https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=NennglasWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-11-03T23:24:02ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.25https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chasuu&diff=241172113Chasuu2024-01-14T14:28:41Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Hieroglyphen<br />
|NAME = <hiero>M12-A-Aa18-Z1-V1:Z4-V1:Z4-N35A-N36:N23-O49</hiero> <br />
|NAME-TRANSKRIPTION = Chasuu<br/>''Ḫ3sww'' <br />
|GRIECHISCH = Ξόις (Xois)<ref> [[Strabon]], ''Geôgraphiká'' 17, 1, 19; [[Ptolemäus]], ''Megiste Syntaxis'' 4, 5, 50; Ξόης: [[Stephanos von Byzanz|Stephanos Byzantios]], ''Ethnika'' ''s.v.''</ref><br />
}}<br />
'''Chasuu''' (auch '''Chaset''' oder altägyptisch: '''Chasut''', {{grcS|Ξόις|Xois}}), das heutige '''Sacha''' ({{arS|سخا|d=Saḫā}}, bzw. ''Kafr El-Shaikh''), war der [[Altägyptische Sprache|altägyptische]] Name einer Stadt im sechsten [[Gau (Ägypten)#Unterägyptische Gaue|unterägyptischen Gau]], der auch als Bergstiergau bezeichnet wurde.<br />
<br />
== Lage ==<br />
{{Positionskarte+ <br />
|Ägypten<br />
|caption= Lage von Chasuu<br />
|width=<br />
|float=right<br />
|places=<br />
{{Positionskarte~ <br />
|Ägypten<br />
|label='''Chasuu'''<br />
|lat = 31/05/20/N<br />
|long = 30/57/04/E<br />
|region = EG<br />
|position=left<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
Der Ort befand sich auf einer Insel zentral im [[Nildelta]] zwischen dem Sebennytischen und Phatnischen Arm des Nils. [[Jean-François Champollion|Champollion]] identifizierte in der heutigen Siedlung Sacha wenige Kilometer südlich von [[Kafr asch-Schaich]] die Überreste der Stadt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Stadt war möglicherweise schon im [[Altes Reich|Alten Reich]], während der Herrschaft [[Snofru]]'s, Hauptstadt eines unterägyptischen Gaues, der auf einer Liste des hohen Beamten [[Metjen]] bereits zu dieser Zeit erwähnt wird. Später, als das Mittlere Reich unterging und Ägypten geteilt worden war, wurde Chasuu Residenz und Hauptstadt der unterägyptischen [[14. Dynastie]], über die heute jedoch nur wenig bekannt ist. Die Stadt besaß in dieser Zeit Eigenständigkeit, [[Manetho]] nennt 76 Könige von Xois in der 14. Dynastie.<br />
In der [[Hellenismus|hellenistischen]] Periode war Xois eine bedeutende Stadt und Hauptstadt des 6. ägyptischen Gaues. So wurde es auch vom griechischen Geographen [[Strabon]] und anderen beschrieben. Es bestanden noch bedeutende Reste der ptolemäischen und römischen Zeit, von denen nur noch Teile einer Kapelle und eine Sphinx, deren Haupt jedoch verloren ging, erhalten geblieben sind.<br />
<br />
Sacha war der Überlieferung nach Station auf der [[Flucht nach Ägypten|Fluchtroute]] der [[Heilige Familie|heiligen Familie]] nach Ägypten. 1984 fand man hier den „Bicha Isous“, den Fußabdruck des Jesus. Der hellgraue, etwa 80 cm lange Stein enthält auf der Vorderseite den Abdruck und auf der Rückseite das arabische Wort „Allah“ für Gott.<br />
<br />
Im 7. Jahrhundert war Sacha bekannt für die Askese des hl. Agatho des [[Säulenheiliger|Säulenheiligen]], nach der Legende war er der Einzige seiner Art in Ägypten und soll hier 50 Jahre auf einer Säule gelebt haben. Der Bischof Zacharia von Sachā im 7./8. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten Söhnen dieser Stadt. Seine Predigten und Historien, wie z.&nbsp;B. die Lebensbeschreibungen von Johannes Colobos (dem Kleinen) und Anba Abraham, gehören zu den bedeutenden des koptischen Schrifttums.<br />
<br />
== Archäologische Funde ==<br />
Aus dem 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. gibt es keine archäologischen Relikte und nur wenige textliche Erwähnungen, die meisten Funde stammen aus der hellenistischen und römischen Zeit.<ref>{{Literatur |Titel=Xois |Autor=[[Karl Jansen-Winkeln]] |Hrsg=Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester |Sammelwerk=Der Neue Pauly |Datum=2006 |DOI=10.1163/1574-9347_dnp_e12213710 |Abruf=2024-01-13 |Online=[https://referenceworks.brillonline.com/entries/der-neue-pauly/*-e12213710 brillonline.com]}}</ref><br />
<br />
== Götter ==<br />
Die Stadt hatte einen lokalen Gott [[Wadjet|Uto]] sowie den Gaugott [[Re (ägyptische Mythologie)|Re]].<br />
In der [[Liste der Richtergottheiten des Totengerichts im ägyptischen Totenbuch]] wird der<br />
22. Totenrichter als „[[Chemy|Umstürzender]]“ der Stadt Xois zugeordnet. Er wacht als zu richtendes Verbrechen über das Begehen von [[Missetat]]en.<br />
<br />
== Marienkirche ==<br />
[[Datei:SakhaHlVirginRelic.jpg|mini|hochkant|Reliquienschrein in Kirche der [[Maria (Mutter Jesu)|hl. Jungfrau Maria]] von Sacha]]<br />
<br />
Die heutige Kirche der [[Maria (Mutter Jesu)|hl. Jungfrau Maria]] befindet sich an der Stelle des ehemaligen Klosters el-Maghtas ({{ArS|دير المغطس|Dair al-Maghṭas}}, {{Coordinate|text=DMS|NS=31/05/21|EW=30/56/52|type=building|region=EG-KFS|name=Marienkirche}}) und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Südmauer der heutigen Kirche ist der einzige Überrest dieses Klosters. Die dreischiffige Kirche verfügt über drei Allerheiligste (Heikale) hinter der Ikonenwand. Sie sind dem [[Georg (Heiliger)|hl. Georg]], Maria und dem [[Erzengel Michael]] geweiht. An den Wänden hängen moderne [[Ikone]]n. In der Südostecke der Kirche sind in Vitrinen wertvolle Besitztümer der Kirche ausgestellt unter anderem die Reliquie des Amba Zacharias aus dem 7. Jahrhundert, Knochen des Amba Taklā aus Alexandria bzw. aus Achmim, eine Reliquie des hl. Georg sowie Silbergefäße und Steinobjekte. An der Westseite der Kirche befindet sich die Reliquie des Amba Sāwīrūs el-Anṭākī. In dem Taufbecken nahe dem Eingang soll bereits die hl. Dimyāna getauft worden sein. Zu den Reliquien gehören der „Bicha Isous“, der [[Christusreliquie#Fußabdrücke|Fußabdruck Jesu]].<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{RE|IX A,2|2152|2155|Xois|[[Wolfgang Helck]]}}<br />
* {{DNP|12/2|650|651|Xois|[[Karl Jansen-Winkeln]]}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Webarchiv | url=http://198.62.75.1/www1/ofm/mad/discussion/149discuss.html | wayback=20040303001011 | text=''DISCUSSION - The Sinai Desert and Egypt - 149. Xois.''}} – auf der [[Mosaikkarte von Madaba]].<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Coordinate |NS=31/05/20/N |EW=30/57/04/E |type=city |pop=35000 |region=EG-ASN}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Ägypten]]<br />
[[Kategorie:Ort in Afrika]]<br />
[[Kategorie:Antike ägyptische Stadt]]<br />
[[Kategorie:Christusreliquie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abasan_al-Kabira&diff=241171558Abasan al-Kabira2024-01-14T14:07:59Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Coordinate | article= / | map= right | NS= 31/19/25/N | EW= 34/20/51/E | type= city | pop= 40000 | region= PS }}<br />
[[Datei:Karte Gazastreifen.png|mini|links|Abasan al-Kabira auf der Karte des Gazastreifens]]<br />
'''Abasan al-Kabira''', auch '''Abasan al-Kebira''' oder '''Abasan al-Kabera''' ({{arS|عبسان الكبيرة|d=ʿAbasān al-kabīra}}), ist eine Stadt mit 23.000 Einwohnern<ref name="pcbs">{{Internetquelle|url=https://www.pcbs.gov.ps:443/Portals/_Rainbow/Documents/khan.htm|titel=Bevölkerungsentwicklung 2007-2016 (Prognose) im Gouvernement Chan Yunis auf der Internetseite des Palestinian Central Bureau of Statistics|zugriff=2015-12-03}}</ref> im [[Gouvernement Chan Yunis]], im südlichen [[Gazastreifen]].<br />
<br />
Sie befindet sich südöstlich der Bezirksstadt [[Chan Yunis]] nahe der Grenze zu [[Israel]]. Der Name lautet übersetzt ''Abasan die große'', im Gegensatz zum Nachbarort [[Abasan as-Saghira]] mit ca. 7000 Einwohnern,<ref name="pcbs"/> deren Name ''Abasan die kleine'' bedeutet. Beide Ortschaften sind in den vergangenen Jahren zusammengewachsen und bilden nun einen [[Städtischer Raum|städtischen Raum]] von Chan Yunis. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 28 % (2011),<ref>{{Internetquelle|url=https://www.pcbs.gov.ps:443/Portals/_Rainbow/Documents/Unemployment%20Rate.htm|titel=Arbeitslosenquote nach Gouvernements auf der Internetseite des Palestinian Central Bureau of Statistics|zugriff=2015-12-03}}</ref> das durchschnittliche Tageseinkommen bei 55 [[Schekel|Israelischen Schekeln]] (2011, was damals knapp über 11 [[Euro]] entsprach).<ref>{{Internetquelle|url=https://www.pcbs.gov.ps:443/Portals/_Rainbow/Documents/Average%20Daily%20Wage.htm|titel=Durchschnittliches Tageseinkommen nach Gouvernements auf der Internetseite des Palestinian Central Bureau of Statistics|zugriff=2015-12-03}}</ref> Infolge des [[Fatah-Hamas-Konflikt]]s in den Jahren 2006 und 2007, der zu einer faktischen Teilung der [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebiete]] führte, übernahm die [[Hamas]] die alleinige Kontrolle über die Verwaltung der Stadt.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Chan Yunis]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abasan_al-Kabira&diff=241171548Abasan al-Kabira2024-01-14T14:07:44Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Coordinate | article= / | map= right | NS= 31/19/25/N | EW= 34/20/51/E | type= city | pop= 40000 | region= PS }}<br />
[[Datei:Karte Gazastreifen.png|mini|links|Abasan al-Kabira auf der Karte des Gazastreifens]]<br />
'''Abasan al-Kabira''' ({{arS|عبسان الكبيرة|d=ʿAbasān al-kabīra}}), auch '''Abasan al-Kebira''' oder '''Abasan al-Kabera''', ist eine Stadt mit 23.000 Einwohnern<ref name="pcbs">{{Internetquelle|url=https://www.pcbs.gov.ps:443/Portals/_Rainbow/Documents/khan.htm|titel=Bevölkerungsentwicklung 2007-2016 (Prognose) im Gouvernement Chan Yunis auf der Internetseite des Palestinian Central Bureau of Statistics|zugriff=2015-12-03}}</ref> im [[Gouvernement Chan Yunis]], im südlichen [[Gazastreifen]].<br />
<br />
Sie befindet sich südöstlich der Bezirksstadt [[Chan Yunis]] nahe der Grenze zu [[Israel]]. Der Name lautet übersetzt ''Abasan die große'', im Gegensatz zum Nachbarort [[Abasan as-Saghira]] mit ca. 7000 Einwohnern,<ref name="pcbs"/> deren Name ''Abasan die kleine'' bedeutet. Beide Ortschaften sind in den vergangenen Jahren zusammengewachsen und bilden nun einen [[Städtischer Raum|städtischen Raum]] von Chan Yunis. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 28 % (2011),<ref>{{Internetquelle|url=https://www.pcbs.gov.ps:443/Portals/_Rainbow/Documents/Unemployment%20Rate.htm|titel=Arbeitslosenquote nach Gouvernements auf der Internetseite des Palestinian Central Bureau of Statistics|zugriff=2015-12-03}}</ref> das durchschnittliche Tageseinkommen bei 55 [[Schekel|Israelischen Schekeln]] (2011, was damals knapp über 11 [[Euro]] entsprach).<ref>{{Internetquelle|url=https://www.pcbs.gov.ps:443/Portals/_Rainbow/Documents/Average%20Daily%20Wage.htm|titel=Durchschnittliches Tageseinkommen nach Gouvernements auf der Internetseite des Palestinian Central Bureau of Statistics|zugriff=2015-12-03}}</ref> Infolge des [[Fatah-Hamas-Konflikt]]s in den Jahren 2006 und 2007, der zu einer faktischen Teilung der [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebiete]] führte, übernahm die [[Hamas]] die alleinige Kontrolle über die Verwaltung der Stadt.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Chan Yunis]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beit_Hanun&diff=241171131Beit Hanun2024-01-14T13:55:04Z<p>Nennglas: HC: −Kategorie:Gazastreifen; −Kategorie:Ort in Palästina</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Beit Hanun<br />
| NameArabisch = بيت حانون<br />
| Gemeindeart = Stadt<br />
| Bürgermeister = Mohamad Nazek al-Kafarna<br />
| Wappen = <br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 32<br />
| lat_sec = 29<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 32<br />
| lon_sec = 11<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Nordgaza|Nordgaza]]<br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Fläche = 125<br />
| Einwohner = 52237<br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Postleitzahl = 810<br />
| Webpräsenz = beithanoun.ps<br />
| Bild = View of Gaza Strip from Israel - October 2009 (4025037981).jpg<br />
| Bildbeschreibung = Blick auf Beit Hanun, 2009<br />
}}<br />
'''Beit Hanun''' ({{arS|بيت حانون&lrm;|Bait Hanun|d=Bait Ḥānūn|b=Haus des Hanun}}, auch als ''Beit Hanoun'' transkribiert) ist eine [[Staat Palästina|palästinensische]] Stadt im [[Gouvernement Nordgaza]]. Sie liegt in der nordöstlichen Grenze des [[Gazastreifen]]s zu [[Israel]], etwa 6 km östlich von [[Gaza-Stadt]], 3 km östlich von [[Beit Lahiya]] und 5 km westlich der israelischen Stadt [[Sderot]]. Der Grenzübergang [[Erez]] am nördlichen Ende des Gazastreifens liegt 2 km nördlich der Stadt. Beit Hanun hatte 2017 laut dem Palästinensischen Zentralamt für Statistik 52.237 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Beit Hanun wurde während des [[Krieg in Israel und Gaza seit 2023|Krieg in Israel und Gaza 2023]] vollständig entvölkert und praktisch alle seine Gebäude wurden aufgrund der extremen Schäden entweder zerstört oder unbewohnbar.<ref name="ISW Nov 12">{{cite web |last1=Carter |first1=Brian |last2=Moore |first2=Johanna |last3=Soltani |first3=Amin |last4=Carl |first4=Nicholas |title=Iran Update, November 12, 2023 |language=en |date=2023-11-12 |publisher=[[Institute for the Study of War]] |url=https://www.criticalthreats.org/analysis/iran-update-november-12-2023 |archive-url=https://web.archive.org/web/20231113011518/https://www.criticalthreats.org/analysis/iran-update-november-12-2023 |archive-date=2023-11-13 |url-status=live |website=Critical Threats |access-date=2023-11-13}}</ref><br />
<br />
== Demografie ==<br />
Im Jahr 1922 hatte Beit Hanun eine Bevölkerung von 885.<ref name="Census1922">{{Literatur |Titel=Palestine Census (1922) |Datum=1922 |Online=http://archive.org/details/PalestineCensus1922 |Abruf=2024-01-12}}</ref> Im Jahr 1931 ging die Einwohnerzahl leicht auf 849 zurück.<ref>{{Cite book |title=Palestine Census (1931) |language=en |url=http://archive.org/details/palestine-census-1931}}</ref> Die Einwohnerzahl stieg dann im Jahr 1938 auf 946.<ref>{{Cite book |title=Village Statistics |year=1938 |language=en |pages=62 |url=https://users.cecs.anu.edu.au/~bdm/yabber/census/VillageStatistics1938orig.pdf}}</ref> Bis zu diesem Zeitpunkt war die Bevölkerung ausschließlich [[moslem]]isch. Die Bevölkerung stieg bis 1945 erneut auf 1.730 (1.680 Muslime und 50 [[Juden]]).<ref name="1945p31">Department of Statistics, 1945, p. [http://users.cecs.anu.edu.au/~bdm/yabber/census/VSpages/VS1945_p31.jpg 31]</ref><ref name="Hadawi45">Government of Palestine, Department of Statistics. ''Village Statistics, April, 1945.'' Quoted in Hadawi, 1970, p. [http://www.palestineremembered.com/download/VillageStatistics/Table%20I/Gaza/Page-045.jpg 45]</ref> Die Juden wurden [[Vertreibung der Juden aus den arabischen und islamischen Ländern|vertrieben]], gleichzeitig stieh im Jahr 1961 die Einwohnerzahl auf 3.876.<ref name="PR2">{{cite web |title=Welcome To Bayt Hanun |url=http://www.palestineremembered.com/GeoPoints/Bayt_Hanun_861/index.html |access-date=2014-09-19}}</ref><br />
<br />
Bei der ersten offiziellen Volkszählung des Palästinensischen Zentralamts für Statistik (PCBS) hatte Beit Hanun eine Bevölkerung von 20.780. Über 90 % der Bewohner waren [[palästinensische Flüchtlinge]].<ref>{{Internetquelle |autor=Palästinensischen Zentralamts für Statistik (PCBS) |url=https://web.archive.org/web/20081118181250/http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/phc_97/ngz_t6.aspx |titel=North Gaza Palestinian Population by Locality and Refugee Status |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref> Es gab 10.479 Männer und 10.301 Frauen. Personen im Alter von 14 Jahren oder jünger bildeten mit 65,6 % die Mehrheit, Personen im Alter zwischen 20 und 44 Jahren machten 26,8 % aus, 45 bis 64 Jahre alt waren 5,7 % und Einwohner über 65 Jahre waren mit 1,9 % vertreten.<ref>{{Internetquelle |autor=Palästinensisches Zentralamts für Statistik (PCBS) |url=https://web.archive.org/web/20081118181322/http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/phc_97/ngz_t1.aspx |titel=North Gaza Palestinian Population by Locality, Sex and Age Groups in Years |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Beit Hanun hatte 2017 laut dem Palästinensischen Zentralamt für Statistik 52.237 Einwohner. Seit Mitte Dezember 2023 ist Beit Hanun infolge des [[Krieg in Israel und Gaza seit 2023|Israel-Gaza-Krieges 2023]] vollständig entvölkert.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Gebiet des heutigen Gazastreifens war ab dem 12. Jh. v. Chr. von den [[Philister]]n besiedelt. Gemäß einer örtlichen Legende war der Ort die Hauptstadt des Philisterkönigs Hanun, der im 8. Jh. v. Chr. Krieg gegen die [[Assyrer]] führte. Nach ihm ist die Stadt benannt (Beit Hanun heißt „Haus des Hanun“).<br />
[[Datei:Beit hanun 1239.jpg|281x281px|mini|links|Die Schlacht von Beit Hanun im Jahr 1239, von Matthew Paris]]<br />
Im 12. Jh. war ein Hügel östlich des Ortes Schauplatz einer Schlacht zwischen dem [[Ayyubiden|ayyubidischen]] [[Ägypten]] und dem christlichen [[Königreich Jerusalem]]. Die siegreichen Ägypter nannten den Hügel seitdem ''Umm al-Nasser'' („Mutter des Sieges“) und errichteten dort 1239 eine Moschee, die zu den bekanntesten im Gazastreifen gehört. Sie wurde 2006 bei Kämpfen schwer beschädigt.<br />
<br />
=== Osmanische Ära ===<br />
Beit Hanun wurde 1517 mit dem gesamten [[Palästina (Region)|historischen Palästina]] in das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] eingegliedert und erschien in den Steuerregistern von 1596 als Teil der Nahiya von Gaza, einem Teil des [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Gaza Sanjak]]. Es hatte eine Bevölkerung von 36 muslimischen Haushalten und zahlte einen festen Steuersatz von 33,3 % auf Weizen, Gerste, Sommerfrüchte, Obstbäume, Gelegenheitseinkünfte, Ziegen und/oder Bienenstöcke; insgesamt 9.300 [[akçe]].<ref name="Hutteroth">Hütteroth and Abdulfattah, 1977, p. 147</ref><br />
<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte das Gebiet von Beit Hanun aufgrund des nomadischen Drucks auf die örtlichen Gemeinden einen erheblichen Prozess des Siedlungsrückgangs. Die Bewohner der verlassenen Dörfer zogen in die verbliebenen Siedlungen, das Land wurde jedoch weiterhin von den Nachbardörfern bewirtschaftet.<ref>{{Cite journal |last1=Marom |first1=Roy |last2=Taxel |first2=Itamar |title=Ḥamāma: The historical geography of settlement continuity and change in Majdal 'Asqalān's hinterland, 1270 - 1750 CE |journal=Journal of Historical Geography |language=en |volume=82 |pages=49–65 |date=2023-01-01 |doi=10.1016/j.jhg.2023.08.003 |url=https://www.academia.edu/106637796 |doi-access=free}}</ref> Beit Hanun überlebte und [[Pierre Jacotin]] nannte das Dorf Deir Naroun auf seiner Karte, die [[Ägyptische Expedition|Napoleons agyptische Expedition]] von 1799 darstellt.<ref>{{Literatur |Autor=Y. Karmon |Titel=An Analysis of Jacotin's Map of Palestine |Datum=1960-01 |Seiten=155–173 |Online=JSTOR=27924824 |Abruf=2024-01-12 |JSTOR=27924824}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 1838 kam der Palästinaforscher [[Edward Robinson (Theologe)|Edward Robinson]] vorbei und beschrieb, wie „alle mit der Weizenernte beschäftigt waren; die Schnitter waren auf den Feldern; Esel und Kamele zogen mit ihren hohen Garbenladungen heimwärts; während ich auf den Tennen in der Nähe des Dorfes zählte.“ nicht weniger als dreißig Rinderbanden."<ref>{{Literatur |Autor=Edward Robinson |Titel=Biblical researches in Palestine, Mount Sinai and Arabia Petraea. A journal of travels in the year 1838 |Verlag=Boston, Crocker & Brewster |Datum=1841 |Online=http://archive.org/details/biblicalresearc00smitgoog |Abruf=2024-01-12}}</ref> Er beschreib außerdem, dass es sich um ein muslimisches Dorf bei [[Gaza (Stadt)|Gaza]] handele.<ref name="Robinsonp118">{{Literatur |Autor=Edward Robinson, Eli Smith |Titel=Biblical researches in Palestine, Mount Sinai and Arabia Petraea : a journal of travels in the year 1838 |Verlag=Boston : Crocker |Datum=1841 |Online=http://archive.org/details/biblicalresearch03robiuoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Mai 1863 besuchte der französische Entdecker [[Victor Guérin]] das Dorf. In den Gärten entdeckte er Hinweise auf antike Bauwerke in Form von behauenen Steinen, Säulenfragmenten und Sockeln.<ref>Guérin, 1869, p. [https://archive.org/stream/descriptiongogr03gugoog#page/n186/mode/1up 175], as noted by Conder and Kitchener, 1883, SWP III, p. [https://archive.org/stream/surveyofwesternp03conduoft#page/247/mode/1up 247]</ref> [[Albert Socin]] fand aus einer offiziellen osmanischen Dorfliste aus dem Jahr 1870 heraus, dass Beit Hanun 94 Häuser und 294 Einwohner hatte, obwohl die Bevölkerungszahl nur Männer umfasste.<ref>{{Literatur |Autor=Deutscher Verein zur Erforschung Palästinas |Titel=Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins |Verlag=Leipzig, O. Harrassowitz [etc.] |Datum=1878 |Online=http://archive.org/details/zeitschriftdesde01deut |Abruf=2024-01-12}}</ref> Der deutsche [[Arabist]] und [[Islamwissenschaft]]ler [[Martin Hartmann]] fand bei seiner Reise nach Palästina heraus, dass Beit Hanun 95 Häuser hatte.<ref>{{Literatur |Autor=Deutscher Verein zur Erforschung Palästinas, Deutsches Evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes |Titel=Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins |Verlag=Leipzig : K. Baedeker |Datum=1878 |Online=http://archive.org/details/bub_gb_BZobAQAAIAAJ |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im [[Palestine Exploration Fund|Palestine-Exploration-Fund]]-Bericht über Westpalästina aus dem Jahr 1883 wurde es als kleines Dorf aus Lehmziegeln beschrieben, „umgeben von Gärten und mit einem Brunnen im Westen. Das Gelände ist flach und im Osten befindet sich ein Teich neben der Straße.“<ref name="SWP233">{{Literatur |Autor=C. R. (Claude Reignier) Conder, Horatio Herbert Kitchener Kitchener, Edward Henry Palmer, Walter Besant |Titel=The survey of western Palestine : memoirs of the topography, orography, hydrography, and archaeology |Verlag=London : Committee of the Palestine exploration fund |Datum=1881-01 |Online=http://archive.org/details/surveyofwesternp03conduoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Beit Hanun, [[Gaza (Stadt)|Gaza]] und Umgebung wurden während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] durch die Briten im Rahmen der [[Palästinafront|Sinai- und Palästina-Kampagne]] besetzt. Die Schlachten von Gaza fanden zwischen den Alliierten unter britischer Führung und den osmanischen Truppen statt.<br />
<br />
Die [[Erste Schlacht um Gaza|Erste Schlacht von Gaza]] im März 1917 sah die Briten in dem Bestreben, Gaza und Umgebung einzunehmen, jedoch scheiterten sie aufgrund von Kommunikationsproblemen und schlechter Truppenkoordination. Die osmanischen Truppen konnten erfolgreich ihre Verteidigung aufrechterhalten.<br />
<br />
Im Zuge der [[Zweite Schlacht um Gaza|Zweiten Schlacht]] von Gaza im April 1917 unternahmen die Alliierten einen erneuten Angriff auf die Stadt. Obwohl es gelang, die osmanischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, versäumten es die britischen Truppen aufgrund von Fehlern in der Nachverfolgung, die Stadt und Umgebung vollständig einzunehmen.<br />
<br />
Die [[Dritte Schlacht um Gaza|Dritte Schlacht von Gaza]] im Oktober 1917 markierte einen weiteren Angriff auf die Umgebung unter dem Kommando von General [[Edmund Allenby, 1. Viscount Allenby|Edmund Allenby]]. Der Angriff führte schließlich dazu, dass die Briten Gaza und Umgebung am 7. November 1917 einnahmen. Dieser Erfolg war entscheidend für den Verlauf der Sinai- und [[Palästinafront|Palästina-Kampagne]] während des Ersten Weltkriegs und legte den Grundstein für die weiteren Entwicklungen in der Region.<br />
<br />
=== Britisches Mandat und Ägyptische Kontrolle ===<br />
Laut einer offiziellen Land- und Bevölkerungsumfrage im [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandatsgebiet Palästina]] hatte Beit Hanun in den Statistiken von 1945 eine Bevölkerung von 1.680 Muslimen und 50 Juden mit einer Landfläche von 20.025 Dunam. Davon entfielen 2.768 Dunams auf Zitrusfrüchte und Bananen, 697 auf Plantagen und bewässerbares Land, 13.186 auf Getreide und 59 Dunams auf bebautes Land.<ref>Government of Palestine, Department of Statistics. ''Village Statistics, April, 1945.'' Quoted in Hadawi, 1970, p. [http://www.palestineremembered.com/download/VillageStatistics/Table%20II/Gaza/Page-086.jpg 86]</ref><ref>Government of Palestine, Department of Statistics. ''Village Statistics, April, 1945.'' Quoted in Hadawi, 1970, p. [http://www.palestineremembered.com/download/VillageStatistics/Table%20III/Gaza/Page-136.jpg 136]</ref> [[Datei:Flickr - Government Press Office (GPO) - Arab women carrying food for their sheep at beit hanun.jpg|links|mini|297x297px|Arabische Frauen tragen Futter für ihre Schafe in Beit Hanun, 1956]]Im [[Palästinakrieg]] 1948 flüchteten die Bewohner des Orts vorübergehend, nachdem [[Israelische Streitkräfte|israelische Truppen]] ihn erobert hatten. Die Umgebung der Stadt und später Beit Hnaun selbst dienten im Krieg als israelischer taktischer Keil, um die Bewegung der [[Streitkräfte Ägyptens|ägyptischen Armee]] von [[Aschkelon]] zu den Streitkräften im Süden in der Gegend zu stoppen wurde später zum [[Gazastreifen]].<br />
<br />
Während der israelischen Besatzung beschwerte sich Ägypten bei der Gemischten Waffenstillstandskommission darüber, dass israelische Streitkräfte am 7. und 14. Oktober 1950 die arabischen Dörfer [[Abasan al-Kabira|Abasan al-Kabera]] und Beit Hanun im von Ägypten kontrollierten Gebiet des Gazastreifens beschossen und mit Maschinengewehren beschossen hätten. Nach Angaben Ägyptens verursachte diese Aktion den Tod von sieben und die Verwundung von zwanzig Zivilisten.<ref>{{Toter Link |url=http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/9a798adbf322aff38525617b006d88d7/6b189672cac9e58a85256d9f006554b8!OpenDocument |datum=2017-07}} UN Doc S/1459 of 20 February 1950 Report of the Mixed Armistice Commission</ref><br />
<br />
Nach einem Gebietsaustausch zwischen Israel und Ägypten kam Beit Hanun zurück unter ägyptische Kontrolle.<br />
<br />
=== Israelische Besatzung bis Palästinensische Verwaltung ===<br />
Die Stadt wurde im [[Sechstagekrieg]] 1967 von Israel besetzt. Seit 1994 untersteht der Ort der Selbstverwaltung der [[Palästinensische Autonomiebehörde|Palästinensischen Autonomiebehörde]], 2005 [[Israels einseitiger Abkoppelungsplan|endete]] die militärische Besetzung durch Israel. 2007 vertrieb die [[Islamismus|islamistische]] [[Hamas]] beim [[Kampf um Gaza Juni 2007|Kampf um Gaza]] die [[Fatah]] vom Gazastreifen.<br />
[[Datei:Retrieving the dead in Beit Hanoun in Gaza.jpg|mini|277x277px|Menschen nutzen den Waffenstillstand im Gazakrieg um Tote zu bergen, 2014]]<br />
[[Datei:North Gaza July 2018.png|mini|390x390px|Beit Hanun und [[Gouvernement Nordgaza]], die Stadt befindet sich im Norden des [[Gazastreifen]]s]]<br />
Aus Bait Hanun feuerten seit 2001 verschiedene militante Palästinenser-Gruppen wie z.&nbsp;B. die [[Kassam-Brigaden]] Hunderte [[Kassam-Rakete]]n auf israelische Städte wie [[Sderot]] und [[Aschkelon]]. Seit der [[Zweite Intifada|Zweiten Intifada]] dringen wiederholt israelische Panzer in die Stadt ein.<br />
<br />
Am 7. November 2006 wurde die Stadt im Rahmen der [[Operation Herbstwolken]] Ziel eines israelischen Artillerieangriffs, bei dem 18 Zivilisten – sieben Kinder, vier Frauen und sieben Männer – getötet wurden, als ihre Wohnhäuser getroffen wurden. In New York befasste sich der [[UN-Sicherheitsrat]] mit dem Vorfall. Ein israelischer Armeesprecher sagte, die Geschosse hätten auf einen Sektor gezielt, von dem zuvor Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden seien.<br />
<br />
Am 27. März 2007 überschwemmten Abwasser den nördlichen Vorort Umm al-Nasser in Beit Hanun, dabei starben fünf Menschen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nbcnews.com/id/wbna17812290 |titel=Sewage flood in northern Gaza kills 5 |datum=2007-03-27 |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Beit Hanun wurde während des [[Gaza-Krieg 2014|Gazakrieges 2014]] mehrmals von israelischen Granaten und Raketen getroffen. Beim Beschuss einer Grundschule der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] durch Israel wurden 11 bis 15 Menschen getötet, darunter 7 Kinder, zusätzlich wurden mehrere verletzt.<ref>{{Literatur |Autor=Raya Jalabi, Tom McCarthy, Nadja Popovich |Titel=Gaza crisis: a closer look at Israeli strikes on UNRWA schools |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2014-08-08 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/world/2014/aug/08/-sp-gaza-israeli-strikes-unrwa-schools |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Zerstörung im Gazakrieg 2023 ===<br />
Während des [[Krieg in Israel und Gaza seit 2023|Israel-Gaza-Krieges 2023]] rückten israelische Streitkräfte am 27. Oktober in die Stadt vor<ref>{{Cite web |title=Palestinian Sources Report IDF Armor Advancements on Beit Hanoun, Intense Strikes Continue {{!}} Atlas News |language=en-US |date=2023-10-27 |url=https://theatlasnews.co/brief/2023/10/27/palestinian-sources-report-idf-armor-advancements-on-beit-hanoun-intense-strikes-continue/ |access-date=2023-10-27}}</ref><ref>{{Cite news |last=Yerushalmy |first=Jonathan |title=Gaza before and after: satellite images show destruction following Israeli airstrikes |url=https://www.theguardian.com/world/2023/oct/27/gaza-before-and-after-satellite-images-show-destruction-after-israeli-airstrikes |work=The Guardian |date=2023-10-27 |language=en-GB |access-date=2023-10-27 |issn=0261-3077}}</ref> Bis zum 12. November rückte die IDF über die Stadt hinaus vor, wurde jedoch aufgrund der anhaltenden Präsenz von [[Islamischer Dschihad in Palästina#Al-Quds-Brigaden und militante Aktivitäten|Saraya Al Quds]]- und [[Qassam-Brigaden|Qassam-Kämpfern]] hinter der Front weiterhin angegriffen. Es wird angenommen, dass Beit Hanun infolge massiver Bombardierungskampagnen und der Bodeninvasion vollständig entvölkert und zerstört wurde, wobei die Zerstörung so extrem war, dass es als „nicht mehr existent“ beschrieben wurde.<ref name="ISW Nov 12" /><ref>{{cite web |title=Inside Gaza with the Israeli army as it hunts for Hamas tunnels |language=en |url=https://www.lemonde.fr/en/international/article/2023/11/08/inside-gaza-with-the-israeli-army-as-it-hunts-for-hamas-tunnels_6238900_4.html |work=Le Monde}}</ref><br />
<br />
Am 18. Dezember 2023 wurde berichtet, dass israelische Streitkräfte die vollständige Kontrolle über Beit Hanun hätten und das “Bataillon Beit Hanun” der [[Hamas]] besiegt hätten.<ref name="ISW Dec 18">{{cite web |last1=Jhaveri |first1=Ashka |last2=Soltani |first2=Amin |last3=Parry |first3=Andie |last4=Braverman |first4=Alexandra |last5=Ganzeveld |first5=Annika |last6=Tyson |first6=Kathryn |last7=Mills |first7=Peter |title=Iran Update, December 18, 2023 |language=en |date=2023-12-18 |publisher=[[Institute for the Study of War]] |url=https://www.criticalthreats.org/analysis/iran-update-december-18-2023 |archive-url=https://web.archive.org/web/20231219013517/https://www.criticalthreats.org/analysis/iran-update-december-18-2023 |archive-date=2023-12-19 |url-status=live |website=Critical Threats |access-date=2023-12-18}}</ref><ref name="ToI">{{Cite news |last=Fabian |first=Emanuel |title=IDF signals full control over Beit Hanoun in north Gaza |url=https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/idf-signals-full-control-over-beit-hanoun-in-north-gaza/ |work=[[Times of Israel]] |date=2023-12-18 |language=en |access-date=2023-12-18}}</ref> Lokale Medien berichteten, dass die israelischen Streitkräfte Beit Hanun am 24. Dezember wegen anhaltender palästinensischer Kämpfe in der Stadt verlassen hätten.<ref>{{cite web |title=صحفيون في شمال قطاع غزة: جيش الاحتلال انسحب من بيت حانون |language=ar |date=2023-12-24 |url=https://royanews.tv/news/317232 |work=royanews |access-date=2024-01-12}}</ref><ref>{{cite web |title=اللواء الدويري: إسرائيل مضطربة وجحر الديك صورة لما تواجهه قواتها بغزة |language=ar |date=2023-12-24 |url=https://www.aljazeera.net/amp/news/2023/12/24/اللواء-الدويري-إسرائيل-مضطربة-وجحر |work=Aljazeera |access-date=2024-01-12}}</ref> Der Rückzug der IDF wurde von unabhängigen Medien nicht bestätigt. Ende Dezember wurden Zivilisten dabei beobachtet, wie sie israelische Flaggen niederrissen, die in der Stadt wehten.<ref>{{cite web |title="مش راح نرفع الراية البيضاء ولا نركع لأميركا وإسرائيل". شاب فلسطيني ينزع علم الاحتلال عن منزل دمره الاحتلال في بيت حانون شمال القطاع = |language=ar |url=https://nabd.com/s/130292043-2d750e/مش-راح-نرفع-الراية-البيضاء-ولا-نركع-لأميركا-وإسرائيل-.-شاب-فلسطيني-ينزع-علم-الاحتلال-عن-منزل-دمره-الاحتلال-في-بيت-حانون-شمال-القطاع |work=Nabz}}</ref><br />
<br />
== Grenzübergang und Infrastruktur ==<br />
In der Ökonomie der Stadt spielt die [[Landwirtschaft]] eine wichtige Rolle, vor allem Orangenplantagen.<br />
<br />
In Beit Hanun gibt es zwölf Grund- und Oberschulen sowie ein landwirtschaftliches Institut der [[al-Azhar-Universität Gaza]]. Es gibt ein Ärztehaus und ein Krankenhaus sowie mehrere medizinische Stationen, die von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] betrieben werden.<ref>{{Webarchiv |url=http://beithanoun.ps/en/index.php?action=our_city |text=Our City |wayback=20120216211030}} Beithanoun Municipality.</ref> Alle wurden während des Israel-Gaza-Krieges 2023 zerstört.<br />
<br />
Die Stadt lag von 1916 bis zur Stilllegung des betreffenden Abschnitts in den 1970er oder 1980er Jahren an der [[Sinai-Bahn]] von [[Beirut]] über [[Lod]] nach [[Kairo]] (bis 1967). Heute sind die Gleise der [[Gazastreifen#Eisenbahn|Eisenbahn im Gazastreifen]] größtenteils abgebaut.<br />
<br />
=== Grenzübergang Beit Hanun/Erez ===<br />
Ist ein Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Israel. Er liegt am nördlichen Ende des [[Gazastreifen]]s, zwischen dem israelischen Kibbuz [[Erez]] und der palästinensischen Stadt Beit Hanoun.<br />
<br />
Derzeit ist er der einzige Grenzübergang für Einzelpersonen (im Gegensatz zu Fracht) zwischen dem [[Staat Palästina|Palästina]] ([[Gazastreifen]]) und [[Israel]] auf dem Landweg und die zweite Option für Gaza-Bürger, wenn der Grenzübergang Rafah mit Ägypten geschlossen ist. Die Nutzung des Erez-Übergangs ist auf [[Palästinenser]] beschränkt, die unter der Gerichtsbarkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde leben, auf ägyptische Staatsbürger und Staatsangehörige der internationalen Hilfskräfte.<br />
<br />
Im April 2015 berichtete [[Euro-Mediterranean Human Rights Monitor]], dass immer mehr palästinensische Geschäftsleute festgenommen wurden, als sie versuchten, über den Grenzübergang Erez für Routinereisen nach Israel zu gelangen. Israelische Vernehmungsbeamte stellen ihnen Fragen zu beruflichen Hintergründen, sozialen Interaktionen und ihrer Zugehörigkeit zu politischen Parteien. Die Menschenrechtsgruppe stellte fest, dass Geheimdienstmitarbeiter häufig versuchen, Geschäftsleute zur Offenlegung angeblicher Informationen über bewaffnete Gruppen im Gazastreifen zu zwingen. Sie werden gedemütigt und unmenschlich behandelt, und wenn sie die Zusammenarbeit verweigern, wird ihnen die Einreiseerlaubnis entzogen.<ref>{{Internetquelle |autor=Euro-Med Human Rights Monitor |url=https://euromedmonitor.org/en/article/770/New-Euro-Med-Monitor-report-documents-Israeli-harassment-at-Erez-border-crossing |titel=New Euro-Med Monitor report documents Israeli harassment at Erez border crossing |sprache=en-US |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Während des [[Krieg in Israel und Gaza 2023]] wurde der Grenzübergang von den [[Kassam-Brigaden]] gestürmt. Nach Kämpfen konnten die Brigaden den Grenzübergang Erez erobern.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Beaumont |Titel=How did Hamas manage to carry out its rampage through southern Israel? |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2023-10-09 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/world/2023/oct/09/how-did-hamas-manage-to-carry-out-its-rampage-through-southern-israel |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Izbat Beit Hanun]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.beithanoun.ps Offizielle Website der Stadt] (arabisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Nordgaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beit_Lahiya&diff=241171030Beit Lahiya2024-01-14T13:51:33Z<p>Nennglas: HC: −Kategorie:Gazastreifen; −Kategorie:Ort in Palästina</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Beit Lahia<br />
| NameArabisch = بيت لاهية<br />
| Bild = Match in Beit Lahia 64.jpg<br />
| Bildbeschreibung = Beit Lahia, 2011<br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Nordgaza|Nordgaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 33<br />
| lat_sec = 14<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 30<br />
| lon_sec = 05<br />
| Einwohner = 89838<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Stadt<br />
| Bürgermeister = Izz al-Din al-Dahnoun<br />
| Webpräsenz = www.beitlahia.mun.ps<br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''Beit Lahia''', auch als '''Beit Lahija''' transkribiert ({{arS|بيت لاهية|Bait Lahiya|d=Beit Lāhia|b=Haus des Lahia}}), ist eine [[Staat Palästina|palästinensische]] Stadt im [[Gouvernement Nordgaza]]. Sie liegt in der nordöstlichen Grenze des [[Gazastreifen]]s zu [[Israel]], etwa 6 km östlich von [[Gaza-Stadt]], 3 km westlich von [[Beit Hanun]] und nördlich von [[Dschabaliya]]. Beit Lahia hatte 2017 laut dem Palästinensischen Zentralamt für Statistik 89.838 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
== Geografie und Demografie ==<br />
Das Wort „Lahia“ ist [[Syrische Sprache|syrisch]] und bedeutet „Wüste“ oder „Müdigkeit“. Die Stadt ist von Sanddünen umgeben, von denen einige bis zu 55 m (180 ft) über dem Meeresspiegel liegen. Die Gegend ist für ihre vielen großen [[Maulbeerfeige|Maulbeer-Feigenbäume]] bekannt. Beit Lahia ist bekannt für ihr frisches, süßes Wasser, ihre Beeren und Zitrusbäume.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=WorldTravelGate |url=https://web.archive.org/web/20130823050026/http://www.mideasttravelling.net/palestine/gaza/gaza_culture.htm |titel=Travel in Gaza - Palestine - Culture - WorldTravelGate.net®- |datum=2013-08-23 |abruf=2024-01-12}}</ref> Laut dem englischer Orientalisten [[Edward Henry Palmer]] stammte „Lahia“ ursprünglich von „Lahi“, einem persönlichen Namen.<br />
[[Datei:North Gaza July 2018.png|mini|390x390px|Beit Lahia und [[Gouvernement Nordgaza]], die Stadt befindet sich im Norden des [[Gazastreifen]]s]]<br />
Bei der Volkszählung Palästinas im Jahr 1922, die von den [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandatsbehörden]] durchgeführt wurde, hatte Beit Lahia eine Bevölkerung von 871 Einwohnern, alles Muslime, und stieg bei der Volkszählung 1931 auf 1.133, immer noch alle Muslime, in 223 Häusern.<ref name="Census19312">{{Literatur |Autor=E. Mills |Titel=Census of Palestine 1931. Population of villages, towns and administrative areas |Datum=1932 |Online=http://archive.org/details/CensusOfPalestine1931.PopulationOfVillagesTownsAndAdministrativeAreas |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Laut einer offiziellen Land- und Bevölkerungsumfrage bestand die Bevölkerung von Beit Lahia in den Statistiken von 1945 aus 1.700 Muslimen und die Landfläche betrug 38.376 [[Dunam]]s. Davon waren 134 Dunams für Zitrusfrüchte und Bananen, 1.765 für Plantagen und bewässerbares Land, 15.185 für Getreide vorgesehen, während 18 Dunams bebaute Gebiete waren.<ref>Government of Palestine, Department of Statistics. ''Village Statistics, April 1945.'' Quoted in Hadawi, 1970, S. [http://www.palestineremembered.com/download/VillageStatistics/Table%20III/Gaza/Page-136.jpg 136]</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Beit Lahia hat einen alten Hügel und in der Nähe liegen verlassene Dorfruinen.<ref name=":0" /> Es wurde vermutet, dass es Baitelia, die Heimatstadt von [[Sozomenos]], war, wo sich ein Tempel befand.<ref name="SWP2332">{{Literatur |Autor=C. R. (Claude Reignier) Conder, Horatio Herbert Kitchener Kitchener, Edward Henry Palmer, Walter Besant |Titel=The survey of western Palestine : memoirs of the topography, orography, hydrography, and archaeology |Verlag=London : Committee of the Palestine exploration fund |Datum=1881-01 |Online=http://archive.org/details/surveyofwesternp03conduoft |Abruf=2024-01-12}}</ref> Es wurden Keramiken aus byzantinischer Zeit gefunden.<ref>Dauphin, 1998, p. 881</ref> Von einer alten Moschee westlich von Beit Lahia aus dem Ende der [[Fatimiden]]zeit und dem Beginn der [[Ayyubiden|Ayyubiden-Dynastie]] [[Saladin]]s ist nur noch ein [[Mihrāb|Mihrab]] oder eine Moscheennische übrig, die die Richtung des Salaah (Gebets) anzeigt. Aus der [[Osmanisches Reich|osmanischen]] Zeit sind zwei weitere Moscheen erhalten.<ref name=":0" /><br />
<br />
Der arabische Geograph [[Yāqūt ar-Rūmī|Yaqut al-Hamawi]] (gest. 1229) beschrieb „Bait Lihya“ als „in der Nähe von [[Gaza (Stadt)|Ghazzah]]“ gelegen und bemerkte weiter, dass „es ein Dorf mit vielen Obstbäumen“ sei.<ref>{{Literatur |Autor=G. (Guy) Le Strange |Titel=Palestine under the Moslems; a description of Syria and the Holy Land from A.D. 650 to 1500. Translated from the works of the mediaeval Arab geographers |Verlag=London A.P. Watt |Datum=1890 |Online=http://archive.org/details/palestineundermo00lestuoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Mamluken-Herrschaft ===<br />
Eine Marmorplatte, die im Maqam (Schrein) von Salim Abu Musallam in Beit Lahia deponiert wurde, ist mit spätmamlukischen [[Naschī|Naskhi]]-Buchstaben beschriftet. Es handelt sich um eine Grabinschrift über vier Söhne des Gouverneurs von Gaza, Aqbay al-Aschrafi, die alle im Monat [[Radschab]] 897 (=29. April – 9. Mai 1492 n. Chr.) starben. Es wird angenommen, dass die Kinder an der von [[Mudschir ad-Din]] beschriebenen Pest starben, die 1491–1492 Palästina verwüstete.<ref>{{Literatur |Autor=Moše Šārôn |Titel=Corpus Inscriptionum Arabicarum Palaestinae (CIAP) Volume Two: B-C |Verlag=BRILL |Datum=1997 |ISBN=978-90-04-11083-0 |Seiten=149-151 |Online=https://books.google.de/books?id=EPFDU8POrXIC&pg=PA149&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Osmanische Ära ===<br />
Im Jahr 1517 wurde das Dorf zusammen mit dem Rest [[Palästina (Region)|Palästinas]] in das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] eingegliedert, und im Jahr 1596 erschien Beit Lahia in den osmanischen Steuerregistern als [[Nahiye]] (Unterbezirk) von [[Gaza (Stadt)|Gaza]] unter dem Gaza [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Sandschak]]. Es hatte eine Bevölkerung von 70 muslimischen Haushalten und zahlte einen festen Steuersatz von 25 % auf verschiedene landwirtschaftliche Produkte, darunter Weizen, Gerste, Sommerfrüchte, Weinberge, Obstbäume, Ziegen und/oder Bienenstöcke.<ref>{{Literatur |Autor=Wolf Dieter Hütteroth, Kamal Abdulfattah |Titel=Historical Geography of Palestine, Transjordan and Southern Syria in the Late 16th [sixteenth] Century |Verlag=Fränkische Geographische Ges. |Datum=1977 |ISBN=978-3-920405-41-4 |Seiten=144 |Online=https://books.google.de/books/about/Historical_Geography_of_Palestine_Transj.html?id=wqULAAAAIAAJ&redir_esc=y |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte das Gebiet von Beit Lahia aufgrund des nomadischen Drucks auf die örtlichen Gemeinden einen erheblichen Prozess des Siedlungsrückgangs. Die Bewohner der verlassenen Dörfer zogen in die verbliebenen Siedlungen, das Land wurde jedoch weiterhin von den Nachbardörfern bewirtschaftet.<ref>{{Cite journal |last1=Marom |first1=Roy |last2=Taxel |first2=Itamar |title=Ḥamāma: The historical geography of settlement continuity and change in Majdal 'Asqalān's hinterland, 1270 - 1750 CE |journal=Journal of Historical Geography |language=en |volume=82 |pages=49–65 |date=2023-01-01 |doi=10.1016/j.jhg.2023.08.003 |url=https://www.academia.edu/106637796 |doi-access=free}}</ref> Im Jahr 1838 erwähnte der Palästinaforscher [[Edward Robinson (Theologe)|Edward Robinson]], dass Beit Lahia ein muslimisches Dorf in der nähe von Gaza sei.<ref name="Robinsonp1182">{{Literatur |Autor=Edward Robinson, Eli Smith |Titel=Biblical researches in Palestine, Mount Sinai and Arabia Petraea : a journal of travels in the year 1838 |Verlag=Boston : Crocker |Datum=1841 |Online=http://archive.org/details/biblicalresearch03robiuoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Mai 1863 besuchte französische Forschungsreisende [[Victor Guérin]] das Dorf. Er beschrieb es als „mit 250 Einwohnern bevölkert, es liegt in einem länglichen Tal, ist gut kultiviert und von hohen Sanddünen umgeben, die eine große Hitze verursachen. Es ist eine kleine Oase, die ständig von wandernden Sandhügeln bedroht wird, die sie umgeben.“<ref>Guérin, 1869, p. [https://archive.org/stream/descriptiongogr03gugoog#page/n187/mode/1up 176], as translated by Conder and Kitchener, 1883, SWP III, p. [https://archive.org/stream/surveyofwesternp03conduoft#page/234/mode/1up 234]</ref><br />
<br />
Im Jahr 1883 wurde es in der [[Palestine Exploration Fund|Palestine-Exploration-Fund]]-Umfrage über Westpalästina als „kleines Dorf mit schönen Gärten und großen und alten Olivenhainen mitten im Sand“ beschrieben. Im Süden gibt es einen Brunnen Dorf."<ref name="SWP2333">{{Literatur |Autor=C. R. (Claude Reignier) Conder, Horatio Herbert Kitchener Kitchener, Edward Henry Palmer, Walter Besant |Titel=The survey of western Palestine : memoirs of the topography, orography, hydrography, and archaeology |Verlag=London : Committee of the Palestine exploration fund |Datum=1881-01 |Online=http://archive.org/details/surveyofwesternp03conduoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Erster Weltkrieg und Britisches Mandat Palästina ===<br />
[[Datei:בית לחי (בית לאהיה עי עזה) 23-3-1928 - iחיים ברגרi btm11380.jpeg|mini|274x274px|Beit Lahia, 1923]]<br />
Beit Lahia, [[Gaza (Stadt)|Gaza]] und Umgebung wurden während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] durch die Briten im Rahmen der [[Palästinafront|Sinai- und Palästina-Kampagne]] besetzt. Die Schlachten von Gaza fanden zwischen den Alliierten unter britischer Führung und den osmanischen Truppen statt.<br />
