so dass die ''America'' erst am 10. April 2014 an die US Navy übergeben wurde. Die Indienststellung fand am 11. Oktober 2014 in [[San Francisco]] statt.<br /> <br /> == Technik ==<br /> Die Schiffe sind 257 Meter lang und 32 Meter breit, die Verdrängung beträgt rund 44.971 [[Tonne (Einheit)#Long ton|ts]]. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern sollte die Klasse ursprünglich kein [[Welldeck]] zum Transport von [[Landungsfahrzeug]]en mehr besitzen, sondern vollständig auf den [[Lufttransport]] ausgerichtet sein. Der Schwerpunkt sollte hierbei auf den Drehrotorflugzeugen [[Bell-Boeing V-22|Bell-Boeing MV-22B ''Osprey'']] sowie den Kampfflugzeugen aus dem ''Joint-Strike-Fighter-Programm'' ([[Lockheed Martin F-35]]B ''Lightning II'') liegen. Aus diesem Grund wurde die Klasse verschiedentlich als Wiederbelebung der [[Geleitflugzeugträger]] gesehen. Eine typische Zusammensetzung der Flugzeuge und Hubschrauber für die ''America'' sind (voraussichtlich): zwölf V-22 ''Ospreys'', acht [[Bell AH-1|AH-1Z ''Viper'' / AH-1W ''Super Cobra'']], zehn F-35Bs, vier [[Sikorsky CH-53|Sikorsky CH-53K ''King Stallion'']] und vier [[Sikorsky UH-60|MH-60S ''Naval Hawk'']].<br /> <br /> Im März 2011 wurde bekannt, dass die Klasse nunmehr doch ein achterliches Welldeck für die Aufnahme von Landungsfahrzeugen erhält. Die Räumlichkeiten zur Unterstützung des Flugbetriebes verkleinerten sich hierdurch, wobei diese durch weitere Designänderungen, wie zum Beispiel im Bereich der Insel, verringert wurden. Für die beiden ersten Einheiten, die das erste Baulos (''Flight 0'') bilden, kam diese Kehrtwendung jedoch zu spät, sie wurden ohne Welldeck gebaut. Dieses erhalten erst die zunächst geplanten drei Schiffe des Folgeloses (''Flight 1'').<br /> <br /> == Einheiten ==<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Name !! [[Werft|Bauwerft]] !! Kiellegung !! Stapellauf !! Indienststellung !! Anmerkung (Heimathafen)<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| ''Flight 0''<br /> |-<br /> | [[USS America (LHA-6)|USS ''America'' (LHA-6)]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot;| [[Ingalls Shipbuilding]],&lt;br /&gt;[[Pascagoula (Mississippi)|Pascagoula]]<br /> | 17. Juli 2009 || 4. Juni 2012 || 11. Oktober 2014&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://www.navyrecognition.com/index.php/news/defence-news/year-2014-news/october-2014-navy-naval-forces-maritime-industry-technology-security-global-news/2054-amphibious-assault-ship-uss-america-lha-6-commissioned-into-us-navy.html |titel=Amphibious Assault Ship USS America (LHA 6) Commissioned into U.S. Navy |werk= |hrsg=Navy Recognition |datum=2014-10-12 |format= |sprache=en |offline= |abruf=2014-10-19}}&lt;/ref&gt; || rowspan=&quot;2&quot; |Aktiv, [[San Diego]]<br /> |-<br /> | [[USS Tripoli (LHA-7)|USS ''Tripoli'' (LHA-7)]]<br /> | 20. Juni 2014 || 1. Mai 2017 || 15. Juli 2020&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.flugrevue.de/militaer/neuestes-amphibisches-angriffsschiff-der-us-navy-uss-tripoli-trifft-in-san-diego-ein/ |titel=USS „Tripoli“ trifft in San Diego ein |werk= |hrsg=Flug Revue |datum=2020-09-20 |abruf=2020-11-08}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| ''Flight 1''<br /> |-<br /> | USS ''Bougainville'' (LHA-8)<br /> | rowspan=&quot;3&quot;| Ingalls Shipbuilding,&lt;br /&gt;Pascagoula<br /> | 14. März 2019&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://newsroom.huntingtoningalls.com/releases/bougainville-lha8-keel-authentication |titel=Authenticates Keel of America-class Amphibious Warship Bougainville (LHA 8) |werk= |hrsg=[[Huntington Ingalls Industries]] |datum=2019-03-13 |format= |sprache=en |offline= |abruf=2019-11-08}}&lt;/ref&gt; || || geplant Haushaltsjahr 2024{{Zukunft|2024}} || im Bau<br /> |-<br /> | USS ''Fallujah'' (LHA-9)<br /> | || || || geplant<br /> |-<br /> | (LHA-10)<br /> | || || || geplant<br /> |}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|America-class amphibious assault ships|''America''-Klasse}}<br /> * [http://www.globalsecurity.org/military/systems/ship/lhx.htm ''America''-Klasse] auf GlobalSecurity.org (engl.)<br /> * [http://www.jeffhead.com/worldwideaircraftcarriers/america.htm ''America''-Klasse] auf JeffHead.com (engl.)<br /> * [https://web.archive.org/web/20130928161256/http://www.globaldefence.net/waffensysteme/seesysteme/15479-usa-ramerical-class-groesstes-amphibisches-kriegsschiff-der-welt.html ''America''-Klasse] auf GlobalDefence.net<br /> * [https://www.navypedia.org/ships/usa/us_aws_america.htm ''America''-Klasse] auf Navypedia (englisch)<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:America #2012}}<br /> [[Kategorie:Militärschiffsklasse (Vereinigte Staaten)]]<br /> [[Kategorie:Schiffsklasse für die amphibische Kriegsführung]]<br /> [[Kategorie:Flugzeugträgerklasse]]<br /> [[Kategorie:America-Klasse (2014)| ]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Amphibisches_Angriffsschiff&diff=230553286 Amphibisches Angriffsschiff 2023-02-05T04:50:03Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>Ein '''amphibisches Angriffsschiff''' ({{enS|Amphibious Assault Ship}}) ist in der [[Nomenklatur]] der {{lang|en|[[United States Navy]]}} das größte [[Kriegsschiff|Schiff]], das speziell für [[amphibische Kriegsführung]] geplant ist. Die Bezeichnung ''amphibisches Angriffsschiff'' ist eine irreführende Übersetzung aus dem Englischen, da das Schiff selbst nicht amphibisch – also an Land und Wasser einsetzbar –, sondern lediglich ein Träger für [[Landungsfahrzeug|amphibische Fahrzeuge]] ist. Die sinngemäße Übersetzung wäre daher ''Schiff für amphibische Angriffe''.<br /> <br /> == Geschichte und Beschreibung ==<br /> [[Datei:AkitsuMaru.jpg|mini|Der japanische Landungsboottender ''Akitsu Maru'' (auch als Geleitflugzeugträger bezeichnet), im Jahr 1944.]]<br /> Als erste Amphibische Angriffsschiffe werden z. T. die Landungsboottender (z.&amp;nbsp;B. ''[[Shinshū Maru (1934)|Shinshū Maru]]'' und ''[[Akitsu Maru]]'') des Kaiserlich Japanischen Heeres bezeichnet, die bereits in den 1930er bzw. 40ern die Eigenschaften des später so bezeichneten Schiffstypes in sich vereinten.<br /> <br /> Die ersten dediziert amphibischen Angriffsschiffe waren in den 1960er Jahren die Einheiten der [[Iwo-Jima-Klasse|''Iwo-Jima''-Klasse]]; 15 Jahre später folgten die der [[Tarawa-Klasse|''Tarawa''-Klasse]]. Ende der 1980er Jahre wurden die ersten Einheiten der [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]] in Dienst gestellt. Momentan wird mit der [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]] ein Nachfolger für die ''Tarawa''-Klasse gebaut. Die [[Royal Navy]] betrieb mit der [[HMS Ocean (L12)|HMS ''Ocean'']] ebenfalls ein amphibisches Angriffsschiff. Die [[Armada Española|spanische Marine]] baute die ''[[Juan Carlos I (L-61)|Juan Carlos I]]'' und durch eine spanisch-türkische Kooperation wird in der Türkei unter Lizenz eine baugleiche Version ([[TCG Anadolu]]) für die [[türkische Marine]] gebaut. Die [[französische Marine]] besitzt insgesamt drei Schiffe der [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]].<br /> <br /> Die Schiffe ähneln von außen kleinen [[Flugzeugträger]]n; tatsächlich sind sie größer als etwa die Träger der britischen [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]]. Jedoch starten vom [[Flugdeck]] eines amphibischen Angriffsschiffes überwiegend [[Hubschrauber]] und andere [[Senkrechtstart und -landung|Senkrechtstarter]], weshalb sich auch die Bezeichnung „[[Hubschrauberträger]]“ durchgesetzt hat. Die US Navy verwendet mehrere Kennungen, nämlich ''{{lang|en|Landing Platform, Helicopter}}'' (LPH, ''Iwo-Jima''-Klasse), ''{{lang|en|Landing Helicopter Assault}}'' (LHA, ''Tarawa''- und ''America''-Klasse) sowie ''{{lang|en|Landing Helicopter Dock}}'' (LHD, ''Wasp''-Klasse). Andere Marinen haben diese Kennungen zum Teil übernommen.<br /> [[Datei:08.05.11 Las Palmas 001.JPG|mini|Juan Carlos I (L-61)]]<br /> Der größte Unterschied zu konventionellen Flugzeugträgern ist ein sogenanntes [[Welldeck]], in dem mehrere [[Landungsfahrzeug|Landungsboote]] untergebracht werden. So können amphibische Angriffsschiffe ein [[Landung (Taktik)|Landungsunternehmen]] sowohl zu Wasser als auch in der Luft durchführen. Die Helikopter und Senkrechtstarter können außerdem [[Luftnahunterstützung]] fliegen. In der von der US Navy verwendeten Kennung steht dabei das ''D'' für das Vorhandensein eines solchen Welldecks. Die als ''LPH'' klassifizierte ''Iwo-Jima-Klasse'' verfügte noch nicht darüber, ebenso wenig die beiden Schiffe des Bauloses ''Flight 0'' der ''America-Klasse''. Die als ''LHA'' klassifizierte ''Tarawa-Klasse'' verfügte dagegen über ein Welldeck, ebenso sollen die zukünftigen Einheiten der ''America-Klasse Flight 1'' eines erhalten.<br /> <br /> Bei der US Navy arbeiten amphibische Angriffsschiffe normalerweise mit [[Docklandungsschiff]]en (LSD, für {{lang|en|''landing ship, dock''}}) und [[Amphibious Transport Dock|amphibischen Transportdocks]] (auch {{lang|en|''Landing Transport Dock''}}, kurz ''LPD'' genannt) zusammen und bilden so eine {{lang|en|[[Flugzeugträgerkampfgruppe#Amphibious Ready Group der US Navy|Amphibious Ready Group]]}} (kurz ''ARG'') der US Navy. Eine ARG kann gemeinsam mit weiteren Schiffen, U-Booten und Flugzeugen eine ''{{lang|en|Expeditionary Strike Group}}'' bilden.<br /> <br /> == Klassen und Einzelschiffe ==<br /> [[Datei:BPC Dixmude.jpg|mini|Mistral-Klasse]]<br /> <br /> === Außer Dienst gestellte ===<br /> * [[Iwo-Jima-Klasse|''Iwo-Jima''-Klasse]] ([[United States Navy]])<br /> * [[Tarawa-Klasse|''Tarawa''-Klasse]] (United States Navy)<br /> <br /> === Im Dienst befindliche ===<br /> * [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]] (United States Navy)<br /> * [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]] ([[Französische Marine]])<br /> * [[Dokdo-Klasse|''Dokdo''-Klasse]] ([[Südkoreanische Marine]])<br /> * [[Juan Carlos I (L-61)|''Juan Carlos I'']] ([[Armada Española]])<br /> * [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]] (United States Navy)<br /> * [[Canberra-Klasse|''Canberra''-Klasse]] ([[Royal Australian Navy]])<br /> * [[HMS Ocean (L12)|''Atlantico'']] ([[Marinha do Brasil]]), ehemals HMS ''Ocean'' ([[Royal Navy]])<br /> * [[Typ 075]] ([[Marine der Volksrepublik China]])<br /> <br /> === Zukünftige ===<br /> * [[Trieste (L 9890)|''Trieste'']] ([[Marina Militare]])<br /> * [[TCG Anadolu|TCG ''Anadolu'']] ([[Türkische Marine]])<br /> * [[Projekt 23900]] ([[Russische Seekriegsflotte]])<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4200&amp;tid=400&amp;ct=4 Überblick über amerikanische amphibische Angriffsschiffe] (englisch)<br /> <br /> [[Kategorie:Hubschrauberträger|!]]<br /> [[Kategorie:Landungsfahrzeug|!]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Amphibisches_Angriffsschiff&diff=230538801 Amphibisches Angriffsschiff 2023-02-04T16:38:43Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>Ein '''amphibisches Angriffsschiff''' ({{enS|Amphibious Assault Ship}}) ist in der [[Nomenklatur]] der {{lang|en|[[United States Navy]]}} das größte [[Kriegsschiff|Schiff]], das speziell für [[amphibische Kriegsführung]] geplant ist. Die Bezeichnung ''amphibisches Angriffsschiff'' ist eine irreführende Übersetzung aus dem Englischen, da das Schiff selbst nicht amphibisch – also an Land und Wasser einsetzbar –, sondern lediglich ein Träger für [[Landungsfahrzeug|amphibische Fahrzeuge]] ist. Die sinngemäße Übersetzung wäre daher ''Schiff für amphibische Angriffe''.<br /> <br /> == Geschichte und Beschreibung ==<br /> [[Datei:AkitsuMaru.jpg|mini|Der japanische Landungsboottender ''Akitsu Maru'' (auch als Geleitflugzeugträger bezeichnet), im Jahr 1944.]]<br /> Als erste Amphibische Angriffsschiffe werden z. T. die Landungsboottender (z.&amp;nbsp;B. ''[[Shinshū Maru (1934)|Shinshū Maru]]'' und ''[[Akitsu Maru]]'') des Kaiserlich Japanischen Heeres bezeichnet, die bereits in den 1930er bzw. 40ern die Eigenschaften des später so bezeichneten Schiffstypes in sich vereinten.<br /> <br /> Die ersten dediziert amphibischen Angriffsschiffe waren in den 1960er Jahren die Einheiten der [[Iwo-Jima-Klasse|''Iwo-Jima''-Klasse]]; 15 Jahre später folgten die der [[Tarawa-Klasse|''Tarawa''-Klasse]]. Ende der 1980er Jahre wurden die ersten Einheiten der [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]] in Dienst gestellt. Momentan wird mit der [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]] ein Nachfolger für die ''Tarawa''-Klasse gebaut. Die [[Royal Navy]] betrieb mit der [[HMS Ocean (L12)|HMS ''Ocean'']] ebenfalls ein amphibisches Angriffsschiff. Die [[Armada Española|spanische Marine]] baute die ''[[Juan Carlos I (L-61)|Juan Carlos I]]'' und durch eine spanisch-türkische Kooperation wird in der Türkei unter Lizenz eine baugleiche Version ([[TCG Anadolu]]) für die [[türkische Marine]] gebaut. Die [[französische Marine]] besitzt insgesamt drei Schiffe der [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]].<br /> <br /> Die Schiffe ähneln von außen kleinen [[Flugzeugträger]]n; tatsächlich sind sie größer als etwa die Träger der britischen [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]]. Jedoch starten vom [[Flugdeck]] eines amphibischen Angriffsschiffes überwiegend [[Hubschrauber]] und andere [[Senkrechtstart und -landung|Senkrechtstarter]], weshalb sich auch die Bezeichnung „[[Hubschrauberträger]]“ durchgesetzt hat. Die US Navy verwendet mehrere Kennungen, nämlich ''{{lang|en|Landing Platform, Helicopter}}'' (LPH, ''Iwo-Jima''-Klasse), ''{{lang|en|Landing Helicopter Assault}}'' (LHA, ''Tarawa''- und ''America''-Klasse) sowie ''{{lang|en|Landing Helicopter Dock}}'' (LHD, ''Wasp''-Klasse). Andere Marinen haben diese Kennungen zum Teil übernommen.<br /> <br /> [[Datei:170915-N-PC620-0009 (37096354382).jpg|mini|Geflutetes [[Welldeck]] der [[USS Iwo Jima (LHD-7)|USS ''Iwo Jima'']]]]<br /> Der größte Unterschied zu konventionellen Flugzeugträgern ist ein sogenanntes [[Welldeck]], in dem mehrere [[Landungsfahrzeug|Landungsboote]] untergebracht werden. So können amphibische Angriffsschiffe ein [[Landung (Taktik)|Landungsunternehmen]] sowohl zu Wasser als auch in der Luft durchführen. Die Helikopter und Senkrechtstarter können außerdem [[Luftnahunterstützung]] fliegen. In der von der US Navy verwendeten Kennung steht dabei das ''D'' für das Vorhandensein eines solchen Welldecks. Die als ''LPH'' klassifizierte ''Iwo-Jima-Klasse'' verfügte noch nicht darüber, ebenso wenig die beiden Schiffe des Bauloses ''Flight 0'' der ''America-Klasse''. Die als ''LHA'' klassifizierte ''Tarawa-Klasse'' verfügte dagegen über ein Welldeck, ebenso sollen die zukünftigen Einheiten der ''America-Klasse Flight 1'' eines erhalten.<br /> <br /> Bei der US Navy arbeiten amphibische Angriffsschiffe normalerweise mit [[Docklandungsschiff]]en (LSD, für {{lang|en|''landing ship, dock''}}) und [[Amphibious Transport Dock|amphibischen Transportdocks]] (auch {{lang|en|''Landing Transport Dock''}}, kurz ''LPD'' genannt) zusammen und bilden so eine {{lang|en|[[Flugzeugträgerkampfgruppe#Amphibious Ready Group der US Navy|Amphibious Ready Group]]}} (kurz ''ARG'') der US Navy. Eine ARG kann gemeinsam mit weiteren Schiffen, U-Booten und Flugzeugen eine ''{{lang|en|Expeditionary Strike Group}}'' bilden.<br /> <br /> == Klassen und Einzelschiffe ==<br /> [[Datei:08.05.11 Las Palmas 001.JPG|mini|Juan Carlos I (L-61)]]<br /> <br /> === Außer Dienst gestellte ===<br /> * [[Iwo-Jima-Klasse|''Iwo-Jima''-Klasse]] ([[United States Navy]])<br /> * [[Tarawa-Klasse|''Tarawa''-Klasse]] (United States Navy)<br /> <br /> === Im Dienst befindliche ===<br /> * [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]] (United States Navy)<br /> * [[Mistral-Klasse|''Mistral''-Klasse]] ([[Französische Marine]])<br /> * [[Dokdo-Klasse|''Dokdo''-Klasse]] ([[Südkoreanische Marine]])<br /> * [[Juan Carlos I (L-61)|''Juan Carlos I'']] ([[Armada Española]])<br /> * [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]] (United States Navy)<br /> * [[Canberra-Klasse|''Canberra''-Klasse]] ([[Royal Australian Navy]])<br /> * [[HMS Ocean (L12)|''Atlantico'']] ([[Marinha do Brasil]]), ehemals HMS ''Ocean'' ([[Royal Navy]])<br /> * [[Typ 075]] ([[Marine der Volksrepublik China]])<br /> <br /> === Zukünftige ===<br /> * [[Trieste (L 9890)|''Trieste'']] ([[Marina Militare]])<br /> * [[TCG Anadolu|TCG ''Anadolu'']] ([[Türkische Marine]])<br /> * [[Projekt 23900]] ([[Russische Seekriegsflotte]])<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4200&amp;tid=400&amp;ct=4 Überblick über amerikanische amphibische Angriffsschiffe] (englisch)<br /> <br /> [[Kategorie:Hubschrauberträger|!]]<br /> [[Kategorie:Landungsfahrzeug|!]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schiffsartillerie&diff=230530599 Schiffsartillerie 2023-02-04T11:41:04Z <p>Nimitz0vikrant: Ändern Sie das Bild in eine moderne Kanone</p> <hr /> <div>[[Datei:Flickr - Official U.S. Navy Imagery - Russian navy destroyer fires the AK-130-MR-184130 mm gun at a distant target during a gunnery exercise.jpg|mini|[[AK-130]]]]<br /> '''Schiffsartillerie''' ist die [[Artillerie]], die an Bord von [[Kriegsschiff]]en eingesetzt wird. Sie zählt zur [[Marineartillerie]]. Lange Zeit bestand die Schiffsartillerie aus [[Vorderlader]]-[[Glattrohrkanone]]n. Im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert wurde das moderne Schiffsgeschütz, der [[Granate]]n verschießende [[Zug (Waffe)|gezogene]] [[Hinterlader]], entwickelt. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Schiffsartillerie aufgrund der Entwicklung immer leistungsfähigerer [[Kampfflugzeug]]e und dem Aufkommen der [[Lenkflugkörper]] an Bedeutung.<br /> <br /> == Entwicklung der Schiffsartillerie ==<br /> === Vorläufer der Artillerie ===<br /> Zur Zeit des Altertums verwendete man [[Rammsporn]]e an Schiffsrümpfen, um feindliche Schiffe anzugreifen. Nachdem die Schiffe mit der Zeit größer und schwerfälliger wurden und der Rammsporn an Bedeutung verlor, begann man die Schiffe mit [[Katapult|Schleudereinrichtungen]] auszustatten, so dass Steinkugeln und Pfeilgeschosse in Richtung Feind ausgebracht werden konnten. Die Byzantiner entwickelten als besondere Angriffswaffe das sogenannte [[Griechisches Feuer|Griechische Feuer]], das eine brennende Flüssigkeit mittels eines gebündelten Strahls über eine bestimmte Distanz spritzte. Sogenannte Feuerlanzen wurden seit deren erster Entwicklung im 11. Jahrhundert auf [[China|chinesischen]] Kriegsschiffen eingesetzt. Damals bestanden diese [[Handfeuerwaffe]]n zunächst noch aus [[Bambus]]rohr.<br /> <br /> Trotz dieser Waffen wurden Seeschlachten hauptsächlich ähnlich den Landschlachten ausgefochten, d.&amp;nbsp;h. im [[Infanterie|infanteristischen]] Kampf Mann gegen Mann, wobei die Schiffe als schwimmende Kampfplattformen dienten.<br /> <br /> === Schiffsartillerie der Segelschiffzeit ===<br /> [[Datei:Mary Rose Guns ForeBronzeCulverin RearWroughtIronCannon.png|mini|links|Zwei unterschiedliche Geschütztypen nach Funden vom Wrack der [[Mary Rose]] gebaut, im Vordergrund ein gegossener Vorderlader auf Radlafette, im Hintergrund eine geschmiedete Stabringkanone als Vorderlader in Kastenbettung]]<br /> <br /> Die Erfindung des [[Schwarzpulver]]s revolutionierte die Schiffsbewaffnung und zog eine Änderung der Seekriegsführung nach sich. Der Kampf wurde mehr und mehr auf die Entfernung ausgetragen.<br /> <br /> In [[Europa]] waren Kanonen seit dem [[14. Jahrhundert]] auf Schiffen üblich. Es handelte sich hauptsächlich um Waffen kleinen Kalibers, zum Teil [[Hinterlader]] sowie auch kleinere [[Kolubrine]]n, die mehr zum Einsatz gegen die Mannschaften als gegen die Schiffsrümpfe gedacht waren (‚man-killers‘). Die erste bekannte Verwendung von Schiffsgeschützen fand im Jahr 1340 in der [[Seeschlacht von Sluis]] statt.&lt;ref&gt;Frank Howard: ''Segel-Kriegsschiffe 1400–1860.'' 2. Auflage. Bernard &amp; Graefe Verlag, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-5239-0, S. 38.&lt;/ref&gt; So gab es zu diesem Zeitpunkt [[Galeere]]n, die mit einem Geschütz am Bug (Jagdkanonen) ausgestattet waren; diese Schiffe waren aber nach wie vor für einen Nahkampf durch [[Enterung]] vorgesehen.<br /> <br /> Die ersten im 15. Jahrhundert vorkommenden schwereren Schwarzpulvergeschütze waren [[Bombarde (Geschütz)|Bombarden]], die im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte variiert und unterschiedlichen Funktionen angepasst wurden. So wuchs das Kaliber der Kanonen im 15. Jahrhundert derart an, dass sie auch wirksam gegen die hölzernen Bordwände des Gegners eingesetzt werden konnten (‚ship-smashers‘).&lt;ref&gt;Frank Howard: ''Segel-Kriegsschiffe 1400–1860.'' 2. Auflage. Bernard &amp; Graefe Verlag, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-5239-0, S. 72f.&lt;/ref&gt; Außerdem ging man mehr und mehr zu Vorderladern über, die aus einem Stück aus [[Bronze]] und später Eisen gegossen waren.<br /> <br /> Um das Jahr 1500 ging man dazu über, Geschützpforten auf Segelschiffen entlang des Schiffsrumpfs zu installieren, da die Kanonen wegen ihres höheren Gewichtes nicht mehr hoch in den Aufbauten platziert werden konnten. Sie feuerten über sogenannte [[Stückpforte]]n in der [[Breitseite]]. Anfangs waren die Geschützpforten dabei noch direkt übereinander angeordnet (so beispielsweise bei der Galeone [[Henry Grâce à Dieu|Great Harry]] von 1514) – erst in der Weiterentwicklung der Schiffstypen fand man heraus, dass die sogenannte Schachbrettanordnung der Pforten strukturelle und taktische Vorteile bot.