https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Mmh Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-03T01:03:25Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=255074574 Tschechische Sprache 2025-04-12T14:10:34Z <p>Mmh: /* Konsonanten */ noch ein Synonym für die &quot;ausgewählten Wörter&quot;</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Tschechisch}}<br /> {{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = {{CZE}}&lt;br&gt;{{SVK}}&lt;br&gt;{{USA}}&lt;br&gt;{{SRB}}&lt;br&gt;{{AUT}}&lt;br&gt;{{CRO}}&lt;br&gt;{{ROM}}<br /> | Sprecher = 13,4 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{CZE}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}}&lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> <br /> Erste Belege der alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die beiden [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der [[Buchdruck]] stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das [[Neues Testament|Neue Testament]] auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis zum Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht&amp;nbsp;– [[Schlesien]] stand damals unter der Lehnshoheit der [[Königreich Böhmen|böhmischen Krone]]&amp;nbsp;– und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, zwei der Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> <br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache, entsprechend der Schriftform, wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> <br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Petr Karlík, Marek Nekula, Jana Pleskalová |Titel=Encyklopedický slovník češtiny |Datum=2002 |Verlag=Nakladatelství lidové noviny |ISBN=80-7106-484-X |Seiten=393 |Sprache=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (nach Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerungsmehrheit 1945/1946 und nachfolgendem Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1946 gemischt).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> <br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Regiolekt|Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> === Sprecherzahlen ===<br /> [[Datei:Census Bureau Czechs in the United States.gif|mini|Tschechen in den USA]]<br /> <br /> Die meisten tschechisch Sprechenden außerhalb Tschechiens leben mit mehr als 57.000 in [[Deutschland]], gefolgt von den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] mit 47.500 Sprechern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1329775/umfrage/tschechien-und-deutschland-migration/ |titel=Entwicklung der Migrationsbewegungen zwischen Tschechien und Deutschland im Zeitraum 2012 bis 2022 |werk= |hrsg=Statista |datum=2023-09-12 |abruf=2023-12-12}}&lt;/ref&gt; Die größte tschechischsprachige Community gibt es in [[Texas]]. In der Slowakei geben 35.000 Menschen Tschechisch als Muttersprache an. Die 17.700 Sprecher in Österreich sind zum Großteil [[Tschechen in Wien|Wiener Tschechen]]. Die [[tschechische Minderheit im Banat]] verteilt sich auf Rumänien und Serbien. Eine kleine Minderheit lebt auch im polnischen Grenzgebiet.<br /> <br /> === Slowakei ===<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> <br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig relativ problemlos verständlich. Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Markéta Kachlíková |titel=Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache |url=http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache |hrsg=[[Radio Prag]] |datum=2013-02-27 |abruf=2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar im Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und im Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa der Unternehmer [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011, [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> <br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] – wie z.&amp;nbsp;B. dem [[Hatschek]] (tschechisch für ''Häkchen'') – differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. Ch folgt dabei dem H. Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition – z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale ''(á, é, í, ó, ý, ú)'' sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] ''(ď, ť)''.<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟiːcɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen.<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in Deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|cɛ}}], [{{IPA|ci}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Phonologie ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|mini|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> <br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ɪ}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''súra'' (Sure) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ɪ}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]: ''Böhmische Grammatik''. Prag 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. […] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. […] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lerne nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Klare Symmetrie zeigt sich nur bei den harten Konsonanten ''d'', ''t'', ''n'' und deren weichen Entsprechungen ''ď'', ''ť'', ''ň'' (die jedoch anders als z.&amp;nbsp;B. das weiche ''d'', ''t'', ''n'' im Russischen ausgesprochen werden), in den übrigen Fällen handelt es sich um eine eher historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern das Erlernen erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná'' oder ''vyňatá slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ;Harte Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie ‚chirurg‘, ‚kilometr‘ und ‚kino‘.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. ‚hrob‘ (‚Grab‘, polnisch ‚grób‘), ‚hranice‘ (‚Grenze‘, serbokroatisch und polnisch ‚granica‘), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ;Weiche Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'' sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (=&amp;nbsp;„ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'' sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (=&amp;nbsp;„der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''ucho'' (=&amp;nbsp;„Ohr“)/''uši'' (=&amp;nbsp;„Ohren“), gibt es für das ''h'', ''k'' und ''g'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„Prager“), ''dívka''/''dívce''/''dívčí'' („(ein) Mädchen“/„(einem) Mädchen“/„Mädchen-“).<br /> <br /> ;Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechische Grammatik}}<br /> Die [[Flexion]] erfolgt mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird. Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind.<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z.&amp;nbsp;B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund).<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) versus ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endeten die Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch Anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Eigennamen ==<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní Tichová'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv. Dies wird gelegentlich als sexistisch kritisiert, da die Frau dadurch dem Mann untergeordnet werde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutschlandfunk |url=https://www.deutschlandfunk.de/tschechische-sprache-frauen-wehren-sich-gegen-weibliche-100.html |titel=Frauen wehren sich gegen weibliche Namensform |abruf=2023-12-22}}&lt;/ref&gt; In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová, sowie bei Ausländerinnen wie [[Angela Merkel|Angela Merkelová]], [[Céline Dion|Céline Dionová]] oder [[Hillary Clinton|Hillary Clintonová]] angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt. 2021 stimmte das [[Abgeordnetenhaus des Parlaments der Tschechischen Republik|tschechische Parlament]] dafür, diese Regelung auf alle Frauen, auch wenn sie einen tschechischen Namen tragen, auszuweiten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Zeit Online |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/tschechien-nachnahmen-endung-frauen-gesetzesaenderung-ungleichheit-sprache |titel=Frauen sollen ihren Nachnamen ohne „-ova“ führen können |abruf=2023-12-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren. Auch männliche Namen werden im Gegensatz zum Deutschen dekliniert, da aufgrund des freien Satzbaus sonst grammatikalische Unklarheit herrscht.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]). Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu.<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel“,<br /> * ''pluh'', von: „Pflug“<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“, wobei ''ksicht'' im Tschechischen ''Fratze'' bedeutet und auf ironischen oder vulgären Kontext beschränkt ist; ''obličej'' = „Gesicht“.<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Bergbaude|Baude]]“, Berghütte, von gleichbedeutend ''bouda''<br /> * „[[Bomätscher]]“ (sächsisch), Schiffszieher, Treidler, von ''pomáhač'' (= Helfer)<br /> * „[[Furiant]]“: Volkstanz<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „[[Kaluppe]]“ (regional), von ''chalupa'' (= Hütte)<br /> * „Petschaft“, von ''pečeť'' (= Siegel), ein Stempel&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Petschaft Stichwort Petschaft] duden.de&lt;/ref&gt;<br /> * „[[Polka]]“: Volkstanz<br /> * „[[Pistole]]“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Preiselbeere]]“: von alttschechisch ''brusina,'' heute ''brusinka''<br /> * „[[Prahm (Schiffstyp)|Prahm]]“: Fähre<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Robot (Frondienst im Königreich Böhmen)|Robot]]“, ''robota'' – historisch für Fronarbeit, davon veraltet „roboten“ für schwer arbeiten, sich plagen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/roboten |titel=roboten ▶ Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft {{!}} Duden |sprache=de |abruf=2025-03-21}}&lt;/ref&gt;<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von der Bezeichnung für Fronarbeit; Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.]] (1920).<br /> * „[[Schmetten]]“: von gleichbedeutend ''smetana''&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Schmetten Stichwort Schmetten] duden.de&lt;/ref&gt;, davon abgeleitet: „Schmetterling“<br /> * „[[Mond des Sonnensystems|Trabant]]“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der [[Hussitenkriege]]<br /> * „[[Zeisige|Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Unter der zweiten Gruppe der österreichischen Wörter sind viele Begriffe aus der [[Böhmische Küche|böhmischen Küche]] zu finden:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ (Dampfnudel), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ (Quarktasche), von: ''koláče''<br /> * „Kren“ ([[Meerrettich]]), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ (Mais), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Pawlatsche]]“, Laubengang, von ''pavlač''<br /> * „plazen“ (weinen, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ (langsam, dialektal), von: ''pomali'' (= langsam in [[Mährische Sprache|mährischer Sprache]])<br /> * „[[Powidl]]“ (Pflaumenmus), von: ''povidla''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ (Zwetschgenschnaps), von: ''slivovice''<br /> * „[[Strizzi]]“ (Strolch), von: strýc (= Onkel)<br /> * „Tschapperl“ (tapsiger Mensch, dialektal), von: ''čapek'' oder ''cápek'' (= unerfahrener Mann oder „Dummkopf“ in [[Mährische Sprache|mährischer Sprache]])<br /> * „Tuchent“ (Bettdecke), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens |Titel=Tschechisch |Autor=Dušan Šlosar |Seiten=513–534 |KBytes=458}}&lt;!--wayback=20171012045426--&gt;<br /> über Tschechisch als Fremdsprache<br /> * {{Literatur |Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová |Titel=Chcete mluvit česky |Verlag=Liberec |Datum=2010 |Sprache=cs |ISBN=978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (englisch, PDF 869&amp;nbsp;KB), in seelrc.org<br /> * [https://ia801307.us.archive.org/6/items/AGrammarOfCzechAsAForeignLanguage/A%20Grammar%20of%20Czech%20as%20a%20foreign%20language.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (englisch, PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], in slovnik.seznam.cz<br /> * [https://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ ''Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch'' mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen], in linguatools.de<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{BoxenVerschmelzen}}<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{BoxenVerschmelzen/Ende}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=255074505 Tschechische Sprache 2025-04-12T14:06:46Z <p>Mmh: /* Grundregeln */ (Vokallänge)</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Tschechisch}}<br /> {{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = {{CZE}}&lt;br&gt;{{SVK}}&lt;br&gt;{{USA}}&lt;br&gt;{{SRB}}&lt;br&gt;{{AUT}}&lt;br&gt;{{CRO}}&lt;br&gt;{{ROM}}<br /> | Sprecher = 13,4 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{CZE}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}}&lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> <br /> Erste Belege der alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die beiden [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der [[Buchdruck]] stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das [[Neues Testament|Neue Testament]] auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis zum Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht&amp;nbsp;– [[Schlesien]] stand damals unter der Lehnshoheit der [[Königreich Böhmen|böhmischen Krone]]&amp;nbsp;– und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, zwei der Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> <br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache, entsprechend der Schriftform, wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> <br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Petr Karlík, Marek Nekula, Jana Pleskalová |Titel=Encyklopedický slovník češtiny |Datum=2002 |Verlag=Nakladatelství lidové noviny |ISBN=80-7106-484-X |Seiten=393 |Sprache=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (nach Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerungsmehrheit 1945/1946 und nachfolgendem Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1946 gemischt).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> <br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Regiolekt|Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> === Sprecherzahlen ===<br /> [[Datei:Census Bureau Czechs in the United States.gif|mini|Tschechen in den USA]]<br /> <br /> Die meisten tschechisch Sprechenden außerhalb Tschechiens leben mit mehr als 57.000 in [[Deutschland]], gefolgt von den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] mit 47.500 Sprechern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1329775/umfrage/tschechien-und-deutschland-migration/ |titel=Entwicklung der Migrationsbewegungen zwischen Tschechien und Deutschland im Zeitraum 2012 bis 2022 |werk= |hrsg=Statista |datum=2023-09-12 |abruf=2023-12-12}}&lt;/ref&gt; Die größte tschechischsprachige Community gibt es in [[Texas]]. In der Slowakei geben 35.000 Menschen Tschechisch als Muttersprache an. Die 17.700 Sprecher in Österreich sind zum Großteil [[Tschechen in Wien|Wiener Tschechen]]. Die [[tschechische Minderheit im Banat]] verteilt sich auf Rumänien und Serbien. Eine kleine Minderheit lebt auch im polnischen Grenzgebiet.<br /> <br /> === Slowakei ===<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> <br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig relativ problemlos verständlich. Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Markéta Kachlíková |titel=Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache |url=http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache |hrsg=[[Radio Prag]] |datum=2013-02-27 |abruf=2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar im Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und im Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa der Unternehmer [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011, [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> <br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] – wie z.&amp;nbsp;B. dem [[Hatschek]] (tschechisch für ''Häkchen'') – differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. Ch folgt dabei dem H. Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition – z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale ''(á, é, í, ó, ý, ú)'' sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] ''(ď, ť)''.<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟiːcɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen.<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in Deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|cɛ}}], [{{IPA|ci}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Phonologie ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|mini|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> <br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ɪ}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''súra'' (Sure) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ɪ}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]: ''Böhmische Grammatik''. Prag 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. […] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. […] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lerne nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Klare Symmetrie zeigt sich nur bei den harten Konsonanten ''d'', ''t'', ''n'' und deren weichen Entsprechungen ''ď'', ''ť'', ''ň'' (die jedoch anders als z.&amp;nbsp;B. das weiche ''d'', ''t'', ''n'' im Russischen ausgesprochen werden), in den übrigen Fällen handelt es sich um eine eher historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern das Erlernen erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ;Harte Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie ‚chirurg‘, ‚kilometr‘ und ‚kino‘.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. ‚hrob‘ (‚Grab‘, polnisch ‚grób‘), ‚hranice‘ (‚Grenze‘, serbokroatisch und polnisch ‚granica‘), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ;Weiche Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'' sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (=&amp;nbsp;„ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'' sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (=&amp;nbsp;„der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''ucho'' (=&amp;nbsp;„Ohr“)/''uši'' (=&amp;nbsp;„Ohren“), gibt es für das ''h'', ''k'' und ''g'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„Prager“), ''dívka''/''dívce''/''dívčí'' („(ein) Mädchen“/„(einem) Mädchen“/„Mädchen-“).<br /> <br /> ;Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechische Grammatik}}<br /> Die [[Flexion]] erfolgt mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird. Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind.<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z.&amp;nbsp;B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund).<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) versus ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endeten die Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch Anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Eigennamen ==<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní Tichová'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv. Dies wird gelegentlich als sexistisch kritisiert, da die Frau dadurch dem Mann untergeordnet werde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutschlandfunk |url=https://www.deutschlandfunk.de/tschechische-sprache-frauen-wehren-sich-gegen-weibliche-100.html |titel=Frauen wehren sich gegen weibliche Namensform |abruf=2023-12-22}}&lt;/ref&gt; In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová, sowie bei Ausländerinnen wie [[Angela Merkel|Angela Merkelová]], [[Céline Dion|Céline Dionová]] oder [[Hillary Clinton|Hillary Clintonová]] angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt. 2021 stimmte das [[Abgeordnetenhaus des Parlaments der Tschechischen Republik|tschechische Parlament]] dafür, diese Regelung auf alle Frauen, auch wenn sie einen tschechischen Namen tragen, auszuweiten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Zeit Online |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/tschechien-nachnahmen-endung-frauen-gesetzesaenderung-ungleichheit-sprache |titel=Frauen sollen ihren Nachnamen ohne „-ova“ führen können |abruf=2023-12-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren. Auch männliche Namen werden im Gegensatz zum Deutschen dekliniert, da aufgrund des freien Satzbaus sonst grammatikalische Unklarheit herrscht.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]). Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu.<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel“,<br /> * ''pluh'', von: „Pflug“<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“, wobei ''ksicht'' im Tschechischen ''Fratze'' bedeutet und auf ironischen oder vulgären Kontext beschränkt ist; ''obličej'' = „Gesicht“.<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Bergbaude|Baude]]“, Berghütte, von gleichbedeutend ''bouda''<br /> * „[[Bomätscher]]“ (sächsisch), Schiffszieher, Treidler, von ''pomáhač'' (= Helfer)<br /> * „[[Furiant]]“: Volkstanz<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „[[Kaluppe]]“ (regional), von ''chalupa'' (= Hütte)<br /> * „Petschaft“, von ''pečeť'' (= Siegel), ein Stempel&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Petschaft Stichwort Petschaft] duden.de&lt;/ref&gt;<br /> * „[[Polka]]“: Volkstanz<br /> * „[[Pistole]]“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Preiselbeere]]“: von alttschechisch ''brusina,'' heute ''brusinka''<br /> * „[[Prahm (Schiffstyp)|Prahm]]“: Fähre<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Robot (Frondienst im Königreich Böhmen)|Robot]]“, ''robota'' – historisch für Fronarbeit, davon veraltet „roboten“ für schwer arbeiten, sich plagen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/roboten |titel=roboten ▶ Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft {{!}} Duden |sprache=de |abruf=2025-03-21}}&lt;/ref&gt;<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von der Bezeichnung für Fronarbeit; Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.]] (1920).<br /> * „[[Schmetten]]“: von gleichbedeutend ''smetana''&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Schmetten Stichwort Schmetten] duden.de&lt;/ref&gt;, davon abgeleitet: „Schmetterling“<br /> * „[[Mond des Sonnensystems|Trabant]]“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der [[Hussitenkriege]]<br /> * „[[Zeisige|Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Unter der zweiten Gruppe der österreichischen Wörter sind viele Begriffe aus der [[Böhmische Küche|böhmischen Küche]] zu finden:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ (Dampfnudel), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ (Quarktasche), von: ''koláče''<br /> * „Kren“ ([[Meerrettich]]), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ (Mais), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Pawlatsche]]“, Laubengang, von ''pavlač''<br /> * „plazen“ (weinen, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ (langsam, dialektal), von: ''pomali'' (= langsam in [[Mährische Sprache|mährischer Sprache]])<br /> * „[[Powidl]]“ (Pflaumenmus), von: ''povidla''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ (Zwetschgenschnaps), von: ''slivovice''<br /> * „[[Strizzi]]“ (Strolch), von: strýc (= Onkel)<br /> * „Tschapperl“ (tapsiger Mensch, dialektal), von: ''čapek'' oder ''cápek'' (= unerfahrener Mann oder „Dummkopf“ in [[Mährische Sprache|mährischer Sprache]])<br /> * „Tuchent“ (Bettdecke), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens |Titel=Tschechisch |Autor=Dušan Šlosar |Seiten=513–534 |KBytes=458}}&lt;!--wayback=20171012045426--&gt;<br /> über Tschechisch als Fremdsprache<br /> * {{Literatur |Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová |Titel=Chcete mluvit česky |Verlag=Liberec |Datum=2010 |Sprache=cs |ISBN=978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (englisch, PDF 869&amp;nbsp;KB), in seelrc.org<br /> * [https://ia801307.us.archive.org/6/items/AGrammarOfCzechAsAForeignLanguage/A%20Grammar%20of%20Czech%20as%20a%20foreign%20language.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (englisch, PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], in slovnik.seznam.cz<br /> * [https://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ ''Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch'' mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen], in linguatools.de<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{BoxenVerschmelzen}}<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{BoxenVerschmelzen/Ende}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Hultschiner_L%C3%A4ndchen&diff=249447840 Diskussion:Hultschiner Ländchen 2024-10-15T13:32:57Z <p>Mmh: /* Sprache */ Argument wirklich albern</p> <hr /> <div>== Technische Zwischenüberschrift ==<br /> Schön, dass sich jemand mit diesem &quot;vergessene&quot; Stück Deutschlands vor dem 1. Weltkrieg beschäftigt. Auch bei Behandlung des Versailler Vertrags geht das oft unter, ''in Wikipedia allerdings nicht!'' Ich habe mich selbst vor etlichen Jahren mit der Thematik und den Umständen der &quot;Abtretung&quot; beschäftigt, da meine Vorfahren z.T. aus dieser Gegend kamen. Leider sind mir die Umstände nicht mehr so ganz geläufig, ums sie als Fakten in den Artikel einzubringen. Die Unterlagen dazu habe ich ''sicher'' verliehen. Aber zwei Punkte, die mir noch halbwegs im Gedächnis sind:<br /> # Ein Volksentscheid fand nicht statt, da die Tschechen in Versailles klar machen konnten, das eine Abstimmung überflüssig sei, &quot;da kaum Deutsche in dem Gebiet wohnen&quot;. Die vorgelegten Zahlen waren aus deutscher Sicht schwer manipuliert. Da Deutschland aber nicht an den Verhandlungen beteiligt war, konnte kein Einspruch erhoben werden.<br /> # Tschechien hatte deutliches Interesse an dem Gebiet, da Rohstoffvorkommen und Industrie eine &quot;Übernahme&quot; lohnend machten. Der gewiß vorhandene Anteil an tschechischer Bevölkerung, der allerdings neben den Deutschen von gesellschaftlich und wirtschaftlich geringerer Bedeutung war, bot den Vorwand, an das Gebiet zu kommen und gleichzeitig die Rolle der dort wohnenden Tschechen aufzuwerten.<br /> Vielleicht ist jemand in der Runde, der das mit Fakten belegen kann und entsprechend einbringt. Im Moment wird in dem Artikel nicht klar, warum die Abtretung ohne Abstimmung beschlossen wurde und welche Interessen der Tschechoslowakei dahinter standen.--[[Benutzer:Gadacz|Mauki]] 19:41, 27. Nov 2004 (CET)<br /> :Einige Sachen habe ich abgeklärt und eingebaut. Ist nicht so einfach, da viele Quellen sehr tendentiös sind und die Geschichte aus der Sicht von vor 60-70 Jahren sehen. Selbst unsere Tschechischen Freunde haben sich noch nicht an den Artikel gewagt. Ich habe ihnen ein stub hinterlassen, vielleicht fällt ihne n dazu was ein.--[[Benutzer:Gadacz|Mauki]] 23:25, 3. Dez 2004 (CET)<br /> <br /> ::Eine amtliche Volksabstimmung wurde nicht durchgeführt, da die slawische Minderheit durch und durch deutsch eingestellt war. Die Hultschiner waren Deutsche mit &quot;mährischer Haussprache&quot;. 1919 wurde im Hultschiner Ländchen eine freiwillige Volksbefragung durchgeführt, bei der sich 93,7 % der 48.446 Slawen für den weiteren Verbleib bei Deutschland aussprachen. Die endgültige Grenze wurde erst 1924 festgelegt.<br /> -----<br /> Klar, so klingt der Satz deutlich besser! Danke!--[[Benutzer:Gadacz|Mauki]] 20:58, 6. Dez 2004 (CET)<br /> <br /> == 1920, 1945 ==<br /> <br /> Ich hab heute den letzten Absatz umgearbeitet, da er leider von Grund auf falsch, bzw. unvollständig war. Nun noch einige Bemerkungen:<br /> <br /> Erstens ist das HL nie wirtschaftlich bedeutend gewesen. Es war immer schon eine ökonomisch völlig marginale Region, deswegen fand hier schon zu Preußens Zeiten eine so rege Auswanderung ins Ruhrgebiet und sonstige Teile des Reiches statt. Bei weitem die meisten Bewohner waren Landwirte. Der Boden, der sie ernährte, war zwar qualitativ besser als in Brandenburg, Pommern oder Ostpreußen, also kein Sandboden, aber auch nicht besonders ertragsreich. Die Wahl bestand zwischen ärmlicher Landexistenz und Abahauen. Die KOHLENVORKOMMNISSE gab es auf der einen Seite in Kattowitz und Umgebung, das sind aber gute 70 km oder so weit weg. Auf der anderen Seite in Ostrau und Karwin, das ist aber wieder eine ganz andere Geschichte, nämlich die des tschechisch-polnischen Krieges 1918-1920, mit Preußen/Deutschland hatte das so gut wie gar nichts zu tun. Kohle im Ländchen gabs nur in Petrzkowitz, praktisch einem Vorort von Ostrau, mehr als ein Schacht wird es aber nicht gewesen sein, und in der Auseinandersetzung um das HL spielte Kohle nicht die geringste Rolle. Der Grund (und auch die Begründung) für den Anschluss an die ČSR lag woanders, nämlich in der slawischen Muttersprache der meisten Bewohner. Vor 1920 (und dann wieder ab 1938, von wo an auch die Jugend diesmal konsequent deutsch erzogen wurde, bevor wieder die Tschechen kamen) gab es da wohl eine deutsche Oberschicht, in den Städten wurde auch wirklich deutsch gesprochen, die Dorfgemeinden waren aber mährischsprachig (siehe &quot;lachische Sprache&quot;). Das ganze Misverständnis bestand darin, dass die Tschechen dieses Mährische mit dem Tschechischen gleichsetzten und sich dachten, die Hultschiner würden sie mit offenem Arm, Brot, Salz und slawischen Volkstänzen willkommen heißen, was die aber nicht taten, weil sie sich preußisch fühlten und Deutschland gegenüber loyal waren und aus dem Reich ihre Altersrenten beziehen wollten und sich dort auskannten, weil es einfach Vaterland war, auch wenn manchmal ein stiefväterliches. Die Tschechen waren ihnen fremd.<br /> <br /> Zu meiner Person: ich bin studierter Historiker, im Hultschiner Ländchen war ich in den deutschen Verbänden engagiert, bin sudetendeutscher Herkunft, also kein Hultschiner, kenne mich mit dem Thema aber sowohl historisch-fachlich, als auch aufgrund eigener Erfahrung sehr gut aus.<br /> <br /> Danke für das überarbeiten. Ich hatte vorhin mal reingeschaut und durch die Änderung fiel mir da auch auf, das dort solcher Unsinn gestanden war. Ich kenne im Hultschiner Ländchen auch keinen Ort der wirtschaftliche Bedeutung gehabt hätte. Wahrscheinlich hat da jemand noch Ostrau mit darin gesehen. Viele Grüße --[[Benutzer:AHZ|ahz]] 02:10, 4. Mär. 2007 (CET)<br /> <br /> == Heutige Gemeinden? ==<br /> <br /> Zu welchen tschechischen Städten/Gemeinden gehört das Gebiet heute? Tlw. anscheinend Ostrau, wie sich erschließen lässt, und sonst? Wäre m.E. sinnvoll, das deutlich zu machen. --[[Benutzer:213.182.120.223|213.182.120.223]] 11:43, 8. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> <br /> 2 Unklarheiten:<br /> <br /> - Auf http://www.bolatice.cz/bolatice/deutsch/text.asp?sysID=43 steht etwas über ''&quot;Ludmila Hořká, mit Eigennamen Marie Šindelářová (geb.26. April 1892 in D. Krawarn- Dvořisko bei Troppau)&quot;'' Dieser &quot;Doppelname&quot; ist mir einerseits nicht klar und ist auch bei &quot;Persönlichkeiten/Literatur&quot; irgendwie widersprüchlich.<br /> <br /> - Die Dame ist 1892 geboren und somit 115 Jahre alt. Kann das stimmen?<br /> <br /> --[[Benutzer:Peter2|Peter2]] 21:44, 10. Dez. 2007 (CET)<br /> <br /> :Also, ''Marie Šindelářová'' (geb. ''Holubková'') schrieb unter dem Pseudonym ''Ludmila Hořká''. Sie lebte von 1892 bis 1966. Ein WP-Eintrag für sie ist irgendwann mal fällig. Gruß --[[Benutzer:Usteinhoff|Usteinhoff]] ([[Benutzer Diskussion:Usteinhoff|diskUSsion]]) 23:51, 11. Mär. 2014 (CET)<br /> <br /> == Sprache ==<br /> Das hier: &quot;''Tatsächlich war die Muttersprache der meisten Hultschiner eine slawische Mundart, die deren Sprecher allerdings als &quot;mährisch&quot; bezeichneten, und welche, linguistisch betrachtet, in die Gruppe der lachischen Dialekte gehört.''&quot; finde ich als Begründung etwas albern. Das [[Mährische Sprache|Mährische]] wird auch in der Wikipedia als tschechischer Dialekt bezeichnet. Für das Hultschiner Ländchen würde dem Artikel nach ein Dialektkontinuum zum Polnischen bestehen. Wenn die Tschechen das als tschechisch bezeichnen, ist das zumindest nicht falsch. [[Benutzer:Saxo|Saxo]] 15:54, 6. Apr. 2008 (CEST)<br /> <br /> Wenn die Tschechen also die polnische Sprache als &quot;tschechischen Dialekt&quot; bezeichnen würden, wäre das &quot;zumindest nicht falsch&quot;? Wenn, wie Sie selbst schreiben, ein Dialektkontinuum zum Polnischen besteht, dann ist das Mährische mit Sicherheit kein &quot;tschechischer Dialekt&quot; - ebensowenig, wie das Kurdische ein &quot;türkischer Dialekt&quot; ist.<br /> Man kann sich ruhig an die Selbsteinstufung der Mährischsprachigen halten, und die fühlten sich imperialistisch vereinnahmt, wenn ihre Sprache nur als &quot;tschechischer Dialekt&quot; bezeichnet wurde, um von der Tschechei &quot;heimgeholt&quot; zu werden.<br /> Ich glaube auch, die Niederländer hätten ein Problem damit, wenn ihre niederländische Hochsprache als &quot;deutscher Dialekt&quot; bezeichnet würde, weswegen die Niederlande Deutschland angeschlossen werden müssten und alle Niederländer Hochdeutsch lernen müssten. Dabei ist das Mährische mit dem Polnischen mitverwandt, das Niederländische am meisten aber mit dem Deutschen, und trotzdem sprechen wir bei der niederländischen Hochsprache nicht von einem &quot;deutschen Dialekt&quot;.<br /> Derartige imperialistische Ansprüche - egal ob von tschechischer, deutscher oder türkischer Seite - sollten im 21. Jahrhundert nichts mehr verloren haben (und hatten auch im 19. oder 20. Jahrhundert nichts verloren).<br /> 10:04, 25-03-2013 (CEST) &lt;small&gt;(''ohne Benutzername [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/91.118.92.196|91.118.92.196]] ([[Benutzer Diskussion:91.118.92.196|Diskussion]]))&lt;/small&gt;<br /> <br /> :Der Anonyme Feuerredner versteht wohl nicht, was &quot;Dialektkontinuum&quot; bedeutet, und insgesamt scheint er sehr wenig Ahnung von den Sprachen zu haben (wenn er die in Schlesien durcheinander fließenden und nahverwandten Sprachen Tschechisch und Polnisch mit den ganz verschiedenen Sprachfamilien zuzuordnenden Türkisch und Kurdisch vergleicht). Die Schlesischen Mundarten bilden wirklich einen fließenden übergang zwischen Tschechisch und Polnisch, und die genaue Grenze, wo es &quot;mehr Polnisch als Tschechisch&quot; oder umgekehrt sei, ist schwer zu bestimmen. Somit ist das von Saxo als etwas albern bezeichnete Argument wirklich etwas albern. Die Bewohner des Hultschiner Ländchens bezeichneten sich selber als Deutsche, aber sprachen mehrheitlich kein Deutsch, sondern eben eine Sprache, die sie, sobald man die Staatsangehörigkeit nach der Sprache bestimmen wollte (was damals auch die offizielle Stellung Deutschlands war), mit Polen oder mit der Tschechoslowakei verbinden würde. Also, der Satz sollte sicher umformuliert werden. --[[Benutzer:Mmh|Mmh]] ([[Benutzer Diskussion:Mmh|Diskussion]]) 15:32, 15. Okt. 2024 (CEST)<br /> <br /> == Maßstab ==<br /> <br /> Es wäre ganz nett, wenn jemand in die Karte noch eine Kilometerskala hineinsetzen würde. Ohne vertiefte Kenntnisse weiß man nämlich weder, wo das Hultschiner Ländchen liegt, noch, wie groß es ist. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/92.224.156.80|92.224.156.80]] ([[Benutzer Diskussion:92.224.156.80|Diskussion]]) 03:24, 20. Feb. 2011 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Karten mit nichtdeutschen Ortsnamen nicht anklickbar ==<br /> <br /> Es werden mehrere Karten mit verschiedensprachigen Ortsnamen angeboten, aber wenn man draufklickt, kommt immer die deutsche. Erst dachte ich an simple falsche Links, aber es ist komplexer. Wer kennt sich damit aus und kann das beheben? --[[Benutzer:Lantani|Lantani]] ([[Benutzer Diskussion:Lantani|Diskussion]]) 15:42, 23. Okt. 2019 (CEST)<br /> :Die Änderungen heute sehen zwar so aus, als sei das bearbeitet worden, aber der Fehler besteht weiterhin. --[[Benutzer:Lantani|Lantani]] ([[Benutzer Diskussion:Lantani|Diskussion]]) 19:11, 12. Dez. 2019 (CET)</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Johannnes89&diff=237528584 Benutzer Diskussion:Johannnes89 2023-09-21T19:56:24Z <p>Mmh: Neuer Abschnitt /* Schwachsinn, nicht Vandalismus */</p> <hr /> <div>{{Autoarchiv<br /> |Alter=10<br /> |Ziel='((Lemma))/Archiv/((Jahr))/((Halbjahr))'<br /> |Übersicht=[[Spezial:Präfixindex/Benutzer Diskussion:Johannnes89/Archiv|Archiv]]<br /> |Mindestbeiträge=1<br /> |Mindestabschnitte=1}}<br /> <br /> {{Archivübersicht|<br /> * [[/Archiv/2019|2014 – 2019]]<br /> * [[/Archiv/2020|2020]]<br /> * [[/Archiv/2021/1|1. Halbjahr 2021]]<br /> * [[/Archiv/2021/2|2. Halbjahr 2021]]<br /> * [[/Archiv/2022/1|1. Halbjahr 2022]]<br /> * [[/Archiv/2022/2|2. Halbjahr 2022]]<br /> * [[/Archiv/2023/1|1. Halbjahr 2023]]<br /> * [[/Archiv/2023/2|2. Halbjahr 2023]]<br /> }}<br /> <br /> == Herzlich willkommen in der Wikipedia, Johannnes89! ==<br /> Ich habe gesehen, dass [[Wikipedia:Warum sich hier alle duzen|du]] dich kürzlich hier angemeldet hast und möchte dir ein paar Tipps geben, damit du dich in der Wikipedia möglichst schnell zurechtfindest:<br /> {| class=&quot;hintergrundfarbe5&quot; style=&quot;width:100%;padding:0.5em&quot;<br /> ! style=&quot;border-right:0.1em solid #888&quot; | [[Hilfe:Neu bei Wikipedia|Neu bei Wikipedia]]<br /> ! style=&quot;border-right:0.1em solid #888&quot; | [[Wikipedia:Tutorial|Tutorial]]&amp;nbsp;<br /> ! style=&quot;border-right:0.1em solid #888&quot; | [[Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel|Gute Artikel schreiben]]<br /> ! style=&quot;border-right:0.1em solid #888&quot; | [[Wikipedia:Mentorenprogramm|Persönliche Betreuung]]<br /> ! [[Wikipedia:Fragen von Neulingen|Noch Fragen? Hier klicken!]]<br /> |}<br /> [[Datei:Signaturhinweis deutsch vector.png|rechts|gerahmt|Diskussionsbeiträge sollten immer mit Klick auf diese Schaltfläche [[Hilfe:Signatur|unterschrieben]] werden – Beiträge zu [[Wikipedia:Artikel|Artikeln]] hingegen nicht.]]<br /> * [[Wikipedia:Sei mutig|Sei mutig]], aber vergiss bitte nicht, dass andere Benutzer auch Menschen sind. Daher wahre bitte immer einen [[Wikipedia:Wikiquette|freundlichen Umgangston]], auch wenn du dich mal über andere ärgerst.<br /> * Bitte gib bei Artikelbearbeitungen möglichst immer eine [[Wikipedia:Belege|Quelle]] an (am besten als [[Hilfe:Einzelnachweise|Einzelnachweis]]) und begründe deine Bearbeitung kurz in der [[Hilfe:Zusammenfassung und Quellen|Zusammenfassungszeile]]. Damit vermeidest du, dass andere Benutzer deine Änderung rückgängig machen, weil sie diese nicht nachvollziehen können.<br /> * Nicht alle Themen und Texte sind für eine Enzyklopädie wie die Wikipedia geeignet. Enttäuschungen beim Schreiben von Artikeln kannst du vermeiden, wenn du dir zuvor [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]] und [[Wikipedia:Relevanzkriterien]] anschaust.<br /> * [[Hilfe:Übersicht]] zeigt dir den Zugang zu allen Hilfethemen.<br /> * [[Hilfe:Glossar]] informiert dich, wenn du Abkürzungen oder Ausdrücke in den [[Hilfe:Zusammenfassung und Quellen|Editkommentaren]] oder auf Diskussionsseiten nicht verstehst.<br /> Schön, dass du zu uns gestoßen bist – und: Lass dich nicht stressen.<br /> <br /> Einen guten Start wünscht dir [[Benutzer:Nightflyer|Nightflyer]] ([[Benutzer Diskussion:Nightflyer|Diskussion]]) 10:06, 3. Sep. 2012 (CEST).<br /> {{nicht archivieren}}<br /> <br /> == (Neue) Funktion in Kartographer: Geopunkte mit Hilfe der Wikidata-QID hinzufügen ==<br /> <br /> [[Datei:Newsletter_Icon_for_the_German_Technical_Wishlist_Project.svg|rechts|150x150px]]<br /> Hallo, du bekommst diese Nachricht, weil du dich für den [[Wikipedia:Technische Wünsche/Newsletter|Newsletter Technische Wünsche]] angemeldet hast und gerne über umgesetzte Wünsche informiert werden möchtest. Vielen Dank!<br /> [[Datei:Technical Wishes Geoinfo Logo.svg|links|60x60px]]<br /> Wir haben im Jahr 2022 den Themenschwerpunkt [[Wikipedia:Technische Wünsche/Topwünsche/Bessere Unterstützung von Geoinformationen|„Bessere Unterstützung von Geoinformationen“]] bearbeitet und abgeschlossen. In diesem Zuge möchten wir dich heute über eine (neue) Funktion in [[Hilfe:Kartographer|Kartographer]] informieren. Hast du gewusst, dass sich Geopunkte auf Kartographer auch mit Hilfe von [[d:Help:Items/de|Wikidata QIDs]] hinzufügen lassen? Geoshapes (Formen) und Geolines (Linien) konnte man bereits mithilfe von QIDs erstellen. Seit einem guten Jahr geht das auch für Geopunkte. Dies erspart nicht nur die Eingabe der Koordinaten, zusätzlich sind die Daten auch zentral bei Wikidata gesammelt. Alle Änderungen, die das Objekt betreffen (z.B. Präzision der Koordinaten), werden somit automatisch angepasst. Noch nichts davon gehört? Es war eine viel [[Wikipedia:Technische Wünsche/Topwünsche/Bessere Unterstützung von Geoinformationen/Zusammenfassung der Kartographer Umfrage#Priorisierung potenzieller Funktionen durch die Community (deutschsprachige und internationale Umfrage)|gewünschte Funktion]] in unserer Umfrage aus dem Jahr 2022. Aktuell wird sie jedoch wenig genutzt. Daher möchten wir hiermit an die neue Funktion erinnern. Falls du Anmerkungen dazu hast, lass es uns wie immer gerne auf der [[Wikipedia Diskussion:Technische Wünsche/Topwünsche/Bessere Unterstützung von Geoinformationen/Geopoints via QID|Diskussionsseite]] wissen. Nähere Informationen findest du auch auf der [[Wikipedia:Technische Wünsche/Topwünsche/Bessere Unterstützung von Geoinformationen/Geopoints via QID#Geopoints via QID hinzufügen|Projektseite]]. – Für das Team Technische Wünsche, [[Benutzerin:Thereza Mengs (WMDE)|Thereza Mengs (WMDE)]] ([[Benutzerin Diskussion:Thereza Mengs (WMDE)|Diskussion]]) 12:15, 11. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Diskussionen zu Shlomo Finkelstein ==<br /> <br /> Du hast auf der Diskussionsseite zu Finkelstein Inhalte „administrativ entfernt“ und entsprechend Sonderrechte als Administrator. In der Löschdiskussion zu dieser Person nannte einer seiner Anhänger die linke Aktivistin Lina E. mit ihrem mutmaßlich vollständigen Nachnamen, was in einem Diskussionsbeitrag (von mir) kritisiert wurde. Ein dritter Benutzer kürzte zwar den Nachnamen im Beitrag ab (ohne Kennzeichnung des Eingriffs durch Klammer oder dergleichen), aber in der Versionsgeschichte stehen die Versionen immer noch. Der Name wird in der Berichterstattung nicht umsonst abgekürzt. Ich selbst habe meine Zweifel am Verlauf des Gerichtsverfahrens und der Verurteilung, aber das ist nicht das Thema, um das es mir geht, sondern nur Kontext der folgenden Frage: Wäre eine Versionslöschung möglich oder geben die Richtlinien dieses Projekts das nicht her? Wie in meinem Beitrag in der Löschdiskussion nachvollziehbar, sollte dieser nach Erledigung ebenfalls gelöscht werden, da obsolet. -- [[Spezial:Beiträge/2003:F5:FF07:7F00:780D:9615:6892:D23C|2003:F5:FF07:7F00:780D:9615:6892:D23C]] 13:48, 11. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Entschuldige die Frage ist irgendwie bei mir untergegangen. Ich denke in dem Fall reicht es, wenn das einfach in der Versionsgeschichte verschwindet, mit der bereits durch dritte geschehenen Entfernung des Namens sollte das also erledigt sein. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 12:32, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Technische Neuigkeiten: 2023-37 ==<br /> <br /> &lt;section begin=&quot;technews-2023-W37&quot;/&gt;&lt;div class=&quot;plainlinks&quot;&gt;<br /> Aktuelle '''[[m:Special:MyLanguage/Tech/News|Technische Neuigkeiten]]''' aus der Wikimedia-Technik-Gemeinschaft. Bitte informiere andere Benutzer über diese Änderungen. Nicht alle Änderungen werden dich betreffen. [[m:Special:MyLanguage/Tech/News/2023/37|Übersetzungen]] sind verfügbar.<br /> <br /> '''Letzte Änderungen'''<br /> * [[mw:Special:MyLanguage/ORES|ORES]], der Versionsbeurteilungsdienst, nutzt nun in allen Wikis außer der Englischsprachigen Wikipedia und Wikidata eine neue Open-Source-Infrastruktur. Diese beiden folgen in dieser Woche. Wenn du ungewöhnliche Ergebnisse in den Letzten Änderungen mit Bezug zu ORES bemerkst (zum Beispiel &quot;{{int:ores-rcfilters-damaging-title}}&quot; und &quot;{{int:ores-rcfilters-goodfaith-title}}&quot;), [[mw:Talk:Machine Learning|melde sie]] bitte. [https://phabricator.wikimedia.org/T342115]<br /> * Wenn du in einem Wikimedia-Wiki angemeldet bist und ein anderes Wikimedia-Wiki besuchst, versucht das System automatisch, dich dort anzumelden. Dies war lange Zeit nicht zuverlässig. Du kannst nun die Anmeldeseite besuchen, damit das System besonders hart daran arbeitet. Wenn du glaubst, dass das Anmelden besser oder schlechter funktioniert, ist deine Rückmeldung willkommen. [https://phabricator.wikimedia.org/T326281]<br /> <br /> '''Anstehende Änderungen im Verlauf der Woche'''<br /> * [[File:Octicons-sync.svg|12px|link=|alt=|Wiederkehrende Meldung]] Die [[mw:MediaWiki 1.41/wmf.26|neue Version]] der MediaWiki-Software wird auf dem Testwiki und MediaWiki.org ab {{#time:j xg|2023-09-12|de}} verfügbar sein. Auf Nicht-Wikipedia-Wikis und einigen Wikipedias vom {{#time:j xg|2023-09-13|de}}. Auf allen Wikis ab {{#time:j xg|2023-09-14|de}} ([[mw:MediaWiki 1.41/Roadmap|Kalender]]).<br /> * [[File:Octicons-tools.svg|12px|link=|alt=|Spezielle Meldung]] Das Team [[mw:Special:MyLanguage/Technical decision making|Retrospektive des Technischen Entscheidungsforums]] lädt alle im technischen Bereich der Wikimedia-Projekte beteiligten Personen dazu ein, an [[mw:Technical decision making/Listening Sessions|einer ihrer Hörsitzungen]] am 13. September teilzunehmen. Ein anderes Datum wird später geplant. Das Ziel ist, den technischen Entscheidungsprozess zu verbessern.<br /> * [[File:Octicons-gift.svg|12px|link=|alt=|Meldung zur Wunschliste]] Als Teil der Änderungen für den Wunschlisten-Vorschlag zum [[m:Special:MyLanguage/Community Wishlist Survey 2022/Better diff handling of paragraph splits|besseren Umgang mit Versionsunterschieden für die Aufteilung von Absätzen]] wird das Widget für den Inline-Wechsel in Versionsunterschieden diese Woche in allen Wikis eingeführt. Der Inline-Wechsel ermöglicht es Lesern, zwischen einem einheitlichen Inline- oder einem zweispaltigen Versionsunterschied im Wikitext-Format umzuschalten, wenn Wikidiff2 installiert ist. [https://phabricator.wikimedia.org/T336716]<br /> <br /> '''Zukünftige Änderungen'''<br /> * Am 20. September werden sich alle Wikis für ein paar Minuten im Lesemodus befinden. [[m:Special:MyLanguage/Tech/Server switch|Dies ist für 16:00 MEST geplant.]] Weitere Informationen werden in den kommenden Wochen in den Technischen Neuigkeiten und in den einzelnen Wikis veröffentlicht. [https://phabricator.wikimedia.org/T345263]<br /> * Die Enterprise-API führt eine neue Funktion namens &quot;[http://breakingnews-beta.enterprise.wikimedia.com/ aktuelle Neuigkeiten]&quot; ein. Sie befindet sich derzeit im BETA-Stadium und versucht, wahrscheinlich &quot;berichtenswerte&quot; Themen zu identifizieren, über die in einer Wikipedia geschrieben wird. Es wird um deine Hilfe gebeten, um die Genauigkeit des Erkennungsmodells durch die Empfehlung von Vorlagen oder identifizierbaren Bearbeitungsmustern zu verbessern, insbesondere in kleineren Sprachversionen. Siehe für weitere Informationen [[mw:Special:MyLanguage/Wikimedia Enterprise/Breaking news|die Dokumentationsseite]] auf MediaWiki oder [[m:Special:MyLanguage/Wikimedia Enterprise/FAQ#What is Breaking News|die FAQ]] auf Meta.<br /> <br /> '''''[[m:Special:MyLanguage/Tech/News|Technische Nachrichten]]''', erstellt von [[m:Special:MyLanguage/Tech/News/Writers|Autoren für die technischen Nachrichten]] und per [[m:Special:MyLanguage/User:MediaWiki message delivery|globalen Nachrichtendienst]] verteilt&amp;nbsp;• [[m:Special:MyLanguage/Tech/News#contribute|Mach' mit]]&amp;nbsp;• [[m:Special:MyLanguage/Tech/News/2023/37|Übersetzungen]]&amp;nbsp;• [[m:Tech|Hilfe]]&amp;nbsp;• [[m:Talk:Tech/News|Rückmeldung geben]]&amp;nbsp;• [[m:Global message delivery/Targets/Tech ambassadors|Abonnement verwalten]].''<br /> &lt;/div&gt;&lt;section end=&quot;technews-2023-W37&quot;/&gt;<br /> <br /> &lt;bdi lang=&quot;en&quot; dir=&quot;ltr&quot;&gt;[[User:MediaWiki message delivery|MediaWiki message delivery]]&lt;/bdi&gt; 23:05, 11. Sep. 2023 (CEST)<br /> &lt;!-- Nachricht versandt von Benutzer:Quiddity (WMF)@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=Global_message_delivery/Targets/Tech_ambassadors&amp;oldid=25589064 --&gt;<br /> <br /> == Du hast Probleme mit einem Werkzeug? Ab in den Reparatursommer! ==<br /> <br /> [[Datei:Newsletter_Icon_for_the_German_Technical_Wishlist_Project.svg|thumb|rechts|alt=Ein geöffneter Briefumschlag, aus dem eine Sonnenblume herausragt, das Logo der Technischen Wünsche|Du erhältst diese Nachricht, weil du den [[Wikipedia:Technische Wünsche/Newsletter|Newsletter der Technischen Wünsche]] abonniert hast.]]<br /> <br /> Hallo, heute gibt es eine Information zum [[Wikipedia:Reparatursommer|Reparatursommer]], einer Initiative des Projekts [[Wikipedia:Technische Wünsche|Technische Wünsche]]. Ursprünglich war diese Aktion für Juli und August geplant, aber weil es im aktuellen Technische-Wünsche-Themenschwerpunkt „[[Wikipedia:Technische Wünsche/Topwünsche/Wiederverwendung von Einzelnachweisen|Einzelnachweise leichter wiederverwenden]]“ aufgrund von Personalengpässen immer noch eine Pause gibt, läuft solange der Reparatursommer vorerst noch weiter. Was bedeutet das für dich? Wenn du Probleme mit so genannten Community-Werkzeugen hast, kannst du sie hier melden: Kaputte Bots, Helferlein, Nutzerscripte, Cloud Tools, Vorlagen, … – alles, was in der Hand von Ehrenamtlichen liegt und nicht funktioniert. Kleine wie große Probleme sind willkommen. Die hauptamtlichen Programmiererinnen und Programmierer der Technischen Wünsche schauen sich alles an und versuchen zu helfen. <br /> <br /> {{MediaWiki-Button |Text=Hier geht es zum Reparatursommer |Link=WP:Reparatursommer |Typ=normal}}<br /> <br /> – Für das Team Technische Wünsche, [[Benutzerin:Thereza Mengs (WMDE)|Thereza Mengs (WMDE)]] ([[Benutzerin Diskussion:Thereza Mengs (WMDE)|Diskussion]]) 11:33, 12. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Fall [[Luke Mockridge]] ==<br /> <br /> Du bist Jurist. Ich halte mich in meinen Edits nach dem Urteil, das VOR der Medienkampagne erfolgte. Warum ist dieses Urteil in der Wikipedia nicht zulässig? --[[Benutzer:Jucos|Juliana]] [[Benutzer Diskussion:Jucos|&lt;small&gt;☆&lt;/small&gt;]] 17:50, 13. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> :siehe [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia_Diskussion:Vandalismusmeldung&amp;oldid=237301842#Abarbeitung_Ines_Anioli_durch_Johannnes89]. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 19:37, 13. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::Nein, das ist weder eine befriedigende Antwort, da nur ich alleine des Edit-Wars beschuldigt werde, noch eine korrekte juristische Einordnung. Ich habe das heute Geschehene einigen Juristen vorgelegt, dazu werde ich morgen was Genaueres schreiben. Du bist kein Jurist, sondern noch Student wie ich sehe? Warum korrigierst Du mich dann nicht, sondern implizierst, Du wärst schon einer? --[[Benutzer:Jucos|Juliana]] [[Benutzer Diskussion:Jucos|&lt;small&gt;☆&lt;/small&gt;]] 21:29, 13. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::Ich hab vorhin ca. eine Stunde damit verbracht, mich in die VM einzulesen, eure Edits nachzuvollziehen und schlussendlich die Abarbeitung durchzuführen. Nachdem ich wieder online war, sehe ich deine Nachfrage hier sowie die Nachdiskussion von Matthiasb auf WD:VM. Ich formuliere auf WD:VM eine ausführliche Antwort, die bestimmt nochmal 10min gekostet hat und gehe davon aus, dass sie auch deine Nachfrage hinlänglich beantwortet, weshalb ich es bei ner knappen Verlinkung belasse, anstatt noch mehr Zeit in eine (in meinen Augen redundante) zweite Antwort zu stecken.<br /> ::::<br /> :::Auf meiner Benutzerseite (und auch in diversen on- und offwiki Unterhaltungen mit Wikipedianern) hab ich klar angegeben, dass ich Jura studiere, für meine VM-Bearbeitung ist das aber eigentlich auch irrelevant. Wenn du aus meiner aus Zeitgründen knapp gehaltenen Antwort folgerst, ich wollte implizieren, Jurist zu sein, ist das dein Problem und nicht meines.<br /> ::::<br /> :::Fakt ist: Du hast Anioli „Falschbeschuldigung“ / „Verleumdung“ unterstellt, ohne dass die Belege das hergeben, die diesbezügliche Anzeige gegen sie ist ja noch offen. Aber selbst wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass bzgl. WP:BIO alles in Ordnung sei, hat deine Ergänzung Widerspruch durch KurtR erhalten, womit gemäß [[WP:WAR]] Konsens auf der Artikeldisk zu finden ist, bevor das in den Artikel kann. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 21:53, 13. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> Johannes, ich bin seit 2005 und nicht doof. Der Fall ist seit 2021 medienbeherrschend und da mit [[WP:BIO]] zu kommen ist ganz arm. Was KurtR angeht, ist es noch ärmer, denn dass hier Hounding stattfindet, dem wurde noch nicht mal widersprochen. Der Fall Mockridge/Anioli ist aber noch nicht mal der Schlimmste - schlimm fand ich den letzten Fall bei dem ich genau nach dem selben Schema behandelt wurde, denn da ging es um einen Rechtsextremisten [[Ronald Seunig]]. Ich habe seitdem Editwar nicht mehr in seinem Artikel editiert, KurtR ausnahmsweise schon - einen EINZIGEN EDIT (sonst macht er ja nur Editwars, aber keine Artikelarbeit), [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ronald_Seunig&amp;action=history ironischerweise um dessen Hitlerverehrung etwas &quot;abzumildern]&quot;. Ich wurde drei Tage gesperrt, als ich versuchte den PR-Artikel zu neutralisieren. [[WP:BIO]] bei einem Rechtsextremisten - selten so gelacht... Seit ich weg bin, wurde in allen betroffenen Artikeln nie wieder von seiner Seite aus editiert. Wenn jemand gut belegte, ganz normale Artikelarbeit rückstellt, ist das Vandalismus. Das weißt Du genauso gut wie ich, denn das ist Business as usual! Ich habe keinen totalen Blödsinn geschrieben und auch keine Beleidigungen! Einen halben Artikel zurückzustellen muss einen Grund haben und gut belegt sein, nur [[WP:BIO]] reinzuschreien ist kein Grund und schon gar kein Beleg. --[[Benutzer:Jucos|Juliana]] [[Benutzer Diskussion:Jucos|&lt;small&gt;☆&lt;/small&gt;]] 22:30, 13. Sep. 2023 (CEST)--<br /> <br /> :Ich würde aufpassen mit falschen Anschuldigungen gegen mich, auch ich kann eine VM stellen. Es wird Zeit, dass Du Deine Artikelarbeit kritisch hinterfragst statt Diskussionseiten zu füllen. EOD. --[[Benutzer:KurtR|KurtR]] ([[Benutzer Diskussion:KurtR|Diskussion]]) 23:10, 13. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::Was Vandalismus ist, ist unter [[WP:VAND]] definiert, hier liegt kein Vandalismus vor. Als „begründeten Revert“ im Sinne von [[WP:WAR]] wird üblicherweise alles akzeptiert, was nicht [[H:Rollback|kommentarlos]] geschieht und wenigstens halbwegs den Artikelinhalt adressiert, selbst „keine Verbesserung“ reicht da in der Praxis, weil Admins die Qualität der Begründung nicht bewerten dürfen. Es liegt ja in der Natur der Sache, dass das Gegenüber die Begründung für unzutreffend hält, genau deshalb ist Konsens auf der Artikeldisk zu finden, selbst wenn das nerven mag.<br /> :::<br /> ::Was in [[Ronald Seunig]] passiert ist, kann ich nicht beurteilen, hab auch keine Lust mich da einzulesen. Ich hab dich aber bereits auf VM darauf hingewiesen, wie vorzugehen ist, wenn du einen Dauerkonflikt / systematisches Hinterhereditieren siehst [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Vandalismusmeldung&amp;diff=prev&amp;oldid=237293823].<br /> :::<br /> ::Dass ein Fall in den Medien ist, ändert nichts daran, dass [[WP:BIO]] zu beachten ist. Die Fakten sind: Anioli hat Mockridge vor ein paar Jahren angezeigt, das Ermittlungsverfahren wurde mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Seit eine paar Wochen gibt es eine Anzeige gegen Anioli, je nach Beleg wegen [[Üble Nachrede (Deutschland)|Übler Nachrede]], [[Versicherung an Eides statt#Strafrechtliche Folgen einer falschen Versicherung|falscher eidesstattlichen Versicherung]], [[Falsche Verdächtigung|falscher Verdächtigung]] oder [[Verleumdung (Deutschland)|Verleumdung]]. Solange es dazu kein Urteil gibt, sind das genauso bloße Verdächtigungen wie anders herum die Vorwürfe gegen Mockridge Verdächtigungen waren und entsprechend auch so zu kennzeichnen, was du an einer Stelle im Artikeltext auch getan hattest („mutmaßlichen Verleumdungen“), es ansonsten aber als Fakt dargestellt hast, dass es sich um eine „Falschbeschuldigung“ und „Verleumdungen“ handelt.<br /> :::<br /> ::Zu beachten ist übrigens auch, dass die meisten etablierten Medien bisher nicht über die Anzeige gegen Anioli berichtet haben und der von dir als Beleg angegebene Focus-Artikel anscheinend zurückgezogen wurde und nicht mehr abrufbar ist. Auch das ein deutliches Warnsignal, dass man hier bzgl. [[WP:BIO]] behutsam vorgehen muss und nicht einfach schreiben kann, was irgendwo im Internet schon steht/stand. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 08:02, 14. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Offenes Editieren am 21. September im WikiBär ==<br /> <br /> Das nächste Offene Editieren findet am '''21. September ab 18:30 Uhr''' statt. Weitere Details findest du auf '''[[Wikipedia:Berlin]]'''. Wir freuen uns auf dein Kommen! Gruß, --[[Benutzer:Wnme|Wnme]] ([[Benutzer Diskussion:Wnme|Diskussion]]) 10:21, 14. Sep. 2023 (CEST)&lt;br /&gt;<br /> ----<br /> &lt;small&gt;Du erhältst diese Nachricht, da du in der [[WP:Berlin/Einladungsliste Offenes Editieren|Einladungsliste]] eingetragen bist. Möchtest du solche Nachrichten künftig nicht mehr erhalten, trage dich dort bitte aus.&lt;/small&gt;<br /> &lt;!-- Nachricht versandt von Benutzer:Wnme@dewiki durch Verwendung der Liste unter https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Berlin/Einladungsliste_Offenes_Editieren&amp;oldid=236945135 --&gt;<br /> <br /> == Eine Bitte ==<br /> <br /> Hi Johannes, da du ja globaler Admin bist, könntest du freundlicherweise mal meine Diskussionsseite auf als reinigen? Danke dir. Viele Grüße --[[Benutzer:Itti|Itti]] 16:05, 15. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Moin, würd ich natürlich machen, allerdings gehört alswiki nicht zu den Projekten, wo die Rechte aktiv sind. @[[Benutzer:Holder|Holder]] magst du helfen? --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 16:12, 15. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::Ach je, ich dachte. Danke für dein Ping an Holder. Beste Grüße --[[Benutzer:Itti|Itti]] 16:13, 15. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::Version ist gelöscht. Gruß --[[Benutzer:Holder|Holder]] ([[Benutzer Diskussion:Holder|Diskussion]]) 18:02, 15. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::@[[Benutzer:Holder|Holder]], lieben Dank, beste Grüße --[[Benutzer:Itti|Itti]] 18:08, 15. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> Es geht leider weiter, schon gestern, ich hatte Holder direkt angesprochen, leider ist er nicht aktiv. Auf dem Projekt scheinen zudem kaum Admins aktiv zu sein. Gibt es nicht eine globale Möglichkeit? Ich werde permanent in anderen Projekten belästigt und beleidigt und habe kaum eine Möglichkeit, dagegen etwas zu machen. Das kann es doch nicht sein. Kann ich auf Meta irgendetwas anstoßen? Viele Grüße --[[Benutzer:Itti|Itti]] 12:16, 16. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Moin, ich hab [[:meta:Special:AbuseFilter/278]] geupdated, damit sollte das Problem fürs erste global gelöst sein. Hab bei der Gelegenheit auch noch ein paar alte Beleidigungen entfernt, die in huwiki wohl unbemerkt blieben. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 12:43, 16. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::Seufz, auf Kleinigkeiten habe ich irgendwann gar nicht mehr reagiert. Danke dir, auch für den Filter. Beste Grüße --[[Benutzer:Itti|Itti]] 12:56, 16. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> == ''The Signpost'': 16 September 2023 ==<br /> <br /> &lt;div lang=&quot;en&quot; dir=&quot;ltr&quot; class=&quot;mw-content-ltr&quot; style=&quot;margin-top:10px; font-size:90%; padding-left:5px; font-family:Georgia, Palatino, Palatino Linotype, Times, Times New Roman, serif;&quot;&gt;[[File:WikipediaSignpostIcon.svg|40px|right]] ''News, reports and features from the English Wikipedia's newspaper''&lt;/div&gt;<br /> &lt;div style=&quot;column-count:2;&quot;&gt;<br /> * News and notes: [[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost/2023-09-16/News and notes|Wikimedia power sharing – just an advisory role for the volunteer community?]]<br /> <br /> * In the media: [[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost/2023-09-16/In the media|&quot;Just flirting&quot;, going Dutch and Shapps for the defence?]]<br /> <br /> * Obituary: [[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost/2023-09-16/Obituary|Nosebagbear]]<br /> <br /> * Serendipity: [[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost/2023-09-16/Serendipity|Yea, though I walk through the valley of the shadow of death, I will fear no paywall, for thou, Wikipedia Library, art with me]]<br /> <br /> * Featured content: [[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost/2023-09-16/Featured content|Catching up]]<br /> <br /> * Concept: [[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost/2023-09-16/Concept|Strange portal opened by CERN researchers brings Wikipedia articles from &quot;other worlds&quot;]]<br /> <br /> * Traffic report: [[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost/2023-09-16/Traffic report|Some of it's magic, some of it's tragic]]<br /> <br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;div style=&quot;margin-top:10px; font-size:90%; padding-left:5px; font-family:Georgia, Palatino, Palatino Linotype, Times, Times New Roman, serif;&quot;&gt;'''[[w:en:Wikipedia:Wikipedia Signpost|Read this Signpost in full]]''' · [[w:en:Wikipedia:Signpost/Single|Single-page]] · [[m:Global message delivery/Targets/Signpost|Unsubscribe]] · [[m:Global message delivery|Global message delivery]] 06:39, 16. Sep. 2023 (CEST)<br /> &lt;!-- Sent via script ([[w:en:User:Evad37/SPS]]) --&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;!-- Nachricht versandt von Benutzer:JPxG@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=Global_message_delivery/Targets/Signpost&amp;oldid=25586584 --&gt;<br /> <br /> == Technische Neuigkeiten: 2023-38 ==<br /> <br /> &lt;section begin=&quot;technews-2023-W38&quot;/&gt;&lt;div class=&quot;plainlinks&quot;&gt;<br /> Aktuelle '''[[m:Special:MyLanguage/Tech/News|Technische Neuigkeiten]]''' aus der Wikimedia-Technik-Gemeinschaft. Bitte informiere andere Benutzer über diese Änderungen. Nicht alle Änderungen werden dich betreffen. [[m:Special:MyLanguage/Tech/News/2023/38|Übersetzungen]] sind verfügbar.<br /> <br /> '''Letzte Änderungen'''<br /> * [[File:Octicons-tools.svg|12px|link=|alt=|Spezielle Meldung]] MediaWiki hat jetzt eine [[mw:Stable interface policy/frontend|Richtlinie für stabile Benutzeroberflächen für Frontend-Code]], die deutlicher definiert, wie wir MediaWiki-Code und wikibasierten Code (z. B. Helferleins und Benutzerskripte) als veraltet einstufen. Danke an alle, die zu dem Inhalt und den Diskussionen beigetragen haben. [https://phabricator.wikimedia.org/T346467][https://phabricator.wikimedia.org/T344079]<br /> <br /> '''Anstehende Änderungen im Verlauf der Woche'''<br /> * [[File:Octicons-sync.svg|12px|link=|alt=|Wiederkehrende Meldung]] Die [[mw:MediaWiki 1.41/wmf.27|neue Version]] der MediaWiki-Software wird auf dem Testwiki und MediaWiki.org ab {{#time:j xg|2023-09-19|de}} verfügbar sein. Auf Nicht-Wikipedia-Wikis und einigen Wikipedias vom {{#time:j xg|2023-09-20|de}}. Auf allen Wikis ab {{#time:j xg|2023-09-21|de}} ([[mw:MediaWiki 1.41/Roadmap|Kalender]]).