https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=MitterertuxWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-04-24T00:46:49ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.25https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mitterertux&diff=143186275Benutzer Diskussion:Mitterertux2015-06-17T19:17:52Z<p>Mitterertux: AZ: Die Seite wurde geleert.</p>
<hr />
<div></div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Landtags-_und_Gemeinderatswahl_in_Wien_2015&diff=143186236Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 20152015-06-17T19:16:57Z<p>Mitterertux: Typo "Häuptl" => "Häupl"</p>
<hr />
<div><!--österreichbezogen--><br />
Die '''Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2015''' findet am 11. Oktober 2015 statt.<ref>[http://orf.at/stories/2266337/2266339/ ''orf.at - Wien wählt am 11. Oktober'']. Artikel vom 23. Februar 2015, abgerufen am 23. Februar 2015.</ref><br />
<br />
== Ausgangslage ==<br />
{{Wahldiagramm<br />
| LAND = AT<br />
| PROZENT = nein<br />
| TITEL = Landtags- und Gemeinderatswahl 2010<br />
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 67,63 %<br />
| JAHRALT = 2005<br />
| JAHRNEU = 2010<br />
| SPERRKLAUSEL = 5<br />
| PARTEI1 = SPÖ<br />
| ERGEBNIS1 = 44.34<br />
| ERGEBNISALT1 = 49.09<br />
| PARTEI2 = ÖVP<br />
| ERGEBNIS2 = 13.99<br />
| ERGEBNISALT2 = 18.77<br />
| PARTEI3 = FPÖ<br />
| ERGEBNIS3 = 25.77<br />
| ERGEBNISALT3 = 14.83<br />
| PARTEI4 = GRÜNE<br />
| ERGEBNIS4 = 12.64<br />
| ERGEBNISALT4 = 14.63<br />
| PARTEI5 = KPÖ<br />
| ERGEBNIS5 = 1.12<br />
| ERGEBNISALT5 = 1.47<br />
| PARTEI6 = BZÖ<br />
| ERGEBNIS6 = 1.33<br />
| ERGEBNISALT6 = 1.15<br />
| PARTEI7 = Sonst.<br />
| ERGEBNIS7 = 0.81<br />
| ERGEBNISALT7 = 0.06<br />
}}<br />
Nachdem die davor mit absoluter Mehrheit regierende [[SPÖ Wien|Sozialdemokratische Partei]] bei der [[Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010|Wahl 2010]] Verluste hinnehmen musste, ging sie eine Koalition mit den [[Die Grünen Wien|Grünen]] unter Vizebürgermeisterin und Stadträtin [[Maria Vassilakou]] ein. Die Amtsperiode der Landesregierung Häupl V war unter anderem geprägt von Auseinandersetzungen um die Ausweitung der [[Parkraumbewirtschaftung]], die Umgestaltung der [[Mariahilfer Straße]], antifaschistische Demonstrationen (siehe [[Akademikerball]]) und die nach über dreißig Jahren erfolgte Anpassung der Gebühren für Wasser und Müll an die Inflation.<br />
<br />
Ein Streitpunkt während der Legislaturperiode war die Reform des Wahlrechts. Das Höchstgericht hatte Bestimmungen über Wahlkarten und den Ausschluss bestimmter Straffälliger für verfassungswidrig erklärt. Im Zuge dieser Bereinigungen gab es von Seiten der FPÖ, ÖVP und den Grünen Bestrebungen den mehrheitsbildenden Faktor im Wahlrecht abzuschaffen. Einen Pakt der drei Parteien dazu wurde vor der Wahlperiode notariell beglaubigt. <br />
Die Grünen wollten in der Koalition mit der SPÖ in Verhandlungen eine Reform erreichen. Diese Verhandlungen zogen sich bis Februar 2015 hin und endeten ohne Ergebnis. Der Versuch der Grünen eine Reform gegen den Willen der SPÖ im Gemeinderat durchzusetzen wurde durch Verfahrensfragen verzögert (die SPÖ besitzt in den Ausschüssen anders als im Gemeinderat die Mehrheit) und schließlich durch den Übertritt des Grünen Mandatars [[Şenol Akkılıç]] zur SPÖ verhindert, da damit ein Patt im Gemeinderat besteht. Die Koalition zwischen SPÖ und Grünen wird trotz dieser Vorgänge fortgesetzt.<ref>http://wien.orf.at/news/stories/2694620/</ref><ref>http://derstandard.at/2000013595636/Nach-Wahlrechtscoup-der-SPOe-Wiener-Gruene-bleiben-in-Koalition</ref><br />
<br />
Aufrund der Bildung der [[Rot-blaue Koalition|rot-blauen Koalition]] im [[Burgenland]] schlossen SPÖ-Landesparteisekretär [[Georg Niedermühlbichler]] und Bürgermeister [[Michael Häupl]] eine Zusammenarbeit mit der FPÖ in Wien grundsätzlich aus.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2714723/ wien.orf.at – ''SPÖ Wien: „Klar Kurs gegen FPÖ“'' (05.06.2015)], abgerufen am 11. Juni 2015.</ref><ref>[http://wien.spoe.at/kein-fussbreit-der-fpoe-und-ihrer-ausgrenzungspolitik wien.spoe.at – ''Kein Fußbreit der FPÖ und ihrer Ausgrenzungspolitik!'' (05.05.2015)], abgerufen am 11. Juni 2015.</ref> Auf die Forderung der grünen Vizebürgermeisterin [[Maria Vassilakou]], eine klare Aussage zur Fortführung der [[Rot-grüne Koalition|rot-grünen Koalition]] zu machen, wollte Häupl keine Zusage machen und schloss lediglich eine Regierungszusammenarbeit mit der FPÖ aus.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2715312/ wien.orf.at – ''Vassilakou will rote Koalitionszusage'' (09.06.2015)], abgerufen am 11. Juni 2015.</ref><ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2715474/ wien.orf.at – ''Häupl verweigert Vassilakou Koalitionszusage'' (10.06.2015)], abgerufen am 11. Juni 2015.</ref><br />
<br />
== Antretende Parteien ==<br />
Folgende Parteien haben den Antritt zu Wahl angekündigt:<br />
* [[SPÖ Wien|Sozialdemokratische Partei Österreichs]] (SPÖ)<br />
* [[Österreichische Volkspartei]] (ÖVP)<br />
* [[ Freiheitliche Partei Österreichs]] (FPÖ)<br />
* [[Die Grünen Wien]] (GRÜNE)<br />
* [[NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum|Neos – Das Neue Österreich und Liberales Forum]] (NEOS)<br />
* [[Wien anders]] (ANDAS)<br />
* [[Bündnis Zukunft Österreich]] (BZÖ)<ref>[http://derstandard.at/2000012734418/BZOe-Schoenheit-beim-letzten-Abendmahl ''derStandard.at - BZÖ tritt mit "Miss Earth" zur Wiener Wahl an'']. Artikel vom 10. März 2015, abgerufen am 10. März 2015.</ref><br />
<br />
Am 19. Februar 2015 stellte sich das Wahlbündnis ''[[Wien anders]]'' aus [[Kommunistische Partei Österreichs|KPÖ]], [[Piratenpartei Österreichs|Piratenpartei]], [[Echt grün]] und Unabhängigen vor, das zur Wahl antreten will. Es versteht sich als Fortsetzung des Wahlbündnisses [[Europa anders]], welches zur [[Europawahl in Österreich 2014|Europawahl 2014]] angetreten war.<ref>http://wien.orf.at/news/stories/2695570/</ref><br />
<br />
Ob das [[Team Stronach]] zur Wahl antreten wird, ist noch nicht entschieden. Die Wiener Parteiobfrau [[Jessi Lintl]] legte im Juli 2014 ihre Funktion zurück, die Position ist seitdem vakant.<ref>[http://derstandard.at/2000008610417/Team-Stronach-Landesgruppen-auf-Distanz ''derStandard.at - Stronach-Landesgruppen auf Distanz'']. Artikel vom 25. November 2014, abgerufen am 8. Jänner 2015.</ref><br />
<br />
== Bezirksvertretungswahl ==<br />
Gleichzeitig mit der Landtags- und Gemeinderatswahl wird in Wien die [[Bezirksvertretungswahl in Wien 2015|Bezirksvertretungswahl]] durchgeführt, bei der die Bezirksräte und Bezirksvorsteher gewählt werden.<br />
<br />
Am 11. November 2014 wurde seitens der Wiener Landesorganisation der ÖVP bekannt, dass [[Ursula Stenzel]] nicht mehr als VP-Spitzenkandidatin für die Bezirksvertretungswahl 2015 für den Bezirk ''Innere Stadt'' antreten wird. Stattdessen wurde Markus Figl zum Spitzenkandidaten für die Bezirksvertretungswahl nominiert. Ursula Stenzel selbst gab einen Tag später bekannt, dass sie bis zur Wahl im Jahr 2015 ihr Amt ausüben werde. Die Kandidatur mit einer eigenen Liste behalte sie sich vor.<ref>[http://derstandard.at/2000008108159/Stenzel-setzt-auf-Konfrontation] Stenzel setzt auf Konfrontation derstandard.at, 12. November 2014</ref><ref>[http://derstandard.at/2000011511736/Stenzel-will-ganze-Wiener-City-zur-Begegnungszone-machen ''derStandard.at - Stenzel will ganze Wiener City zur Begegnungszone machen'']. APA-Meldung vom 10. Februar 2015, abgerufen am 10. Februar 2015.</ref> Im März 2015 gab sie bekannt, dass sie definitiv wieder kandidieren werde.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2699445/ ''orf.at - Wien-Wahl: Stenzel kandidiert wieder'']. Artikel vom 12. März 2015, abgerufen am 12. März 2015.</ref><br />
<br />
== Umfragen ==<br />
Die Umfragen zur Wahl zeichnen bislang kein sehr klares Bild, mit Verlusten der seit 1945 regierenden SPÖ wird gerechnet. Außerdem gehen Meinungsforscher von einem Einzug der [[NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum|NEOS]] in den Wiener Gemeinderat aus.<ref>http://neuwal.com/wahlumfragen/stream.php?cid=2#facts</ref><br />
<br />
Auf die [[Sonntagsfrage|Frage]], welche Partei die Wiener wählen würden, wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, antworteten die Befragten wie folgt:<br />
<br />
=== Sonntagsfrage ===<br />
(Hinweis: Die statistische [[Standardabweichung|Schwankungsbreite]] (Abweichung) beträgt zwischen 3 und 5 %.)<br />
<br />
{{Wahldiagramm| width="60%"<br />
| LAND = AT<br />
| PROZENT = nein<br />
| JAHRALT = 2010<br />
| JAHRNEU = 2015<br />
| TITEL = Sonntagsfrage Gallup, 9. Mai 2015<br />
| TITEL2 = <small>Ergebnisse im Vergleich zur Landtagswahl 2010</small><br />
| SPERRKLAUSEL = 4.0<br />
| PARTEI1 = SPÖ<br />
| ERGEBNIS1 = 37<br />
| ERGEBNISALT1 = 44.34<br />
| PARTEI2 = FPÖ<br />
| ERGEBNIS2 = 28<br />
| ERGEBNISALT2 = 25.77<br />
| PARTEI3 = ÖVP<br />
| ERGEBNIS3 = 12<br />
| ERGEBNISALT3 = 13.99<br />
| PARTEI4 = GRÜNE<br />
| ERGEBNIS4 = 13<br />
| ERGEBNISALT4 = 12.64<br />
| PARTEI5 = NEOS<br />
| ERGEBNIS5 = 7<br />
| ERGEBNISALT5 = 0<br />
<!--| PARTEI6 = Sonst. <br />
| ERGEBNIS6 = <br />
| ERGEBNISALT6 = --><br />
| KEINFEHLER = ja<br />
}}<br />
{| class="wikitable sortable zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe5" style="text-align:center"<br />
! style="text-align:left; width:7.5em" |Institut<br />
! style="text-align:left; width:4em" |Datum<br />
! style="width:4em" | SPÖ<br />
! style="width:4em" | FPÖ<br />
! style="width:4em" | ÖVP<br />
! style="width:4em" | GRÜNE<br />
! style="width:4em" | NEOS<br />
! style="width:4em" | Stronach<br />
! style="width:4em" | Sonstige<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |Gallup<ref>oe24.at: ''[http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Wien-FPOe-immer-staerker/187697210]''</ref><br />
| 09.05.2015<br />
| 37 %<br />
| 28 %<br />
| 12 %<br />
| 13 %<br />
| 7 %<br />
| n.a.<br />
| n.a.<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |Market<ref>derStandard.at: ''[http://derstandard.at/2000013920336/Nur-knappe-Mehrheit-fuer-Rot-Gruen-in-Wien]''</ref><br />
| 06.04.2015<br />
| 37 %<br />
| 29 %<br />
| 12 %<br />
| 14 %<br />
| 7 %<br />
| n.a.<br />
| n.a.<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |Gallup<ref>oe24.at: ''[http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Wien-Rot-Gruen-verliert-Mehrheit/183126487]''</ref><br />
| 03.04.2015<br />
| 37 %<br />
| 27 %<br />
| 13 %<br />
| 12 %<br />
| 8 %<br />
| n.a.<br />
| 3 %<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |Unique research<ref>heute.at: ''[http://www.heute.at/news/politik/art23660,1132351]''</ref><br />
| 06.03.2015<br />
| 38 %<br />
| 28 %<br />
| 11 %<br />
| 15 %<br />
| 7 %<br />
| n.a.<br />
| 1 %<br />
|- style="text-align:center"<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |Gallup<ref>o24.at: ''[http://www.oe24.at/oesterreich/politik/SPOe-legt-in-Wien-wieder-auf-39-Prozent-zu/178703961]''</ref><br />
| 28.02.2015<br />
| 39 %<br />
| 25 %<br />
| 12 %<br />
| 13 %<br />
| 7 %<br />
| n.a.<br />
| 4 %<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |Gallup<ref>o24.at: ''[http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Umfrage-Daempfer-fuer-Rot-Gruen/173864158]''</ref><br />
| 24.01.2015<br />
| 37 %<br />
| 26 %<br />
| 13 %<br />
| 13 %<br />
| 7 %<br />
| n.a.<br />
| 4 %<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |Gallup<ref>ots.at: ''[http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150110_OTS0041/oesterreich-umfrage-weiter-rot-gruene-mehrheit-in-wien]''</ref><br />
| 10.01.2015<br />
| 38 %<br />
| 26 %<br />
| 13 %<br />
| 14 %<br />
| 6 %<br />
| n.a.<br />
| 3 %<br />
|- style="text-align:center"<br />
| style="text-align:left;" |meinungsraum.at<ref>wirtschaftsblatt.at: ''[http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/4633588/Erste-Umfragen-im-Superwahljahr_Bitter-fur-Haeupl-Voves-Puhringer]''</ref><br />
| 08.01.2015<br />
| 37 %<br />
| 27 %<br />
| 12 %<br />
| 14 %<br />
| 7 %<br />
| 1 %<br />
| 2 %<br />
|- style="text-align:center"<br />
|}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Landtagswahlen in Wien<br />
|Navigationsleiste Bezirksvertretungswahlen in Wien<br />
|Navigationsleiste Landtagswahlen in Österreich 2015}}<br />
<br />
[[Kategorie:Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien|2015]]<br />
[[Kategorie:Kommunalwahl 2015|Wien]]<br />
[[Kategorie:Wahl in Österreich (Zweite Republik)|15, Wien]]<br />
[[Kategorie:Parlamentswahl 2015|Wien]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wien_anders&diff=138999712Wien anders2015-02-19T12:55:21Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div><!--österreichbezogen--><br />
{{Infobox Partei Österreich<br />
|Partei = Wien anders – ANDAS<br />
|Parteilogo = [[File:Wien Anders Logo.png|180px|Logo]]<br />
|Bündnisvorsitzende = -<br />
|Stellvertretende Vorsitzende = <br />
|Parteivorsitzende = <br />
|Parteivorsitzender = <br />
|Bild Parteivorsitz = <br />
|Generalsekretärin = <br />
|Generalsekretär =<br />
|Klubobfrau =<br />
|Klubobmann = <br />
|Bundesgeschäftsführer = <br />
|Bundesgeschäftsführerin = <br />
|Gründung = 21. März 2015<br />
|Gründungsort = [[Wien]]<br />
|Hauptsitz = 1140 Wien, Drechslergasse 42 <ref name="wienanders">[http://wienanders.at/ wienanders.at]</ref><br />
|Nationalratsmandate = <br />
|Zuschüsse = <br />
|Mitglieder = <br />
|Parteigliederung = <br />
|Mindestalter = <br />
|Durchschnittsalter =<br />
|Ausrichtung = [[Politisches Spektrum#Progressiv – Konservativ|Progressiv]]<br />[[Gleichheit|egalitär]]<br />[[Dissident|systemkritisch]]<ref>[http://www.kpoe.at/home/anzeige/datum/2014/02/07/wir-sind-systemkritisch-progressiv-und-egalitaer.html KPÖ – Audiodateien vom Pressegespräch von Europa anders vom 6. Februar 2013], eine Liste der nächsten Termine</ref><br />
|International = <br />
|Europa = <br />
|EU-Parlament = <br />
|Farbe = Violett, Rot, Grün und Gelb<br />für die Balkendiagramme ist Gelb angedacht.<br />
|Webseite = [http://wienanders.at/ wienanders.at]<br />
}}<br />
'''Wien anders''' ('''ANDAS''') ist ein im Vorfeld der [[Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2015]] gegründetes politisches Bündnis in [[Österreich]]. Es besteht aus der [[Kommunistische Partei Österreichs|Kommunistischen Partei Österreichs]], der [[Piratenpartei Österreichs|Piratenpartei]], der Initiative Echt Grün, dem Verein die Jungen Linken, dem Verein der Junge Pirat*innen Österreichs und der "Wir wollen es anders – Plattform der Unabhängigen" <ref>[http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150216_OTS0131/wir-wollen-wien-veraendern OTS - Wir wollen Wien verändern!], eine Presseaussendung von Wien anders</ref><br />
<br />
== Entstehung und Gründung ==<br />
Schon nach der [[Europawahl 2014]] begann sich ein Teil der Unabhängigen um [[Europa anders]] in Wien und Linz zur "Plattform der Unabhängigen" zusammen zu schließen. <ref>[www.anders.wien Wir wollen es anders – Plattform der Unabhängigen] die Homepage der Unabhängigen</ref><br><br />
Am 1. Februar 2015 beschloss dann die [[Piratenpartei Österreichs|Piratenpartei Wien]] ein Wahlbündnis anzustreben. <ref>[https://ppoe.piratenpad.de/ep/pad/view/ro.60z10TxLSQ6aokx5UaRYN6YpM1pWt00/rev.5935 Piratenpad] LGV-Wien-2015-1-Protokoll</ref><ref>[https://wiki.piratenpartei.at/wiki/Kategorie:Landesorganisation_Wien/LGV2015-1/Antr%C3%A4ge#Antrag_2 Piratenwiki] angenommener Antrag 2</ref> Ein solches Wahlbündnis muss jedoch erst von der Bundesorganisation in einer Abstimmung bestätigt werden.<ref>[https://liquid.piratenpartei.at/initiative/show/5637.html Liquid der Piratenpartei Österreichs] Antrag i5637</ref><br><br />
Die Initiative Echt Grün hat am 11. Februar 2015 bestätigt, sich an Wien anders zu beteiligen.<ref>[http://echt-gruen.at/?p=560 Echt Grün] Teilnahmebestätigung</ref><br><br />
Daraufhin hat die [[KPÖ|KPÖ Wien]] am 17. Februar 2015 auf ihrer Landeskonferenz mit 90%-iger Zustimmung erklärt, an der Wahl-Allianz "Wien Anders" teilzunehmen.<ref>[http://wien.kpoe.at/article.php/landeskonferenz-sagt-mit-90---zustimmung KPÖ Wien] Blogartikel</ref><br><br />
Eigene Erklärungen der Jungen Linken und der Jungen Pirat*innen Österreichs fehlen noch, jedoch werden sie sowohl auf der Homepage als auch in den Presseaussendungen als Mitglieder des Bündnisses bezeichnet.<br />
<br />
Am 21. März 2015 wird der offizielle Gründungskonvent in Wien stattfinden <ref>[https://twitter.com/neuwalcom/status/568347812066402305 @neuwal_com] ein Tweet des Blogs Neuwal</ref><br />
<br />
== Programm ==<br />
=== Kernpunkte ===<br />
Die Kernpunkte wurden am 19. Februar 2015 im Zuge einer Pressekonferenz auf ihrer Homepage verkündet.<ref name="wienanders" /> Diese sind:<br />
* Verkehrsplanung <br />
* [[Bedingungsloses Grundeinkommen]]<br />
* Echte Bürgerbeteiligung<br />
* Transparenz<br />
* Fahrscheinloser ÖPNV<br />
* Wohnbauförderung<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://wienanders.at/ Offizielle Website]<br />
* [http://neuwal.com/index.php/2015/02/19/wahlallianz-wien-andas-moechte-in-wien-die-mandatshuerde-knacken-wien15/ Bericht von Neuwal zur ersten Pressekonferenz]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Partei in Österreich]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2015]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wien_anders&diff=138999685Wien anders2015-02-19T12:54:09Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div><!--österreichbezogen--><br />
{{Infobox Partei Österreich<br />
|Partei = Wien anders – ANDAS<br />
|Parteilogo = [[File:Wien Anders Logo.png|180px|Logo]]<br />
|Bündnisvorsitzende = -<br />
|Stellvertretende Vorsitzende = <br />
|Parteivorsitzende = <br />
|Parteivorsitzender = <br />
|Bild Parteivorsitz = <br />
|Generalsekretärin = <br />
|Generalsekretär =<br />
|Klubobfrau =<br />
|Klubobmann = <br />
|Bundesgeschäftsführer = <br />
|Bundesgeschäftsführerin = <br />
|Gründung = 21. März 2015<br />
|Gründungsort = [[Wien]]<br />
|Hauptsitz = 1140 Wien, Drechslergasse 42 <ref name="wienanders">[http://wienanders.at/ wienanders.de]</ref><br />
|Nationalratsmandate = <br />
|Zuschüsse = <br />
|Mitglieder = <br />
|Parteigliederung = <br />
|Mindestalter = <br />
|Durchschnittsalter =<br />
|Ausrichtung = [[Politisches Spektrum#Progressiv – Konservativ|Progressiv]]<br />[[Gleichheit|egalitär]]<br />[[Dissident|systemkritisch]]<ref>[http://www.kpoe.at/home/anzeige/datum/2014/02/07/wir-sind-systemkritisch-progressiv-und-egalitaer.html KPÖ – Audiodateien vom Pressegespräch von Europa anders vom 6. Februar 2013], eine Liste der nächsten Termine</ref><br />
|International = <br />
|Europa = <br />
|EU-Parlament = <br />
|Farbe = Violett, Rot, Grün und Gelb<br />für die Balkendiagramme ist Gelb angedacht.<br />
|Webseite = [http://wienanders.at/ wienanders.at]<br />
}}<br />
'''Wien anders''' ('''ANDAS''') ist ein im Vorfeld der [[Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2015]] gegründetes politisches Bündnis in [[Österreich]]. Es besteht aus der [[Kommunistische Partei Österreichs|Kommunistischen Partei Österreichs]], der [[Piratenpartei Österreichs|Piratenpartei]], der Initiative Echt Grün, dem Verein die Jungen Linken, dem Verein der Junge Pirat*innen Österreichs und der "Wir wollen es anders – Plattform der Unabhängigen" <ref>[http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150216_OTS0131/wir-wollen-wien-veraendern OTS - Wir wollen Wien verändern!], eine Presseaussendung von Wien anders</ref><br />
<br />
== Entstehung und Gründung ==<br />
Schon nach der [[Europawahl 2014]] begann sich ein Teil der Unabhängigen um [[Europa anders]] in Wien und Linz zur "Plattform der Unabhängigen" zusammen zu schließen. <ref>[www.anders.wien Wir wollen es anders – Plattform der Unabhängigen] die Homepage der Unabhängigen</ref><br><br />
Am 1. Februar 2015 beschloss dann die [[Piratenpartei Österreichs|Piratenpartei Wien]] ein Wahlbündnis anzustreben. <ref>[https://ppoe.piratenpad.de/ep/pad/view/ro.60z10TxLSQ6aokx5UaRYN6YpM1pWt00/rev.5935 Piratenpad] LGV-Wien-2015-1-Protokoll</ref><ref>[https://wiki.piratenpartei.at/wiki/Kategorie:Landesorganisation_Wien/LGV2015-1/Antr%C3%A4ge#Antrag_2 Piratenwiki] angenommener Antrag 2</ref> Ein solches Wahlbündnis muss jedoch erst von der Bundesorganisation in einer Abstimmung bestätigt werden.<ref>[https://liquid.piratenpartei.at/initiative/show/5637.html Liquid der Piratenpartei Österreichs] Antrag i5637</ref><br><br />
Die Initiative Echt Grün hat am 11. Februar 2015 bestätigt, sich an Wien anders zu beteiligen.<ref>[http://echt-gruen.at/?p=560 Echt Grün] Teilnahmebestätigung</ref><br><br />
Daraufhin hat die [[KPÖ|KPÖ Wien]] am 17. Februar 2015 auf ihrer Landeskonferenz mit 90%-iger Zustimmung erklärt, an der Wahl-Allianz "Wien Anders" teilzunehmen.<ref>[http://wien.kpoe.at/article.php/landeskonferenz-sagt-mit-90---zustimmung KPÖ Wien] Blogartikel</ref><br><br />
Eigene Erklärungen der Jungen Linken und der Jungen Pirat*innen Österreichs fehlen noch, jedoch werden sie sowohl auf der Homepage als auch in den Presseaussendungen als Mitglieder des Bündnisses bezeichnet.<br />
<br />
Am 21. März 2015 wird der offizielle Gründungskonvent in Wien stattfinden <ref>[https://twitter.com/neuwalcom/status/568347812066402305 @neuwal_com] ein Tweet des Blogs Neuwal</ref><br />
<br />
== Programm ==<br />
=== Kernpunkte ===<br />