<br />
Die [[Erste Schlacht um Gaza|Erste Schlacht von Gaza]] im März 1917 sah die Briten in dem Bestreben Gaza und Umgebung einzunehmen, jedoch scheiterten sie aufgrund von Kommunikationsproblemen und schlechter Truppenkoordination. Die osmanischen Truppen konnten erfolgreich ihre Verteidigung aufrechterhalten. Im Zuge der [[Zweite Schlacht um Gaza|Zweiten Schlacht]] von Gaza im April 1917 unternahmen die Alliierten einen erneuten Angriff auf die Stadt. Obwohl es gelang, die osmanischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, versäumten es die britischen Truppen aufgrund von Fehlern in der Nachverfolgung, die Stadt und Umgebung vollständig einzunehmen.<br />
<br />
Die [[Dritte Schlacht um Gaza|Dritte Schlacht von Gaza]] im Oktober 1917 markierte einen weiteren Angriff auf die Umgebung unter dem Kommando von General [[Edmund Allenby, 1. Viscount Allenby|Edmund Allenby]]. Der Angriff führte schließlich dazu, dass die Briten Gaza und Umgebung am 7. November 1917 einnahmen. Dieser Erfolg war entscheidend für den Verlauf der Sinai- und [[Palästinafront|Palästina-Kampagne]] während des Ersten Weltkriegs und legte den Grundstein für die weiteren Entwicklungen in der Region.<br />
<br />
=== Israelische Besatzung bis Palästinensische Verwaltung ===<br />
Die Stadt wurde im [[Sechstagekrieg]] 1967 von Israel besetzt. Seit 1994 untersteht der Ort der Selbstverwaltung der [[Palästinensische Autonomiebehörde|Palästinensischen Autonomiebehörde]], 2005 [[Israels einseitiger Abkoppelungsplan|endete]] die militärische Besetzung durch Israel. 2007 vertrieb die [[Islamismus|islamistische]] [[Hamas]] beim [[Kampf um Gaza Juni 2007|Kampf um Gaza]] die [[Fatah]] vom Gazastreifen.<br />
[[Datei:17 - Beit Lahiya (3224295581).jpg|mini|369x369px|Zerstörte Gebäude im Gazakrieg, 2008]]<br />
Am 4. Januar 2005 wurden sieben zivile Bewohner von Beit Lahia, darunter sechs Mitglieder derselben Familie, getötet. Der Vorfall wurde auf den Beschuss des landwirtschaftlichen Gebiets, in dem sie arbeiteten, durch die [[Israelische Verteidigungsstreitkräfte|israelischen Streitkräfte]] (IDF) zurückgeführt. Am 9. Juni 2006 wurden acht Zivilisten durch IDF-Granaten getötet, als sie am nördlichen Strand von Gaza in Beit Lahia picknickten. Unter den Toten befanden sich sieben Mitglieder der Familie Ali Ghaliya.<ref>{{Literatur |Autor=Chris McGreal |Titel=Death on the beach: seven Palestinians killed as Israeli shells hit family picnic |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2006-06-10 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/world/2006/jun/10/israel |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Die Stadt ist ein häufiges Ziel israelischer Luftangriffe und war bereits oft Schlachtfeld zwischen Israel und der Hamas.<br />
<br />
Die bekannte Ibrahim al-Maqadna-Moschee wurde 2009 von israelischen Raketen getroffen, wobei 14 Menschen starben, darunter sechs Kinder. Zusätzlich wurden dabei mehr als 60 Menschen verletzt.<ref name="bbc_almaqadna">{{Literatur |Titel=Israeli troops enter Gaza Strip |Datum=2009-01-04 |Online=http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7809959.stm |Abruf=2024-01-12}}</ref> Der Raketenangriff auf die Ibrahim al-Maqadma-Moschee ereignete sich am 3. Januar 2009 im Rahmen des [[Operation Gegossenes Blei|Israel-Gaza-Krieges 2008–2009]], als eine israelische Rakete während des Abendgebets die Moschee im [[Gazastreifen]] traf.<ref name="UNGazareport">{{cite news |author=Report of the United Nations Fact Finding Mission on the Gaza Conflict |title=HUMAN RIGHTS IN PALESTINE AND OTHER OCCUPIED ARAB TERRITORIES |url=http://image.guardian.co.uk/sys-files/Guardian/documents/2009/09/15/UNFFMGCReport.pdf |archive-url=https://web.archive.org/web/20091007095811/http://image.guardian.co.uk/sys-files/Guardian/documents/2009/09/15/UNFFMGCReport.pdf |archive-date=2009-10-07 |url-status=live |work=The Guardian |date=2009-09-15 |language=de |access-date=2009-09-15 |location=London}}</ref> Zeugen sagten, dass zu diesem Zeitpunkt über 200 [[Palästinenser]] drinnen beteten.<ref name="guardian_almaqadna">{{cite news |last=Weaver |first=Matthew |title=Israel fires artillery shells into Gaza |url=https://www.theguardian.com/world/2009/jan/03/gaza-israel-attacks-artillery |work=[[The Guardian]] |date=2009-01-03 |language=de |access-date=2010-04-23 |location=London}}</ref><br />
<br />
=== Gazakrieg 2023 und Belagerung des Indonesichen Krankenhauses ===<br />
Während des [[Krieg in Israel und Gaza seit 2023|Israel-Gaza-Krieges 2023]] rückten israelische Streitkräfte am 27. Oktober in die Stadt vor.<ref>{{Cite web |title=Palestinian Sources Report IDF Armor Advancements on Beit Hanoun, Intense Strikes Continue {{!}} Atlas News |language=en-US |date=2023-10-27 |url=https://theatlasnews.co/brief/2023/10/27/palestinian-sources-report-idf-armor-advancements-on-beit-hanoun-intense-strikes-continue/ |access-date=2023-10-27}}</ref><br />
<br />
Am 20. November 2023, im Rahmen der israelischen Invasion im Gazastreifen im Jahr 2023, umzingelte und belagerte die IDF das Krankenhaus vollständig.<ref name="WaPo2013-11-20">{{Cite news |last1=Mahfouz |first1=Heba |last2=Dadouch |first2=Sarah |title=Another Gaza hospital caught in fighting, as storms deepen civilian misery |url=https://www.washingtonpost.com/world/2023/11/20/israel-hamas-gaza-hospitals/ |work=[[The Washington Post]] |date=2023-11-20 |language=en-US |access-date=2023-11-20 |issn=0190-8286}}</ref><ref>{{Cite news |last=Gritten |first=David |title=Israeli tanks surround north Gaza's Indonesian Hospital |url=https://www.bbc.com/news/world-middle-east-67474549 |work=[[BBC News]] |date=2023-11-20 |language=en-GB |access-date=2023-11-20}}</ref> Ab Dezember 2023 wurde das besetzte Gebäude später in einen umstrittenen IDF-Militärstützpunkt umgewandelt.<ref>{{cite web |title=Israel Kuasai RS Indonesia di Gaza, Diubah Jadi Markas Militer IDF |language=en |url=https://www.cnnindonesia.com/internasional/20231220191039-120-1039885/israel-kuasai-rs-indonesia-di-gaza-diubah-jadi-markas-militer-idf |website=cnnindonesia.com |access-date=2023-12-21}}</ref><br />
<br />
Der indonesische Außenminister [[Retno Marsudi]] sprach nach dem Angriff „die schärfsten Verurteilungen“ aus. Sie erklärte dies während eines diplomatischen Besuchs in [[Volksrepublik China|China]], das im November 2023 den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen innehat, als einen Versuch, aus moralischen Gründen auf einen Waffenstillstand zu drängen.<ref>{{cite news |last1=Tanamal |first1=Yvette |title=Indonesia incensed by Israeli attack on Gaza hospital |url=https://www.thejakartapost.com/world/2023/11/21/indonesia-incensed-by-israeli-attack-on-gaza-hospital.html |publisher=[[The Jakarta Post]] |date=2023-11-20 |language=en |access-date=2023-11-21}}</ref><br />
<br />
Beobachter berichteten, dass israelische Streitkräfte am Freitag, dem 24. November, das Krankenhaus angegriffen und einen Großteil davon beschädigt hätten.<ref>{{Cite news |title=Gaza’s Indonesian Hospital in ruins after Israeli raid, days-long siege |url=https://www.aljazeera.com/news/2023/11/25/gazas-indonesian-hospital-in-ruins-after-israeli-raid-days-long-siege |work=Al Jazeera |date=2023-11-25 |language=en |access-date=2023-11-30}}</ref> Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums<ref>{{cite web |title=Gaza's Indonesian Hospital completely evacuated: Health Ministry |language=en |date=2023-11-25 |url=https://www.middleeastmonitor.com/20231125-gazas-indonesian-hospital-completely-evacuated-health-ministry/ |work=[[Middle East Monitor]] |access-date=2023-12-21}}</ref> zufolge wurden die Patienten und das Personal anschließend evakuiert.<ref>{{cite news |last1=Malsin |first1=Jared |last2=Said |first2=Summer |title=Patients, Staff Evacuated From Gaza Hospital |url=https://www.wsj.com/livecoverage/israel-hamas-war-gaza-strip-2023-11-21/card/patients-staff-evacuated-from-gaza-hospital-0Df4danBO7wUGE642Wm1 |work=Wall Street Journal |date=2023-11-28 |language=en |access-date=2023-12-21}}</ref><ref>{{cite news |last=Salim |first=Uni |title=Indonesian Hospital in Gaza Caught in Israel-Hamas Conflict |url=https://www.voanews.com/a/indonesian-hospital-in-gaza-caught-in-israel-hamas-conflict/7399475.html |work=VOA News |date=2023-12-15 |language=en |access-date=2023-12-21}}</ref><br />
<br />
== Indonesisches Krankenhaus ==<br />
[[Datei:Indonesian Hospital in Gaza.png|mini|340x340px|Indonesisches Krankenhaus in Gaza, Beit Lahia]]<br />
Das Indonesisches Krankenhaus (arabisch: المستشفى الإندونيسي, romanisiert: al-Mustashfá al-Indūnīsī) ist ein Krankenhaus in Beit Lahia. Das Krankenhaus verfügt über 100 Stationsbetten, 4 Operationssäle und eine Intensivstation mit 10 Betten. Zum Personal gehören etwa 400 Palästinenser, die vom Gesundheitsministerium des Gazastreifens bezahlt werden, und mehrere Freiwillige aus Indonesien.<ref name=":04">{{Cite web |last=Benamara |first=Nadia |title=Indonesia Hospital saves lives in Gaza - OPEC Fund for International Development |language=en |url=https://opecfund.org/news/indonesia-hospital-saves-lives-in-gaza |website=The OPEC Fund for International Development |access-date=2023-10-10}}</ref><br />
<br />
Der Bau des Krankenhauses begann 2011 auf einem 16.000 Quadratmeter großen Grundstück, das von der Regierung des Gazastreifens gespendet wurde.<ref name=":1">{{Cite web |title=Indonesia Hospital Opens in Gaza Strip |language=en |date=2016-04-11 |url=https://www.hospimedica.com/hospital-news/articles/294763643/indonesia-hospital-opens-in-gaza-strip.html |website=Hospimedica.com |access-date=2023-10-10}}</ref><ref name=":04" /> Das Projekt kostete 126 Milliarden [[Indonesische Rupiah|IDR]] und wurde durch Spenden von Indonesiern und Organisationen wie der Indonesischen Rotkreuzgesellschaft und [[Muhammadiyah]] finanziert, die von der indonesischen humanitären Organisation Medical Emergency Rescue Committee (MER-C) gesammelt wurden. Der damalige indonesische Vizepräsident [[Muhammad Jusuf Kalla]] weihte das Krankenhaus am 9. Januar 2016 ein.<ref name=":02">{{Cite web |last=Benamara |first=Nadia |title=Indonesia Hospital saves lives in Gaza - OPEC Fund for International Development |language=en |url=https://opecfund.org/news/indonesia-hospital-saves-lives-in-gaza |website=The OPEC Fund for International Development |access-date=2023-10-10}}</ref><br />
<br />
== Infrastruktur und ehemalige Siedlung ==<br />
In der Ökonomie der Stadt spielt die [[Landwirtschaft]] eine wichtige Rolle, vor allem Zitronenplantagen.<br />
<br />
Bis 2005 befand sich im Ort eine völkerrechtlich illegale [[israelische Siedlung]],<ref name=":03">{{Literatur |Autor=Frédéric Encel, avec Alexandre Nicolas pour la cartographie |Titel=Atlas géopolitique d’Israël |Auflage=6 |Verlag=Éditions Autrement (un département de Flammarion) |Ort=Paris |Datum=2023 |Reihe=Collection Atlas/Monde |ISBN=978-2-08-041629-2 |Seiten=76 f.}}</ref> ein militärischer Korridor verband diese mit der westlichen Nachbarssiedlung [[Dugit]].<ref name=":03" /><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Gouvernement Nordgaza]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Beit Lahiya|Beit Lahia}}<br />
* [http://www.beitlahia.mun.ps Offizielle Website der Stadt] (arabisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Nordgaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Salah-al-Din-Stra%C3%9Fe&diff=241170987Salah-al-Din-Straße2024-01-14T13:50:21Z<p>Nennglas: .</p>
<hr />
<div>#WEITERLEITUNG [[Saladinstraße]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dschabaliya&diff=241170967Dschabaliya2024-01-14T13:49:48Z<p>Nennglas: HC: −Kategorie:Gazastreifen; −Kategorie:Ort in Palästina</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Dschabaliya<br />
| NameArabisch = جباليا<br />
| Bild = Jabalia 41.jpg<br />
| Bildbeschreibung = Dschabalia nach dem Gaza-Krieg, 2009<br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Nordgaza|Nordgaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 31<br />
| lat_sec = 41<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 28<br />
| lon_sec = 59<br />
| Einwohner = 172704<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Stadt<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = www.jabalia.ps<br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''Dschabaliya''', auch als '''Dschabalija''' oder '''Dschabalia''' transkribiert ({{arS|جباليا|Dschabāliyā|d=Ǧabāliyā|b=Die Bergsteiger}}, {{enS|Jabalia}}), ist eine [[Staat Palästina|palästinensische]] Stadt im [[Gouvernement Nordgaza]]. Sie liegt in im Nordosten des [[Gazastreifen]]s zu [[Israel]], etwa 4 km nördlich von [[Gaza-Stadt]]. Drei Kilometer nördlich der Stadt befindet sich das gleichnamige [[Flüchtlingslager Dschabaliya]]. Die nahe gelegene Stadt Nazla ist Teil der Gemeinde Dschabalia. Dschabalia hatte 2017 laut dem Palästinensischen Zentralamt für Statistik 172.704 Einwohner.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
== Demografie ==<br />
Bei der Volkszählung Palästinas im Jahr 1922, die von den [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandatsbehörden]] durchgeführt wurde, hatte Dschabalia eine Bevölkerung von 1.775 Einwohnern, alle Muslime, und stieg bei der Volkszählung 1931 auf 2.425, immer noch alle Muslime, in 631 Häusern.<ref name="Census1931">{{Literatur |Autor=E. Mills |Titel=Census of Palestine 1931. Population of villages, towns and administrative areas |Datum=1932 |Seiten=4 |Online=http://archive.org/details/CensusOfPalestine1931.PopulationOfVillagesTownsAndAdministrativeAreas |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Laut Statistik von 1945 hatte Dschabalia eine Bevölkerung von 3.520, allesamt Muslime,<ref name=":1">Government of Palestine, Department of Statistics. ''Village Statistics, April 1945.'' Quoted in Hadawi, 1970, S. [https://www.palestineremembered.com/download/VillageStatistics/Table%20III/Gaza/Page-136.jpg 137]</ref> mit 11.497 [[Dunam]] Land. Davon entfielen 138 Dunam auf Zitrusfrüchte und Bananen, 1.009 auf Plantagen und bewässerbares Land, 1.036 auf Getreide und 101 Dunam auf bebautes Land.<ref name=":1" /><br />
<br />
Die Stadt hatte 2017 laut dem Palästinensischen Zentralamt für Statistik 172.704 Einwohner.<ref name=":0" /><br />
<br />
== Archäologie ==<br />
In der Nähe von Dschabalia wurde ein großer Friedhof aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. gefunden. Die handwerkliche Arbeit weist darauf hin, dass die christliche Gemeinschaft in Gaza in der frühen islamischen Ära der Herrschaft in [[Palästina (Region)|Palästina]] noch sehr gut existierte und zu künstlerischen Leistungen fähig war. Die von dem [[Ikonoklasmus]] verschonten Überreste des Bürgersteigs zeigen Darstellungen von Wild, Vögeln und ländlichen Szenen. Die späte Datierung des Mosaikpflasters beweist, dass das Eingreifen der Bilderstürmer nach 750 später erfolgte als bisher angenommen und mit [[Abbasiden-Kalifat|abbasidischen]] Konservativen in Verbindung gebracht wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Jean-Baptiste Humbert |url=https://web.archive.org/web/20090227015130/http://www.christusrex.org/www1/ofm/mad/articles/HumbertGaza.html |titel=The rivers of Paradise in the Byzantine Church near Jabaliyah - Gaza |werk=christusrex |datum=2000 |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Bei Arbeiten an der [[Salah-al-Din-Straße]] entdeckten Arbeiter ein Kloster aus [[Byzantinisch|byzantinischer]] Zeit. Die Stätte wurde von der palästinensischen Antikenbehörde ausgegraben. Jetzt sind die atemberaubenden byzantinischen Mosaike des Klosters mit Sand bedeckt, um sie vor Erosion durch den direkten Einfluss des Winterregens zu schützen.<ref>{{Internetquelle |autor=Palestine Cultural Heritage |url=https://web.archive.org/web/20090327014858/http://www.papp.undp.org/en/newsroom/publications/pdf/focus/04v1.pdf |titel=Jabalya Mosaic |datum=2004-01-01 |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref> Es wurde auch [[Byzantinische Kunst|byzantinische Keramik]] gefunden.<ref>{{Literatur |Autor=Claudine Dauphin |Titel=La Palestine byzantine: peuplement et populations |Verlag=Archaeopress |Datum=1998 |ISBN=978-0-86054-906-2 |Seiten=883 |Online=https://books.google.de/books/about/La_Palestine_byzantine.html?id=8SMlAQAAIAAJ&redir_esc=y |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2022 wurde die von der französischen Organisation Premiere Urgence Internationale und dem British Council durchgeführte Restaurierung einer byzantinischen Kirche aus dem 5. Jahrhundert abgeschlossen. Die Kirche ist mit Mosaiken und religiösen Texten in [[Griechische Sprache|griechischer Sprache]] geschmückt.<ref>{{cite web |title=Restored Byzantine church re-opens in Gaza |language=en |date=2022-01-26 |url=https://www.hurriyetdailynews.com/restored-byzantine-church-re-opens-in-gaza-171021 |work=www.hurriyetdailynews.com |access-date=2023-10-31}}</ref><br />
[[Datei:North Gaza July 2018.png|mini|404x404px|Dschabalia und [[Gouvernement Nordgaza]], die Stadt befindet sich im Norden des [[Gazastreifen]]s]]<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Dschabalia war für seinen fruchtbaren Boden und seine Zitrusbäume bekannt. Der [[Mamluken]]-Gouverneur von Gaza, Sandschar al-Dschawli, regierte das Gebiet im frühen 14. Jahrhundert und schenkte der von ihm in Gaza errichteten al-Shamah-Moschee einen Teil des Landes Dschabalia.<br />
<br />
Bis 2014 gab es in Dschabalia auch die alte Omari-Moschee. Es wurde angenommen, dass sich an diesem Ort seit dem siebten Jahrhundert eine Moschee befand. Der Portikus und das Minarett stammen aus dem 14. Jahrhundert. Die Omari wurde jedoch 2014 durch israelische Bombenangriffe zerstört.<ref>{{Cite web |last=AFP |title=Long-neglected Gaza heritage wilts in war |language=en-US |url=http://www.timesofisrael.com/long-neglected-gaza-heritage-wilts-in-war/ |website=www.timesofisrael.com |access-date=2022-12-16}}</ref> Der Portikus besteht aus drei Arkaden, die von vier Steinsäulen getragen werden. Die Arkaden haben Spitzbögen und der Portikus ist von Vierungsgewölben bedeckt.<ref>{{Internetquelle |autor=Palestine |url=https://web.archive.org/web/20130823050026/http://www.mideasttravelling.net/palestine/gaza/gaza_culture.htm |titel=Gaza - Culture |werk=MIDEASTTRAVELLING.NET |datum=2000-01-01 |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
=== Osmanische Zeit ===<br />
Dschabalia wurde 1517 mit ganz [[Palästina (Region)|Palästina]] in das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] eingegliedert und erschien 1596 in den Steuerregistern als Teil der [[Nahiya]] von Gaza der [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Sandschak]] von Gaza. Es hatte eine Bevölkerung von 331 Haushalten, allesamt Muslime, die Steuern auf Weizen, Gerste, Weingärten und Obstbäume zahlten; insgesamt 37.640 [[Akçe]]. 2/3 der Einnahmen gingen an einen [[Waqf]].<ref>{{Literatur |Autor=Wolf Dieter Hütteroth, Kamal Abdulfattah |Titel=Historical Geography of Palestine, Transjordan and Southern Syria in the Late 16th [sixteenth] Century |Verlag=Fränkische Geographische Ges. |Datum=1977 |ISBN=978-3-920405-41-4 |Seiten=144 |Online=https://books.google.de/books/about/Historical_Geography_of_Palestine_Transj.html?id=wqULAAAAIAAJ&redir_esc=y |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 1838 erwähnte [[Edward Robinson (Theologe)|Edward Robinson]] Dschabalia als muslimisches Dorf in der Umgebung von Gaza.<ref name="Robinsonp118">{{Literatur |Autor=Edward Robinson, Eli Smith |Titel=Biblical researches in Palestine, Mount Sinai and Arabia Petraea : a journal of travels in the year 1838 |Verlag=Boston : Crocker |Datum=1841 |Online=http://archive.org/details/biblicalresearch03robiuoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
1863 fand der französische Entdecker [[Victor Guérin]] in der Moschee Fragmente alter Bauten und am Brunnen einige zerbrochene Säulen.<ref>Guérin, 1869, pp. [https://archive.org/stream/descriptiongog02gu#page/175/mode/1up 175]-176; as referred by Conder and Kitchener, 1883, SWP III, p. [https://archive.org/stream/surveyofwesternp03conduoft#page/251/mode/1up 251]</ref> Eine osmanische Dorfliste aus dem Jahr 1870 ergab, dass das Dorf 828 Einwohner in insgesamt 254 Häusern hatte, obwohl die Bevölkerungszahl nur Männer umfasste.<ref name="Socin1522">{{Literatur |Autor=Deutscher Verein zur Erforschung Palästinas |Titel=Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins |Verlag=Leipzig, O. Harrassowitz [etc.] |Datum=1878 |Seiten=153 |Online=http://archive.org/details/zeitschriftdesde01deut |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Survey of Western Palestine des [[Palestine Exploration Fund]] aus dem Jahr 1883 wurde Dschabalia als großes Lehmziegeldorf mit Gärten und einem Brunnen im Nordwesten beschrieben. Es gab eine Moschee namens Jamia Abu Berjas.<ref>{{Literatur |Autor=C. R. (Claude Reignier) Conder, Horatio Herbert Kitchener Kitchener, Edward Henry Palmer, Walter Besant |Titel=The survey of western Palestine : memoirs of the topography, orography, hydrography, and archaeology |Verlag=London : Committee of the Palestine exploration fund |Datum=1881-01 |Seiten=236 |Online=http://archive.org/details/surveyofwesternp03conduoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Erster Weltkrieg und Britisches Mandat Palästina ===<br />
Dschabalia, [[Gaza (Stadt)|Gaza]] und Umgebung wurden während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] durch die Briten im Rahmen der [[Palästinafront|Sinai- und Palästina-Kampagne]] besetzt. Die Schlachten von Gaza fanden zwischen den Alliierten unter britischer Führung und den osmanischen Truppen statt.<br />
<br />
Die [[Erste Schlacht um Gaza|Erste Schlacht von Gaza]] im März 1917 sah die Briten in dem Bestreben Gaza und Umgebung einzunehmen, jedoch scheiterten sie aufgrund von Kommunikationsproblemen und schlechter Truppenkoordination. Die osmanischen Truppen konnten erfolgreich ihre Verteidigung aufrechterhalten. Im Zuge der [[Zweite Schlacht um Gaza|Zweiten Schlacht]] von Gaza im April 1917 unternahmen die Alliierten einen erneuten Angriff auf die Stadt. Obwohl es gelang, die osmanischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, versäumten es die britischen Truppen aufgrund von Fehlern in der Nachverfolgung, die Stadt und Umgebung vollständig einzunehmen.<br />
<br />
Die [[Dritte Schlacht um Gaza|Dritte Schlacht von Gaza]] im Oktober 1917 markierte einen weiteren Angriff auf die Umgebung unter dem Kommando von General [[Edmund Allenby, 1. Viscount Allenby|Edmund Allenby]]. Der Angriff führte schließlich dazu, dass die Briten Gaza und Umgebung am 7. November 1917 einnahmen. Dieser Erfolg war entscheidend für den Verlauf der Sinai- und [[Palästinafront|Palästina-Kampagne]] während des Ersten Weltkriegs und legte den Grundstein für die weiteren Entwicklungen in der Region.<br />
<br />
=== Erste Intifada bis Palästinensische Verwaltung ===<br />
Die Stadt wurde im [[Sechstagekrieg]] 1967 von Israel besetzt. Seit 1994 untersteht der Ort der Selbstverwaltung der [[Palästinensische Autonomiebehörde|Palästinensischen Autonomiebehörde]], 2005 [[Israels einseitiger Abkoppelungsplan|endete]] die militärische Besetzung durch Israel.<br />
<br />
In den ersten Monaten der [[Erste Intifada|Ersten Intifada]] am 27. März 1989 wurde der 50-jährige Fares S'aid Falcha von israelischen Soldaten geschlagen. Er starb drei Wochen später im Makassed-Krankenhaus. Die Ermittler der Militärpolizei erstellten einen Bericht und übermittelten die Einzelheiten an den Generalstaatsanwalt.<ref>Talmor, Ronny (translated by Ralph Mandel) (1990) ''The Use of Firearms - By the Security Forces in the Occupied Territories.'' [[B'Tselem]]. [https://www.btselem.org/sites/default/files2/publication/199007_use_of_firearms_eng.doc download] p. 75 MK [[Yair Tsaban]] to defence ministers [[Yitzhak Rabin]] & [[Yitzhak Shamir]], S. 81 Rabin's reply</ref><br />
<br />
Ende 2006 war Dschabalia Schauplatz von Massenprotesten gegen israelische Luftangriffe auf die Häuser von Einwohnern. Die Nachbarschaft reagierte, indem sie Häußer besetzen und damit den Abriss durch Luftangriffe erfolgreich aufhielten.<ref>{{cite news |author=Conal Urquhart in Tel Aviv |title=Palestinians use human shield to halt Israeli air strike on militants' homes {{pipe}} World news |url=https://www.theguardian.com/world/2006/nov/20/israel |work=The Guardian |date=2006-11-20 |language=de |access-date=2010-05-08 |location=London}}</ref><br />
<br />
=== Luftangriffe im Gazakrieg 2023 ===<br />
[[Datei:Damage in Gaza Strip during the October 2023 - 25.jpg|mini|284x284px|[[Palästinenser]] transportieren die Verletzten am 9. Oktober 2023 in das indonesische Krankenhaus nördlich des Gazastreifens]]<br />
Das Flüchtlingslager Dschabalia, das während des [[Krieg in Israel und Gaza seit 2023|Israel-Gaza Krieges 2023]] seit dem 9. Oktober Ziel mehrerer israelischer Luftangriffe war, wurde am 31. Oktober erneut angegriffen.<ref>{{cite news |last1=Mpoke Bigg |first1=Matthew |last2=Zraick |first2=Karen |last3=Boxerman |first3=Aaron |title=Images of the Jabaliya refugee camp show a large crater and widespread damage. |url=https://www.nytimes.com/live/2023/10/31/world/israel-hamas-war-gaza-news/jabaliya-refugee-camp-gaza-damage |work=The New York Times |date=2023-10-31 |language=en |access-date=2023-10-31}}</ref> Bei dem israelischen Luftangriff wurden mindestens 50 Palästinenser getötet und mehr als hundert unter den Trümmern eingeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=Joseph Stepansky,Farah Najjar |url=https://www.aljazeera.com/news/liveblog/2023/10/31/israel-hamas-war-live-israeli-air-attacks-continue-across-gaza |titel=Israel-Hamas war updates: Dozens killed in Jabalia camp, Gaza official says |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref> Nach Angaben des indonesischen Krankenhauses in [[Bait Lahiya|Beit Lahiya]] handelte es sich bei den meisten Opfern um Frauen und Kinder.<ref name="bbc2">{{cite news |author=David Gritten |title=Jabalia: Israel air strike reportedly kills dozens at Gaza refugee camp |url=https://www.bbc.com/news/world-middle-east-67276822 |publisher=[[BBC News]] |language=en}}</ref> Das Innenministerium gab an, das Lager sei „vollständig zerstört“ worden, mit vorläufigen Schätzungen von etwa 400 Verwundeten oder Toten.<ref>{{cite news |title=Jabalia refugee camp 'completely destroyed' |url=https://aje.io/93du7y?update=2451841 |work=Al Jazeera |language=en |access-date=2023-10-31}}</ref> Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und des Ausmaßes der Zerstörung, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein [[Kriegsverbrechen]].<ref>{{Literatur |Titel=Israel und das Völkerrecht: War der Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia ein Kriegsverbrechen? |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/internationales/israel-und-das-volkerrecht-war-der-angriff-auf-dschabalia-ein-kriegsverbrechen-10714849.html |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
== Flüchtlingslager Dschabaliya ==<br />
{{Hauptartikel|Flüchtlingslager Dschabaliya}}<br />
<br />
Nach dem [[Palästinakrieg]] (1948) errichtete das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] (UNRWA) für etwa 35.000 Menschen das 1,4 km² große Lager für [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlinge]]. Die meisten davon waren während der [[Nakba]] aus Dörfern im Süden [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästinas]] geflohen. Im Jahre 2023 waren in dem Flüchtlingslager, das seit damals zu einer Stadt ausgebaut wurde, 116.011 Menschen registriert. Es ist das größte der insgesamt 8 Flüchtlingslager im [[Gazastreifen]].<ref>{{Internetquelle |autor=UNRWA |url=https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/jabalia-camp |titel=JABALIA CAMP |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Im Dezember 1987 nahm die [[Erste Intifada]] hier ihren Ausgang, nachdem ein israelischer Fahrer mit einem Zivilauto in das Flüchtlingslager kollidierte und dabei vier palästinensische Arbeiter tötete.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jpost.com/features/in-thespotlight/the-accident-that-sparked-an-intifada |titel=The accident that sparked an Intifada |datum=2011-12-04 |sprache=en-US |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Das Flüchtlingslager Dschabaliya wurde während des Gazakrieges 2023/24 Ziel mehrerer kontroverser israelischer Luftangriffe. Besonders die Luftangriffe vom [[Flüchtlingslager Dschabaliya#Luftangriffe am 9. Oktober auf den Markt|Luftangriffe am 9. Oktober auf den Markt]] und [[Flüchtlingslager Dschabaliya#Luftangriffe auf die UNRWA Al-Fakhoura-Schule am 4. November und 18. November|Luftangriffe auf die UNRWA Al-Fakhoura-Schule am 4. November und 18. November]] wurden von unterschiedlichen Organisationen wie [[Amnesty International]]<ref>{{Internetquelle |autor=Amnesty International |url=https://www.amnesty.org/en/latest/news/2023/10/damning-evidence-of-war-crimes-as-israeli-attacks-wipe-out-entire-families-in-gaza/ |titel=Israeli attacks wipe out entire families in Gaza |datum=2023-10-20 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref> und [[Human Rights Watch]] als Kriegsverbrechen bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Human Rights Watch |url=https://www.hrw.org/news/2023/11/14/gaza-unlawful-israeli-hospital-strikes-worsen-health-crisis |titel=Gaza: Unlawful Israeli Hospital Strikes Worsen Health Crisis {{!}} Human Rights Watch |datum=2023-11-14 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Dschabalija lag von 1916 bis zur Stilllegung des betreffenden Abschnitts in den 1970er oder 1980er Jahren an der [[Sinai-Bahn]] von [[Beirut]] über [[Lod]] nach [[Kairo]] (bis 1967). Heute sind die Gleise der [[Gazastreifen#Eisenbahn|Eisenbahn im Gazastreifen]] größtenteils abgebaut.<br />
<br />
== Städtepartnerschaften ==<br />
Dschabalija besitzt folgende Städtepartnerschaften:<ref>{{Internetquelle |url=https://umraniye.bel.tr/en/main/pages/umraniye-municipality-and-palestine-jabalia-a/302 |titel=Ümraniye Municipality and Palestine Jabalia Al Nazlah Municipality Has Become 'Sister Municipalities' With a Ceremony. |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
{| class="wikitable sortable"<br />
!Stadt<br />
!Land<br />
!seit<br />
|-<br />
|[[Ümraniye]]<br />
|{{Türkei}}<br />
|2012<br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Gouvernement Nordgaza]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
* [[Dschuhor ad-Dik]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Jabalia|Dschabalia}}<br />
* [http://www.jabalia.ps Offizielle Website der Stadt] (arabisch)<br />
* [https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/jabalia-camp UNRWA Website zum Flüchtlingslager Dschabaliya] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|LCCN=nr/2006/11910|VIAF=144717857}}<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Nordgaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al-Shati_(Fl%C3%BCchtlingslager)&diff=241170869Al-Shati (Flüchtlingslager)2024-01-14T13:46:09Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = al-Schati-Flüchtlingslager<br />
| NameArabisch = مخيّم الشاطئ&lrm;<br />
| Bild = Shati RC - panoramio (1).jpg<br />
| Bildbeschreibung = Das al-Schati-Flüchtlingslager, 2011<br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Gaza|Gaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 31<br />
| lat_sec = 56<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 26<br />
| lon_sec = 42<br />
| Einwohner = 90173<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2023<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = [[Flüchtlingslager]]<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = <br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
Das '''al-Schati-Flüchtlingslager''' ({{arS|مخيّم الشاطئ&lrm;|Muhayyam asch-Schati|d=Muḫayyam aš-Šāṭiʾ}}), auch '''Strand-Lager''' ({{enS|Beach Camp}}) genannt, ist ein [[Staat Palästina|palästinensisches]] Flüchtlingslager im [[Gouvernement Gaza]] an der [[Mittelmeerküste]]. Das Flüchtlingslager gilt als das drittgrößte [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlingslager]] im Staat Palästina und hat laut [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten|UNRWA]] 90.173 Einwohner.<ref name=":02">{{Internetquelle |autor=UNRWA |url=https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/jabalia-camp |titel=JABALIA CAMP |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Das [[Flüchtlingslager#Lager für palästinensische Flüchtlinge|Lager für palästinensische Flüchtlinge]] wurde 1948 mit 0,52 km² Größe nach dem [[Palästinakrieg]] durch das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] (UNRWA) errichtet.<ref name=":02" /><br />
<br />
== Infrastruktur und Fischerei ==<br />
Das Schati-Flüchtlingslager umfasst insgesamt 17 Einrichtungen der [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten|UNRWA]]. Unter diesen Einrichtungen befinden sich 15 Schulgebäude, von denen vier im Ein-Schicht-Betrieb arbeiten (vier Schulen) und 11 im Doppel-Schicht-Betrieb (insgesamt 22 Schulen), um den Bildungsbedarf von 26 Schulen zu decken.<br />
<br />
Ein Nahrungsmittelausgabenzentrum ist ebenfalls vorhanden, das jedoch dringend einer Rehabilitation bedarf, um den reibungslosen Ablauf der Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Des Weiteren gibt es ein Gesundheitszentrum, das medizinische Versorgung für die Bewohner des Lagers bietet. Zusätzlich beherbergt das Lager ein Büro für Gebietsentlastung und soziale Dienste, das als Anlaufstelle für verschiedene soziale Unterstützungsleistungen dient.<ref name=":02" /><br />
<br />
=== Fischerei ===<br />
Das Lager im Gazastreifen ist bekannt für seinen Fischmarkt. Es ist ein zentraler Ort im Gazastreifen für Fischerei und Fischhandel. Seit dem [[Gazakonflikt]] ist es von den Beschränkungen im Fischereibereich stark betroffen, die von Israel auferlegt wurden. Die zulässige Fischereizonen in Gaza und Nord-Gaza beträgt lediglich sechs Seemeilen. Die restriktiven Maßnahmen, die von Israel auf den Fischfang im Gazastreifen ausgeübt werden, haben besonders das Beach Camp im Schati Flüchtlingslager beeinträchtigt.<br />
[[Datei:Shati fish market - panoramio.jpg|mini|313x313px|Fischmarkt in al-Schati, 2011]]<br />
Die eingeschränkte Fischerei hat zu einem Rückgang der Fangerträge geführt, was wiederum Existenzgrundlagen vernichtet und die Armut in der Region erhöht hat. Die [[israelische Marine]] setzt verschiedene Praktiken ein, um die Fischereibeschränkungen durchzusetzen, darunter der Einsatz von scharfer Munition. Dies hat zu einer Reihe von Bedenken hinsichtlich des Schutzes geführt.<br />
<br />
Insgesamt wurden etwa 90 Schusswechsel-Vorfälle in Nord-Gaza im ersten Halbjahr 2023 verzeichnet. Dabei wurden neun Fischer verletzt und dreizehn Palästinenser, darunter ein Kind, festgenommen. Diese Vorfälle haben nicht nur die Sicherheit der Fischer gefährdet, sondern auch eine Atmosphäre der Unsicherheit und Angst geschaffen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation genau.<ref name=":02" /><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Nach dem [[Palästinakrieg]] (1948) errichtete das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] (UNRWA) für etwa 23.000 Menschen das 0,52 km² große Lager für [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlinge]].<ref name=":02" /><br />
<br />
Die meisten Einwohner sind die während des Arabisch-Israelischen Krieges 1948 aus den Städten [[Tel Aviv-Jaffa|Jaffa]], [[Lod]] und [[Be’er Scheva|Beerscheba]] sowie den umliegenden Dörfern geflohen oder von [[Hagana|zionistischen Milizen]] vertrieben wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Rami Almeghari |url=https://www.newarab.com/analysis/75-years-after-nakba-palestinians-still-dream-return |titel=75 years after the Nakba, Palestinians still dream of return |datum=2023-05-11 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
Noch vor Kriegsende verabschiedeten die Vereinten Nationen die [[Resolution 194 der UN-Generalversammlung]] vom 11. Dezember 1948 den Regierungen der Kriegsparteien, den friedenswilligen Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Herkunftsorte so bald wie möglich zu gestatten, die übrigen zu entschädigen, ihre Umsiedlung und Integration zu fördern. Die Umsetzung der Resultion wurde nie vorgenommen.<br />
<br />
Im Jahr 1971 rissen die israelischen Behörden aus Sicherheitsgründen über 2.000 Schutzhütten ab, um die Straßen zu verbreitern. Etwa 8.000 Flüchtlinge mussten das Lager verlassen und in das nahegelegene Wohnprojekt in Sheikh Radwan in Gaza-Stadt fliehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://pij.org/articles/599/refugee-resettlement-the-gaza-strip-experience |titel=PIJ.ORG: Refugee Resettlement: The Gaza Strip Experience By Norma Masriyeh |sprache=en-GB |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
=== Kriegsverbrechen während des Gazakrieg 2023 ===<br />
Am 9. Oktober führte die IDF einen Luftangriff auf das dicht besiedelte Flüchtlingslager al-Schati durch.<ref>{{Literatur |Autor=Raja Abdulrahim, Ameera Harouda |Titel=Israeli Airstrikes Hit Marketplace and Mosques in Gaza, Killing Dozens |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2023-10-09 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2023/10/09/world/middleeast/israel-gaza-market-air-strike-jabaliya.html |Abruf=2024-01-14}}</ref> Palästinensische Medien berichteten, dass dieser Angriff zu zahlreichen Opfern unter der Zivilbevölkerung und zur Zerstörung von vier Moscheen führte, darunter der al-Gharbi-Moschee, der Yassin-Moschee und der al-Sousi-Moschee, deren Zerstörung durch Satellitenaufnahmen bestätigt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Lauren Leatherby, Karen Yourish, Elena Shao, Eli Murray, Scott Reinhard, Josh Holder, Agnes Chang, Eleanor Lutz, Weiyi Cai, Pablo Robles, Leanne Abraham, Zach Levitt, Tim Wallace, Yousur Al-Hlou, Aric Toler, Ishaan Jhaveri, Robin Stein, Ashley Wu, Riley Mellen, John Ismay, Hiba Yazbek, Christoph Koettl, Molly Cook Escobar, Charlie Smart, Patrick Kingsley, Ronen Bergman, Amy Schoenfeld Walker, Bora Erden, Jon Huang |Titel=Maps: Tracking the Attacks in Israel and Gaza |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2023-10-07 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/interactive/2023/10/07/world/middleeast/israel-gaza-maps.html |Abruf=2024-01-14}}</ref> Die Luftangriffe im al-Schati-Lager wurden vom Gesundheitsministerium als „Massaker gegen ein ganzes Viertel“ bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Ibrahim Dahman |url=https://www.cnn.com/2023/10/08/middleeast/palestine-israel-hamas-gaza-conflict-intl/index.html |titel='Nowhere to go': Ordinary Palestinians live in fear as Israel retaliates against Hamas |datum=2023-10-08 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
[[Datei:Gaza city access and closure july 2018.png|mini|371x371px|Al-Schati und [[Gouvernement Gaza]], das Lager befindet sich im [[Gazastreifen]]]]<br />
Im November 2023 übernahmen die israelischen Streitkräfte laut eigenen Angaben die vollständige Kontrolle über das Lager.<ref>{{Internetquelle |autor=Tamar Michaelis<br />
Sugam Pokharel |url=https://edition.cnn.com/middleeast/live-news/israel-hamas-war-gaza-news-11-14-23/h_6def8f1162b3cabfd4b966510c5c489b |titel=Israeli military says it has taken control of Al-Shati refugee camp in northern Gaza |datum=2023-11-14 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
* [[Ismail Haniyya]] (* 1963), palästinensischer Politiker und Vorsitzender des Politbüros der [[Hamas]]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Gaza (Stadt)|Gaza-Stadt]]<br />
* [[Bureidsch]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|}}<br />
<br />
* [https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/beach-camp UNRWA Website zum Flüchtlingslager Al-Shati] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Flüchtlingslager (Palästina)]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Gaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al-Shati_(Fl%C3%BCchtlingslager)&diff=241170864Al-Shati (Flüchtlingslager)2024-01-14T13:45:56Z<p>Nennglas: HC: −Kategorie:Gazastreifen; −Kategorie:Ort in Palästina</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = al-Schati-Flüchtlingslager<br />
| NameArabisch = مخيّم الشاطئ&lrm;<br />
| Bild = Shati RC - panoramio (1).jpg<br />
| Bildbeschreibung = Das al-Schati-Flüchtlingslager, 2011<br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Gaza|Gaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 31<br />
| lat_sec = 56<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 26<br />
| lon_sec = 42<br />
| Einwohner = 90173<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2023<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = [[Flüchtlingslager]]<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = <br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
Das '''al-Schati-Flüchtlingslager''' ({{arS|مخيّم الشاطئ&lrm;|Muhayyam asch-Schati|d=Muḫayyam aš-Šāṭiʾ}}, auch '''Strand-Lager''' ({{enS|Beach Camp}}) genannt, ist ein [[Staat Palästina|palästinensisches]] Flüchtlingslager im [[Gouvernement Gaza]] an der [[Mittelmeerküste]]. Das Flüchtlingslager gilt als das drittgrößte [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlingslager]] im Staat Palästina und hat laut [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten|UNRWA]] 90.173 Einwohner.<ref name=":02">{{Internetquelle |autor=UNRWA |url=https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/jabalia-camp |titel=JABALIA CAMP |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Das [[Flüchtlingslager#Lager für palästinensische Flüchtlinge|Lager für palästinensische Flüchtlinge]] wurde 1948 mit 0,52 km² Größe nach dem [[Palästinakrieg]] durch das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] (UNRWA) errichtet.<ref name=":02" /><br />
<br />
== Infrastruktur und Fischerei ==<br />
Das Schati-Flüchtlingslager umfasst insgesamt 17 Einrichtungen der [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten|UNRWA]]. Unter diesen Einrichtungen befinden sich 15 Schulgebäude, von denen vier im Ein-Schicht-Betrieb arbeiten (vier Schulen) und 11 im Doppel-Schicht-Betrieb (insgesamt 22 Schulen), um den Bildungsbedarf von 26 Schulen zu decken.<br />
<br />
Ein Nahrungsmittelausgabenzentrum ist ebenfalls vorhanden, das jedoch dringend einer Rehabilitation bedarf, um den reibungslosen Ablauf der Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Des Weiteren gibt es ein Gesundheitszentrum, das medizinische Versorgung für die Bewohner des Lagers bietet. Zusätzlich beherbergt das Lager ein Büro für Gebietsentlastung und soziale Dienste, das als Anlaufstelle für verschiedene soziale Unterstützungsleistungen dient.<ref name=":02" /><br />
<br />
=== Fischerei ===<br />
Das Lager im Gazastreifen ist bekannt für seinen Fischmarkt. Es ist ein zentraler Ort im Gazastreifen für Fischerei und Fischhandel. Seit dem [[Gazakonflikt]] ist es von den Beschränkungen im Fischereibereich stark betroffen, die von Israel auferlegt wurden. Die zulässige Fischereizonen in Gaza und Nord-Gaza beträgt lediglich sechs Seemeilen. Die restriktiven Maßnahmen, die von Israel auf den Fischfang im Gazastreifen ausgeübt werden, haben besonders das Beach Camp im Schati Flüchtlingslager beeinträchtigt.<br />
[[Datei:Shati fish market - panoramio.jpg|mini|313x313px|Fischmarkt in al-Schati, 2011]]<br />
Die eingeschränkte Fischerei hat zu einem Rückgang der Fangerträge geführt, was wiederum Existenzgrundlagen vernichtet und die Armut in der Region erhöht hat. Die [[israelische Marine]] setzt verschiedene Praktiken ein, um die Fischereibeschränkungen durchzusetzen, darunter der Einsatz von scharfer Munition. Dies hat zu einer Reihe von Bedenken hinsichtlich des Schutzes geführt.<br />
<br />
Insgesamt wurden etwa 90 Schusswechsel-Vorfälle in Nord-Gaza im ersten Halbjahr 2023 verzeichnet. Dabei wurden neun Fischer verletzt und dreizehn Palästinenser, darunter ein Kind, festgenommen. Diese Vorfälle haben nicht nur die Sicherheit der Fischer gefährdet, sondern auch eine Atmosphäre der Unsicherheit und Angst geschaffen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation genau.<ref name=":02" /><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Nach dem [[Palästinakrieg]] (1948) errichtete das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] (UNRWA) für etwa 23.000 Menschen das 0,52 km² große Lager für [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlinge]].<ref name=":02" /><br />
<br />
Die meisten Einwohner sind die während des Arabisch-Israelischen Krieges 1948 aus den Städten [[Tel Aviv-Jaffa|Jaffa]], [[Lod]] und [[Be’er Scheva|Beerscheba]] sowie den umliegenden Dörfern geflohen oder von [[Hagana|zionistischen Milizen]] vertrieben wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Rami Almeghari |url=https://www.newarab.com/analysis/75-years-after-nakba-palestinians-still-dream-return |titel=75 years after the Nakba, Palestinians still dream of return |datum=2023-05-11 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
Noch vor Kriegsende verabschiedeten die Vereinten Nationen die [[Resolution 194 der UN-Generalversammlung]] vom 11. Dezember 1948 den Regierungen der Kriegsparteien, den friedenswilligen Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Herkunftsorte so bald wie möglich zu gestatten, die übrigen zu entschädigen, ihre Umsiedlung und Integration zu fördern. Die Umsetzung der Resultion wurde nie vorgenommen.<br />
<br />
Im Jahr 1971 rissen die israelischen Behörden aus Sicherheitsgründen über 2.000 Schutzhütten ab, um die Straßen zu verbreitern. Etwa 8.000 Flüchtlinge mussten das Lager verlassen und in das nahegelegene Wohnprojekt in Sheikh Radwan in Gaza-Stadt fliehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://pij.org/articles/599/refugee-resettlement-the-gaza-strip-experience |titel=PIJ.ORG: Refugee Resettlement: The Gaza Strip Experience By Norma Masriyeh |sprache=en-GB |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
=== Kriegsverbrechen während des Gazakrieg 2023 ===<br />