<br /> * Alle Wikis werden am 20. September einige Minuten lang nur Lesezugriff haben. [[m:Special:MyLanguage/Tech/Server switch|Geplant ist dies für 16:00 MESZ.]] [https://phabricator.wikimedia.org/T345263]<br /> * Es wird in allen Wikis in der Seitenleiste einen Link geben, der über den [[m:Special:MyLanguage/Wikimedia URL Shortener|Wikimedia URL-Shortener]] eine Kurz-URL dieser Seite bereitstellt. [https://phabricator.wikimedia.org/T267921]<br /> <br /> '''Zukünftige Änderungen'''<br /> * [[File:Octicons-tools.svg|12px|link=|alt=|Spezielle Meldung]] Das Team, das die Graph-Erweiterung untersucht, hat [[mw:Extension:Graph/Plans#Proposal|einen Vorschlag für die erneute Aktivierung]] veröffentlicht und benötigt deine Rückmeldung.<br /> <br /> '''''[[m:Special:MyLanguage/Tech/News|Technische Nachrichten]]''', erstellt von [[m:Special:MyLanguage/Tech/News/Writers|Autoren für die technischen Nachrichten]] und per [[m:Special:MyLanguage/User:MediaWiki message delivery|globalen Nachrichtendienst]] verteilt&amp;nbsp;• [[m:Special:MyLanguage/Tech/News#contribute|Mach' mit]]&amp;nbsp;• [[m:Special:MyLanguage/Tech/News/2023/38|Übersetzungen]]&amp;nbsp;• [[m:Tech|Hilfe]]&amp;nbsp;• [[m:Talk:Tech/News|Rückmeldung geben]]&amp;nbsp;• [[m:Global message delivery/Targets/Tech ambassadors|Abonnement verwalten]].''<br /> &lt;/div&gt;&lt;section end=&quot;technews-2023-W38&quot;/&gt;<br /> <br /> &lt;bdi lang=&quot;en&quot; dir=&quot;ltr&quot;&gt;[[User:MediaWiki message delivery|MediaWiki message delivery]]&lt;/bdi&gt; 21:17, 18. Sep. 2023 (CEST)<br /> &lt;!-- Nachricht versandt von Benutzer:Quiddity (WMF)@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=Global_message_delivery/Targets/Tech_ambassadors&amp;oldid=25623533 --&gt;<br /> <br /> == Technische-Wünsche-Treff: Drei Probleme mit Technischen Wünschen ==<br /> <br /> &lt;small&gt;Diese Nachricht erhältst du, weil du den [[Wikipedia:Technische_Wünsche/Newsletter|Newsletter Technische Wünsche]] (Workshops &amp; Treffen) abonniert hast.&lt;/small&gt;<br /> <br /> Du bist herzlich eingeladen zum nächsten Technische-Wünsche-Treff, dieses Mal mit dem Thema: '''Drei Probleme mit Technischen Wünschen''' am 22.9. von 18:00 bis 19:00 Uhr auf [[W:de:BigBlueButton|BigBlueButton]].<br /> <br /> Worum geht’s? Im Videocall werden wir kurz die zentralen Erkenntnisse einer Umfrage vorstellen, die vor einem guten Jahr hierzuwiki stattgefunden hat. Damals ging es darum herauszufinden, wie bekannt das Projekt Technische Wünsche eigentlich ist und wie gut es als kollaboratives Projekt funktioniert.<br /> Vor allem über drei Probleme, die der Umfrage zufolge besonders viele Menschen davon abhalten, sich am Projekt zu beteiligen, möchten wir dann mit euch ins Gespräch kommen. Was denkt ihr, wie man diese Probleme angehen könnte? Habt ihr bei anderen Projekten gute Erfahrungen gesammelt, die vielleicht auch hier angewendet werden könnten?<br /> Wie immer gilt: Technikkenntnisse sind nicht nötig, um dabei zu sein. Wir freuen uns über alle, die vorbeischauen. {{MediaWiki-Button |Typ=normal |Link=Wikipedia:Technische_Wünsche/Treff |Text=Hier geht's zum Technische-Wünsche-Treff}} – Für das Team Technische Wünsche, [[Benutzerin:Thereza Mengs (WMDE)|Thereza Mengs (WMDE)]] ([[Benutzerin Diskussion:Thereza Mengs (WMDE)|Diskussion]]) 10:24, 19. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Auflage Nr. 85 ==<br /> <br /> Mir ist gerade aufgefallen, dass es z. B. [[Politisches System Russlands|hier]] wahrscheinlich weitergehen dürfte. Sollen wir die Auflage besser gleich auf Artikel, die Russland zum Thema haben, ausweiten, oder erst abwarten, bis die nächste VM wegen Verlagerung aufschlägt? --[[Benutzer:Gardini|Gardini]] ⋅ &lt;small&gt;[[Wikipedia:Redaktion Chemie|RC]] 💞 [[Wikipedia:Redaktion Medizin|RM]]&lt;/small&gt; 17:08, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Ich würd erstmal abwarten, vielleicht ist die aktuelle VM ja Warnschuss genug für andere Artikel. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 17:11, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> ::Hallo Johannnes, ich kann ja weiterhin dort editieren, nicht wahr? --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 17:41, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::jap unter Beachtung der üblichen Richtlinien (WP:Q usw.) --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 17:43, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::Kannst du mir dann bitte erläutern, wo ich in [[Russland]] gegen [[WP:Q]] verstoßen haben soll. --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 17:44, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::::siehe Gardinis ausführliche VM-Begründung, im konkreten Fall auf der Artikeldisk, was in der Frequenz anderen Autoren auch nicht zuzumuten ist, die sich beständig damit auseinandersetzen müssen. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 17:47, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::::Das ist mir leider zu vage, Gardini hat das eben auch nicht näher begründet oder anhand eines bestimmten Diffs aufgezeigt, inwiefern ich gegen die Belegpflicht verstoßen hätte. --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 17:56, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::::::also ich sehe in der VM-Bearbeitung [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Vandalismusmeldung&amp;diff=prev&amp;oldid=237490055] zahlreiche Difflinks, die die Probleme mit deiner Arbeits- und Diskussionsweise aufzeigen, zudem der Verweis auf die Ausführungen von Henriette, die mit mehreren Zitaten die problematische Belegarbeit verdeutlicht hat. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 20:50, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::::::Welche meinst du, der überwiegende Teil darin ist unsubstantiiert. Und bei dem, was bei näherer Betrachtung übrig bleibt, mangelt es an einer hinreichenden Begründung für eine administrative Maßnahme. Es wird über den angeblichen &quot;Einbau gegenläufiger Schieflagen&quot; geschrieben, aber nicht konkretisiert, welche das sein sollen. Meine irrtümliche Behauptung, dass Frau Krone-Schmalz &quot;Wissenschaftlerin&quot; sei, kann es ja nicht sein, denn diese findet sich nicht im Artikel und es wurde auch von mir nicht weiter forciert; eine solche Aussage wurde auch nie von mir in den Artikel eingebracht. Es wird über &quot;''mögliche'' chronische und/oder systematische Verstöße gegen [[WP:NPOV]], Beleginkongruenzen, Unterminierung konstruktiver Artikelarbeit&quot; sinniert, aber nicht klar aufgezeigt, welche das sind. Erledigte VMs können hierfür kaum von Bedeutung sein, dass sie sich um einen konkreten Vorwurf drehten, der aber nichts mit dem Artikel [[Russland]] zu tun hatte.<br /> ::::::::Was ich überdies &quot;zurückspiegeln&quot; würde, wüsste ich auch gerne, denn Gardini hat sich hier inhaltlich positioniert, was nicht seine Aufgabe ist, statt einen konkreten Regelverstoß meinerseits aufzuzeigen. Die Auflage entbehrt im Ergebnis m.E. jedweder gebotenen Verhältnismäßigkeit. --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 21:47, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::::::::Eine inhaltliche Positionierung sieht anders aus, im Gegenteil haben weder Gardini noch ich uns in irgendeiner Form dazu geäußert, wie der Russland-Artikel aussehen sollte.<br /> ::::::::::<br /> :::::::::Auffällig ist für mich, dass sich bei dir einige Irrtümer summieren (z.B. gestehst du hier nen Fehler mit Frau Krone-Schmalz ein, in der VM hat Henriett dargelegt, weshalb dein „Bei der deutschen Übersetzung der Quelle hatte ich mich vertan“ wenig glaubhaft wirkt), was spätestens in der Gesamtbetrachtung aller (Diskussions-)Beiträge den Eindruck erweckt, es handle sich eben nicht um irrtümliche Fehler, sondern wie von Henriette dargestellt um [[Gish-Galopp]] zur Obstruktion der Diskussion. <br /> ::::::::::<br /> :::::::::Wenn du die Verhältnismäßigkeit der Auflage überprüfen möchtest, ist [[WP:SP]] (wie bei einer tatsächlichen Sperre) der richtige Ort. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 22:00, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::::::::Gardini hat sich den Vorwurf des Melders hinsichtlich [[Mimikry (Psychologie)]] zu eigen gemacht und hat dabei meine Erklärung, aus welchem Grund ich mich zunächst gegen eine bestimmte Wortwahl inhaltlich ausgesprochen (vgl. [[WP:OMA]]), gegen sie im weiteren Verlauf der Artikeldiskussion aber nicht obstruiert habe, nicht berücksichtigt. Insbesondere eine „Obstruktion der Diskussion“ ist unbegründet, weil ich mich einer konsensbasierten Arbeitsweise verpflichtet fühle und dies anhand dessen, was letztlich hiernach im Artikel steht, auch zu beobachten ist.<br /> ::::::::::Also als langjähriger Mitarbeiter dieses Projekts kann ich versichern, dass ich mich tatsächlich beim Lesen vertan und ich bei der Quelle Kroenig nicht genau hingesehen hatte, nämlich dass dort wörtlich von „Analytikern“ die Rede war. Ich habe, nachdem ich es selbst bemerkt habe, dagegen nicht weiter argumentiert. Deshalb rechtfertigt dies zusammen doch nicht diese maßlos übertriebene Auflage. --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 22:26, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> : Eines vorweg: Ich bin leider heute zu spät von der Arbeit nach Hause gekommen, so daß ich das gewünschte zweite Admin-Augenpaar nicht mehr beisteuern konnte. Ich hätte Gardini zugestimmt und ebenfalls für eine Auflage anstatt einer Sperre plädiert, allerdings genau mit diesem Hinweis, daß sie nämlich jederzeit um weitere Artikel oder Themenkomplexe erweitert werden kann, wenn der Nutzer sein hier gerügtes Verhalten dort ebenfalls zeigt.<br /> : Leider zeigt sich schon in dieser BD-Diskussion, daß der Nutzer <br /> :: einerseits die Auflage offensichtlich nicht zum Anlaß nimmt, sein Verhalten zu überdenken, sondern gegen ihre Berechtigung argumentiert, aber<br /> :: andererseits Johannes' Hinweis auf die SP mit – aus seiner Sicht – weiteren Argumenten gegen die Berechtigung der Auflage „beantwortet“. Ich habe heute gelernt, daß man so etwas „[[Gish-Galopp]]“ nennt.<br /> : Von daher würde ich zwar die nächste VM abwarten – weil die Ergänzung eben nicht vor oder in der VM-Entscheidung kam –, dann aber erweitern. Im übrigen würde ich darauf hinweisen, daß insbesondere Verstöße gegen [[WP:KPA]] unabhängig von der Auflage auch zu Benutzersperren führen können. Das bisherige Sperrlog des Nutzers bezieht sich hauptsächlich auf Edit-Wars, so daß dies hier diesbezüglich auch ein Ausrutscher gewesen sein kann (was natürlich nicht gegen zukünftige weitere Benutzersperren wegen Edit-Wars spricht). LG -- [[Benutzer:M.ottenbruch|M.ottenbruch]] [[File:Blue and yellow ribbon UA.png|15px]]&lt;sup&gt;[[Benutzer Diskussion:M.ottenbruch|¿⇔!]] [[WP:RM|RM]]&lt;/sup&gt; 23:03, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::Den Hinweis auf die SP habe ich durchaus zur Kenntnis genommen, aber ich nehme mir durchaus das Recht heraus, auf nicht näher substantiierte und daher für mich nicht nachvollziehbare Vorwürfe, die zur Begründung der Auflage angeführt werden, entsprechend einzugehen. Das ist was völlig anderes als das, was du als Gish-Galopp zu meinen glaubst, denn ich bleibe bei einem einzelnen Punkt. Und wo du einen KPA-Verstoß sehen willst, obwohl ein solcher nicht thematisiert wurde, weißt wohl nur du selbst. MfG --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 23:12, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::: Zum Sperrprüfungs-Hinweis ich Deiner Aufmerksamkeit [[Hilfe:Diskussionsseiten#Diskussionen gliedern]]. Durch die Plazierung und Einrückung Deines Beitrages hast Du den Eindruck erweckt, auf Johannes' Hinweis auf die SP zu antworten, tust es aber nicht, sondern wechselst erneut das Thema. Und zwar trägst Du zu exakt dem Thema vor, von dem Johannes Dir in dem Edit, auf den zu antworten Du vorgibst, erläutert hat, daß es nach [[WP:SP]] gehört, und nicht auf seine BD.<br /> ::: Wenn Du von einem „KPA-Verstoß […], obwohl ein solcher nicht thematisiert wurde“ sprichst, möchte ich Deine Aufmerksamkeit auf [[Wikipedia:Vandalismusmeldung/Archiv/2023/09/18#Benutzer:Benatrevqre_(erl.)|diese VM]] lenken: Aufgrund dieser VM wurde die hier in Rede stehende Auflage verhängt, und diese VM wurde u.a. wegen eines Verstosses gegen [[WP:KPA]] gestellt. Zwar hat der die VM entscheidende Admin ([[User:Gardini|Gardini]]) seine Auflage mit anderen in der VM dargestellten Verstößen begründet, jedoch den PA selbst nicht in Abrede gestellt. Ich verweise hier auf den ersten Absatz seiner VM-Entscheidung. -- [[Benutzer:M.ottenbruch|M.ottenbruch]] [[File:Blue and yellow ribbon UA.png|15px]]&lt;sup&gt;[[Benutzer Diskussion:M.ottenbruch|¿⇔!]] [[WP:RM|RM]]&lt;/sup&gt; 23:42, 20. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::Ich wechsle nicht das Thema, sondern habe entsprechend der angezeigten Einrückung meiner Beiträge zunächst Johannes' Antwort erwidert, und dann jeweils dir geantwortet. Ich verstehe daher deine Kritik nicht.<br /> ::::Was den als PA bezeichneten Meldegrund betrifft, so betonte ich bereits in der VM, dass mein IK-Vorwurf ausdrücklich nicht als PA zu verstehen war, sondern ich das, was ich eigentlich als willkürliche bzw. selektive Literaturauswahl kritisieren wollte, u. a. mittels Diffs sachlich begründete. Insbesondere merkte ich dort aber auch an, dass es nicht meine Absicht war, eine Person anzugreifen, sondern ein augenscheinliches Editierverhalten des Melders anzusprechen, welches übrigens objektiv auch von [[Benutzer:Miraki|Miraki]] kritisiert wurde. Klar ist, ich würde das heute auch nicht mehr als &quot;IK&quot; bezeichnen, weil es meinem Anliegen offenkundig nicht gerecht wird. --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 00:05, 21. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::: Da du mich angepingt hast, Benatrevqre: Wenn ich bei der VM geschrieben habe, dass auch der Melder einseitig editiert und du durchaus als Korrektiv wirken könntest, heißt das nicht, dass du entsprechend unseren Regeln als Korrektiv gewirkt hast. Deine Diskussionsweise, deine fragwürdige Belegepraxis, dein haltloser IK-Vorwurf, das wiederholte Kippen deiner Beiträge in Richtung persönliche Angriffe plus die sonstigen von Gardini und Johannes genannten Gründe zeigen klar, dass der einjährige Topic Ban für diesen Artikel mehr als vertretbar ist. Du solltest der Realität ins Auge sehen: Alternative wäre eine normale Benutzersperre gewesen und kein „Freispruch“, wie du anzunehmen scheinst. Grüße -- [[Benutzer:Miraki|Miraki]] ([[Benutzer Diskussion:Miraki|Diskussion]]) 07:34, 21. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::::Hallo Miraki, ich habe dich aus Höflichkeit angepingt, weil ich deinen Namen hier erwähnt habe. Ich möchte dir nicht widersprechen, dass ich mir selbst ein Fehlverhalten anzulasten habe, was meine Diskussionsweise betrifft, denn vieles ließe sich bestimmt einfacher und, was konkrete Streitpunkte betrifft, auf beiden Seiten weniger verbissen lösen. Und dies vor allem auch vor dem Hintergrund, was mich motiviert, nämlich um als ein „sinnvolles Korrektiv“ innerhalb einer Artikeldarstellung wahrgenommen zu werden, damit sie objektiv ausgewogen empfunden werden kann. Sowas reflektiere ich natürlich und möchte mich verbessern, an welcher Stelle ich mit einem Diskussionsbeteiligten im Sinne der konstruktiven Zusammenarbeit anders und vor allem besser und lösungsorientierter umgehen könnte. Man kann allerdings, wenn man unbedingt will, einen IK-Vorwurf als PA werten, meine Intention war es nicht. Ich möchte aus diesen Gründen keinen „Freispruch“, finde aber die schiere Länge dieses Topic Ban nicht fair angesichts meiner sonstigen Mitarbeit für dieses Projekt. Gruß --[[Benutzer:Benatrevqre|Benatrevqre]] &lt;sup&gt;[[Benutzer_Diskussion:Benatrevqre|…?!]]&lt;/sup&gt; 08:47, 21. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::::::Moin, da weiter oben die Verhältnismäßigkeit in Frage gestellt wurde, fällt mir auf, dass wir zwar den Ausschluss begründet haben, aber nicht dessen Länge. Das möchte ich gerne noch nachreichen: Ich habe dem vorgeschlagene Jahr zugestimmt, da – anders als bei Artikelthemen, die temporär in den Medien hochkochen und dann für ein paar Wochen/Monate in der Wikipedia zu Streit und Regelverstößen führen (z.B. Politiker vor wichtigen Wahlen) – hier ein Artikel betroffen ist, der schon allein wegen des Krieges absehbar noch lange stark umstritten sein wird und mit der damit für viele einhergehenden Emotionalisierung auch noch lange die Versuchung zu Unsachlichkeiten und Regelverstößen bei der Artikelarbeit bestehen wird. Ich vermute, dass Gardinis vorgeschlagene Länge von ähnlichen Überlegungen geprägt war, bei anderen Artikeln hätte ich also eine kürzere Länge vorgeschlagen. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 10:36, 21. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Schwachsinn, nicht Vandalismus ==<br /> <br /> Hallo, ich schreibe hier, da die Diskussionsseite auf Meta unbenutzt scheint: wenn [[v:cs:Uživatel:Mnaumnaumnau|eine neue Studentin]] [[v:cs:Informatika pro kombinované lyceum/2023|im Kurs]] beim ersten Edit auf ihre Benutzerseite und Übungsseite nur ihren Wikinamen (den sie gewählt hat, nachdem einige ausprobierte menschlichere Namen sich immer als besetzt erwiesen) reinkopierte, war es kein Vandalismus (sie hat ja nichts beschädigt), sondern nur Schwachsinn; für die erste Langzeile hat sie gleich Rüffel gekriegt, aber das kurze Mnaumnaumnau kann da ruhig bis zur nächsten Stunde bleiben. Wenn ich sie also entblocke und die Seiten in der kurzen Form wiederherstelle, ist damit kein Krieg gegen den Sysop gemeint, sondern nur Sicherung des Kursvorganges. (Falls sie irgendwo auf einer anderen Wiki etwas vandalisierte, dann sollte sie natürlich geblockt werden, aber das war hoffentlich nicht der Fall.) --[[Benutzer:Mmh|Mmh]] ([[Benutzer Diskussion:Mmh|Diskussion]]) 21:56, 21. Sep. 2023 (CEST)</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sexau&diff=218400281 Sexau 2021-12-21T22:33:30Z <p>Mmh: /* Bildung */ Punkt.</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt die Gemeinde in Baden-Württemberg. Zum deutschen Schriftsteller, Diplomaten und Historiker siehe [[Richard Sexau]].}}<br /> {{Infobox Gemeinde in Deutschland<br /> |Wappen = Wappen Sexau.svg<br /> |Breitengrad = 48/06/11/N<br /> |Längengrad = 07/54/33/E<br /> |Lageplan = Sexau in EM.svg<br /> |Bundesland = Baden-Württemberg<br /> |Regierungsbezirk = Freiburg<br /> |Landkreis = Emmendingen<br /> |Höhe = 232<br /> |PLZ = 79350<br /> |Vorwahl = 07641<br /> |Gemeindeschlüssel = 08316039<br /> |LOCODE = DE SEU<br /> |Straße = Dorfstraße 61<br /> |Website = [https://www.sexau.de/ www.sexau.de]<br /> |Bürgermeister = Michael Goby<br /> |Partei = parteilos<br /> }}<br /> '''Sexau''' ist eine Gemeinde im [[Landkreis Emmendingen]] in [[Baden-Württemberg]] etwa 15 Kilometer nördlich von [[Freiburg im Breisgau]].<br /> Sexau liegt am Beginn des [[Brettenbach (Elz)|Brettenbachtals]] am Übergang des [[Schwarzwald]]s in die [[Rheinebene]].<br /> <br /> == Gemeindegliederung ==<br /> Zur Gemeinde Sexau gehören das Dorf Sexau, die [[Weiler]] Lörch und Vordersexau, der [[Weiler#Sinnverwandte Begriffe|Zinken]] Obersexau, die Höfe Eberbächle, Mühlebächle, Reichenbächle und Staudenhöfe und die Wohnplätze Am Horn, Am Schloßberg und Lindenhof. Im Gemeindegebiet liegen die [[Wüstung|abgegangenen Ortschaften]] Berlinsberg und Tehsmer.&lt;ref&gt;''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg'' Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 225–226&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Sexau, die Dorfkirche foto10 2013-07-25 09.44.jpg|hochkant|mini|Sexau, evangelische Dorfkirche]]<br /> == Geschichte ==<br /> Der Name ''Sexau'' beruht auf der ursprünglichen Einteilung der Gemeinde in „sechs Auen“.<br /> <br /> Urkundlich erstmals erwähnt wurde Sexau als ''Secchosouna'' im Jahr [[862]] als Geschenk König [[Ludwig der Deutsche|Ludwigs des Deutschen]] an seinen Sohn [[Karl III. (Ostfrankenreich)|Karl]]. 1344 kam der Ort vom [[Abtei Andlau|Kloster Andlau]] an die [[Markgrafschaft Baden-Hachberg|Markgrafen von Baden-Hachberg]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/9955/Sexau+-+Altgemeinde~Teilort|titel=Sexau – Altgemeinde~Teilort|hrsg=[[LEO-BW|leo-bw.de]]|abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt; und später in den Besitz der [[Markgrafschaft Baden|Markgrafen von Baden]], die 1783 die [[Leibeigenschaft]] aufhoben. Sitz der Baden-Hachberger war die [[Hochburg (Emmendingen)|Hochburg]] oberhalb von Sexau. Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] wurde Sexau 1634 und 1635 geplündert und zerstört. 1718 zerstörten französische Soldaten die Kirche in Sexau-Dorf. Im Jahr 1801 hatte der Ort mit mehreren Überschwemmungen und einem Erdbeben zu kämpfen. Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] marschierten am 20. April 1945 französische Soldaten in den Ort ein, womit der Krieg in Sexau zu Ende war. 1962 feierte Sexau sein 1100-jähriges Jubiläum. Zwischen 1971 und 1976 baute man das [[Neubaugebiet]] ''Zehnerhaag-Wegacker''. In den 1970er Jahren folgte das [[Gewerbegebiet]] ''Untere Ziel'', zwischen 1981 und 1982 das Neubaugebiet ''Halde'', 1985 das [[Wohngebiet]] ''Belchenstraße'', zwischen 1992 und 1993 das Wohngebiet ''Löwengarten'' und zwischen 1993 und 1995 das Gewerbegebiet ''Im Grün''. Ab 1996 erschloss man das Wohngebiet ''Moos II''. Zwischen 2002 und 2003 folgte das Baugebiet ''Mühlebächle''.&lt;ref&gt;[https://www.sexau.de/pb/,Lde/514655.html Geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Sexau], sexau.de.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Reformation]] wurde – wie in ganz [[Markgrafschaft Baden-Durlach|Baden-Durlach]] – 1556 in Sexau eingeführt. Auch heute noch ist der Ort vorwiegend [[evangelisch]] geprägt.<br /> &lt;!-- === Eingemeindungen === --&gt;<br /> &lt;!-- === Einwohnerentwicklung === --&gt;<br /> [[Datei:Sexau Panorama.jpg|mini|hochkant=2.6|Blick von der [[Hochburg (Emmendingen)|Hochburg]] auf Sexau]]<br /> [[Datei:Rathaus von Sexau.jpg|mini|Rathaus von Sexau]]<br /> <br /> == Politik ==<br /> === Gemeinderat ===<br /> Die [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019|Kommunalwahl am 26. Mai 2019]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 68,9 % (+ 9,0) zu folgendem Ergebnis:&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Wahlen/Kommunalwahlen_2014/GTabelle.asp?316039|wayback=20141102215724|text=Endgültige Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2014 – Gemeinde Sexau (Kreis Emmendingen)}}&lt;/ref&gt;<br /> {| cellpadding=&quot;2&quot; style=&quot;width:25%; background:#E3E3E3; border-spacing:1px; white-space:nowrap;&quot;<br /> |- align=&quot;right&quot; style=&quot;background:#FFFFFF&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 29,8 % || − 7,3 || 3 Sitze || − 1<br /> |- align=&quot;right&quot; style=&quot;background:#FFFFFF&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 30,9 % || − 0,1 || 4 Sitze || ± 0<br /> |- align=&quot;right&quot; style=&quot;background:#FFFFFF&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; | [[Freie Wähler Baden-Württemberg|FWG]] || 39,3 % || + 7,4 || 5 Sitze || + 1<br /> |}<br /> Neu in den Gemeinderat gewählt wurden die 25-jährige Linda May (FWG) und der 39-jährige Sascha Zimmermann (CDU). Ausgeschieden sind Martin Holzer (SPD) und Joachim Göhringer (CDU).<br /> <br /> === Bürgermeister ===<br /> Bürgermeister Michael Goby ist seit 2001 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl am 8. März 2009 wurde er ohne Gegenkandidaten mit 98,8 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 53 Prozent für eine zweite Amtszeit bestätigt.&lt;ref&gt;Staatsanzeiger Nr. 9 vom 13. März 2009, Seite 12.&lt;/ref&gt; Am 5. Februar 2017 wurde er erneut wiedergewählt.&lt;ref&gt;[https://www.badische-zeitung.de/sexau/michael-goby-wiedergewaehlt--133236183.html Michael Goby wiedergewählt], Badische Zeitung, 5. Februar 2017, abgerufen am 25. Juni 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Wappen ===<br /> [[Blasonierung]]: ''In gespaltenem Schild vorne in Gold ein roter Schrägbalken, hinten in Silber auf grünem [[Dreiberg]] eine grüne Staude mit sechs Eicheln.''<br /> <br /> === Gemeindepartnerschaft ===<br /> Die französische Gemeinde [[Andlau]] im benachbarten [[Elsass]] ([[Département Bas-Rhin]]) ist Sexaus Partnergemeinde.<br /> <br /> == Wirtschaft und Infrastruktur ==<br /> === Verkehr ===<br /> Sexau ist durch die 12&amp;nbsp;km entfernte [[Bundesautobahn 5]] und die [[Bahnstrecke Mannheim–Basel|Rheintalstrecke]] der Bundesbahn mit den Hauptverkehrsadern der Region verbunden. Es bestehen auch stündliche Busverbindungen in die Nachbarstädte [[Emmendingen]] und [[Waldkirch]] und ins benachbarte [[Denzlingen]].<br /> &lt;!-- === Ansässige Unternehmen === --&gt;<br /> <br /> === Bildung ===<br /> Sexau verfügt über eine eigene [[Grundschule]].<br /> <br /> == Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br /> === Medien ===<br /> Im Jahre 2011 wurde in Sexau die schwäbische Mundartkomödie „[[Die Kirche bleibt im Dorf]]“ gedreht. Drehorte waren die Hochburg und die Seilerhöfe im hinteren Teil der Gemarkung Sexau. Auch für die Serie [[Tiere bis unters Dach]] wurde Sexau schon als Drehort genutzt.&lt;ref&gt;[https://www.kindernetz.de/tiere/folgen/2staffel/affenschande/-/id=323624/nid=323624/did=207072/lxi3f1/index.html Tiere bis unters Dach: Affenschande] (ab 19:33)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sexau verfügt über ein Amtsblatt namens „Sexauer Bote“.<br /> <br /> In den Medien wird immer wieder von entwendeten Ortsschildern berichtet. Das „Sex“ im Namen Sexau scheint Schilderdiebe anzulocken. Und 2013 kam es laut Bericht des ''Schwäbischen Tagblatts'' auch zu wiederholten Hackerangriffen auf die Gemeindehomepage.&lt;ref&gt;[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Sexau-lockt-die-Hacker-an-115181.html Nicht nur Ortsschild-Diebe – Sexau lockt die Hacker an], [[Schwäbisches Tagblatt]], 12. Juli 2013.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;!-- === Theater === --&gt;<br /> <br /> === Museen ===<br /> In der Hochburg befindet sich ein kleines Museum mit verschiedenen Gegenständen aus dem [[Mittelalter]].<br /> <br /> === Musik ===<br /> Sexau verfügt über eine kleine Anzahl an regional oder überregional bekannten Musikern oder Liedermachern.<br /> <br /> === Bauwerke ===<br /> * Besucherstollen [[Grube Caroline (Sexau)|Grube Caroline]] (ehem. [[Silber]]bergwerk)<br /> * [[Hochburg (Emmendingen)|Ruine Hochburg]] auf Windenreuter Gemarkung (ehemals Sexauer Gemarkung)<br /> <br /> === Sport ===<br /> Sexau verfügt über einen Fußballclub, einen ortsansässigen Tennisclub und einen Turnverein.<br /> <br /> === Regelmäßige Veranstaltungen ===<br /> In Sexau findet jedes Jahr die [[Schwäbisch-alemannische Fastnacht|Fasnacht]] durch den Fasnachtsclub Sexau e.V. statt. Sie verfügt über eine Schulbefreiung, einen Umzug und vier größere Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Große Narrensitzung oder die Kinderfasnet.<br /> <br /> In jedem ungeraden Jahr findet das ''Buckfest'' statt. Der ScheibenClub Sexau richtet das alljährliche Scheibenschlagen aus. Der Kleintierzuchtverein zeigt eine Ausstellung von Hasen und Geflügel aller Art.<br /> <br /> === Auszeichnungen ===<br /> Die evangelische Kirchengemeinde vergibt seit 1981 den ''[[Sexauer Gemeindepreis für Theologie]]'' an akademisch lehrende Theologinnen und Theologen, die sich in ihrem Wirken und Publizieren durch besondere Gemeindenähe auszeichnen.<br /> <br /> === Kuriosum ===<br /> Am 1. April 2017 meldete die [[Badische Zeitung]], dass [[Facebook]] alle Profile aus Sexau aufgrund des Ortsnamens gelöscht habe.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/daumen-runter-facebook-loescht-alle-profile-aus-sexau--135158476.html|wayback=20170406201137|text=Daumen runter: Facebook löscht alle Profile aus Sexau}}, [[Badische Zeitung]], 1. April 2017, abgerufen am 6. April 2017.&lt;/ref&gt; Am Tag darauf löste die Zeitung bzw. Bürgermeister Michael Goby die Meldung als einen [[Aprilscherz]] auf.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/april-april-sexauer-facebook-profile-bleiben-online--135179386.html|wayback=20170405192624|text=April, April! Sexauer Facebook-Profile bleiben online}}, Badische Zeitung, 2. April 2017, abgerufen am 6. April 2017.&lt;/ref&gt; Noch Tage später hielt eine Kommentatorin der [[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]] die Meldung für echt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|autor=Gabriele Intemann|url=https://www.tagesschau.de/multimedia/politikimradio/audio-41411.html|titel=Audio: Kommentar: Lasst die Richter zu Hasskommentaren entscheiden|hrsg=Tagesschau|datum=2017-04-05|zugriff=2017-04-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Hans Scheer und [[Albert Köbele]]: ''[[Ortsfamilienbuch|Ortssippenbuch]] Sexau, Landkreis Emmendingen in Baden, 1709–1973''. Grafenhausen: Köbele 1974 (= Badische Ortssippenbücher 32)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [https://www.sexau.de/ Offizielle Website von Sexau]<br /> * [https://www.alemannische-seiten.de/deutschland/sexau.php Sexau bei alemannische-seiten.de]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Emmendingen}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4077396-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort im Landkreis Emmendingen]]<br /> [[Kategorie:Sexau| ]]<br /> [[Kategorie:Ersterwähnung 862]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pan_Tau&diff=201488956 Pan Tau 2020-07-01T23:38:22Z <p>Mmh: /* Inhalt */ Korrektur des (tsch.) Namens</p> <hr /> <div>{{Infobox Fernsehsendung<br /> |ID=<br /> |DT= Pan Tau, Die Abenteuer des Herrn Tau<br /> |OT= Pan Tau<br /> |PL= Tschechoslowakei,&lt;br /&gt;Deutschland<br /> |PJ= 1970–1978<br /> |PRODUKTIONSUNTERNEHMEN = [[Československá televize|ČST]],&lt;br /&gt;[[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]],&lt;br /&gt;[[Filmstudio Barrandov]]<br /> |LEN= 30<br /> |EA= 33<br /> |OS= Tschechisch<br /> |MUSIK= [[Jiří Malásek]]&lt;br /&gt;[[Jiři Bažant]]&lt;br /&gt;[[Vlastimil Hála]]<br /> |IDEE= [[Ota Hofman]]&lt;br /&gt;[[Jindřich Polák]]<br /> |GENRE= [[Kinderserie]]<br /> |EAS= <br /> |EASDE= 13. Dezember 1970<br /> |SENDE=[[Das Erste|Deutsches Fernsehen]]<br /> |DS=<br /> ;[[Otto Šimánek]]: Pan Tau/Alfons Urban<br /> ;[[Vladimír Menšík]]: Josef Urban<br /> ;[[Gustav Bubník (Schauspieler)|Gustav Bubník]]: Junge<br /> ;[[František Filipovský]]: Großvater Urban<br /> ;[[Jiřina Bohdalová]]: Helene Urban<br /> ;[[Magda Krízková]]: Káta<br /> ;[[Karel Höger]]: Erzähler<br /> }}<br /> '''Pan Tau''' (deutsch „Herr Tau“) ist eine moderne [[Märchen]]figur der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts und die Hauptfigur einer gleichnamigen [[Kinderserie]], die als deutsch-tschechoslowakische Koproduktion zwischen dem [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]], den Prager [[Filmstudio Barrandov|Filmstudios Barrandov]] und dem [[Československá televize|tschechoslowakischen Fernsehen (ČST)]] entstand. Pan Taus geistige Väter sind das Autorenteam [[Ota Hofman]] und [[Jindřich Polák]].&lt;ref&gt;Martin Zips: [https://www.sueddeutsche.de/panorama/pan-tau-und-die-wende-mit-hirn-charme-und-melone-1.4200976 ''Mit Hirn, Charme und Melone''] in: [[Süddeutsche Zeitung]] vom 7. November 2018.&lt;/ref&gt; Hofman war zugleich Drehbuchautor aller Pan-Tau-Filme, deren Regie Polák führte. Im [[Deutscher Fernsehfunk|DDR-Fernsehen]] lief die Serie ab 5. August 1973 unter dem Titel ''Die Abenteuer des Herrn Tau''.<br /> <br /> == Inhalt ==<br /> Pan Tau selbst ist ein stets freundlich lächelnder, sehr eleganter, gutmütiger Herr im [[Stresemann (Anzug)|Stresemann-Anzug]] mit einer [[Melone (Hut)|Melone]], einem Regenschirm und einer weißen Nelke im Knopfloch. Und Pan Tau kann zaubern. Er versprüht zumeist stumme Magie, indem er mit einer charakteristischen Geste an seiner Melone zum Beispiel Dinge erscheinen lässt oder sich selbst in eine kleine Puppe verwandelt.<br /> <br /> Pan Tau spricht in den ersten 26 von 33 Folgen nicht. Stattdessen kommuniziert er auf [[Pantomime|pantomimisch]]-tänzerische Art mit den Menschen, vornehmlich Kindern, zeigt sich deren Eltern aber fast nie und bleibt somit für diese durch Verstecken oder die erwähnte Miniaturisierung unsichtbar. In der ersten Staffel begegnet er dem Schüler Emil, unternimmt mit einem jungen Ausreißer eine Schiffsreise und geht als [[Fahrendes Volk|Vagabund]] zusammen mit Claudia und ihrem Großvater auf Wanderschaft. Im Finale der ersten Staffel tun sich die Kinder zusammen, nachdem der Besitzer eines Fundbüros Pan Tau eingesperrt hat, um sich durch die Zauberkraft der Melone zu bereichern.<br /> <br /> In der zweiten Staffel, dem Höhepunkt der Serie, trifft er die Familie Urban, die am Stadtrand von Prag wohnt. Eines der Familienmitglieder (Alfons Urban) sieht Pan Tau zum Verwechseln ähnlich, ist aber seit vielen Jahren verschollen. Pan Tau findet den Verschwundenen und geleitet ihn zu seiner Familie zurück. Dabei kommt es zu den aberwitzigsten Situationen, weil Alfons mit seinem [[Doppelgänger]] Pan Tau ständig verwechselt wird.<br /> <br /> Die dritte Staffel handelt von Pan Taus Auftauchen auf der Tragfläche eines Passagierflugzeugs und von einem Kinderferienlager. Die ganze Staffel hindurch wird er vom tollpatschigen Beamten Málek verfolgt, der den Vorfall mit dem Flugzeug aufklären soll. In dieser Staffel lernt Pan Tau sprechen und verzichtet immer mehr auf den Einsatz von Magie, so arbeitet er im Ferienlager völlig ohne Zuhilfenahme der Melone als Koch. Am Ende leiht er Málek seine Zaubermelone, damit dieser seinem Chef Pan Tau's Auftauchen auf der Tragfläche demonstrieren kann. Als er sie Pan Tau jedoch zurückwerfen will, wird sie vom Wind erfasst und von den gierigen Leuten in Stücke gerissen, was Pan Tau aber nicht mehr interessiert.<br /> <br /> Die Serie greift den alten Kindertraum eines unsichtbaren, liebevollen und beschützenden Freundes an der Seite eines Kindes auf.<br /> <br /> == Leitmotive ==<br /> Das Leitmotiv der Pan-Tau-Geschichten ist der scheinbare und der tatsächliche Konflikt zwischen Träumen und Realität, zwischen differierenden Auffassungen, zwischen der Kinder- und der Erwachsenenwelt. In ihren teils unglaublichen Handlungen wandeln einige der auftretenden Figuren die Idee dieses Leitmotivs über zwei Ebenen ab: Die eine Ebene bilden die Kinder mit ihren Wünschen und Träumen, die oft im Kontrast zu den Regeln der Erwachsenen stehen. Die zweite Ebene bilden die Erwachsenen, deren oft von Routinen und Normen geprägter Alltag der Sehnsucht nach Abenteuern und Phantasien der Kinder entgegensteht. Unerwartete und überraschende Szenen und Situationen zeigen die anfänglich anständigen Eltern und andere Erwachsene in einem neuen Licht: Sie erscheinen als zu groß geratene Kinder, denen ihre verdrängten Träume und Schwächen wieder bewusst werden.<br /> <br /> ;Phantasie schlägt in Realität um<br /> Die spannenden Schilderungen der von den Gegensätzen der Kinder- und Erwachsenenwelt geprägten Handlungen werden vom [[schalk]]haften Humor der Pan-Tau-Figur getragen. Ihre Haupteigenschaft ist das absolute Verständnis der Kinder. Die der Alltagszivilisation verwandten „Phantasiemotive“, welche die märchenhafte Figur Pan Tau prägen, werden dabei in die unmärchenhafte Welt integriert und so zu einem unbestreitbaren Bestandteil der Realität. Für die Kinder ist diese neue Realität die Folge ihrer Freundschaft mit Pan Tau, wohingegen sie für die Erwachsenen etwas eher Unangenehmes ist, denn mitunter werden die gesellschaftlichen Normen überschritten. Dank Pan Tau werden die Alltagssorgen der Erwachsenen, meist die der Eltern oder Großeltern, zur Seite geschoben. Indem Pan Tau sie in ihren Erinnerungen in ihre Vergangenheit zurückführt, wachsen Realität und Phantasie zusammen, wodurch sie ihren eigenen Kindern näher stehen als zuvor.&lt;ref&gt;BUČKOVÁ, Tamara: ''Die Zeit verändert sich, die Phantasie bleibt oder Pan-Tau-Geschichten in der Kindheit von gestern und heute.'' In: MAIBÄRL, G.; SEIBERT, E. (Hrsg.) Kindheit zwischen West und Ost. Kinderliteratur zwischen kaltem Krieg und neuem Europa. Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Oxford, Wien: Peter Lang Verlag, 2010. European Literature for children and young adults in an inter-cultural context. Europäische Kinder- und Jugendliteratur im interkulturellen Kontext. ISBN 978-3-0343-0560-0. S. 127–138.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Mitwirkende ==<br /> Gespielt wurde ''Pan Tau'' vom tschechischen Schauspieler [[Otto Šimánek]]. Szenen mit einer verkleinerten Pan-Tau-Figur wurden in [[Stop-Motion]]-Technik gedreht. In der zweiten Staffel gab es zudem die Figur Alfons, der eine Art Doppelgänger zu Pan Tau war. Dieser wurde ebenfalls von Otto Šimánek gespielt. Alfons konnte allerdings sprechen. Die deutsche Stimme von Otto Šimánek in der Rolle des ''Alfons'' in der bundesdeutschen Synchronisation war [[Horst Raspe]]. Weitere auch in Deutschland bekannt gewordene Darsteller sind [[Vladimír Menšík]] (Josef Urban) und [[František Filipovský]] (Großvater Urban).<br /> <br /> Der Pilotfilm wurde bereits im Jahr 1966, unter anderem im [[Wiener Prater]], gedreht. Zwischen 1969 und 1978 entstanden insgesamt 33 Episoden. Zehn Jahre nach dem Ende der Serie folgte 1988 noch einmal der Kinofilm [[Pan Tau – Der Film]]. Einen allerletzten Auftritt hatte Pan Tau schließlich in dem 1990 erschienenen Musikvideo zu dem Lied ''Du bist überall'' von [[Nena]], welches in Prag gedreht wurde. 1992 verstarb der Schauspieler Otto Šimánek in Prag.<br /> <br /> [[Theodor Pištěk (Kostümbildner)|Theodor Pištěk]] entwarf die Kostüme zur Serie.<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> Die Serie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet:<br /> * 1970: Nationales Kinderfilmfestival, [[Zlín|Gottwaldov]]<br /> * 1970: Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival, [[Venedig]]<br /> * 1971: Internationales Fernsehfestival, [[Monte Carlo]]<br /> * 1974: Silberner [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]]<br /> <br /> == Verfilmungen ==<br /> === Kino ===<br /> * Pan Tau – Der Film (1988)<br /> <br /> === Fernsehfilme ===<br /> * Pan Tau tritt auf (1970); Zusammenschnitt aus Fragment von ''Pan Tau tritt auf'', ''Schöne Bescherung'' und ''Im Schnee''<br /> * Pan Tau und der lange Sonntag; Zusammenschnitt aus ''Der lange Sonntag'' und ''Pan Tau geht zur Schule''<br /> * Pan Tau und Claudia im Schloss; Zusammenschnitt aus ''Pan Tau und Claudia im Schloss'', ''Pan Tau packt die Koffer'' und erster Hälfte von ''Auf Reisen''<br /> * Pan Tau auf Reisen (DDR: Die Abenteuer des Herrn Tau/Herr Tau reist um die Welt); Zusammenschnitt aus zweiter Hälfte von ''Auf Reisen'', unvollständigem ''Zirkus Welt'' und ''Pan Tau fährt Taxi''<br /> * Pan Tau wird gesucht; Zusammenschnitt aus ''Pan Tau wird gesucht'' und ''Pan Tau ist wieder da''<br /> * Herr Tau und Robinson<br /> * Herr Tau und der viel zu große Ballon<br /> * Herr Tau und der Hund<br /> * Herr Tau und das Familienfest<br /> * Herr Tau geht zur Arbeit<br /> * Herr Tau und der schwarze Regenschirm<br /> * Pan Tau – Alarm in den Wolken (1978; DDR: Herr Tau in den Wolken); Zusammenschnitt der Folgen 1 bis 4 der 3. Staffel<br /> * Auf Wiedersehen, Pan Tau (DDR: Herr Tau nimmt Abschied); Zusammenschnitt der Folgen 5 bis 7 der 3. Staffel<br /> <br /> === Serie ===<br /> '''Pilotfilm (1966)'''<br /> <br /> :Pan Tau – das erste Abenteuer<br /> <br /> '''1. Staffel (1970–1972):'''<br /> # Pan Tau tritt auf<br /> # Pan Tau in ''Schöne Bescherung''<br /> # Pan Tau im Schnee<br /> # Pan Tau und der lange Sonntag<br /> # Pan Tau geht in die Schule<br /> # Pan Tau und lauter Wasser<br /> # Pan Tau und Claudia im Schloss<br /> # Pan Tau packt die Koffer<br /> # Pan Tau auf Reisen<br /> # Pan Tau und Zirkus Welt<br /> # Pan Tau fährt Taxi<br /> # Pan Tau wird gesucht<br /> # Pan Tau ist wieder da<br /> <br /> '''2. Staffel (1975):'''<br /> # Pan Tau macht eine Bauchlandung<br /> # Pan Tau und Robinson<br /> # Pan Tau im Ballon<br /> # Pan Tau und der Ziegenhund<br /> # Pan Tau und die Verwandten<br /> # Pan Tau macht Quark<br /> # Pan Tau wird untersucht<br /> # Pan Tau und vereinzelt Sonnenschein<br /> # Pan Tau tanzt aus der Reihe<br /> # Pan Tau und die Jagd auf den Frosch<br /> # Pan Tau und der Blechschaden<br /> # Pan Tau baut um<br /> # Pan Tau unbekannt verzogen<br /> <br /> '''3. Staffel (1978–1979):'''<br /> # Alarm in den Wolken<br /> # Elefantenjagd<br /> # Das ist nicht zu fassen<br /> # Zaubern ist nicht leicht<br /> # Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln<br /> # Die vertauschte Melone<br /> # Auf Wiedersehen, Pan Tau<br /> <br /> '''Specials/Making-of'''<br /> # Pan Tau Nachrichten (1971)<br /> # Wie Pan Tau zaubert (1972)<br /> <br /> === Serie (2020) ===<br /> Eine [[Pan Tau (Fernsehserie, 2020)|gleichnamige Neuauflage]] soll 2020 erscheinen. {{Zukunft|Jahr=2021}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Ota Hofman: ''Pan Tau: Seine ganze Geschichte, wie er verlorenging und wiedergefunden wurde''. Schroedel, 1977, ISBN 3-507-00417-8<br /> * Ota Hofman: ''Pan Tau''. Deutsch von Ivana Meinel und Margrit Ferch. Patmos, Düsseldorf 1994, 287 S., ISBN 3-491-37289-5<br /> * Srubar, Helena: ''Ambivalenzen des Populären : Pan Tau und Co. zwischen Ost und West''. UVK, Konstanz 2008, 400 S., ISBN 3-86764-047-5<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt0157238|Pan Tau (Serie)}}<br /> * {{IMDb|tt0078103|Pan Tau in den Wolken}}<br /> * {{IMDb|tt0095815|Pan Tau – Der Film}}<br /> * [http://www.radio.cz/pictures/filmy/pan_tau1.jpg Bild von Pan Tau]<br /> * [http://www.fernsehserien.de/pan-tau Pan Tau bei www.fernsehserien.de]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Kinder- und Jugendfernsehserie]]<br /> [[Kategorie:Fantasy-Fernsehserie]]<br /> [[Kategorie:Fernsehserie (Tschechoslowakei)]]<br /> [[Kategorie:Fiktive Person]]<br /> [[Kategorie:Fernsehserie der 1970er Jahre]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:V%C3%A1clav_Erben&diff=200322974 Diskussion:Václav Erben 2020-05-26T00:29:28Z <p>Mmh: Neuer Abschnitt /* Politische Tätigkeit */</p> <hr /> <div>== Politische Tätigkeit ==<br /> <br /> Erben wurde keineswegs erst nach 1989 politisch tätig, da wechselte er nur leicht die Standpunkte. Vor der Wende war er ein aktiver Kommunist, also nicht nur ein Mitglied der Partei, sondern von der Parteileitung auch als Journalist für politische Propaganda höchsten Ranges (Auslandspolitik der kommunistischen Tschechoslowakei) eingesetzt. Nach der Wende ging er zu den Sozialdemokraten, für die Kommunisten schrieb er aber weiterhin. Für die Einarbeitung in den Artikel müsste man es aber noch in den Quellen genau nachsuchen, was ich jetzt keineswegs schaffe (aber sicher gibt es welche, wohl auch in Deutsch). --[[Benutzer:Mmh|Mmh]] ([[Benutzer Diskussion:Mmh|Diskussion]]) 02:29, 26. Mai 2020 (CEST)</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Baum_der_Erkenntnis&diff=188663350 Baum der Erkenntnis 2019-05-17T11:28:46Z <p>Mmh: /* Von der historischen zur symbolischen Deutung */ nicht immer (Beispiele weiter im Text), daher &quot;überwiegend&quot;</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt den biblischen Baum. Zum philosophischen Werk siehe [[Der Baum der Erkenntnis]].}}<br /> {{QS-Religion}}<br /> [[Datei:Michelangelo Sündenfall.jpg|miniatur|[[Michelangelo]]: Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies (Deckenfresko in der [[Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]])]]<br /> Der '''Baum der Erkenntnis''' ''von Gut und Böse'' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] עץ הדעת טוב ורע °ez had-da°at tôb wâ-râ, [[Griechische Sprache|griech.]] τὸ ξύλον τοῦ εἰδέναι γνωστὸν καλοῦ καὶ πονηροῦ, [[Lateinisch|lat.]] lignum sapientiae boni et mali) ist ein Baum in der [[Garten Eden|Paradieserzählung]] des Buches [[1. Buch Mose|Genesis]] der [[Bibel]]. Er befindet sich zusammen mit dem [[Baum des Lebens (Bibel)|Baum des Lebens]] in der Mitte des Paradiesgartens ([[Garten Eden]]) {{Bibel|Gen|2|9}}. [[Gott]] verbot den Menschen, von dessen Früchten zu essen {{Bibel|Gen|2|17}}.<br /> <br /> == Von der historischen zur symbolischen Deutung ==<br /> Die Paradieserzählung als Teil der biblischen [[Urgeschichte]] wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in den Kirchen überwiegend historisch verstanden. Die heutige [[historisch-kritische Methode|historisch-kritisch]] arbeitende Exegese gibt eine Reihe von Erklärungen, ohne dass ein Konsens erzielt wurde. Der katholische Alttestamentler [[Bernd Willmes]] zählt fünf verschiedene Deutungsrichtungen auf: die sexuelle, die ethische, die intellektuelle, die entwicklungspsychologische und die emanzipatorische Deutung.&lt;ref&gt;Bernd Willmes, Art. ''Sündenfall.'' In: www.WiBiLex,Abschnitt 3.&lt;/ref&gt; Der evangelische Alttestamentler Andreas Schüle bekennt eine exegetische Ratlosigkeit der Erzählung gegenüber: Die beiden Bäume seien „ein letztlich nicht lösbares Rätsel“.&lt;ref&gt;Andreas Schüle: ''Die Urgeschichte (Genesis 1–11).'' Zürich 2009, S. 62.&lt;/ref&gt; Entscheidend für das Verständnis ist die Deutung des [[Garten Eden|Paradies]]-Gartens bzw. symbolisch des Paradies-Heiligtums als „Urbild des Tempels“ ([[Hartmut Gese]]), in dessen Mitte der verbotene Baum steht.<br /> <br /> Der altchristliche Exeget [[Origenes]] und seine Nachfolger hatten eine nicht-historische Deutung vorgelegt und dafür Bezeichnungen wie „das Geistige“, „das Pneumatische“, „das Mythische“, „das Tropaische“ (d. h. das Übertragene, Metaphorische) oder auch „das Symbolische“ gefunden. „Es herauszufinden und darzulegen, ist in den Augen des Origenes die wichtigste Aufgabe des Exegeten. Diejenigen, die danach schon gar nicht suchen wollen, die sich auf das Historische beschränken, nennt er verächtlich „Sklaven der Wörtlichkeit“ oder „des Buchstabens“.“&lt;ref&gt;Marius Reiser: ''Wahrheit und literarische Arten der biblischen Erzählung.'' In: ders.: ''Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift. Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik.'' Tübingen 2007, S. 355–371, hier S. 361.&lt;/ref&gt; Aber Kirchenväter wie [[Hieronymus (Kirchenvater)|Hieronymus]] und [[Augustinus]] sind ihm darin nicht gefolgt, sondern haben ihn dafür teils scharf kritisiert. Allerdings ist seine Auffassung nie von der Kirche verurteilt worden, auch nicht die des [[Thomas Cajetan]] (1469–1534), der im ausgehenden Mittelalter als einziger „die ersten drei Kapitel der Genesis wie Origenes rein metaphorisch deutete“.&lt;ref&gt;Marius Reiser: ''Wahrheit und literarische Arten der biblischen Erzählung.'' In: ders.: ''Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift. Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik.'' Tübingen 2007, 355-371, S. 355–371, hier S. 365 und S. 371.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Martin Luther]] und die Reformatoren blieben ebenso auf der Linie Augustins wie zuvor schon [[Thomas von Aquin]] und die mittelalterlichen Kommentatoren. Die Folge war, dass an den biblischen Text groteske und absurde historische Fragen gestellt werden mussten.&lt;ref&gt;Vgl. Kurt Flasch: ''Eva und Adam. Wandlungen eines Mythos.'' München 2004; außerdem Heinrich Krauss: ''Das Paradies. Eine kleine Kulturgeschichte'', München 2004.&lt;/ref&gt; Nachdem im Laufe des Mittelalters die [[Allegorie|Allegorese]] für unwissenschaftlich erklärt und in die Predigt oder fromme Betrachtung verbannt worden war, wurde es unmöglich, mit fiktionalen Texten angemessen umzugehen. Jede Einzelheit musste den „Fakten“ getreu historisch stimmen, um „wahr“ sein zu können. Denn nur der wörtliche Sinn schien eindeutig, und nur darauf konnte Theologie als Glaubens''wissenschaft'' gegründet werden. „Die katastrophalen Folgen dieser unsachgemäßen Reduktion zeigten sich in der Entwicklung, die im 17./18. Jahrhundert einsetzte. Das Gezwungene so mancher Erklärung und der Nachweis fiktionaler Elemente in den heiligen Geschichten brachte viele Menschen um ihren Glauben und führte in der exegetischen Wissenschaft zu der Unfähigkeit, die biblischen Geschichten überhaupt noch als Geschichten mit Realitätsbezug zu lesen.“&lt;ref&gt;Marius Reiser: ''Wahrheit und literarische Arten der biblischen Erzählung.'' In: ders., ''Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift. Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik'', Tübingen 2007, S. 355–371, hier S. 368f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach dem Neutestamentler [[Marius Reiser]] kann man heute zwar „fast alles in der Bibel für Fiktion erklären“, doch die eigentliche Aufgabe, zu erklären, worin „die Wahrheit einer Geschichtserzählung (liegt), die sich ganz oder teilweise als fiktionaler Text erweist“, „haben wir noch immer nicht gelöst, ja es scheint fast so, als ob sie kaum jemanden interessierte“.&lt;ref&gt;Marius Reiser: ''Wahrheit und literarische Arten der biblischen Erzählung.'' In: ders.: ''Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift. Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik'', Tübingen 2007, S. 355–371, hier S. 371.&lt;/ref&gt; Reiser selbst plädiert mit [[Origenes]] für „den Begriff des Symbolischen“, um „den über das Faktische hinausgehenden Wahrheitsgehalt einer biblischen Erzählung“ zu bezeichnen.&lt;ref&gt;Marius Reiser: ''Wahrheit und literarische Arten der biblischen Erzählung.'' In: ders., ''Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift. Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik'', Tübingen 2007, S. 355–371, hier S. 371 (auf S. 91 zählt Reiser die Mythen allerdings nicht zu „symbolischen Erzählungen“, sondern zu den „Gleichnissen“).&lt;/ref&gt; Zur eschatologisch-sakramentalen Deutung vgl. den folgenden Abschnitt unten.<br /> <br /> == Deutungszusammenhang von Urgeschichte und Eschatologie ==<br /> Wie die ‚letzten Dinge’ ([[Eschatologie|Eschata]]), die himmlische Vollendung und das Gericht, so liegen auch die ‚ersten Dinge’ (Prota) jenseits der historischen Zeit. Die eschatologisch-sakramentale Deutung erinnert an den engen Zusammenhang von den ersten und den letzten Dingen. Das Sakramentale verweist in den Raum der kirchlichen [[Liturgie]], der – besonders ausgeprägt in der Göttlichen Liturgie der Ostkirchen – Raum der eschatologischen Vollendung und damit auch des [[Protologie|protologischen]] Ursprungs ist: „In der Kirche ist das ''Paradise regained''. Mit Adam aus dem Garten vertrieben, wandern wir umher auf dem Felde, mit Christus in den Garten [der Auferstehung] zurückgebracht ruht die Kirche im Paradies.“&lt;ref&gt;Pjotr Hendrix: ''‚Garten’ und ‚Morgen’ als Ort und Zeit für das Mysterium Paschale in der orthodoxen Kirche.'' In: Eranos-Jahrbuch 1963: ''Vom Sinn der Utopie'', Zürich 1964, 147-171, hier S. 162f. Zum Garten der Auferstehung vgl. Joh 19,41; 20,15.&lt;/ref&gt; „Alles in der Kirche ist [[Parusie]] [Wiederkunft, Gegenwart], alles ist zeit- und raumlose verhüllte Wirklichkeit in Symbolen, alles ist in den Mysterien der Kirche ewiges Jetzt. (…) Parusie, Wiederkunft – Phantasie oder Wirklichkeit?“&lt;ref&gt;Pjotr Hendrix: ''‚Garten’ und ‚Morgen’ als Ort und Zeit für das Mysterium Paschale in der orthodoxen Kirche.'' In: Eranos-Jahrbuch 1963: ''Vom Sinn der Utopie'', Zürich 1964, 147-171, hier S. 155.&lt;/ref&gt; In der liturgischen Feier des [[Pascha-Mysterium]]s von Kreuzestod, Auferstehung und Wiederkunft Christi stellt sich die Frage so nicht. Die Kirche „kann nur in Symbolsprache reden; aber sie durchschaut die Symbole“ auf die ewige Wirklichkeit des Himmels hin: „Kirche – Paradies – Himmel“ bilden eine Einheit.&lt;ref&gt;Pjotr Hendrix: ''‚Garten’ und ‚Morgen’ als Ort und Zeit für das Mysterium Paschale in der orthodoxen Kirche.'' In: Eranos-Jahrbuch 1963: ''Vom Sinn der Utopie'', Zürich 1964, 147-171, hier S. 166 und S. 152.&lt;/ref&gt; Von der lateinischen Tradition her sagt der Jesuit und Konzilstheologe [[Friedrich Wulf]] dasselbe: „Es ist eine kontinuierliche Linie vom ursprünglichen Paradies der Schöpfungsgeschichte über das Paradies der Kirche bis zum endgültigen Paradies.“&lt;ref&gt;Friedrich Wulf: ''Rückkehr in das Paradies. Zur Theologie des christlichen „Weges“.'' In: ''Geistliches Leben in der heutigen Welt. Geschichte und Übung der christlichen Frömmigkeit'', Freiburg u. a. 1960, S. 33.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit dem Paradies ist dabei ursprünglich das „Urbild des Tempels“ und dann auch das Urbild der Kirche gemeint. Der jüdische [[Tora|Thora]]-Gelehrte [[Friedrich Weinreb]] erklärt: „Sobald der Mensch vom Baum der Erkenntnis nimmt, ist der Weg zum Baum des Lebens, der Weg zum Tempel, verschlossen.“ Dieses Verschließen des Zugangs zu Tempel und Lebensbaum geschieht automatisch, wo der Mensch anfängt, nach dem Sichtbaren bzw. der bloßen „Wahrnehmung, nach dem Beweisbaren zu urteilen“ und die unsichtbare Welt des Himmels vergisst.&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' Zürich 2010, S. 107f.&lt;/ref&gt; Mit dem ‚Baum des ewigen Lebens’ ist hier das ewige Wort Gottes oder die Thora im geistigen oder mystischen Verständnis gemeint; durch dieses innere Verständnis hat sie erst eine innere Einheit – Einheit bedeutet hier zugleich Geist und [[ewiges Leben]]. Demgegenüber lässt das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse aus der kontemplativen Einsicht herausfallen in eine an der Oberfläche bleibende Wahrnehmung der Welt, ein Vielwissen ohne Einheit, was gleichbedeutend ist mit ‚Staub’ (Materie) und Tod (vgl. Gen 3,19 EU). Die Gewissheit der Hoffnung auf das ewige Leben oder den 8. Tag der Auferstehung jenseits der Sieben-Tage-Schöpfung „ist es auch, welche die Bibel zum Baum des Lebens macht…, der ‚Eins‘ gegenüber der Vielheit ist. Wer die Bibel als solch eine Einheit kennt, … kennt den Baum des Lebens.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung.'' Zürich 2002, S. 882.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wie die jüdische Überlieferung deutet auch [[Bonaventura]] den äußeren Literalsinn der Schrift auf den Erkenntnisbaum und den inneren, geistlich-mystischen Sinn auf den Lebensbaum: „erst im geistlichen Verständnis wird die Schrift zum Baum des Lebens“.&lt;ref&gt;Bonaventura: ''Hexaemeron.'' lat.-dt. Ausgabe, übers. u. eingel. v. W. Nyssen, München 1964, XIX,8.&lt;/ref&gt; Das Wort Gottes ist „der Lebensbaum, weil wir durch diese Mitte zurückkehren und lebend gemacht werden in diesem Lebensquell. Neigen wir uns aber zur Kenntnis der Dinge auf dem Weg der Erforschung, indem wir mehr aufspüren, als uns verstattet ist, so stürzen wir aus der wahren Schau [''contemplatio''] und kosten von dem verbotenen Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen …“&lt;ref&gt;Bonaventura: ''Hexaemeron.'' lat.-dt. Ausgabe, übers. u. eingel. v. W. Nyssen, München 1964, I,17; vgl. XIV,18.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Gewissheit der Hoffnung auf das ewige Leben wird mit der Auferstehung Christi am 8. Tag (s. [[Sonntag]]) neu begründet. Der mystische Aufstieg zur Schau der Einheit und zum Sinn der Schrift (vgl. Lk 24,25-32) ergibt sich so von der ''Eschatologie'' oder den ‚letzten Dingen’ her. Der evangelische Theologe [[Paul Schütz (Theologe)|Paul Schütz]] erklärt: „In der biblischen Zeit bestimmt das Zukünftige das Gegenwärtige und mit dem Gegenwärtigen das Vergangene. (…) Was die ‚ersten‘ Dinge, die ''prota'', sind, wird hier bestimmt durch die ''eschata'', die ‚letzten Dinge‘. Ja, sie werden gerade durch sie geschaffen.“ „In der Hoffnung hebt die Prophetie alle Weisen, in der Zeit zu sein, der Erfüllung entgegen. Alle Zeit, auch die fernste Vergangenheit, ist in ihr zur erfüllten Zeit hin geöffnete Zeit.“&lt;ref&gt;Paul Schütz: ''Freiheit – Hoffnung – Prophetie. Von der Gegenwärtigkeit des Zukünftigen.'' Hamburg 1963, S. 523f.&lt;/ref&gt; Von daher versteht das alte symbolische Denken alle biblischen Erzählungen als Vorbilder (''Typoi'') und Modelle des prophetisch erschauten Kommenden, das in der liturgisch-sakramentalen Feier der Kirche schon jetzt Gegenwart ist.<br /> <br /> So wird zum Beispiel die Frucht vom Baum des ewigen Lebens zum symbolischen Vorausbild der Eucharistie, dem Sakrament der Einheit und der Liebe, als Frucht vom ‚Baum des Kreuzes’.&lt;ref&gt;Vgl. Klaus W. Hälbig: ''Der Baum des Lebens. Kreuz und Thora in mystischer Deutung.'' Würzburg 2011, bes. S. 69f.&lt;/ref&gt; In der Johannes-Apokalypse sagt Jesus entsprechend: „Wer siegt“, das heißt wer zum Osterglauben durchbricht, „dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht“ (Offb 2,7) – im Paradies oder ''Garten Gottes'' analog zum ''Haus Gottes'' oder der Kirche als eschatologischer Größe: „''Ecclesia vivit in transitu'' – die Kirche lebt immer im Übergang.“ „Jetzt feiert die Kirche mit ihrem Herrn ''Pèsach'' oder Übergang vom Tode zum Leben.“&lt;ref&gt;Pjotr Hendrix: ''‚Garten’ und ‚Morgen’ als Ort und Zeit für das Mysterium Paschale in der orthodoxen Kirche.'' In: Eranos-Jahrbuch 1963: ''Vom Sinn der Utopie'', Zürich 1964, 147-171, hier S. 163f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Verlust der ursprünglichen Harmonie ===<br /> Dieses symbolisch-eschatologische bzw. sakramental-mystische Denken wurde jedoch in der Neuzeit mehr und mehr zugunsten eines historischen Denkens aufgegeben. Auf der Linie der historischen Deutung liegt auch noch der Katechismus der katholischen Kirche von 1993. Der [[Sündenfall]] im verbotenen Essen vom Baum der Erkenntnis als Verlust des Paradieses {{Bibel|Gen|3|23}} bedeutet danach den Verlust der ursprünglichen Harmonie von Schöpfer und Geschöpf: „Adam und Eva verlieren sogleich die Gnade der ursprünglichen Heiligkeit. (…) Die Harmonie, die sie der ursprünglichen Gerechtigkeit verdanken, ist zerstört. (…) ''Der Tod hält Einzug in die Menschheitsgeschichte''.“&lt;ref&gt;Katechismus der Katholischen Kirche, 1993, nn. 399 und 400.&lt;/ref&gt; Diese Deutung hat ihren Anhalt daran, dass nach dem alttestamentlichen Weisheitsbuch ({{B|Weish|9|1-3}}; vgl. {{BB|Weish|2|23}}) die Gottesbildlichkeit des Menschen als ‚Heiligkeit’ und ‚Gerechtigkeit’ verstanden wird.&lt;ref&gt;Vgl. Ludger Schwienhorst-Schönberger, ''„Die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten“. Zur Auslegung von Gen 1,26-28 in Weish 9,1-3.'' In: www.bibelheute.de, Heft 4/11, Thema: Schöpfung, Detailinformation, S. 1–17.&lt;/ref&gt; Das Weisheitsbuch erklärt den Tod der ‚Ungerechten’ und ‚Frevler’ als Folge des „Neids des Teufels“, der mit der Paradiesschlange identifiziert wird (Weish 2,23f), während „die Seelen der Gerechten in Gottes Hand“ sind, das heißt auf „Unsterblichkeit“ hoffen dürfen {{Bibel|Weish|3|1-4}}. Eine Erklärung dafür, warum der ‚Todesbaum’ überhaupt im Paradies steht und damit die ursprüngliche Harmonie gefährdet, warum der ‚Ungehorsam’ oder die ‚Ungerechtigkeit’ des ‚Urpaares’ solche Folgen für die ganze Menschheit haben kann (siehe [[Erbsünde]]) und wie die Sündenfall-Erzählung damit vereinbar ist, dass auch Tiere sterben und das Los von Mensch und Tier gleich ist, unabhängig von aller ‚Gerechtigkeit’ (vgl. {{B|Koh|3|16-21}}), gibt weder das Weisheitsbuch noch der [[Katechismus]] der Katholischen Kirche.<br /> <br /> Auch nach jüdischem Verständnis hat der Begriff der ‚Gerechtigkeit’ einen umfassenden Sinn, der die Harmonie von Himmel und Erde oder Geist und Materie betrifft. Nach Rabbi Nachum Twersky von Tschernobyl (gest. 1789) hat der Sündenfall „die göttlichen Buchstaben der Welt auseinander“ gerissen „und das Letzte vom Ersten getrennt“.&lt;ref&gt;Zit. nach Gershom Scholem: ''Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Studien zu Grundbegriffen der Kabbala'', Frankfurt 1973 (Zürich 1962), 130.&lt;/ref&gt; Der letzte hebräische Buchstabe als „Ende aller Stufen, die die irdische Stofflichkeit sind“, ist das [[Taw]] (Zahlenwert 400), während die oberste Stufe oder der Himmel „dem [[Aleph]] [= Eins] entspricht. Und deswegen heißt der Gerechte das All, weil er Himmel und Erde zugehört“ oder das Erste und das Letzte bzw. Aleph und Taw vereint (vgl. {{B|Offb|1|17}}; {{BB|Offb|22|13}}). In der Erhebung oder Erhöhung der untersten Stufen der Wirklichkeit nach oben „besteht das wahre Wesen des vollkommenen Gottesdienstes“.&lt;ref&gt;Zit. nach Gershom Scholem: ''Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Studien zu Grundbegriffen der Kabbala'', Frankfurt 1973 (Zürich 1962), 130f. Zur engen Zusammengehörigkeit von kirchlichem Gottesdienst und himmlischen Engeln vgl. Otfried Hofius: ''Neutestamentliche Studien. Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament'', Tübingen 2000, 310-325: Gemeinschaft mit den Engeln im Gottesdienst der Kirche. Eine traditionsgeschichtliche Untersuchung.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dieser vollkommene Gottesdienst als (sakramentale) Vereinigung von Himmel und Erde wird biblisch grundgelegt in der Erzählung von der [[Opferung Isaaks]] durch Abraham auf dem Berg Morijah {{Bibel|Gen|22|1-19}}, auf dem sich später der Jerusalemer Tempel erhebt {{Bibel|2 Chr|3|1}}. Wie diese Geschichte eine Prüfung der „Gottesfurcht“ (Gen 22,12) und des Gehorsam ist als „Anfang der Weisheit“ (vgl. {{B|Spr|1|7}}; {{B|Sir|1|11.21}}; {{B|Hiob|28|28}}), so kann man auch die Paradieserzählung als erste, freilich negativ ausgehende „Gehorsamsprobe“ lesen.&lt;ref&gt;Vgl. www.WiBiLex, Berd Willmes, Art. ''Sündenfall'', Abschnitt 2.2 (mit Bezug auf M. Witte: ''Die biblische Urgeschichte'', 1998).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Deutung im biblischen Kontext ===<br /> Die Harmonie der im Menschen ursprünglich vereinten Gegensätze von ‚Geist’ (vgl. Gen 2,7) und ‚Fleisch’ (vgl. Gen 2,21.24) drückt sich auch in dem In-eins der beiden Bäume in der Mitte des Gartens aus ({{B|Gen|2|9}}): Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse versinnbildet die Erde oder das (sterbliche) Fleisch, der Baum des (ewigen) Lebens den Himmel oder den Geist, was sich dann im ‚Urpaar’ Eva und Adam spiegelt. Beide stehen für Leib und Seele, Unten und Oben, Außen und Innen, Erde und Himmel, Nacht und Tag, Mond (Schatten) und Sonne, geteilt und ganz, ‚weiblich’ und ‚männlich’. ‚Männlich’ ist hebr. ''sachar'', was auch ''er-innern'' bedeutet, also Rückgang des Geistes in sich selbst. Symbolischer Ausdruck der inneren Einheit des Geistes ist der Tempel in Jerusalem als ‚Nabel’ der Welt. „Sobald der Mensch vom Baum der Erkenntnis nimmt, ist der Weg zum Baum des Lebens, der Weg zum Tempel, verschlossen.“ „Nicht nur der Tempel, jede Sache ist jetzt eine Ruine: die Wissenschaft, die Philosophie, die Dichtung, alles ist dann zerbrochen, unvollständig, unfertig.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' Zürich 2010, S. 106f.&lt;/ref&gt; Das Zerbrochene oder Gebrochene ist das Endliche und Gegensätzliche, das Sinnliche und Leibliche, das mit dem Prinzip ‚Erde’ identisch ist, nun aber getrennt von der Einheit des 'Himmels' (der Seele, des Geistes oder der Geistseele).<br /> <br /> Die ungebrochene Einheit des ‚Himmels’ oder des Paradieses erschließt sich biblisch erst wieder mit der Offenbarung der [[Thora]] am Sinai; sie bedeutet, dass „Gott dem Menschen den Schlüssel gibt, den Baum des Lebens“. Schlüssel, hebr. ''mafteach'', bzw. ''petach'': Öffnung, Tür, ist eng verwandt mit ''pesach'' (= Ostern).&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' Zürich 2010, S. 107f.&lt;/ref&gt; Die Thora ist die Weisung des Weges zurück aus der leidvollen Zweiheit der Gegensätze und des sterblichen Fleisches (vgl. Gen 6,3) zur Einheit in und mit dem einen Gott. Auf diesem Weg sind besonders drei Verhaltensweisen zu meiden: „Blutvergießen“ (= Töten, auch im Sinn von ‚Beleidigen’, die Menschenwürde nehmen – vgl. Mt 5,21-26); „Götzendienst“ (auch im Sinn einer Wahrnehmung, die an der Oberfläche bleibt, ohne wesentliche Einsicht) und „Unzucht treiben“ (im Sinn von: ‚der Blöße Ausdruck geben’, ‚den Körper als Körper zeigen’): „Man legt den Nachdruck auf etwas, das auf jeden Fall ohne Nachdruck und bedeckt bleiben sollte, denn es handelt sich um den Baum der Erkenntnis. Man muss daran vorbeigehen, darf es nicht ‚aufdecken’“ (mit Bezug auf das Aufdecken der Blöße Noahs in Gen 9,22 als gleichsam zweitem Sündenfall).