Die Kernpunkte wurden am 19. Februar 2015 im Zuge einer Pressekonferenz auf ihrer Homepage verkündet.<ref name="wienanders" /> Diese sind:<br />
* Verkehrsplanung <br />
* [[Bedingungsloses Grundeinkommen]]<br />
* Echte Bürgerbeteiligung<br />
* Transparenz<br />
* Fahrscheinloser ÖPNV<br />
* Wohnbauförderung<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://wienanders.at/ Offizielle Website]<br />
* [http://neuwal.com/index.php/2015/02/19/wahlallianz-wien-andas-moechte-in-wien-die-mandatshuerde-knacken-wien15/ Bericht von Neuwal zur ersten Pressekonferenz]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Partei in Österreich]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2015]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abdullah&diff=138068106Abdullah2015-01-22T23:57:36Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''Abdullah''' ({{arS|عبد الله}}) ist als Variante von [[Abdallah]] mit der Bedeutung „Diener Gottes“ ein arabischer<ref>[http://www.behindthename.com/name/abdullah Abdullah auf ''behindthename.com''] (engl.)</ref> und [[Türkische Sprache|türkischer]]<ref>[http://tdkterim.gov.tr/bts/?kategori=verilst&kelime=rasim&ayn=tam Abdullah im Namenswörterbuch der türkischen Sprache] (türk.)</ref> männlicher [[Vorname]]<ref>[http://www.vornamen-weltweit.de/vorname.php?eintrag=146 Abdullah auf ''vornamen-weltweit.de'']</ref> und [[Familienname]]. Vereinzelt tritt als Familienname auch die Form '''Abdulla''' auf. Eine [[westafrika]]nische Form des Namens ist [[Abdoulaye]].<br />
<br />
== Namensträger ==<br />
=== Herrscher ===<br />
* [[Abdullah II. (Buchara)]] (1533–1598), Khan von Buchara<br />
* [[Abdullah ibn Abd al-Aziz]] (1924-2015), saudi-arabischer König<br />
* [[Abdullah II. bin al-Hussein]] (* 1962), König von Jordanien (seit 1999)<br />
<br />
=== Familienname ===<br />
<br />
* [[Abdu-Ali Abdullah]] (* 1984), dschibutischer Tennisspieler<br />
* [[Abdu-Rashid Abdullah]] (* 1977), bruneiischer Tennisspieler<br />
* [[Abdul Rahman Al-Abdullah]] (* 1977), katarischer Leichtathlet<br />
* [[Abdullah Abdullah]] (* 1960), afghanischer Politiker<br />
* [[Abdullah Basheer Al-Abdullah]] (* 1971), katarischer Fußballspieler<br />
* [[Achmed Abdullah]] (''Alexander Nikolajewitsch Romanoff''; 1881–1945), russischer Schriftsteller<br />
* [[Ahmad Hassan Abdullah]] (''Albert Chepkurui''; * 1981), katarischer Leichtathlet<br />
* [[Ahmed Abdullah]] (eigentlich ''Leroy Bland'', * 1946), US-amerikanischer Jazz-Trompeter<br />
* [[Ahmed Abdullah (Schwimmer)]] (* 1968), ägyptischer Schwimmer<br />
* [[Akbar Jahan Abdullah]] (* 1917), indische Politikerin<br />
* [[Akram Abdullah]] (* 1987), jemenitischer Taekwondoin<br />
* [[Aquil Abdullah]] (* 1973), US-amerikanischer Ruderer<br />
* [[Atallah Abdullah]] (* 1960), irakischer Gewichtheber<br />
* [[Bashar Abdullah]] (* 1977), kuwaitischer Fußballspieler<br />
* [[Farooq Abdullah]] (* 1937), indischer Politiker<br />
* [[Gamal Ahmed Abdulla]] (* 1964), ägyptischer Hockeyspieler<br />
* [[Hamza Abdullah]] (* 1983), US-amerikanischer Footballspieler<br />
* [[Farah Zeynep Abdullah]] (* 1989), türkische Schauspielerin<br />
* [[Herisch Ali Abdullah]] (* 1979), irakischer verurteilter Mörder<br />
* [[Husain Abdullah]] (* 1985), US-amerikanischer Footballspieler<br />
* [[Jamal Al-Abdullah]] (* 1963), katarischer Leichtathlet<br />
* [[Kia Abdullah]] (* 1982), britische Schriftstellerin<br />
* [[Kazem Abdullah]] (* 1979), US-amerikanischer Dirigent und Musiker<br />
* [[Madschid Mohammed Abdullah]] (* 1959), saudi-arabischer Fußballspieler<br />
* [[Magdy Ahmed Abdullah]] (* 1966), ägyptischer Hockeyspieler<br />
{{:Mohamed Abdullah}}<br />
* [[Mohammed Abdulla]] (* 1985), kuwaitischer Tennisspieler<br />
* [[Mohammed Abdullah]] (1905–1982), indischer Politiker des Kaschmir<br />
{{:Muhammad Abdullah}}<br />
* [[Omar Abdullah]] (* 1970), indischer Politiker<br />
* [[Osama Abdullah]] (* 1970), kuwaitischer Fußballspieler<br />
* [[Reem Abdullah]] (* 1987), saudi-arabische Schauspielerin<br />
* [[Sadiq Abdullah]] (* 1960), nigerianischer Tennisspieler<br />
* [[Sami Al-Abdullah]] (* 1967), katarischer Leichtathlet<br />
* [[Tewfik Abdullah]] (1896–??), ägyptischer Fußballspieler<br />
* [[Umar Faruq Abdullah]] (* 1948), amerikanischer Islamwissenschaftler und Konvertit zum Islam<br />
* [[Wan Azlan Abdullah]] (* 1975), malaysischer Schwimmer<br />
* [[Xhelil Abdulla]] (* 1991), mazedonischer Fußballspieler<br />
* [[Youssef al-Alawi Abdullah]] (* 1945), omanischer Politiker<br />
* [[Zarinah Abdullah]] (* 1971), singapurische Badmintonspielerin<br />
<br />
=== Vorname ===<br />
<!-- Zum Vornamen bitte nur Personen mit einem Artikel in der de:WP eintragen! --><br />
<br />
* [[Abdullah Abdullah]] (* 1960), afghanischer Politiker<br />
* [[Abdullah Gül]] (* 1950), Präsident der Türkei<br />
* [[Abdullah Halman]] (* 1987), türkischer Fußballspieler<br />
* [[Abdullah al-Harari]] (1910–2008), äthiopischer islamischer Rechtsgelehrter<br />
* [[Abdullah Öcalan]] (* 1949), türkischer Führer der PKK<br />
* [[Abdullah bin Muhammad Al asch-Schaich]] (* 19**), saudi-arabischer Geistlicher und Politiker<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
* [[Abdullah (Pferd)]] (1970–2000), ein Trakehner-Springpferd<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Männlicher Vorname]]<br />
[[Kategorie:Familienname]]<br />
[[Kategorie:Arabischer Personenname]]<br />
[[Kategorie:Türkischer Personenname]]<br />
[[Kategorie:Theophorer Personenname]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=MP4&diff=135286524MP42014-10-28T07:16:45Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt das Datenformat MP4; zu weiteren Bedeutungen siehe [[MP4 (Begriffsklärung)]].}}<br />
{{Infobox Dateiformat<br />
| Name = MP4 (MPEG-4 Part 14)<br />
| Icon = <br />
| Logo = <br />
| Screenshot = <br />
| Beschreibung = <br />
| Dateiendung = .mp4<br />
| MIME = video/mp4<br />
| type code = mpg4<br />
| UniformTyp = <br />
| MagischeZahl = <br />
| MagischeZahlNotation = <br />
| MagischeZahlHex = <br />
| Entwickler = [[Moving Picture Experts Group|MPEG]], [[International Organization for Standardization|ISO]]<br />
| Veröffentlicht = <br />
| LetzteVersion = <br />
| LetzteVersionDatum = <br />
| Art = [[Containerformat]]<br />
| Container für = [[Audioformat|Audio]], [[Videoformat|Video]], Text<br />
| Enthalten in = <br />
| Erweitert von = [[QuickTime#QuickTime file format|QuickTime .mov]]<br />
| Erweitert zu = <br />
| Standard = ISO/IEC 14496-14<br />
| Website = <br />
}}<br />
'''MP4''' ist ein Video-[[Containerdatei|Containerformat]], das von der [[Moving Picture Experts Group|MPEG]] für [[MPEG-4]]-Inhalte vorgesehen und in [[International Organization for Standardization|ISO]]/[[International Electrotechnical Commission|IEC]] 14496-12 und -14 (MPEG-4 Teil 12 und 14) standardisiert wurde.<br />
<br />
Das MP4-Dateiformat basiert auf dem Apple-[[QuickTime]]-Dateiformat. Beide Formate organisieren Mediendaten in hierarchischen und sequenziellen Dateneinheiten. Diese Einheiten heißen „Atome“, und auch deren TYPE-Bezeichner (moov, trak, mdia, minf, stbl etc.) sind identisch. Sie können eine Vielzahl unterschiedlicher Medientypen aufnehmen und mit Strukturinformationen und deren Abhängigkeiten speichern.<br />
<br />
In MP4-Dateien können multimediale Inhalte in Form von mehreren Audio- und Videospuren sowie Untertitel, 2D- und 3D-Grafiken abgespeichert werden. Diese Inhalte lassen sich dann mit Hilfe geeigneter Software lokal abspielen oder über ein Netzwerk streamen.<br />
<br />
Allerdings ist es nicht üblich, alle verfügbaren Formate in MP4 einzubinden, um eine Kompatibilität zwischen verschiedenen Anwendungen gewährleisten zu können, obwohl dies durch „private“ Kennzeichnungen (Flags bzw. Atoms) theoretisch möglich wäre. Die MPEG hat den Container deshalb auf folgende Formate beschränkt:<br />
# Video: [[MPEG-4]] Part 2, MPEG-4 Part 10 (AVC/[[H.264]]), [[MPEG-2 Video]] und [[MPEG-1]] Video<br />
# Audio: [[MPEG-4]] Part 3, [[Advanced Audio Coding|AAC]], [[MPEG-1 Audio Layer 3|MP3]], [[MPEG-1 Audio Layer 2|MP2]], [[MPEG-1 Audio Layer 1|MP1]]<br />
# Bilder: [[JPEG]], [[Portable Network Graphics|PNG]]<br />
# Grafik und Text: [[BIFS]] (z.&nbsp;B. können Untertitel in dieses Format umgewandelt werden)<br />
<br />
Die [[ATSC]] hat auch [[Dolby Digital|AC-3]] für den mp4-Container spezifiziert, aber MPEG unterstützt diesen Codec offiziell nicht.<br />
<br />
Alternative Containerformate sind [[Audio Video Interleave|AVI]], [[Matroska]] und [[Ogg Media]].<br />
<br />
== Dateiendung ==<br />
Die Dateiendung von mp4-Dateien hat unter Benutzern bereits einige Verwirrung gestiftet. Die einzige im Standard spezifizierte Dateiendung ist .mp4; da aber mp4 ein Containerformat ist, gibt sie keinen Aufschluss über den genauen Inhalt der Datei. Deshalb fordert Apple weitere Dateiendungen, die mp4-Dateien klarer benennen sollen. Dabei steht:<br />
* .m4v, .mp4v: -'''V'''ideo: nur für Video (MPEG-4-Videoströme)<br />
* .m4a: -'''A'''udio: nur für Audio ([[MPEG-4]] Part 3, [[Advanced Audio Coding|AAC]], oder für den Codec [[Apple Lossless]])<br />
* .m4b: -Audio'''b'''ook: kennzeichnet Hörbücher, in die Lesezeichen gesetzt werden können<br />
* .m4p: -'''P'''rotected: [[Digitale Rechteverwaltung|DRM]]-geschützte [[Advanced Audio Coding|AAC]]<br />
* .m4r: -'''R'''ingtone: Klingeltöne für iPhone<br />
<br />
Die Endungen .[[3gp]] und .3g2 werden bei Mobiltelefonen benutzt und gehören zum [[3GPP]]-[[Standard]], der MPEG-4 sehr ähnlich ist, aber auch Formate verwenden kann, die in .mp4 nicht üblich sind (z.&nbsp;B. die [[Global System for Mobile Communications#Adaptive Multirate Codec (AMR)|AMR-Sprachcodecs]]).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.chiariglione.org/mpeg/standards/mpeg-4/mpeg-4.htm#10.9 Description MPEG-4 File Format] (englisch)<br />
{{DEFAULTSORT:Mp4}}<br />
<br />
[[Kategorie:Datenformat]]<br />
[[Kategorie:Containerformat]]<br />
<br />
[[pl:MPEG-4#MP4]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Europ%C3%A4ische_Organisation_zur_Sicherung_der_Luftfahrt&diff=127788175Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt2014-02-21T07:57:13Z<p>Mitterertux: /* Auf dem Weg in das neue Jahrtausend */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Eurocontrol logo 2010.svg|upright=0.75|miniatur|Logo]]<br />
Die '''European Organisation for the Safety of Air Navigation''' ('''EUROCONTROL''') ist eine [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|Internationale Organisation]] zur zentralen Koordination der Luftverkehrskontrolle in [[Europa]]. Der Hauptsitz dieser Einrichtung für die [[Flugsicherung]] ist [[Brüssel]].<br />
<br />
== Zielsetzungen ==<br />
Oberstes Ziel von Eurocontrol ist die Entwicklung eines nahtlosen europäischen [[Flugverkehrsmanagement]]-Systems, das unter Beibehaltung eines hohen Sicherheitsniveaus, Reduzierung der Kosten und Schonung der [[Umwelt]] dem ständig wachsenden [[Flugverkehr]] Rechnung tragen soll.<br />
<br />
Das System enthält folgende pan-europäische Funktionen:<br />
* {{lang|en|''Directorate Network Management''(ehemals Central Flow Management Unit, umbenannt März 2012)}} (DNM): Europaweites Routennetzwerk mit dem Ziel der optimalen Nutzung des europäischen [[Luftraum]]es und der Vermeidung von Behinderungen im [[Luftverkehr]],<ref>[http://www.cfmu.eurocontrol.int/cfmu/public/subsite_homepage/homepage.html CFMU]</ref><br />
* {{lang|en|''European AIS Database''}} (EAD): Europäische Datenbank für zentralisierte, qualitätsgesicherte Fluginformationen, die die nicht harmonisierten Methoden der Luftfahrtdatenerfassung und -lieferung einzelner Staaten ersetzen soll,<ref>{{Webarchiv|20070610001528|http://www.eurocontrol.int/ead/public/standard_page/what_is_ead.html|EAD}}</ref><br />
* {{lang|en|''Central Route Charges Office''}} (CRCO): Europäische Strecken- und Anfluggebühren,<ref>{{Webarchiv|20041124021207|http://www.eurocontrol.int/crco/public/subsite_homepage/homepage.html|CRCO}}</ref><br />
* {{lang|en|''EUROCONTROL Experimental Centre''}} (EEC): Forschung und Simulationen zur Steigerung der Flugsicherungskapazität in Europa,<ref>[http://www.eurocontrol.int/eec/public/subsite_homepage/homepage.html EEC]</ref><br />
* {{lang|en|''Central European Air Traffic Services''}} (CEATS)<ref>{{Webarchiv|20041231102747|http://www.eurocontrol.int/ceats/public/subsite_homepage/homepage.html|CEATS}}</ref><br />
* {{lang|en|''Institute of Air Navigation Services''}} (IANS): Training und E-Learning,<ref>[http://www.eurocontrol.int/ians/public/subsite_homepage/homepage.html IANS]</ref><br />
* {{lang|en|''Eurocontrol Safety Regulatory Requirement''}} (ESARR): Sicherheitsanforderungen im Bereich Luftfahrtmanagement.<ref>{{Webarchiv|20041124031552|http://www.eurocontrol.int/src/public/standard_page/src_deliverables.html|ESARRs}}</ref><br />
<br />
Zur weiteren Steigerung der Effektivität im [[Flugverkehrsmanagement]] hat Eurocontrol zusammen mit der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] das dreiphasige [[Single European Sky ATM Research Programme]] (SESAR) begonnen.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
=== Die Anfangsjahre ===<br />
Am [[13. Dezember]] [[1960]] unterzeichneten in Brüssel [[Belgien]] die [[Niederlande]], [[Luxemburg]], [[Frankreich]], das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]] und die [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] das Übereinkommen {{lang|en|''<Eurocontrol> International Convention relating to cooperation for the safety of Air Navigation''}}. Sie gründeten damit eine europäische supranationale Organisation für Flugsicherung, der die Wahrnehmung der Flugsicherungsaufgaben im „Oberen Luftraum“ ihrer Mitgliedstaaten übertragen wurde. Das Eurocontrol-Übereinkommen trat am [[1. März]] [[1963]] zunächst für 20 Jahre in Kraft. [[Irland]] trat 1966 und [[Portugal]] 1980 bei.<br />
<br />
Für die Kontrolle des oberen Luftraumes der Mitgliedstaaten Deutschland, Belgien, Niederlande und Luxemburg wurden die Kontrollzentralen Maastricht und Karlsruhe gebaut (Inbetriebnahme 1972 bzw. 1977), für den oberen Luftraum von Irland die Kontrollzentrale Shannon. Frankreich und Großbritannien lehnten entgegen dem Eurocontrol-Übereinkommen den Bau von Kontrollzentralen für ihr Land und die Wahrnehmung der Flugsicherungsdienste in ihrem Luftraum durch Eurocontrol aus militärpolitischen Überlegungen ab und erklärten diese Haltung mit dem Vorliegen „Höherer Gewalt“.<br />
<br />
1976 erklärte Irland, dass es einer Inbetriebnahme der von Eurocontrol errichteten Kontrollzentrale Shannon nicht zustimmen könne, weil es wegen der hohen Gehaltsunterschiede zwischen dem Personal der nationalen irischen Behörden und dem internationalen Personal einer Eurocontrol-Kontrollzentrale in Irland zu schweren Sozialkonflikten kommen würde. Die irische Verwaltung würde die Kontrollzentrale Shannon von Eurocontrol übernehmen und selbst mit eigenem Personal betreiben. Mit denselben Argumenten lehnte Deutschland 1976 die Inbetriebnahme einer Eurocontrol-Kontrollzentrale Karlsruhe ab und setzte durch, dass die Kontrollzentrale von der [[Bundesanstalt für Flugsicherung]] übernommen und in Betrieb genommen wurde.<br />
<br />
Im Hinblick auf die Haltung Frankreichs und Großbritannien sowie die Entwicklungen bezüglich der Kontrollzentralen Karlsruhe und Shannon beschlossen die sieben Mitgliedstaaten der Organisation Eurocontrol 1976, das Übereinkommen zu überarbeiten und für einen neuen Aufgabenkatalog zu entwickeln. Insbesondere sollten die Mitgliedstaaten durch das Übereinkommen nicht mehr verpflichtet sein, Eurocontrol die Wahrnehmung der Flugsicherungsaufgaben in ihrem oberen Luftraum zu überlassen. Eurocontrol sollte solche Dienste nur noch auf fakultativer Basis wahrnehmen. Deutschland und Benelux machten von dieser Regelung bezüglich der Kontrolle des oberen Luftraumes von Benelux und Nordwestdeutschland durch die Eurocontrol-Kontrollzentrale Maastricht Gebrauch, um den Fortbestand der Kontrollzentrale Maastricht zu sichern. Die anderen Mitgliedstaaten unterstützten diese Haltung, damit Eurocontrol für seine Tätigkeiten auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung von Flugsicherungssystemen den Bezug zur Praxis pflegen und die Ergebnisse in der Praxis erproben und anwenden konnte.<br />
Das in dem Sinne erstellte Änderungsprotokoll zum Eurocontrol-Übereinkommen wurde am 12. Februar 1981 in Brüssel unterzeichnet und der Vertrag ab 1. März 1983 für weitere 20 Jahre verlängert. Der Vertrag zwischen Eurocontrol und den Staaten Benelux und Deutschland über den Weiterbetrieb der Kontrollzentrale Maastricht durch Eurocontrol erfolgte am 25. November 1986.<br />
<br />
=== Auf dem Weg in das neue Jahrtausend ===<br />
<br />
Am 27. Juni 1997 wurde eine weitere Ergänzung zum Eurocontrol-Übereinkommen unterzeichnet, um die Aufgabenstellung weiter zu spezifizieren, das Management der Organisation effizienter zu gestalten, das Beschlussfassungsverfahren vom Prinzip der Einstimmigkeit auf Mehrheitsbeschlüsse umzustellen und den Beitritt von regionalen Wirtschaftsorganisationen wie die Europäische Gemeinschaft zu ermöglichen. Das Ratifikationsverfahren zu dem Änderungsprotokoll und dem Beitritt der Europäischen Gemeinschaften ist noch nicht in allen Mitgliedstaaten abgeschlossen, so dass die neuen Elemente des Eurocontrol-Übereinkommens nur partiell auf der Grundlage des noch geltenden Übereinkommens praktiziert werden können. Heute zählt Eurocontrol folgende Mitglieder: Neben 27 von 28 Ländern der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ([[Estland]] ist kein Mitglied) zählen dazu auch [[Albanien]], [[Armenien]], [[Bosnien und Herzegowina]], [[Mazedonien]], [[Moldawien]], [[Monaco]], die [[Schweiz]], die [[Ukraine]], [[Serbien]], [[Montenegro]], [[Norwegen]] und die [[Türkei]]. Seit Herbst [[2002]] arbeitet die [[Europäische Gemeinschaft]] weitgehend wie ein Mitglied von Eurocontrol mit in der Erwartung, dass das Beitrittsprotokoll für den Betritt der Gemeinschaft zu Eurocontrol in absehbarer Zeit in Kraft tritt. Die Europäische Gemeinschaft koordiniert entsprechend dem Gemeinschaftsrecht bereits die fachlichen Positionen der EG-Mitgliedstaaten in den Organen von Eurocontrol und sorgt damit für ein gemeinschaftskonformes Abstimmungsverhalten in den Gremien von Eurocontrol.<br />
<br />
Am 9. Juli 2012 ist Frank Brenner zum neuen Generaldirektor von Eurocontrol gewählt worden.<br />
<br />
== Eurocontrol in Zahlen ==<br />
Die Organisation beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter aus 36 verschiedenen Ländern an sieben europäischen Standorten. [[2004]] verzeichnete Eurocontrol im Luftraum ihrer Mitglieder über 8.900.000 Flüge. Am 10. September, dem verkehrsreichsten Tag im Jahr 2004, wurden 29.495 Flugbewegungen registriert.<br />
<br />
== Maastricht UAC ==<br />
Eurocontrol unterhält in unmittelbarer Nähe zum [[Maastricht Aachen Airport]] das ''Maastricht Upper Area Control Centre (Maastricht UAC)'', eine [[Bezirkskontrollstelle]], in der die Organisation den oberen [[Luftraum]] der [[Benelux]]-Länder sowie Nordwest[[deutschland]]s kontrolliert.<br />
<br />
== Mitglieder nach Eintrittsdatum ==<br />
[[Datei:European Organization for the Safety of Air Navigation members.svg|miniatur|hochkant=1.5|Die Mitgliedsstaaten von Eurocontrol]]<br />
* [[Belgien]] (1960)<br />
* [[Niederlande]] (1960)<br />
* [[Luxemburg]] (1960)<br />
* [[Frankreich]] (1960)<br />
* [[Deutschland]] (1960)<br />
* [[Vereinigtes Königreich]] (1960)<br />
* [[Irland]] (1965)<br />
* [[Portugal]] (1986)<br />
* [[Griechenland]] (1988)<br />
* [[Malta]] (1989)<br />
* [[Türkei]] (1989)<br />
* [[Republik Zypern|Zypern]] (1991)<br />
* [[Ungarn]] (1992)<br />
* [[Schweiz]] (1992)<br />
* [[Österreich]] (1993)<br />
* [[Norwegen]] (1994)<br />
* [[Dänemark]] (1994)<br />
* [[Slowenien]] (1995)<br />
* [[Schweden]] (1995)<br />
* [[Rumänien]] (1996)<br />
* [[Tschechien]] (1996)<br />
* [[Italien]] (1996)<br />
* [[Bulgarien]] (1997)<br />
* [[Kroatien]] (1997)<br />
* [[Slowakei]] (1997)<br />
* [[Spanien]] (1997)<br />
* [[Monaco]] (1997)<br />
* [[Mazedonien]] (1998)<br />
* [[Moldawien]] (2000)<br />
* [[Finnland]] (2001)<br />
* [[Albanien]] (2002)<br />
* [[Polen]] (2004)<br />
* [[Bosnien und Herzegowina]] (2004)<br />
* [[Ukraine]] (2004)<br />
* [[Serbien]] (2005)<br />
* [[Armenien]] (2006)<br />
* [[Litauen]] (2006)<br />
* [[Montenegro]] (2007)<br />
* [[Lettland]] (2011)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.eurocontrol.int Website der Eurocontrol] (englisch)<br />
* [http://www.eda.admin.ch/eda/de/home/topics/intla/intrea/dbstv/data15/e_19600215.html Eurocontrol aus der Sicht der Schweiz]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=90793-5}}<br />
<br />
[[Kategorie:Flugsicherung]]<br />
[[Kategorie:Europäische Organisation]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Luftfahrt)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorw%C3%A4rts_Tirol&diff=121246687Vorwärts Tirol2013-08-05T21:43:40Z<p>Mitterertux: /* Derzeitiger Stand und Zukunft */</p>
<hr />
<div>{{Überarbeiten}}<br />
{{Infobox Partei Österreich<br />
|Partei = vorwärts Tirol<br />
|Parteilogo =<br />
|Parteivorsitzende =<br />
|Parteivorsitzender = Johann Lindenberger<br />
|Bündnisobmann = <br />
|Bündnisvorsitzender =<br />
|Bundessprecherin =<br />
|Bundessprecher =<br />
|Bild Parteivorsitz =<br />
|Stellvertretende Vorsitzende = Maria Zwölfer,<br>Josef Schett,<br>Andrea Krumschnabel<br />