<br /> <br /> [[Datei:Victory Steuerbord.jpg|mini|links|Die ‚Schachbrettanordnung‘ der Stückpforten auf der [[HMS Victory]]]]<br /> Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts hatte sich der Standardtyp des Kriegsschiffes etabliert. Ab diesem Zeitpunkt war das Waffensystem Segelkriegsschiff den Galeeren (vgl. hierzu die ''[[Candia (Schiff, 1530)|Candia]]'' in der [[Seeschlacht von Prevesa]], die sich über einen ganzen Tag gegen mehrere Angriffswellen feindlicher Galeeren erwehren konnte) überlegen.<br /> <br /> [[Datei:Rapert (Lafette) 0250.JPG|mini|Lafette oder Rapert aus dem 19. Jahrhundert]]<br /> [[Datei:Gunloading.jpg|mini|Skizzen von [[Willem van de Velde der Ältere|Willem van de Velde dem Älteren]] zum Laden von Geschützen von außenbords]]<br /> Bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts war die Entwicklung der Vorderlader-Glattrohrartillerie weitgehend abgeschlossen. Die [[Linienschiff#Segellinienschiffe|Linienschiffe]] trugen die Mehrzahl der Geschütze auf zwei oder drei durchgehenden Batteriedecks mit den schwersten Geschützen auf dem untersten Deck. Mitte des 17. Jahrhunderts waren dies, nach englischen Inventarien, die sogenannten Cannons, Demi-cannons und Culverines, die 42, 32 bzw. 18 [[Avoirdupois pound|Pounds]] (19, 14,5 bzw. 8,2&amp;nbsp;[[Kilogramm|kg]]) schwere Eisenkugeln verschossen. Auf dem Oberdeck standen leichtere Kanonen. Hinterlader existierten nur noch als kleine Kaliber oder als veraltete Stücke.&lt;ref&gt;Frank Howard: ''Segel-Kriegsschiffe 1400–1860.'' 2. Auflage. Bernard &amp; Graefe Verlag, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-5239-0, S. 145.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Geschützrohre waren wie an Land mit seitlichen [[Schildzapfen]] auf hölzernen [[Lafette|Radlafetten]], auch Raperts genannt, gelagert. Die seitlichen Wände der Lafette waren am hinteren Ende treppenförmig abgestuft. Dort konnte der Kuhfuß zum Lüften des Geschützes eingelegt werden oder ein starkes Querholz zum Ablegen des Rohres in dieser Höhe. Mit Hilfe eines Richtkeils konnte durch Drehen des Rohres um die Schildzapfen deren Erhöhungswinkel verändert werden. Die Schiffslafette hatte meist zwei Achsen mit je zwei breiten kleinen hölzernen Rädern. Die Kanonen rollten beim Abfeuern durch den Rückstoß ins Schiffsinnere und wurde durch das Brooktau aufgefangen. Da bei diesem Rückspringen auch die Mündung den Rand der Stückpforte touchierte, wurde der sogenannte ''Schiffskopf'' entwickelt. Dieser ist eine glatte Verstärkung der Mündung, gegenüber den älteren mit vielen Profilen, Stäben und Kehlen versehenen Mündungsteilen. In dieser eingeholten Position wurde dann das Geschütz nachgeladen. Mit Seitentaljen wurde das Geschütz wieder durch die Stückpforten ausgerannt.&lt;ref&gt;Bei [[Eduard Bobrik]] sind auch die Handlungsabfolgen und [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10059769_00287.html Befehle] zum Laden eines Schiffsgeschützes wiedergegeben&lt;/ref&gt; Sollte zu wenig Zeit oder Besatzung zur Bedienung vorhanden sein, konnte das Brooktau auch in ausgerannter Position straff gezogen werden. Dann rollte das Geschütz nicht rückwärts. Dafür musste dann ein Besatzungsmitglied außenbords klettern, um von dort das Geschütz zu laden. Auf Grund des hohen Gewichts der Kanonen wurden große Mannschaften für die Bedienung benötigt.<br /> <br /> [[Datei:Kette+round.jpg|mini|Kettengeschoss und Rundgeschoss]]<br /> Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war die Bewaffnung soweit standardisiert, dass auf den durchgehenden Batteriedecks der Segelkriegsschiffe jeweils nur ein Kanonentyp stand.&lt;ref&gt;Frank Howard: ''Segel-Kriegsschiffe 1400–1860.'' 2. Auflage. Bernard &amp; Graefe Verlag, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-5239-0, S. 207.&lt;/ref&gt; Jetzt wurden die Kanonen auch international nach dem Kugelgewicht in Pfund, natürlich nach dem jeweils regional gültigen Pfund bezeichnet. Im 18. Jahrhundert teilte die britische Marine Kanonen dementsprechend als 42-, 32-, 24-, 18-, 12-, 9-, 6-, 4- und 3-[[Avoirdupois pound|Pfünder]] sowie 0,5-Pfünder als [[Drehbasse]]n ein.&lt;ref&gt;Frank Howard: ''Segel-Kriegsschiffe 1400–1860.'' 2. Auflage. Bernard &amp; Graefe Verlag, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-5239-0, S. 208.&lt;/ref&gt; Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurden alle Kanonen vorwiegend aus Eisen gegossen, Stücke aus Bronze blieben aber noch einige Zeit in Gebrauch.&lt;ref&gt;Frank Howard: ''Segel-Kriegsschiffe 1400–1860.'' 2. Auflage. Bernard &amp; Graefe Verlag, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-5239-0, S. 210f.&lt;/ref&gt; Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die 42-Pfünder durch 32-Pfünder ersetzt, da erstere auf Grund ihres Gewichtes und der schweren Geschosse zu unhandlich waren. Der 32-Pfünder, der in den unteren Decks der Linienschiffe mit 74 und mehr Kanonen Aufstellung fand, wog immer noch fast drei Tonnen und hatte bis zu 14 Mann Bedienung.<br /> <br /> [[Datei:NapoleonWoodenPlanking.jpg|mini|links|Eine von einer Kanonenkugel getroffene Bordwand]]<br /> [[Datei:Barrengeschoss.jpg|mini|Barrengeschoss]]<br /> Der wichtigste Munitionstyp war die eiserne [[Kanonenkugel|Vollkugel]], die gleichermaßen gegen Rumpf, [[Takelage]] und Mannschaft eingesetzt werden konnte. Speziell zum Einsatz gegen die Takelage wurden Kettenkugeln (zwei eiserne, mit einer kurzen Kette verbundene Halbkugeln) oder Stangenkugeln (sog. Barren) verschossen (zwei eiserne Kugeln, die durch Stangen verbunden waren). Außerdem wurden auf kurze Entfernungen gegen die gegnerische Besatzung [[Kartätsche (Munition)|Kartätschen]] oder Hagel verwendet, beispielsweise zur Abwehr einer [[Enterung]]. Obwohl die Reichweite der Kanonen bis 2&amp;nbsp;km betrug, waren die Trefferaussichten jenseits einiger hundert Meter äußerst gering. Um 1800 trainierten die meisten Kommandanten der britischen Marine ihre Geschützbedienungen auf möglichst schnelles Feuern und versuchten das Gefecht auf wenige 10 Meter Entfernung zu führen, so dass ein Vorbeischießen praktisch unmöglich war. Die Kombination aus offenem Feuer, offenem Schießpulver und den hölzernen Schiffen mit Tauwerk und Pech bot viele Anlässe, die Schiffe durch Brand oder Explosion zu verlieren. Bei sehr geringen Gefechtsentfernungen bestand für beide Seiten die Gefahr, dass durch das Mündungsfeuer und die Ladepropfen erst der Gegner und dann das eigene Schiff Feuer fangen konnte. Das Zurückspringen der Rohre beim Abschuss war ein weiteres Gefahrenpotential auf den mit Menschen überfüllten Decks. Die Artillerie eines Segelkriegsschiffs war normalerweise in der Lage, auf kurze Entfernungen die Bordwände eines vergleichbaren Gegners zu durchschlagen. Auf Grund der geringen Größe der Kanonen war es aber schwer, einen gleich großen Gegner zu versenken. Die Wirkung der Kanonen richtete sich besonders beim Schießen in den Rumpf gegen die feindliche Bewaffnung und Besatzung, bei denen die Mehrzahl der Verluste durch Holzsplitter entstanden. Durch den Verlust von Masten oder Takelage konnte ein Schiff manöverierunfähig geschossen werden. In vielen Einzelgefechten, also in Kämpfen fern der großen Seeschlachten, war der Kommandant eines Schiffes ohnehin auf relative Vorsicht bedacht, brachte ihm und der eigenen Besatzung doch ein geentertes Schiff samt gefangengenommener Besatzung und Schiffsladung ([[Prisenrecht|Prise]]) unter bestimmten Voraussetzungen eine Menge Prisengeld ein.<br /> <br /> ==== Karronaden ====<br /> [[Datei:Karron.jpg|mini|links|Herstellungsgravur einer Karronade von 1807]]<br /> 1774 wurde die nach den ''Carron Iron Company'' benannte [[Karronade]] entwickelt. Ursprünglich für Armeeverwendung entworfen, kam 1779 eine bordverwendungsfähige Version in Gebrauch. Sie wies ein kurzes Rohr und eine vergleichsweise kleine [[Treibladung|Pulvertreibladung]] auf. Dadurch wies das Geschoss eine niedrigere Geschwindigkeit auf und erzielte an den Holzrümpfen eine sehr starke Splitterwirkung. Karronaden waren sehr leicht – die 68-Pfünder-Karronade wog mit 1,8 Tonnen etwa so viel wie ein normaler 12-Pfünder. Damit brauchten sie eine kleinere Mannschaft, konnten hoch im Schiff aufgestellt werden und erlaubten eine schwere Bewaffnung auch auf kleinen Schiffen, die aber nur auf kurze Entfernung eingesetzt werden konnte (vgl. hierzu das letzte Gefecht der [[USS Essex (1799)|USS Essex]]). Karronaden waren auf Gleitlafetten montiert.<br /> [[Datei:old-granate.jpg|mini|Granate aus dem Segelschiffzeitalter]]<br /> <br /> ==== Mörser ====<br /> Zur Segelschiffszeit waren [[Mörser (Geschütz)|Mörser]] die einzigen Geschütze, die standardmäßig Explosivgeschosse verfeuerten. Sie waren auf speziellen Schiffen, den [[Mörserschiff]]en montiert und nicht für Seegefechte, sondern für den Einsatz gegen Landziele und verankerte Schiffe vorgesehen. Die britische Marine verwendete Mörser der Kaliber 13&amp;nbsp;Zoll und 10&amp;nbsp;Zoll (33&amp;nbsp;cm und 25,4&amp;nbsp;cm).<br /> <br /> === Entwicklungen im 19. Jahrhundert ===<br /> Im 19. Jahrhundert machte die Artillerie rasante und umwälzende Entwicklungen durch. Mit den [[Bombenkanone]]n kamen die ersten Kanonen auf, die standardmäßig Explosivgeschosse (= Granaten) verfeuerten. Es kam zu einem Wettlauf zwischen Schiffspanzerungen ([[Panzerschiff|gepanzerte Rümpfe]], Verbesserung der Panzerqualität) und durchschlagkräftigerer Artillerie. Würde ein Seemann der Zeit der [[Spanische Armada|Spanischen Armada]] auf ein Schiff aus Nelsons Zeit versetzt werden, wären die Handgriffe fast dieselben und nur wenig Erklärung notwendig. Auf einem Schiff am Ende des 19. Jahrhunderts würde er sich überhaupt nicht zurechtfinden.<br /> <br /> Durch technische Fortschritte waren insbesondere die folgenden Entwicklungen möglich:<br /> * Der Übergang zum [[Zug (Waffe)|gezogenen]] Geschütz (um 1860) ermöglichte [[Circular Error Probable|treffgenaueres]] Schießen über eine größere Schussweite. Außerdem konnten aus gezogenen Rohren statt Kugeln [[Langgeschoss]]e verschossen werden. Dadurch stiegen bei gleichem Kaliber das Gewicht des Geschosses (und damit Durchschlagskraft und Trefferwirkung) sowie die [[Schussweite]] (in den USA wurden wegen begrenzter technischer Möglichkeiten aber bis in den [[Sezessionskrieg]] große Glattrohrkanonen ([[Dahlgrenkanone]]n) eingesetzt).<br /> * Die Entwicklung des Hinterladers vereinfachte den Ladevorgang. Allerdings gab es bis weit ins 19. Jahrhundert erhebliche Probleme bei der Herstellung der [[Verschluss (Waffentechnik)|Verschlüsse]], insbesondere mit der [[Liderung|Gasdichtigkeit]]. Aus diesem Grund verwendete die britische Marine bis etwa 1880 gezogene Vorderladergeschütze bis zu einem Kaliber von 40,6&amp;nbsp;cm. Die Verwendung von Vorderladern erleichterte auch die Aufstellung in geschlossenen Türmen, da der Pulverqualm außerhalb des Turms abzog.<br /> * Bessere Materialien: zunächst wurde Gusseisen, dann Schmiedeeisen und dann Stahl verwendet. Dies machte größere Geschütze und stärkere [[Treibladung]]en möglich. In einem weiteren Schritt wurden die [[Geschützrohr]]e durch einen oder mehrere Stahlringe oder -blöcke verstärkt ([[Ringkanone|Ring-]] und Mantelringkanonen).<br /> * Die Einführung langsam abbrennenden Pulvers ab 1880 ermöglichte nochmals größere [[Treibladung]]en. Da der langsamere Abbrand der Treibladung längere Geschützrohre sinnvoll machte, stiegen die [[Kaliberlänge]]n von etwa L/15 auf L/30 bis L/40. Dadurch stiegen [[Schussweite]], [[Durchschlagskraft]] und [[Treffsicherheit]] weiter.<br /> * Die Qualität der [[Projektil|Geschosse]] wurde verbessert. Um eine bessere [[Panzerbrechende Munition|panzerbrechende Wirkung]] zu erreichen, wurden sie ab 1868 aus [[Hartguss]] ([[Grusonwerk|Grusonwerk AG Buckau]]), dann aus Stahl hergestellt. Außerdem wurde die [[Schwarzpulver]]füllung durch wirkungsvollere Sprengstoffe ergänzt ([[Brisanzgranate]]n).<br /> <br /> Außerdem stieg generell die Größe der Schiffsgeschütze. Tendenziell wurden weniger und größere Geschütze in Schiffsneubauten eingebaut.<br /> <br /> Die neuen Geschütze erforderten eine robustere [[Lafette|Lafettierung]] als zuvor. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden vielfach noch eiserne Rahmenlafetten verwendet. Schleifschienen und Gummipuffer nahmen den Rückstoß auf. Schließlich ermöglichten die [[Rohrwiege]] und die hydraulische [[Rohrrücklauf]]bremse eine effektive Lafettierung auch der größten Geschütze. Als weitere Entwicklung kamen Ende des 19. Jahrhunderts [[Schnellfeuergeschütz]]e (Schnellladekanonen) und [[Maschinenkanone]]n (z.&amp;nbsp;T. als [[Revolverkanone]]n) hinzu. Die Maschinenkanonen mit Kalibern von 37–47&amp;nbsp;mm waren zur Abwehr von Torpedobooten gedacht; sie verschwanden bald wieder wegen ihrer geringen Trefferwirkung. Schnellfeuergeschütze wurden mit Patronenmunition geladen und verfügten über schnell arbeitende Verschlüsse. Anfänglich bei leichten Geschützen verwendet, wurde das Prinzip zur Jahrhundertwende auf Kaliber bis 15,2&amp;nbsp;cm ausgedehnt und [[Kadenz (Waffentechnik)|Feuergeschwindigkeiten]] von 5 Schuss pro Minute bei diesem Kaliber erreicht.<br /> <br /> Durch die Verbesserung der Verschlüsse, der Ladevorrichtungen und der Munitionszufuhr konnte auch bei der Hauptartillerie der [[Linienschiff]]e im 19. Jahrhundert die Feuergeschwindigkeit auf zwei [[Kadenz (Waffentechnik)|Schuss pro Minute]] gesteigert werden. Auch auf diese Geschütze wurde die Bezeichnung Schnellladekanone (= [[Schnellfeuergeschütz]]) übertragen.<br /> <br /> Vor dem [[Spanisch-amerikanischer Krieg|spanisch-amerikanischen Krieg]] 1898 hielt man etwa 1000&amp;nbsp;m für eine ideale Gefechtsentfernung. 1898 wurde in der [[Schlacht in der Bucht von Manila]] und in der [[Seeschlacht vor Santiago de Cuba]] teilweise wirkungsvoll über mehrere Kilometer gefeuert. Die gestiegenen [[Schussweite]]n erforderten die Einführung formalisierter Schießverfahren.&lt;!--- heißt ? optische Messgeräte ? ---&gt;<br /> <br /> === Die moderne Schiffsartillerie ===<br /> [[Datei:Königsberg 5.jpg|mini|Geschütze der [[Königsberg (Schiff, 1927)|''Königsberg'']]]]<br /> [[Datei:Animated gun turret with labels.gif|mini|Funktionsschema eines Hinterladergeschützes]]<br /> [[Datei:Iowa 16 inch Gun-EN.svg|mini|Aufbau eines Geschützturmes]]<br /> Um 1900 hatte sich die Entwicklung der Schiffsartillerie stabilisiert. [[Linienschiff#Einheits-Linienschiffe (1890–1905)|Linienschiffe]] und [[Panzerkreuzer]] besaßen normalerweise eine dreigeteilte Artillerie aus Schnellladekanonen (von der Rohrkonstruktion her weiterhin Mantelringrohre):<br /> * Zwei bis vier (bei Panzerkreuzern gelegentlich auch mehr) Geschütze der Hauptartillerie, normalerweise in [[Geschützturm|Geschütztürmen]] angeordnet. Das Kaliber bei Linienschiffen betrug meist 30,5&amp;nbsp;cm, bei Panzerkreuzern meist 20,3 bis 25,4&amp;nbsp;cm.<br /> * Eine auf den Schiffsseiten aufgestellte [[Mittelartillerie]] in [[Kasemattendeck|Kasematten]] oder Türmen zur Unterstützung der Hauptartillerie mit einem Kaliber um 15,2&amp;nbsp;cm.<br /> * Eine auf den verfügbaren Plätzen frei hinter Schilden oder in Kasematten aufgestellte leichte Artillerie zur Abwehr von Torpedobooten mit Kalibern von 37&amp;nbsp;mm bis 8,8&amp;nbsp;cm.<br /> [[Geschützter Kreuzer|Geschützte Kreuzer]] trugen als Hauptbewaffnung meist Geschütze vom Kaliber 10,2 bis 15,2&amp;nbsp;cm in Einzelaufstellung hinter Schilden oder in Kasematten.<br /> <br /> Die [[Dreadnought]]-Revolution brachte eine Verstärkung der Hauptartillerie und teilweise den Wegfall der Mittelartillerie. Spätestens mit dem Ersten Weltkrieg wurde klar, dass die leichte Artillerie zu leicht zur Abwehr von Torpedobooten war. Teilweise wurde sie durch erste Flugabwehrgeschütze ersetzt.<br /> <br /> Im Ersten Weltkrieg wuchs das Kaliber der Hauptartillerie der Linienschiffe bis 40,6&amp;nbsp;cm, was bis auf zwei Ausnahmen ([[HMS Furious (1916)|HMS Furious]] und [[Yamato-Klasse]]) bis zum Ende der Ära der schweren Artillerie nicht überschritten wurde. Ab Anfang der 1920er-Jahre verschwanden auf neugebauten [[Schlachtschiff]]en und [[Kreuzer (Schiffstyp)|Kreuzern]] die in Kasematten und außer bei der Flak hinter Einzelschilden aufgestellte Geschütze weitgehend.<br /> <br /> Die Geschütze des Ersten Weltkriegs erlaubten bereits Gefechtsentfernungen von 10–20&amp;nbsp;km, was eine entsprechende [[Feuerleitung]] notwendig machte. Die erforderlichen Verfahren und Geräte ([[Feuerleitanlage]], [[Entfernungsmessung|Entfernungsmesser]]) wurden noch vor dem Ersten Weltkrieg entwickelt. Bekannte und gemessene Daten (eigener Kurs, eigene Geschwindigkeit, Richtung des Ziels, Zielentfernung) wurden [[plotten|geplottet]], also mit geschätzten (Kurs und Geschwindigkeit des Ziels) in mechanischen Rechenmaschinen kombiniert und die so ermittelte Ausrichtung an die Geschütze weitergegeben. Zur Korrektur wurde die Lage der Aufschläge beurteilt und in die Schätzung einbezogen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Feuerleitung durch die Verwendung von Radar nochmals entscheidend verbessert. Zur Beobachtung der Trefferlage und zum Schießen über den Horizont führten Schlachtschiffe und Kreuzer ab Mitte der 1920er-Jahre meist [[Bordflugzeug]]e mit.<br /> <br /> Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde mit der Entwicklung vollautomatischer Geschütze der Kaliber 15,2&amp;nbsp;cm und 20,3&amp;nbsp;cm für Kreuzer (britische [[Tiger-Klasse (1945)|Tiger-Klasse]], US-amerikanische [[Worcester-Klasse (1947)|Worcester-Klasse]], [[Des-Moines-Klasse]]) begonnen, die jedoch auf Grund der Entwicklung von Flugkörpern nicht lange verwendet wurden.<br /> ==== Flak ====<br /> [[Datei:Bofors firing USS Hornet.jpg|mini|Feuernde 40-mm-Bofors-Zwillings-Geschütze an Bord des Flugzeugträgers [[USS Hornet (CV-12)|USS Hornet]], 1945 im Pazifik]]<br /> Im Ersten Weltkrieg wurden die ersten [[Flugabwehrkanone]]n (kurz ''Flak'' oder ''FlaK'') auf Schiffen aufgestellt. Ab den 1920er-Jahren erhielten Kriegsschiffe generell Flugabwehrkanonen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges trugen Schlachtschiffe, [[Flugzeugträger]] und Kreuzer generell schwere Flak (Kaliber 7,5–13&amp;nbsp;cm), [[Maschinenkanone]]n im Kaliber 20–40&amp;nbsp;mm (teilweise auch nur halbautomatisch) sowie [[Maschinengewehr|Flugabwehrmaschinengewehre]]. Die Rolle der schweren Flak wurde teilweise von Mehrzweckgeschützen der [[Mittelartillerie]] übernommen. MGs wurden auf Grund ihrer geringen Wirkung im Krieg teilweise durch das 20-mm-Geschütz von [[Oerlikon-Bührle|Oerlikon]] verdrängt. Bei der schweren und mittleren (37&amp;nbsp;mm, 40&amp;nbsp;mm) Flak zeigte sich, dass die Wirksamkeit entscheidend von der Qualität der Feuerleitung abhing. Gegen Ende des Krieges verfügte die US Navy über eine effektive Radarfeuerleitung für ihre 12,7-cm- und [[40-mm-Bofors-Geschütz|40-mm]]-Flak.<br /> <br /> === Gegenwart ===<br /> [[Datei:5-54-Mark-45-firing.jpg|mini|[[Mark 45|Modernes Marine-Geschütz Kaliber 12,7&amp;nbsp;cm]]]]<br /> Heute werden auf den meisten Kriegsschiffen Kanonen bis zum [[Kaliber 15,5&amp;nbsp;cm]] benutzt, die eine automatische Ladevorrichtung haben und deren Schussweite sich nach der verwendeten [[Munition]]sart richtet. Geschütze dienen der Nahbereichsabwehr von [[Boot]]en, Flugzeugen und Flugkörpern oder zum Küstenbeschuss. Für den letzteren Zweck hat die moderne Schiffsartillerie oft ein zu geringes Kaliber, weshalb auch die US Navy zwei Schlachtschiffe der [[Iowa-Klasse]] bis 2006 in Dienst hielt.<br /> <br /> Aufgrund sich verändernder Einsatzbedingungen (u.&amp;nbsp;a. [[Asymmetrische Kriegführung]], [[Friedenssicherung]]soperationen, [[Amphibische Kriegsführung]]) gewinnt der Landzielbeschuss als taktische [[Unterstützungsfeuer|Feuerunterstützung]] neue Bedeutung. In Deutschland wurde daher geprüft, inwieweit der Geschützturm der [[Panzerhaubitze 2000]] navalisiert werden konnte (Projekt [[MONARC]]). Nach Einstellung des Projektes wurde indes das Oto Melara [[127/64 Lightweight]] als Schiffsartillerie der neuen Fregatten der [[Baden-Württemberg-Klasse|Baden-Württemberg-Klasse (F125)]] gewählt, mit dem die [[Präzisionsgelenkte Munition|präzisionsgelenkte]] [[Vulcano (Munition)|Vulcano-Munition]] verschossen werden kann, die Reichweiten von 70 bis 100&amp;nbsp;km erreichen kann. Das 127/64 Lightweight mit der Vulcano-Munition wird ebenfalls in der Landangriffsversion der italienischen [[FREMM-Fregatten]] verwendet. Ähnliche Ziele verfolgt die US-Army mit der Entwicklung des [[Advanced Gun System]] für die geplanten Zerstörer der [[Zumwalt-Klasse]], das über [[Kaliber 155&amp;nbsp;mm]] und ebenfalls reichweitengesteigerte Präzisionsmunition verfügen wird.<br /> <br /> {{Siehe auch|Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung}}<br /> <br /> == Historische Bedeutung der Kanone als Schiffsartillerie ==<br /> Die Entwicklung der Kanone und ihre Perfektionierung in Europa hat letztlich entscheidend dazu beigetragen, dass europäische Staaten, wenn auch zahlenmäßig unterlegen, sich gegen Annektierungsversuche anderer Völker und Militärs anderer Kontinente durchsetzen konnten.