&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' Zürich 2010, S. 47–50; 501f; 541; 714f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Interpretation aus jüdischer Sicht ===<br /> Die Sexualität des Menschen hat biblisch mit dem Prinzip der Zweiheit zu tun, mit dem Leib als dem sichtbar Erscheinenden oder dem umhüllenden ‚Fleisch’ – im Gegensatz zum ‚Männlichen’ als der unsichtbaren Dimension oder dem verborgenen Geistigen oder dem Prinzip der Einheit. Friedrich Weinreb schreibt: „Als die Frau aus einer ‚Rippe’, einer ‚Seite’ Adams entstanden ist, schließt Gott diese Stelle mit ‚Fleisch’; dass der Mensch ‚Fleisch’ hat, ist gleichbedeutend mit dem Begriff ‚Frau’. Die Umhüllung, der Körper des Menschen, ist das Weibliche.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' Zürich 2010, S. 719.&lt;/ref&gt; „Eigentlich ist das, was hier als Fleisch erscheint, ‚Frau’, während der wesentliche Mensch, der ‚Mann’, etwas ist, das man nicht in der Erscheinung des Menschen hier suchen soll. Darum heißt es [in der jüdischen Überlieferung] immer: Der Mensch, wie man ihn hier sieht, ist die ‚Frau’, sei er konkret nun Mann oder Frau. (…) Und wann sieht man den ‚Mann’? Wenn die Verbindung, der Bund mit Gott, da ist, dann sind ‚Mann’ und ‚Frau’ gemeinsam sichtbar, sonst nicht.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' Zürich 2010, S. 616.&lt;/ref&gt; Das Zeichen des Bundes bei Abraham ist die Beschneidung, das lässt sich als ‚Zurückdrängung des Fleisches’ verstehen, als Beginn des Weges zurück ins Paradies’ (= Gelobtes Land).&lt;ref&gt;Vgl. Klaus W. Hälbig: ''Das Alphabet der Offenbarung. Neubuchstabierung des Glaubens im Licht jüdischer Mystik.'' St. Ottilien 2013, S. 461–508 (Beschneidung und Opfer als Aufstieg zur Gottesschau).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das harmonische Zusammenwirken der beiden Prinzipien Geist und Materie, Einheit und Zweiheit oder Lebensbaum und Erkenntnisbaum steht nach Weinreb gewissermaßen für ein ''sakramentales'' Wirklichkeitsverständnis als Verbindung (‚Ehe-Bund’) zwischen Gnade und materieller Welt, Himmel und Erde, Geist und Fleisch („ein Fleisch“: Gen 2,24; vgl. Eph 5,31f), dem verborgen Unsichtbaren und dem Sichtbaren, dem Unendlichen und dem Endlichen, in Zahlen: zwischen 1 und 2 bzw. 4 (in der biblischen [[Zahlensymbolik]] hat der Lebensbaum in der Summe der Zahlenwerte der hebräischen Buchstaben den Wert 233, der Erkenntnisbaum 932, das Verhältnis beider Zahlen ist 1:4; vgl. auch die vier Flüsse aus einem Strom Gen 2,10).<br /> <br /> Von den „Feigenblättern“ in Gen 3,7 her gelte der Erkenntnisbaum als Feigenbaum, die Feige ist der biblischen Zählung zufolge die 4. Frucht (vgl. Dtn 8,8). „Dass die Feige dieses Prinzip des Baumes der Erkenntnis verkörpert, kommt wahrscheinlich auch in den vielen kleinen 'Kernen' in der Erscheinungsform dieser Frucht zum Ausdruck, die den Drang zur Vielheit, zur großen Fruchtbarkeit darstellen. Man sieht darum in der Tat des Menschen, vom Baum der Erkenntnis zu essen, auch die Tat des Geschlechtsaktes.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung.'' Zürich ²2002, S. 895 (Sp. b).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit der Sexualität als dem Prinzip der Zweiheit ist somit der Begriff ‚Fleisch’ eng verbunden. Der Begriff ‚basar’ (בָשַר), Fleisch, „wird in erster Linie für ‚Geschlechtsorgan’ verwendet, auch für den Körper an sich, denn die Geschlechtsorgane sind ja die Voraussetzung, dass der Körper überhaupt entstehen kann. So kann man sagen, dass der Körper nichts anderes ist als das Geschlechtsorgan. (…) Dieses Organ entsteht erst, als der Mensch mit dem Baum der Erkenntnis konfrontiert wird und von seiner Frucht nimmt.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel'' Zürich 2010, S. 709f.&lt;/ref&gt; Das Essen sei also eine Folge der Erschaffung des materiellen Leibes durch Gott. Geschaffen wird nicht nur die unsichtbare, sondern gerade auch die sichtbare Schöpfung (vgl. Hebr 11,3). Allerdings sollte diese vom Wort oder Geist Gottes bestimmt bleiben (vgl. Röm 8,4f; Gal 5,16) und damit ihren sakramentalen Verweischarakter auf den Schöpfer behalten, den sie durch den Sündenfall gerade verliert. Paulus erklärt: „Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden“ (Röm 8,6).<br /> <br /> Ähnlich sagt Weinreb: „Vom Baum der Erkenntnis zu nehmen, heißt es in der [jüdischen] Überlieferung, bringt den Tod. Und der Tod drückt sich beim Menschen darin aus, dass er Geschlechtsorgane besitzt. Das ist der Stempel des Todes auf dem Menschen. Der Mensch kann ja nur existieren, wenn das Vorhergehende immer wieder verschwindet.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel'', Zürich 2010, S. 711f.&lt;/ref&gt; Tod und Geburt seien reziprok (Adam und Eva im ''Paradies'' seien ja nicht auf natürlichem Weg ‚geboren’).<br /> <br /> === Interpretation aus christlicher Sicht ===<br /> Der Innsbrucker katholische Theologe [[Willibald Sandler]] verweist zur Deutung des Sündenfalls auf die Gemeinsamkeit der Grundstruktur von Urgeschichte und biblischer Geschichte: „Die deuteronomische Grundstruktur der [[Tora]] – zwei Wege: Leben und Tod – spiegelt sich in den beiden Bäumen in der Mitte des Gartens: Baum des Lebens und Baum des Todes. Wenn wir die Tora, Gottes Gesetz, im Paradies vorausgebildet sehen wollen, dann nicht allein und nicht zuerst im verbotenen Baum. Vor allem Verbot ist Gottes Weisung Gebot, das auf Leben zielt. Und deshalb steht für sie zuerst der Baum des Lebens. Die Fixierung des Gesetzes auf das Verbotene entspricht der List der Schlange …“&lt;ref&gt;Willibald Sandler: ''Der verbotene Baum des Paradieses. Was es mit dem Sündenfall auf sich hat.'' Kevelaer 2009, S. 93.&lt;/ref&gt; Das ist nicht weit entfernt von der [[Kabbala|kabbalistischen]] Vorstellung, dass ein äußeres, buchstäbliches Verständnis der Thora als ‚Gesetz‘ und ‚Verbot‘ erst Produkt des Sündenfalls ist.<br /> <br /> Auch nach der christlichen Überlieferung besteht zwischen dem Sündenfall im Essen vom Erkenntnisbaum und der Sexualität eine enge Beziehung.&lt;ref&gt;Vgl. Willibald Sandler: ''Der verbotene Baum des Paradieses. Was es mit dem Sündenfall auf sich hat.'' Kevelaer 2009, S. 120–125: Sündenfall und Sexualität.&lt;/ref&gt; Der verbotene Baum, so Sandler, kann „auch für die Sexualität stehen“: „nicht für die Sexualität an sich, denn sie ist wesentlich gut, sondern für die unzeitige und deplatzierte Ausübung der Sexualität. Sie verwüstet den Garten.“&lt;ref&gt;Willibald Sandler: ''Der verbotene Baum des Paradieses. Was es mit dem Sündenfall auf sich hat.'' Kevelaer 2009, S. 120f und 123. Zur 'Verwüstung' des Tempels vgl. Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel'', Zürich 2010, S. 50; 106.&lt;/ref&gt; Zu beachten ist zudem, dass der biblische Begriff des ‚Erkennens’ „der hebräische Ausdruck für ‚den Geschlechtsverkehr vollziehen’“ ist.&lt;ref&gt;Andreas Schüle: ''Die Urgeschichte (Genesis 1–11).'' Zürich 2009, S. 76.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Diese Fruchtbarkeitskräfte des Irdischen bringt auch das Symbol der Schlange zum Ausdruck. Es bedeutet die endlose Entwicklung im Materiellen, aber in geistiger Blindheit – ohne Hoffnung auf Unsterblichkeit (vgl. Weish 2,6-9.21-24) und damit im Verlust der ewigen Lebensfülle bei Gott {{Bibel|Gen|3|22}}. Ohne die ‚Sehkraft’ der Hoffnung (vgl. Eph 1,18) und des Glaubens verliert der Mensch das ihm von Gott eigentlich zugedachte Paradies {{Bibel|Gen|3|23}} und den Zugang zum Baum des Lebens {{Bibel|Gen|3|24}}, der ihm erst wieder mit dem ‚Sieg’ des Glaubens an die göttliche Offenbarung offen steht (Offb 2,7).<br /> <br /> Sandler spricht auch vom Erkenntnisbaum als „Baum der Unverdanktheit“ und von der „Anmaßung der Unverdanktheit“: „Selbst Gott kann nicht geben, dass das Gegebene nicht Gabe, sondern unverdanktes Eigentum ist.“&lt;ref&gt;Willibald Sandler: ''Der verbotene Baum des Paradieses. Was es mit dem Sündenfall auf sich hat.'' Kevelaer 2009, S. 87f.&lt;/ref&gt; Der Baum des Lebens wäre dann umgekehrt der Baum der Verdanktheit oder der Danksagung, griech. ''eucharistia''. In diesem Sinn ist er in der christlichen Tradition auch verstanden worden (vgl. zum Beispiel Bonaventura, ''Lignum Vitae''). Von daher erklärt sich dann die Identifizierung des Kreuzes ([[Kreuz Christi]]) mit dem Baum des Lebens (so schon [[Justin der Märtyrer]], 2. Jh.).<br /> <br /> == Erkenntnis und Blindheit ==<br /> Den Namen ''Baum der Erkenntnis von Gut und Böse'' erhält der Baum in Gen 2,9 im Vorgriff auf das Versprechen, das die [[Schlangen#Symbolik und Mythologie|Schlange]] [[Adam und Eva]] macht: „Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse“ {{Bibel|Gen|3|5}}. Damit ist aber gerade nicht, wie H. Junker von {{B|2 Sam|14|17|EU|}} zeigen will, „ein übermenschliches, an Allwissenheit grenzendes Erkennen [...], wie man es dem ‚Engel Gottes‘ zuschrieb“,&lt;ref&gt;H. Junker: ''Baum der Erkenntnis.'' In: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] (²LthK), Bd. 2, Sp. 67f.&lt;/ref&gt; gemeint. Vielmehr bedeutet die gewonnene ‚Erkenntnis’ den Verlust der Einsicht der göttlichen Weisheit zugunsten eines bloßen irdischen Vielwissens, wie es in dem animalischen „Tierfell“ (Gen 3,21) zum Ausdruck kommt. „In der Struktur dieses Wortes [erwa = Scham, Schande] ist der Begriff ‚or’, 70-6-200, Fell, aber auch ‚iwer’, blind, zu erkennen, denn ‚erwa’ hat mit ‚Blindheit’ zu tun.“&lt;ref&gt;Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' Zürich 2010, S. 713.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zunächst scheint es, als behalte die Schlange Recht, denn den Menschen gehen, nachdem sie von den verbotenen Früchten gegessen haben, tatsächlich „die Augen auf“, doch sie sind nicht geworden wie Gott, sondern erkennen, „dass sie nackt“ sind {{Bibel|Gen|3|7}}. Im Hebräischen liegt hier ein Wortspiel vor zwischen עירם (°êrom = nackt) und ערום (°ârûm = schlau),&lt;ref&gt;H. Junker: ''Baum der Erkenntnis.'' In: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] (²LthK), Bd. 2, Sp. 67f.&lt;/ref&gt; wie die Schlange in {{Bibel|Gen|3|1}} genannt wurde. Statt der versprochenen Gottgleichheit erkennen die Menschen ihre Armseligkeit und Bedürftigkeit, das heißt ihre Sterblichkeit.<br /> <br /> Paulus hofft, bei seinem Ableben (als ‚Auswandern aus dem Leib’) „nicht nackt erscheinen“ zu müssen, sondern bekleidet „mit dem himmlischen Haus“, „damit so das Sterbliche vom Leben verschlungen werde“ (2 Kor 5,1-8; vgl. 1 Kor 15,53). Für das Gehen des Weges in der endlichen Welt ist die ‚Sehkraft’ der Hoffnung für das Unsichtbare und Ewige von entscheidender Bedeutung (vgl. Hebr 11,1). Diese ''Sehkraft'' überwindet die ‚falsche Imagination‘ der ‚Begierde der Augen‘ (Gen 3,6; vgl. Mt 5,28f; 6,22; 1 Joh 2,16f) oder die Fehlformen der Hoffnung: die Ver-zweiflung (als Vorwegnahme der Nicht-Erfüllung im Endlichen) einerseits und die Vermessenheit oder Hybris (als Glaube, sich selbst die Erfüllung des Lebens im Endlichen verschaffen zu können) andererseits.<br /> <br /> In diesem Sinn hat der Salzburger Dogmatiker [[Gottfried Bachl]] gegen die sexualpessimistische Sicht des Sündenfalls bei [[Augustinus]] die theologische Einsicht formuliert, „dass dem menschlichen Liebesakt der Charakter der Hoffnung zukommt, dass er geradezu das irdische, augenblickhafte Ereignis der Hoffnung auf die Stunde der Vollendung ist, wo im [[Himmlisches Jerusalem|himmlischen Jerusalem]] die Braut des Lammes gezeigt wird.“&lt;ref&gt;Gottfried Bachl: ''Der beschädigte Eros. Frau und Mann im Christentum.'' Freiburg 1989, S. 78.&lt;/ref&gt; Dies gilt unter dem Vorzeichen des sakramentalen Bundes (der Ehe). [[Johannes Paul II.]] beleuchtete in seinen Mittwochs[[Katechese|katechesen]] (1980) vor allem den Zusammenhang von Ursünde und „Ehebruch“; den Erkenntnisbaum deutete er dabei (in Einheit mit dem Baum des Lebens) als „Symbol des Bundes mit Gott“.&lt;ref&gt;Johannes Paul II.: ''Mann und Frau schuf er. Grundfragen menschlicher Sexualität.'' München 1981, S. 18.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Motive für das Essen von den verbotenen Früchten sind aus Gen 3,5f. erkennbar:<br /> * das durch die Schlange gesäte Misstrauen gegenüber Gott ([[Unglaube]]),<br /> * der [[Zweifel]] an dessen Güte und Menschenliebe,<br /> * das Verlangen nach einem nur Gott zukommenden Wissen ([[Hybris]]).<br /> <br /> H. Junker sieht das so: „Demnach verhält sich die vom Menschen tatsächlich erlangte Erkenntnis des Guten und Bösen zu der erhofften wie die bittere Enttäuschung zu der vorhergehenden Illusion.“&lt;ref&gt;H. Junker: ''Baum der Erkenntnis.'' In: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] (²LthK), Bd. 2, Sp. 67f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Ikonografie, Brauchtum und Legenden ==<br /> [[Datei:The Fall of Man by Lukas Cranach.jpg|miniatur|[[Lucas Cranach d. Ä.]]: Der Baum der Erkenntnis, Ausschnitt des Gemäldes „Paradies“ im Kunsthistorischen Museum, Wien]]<br /> Der biblische Text spricht nur allgemein von „den Früchten“ des Baums der Erkenntnis, scheint bei diesem aber am ehesten an einen [[Echte Feige|Feigenbaum]] zu denken (vgl. {{B|Gen|3|7}}). Während die Frucht in frühjüdischen Apokalypsen die Weintraube ist,&lt;ref&gt;Vgl. ApkAbr 23,5; 2Bar (grBar) 4,8.&lt;/ref&gt; stellt die christliche Kunst des späten Mittelalters den Baum jedoch meist als [[Äpfel|Apfelbaum]] dar, möglicherweise wegen des Wortspiels, das sich in der [[lateinisch]]en Bibelübersetzung (''[[Vulgata]]'') zwischen ''mālum'' (= Apfel) bzw. mālus (= Apfelbaum) und ''malum'' (= das Böse) ergibt.<br /> <br /> Nach volkstümlich-[[Legende|legendarischer]] Vorstellung sei Adam nach dem Biss in die verbotene Frucht ein Stück davon „im Halse stecken geblieben“, weswegen der Schildknorpel am Kehlkopf bei Männern auch „[[Adamsapfel]]“ genannt wird.<br /> <br /> Auch der Brauch, am [[Heiliger Abend|Heiligen Abend]], der liturgisch dem Gedächtnis der Stammeltern Adam und Eva gewidmet ist, den [[Weihnachtsbaum]] mit Äpfeln zu schmücken,&lt;ref&gt;[[Weihnachtsbaum#Geschichte|Weihnachtsbaum, Geschichte]]&lt;/ref&gt; erinnert an den Genuss der verbotenen Früchte vom Baum der Erkenntnis („Sündenfall“) durch den „alten Adam“, von dessen Folgen („[[Erbsünde]]“) die Menschheit durch den an [[Weihnachten]] geborenen „neuen Adam“ [[Jesus Christus]] erlöst worden ist.<br /> <br /> Im [[apokryph]]en [[Nikodemus-Evangelium]] wird erzählt, als Adam im Sterben lag, habe sein Sohn [[Set (Bibel)|Set]] am Paradiesestor um das Öl der Barmherzigkeit vom Baum des Lebens gebeten, damit sein Vater wieder gesund werde. Der Erzengel [[Michael (Erzengel)|Michael]] habe dies verweigert, ihm aber einen kleinen Zweig vom Baum der Erkenntnis mitgegeben. Da bei Sets Rückkehr Adam schon gestorben war, habe Set den Zweig auf dessen Grab gepflanzt. Der Baum, der daraus wuchs, sei zum Holz des Kreuzes Jesu geworden.&lt;ref&gt;[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Adam.htm ''Ökumenisches Heiligenlexikon – Adam.''] Abgerufen am 1. Juli 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Sünde]]<br /> * [[Kulturapfel#Symbolik|Symbolik des Apfels]]<br /> * [[Baum des Wissens]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * K. W. Hälbig: ''Das Alphabet der Offenbarung. Neubuchstabierung des Glaubens im Licht jüdischer Mystik.'' St. Ottilien 2013, ISBN 978-3-8306-7582-2.<br /> * K. W. Hälbig: ''Der Baum des Lebens. Kreuz und Thora in mystischer Deutung.'' Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03395-8.<br /> * Friedrich Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel. Näherkommen zu Gott.'' hg. von Christian Schneider, Zürich 2010, ISBN 978-3-905783-66-7, bes. S. 704–731.<br /> * Willibald Sandler: ''Der verbotene Baum des Paradieses. Was es mit dem Sündenfall auf sich hat.'' Kevelaer 2009, ISBN 978-3-8367-0689-6.<br /> * J. Schabert: ''Genesis 1-11.'' In: ''Die neue Echter Bibel.'' Kommentar zum Alten Testament mit der Einheitsübersetzung. 1985.<br /> * H. Junker: ''Baum der Erkenntnis.'' In: ''[[Lexikon für Theologie und Kirche]].'' (²LthK), Bd. 2, Sp. 67f.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Tree of knowledge|Baum der Erkenntnis}}<br /> * {{WiBiLex|Baum der Erkenntnis / Baum des Lebens|Autoren=[[Andreas Michel (Theologe)|Andreas Michel]]}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Biblisches Thema]]<br /> [[Kategorie:Stoffe und Motive (Altes Testament)]]<br /> [[Kategorie:Mythologischer Baum]]<br /> [[Kategorie:Adam und Eva]]<br /> [[Kategorie:1. Buch Mose]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=188663197 Tschechische Sprache 2019-05-17T11:22:48Z <p>Mmh: /* Tschechische Lehnwörter im Deutschen */ Typo im Tschechischen</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = {{CZE}}&lt;br&gt;{{SVK}},&lt;br&gt;{{USA}},&lt;br&gt;{{SRB}},&lt;br&gt;{{AUT}},&lt;br&gt;{{CRO}},&lt;br&gt;{{ROM}}<br /> | Sprecher = 13,4 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, zwei der Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt ''(První česká beseda)'' eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache, entsprechend der Schriftform, wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> <br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> === Sprecherzahlen ===<br /> [[Datei:Census Bureau Czechs in the United States.gif|mini|Tschechen in den USA]]<br /> Die meisten tschechische Sprechenden außerhalb Tschechiens leben in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] mit 47.500 Sprechern. Die größte tschechischsprachige Community gibt es in [[Texas]]. In der Slowakei geben 35.000 Menschen Tschechisch als Muttersprache an. Die 17.700 Sprecher in Österreich sind zum Großteil [[Tschechen in Wien|Wiener Tschechen]]. Die [[tschechische Minderheit im Banat]] verteilt sich auf Rumänien und Serbien. Eine kleine Minderheit lebt auch im polnischen Grenzgebiet.<br /> <br /> === Slowakei ===<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig relativ problemlos verständlich. Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Markéta Kachlíková |titel=Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache |url=http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache |hrsg=[[Radio Prag]] |datum=2013-02-27 |zugriff=2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa der Unternehmer [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition – z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale ''(á, é, í, ó, ý, ú)'' sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] ''(ď, ť)''.<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen.<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|cɛ}}], [{{IPA|ci}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Phonetik ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|mini|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''súra'' (Sure) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]: ''Böhmische Grammatik''. Prag 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. […] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. […] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Klare Symmetrie zeigt sich nur bei den harten Konsonanten ''d'', ''t'', ''n'' und deren weichen Entsprechungen ''ď'', ''ť'', ''ň'' (die jedoch anders als z. B. das weiche ''d'', ''t'', ''n'' im Russischen ausgesprochen werden), in den übrigen Fällen handelt es sich um eine eher historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern das Erlernen erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ;Harte Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie ‚chirurg‘, ‚kilometr‘ und ‚kino‘.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. ‚hrob‘ (‚Grab‘, polnisch ‚grób‘), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ;Weiche Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (=&amp;nbsp;„ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (=&amp;nbsp;„der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''ucho'' (=&amp;nbsp;„Ohr“)/''uši'' (=&amp;nbsp;„Ohren“), gibt es für das ''h'', ''k'' und ''g'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„Prager“), ''dívka''/''dívce''/''dívčí'' („(ein) Mädchen“/„(einem) Mädchen“/„Mädchen-“).<br /> <br /> ;Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird (diese Unterscheidung ist teilweise rein grammatikalisch; Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind).<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen wie [[Angela Merkel]]ová, [[Céline Dion]]ová oder [[Hillary Clinton]]ová angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Bergbaude|Baude]]“, Berghütte, von gleichbedeutend ''bouda''<br /> * „[[Bomätscher]]“ (sächsisch), Schiffszieher, Treidler, von ''pomáhač'' (= „Helfer“)<br /> * „[[Furiant]]“: Volkstanz<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „Petschaft“, ein Stempel&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Petschaft Stichwort Petschaft] duden.de&lt;/ref&gt;<br /> * „[[Polka]]“: Volkstanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „[[Schmetten]]“: von gleichbedeutend ''smetana''&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Schmetten Stichwort Schmetten] duden.de&lt;/ref&gt;, davon abgeleitet: „Schmetterling“<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Pawlatsche|Pawlatsch]]“, Laubengang, von ''pavlač''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur |Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová |Titel=Chcete mluvit česky |Verlag=Liberec |Datum=2010 |Sprache=cs |ISBN=978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (englisch, PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (englisch, PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{BoxenVerschmelzen}}<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{BoxenVerschmelzen/Ende}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=188663100 Tschechische Sprache 2019-05-17T11:19:04Z <p>Mmh: /* Konsonanten */ &quot;duši&quot; wird als Plural von Geist kaum gebraucht (primär heißt es &quot;duchové&quot;), daher besseres Beispiel; + K, G</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = {{CZE}}&lt;br&gt;{{SVK}},&lt;br&gt;{{USA}},&lt;br&gt;{{SRB}},&lt;br&gt;{{AUT}},&lt;br&gt;{{CRO}},&lt;br&gt;{{ROM}}<br /> | Sprecher = 13,4 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, zwei der Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt ''(První česká beseda)'' eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache, entsprechend der Schriftform, wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> <br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> === Sprecherzahlen ===<br /> [[Datei:Census Bureau Czechs in the United States.gif|mini|Tschechen in den USA]]<br /> Die meisten tschechische Sprechenden außerhalb Tschechiens leben in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] mit 47.500 Sprechern. Die größte tschechischsprachige Community gibt es in [[Texas]]. In der Slowakei geben 35.000 Menschen Tschechisch als Muttersprache an. Die 17.700 Sprecher in Österreich sind zum Großteil [[Tschechen in Wien|Wiener Tschechen]]. Die [[tschechische Minderheit im Banat]] verteilt sich auf Rumänien und Serbien. Eine kleine Minderheit lebt auch im polnischen Grenzgebiet.<br /> <br /> === Slowakei ===<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig relativ problemlos verständlich. Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Markéta Kachlíková |titel=Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache |url=http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache |hrsg=[[Radio Prag]] |datum=2013-02-27 |zugriff=2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa der Unternehmer [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition – z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale ''(á, é, í, ó, ý, ú)'' sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] ''(ď, ť)''.<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen.<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|cɛ}}], [{{IPA|ci}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Phonetik ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|mini|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''súra'' (Sure) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]: ''Böhmische Grammatik''. Prag 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. […] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. […] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Klare Symmetrie zeigt sich nur bei den harten Konsonanten ''d'', ''t'', ''n'' und deren weichen Entsprechungen ''ď'', ''ť'', ''ň'' (die jedoch anders als z. B. das weiche ''d'', ''t'', ''n'' im Russischen ausgesprochen werden), in den übrigen Fällen handelt es sich um eine eher historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern die Erlernung erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ;Harte Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie ‚chirurg‘, ‚kilometr‘ und ‚kino‘.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. ‚hrob‘ (‚Grab‘, polnisch ‚grób‘), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ;Weiche Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (=&amp;nbsp;„ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (=&amp;nbsp;„der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''ucho'' (=&amp;nbsp;„Ohr“)/''uši'' (=&amp;nbsp;„Ohren“), gibt es für das ''h'', ''k'' und ''g'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„Prager“), ''dívka''/''dívce''/''dívčí'' („(ein) Mädchen“/„(einem) Mädchen“/„Mädchen-“).<br /> <br /> ;Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird (diese Unterscheidung ist teilweise rein grammatikalisch; Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind).<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen wie [[Angela Merkel]]ová, [[Céline Dion]]ová oder [[Hillary Clinton]]ová angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Bergbaude|Baude]]“, Berghütte, von gleichbedeutend ''bouda''<br /> * „[[Bomätscher]]“ (sächsisch), Schiffszieher, Treidler, von ''pomáhač'' (= „Helfer“)<br /> * „[[Furiant]]“: Volkstanz<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „Petschaft“, ein Stempel&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Petschaft Stichwort Petschaft] duden.de&lt;/ref&gt;<br /> * „[[Polka]]“: Volkstanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „[[Schmetten]]“: von gleichbedeutend ''smetana''&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Schmetten Stichwort Schmetten] duden.de&lt;/ref&gt;, davon abgeleitet: „Schmetterling“<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Pawlatsche|Pawlatsch]]“, Laubengang, von ''pavláč''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur |Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová |Titel=Chcete mluvit česky |Verlag=Liberec |Datum=2010 |Sprache=cs |ISBN=978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (englisch, PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (englisch, PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{BoxenVerschmelzen}}<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{BoxenVerschmelzen/Ende}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=188662936 Tschechische Sprache 2019-05-17T11:12:38Z <p>Mmh: /* Konsonanten */ der Vergleich zum Russischen ist unglücklich, die Aussprache ist ziemlich unterschiedlich; faktische Umformulierung</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = {{CZE}}&lt;br&gt;{{SVK}},&lt;br&gt;{{USA}},&lt;br&gt;{{SRB}},&lt;br&gt;{{AUT}},&lt;br&gt;{{CRO}},&lt;br&gt;{{ROM}}<br /> | Sprecher = 13,4 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, zwei der Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt ''(První česká beseda)'' eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache, entsprechend der Schriftform, wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> <br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> === Sprecherzahlen ===<br /> [[Datei:Census Bureau Czechs in the United States.gif|mini|Tschechen in den USA]]<br /> Die meisten tschechische Sprechenden außerhalb Tschechiens leben in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] mit 47.500 Sprechern. Die größte tschechischsprachige Community gibt es in [[Texas]]. In der Slowakei geben 35.000 Menschen Tschechisch als Muttersprache an. Die 17.700 Sprecher in Österreich sind zum Großteil [[Tschechen in Wien|Wiener Tschechen]]. Die [[tschechische Minderheit im Banat]] verteilt sich auf Rumänien und Serbien. Eine kleine Minderheit lebt auch im polnischen Grenzgebiet.<br /> <br /> === Slowakei ===<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig relativ problemlos verständlich. Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Markéta Kachlíková |titel=Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache |url=http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache |hrsg=[[Radio Prag]] |datum=2013-02-27 |zugriff=2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa der Unternehmer [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition – z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale ''(á, é, í, ó, ý, ú)'' sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] ''(ď, ť)''.<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen.<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|cɛ}}], [{{IPA|ci}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Phonetik ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|mini|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''súra'' (Sure) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]: ''Böhmische Grammatik''. Prag 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. […] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. […] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Klare Symetrie zeigt sich nur bei den harten Konsonanten ''d'', ''t'', ''n'' und deren weichen Entsprechungen ''ď'', ''ť'', ''ň'' (die jedoch anders als zB. das weiche ''d'', ''t'', ''n'' im Russischen ausgesprochen werden), in den übrigen Fällen handelt es sich um eine eher historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern deren Erlernung erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ;Harte Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie ‚chirurg‘, ‚kilometr‘ und ‚kino‘.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. ‚hrob‘ (‚Grab‘, polnisch ‚grób‘), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ;Weiche Konsonanten<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (=&amp;nbsp;„ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (=&amp;nbsp;„der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''duch'' (=&amp;nbsp;„Geist“)/''duši'' (=&amp;nbsp;„Geister“), gibt es für das ''h'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„pragerisch“).<br /> <br /> ;Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird (diese Unterscheidung ist teilweise rein grammatikalisch; Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind).<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen wie [[Angela Merkel]]ová, [[Céline Dion]]ová oder [[Hillary Clinton]]ová angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Bergbaude|Baude]]“, Berghütte, von gleichbedeutend ''bouda''<br /> * „[[Bomätscher]]“ (sächsisch), Schiffszieher, Treidler, von ''pomáhač'' (= „Helfer“)<br /> * „[[Furiant]]“: Volkstanz<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „Petschaft“, ein Stempel&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Petschaft Stichwort Petschaft] duden.de&lt;/ref&gt;<br /> * „[[Polka]]“: Volkstanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „[[Schmetten]]“: von gleichbedeutend ''smetana''&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Schmetten Stichwort Schmetten] duden.de&lt;/ref&gt;, davon abgeleitet: „Schmetterling“<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Pawlatsche|Pawlatsch]]“, Laubengang, von ''pavláč''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur |Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová |Titel=Chcete mluvit česky |Verlag=Liberec |Datum=2010 |Sprache=cs |ISBN=978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (englisch, PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (englisch, PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{BoxenVerschmelzen}}<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{BoxenVerschmelzen/Ende}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Baum_des_Lebens_(Bibel)&diff=188662003 Baum des Lebens (Bibel) 2019-05-17T10:35:06Z <p>Mmh: Griechisch biblisch, nicht heutig!</p> <hr /> <div>[[Datei:Baum des Todes und des Lebens.jpg|mini|[[Berthold Furtmeyr]], „Baum des Todes und des Lebens“, Salzburger [[Missale]] (15. Jh.)]]<br /> [[Datei:Berlin, Museum Europäischer Kulturen, GLAM on Tour im Museum Europäischer Kulturen (2018) NIK 5749.jpg|mini|Lebensbaum aus Mexiko (um 1980) im [[Museum Europäischer Kulturen]] in Berlin]]<br /> Der '''Baum des Lebens''' ([[hebräische Sprache|hebr.]] עץ החיים ''°ez ha-chajjîm'', [[griechische Sprache|griech]]. τὸ ξύλον τῆς ζωῆς, [[Latein|lat.]] ''lignum vitae'') steht im ersten Buch der [[Bibel]], dem Buch [[1. Buch Mose|Genesis]], in engem Zusammenhang mit dem ''[[Baum der Erkenntnis]] von Gut und Böse''.<br /> <br /> == Der Baum des Lebens im Alten Testament ==<br /> Nach {{B|Gen|2|9}} des [[Altes Testament|Alten Testaments]] ließ Gott den ''Baum des Lebens'' und den ''Baum der Erkenntnis von Gut und Böse'' in der Mitte des [[Garten Eden|Gartens in Eden]] wachsen. Er verbot den Menschen aber, von den Früchten des Baums der Erkenntnis zu essen, da dies den Verlust des Lebens ({{BB|Gen|2|17}}) bzw. [[ewiges Leben|ewigen Lebens]] ({{BB|Gen|3|22}}) zur Folge hätte.<br /> <br /> In {{B|Gen|3|3}} stellt es Eva gegenüber der Schlange so dar, dass man vom Baum „in der Mitte des Gartens“ nicht essen dürfe.<br /> <br /> Als [[Adam und Eva]] – von der [[Schlangen#Symbolik und Mythologie|Schlange]] verführt – das göttliche [[Mitzwa|Gebot]] übertreten und von den verbotenen Früchten gegessen hatten, vertrieb Gott den Menschen „aus dem Garten von Eden“ ({{BB|Gen|3|23}}), dass er „jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt und ewig lebt“ ({{BB|Gen|3|22}}). Dies hätte ein ewiges Leben bedeutet. Als Wächter stellte Gott „die [[Kerubim]] auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten“ ({{BB|Gen|3|24}}). Der Genuss auch noch der Früchte des Baums des Lebens war somit für Adam und Eva unmöglich.<br /> <br /> Auf das Bild des Baums des Lebens bezieht sich außerdem das Buch der Sprüche an vier Stellen, um einen äußerst wohltuenden Zustand zu beschreiben: Weisheit, Gerechtigkeit, erfüllte Hoffnung und eine &quot;linde&quot; Zunge! (nach rev. Lutherübersetzung!): (Spr 3,(13-)18; Spr 11,30; Spr 13,12; Spr 15,4).<br /> <br /> == Der Baum des Lebens im Neuen Testament ==<br /> Im letzten Buch des Neuen Testaments und der christlichen Bibel, der [[Offenbarung des Johannes]], wird das Bild vom Lebensbaum ({{B|Offb|2|7}}; {{BB|Offb|22|2}}) wie auch von der Paradiesesschlange {{Bibel|Offb|12|9}} wieder aufgegriffen: diese wird mit dem Teufel oder dem Drachen identifiziert, „der die ganze Welt verführt“.<br /> <br /> Nach dem Verständnis des [[Neues Testament|Neuen Testaments]] und der Interpretation durch die christliche [[Theologie]] hat Gott in [[Jesus Christus]], in seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung, seinen ewigen [[Heilsgeschichte|Heilsplan]] erfüllt und den Weg der Hoffnung auf das ewige Leben bzw. zum „Paradies“ (vgl. {{B|Lk|23|43}}) neu erschlossen. Der Gekreuzigte ist daher „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ {{Bibel|Joh|14|6}}, der in seiner Hingabe am Kreuz den Teufel und seine Dämonen besiegt ({{B|Mk|1|12-13}}, {{BB|Mk|1|23-27}}, {{BB|Mk|1|32-33}}, {{BB|Mk|1|39}} u.&amp;nbsp;a.; vgl. {{B|1 Joh|3|8}}; {{B|Hebr|2|14-15}}) und den Zugang zum Baum des Lebens und seiner Frucht in Gestalt der [[Eucharistie]] &lt;!---(vgl. das Bild von B. Furtmeyr)?---&gt; wieder eröffnet: „Wer siegt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht“ {{Bibel|Offb|2|7}}.<br /> <br /> Das letzte Buch des Neuen Testaments bezieht so das Motiv des Lebensbaums in der Mitte des verlorenen Paradieses, wo auch die vier Paradiesströme {{Bibel|Gen|2|10}} entspringen, als [[eucharistie|eucharistisches]] Symbol auf Christus und verbindet es mit der [[Vision (Religion)|Vision]] des endzeitlichen Paradieses: „Das [[Wasser des Lebens]]“ ({{B|Offb|22|1}}) und „Bäume des Lebens“ ({{BB|Offb|22|2}}) werden zu Sinnbildern der Lebensfülle in einer [[Reich Gottes|durch Gott vollendeten Welt]].&lt;ref&gt;vgl. Brandscheidt 1997, Sp. 723–724.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wie in dieser Perspektive die Eucharistie das Essen vom Erkenntnisbaum umkehrt und so die Rückkehr ins [[Neues Jerusalem|Paradies]] (der Hoffnung) ermöglicht, so bedeutet auch die [[Taufe]] als Mitsterben und Mitauferstehen mit Christus die Wiedergewinnung des Paradieses (vgl. {{B|Lk|23|43}}): Im Anziehen Jesu Christi, des „neuen Menschen, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ {{Bibel|Eph|4|24}}, wird das „Kleid der Unsterblichkeit“ ({{B|2 Kor|5|2-9}}; vgl. {{B|1 Kor|15|53-54}}) wieder angezogen und damit das animalische „Tierfell“ überkleidet {{Bibel|Gen|3|21}}, das der Mensch nach dem Sündenfall anstelle des „Lichtkleides“ im Paradies erhalten hat.<br /> <br /> == {{Anker|ikono}}Ikonographie ==<br /> {{Lückenhaft}}<br /> [[Datei:Triptych Harbaville Louvre OA3247 n6.jpg|mini|„Lebensbaum und Kreuz“ mit der Inschrift: ''Iesous Christos nika'' (Jesus siegt), [[Harbaville-Triptychon]], byzantin. 10. Jh., Louvre]]<br /> Seit dem 5. Jahrhundert und das ganze Mittelalter hindurch ist die Deutung des [[Christliches Kreuz|Kreuzes Jesu]] (lat. ''lignum crucis'', „Holz des Kreuzes“) als Lebensbaum (lat. ''lignum vitae'', „Holz des Lebens“) [[Ikonografie|ikonographisch]] belegt. Dem todbringenden Baum der Erkenntnis („Baum des Todes“) wird im Sinne der [[Typologie (Bibel)|Typologie]] das Leben spendende Kreuz („Baum des Lebens“) gegenübergestellt, z.&amp;nbsp;B. in Form eines Ast- oder Baumkreuzes, von dem Zweige, Blüten, Blätter, Früchte oder Ranken ausgehen.&lt;ref&gt;vgl. Wölk 1997, Sp. 724.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Liturgie ==<br /> Liturgisch wird in der katholischen Kirche das Motiv des Lebensbaumes zu Beginn der vorösterlichen [[Fastenzeit]] und am Fest „[[Kreuzerhöhung]]“ (14. September) aufgegriffen. Die Lesungstexte des ersten Fastensonntags setzen die Sündenfallerzählung in Beziehung zur Versuchungsgeschichte Jesu {{Bibel|Mt|4|1-11}} sowie zu {{B|Röm|5|21}}, wo Tod und Leben auf den Ungehorsam des ersten Adam und den Gehorsam des zweiten Adam (= Jesus) zurückgeführt werden. Damit steht die ganze vorösterliche Bußzeit im Zeichen des Sündenfalls (Bundesbruchs) Adams, der in Jesu „Gehorsam bis zum Tod am Kreuz“ {{Bibel|Phil|2|8}} seine Heilung und Erlösung findet.<br /> <br /> Diese [[Erlösung]] beginnt schon mit der Fleischwerdung des Schöpferwortes, weshalb in der westlichen Kirche an [[Weihnachten]] gesungen wird: {{Zitat|Text=Heut’ schließt er (= Christus) wieder auf die Tür zum schönen Paradeis,/ der Cherub steht nicht mehr dafür (= davor), Gott sei Lob, Ehr und Preis.|Autor=Nikolaus Hermann|Quelle=[[Gotteslob]] Nr. 134.4; [[Evangelisches Gesangbuch]] Nr. 27.6; [[Eingestimmt]] Nr. 347.4}} In der [[Präfation]] zum Fest Kreuzerhöhung heißt es dann: {{&quot;|Text=Du (Gott) hast das Heil der Welt auf das Holz des Kreuzes gegründet. Vom Baum des Paradieses kam der Tod, vom Baum des Kreuzes erstand das Leben. Der Feind (= Teufel), der am Holz gesiegt hat, wurde auch am Holze besiegt durch unseren Herrn Jesus Christus.}}&lt;ref&gt;Erzabtei Beuron (Hrsg.): ''Der große Sonntags-Schott.'' Freiburg / Basel / Wien 1975, S. 753.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der syro-antiochenischen [[Liturgie]] sagt der Priester dem Täufling bei der mit der Taufe gespendeten Erstkommunion: „Die Frucht, die Adam niemals im Paradies gekostet hat [nämlich die Frucht vom Baum des Lebens], wird heute mit Freuden in deinen Mund gelegt.“&lt;ref&gt;Zit. nach B. Schmitz: ''Vom Tempelkult zur Eucharistiefeier.'' 2006, S.&amp;nbsp;187, Anm.&amp;nbsp;96&lt;/ref&gt; Für [[Bonaventura]] ist dann der Lebensbaum „gewissermaßen das ‚Sakrament’ des Paradieses“.&lt;ref&gt;M. Schlosser: ''Lignum Vitae.'' In: Chr. Mülling: ''Der Baum des Lebens.'' 2002, S.&amp;nbsp;274–318, hier S.&amp;nbsp;280, Anm.&amp;nbsp;74&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Mystik ==<br /> In der jüdischen und christlichen [[Mystik]] wird der Baum des Lebens mit der [[Thora]] in ihrem geistigen Verständnis bzw. mit dem Kreuz und dem Gekreuzigten identifiziert. [[Justin der Märtyrer]] (2. Jh.) sagt im [[Dialog mit dem Juden Tryphon]]: {{&quot;|Text=Auf den, welcher gekreuzigt worden war, um, wie die Schrift zeigt, in Herrlichkeit wiederzukommen, verwies geheimnisvoll das Holz des Lebens, das, wie berichtet ist, im Paradies gepflanzt wurde, und die Geschichte aller Gerechten.}} Diese Gerechtigkeit folgt nicht aus der Erfüllung des Buchstabens des Gesetzes, sondern aus der Glaubenshoffnung seines Lichtes und Geistes, die über diese endliche Welt hinaus auf die Liebeseinheit mit und in Gott zielt.<br /> &lt;!---<br /> Dieses Ziel zeigt sich für die Mystik im Urlicht des ersten Schöpfungstages, das im (körperlichen) Buchstaben verhüllt ist, in der Beschneidung des 8. Tages {{Bibel|Gen|21|4}} oder der Auferstehung am 8. Tag (= Sonntag) aber hervorbricht: Das Urlicht „wird von Gott weggenommen, um am wirklichen Tag wiederzukommen“&lt;ref&gt;F. Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel.'' S.&amp;nbsp;472&lt;/ref&gt;. Das Urlicht „ist in seinem nicht-materiellen Sinn identisch mit ‚[[Sephiroth|Chessed]]’, was sich mit Liebe, Gnade, Güte umschreiben lässt, ein Schenken ganz umsonst“&lt;ref&gt;F. Weinreb: ''Das Opfer in der Bibel.'' S.&amp;nbsp;182&lt;/ref&gt;. „In der Schöpfung selbst ist schon jenes Licht da, das dann am achten Tag in der Auferstehung des Herrn und in der neuen Welt zu seiner vollen Helligkeit kommt, uns den Glanz Gottes sehen lässt“&lt;ref&gt;J. Ratzinger: ''Der Geist der Liturgie.'' S.&amp;nbsp;106&lt;/ref&gt;. „Der achte Tag ist der Tag des Messias“, des „Königs des 8. Tages“&lt;ref&gt;F. Weinreb: ''Schöpfung im Wort.'' S.&amp;nbsp;230-247&lt;/ref&gt;. schön, und was hats mit dem Baum des Lebens zu tun?---&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Baum des Lebens]]<br /> * [[Sephiroth]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Romuald Bauerreiß]], ''Arbor Vitae. Der „Lebensbaum“ und seine Verwendung in Liturgie, Kunst und Brauchtum des Abendlandes'', München 1938.<br /> * Romuald Bauerreiß,''Das „Lebenszeichen“. Studien zur Frühgeschichte des griechischen Kreuzes und zur Ikonographie des frühen Kirchenportals'' (= ''Veröffentlichungen der Bayerischen Benediktinerakademie'', Band 1), Birkeneck bei Freising 1961.<br /> * K. W. Hälbig: ''Der Baum des Lebens. Kreuz und Thora in mystischer Deutung.'' Würzburg 2011.<br /> * G. Höhler: ''Der Baum der Erkenntnis'' sowie ''Der Kreuzbaum.'' In: Dies.: ''Die Bäume des Lebens. Baumsymbole in den Kulturen der Menschheit.'' 1. Aufl., Goldmann, München 1988, S.&amp;nbsp;67–78, S.&amp;nbsp;115–120.<br /> * Renate Brandscheidt: Artikel ''Lebensbaum.'' In: ''Lexikon für Theologie und Kirche (LThK).'' 3. Auflage, 1997, Bd.&amp;nbsp;6, Sp.&amp;nbsp;723f.<br /> * M. Wölk: Artikel ''Lebensbaum, Ikonographie.'' In: ''Lexikon für Theologie und Kirche (LThK).'' 3. Auflage, 1997, Bd.&amp;nbsp;6, Sp.&amp;nbsp;724f.<br /> * J. Brosse: ''Vom Garten Eden zum Holz des Kreuzes.'' In: Ders.: ''Mythologie der Bäume.'' Patmos, Düsseldorf 2001, S.&amp;nbsp;255–272.<br /> * Rick Joyner: ''Die zwei Bäume im Paradies. Im Spannungsfeld zwischen Gesetz und Gnade.'' Schleife, Winterthur 2002, ISBN 978-3-907827-17-8.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commonscat|Tree of life (Bible)|Baum des Lebens}}<br /> * {{Internetquelle|url=http://www.wunschbaum.de/baum-texte/der%20christliche%20lebensbaum.pdf | titel=Zwischen Sündenfall und Erlösung – Der christliche Lebensbaum | autor=Bernhard Lux | zugriff= 2011-06-04 | kommentar=PDF-Datei; 89 kB}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Offenbarung des Johannes]]<br /> [[Kategorie:Biblisches Thema]]<br /> [[Kategorie:Stoffe und Motive (Altes Testament)]]<br /> [[Kategorie:Mythologischer Baum]]<br /> [[Kategorie:1. Buch Mose]]<br /> <br /> [[ca:Arbre de la vida]]<br /> [[es:Árbol de la vida]]<br /> [[lt:Gyvybės medis]]<br /> [[ru:Дерево жизни]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gemeiner_Efeu&diff=181650238 Gemeiner Efeu 2018-10-09T22:20:25Z <p>Mmh: /* Baumschäden durch Efeu */ typo n/m</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Efeu|Zur Gattung Efeu siehe [[Efeu (Gattung)]].}}<br /> <br /> &lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Gemeiner Efeu<br /> | Taxon_WissName = Hedera helix<br /> | Taxon_Rang = Art<br /> | Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]]<br /> | Taxon2_Name = Efeu<br /> | Taxon2_LinkName = Efeu (Gattung)<br /> | Taxon2_WissName = Hedera<br /> | Taxon2_Rang = Gattung<br /> | Taxon3_WissName = Araliaoideae<br /> | Taxon3_Rang = Unterfamilie<br /> | Taxon4_Name = Araliengewächse<br /> | Taxon4_WissName = Araliaceae<br /> | Taxon4_Rang = Familie<br /> | Taxon5_Name = Doldenblütlerartige<br /> | Taxon5_WissName = Apiales<br /> | Taxon5_Rang = Ordnung<br /> | Taxon6_Name = Euasteriden II<br /> | Taxon6_Rang = ohne<br /> | Bild = Hedera helix 002.JPG<br /> | Bildbeschreibung = Gemeiner Efeu<br /> }}<br /> <br /> Der '''Gemeine Efeu''', auch '''Gewöhnlicher Efeu''' oder kurz '''Efeu''' (''Hedera helix''), ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] [[Efeu (Gattung)|Efeu]] (''Hedera'') innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Araliengewächse]] (Araliaceae) und wurde früher auch mit '''Epheu''' bezeichnet. Landschaftlich unterschiedlich wird diese Art auch ''Eppich'' genannt, eine Bezeichnung, die jedoch für mehrere verschiedene Pflanzen verwendet wird. Der Efeu wurde im November 2009 zur [[Arzneipflanze des Jahres]] 2010 gekürt.&lt;ref name=&quot;Emmerich2009&quot; /&gt;<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> [[Datei:Hedera-helix-aerial-roots.jpg|miniatur|Adventivwurzeln]]<br /> [[Datei:Hedera helix Michels1.jpg|mini|Blütenstand mit Blüten im Detail]]<br /> [[Datei:Efeu-frucht.jpg|mini|Reife Früchte]]<br /> <br /> === Erscheinungsbild und Blatt ===<br /> Der Gemeine Efeu ist eine immergrüne, [[ausdauernde Pflanze]]. Sehr variabel ist der Gemeine Efeu in seinen [[Lebensform (Botanik)|Lebensformen]], es liegt Spross[[dimorphismus]] vor. Es erfolgt eine [[Keimung|epigäische Keimung]]. Zuerst entwickelt er sich dann als ausdauernde [[krautige Pflanze]], so überwuchert der Efeu gelegentlich flächendeckend den Boden. Ihre [[Sprossachse]]n sind niederliegend bis kriechend, [[Geotropismus#Tropismen|plagiotrop]].&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt; Die [[Rinde]] junger Sprossachsen sind mit stern- bis schildförmigen Haaren ([[Trichome]]n) flaumig bedeckt. An den Sprossachsen werden im dichten Abstand [[Adventivbildung|Adventivwurzeln]] gebildet. Sobald Bäume, Zäune oder Mauern erreicht werden, ist der Efeu in der Lage, durch Haftwurzeln daran emporzuklettern; dabei erklimmt er Höhen von 20 oder selten bis zu 30 Metern.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt; Der Gemeine Efeu ist der einzige in [[Mitteleuropa]] einheimische [[Kletterpflanze|Wurzelkletterer]].&lt;ref name=&quot;Wurzelkletterer&quot; /&gt; Nach einigen Jahren beginnen die Sprossachsen zu verholzen und der Gemeine Efeu entwickelt sich vom [[Halbstrauch]] zum [[Strauch]], [[Liane (Pflanze)|Liane]]&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt; bis er selten baumartig wächst.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt; Efeu kann ein Höchstalter von 450 Jahren erreichen, Altersformen können etwa 20 Jahre nach der Keimung auftreten&lt;!--Quelle unbekannt--&gt;. Adulte Exemplare besitzen rundliche und aufrechte, [[Geotropismus#Tropismen|orthotrope]] Sprossachsen. Diese Sprossachsen sind stets wurzellos.&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt; Verholzte Stämme können einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter erreichen.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt;<br /> <br /> Beim Gemeinen Efeu liegt [[Heterophyllie]] vor. Die [[wechselständig]] angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen, ledrigen Blattspreiten sind kahl. An den Jugendformen sind die Blattspreiten bei einer Länge von meist 4 bis 10, selten bis zu 25 Zentimetern handförmig gelappt mit drei bis fünf dreieckigen, ganzrandigen Blattlappen. Bei den blühfähigen Altersformen sind die Blattspreiten bei einer Länge von 6 bis 10 Zentimeter eiförmig bis rhombisch und nicht gelappt. Die Blattoberseite ist glänzend dunkelgrün, oft mit helleren [[Blattader]]n, und die Blattunterseite ist heller. Manchmal werden die Blattspreiten im Spätsommer hellgrün bis gelblich und die Blattoberseite kann im Winter purpurfarben getönt sein. Es sind keine [[Nebenblatt|Nebenblätter]] vorhanden.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt;<br /> <br /> === Blütenstand und Blüte ===<br /> Endständig zu dritt bis sechst in [[Rispe|rispigen]] Gesamtblütenständen oder einzeln stehen auf Blütenstandsschäften in halbkugeligen bis kugeligen, [[Dolde|doldigen]] [[Blütenstand|Blütenständen]] etwa 20 gestielte, unscheinbare Blüten zusammen.&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt; Die Blütenstandsschäfte und Blütenstiele sind filzig mit Sternhaaren bedeckt.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt;<br /> <br /> Die relativ kleinen, gelblich-grünen [[Blüte]]n sind zwittrig, [[radiärsymmetrisch]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die fünf [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind ziemlich klein und dreieckig. Die fünf, selten sechs, freien, gelblich-grünen [[Kronblatt|Kronblätter]] sind bei einer Länge von 3 bis 4 Millimetern dreieckig-eiförmig und am oberen Ende etwas kapuzenförmig. Es ist nur ein Kreis mit fünf [[Staubblatt|Staubblättern]] vorhanden. Fünf Fruchtblätter sind zu einem unterständigen fünfkammerigen [[Fruchtknoten]] verwachsen. Die fünf Griffel stehen zu einer Säule zusammen. Die Nektarsekretion erfolgt an einem gewölbten [[Diskus (Botanik)|Diskus]], der den Fruchtknoten umgibt.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt;<br /> <br /> === Frucht und Samen ===<br /> In den Fruchtständen stehen die Früchte dicht zusammen. Die bei Reife bläulichen oder grünlich-schwarzen, selten gelben oder weißen&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt; [[Beere]]n sind bei einer Länge von 5 bis 9 Millimetern und einem Durchmesser von 6 bis 9 Millimetern kugelig und besitzen ein Durchschnittsgewicht von 281,5&amp;nbsp;mg.&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt; Die Beeren enthalten im purpurfarbenen [[Fruchtfleisch]] ein bis fünf Samen.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt; Die Samen besitzen eine Länge von 5,7 Millimeter sowie einen Durchmesser von 3,7 Millimeter.&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt; Die weißliche Samenschale ist runzelig. Der kleine [[Embryo (Botanik)|Embryo]] besitzt zwei Keimblätter ([[Kotyledone]]n). Das [[Endosperm]] ist ruminat.&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt;<br /> <br /> === Chromosomensatz ===<br /> Die [[Chromosom]]enzahl beträgt 2n = 48; ausgehend von der Chromosomengrundzahl der Gattung ''Hedera'' von x = 12 liegt [[Tetraploidie]] vor.&lt;ref name=&quot;BiolFlor&quot; /&gt;<br /> <br /> == Ökologie und Phänologie ==<br /> Der Gemeine Efeu ist ein [[Chamaephyt]], [[Phanerophyt]] oder [[Liane (Pflanze)|Liane]].&lt;ref name=&quot;FloraWeb&quot; /&gt; Im Schatten oder bei reichlich Lichteinfall sehen die Laubblätter (Schatten- und Sonnenblätter) unterschiedlich aus. Laubblätter werden während der ganzen Vegetationszeit von März bis Oktober gebildet, aber zwischen April und Mai entwickeln sich besonders viele. Ein einzelnes, immergrünes Laubblatt überdauert etwa drei bis vier Jahre, die Hauptzeit des Laubfalles liegt im späten Frühling.&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt;<br /> <br /> Beim Gemeinen Efeu liegt [[Protandrie]] vor. Er ist [[Kompatibilität (Botanik)|selbstinkompatibel]] (Selbstbefruchtung und Samenansatz ist genetisch verhindert),&lt;ref name=&quot;BiolFlor&quot; /&gt; es ist [[Fremdbestäubung]] erforderlich, die durch eine Vielzahl von Insektenarten sichergestellt wird.&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt; Mit einer späten Blütezeit in den Monaten September bis Oktober ist der Efeu eine Besonderheit innerhalb der mitteleuropäischen Flora mit ihren hauptsächlich in den Frühjahrs- und Sommermonaten blühenden Pflanzen. Aufgrund dieser späten Blütezeit ist der Efeu eine wichtige Nahrungsquelle für [[Bienen]], [[Wespen]] und [[Schwebfliegen]]. Von den Schmetterlingen besucht der [[Admiral (Schmetterling)|Admiral]] die Blüten. Die [[Efeu-Seidenbiene]] hat sich sogar ausschließlich auf Efeu-Pollen für die Aufzucht ihrer Brut spezialisiert ([[Monolektie]]).&lt;!--Quelle unbekannt--&gt; In anderen Gebieten als Mitteleuropa liegt die Blütezeit teilweise in anderen Monaten.&lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Früchte werden zwischen Januar und April reif. Die Beeren werden beispielsweise vom [[Gartenrotschwanz]], der [[Mönchsgrasmücke]], dem [[Star (Vogel)|Star]], der [[Amsel]] und dem [[Rotkehlchen]] gefressen, die auf diese Weise die Samen ausbreiten ([[Endochorie]], Verdauungsausbreitung&lt;ref name=&quot;FloraWeb&quot; /&gt;).<br /> <br /> == Vorkommen ==<br /> [[Datei:Hedera helix area kz1.png|miniatur|Natürliche Verbreitung nach Metcalfe 2005&lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot; /&gt;]]<br /> <br /> Der Gemeine Efeu ist in [[Westeuropa|West-]], [[Mitteleuropa|Mittel-]] und [[Südeuropa]] von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen heimisch, im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach [[Südschweden]], im Osten bis zur Türkei.&lt;ref name=&quot;WCSP&quot; /&gt;<br /> <br /> Als Standort werden [[Wald|Wälder]] und [[Auwald|Auengehölze]], [[Steinbruch|Steinbrüche]] und [[Ruine]]n bevorzugt. Im Bereich der Auwälder deutet ein Aufklettern des Efeus an den Bäumen auf eine höhere Luftfeuchte hin. Dies geht meist mit Veränderung der Blattformen im oberen Bereich einher. Der Efeu schadet dem bewachsenen Baum nicht, von einer umgreifenden [[Konkurrenz (Ökologie)|Konkurrenz]] zu der weiteren Bodenvegetation ist nicht auszugehen. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Querco-Fagetea.&lt;ref name=&quot;Oberdorfer2001&quot; /&gt; In den Allgäuer Alpen steigt er in Bayern, zwischen Schlipfhalden und der Klösterlealpe bei [[Balderschwang]] bis zu einer Höhenlage von 1180 Metern auf.&lt;ref name=&quot;Dörr-Lippert&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Gemeine Efeu entstammt den Tropenwäldern des [[Tertiär (Geologie)|Tertiärs]]. Daran erinnern die [[Träufelspitze]]n seiner Blätter, die das Wasser rasch ableiten.<br /> <br /> Im Rahmen der europäischen Kolonisation wurde der Gemeine Efeu über große Teile der Welt verbreitet. In vielen gemäßigten Klimaten ([[Nordamerika]], [[Australien]], [[Neuseeland]]) tritt er daher als [[Neophyt]] auf und wird zum Teil als [[invasive Pflanze]] bekämpft. Beispielsweise ist im Bundesstaat [[Oregon]] der Verkauf und Import von Efeu verboten.&lt;ref name=&quot;Oregon&quot; /&gt; Im kanadischen [[Vancouver]] wird er als invasive Art bekämpft.&lt;ref name=&quot;Stanley Park&quot; /&gt; In Australien wird er als invasive Pflanze angesehen, die beseitigt werden sollte.&lt;ref name=&quot;Victoria&quot; /&gt; Auch in Neuseeland gilt Efeu als invasive Pflanze, deren Ausbreitung gehemmt werden sollte.&lt;ref name=&quot;Howell2008&quot; /&gt;<br /> <br /> == Taxonomie ==<br /> Die Erstveröffentlichung von ''Hedera helix'' erfolgte 1753 durch [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', 1, S. 202.&lt;ref name=&quot;biodiversitylibrary&quot; /&gt; [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für ''Hedera helix'' {{Person|L.}} sind: ''Aralia capitata'' {{Person|Jacq.}}, ''Hedera caucasigena'' {{Person|Pojark.}}, ''Hedera helix'' subsp. ''caucasigena'' {{Person|Takht. &amp; Mulk.}}, ''Hedera taurica'' {{Person|(Paul)}} Carrière. [[Synonym (Taxonomie)|Homonym]] von ''Hedera helix'' {{Person|L.}} ''Hedera helix'' {{Person|Lowe}} (veröffentlicht in [[Richard Thomas Lowe]]: ''A Manual Flora of Madeira'', 1864, S. 376).&lt;ref name=&quot;Tropicos&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;GRIN&quot; /&gt;<br /> <br /> == Baumschäden durch Efeu ==<br /> [[Datei:Kempraten - Schwenkel 2011-03-21 16-14-52.JPG|mini|Freistehender Baum mit extremem Efeubewuchs]]<br /> Dem Efeu werden im Volksglauben, bisweilen auch im Waldbau, zahlreiche schädigende Wirkungen auf Bäume nachgesagt. So soll er Bäume mit seinen Wurzeln „aussaugen“, die Baumkrone überwuchern und dem Baum das Licht nehmen, die Baumrinde vom Zugang zu Luft und Licht abschneiden, den Stamm „erdrosseln“, den Baum durch sein Gewicht schwächen und die Gefahr von Wind- oder Schneebruch steigern, und mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe konkurrieren.&lt;ref name=&quot;BUND_3&quot; /&gt; Zu der Möglichkeit, dass der Efeu seine Trägerbäume schädigen könnte, liegen in der Fachliteratur unterschiedliche Angaben vor. Mehrheitlich wird die Auffassung vertreten, dass der Efeu für große Baumarten unschädlich ist, aber kleinere Bäume wie z.&amp;nbsp;B. Apfelbäume oder Großsträucher wie z.&amp;nbsp;B. Weißdorn durch Überwachsen zum Absterben bringen kann.&lt;ref name=&quot;BUND_2-3&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Haftwurzeln des Efeu können keine Nährstoffe aufnehmen, ein Schmarotzen an Bäumen mit Hilfe der Luftwurzeln findet nicht statt.&lt;ref name=&quot;Hetzel, Jagel 208-209&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;BUND_3&quot; /&gt; Junge Haftwurzeln können sich aber in einem geeigneten feuchten Milieu zu Nährwurzeln umbilden. In einem Fall ist berichtet worden, dass eine solche Nährwurzel sich mehrere Zentimeter unter die Borke einer Tanne geschoben hat. Der Eindruck, ein Efeu wachse aus einem Baum heraus, kann in sehr seltenen Fällen dadurch entstehen, dass ein heranwachsender Baum mit seinem Stamm einen Efeu umschließt.&lt;ref name=&quot;BUND_3-4&quot; /&gt;<br /> <br /> Efeu wächst vorrangig am Stamm und an den starken Ästen der Bäume. Die für die Photosynthese wichtigen Blätter der Bäume befinden sich im Wald im oberen Teil der Baumkrone, bei freistehenden Bäumen in den Randbereichen.&lt;ref name=&quot;Hetzel, Jagel 209&quot; /&gt; Eine schädliche Lichtkonkurrenz ist daher nur bei einem sehr starken Bewuchs möglich. Bei Weißdorn und Obstbäumen konnte ein derart starker Bewuchs mit Efeu beobachtet werden. Es wird angenommen, dass Bäume mit einer maximalen Wuchshöhe von deutlich weniger als 20&amp;nbsp;Metern durch die Lichtkonkurrenz des Efeu gefährdet werden können, insbesondere Birken und andere Bäume mit schmalen Kronen. Für die großen einheimischen Baumarten wie Eiche und Esche wird eine Gefährdung nicht erwartet.&lt;ref name=&quot;BUND_4-5&quot; /&gt;<br /> <br /> Ein „Erdrosseln“ des Stützgehölzes, indem die wachsenden Efeutriebe den umschlungenen Baum am Dickenwachstum hindern, wurde in der Vergangenheit von mehreren Autoren als Tatsache dargestellt. Sie machten jedoch keine Angaben dazu, wie dieser Vorgang nachgewiesen worden ist. Untersuchungen der Jahresringe von Bäumen mit Efeubewuchs haben die Behauptung nicht bestätigt.&lt;ref name=&quot;BUND_5-6&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Behauptung, Efeu könne dadurch Schäden verursachen, dass er die Baumrinde von Licht und Luft abschneidet, ist nicht belegt. Es besteht jedoch bei mehreren einheimischen Harthölzern die Gefahr, dass im Schatten gebildete Rinde durch Sonnenbrand geschädigt wird, wenn der Schatten entfällt. Dies kann durch das Fällen von Bäumen in der Umgebung bedingt sein, oder durch das Entfernen von Efeu. Die Frage, inwieweit ein Efeubewuchs Schutz vor Frostrissen bieten kann, ist noch nicht untersucht worden. Auch die Hypothese, eine Stützpflanze könne durch das Gewicht des Efeu Schaden nehmen, ist nicht belegt worden.&lt;ref name=&quot;BUND_5-6&quot; /&gt; Die Gefahr des Bruchs durch Wind und Schnee, bedingt durch die vergrößerte Angriffsfläche, konnte nur für Sträucher und junge Bäume in der Strauchschicht bestätigt werden, alte gesunde Bäume sind dadurch nicht gefährdet.&lt;ref name=&quot;BUND_6-7&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Schädigung eines Baums durch Nahrungskonkurrenz im Wurzelbereich ist nicht belegt. Durch seinen Laubabwurf im Frühjahr verbessert der Efeu das Bodenleben so deutlich, dass seine Anwesenheit für die Stützbäume weniger eine Konkurrenz als eine Förderung darstellt.&lt;ref name=&quot;BUND_7&quot; /&gt;<br /> <br /> Dem Efeu im konkreten Einzelfall zugeschriebene Schadwirkungen sind fast immer eine Schädigung des Stützbaums durch andere Ursachen, die im Vergleich zu dem Bewuchs mit Efeu nicht so offensichtlich sind. Der Efeu geht fast immer mit seinem Stützbaum unter, ein erneutes Aufsteigen an einem zweiten Baum findet sehr selten statt. Somit wäre die unterstellte schädigende Wirkung regelmäßig auch eine Selbstschädigung.&lt;ref name=&quot;BUND_7-8&quot; /&gt;<br /> <br /> == Nutzung ==<br /> === Giftigkeit und Verwendung in der Pflanzenheilkunde ===<br /> [[Datei:Falcarinol Structural Formula V1.svg|mini|Strukturformel von Falcarinol]]<br /> {{Siehe auch|Liste giftiger Pflanzen}}<br /> <br /> Sämtliche Pflanzenteile des Gemeinen Efeus sind giftig. Bekannte giftige Inhaltsstoffe sind α-Hederin (Triterpen[[saponin]]), das sich durch Abbaureaktionen aus dem Hederasaponin C bilden kann (zu 80 % enthalten) sowie [[Falcarinol]]. Zeichen der Vergiftung können schon nach Einnahme von zwei bis drei Beeren auftreten: Brennen im Rachen, Durchfall und/oder Erbrechen, Kopfschmerzen, erhöhter Puls, Krämpfe. Nach Aufnahme großer Mengen (unwahrscheinlich, da sehr bitter) können Schock und Atemstillstand auftreten. Häufig sind auch [[Kontaktdermatitis|Kontaktdermatiden]] durch Reaktion des Falcarinols mit den Proteinen der Haut.&lt;ref name=&quot;UniMünster-Giftpflanzen&quot; /&gt;<br /> <br /> Zubereitungen aus Efeublättern finden wegen – in niedrigen Dosen – [[Expektorans|expektorierender]] und [[Spasmolytikum|spasmolytischer]] Eigenschaften Anwendung bei Bronchialerkrankungen, Krampf- und Reizhusten. In höheren Dosen wirkt der Extrakt jedoch reizend auf [[Schleimhaut|Schleimhäute]] und die Haut.&lt;ref name=&quot;Römpp&quot; /&gt;<br /> Ungeachtet dessen konnten mit einem Efeublätter Trockenextrakt bei einer peroralen Dosis von 3&amp;nbsp;g/kg oder einer subkutanen Dosis von 0,5 g/kg keine toxischen Symptome im Tierversuch beobachtet werden. Die gleichen Versuche zeigten auch eine gute Verträglichkeit bei chronischer Verabreichung. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass maßgeblich für die Toxizität verantwortliche Stoffe wie Falcarinol unter den üblichen Extraktionsbedingungen nicht in Lösung gehen.&lt;ref Name=&quot;FI_Prospan&quot; /&gt;<br /> <br /> In der [[Volksmedizin|Volksheilkunde]] wird ein Efeu-Umschlag bei [[Neuralgie|Nervenschmerzen]] empfohlen.&lt;ref name=&quot;WDR&quot; /&gt;<br /> <br /> Historisch wird auch von der empfängnisverhütenden und sogar abtreibenden Wirkung der Pflanze berichtet,&lt;ref name=&quot;Jütte&quot; /&gt; die wohl auf die toxische Wirkung zurückzuführen ist: „''Alle frommen Frauen sollen sich hüten, von diesem Safte gekochte oder gebrannte Wasser zu sich zu nehmen.''“&lt;ref name=&quot;Brunfels1532&quot; /&gt;<br /> <br /> === Verwendung als Zierpflanze ===<br /> [[Datei:Weener - Kommerzienrat-Hesse-Straße 04 ies.jpg|mini|Fassadenbegrünung (die wenigen rot gefärbten Blätter sind von der [[Dreispitzige Jungfernrebe|Jungfernrebe]])]]<br /> Der gemeine Efeu wird für die Begrünung von Zäunen, Mauern und Fassaden als sehr geeignet betrachtet.