|Stellvertretender Vorsitzender = <br />
|Generalsekretärin =<br />
|Generalsekretär =<br />
|Klubobfrau =<br />
|Klubobmann =<br />
|Bundesgeschäftsführerin =<br />
|Bundesgeschäftsführer =<br />
|Gründung = [[2013]]<br />
|Gründungsort =<br />
|Hauptsitz = Valiergasse 15<br>6020 [[Innsbruck]]<br />
|Nationalratsmandate =<br />
|Zuschüsse =<br />
|Mitglieder =<br />
|Parteigliederung =<br />
|Mindestalter = 16<br />
|Durchschnittsalter =<br />
|Frauenanteil =<br />
|Ausrichtung =<br />
|Farbe = [[Gelb]]<br />
|Webseite = [http://www.vorwaerts-tirol.at/ vorwaerts-tirol.at]<br />
}}<br />
<br />
'''Vorwärts Tirol''' ist eine [[politische Partei]] in [[Österreich]]. Bei der [[Landtagswahl in Tirol 2013|Landtagswahl am 28. April 2013]] erreichte die Partei 9,3 % und 4 Sitze im [[Tiroler Landtag]].<ref>http://wahlen.tirol.gv.at/landtagswahl_2013/index.html</ref><br />
<br />
== Grundsätze ==<br />
Vorwärts Tirol bezeichnet sich selbst als einzige bürgerliche Alternative und möchte sich abseits von parteipolitischen und ideologischen Sachzwängen wieder mehr auf eine partizipatorische, leistungs- und lösungsorientierte Sachpolitik in Tirol konzentrieren. Dabei soll nicht die Parteizugehörigkeit der Politiker im Vordergrund stehen, sondern deren Kompetenz und deren Lösungsorientierung bei wichtigen politischen Problemen und Sachfragen. Damit sollen auch die Anliegen der Bürger wieder deutlicher sicht- und hörbar werden.<br />
<br />
== Geschichte und Gründung ==<br />
Die neue Liste „Vorwärts Tirol“ wurde am 16.&nbsp;Jänner 2013 vorgestellt, nachdem schon lange im Vorfeld über die Möglichkeit der Neugründung einer solchen bürgerlichen Liste spekuliert wurde. Die derzeitige Bürgermeisterin von Innsbruck, [[Christine Oppitz-Plörer]], war neben der früheren ÖVP-Politikerin [[Anna Hosp]] maßgeblich an der Gründung beteiligt. Auch [[Hans Lindenberger]] war bei der Gründung dieser neuen Liste stark involviert und ist darüber hinaus zugleich Spitzenkandidat und Vorstandsvorsitzender dieser noch jungen Partei.<br />
<br />
Dieser Umstand soll zeigen, dass sich die neu gegründete Partei grundsätzlich anders positionieren möchte, wenn es um Parteibuch und um parteipolitisch eindeutige Ausrichtung geht, war Hans Lindenberger doch unter der Landesregierung van Staa&nbsp;II für die [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] im Landtag und sogar als Landesrat in der Regierung tätig.<br />
<br />
Anna Hosp war ebenfalls Landesrätin unter der Landesregierung van Staa&nbsp;II, schied aber nach der [[Landtagswahl in Tirol 2008|Landtagswahl 2008]] aus der Regierung aus und wechselte in die Privatwirtschaft. Ihre Rückkehr in die Politik kann somit als eine Art „Comeback“ gewertet werden und zugleich als eine deutliche Positionierung gegen die [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]], die derzeit unter der Führung von [[Günther Platter]] steht. Hans Lindenberger schloss zudem in einer Pressekonferenz eine Koalition mit der ÖVP dezidiert aus. In einem Interview mit Anna Hosp, Hans Lindenberger und Christine Oppitz-Plörer wurde die Haltung der Spitzenpolitiker in dieser Hinsicht deutlich.<ref>[http://www.echoonline.at/news-detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=4479&cHash=d4d4077b8f10f1f58d0bed49d5820dd8 echoonline.at]</ref><br />
<br />
== Themen und Inhalte ==<br />
Vorwärts Tirol stellt den Begriff „[[Fairness]]“ in den Mittelpunkt und begründet von diesem Begriff ausgehend einen sehr großen Teil des Parteiprogramms, das laut eigenen Aussagen im breiten Dialog unter Einbeziehung aller Kandidaten entstanden ist.<br />
<br />
Mit dem Wort „endlich“ kommt zum Ausdruck, dass Vorwärts Tirol der Meinung ist, dass es höchste Zeit für Veränderungen in Tirol sei. Mit den Wortspielen „fairbinden“, „fairändern“, „fairtrauen“, „faireinfachen“, „fairstärken“, „fairsorgen“ usw. wird angezeigt, dass bei allen politischen Tätigkeiten und bei allen politischen Handlungen die Fairness entscheidend sei. Das impliziert auch, dass diese Fairness in der Tiroler Politik, die seit Jahrzehnten von der ÖVP dominiert wird, verloren gegangen ist und politische Parteizugehörigkeit über politischer Kompetenz zu stehen scheint. Außerdem sei für die Bürger kaum mehr Transparenz vorhanden. <br />
<br />
Die Aussage des Spitzenkandidaten Hans Lindenberger, dass endlich Schluss mit der „Amigowirtschaft“ in [[Tirol]] sein müsse, kann dabei stellvertretend für eine neue, lösungsorientierte Sachpolitik stehen, welche die neu gegründete Partei zu erreichen bestrebt ist.<br />
<br />
== Struktur der Partei ==<br />
Der Vorstand von Vorwärts Tirol ist am 8. Juli 2013 geschlossen zurückgetreten.<ref>http://www.vorwaerts-tirol.at/partei/landespartei/ abgerufen am 5. August 2013</ref> Hans Lindenberger hatte zuvor neben der Rolle als Spitzenkandidat der Landesliste auch den Posten des Vorstandsvorsitzenden inne. Die stellvertretenden Vorsitzenden waren Maria Zwölfer, Josef Schett und Andrea Krumschnabel.<br />
<br />
== Derzeitiger Stand und Zukunft ==<br />
Vorwärts Tirol wurde am 4. April 2013 von der Landeswahlbehörde zur [[Landtagswahl in Tirol 2013|Landtagswahl in Tirol]] zugelassen.<ref> [http://kurier.at/politik/inland/tirol-wahlbehoerde-laesst-stronach-abblitzen/7.697.030 ''Wahlbehörde lässt Stronach abblitzen''] [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]], 4. April 2013</ref><br />
<br />
Da der Vorstand der Partei am 8. Juli 2013 zurückgetreten ist, ist die Zukunft der Partei derzeit ungewiss.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://kurier.at/meinung/kolumnen/politik-von-innen/die-schwindende-integrationskraft-der-oevp-in-tirol/2.799.981 kurier.at: ''Die schwindende Integrationskraft der ÖVP in Tirol''], abgerufen am 29. März 2013<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Partei in Österreich]]<br />
[[Kategorie:Politik (Tirol)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorw%C3%A4rts_Tirol&diff=121246671Vorwärts Tirol2013-08-05T21:42:39Z<p>Mitterertux: /* Struktur der Partei */</p>
<hr />
<div>{{Überarbeiten}}<br />
{{Infobox Partei Österreich<br />
|Partei = vorwärts Tirol<br />
|Parteilogo =<br />
|Parteivorsitzende =<br />
|Parteivorsitzender = Johann Lindenberger<br />
|Bündnisobmann = <br />
|Bündnisvorsitzender =<br />
|Bundessprecherin =<br />
|Bundessprecher =<br />
|Bild Parteivorsitz =<br />
|Stellvertretende Vorsitzende = Maria Zwölfer,<br>Josef Schett,<br>Andrea Krumschnabel<br />
|Stellvertretender Vorsitzender = <br />
|Generalsekretärin =<br />
|Generalsekretär =<br />
|Klubobfrau =<br />
|Klubobmann =<br />
|Bundesgeschäftsführerin =<br />
|Bundesgeschäftsführer =<br />
|Gründung = [[2013]]<br />
|Gründungsort =<br />
|Hauptsitz = Valiergasse 15<br>6020 [[Innsbruck]]<br />
|Nationalratsmandate =<br />
|Zuschüsse =<br />
|Mitglieder =<br />
|Parteigliederung =<br />
|Mindestalter = 16<br />
|Durchschnittsalter =<br />
|Frauenanteil =<br />
|Ausrichtung =<br />
|Farbe = [[Gelb]]<br />
|Webseite = [http://www.vorwaerts-tirol.at/ vorwaerts-tirol.at]<br />
}}<br />
<br />
'''Vorwärts Tirol''' ist eine [[politische Partei]] in [[Österreich]]. Bei der [[Landtagswahl in Tirol 2013|Landtagswahl am 28. April 2013]] erreichte die Partei 9,3 % und 4 Sitze im [[Tiroler Landtag]].<ref>http://wahlen.tirol.gv.at/landtagswahl_2013/index.html</ref><br />
<br />
== Grundsätze ==<br />
Vorwärts Tirol bezeichnet sich selbst als einzige bürgerliche Alternative und möchte sich abseits von parteipolitischen und ideologischen Sachzwängen wieder mehr auf eine partizipatorische, leistungs- und lösungsorientierte Sachpolitik in Tirol konzentrieren. Dabei soll nicht die Parteizugehörigkeit der Politiker im Vordergrund stehen, sondern deren Kompetenz und deren Lösungsorientierung bei wichtigen politischen Problemen und Sachfragen. Damit sollen auch die Anliegen der Bürger wieder deutlicher sicht- und hörbar werden.<br />
<br />
== Geschichte und Gründung ==<br />
Die neue Liste „Vorwärts Tirol“ wurde am 16.&nbsp;Jänner 2013 vorgestellt, nachdem schon lange im Vorfeld über die Möglichkeit der Neugründung einer solchen bürgerlichen Liste spekuliert wurde. Die derzeitige Bürgermeisterin von Innsbruck, [[Christine Oppitz-Plörer]], war neben der früheren ÖVP-Politikerin [[Anna Hosp]] maßgeblich an der Gründung beteiligt. Auch [[Hans Lindenberger]] war bei der Gründung dieser neuen Liste stark involviert und ist darüber hinaus zugleich Spitzenkandidat und Vorstandsvorsitzender dieser noch jungen Partei.<br />
<br />
Dieser Umstand soll zeigen, dass sich die neu gegründete Partei grundsätzlich anders positionieren möchte, wenn es um Parteibuch und um parteipolitisch eindeutige Ausrichtung geht, war Hans Lindenberger doch unter der Landesregierung van Staa&nbsp;II für die [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] im Landtag und sogar als Landesrat in der Regierung tätig.<br />
<br />
Anna Hosp war ebenfalls Landesrätin unter der Landesregierung van Staa&nbsp;II, schied aber nach der [[Landtagswahl in Tirol 2008|Landtagswahl 2008]] aus der Regierung aus und wechselte in die Privatwirtschaft. Ihre Rückkehr in die Politik kann somit als eine Art „Comeback“ gewertet werden und zugleich als eine deutliche Positionierung gegen die [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]], die derzeit unter der Führung von [[Günther Platter]] steht. Hans Lindenberger schloss zudem in einer Pressekonferenz eine Koalition mit der ÖVP dezidiert aus. In einem Interview mit Anna Hosp, Hans Lindenberger und Christine Oppitz-Plörer wurde die Haltung der Spitzenpolitiker in dieser Hinsicht deutlich.<ref>[http://www.echoonline.at/news-detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=4479&cHash=d4d4077b8f10f1f58d0bed49d5820dd8 echoonline.at]</ref><br />
<br />
== Themen und Inhalte ==<br />
Vorwärts Tirol stellt den Begriff „[[Fairness]]“ in den Mittelpunkt und begründet von diesem Begriff ausgehend einen sehr großen Teil des Parteiprogramms, das laut eigenen Aussagen im breiten Dialog unter Einbeziehung aller Kandidaten entstanden ist.<br />
<br />
Mit dem Wort „endlich“ kommt zum Ausdruck, dass Vorwärts Tirol der Meinung ist, dass es höchste Zeit für Veränderungen in Tirol sei. Mit den Wortspielen „fairbinden“, „fairändern“, „fairtrauen“, „faireinfachen“, „fairstärken“, „fairsorgen“ usw. wird angezeigt, dass bei allen politischen Tätigkeiten und bei allen politischen Handlungen die Fairness entscheidend sei. Das impliziert auch, dass diese Fairness in der Tiroler Politik, die seit Jahrzehnten von der ÖVP dominiert wird, verloren gegangen ist und politische Parteizugehörigkeit über politischer Kompetenz zu stehen scheint. Außerdem sei für die Bürger kaum mehr Transparenz vorhanden. <br />
<br />
Die Aussage des Spitzenkandidaten Hans Lindenberger, dass endlich Schluss mit der „Amigowirtschaft“ in [[Tirol]] sein müsse, kann dabei stellvertretend für eine neue, lösungsorientierte Sachpolitik stehen, welche die neu gegründete Partei zu erreichen bestrebt ist.<br />
<br />
== Struktur der Partei ==<br />
Der Vorstand von Vorwärts Tirol ist am 8. Juli 2013 geschlossen zurückgetreten.<ref>http://www.vorwaerts-tirol.at/partei/landespartei/ abgerufen am 5. August 2013</ref> Hans Lindenberger hatte zuvor neben der Rolle als Spitzenkandidat der Landesliste auch den Posten des Vorstandsvorsitzenden inne. Die stellvertretenden Vorsitzenden waren Maria Zwölfer, Josef Schett und Andrea Krumschnabel.<br />
<br />
== Derzeitiger Stand und Zukunft ==<br />
Vorwärts Tirol wurde am 4. April 2013 von der Landeswahlbehörde zur [[Landtagswahl in Tirol 2013|Landtagswahl in Tirol]] zugelassen.<ref> [http://kurier.at/politik/inland/tirol-wahlbehoerde-laesst-stronach-abblitzen/7.697.030 ''Wahlbehörde lässt Stronach abblitzen''] [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]], 4. April 2013</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://kurier.at/meinung/kolumnen/politik-von-innen/die-schwindende-integrationskraft-der-oevp-in-tirol/2.799.981 kurier.at: ''Die schwindende Integrationskraft der ÖVP in Tirol''], abgerufen am 29. März 2013<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Partei in Österreich]]<br />
[[Kategorie:Politik (Tirol)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorw%C3%A4rts_Tirol&diff=121246659Vorwärts Tirol2013-08-05T21:42:00Z<p>Mitterertux: /* Struktur der Partei */</p>
<hr />
<div>{{Überarbeiten}}<br />
{{Infobox Partei Österreich<br />
|Partei = vorwärts Tirol<br />
|Parteilogo =<br />
|Parteivorsitzende =<br />
|Parteivorsitzender = Johann Lindenberger<br />
|Bündnisobmann = <br />
|Bündnisvorsitzender =<br />
|Bundessprecherin =<br />
|Bundessprecher =<br />
|Bild Parteivorsitz =<br />
|Stellvertretende Vorsitzende = Maria Zwölfer,<br>Josef Schett,<br>Andrea Krumschnabel<br />
|Stellvertretender Vorsitzender = <br />
|Generalsekretärin =<br />
|Generalsekretär =<br />
|Klubobfrau =<br />
|Klubobmann =<br />
|Bundesgeschäftsführerin =<br />
|Bundesgeschäftsführer =<br />
|Gründung = [[2013]]<br />
|Gründungsort =<br />
|Hauptsitz = Valiergasse 15<br>6020 [[Innsbruck]]<br />
|Nationalratsmandate =<br />
|Zuschüsse =<br />
|Mitglieder =<br />
|Parteigliederung =<br />
|Mindestalter = 16<br />
|Durchschnittsalter =<br />
|Frauenanteil =<br />
|Ausrichtung =<br />
|Farbe = [[Gelb]]<br />
|Webseite = [http://www.vorwaerts-tirol.at/ vorwaerts-tirol.at]<br />
}}<br />
<br />
'''Vorwärts Tirol''' ist eine [[politische Partei]] in [[Österreich]]. Bei der [[Landtagswahl in Tirol 2013|Landtagswahl am 28. April 2013]] erreichte die Partei 9,3 % und 4 Sitze im [[Tiroler Landtag]].<ref>http://wahlen.tirol.gv.at/landtagswahl_2013/index.html</ref><br />
<br />
== Grundsätze ==<br />
Vorwärts Tirol bezeichnet sich selbst als einzige bürgerliche Alternative und möchte sich abseits von parteipolitischen und ideologischen Sachzwängen wieder mehr auf eine partizipatorische, leistungs- und lösungsorientierte Sachpolitik in Tirol konzentrieren. Dabei soll nicht die Parteizugehörigkeit der Politiker im Vordergrund stehen, sondern deren Kompetenz und deren Lösungsorientierung bei wichtigen politischen Problemen und Sachfragen. Damit sollen auch die Anliegen der Bürger wieder deutlicher sicht- und hörbar werden.<br />
<br />
== Geschichte und Gründung ==<br />
Die neue Liste „Vorwärts Tirol“ wurde am 16.&nbsp;Jänner 2013 vorgestellt, nachdem schon lange im Vorfeld über die Möglichkeit der Neugründung einer solchen bürgerlichen Liste spekuliert wurde. Die derzeitige Bürgermeisterin von Innsbruck, [[Christine Oppitz-Plörer]], war neben der früheren ÖVP-Politikerin [[Anna Hosp]] maßgeblich an der Gründung beteiligt. Auch [[Hans Lindenberger]] war bei der Gründung dieser neuen Liste stark involviert und ist darüber hinaus zugleich Spitzenkandidat und Vorstandsvorsitzender dieser noch jungen Partei.<br />
<br />
Dieser Umstand soll zeigen, dass sich die neu gegründete Partei grundsätzlich anders positionieren möchte, wenn es um Parteibuch und um parteipolitisch eindeutige Ausrichtung geht, war Hans Lindenberger doch unter der Landesregierung van Staa&nbsp;II für die [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] im Landtag und sogar als Landesrat in der Regierung tätig.<br />
<br />
Anna Hosp war ebenfalls Landesrätin unter der Landesregierung van Staa&nbsp;II, schied aber nach der [[Landtagswahl in Tirol 2008|Landtagswahl 2008]] aus der Regierung aus und wechselte in die Privatwirtschaft. Ihre Rückkehr in die Politik kann somit als eine Art „Comeback“ gewertet werden und zugleich als eine deutliche Positionierung gegen die [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]], die derzeit unter der Führung von [[Günther Platter]] steht. Hans Lindenberger schloss zudem in einer Pressekonferenz eine Koalition mit der ÖVP dezidiert aus. In einem Interview mit Anna Hosp, Hans Lindenberger und Christine Oppitz-Plörer wurde die Haltung der Spitzenpolitiker in dieser Hinsicht deutlich.<ref>[http://www.echoonline.at/news-detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=4479&cHash=d4d4077b8f10f1f58d0bed49d5820dd8 echoonline.at]</ref><br />
<br />
== Themen und Inhalte ==<br />
Vorwärts Tirol stellt den Begriff „[[Fairness]]“ in den Mittelpunkt und begründet von diesem Begriff ausgehend einen sehr großen Teil des Parteiprogramms, das laut eigenen Aussagen im breiten Dialog unter Einbeziehung aller Kandidaten entstanden ist.<br />
<br />
Mit dem Wort „endlich“ kommt zum Ausdruck, dass Vorwärts Tirol der Meinung ist, dass es höchste Zeit für Veränderungen in Tirol sei. Mit den Wortspielen „fairbinden“, „fairändern“, „fairtrauen“, „faireinfachen“, „fairstärken“, „fairsorgen“ usw. wird angezeigt, dass bei allen politischen Tätigkeiten und bei allen politischen Handlungen die Fairness entscheidend sei. Das impliziert auch, dass diese Fairness in der Tiroler Politik, die seit Jahrzehnten von der ÖVP dominiert wird, verloren gegangen ist und politische Parteizugehörigkeit über politischer Kompetenz zu stehen scheint. Außerdem sei für die Bürger kaum mehr Transparenz vorhanden. <br />
<br />
Die Aussage des Spitzenkandidaten Hans Lindenberger, dass endlich Schluss mit der „Amigowirtschaft“ in [[Tirol]] sein müsse, kann dabei stellvertretend für eine neue, lösungsorientierte Sachpolitik stehen, welche die neu gegründete Partei zu erreichen bestrebt ist.<br />
<br />
== Struktur der Partei ==<br />
Der Vorstand von Vorwärts Tirol ist am 8. Juli 2013 geschlossen zurückgetreten.<ref>http://www.vorwaerts-tirol.at/partei/landespartei/</ref> Hans Lindenberger hatte zuvor neben der Rolle als Spitzenkandidat der Landesliste auch den Posten des Vorstandsvorsitzenden inne. Die stellvertretenden Vorsitzenden waren Maria Zwölfer, Josef Schett und Andrea Krumschnabel.<br />
<br />
== Derzeitiger Stand und Zukunft ==<br />
Vorwärts Tirol wurde am 4. April 2013 von der Landeswahlbehörde zur [[Landtagswahl in Tirol 2013|Landtagswahl in Tirol]] zugelassen.<ref> [http://kurier.at/politik/inland/tirol-wahlbehoerde-laesst-stronach-abblitzen/7.697.030 ''Wahlbehörde lässt Stronach abblitzen''] [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]], 4. April 2013</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://kurier.at/meinung/kolumnen/politik-von-innen/die-schwindende-integrationskraft-der-oevp-in-tirol/2.799.981 kurier.at: ''Die schwindende Integrationskraft der ÖVP in Tirol''], abgerufen am 29. März 2013<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Partei in Österreich]]<br />
[[Kategorie:Politik (Tirol)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Team_Stronach&diff=111435655Team Stronach2012-12-08T17:30:19Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Partei Österreich<br />
|Partei = Team Stronach für Österreich<br />
|Parteilogo = [[Datei:Team Stronach Logo.svg|center|200px|Logo des Team Stronach]] <br />
|Parteivorsitzende =<br />
|Parteivorsitzender = [[Frank Stronach]] <br />
|Bündnisobmann =<br />
|Bündnisvorsitzender =<br />
|Bundessprecherin =<br />
|Bundessprecher =<br />
|Bild Parteivorsitz = [[Datei:Frank Stronach.jpg|120px|Frank Stronach]]<br />
|Stellvertretender Vorsitzender = [[Robert Lugar]]<br />
|Generalsekretärin =<br />
|Generalsekretär =<br />
|Klubobfrau =<br />
|Klubobmann = Robert Lugar<br />
|Bundesgeschäftsführerin =<br />
|Bundesgeschäftsführer =<br />
|Gründung = 25. September 2012<br />
|Gründungsort = [[Wien]]<br />
|Hauptsitz = Magna Straße 1, <br>2522 Oberwaltersdorf, <br> [[Niederösterreich]]<br />
|Nationalratsmandate = {{Vorlage:Infobox Partei/Mandate|6|183}}<br />
|Zuschüsse = 1.424.000 € <br />
|Mitglieder =<br />
|Parteigliederung =<br />
|Mindestalter = 16 Jahre <br />
|Durchschnittsalter =<br />
|Frauenanteil =<br />
|Ausrichtung = [[Wirtschaftsliberalismus|wirtschaftsliberal]], [[Europaskepsis|europaskeptisch]]<br />
|International =<br />
|Europa =<br />
|EU-Parlament =<br />
|Farbe = [[Gelb]]<ref>[http://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2012/PK0896/index.shtml Parlamentskorrespondenz Nr. 896], 12. November 2012, parlament.gv.at</ref>, [[Rot-Weiß-Rot]]<br />
|Webseite = http://www.teamstronach.at<br />
}}<br />
Das '''Team Stronach für Österreich''' (kurz: '''STRONACH''') ist eine [[Wirtschaftsliberalismus|wirtschaftsliberale]]<ref>[http://derstandard.at/1348284229324/30-Seiten-Grundsatzprogramm 30 Seiten "Grundsatzprogramm"], [[DerStandard.at]], 27. September 2012. Abgerufen am 29. September 2012.</ref> und [[Europaskepsis|eurokritische]]<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/oesterreich-milliardaer-gruendet-eurokritische-partei-11906349.html Milliardär gründet eurokritische Partei], [[FAZ.net]], 27. September 2012. Abgerufen am 29. September 2012.</ref> österreichische [[politische Partei|Partei]]. Sie wurde im September 2012 von dem Industriellen [[Frank Stronach]] gegründet und ist nach ihm benannt. Sitz der Partei ist [[Oberwaltersdorf]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{siehe auch|Frank Stronach#Politik}}<br />