<br /> <br /> Europäer hatten schnell festgestellt, dass leichte, mobile Geschütze taktische Vorteile bieten, da sie sich unter anderem schnell ausrichten ließen und eine deutlich höhere [[Kadenz (Waffentechnik)|Feuergeschwindigkeit]] erlaubten.&lt;ref name=&quot;Cipolla&quot;&gt;''Carlo M. Cipolla: ''Segel und Kanonen – Die europäische Expansion zur See.'' Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1990, ISBN 3-8031-3602-4.''&lt;/ref&gt; Gerade auf dem Wasser, also auf [[Kriegsschiff]]en, stellte sich schnell heraus, dass ein einzelnes mit leichten Kanonen bestücktes Schiff eine Übermacht erfolgreich bekämpfen konnte, ohne dabei selber über das Maß Schaden zu nehmen.&lt;ref name=&quot;Cipolla&quot; /&gt; Dies war dann auch maßgeblich ein Erfolg Europas, sich zum einen gegen Einflüsse asiatischer Expansionsversuche zu wehren und auf der anderen Seite eigene Expansions- und Kolonialisierungsinteressen durchzusetzen.&lt;ref name=&quot;Cipolla&quot; /&gt;<br /> <br /> 1502 stach [[Vasco da Gama]] zu seiner zweiten Fahrt nach Indien in See. Die Schiffe wurden mit der damals modernsten Schiffsartillerie bestückt, da man mit einem bewaffneten Konflikt mit den Arabern rechnete. In indischen Gewässern angekommen, wurde er von etwa 100 Fahrzeugen einer arabisch-indischen Flotte angegriffen. Mit der Artillerie von 15 seiner Schiffe konnte er alle Enterversuche vereiteln. Die Artillerie beflügelte das [[Zeitalter der Entdeckungen]] (= „Zeitalter der europäischen Expansion“).<br /> <br /> So ist es offensichtlich, warum es Spanien und Portugal – später dann auch den Niederlanden, Frankreich und England – gelang, auf anderen Kontinenten Fuß zu fassen und entsprechende Einflüsse dort geltend zu machen: Sie bestückten dickbäuchige Handels- und Kriegsschiffe mit einer angemessenen Anzahl an Kanonen und waren so in der Lage, sich Vormachtstellungen in Europa und gleichzeitig ihre Kolonialinteressen zu sichern.&lt;ref name=&quot;Cipolla&quot; /&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Feldschlange]], [[Steinbüchse]], [[Kartaune]], [[Artillerie]], [[Kanonenboot]], [[Kanonenkugel]], [[Balliste]], [[Katapult]]. [[Geschütz]].<br /> * [[Railgun]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur |Autor=Sigfried Breyer |Titel=Battleships and Battle Cruisers, 1905–1970 |Verlag=Doubleday |Ort=London |Datum=1973 |ISBN=0-385-07247-3}}<br /> * {{Literatur |Autor=John Brooks |Titel=Dreadnought Gunnery and the Battle of Jutland: The Question of Fire Control |Reihe=Naval Policy and History |BandReihe=32 |Verlag=Routledge |Ort=Abingdon, Oxfordshire |Datum=2005 |ISBN=0-415-40788-5}}<br /> * Douglas, Buchardi: ''Abhandlung über die Schiffs-Artillerie.'' Verlag Carl Schröder&amp;Comp., Kiel 1850.<br /> * {{Literatur |Autor=John Campbell |Titel=Naval Weapons of World War II |Verlag=Naval Institute Press |Ort=Annapolis, USA |Datum=1985 |ISBN=0-87021-459-4}}<br /> * Carlo M. Cipolla: ''Segel und Kanonen – Die europäische Expansion zur See.'' Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1999, ISBN 3-8031-3602-4.<br /> * {{Literatur |Autor=Fairfield, A. P. |Titel=Naval Ordnance |Verlag=Lord Baltimore Press |Datum=1921}}<br /> * {{Literatur |Autor=David Frieden |Titel=Principles of Naval Weapons Systems |Verlag=Naval Institute Press |Ort=Annapolis, USA |Datum=1985 |ISBN=0-87021-537-X}}<br /> * {{Literatur |Autor=Norman Friedman |Titel=Naval Firepower: Battleship Guns and Gunnery in the Dreadnought Era |Verlag=Naval Institute Press |Ort=Annapolis, USA |Datum=2008 |ISBN=978-1-59114-555-4}}<br /> * {{Literatur |Autor=Peter Hodges |Titel=The Big Gun: Battleship Main Armament 1860–1945 |Verlag=Naval Institute Press |Ort=Annapolis, USA |Datum=1981 |ISBN=0-87021-917-0}}<br /> * {{Literatur |Autor=Peter Hodges, Norman Friedman |Titel=Destroyer Weapons of World War 2 |Verlag=Conway Maritime Press |Ort=London |Datum=1979 |ISBN=0-87021-929-4}}<br /> * Ulrich Israel, Jürgen Gebauer: ''Kriegsschiffe im 19. Jahrhundert.'' Gondrom-Verlag, Bindlach 1989, ISBN 3-8112-0626-5.<br /> * Ulrich Israel, Jürgen Gebauer: ''Panzerschiffe um 1900.'' Brandenburgisches Verlagshaus, ISBN 3-89488-027-9.<br /> * ''Jane's Battleships of the 20th Century.'' HarperCollins Publishers, London 1996, ISBN 0-00-470997-7.<br /> * Klaus Krick: ''Historische Schiffsmodelle selbst gebaut.'' Neckar Verlag, Villingen-Schwenningen 2003, ISBN 3-7883-3136-4.<br /> *{{Literatur |Autor=Brian Lavery |Titel=The Ship of the Line: Design, Construction and Fittings |Band=II |Verlag=Conway Maritime Press |Ort=London, UK |Datum=1986 |ISBN=0-85177-287-0}}<br /> * {{Literatur |Autor=Hans Mehl |Titel=Schiffs- und Küstenartillerie: Marinegeschüzte aus 500 Jahren |Auflage=1 |Verlag=E.S. Mittler &amp; Sohn GmbH |Ort=Hamburg |Datum=2001 |ISBN=3-8132-0774-9 |Seiten=}}<br /> * Wolfram zu Mondfeld: ''Historische Schiffsmodelle.'' (Sonderausgabe), Orbis Verlag, München 2003, ISBN 3-572-01464-6.<br /> * {{Literatur |Autor=Edwin Olmstead, Wayne E. Stark, Spencer C. Tucker |Titel=The Big Guns: Civil War Siege, Seacoast, and Naval Cannon |Verlag=Museum Restoration Service |Ort=Alexandria Bay, New York |Datum=1997 |ISBN=0-88855-012-X}}<br /> * {{Literatur |Autor=E. B. Potter |Titel=Sea Power |Verlag=Prentice-Hall |Ort=Englewood Cliffs, New Jersey |Datum=1960 |OCLC=220797839}}<br /> * Garcia de Resende, Vida e feitos d' el-rey Dom João Segundo, 1545<br /> * Scott Robertson: ''Basiswissen Schiffsmodellbau.'' Verlag für Technik und Handwerk, Baden-Baden 2004, ISBN 3-88180-733-0.<br /> * {{Literatur |Autor=J. N. Rodriguez, T. Devezas |Titel=Portugal: o pioneiro da globalização: a Herança das descobertas |Verlag=Centro Atlantico |Ort=Lisbon |Datum=2009 |ISBN=978-989-615-077-8}}<br /> * Paul Schmalenbach: ''Die Geschichte der deutschen Schiffsartillerie.'' Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1968, ISBN 3-7822-0577-4.<br /> * {{Literatur |Autor=Paul Schmalenbach |Titel=Die Geschichte der deutschen Schiffsartillerie |Auflage=3 |Verlag=Koehlers Verlagsgeselleschaft |Ort=Herford, Germany |Datum=1993 |ISBN=3-7822-0577-4}}<br /> * {{Literatur |Autor=Philip B. Sharpe |Titel=Complete Guide to Handloading |Auflage=3 |Verlag=Funk and Wagnalls |Ort=New York |Datum=1953 |OCLC=500118405}}<br /> * {{Literatur |Autor=Michel Vergé-Franceschi |Titel=Dictionnaire d'Histoire maritime |Verlag=éditions Robert Laffont |Ort=Paris |Datum=2002 |ISBN=2-221-91285-3 |Seiten=1, 508}}<br /> * {{Literatur |Autor=M. J. Whitley |Titel=Cruisers of World War Two |Verlag=Brockhampton Press |Datum=1995 |ISBN=1-86019-874-0}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Naval artillery|Schiffsartillerie}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * {{Internetquelle | url=http://www.navweaps.com/Weapons/index_weapons.htm | titel=<br /> Naval Weapons of the World | titelerg=From 1880 to Today | autor=Tony DiGiulian | hrsg= | werk=navweaps.com | seiten= | datum=2021 | archiv-url= | archiv-datum= | abruf=2021-01-21 | sprache=en | format= | kommentar=Verzeichnis von Marinegeschützen | zitat= | offline= }}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Schiffsgeschütz| ]]<br /> [[Kategorie:Schiffsausrüstung]]<br /> [[Kategorie:Marineartillerie]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kreuzer_(Schiffstyp)&diff=230523458 Kreuzer (Schiffstyp) 2023-02-04T07:46:18Z <p>Nimitz0vikrant: Ticonderoga stammte von einem kleinen Schiff, das zu einem größeren Schiff umgebaut wurde</p> <hr /> <div>[[Datei:HMS Belfast 1 db.jpg|mini|Der [[Leichter Kreuzer|Leichte Kreuzer]] ''[[HMS Belfast (C35)]]'' als Museumsschiff auf der Themse in London]]<br /> [[Datei:Russian cruiser Marshal Ustinov MOD 45164874.jpg|mini|[[Projekt 1164]]]]<br /> Der Begriff '''Kreuzer''' bezeichnet einen Typ von [[Kriegsschiff]]en mittlerer Größe. Er hat seinen Ursprung in dem niederländischen Wort „kruiser“ aus dem 17.&amp;nbsp;Jahrhundert, der ein kreuzendes (im Sinne von hin und her fahrend) Schiff bezeichnete.&lt;ref&gt;''Duden Herkunftswörterbuch'', 3. Auflage 2001, ISBN 3-411-04073-4, S. 453: „kreuzendes (das heißt zu Aufklärungszwecken hin und her fahrendes) Schiff; …“. ''Brockhaus Wahrig. Deutsches Wörterbuch, Großwörterbuch.'' Renate Wahrig-Burfeind, 9. vollständig aktualisierte Ausgabe 2011, ISBN 978-3-577-07595-4, S. 893: „Kriegsschiff, das hin- und herfahrend eine Küste schützt“.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Ihre Aufgaben in Kriegszeiten waren [[Nachrichtengewinnung und Aufklärung#Militärische Aufklärung|Aufklärung]], Vorposten- und Blockadedienst, Handelsstörung, Operationen an feindlichen Küsten, Überwachung von [[Seeweg]]en, Präsenz zeigen und auch das Aufspüren und Bekämpfen gegnerischer Kreuzer. In Friedenszeiten wurden Kreuzer zumeist zur Sicherung von Macht- und Sicherheitsinteressen in den ihnen zugewiesenen Seegebieten eingesetzt. In der [[Segelschiff]]ära führten solche Aufgaben überwiegend [[Fregatte]]n durch, aber auch [[Korvette]]n (bzw. [[Sloop]]s), seltener auch [[Linienschiff]]e, wenn etwa eine stärkere Einheit benötigt wurde oder eine schwächere nicht verfügbar war.<br /> <br /> Zum [[Schiffstyp]] wurde der Kreuzer etwa um 1860/70, als die Segelfregatte [[Obsoleszenz #Allgemeines|obsolet]] wurde und jene dampfbetriebenen Schiffe, die an deren Stelle treten sollten, nun „Kreuzer“ genannt wurden. Diese ersten Kreuzer waren mit leichter bis mittlerer [[Artillerie]] bewaffnet und nur schwach [[Panzerung|gepanzert]]. Dafür hatten sie eine recht große Reichweite und waren typischerweise schnell. Ihre Eigenschaften bezüglich Panzerung, Antrieb und Bewaffnung folgten der Regel „stärker zu sein als alle schnelleren Einheiten und schneller zu sein als alle stärkeren Einheiten“ ({{enS}} „to outgun every ship they could not outrun and to outrun every ship they could not outgun“). In den Hauptseegebieten (also im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert die europäischen Gewässer) sollten sie primär als Handelsstörer agieren oder die stärkeren Schlachtgeschwader als Aufklärer unterstützen. In entfernten Seegebieten waren sie dagegen bestens geeignet, als größte lokale Einheit (oftmals als [[Flaggschiff]] eines kleinen [[Geschwader (Marine)|Geschwaders]]) Stärke zu demonstrieren.<br /> <br /> === Situation in Deutschland ===<br /> In den Anfangsjahren der deutschen Marinen wurden in Anlehnung an die Segelschiffzeit die Klassifizierungen der mittelgroßen Schiffstypen in ''[[Gedeckte Korvette]]n'' und ''Glattdeckskorvetten'' (auch ''Ungedeckte Korvetten'') vorgenommen.&lt;ref&gt;Stichworte: ''Ungedeckte Korvette,'' (S. 276) und ''Gedeckte Korvette,'' (S. 73–74), in ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2&lt;/ref&gt; Ab 1884 wurden für diese Schiffe dann die Bezeichnungen ''[[Kreuzerfregatte]]'' und ''[[Kreuzerkorvette]]'' verwendet. Charakteristisch für die Schiffe dieser Klassifizierung war die vorhandene Hilfsbesegelung. Für Neubauten ohne Hilfsbesegelung wurde in dieser Zeit bereits der Begriff ''Kreuzer'' verwendet und in technischer Hinsicht nach der Art der Panzerung in ''[[Ungeschützter Kreuzer|ungeschützte Kreuzer]]'', ''[[Geschützter Kreuzer|geschützte Kreuzer]]'' oder ''[[Panzerkreuzer]]'' (auch ''Panzerdeckskreuzer'') unterschieden.&lt;ref&gt;Stichworte: ''Geschützter Kreuzer,'' (S. 80), ''Ungeschützter Kreuzer,'' (S. 276) und ''Panzerkreuzer,'' (S. 169–170), in ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab 1893 ordnete die [[Kaiserliche Marine]] Kreuzer in vier Klassen (I. bis IV.) ein:<br /> * ''Kreuzer I. Classe'': Große Panzerkreuzer (etwa: ''[[SMS Fürst Bismarck]]'')<br /> * ''Kreuzer II. Classe'': neuere Kreuzerkorvetten (Planungsjahre nach 1885) und geschützte Kreuzer (etwa: ''[[SMS Kaiserin Augusta]]'' und ''[[Victoria-Louise-Klasse]]'')<br /> * ''Kreuzer III. Classe'': alte Kreuzerkorvetten (Planungsjahre vor 1885), kleinere geschützte Kreuzer bis etwa 4.000 [[Tonne (Einheit)#Long ton|tn.l.]] (etwa: ''[[Carola-Klasse]]'', [[SMS Ariadne (1871)|SMS ''Ariadne'']], [[SMS Gefion (1893)|SMS ''Gefion'']])<br /> * ''Kreuzer IV. Classe'': Kleinere ungeschützte Kreuzer (bis etwa 3.000 t) und [[Aviso (Schiffstyp)|Avisos]] (etwa: ''[[Bussard-Klasse]]'', ''[[Schwalbe-Klasse]]'')<br /> <br /> 1899 erfolgte eine erneute Umklassifizierung. Aus den Schiffen der I. und II. Klasse gingen die sog. ''[[Großer Kreuzer|Großen Kreuzer]]'' hervor. Die Schiffe der unteren III. und IV. Klasse stellten die ''[[Kleiner Kreuzer|Kleinen Kreuzer]]''. Die ''Großen Kreuzer'' wurden etwa ab 1906/07 dann nochmals in ''Große Kreuzer'', ''Panzerkreuzer'' und ''[[Schlachtkreuzer]]'' unterschieden, wobei sich die ''Schlachtkreuzer'' in Bauart und Einsatzzweck zunehmend von der Charakteristik des Kreuzers entfernten. Die Einteilung der ''Kleinen Kreuzer'' wurde nach 1900 nicht weiter verändert. Die [[Österreichische Marine|k. u. k.-Marine]] verwendete für ihre modernen kleinen Kreuzer auch die Bezeichnung [[Rapidkreuzer]].<br /> <br /> == Nach dem Ersten Weltkrieg ==<br /> Um eine Wiederholung des [[Dreadnought#Internationales Wettrüsten|Dreadnought-Wettrüstens]] im frühen 20. Jahrhundert zu verhindern, schränkten die Siegermächte des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ihren Kriegsschiffbau zunächst durch internationale [[Flottenkonferenzen]] ein. Dies betraf entsprechend auch den Bau von Kreuzern. Der Washingtoner Flottenvertrag von 1922 schränkte den Bau von Kreuzern auf eine Standardverdrängung von maximal 10.000 Tonnen und eine Bewaffnung von Kanonen mit maximalem Kaliber 203 mm ein.&lt;ref&gt;Robert Gardiner, Stephen Chumbley: ''Conway's All the World's Fighting Ships 1947–1995,''Conway Maritime Press, London, 1995, ISBN 1-55750-132-7&lt;/ref&gt; Im [[Londoner Flottenvertrag]] 1930 wurde dann erstmals der Unterschied zwischen ''[[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzern]]'' (bisher als ''Kleine Kreuzer'' klassifiziert) und ''[[Schwerer Kreuzer|Schweren Kreuzern]]'' vorgenommen und weitere Begrenzungen der Schiffe hinsichtlich Anzahl und Gesamttonnage der Unterzeichnernationen festgelegt. Großbritannien durfte demnach über 15 Schwere Kreuzer mit einer [[Tonnage]] von 147.000 Tonnen verfügen, die USA über 18 Schwere Kreuzer mit einer Tonnage von 180.000 und Japan über 12 Schwere Kreuzer mit einer Gesamttonnage von 100.450 Tonnen. Für Leichte Kreuzer gab es nur Gesamttonnagebegrenzungen ohne Angaben zur Anzahl. In der Folge wurden aus den Erfahrungen mit den ''Großen Kreuzern'', ''Panzerkreuzern'' und ''Schlachtkreuzern'' die ''Schweren Kreuzer'' und weiterhin letztlich auch die [[Schlachtschiff]]e (weiter)entwickelt. Hintergrund hierfür war auch, dass nun auch die technischen Voraussetzungen mit immer stärkeren Schiffsmaschinen vorhanden waren, die auch schwer gepanzerten Schiffen hohe Geschwindigkeiten ermöglichten. Hierdurch geriet die ursprüngliche Konzeption der Kreuzer, gerade bei den ''Schlachtkreuzern,'' allerdings in den Hintergrund. International wurden in der Folge nach den neuen Bestimmungen eine Anzahl neuer Kreuzerklassen entwickelt, so die [[Kaiserlich Japanische Marine|japanische]] ''[[Mogami-Klasse (1934)|Mogami-Klasse]]'', die britische [[Town-Klasse (1936)|''Neue Town-Klasse'']] und die [[United States Navy|US]] [[Brooklyn-Klasse]]. Als Untergruppe der ''Leichten Kreuzer'' entstanden zudem die ''[[Flugabwehrkreuzer]]'' (''Fla-Kreuzer/Flak-Kreuzer'').<br /> <br /> Für Deutschland galten die Rüstungsbeschränkungen des [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrags]]. Die Folge war der Bau der „Panzerschiffe“ der [[Deutschland-Klasse (1931)|Deutschland-Klasse]].<br /> <br /> Die Festlegungen im [[Deutsch-britisches Flottenabkommen|Deutsch-Britischen Flottenabkommen]] hoben 1935 die Vertragsbestimmungen durch Gesamttonnagebeschränkungen letztlich auf und ermöglichten somit dem [[NS-Staat|nationalsozialistischen Deutschland]] ebenfalls den Neubau ''Schwerer Kreuzer,'' zu denen ab 1940 die [[Kriegsmarine]] auch ihre Panzerschiffe zählte.<br /> <br /> Die ursprüngliche Einsatzrollen behielten Kreuzer noch bis ins 20.&amp;nbsp;Jahrhundert hinein. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] waren sie auch zum Begleitschutz für wichtige [[Geleitzug|Konvois]] kommandiert.<br /> <br /> In den 1950er/60er Jahren büßten die Kreuzer ihre Bedeutung als Träger klassischer Artillerie ein. An ihre Stelle traten zunehmend Schiffe mit Raketenstartern unterschiedlicher Bestimmung, so etwa als Plattform für [[Marschflugkörper]] oder [[ballistische Rakete]]n, die als ''[[Lenkwaffenkreuzer|Lenkwaffen-]]'' oder ''Raketenkreuzer'' bezeichnet wurden. Auch die Antriebstechnik entwickelte sich weiter, so gab es nach dem Zweiten Weltkrieg 13 ''[[Atomkreuzer]]'', der erste war die [[USS Long Beach (CGN-9)]].<br /> <br /> Als weitere Unterklasse der Kreuzer entwickelte die [[Sowjetische Marine]] in den 1960er Jahren auch sog. ''[[Flugdeckkreuzer]]'', die vor allem zur U-Boot-Abwehr eingesetzt werden sollten. Diese Klasse führte ein Flugdeck sowie [[Hubschrauber]] und Flugzeuge mit Kurzstart und -landeeigenschaften ([[STOL]]) an Bord.<br /> <br /> == Kreuzer im aktiven Dienst ==<br /> Es gibt weltweit nur noch zwei Marinen, die zusammen 25 als Kreuzer bezeichnete Schiffe im aktiven Dienst haben:<br /> * [[Russische Marine]] (drei Schiffe):<br /> ** [[Slawa-Klasse]] (zwei Schiffe; eins gesunken während der russischen Ukraineinvasion)<br /> ** [[Kirow-Klasse]] (mit [[Kernenergieantrieb]]; ein Schiff, ein zweites Schiff wird derzeit modernisiert, und zwei weitere sind inaktiv)<br /> * [[United States Navy]] (22 Schiffe):<br /> ** [[Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)|Ticonderoga-Klasse]]<br /> <br /> == Arten von Kreuzern ==<br /> [[Datei:Chile 1916 Capitan Prat.jpg|mini|[[Geschützter Kreuzer]] ''Capitán Prat'' ([[Streitkräfte Chiles#Marine (Armada de Chile)|Chile]], 1892), Aufnahme um 1915]]<br /> Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Bezeichnungen für verschiedene Kreuzertypen. Diese können sich auf technische oder administrative Aspekte oder den Einsatzzweck beziehen oder auch nur historisch bedingt sein. Dabei überschneiden sich die Begriffe vielfach.<br /> <br /> Nach der Art ihrer Bewaffnung werden manche der den vorgenannten Typen zuzuordnende Schiffe auch als ''[[Torpedokreuzer]]'', ''Flak-Kreuzer'' oder ''[[Minenkreuzer]]'' bezeichnet. Der ''[[Flottenkreuzer]]'' war ein Kreuzertyp der [[Royal Navy]], der mit der Schlachtflotte zusammen zu deren Schutz operierte. ''[[Auslandskreuzer]]'', ''[[Kolonialkreuzer]]'' und ''[[Stationskreuzer]]'' tragen ihren Namen auf Grund ihres Einsatzzweckes. Teilweise wurden dafür zweckgebaute Schiffe verwendet, teilweise ohnehin vorhandene Kreuzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das Einsatzprofil von Kreuzern grundlegend, die Abgrenzung zu anderen Schiffsarten wurde unscharf. In Bezug auf Antrieb bzw. Bewaffnung entstanden die Bezeichnungen ''Atomkreuzer'' und ''Lenkwaffenkreuzer''.<br /> <br /> Besonders aus der Frühzeit des Kreuzerbaus (Ende des 19. Jh.) stammen die folgenden weiteren Kreuzerbezeichnungen:<br /> * Als ''Dynamitkanonenkreuzer'' wurde das Versuchsschiff ''[[USS Vesuvius (1888)|USS Vesuvius]]'' bezeichnet.<br /> * Obwohl um 1900 fast alle größeren Kriegsschiffe einen [[Rammsporn|Rammbug]] hatten, wurden einige so ausgerüstete Kreuzer auch als ''[[Rammkreuzer]]'' bezeichnet.<br /> * ''[[Armstrong-Rendel-Kreuzer]]'' und ''[[Elswick-Kreuzer]]'' sind nach ihren Bauwerften benannten Schiffe, die zu ihrer Zeit Exporterfolge waren.<br /> * Als ''[[Aufklärungskreuzer]]'' wurden Kreuzer bezeichnet, die im Aufklärungsdienst eingesetzt waren. Die Royal Navy baute im Ersten Weltkrieg spezielle [[Scout Cruiser|Aufklärungskreuzer vom Typ „Scout“]], die sich durch für die damalige Zeit hohe Geschwindigkeit von 25,5&amp;nbsp;kn (47&amp;nbsp;km/h) auszeichneten. Allerdings waren diese Schiffe für einen Kreuzer relativ schwach bewaffnet. Ähnliche Entwürfe der deutschen [[Kriegsmarine]] für einen [[Spähkreuzer]] wurden nicht realisiert.<br /> <br /> [[Hilfskreuzer]] waren als umgebaute Handelsschiffe nur von ihrem Einsatzzweck, nicht aber von ihrer Bauart her Kreuzer. Ein Mischtyp sind [[Flugdeckkreuzer|Flugdeckkreuzer und Hubschrauberkreuzer]]. Keine Kreuzer nach Bauart und Einsatzzweck sind trotz ihrer Bezeichnung ''[[Schlachtkreuzer]]'' und ''[[Unterseekreuzer|Unterseekreuzer (U-Kreuzer)]]''.<br /> <br /> === Zivile Kreuzer ===<br /> Der Bedeutungsumfang des Wortes Kreuzer umfasst heute (über seine Definition hinausgehend, Seewege zu überwachen) auch größere Fahrzeuge von Rettungsgesellschaften und [[Küstenwache]]n, so ''Seenotkreuzer'' (SK) oder die von der [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger|DGzRS]] verwendete Schiffsbezeichnung ''[[Seenotrettungskreuzer]]'' (SRK). Größere Einheiten im [[Grenzaufsichtsdienst]] werden als ''[[Kontrolleinheit See|Zollkreuzer]]'' bezeichnet.<br /> <br /> Daneben werden auch einige Typen von [[Segelyacht]]en als Kreuzer bezeichnet. ''[[Jollenkreuzer]]'' sind kleinere Segelboote, die aber mit einer Kajüte ausgerüstet sind und daher für längere Fahrten geeignet sind. Größer sind die ''[[Schärenkreuzer]]'', daneben sind unter anderem auch die ''[[Seefahrtkreuzer]]'' und ''[[Vertenskreuzer]]'' zu nennen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Schiffstypen]]<br /> * [[Liste der Kreuzer der United States Navy]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Stichwort: ''Kreuzer'' in: ''Maritimes Wörterbuch.'' Zusammengestellt von Jürgen Gebauer und Egon Krenz. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-327-00679-2, S. 115–118.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Cruisers by class|Medien zu Kreuzerklassen}}<br /> {{Commonscat|Cruisers|Medienkategorie zu Kreuzern}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4123578-2}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kreuzer| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Udaloy-Klasse&diff=230501479 Udaloy-Klasse 2023-02-03T14:39:26Z <p>Nimitz0vikrant: </p> <hr /> <div>{{Infobox Schiff<br /> | Schiffskategorie = Kriegsschiff<br /> | Name = Projekt 1155<br /> | Bild = The Russian Navy Udaloy-class destroyer RFS Admiral Panteleyev arrives at Joint Base Pearl Harbor-Hickam to participate in the Rim of the Pacific exercise 2012. (7487834270).jpg<br /> | Bildtext = ''Admiral Pantelejew''<br /> |{{Infobox Schiffsklasse/Basis<br /> | Boxentyp = Alles<br /> | Schiffsart = [[Zerstörer]]<br /> | Entwurf =<br /> | Bauwerft =<br /> Werft Sewernoje ([[Sankt Petersburg|Leningrad]])<br /> [[Jantar (Werft)|Jantar]] ([[Kaliningrad]])<br /> | Baukosten =<br /> | BauzeitVon = 1979<br /> | BauzeitBis = 1988<br /> | Stapellauf =<br /> | Einheiten = 13<br /> | Klassenschiffe =<br /> | Reederei =<br /> | Bestellung =<br /> | Indienststellung =<br /> | Fahrtgebiete =<br /> | Außerdienststellung =<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Daten<br /> | AbJahr =<br /> | Länge = 163<br /> | Lpp =<br /> | KWL =<br /> | Breite = 19<br /> | Seitenhöhe =<br /> | Tiefgang = 7,8<br /> | Verdrängung =<br /> * leer: 6840 t <br /> * Einsatz: 7480 t<br /> | Vermessung =<br /> | Besatzung = 293 Mann<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Antrieb<br /> | AbJahr =<br /> | Antrieb =<br /> [[COGAG]]<br /> 4 × Turbinen<br /> | Maschinenleistung = 4 × {{PS2kW|20000}}<br /> | Geschwindigkeit_M = 29,5<br /> | Propeller = 2<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Militär<br /> | AbJahr =<br /> | Bewaffnung =<br /> * 2 × 4 [[SS-N-14 Silex|URK-5]], nur Udaloy-I<br /> * 2 × 4 [[SS-N-22 Sunburn|P-270 Moskit]], nur Udaloy-II<br /> * 8 × 8 [[9K330 Tor|3K95 Kinschal]]<br /> * 2 × 4 [[3K87 Kortik]], nur Udaloy-II<br /> * 2 × 1 100-mm-[[AK-100]]<br /> * 4 × 6 30-mm-[[AK-630]]<br /> * 2 × 12 [[RBU-6000]]<br /> * 2 × 4 [[Torpedorohr]]e ∅ 533 mm<br /> | Panzerung =<br /> | Sensoren =<br /> }}<br /> }}<br /> <br /> '''Projekt 1155''' ''Fregat'' ({{RuS|Фрегат}}, [[Fregatte]] oder [[Fregattvögel|Fregattvogel]]), von der [[NATO]] als '''Udaloy-Klasse''' ({{ruS|Удалой|der Verwegene}}) bezeichnet, ist eine Klasse von [[Zerstörer]]n der [[Russische Marine|russischen Marine]]. Die Einheiten dieser Klasse wurden während der 1980er-Jahre gebaut und sind zum Teil noch heute im Dienst.<br /> <br /> == Projekt 1155 Fregat I ==<br /> Als in den 1970er-Jahren innerhalb der sowjetischen Marine der Wunsch nach einem neuen Zerstörer-Typ zur Unterstützung der großen Kampfgruppen laut wurde, stellte man folgende Anforderungen an den neuen Entwurf:<br /> <br /> * Primäraufgabe in der [[U-Jagd|U-Boot-Abwehr]]<br /> * große Reichweite<br /> * Seeausdauer durch Seeversorgung erhöhbar<br /> <br /> Durch die NATO werden die Schiffe als DDGH klassifiziert; das Akronym DDGH steht im Amerikanischen für: ''Destroyer (DD – Zerstörer) Guided Missile (G – Lenkflugkörper) Helicopter (H – Hubschrauber an Bord)''.<br /> <br /> Die Forderungen der sowjetischen Marineführung wurden in der als Udaloy-I-Klasse umgesetzt. Diese werden in der russischen Marine als Fregat&amp;nbsp;I bezeichnet. Die Udaloy stellte eine große Verbesserung gegenüber der vorhergehenden [[Kriwak-Klasse]] dar, der sie ein Hubschrauberdeck mit der dazugehörigen Bordkomponente (Hangar, Tankanlagen), verbesserte Sonar-Anlagen sowie leichte Flugabwehrfähigkeiten voraus hat.<br /> <br /> Udaloy sind mit zwei [[Bordhubschrauber]]n ausgerüstet, die über je einen Hangar verfügen, deren Schotten als Rampe zum Flugdeck fungieren. Das Schiff verfügt über das aktive/passive Polinom-Such- und Angriffssonarsystem; die Flugabwehreinrichtungen bestehen aus acht Startern für Flugkörper [[9K330 Tor|3K95 Kinschal]] sowie [[AK-630]]-Geschützplattformen. Bei der AK-630 handelt es sich um eine sechsläufige Gatling-Kanone vom Kaliber 30&amp;nbsp;mm, die zur [[Nahbereichsverteidigungssystem|Nahabwehr]] anfliegender Flugkörper oder schneller Ziele wie Hubschrauber, Speedboote oder Flugzeuge dient. Das [[AK-100]] ist ein [[Schiffsartillerie|Marinegeschütz]] vom Kaliber 100&amp;nbsp;mm, seine Hauptaufgabe ist der Artilleriekampf gegen feindliche Schiffe, daneben auch gegen Landziele zur Unterstützung amphibischer Landungsoperationen.<br /> <br /> Bei den mitgeführten Hubschraubern handelt es sich auf den Udaloy-I-Einheiten um [[Kamow Ka-25]]. Es können sowohl die Varianten A, B als auch C verwendet werden. Vermutlich wurde aber nur die Variante&amp;nbsp;A als U-Boot-Jäger verwendet. Die Variante&amp;nbsp;C des Ka-25 dient dem SAR-Dienst ([[Search and Rescue]]), die Variante&amp;nbsp;B zur Erweiterung der Auffassreichweite des [[Feuerleitradar]]s. Die Ka-25 verfügt über eine maximale Reichweite von 216 Seemeilen, knapp 400 Kilometer. Die Bewaffnung besteht aus einem oder mehreren E45-75A-Torpedos oder einer B-1-Wasserbombe, die einen nuklearen Sprengkopf besitzt.<br /> <br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung der Klasse begann in den frühen 1970er-Jahren, als man in der sowjetischen Marine erkannte, dass es zu kostspielig wäre, nach wie vor auf Einheiten großer Verdrängung zu setzen, die mehrere Einsatzgebiete abdeckten. Bisher waren die Einheiten der sowjetischen Flotte immer mit umfangreichen Systemen für die Flugabwehr (AAW), den Überwasserkampf (SW) sowie die U-Boot-Abwehr (ASW) ausgerüstet. Dies führte zwangsläufig zu Schiffen großer Verdrängung.<br /> <br /> Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung eines Konzepts „spezialisierter Überwassereinheiten“. Als direkte Folge wurden durch die Sewernoje-Entwicklungsabteilung zwei verschiedene Entwürfe ausgearbeitet: das Projekt 956 als Zerstörer und das Projekt 1155 als großer U-Boot-Jäger. Somit war von Beginn an klar, dass der Großteil an Waffensystemen der U-Boot-Jagd dienen sollte. Dies führte später zur Kategorisierung als ''großer U-Boot-Jäger ersten Ranges''.<br /> <br /> === Bewaffnung ===<br /> [[Datei:Постоянная группировка ВМФ России в Средиземном море обеспечивает противовоздушную оборону над территории Сирии (15).jpg|mini|AK-100-Geschütztürme und geöffnete Backbord-Startrohre mit URK-5-Marschflugkörpern]]<br /> Auch wenn das Projekt 1155 allgemein als das sowjetische Gegenstück zur [[Spruance-Klasse]] der [[United States Navy]] gesehen werden kann, so gilt dies jedoch nicht für alle Udaloy&amp;nbsp;I. Innerhalb der Klasse weisen die einzelnen Einheiten Unterschiede in den Bereichen Flugabwehr und Flugabwehrradaranlagen auf.<br /> <br /> Nicht alle aktiven Einheiten verfügen über die gleiche Ausstattung. Die Betonung der Rolle als U-Boot-Jäger ließ den Schiffen der Udaloy-Klasse nur rudimentäre Wirkfähigkeiten gegen Seeziele und Luftziele. So besteht die Ausrüstung für den Kampf gegen feindliche Schiffe nur aus zwei AK-100-Geschützen sowie vier Schiff-Schiff-Flugkörpern. Die ''URK-5 Rastrub'' wird von der [[NATO]] als [[SS-N-14 Silex]] bezeichnet. Sie ist ein Trägersystem für ein Torpedo vom Typ AT-2, UGMT-1, APR-3M oder MPT-1ME. Weiter kann der Flugkörper auch mit einer [[Kernwaffe|nuklearen]] Wasserbombe mit 5–10&amp;nbsp;kT bestückt werden. Es existiert zudem eine Schiff-Schiff-Version der SS-N-14 mit einem Suchkopf und konventionellem Sprengkopf. Die Flugkörper sind in zwei quadratischen geneigten Vierfach-Startern unter der Brücke eingerüstet. In jedem Starter befinden sich zwei Silex zur Bekämpfung von U-Booten sowie zwei Anti-Schiff-Versionen der Silex.<br /> <br /> ==== Flugabwehr ====<br /> [[Datei:Udaloy-Bow.jpg|mini|Bug der Udaloy mit [[9K330 Tor|3K95-Kinschal]]-Flugabwehrsystem]]<br /> Die Flugabwehrwaffen umfassen zwei Flugabwehrraketen-Komplexe 3K95 „Kinschal“ (NATO-Codename SA-N-9 Gauntlet). Jeder dieser Komplexe besteht aus einem 3R95-Feuerleitradar (NATO-Codename Cross Sword) sowie vier 3S95-[[Senkrechtstartanlage für Flugkörper|Senkrechtstartanlagen für Flugkörper]]. Jede Startanlage kann acht Raketen aufnehmen, so dass insgesamt 64 Flugabwehrraketen zur Verfügung stehen. Vier Starter befinden sich im Bug, zwei zwischen den Torpedorohren und zwei weitere auf dem Hangaraufbau zwischen den RBU-Werfern. Ein Feuerleitradar befindet sich auf einer runden Plattform oberhalb des Hangars. Ein weiterer ist oberhalb der Brücke verbaut. Da es bei der Entwicklung von dem 3K95-Komplex zu Verzögerungen kam wurden die ersten drei Schiffe ohne diesen in Dienst gestellt. Erst das vierte Schiff, die ''Admiral Sacharow'' ist mit dem 3K95-Komplex ausgerüstet.&lt;ref name=”janes-fs2015”&gt;Stephen Saunders: ‘’Jane’s Fighting Ships, Edition 2015–2016’’. 2015. S. 695.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Torpedos ====<br /> Die Schiffe verfügen über acht Torpedorohre vom Kaliber 533&amp;nbsp;mm. Standardmäßig sind sie mit Torpedos vom Typ&amp;nbsp;53 bestückt. Aber auch der Einsatz des Anti-U-Bootkomplexes [[SS-N-16 Stallion|RPK-6 Wodopad-NK (SS-N-16 Stallion)]] ist möglich. Die Rohre befinden sich in zwei Vierfachstartern, jeweils einem an Backbord und einem an Steuerbord, zwischen Hangar und mittlerem Schiffsaufbau. Des Weiteren sind [[RBU-6000]]-Raketenwerfer mit einer Wurfreichweite von bis zu 6000 Metern zur U-Boot-Jagd installiert. Die beiden Werfer befinden sich auf dem Hangaraufbau. Eine Salve umfasst zwölf Raketen und kann auch zur Abwehr von Torpedos verwendet werden.<br /> <br /> ==== Radar ====<br /> Die Schiffe verfügen über moderne elektronische Anlagen. Hierzu gehört unter anderem das MR-760MA-Fregat-MA-Luftraumüberwachungsradar. Es ist jedoch unklar, welche Anlage sich genau hinter dieser Bezeichnung verbirgt. Viele Quellen bezeichnen das System auch als ''Top Plate 3-D''. Das Radar Top Plate trägt jedoch die Bezeichnung MR-700 „Fregat“ und besteht aus zwei gegenüber der Horizontalen abgewinkelten Planar-Antennen. Diese beiden Antennen sind jedoch in unterschiedlichen Winkeln montiert worden, um den geringen Messfehler des Radars während der Drehung zu korrigieren. Des Weiteren existiert in der russischen Marine das ''Top-Steer''-Radarsystem, welches als „Fregat“ bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um ein S-Band-System ähnlich dem amerikanischen [[SPS-39]]. Die Bezeichnung MR-760A könnte auf eine Kombination des MR-700-Systems mit dem Top-Steer-System hindeuten.<br /> <br /> Das ''Horse-Jaw''-Niederfrequenzsonar ist der Nachfolger des ''Orion-Jaw''-Sonarsystems. Es verfügt über einen Suchbereich von 360° und eine Reichweite von 30/60/120 km. Das zugehörige [[Sonar#VDS|VDS]] (variable depth sonar; dt.: Sonar mit veränderbarer Suchtiefe) ist das Horse-Tail-System. Beide Systeme basieren auf „akquirierter“ französischer Technologie, die wiederum auf amerikanischer Technologie basiert.<br /> <br /> ''Eye Bowl'' ist ein [[Feuerleitradar]] für die SS-N-14, arbeitet auf dem S-Band und ermöglicht die „Command Guidance“ des Flugkörpers nach dem Start. ''Drakon'' wird vollständig als MR-145-Drakon beziehungsweise Kite Screech A bezeichnet und basiert auf den C/X/Ka-Bändern. Es kontrolliert die [[AK-100]]-Geschütztürme. Kite Screech&amp;nbsp;B wird auf den Udaloy-II-Einheiten zur Kontrolle der [[AK-130]]-Geschütztürme eingesetzt. In beiden Fällen besteht das System aus einem Präzisionsmessgerät (Ka-Band) und einem Zielerfassungsgerät (C/X- oder nur X-Band).<br /> <br /> Das MR-320 ist ein konventionelles Oberflächensuchradar, welches ursprünglich als ''Palm Frond'' bezeichnet wurde. Durch Kombination mit dem ''Strut-Pair''-S-Band-Luftraumüberwachungsradar entstand das MR-320 Podkat, das auf der Udaloy-Klasse eingerüstet wurde. Strut Pair verfügt jedoch über keine Stabilisierungstrebe hinter der Antenne, was darauf hindeuten könnte, dass es nicht seegangsstabilisiert ist.<br /> <br /> ''Cross-Sword'' ist das Feuerleitsystem für die 3K95-Flugabwehrraketen und verfügt über eine phasenadaptive Planarantenne zur Verfolgung und Steuerung der Flugkörper. ''Bell Shroud'' ist eine Störanlage zum Einsatz gegen die Q-Band-Systeme westlicher Flugzeuge, die in den 1960er-Jahren eingeführt wurden.<br /> <br /> ''Bell-Crown'' ist das dem amerikanischen Link-System ähnliche Kommandosystem der russischen Marine. Es erlaubt dem Flaggschiff, Befehle an die unterstellten Einheiten zu senden. Diese Befehle werden dann durch das „Second-Captain“-System der Einheiten bearbeitet.<br /> <br /> === Antrieb ===<br /> Die Antriebsanlage des Schiffes bildet ein [[COGAG-Antrieb]]. COGAG steht für ''Combined Gas and Gas'' und bedeutet im Falle der Udaloy&amp;nbsp;I und Udaloy&amp;nbsp;II, dass pro Welle eine Gasturbine für [[Marschfahrt]] (M62 mit 9.000&amp;nbsp;PS) und eine Gasturbine für Fahrten mit äußerster Kraft (M8KF mit 22.000&amp;nbsp;PS) vorhanden sind. Diese Turbinen ermöglichen den Einheiten dieser Klasse eine Höchstgeschwindigkeit von 29 Knoten bei maximaler Verdrängung. Die Schiffe verfügen über zwei Wellen mit je einem Propeller.<br /> <br /> Die Schiffe messen bei einer Länge über alles 163&amp;nbsp;m, eine Breite von bis zu 19,7&amp;nbsp;m und einen Tiefgang von bis zu 7,9&amp;nbsp;m. Sie verdrängen voll ausgerüstet 7570 Tonnen. Die Besatzungsstärke beträgt bis zu 249 Mann, von denen vermutlich 30 zur Bordhubschrauberkomponente zählen.<br /> <br /> Kiellegung des Typschiffs Udaloy erfolgte 1978. Zwölf Einheiten wurden in einer Rate von maximal zwei Schiffen pro Jahr bis 1991 fertiggestellt. Das letzte Schiff mit Udaloy-I-Konfiguration lief im Juli 1991 der Flotte zu.<br /> <br /> == Technische Daten Projekt 1155 Fregat I ==<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;|Allgemein<br /> |-<br /> | NATO-Code || „Udaloy I“<br /> |-<br /> | Entwicklungsabteilung || Sewernoje&lt;!--Der Begriff „Sewernoje“ führt auf eine Begriffsklärungsseite--&gt;<br /> |-<br /> |rowspan=&quot;2&quot;|Bauwerften<br /> |Sawod 820 [[Jantar (Schiffswerft)|Jantar]], Kaliningrad<br /> |-<br /> |Sawod 190 Sewernaja-Werft, St. Petersburg<br /> |-<br /> | Helikopter || 2&amp;nbsp;× [[Kamow Ka-25|Ka-25]] (zwei Hangars)<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;|Dimensionen<br /> |-<br /> | Länge || 163&amp;nbsp;m<br /> |-<br /> | Breite || 19,0 bis 19,7&amp;nbsp;m<br /> |-<br /> | Tiefgang || 7,8 bis 7,9&amp;nbsp;m<br /> |-<br /> | Verdrängung (Standardkampfsatz) || 6.945&amp;nbsp;t<br /> |-<br /> | Verdrängung (maximal) || 7570&amp;nbsp;t<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;|Antriebsanlage<br /> |-<br /> | Antriebskonfiguration || kombinierter Gas und Gas Antrieb (COGAG)<br /> |-<br /> | Turbinen (Marschfahrt) || 2&amp;nbsp;× M62-Gasturbinen mit je 9000&amp;nbsp;PS (auf zwei Wellen)<br /> |-<br /> | Turbinen (äußerste Kraft) || 2&amp;nbsp;× M8KF-Gasturbinen mit je 22.000&amp;nbsp;PS (auf zwei Wellen)<br /> |-<br /> | Wellen || 2<br /> |-<br /> | Propeller || 2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit || 30&amp;nbsp;kn<br /> |-<br /> | Betriebsstoffbunker || 2000&amp;nbsp;t + Reservebunker<br /> |-<br /> | Reichweite || 3000&amp;nbsp;[[Seemeile|sm]] (bei 14&amp;nbsp;kn); 5700&amp;nbsp;sm bei Nutzung der Reserve<br /> |-<br /> | Besatzungsstärke || 220 bis 249 (29&amp;nbsp;Offiziere)<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;|Bewaffnung<br /> |-<br /> |rowspan=&quot;2&quot;|Flugkörper<br /> | 2&amp;nbsp;× Vierfachstarter für [[SS-N-14|URK-5 Rastrub]] (SS-N-14 „Silex“)<br /> |-<br /> | 8&amp;nbsp;× Achtfachstarter [[9K330 Tor|Kinschal]]<br /> |-<br /> |rowspan=&quot;3&quot;| Schiffsartilleriesysteme<br /> |zwei [[AK-100]]-Geschützplattformen Kaliber 100&amp;nbsp;mm<br /> |-<br /> | zwei 45mm-Fla-Kanonen vom Typ [[:en:45 mm anti-aircraft gun (21-K)|21-KM]]<br /> |-<br /> | vier sechsläufige [[AK-630]]-Gatlingkanonen (Flugabwehr/Kadenz 6000&amp;nbsp;Schuss pro Minute)<br /> |-<br /> | Torpedorohre || zwei Vierfach-Starter mit je vier Rohren vom Typ ChTA-53-1155<br /> |-<br /> | ASW (Anti-Submarine-Warfare) || 2&amp;nbsp;× [[RBU-6000]]-ASW RL mit 12&amp;nbsp;Rohren und Munition für 8&amp;nbsp;Salven<br /> |-<br /> |colspan=&quot;2&quot;|26&amp;nbsp;Seeminen<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;|Schiffssysteme<br /> |-<br /> |rowspan=&quot;2&quot;|Radar<br /> | MR-760MA Fregat-MA-Luftüberwachungsradar (Top Plate 3-D)<br /> |-<br /> | MR-320M-Podkat-Luft- und Seeraumüberwachungsradar<br /> |-<br /> |rowspan=&quot;3&quot;|Sonar<br /> | Polinom-Sonar „Phalanx“<br /> |-<br /> | „Horse Jaw“-Niederfrequenzsonar (am Bug montiert)<br /> |-<br /> | Platina/Horse Tail-LF-VDS-Niederfrequenssonar<br /> |-<br /> |-<br /> |rowspan=&quot;3&quot;|Feuerleitsysteme<br /> | Lesorub-5-Feuerleitanlage<br /> |-<br /> | 2&amp;nbsp;× Drakon/Eye Bowl SSM ([[Feuerleitradar]])<br /> |-<br /> | 2&amp;nbsp;× MR-360 Podkat/Cross Sword (Flugabwehrfeuerleitsystem)<br /> |-<br /> |Anlage zur [[Elektronische Kampfführung|elektronischen Kampfführung]] || Bell Shroud<br /> |-<br /> |Signalabfangsystem || Bell Crown<br /> |-<br /> | Kommunikationsanlagen || Taifun, Kristall<br /> |-<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 2&amp;nbsp;× [[PK-2]]-[[Täuschkörper]]werfer zur Raketenabwehr<br /> |-<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 10&amp;nbsp;× [[PK-10]]-Täuschkörperwerfer zur Raketenabwehr (nur in den letzten Schiffen des Bauloses)<br /> |}<br /> <br /> == Projekt 1155.1 Fregat II ==<br /> Kurze Zeit nach der Indienststellung der Udaloy-I-Zerstörer sah man die Notwendigkeit für eine Modifikation der Klasse, um so ein Gegenstück zur US-amerikanischen Arleigh-Burke-Klasse zu schaffen. 1982 begann man mit der Entwicklung eines Umrüstsatzes, welcher die Fähigkeiten der Udaloy&amp;nbsp;I besser einteilen sollte.<br /> <br /> Die Udaloy&amp;nbsp;II ist eine Umrüstung der Udaloy-I-Einheiten. Die SS-N-14 wurden durch die [[SS-N-22]] ''Sunburn'' ersetzt, welcher den Einheiten ein Wirken gegen Seeziele ermöglichte. Damit verbunden war jedoch ein Verlust an Wirkmitteln gegen U-Boote, namentlich der Verlust der Starter für die SS-N-14 „Silex“. Des Weiteren wurden durch Hinzufügen von Artilleriesystemen und Flugabwehrflugkörpern (SAM) die Verteidigungsfähigkeiten verbessert. Die Udaloy-II-Einheiten wurden mit zwei [[3K87 Kortik|3K87-Kortik]]-Nahbereichsverteidigungssystemen nachgerüstet. Beide Kortik-Systeme bestehen aus jeweils zwei 30-mm-Gatling-Maschinenkanonen sowie zwei Vierfachstartern. Die Kortik-Systeme verfügen über ein automatisches Ladesystem, das weitere drei Sätze&amp;nbsp;– also 24 Raketen&amp;nbsp;– enthält.&lt;ref&gt; {{Webarchiv|text=''Seite des Herstellers'' |url=http://www.kbptula.ru/eng/zencom/kashtan_m.htm |wayback=20070504025957}} (englisch)&lt;/ref&gt; Insgesamt stehen somit weitere 64 Raketen zur Flugabwehr auf der Udaloy&amp;nbsp;II zur Verfügung.<br /> <br /> Die Geschütze des Typs AK-630 und die Flugkörper bilden dabei den so genannten [[3K87 Kortik|Kortik]]-Flugabwehrkomplex. Hierbei sind je acht Starter für die SA-N-11 und zwei AK-630-Geschütze zur Nahverteidigung des Schiffes zusammengeschaltet. Die Kombination von Flugkörpern und herkömmlichen Projektilwaffen soll die Trefferquote des Systems gegenüber reinen Flugkörper- oder Geschützsystemen erhöhen.<br /> <br /> Die [[AK-100]]-Geschütze wurden durch ein doppelläufiges [[AK-130]]-DP-Geschütz vom Kaliber 130&amp;nbsp;mm ersetzt. Das AK-130 verfügt im Vergleich zum AK-100 bei annähernd gleicher Kadenz über eine höhere Reichweite sowie größere Sprengkraft.<br /> <br /> Um die Überlebenschancen der Udaloy&amp;nbsp;II im Kampf gegen U-Boote zu vergrößern, ersetzte man die RBU-6000-Werfer durch den [[RBU-12000]]. Der Udaw verfügt über zehn Startrohre für Raketen vom Kaliber 300&amp;nbsp;mm und einer Länge von 2200&amp;nbsp;mm. Im Gegensatz zum RBU-6000 liegt sein Hauptfokus auf der Torpedoabwehr. Er ist jedoch auch zur Bekämpfung von U-Booten geeignet. Die Wurfweite beträgt maximal 3000&amp;nbsp;m und die Sinktiefe der Geschosse bis zu 600&amp;nbsp;m. Die Trefferwahrscheinlichkeit beträgt bei einem zielsuchenden Torpedo 76 Prozent.<br /> Die Sonaranlagen wurden verbessert, ein neues Flugabwehrleitsystem eingebaut und die Rechneranlagen auf den neuesten Stand gebracht.<br /> <br /> Der Antrieb wurde ebenfalls überarbeitet und trotz des zusätzlichen Gewichtes von knapp 500 Tonnen ist die Udaloy&amp;nbsp;II bis zu vier Knoten schneller als die Udaloy&amp;nbsp;I.<br /> <br /> Die Bordhubschrauberkomponente wurde umstrukturiert und die KA-25 wurden durch KA-32A ersetzt.<br /> <br /> Am 14. Dezember 1995 lief mit der ''Admiral Tschabanenko'' das erste Schiff der neuen Klasse in der Kaliningrader Werft „Jantar“ vom Stapel.