&lt;ref name=&quot;Ratschinski&quot; /&gt; Ein Efeubewuchs schützt die bewachsenen Flächen vor Regen und vor Spannungsrissen durch starke Temperaturschwankungen, und er wirkt als [[Wärmedämmung]].&lt;ref name=&quot;Dresden&quot; /&gt; Daneben wird die ökologische Bedeutung einer Fassadenbegrünung als Lebensraum für Insekten und Nistplatz für Singvögel hervorgehoben.&lt;ref name=&quot;van Berlo&quot; /&gt;<br /> <br /> Efeu benötigt auf nicht zu glattem Untergrund keine Rankhilfe, da er sich mit seinen Haftwurzeln am Mauerwerk verankert. Aus diesem Grund wird auch unterstellt, dass er die Fassaden schädigen könne.&lt;ref name=&quot;Hetzel, Jagel 212&quot; /&gt; Voraussetzung für eine Schädigung sind bereits vorhandene Spalten und Risse im Mauerwerk, die durch das Dickenwachstum der eingedrungenen Haftwurzeln aufgesprengt werden können.&lt;ref name=&quot;van Berlo&quot; /&gt; Die Fassade muss das Gewicht der nicht verholzten Teile des Efeu tragen können. Fassaden mit beschädigtem Mauerwerk, vorgehängten Elementen und Wärmedämmverbünde gelten daher für die Bepflanzung mit Efeu als ungeeignet.&lt;ref name=&quot;Dresden&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Winterthur&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Pflanze reinigt die Luft von [[Benzol]], [[Formaldehyd]], [[Xylole]]n und [[Toluol]].&lt;ref name=pot&gt;Pottorff, L. [http://www.colostate.edu/Depts/CoopExt/4DMG/Plants/clean.htm Plants &quot;Clean&quot; Air Inside Our Homes.] Colorado State University &amp; Denver County Extension Master Gardener. 2010.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Wolverton1996&quot;&gt;Wolverton, B. C. (1996) ''How to Grow Fresh Air''. New York: Penguin Books.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Wolverton1993&quot;&gt;Wolverton, B. C. and J. D. Wolverton. (1993). [http://www.wolvertonenvironmental.com/MsAcad-93.pdf Plants and soil microorganisms: removal of formaldehyde, xylene, and ammonia from the indoor environment.] ''Journal of the Mississippi Academy of Sciences'' 38(2), 11-15.&lt;/ref&gt;<br /> {{Siehe auch|Liste von luftreinigenden Pflanzen}}<br /> <br /> ==== Historische Entwicklung ====<br /> [[Datei:Efeu.jpg|mini|Sehr alter Efeu an der Ruine vom [[Tempelherrenhaus (Weimar)]]]]<br /> Im klassischen [[Altertum]] war der Efeu den Göttern des Weines geweiht. Sowohl der altägyptische [[Osiris]] als auch der griechische [[Dionysos]] und der römische [[Bakchos|Bacchus]] wurden mit Wein- und Efeulaub bekränzt dargestellt.<br /> <br /> Die Griechen trugen bei festlichen Gelagen Efeukränze, weil die Blätter teils als bacchische Begeisterung weckend, teils als gehirnkühlend galten. Auch die Trinkbecher auf Festen zu Ehren des Gottes Bacchus wurden mit Efeu berankt.<br /> <br /> Dionysosverehrer glaubten, reichliches Efeuvorkommen an einem Ort sei ein sicheres Zeichen für die Anwesenheit des Gottes. Dichter bekränzte man mit Efeu, weil der Efeu auch eine heilige Pflanze des Gottes [[Apoll]] und der [[Musen]] war. In der Antike ist er deshalb bereits in den Gärten angebaut worden, obwohl [[Plinius der Ältere]] in seinen Schriften behauptete, dass diese Pflanze Mauerwerk und Bäumen schadete und sich unter ihren Blättern Schlangen heimisch fühlten. Bereits in der Antike kannte man [[Sorte (Pflanze)|Sorten]], deren Blätter weiß oder gelb [[Panaschierung|panaschiert]] waren.<br /> <br /> Für Deutschland lässt sich seine gärtnerische Verwendung erstmals für die Mitte des 16. Jahrhunderts belegen. Der schweizerische Arzt und [[Naturforscher]] [[Conrad Gessner]], der ein Verzeichnis der Gartenpflanzen Deutschlands anlegte, zählte den Efeu 1561 zu den Gartenpflanzen. Gartenbücher, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts veröffentlicht wurden, nannten auch erstmals seit der Antike wieder Sorten mit panaschierten Blättern. Die Gärten des [[Barock]] und der [[Renaissance]] boten für den wuchernden Efeu jedoch wenig Raum. Populärer wurde der Efeu als Gartenpflanze erst, als in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die weiträumigen Landschaftsparks in Mode kamen. Mit der zunehmenden Popularität des Efeus nahm auch die Anzahl der Sorten zu. Eine 1872 in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] von [[Shirley Hibberd]] veröffentlichte Efeu-Monografie listete bereits mehr als 200 Sorten auf.<br /> <br /> ==== Vegetative Vermehrung ====<br /> Mit [[Steckling]]en in feuchter Erde lässt sich der Gemeine Efeu leicht vermehren. Juvenilformen behalten ihre Wuchsform bei und können bei geeigneten Bedingungen Blühsprossen bilden. Eine Efeu-Pflanze, die durch [[vegetative Vermehrung]] aus einer Adultform hervorgegangen ist, behält ihren aufrechten Wuchstyp bei und kann niemals Kriechsprossen ausbilden ([[Topophysis]]).<br /> <br /> ==== Sorten ====<br /> [[Datei:Hedera helix 'Green Ripple'.jpg|mini|'Green Ripple' als Bodendecker]]<br /> [[Datei:Hedera helix 'Buttercup' Urn 2000px.JPG|miniatur|Die Sorte 'Buttercup']]<br /> Vom Efeu existieren heute etwa 400 Sorten mit einer großen Bandbreite an Blattformen und -farben. Sie werden üblicherweise vegetativ mit Stecklingen vermehrt. Manche Formen sind in weiten Teilen Europas winterhart, andere Formen nur in den wärmeren Lagen; einige werden als [[Zimmerpflanze]]n verwendet. Im Gartenbau wird Efeu als [[Kletterpflanze]] und auch als [[Bodendecker]] geschätzt. Als niedrige Sträucher eignen sich aus Kopfstecklingen der Altersformen vermehrte Pflanzen, die nicht mehr klettern oder in die Breite wachsen, sondern ihre Wirkung durch aufrechten bis kugeligen Wuchs und jährliche Blüte entfalten.<br /> <br /> Auswahl von Ausleseformen:<br /> * ''Hedera helix'' 'Atropurpurea': Diese Form hat violettfarbene Blätter und wird bis zu 8 Meter hoch.<br /> * ''Hedera helix'' 'Buttercup': Diese Sorte zeichnet sich durch leuchtend gelbe Blätter aus, die nur gelegentlich noch grüne Flecken aufweisen. Sie wächst lediglich bis zu einer Höhe von 2 Metern.<br /> * ''Hedera helix'' 'Dentata variegata': Dies ist eine Sorte vom riesenblättrigen ''Hedera colchica''. Ihre Blätter besitzen einen gelben Rand. Die Sorte ist winterhart.<br /> * ''Hedera helix'' 'Goldchild': Diese Form wird nur bis etwa 1 Meter hoch; ihre Blätter besitzen einen goldgelben Rand.<br /> * ''Hedera helix'' 'Hibernica': Dies ist die bekannteste Sorte. Sie hat dunkelgrüne Blätter, wächst schnell, ist winterhart und eignet sich auch für vollen Schatten.<br /> * ''Hedera helix'' 'Ivalace': Diese ebenfalls nur bis zu 1 Meter hoch werdende Zuchtform hat dunkelgrüne, glänzende Blätter mit zu den Rändern hin stark aufgewölbten Lappen und mit deutlich helleren Blattadern.<br /> * ''Hedera helix'' 'Marginata elegantissima': Die Blätter dieser Sorte haben einen weißen Blattrand. Sie wächst dicht und ist für den Halbschatten geeignet.<br /> <br /> == Kulturelle Bedeutung ==<br /> === Symbolik ===<br /> [[Marianne Beuchert]] berichtet, dass die ersten Christen gläubige Verstorbene auf Efeu, die Nichtbekehrten auf [[Zypresse]]n legten. Wer in Christo getauft sei, der sei unsterblich, die Ungetauften aber seien ohne Hoffnung auf [[Auferstehung]], gleich den Zypressen, die einmal gefällt, nie mehr nachwachsen. Wenn heute Grabstätten häufig mit Efeu bepflanzt werden, so ist das eine meist unbewusste Nutzung des Symbols vom ewigen Leben. „Wie im Leben so im Tod“ steht als Inschrift auf manchem alten efeuumschlungenen Grabstein.<br /> <br /> Da der Efeu nicht bestehen kann, ohne sich anzuschmiegen, ist er seit alters her auch Sinnbild für Freundschaft und Treue. Schon im Altertum war diese immergrüne Pflanze Sinnbild der Treue und des ewigen Lebens, im alten Griechenland erhielt ein Brautpaar einen Efeuzweig als Symbol immerwährender Treue.<br /> <br /> Da Efeu den Göttern des Weines sowohl im alten Ägypten ([[Osiris]]) als auch in Griechenland ([[Dionysos]]) und in Rom ([[Bacchus]]) zugeordnet war, galt er auch als Symbol der Heiterkeit, der Geselligkeit und der Freundschaft.&lt;ref name=&quot;nabu&quot; /&gt;<br /> <br /> Acht Universitäten an der Ostküste der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] bilden die sogenannte ''[[Ivy League]]'' (wörtlich: „Efeu-Liga“), die einige der weltbesten Universitäten umfasst (u.&amp;nbsp;a. [[Harvard University|Harvard]] und [[Yale University|Yale]]). Der Name rührt möglicherweise daher, dass viele dieser Hochschulen schon lange bestehen und efeubewachsene alte Gebäude haben. Außerdem war es an einigen dieser Universitäten Sitte, dass im Rahmen von akademischen Zeremonien Efeu gepflanzt wurde.&lt;ref name=&quot;Harvard Crimson&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;UPenn&quot; /&gt;<br /> <br /> === Aberglauben und Brauchtum ===<br /> In [[Westfalen]] brachten am dritten Fasten-Sonntag Mädchen den Nachbarn Efeukränze, die über dem Herd aufgehängt wurden, um so den Frühling ins Haus zu bringen. Als Orakelpflanze soll Efeu am 24. Februar (Namenstag ''Matthias'') verwendet worden sein. Nachts tanzten die Mädchen bei [[Fackel]]&lt;nowiki /&gt;schein und warfen die Efeu- und Strohkränze ins Wasser. Hinter ihrem Rücken mussten sie versuchen, einen [[Kranz]] zu fassen. Der Efeukranz bedeutete Glück in der Liebe, es sollte noch in demselben Jahr Hochzeit sein. Der [[Strohkranz]] zeigte dagegen Unglück an. Ebenso wurde mit Efeublättern in der [[Andreasnacht]] orakelt. Man warf zwei Efeublätter in eine Schale mit Wasser, so dass sie auf der Oberfläche schwammen. Waren die Blätter am nächsten Morgen zusammengetrieben, dann sollte es noch in diesem Jahr Hochzeit geben. Trieben sie getrennt voneinander, dann musste man noch länger warten.<br /> <br /> === Kunst ===<br /> [[Datei:Efeu Ornament.jpg|mini|Efeu in der Ornamentik]]<br /> Als Hinweis auf treue Verbundenheit und ewiges Leben ist die besonders häufige Darstellung von Efeublättern auf [[Alte Kirche|frühchristlichen]] [[Sarkophag]]en und [[Katakombe]]n-[[Fresko|Fresken]] zu verstehen. Der Efeu bedeutet, dass die Seele lebt, wenn auch der Körper tot ist.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Daniel J. Metcalfe: ''Hedera helix L.'' (= ''Biological Flora of the British Isles.'' No. 240), In: ''[[Journal of Ecology]].'' Volume 93, Issue 3, 2005, S. 632–648. {{DOI|10.1111/j.1365-2745.2005.01021.x}} [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2745.2005.01021.x/full (Volltext-online)]<br /> * Hartmut Dierschke: ''Zur Lebensweise, Ausbreitung und aktuellen Verbreitung von „Hedera helix“, einer ungewöhnlichen Pflanze unserer Flora und Vegetation.'' In: ''Hoppea.'' Band 66, 2005, {{ISSN|0340-4196}}, S. 187–206.<br /> * Ingo Hetzel, Armin Jagel: ''Hedera helix – Gewöhnlicher Efeu (Araliaceae). Arzneipflanze des Jahres 2010.'' In: ''Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins.'' Band 2, 2011, S. 206–214, [http://www.botanik-bochum.de/jahrbuch/Pflanzenportraet_Hedera_helix.pdf Online PDF] 2,2&amp;nbsp;MB, abgerufen am 28. Januar 2014.<br /> * Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen.'' Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Kreisgruppe Region Hannover 2010, [http://region-hannover.bund.net/uploads/media/Efeu_und_Baeume.pdf Online PDF] 1,8&amp;nbsp;MB, abgerufen am 28. Januar 2014.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Hedera helix|Gemeiner Efeu (''Hedera helix'')}}<br /> * {{FloraWeb|2760}}<br /> * {{VKFloraweb|2760}}<br /> * {{InfoFlora|ID=1480|WissName=Hedera helix L.}}<br /> * [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/aralia/heder/hedehelv.jpg Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel] nach [[Eric Hultén]]<br /> * [http://www.awl.ch/heilpflanzen/hedera_helix/efeu.htm Heilpflanzenlexikon – ''Hedera helix'' (mit biochemischen Wirkstoffangaben)]<br /> * [http://www.giftpflanzen.com/hedera_helix.html Gemeiner Efeu bei ''giftpflanzen.com'']<br /> * [http://www.uni-muenster.de/Chemie.pb/garten/HPuAPdJ.html Gewöhnlicher Efeu – Arzneipflanze des Jahres 2010]<br /> * [http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/drucken/311577.html ''Sunblocker in den Haftwurzeln des Efeus'' In: ''www.wissenschaft.de''], eingesehen am 12. Juni 2012<br /> * [http://efeu-ev.org/ Deutsche Efeugesellschaft e.&amp;nbsp;V., Beschreibungen vieler Hundert Sorten, Artikel zu Sammlungen]<br /> * [http://www.baumkunde.de/Hedera_helix/ Steckbrief bei ''baumkunde.de''.]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref Name=&quot;FI_Prospan&quot;&gt;Fachinformation Prospan® Hustensaft. Stand November 2016. Engelhard Arzneimittel GmbH &amp; Co. KG, Niederdorfelden. Zulassungsnummer: 6385862.00.00 URL: https://www.engelhard.de/fileadmin/pdfs/Summaries/Prospan_Hustensaft.pdf &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Metcalfe2005&quot;&gt;Daniel J. Metcalfe: ''Hedera helix L.'' In: ''Journal of Ecology.'' Volume 93, Issue 3, 2005, S. 632–648.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;FEIS2010&quot;&gt;Melissa A. Waggy, 2010: [http://www.fs.fed.us/database/feis/plants/vine/hedhel/all.html ''Hedera helix.''] In: [http://www.fs.fed.us/database/feis/ ''Fire Effects Information System online'' vom US-Department of Agriculture, Forest Service, Rocky Mountain Research Station, Fire Sciences Laboratory.]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Brunfels1532&quot;&gt;Otto Brunfels: ''Contrafayt Kreuterbuch.'' 1532.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_2-3&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen.'' S. 2–3, BUND 20. Mai 2010: [http://region-hannover.bund.net/uploads/media/Efeu_und_Baeume.pdf Volltext-PDF.]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_3&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen,'' S. 3.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_3-4&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen,'' S. 3–4.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_4-5&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen,'' S. 4–5.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_5-6&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen,'' S. 5–6.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_6-7&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen,'' S. 6–7.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_7&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen,'' S. 7.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BUND_7-8&quot;&gt;Georg Wilhelm: ''Efeu an Bäumen – ein Problem? Was wir über die Wirkungen einer außergewöhnliche Pflanze wissen,'' S. 7–8.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Dresden&quot;&gt;ohne Verfasser: ''Information zur Begrünung von Fassaden'' (Informationsblatt), Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt, Dresden 2006, [http://www.dresden.de/media/pdf/infoblaetter/fassadengruen.pdf Online PDF] 194&amp;nbsp;kB, abgerufen am 28. Januar 2014.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Emmerich2009&quot;&gt;Robert Emmerich: [http://idw-online.de/pages/de/news344881 ''Efeu ist Arzneipflanze des Jahres 2010''.] Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 19. November 2009.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Harvard Crimson&quot;&gt;{{internetquelle|url=http://www.thecrimson.com/article/1893/6/3/class-day-old-and-new-it-is/?print=1|titel=The Harvard Crimson|zugriff=9. Dezember 2012|datum=3. Juni 1893|sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Hetzel, Jagel 208-209&quot;&gt;Ingo Hetzel, Armin Jagel: ''Hedera helix – Gewöhnlicher Efeu (Araliaceae). Arzneipflanze des Jahres 2010,'' S. 208–209.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Hetzel, Jagel 209&quot;&gt;Ingo Hetzel, Armin Jagel: ''Hedera helix – Gewöhnlicher Efeu (Araliaceae). Arzneipflanze des Jahres 2010,'' S. 209.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Hetzel, Jagel 212&quot;&gt;Ingo Hetzel, Armin Jagel: ''Hedera helix – Gewöhnlicher Efeu (Araliaceae). Arzneipflanze des Jahres 2010,'' S. 212.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Howell2008&quot;&gt;Clayson Howell: ''Consolidated list of environmental weeds in New Zealand'' (= <br /> ''Department of Conservation research &amp; development series.'' 292). Department of Conservation, Science &amp; Technical Pub., Wellington 2008, ISBN 978-0-478-14413-0, ([http://www.doc.govt.nz/upload/documents/science-and-technical/drds292.pdf PDF-Datei]; 284&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Jütte&quot;&gt;Robert Jütte: ''Lust ohne Last: Geschichte der Empfängnisverhütung'' (= ''Beck'sche Reihe.'' 1511). Beck, München 2003, ISBN 3-406-49430-7, S. 61, {{Google Buch|BuchID=EB2s2INSFaAC|Seite=61}}.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;nabu&quot;&gt;[http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2010/11749.html ''Blatt-Extrakte gegen Keuchhusten – Der Efeu ist „Arzneipflanze des Jahres 2010“'']&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Oregon&quot;&gt;{{internetquelle|url=http://www.oregonlive.com/business/index.ssf/2010/02/oregon_bans_sale_of_english_iv.html|titel=Oregon bans sale of English ivy, butterfly bushes|datum=10. Februar 2012|zugriff=9. Dezember 2012|sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Ratschinski&quot;&gt;Ilja Ratschinski: ''Infoblatt Garten. Kletterpflanzen'', Verband Wohneigentum Rheinland e. V., Düsseldorf o. J. (ca. 2006), S. 7.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Römpp&quot;&gt;{{RömppOnline|Name=Efeu|Datum=18. Februar 2013|ID=RD-05-00179}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Stanley Park&quot;&gt;{{internetquelle|url=http://stanleyparkecology.ca/get-involved/volunteer/volunteer-opportunities/ |titel=Community Invasive Species Management at Stanley Park|datum=13. Mai 2013|zugriff=13. Mai 2013|sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;UniMünster-Giftpflanzen&quot;&gt;''Giftpflanzen in Deutschland.'' Universität Münster, Pharmazeutische Biologie ({{Webarchiv | url=http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/pharmazeutische_biologie/studi-seminare/giftpflanzenvortrag_ver230506.pdf | wayback=20070823193225 | text=PDF-Datei}}; 4,1&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;UPenn&quot;&gt;{{internetquelle|hrsg=University of Pennsylvania|url=http://www.upenn.edu/spotlights/ivy-day-and-ivy-stones-penn-tradition|titel=Ivy Day and Ivy Stones, a Penn Tradition|zugriff=9. Dezember 2012|sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;van Berlo&quot;&gt;Markus van Berlo: ''Kirchliche Gebäude im grünen Gewand – Fassadengrün'', Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, Recklinghausen 2002, [http://www.nua.nrw.de/fileadmin/user_upload/NUA/Themen/Ausserschulische_Bildung/Handeln_fuer_die_Schoepfung/Nr._16_Kirchliche_Gebaeude_im_gruenen_Gewand_-_Fassadengruen.pdf Online PDF] 1,2&amp;nbsp;MB, abgerufen am 28. Januar 2014.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Victoria&quot;&gt;{{internetquelle|url=http://www.dpi.vic.gov.au/agriculture/pests-diseases-and-weeds/weeds/other-declared-weeds/english-ivy|sprache=en|zugriff=9. Dezember 2012|datum=3. Juni 2011|titel=English Ivy|hrsg=''Department of Primary Industries'' des Bundesstaats Victoria}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Winterthur&quot;&gt;Iris Scholl, Margot Zahner, Robert Kull: ''Fassadenbegrünung. Bauen mit Natur'', Beauftragter für Umweltschutz der Stadt Winterthur und Stadtgärtnerei Winterthur, o. J. (ca. 2004), [http://ugs.winterthur.ch/fileadmin/user_upload/UGS/Dateien/Fassadenbegruenung.pdf Online PDF] 304&amp;nbsp;kB, abgerufen am 28. Januar 2014.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;WDR&quot;&gt;wdr.de vom 25. Februar 2010: [http://www.frauen-heilkraeuter.de/kraeuter-lexikon/efeu-geburt.php ''Efeu.'' In: ''frauen-heilkraeuter.de'' 6. Oktober 2013.]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Wurzelkletterer&quot;&gt;[http://www.uni-ulm.de/einrichtungen/garten/gartenueberblick/freiland/pergola/wurzelkletterer.html ''Wurzelkletterer'' bei der Uni Ulm.]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;BiolFlor&quot;&gt;[http://www2.ufz.de/biolflor/taxonomie/taxonomie.jsp?ID_Taxonomie=1432 Datenblatt bei ''BiolFlor'' – ''Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland''.]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;FloraWeb&quot;&gt;{{FloraWeb|ID=2760}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;GRIN&quot;&gt;{{GRIN|ID=300252|WissName=Hedera helix|Zugriff=2014-01-31}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Oberdorfer2001&quot;&gt; {{BibISBN|3800131315|Seite=692}} &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Dörr-Lippert&quot;&gt;Erhard Dörr, [[Wolfgang Lippert (Botaniker)|Wolfgang Lippert]]: ''Flora des Allgäus und seiner Umgebung''. Band 2, Seite 260. IHW-Verlag, Eching bei München, 2004. ISBN 3-930167-61-1&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;WCSP&quot;&gt;Rafaël Govaerts (Hrsg.): [http://wcsp.science.kew.org/reportbuilder.do ''Hedera'' - ''World Checklist of Selected Plant Families'' des Royal Botanic Gardens, Kew.] Zuletzt eingesehen am 29. April 2018. &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Tropicos&quot;&gt;{{Tropicos|ID=2200015|WissName=Hedera helix|Zugriff=2014-01-31}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;biodiversitylibrary&quot;&gt;[http://biodiversitylibrary.org/page/358221 Erstveröffentlichung eingescannt bei ''biodiversitylibrary.org''.]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Arzneipflanze des Jahres in Deutschland}}<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> {{Lesenswert|5. März 2006|14311381}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4151061-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Araliengewächse]]<br /> [[Kategorie:Heilpflanze]]<br /> [[Kategorie:Zierpflanze]]<br /> [[Kategorie:Kletterpflanze]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fl%C3%B6ha_(Fluss)&diff=172700524 Flöha (Fluss) 2018-01-07T21:43:19Z <p>Mmh: Typo im tsch. Namen</p> <hr /> <div>{{Infobox Fluss<br /> | NAME= Flöha<br /> | ALTERNATIVNAME= <br /> | LAGE= [[Tschechien]]; [[Sachsen]], [[Deutschland]]<br /> | GKZ= DE/54268<br /> | FLUSSSYSTEM= Elbe<br /> | ABFLUSSWEG= Zschopau (Fluss)/Zschopau/Freiberger Mulde//Mulde (Fluss)/Mulde/Elbe//Nordsee<br /> | EINZUGSGEBIET-PREFIX= <br /> | EINZUGSGEBIET= 799.4<br /> | NACHWEIS-EINZUGSGEBIET= <br /> | EINZUGSGEBIET-SUFFIX= <br /> | LÄNGE-PREFIX= <br /> | LÄNGE= 67<br /> | NACHWEIS-LÄNGE= &lt;ref&gt;Topographische Karte 1:25.000&lt;/ref&gt;<br /> | LÄNGE-SUFFIX=<br /> | PEGEL1= Borstendorf/23.6/640/0.200/22.07.1934/1.72/9.25/94.5/540/13.08.2002<br /> | PEGEL1-REIHE= 1929/2013<br /> | NACHWEIS-PEGEL1= {{GeoQuelle|DE-ST|GKJB|2013|147}}<br /> | BEZEICHNUNG-QUELLE= Quellgebiet<br /> | QUELLE= nordwestlich von [[Nové Město (Moldava)|Nové Město]]<br /> | QUELLHÖHE-PREFIX= ca.<br /> | QUELLHÖHE= 845<br /> | HÖHENBEZUG-QUELLE= DE-NHN<br /> | QUELLHÖHE-SUFFIX= <br /> | NACHWEIS-QUELLHÖHE= <br /> | QUELLSCHÜTTUNG= <br /> | QUELLSCHÜTTUNG-REIHE= <br /> | NACHWEIS-QUELLSCHÜTTUNG= <br /> | QUELLE_LAT_GRAD= 50/41/48/N<br /> | QUELLE_LONG_GRAD= 13/41/2/E<br /> | QUELLE_REGION= CZ-42<br /> | QUELLE_AUFLÖSUNG= <br /> | BEZEICHNUNG-MÜNDUNG= <br /> | MÜNDUNG= In [[Flöha]] in die [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]]<br /> | MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX= <br /> | MÜNDUNGSHÖHE= 268<br /> | HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= DE-NHN<br /> | MÜNDUNGSHÖHE-SUFFIX= <br /> | NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE= <br /> | MÜNDUNG_LAT_GRAD= 50/51/27.5/N<br /> | MÜNDUNG_LONG_GRAD= 13/3/50/E<br /> | MÜNDUNG_REGION= DE-SN<br /> | MÜNDUNG_AUFLÖSUNG= <br /> | HÖHENUNTERSCHIED= <br /> | LINKE NEBENFLÜSSE= [[Schwarze Pockau]]<br /> | RECHTE NEBENFLÜSSE= <br /> | SEEN= <br /> | STAUSEEN= [[Talsperre Fláje]], [[Talsperre Rauschenbach]]<br /> | BILD= Flöha - river Flöha 2 (aka).jpg<br /> | BILDBESCHREIBUNG= Der Fluss Flöha in der Stadt [[Flöha]]<br /> }}<br /> <br /> Die '''Flöha''' (tschech.: ''Flájský potok'') ist ein rechter Nebenfluss der [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]]. Sie ist beim Zusammenfluss etwas größer als die Zschopau, und damit [[Hydrologie|hydrologisch]] sogar der Hauptquellast des Mulde-Flusssystems&lt;ref&gt;Auch die Zschopau ist bei der Mündung größer als die Freiberger Mulde (23,8&amp;nbsp;m³/s gegenüber 10,3&amp;nbsp;m³/s), in die sie dem Namen nach mündet. Die Freiberger Mulde wiederum ist der größere Quellfluss der [[Mulde (Fluss)|Vereinigten Mulde]] (35,3&amp;nbsp;m³/s gegenüber 26,4&amp;nbsp;m³/s).&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Name ==<br /> Der Linguist [[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]] und der [[Namenforschung|Namenkundler]] [[Hans Walther (Onomastiker)|Hans Walther]] sehen die Herkunft des Namens am ehesten im germanischen Wort ''flouwan, flewan'', das mittelhochdeutsch ''vlöuwen'' und im Altsorbischen ''plav(iti)'' lautete und ''schwemmen, spülen, flößen'' bedeutete. So sei der Fluss Flöha als der zu verstehen, auf dem geflößt oder geschwemmt worden sei, altsorbisch ''Plava'', alt- oder mittelhochdeutsch ''Flawa''.&lt;ref&gt;[[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]] und [[Hans Walther (Onomastiker)|Hans Walther]]: ''Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte'', Faber und Faber Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86730-038-4, S.59f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verlauf ==<br /> Der Fluss entspringt im [[Osterzgebirge]] in [[Tschechien]] nordwestlich des Dorfes [[Nové Město (Moldava)|Nové Město]] (''Neustadt'') und verläuft zunächst in westlicher Richtung. Die Quelle ist jeweils nur rund einen Kilometer von der Quelle der [[Wilde Weißeritz|Wilden Weißeritz]] und der [[Freiberger Mulde]] entfernt.<br /> <br /> [[Datei:Flöha - confluence Flöha and Zschopau 3 (aka).jpg|miniatur|left|Einmündung der Flöha (rechts) in die [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]] (links)]]<br /> In Tschechien wird die Flöha in der [[Talsperre Fláje|Talsperre Fleyh]] (Údolní nádrž Fláje) gestaut. Bei Georgendorf ([[Český Jiřetín]]) fließt sie auf [[Sachsen|sächsisches Gebiet]], unmittelbar hinter der Grenze wird die Flöha in der [[Talsperre Rauschenbach]] erneut gestaut. Bei [[Hirschberg (Olbernhau)|Hirschberg]] mündet das Grenzflüsschen [[Schweinitz (Fluss)|Schweinitz]] ein und die Flöha bildet bis zur [[Saigerhütte Grünthal]] die Grenze mit Tschechien.<br /> <br /> In ihrem weiteren Verlauf nach Nordwesten fließt die Flöha durch [[Olbernhau]] und [[Pockau]], wo ihr größter Nebenfluss, die [[Schwarze Pockau]] mit ihrem bekannten Schluchtental einmündet. Nach insgesamt 67 km mündet der Fluss in der Stadt [[Flöha]] in die [[Zschopau (Fluss)|Zschopau]]. Hier hat sie eine Wasserführung von rund 11&amp;nbsp;m³/s gegenüber gut 10&amp;nbsp;m³/s der Zschopau&lt;ref&gt;Die Abflussdaten sind ermittelt aus den Werten der Pegel ''Borstendorf'' der Flöha sowie ''Hopfgarten'' und ''Lichtenwalde'' an der Zschopau. Für das Zwischeneinzugsgebiet wurde aus den Pegeldaten der Gebietsabfluss ermittelt und mit den Einzugsgebietsflächen unterhalb der Pegel ''Borstendorf'' und ''Hopfgarten'' multipliziert.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Sonstiges ==<br /> Das Flöhatal bildet die Grenze zwischen den Landschaften des [[Osterzgebirge|Ost-]] und [[Westerzgebirge]]s bzw. zwischen den Naturräumen des Osterzgebirges und des [[Mittleres Erzgebirge|mittleren Erzgebirges]].<br /> <br /> Beim [[Jahrhunderthochwasser]] [[Elbhochwasser 2002|2002]] ist die Flöha stark über die Ufer gestiegen und hat erhebliche Schäden angerichtet.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Gewässer in Sachsen]]<br /> * [[Neuwernsdorfer Wasserteiler]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Otfried Wagenbreth]]: ''Der Kampf zwischen dem Freiberger Bergbau und der erzgebirgischen Textilindustrie um die Wasserkraft der Flöha im 19. Jahrhundert.'' In: Sächsische Heimatblätter Heft 4/1970, S. 175–183<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Flöha (river)|Flöha}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Floha (Fluss)}}<br /> <br /> [[Kategorie:Fluss in Europa]]<br /> [[Kategorie:Fluss in Tschechien]]<br /> [[Kategorie:Fluss in Sachsen]]<br /> [[Kategorie:Fluss im Erzgebirge]]<br /> [[Kategorie:Gewässer im Landkreis Mittelsachsen]]<br /> [[Kategorie:Grenzfluss]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=172579435 Tschechische Sprache 2018-01-04T12:32:03Z <p>Mmh: /* Tabelle */ paar Fehlentsprechungen in der Tabelle bereinigt</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = [[Tschechien]], angrenzende Länder (v.&amp;nbsp;a.: [[Slowakei]], [[Österreich]]), [[Tschechische Minderheit im Banat|Banat]] (v.&amp;nbsp;a.: [[Rumänien]])<br /> | Sprecher = 13 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ETHNO14 = CZC<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, die Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt (''První česká beseda'') eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verhältnis zur slowakischen Sprache ==<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> <br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig verständlich. Schriftlich sind die beiden Sprachen am einfachsten durch die Buchstaben Ř, Ě und Ů unterscheidbar, die es nur im Tschechischen gibt. Die Buchstaben Ä, Ľ, Ĺ, Ŕ, und Ô gibt es hingegen nur im Slowakischen. Die im Slowakischen üblichen Konsonantenkombinationen ''dz'' und ''dž'' und die Diphthonge ''ia'', ''ie'', ''iu'' sind im Tschechischen sehr selten oder überhaupt nicht vertreten.<br /> <br /> Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander relativ problemlos, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Cite web | author = Markéta Kachlíková | title = Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache | url = http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache | publisher = [[Radio Prag]] | date = 2013-02-27 | accessdate = 2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa die Ansprache des Unternehmensmagnaten [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird (diese Unterscheidung ist teilweise rein grammatikalisch; Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind).<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen, wie bspw. [[Angela Merkel|Angela Merkelová]], [[Céline Dion|Céline Dionová]] oder [[Hillary Clinton|Hillary Clintonová]] angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Laute ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|miniatur|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''súra'' (Sure) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]:&lt;br /&gt; ''Böhmische Grammatik''. Prag, 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. [...] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag, 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. [...] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Weich ausgesprochen (wie in anderen slawischen Sprachen wie dem Russischen) werden aber nur die Konsonanten ''ť, ď'' und ''ň'', in den übrigen Fällen handelt es sich um eine historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern deren Erlernung erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ==== Sog. harte Konsonanten ====<br /> Die 8 harten Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie 'chirurg', 'kilometr' und 'kino'.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. 'hrob' ('Grab', polnisch 'grób'), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ==== Weiche Konsonanten ====<br /> Die neun&lt;!-- (9) --&gt; weichen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (= „ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (= „der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''duch'' (= „Geist“)/''duši'' (= „Geister“), gibt es für das ''h'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„pragerisch“).<br /> <br /> ==== Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute) ====<br /> Die acht&lt;!-- (8) --&gt; neutralen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache (entsprechend der Schriftform) wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition − z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale (''á'', ''é'', ''í'', ''ó'', ''ý'', ''ú'') sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] (''ď'', ''ť'').<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|cɛ}}], [{{IPA|ci}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šlak'', von: „Schlag“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“, „Besoldung“, „Entlohnung“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „[[Polka]]“: ein Tanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur|Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová|Titel=Chcete mluvit česky|Verlag=Liberec|Jahr=2010|ISBN= 978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (engl., PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (engl., PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=172579321 Tschechische Sprache 2018-01-04T12:28:32Z <p>Mmh: /* Vokale */ ein besseres Beispiel für ú im Wortinneren (&quot;mamlúk&quot; ist eine wissenschaftliche Transkription, normalerweise wird &quot;mameluk&quot; gebraucht)</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = [[Tschechien]], angrenzende Länder (v.&amp;nbsp;a.: [[Slowakei]], [[Österreich]]), [[Tschechische Minderheit im Banat|Banat]] (v.&amp;nbsp;a.: [[Rumänien]])<br /> | Sprecher = 13 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ETHNO14 = CZC<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, die Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt (''První česká beseda'') eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verhältnis zur slowakischen Sprache ==<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> <br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig verständlich. Schriftlich sind die beiden Sprachen am einfachsten durch die Buchstaben Ř, Ě und Ů unterscheidbar, die es nur im Tschechischen gibt. Die Buchstaben Ä, Ľ, Ĺ, Ŕ, und Ô gibt es hingegen nur im Slowakischen. Die im Slowakischen üblichen Konsonantenkombinationen ''dz'' und ''dž'' und die Diphthonge ''ia'', ''ie'', ''iu'' sind im Tschechischen sehr selten oder überhaupt nicht vertreten.<br /> <br /> Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander relativ problemlos, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Cite web | author = Markéta Kachlíková | title = Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache | url = http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache | publisher = [[Radio Prag]] | date = 2013-02-27 | accessdate = 2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa die Ansprache des Unternehmensmagnaten [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird (diese Unterscheidung ist teilweise rein grammatikalisch; Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind).<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen, wie bspw. [[Angela Merkel|Angela Merkelová]], [[Céline Dion|Céline Dionová]] oder [[Hillary Clinton|Hillary Clintonová]] angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Laute ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|miniatur|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''súra'' (Sure) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]:&lt;br /&gt; ''Böhmische Grammatik''. Prag, 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. [...] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag, 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. [...] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Weich ausgesprochen (wie in anderen slawischen Sprachen wie dem Russischen) werden aber nur die Konsonanten ''ť, ď'' und ''ň'', in den übrigen Fällen handelt es sich um eine historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern deren Erlernung erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ==== Sog. harte Konsonanten ====<br /> Die 8 harten Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie 'chirurg', 'kilometr' und 'kino'.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. 'hrob' ('Grab', polnisch 'grób'), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ==== Weiche Konsonanten ====<br /> Die neun&lt;!-- (9) --&gt; weichen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (= „ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (= „der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''duch'' (= „Geist“)/''duši'' (= „Geister“), gibt es für das ''h'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„pragerisch“).<br /> <br /> ==== Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute) ====<br /> Die acht&lt;!-- (8) --&gt; neutralen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache (entsprechend der Schriftform) wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition − z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale (''á'', ''é'', ''í'', ''ó'', ''ý'', ''ú'') sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] (''ď'', ''ť'').<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di''',<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ci}}], [{{IPA|cɛ}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šlak'', von: „Schlag“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“, „Besoldung“, „Entlohnung“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „[[Polka]]“: ein Tanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur|Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová|Titel=Chcete mluvit česky|Verlag=Liberec|Jahr=2010|ISBN= 978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (engl., PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (engl., PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=172579159 Tschechische Sprache 2018-01-04T12:24:47Z <p>Mmh: /* Deklination */ belebt und unbelebt - Anführungszeichen und Erklärung</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = [[Tschechien]], angrenzende Länder (v.&amp;nbsp;a.: [[Slowakei]], [[Österreich]]), [[Tschechische Minderheit im Banat|Banat]] (v.&amp;nbsp;a.: [[Rumänien]])<br /> | Sprecher = 13 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ETHNO14 = CZC<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, die Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt (''První česká beseda'') eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verhältnis zur slowakischen Sprache ==<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> <br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig verständlich. Schriftlich sind die beiden Sprachen am einfachsten durch die Buchstaben Ř, Ě und Ů unterscheidbar, die es nur im Tschechischen gibt. Die Buchstaben Ä, Ľ, Ĺ, Ŕ, und Ô gibt es hingegen nur im Slowakischen. Die im Slowakischen üblichen Konsonantenkombinationen ''dz'' und ''dž'' und die Diphthonge ''ia'', ''ie'', ''iu'' sind im Tschechischen sehr selten oder überhaupt nicht vertreten.<br /> <br /> Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander relativ problemlos, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Cite web | author = Markéta Kachlíková | title = Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache | url = http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache | publisher = [[Radio Prag]] | date = 2013-02-27 | accessdate = 2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa die Ansprache des Unternehmensmagnaten [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen „belebt“ und „unbelebt“ unterschieden wird (diese Unterscheidung ist teilweise rein grammatikalisch; Menschen und Tiere werden zum größten Teil als „belebt“ eingestuft, aber es gibt Bezeichnungen für Menschen und Tiere, die grammatikalisch als „unbelebt“ gelten, und Bezeichnungen für leblose Gegenstände, die grammatikalisch „belebt“ sind).<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen, wie bspw. [[Angela Merkel|Angela Merkelová]], [[Céline Dion|Céline Dionová]] oder [[Hillary Clinton|Hillary Clintonová]] angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Laute ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|miniatur|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''mamlúk'' (Mameluk) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]:&lt;br /&gt; ''Böhmische Grammatik''. Prag, 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. [...] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag, 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. [...] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Weich ausgesprochen (wie in anderen slawischen Sprachen wie dem Russischen) werden aber nur die Konsonanten ''ť, ď'' und ''ň'', in den übrigen Fällen handelt es sich um eine historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern deren Erlernung erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ==== Sog. harte Konsonanten ====<br /> Die 8 harten Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie 'chirurg', 'kilometr' und 'kino'.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. 'hrob' ('Grab', polnisch 'grób'), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ==== Weiche Konsonanten ====<br /> Die neun&lt;!-- (9) --&gt; weichen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (= „ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (= „der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''duch'' (= „Geist“)/''duši'' (= „Geister“), gibt es für das ''h'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„pragerisch“).<br /> <br /> ==== Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute) ====<br /> Die acht&lt;!-- (8) --&gt; neutralen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache (entsprechend der Schriftform) wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition − z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale (''á'', ''é'', ''í'', ''ó'', ''ý'', ''ú'') sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] (''ď'', ''ť'').<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di''',<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ci}}], [{{IPA|cɛ}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šlak'', von: „Schlag“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“, „Besoldung“, „Entlohnung“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „[[Polka]]“: ein Tanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur|Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová|Titel=Chcete mluvit česky|Verlag=Liberec|Jahr=2010|ISBN= 978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (engl., PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (engl., PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=172578905 Tschechische Sprache 2018-01-04T12:17:13Z <p>Mmh: /* Verhältnis zur slowakischen Sprache */ &quot;českoslovenčina&quot; heißt es im Slowakischen, im Tschechischen &quot;českoslovenština&quot;</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = [[Tschechien]], angrenzende Länder (v.&amp;nbsp;a.: [[Slowakei]], [[Österreich]]), [[Tschechische Minderheit im Banat|Banat]] (v.&amp;nbsp;a.: [[Rumänien]])<br /> | Sprecher = 13 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ETHNO14 = CZC<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, die Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt (''První česká beseda'') eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verhältnis zur slowakischen Sprache ==<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> <br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig verständlich. Schriftlich sind die beiden Sprachen am einfachsten durch die Buchstaben Ř, Ě und Ů unterscheidbar, die es nur im Tschechischen gibt. Die Buchstaben Ä, Ľ, Ĺ, Ŕ, und Ô gibt es hingegen nur im Slowakischen. Die im Slowakischen üblichen Konsonantenkombinationen ''dz'' und ''dž'' und die Diphthonge ''ia'', ''ie'', ''iu'' sind im Tschechischen sehr selten oder überhaupt nicht vertreten.<br /> <br /> Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander relativ problemlos, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Cite web | author = Markéta Kachlíková | title = Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache | url = http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache | publisher = [[Radio Prag]] | date = 2013-02-27 | accessdate = 2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenština“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa die Ansprache des Unternehmensmagnaten [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen belebten und unbelebten Dingen unterschieden wird.<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen, wie bspw. [[Angela Merkel|Angela Merkelová]], [[Céline Dion|Céline Dionová]] oder [[Hillary Clinton|Hillary Clintonová]] angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Laute ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|miniatur|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''mamlúk'' (Mameluk) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]:&lt;br /&gt; ''Böhmische Grammatik''. Prag, 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. [...] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag, 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. [...] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Weich ausgesprochen (wie in anderen slawischen Sprachen wie dem Russischen) werden aber nur die Konsonanten ''ť, ď'' und ''ň'', in den übrigen Fällen handelt es sich um eine historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern deren Erlernung erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ==== Sog. harte Konsonanten ====<br /> Die 8 harten Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie 'chirurg', 'kilometr' und 'kino'.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. 'hrob' ('Grab', polnisch 'grób'), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ==== Weiche Konsonanten ====<br /> Die neun&lt;!-- (9) --&gt; weichen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (= „ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (= „der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''duch'' (= „Geist“)/''duši'' (= „Geister“), gibt es für das ''h'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„pragerisch“).<br /> <br /> ==== Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute) ====<br /> Die acht&lt;!-- (8) --&gt; neutralen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache (entsprechend der Schriftform) wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition − z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale (''á'', ''é'', ''í'', ''ó'', ''ý'', ''ú'') sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] (''ď'', ''ť'').<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di''',<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ci}}], [{{IPA|cɛ}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šlak'', von: „Schlag“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“, „Besoldung“, „Entlohnung“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „[[Polka]]“: ein Tanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur|Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová|Titel=Chcete mluvit česky|Verlag=Liberec|Jahr=2010|ISBN= 978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (engl., PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (engl., PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechische_Sprache&diff=172578799 Tschechische Sprache 2018-01-04T12:13:59Z <p>Mmh: /* Deutsche Lehnwörter im Tschechischen */ - skříň (gemeinsames Lehnwort aus dem Lateinischen - scrinium)</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> | Sprache = Tschechisch (čeština)<br /> | Länder = [[Tschechien]], angrenzende Länder (v.&amp;nbsp;a.: [[Slowakei]], [[Österreich]]), [[Tschechische Minderheit im Banat|Banat]] (v.&amp;nbsp;a.: [[Rumänien]])<br /> | Sprecher = 13 Millionen<br /> | Klassifikation =<br /> * [[Indogermanische Sprachen]]<br /> *: [[Slawische Sprachen]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen]]<br /> | KSprache = Tschechisch<br /> | Amtssprache = {{Tschechien}}&lt;br /&gt;{{EU}}<br /> | Minderheitensprache = {{Bosnien und Herzegowina}}&lt;br /&gt;{{Kroatien}}&lt;br /&gt;{{Österreich}}&lt;br /&gt;{{Polen}}&lt;br /&gt;{{Rumänien}}&lt;br /&gt;{{Slowakei}} &lt;ref&gt;[http://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=63PpH3zN Reservations and Declarations for Treaty No.148] Europarat&lt;/ref&gt;<br /> | ISO1 = cs<br /> | ISO2B = cze<br /> | ISO2T = ces<br /> | ETHNO14 = CZC<br /> | ISO3 = ces<br /> }}<br /> <br /> Die '''tschechische Sprache''' (veraltet ''böhmische Sprache''; tschechisch: ''český jazyk'' bzw. ''čeština'') gehört zum [[Westslawische Sprachen|westslawischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]].<br /> <br /> Das Tschechische wird von rund 10,6&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen (Stand: 2016), von denen zirka 10,4&amp;nbsp;Millionen in [[Tschechien]] leben, wo es die [[Amtssprache]] ist.&lt;ref&gt;Lewis, M. Paul, Gary F. Simons, Charles D. Fennig: Ethnologue: ''Languages of the World''. 9. Ausgabe. Dallas 2016 [https://www.ethnologue.com/language/ces Daten online] (englisch)&lt;/ref&gt; Seit dem [[1. Mai|1.&amp;nbsp;Mai]] [[2004]] ist Tschechisch auch eine Amtssprache der [[Europäische Union|EU]]. Die Wissenschaft, die sich mit der tschechischen Sprache befasst, ist die [[Bohemistik]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die erste slawische Schriftsprache im heutigen tschechischen Sprachgebiet war das ab 863 von den Brüdern [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]] in [[Großmähren]] eingeführte [[glagolitisch]] geschriebene [[Altkirchenslawische Sprache|Altkirchenslawisch]].<br /> <br /> [[Datei:Jan Hus colored woodcut.jpg|mini|hochkant=0.7|links|Jan Hus]]<br /> Erste Belege der Alttschechischen Sprache (Böhmisch, Bohemisch) sind religiöse Lieder und kurze Texte, sog. Glossen, aus dem 12.&amp;nbsp;und 13.&amp;nbsp;Jahrhundert. Aus dem 14.&amp;nbsp;und 15.&amp;nbsp;Jahrhundert gibt es gedichtete höfische Literatur. Im 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden auch sämtliche Teile der Bibel ins Tschechische übertragen, allerdings nicht als zusammenhängendes Werk. [[Jan Hus]] führte um 1400 eine am [[Prag]]er Dialekt seiner Zeit orientierte Schriftsprache ein und zur genaueren Wiedergabe der tschechischen Laute die zwei [[Diakritisches Zeichen|diakritischen]] Zeichen ''[[Hatschek|háček]]'' und ''[[Akut|čárka]]''. Er überarbeitete auch Übersetzungen aller Teile der Bibel. Der Buchdruck stand zu seinen Lebzeiten noch nicht zur Verfügung. 1475 wurde erstmals das Neue Testament auf Tschechisch gedruckt, erstmals 1488 die gesamte Bibel. Die klassische tschechische Bibelübersetzung, die so&amp;nbsp;genannte [[Kralitzer Bibel]], wurde jedoch erst 1579&amp;nbsp;bis 1594 in sechs Teilen herausgegeben.<br /> <br /> Vom späten 15.&amp;nbsp;bis Anfang&amp;nbsp;des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde Tschechisch in [[Oberschlesien]] als Urkundensprache gebraucht und drängte dabei vorübergehend sogar das Deutsche zurück.&lt;ref&gt;Tomasz Jurek: ''{{Webarchiv | url=http://elec.enc.sorbonne.fr/document193.html | wayback=20100428021005 | text=Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien}}'', ''elec.enc.sorbonne.fr'' ''(deutsch/französisch)''&lt;/ref&gt; Es hatte den Vorteil, vom [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Teil der dortigen Bevölkerung verstanden zu werden und von der Prager Kanzlei&amp;nbsp;– gleichzeitig mit dem Deutschen&amp;nbsp;– zu einer tauglichen Verwaltungssprache entwickelt worden zu sein.<br /> <br /> {{Doppeltes Bild|rechts|Jan Vilímek - Josef Dobrovský.jpg|171|Jan Vilímek - Josef Jungman.jpg|180|Josef Dobrovský und Josef Jungmann, die Begründer der modernen tschechischen Schriftsprache||Dobrovský|Jungmann}}<br /> Nach der [[Schlacht am Weißen Berg]] 1620 drängten [[Gegenreformation]] und [[Habsburgermonarchie|Habsburgerherrschaft]] den Gebrauch der tschechischen Schriftsprache und auch das gesprochene Tschechisch in den [[Länder der Böhmischen Krone|Ländern der Böhmischen Krone]] allmählich zu Gunsten des Deutschen zurück (im 19. Jahrhundert bezeichnete man diese Epoche als Zeit des „Verfalls“ der tschechischen Sprache). In der Epoche der „Nationalen Wiedergeburt“ zwischen 1780 und 1848 wurde die tschechische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts deshalb stark kritisiert, und die moderne tschechische Schriftsprache, die vor allem von [[Josef Dobrovský]], [[Josef Jungmann]] und den Slowaken [[Jan Kollár]] und [[Pavel Jozef Šafárik]] geschaffen wurde, lehnte sich stark an die Sprache des 16. Jahrhunderts (des „Goldenen Zeitalters“) an.<br /> <br /> 1860 fand in Lužánky (Brünner Augarten) der erste öffentliche Auftritt (''První česká beseda'') eines tschechischen Sängerchors in tschechischer Sprache statt. Geleitet wurde er von dem Priester František Fiala. Die Veranstaltung wurde genehmigt unter der Bedingung, dass auch ein deutsches Lied gesungen wird. Aus diesem Anlass entstand die bis heute existierende Brünner Musikvereinigung „Beseda Brněnská“.&lt;ref&gt;[http://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_udalosti&amp;load=259 První česká beseda v Brně]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erst 1880 bekam das Tschechische in [[Geschichte Böhmens|Böhmen]] und [[Mähren]] im Zuge der ''Nationalen Wiedergeburt'' der Tschechen wieder den Status einer Amtssprache, ohne bis zum Ende der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] in beiden [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] volle Gleichberechtigung mit dem Deutschen zu erlangen.<br /> <br /> == Varietäten ==<br /> === Dialekte ===<br /> [[Datei:Czech dialects.PNG|mini|Tschechische Dialekte mit Untergruppen]]<br /> [[Datei:Languages of CE Europe-3.PNG|mini|Sprachen und Dialekte in Ostmittel- und Osteuropa]]<br /> Es werden die folgenden geografischen Dialektgruppen unterschieden:&lt;ref&gt;{{cite book|last1=Karlík|first1=Petr|last2=Nekula|first2=Marek|last3=Pleskalová|first3=Jana|title=Encyklopedický slovník češtiny|date=2002|publisher=Nakladatelství lidové noviny|isbn=80-7106-484-X|pages=393|language=cs}}&lt;/ref&gt;<br /> # tschechische (böhmische) Dialektgruppe (a – Nordost-Untergruppe b – Mittel/Zentral c – Südwest d – böhmisch-mährisch)<br /> # Mittel-(Zentral-)Mährische Gruppe<br /> # Ostmährische Gruppe<br /> # Schlesische Gruppe (a – schlesisch-mährisch b – schlesisch-polnisch)<br /> # Grenzgebiete mit uneinheitlicher Dialektzugehörigkeit (durch Zuzug einer großen Anzahl von Tschechen und Slowaken unterschiedlicher Herkunft ab 1945 gemischt. Vor 1945 deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit).<br /> <br /> Die ursprünglichen Dialekte sind im größten Teil des Sprachgebiets zugunsten einer gemeinen Umgangssprache mit nur mehr regionalen Akzentuierungen verschwunden. Dieser Prozess hat im 17. Jahrhundert begonnen und hat sich im 20. Jahrhundert durch den Einfluss der Medien deutlich verstärkt.<br /> === Umgangssprache ===<br /> Die heutige Umgangssprache wird [[Gemeinböhmisch]] ''(obecná čeština)'' genannt und hebt sich deutlich von der Schriftsprache ''(spisovná čeština)'' ab. Es handelt sich dabei nicht um einen bestimmten örtlichen Dialekt, sondern um die gesprochene Sprache, die vor allem in Böhmen verbreitet ist. Einige (insbesondere mährische) Sprachwissenschaftler, bezeichnen die Umgangssprache als ''[[Interdialekt]]'', das ist ein verbreiteter Dialekt, der über anderen Dialekten steht.<br /> <br /> Die in [[Mähren]] gesprochenen Dialekte des Tschechischen werden unter dem Sammelbegriff [[Mährische Sprache]] zusammengefasst. Bemerkenswert ist hier u.&amp;nbsp;a. die „Brünner Umgangssprache“ ''([[Hantec]]),'' ein Relikt des Brünner Rotwelsches.<br /> <br /> Eine besonders alte Form des Tschechischen wird von der [[Tschechische Minderheit im Banat|Tschechischen Minderheit im Banat]] gesprochen.<br /> <br /> == Verhältnis zur slowakischen Sprache ==<br /> {{Hauptartikel|Unterschiede zwischen der tschechischen und der slowakischen Sprache}}<br /> <br /> Tschechisch und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] sind gegenseitig verständlich. Schriftlich sind die beiden Sprachen am einfachsten durch die Buchstaben Ř, Ě und Ů unterscheidbar, die es nur im Tschechischen gibt. Die Buchstaben Ä, Ľ, Ĺ, Ŕ, und Ô gibt es hingegen nur im Slowakischen. Die im Slowakischen üblichen Konsonantenkombinationen ''dz'' und ''dž'' und die Diphthonge ''ia'', ''ie'', ''iu'' sind im Tschechischen sehr selten oder überhaupt nicht vertreten.<br /> <br /> Durch die Ähnlichkeit beider Sprachen, die gemeinsame Geschichte seit der Kodifizierung der beiden Sprachen und die Verbindung in der [[Tschechoslowakei]] verstehen [[Slowaken]] und [[Tschechen]] einander relativ problemlos, allerdings tut sich die jüngere Generation, die nach der Teilung des gemeinsamen Staates sprachlich sozialisiert worden ist, schon etwas schwerer.&lt;ref&gt;{{Cite web | author = Markéta Kachlíková | title = Slowakisch ist für junge Tschechen eine Fremdsprache | url = http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho/slowakisch-ist-fuer-junge-tschechen-eine-fremdsprache | publisher = [[Radio Prag]] | date = 2013-02-27 | accessdate = 2013-06-21}}&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet werden noch heute offizielle Dokumente in der jeweiligen Sprache in Tschechien und der Slowakei gegenseitig automatisch anerkannt. Das Recht, im Amtsverkehr die andere Sprache zu verwenden, wird gesetzlich sogar explizit wie zur Zeit des gemeinsamen Staates eingeräumt, und zwar in Minderheitssprachengesetz 184/1999&amp;nbsp;Zb. in der Slowakei und in Verwaltungordnungsgesetz 500/2004&amp;nbsp;Sb. in Tschechien. TV-Beiträge in der jeweils anderen Sprache werden in beiden Ländern unübersetzt ausgestrahlt. Einige in Tschechien lebende Slowaken sprechen eine Mischsprache, umgangssprachlich „Tschechoslowakisch“ ''(„českoslovenčina“)'' genannt. Ein bekanntes Beispiel dafür waren die Ansprachen des letzten tschechoslowakischen kommunistischen Präsidenten [[Gustáv Husák]] ''(„husákovština“)''.&lt;ref&gt;Ein anderes Beispiel ist etwa die Ansprache des Unternehmensmagnaten [[Andrej Babiš]] in der Talkshow ''Show Jana Krause'' (22. September 2011), [https://www.youtube.com/user/SJKshow online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Alphabet ==<br /> {{Hauptartikel|Tschechisches Alphabet}}<br /> Tschechisch wird mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]] geschrieben, durch [[diakritische Zeichen]] differenziert.<br /> <br /> ::''A'', ''[[Á]]'', ''B'', ''C'', ''Č'', ''D'', ''[[Ď]]'', ''E'', ''[[É]]'', ''[[Ě]]'', ''F'', ''G'', ''H'', ''Ch'', ''I'', ''[[Í]]'', ''J'', ''K'', ''L'', ''M'', ''N'', ''[[Ň]]'', ''O'', ''[[Ó]]'', ''P'', ''Q'', ''R'', ''[[Ř]]'', ''S'', ''[[Š]]'', ''T'', ''[[Ť]]'', ''U'', ''[[Ú]]'', ''[[Ů]]'', ''V'', ''W'', ''X'', ''Y'', ''[[Ý]]'', ''Z'', ''[[Ž]]''.<br /> <br /> ::''a'', ''á'', ''b'', ''c'', ''č'', ''d'', ''ď'', ''e'', ''é'', ''ě'', ''f'', ''g'', ''h'', ''ch'', ''i'', ''í'', ''j'', ''k'', ''l'', ''m'', ''n'', ''ň'', ''o'', ''ó'', ''p'', ''q'', ''r'', ''ř'', ''s'', ''š'', ''t'', ''ť'', ''u'', ''ú'', ''ů'', ''v'', ''w'', ''x'', ''y'', ''ý'', ''z'', ''ž''.<br /> <br /> Beim Sortieren und in Verzeichnissen (Telefonbuch) und Wörterbüchern werden die Buchstaben [[Č]], [[Ch (Digraph)|Ch]], [[Ř]], [[Š]], und [[Ž]] als eigenständige Buchstaben gereiht. (auch Ch zählt als ein Buchstabe und folgt dem H!). Die restlichen Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden beim Sortieren so behandelt wie der ihnen vorhergehende Buchstabe. So steht dann beispielsweise ''pět'' („fünf“) vor ''petrklíč'' („Schlüsselblume“). Wenn sich zwei Wörter nur durch das diakritische Zeichen unterscheiden, steht zunächst das Wort mit dem einfachen Buchstaben und dann das andere, also etwa ''pas'' (= „Pass“) vor ''pás'' (= „Gürtel“).<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Die Deklination und Konjugation erfolgen mittels Endungen (und/oder kleinen Änderungen im Stamm). Es gibt mehrere Deklinationen und mehrere Konjugationen, sowie zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Die Wortfolge ist relativ frei und ermöglicht stilistische Differenzierungen.<br /> <br /> === Deklination ===<br /> Tschechisch ist eine stark [[Flektierender Sprachbau|flektierende Sprache]] mit sieben grammatikalischen Fällen ([[Nominativ]], [[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Vokativ]], [[Lokativ]], [[Instrumentalis|Instrumental]]) im [[Singular]] und [[Plural]]. Wie im Deutschen und den romanischen Sprachen kann das grammatikalische Geschlecht der Substantive auch bei eigentlich geschlechtslosen Dingen männlich oder weiblich sein. Das Tschechische hat drei [[Genus|Genera]], nämlich männlich, weiblich und sächlich, wobei beim männlichen Genus zusätzlich zwischen belebten und unbelebten Dingen unterschieden wird.<br /> <br /> Wie im Lateinischen und den meisten slawischen Sprachen gibt es in der Schriftsprache weder bestimmte noch unbestimmte Artikel. In der Umgangssprache können die [[Demonstrativpronomen]] ''ten'', ''ta'', ''to'' (wörtlich ''dieser'', ''diese'', ''dieses'') jedoch in Artikelfunktion verwendet werden, z. B.: ''(Ten) pán se podíval na (toho) psa'' (Der Herr schaute auf den Hund). Aus der Verwendung der Demonstrativa in der Umgangssprache entwickelten sich auch in den germanischen und romanischen Sprachen die Artikel.<br /> <br /> Von vielen [[Adjektiv]]en und [[Partizip]]ien gibt es eine Kurzform und eine Langform, die beide nach Genus, Numerus und Kasus zu deklinieren sind. Die kurze Form hat immer die Funktion eines Prädikativums (im Deutschen mit einer Form des Verbs ''sein'' und dem unflektierten Adjektiv ausgedrückt) und weist ein reduziertes [[Paradigma (Linguistik)|Paradigma]] auf. Während bei Adjektiven die Kurzform fast nur im gehobenen Stil verwendet wird, ist die Verwendung der Kurz-/Langformen von Partizipien im periphrastischen [[Diathese (Linguistik)|Passiv]] auch in der [[Umgangssprache]] bedeutungsunterscheidend, z.&amp;nbsp;B.: ''okno bylo zavřeno'' (Vorgangspassiv: „das Fenster wurde geschlossen“) vs. ''okno bylo zavřené'' (Zustandspassiv: „das Fenster war geschlossen“)<br /> <br /> Eine beachtliche Zahl von Substantiven wird wie Adjektive dekliniert, eine dem Deutschen nicht fremde Erscheinung.<br /> <br /> === Namen ===<br /> Wie in anderen slawischen Sprachen haben die weiblichen Familiennamen eine spezielle, vom Namen des Mannes abgeleitete Form. Zumeist sind sie durch das [[Suffix]] ''-ová'' gekennzeichnet. Bei adjektivischen Familiennamen, die auf ''-ý'' enden, wird dagegen nur ein ''-á'' angehängt (Frau Tichý heißt demzufolge nicht ''paní [[Tichová]]'', sondern ''Tichá''). Eine weitere Ausnahme gilt auch für Nachnamen, deren Form auf eine [[Genitiv]]form der Familienzugehörigkeit zurückgeht, hier ist die weibliche Form mit der männlichen Form identisch. So heißt die Frau des Komponisten [[Bohuslav Martinů|Martinů]] einfach ''paní Martinů'' („Frau Martinů“).<br /> <br /> Hintergrund ist, dass durch die Endung ''-ová'' des Nachnamens einer Frau angegeben wird, wem sie „gehört“. Es handelt sich bei dem auf ''-ová'' endenden Wort ursprünglich um ein durch Anhängen eines ''-ův'', ''-ova'' oder ''-ovo'' an ein maskulines Substantiv gebildetes Possessiv-Adjektiv.<br /> <br /> In Tschechien wird diese Methode häufig auch auf Namen ausländischer Herkunft, z.&amp;nbsp;B. in Zdeňka Müllerová sowie bei Ausländerinnen, wie bspw. [[Angela Merkel|Angela Merkelová]], [[Céline Dion|Céline Dionová]] oder [[Hillary Clinton|Hillary Clintonová]] angewandt. Begründet wurde dies mit der tschechischen Deklination. Namen werden ganz normal dekliniert. Beispiel: Nominativ&amp;nbsp;– ''To je Steffi Grafová.'' (= „Das ist Steffi Graf.“), Akkusativ&amp;nbsp;– ''Vidím Steffi Grafovou.'' (= „Ich sehe Steffi Graf.“) Ähnlich wird in den baltischen, aber auch in der lateinischen Sprache verfahren, um den grammatikalischen Fall eindeutig zu markieren.<br /> <br /> Wenn eine Frau bei der Heirat den Namen des Mannes annimmt, dann ist es ihr bei nichttschechischen Namen freigestellt, ob sie den Namen in weiblicher Form&amp;nbsp;– wie oben beschrieben&amp;nbsp;– oder unverändert annimmt.<br /> <br /> Geografische Namen auf ''o'' sind im Tschechischen Neutra: Slovensko ([[Slowakei]]), Lipsko ([[Leipzig]]), Slezsko ([[Schlesien]]).