Im August 2012 gab Stronach nach längeren Spekulationen bekannt, eine Partei gründen zu wollen, die bei der [[Nationalratswahl 2013]] mit ihm als Spitzenkandidaten antreten soll. Daraufhin schlossen sich ihm die vier Abgeordneten zum Nationalrat [[Gerhard Köfer]] ([[SPÖ]]), [[Erich Tadler]], [[Robert Lugar]] (beide parteilos, ehemals [[BZÖ]]) und [[Elisabeth Kaufmann-Bruckberger]] (BZÖ) sowie mehrere ehemalige Politiker an. Die Abgeordneten waren zunächst fraktionslos, da zur Gründung eines Parlamentsklubs fünf Abgeordnete „der selben wahlwerbenden Gruppe“ benötigt werden. In zahlreichen Meinungsumfragen wurde der Partei bereits vor ihrer Gründung der Einzug in den [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrat]] im Jahr 2013 prognostiziert.<ref>[http://kurier.at/nachrichten/4511328-stronach-fuer-fast-jeden-dritten-waehlbar.php Stronach für fast jeden Dritten wählbar], [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]] Online, 8. September 2012. Abgerufen am 25. September 2012.</ref> Am 25. September erlangte Team Stronach durch Hinterlegung der Parteistatuten offiziell Rechtspersönlichkeit. Zwei Tage später wurden ein „Grundsatzprogramm“ (siehe unten), das Team und ein Logo präsentiert.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1294216/Oesterreich-hat-jetzt-ganz-offiziell-eine-StronachPartei?from=suche.intern.portal Österreich hat jetzt ganz offiziell eine Stronach-Partei], [[DiePresse.com]], 25. September 2012. Abgerufen am 25. September 2012.</ref> Im Oktober 2012 wechselten auch die BZÖ-Abgeordneten [[Christoph Hagen]] und [[Stefan Markowitz]] zum „Team“. Mit Markowitz trat der fünfte auf der BZÖ-Liste gewählte Abgeordnete ins „Team Stronach“ über, woraufhin die Partei bekannt gab, den [[Klub (Politik)|Klubstatus]] beantragen zu wollen. Dieser wurde dem Team Stronach in der Nationalratssitzung des 8. November rückwirkend zum 30. Oktober 2012 gewährt. <ref name="Presse-Klub-anerkannt">[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1310089/Team-Stronach-als-Klub-anerkannt Team Stronach als Klub anerkannt], DiePresse.com, 8. November 2012. Abgerufen am 14. November 2012</ref><br />
<br />
=== Wahlen ===<br />
Bei der Neuwahl des [[Kärntner Landtag]]s am 3. März 2013 will sich die Partei mit dem dortigen Spitzenkandidaten Gerhard Köfer erstmals zur Wahl stellen.<ref>[http://kaernten.orf.at/news/stories/2547585/ Stronach-Partei tritt bei Landtagswahl an], kaernten.orf.at, 28. August 2012. Abgerufen am 2. November 2012.</ref> Im Dezember 2012 sagte ihr eine Umfrage dafür 14 % und somit den dritten Platz voraus.<ref>[http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/politskandal/3179698/sp-fuehrt-stronach-erntet-fpk-waehler-ueberholt-vp.story SP führt, Stronach erntet FPK-Wähler und überholt VP], [[Kleine Zeitung]], 1. Dezember 2012. Abgerufen am 1. Dezember 2012.</ref> Antreten könnte sie zudem bei den ebenfalls im Frühjahr 2013 stattfindenden Landtagswahlen in Niederösterreich und Tirol, darüber wurde allerdings noch nicht entschieden.<ref>[http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/innenpolitik/art385,984218 Frank Stronach vor Dreikampf in Kärnten, Tirol, Niederösterreich], [[nachrichten.at]], 10. Oktober 2012. Abgerufen am 2. November 2012.</ref> Auf jeden Fall antreten will das Team mit Stronach als Spitzenkandidaten wie angekündigt bei der im September 2013 turnusmäßig anstehenden Nationalratswahl.<br />
<br />
== Organisation ==<br />
Obmann (Parteivorsitzender) des Teams ist Frank Stronach, der gemäß Parteistatuten „die Partei alleine nach außen“ vertritt. Sein Stellvertreter ist Robert Lugar.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1304278/Lugar_Vier-zusaetzliche-Abgeordnete-bis-zur-naechsten-Wahl?from=suche.intern.portal Robert Lugar: "Vier zusätzliche Abgeordnete bis zur nächsten Wahl"], DiePresse.com, 22. Oktober 2012. Abgerufen am 2. November 2012.</ref> Zum „Team“ gehören laut Website neben den beiden und den Abgeordneten Köfer, Markowitz, Kaufmann-Bruckberger, Hagen und Tadler [[Waltraud Dietrich]], [[Karin Prokop]], Kathrin Nachbaur und Rouven Ertlschweiger.<ref>[http://www.teamstronach.at/team Team], teamstronach.at</ref><br />
<br />
Klubobmann des „Parlamentsklubs Team Stronach“ ist ebenfalls Lugar. Klubdirektor ist Bernhard Martin. Gerhard Köfer trat, obwohl Team-Stronach-Mitglied, dem Klub nicht bei, da er im Falle eines Erfolges der Partei bei den Kärntner Landtagswahlen im März 2013 ohnehin in den dortigen Landtag wechseln soll. <br />
<br />
Eine Besonderheit der Parteistruktur besteht darin, dass Frank Stronach genaugenommen das einzige Mitglied der Bundespartei ''Team Stronach für Österreich'' ist.<ref>[http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/495543_Frank-Stronach-ist-sein-einziges-Parteimitglied.html Frank Stronach ist sein einziges Parteimitglied], [[Wiener Zeitung]], 19. Oktober 2012. Abgerufen am 3. November 2012.</ref> Sämtliche Mitstreiter gehören einer der rechtlich eigenständigen Landesparteien (''Team Stronach für Kärnten'', ''Team Stronach für Tirol'', etc.) an. Der Sitz der Bundespartei befindet sich in Oberwaltersdorf, an derselben Adresse wie die Europazentrale der von Stronach gegründeten [[Magna International]].<br />
<br />
=== Finanzierung ===<br />
Laut Parteivertretern sollen außer den Geldern des Gründers Frank Stronach keine Spenden angenommen werden. Die Partei solle dennoch finanziell gut aufgestellt werden um „die stärkste Partei in Österreich“ zu werden. Im November<ref name="Presse-EineMillion">[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1308834/Stronach-ueberweist-Partei-eine-Million-Euro Stronach überweist Partei eine Million Euro], DiePresse.com, 5. November 2012. Abgerufen am 16. November 2012.</ref> und Dezember 2012<ref>[[ORF]]: [http://news.orf.at/stories/2154403/ Stronach überwies Partei weitere Million]</ref> stellte Stronach der Partei jeweils eine Million Euro zur Verfügung, laut Medienberichten könnte Stronach die Partei mit bis zu 25 Millionen Euro fördern.<ref name="Presse-EineMillion" /><br />
<br />
Seit der Gewährung des Klubstatus erhält das Team Stronach zudem die zugehörige Klubförderung des Nationalrats, für 2012 circa 1,4 Millionen Euro.<ref name="Presse-Klub-anerkannt" /><br />
<br />
== Programm ==<br />
Ein endgültiges Parteiprogramm liegt noch nicht vor, es soll bis April 2013 erstellt werden.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1294905/Stronach-praesentiert-Partei_Tag-geht-in-Geschichte-ein?from=suche.intern.portal Stronach präsentiert Partei: "Tag geht in Geschichte ein"], DiePresse.com, 27. September 2012. Abgerufen am 28. September 2012.</ref> Zunächst veröffentlicht wurde ein 30 Seiten starkes „Grundsatzprogramm“, in dem unter anderem eine [[Verwaltungsreform]] gefordert wird, die den „Abbau von Doppelgleisigkeiten“ sowie eine einfachere Struktur der öffentlichen Verwaltung insgesamt zum Ziel haben soll. So sollen etwa die derzeit 21 österreichischen [[Sozialversicherung (Österreich)|Sozialversicherungen]] und Krankenkassen zusammengelegt werden. Im Bereich der Landesverteidigung soll das jetzige Prinzip der [[Wehrpflicht#Österreich|Wehrpflicht]] durch das eines [[Berufsheer]]es mit jeweils zwei Jahre dienenden Zeitsoldaten ersetzt, der [[Zivildienst]] als zweijähriger Freiwilligendienst beibehalten werden. Der [[Euro]] in seiner heutigen Form soll demnach durch ein System untereinander frei konvertierbarer „Nationaleuros“ ersetzt werden. In Bezug auf das Steuersystem wird die Einführung einer [[Flat Tax]] („Fair tax“ genannt) gefordert, deren Steuersatz dann binnen fünf Jahren auf 25 % gesenkt werden könnte. Der [[Staatshaushalt]] soll ausgeglichen gestaltet werden, neue Schulden werden abgelehnt. Im Bereich Justiz wird die Wiedereinführung der 2008 abgeschafften Untersuchungsrichter gefordert. Auch sollen allgemeine [[Studiengebühren]] (wieder) eingeführt werden, deren Höhe sich nach der Nachfrage der Wirtschaft richten soll.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1295137/Fair-tax-Berufsheer-und-wieder-URichter?from=simarchiv Die Eckpunkte von Stronachs Grundsatzprogramm], DiePresse.com, 27. September 2012. Abgerufen am 28. September 2012.</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.teamstronach.at Website] des Team Stronach für Österreich<br />
*[http://www.teamstronach.at/sites/default/files/public/parteiprogramm_schwerpunkte_26-09-2012.pdf Grundsatzprogramm]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Parteien im Österreichischen Parlament}}<br />
<br />
[[Kategorie:Partei in Österreich]]<br />
<br />
[[en:Team Stronach]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jaffa-Orange&diff=107861368Jaffa-Orange2012-09-09T19:57:48Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel| behandelt die Orangensorte Jaffa, zu anderen Bedeutungen von Jaffa siehe [[Jaffa (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
[[Datei:BirSalim2.jpg|miniatur|250px|Orangen-Farm in [[Bir Salem|Bir Salim]], vor 1940]]<br />
Die '''Jaffa-Orange''' (Aussprache: [{{IPA|jaffɐ oˈrɑ̃ːʒə}}]), selten auch '''Shamouti-Orange''', ist eine süße, fast kernlose Sorte der [[Orange (Frucht)|Orangen]]. Ursprünglich wurde sie Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts in [[Palästina (Region)|Palästina]] angebaut. Die Frucht hat ihren Namen von der Stadt [[Jaffa]], wo sie zunächst für den [[Export]] produziert wurde.<ref name="Issawi06.127">Issawi, 2006, [http://books.google.ca/books?id=t2UESIFL0tkC&pg=PA127&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q&f=false S. 127]</ref><ref name="Basan07.83">Basan, 2007, [http://books.google.ca/books?id=-7wnpIi3VRwC&pg=PA83&dq=%22jaffa+orange%22&lr=&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q=%22jaffa%20orange%22&f=false S. 83]</ref> Sie war eine der drei wichtigsten Apfelsinensorten, die im Nahen Osten wuchsen. Die Jaffa-Orange wird außerdem in [[Zypern]], [[Irak]], [[Libanon]], [[Syrien]] und der [[Türkei]] angebaut.<ref name="Basan07.83" /><ref name="Ladaniya08">Ladaniya, 2008, [http://books.google.ca/books?id=zaOK8bsvENQC&pg=PA48&dq=jaffa+orange+beladi&hl=en&ei=nuXZS_3JE4WX_Qaup8GwDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDYQ6AEwATgK#v=onepage&q=jaffa%20orange%20beladi&f=false S. 48-49]</ref> Zur Zeit der Zusammenarbeit im Anbau und Export dieser Orangen wurden sie als Symbol für positive arabisch-jüdische Beziehungen angesehen.<ref name="CNJ">{{cite journal |title=Jaffa-Orange als Symbol des Nationalismus |author=Sheldon Kirshner |journal=The Canadian Jewish News |volume=15. April |year=2010 |url=http://www.cjnews.com/index.php?option=com_content&task=view&id=18923&Itemid=86}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
=== In Palästina ===<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R68235, Naharija, Landung jüdischer Auswanderer.jpg|miniatur|250px|Jüdische Einwanderer in der Nähe von [[Naharija]], 1948]]<br />
Die Orange wird an der Schnittstelle zwischen den Kontinenten [[Afrika]], [[Westasien]] und [[Europa]] angesiedelt. Palästina produzierte eine Reihe von Waren für den Export über die imperialen und globalen Vertriebsnetze in der späten islamischen Periode (1200–1900 n.&nbsp;Chr.). Unter diesen Gütern waren Seife, Zucker, Gerste, Jaffa-Orangen und [[Baumwolle]].<br />
<br />
Die Jaffa-Orange war eine neue Sorte für arabische Bauern, danach entwickelte sie sich zunächst in Schwellenländern. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte Palästina eine [[Mutation]] auf einem Baum der Sorte [[Beladi]] in der Nähe der Stadt Jaffa, während die Species der sauren Orange (''C. aurantium'') durch arabische Kaufleute in den Westen gelangte. Die Jaffa-Orange entstand aus der süßen Orange (''C. sinensis''), die zunächst ebenfalls aus China mitgebracht wurde.<br />
<br />
Apfelsinenpflanzer aus [[Sarona]] in der [[Sharonebene|Ebene S(ch)aron]], einer landwirtschaftlichen Kolonie der [[Tempelgesellschaft]], verwandten als erste das [[Markenzeichen]] ''Jaffa Orange'' für ihre Früchte. Die Jaffa-Orange wurde in den 1880er Jahren zum ersten Mal nach Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] von der HS Sanford mitgebracht. Jüdische Einwanderer nach Palästina nahmen die Jaffa-Orange in einer Vielzahl mit, welche von arabischen Bauern angebaut wurden;{{Zitat-en|Der Anbau von Orangen, wurde von den Araber vor dem Beginn der Jüdischen Siedlung eingeführt, das hat zu einem sehr großen Teil in Folge dieser Siedlung beigetragen. Es besteht kein Zweifel, dass die Tonhöhe der Perfektion der Technik der Verpflanzung und Pflege der Orange auf die nach Palästina gebrachten wurden ist durch die Wissenschaftlichen Methoden der Jüdischen Ackerbauer entstanden.|Autor=Hope Simpson Royal Commission Rapport von 1930 – Kapitel VIII<ref>[http://domino.un.org/unispal.nsf/9a798adbf322aff38525617b006d88d7/e3ed8720f8707c9385256d19004f057c!OpenDocument The Hope Simpson Royal Commission Report 1930] Kapitel VIII – Landwirtschaftliche Produkte</ref>}}<br />
<br />
Bis 1939 betrugen die kombinierten jüdischen und arabischen Orangenplantagen in Palästina insgesamt 75.000 [[Acre (Einheit)|Acre]] (300&nbsp;km²), es wurden über 100.000 Mitarbeiter beschäftigt und die Produkte waren ein vorrangiger Exportschlager der Wirtschaft. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] (1939–1945) versank die lokale Landwirtschaft in Depression. Nach dem Krieg folgte eine Erholung, mit kräftiger Unterstützung durch die britische [[Völkerbundsmandat für Palästina|Mandatsverwaltung]].<br />
<br />
=== In Israel ===<br />
[[Datei:Jaffa Oranges.jpg|miniatur|300px|Jaffa-Orangen werden auf einem skandinavischen Frachter geladen]]<br />
Jaffa-Orangen werden in Israel zwischen November und März geerntet, die Marketing-Saison beginnt im September und zieht sich durch bis April. Mehr als die Hälfte der jährlichen Ernte wird exportiert. Israel ist unter anderem damit einer der wichtigsten Anbieter Zitrusfrüchten in der Europäischen Union.<ref name="Ladaniya08" /> In den 1950er und 1960er Jahren wurde Jaffa-Orangen Embleme des israelischen Staates. Ein allgemeiner Rückgang der Landwirtschaft für die israelische Wirtschaft, Grenzen der verfügbaren Wasserressourcen und die Abhängigkeit von Arbeitsmigranten hat die wirtschaftliche Bedeutung der Orangenproduktion verringert.<ref>Marshall Cavendish [http://books.google.ca/books?id=j894miuOqc4C&pg=PA938&dq=jaffa+orange+israel+exports&hl=en&ei=e-zZS-fzG4Kj_AbC68jTDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CEMQ6AEwAQ#v=onepage&q=jaffa%20orange%20israel%20exports&f=false S. 938]</ref> Trotz wachsendem Anteil der verarbeitenden Industrie, wie Diamantenveredelung und Präzisionsinstrumentenbau, wird Israel dennoch weiterhin eine große Zahl von Zitrusfrüchten nach Europa exportieren.<ref>Issawi, 2006, [http://books.google.ca/books?id=t2UESIFL0tkC&pg=PA32&dq=jaffa+orange+israel+arab+labor&hl=en&ei=-e3ZS5XtEcaj_QbyrPXFDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CFIQ6AEwBA#v=onepage&q&f=false S. 32]</ref> Der Film Jaffa – The Orange's Clockwork beschreibt die systematische Schaffung einer Legende. Er zeigt israelischen und palästinensischen Intellektuellen und Mitarbeitern der Zitrusindustrie alte Fotos, frühe Filmaufnahmen, Werbefilme und –plakate, politische Poster sowie Malerei rund um die Frucht. Sie erinnern, reflektieren und analysieren am Beispiel der Jaffa-Orangen ihre eigene Geschichte und die ihres Landes. <ref>http://www.trailerseite.de/archiv/trailer-2010/16006-jaffa---the-oranges-clockwork-film-trailer.html</ref> Das Aroma der Jaffa-Orangen wird für die bekannteste israelische Spirituose, den [[Sabra (Likör)|Sabra-Likör]], verwendet.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=gW-NHMhQECkC&pg=PA145&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=10#v=onepage&q=%22jaffa%20orange%22%20history&f=false|title=Eine historische Archäologie des Osmanischen Reiches: Neuland|first1=Uzi|last1=Baram|first2=Lynda|last2=Carroll|editors=Uzi Baram, Lynda Carroll|publisher=Springer|year=2000|ISBN=0306463113, 9780306463112}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=-7wnpIi3VRwC&pg=PA83&dq=%22jaffa+orange%22&lr=&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q=%22jaffa%20orange%22&f=false|title=Die Küche des mittleren Osten|first1=Ghillie|last1=Basan|publisher=Hippocrene Books|year=2007|ISBN=0781811902, 9780781811903}}<br />
*{{Cite book|url=http://books.google.ca/books?ei=o83ZS73dLJD__AaXpYW5Dw&ct=result&id=CreNAAAAIAAJ&dq=jaffa+orange+florida+sanford&q=%22Sanford+himself+introduced+blood+and+Jaffa+oranges+%E2%80%94+neither+of+which+is+extensively+cultivated+anymore+in+Florida+%E2%80%94+to+his+groves+on+Lake+Monroe+in+the+mid-+1880s.%22+#search_anchor|title=Irgendeine Art von Paradies: eine Chronik des Menschen und das Land in Florida|publisher=W. Morrow (University of California)|year=1989|ISBN=068807359X, 9780688073596}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=t2UESIFL0tkC&pg=PA127&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q&f=false|title=Eine Wirtschafts-Geschichte des Mittleren Ostens und Nordafrikas|last1=Issawi|first1=Charles|edition=Reprint|publisher=Taylor & Francis|year=2006|ISBN=0415379989, 9780415379984}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=bWjwcoSdoiAC&pg=PA91&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=2#v=onepage&q&f=false|title=Die Geschichte des Palästinas, von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel|first1=Gudrun|last1=Krämer|publisher=Princeton University Press|ISBN=0691118973, 9780691118970}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=zaOK8bsvENQC&pg=PA48&dq=jaffa+orange+beladi&hl=en&ei=nuXZS_3JE4WX_Qaup8GwDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDYQ6AEwATgK#v=onepage&q=jaffa%20orange%20beladi&f=false|title=Zitrusfrüchte: Biologie, Technik und Auswertung|first1=Milind S.|last1=Ladaniya|edition=Illustrated|publisher=Academic Press|year=2008|ISBN=0123741300, 9780123741301}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://translate.google.com/translate?js=y&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=1&eotf=0&u=http%3A%2F%2Fwww.innvista.com%2Fhealth%2Ffoods%2Ffruits%2Foranvar.htm&sl=en&tl=de Orangensorten]<br />
* [http://translate.google.com/translate?js=y&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=1&eotf=0&u=http%3A%2F%2Fwww.mideastweb.org%2Fpalpop.htm&sl=en&tl=de Palästinensische Statistik vor 1948]<br />
* [http://translate.google.com/translate?js=y&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=1&eotf=0&u=http%3A%2F%2Fwww.jaffa.co.il%2Fmain.asp%3Fid%3D62&sl=en&tl=de 120 Jahre Citrus in Israel]<br />
<br />
[[Kategorie:Zitrusfrucht]]<br />
<br />
[[en:Jaffa orange]]<br />
[[he:תפוזי ג'אפה]]<br />
[[ja:ジャッファ・オレンジ]]<br />
[[no:Jaffa-appelsin]]<br />
[[zh:雅法橙]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jaffa-Orange&diff=107861298Jaffa-Orange2012-09-09T19:56:09Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel| behandelt die Orangensorte Jaffa, zu anderen Bedeutungen von Jaffa siehe [[Jaffa (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
[[Datei:BirSalim2.jpg|miniatur|250px|Orangen-Farm in [[Bir Salem|Bir Salim]], vor 1940]]<br />
Die '''Jaffa-Orange''' (Aussprache: [{{IPA|jaffɐ oˈrɑ̃ːʒə}}]), selten auch '''Shamouti-Orange''', ist eine süße, fast kernlose Sorte der [[Orange (Frucht)|Orangen]]. Ursprünglich wurde sie Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts in [[Palästina (Region)|Palästina]] angebaut. Die Frucht hat ihren Namen von der Stadt [[Jaffa]], wo sie zunächst für den [[Export]] produziert wurde.<ref name="Issawi06.127">Issawi, 2006, [http://books.google.ca/books?id=t2UESIFL0tkC&pg=PA127&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q&f=false S. 127]</ref><ref name="Basan07.83">Basan, 2007, [http://books.google.ca/books?id=-7wnpIi3VRwC&pg=PA83&dq=%22jaffa+orange%22&lr=&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q=%22jaffa%20orange%22&f=false S. 83]</ref> Sie war eine der drei wichtigsten Apfelsinensorten, die im Nahen Osten wuchsen. Die Jaffa-Orange wird außerdem in [[Zypern]], [[Irak]], [[Libanon]], [[Syrien]] und der [[Türkei]] angebaut.<ref name="Basan07.83" /><ref name="Ladaniya08">Ladaniya, 2008, [http://books.google.ca/books?id=zaOK8bsvENQC&pg=PA48&dq=jaffa+orange+beladi&hl=en&ei=nuXZS_3JE4WX_Qaup8GwDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDYQ6AEwATgK#v=onepage&q=jaffa%20orange%20beladi&f=false S. 48-49]</ref> Zur Zeit der Zusammenarbeit im Anbau und Export dieser Orangen wurde sie als Symbol für positive arabisch-jüdische Beziehungen angesehen.<ref name="CNJ">{{cite journal |title=Jaffa-Orange als Symbol des Nationalismus |author=Sheldon Kirshner |journal=The Canadian Jewish News |volume=15. April |year=2010 |url=http://www.cjnews.com/index.php?option=com_content&task=view&id=18923&Itemid=86}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
=== In Palästina ===<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R68235, Naharija, Landung jüdischer Auswanderer.jpg|miniatur|250px|Jüdische Einwanderer in der Nähe von [[Naharija]], 1948]]<br />
Die Orange wird an der Schnittstelle zwischen den Kontinenten [[Afrika]], [[Westasien]] und [[Europa]] angesiedelt. Palästina produzierte eine Reihe von Waren für den Export über die imperialen und globalen Vertriebsnetze in der späten islamischen Periode (1200–1900 n.&nbsp;Chr.). Unter diesen Gütern waren Seife, Zucker, Gerste, Jaffa-Orangen und [[Baumwolle]].<br />
<br />
Die Jaffa-Orange war eine neue Sorte für arabische Bauern, danach entwickelte sie sich zunächst in Schwellenländern. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte Palästina eine [[Mutation]] auf einem Baum der Sorte [[Beladi]] in der Nähe der Stadt Jaffa, während die Species der sauren Orange (''C. aurantium'') durch arabische Kaufleute in den Westen gelangte. Die Jaffa-Orange entstand aus der süßen Orange (''C. sinensis''), die zunächst ebenfalls aus China mitgebracht wurde.<br />
<br />