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://de.rian.ru/safety/20090121/119733758.html |title=Auftrag: Russisches U-Boot-Abwehrschiff verlässt blitzartig Kaliningrad |publisher=RIA Novosti |date=2009-01-21 |accessdate=2009-01-24 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20090122202943/http://de.rian.ru/safety/20090121/119733758.html |archivedate=2009-01-22 |offline= }}&lt;/ref&gt; Das Schiff war zwar zu 98 Prozent einsatzbereit, allerdings verblieb es noch mehrere Jahre im Dock, da die Gelder fehlten, um es in Dienst zu stellen (bzw. um Kosten zu sparen). Ein zweiter Rumpf war bereits fertiggestellt, wurde jedoch verschrottet. Die dritte Einheit wurde nie auf Kiel gelegt.<br /> Die Admiral Tschabanenko war bis Ende 1997 nicht einsatzbereit. Am 28.&amp;nbsp;Januar 1999 wurde sie jedoch von der russischen Marine offiziell übernommen, nachdem sie in Seeerprobungen, die vom Kommandeur der Baltischen Flotte überwacht wurden, ihre Leistungsfähigkeit gezeigt hatte. Die Udaloy&amp;nbsp;II bildet heute in der russischen Flotte das einzige Gegenstück zu den 47 Arleigh-Burke-Zerstörern der US Navy.<br /> <br /> Der ursprüngliche Plan der russischen Marineführung war die Aufstellung von zwei Brigaden zu je sieben Einheiten (vermutlich die zwölf Udaloy&amp;nbsp;I und zwei Udaloy&amp;nbsp;II) sowie daran anschließend der Bau weiterer 21 Schiffe unterteilt in drei Brigaden. Alle Folgeeinheiten der ersten Baulose wurden jedoch schon in den frühen 1990er-Jahren gestrichen.<br /> <br /> == Technische Daten Projekt 1155.1 Fregat II ==<br /> * NATO Code: „Udaloy&amp;nbsp;II“<br /> * Entwicklungsabteilung: Sewernoje<br /> * Bauwerft: Sawod 820 Jantar, Kaliningrad<br /> * Dimensionen:<br /> ** Länge: 164 m<br /> ** Breite: 19,3 m<br /> ** Tiefgang: 6,2 bis 8,0 m<br /> ** Verdrängung (Standardkampfsatz): 7700 t<br /> ** Verdrängung (maximal): 8900 t<br /> * '''Antriebsanlage''':<br /> ** Antriebskonfiguration: kombinierter Gas und Gas Antrieb (COGAG)<br /> ** Turbinen (Marschfahrt): 2 × M62-Gasturbinen mit je 9000&amp;nbsp;PS (auf zwei Wellen)<br /> ** Turbinen (äußerste Kraft): 2 × M8KF-Gasturbinen mit je 22.000&amp;nbsp;PS (auf zwei Wellen)<br /> ** Wellen: 2<br /> ** Propeller: 2<br /> ** Höchstgeschwindigkeit: 30–34 kn<br /> ** Betriebsstoffbunker: k. A.<br /> ** Reichweite: 3000 [[nautische Meile|nm]] bei 14 kt; 5700 nm bei Nutzung der Reserve (ähnlich Udaloy&amp;nbsp;I)<br /> * Besatzungsstärke: 296<br /> * '''Bewaffnung''':<br /> ** Flugkörper:<br /> *** 2 × Vierfachstarter für Anti-Schiffsflugkörper Moscit ([[SS-N-22]] „Sunburn“)<br /> *** 8 × Achtfachstarter Kinschal ([[9K330 Tor|3K95 Kinschal]]; Vertikalstarter)<br /> *** 2 × [[3K87 Kortik]]<br /> ** Schiffsartilleriesysteme:<br /> *** eine doppelläufige [[AK-130]]-Geschützplattform, Kaliber 130 mm<br /> *** zwei 45mm-Fla-Kanonen vom Typ K21-KM<br /> *** vier sechsläufige [[AK-630]]-Gatlingkanonen (Flugabwehr/Kadenz 6000 Schuss pro Minute)<br /> ** Torpedorohre: zwei Vierfachstarter Kaliber 533 mm Typ [[Torpedo|ChTA-53-1155]] mit Kampfsatz 30 Torpedos<br /> ** ASW (Anti-Submarine-Warfare): 2 × 10 [[RBU-12000|Udaw-1]] ASW RL<br /> ** 26 Seeminen<br /> * ASW-[[Hubschrauber]]: 2 × [[Kamow Ka-27|Ka-27]] (zwei Hangars)<br /> * '''Schiffssysteme''':<br /> ** MR-700 Fregat-A-Luftüberwachungsradar (Top Plate 3-D)<br /> ** MR-320M Topaz-V-Luft- und Seeraumüberwachungsradar (Strut Pair)<br /> ** Swesda-2-Sonar „Phalanx“<br /> ** MGK-345 Bronza (Niederfrequenzsonar, Bug)<br /> ** Ox Tail LF VDS (Niederfrequenzsonar)<br /> ** 2 × MR-360 Podkat (Flugabwehrkontrollsystem für die Kinschal)<br /> ** 2 × 3P37 (Flugabwehrkontrollsystem für die Kortik)<br /> ** Garpun-BAL-Seezielverfolgungsradar<br /> ** Start-series EW (EloKA)<br /> ** Wine Glass (Signalabfangsystem)<br /> ** Bell Shroud (Signalabfangsystem)<br /> ** Bell Squat (Störanlage; ECM)<br /> ** Kommunikationsanlagen: Taifun, Kristall<br /> ** 10 PK-10-Täuschkörperwerfer zur Raketenabwehr<br /> <br /> == Einheiten ==<br /> [[Datei:Russian navy anti-submarine ship Severomorsk.jpg|mini|U-Bootjäger Seweromorsk (2010)]]<br /> [[Datei:Destroyer Admiral Panteleyev.jpg|mini|Zerstörer Admiral Pantelejew (1995) benannt nach [[Juri Alexandrowitsch Pantelejew]]]]<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+<br /> ! Kennung<br /> ! Name<br /> ! Indienststellung&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.navypedia.org/ships/russia/ru_index.htm |titel=Navypedia–Russia |abruf=2023-01-01 |werk=www.navypedia.org}}&lt;/ref&gt;<br /> ! Außerdienststellung<br /> ! Flotte<br /> ! Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; |Udaloy I<br /> |-<br /> |<br /> | ''Udaloi''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1980<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1997<br /> | Nordflotte<br /> | 2002 abgewrackt<br /> |-<br /> | BPK 626<br /> | ''Wize-Admiral Kulakow''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1981<br /> | <br /> | Nordflotte<br /> | nach Modernisierung seit Dezember 2010 wieder im Dienst&lt;ref&gt;[http://lenta.ru/news/2010/12/08/kulakov/ ''Вице-адмирал Кулаков вернулся в состав Северного флота''.] Lenta.ru, 8. Dezember 2010. Abgerufen am 12. April 2011 (russisch).&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | BPK 499<br /> | ''Marschal Wassiljewski''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1983<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|2007<br /> | Nordflotte<br /> |<br /> |-<br /> |<br /> | ''Admiral Sacharow''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1983<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1991<br /> |<br /> | Nach einem Feuer verschrottet<br /> |-<br /> |<br /> | ''Admiral Spiridonow''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1984<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|2001<br /> | Pazifikflotte<br /> |<br /> |-<br /> | BPK 564<br /> | ''Admiral Tribuz''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1985<br /> |<br /> |<br /> | Feuer an Bord 1991 und 1995, seit 2003 wieder im Dienst<br /> |-<br /> | BPK 543<br /> | ''Marschal Schaposchnikow''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1985<br /> |<br /> | Pazifikflotte<br /> |<br /> |-<br /> | BPK 619<br /> | ''Seweromorsk''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1987<br /> |<br /> | Nordflotte<br /> |<br /> |-<br /> | BPK 405<br /> | ''Admiral Lewtschenko''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1988<br /> |<br /> | Nordflotte<br /> |<br /> |-<br /> | BPK 605<br /> | ''Admiral Winogradow''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1988<br /> |<br /> | Pazifikflotte<br /> |<br /> |-<br /> |<br /> | ''Admiral Charlamow''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1989<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|2020<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> | BPK 548<br /> | ''Admiral Pantelejew''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1991<br /> |<br /> | Pazifikflotte<br /> |<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; |Udaloy II<br /> |-<br /> | BPK 437<br /> | ''Admiral Tschabanenko''<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;|1999<br /> |<br /> | Nordflotte<br /> |<br /> |-<br /> |<br /> | ''Admiral Basisty''<br /> |<br /> |<br /> |<br /> | rowspan=&quot;2&quot; |Nie fertig gestellt<br /> |-<br /> |<br /> | ''Admiral Kutscherow''<br /> |<br /> |<br /> |<br /> |}<br /> <br /> == Belege und Verweise ==<br /> === Literatur ===<br /> * С. С. Бережной: ''Советский ВМФ 1945–1995 Крейсера – большие противолодочные корабли, эсминцы.'' (etwa: S. S. Bereschnoi: ''Sowjetische Marine 1945–1995. Kreuzer, große U-Jagdschiffe, Zerstörer.'') Moskau 1995.<br /> * Соколов А. Н.: ''Расходный материал флота Миноносцы СССР и России.'' (etwa: A. N. Sokolow: ''Marine-Zerstörer der Sowjetunion und Russlands.'') Moskau 2007, ISBN 978-5-902863-13-7.<br /> <br /> === Weblinks ===<br /> {{Commonscat|Udaloy class destroyers|Udaloy-Klasse}}<br /> * {{Internetquelle|url=http://www.aeronautics.ru/archive/fleet/russian/1155.htm |titel=Udaloy-Klasse auf aeronautics.ru (englisch)|zugriff=2020-03-25|archiv-url=http://web.archive.org/web/20020306021247/http://www.aeronautics.ru/archive/fleet/russian/1155.htm|archiv-datum=2002-03-06}}<br /> * [http://www.fas.org/man/dod-101/sys/ship/row/rus/1155_1.htm Udaloy-Klasse auf fas.org] (englisch)<br /> <br /> === Einzelnachweise ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Sowjetische und Russische Kriegsschiffsklassen nach 1945}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Udaloy}}<br /> [[Kategorie:Projekt 1155| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffsklasse (Sowjetunion)]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffsklasse (Russland)]]<br /> [[Kategorie:Zerstörerklasse]]<br /> [[Kategorie:Ostseewerft Jantar]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flugzeugtr%C3%A4ger&diff=230491590 Flugzeugträger 2023-02-03T09:23:34Z <p>Nimitz0vikrant: Geändert zu vielfältigeren internationalen Bildern</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt den Schiffstyp. Zu den mit gleicher Aufgabe betrauten Luftfahrzeugen siehe [[Fliegender Flugzeugträger]].}}<br /> [[Datei:Charles De Gaulle (R91) underway 2009.jpg|mini|Der französische Flugzeugträger [[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]] im [[Rotes Meer|Roten Meer]], 2019]]<br /> [[Datei:World Navy Aircraft carries in scale.png|mini|• [[USS Gerald R. Ford (CVN-78)]]&lt;br /&gt;• [[Liaoning (Schiff)|Liaoning]]&lt;br /&gt;• [[Admiral Kusnezow]]&lt;br /&gt;• [[HMS Queen Elizabeth (R08)]]&lt;br /&gt;• [[Vikramaditya]]]]<br /> [[Datei:Type 002 aircraft carrier of People's Liberation Army Navy (cropped).jpg|mini|[[Shandong (Schiff)|Shandong]]]]<br /> [[Datei:C-2 Greyhound launching from a carrier.jpg|mini|hochkant=1.4|Flugzeug [[Grumman C-2|C-2 Greyhound]] beim Start auf See]]<br /> <br /> Ein '''Flugzeugträger''' ist ein [[Kriegsschiff]], das als seegestützte [[Luftstreitkräfte|Luftwaffen]]&lt;nowiki /&gt;basis dient. Dazu ist es mit einem [[Flugdeck]] ausgestattet, auf dem [[Militärflugzeug]]e und geeignete Versorgungsflugzeuge starten und landen können. Weiterhin enthält es Infrastruktur zu Transport, Reparatur, Be- und Entwaffnung von Militärflugzeugen sowie zum Eigenschutz des Flugzeugträgers. Jeder der heute im Einsatz befindlichen Flugzeugträger bildet normalerweise den Kern einer [[Flugzeugträgerkampfgruppe|Trägerkampfgruppe]]. Mit ihrer Hilfe kann ein Staat weltweit militärisch handeln, auch ohne Stützpunkte im Konfliktgebiet zu unterhalten. Moderne große Flugzeugträger ([[Flottenflugzeugträger]]) mit einer Verdrängung von über 75.000 [[Tonne (Einheit)#Long ton|tn.l.]] werden manchmal auch „Supercarrier“ genannt.<br /> <br /> Derzeit gibt es weltweit 21 einsatzfähige Flugzeugträger, 11 davon gehören zur [[United States Navy]] (Stand 2022).<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Flugzeugträger}}<br /> [[Datei:CaudronLaFoudre.jpg|mini|Die ''[[Foudre (Schiff, 1896)|Foudre]]'' war der Vorgänger der ersten Flugzeugträger (1910)]]<br /> [[Datei:First airplane takeoff from a warship.jpg|mini|Eugene B. Ely kurz nach dem Start von der ''Birmingham'' (14. November 1910)]]<br /> Als Vorgänger aller Flugzeugträger gilt die französische ''[[Foudre (Schiff, 1896)|Foudre]]''. Dem US-Amerikaner [[Eugene Burton Ely]] gelang am 14. November 1910 um 15:30 Uhr von einer am Bug der ''[[USS Birmingham (CL-2)|Birmingham]]'' angebrachten Plattform mit einem [[Curtiss Aeroplane and Motor Company|Curtiss]]-[[Doppeldecker (Flugzeug)|Doppeldecker]] der erste Start von einem Schiff. Zwei Monate später, am 18.&amp;nbsp;Januar 1911, gelang ihm auch die erste Landung auf einem Schiff. Er landete mit seiner Maschine auf der ''[[USS Pennsylvania (ACR-4)|Pennsylvania]]'', die eigens dafür mit einer hölzernen Plattform ausgerüstet worden war. Nach einem kurzen Aufenthalt an Bord flog er wieder zurück an Land. <br /> <br /> Am 6. September 1914 wurden der österreichisch-ungarische Kreuzer ''[[SMS Kaiserin Elisabeth|Kaiserin Elisabeth]]'' und das deutsche Kanonenboot ''[[SMS Jaguar|Jaguar]]'' vor [[Qingdao|Tsingtau]] Ziele des ersten seegestützten Luftangriffes in der Geschichte; beide Schiffe wurden dabei nicht getroffen. Der Angriff erfolgte vom japanischen Flugzeugmutterschiff ''Wakamiya'' aus. Die in Frankreich gebauten ''Farman Doppeldecker-Wasserflugzeuge'' mussten per Bordkran ausgesetzt und gestartet werden.&lt;ref&gt;Wilhelm M. Donko: ''Österreichs Kriegsmarine in Fernost: Alle Fahrten von Schiffen der k.(u.)k. Kriegsmarine nach Ostasien, Australien und Ozeanien von 1820 bis 1914.'' epubli, Berlin 2013. S. 4, 156–162, 427.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Entwicklung der Flugzeugträger begann bereits vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], zunächst mit Handels- und Kriegsschiffen, die durch entsprechende Umrüstung zu sogenannten seeflugzeugtragenden [[Flugzeugmutterschiff]]en wurden.<br /> Die Britische ''[[HMS Argus (I49)|Argus]]'' war zum Ende des Ersten Weltkriegs hin der erste vollwertige Flugzeugträger für [[Radflugzeug]]e.<br /> Die [[Japanisches Kaiserreich|Japaner]] folgten bald darauf mit der ''[[Hōshō (Schiff, 1921)|Hōshō]]'', und auch die US Navy fand den Anschluss an diese Entwicklung mit dem umgebauten Kohlenfrachter ''Jupiter'', der nach dem Umbau den Namen ''[[USS Langley (CV-1)|Langley]]'' und die Kennung CV-1 erhielt. Das erste als Flugzeugträger entworfene und gebaute Schiff war die britische [[HMS Hermes (95)|HMS Hermes]], die am 11. September 1919 vom Stapel lief und bereits im Juli 1917 in Auftrag gegeben wurde.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor= |Titel=Kriegsschiffe von 1900 bis heute |Verlag=Buch und Zeit Verlagsgesellschaft |Ort=Köln |Datum=1979 |Seiten=17-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den 1920er und 1930er Jahren wurde sowohl die Technik der Flugzeugträger als auch die der Flugzeuge ständig weiterentwickelt. So stattete im Jahr 1930 die Royal Navy ihren Flugzeugträger ''[[HMS Courageous (1916)|Courageous]]'' mit einer der ersten brauchbaren [[Fanganlage|Fangseilanlagen]] aus.<br /> <br /> [[Datei:Attack on carrier USS Franklin 19 March 1945.jpg|mini|Die ''[[USS Franklin (CV-13)|Franklin]]'' brennend mit Schlagseite nach schweren japanischen Bombentreffern (März 1945)]]<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] spielten Flugzeugträger erstmals eine äußerst wichtige Rolle. So stützte sich der vernichtende Luftangriff Japans auf [[Angriff auf Pearl Harbor|Pearl Harbor]] im Dezember 1941 auf eine Flotte von sechs Flugzeugträgern (''[[Kaga (Schiff, 1928)|Kaga]]'', ''[[Akagi (Schiff, 1927)|Akagi]]'', ''[[Sōryū (Schiff, 1935)|Sōryū]]'', ''[[Hiryū]]'', ''[[Shōkaku]]'' und ''[[Zuikaku]]''), von denen [[Sturzkampfflugzeug|Sturzkampfbomber]] und [[Torpedobomber]] starteten. Japaner und Amerikaner setzten in der [[Schlacht im Korallenmeer]] im Mai 1942 und in der [[Schlacht um Midway]] im Juni 1942 trägergestützte Flugzeuge ein, um das jeweilige gegnerische Trägergeschwader zu vernichten. Der Flugzeugträger war von Anfang an die Hauptwaffe zur Seebeherrschung im Pazifikkrieg. Zur Vermehrung des Trägerbestandes wurden ab 1942 auch die Rümpfe von bereits begonnenen [[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzern]] der [[Cleveland-Klasse|''Cleveland''-Klasse]] als [[Leichter Flugzeugträger|Leichte Flugzeugträger]] fertiggestellt. Damit entstanden die neun Schiffe der [[Independence-Klasse (1942)|''Independence''-Klasse]]. Zwei Einheiten der leistungsstärkeren [[Saipan-Klasse|''Saipan''-Klasse]] konnten nicht mehr in das Kriegsgeschehen eingreifen.&lt;!-- Auch einige kurz vor dem Kriegsende fertiggestellte japanische U-Boote der [[I-400-Klasse]] – sie konnten Flugzeuge mit Klappflügeln in ihrem Rumpf transportieren; diese konnten von den aufgetauchten U-Booten starten – konnten dies nicht mehr. --&gt;<br /> <br /> Der Krieg in Afrika zwischen den italienischen Streitkräften und dem [[Deutsches Afrikakorps|Deutschen Afrikakorps]] auf der einen Seite und den britischen Streitkräften auf der anderen Seite wurde entscheidend beeinflusst durch britische Flugzeugträger, die die Geleitzüge zur Versorgung der Mittelmeerinsel [[Malta]] sicherten und Malta mit Flugzeugen zum Abwehrkampf gegen die deutschen Bombenangriffe versorgten. Immer wieder wurden Flugzeugträger eingesetzt, die nur [[Jagdflugzeug]]e transportierten, die dann von den Trägern zur Insel Malta flogen, zur Verstärkung der Luftabwehr der Insel. Vom britischen Stützpunkt Malta aus wurde der Nachschub über See für die deutsch-italienischen Truppen in Afrika entscheidend durch die Versenkung von Nachschubschiffen getroffen.<br /> <br /> Im Atlantik wirkte sich die Luftüberwachung durch [[Geleitflugzeugträger]] stark auf den Kampf der deutschen U-Boote gegen den Versorgungsverkehr zu den britischen Inseln aus. Die Geleitflugzeugträger hatten ihren Anteil am Sieg über die deutschen U-Boote.<br /> <br /> Der erste und bisher einzige deutsche Flugzeugträger ''[[Graf Zeppelin (Schiff, 1938)|Graf Zeppelin]]'' lief 1938 vom Stapel. Er wurde jedoch nie fertiggestellt und im August 1947 als „nicht nutzbare Kriegsbeute“ durch zwei Torpedoschüsse sowjetischer Kriegsschiffe in der Ostsee versenkt.&lt;ref&gt;Ulrich Israel: ''Graf Zeppelin einziger deutscher Flugzeugträger.'' Koehlers Verlag, Herford 2000, ISBN 3-7822-0786-6. Bericht: [https://www.focus.de/panorama/welt/graf-zeppelin_aid_112693.html ''„Graf Zeppelin“ – Hype um Hitlers Flugzeugträger''.] focus.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mitte der 1950er Jahre wurde der Wechsel von Propeller- zu [[Strahlflugzeug]]en auf Flugzeugträgern vollzogen, was nur mit neuem großen technischem Aufwand auf den Trägern zu bewerkstelligen war, weil die Strahlflugzeuge viel schwerer waren und viel höhere Landegeschwindigkeiten und [[Start (Luftfahrt)|Startgeschwindigkeiten]] hatten.<br /> Man hatte anfangs große Schwierigkeiten beim Einfangen und beim Abschleudern der Maschinen.<br /> <br /> Mit der ''[[USS Enterprise (CVN-65)|Enterprise]]'' führte die [[United States Navy]] im Jahr 1961 den ersten atomgetriebenen Flugzeugträger der Welt ein. Die ''Enterprise'' war bis zu ihrer Außerdienststellung am 1. Dezember 2012 mit 342 Metern Länge das längste [[Kriegsschiff]] der Welt.<br /> <br /> Der neueste Träger der amerikanischen Marine führt die Kennung [[USS Gerald R. Ford (CVN-78)|CVN-78]] und wurde als [[Typschiff]] der aus dem [[Gerald-R.-Ford-Klasse|CVN-21-Programm]] hervorgegangenen Nachfolgern der [[Nimitz-Klasse|''Nimitz''-Klasse]] auf den Namen ''Gerald R. Ford'' getauft. Die [[Schiffstaufe]] fand 2013 statt, die Indienststellung erfolgte am 22. Juli 2017. Dieser 13 Milliarden US-Dollar teure Flugzeugträger soll die Nachfolge der in Verschrottung befindlichen ''Enterprise'' antreten.<br /> <br /> Indien weihte im August 2013 seinen ersten selbstgebauten Flugzeugträger ein: die ''[[Vikrant (Schiff, 2022)|Vikrant]]''. Indien ist damit das sechste Land der Welt, das einen selbstgebauten Flugzeugträger (oder mehrere davon) hat. In China lief am 26. April 2017 der erste von der Volksrepublik selbstgebaute Flugzeugträger ''[[Shandong (Schiff)|Shandong]]'' vom Stapel&lt;ref&gt;{{Internetquelle |werk=[[Spiegel Online]] – Politik |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/china-die-volksrepublik-praesentiert-ersten-eigenen-flugzeugtraeger-a-1144848.html |titel=Aufrüstung: China präsentiert ersten eigenen Flugzeugträger |abruf=2017-04-26}}&lt;/ref&gt;. Bis dahin hatte China nur die ''[[Liaoning (Schiff)|Liaoning]]'' im Bestand, welche früher ''Warjag'' hieß, der [[Sowjetische Marine|Sowjetmarine]] gehörte und 1998 halbfertig von China gekauft wurde.<br /> <br /> Sowjetische und nachfolgend russische Trägerschiffe werden offiziell immer mit dem Begriff „[[Flugdeckkreuzer]]“ bezeichnet, da der [[Vertrag von Montreux]] (1936) die Durchfahrt von „Flugzeugträgern“ durch die [[Dardanellen]] verbietet. Um die Träger dennoch von den Werften und Häfen an der Schwarzmeerküste ins Mittelmeer und zurück verlegen zu können, verwendet man diese Bezeichnung.<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste historischer Flugzeugträger}}<br /> <br /> == Bedeutung und Untertypen von Flugzeugträgern ==<br /> {| class=&quot;wikitable float-right sortable&quot;<br /> |-<br /> !rowspan=&quot;2&quot;| Land<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Flugzeug&amp;shy;träger<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Hubschrauber&amp;shy;träger<br /> |-<br /> ! im&lt;br /&gt;Dienst<br /> ! in Bau/[[Kiellegung|auf&lt;br /&gt;Kiel gelegt]]<br /> ! im&lt;br /&gt;Dienst<br /> ! in Bau/auf&lt;br /&gt;Kiel gelegt<br /> |-<br /> | {{EGY}} || || || 2 ||<br /> |-<br /> | {{FRA}}|| 1 || || 3 ||<br /> |-<br /> | {{IND}} || 2 || || ||<br /> |-<br /> | {{RUS}} || 1 || || ||2<br /> |-<br /> | {{BRA}} || || || 1 ||<br /> |-<br /> | {{ITA}} || 1 || || 1 || 1<br /> |-<br /> | {{THA}} || 1 || || ||<br /> |-<br /> | {{GBR}} || 2 || || 1 ||<br /> |-<br /> | {{JPN}} || || || 4 || <br /> |-<br /> | {{ESP}} || || || 1 ||<br /> |-<br /> | {{KOR}} || || || 2 ||<br /> |-<br /> | {{USA}} || 11 || 2 || 9 || 1<br /> |-<br /> | {{CHN}} || 2 || 1 || 3 ||<br /> |-<br /> | {{AUS}} || || || 2 ||<br /> |-<br /> | {{TUR}} || || || || 1<br /> |-<br /> ! Summe || 21 || 3 || 29 || 5<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:USS Saipan (LHA-2) 2.jpg|mini|hochkant=1|[[Amphibisches Angriffsschiff]]: ''[[USS Saipan (LHA-2)|Saipan]]'' der US Navy mit Hubschraubern auf dem Flugdeck]]<br /> <br /> Flugzeugträger ermöglichen Militäraktionen weit außerhalb des eigenen Territorialgebietes oder verbündeter Streitkräfte, indem sie Stützpunkte in internationalen Gewässern bereitstellen. Sie kommen sowohl zu Zeiten ohne offene militärische Auseinandersetzungen wie zu Kriegszeiten zum Einsatz. Auf Grund ihrer Kosten und ihrer strategischen Ausrichtung sind sie Bestandteile der Streitkräfte von Großmächten und aufstrebenden Großmächten. Sie sind die größten Schiffe der [[Marine]], sind aber insbesondere ein wichtiges Element der Luftstreitkräfte. Die Träger der US-amerikanischen ''Nimitz''-Klasse, die von zwei Atomreaktoren und vier [[Dampfturbine]]n angetrieben werden, haben bis zu 6300 Mann Besatzung, und das letzte Schiff dieser Klasse kostete 6,3 Mrd. [[US-Dollar]]. Die monatlichen Betriebskosten eines Flugzeugträgers dieser Größe betragen ca. 13 Mio. Dollar (ohne [[Personalkosten]]).