Am 9. Oktober führte die IDF einen Luftangriff auf das dicht besiedelte Flüchtlingslager al-Schati durch.<ref>{{Literatur |Autor=Raja Abdulrahim, Ameera Harouda |Titel=Israeli Airstrikes Hit Marketplace and Mosques in Gaza, Killing Dozens |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2023-10-09 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2023/10/09/world/middleeast/israel-gaza-market-air-strike-jabaliya.html |Abruf=2024-01-14}}</ref> Palästinensische Medien berichteten, dass dieser Angriff zu zahlreichen Opfern unter der Zivilbevölkerung und zur Zerstörung von vier Moscheen führte, darunter der al-Gharbi-Moschee, der Yassin-Moschee und der al-Sousi-Moschee, deren Zerstörung durch Satellitenaufnahmen bestätigt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Lauren Leatherby, Karen Yourish, Elena Shao, Eli Murray, Scott Reinhard, Josh Holder, Agnes Chang, Eleanor Lutz, Weiyi Cai, Pablo Robles, Leanne Abraham, Zach Levitt, Tim Wallace, Yousur Al-Hlou, Aric Toler, Ishaan Jhaveri, Robin Stein, Ashley Wu, Riley Mellen, John Ismay, Hiba Yazbek, Christoph Koettl, Molly Cook Escobar, Charlie Smart, Patrick Kingsley, Ronen Bergman, Amy Schoenfeld Walker, Bora Erden, Jon Huang |Titel=Maps: Tracking the Attacks in Israel and Gaza |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2023-10-07 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/interactive/2023/10/07/world/middleeast/israel-gaza-maps.html |Abruf=2024-01-14}}</ref> Die Luftangriffe im al-Schati-Lager wurden vom Gesundheitsministerium als „Massaker gegen ein ganzes Viertel“ bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Ibrahim Dahman |url=https://www.cnn.com/2023/10/08/middleeast/palestine-israel-hamas-gaza-conflict-intl/index.html |titel='Nowhere to go': Ordinary Palestinians live in fear as Israel retaliates against Hamas |datum=2023-10-08 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
[[Datei:Gaza city access and closure july 2018.png|mini|371x371px|Al-Schati und [[Gouvernement Gaza]], das Lager befindet sich im [[Gazastreifen]]]]<br />
Im November 2023 übernahmen die israelischen Streitkräfte laut eigenen Angaben die vollständige Kontrolle über das Lager.<ref>{{Internetquelle |autor=Tamar Michaelis<br />
Sugam Pokharel |url=https://edition.cnn.com/middleeast/live-news/israel-hamas-war-gaza-news-11-14-23/h_6def8f1162b3cabfd4b966510c5c489b |titel=Israeli military says it has taken control of Al-Shati refugee camp in northern Gaza |datum=2023-11-14 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
* [[Ismail Haniyya]] (* 1963), palästinensischer Politiker und Vorsitzender des Politbüros der [[Hamas]]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Gaza (Stadt)|Gaza-Stadt]]<br />
* [[Bureidsch]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|}}<br />
<br />
* [https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/beach-camp UNRWA Website zum Flüchtlingslager Al-Shati] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Flüchtlingslager (Palästina)]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Gaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Qasr_al-Basha&diff=241170810Qasr al-Basha2024-01-14T13:43:24Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Pasha's Palace Museum (Qasr al-Basha), Gaza City.jpg|mini|''Pasha's Palace Museum'' (Qasr al-Bascha), Gaza-Stadt]]<br />
'''Qasr al-Bascha''' ({{arS|قصر الباشا|d=Qaṣr al-Bāšā}}; auch '''Napoleons Festung''' genannt<ref>[https://trola.net/de/reiseroute-stadt/3-tage-reiseroute-in-gaza-gazastreifen-reisefuhrer Faszinierendes Gaza: Ein 3-tägiges Abenteuer]</ref>) in der Altstadt von [[Gaza (Stadt)|Gaza]] in Palästina ist ein ehemaliger Palast, der heute das Pascha-Palastmuseum (''Pasha's Palace Museum'') beherbergt.<br />
<br />
Der ehemals große Palast beherbergt heute ein zweistöckiges Museum und eine Mädchenschule. Er diente in der Mamluken- und Osmanenzeit als Herrschaftssitz und während der [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandatszeit]] als Polizeistation.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Qasr al-Basha|Qasr al-Bascha}}<br />
* [https://web.archive.org/web/20090327014858/http://www.papp.undp.org/en/newsroom/publications/pdf/focus/04v1.pdf The Pasha’s Palace Museum (Gaza)] <br />
* [https://web.archive.org/web/20120304074539/http://www.thisweekinpalestine.com/details.php?id=1950&ed=132&edid=132 Qasr Al-Basha - Gaza]<br />
<br />
== Einzelnachweise und Fußnoten ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Einbindung von Wikidata-Koordinate|building|PS}}<br />
{{SORTIERUNG:Qasr alBasha}}<br />
[[Kategorie:Museum in Palästina]]<br />
[[Kategorie:Palast]]<br />
[[Kategorie:Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Kulturdenkmal]]<br />
[[Kategorie:Osmanische Architektur]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dunam&diff=241170767Dunam2024-01-14T13:41:55Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Das '''Dunam''', von [[Türkische Sprache|türkisch]] '''Dönüm''' (auch ''Dunum'' oder ''Donum''), ist eines von mehreren gängigen [[Flächenmaß]]en aus [[Vorderasien]]. Es hat seinen Ursprung im [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]], wo es die Fläche bezeichnete, die ein Mann an einem Tag [[Pflug|pflügen]] kann (vgl. [[Morgen (Einheit)|Morgen]], [[Acre (Einheit)|Acre]]). Seine Bezeichnung kommt von ''dönmek'' (türkisch für ''sich drehen''). Rechtlich definiert war es allerdings als eine quadratische Fläche mit einer Seitenlänge von 40 [[Schritt (Einheit)|Schritt]].<ref>So V.L. Ménage, Rezension von Speros Vryonis, Jr.: ''The decline of medieval Hellenism in Asia Minor and the process of islamization from the eleventh through the fifteenth century'', Berkeley 1971; in: Bulletin of the School of Oriental and African Studies (University of London) 36 (1973), S.&nbsp;659–661, der (S.&nbsp;660) darauf verweist, dass das byzantinische [[Stremma]] genauso definiert war.</ref><br />
<br />
== Regionale Unterschiede und Umrechnung ==<br />
Das Flächenmaß „Dunam“ bezeichnet regional unterschiedlich große Flächen.<br />
* Im Osmanischen Reich und zunächst auch in seinen Nachfolgestaaten (in [[Libyen]] bis heute) galt ein Dunam von ca. 919&nbsp;m², das mit weiteren Flächen- und Längeneinheiten ein System bildete:<br />
** 1 Dunam (osmanisch) = 4 [[Evlek]] = 1600 Quadrat-[[Arşın]] = 9,18672 [[Ar (Einheit)|Ar]]<br />
* 1928 wurde dieses Maß zunächst im [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandatsgebiet]],<ref>Rosa I.M. El-Eini: ''Mandated Landscape. British Imperial Rule in Palestine, 1929–1948.'' New York 2006, xxiii.</ref> später auch in Teilen des [[Völkerbundmandat für Syrien und Libanon|französischen Mandatsgebiets]] sowie in der [[Türkei]] durch ein ''metrisches Dunam'' von 1000 m² (0,1 [[Hektar|ha]]) ersetzt. Dieses gilt heute in [[Israel]], in den [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebieten]], in [[Jordanien]] und im [[Libanon]]. In der Türkei hat der Dekar (''dekar'') das historische Dunam (''dönüm'') von 919 m² als offizielle Einheit abgelöst; in der Umgangssprache hat sich aber das Wort ''dönüm'' behauptet, das nun auch den ''dekar'' bezeichnen kann. <br />
** 1 (metrisches) Dunam = 1&nbsp;[[Ar (Einheit)#Vielfache und Teile|daa (Dekar)]] = 1000 m²<br />
* Im ehemaligen [[Jugoslawien]] galt ein Dunam von ca. 700 m², das inzwischen ebenfalls vom metrischen Dunam abgelöst wurde.<br />
* In Syrien wird neben dem Dunam von 919 m² auch eines von ca. 800 m² verwendet.<br />
* Das Dunam [[Türkische Republik Nordzypern|Nordzypern]]s entspricht 1600 [[square yard]], etwa 1337,8 m².<br />
* Das [[irak]]ische Dunam entspricht 2500 m².<br />
Abweichend wurde ein bulgarisches Flächenmaß mit ''Denum'' bezeichnet.<ref>Helmut Kahnt, Bernd Knorr: ''Alte Maße, Münzen und Gewichte.'' Bibliographisches Institut, Leipzig 1986, ISBN 3-323-00013-7, S. 65.</ref><br />
* 1 Denum = 7,53 [[Quadratmeter]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ar (Flächenmaß)]]: Das in Westeuropa wenig gebräuchliche Maß ''Dekar'' = 10&nbsp;Ar wird in der Türkei und anderen Ländern als Bezeichnung für das metrische Dunam (1000&nbsp;m²) verwendet, um Verwechslungen mit dem traditionellen Dunam (919&nbsp;m²) auszuschließen.<br />
* [[Stremma]] – die Bezeichnung für ein entsprechendes Flächenmaß in Griechenland.<br />
* [[Dulum]], bulgarisches Äquivalent.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Oscar Mothes: ''Illustriertes Bau-Lexikon''. Band 2, Verlag Otto Spamer, Leipzig 1864, S. 495.<br />
* Hermann Haack (Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha): ''Geographisches Jahrbuch''. Band 1, Justus Perthes, Gotha 1866 S. XXVII.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.sizes.com/units/doumlnuumlm.htm Tabelle der wichtigsten ''Dunams'' (en.)]<br />
* [http://lucy.ukc.ac.uk/TVillage/Pages/Page_52.html variierende ''Dunam'' in der Türkei (en.)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Altes Maß oder Gewicht (Türkei)]]<br />
[[Kategorie:Flächeneinheit]]<br />
[[Kategorie:Vorderasien]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mamilla-Friedhof&diff=241170733Mamilla-Friedhof2024-01-14T13:40:53Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>[[Datei:WikiAir IL-13-06 031 - Independence Park (Jerusalem).JPG|mini|hochkant=1.5|Mamilla-Friedhof, Blick nach Osten, 2013. Die bewachsene Fläche in der Bildmitte ist der Unabhängigkeitspark. Die im oberen Bereich bogenförmig verlaufende Straße bildet die Westgrenze des Mamilla-Friedhofs, darin als rechteckige Struktur das [[Mamilla-Becken]]. Am linken Ende der genannten Straße ist unregelmäßig geformt hinter Bauzäunen die Baustelle des Museums der Toleranz zu sehen. Rechts oberhalb des Mamilla-Beckens, mit der geschwungenen Fassade, das Waldorf Astoria Jerusalem (ehemals Palace Hotel).]]<br />
[[Datei:Mamilla Cemetery.jpg|mini|Mamilla-Friedhof, 2014]]<br />
[[Datei:Jerusalem (478965747).jpg|mini|Blick vom Mamilla-Friedhof über die Agron Street auf das ehemalige Palace Hotel, 2007]]<br />
Der '''Mamilla-Friedhof''' ({{arS|مقبرة مأمن الله|d=Maqbarat Maʾman Allāh}}) ist ein historischer [[moslem]]ischer [[Friedhof]] westlich der [[Jerusalemer Altstadt]]. Der noch erhaltene Teil liegt ca. 700 m nordwestlich des [[Jaffator]]es.<br />
<br />
Der Friedhof wurde bereits im frühen 7. Jahrhundert genutzt, als nach der [[Eroberung von Jerusalem (614)|Eroberung von Jerusalem]] durch die [[Sassaniden]] Tausende ermordete Bewohner der Stadt in Höhlen in der Umgebung des [[Mamilla-Becken]]s begraben wurden. Archäologische Befunde aus einer Höhle und einer byzantinischen [[Zisterne]] stammen aus dieser Zeit. Die ersten Erwähnungen des Friedhofs sind in arabischen und persischen Schriften des 11. Jahrhunderts enthalten, die teilweise auf Überlieferungen des 8. Jahrhunderts beruhen. Muslimische Quellen nennen bis zu 70.000 gefallene muslimische Märtyrer, deren Schädel nach der [[Belagerung von Jerusalem (1099)|Eroberung von Jerusalem]] im Jahr 1099 in der Löwenhöhle auf dem Friedhof bestattet wurden. Nach der [[Belagerung von Jerusalem (1187)|Zurückeroberung Jerusalems]] von den Kreuzfahrern ließ [[Saladin]] seine im Kampf gefallenen Krieger auf dem Mamilla-Friedhof begraben. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Mamilla-Friedhof zum größten muslimischen Friedhof Jerusalems. Zahlreiche religiöse und weltliche Würdenträger wurden hier beigesetzt.<br />
<br />
Im späten 19. Jahrhundert, noch unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Herrschaft, wurde auf dem Friedhofsgelände die Agron-Straße gebaut und der südliche Teil des Mamilla-Friedhofs zur Bebauung vorgesehen. Sowohl das britische [[Völkerbundsmandat für Palästina]] und der [[Oberster Islamischer Rat (Palästina)|Oberste Islamische Rat]] mit dem Palace Hotel (heute Waldorf Astoria Jerusalem), als auch [[Israel]] und die Stadtverwaltung von Jerusalem mit einer Schule, dem Unabhängigkeitspark, einer Tiefgarage und weiteren Bauten, nutzten Teile des Friedhofs als Bauland. Der Oberste Islamische Rat und der [[Qādī]] von [[Jaffa]] als höchster islamischer Richter in Israel erteilten dazu jeweils ihre Zustimmung. Die Fläche des Mamilla-Friedhofs ist seit der Gründung des Staates Israel von mehr als 13 Hektar auf weniger als zwei Hektar reduziert worden.<br />
<br />
Seit 1993 plant [[Marvin Hier]], der Leiter des [[Simon Wiesenthal Center]], ein Museum der Toleranz Jerusalem, dessen Konzept dem des [[Museum der Toleranz|Museums der Toleranz]] in Los Angeles entsprechen soll. Nachdem ein seit vielen Jahren als Parkplatz genutzter Teil des Mamilla-Friedhofs als Baugrund vorgesehen wurde, und die Arbeiten im Jahr 2005 begonnen hatten, formierte sich auf palästinensischer Seite starker Widerstand. Das [[Oberstes Gericht (Israel)|Oberste Gericht]] gestattete nach mehrjährigem Rechtsstreit und Baustopp, dass die Bauarbeiten unter Auflagen durchgeführt werden. Die palästinensische Seite begann daraufhin eine internationale öffentliche Kampagne, die bis heute andauert. Die Eröffnung des Museums der Toleranz ist für 2021 geplant.<br />
<br />
== Name ==<br />
Für den Namen Mamilla gibt es mehrere Erklärungen. Eine bezieht sich auf eine historisch nicht fassbare christliche Heilige, der zu Ehren bereits in der frühen [[Oströmisches Reich|oströmischen]] Zeit im Zentrum des Gebiets eine Kirche erbaut wurde. Der Jerusalemer [[Qādī]] und Historiker [[Mudschir ad-Din]] gab in seinem Hauptwerk 1495 eine andere Erklärung. Der Name ist demnach auf den arabischen Begriff ''Mimmā Manna Allāh'' (''das von Gott gegebene'') zurückzuführen. Andere arabische Bezeichnungen sind ''Bāb al-Milla'' und ''Zaytūn al-Milla'' (''Olivenbäume Gottes'').<ref name="Epitaphs" /><ref name="Nubani" /><ref name="Gil" /><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Jerusalem Mamilla Cemetery P1060346.JPG|mini|Grabmal aus der Kreuzfahrerzeit]]<br />
=== Oströmisches Reich bis zu den Kreuzzügen ===<br />
Die ersten Bestattungen sollen in oströmischer Zeit im Umfeld der Kirche St. Mamilla stattgefunden haben.<ref name="Epitaphs" /> Die im Zuge der [[Eroberung von Jerusalem (614)|Eroberung von Jerusalem]] durch die [[Sassaniden]] im Jahr 614 ermordeten Stadtbewohner sind einem zeitgenössischen Bericht zufolge an 35 Grabstellen in der Umgebung von Jerusalem begraben worden. Alleine im Mamilla-Becken sind nach unterschiedlichen Übersetzungen eines im Original verschollenen Berichts 4518 oder 24.518 Opfer ermordet und in der Nähe beigesetzt worden.<ref name="Avni" /><ref name="Conybeare" /><ref name="Jubeh" /><br />
<br />
Der Friedhof wurde erstmals in arabischen und persischen Schriften aus dem [[11. Jahrhundert]] erwähnt, darunter ein Essay von al-Wasiti, der 1019 bis 1020 Prediger der [[al-Aqsa-Moschee]] war. Diese Schriften bezogen sich auf einen al-Hasan als Quelle der Überlieferungen, bei dem es sich wahrscheinlich um [[al-Hasan al-Basrī|Abū Saʿīd al-Hasan ibn Abī l-Hasan al-Basrī]] handelte, der im Jahr 728 starb. Das legt nahe, dass bereits im achten Jahrhundert ein islamischer Friedhof bestanden hat.<ref name="Epitaphs" /><ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
Der islamische Historiker Abū Shāma berichtete im 13. Jahrhundert, dass die Märtyrerhöhle des Mamilla-Friedhofs die Schädel der bei der [[Belagerung von Jerusalem (1099)|Eroberung von Jerusalem]] im Jahr 1099 gefallenen muslimischen Märtyrer enthalte, darunter sein Ur-ur-ur-Großvater. Muslimische Überlieferungen nennen Zahlen von bis zu 70.000 Toten.<ref name="Taragan" /><ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
Nach der [[Belagerung von Jerusalem (1187)|Zurückeroberung Jerusalems]] von den Kreuzfahrern ließ [[Saladin]] seine im Kampf gefallenen Krieger auf dem Mamilla-Friedhof begraben. Die früheste von dem Jerusalemer [[Qādī]] und Historiker [[Mujir al-Din]] 1495 in seiner Geschichte Jerusalems und [[Hebron]]s genannte Beisetzung war die eines Emirs des Saladin im Jahr 1189. Al-Dins Bericht ist die bedeutendste Quelle zur frühen Geschichte des Mamilla-Friedhofs, der schon zu seiner Zeit der größte der Stadt war.<ref name="Taragan" /><ref name="Reiter 157" /><ref name="Clermont-Ganneau" /><br />
<br />
=== Moslemische Herrschaft ===<br />
[[Datei:MamilaPool.jpg|mini|Mamilla-Becken mit umgebenden Gräbern, 1854]]<br />
[[Datei:Jerusalem mamilla pool 1880.jpg|mini|Blick über das [[Mamilla-Becken]] zum [[Jaffa-Tor]], im Vordergrund muslimische Gräber, um 1878]]<br />
Über Jahrhunderte kamen hochgestellte Muslime im Alter nach Jerusalem, um in der heiligen Stadt zu sterben und hier begraben zu werden. Diese Bevorzugung Jerusalems durch muslimische Gläubige wurde dem Judentum entlehnt, für das diese Tradition bereits in der Antike nachweisbar ist. Im 14. Jahrhundert nannte der muslimische Gelehrte Muhammad ibn Bahādur al-Zarkašī als Grund, dass den in Jerusalem Begrabenen die Qualen des Grabes erspart bleiben, und dass ein Grab auf dem Mamilla-Friedhof einem Grab im Himmel entspreche. Für die Beisetzungen der Stadtbevölkerung und ihrer Gäste wurden vorrangig die außerhalb der Altstadt gelegenen drei großen muslimischen Friedhöfe genutzt, Mamilla westlich des Jaffa-Tores, Bab al-Sahirazu nördlich der Altstadt und Bab al-Rahmah im Osten. Zu ihnen kommt noch eine Vielzahl kleiner Begräbnisorte, meist Mausoleen besonders wohlhabender oder angesehener Muslime, die überwiegend aus mamlukischer Zeit stammen. Das älteste erhaltene [[Epitaph]] auf dem Mamilla-Friedhof stammt aus dem Jahr 1285.<ref name="Jubeh" /><ref name="Epitaphs" /><ref name="Gil" /> Die Akten des Scharia-Gerichts von Jerusalem, das auch die Aufgaben eines Standesamtes und Grundbuchs erfüllte und Geburten, Sterbefälle, Hochzeiten und Immobiliengeschäfte akribisch festhielt, sind eine der wichtigsten Quellen zur muslimischen Geschichte Jerusalems. Die Akten wurden von 1529 bis 1917 oder 1919 geführt und geben auch Aufschluss über die Toten auf dem Mamilla-Friedhof.<ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
Der anglikanische Bischof von Jerusalem, [[Michael Salomo Alexander]], konnte 1843 eine Vereinbarung abschließen, die die Bestattung verstorbener Christen auf einer Parzelle im südöstlichen Bereich des Mamilla-Friedhofs gestattete. Nach einiger Zeit fanden eine muslimische und eine christliche Beerdigung zur gleichen Zeit statt. Die Muslime beklagten sich, dass dadurch ihre Gebete auch einem Christen zugute kämen, und dies sei für sie nicht hinnehmbar. Der Konflikt führte dazu, dass Alexanders Nachfolger [[Samuel Gobat]] 1848 ein Grundstück am [[Berg Zion]] kaufte, und dort den [[Zionsfriedhof (Jerusalem)|Zionsfriedhof]] einrichtete. Die in den Jahren zuvor bereits auf dem Mamilla-Friedhof bestatteten Christen wurden umgebettet.<ref name="Schultz" /><br />
<br />
Die Agron-Straße, an der heute das Waldorf Astoria Jerusalem liegt, und die sich auf ehemaligem Friedhofsgelände befindet, wurde unter osmanischer Herrschaft gebaut. Seinerzeit, von 1882 bis 1897, war Salim al-Husayni Bürgermeister von Jerusalem.<ref name="Nubani" /> Bereits während der letzten Jahre der [[Osmanisches Reich|osmanischen Herrschaft]] wurde der südliche Teil des Friedhofs zur Bebauung vorgesehen. Zum Schutz des verbleibenden Teils wurde eine Mauer errichtet.<ref name="Reiter 157" /><br />
<br />
=== Im Völkerbundsmandat Palästina ===<br />
[[Datei:Jerusalem zoning system - Charles Robert Ashbee 1922.png|mini|Plan von [[Charles Robert Ashbee]], 1921. Die weiße Fläche in der Mitte ist die Altstadt von Jerusalem, das gelb hinterlegte Fünfeck links davon der Mamilla-Friedhof.]]<br />
1927 wurde die Nutzung des Mamilla-Friedhofs durch den von den Briten eingerichteten [[Oberster Islamischer Rat (Palästina)|Obersten Islamischen Rat]] in Palästina weitgehend aufgegeben, und im selben Jahr wurde er zum Denkmal erklärt. Es fanden aber bis 1948 noch vereinzelt Beerdigungen durch Familien statt, die ihre Angehörigen in der Nähe der Gräber früher Verstorbener beisetzen wollten.<ref name="Jubeh" /><ref name="Seitz" /><br />
<br />
[[Datei:Palace hotel in Jerusalem.II.jpg|mini|Palace Hotel, um 1929 bis 1933]]<br />
[[Datei:Waldorf Astoria, Jerusalem (6).jpg|mini|Waldorf Astoria Jerusalem 2019, am rechten Bildrand der Mamilla-Friedhof]]<br />
[[Datei:MamilaHistoricAerialView.jpg|mini|Luftaufnahme, am Oberrand Mamilla-Becken und Palace Hotel, 1928–1946]]<br />
Der erste bedeutende Konflikt um eine Bebauung von Teilen des Mamilla-Friedhofs wurde 1925 durch den [[Großmufti]] von Jerusalem und Palästina und Präsidenten des Obersten Islamischen Rats in Palästina, [[Mohammed Amin al-Husseini]], ausgelöst. Al-Husseini betrieb den Bau des 1929 eröffneten Palace Hotels auf einem Grundstück, das ursprünglich zum Friedhof gehörte. Das war in seinen Augen ein zulässiges Immobiliengeschäft, dessen Erträge dem Waqf zufallen sollten. Die Kontroverse wurde um die Frage geführt, ob es moralisch und nach dem islamischen Recht zulässig sei, ein als Friedhof ausgewiesenes Gelände zu bebauen. Der Anwalt al-Husseinis verteidigte den Großmufti 1927 vor dem Scharia-Gericht mit dem Hinweis darauf, dass die Frage der Unverletzlichkeit von Friedhöfen unter islamischen Rechtsgelehrten umstritten sei.<ref name="Reiter 157" /><br />
<br />
Während der Ausschachtungsarbeiten fanden die arabischen Arbeiter menschliche Überreste. Der Großmufti erklärte gegenüber dem Bauleiter, dass er die Arbeiten fortsetzen und die vorgefundenen Knochen sammeln solle, damit er sie nach Abschluss der Erdarbeiten heimlich in einem anderen Grab bestatten könne. Palästinensische Gegner des Großmuftis sahen darin eine Verletzung der Scharia und islamischer Traditionen.<ref name="Reiter 158" /><br />
<br />
Der am 27. Dezember 1927 unterzeichnete Vertrag über den Bau des Palace Hotels nannte Baukosten von 56.000 [[Palästina-Pfund]]. Die Vermietung an die Hotelbetreiber sollte dem Obersten Islamischen Rat jährlich Einnahmen von 7.300 Pfund einbringen. Dieser Gewinn, der der Gemeinschaft der Muslime zugute käme, war ein wichtiges Argument auch für die Zulässigkeit des Baus auf dem Friedhofsgelände. Tatsächlich stiegen die Baukosten auf 73.500 Pfund, die Mieteinnahmen betrugen nur 3000 Pfund jährlich, und das Projekt belastete den Obersten Islamischen Rat für viele Jahre.<ref name="Endowments" /><br />
<br />
1927 wurde von drei Jerusalemer Muslimen Beschwerde vor dem Obersten Islamischen Rat gegen andere Bauarbeiten auf dem Gelände des Mamilla-Friedhofs geführt. Ihre Klage wurde aus formalen Gründen abgewiesen, da nur ''mutawallis'', die Verwalter eines Waqf, zur Beschwerde berechtigt seien. Damit brach der Rat islamisches Recht, da jeder Muslim als möglicher Begünstigter in den Angelegenheiten frommer Stiftungen klagen kann. In seiner Entgegnung rühmte sich der Oberste Islamische Rat der von ihm durchgeführten Baumaßnahmen, die seine Erträge um jährlich 2225 palästinensische Pfund gesteigert hätten. Alleine die Läden auf dem Mamilla-Friedhof brächten jährlich Einnahmen von 750 Pfund.<ref name="Endowments" /><br />
<br />
Bis in die 1930er Jahre war der Mamilla-Friedhof mit einer Fläche von etwa dreißig Hektar der größte muslimische Friedhof in Jerusalem. Während des [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandats über Palästina]] wurden zwischen 1920 und 1948 weitere Teile des Friedhofs abgetrennt, so dass er 1948 nur noch eine Fläche von 134 [[Dönüm]] (13,4 [[Hektar]]) hatte. Im Grundbuch war das Gelände 1938 als fromme Stiftung ([[Waqf]]) aufgeführt, die der Aufsicht des General Waqf of Jerusalem unterstand. Der Teil des Friedhofs südlich der Gaza Road war als Bauland ausgewiesen.<ref name="Roessler" /><ref name="Reiter 157" /><br />
<br />
Im Palace Hotel tagte der [[Allgemeiner Islamischer Kongress 1931|Allgemeine Islamischer Kongress 1931]]. Der Kongress beschloss die Einrichtung einer islamischen Universität in Jerusalem, als Gegenentwurf zur 1918 gegründeten [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]]. Der Kongress legte keinen Standort fest, doch überlieferte Fotos eines Entwurfs belegen, dass der Bau auf dem Gelände des Mamilla-Friedhofs erfolgen sollte. Mitte der 1940er Jahre, als [[Amin Abd al-Hadi]] Vorsitzender des Obersten Islamischen Rats war, wurden auf diesem Grundstück Wohnhäuser geplant. Einem Zeitungsartikel der ''Palestine Post'' vom November 1945 zufolge plante der Oberste Muslimische Rat auf einem Teil des Mamilla-Friedhofs ein Einkaufszentrum, für das Grabstätten verlegt werden sollten.<ref name="Roessler" /><ref name="Reiter 158" /><br />
<br />
1945 wurden die einzelnen Grabsteine des Mamilla-Friedhofs auf Anweisung des Obersten Muslimischen Rats durchnummeriert. Im Archiv des Rats befindet sich eine Liste mit 841 Gräbern und, soweit damals noch zu ermitteln, den Namen der Verstorbenen.<ref name="Nubani" /><ref name="Mahmoud" /> Der Jerusalemer Stadtarchitekt Henry Kendall stellte 1946 einen Bebauungsplan auf, der die Überbauung des gesamten östlichen Friedhofsteils vorsah (also des jetzt alleine erhaltenen Teils): ''Es wird die Reparatur und Verschönerung der unmittelbaren Umgebung des Beckens erwogen, um einen Teil der Fläche für hochwertige Gewerbe- und Wohnbereiche zu entwickeln. Darüber hinaus besteht die Hoffnung, weitläufige öffentliche und private Freiflächen zu schaffen, mit baumgesäumten Boulevards zwischen den Häuserblöcken. Viele bedeutende Gräber, die bis in die Zeit Saladins zurückreichen, werden geschützt und vor weiterer Beschädigung und Vernachlässigung bewahrt'' ({{enS|Proposals are now being considered to repair and beautify the immediate surrounds of the pool, to develop part of the land for high class commercial and residential purposes. In addition it is hoped to lay out spacious public and private open spaces with tree lined boulevards between the blocks of buildings. Many fine tombs which date back to the times of Saladin will be preserved and protected from further damage and neglect}}).<ref name="Epitaphs" /> 1947 erklärte die britische Mandatsverwaltung den Mamilla-Friedhof zur archäologischen Stätte.<ref name="Jubeh" /><br />
<br />
== In Israel ==<br />
Nach dem [[Palästinakrieg|Ersten Arabisch-Israelischen Krieg]] kam der Mamilla-Friedhof 1948 unter die Kontrolle der israelischen Behörden. Zu dieser Zeit befanden sich noch tausende Gräber auf dem Friedhof. Die Zahl der Gräber auf dem Mamilla-Friedhof wurde von dem früheren US-amerikanischen Diplomaten Andrew Killgore, der Ende der 1950er Jahre in Jerusalem tätig war, mit 15.000 angegeben. Diese Zahl ist, wenn sie als Zahl der seinerzeit identifizierbaren Grabstellen verstanden werden soll, sicher deutlich übertrieben. Von dem Friedhofsgelände wurden seither an allen Seiten Teile für andere Nutzungen abgetrennt. Als 1967 der Staat Israel ganz Jerusalem annektierte hatte die Zahl der Grabsteine deutlich abgenommen. 2009 waren nur noch etwa 8 Prozent der ursprünglichen Fläche und 5 Prozent der Gräber vorhanden.<ref name="Khalidi" /><ref name="Roessler" /><ref name="Aly" /><ref name="Killgore" /><br />
<br />
=== Entwicklung vor 1964 ===<br />
Nach der Unabhängigkeitserklärung Israels im Jahr 1948 wurden mehrere Gesetze, die ''The Absentees’ Property Laws'', verabschiedet, die den Umgang des Staates Israel mit dem zurückgelassenen Besitz geflohener Palästinenser einschließlich der Immobilien regelten. Der Besitz wurde zunächst der Verwaltung des ''Custodian of Absentee Property'' unterstellt. Von ihm wurden Häuser und Mobiliar häufig an jüdische Einwanderer übergeben. Die frommen Stiftungen wie Friedhöfe und Moscheen standen zunächst unter treuhänderischer Verwaltung des ''Custodian''. Ein 1965 verabschiedetes Zusatzgesetz übertrug das Eigentum an den ''Custodian of Absentee Property'', der wiederum zwei Drittel aller Waqf zum Verkauf oder als Bauland an die Stadtentwicklungsbehörde übertrug. Der Rest, überwiegend genutzte Moscheen und Friedhöfe, wurde 1956 an den ''Board of Trustees of the Muslim Waqf'' übertragen, der dem [[Ministerium für Dienstleistungen zur Religionsausübung (Israel)|Ministerium für religiöse Angelegenheiten]] unterstellt war. Bei diesen von der israelischen Regierung ernannten Treuhändern handelte es sich nach Auffassung der palästinensischen Seite um [[Kollaborateur]]e, die ohne Rücksicht auf muslimische Interessen Immobilien an die Israel Land Administration verkauften oder mit ihr unvorteilhaft tauschten.<ref name="COHRE" /><ref name="Suleiman" /><br />
<br />
Nach der Eroberung Westjerusalems erlaubten israelische Behörden der islamischen Waqf-Stiftung nicht, sich weiter um den Friedhof zu kümmern, der verfiel. Die arabische Bevölkerung lebte im von Jordanien kontrollierten Teil der Stadt oder im Norden des Landes und hatte praktisch keinen Zugang. Dennoch versprach das israelische Religionsministerium 1948 der jordanischen Regierung, den Friedhof zu schützen.<ref name="Roessler" /><br />
<br />
1950 begann eine Auseinandersetzung Jordaniens und Israels um wechselseitige Beschuldigung der Zerstörung von Friedhöfen. Jordanien beklagte die israelische Beschädigung des Mamilla-Friedhofs und veröffentlichte die Kritik in der arabischen Presse. Daraufhin wurde der Friedhof von israelischer Seite gereinigt und geschützt. Zu Beginn der 1960er Jahre wiederholte sich die Auseinandersetzung mit vertauschten Rollen. Die jordanische Regierung unterstützte den Bau des Hotel Jerusalem Intercontinental auf dem [[Ölberg (Jerusalem)|Ölberg]]. Eine Zufahrtsstraße führte durch den jüdischen Friedhof, auf dem beim Bau zahlreiche Grabsteine beschädigt und teilweise als Fundament der Straße verwendet wurden.<ref name="Reiter 159" /><br />
<br />
In den frühen 1950er Jahren wurden wiederholt Arbeiten auf dem Mamilla-Friedhof durchgeführt, darunter der Bau eines Entwässerungsgrabens, die Reinigung des Mamilla-Beckens, das Planieren eines Bereichs westlich des Mamilla-Beckens mit der Zerstörung von Gräbern, und das Befestigen der Manasse ben Israel-Straße westlich des Beckens und der Hillel-Straße im Norden. An der Kreuzung dieser beiden Straßen liegen heute ein Schulgebäude, 1962 für die [[Mitcham Schmidt (Jerusalem)#Beit ha-Sefer ha-Tichon he-Dati ha-ʿIroni Maʿaleh|Maʿaleh-Schule]] errichtet, und der Neubau des [[Museum der Toleranz#Pläne für Jerusalem|Museums der Toleranz]].<ref name="Epitaphs" /><br />
<br />
=== Fatwa des Qādī Taher Hammad ===<br />
1964 wurde das Gelände des Friedhofs durch ein Dekret des Finanzministeriums enteignet. Am 2. Juni 1964 beantragte der Bürgermeister von Westjerusalem, [[Mordechai Isch Schalom]], beim [[Ministerium für Dienstleistungen zur Religionsausübung (Israel)|Ministerium für religiöse Angelegenheiten]] für den Mamilla-Friedhof den Entzug des Status als heilige Stätte. Isch Schalom machte in seinem Antrag geltend, dass der [[Oberster Islamischer Rat (Palästina)|Oberste Islamische Rat]] Palästinas den Mamilla-Friedhof bereits vor 1948 für verfallen erklärt hat. Er legte ferner einen Bauantrag der Stadt Jerusalem aus der Zeit des [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandats über Palästina]] für mehrere Gebäude vor, darunter eines für die [[Arabische Liga]]. Auf dem Friedhof sollte unter anderem der Unabhängigkeitspark eingerichtet werden, nur ein kleiner Teil des Friedhofs sollte als Denkmal erhalten bleiben. Die Angelegenheit wurde Sheikh Taher Hammad, vorgelegt, dem [[Qādī]] von Jaffa und zu diesem Zeitpunkt als Vorsitzender des Scharia-Berufungsgerichts der ranghöchste islamische Richter in Israel.<ref name="Reiter 159" /><ref name="Natour 2012" /><br />
<br />
Taher Hammad hatte an der [[Azhar (Ägypten)|Azhar]] in Kairo [[islamisches Recht]] studiert, einen Abschluss erworben und auch dort gelehrt. Seinerzeit waren die Qādīs Angestellte des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten und unterstanden seiner Aufsicht. Hammad hat wiederholt als Qādī das Überbauen muslimischer Friedhöfe für unbedenklich erklärt. 1964, vor der Befassung mit dem Mamilla-Friedhof, war Taher Hammad bereits wegen eines Vermögensdelikts zum Nachteil öffentlichen Eigentums und wegen der Fälschung von Dokumenten verurteilt worden. Er wurde am 22. März 1965 in den Ruhestand versetzt. Seine Berufung gegen die Verurteilung wurde 1966 vom Obersten Gericht abgewiesen.<ref name="Reiter 159" /><ref name="Natour 2012" /><br />
<br />
Taher Hammad prüfte in seiner [[Fatwa]] zunächst, ob es nach islamischem Recht gestattet sei, ein Grab zu öffnen um eine weitere Bestattung vorzunehmen. Er befand, dass dies grundsätzlich erlaubt aber ''makrūh'' (unerwünscht) sei. Er stellte zudem fest, dass der Friedhof tatsächlich ''mundaris'' (verfallen oder aufgegeben) sei. Daher entschied er sich zum Entfernen der Gräber zwischen den Bäumen, sowohl die baulich gestalteten wie die nur mit einfachen Grabsteinen markierten. Die Entscheidung traf er ohne den Mamilla-Friedhof besucht zu haben, wollte das Gelände aber später zur Begutachtung der durchgeführten Arbeiten besuchen. Zum Abschluss seiner Fatwa traf er eine Unterscheidung zwischen der Heiligkeit einer Grabstätte, die im Laufe der Zeit der Scharia entsprechend verfallen könne, und der dauerhaften Heiligkeit einer Moschee.<ref name="Natour 2012" /><br />
<br />
Taher Hammads Fatwa weist mehrere Mängel auf, die Zweifel an ihrer Gültigkeit begründen. So war die Fatwa mit ''qarar fatwa'' überschrieben, in etwa mit „Fatwa-Urteil“ zu übersetzen. ''Qarar'' bezeichnet per Definition die richterliche Entscheidung eines Streitfalls. Die Entscheidung wird durch den Richter im Beisein der streitenden Parteien verkündet. Ein ''qarar'' ohne einen solchen Streitfall kann es nicht geben. Darüber hinaus sind die Rolle des Bürgermeisters von Jerusalem als Antragsteller und die Natur und der Inhalt der vorgelegten Beweismittel unklar. Der Bürgermeister war jedenfalls nicht der von einem Qādī ernannte Treuhänder oder Verwalter des Friedhofs. Offensichtlich hat Taher Hammad nicht die zwingend zu beachtenden Verfahrensregeln beachtet, weswegen seine Entscheidung kein Urteil sein kann. Andererseits hat eine Fatwa als Äußerung einer Meinung in Religionsfragen keine formalen Voraussetzungen, aber auch keine bindende Wirkung. Schließlich hat Taher Hammad den Friedhof nicht in Augenschein genommen, um zu klären, ob die Körper der Verstorbenen zu Staub zerfallen sind. Stattdessen hat er seinen Besuch für einen Zeitpunkt nach der unwiderruflichen Zerstörung von Gräbern angekündigt. In der Gesamtschau ist die Fatwa des Qādī als wertloses Gefälligkeitsgutachten anzusehen.<ref name="Natour 2012" /><br />
<br />
Die von Taher Hammad erlassene Fatwa erlaubte für das Gelände keine Bebauung, sondern lediglich die Errichtung eines Parks. Dennoch wurden auf dem ursprünglichen Friedhofsgelände durch die Stadtverwaltung von Jerusalem eine Reihe von Stadtentwicklungsmaßnahmen durchgeführt, die den Bau von Wohnungen, Gewerbeimmobilien und öffentlichen Einrichtungen wie einer Schule und dem Unabhängigkeitspark umfassen.<ref name="Reiter 159160" /><br />
<br />
Als ranghöchster Qādī der israelischen Scharia-Gerichte hat Qādī Ahmad Natour 1994 in Reaktion auf die früher ausgestellten Fatwas zugunsten der Überbauung von muslimischen Friedhöfen einen ''marsum qada’i'' (ein religiöses Dekret) erlassen. Darin ist die Heiligkeit aller muslimischen Friedhöfe und Moscheen, einschließlich der verfallenen oder aufgegebenen, auf Dauer festgeschrieben. Alle anderslautenden Fatwas der Vergangenheit sind nichtig. Darüber hinaus ist den Qādīs zukünftig das willkürliche Ernennen von ''mutawallis'' als Treuhänder von Friedhöfen oder Moscheen untersagt. Sie haben vielmehr dem Oberen Scharia-Gericht in Israel Kandidaten vorzuschlagen, die vom Gericht akzeptiert oder zurückgewiesen werden. Diese Einschränkung ist eine Reaktion auf frühere Verkäufe von Friedhöfen oder Moscheen durch die ''mutawallis''.<ref name="Natour 2012" /><ref name="Suleiman" /><ref name="Natour 2018" /><br />
<br />
Das israelische Religionsministerium erklärte Natours Dekret im Juni 1996 für unwirksam, da Natour nicht zu einer solchen Maßnahme berechtigt sei. Natour hält die Intervention des Ministeriums für eine unzulässige Einmischung in die islamische Gerichtsbarkeit und beharrt auf seiner Entscheidung.<ref name="Suleiman" /> Mehrere israelische Rechtsgelehrte, vornehmlich Shmuel Berkovitz und Aharon Layish, stellen Natours Dekret ebenfalls in Frage und beharren darauf, dass die Scharia das Überbauen muslimischer Friedhöfe in allgemeinem Interesse (''maslaha'') gestatte. Natour ist wiederum der Ansicht, dass ''maslaha'' lediglich das Wohl der [[Umma]] bezeichnet, und dass der Verkauf muslimischer Friedhöfe an israelische Interessenten nicht mit der ''maslaha'' begründet werden kann.<ref name="Natour 2012" /> Im Konflikt um das neue Museum der Toleranz beruft sich das Simon Wiesenthal Center weiter auf die 1964 von Qādī Taher Hammad verkündete Fatwa, die es als unanfechtbare und unwiderrufliche Profanierung des Mamilla-Friedhofs betrachtet.<ref name="Israeli CI" /><br />
<br />
=== Entwicklung seit 1965 ===<br />
[[Datei:Independence Park in Jerusalem 1a.jpg|mini|Unabhängigkeitspark, 2013]]<br />
1965 ergänzte Israel das Absentee Property Law um eine Bestimmung, die den frommen Stiftungen ihren Status als Waqf entzog und sie der treuhänderischen Verwaltung durch eine Regierungsbehörde, dem ''Custodian of Absentee Property'', unterstellte.<ref name="Reiter 173" /> 1967 wurde ein Antrag der [[Waqf-Behörde Jerusalem]] abgewiesen, wieder für Pflege und Unterhalt des Mamilla-Friedhofs sorgen zu dürfen. Im selben Jahr wurde ein großer Teil des Friedhofs in den Unabhängigkeitspark umgewandelt. Bei der Anlage des Parks wurden zahlreiche Gräber zerstört.<ref name="Khalidi" /><ref name="Natour 2018" /><br />
<br />
1979 wurde der später für das Museum der Toleranz genutzte Teil in der nordwestlichen Ecke des Friedhofs für einen Parkplatz vorgesehen, der 1986 fertiggestellt wurde. Am 28. Januar 1986 richteten der jordanische Außenminister und der Minister für religiöse Stiftungen und Islamische Angelegenheiten eine Beschwerde an den Generaldirektor der [[UNESCO]]. Sie machten geltend, dass Israel den Mamilla-Friedhof beeinträchtige und Schäden an den Gräbern bedeutender muslimischer Würdenträger verursache. Im November 1986 beklagte der Beobachter der [[Palästinensische Befreiungsorganisation|Palästinensischen Befreiungsorganisation]] (PLO) bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] gegenüber der UNESCO, dass städtische Bulldozer bei der Verlegung eines Abwasserrohrs auf dem Friedhofsgelände zahlreiche menschliche Überreste freigelegt hätten. Israel wies die Anschuldigungen zurück, es seien nur wenige Knochen freigelegt worden. Das 1948 gegenüber Jordanien abgegebene Versprechen, den Mamilla-Friedhof zu erhalten, wurde von Israel vor der UNESCO bekräftigt. Nach der Fertigstellung des Parkplatzes, der auch von vielen Muslimen genutzt wurde, ebbten die Proteste zunächst ab.<ref name="Reiter 159160" /><br />
<br />
1992 wurde das Eigentum am Mamilla-Friedhof vom ''Custodian of Absentee Property'' an die Stadt Jerusalem übertragen.<ref name="Makdisi CI1" /> Am 15. Januar 2005 führte die Israelische Elektrizitätsgesellschaft auf dem Friedhof Erdarbeiten aus, um dort Kabel zu verlegen.<ref name="Khalidi" /><br />
<br />
== Gräber im Judentum und der Mamilla-Friedhof ==<br />
Die Zulässigkeit der Öffnung historischer Gräber ist umstritten. Diejenigen, die eine Umbettung Verstorbener und das Öffnen von Gräbern im Rahmen von Ausgrabungen für zulässig halten, berufen sich auf den ''[[Schulchan Aruch]]'', der die Verlegung eines Grabes, das die Öffentlichkeit stört, erlaubt. Bereits in hellenischer und römischer Zeit wurden solche Umbettungen jüdischer Verstorbener im Rahmen von Baumaßnahmen in großer Zahl durchgeführt.<ref name="Nagar" /><br />
<br />
[[Datei:AhmadAghaDuzdar.jpg|mini|Erneuerter Grabstein von [[Ahmad Agha Duzdar]], 2005. Der Grabstein wurde nach kurzer Zeit zerschlagen.]]<br />
Jüdische Gräber werden heute in Israel nur von der Israelischen Altertümerbehörde im Rahmen von Notgrabungen verlegt. Eine kleine Gruppe radikaler orthodoxer Juden lehnt ausnahmslos jede Störung der Totenruhe ab, seien es archäologische Ausgrabungen oder Bauprojekte. Sie verlangen den Stopp aller Bauarbeiten, sobald in der Erde menschliche Knochen gefunden werden. Dabei ist die Religionszugehörigkeit der Verstorbenen ohne Belang, sofern es keinen Beweis gibt, dass es sich um Nichtjuden handelt. Dieser Auffassung zu folgen bedeutet in der Praxis das Ende einer Ausgrabung, sobald bei den Arbeiten ein menschlicher Knochen entdeckt wird.<ref name="Nagar" /> Es ist nicht ungewöhnlich, dass Straßen umgeleitet oder Häuser nicht gebaut werden, wenn auch nur der Verdacht auf jüdische Gräber im Boden besteht. Demgegenüber werden muslimische Grabstätten als verzichtbar betrachtet und nicht respektiert.<ref name="Jubeh" /> Proteste gegen den Bau des Museums der Toleranz kamen daher nicht nur von Palästinensern, sondern auch von Juden, die jede Entweihung von Gräbern ablehnen.<ref name="Makdisi LAT" /> Die unterschiedliche Behandlung jüdischer und muslimischer Gräber trug dazu bei, dass der Museumsbau auf dem Gelände des Mamilla-Friedhofs von den Muslimen als diskriminierend empfunden wurde und wird. Darüber hinaus wurde der Umgang mit dem Bodendenkmal Mamilla-Friedhof von Archäologen scharf kritisiert. Die Ausgrabungen am Standort des Museums der Toleranz stellten eher ein rasches Ausräumen als eine wissenschaftliche Ausgrabung dar, und widersprechen den ethischen Standards der modernen Archäologie.<ref name="Stutz" /><ref name="Sulimani" /><ref name="Keane" /><br />
<br />
In Jerusalem zeigen Teile der jüdischen Bevölkerung keinerlei Respekt vor dem Mamilla-Friedhof. Das Gelände wurde von sozialen Randgruppen als Rückzugsraum genutzt und erheblich mit fortgeworfenen Bierdosen, Spritzbestecken und gebrauchten Kondomen verschmutzt.<ref name="Stutz" /> Der Friedhof wird von Jugendlichen als Abkürzung zu den nordöstlich gelegenen Partyzonen der Stadt und zum Verrichten der Notdurft genutzt.<ref name="Aly" /> Der im Jahr 2005 mit finanzieller Unterstützung des türkischen Konsulats in Jerusalem restaurierte Grabstein von [[Ahmad Agha Duzdar]], von 1838 bis 1863 osmanischer Gouverneur von Jerusalem, wurde nach kurzer Zeit zerschlagen.<ref name="Petition" /> Im Rahmen der Auseinandersetzungen um den Museumsbau wurde im Mai 2006 der gesamte Mamilla-Friedhof abgesperrt, so dass Muslimen der Zugang zu den Gräbern ihrer Angehörigen verwehrt war. Mutmaßlich jüdische Vandalen drangen in dieser Zeit ein und zerstörten mehrere Gräber oder beschmierten sie mit rassistischen Graffiti.<ref name="Makdisi CI1" /><ref name="Sulimani" /><br />
<br />
== Konflikt um das Museum der Toleranz ==<br />
[[Datei:MOTJ Aerial Shot (cropped).jpg|mini|Mamilla-Friedhof mit Mamilla-Becken in der Mitte, darüber das Waldorf Astoria Jerusalem. Links unter dem Becken das deutlich größere Museum der Toleranz, April 2019.]]<br />
=== Planungen und Baubeginn ===<br />
Bereits 1993 regte der Jerusalemer Bürgermeister [[Teddy Kollek]], nach einem Besuch des [[Museum der Toleranz]] des [[Simon Wiesenthal Center]] in Los Angeles, ein vergleichbares Museum in Jerusalem an. Dafür war zunächst eine Fläche auf dem [[French Hill]] vorgesehen. 1999 konnte Frank Gehry als Architekt für den Museumsbau gewonnen werden. Gehry erläuterte seine Beteiligung 2010 damit, dass er von engen Freunden zur Zusammenarbeit mit Marvin Hier angeregt worden sei. Entsprechend dem Museum der Toleranz in Los Angeles sollte das Projekt in Jerusalem in ein Museum und ein Konferenzzentrum gegliedert sein, und den Gedanken der Toleranz fördern. Das Programm erschien gerechtfertigt und ihm sei versichert worden, dass alle Seiten bei der Gestaltung der Ausstellung berücksichtigt würden, und dass innerhalb der Mauern des neuen Gebäudes uneingeschränkte Meinungsfreiheit herrschen werde.<ref name="Reiter 160" /><ref name="Gehry" /><ref name="Stutz" /><br />
<br />
Zu Beginn der Planungen wurden Gehry verschiedene Standorte gezeigt, so einer neben einem Gefängnis, den Gehry nicht für angemessen hielt. Der ihm vom Jerusalemer Bürgermeister [[Ehud Olmert]] gezeigte Standort am Mamilla-Friedhof erschien geeignet, da die Nutzung als Parkplatz seit den 1960er Jahren gegen eine religiöse Bedeutung des Ortes sprach. Gehry plante das Museum der Toleranz für diesen Standort und gab später an, dass die Grenzen des Friedhofs dabei respektiert wurden, und dass das Gebäude mit seiner Aussicht über den Friedhof eine respektvolle Beziehung zwischen Museum und Friedhof ausdrücken sollte.<ref name="Gehry" /><br />
<br />
In den folgenden Jahren wurden auf dem ehemaligen Friedhofsgelände weitere Baumaßnahmen durchgeführt, darunter die Aufstockung zweier bestehender und der Neubau von zwei weiteren Gebäuden. Im März 2002 wurde der Bau des Museums der Toleranz förmlich beschlossen. Am 24. November 2002 wurde in der Residenz des Staatspräsidenten ein Modell des Museums feierlich enthüllt. Es wurde anschließend in der Haupthalle der Stadtverwaltung der Öffentlichkeit präsentiert, ohne dass es zu Protesten gekommen wäre. Im Oktober 2004 wurde die erste Baugenehmigung erteilt. Am 2. Mai 2005 fand in Gegenwart hoher Repräsentanten des Staates Israel wie dem Staatspräsidenten Katzav, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Industrie- und Handelsminister Ehud Olmert, dem Außenminister [[Silvan Schalom]], dem Verteidigungsminister [[Scha’ul Mofas]], und dem [[Gouverneur von Kalifornien|kalifornischen Gouverneur]] [[Arnold Schwarzenegger]] die feierliche Grundsteinlegung statt.<ref name="Reiter 160" /><ref name="Israeli CI" /><br />
<br />
Noch vor Beginn jeglicher Bauarbeiten, im Jahr 2004, wurde das Gelände durch den Archäologen Gideon Suleimani von der [[Israel Antiquities Authority|israelischen Altertümerbehörde]] begutachtet. Dabei wies er darauf hin, dass sich im Boden des vorgesehenen Baugrundstücks eine nicht bestimmbare Anzahl von Gräbern befindet. Die Bauarbeiten begannen mit der vorgeschriebenen archäologischen Untersuchung des Baugeländes unter der Aufsicht der Altertümerbehörde. Im November und Dezember 2005 wurde festgestellt, dass sich im Erdreich zahlreiche menschliche Überreste befanden. Bei einer [[Notgrabung]] wurden etwa 1000 Gräber entdeckt und archäologische Objekte freigelegt. Die Gräber waren in fünf verschiedenen Schichten enthalten, deren älteste aus dem 11. oder 12. Jahrhundert stammt. Mit Ausnahme weniger Kreuzritter-Gräber lagen alle Toten, einschließlich Frauen und Kinder, in muslimischer Stellung in den Gräbern, auf der Seite liegend und mit dem Gesicht nach Mekka gewandt. Die sterblichen Überreste von 400 Menschen wurden in Pappkartons gepackt und an einen unbekannten Ort gebracht. Die Altertümerbehörde entschied, dass vom archäologischen Standpunkt keine Bedenken gegen den Weiterbau bestünden. Nur ein kleiner Bereich, der noch menschliche Überreste enthielt, sei zu schützen.<ref name="Reiter 160" /><ref name="Mahmoud" /> Am 8. Februar 2006 veröffentlichte die israelische Tageszeitung [[Haaretz]] ein Foto, das ein offenes Grab auf dem Mamilla-Friedhof mit einem vollständigen Skelett zeigt. Das war mehr als 40 Jahre nach der Fatwa Taher Hammads, der den Friedhof für verfallen und implizit alle Knochen für zu Staub zerfallen erklärt hatte.<ref name="Natour 2012" /><ref name="Mahmoud" /><ref name="Stutz" /><br />