<br /> <br /> Die zahlreichen Ortsnamen auf ''-vice'' und ''-nice'' sind meistens grammatikalischer Plural ([[Pluraliatantum]]). Das trifft ebenso auf Namen, wie Čechy ([[Böhmen]]) oder Hradčany ([[Hradschin]]) zu. Auch das sind Namen im grammatikalischen Plural, wie z.&amp;nbsp;B. das gewöhnliche Substantiv ''hodiny'' (= „die Uhr“, wörtlich: „die Stunden“).<br /> <br /> === Konjugation der Verben ===<br /> Die Konjugation der tschechischen Verben richtet sich nach [[Person (Grammatik)|Person]] (ich, du, er/sie/es … – wie im Deutschen), [[Numerus]] (Singular, Plural) und [[Tempus]] (Präsens, Präteritum, Futur).<br /> <br /> Eine typische Besonderheit der tschechischen Verben besteht ferner darin, dass sie [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]]-Paare bilden. Die meisten Verben haben eine perfektive/vollendete (einmalige Handlung) und imperfektive/unvollendete Form (prinzipielle, häufig wiederkehrende Handlung). Die Aspekte werden teilweise durch Suffixe (in der Regel Imperfektivierung perfektiver Verben), teilweise durch Präfixe (in der Regel Perfektivierung imperfektiver Verben), in einigen wenigen Fällen auch durch zwei verschiedene Stämme ausgedrückt.<br /> <br /> Zwischen Aspekt und Tempus besteht eine enge Wechselbeziehung. Nur imperfektive Verben bilden ein Präsens, die Präsensform perfektiver Verben hat futurische Bedeutung. Ferner gibt es ein mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) umschriebenes imperfektives Futur. Das Präteritum wird ebenfalls mit dem Hilfsverb ''být'' (=„sein“) gebildet und kommt in beiden Aspekten vor.<br /> <br /> Vgl. das folgende Beispiel:<br /> <br /> imperfektives Verb ''dělat'' „tun“<br /> :* ''dělám'' = „ich tue“, ''děláš'' „du tust“ usw.<br /> :* ''dělal/dělala jsem'' = „ich tat“, ''dělal/dělala jsi'' = „du tatst“ usw., aber in der 3.&amp;nbsp;Person ohne Hilfsverb: ''dělal'' = „er tat“, ''dělala'' = „sie tat“, ''dělali/dělaly'' = „sie taten“;<br /> :* ''budu dělat'' = „ich werde tun“, ''budeš dělat'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> perfektives Verb ''udělat'' „tun“<br /> :* ''udělal/udělala jsem'' = „ich tat“, ''udělal/udělala jsi'' = „du tatst“, ''udělal'' = „er tat“, ''udělala'' = „sie tat“ usw.<br /> :* ''udělám'' = „ich werde tun“, ''uděláš'' = „du wirst tun“ usw.<br /> <br /> Weitere in der Linguistik [[verb]]ale Kategorien sind [[Modus (Grammatik)|Modus]] (Indikativ, Imperativ, Konditional) und [[Diathese (Linguistik)|Diathese]] (Aktiv und Passiv).<br /> <br /> Dabei unterscheidet das Tschechische (wie auch die anderen slawischen Sprachen) zwischen dem für die Vergangenheitsform und dem für den Passiv gebrauchten Partizip: ''slyšel jsem/slyšela jsem'' 'ich habe gehört', ''jsem slyšen/jsem slyšena'' 'ich werde gehört'.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> Wie im Deutschen gibt es auch in der tschechischen Sprache [[Adverb]]ien (Umstandswörter). Es gibt lokale Adverbien, Adverbien der Zeit, unbestimmte und verneinende Adverbien sowie von Adjektiven abgeleitete Adverbien.<br /> Lokale Adverbien beantworten die Frage wo (links, rechts, oben, unten, vorn, hinten, in der Mitte, hier und dort) und wohin (nach links, nach rechts …), Adverbien der Zeit die Frage wie oft (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich).<br /> Unbestimmte Adverbien (z.&amp;nbsp;B. někdo=jemand) und verneinende Adverbien (nikdo=niemand) werden von Pronomina (z.&amp;nbsp;B. kdo=wer) abgeleitet. Nach den von Adjektiven abgeleiteten Adverbien wird mit wie gefragt. Das vom Adjektiv abgeleitete Adverb hat meist die Endung -e,-ě. Bei der Ableitung von Adjektiven, die auf -ký enden, endet das Adverb auf -ce, häufig auch auf -o. Adverbien von Adjektiven auf -rý enden auf -ře ([[Palatalisierung]]). Endete das Adjektive auf -cký oder -ský, so haben die Adverbien -ky am Ende (německý – německy, český – česky). Es sind beispielsweise dobře (von dobrý, -á, -é), špatně (von špatný, -á, -é), pomalu (von pomalý, -á, -é), dlouho (von dlouhý, -á, -é) usw.&lt;br /&gt;<br /> Adverbien können wie Adjektive gesteigert werden. Die Steigerung erfolgt in der Regel durch anhängen der Nachsilbe -eji an bzw. vorsetzen von nej- vor den Wortstamm. Beispiel: rychle – rychleji – nejrychleji.&lt;br /&gt;<br /> Beim Stammauslaut erfolgen nachstehende Konsonantenwechsel:&lt;br /&gt;<br /> -h- → -ž-; -ch- → -š-; -k- → -č-; -sk- → -št-; -ck- → -čt-.&lt;br /&gt;<br /> Beispiele: divoký – divočejší, lidský – lidštější&lt;br /&gt;<br /> Außerdem gibt es unregelmäßige Steigerungen wie dobře – lépe – nejlépe, špatně – hůř(e) – nejhůř(e) und schwer zu bildende Steigerungen. Die Steigerungsformen dazu sind den Wörterbüchern zu entnehmen. Es gibt dazu jedoch auch Tabellen.<br /> <br /> === Zahlen ===<br /> Die Zahlen von 21&amp;nbsp;bis 99 können in zweierlei Weise gesprochen werden. So gibt es beispielsweise neben ''dvacet tři'' (vergleichbar mit dem lateinischen ''viginti trēs'', deutsch wörtlich ''zwanzig drei'') auch ''třiadvacet'' (wörtlich ''dreiundzwanzig''). Dieses Phänomen ist durch den jahrhundertelangen deutsch-tschechischen Sprachkontakt zu erklären.<br /> <br /> Wie auch in anderen slawischen Sprachen stehen Substantive nach unbestimmten Zahlwörtern und bestimmten Zahlwörtern ab ''pět'' ''(fünf)'' im Genitiv Plural, wenn das Zahlwort im Nominativ, Genitiv oder Akkusativ steht, also etwa ''čtyři hrady'' / ''pět hradů'' (vier / fünf Burgen), ''tři koruny'' / ''třicet korun'' / ''tři sta korun'' / ''pět set korun'' (drei / 30 / 300 / 500 Kronen). In den übrigen Fällen [[Kongruenz (Grammatik)|kongruieren]] Zahlwort und Substantiv regulär, also etwa ''na pěti hradech'' (Lokativ).<br /> <br /> == Laute ==<br /> === Vokale ===<br /> [[Datei:Czech vowel chart.svg|miniatur|Die tschechischen Vokale ([[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]])]]<br /> Es gibt kurze und lange Vokale.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| kurz<br /> ! style=&quot;width:80px;&quot;| lang<br /> ! style=&quot;width:320px;&quot;| Bemerkung<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | {{IPA-Phon|ɛ}} / [{{IPA|ɛː}}]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ě'''<br /> |<br /> | [{{IPA|jɛ}}]; erweicht (palatalisiert) die voranstehenden Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wenn kurz viel offener (wie z.&amp;nbsp;B. im Engl.); außer Fremdwörtern erweicht (palatalisiert) voranstehende Konsonanten ''t'', ''d'' und ''n''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | {{IPA-Phon|ɔ}}, das lange [{{IPA|ɔː}}] kommt nur in Fremdwörtern wie ''balkón'' (Balkon) oder Interjektionen wie ''Ó!'' (Oh!) vor<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú/ů'''<br /> | am Wortanfang wird das Zeichen ''ú'' verwendet, im Wortinneren meistens ''ů'', z.&amp;nbsp;B. ''únor'' (Februar) und ''Bůh'' (Gott). Ausnahmen: in Fremdwörtern wie ''mamlúk'' (Mameluk) oder nach Präfixen wie ''neúplatný'' (unbestechlich).<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''y'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ý'''<br /> | {{IPA-Phon|ı}} / [{{IPA|iː}}] – wie ''i''/''í'', aber verändert voranstehende Konsonanten nicht<br /> |}<br /> <br /> In bestimmten Kontexten [[Alternanz (Linguistik)|alternieren]] lange Vokale mit kurzen, vgl. etwa ''hlava'' (Kopf) und ''hlávka'' (Köpfchen) oder ''mýt'' (waschen) und ''myji'' (ich wasche). Aus historischen Gründen entspricht aber dem Kurzvokal nicht immer der entsprechende Langvokal, sondern die Verhältnisse sind zum Teil komplizierter. Sie lassen sich folgendermaßen darstellen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''a'''<br /> || '''á'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''e'''<br /> || '''é'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''ě'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''i'''<br /> || '''í'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''o'''<br /> || '''ů'''<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ú'''&lt;br /&gt;(am Wortanfang)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''u'''<br /> || '''ou'''&lt;br /&gt;(im Wortinnern)<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> || '''y'''<br /> || '''ý'''<br /> |}<br /> <br /> Bestimmte Konsonanten können die Funktion von Vokalen einnehmen und Silben bilden: ''r'', ''l'' und (selten) ''m''. So gibt es auch Wörter, die nur aus Konsonanten bestehen, vgl. etwa ''krk'' „Hals“, ''blb'' „Blödmann“ oder ''scvrnkls'' „du hast [es] heruntergeschnipst“. Bekannt ist der tschechische Satz ohne Vokale: [[Strč prst skrz krk]].<br /> <br /> === Diphthonge ===<br /> Im Tschechischen gibt es heute die Diphthonge ''ou'', ''au'' und ''eu''.&lt;ref&gt;[[Jan Nejedlý|Johann Negedly]]:&lt;br /&gt; ''Böhmische Grammatik''. Prag, 1804, S. 3 und S. 10: „§. 8. [...] so entsteht ein Doppellaut oder Diphthonge. Wir haben sechs solche Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 20. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy) ey, iy, oy, uy, (ůy), (S. §. 8).“&lt;br /&gt; ''Practische Böhmische Grammatik für Deutsche. Zweyte umgearbeitete und verbesserte Ausgabe.'' Prag, 1809, S. 3 und S. 5: „§. 4. [...] Aus diesen sechs einfachen Selbstlauten entstehen durch verschiedene Zusammensetzungen die Doppellaute; es sind folgende: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy).“ und „§. 12. Die Böhmen haben sechs Doppellaute: au, ay (áy), ey, iy, oy, uy (ůy) s. §. 4.“&lt;/ref&gt; Der Diphthong ''ou'' ist auch in tschechischen Wörtern und vor allem Eigennamen häufig, während ''au'' und ''eu'' nur in Fremdwörtern oder Interjektionen vorkommen.<br /> <br /> * Der Diphthong ''au'' wird wie im Deutschen ausgesprochen, z.&amp;nbsp;B. ''auto'' [{{IPA|ˈaʊ̯tɔ}}].<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''ou'' werden ein offenes ''o'' und ein unsilbisches offenes ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''louka'' [{{IPA|ˈloʊ̯ka}}] „Wiese“.<br /> * Bei der Aussprache des Diphthongs ''eu'' werden ein offenes ''e'' und ein unsilbisches ''u'' verbunden, z.&amp;nbsp;B. ''leukemie'' [{{IPA|ˈlɛʊ̯kɛːmɪjɛ}}]. Der Diphthong wird nicht wie im Deutschen ausgesprochen.<br /> <br /> Treffen zwei Vokale an einer [[Silbe]]ngrenze aufeinander, gelten sie nicht als Diphthong und werden bei sorgfältiger Aussprache mit einem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] getrennt. Im Schriftbild ist dieser Unterschied nicht sichtbar; vgl. ''použít'' [{{IPA|ˈpoʔʊʒiːt}}] „verwenden“, ''neučím'' [{{IPA|ˈnɛʔutʃiːm}}] „ich lehre nicht“.<br /> <br /> === Konsonanten ===<br /> In der tschechischen Rechtschreibung unterscheidet man traditionell sog. harte, neutrale und weiche Konsonanten. Weich ausgesprochen (wie in anderen slawischen Sprachen wie dem Russischen) werden aber nur die Konsonanten ''ť, ď'' und ''ň'', in den übrigen Fällen handelt es sich um eine historische Unterscheidung, die allerdings Konsequenzen für die Rechtschreibung hat und Muttersprachlern deren Erlernung erschwert. Tschechische Kinder lernen daher in der Grundschule jene Wörter mit neutralen Konsonanten aufzusagen, in denen ein [i] als y geschrieben wird (so genannte ''vyjmenovaná'' oder ''vybraná slova'' bzw. „ausgewählte Wörter“).<br /> <br /> ==== Sog. harte Konsonanten ====<br /> Die 8 harten Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | hotel, Praha<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | chyba, Čech<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''g'''<br /> | guma, magnetofon<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''k'''<br /> | křeslo, vlaky<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | ráno, dobrý<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''d'''<br /> | dáme, jeden<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''t'''<br /> | tabule, stůl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''n'''<br /> | noc, ten<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten den Laut [i] mit y.<br /> Ausnahmen sind wenige Fremdwörter wie 'chirurg', 'kilometr' und 'kino'.<br /> <br /> Das ''h'' ist niemals stumm. Typischerweise vertritt es ein etymologisches ''g'', z.&amp;nbsp;B. 'hrob' ('Grab', polnisch 'grób'), noha (Fuß, Bein, polnisch noga). Der Laut und Buchstabe ''g'' kommt dagegen fast nur in Fremdwörtern vor.<br /> <br /> ==== Weiche Konsonanten ====<br /> Die neun&lt;!-- (9) --&gt; weichen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | ''židle'', ''leží''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | ''šest'', ''sešit''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | ''černý'', ''večer''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | ''středa'', ''říká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | ''co'', ''mloci''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | ''jaký'', ''jídlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | ''Maďarsko''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | ''chuť''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | ''skříň''<br /> |}<br /> <br /> Harte Endkonsonanten werden in Verbindung mit Suffixen auf ''e'' und ''i'' gegen weiche ausgetauscht: Es wird ''-ch''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-še''/''-ši'',sowie ''-cký'' zu ''-čtí'' und ''-h''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' zu ''-ze''/''-zi'', also ''katolický Čech z Prahy''/''katoličtí Češi v Praze'' (= „ein katholischer Tscheche aus Prag“/„katholische Tschechen in Prag“). Und ''-k''&amp;nbsp;+ ''ě''/''i'' wird zu ''-ce''/''-ci'',sowie ''-ský'' zu ''-ští'', also ''český žák''&amp;nbsp;→ ''čeští žáci'' (= „der tschechische Schüler“/„die tschechischen Schüler“). Während es für das ''ch'' wie für die meisten anderen (im Tschechischen) palatalisierbaren Konsonanten nur eine Palatalisierungsstufe gibt, beispielsweise ''duch'' (= „Geist“)/''duši'' (= „Geister“), gibt es für das ''h'' zwei Stufen: ''Praha''/''v Praze''/''Pražský'' („Prag“/„in Prag“/„pragerisch“).<br /> <br /> ==== Neutrale Konsonanten (Zwitterlaute) ====<br /> Die acht&lt;!-- (8) --&gt; neutralen Konsonanten sind:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:150px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''b'''<br /> | ''tabule'', ''být'', ''bída''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''f'''<br /> | ''fyzika'', ''fičet''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''l'''<br /> | ''leží'', ''lysý'', ''list''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''m'''<br /> | ''mám'', ''myš'', ''míchat''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''p'''<br /> | ''pán'', ''pyšný'', ''píchnout''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | ''sešit'', ''sýr'', ''prosím''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | ''velký'', ''výr'', ''vichřice''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | ''zítra'', ''jazyk''<br /> |}<br /> <br /> In der Rechtschreibung schreibt man nach diesen Konsonanten in „ausgewählten Wörtern“ und einigen Fremdwörtern ein [i] wie ''y'', sonst wie ''i''.<br /> Das ''f'' und das ''g'' kommen fast nur in Fremdwörtern vor. In Lehnwörtern wird das ''f'' oft durch ''b'' ersetzt, so in ''barva'' ''(Farbe)''.<br /> <br /> == Aussprache ==<br /> Die reglementierte Schriftsprache (entsprechend der Schriftform) wird bei offiziellen Anlässen gesprochen (z.&amp;nbsp;B.: Nachrichten im Rundfunk, TV, Festreden), die tatsächlich gesprochenen Mundarten weichen jedoch oft stark davon ab, sowohl in der Aussprache als auch in der Grammatik.<br /> <br /> === Grundregeln ===<br /> * Die Betonung liegt grundsätzlich auf der ersten Silbe des Worts, genauer gesagt des „Phonetischen Wortes“ (bei Verbindungen mit Präposition auf der Präposition − z.&amp;nbsp;B. ''do školy'' [{{IPA|ˈdɔʃkɔli}}] (do schkoli)). Der Unterschied betonter und unbetonter Silben ist allerdings geringer als im Deutschen.<br /> * Die ''čárka'' ([[Akut]]) markiert lange Vokale (''á'', ''é'', ''í'', ''ó'', ''ý'', ''ú'') sowie der ''[[kroužek]]'' (Krouschek [[Kreisel]]) bei ''ů'', den man (aus historischen Gründen) in der Mitte und am Ende des Wortes schreibt. Diese Zeichen kommen auch in unbetonten Silben vor, da sie mit der Betonung nicht zusammenhängen, sondern nur die [[Vokalquantität|Quantität]] (Länge) der Vokale bezeichnen.<br /> * Der ''[[Hatschek|háček]]'' (Hatscheck, Häkchen) verändert Zischlaute von ''s'' [{{IPA-Text|s}}] zu ''š'' [{{IPA-Text|ʃ}}] (sch) usw. oder [[Palatalisierung|palatalisiert]] (erweicht) ''d'', ''t'', ''n'' und ''r''. Bei kleinem ''d'' und ''t'' ähnelt er graphisch einem [[Apostroph]] (''ď'', ''ť'').<br /> * ''ě'' wird wie ''je'' gesprochen, außer nach ''d'', ''t'' und ''n'', wo es deren Erweichung auslöst (→ ''děd'' [{{IPA-Text|ɟɛt}}] usw.), und nach ''m'', wo es wie [{{IPA-Text|ɲɛ}}] ausgesprochen wird (z.&amp;nbsp;B. ''město'' [{{IPA-Text|mɲɛstɔ}}]).<br /> * Vor ''ě'' und ''i'' werden die Konsonanten ''d, t'' und ''n'' weich ausgesprochen, d.&amp;nbsp;h., mit einem Anklang an ein ''j'' hinter dem Konsonanten artikuliert. Die Zunge geht dabei zum vorderen Gaumen (z.&amp;nbsp;B. ''dítě'' [{{IPA-Text|ɟicɛ}}], ''někdo'' [{{IPA-Text|ɲɛgdɔ}}], ''nic'' [{{IPA-Text|ɲɪt͡s}}]).<br /> * Es gibt kein -ck-, die zwei Buchstaben werden immer getrennt gesprochen<br /> <br /> === Tabelle ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Schriftzeichen<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Lautzeichen<br /> ! style=&quot;width:550px;&quot;| Beschreibung<br /> ! style=&quot;width:100px;&quot;| Beispiel<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''a'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|a}}<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''a'' in: „Fall“<br /> | ''tam'', ''lampa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''á'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aː}}]<br /> | [[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''aa'' in: „Saal“<br /> | ''máte'', ''velká''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''au'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|aʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], wie dt.: ''au'' in: „Auto“<br /> | ''auto''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''c'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ts}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tz''; ''z'' in: „Katze“; „Zucker“,&lt;br /&gt;auch vor Konsonanten (''ck'' [tsk]) und dunklen Vokalen<br /> | ''cukr'', ''německý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''č'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|tʃ}}<br /> | [[Affrikate]], wie dt.: ''tsch'' in: „Matsch“, „tschüss“<br /> | ''Čech'', ''časem''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ch'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|x}}<br /> | [[Stimmloser velarer Frikativ]], wie dt.: ''ch'' in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang)<br /> | ''chodba'', ''trochu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ď'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɟ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Plosiv]], wie dt.: ''dj''<br /> | ''maďarský''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''dě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor e, wie dt.: ''dje''<br /> | ''děti''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''di''',<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɟi}}], [{{IPA|ɟɛ}}]<br /> |[[Stimmhafter palataler Plosiv]] vor i, wie dt.: ''dji''<br /> | ''divadlo''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''e'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „hätte“<br /> | ''je'', ''dveře''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''é'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛː}}]<br /> | [[Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''ä'' in: „Räte“<br /> | ''mléko'', ''černé''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''ě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|jɛ}}]<br /> | wie dt.: ''je'' in: ''jetzt''<br /> | ''věda'', ''věc''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''eu'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɛʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], aber mit getrennter Aussprache von e und u<br /> | ''leukemie'', ''euro''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''h'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɦ}}<br /> | [[Stimmhafter glottaler Frikativ]], weiter vorn als dt.: ''h'' in „halten“&lt;br /&gt;(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)<br /> | ''hora'', ''zahrada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''i''', '''y''',&lt;br /&gt;'''j''' &lt;small&gt;(vor Konsonant)&lt;/small&gt;<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ı}}<br /> | [[Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Tipp“<br /> | ''židle'', ''tady''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''í''', '''ý'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|iː}}]<br /> | [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal]], wie dt.: ''i'' in: „Biene“ bílý &gt; bielie (weiß)<br /> | ''bílý''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''j'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|j}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Approximant]], wie dt.: ''j'' in: „Jagd“<br /> | ''její jméno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''mě'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|mɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''město''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ň'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ɲ}}<br /> | [[Stimmhafter palataler Nasal]], gleichzeitige Artikulation von ''n'' und ''j'',&lt;br /&gt;ähnlich it&lt;!-- (al) --&gt;. oder fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''gn'' in ''Bologna'' oder ''Champagne''; span.: ''ñ'' in: ''señora''<br /> | ''buňka'', ''Plzeň''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ni''', '''ně'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ɲi}}], [{{IPA|ɲɛ}}]<br /> |<br /> | ''není Němec''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''o'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Gott“<br /> | ''okno''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ó'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔ̹ː}}]<br /> | [[Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''o'' in: „Ordner“<br /> | ''citrón'', ''gól''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ou'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|ɔʊ̯}}]<br /> | [[Diphthong]], mit Gleiten von o zu u mo_udrie (langes i), neso_u<br /> | ''moudrý'', ''nesou''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''r'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|r}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Vibrant]], „Zungenspitzen-r“&lt;br /&gt;mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“<br /> | ''rada''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ř'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|r̝}}]<br /> | [[laminaler Vibrant]], ''Gleichzeitige (!)'' Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: ''j'' [ʒ]''&lt;!-- /1 --&gt;''<br /> | ''řeka'', ''Dvořák''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''s'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| immer {{IPA-Phon|s}}<br /> | [[Stimmloser alveolarer Frikativ]], wie dt.: ''ß'' das „scharfe S“ kommt in deutsch im Anlaut nicht vor.<br /> | ''starý, sýr''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''š'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʃ}}<br /> | [[Stimmloser postalveolarer Frikativ]], wie dt.: ''sch'' in: „rasch“<br /> | ''šest'', ''šiška''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ť'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|c}}<br /> | [[Stimmloser palataler Plosiv]], etwa wie dt.: ''tj'' in: „Matjes“, Aussprache: schtjaava (langes a), Batja<br /> | ''šťáva'', ''Baťa''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | '''tě''', '''ti'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot; | [{{IPA|ci}}], [{{IPA|cɛ}}]<br /> |[[Stimmloser palataler Plosiv]] vor ''e'' und'' i'', wie dt.: ''tje, tji''<br /> | ''tisíc'' [cisiːts]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''u'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|u}}<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Musik“<br /> | ''guma'', ''vzadu''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ú''', '''ů'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| [{{IPA|uː}}]<br /> | [[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal]], wie dt.: ''u'' in: „Pute“<br /> | ''úterý'', ''stůl''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''v'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | [[Stimmhafter labiodentaler Frikativ]], etwa wie dt.: ''w'' in: „wild“<br /> | ''voda''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''w'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|v}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''x'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ks}}<br /> | <br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''z'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|z}}<br /> | [[Stimmhafter alveolarer Frikativ]], wie z.&amp;nbsp;B. dt.: ''s'' in: „Rose“, engl.: ''z'' in ''zero''<br /> | ''nazdar'', ''zdrž'', ''fyzika''<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| '''ž'''<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| {{IPA-Phon|ʒ}}<br /> | [[Stimmhafter postalveolarer Frikativ]], wie fr&lt;!-- (an) --&gt;z.: ''j'' in: ''Journal'', ''toujours''<br /> | ''žena'', ''žurnál'', ''želé''<br /> |}<br /> <br /> == Sprachbeispiel ==<br /> [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], Artikel 1:<br /> :: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - cze - msed - Art1.ogg]]<br /> <br /> {{lang|cze|„Všichni lidé rodí se svobodní a sobě rovní co do důstojnosti a práv. Jsou nadáni rozumem a svědomím a mají spolu jednat v duchu bratrství.“}}<br /> <br /> Deutsch: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.<br /> <br /> == Lehnwörter ==<br /> === Deutsche Lehnwörter im Tschechischen ===<br /> Aus historischen Gründen enthält das Tschechische (und das Slowakische) relativ viele deutsche Lehnwörter. Zu unterscheiden ist zwischen denjenigen, die schon sehr lange eingebürgert sind und in der Standardsprache ebenso wie in den Dialekten gebräuchlich sind, und solchen, die nur im so&amp;nbsp;genannten [[Gemeintschechisch]]en verwendet werden.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören etwa:<br /> * ''brýle'', von: „Brille“,<br /> * ''cíl'', von: „Ziel“,<br /> * ''farář'', von: „Pfarrer“,<br /> * ''flétna'', von: „Flöte“,<br /> * ''haléř'', von: „Heller“,<br /> * ''knedlík'', von: „Knödel“,<br /> * ''knoflík'', von: „Knopf“,<br /> * ''muset'', von: „müssen“,<br /> * ''nudle'', von: „Nudel(n)“,<br /> * ''sál'', von: „Saal“,<br /> * ''šlak'', von: „Schlag“,<br /> * ''šunka'', von: „Schinken“,<br /> * ''švagr'', von: „Schwager“,<br /> * ''talíř'', von: „Teller“,<br /> * ''taška'', von: „Tasche“,<br /> * ''valčík'', von: „Walzer“ und<br /> * ''žold'', von: „Sold“, „Besoldung“, „Entlohnung“.<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören:<br /> * ''buřt'', von: Wurst (dialektal aus dem Bairischen: „Wurscht“).<br /> * ''flaška'', von: „Flasche“,<br /> * ''hajzl'' = vulgär: „Toilette“ (dialektal aus dem Bairischen: „Haisl (Häuschen)“)&amp;nbsp;– „Ich gehe auf das ''Haisl''.“ = ''„Jdu na hajzl.“'',<br /> * ''jo'', von: „ja“ (dialektal aus dem [[Bairische Dialekte|Bairischen]]/[[Österreichisches Deutsch|Österreichischen]]: ''jo''),<br /> * ''kšeft'', von „Geschäft“,<br /> * ''ksicht'', von „Gesicht“,<br /> * ''ksindl'', von „Gesindel“ sowie<br /> * ''nášup'', von „Nachschub“, „Nachschlag“ (z.&amp;nbsp;B.: Essen).<br /> <br /> === Tschechische Lehnwörter im Deutschen ===<br /> Auch hier sind zwei Gruppen zu unterscheiden, zunächst solche Wörter, die im Deutschen allgemein verbreitet sind, und dann diejenigen, die vor allem für Österreich charakteristisch sind.<br /> <br /> Zur ersten Gruppe gehören:<br /> * „[[Haubitze]]“, ''houfnice'' – die Bezeichnung für ein Geschütz stammt aus dem 15. Jahrhundert<br /> * „[[Polka]]“: ein Tanz<br /> * „Pistole“: abgeleitet von ''píšťala'' – Bezeichnung für [[Feuerwaffe]]n im Mittelalter<br /> * „[[Quark (Milchprodukt)|Quark]]“, von: gleichbedeutend: ''tvaroh''<br /> * „[[Roboter]]“: künstliche Menschen, abgeleitet von ''robota'' (= „Fronarbeit“); Wortschöpfung von [[Josef Čapek]], erstmals publiziert in [[Karel Čapek]]s sozialutopischem Drama [[R.U.R.|R.&amp;nbsp;U.&amp;nbsp;R.]] (1920/1921)<br /> * „Trabant“: von ''drabant'', [[Landsknecht]] zu&amp;nbsp;Zeiten der Hussitenkriege<br /> * „[[Zeisig]]“: von ''čížek''<br /> * „[[Ziesel]]“: von ''sysel''<br /> * „[[Zwetschge]]“: von ''švestka''<br /> <br /> Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem:<br /> <br /> * „[[Buchtel]]“ („Dampfnudel“), von: ''buchta''<br /> * „[[Kolatsche]]“ („Quarktasche“), von: ''koláče''<br /> * „plazen“ („weinen“, dialektal), von: ''plakat''<br /> * „pomali“ („langsam“, dialektal), von: ''pomalý''<br /> * „[[Powidl]]“ („Pflaumenmus“), von: ''povidla''<br /> * „Kren“ („[[Meerrettich]]“), von: ''křen''<br /> * „[[Kukuruz]]“ („Mais“), von: ''kukuřice''<br /> * „[[Sliwowitz]]“ („Zwetschgenschnaps“), von: ''slivovice''<br /> * „Tschapperl“ („Kleinkind“), von: ''čapek''<br /> * „Tuchent“ („Bettdecke“), von: ''duchna''<br /> <br /> == Literatur über Tschechisch als Fremdsprache ==<br /> * {{Literatur|Autor=Helena Remediosová, Elga Čechová|Titel=Chcete mluvit česky|Verlag=Liberec|Jahr=2010|ISBN= 978-80-86727-22-6}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Tschechisch}}<br /> {{Commonscat|Czech language|Tschechische Sprache}}<br /> {{Commons|Czech pronunciation|Tschechische Aussprache}}<br /> {{Wikiquote|Tschechische Sprichwörter}}<br /> {{Wikibooks|Tschechisch}}<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Tschechisch.pdf Eintrag zur tschechischen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF, 447&amp;nbsp;KiB)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Tschechisch/|tschechische Sprache}}<br /> * [http://www.seelrc.org:8080/grammar/pdf/compgrammar_czech.pdf ''Czech''], kompakte Grammatik von Laura Janda und Charles Townsend (engl., PDF 869&amp;nbsp;KB)<br /> * [http://www.factumcz.cz/K.Tahal-Grammar.pdf ''A Grammar of Czech as a Foreign Language''], von Karel Tahal (engl., PDF; 1,8&amp;nbsp;MB)<br /> * [https://slovnik.seznam.cz/de Tschechisch–Deutsch/–Englisch/–Italienisch/–Französisch/–Spanisch/–Russisch-Wörterbuch], ''www.slovnik.seznam.cz''<br /> * [http://www.linguatools.de/deutsch-tschechisch/ Kontext-Wörterbuch Deutsch-Tschechisch mit 1,3 Mio. zweisprachigen Beispielsätzen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> {{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=cs|text=tschechischer Sprache}}<br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4061084-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Ji%C5%99%C3%AD_Melcl&diff=172577798 Diskussion:Jiří Melcl 2018-01-04T11:47:00Z <p>Mmh: Neuer Abschnitt /* Umbenennung */</p> <hr /> <div>== {{Anker|deadurl_2015-10}} Defekter Weblink ==<br /> {{nicht archivieren|Zeigen=nein}}{{Defekter Weblink|Bot=GiftBot|Lauf=2015-10<br /> |1=http://cyril.psalterium.cz/nahled.html?t=&amp;id=7730<br /> }}<br /> – [[Benutzer:GiftBot|GiftBot]] ([[Benutzer Diskussion:GiftBot|Diskussion]]) 03:15, 25. Dez. 2015 (CET)<br /> <br /> == Umbenennung ==<br /> <br /> Wenn man schon den tschechischen Namen (und nicht zB. ''Georg'') gebrauchen möchte, sollte man die Schreibweise ''Jiří'' (mit dem langen, also mit Akut versehnten '''i''') gebrauchen. Das zweite '''i''' ist seit den ersten Belegen des Namens im Mittelalter immer lang. Es wurde zwar zu Melcls Zeiten mit '''j''' geschrieben (also ''Giřj''), doch die heutige Transkription ist eindeutig ''Jiří''. Wenn man ab und zu auch das ''Jiři'' ohne Akut antrifft, ist es nur eine durch die Ähnlichkeit der Buchstaben '''i''' und '''í''' entstandener (und bei Unkenntnis des Tschechischen weitertradierter) Druckfehler. --[[Benutzer:Mmh|Mmh]] ([[Benutzer Diskussion:Mmh|Diskussion]]) 12:47, 4. Jan. 2018 (CET)</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Melcl&diff=172577604 Melcl 2018-01-04T11:40:38Z <p>Mmh: x Doppelverlinkung</p> <hr /> <div>#redirect [[Jiří Melcl]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Ji%C5%99%C3%AD_Melcl&diff=172577572 Diskussion:Jiří Melcl 2018-01-04T11:39:51Z <p>Mmh: Mmh verschob die Seite Diskussion:Jiři Melcl nach Diskussion:Jiří Melcl: richtige Schreibweise (wenn schon die tschechische Variante des Vornamens gebraucht werden soll)</p> <hr /> <div>== {{Anker|deadurl_2015-10}} Defekter Weblink ==<br /> {{nicht archivieren|Zeigen=nein}}{{Defekter Weblink|Bot=GiftBot|Lauf=2015-10<br /> |1=http://cyril.psalterium.cz/nahled.html?t=&amp;id=7730<br /> }}<br /> – [[Benutzer:GiftBot|GiftBot]] ([[Benutzer Diskussion:GiftBot|Diskussion]]) 03:15, 25. Dez. 2015 (CET)</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ji%C5%99i_Melcl&diff=172577571 Jiři Melcl 2018-01-04T11:39:51Z <p>Mmh: Mmh verschob die Seite Jiři Melcl nach Jiří Melcl: richtige Schreibweise (wenn schon die tschechische Variante des Vornamens gebraucht werden soll)</p> <hr /> <div>#WEITERLEITUNG [[Jiří Melcl]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ji%C5%99%C3%AD_Melcl&diff=172577570 Jiří Melcl 2018-01-04T11:39:50Z <p>Mmh: Mmh verschob die Seite Jiři Melcl nach Jiří Melcl: richtige Schreibweise (wenn schon die tschechische Variante des Vornamens gebraucht werden soll)</p> <hr /> <div>'''Jiří Melcl''' (auch ''Georg Meltzel''; ''Georg Melcelius''; ''Meltzelius'', ''Moltzel''; * [[1624]] in [[Horšovský Týn|Bischofteinitz]]; † [[31. März]] [[1693]] in [[Prag]]) war ein böhmischer Komponist.<br /> <br /> Melcl war Mitglied des [[Prämonstratenser]]ordens und von 1663 bis 1669 Chorregent an der Benediktkirche in Prag. Danach wirkte er in [[Žatec|Saatz]] und den Klöstern [[Kloster Milevsko|Milevsko]] und [[Kloster Strahov|Strahov]]. <br /> <br /> Er komponierte [[Messe (Musik)|Messen]], [[Vesper (Liturgie)|Vesper]]n, [[Requiem]] und [[Te Deum]], die in der Handschriftensammlung von [[Kroměříž|Kremsier]] überliefert sind.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Antonín Breitenbacher: ''Hudební archiv kolegiátního kostela sv. Mořice v Kroměříži''. Nákl. Vlastenecký spolku musejního v Olomouci, Olmütz 1928, (''Zvláštní přiloha Časopisu Vlasteneckého Spolku musejního v Olomouci'' 40).<br /> * Jiří Sehnal, Jitřenka Pešková: ''Caroli de Liechtenstein-Castelcorno episcopi Olomucensis operum artis musicae collectio Cremsirii reservata''. 2 Bände. Supraphon u. a., Prag 1998, ISBN 80-7050-292-4, (''Catalogus artis musicae in Bohemia et Moravia cultae - Artis musicae antiquioris catalogorum series'' 5), Nr. 329 und öfter.<br /> * Emil Trolda: ''Jiří Melzel. Předneseno v rozhlase dne 26. února 1933''. In: ''Cyril'' 59, 1933, S. 9–11, [http://cyril.psalterium.cz/nahled.html?t=&amp;id=7730 online].<br /> <br /> &lt;!-- ř wird zu r in Kategorie-Sortierung - siehe [[Wikipedia:Kategorien#Zuordnung von Kategorien zu Artikeln|hier]] und [[:Kategorie:Person|hier]]--&gt;<br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1023460769}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Melcl, Jiri}}<br /> [[Kategorie:Komponist (Barock)]]<br /> [[Kategorie:Komponist (Kirchenmusik)]]<br /> [[Kategorie:Komponist (Tschechien)]]<br /> [[Kategorie:Tscheche]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1624]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1693]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Melcl, Jiři<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Meltzel, Georg; Melcelius, Georg; Meltzl, Georg; Melzl, Georg; Melzel, Georg; Meltzelius, Georgius; Moltzel, Georg<br /> |KURZBESCHREIBUNG=böhmischer Komponist<br /> |GEBURTSDATUM=1624<br /> |GEBURTSORT=[[Horšovský Týn]]<br /> |STERBEDATUM=31. März 1693<br /> |STERBEORT=[[Prag]]<br /> }}</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ji%C5%99%C3%AD_Melcl&diff=172577534 Jiří Melcl 2018-01-04T11:38:58Z <p>Mmh: Akut auf &quot;i&quot; - richtige Schreibweise (wenn man es schon tschechisch schreiben möchte)</p> <hr /> <div>'''Jiří Melcl''' (auch ''Georg Meltzel''; ''Georg Melcelius''; ''Meltzelius'', ''Moltzel''; * [[1624]] in [[Horšovský Týn|Bischofteinitz]]; † [[31. März]] [[1693]] in [[Prag]]) war ein böhmischer Komponist.<br /> <br /> Melcl war Mitglied des [[Prämonstratenser]]ordens und von 1663 bis 1669 Chorregent an der Benediktkirche in Prag. Danach wirkte er in [[Žatec|Saatz]] und den Klöstern [[Kloster Milevsko|Milevsko]] und [[Kloster Strahov|Strahov]]. <br /> <br /> Er komponierte [[Messe (Musik)|Messen]], [[Vesper (Liturgie)|Vesper]]n, [[Requiem]] und [[Te Deum]], die in der Handschriftensammlung von [[Kroměříž|Kremsier]] überliefert sind.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Antonín Breitenbacher: ''Hudební archiv kolegiátního kostela sv. Mořice v Kroměříži''. Nákl. Vlastenecký spolku musejního v Olomouci, Olmütz 1928, (''Zvláštní přiloha Časopisu Vlasteneckého Spolku musejního v Olomouci'' 40).<br /> * Jiří Sehnal, Jitřenka Pešková: ''Caroli de Liechtenstein-Castelcorno episcopi Olomucensis operum artis musicae collectio Cremsirii reservata''. 2 Bände. Supraphon u. a., Prag 1998, ISBN 80-7050-292-4, (''Catalogus artis musicae in Bohemia et Moravia cultae - Artis musicae antiquioris catalogorum series'' 5), Nr. 329 und öfter.<br /> * Emil Trolda: ''Jiří Melzel. Předneseno v rozhlase dne 26. února 1933''. In: ''Cyril'' 59, 1933, S. 9–11, [http://cyril.psalterium.cz/nahled.html?t=&amp;id=7730 online].<br /> <br /> &lt;!-- ř wird zu r in Kategorie-Sortierung - siehe [[Wikipedia:Kategorien#Zuordnung von Kategorien zu Artikeln|hier]] und [[:Kategorie:Person|hier]]--&gt;<br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1023460769}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Melcl, Jiri}}<br /> [[Kategorie:Komponist (Barock)]]<br /> [[Kategorie:Komponist (Kirchenmusik)]]<br /> [[Kategorie:Komponist (Tschechien)]]<br /> [[Kategorie:Tscheche]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1624]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1693]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Melcl, Jiři<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Meltzel, Georg; Melcelius, Georg; Meltzl, Georg; Melzl, Georg; Melzel, Georg; Meltzelius, Georgius; Moltzel, Georg<br /> |KURZBESCHREIBUNG=böhmischer Komponist<br /> |GEBURTSDATUM=1624<br /> |GEBURTSORT=[[Horšovský Týn]]<br /> |STERBEDATUM=31. März 1693<br /> |STERBEORT=[[Prag]]<br /> }}</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C4%8Cesk%C3%A1_pir%C3%A1tsk%C3%A1_strana&diff=170196637 Česká pirátská strana 2017-10-21T19:34:48Z <p>Mmh: /* Wahlen */ offizielle Ergebnisse</p> <hr /> <div>{{Infobox Partei<br /> |Partei = Česká pirátská strana<br /> |Parteilogo = [[Datei:Piratska strana logotyp.svg|200px|Logo]]<br /> |Parteivorsitzende = <br /> |Parteivorsitzender = [[Ivan Bartoš]]<br /> |Bild Parteivorsitz =<br /> |Stellvertretender Vorsitzender = <br /> |Ehrenvorsitzende =<br /> |Ehrenvorsitzender =<br /> |Gründung = 17. Juni 2009<br /> |Gründungsort = <br /> |Hauptsitz = Řehořova 13, Praha 3&lt;ref&gt;[http://www.ceskapiratskastrana.cz/pages/ceska-piratska-strana/stanovy-cps.php Satzung der Partei]&lt;/ref&gt;<br /> |Jugendorganisation = Mladí Piráti (''Junge Piraten'')<br /> |Parteigliederung =<br /> |Zuschüsse =<br /> |Mitglieder = <br /> |Durchschnittsalter = <br /> |Frauenanteil =<br /> | Sitze1 = {{Infobox Partei/Mandate|0|200|#{{Wahldiagramm/Partei|Pirati|dunkel|CZ}}|}}<br /> | Sitze1-Titel = Mandate im [[Abgeordnetenhaus des Parlaments der Tschechischen Republik|Abgeordnetenhaus]]<br /> | Sitze2 = {{Infobox Partei/Mandate|1|81|#{{Wahldiagramm/Partei|Pirati|dunkel|CZ}}|}} <br /> | Sitze2-Titel = Mandate im [[Senat des Parlaments der Tschechischen Republik|Senat]]<br /> |Europa = [[Europäische Piratenpartei]]<br /> |International = [[Pirate Parties International]]<br /> |Farben = <br /> |Webseite = [http://www.ceskapiratskastrana.cz/ ceskapiratskastrana.cz]<br /> }}<br /> Die '''Česká pirátská strana''' (ČPS, Kurzbezeichnung: Piráti, [[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Tschechische Piratenpartei'') ist eine politische [[Politische Partei|Partei]] in [[Tschechien]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> In Anlehnung an die schwedische [[Piratpartiet]] wurde Anfang 2009 die Gründung der Partei vorbereitet. Nach dem Erreichen der nötigen Zahl an Unterschriften ist die ''Česká pirátská strana'' seit dem 17. Juni 2009 als Partei offiziell registriert.<br /> <br /> == Wahlen ==<br /> Die ''Česká pirátská strana'' nahm im Mai 2010 erstmals an den [[Parlamentswahlen in der Tschechischen Republik 2010|Wahlen]] zum [[Abgeordnetenhaus (Tschechien)|Abgeordnetenhaus]] des tschechischen Parlaments teil.&lt;ref&gt;[http://www.ceskenoviny.cz/domov/zpravy/do-bitvy-o-snemovnu-se-prihlasilo-23-stran/394608]&lt;/ref&gt; Ursprünglich waren die Wahlen schon für Oktober 2009 vorgesehen gewesen. Insgesamt erhielt die Partei 42.323 Stimmen, was einem Anteil von 0,8 % entspricht.&lt;ref&gt;[http://www.election.cz/pls/ps2010/ps2?xjazyk=EN Ergebnisse der tschechischen Parlamentswahl 2010]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 17. Oktober 2010 nahm die Partei erfolgreich an den Kommunalwahlen teil.&lt;ref&gt;[http://www.piraten-sachsen.de/2010/10/19/piraten-entern-tschechische-kommunalwahlen/ Piraten entern tschechische Kommunalwahlen]&lt;/ref&gt; In [[Štěpánkovice]] erzielte sie 13,1 % und gewann zwei Sitze im Stadtrat; in [[Hostouň]] kam sie auf 9,3 % der Stimmen und gewann einen Sitz.<br /> <br /> Bei den Wahlen zu den Regionalräten am 12./13. Oktober 2012 erhielt die Partei zwischen 1,41 und 3,03 %, im Landesdurchschnitt 2,19 %.&lt;ref&gt;[http://www.volby.cz/pls/kz2012/kz62?xjazyk=CZ&amp;xdatum=20121012]&lt;/ref&gt; Bei der gleichzeitig stattfindenden Senatsteilwahl erhielt der von den Piraten nominierte und von ČPS, [[Křesťanská a demokratická unie – Československá strana lidová|KDU-ČSL]] und [[Strana zelených (Tschechien)|Strana zelených]]&lt;ref&gt;[http://www.denik.cz/z_domova/michalek-kandiduje-do-senatu-s-cilem-pomoci-boji-s-korupci-20120731.html]&lt;/ref&gt; unterstützte Kandidat [[Libor Michálek]] mit 24,3 % die meisten Stimmen und zog in die Stichwahl am 19./20. Oktober 2012 ein.&lt;ref&gt;[http://volby.idnes.cz/senat-2012.aspx?k=1&amp;t=6&amp;o=26]&lt;/ref&gt; In der Stichwahl wurde Michalek mit 74,4 % der Stimmen zum Senator gewählt.&lt;ref&gt;[http://volby.cz/pls/senat/se2111?xjazyk=CZ&amp;xdatum=20121012&amp;xobvod=26 Ergebnis (tschechisch)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei der [[Parlamentswahl in Tschechien 2013|Parlamentswahl 2013]] konnten die Piraten ihr Ergebnis auf 2,6 % (132.417 Stimmen) verbessern. Bei der [[Europawahl in Tschechien 2014]] erhielt die Piratenpartei 72.514 Stimmen; mit dem Stimmenanteil von 4,78 % verfehlte die Partei nur knapp die in Tschechien geltende 5-Prozent-Sperrklausel. Infolgedessen trat Ivan Bartoš als Parteichef zurück.<br /> <br /> In den Lokalwahlen 2014 erhielt die Partei in mehreren Lokalparlamenten Sitze, insbesondere eine Mehrheit in [[Marienbad]]&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://piratetimes.net/pirates-to-enter-several-local-czech-parliaments/|title=Pirates to Enter Several Local Czech Parliaments|publisher=PirateTimes|date=2014-10-11}}&lt;/ref&gt;, was dazu führte, dass Vojtĕch Franta als erster Bürgermeister der Partei in dieser Stadt gewählt wurde.&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://www.ceskatelevize.cz/ct24/regiony/292152-prvni-starosta-z-piratu-chceme-marianske-lazne-omladit/|title=První starosta z Pirátů: Chceme Mariánské Lázně omladit|publisher=Ceskatelevize|date=2014-11-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web|title=Bürgermeister von Marienbad|url=http://www.muml.cz/mestsky-urad/starosta/|date=2014-11-13|publisher=Stadt Marienbad}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der [[Abgeordnetenhauswahl in Tschechien 2017|Abgeordnetenhauswahl 2017]] hat die Partei 10,79 % Stimmen gewonnen und zieht mit 22 Abgeordneten zum ersten Mal ins tschechische Parlament ein.&lt;ref&gt;[https://www.piratenpartei.de/2017/10/21/parlamentswahlen-piratenpartei-tschechien-drittstaerkste-kraft/]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.volby.cz/pls/ps2017/ps2?xjazyk=CZ Offizielle Ergebnisse (tschechisch)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Internationale Verbindungen ==<br /> Die ČPS ist stimmberechtigtes Mitglied der [[Pirate Parties International]] (PPI), des internationalen Weltverbands der Piratenparteien. Im März 2011 wurde [[Marcel Kolaja]], Mitglied der ČPS, zu einem der beiden Co-Präsidenten der PPI gewählt.&lt;ref&gt;[http://marcel.volipiraty.cz/cv.html Curriculum Vitae], volipiraty.cz.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vorsitzende ==<br /> * 2009: [[Kamil Horký]]<br /> * 2009–2014: [[Ivan Bartoš]]<br /> * 2014: [[Janka Michailidu]]<br /> * 2014–2016: [[Lukáš Černohorský]]<br /> * seit 2016 [[Ivan Bartoš]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Czech Pirate Party|Česká pirátská strana}}<br /> * [http://www.ceskapiratskastrana.cz/ Internetseite der Česká pirátská strana]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Parteien in Tschechien<br /> |Navigationsleiste Piratenparteien}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|VIAF=147070139}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Ceska piratska strana}}<br /> [[Kategorie:Tschechische Partei]]<br /> [[Kategorie:Česká pirátská strana| ]]<br /> [[Kategorie:Piratenpartei]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 2009]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C4%8Cesk%C3%A1_pir%C3%A1tsk%C3%A1_strana&diff=170196553 Česká pirátská strana 2017-10-21T19:31:43Z <p>Mmh: /* Wahlen */ aktueller Stand</p> <hr /> <div>{{Infobox Partei<br /> |Partei = Česká pirátská strana<br /> |Parteilogo = [[Datei:Piratska strana logotyp.svg|200px|Logo]]<br /> |Parteivorsitzende = <br /> |Parteivorsitzender = [[Ivan Bartoš]]<br /> |Bild Parteivorsitz =<br /> |Stellvertretender Vorsitzender = <br /> |Ehrenvorsitzende =<br /> |Ehrenvorsitzender =<br /> |Gründung = 17. Juni 2009<br /> |Gründungsort = <br /> |Hauptsitz = Řehořova 13, Praha 3&lt;ref&gt;[http://www.ceskapiratskastrana.cz/pages/ceska-piratska-strana/stanovy-cps.php Satzung der Partei]&lt;/ref&gt;<br /> |Jugendorganisation = Mladí Piráti (''Junge Piraten'')<br /> |Parteigliederung =<br /> |Zuschüsse =<br /> |Mitglieder = <br /> |Durchschnittsalter = <br /> |Frauenanteil =<br /> | Sitze1 = {{Infobox Partei/Mandate|0|200|#{{Wahldiagramm/Partei|Pirati|dunkel|CZ}}|}}<br /> | Sitze1-Titel = Mandate im [[Abgeordnetenhaus des Parlaments der Tschechischen Republik|Abgeordnetenhaus]]<br /> | Sitze2 = {{Infobox Partei/Mandate|1|81|#{{Wahldiagramm/Partei|Pirati|dunkel|CZ}}|}} <br /> | Sitze2-Titel = Mandate im [[Senat des Parlaments der Tschechischen Republik|Senat]]<br /> |Europa = [[Europäische Piratenpartei]]<br /> |International = [[Pirate Parties International]]<br /> |Farben = <br /> |Webseite = [http://www.ceskapiratskastrana.cz/ ceskapiratskastrana.cz]<br /> }}<br /> Die '''Česká pirátská strana''' (ČPS, Kurzbezeichnung: Piráti, [[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Tschechische Piratenpartei'') ist eine politische [[Politische Partei|Partei]] in [[Tschechien]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> In Anlehnung an die schwedische [[Piratpartiet]] wurde Anfang 2009 die Gründung der Partei vorbereitet. Nach dem Erreichen der nötigen Zahl an Unterschriften ist die ''Česká pirátská strana'' seit dem 17. Juni 2009 als Partei offiziell registriert.<br /> <br /> == Wahlen ==<br /> Die ''Česká pirátská strana'' nahm im Mai 2010 erstmals an den [[Parlamentswahlen in der Tschechischen Republik 2010|Wahlen]] zum [[Abgeordnetenhaus (Tschechien)|Abgeordnetenhaus]] des tschechischen Parlaments teil.&lt;ref&gt;[http://www.ceskenoviny.cz/domov/zpravy/do-bitvy-o-snemovnu-se-prihlasilo-23-stran/394608]&lt;/ref&gt; Ursprünglich waren die Wahlen schon für Oktober 2009 vorgesehen gewesen. Insgesamt erhielt die Partei 42.323 Stimmen, was einem Anteil von 0,8 % entspricht.&lt;ref&gt;[http://www.election.cz/pls/ps2010/ps2?xjazyk=EN Ergebnisse der tschechischen Parlamentswahl 2010]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 17. Oktober 2010 nahm die Partei erfolgreich an den Kommunalwahlen teil.&lt;ref&gt;[http://www.piraten-sachsen.de/2010/10/19/piraten-entern-tschechische-kommunalwahlen/ Piraten entern tschechische Kommunalwahlen]&lt;/ref&gt; In [[Štěpánkovice]] erzielte sie 13,1 % und gewann zwei Sitze im Stadtrat; in [[Hostouň]] kam sie auf 9,3 % der Stimmen und gewann einen Sitz.<br /> <br /> Bei den Wahlen zu den Regionalräten am 12./13. Oktober 2012 erhielt die Partei zwischen 1,41 und 3,03 %, im Landesdurchschnitt 2,19 %.&lt;ref&gt;[http://www.volby.cz/pls/kz2012/kz62?xjazyk=CZ&amp;xdatum=20121012]&lt;/ref&gt; Bei der gleichzeitig stattfindenden Senatsteilwahl erhielt der von den Piraten nominierte und von ČPS, [[Křesťanská a demokratická unie – Československá strana lidová|KDU-ČSL]] und [[Strana zelených (Tschechien)|Strana zelených]]&lt;ref&gt;[http://www.denik.cz/z_domova/michalek-kandiduje-do-senatu-s-cilem-pomoci-boji-s-korupci-20120731.html]&lt;/ref&gt; unterstützte Kandidat [[Libor Michálek]] mit 24,3 % die meisten Stimmen und zog in die Stichwahl am 19./20. Oktober 2012 ein.&lt;ref&gt;[http://volby.idnes.cz/senat-2012.aspx?k=1&amp;t=6&amp;o=26]&lt;/ref&gt; In der Stichwahl wurde Michalek mit 74,4 % der Stimmen zum Senator gewählt.&lt;ref&gt;[http://volby.cz/pls/senat/se2111?xjazyk=CZ&amp;xdatum=20121012&amp;xobvod=26 Ergebnis (tschechisch)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei der [[Parlamentswahl in Tschechien 2013|Parlamentswahl 2013]] konnten die Piraten ihr Ergebnis auf 2,6 % (132.417 Stimmen) verbessern. Bei der [[Europawahl in Tschechien 2014]] erhielt die Piratenpartei 72.514 Stimmen; mit dem Stimmenanteil von 4,78 % verfehlte die Partei nur knapp die in Tschechien geltende 5-Prozent-Sperrklausel. Infolgedessen trat Ivan Bartoš als Parteichef zurück.<br /> <br /> In den Lokalwahlen 2014 erhielt die Partei in mehreren Lokalparlamenten Sitze, insbesondere eine Mehrheit in [[Marienbad]]&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://piratetimes.net/pirates-to-enter-several-local-czech-parliaments/|title=Pirates to Enter Several Local Czech Parliaments|publisher=PirateTimes|date=2014-10-11}}&lt;/ref&gt;, was dazu führte, dass Vojtĕch Franta als erster Bürgermeister der Partei in dieser Stadt gewählt wurde.&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://www.ceskatelevize.cz/ct24/regiony/292152-prvni-starosta-z-piratu-chceme-marianske-lazne-omladit/|title=První starosta z Pirátů: Chceme Mariánské Lázně omladit|publisher=Ceskatelevize|date=2014-11-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web|title=Bürgermeister von Marienbad|url=http://www.muml.cz/mestsky-urad/starosta/|date=2014-11-13|publisher=Stadt Marienbad}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der [[Abgeordnetenhauswahl in Tschechien 2017|Abgeordnetenhauswahl 2017]] hat die Partei 10,79 % Stimmen gewonnen und zieht mit 22 Abgeordneten zum ersten Mal ins tschechische Parlament ein.&lt;ref&gt;[https://www.piratenpartei.de/2017/10/21/parlamentswahlen-piratenpartei-tschechien-drittstaerkste-kraft/]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Internationale Verbindungen ==<br /> Die ČPS ist stimmberechtigtes Mitglied der [[Pirate Parties International]] (PPI), des internationalen Weltverbands der Piratenparteien. Im März 2011 wurde [[Marcel Kolaja]], Mitglied der ČPS, zu einem der beiden Co-Präsidenten der PPI gewählt.&lt;ref&gt;[http://marcel.volipiraty.cz/cv.html Curriculum Vitae], volipiraty.cz.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vorsitzende ==<br /> * 2009: [[Kamil Horký]]<br /> * 2009–2014: [[Ivan Bartoš]]<br /> * 2014: [[Janka Michailidu]]<br /> * 2014–2016: [[Lukáš Černohorský]]<br /> * seit 2016 [[Ivan Bartoš]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Czech Pirate Party|Česká pirátská strana}}<br /> * [http://www.ceskapiratskastrana.cz/ Internetseite der Česká pirátská strana]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Parteien in Tschechien<br /> |Navigationsleiste Piratenparteien}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|VIAF=147070139}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Ceska piratska strana}}<br /> [[Kategorie:Tschechische Partei]]<br /> [[Kategorie:Česká pirátská strana| ]]<br /> [[Kategorie:Piratenpartei]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 2009]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sakrament&diff=162506595 Sakrament 2017-02-10T15:45:45Z <p>Mmh: /* Christengemeinschaft */ richtigere Formulierung (es gibt keine offizielle &quot;Auffassung&quot;)</p> <hr /> <div>[[Datei:Seven Sacraments Rogier.jpg|miniatur|Die sieben Sakramente, [[Rogier van der Weyden]] um 1448. Linke Tafel: Taufe, Firmung, Bußsakrament; rechte Tafel Weihesakrament, Ehe, Krankensalbung; in der Mitte das Sakrament der Eucharistie als Frucht des Kreuzesopfers]]<br /> [[Datei:Hildesheim Wrisberg-Epitaph Mitteltafel.jpg|miniatur|hochkant|Ausspendung der Gnaden, [[Johannes Hopffe]], [[Wrisberg-Epitaph]], 1585]]<br /> Als '''Sakrament''' bezeichnet man im [[Christentum]] einen [[Ritus]], der als sichtbares Zeichen beziehungsweise als sichtbare Handlung eine unsichtbare Wirklichkeit [[Gott]]es vergegenwärtigt und an ihr teilhaben lässt.<br /> <br /> == Wortherkunft ==<br /> Das Wort ''Sakrament'' stammt vom kirchenlateinischen Begriff ''sacramentum'' „Heilszeichen, Heilsmittel, Heilsweg, sichtbares Zeichen der verborgenen Heilswirklichkeit“ ab. Die lateinische Wurzel ''sacer'' bedeutet „heilig, unverletzlich“. Das Wort ''sacramentum'' wird in der Theologie als lateinische Übersetzung des [[Griechische Sprache|griechischen Wortes]] μυστήριον ''[[Mysterium|mysterion]]'' (Geheimnis)&lt;ref&gt;Peter Kuhn: ''Die Sakramente der Kirche – siebenfältige Einheit.'' In: [[Hubert Luthe]] (Hrsg.): ''Christusbegegnung in den Sakramenten.'' Butzon &amp; Bercker Verlag, Kevelaer 1981, S. 127, ISBN 3 7666 9219 4.&lt;/ref&gt; neben dem latinisierten griechischen Wort ''mysterium'' verwendet.<br /> <br /> == Legitimation der Sakramentenspendung ==<br /> In der Praxis reicht die Bedeutung der Sakramentenspendung tiefer, indem sie neben der Verkündigung des [[Wort Gottes|Wortes Gottes]] der wesentliche Auftrag jeder Kirche und die wesentliche Begründung ihrer Existenzberechtigung als Institution überhaupt ist. An die formale Darreichung eines Sakramentes wird eine von Gott zugesagte, Heil bringende oder fördernde geistige Wirkung geknüpft. Je nach Glaubensrichtung wird die Legitimation für die Sakramentspendung von „aus den eigenen Reihen“ dazu Berufenen abhängig gemacht; bis hin zu jedermann, der anerkannt christlich getauft ist und taufen kann. Die gegenseitige Anerkennung der Gültigkeit und Wirksamkeit der jeweils gespendeten Sakramente findet nur teilweise statt.<br /> <br /> == Das Wesen des Sakramentes ==<br /> Die Zahl der Sakramente und ihr Verständnis ist in der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche einerseits und in den aus der [[Reformation]] hervorgegangenen Kirchen andererseits unterschiedlich. Innerhalb des reformatorischen Zweiges wiederum gibt es starke Differenzen, die jahrhundertelang als kirchentrennend empfunden wurden.<br /> <br /> === Orthodoxe Kirchen ===<br /> In der [[Östlich-orthodoxe Kirche|orthodoxen Kirche]] werden die Sakramente als heilige ''Mysterien'' (von griechisch ''Mysterion'' – Geheimnis) bezeichnet. Es ist nie eine Siebenzahl der Sakramente [[Kanonisches Recht|kanonisch]] festgehalten worden, da die orthodoxe Kirche daneben auch die gesamte Kirche und alle kirchlichen Handlungen als „sakramental“ und als Mysterium sieht; eine klare Abgrenzung der Sakramente von den [[Sakramentale|Sakramentalien]] existiert nicht.<br /> <br /> Die rechtliche Gültigkeit von Sakramenten ist bei den Orthodoxen nur ein untergeordneter Gedanke gegenüber der tatsächlichen Wirksamkeit. Diskussionen über die Gültigkeit oder Ungültigkeit von Sakramenten können von Orthodoxen daher oft nur schwer nachvollzogen werden.<br /> <br /> Als die sieben Mysterien werden gemeinhin bezeichnet:<br /> * [[Taufe]]<br /> * [[Myron (Sakrament)|Myronsalbung]] (unmittelbar auf die Taufe folgend und der [[Firmung]] in der römisch-katholischen Kirche entsprechend)<br /> * [[Eucharistie#Orthodoxe|Eucharistie]]<br /> * [[Beichte]]<br /> * [[Kirchliche Trauung|Ehe]]<br /> * [[Weihesakrament|Sakrament der Weihe]]<br /> * [[Krankensalbung]]<br /> Diese Ausgliederung bestimmter Mysterien ist jedoch einer Angleichung an die westliche Tradition geschuldet und gilt im orthodoxen Christentum nicht als verbindliche Glaubenswahrheit.<br /> <br /> === Römisch-katholische Kirche ===<br /> Der Begriff ''Sakrament'' hat in der katholischen Theologie mehrere Bedeutungen. Im engeren Sinn bezeichnet er die Einzelsakramente. In einem weiteren, diesem übergeordneten Sinn bedeutet er jede Art von Begegnung von Gott und Mensch, die immer ''sakramental vermittelt'' ist. In den Sakramenten wirkt [[Jesus Christus]] selbst und handelt durch seine [[Ekklesiologie|Kirche]], so dass das [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweite Vatikanische Konzil]] auch die Kirche als Ganzes in [[Analogielehre|analoger Weise]] als „das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“&lt;ref&gt;Dogmatische Konstitution ''Lumen gentium'', 1.&lt;/ref&gt; bezeichnet hat. Das Verständnis der Sakramente setzt den [[Glaube]]n voraus, die Sakramente fördern und stärken aber zugleich auch den Glauben.<br /> <br /> Ihren Ort haben die Sakramente in der [[Liturgie]] als Feier der Kirche. Nach katholischer Auffassung stellen sie das in Jesus Christus gewirkte [[Gnade|Heil]] dar, bieten einen Ausblick auf die Vollendung der [[Heilsgeschichte]] (vgl. auch [[Eschatologie]]) und werden so wirksam für die Gegenwart als Orte der Begegnung von Gott und Mensch.&lt;ref name=&quot;KKK&quot;&gt;2. Vatikanisches Konzil: Konstitution über die Heilige Liturgie des Sacrosanctum Concilium, Nr. 59 und 2; 5-13; vgl. einführend Katechismus der Katholischen Kirche, München u.&amp;nbsp;a. 1993, insbes. Nr. 1114–1152 (S. 324ff.), online unter [http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P3E.HTM Katechismus der Katholischen Kirche].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu jedem Sakrament gehört ein äußeres Zeichen, durch das eine bestimmte innere Gnade angedeutet und zugleich auch mitgeteilt wird. Diese heiligen, gnadenspendenden Zeichen sind nach der Lehre der katholischen Kirche von [[Jesus Christus|Christus]] eingesetzt. Einige Sakramente, so die [[Taufe]], die [[Firmung]] und die [[Weihesakrament|Weihe]], prägen der empfangenden Person ein [[Character indelebilis|unauslöschliches Merkmal]] ein. Daher können diese Sakramente nur einmal empfangen werden.<br /> <br /> Die Gültigkeit der Sakramente ist an die durch die Tradition der Kirche vorgegebene Form des Vollzugs sowie an die Intention des Spendenden gebunden, das Sakrament der Absicht der Kirche gemäß zu vollziehen. Die Früchte der Sakramente sind auch von der inneren Verfassung ihrer Empfänger abhängig. Wer die Taufe nicht empfangen hat, kann zu den anderen Sakramenten nicht gültig zugelassen werden.&lt;ref&gt;[[Codex Iuris Canonici|CIC]], can. 842, §&amp;nbsp;1&lt;/ref&gt; Wer ein Sakrament unwürdig empfängt, empfängt die innere Gnade nicht, sondern begeht – sofern er freiwillig und in Kenntnis seiner Unwürdigkeit handelt – eine [[Todsünde|schwere Sünde]].<br /> <br /> Die Spendung von Firmung, Eucharistie, Beichte, Krankensalbung und Weihe ist geweihten Amtsträgern vorbehalten, die Taufe kann bei Lebensgefahr des Täuflings von jedem gespendet werden, der tun will, was die Kirche bei der Taufe tut. Das Ehesakrament spenden sich die Eheleute gegenseitig; jedoch ist bei Katholiken die Bekundung des Ehewillens vor einem Priester oder Diakon zur Gültigkeit erforderlich.<br /> <br /> Da Sakramente [[ex opere operato]] gespendet werden, tritt die Wirksamkeit eines Sakramentes aufgrund seines richtigen Vollzugs und unabhängig von der sittlichen [[Disposition (Philosophie)|Disposition]] der spendenden Person dann ein, wenn der Empfänger dem nicht entgegenwirkt.<br /> <br /> In der Tradition der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] hat sich seit dem 13. Jahrhundert die Zahl von [[sieben]] Sakramenten herausgebildet:<br /> <br /> * [[Taufe]]<br /> * [[Firmung]]<br /> * [[Eucharistie#Katholiken|Eucharistie]]<br /> * [[Beichte#Römisch-katholische Kirche|Bußsakrament]]<br /> * [[Krankensalbung]]<br /> * [[Weihesakrament]] in den drei Stufen der Diakon-, Priester- und Bischofsweihe<br /> * [[Kirchliche Trauung|Ehe]]<br /> <br /> Taufe, Firmung und Eucharistie sind die drei Sakramente, durch die der Mensch in die Kirche eingegliedert wird. Weil sie innerlich eng zusammenhängen, sollen sie bei [[Katechumenat|Katechumenen]] jenseits des Kleinkindalters wenn möglich in einer einzigen Feier vollzogen werden.&lt;ref&gt;''Die Eingliederung von Kindern im Schulalter in die Kirche'', Studienausgabe für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes, 1986&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Neben den sieben Sakramenten kennt die katholische Kirche ''[[Sakramentale|Sakramentalien]]'', mit denen entweder der Alltag geheiligt werden soll (z.&amp;nbsp;B. Kindersegnung, [[Weihwasser]], [[Kreuzzeichen]], Speisensegnung), besondere Tage gekennzeichnet sind ([[Aschenkreuz]], [[Fußwaschung]], [[Blasiussegen]]) oder Personen, Orte oder Gegenstände besonders in den Dienst der Kirche genommen werden (z.&amp;nbsp;B. [[Abt#Abtsbenediktion|Abtsbenediktion]], [[Jungfrauenweihe]], [[Kirchweihe]]).<br /> <br /> === Anglikanische Kirchen ===<br /> In den [[Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen Kirchen]] besteht Konsens darüber, dass die [[Taufe]] und die [[Eucharistie]] die beiden in der [[Lambeth-Quadrilateral]] erwähnten „Herren-Sakramente“ sind. Die anderen fünf Handlungen, die in der römisch-katholischen Kirche als Sakramente gelten (Firmung, Bußsakrament, Krankensalbung, Ehe und Weihesakrament) werden von vielen Anglikanern ebenfalls als Sakramente&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://anglicansonline.org/basics/catechism.html | titel=The Catechism. An Outline of the Faith, commonly called the Catechism. | titelerg=Abschnitt „The sacraments“ | datum=2007-04-15 | zugriff=2011-06-29}}&lt;/ref&gt;, von manchen hingegen als [[Sakramentalie]]n betrachtet. Über diese wird in den [[neununddreißig Artikel]]n ausgesagt, dass sie „häufig Sakramente genannt“ werden, jedoch ist hierbei zu beachten, dass die „Neununddreißig Artikel“ lediglich eine historische Darstellung des Glaubens im [[Elisabethanisches Zeitalter|Elisabethanischen Zeitalter]] darstellen und nicht die gegenwärtige vollständige Glaubenslehre der anglikanischen Kirche enthalten.<br /> <br /> Das Taufverständnis ist das gleiche wie in den orthodoxen, römisch-katholischen und evangelischen Kirchen; zum Eucharistieverständnis siehe den entsprechenden Abschnitt im Artikel [[Eucharistie#Anglikaner|Eucharistie]].<br /> <br /> === Evangelische Kirchen ===<br /> <br /> ==== Evangelisch-lutherische Kirchen ====<br /> Nach lutherischer Auffassung sind die Sakramente „Zeichen und Zeugnis“ des göttlichen Willens, durch die der Glaube einerseits geweckt, andererseits auch gestärkt wird. Gleichzeitig fordern die Sakramente auch den Glauben, da nur der Glaube das Heil im Sakrament ergreifen kann.&lt;ref&gt;[[Confessio Augustana|Augsburger Bekenntnis]] Artikel 13&lt;/ref&gt; Die Apologie des Augsburger Bekenntnisses definiert im 13. Artikel, dass als Sakramente im strikten Sinne [[Taufe]], [[Beichte]] und [[Eucharistie|Abendmahl]] zu gelten haben:<br /> <br /> {{Zitat|Vere igitur sunt sacramenta baptismus, coena Domini, absolutio quae est sacramentum poenitentiae.|Übersetzung=Wahrhaft jedoch sind Sakramente die Taufe, das Mahl des Herrn, die Absolution, d.&amp;nbsp;h. das Bußsakrament.|[[Apologie des Augsburger Bekenntnisses]]|[[BSLK]] S.