Apfelsinenpflanzer aus [[Sarona]] in der [[Sharonebene|Ebene S(ch)aron]], einer landwirtschaftlichen Kolonie der [[Tempelgesellschaft]], verwandten als erste das [[Markenzeichen]] ''Jaffa Orange'' für ihre Früchte. Die Jaffa-Orange wurde in den 1880er Jahren zum ersten Mal nach Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] von der HS Sanford mitgebracht. Jüdische Einwanderer nach Palästina nahmen die Jaffa-Orange in einer Vielzahl mit, welche von arabischen Bauern angebaut wurden;{{Zitat-en|Der Anbau von Orangen, wurde von den Araber vor dem Beginn der Jüdischen Siedlung eingeführt, das hat zu einem sehr großen Teil in Folge dieser Siedlung beigetragen. Es besteht kein Zweifel, dass die Tonhöhe der Perfektion der Technik der Verpflanzung und Pflege der Orange auf die nach Palästina gebrachten wurden ist durch die Wissenschaftlichen Methoden der Jüdischen Ackerbauer entstanden.|Autor=Hope Simpson Royal Commission Rapport von 1930 – Kapitel VIII<ref>[http://domino.un.org/unispal.nsf/9a798adbf322aff38525617b006d88d7/e3ed8720f8707c9385256d19004f057c!OpenDocument The Hope Simpson Royal Commission Report 1930] Kapitel VIII – Landwirtschaftliche Produkte</ref>}}<br />
<br />
Bis 1939 betrugen die kombinierten jüdischen und arabischen Orangenplantagen in Palästina insgesamt 75.000 [[Acre (Einheit)|Acre]] (300&nbsp;km²), es wurden über 100.000 Mitarbeiter beschäftigt und die Produkte waren ein vorrangiger Exportschlager der Wirtschaft. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] (1939–1945) versank die lokale Landwirtschaft in Depression. Nach dem Krieg folgte eine Erholung, mit kräftiger Unterstützung durch die britische [[Völkerbundsmandat für Palästina|Mandatsverwaltung]].<br />
<br />
=== In Israel ===<br />
[[Datei:Jaffa Oranges.jpg|miniatur|300px|Jaffa-Orangen werden auf einem skandinavischen Frachter geladen]]<br />
Jaffa-Orangen werden in Israel zwischen November und März geerntet, die Marketing-Saison beginnt im September und zieht sich durch bis April. Mehr als die Hälfte der jährlichen Ernte wird exportiert. Israel ist unter anderem damit einer der wichtigsten Anbieter Zitrusfrüchten in der Europäischen Union.<ref name="Ladaniya08" /> In den 1950er und 1960er Jahren wurde Jaffa-Orangen Embleme des israelischen Staates. Ein allgemeiner Rückgang der Landwirtschaft für die israelische Wirtschaft, Grenzen der verfügbaren Wasserressourcen und die Abhängigkeit von Arbeitsmigranten hat die wirtschaftliche Bedeutung der Orangenproduktion verringert.<ref>Marshall Cavendish [http://books.google.ca/books?id=j894miuOqc4C&pg=PA938&dq=jaffa+orange+israel+exports&hl=en&ei=e-zZS-fzG4Kj_AbC68jTDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CEMQ6AEwAQ#v=onepage&q=jaffa%20orange%20israel%20exports&f=false S. 938]</ref> Trotz wachsendem Anteil der verarbeitenden Industrie, wie Diamantenveredelung und Präzisionsinstrumentenbau, wird Israel dennoch weiterhin eine große Zahl von Zitrusfrüchten nach Europa exportieren.<ref>Issawi, 2006, [http://books.google.ca/books?id=t2UESIFL0tkC&pg=PA32&dq=jaffa+orange+israel+arab+labor&hl=en&ei=-e3ZS5XtEcaj_QbyrPXFDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CFIQ6AEwBA#v=onepage&q&f=false S. 32]</ref> Der Film Jaffa – The Orange's Clockwork beschreibt die systematische Schaffung einer Legende. Er zeigt israelischen und palästinensischen Intellektuellen und Mitarbeitern der Zitrusindustrie alte Fotos, frühe Filmaufnahmen, Werbefilme und –plakate, politische Poster sowie Malerei rund um die Frucht. Sie erinnern, reflektieren und analysieren am Beispiel der Jaffa-Orangen ihre eigene Geschichte und die ihres Landes. <ref>http://www.trailerseite.de/archiv/trailer-2010/16006-jaffa---the-oranges-clockwork-film-trailer.html</ref> Das Aroma der Jaffa-Orangen wird für die bekannteste israelische Spirituose, den [[Sabra (Likör)|Sabra-Likör]], verwendet.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=gW-NHMhQECkC&pg=PA145&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=10#v=onepage&q=%22jaffa%20orange%22%20history&f=false|title=Eine historische Archäologie des Osmanischen Reiches: Neuland|first1=Uzi|last1=Baram|first2=Lynda|last2=Carroll|editors=Uzi Baram, Lynda Carroll|publisher=Springer|year=2000|ISBN=0306463113, 9780306463112}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=-7wnpIi3VRwC&pg=PA83&dq=%22jaffa+orange%22&lr=&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q=%22jaffa%20orange%22&f=false|title=Die Küche des mittleren Osten|first1=Ghillie|last1=Basan|publisher=Hippocrene Books|year=2007|ISBN=0781811902, 9780781811903}}<br />
*{{Cite book|url=http://books.google.ca/books?ei=o83ZS73dLJD__AaXpYW5Dw&ct=result&id=CreNAAAAIAAJ&dq=jaffa+orange+florida+sanford&q=%22Sanford+himself+introduced+blood+and+Jaffa+oranges+%E2%80%94+neither+of+which+is+extensively+cultivated+anymore+in+Florida+%E2%80%94+to+his+groves+on+Lake+Monroe+in+the+mid-+1880s.%22+#search_anchor|title=Irgendeine Art von Paradies: eine Chronik des Menschen und das Land in Florida|publisher=W. Morrow (University of California)|year=1989|ISBN=068807359X, 9780688073596}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=t2UESIFL0tkC&pg=PA127&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q&f=false|title=Eine Wirtschafts-Geschichte des Mittleren Ostens und Nordafrikas|last1=Issawi|first1=Charles|edition=Reprint|publisher=Taylor & Francis|year=2006|ISBN=0415379989, 9780415379984}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=bWjwcoSdoiAC&pg=PA91&dq=%22jaffa+orange%22+history&as_brr=3&cd=2#v=onepage&q&f=false|title=Die Geschichte des Palästinas, von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel|first1=Gudrun|last1=Krämer|publisher=Princeton University Press|ISBN=0691118973, 9780691118970}}<br />
*{{cite book|url=http://books.google.ca/books?id=zaOK8bsvENQC&pg=PA48&dq=jaffa+orange+beladi&hl=en&ei=nuXZS_3JE4WX_Qaup8GwDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDYQ6AEwATgK#v=onepage&q=jaffa%20orange%20beladi&f=false|title=Zitrusfrüchte: Biologie, Technik und Auswertung|first1=Milind S.|last1=Ladaniya|edition=Illustrated|publisher=Academic Press|year=2008|ISBN=0123741300, 9780123741301}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://translate.google.com/translate?js=y&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=1&eotf=0&u=http%3A%2F%2Fwww.innvista.com%2Fhealth%2Ffoods%2Ffruits%2Foranvar.htm&sl=en&tl=de Orangensorten]<br />
* [http://translate.google.com/translate?js=y&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=1&eotf=0&u=http%3A%2F%2Fwww.mideastweb.org%2Fpalpop.htm&sl=en&tl=de Palästinensische Statistik vor 1948]<br />
* [http://translate.google.com/translate?js=y&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=1&eotf=0&u=http%3A%2F%2Fwww.jaffa.co.il%2Fmain.asp%3Fid%3D62&sl=en&tl=de 120 Jahre Citrus in Israel]<br />
<br />
[[Kategorie:Zitrusfrucht]]<br />
<br />
[[en:Jaffa orange]]<br />
[[he:תפוזי ג'אפה]]<br />
[[ja:ジャッファ・オレンジ]]<br />
[[no:Jaffa-appelsin]]<br />
[[zh:雅法橙]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Freistadt_Christiania&diff=107861164Freistadt Christiania2012-09-09T19:52:32Z<p>Mitterertux: /* Unruhen wegen Abriss eines Hauses */</p>
<hr />
<div>Die '''Freistadt Christiania''' ({{daS|''Fristad Christiania''}}, auch ''Das freie Christiana'' oder kurz '''Christiania''') ist eine alternative Wohnsiedlung in der [[Dänemark|dänischen]] Hauptstadt [[Kopenhagen]], die seit 1971 besteht. Aus Sicht der dänischen Behörden handelt es sich um eine staatlich geduldete [[Autonomie|autonome]] [[Gemeinde|Kommune]].<br />
<br />
[[Datei:Christiania depuis Notre Sauveur.jpg|miniatur|Freistadt Christiania (vom Turm der [[Vor Frelsers Kirke (Kopenhagen)|Erlöserkirche]] gesehen)]]<br />
[[Datei:Entrée de Christiania.jpg|miniatur|Haupteingang der Freistadt Christiania]]<br />
[[Datei:Touristical commerce within the Freetown Christiania.JPG|thumb|Allerorts wird Handel und Gastronomie mit Touristen betrieben.]]<br />
[[Datei:Christiania Exit.JPG|miniatur|… von der anderen Seite gesehen]]<br />
[[Datei:Christiania Street.JPG|miniatur|Pusherstreet, die Straße der Haschischhändler, deutlich zu sehen sind die Fotografie-Verbotsschilder]]<br />
[[Datei:Copenhagen entrance christiania.jpg|miniatur|Haus in der Freistadt Christiania]]<br />
[[Datei:Kristiana.jpg|miniatur|Wohnhaus („Bananenhaus“)]]<br />
[[Datei:BadeHuset Christiania.JPG|miniatur|Das Badehaus in Christiania mit einem Briefkasten der „Christiania Post“]]<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Christiania umfasst ein 34 [[Hektar]] großes Gebiet im Kopenhagener Stadtteil [[Christianshavn]]. Das ehemalige Militärgelände der ''Bådsmandsstrædes Kaserne'' liegt auf den historischen Wallanlagen der Stadt. Geografisch gliedert sich Christiania in insgesamt 15 Gebiete:<br />
* Loppebygningen<br />
* Fredens Ark (Friedensarche)<br />
* Prærien (Prärie)<br />
* [[Thing|Tinghuset]] (Thinghaus)<br />
* Psyak<br />
* Mælkevejen (Milchstraße)<br />
* Fabriksområdet (Fabrikgelände)<br />
* Løvehuset (Löwenhaus)<br />
* Mælkebøtten (Löwenzahn)<br />
* Nordområdet<br />
* Den Blå Karamel (Der blaue Karamell)<br />
* Bjørnekloen (Bärenklaue)<br />
* Syddyssen<br />
* Midtdyssen<br />
* Norddyssen<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Baracken und Stadtbefestigung ===<br />
[[Datei:Henrettelsesskur.jpg|miniatur|200px|Hütte, die von 1946 bis 1950 für Exekutierungen von Kollaborateuren im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] benutzt wurde. Vorhandene Ruinen können im Inneren von Christiania gesehen werden.]]<br />
<br />
Das Gebiet von Christiania besteht aus früheren [[Baracke]]n der Bådsmandsstræde (''Bådsmandsstrædes Kaserne'') und Teilen der [[Stadtmauer]]. Die Stadtmauern und die damals eigenständige Stadt [[Christianshavn]] wurden 1617 vom König [[Christian IV. (Dänemark und Norwegen)|Christian&nbsp;IV.]] durch die Neulandgewinnung zwischen Kopenhagen und [[Amager]] gegründet. Nach der [[Schlacht von Kopenhagen]] während des Kriegs mit Schweden wurden die Stadtmauern zwischen 1682 und 1692 unter [[Christian V. (Dänemark und Norwegen)|Christian&nbsp;V.]] zu einem vollständigen Verteidigungsring ausgebaut. Die westlichen Mauern von Kopenhagen wurden während des 19. Jahrhunderts abgerissen, die Stadtmauern in Christianshavn jedoch belassen. Sie werden heute als eine der besterhaltenen Verteidigungsanlagen auf der Welt angesehen.<ref>[http://www.kulturarv.dk/tjenester/nyheder/christiania_historie.jsp Geschichte des Bereichs von Christiania], Kulturarvsstyrelsen, 12. März 2007 (Dänisch)</ref><br />
<br />
Die Baracken der Bådsmandsstræde beherbergten das königliche [[Artillerie]]regiment, das Materialkommando der Armee und Munitionslabore sowie -lager. Sie wurden nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wenig genutzt und standen zwischen 1967 und 1971 leer.<br />
<br />
Der nördlich anliegende Bereich, Holmen, war bis in die 1990er Jahre der Hauptmarinestützpunkt Dänemarks. Holmen wird derzeit ausgebaut und ist die Heimat des [[Königliche Oper (Kopenhagen)|Kopenhagener Opernhauses]] (nicht zu verwechseln mit dem zuvor und immer noch existieren "Operaen", einem Veranstaltungsort für Konzerte in Christiania) und diverser Schulen. Der Bereich weiter nördlich wird weiterhin von der Marine benutzt, er ist allerdings tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich.<br />
<br />
Die äußerste Verteidigungslinie, Enveloppen, wurde (bis auf die südlichste Spitze, welche nicht Teil von Christiana ist) im christianitischen [[Soziolekt]] in ''Dyssen'' umbenannt. Sie ist durch eine Brücke über den Hauptgraben mit Christiania verbunden oder kann über einen beim Christmas Møllers Plads beginnenden Pfad erreicht werden. Vier ehemalige Lager für Schießpulver befinden sich in den V-förmigen Ausformungen der Mauer, den Redans. Sie wurden zwischen 1779 und 1780 als Ersatz für einen Lagerplatz in Østerport im Zentrum Kopenhagens erbaut, der im Jahre 1770 explodierte und dabei 50 Menschen tötete. Die Häuser wurden in ''Aircontition'', ''Autogena'', ''Fakirskolen'' (die Fakirschule) und ''Kosmiske Blomst'' (Kosmische Blume) umbenannt und wurden trotz Denkmalschutz leicht verändert.<ref>[http://www.kulturarv.dk/fredede-bygninger/oplev-danmarks-fredede-bygninger/ta-ud-og-kig/christiania/ Geschichte des Bereichs von Christiania], [[Kulturarvsstyrelsen]]</ref><br />
<br />
Der letzte Ort in Dänemark, an dem zwischen 1946 und 1950 Exekutionen durchgeführt wurden, kann noch am zweiten Redan, nahe dem ''Aircondition'' genannten Haus, besichtigt werden.<ref>[http://www.information.dk/19110 ''Skydeskuret på Amager''] (Die Erschießungshütte von Amager), [[Dagbladet Information|Information]], 29. Mai 2007 (Dänisch)</ref> Die hölzerne Exekutierungshütte wurde abgerissen, das Estrichfundament und ein Ablauf für das Blut befinden sich allerdings immer noch direkt neben dem Weg. Insgesamt wurden 29 Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs an diesem Platz exekutiert. Der letzte Kriegsverbrecher, der am 20. Juli 1950 hingerichtet wurde, war Ib Birkedal, ein hochrangiger [[Gestapo]]kollaborateur aus Dänemark.<br />
<br />
=== Schutz der Häuser und des Geländes ===<br />
[[Datei:Christiania, glass house, august 2007.jpg|miniatur|Glashaus in der Freistadt Christiania, eine der vielen eigentümlichen Konstruktionen, welche moderne „Architektur ohne Architekten“ darstellen.]]<br />
<br />
Im Jahre 2007 beabsichtigte die [[Kulturarvsstyrelsen]] (auf Deutsch etwa „Kulturerbeverwaltung”) einen Teil der Militärgebäude, welche sich nun in Christiania befinden, unter Kulturschutz zu stellen. Diese sind:<br />
* ''Den grå hal'' (‚Die graue Halle‘), früher ein Reitstall mit einer einzigartigen Bohlendachkonstruktion, jetzt Christianias größter Veranstaltungsort<br />
* ''Den grønne hal'' (‚Die grüne Halle‘), ursprünglich ein kleinerer Reitstall<br />
* ''Mælkebøtten'' (‚Die Pusteblume‘)<br />
* Das Haus des Kommandeurs, ein Haus mit Teilfachwerk<br />
* Die Pulverkammern aus dem 17. und 18 Jahrhundert in den Bastionen<br />
<br />
Einige historische Gebäude wurden nach der Übernahme von Christiania leicht verändert.<ref>[http://www.kulturarv.dk/tjenester/nyheder/christiania-huse.jsp Beschreibung der Häuser, welches für den Denkmalschutz vorgeschlagen wurden], Kulturarvsstyrelsen, 13. März 2007 (Dänisch)</ref><br />
<br />
=== Die Gründung von Christiania ===<br />
Nachdem das Militär das Gebiet verlassen hatte, wurde das Gelände nur von wenigen Wärtern bewacht und die leeren Häuser wurden sporadisch unerlaubterweise von Obdachlosen bewohnt. Am 4. September 1971 wurden die Zäune von Einwohnern der umliegenden Stadtteile eingerissen, und der Bereich teilweise als Spielplatz für ihre Kinder übernommen.<br />
<br />
Obwohl die Übernahme am Anfang nicht notwendigerweise organisiert war, wird behauptet, dass dies als Protest gegen die dänische Regierung geschah, da zu dieser Zeit in Kopenhagen ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen bestand.<br />
<br />
Am 26. September 1971 wurde Christiania von [[Jacob Ludvigsen]], einem bekannten [[Provokateur]] und Journalist, welcher eine Zeitung namens ''Hovedbladet'' ('Das Hauptblatt') herausgegeben hat, welche für junge Menschen bestimmt und unter ihnen auch erfolgreich war, als geöffnet ausgerufen. Ludvigsen veröffentlichte in seiner Zeitung einen Artikel, in welchem er und fünf andere Personen eine Entdeckungsreise in ein Gebiet machten, welches er 'Die verbotene Stadt des Militärs’ nannte. Der Artikel hat die Gründung der Freistadt weitgehend bekannt gemacht, unter anderem schrieb er unter der Überschrift ''Zivilisten erobern die 'verbotene Stadt’ des Militärs'':<ref>[http://www.jacob-ludvigsen.dk/?Christiania Christiania], Facsimiles des 'Hovedbladet', Jacob Ludvigsens Website (Dänisch)</ref><br />
<blockquote>''Christiania ist das Land der Siedler. Es ist bis jetzt die größte Chance eine Gesellschaft von Null aufzubauen - und dabei nichtsdestotrotz die vorhandenen Konstrukte weiter zu nutzen. Ein eigenes Elektrizitätswerk, ein Badehaus, eine gigantische Sporthalle, wo all die Friedenssuchenden würdevoll meditieren können - und Yogazentrum. Hallen, in denen sich Theatergruppen zu Hause fühlen können. Gebäude für Kiffer, die zu paranoid und schwach sind um sich abzuhetzen...Ja, für jene, die fühlen, wie das Pionierherz schlägt, kann kein Zweifel an dem Zweck von Christiania aufkommen. Es ist der Teil der Stadt, der vor uns geheim gehalten wurde - allerdings nicht mehr.''</blockquote><br />
<br />
Ludvigsen war Mitautor von Christianias [[Leitkultur|Leitbild]] von 1971, in welchem folgendes steht:<br />
<blockquote>''Das Ziel von Christiania ist das Erschaffen einer selbst-regierenden Gesellschaft wo alle und jede Person selbst für das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft verantwortlich ist. Unsere Gesellschaft soll ökonomisch selbsttragend sein und, als solche, ist es unser Bestreben unerschütterlich in unserer Weltanschauung zu sein, dass psychologische und physische Armut verhindert werden kann.''</blockquote><br />
<br />
Der Geist von Christiania entwickelte sich schnell in Richtung [[Hippiebewegung]], [[Hausbesetzer]], [[Kollektivismus]] und [[Anarchismus]], im Kontrast zu der vorherigen militärischen Nutzung des Geländes.<br />
<br />
Das Protestlied ''I kan ikke slå os ihjel'' (übersetzt: "Ihr könnt uns nicht töten"), geschrieben im Jahre 1976 vom Tom Lunden der [[Flower Power]] Rockgruppe Bifrost wurde die inoffizielle Hymne von Christiania.<ref>Henrik Vesterberg, [http://ibyen.dk/musik/article340487.ece "Sangene kan de i hvert fald ikke slå ihjel"], ''Politiken'', 11. Juli 2007</ref><br />
<br />
=== Die Gemeinschaft ===<br />
<br />
[[Meditation]] und [[Yoga]] waren unter Christianiten von Anfang an beliebt, und Christiania hat seit vielen Jahren seine eigene international gefeierte Theatergruppe names Solvognen, welche neben ihren Theateraufführungen auch viele Ereignisse in Kopenhagen und sogar in ganz Schweden veranstaltet hat. Ludvigsen hatte immer von der Akzeptanz von Drogensüchtigen gesprochen, welche nicht länger mit der regulären Gesellschaft zurechtgekommen, und an diesem Glauben hat sich bis heute nicht geändert, obwohl viele Probleme durch den Gebrauch von Drogen entstanden sind (allerdings hauptsächlich 'harter Drogen', welche nichtsdestotrotz in Christiania nicht toleriert werden). Diese Abhängigen kommen nach Christiania und bleiben dort, und werden in der Ethik der Freistadt als genauso wesentlich wie auch die Unternehmer angesehen. Aus diesem Grund wird Christiania von vielen Dänen als gelungenes Experiment angesehen. Für viele Jahre war der rechtliche Status der Freistadt allerdings in der Schwebe, da verschiedene dänische Regierungen versucht haben, die Einwohner aus Christiania zu vertreiben. Die Versuche waren bis jetzt allerdings erfolglos.<br />
<br />
Christiania ist deshalb eine der größten Touristenattraktionen in Kopenhagen und im Ausland weitläufig als "Marke" für den progressiven und freien Lebensstil der Dänen bekannt. Auch viele dänische Unternehmen und Organisationen verwenden Christiana als Vorzeigeort für ihre ausländischen Freunde und Gäste. Der Zweck ist ihnen etwas 'dänisches’ zu zeigen, welches man an keinem anderen Ort der Welt findet.<br />
<br />
Unter den lokalen Besuchern sind viele Sozialhilfeempfänger, Rentner, Immigranten und Menschen aus sozialen Einrichtungen. Auch alleinerziehende Mütter besuchen den Ort, ganz zu schweigen von den vielen Obdachlosen und jungen Arbeitslosen. [[Inuit]] (Grönländer), Obdachlose und Vagabunden, alle finden hier eine Zufluchtsstätte. Aber auch viele andere Menschen wie Studenten, Musiker, Künstler, Intellektuelle und Akademiker besuchen oft die Freistadt.<br />
<br />
Christiania ist reich an kreativen und erholsamen Plätzen. In Wirklichkeit scheinen die grünen Wallanlagen von Christiania viel erholsamer und attraktiver für die Besucher als die gut gepflegten, einsamen Orte unter der Verwaltung der Stadt Kopenhagen. Viele Menschen verzichten allerdings aus dem einfachen Grund darauf, Christiania zu erkunden und ihre Angebote zu nutzen, weil sie sich nicht in Kopenhagen auskennen.<br />
<br />
Die Menschen in Christiania haben unabhängig vom dänischen Staat ihre eigenen Regeln entwickelt. Die Regeln verbieten Diebstahl, Gewalt, Feuerwaffen, Messer, kugelsichere Westen, harte Drogen und Abzeichen von Motorradclubs.<br />
<br />
Christiania ist berühmt für seine Hauptattraktion namens ''Pusher Street'' (zu deutsch in etwa: ‚Drogendealerstraße‘), in der [[Haschisch]] und [[Cannabis als Rauschmittel|Cannabis]] bis ins Jahr 2004 öffentlich in befestigten Ständen verkauft wurden, nichtsdestotrotz gibt es eine Regel die „harte Drogen“ wie [[Kokain]], [[Amphetamine]], [[Ecstasy]] und [[Heroin]] verbietet. Der Cannabishandel ist umstritten, allerdings kann er laut den Regeln der Stadt nicht abgeschafft werden, solange nicht jeder sein Einverständnis dazu gibt. Die Legalisierung von Cannabis ist eine der Vorstellungen, die von vielen Bürgern in Christiania geteilt werden. Die Region hat mit dem dänischen Verteidigungsministerium (dem noch immer das Gelände gehört) im Jahre 1995 eine Übereinkunft getroffen. Seit 1994 haben die Bewohner Steuern und Gebühren für Wasser, Strom, Müllentsorgung und andere Nebenkosten gezahlt.<br />
<br />
Die Zukunft des Gebietes war lange Zeit unsicher, da die dänischen Autoritäten die Beseitigung von Christiania anstrebten. Nach der Einigung der Bewohner mit der dänischen Regierung das Gebiet käuflich zu erwerben, scheint Christiania nun doch zu einer gesicherten Existenz gefunden zu haben.<br />
<br />
=== Flagge ===<br />
[[Datei:Flag of Christiania.svg|180px|miniatur|Flagge der Freistadt Christiania]]<br />
<br />