<br />
=== Gerichtsverfahren ===<br />
Am 28. Dezember 2005 erschienen drei Aktivisten des [[Antizionismus|antizionistischen]] Northern Islamic Movement in Israel auf der Baustelle und fotografierten menschliche Überreste. Am selben Tag wurde von der mit dem Northern Islamic Movement verbundenen Al-Aqsa Association for the Development of the Assets of the Muslim Waqf in the Land of Israel Ltd. beim [[Oberstes Gericht (Israel)|Obersten Gericht]] ein Antrag auf einen Baustopp eingereicht. Als dem Antrag über Wochen nicht stattgegeben wurde beantragte die Organisation beim Scharia-Gericht einen Baustopp. Der Qādī von Jerusalem stellte die geforderte Verfügung aus, die israelische Polizei weigerte sich jedoch sie durchzusetzen. Daraufhin richtete die Organisation einen weiteren Antrag an das Oberste Gericht, mit dem Ziel der Durchsetzung des Baustopps. Am 1. März 2006 ernannte der Qādī von Jerusalem, Muhammad Zibde, zwei mit dem Northern Islamic Movement verbundene Administratoren (''Mutawallis'') für den Friedhof und beauftragte sie, alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz des Friedhofs zu ergreifen. Diese Ernennungen wurden vom Obersten Gericht unter Hinweis auf das Absentee Property Law aufgehoben. Zwischenzeitlich klagte auch die mit dem Museumsbau befasste Entwicklungsgesellschaft vor dem Obersten Gericht mit dem Ziel, das Scharia-Gericht für nicht zuständig zu erklären, da der profanierte Mamilla-Friedhof kein Waqf, sondern nur noch Treuhandvermögen unter Verwaltung des Finanzministeriums sei.<ref name="Reiter 160161" /><ref name="Reiter 173" /><ref name="Leshem" /><br />
<br />
Im April 2007, als die Verfahren vor dem Obersten Gericht bereits fortgeschritten waren, wandte sich eine Gruppe von 70 überwiegend jüdischen israelischen Akademikern an das Gericht. Die von dem Historiker und Diplomaten [[Schimon Schamir]] angeführte Gruppe, der fünf Träger des [[Israel-Preis]]es und sieben Bürger- und Menschenrechtsorganisationen angehörten, strebte an, als ''[[Amicus Curiae|Amici curiae]]'' das Gericht bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Sie brachten die Sorge zum Ausdruck, dass das Bauprojekt die Beziehungen zwischen den israelischen Behörden und den Juden auf der einen Seite und der arabisch-muslimischen Bevölkerung und den arabischen und muslimischen Staaten auf der anderen Seite belasten würde. Zudem hätte der Bau möglicherweise Konsequenzen für den Schutz jüdischer Gräber im Ausland. Das Oberste Gericht wies den Antrag zurück, die Gruppe als Verfahrensbeteiligte zuzulassen. Allerdings wurde der Gruppe das Recht zugestanden, im Verfahren angehört zu werden und Expertengutachten einzureichen. Das Museum reagierte mit der Organisation einer eigenen Unterstützergruppe aus 182 Akademikern und Personen des öffentlichen Lebens unter Führung von [[Schabtai Schavit]], dem ehemaligen Generaldirektor des [[Mossad]]. Auch dieser Gruppe wurde zugestanden, im Verfahren Expertengutachten zugunsten des Museums einzureichen.<ref name="Reiter 162163" /><br />
<br />
Während der drei Gerichtsverfahren erließ das Oberste Gericht drei einstweilige Anordnungen:<br />
<br />
# die Grabungsarbeiten auf dem Museumsgelände sind bis zur Entscheidung in der Sache einzustellen;<br />
# dem Scharia-Gericht ist es untersagt, parallel zum Obersten Gericht in dieser Sache tätig zu werden;<br />
# nachdem das Oberste Gericht davon Kenntnis erhalten hat, dass in zwei von drei Bauabschnitten die Grabungsarbeiten bereits abgeschlossen waren, wurde für diese Abschnitte der Baustopp aufgehoben. Im dritten Bauabschnitt, der 12 Prozent des Baugrundstücks umfasste und in dem sich die meisten menschlichen Überreste befanden, durfte weiter nicht gegraben werden. Dem Bauherrn und den israelischen Behörden wurde auferlegt, gegenüber dem Gericht zu begründen, warum der Bauplan nicht so geändert werden soll, dass dieser dritte Bauabschnitt unberührt bleibt.<ref name="Reiter 163" /><br />
<br />
Zunächst übertrug das Oberste Gericht den Fall zur [[Mediation]] an [[Meir Schamgar]], einen seiner früheren Präsidenten. Das siebenmonatige Mediationsverfahren scheiterte, da sich die muslimischen Kläger jedem Kompromiss verweigerten, der einen Bau des Museums auf dem Mamilla-Friedhof vorsah. Das Gericht forderte den Bauträger auf, Vorschläge zu unterbreiten, wie mit den Gräbern im dritten Bauabschnitt umzugehen sei. Das Museum schlug zwei Möglichkeiten vor. Die erste sah die Umbettung der menschlichen Überreste auf Kosten des Museums vor, die unter der Aufsicht muslimischer Geistlicher erfolgen sollte. Der zweite Vorschlag beinhaltete die Bebauung des dritten Abschnitts in der Weise, dass nicht tief gegraben wird und dass zwischen dem Erdboden und der Unterseite des Gebäudes ein Hohlraum verbleibt, ohne Kontakt des Gebäudes mit den Gräbern darunter. Auf den Bau einer dort vorgesehenen Tiefgarage wurde zugunsten einer Lösung mit weniger Parkraum an einer anderen Stelle des Baugrundstücks verzichtet.<ref name="Reiter 163" /><ref name="Israeli CI" /><br />
<br />
Am 29. Oktober 2008 entschied das Oberste Gericht, dass der Bau des Museums unter Auflagen fortgesetzt werden könne. Das Museum habe dabei einen respektvollen Umgang mit den menschlichen Überresten sicherzustellen. Dabei könne das Museum einen seiner eigenen Vorschläge umsetzen, die Umbettung, mit der Möglichkeit eine Tiefgarage zu errichten, oder den Bau mit minimalen Eingriffen in das Erdreich und einer über dem Boden schwebenden Konstruktion. Die Zahl der Gräber wurde von der Altertumsbehörde noch auf bis zu 1000 geschätzt, von denen 400 Gräber bereits ausgegraben oder freigelegt wurden. Das Oberste Gericht hat die von islamischen Geistlichen unter der britischen Mandatsverwaltung befürworteten Bauvorhaben, darunter das Palace Hotel, als Beweis dafür genommen, dass das islamische Recht eine Bebauung von Friedhöfen erlaubt, wenn sie im öffentlichen Interesse liegt. Als vor Jahrzehnten Parkplatz, Unabhängigkeitspark und andere Gebäude auf dem Friedhofsareal entstanden, habe es keine nennenswerten muslimischen Proteste gegeben. Zudem seien die Jerusalemer Muslime selbst nicht sonderlich respektvoll mit dem Gelände umgegangen.<ref name="Reiter 163164" /><ref name="Israeli CI" /><ref name="Sulimani" /><br />
<br />
Der israelische Politologe Yitzhak Reiter sieht die Entscheidung des Obersten Gerichts aus mehreren Gründen als problematisch an:<br />
<br />
* das Gericht hat die freigelegten Gräber auf der Baustelle des Museum der Toleranz so beurteilt, als handele es sich um zufällig freigelegte und zuvor verborgene einzelne Bodenfunde. Tatsächlich ist der Mamilla-Friedhof ein lange bekannter historischer Friedhof mit etwa 1000 Gräbern im von den Bauarbeiten betroffenen Bereich;<br />
* das Oberste Gericht hat nicht erkannt, dass die Fatwa zur Freigabe des Geländes für die Einrichtung eines öffentlichen Parks und nicht für den Bau von Gebäuden und tiefe Erdarbeiten galt;<br />
* das Urteil rügte die späte Intervention der muslimischen Kläger und versäumt anzuerkennen, dass bereits 1950, 1958 und Mitte der 1980er Jahre von muslimischer Seite gegen Bauarbeiten auf dem Mamilla-Friedhof protestiert wurde;<br />
* anders als die meisten Projekte zum Bau wichtiger Infrastrukturen kann das Museum an einem anderen Ort gebaut werden;<br />
* ein wichtiges Argument für den Bau an diesem Ort, die einen Ort prägende architektonische Wirkung der Bauten Frank Gehrys, wurde mit seinem Rückzug aus dem Projekt hinfällig.<ref name="Reiter 175" /><br />
<br />
=== Nach dem Gerichtsverfahren ===<br />
Von November bis Dezember 2008 wurden von israelischen Archäologen die noch verbliebenen Gräber unter dem größten Teil der Baustelle beseitigt, ohne dass dafür eine Grabungsgenehmigung der Altertümerbehörde vorgelegen hätte. Im ersten Quartal 2009 folgte eine genehmigte Ausgrabung auf dem Teilbereich mit den meisten Gräbern. Dabei wurde auch ein [[eisenzeit]]licher Aquädukt freigelegt. 2010 erklärte der Bauherr, dass die Knochen aus den Gräbern „auf respektvolle Weise“ auf einem muslimischen Friedhof wiederbestattet worden seien. Der Ort wurde zunächst verschwiegen. Nach anonymen Hinweisen an die Presse erklärte das Museum, dass die Knochen auf einem Teil der umzäunten Baustelle beigesetzt wurden, der nach dem Ende der Bauarbeiten nicht zum Museumsgelände, sondern zum Mamilla-Friedhof gehören soll. 2012 behauptete Marvin Hier gegenüber den Medien, dass es seit einem Jahr keine muslimischen Gräber auf dem Museumsgelände mehr gebe. Gleichwohl wurden 2012 und 2014 weitere Ausgrabungen durchgeführt.<ref name="Sulimani" /><ref name="Keane" /><br />
<br />
In den auf das Urteil folgenden Jahren zeigte sich, dass die Gegner des Museumsbaus die Entscheidung des Obersten Gerichts nicht hinnehmen wollen. Die Gruppe von 70 israelischen Akademikern, die vor dem Obersten Gericht für den Schutz des Mamilla-Friedhofs eingetreten war, begann eine öffentliche Kampagne gegen das Museum, die jedoch in der israelischen Öffentlichkeit wenig Resonanz fand. Zeitgleich begannen palästinensische Bürgerrechtsorganisationen mit einer internationalen Kampagne, in der sie den Streit um den Mamilla-Friedhof als Teil der israelischen Politik der Auslöschung muslimischen kulturellen Erbes darstellten. Sie konnten 60 muslimische Würdenträger aus Ostjerusalem aufbringen, deren Verwandte auf dem Mamilla-Friedhof begraben waren. Die Internet-Kampagne führte zu Dutzenden kritischen Medienartikeln und erbrachte Tausende Unterschriften unter eine Online-Petition gegen das Museum der Toleranz.<ref name="Reiter 176177" /> 2010 bis 2011 fanden fast wöchentlich Mahnwachen am Mamilla-Friedhof statt, zu denen jedoch nur wenige Dutzend Teilnehmer erschienen. Einige Aktivisten wurden von der israelischen Polizei oder dem Inlandsgeheimdienst [[Schin Bet]] mit Platzverweisen belegt, die Teilnehmer der Demonstrationen wurden während der Veranstaltungen und darüber hinaus von Polizei und Geheimdienst überwacht. In dieser Zeit wurden zwei Mal von den israelischen Behörden Grabsteine auf dem Friedhof zerstört oder entfernt. Den Protesten schlossen sich Architekten, die [[UN-Menschenrechtskommission]] und die Central Conference of American Rabbis an.<ref name="Reiter 164" /><ref name="Leshem" /><ref name="Petition" /><br />
<br />
Das US-amerikanische [[Center for Constitutional Rights]] konnte eine am 19. März 2010 verabschiedete Resolution des [[UN-Menschenrechtsrat]]s erwirken, in der Israels Handeln in den besetzten Gebieten kritisiert, der Bau des Museums für illegal erklärt, und Israel zum Stop der Bauarbeiten aufgefordert wurde. Eine weitere Petition wurde im Januar 2011 an die UNESCO gerichtet. Dessen ungeachtet genehmigte das israelische Innenministerium im Juli 2011 die Baupläne für das Museum. Der Jerusalemer Bürgermeister [[Nir Barkat]] und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versicherten dem Simon Wiesenthal Center ihre Unterstützung. Im Mai 2012 wurden neue Verträge zwischen dem Museumsträger und der Stadt Jerusalem abgeschlossen. In der Sitzung des Stadtrats stimmten nur sechs von 31 Stadträten dem Verträgen zu, drei stimmten dagegen und die übrigen enthielten sich oder verließen während der Abstimmung den Saal.<ref name="Reiter 177" /><ref name="CCR" /><ref name="Keane" /><br />
<br />
Bereits 2007 hatte die Stadtverwaltung von Jerusalem dem Northern Islamic Movement auf Antrag gestattet, die Gräber auf dem verbleibenden Teil des Mamilla-Friedhofs zu pflegen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden zahlreiche neue Grabsteine aufgestellt. Die neuen Grabsteine wurden von den israelischen Behörden nach ihrer Entdeckung wieder entfernt. Die israelischen Behörden betrachten die Aufstellung der neuen Grabsteine als eine ''illegale Invasion auf einem Grundstück, das dem Staat Israel gehört''. Die Aktivisten wiesen diese Vorwürfe wiederum als ''israelische Lügen'' zurück. Sie vertreten die Auffassung, dass die neu errichteten Grabsteine auf tatsächlich existierenden Gräbern errichtet wurden, und lediglich früher vorhandene Grabsteine ersetzten.<ref name="Roessler" /><ref name="Leshem" /><ref name="Stutz" /><br />
<br />
Es ist ungeklärt, ob die öffentlichen Proteste gegen das Museum die folgenden Entwicklungen ausgelöst oder zu ihnen beigetragen haben. Zunächst wurde offenbar, dass das Simon Wiesenthal Center das anvisierte Spendenziel von 200 Millionen US-Dollar verfehlen würde. Frank Gehry zog sich 2010 aus dem Projekt zurück, seinen Angaben zufolge wegen Terminproblemen, und steht auch nicht mehr mit dem Simon Wiesenthal Center in Verbindung. Es wurde ein weniger ehrgeiziger und kostengünstigerer Bau in Auftrag gegeben. Der neue Plan wurde im September 2010 von dem Architektenbüro Chyutin aus [[Givʿatajim]] vorgelegt und umfasst einen Komplex mit einer Nutzfläche von 46.000 Quadratmetern, die sich über drei oberirdische und drei unterirdische Stockwerke erstreckt. Die Fertigstellung sollte 2015 erfolgen und die Baukosten gegenüber dem Entwurf Gehrys für 250 Millionen nur noch 100 Millionen US-Dollar betragen. Die Baugenehmigung für das Museum wurde im Juli 2011 vom israelischen Innenministerium erteilt. Im September 2011 zog sich das Architektenbüro Chyutin wegen Differenzen bei der Planung aus dem Projekt zurück. Der Bau wurde auf der Grundlage der Pläne Chyutins von einem dritten Architekten übernommen.<ref name="Reiter 164" /><ref name="Gehry" /><ref name="Lidman" /><br />
<br />
Die Auseinandersetzungen um das Museum der Toleranz hatten auch Auswirkungen auf andere Bauprojekte auf dem Mamilla-Friedhof, die zuvor unumstritten waren. 2009 wollte die israelische Regierung auf dem Standort einer Schule, die wiederum auf einem Teil des Mamilla-Friedhofs errichtet wurde, ein neues Justizzentrum bauen, das alle Gerichte Jerusalems in einem Gebäudekomplex zusammenfassen sollte. Anfang 2009 wurde in der israelischen Presse berichtet, dass die Präsidentin des Obersten Gerichts, [[Dorit Beinisch]], das Neubauprojekt überdenken wolle. Später wurde für das Bauprojekt ein anderer Ort gewählt, der Bauplatz auf dem Schulgelände ist für ein anderes Projekt vorgesehen.<ref name="Reiter 164165" /><br />
<br />
=== Positionen ===<br />
Der Kampf um das Museum der Toleranz wurde von Befürwortern und Gegnern mit Erbitterung geführt. Beide Seiten griffen in der öffentlichen Auseinandersetzung auf frei erfundene, verfälschte oder entstellend verkürzte Angaben zurück, um ihre eigene Position zu stärken oder den Gegner zu diffamieren. Zu den wenigen ausgleichenden Stimmen gehörte 2002 der israelische Historiker Raphael Israeli, der in einer Arbeit über das geteilte Jerusalem Empathie für die ihrer Heimat beraubten Araber ausdrückte. Israeli nannte dabei neben der Zerstörung palästinensischer Dörfer am Stadtrand von Jerusalem die Zerstörung, Judaisierung oder Umnutzung vieler Moscheen, Friedhöfe, Mausoleen populärer Heiliger und anderer Kulturgüter, unter denen der Mamilla-Friedhof das bekannteste Beispiel sei.<ref name="Israeli JD" /> Wenige Jahre später gehörte er zu den entschiedenen Befürwortern des Museums der Toleranz.<ref name="Israeli CI" /> Die Konfliktforscherin Eve Spangler vom [[Boston College]] reiht die Vorgänge um den Mamilla-Friedhof in eine Serie von Beispielen rassistischer Übergriffe gegenüber Palästinensern ein, die, wären sie gegen Juden verübt worden, einen Aufschrei der Empörung ausgelöst hätten.<ref name="Spangler" /> Der deutsche Politikwissenschaftler und Historiker [[Götz Aly]] sieht das Museumsprojekt als symbolische Provokation einer schwachen israelischen Regierung, die politisches Handeln ersetzt und den Gedanken der Toleranz desavouieren wird.<ref name="Aly" /> Das Bauprojekt wird von vielen Kritikern als der Versuch gesehen, historische Zeugnisse der islamischen Kultur in Jerusalem durch neu konstruierte Belege für jüdisches Leben in der Stadt zu ersetzen. Eine futuristische Darstellung der Koexistenz werde auf den Überresten der multikulturellen Vergangenheit errichtet.<ref name="Seitz" /> Dem US-amerikanischen Historiker Erik Freas zufolge zeigt der Bau des Museum der Toleranz, dass das ''Heritage manufacturing'', das Fabrizieren historischen Erbes, in Israel keine Randerscheinung ist. Durch das selektive Hervorheben jüdischen kulturellen Erbes und die systematische Vernachlässigung und Vernichtung des kulturellen Erbes von Muslimen und Christen will der Staat Israel sich zusätzlich legitimieren und das Judentum gegenüber den anderen Religionen hervorheben.<ref name="Freas" /><br />
<br />
Von den Beteiligten werden in vielerlei Zusammenhängen unterschiedliche Angaben gemacht. Beispiele sind die Angaben zur Belegung des Friedhofs. Während die palästinensische Seite behauptet, der Friedhof sei bis 1948 durchgehend in Benutzung gewesen (es wurden aber seit 1927 nur noch ausnahmsweise Bestattungen durchgeführt, um Ehepaare oder Familien gemeinsam zu bestatten), berufen sich das Simon Wiesenthal Center und seine Unterstützer auf die 1927 vom Obersten Islamischen Rat beschlossene Einstellung der Nutzung und erwecken wider besseres Wissen den Eindruck, es habe seither keine Beisetzungen auf dem Mamilla-Friedhof gegeben. Das SWC beruft sich auf die vorgeblich unanfechtbare Fatwa des Qādī Taher Hammad, obwohl offensichtlich ist, dass die Voraussetzung des Zerfalls aller sterblichen Überreste zu Staub niemals erfüllt war. Dabei täuscht auch das SWC die Öffentlichkeit, indem es die ohnehin unwirksame Fatwa, die keine Erdarbeiten zuließ, als Genehmigung für die uneingeschränkte Nutzung des Mamilla-Friedhofs als Bauland heranzieht. Das SWC weist die Kritik islamischer Kleriker und Rechtsgelehrter zurück und beansprucht für sich und für die von ihm beauftragten (jüdischen) Islamwissenschaftler die höhere Kompetenz in der Auslegung islamischen Rechts. Die Palästinenser verschweigen meist, dass bereits unter osmanischer Herrschaft im 19. Jahrhundert muslimische Friedhöfe in Jerusalem als Bauland genutzt wurden, dass diese Praxis bis zum Ende der Mandatszeit bestand, und dass in islamischen Staaten die Einebnung von Friedhöfen zugunsten von Bauprojekten durchaus üblich ist. Während das Simon Wiesenthal Center sich umfangreich seiner Bemühungen um weltweite Toleranz rühmt, weist die palästinensische Seite zutreffend darauf hin, dass es dabei um Toleranz gegenüber Juden geht, dass die Palästinenser im Museum der Toleranz in Los Angeles nicht vorkommen, und dass sie auch im Museum der Toleranz in Jerusalem keine Rolle spielen werden.<ref name="Makdisi CI1" /><ref name="Makdisi LAT" /><ref name="Israeli CI" /><br />
<br />
Die Zerstörung der Gräber erfolgt der palästinensischen Seite zufolge, um die Spuren christlichen und muslimischen Lebens in der Innenstadt von Jerusalem auszulöschen einen Staat mit ausschließlich jüdischer Identität zu konstruieren, und alles Palästinensische zu zerstören.<ref name="Khalidi" /><ref name="Makdisi CI1" /><ref name="Roessler" /> Der US-amerikanisch-palästinensische Historiker [[Rashid Khalidi]] warf der israelischen Regierung moralisches Versagen vor, da sie in der Vergangenheit gegen die Entweihung jüdischer Gräber auf dem Ölberg protestiert hatte, als Ostjerusalem unter jordanischer Verwaltung stand.<ref name="Reiter 174" /> Das Simon Wiesenthal Center, die israelische Regierung, die Stadtverwaltung von Jerusalem und ihre Unterstützer machen geltend, dass die Kritiker des Museums den Konflikt um den Bau dazu nutzen, ihrer israelkritischen politischen Haltung eine Plattform zu geben.<ref name="Israeli CI" /> Ein beträchtlicher Teil der Opposition kommt tatsächlich von palästinensischen Nationalisten, die die „Entweihung“ des Mamilla-Friedhofs als Vorwand zum Propagieren ihres palästinensischen Nationalismus nutzen.<ref name="Breger" /><ref name="Vadasaria" /> Die Positionen der einander unversöhnlich gegenüber stehenden Parteien werden in einer 2010 erschienenen Ausgabe des US-amerikanischen Magazins ''[[Critical Inquiry]]'' deutlich. Die Zeitschrift veröffentlichte unter dem Titel ''The Architecture of Erasure'' eine umfangreiche Kritik an dem Bauvorhaben durch Saree Makdisi, Professor für Englisch und vergleichende Literaturwissenschaft an der [[University of California, Los Angeles]]. Das Heft enthält mehrere Entgegnungen, von [[Marvin Hier]] als Leiter des Simon Wiesenthal Center, dem Historiker Raphael Israeli, [[Frank Gehry]], dem Gehry-Biografen [[Jeremy Gilbert-Rolfe]] und weiteren Fachleuten.<ref name="Makdisi CI1" /><ref name="Israeli CI" /><ref name="Gehry" /><br />
<br />
=== Heutiger Zustand ===<br />
Auf dem verbleibenden Rest des Mamilla-Friedhofs sind nur noch wenige Dutzend Grabsteine erhalten, die meisten sind umgestürzt, zerbrochen und in dichtem Gestrüpp verborgen. Die Inschriften wurden oft von Vandalen übermalt, überzementiert oder zerschlagen. Nur wenige der historischen Gräber befinden sich in einem guten Zustand.<ref name="Seitz" /> Instandsetzungsmaßnahmen der israelischen Behörden waren auf den Erhalt des antiken Mamilla-Beckens und der heute im Unabhängigkeitspark liegenden byzantinischen Zisterne ausgerichtet. Die Zeugnisse von Jahrhunderten islamischer Kultur wurden demgegenüber dem Verfall preisgegeben oder zielgerichtet zugunsten von Stadtentwicklungsmaßnahmen beseitigt.<ref name="Mahmoud" /><ref name="Vadasaria" /><br />
<br />
== Höhlen ==<br />
[[Datei:West Jerusalem Independence Park Lion's cave.jpg|mini|Löwenhöhle im Unabhängigkeitspark, 2011]]<br />
Westlich des heute verbliebenen Friedhofsgeländes, im Unabhängigkeitspark, befinden sich drei Höhlen. Mehrere mittelalterliche muslimische Legenden thematisieren die Märtyrerhöhle (''Shuhada cave'') und bringen sie mit der Bestattung von Tausenden ermordeter Einwohner nach der [[Eroberung von Jerusalem (614)|Eroberung von Jerusalem]] durch die Sassaniden im Jahr 614, oder mit den Gebeinen der im Jahr 1099 bei der Einnahme Jerusalems von den Kreuzrittern getöteten Muslime in Zusammenhang. Die Berichte von Historikern des Mittelalters und einige archäologische Befunde beziehen sich möglicherweise zum Teil auf andere Grabhöhlen im Stadtteil Mamilla, die nicht mit dem Mamilla-Friedhof in Zusammenhang stehen.<ref name="Avni" /><ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
Um 1950 erfand ein Generaldirektor des Ministeriums für Religionsausübung eine neue Geschichte um Juden, die im Kampf der [[Makkabäer]] gegen das [[Seleukidenreich]] starben. Seine vorgebliche Überlieferung beinhaltete einen Löwen, der die Gebeine bewachte und von dem die muslimische Märtyrerhöhle den jüdischen Namen „Löwenhöhle“ bekam. Der betreffende Beamte widmete in ähnlicher Weise viele weitere religiöse Statten der Muslime in heilige Stätten des Judentums um, da die im jordanisch besetzten Teil Jerusalems gelegenen Stätten von 1948 bis 1967 für Juden nicht erreichbar waren. Darüber hinaus waren diese Umwidmungen der Versuch, einerseits die muslimische Geschichte auszulöschen, und andererseits für die jüdische Präsenz eine historische Legitimation zu konstruieren. Die Eröffnung der „Löwenhöhle“ erfolgte im Jahr 1954, doch die Maßnahme wurde von Kritik in der Öffentlichkeit begleitet, und die Höhle wurde vom religiösen Establishment als offenkundige Erfindung eines eifrigen Beamten zurückgewiesen. Sie wurde rasch wieder bedeutungslos, zumal die heiligen Stätten in Ostjerusalem seit 1967 unter israelischer Verwaltung stehen.<ref name="Mahmoud" /><ref name="Leshem" /><ref name="Bar" /><br />
<br />
== Architektur ==<br />
[[Datei:Jerusalem-Mamila-448.jpg|mini|Grab von Hasan al-Nashashibi, verstorben 1903, gegenüber dem Waldorf Astoria Jerusalem]]<br />
Über das Gelände des Friedhofs verteilt waren zur Zeit Mujir al-Dins mehrere Bereiche für besondere Gruppen vorgesehen, darunter einer für die Anhänger von [[Bāyazīd Bistāmī|Abū Yazīd Taifūr ibn ʿĪsā al-Bistāmī]], einem [[Sufismus|sufischen]] Mystiker des 9. Jahrhunderts. Von den Gräbern ist nur noch eines erhalten.<ref name="Epitaphs" /><ref name="Nubani" /><br />
<br />
=== Zaouia al-Qalandariyya ===<br />
Mujir al-Din berichtete 1495 noch von drei Mausoleen. Ihm zufolge wurde eine byzantinische Kapelle, die als ''Rotes Kloster'' bekannt war, in eine [[Zaouia]] mit dem Namen al-Qalandariyya umgebaut. Das um 1387 bis 1398 errichtete Bauwerk stürzte 1487 oder 1488 ein. An seinem Standort wurde Ende der 1920er Jahre das Palace Hotel (heute Waldorf Astoria Jerusalem) errichtet.<ref name="Nubani" /><ref name="Clermont-Ganneau" /><br />
<br />
=== Zaouia al-Kubakiyya ===<br />
[[Datei:Jerusalem Mamilla cemetery mausoleum north.jpg|mini|Zaouia al-Kubakiyya]]<br />
[[Datei:Jerusalem-Mamila-459.jpg|mini|hochkant|Innenraum mit Sarkophag]]<br />
Am östlichen Ende des Mamilla-Friedhofs befindet sich das freistehende Mausoleum des [[Emir]]s ʿAlāʾ al-Dīn Aydughdī al-Kubakī (''al-Kebekiyeh'' oder ''Zaouia al-Kubakiyya''). Al-Kubakī war von [[Baibars I.]] 1266 zum Gouverneur des von den Tempelrittern zurückeroberten [[Safed]] ernannt worden. Später wurde er von [[Qalawun]] zum Gouverneur von [[Aleppo]] ernannt, übte dieses Amt aber nur von 1279 bis Oktober 1280 aus. Anschließend wurde er inhaftiert, wieder freigelassen und in den Ruhestand nach Jerusalem geschickt, wo er 1289 starb.<ref name="Taragan" /><br />
<br />
Der Bau mit einem quadratischen Grundriss von etwa sechs mal sechs Meter hat einen zylindrischen Aufsatz, der aus vier Steinlagen besteht, und am oberen Rand ein umlaufendes vorstehendes Gesims mit Höhlung aufweist. Der Zylinder ist nach oben mit einer Kuppel abgeschlossen. Drei Wände des Mausoleums weisen Fenster auf, die nach Nordwesten gerichtete Wand den Eingang. Das [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]] wird von einem liegenden, unten offenen [[Dreipass]] geschmückt, in dessen oberem Kreisbogen sich eine rechteckige Kartusche mit einer Widmung befindet. Die Widmung in arabischer Schrift nennt den Namen des Verstorbenen und seinen Todestag, den 5. [[Ramaḍān]] 688 (22. September 1289). Ein großer Entlastungsbogen, dessen Enden auf zwei Konsolen in Höhe der Oberkante der Tür ruhen, ist über dem Eingang angebracht. Die Tür und die Fenster wurden von der Stadtverwaltung 1975 verschlossen, um Obdachlosen den Zugang zu verwehren. Zwei einfache steinerne Bänke, die den Eingang flankierten, sind vor wenigen Jahren entfernt worden. In der Mitte des Innenraums befindet sich ein steinerner [[Sarkophag]]. In der nach Mekka gerichteten Wand befindet sich zwischen zwei Fenstern neuerer Zeit ein schlichter [[Mihrāb]], die Fensternischen schließen mit Spitzbögen nach oben ab. Von innen betrachtet zeigt sich, dass der Übergang vom quadratischen Grundriss des Mausoleums zum zylindrischen Aufsatz in zwei Stufen erfolgt, vom Quadrat über ein [[Oktogon (Architektur)|Oktagon]] zum Kreis.<ref name="Taragan" /><ref name="Ollendorff" /><br />
<br />
Das Mausoleum verbindet Elemente der Architektur der Kreuzritter und der Mamluken. Der Bogen über dem Eingang, die nun fehlenden Steinbänke zu seinen Seiten und die Widmung über der Tür sind typische Elemente der Architektur der Mamluken. Demgegenüber sind die Spitzbögen über den Fenstern, der Dreipass außen über der Tür, die Konsolen als Abschluss des Entlastungsbogens, das Gesims mit Höhlung und der Sarkophag im Inneren [[Spolie]]n – im materiellen oder ideellen Sinn – die der Architektur der Kreuzritter entnommen wurden. Die islamische Bevölkerung Jerusalems dürfte die Bedeutung al-Kubakīs im Kampf gegen die Kreuzritter gekannt haben. Insofern ist die Verwendung von Elementen der Kreuzritter-Architektur auch als Symbol des Triumphs des Islam über die christlichen Eroberer zu verstehen.<ref name="Taragan" /><br />
<br />
Die am weitesten gehenden Spekulationen zur Baugeschichte des Mausoleums nennen eine frühchristliche Kapelle, die der heiligen Mamilla gewidmet war. An ihrer Stelle wurde zur Zeit der Kreuzzüge eine Grabkapelle errichtet, in der die verstorbenen [[Chorherren vom Heiligen Grab]] bestattet wurden. Die Außenmauern dieser Kapelle wurden am Ende des 13. Jahrhunderts genutzt, um das Mausoleum des al-Kubakī zu errichten. Die gesamte Pforte stammt demnach aus christlicher Zeit.<ref name="Ollendorff" /><ref name="Clermont-Ganneau" /><br />
<br />
=== Grabmal des Sheikh Ahmad al-Dajani ===<br />
[[Datei:Maqam Sheikh Ahmad el-Dajani.jpeg|mini|Grabmal des Sheikh Ahmad al-Dajani]]<br />
Am südwestlichen Rand des Unabhängigkeitsparks befindet sich das Grabmal des Sheikh Ahmad al-Dajani (angeblich 1459–1561). Al-Dajani wird in einigen Quellen wegen seiner Verwandtschaft mit [[ʿAlī ibn Abī Tālib]] als Nachfahre des Propheten [[Mohammad]] bezeichnet. Der Überlieferung zufolge war er ein bedeutender Gelehrter und ein [[Sufi]]meister mit vielen Schülern. Einer Urkunde des Scharia-Gerichts aus dem Jahr 1560 zufolge wurde Sheikh Ahmad al-Dajani von [[Süleyman I.]] mit der Aufsicht über das neu entdeckte [[Davidsgrab]] beauftragt. Diese Aufgabe ging auf seine Nachkommen über, die mit al-Dajani beginnend den Namenszusatz ''al-Daoudi'' führten. Bis zur Unabhängigkeitserklärung Israels im Jahr 1948 lebten Mitglieder der Familie in unmittelbarer Nähe des Davidsgrabs.<ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
Das Mausoleum al-Dajanis stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Auf Fotografien aus dem Jahr 1933 ist noch ein Anbau zu sehen, der heute nicht mehr existiert. Die 1945 vom Obersten Rat der Muslime erstellte Liste der Gräber auf dem Mamilla-Friedhof führte noch mehrere Gräber der Familie al-Dajani in unmittelbarer Nähe des Mausoleums auf, darunter Gräber zweier Söhne al-Dajanis aus dem 16. Jahrhundert. Heute gibt es keine Hinweise mehr auf diese Gräber. Das Gebäude wurde 1986 ''von einem Kriminellen'', so die Familie al-Dajani, widerrechtlich besetzt. Der Besetzer entfernte den Sarkophag, hängte Spiegel an die Wände und eröffnete eine Gaststätte. Erst 2012 erlangte die Familie nach langen juristischen Auseinandersetzungen wieder die Kontrolle über das Mausoleum und renovierte es auf eigene Kosten. Bei der Renovierung wurde ein neuer Grabstein gesetzt, das Mausoleum bleibt seither verschlossen.<ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
=== Grabstein des Sheikh Abdallah al-Qureishi ===<br />
Nur wenige Meter vom Grabmal des Sheikh Ahmad al-Dajani entfernt befindet sich der Grabstein des Sheikh Abdallah al-Qureishi. Der um 1150 in [[Algeciras]] geborene al-Qureishi kam von Spanien über Ägypten nach Jerusalem und unterrichtete dort als Sufimeister mehr als 600 Schüler. Nach seinem Tod im Jahr 1202 wurde er auf dem Mamilla-Friedhof beigesetzt. Al-Qureishis Ruf als einer der bedeutendsten Sufis seiner Zeit führte dazu, dass sein Grab rasch zur Pilgerstätte wurde und bei Mujir al-Din und anderen Historikern Erwähnung fand. Der Grabstein Sheikh Abdallah al-Qureishis ist ein besonderes Zeugnis islamischer [[Sepulkralkultur]]. Er wurde irgendwann vom eigentlichen Grab, unmittelbar neben dem Standort des Museums der Toleranz, hierhin verlegt.<ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
Während gewöhnliche Grabsteine nur die [[al-Fātiha]], den Namen des Verstorbenen, eine ihm gewidmeten [[Segen]]sformel und sein Todesjahr enthalten, weisen manche Inschriften zudem einen Vers des [[Koran]] auf. Nur besonders bedeutende Persönlichkeiten wurden mit einem Grabstein geehrt, der den Verstorbenen in poetischen Versen würdigt. Das Grab al-Qureishis wurde historischen Berichten zufolge 1332 revoviert. Der heute vorhandene Grabstein stammt aus dem Jahr 1557 und enthält sechs Verse zu Ehren al-Qureishis, in denen ausdrücklich auf den Mamilla-Friedhof als seine Ruhestätte hingewiesen wird. Obwohl al-Qureishi ein Araber war, und lange vor der Eroberung Jerusalems durch die Osmanen starb, ist die Inschrift in türkischer Sprache gehalten. Das spiegelt die osmanische Tradition wider, die Gräber von Sufimeistern und anderen bedeutenden islamischen Gelehrten als heilige Orte zu Wallfahrtszielen zu machen, und die Gräber entsprechend zu pflegen und auszustatten.<ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
=== Mamilla-Becken ===<br />
[[Datei:Mamilla Pond, Israel.jpg|mini|Mamilla-Becken, 2005]]<br />
Im Zentrum des noch erhaltenen Teils des Friedhofs befindet sich das [[Mamilla-Becken]], ein nach unterschiedlichen Angaben 89 bis 97 Meter langes, 59 bis 65 Meter breites und sechs Meter tiefes antikes Wasserbecken. In der Regenzeit wurde es vom Wasser gespeist, das von den umliegenden Hügeln herabfloss. Es diente wahrscheinlich als Speicher für die [[Wasserversorgung]] von Jerusalem und war unterirdisch und über [[Aquädukt]]e mit dem [[Hiskija-Becken]] und dem [[Merrill Hassenfeld Amphitheater|Sultan’s Pool]] verbunden.<ref name="Nubani" /><ref name="Clermont-Ganneau" /><br />
<br />
=== Byzantinische Zisterne ===<br />
[[Datei:Jerusalem-Mamila-KTM-1292.jpg|mini|Öffnungen der byzantinischen Zisterne]]<br />
Im Unabhängigkeitspark, unmittelbar an der zwischen dem Park und dem Mamilla-Friedhof verlaufenden Menashe ben Israel Street, befindet sich eine byzantinische Zisterne, die 2012 bei Ausgrabungen entdeckt wurde. Die Ausgrabungen lieferten Belege dafür, dass der Hohlraum im 4. bis 7. Jahrhundert als zweigeschossige Grabstätte mit ausgeschachteten Kammern genutzt wurde. Um das Jahr 700 wurde der Bau in eine [[Zisterne]] umgewandelt. Dazu wurden die Wände und Böden der Grabkammern entfernt, um einen durchgehenden Raum zu erhalten, und in das Gewölbe mehrere Durchbrüche zur Oberfläche geschlagen. Die Nutzung als Zisterne währte bis in das späte 18. oder 19. Jahrhundert. Anschließend wurde der Hohlraum als Aufenthaltsraum genutzt, mit einer Tunnelverbindung zu neu gebauten Räumen östlich der Zisterne, und geriet schließlich in Vergessenheit.<ref name="Mahmoud" /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
=== Allgemein ===<br />
* {{Literatur|Autor=Gideon Avni |Titel=The Persian Conquest of Jerusalem (614 c.e.) - An Archaeological Assessment |Sammelwerk=Bulletin of the American Schools of Oriental Research | Nummer=357 |Seiten=35-48 |Datum=2010 |JSTOR=27805159}}<br />
* {{Literatur|Autor=[[Frederick Cornwallis Conybeare|Frederick C. Conybeare]] |Titel=Antiochus Strategos' Account of the Sack of Jerusalem in A.D. 614 |Sammelwerk=The English Historical Review |Datum=1910 |Band=XXV |Nummer=XCIX |Seiten=502-517 |DOI=10.1093/ehr/XXV.XCIX.502 |Online=http://www.tertullian.org/fathers/antiochus_strategos_capture.htm}}<br />
* {{Literatur|Autor=Ahmad Mahmoud, Anna Veeder |Titel=Hidden Heritage. A Guide to the Mamilla Cemetery in Jerusalem |Datum=2016 |DOI=10.13140/RG.2.2.20070.01600}}<br />
* {{Literatur|Autor=Charmaine Seitz |Titel=Paradise and Gehenna Keep Close Company in the Sanctuary of God |Sammelwerk=Jerusalem Quarterly | Band=21 |Seiten=59-65 |Datum=2004 |Online=https://www.palestine-studies.org/sites/default/files/jq-articles/21_Seitz_Paradise%20and%20Gehenna.pdf |Format=PDF |KBytes=2432}}<br />
<br />
=== Architektur ===<br />
* {{Literatur|Autor=[[Charles Clermont-Ganneau]] |Titel=Archaeological Researches in Palestine during the years 1873–1874 |Band=1 |Seiten=279-290 |Online={{Digitalisat|IA=archaeologicalre01cler}}}}<br />
* {{Literatur|Autor=Tawfiq Da‘ādli |Titel=Mamlūk Epitaphs from Māmillā Cemetery |Sammelwerk=Levant. The Journal of the Council for British Research in the Levant | Band=43 |Nummer=1 |Seiten=78-97 |Datum=2011 |DOI=10.1179/007589111X12966443320891}}<br />
* {{Literatur|Autor=Hamdi Nubani |Datum=1956 |Titel=Mamilla Cemetery. Historical Tombstones in Arabic |Sammelwerk=Annual of the Department of Antiquities of Jordan |Band=3 |Seiten=8–14 |Online=http://publication.doa.gov.jo/uploads/publications/53/ADAJ_1956_3-8-14.pdf |Format=PDF |KBytes=8980}}<br />
* {{Literatur|Autor=[[Franz Ollendorff]] |Titel=Two Mamlūk Tomb-Chambers in Western Jerusalem |Sammelwerk=Israel Exploration Journal |Band=32 |Nummer=4 |Datum=1982 |Seiten=245-250 |JSTOR=27925858}}<br />
* {{Literatur|Autor=Hana Taragan |Titel=Mamluk Patronage, Crusader Spolia. Turbat al-Kubakiyya in the Mamilla Cemetery, Jerusalem (688/1289) |Kapitel=13 |Seiten=269-286 |Sammelwerk=Developing Perspectives in Mamluk History. Essays in Honor of Amalia Levanoni |Hrsg=Yuval Ben-Bassat |Verlag=Brill |Ort=Leiden, Boston |Datum=2017 |ISBN=978-90-04-34046-6}}<br />
<br />
=== Konflikt um das Museum der Toleranz ===<br />
* ''Critical Inquiry'', Spring 2010:<br />
** {{Literatur|Autor=[[W. J. T. Mitchell]] |Titel=Editor’s Note |Sammelwerk=Critical Inquiry |Band=36 |Nummer=3 |Datum=2010 |Seiten=517-518 |DOI=10.1086/653410}}<br />
** {{Literatur|Autor=Saree Makdisi |Titel=The Architecture of Erasure |Sammelwerk=Critical Inquiry |Band=36 |Nummer=3 |Datum=2010 |Seiten=519-559 |DOI=10.1086/653411}}<br />
** {{Literatur|Autor=[[Frank Gehry]] |Titel=Critical Response I: Response to Saree Makdisi's “The Architecture of Erasure” |Sammelwerk=Critical Inquiry |Band=36 |Nummer=3 |Datum=2010 |Seiten=560-562 |DOI=10.1086/653412}}<br />
** {{Literatur|Autor=Raphael Israeli, Shmuel Berkovits, Jacques Neriah, [[Marvin Hier]] |Titel=Critical Response II: “The Architecture of Erasure”—Fantasy or Reality? |Sammelwerk=Critical Inquiry |Band=36 |Nummer=3 |Datum=2010 |Seiten=563-594 |DOI=10.1086/653413 |Kommentar=mit mehreren Fotos des Entwurfs von Gehry}}<br />
** {{Literatur|Autor=[[Jeremy Gilbert-Rolfe]] |Titel=Critical Response III: Response to Saree Makdisi's “The Architecture of Erasure” |Sammelwerk=Critical Inquiry |Band=36 |Nummer=3 |Datum=2010 |Seiten=595-600 |DOI=10.1086/653414}}<br />
** {{Literatur|Autor=Daniel Bertrand Monk |Titel=Critical Response IV: The Intractability Lobby: Material Culture and the Interpretation of the Israel/Palestine Conflict |Sammelwerk=Critical Inquiry |Band=36 |Nummer=3 |Datum=2010 |Seiten=601-608 |DOI=10.1086/653415}}<br />
** {{Literatur|Autor=Saree Makdisi |Titel=Critical Response V: Letter to the Editors |Sammelwerk=Critical Inquiry |Band=36 |Nummer=3 |Datum=2010 |Seiten=609-618 |DOI=10.1086/653416}}<br />
<br />
* {{Literatur|Titel=Petition for Urgent Action on Human Rights Violations in Mamilla Cemetery by Israel |Hrsg=Campaign to Preserve Mamilla Jerusalem Cemetery |Datum=2010 |Online=https://ccrjustice.org/sites/default/files/assets/MAMILLA%20_FinalSubmission.pdf |Format=PDF |KBytes=4914}}<br />
* {{Literatur|Autor=Erik Freas |Titel=Archaeology and Creating Facts on the Ground |Sammelwerk=Nationalism and the Haram al-Sharif/Temple Mount. The Exclusivity of Holiness |Seiten=113-138 |Kapitel=8 |Datum=2017 |Verlag=Palgrave Macmillan |Ort=Cham, Schweiz |ISBN=978-3-319-49919-2 |DOI=10.1007/978-3-319-49920-8_8}}<br />
* {{Literatur|Autor=Nazmi Jubeh |Titel=The Bab al-Rahmah Cemetery: Israeli Encroachment Continues Unabated |Sammelwerk=Journal of Palestine Studies |Datum=2018 |Band=48 |Nummer=1 |Seiten=88-103 |DOI=10.1525/jps.2018.48.1.88}}<br />
* {{Literatur|Autor=Asem Khalidi |Titel=The Mamilla Cemetery; A Buried History |Sammelwerk=Jerusalem Quarterly | Band=37 |Seiten=104-109 |Datum=2009 |Online=https://www.palestine-studies.org/sites/default/files/jq-articles/37-the_mamilla_2.pdf |Format=PDF |KBytes=325}}<br />
* {{Literatur|Autor=Noam Leshem |Titel=“Over our dead bodies”: Placing necropolitical activism |Sammelwerk=Political Geography | Band=45 |Seiten=34-44 |Datum=2015 |DOI=10.1016/j.polgeo.2014.09.003}}<br />
* {{Literatur|Autor=Yossi Nagar |Titel=Bone reburial in Israel: legal restrictions and methodological implications |Sammelwerk=The Dead and their Possessions: Repatriation in principle, policy and practice |Hrsg=Cressida Fforde, Jane Hubert, Paul Turnbull |Reihe=One World Archaeology |BandReihe=43 |HrsgReihe=Martin Hall, Julian Thomas, Peter Stone |Kapitel=6 |Seiten=87-90 |Datum=2004 |Verlag=Routledge |Ort=London, New York |ISBN=0-415-34449-2}}<br />
* {{Literatur|Autor=Qadi Ahmad Natour |Titel=The battle over the Muslim cemeteries in Israel |Sammelwerk=Sacred Space in Israel and Palestine. Religion and politics |Hrsg=Marshall J. Breger, Yitzhak Reiter, Leonard Hammer |Reihe=Routledge Studies in Middle Eastern Politics |BandReihe=41 |Kapitel=8 |Datum=2012 |Verlag=Routledge |Ort=London, New York |ISBN=978-0-415-78315-6}}<br />
* {{Literatur|Autor=Ahmad Natour |Titel=Israel’s Seizure of Islamic Endowments (Awqaf) |Sammelwerk=The Palestinians in Israel. Readings in History, Politics and Society |Band=2 |Hrsg=Nadim N. Rouhana, Areej Sabbagh-Khoury |Seiten=85-100 |Datum=2018 |Verlag=Mada al-Carmel. Arab Center for Applied Social Research |Ort=Haifa |Online=http://www.mada-research.org/wp-content/uploads/2016/01/Book_Final_PDF.pdf |Format=PDF |KBytes=1647}}<br />
* {{Literatur|Autor=Yitzhak Reiter |Titel=Allah’s Safe Haven? The Controversy Surrounding the Mamilla Cemetery and the Museum of Tolerance. Contesting Domination over the Symbolic and Physical Landscapes |Datum=2011 |Verlag=The Jerusalem Institute for Israel Studies |Ort=Jerusalem}}<br />
* {{Literatur|Autor=Yitzhak Reiter |Titel=Museumizing over the Dead. Mamilla Cemetery and the MOT |Sammelwerk=Contested holy places in Israel/Palestine. Sharing and conflict resolution |Hrsg=Yitzhak Reiter |Seiten=156-181 |Reihe=Routledge Studies in Middle Eastern Politics |BandReihe=41 |Kapitel=8 |Datum=2017 |Verlag=Routledge |Ort=London, New York |ISBN=978-1-138-24349-1}}<br />
* {{Literatur|Autor=Liv G. Nilsson Stutz |Datum=2012 |Titel=The Noah Complex and Archaeology in the Holy Land: The Case of the Mamilla Cemetery and the Museum of Tolerance and Human Dignity |Sammelwerk=Heritage & Society |Band=5 |Nummer=2 |Seiten=221-248 |DOI=10.1179/hso.2012.5.2.221}}<br />
* {{Literatur|Autor=Gideon Sulimani, Raz Kletter |Datum=2017 |Titel=Bone Considerations: Archaeology, Heritage, and Ethics at Mamilla, Jerusalem |Sammelwerk=International Journal of Cultural Property |Band=24 |Nummer=3 |Seiten=321–350 |DOI=10.1017/S0940739117000157}}<br />
* {{Literatur|Autor=Shaira Vadasaria |Titel=Necronationalism: managing race, death and the nation’s skeletons |Sammelwerk=Social Identities |Datum=2015 |Band=21 |Nummer=2 |Seiten=117–131 |DOI=10.1080/13504630.2015.1041014}}<br />
* {{Literatur|Titel=Maria LaHood and Rashid Khalidi on Zionist Excavations at the Mamilla Cemetery in Jerusalem |Sammelwerk=Speaking of Indigenous Politics. Conversations with Activists, Scholars, and Tribal Leaders |Hrsg=J. Kēhaulani Kauanui |Seiten=171-184 |Reihe=Indigenous Americas |Datum=2018 |Verlag=University of Minnesota Press |Ort=Minneapolis, London |ISBN=978-1-5179-0477-7}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Mamilla Cemetery|Mamilla-Friedhof}}<br />
* [http://mamillacampaign.org/ Campaign to Preserve Mamilla Jerusalem Cemetery]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="Aly">{{Internetquelle |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/von-goetz-aly--historiker-seltsam-in-jerusalem,10810590,10944332.html |titel=Seltsam in Jerusalem |autor=[[Götz Aly]] |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2011-07-19 |zugriff=2019-12-31}}</ref><br />
<ref name="Avni">Gideon Avni: ''The Persian Conquest of Jerusalem''.</ref><br />
<ref name="Bar">{{Literatur|Autor=Gideon Bar |Titel=Reconstructing the Past: The Creation of Jewish Sacred Space in the State of Israel, 1948–1967 |Sammelwerk=Israel Studies |Datum=2008 |Band=13 |Nummer=3 |Seiten=1-21 |JSTOR=30245829}}</ref><br />
<ref name="Breger">{{Literatur|Autor=Marshall J. Breger, Yitzhak Reiter, Leonard Hammer |Titel=Introduction |Sammelwerk=Sacred Space in Israel and Palestine. Religion and politics |Hrsg=Marshall J. Breger, Yitzhak Reiter, Leonard Hammer |Reihe=Routledge Studies in Middle Eastern Politics |BandReihe=41 |Kapitel=8 |Datum=2012 |Verlag=Routledge |Ort=London, New York |ISBN=978-0-415-78315-6}}</ref><br />
<ref name="CCR">{{Internetquelle |url=https://ccrjustice.org/home/what-we-do/our-cases/campaign-protect-mamilla-cemetery-jerusalem |titel=Campaign to Protect Mamilla Cemetery in Jerusalem | werk=[[Center for Constitutional Rights]] |datum=2015-07-05 |abruf=2020-01-01}}</ref><br />
<ref name="Clermont-Ganneau">[[Charles Clermont-Ganneau]]: ''Archaeological Researches in Palestine during the years 1873–1874''.</ref><br />
<ref name="COHRE">{{Literatur|Autor=Souad R. Dajani |Titel=Ruling Palestine, A History of the Legally Sanctioned Jewish-Israeli Seizure of Land and Housing in Palestine |Verlag=The Centre on Housing Rights and Evictions (COHRE), BADIL Resource Center for Palestinian Residency & Refugee Rights |Seiten=37-55 |Ort=Genf, Bethlehem |Datum=2005 |ISBN=92-95004-29-9 |Online=http://www.badil.org/phocadownloadpap/Badil_docs/publications/Ruling%20Palestine.pdf |Format=PDF |KBytes=1808}}</ref><br />
<ref name="Conybeare">Frederick C. Conybeare: ''Antiochus Strategos' Account of the Sack of Jerusalem in A.D. 614''.</ref><br />
<ref name="Endowments">{{Literatur|Autor=Yitzhak Reiter |Titel=Islamic endowments in Jerusalem under British mandate |Seiten=196 |Datum=2013 |Verlag=Routledge |Ort=London, New York |ISBN=978-0-714-64670-1}}</ref><br />
<ref name="Epitaphs">Tawfiq Da‘ādli: ''Mamlūk Epitaphs from Māmillā Cemetery''.</ref><br />
<ref name="Freas">Erik Freas: ''Archaeology and Creating Facts on the Ground''.</ref><br />
<ref name="Gehry">[[Frank Gehry]]: ''Critical Response I: Response to Saree Makdisi's “The Architecture of Erasure”'' (''Critical Inquiry'', Spring 2010).</ref><br />
<ref name="Gil">{{Literatur|Autor=[[Moshe Gil]] |Titel=A history of Palestine, 634-1099 |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge, New York, Melbourne |Datum=1992 |ISBN=0-521-40437-1 |Kapitel=Abschnitt 836 |Seiten=633-634}}</ref><br />
<ref name="Israeli CI">Raphael Israeli et al.: ''Critical Response II: “The Architecture of Erasure”—Fantasy or Reality?'' (''Critical Inquiry'', Spring 2010).</ref><br />