&amp;nbsp;292, Z.&amp;nbsp;4}}<br /> <br /> Im weiteren Sinne kann nach Apologie 13 auch die [[Weihesakrament|Weihe]] (Ordination) zum geistlichen Amt als Sakrament gelten:<br /> {{Zitat|Si autem ordo de ministerio verbi intelligatur, non gravatim vocaverimus ordinem sacramentum. Nam ministerium verbi habet mandatum Dei et habet magnificas promissiones.|Übersetzung=Wo man aber das Sakrament des Ordens wollt nennen ein Sakrament von dem Predigtamt und Evangelio, so hätte kein Beschwerung die Ordination ein Sakrament zu nennen. Denn das Predigtamt hat Gott eingesetzt und geboten und hat eine herrliche Zusage Gottes.|Apologie des Augsburger Bekenntnisses|BSLK S.&amp;nbsp;293, Z.&amp;nbsp;10}}<br /> <br /> Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche weisen darauf hin, dass die Firmung und die Krankensalbung keine Sakramente sein sollen, da sie weder Gottes Befehl noch sein Gebot hätten. Jedoch könnten diese auch in der lutherischen Kirche gebraucht werden, auch wenn sie keine Sakramente sind.<br /> <br /> Zur Gültigkeit des Sakramentes sei hier [[Martin Luther]] am Beispiel des Abendmahles zitiert:<br /> {{Zitat|Ob gleich ein Bube das Sakrament nimmt oder gibt, so nimmt er das rechte Sakrament, das ist Christi Leib und Blut, eben sowohl als der es aufs allerwürdigste handelt. Denn es ist nicht gegründet auf Menschen Heiligkeit, sondern auf Gottes Wort. Und wie kein Heiliger auf Erden, ja kein Engel im Himmel, das Brot und Wein zu Christi Leib und Blut machen kann, also kanns auch niemand ändern noch wandeln, ob es gleich missbraucht wird. Denn um der Person oder Unglaubens willen wird das Wort nicht falsch, dadurch es ein Sakrament geworden und eingesetzt ist. Denn er spricht nicht: Wenn ihr glaubt oder würdig seid, so habt ihr meinen Leib und Blut, sondern: Nehmet, esset und trinket, das ist mein Leib und Blut; weiter: Solches tut (nämlich das ich jetzt tue, einsetze, euch gebe und nehmen heiße). Das ist soviel gesagt: Gott gebe du seist unwürdig oder würdig, so hast du hier seinen Leib und Blut aus Kraft dieser Worte, so zu dem Brot und Wein kommen. Solches merke und behalte nur wohl; denn auf den Worten steht alle unser Grund, Schutz und Wehre wider alle Irrtümer und Verführung, so je gekommen sind oder noch kommen mögen.|Martin Luther|[[Der Große Katechismus|Großer Katechismus]]}}<br /> Hier hebt Luther wohl eher auf den Glauben der Sakramentspendenden ab als auf den Glauben der Empfangenden.<br /> <br /> Im Glauben wird – so die vorherrschende volkskirchliche Auffassung – von den Empfangenden die heilsnotwendige Wirkung ergriffen. Im unwürdigen Nehmen des Sakramentes gerate hingegen die Wirkung zum Gericht. Diese volkskirchliche Auffassung führte dazu, dass im [[Pietismus]] manche Personen und Gruppen die Sakramente ablehnten und sich damit außerhalb der Kirche stellten (&quot;Separatisten&quot;).&lt;ref&gt;Eberhard Fritz: ''„Schmierkäs“ und „Streichpflaster“. Die Ablehnung der Sakramente im württembergischen Radikalpietismus''. In: Blätter für Württembergische Kirchengeschichte 114/2014. S. 37–51.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Evangelisch-reformierte Kirchen ====<br /> Die evangelisch-reformierten Kirchen kennen die zwei Sakramente der Taufe und des [[Eucharistie#Abendmahl in den reformierten Kirchen|Abendmahls]]. In der reformierten Tradition haben die Sakramente jedoch nur die Bedeutung von [[Symbol]]en. Sie sind Zeichen, die eine geistliche Wirklichkeit anschaulich machen, sie jedoch nicht bewirken.&lt;ref&gt;[http://www.heidelberger-katechismus.net/8065-0-227-50.html Heidelberger Katechismus, Frage und Antwort 65]&lt;/ref&gt; Vergleiche auch aus dem [[Heidelberger Katechismus]], der wesentlichen Bekenntnisschrift der Reformierten Kirche in Deutschland: „Es sind sichtbare heilige Wahrzeichen und Siegel, von Gott dazu eingesetzt, um uns durch ihren Gebrauch die Verheißung des Evangeliums noch besser verständlich zu machen und zu versiegeln; nämlich, dass er uns wegen des einmaligen Opfers Christi, am Kreuz vollbracht, Vergebung der Sünden und ewiges Leben aus Gnade schenkt ({{B|1 Mos|17|11}}; {{B|Röm|4|11}}; {{B|5 Mos|30|6}}; {{B|3 Mos|6|23}}; {{B|Hebr|9|8.9.24}}; {{B|Hes|20|12}})“&lt;ref&gt;[http://www.ubf-info.de/heidelberg/hdkat/hdkat2d.htm#66 Heidelberger Katechismus, Frage und Antwort 66.] ubf-net.de&lt;/ref&gt;. Dies war das große Streitthema in dem berühmten [[Marburger Religionsgespräch]] zwischen Martin Luther und [[Ulrich Zwingli]] 1529. In allen anderen Fragen konnten sie sich so verständigen, dass die Unterschiede nicht zur Kirchentrennung führten. Der [[Abendmahlsstreit]] blieb jedoch der Grund zur Trennung von lutherischer und reformierter Kirche.<br /> <br /> ==== Evangelische Freikirchen ====<br /> Auch viele evangelische Freikirchen lehnen die Auffassung des Sakraments als heilswirksames Zeichen ab. Sakramente werden stattdessen analog zur evangelisch-reformierten Tradition bei [[Ulrich Zwingli]] als Zeichen ohne sakramentale Bedeutung verstanden. Dieses Verständnis ist unter anderem bei [[Baptisten]] und im [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]] anzutreffen. [[Mennoniten]] verzichten meist ganz auf den Begriff Sakrament.&lt;ref&gt;[http://www.pkgodzik.de/fileadmin/user_upload/Kirchlich-theologische_Themen/Dialog_VELKD-Mennoniten_1989-1992.pdf Das lutherisch-mennonitische Gespräch in der Bundesrepublik Deutschland] (PDF; 248&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Neuapostolische Kirche ===<br /> In der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]] gibt es neben der Heiligen Wassertaufe und dem [[Eucharistie#Neuapostolische|Heiligen Abendmahl]] auch das Sakrament der [[Versiegelung (Religion)|Versiegelung]]. Taufe und Versiegelung werden nur einmal an den Gläubigen durchgeführt und bewirken – im neuapostolischen Glaubensverständnis – die sogenannte „Wiedergeburt aus Wasser und Geist“ (siehe auch {{B|Joh|3|5|EU}}). Das Heilige Abendmahl wird in jedem Gottesdienst durch Spendung der [[Hostie|Abendmahlshostien]] gefeiert.<br /> <br /> === Christian Science ===<br /> In der christlichen Wissenschaft ([[Christian Science]]) ist das Abendmahl „geistige [[Kommunion]] mit dem einen Gott“. Äußeres Zeichen bei den zweimal jährlich in dieser Form nur in den Zweigkirchen stattfindenden [[Gottesdienst]]en ist eine veränderte Gottesdienstordnung mit dem kniend gebeteten [[Vater unser]] am Ende des Gottesdienste und dem Singen der [[Doxologie]]. Dabei werden [[Brot]] und [[Wein]], Taufe und [[Eucharistie|Abendmahl]] geistig gedeutet und empfangen. „Unser Brot, „das vom Himmel kommt“, ist Wahrheit. Unser Kelch ist das Kreuz. Unser Wein ist die Inspiration der Liebe, der Trank, den unser Meister trank und seinen Nachfolgern empfahl“ schreibt Mary Baker Eddy im Lehrbuch der Religion.<br /> <br /> === Christengemeinschaft ===<br /> [[Die Christengemeinschaft]] sieht sich als Kultusgemeinschaft. Ihre zentrale Feier ist die „Menschenweihehandlung“, die formal gesehen in ihrer Liturgie mit den Hauptteilen „Evangeliumlesung – Opferung – Wandlung – Kommunion“ Ähnlichkeiten mit der katholischen Eucharistie aufweist. In der Christengemeinschaft gibt es keine bindende Auffassung der Sakramente. Einige Theologen sprechen darüber, dass in den Sakramenten den Gläubigen die verwandelnden Christus-Kräfte verliehen werden. Die Übung im Gemeindeleben miteinander erstreckt sich unter anderem darauf, dies auch bewusst nachzuvollziehen. Man spricht in der Christengemeinschaft vom „Kreis der Sakramente“: Um das zentrale [[Eucharistie]]&amp;shy;sakrament, die „Menschenweihehandlung“ mit/ohne [[Predigt]] scharen sich die sechs anderen Sakramente, die bis auf eines, die „Beichte“ oder „Schicksalsberatung“, von der Idee her nur einmalig in der Biografie vollzogen werden. Die [[Taufe]] orientiert den Menschen auf die Beziehung zur „Gemeinde des Christus Jesus“, die überkonfessionell verstanden wird. Die weiteren Sakramente der Christengemeinschaft neben der Menschenweihehandlung sind:<br /> * Taufe<br /> * [[Konfirmation]]<br /> * [[Beichte]]<br /> * [[Kirchliche Trauung|Trauung]]<br /> * [[Priesterweihe]]<br /> * [[Krankensalbung|Sterbeölung]]<br /> <br /> Die Sakramente werden vom Priester jeweils in festgeschriebener Weise und in [[Liturgisches Gewand|liturgischen Gewändern]] mit jahreszeitlich zum Teil unterschiedlichen Wortlauten und Farben durchgeführt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Katholisch<br /> ** [[Leonardo Boff]]: ''Kleine Sakramentenlehre.'' Patmos, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-77054-8<br /> ** [[Josef Finkenzeller]],''Die Zahl und Zählung der Sakramente'', in: [[Leo Scheffczyk]] (Hrsg.), Werner Dettloff (Hrsg.), [[Richard Heinzmann]] (Hrsg.), Wahrheit und Verkündigung. [[Michael Schmaus]] zum 70. Geburtstag, Paderborn, München, Wien 1967, Band 2, S. 1005–1020.<br /> ** Ralf Miggelbrink: ''Ist die Ehe ein Sakrament?'', in: Geist und Leben 74 (2001), S. 193–209<br /> ** [[Franz-Josef Nocke]]: ''Allgemeine Sakramentenlehre.'' In: Theodor Schneider (Hrsg.): ''Handbuch der Dogmatik.'' Band 2., Düsseldorf 2002, S. 188–224.<br /> ** Franz-Josef Nocke: ''Spezielle Sakramentenlehre.'' In: Theodor Schneider (Hrsg.): ''Handbuch der Dogmatik.'' Band 2., Düsseldorf 2002, S. 226–376.<br /> ** Theodor Schnitzler: ''Was die Sakramente bedeuten. Hilfen zu einer neuen Erfahrung.'' Herder, Freiburg 1983, ISBN 3-451-19559-3<br /> ** [[Walter Simonis]]: ''Lebenszeichen der Kirche. Sakramentenlehre'', Düsseldorf 2006, Patmos Verlag, ISBN 3-491-70398-0<br /> <br /> * Christengemeinschaft<br /> ** Michael Debus: ''Auferstehungskräfte im Schicksal. Die Sakramente der Christengemeinschaft.'' Urachhaus, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8251-7526-9<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.k-l-j.de/Sakramente_allgemein.htm Die sieben Sakramente]<br /> * [http://www.theologie-systematisch.de/sakramentenlehre.html Aktuelle Literatur zur Sakramentenlehre]<br /> * [http://dbk.de/katechismus/scripte/kate_suche2.pl?Zeilen_nummer=317&amp;Wert1=3.%20Die%20Sakramente%20als%20sichtbares%20Wort&amp;Wert2=&amp;sr=0&amp;band=1 Die Sakramente als sichtbares Wort] In: [[Katholischer Erwachsenenkatechismus]], Bd. I, S. 317–329<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Sakramente der katholischen und orthodoxen Kirchen<br /> |Navigationsleiste Sakramente der evangelisch-lutherischen Kirche<br /> |Navigationsleiste Sakramente der neuapostolischen Kirche<br /> |Navigationsleiste Sakramente der Christengemeinschaft<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4051342-7}}<br /> <br /> [[Kategorie:Liturgie]]<br /> [[Kategorie:Sakramente| ]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cybinka&diff=159699284 Cybinka 2016-11-14T21:41:43Z <p>Mmh: Typo im sorbischen Namen des Buches</p> <hr /> <div>{{Infobox Ort in Polen<br /> | Ort = Cybinka<br /> | Wappen = [[Datei:POL_Cybinka_COA_old.svg|119px|Wappen von Cybinka]]<br /> | Woiwodschaft = Lebus<br /> | Powiat = Słubice<br /> | PowiatLink = Słubicki<br /> | Breitengrad = 52<br /> | Breitenminute = 12<br /> | Breitensekunde = 0<br /> | Längengrad = 14<br /> | Längenminute = 48<br /> | Längensekunde = 0<br /> | OrtFläche = 5.32<br /> | Höhe = <br /> | Postleitzahl = 69.108<br /> | Telefonvorwahl = 68<br /> | KFZ-Kennzeichen = FSL<br /> | Straße1 = [[Słubice]] - [[Zielona Góra]]<br /> | Schienen1 = [[Kunowice]] - Cybinka<br /> | Flughafen1 = [[Flughafen Posen-Ławica|Posen-Ławica]] <br /> | Flughafen2 = [[Flughafen Berlin-Schönefeld|Berlin-Schönefeld]]<br /> | GemeindeTyp = Stadt- und Landgemeinde<br /> | Schulzenämter = 12<br /> |Ortschaften = 16 <br /> | GemeindeFläche = 279.72<br /> | TERYT = 0805013<br /> | Bürgermeister = Roman Siemiński<br /> | BürgermeisterDatum = 2011<br /> | AnschriftStraße = ul. Szkolna 5<br /> | AnschriftOrt = 69-108 Cybinka<br /> | Webpräsenz = www.cybinka.pl<br /> }}<br /> <br /> '''Cybinka''' ({{DeS}} ''Ziebingen'', [[niedersorbische Sprache|niedersorbisch]]: ''Zebinki'')&lt;ref&gt;Letopis: Historiski letopis. Rjad B, Ausgabe 5. Institut za serbski ludospyt, Domowina, Bautzen 1959, S. 15f.&lt;/ref&gt; ist eine Stadt im [[Powiat Słubicki]] der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Lebus]]. Sie hat etwa 2.700 Einwohner.<br /> <br /> == Geographische Lage ==<br /> Die Stadt liegt in der [[Neumark (Landschaft)|Neumark]], 24&amp;nbsp;km südöstlich von [[Słubice]] und 61&amp;nbsp;km nordwestlich von [[Zielona Góra]] (''Grünberg in Schlesien'') zwischen den Flüssen [[Oder]] und [[Pleiske]] (polnisch ''Pliszka''). <br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Brandenburg Kr Weststernberg.png|mini|Ziebingen zwischen den Flüssen [[Oder]] und [[Pleiske]] südlich der Stadt [[Küstrin]] auf einer Landkarte von 1905]]<br /> {|<br /> |[[Datei:SchlossZiebingen.jpg|mini|Schloss Ziebingen um 1900]]<br /> |}<br /> [[Datei:Kosciol rzymskokatolicki w Cybince.jpg|mini|Stadtkirche (bis 1945 evangelisch)]]<br /> Die Ersterwähnung von Ziebingen stammt aus dem Jahre 1472.<br /> <br /> Der Marktflecken befand sich von 1582 bis 1804 im Besitz der Johanniter[[kommende]] Logau.<br /> <br /> Im Jahre 1900 wurde Ziebingen zu einer Bergarbeitersiedlung für die nahe gelegene [[Braunkohle]]n[[Bergwerk|grube]] Steinbockwerk (Koziczyn) an der Pleiske. 1907 wurde die [[Eisenbahn]]nebenstrecke von [[Kunowice|Kunersdorf]] (Kunowice) bis Ziebingen in Betrieb genommen. Im Jahre 1933 lebten in dem Marktflecken im [[Landkreis Weststernberg]] 3.997 Einwohner, 1939 waren es 3.951.<br /> <br /> In Ziebingen, wie auch in dem Dorf [[Aurith]] an der Pleiskemündung, wurde das niedersorbische Brauchtum gepflegt.<br /> <br /> Bis 1945 gehörte Ziebingen zum [[Landkreis Weststernberg]] im [[Regierungsbezirk Frankfurt]] der preußischen [[Provinz Brandenburg]].<br /> <br /> Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde Ziebingen am 4.&amp;nbsp;Februar 1945 bei Kämpfen der [[Rote Armee|Roten Armee]] mit der deutschen [[Wehrmacht]] fast vollständig zerstört. Nach Kriegsende wurde Ziebingen unter [[Volksrepublik Polen|polnische]] Verwaltung gestellt. Die Ortschaft wurde in ''Cybinka'' umbenannt und erhielt Stadtrecht. Die deutschen und [[Sorben|sorbischen]] Einwohner wurden von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus ihrer Stadt [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945 bis 1950|vertrieben]] und durch Polen ersetzt. <br /> <br /> 1957 lebten wieder 2.357 Menschen in der Ortschaft. Die Stadtrechte von Cybinka wurden 1972 eingeschränkt, aber nicht entzogen.<br /> <br /> == Gemeinde ==<br /> Die [[Gmina#Gmina miejsko-wiejska|Stadt- und Landgemeinde (''gmina miejsko-wiejska'')]] Cybinka umfasst ein Gebiet von 279,7&amp;nbsp;km² mit 6.761 Einwohnern. Dazu gehören folgende Ortschaften (''deutsche Namen bis 1945'') mit Schulzenamt (''[[sołectwo]]''):<br /> <br /> &lt;div style=&quot;-moz-column-count:2; column-count:2;&quot;&gt;<br /> * Białków (''Balkow'', niedersorbisch ''Bołków'')<br /> * Bieganów (''Busch'')<br /> * Drzeniów (''Drehne'')<br /> * Grzmiąca (''Grimnitz'', nsb. ''Krjemjenica'')<br /> * Krzesin (''Kräsen'')<br /> * Kłopot (''Kloppitz'', nsb. ''Kłopice'')<br /> * Maczków (''Matschdorf'')<br /> * Mielesznica (''Melschnitz'', nsb. ''Malešnica'')<br /> * Radzików (''Reichenwalde'')<br /> * Rąpice (''Rampitz'', nsb. ''Rampice'')<br /> * Sądów (''Sandow''&lt;ref&gt;[[Heinrich Berghaus]]: ''Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz''. Band 3, Brandenburg 1856, [https://books.google.de/books?id=ygg_AAAAcAAJ&amp;pg=PA290 S. 290–291.]&lt;/ref&gt;)<br /> * Urad (''Aurith'')<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> Weiterhin gibt es folgende Ortschaften ohne Schulzenamt:<br /> &lt;div style=&quot;-moz-column-count:2; column-count:2;&quot;&gt;<br /> * Bełcze (''Rauschmühle'')<br /> * Białkówek<br /> * Bieganów (''Buschvorwerk'')<br /> * Bielewo (''Sandvorwerk'')<br /> * Borówki (''Teerofen'')<br /> * Borzyska (''Teerofen'')<br /> * Czepczynek (''Buschkrug'')<br /> * Grabiec (''Untermühle'')<br /> * Gąsiorowo (''Weißer Berg'')<br /> * Jarzębiak (''Chausseekrug'')<br /> * Jaskółczyn (''Hammer'')<br /> * Jerzmanice (''Hermannia'')<br /> * Konotopek (''Kontopmühle'')<br /> * Kłodziny (''Vordermühle'')<br /> * Mątwy (''Schöpfwerk'')<br /> * Młodno (''Meldensee'')<br /> * Nowy Maczków (''Kolonie Matschdorf'')<br /> * Płaczki (''Vaterswille'')<br /> * Radzikówek (''Forsthaus Reichenwalde'')<br /> * Rybojedzko (''Oder'')<br /> * Samosiedz (''Hamelberg'')<br /> * Sarbski Młyn (''Wendischmühle'')<br /> * Siersko (''Sierzig'')<br /> * Smogorki (''Theerbude'')<br /> * Szydłów (''[[Schiedlo]]'')<br /> * Tawęcin (''Tauentzienhof'')<br /> * Urad Górny (''Auritherbrücke'')<br /> * Wydrzyłój (''Andreasmühle'')<br /> * Załuskowo (''Reichenwalde Vorwerk'')<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> Das Mündungsgebiet der Neiße in die Oder wurde am 10. Juli 1998 zum Landschaftsschutzgebiet Krzesin (Krzesiński Park Krajobrazowy) erklärt, es hat eine Fläche von 8.546 ha.<br /> <br /> == Schloss Ziebingen ==<br /> 1751 wurde die Familie [[Burgsdorff (Adelsgeschlecht)|von Burgsdorff]] Besitzer des Schlosses in Ziebingen. 1802 kaufte der Regierungspräsident von [[Frankfurt (Oder)]], Graf Wilhelm [[Finck von Finckenstein]], das Schloss dem [[Komtur (Amt)|Komtur]] der [[Johanniterorden|Johanniter]] in [[Łagów (Powiat Świebodziński)|Lagow]], Carl Friedrich Ehrentreich von Burgsdorff, ab. Es blieb bis 1945 im Besitz der Familie Finckenstein. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unter polnischer Verwaltung stand das beschädigte Schloss lange leer. 1973 ist es durch Brandstiftung in Flammen aufgegangen, die Reste der Ruine wurden in den 1980er Jahren abgetragen.&lt;ref&gt;Markus Jager (Hg.): ''Schlösser und Gärten der Mark''. Berlin 2006, S.&amp;nbsp;116 ISBN 978-3-936872-96-5&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Schloss Ziebingen war das Hauptwerk des Architekten [[Hans Christian Genelli]]. Es galt als einer der Musenhöfe der deutschen [[Romantik]] und beherbergte unter anderem von 1801 bis 1819 den Dichter [[Ludwig Tieck]]. <br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> *[[Ludwig Tieck]], deutscher Dichter<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Eduard Ludwig Wedekind]]: ''Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart''. Zielenzig 1855, [https://books.google.de/books?id=hS8DAAAAcAAJ&amp;pg=PA318 S. 318–320].<br /> * W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): ''Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande''. Berlin 1861, [https://books.google.de/books?id=yatYAAAAcAAJ&amp;pg=PA507 S. 507.]<br /> * Manfred Schieche, Gerhard Jaeschke: ''Ziebingen. Ein Marktflecken im Sternberger Land''. Eigenverlag der Autoren, Eisenhüttenstadt 2001, ISBN 3-8311-2045-5.<br /> * Gerhard Jaeschke, Kurt Herrgoß, Manfred Schieche: ''Ziebingen im Sternberger Land und seine Nachbarn. Orte und ihre Menschen in Bildern''. Eigenverlag der Autoren, 2003. Druck: Tastomat, Eggersdorf. ISBN 3-00-012896-4.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Cybinka}}<br /> *[http://www.cybinka.pl/ Webseite der Stadt Cybinka]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Słubicki}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4657813-4|VIAF=247841554}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Lebus]]<br /> [[Kategorie:Gmina Cybinka| ]]<br /> <br /> [[it:Cybinka]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlacht_bei_Taus&diff=147878524 Schlacht bei Taus 2015-11-09T19:11:33Z <p>Mmh: typo</p> <hr /> <div>Die '''Schlacht bei [[Domažlice|Taus]]''' (auch Schlacht von Domažlice) in Westböhmen am [[14. August]] [[1431]] beendete den fünften und letzten [[Kreuzzug]] gegen die Reformbewegung der [[Hussiten]] in [[Böhmen]].<br /> <br /> Nachdem Verhandlungen der römisch-katholischen Kirche und Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] von Luxemburg zur Unterwerfung der Hussiten ergebnislos geblieben waren, versammelte sich im August 1431 ein vom [[Friedrich I. (Brandenburg)]] von [[Hohenzollern]] aufgestelltes Kreuzritterheer in einer Stärke von angeblich 130.000 [[Söldner]]n bei [[Weiden in der Oberpfalz]]. Der Heerbann stand unter der Leitung des päpstlichen [[Legat (Botschafter)|Legaten]] Kardinal [[Giuliano Cesarini der Ältere|Giuliano Cesarini]] und drang Anfang August, auf schnelle Beute bedacht, nach Böhmen vor. Ab dem 8. August wurde die Stadt Taus ([[Domažlice]]) in [[Westböhmen]] belagert, die seit der [[Schlacht bei Mies]] unter der Herrschaft der Hussiten stand. <br /> <br /> Als am 14. August das unter dem Feldherren [[Andreas Prokop]] dem Großen stehende, etwa 50.000 Mann starke Heer der [[Taboriten]] zur Verteidigung der Stadt Taus herannahte, floh ein Großteil des Kreuzheeres Hals über Kopf. Angeblich hatte der Schlachtgesang der angreifenden Hussiten, der berühmte Choral „Ktoz jsu bozi bojovnici“ („Die da Gottes Kämpfer sind“), die kaiserlich-katholischen Söldner in Angst und Schrecken versetzt.&lt;ref&gt;[[Johannes Urzidil]]: ''Die Tschechen und die Slowaken''. In: Hans Kohn (Hg.): ''Die Welt der Slawen, Bd. 1: Die West- und Südslawen''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1960.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Schlacht bei Taus endete mit einem Gemetzel an den in die [[Oberpfalz]] fliehenden Kreuzrittern des Reichsheeres. Mit knapper Not entkam Kardinal Cesarini, als einfacher Soldat verkleidet. Sein kostbares Gewand, seine Ausrüstung und die den Kreuzzug begründende [[päpstliche Bulle]] fielen in die Hände der Hussiten.&lt;ref&gt;Lillian Schacherl: ''Böhmen - Kulturbild einer Landschaft''. Prestel Verlag, München 1966. S. 106 ff.(Kapitel ''Im Land der [[Choden]]'').&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Niederlage des Kreuzfahrerheeres bei Taus galt im katholischen Europa der damaligen Zeit als eine schwer zu verkraftende Blamage und führte zu erneuten Befürchtungen, die Heere der Hussiten würden weiterhin über die Grenzen Böhmens hinaus vordringen. Die Niederlage in der Schlacht war ausschlaggebend dafür, auf dem [[Konzil von Basel]] durch Papst [[Martin V.]] eine Verhandlungslösung mit der Reformbewegung der [[Hussiten]] anzustreben.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jan Durdík: ''Hussitisches Heerwesen'', Berlin 1961.<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=49.408272|EW=12.993437|type=landmark|region=CZ-PL}}<br /> <br /> [[Kategorie:Schlacht der Hussitenkriege|Taus, Schlacht bei]]<br /> [[Kategorie:1431]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C5%A0iauliai&diff=142949371 Šiauliai 2015-06-09T19:58:56Z <p>Mmh: /* Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg */ dt Bildbeschriftung</p> <hr /> <div>{{Infobox Ort in Litauen<br /> | Name= <br /> | Wappen= Coat of arms of Šiauliai Grand (Lithuania).svg<br /> | Flagge= Flag of Siauliai.JPG<br /> | Verwaltungsbezirk= [[Bezirk Šiauliai]]<br /> | Gegründet= <br /> | lat_deg= 55<br /> | lat_min= 55<br /> | lat_sec= 41<br /> | lon_deg= 23<br /> | lon_min= 18<br /> | lon_sec= 54<br /> | Höhe= 151<br /> | Einwohner (Ort) = 126215<br /> | EinwohnerStand= 2009<br /> | Fläche= 81.13<br /> | Zeitzone= [[Osteuropäische Zeit|OEZ]] (UTC+2)<br /> | Telefonvorwahl= 41<br /> | Postleitzahl= 76001-80244<br /> | Kfz-Kennzeichen= S<br /> | Gemeindeart= eine Großstadt in der [[Stadtgemeinde Šiauliai]]<br /> | Gliederung= <br /> | Bürgermeister= [[Justinas Sartauskas]]<br /> | BürgermeisterStand= seit 2011<br /> | Partei= Lietuvos socialdemokratų partija<br /> | AnschriftStraße= <br /> | AnschriftOrt= <br /> | Webpräsenz= www.siauliai.lt<br /> | Schutzpatron= <br /> | Stadtfest= <br /> | Karte= <br /> | Kartenbreite= <br /> | Beschriftung= <br /> }}<br /> '''Šiauliai''' {{Audio|Siauliai.ogg|anhören}} (deutsch: ''Schaulen''), ist eine Großstadt und in der [[Stadtgemeinde Šiauliai]], im Norden [[Litauen]]s, Sitz der umgebenden [[Rajongemeinde Šiauliai]] und seit 1994 die Hauptstadt des [[Bezirk Šiauliai|Bezirks Šiauliai]], ein bedeutender Wirtschaftsstandort, Verkehrsknotenpunkt und Sitz einer [[Universität Šiauliai|Universität]] und eines katholischen [[Bistum Šiauliai|Bistums]].<br /> <br /> == Geografie und Klima ==<br /> <br /> Šiauliai liegt etwa 190 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt [[Vilnius]] und rund 120 Kilometer südwestlich der [[Lettland|lettischen]] Hauptstadt [[Riga]].<br /> {{Klimatabelle <br /> | TABELLE = aktiviert<br /> | DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts <br /> | DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert <br /> | DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200 <br /> | QUELLE = [http://worldweather.wmo.int/105/c01548.htm Lithuanian Hydrometeorological Service]<br /> | Überschrift = <br /> | Ort = Šiauliai<br /> &lt;!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --&gt; <br /> | hmjan = −2.6 | hmfeb = −1.7 | hmmär = 2.8 | hmapr = 10.1 | hmmai = 17.3 | hmjun = 20.7 | hmjul = 21.7 | hmaug = 21.2 | hmsep = 16.3 | hmokt = 10.5 | hmnov = 4.0 | hmdez = −0.2<br /> &lt;!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --&gt; <br /> | lmjan = −7.9 | lmfeb = −7.7 | lmmär = −4.2 | lmapr = 1.2 | lmmai = 6.7 | lmjun = 10.5 | lmjul = 12.3 | lmaug = 11.7 | lmsep = 8.1 | lmokt = 4.1 | lmnov = −0.3 | lmdez = −5.0<br /> &lt;!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --&gt; <br /> | nbjan = 33 | nbfeb = 24 | nbmär = 32 | nbapr = 38 | nbmai = 47 | nbjun = 60 | nbjul = 74 | nbaug = 77 | nbsep = 60 | nbokt = 53 | nbnov = 58 | nbdez = 44<br /> &lt;!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --&gt; <br /> | rdjan = 19 | rdfeb = 14 | rdmär = 15 | rdapr = 13 | rdmai = 13 | rdjun = 13 | rdjul = 15 | rdaug = 15 | rdsep = 16 | rdokt = 16 | rdnov = 19 | rddez = 20<br /> }}<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === 13. bis 19. Jahrhundert ===<br /> In Chroniken des Schwertritterordens wird Šiauliai bereits im 13.&amp;nbsp;Jahrhundert als ''Soule'', ''Saulia'' und ''Saulen'' erwähnt. Als Gründungsdatum der Stadt gilt der 22.&amp;nbsp;September 1236, der Tag der sogenannten Sonnenschlacht bzw. [[Schlacht von Schaulen]] (litauisch ''Saulės mūšis''), an dem litauisch-samaitische Verbände einem Heer unter Führung des [[Livland|livländischen]] [[Schwertbrüderorden]]s nahe der heutigen Stadt eine vernichtende Niederlage zufügten. In den beiden folgenden Jahrhunderten galt Šiauliai als der Hauptort des „Sonnenlandes“, wie die Gegend damals genannt wurde.<br /> <br /> Das Jahr 1445 ist als das Entstehungsjahr der ersten Holzkirche im Stadtzentrum überliefert, die 1625 durch den heutigen Backsteinbau ersetzt wurde. 1589 wurde Šiauliai mit dem [[Magdeburger Stadtrecht]] bewidmet und diente als Verwaltungszentrum eines Gebietes (litauisch ''Didieji Šiauliai''), das ein königliches Landgut mit 6000 Bauernhöfen und benachbarten Siedlungen wie Joniškis, Radviliškis und Meškuičiai umfasste.&lt;ref&gt;Günther Schäfer: ''Litauen''. Bielefeld: Peter Rump 2009, bl. 386&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wurde Šiauliai mehrmals durch Großbrände verwüstet; Plünderungen durch schwedische Truppen, der Ausbruch einer [[Große Pest (Preußen)|Pestepidemie]] und eine erneute Plünderung durch Soldaten der napoleonischen Armee auf dem [[Russlandfeldzug 1812|Russlandfeldzug]] im Jahr 1812 wirkten sich ebenfalls negativ auf die Entwicklung der Stadt aus. Gegen Ende des 18.&amp;nbsp;Jahrhunderts kam der Stadt als Verwaltungszentrum für dreizehn Distrikte der Umgebung dennoch eine bedeutende politische Rolle zu. <br /> <br /> Mit der Ansiedlung schlesischer Weber im späten 18.&amp;nbsp;Jahrhundert wurde Šiauliai zu einem Zentrum der Textilindustrie. Der Bau einer Straßenverbindung zwischen [[St.&amp;nbsp;Petersburg]] und [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] 1839 und der [[Bahnstrecke Kaišiadorys–Liepāja|Eisenbahnlinie]] zwischen [[Liepāja]] (Libau) und [[Kaišiadorys]], die jeweils durch die Stadt verliefen, förderte die Entstehung weiterer Industriezweige und den Aufstieg Šiauliais zu einer bedeutenden Handelsstadt und dem Wirtschaftszentrum Nordlitauens.<br /> <br /> Die letzte große Brandkatastrophe des Jahres 1872 markiert das Ende der bis dahin vorherrschenden Holzarchitektur in Šiauliai. Dem raschen Wiederaufbau folgte die Errichtung weiterer Industriebetriebe der Seiden-, Woll-, Leder-, Zigaretten- und Schokoladenindustrie. Zudem entstanden Bierbrauereien. 1897 war Šiauliai mit mehr als 16.000 Einwohnern bereits die zweitgrößte Stadt Litauens nach Kaunas.<br /> <br /> Seit dem 17.&amp;nbsp;Jahrhundert existierte in der Stadt eine [[Judentum|jüdische]] Gemeinde. Mit einem jüdischen Bevölkerungsanteil von 56 % im Jahr 1909 galt Šiauliai als ein bedeutendes jüdisches Zentrum.&lt;ref&gt;[http://www.siauliai.lt/miestas/index.php ''www.siauliai.lt: Die Geschichte der Stadt Šiauliai''] Zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] lebten in der Stadt über 5.300&amp;nbsp;Menschen jüdischen Glaubens.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Das frühe 20. Jahrhundert ===<br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2007-0178, Baltikum, Ruinen in Schaulen.jpg|miniatur|links|Zerstörungen des Ersten Weltkrieges]]<br /> Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] waren Šiauliai und seine Umgebung zwischen April und Juni 1915 Schauplatz heftiger Gefechte. Am 17. April wurden das historische Stadtzentrum und etwa 85 % aller Gebäude im Stadtgebiet durch die Kriegshandlungen verwüstet. In der Folge besetzten deutsche Truppen Šiauliai.<br /> <br /> Die Zeit nach dem Krieg und der Unabhängigkeitserklärung Litauens war eine Periode des Wiederaufbaus und wirtschaftlicher Expansion. Neben fünf neuen Leder- und Schuhfabriken entstanden wollverarbeitende und Webereibetriebe, ein Möbelwerk und die ''Gubernija''-Brauerei. Im Jahr 1938 entfielen auf Šiauliai 85 % der litauischen [[Leder]]produktion, 60 % der Schuh-, 75 % der [[Flachsfaser|Leinen]]- und 35 % der [[Schokolade]]nerzeugung. Šiauliai blieb auch zwischen den beiden Weltkriegen die zweitgrößte Stadt Litauens.<br /> <br /> === Der Zweite Weltkrieg ===<br /> ==== Sowjetische Besetzung ====<br /> Im August 1939 schlossen Hitler und Stalin den [[Hitler-Stalin-Pakt]] und ein geheimes Zusatzprotokoll, in dem sie ihre Interessensphären voneinander abgrenzten. Am 28. September 1939 – Polen war militärisch praktisch besiegt – änderten sie im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] diese Sphären. Dabei wurde unter anderem Litauen der sowjetischen Interessensphäre zugeteilt. Kurz darauf begann die Sowjetunion, Druck auf Litauen auszuüben. Am 10. Oktober 1939 erpresste sie ein Abkommen, das ihr erlaubte, Truppen in Litauen zu stationieren und acht Flugplätze einzurichten. Dies war der Anfang vom Ende der Unabhängigkeit Litauens.&lt;ref&gt;[[Boris Meissner]]: ''Die Sowjetunion, die baltischen Staaten und das Völkerrecht''. Verlag für Politik und Wirtschaft, Köln 1956, S. 66.&lt;/ref&gt; Am 15. Juni 1940 marschierte schließlich die Rote Armee in Litauen ein und annektierte den Nachbarstaat. <br /> <br /> ==== Deutsche Besetzung und Judenverfolgung ====<br /> Nach dem deutschen [[Überfall auf die Sowjetunion]] und damit auch auf das von ihr besetzte Litauen ab dem 22.&amp;nbsp;Juni 1941 flohen etwa 1.000 Juden ins Innere der [[Sowjetunion]]. Am 26. Juni 1941 wurde die Stadt von Truppen der [[Wehrmacht]] besetzt, für die Bevölkerung der Beginn einer Terrorherrschaft. Bei [[Antijudaismus|antijüdischen]] Ausschreitungen ermordeten in den folgenden zwei Wochen Deutsche und Litauer 1.000&amp;nbsp;jüdische Einwohner. Danach wurde eine Zivilverwaltung unter dem [[Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete]] eingerichtet. Als dessen Vertreter wurde ein Gebietskommissar – vergleichbar einem deutschen Landrat – für Schaulen ernannt, in diesem Falle [[Hans Gewecke]]. Unter seiner Ägide begann am 25.&amp;nbsp;Juli 1941 die Einrichtung eines [[Ghetto]]s in den Stadtbezirken Kaukazas und Trakai. Während 1.000 jüdische Einwohner nach [[Žagarė]] verschleppt wurden, flüchteten etwa die gleiche Anzahl aus den umliegenden Städten und Ortschaften in das Ghetto der Stadt, so dass Ende 1941 rund 4.500 bis 5.000 Menschen im Ghetto lebten. Bis zum September 1943 musste die Ghettobevölkerung für die Deutschen [[Zwangsarbeit]] leisten, unter anderem beim Bau des [[Flughafen Šiauliai|Flughafens von Zokniai]]. Ab September 1943 wurde das Ghetto in ein Konzentrationslager umgewandelt. Am 5.&amp;nbsp;November 1943 fand eine „Säuberungsaktion“ statt, bei der 574&amp;nbsp;Kinder sowie alte und behinderte Ghettobewohner in ein [[Vernichtungslager]] deportiert und dort ermordet wurden. <br /> <br /> Am 22. Juni 1944 begann die [[Rote Armee]] die [[Operation Bagration]]. Diese Operation führte zu großen Geländegewinnen der Roten Armee, die Wehrmacht konnte den Vorstoß erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorläufig aufhalten. Als sich im Juli 1944 die [[Rote Armee]] Šiauliai näherte, wurden die restlichen Bewohner des Ghettos in das [[KZ Stutthof]] gebracht, wo die meisten von ihnen ermordet wurden. Etwa 500 jüdische Einwohner von Šiauliai, weniger als 10 % der jüdischen Vorkriegsbevölkerung, überlebten.<br /> <br /> === Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ===<br /> [[Datei:Calle Vilnius, Siauliai, Lituania, 2012-08-09, DD 01.JPG|mini|Die Wilnaer Straße im Zentrum von Šiauliai]]<br /> Während des Krieges wurde Šiauliai zu achtzig Prozent zerstört. In der Stadt bestand das [[Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs|sowjetische Kriegsgefangenenlager]] ''294'' für [[Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg|deutsche Kriegsgefangene]] des Zweiten Weltkriegs.&lt;ref&gt;{{Literatur|Herausgeber=[[Erich Maschke]]|Titel=Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges|Verlag=Ernst und Werner Gieseking|Ort=Bielefeld|Jahr=1962–1977}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Nach 1945 erfolgte der Wiederaufbau als moderne Stadt. Šiauliai ist heute ein wichtiges Verwaltungszentrum. Es existiert auch eine eigene Universität, die [[Universität Šiauliai]].<br /> <br /> == Stadtbild ==<br /> <br /> Die Stadt ist vorwiegend industriell geprägt. Die Altstadt wurde während des Zweiten Weltkriegs weitestgehend zerstört. Die Straße, an der die meisten Sehenswürdigkeiten und Geschäfte liegen, ist die ''Vilniaus Gatve'' - überwiegend eine Fußgängerzone.<br /> <br /> == Sehenswürdigkeiten ==<br /> [[Datei:Gorakrzyz.jpg|miniatur|Berg der Kreuze]]<br /> * Der [[Berg der Kreuze]] (''Kryžių kalnas''), ein nationales [[Wahrzeichen]] Litauens, befindet sich bei Šiauliai. <br /> * Fotografiemuseum <br /> * [[Kathedrale St. Peter und Paul (Šiauliai)|Kathedrale St. Peter und Paul]], Kathedrale des [[Bistum Šiauliai]] (''Šv. apaštalų Petro ir Pauliaus katedra''): <br /> * Außerdem gibt es in Šiauliai drei Kinos und einige sehenswerte Kirchen ([[St. Georg (Šiauliai)|St. Georg]] u.a.).<br /> <br /> == Sport ==<br /> Der [[KFK Šiauliai]] ist der bedeutendste Fußballverein der Stadt.<br /> <br /> == Bildung ==<br /> Das [[Staatliches Kollegium Šiauliai|Staatliche Kollegium Šiauliai]] ist eine staatliche Hochschule. Zu den Gymnasien gehören das [[Julius-Janonis-Gymnasium Šiauliai]] und das [[Gymnasium Didždvaris]].<br /> <br /> == Städtepartnerschaften ==<br /> <br /> Šiauliai hat [[Städtepartnerschaft]]en geschlossen mit&lt;!--Quelle: Website der Stadt--&gt;<br /> {|width=&quot;80%&quot;<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | width=&quot;40%&quot; |<br /> * {{LAT|#}} [[Jelgava]] in Lettland, seit 1990<br /> * {{SWE|#}} [[Kristianstad]] in Schweden, seit 1990<br /> * {{EST|#}} [[Pärnu]] in Estland, seit 1992<br /> * {{NED|#}} [[Etten-Leur]] in den Niederlanden, seit 1992<br /> * {{DNK|#}} [[Fredericia]] in Dänemark, seit 1993<br /> * {{POL|#}} [[Częstochowa]] in Polen, seit 1995<br /> |<br /> * {{USA|#}} [[Omaha]] in Nebraska (USA), seit 1996<br /> * {{BLR|#}} [[Baranawitschy]] in Weißrussland, seit 2001<br /> * {{UKR|#}} [[Chmelnyzkyj]] in der Ukraine, seit 2001<br /> * {{RUS|#}} [[Kaliningrad]] in Russland, seit 2003<br /> * {{DEU|#}} [[Plauen]] in Deutschland, seit 2010&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.plauen.de/hauptordner1/hauptordner1/mb_02_07_10.pdf|titel=Mitteilungsblatt (07/2010) der Stadt Plauen zur beschlossenen Städtepartnerschaft mit Šiauliai|zugriff=2010-07-20}}&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> <br /> === Kooperationen ===<br /> * {{AUT|#}} [[Frohnleiten]] ([[Österreich]])<br /> * {{PRT|#}} [[Setúbal]] ([[Portugal]])<br /> * {{POL|#}} [[Jastrzębie Zdrój]] ([[Polen]])<br /> * {{DEU|#}} [[Landsberg am Lech]] ([[Deutschland]])<br /> * {{ITA|#}} [[Gioia del Colle]] ([[Italien]])<br /> * {{CZE|#}} [[Velká Bystřice]] (Tschechien)<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> <br /> Šiauliai ist Kreuzungspunkt der litauischen Hauptstraßen [[Automagistralė 9|A&amp;nbsp;9]], [[Automagistralė 11|A&amp;nbsp;11]] und [[Automagistralė 12|A&amp;nbsp;12]], ferner der Europastraßen [[Europastraße 77|E&amp;nbsp;77]] und [[Europastraße 272|E&amp;nbsp;272]].<br /> <br /> Der [[Bahnhof Šiauliai]] liegt an der 1871 eröffneten [[Bahnstrecke Kaišiadorys–Liepāja]] und ist Ausgangspunkt der [[Bahnstrecke Šiauliai–Jelgava]].<br /> <br /> Südöstlich der Stadt liegt der [[Flughafen Šiauliai]], der vor allem militärisch genutzt wird. Vor allem die NATO-Mission [[Air Policing Baltikum]] ist hier stationiert. Als ziviler Flughafen gibt es keine Nutzung über gelegentliche Zwischenlandungen zum Auftanken hinaus.<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> In Šiauliai geboren wurden unter anderem:<br /> * [[Weniamin Fjodorowitsch Kagan]] (1869–1953), Mathematiker<br /> * [[Alexander Lasarewitsch Abramow-Mirow]] (1895–1937), sowjetischer Komintern- und Geheimdienstfunktionär<br /> * [[Fritz Scherwitz]] (1903–1962), Täter des Holocaust<br /> * [[Joseph Schalom Elyashiv]] (1910–2012), israelischer Rabbiner und Talmudgelehrter<br /> * [[Dov Shilansky]] (1924–2010), israelischer Politiker, 1988 bis 1992 Parlamentspräsident der Knesset<br /> * [[Alma Adamkienė]] (* 1927), Politikergattin und First Lady<br /> * [[Saulius Sondeckis]] (* 1928), Dirigent, Gründer des Litauischen Kammerorchesters<br /> * [[Siegfried Akkermann]] (* 1935), Arzt und Schriftsteller<br /> * [[Regimantas Adomaitis]] (* 1937), Schauspieler<br /> * [[Rolandas Pavilionis]] (1944–2006), Sprachwissenschaftler, Philosoph und Politiker<br /> * [[Raimondas Šukys]] (* 1966), Politiker<br /> * [[Renata Turauskienė]] (* 1969), Schachspielerin<br /> * [[Mindaugas Žukauskas]] (* 1975), Basketballspieler<br /> * [[Robertas Javtokas]] (* 1980), Basketballspieler<br /> * [[Viktorija Čmilytė]] (* 1983), Schachspielerin<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://www.siauliairegion.com/ Übersichtsseite der litauischen Agentur für Landesentwicklung] (auf Englisch)<br /> * [http://www.litauen-vilnius.de/litauen-siauliai.html Der Hügel der Kreuze]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Stadtgemeinden und selbstverwaltende Kurorte in Litauen}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4271749-8|VIAF=247754006}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Siauliai}}<br /> [[Kategorie:Ort in Litauen]] &lt;!--darf nicht ersetzt werden--&gt;<br /> [[Kategorie:Šiauliai| ]]<br /> [[Kategorie:Litauische Hochschul- oder Universitätsstadt]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jakobusklauseln&diff=134572654 Jakobusklauseln 2014-10-03T15:58:42Z <p>Mmh: /* Der historische Ort der Jakobusklauseln */ Gedankenstrich</p> <hr /> <div>{{Quelle}}<br /> Als '''Jakobusklauseln''' bzw. '''Aposteldekret''' werden in der [[Neues Testament|neutestamentlichen]] Wissenschaft die an [[Heidenchristen]] gerichteten rituellen und ethischen Forderungen bezeichnet, die in der [[Apostelgeschichte]] des [[Evangelist Lukas|Lukas]] überliefert werden {{Bibel|Apg|15|22-29}}. Durch diese Grundvoraussetzungen sollte die Einheit der Kirche aus [[Judenchristen|Juden]]- und [[Heidenchristen]] ermöglicht bzw. wiederhergestellt werden. Der Begriff „Jakobusklauseln“ geht auf [[Jakobus der Gerechte|Jakobus]] zurück, der möglicherweise einer der Initiatoren des Dekrets war.<br /> <br /> == Vorgeschichte ==<br /> Notwendig wurde die Übereinkunft, da sich durch die Ausbreitung des Christentums auch Heiden – also Nichtjuden – zu Jesus bekannten und in die Gemeinden aufgenommen wurden. In den [[Eschatologie|eschatologischen]] Erwartungen innerhalb des [[Judentum|Judentums]] des 1. Jh. n. Chr. spielte die Erwartung der Bekehrung der Heiden zum Gott Israels eine große Rolle. Doch war man sich nicht einig darüber, wie sich das Zusammenleben von Juden und Heiden gestalten sollte: Sollten die Heiden sämtliche Gebote erfüllen, die auch für Juden galten, sich beschneiden lassen und damit sozusagen zum Judentum übertreten, oder würden ihnen die Verheißungen des Alten Testaments auch ohne diese Maßnahmen zuteilwerden? Im Vorfeld des Apostelkonzils wurde ebendiese Frage heftig diskutiert. Durchgesetzt hat sich dort die zweite Variante: die gesetzesfreie Heidenmission.<br /> <br /> Für das Leben in den Gemeinden stellte dies eine große Herausforderung dar, da beispielsweise die Gemeinschaft mit Menschen, die sich nicht an [[Kaschrut|Speisegebote]] hielten, für gesetzestreue Juden kultische Verunreinigung bedeutete. Die Gemeinschaft von Juden- und Heidenchristen und damit auch die Einheit der Kirche war gefährdet.<br /> <br /> == Inhalt ==<br /> Um diese Gefahr zu bannen, sollten die Heidenchristen rituelle Minimalforderungen erfüllen. Diese wurden laut der Apostelgeschichte brieflich an die Gemeinde in Antiochia gesendet {{Bibel|Apg|15|22-29}}, in der das Problem akut geworden war. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Forderungen:<br /> <br /> * die Meidung des Verzehrs von Götzenopferfleisch,<br /> * die Meidung von [[Unzucht]],<br /> * die Meidung des Verzehrs von Ersticktem (das heißt von nicht durch Ausbluten getöteten Tieren),<br /> * die Meidung des Verzehrs von [[Blut]].<br /> <br /> Möglicherweise stellt diese Zusammenstellung eine Referenz auf bestimmte Gebote der Tora dar, das sog. „Fremdenrecht“. Diese im Buch Levitikus {{Bibel|Lev|17|8-16}} angeführten Grundregeln schreiben ein Minimum an ritueller Reinheit für Nichtjuden vor, die im Lande Israel leben. Durch diesen Kompromiss sollte verhindert werden, dass Juden, die mit Fremden in Kontakt standen, sich rituell verunreinigen. Damit wiederum wäre die Möglichkeit gegeben, dass Juden- und Heidenchristen gemeinsam in einer Gemeinde leben können und so die Einheit der Kirche gewahrt bleibt.<br /> <br /> Ein anderer Text, auf den sich das Aposteldekret beziehen könnte, ist der [[Noach]]-Bund {{Bibel|Gen|9|1-17}}. Noach gilt als der, von dem (aus biblischer Perspektive) alle Menschen abstammen und der noch nicht der Verpflichtung der Beschneidung unterlag. Die Heidenchristen, die demnach mit Noach verglichen würden, sind aufgefordert, sich wie Noach vor allem vom Blutverzehr zu enthalten.<br /> <br /> == Der historische Ort der Jakobusklauseln ==<br /> Lukas überliefert die Jakobusklauseln im Rahmen seiner Darstellung vom Apostelkonzil. Da [[Paulus von Tarsus|Paulus]] in seinem [[Galaterbrief|Brief an die Galater]] jedoch angibt, beim Apostelkonzil keine Auflagen für seine Heidenmission erhalten zu haben {{Bibel|Gal|2|1-10}}, ist diese Zuordnung umstritten.<br /> <br /> Für die Erklärung der Unterschiede beider Schilderungen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen ist zu erwähnen, dass beide Texte in zeitlicher Distanz entstanden sind – je nach Datierung der [[Apostelgeschichte_des_Lukas#Datierung|Apostelgeschichte]] ca. 14 Jahre oder über 40 Jahre. Paulus war Augenzeuge der Ereignisse auf dem Apostelkonzil (etwa 48 n. Chr.). Die Apostelgeschichte des Lukas wird dagegen von einigen Forschern auf spätestens 62 n. Chr, von anderen in die Jahre zwischen 80 und 90 n. Chr. datiert und beschreibt die Geschichte der ersten Christen stärker aus einer Perspektive des Rückblicks. Darüber hinaus verfolgen beide Autoren ihr eigenes theologisches Konzept. Daher wird man annehmen können, dass die Berichte durchaus subjektive Momente aufweisen. Besonders deutlich wird das daran, dass die Apostelgeschichte eher Petrus und Jakobus ins Zentrum des Geschehens rückt, während in der Darstellung des Paulus er selbst und seine Verkündigung im Mittelpunkt steht. <br /> <br /> Dennoch halten es viele für kaum vorstellbar, dass Paulus in seinem Brief schreibt, die Jerusalemer Apostel [[Simon Petrus|Petrus]], Jakobus und [[Apostel|Johannes]] hätten ihm nichts auferlegt, wenn es auf dem Konzil ein derartiges, möglicherweise sogar schriftlich verfasstes Dekret gegeben hätte; versichert er doch ausdrücklich, die Wahrheit zu sagen {{Bibel|Gal|1|20}}. Ein so offensichtlicher Widerspruch zu den Beschlüssen des Konzils hätte seine Argumentation untergraben. Außerdem bereitet die Annahme Schwierigkeiten, Paulus hätte einen solchen Beschluss gebilligt.<br /> <br /> Aus diesen Gründen wird in der gegenwärtigen Forschung erwogen, ob Lukas in seinem Bericht das Aposteldekret dem Apostelkonzil fälschlicherweise zuordnet. Dies wird zum einen mit der zeitlichen Distanz begründet, aus der heraus Lukas sein Geschichtsbild entwickelt, zum anderen mit seinem Interesse, die Konflikte dieser Zeit zu harmonisieren. Demzufolge wären die Jakobusklauseln das Ergebnis späterer Konflikte, die der konsequenten Anerkennung der gesetzesfreien Heidenmission, wie sie auf dem Konzil anerkannt worden ist, erst folgten. Ein solcher Konflikt spiegelt sich beispielsweise im sog. [[Antiochenischer Zwischenfall|Antiochenischen Zwischenfall]] wider.<br /> <br /> [[Kategorie:Neues Testament]]<br /> [[Kategorie:Kirchengeschichte]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jakobusklauseln&diff=134572631 Jakobusklauseln 2014-10-03T15:57:43Z <p>Mmh: /* Inhalt */ Korrektur des Bibelverweises</p> <hr /> <div>{{Quelle}}<br /> Als '''Jakobusklauseln''' bzw. '''Aposteldekret''' werden in der [[Neues Testament|neutestamentlichen]] Wissenschaft die an [[Heidenchristen]] gerichteten rituellen und ethischen Forderungen bezeichnet, die in der [[Apostelgeschichte]] des [[Evangelist Lukas|Lukas]] überliefert werden {{Bibel|Apg|15|22-29}}. Durch diese Grundvoraussetzungen sollte die Einheit der Kirche aus [[Judenchristen|Juden]]- und [[Heidenchristen]] ermöglicht bzw. wiederhergestellt werden. Der Begriff „Jakobusklauseln“ geht auf [[Jakobus der Gerechte|Jakobus]] zurück, der möglicherweise einer der Initiatoren des Dekrets war.<br /> <br /> == Vorgeschichte ==<br /> Notwendig wurde die Übereinkunft, da sich durch die Ausbreitung des Christentums auch Heiden – also Nichtjuden – zu Jesus bekannten und in die Gemeinden aufgenommen wurden. In den [[Eschatologie|eschatologischen]] Erwartungen innerhalb des [[Judentum|Judentums]] des 1. Jh. n. Chr. spielte die Erwartung der Bekehrung der Heiden zum Gott Israels eine große Rolle. Doch war man sich nicht einig darüber, wie sich das Zusammenleben von Juden und Heiden gestalten sollte: Sollten die Heiden sämtliche Gebote erfüllen, die auch für Juden galten, sich beschneiden lassen und damit sozusagen zum Judentum übertreten, oder würden ihnen die Verheißungen des Alten Testaments auch ohne diese Maßnahmen zuteilwerden? Im Vorfeld des Apostelkonzils wurde ebendiese Frage heftig diskutiert. Durchgesetzt hat sich dort die zweite Variante: die gesetzesfreie Heidenmission.<br /> <br /> Für das Leben in den Gemeinden stellte dies eine große Herausforderung dar, da beispielsweise die Gemeinschaft mit Menschen, die sich nicht an [[Kaschrut|Speisegebote]] hielten, für gesetzestreue Juden kultische Verunreinigung bedeutete. Die Gemeinschaft von Juden- und Heidenchristen und damit auch die Einheit der Kirche war gefährdet.<br /> <br /> == Inhalt ==<br /> Um diese Gefahr zu bannen, sollten die Heidenchristen rituelle Minimalforderungen erfüllen. Diese wurden laut der Apostelgeschichte brieflich an die Gemeinde in Antiochia gesendet {{Bibel|Apg|15|22-29}}, in der das Problem akut geworden war. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Forderungen:<br /> <br /> * die Meidung des Verzehrs von Götzenopferfleisch,<br /> * die Meidung von [[Unzucht]],<br /> * die Meidung des Verzehrs von Ersticktem (das heißt von nicht durch Ausbluten getöteten Tieren),<br /> * die Meidung des Verzehrs von [[Blut]].<br /> <br /> Möglicherweise stellt diese Zusammenstellung eine Referenz auf bestimmte Gebote der Tora dar, das sog. „Fremdenrecht“. Diese im Buch Levitikus {{Bibel|Lev|17|8-16}} angeführten Grundregeln schreiben ein Minimum an ritueller Reinheit für Nichtjuden vor, die im Lande Israel leben. Durch diesen Kompromiss sollte verhindert werden, dass Juden, die mit Fremden in Kontakt standen, sich rituell verunreinigen. Damit wiederum wäre die Möglichkeit gegeben, dass Juden- und Heidenchristen gemeinsam in einer Gemeinde leben können und so die Einheit der Kirche gewahrt bleibt.<br /> <br /> Ein anderer Text, auf den sich das Aposteldekret beziehen könnte, ist der [[Noach]]-Bund {{Bibel|Gen|9|1-17}}. Noach gilt als der, von dem (aus biblischer Perspektive) alle Menschen abstammen und der noch nicht der Verpflichtung der Beschneidung unterlag. Die Heidenchristen, die demnach mit Noach verglichen würden, sind aufgefordert, sich wie Noach vor allem vom Blutverzehr zu enthalten.<br /> <br /> == Der historische Ort der Jakobusklauseln ==<br /> Lukas überliefert die Jakobusklauseln im Rahmen seiner Darstellung vom Apostelkonzil. Da [[Paulus von Tarsus|Paulus]] in seinem [[Galaterbrief|Brief an die Galater]] jedoch angibt, beim Apostelkonzil keine Auflagen für seine Heidenmission erhalten zu haben {{Bibel|Gal|2|1-10}}, ist diese Zuordnung umstritten.<br /> <br /> Für die Erklärung der Unterschiede beider Schilderungen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen ist zu erwähnen, dass beide Texte in zeitlicher Distanz entstanden sind - je nach Datierung der [[Apostelgeschichte_des_Lukas#Datierung|Apostelgeschichte]] ca. 14 Jahre oder über 40 Jahre. Paulus war Augenzeuge der Ereignisse auf dem Apostelkonzil (etwa 48 n. Chr.). Die Apostelgeschichte des Lukas wird dagegen von einigen Forschern auf spätestens 62 n. Chr, von anderen in die Jahre zwischen 80 und 90 n. Chr. datiert und beschreibt die Geschichte der ersten Christen stärker aus einer Perspektive des Rückblicks. Darüber hinaus verfolgen beide Autoren ihr eigenes theologisches Konzept. Daher wird man annehmen können, dass die Berichte durchaus subjektive Momente aufweisen. Besonders deutlich wird das daran, dass die Apostelgeschichte eher Petrus und Jakobus ins Zentrum des Geschehens rückt, während in der Darstellung des Paulus er selbst und seine Verkündigung im Mittelpunkt steht. <br /> <br /> Dennoch halten es viele für kaum vorstellbar, dass Paulus in seinem Brief schreibt, die Jerusalemer Apostel [[Simon Petrus|Petrus]], Jakobus und [[Apostel|Johannes]] hätten ihm nichts auferlegt, wenn es auf dem Konzil ein derartiges, möglicherweise sogar schriftlich verfasstes Dekret gegeben hätte; versichert er doch ausdrücklich, die Wahrheit zu sagen {{Bibel|Gal|1|20}}. Ein so offensichtlicher Widerspruch zu den Beschlüssen des Konzils hätte seine Argumentation untergraben. Außerdem bereitet die Annahme Schwierigkeiten, Paulus hätte einen solchen Beschluss gebilligt.<br /> <br /> Aus diesen Gründen wird in der gegenwärtigen Forschung erwogen, ob Lukas in seinem Bericht das Aposteldekret dem Apostelkonzil fälschlicherweise zuordnet. Dies wird zum einen mit der zeitlichen Distanz begründet, aus der heraus Lukas sein Geschichtsbild entwickelt, zum anderen mit seinem Interesse, die Konflikte dieser Zeit zu harmonisieren. Demzufolge wären die Jakobusklauseln das Ergebnis späterer Konflikte, die der konsequenten Anerkennung der gesetzesfreien Heidenmission, wie sie auf dem Konzil anerkannt worden ist, erst folgten. Ein solcher Konflikt spiegelt sich beispielsweise im sog. [[Antiochenischer Zwischenfall|Antiochenischen Zwischenfall]] wider.<br /> <br /> [[Kategorie:Neues Testament]]<br /> [[Kategorie:Kirchengeschichte]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zweiquellentheorie&diff=128503471 Zweiquellentheorie 2014-03-14T12:32:45Z <p>Mmh: /* Kritik */ Typo in der Versnummer</p> <hr /> <div>Die '''Zweiquellentheorie''' der [[Synoptische Evangelien|synoptischen Evangelien]] besagt, dass die Evangelisten [[Matthäusevangelium|Matthäus]] und [[Lukasevangelium|Lukas]] zwei Quellen verwendet haben, nämlich das [[Markusevangelium]] und eine nicht erhaltene, erschlossene Quelle, die so genannte [[Logienquelle Q|Logienquelle]], abgekürzt Q. Neben diesen beiden Hauptquellen hätten ihnen jeweils eigene mündliche und schriftliche Quellen zur Verfügung gestanden, das so genannte [[Sondergut]].<br /> <br /> [[Datei:Schaubild_zweiquellentheorie.png|600px|Schaubild]]<br /> <br /> Die Zweiquellentheorie wurde im [[19. Jahrhundert]] zeitgleich von [[Christian Gottlob Wilke]] (1838) und [[Christian Hermann Weisse]] (1838/umgearbeitet 1856) entworfen und von [[Heinrich Holtzmann|Heinrich Julius Holtzmann]] (1863) wirksam vertreten.&lt;ref&gt;Roland Deines: ''Die Gerechtigkeit der Tora im Reich des Messias'', Mohr: Tübingen 2004, S. 1. ISBN 3-16-148406-1&lt;/ref&gt; Sie ist die heute am weitesten verbreitete [[Literarkritik|literarkritische Hypothese]] zum [[Neues Testament|Neuen Testament]], allerdings sind in den [[Vereinigte Staaten|USA]] v. a. die [[Zwei-Evangelien-Theorie]] und in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] v. a. die [[Farrerhypothese]] ernstzunehmende Konkurrentinnen.<br /> <br /> == Ursprung ==<br /> Folgende Beobachtungen bei den synoptischen Evangelien haben dazu geführt, dass die Zweiquellentheorie breite Anerkennung gefunden hat:<br /> * '''Mehrfachüberlieferung:''' In den synoptischen Evangelien gibt es [[Perikope (Liturgie)|Perikopen]], die in allen drei Evangelien stehen (''triplex traditio''), andere, die in zwei Evangelien stehen (''duplex traditio''), wieder andere, die nur in einem der Evangelien stehen (''simplex traditio''). Bei der duplex traditio kommen alle Kombinationen vor: Mt-Mk, Mt-Lk und Mk-Lk.<br /> * '''Wortlaut-Übereinstimmung''': Dass die Perikopen zum Teil bis in den Wortlaut hinein übereinstimmen, spricht für eine literarische Abhängigkeit, d.h. Abschreiben und nicht bloßes Schöpfen aus der gleichen (mündlichen) Überlieferung.<br /> * '''Stoffquantum und Reihenfolge''': Nur wenige Stücke des Markusevangeliums fehlen sowohl bei Matthäus als auch Lukas (5 % des Textes), es gibt also wenig [[Sondergut#Sondergut im Markusevangelium|markinisches Sondergut]]. Außerdem zeigt sich bei der dreifachen Überlieferung, dass Matthäus und Lukas nie beide von der Reihenfolge bei Markus abweichen, sondern immer nur einer. Beide Beobachtungen sprechen für die '''Markuspriorität''', d.h. für die Annahme, dass das Markusevangelium das älteste der drei Evangelien ist und den beiden anderen als Vorlage diente. Und für die Unabhängigkeit von Matthäus und Lukas untereinander, zumindest bei der Dreifachüberlieferung.<br /> * '''Mt/Lk-Übereinstimmungen''': Matthäus und Lukas haben gemeinsame nichtmarkinische Stücke, vor allem Redestücke. Diese gemeinsamen Stücke finden sich jeweils an ganz verschiedenen Stellen. Daher nimmt man für diese gemeinsamen Stücke eine zusätzliche, von beiden genutzte Quelle an, die Spruchquelle oder [[Logienquelle Q]].<br /> <br /> == Varianten ==<br /> Die Zweiquellentheorie vermag viele, aber nicht alle literarkritischen Beobachtungen bei den synoptischen Evangelien befriedigend zu erklären. Kritiker äußern, dass die Zweiquellentheorie mehr Fragen aufwerfe, als sie beantworte. Aus diesem Grund wurden Varianten entworfen, welche die Zweiquellentheorie zu Grunde legen, aber in die eine oder andere Richtung erweitern.<br /> <br /> * '''Urmarkus-Hypothese''': Diese Hypothese besagt, Matthäus und Lukas hätten nicht das uns heute vorliegende Markusevangelium verwendet, sondern eine frühere Fassung, einen sogenannten „[[Geheimes Markusevangelium|Urmarkus]]“, der später erweitert worden sei. Möglicherweise habe beiden auch nicht die gleiche Markus-Fassung vorgelegen. Diese Hypothese beruft sich darauf, dass sich so das Markus-Sondergut und die [[lukanische Lücke]], also die Tatsache erklären lasse, dass im Lukasevangelium der Komplex {{B|Mk|6|45}}&amp;nbsp;– {{BB|Mk|8|26}} fehlt.<br /> <br /> * '''Vierquellentheorie''': Zusätzlich zu Markus und Q hätten sowohl Matthäus als auch Lukas jeweils eine weitere Quelle benutzt, die keiner der anderen Evangelisten kenne. Aus dieser Quelle hätten sie das Sondergut geschöpft. Die Vierquellentheorie (und andere Mehrquellentheorien) krankt daran, dass es sehr schwierig zu begründen ist, warum es sich um ''literarische Quellen'' und nicht um mündliche Überlieferung handeln sollte.<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Wegen der ungelösten Probleme bei Zugrundelegung der Zweiquellentheorie werden weiterhin ''Alternativlösungen'' entwickelt, diskutiert und vertreten. Für eine Übersicht siehe den Artikel '''[[Synoptisches Problem]]'''.<br /> <br /> Die hauptsächlichen Probleme der Zweiquellentheorie sind:<br /> * '''Kein durchgehender Erzählfaden''': Die grundlegende Behauptung, dass es „einen gemeinsam durch alle drei Evangelien gleichmäßig sich hindurchziehenden Faden der Erzählung“ gebe (C. H. Weisse),&lt;ref&gt;Christian Hermann Weisse: ''Die Evangelienfrage in ihrem gegenwärtigen Stadium'', Leipzig 1856, zit. nach H.-H. Stoldt, ''Geschichte'', S. 126.&lt;/ref&gt; ist nicht haltbar.&lt;ref&gt;So Burnett H. Streeter: ''The four Gospels'', 1924/1930, S. 167f. Ähnlich [[Rudolf Bultmann]]: ''Die Geschichte der synoptischen Tradition'', Tübingen 3. Aufl. 1957, S. 347: „In der Ineinanderfügung der Quellen ist Lukas anders verfahren als Matthäus. Er legte nicht den Markus-Aufriß zu Grunde.“&lt;/ref&gt; Der angebliche Erzählfaden wird öfters durchschnitten, z.&amp;nbsp;B. in Mt 8,1-9,26 dreimal gegenüber Mk 1,40ff. Außerdem hat Mk 6,45 – 8,26 bei Lukas keine Entsprechung.&lt;ref&gt;Hans-Herbert Stoldt: ''Geschichte und Kritik der Markushypothese'', Vandenhoeck und Ruprecht: Göttingen 1977, Brunnen: Gießen &lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;1986, S. 126. ISBN 3-7655-9324-9&lt;/ref&gt;<br /> * '''[[Sondergut#Markusevangelium|Sondergut im Markusevangelium]]''': Die von Matthäus und Lukas ausgelassenen Markustexte (ca. 5 % des Textes), hauptsächlich Heilungen von Tauben und Blinden stellen ein Problem dar. Denn die Auslassungen können nicht immer als redaktionelle Bearbeitung durch Matthäus und Lukas erklärt werden.<br /> * '''Umfangreiche Auslassungen markinischer Formulierungen''': Matthäus hätte ca. 18 % und Lukas ca. 34 % der Formulierungen der Markusvorlage weggelassen. Damit ist die literarische Abhängigkeit in Frage gestellt.&lt;ref&gt;Eta Linnemann: ''Gibt es ein synoptisches Problem?'', VTR, Nürnberg 1998 (3. überarb. Auflage), S. 96.&lt;/ref&gt;<br /> * '''''Minor Agreements''''' („kleinere Übereinstimmungen“): Dabei handelt es sich um rund 700, zumeist kleinere Übereinstimmungen zwischen Matthäus und Lukas gegen Markus im Markusstoff.&lt;ref&gt;[http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/neues-testament/evangelien/synoptiker Bibelwissenschaft.de zum Thema]&lt;/ref&gt; Die Annahme, Matthäus und Lukas hätten an vielen Stellen unabhängig voneinander die gleiche Änderung (Textvariante, Zufügung oder Auslassung) am Markustext vorgenommen, ist unglaubwürdig. Rund zwanzig ''minor agreements'' sind nicht als zufällige Übereinstimmungen erklärbar.&lt;ref&gt;Robert L. Thomas: [http://www.etsjets.org/files/JETS-PDFs/19/19-2/19-2-pp103-112_JETS.pdf ''An investigation of the agreements between Matthew and Luke against Mark''] (PDF; 1,0&amp;nbsp;MB), Journal of the Evangelical Theological Society (JETS) Vol. 19-2 (1976), S. 103.&lt;/ref&gt; Daher wird in neueren Lösungsansätzen angenommen, dass Matthäus und Lukas nicht auf das uns überlieferte Markusevangelium zurückgegriffen haben, sondern auf eine ältere Form („Ur-Markus“) oder auf eine bearbeitete Form, die ''Deuteromarkus'' („Zweiter Markus“) genannt wird.<br /> * '''Passion und Auferstehung Jesu in Q und Sondergut''': Wie oben geschildert bestünden das Sondergut und Q aus den Texten, die übrigbleiben, wenn man die Texte von Matthäus und Lukas zusammennimmt und die ursprünglich Markus zugeschriebenen Texte abzieht. Die übrigbleibenden Texte würden dann aber keinerlei Aussagen über Jesu Passion und Auferstehung enthalten: Ob eine christliche Schrift aus dem ersten Jahrhundert diese Themen auslassen könnte, ist fraglich. Bei Passion und Auferstehung müssten&amp;nbsp;– dieser Auffassung zufolge&amp;nbsp;– zumindest die Reden (Logien) beim [[Abendmahl Jesu|Abendmahl]] vorhanden sein.<br /> * '''Hypothetischer Charakter''': Die Logienquelle Q ist eine erschlossene, rein [[Hypothese|hypothetische]] Größe. Es existieren von ihr keine Handschriften. Das Gleiche gilt für die Sondergutsquellen in der Vierquellentheorie. Zudem werden die (vermuteten) Quellen nirgends durch antike Autoren erwähnt, obwohl sie sie gekannt oder gar benutzt haben könnten oder müssten. Die Zwei- bzw. Vierquellentheorie bleiben daher Hypothesen.<br /> <br /> Anhänger der [[Traditionshypothese]] erklären die Gemeinsamkeiten der Evangelien durch mündliche Tradition und kritisieren damit nicht nur spezifisch die Zweiquellentheorie, sondern grundsätzlich jede Form einer Benutzungshypothese, die von [[Literarkritik|literarischer Abhängigkeit]] der Evangelien ausgeht.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Synoptische Evangelien]]<br /> * [[Synoptisches Problem]] <br /> * [[Literarkritik]] <br /> * [[Sondergut]]<br /> <br /> == Anmerkungen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> ;Einführungen<br /> * [[Udo Schnelle]]: ''Einleitung in das Neue Testament''. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 1999, 2005, ISBN 3-525-03238-2 <br /> * Ingo Broer: ''Einleitung in das Neue Testament''. Bd 1. ''Die synoptischen Evangelien, die Apostelgeschichte und die johanneische Literatur''. Die neue Echter-Bibel. Ergänzungsband 2/I zum NT. Echter, Würzburg 1998, 2001. ISBN 3-429-02316-5 <br /> * [[Werner Georg Kümmel]]: ''Einleitung in das Neue Testament.'' 21. Aufl. Quelle &amp; Meyer, Heidelberg 1983, 1989, S. 13–53. ISBN 3-374-00459-8 (zur synoptischen Frage). <br /> * Ferdinand R. Prostmeier: ''Kleine Einleitung in die synoptischen Evangelien'', Herder, Freiburg u.a. 2006, ISBN 3-451-29056-1<br /> <br /> ;Detailliertere Studien<br /> * [[David Laird Dungan]]: ''A History of the Synoptic Problem. The Canon, the Text, the Composition, and the Interpretation of the Gospels''. The Anchor Bible Reference Library. Doubleday, New York 1999. ISBN 0-385-47192-0<br /> * Burnett Hillman Streeter: ''The Four Gospels. A Study of Origins, Treating of the Manuscript Tradition, Sources, Authorship, and Dates''. Macmillan, London 1924, St. Martin's Press, New York 1956, 1964. (verhalf der Zweiquellentheorie im engl. Sprachraum zum Durchbruch)<br /> * Arthur J. Bellinzoni, Jr. (Hrsg.): ''The Two-Source Hypothesis. A Critical Appraisal''. Mercer, Macon 1985. ISBN 0-86554-096-9 (Sammelband mit Artikeln aus 60 Jahren für und gegen die Mk-Priorität sowie für und gegen Q; aus der Sicht der Griesbachhypothese)<br /> * Andreas Ennulat: ''Die „Minor Agreements“. Untersuchungen zu einer offenen Frage des synoptischen Problems''. Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament. Bd 2,62. Mohr, Tübingen 1994. ISBN 3-16-145775-7 (die Minor Agreements erfordern wohl eine Modifikation der Zweiquellentheorie; man postuliert einen Deuteromarkus bzw. Urmarkus)<br /> * Thomas Bergemann: ''Q auf dem Prüfstand. Die Zuordnung des Mt/Lk-Stoffes zu Q am Beispiel der Bergpredigt''. FRLANT. Bd. 158. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 1993. ISBN 3-525-53840-5<br /> <br /> ;Kritik<br /> * Hans-Herbert Stoldt: ''Geschichte und Kritik der Markushypothese''. 