Die Flagge der Freistadt Christiania ist ein rotes Banner mit drei gelben Punkten. Diese Punkte repräsentieren die „i“-Punkte in „Christiania“.<ref>{{Internetquelle | url = http://www.crwflags.com/fotw/flags/dk-chris.html | werk = Flags of the World | titel = Christiania, Denmark|zugriff=27. März 2012}}</ref> Als die ersten Hausbesetzer die verlassene Militäranlage besetzten, fanden sie eine große Menge roter und gelber Farbe und wählten diese Farben daher für ihre Flagge.<ref>{{Internetquelle | url = http://www.ricksteves.com/plan/destinations/scan/christiana.htm | autor = Rick Steves | titel = Europe – Save Christiania| zugriff=10. April 2010}}</ref><br />
<br />
Eine weitere Interpretation der Punkte ist der Wahlspruch der Freistadt: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ oder wie einige auch sagen: „Frieden, Liebe und Harmonie“.<br />
<br />
=== Neuste Kontroversen ===<br />
In und um Christiania gibt es in letzter Zeit zunehmend Proteste und Konflikte, zum Teil als Konsequenz zu den Plänen der Regierung, den Bereich in die Stadt einzugliedern.<br />
<br />
==== Unruhen wegen Abriss eines Hauses ====<br />
Am 14. Mai 2007 drangen von der Polizei begleitete Arbeiter der Forst- und Naturbehörde in Christiania ein und rissen die Überreste des kleinen, verlassenen Gebäudes der ''Cigarkassen'' ('Die Zigarrenkiste') ab. Sie trafen auf wütende und verängstigte Christianiten, die befürchteten, dass die Polizei auch den Abriss weiterer Häuser beabsichtigt. Straßensperren wurden gebaut und LKWs, die die Überreste der Gebäude abtransportierten, wurden sabotiert, damit sie sich nicht mehr fortbewegen können. Die Polizei drang mit einem Großaufgebot an Beamten in die Freistadt ein und traf auf massive Gegenwehr. Einwohner warfen Steine und schossen Feuerwerkskörper auf die Polizeifahrzeuge. Sie errichteten zudem Barrikaden außerhalb von Christiania. Die Polizei setzte [[Tränengas]] gegen die Einwohner ein und zahlreiche Verhaftungen wurden durchgeführt. Ein Aktivist schlich sich hinter den Polizeibefehlshaber und goss einen Eimer Urin und Fäkalien über ihn. Da Jugendliche die Eingänge nach Christiania verbarrikadierten und die Polizei mit Steinen und [[Molotowcocktail]]s bombardierten, zogen sich die Unruhen bis in die frühen Morgenstunden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, die Barrikaden zu stürmen, zog sich die Polizei zurück und gab letztendlich auf. Insgesamt wurden über 50 Aktivisten aus Christiania und von außerhalb verhaftet. Die Staatsanwaltschaft verlangte die Inhaftierung der festgenommenen Personen, da die Gefangenen ansonsten an weiteren Aufruhen in Kopenhagen teilnehmen könnten, da Kopenhagen ''in einem Zustand der Rebellion'' wäre.<ref>[http://modkraft.dk/spip.php?page=nyheder-artikel&id_article=5478 modkraft.dk], 18. Mai 2007</ref><br />
<br />
==== Schießerei und Mord von 2005 ====<br />
Am 24. April 2005 wurde ein 26-jähriger Einwohner von Christiania bei einem gewalttätigen Übergriff einer Gang auf der Pusher Street getötet und drei weitere verletzt. Der Grund dafür war ein Kleinkrieg über den Cannabismarkt in Kopenhagen.<br />
<br />
Nachdem der offene Cannabishandel ein Jahr zuvor beendet worden war, waren kriminelle Kreise darauf aus, den Markt zu übernehmen. Verantwortlich für die Schießerei war eine Gang, welche hauptsächlich aus Immigranten aus dem Stadtteil [[Nørrebro]] im Nordwesten der Stadt besteht. Sie hatten zuvor die Händler aus Christiania mehrfach danach gefragt, sie in ihren Markt aufzunehmen, wurden allerdings wiederholt abgewiesen. Am 23. April 2005 kam es zur gewalttätigen Eskalation. Die Händler von Christiania hatten erfahren, dass ein Mitglied einer aussenstehenden Gruppe ihre Organisation infiltriert hat, indem er eine Beziehung mit einer weiblichen Händlerin hatte. Er wurde enttarnt und konnte knapp entkommen – es wurden zwei Schüsse auf ihn abgefeuert. Am nächsten Tag fuhren zwei Autos in Christiania ein, aus denen sechs bis acht maskierte Männer mit [[Maschinengewehr]]en ausstiegen und sich in Richtung Pusher Street begaben. Nachdem sie dort eingetroffen waren, feuerten sie mindestens 35 Schüsse auf die Menschenmenge ab, töteten damit einen Christianiten und verwundeten drei weitere.<br />
<br />
==== Fernsehbeitrag von 2004 ====<br />
Die politischen Satiresendung ''Den halve sandhed'' (''Die halbe Wahrheit'') drehte am 26. März 2004 eine Episode in Christiania. In einer nicht ganz ernst gemeinten Aktion fing ein Journalist an, eine kleine hölzerne Hütte auf einer der Freiflächen Christianias zu errichten, da er annahm, dass sich Jedermann in der Freistadt niederlassen kann.<br />
<br />
Innerhalb von Minuten kamen Einwohner und erklärten ihm, dass dies komplett inakzeptabel wäre. Der Journalist wurde gewaltsam aufgefordert zu verschwinden. Andere Einwohner nahmen sich allerdings die Zeit, um ihm friedlich das Baurecht von Christiania zu erklären (eine Baugenehmigung ist vom Plenum einzuholen). Später errichten Journalisten einen Stand um „nicht politisch korrekte“ Waren wie [[Coca-Cola]] und [[Jaffa (Orange)|israelische Orangen]] zu verkaufen, da dies ihrer Meinung nach nicht schlimmer sei, als Cannabis an Minderjährige zu verkaufen.<ref>{{cite news | url=http://presse.dr.dk/presse/Article.asp?articleID=19136 | publisher = DR Presse | title = Den halve sandhed}}</ref><br />
<br />
==== Autos ====<br />
In Christiania sind außer für den Warentransport keine Autos erlaubt,<ref>[http://www.christiania.org/inc/pdf/94udplan/04gropla.htm ''Christianias Udviklingsplan: II. Fælles & offentlige bekvemmeligheder.''] abgerufen am 8. September 2012 (dänisch)</ref> allerdings besitzen die Einwohner insgesamt 132 Autos, die auf den umliegenden Straßen geparkt sind.<ref>[http://home.christiania.org/~hannah/33/polilogn/01folder.htm#svar5 christiania.org] {{Dead link|date=March 2008}}</ref> Nach Verhandlungen mit der städtischen Verwaltung hat Christiania eingewilligt, für seine Bewohner Parkplätze innerhalb der Freistadt zu schaffen. Bis zum Jahr 2005 wurden nur 14 Parkplätze geschaffen.<ref>[http://christiania.org/~trafikgruppe/ christiania.org] {{Dead link|date=March 2008}}</ref><br />
<br />
Vor den Stadtratswahlen im November 2001 schlugen die Bewohner eines Viertels vor, einen Kindergarten vor den Toren Christianias abzureißen, diesen in einigen hundert Metern Entfernung neu aufzubauen und das gewonnene Areal in einen Parkplatz umzuwandeln. Dieser Vorschlag wurde von anderen Einwohnern Christianias und des umliegenden Stadtteils von Kopenhagen kritisiert, allerdings argumentierten die Befürworter, dass das Gebäude des hölzernen Kindergarten veraltet sei und das Parkplatzproblem gelöst werden muss, bevor Christiania selbst ein Problem wird.<ref>[http://www.ch1.dk/arkiv/nyh/uge_spejl_18_01_02.htm Fra Ugespejlet 11] {{dead link|date=September 2010}}</ref><br />
<br />
Seit 2008 gibt es im Eingang nach Christiania, neben der Grauen Halle (Grå Hal) eine Schranke, um die Cannabiskunden und andere Besucher davon abzuhalten, ihre Fahrzeuge in den engen Gassen zu parken. Durch diesen Eingang ist nur noch Güterverkehr erlaubt. Der Nachteil war, dass dies das Problem bloß zu den anderen Eingängen verschoben wurde, welche nun allerdings komplett blockiert sind, bis eine weitere Schranke errichtet wurde. Es gibt sehr wenige Eingänge nach Christiania, die Christianiten glauben, dass sie das Problem der Belästigung durch den Verkehr durch das Versperren der Eingänge durch Schranken lösen können.<br />
<br />
==== Schwulenhaus ====<br />
Das Schwulenhaus (Bøssehuset), eine von Christianias autonomen Institutionen, ist seit den 1970er Jahren ein Zentrum der Schwulenbewegung, in dem unter anderem Partys und Theatershows veranstaltet werden. Die witzvollen und hochgradig artistischen Shows im Stil eines Varietés haben immer noch ein hohes Ansehen unter den Homosexuellen Kopenhagens.<br />
<br />
Im Jahre 2002 wurde eine Gruppe aus jungen homosexuellen Darstellern und Aktivisten namens Dunst eingeladen, das Haus zu übernehmen, damit es weiterhin ein Zentrum für die Schwulenbewegung bleibt. Dunst hat eine demokratische Verwaltung eingeführt und stellt seitdem offene Workshops für Photographie, Kunst, Musik, Tanz, Film und diverse andere Dinge bereit. Sie haben außerdem drei 'Rettet Christiania'-Nächte, eine Kaberetshow und drei Partys für Sympathisanten organisiert, um Teile der Schulden des Schwulenhauses an Christiania zurückzubezahlen. Laut Dunst werden sie von den Nachbarn allerdings nicht bereitwillig aufgenommen und die Neuankömmlinge wurden bezichtigt, den „Lebensstil Christianias“ nicht zu verstehen. Dunst gibt an, dass sie verbal beschimpft wurden, Drohbriefe erhielten und einmal ein Baseballschläger nach ihnen geworfen wurde. Manchen gefielen Dunsts laute Partys nicht, ihre zeitgenössische Electro-Punkmusik wurde als [[Techno]] bezeichnet. Sie wurden nach neun Monaten aufgefordert, Christiania zu verlassen.<br />
<br />
Dunst nahm im Jahr 2004 an „Christiania Distrotion“, einer Veranstaltung zur Unterstützung Christianias, teil. Da sie das Schwulenhaus nicht benutzen konnten, fand die Veranstaltung in einem Bus statt, der um Christiania herum fuhr.<ref>[http://www.dunst.dk/dunst/about_us/dk_hvad_er_dunst.html Dunst historie]</ref><ref>[http://www.dunst.dk/dunst/press/2004/04_05_26_ugespeglet/ugespeglet.html Åbent brev til Christiania]</ref><br />
<br />
==== Räumung und Aufstand ====<br />
Am 29. Oktober 2008 fand eine Räumung des zweiten Stockes des Hauses names Vadestedet statt, und führte zu einem eintägigen Aufstand, bei dem unter anderem für 25 Minuten eine Brücke blockiert wurde.<ref>{{cite web|title=Christiania fires it up|url=http://www.indymedia.org.uk/en/2008/10/411883.html|date=2008-10-29|accessdate=2008-10-29|publisher=Indymedia}}</ref><br />
Am nächsten Tag arbeiteten Christianiten daran, den zweiten Stock zu renovieren.<br />
<br />
==== Granatenattacke ====<br />
Am 24. April 2009 wurde einem 22-jährigen Mann von einer Granate, die in die Menschenmenge beim Cafe Nemoland geworfen wurde, der Kiefer abgerissen.<ref>[http://www.cphpost.dk/news/local/87-local/45478-mans-jaw-blown-off-in-grenade-attack.html Kiefer eines Mannes in einem Granatenangriff abgerissen, CHP Post]</ref> Vier oder fünf<ref>[http://politiken.dk/newsinenglish/article696566.ece Granate auf Cafe geworfen, Politiken]</ref> weitere Personen hatten kleinere Verletzungen am Rücken und an den Beinen. Der Täter wurde nie gefunden.<br />
<br />
== Politik ==<br />
Die Bewohner betrachten sich selbst als in einer [[Freie Stadt|Freistadt]] lebend, die sich unabhängig von den staatlichen Behörden verwaltet. [[Basisdemokratie|Basisdemokratisch]] und auf [[Konsens]] hin ausgerichtet, setzt man auf [[Selbstregulierung]]. Eine [[Polizei]] gibt es nicht, verschiedene Formen von Versammlungen intervenieren im Bedarfsfall und können als Strafe den Ausschluss aus der Gemeinschaft beschließen.<br />
<br />
=== Das Plenum (Fællesmøde) ===<br />
Das Plenum (Fællesmøde) behandelt die Angelegenheiten, welche die gesamte Gemeinschaft betreffen, wie z.&nbsp;B. den Beschluss des jährlichen Haushaltsplanes, Zusammenarbeit und Verhandlungen mit dem dänischen Staat oder Konflikte mit der Kopenhagener Polizei. In diesem Falle kann man das Plenum mit der Regierung im [[Folketing]]et vergleichen, als gesetzgebende Macht.<br />
<br />
=== Die Gebietssitzung (Områdemøde) ===<br />
Die Gebietssitzung (Områdemøde) wird in der Regel einmal im Monat einberufen. Hier werden die lokalen Probleme der 15 Gebiete besprochen.<br />
<br />
=== Verhältnis zu den dänischen Behörden ===<br />
Bisherige Versuche dänischer Behörden, die [[Hausbesetzung|Besetzer]] vom Gelände zu entfernen, schlugen aufgrund der großen Anzahl der Personen (ca. 900) und der Größe des Areals fehl, sodass man sich 1972 darauf verständigte, die Besetzung als „[[sozial]]es [[Experiment]]“ zu betrachten und zu dulden, bis über die Verwendung des Geländes entschieden würde. Im Gegenzug erklärten sich die Bewohner bereit, die [[Kosten|Betriebskosten]] (Strom, Wasser) zu bezahlen. Aus Sicht der dänischen Behörden handelt es sich um eine staatlich geduldete [[Autonomie|autonome]] [[Gemeinde|Kommune]].<br />
<br />
Die bis Oktober 2011 regierende dänische Mitte-Rechts-Regierung war der „Freistadt“ politisch nicht wohlgesinnt. Die Regierung des ehemaligen dänischen Ministerpräsidenten [[Anders Fogh Rasmussen]] und die seines Nachfolgers [[Lars Løkke Rasmussen]] wollten in Christiania die Anwendung der sonst üblichen Bau- und Vergabebestimmungen für Wohnraum durchsetzen. Bis dahin entschieden die Anwohner darüber. Im Mai 2007 wurde auf Anordnung der dänischen Behörden der erzwungene Abriss des Holzhauses „Zigarrenkiste“ vollstreckt. Die Bewohner sahen darin einen unzulässigen Eingriff in ihre Selbstverwaltung und eine politische Provokation, weshalb sie das Gebäude provisorisch neu errichteten.<br />
<br />
Am 26. Mai 2009 entschied das zuständige Gericht (''Østre Landsret'') zugunsten der dänischen Regierung die Räumung Christianias. Die Entscheidung ist in Berufung vor dem obersten Gerichtshof ([[Højesteret]]) gegangen.<ref>[http://bazonline.ch/ausland/europa/Hippies-muessen-Christiania-verlassen/story/25670800 ''Hippies müssen Christiania verlassen.''] In: ''[[Basler Zeitung]].'' 26. Mai 2009.</ref><ref>[http://politiken.dk/indland/article718668.ece ''Landsretten, Grænser for fristad.''] In: ''[[Politiken]].'' 26. Mai 2009.</ref> Im Februar 2011 bestätigte das oberste Gericht den bereits 2009 in erster Instanz beschlossenen Entzug der Selbstständigkeit Christianias. Das Gebiet soll zu einem Stadtteil Kopenhagens werden.<ref>[http://derstandard.at/1297818383289/Daenemark-Freistaat-Christiania-verlor-Selbstbestimmung-vor-Gericht-endgueltig ''Freistaat Christiania verlor Selbstbestimmung vor Gericht endgültig''.] In: ''[[Der Standard]]'', 18. Februar 2011</ref><br />
<br />
Am 14. Dezember 2009 kam es am Rande der [[UN-Klimakonferenz in Kopenhagen]] zu Krawallen am Rande der Siedlung Christiania, in deren Verlauf brennende Barrikaden errichtet wurden.<ref>[http://www.rp-online.de/panorama/ausland/Militante-Umweltschuetzer-setzen-Barrikaden-in-Brand_aid_795872.html ''Militante Umweltschützer setzen Barrikaden in Brand.''] In: ''RP-Online.'' 15.&nbsp;Dezember&nbsp;2009.</ref> Die Polizei ging mit [[Tränengas]] und Wasserwerfern gegen die Randalierer vor und nahm auf dem Gelände von Christiania etwa 150–200 Personen, nach anderen Angaben 210 Personen<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/332/497635/text/ ''Klimagipfel Kopenhagen – Molotowcocktails und Tränengas.''] In: ''Süddeutsche Zeitung Online.'' 15.&nbsp;Dezember&nbsp;2009.</ref> fest.<br />
<br />
Am 30. April 2011 stimmten die Bewohner Christianas dem Angebot des Staates Dänemark zu, den Grund und die Gebäude für zunächst noch 150 Millionen dänische Kronen – umgerechnet 20 Millionen Euro – zu kaufen. Die Geburtsstunde des neuen „Freistaats“ Christiana wurde mit einem ausgelassenem Volksfest gefeiert,<ref>[http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/bewohner-kaufen-ihren-freistaat/ ''Bewohner kaufen ihren Freistaat''.] In: ''[[Die tageszeitung|taz]]'', 1. Mai 2011</ref> wobei die Bauauflagen der Behörden dabei erfüllt werden mussten.<ref>[http://orf.at/stories/2064752/2064751/ ''Kauf für über zehn Mio. Euro''], orf.at, 21. Juni 2011</ref>. Zur Finanzierung des Kaufpreises wurde eine „Volks[[aktie]]“ ausgegeben.<ref>Gunnar Herrmann: [http://www.sueddeutsche.de/geld/antikapitalisten-auf-geldsuche-volksaktie-der-hippies-1.1176412 ''Antikapitalisten auf Geldsuche - Volksaktie der Hippies'']. In ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' vom 31. Oktober 2011, abgerufen am 11. April 2012</ref> Bis Ende Februar 2012 waren auf diese Weise ca. 900.000 Euro zusammengekommen.<ref>Christian Gehl: [http://www.zeit.de/reisen/2012-02/kopenhagen-christiana ''Crowdfunding für alternative Lebensform'']. In ''[[Zeit online]]'' vom 29. Februar 2012, abgerufen am 11. April 2012</ref> Per 1. Juli 2012 wurde schließlich für eine einmalige Zahlung von 85,4 Mio. Kronen und eine jährliche Miete von 5,3 Mio. Kronen ein Teil Christianias vom dänischen Staat an die Stiftung der Christianiter übertragen.<ref>Frank Hvilsom und Jesper Hvass: [http://politiken.dk/indland/ECE1675546/fondsformand-nu-er-40-aars-konflikter-med-staten-slut/ ''Fondsformand: Nu er 40 års konflikter med staten slut'']. In ''[[Politiken]]'' vom 1. Juli 2012, abgerufen am 18. August 2012 (dänisch)</ref><br />
<br />
=== Sozial- und Gesundheitspolitik ===<br />
Viele sozialstaatliche Dienste wurden im Laufe der Jahre eingeführt: von der [[Straßenreinigung]] über die Post bis hin zu Kindergärten, Schulfreizeitangeboten und einem Bade-/ Gesundheitshaus. Es gibt weder Mietvertrag noch Hauseigentum.<br />
<br />
== Kultur ==<br />
Die [[Individualismus|individualistisch]]-pittoreske [[Architektur]] und die [[Stadtviertel|Stadtanlage]] sind Ausdruck der dort vertretenen alternativen [[Dasein|Lebensform]]. Dennoch schottet man sich nicht gänzlich von der Gesellschaft ab, viele Christianitter arbeiten außerhalb der Siedlung, alle bezahlen ihre Steuern an den dänischen Staat – und zugleich einen Anteil an die eigene Verwaltung. Überhaupt ist das Leben in Christiania heute stärker konsumorientiert, als es den ursprünglichen Idealen der Hippie-Bewegung entsprach. Es gibt eine eigene Währung namens LØN (Lohn), die Münzen haben einen Wert von 50&nbsp;Dänischen Kronen.<br />
<br />
== Regeln ==<br />
{{Überarbeiten}}<br />
[[Datei:Chritianias common law.jpg|miniatur|Regeln in Christiania]]<br />
<br />
Es gibt mehrere Regeln in Christiania. Die wichtigsten sind:<br />
* Keine harten Drogen<br />
* Keine Waffen<br />
* Keine Gewalt<br />
* Keine kugelsichere Kleidung<br />
* Kein Diebesgut<br />
<br />
Autos und Motorräder sind in Christiania verboten. Der Konsum sogenannter „[[Droge#Klassifizierung nach hart und weich|weicher Drogen]]“ –&nbsp;zum Beispiel [[Marihuana]] und [[Haschisch]]&nbsp;– wurde in Christiania von der dänischen Regierung über dreißig Jahre toleriert und der Handel wenig behindert.<br />
<br />
Im Jahre 2002 forderte die Regierung Dänemarks den Cannabisverkauf weniger sichtbar zu gestalten, woraufhin die Verkäufer als satirische Antwort ihre Stände in [[Tarnung|Camouflage]] hüllten.<ref>[http://www.christiania.org/inc/guide/?lan=gb&side=10 Christiania Guide] christiania.org, Page 10</ref> Am 4. Januar 2004 rissen die Cannabishändler ihre Verkaufsstände in der '''Pusher Street''' ab, einen Tag vor einer geplanten Großaktion der Polizei. Die Verkäufer wussten von dieser Aktion und hatten sich dazu entschlossen, die Stände selbst abzureißen. Die Polizei führte in den folgenden Wochen über 20 Verhaftungen durch, was einen Großteil des organisierten Verkaufsnetzwerkes der Pusher Street eliminiert hatte. Das Dänische Nationalmuseum konnte einen der farbenfrohen Stände vor dem Abriss retten, welcher jetzt Teil einer Ausstellung ist.<br />
<br />
Das Fotografieren in der Nähe der Pusherstreet ist verboten. Darauf weisen zahlreiche Verbotsschilder hin. Auf dem Rest des Gebietes ist das Fotografieren erlaubt, solange man die übliche Zurückhaltung beim Fotografieren von Personen einhält.<br />
<br />
== Rundfunk ==<br />
* Marc-Christoph Wagner: ''Biotop der Ideale''. Deutschlandradio, Gesichter Europas, 25. März 2006<br />
* Constanze Suhr: ''Christiania''. Deutschlandradio, Corso Kultur, 2004<br />
* Harald Brandt: [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/-/id=8986864/nid=8986864/did=9797634/jfs605/ ''Mein Haus auf dem Pulverturm''] - Der Freistaat Christiania wird legalisiert, SWR2 Tandem vom 2. Juli 2012 19:20 Uhr<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Constanze Suhr: ''Irgendwann willst du ein bißchen Privatleben''. In: ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'', 22. September 1996<br />
* Constanze Suhr: ''Wer ist faul im Staate Dänemark?'' In: ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'', 30. September 2006<br />
* Constanze Suhr: ''Für eine Hand voll Freiheit''. In: ''TIP'' Berlin, Nr. 20, 2006<br />
* {{Der Spiegel|ID=52185943|Autor=Manfred Ertel|Titel=Friede in den Hütten|Jahr=2007|Nr=28}}<br />
* Mark Edwards: ''Christiania – Versuche, anders zu leben.'' Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-498-01619-9.<br />
* Klaus Bischoff: ''Christiania – der autonome Freistaat in Kopenhagen.'' Der Kampf um eine alternative Gesellschaft. Diplomarbeit, Berlin 1995.<br />
* Ulrich Sonnenschein: ''Idealisten, Dealer und Verrückte.'' Im Zentrum Kopenhagens lebt der Freistaat Christiania nach eigenen Regeln. In: Joachim Meißner, Dorothee Mayer-Kahrweg, Hans Sarkowicz (Hrsg.): ''Gelebte Utopien. Alternative Lebensentwürfe.'' Insel Verlag, Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-458-17086-3, S. 296–313.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Christiania|Freistadt Christiania}}<br />
* [http://www.christiania.org/modules.php?name=Side&navn=linkeng Offizielle Homepage der Freistadt Christiania]<br />
* [http://www.schwarzaufweiss.de/kopenhagen/christiania.htm Reiseführer Kopenhagen: Christiania]<br />
* [http://www.veoh.com/browse/videos/category/educational_and_howto/watch/v17961181GxMksJBE ''Christiania''] Dokumentation aus der Sendereihe „Orte des Erinnerns“ im [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]], Februar 2009<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
{{Coordinate |NS=55/40/26/N |EW=12/36/1/E |type=landmark |region=DK}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kopenhagen]]<br />