<ref name="Israeli JD">{{Literatur|Autor=Raphael Israeli |Titel=Jerusalem Divided. The Armistice Regime 1947-1967 |Verlag=Routledge |Ort=Abingdon, New York |Datum=2013 |ISBN=978-0-7146-5266-5 |Seiten=115}}</ref><br />
<ref name="Jubeh">Nazmi Jubeh: ''The Bab al-Rahmah Cemetery: Israeli Encroachment Continues Unabated''.</ref><br />
<ref name="Keane">{{Literatur|Autor=David Keane, Valentina Azarov |Titel=UNESCO, Palestine, and Archaeology in Conflict |Sammelwerk=Denver Journal of International Law & Policy |Band=41 |Nummer=3 |Seiten=309-343 |DOI=10.2139/ssrn.2297291}}</ref><br />
<ref name="Khalidi">Asem Khalidi: ''The Mamilla Cemetery; A Buried History''.</ref><br />
<ref name="Killgore">{{Literatur|Autor=Andrew I. Killgore |Titel=Vignettes From Jerusalem the Golden |Sammelwerk=Washington Report on Middle East Affairs |Datum=1997 |Nummer=April/May |Seiten=34-35 |Online=https://www.wrmea.org/1997-april-may/vignettes-from-jerusalem-the-golden.html}}</ref><br />
<ref name="Leshem">Noam Leshem: ''“Over our dead bodies”: Placing necropolitical activism''.</ref><br />
<ref name="Lidman">{{Internetquelle|autor=Melanie Lidman |url=https://www.jpost.com/National-News/Museum-of-Tolerance-gets-final-go-ahead |titel=Museum of Tolerance gets final go-ahead |werk=[[Jerusalem Post]] |datum=2011-07-13 |abruf=2020-01-10}}</ref><br />
<ref name="Mahmoud">Ahmad Mahmoud, Anna Veeder: ''Hidden Heritage. A Guide to the Mamilla Cemetery in Jerusalem''.</ref><br />
<ref name="Makdisi CI1">Saree Makdisi: ''The Architecture of Erasure'' (''Critical Inquiry'', Spring 2010).</ref><br />
<ref name="Makdisi LAT">{{Internetquelle |url=http://www.latimes.com/news/opinion/la-oe-makdisi12-2010feb12,0,1055476.story |titel=A Museum of Tolerance we don't need |autor=Saree Makdisi |werk=[[Los Angeles Times]] |datum=2010-02-12 |zugriff=2015-06-10}}</ref><br />
<ref name="Nagar">Yossi Nagar: ''Bone reburial in Israel: legal restrictions and methodological implications''.</ref><br />
<ref name="Natour 2012">Qadi Ahmad Natour: ''The battle over the Muslim cemeteries in Israel''.</ref><br />
<ref name="Natour 2018">Ahmad Natour: ''Israel’s Seizure of Islamic Endowments (Awqaf)''.</ref><br />
<ref name="Nubani">Hamdi Nubani: ''Mamilla Cemetery. Historical Tombstones in Arabic''.</ref><br />
<ref name="Ollendorff">[[Franz Ollendorff]]: ''Two Mamlūk Tomb-Chambers in Western Jerusalem''.</ref><br />
<ref name="Petition">Campaign to Preserve Mamilla Jerusalem Cemetery: ''Petition for Urgent Action on Human Rights Violations in Mamilla Cemetery by Israel''.</ref><br />
<ref name="Reiter 157">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 157.</ref><br />
<ref name="Reiter 158">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 158.</ref><br />
<ref name="Reiter 159">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 159.</ref><br />
<ref name="Reiter 159160">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 159–160.</ref><br />
<ref name="Reiter 160">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 160.</ref><br />
<ref name="Reiter 160161">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 160–161.</ref><br />
<ref name="Reiter 162163">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 162–163.</ref><br />
<ref name="Reiter 163">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 163.</ref><br />
<ref name="Reiter 163164">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 163–164.</ref><br />
<ref name="Reiter 164">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 164.</ref><br />
<ref name="Reiter 164165">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 164–165.</ref><br />
<ref name="Reiter 173">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 173.</ref><br />
<ref name="Reiter 174">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 174.</ref><br />
<ref name="Reiter 175">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 175.</ref><br />
<ref name="Reiter 176177">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 176–177.</ref><br />
<ref name="Reiter 177">Yitzhak Reiter: ''Museumizing over the Dead'', S. 177.</ref><br />
<ref name="Roessler">{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/toleranz-museum-jerusalem-irgendwann-war-auch-mein-grab-verschwunden-11110491.html |titel=Toleranz-Museum Jerusalem: Irgendwann war auch mein Grab verschwunden |autor=Hans-Christian Rößler |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2011-07-21 |zugriff=2019-12-31}}</ref><br />
<ref name="Schultz">{{Literatur|Autor=Brian Schultz |Titel=The Archaeological Heritage of the Jerusalem Protestant Cemetery on Mount Zion |Sammelwerk=Palestine Exploration Quarterly |Datum=2004 |Band=136 |Nummer=1 |Seiten=57-74 |DOI=10.1179/003103204225014201}}</ref><br />
<ref name="Seitz">Charmaine Seitz: ''Paradise and Gehenna Keep Close Company in the Sanctuary of God''.</ref><br />
<ref name="Spangler">{{Literatur|Autor=Eve Spangler |Titel=Understanding Israel/Palestine. Race, Nation, and Human Rights in the Conflict |Seiten=61 |Reihe=Teaching Race and Ethnicity |BandReihe=3 | Verlag=Sense Publishers |Ort=Rotterdam, Boston, Taipei |Hrsg=Patricia Leavy | Datum=2015 |ISBN=978-94-6300-087-1}}</ref><br />
<ref name="Stutz">Liv G. Nilsson Stutz: ''The Noah Complex and Archaeology in the Holy Land: The Case of the Mamilla Cemetery and the Museum of Tolerance and Human Dignity''.</ref><br />
<ref name="Suleiman">{{Literatur|Autor=Haitam Suleiman, Robert Home |Titel=‘God is an Absentee, Too’: The Treatment of Waqf (Islamic Trust) Land in Israel/Palestine |Sammelwerk=The Journal of Legal Pluralism and Unofficial Law |Datum=2009 |Band=41 |Nummer=59 |Seiten=49-65 |DOI=10.1080/07329113.2009.10756629}}</ref><br />
<ref name="Sulimani">Gideon Sulimani, Raz Kletter: ''Bone Considerations: Archaeology, Heritage, and Ethics at Mamilla, Jerusalem''.</ref><br />
<ref name="Taragan">Hana Taragan: ''Mamluk Patronage, Crusader Spolia''.</ref><br />
<ref name="Vadasaria">Shaira Vadasaria: ''Necronationalism: managing race, death and the nation’s skeletons''.</ref><br />
</references><br />
<br />
{{Coordinate|NS=31.778056|EW=35.220556|type=landmark|region=IL}}<br />
<br />
[[Kategorie:Friedhof in Israel]]<br />
[[Kategorie:Friedhof in Jerusalem]]<br />
[[Kategorie:Islamischer Friedhof]]<br />
[[Kategorie:Islam in Israel]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Umm_An-Naser&diff=241170687Umm An-Naser2024-01-14T13:39:15Z<p>Nennglas: HC: −Kategorie:Gazastreifen; −Kategorie:Ort in Palästina</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Om al-Nasr<br />
| NameArabisch = أم النصر (Umm an-Naser)<br />
| Bild = <br />
| Bildbeschreibung = <br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Nordgaza|Nordgaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 33<br />
| lat_sec = 33<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 33<br />
| lon_sec = 11<br />
| Einwohner = 4737<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Dorf<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = <br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''Umm an-Naser''' oder '''Om al-Nasr''' (auch ''Al-Qaraya al-Badawiya'') ist ein [[Palästinenser|palästinensisches]] Dorf im [[Gouvernement Nordgaza]] des [[Staat Palästina|Staates Palästina]] im [[Gazastreifen]].<ref>{{Internetquelle|titel=Projected Mid-Year Population|sprache=en|url=http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/populati/pop12.aspx|archiv-url=https://web.archive.org/web/20120212052827/http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/populati/pop12.aspx|archiv-datum=2012-02-12|werk=www.pcbs.gov.ps}} for [[Gouvernement Gaza|Gaza Governorate]] by Locality 2004-2006 [[Palestinian Central Bureau of Statistics]]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des Palästinensischen Zentralbüros für Statistiken (PCBS) hatte das Dorf im Jahr 2017 etwa 4737 Einwohner. Das Dorf wurde 1997 auf einer Fläche von 800 [[Dönüm]] gegründet.<ref name=":0">{{Internetquelle|titel=خاص لـ"وطن" .. بالفيديو .. غزة : "أم النصر"على موعد مع الكارثة .. قرية على "ضفاف" الصرف الصحي|sprache=ar|url=https://www.wattan.tv/ar/news/198012.html|hrsg=وكالة وطن للأنباء|abruf=2019-05-13}}</ref> Die Mehrheit der Bewohner sind [[Beduinen]].<ref>{{Internetquelle |autor=The children of a Bedouin family play near to the tent of Palestinian security members in the village of Umm Al-Nasr, north of the Gaza Strip, on Aug 2005-AWAD AWAD/AFP via Getty Images |url=https://www.al-monitor.com/originals/2022/06/hamas-use-excessive-force-displace-bedouins-angers-gazans |titel=Hamas’ use of excessive force to displace Bedouins angers Gazans - Al-Monitor: Independent, trusted coverage of the Middle East |datum=2022-06-20 |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Nordgaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Izbat_Beit_Hanun&diff=241170599Izbat Beit Hanun2024-01-14T13:36:18Z<p>Nennglas: HC: −Kategorie:Gazastreifen; −Kategorie:Ort in Palästina</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Izbat Beit Hanun<br />
| NameArabisch = عزبة بيت حانون<br />
| Bild = <br />
| Bildbeschreibung = <br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Nordgaza|Nordgaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 32<br />
| lat_sec = 29<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 32<br />
| lon_sec = 11<br />
| Einwohner = 7383<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2006<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Dorf<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = beithanoun.ps<br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}'''Izbat Beit Hanun''' ({{ArS|عزبة بيت حانون|Izbat Bait Hanun}}, auch ''Izbat Beit Hanoun'') ist ein [[Palästinenser|palästinensisches]] Dorf im [[Gouvernement Nordgaza]] des [[Staat Palästina|Staates Palästina]] im [[Gazastreifen]].<br />
<br />
Nach Angaben des palästinensischen Zentralamts für Statistik hatte Izbat Beit Hanun Mitte 2006 eine Bevölkerung von 7.383.<ref>{{Internetquelle|titel=Projected Mid-Year Population|sprache=en|url=http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/populati/pop12.aspx|archiv-url=https://web.archive.org/web/20120212052827/http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/populati/pop12.aspx|archiv-datum=2012-02-12|werk=www.pcbs.gov.ps}} for [[Gouvernement Gaza|Gaza Governorate]] by Locality 2004-2006 [[Palestinian Central Bureau of Statistics]]</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Beit Hanun]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.izbatbeithanoun.ps Offizielle Website von Stadt] (arabisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Nordgaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kafr_asch-Schaich&diff=241170542Kafr asch-Schaich2024-01-14T13:34:18Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort<br />
|BREITE = 31/7/0/N<br />
|LÄNGE = 30/56/0/E<br />
|MAPTYPE = <br />
|NAME = Kafr El Sheikh<br />
|AMT-NAME = {{arS|كفر الشيخ|Kafr asch-Schaich}}<br />
|KARTE = <br />
|WAPPEN = <br />
|FLAGGE = <br />
|VE2-NAME = <br />
|VE2-ART = <br />
|VE3-NAME = <br />
|VE3-ART = <br />
|HÖHE = <br />
|FLÄCHE = <br />
|EINWOHNER = 147.380<br />
|STAND = 2006<br />
|GRÜNDUNG = <br />
|ISO-CODE = EG-KFS<br />
|WWW = <br />
|WWW-SPRACHE = <br />
|BÜRGERMEISTER = <br />
|PARTEI = <br />
|BILD = <br />
|BILD-TEXT = <br />
}}<br />
'''Kafr asch-Schaich''' ({{arS|كفر الشيخ|d=Kafr al-Šayḫ}}, [[ägyptisch-arabisch]] ''Kafr El Sheikh'') ist die Hauptstadt des [[Gouvernement Kafr asch-Schaich|gleichnamigen Gouvernements]] in [[Ägypten]] und liegt zentral im [[Nildelta]]. Die Stadt liegt 134 km nördlich von [[Kairo]] und hat eine Bevölkerung von 147.380 Einwohnern (2006).<ref>[https://www.capmas.gov.eg/ ''Central Agency for Public Mobilization and Statistics'', Ägypten]. Anfrage vom 11. November 2006.</ref><br />
<br />
Vier Kilometer südlich der Stadt liegt der Ort Sacha, an dessen Stelle sich einst das antike [[Xois]] befand.<br />
<br />
== Universität ==<br />
Die Stadt Kafr asch-Schaich hat eine von knapp 30000 Studentinnen und Studenten besuchte moderne Universität, die Anfang November 2018 vom Minister für Höhere Bildung und Forschung als beste Universität Ägyptens ausgezeichnet wurde<ref>[https://kfs.edu.eg/engkfs/displaytopic.aspx?topic=73114 ''Kafr el-Sheikh University'', Ägypten]. Anfrage vom 10. November 2018.</ref>.<br />
<br />
== Söhne und Töchter der Stadt ==<br />
* [[Hamdin Sabahi]] (* 1954), ägyptischer Politiker<br />
* [[Mohammed Atta]] (1968–2001), Attentäter des 11. September 2001<br />
* [[Mahmoud El-Bana]] (* 1981), Fußballschiedsrichter<br />
* [[Mamdouh Elssbiay]] (* 1984), zweifacher [[Mr. Olympia]]<br />
* [[Ahmed Gomaa]] (* 1988), Fußballspieler<br />
* [[Omar Assar]] (* 1991), Tischtennisspieler<br />
* [[Trezeguet (Fußballspieler)|Trezeguet]] (* 1994), Fußballspieler<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4391882-7}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Ägypten]]<br />
[[Kategorie:Ort in Afrika]]<br />
[[Kategorie:Hauptort eines Gouvernements (Ägypten)]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Kafr asch-Schaich]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chasuu&diff=241170501Chasuu2024-01-14T13:33:03Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Hieroglyphen<br />
|NAME = <hiero>M12-A-Aa18-Z1-V1:Z4-V1:Z4-N35A-N36:N23-O49</hiero> <br />
|NAME-TRANSKRIPTION = Chasuu<br/>''Ḫ3sww'' <br />
|GRIECHISCH = Ξόις (Xois)<ref> [[Strabon]], ''Geôgraphiká'' 17, 1, 19; [[Ptolemäus]], ''Megiste Syntaxis'' 4, 5, 50; Ξόης: [[Stephanos von Byzanz|Stephanos Byzantios]], ''Ethnika'' ''s.v.''</ref><br />
}}<br />
'''Chasuu''' (auch '''Chaset''' oder altägyptisch: '''Chasut''', {{grcS|Ξόις|Xois}}), das heutige '''Sacha''' ({{arS|سخا|d=Saḫā}}) bzw. ''Kafr El-Shaikh'', war der [[Altägyptische Sprache|altägyptische]] Name einer Stadt im sechsten [[Gau (Ägypten)#Unterägyptische Gaue|unterägyptischen Gau]], der auch als Bergstiergau bezeichnet wurde.<br />
<br />
== Lage ==<br />
{{Positionskarte+ <br />
|Ägypten<br />
|caption= Lage von Chasuu<br />
|width=<br />
|float=right<br />
|places=<br />
{{Positionskarte~ <br />
|Ägypten<br />
|label='''Chasuu'''<br />
|lat = 31/05/20/N<br />
|long = 30/57/04/E<br />
|region = EG<br />
|position=left<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
Der Ort befand sich auf einer Insel zentral im [[Nildelta]] zwischen dem Sebennytischen und Phatnischen Arm des Nils. [[Jean-François Champollion|Champollion]] identifizierte in der heutigen Siedlung Sacha wenige Kilometer südlich von [[Kafr asch-Schaich]] die Überreste der Stadt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Stadt war möglicherweise schon im [[Altes Reich|Alten Reich]], während der Herrschaft [[Snofru]]'s, Hauptstadt eines unterägyptischen Gaues, der auf einer Liste des hohen Beamten [[Metjen]] bereits zu dieser Zeit erwähnt wird. Später, als das Mittlere Reich unterging und Ägypten geteilt worden war, wurde Chasuu Residenz und Hauptstadt der unterägyptischen [[14. Dynastie]], über die heute jedoch nur wenig bekannt ist. Die Stadt besaß in dieser Zeit Eigenständigkeit, [[Manetho]] nennt 76 Könige von Xois in der 14. Dynastie.<br />
In der [[Hellenismus|hellenistischen]] Periode war Xois eine bedeutende Stadt und Hauptstadt des 6. ägyptischen Gaues. So wurde es auch vom griechischen Geographen [[Strabon]] und anderen beschrieben. Es bestanden noch bedeutende Reste der ptolemäischen und römischen Zeit, von denen nur noch Teile einer Kapelle und eine Sphinx, deren Haupt jedoch verloren ging, erhalten geblieben sind.<br />
<br />
Sacha war der Überlieferung nach Station auf der [[Flucht nach Ägypten|Fluchtroute]] der [[Heilige Familie|heiligen Familie]] nach Ägypten. 1984 fand man hier den „Bicha Isous“, den Fußabdruck des Jesus. Der hellgraue, etwa 80 cm lange Stein enthält auf der Vorderseite den Abdruck und auf der Rückseite das arabische Wort „Allah“ für Gott.<br />
<br />
Im 7. Jahrhundert war Sacha bekannt für die Askese des hl. Agatho des [[Säulenheiliger|Säulenheiligen]], nach der Legende war er der Einzige seiner Art in Ägypten und soll hier 50 Jahre auf einer Säule gelebt haben. Der Bischof Zacharia von Sachā im 7./8. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten Söhnen dieser Stadt. Seine Predigten und Historien, wie z.&nbsp;B. die Lebensbeschreibungen von Johannes Colobos (dem Kleinen) und Anba Abraham, gehören zu den bedeutenden des koptischen Schrifttums.<br />
<br />
== Archäologische Funde ==<br />
Aus dem 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. gibt es keine archäologischen Relikte und nur wenige textliche Erwähnungen, die meisten Funde stammen aus der hellenistischen und römischen Zeit.<ref>{{Literatur |Titel=Xois |Autor=[[Karl Jansen-Winkeln]] |Hrsg=Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester |Sammelwerk=Der Neue Pauly |Datum=2006 |DOI=10.1163/1574-9347_dnp_e12213710 |Abruf=2024-01-13 |Online=[https://referenceworks.brillonline.com/entries/der-neue-pauly/*-e12213710 brillonline.com]}}</ref><br />
<br />
== Götter ==<br />
Die Stadt hatte einen lokalen Gott [[Wadjet|Uto]] sowie den Gaugott [[Re (ägyptische Mythologie)|Re]].<br />
In der [[Liste der Richtergottheiten des Totengerichts im ägyptischen Totenbuch]] wird der<br />
22. Totenrichter als „[[Chemy|Umstürzender]]“ der Stadt Xois zugeordnet. Er wacht als zu richtendes Verbrechen über das Begehen von [[Missetat]]en.<br />
<br />
== Marienkirche ==<br />
[[Datei:SakhaHlVirginRelic.jpg|mini|hochkant|Reliquienschrein in Kirche der [[Maria (Mutter Jesu)|hl. Jungfrau Maria]] von Sacha]]<br />
<br />
Die heutige Kirche der [[Maria (Mutter Jesu)|hl. Jungfrau Maria]] befindet sich an der Stelle des ehemaligen Klosters el-Maghtas ({{ArS|دير المغطس|Dair al-Maghṭas}}, {{Coordinate|text=DMS|NS=31/05/21|EW=30/56/52|type=building|region=EG-KFS|name=Marienkirche}}) und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Südmauer der heutigen Kirche ist der einzige Überrest dieses Klosters. Die dreischiffige Kirche verfügt über drei Allerheiligste (Heikale) hinter der Ikonenwand. Sie sind dem [[Georg (Heiliger)|hl. Georg]], Maria und dem [[Erzengel Michael]] geweiht. An den Wänden hängen moderne [[Ikone]]n. In der Südostecke der Kirche sind in Vitrinen wertvolle Besitztümer der Kirche ausgestellt unter anderem die Reliquie des Amba Zacharias aus dem 7. Jahrhundert, Knochen des Amba Taklā aus Alexandria bzw. aus Achmim, eine Reliquie des hl. Georg sowie Silbergefäße und Steinobjekte. An der Westseite der Kirche befindet sich die Reliquie des Amba Sāwīrūs el-Anṭākī. In dem Taufbecken nahe dem Eingang soll bereits die hl. Dimyāna getauft worden sein. Zu den Reliquien gehören der „Bicha Isous“, der [[Christusreliquie#Fußabdrücke|Fußabdruck Jesu]].<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{RE|IX A,2|2152|2155|Xois|[[Wolfgang Helck]]}}<br />
* {{DNP|12/2|650|651|Xois|[[Karl Jansen-Winkeln]]}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Webarchiv | url=http://198.62.75.1/www1/ofm/mad/discussion/149discuss.html | wayback=20040303001011 | text=''DISCUSSION - The Sinai Desert and Egypt - 149. Xois.''}} – auf der [[Mosaikkarte von Madaba]].<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Coordinate |NS=31/05/20/N |EW=30/57/04/E |type=city |pop=35000 |region=EG-ASN}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Ägypten]]<br />
[[Kategorie:Ort in Afrika]]<br />
[[Kategorie:Antike ägyptische Stadt]]<br />
[[Kategorie:Christusreliquie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kafr_asch-Schaich&diff=241170464Kafr asch-Schaich2024-01-14T13:32:04Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort<br />
|BREITE = 31/7/0/N<br />
|LÄNGE = 30/56/0/E<br />
|MAPTYPE = <br />
|NAME = Kafr El Sheikh<br />
|AMT-NAME = {{arS|كفر الشيخ|Kafr asch-Schaich}}<br />
|KARTE = <br />
|WAPPEN = <br />
|FLAGGE = <br />
|VE2-NAME = <br />
|VE2-ART = <br />
|VE3-NAME = <br />
|VE3-ART = <br />
|HÖHE = <br />
|FLÄCHE = <br />
|EINWOHNER = 147.380<br />
|STAND = 2006<br />
|GRÜNDUNG = <br />
|ISO-CODE = EG-KFS<br />
|WWW = <br />
|WWW-SPRACHE = <br />
|BÜRGERMEISTER = <br />
|PARTEI = <br />
|BILD = <br />
|BILD-TEXT = <br />
}}<br />
'''Kafr asch-Schaich''' ({{arS|كفر الشيخ|d=Kafr al-Šayḫ}}), [[ägyptisch-arabisch]] '''Kafr El Sheikh''', ist die Hauptstadt des [[Gouvernement Kafr asch-Schaich|gleichnamigen Gouvernements]] in [[Ägypten]] und liegt zentral im [[Nildelta]]. Die Stadt liegt 134 km nördlich von [[Kairo]] und hat eine Bevölkerung von 147.380 Einwohnern (2006).<ref>[https://www.capmas.gov.eg/ ''Central Agency for Public Mobilization and Statistics'', Ägypten]. Anfrage vom 11. November 2006.</ref><br />
<br />
Vier Kilometer südlich der Stadt liegt der Ort Sacha, an dessen Stelle sich einst das antike [[Xois]] befand.<br />
<br />
== Universität ==<br />
Die Stadt Kafr asch-Schaich hat eine von knapp 30000 Studentinnen und Studenten besuchte moderne Universität, die Anfang November 2018 vom Minister für Höhere Bildung und Forschung als beste Universität Ägyptens ausgezeichnet wurde<ref>[https://kfs.edu.eg/engkfs/displaytopic.aspx?topic=73114 ''Kafr el-Sheikh University'', Ägypten]. Anfrage vom 10. November 2018.</ref>.<br />
<br />
== Söhne und Töchter der Stadt ==<br />
* [[Hamdin Sabahi]] (* 1954), ägyptischer Politiker<br />
* [[Mohammed Atta]] (1968–2001), Attentäter des 11. September 2001<br />
* [[Mahmoud El-Bana]] (* 1981), Fußballschiedsrichter<br />
* [[Mamdouh Elssbiay]] (* 1984), zweifacher [[Mr. Olympia]]<br />
* [[Ahmed Gomaa]] (* 1988), Fußballspieler<br />
* [[Omar Assar]] (* 1991), Tischtennisspieler<br />
* [[Trezeguet (Fußballspieler)|Trezeguet]] (* 1994), Fußballspieler<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4391882-7}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Ägypten]]<br />
[[Kategorie:Ort in Afrika]]<br />
[[Kategorie:Hauptort eines Gouvernements (Ägypten)]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Kafr asch-Schaich]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tivoide_Sprachen&diff=241170267Tivoide Sprachen2024-01-14T13:26:19Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''tivoiden Sprachen''' (kurz ''Tivoid'') bilden eine Untereinheit der südlichen [[Bantoide Sprachen|Bantoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die etwa 20 tivoiden Sprachen werden von etwa 2,5 Millionen Menschen in Ost-[[Nigeria]] und Nord-[[Kamerun]] gesprochen. Die bedeutendste Sprache ist [[Tiv (Sprache)|Tiv]], das von 2,2 Millionen Sprechern in den nigerianischen Bundesstaaten [[Benue (Bundesstaat)|Benue]], [[Plateau (Nigeria)|Plateau]] und [[Taraba]] gesprochen wird.<br />
<br />
''Position der tivoiden Sprachen innerhalb des Niger-Kongo''<br />
* '''Niger-Kongo''' > Volta-Kongo > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > Bantoid > Süd-Bantoid > '''Tivoid'''<br />
<br />
''Die Tivoiden Sprachen''<br />
* '''Tivoid'''<br />
** '''Nigeria-Gruppe'''<br />
*** [[Tiv (Sprache)|Tiv]] (2,2 Mio.)<br />
*** [[Bitare]] (50 Tsd.), [[Batu (Sprache)|Batu]] (25 Tsd.), [[Abon]] (1 Tsd.), Ambo (1 Tsd.), Otank (3 Tsd.)<br />
** '''Kamerun-Gruppe'''<br />
*** [[Esimbi]] (20 Tsd.), [[Mesaka]] (15 Tsd.), Manta (15 Tsd.), [[Iceve-Maci]] (12 Tsd.)<br />
*** [[Evant]] (10 Tsd.), Caka (5 Tsd.), Eman (1 Tsd.), [[Ipulo]] (3 Tsd.), Iyive (2 Tsd.), [[Balo]], [[Osatu|Usatu]]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Niger-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Volta-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Bantoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: John R. Watters and Jacqueline Leroy: ''Southern Bantoid.''<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' Studies in African Linguistics. 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 227&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Tivoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tikaroide_Sprachen&diff=241170252Tikaroide Sprachen2024-01-14T13:26:07Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''tikaroiden Sprachen''' (kurz ''Tikaroid'') bilden eine kleine Untereinheit des nördlichen [[Bantoide Sprachen|bantoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die drei Tikaroid-Sprachen werden von etwa 35.000 Menschen in [[Kamerun]] in der Zentral-Provinz gesprochen. Die Hauptsprache ist [[Tikar (Sprache)|Tikar]] mit 25.000 Sprechern.<br />
<br />
''Position des Tikaroid innerhalb des Niger-Kongo''<br />
<br />
* '''Niger-Kongo''' > Volta-Kongo > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > Bantoid > Nord-Bantoid > '''Tikaroid'''<br />
<br />
''Die tikaroiden Sprachen''<br />
<br />
* '''Tikaroid'''<br />
** Tikar (25 Tsd.)<br />
*** ''Dialekte: Twumwu (Bankim), Tige (Ngambe), Nditam, Kong, Mankim, Gambai''<br />
** Bandobo (5 Tsd.)<br />
** [[Ndemli]] (Ndemba, Bandem, Bayong) (6 Tsd.)<br />
<br />
Von manchen Forschern werden alle drei Sprachen zu einem einzigen [[Dialektkontinuum]] (also ''einer'' Sprache) zusammengefasst. Die Identität von ''[[Ndemli]]'' ist nicht geklärt, möglicherweise ist es mit ''Bandobo'' identisch.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Niger-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Volta-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Bantoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Robert Hedinger: ''Northern Bantoid.''<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' Studies in African Linguistics. 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Tikaroide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tarokoide_Sprachen&diff=241170242Tarokoide Sprachen2024-01-14T13:25:56Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''tarokoiden Sprachen''' (kurz ''Tarokoid'') bilden eine Untereinheit der [[Platoide Sprachen|platoiden Sprachen]], einem Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo-Sprachen|Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die vier tarokoiden Sprachen werden von etwa 300.000 Menschen in Nordost-[[Nigeria]] gesprochen, wobei das namensgebende Tarok (Yergam) den allergrößten Teil der Sprecher umfasst.<br />
<br />
== Position des Tarokoid innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
* '''Niger-Kongo'''<br />
** '''Volta-Kongo'''<br />
*** Süd-Volta-Kongo<br />
**** Benue-Kongo<br />
***** Ost-Benue-Kongo<br />
****** Platoid<br />
******* Kainji<br />
******* Nordwest-Plateau<br />
******* Zentral-Plateau<br />
******* Südost-Plateau<br />
******* Süd-Plateau<br />
******* '''Tarokoid'''<br />
******* Jukunoid<br />
<br />
== Interne Klassifikation ==<br />
* '''Tarokoid'''<br />
** Tarok (Yergam) (300 Tsd.)<br />
** Tapshin (5 Tsd.)<br />
** Pai (3 Tsd.)<br />
** [[Yangkam]] (fast †)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Ludwig Gerhardt: ''Kainji and Platoid.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (Word-Dateiformat; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Tarokoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Platoide_Sprachen&diff=241170233Platoide Sprachen2024-01-14T13:25:40Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>[[Bild:Nigeria Benin Kamerun Sprachen.png|miniatur|350px|West-Benue-Kongo, Platoid, Cross-River-Sprachen, Nord-Bantoid, Süd-Bantoid außer Bantu und die Nordwestecke des Bantu-Gebietes]]<br />
Die '''platoiden''' oder '''zentralnigerianischen Sprachen''' bilden eine Untereinheit des [[Ost-Benue-Kongo]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die rund 120 platoiden Sprachen werden von etwa 3,5 Millionen Menschen in Nord-, Nordost- und Zentral-[[Nigeria]] gesprochen. Zentrum und Namensgeber der Sprachgruppe ist das [[Josplateau|Plateau von Jos]]. Ihre Untereinheiten sind die Kainji-Sprachen, Jos-Plateau-Sprachen (mehrere genetische Einheiten), das Tarokoid und Jukunoid.<br />
<br />
== Position des Platoid innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
* '''Niger-Kongo'''<br />
** '''Volta-Kongo'''<br />
*** Süd-Volta-Kongo<br />
**** Benue-Kongo<br />
***** Ost-Benue-Kongo<br />
****** '''Platoid'''<br />
****** Bantoid-Cross<br />
<br />
== Überblick ==<br />
Die Kainji- und Plateau-Sprachen sind bisher wenig dokumentiert, die beste Darstellung bietet Ludwig Gerhardt in Bendor-Samuel 1989. Die Untergruppen des Zentral-Nigerianischen sind [[Kainji-Sprachen|Kainji]] (etwa 50 Sprachen mit 1 Mio. Sprechern), mehrere genetische Einheiten der Jos-Plateau-Sprachen (zusammen etwa 40 Sprachen mit knapp 2 Mio. Sprechern), die [[tarokoide Sprachen|tarokoiden Sprachen]] (4 Sprachen mit 310.000 Sprechern) und die [[jukunoide Sprachen|jukunoiden Sprachen]] (16 Sprachen mit 350.000 Sprechern). Es gibt nur wenige größere platoide Sprachen, erwähnenswert sind Berom, Tarok und Kaje mit jeweils etwa 300.000 Sprechern. Im Durchschnitt hat jede zentral-nigerianische Sprache nur etwa 30.000 Sprecher, entsprechend klein sind ihre Verbreitungsgebiete. Jukun war die Sprache des einst mächtigen [[Jukun]]reiches (Ende des 1. Jahrtausends n. Chr.), seine Nachfolgesprachen sind die jukunoiden Sprachen.<br />
<br />
== Klassifikation ==<br />
Die folgende Klassifikation der platoiden Sprachen basiert auf Williamson-Blench (in Heine-Nurse 2000) und dem unten angegebenen Weblink.<br />
<br />
''Klassifikation der platoiden (zentralnigerianischen) Sprachen''<br />
* '''Platoid''' oder '''Zentral-Nigerianisch'''<br />
** '''[[Kainji-Sprachen|Kainji]]'''<br />
*** Ost: Jera (65 Tsd.), Sanga (20 Tsd.); [[Atsam]] (30 Tsd.)<br />
*** West<br />
**** Duka: C'Lela (Lela) (100 Tsd.), Hun-Saare (75 Tsd.), Puku-Geeri-Keri-Wipsi (40 Tsd.)<br />
**** Kamuku: [[Kamuku]] (30 Tsd.), [[Cipu|Acipa]] (25 Tsd.)<br />
**** Baushi: [[Bauchi (Sprache)|Baushi]] (20 Tsd.), Gurmana<br />
**** Bassa: [[Basa (Sprache)|Bassa]] (100 Tsd.)<br />
**** Kambari: Tsuvadi (150 Tsd.), [[Cischingini]] (80 Tsd.), Tsishingini (80 Tsd.), Tsikimba (50 Tsd.)<br />
**** Kainji-Lake: Laru, Lopa (je 5 Tsd.)<br />
**** Reshe: [[Resche]] (45 Tsd.)<br />
** '''[[Plateau-Sprachen|Nord-West-Plateau]]'''<br />
*** Nord-Plateau: Ikulu (50 Tsd.), Kadara (40 Tsd.)<br />
*** West-Plateau<br />
**** Nordwest: Jaba (100 Tsd.), Kamantan (10 Tsd.)<br />
**** Südwest: [[Kwanka]] (220 Tsd.), Mada (100 Tsd.); Kuche (50 Tsd.); [[Eggon]] (150 Tsd.), Nungu (50 Tsd.)<br />
** '''[[Plateau-Sprachen|Zentral-Plateau]]'''<br />
*** Nord: Aten (40 Tsd.)<br />
*** Süd: [[Kaje]] (Jju) (300 Tsd.), Katab (130 Tsd.), Irigwe (40 Tsd.), Izere (Afusare (50 Tsd.))<br />
** '''[[Plateau-Sprachen|Südost-Plateau]]''': Fyam (12 Tsd.)<br />
** '''[[Plateau-Sprachen|Süd-Plateau]]''': [[Berom]] (300 Tsd.), Lijili (50 TSD)<br />
** '''[[Tarokoide Sprachen|Tarokoid]]''': Tarok (Yergam) (300 Tsd.), Tapshin, Pai, [[Yangkam]]<br />
** '''[[Jukunoide Sprachen|Jukunoid]]'''<br />
*** Jukun: [[Jukun Takum]] (40 Tsd.), Jibu (30 Tsd.), Wase<br />
*** Mbembe: [[Tigon-Mbembe]] (60 Tsd.)<br />
*** Kororofa: Wapan (Wukari) (60 Tsd.)<br />
*** Wurbo: [[Schoo-Minda-Nye|Bandawa-Minda-Kunini]] (10 Tsd.)<br />
*** Kpan-Icen: Icen (50 Tsd.), Kpan<br />
*** Yukuben-Kutep: [[Kutep]] (50 Tsd.), Yukuben (15 Tsd.)<br />
** Toro (Turkwam) (4 Tsd.)<br />
** [[Alumu-Tesu|Arum-Tesu]] (4 Tsd.)<br />
** [[Ayu (Sprache)|Ayu]] (4 Tsd.)<br />
** Nkawak<br />
<br />
== Sprachliche Charakteristik ==<br />
Die meisten Kainji- und Plateau-Sprachen und einige jukunoide Sprachen besitzen [[Nominalklassen]]systeme (am vollständigsten das Kutep), die übrigen jukunoiden und die tarokoiden Sprachen haben nur noch reduzierte Klassensysteme. Meistens werden zur Kennzeichnung der Klassen [[Präfix]]e verwendet, gelegentlich aber auch [[Suffix]]e (z.&nbsp;B. im Tigon-Membe). [[Derivation (Linguistik)|Verbalableitungen]] sind weitverbreitet. Die normale Satzstellung ist SVO, in der Regel werden [[Präposition]]en, keine [[Postposition]]en verwendet. Das [[Nomen]] geht seinen Ergänzungen voran, die [[Nominalphrase]]n haben also die Grundform ''Nomen + [[Genitiv]]'', ''Nomen + [[Adjektiv]]'', ''Nomen + [[Possessivpronomen|Possessivum]]'' und ''Nomen + [[Numerale]]''.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br />Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br /> Darin: Ludwig Gerhardt: ''Kainji and Platoid.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]<br />
[[Kategorie:Platoid-Sprachen| ]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nupoide_Sprachen&diff=241170221Nupoide Sprachen2024-01-14T13:25:25Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''nupoiden Sprachen''' (oder kurz ''Nupoid'') bilden eine Untereinheit des [[West-Benue-Kongo]], einer Gruppe der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zur [[Niger-Kongo|Niger-Kongo-Sprachfamilie]] gehören.<br />
<br />
Die rund zehn nupoiden Sprachen – außer [[Ebira|Igbira]] und Gade – sind mit dem [[Nupe (Sprache)|Nupe]] eng verwandt; sie werden von etwa drei Millionen Menschen in West- und Zentral-[[Nigeria]] gesprochen.<br />
<br />
== Position des Nupoid innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
[[Datei:Nigeria linguistical map 1979 de.svg|mini|240px|Nupe-Gebiet bläulichgrün am Niger oberhalb der Benue-Mündung]]<br />
* '''Niger-Kongo'''<br />
** '''Volta-Kongo'''<br />
*** Süd-Volta-Kongo<br />
**** Benue-Kongo<br />
***** West-Benue-Kongo<br />
****** '''Nupoid'''<br />
<br />
== Interne Klassifikation ==<br />
* '''Nupoid'''<br />
** '''Nupe-Gbayi'''<br />
*** '''Nupe'''<br />
**** [[Nupe (Sprache)|Nupe]] (1 Mio.)<br />
**** Kakanda (20 Tsd.), Kupa (20 Tsd.), Gupa-Abawa (15 Tsd.), [[Asu (Sprache)|Asu]] (5 Tsd.), Kami (5 Tsd.)<br />
*** '''Gbagyi-Gbari'''<br />
**** Gbagyi (700 Tsd.)<br />
**** Gbari (300 Tsd.)<br />
*** '''Dibo'''<br />
**** Dibo (Shitako) (100 Tsd.)<br />
** '''Ebira-Gade'''<br />
*** Igbira ([[Ebira]]) (1 Mio.)<br />
*** [[Gade (Sprache)|Gade]] (60 Tsd.)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[West-Benue-Kongo]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Roger M. Blench: ''Nupoid.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Nupoid-Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mambiloide_Sprachen&diff=241170209Mambiloide Sprachen2024-01-14T13:25:04Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''mambiloiden Sprachen''' (kurz ''Mambiloid'') bilden eine Untereinheit der nördlichen [[Bantoide Sprachen|bantoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die 12 mambiloiden Sprachen werden von etwa 250.000 Menschen in Ost-[[Nigeria]] und West-[[Kamerun]] gesprochen. Die bedeutendste Sprache ist das [[Mambila]] mit 130.000 Sprechern.<br />
<br />
''Klassifikation des Mambiloid innerhalb des Niger-Kongo''<br />
* '''Niger-Kongo''' > Volta-Kongo > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > Bantoid > Nord-Bantoid > '''Mambiloid'''<br />
<br />
''Klassifikation der mambiloiden Sprachen nach Hedinger 1989''<br />
* '''Mambiloid'''<br />
** '''Mambila-Konja'''<br />
*** [[Mambila]] (130 Tsd. Sprecher; 100 Tsd. in Nigeria, 30 Tsd. in Kamerun)<br />
*** Konja: [[Kwanja]] (Konja) (20 Tsd.), Twendi (fast †)<br />
*** Kamkam: [[Mbongno|Kamkam]] (Mbongno) (3 Tsd.), Mwanip (100), Somyewe (fast †), Ndunda (300–400)<br />
*** [[Njerep]] fast †<br />
** '''Ndoro'''<br />
*** [[Ndoola]] (Ndoro) (60 Tsd.)<br />
** '''Suga-Vute'''<br />
*** [[Suga (Sprache)|Suga]] (10 Tsd.), [[Wute (Sprache)|Vute]] (20 Tsd.), [[Wawa (Sprache)|Wawa]] (3 Tsd.)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Niger-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Volta-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Bantoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* [[Bernd Heine]], Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2000, ISBN 0-521-66178-1. Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Robert Hedinger: ''Northern Bantoid.''<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' Studies in African Linguistics. 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen: Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Mambiloide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ijoide_Sprachen&diff=241170186Ijoide Sprachen2024-01-14T13:24:37Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''ijoiden Sprachen''' (oder kurz ''Ijoid'') bilden einen Primärzweig des [[Niger-Kongo-Sprachen|Niger-Kongo]] und sind eine kleine Familie von etwa 10 Sprachen, die von rund 1,7 Mio. Menschen im [[Niger (Fluss)|Niger]]-Delta in [[Nigeria]] gesprochen werden.<br />
<br />
Es besteht einerseits aus dem [[Defaka]], das nur noch 200 Sprecher hat, andererseits aus dem [[Ijo-Sprachen|Ijo]]-[[Dialektkontinuum]]. Dazu gehören außer dem eigentlichen Ijo (auch Ijaw oder Izon) mit einer Million Sprechern das [[Kalabari (Sprache)|Kalabari]] und [[Kirike]] mit jeweils 250.000 Sprechern und sechs weitere kleine Sprachen.<br />
<br />
== Klassifikation des Ijoid ==<br />
''Klassifikation der ijoiden Sprachen nach Nurse 2000''<br />
* '''Ijoid'''<br />
** '''[[Ijo-Sprachen|Ijo]]'''<br />
*** Zentral: [[Izon (Sprache)|Izon]] (Zentral-West-Ijo) (1 Mio.); [[Biseni]] (5 Tsd.), [[Okodia]] (4 Tsd.), [[Oruma]] (5 Tsd.)<br />
*** Ost<br />
**** Nkoro: [[Nkoro]] (5 Tsd.)<br />
**** Kalabari-Okrika: [[Kalabari (Sprache)|Kalabari]] (250 Tsd.), Kirike (250 Tsd.), Ibani (60 Tsd.)<br />
**** Südost: Nembe-Akassa (70 Tsd.)<br />
** '''Defaka''': [[Defaka]] (Afakani) (200)<br />
<br />
Die ijoiden Sprachen sind untereinander eng verwandt und bilden – abgesehen vom Defaka – ein [[Dialektkontinuum]].<br />
<br />
== Sprachliche Eigenschaften ==<br />
Von anderen [[Niger-Kongo-Sprachen]] unterscheiden sich die ijoiden Sprachen deutlich durch mehrere Merkmale. Das [[Nominalklassen]]system ist nur noch in Resten erhalten, für „menschliche Wesen“ entstanden neue Klassen[[suffix]]e. Die [[Pronomen|Pronomina]] haben ein [[Genus]]system ausgebildet (Maskulinum, Femininum, teilweise Neutrum), was ansonsten für Niger-Kongo-Sprachen völlig unüblich ist. Die Satzstellung ist wie bei den [[Mande-Sprachen]] und beim [[Dogon (Sprache)|Dogon]] SOV (Subjekt-Objekt-Verb), während sonst im Niger-Kongo eher SVO bevorzugt wird (dazu Claudi 1993).<br />
<br />
== Weiterführende Literatur ==<br />
<br />
=== Afrikanische Sprachen ===<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br />
<br />
=== Speziell zum Ijoid ===<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br />Darin: Charles E. W. Jenewari: ''Ijoid.''<br />
* Jenewari, Charles E.W.: ''Defaka, Ijo's Closest Linguistic Relative.'' In: Ivan R. Dihoff (Hrsg.): ''Current Approaches to African Linguistics. Vol 1.'' 85–111., 1983.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [http://www.ethnologue.com/show_family.asp?subid=90846 Der ijoide Zweig] im Ethnologue, 15. Ausgabe. ''(englisch)''<br />
<br />
[[Kategorie:Ijoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Igboide_Sprachen&diff=241170171Igboide Sprachen2024-01-14T13:24:09Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''igboiden Sprachen''' (oder kurz ''Igboid'') bilden eine Untereinheit des [[West-Benue-Kongo]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Alle igboiden Sprachen mit Ausnahme des [[Ekpeye]] sind mit dem [[Igbo (Sprache)|Igbo]] eng verwandt und bilden mehrere [[Dialektcluster]]; sie werden von fast 20 Millionen Menschen in Südost-[[Nigeria]] gesprochen.<br />
<br />
== Position des Igboid innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
* '''Niger-Kongo'''<br />
** '''Volta-Kongo'''<br />
*** Süd-Volta-Kongo<br />
**** Benue-Kongo<br />
***** West-Benue-Kongo<br />
****** '''Igboid'''<br />
<br />
== Interne Klassifikation ==<br />
* '''Igboid'''<br />
** '''Igbo'''<br />
*** [[Igbo (Sprache)|Igbo]] (Ibo) (18 Mio.)<br />
*** [[Ogba]]h (170 Tsd.)<br />
*** [[Ikwere]] (200 Tsd.)<br />
*** Izi-Ezaa-Ikwo-Mgbo (600 Tsd.)<br />
*** [[Ukwuani-aboh-ndoni]] (150 Tsd.)<br />
*** [[Ikah]]<br />
** '''Ekpeye'''<br />
*** [[Ekpeye]] (30 Tsd.)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[West-Benue-Kongo]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Victor Manfredi: ''Igboid.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Igboid-Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Idomoide_Sprachen&diff=241170165Idomoide Sprachen2024-01-14T13:23:57Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''idomoiden Sprachen''' (oder kurz das ''Idomoid'') bilden eine Untereinheit des [[West-Benue-Kongo]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zur Sprachfamilie der [[Niger-Kongo-Sprachen]] gehören.<br />
<br />
Die rund zehn idomoiden Sprachen sind – außer [[Yace|Ekpari]] und [[Akpa]] – mit dem [[Idoma (Sprache)|Idoma]] eng verwandt; sie werden von etwa einer Million Menschen in Süd-[[Nigeria]] gesprochen.<br />
<br />
== Position der Idomoiden innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
* '''Niger-Kongo'''<br />
** '''Volta-Kongo'''<br />
*** Süd-Volta-Kongo<br />
**** Benue-Kongo<br />
***** West-Benue-Kongo<br />
****** '''Idomoid'''<br />
<br />
== Interne Klassifikation ==<br />
* '''Idomoid'''<br />
** '''Idoma-Eloyi'''<br />
*** Idoma-Etulo<br />
**** Idoma<br />
***** [[Idoma (Sprache)|Idoma]] (600 Tsd.)<br />
***** [[Igede]] (250 Tsd.)<br />
***** [[Agatu]] (70 Tsd.)<br />
***** [[Alago]] (35 Tsd.)<br />
***** Yala (50 Tsd.)<br />
**** Etulo<br />
***** [[Etulo]] (10 Tsd.)<br />
*** Eloyi<br />
**** Eloyi (25 Tsd.)<br />
** '''Yatye-Akpa'''<br />
*** [[Akpa]] (5 Tsd.)<br />
*** [[Yace|Ekpari]] (Yatye, Yace) (10 Tsd.)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[West-Benue-Kongo]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Robert G. Armstrong: ''Idomoid.''<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Idomoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beboide_Sprachen&diff=241170158Beboide Sprachen2024-01-14T13:23:42Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''beboiden Sprachen''' (kurz ''Beboid'') bilden eine Untereinheit der südlichen [[bantoide Sprachen|bantoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die 14 beboiden Sprachen werden von rund 50.000 Menschen in West-[[Kamerun]] gesprochen. Die bedeutendste Sprache ist das [[Noone (Sprache)|Noone]] mit 25.000 Sprechern. Benannt ist die Gruppe nach der Sprache [[Bebe (Sprache)|Bebe]], die von 2.500 Menschen in der Nordwest-Provinz gesprochen wird.<br />
<br />
''Position des Beboid innerhalb des Niger-Kongo''<br />
<br />
* '''Niger-Kongo''' > Volta-Kongo > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > Bantoid > Süd-Bantoid > '''Beboid'''<br />
<br />
''Klassifikation der beboiden Sprachen''<br />
* '''Beboid'''<br />
** '''Ost'''<br />
*** [[Noone (Sprache)|Noone]] (Noni) (25.000), [[Bebe (Sprache)|Bebe]] (2.500), [[Kemezung]] (5.000), Ncane (16.000), [[Nsari]] (Akweto) (7.000), [[Naki (Sprache)|Naki]] (3.000), [[Cung]] (2.000)<br />
** '''West'''<br />
*** [[Mundabli]] (Bu) (1.000), [[Koschin (Sprache)|Koschin]] (1.000), Fang (2.500), [[Abar (Sprache)|Abar]] (Missong) (2.000), [[Mbu’]] (1.000)<br />
** Bukwen (1.000)<br />
** Maschi (1.000)<br />
<br />
Von einigen Forschern werden [[Mbe]] und die [[Nyang-Sprachen]] mit den beboiden Sprachen zu einer genetischen Einheit '''Beboid-Nyang-Sprachen''' zusammengefasst.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Niger-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Volta-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Bantoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br />Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br /> Darin: John R. Watters and Jacqueline Leroy: ''Southern Bantoid.''<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' Studies in African Linguistics. 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Beboide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bantoide_Cross-Sprachen&diff=241170135Bantoide Cross-Sprachen2024-01-14T13:23:10Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''bantoiden Cross-Sprachen''' (kurz ''Bantoid-Cross'') bilden zusammen mit den [[Platoide Sprachen|platoiden Sprachen]] das [[Ost-Benue-Kongo]], einen Zweig der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die rund 700 Sprachen werden von etwa 220 Millionen Menschen in [[Nigeria]], [[Kamerun]] und ganz Zentral- und Südafrika gesprochen. Bantoid-Cross zerfällt in zwei Hauptgruppen:<br />
<br />
* '''Bantoid-Cross'''<br />
** '''[[Cross-River-Sprachen|Cross River]]''' (65 Sprachen, 6 Mio. Sprecher, Südost-Nigeria, Kamerun)<br />
** '''[[Bantoide Sprachen|Bantoid]]''' (650 Sprachen, 215 Mio. Sprecher, Nordost-Nigeria, Zentral- und Südafrika)<br />
<br />
Die bantoiden Sprachen schließen die große Gruppe der [[Bantusprachen]] mit ein.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Platoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br />Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br>Darin: Nicholas G. Faraclas: ''Cross River'' und John R. Watters: ''Bantoid Overview''.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]<br />
[[Kategorie:Bantoide Cross-Sprachen| ]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bantoide_Sprachen&diff=241170123Bantoide Sprachen2024-01-14T13:22:51Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Nigeria Benin Kamerun Sprachen.png|mini|350px|West-Benue-Kongo, Platoid, Cross-River-Sprachen, Nord-Bantoid, Süd-Bantoid außer Bantu und die Nordwestecke des Bantu-Gebietes]]<br />
Die '''bantoiden Sprachen''' (oder kurz ''Bantoid'') bilden eine Untereinheit des [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen|Ost-Benue-Kongo]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zur [[Niger-Kongo-Sprachen|Niger-Kongo-Sprachfamilie]] gehören.<br />
<br />
Die rund 650 bantoiden Sprachen werden von etwa 220 Millionen Menschen in Nordost-[[Nigeria]], West-[[Kamerun]] und ganz Zentral- und Südafrika gesprochen.<br />
<br />
== Überblick ==<br />
Die bantoiden Sprachen bilden zusammen mit den [[Cross-River-Sprachen]] die [[Bantoide Cross-Sprachen|bantoiden Cross-Sprachen]]. Innerhalb der Niger-Kongo-Sprachfamilie ergibt sich damit die folgende Abstammungslinie:<br />
* Niger-Kongo > [[Volta-Kongo-Sprachen|Volta-Kongo]] > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > '''Bantoid'''<br />
<br />
Insgesamt umfasst das Bantoid rund 650 Sprachen mit zusammen 217 Mio. Sprechern, davon sind etwa 500 Sprachen eigentliche [[Bantusprachen]], die mit ihren 210 Mio. Sprechern die große Mehrheit ausmachen. Die Gruppe der 160 Bantoidsprachen, die nicht zum Bantu gehören, ist also gemessen an ihrer Sprecherzahl (6,5 Mio.) relativ klein und sehr diversifiziert: Ihre durchschnittliche Sprecherzahl beträgt nur rund 40.000.<br />
<br />