<br /> <br /> Untertypen von Flugzeugträgern:<br /> * [[Flottenflugzeugträger]]<br /> * [[Leichter Flugzeugträger]]<br /> * [[Geleitflugzeugträger]]<br /> * [[Flugdeckkreuzer]]<br /> * [[Amphibisches Angriffsschiff]]<br /> * [[Hubschrauberträger]]<br /> <br /> Außerdem werden Flugzeugträger in [[Glattdeckträger]], also Flugzeugträger ohne 'Insel', und in Träger des „Insel-Typs“ unterschieden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur noch Flugzeugträger des Insel-Typs gebaut.<br /> <br /> Lediglich 13 Staaten besitzen Flugzeugträger (siehe [[Liste aktiver Flugzeugträger]]): [[Frankreich]], [[Indien]], [[Russland]], [[Spanien]], [[Brasilien]], [[Italien]], [[Thailand]], das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], [[Japan]], [[Südkorea]] sowie die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Das [[Volksrepublik China|chinesische]] Tourismusunternehmen Chong Lot hat 2002 den ehemaligen [[Sowjetunion|sowjetischen]], nicht fertiggestellten Flugzeugträger ''Warjag'' von der [[Ukraine]] gekauft, offiziell um daraus ein schwimmendes Spielcasino zu bauen. Er wurde jedoch in [[Dalian]] vollendet, lief am 10. August 2011 zur ersten Probefahrt aus&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/zu-uebungszwecken-erster-chinesischer-flugzeugtraeger-geht-auf-probefahrt-11111636.html ''Erster chinesischer Flugzeugträger geht auf Probefahrt''.] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ.net]], 10. August 2011, abgerufen am 12. August 2011.&lt;/ref&gt; und wurde am 25.&amp;nbsp;September 2012 unter dem Namen [[Liaoning (Schiff)|Liaoning]] in Dienst gestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/china-marine-erhaelt-ersten-flugzeugtraeger-a-857850.html |titel=Erster Flugzeugträger verstärkt Chinas Marine |werk=[[Spiegel Online]] |abruf=2012-09-25}}&lt;/ref&gt; Des Weiteren hat [[Australien]] zwei [[Senkrechtstart und -landung|STOVL]]-Schiffe der [[Canberra-Klasse|''Canberra''-Klasse]] in Dienst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.navy.gov.au/fleet/ships-boats-craft/lhd |titel=Canberra-Klasse |werk=RAN Homepage |abruf=2015-03-05}}&lt;/ref&gt; Die [[Türkei]] wird im zweiten Quartal 2022 die ''[[TCG Anadolu|Anadolu]]'' in Dienst stellen. Die ''Anadolu'' ist ein Flugzeugträger bzw. Amphibisches Angriffsschiff der türkischen Marine.<br /> <br /> Die größten und mit Abstand meisten Flugzeugträger gehören zur Flotte der [[United States Navy]] (20 Flugzeugträger, 72 % der Wasserverdrängung), gefolgt von Frankreich und Japan (je 4 Flugzeugträger und 5 % bzw. 4 % der Wasserverdrängung) und Ägypten (2&amp;nbsp;Flugzeugträger, 2 % der Wasserverdrängung). Alle anderen Länder mit Flugzeugträgern besitzen einen Flugzeugträger, der zudem deutlich kleiner als die der US Navy ist. In Europa ist es vor allem Frankreich, das Flugzeugträger besitzt, die mit ähnlichen Ausmaßen entwickelt werden. So möchte Frankreich mit dem [[PANG]]-Projekt einen atomaren Flugzeugträger bis 2038 entwickeln, dieser soll 300 Meter lang sein und mit 75.000 Tonnen Verdrängung ein Supercarrier sein, außerdem wird überlegt, langfristig einen zweiten Flugzeugträger dieser Klasse zusätzlich einzusetzen. Auch bereits heute verfügt die französische Marine Nationale mit der Charles de Gaulle über den einzigen atomaren Flugzeugträger außerhalb der USA, und über drei Hubschrauberträger, ein weiterer in Planung. [[Datei:PANG illustration 3.jpeg|mini|PANG-Projekt]] Auch hat Großbritannien aktuell zwei neue Flugzeugträger der [[Queen-Elizabeth-Klasse (2017)|''Queen-Elizabeth''-Klasse]]. Allerdings sind diese mit 284 Metern von geringerer Größe als die Flugzeugträger der US Navy und der neue Flugzeugträger Frankreichs, und ihr Antrieb ist auch nicht atomar wie bei diesen.[[Datei:Pa2 uk.svg|mini|Queen-Elizabeth-Klasse]]<br /> <br /> Die strategische Bedeutung des Schiffstypus Flugzeugträger verdeutlichte [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Bill Clinton]] im Jahre 1993 in einer Radioansprache an die [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Streitkräfte]], die er auf dem Flugzeugträger [[USS Theodore Roosevelt (CVN-71)|USS ''Theodore Roosevelt'']] hielt:<br /> {{Zitat<br /> |Text=When word of a crisis breaks out in Washington, it’s no accident that the first question is: &amp;#91;‘&amp;#93;Where is the nearest carrier?&amp;#91;’&amp;#93;<br /> |Sprache=en<br /> |Autor=[[Bill Clinton|William Jefferson Clinton]]<br /> |Quelle=Radio Address to the Armed Forces<br /> |Übersetzung=Wenn sich in Washington eine [internationale] Krise bemerkbar macht, ist es kein Zufall, dass allgemein als erste Frage gestellt wird: ‚Wo liegt der nächste Flugzeugträger?‘<br /> |ref=&lt;ref&gt;[[Bill Clinton|William Jefferson Clinton]]: [http://www.presidency.ucsb.edu/ws/?pid=46331 ''Radio Address to the Armed Forces''.] 12.&amp;nbsp;März 1993 (der Präsident sprach um 15.03&amp;nbsp;Uhr von der [[USS Theodore Roosevelt (CVN-71)|U.S.S. Theodore Roosevelt]]). In: [http://www.presidency.ucsb.edu/ ''The American Presidency Project (APP)''.] Gerhard Peters, John T. Woolley (englisch); abgerufen am 7.&amp;nbsp;Februar 2017.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Die US Navy hat auch mehrere amphibische Angriffsschiffe im Dienst, sogenannte [[Amphibisches Angriffsschiff|Amphibious Assault Ships]]. Diese kleineren, vielseitig einsetzbaren Flugzeugträger dienen dem Transport von etwa 3.000 Soldaten des [[United States Marine Corps|US Marine Corps]] sowie zusätzlichem militärischen Gerät wie zum Beispiel [[Landungsfahrzeug|Landungsbooten]]. Neben [[Hubschrauber]]n können auch senkrechtstartende [[Kampfflugzeug]]e auf dem [[Flugdeck]] stationiert werden. Großbritannien und Frankreich verfügen ebenfalls über solche Schiffe.<br /> <br /> == Seeflugzeugträger ==<br /> Eine Besonderheit waren [[Flugzeugmutterschiff]]e und [[Seeflugzeugträger]]. Sie trugen [[Wasserflugzeug|Schwimmerflugzeuge]] oder [[Flugboot]]e, die nach dem Niedergehen auf dem Wasser mit einem Kran an Deck geholt wurden. Der Start erfolgte ebenfalls vom Wasser aus oder mit einem [[Flugzeugkatapult]] von Deck. Mit der Entwicklung von mit Flugdeck ausgerüsteten Flugzeugträgern, auf denen Radflugzeuge starten und landen konnten, wurden diese Schiffe obsolet. Als Beispiel ist die ''[[Schwabenland (Schiff, 1925)|Schwabenland]]'' erwähnenswert, die bei der [[Deutsche Antarktische Expedition 1938/39|Deutschen Antarktis-Expedition 1938/39]] eingesetzt wurde, um [[Dornier-Werke|Dornier]] [[Dornier Wal|Wal]]-Flugboote per Katapult zu starten und dann per [[Flugzeughebekran]] wieder an Bord zu nehmen. Ebenso erwähnenswert sind die U-Boot Flugzeugträger der japanischen Marine im Zweiten Weltkrieg, die [[I-400-Klasse|I-400]]- und [[AM-Klasse (U-Boot)|AM-Klassen]], welche ebenfalls als Mutterschiffe agierten und Wasserflugzeuge in teilweise zerlegtem Zustand transportierten und zum Start aussetzen konnten.<br /> <br /> == Luftschiffe als Flugzeugträger ==<br /> <br /> Nur drei Luftschiffe, [[LZ 126|LZ&amp;nbsp;126/ZR-3 „USS Los Angeles“]], [[USS Akron]] und [[USS Macon (ZRS-5)|USS Macon]] konnten jemals – von 1929 bis 1935 – (kleinere) Flugzeuge entlassen und aufnehmen.<br /> <br /> == Technik ==<br /> === Rumpf ===<br /> [[Datei:HMS Queen Elizabeth.jpg|mini|[[HMS Queen Elizabeth (R08)|HMS Queen Elizabeth]] nach ihrer [[Schiffstaufe]] in der Werft von [[Rosyth]]]]<br /> Der Rumpf eines Flugzeugträgers der amerikanischen [[Nimitz-Klasse|''Nimitz''-Klasse]] ist knapp 333&amp;nbsp;m lang und hat einen [[Tiefgang]] von bis zu 12&amp;nbsp;m. Die britischen Träger der [[Invincible-Klasse (1980)|''Invincible''-Klasse]] sind mit rund 210&amp;nbsp;m Länge ein gutes Drittel kleiner. Der Rumpf von Schiffen der Essex-Klasse besteht aus Stahl mit einer Dicke von mehreren Zentimetern. Unter der Wasserlinie besteht der Rumpf als Schutz vor Beschädigung aus einer [[Doppelhüllenschiff|Doppelhülle]]. Stabilität und Sicherheit werden durch die Einteilung in [[Schott]]en (quer) und [[Deck (Schiffbau)|Decks]] (horizontal) erreicht. Über der Wasserlinie wird der Rumpf, um das [[Flugdeck]] zu tragen, immer breiter und bietet dadurch auch mehr Raum für [[Hangar]]s und andere Räume. Unter dem Flugdeck befinden sich im [[Hangardeck]] die untereinander verbundenen Hangars, die die dreifache Höhe normaler Decks haben. In diesen sind die Flugzeuge untergebracht und können dort gewartet werden. Sie werden über bis zu vier [[Aufzugsanlage|Aufzüge]], die sich seitlich am oder direkt im Rumpf befinden, zum Flugdeck gebracht. Weitere drei Decks unter den Hangars befinden sich die Maschinenräume.<br /> <br /> Um möglichst viel Platz für das Flugdeck zur Verfügung zu haben, sind bei allen modernen Trägern die [[Kommandobrücke]], alle [[Antennentechnik|Antennen]] und [[Radar]]anlagen auf einem einzigen Decksaufbau untergebracht. Diese sogenannte „[[Decksaufbau|Insel]]“ liegt meistens an der [[Backbord und Steuerbord|Steuerbordseite]]. Eine Ausnahme bildet die britische ''Queen-Elizabeth''-Klasse, die über zwei getrennte Inseln verfügt. Damit sollen zwei konträre Anforderungen erfüllt werden: Für eine Optimierung der Schiffsführung sollte sich die Kommandobrücke möglichst weit vorne befinden, für die Flugdeckkontrolle ist dagegen ein möglichst weit hinten liegender Aufbau vorteilhaft. Außerdem helfen zwei getrennte Inseln, im Falle einer Beschädigung des Schiffs den Schaden einzudämmen.&lt;ref&gt;Richard Beedall: {{Webarchiv |url=http://navy-matters.beedall.com/cvf1-13.htm |text=''Future Aircraft Carrier (CVF) – Platform Design.'' |wayback=20080504025942}} Navy Matters.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[Schiffbau|Rumpf]] ist auf eine hohe Geschwindigkeit ausgelegt, daher wird der maximale [[Blockkoeffizient|Völligkeitsgrad]] ([[Schiffbau#Schiffshydrodynamik|Schiffshydrodynamik]]) erst im hinteren Teil erreicht. Durch diese Auslegung und die Länge des Schiffs wird eine hohe [[Rumpfgeschwindigkeit]] erreicht, welche in Kombination mit einem leistungsfähigen Antrieb eine hohe maximale Geschwindigkeit ermöglicht. Die [[Stabilität (Schiffskörper)|Stabilität]] geht damit vom [[Heck]] aus. Beim Vergleich der Ansicht eines Frachtschiffes und eines Flugzeugträgers von schräg vorne ist zu erkennen, wie schmal der Bug eines Flugzeugträgers ist.<br /> <br /> === Flugdeck ===<br /> {{Hauptartikel|Flugdeck}}<br /> <br /> [[Datei:Cvnanim.gif|mini|hochkant=1.2|Diese nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte Flugdeckform erlaubt das gleichzeitige Starten und Landen von Flugzeugen.]]<br /> [[Datei:USN-Carriers1.jpg|mini|hochkant=1.2|Die Entwicklung der Flugdecks bei US-amerikanischen Flugzeugträgern]]<br /> <br /> Flugzeugträger gibt es in zwei grundlegenden Konfigurationen: Die meisten besitzen ein flaches Deck als Start- und Landefläche für Flugzeuge. Ein [[Flugzeugkatapult#Dampfkatapulte|Dampfkatapult]] (seit Juli 2017 auf der [[USS Gerald R. Ford (CVN-78)]] erstmals ein [[Linearmotor|elektromagnetisch angetriebenes]] Katapult) beschleunigt das Flugzeug, das seinen Start durch vollen Schub unterstützt, in zwei Sekunden auf Startgeschwindigkeit. Um auf dem Träger zu landen, muss ein Flugzeug mit seinem [[Fanghaken (Flugzeug)|Fanghaken]] eines von mehreren quer auf dem Deck ausliegenden Stahlseilen aufnehmen. Es wird dann innerhalb von 100&amp;nbsp;Metern zum Stehen gebracht. Bei großen Flugzeugträgern ist das Flugdeck versetzt; dadurch erhalten Flugzeuge, die die Fangseile verfehlt haben, die Möglichkeit durchzustarten, ohne Gefahr zu laufen, in die am Bug abgestellten Maschinen zu stürzen. Für diese Art der Flugoperationen werden spezielle [[trägergestützte Flugzeuge]] benötigt, die für solche ausgelegt sind. Das Prinzip wird als [[Conventional Take-Off and Landing]] (CTOL) bezeichnet.<br /> <br /> Der zweite Ansatz von vielen Marinen – wie der britischen, italienischen, spanischen, indischen und russischen – ist eine Art „Sprungschanze“ an einem Ende des Decks, ein sogenannter [[Ski-Jump]], die dem Flugzeug beim Start hilft. Diese Schiffe werden als STOVL- (Short Take-Off and Vertical Landing) oder [[Short Take Off But Arrested Recovery|STOBAR]]-Flugzeugträger (Short Take-Off But Arrested Recovery) bezeichnet. Das Prinzip wurde Ende der 1970er Jahre von der britischen [[Royal Navy]] entwickelt, um eine kostengünstigere und kleinere Art von Flugzeugträgern zu bauen. Nachdem es sich im [[Falklandkrieg]] bewährt hatte, begannen auch andere Nationen, dem britischen Beispiel zu folgen. Dies funktioniert mit senkrecht startenden Jets wie der britischen [[Hawker Siddeley Harrier]], die fast ohne Vorwärtsbewegung starten und landen können, aber auch mit anderen Flugzeugen, die über entsprechend leistungsfähige Triebwerke verfügen. Der modifizierte Abflugwinkel gibt in diesem Fall dem Flugzeug mehr Zeit nach Verlassen des Flugdecks, auf eine für den Horizontalflug ausreichende Geschwindigkeit zu beschleunigen. Katapulte entfallen somit – bei Senkrechtstartern zusätzlich auch die Fangseile für die Landung.<br /> <br /> In beiden Fällen läuft das Schiff während Start- oder Landeoperationen mit bis zu 35&amp;nbsp;kn (64&amp;nbsp;km/h) gegen den Wind, um die notwendige Geschwindigkeit des Flugzeuges über dem Trägerdeck, bzw. die relative [[Strömungsabriss|„Stall speed“]] herabzusetzen. Der Unterschied zur wahren [[Geschwindigkeit über Grund|Geschwindigkeit über Grund (engl. „Ground speed“)]] ist somit nur mehr die zusätzliche Reduktion dieser durch die Relativbewegung des Flugzeugträgers gegenüber der Erdoberfläche (Meeresoberfläche).<br /> : Beispiel: Einmotorige Sportmaschinen, wie zum Beispiel die [[Diamond DA20|Katana DA20]] mit einer sehr geringen Stall speed (45&amp;nbsp;kcas&lt;ref&gt;Anm. knots calibrated airspeed&lt;/ref&gt;), könnten auf einem Flugzeugträger mit 35&amp;nbsp;kn Fahrt und bei rund 20&amp;nbsp;kn Gegenwind, also in Summe 55&amp;nbsp;kn [[Fluggeschwindigkeit#Wahre Fluggeschwindigkeit (TAS)|True Airspeed]] über Deck, wie Hubschrauber starten und landen.<br /> <br /> === Antrieb ===<br /> Die modernen US-Träger sowie die französische ''[[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]]'' beziehen die Energie für ihre [[Dampfturbine]]n aus mehreren (meist zwei) [[Druckwasserreaktor]]en, wodurch sie eine sehr große Leistung und Reichweite haben. Alle anderen Flugzeugträger werden konventionell mit Kesseln oder Gasturbinen angetrieben. Mit bis zu vier Propellern erreichen sie eine Geschwindigkeit von über 30 [[Knoten (Einheit)|Knoten]].<br /> <br /> == Kennung ==<br /> Im Gegensatz zu [[Fregatte]]n oder [[Zerstörer]]n gibt es international keine einheitliche Kennung für Flugzeugträger.<br /> <br /> === Kennungen der US Navy ===<br /> Die Flugzeugträger der US Navy werden traditionell bedingt mit „CV“, gefolgt von einer Nummer gekennzeichnet, also zum Beispiel ''CV-6'' für die ''[[USS Enterprise (CV-6)|Enterprise]]'' des Zweiten Weltkriegs und ''CVN-65'' für die bis 2012 aktive ''Enterprise''. Die Zahl bedeutet in diesem Fall somit den 6. bzw. 65. in Auftrag gegebenen Flugzeugträger der US Navy. Das „C“ steht für „Kreuzer“ (englisch: „cruiser“), da Flugzeugträger in ihren Anfängen umgebaute Kreuzer und ursprünglich der „[[United States Fleet Forces Command#Reorganisation und Aufstellung der United States Fleet|Scouting Force]]“ zugeordnet waren. Der Buchstabe „V“ deklariert bei der US Navy eine bestimmte Klasse von Luftfahrzeugen, die schwerer als Luft sind (englisch: „heavier-than-air craft“, bzw. „[[Aerodynamik|aerodynes]]“), sich in selbiger aber von alleine bewegen können (im Gegensatz zu Fahrzeugen, wie bspw. einem [[Zeppelin]], der nämlich ''leichter'' als Luft ist und dementsprechend englisch „lighter-than-air craft“, bzw. „[[Aerostatik|aerostats]]“ genannt wird).&lt;ref&gt;''United States Naval Aviation 1910–1995.'' Appendix 16: ''US Navy and Marine Corps Squadron Designations and Abbreviations.''&lt;/ref&gt; Diese Klasse beinhaltet auch alle Starrflügelflugzeuge (englisch: „fixed wing“). Vermutlich aus diesem Grund hat die US Navy die Bezeichnung ''V'' gewählt, auch deshalb, weil ''CA'' bereits für schwere Kreuzer und ''AC'' für Kohle- und Treibstofftransporter vergeben war. Ein Flugzeugträger mit der Kennung ''CV'' hat somit die primäre Aufgabe, Starrflügelflugzeuge zu tragen. Die häufig verwendeten Bezeichnungen Carrier Vessel oder Carrier Vehicle (für US-Flugzeugträger) hingegen sind nicht korrekt, werden aber selbst im militärischen Sprachgebrauch oft verwendet.<br /> <br /> Atomgetriebene Flugzeugträger tragen den Zusatz ''N'' für ''Nuclear''. Die Kennung aller heute aktiven US-Flugzeugträger ist auf Grund des Atomantriebs daher ''CVN''.<br /> <br /> Der Zweite Weltkrieg führte zu folgenden weiteren, heute aber nur mehr selten verwendeten, Bezeichnungen in der US Navy:<br /> * ''CVE'' (cruiser, with heavier-than-air craft, escort) – [[Geleitflugzeugträger]]<br /> * ''CVL'' (cruiser, with heavier-than-air craft, light) – [[Leichter Flugzeugträger]]<br /> * ''CVB'' (cruiser, with heavier-than-air craft, battle) – große Flugzeugträger<br /> * ''CVA'' (cruiser, with heavier-than-air craft, attack) – Angriffsflugzeugträger<br /> * ''CVS'' (cruiser, with heavier-than-air craft, anti-submarine) – U-Jagdträger (Flugzeugträger vornehmlich für Flugzeuge zur U-Boot-Bekämpfung)<br /> * ''AVT'' (auxiliary, with heavier-than-air craft, training) – Trainings-Flugzeugträger&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.aerospaceweb.org/question/hydrodynamics/q0226.shtml |titel=Aircraft Carrier Designations |werk=Aerospaceweb.org |abruf=2012-01-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Andere Typen von Trägern, deren Hauptaufgabe nicht das Operieren von Starrflügelflugzeugen ist (Helikopterträger, amphibische Landeschiffe), werden wie folgt gekennzeichnet:<br /> * ''LPH'' (amphibious assault helicopter carriers) – amphibische Landungsträger für Helikopter und Marineinfanteristen (Marines)<br /> * ''LHD'' (landing helicopter dock) – Helikopterträger (auch geeignet für Senkrechtstarter wie den [[Hawker Siddeley Harrier|AV-8B Harrier]])<br /> * ''[[Tarawa-Klasse|LHA]]'' (landing helicopter assault) – Gleiche Eigenschaften wie ''LHD'', jedoch als amphibisches Angriffsschiff ausgelegt (Hüllen- bzw. Rumpfklassifikation der ''[[Tarawa-Klasse|Tarawa]]''- und zukünftig auch [[America-Klasse (2012)|''America''-Klasse]]).<br /> <br /> === Kennungen der Royal Navy ===<br /> Die Flugzeugträger der britischen [[Royal Navy]] tragen die Kennung ''R''. Während des Zweiten Weltkriegs bezeichnete die Royal Navy Flugzeugträger, die im [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] stationiert waren, mit ''D'', jene im [[Pazifischer Ozean|Pazifik]] mit ''R''. Um die Kennungen zu vereinheitlichen, wurden später alle Flugzeugträger mit ''R'' bezeichnet, da ''D'' nur noch für Zerstörer verwendet wurde. Die genaue Bedeutung der Abkürzung ''R'' ist heute nicht mehr genau nachvollziehbar. Sie hat aber wahrscheinlich ihren Ursprung im alten Kennungssystem der Royal Navy, dessen Buchstaben sich auf die Heimatbasis der Schiffe bezogen (D = [[Devonport (Marinebasis)|Devonport]], R = [[Rosyth]]).<br /> <br /> === Kennungen anderer Staaten ===<br /> Viele Nationen haben die Kennung ''R'' der Royal Navy übernommen, es gibt aber auch Ausnahmen:<br /> * [[Italien]] kennzeichnet seine Flugzeugträger nur mit Nummern.<br /> * [[Russland]] besitzt zurzeit nur einen Flugzeugträger, der jedoch aus seerechtlichen Gründen als [[Admiral-Kusnezow-Klasse#Klassifizierung|schwerer Flugdeckkreuzer]] klassifiziert ist.<br /> * [[Brasilien]] kennzeichnet seine Flugzeugträger auch mit dem Präfix ''NAe'' (portugiesisch „navio-aeródromo“).