[[Kategorie:Mikronation]]<br />
[[Kategorie:Geplante Gemeinschaft]]<br />
[[Kategorie:Hippiebewegung]]<br />
[[Kategorie:Autonome Bewegung]]<br />
[[Kategorie:Strömung im Anarchismus]]<br />
[[Kategorie:Wohnprojekt]]<br />
<br />
[[ar:كريستيانيا البلدة الحرة]]<br />
[[be:Хрысціянія]]<br />
[[be-x-old:Хрысьціянія]]<br />
[[ca:Christiania]]<br />
[[cs:Christiania (Kodaň)]]<br />
[[da:Christiania]]<br />
[[el:Κριστιάνια]]<br />
[[en:Freetown Christiania]]<br />
[[eo:Christiania (civito)]]<br />
[[es:Ciudad libre de Christiania]]<br />
[[et:Christiania]]<br />
[[eu:Christiania hiri librea]]<br />
[[fi:Christiania]]<br />
[[fr:Christiania (Danemark)]]<br />
[[gl:Christiania]]<br />
[[he:כריסטיאניה (רובע)]]<br />
[[is:Kristjanía]]<br />
[[it:Christiania]]<br />
[[ja:クリスチャニア]]<br />
[[lt:Kristijanija]]<br />
[[nl:Vrijstad Christiania]]<br />
[[nn:Fristaden Christiania]]<br />
[[no:Christiania (København)]]<br />
[[pl:Christiania (dzielnica Kopenhagi)]]<br />
[[pt:Christiania]]<br />
[[ru:Свободный город Христиания]]<br />
[[sh:Kristijanija]]<br />
[[simple:Christiania]]<br />
[[sr:Kristijanija]]<br />
[[sv:Christiania]]<br />
[[tr:Hristiyanya]]<br />
[[uk:Вільне місто Християнія]]<br />
[[vec:Christiania]]<br />
[[zh:克里斯欽自由城]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Freistadt_Christiania&diff=107861066Freistadt Christiania2012-09-09T19:49:35Z<p>Mitterertux: /* Die Gemeinschaft */</p>
<hr />
<div>Die '''Freistadt Christiania''' ({{daS|''Fristad Christiania''}}, auch ''Das freie Christiana'' oder kurz '''Christiania''') ist eine alternative Wohnsiedlung in der [[Dänemark|dänischen]] Hauptstadt [[Kopenhagen]], die seit 1971 besteht. Aus Sicht der dänischen Behörden handelt es sich um eine staatlich geduldete [[Autonomie|autonome]] [[Gemeinde|Kommune]].<br />
<br />
[[Datei:Christiania depuis Notre Sauveur.jpg|miniatur|Freistadt Christiania (vom Turm der [[Vor Frelsers Kirke (Kopenhagen)|Erlöserkirche]] gesehen)]]<br />
[[Datei:Entrée de Christiania.jpg|miniatur|Haupteingang der Freistadt Christiania]]<br />
[[Datei:Touristical commerce within the Freetown Christiania.JPG|thumb|Allerorts wird Handel und Gastronomie mit Touristen betrieben.]]<br />
[[Datei:Christiania Exit.JPG|miniatur|… von der anderen Seite gesehen]]<br />
[[Datei:Christiania Street.JPG|miniatur|Pusherstreet, die Straße der Haschischhändler, deutlich zu sehen sind die Fotografie-Verbotsschilder]]<br />
[[Datei:Copenhagen entrance christiania.jpg|miniatur|Haus in der Freistadt Christiania]]<br />
[[Datei:Kristiana.jpg|miniatur|Wohnhaus („Bananenhaus“)]]<br />
[[Datei:BadeHuset Christiania.JPG|miniatur|Das Badehaus in Christiania mit einem Briefkasten der „Christiania Post“]]<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Christiania umfasst ein 34 [[Hektar]] großes Gebiet im Kopenhagener Stadtteil [[Christianshavn]]. Das ehemalige Militärgelände der ''Bådsmandsstrædes Kaserne'' liegt auf den historischen Wallanlagen der Stadt. Geografisch gliedert sich Christiania in insgesamt 15 Gebiete:<br />
* Loppebygningen<br />
* Fredens Ark (Friedensarche)<br />
* Prærien (Prärie)<br />
* [[Thing|Tinghuset]] (Thinghaus)<br />
* Psyak<br />
* Mælkevejen (Milchstraße)<br />
* Fabriksområdet (Fabrikgelände)<br />
* Løvehuset (Löwenhaus)<br />
* Mælkebøtten (Löwenzahn)<br />
* Nordområdet<br />
* Den Blå Karamel (Der blaue Karamell)<br />
* Bjørnekloen (Bärenklaue)<br />
* Syddyssen<br />
* Midtdyssen<br />
* Norddyssen<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Baracken und Stadtbefestigung ===<br />
[[Datei:Henrettelsesskur.jpg|miniatur|200px|Hütte, die von 1946 bis 1950 für Exekutierungen von Kollaborateuren im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] benutzt wurde. Vorhandene Ruinen können im Inneren von Christiania gesehen werden.]]<br />
<br />
Das Gebiet von Christiania besteht aus früheren [[Baracke]]n der Bådsmandsstræde (''Bådsmandsstrædes Kaserne'') und Teilen der [[Stadtmauer]]. Die Stadtmauern und die damals eigenständige Stadt [[Christianshavn]] wurden 1617 vom König [[Christian IV. (Dänemark und Norwegen)|Christian&nbsp;IV.]] durch die Neulandgewinnung zwischen Kopenhagen und [[Amager]] gegründet. Nach der [[Schlacht von Kopenhagen]] während des Kriegs mit Schweden wurden die Stadtmauern zwischen 1682 und 1692 unter [[Christian V. (Dänemark und Norwegen)|Christian&nbsp;V.]] zu einem vollständigen Verteidigungsring ausgebaut. Die westlichen Mauern von Kopenhagen wurden während des 19. Jahrhunderts abgerissen, die Stadtmauern in Christianshavn jedoch belassen. Sie werden heute als eine der besterhaltenen Verteidigungsanlagen auf der Welt angesehen.<ref>[http://www.kulturarv.dk/tjenester/nyheder/christiania_historie.jsp Geschichte des Bereichs von Christiania], Kulturarvsstyrelsen, 12. März 2007 (Dänisch)</ref><br />
<br />
Die Baracken der Bådsmandsstræde beherbergten das königliche [[Artillerie]]regiment, das Materialkommando der Armee und Munitionslabore sowie -lager. Sie wurden nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wenig genutzt und standen zwischen 1967 und 1971 leer.<br />
<br />
Der nördlich anliegende Bereich, Holmen, war bis in die 1990er Jahre der Hauptmarinestützpunkt Dänemarks. Holmen wird derzeit ausgebaut und ist die Heimat des [[Königliche Oper (Kopenhagen)|Kopenhagener Opernhauses]] (nicht zu verwechseln mit dem zuvor und immer noch existieren "Operaen", einem Veranstaltungsort für Konzerte in Christiania) und diverser Schulen. Der Bereich weiter nördlich wird weiterhin von der Marine benutzt, er ist allerdings tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich.<br />
<br />
Die äußerste Verteidigungslinie, Enveloppen, wurde (bis auf die südlichste Spitze, welche nicht Teil von Christiana ist) im christianitischen [[Soziolekt]] in ''Dyssen'' umbenannt. Sie ist durch eine Brücke über den Hauptgraben mit Christiania verbunden oder kann über einen beim Christmas Møllers Plads beginnenden Pfad erreicht werden. Vier ehemalige Lager für Schießpulver befinden sich in den V-förmigen Ausformungen der Mauer, den Redans. Sie wurden zwischen 1779 und 1780 als Ersatz für einen Lagerplatz in Østerport im Zentrum Kopenhagens erbaut, der im Jahre 1770 explodierte und dabei 50 Menschen tötete. Die Häuser wurden in ''Aircontition'', ''Autogena'', ''Fakirskolen'' (die Fakirschule) und ''Kosmiske Blomst'' (Kosmische Blume) umbenannt und wurden trotz Denkmalschutz leicht verändert.<ref>[http://www.kulturarv.dk/fredede-bygninger/oplev-danmarks-fredede-bygninger/ta-ud-og-kig/christiania/ Geschichte des Bereichs von Christiania], [[Kulturarvsstyrelsen]]</ref><br />
<br />
Der letzte Ort in Dänemark, an dem zwischen 1946 und 1950 Exekutionen durchgeführt wurden, kann noch am zweiten Redan, nahe dem ''Aircondition'' genannten Haus, besichtigt werden.<ref>[http://www.information.dk/19110 ''Skydeskuret på Amager''] (Die Erschießungshütte von Amager), [[Dagbladet Information|Information]], 29. Mai 2007 (Dänisch)</ref> Die hölzerne Exekutierungshütte wurde abgerissen, das Estrichfundament und ein Ablauf für das Blut befinden sich allerdings immer noch direkt neben dem Weg. Insgesamt wurden 29 Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs an diesem Platz exekutiert. Der letzte Kriegsverbrecher, der am 20. Juli 1950 hingerichtet wurde, war Ib Birkedal, ein hochrangiger [[Gestapo]]kollaborateur aus Dänemark.<br />
<br />
=== Schutz der Häuser und des Geländes ===<br />
[[Datei:Christiania, glass house, august 2007.jpg|miniatur|Glashaus in der Freistadt Christiania, eine der vielen eigentümlichen Konstruktionen, welche moderne „Architektur ohne Architekten“ darstellen.]]<br />
<br />
Im Jahre 2007 beabsichtigte die [[Kulturarvsstyrelsen]] (auf Deutsch etwa „Kulturerbeverwaltung”) einen Teil der Militärgebäude, welche sich nun in Christiania befinden, unter Kulturschutz zu stellen. Diese sind:<br />
* ''Den grå hal'' (‚Die graue Halle‘), früher ein Reitstall mit einer einzigartigen Bohlendachkonstruktion, jetzt Christianias größter Veranstaltungsort<br />
* ''Den grønne hal'' (‚Die grüne Halle‘), ursprünglich ein kleinerer Reitstall<br />
* ''Mælkebøtten'' (‚Die Pusteblume‘)<br />
* Das Haus des Kommandeurs, ein Haus mit Teilfachwerk<br />
* Die Pulverkammern aus dem 17. und 18 Jahrhundert in den Bastionen<br />
<br />
Einige historische Gebäude wurden nach der Übernahme von Christiania leicht verändert.<ref>[http://www.kulturarv.dk/tjenester/nyheder/christiania-huse.jsp Beschreibung der Häuser, welches für den Denkmalschutz vorgeschlagen wurden], Kulturarvsstyrelsen, 13. März 2007 (Dänisch)</ref><br />
<br />
=== Die Gründung von Christiania ===<br />
Nachdem das Militär das Gebiet verlassen hatte, wurde das Gelände nur von wenigen Wärtern bewacht und die leeren Häuser wurden sporadisch unerlaubterweise von Obdachlosen bewohnt. Am 4. September 1971 wurden die Zäune von Einwohnern der umliegenden Stadtteile eingerissen, und der Bereich teilweise als Spielplatz für ihre Kinder übernommen.<br />
<br />
Obwohl die Übernahme am Anfang nicht notwendigerweise organisiert war, wird behauptet, dass dies als Protest gegen die dänische Regierung geschah, da zu dieser Zeit in Kopenhagen ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen bestand.<br />
<br />
Am 26. September 1971 wurde Christiania von [[Jacob Ludvigsen]], einem bekannten [[Provokateur]] und Journalist, welcher eine Zeitung namens ''Hovedbladet'' ('Das Hauptblatt') herausgegeben hat, welche für junge Menschen bestimmt und unter ihnen auch erfolgreich war, als geöffnet ausgerufen. Ludvigsen veröffentlichte in seiner Zeitung einen Artikel, in welchem er und fünf andere Personen eine Entdeckungsreise in ein Gebiet machten, welches er 'Die verbotene Stadt des Militärs’ nannte. Der Artikel hat die Gründung der Freistadt weitgehend bekannt gemacht, unter anderem schrieb er unter der Überschrift ''Zivilisten erobern die 'verbotene Stadt’ des Militärs'':<ref>[http://www.jacob-ludvigsen.dk/?Christiania Christiania], Facsimiles des 'Hovedbladet', Jacob Ludvigsens Website (Dänisch)</ref><br />
<blockquote>''Christiania ist das Land der Siedler. Es ist bis jetzt die größte Chance eine Gesellschaft von Null aufzubauen - und dabei nichtsdestotrotz die vorhandenen Konstrukte weiter zu nutzen. Ein eigenes Elektrizitätswerk, ein Badehaus, eine gigantische Sporthalle, wo all die Friedenssuchenden würdevoll meditieren können - und Yogazentrum. Hallen, in denen sich Theatergruppen zu Hause fühlen können. Gebäude für Kiffer, die zu paranoid und schwach sind um sich abzuhetzen...Ja, für jene, die fühlen, wie das Pionierherz schlägt, kann kein Zweifel an dem Zweck von Christiania aufkommen. Es ist der Teil der Stadt, der vor uns geheim gehalten wurde - allerdings nicht mehr.''</blockquote><br />
<br />
Ludvigsen war Mitautor von Christianias [[Leitkultur|Leitbild]] von 1971, in welchem folgendes steht:<br />
<blockquote>''Das Ziel von Christiania ist das Erschaffen einer selbst-regierenden Gesellschaft wo alle und jede Person selbst für das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft verantwortlich ist. Unsere Gesellschaft soll ökonomisch selbsttragend sein und, als solche, ist es unser Bestreben unerschütterlich in unserer Weltanschauung zu sein, dass psychologische und physische Armut verhindert werden kann.''</blockquote><br />
<br />
Der Geist von Christiania entwickelte sich schnell in Richtung [[Hippiebewegung]], [[Hausbesetzer]], [[Kollektivismus]] und [[Anarchismus]], im Kontrast zu der vorherigen militärischen Nutzung des Geländes.<br />
<br />
Das Protestlied ''I kan ikke slå os ihjel'' (übersetzt: "Ihr könnt uns nicht töten"), geschrieben im Jahre 1976 vom Tom Lunden der [[Flower Power]] Rockgruppe Bifrost wurde die inoffizielle Hymne von Christiania.<ref>Henrik Vesterberg, [http://ibyen.dk/musik/article340487.ece "Sangene kan de i hvert fald ikke slå ihjel"], ''Politiken'', 11. Juli 2007</ref><br />
<br />
=== Die Gemeinschaft ===<br />
<br />
[[Meditation]] und [[Yoga]] waren unter Christianiten von Anfang an beliebt, und Christiania hat seit vielen Jahren seine eigene international gefeierte Theatergruppe names Solvognen, welche neben ihren Theateraufführungen auch viele Ereignisse in Kopenhagen und sogar in ganz Schweden veranstaltet hat. Ludvigsen hatte immer von der Akzeptanz von Drogensüchtigen gesprochen, welche nicht länger mit der regulären Gesellschaft zurechtgekommen, und an diesem Glauben hat sich bis heute nicht geändert, obwohl viele Probleme durch den Gebrauch von Drogen entstanden sind (allerdings hauptsächlich 'harter Drogen', welche nichtsdestotrotz in Christiania nicht toleriert werden). Diese Abhängigen kommen nach Christiania und bleiben dort, und werden in der Ethik der Freistadt als genauso wesentlich wie auch die Unternehmer angesehen. Aus diesem Grund wird Christiania von vielen Dänen als gelungenes Experiment angesehen. Für viele Jahre war der rechtliche Status der Freistadt allerdings in der Schwebe, da verschiedene dänische Regierungen versucht haben, die Einwohner aus Christiania zu vertreiben. Die Versuche waren bis jetzt allerdings erfolglos.<br />
<br />
Christiania ist deshalb eine der größten Touristenattraktionen in Kopenhagen und im Ausland weitläufig als "Marke" für den progressiven und freien Lebensstil der Dänen bekannt. Auch viele dänische Unternehmen und Organisationen verwenden Christiana als Vorzeigeort für ihre ausländischen Freunde und Gäste. Der Zweck ist ihnen etwas 'dänisches’ zu zeigen, welches man an keinem anderen Ort der Welt findet.<br />
<br />
Unter den lokalen Besuchern sind viele Sozialhilfeempfänger, Rentner, Immigranten und Menschen aus sozialen Einrichtungen. Auch alleinerziehende Mütter besuchen den Ort, ganz zu schweigen von den vielen Obdachlosen und jungen Arbeitslosen. [[Inuit]] (Grönländer), Obdachlose und Vagabunden, alle finden hier eine Zufluchtsstätte. Aber auch viele andere Menschen wie Studenten, Musiker, Künstler, Intellektuelle und Akademiker besuchen oft die Freistadt.<br />
<br />
Christiania ist reich an kreativen und erholsamen Plätzen. In Wirklichkeit scheinen die grünen Wallanlagen von Christiania viel erholsamer und attraktiver für die Besucher als die gut gepflegten, einsamen Orte unter der Verwaltung der Stadt Kopenhagen. Viele Menschen verzichten allerdings aus dem einfachen Grund darauf, Christiania zu erkunden und ihre Angebote zu nutzen, weil sie sich nicht in Kopenhagen auskennen.<br />
<br />
Die Menschen in Christiania haben unabhängig vom dänischen Staat ihre eigenen Regeln entwickelt. Die Regeln verbieten Diebstahl, Gewalt, Feuerwaffen, Messer, kugelsichere Westen, harte Drogen und Abzeichen von Motorradclubs.<br />
<br />
Christiania ist berühmt für seine Hauptattraktion namens ''Pusher Street'' (zu deutsch in etwa: ‚Drogendealerstraße‘), in der [[Haschisch]] und [[Cannabis als Rauschmittel|Cannabis]] bis ins Jahr 2004 öffentlich in befestigten Ständen verkauft wurden, nichtsdestotrotz gibt es eine Regel die „harte Drogen“ wie [[Kokain]], [[Amphetamine]], [[Ecstasy]] und [[Heroin]] verbietet. Der Cannabishandel ist umstritten, allerdings kann er laut den Regeln der Stadt nicht abgeschafft werden, solange nicht jeder sein Einverständnis dazu gibt. Die Legalisierung von Cannabis ist eine der Vorstellungen, die von vielen Bürgern in Christiania geteilt werden. Die Region hat mit dem dänischen Verteidigungsministerium (dem noch immer das Gelände gehört) im Jahre 1995 eine Übereinkunft getroffen. Seit 1994 haben die Bewohner Steuern und Gebühren für Wasser, Strom, Müllentsorgung und andere Nebenkosten gezahlt.<br />
<br />
Die Zukunft des Gebietes war lange Zeit unsicher, da die dänischen Autoritäten die Beseitigung von Christiania anstrebten. Nach der Einigung der Bewohner mit der dänischen Regierung das Gebiet käuflich zu erwerben, scheint Christiania nun doch zu einer gesicherten Existenz gefunden zu haben.<br />
<br />
=== Flagge ===<br />
[[Datei:Flag of Christiania.svg|180px|miniatur|Flagge der Freistadt Christiania]]<br />
<br />
Die Flagge der Freistadt Christiania ist ein rotes Banner mit drei gelben Punkten. Diese Punkte repräsentieren die „i“-Punkte in „Christiania“.<ref>{{Internetquelle | url = http://www.crwflags.com/fotw/flags/dk-chris.html | werk = Flags of the World | titel = Christiania, Denmark|zugriff=27. März 2012}}</ref> Als die ersten Hausbesetzer die verlassene Militäranlage besetzten, fanden sie eine große Menge roter und gelber Farbe und wählten diese Farben daher für ihre Flagge.<ref>{{Internetquelle | url = http://www.ricksteves.com/plan/destinations/scan/christiana.htm | autor = Rick Steves | titel = Europe – Save Christiania| zugriff=10. April 2010}}</ref><br />
<br />
Eine weitere Interpretation der Punkte ist der Wahlspruch der Freistadt: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ oder wie einige auch sagen: „Frieden, Liebe und Harmonie“.<br />
<br />
=== Neuste Kontroversen ===<br />
In und um Christiania gibt es in letzter Zeit zunehmend Proteste und Konflikte, zum Teil als Konsequenz zu den Plänen der Regierung, den Bereich in die Stadt einzugliedern.<br />
<br />
==== Unruhen wegen Abriss eines Hauses ====<br />
Am 14. Mai 2007 drangen von der Polizei begleitete Arbeiter der Forst- und Naturbehörde in Christiania ein und rissen die Überreste des kleinen, verlassenes Gebäude der ''Cigarkassen'' ('Die Zigarrenkiste') ab. Sie trafen auf wütende und verängstigte Christianiten, die befürchteten, dass die Polizei auch den Abriss weiterer Häuser beabsichtigt. Straßensperren wurden gebaut und LKWs, die die Überreste der Gebäude abtransportierten, wurden sabotiert, damit sie sich nicht mehr fortbewegen können. Die Polizei drang mit einem Großaufgebot an Beamten in die Freistadt ein und traf auf massive Gegenwehr. Einwohner warfen Steine und schossen Feuerwerkskörper auf die Polizeifahrzeuge. Sie errichteten zudem Barrikaden außerhalb von Christiania. Die Polizei setzte [[Tränengas]] gegen die Einwohner ein und zahlreiche Verhaftungen wurden durchgeführt. Ein Aktivist schlich sich hinter den Polizeibefehlshaber und goss einen Eimer Urin und Fäkalien über ihn. Da Jugendliche die Eingänge nach Christiania verbarrikadierten und die Polizei mit Steinen und [[Molotowcocktail]]s bombardierten, zogen sich die Unruhen bis in die frühen Morgenstunden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, die Barrikaden zu stürmen, zog sich die Polizei zurück und gab letztendlich auf. Insgesamt wurden über 50 Aktivisten aus Christiania und von außerhalb verhaftet. Die Staatsanwaltschaft verlangte die Inhaftierung der festgenommenen Personen, da die Gefangenen ansonsten an weiteren Aufruhen in Kopenhagen teilnehmen könnten, da Kopenhagen ''in einem Zustand der Rebellion'' wäre.<ref>[http://modkraft.dk/spip.php?page=nyheder-artikel&id_article=5478 modkraft.dk], 18. Mai 2007</ref><br />
<br />
==== Schießerei und Mord von 2005 ====<br />
Am 24. April 2005 wurde ein 26-jähriger Einwohner von Christiania bei einem gewalttätigen Übergriff einer Gang auf der Pusher Street getötet und drei weitere verletzt. Der Grund dafür war ein Kleinkrieg über den Cannabismarkt in Kopenhagen.<br />
<br />
Nachdem der offene Cannabishandel ein Jahr zuvor beendet worden war, waren kriminelle Kreise darauf aus, den Markt zu übernehmen. Verantwortlich für die Schießerei war eine Gang, welche hauptsächlich aus Immigranten aus dem Stadtteil [[Nørrebro]] im Nordwesten der Stadt besteht. Sie hatten zuvor die Händler aus Christiania mehrfach danach gefragt, sie in ihren Markt aufzunehmen, wurden allerdings wiederholt abgewiesen. Am 23. April 2005 kam es zur gewalttätigen Eskalation. Die Händler von Christiania hatten erfahren, dass ein Mitglied einer aussenstehenden Gruppe ihre Organisation infiltriert hat, indem er eine Beziehung mit einer weiblichen Händlerin hatte. Er wurde enttarnt und konnte knapp entkommen – es wurden zwei Schüsse auf ihn abgefeuert. Am nächsten Tag fuhren zwei Autos in Christiania ein, aus denen sechs bis acht maskierte Männer mit [[Maschinengewehr]]en ausstiegen und sich in Richtung Pusher Street begaben. Nachdem sie dort eingetroffen waren, feuerten sie mindestens 35 Schüsse auf die Menschenmenge ab, töteten damit einen Christianiten und verwundeten drei weitere.<br />
<br />
==== Fernsehbeitrag von 2004 ====<br />
Die politischen Satiresendung ''Den halve sandhed'' (''Die halbe Wahrheit'') drehte am 26. März 2004 eine Episode in Christiania. In einer nicht ganz ernst gemeinten Aktion fing ein Journalist an, eine kleine hölzerne Hütte auf einer der Freiflächen Christianias zu errichten, da er annahm, dass sich Jedermann in der Freistadt niederlassen kann.<br />
<br />
Innerhalb von Minuten kamen Einwohner und erklärten ihm, dass dies komplett inakzeptabel wäre. Der Journalist wurde gewaltsam aufgefordert zu verschwinden. Andere Einwohner nahmen sich allerdings die Zeit, um ihm friedlich das Baurecht von Christiania zu erklären (eine Baugenehmigung ist vom Plenum einzuholen). Später errichten Journalisten einen Stand um „nicht politisch korrekte“ Waren wie [[Coca-Cola]] und [[Jaffa (Orange)|israelische Orangen]] zu verkaufen, da dies ihrer Meinung nach nicht schlimmer sei, als Cannabis an Minderjährige zu verkaufen.<ref>{{cite news | url=http://presse.dr.dk/presse/Article.asp?articleID=19136 | publisher = DR Presse | title = Den halve sandhed}}</ref><br />
<br />
==== Autos ====<br />