Zu den bedeutendsten Bantusprachen gehören [[Swahili (Sprache)|Swahili]], [[Shona (Sprache)|Shona]], [[isiZulu|Zulu]], [[Chichewa]], [[Lingála]], [[Kinyarwanda]], [[isiXhosa|Xhosa]], [[Tschiluba|Luba-Kasai]] und [[Kikuyu (Sprache)|Kikuyu]] (alle über 5 Mio. Sprecher). Von den Nicht-Bantusprachen der bantoiden Sprachgruppe überschreitet nur das in Nigeria im [[Benue (Bundesstaat)|Benue State]] gesprochene [[Tiv (Sprache)|Tiv]] mit 2,2 Mio. Sprechern die Millionengrenze. Weitere zehn Sprachen haben mindestens 100.000 Sprecher (siehe Klassifikation).<br />
<br />
== Abgrenzung Bantoid – Bantu ==<br />
Die Bezeichnung „Bantoid“ wurde 1895 von [[Gottlob Krause]] für die Sprachen geprägt, die lexikalische Ähnlichkeiten mit den Bantusprachen aufweisen, [[Malcolm Guthrie]] (1948) bezeichnete mit Bantoid die westsudanischen Sprachen mit einem Bantu-ähnlichen [[Nominalklassen]]system, die aber keine regulären [[Lautentsprechung]]en mit den Bantusprachen aufweisen.<br />
<br />
Die Gruppe der bantoiden Sprachen umfasst sowohl die eigentlichen Bantusprachen, als auch solche Sprachen, die zwar den Bantusprachen innerhalb des Niger-Kongo [[Genetische Verwandtschaft (Linguistik)|genetisch]] besonders nahestehen, aber nicht sämtliche Merkmale der Bantusprachen besitzen. Solche Sprachen wurden auch ''Semi-Bantu-Sprachen'' genannt. Die Grenze zwischen den eigentlichen Bantusprachen (''narrow bantu'') und den Bantusprachen in einem weiteren Sinne (Bantoid, aber nicht Bantu) ist schwer zu ziehen und hängt von der Definition ab, was „eigentliches Bantu“ genau ausmacht (darüber sind sich die Forscher keineswegs völlig einig). Sämtliche bantoiden Sprachen, die nicht zum eigentlichen Bantu gehören, werden in Ost-Südost-[[Nigeria]] und in [[Kamerun]] gesprochen, ihre Verbreitung ist also – im Gegensatz zu derjenigen der Bantusprachen – sehr eingeschränkt. Genau dieses Gebiet (Südost-Nigeria und Nordwest-Kamerun) scheint auch die [[Urheimat]] der eigentlichen Bantusprachen zu sein, von der aus sie sich in den Osten und Süden des Kontinents ausgebreitet haben.<br />
<br />
== Interne Klassifikation ==<br />
Die Feststellung der bantoiden Sprachen als [[genetische Einheit]] und die Grundzüge ihrer heutigen internen Klassifikation gehen auf [[Joseph Greenberg|Greenberg]] (1950, 1963) zurück. Allerdings ist die interne Gliederung der bantoiden Sprachen seitdem mehrfach überarbeitet worden. Wichtig war die Erkenntnis einer Nord-Süd-Grenze innerhalb der Gruppe. Zum nördlichen Bantoid – ob es eine genetische Einheit bildet, ist umstritten – gehören einzelne kleinere Gruppen wie ''Dakoid'', ''Mambiloid'' und ''Tikaroid''. Das ''Süd-Bantoid'' bildet eine eigene genetische Gruppe, die neben dem ''Jarawoid'' und ''Tivoid'' die sprachenreiche ''Graslandgruppe'' (rund 70 Sprachen mit 2,5 Mio. Sprechern, gesprochen in West-Kamerun) und als gleichrangigen Zweig das eigentliche ''Bantu'' (500 Sprachen, 210 Mio. Sprecher) enthält.<br />
<br />
Die folgende Darstellung zeigt die aktuelle Klassifikation der bantoiden Sprachen nach Williamson-Blench (in Heine-Nurse 2000). Es sind nur die bedeutenderen Einzelsprachen aufgeführt. Der unten angegebene Weblink bietet eine vollständige Klassifikation aller bantoiden Sprachen.<br />
<br />
''Klassifikation der bantoiden Sprachen''<br />
<br />
* '''Bantoid''' (642 Sprachen, 216 Mio. Sprecher)<br />
** '''Nord-Bantoid''' (''genetische Einheit nicht nachgewiesen'')<br />
*** '''[[Dakoide Sprachen|Dakoid]]''': [[Samba Daka]] (110 Tsd.), Dong, Gaa (Tiba)<br />
*** '''[[Mambiloide Sprachen|Mambiloid]]''': [[Mambila]] (130 Tsd.), [[Kwanja]] (20 Tsd.), [[Ndoola]] (Ndoro) (50 Tsd.), [[Suga (Sprache)|Suga]] (10 Tsd.), [[Wute (Sprache)|Vute]] (20 Tsd.)<br />
*** '''[[Tikaroide Sprachen|Tikaroid]]''': [[Tikar (Sprache)|Tikar]] (25 Tsd.), Bandobo (5 Tsd.), [[Ndemli]] (6 Tsd.)<br />
*** '''Fam''': [[Fam]] (1 Tsd.)<br />
** '''Süd-Bantoid'''<br />
*** '''[[Jarawoide Sprachen|Jarawoid]]''': [[Jarawa (Sprache)|Jarawa]] (150 Tsd.), [[Bile (Sprache)|Bile]] (30 Tsd.), Duguri (20 Tsd.), Kantana (20 Tsd.), [[Kulung]] (15 Tsd.), Mbula-Bwazza (40 Tsd.)<br />
*** '''[[Tivoide Sprachen|Tivoid]]''': [[Tiv (Sprache)|Tiv]] (2,2 Mio.), [[Bitare]] (50 Tsd.), [[Batu (Sprache)|Batu]] (25 Tsd.), [[Esimbi]] (20 Tsd.)<br />
*** '''[[Beboide Sprachen|Beboid]]''': [[Noone (Sprache)|Noni]] (35 Tsd.), [[Bebe (Sprache)|Bebe]], [[Naki (Sprache)|Naki]]<br />
*** '''Mbe''': [[Mbe]] (15 Tsd.)<br />
*** '''[[Ekoide Sprachen|Ekoid]]''': [[Ejagham]] (Ekoi) (120 Tsd.), [[Ekajuk]] (30 Tsd.), [[Nkem-Nkum]] (35 Tsd.), [[Nde-Nsele-Nta]] (35 Tsd.)<br />
*** '''[[Nyang-Sprachen|Nyang]]''' (Mamfe): [[Kenyang]] (Nyang) (65 Tsd.), [[Denya]] (12 Tsd.)<br />
*** '''[[Mbam-Sprachen|Mbam]]''': [[Tuki]] (25 Tsd.), [[Tunen]] (35 Tsd.), [[Nugunu]] (35 Tsd.); [[Leti (Sprache, Kamerun)|Leti]] (''Ritualsprache'')<br />
*** '''[[Graslandsprachen|Grasland]]''': [[Bamun (Sprache)|Bamun]] (215 Tsd.), [[Bafut (Sprache)|Bafut]] (105 Tsd.)<br />
*** '''[[Bantusprachen|Bantu]]''' (487 Sprachen mit 210 Mio. Sprechern)<br />
<br />
Die Klassifikation des '''Bantu''' und die Einteilung der Bantusprachen in [[Malcolm Guthrie|Guthrie]]-Zonen ist im Artikel [[Bantusprachen]] umfassend dargestellt. Eine Übersicht über die einzelnen Zweige des Bantoid (Anzahl der Sprachen, Sprecherzahlen, Verbreitung) liefert die folgende Tabelle.<br />
<br />
''Bantoid und seine Untergruppen''<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
!Unterzweig<br />
!Anzahl<br />Sprachen<br />
!Anzahl<br />Sprecher<br />
!Hauptverbreitungsgebiet<br />
|-<br />
|'''Bantoid'''||style="text-align:right;"|642||style="text-align:right;"|216 Mio||Nigeria, Kamerun; Ost- und Südafrika<br />
|-<br />
|'''Nord-Bantoid'''||style="text-align:right;"|19||style="text-align:right;"|750.000||Ost-Nigeria, Nordwest-Kamerun<br />
|-<br />
|Dakoid||style="text-align:right;"|3||style="text-align:right;"|120.000||Ost-Nigeria<br />
|-<br />
|Mambiloid||style="text-align:right;"|12||style="text-align:right;"|240.000||Ost-Nigeria, West-Kamerun<br />
|-<br />
|Tikaroid||style="text-align:right;"|3||style="text-align:right;"|35.000||Kamerun (Zentral- und Adamawa-Provinz)<br />
|-<br />
|Fam||style="text-align:right;"|1||style="text-align:right;"|1.000||Südost-Nigeria<br />
|-<br />
|'''Süd-Bantoid'''||style="text-align:right;"|623||style="text-align:right;"|215 Mio||Nigeria, Kamerun; Ost- und Südafrika<br />
|-<br />
|Jarawoid||style="text-align:right;"|15||style="text-align:right;"|300.000||Ost-Nigeria, Nord-Kamerun<br />
|-<br />
|Tivoid||style="text-align:right;"|18||style="text-align:right;"|2,4 Mio||Ost-Nigeria, West-Kamerun<br />
|-<br />
|Beboid||style="text-align:right;"|11||style="text-align:right;"|50.000||West-Kamerun<br />
|-<br />
|Mbe||style="text-align:right;"|1||style="text-align:right;"|15.000||Nigeria (Cross River)<br />
|-<br />
|Ekoid||style="text-align:right;"|8||style="text-align:right;"|250.000||Südost-Nigeria, Nordwest-Kamerun<br />
|-<br />
|Nyang (Mamfe)||style="text-align:right;"|3||style="text-align:right;"|80.000||West-Kamerun<br />
|-<br />
|Mbam||style="text-align:right;"|13||style="text-align:right;"|120.000||West-Kamerun<br />
|-<br />
|Grasland||style="text-align:right;"|67||style="text-align:right;"|2,5 Mio||West-Kamerun<br />
|-<br />
|Bantu||style="text-align:right;"|487||style="text-align:right;"|210 Mio||Zentral-, Ost- und Südafrika<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
Ob die ''Nördlichen bantoiden Sprachen'' eine [[genetische Einheit]] bilden, ist bisher nicht endgültig geklärt worden.<br />
<br />
== Sprachliche Charakteristik ==<br />
Die sprachlichen Eigenschaften sind denen der Bantusprachen sehr ähnlich (vgl. den entsprechenden Abschnitt des Artikels [[Bantusprachen]]). Das [[Nominalklassen]]system ist im Bantu voll ausgeprägt – es ist sein wesentliches Charakteristikum –, bei den Nicht-Bantusprachen in einer unterschiedlich reduzierten Form. [[Derivation (Linguistik)|Verbalableitungen]] sind in allen bantoiden Sprachen belegt. [[Pronomen|Pronomina]] werden im üblichen Umfang gebildet (unabhängiges [[Personalpronomen]]; abhängige Subjekt-, Objekt- und Possessivmarker), in der 3. Person herrscht [[Konkordanz (Sprachwissenschaft)|Konkordanz]] mit den Nominalklassen. Die Satzstellung ist SVO, es werden durchgehend [[Präposition]]en verwendet. In der [[Nominalphrase]] steht das bestimmte [[Nomen]] vorn, es folgen die Modifizierer ([[Genitiv]]attribut, [[Adjektiv]]attribut, [[Possessivpronomen|Possessivum]], [[Numerale]], [[Demonstrativpronomen|Demonstrativum]]); in den Bantusprachen herrscht innerhalb der Nominalphrase und zwischen Subjekt und Prädikat volle [[Konkordanz (Sprachwissenschaft)|Klassenkonkordanz]], in den anderen bantoiden Sprachen ist die Konkordanz eingeschränkt bzw. teilweise nicht (mehr) vorhanden.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Cross-River-Sprachen]]<br />
* [[Bantusprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Kay Williamson, Roger Blench: ''Niger-Congo.'' In: Bernd Heine, Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton/ Indiana University Center, Den Haag/ Bloomington 1963.<br />
* John R. Watters: ''Bantoid Overview.'' In: John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' In: ''Studies in African Linguistics.'' 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* Ernst Kausen: [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc ''Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.''] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Bantoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ekoide_Sprachen&diff=241170117Ekoide Sprachen2024-01-14T13:22:35Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''ekoiden Sprachen''' (kurz ''Ekoid'') bilden eine Untereinheit der südlichen [[bantoide Sprachen|bantoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die acht ekoiden Sprachen werden von rund 250.000 Menschen in Südost-[[Nigeria]] und West-[[Kamerun]] gesprochen. Die bedeutendste Sprache ist das [[Ejagham]] (oder [[Ekoi]]) mit 120.000 Sprechern, nach der die Gruppe benannt wird.<br />
<br />
== Position des Ekoid innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
<br />
* '''Niger-Kongo''' > Volta-Kongo > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > Bantoid > Süd-Bantoid > '''Ekoid'''<br />
<br />
== Einzelsprachen ==<br />
* '''Ekoid'''<br />
** [[Ejagham]] (Ekoi) (120 Tsd.)<br />
** [[Ekajuk]] (30 Tsd.), [[Nkem-Nkum]] (35 Tsd.), [[Nde-Nsele-Nta]] (20 Tsd.)<br />
** [[Abanyom]] (Bakor) (15 Tsd.), [[Efutop]] (10 Tsd.), [[Ndoe]] (7 Tsd.), [[Nnam]] (3 Tsd.)<br />
<br />
Von einigen Forschern wird das südbantoide [[Mbe]] (Sprachcode ''mfo'') zu den Ekoid-Sprachen hinzugerechnet.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Niger-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Volta-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Bantoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br />Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br /> Darin: John R. Watters and Jacqueline Leroy: ''Southern Bantoid.''<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' Studies in African Linguistics. 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Ekoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Edoide_Sprachen&diff=241170106Edoide Sprachen2024-01-14T13:22:13Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''edoiden Sprachen''' (oder kurz das ''Edoid'') bilden eine Untereinheit des [[West-Benue-Kongo]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo-Sprachen|Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die rund 25 edoiden Sprachen sind mit dem namensgebenden [[Edo (Sprache)|Edo]] (''Bini'') relativ eng verwandt; sie werden von etwa drei Millionen Menschen in Zentral- und Süd-[[Nigeria]] gesprochen.<br />
<br />
== Position des Edoid innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
* '''Niger-Kongo'''<br />
** '''Volta-Kongo'''<br />
*** Süd-Volta-Kongo<br />
**** Benue-Kongo<br />
***** West-Benue-Kongo<br />
****** '''Edoid'''<br />
<br />
== Interne Klassifikation ==<br />
* '''Edoid'''<br />
** '''Delta''': Engenni (20 Tsd.), [[Epie]] (12 Tsd.), [[Degema]] (10 Tsd.)<br />
** '''Südwest''': [[Urhobo]] (550 Tsd.), [[Isoko]] (320 Tsd.), Okpe (10 Tsd.), Uvbie (5 Tsd.), Eruwa<br />
** '''Nord-Zentral'''<br />
*** Edo-Esan-Ora: [[Edo (Sprache)|Edo]] (Bini) (1 Mio.), [[Esan]] (200 Tsd.), [[Ivbiosakon|Emai-Iuleha-Ora]] (100 Tsd.)<br />
*** Yekhee-Ghotuo: Yekhee (275 Tsd.), [[Ghotuo]] (10 Tsd.), Uneme (5 Tsd.), Ivbie-Okpela-Arhe (20 Tsd.),<br>Ikpeshi (2 Tsd.), Ososo (5 Tsd.), Sasaru-Enwan-Igwe (4 Tsd.)<br />
** '''Nordwest'''<br />
*** Osse: Iyayu (10 Tsd.), Uhami (5 Tsd.), Ukue (6 Tsd.), Ehueun (5 Tsd.)<br />
*** Okpamheri: Okpamheri (30 Tsd.), Okpe-Idesa-Akuku, Oloma<br />
*** Aduge: [[Aduge]] (2 Tsd.)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Bernd Heine]], Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2000, ISBN 0-521-66178-1. Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Ben Ohi Elugbe: ''Edoid.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 227&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Edoid-Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jukunoide_Sprachen&diff=241170094Jukunoide Sprachen2024-01-14T13:21:53Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''jukunoiden Sprachen''' (kurz ''Jukunoid'') bilden eine Untereinheit der [[Platoide Sprachen|platoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die rund 20 jukunoiden Sprachen werden von etwa 350.000 Menschen in Nordost-[[Nigeria]] gesprochen. Jukun war die Sprache des einst mächtigen [[Jukun]]reiches (Ende des 1. Jahrtausends n. Chr.), seine Nachfolgesprachen sind die jukunoiden Sprachen. Die bedeutendsten heutigen jukunoiden Sprachen sind Wapan (100.000 Sprecher), Tigon Mbembe, Icen und Kutep mit jeweils rund 50.000 Sprechern. Andere Sprachen stehen kurz vor dem Aussterben, so das [[Bete (Sprache)|Bete]] in Nigeria.<br />
<br />
== Position des Jukunoid innerhalb des Niger-Kongo ==<br />
* '''Niger-Kongo'''<br />
** '''Volta-Kongo'''<br />
*** Süd-Volta-Kongo<br />
**** Benue-Kongo<br />
***** Ost-Benue-Kongo<br />
****** Platoid<br />
******* Kainji<br />
******* Nordwest-Plateau<br />
******* Zentral-Plateau<br />
******* Südost-Plateau<br />
******* Süd-Plateau<br />
******* Tarokoid<br />
******* '''Jukunoid'''<br />
<br />
== Interne Klassifikation ==<br />
* '''Jukunoid'''<br />
** Jukun-Wurbo<br />
*** Jukun: [[Jukun Takum]] (40 Tsd.), Jibu (30 Tsd.), Wase (2 Tsd.)<br />
*** Mbembe: [[Tigon-Mbembe]] (60 Tsd.)<br />
*** Kororofa: Wapan (Wukari) (100 Tsd.), Abinsi (3 Tsd.), Kona (2 Tsd.)<br />
*** Wurbo: [[Schoo-Minda-Nye|Bandawa-Minda-Kunini]] (10 Tsd.), [[Como Karim]], Jiru, Tita<br />
** Kpan-Icen: Icen (50 Tsd.), Kpan<br />
** Yukuben-Kutep: [[Kutep]] (50 Tsd.), Yukuben (15 Tsd.), Kapya<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ost-Benue-Kongo]]<br />
* [[Platoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Ludwig Gerhardt: ''Kainji and Platoid.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.ethnologue.com/show_map.asp?name=NG&seq=120 Detaillierte Sprachenkarten von Nigeria]<br />
* [http://homepages.fh-giessen.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Jukunoid-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Jukunoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jarawoide_Sprachen&diff=241170087Jarawoide Sprachen2024-01-14T13:21:36Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''jarawoiden Sprachen''' (kurz ''Jarawoid'') bilden eine Untereinheit der südlichen [[bantoide Sprachen|bantoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die 15 jarawoiden Sprachen werden von etwa 300.000 Menschen in vor allem Ost-[[Nigeria]] und noch vereinzelt Nord-[[Kamerun]] gesprochen. Die bedeutendste Sprache ist das [[Jarawa (Sprache)|Jarawa]] mit 150.000 Sprechern.<br />
<br />
''Position der jarawoiden Sprachen innerhalb des Niger-Kongo''<br />
<br />
* '''Niger-Kongo''' > Volta-Kongo > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > Bantoid > Süd-Bantoid > Mbam > '''Jarawoid'''<br />
<br />
''Klassifikation der jarawoiden Sprachen''<br />
* '''Jarawoid'''<br />
** '''Nigeria-Gruppe'''<br />
*** [[Jarawa (Sprache)|Jarawa]] (150 Tsd.) &nbsp; ''Dialekte: Bankal, Ligri, Kanam, Bobar, Gingwak''<br />
*** [[Bile (Sprache)|Bile]] (30 Tsd.), Duguri (20 Tsd.), Bada (10 Tsd.), Lame (10 Tsd.), Kantana (20 Tsd.), [[Kulung]] (15 Tsd.), Mbula-Bwazza (40 Tsd.)<br />
*** Labir (Jaku), Shiki (Guba), Dulbu, Gwa<br />
** '''Kamerun-Gruppe'''<br />
*** [[Mbonga]] (Mboa), Nagumi †, [[Ngong (Sprache)|Ngong]] (fast †)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Niger-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Volta-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Bantoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br />Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br /> Darin: John R. Watters and Jacqueline Leroy: ''Southern Bantoid.''<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' Studies in African Linguistics. 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Jarawoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Defoide_Sprachen&diff=241170074Defoide Sprachen2024-01-14T13:21:16Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>'''Defoide Sprachen''' oder kurz ''Defoid'' ist eine zusammenfassende Bezeichnung für die Gruppen der [[Yoruboide Sprachen|yoruboiden Sprachen]], der [[Akokoide Sprachen|akokoiden Sprachen]] (einschl. [[Akoko]]) und [[Ayere-Ahan]] (mitsamt [[Ayere]] und [[Ahan (Sprache)|Ahan]]). <br />
<br />
Diese wurden früher (zum Beispiel Capo 1989) als eine [[Genetische Einheit|genetische Untereinheit]] der [[West-Benue-Kongo-Sprachen]] aufgefasst. Nach heutigen Erkenntnissen sind die drei Einzelsprachen jedoch nicht näher mit den Yoruboid-Sprachen verwandt (Williamson-Blench in Heine-Nurse 2000). Somit ist ''Defoid'' als Bezeichnung einer genetischen Einheit heute nicht mehr üblich.<br />
<br />
Manchmal wurde ''Defoid'' auch im Sinne von ''Yoruboid'' verwendet; dies führte aber zu Verwechslungen mit dem ursprünglich weiter definierten Defoid.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Bernd Heine]], Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2000, ISBN 0-521-66178-1. Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Hounkpati B. C. Capo: ''Defoid.''<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.ethnologue.com/show_family.asp?subid=90368 www.ethnologue.com: Sprachbaum der Defoid-Sprachen] (heute veraltet)<br />
* [http://homepages.fh-giessen.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=7562578-7}}<br />
<br />
[[Kategorie:Defoid-Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dakoide_Sprachen&diff=241170058Dakoide Sprachen2024-01-14T13:20:53Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''dakoiden Sprachen''' (kurz ''Dakoid'') bilden eine kleine Untereinheit der nördlichen [[Bantoide Sprachen|bantoiden Sprachen]], eines Zweiges der [[Benue-Kongo-Sprachen]], die ihrerseits zum [[Niger-Kongo]] gehören.<br />
<br />
Die drei dakoiden Sprachen werden von etwa 120.000 Menschen in Ost-[[Nigeria]] im [[Taraba]]- und [[Adamawa (Bundesstaat)|Adamaua-Staat]] gesprochen. Die bedeutendste Sprache ist das [[Dialektkontinuum]] [[Samba Daka]] mit 110.000 Sprechern.<br />
<br />
''Klassifikation des Dakoid innerhalb des Niger-Kongo''<br />
<br />
* '''Niger-Kongo''' > Volta-Kongo > Benue-Kongo > Ost-Benue-Kongo > Bantoid-Cross > Bantoid > Nord-Bantoid > '''Dakoid'''<br />
<br />
''Die dakoiden Sprachen''<br />
* '''Dakoid'''<br />
** Samba Daka (Chamba Daka) (110 Tsd.)<br />
*** ''Dialekte: Samba Daka, Samba Jangani, Samba Nnankenyare, Mapeo Samba, Taram, Dirim, Lamja-Dengsa-Tola''<br />
** Dong (Donga) (5 Tsd.)<br />
** Gaa (Tiba) (10 Tsd.)<br />
<br />
Von manchen Forschern wird die Dialektgruppe ''Lamja-Dengsa-Tola'' als separate Sprache angesehen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Niger-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Volta-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Ost-Benue-Kongo-Sprachen]]<br />
* [[Bantoide Sprachen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Joseph Greenberg: ''The Languages of Africa.'' Mouton, The Hague and Indiana University Center, Bloomington 1963.<br />
* Bernd Heine und andere (Hrsg.): ''Die Sprachen Afrikas.'' Buske, Hamburg 1981.<br />
* Bernd Heine und Derek Nurse (Hrsg.): ''African Languages. An Introduction.'' Cambridge University Press 2000.<br>Darin: Kay Williamson und Roger Blench: ''Niger-Congo.''<br />
* John Bendor-Samuel (Hrsg.): ''The Niger-Congo Languages: A Classification and Description of Africa's Largest Language Family.'' University Press of America, Lanham, New York, London 1989.<br> Darin: Robert Hedinger: ''Northern Bantoid.''<br />
* Patrick Bennett and Jan Sterk: ''South Central Niger-Congo: A Reclassification.'' Studies in African Linguistics. 1977.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://homepages.thm.de/kausen/klassifikationen/Niger-Kongo.doc Ernst Kausen, Die Klassifikation der Benue-Kongo-Sprachen innerhalb des Niger-Kongo.] (DOC; 232&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Dakoide Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Akokoide_Sprachen&diff=241170036Akokoide Sprachen2024-01-14T13:20:28Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>'''Akokoide Sprachen''' oder kurz ''Akokoid'' ist eine Bezeichnung für eine [[Genetische Einheit|genetische Untereinheit]] der [[West-Benue-Kongo-Sprachen|West-Benue-Kongo-Sprachfamilie]], die nur aus der Sprache [[Akoko]] besteht. <br />
<br />
Die Endung ''-id'' rührt daher, dass manche Forscher die [[Dialekt]]e des Akoko als separate Sprachen auffassen und somit von einer Sprach''gruppe'' ausgehen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[West-Benue-Kongo]]<br />
<br />
[[Kategorie:Akokoid-Sprachen| ]]<br />
[[Kategorie:Sprachfamilie]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dschuhor_ad-Dik&diff=241169973Dschuhor ad-Dik2024-01-14T13:18:32Z<p>Nennglas: HC: −Kategorie:Gazastreifen; −Kategorie:Ort in Palästina</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Dschuhor ad-Dik<br />
| NameArabisch = جحر الديك<br />
| Bild = Juhor ad-Dik Farm 2018.jpg<br />
| Bildbeschreibung = Feldarbeiter bei der Ernte in Dschuhor ad-Dik (Gaza). 2018<br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Gaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 27<br />
| lat_sec = 25<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 26<br />
| lon_sec = 24<br />
| Einwohner = 4586<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Dorf<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = <br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''Dschuhor ad-Dik''' ({{ArS|جحر الديك|Dschuhr ad-Dik|DMG=Ǧuḥr ad-Dīk|de=Bau des Hahns}}) ist ein [[Palästinenser|palästinensisches]] Dorf im [[Gouvernement Gaza]] des [[Staat Palästina|Staates Palästina]] im [[Gazastreifen]]. Nach Angaben des palästinensischen Zentralamts für Statistik hatte das Dorf 2017 eine Bevölkerung von 4.586.<ref>{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref> Es ist 8 km von Gaza-Stadt entfernt.<br />
<br />
== Geografie und Infrastruktur ==<br />
Dschuhor ad-Dik ist 8 km von Gaza-Stadt entfernt. Es grenzt im Osten an die [[Grüne Linie]], im Westen an Salah al-Din-Straße, im Norden grenzt es an die Karnei-Netzarim-Straße und im Süden grenzt es an [[Besor|Wadi Gaza]]. Das Einflussgebiet beträgt 6.200 Dunams. Dschuhor ad-Dik gilt als landwirtschaftliches Grenzdorf. Aus wirtschaftlicher Sicht sind die Einwohner hauptsächlich von ihrer Landwirtschaft abhängig, und ihre wichtigsten Nutzpflanzen sind Oliven, Zitrusfrüchte und Gemüse.<br />
<br />
Das Dorf Wadi Gaza, das die [[Palästinenser]] nur als „Juhr ad-Dik“ kennen, ist die einzige Mülldeponie im [[Gazastreifen]], aber gleichzeitig Teil des wichtigen Gemüsegürtels, da es die fruchtbarsten Gebiete für die Landwirtschaft.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Bei der vom Palästinensischen Zentralbüro für Statistiken (''PCBS'') durchgeführten Volkszählung des Jahres 1997 machten [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensiche Flüchtlinge]], welche infolge der [[Nakba]] vertrieben wurden, insgesamt 72,3 Prozent der Einwohner aus.<ref name="PCBS.gov">{{Internetquelle |url=http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/phc_97/gaz_t6.aspx |titel=Palestinian Population by Locality and Refugee Status |werk=Statistics |hrsg=Palestinian National Authority, Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080107152041/http://www.pcbs.gov.ps/Portals/_pcbs/phc_97/gaz_t6.aspx |archiv-datum=2008-01-07 |abruf=2023-12-05}}</ref> Zu diesem Zeitpunkt hatte Dschuhor ad-Dik noch 2275 Einwohner.<ref name="PCBS.gov" /> Zuvor wurden die einheimischen [[Juden]] [[Vertreibung der Juden aus arabischen und muslimischen Ländern|aus Gasa vertrieben]].<br />
<br />
=== Gazakriege ===<br />
Während der israelischen Invasion im Gazastreifen im Jahr 2009 kam es in Dschuhor ad-Dik häufig zu Kämpfen zwischen israelischen Truppen und palästinensischen Milizionären, wobei bis zum Ende des Konflikts über 100 Häuser des Dorfes von israelischen Streitkräften dem Erdboden gleichgemacht wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Sabrina Tavernise |Titel=Debating the Blame for Reducing Much of a Village to Rubble |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2009-01-21 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2009/01/21/world/middleeast/21village.html |Abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
Das Dorf litt stark unter dem [[Gaza-Krieg 2014]], viele seiner Gebäude wurden in Schutt und Asche gelegt.<ref>{{Internetquelle |url=http://uk.news.yahoo.com/video/gaza-village-ruins-israeli-attacks-063455891.html |titel=Gaza Village in Ruins After Israeli Attacks |datum=2014-08-07 |sprache=en-SG |abruf=2024-01-14}}</ref> Laut [[The New Arab]] gab es im Januar 2015 nach dem Krieg „kein einziges Haus mehr im Dorf“.<ref>{{Internetquelle |autor=Alice Gray |url=https://www.newarab.com/analysis/do-it-yourself-besieged-gaza |titel=Do it yourself in besieged Gaza |datum=2015-01-27 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
Die israelische NGO [[Breaking the Silence]] veröffentlichte ein anonymes Interview mit einem Oberfeldwebel des IDF-Panzerkorps, der von der massiven Zerstörung von Häusern und Bäumen im Dorf durch seine Einheit mit IDF-Caterpillar-D9-Bulldozern berichtete.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.breakingthesilence.org.il/testimonies/database/456701 |titel=Breaking the Silence › Testimony › “Check it out, there’s nothing at all left of Juhar al-Dik” |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
Die größte Mülldeponie im nördlichen Gazastreifen befindet sich im Gebiet Dschuhor ad-Dik, etwa 500 Meter vom Grenzzaun zum Gazastreifen entfernt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ochaopt.org/content/waste-away-living-next-dumpsite |titel=United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs - occupied Palestinian territory {{!}} Waste Away: Living next to a dumpsite |datum=2020-07-20 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref> Im September 2023 kam es aufgrund einer starken Hitzewelle zum Ausbruch eines mehrtägigen Brandes auf der Deponie.<ref>{{Internetquelle |autor=TheNewArab |url=https://www.arabnews.com/node/2367076/%7B%7B |titel=Gaza landfill fire rages for days, officials appeal for help |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref> Während des Israel-Hamas-Kriegs im Jahr 2023 begannen sich in den Straßen von Gaza-Stadt Abfälle anzusammeln, da die städtischen Müllmänner aufgrund der schweren israelischen Bombardierung nicht in der Lage waren, sie zur Mülldeponie Dschuhor ad-Dik zu transportieren<br />
<br />
Am 28. Oktober 2023 fand ein IDF-Angriff im Gazastreifen östlich des Flüchtlingslagers [[Bureidsch|al-Bureij]] im Gebiet Dschuhor ad-Dik statt. Während der israelischen Invasion im Gazastreifen waren israelische Infanterie- und Panzertruppen in der Nähe von Dschuhor ad-Dik häufig das Ziel von Hinterhalten, Mörserangriffen und Panzerabwehrfeuern der [[Qassam-Brigaden]] der Hamas.<ref>{{Internetquelle |url=http://dev-isw.bivings.com/ |titel=Institute for the Study of War |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref> Am 19. November töteten palästinensische Milizkämpfer bei einem Hinterhalt 6 IDF Soldaten.<ref>{{Internetquelle |autor=middleeastmonitor |url=https://www.middleeastmonitor.com/20231119-al-qassam-brigades-says-it-eliminated-6-israeli-soldiers-in-gaza-city/ |titel=Al-Qassam Brigades says it eliminated 6 Israeli soldiers in Gaza city |datum=2023-11-19 |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Bureidsch]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Gaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al-Mughraqa&diff=241169880Al-Mughraqa2024-01-14T13:16:01Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{SEITENTITEL:al-Mughraqa}}<br />
{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = al-Mughraqa<br />
| NameArabisch = المغراقة<br />
| Bild = <br />
| Bildbeschreibung = <br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Gaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 28<br />
| lat_sec = 03<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 24<br />
| lon_sec = 35<br />
| Einwohner = 11458<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Dorf<br />
| Bürgermeister = Yousef Abu Hweishel<br />
| Webpräsenz = <br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''Al-Mughraqa''' ({{ArS|المغراقة}}), amtlich bekannt als '''Abu Middein''' ist ein [[Palästinenser|palästinensisches]] Dorf im [[Gouvernement Gaza]] des [[Staat Palästina|Staates Palästina]] im [[Gazastreifen]]. Nach Angaben des palästinensischen Zentralamts für Statistik hatte al-Mughraqa Mitte 2017 eine Bevölkerung von 11.458.<ref>{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Der alternative Name der Stadt, „Abu Middein“, leitet sich vom [[Beduinen]]stamm Abu Middein ab, der in der Gegend lebt und Teil der größeren Stammeskonföderation al-Hanadschira ist.<ref>{{Literatur |Autor=Sara M. Roy |Titel=The Gaza Strip: The Political Economy of De-development |Verlag=Institute for Palestine Studies |Datum=1995 |ISBN=978-0-88728-260-7 |Online={{Google Buch|BuchID=X8jsAAAAMAAJ&q=Abu+Middain|Linktext=Middein}} |Abruf=2024-01-14}}</ref><br />
[[Datei:השייכים של שבט חנאג'רה.jpg|mini|262x262px|Mitglieder des Hanajira-Stammes, 1934]]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Dschuhor ad-Dik]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Gaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al-Mughraqa&diff=241169870Al-Mughraqa2024-01-14T13:15:46Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{SEITENTITEL:al-Mughraqa}}<br />
{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = al-Mughraqa<br />
| NameArabisch = المغراقة<br />
| Bild = <br />
| Bildbeschreibung = <br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Gaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 28<br />
| lat_sec = 03<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 24<br />
| lon_sec = 35<br />
| Einwohner = 11458<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Dorf<br />
| Bürgermeister = Yousef Abu Hweishel<br />
| Webpräsenz = <br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''Al-Mughraqa''' ({{ArS|المغراقة}}), amtlich bekannt als ''Abu Middein''' ist ein [[Palästinenser|palästinensisches]] Dorf im [[Gouvernement Gaza]] des [[Staat Palästina|Staates Palästina]] im [[Gazastreifen]]. Nach Angaben des palästinensischen Zentralamts für Statistik hatte al-Mughraqa Mitte 2017 eine Bevölkerung von 11.458.<ref>{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Der alternative Name der Stadt, „Abu Middein“, leitet sich vom [[Beduinen|Beduinenstamm]] Abu Middein ab, der in der Gegend lebt und Teil der größeren Stammeskonföderation al-Hanadschira ist.<ref>{{Literatur |Autor=Sara M. Roy |Titel=The Gaza Strip: The Political Economy of De-development |Verlag=Institute for Palestine Studies |Datum=1995 |ISBN=978-0-88728-260-7 |Online={{Google Buch|BuchID=X8jsAAAAMAAJ&q=Abu+Middain|Linktext=Middein}} |Abruf=2024-01-14}}</ref><br />
[[Datei:השייכים של שבט חנאג'רה.jpg|mini|262x262px|Mitglieder des Hanajira-Stammes, 1934]]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Dschuhor ad-Dik]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Gaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al-Zahra_(Gaza)&diff=241169821Al-Zahra (Gaza)2024-01-14T13:14:01Z<p>Nennglas: Doppeltes raus</p>
<hr />
<div>{{SEITENTITEL:al-Zahra (Gaza)}}<br />
{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = al-Zahra<br />
| NameArabisch = الزهراء<br />
| Bild = <br />
| Bildbeschreibung = <br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Gaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 28<br />
| lat_sec = 17<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 24<br />
| lon_sec = 4<br />
| Einwohner = 5338<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Dorf<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = <br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''al-Zahra''' ({{arS|الزهراء|az-Zahra}}) ist ein [[Palästinenser|palästinensisches]] Dorf im [[Gouvernement Gaza]] des [[Staat Palästina|Staates Palästina]] im [[Gazastreifen]]. Nach Angaben des palästinensischen Zentralamts für Statistik hatte das Dorf Mitte 2017 eine Bevölkerung von 5.338.<ref>{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref> In der Stadt gab es 837 Wohneinheiten und 237 weitere Gebäude.<br />
<br />
[[Jassir Arafat|Jasser Arafat]] gründete al-Zahra in den 1990er Jahren als Wohngebiet für Mitarbeiter und Unterstützer der [[Palästinensische Autonomiebehörde|Palästinensischen Autonomiebehörde]]. Es wird als einer der schönsten Stadtviertel von beschrieben und blieb ein Viertel mit größeren Häusern und mehr Freiflächen als andere in Gaza-Stadt.<ref>{{Internetquelle |autor=BBC |url=https://bbc.co.uk/news/extra/85JPWipoYZ/gaza_al_zahra |titel=The end of Gaza's most beautiful neighbourhood |abruf=2024-01-14}}</ref><br />
<br />
Im Israel-Gaza-Krieg 2023 blieb es von Luftangriffen verschont, bis am 19. Oktober 2023 mehrere Wohnblöcke von den israelischen Streitkräften bombardiert wurden.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Dschuhor ad-Dik]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Zahra}}<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Gaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dschabaliya_(Fl%C3%BCchtlingslager)&diff=241169764Dschabaliya (Flüchtlingslager)2024-01-14T13:12:13Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Flüchtlingslager Dschabaliya<br />
| NameArabisch = مخيّم جباليا<br />
| Bild = <br />
| Bildbeschreibung = <br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Nordgaza|Nordgaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 32<br />
| lat_sec = 14<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 29<br />
| lon_sec = 47<br />
| Einwohner = 116011<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2023<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Flüchtlingslager<br />
| Bürgermeister = <br />
| Webpräsenz = jabalia.ps<br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
[[Datei:DestrJabaliaHouse.jpg|mini|Zerstörtes Haus im Flüchtlingslager Dschabaliya, 2012]]<br />
[[Datei:UNRWA damage.jpg|mini|Schäden an der al-Fachura Schule nach einem israelischem Angriff in Dschabaliya, 2009]]<br />
Das '''Flüchtlingslager Dschabaliya''', auch '''Dschabalija''' oder '''Dschabalia''' ({{arS|مخيم جباليا&lrm;|Muhayyam Dschabaliya|d=Muḫayyam Ǧabāliyā}}), ist eine [[Staat Palästina|palästinensische]] Flüchtlingslager im [[Gouvernement Nordgaza]]. Es liegt drei Kilometer nördlich der gleichnamigen Stadt [[Dschabaliya]] und etwa 4 km nördlich von [[Gaza-Stadt]]. Das Flüchtlingslager gilt als das größte [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlingslager]] im Staat Palästina und hat laut [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten|UNRWA]] 116.011 Einwohner.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=UNRWA |url=https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/jabalia-camp |titel=JABALIA CAMP |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Das 1,4 km² große [[Flüchtlingslager#Lager für palästinensische Flüchtlinge|Lager für palästinensische Flüchtlinge]] wurde 1948 nach dem [[Palästinakrieg]] durch das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] (UNRWA) errichtet.<ref name=":0" /><br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
Mit insgesamt 32 UNRWA-Einrichtungen ist es eine wichtige Anlaufstelle für palästinensische Flüchtlinge. Das Lager beherbergt 16 Schulgebäude, in denen 26 Schulen untergebracht sind. Zusätzlich zu den Bildungseinrichtungen umfasst das Lager ein Lebensmittelverteilungszentrum, zwei Gesundheitszentren innerhalb des Dschabliya-Lagers und ein weiteres in der umliegenden Region namens Saftawi. Des Weiteren sind zwei Büros für Gebietsentlastung und soziale Dienste, eine öffentliche Bibliothek sowie sieben Wasserbrunnen Teil der Infrastruktur des Lagers.<ref name=":0" /><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Nach dem [[Palästinakrieg]] (1948) errichtete das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] (UNRWA) für etwa 35.000 Menschen das 1,4 km² große Lager für [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlinge]]. Die meisten davon waren während der [[Nakba]] aus Dörfern im Süden [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästinas]] geflohen.<br />
<br />
Noch vor Kriegsende verabschiedeten die Vereinten Nationen die [[Resolution 194 der UN-Generalversammlung]] vom 11. Dezember 1948 den Regierungen der Kriegsparteien, den friedenswilligen Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Herkunftsorte so bald wie möglich zu gestatten, die übrigen zu entschädigen, ihre Umsiedlung und Integration zu fördern. Die Umsetzung der Resultion wurde nie vorgenommen.<br />
<br />
Im Dezember 1987 nahm die [[Erste Intifada]] hier ihren Ausgang, nachdem ein israelischer Fahrer mit einem Zivilauto in das Flüchtlingslager kollidierte und dabei vier palästinensische Arbeiter tötete.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jpost.com/features/in-thespotlight/the-accident-that-sparked-an-intifada |titel=The accident that sparked an Intifada |datum=2011-12-04 |sprache=en-US |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Das Lager ist regelmäßig Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen im [[israelisch-palästinensischer Konflikt]] und ein wichtiger Stützpunkt insbesondere der Hamas.<ref>{{Literatur |Titel=Eyewitness: Inside Jabaliya |Datum=2004-10-01 |Online=http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/3707738.stm |Abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Am 17. November 2022 kamen bei einem vermutlich durch ein Gasleck ausgelösten Brand 21 Bewohner ums Leben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bbc.com/news/world-middle-east-63668821 |titel=Gaza: At least 21 killed in Jabalia refugee camp fire |werk=[[British Broadcasting Corporation]] |datum=2022-11-17 |sprache=en |abruf=2023-11-21}}</ref><br />
<br />
=== Kriegsverbrechen während des Gazakrieg 2014 ===<br />
In den vergangenen Gazakriegen gab es immer wieder Kritik an israelischen Luftschlägen. Nach dem [[Operation Protective Edge|Gazakrieg 2014]] bei dem innerhalb von sieben Wochen 2100 [[Palästinenser]] starben, wurde Israel von der UNO heftig kritisiert. Genauso wie die Hamas hätte die israelische Armee gegen die Rechte von Zivilisten verstoßen und möglicherweise [[Kriegsverbrechen]] begangen. Das [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte]] setzte nach dem israelischen Luftangriff folgenden Tweet ab: „Angesichts der hohen Zahl von Opfern und des Ausmaßes der Zerstörung nach den israelischen Luftangriffen auf das Flüchtlingslager Dschabaliya haben wir die ernsthafte Sorge, dass es sich um unverhältnismäßige Angriffe handelt, die Kriegsverbrechen darstellen könnten.“<ref>Timo Lehmann: „Zeiten des Hasses“. In: [[Der Spiegel]] Nr. 45 / vom 4. November 2023, S. 10 f.</ref> Bei einem israelischen Luftangriff soll im Juli 2014 eine Schule im Flüchtlingslager Dschabaliya zerstört worden sein; mindestens 15 Menschen seien dabei ums Leben gekommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Harriet Sherwood, Hazem Balousha |url=https://www.theguardian.com/world/2014/jul/30/world-disgrace-gaza-un-shelter-school-israel |titel='The world stands disgraced' – Israeli shelling of school kills at least 15 |werk=[[The Guardian]] |datum=2014 |abruf=2020-11-28}}</ref><br />
[[Datei:North Gaza July 2018.png|mini|Jabalia und [[Gouvernement Nordgaza]], die Stadt befindet sich im Norden des [[Gazastreifen|Gazastreifens]]]]<br />
<br />
=== Gazakrieg 2023/2024 ===<br />
Nach israelischen Luftangriffen während des [[Krieg in Israel und Gaza seit 2023|Israel-Gaza Krieges 2023/2024]] auf andere Gebiete im Gazastreifen flohen Binnenvertriebene in das Lager Jabaliya.<br />
<br />
Nach dem [[Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023|Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023]] hatte das Israelische Militär am 13. Oktober 2023 die Bewohner im Norden Gazas und auch von Dschabaliya zur Flucht in den Süden des Gazastreifens aufgefordert. Viele Menschen blieben Presseberichten zufolge jedoch.<ref name="BBC311023" /><br />
<br />
==== Luftangriffe am 9. Oktober auf den Markt ====<br />
[[Datei:Damage in Gaza Strip during the October 2023 - 19.jpg|mini|280x280px|Palästinenser transportieren Tote und Verletzte aus Dschabaliya, 9. Oktober 2023]]<br />
Am 9. Oktober 2023 sollen Luftangriffe der [[Israelische Verteidigungsstreitkräfte|Israelische Streitkräfte]] den Markt des Flüchtlingslagers getroffen haben, mehrere dutzend Menschen seien getötet worden. Zum Zeitpunkt des Angriffs war der Markt vollständig gefüllt, Kunden und Verkäufer füllten ihre Warenvorräte.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Raja Abdulrahim, Ameera Harouda |Titel=Israeli Airstrikes Hit Marketplace and Mosques in Gaza, Killing Dozens |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2023-10-09 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2023/10/09/world/middleeast/israel-gaza-market-air-strike-jabaliya.html |Abruf=2024-01-13}}</ref> Der Luftangriff traf das Al-Trans-Gebiet des Jabalia-Marktes, eines der bevölkerungsreichsten Gebiete von Dschabaliya.<ref>{{Internetquelle |autor=Ted Regencia,Virginia Pietromarchi,Umut Uras,Edna Mohamed,Dalia Hatuqa |url=https://www.aljazeera.com/news/liveblog/2023/10/9/israel-hamas-war-live-news-gaza-under-non-stop-bombardment |titel=Israel-Hamas war updates: Gaza under ‘total blockade’, refugee camp hit |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref> Überlebende des Angriffs erklärten im Gespräch mit [[France 24]], dass der Luftangriff „das Herz des Marktes getroffen“ habe und es unmittelbar danach viele Tote gegeben habe. Viele der Leichen konnten in den Tagen nach dem Luftangriff aufgrund mangelnder Ausrüstung nicht geborgen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://observers.france24.com/en/middle-east/20231010-many-bodies-are-still-under-the-rubble-gazans-speak-out-after-israeli-bombardment |titel='Many bodies are still under the rubble': Gazans speak out after Israeli bombardment |datum=2023-10-10 |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
[[Datei:Damage in Gaza Strip during the October 2023 - 23.jpg|mini|275x275px|Bergung von Toten und Verletzten aus Dschabaliya, 9. Oktober 2023]]<br />
Ein Rettungshelfer gab im Gespräch mit der [[The New York Times|New York Times]] an, dass die Zahl der Todesopfer bei über 60 Menschen lag und der gesamte Markt sowie die umliegenden Gebäude zerstört wurden.<ref name=":1" /><br />
<br />
==== Weiterere Israelische Luftangriffe am 31. Oktober ====<br />
Am 31. Oktober wurde das Lager erneut von israelischen Kampfflugzeugen bombardiert.<ref name="BBC311023">{{Literatur |Titel=Jabalia: Israel air strike reportedly kills dozens at Gaza refugee camp |Datum=2023-10-31 |Online=https://www.bbc.com/news/world-middle-east-67276822 |Abruf=2024-01-13}}</ref> Der Angriff auf das große Flüchtlingslager im Norden des [[Gazastreifen|Gazastreifens]] soll Angaben der [[Israelische Verteidigungsstreitkräfte|Israelischen Verteidigungsstreitkräfte]] (IDF) auf ihrem Telegram-Kanal zufolge dem ranghohen [[Hamas]]-Kommandeur gegolten haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.teletrader.com/shsrael-claims-killing-leader-of-hamas-jabalia-batt/news/details/60901329?internal=1&ts=1699177091307 |titel=Israel behauptet, den Anführer des Hamas-Bataillons Jabalia getötet zu haben |werk=Baha Breaking News |hrsg=[[Baha GmbH]] |datum=2023-10-31 |abruf=2023-11-05}}</ref><br />
<br />