<br /> * [[Volksrepublik China|China]] kennzeichnet seinen ersten selbst entwickelten Flugzeugträger als [[Shandong (Schiff)|Typ 001A]]&lt;ref&gt;[http://www.20min.ch/ausland/news/story/China-praesentiert-ersten-eigenen-Flugzeugtraeger-21055080 ''China präsentiert ersten eigenen Flugzeugträger''] In: ''[[20 Minuten]]'' vom 26. April 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Im Verband ==<br /> {{Hauptartikel|Flugzeugträgerkampfgruppe}}<br /> <br /> [[Datei:Abraham-Lincoln-battlegroup.jpg|mini|Trägerkampfgruppe um die ''[[USS Abraham Lincoln (CVN-72)|Abraham Lincoln]]'']]<br /> <br /> Flugzeugträger operieren nie alleine, sondern zusammen mit verschiedenen Begleitschiffen, die für Schutz und Versorgung sowie zusätzliches Offensivpotenzial sorgen. Diese Begleitflotte setzt sich in der Regel aus [[Kreuzer (Schiffstyp)|Kreuzern]], [[Zerstörer]]n und [[Fregatte]]n zusammen, die den Verband gegen Bedrohungen aus der Luft, durch andere Seeeinheiten oder durch U-Boote schützen. Zusätzlich werden U-Boote zur Aufklärung und [[U-Jagd]] eingesetzt. Versorgungsschiffe und Tanker erweitern den Aktionsradius der Trägergruppe um ein Vielfaches. Außerdem können diese Schiffe zusätzliche Offensivkapazität bereitstellen, zum Beispiel [[Marschflugkörper]].<br /> <br /> Ältere sowjetische Flugzeugträger verfügten ihrerseits über eine so starke Eigenbewaffnung, dass sie nicht auf den Schutz weiterer Begleitschiffe angewiesen waren.<br /> <br /> == Flugbetrieb ==<br /> === Start ===<br /> [[Datei:Charles De Gaulle PascalSubtil 4.jpg|mini|Der Katapultstart einer [[Dassault Rafale|Rafale]] wird auf dem [[Charles de Gaulle (R 91)|Charles-de-Gaulle]]-Flugdeck vorbereitet]]<br /> [[Datei:HMS Illustrious 1.jpg|mini|Die ''[[HMS Illustrious (R06)|Illustrious]]'', gut zu sehen die Schanze]]<br /> <br /> Der Start erfolgt entweder über [[Flugzeugkatapult]]e, über eine Sprungschanze ([[Ski-Jump]]) oder im [[Senkrechtstart und -landung|Senkrechtstart]].<br /> <br /> ==== Katapultstart ====<br /> {{Hauptartikel|Flugzeugkatapult}}<br /> Bei Flugzeugträgern der US Navy, der französischen Marine Nationale und der brasilianischen Marine werden die Flugzeuge mittels Flugzeugkatapulten auf Startgeschwindigkeit gebracht. Um die Besatzung und wartende oder geparkte Flugzeuge auf dem [[Flugdeck]] zu schützen, wird hinter einem zu startenden Flugzeug ein Stück des Bodens („[[Gasstrahlabweiser]]“, engl. „Jetblast Deflector“, JBD) hochgeklappt, sodass die Abgasstrahlen nach oben abgelenkt werden. Der eigentliche Start erfolgt in nur wenigen Sekunden, in denen das Flugzeug auf Startgeschwindigkeit beschleunigt wird.<br /> <br /> ==== Schanzenstart ====<br /> Auf den russischen, britischen, chinesischen, indischen, spanischen und italienischen Flugzeugträgern gibt es keine Dampfkatapulte. Stattdessen gibt es ein Startdeck, das am Ende hochgebogen ist, ähnlich wie eine [[Sprungschanze]], der sogenannte Ski-Jump. Die russischen [[Suchoi Su-33|Marineflugzeuge]] werden von [[Bremsklotz|Bremsklötzen]] festgehalten und die Besatzung durch Strahlabweiser wie bei den amerikanischen Flugzeugträgern geschützt. Das startende Flugzeug fährt die Triebwerke mit [[Nachbrenner]]n hoch, bewegt sich aber nicht vorwärts, weil die Bremsklötze das Flugzeug zurückhalten. Sobald die Bremsklötze das Flugzeug loslassen, beschleunigt es und startet über die Rampe vom Schiff.<br /> <br /> ==== Senkrechtstart ====<br /> Diese Variante des Starts wird normalerweise nicht verwendet. VTOL-fähige Flugzeuge starten normalerweise über eine Schanze und landen senkrecht. Dies hat den Vorteil, dass die Flugzeuge beim Start mehr Nutzlast mitführen können.<br /> <br /> Das Transportflugzeug [[Bell-Boeing V-22|V-22 Osprey]] kann dagegen mit voller Nutzlast auch vertikal abheben. Lediglich die Reichweite wird durch den vertikalen Start herabgesetzt. Auch die auf allen Trägern stationierten Hubschrauber starten immer senkrecht, werden aber als Drehflügler nicht zu den Flugzeugen gezählt.<br /> <br /> ==== Start per Kurzstartfähigkeit ====<br /> Auf den Amphibious Assault Ships der US Navy starten die auf ihnen eingesetzten Senkrechtstarter mit kurzem Anlauf. Die Schiffe verfügen nicht über Katapulte, aber auch nicht über Schanzen.<br /> <br /> === Landung ===<br /> [[Datei:FA-18E-ldg.jpg|mini|Eine F/A-18E landet mit Hilfe des Fanghakens auf der ''[[USS John C. Stennis (CVN-74)|John C. Stennis]]'']]<br /> <br /> Die [[Landung]] auf einem Träger gehört mit zu den anspruchsvollsten und gefährlichsten fliegerischen Operationen, besonders, wenn sie bei Nacht oder schlechtem Wetter durchgeführt werden soll. Es gibt zwei Arten von Landungen, die Landung mit Fangseilen und die Senkrechtlandung.<br /> <br /> ==== Landung mit Fangseilen ====<br /> Diese Art der Landung wird auf fast allen Flugzeugträgern angewandt. Hierbei sind auf dem hinteren [[Flugdeck]] meist vier (bei einigen Flugzeugträgern aber auch nur drei) Fangseile gespannt, von denen der Pilot eines mit dem [[Fanghaken (Flugzeug)|Fanghaken]] „erwischen“ muss. Vorzugsweise sollte der Pilot bei diesem Manöver den Träger stets so anfliegen, dass er sich möglichst in das dritte Seil einhakt.<br /> <br /> Der grundlegende Ablauf auf einem amerikanischen Flugzeugträger ist folgender:<br /> * Das vom Einsatz zurückkehrende [[Flugzeug]] fliegt zunächst eine klassische [[Platzrunde]] um den Flugzeugträger, um an Höhe und Geschwindigkeit zu verlieren. Die Fangseile werden auf das aktuelle Landegewicht des Flugzeuges eingestellt, um dieses effektiv zu bremsen.<br /> * Im Endanflug fährt der Pilot das [[Fahrwerk (Flugzeug)|Fahrwerk]] und den Fanghaken aus. Die Führung des Jets wird nun von der Leitzentrale des Trägers an die Landeoffiziere auf dem [[Flugdeck]] übergeben. Dieser [[Landesignaloffizier]] (LSO), der selbst [[Pilot]] auf dem Flugzeugträger ist, „spricht den Piloten herunter“, indem er ihm jeweils mitteilt, wie seine [[Fluglage]] von der Ideallinie abweicht. Der [[Gleitzahl|Gleitwinkel]] wird dem Piloten auch durch ein [[Optical Landing System|optisches Landehilfesystem]] angezeigt (von den Piloten „Meatball“ genannt), bei der ein verschiebbares Licht sich in einer Linie mit einer stationären grünen Lichterkette befindet, wenn der Gleitwinkel korrekt ist. Fliegt der Pilot den Träger zu flach an, liegt das Licht unterhalb der Lichterkette, bei einem zu steilen Gleitwinkel liegt es oberhalb. Sollten die LSOs irgendeine Unregelmäßigkeit feststellen, betätigen sie eine Taste, die das Lichtsignal auslöst, das dem anfliegenden Piloten das „wave off“-Signal gibt. Der Pilot bricht den Landeanflug sofort ab und [[Durchstarten|startet durch]], um es erneut zu versuchen. Die LSOs bewerten die Anflüge aller Piloten und vergeben Noten, die wichtig für deren weitere Laufbahn sind.<br /> * Wenn der Pilot den Gleitwinkel und die Geschwindigkeit trifft, fängt der Haken das dritte Seil und das Hauptfahrwerk berührt das Deck. Das Flugzeug wird sofort abgebremst. Beim Aufsetzen des Hauptfahrwerkes gibt der Pilot vollen [[Schub]], um bei einem Fehlschlag (engl. bolter), wenn beispielsweise der Haken zurückfedert, sicher durchstarten zu können. Wurde das Fangseil erwischt, wird das Flugzeug [[Hydraulik|hydraulisch]] gebremst und kommt innerhalb von nur zwei Sekunden auf einer Strecke von knapp 50&amp;nbsp;m zum Stehen. Der Pilot wird bei diesem Manöver extrem in die Gurte gedrückt. Sofort werden die Triebwerke in Leerlauf geschaltet, der „[[hook runner]]“ löst den Haken vom Fangseil und der Haken wird eingezogen. Danach rollt das Flugzeug in die vorgegebene Parkposition.<br /> * Ein Flugzeug hat üblicherweise Kerosin für zwei Landungen im Tank (Nimitz-Klasse). Nach zwei erfolglosen Landeversuchen muss in der Luft nachgetankt werden. Für derartige Zwischenfälle ist immer eine mit [[Luftbetankungsbehälter]] ausgerüstete [[Boeing]] [[McDonnell Douglas F/A-18|F-18 E Super Hornet]] im Luftraum über dem Flugzeugträger.<br /> * In besonderen Notfällen ist der Pilot eventuell nicht in der Lage, sein Flugzeug vorschriftsmäßig zu landen, beispielsweise weil der Fanghaken beschädigt wurde. In solch einem Fall wird dann auf dem [[Flugdeck]] ein Netz gespannt, mit dem das Flugzeug auch ohne Fangseile zum Stehen gebracht wird. Meist jedoch führt eine solche Landung zu starken Beschädigungen am Flugzeug.<br /> * Eine F-18 Hornet kann auch vollautomatisch ohne Zutun des Piloten gelandet werden. Dieses Verfahren wird aber nur im Notfall angewendet, weil im Kriegsfall die Elektronik durch den Gegner gestört werden kann. Auch dann muss eine sichere Landung möglich sein.<br /> <br /> ==== Senkrechtlandung ====<br /> [[Datei:AV-8B Harrier II-.jpg|mini|hochkant|Eine AV-8B Harrier II+ des US-Marine Corps unmittelbar vor der Landung auf der ''[[USS Nassau (LHA-4)|Nassau]]'']]<br /> [[Datei:CdG-photo158.jpg|mini|Eine [[Dassault Rafale|Rafale M02]] auf einem der beiden Aufzüge des Flugzeugträgers [[Charles de Gaulle (R 91)|Charles de Gaulle]]]]<br /> Diese Art der Landung wird momentan nur mit dem [[Hawker Siddeley Harrier]] oder dem [[Bell-Boeing V-22|V-22 Osprey]] und durch ihre Nutzer US Marine Corps, [[Royal Air Force]] und Royal Navy ([[Fleet Air Arm]]) betrieben. Die Marine Corps operieren mit ihren Flugzeugen nicht nur von Flugzeugträgern, sondern auch von [[Hubschrauberträger]]n der [[America-Klasse (2012)|''America''-]] und [[Wasp-Klasse|''Wasp''-Klasse]]. Die Harrier-Flugzeuge werden in Zukunft von der im Moment in der Testphase befindlichen [[Lockheed Martin F-35]] abgelöst. Von diesem Flugzeugtyp hat auch Italien Maschinen für den Einsatz auf ihren Trägern bestellt.<br /> <br /> Wie auch beim Start nutzen Hubschrauber immer ihre Fähigkeit, senkrecht zu landen.<br /> <br /> === Luftfahrzeuge ===<br /> {{Hauptartikel|Trägergestützte Flugzeuge}}<br /> Auf einem Flugzeugträger werden unterschiedliche Typen von [[Luftfahrzeug]]en eingesetzt, die in folgende Kategorien eingeteilt werden:<br /> * Flugzeuge: Strahlflugzeuge, [[Turboprop]]maschinen, [[Schwenkrotor]]flugzeuge,<br /> * Hubschrauber.<br /> Die Strahlflugzeuge können wiederum in folgende Kategorien unterteilt werden:<br /> * konventionelle Strahlflugzeuge,<br /> * [[Schwenkflügel]]flugzeuge (zum Beispiel [[Grumman F-14|F-14 Tomcat]]),<br /> * V/STOL-Maschinen („Senkrechtstarter“, beispielsweise Hawker Siddeley Harrier).<br /> <br /> Die Luftfahrzeuge dienen unterschiedlichsten Zwecken:<br /> * Bekämpfung von [[Abfangjäger|Luftzielen]] (andere Luftfahrzeuge, Flugkörper),<br /> * Bekämpfung von Überwasserzielen (Schiffe und Boote),<br /> * Bekämpfung von Unterwasserzielen (U-Boote),<br /> * See- und [[Luftraumüberwachung]], Frühwarnung,<br /> * Angriffe auf [[Ziel (Militär)|Landziele]],<br /> * [[elektronische Kampfführung]] (ELOKA), Störung gegnerischer [[Sensor]]en,<br /> * [[Aufklärungsflugzeug|Luftaufklärung]],<br /> * [[Luftbetankung]],<br /> * [[Seenotrettung]], [[Transport]], Verbindungsflüge, Spezialoperationen.<br /> <br /> === Flugdeckbesatzung ===<br /> Auf dem Flugdeck sind [[Schiffsbesatzung|Besatzungsmitglieder]] für verschiedene Zwecke tätig. Sie werden anhand ihrer farbigen Hemden, Arbeitswesten und Helme bzw. Helmbezüge nach ihren [[Verwendungsbezeichnungen der United States Navy|Funktionen an Deck]] unterschieden.<br /> &lt;div style=&quot;clear:right;&quot;&gt;&lt;/div&gt;<br /> Auf Flugzeugträgern der [[United States Navy]] werden folgende Farben verwendet:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-white.gif|rechts]]<br /> '''Weiß:'''<br /> * kommen bei Abstürzen, Unfällen und Brandbekämpfung zum Einsatz<br /> * Sicherheit<br /> * Ärzte und Sanitäter<br /> * Überwachung der Flugbewegungen<br /> * Landeoffizier<br /> * Kontrolle der Flugzeug-Sauerstoffanlagen<br /> |-<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-yellow.gif|rechts]]<br /> '''Gelb:'''<br /> * Einweisung der Flugzeuge<br /> * Freigabe eines Flugzeugs für das Katapult<br /> * Kontrolle der Fangseile<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-green.gif|rechts]]<br /> '''Grün:'''<br /> * Katapultstarts<br /> * Fangseilanlage<br /> |-<br /> |style=&quot;width: 50%;&quot; | [[Datei:Flight deck personnel-purple.gif|rechts]]<br /> '''Violett:'''<br /> <br /> (Spitzname „Grapes“, übersetzt „Weintrauben“)<br /> * Betankung der Flugzeuge<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-red.gif|rechts]]<br /> '''Rot:'''<br /> * kümmert sich um Bewaffnung<br /> * Treibstoffaufnahme von Begleitschiffen<br /> * Personenbergung bei Unfällen<br /> * kommt in zweiter Linie bei Unfällen und Feuer zum Einsatz<br /> |-<br /> |style=&quot;width: 50%;&quot; | [[Datei:Flight deck personnel-blue.gif|rechts]]<br /> '''Blau:'''<br /> * Traktorfahrer<br /> * Bewegen und Sichern der Flugzeuge auf Deck<br /> * Bedienung der Aufzüge<br /> | [[Datei:Flight deck personnel-brown.gif|rechts]]<br /> '''Braun:'''<br /> * Wartung der Flugzeuge<br /> * Einsatzzuteilung<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:US Navy 070803-N-1513W-043 Airman Sigfrido Bobonis.jpg|mini|[[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]] in der ''[[USS John C. Stennis (CVN-74)|John C. Stennis]]'' (2007)]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * David Brown: ''Operationsbasis Flugzeugträger. Entwicklung, Taktik und Einsatz alliierter Träger-Jagdflugzeuge 1939–1945.'' („Carrier fighters 1939–1945“) Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-87943-740-8.<br /> * Christopher Chant: ''Flugzeugträger. Geschichte, Klassen, Flugzeuge.'' („Aircraft Carriers“) Stocker-Schmid, Dietikon-Zürich 2005, ISBN 3-613-30534-8.<br /> * [[Tom Clancy]]: ''Supercarrier. Die Welt der amerikanischen Flugzeugträger.'' („Carrier“) 2. Aufl. Heyne, München 2002, ISBN 3-453-21179-0.<br /> * David Jordan: ''Die Geschichte der Flugzeugträger.'' („Aircraft Carriers“) RM Vertrieb, Rheda-Wiedenbrück 2002.<br /> * Arkadi Morin, Nikolaj Walujew: ''Sowjetische Flugzeugträger. Geheim 1910–1995.'' Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1996, ISBN 3-89488-092-9.<br /> * [[Stefan Terzibaschitsch]]: ''Die Flugzeuge der U.S. Navy, des Marine Corps und der Küstenwache.'' Verlag Wehr &amp; Wissen, Koblenz 1980, ISBN 3-8033-0309-5.<br /> * Stefan Terzibaschitsch: ''Flugzeugträger der U.S. Navy. Flottenflugzeugträger, Geleitflugzeugträger.'' Bernard &amp; Graefe Verlag, Bonn 1999, ISBN 3-7637-6200-0.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Commonscat|Aircraft carriers|Flugzeugträger}}<br /> * {{Webarchiv |url=http://www.hazegray.org:80/navhist/carriers |text=Listen, Beschreibungen und Fotos aller Flugzeugträger der Welt bei ''Haze Gray &amp; Underway'' |wayback=20091221071216}}<br /> * [http://www.military-info.de/Foto/flugzeugtraeger.htm Übersicht über heutige Hubschrauberträger und Flugzeugträger]<br /> * [http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4200&amp;tid=200&amp;ct=4 Übersicht der Flugzeugträger der US Navy] und [http://www.globalsecurity.org/military/ops/where.htm ihr aktueller Status] (jeweils englisch)<br /> * [http://www.navy.mil/navydata/ships/carriers/rainbow.asp Beschreibung des Flugdeckpersonals der US Navy] (englisch)<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4128512-8}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Flugzeugtrager}}<br /> [[Kategorie:Flugzeugträger| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zerst%C3%B6rer&diff=230489695 Zerstörer 2023-02-03T08:05:38Z <p>Nimitz0vikrant: Arleigh-Burke-Klasse wurde dupliziert, ersetzen Sie eine durch Udaloy-Klasse</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit dem Kriegsschiffstyp ''Zerstörer'', zur Flugzeugklasse des gleichen Namens siehe [[Zerstörer (Flugzeug)]].}}<br /> [[Datei:The Russian Navy Udaloy-class destroyer RFS Admiral Panteleyev arrives at Joint Base Pearl Harbor-Hickam to participate in the Rim of the Pacific exercise 2012. (7487834270).jpg|mini|[[Udaloy-Klasse]]]]<br /> [[Datei:French destroyer Forbin (D620) underway in the Arabian Sea on 31 May 2009 (090531-N-9988F-406).jpg|mini|Forbin (D 620), französischer Zerstörer der [[Horizon-Klasse]]]]<br /> [[Datei:Harbin (DD 112).jpg|mini|Der 1994 in Dienst gestellte Zerstörer ''Harbin'' (DD 112), Type 052, (NATO Code: [[Luhu-Klasse|''Luhu''-Klasse]]) der chinesischen [[Volksbefreiungsarmee]], bei einem Besuch des US-Marinestützpunktes [[Pearl Harbor]], Hawaii]]<br /> <br /> Der '''Zerstörer''' war ursprünglich ein kleines und schnelles [[Kriegsschiff]] zur Abwehr von [[Torpedoboot]]en, weshalb dieser [[Schiffstyp]] anfänglich auch als '''Torpedobootzerstörer''' bezeichnet wurde. Inzwischen gehören Zerstörer durch den Wegfall der [[Schlachtschiff]]e zu den größeren Einheiten. Außerdem ist der Zerstörer der kleinste Kriegsschiffstyp, der einer Allzweckrolle gerecht wird und daher auch ohne weitere Unterstützung im Alleingang operative Aufträge im Rahmen der [[Seekrieg]]sführung erfüllen kann.<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> Der Begriff „Zerstörer“ ist eine wörtliche Übersetzung des englischen Wortes „destroyer“, da der Typ in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] als Reaktion auf die Entwicklung des [[Torpedo]]s und des [[Torpedoboot]]es entworfen wurde. Die damals führende [[Royal Navy|britische Marine]] stützte sich auf große [[Linienschiff]]e, die mit ihren großen und schwerfälligen Geschützbatterien schnell herannahende Torpedoboote schlecht abwehren konnten. Zu deren Schutz wurden daher etwas größere und schnellere Torpedoboote gebaut, die mit ihren stärkeren Geschützen angreifende Torpedoboote effektiv bekämpfen sollten. Dieser Typ wurde Torpedobootjäger oder Torpedobootszerstörer (bzw. in Frankreich: Contretorpilleur, in Italien: Cacciatorpediniere) genannt. Die umständliche Bezeichnung Torpedobootszerstörer wurde schon bald zu Zerstörer verkürzt. Für einen Gegenangriff trugen sie ebenfalls eine Torpedobewaffnung. Deshalb ist die Grenze zwischen Torpedoboot und Zerstörer vor allem bei den frühen Schiffen dieser Art fließend.<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden Zerstörer universell eingesetzt und in entsprechend großen Stückzahlen gebaut, allein in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] über 600 Einheiten. Sie waren zu dieser Zeit 2000 bis 4000&amp;nbsp;t schwer und 120&amp;nbsp;m lang. Sie erreichten etwa 35&amp;nbsp;[[Knoten (Einheit)|Knoten]] und waren mit vier bis zehn Torpedorohren, sowie etwa fünf Geschützen mit 12,7&amp;nbsp;cm [[Kaliber]] bewaffnet. Dazu kamen eine noch größere Zahl an kleineren [[Geleitzerstörer]]n, die vor allem der [[U-Boot]]-Abwehr dienten und die [[Geleitzug|Geleitzüge]] begleiteten. Aus diesen Geleitzerstörern ist die moderne [[Fregatte]] entstanden.<br /> <br /> Sonderentwicklungen stellten die [[Großzerstörer]] und [[Flottillenführer]] dar, die aber hinsichtlich ihrer Tonnage im Zweiten Weltkrieg von den Standardzerstörern eingeholt wurden.<br /> <br /> Heute sind Zerstörer bis über 8000&amp;nbsp;t groß und mit Flugkörpern, Rohr- und U-Jagdwaffen sowie [[Bordhubschrauber]]n ausgerüstet. Abgesehen von den [[Flugzeugträger]]n zählen sie heute neben den [[Kreuzer (Schiffstyp)|Kreuzern]] zu den großen Schiffen der Marinen.<br /> <br /> Moderne Zerstörer werden heute überwiegend in [[Tarnkappentechnik|Stealth-Bauweise]] gebaut, was ihnen ein glattes, flächiges Aussehen verleiht. Durch die schräge Anordnung aller Überwasserflächen wird die [[Radarrückstrahlfläche|Radarrückstrahlung]] vermindert. Die Folge ist ein kleinerer Radarquerschnitt: Das Schiff ist vom gegnerischen [[Radar]] schwieriger und später zu erkennen. Die USA sind im Zerstörerbau heute führend. Sie bauen die Zerstörer der [[Arleigh-Burke-Klasse]], welche der [[Flugabwehr]] ihrer Flugzeugträger dienen. Die meisten Nationen setzen heute auf die kostengünstigeren, weil spezialisierteren und daher kleineren Fregatten.<br /> <br /> == Geschichtliche Entwicklung ==<br /> === Die Anfänge ===<br /> [[Datei:USS Perkins (DD-26).jpg|mini|''[[USS Perkins (DD-26)|Perkins]]'', 1912]]<br /> Vorläufer der Zerstörer waren ab 1880 die [[Torpedokreuzer]], die als erste [[Torpedoboot]]-Abwehrfahrzeuge entwickelt wurden. Sie waren mit mehreren [[Torpedorohr]]en und Geschützen bis Kaliber 12&amp;nbsp;cm bewaffnet und hatten noch eine leichte Panzerung. Sie sollten die [[Linienschiff]]e der Hochseekampfflotte begleiten und vor Angriffen feindlicher Torpedoboote schützen. Wegen ihrer [[Wasserverdrängung]] bis 1500 Tonnen wurden sie zum Teil auch als [[Flottenkreuzer]] oder Kreuzer 3. Klasse klassifiziert (im letzteren Fall fehlte die Torpedobewaffnung oft ganz, dafür waren sie für ihre Größe stark gepanzert). Aufgrund des steigenden Einsatzes der schnelleren und spezialisierteren Torpedobootszerstörer, einer Entwicklung der britischen [[Royal Navy]], ging die Bedeutung der Torpedokreuzer ständig zurück, so dass nach 1900 ihr Bau aufgegeben wurde. Vor allem in den Flotten von [[Österreich-Ungarn]], [[Russland]], [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]], [[Frankreich]], [[Italien]] und [[Japan]] waren Torpedokreuzer im Einsatz. Die Bezeichnung Torpedokreuzer wird manchmal (wenn auch nicht ganz treffend) auch für die Großzerstörer gebraucht, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.<br /> <br /> === Die ersten Torpedobootszerstörer ===<br /> 1892 wurden die ersten „torpedo-boat destroyer“ (Torpedobootszerstörer).&lt;ref&gt;Lyon, S. 8&lt;/ref&gt; als Abwehrwaffe gegen Torpedoboote in Dienst genommen. Erste so bezeichnete Klasse waren die bei [[Yarrow Shipbuilders|Yarrow]] gebauten [[HMS Havock (1893)|HMS ''Havock'']] und [[HMS Havock (1893)#Das Schwesterboot Hornet|HMS ''Hornet'']],&lt;ref&gt;Lyon, S. 53&lt;/ref&gt; die 1894 bei der Royal Navy in Dienst kamen. Bis zum [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] 1904 gab es in fast allen Marinen große, schnelle, stark bewaffnete Torpedoboote, für die sich die verkürzte Bezeichnung Zerstörer durchsetzte&lt;ref&gt;Lyon, S. 8 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Französische Marine]] als intensiver Nutzer von Torpedobooten baute 1899 ihre ersten Torpedobootszerstörer als [[Durandal-Klasse|''Durandal''-Klasse]] unter der Bezeichnung „torpilleur d’escadre“. Nach 55 Zerstörern von etwa 300 t erfolgte ab 1909 auch hier eine Vergrößerung des Typs.