2. Aufl. Vandenhoeck und Ruprecht, Goettingen 1977, Brunnen, Gießen 1986. ISBN 3-7655-9324-9<br /> * [[Eta Linnemann]]: ''Auf dem Prüfstand. Die Zweiquellentheorie''. In: Eta Linnemann: ''Bibelkritik auf dem Prüfstand. Wie wissenschaftlich ist die „wissenschaftliche Theologie“?'' Nürnberg 1998, S. 173 u.a. ISBN 3-933372-19-4<br /> * Eta Linnemann: ''Gibt es ein synoptisches Problem?'' VTR, Nürnberg 1999. ISBN 3-933372-15-1<br /> * Werner Kahl: ''Vom Ende der Zweiquellentheorie – oder: Zur Klärung des synoptischen Problems'', in: Transparent-extra 75 (2004), Frankfurt 2004, S. 1–36. [http://www.google.ch/#hl=en&amp;safe=active&amp;q=www.transparentonline.de+Zweiquellen&amp;oq=www.transparentonline.de+Zweiquellen&amp;aq=f&amp;aqi=&amp;aql=&amp;gs_l=serp.3...10313.15018.0.16115.12.12.0.0.0.0.109.1185.9j3.12.0...0.0.wlU9ow4Wjoo&amp;bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.,cf.osb&amp;fp=80612608a409cd05&amp;biw=1136&amp;bih=962 Als PDF online].<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.mindspring.com/~scarlson/synopt/ The Synoptic Problem] (Sehr gute Internet-Einführung, mit Grafiken und ausführlicher Literaturliste)<br /> * [http://www.ntgateway.com/synoptic/ New Testament Gateway] (Internetportal für das Neue Testament mit Online-Artikeln und Links zum synopt. Problem eines Vertreters der Farrer-Hypothese)<br /> * [http://groups.yahoo.com/group/synoptic-l Synoptic-L] (Usenetgruppe mit Tausenden von Diskussions-Beiträgen)<br /> <br /> [[Kategorie:Neues Testament (Textgeschichte)]]<br /> [[Kategorie:Evangelium]]<br /> [[Kategorie:Lukas (Evangelist)]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechoslowakei&diff=109365618 Tschechoslowakei 2012-10-15T19:12:44Z <p>Mmh: iw vep</p> <hr /> <div>{{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;Československo&lt;/span&gt; (tschechisch)&lt;br /&gt;&lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;Česko-Slovensko&lt;/span&gt; (slowakisch)&lt;br /&gt;Tschechoslowakei<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Czechoslovakia.svg<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge der Tschechoslowakei<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br /> |BILD-WAPPEN = CoA CSFRc.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 100px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen der Tschechoslowakei<br /> |WAHLSPRUCH = ''Die Wahrheit siegt!''&lt;br /&gt;([[Tschechische Sprache|Tschechisch]] ''Pravda vítězí'', [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] ''Pravda víťazi'', ab 1989 auf [[Latein]]: ''Veritas Vincit'')<br /> |AMTSSPRACHE = &lt;small&gt;1918–1938:&lt;/small&gt; sog. [[Tschechoslowakismus|Tschechoslowakisch]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(offiziell eine Sprache mit zwei Varianten)&lt;/small&gt;<br /> &lt;small&gt;1938–1939:&lt;/small&gt; [[Tschechische Sprache|Tschechisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] &lt;/br&gt; und [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]&lt;br /&gt;<br /> &lt;small&gt;1945–1992:&lt;/small&gt; [[Tschechische Sprache|Tschechisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Prag]]<br /> |STAATSFORM = &lt;small&gt;1918–1938 und 1945–1969:&lt;/small&gt; [[Republik]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;1938–1939 und 1969–1992:&lt;/small&gt; [[föderative Republik]]<br /> |REGIERUNGSFORM = &lt;small&gt;1918–1938, 1945–1948 und 1990–1992:&lt;/small&gt; [[Parlamentarische Demokratie]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;1938–1939:&lt;/small&gt; [[Autoritarismus]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;1948–1990:&lt;/small&gt; [[Einparteiensystem|Einparteienherrschaft]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = ''[[Liste der Präsidenten der Tschechoslowakei|Präsident der Tschechoslowakei]]''<br /> |REGIERUNGSCHEF = ''[[Liste der Ministerpräsidenten der Tschechoslowakei|Ministerpräsident der Tschechoslowakei]]''<br /> |FLÄCHE = 127.876 <br /> |EINWOHNER = 15,7 Millionen<br /> |BEV-DICHTE = 123<br /> |WÄHRUNG = [[Tschechoslowakische Krone]]<br /> |GRÜNDUNG = [[28. Oktober]] [[1918]]<br /> |AUFLÖSUNG = [[31. Dezember]] [[1992]]<br /> |NATIONALHYMNE = [[Kde domov můj]] und [[Nad Tatrou sa blýska]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(hintereinander gespielt)&lt;/small&gt;<br /> |NATIONALFEIERTAG = [[28. Oktober]]&lt;br /&gt;(Staatsgründung 1918)<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]] +01:00<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = CS<br /> |ISO 3166 = CS, CSK, 200&lt;ref&gt;[http://www.statoids.com/w3166his.html Statoids.com]&lt;/ref&gt;<br /> |INTERNET-TLD = [[.cs]]&lt;small&gt; (nicht mehr existent)&lt;/small&gt;<br /> |TELEFON-VORWAHL = <br /> |ANMERKUNGEN = Fläche und Bevölkerung beziehen sich auf das Jahr 1993<br /> |BILD-LAGE = Tschechoslowakei(vor,nach 2.WK).png<br /> |BILD-LAGE-BESCHREIBUNG = Lage der Tschechoslowakei im veränderten Europa 1918–1938 und 1945/49–1990/92<br /> }}<br /> Die '''Tschechoslowakei''' ([[Tschechische Sprache|tschechisch]] und [[Slowakische Sprache|slowakisch]] ''Československo'', entspricht der gegenwärtigen tschechischen Rechtschreibung) oder '''Tschecho-Slowakei''' (tschechisch und slowakisch ''Česko-Slovensko'', entspricht der gegenwärtigen slowakischen Rechtschreibung) war ein [[Mitteleuropa|mitteleuropäischer]] [[Staat]] auf dem Gebiet [[Tschechien]]s und der [[Slowakei]] sowie bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] eines kleinen Teils der heutigen [[Ukraine]]. Nach 1948 gehörte sie zu den [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]]-Staaten [[Osteuropa]]s, ab 1955 zum [[Warschauer Pakt]] und somit zum so genannten [[Ostblock]]. Nach dem [[Fall des Kommunismus]] 1989 wurde der [[Bundesstaat]] 1992 in die selbständigen Staaten [[Tschechien]] und [[Slowakei]] geteilt. Die Tschechoslowakei war Gründungsmitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und trat 1991 dem [[Europarat]] bei.<br /> <br /> == Landesname ==<br /> Der verwendete und offizielle Landesname hat eine wechselvolle Geschichte, die vor der Trennung in Tschechien und Slowakei 1992 gar im sogenannten [[Gedankenstrich-Krieg]] gipfelte. Folgende Bezeichnungen waren außer ''Tschechoslowakei'' im Gebrauch:&lt;ref&gt;Gesetz 11/1918 Sb. (Rezeptionsgesetz zur Entstehung der Republik), online [http://abonent.lexdata.cz/lexdata/sb_free.nsf/0/C12571CC00341DF1C12566D9007B1952 lexdata.cz], abgerufen am 3. Okt. 2009; Gesetz 121/1920 Sb. (Verfassung von 1920), online [http://abonent.lexdata.cz/lexdata/sb_free.nsf/0/C12571D20046A0B2C12566D9007B12D8 lexdata.cz], abgerufen am 3. Okt. 2009; Gesetz 101/1990 Sb. (Änderung des Landesnamens 1990), online [http://www.lexdata.cz/lexdata/sb_free.nsf/c12571cc00341df10000000000000000/c12571cc00341df1c12566d400735df1?OpenDocument lexdata.cz], abgerufen am 10. Nov. 2009 (alle tschechisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kurzform:<br /> * 1918–1920, 1938–1939 und 1990–1992 auch ''Tschecho-Slowakei''<br /> <br /> Langform:<br /> * amtlich 1918–1938 und 1945–1960: ''Tschechoslowakische Republik'' (ČSR); [[Tschechische Sprache|tschechisch]] und [[Slowakische Sprache|slowakisch]] ''Československá republika'', auch ''Republika Československá''<br /> * 1918–1920&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://www.pitt.edu/~votruba/qsonhist/spellczechoslovakia.html |title=Czechoslovakia or Czecho-Slovakia |accessdate=2010-04-09 |last=Votruba |first=Martin |work=University of Pittsburgh |language=englisch}}&lt;/ref&gt; und 1938–1939 ''Tschecho-Slowakische Republik'' (Č-SR); tschechisch und slowakisch ''Česko-Slovenská republika''<br /> * 1960–1990 ''Tschechoslowakische Sozialistische Republik'' (ČSSR); tschechisch und slowakisch ''Československá socialistická republika''<br /> * 1990&lt;ref&gt;[http://www.weltbericht.de/europa/tschechien/europa-tschechien-geschichte.html ''Geschichte Tschechiens''], auf: ''Weltbericht – Ihr Reiseratgeber'', abgerufen am 16. April 2012.&lt;/ref&gt; ''Tschechoslowakische Föderative Republik'' (ČSFR); tschechisch ''Československá federativní republika'' bzw. ''Tschecho-Slowakische Föderative Republik''; slowakisch ''Česko-Slovenská federatívna republika''<br /> * 1990–1992 ''Tschechische und Slowakische Föderative Republik'' (ČSFR); tschechisch ''Česká a Slovenská Federativní Republika''; slowakisch ''Česká a Slovenská Federatívna Republika''<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Datei:Czechoslovakia1920-38.jpg|thumb|left|Tschechoslowakei 1920–1938]]<br /> <br /> Die Tschechoslowakei bestand aus den Ländern [[Böhmen]], [[Mähren]] und [[Mährisch-Schlesien]] (das ehemalige [[Österreichisch-Schlesien]] mit dem vorher [[Preußen|preußischen]] [[Hultschiner Ländchen|Gebiet um Hultschin]], aber ohne einen Gebietsstreifen östlich von [[Teschen]], der an [[Polen]] fiel), der [[Slowakei]] und – bis 1939 – [[Karpatenukraine|Karpatenrussland]] (''Podkarpatská Rus'', Karpatoukraine, heute ''Karpatenukraine'').<br /> <br /> Der Staat hatte Grenzen zu [[Österreich]], [[Ungarn]], der Ukraine (ab 1991, davor 1945–1991 der [[Sowjetunion]]), [[Rumänien]] (bis 1939), Polen und [[Deutschland]] (beziehungsweise 1949–1990 der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] und der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik Deutschland]]).<br /> &lt;br style=&quot;clear:left&quot; /&gt;<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> [[Datei:Tschechoslowakei Sprachverteilung um 1930 - erstellt 2008-10-29.svg|thumb|left|Sprachenkarte der Tschechoslowakei nach der Volkszählung von 1930]]<br /> <br /> In dem 1918 entstandenen Staat bildeten die [[Tschechen]] und [[Slowaken]] nicht die gesamte Bevölkerung – etwa ein Drittel gehörten anderen [[Nationalität]]en an. Der [[Vielvölkerstaat]] umfasste bei einer Volkszählung 1921 mit 8,761 Mio. Tschechen und Slowaken auch 3,1 Mio. [[Deutsche]] (23 %), die damit die Anzahl der Slowaken überstiegen, sowie große Minderheiten von [[Magyaren]], [[Russinen]], [[Ukrainer]]n, [[Juden]] und [[Polen (Volk)|Polen]]. Das [[Sudetenland]] war bis 1945 mehrheitlich deutsch besiedelt.<br /> <br /> Durch die so genannten [[Beneš-Dekrete]] kam es nach 1945 zur [[Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|Vertreibung der Deutschen]] und zum tschechoslowakisch-ungarischen Bevölkerungsaustausch. Die Tschechoslowakei wurde als Tschechoslowakische Republik nach dem Zweiten Weltkrieg und den Jahren der deutschen Besatzung als Staat der [[Slawen|slawischen]] Völker der Tschechen und Slowaken wieder gegründet. Die Amtssprachen waren dementsprechend [[Tschechische Sprache|Tschechisch]] und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]].<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:right; width:300px;&quot;<br /> |+ Nationalitäten der Tschechoslowakei 1921&lt;ref&gt;Quellen der Volkszählungsergebnisse: [http://encyklopedie.seznam.cz/heslo/395991-ceskoslovenska-republika-obyvatelstvo-narodnostni-pomery ''Československá republika – obyvatelstvo'', in: ''Ottův slovník naučný nové doby'' (Anfang der 1930er Jahre)] und [http://sodb.infostat.sk/sodb/slovak/1921/format.htm infostat.sk]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> ! Nationalität<br /> ! Einwohner<br /> ! relative Anzahl<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; width:50%&quot; | [[Tschechoslowakismus|Tschechoslowaken]]&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | style=&quot;width:25%&quot; | 8,761 Mio.<br /> | style=&quot;width:25%&quot; | 64,35 %<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | [[Deutsche]]<br /> | 3,123 Mio.<br /> | 22,94 %<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | [[Magyaren|Ungarn]]<br /> | 0,745 Mio.<br /> | 5,47 %<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Russen (Großrussen, Ukrainer, Karpatorussen)&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> | 0,461 Mio.<br /> | 3,38 %<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Juden<br /> | 0,180 Mio.<br /> | 1,32 %<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Ausländer&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> | 0,238 Mio.<br /> | 1,74 %<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Polen und andere<br /> | 0,102 Mio.<br /> | 0,75 %<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left&quot; | Gesamteinwohnerzahl<br /> ! style=&quot;text-align:right&quot; | 13,613 Mio.<br /> ! style=&quot;text-align:right&quot; | 100 %<br /> |}<br /> <br /> &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt; davon 1,967 Mio. Angehörige des „slowakischen Zweigs der [[Tschechoslowakismus|tschechoslowakischen Nationalität]]“, d.&amp;nbsp;h. [[Slowaken]] (davon 1,942 Mio. in der Slowakei); diese Angabe wurde von den Behörden erst anlässlich der Volkszählung von 1930 nachträglich veröffentlicht&lt;br /&gt;<br /> &lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; d.&amp;nbsp;h. in heutiger Terminologie [[Russen]], [[Ukrainer]] und [[Russinen]]&lt;br /&gt;<br /> &lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt; davon 94.400 Deutsche, 34.200 Polen, 16.400 Ungarn und 58.700 Tschechoslowaken (zurückgekehrte Emigranten sowie Kinder und Frauen von Ausländern)<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Tschechoslowakei}}<br /> <br /> === Erste Republik ===<br /> [[Datei:Tschechoslowakei 1928.png|miniatur|Die Tschechoslowakei 1928]]<br /> <br /> Der Staat Tschechoslowakei entstand durch den Zerfall [[Österreich-Ungarn]]s nach dem Ersten Weltkrieg. Nach der Niederlage der Donaumonarchie im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden die Bestrebungen der Tschechen und Slowaken nach nationaler Selbstbestimmung auch durch die Alliierten unterstützt. Am 28. Oktober 1918 wurde in Prag der neue Staat proklamiert. Durch die [[Vertrag von Saint-Germain|Verträge von Saint-Germain]] und [[Vertrag von Trianon|Trianon]] von 1919 war das Ende der Donaumonarchie und damit die Anerkennung der ČSR fixiert.<br /> <br /> Die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] unter [[Adolf Hitler]] unterstützte vor allem nach ihrer [[Machtergreifung|Machteroberung 1933/34]] im [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] die [[Sudetendeutsche Partei]] [[Konrad Henlein]]s und verschärfte so die Konflikte zwischen den [[Nationalität]]en der Tschechoslowakei. Als Hitler erwog, die Randgebiete mit mehrheitlich deutscher Bevölkerung ([[Sudetenland]]) zu [[Annexion|annektieren]], sprachen unter Vermittlung durch den italienischen Diktator [[Benito Mussolini]] im [[Münchner Abkommen]] vom 29. September 1938 zur Lösung der [[Sudetenkrise]] Großbritannien, Frankreich und Italien dem Deutschen Reich diese Randgebiete zu, die bereits am 30. September 1938 durch die Wehrmacht besetzt wurden. Die britische und französische Regierung hofften, durch Befriedigung von Hitlers Gebietsinteressen einen Krieg abzuwenden. Im [[Wiener Schiedsspruch]] übertrugen Vertreter der deutschen und der italienischen Regierung den Süden der Slowakei und die [[Karpatoukraine]] an Ungarn. Das [[Teschener Schlesien|Teschener Gebiet]] wurde von [[Zweite Polnische Republik|Polen]] besetzt.<br /> <br /> Der Fortbestand der Tschechoslowakei als sogenannte Zweite Republik auf dem verbliebenen [[Staatsgebiet]] währte nach ihrer [[Abtretung (Völkerrecht)|Abtretung]] nur kurz. Am 15. März 1939 [[Annexion Tschechiens|besetzten deutsche Truppen die sogenannte ''Rest-Tschechei'']] und stellten sie als [[Protektorat Böhmen und Mähren]] unter deutsche Verwaltung. Im slowakischen Landesteil wurde die [[Erste Slowakische Republik|Slowakische Republik]], ein Staat unter deutschem „Schutz“, gebildet, die [[Karpatenukraine]] wurde von Ungarn annektiert. Teile der tschechoslowakischen Regierung hatten sich ins [[Ausland]] abgesetzt und bildeten unter [[Edvard Beneš]] ab 1940 in London eine [[Tschechoslowakische Exilregierung|Exilregierung]]. An der Seite der Westalliierten und der Roten Armee kämpften Tschechen und Slowaken für die Befreiung ihres Landes.<br /> <br /> === Wiedererrichtung der ČSR und Februarumsturz (1945–1948) ===<br /> [[Datei:ČSSR-Europe.PNG|miniatur|Lage der Tschechoslowakei in Europa zwischen 1949 und 1990]]<br /> [[Datei:Flag of Bohemia.svg|miniatur|Flagge der [[Tschechien|Tschechischen Republik]] innerhalb der Föderation 1990–1992 (Hauptstadt: [[Prag]])]]<br /> [[Datei:Flag of First Slovak Republic 1939-1945.svg|miniatur|Flagge der [[Slowakei|Slowakischen Republik]] innerhalb der Föderation 1990–1992 (Hauptstadt: [[Bratislava]])]]<br /> <br /> Nach Kriegsende 1945 ist die ''Tschechoslowakische Republik'' in den Grenzen aus der Zeit vor dem Münchner Abkommen ''wiedererstanden'',&lt;ref&gt;Siehe wörtlich z.&amp;nbsp;B. in [[Heiner Timmermann]], Emil Voráček, [[Rüdiger Kipke]] (Hrsg.), ''Die Beneš-Dekrete. Nachkriegsordnung oder ethnische Säuberung: Kann Europa eine Antwort geben?'' (=&amp;nbsp;Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen; Bd. 108), LIT Verlag, Münster 2005, ISBN 3-8258-8494-5, [http://books.google.de/books?id=mrWMCOalOw4C&amp;lpg=PA145&amp;dq=tschechoslowakei%20wiedererstanden&amp;pg=PA145#v=onepage&amp;q&amp;f=false S. 145]; vgl. [[Jörg K. Hoensch]], ''Studia Slovaca. Studien zur Geschichte der Slowaken und der Slowakei'' (=&amp;nbsp;Veröffentlichungen des Collegium Carolinum; Bd. 93), Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-56521-4, [http://books.google.de/books?id=3q59nMrzTAUC&amp;pg=PA18 S. 18&amp;nbsp;f.]&lt;/ref&gt; ausgenommen die [[Karpatoukraine]], die der [[Sowjetunion]] überlassen werden musste. Die deutsche Bevölkerung vor allem in Tschechien wurde überwiegend [[Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|vertrieben]] oder ausgesiedelt. Als [[Satellitenstaat]] der UdSSR wurde das Land Teil des [[Ostblock]]s und Mitglied des [[Warschauer Pakt]]es, außerdem des [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe]].<br /> <br /> Nach dem [[Februarumsturz]] 1948 folgte die ČSR uneingeschränkt der [[Stalinismus|stalinistischen]] Politik der [[Sowjetunion]]. Weil Beneš die neue Verfassung vom Mai 1948 nicht unterschreiben wollte, trat er zurück, und [[Klement Gottwald]], der seit Februar 1948 seiner [[Regierung Klement Gottwald II.|zweiten Regierung]] vorstand, wurde [[Staatspräsident|Präsident]].<br /> <br /> === Tschechoslowakische Sozialistische Republik (1960–1990) ===<br /> Durch die Verfassung von 1960 wurde der Staat in die ''Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR)'' umbenannt und der kommunistische Führungsanspruch festgeschrieben. <br /> <br /> 1968 kam es unter dem Parteichef der [[Komunistická strana Československa|Kommunistischen Partei]] [[Alexander Dubček]] zum Versuch einer „Vermenschlichung“ des kommunistischen Staates. Der [[Prager Frühling]] sollte einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ schaffen, wurde aber von der Sowjetunion und den anderen kommunistischen Staaten mit Waffengewalt niedergeschlagen. Als einziger Punkt des allgemein untergegangenen Reformprogrammes konnte die [[Föderalismus|Föderalisierung]] der ČSSR umgesetzt werden. Diese wurde am 28. Oktober 1968, dem 50. Jahrestag der tschechoslowakischen [[Staatliche Unabhängigkeit|Unabhängigkeit]], ausgerufen. Fortan bildeten zwei Teilrepubliken, die ''Tschechische Sozialistische Republik'' und die ''Slowakische Sozialistische Republik'', die ČSSR. Allerdings gab es auch bei dieser Reform von [[Sowjetunion|sowjetischer]] Seite eine starke Einschränkung: Es gab zwar eine slowakische, nicht aber eine tschechische [[Kommunistische Partei]]. Für die alles entscheidende Parteilinie blieb weiterhin das Zentralkomitee der [[Kommunistische Partei der Tschechoslowakei|KPČ]] in Prag und dessen Präsidium zuständig.<br /> <br /> In der Tschechoslowakei breitete sich nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ von 1968 Resignation aus. Andererseits bildeten Künstler, Intellektuelle und Politiker des Prager Frühlings eine [[Bürgerrechtsbewegung]], die 1977 die [[Charta 77]] veröffentlichte und seit 1988 zu politischen Aktionen aufrief.<br /> <br /> Im November 1989 kam es unter dem Eindruck des Reformprogramms von [[Michail Gorbatschow]] in der Sowjetunion zu mehrtägigen Demonstrationen in Prag und anderen Städten. Nach tagelangen Protesten trat die kommunistische Führung zurück. Nach dieser „[[Samtene Revolution|Samtenen Revolution]]“, einer gewaltlosen Erhebung des Volkes, endete das Regime der Kommunistischen Partei. Anfang Dezember wurde unter dem Reformkommunisten [[Marián Čalfa]] eine mehrheitlich nichtkommunistische Regierung gebildet. Ende Dezember wurde der Bürgerrechtler [[Václav Havel]] zum Staatspräsidenten gewählt. Im Juni 1990 fanden die ersten freien Parlamentswahlen seit 1945 statt. Es siegten das tschechische [[Občanské fórum|Bürgerforum]] und die slowakische [[Öffentlichkeit gegen Gewalt]], die zusammen die Regierung bildeten.<br /> <br /> === Tschechische und Slowakische Föderative Republik (1990–1992) ===<br /> Es zeichnete sich bald ab, dass der [[föderativ]]e Staat „Tschechoslowakei“ auf Dauer keinen Bestand mehr haben werde. Zu den ersten Zerwürfnissen kam es während des sogenannten [[Gedankenstrich-Krieg]]es um die Landesbezeichnung. Von April 1990 bis Ende 1992 hieß das Land ''Die Tschechische und Slowakische Föderative Republik'' (ČSFR; vereinzelt auch als ''Tschechoslowakische Bundesrepublik'' bezeichnet) mit den Kurzformen ''Tschechoslowakei'' in Tschechien beziehungsweise ''Tschecho-Slowakei'' in der Slowakei. Aufkommende Interessenskonflikte zwischen den beiden Landesteilen führten 1992 zum Ende der Tschechoslowakei. Ohne Referendum wurde vom Parlament die Auflösung der Föderation zum 31. Dezember 1992 und damit die Bildung der beiden Neustaaten [[Tschechien]] und [[Slowakei]] zum 1. Januar 1993 beschlossen.<br /> &lt;br style=&quot;clear:left;&quot; /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Rüdiger Kipke, Karel Vodička: ''Abschied von der Tschechoslowakei'', Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1993, ISBN 3-8046-8803-9.<br /> * Rüdiger Kipke, Karel Vodička: ''Rozloučení s Československem'', Verlag Český spisovatel, Prag 1993, ISBN 80-202-0447-4.<br /> * Karel Vodička: ''Dělení Československa. Deset let poté...'', Verlag Volvox Globator, Prag 2003, ISBN 80-7207-479-2.<br /> * Rudolf Chmel in: Ludwig Richter, Alfrun Kliems (Hrsg.): ''Slowakische Kultur und Literatur im Selbst- und Fremdverständnis'', Steiner, 2005, ISBN 3-515-08676-5, [http://books.google.de/books?id=7Ek24NtickwC&amp;pg=PA13 S.&amp;nbsp;13&amp;nbsp;ff.]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Tschechoslowakei| ]]<br /> [[Kategorie:Historischer Staat in Europa]]<br /> <br /> {{Link FA|eo}}<br /> <br /> [[af:Tsjeggo-Slowakye]]<br /> [[ang:Cecoslofacia]]<br /> [[ar:تشيكوسلوفاكيا]]<br /> [[arz:تشيكوسلوفاكيا]]<br /> [[az:Çexoslovakiya]]<br /> [[bar:Tschechoslowakei]]<br /> [[bcl:Tsekoslobakya]]<br /> [[be:Чэхаславакія]]<br /> [[be-x-old:Чэхаславаччына]]<br /> [[bg:Чехословакия]]<br /> [[bn:চেকোস্লোভাকিয়া]]<br /> [[br:Tchekoslovakia]]<br /> [[bs:Čehoslovačka]]<br /> [[ca:Txecoslovàquia]]<br /> [[cs:Československo]]<br /> [[cv:Чехословаки]]<br /> [[cy:Tsiecoslofacia]]<br /> [[da:Tjekkoslovakiet]]<br /> [[diq:Çekoslowakya]]<br /> [[dsb:Českosłowakska]]<br /> [[el:Τσεχοσλοβακία]]<br /> [[en:Czechoslovakia]]<br /> [[eo:Ĉeĥoslovakio]]<br /> [[es:Checoslovaquia]]<br /> [[et:Tšehhoslovakkia]]<br /> [[eu:Txekoslovakia]]<br /> [[fa:چکسلواکی]]<br /> [[fi:Tšekkoslovakia]]<br /> [[fr:Tchécoslovaquie]]<br /> [[frp:Tch·ècoslovaquie]]<br /> [[fur:Cecoslovachie]]<br /> [[fy:Tsjechoslowakije]]<br /> [[gl:Checoslovaquia]]<br /> [[he:צ'כוסלובקיה]]<br /> [[hi:चेकोस्लोवाकिया]]<br /> [[hr:Čehoslovačka]]<br /> [[hsb:Čěskosłowakska]]<br /> [[hu:Csehszlovákia]]<br /> [[hy:Չեխոսլովակիա]]<br /> [[ia:Checoslovachia]]<br /> [[id:Cekoslowakia]]<br /> [[io:Chekoslovakia]]<br /> [[is:Tékkóslóvakía]]<br /> [[it:Cecoslovacchia]]<br /> [[ja:チェコスロバキア]]<br /> [[jv:Cekoslowakia]]<br /> [[ka:ჩეხოსლოვაკია]]<br /> [[kn:ಚೆಕೊಸ್ಲೊವೇಕಿಯಾ]]<br /> [[ko:체코슬로바키아]]<br /> [[ku:Çekoslovakya]]<br /> [[ky:Чехословакия]]<br /> [[la:Cechoslovacia]]<br /> [[lt:Čekoslovakija]]<br /> [[lv:Čehoslovākija]]<br /> [[mk:Чехословачка]]<br /> [[ml:ചെക്കൊസ്ലൊവാക്യ]]<br /> [[mr:चेकोस्लोव्हाकिया]]<br /> [[ms:Czechoslovakia]]<br /> [[ne:चेकोस्लोभाकिया]]<br /> [[nl:Tsjecho-Slowakije]]<br /> [[nn:Tsjekkoslovakia]]<br /> [[no:Tsjekkoslovakia]]<br /> [[oc:Checoslovaquia]]<br /> [[os:Чехословаки]]<br /> [[pl:Czechosłowacja]]<br /> [[pnb:چیکوسلواکیہ]]<br /> [[pt:Checoslováquia]]<br /> [[qu:Chikusluwakya]]<br /> [[ro:Cehoslovacia]]<br /> [[ru:Чехословакия]]<br /> [[scn:Cecoslovacchia]]<br /> [[sh:Čehoslovačka]]<br /> [[si:චෙකොස්ලෝවැකියාව]]<br /> [[simple:Czechoslovakia]]<br /> [[sk:Česko-Slovensko]]<br /> [[sl:Češkoslovaška]]<br /> [[sq:Çekosllovakia]]<br /> [[sr:Чехословачка]]<br /> [[stq:Tschechoslowakäi]]<br /> [[sv:Tjeckoslovakien]]<br /> [[sw:Chekoslovakia]]<br /> [[ta:செக்கோசிலோவாக்கியா]]<br /> [[th:ประเทศเชโกสโลวาเกีย]]<br /> [[tl:Tsekoslobakya]]<br /> [[tr:Çekoslovakya]]<br /> [[uk:Чехословаччина]]<br /> [[ur:چیکوسلوواکیہ]]<br /> [[vec:Cecoslovachia]]<br /> [[vep:Čehoslovakii]]<br /> [[vi:Tiệp Khắc]]<br /> [[yi:טשעכאסלאוואקיי]]<br /> [[yo:Czechoslovakia]]<br /> [[zh:捷克斯洛伐克]]<br /> [[zh-min-nan:Československo]]<br /> [[zh-yue:捷克斯洛伐克]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kehra&diff=108487120 Kehra 2012-09-24T21:15:01Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>{{Infobox Ort in Estland<br /> |Name = <br /> |Wappen = Kehra coatofarmas.gif<br /> |Flagge = <br /> |Kreis = Harju<br /> |Gegründet = <br /> |lat_deg = 59 | lat_min = 20 | lat_sec = 09<br /> |lon_deg = 25 | lon_min = 19 | lon_sec = 15<br /> |Höhe = 54<br /> |Einwohner = 3077<br /> |EinwohnerStand = 2007<br /> |Metropolregion = <br /> |Fläche = 3.83<br /> |Telefonvorwahl = 060<br /> |Postleitzahl = 74306<br /> |Kfz-Kennzeichen = <br /> |Gemeindeart = <br /> |Gliederung = <br /> |Bürgermeister = Jüri Lillsoo<br /> |BürgermeisterStand = <br /> |Partei = <br /> |AnschriftStraße = Kreutzwaldi <br /> |AnschriftOrt = 74306 Kehra<br /> |Webpräsenz = www.anija.ee<br /> |Stadtfest = <br /> |Karte = <br /> |Kartenbreite = <br /> |Beschriftung = <br /> }}<br /> <br /> '''Kehra''' ([[Deutsche Sprache|deutsch]] ''Kedder'') ist eine Kleinstadt im Norden [[Estland]]s.<br /> <br /> == Lage ==<br /> Kehra liegt im [[Kreis Harju]]. Die Stadt gehört verwaltungsmäßig zur Landgemeinde [[Anija]]. Sie liegt am [[Jägala (Fluss)|Jägala]]-Fluss.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Kehra jaamahoone.jpg|thumb|left|Kehra Bahnhof.]]<br /> <br /> Kehra wurde erstmals 1241 im ''[[Waldemar-Erdbuch|Liber Census Daniæ]]'' urkundlich erwähnt. In den 1620/30er Jahren wurde das Gutshaus von Kedder (''Kehra mõis'') an einer alten Wasserstelle erbaut.<br /> <br /> Der eigentliche Beginn der Siedlung hängt mit dem Bau der Bahnlinie von [[Tallinn|Reval]] (heute: Tallinn) nach [[Narva (Stadt)|Narva]] im 19. Jahrhundert zusammen. 1876 erhielt Kedder eigenen Bahnhof und wuchs schnell. 1938 wurde eine Papierfabrik gegründet, die den wirtschaftlichen Aufschwung beschleunigte. Die [[Sowjetunion|sowjetische]] Besatzungsmacht baute sie vor allem in den 1950er und 1960er Jahren weiter aus.<br /> <br /> 1945 wurde Kehra der Status eines Großdorfs (''alevik'') zuerkannt. 1993 erhielt es die Stadtrechte.<br /> <br /> == Sehenswürdigkeiten ==<br /> Sehenswert ist das historische Gutshaus von Kehra. Das heutige Gebäude wurde in den 1820er Jahren durch den damaligen [[Deutsch-Balten|deutschbaltischen]] Eigentümer Friedrich August von [[Maydell (Adelsgeschlecht)|Maydell]] als [[Klassizismus|frühklassizistischer]] Holzbau errichtet. Im 19. Jahrhundert ging das Gut mit seinen Gebäuden als Schenkung in das Eigentum des Estnischen Agrarvereins (''Eestimaa Põllumajanduse Selts'') über.<br /> <br /> == Entfernungen ==<br /> * [[Tallinn]]: 39&amp;nbsp;km<br /> <br /> ==Weblinks==<br /> * [http://www.anija.ee/ Webseite der Gemeinde Anija und der Stadt Kehra] (estnisch)<br /> * [http://www.mois.ee/harju/kehra.shtml Gutshaus von Kehra] (estnisch)<br /> <br /> [[Kategorie:Ort in Estland]]<br /> [[Kategorie:Anija]]<br /> <br /> [[cs:Kehra]]<br /> [[en:Kehra]]<br /> [[es:Kehra]]<br /> [[et:Kehra]]<br /> [[fr:Kehra]]<br /> [[hr:Kehra]]<br /> [[it:Kehra]]<br /> [[lt:Kehra]]<br /> [[lv:Kehra]]<br /> [[nn:Kehra]]<br /> [[pl:Kehra]]<br /> [[ru:Кехра]]<br /> [[sk:Kehra (mesto)]]<br /> [[sr:Кехра]]<br /> [[vo:Kehra]]<br /> [[zh:凱赫拉]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Imagine_(Album)&diff=108447530 Imagine (Album) 2012-09-23T21:29:22Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>{{Infobox Musikalbum<br /> | Typ = Studioalbum<br /> | Künstler = [[John Lennon]]<br /> | Titel = Imagine<br /> | Genre = [[Rock (Musik)|Rock]]<br /> | Jahr = [[9. September]] [[1971]]<br /> | Label = [[Apple Records]], [[EMI Group]]<br /> | Formate = LP, CD<br /> | AnzahlTitel = 10<br /> | Laufzeit = 39 min 29 s<br /> | Besetzung = *[[Gesang]], [[Gitarre]], [[Klavier]]: John Lennon<br /> *Gitarre: [[George Harrison]], Tom Evans, Rod Linton, [[Joey Molland]], Ted Turner<br /> *[[E-Bass|Bass]]: [[Klaus Voormann]]<br /> *[[Klavier]]: [[Nicky Hopkins]], John Tout<br /> *[[Keyboard]]s, [[Harmonium]], [[Vibraphon]]: John Barham<br /> *[[Schlagzeug]]: [[Jim Keltner]], [[Alan White]], [[Jim Gordon]]<br /> *[[Perkussion (Musik)|Perkussion]]: [[Michael Pinder]]<br /> *[[Saxophon]]: [[King Curtis]]<br /> | Produzent = [[John Lennon]], [[Yoko Ono]], [[Phil Spector]]<br /> | Studio = Ascot Sound Studios,Tittenhurst Park-Ascot, Record Plant East-New York<br /> | Vorheriges = [[John Lennon/Plastic Ono Band]] &lt;br /&gt;1970<br /> | Nächstes = [[Some Time in New York City]] &lt;br /&gt;1972<br /> }}<br /> <br /> '''Imagine''' ist das zweite Soloalbum von [[John Lennon]]. Es erschien am [[9. September]] [[1971]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]] und am [[8. Oktober]] 1971 in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]. <br /> <br /> == Entstehungsgeschichte ==<br /> Die Aufnahmen für das Album fanden im Mai 1971 in Lennons eigenem Studio in Tittenhurst Park statt. Bei den Aufnahmen wurde Lennon von zahlreichen namhaften Musikern unterstützt. So spielte beispielsweise [[George Harrison]] bei fünf Titeln Gitarre (''Crippled Inside''; ''I Don’t Want To Be a Soldier, Mama''; ''Gimme Some Truth''; ''Oh My Love'' und ''How Do You Sleep?''). [[Klaus Voormann]] ist an der [[E-Bass|Bassgitarre]] zu hören, [[Alan White]] und [[Jim Keltner]] teilten sich die [[Schlagzeug]]arbeit und [[Nicky Hopkins]] zeichnete für den größten Teil der Klavierparts verantwortlich. [[Mike Pinder]] von den [[The Moody Blues|Moody Blues]] sollte ursprünglich bei der Aufnahme des Stücks ''I Don’t Wanna Be A Soldier, Mama'' ein [[Mellotron]] spielen, da dieses defekt war, spielte er stattdessen Tamburin.&lt;ref&gt;Bruce Spizer: ''The Beatles Solo on Apple Records'', S. 55&lt;/ref&gt; Für die Abmischung der Aufnahmen reiste Lennon in die USA und vollendete das Album dort im Juni bis Juli 1971 mit dem [[Musikproduzent|Produzenten]] [[Phil Spector]] und dem Arrangeur [[Torrie Zito]], der für die Orchestrierungen verantwortlich war.<br /> <br /> Alle Lieder stammten von John Lennon, wobei eines – ''Oh My Love'' – in Zusammenarbeit mit [[Yoko Ono]] entstanden war. Es entstand als eine Art „Zwillingsalbum“ zu Onos Album ''[[Fly (Album)|Fly]]''.&lt;ref name=BER&gt;Katrin Berndt dt: ''Yoko Ono - In Her Own Write. Ihr musikalisches Schaffen und der Einfluß von John Lennon.'' Marburg 1999, S. 28&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2002 setzte die Musikzeitschrift [[Rolling Stone]] ''Imagine'' auf Platz 76 ihrer Liste der [[Die 500 besten Alben aller Zeiten (laut Rolling Stone)|500 besten Alben aller Zeiten]].&lt;ref&gt;Levy, Joe (Hrsg.): ''Rolling Stone. Die 500 besten Alben aller Zeiten''. (Originalausgabe: ''Rolling Stone. The 500 Greatest Albums of all Time''. Wenner Media 2005). Übersetzung: Karin Hofmann. Wiesbaden: White Star Verlag, 2011, S. 87&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Veröffentlichung ==<br /> In Großbritannien wurde das Album zusätzlich als Schallplatte mit einer [[Quadrofonie|quadrofonischen]] Abmischung vertrieben.<br /> <br /> ''Imagine'' war ein großer Erfolg und wurde vielfach mit [[Goldene Schallplatte|„Gold“]] ausgezeichnet. Es erreichte in den USA Platz 1 der US-[[Billboard (Magazin)|Billboard]]-Charts.&lt;ref&gt;{{Allmusic|Rubrik=album|ID=mw0000198860|NurURL=ja}}&lt;/ref&gt; In Großbritannien hielt sich das Album achtzehn Wochen lang in den Top-10 der Albumhitparade &lt;ref&gt;http://everyhit.com/&lt;/ref&gt; und erreichte dort ebenfalls die Nummer eins der Charts; in Deutschland platzierte sich das Album auf Platz 10 der Hitparade.<br /> <br /> Die Erstveröffentlichung im CD-Format erfolgte im April 1987. Im Februar 2000 wurde das Album in einer remasterten und neu abgemischten Version ohne Bonusstücke wiederveröffentlicht. Weitere Aufnahmen von Titeln des Albums und ein weiteres Lied der Aufnahmesessions, das von Walter Ward komponierte ''Well (Baby Please Don’t Go)'', wurden 1998 auf dem Boxset ''[[John Lennon Anthology]]'' veröffentlicht. Eine Instrumentalversion von ''How Do You Sleep'' erschien auf ''[[The U.S. vs. John Lennon]]''. Die CD-Veröffentlichung aus dem Jahr 2000 wurde von ''Mobile Fidelity Sound Lab'' (MFSL) neu remastert und erschien im August 2003 als 24-karätige vergoldete CD in einer limitierten Auflage. Im Oktober 2010 wurde das Album in einer erneut remasterten Version, diesmal in der originalen Abmischung wiederveröffentlicht.<br /> Im November 2011 erschien das Vinyl-Doppelalbum ''Imagine 40th Anniversary Special Edition'' anlässlich des ''Record Store Day'', es beinhaltet das reguläre Album ''Imagine'' sowie ein weiteres Album mit dem Titel ''Imagine Sessions'' in weißem Vinyl mit einer eigenständigen Covergestaltung. Das Album umfasst sechs Titel (Seite Eins: Baby Please Don`t Go/Imagine/How Do You Sleep? Seite Zwei: Jealous Guy/Oh My Love/I Don`t Wanna Be A Soldier), die dem Album ''John Lennon Anthology'' entnommen wurden, weiterhin liegen der Box zwei Postkarten, ein Poster sowie ein Beiblatt bei. Beide Alben befinden sich in einer Kartonbox.<br /> <br /> Im November 1985 erschien der 60-minütige Videofilm ''Imagine the Film'' auf VHS-Videokassette, der sämtliche Titel von ''Imagine'', den Singletitel ''Power to the People'', sowie die zwei Yoko-Ono-Titel ''Don’t Count the Waves'' und ''Mrs. Lennon'' enthält. Eine Veröffentlichung auf DVD erfolgte bislang nicht. Im April 2000 wurde die DVD ''John Lennon - Gimme Some Truth: Making of the Album &quot;Imagine&quot;'' veröffentlicht, die wiederum alternative Versionen und neue Abmischungen beinhaltet.<br /> <br /> == Single-Auskopplungen ==<br /> Als Single wurde in den USA und Deutschland im Oktober 1971 ''Imagine'' / ''It’s so Hard'' aus dem Album ausgekoppelt (USA Platz 3; Deutschland Platz 18). <br /> <br /> In Großbritannien war ''Imagine'' mit der B-Seite ''Working Class Hero'' erst im Oktober 1975 als Single erhältlich und erreichte bis 1999 dreimal die Top-Ten (Im Jahr 1981: Platz eins). <br /> <br /> Eine weitere Single wurde nicht mehr zeitnah veröffentlicht; ''Jealous Guy'' (B-Seite: ''Going Down on Love'') wurde im November 1985 in Großbritannien und im Oktober 1988 (B-Seite: ''Give Peace A Chance'') in den USA veröffentlicht (GB Platz 65; USA Platz 80).<br /> <br /> == Titelliste ==<br /> === Seite 1 ===<br /> # ''[[Imagine (Lied)|Imagine]]'' – 3:01 <br /> # ''Crippled Inside'' – 3:47 <br /> # ''Jealous Guy'' – 4:14 <br /> # ''It’s So Hard'' – 2:25 <br /> # ''I Don’t Wanna Be A Soldier, Mama'' – 6:05 <br /> === Seite 2 ===<br /> # ''Gimme Some Truth'' – 3:16 <br /> # ''Oh My Love'' – 2:44 <br /> # ''How Do You Sleep'' – 5:36 <br /> # ''How'' – 3:43 <br /> # ''Oh Yoko'' – 4:20<br /> <br /> == Bedeutung der Liedtexte ==<br /> <br /> Das Titelstück „Imagine“ gehört zu den erfolgreichsten Kompositionen John Lennons und beschreibt die Vision einer besseren und gerechteren Welt. Mit seinen Äußerungen im Bezug auf Religion im Song &quot;Imagine&quot; verletzte Lennon vermutlich die religiösen Gefühle seines späteren Mörders [[Mark David Chapman]], was wohl hauptsächlich zu dem Attentat führte.<br /> <br /> „How Do You Sleep“ ist eine Abrechnung mit [[Paul McCartney]] und eine Reaktion auf dessen ''Ram''-Album von 1971. Die Textzeile „those freaks was right when they said you was dead“ ist eine Anspielung auf die [[Paul is dead]]-Verschwörungstheorie.<br /> <br /> „Oh My Love“ und „Oh Yoko!“ thematisieren die Liebe zu Yoko Ono.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Chip Madinger and Mark Easter: ''Eight Arms To Hold You - The Solo Compendium'' 44.1 Productions 2000, ISBN 0-615-11724-4. (Seite 45 bis 57)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.jpgr.co.uk/pas10004.html Weitere Informationen zum Album]<br /> <br /> {{Vorlage:Navigationsleiste John-Lennon-Alben}}<br /> <br /> [[Kategorie:John-Lennon-Album]]<br /> [[Kategorie:Album (Rock)|Imagine (Album)]]<br /> [[Kategorie:Album 1971]]<br /> [[Kategorie:Nummer-eins-Album]]<br /> [[Kategorie:Mehrfach-Platin-Album (Vereinigte Staaten)]]<br /> <br /> [[ca:Imagine]]<br /> [[cs:Imagine (album)]]<br /> [[en:Imagine (album)]]<br /> [[es:Imagine (álbum)]]<br /> [[fa:تصور کن (آلبوم)]]<br /> [[fi:Imagine (John Lennonin albumi)]]<br /> [[fr:Imagine (album)]]<br /> [[he:Imagine (אלבום)]]<br /> [[hu:Imagine]]<br /> [[it:Imagine (album John Lennon)]]<br /> [[ja:イマジン (アルバム)]]<br /> [[ka:Imagine (ალბომი)]]<br /> [[ko:Imagine (음반)]]<br /> [[lv:Imagine]]<br /> [[nl:Imagine (album)]]<br /> [[no:Imagine (album)]]<br /> [[pl:Imagine (album)]]<br /> [[pt:Imagine (álbum)]]<br /> [[ro:Imagine (album)]]<br /> [[ru:Imagine (альбом Джона Леннона)]]<br /> [[sc:Imagine (album)]]<br /> [[simple:Imagine (album)]]<br /> [[sk:Imagine (album)]]<br /> [[sl:Imagine (album)]]<br /> [[sv:Imagine (musikalbum)]]<br /> [[vi:Imagine (album)]]<br /> [[zh:想像 (专辑)]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Imagine&diff=108447280 Imagine 2012-09-23T21:21:28Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>'''Imagine''' steht für<br /> * ein Musikalbum aus dem Jahr 1971 von John Lennon, siehe [[Imagine (Album)]]<br /> * ein Musikalbum aus dem Jahr 2008 von [[Armin van Buuren]]<br /> * ein Lied aus dem Jahr 1971 von John Lennon, siehe [[Imagine (Lied)]]<br /> * ein Musikfestival in Basel, siehe [[Imagine (Festival)]]<br /> * ein Spielesoftwareunternehmen, siehe [[Imagine Software]]<br /> * eine GIS- und Fernerkundungssoftware von Leica Geosystems, siehe [[ERDAS IMAGINE]]<br /> * eine Filmproduktionsfirma, siehe [[Imagine Entertainment]]<br /> * eine ursprünglich für den [[Commodore Amiga]] entwickelte Raytracingsoftware, siehe [[Impulse Imagine]]<br /> * eine Bildbetrachtungs-Software, siehe [[Imagine (Viewer)]]<br /> * ein internationaler Nachwuchs-Programmierer-Wettbewerb, siehe [[Imagine Cup]]<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[cs:Imagine]]<br /> [[en:Imagine]]<br /> [[es:Imagine]]<br /> [[fi:Imagine]]<br /> [[fr:Imagine]]<br /> [[it:Imagine]]<br /> [[ja:イマジン]]<br /> [[ko:이매진]]<br /> [[la:Imagine]]<br /> [[nl:Imagine]]<br /> [[no:Imagine]]<br /> [[pl:Imagine]]<br /> [[pt:Imagine]]<br /> [[ru:Imagine (значения)]]<br /> [[sv:Imagine]]<br /> [[tr:Imagine]]<br /> [[vi:Imagine]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Olm%C3%BCtz&diff=108403066 Olmütz 2012-09-22T19:20:56Z <p>Mmh: iw vep</p> <hr /> <div>{{Infobox Ort in Tschechien<br /> | Ort = Olomouc<br /> | Wappen = [[Datei:Olomouc CZ CoA.png|111px|Wappen von Olomouc]]<br /> | Kraj = Olomoucký kraj<br /> | Kraj_link = <br /> | Okres = Olomouc<br /> | Fläche = 10336<br /> | Beschriftung = left<br /> | Höhe = 219<br /> | Gemeindenummer = 500496<br /> | Postleitzahl = 771 00 – 779 00<br /> | Telefonvorwahl = 585<br /> | KFZ-Kennzeichen = M (alt: OL, OC, OM)<br /> | Straßen = <br /> | Schienen = <br /> | Flughafen = <br /> | GemeindeArt = Statutarstadt<br /> | Ortsteile = 26<br /> | BürgermeisterArt = Oberbürgermeister<br /> | Bürgermeister = Martin Novotný<br /> | BürgermeisterDatum = 2011<br /> | AnschriftStraße = Horní náměstí 1<br /> | AnschriftOrt = 771 27 Olomouc<br /> | Website = www.olomouc.eu<br /> | Breitengrad = 49/35/46/N<br /> | Längengrad = 17/15/37/E<br /> }}<br /> <br /> '''Olmütz''' ([[Tschechische Sprache|tschechisch]] Olomouc; [{{IPA|&amp;#X02C8;&amp;#X0254;l&amp;#X0254;m&amp;#X0254;uʦ}}]) ist die sechstgrößte Stadt [[Tschechien]]s, Verwaltungssitz des [[Olomoucký kraj]], Bezirksstadt, Sitz eines Erzbistums, der zweitältesten tschechischen Universität und eines der beiden tschechischen Obergerichte. Die Stadt war bis ins 17. Jahrhundert historisches Zentrum [[Mähren]]s und hat auch heute eine bedeutende Stellung als starkes Handels-, Kultur- und Verwaltungszentrum.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Datei:Olomouc panorama.jpg|thumb|left|250px|Olomouc]]<br /> [[Bild:OL Olomouc.png|thumb|Katastraleinteilung]]<br /> [[Bild:Olomouc - městské části.png|thumb|Stadtteile]]<br /> <br /> === Lage ===<br /> Olmütz liegt im östlichen Teil Tschechiens in der Flussaue der [[March (Fluss)|March]] an der Stelle der Einmündung der [[Bystřice (March)|Feistritz]]. Die Stadt liegt in einer nach Nordwesten und Südosten geöffneten Ebene, welche von Westen und insbesondere von Osten von höheren geomorphologischen Formationen umgeben ist. Die Stadtmitte befindet sich in einer Höhe von 219 m ü. M. <br /> <br /> === Klima ===<br /> Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 8,7&amp;nbsp;°C, der durchschnittliche [[Jahresniederschlag]] um 570 mm. Die durchschnittliche [[Sonnenscheindauer]] beträgt 1616,7 Stunden im Jahr.&lt;ref&gt;Český hydrometeorologický ústav: [http://www.chmi.cz/meteo/ok/okdata12.html Long-Term Climatological Normals for the Period 1961–1990]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Stadtgliederung ===<br /> <br /> Die Stadt Olmütz besteht aus den Stadtteilen: Bělidla (''Bleich''), Černovír (''Tschernowier''), Chomoutov (''Komotau''), Chválkovice (''Chwalkowitz''), Droždín (''Droschdein''), Hejčín (''Hatschein''), Hodolany (''Hodolein''), Holice (''Holitz''), Klášterní Hradisko (''Kloster Radisch''), Lazce (''Laske''), Lošov (''Loschau''), Nedvězí u Olomouce (''Nedweiß''), Nemilany (''Nimlau''), Neředín (''Neretein''), Nová Ulice (''Neugasse''), Nové Sady u Olomouce (''Neustift''), Nový Svět (''Salzergut''), Olomouc-město (''Olmütz-Stadt''), Pavlovičky (''Paulowitz''), Povel (''Powel''), Radíkov (''Radikau''), Řepčín (''Repschein''), Slavonín (''Schnobolin''), [[Svatý Kopeček]] (''Heiligenberg'', früher ''Mariendorf''), Topolany (''Topolan''), Týneček (''Klein Teinitz'')<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Olomouc 1593 Willenberg.jpg|thumb|left|280px|Stadtansicht von Olomouc, 1593]]<br /> [[Datei:Churches in Olomouc.jpg|thumb|Altstadt]]<br /> [[Datei:Olmütz hauptplatz.JPG|thumb|Rathaus und [[Dreifaltigkeitssäule (Olmütz)|Dreifaltigkeitssäule]]]]<br /> [[Datei:Dóm Svatého Václava, Olomouc.jpg|thumb|Wenzelsdom]]<br /> [[Datei:Chram svateho Morice.jpg|thumb|Mauritzkirche]]<br /> [[Datei:Caesarova kasna detail.jpg|thumb|upright|Caesar-Brunnen]]<br /> [[Datei:Olomouc town hall 2008.jpg|thumb|Rathaus mit Uhr]]<br /> <br /> === Stadtname ===<br /> <br /> Der Name Olomouc bedeutet ‚kahler Berg‘ (alttschech. ''holy'' ‚kahl‘ und ''mauc'' ‚Berg‘)&lt;ref&gt;Adrian Room: ''Placenames of the world: origins and meanings of the names for 6,600 countries, cities, territories, natural features, and historic sites,'' Jefferson (NC) 2006, ISBN 0-7864-2248-3&lt;/ref&gt;. Der Name der Stadt lautet in [[Mährische Sprache|hannakisch]] ''Olomóc'' oder ''Holomóc'', in [[Deutsche Sprache|deutsch]] ''Olmütz'' und in [[latein]] ''Eburum'' oder ''Olomucium''. <br /> <br /> === Wappen ===<br /> Beschreibung: In Blau ein goldgekrönter rot-weiß [[geschacht]]er [[Adler (Wappentier)|Adler]] mit goldener [[Bewehrung (Heraldik)|Bewehrung]] ([[Mährischer Adler]]) begleitet in den vier Ecken von je einer goldenen [[Majuskel]] „S“ „P“ „Q“ „O“. Die Buchstaben verkürzen den Spruch: „Senatus populusque Olomucensis“ („Senat und Volk von Olmütz“).<br /> <br /> Das Wappen wurde 1758 mit dem österreichischen Bindenschild und den Initialen „FMT“ als [[Mittelschild]] geschmückt. Anlass war die Verleihung dieses Wappenteiles durch [[Maria Theresia]] als Anerkennung der Standhaftigkeit der [[Festung Olmütz]] gegen preußische Truppen unter König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]] Die [[Initialen]] standen für Kaiser [[Franz I. Stephan (HRR)|Franz I.]] und die Kaiserin. Auch wurde eine Kette um den Schild als Zeichen der Stadtbefestigung gelegt. Diese Wappenbesserungen wurden 1934 entfernt.&lt;ref&gt;Buben, Milan, Heraldik, Albatros Praha, 1987&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Mittelalter ===<br /> Im Jahr 1017 wurde Mähren an den böhmischen Staat der [[Přemysliden]] angegliedert. In Olmütz entstand eine Verwaltungsburg. Herzog [[Vratislav II.]] errichtete hier 1063 ein Bistum. 15 Jahre später wurde das [[Kloster Hradisko]] gegründet. 1126 wurde [[Heinrich Zdik]] zum Bischof. Am Anfang des 13. Jahrhunderts starb der letzte Olmützer Fürst, Mähren wurde vereint und einem Markgrafen unterstellt. Zum Jahr 1248 wird erstmals die [[Königsstadt (Böhmen)|Königsstadt]] erwähnt. 1306 hielt sich König [[Wenzel III. (Böhmen)|Wenzel III.]] während eines Feldzuges nach Polen in Olmütz auf und wurde hier ermordet. Die Stadt entwickelte sich wirtschaftlich sehr schnell und wurde zur Hauptstadt [[Mähren]]s.<br /> <br /> In den [[Hussitenkriege]]n war Olmütz fester Bestandteil der katholischen Seite. In der Nachfolge der Kartause [[Dolany u Olomouce|Dolein]], die in den Hussitenkriegen untergegangen war, wurde 1443 die [[Kartause Olmütz]] gegründet, die bis zur Aufhebung 1782 bestand. Im 16. Jahrhundert entstanden zahlreiche Paläste im Renaissancestil. 1566 kamen die [[Jesuiten]] nach Olmütz. Diese gründeten eine Schule welche 1573 zur Universität erhoben wurde. 1588 wurde der Bischof zum [[Fürstbischof|Reichsfürsten]] erhoben.<br /> <br /> === 17. und 18. Jahrhundert ===<br /> <br /> Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde die Stadt 1642 von den Schweden eingenommen und acht Jahre okkupiert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor die großteils zerstörte und entvölkerte Stadt den Status der mährischen Hauptstadt und trat diesen an [[Brünn]] ab. Im Jahr 1740 wurde die Stadt von den [[Preußen]] eingenommen. Nach diesem Zwischenfall wurden die Festungsanlagen umfangreich ausgebaut. Einer [[Belagerung von Olmütz|zweiten Belagerung]] durch die Preußen im Jahre 1758 hielt die neue Festungsanlage stand. 1777 wurde das Bistum zum Erzbistum erhoben.<br /> <br /> === 19. Jahrhundert ===<br /> <br /> 1841 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss. Im Jahr 1848 beherbergte das Schloss des Erzbischofs den wegen der [[Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich|Revolution in Wien]] hierher geflohenen kaiserlichen Hof. Kaiser [[Ferdinand I. (Österreich)|Ferdinand I.]] übertrug hier am 2. Dezember 1848 dem achtzehnjährigen [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Franz Joseph I.]] die Regierung. Am 29. November 1850 wurde in Olmütz die [[Olmützer Punktation]] oder auch &quot;Olmützer Vertrag&quot; zwischen Preußen, Österreich und Russland abgeschlossen. In den Jahren 1850 bis 1866 wurden erneut die Befestigungsanlagen erweitert. 1886 wurde dann der Festungsstatus aufgehoben. 1899 fuhr in der Stadt die erste Straßenbahn.<br /> <br /> === 20. Jahrhundert ===<br /> <br /> Nach der Gründung der Tschechoslowakei kamen die tschechischen Stadtbürger in die Mehrzahl, was allerdings auf die Eingemeindung der zwei Städte Hodolein (''Hodolany'') und Neugasse (''Nová ulice'') sowie 11 weiterer Gemeinden (Bělidla, Černovír, Hejčín, Chválkovice, Lazce, Nové Sady, Nový Svět, Neředín, Pavlovičky, Povel und Řepčín) im Jahr 1919 zurückzuführen ist. Im Jahr 1921 lebten in Olomouc 57.206 Einwohner. <br /> <br /> Am 15. März 1939 wurde die Stadt von der Wehrmacht besetzt. Am selben Tag in der Nacht brannte die [[Synagoge Olmütz|Olmützer Synagoge]] ab. <br /> <br /> Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 die Palacký-Universität wiederhergestellt. In den 1970er und 1980er Jahren entstanden in den Randgebieten mehrere Plattenbausiedlungen. Seit 1971 ist die ganze Altstadt als Stadtdenkmalschutzreservat geschützt. <br /> <br /> Das Hochwasser im Jahr 1997 zog die Stadt schwer in Mitleidenschaft, etwa ein Drittel des Stadtgebiets wurde überschwemmt. Im Jahr 2000 wurde die Dreifaltigkeitssäule in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Mit der Errichtung des Olmützer krajs im Jahr 2000 wurde die Stadt dessen Verwaltungssitz.<br /> <br /> === Juden in Olmütz ===<br /> <br /> Die ersten Juden siedelten in Olmütz bereits 906. Ab dem Jahre 1060 hatten sie in einem [[Ghetto]] zu wohnen und einen gelbes Erkennungszeichen zu tragen. Im Jahr 1454 wurden sämtliche Juden aus Olmütz ausgewiesen. Dieses Gesetz war bis 1848 gültig. <br /> <br /> Die Synagoge von Olmütz wurde von 1895 bis 1897 erbaut. Am 10. November 1938 wurde sie zerstört. Nach der Schaffung des Protektorats wurden vom 15. auf den 16. März 1939 etwa 800 Juden festgenommen und später in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Einige Sitzbänke wurden ausgebaut, dienten lange als Kirchenbänke in einer Dorfkirche bei [[Prostějov]] und wurden schließlich 2004 in der renovierten Synagoge in [[Krnov]] aufgestellt. Einige davon stehen heute in der Synagoge von [[Loštice]] und erinnern an die in den Konzentrationslagern ermordeten jüdischen Bürger. Der Ehrensitz ist Berthold Oppenheim gewidmet, dem Rabbi von Olomouc und Loštice.&lt;ref&gt;[http://www.respectandtolerance.com/synagogalni-lavice/en/ Synagogue benches - symbolic memorial for victims of holocaust]&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurden 3489 Menschen in fünf Transporten, am 26. und 30. Juni 1942, am 4. Juli 1942 und am 7. März 1945 in das [[Ghetto Theresienstadt]] deportiert. Nur 285 Juden der Stadtbevölkerung überlebten.&lt;ref&gt;Jüdische Gemeinde Olmütz: [http://www.kehila-olomouc.cz/German/Geschichte.htm Zur Geschichte der jüdischen Kommunität in Olmütz.]&lt;/ref&gt; Damit erlosch das jüdische Leben in Olomouc.<br /> <br /> Seit 1989 gibt es eine Belebung des jüdischen Kultuslebens. 1991 wurde eine selbständige [[jüdische Gemeinde]] mit einem Wirkungskreis für die Bezirke Olmütz, [[Okres Šumperk|Šumperk]], [[Okres Jeseník|Jeseník]], [[Okres Bruntál|Bruntál]] und [[Okres Přerov|Přerov]] wiederbegründet.<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> <br /> Olmütz ist mit 100 233 Einwohnern die sechstgrößte Stadt Tschechiens. <br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> |----- style=&quot;background-color:#efefef;&quot;<br /> ! Jahr || 1995 || 2000 || 2005 || 2006 || 2007 || 2008 || 2009 || 2010<br /> |----- <br /> | Einwohnerzahl&lt;ref&gt;Český statistický úřad: [http://vdb.czso.cz Veřejná databáze]&lt;/ref&gt; || 104 845 || 102 702 || 100.381 || 100.168 || 100.373 || 100.373 || 100 362 || 100 233<br /> |----- <br /> |}<br /> <br /> === Bevölkerungsentwicklung ===<br /> <br /> * 1237: 16.300 mit den Vorstädten&lt;ref&gt;Milada Čechmánková (2009). ''Čestný sloup Nejsvětější Trojice v Olomouci.'' Jednota Orel Olomouc, Olomouc, 48 pp., S. 28.&lt;/ref&gt;<br /> * 1622: etwa 14.000&lt;ref&gt;Milada Čechmánková (2009). ''Čestný sloup Nejsvětější Trojice v Olomouci.'' Jednota Orel Olomouc, Olomouc, 48 pp., S. 29.&lt;/ref&gt; (neuvedeno zda jen v Olomouci)<br /> * 1638: 30.000<br /> * 1650: 1.675<br /> * 1715: 1.500 &lt;ref&gt;Milada Čechmánková (2009). ''Čestný sloup Nejsvětější Trojice v Olomouci.'' Jednota Orel Olomouc, Olomouc, 48 pp., S. 9 u. 30.&lt;/ref&gt;<br /> * 1830: 20.000<br /> * 1900: 21.933 (nach Sprachen: 15.000 Deutsche, 6.000 Tschechen) (Judenanteil: 1.676 (7,7 %))&lt;ref name=&quot;Juryšek&quot;/&gt;<br /> * 1910: 22.245 (davon: 2.959 Soldaten, 6.746 tschechische Zivilisten, 12.156 deutsche Zivilisten, 1.633 Juden), nach Religionen: 20.061 katholisch, 423 evangelisch, 1.679 israelitisch&lt;ref name=&quot;Juryšek&quot;/&gt;<br /> &lt;!-- 1910 – 22 0000 obyvatel&lt;ref&gt;[[Catholic Encyclopedia]] (1913), [http://en.wikisource.org/wiki/Catholic_Encyclopedia_(1913)/Olmütz heslo Olomouc]&lt;/ref&gt;--&gt;<br /> * 1919: 23.622 (davon: 9.772 Tschechen, 8.019 Deutsche, 1.010 Juden)&lt;ref name=&quot;Juryšek&quot;/&gt;<br /> * 1920: 57.206 &lt;ref name=&quot;Juryšek&quot;&gt;Juryšek O. (2006). ''Dějiny Olomouce 1017-1920.'' Votobia, Olomouc, 208 pp. ISBN 80-7220-258-8.&lt;/ref&gt;<br /> * 1947: 58.000 &lt;ref&gt;[http://olomouc.cz/view.php?cisloclanku=2006092603 Obyvatelstvo města Olomouce]&lt;/ref&gt;<br /> * 1970: 79.407 &lt;ref&gt;Tichák M. (2007). ''Ztracené adresy. O tom co v Olomouci bývalo a už není.'' Burian a Tichák, Olomouc, 190 pp., S. 7.&lt;/ref&gt;<br /> * 1979: 102.501 &lt;ref&gt;Pyramída. heslo Olomouc, S. 4016-4018.&lt;/ref&gt;<br /> * 1985: 105.513 &lt;ref&gt;(1986) Malá československá encyklopedie. Academia.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Politik ==<br /> <br /> === Stadtoberhäupter ===<br /> [[Bild:Insignie primatora Olomouce.jpg|upright|thumb|[[Insignien]] des Bürgermeisters]]<br /> <br /> {|<br /> |-<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * 1840-1849: Wilhelm Schweidler<br /> * 1851–1865: Franz Kreilm<br /> * 1865–1866: Franz Hein <br /> * 1866–1872: Karl Boromäus Johann Nepomuk Alois Schrötter <br /> * 1872–1896: Josef von Engel <br /> * 1896–1918: Karl Brandhuber <br /> * 1918–1919: ''Vakanz''<br /> * 1919–1923: Karel Mareš <br /> * 1923–1939: Richard Fischer<br /> * 1939–1941: [[Fritz Czermak]]<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * 1942–1945: Julius Schreitter von Schwarzenfeld<br /> * 1945–1947: Václav Stibor-Kladenský <br /> * 1947–1949: Jan Kučera <br /> * 1949–1950: Ladislav Bernatský<br /> * 1950–1956: Antonín Eliáš <br /> * 1957–1960: Josef Drmola <br /> * 1960–1970: František Řeháček <br /> * 1970–1986: Jan Tencian <br /> * 1986–1989: Josef Votoček <br /> * 1989–1990: Břetislav Baran <br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * 1990–1994: Milan Hořínek <br /> * 1994–1998: Ivan Kosatík ([[Občanská demokratická strana|ODS]])<br /> * 1998–2006: Martin Tesařík ([[Česká strana sociálně demokratická|ČSSD]])<br /> * seit 2006: Martin Novotný (ODS)<br /> |}<br /> <br /> === Städtepartnerschaften ===<br /> <br /> Olomouc unterhält [[Städtepartnerschaft]]en mit folgenden Städten &lt;ref&gt;Informační server statutárního města Olomouce: [http://www.olomouc.eu/phprs/view.php?cisloclanku=2002051616 Partnerská města]&lt;/ref&gt;:<br /> <br /> * [[Antony]], Frankreich<br /> * [[Subotica]], Serbien<br /> * [[Luzern]], Schweiz<br /> * [[Nördlingen]], Deutschland<br /> * [[Owensboro]], Vereinigte Staaten<br /> * [[Pécs]], Ungarn<br /> * [[Tampere]], Finnland<br /> * [[Veenendaal]], Niederlande<br /> <br /> == Wirtschaft und Infrastruktur ==<br /> [[Datei:Palacky University old building.jpg|thumb|ehemalige Universität mit Michaelskirche, heute Priesterseminar]]<br /> <br /> Olmütz ist neben [[Ostrava]] das wichtigste Wirtschafts- und Verkehrszentrum in Nordmähren.<br /> <br /> === Verkehr ===<br /> ==== Öffentlicher Personennahverkehr ====<br /> Der innenstädtische Verkehr wird von fünf [[Straßenbahn Olomouc|Straßenbahnlinien]] und 23 [[Omnibus|Buslinien]] gewährleistet (Stand 2011).<br /> <br /> ==== Eisenbahn ====<br /> Der Hauptbahnhof Olomouc liegt an der Hauptstrecke [[Prag]]–[[Česká Třebová]]–Olomouc–[[Ostrava]]/[[Žilina]]–[[Košice]]. Weitere Strecken führen in nördlicher Richtung nach [[Šumperk]] und [[Krnov]] und westlich nach [[Senice na Hané]]. In Richtung Süden führen Strecken nach [[Brünn]] und über [[Otrokovice]](/[[Zlín]]) nach [[Břeclav]] und weiter nach [[Wien]].<br /> <br /> ==== Flugverbindung ====<br /> Die nächstgelegenen Flughäfen für Fernreisende sind [[Flughafen Prag|Prag]] (drei Stunden mit Auto), [[Flughafen Wien-Schwechat|Wien]] (drei Stunden) und [[Flughafen Bratislava|Bratislava]] (zwei Stunden). Näher gelegen sind die kleineren Flughäfen [[Flughafen Ostrava|Ostrava]] (eine Stunde, 45 Minuten) und [[Flughafen Brünn|Brünn]] (eine Stunde). Der öffentliche internationale Flugplatz Olomouc-Neředín ([[IATA-Code]] OLO, [[International Civil Aviation Organization|ICAO]]-Code LKOL) befindet sich 3,8 Kilometer westlich vom Stadtzentrum im Stadtteil Neředín. Er wird im [[Sichtflug|VFR]]-Regime (bei Tag) betrieben und verfügt über zwei 520 und 560 Meter lange und 30 Meter breite asphaltierte Start- und Landebahnen für Ultraleichtflugzeuge und zwei 760 Meter lange und 30 Meter breite Grasbahnen. Auf dem Flugplatz ist der Flugrettungsdienst der Region stationiert.<br /> <br /> === Gesundheitswesen ===<br /> <br /> Die größte Einrichtung ist das [[Universitätsklinikum]] (''Fakultní nemocnice Olomouc'') mit 1433 Betten und 50 Abteilungen und Kliniken (Stand 2006). Von 1992 bis 2004 wurde das Klinikum umfangreich erweitert und modernisiert und ist so derzeit eines der modernsten Krankenhäuser in Tschechien. Das Olmützer Militärkrankenhaus (''Vojenská nemocnice Olomouc'') ist das älteste Militärkrankenhaus in Tschechien. Es wurde 1748 gegründet und siedelt seit 1802 in dem als nationales Kulturdenkmal geschützten [[Kloster Hradisko]]. In der Stadt befinden sich weiter zwei private [[Poliklinik]]en.<br /> <br /> === Ortsansässige Unternehmen ===<br /> Zu den traditionellen in Olomouc angesiedelten Wirtschaftszweigen gehört die Lebensmittelindustrie und Maschinenbau, vertreten u. a. durch die 1970 gegründete Molkerei OLMA, den 1899 gegründete Schokoladenhersteller ZORA (heute Teil von Nestlé), die Pumpentechnikhersteller ISH und Sigma (heute in Lutín bei Olomouc), das Hüttenwerk Moravské železárny, den Salzverarbeiter Solné mlýny Olomouc oder das 1934 gegründete Chemie- und Pharmazieunternehmen FARMAK.<br /> <br /> == Bildung ==<br /> [[Datei:Mercury Fountain 2.jpg|thumb|upright|Merkur-Brunnen]]<br /> <br /> In Olmütz befindet sich die [[Palacký-Universität Olomouc|Palacký-Universität]] mit 21.277 (WS 2007) Studenten. Die Universität besteht aus 8 Fakultäten und einem Universitätsklinikum. Sie wurde im Jahre 1573 ursprünglich als [[Jesuiten]]-Hochschule gegründet und ist die zweitälteste Universität in Tschechien.<br /> <br /> == Erzbistum ==<br /> {{Hauptartikel|Erzbistum Olmütz}}<br /> Das Bistum wurde 1063 erstmals urkundlich erwähnt, es unterstand bis ins 18. Jahrhundert dem [[Erzbistum Prag]]. 1777 wurde Olmütz zur Erzdiözese erhoben. Gleichzeitig wurde das [[Bistum Brünn]] als Suffragan der Erzdiözese Olmütz errichtet. Heute umfasst das Erzbistum die Region Nord- und Mittelmährens. [[Erzbischof]] und [[Metropolit]] ist [[Jan Graubner]].<br /> <br /> == Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br /> [[Datei:Moravske divadlo.jpg|right|thumb|Mährisches Theater]]<br /> <br /> === Museen ===<br /> Im Olmütz gibt es das Museum für Kunst, dessen Teil das Erzdiözesemuseum im romanischen Zdíks Palast ist. Das Volkskundemuseum beherbergt Ausstellungen über Geologie und Mineralogie, Zoologie, die Vorgeschichte der Region und über die Geschichte und Entwicklung der Uhren.<br /> <br /> === Theater ===<br /> In der Stadt befindet sich das Mährische Theater Olmütz, die Mährische Philharmonie Olmütz, das Musiktheater Olmütz und die kleine unabhängige Bühne Theater Tramtarie.<br /> <br /> === Architektur ===<br /> Das dominanteste Bauwerk der Stadt ist der Wenzelsdom. Dort ist König [[Wenzel III. (Böhmen)|Wenzel III.]] beigesetzt. Die Kirche wurde 1107 bis 1131 als Basilika im romanischen Stil erbaut und im 14. Jahrhundert gotisch und im 19. Jahrhundert neugotisch umgebaut. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der romanische Zdíks-Palast. Die [[St.-Mauritius-Kirche (Olomouc)|Mauritzkirche]] gehört zu den wichtigsten gotischen Bauwerken der Stadt. Das Rathaus aus den 14. Jahrhundert mit einem 78 Meter hohen Turm und einer astronomischen Uhr hat einen gotischen Baukern. Zu den Renaissancegebäuden gehört der Hauenschild-Palast am unteren Platz. In diesem Haus wohnte [[Wolfgang Amadeus Mozart]], der hier 1767 seine [[6. Sinfonie (Mozart)|6. Sinfonie]] komponierte. Zum barocken Architekturerbe in Olmütz gehören die 35 Meter hohe und als [[UNESCO-Welterbe]] geschützte [[Dreifaltigkeitssäule (Olmütz)|Pestsäule]] der [[Dreifaltigkeit|heiligen Dreifaltigkeit]], der Palast der Erzbischofs und die [[Kloster Hradisko|Klosteranlage Hradisko]]. Die Plätze und Straßen zieren einige Springbrunnen. Nennenswert sind weiter in der Altstadt sowie in den Vorstädten erhaltene Teile der [[Festung Olmütz|Olmützer Festungsanlage]] und das Zeughaus, in dem sich heute die Universitätsbibliothek befindet.&lt;br /&gt;<br /> Neben zahlreichen Hausfassaden und Brunnen sind viele historische Portale besonders sehenswerte Fassadenobjekte innerhalb des Stadtbildes von Olmütz.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Zdikuv palac8.JPG|Romanischer Zdíks-Palast<br /> Datei:Dom svateho Vaclava - rekonstrukce.jpg|Gotischer Wenzelsdom<br /> Datei:Svaty Moric.jpg|Gotische Mauritzkirche<br /> Datei:Hauenschild Palace.jpg|Hauenschild-Palast<br /> Datei:Holy Trinity Column-2.jpg|Pestsäule der heiligen Dreifaltigkeit<br /> Datei:Olomouc Hradisko01.JPG|Kloster Hradisko<br /> Datei:Olomouc portal, wurmova 13 - cz.jpg|Portal am Konservatorium der Evangelischen Akademie, mährischer-Kreide-Sandstein<br /> Datei:Kostel Sv. Gorazda.jpg|[[Orthodox]]e Kirche Heiliger Gorazd<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Kulinarische Spezialitäten ===<br /> Von hier stammt der berühmte ''[[Olmützer Quargel]]'', ein Sauermilchkäse mit strengem Geruch.<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> Bekannte Persönlichkeiten der Stadt sind in der [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Olmütz]] aufgeführt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jindřich Schulz (Hrsg). ''Dějiny Olomouce.'' Univerzita Palackého, Olomouc 2009, 2 Bd. (629, 533 S.), ISBN 978-80-244-2370-8.<br /> * J. W. Fischer: Geschichte der königlichen Haupt- und Grenzfestung Olmütz, 1808-11<br /> * Beda Dudik: Olmützer Sammel-Chronik vom Jahre 1432 bis 1656, Brünn 1858<br /> * W. Müller: Geschichte der königlichen Hauptstadt Olmütz, Wien 1882<br /> * Hans Kux: Verwaltungsgeschichte der Stadt Olmütz, Verlag der Hauptstadt Olmütz 1942<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Olomouc}}<br /> {{Wikisource|Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Olmütz|Olmütz in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (Matthäus Merian)}}<br /> * [http://www.olomouc.eu Internetpräsenz der Statutarstadt Olmütz] (tschechisch, englisch)<br /> * [http://www.olomouc-tourism.cz Tourismusportal der Stadt Olmütz]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Olomouc}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Olmutz}}<br /> [[Kategorie:Olmütz| ]]<br /> [[Kategorie:Statutarstadt (Tschechien)]]<br /> [[Kategorie:Tschechische Hochschul- oder Universitätsstadt]]<br /> <br /> [[ar:أولوموتس]]<br /> [[az:Olomouç]]<br /> [[be:Горад Оламаўц]]<br /> [[be-x-old:Оламаўц]]<br /> [[bg:Оломоуц]]<br /> [[ca:Olomouc]]<br /> [[cs:Olomouc]]<br /> [[da:Olomouc]]<br /> [[diq:Olomouc]]<br /> [[el:Όλομουτς]]<br /> [[en:Olomouc]]<br /> [[eo:Olomouc]]<br /> [[es:Olomouc]]<br /> [[et:Olomouc]]<br /> [[fa:اولوموتس]]<br /> [[fi:Olomouc]]<br /> [[fr:Olomouc]]<br /> [[fy:Olomouc]]<br /> [[he:אולומוץ]]<br /> [[hi:ओलोमौक]]<br /> [[hr:Olomouc]]<br /> [[hsb:Wołomuc]]<br /> [[hu:Olmütz]]<br /> [[id:Olomouc]]<br /> [[is:Olomouc]]<br /> [[it:Olomouc]]<br /> [[ja:オロモウツ]]<br /> [[ka:ოლომოუცი]]<br /> [[kk:Оломоуц]]<br /> [[ko:올로모우츠]]<br /> [[la:Iuliomontium]]<br /> [[lmo:Olomouc]]<br /> [[lt:Olomoucas]]<br /> [[lv:Olomouca]]<br /> [[mk:Оломоуц]]<br /> [[ms:Olomouc]]<br /> [[nl:Olomouc]]<br /> [[nn:Olomouc]]<br /> [[no:Olomouc]]<br /> [[pl:Ołomuniec]]<br /> [[pms:Olomouc]]<br /> [[ps:اولوموڅ]]<br /> [[pt:Olomouc]]<br /> [[ro:Olomouc]]<br /> [[roa-rup:Olomouts]]<br /> [[ru:Оломоуц]]<br /> [[sco:Olomouc]]<br /> [[simple:Olomouc]]<br /> [[sk:Olomouc]]<br /> [[sr:Оломоуц]]<br /> [[sv:Olomouc]]<br /> [[szl:Olmic]]<br /> [[tg:Оломоутс]]<br /> [[tr:Olomouc]]<br /> [[uk:Оломоуц]]<br /> [[vep:Olomouc]]<br /> [[vi:Olomouc]]<br /> [[vo:Olomouc]]<br /> [[war:Olomouc]]<br /> [[zh:奧洛穆克]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Mount_Liamuiga&diff=108387789 Diskussion:Mount Liamuiga 2012-09-22T12:33:11Z <p>Mmh: also verschieben?