Bei dem israelischen Luftangriff wurden nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde der Hamas-Regierung von Gaza mindestens 50 Menschen getötet.<ref name="spiegel_31102023">{{Literatur |Titel=Gaza: Israelische Armee bestätigt Beschuss von Flüchtlingslager Dschabalija |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-10-31 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/israelischer-armeesprecher-bestaetigt-angriff-auf-fluechtlingslager-dschabalija-a-00e1cd38-bf2f-4688-8281-e9d691bf9e7d |Abruf=2024-01-13}}</ref> Der Direktor des Indonesien-Krankenhauses berichtete von mehr als 50 Toten.<ref>{{Internetquelle |autor=Joseph Stepansky,Farah Najjar |url=https://www.aljazeera.com/news/liveblog/2023/10/31/israel-hamas-war-live-israeli-air-attacks-continue-across-gaza |titel=Israel-Hamas war updates: Dozens killed in Jabalia camp, Gaza official says |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref> Ein von CNN befragter Augenzeuge sprach von „apokalyptischen Szenen“:<ref>{{Internetquelle |autor=Kareem Khadder, Abeer Salman, Tara John, CNN |url=https://www.cnn.com/2023/10/31/middleeast/jabalya-blast-gaza-intl/index.html |titel=‘Children were carrying other injured children.’ Witness describes aftermath of Israeli strike on Gaza refugee camp |datum=2023-10-31 |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><blockquote>„Kinder trugen andere verletzte Kinder und rannten, während grauer Staub die Luft erfüllte. Körper hingen an den Trümmern, viele von ihnen unerkannt. Einige bluteten und andere waren verbrannt. ... Ich sah Frauen schreien und verwirrt. Sie taten es nicht. „Ich weiß nicht, ob ich weinen soll, weil ich meine Kinder verloren habe, oder ob ich rennen und nach ihnen suchen soll, zumal viele Kinder in der Nachbarschaft spielten.“</blockquote>Als mögliche Ursache wurden Bomben genannt, die tief im Erdreich explodieren und die von der [[Israelische Luftwaffe|israelischen Luftwaffe]] eingesetzt werden, um unterirdische Ziele zu zerstören.<ref name="BBC311023" /> Die IDF bekannten sich zu dem Luftangriff, der auf Grundlage von Geheimdienstinformationen erfolgt sei, und behauptete, dass das [[Tunnelsystem im Gazastreifen|Tunnelsystem der Hamas]] unter den von dem Bombenangriff betroffenen Gebäuden in Folge des Angriffs zusammengebrochen sei.<ref name="spiegel_31102023" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/verheerender-treffer-in-gaza-92649347.html |titel=Verheerender Treffer in Gaza: Empörung über Angriff auf Dschabaliya |datum=2023-11-02 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref> Nebal Farsakh, ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmonds, beschrieb die Szene als „absolut schrecklich“.<ref>{{Internetquelle |autor=Joseph Stepansky,Farah Najjar |url=https://www.aljazeera.com/news/liveblog/2023/10/31/israel-hamas-war-live-israeli-air-attacks-continue-across-gaza |titel=Israel-Hamas war updates: Dozens killed in Jabalia camp, Gaza official says |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
==== Luftangriffe auf die UNRWA Al-Fakhoura-Schule am 4. November und 18. November ====<br />
Am 4. November bestätigte eine UNRWA-Sprecherin Berichte, dass Israel einen weiteren Luftangriff gegen eine von den Vereinten Nationen geführte Schule im Flüchtlingslager Jabalia durchgeführt habe. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza wurden bei dem Angriff auf die al-Fachura-Schule 15 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Jason Burke |Titel=Antony Blinken meets Arab leaders in fresh effort to stop Gaza conflict escalating |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2023-11-04 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/world/2023/nov/04/gaza-ceasefire-talks-ongoing-despite-israeli-pm-rejecting-pause-says-us |Abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Laut UNRWA mindestens ein Streik ereignete sich auf dem Schulhof, wo vertriebene Familien ihre Zelte aufgebaut hatten.<ref name=":2" /> Als Reaktion auf den Angriff bemerkten Analysten, dass Israel „versuche, alle Überlebensquellen für die Zivilbevölkerung zu eliminieren, um die Evakuierung in den südlichen Teil von Gaza zu erzwingen.“<ref>{{Internetquelle |autor=Lyndal Rowlands,Virginia Pietromarchi,Priyanka Shankar |url=https://www.aljazeera.com/news/liveblog/2023/11/4/israel-hamas-war-live-heavy-israeli-bombing-pounds-northern-gaza |titel=Israel-Hamas war updates: Israeli air strikes pound Gaza as troops encircle |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
Ein zweiter Luftangriff auf die Schule erfolgte in den frühen Morgenstunden des 18. November. Journalisten vor Ort berichteten von Leichen überall, was darauf hindeutet, dass der Angriff eine israelische Botschaft an die Zivilbevölkerung gewesen sein könnte, in den südlichen Gazastreifen zu fliehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aljazeera.com/news/2023/11/18/israeli-forces-strike-al-fakhoora-school-in-northern-gaza |titel=Many killed in Israeli attacks on two schools in northern Gaza |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref> Ein Videoclip, der nach einem sogenannten „Massaker“ auftauchte, zeigt einen Mann, der durch mehrere Räume geht, in denen Dutzende Leichen zu sehen sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aljazeera.net/news/2023/11/18/%d8%aa%d9%82%d8%af%d9%8a%d8%b1%d8%a7%d8%aa-%d8%a8%d8%b3%d9%82%d9%88%d8%b7-200-%d8%b4%d9%87%d9%8a%d8%af-%d9%85%d8%ac%d8%b2%d8%b1%d8%a9-%d8%ac%d8%af%d9%8a%d8%af%d8%a9-%d9%81%d9%8a |titel=مئات الشهداء والجرحى في مجزرتي الفاخورة وتل الزعتر |sprache=ar |abruf=2024-01-13}}</ref><br />
<br />
==== Weitere Entwicklungen ====<br />
Angaben der IDF zufolge wurden am 25. Dezember 2023 die sterblichen Überreste von drei Soldaten und zwei Zivilisten, die bei den [[Geiselnahmen der Hamas während des Terrorangriffs auf Israel 2023]] aus Israel verschleppt wurden, in einem weitreichenden [[Tunnelsystem im Gazastreifen]] im [[Dschabaliya|Flüchtlingsviertel von Dschabaliya]] gefunden. Das in zwei Ebenen angelegte Tunnelsystem diente den Angaben der IDF zufolge der Hamas als Kommandozentrale.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-gazastreifen-geiseln-100.html Fünf Geiseln tot aus Tunnelsystem geborgen], [[tagesschau de]], 25. Dezember 2023, abgerufen am 25. Dezember 2023.</ref><br />
<br />
Mit Stand vom 29. Dezember 2023 hat die IDF laut eigenen Angaben, die Kontrolle über die zuvor heftig umkämpfte Stadt erlangt. Am 7. Januar 2024 meldete die IDF die Zerschlagung der Hamas-Strukturen im nördlichen Gazastreifen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/meldung/hamas-struktur-im-norden-des-gazastreifens-laut-israel-zerschlagen,3006204a2 |titel=Hamas-Struktur im Norden des Gazastreifens laut Israel zerschlagen |sprache=de |abruf=2024-01-07}}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Flüchtlingslager asch-Schati]]<br />
* [[Bureidsch]]<br />
* [[Gouvernement Nordgaza]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Flüchtlingslager Dschabaliya}}<br />
* [http://www.jabalia.ps Offizielle Website von Stadt] (arabisch)<br />
* [https://www.unrwa.org/where-we-work/gaza-strip/jabalia-camp UNRWA Website zum Flüchtlingslager Dschabaliya] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|LCCN=nr/2006/11910|VIAF=144717857}}<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Flüchtlingslager (Palästina)]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Nordgaza]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Qal%C4%81t-i_Ghildsch%C4%AB&diff=241169626Qalāt-i Ghildschī2024-01-14T13:07:40Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort<br />
|BREITE = 32/06/22/N<br />
|LÄNGE = 66/54/25/E<br />
|NAME = Qalat<br />
|AMT-NAME = Qalat-i Ghilzai<br />قلات غلجي<br />
|VE2-NAME = [[Zabul]]<br />
|VE2-ART = Provinz<br />
|HÖHE = 1550<br />
|FLÄCHE = <br />
|EINWOHNER = 49158<br />
|STAND = Berechnung 2015<ref name="CitiesReport1">{{cite web|title=The State of Afghan Cities Report Band 1|date=2015|url=http://unhabitat.org/books/soac2015/|accessdate=2015-10-22|archiveurl=https://web.archive.org/web/20151031111515/http://unhabitat.org/books/soac2015/|archivedate=2015-10-31|offline=yes|archivebot=2019-05-08 16:24:24 InternetArchiveBot}}</ref><br />
|GRÜNDUNG = <br />
|ISO-CODE = AF-ZAB<br />
|WWW = <br />
|WWW-SPRACHE = <br />
|BÜRGERMEISTER = <br />
|PARTEI = <br />
|PARTNER = <br />
|BILD = Qalat afghanistan 2013.png<br />
|BILD-TEXT = The Qalat Fortress in Qalat, Zabul Province, Afghanistan circa spring 2013. The picture was taken from a U.S. military vehicle on patrol driving on highway 1.<br />
}}<br />
'''Qalāt-i Ghildschī''' (auch als ''Qalati Ghilji'' transkribiert, {{psS|قلات غلجي&lrm;|Qalāt-i Ghilğī}}, auch ''Qalāti Zābul'' oder {{psS|قلات خلجي&lrm;|Qalāti Khaljī}}), kurz '''Kalat''' (''Qalāt''), ist eine Stadt im Süden von [[Afghanistan]] und die Hauptstadt der [[Liste der Provinzen Afghanistans|Provinz]] [[Zabul]].<br />
<br />
== Name ==<br />
Die Bevölkerung besteht vor allem aus [[Paschtunen]], die zum größten Teil dem Stamm der [[Ghilzai|Ghildschi]] angehören, nach dem die Stadt benannt ist. Die [[Khilji-Dynastie]] von [[Indien]] führt ihre Herkunft zurück bis in die Stadt.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Die Stadt liegt auf {{Höhe|1568}} Höhe. Das Tal, in dem verschiedene [[Wadi]]s zusammenströmen wird letztendlich zum Fluss ''Tarnak Rōd'' (?) und ermöglicht in gewissem Umfang Landwirtschaft in der Wüstenregion. Entlang des Tales zieht sich die Stadt von Südwesten nach Nordosten. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Orte ''Degak'' (SO), ''Juhktaran'' (W) und ''Sinak''-''Hazari''. Der [[Ring Road (Afghanistan)|Highway 1]] verbindet die Stadt mit [[Kandahar]] im Südwesten und [[Ghazni]] und [[Kabul]] im Nordosten. Eine weitere Straße beginnt im Ort und verläuft nach Süden, bzw. nach Südosten, über den ''Porshī Kowtal''-Pass ({{psS|پرشی كوتل&lrm;}} {{Coordinate|NS=32/04/46/N|EW=67/14/48/E|type=landmark|region=AF-ZAB|text=ICON0|name=Porshi Kowtal}}) bis an die Grenze zu [[Pakistan]].<ref>[http://www.geonames.org/1130131/qalat.html geonames.org].</ref><br />
<br />
Im Norden der Stadt, auf einer Anhöhe steht eine Festung die weithin sichtbar die Stadt überblickt.<br />
<br />
2015 hatte Qalati Ghildschi 49.158 Einwohner.<ref name="CitiesReport1" /> Die Stadt hat eine Gesamtfläche von 4820 ha und ist in vier Polizeidistrikte (nahias) eingeteilt.<ref name="CitiesReport2">{{cite web|title=The State of Afghan Cities Report Band 2 |date= 2015|url=http://unhabitat.org/books/soac2015_volume2/|accessdate=2015-10-22}}</ref><br />
<br />
Wüste macht 59 % der Landfläche aus.<ref name="CitiesReport2" /> Während bebautes Land nur 19 % der Fläche ausmacht.<ref name="CitiesReport2" /> Es gibt jedoch zumindest zwei Industrial Areas (Districts 2 & 3).<br />
<br />
2006 wurde der erste Flughafen ([[Qalat Airport]]) in der Provinz Zabul gebaut.<ref>{{Webarchiv|url=http://afghanistan.usaid.gov/en/Article.73.aspx |wayback=20070807003631 |text=USAID/Afghanistan: First Airstrip in Zabul Province |archiv-bot=2019-05-08 16:24:24 InternetArchiveBot }}</ref> Qalat wurde auch Sitz des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] [[Provincial Reconstruction Team Zabul]], welches Entwicklungshilfe in der Provinz leisten sollte.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Geschichte des Gebiets ist nicht gut dokumentiert und geprägt von Stammeskonflikten.<ref>{{Literatur |Autor=Christine Noelle |Titel=State and tribe in nineteenth-century Afghanistan. The reign of Amir Dost Muhammad Khan (1826–1863) |Verlag=Routledge |Ort=New York, NY |Datum=1997 |ISBN=0-7007-0629-1 |Seiten=}}</ref><br />
<br />
Einer der ersten Berichte in westlichen Quellen stammt von einer politischen Mission, die auf dem Weg nach Kandahar am 16. April 1857 den Ort durchquerte um einen neuen Freundschaftsvertrag zwischen den [[Britisches Weltreich|Britischen]] Kolonialbehörden in [[Peschawar]] und dem Amir von Kabul auszuhandeln.<ref>{{Cite book|title = Journal of a Political Mission to Afghanistan in 1857, Under Major Lumsden|last = Bellew|first = Henry Walter|publisher = Smith, Elder and Co.|year = 1862 |location = |pages = }}</ref> Die Delegation wurde von einer Gruppe empfangen, die offenbar der Thronfolger entsandt hatte um sie willkommen zu heißen und ihre Vorräte zu überprüfen. Zwei Infanterie-Trupps wurden aufgestellt, so dass die Briten die Truppen inspizieren konnten. Dann wurde eine [[Schūrā]] abgehalten.<br />
<br />
Sher Ali Khan eroberte die Stadt am 22. Januar 1867. In der Schlacht verlor er einen Sohn, Mahomed Ali, der im Nahkampf von seinem Onkel getötet wurde. Daraufhin wurde auch der Onkel getötet.<ref>{{Cite book|title = Our Punjab Frontier: Being a Concise Account of the Various Tribes by which the North West Frontier of British India is Inhabited. |publisher = Wyman Bros. Publishers|year = 1868|isbn = |location = Calcutta, India|pages = 26}}</ref><br />
<br />
Im August 2021 wurde die Stadt durch die [[Taliban]] eingenommen.<ref>{{Internetquelle |werk=voanews.com |url=https://www.voanews.com/us-afghanistan-troop-withdrawal/list-afghan-provincial-capitals-under-taliban-control |titel=List of Afghan Provincial Capitals Under Taliban Control |sprache=en |abruf=2021-08-13}}</ref><br />
<br />
=== Amerikanische Wiederaufbau-Hilfen ===<br />
Um in dem Gebiet eine wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen wurde 2006 der erste Flughafen gebaut.<ref>{{Cite web|title = First Airstrip in Zabul Province. U.S. Agency for International Development|url = http://www.usaid.gov/results-data/success-stories/first-airstrip-zabul-province|work = usaid.gov|accessdate = 2015-06-29|archiveurl = https://web.archive.org/web/20151026081237/https://www.usaid.gov/results-data/success-stories/first-airstrip-zabul-province|archivedate = 2015-10-26|offline = yes|archivebot = 2019-05-08 16:24:24 InternetArchiveBot}}</ref> Dort wurde Nachschub für das Provincial Reconstruction Team Zabul und andere Hilfs-Organisationen angeliefert. Drei Jahre später wurde eine Mädchenschule erbaut.<ref>{{Cite web|title = Zabul PRT opens new girls’ school in Qalat > U.S. Air Forces Central Command > Article Display|url = http://www.afcent.af.mil/News/ArticleDisplay/tabid/136/Article/220975/zabul-prt-opens-new-girls-school-in-qalat.aspx|work = afcent.af.mil|accessdate = 2015-06-29|offline = yes|archivebot = 2022-12-30 08:46:19 InternetArchiveBot|archiveurl = https://web.archive.org/web/20180909035610/http://www.afcent.af.mil/page-not-found?original_path=%2FNews%2FArticle-Display%2FArticle%2F220975%2Fzabul-prt-opens-new-girls-school-in-qalat%2F|archivedate = 2018-09-09}}</ref> Bis 2013 wurde diese Schule regelmäßig von dem PRT unterstützt, unter anderem mit Gebetsmatten und Schulbüchern.<ref>{{Cite web|title = Zabul Attack: Were They Walking in a Red Zone?|url = http://diplopundit.net/2013/04/09/zabul-attack-were-they-walking-in-a-red-zone-2/|work = Diplopundit|accessdate = 2015-06-29|first = Domani|last = Spero}}</ref> Zusätzlich wurde in dem Gebiet die Bereitstellung von sauberem Wasser unterstützt.<ref>{{Cite web|url = http://www.afcent.af.mil/News/ArticleDisplay/tabid/136/Article/220265/prt-zabul-completes-projects-for-progress.aspx|title = Zabul Province completes projects for progress|date = 2010-06-03|accessdate = |last = tSgt Jefferson|first = Oshawn|offline = yes|archivebot = 2022-12-30 08:46:19 InternetArchiveBot|archiveurl = https://web.archive.org/web/20180909035346/http://www.afcent.af.mil/page-not-found?original_path=%2FNews%2FArticle-Display%2FArticle%2F220265%2Fprt-zabul-completes-projects-for-progress%2F|archivedate = 2018-09-09}}</ref><ref>{{Cite web|title = G.I. Dough: Money as a Weapons System|url = https://projects.propublica.org/cerp/projects/EA63C8F0-1517-911C-C5CB14C305898AA9|accessdate = 2015-06-29|first = Megan|last = Burrington}}</ref><br />
<br />
Die Wiederaufbaumaßnahmen waren jedoch leider nicht gänzlich erfolgreich. 2006 war mit dem Bau eines neuen Handelszentrums begonnen worden. Nachdem drei Jahre lang gebaut worden und zehn Mio. Dollar verbraucht worden waren, waren die meisten Gebäude nicht nutzbar aufgrund mangelnder Fachkompetenz der Bauarbeiter, sowie ohne Nutzer aufgrund mangelnder Nachfrage.<ref>{{Cite web|title = The Army’s $10M Afghanistan Flop|url = http://abcnews.go.com/International/story?id=8134149|work = ABC News|date = 2009-07-30|accessdate = 2015-06-29}}</ref> Sogar der Provinzgouverneur weigerte sich in das neue Gebäude einzuziehen, da es an Sicherheit mangelte. ''Anne Smedinghoff'', eine 25 Jahre alte US-Amerikanerin (im diplomatischen Dienst), wurde 2013 durch einen Selbstmordanschlag mit einem Auto in der Stadt getötet.<ref>https://www.spiegel.de/politik/ausland/terror-in-afghanistan-junge-us-diplomatin-stirbt-bei-taliban-anschlag-a-892957.html</ref><br />
Im März 2020 überfielen Taliban einen Stützpunkt außerhalb Qalats und töteten mindestens 22 afghanische Soldaten.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Nach der [[Effektive Klimaklassifikation|Effektiven Klimaklassifikation]] (Köppen climate classification) herrscht in Qalati Ghildschi ein [[Mittelmeerklima]] mit heißen Sommern (''Csa''). Es ist generell warm. Die mittlere Temperatur beträgt 13,6&nbsp;°C, der durchschnittliche Jahresniederschlag erreicht 283&nbsp;mm.<br />
<br />
Juli ist der heißeste Monat mit einer Durchschnittstemperatur von 27,5&nbsp;°C. Der kälteste Monat ist der Januar mit durchschnittlich −2,9&nbsp;°C.<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = <!--200 --><!-- nur aktivieren wenn verwendet--><br />
| QUELLE = <ref>[http://en.climate-data.org/location/768515/ Climate: Qalat.] in Climate-Data.org. 9. September 2016 (englisch).</ref><br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Qalati Ghildschi, Afghanistan<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 3.5<br />
| hmfeb = 7.8<br />
| hmmär = 15.5<br />
| hmapr = 22.0<br />
| hmmai = 27.4<br />
| hmjun = 34.5<br />
| hmjul = 36.4<br />
| hmaug = 34.6<br />
| hmsep = 30.5<br />
| hmokt = 24.2<br />
| hmnov = 17.5<br />
| hmdez = 10.0<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = -2.9<br />
| lmfeb = 1.3<br />
| lmmär = 8.6<br />
| lmapr = 14.2<br />
| lmmai = 18.5<br />
| lmjun = 25.0<br />
| lmjul = 27.5<br />
| lmaug = 25.4<br />
| lmsep = 20.2<br />
| lmokt = 14.2<br />
| lmnov = 8.2<br />
| lmdez = 7.4<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm<br />
| nbjan = 30<br />
| nbfeb = 71<br />
| nbmär = 64<br />
| nbapr = 206<br />
| nbmai = 89<br />
| nbjun = 81<br />
| nbjul = 50<br />
| nbaug = 15<br />
| nbsep = 3<br />
| nbokt = 3<br />
| nbnov = 8<br />
| nbdez = 15--><br />
}}<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
[[Datei:Qalat City Fort, Afghanistan 2008.jpg|mini|Zerfallende Kaserne in der Burg von Qalat]]<br />
Die Festung, die die Stadt überragt wurde von Truppen von [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] gebaut ([[Festung Qalat]]).<ref>''The Economist.'' Band 376, 2005.</ref> ''Ghar Bolan Baba'' ist eine 730&nbsp;m tiefe Höhle, die in der Geschichte oft für religiöse Zwecke genutzt wurde.<ref>Paul Courbon, Claude Chabert, Peter Bosted, Karen Lindsley: ''Atlas of the great caves of the world.'' Cave Books 1989, S. 21.</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Qalat, Zabul|Kalat, Sabul}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=|LCCN=n/2010/54292|VIAF=136283731}}<br />
<br />
[[Kategorie:Zabul]]<br />
[[Kategorie:Ort in Afghanistan]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Qal%C4%81t-i_Ghildsch%C4%AB&diff=241169618Qalāt-i Ghildschī2024-01-14T13:07:22Z<p>Nennglas: HC: Ergänze Kategorie:Ort in Afghanistan</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort<br />
|BREITE = 32/06/22/N<br />
|LÄNGE = 66/54/25/E<br />
|NAME = Qalat<br />
|AMT-NAME = Qalat-i Ghilzai<br />قلات غلجي<br />
|VE2-NAME = [[Zabul]]<br />
|VE2-ART = Provinz<br />
|HÖHE = 1550<br />
|FLÄCHE = <br />
|EINWOHNER = 49158<br />
|STAND = Berechnung 2015<ref name="CitiesReport1">{{cite web|title=The State of Afghan Cities Report Band 1|date=2015|url=http://unhabitat.org/books/soac2015/|accessdate=2015-10-22|archiveurl=https://web.archive.org/web/20151031111515/http://unhabitat.org/books/soac2015/|archivedate=2015-10-31|offline=yes|archivebot=2019-05-08 16:24:24 InternetArchiveBot}}</ref><br />
|GRÜNDUNG = <br />
|ISO-CODE = AF-ZAB<br />
|WWW = <br />
|WWW-SPRACHE = <br />
|BÜRGERMEISTER = <br />
|PARTEI = <br />
|PARTNER = <br />
|BILD = Qalat afghanistan 2013.png<br />
|BILD-TEXT = The Qalat Fortress in Qalat, Zabul Province, Afghanistan circa spring 2013. The picture was taken from a U.S. military vehicle on patrol driving on highway 1.<br />
}}<br />
'''Qalāt-i Ghildschī''' (auch als ''Qalati Ghilji'' transkribiert, {{psS|قلات غلجي&lrm;|Qalāt-i Ghilğī}}, auch ''Qalāti Zābul'' oder {{psS|قلات خلجي&lrm;|Qalāti Khaljī}}), kurz '''Kalat''' ''(Qalāt)'' ist eine Stadt im Süden von [[Afghanistan]] und die Hauptstadt der [[Liste der Provinzen Afghanistans|Provinz]] [[Zabul]].<br />
<br />
== Name ==<br />
Die Bevölkerung besteht vor allem aus [[Paschtunen]], die zum größten Teil dem Stamm der [[Ghilzai|Ghildschi]] angehören, nach dem die Stadt benannt ist. Die [[Khilji-Dynastie]] von [[Indien]] führt ihre Herkunft zurück bis in die Stadt.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Die Stadt liegt auf {{Höhe|1568}} Höhe. Das Tal, in dem verschiedene [[Wadi]]s zusammenströmen wird letztendlich zum Fluss ''Tarnak Rōd'' (?) und ermöglicht in gewissem Umfang Landwirtschaft in der Wüstenregion. Entlang des Tales zieht sich die Stadt von Südwesten nach Nordosten. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Orte ''Degak'' (SO), ''Juhktaran'' (W) und ''Sinak''-''Hazari''. Der [[Ring Road (Afghanistan)|Highway 1]] verbindet die Stadt mit [[Kandahar]] im Südwesten und [[Ghazni]] und [[Kabul]] im Nordosten. Eine weitere Straße beginnt im Ort und verläuft nach Süden, bzw. nach Südosten, über den ''Porshī Kowtal''-Pass ({{psS|پرشی كوتل&lrm;}} {{Coordinate|NS=32/04/46/N|EW=67/14/48/E|type=landmark|region=AF-ZAB|text=ICON0|name=Porshi Kowtal}}) bis an die Grenze zu [[Pakistan]].<ref>[http://www.geonames.org/1130131/qalat.html geonames.org].</ref><br />
<br />
Im Norden der Stadt, auf einer Anhöhe steht eine Festung die weithin sichtbar die Stadt überblickt.<br />
<br />
2015 hatte Qalati Ghildschi 49.158 Einwohner.<ref name="CitiesReport1" /> Die Stadt hat eine Gesamtfläche von 4820 ha und ist in vier Polizeidistrikte (nahias) eingeteilt.<ref name="CitiesReport2">{{cite web|title=The State of Afghan Cities Report Band 2 |date= 2015|url=http://unhabitat.org/books/soac2015_volume2/|accessdate=2015-10-22}}</ref><br />
<br />
Wüste macht 59 % der Landfläche aus.<ref name="CitiesReport2" /> Während bebautes Land nur 19 % der Fläche ausmacht.<ref name="CitiesReport2" /> Es gibt jedoch zumindest zwei Industrial Areas (Districts 2 & 3).<br />
<br />
2006 wurde der erste Flughafen ([[Qalat Airport]]) in der Provinz Zabul gebaut.<ref>{{Webarchiv|url=http://afghanistan.usaid.gov/en/Article.73.aspx |wayback=20070807003631 |text=USAID/Afghanistan: First Airstrip in Zabul Province |archiv-bot=2019-05-08 16:24:24 InternetArchiveBot }}</ref> Qalat wurde auch Sitz des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] [[Provincial Reconstruction Team Zabul]], welches Entwicklungshilfe in der Provinz leisten sollte.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Geschichte des Gebiets ist nicht gut dokumentiert und geprägt von Stammeskonflikten.<ref>{{Literatur |Autor=Christine Noelle |Titel=State and tribe in nineteenth-century Afghanistan. The reign of Amir Dost Muhammad Khan (1826–1863) |Verlag=Routledge |Ort=New York, NY |Datum=1997 |ISBN=0-7007-0629-1 |Seiten=}}</ref><br />
<br />
Einer der ersten Berichte in westlichen Quellen stammt von einer politischen Mission, die auf dem Weg nach Kandahar am 16. April 1857 den Ort durchquerte um einen neuen Freundschaftsvertrag zwischen den [[Britisches Weltreich|Britischen]] Kolonialbehörden in [[Peschawar]] und dem Amir von Kabul auszuhandeln.<ref>{{Cite book|title = Journal of a Political Mission to Afghanistan in 1857, Under Major Lumsden|last = Bellew|first = Henry Walter|publisher = Smith, Elder and Co.|year = 1862 |location = |pages = }}</ref> Die Delegation wurde von einer Gruppe empfangen, die offenbar der Thronfolger entsandt hatte um sie willkommen zu heißen und ihre Vorräte zu überprüfen. Zwei Infanterie-Trupps wurden aufgestellt, so dass die Briten die Truppen inspizieren konnten. Dann wurde eine [[Schūrā]] abgehalten.<br />
<br />
Sher Ali Khan eroberte die Stadt am 22. Januar 1867. In der Schlacht verlor er einen Sohn, Mahomed Ali, der im Nahkampf von seinem Onkel getötet wurde. Daraufhin wurde auch der Onkel getötet.<ref>{{Cite book|title = Our Punjab Frontier: Being a Concise Account of the Various Tribes by which the North West Frontier of British India is Inhabited. |publisher = Wyman Bros. Publishers|year = 1868|isbn = |location = Calcutta, India|pages = 26}}</ref><br />
<br />
Im August 2021 wurde die Stadt durch die [[Taliban]] eingenommen.<ref>{{Internetquelle |werk=voanews.com |url=https://www.voanews.com/us-afghanistan-troop-withdrawal/list-afghan-provincial-capitals-under-taliban-control |titel=List of Afghan Provincial Capitals Under Taliban Control |sprache=en |abruf=2021-08-13}}</ref><br />
<br />
=== Amerikanische Wiederaufbau-Hilfen ===<br />
Um in dem Gebiet eine wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen wurde 2006 der erste Flughafen gebaut.<ref>{{Cite web|title = First Airstrip in Zabul Province. U.S. Agency for International Development|url = http://www.usaid.gov/results-data/success-stories/first-airstrip-zabul-province|work = usaid.gov|accessdate = 2015-06-29|archiveurl = https://web.archive.org/web/20151026081237/https://www.usaid.gov/results-data/success-stories/first-airstrip-zabul-province|archivedate = 2015-10-26|offline = yes|archivebot = 2019-05-08 16:24:24 InternetArchiveBot}}</ref> Dort wurde Nachschub für das Provincial Reconstruction Team Zabul und andere Hilfs-Organisationen angeliefert. Drei Jahre später wurde eine Mädchenschule erbaut.<ref>{{Cite web|title = Zabul PRT opens new girls’ school in Qalat > U.S. Air Forces Central Command > Article Display|url = http://www.afcent.af.mil/News/ArticleDisplay/tabid/136/Article/220975/zabul-prt-opens-new-girls-school-in-qalat.aspx|work = afcent.af.mil|accessdate = 2015-06-29|offline = yes|archivebot = 2022-12-30 08:46:19 InternetArchiveBot|archiveurl = https://web.archive.org/web/20180909035610/http://www.afcent.af.mil/page-not-found?original_path=%2FNews%2FArticle-Display%2FArticle%2F220975%2Fzabul-prt-opens-new-girls-school-in-qalat%2F|archivedate = 2018-09-09}}</ref> Bis 2013 wurde diese Schule regelmäßig von dem PRT unterstützt, unter anderem mit Gebetsmatten und Schulbüchern.<ref>{{Cite web|title = Zabul Attack: Were They Walking in a Red Zone?|url = http://diplopundit.net/2013/04/09/zabul-attack-were-they-walking-in-a-red-zone-2/|work = Diplopundit|accessdate = 2015-06-29|first = Domani|last = Spero}}</ref> Zusätzlich wurde in dem Gebiet die Bereitstellung von sauberem Wasser unterstützt.<ref>{{Cite web|url = http://www.afcent.af.mil/News/ArticleDisplay/tabid/136/Article/220265/prt-zabul-completes-projects-for-progress.aspx|title = Zabul Province completes projects for progress|date = 2010-06-03|accessdate = |last = tSgt Jefferson|first = Oshawn|offline = yes|archivebot = 2022-12-30 08:46:19 InternetArchiveBot|archiveurl = https://web.archive.org/web/20180909035346/http://www.afcent.af.mil/page-not-found?original_path=%2FNews%2FArticle-Display%2FArticle%2F220265%2Fprt-zabul-completes-projects-for-progress%2F|archivedate = 2018-09-09}}</ref><ref>{{Cite web|title = G.I. Dough: Money as a Weapons System|url = https://projects.propublica.org/cerp/projects/EA63C8F0-1517-911C-C5CB14C305898AA9|accessdate = 2015-06-29|first = Megan|last = Burrington}}</ref><br />
<br />
Die Wiederaufbaumaßnahmen waren jedoch leider nicht gänzlich erfolgreich. 2006 war mit dem Bau eines neuen Handelszentrums begonnen worden. Nachdem drei Jahre lang gebaut worden und zehn Mio. Dollar verbraucht worden waren, waren die meisten Gebäude nicht nutzbar aufgrund mangelnder Fachkompetenz der Bauarbeiter, sowie ohne Nutzer aufgrund mangelnder Nachfrage.<ref>{{Cite web|title = The Army’s $10M Afghanistan Flop|url = http://abcnews.go.com/International/story?id=8134149|work = ABC News|date = 2009-07-30|accessdate = 2015-06-29}}</ref> Sogar der Provinzgouverneur weigerte sich in das neue Gebäude einzuziehen, da es an Sicherheit mangelte. ''Anne Smedinghoff'', eine 25 Jahre alte US-Amerikanerin (im diplomatischen Dienst), wurde 2013 durch einen Selbstmordanschlag mit einem Auto in der Stadt getötet.<ref>https://www.spiegel.de/politik/ausland/terror-in-afghanistan-junge-us-diplomatin-stirbt-bei-taliban-anschlag-a-892957.html</ref><br />
Im März 2020 überfielen Taliban einen Stützpunkt außerhalb Qalats und töteten mindestens 22 afghanische Soldaten.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Nach der [[Effektive Klimaklassifikation|Effektiven Klimaklassifikation]] (Köppen climate classification) herrscht in Qalati Ghildschi ein [[Mittelmeerklima]] mit heißen Sommern (''Csa''). Es ist generell warm. Die mittlere Temperatur beträgt 13,6&nbsp;°C, der durchschnittliche Jahresniederschlag erreicht 283&nbsp;mm.<br />
<br />
Juli ist der heißeste Monat mit einer Durchschnittstemperatur von 27,5&nbsp;°C. Der kälteste Monat ist der Januar mit durchschnittlich −2,9&nbsp;°C.<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = <!--200 --><!-- nur aktivieren wenn verwendet--><br />
| QUELLE = <ref>[http://en.climate-data.org/location/768515/ Climate: Qalat.] in Climate-Data.org. 9. September 2016 (englisch).</ref><br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Qalati Ghildschi, Afghanistan<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 3.5<br />
| hmfeb = 7.8<br />
| hmmär = 15.5<br />
| hmapr = 22.0<br />
| hmmai = 27.4<br />
| hmjun = 34.5<br />
| hmjul = 36.4<br />
| hmaug = 34.6<br />
| hmsep = 30.5<br />
| hmokt = 24.2<br />
| hmnov = 17.5<br />
| hmdez = 10.0<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = -2.9<br />
| lmfeb = 1.3<br />
| lmmär = 8.6<br />
| lmapr = 14.2<br />
| lmmai = 18.5<br />
| lmjun = 25.0<br />
| lmjul = 27.5<br />
| lmaug = 25.4<br />
| lmsep = 20.2<br />
| lmokt = 14.2<br />
| lmnov = 8.2<br />
| lmdez = 7.4<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm<br />
| nbjan = 30<br />
| nbfeb = 71<br />
| nbmär = 64<br />
| nbapr = 206<br />
| nbmai = 89<br />
| nbjun = 81<br />
| nbjul = 50<br />
| nbaug = 15<br />
| nbsep = 3<br />
| nbokt = 3<br />
| nbnov = 8<br />
| nbdez = 15--><br />
}}<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
[[Datei:Qalat City Fort, Afghanistan 2008.jpg|mini|Zerfallende Kaserne in der Burg von Qalat]]<br />
Die Festung, die die Stadt überragt wurde von Truppen von [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] gebaut ([[Festung Qalat]]).<ref>''The Economist.'' Band 376, 2005.</ref> ''Ghar Bolan Baba'' ist eine 730&nbsp;m tiefe Höhle, die in der Geschichte oft für religiöse Zwecke genutzt wurde.<ref>Paul Courbon, Claude Chabert, Peter Bosted, Karen Lindsley: ''Atlas of the great caves of the world.'' Cave Books 1989, S. 21.</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Qalat, Zabul|Kalat, Sabul}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=|LCCN=n/2010/54292|VIAF=136283731}}<br />
<br />
[[Kategorie:Zabul]]<br />
[[Kategorie:Ort in Afghanistan]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beit_Lahiya&diff=241169489Beit Lahiya2024-01-14T13:02:30Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
| Name = Beit Lahia<br />
| NameArabisch = بيت لاهية<br />
| Bild = Match in Beit Lahia 64.jpg<br />
| Bildbeschreibung = Beit Lahia, 2011<br />
| Wappen = <br />
| Gebiet = Staat Palästina<br />
| Gouvernement = [[Gouvernement Nordgaza|Nordgaza]]<br />
| lat_deg = 31<br />
| lat_min = 33<br />
| lat_sec = 14<br />
| lon_deg = 34<br />
| lon_min = 30<br />
| lon_sec = 05<br />
| Einwohner = 89838<br />
| Fläche = <br />
| EinwohnerStand = 2017<br />
| Zeitzone = UTC+2<br />
| Postleitzahl = <br />
| Gemeindeart = Stadt<br />
| Bürgermeister = Izz al-Din al-Dahnoun<br />
| Webpräsenz = www.beitlahia.mun.ps<br />
| Karte = <br />
| Beschriftung = <br />
}}<br />
'''Beit Lahia''', auch als '''Beit Lahija''' transkribiert ({{arS|بيت لاهية|Bait Lahiya|d=Beit Lāhia|b=Haus des Lahia}}), ist eine [[Staat Palästina|palästinensische]] Stadt im [[Gouvernement Nordgaza]]. Sie liegt in der nordöstlichen Grenze des [[Gazastreifen]]s zu [[Israel]], etwa 6 km östlich von [[Gaza-Stadt]], 3 km westlich von [[Beit Hanun]] und nördlich von [[Dschabaliya]]. Beit Lahia hatte 2017 laut dem Palästinensischen Zentralamt für Statistik 89.838 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |autor=Staat Palästina |url=https://www.pcbs.gov.ps/Downloads/book2364-1.pdf |titel=Preliminary Results of the Population, Housing and Establishments Census, 2017 |hrsg=Palestinian Central Bureau of Statistics (PCBS) |datum=2017 |sprache=en |abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
== Geografie und Demografie ==<br />
Das Wort „Lahia“ ist [[Syrische Sprache|syrisch]] und bedeutet „Wüste“ oder „Müdigkeit“. Die Stadt ist von Sanddünen umgeben, von denen einige bis zu 55 m (180 ft) über dem Meeresspiegel liegen. Die Gegend ist für ihre vielen großen [[Maulbeerfeige|Maulbeer-Feigenbäume]] bekannt. Beit Lahia ist bekannt für ihr frisches, süßes Wasser, ihre Beeren und Zitrusbäume.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=WorldTravelGate |url=https://web.archive.org/web/20130823050026/http://www.mideasttravelling.net/palestine/gaza/gaza_culture.htm |titel=Travel in Gaza - Palestine - Culture - WorldTravelGate.net®- |datum=2013-08-23 |abruf=2024-01-12}}</ref> Laut dem englischer Orientalisten [[Edward Henry Palmer]] stammte „Lahia“ ursprünglich von „Lahi“, einem persönlichen Namen.<br />
[[Datei:North Gaza July 2018.png|mini|390x390px|Beit Lahia und [[Gouvernement Nordgaza]], die Stadt befindet sich im Norden des [[Gazastreifen]]s]]<br />
Bei der Volkszählung Palästinas im Jahr 1922, die von den [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandatsbehörden]] durchgeführt wurde, hatte Beit Lahia eine Bevölkerung von 871 Einwohnern, alles Muslime, und stieg bei der Volkszählung 1931 auf 1.133, immer noch alle Muslime, in 223 Häusern.<ref name="Census19312">{{Literatur |Autor=E. Mills |Titel=Census of Palestine 1931. Population of villages, towns and administrative areas |Datum=1932 |Online=http://archive.org/details/CensusOfPalestine1931.PopulationOfVillagesTownsAndAdministrativeAreas |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Laut einer offiziellen Land- und Bevölkerungsumfrage bestand die Bevölkerung von Beit Lahia in den Statistiken von 1945 aus 1.700 Muslimen und die Landfläche betrug 38.376 [[Dunam]]s. Davon waren 134 Dunams für Zitrusfrüchte und Bananen, 1.765 für Plantagen und bewässerbares Land, 15.185 für Getreide vorgesehen, während 18 Dunams bebaute Gebiete waren.<ref>Government of Palestine, Department of Statistics. ''Village Statistics, April 1945.'' Quoted in Hadawi, 1970, S. [http://www.palestineremembered.com/download/VillageStatistics/Table%20III/Gaza/Page-136.jpg 136]</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Beit Lahia hat einen alten Hügel und in der Nähe liegen verlassene Dorfruinen.<ref name=":0" /> Es wurde vermutet, dass es Baitelia, die Heimatstadt von [[Sozomenos]], war, wo sich ein Tempel befand.<ref name="SWP2332">{{Literatur |Autor=C. R. (Claude Reignier) Conder, Horatio Herbert Kitchener Kitchener, Edward Henry Palmer, Walter Besant |Titel=The survey of western Palestine : memoirs of the topography, orography, hydrography, and archaeology |Verlag=London : Committee of the Palestine exploration fund |Datum=1881-01 |Online=http://archive.org/details/surveyofwesternp03conduoft |Abruf=2024-01-12}}</ref> Es wurden Keramiken aus byzantinischer Zeit gefunden.<ref>Dauphin, 1998, p. 881</ref> Von einer alten Moschee westlich von Beit Lahia aus dem Ende der [[Fatimiden]]zeit und dem Beginn der [[Ayyubiden|Ayyubiden-Dynastie]] [[Saladin]]s ist nur noch ein [[Mihrāb|Mihrab]] oder eine Moscheennische übrig, die die Richtung des Salaah (Gebets) anzeigt. Aus der [[Osmanisches Reich|osmanischen]] Zeit sind zwei weitere Moscheen erhalten.<ref name=":0" /><br />
<br />
Der arabische Geograph [[Yāqūt ar-Rūmī|Yaqut al-Hamawi]] (gest. 1229) beschrieb „Bait Lihya“ als „in der Nähe von [[Gaza (Stadt)|Ghazzah]]“ gelegen und bemerkte weiter, dass „es ein Dorf mit vielen Obstbäumen“ sei.<ref>{{Literatur |Autor=G. (Guy) Le Strange |Titel=Palestine under the Moslems; a description of Syria and the Holy Land from A.D. 650 to 1500. Translated from the works of the mediaeval Arab geographers |Verlag=London A.P. Watt |Datum=1890 |Online=http://archive.org/details/palestineundermo00lestuoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Mamluken-Herrschaft ===<br />
Eine Marmorplatte, die im Maqam (Schrein) von Salim Abu Musallam in Beit Lahia deponiert wurde, ist mit spätmamlukischen [[Naschī|Naskhi]]-Buchstaben beschriftet. Es handelt sich um eine Grabinschrift über vier Söhne des Gouverneurs von Gaza, Aqbay al-Aschrafi, die alle im Monat [[Radschab]] 897 (=29. April – 9. Mai 1492 n. Chr.) starben. Es wird angenommen, dass die Kinder an der von [[Mudschir ad-Din]] beschriebenen Pest starben, die 1491–1492 Palästina verwüstete.<ref>{{Literatur |Autor=Moše Šārôn |Titel=Corpus Inscriptionum Arabicarum Palaestinae (CIAP) Volume Two: B-C |Verlag=BRILL |Datum=1997 |ISBN=978-90-04-11083-0 |Seiten=149-151 |Online=https://books.google.de/books?id=EPFDU8POrXIC&pg=PA149&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Osmanische Ära ===<br />
Im Jahr 1517 wurde das Dorf zusammen mit dem Rest [[Palästina (Region)|Palästinas]] in das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] eingegliedert, und im Jahr 1596 erschien Beit Lahia in den osmanischen Steuerregistern als [[Nahiya]] (Unterbezirk) von [[Gaza (Stadt)|Gaza]] unter dem Gaza [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Sanjak]]. Es hatte eine Bevölkerung von 70 muslimischen Haushalten und zahlte einen festen Steuersatz von 25 % auf verschiedene landwirtschaftliche Produkte, darunter Weizen, Gerste, Sommerfrüchte, Weinberge, Obstbäume, Ziegen und/oder Bienenstöcke.<ref>{{Literatur |Autor=Wolf Dieter Hütteroth, Kamal Abdulfattah |Titel=Historical Geography of Palestine, Transjordan and Southern Syria in the Late 16th [sixteenth] Century |Verlag=Fränkische Geographische Ges. |Datum=1977 |ISBN=978-3-920405-41-4 |Seiten=144 |Online=https://books.google.de/books/about/Historical_Geography_of_Palestine_Transj.html?id=wqULAAAAIAAJ&redir_esc=y |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte das Gebiet von Beit Lahia aufgrund des nomadischen Drucks auf die örtlichen Gemeinden einen erheblichen Prozess des Siedlungsrückgangs. Die Bewohner der verlassenen Dörfer zogen in die verbliebenen Siedlungen, das Land wurde jedoch weiterhin von den Nachbardörfern bewirtschaftet.<ref>{{Cite journal |last1=Marom |first1=Roy |last2=Taxel |first2=Itamar |title=Ḥamāma: The historical geography of settlement continuity and change in Majdal 'Asqalān's hinterland, 1270 - 1750 CE |journal=Journal of Historical Geography |language=en |volume=82 |pages=49–65 |date=2023-01-01 |doi=10.1016/j.jhg.2023.08.003 |url=https://www.academia.edu/106637796 |doi-access=free}}</ref> Im Jahr 1838 erwähnte der Palästinaforscher [[Edward Robinson (Theologe)|Edward Robinson]], dass Beit Lahia ein muslimisches Dorf in der nähe von Gaza sei.<ref name="Robinsonp1182">{{Literatur |Autor=Edward Robinson, Eli Smith |Titel=Biblical researches in Palestine, Mount Sinai and Arabia Petraea : a journal of travels in the year 1838 |Verlag=Boston : Crocker |Datum=1841 |Online=http://archive.org/details/biblicalresearch03robiuoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Mai 1863 besuchte französische Forschungsreisende [[Victor Guérin]] das Dorf. Er beschrieb es als „mit 250 Einwohnern bevölkert, es liegt in einem länglichen Tal, ist gut kultiviert und von hohen Sanddünen umgeben, die eine große Hitze verursachen. Es ist eine kleine Oase, die ständig von wandernden Sandhügeln bedroht wird, die sie umgeben.“<ref>Guérin, 1869, p. [https://archive.org/stream/descriptiongogr03gugoog#page/n187/mode/1up 176], as translated by Conder and Kitchener, 1883, SWP III, p. [https://archive.org/stream/surveyofwesternp03conduoft#page/234/mode/1up 234]</ref><br />
<br />
Im Jahr 1883 wurde es in der [[Palestine Exploration Fund|Palestine-Exploration-Fund]]-Umfrage über Westpalästina als „kleines Dorf mit schönen Gärten und großen und alten Olivenhainen mitten im Sand“ beschrieben. Im Süden gibt es einen Brunnen Dorf."<ref name="SWP2333">{{Literatur |Autor=C. R. (Claude Reignier) Conder, Horatio Herbert Kitchener Kitchener, Edward Henry Palmer, Walter Besant |Titel=The survey of western Palestine : memoirs of the topography, orography, hydrography, and archaeology |Verlag=London : Committee of the Palestine exploration fund |Datum=1881-01 |Online=http://archive.org/details/surveyofwesternp03conduoft |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
=== Erster Weltkrieg und Britisches Mandat Palästina ===<br />
[[Datei:בית לחי (בית לאהיה עי עזה) 23-3-1928 - iחיים ברגרi btm11380.jpeg|mini|274x274px|Beit Lahia, 1923]]<br />
Beit Lahia, [[Gaza (Stadt)|Gaza]] und Umgebung wurden während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] durch die Briten im Rahmen der [[Palästinafront|Sinai- und Palästina-Kampagne]] besetzt. Die Schlachten von Gaza fanden zwischen den Alliierten unter britischer Führung und den osmanischen Truppen statt.<br />
<br />
Die [[Erste Schlacht um Gaza|Erste Schlacht von Gaza]] im März 1917 sah die Briten in dem Bestreben Gaza und Umgebung einzunehmen, jedoch scheiterten sie aufgrund von Kommunikationsproblemen und schlechter Truppenkoordination. Die osmanischen Truppen konnten erfolgreich ihre Verteidigung aufrechterhalten. Im Zuge der [[Zweite Schlacht um Gaza|Zweiten Schlacht]] von Gaza im April 1917 unternahmen die Alliierten einen erneuten Angriff auf die Stadt. Obwohl es gelang, die osmanischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, versäumten es die britischen Truppen aufgrund von Fehlern in der Nachverfolgung, die Stadt und Umgebung vollständig einzunehmen.<br />
<br />
Die [[Dritte Schlacht um Gaza|Dritte Schlacht von Gaza]] im Oktober 1917 markierte einen weiteren Angriff auf die Umgebung unter dem Kommando von General [[Edmund Allenby, 1. Viscount Allenby|Edmund Allenby]]. Der Angriff führte schließlich dazu, dass die Briten Gaza und Umgebung am 7. November 1917 einnahmen. Dieser Erfolg war entscheidend für den Verlauf der Sinai- und [[Palästinafront|Palästina-Kampagne]] während des Ersten Weltkriegs und legte den Grundstein für die weiteren Entwicklungen in der Region.<br />
<br />
=== Israelische Besatzung bis Palästinensische Verwaltung ===<br />
Die Stadt wurde im [[Sechstagekrieg]] 1967 von Israel besetzt. Seit 1994 untersteht der Ort der Selbstverwaltung der [[Palästinensische Autonomiebehörde|Palästinensischen Autonomiebehörde]], 2005 [[Israels einseitiger Abkoppelungsplan|endete]] die militärische Besetzung durch Israel. 2007 vertrieb die [[Islamismus|islamistische]] [[Hamas]] beim [[Kampf um Gaza Juni 2007|Kampf um Gaza]] die [[Fatah]] vom Gazastreifen.<br />
[[Datei:17 - Beit Lahiya (3224295581).jpg|mini|369x369px|Zerstörte Gebäude im Gazakrieg, 2008]]<br />
Am 4. Januar 2005 wurden sieben zivile Bewohner von Beit Lahia, darunter sechs Mitglieder derselben Familie, getötet. Der Vorfall wurde auf den Beschuss des landwirtschaftlichen Gebiets, in dem sie arbeiteten, durch die [[Israelische Verteidigungsstreitkräfte|israelischen Streitkräfte]] (IDF) zurückgeführt. Am 9. Juni 2006 wurden acht Zivilisten durch IDF-Granaten getötet, als sie am nördlichen Strand von Gaza in Beit Lahia picknickten. Unter den Toten befanden sich sieben Mitglieder der Familie Ali Ghaliya.<ref>{{Literatur |Autor=Chris McGreal |Titel=Death on the beach: seven Palestinians killed as Israeli shells hit family picnic |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2006-06-10 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/world/2006/jun/10/israel |Abruf=2024-01-12}}</ref><br />
<br />
Die Stadt ist ein häufiges Ziel israelischer Luftangriffe und war bereits oft Schlachtfeld zwischen Israel und der Hamas.<br />
<br />
Die bekannte Ibrahim al-Maqadna-Moschee wurde 2009 von israelischen Raketen getroffen, wobei 14 Menschen starben, darunter sechs Kinder. Zusätzlich wurden dabei mehr als 60 Menschen verletzt.<ref name="bbc_almaqadna">{{Literatur |Titel=Israeli troops enter Gaza Strip |Datum=2009-01-04 |Online=http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7809959.stm |Abruf=2024-01-12}}</ref> Der Raketenangriff auf die Ibrahim al-Maqadma-Moschee ereignete sich am 3. Januar 2009 im Rahmen des [[Operation Gegossenes Blei|Israel-Gaza-Krieges 2008–2009]], als eine israelische Rakete während des Abendgebets die Moschee im [[Gazastreifen]] traf.<ref name="UNGazareport">{{cite news |author=Report of the United Nations Fact Finding Mission on the Gaza Conflict |title=HUMAN RIGHTS IN PALESTINE AND OTHER OCCUPIED ARAB TERRITORIES |url=http://image.guardian.co.uk/sys-files/Guardian/documents/2009/09/15/UNFFMGCReport.pdf |archive-url=https://web.archive.org/web/20091007095811/http://image.guardian.co.uk/sys-files/Guardian/documents/2009/09/15/UNFFMGCReport.pdf |archive-date=2009-10-07 |url-status=live |work=The Guardian |date=2009-09-15 |language=de |access-date=2009-09-15 |location=London}}</ref> Zeugen sagten, dass zu diesem Zeitpunkt über 200 [[Palästinenser]] drinnen beteten.<ref name="guardian_almaqadna">{{cite news |last=Weaver |first=Matthew |title=Israel fires artillery shells into Gaza |url=https://www.theguardian.com/world/2009/jan/03/gaza-israel-attacks-artillery |work=[[The Guardian]] |date=2009-01-03 |language=de |access-date=2010-04-23 |location=London}}</ref><br />
<br />
=== Gazakrieg 2023 und Belagerung des Indonesichen Krankenhauses ===<br />
Während des [[Krieg in Israel und Gaza seit 2023|Israel-Gaza-Krieges 2023]] rückten israelische Streitkräfte am 27. Oktober in die Stadt vor.<ref>{{Cite web |title=Palestinian Sources Report IDF Armor Advancements on Beit Hanoun, Intense Strikes Continue {{!}} Atlas News |language=en-US |date=2023-10-27 |url=https://theatlasnews.co/brief/2023/10/27/palestinian-sources-report-idf-armor-advancements-on-beit-hanoun-intense-strikes-continue/ |access-date=2023-10-27}}</ref><br />
<br />
Am 20. November 2023, im Rahmen der israelischen Invasion im Gazastreifen im Jahr 2023, umzingelte und belagerte die IDF das Krankenhaus vollständig.<ref name="WaPo2013-11-20">{{Cite news |last1=Mahfouz |first1=Heba |last2=Dadouch |first2=Sarah |title=Another Gaza hospital caught in fighting, as storms deepen civilian misery |url=https://www.washingtonpost.com/world/2023/11/20/israel-hamas-gaza-hospitals/ |work=[[The Washington Post]] |date=2023-11-20 |language=en-US |access-date=2023-11-20 |issn=0190-8286}}</ref><ref>{{Cite news |last=Gritten |first=David |title=Israeli tanks surround north Gaza's Indonesian Hospital |url=https://www.bbc.com/news/world-middle-east-67474549 |work=[[BBC News]] |date=2023-11-20 |language=en-GB |access-date=2023-11-20}}</ref> Ab Dezember 2023 wurde das besetzte Gebäude später in einen umstrittenen IDF-Militärstützpunkt umgewandelt.<ref>{{cite web |title=Israel Kuasai RS Indonesia di Gaza, Diubah Jadi Markas Militer IDF |language=en |url=https://www.cnnindonesia.com/internasional/20231220191039-120-1039885/israel-kuasai-rs-indonesia-di-gaza-diubah-jadi-markas-militer-idf |website=cnnindonesia.com |access-date=2023-12-21}}</ref><br />