<br /> <br /> Die Vereinigten Staaten stellten 1902 mit der [[USS Bainbridge (DD-1)|USS ''Bainbridge'']], Destroyer No. 1, ihren ersten Zerstörer in Dienst und hatten 1906 16 Zerstörer im Dienst der US Navy.&lt;ref&gt;Simpson, S. 151&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wuchsen die Zerstörer von etwa 300 t auf über 1000 t. Der modernste Zerstörertyp der Royal Navy bei Kriegsausbruch war die [[Laforey-Klasse (1913)|''Laforey''-Klasse]] mit knapp unter 1000 t, die speziell für die Verhältnisse der Nordsee konstruiert war. Die modernsten Zerstörer der französischen Marine waren die der [[Bisson-Klasse|''Bisson''-Klasse]] von 800 t. Beide Marinen übernahmen bei Kriegsausbruch noch größere Boote, die in ihren Staaten für südamerikanische Marinen im Bau waren. Die kampfkräftigsten Zerstörer beschaffte zu diesem Zeitpunkt die [[Kaiserlich Russische Marine|russische Marine]] mit den aus der ''[[Nowik (Schiff, 1911)|Nowik]]'' mit starker deutscher Beteiligung entwickelten Klassen von über 1250 t.<br /> <br /> Nur Deutschland bezeichnete seine Zerstörer weiterhin als [[Großes Torpedoboot|Torpedoboote]] und gab ihnen nur Herstellerkennzeichen und Nummern, aber keine Namen. Die letzten vor Kriegsausbruch fertiggestellten Boote gehörten zum Typ [[Großes Torpedoboot#Großes Torpedoboot 1911|Großes Torpedoboot 1911]] (''V 1''–''V 6'', ''G 7''–''G 12'', ''S 13''–''S 24'') und verdrängten 700 bis 750 t. Im Krieg wurde noch ein Boot des Typs [[Großes Torpedoboot#Großes Torpedoboot 1916 M|Großes Torpedoboot 1916]], die [[SMS V 116|''V 116'']], von 2400 t fertiggestellt, das nach dem Krieg an Italien ausgeliefert wurde und bis 1939 als ''Premuda'' unter italienischer Flagge fuhr.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.warshipsww2.eu/shipsplus.php?language=E&amp;id=152198 |wayback=20131018034709 |text=Bild und Daten der ''Premuda''}}&lt;/ref&gt; Für Frankreich wurde die ''S 113'' als ''[[Amiral Sénès]]''&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.warshipsww2.eu/shipsplus.php?language=&amp;id=152195 |wayback=20131018034637 |text=Daten der ''Amiral Sénès''}}&lt;/ref&gt; bis 1919 zu Ende gebaut und ausgeliefert.<br /> <br /> === Entwicklung der Kriegsschiffstypen vor 1945 ===<br /> [[Datei:Bundesarchiv DVM 10 Bild-23-63-25, Zerstörer &quot;Richard Beitzen&quot;.jpg|mini|[[Z 4 Richard Beitzen]], deutsche Kriegsmarine, 1937]]<br /> Vor 1945 waren die großen Überwasserkriegsschiffe aller Seemächte im Grunde genommen zunächst in Zerstörer, leichte und schwere Kreuzer, Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe eingeteilt. Diese klare Einteilung hatte ihren Ursprung in den [[Flottenkonferenz|Flottenverträgen]] von Washington von 1922 und London 1930. In London verpflichteten sich Großbritannien, die USA und Japan zu Höchstgrenzen von Booten dieses Typs (150.000 ts USA/GB, 105.000 ts Japan) und qualitative Höchstgrößen von 1850 ts für Flottillenführer und 1500 ts für normale Zerstörer, deren stärkste Waffen 12,7-cm-Geschütze sein durften. Durch dieses System entstand der „klassische“ Flottenzerstörer des Zweiten Weltkrieges.<br /> <br /> Sonderentwicklungen stellten die [[Großzerstörer]] insbesondere der französischen Marine und Flottillenführer dar, die aber tonnagemäßig im Zweiten Weltkrieg von den Standardzerstörern eingeholt wurden. Durch die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg setzte ein radikales Umdenken hinsichtlich des Zweckes von Zerstörern ein. Die klassische Aufgabe der Zerstörer war der offensive und defensive Flottendienst, also der Angriff mit Torpedos auf gegnerische Verbände von Schlachtschiffen oder Kreuzern oder die Abwehr gegnerischer Zerstörer.<br /> <br /> === Kriegserfahrungen ===<br /> [[Datei:USS Fletcher (DD-445) off New York, 1942.jpg|mini|''[[USS Fletcher (DD-445)|Fletcher]]'', 1942]]<br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war diese Aufgabe gegenüber rein defensiven Aufgaben wie U-Boot-Jagd und Abwehr von Luftangriffen immer mehr ins Hintertreffen geraten. Zwar gab es vor allem zwischen Zerstörern noch Überwassergefechte Kriegsschiff gegen Kriegsschiff, doch blieben diese eher die Ausnahme. Schon während des Krieges zeigte sich diese Tendenz daran, dass die meisten Zerstörerklassen behelfsmäßig auf die neuen Aufgaben und Bedrohungen umgebaut wurden.<br /> <br /> Die [[Flak]]- und U-Bootjagdbewaffnung wie z.&amp;nbsp;B. [[Wasserbombe (Kampfmittel)|Wasserbomben]] oder [[Hedgehog (Granatwaffe)|Hedgehogs]] wurde bei fast allen Vorkriegsmustern erheblich verstärkt. Um dieses Zusatzgewicht auszugleichen, mussten Waffensysteme für den Überwasserkampf wie [[Artillerie]] und [[Torpedorohr]]sätze entfernt werden.<br /> <br /> Im Jahre 1945 hatten die meisten amerikanischen Zerstörer keine Torpedorohre mehr, die Flakbewaffnung dagegen war wegen der Bedrohung durch [[Shimpū Tokkōtai|Kamikazeflugzeuge]] teilweise vervierfacht worden. Ein zusätzlicher Gewichtsfaktor waren neue Sensoren wie [[Radar]], die immer mehr Platz beanspruchten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde dies nur als Notbehelf angesehen, und neue, während des Krieges entworfene Zerstörerklassen wie die britische Battle-Klasse oder die amerikanische Gearing-Klasse hatten nach wie vor Torpedorohre, allerdings war die Hauptartillerie nun immer sowohl gegen Flugzeuge wie Überwasser- und Landziele einsetzbar. Nach dem Krieg setzte ein radikales Umdenken ein: Der Zerstörer wurde nun primär zum Sicherungsschiff für den Flugzeugträger, der die Rolle des Schlachtschiffes als Kern der Flotte übernommen hatte. Trägerverbände waren primär durch gegnerische Flugzeuge und [[U-Boot]]e bedroht.<br /> <br /> === 1950er Jahre ===<br /> [[Datei:Warszawa II TW 6-91.jpg|mini|Zerstörer der sowjetischen ''Kashin''-Klasse]]<br /> Die Zerstörer der 1950er Jahre trugen dieser neuen Rolle Rechnung, und die Torpedorohre verschwanden nun völlig. Bei neuen Entwürfen spielte die [[U-Jagd|U-Bootjagd]] immer mehr die Hauptrolle, was zu einer Reduzierung der Artillerie führte, beispielsweise von 6 × 12,7&amp;nbsp;cm bei der [[Gearing-Klasse|''Gearing''-Klasse]] aus dem Jahr 1944 zu drei Geschützen bei der [[Forrest-Sherman-Klasse|''Forrest Sherman''-Klasse]] aus den 1950ern.<br /> <br /> Bei der Flugabwehr spielte die [[Flugabwehrrakete]] eine immer größere Rolle. Diese anfänglich sehr großen Waffen konnten zuerst nur auf Kreuzern eingesetzt werden. Mitte der 1950er Jahre wurde der '''Lenkwaffenzerstörer''' entwickelt, dessen Hauptaufgabe der Schutz von anderen Schiffen mittels [[Flugabwehrrakete|Lenkwaffen]] ist. Hier teilt sich nun der Entwicklungsstrang aller Seemächte, und es gibt folgende Unterschiede:<br /> <br /> '''USA'''<br /> * konventionelle Zerstörer zur U-Bootjagd mit Bezeichnung DD<br /> * Lenkwaffenzerstörer mit Bezeichnung DDG<br /> * besonders große Zerstörer mit Bezeichnung DLG, die beide Aufgaben durchführen konnten<br /> <br /> '''Großbritannien'''<br /> * Zerstörer zur Flugabwehr mit gelenkten Raketen<br /> * schnelle, große Fregatten zur U-Bootjagd, teilweise größer als Zerstörer<br /> <br /> '''Frankreich'''<br /> * sowohl als Lenkwaffenschiff wie als U-Bootjäger<br /> <br /> '''UdSSR'''<br /> * Die traditionelle Bezeichnung „Zerstörer“ wurde ganz aufgegeben und die Schiffe nach ihrer Funktion als „großes Raketenschiff“ oder „großes U-Bootjagdschiff“ bezeichnet.<br /> <br /> == Zerstörer der Bundesmarine ==<br /> Die ersten sechs Zerstörer ''[[Zerstörer 1 (D 170)|Zerstörer&amp;nbsp;1]]'' bis ''Zerstörer&amp;nbsp;6'' ([[Klasse 119]]) der neu aufgestellten [[Bundesmarine]] wurden Ende der 1950er Jahre als Leihgabe von den USA übernommen. Sie waren dort während des Zweiten Weltkriegs als Einheiten der [[Fletcher-Klasse|''Fletcher''-Klasse]] gebaut worden. Sie wurden in den 1980er Jahren durch [[Fregatte]]n der ''Bremen''-Klasse ([[F122]]) ersetzt.<br /> [[Datei:Mölders-D168.JPG|mini|''[[Mölders (D 186)|Mölders]]'']]<br /> Die Schiffe der [[Klasse 101/101A]] (''Hamburg''-Klasse), vier in den 1960er Jahren in Dienst gestellte Zerstörer-Neubauten der Hamburger Werft [[Stülcken-Werft|H.&amp;nbsp;C.&amp;nbsp;Stülcken&amp;nbsp;Sohn]] (''[[Hamburg (D 181)|Hamburg]]'', ''[[Schleswig-Holstein (D 182)|Schleswig-Holstein]]'', ''[[Bayern (D 183)|Bayern]]'' und ''[[Hessen (D 184)|Hessen]]'') wurden Anfang der 1990er Jahre durch vier Fregatten der ''Brandenburg''-Klasse ([[F123]]) ersetzt.<br /> <br /> Die drei in den USA gebauten Einheiten der [[Klasse 103/103A/103B|Klasse 103]] (''Lütjens''-Klasse: ''[[Lütjens (D 185)|Lütjens]]'', ''[[Mölders (D 186)|Mölders]]'' und ''[[Rommel (D 187)|Rommel]]'') wurden 1969/70 in Dienst gestellt und waren modifizierte Schiffe der amerikanischen [[Charles-F.-Adams-Klasse|''Charles F. Adams''-Klasse]]. Im Jahr 1999 (''Rommel'') bzw. 2003 (''Mölders'' und ''Lütjens'') wurden sie außer Dienst gestellt. Ausschlaggebend waren hohe altersbedingte Wartungs- und Betriebskosten, die zum Teil aus den nicht mehr zeitgemäßen Dampfkesselantriebsanlagen und den hohen Kosten für Ersatzteilbeschaffungen resultierten.<br /> <br /> Die drei Fregatten der 2004–2006 in Dienst gestellten ''Sachsen''-Klasse ([[Sachsen-Klasse (2001)|F124]]) ersetzten diese letzten als Zerstörer bezeichneten Schiffe der [[Deutsche Marine|Deutschen Marine]]. Aufgrund ihrer Ausstattung und der Fähigkeit, Aufträge im Alleingang erfüllen zu können, ordnen viele Fachbücher die ''Sachsen''-Klasse [[de facto]] als Zerstörer ein. Dennoch wird sie als Fregatte geführt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Eric W. Osborne |Titel=Destroyers: An Illustrated History of Their Impact. |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=ABC-Clio Inc. |Ort= |Datum=2005 |ISBN=1-85109-479-2 |Seiten=174}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Schiffe der Bundeswehr}}<br /> <br /> == Moderne Zerstörertypen ==<br /> [[Datei:960711-N-7340V-001 Ships Conduct UNREP.jpg|mini|Der Zerstörer USS Arthur Radford (''Spruance-Klasse'') neben dem Flugzeugträger [[USS George Washington (CVN-73)|USS George Washington]]]]<br /> [[Datei:USS Frank E. Petersen Jr. (DDG-121) sailed in the Gulf of Mexico during builder sea trials in August 2021.jpg|mini|[[Arleigh-Burke-Klasse]]]]<br /> Der klassische Zerstörertyp, der sich aus dem Torpedoboot entwickelt hatte, hielt sich noch bis in die 1970er Jahre. Auch wenn amerikanische und russische Lenkwaffenzerstörer damals eine andere Rolle hatten, waren sie konstruktionsmäßig immer noch eine Fortentwicklung des alten Typs, erkennbar am [[Dampfturbine]]n-Antrieb und einem sehr schlanken Rumpf.<br /> <br /> Allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, dass eine Geschwindigkeit um 30&amp;nbsp;Knoten für heutige Aufgaben ausreichend ist. Diese Geschwindigkeit konnte auch mit [[Gasturbine]]n, [[Schiffsdieselmotor|Diesel]] oder gemischtem Antrieb ([[CODOG]] oder [[CODAG]]) erreicht werden. Der Verzicht auf hohe Geschwindigkeit wiederum ermöglichte einen weniger schlanken Rumpf und damit eine endgültige Abkehr von der schlanken Zerstörerlinie.<br /> <br /> Ein erster Entwurf dieser Art war die amerikanische [[Spruance-Klasse|''Spruance''-Klasse]], ein Entwurf, der von vielen Traditionalisten als ungeheuer hässlich und zudem viel zu groß eingestuft wurde: Diese Schiffe verdrängten 9.100&amp;nbsp;Tonnen und kamen damit schon in den Bereich eines Kreuzers, besaßen Gasturbinenantrieb und eine für ihre Größe leichte Bewaffnung. Aus Traditionsgründen gab man diesem neuen U-Jagdschiff die Bezeichnung „Destroyer“, obwohl es im Prinzip einen völlig neuen Typ darstellte. Aber die Grundideen wurden in neuen Schiffen aufgenommen, so dass sämtliche neueren amerikanischen Schiffe (und viele Entwürfe amerikanischer Verbündeter) auf ihr basieren. Diese werden entweder „guided missile destroyer“ (z.&amp;nbsp;B. die ''Arleigh Burke''-Klasse) oder „guided missile cruiser“ ([[Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)|''Ticonderoga''-Klasse]]) genannt, aber sind letztlich Varianten desselben Typs mit unterschiedlichen Rollen, was sie allerdings auch in den Grenzbereich zwischen Zerstörern und Fregatten schiebt. Der letzte „klassische“ Zerstörertyp der US-Navy war die ''Charles F. Adams''-Klasse. Letztlich sind die Bezeichnungen Kreuzer, Zerstörer und Fregatte heute nur noch [[Traditionsname]]n, die nur noch über z.&amp;nbsp;B. NATO-Einsatzdefinitionen eine Auskunft über Rolle und Größe geben, obwohl die Grenzen zwischen den Bezeichnungen immer mehr verschwimmen und die Übergänge sehr fließend sind.<br /> <br /> === Aufgaben moderner Zerstörertypen ===<br /> Die Aufgaben der modernen Zerstörer sind in der Regel recht spezialisiert. Bei den meisten modernen Zerstörern liegt der Schwerpunkt auf weiträumiger Luftabwehr (AAW), wie z.&amp;nbsp;B. bei der ''Arleigh Burke''-Klasse. Daneben werden die klassischen Seekriegsszenarien aus dem [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]], wie ASW (U-Boot-Jagd) und ASuW (Schiffsbekämpfung), nicht ganz übergangen. Die ''Spruance''-Klasse ist zum Beispiel noch eine solche Konstruktion des Kalten Kriegs. Inzwischen ist auch wieder ein Trend zur Ausrüstung mit Waffen zur Landzielbekämpfung zu beobachten (''Arleigh Burke''-Klasse). Mit der Ausmusterung der Schlachtschiffe, die mit ihren riesigen Geschützen hervorragende Feuerunterstützung geben konnten, ist diese Fähigkeit weitgehend verloren gegangen. Mit Marschflugkörpern versucht man jetzt, diese Fähigkeit wiederzuerlangen.<br /> <br /> === Moderne Zerstörer-Klassen ===<br /> [[Datei:DD111 Onami.jpg|mini|''Ōnami'' (Japan)]]<br /> [[Datei:JS Ashigara, DDG-178 at Naval Station Pearl Harbor.jpg|mini|''Ashigara'' (Japan)]]<br /> <br /> * [[Amerika]]<br /> ** [[Arleigh-Burke-Klasse]] (USA)<br /> ** [[Zumwalt-Klasse]] (USA)<br /> * [[Europa]]<br /> ** [[Udaloy-Klasse|''Udaloy''-Klasse]] ([[Russland]])<br /> ** [[Sowremenny-Klasse]] (Russland, auch in die [[Volksrepublik China|VR China]] exportiert)<br /> ** [[De-la-Penne-Klasse]] ([[Italien]])[[Datei:ROKS Sejong the Great (DDG 991).jpg|mini|DDG991 ''Sejong the Great'' (Korea)]]<br /> ** [[Daring-Klasse (2006)|Daring-Klasse]] ([[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]])<br /> ** ''[[Horizon-Klasse]]'', ([[Frankreich]]/[[Italien]])<br /> * [[Asien]]<br /> ** [[Kongō-Klasse (1991)|Kongō-Klasse]] ([[Japan]])<br /> ** [[Atago-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Murasame-Klasse (1994)|Murasame-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Takanami-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Akizuki-Klasse (2010)|Akizuki-Klasse]] (Japan)<br /> ** [[Asahi-Klasse]](Japan)<br /> ** [[Typ 052|Typ 052 (Habin-Klasse/Luhu-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Shenzhen (Schiff)|Typ 051B (''Shenzhen''/Luhai-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 052B|Typ 052B (Guangzhou-Klasse/Luyang-I-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 052C|Typ 052C (Lanzhou-Klasse/Luyang-II-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 051C|Typ 051C (Shenyang-Klasse/Luzhou-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Typ 052D|Typ 052D (Kunming-Klasse/Luyang-III-Klasse)]] (VR China)<br /> ** [[Chungmugong-Yi-Sun-sin-Klasse]], ([[Südkorea]])<br /> ** [[Sejongdawang-Klasse]], (Südkorea)<br /> ** [[Delhi-Klasse|Delhi-Klasse (Projekt 15)]] ([[Indien]])<br /> ** [[Kolkata-Klasse|Kolkata-Klasse (Projekt 15A)]] (Indien)<br /> * [[Australien und Ozeanien]]<br /> ** [[Hobart-Klasse]] ([[Australien]])<br /> <br /> == Zukünftige Zerstörer ==<br /> === Stealth-Technik ===<br /> [[Datei:Nave Caio Duilio.jpg|mini|''Caio Duilio'' (Italien) [[Horizon-Klasse]]]]<br /> {{Siehe auch|Tarnkappenschiff}}<br /> <br /> Die meisten aktuell in Beschaffung oder in Planung befindlichen Zerstörer werden nach dem Stealth-Prinzip gebaut. Das heißt, die Schiffe werden so gebaut, dass sie schwierig ortbar sind. Das wichtigste dabei ist, die Radarrückstrahlung zu reduzieren. Dafür müssen alle Außenwände schräggestellt und speziell beschichtet sein. Auch Raketenstarter, Geschütze, Beiboote etc. müssen entsprechend verkleidet werden. Ein zweiter Punkt ist das Reduzieren der Wärmeabstrahlung, da diese von [[Infrarot|IR]]-Sensoren geortet werden kann. Das Hauptproblem sind hierbei die Abgase, die deshalb in einem komplizierten Verfahren mit Luft durchmischt und abgekühlt werden, bevor sie ausgestoßen werden. Mitunter werden sogar ganze Außenwände des Schiffes mit kaltem Wasser gekühlt. Der Vorteil dieser vielen teuren Techniken besteht darin, dass die Schiffe schwieriger und somit erst später vom Gegner geortet werden können. Nach der Ortung soll das Schiff für den Gegner nur als sehr kleines Objekt erkennbar sein; deutlich unterhalb der realen Größe. Ein Nachteil besteht darin, dass die Schiffe durch die dabei notwendige Technik verhältnismäßig teuer sind. Viele Marinen beschaffen daher aus Kostengründen eine geringere Anzahl an Schiffen als von der Vorgängerklasse, was durch die gesteigerte Leistungsfähigkeit der neuen Zerstörer kompensiert werden soll.<br /> <br /> === Bewaffnung ===<br /> Die meisten dieser modernen Zerstörer haben den Bewaffnungsschwerpunkt auf weitreichender Luftabwehr, sogenannte AAW-Zerstörer&lt;ref&gt;Anti Air Warfare&lt;/ref&gt; ([[Zumwalt-Klasse|''Zumwalt''-Klasse]], [[Daring-Klasse (2006)|''Daring''-Klasse]], [[Horizon-Klasse|''Horizon''-Klasse]], [[Sachsen-Klasse (2001)|F124]]). Daneben verfügen sie teilweise auch über ASW-&lt;ref&gt;Anti Submarine Warfare&lt;/ref&gt; (U-Boot-Jagd) und ASuW-&lt;ref&gt;Anti Surface Warfare&lt;/ref&gt; (Schiffbekämpfung) Fähigkeiten (Horizon, F124). Die US-Zerstörer der ''Zumwalt''-Klasse besitzen zusätzlich zu ihrer AAW-Ausstattung weitreichende Landangriffsfähigkeiten ([[BGM-109 Tomahawk|Tomahawk]]-[[Marschflugkörper]] und zwei 15,5-cm-Geschütze). Zur U-Boot-Jagd führen nahezu alle modernen Zerstörer einen oder zwei Hubschrauber mit. Die US Navy plant, ihre Schiffe zudem langfristig mit Drohnen auszustatten.<br /> <br /> === Zukünftige Zerstörer-Klassen ===<br /> * [[Projekt 21956]], Russland, geplanter Entwurf auf Basis der [[Udaloy-Klasse|''Udaloy''-Klasse]] mit Stealth-Eigenschaften zur Ablösung der ''Udaloy''- und [[Sowremenny-Klasse|''Sowremenny''-Klasse]]<br /> * [[Visakhapatnam-Klasse|''Visakhapatnam''-Klasse (Projekt 15B)]], Indien, vier Schiffe im Bau<br /> * DDG(X), USA, geplanter Entwurf mit Stealth-Eigenschaften zur Ablösung der [[Lenkwaffenkreuzer]] der [[Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)|Ticonderoga-Klasse]] und der ältesten Lenkwaffenzerstörer der [[Arleigh-Burke-Klasse]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/digital/technik/ddg-x----neuer-us-zerstoerer-wird-mit-lasern-und-hyperschallwaffen-bestueckt-31613264.html |titel=DDG(X) – neuer US-Zerstörer wird mit Lasern und Hyperschallwaffen bestückt |sprache=de |abruf=2022-05-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Schiffstypen]]<br /> * [[Zerstörerflottille]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Harald Fock: ''Z-vor''. 2 Bände. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1998, ISBN 3-7822-0762-9.<br /> * Rolf Güth: ''Zerstörer Z 34. Ein Kriegstagebuch vom Alltag des Seekrieges 1943 bis 1945''. 2. überarbeitete Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1992, ISBN 3-7822-0567-7, (''Männer, Schiffe, Schicksale'' 5).<br /> * Wolfgang Harnack: ''Die Zerstörerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute''. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0816-1.<br /> * Robert Jackson: ''Zerstörer, Fregatten und Korvetten''. Gondrom Verlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1873-5.<br /> * {{Literatur |Autor=Alexander Kent |Titel=Die Zerstörer |Verlag=Ullstein Buchverlage GmbH Co. KG / Ullstein Tas |Ort=Berlin |Datum=1997 |ISBN=3-548-24301-0}}<br /> * Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: ''Die deutschen Zerstörer 1935–1945''. Bernard &amp; Graefe, Bonn 1995, ISBN 3-7637-5940-9, (''Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine'' 6).<br /> * David Lyon: ''The First Destroyers'', Chatham Publishing, London (1996), ISBN 1-55750-271-4.<br /> * Hans Mehl: ''Torpedoboote und Zerstörer''. Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1983.<br /> * Richard V. Simpson: ''Building The Mosquito Fleet, The US Navy's First Torpedo Boats'', Arcadia Publishing, Charleston (2001), ISBN 0-7385-0508-0.<br /> * [[Stefan Terzibaschitsch]]: ''Zerstörer der U.S. Navy'' von der [[Farragut-Klasse (1934)|Farragut-Klasse]] bis zur [[Forrest-Sherman-Klasse]]. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-587-8.<br /> * Mike J. Whitley: ''Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Technik – Klassen – Typen''. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Destroyers|Zerstörer}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4127755-7}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Zerstorer}}<br /> [[Kategorie:Zerstörer| ]]<br /> [[Kategorie:Militärschiffstyp]]</div> Nimitz0vikrant