</p> <hr /> <div>== Benennung ==<br /> <br /> Sollte der Artikel nicht eher nur &quot;Liamuiga&quot; heißen? Das englische &quot;Mount&quot; ist hier eigentlich nur ein Klassifikator (und nicht ein Bedeutungsträger wie in &quot;Mount Everest&quot;, also &quot;Everest-Berg&quot;). --[[Benutzer:Mmh|Mmh]] ([[Benutzer Diskussion:Mmh|Diskussion]]) 18:10, 10. Sep. 2012 (CEST)<br /> <br /> :Also? Soll ich es verschieben? Soll ich nicht? --[[Benutzer:Mmh|Mmh]] ([[Benutzer Diskussion:Mmh|Diskussion]]) 14:33, 22. Sep. 2012 (CEST)</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Saku_(Brauerei)&diff=107995942 Saku (Brauerei) 2012-09-12T19:45:58Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>[[Datei:Saku (Brauerei) Logo.svg|miniatur|Logo]]<br /> [[Datei:Saku Originaal.jpg|miniatur|hochkant|Das bekannteste Bier Estlands: Saku Originaal]]<br /> [[Datei:Saku Originaal 2009.jpg|miniatur|hochkant|Saku]]<br /> Die Firma '''Saku''' ([[Estnische Sprache|estn.]] ''Saku Õlletehase AS'') ist die älteste und größte [[Brauerei]] sowie der bedeutendste Getränkehersteller in [[Estland]]. Sie ist nach dem Ort [[Saku (Estland)|Saku]] ([[Deutsche Sprache|deutsch]] ''Sack'') bei [[Tallinn]] (deutsch ''Reval'') benannt, in dem sie ihren Sitz hat.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Geschichte der Brauerei geht auf das Jahr 1820 zurück, als der [[Deutsch-Balten|deutschbaltische]] Gutsbesitzer Karl Friedrich Rehbinder in Saku eine [[Brauerei]] und eine [[Brennerei|Schnapsbrennerei]] gründete. 1849 gingen das Gutshaus und die Brauerei in das Eigentum der Familie Baggo über. Diese modernisierte im Jahr 1876 die Brauerei und baute sie zu einem professionellen Betrieb aus. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts war Saku eine der bekanntesten Brauereien Estlands. Einen Aufschwung erlebte die Firma insbesondere durch die Fertigstellung der Eisenbahnverbindung zwischen Saku und Tallinn 1899. Im selben Jahr wurde die Brauerei in eine [[Aktiengesellschaft]] umgewandelt.<br /> <br /> Mit der Besetzung Estlands durch die [[Sowjetunion]] wurde die Brauerei wie alle Betriebe von den sowjetischen Besatzungsbehörden [[Enteignung|verstaatlicht]]. Saku blieb jedoch eines der beliebtesten Biere im [[Baltikum]]. Vor allem 1976 wurden die Anlagen noch einmal erweitert.<br /> <br /> == Saku heute ==<br /> Nach Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit wurde die Saku Brauerei privatisiert und als [[Joint Venture]] wiederbelebt. Seit 1995 ist sie wieder eine Aktiengesellschaft. Saku Õlletehas ist heute der größte Getränkehersteller Estlands. Seit dem 20. September 2008 ist Saku zu 100 % im Eigentum der [[Carlsberg (Brauerei)|Carlsberg]] Gruppe.<br /> <br /> Neben Bieren stellt Saku auch [[Mineralwasser]] (Vichy), [[Cider]] (Markenname: Kiss) und [[Longdrink]]s her.<br /> <br /> == Biermarken ==<br /> Saku Originaal, Saku Kuld New, Saku Stuttgart, Saku Dublin, Saku Manchester, Saku Abbey, Saku Rock, Saku Dlight, Saku Hele, Saku Tume, Saku On Ice, Saku Taurus, Saku Presidendi õlled, Saku Blond, Saku Karl Friedrich, Saku [[Porter (Bier)|Porter]] und Carlsberg.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.saku.ee/ Offizielle Webseite] (estnisch und englisch)<br /> <br /> {{Navigationsleiste Börse Tallinn}}<br /> <br /> [[Kategorie:Brauerei (Estland)]]<br /> [[Kategorie:Saku (Estland)]]<br /> [[Kategorie:Apfelschaumwein]]<br /> <br /> [[cs:Pivovar Saku]]<br /> [[da:Saku]]<br /> [[en:Saku Brewery]]<br /> [[et:Saku Õlletehas]]<br /> [[fi:Saku Õlletehas]]<br /> [[it:Saku (birra)]]<br /> [[no:Saku]]<br /> [[pt:Saku (cervejaria)]]<br /> [[ru:Сакуский пивоваренный завод]]<br /> [[sv:Saku]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Altes_Testament&diff=107903835 Altes Testament 2012-09-10T21:16:24Z <p>Mmh: iw se</p> <hr /> <div>{{Linkbox Altes Testament}}<br /> <br /> Als '''Altes Testament''' (abgekürzt AT; von [[Latein|lat.]] ''testamentum'', Übersetzung von [[Hebräische Sprache|hebr.]] בְּרִית (berît)&lt;ref&gt;u.a. Num 14,44&lt;/ref&gt; bzw. [[Altgriechische Sprache|griech.]] διαθήκη (diathēkē)&lt;ref&gt;u.a. Mt 26,28&lt;/ref&gt; – „Bund“, ''auch: Erstes Testament'') bezeichnet die [[christliche Theologie]] seit etwa 180 die [[Heilige Schrift|Heiligen Schriften]] des [[Judentum]]s, die dort seit etwa 100 v.Chr. als [[Tanach]] bezeichnet werden, sowie einige weitere aus der seit 250 v. Chr. entstandenen [[Septuaginta]]. Es wurde ursprünglich auf [[Hebräische Sprache|Hebräisch]], zu kleineren Teilen auch auf [[Biblisch-Aramäisch|Aramäisch]] verfasst.<br /> <br /> Dem [[Urchristentum]] galten diese Schriften als [[Wort Gottes]], das [[Jesus Christus]] als [[Messias]] [[Israeliten|Israels]] und der Völker ankündige und in seiner Auslegung erweise. Darum verteidigte die [[Alte Kirche]] ihre Geltung als [[Offenbarung]]szeugnisse gegen christliche Minderheiten, die diese Geltung ablehnten. Ihre Auswahl und Anordnung wurden bis 350 endgültig festgelegt und zusammen mit dem [[Neues Testament|Neuen Testament]] (abgekürzt NT) zur christlichen [[Bibel]].&lt;ref&gt;Artikel ''Bibel'' II/III, Theologische Realenzyklopädie Band 6, Walter de Gruyter, 1. Auflage, Berlin 1980, S. 29 und 43&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[Bibelkanon|Kanon]] des Alten Testaments unterscheidet sich zwischen den christlichen [[Konfession]]en: Während der [[Protestantismus]] ihn auf die Bücher des Tanach begrenzte, behielten [[Katholizismus]] und [[Orthodoxe Kirche|Orthodoxie]] darüber hinaus verschiedene Bücher aus der Septuaginta.<br /> <br /> == Begriff ==<br /> <br /> Die Urchristen fanden Tora, Propheten und sonstige jüdische heilige Schriften als noch unabgeschlossene Bibel vor. Sie nannten sie aber nicht „Altes Testament“, sondern verwendeten dieselben oder ähnliche Begriffe wie das damalige Judentum: „Schrift“ oder „Schriften“ (griech. γράμμα (gramma), γραφή (graphē)), manchmal abgekürzt „Gesetz“ (griech. νόμος (nomos) für hebr. תוֹרָה ([[Tora]])), meist aber „das Gesetz und die Propheten“ oder „Mose und die Propheten“, einmal auch „Gesetz, Propheten und Psalmen“ (Lk 24,44) analog zur seit etwa 100 v. Chr. üblichen Dreiteilung des jüdischen [[Bibelkanon]]s.&lt;ref&gt;Artikel ''Bibel'' II/III, Theologische Realenzyklopädie Band 6, a.a.O. S. 9f&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das lateinische ''testamentum'' (abgeleitet von ''testare'', „bezeugen“) ist eine ungenaue Übersetzung des griechischen Begriffs διαθήκη (diathēkē), das in der Septuaginta die letzte mündliche oder schriftliche Willenserklärung eines Sterbenden im Sinne einer Verfügung bezeichnet. Im NT bezeichnet der Begriff nie die jüdischen heiligen Schriften insgesamt. [[Paulus von Tarsus]] bezog διαθήκη (diathēkē) in {{B|2 Kor|3|14}} auf Gottes Willensoffenbarung am [[Berg Sinai]], deren Überlieferung (Ex 19-24) im [[Synagoge]]ngottesdienst regelmäßig mündlich vorgelesen wurde. Er stellte ihr Gottes endgültigen Versöhnungswillen gegenüber, der sich im stellvertretenden Gerichtstod Jesu Christi am [[Kreuzigung|Kreuz]] realisiert und so Gottes [[Bund (Bibel)|Bund]] mit dem Volk Israel erfüllt und erneuert habe. Selbstverständliche Voraussetzung der Gegenüberstellung von ''altem'' und ''neuem'' Bund war für alle Urchristen die Identität [[JHWH]]s, des Gottes Israels, mit dem Vater Jesu Christi, und die unverbrüchliche Geltung seiner Segenszusage an [[Abraham]], zum „Vater vieler Völker“ zu werden (Gen 12,3), die Jesus Christus zu erfüllen begonnen habe (Hebr 6,13ff).&lt;ref&gt;Artikel ''Bibel'' II/III, Theologische Realenzyklopädie Band 6, a.a.O. S. 27&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Übersetzung von ''diathēkē'' mit ''testamentum'' ist erstmals um 150 bei [[Tertullian]] belegt. [[Melito von Sardes]] bezeichnete um 180 erstmals alle schriftlichen Zeugnisse vom Heilswillen Gottes vor dem Auftreten Jesu Christi im Unterschied zu den apostolischen Schriften als „Altes Testament“.&lt;ref&gt;Artikel ''Bibel'' II/III, Theologische Realenzyklopädie Band 6, a.a.O. S. 28&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Attribut „alt“ wurde in der [[Substitutionstheologie]] des christlichen [[Antijudaismus]] im Sinne von „überholt“, „abgelöst“, „aufgehoben“ und „nicht mehr gültig“ gedeutet. Damit war die Abwertung des Judentums verbunden, mit der seine Unterdrückung und Verfolgung im christianisierten Europa oft begründet wurde. Um die Eigenständigkeit der jüdischen Heiligen Schrift zu achten, nennen manche christliche Theologen und Kirchen das AT heute auch „Erstes Testament“ oder „Hebräische Bibel“.&lt;ref&gt;Ernst-Joachim Waschke: ''Altes Testament'', in: ''Die Religion in Geschichte und Gegenwart'', Mohr/Siebeck, 4. Auflage, Tübingen 1998, Band 1, Sp. 371&lt;/ref&gt; Man kann die Begriffe aber auch rein zeitlich verstehen, so dass der Begriff als „früher“ zu werten ist.<br /> <br /> == Entstehungsprozess ==<br /> === Mündliche und schriftliche Quellen ===<br /> Die ältesten Überlieferungen des [[Tanach]] sind im „[[Tora|Pentateuch]]“ (von griechisch ''pente'' = fünf, ''teuchos'' = Buchrolle) gesammelt. Dieser erzählt von der [[Schöpfung]] der Welt und Urgeschichte der Menschheit bis zur „Erwählung“, Befreiung und Einwanderung Israels in [[Kanaan]]. Diese [[Heilsgeschichte]] wurde in Jahrhunderten aus vielen verschiedenen Stoffen, darunter Sagenkränzen, Orts[[ätiologie]]n, Stammesüberlieferungen und Gesetzeskorpora, komponiert. Die Einzelquellen und -traditionen wurden wohl schon in der Königszeit (ab 1000 v. Chr.), besonders aber der exilischen Zeit (587 v. Chr.) literarisch zu größeren Einheiten verbunden:<br /> <br /> * den „[[Erzväter]]“-Erzählungen (Genesis 12-47),<br /> * der Geschichte vom Auszug Israels aus Ägypten, seiner Wüstenwanderung und Gesetzesoffenbarung am Sinai (Exodus),<br /> * der Besiedlung, Eroberung und Verteidigung („Landnahme“) des verheißenen Landes (Teile des 4. Buchs Moses sowie die Bücher Josua und Richter),<br /> * den Urgeschichten (Gen 1-11),<br /> * Gesetzessammlungen (Teile des 2. und 4. Buch Moses sowie das gesamte 3. und 5. Buch Moses).<br /> <br /> Hinzu kamen seit der Königszeit Überlieferungen über die politische Geschichte Israels, die im und nach dem Exil zu größeren Einheiten wie dem „Deuteronomischen Geschichtswerk“ verbunden wurden: Dazu gehören das Buch Josua, die Bücher Samuel, Könige und Chronik.<br /> <br /> Seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. wurden außerdem prophetische Traditionen gesammelt und später entweder in die Geschichtswerke über die Königszeit integriert (Samuel, Nathan, [[Elija]], [[Elischa (Prophet)|Elisa]]) oder zu eigenen prophetischen Einzelbüchern zusammengestellt (von Jesaja bis Maleachi).<br /> <br /> Seit der Regierungszeit [[Salomo]]s im 10. Jahrhundert v. Chr., besonders aber in exilisch-nachexilischer Zeit ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. entstanden liturgische, poetische und weisheitliche Schriften:<br /> * Gebets-Poesie wie die Psalmen, Spruchweisheit wie die Sprichwörter oder die Liebesgedichte des „Hoheliedes“,<br /> * reflexive Weisheitsliteratur wie die Bücher Kohelet und Hiob.<br /> <br /> Viele der zu den „Schriften“ gezählten Bücher entstanden nach der Rückkehr eines Teils der exilierten Juden seit 539 vor Christus (Esra, Nehemia, Ester, Rut). In der nachexilischen Zeit wurde mindestens die Tora zur „Heiligen Schrift“ des Judentums; welche Propheten und Schriften dazu gehören sollten, blieb unter den verschiedenen Richtungen des Judentums umstritten. Von der seit der Makkabäerzeit (etwa 170 v. Chr.) entstandenen apokalyptischen Literatur wurde nur das Buch Daniel in den Kanon aufgenommen.<br /> <br /> === Rolle im Neuen Testament ===<br /> Für [[Jesus von Nazaret]] und seine [[Nachfolge Jesu|Nachfolger]] war eine Vorform des Tanach mit der [[Torah]], Prophetenbüchern, Psalmen, dem Buch Daniel und Spruchweisheit die Heilige Schrift. Jesus bezog seine Verkündigung von Beginn seines Wirkens an darauf und verstand sie als gültige Auslegung des in ihr offenbarten Willens Gottes (Mt 5,17). Ohne Hören, Lesen und Auslegen biblischer Texte, die als Gottes aktuelles Wort verstanden wurden, war den Urchristen –&amp;nbsp;wie allen damaligen Juden&amp;nbsp;– ihre Botschaft vom Anbruch des Reiches Gottes nicht möglich.<br /> <br /> Israels Bibel blieb auch nach Jesu Tod die Norm, von der her und auf die hin die Christen den gekommenen und wiederkommenden Messias verkündeten. So betonen alle Credoformeln der [[Jerusalemer Urgemeinde]] durchweg die Schriftgemäßheit, also Übereinstimmung und Vorherbestimmung ihres Glaubens mit Israels Heilsgeschichte. Jesu Tod und [[Auferstehung Jesu Christi|Auferweckung]] war für sie das allein in der Heiligen Schrift erkennbare Ziel dieser Geschichte, das die biblischen Verheißungen einer endgültigen Verwandlung der Welt bekräftigte.<br /> <br /> Indem die Urchristen Jesu Geschichte als Erfüllung der Bundesgeschichte Gottes mit Israel nacherzählten, aufschrieben und lehrten, schufen sie ein „Neues Testament“. Die [[Evangelium (Buch)|Evangelien]], Gemeindebriefe und [[Apostelgeschichte]] stellen Auftreten, Sterben und Auferstehen des Juden Jesus Christus als endgültige Erfüllung und Erneuerung des Israelbundes dar, so dass sich die Botschaft des NT nur zusammen mit dem AT weiterverkünden lässt.<br /> <br /> Der Begriff „Altes Testament“ als Bezeichnung für eine Sammlung der Schriften Israels kommt im NT nicht vor. Der Sache nach ist im NT damit aber der „Erste Bund“ Gottes mit dem Volk Israel (Hebr 8,7) im Gegenüber und in unauflösbarer Relation zum „Neuen Bund“ Gottes mit Israel und allen Völkern durch die Selbsthingabe Jesu Christi (Mk 14,24) gemeint. Das Attribut „alt“ hat seine Berechtigung ausschließlich in diesem christlichen Selbstverständnis: Danach ist das Verhältnis der beiden Testamente zueinander ein unauflösbares Nacheinander, insofern der Alte dem Neuen Bund Gottes zeitlich und inhaltlich vorangeht.<br /> <br /> Dies meint jedoch weder im NT selber noch nach späterer kirchlicher Lehre die Veraltung und Ersetzung des Israelbundes, den die Hebräische Bibel bezeugt. Mit dem Erscheinen Jesu Christi ist für Christen kein neues Wort Gottes neben das „alte“ getreten. Sondern dieser „Sohn Gottes“ ist das „fleischgewordene Wort Gottes“ (Joh 1,14) und repräsentiert als solcher die Erwählung Israels zum Volk Gottes, in das von [[Ewigkeit]] her die Erwählung der Menschheit mit eingeschlossen ist.<br /> <br /> Insbesondere der Tod und die Auferweckung Jesu Christi hat nach dem NT Gottes Willen stellvertretend für alle Menschen erfüllt. Damit hat er die ''Israel'' gegebenen Offenbarungen, Bundesschlüsse und Verheißungen endgültig bestätigt, die in Israels Bibel ausgesprochene Verheißung eines „neuen Bundes“ unüberbietbar bekräftigt (Hebr 8,8 zitiert Jer 31,31f) und alle Völker in diesen Bund einbezogen.<br /> <br /> Person und Werk Jesu Christi verkörpern also für die Christen den „neuen“ Willen Gottes, indem sie seinen „alten“ Willen, die Ersterwählung Israels, endgültig erfüllen und bekräftigen. Für die ganze urchristliche Verkündigung ist daher der durchgängige Bezug auf die Bibel Israels entscheidend. Ohne sie lässt sich die universale Bedeutung Jesu Christi nicht aussagen bzw. verstehen.<br /> <br /> Damit hat jedoch für die Christen der eine Wille Gottes, den bereits das „Alte“ Testament offenbart, einen anderen, neuen Stellenwert erhalten: Von nun an gilt dieser Wille nur noch in der Auslegung, die Jesus Christus ihm durch seine Lehre, seinen Tod und seine Auferweckung gegeben hat. Demnach sind alle Einzelgebote in dem einen Gebot Jesu Christi, nämlich dem Doppelgebot der [[Gottesliebe|Gottes-]] und [[Nächstenliebe]], „aufgehoben“, diesem untergeordnet ({{b|Mk|12|30f}}).<br /> <br /> === Aufbau ===<br /> Im Zuge der Kanonisierung des Tanach zum christlichen Alten Testament wurde seine Dreiteilung und die Tora (der Pentateuch) unverändert beibehalten, aber einige Einzelbücher des zweiten und dritten Teils wurden anders zu- und angeordnet, andere kamen zu diesen beiden Teilen dazu.<br /> <br /> In den meisten christlichen Kanonlisten des 2. bis 4. Jahrhunderts wurden die [[Nevi'im]] (Propheten) aufgeteilt und einige der [[Ketuvim]] (Schriften) zwischen „vordere“ und „hintere“ Propheten gerückt. Damit wurden erstere als Geschichtsbücher von den Schriftpropheten abgerückt. Die Bücher Rut, Esra, Nehemia und Chronik, die im Tanach zu den Schriften gehören, rückten in den zweiten Hauptteil und wurden dort annähernd historisch richtig eingeordnet: Das Buch Rut steht nun gemäß seiner Anfangs- und Schlussverse zwischen den Büchern Richter und Samuel, da seine Handlung zur Richterzeit spielt und Noomis Sohn als Großvater von König [[David (Israel)|David]] galt. Da Esra und Nehemia auf die Exilszeit folgten, wurden ihre Bücher hinter die Chronik gerückt, die ihrerseits die Königszeit fortsetzt. Ihnen folgen die Bücher Tobit, Judit, Ester und Makkabäer gemäß der in ihnen beschriebenen, aufeinanderfolgenden Zeiten und Themen. Damit entstand eine zusammenhängende Beschreibung der [[Geschichte Israels]] von der [[Landnahme]] bis zur Wiederherstellung eines eigenen jüdischen Staates, in dem die Tora und der Tempelkult wieder Geltung hatten. Diese wurde eher als abgeschlossen und vergangen gelesen, nicht als von unabgegoltener prophetischer Verheißung bestimmte und geöffnete Zukunft.<br /> <br /> Hinter die Geschichtsbücher rückten die noch übrigen Ketuvim. Die [[Salomo]] zugeschriebenen Schriften Sprichwörter, Kohelet und Hoheslied wurden um die Weisheit Salomos und Jesus Sirach ergänzt. Das Buch Hiob rückte vor die Psalmen an die erste Stelle: Denn Hiob galt wegen seiner an die Erzväter erinnernden Gottergebenheit als älter als die König David zugeschriebenen Psalmen. Diese Gebetssammlung beginnt mit Klage und endet mit dem Lob der [[Reich Gottes|Gottesherrschaft]]: Darin fanden die Christen die Verwandlung der Zweifel und Anklage Hiobs in die endzeitliche Freude über den Sieg Jesu Christi ausgedrückt.<br /> <br /> Die Klagelieder Jeremias wurden folgerichtig zum Prophetenbuch Jeremia, das Buch Daniel zu den „großen“, die Zukunft der ganzen Welt betreffenden Propheten gestellt. Es wurde also nicht als weisheitliche, sondern apokalyptische Schrift, die frühere prophetische Verheißungen fortführt, betrachtet. Indem die Prophetenbücher an den Schluss rückten, wurden sie für die Christen zur Verheißung Jesu Christi. Schriften, die für das Judentum, seine Feste und seinen Gottesdienst aktuell blieben, hatten für die Christen seit der Tempelzerstörung (70 n. Chr.) dagegen eher paradigmatische, [[Allegorie|allegorische]] und typologische Bedeutung.&lt;ref&gt;Erich Zenger: ''Der vierteilige Aufbau des Ersten Testaments'', in: ''Einleitung in das Alte Testament'', Kohlhammer, 6. Auflage 2006, S. 28f&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kanonisierung ===<br /> Seit der Trennung des Christentums vom Judentum entwickelte sich der christliche [[Gnostizismus]], der das Alte Testament als Dokument einer verworfenen, überholten und antichristlichen Religion betrachtete und aus dem eigenen Glauben ausschloss. [[Marcion]] stellte die [[Schöpfung]] durch den bösen, materialistischen Gott Israels der [[Erlösung]] durch den guten, spirituellen Geist Jesu [[Dualismus|dualistisch]] einander gegenüber und stellte darum einen von allen jüdischen Einflüssen gereinigten Bibelkanon vor.<br /> <br /> Ab 150 erteilte die werdende Kirche solchen Versuchen eine Absage, indem sie alle Schriften des Tanach und einige der Septuaginta als „Altes Testament“, also vollgültiges Gotteswort übernahm und ihrem Neuen Testament voranstellte. Dies folgte der Auffassung der Urchristen, wonach der Glaube an Jesus Christus Gottes Bund mit Israel bekräftigte, nicht ablöste. Damit wurde es theologisch unmöglich, Leben, Lehre, Tod und Auferstehung Jesu Christi von der Erwählung Israels zu trennen. Die Kirche legte damit selber eine normative Instanz für die Auslegung des Neuen Testaments fest, auf die spätere Reformanläufe in Religion und Politik sich berufen konnten. Schon früh gab es verschiedene Übersetzungen von Teilen der Septuaginta ins Lateinische, die heute unter dem vielgestaltigen Begriff [[Vetus Latina]] summiert werden. Seit 385 erfolgte die vollständige Übersetzung der Septuaginta von [[Hieronymus (Kirchenvater)|Hieronymus]] ins [[Lateinische Sprache|Lateinische]], die [[Vulgata]], die die alten Übersetzungen dann verdrängte und im [[Katholizismus]] maßgebend wurde.<br /> <br /> == Auslegungsgeschichte ==<br /> === Patristik ===<br /> [[Augustinus von Hippo]] prägte den von den [[Reformation|Reformatoren]] wieder aufgegriffenen, berühmten Satz:<br /> :''Novum Testamentum in Vetere latet, et in Novo Vetus patet'': „Das Neue Testament liegt im Alten verborgen, das Alte wird im Neuen aufgedeckt/offenbar.“&lt;ref&gt;Quaestiones in Heptateuchum 2, 73&lt;/ref&gt;<br /> Gemeint ist, dass [[Jesus Christus]] und sein Erlösungswerk am Kreuz bereits im Alten Testament angedeutet werden. Dafür werden nicht nur einzelne Passagen wie [[Psalm]] 22 oder [[Jesaja]] 53 herangezogen, sondern auch der Sinn des gesamten Alten Testaments, das zeigen möchte, dass der Mensch –&amp;nbsp;selbst, wenn er es versucht&amp;nbsp;– Gottes Gebote nicht halten kann (vgl. z.B. [[Römerbrief]] Kapitel 3 und 7, [[Galaterbrief]]). Damit wird das Neue Testament als Fortsetzung des Alten gesehen, ohne das es keine Wurzel und Basis hätte.<br /> <br /> Dennoch „vergaß“ die Kirche in ihrer Geschichte die eindeutige Aussage {{B|Röm|11|2.18}}:<br /> {{Zitat|Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er sich zuvor erwählt hat ... Nicht Du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt Dich!}}<br /> <br /> Wo die auf das Diesseits bezogenen Hoffnungen und Verheißungen Israels [[Neuplatonismus|neuplatonisch]] und [[Allegorie|allegorisch]] umgedeutet wurden, dort eignete sich das Christentum zur neuen Herrschaftsreligion des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]].<br /> <br /> Die seit dem [[3. Jahrhundert]] durchgängige christliche Vereinnahmung des Alten Testaments und kirchlich-dogmatische „Enterbung“ des Judentums rief in Krisenzeiten [[Pogrom]]e an Juden und anderen Minderheiten hervor und „rechtfertigte“ diese während des ganzen europäischen [[Mittelalter]]s bis weit in die [[Neuzeit]] hinein.<br /> <br /> === Zeit des Nationalsozialismus ===<br /> In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] versuchten die „[[Deutsche Christen|Deutschen Christen]]“ erneut, alles „Jüdische“ aus dem christlichen Glauben auszumerzen und diesen zu einer „Nationalreligion“ umzuformen.&lt;ref&gt;[http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.484.html Wider den Arierparagraphen]&lt;/ref&gt;&amp;nbsp;&lt;ref&gt;[http://www.ekd.de/EKD-Texte/christen_juden_2000_c-j5.html Christen und Juden III] auf ekd.de&lt;/ref&gt; Der jahrhundertelange kirchliche Antijudaismus bildete eine der wesentlichen Voraussetzungen für diese Irrlehre und damit auch für das singuläre Verbrechen des [[Holocaust]].<br /> <br /> === Neubewertung seit 1945 ===<br /> Aus dieser verheerenden Erfahrung erwuchs seit etwa 1960 ein [[jüdisch-christlicher Dialog]]. Er beflügelte die Diskussion um das AT, seine Relevanz für die Exegese des NT und den christlichen Glauben in der [[Christliche Theologie|christlichen Theologie]].<br /> <br /> Schon die historische Forschung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erkannte die Eigenständigkeit der Traditionen Israels, besonders seiner Prophetie und seines [[Messianismus]]. Doch erst die unübersehbaren Wirkungen des christlichen Antijudaismus bis hin zur Schoa bewegten die Kirchen und die neutestamentliche Wissenschaft dazu, sich mit möglichen Wurzeln des [[Antijudaismus im Neuen Testament]] auseinanderzusetzen.<br /> <br /> Dies zog im katholischen Bereich seit dem [[Zweites Vatikanisches Konzil|2.&amp;nbsp;Vatikanischen Konzil]], im deutschen evangelischen Bereich –&amp;nbsp;besonders seit den [[Deutscher Evangelischer Kirchentag|Kirchentagen]] der 1960er Jahre&amp;nbsp;– eine Neubewertung des AT und Judentums auch in der kirchlichen Dogmatik und Alltagspraxis nach sich. Der rheinische Synodalbeschluss von 1980 zum Verhältnis von Juden und Christen war hier wegweisend. Inzwischen haben die meisten Landeskirchen der [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD]] ähnliche Erklärungen beschlossen und teilweise in ihre Kirchenverfassungen übernommen.<br /> <br /> Eine seiner zentralen Einsichten lautete: Hätte die christliche Mehrheit Europas ihre jüdischen Wurzeln wahrgenommen und den „ungekündigten Bund“ Gottes mit Israel (Röm 11,2 / [[Martin Buber]]) anerkannt, dann hätte sie das Doppelgebot der Liebe auch gegenüber der jüdischen Minderheit eher befolgt und die Gesellschaften [[Europa]]s Gleiches zu tun gelehrt. Dann hätte die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal des jüdischen Volkes in der NS-Zeit so nicht geschehen können.<br /> <br /> Dem versucht die christliche Theologie auch sprachlich Rechnung zu tragen, um die bleibende Gültigkeit der im Alten Testament enthaltenen Schriften auszudrücken und das Missverständnis zu verhindern, „alt“ bedeute „veraltet“ oder „überholt“: z.B. ''Erstes Testament'' (Hebr 8,7.13; 9,1.15.18: so der christliche Alttestamentler [[Erich Zenger]]), ''Hebräische Bibel'' oder historisch-neutral ''Hebräisch-Aramäische Schriften''.<br /> <br /> Die dritte Denkschrift „Juden und Christen“ der EKD von 2000 stellt fest, dass die christliche Abwertung des Alten Testaments nur dauerhaft überwindbar ist, wenn zugleich das Judentum als bleibender, eigenständiger lebendiger Zeuge der Hebräischen Bibel anerkannt wird. Dies hat weitreichende Konsequenzen für Bibelforschung, Exegese, Predigt, [[Konfirmandenunterricht]] und Gottesdienstgestaltung.<br /> <br /> == Historisch-kritische Erforschung ==<br /> <br /> Die alttestamentliche Wissenschaft widmet sich als Teildisziplin der Theologie der philologisch-historischen Erforschung des Alten Testaments. Sie umfasst folgende Sachbereiche:<br /> * Alttestamentliche Literaturgeschichte ([[Einleitungswissenschaft]])<br /> * [[Exegese]] der alttestamentlichen Texte (Auslegung)<br /> * soziale, politische und religiöse [[Geschichte Israels]]<br /> * Theologie des Alten Testaments<br /> * Alttestamentliche [[Hermeneutik]] (Lehre vom „Verstehen“)<br /> <br /> Als Hilfswissenschaften sind der alttestamentlichen Wissenschaft zugeordnet:<br /> * [[Hebraistik]]<br /> * [[Judaistik]]<br /> * [[Archäologie]] der Region Palästina und umliegender Gebiete<br /> * [[Orientalistik]]<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * {{Portal|Bibel}}<br /> * [[Bibelstudium]]<br /> * [[Liste biblischer Bücher]]<br /> * [[Bibelkanon]]<br /> * [[Liste bekannter Philologen der Hebräischen Bibel]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Gerhard J. Botterweck, Helmer Ringgren, Heinz-Josef Fabry u.a. (Hgg.): ''Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament (ThWAT).'' Kohlhammer Verlag, 10 Bde, 1973ff.<br /> <br /> * [[Alfons Deissler]]: ''Die Grundbotschaft des Alten Testaments – Ein theologischer Durchblick.'' Herder, Freiburg (1972; Nachdr. der völlig überarb. 11. Aufl. 1995) 2006 ISBN 3-451-28948-2.<br /> * [[Franz Delitzsch]] und [[Carl Friedrich Keil]]: ''Biblischer Commentar über das Alte Testament.'' (BC), Dörffling &amp; Franke Leipzig [http://bennozuiddam.com/Keil%20Delitzsch.htm pdf-Download].<br /> * Walter Dietrich, [[Wolfgang Stegemann]] (Hrsg.): ''Biblische Enzyklopädie.'' Band 1–12, Stuttgart 1996ff<br /> * Erhard S. Gerstenberger: ''Theologien im Alten Testament: Pluralität und Synkretismus alttestamentlichen Gottesglaubens'', Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer, 2001. ISBN 3-17-015974-7<br /> * Jan Christian Gertz (Hg.): ''Grundinformation Altes Testament.'' UTB 2745. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 2006 ISBN 3-8252-2745-6<br /> * [[Martin Hose]]: Kleine Geschichte der griechischen Literatur. Von Homer bis zum Ende der Antike, München: C.H. Beck, 1999.<br /> * [[Otto Kaiser (Theologe)|Otto Kaiser]]: ''Einleitung in das Alte Testament.'' Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh, 4. Auflage 1978, ISBN 3-579-04458-3<br /> * Reinhard G. Kratz: ''Die Komposition der erzählenden Bücher des Alten Testaments. Grundwissen der Bibelkritik.'' UTB 2157. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 2000 ISBN 3-8252-2157-1<br /> * Christoph Levin: ''Das Alte Testament.'' Beck´sche Reihe Wissen 2160. C.H. Beck, München, 2. Auflage 2003, ISBN 3-406-44760-0<br /> * Gerd Lüdemann: ''Altes Testament und christliche Kirche. Versuch der Aufklärung'', zu Klampen Verlag, Springe 2006, ISBN 3-934920-96-9.<br /> * [[Gerhard von Rad]]: ''Theologie des Alten Testaments.'' Band 1–2, München, 8. Auflage 1982/1984, ISBN<br /> * [[Hartmut Gese]], ''Vom Sinai zum Zion. Alttestamentliche Beiträge zur biblischen Theologie'', München 1974, ISBN 3-459-00866-0<br /> * [[Hartmut Gese]], ''Alttestamentliche Studien'', Tübingen 1991, ISBN 3-16-145699-8<br /> * [[Martin Rösel]]: ''Bibelkunde des Alten Testaments: Die kanonischen und apokryphen Schriften''. Neukirchen-Vluyn 1996; 5. Auflage 2006 mit Lernübersichten von Dirk Schwiderski, ISBN 978-3-7887-2060-5.<br /> * [[Werner H. Schmidt]]: ''Alttestamentlicher Glaube.'' 9. Auflage, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2004, ISBN 3-7887-0655-4<br /> * [[Werner H. Schmidt]]: ''Einführung in das Alte Testament.'', de Gruyter, Berlin/New York, 5. Auflage 1995, ISBN 3-11-014102-7<br /> * [[Hans-Christoph Schmitt]]: ''Arbeitsbuch zum Alten Testament.'' (UTB 2146), Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-8252-2146-6<br /> * [[Heinz-Günther Schöttler]]: ''Christliche Predigt und Altes Testament. Versuch einer [[Homiletik|homiletischen]] Kriteriologie''. Schwabenverlag, Ostfildern 2001, ISBN 3-7966-1021-8 &lt;small&gt;(733 S.; Kriterien für den Umgang mit dem AT in der christl. Verkündigung)&lt;/small&gt;<br /> * [[Erich Zenger]] u.a.: ''Einleitung in das Alte Testament.'' Kohlhammer-Studienbücher Theologie 1,1. Kohlhammer, Stuttgart, 5. erw. Aufl. 2004, ISBN 3-17-018332-X<br /> * Erich Zenger: Der Gott der Bibel. Sachbuch zu den Anfängen alttestamentlichen Gottesglaubens, Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk 1979, ISBN 3-460-31811-2<br /> * [[Walther Zimmerli]]: ''Grundriß der alttestamentlichen Theologie.'' Theologische Wissenschaft 3,1. Kohlhammer, Stuttgart, 7. Auflage 1999 ISBN 3-17-016081-8<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> * {{WiBiLex}}<br /> <br /> ; Textgeschichte<br /> * [http://www.fb1.uni-siegen.de/evantheo/mitarbeiter/naumann/materialien/textueberlieferung_der_bibel.pdf Thomas Naumann (Universität Siegen): ''Die Textüberlieferung der Bibel Alten Testaments''] (PDF; 140&amp;nbsp;kB)<br /> * [http://www-ct.informatik.uni-tuebingen.de/Comon/www/ Konkordanz (korpuslinguistisch: automatische Überprüfung eines definierten Einzeltextes auf sein Verhältnis zum Gesamttext) zur hebräischen bzw. griechischen Ausgabe des Alten Testaments]<br /> <br /> ; Bibelkunde<br /> * [http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/altes-testament/ Das Alte Testament] in der Online-Bibelkunde von Martin Rösel<br /> * [http://www.theologie-examen.de/exzerpte/at/Zenger1.doc Erich Zenger u.a.: Einleitungsfragen zum Alten Testament] ([[Microsoft Word]])<br /> * [[Karin Schöpflin]]: [http://www.theologie-online.uni-goettingen.de/at/schoepf.htm Einleitung in das Alte Testament – ein Abriss]<br /> * Dirk Schwiderski: [http://bibelkunde.uni-muenster.de/ Materialien zur Bibelkunde des Alten Testaments]<br /> <br /> ; Exegese<br /> * [http://www.isatex.de/ '''ISATEX'''] (Informations-Stelle für Alt-Testamentliche Exegese), Heidelberg<br /> <br /> ; Relation zum Judentum und zum Neuen Testament<br /> * [http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/verlautbarungen/VE_152.pdf Päpstliche Bibelkommission: Das jüdische Volk und seine Heilige Schrift in der christlichen Bibel]<br /> * [http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2004/imp040102.html Erich Zenger: ''Zwei Testamente – Eine Bibel'']<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=w|GND=4001515-4}}<br /> <br /> [[Kategorie:Altes Testament| ]]<br /> <br /> [[af:Ou Testament]]<br /> [[an:Antigo Testamento]]<br /> [[ar:عهد قديم]]<br /> [[arc:ܕܝܬܝܩܝ ܥܬܝܩܬܐ]]<br /> [[arz:العهد القديم]]<br /> [[ast:Vieyu Testamentu]]<br /> [[az:Əhdi-Ətiq]]<br /> [[bar:Oits Testament]]<br /> [[bat-smg:Senāsis Testamėnts]]<br /> [[be:Стары Запавет]]<br /> [[be-x-old:Стары Запавет]]<br /> [[bg:Стар завет]]<br /> [[bn:পুরাতন নিয়ম (বাইবেল)]]<br /> [[br:Testamant Kozh]]<br /> [[bs:Stari Zavjet]]<br /> [[ca:Antic Testament]]<br /> [[cdo:Gô-iók Séng-gĭng]]<br /> [[ceb:Daang Tugon]]<br /> [[co:Anticu Testamentu]]<br /> [[cs:Starý zákon]]<br /> [[cv:Кивĕ Халал]]<br /> [[cy:Yr Hen Destament]]<br /> [[da:Det Gamle Testamente]]<br /> [[diq:Ehdo Kıhan]]<br /> [[el:Παλαιά Διαθήκη]]<br /> [[en:Old Testament]]<br /> [[eo:Malnova testamento]]<br /> [[es:Antiguo Testamento]]<br /> [[et:Vana Testament]]<br /> [[eu:Itun Zaharra]]<br /> [[fa:عهد عتیق]]<br /> [[fi:Vanha testamentti]]<br /> [[fj:Na Veiyalayalati Makawa]]<br /> [[fo:Gamla Testamenti]]<br /> [[fr:Ancien Testament]]<br /> [[fur:Vecjo Testament]]<br /> [[fy:Alde Testamint]]<br /> [[gd:Seann Tiomnadh]]<br /> [[gl:Antigo Testamento]]<br /> [[hak:Khiu-yok Sṳn-kîn]]<br /> [[he:הברית הישנה]]<br /> [[hi:पुराना नियम]]<br /> [[hr:Stari zavjet]]<br /> [[hsb:Stary zakoń]]<br /> [[ht:Ansyen Testaman]]<br /> [[hu:Ószövetség]]<br /> [[hy:Հին Կտակարան]]<br /> [[ia:Vetere Testamento]]<br /> [[id:Perjanjian Lama]]<br /> [[ie:Ancian Testament]]<br /> [[io:Anciena Testamento]]<br /> [[it:Antico Testamento]]<br /> [[ja:旧約聖書]]<br /> [[jv:Prajanjèn Lawas]]<br /> [[ka:ძველი აღთქმა]]<br /> [[kk:Көне келісім]]<br /> [[kn:ಹಳೆ ಒಡಂಬಡಿಕೆ]]<br /> [[ko:구약성경]]<br /> [[ku:Peymana Kevin]]<br /> [[la:Vetus Testamentum]]<br /> [[lb:Aalt Testament]]<br /> [[lbe:Бух Аманат]]<br /> [[lmo:Antigh Testament]]<br /> [[ln:Boyókani bwa Kala]]<br /> [[lt:Senasis Testamentas]]<br /> [[lv:Vecā Derība]]<br /> [[mg:Testamenta Taloha]]<br /> [[mi:Kawenata Tawhito]]<br /> [[mk:Стар Завет]]<br /> [[ml:പഴയ നിയമം]]<br /> [[mn:Хуучин Гэрээ]]<br /> [[mr:जुना करार]]<br /> [[ms:Perjanjian Lama]]<br /> [[my:ဓမ္မဟောင်းကျမ်း]]<br /> [[nds-nl:Oolde Testement]]<br /> [[nl:Oude Testament]]<br /> [[nn:Det gamle testamentet]]<br /> [[no:Det gamle testamente]]<br /> [[nrm:Vuus testament]]<br /> [[pl:Stary Testament]]<br /> [[pt:Antigo Testamento]]<br /> [[qu:Ñawpa Rimanakuy]]<br /> [[rm:Vegl Testament]]<br /> [[ro:Vechiul Testament]]<br /> [[ru:Ветхий Завет]]<br /> [[rw:Isezerano rya Kera]]<br /> [[scn:Anticu Tistamentu]]<br /> [[sco:Auld Testament]]<br /> [[se:Boares testameanta]]<br /> [[sg:Fini Testament]]<br /> [[sh:Stari zavjet]]<br /> [[si:පැරණි ගිවිසුම]]<br /> [[simple:Old Testament]]<br /> [[sk:Starý zákon]]<br /> [[sl:Stara zaveza]]<br /> [[sm:'O le Feagaiga Tuai]]<br /> [[sq:Besëlidhja e Vjetër]]<br /> [[sr:Стари завет]]<br /> [[sv:Gamla Testamentet]]<br /> [[sw:Agano la Kale]]<br /> [[ta:பழைய ஏற்பாடு]]<br /> [[th:พันธสัญญาเดิม]]<br /> [[tl:Lumang Tipan]]<br /> [[tpi:Olpela Testamen]]<br /> [[tr:Eski Ahit]]<br /> [[ty:Faufaa Tahito]]<br /> [[uk:Старий Заповіт]]<br /> [[vep:Vanh Zavet]]<br /> [[vi:Cựu Ước]]<br /> [[yo:Májẹ̀mú Láéláé]]<br /> [[zh:旧约圣经]]<br /> [[zh-min-nan:Kū-iok Sèng-keng]]<br /> [[zh-yue:舊約]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Mount_Liamuiga&diff=107892203 Diskussion:Mount Liamuiga 2012-09-10T16:10:15Z <p>Mmh: Neuer Abschnitt /* Benennung */</p> <hr /> <div>== Benennung ==<br /> <br /> Sollte der Artikel nicht eher nur &quot;Liamuiga&quot; heißen? Das englische &quot;Mount&quot; ist hier eigentlich nur ein Klassifikator (und nicht ein Bedeutungsträger wie in &quot;Mount Everest&quot;, also &quot;Everest-Berg&quot;). --[[Benutzer:Mmh|Mmh]] ([[Benutzer Diskussion:Mmh|Diskussion]]) 18:10, 10. Sep. 2012 (CEST)</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Electrolux&diff=107888896 Electrolux 2012-09-10T14:38:11Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt den Haushaltswarenhersteller Electrolux. Zum Musiklabel siehe [[Elektrolux|Elektrolux]].}}<br /> {{Infobox_Unternehmen<br /> | Name = Aktiebolaget Electrolux<br /> | Logo = [[Datei:Electrolux-Logo.svg|180px|center|Logo der AB Electrolux]]<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Schweden)|Aktiebolag]]<br /> | ISIN = SE0000103814 <br /> | Gründungsdatum = 1919<br /> | Sitz = [[Stockholm]], [[Schweden]]<br /> | Leitung = Keith McLoughlin, &lt;br /&gt;Präsident und [[Chief Executive Officer|CEO]]<br /> | Mitarbeiterzahl = 52.916 (2011) &lt;ref&gt;http://group.electrolux.com/en/employees-by-country-994/&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 101,5 [[Milliarde|Mrd.]] [[Schwedische Krone|SEK]] (2011) &lt;ref&gt;http://annualreports.electrolux.com/2011/en/boardofdirectorsrep/highlights-of-2011.html&lt;/ref&gt;<br /> | Branche = Haushaltswaren<br /> | Homepage = [http://www.electrolux.com/ www.electrolux.com]<br /> }}<br /> '''Electrolux''' ist ein [[Schweden|schwedischer]] Konzern im Bereich Haushaltswaren mit Sitz in [[Stockholm]].<br /> <br /> Das Unternehmen hatte 2009 einen Umsatz von 106 Milliarden SEK und beschäftigte etwa 52.000 Mitarbeiter. Zu den Marken gehören neben Electrolux u.&amp;nbsp;a. auch [[AEG]], Juno, [[Progress (Haushaltswarenhersteller)|Progress]], [[Zanker]] und [[Zanussi (Marke)|Zanussi]]. &lt;ref&gt;[http://brandlicensing.electrolux.com/node658.aspx Electrolux Group brand portfolio]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Electrolux wurde 1910 unter dem Namen Elektromekaniska AB von [[Axel Leonard Wenner-Gren]] gegründet und wurde nach der Fusion mit dem Unternehmen Lux AB 1919 in Elektrolux umbenannt. 1913 produzierte das Unternehmen seinen ersten [[Staubsauger]] und 1925 den ersten [[Kühlschrank]], der nach einer Idee von [[Baltzar von Platen (Erfinder)|Baltzar von Platen]] und [[Carl Munters]] funktionierte. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen stark. 1957 wurde der Name von Elektrolux in Electrolux geändert.<br /> <br /> In den 1960er Jahren kam die Firma wie viele andere Hersteller von Haushaltsgeräten in eine Krise. Die neue Unternehmensleitung stellte fest, dass das Unternehmen zu klein sei, um der immer härter werdenden Konkurrenz gewachsen zu sein, und es wurde eine Phase der [[Diversifikation (Wirtschaft)|Diversifizierung]] und des offensiven Wachstums eingeleitet. Zwischen 1970 und 1979 wurden 59 Unternehmen übernommen, und am Ende dieser Dekade hatte Electrolux Produktionsstätten in 20 Ländern und mehr als 80.000 Angestellte.<br /> <br /> In den 1980er Jahren wurde diese Strategie fortgesetzt (z.&amp;nbsp;B. durch den Erwerb des italienischen Unternehmens Zanussi), gleichzeitig versuchte man, den nordamerikanischen Markt zu erobern, den man Ende der 1960er Jahre aufgegeben hatte. In den 1990ern begann man sich wieder auf den eigentlichen Kernbereich zu besinnen. 1994 wurden Teile des deutschen Unternehmens [[AEG]] übernommen.<br /> <br /> Im Jahr 2000 verkaufte Electrolux seine Anteile an der [[Lux (Deutschland) GmbH]] an die [[Lux International AG]].<br /> <br /> Heute ist Electrolux Marktführer bei Haushaltsgeräten. 2003 kündigte der damalige Konzernchef [[Hans Stråberg]] an, die Modellpalette reduzieren zu wollen. Allein in Europa hat das Unternehmen über 30 Marken, die aus Marketing- und Kostengründen deutlich reduziert werden sollen.<br /> <br /> Mit der Liquidierung der [[Quelle GmbH]] ab Oktober 2009 bricht für den Konzern ein wichtiger Großkunde weg. Quelle vertrieb die Geräte des Konzerns unter ihrer Hausmarke ''privileg''.&lt;ref name=&quot;tagesschau&quot;&gt;{{Tagesschau|ID=quelle272|Beschreibung=tagesschau.de, abgerufen 26. Oktober 2009|AlteURL=http://www.tagesschau.de/wirtschaft/quelle272.html}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Februar 2012 verkündete das Unternehmen weitreichende Restrukturierungsmaßnahmen, die den Abbau von mehr als 1.000 Mitarbeitern wie auch die Schließung mehrerer Regional- und Länderbüros vorsehen.<br /> <br /> == Produkte ==<br /> === Absorberkühlschränke für Camping und Wohnmobile ===<br /> Electrolux ist praktisch alleiniger europäischer Marktführer (2008) für kleine [[Absorberkühlschrank|Absorberkühlschränke]] (Produktname ''Electrolux RM nnn'') für Wohnmobile, Wohnwagen und für Hotelzimmer. Die Marke wird baugleich auch unter dem Namen „Dometic“ verkauft.<br /> <br /> == Werksschließungen in Deutschland ==<br /> Nachdem bereits 2002 die AEG-Werke in [[Herborn]] und [[Kassel]] geschlossen worden waren, kündigte Electrolux am 12. Dezember 2005 an, die AEG-Produktionsstätte von [[Waschmaschine|Wasch-]] und [[Geschirrspülmaschine|Spülmaschinen]] in [[Nürnberg]] mit 1.750 Beschäftigten bis 2007 aufzugeben und die Kapazitäten in die italienischen Werke in [[Porcia]] und [[Solaro]] sowie die polnischen Betriebsstätten [[Oława]] und [[Żarów]] zu verlagern. Somit gibt es ab März 2007 nur noch ein AEG-Hausgerätewerk, nämlich das in [[Rothenburg ob der Tauber]], in dem Backöfen, Herde und Kochmulden produziert werden. Die Verlagerung führte vor allem in der Nürnberger Region zu Verärgerung. Lokale Gewerkschaftsvertreter riefen zum Boykott aller Produkte des Konzerns auf ([[Konsumentenboykott]]).<br /> <br /> Im Oktober 2009 beschäftigte der Konzern in Deutschland noch etwa 2000 Mitarbeiter, davon 1300 im Werk Rothenburg ob der Tauber.&lt;ref name=&quot;tagesschau&quot; /&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Familie Wallenberg]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Electrolux (company)|Electrolux}}<br /> * [http://www.electrolux.com/ Homepage des Unternehmens]<br /> * [http://www.electrolux-presse.de/ Deutsches Presseportal der Firma Electrolux]<br /> * [http://www.laundrysystems.electrolux.de/ Offizielle Seite von Electrolux Laundry Systems]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Unternehmen im OMX Stockholm 30}}<br /> <br /> [[Kategorie:Haushaltsgerätehersteller]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Stockholm)]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im OMX Stockholm 30]]<br /> [[Kategorie:Aktiengesellschaft (Schweden)]]<br /> <br /> [[af:Electrolux]]<br /> [[bg:Електролукс]]<br /> [[ca:Electrolux]]<br /> [[cs:Electrolux]]<br /> [[da:Electrolux]]<br /> [[en:Electrolux]]<br /> [[es:Electrolux]]<br /> [[et:Electrolux]]<br /> [[fi:Electrolux]]<br /> [[fr:Electrolux]]<br /> [[id:Electrolux]]<br /> [[is:Electrolux]]<br /> [[it:Electrolux]]<br /> [[ja:エレクトロラックス]]<br /> [[lt:Electrolux]]<br /> [[nl:Electrolux (firma)]]<br /> [[no:Electrolux]]<br /> [[pl:Electrolux]]<br /> [[pt:Electrolux]]<br /> [[ro:Electrolux]]<br /> [[ru:Electrolux]]<br /> [[sk:Electrolux]]<br /> [[sv:Electrolux]]<br /> [[vi:Electrolux]]<br /> [[zh:伊莱克斯]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lux_International&diff=107888647 Lux International 2012-09-10T14:32:29Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>&lt;!--schweizbezogen--&gt;<br /> {{Infobox_Unternehmen<br /> | Name = Lux International AG<br /> | Logo = [[Datei:Logo Lux International AG.svg|180px|center|Logo der Lux International AG]]<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft]]<br /> | HR-Nummer = CH-170.3.022.476-8 <br /> | Gründungsdatum = 1998<br /> | Sitz = [[Baar ZG]], [[Schweiz]]<br /> | Mitarbeiterzahl = 780 Festangestellte (2009), 5950 Fachberater (2009) &lt;ref&gt;Geschäftsbericht Lux International AG, 2009&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 230 [[Million|Mio]] [[CHF]] (2009) &lt;ref&gt;Geschäftsbericht Lux International AG, 2009&lt;/ref&gt;<br /> | Branche = Haushaltswaren<br /> | Homepage = [http://www.luxinternational.com/ www.luxinternational.com]<br /> }}<br /> '''Lux International AG''' ist eine internationale Familien-Aktiengesellschaft mit Sitz in der [[Schweiz]] und mit Vertriebsgesellschaften in der ganzen Welt. Die Firma ist im Konsumgüterbereich tätig und verkauft Reinigungsgeräte und Kochtöpfe für den Haushalt und das Gewerbe im Direktvertrieb.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Lux International blickt auf eine lange und ereignisreiche Unternehmungsgeschichte zurück. Die eigentliche Gründung der damaligen ''Lux AB'' geht auf das Jahr 1901 zurück. Die Hauptprodukte der Firma waren damals Kerosin-Lampen für den Einsatz im Freien. Daraus abgeleitet entstand auch der Name der Unternehmung („Lux“ = Licht auf lateinisch). Die Einführung der elektrischen Beleuchtung erzwang Lux nach neuen Produktmöglichkeiten umzuschauen. Das Ergebnis war 1912 die Einführung des ersten elektrischen Staubsaugers für den Hausgebrauch mit dem Namen „Lux I“&lt;ref&gt;http://www.luxinternational.com/about_us/history/history_of_the_vacuum_cleaner/&lt;/ref&gt;. Durch eine Fusion mit der schwedischen „Elektromekaniska AB“ im Jahr 1916 entstand die Firma Electrolux, die aufgrund des großen Erfolgs des Lux I bereits 1919 den europaweiten Vertrieb startete&lt;ref&gt;http://www.bundesverband-direktvertrieb.de/mitglieder/meldungen/2009/Mitteilung013_LuxInternational_Reto-von-der-Becke.php&lt;/ref&gt;. <br /> <br /> Im Jahr 1998 beschloss [[Electrolux]], sich aus dem Direktvertrieb – bekannt unter der Marke ''Lux'' – zurückzuziehen und diesen Bereich an die Lux International AG mit Sitz in Baar zu verkaufen. Die Aktiengesellschaft übernimmt seither die Funktion einer Holding, die als Muttergesellschaft den Lux International Konzern kontrolliert und Beteiligungen an einer Vielzahl internationaler Tochtergesellschaften hält&lt;ref&gt;[[Electrolux]]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.hrazg.ch/webservices/inet/HRG/HRG.asmx/getHRGHTML?chnr=1703022476&amp;amt=170&amp;toBeModified=0&amp;validOnly=0&amp;lang=1&amp;sort=0&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Heute ist Lux International eine der weltweit führenden Direktvertriebsgesellschaften im Konsumgüterbereich mit Vertriebsaktivitäten in über 30 Ländern. Der Lux-Konzern beschäftigte Ende 2009 weltweit rund 780 Festangestellte und 5’950 Fachberater. Der Umsatz lag bei $ 230 Mio&lt;ref&gt;http://www.luxinternational.com/about_us/a_family_company/&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Produkte ==<br /> Lux führt seine Firmentradition weiter und verkauft Staubsauger und Zubehör für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Die neuste Innovation, das Lux Intelligence Reinigungssystem mit patentierter Doppel-HEPA-Filtrationstechnologie, wurde 2009 auf den Markt gebracht. Dank intelligenter automatischer Leistungskraft-Regulierung soll er der erste Filtertüten-Staubsauger ohne Saugkraftverlust sein&lt;ref&gt;http://www.luxinternational.com/products/&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Über die Jahre wurde die Produktpalette weiter ausgebaut. Neben dem Lux Intelligence Reinigungssystem verkauft Lux heute Dampfreiniger, Multi-Filtrations-Luftreiniger, Wasserreiniger und Kochsysteme für Privathaushalte sowie Dampfreiniger, Tiefensaugsysteme und Bodenreinigungsmaschinen im [[Verfahren_in_der_Teppichbodenreinigung#Rotowash-Verfahren|Rotowash-Verfahren]] für den Gewerbesektor.&lt;ref&gt;http://www.luxinternational.com/about_us/history/&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Philosophie ==<br /> Die Philosophie des Unternehmens lautet gemäß Firmengründer Dr. [[Axel Lennart Wenner-Gren]]: „Wir arbeiten daran, jedes Zuhause zu einem Lux-Zuhause zu machen – sauber, gesund und freundlich“. Diese Philosophie verfolge Lux mit &quot;immer neuen qualitativ hochwertigen Produkten [und] auch mit einer professionellen Kundenberatung sowie einer konstanten Kundenbetreuung&quot;&lt;ref&gt;http://www.luxinternational.com/about_us/welcome_to_lux/&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.luxinternational.com/about_us/vision_and_mission/&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.luxinternational.com/ Homepage des Unternehmens]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Haushaltsgerätehersteller]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Baar ZG)]]<br /> <br /> [[cs:Lux (firma)]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Castelletto_Stura&diff=107583340 Castelletto Stura 2012-09-02T19:57:55Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>{{Infobox Gemeinde in Italien<br /> | nomeComune = Castelletto Stura<br /> | regione = Piemont<br /> | provincia = Cuneo<br /> | linkStemma = &lt;!--Castelletto Stura-Stemma.png--&gt;<br /> | siglaRegione = PMN<br /> | siglaProvincia = CN<br /> | latitudineGradi = 44<br /> | latitudineMinuti = 27<br /> | latitudineSecondi = 0<br /> | longitudineGradi = 7<br /> | longitudineMinuti = 38<br /> | longitudineSecondi = 0<br /> | mappaX = 29<br /> | mappaY = 90<br /> | altitudine = 760<br /> | superficie = 16<br /> | frazioni = &lt;!-- elenco delle frazioni, separate da virgola e spazio - senza ritorni a capo --&gt;<br /> | comuniLimitrofi = [[Centallo]], [[Cuneo]], [[Montanera]], [[Morozzo]]<br /> | cap = 12040<br /> | prefisso = 0171<br /> | istat = 004049<br /> | fiscale = C165 &lt;!-- B102 --&gt;<br /> | nomeAbitanti = Castellettesi &lt;!-- nome degli abitanti minuscolo --&gt;<br /> | patrono = San Magno<br /> | festivo = [[19 agosto]]<br /> | sito = <br /> }}<br /> <br /> '''Castelletto Stura''' ist eine Gemeinde mit {{EWZ|IT|004049}} Einwohnern (Stand {{EWD|IT|004049}}) in der [[Italien|italienischen]] [[Provinz Cuneo]] (CN), Region [[Piemont]].<br /> <br /> Die Nachbargemeinden sind [[Centallo]], [[Cuneo]], [[Montanera]] und [[Morozzo]].<br /> Die Telefonvorwahl lautet +39-(0)-171.<br /> <br /> Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 16 [[km²]], die Einwohnerdichte beträgt circa 74 Einwohner/km².<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Gemeinden Provinz Cuneo}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort im Piemont]]<br /> <br /> [[ar:كاستيليتو ستورا]]<br /> [[be:Кастэлета-Стура]]<br /> [[cs:Castelletto Stura]]<br /> [[en:Castelletto Stura]]<br /> [[eo:Castelletto Stura]]<br /> [[es:Castelletto Stura]]<br /> [[fr:Castelletto Stura]]<br /> [[id:Castelletto Stura]]<br /> [[it:Castelletto Stura]]<br /> [[ja:カステッレット・ストゥーラ]]<br /> [[kk:Кастеллетто-Стура]]<br /> [[lmo:Castelletto Stura]]<br /> [[nap:Castelletto Stura]]<br /> [[nl:Castelletto Stura]]<br /> [[pl:Castelletto Stura]]<br /> [[pms:Castlèt Stura]]<br /> [[pt:Castelletto Stura]]<br /> [[ro:Castelletto Stura]]<br /> [[ru:Кастеллетто-Стура]]<br /> [[tl:Castelletto Stura]]<br /> [[uk:Кастеллетто-Стура]]<br /> [[uz:Castelletto Stura]]<br /> [[vi:Castelletto Stura]]<br /> [[vo:Castelletto Stura]]<br /> [[war:Castelletto Stura]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gie%C3%9Fkanne&diff=107578260 Gießkanne 2012-09-02T18:02:59Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>[[Bild:Gießkanne.jpg|thumb|Kunststoff-Gießkanne mit Brausemundstück]]<br /> Eine '''Gießkanne''', auch '''Sprenger''', ist ein Gefäß zur Bewässerung von Pflanzen.<br /> <br /> Bestandteile der Gießkanne sind Gefäß, Griff, [[Tülle]] und Brausemundstück, auch Schnulle genannt. Sie ist das am weitesten verbreitete Werkzeug der künstlichen [[Beregnung]]. Ihre spezielle Form dient dem Zweck, die benötigte Wassermenge in gewünschter Dosierung, möglichst [[Vollstrahl|zielgenau]] oder [[Sprühstrahl|gleichmäßig]] verteilt, an die Pflanzen zu bringen.<br /> <br /> Gießkannen gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Materialien (Kunststoff, Blech, Keramik usw.). Die Form der Gießkannen wie auch deren Bestandteile wurden im Laufe ihrer Entwicklung immer weiter den speziellen Erfordernissen angepasst und verbessert. Auch [[Konrad Adenauer]] leistete dazu einen Beitrag: 1940 reichte er beim [[Reichspatentamt]] einen Antrag zu einem speziellen Brausekopf ein.<br /> [[Bild:Watering_can_P1080280.jpg|thumb|Gießkanne für Zimmer- oder Balkonpflanzen]]<br /> Für [[Zimmerpflanze]]n gibt es kleinere Gießkannen (meistens mit einem Fassungsvermögen von ein bis zwei Litern), mit höherem Anspruch an [[Design]] und Aussehen als bei großen Gießkannen (bis zu 15 Liter) für Nutz- und Ziergärten. Außerdem ist die Tülle zum gezielten Wässern von Blumentöpfen oder [[Balkonkasten|Balkonkästen]] im Verhältnis zum Gefäß länger und schmäler als bei der Gartengießkanne. Bei technisch hochwertigen Gießkannen für Zimmerpflanzen liegt die Austrittsöffnung der Tülle bei waagerechter Position der Kanne deutlich höher als die Einfüllöffnung, wodurch das Risiko Wasser ungewollt zu vergießen minimiert wird.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> [[Bild:Pierre-Auguste Renoir 073.jpg|thumb|upright|Pierre-Auguste Renoir: Mädchen mit Gießkanne]]<br /> Obwohl die Gießkanne ein eher profaner [[Gebrauchsgegenstand]] ist, hat sie doch Eingang in die Kunst gefunden, wie das [[1876]] von [[Pierre-Auguste Renoir]] gemalte Bild „Mädchen mit Gießkanne“ zeigt.<br /> <br /> Eine alternative Literaturzeitschrift der 70er Jahre hieß „[[Die Gießkanne]]“.<br /> <br /> Die gleichmäßige Verteilung des [[Wasser]]s durch Gießkannen stand Pate für die Bezeichnung [[Gießkannenprinzip]].<br /> <br /> Seit 2011 gibt es in der Stadt [[Gießen]] ein Gießkannenmuseum. Es wurde als Mitmachmuseum und Projekt im Rahmen der [[Landesgartenschau Gießen 2014|Landesgartenschau 2014]] gegründet und widmet es sich dem Alltags- und Nutzgegenstand Gießkanne. Die Exponate wurden dabei im Wesentlichen gespendet.&lt;ref&gt;http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten/10642117.htm&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Gießkannenschwamm]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Watering cans|Gießkannen}}<br /> {{Wiktionary|Gießkanne}}<br /> * [http://www.giesskannenmuseum.de Gießkannenmuseum Gießen]<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Giesskanne}}<br /> [[Kategorie:Behälter]]<br /> [[Kategorie:Gartengerät]]<br /> [[Kategorie:Hausrat]]<br /> <br /> [[bar:Bloachsempara]]<br /> [[bg:Лейка]]<br /> [[ca:Regadora]]<br /> [[cs:Konev]]<br /> [[da:Vandkande]]<br /> [[en:Watering can]]<br /> [[eo:Akvumilo]]<br /> [[es:Regadera]]<br /> [[fa:آب‌پاش]]<br /> [[fr:Arrosoir]]<br /> [[ja:じょうろ]]<br /> [[jv:Gembor]]<br /> [[lb:Strenz]]<br /> [[nl:Gieter]]<br /> [[nrm:Arouseus]]<br /> [[pl:Konewka]]<br /> [[pt:Regador]]<br /> [[ru:Лейка]]<br /> [[scn:Arruciaturi]]<br /> [[simple:Watering can]]<br /> [[sv:Vattenkanna]]<br /> [[szl:Giskana]]<br /> [[uk:Лійка]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Binge_Eating&diff=107547941 Binge Eating 2012-09-01T21:19:12Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>{{Infobox ICD<br /> | 01-CODE = F50.9<br /> | 01-BEZEICHNUNG = Nicht näher bezeichnete Essstörung<br /> }}<br /> <br /> ''Binge Eating'', ''Binge-Eating-Störung'' (''BES'', engl. ''Binge Eating Disorder'', vom [[Englische Sprache|engl.]] ''Binge'' = Gelage), ist eine [[Essstörung]], bei der es zu periodischen Heißhungeranfällen (Fressanfällen) mit Verlust der bewussten Kontrolle über das Essverhalten kommt. Im Gegensatz zur [[Bulimie]] wird das Gegessene anschließend nicht erbrochen, so dass längerfristig meist [[Übergewicht]] die Folge ist. 1994 wurden für das [[DSM-IV]] erstmals Forschungskriterien für die BES formuliert, bislang wurde die BES jedoch noch nicht als eigenständige Diagnose zugelassen. Im [[ICD-10]] wird die BES daher unter „Nicht näher bezeichnete Essstörung“ (F50.9) klassifiziert.&lt;ref&gt;Becker &amp; Zipfel, 2010, S. 62.&lt;/ref&gt; Die Definition dieser Essstörung war längere Zeit umstritten, die Kriterien werden von Ernährungswissenschaftlern und Medizinern jedoch zunehmend akzeptiert; die Behandlungsbedürftigkeit dieser Störung wird auch in Europa mittlerweile überwiegend anerkannt. Die Behandlungskonzepte entsprechen in der Regel denen der Bulimie.&lt;ref&gt;Biesalski H.-K.: ''Ernährungsmedizin: nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer'', Thieme Verlag, 2004, S. 337, ISBN 3-13-100293-X, [http://books.google.de/books?id=aZuuR57Khv4C&amp;pg=PA337&amp;dq=Binge+Eating&amp;lr=&amp;as_brr=3#v=onepage&amp;q=Binge%20Eating&amp;f=false hier online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Diagnose ==<br /> Die diagnostischen Kriterien für Binge Eating wurden in den 1990er Jahren von der Psychiatrischen Vereinigung in den USA aufgestellt:<br /> <br /> * mindestens zwei Essanfälle pro Woche über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten<br /> * Kontrollverlust während der Nahrungsaufnahme mit Verlust des [[Sättigung (Physiologie)|Sättigungsgefühls]]<br /> * sehr hohe Kalorienzufuhr bei einem Essanfall<br /> * extrem hastiges Essen („schlingen“)<br /> * Essen bis zu einem starken [[Völlegefühl]]<br /> * der Essanfall wird nicht durch starken [[Hunger]] ausgelöst<br /> * nach dem Essanfall treten Schuld- und Schamgefühle auf, teilweise bis zur [[Depression]]<br /> * die Betroffenen leiden unter den Essanfällen<br /> <br /> Bei unkontrollierten Essattacken werden meistens fettreiche und süße Lebensmittel gegessen, die viele [[Kalorie]]n enthalten.<br /> <br /> Im Gegensatz zu Bulimikern oder Magersüchtigen ergreifen ''Binge Eater'' nach dem Essen keine Maßnahmen wie Erbrechen oder exzessives sportliches Training, um eine Gewichtszunahme durch die überhöhte Kalorienzufuhr zu verhindern.<br /> <br /> Obwohl das Störungsbild bereits von Stunkard 1959 erstmals beschrieben wurde, ist die Binge-Eating-Störung bisher nicht mit eigenen diagnostischen Leitlinien in der [[International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems|ICD-10]] vertreten und wird ohne nähere Beschreibung unter F 50.9: „Nicht näher bezeichnete Essstörungen“ oder unter F 50.4 „Essattacken bei sonstigen psychischen Störungen“ subsumiert.<br /> <br /> Wie Bulimiker verschweigen ''Binge Eater'' in der Regel anderen ihr gestörtes Essverhalten, auch Freunden und Familienangehörigen. Befragungen von Betroffenen legen den Schluss nahe, dass die Essanfälle ausschließlich psychisch bedingt sind und überwiegend durch negative Gefühle, [[Stress]] oder [[Langeweile]] ausgelöst werden. Psychologen gehen davon aus, dass unangenehme Empfindungen während des Essvorgangs unterdrückt werden. Demnach handelte es sich bei Binge Eating um eine Form von [[Vermeidungsverhalten]]. Wie auch bei anderen Essstörungen gibt es zu Entstehung und Funktion dieses Essverhaltens jedoch unterschiedliche Theorien. In der [[Ernährungspsychologie]] gibt es die Theorie, dass so genanntes „gezügeltes Essverhalten“ ein Risikofaktor für das Entstehen von Essstörungen ist, vor allem für Bulimie und Binge Eating.<br /> <br /> == Epidemiologie ==<br /> <br /> Zur Häufigkeit der Binge Eating-Disorder gibt es unterschiedliche Angaben, die meisten beruhen auf Schätzungen. Georg Ernst Jacoby, ehemaliger Leiter einer Spezialklinik für Essstörungen in [[Bad Oeynhausen]], schätzt die Zahl der Betroffenen in Deutschland auf 1,5 bis zwei Millionen und damit höher als die Zahl der Bulimiker. In den USA ergaben Untersuchungen eine Quote von etwa zwei Prozent der Bevölkerung. Rund ein Drittel der Betroffenen sind Männer; es gibt keine besonders stark betroffene Altersgruppe wie bei Bulimie und [[Magersucht]]. Ein großer Teil der ''Binge Eater'' ist übergewichtig, allerdings leidet umgekehrt nur etwa ein Drittel der [[Adipositas]]-Patienten an Heißhungerattacken. Die meisten Übergewichtigen nehmen kontinuierlich mehr Kalorien auf als sie verbrauchen, nicht anfallsweise.<br /> <br /> == Therapie ==<br /> <br /> In der Therapie wird eine Normalisierung des Essverhaltens angestrebt, wobei auch die auslösenden psychischen Probleme behandelt werden.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Sandra Becker, Stephan Zipfel: ''Binge Eating und Binge-Eating-Störung.'' In: Günter Reich, Manfred Cierpka: ''Psychotherapie der Essstörungen.'' 3. Auflage. Thieme-Verlag, 2010, ISBN 978-3-13-108783-6, S. 62-71. [http://www.thieme.de/detailseiten/musterseiten/pdf/9783131087836_062_071.pdf (PDF)]<br /> * Simone Munsch: ''Binge Eating. Kognitive Verhaltenstherapie bei Essanfällen'', Beltz Verlag, 2003, ISBN 3-621-27531-2.<br /> * Simone Munsch: ''Das Leben verschlingen? Hilfe für Betroffene mit Binge Eating Disorder (Essanfällen) und deren Angehörige.'' Beltz Verlag, 2007, ISBN 978-3-621-27475-3.<br /> * Simone Munsch, Christoph Beglinger (Hrsg.): ''Obesity and Binge Eating Disorder''. Karger, Basel 2005, ISBN 3-8055-7832-6. (Bibliotheca psychiatrica No 171) [http://www.obesidade.info/estudos/Obesity%20And%20Binge%20Eating%20Disorder%20-%20Karger%20(2005).pdf (PDF)]<br /> * Günter Reich u.&amp;nbsp;a.: ''Essstörungen: Magersucht, Bulimie, Binge Eating.'' Trias Verlag, 2004, ISBN 3-8304-3118-X.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Essstörung]]<br /> [[Kategorie:Ernährung]]<br /> <br /> [[ca:Trastorn per afartament]]<br /> [[cs:Záchvatovité přejídání]]<br /> [[da:Nervøs tvangsspisning]]<br /> [[en:Binge eating disorder]]<br /> [[es:Trastorno por atracón]]<br /> [[fi:Lihavan ahmimishäiriö]]<br /> [[fr:Hyperphagie]]<br /> [[it:Disturbo da alimentazione incontrollata]]<br /> [[ja:むちゃ食い障害]]<br /> [[nl:Eetbuienstoornis]]<br /> [[pt:Transtorno da compulsão alimentar periódica]]<br /> [[ru:Психогенное переедание]]<br /> [[sv:Binge eating disorder]]<br /> [[zh:過胖暴食症]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlucht_der_Toten&diff=107464884 Schlucht der Toten 2012-08-30T21:57:18Z <p>Mmh: iw cs</p> <hr /> <div>[[Datei:Schlucht der toten.JPG|miniatur|Schlucht der Toten]]<br /> [[Datei:Hoehlen in der schlucht der toten.JPG|miniatur|Höhlen zur Totenbestattung innerhalb der Schlucht]]<br /> Die '''Schlucht der Toten''' (griechisch: Φαράγγι Νεκρών, auch Zakros-Schlucht) liegt unterhalb des Ortes [[Hora Zakros]], westlich des minoischen Palastes [[Kato Zakros]] im Osten [[Kreta]]s.<br /> Die steilwandige Schlucht hat eine Länge von etwa acht Kilometern und kann an manchen Stellen Wasser führen. Ein Wanderweg durch die Schlucht ist ausgewiesen und ganzjährig begehbar.<br /> <br /> Im Tal herrschen [[Karbonat]]gesteine vor.<br /> <br /> Die Schlucht wird &quot;Tal der Toten&quot; genannt, weil die [[Minoer]] in den zahlreichen Höhlen der Seitenwände ihre Toten beisetzten.<br /> Unversehrt wurde nur ein Grab gefunden, es enthielt die Leichname von fünf Frauen aus der Zeit von 2300–2100 v. Chr. Alle anderen waren ausgeraubt.<br /> Am Ende der Schlucht befindet sich der minoische Palast [[Kato Zakros]].<br /> <br /> ==Weblinks==<br /> *[http://www.kreta-umweltforum.de/Merkblaetter/02-04%20-%20Tal%20der%20Toten.pdf Wandern durch das Tal der Toten (Nekron-Canyon)]<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=35.10|EW=26.24|type=landmark|region=GR-92}}<br /> [[Kategorie:Archäologischer Fundplatz auf Kreta]]<br /> [[Kategorie:Minoische Kultur]]<br /> [[Kategorie:Schlucht auf Kreta]]<br /> [[Kategorie:Sitia]]<br /> <br /> [[cs:Údolí mrtvých]]</div> Mmh https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Tschechien&diff=106974700 Kategorie:Tschechien 2012-08-18T21:54:30Z <p>Mmh: iw zu</p> <hr /> <div>{{Commonscat|Czech Republic}}<br /> {{Dateikat|Tschechien}}<br /> &lt;!--- de:Kategorie:Tschechien ---&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Staat als Thema]]<br /> [[Kategorie:Mitteleuropa]]<br /> <br /> [[ab:Акатегориа:Чехиа]]<br /> [[af:Kategorie:Tsjeggië]]<br /> [[an:Categoría:Republica Checa]]<br /> [[ang:Flocc:Cecland]]<br /> [[ar:تصنيف:التشيك]]<br /> [[arz:تصنيف:تشيكيا]]<br /> [[ast:Categoría:República Checa]]<br /> [[av:Категория:Чехия]]<br /> [[az:Kateqoriya:Çexiya]]<br /> [[bar:Kategorie:Tschechien]]<br /> [[bat-smg:Kateguorėjė:Čekėjė]]<br /> [[be:Катэгорыя:Чэхія]]<br /> [[be-x-old:Катэгорыя:Чэхія]]<br /> [[bg:Категория:Чехия]]<br /> [[bn:বিষয়শ্রেণী:চেক প্রজাতন্ত্র]]<br /> [[bo:Category:ཅེཀ་སྤྱི་མཐུན་རྒྱལ་ཁབ།]]<br /> [[br:Rummad:Republik Tchek]]<br /> [[bs:Kategorija:Češka]]<br /> [[ca:Categoria:República Txeca]]<br /> [[ce:Кадегар:Чехия]]<br /> [[ceb:Kategoriya:Tsekya]]<br /> [[crh:Kategoriya:Çehiya]]<br /> [[cs:Kategorie:Česko]]<br /> [[csb:Kategòrëjô:Czeskô Repùblika]]<br /> [[cu:Катигорїꙗ:Чєшьско]]<br /> [[cy:Categori:Gweriniaeth Tsiec]]<br /> [[da:Kategori:Tjekkiet]]<br /> [[diq:Kategori:Çekıstan]]<br /> [[dsb:Kategorija:Česka]]<br /> [[el:Κατηγορία:Τσεχία]]<br /> [[en:Category:Czech Republic]]<br /> [[eo:Kategorio:Ĉeĥio]]<br /> [[es:Categoría:República 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