<br />
Der indonesische Außenminister [[Retno Marsudi]] sprach nach dem Angriff „die schärfsten Verurteilungen“ aus. Sie erklärte dies während eines diplomatischen Besuchs in [[Volksrepublik China|China]], das im November 2023 den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen innehat, als einen Versuch, aus moralischen Gründen auf einen Waffenstillstand zu drängen.<ref>{{cite news |last1=Tanamal |first1=Yvette |title=Indonesia incensed by Israeli attack on Gaza hospital |url=https://www.thejakartapost.com/world/2023/11/21/indonesia-incensed-by-israeli-attack-on-gaza-hospital.html |publisher=[[The Jakarta Post]] |date=2023-11-20 |language=en |access-date=2023-11-21}}</ref><br />
<br />
Beobachter berichteten, dass israelische Streitkräfte am Freitag, dem 24. November, das Krankenhaus angegriffen und einen Großteil davon beschädigt hätten.<ref>{{Cite news |title=Gaza’s Indonesian Hospital in ruins after Israeli raid, days-long siege |url=https://www.aljazeera.com/news/2023/11/25/gazas-indonesian-hospital-in-ruins-after-israeli-raid-days-long-siege |work=Al Jazeera |date=2023-11-25 |language=en |access-date=2023-11-30}}</ref> Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums<ref>{{cite web |title=Gaza's Indonesian Hospital completely evacuated: Health Ministry |language=en |date=2023-11-25 |url=https://www.middleeastmonitor.com/20231125-gazas-indonesian-hospital-completely-evacuated-health-ministry/ |work=[[Middle East Monitor]] |access-date=2023-12-21}}</ref> zufolge wurden die Patienten und das Personal anschließend evakuiert.<ref>{{cite news |last1=Malsin |first1=Jared |last2=Said |first2=Summer |title=Patients, Staff Evacuated From Gaza Hospital |url=https://www.wsj.com/livecoverage/israel-hamas-war-gaza-strip-2023-11-21/card/patients-staff-evacuated-from-gaza-hospital-0Df4danBO7wUGE642Wm1 |work=Wall Street Journal |date=2023-11-28 |language=en |access-date=2023-12-21}}</ref><ref>{{cite news |last=Salim |first=Uni |title=Indonesian Hospital in Gaza Caught in Israel-Hamas Conflict |url=https://www.voanews.com/a/indonesian-hospital-in-gaza-caught-in-israel-hamas-conflict/7399475.html |work=VOA News |date=2023-12-15 |language=en |access-date=2023-12-21}}</ref><br />
<br />
== Indonesisches Krankenhaus ==<br />
Das Indonesisches Krankenhaus (arabisch: المستشفى الإندونيسي, romanisiert: al-Mustashfá al-Indūnīsī) ist ein Krankenhaus in Beit Lahiya.<br />
[[Datei:Indonesian Hospital in Gaza.png|mini|340x340px|Indonesisches Krankenhaus in Gaza, Beit Lahia]]<br />
Das Krankenhaus verfügt über 100 Stationsbetten, 4 Operationssäle und eine Intensivstation mit 10 Betten. Zum Personal gehören etwa 400 Palästinenser, die vom Gesundheitsministerium des Gazastreifens bezahlt werden, und mehrere Freiwillige aus Indonesien.<ref name=":04">{{Cite web |last=Benamara |first=Nadia |title=Indonesia Hospital saves lives in Gaza - OPEC Fund for International Development |language=en |url=https://opecfund.org/news/indonesia-hospital-saves-lives-in-gaza |website=The OPEC Fund for International Development |access-date=2023-10-10}}</ref><br />
<br />
Der Bau des Krankenhauses begann 2011 auf einem 16.000 Quadratmeter großen Grundstück, das von der Regierung des Gazastreifens gespendet wurde.<ref name=":1">{{Cite web |title=Indonesia Hospital Opens in Gaza Strip |language=en |date=2016-04-11 |url=https://www.hospimedica.com/hospital-news/articles/294763643/indonesia-hospital-opens-in-gaza-strip.html |website=Hospimedica.com |access-date=2023-10-10}}</ref><ref name=":04" /> Das Projekt kostete 126 Milliarden [[Indonesische Rupiah|IDR]] und wurde durch Spenden von Indonesiern und Organisationen wie der Indonesischen Rotkreuzgesellschaft und [[Muhammadiyah]] finanziert, die von der indonesischen humanitären Organisation Medical Emergency Rescue Committee (MER-C) gesammelt wurden. Der damalige indonesische Vizepräsident [[Muhammad Jusuf Kalla]] weihte das Krankenhaus am 9. Januar 2016 ein.<ref name=":02">{{Cite web |last=Benamara |first=Nadia |title=Indonesia Hospital saves lives in Gaza - OPEC Fund for International Development |language=en |url=https://opecfund.org/news/indonesia-hospital-saves-lives-in-gaza |website=The OPEC Fund for International Development |access-date=2023-10-10}}</ref><br />
<br />
== Infrastruktur und ehemalige Siedlung ==<br />
In der Ökonomie der Stadt spielt die [[Landwirtschaft]] eine wichtige Rolle, vor allem Zitronenplantagen.<br />
<br />
Bis 2005 befand sich im Ort eine völkerrechtlich illegale [[israelische Siedlung]],<ref name=":03">{{Literatur |Autor=Frédéric Encel, avec Alexandre Nicolas pour la cartographie |Titel=Atlas géopolitique d’Israël |Auflage=6 |Verlag=Éditions Autrement (un département de Flammarion) |Ort=Paris |Datum=2023 |Reihe=Collection Atlas/Monde |ISBN=978-2-08-041629-2 |Seiten=76 f.}}</ref> ein militärischer Korridor verband diese mit der westlichen Nachbarssiedlung [[Dugit]].<ref name=":03" /><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Gouvernement Nordgaza]]<br />
* [[Liste der Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten|Liste der Städte im Staat Palästina]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Beit Lahiya|Beit Lahia}}<br />
* [http://www.beitlahia.mun.ps Offizielle Website der Stadt] (arabisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Ort im Gazastreifen]]<br />
[[Kategorie:Gouvernement Nordgaza]]<br />
[[Kategorie:Ort in Palästina]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Flugh%C3%A4fen_und_Flugpl%C3%A4tze_in_Afghanistan&diff=241169387Liste der Flughäfen und Flugplätze in Afghanistan2024-01-14T13:00:19Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''Liste der Flughäfen in Afghanistan''' zeigt die [[Flughafen|Flughäfen]] und [[Flugplatz|Flugplätze]] des [[Asien|asiatischen]] Staates [[Afghanistan]], geordnet nach Orten.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
{| class="wikitable sortable" style="font-size:95%;"<br />
|- style="vertical-align:baseline"<br />
! style="text-align:left; white-space:nowrap;"| Ort<br />
! style="text-align:left;"| Provinz<br />
! style="text-align:left; width:3em;"| [[ICAO-Code]]<br />
! style="text-align:left; width:2em;"| [[IATA-Flughafencode|IATA-Code]]<br />
! style="text-align:left; white-space:nowrap;"| Name des Flughafens<br />
! style="text-align:left;"| Start- und Landebahnen<br />
! style="text-align:left;"| Seehöhe&nbsp;(m)<br />
! style="text-align:left;"| [[Koordinaten]]<br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Internationale Flughafen<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kabul]]<br />
| [[Kabul (Provinz)|Kabul]]<br />
| OAKB<br />
| KBL<br />
| [[Flughafen Kabul|Kabul International Airport]] (Khwaja Rawash Airport)<br />
| <small>11/29: 3511 × 45 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1791</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 34/33/57/N|EW=069/12/47/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kabul International Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kandahar]]<br />
| [[Kandahar (Provinz)|Kandahar]]<br />
| OAKN<br />
| KDH<br />
| [[Flughafen Kandahar|Ahmad Shah Baba International Airport]]<br />
| <small>05/23: 3200 × 55 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1017</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/30/21/N|EW=065/50/52/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kandahar International Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Masar-e Scharif]]<br />
| [[Balch]]<br />
| OAMS<br />
| MZR<br />
| [[Flughafen Masar-e Scharif|Mawlānā Jalāl ad-Din Muhammad Balkhī International Airport]]<br />
| <small>06/24: 2998 × 45 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>392</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 36/42/25/N|EW=67/12/34/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Flughafen Masar-e Scharif}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Herat]]<br />
| [[Herat (Provinz)|Herat]]<br />
| OAHR<br />
| HEA<br />
| [[Flughafen Herat|Khwaja Abdullah Ansari International Airport]]<br />
| <small>01/19: 3014 × 45 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1003</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/12/36/N|EW=62/13/42/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Herat International Airport}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Regionalflughafen<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Laschkar Gah]]<br />
| [[Helmand (Provinz)|Helmand]]<br />
| OABT<br />
| BST<br />
| [[Bost Airport]]<br />
| <small>01/19: 2302 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>774</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/33/31/N|EW=64/21/52/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Bost Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Farah (Stadt)|Farah]]<br />
| [[Farah (Provinz)|Farah]]<br />
| OAFR<br />
| FAH<br />
| [[Farah Airport]]<br />
| <small>15/33: 1836 × 34 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>674</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/21/49/N|EW=062/10/03/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Farah Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Ghazni]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OAGN<br />
| GZI<br />
| [[Ghazni Airport]]<br />
| <small>15/33: 305 × ? m (wird erweitert)</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2183</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/31/52/N|EW=068/24/46/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Ghazni Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Dschalalabad]]<br />
| [[Nangarhar]]<br />
| OAJL<br />
| JAA<br />
| [[Jalalabad Airport]]<br />
| <small>13/31: 1975 × 27 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>561</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/24/01/N|EW=070/29/54/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Jalalabad Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Chost]]<br />
| [[Chost (Provinz)|Chost]]<br />
| OAKS<br />
| KHT<br />
| [[Khost Airport]]<br />
| <small>06/24: 1859 × 27 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1151</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/20/01/N|EW=069/57/09/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kost Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kunduz]]<br />
| [[Kundus (Provinz)]]<br />
| OAUZ<br />
| UND<br />
| [[Flughafen Kunduz|Kunduz Airport]]<br />
| <small>11/29: 1996 m × 45 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>444</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/39/54/N|EW=68/54/39/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kunduz Airport}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Regionalflugplätze<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Bamiyan-Tal#Heutige Stadt Bamiyan|Bamiyan]]<br />
| [[Bamiyan]]<br />
| OABN<br />
| BIN<br />
| [[Bamiyan Airport]] ([[Abdul Ali Mazari|Shahid Mazari]] Airport)<br />
| <small>07/25: 2200 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2565</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/48/36/N|EW=067/49/14/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Bamiyan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Tschaghtscharan]]<br />
| [[Ghor]]<br />
| OACC<br />
| CCN<br />
| [[Chaghcharan Airport]]<br />
| <small>06/24: 2000 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2278</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/31/35/N|EW=065/16/15/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Chaghcharan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Darwaz, Afghanistan|Darwaz]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OADZ<br />
| DAZ<br />
| [[Darwaz Airport]]<br />
| <small>09/27: 654 × 32 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1533</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 38/27/39/N|EW=070/53/04/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Darwaz Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Faizabad (Afghanistan)|Fayzabad]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAFZ<br />
| FBD<br />
| [[Fayzabad Airport]]<br />
| <small>18/36: 1844 × 34 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1171</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/07/10/N|EW=070/31/06/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Fayzabad Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Gardez (Afghanistan)|Gardez]]<br />
| [[Paktia]]<br />
| OAGZ<br />
| GRG<br />
| [[Gardez Airport]]<br />
| <small>03/21: 1664 × 53 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2374</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/37/54/N|EW= 069/14/21/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Gardez Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Chwahan]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAHN<br />
| KWH<br />
| [[Khwahan Airport]]<br />
| <small>17/35: 671 × 27,5 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>980</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/53/24/N|EW=070/12/13/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Khwahan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kuran va Munjan|Kuran va Mundschan]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OARZ<br />
| KUR<br />
| [[Razer Airport]]<br />
| <small>08/26: 884 × 31 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2520</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/01/02/N|EW=070/45/39/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Razer Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Maymana]]<br />
| [[Faryab]]<br />
| OAMN<br />
| MMZ<br />
| [[Maymana Airport]]<br />
| <small>14/32: 2000 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>838</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=35/55/50/N|EW=064/45/40/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Maymana Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Nili (Stadt)|Nili]]<br />
| [[Daikondi]]<br />
| OANL<br />
|<br />
| [[Nili Airport]]<br />
| <small>18/36: 732 × 18 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2233</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/44/27/N|EW=066/09/24/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Nili Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Sardeh Band]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OADS<br />
| SBF<br />
| [[Sardeh Band Airport]]<br />
| <small>02/20: 2104 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2125</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/19/15/N|EW=068/38/11/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sardeh Band Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Qala-i-Naw]]<br />
| [[Badghis]]<br />
| OAQN<br />
| LQN<br />
| [[Flughafen Qala-i-Naw|Qala i Naw Airport]] (Qala Nau Airport)<br />
| <small>04/22: 1999 × 25 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>905</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/59/09/N|EW=063/07/04/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Qala i Naw Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Scheberghan]]<br />
| [[Dschuzdschan]]<br />
| OASG<br />
|<br />
| [[Sheberghan Airfield]]<br />
| <small>06L/24R: 2621 × 24, Asphalt<br /> 06R/24L: 2115 × 30, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>321</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/45/04/N|EW=065/54/45/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sheberghan Airfield}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Schighnan]] (Sheghnan)<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OASN<br />
| SGA<br />
| [[Sheghnan Airport]]<br />
| <small>16/34: 803 × 30 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2042</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/34/00/N|EW=071/30/00/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sheghnan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Taloqan]]<br />
| [[Tachar]]<br />
| OATQ<br />
| TQN<br />
| [[Taloqan Airport]]<br />
| <small>16/34: 1574 × 35 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>816</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/46/14/N|EW=069/31/56/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Taloqan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Tarin Kut]] (Tarin Kowt)<br />
| [[Urusgan]]<br />
| OATN<br />
| TII<br />
| [[Tarinkot Airport]]<br />
| <small>12/30: 2225 × 27 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1365</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/36/17/N|EW=065/51/56/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Tarinkot Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Sarandsch]]<br />
| [[Nimrus]]<br />
| OAZJ<br />
| ZAJ<br />
| [[Flughafen Sarandsch|Zaranj Airport]]<br />
| <small>16/34: 2500 × 60 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>485</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=30/58/32/N|EW=062/02/27/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Zaranj Airport}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Militärflugplätze<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Bagram (Stadt)|Bagram]]<br />
| [[Parwan]]<br />
| OAIX<br />
| OAI<br />
| [[Bagram Air Base]]<br />
| <small>03/21: 3602 × 46 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1484</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/56/46/N|EW=069/15/54/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Bagram Airfield}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Girischk]] (Gereshk)<br />
| [[Helmand (Provinz)|Helmand]]<br />
| OAZI<br />
| OAZ<br />
| [[Camp Bastion|Camp Shorabak]] {{nowrap|(Camp Bastion)}}<br />
| <small>01/19: 3500 × 46 m, Beton/Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>888</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/51/06/N|EW=064/11/52/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Camp Shorabak}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Khost]]<br />
| [[Chost (Provinz)|Khost]]<br />
| OASL<br />
| OLR<br />
| [[Forward Operating Base Salerno]]<br />
| <small>09/27: 1219 × 27 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1168</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33.364|EW=069.95|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Forward Operating Base Salerno}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Lashkargah]] (Bost)<br />
| [[Helmand (Provinz)|Helmand]]<br />
| OADY<br />
| DWR<br />
| [[Dwyer Airport]]<br />
| <small>05/23: 2439 × 36 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>737</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/05/31/N|EW=064/04/01/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Yangon}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Qalāt-i Ghildschī|Qalat]]<br />
| [[Zabul]]<br />
| OAQA<br />
|<br />
| [[Qalat Airport]]<br />
| <small>02/20: 1501 × 34 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1641</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/08/02/N|EW=066/53/56/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Qalat Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Shindand (Distrikt)|Schindand]]<br />
| [[Herat (Provinz)|Herat]]<br />
| OASD<br />
| OAH<br />
| [[Shindand Air Base]]<br />
| <small>18/36: 2417 × 28 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1152</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/23/32/N|EW=062/15/40/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Shindand Air Base}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Kleinere lokale Flugplätze<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Andchoi]] (Andkhoi)<br />
| [[Faryab]]<br />
| OAAK<br />
|<br />
| [[Andkhoi Airport]]<br />
| <small>07/25: 756 × 18 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>274</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36.942659|EW=65.206746|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Andkhoi Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Ghaziabad]]<br />
| [[Nangarhar]]<br />
| OAGA<br />
|<br />
| [[Ghaziabad Airport]]<br />
| <small>07/25: 610 × 36 m, unbefestigt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>510</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 34/18/57|EW=70/45/48|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Ghaziabad Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Ischkaschim]] (Eshkashem)<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAEM<br />
|<br />
| [[Eshkashem Airport]]<br />
| <small>14/32: 896 × 21 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2620</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/43/55/N|EW=071/35/48/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Eshkashem Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Muqur, Ghazni|Muqur]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OAMK<br />
|<br />
| [[Muqur Airport]]<br />
| <small>03/21: 1265 × 35 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2012</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/52/36/N|EW=067/50/42/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Muqur Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Pandschab, Afghanistan|Pandschab]]<br />
| [[Bamiyan]]<br />
| OAPJ<br />
|<br />
| [[Panjab Airport]]<br />
| <small>03/21: 366 × 23 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2682</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/23/31/N|EW=067/01/15/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Panjab Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Sharan (Stadt)|Scharan]]<br />
| [[Paktika]]<br />
| OASA<br />
| OAS<br />
| [[Sharana Airstrip]]<br />
| <small>14/32: 1300 × 19 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2266</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/07/33/N|EW=068/50/19/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sharana Airstrip}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Taywara]]<br />
| [[Ghor]]<br />
| OATW<br />
|<br />
| [[Taywara Airport]]<br />
| <small>18/36: 582 × 44 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2246</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/32/35/N|EW=064/25/30/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Taywara Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Urgun]]<br />
| [[Paktika]]<br />
| OAOG<br />
| URN<br />
| [[Urgun Airport]]<br />
| <small>?</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2225</small><br />
| | <small>{{Coordinate |NS=32.9318008|EW=69.1563034|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Urgun Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Khas Uruzgan]]<br />
| [[Urusgan]]<br />
| OARG<br />
| URZ<br />
| [[Uruzgan Airport]]<br />
| <small>?</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2050</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32.9029999|EW=66.6308975|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Urusgan}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Dschaghori (Distrikt)|Dschaghori]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OAJG<br />
|<br />
| [[Jaghori Airport]]<ref>{{cite news |url=https://pajhwok.com/2021/03/06/contract-for-jaghori-airport-terminal-signed/ |title=Contract for Jaghori airport terminal signed |publisher=Pajhwok Afghan News |date=2021-03-06 |access-date=2021-03-08 |language=en}}</ref><br />
| <small>?, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>?</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33.158323|EW=067.546136|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Jaghori Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Yangi Qaleh, Afghanistan|Yangi Qaleh]]<br />
| [[Tachar]]<br />
| OAYQ<br />
|<br />
| [[Yangi Qaleh Airport]]<br />
| <small>03/21: 610 × 35 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>810</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/27/22/N|EW=069/38/27/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Yangi Qaleh Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Yawan (Distrikt)|Yawan]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAYW<br />
|<br />
| [[Yawan Airport]]<br />
| <small>05/23: 567 × 28 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1721</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/33/48/N|EW=070/26/39/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Yawan Airport}}</small><br />
<br />
|}<br />
<br />
== See also ==<br />
* [[Liste der Verkehrsflughäfen in Asien#Afghanistan|Liste der Verkehrsflughäfen in Afghanistan]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.gcmap.com/search?Q=country:AF Great Circle Mapper: Airports in Afghanistan] – IATA and ICAO codes<br />
* [http://skyvector.com/airport/OADY/Dwyer-Airport SkyVector – Dwyer Airport]<br />
* [http://skyvector.com/airport/OASL/Salerno-Airport SkyVector – Salerno Airport]<br />
* [http://skyvector.com/airport/OASH/Shank-Airport SkyVector – Shank Airport]<br />
* [http://www.dvidshub.net/image/417559/nili-terminal-construction Nili terminal construction]<br />
* [https://web.archive.org/web/20160617043925/http://acaa.gov.af/en/page/andkhoi-oaak Civil Aviation Authority – Andkhoi Airport]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Hinweis Seiten-Koordinaten}}<br />
{{Navigationsleiste Flughäfen nach Staat/Asien}}<br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Flugplätze)|Afghanistan]]<br />
[[Kategorie:Flughafen in Afghanistan|!]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Flugh%C3%A4fen_und_Flugpl%C3%A4tze_in_Afghanistan&diff=241169357Liste der Flughäfen und Flugplätze in Afghanistan2024-01-14T12:59:36Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>Die '''Liste der Flughäfen in Afghanistan''' zeigt die [[Flughafen|Flughäfen]] und [[Flugplatz|Flugplätze]] des [[Asien|asiatischen]] Staates [[Afghanistan]], geordnet nach Orten.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
{| class="wikitable sortable" style="font-size:95%;"<br />
|- style="vertical-align:baseline"<br />
! style="text-align:left; white-space:nowrap;"| Ort<br />
! style="text-align:left;"| Provinz<br />
! style="text-align:left; width:3em;"| [[ICAO-Code]]<br />
! style="text-align:left; width:2em;"| [[IATA-Flughafencode|IATA-Code]]<br />
! style="text-align:left; white-space:nowrap;"| Name des Flughafens<br />
! style="text-align:left;"| Start- und Landebahnen<br />
! style="text-align:left;"| Seehöhe&nbsp;(m)<br />
! style="text-align:left;"| [[Koordinaten]]<br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Internationale Flughafen<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kabul]]<br />
| [[Kabul (Provinz)|Kabul]]<br />
| OAKB<br />
| KBL<br />
| [[Flughafen Kabul|Kabul International Airport]] (Khwaja Rawash Airport)<br />
| <small>11/29: 3511 × 45 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1791</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 34/33/57/N|EW=069/12/47/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kabul International Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kandahar]]<br />
| [[Kandahar (Provinz)|Kandahar]]<br />
| OAKN<br />
| KDH<br />
| [[Flughafen Kandahar|Ahmad Shah Baba International Airport]]<br />
| <small>05/23: 3200 × 55 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1017</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/30/21/N|EW=065/50/52/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kandahar International Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Masar-e Scharif]]<br />
| [[Balch]]<br />
| OAMS<br />
| MZR<br />
| [[Flughafen Masar-e Scharif|Mawlānā Jalāl ad-Din Muhammad Balkhī International Airport]]<br />
| <small>06/24: 2998 × 45 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>392</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 36/42/25/N|EW=67/12/34/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Flughafen Masar-e Scharif}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Herat]]<br />
| [[Herat (Provinz)|Herat]]<br />
| OAHR<br />
| HEA<br />
| [[Flughafen Herat|Khwaja Abdullah Ansari International Airport]]<br />
| <small>01/19: 3014 × 45 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1003</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/12/36/N|EW=62/13/42/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Herat International Airport}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Regionalflughafen<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Laschkar Gah]]<br />
| [[Helmand (Provinz)|Helmand]]<br />
| OABT<br />
| BST<br />
| [[Bost Airport]]<br />
| <small>01/19: 2302 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>774</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/33/31/N|EW=64/21/52/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Bost Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Farah (Stadt)|Farah]]<br />
| [[Farah (Provinz)|Farah]]<br />
| OAFR<br />
| FAH<br />
| [[Farah Airport]]<br />
| <small>15/33: 1836 × 34 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>674</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/21/49/N|EW=062/10/03/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Farah Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Ghazni]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OAGN<br />
| GZI<br />
| [[Ghazni Airport]]<br />
| <small>15/33: 305 × ? m (wird erweitert)</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2183</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/31/52/N|EW=068/24/46/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Ghazni Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Dschalalabad]]<br />
| [[Nangarhar]]<br />
| OAJL<br />
| JAA<br />
| [[Jalalabad Airport]]<br />
| <small>13/31: 1975 × 27 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>561</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/24/01/N|EW=070/29/54/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Jalalabad Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Chost]]<br />
| [[Chost (Provinz)|Chost]]<br />
| OAKS<br />
| KHT<br />
| [[Khost Airport]]<br />
| <small>06/24: 1859 × 27 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1151</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/20/01/N|EW=069/57/09/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kost Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kunduz]]<br />
| [[Kundus (Provinz)]]<br />
| OAUZ<br />
| UND<br />
| [[Flughafen Kunduz|Kunduz Airport]]<br />
| <small>11/29: 1996 m × 45 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>444</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/39/54/N|EW=68/54/39/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Kunduz Airport}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Regionalflugplätze<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Bamiyan-Tal#Heutige Stadt Bamiyan]]<br />
| [[Bamiyan]]<br />
| OABN<br />
| BIN<br />
| [[Bamiyan Airport]] ([[Abdul Ali Mazari|Shahid Mazari]] Airport)<br />
| <small>07/25: 2200 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2565</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/48/36/N|EW=067/49/14/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Bamiyan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Tschaghtscharan]]<br />
| [[Ghor]]<br />
| OACC<br />
| CCN<br />
| [[Chaghcharan Airport]]<br />
| <small>06/24: 2000 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2278</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/31/35/N|EW=065/16/15/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Chaghcharan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Darwaz, Afghanistan|Darwaz]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OADZ<br />
| DAZ<br />
| [[Darwaz Airport]]<br />
| <small>09/27: 654 × 32 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1533</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 38/27/39/N|EW=070/53/04/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Darwaz Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Faizabad (Afghanistan)|Fayzabad]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAFZ<br />
| FBD<br />
| [[Fayzabad Airport]]<br />
| <small>18/36: 1844 × 34 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1171</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/07/10/N|EW=070/31/06/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Fayzabad Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Gardez (Afghanistan)|Gardez]]<br />
| [[Paktia]]<br />
| OAGZ<br />
| GRG<br />
| [[Gardez Airport]]<br />
| <small>03/21: 1664 × 53 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2374</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/37/54/N|EW= 069/14/21/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Gardez Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Chwahan]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAHN<br />
| KWH<br />
| [[Khwahan Airport]]<br />
| <small>17/35: 671 × 27,5 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>980</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/53/24/N|EW=070/12/13/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Khwahan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Kuran va Munjan]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OARZ<br />
| KUR<br />
| [[Razer Airport]]<br />
| <small>08/26: 884 × 31 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2520</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/01/02/N|EW=070/45/39/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Razer Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Maymana]]<br />
| [[Faryab]]<br />
| OAMN<br />
| MMZ<br />
| [[Maymana Airport]]<br />
| <small>14/32: 2000 × 30 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>838</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=35/55/50/N|EW=064/45/40/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Maymana Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Nili (Stadt)|Nili]]<br />
| [[Daikondi]]<br />
| OANL<br />
|<br />
| [[Nili Airport]]<br />
| <small>18/36: 732 × 18 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2233</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/44/27/N|EW=066/09/24/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Nili Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Sardeh Band]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OADS<br />
| SBF<br />
| [[Sardeh Band Airport]]<br />
| <small>02/20: 2104 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2125</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/19/15/N|EW=068/38/11/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sardeh Band Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Qala-i-Naw]]<br />
| [[Badghis]]<br />
| OAQN<br />
| LQN<br />
| [[Flughafen Qala-i-Naw|Qala i Naw Airport]] (Qala Nau Airport)<br />
| <small>04/22: 1999 × 25 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>905</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/59/09/N|EW=063/07/04/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Qala i Naw Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Scheberghan]]<br />
| [[Dschuzdschan]]<br />
| OASG<br />
|<br />
| [[Sheberghan Airfield]]<br />
| <small>06L/24R: 2621 × 24, Asphalt<br /> 06R/24L: 2115 × 30, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>321</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/45/04/N|EW=065/54/45/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sheberghan Airfield}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Schighnan]] (Sheghnan)<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OASN<br />
| SGA<br />
| [[Sheghnan Airport]]<br />
| <small>16/34: 803 × 30 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2042</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/34/00/N|EW=071/30/00/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sheghnan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Taloqan]]<br />
| [[Tachar]]<br />
| OATQ<br />
| TQN<br />
| [[Taloqan Airport]]<br />
| <small>16/34: 1574 × 35 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>816</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/46/14/N|EW=069/31/56/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Taloqan Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Tarin Kut]] (Tarin Kowt)<br />
| [[Urusgan]]<br />
| OATN<br />
| TII<br />
| [[Tarinkot Airport]]<br />
| <small>12/30: 2225 × 27 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1365</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/36/17/N|EW=065/51/56/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Tarinkot Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Sarandsch]]<br />
| [[Nimrus]]<br />
| OAZJ<br />
| ZAJ<br />
| [[Flughafen Sarandsch|Zaranj Airport]]<br />
| <small>16/34: 2500 × 60 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>485</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=30/58/32/N|EW=062/02/27/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Zaranj Airport}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Militärflugplätze<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Bagram (Stadt)|Bagram]]<br />
| [[Parwan]]<br />
| OAIX<br />
| OAI<br />
| [[Bagram Air Base]]<br />
| <small>03/21: 3602 × 46 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1484</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/56/46/N|EW=069/15/54/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Bagram Airfield}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Girischk]] (Gereshk)<br />
| [[Helmand (Provinz)|Helmand]]<br />
| OAZI<br />
| OAZ<br />
| [[Camp Bastion|Camp Shorabak]] {{nowrap|(Camp Bastion)}}<br />
| <small>01/19: 3500 × 46 m, Beton/Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>888</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/51/06/N|EW=064/11/52/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Camp Shorabak}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Khost]]<br />
| [[Chost (Provinz)|Khost]]<br />
| OASL<br />
| OLR<br />
| [[Forward Operating Base Salerno]]<br />
| <small>09/27: 1219 × 27 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1168</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33.364|EW=069.95|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Forward Operating Base Salerno}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Lashkargah]] (Bost)<br />
| [[Helmand (Provinz)|Helmand]]<br />
| OADY<br />
| DWR<br />
| [[Dwyer Airport]]<br />
| <small>05/23: 2439 × 36 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>737</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=31/05/31/N|EW=064/04/01/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Yangon}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Qalāt-i Ghildschī|Qalat]]<br />
| [[Zabul]]<br />
| OAQA<br />
|<br />
| [[Qalat Airport]]<br />
| <small>02/20: 1501 × 34 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1641</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/08/02/N|EW=066/53/56/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Qalat Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Shindand (Distrikt)|Schindand]]<br />
| [[Herat (Provinz)|Herat]]<br />
| OASD<br />
| OAH<br />
| [[Shindand Air Base]]<br />
| <small>18/36: 2417 × 28 m, Beton</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1152</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/23/32/N|EW=062/15/40/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Shindand Air Base}}</small><br />
<br />
|- style="font-weight:bold; background:#CCCCCC;"<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| &nbsp;Kleinere lokale Flugplätze<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Andchoi]] (Andkhoi)<br />
| [[Faryab]]<br />
| OAAK<br />
|<br />
| [[Andkhoi Airport]]<br />
| <small>07/25: 756 × 18 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>274</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36.942659|EW=65.206746|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Andkhoi Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Ghaziabad]]<br />
| [[Nangarhar]]<br />
| OAGA<br />
|<br />
| [[Ghaziabad Airport]]<br />
| <small>07/25: 610 × 36 m, unbefestigt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>510</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS= 34/18/57|EW=70/45/48|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Ghaziabad Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Ischkaschim]] (Eshkashem)<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAEM<br />
|<br />
| [[Eshkashem Airport]]<br />
| <small>14/32: 896 × 21 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2620</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=36/43/55/N|EW=071/35/48/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Eshkashem Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Muqur, Ghazni|Muqur]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OAMK<br />
|<br />
| [[Muqur Airport]]<br />
| <small>03/21: 1265 × 35 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2012</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32/52/36/N|EW=067/50/42/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Muqur Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Pandschab, Afghanistan|Pandschab]]<br />
| [[Bamiyan]]<br />
| OAPJ<br />
|<br />
| [[Panjab Airport]]<br />
| <small>03/21: 366 × 23 m, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2682</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=34/23/31/N|EW=067/01/15/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Panjab Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Sharan (Stadt)|Scharan]]<br />
| [[Paktika]]<br />
| OASA<br />
| OAS<br />
| [[Sharana Airstrip]]<br />
| <small>14/32: 1300 × 19 m, Asphalt</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2266</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/07/33/N|EW=068/50/19/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Sharana Airstrip}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Taywara]]<br />
| [[Ghor]]<br />
| OATW<br />
|<br />
| [[Taywara Airport]]<br />
| <small>18/36: 582 × 44 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2246</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33/32/35/N|EW=064/25/30/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Taywara Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Urgun]]<br />
| [[Paktika]]<br />
| OAOG<br />
| URN<br />
| [[Urgun Airport]]<br />
| <small>?</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2225</small><br />
| | <small>{{Coordinate |NS=32.9318008|EW=69.1563034|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Urgun Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Khas Uruzgan]]<br />
| [[Urusgan]]<br />
| OARG<br />
| URZ<br />
| [[Uruzgan Airport]]<br />
| <small>?</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>2050</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=32.9029999|EW=66.6308975|region=AF |type=airport |text=DEC|name=Urusgan}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Dschaghori (Distrikt)|Dschaghori]]<br />
| [[Ghazni (Provinz)|Ghazni]]<br />
| OAJG<br />
|<br />
| [[Jaghori Airport]]<ref>{{cite news |url=https://pajhwok.com/2021/03/06/contract-for-jaghori-airport-terminal-signed/ |title=Contract for Jaghori airport terminal signed |publisher=Pajhwok Afghan News |date=2021-03-06 |access-date=2021-03-08 |language=en}}</ref><br />
| <small>?, Schotter</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>?</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=33.158323|EW=067.546136|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Jaghori Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Yangi Qaleh, Afghanistan|Yangi Qaleh]]<br />
| [[Tachar]]<br />
| OAYQ<br />
|<br />
| [[Yangi Qaleh Airport]]<br />
| <small>03/21: 610 × 35 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>810</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/27/22/N|EW=069/38/27/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Yangi Qaleh Airport}}</small><br />
<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
| [[Yawan (Distrikt)|Yawan]]<br />
| [[Badachschan]]<br />
| OAYW<br />
|<br />
| [[Yawan Airport]]<br />
| <small>05/23: 567 × 28 m, Gras</small><br />
| style="text-align:right;" |<small>1721</small><br />
| <small>{{Coordinate |NS=37/33/48/N|EW=070/26/39/E|region=AF |type=airport |text=DMS|name=Yawan Airport}}</small><br />
<br />
|}<br />
<br />
== See also ==<br />
* [[Liste der Verkehrsflughäfen in Asien#Afghanistan|Liste der Verkehrsflughäfen in Afghanistan]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.gcmap.com/search?Q=country:AF Great Circle Mapper: Airports in Afghanistan] – IATA and ICAO codes<br />
* [http://skyvector.com/airport/OADY/Dwyer-Airport SkyVector – Dwyer Airport]<br />
* [http://skyvector.com/airport/OASL/Salerno-Airport SkyVector – Salerno Airport]<br />
* [http://skyvector.com/airport/OASH/Shank-Airport SkyVector – Shank Airport]<br />
* [http://www.dvidshub.net/image/417559/nili-terminal-construction Nili terminal construction]<br />
* [https://web.archive.org/web/20160617043925/http://acaa.gov.af/en/page/andkhoi-oaak Civil Aviation Authority – Andkhoi Airport]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Hinweis Seiten-Koordinaten}}<br />
{{Navigationsleiste Flughäfen nach Staat/Asien}}<br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Flugplätze)|Afghanistan]]<br />
[[Kategorie:Flughafen in Afghanistan|!]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Girishk&diff=241169155Girishk2024-01-14T12:55:27Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>#Weiterleitung [[Girischk]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burg_Atashghah&diff=241169147Burg Atashghah2024-01-14T12:55:15Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>#Weiterleitung [[Burg Ataschgah]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=As-Salhiyyat_al-Gadida&diff=241169136As-Salhiyyat al-Gadida2024-01-14T12:55:02Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>#Weiterleitung [[As-Salhiyyat al-Dschadida]]</div>Nennglashttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al-Galala&diff=241169108Al-Galala2024-01-14T12:54:55Z<p>Nennglas: </p>
<hr />
<div>#Weiterleitung [[Al-Dschalala]]</div>Nennglas