In Christiania sind außer für den Warentransport keine Autos erlaubt,<ref>[http://www.christiania.org/inc/pdf/94udplan/04gropla.htm ''Christianias Udviklingsplan: II. Fælles & offentlige bekvemmeligheder.''] abgerufen am 8. September 2012 (dänisch)</ref> allerdings besitzen die Einwohner insgesamt 132 Autos, die auf den umliegenden Straßen geparkt sind.<ref>[http://home.christiania.org/~hannah/33/polilogn/01folder.htm#svar5 christiania.org] {{Dead link|date=March 2008}}</ref> Nach Verhandlungen mit der städtischen Verwaltung hat Christiania eingewilligt, für seine Bewohner Parkplätze innerhalb der Freistadt zu schaffen. Bis zum Jahr 2005 wurden nur 14 Parkplätze geschaffen.<ref>[http://christiania.org/~trafikgruppe/ christiania.org] {{Dead link|date=March 2008}}</ref><br />
<br />
Vor den Stadtratswahlen im November 2001 schlugen die Bewohner eines Viertels vor, einen Kindergarten vor den Toren Christianias abzureißen, diesen in einigen hundert Metern Entfernung neu aufzubauen und das gewonnene Areal in einen Parkplatz umzuwandeln. Dieser Vorschlag wurde von anderen Einwohnern Christianias und des umliegenden Stadtteils von Kopenhagen kritisiert, allerdings argumentierten die Befürworter, dass das Gebäude des hölzernen Kindergarten veraltet sei und das Parkplatzproblem gelöst werden muss, bevor Christiania selbst ein Problem wird.<ref>[http://www.ch1.dk/arkiv/nyh/uge_spejl_18_01_02.htm Fra Ugespejlet 11] {{dead link|date=September 2010}}</ref><br />
<br />
Seit 2008 gibt es im Eingang nach Christiania, neben der Grauen Halle (Grå Hal) eine Schranke, um die Cannabiskunden und andere Besucher davon abzuhalten, ihre Fahrzeuge in den engen Gassen zu parken. Durch diesen Eingang ist nur noch Güterverkehr erlaubt. Der Nachteil war, dass dies das Problem bloß zu den anderen Eingängen verschoben wurde, welche nun allerdings komplett blockiert sind, bis eine weitere Schranke errichtet wurde. Es gibt sehr wenige Eingänge nach Christiania, die Christianiten glauben, dass sie das Problem der Belästigung durch den Verkehr durch das Versperren der Eingänge durch Schranken lösen können.<br />
<br />
==== Schwulenhaus ====<br />
Das Schwulenhaus (Bøssehuset), eine von Christianias autonomen Institutionen, ist seit den 1970er Jahren ein Zentrum der Schwulenbewegung, in dem unter anderem Partys und Theatershows veranstaltet werden. Die witzvollen und hochgradig artistischen Shows im Stil eines Varietés haben immer noch ein hohes Ansehen unter den Homosexuellen Kopenhagens.<br />
<br />
Im Jahre 2002 wurde eine Gruppe aus jungen homosexuellen Darstellern und Aktivisten namens Dunst eingeladen, das Haus zu übernehmen, damit es weiterhin ein Zentrum für die Schwulenbewegung bleibt. Dunst hat eine demokratische Verwaltung eingeführt und stellt seitdem offene Workshops für Photographie, Kunst, Musik, Tanz, Film und diverse andere Dinge bereit. Sie haben außerdem drei 'Rettet Christiania'-Nächte, eine Kaberetshow und drei Partys für Sympathisanten organisiert, um Teile der Schulden des Schwulenhauses an Christiania zurückzubezahlen. Laut Dunst werden sie von den Nachbarn allerdings nicht bereitwillig aufgenommen und die Neuankömmlinge wurden bezichtigt, den „Lebensstil Christianias“ nicht zu verstehen. Dunst gibt an, dass sie verbal beschimpft wurden, Drohbriefe erhielten und einmal ein Baseballschläger nach ihnen geworfen wurde. Manchen gefielen Dunsts laute Partys nicht, ihre zeitgenössische Electro-Punkmusik wurde als [[Techno]] bezeichnet. Sie wurden nach neun Monaten aufgefordert, Christiania zu verlassen.<br />
<br />
Dunst nahm im Jahr 2004 an „Christiania Distrotion“, einer Veranstaltung zur Unterstützung Christianias, teil. Da sie das Schwulenhaus nicht benutzen konnten, fand die Veranstaltung in einem Bus statt, der um Christiania herum fuhr.<ref>[http://www.dunst.dk/dunst/about_us/dk_hvad_er_dunst.html Dunst historie]</ref><ref>[http://www.dunst.dk/dunst/press/2004/04_05_26_ugespeglet/ugespeglet.html Åbent brev til Christiania]</ref><br />
<br />
==== Räumung und Aufstand ====<br />
Am 29. Oktober 2008 fand eine Räumung des zweiten Stockes des Hauses names Vadestedet statt, und führte zu einem eintägigen Aufstand, bei dem unter anderem für 25 Minuten eine Brücke blockiert wurde.<ref>{{cite web|title=Christiania fires it up|url=http://www.indymedia.org.uk/en/2008/10/411883.html|date=2008-10-29|accessdate=2008-10-29|publisher=Indymedia}}</ref><br />
Am nächsten Tag arbeiteten Christianiten daran, den zweiten Stock zu renovieren.<br />
<br />
==== Granatenattacke ====<br />
Am 24. April 2009 wurde einem 22-jährigen Mann von einer Granate, die in die Menschenmenge beim Cafe Nemoland geworfen wurde, der Kiefer abgerissen.<ref>[http://www.cphpost.dk/news/local/87-local/45478-mans-jaw-blown-off-in-grenade-attack.html Kiefer eines Mannes in einem Granatenangriff abgerissen, CHP Post]</ref> Vier oder fünf<ref>[http://politiken.dk/newsinenglish/article696566.ece Granate auf Cafe geworfen, Politiken]</ref> weitere Personen hatten kleinere Verletzungen am Rücken und an den Beinen. Der Täter wurde nie gefunden.<br />
<br />
== Politik ==<br />
Die Bewohner betrachten sich selbst als in einer [[Freie Stadt|Freistadt]] lebend, die sich unabhängig von den staatlichen Behörden verwaltet. [[Basisdemokratie|Basisdemokratisch]] und auf [[Konsens]] hin ausgerichtet, setzt man auf [[Selbstregulierung]]. Eine [[Polizei]] gibt es nicht, verschiedene Formen von Versammlungen intervenieren im Bedarfsfall und können als Strafe den Ausschluss aus der Gemeinschaft beschließen.<br />
<br />
=== Das Plenum (Fællesmøde) ===<br />
Das Plenum (Fællesmøde) behandelt die Angelegenheiten, welche die gesamte Gemeinschaft betreffen, wie z.&nbsp;B. den Beschluss des jährlichen Haushaltsplanes, Zusammenarbeit und Verhandlungen mit dem dänischen Staat oder Konflikte mit der Kopenhagener Polizei. In diesem Falle kann man das Plenum mit der Regierung im [[Folketing]]et vergleichen, als gesetzgebende Macht.<br />
<br />
=== Die Gebietssitzung (Områdemøde) ===<br />
Die Gebietssitzung (Områdemøde) wird in der Regel einmal im Monat einberufen. Hier werden die lokalen Probleme der 15 Gebiete besprochen.<br />
<br />
=== Verhältnis zu den dänischen Behörden ===<br />
Bisherige Versuche dänischer Behörden, die [[Hausbesetzung|Besetzer]] vom Gelände zu entfernen, schlugen aufgrund der großen Anzahl der Personen (ca. 900) und der Größe des Areals fehl, sodass man sich 1972 darauf verständigte, die Besetzung als „[[sozial]]es [[Experiment]]“ zu betrachten und zu dulden, bis über die Verwendung des Geländes entschieden würde. Im Gegenzug erklärten sich die Bewohner bereit, die [[Kosten|Betriebskosten]] (Strom, Wasser) zu bezahlen. Aus Sicht der dänischen Behörden handelt es sich um eine staatlich geduldete [[Autonomie|autonome]] [[Gemeinde|Kommune]].<br />
<br />
Die bis Oktober 2011 regierende dänische Mitte-Rechts-Regierung war der „Freistadt“ politisch nicht wohlgesinnt. Die Regierung des ehemaligen dänischen Ministerpräsidenten [[Anders Fogh Rasmussen]] und die seines Nachfolgers [[Lars Løkke Rasmussen]] wollten in Christiania die Anwendung der sonst üblichen Bau- und Vergabebestimmungen für Wohnraum durchsetzen. Bis dahin entschieden die Anwohner darüber. Im Mai 2007 wurde auf Anordnung der dänischen Behörden der erzwungene Abriss des Holzhauses „Zigarrenkiste“ vollstreckt. Die Bewohner sahen darin einen unzulässigen Eingriff in ihre Selbstverwaltung und eine politische Provokation, weshalb sie das Gebäude provisorisch neu errichteten.<br />
<br />
Am 26. Mai 2009 entschied das zuständige Gericht (''Østre Landsret'') zugunsten der dänischen Regierung die Räumung Christianias. Die Entscheidung ist in Berufung vor dem obersten Gerichtshof ([[Højesteret]]) gegangen.<ref>[http://bazonline.ch/ausland/europa/Hippies-muessen-Christiania-verlassen/story/25670800 ''Hippies müssen Christiania verlassen.''] In: ''[[Basler Zeitung]].'' 26. Mai 2009.</ref><ref>[http://politiken.dk/indland/article718668.ece ''Landsretten, Grænser for fristad.''] In: ''[[Politiken]].'' 26. Mai 2009.</ref> Im Februar 2011 bestätigte das oberste Gericht den bereits 2009 in erster Instanz beschlossenen Entzug der Selbstständigkeit Christianias. Das Gebiet soll zu einem Stadtteil Kopenhagens werden.<ref>[http://derstandard.at/1297818383289/Daenemark-Freistaat-Christiania-verlor-Selbstbestimmung-vor-Gericht-endgueltig ''Freistaat Christiania verlor Selbstbestimmung vor Gericht endgültig''.] In: ''[[Der Standard]]'', 18. Februar 2011</ref><br />
<br />
Am 14. Dezember 2009 kam es am Rande der [[UN-Klimakonferenz in Kopenhagen]] zu Krawallen am Rande der Siedlung Christiania, in deren Verlauf brennende Barrikaden errichtet wurden.<ref>[http://www.rp-online.de/panorama/ausland/Militante-Umweltschuetzer-setzen-Barrikaden-in-Brand_aid_795872.html ''Militante Umweltschützer setzen Barrikaden in Brand.''] In: ''RP-Online.'' 15.&nbsp;Dezember&nbsp;2009.</ref> Die Polizei ging mit [[Tränengas]] und Wasserwerfern gegen die Randalierer vor und nahm auf dem Gelände von Christiania etwa 150–200 Personen, nach anderen Angaben 210 Personen<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/332/497635/text/ ''Klimagipfel Kopenhagen – Molotowcocktails und Tränengas.''] In: ''Süddeutsche Zeitung Online.'' 15.&nbsp;Dezember&nbsp;2009.</ref> fest.<br />
<br />
Am 30. April 2011 stimmten die Bewohner Christianas dem Angebot des Staates Dänemark zu, den Grund und die Gebäude für zunächst noch 150 Millionen dänische Kronen – umgerechnet 20 Millionen Euro – zu kaufen. Die Geburtsstunde des neuen „Freistaats“ Christiana wurde mit einem ausgelassenem Volksfest gefeiert,<ref>[http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/bewohner-kaufen-ihren-freistaat/ ''Bewohner kaufen ihren Freistaat''.] In: ''[[Die tageszeitung|taz]]'', 1. Mai 2011</ref> wobei die Bauauflagen der Behörden dabei erfüllt werden mussten.<ref>[http://orf.at/stories/2064752/2064751/ ''Kauf für über zehn Mio. Euro''], orf.at, 21. Juni 2011</ref>. Zur Finanzierung des Kaufpreises wurde eine „Volks[[aktie]]“ ausgegeben.<ref>Gunnar Herrmann: [http://www.sueddeutsche.de/geld/antikapitalisten-auf-geldsuche-volksaktie-der-hippies-1.1176412 ''Antikapitalisten auf Geldsuche - Volksaktie der Hippies'']. In ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' vom 31. Oktober 2011, abgerufen am 11. April 2012</ref> Bis Ende Februar 2012 waren auf diese Weise ca. 900.000 Euro zusammengekommen.<ref>Christian Gehl: [http://www.zeit.de/reisen/2012-02/kopenhagen-christiana ''Crowdfunding für alternative Lebensform'']. In ''[[Zeit online]]'' vom 29. Februar 2012, abgerufen am 11. April 2012</ref> Per 1. Juli 2012 wurde schließlich für eine einmalige Zahlung von 85,4 Mio. Kronen und eine jährliche Miete von 5,3 Mio. Kronen ein Teil Christianias vom dänischen Staat an die Stiftung der Christianiter übertragen.<ref>Frank Hvilsom und Jesper Hvass: [http://politiken.dk/indland/ECE1675546/fondsformand-nu-er-40-aars-konflikter-med-staten-slut/ ''Fondsformand: Nu er 40 års konflikter med staten slut'']. In ''[[Politiken]]'' vom 1. Juli 2012, abgerufen am 18. August 2012 (dänisch)</ref><br />
<br />
=== Sozial- und Gesundheitspolitik ===<br />
Viele sozialstaatliche Dienste wurden im Laufe der Jahre eingeführt: von der [[Straßenreinigung]] über die Post bis hin zu Kindergärten, Schulfreizeitangeboten und einem Bade-/ Gesundheitshaus. Es gibt weder Mietvertrag noch Hauseigentum.<br />
<br />
== Kultur ==<br />
Die [[Individualismus|individualistisch]]-pittoreske [[Architektur]] und die [[Stadtviertel|Stadtanlage]] sind Ausdruck der dort vertretenen alternativen [[Dasein|Lebensform]]. Dennoch schottet man sich nicht gänzlich von der Gesellschaft ab, viele Christianitter arbeiten außerhalb der Siedlung, alle bezahlen ihre Steuern an den dänischen Staat – und zugleich einen Anteil an die eigene Verwaltung. Überhaupt ist das Leben in Christiania heute stärker konsumorientiert, als es den ursprünglichen Idealen der Hippie-Bewegung entsprach. Es gibt eine eigene Währung namens LØN (Lohn), die Münzen haben einen Wert von 50&nbsp;Dänischen Kronen.<br />
<br />
== Regeln ==<br />
{{Überarbeiten}}<br />
[[Datei:Chritianias common law.jpg|miniatur|Regeln in Christiania]]<br />
<br />
Es gibt mehrere Regeln in Christiania. Die wichtigsten sind:<br />
* Keine harten Drogen<br />
* Keine Waffen<br />
* Keine Gewalt<br />
* Keine kugelsichere Kleidung<br />
* Kein Diebesgut<br />
<br />
Autos und Motorräder sind in Christiania verboten. Der Konsum sogenannter „[[Droge#Klassifizierung nach hart und weich|weicher Drogen]]“ –&nbsp;zum Beispiel [[Marihuana]] und [[Haschisch]]&nbsp;– wurde in Christiania von der dänischen Regierung über dreißig Jahre toleriert und der Handel wenig behindert.<br />
<br />
Im Jahre 2002 forderte die Regierung Dänemarks den Cannabisverkauf weniger sichtbar zu gestalten, woraufhin die Verkäufer als satirische Antwort ihre Stände in [[Tarnung|Camouflage]] hüllten.<ref>[http://www.christiania.org/inc/guide/?lan=gb&side=10 Christiania Guide] christiania.org, Page 10</ref> Am 4. Januar 2004 rissen die Cannabishändler ihre Verkaufsstände in der '''Pusher Street''' ab, einen Tag vor einer geplanten Großaktion der Polizei. Die Verkäufer wussten von dieser Aktion und hatten sich dazu entschlossen, die Stände selbst abzureißen. Die Polizei führte in den folgenden Wochen über 20 Verhaftungen durch, was einen Großteil des organisierten Verkaufsnetzwerkes der Pusher Street eliminiert hatte. Das Dänische Nationalmuseum konnte einen der farbenfrohen Stände vor dem Abriss retten, welcher jetzt Teil einer Ausstellung ist.<br />
<br />
Das Fotografieren in der Nähe der Pusherstreet ist verboten. Darauf weisen zahlreiche Verbotsschilder hin. Auf dem Rest des Gebietes ist das Fotografieren erlaubt, solange man die übliche Zurückhaltung beim Fotografieren von Personen einhält.<br />
<br />
== Rundfunk ==<br />
* Marc-Christoph Wagner: ''Biotop der Ideale''. Deutschlandradio, Gesichter Europas, 25. März 2006<br />
* Constanze Suhr: ''Christiania''. Deutschlandradio, Corso Kultur, 2004<br />
* Harald Brandt: [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/-/id=8986864/nid=8986864/did=9797634/jfs605/ ''Mein Haus auf dem Pulverturm''] - Der Freistaat Christiania wird legalisiert, SWR2 Tandem vom 2. Juli 2012 19:20 Uhr<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Constanze Suhr: ''Irgendwann willst du ein bißchen Privatleben''. In: ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'', 22. September 1996<br />
* Constanze Suhr: ''Wer ist faul im Staate Dänemark?'' In: ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'', 30. September 2006<br />
* Constanze Suhr: ''Für eine Hand voll Freiheit''. In: ''TIP'' Berlin, Nr. 20, 2006<br />
* {{Der Spiegel|ID=52185943|Autor=Manfred Ertel|Titel=Friede in den Hütten|Jahr=2007|Nr=28}}<br />
* Mark Edwards: ''Christiania – Versuche, anders zu leben.'' Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-498-01619-9.<br />
* Klaus Bischoff: ''Christiania – der autonome Freistaat in Kopenhagen.'' Der Kampf um eine alternative Gesellschaft. Diplomarbeit, Berlin 1995.<br />
* Ulrich Sonnenschein: ''Idealisten, Dealer und Verrückte.'' Im Zentrum Kopenhagens lebt der Freistaat Christiania nach eigenen Regeln. In: Joachim Meißner, Dorothee Mayer-Kahrweg, Hans Sarkowicz (Hrsg.): ''Gelebte Utopien. Alternative Lebensentwürfe.'' Insel Verlag, Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-458-17086-3, S. 296–313.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Christiania|Freistadt Christiania}}<br />
* [http://www.christiania.org/modules.php?name=Side&navn=linkeng Offizielle Homepage der Freistadt Christiania]<br />
* [http://www.schwarzaufweiss.de/kopenhagen/christiania.htm Reiseführer Kopenhagen: Christiania]<br />
* [http://www.veoh.com/browse/videos/category/educational_and_howto/watch/v17961181GxMksJBE ''Christiania''] Dokumentation aus der Sendereihe „Orte des Erinnerns“ im [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]], Februar 2009<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
{{Coordinate |NS=55/40/26/N |EW=12/36/1/E |type=landmark |region=DK}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kopenhagen]]<br />
[[Kategorie:Mikronation]]<br />
[[Kategorie:Geplante Gemeinschaft]]<br />
[[Kategorie:Hippiebewegung]]<br />
[[Kategorie:Autonome Bewegung]]<br />
[[Kategorie:Strömung im Anarchismus]]<br />
[[Kategorie:Wohnprojekt]]<br />
<br />
[[ar:كريستيانيا البلدة الحرة]]<br />
[[be:Хрысціянія]]<br />
[[be-x-old:Хрысьціянія]]<br />
[[ca:Christiania]]<br />
[[cs:Christiania (Kodaň)]]<br />
[[da:Christiania]]<br />
[[el:Κριστιάνια]]<br />
[[en:Freetown Christiania]]<br />
[[eo:Christiania (civito)]]<br />
[[es:Ciudad libre de Christiania]]<br />
[[et:Christiania]]<br />
[[eu:Christiania hiri librea]]<br />
[[fi:Christiania]]<br />
[[fr:Christiania (Danemark)]]<br />
[[gl:Christiania]]<br />
[[he:כריסטיאניה (רובע)]]<br />
[[is:Kristjanía]]<br />
[[it:Christiania]]<br />
[[ja:クリスチャニア]]<br />
[[lt:Kristijanija]]<br />
[[nl:Vrijstad Christiania]]<br />
[[nn:Fristaden Christiania]]<br />
[[no:Christiania (København)]]<br />
[[pl:Christiania (dzielnica Kopenhagi)]]<br />
[[pt:Christiania]]<br />
[[ru:Свободный город Христиания]]<br />
[[sh:Kristijanija]]<br />
[[simple:Christiania]]<br />
[[sr:Kristijanija]]<br />
[[sv:Christiania]]<br />
[[tr:Hristiyanya]]<br />
[[uk:Вільне місто Християнія]]<br />
[[vec:Christiania]]<br />
[[zh:克里斯欽自由城]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Istrien&diff=101414756Istrien2012-03-29T02:30:54Z<p>Mitterertux: /* Bevölkerung */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt eine Halbinsel in Südosteuropa. Für die politische Region in Kroatien, siehe [[Gespanschaft Istrien]].}}<br />
{{Infobox Halbinsel<br />
|NAME=Istrien<br />
|BILD1=<br />
|BILD1-TEXT=<br />
|BILD2=Istria.png<br />
|BILD2-TEXT=Karte Istriens<br />
|GEWAESSER=[[Golf von Triest]], [[Adriatisches Meer|Adria]]<br />
|GEWAESSER2=[[Kvarner-Bucht]]<br />
|BREITENGRAD=45/15/40.37/N<br />
|LAENGENGRAD=13/54/15.8/E<br />
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|KARTE=<br />
|POSKARTE=<br />
|LAENGE=<br />
|BREITE=<br />
|FLAECHE=3476<br />
}}<br />
'''Istrien''' ([[Kroatische Sprache|kroatisch]]/[[Slowenische Sprache|slowenisch]] '''Istra''', [[Italienische Sprache|italienisch]] '''Istria''', lat. ''Histria'') ist mit einer Fläche von 3.476&nbsp;km² die größte [[Halbinsel]] an der nördlichen [[Adriatisches Meer|Adria]] zwischen dem [[Golf von Triest]] und der [[Kvarner-Bucht]] vor [[Rijeka]]. <br />
<br />
Die Bezeichnung ''Istrien'' geht auf den Namen der [[Histrier|Histri]], eines Stammes der [[Illyrer]], zurück, die in dieser Region in der Antike lebten.<br />
<br />
== Politische Gliederung ==<br />
Der weitaus größte Teil Istriens gehört zu [[Kroatien]], ein Teil des Nordens zu [[Slowenien]] und ein kleiner Landstrich um die Ortschaft [[Muggia]] zu [[Italien]]. Der kroatische Teil Istriens bildet – mit Ausnahme des Gebietes um die Stadt [[Opatija]], das zur [[Gespanschaft]] ([[Bezirk]], [[Komitat]]) [[Gespanschaft Primorje-Gorski kotar|Primorje-Gorski kotar]] (kroatisch ''Primorsko-goranska županija'') gehört (das alte Liburnien) – die [[Gespanschaft Istrien]] (kroatisch ''Istarska županija''). Diese umfasst 2.813&nbsp;km² mit 206.344 Einwohnern (Volkszählung von 2001). Verwaltungssitz der Gespanschaft Istrien ist die im Landesinneren gelegene Stadt [[Pazin]]&nbsp;– Pisino&nbsp;– Mitterburg.<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
Die Bevölkerung Istriens besteht im kroatischen Teil der Halbinsel mehrheitlich aus [[Kroaten]] und im slowenischen Teil aus [[Slowenen]]. Besonders im Gebiet längs der Westküste gibt es eine größere [[Italiener|italienische]] Minderheit. Im Gebirgsland des nordöstlichen Istrien wird in einigen Ortschaften auch das [[Istrorumänische Sprache|Istrorumänische]] gesprochen (deren Sprecher, [[Istrorumänen]], auf kroatisch als ''Ćiribirci'' oder ''Ćići'' bezeichnet werden). Die Bevölkerung konzentriert sich in den Küstengebieten, während das Landesinnere nur dünn besiedelt ist.<br />
Die größte Stadt Istriens ist [[Pula (Stadt)|Pula]] und die kleinste Stadt ist [[Hum (Kroatien)|Hum]]. Hum gilt offiziell als kleinste Stadt der Welt. Istrien ist offiziell bilingual slowenisch/italienisch in Slowenien und kroatisch/italienisch in Kroatien, im italienischen Teil jedoch ausschließlich italienisch.<br />
<br />
== Geographie und Wirtschaft ==<br />
[[Datei:Piran Tartini-Platz Panoramabild.jpg|thumb|Piran (Slowenien) ]]<br />
[[Datei:Motovun Istria from East.jpg|thumb|[[Motovun]] in Inneristrien]]<br />
[[Datei:Limfjord 2.jpg|thumb|Limski kanal]]<br />
[[Datei:Rovinj harbour.jpg|thumb|Rovinj an der Westküste]]<br />
Die Halbinsel Istrien besteht größtenteils aus [[Kalkstein|Kalkgestein]].<br />
Die Küste ist tief gegliedert, einige Meeresarme wie der [[Limski kanal]] (zwischen [[Vrsar]] und [[Rovinj]]) oder die Bucht von Plomin-Fianona reichen tief ins Innenland und haben [[fjord]]ähnlichen Charakter. Bedeutend ist der [[Fremdenverkehr]] an der Küste, der eine bis ins 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition hat.<br />
<br />
Wirtschaftliches Zentrum und größte Stadt Istriens ist die Hafenstadt [[Pula (Stadt)|Pula-Pola]]. Bekannte Badeorte sind [[Medulin]], [[Rovinj]], [[Poreč]], [[Ičići]], [[Lovran]], [[Medveja]], [[Mošćenička Draga]], [[Opatija]] und [[Umag]] im kroatischen, sowie [[Koper]], [[Portorož]], [[Piran]] und [[Izola]] im slowenischen Teil; [[Muggia]] und [[San Dorligo della Valle]] in Italien.<br />
<br />
Im nördlichen und mittleren Teil Istriens liegen die Orte meist auf markanten Hügeln, was der Landschaft einen besonderen Reiz verleiht. Inneristrien ist recht dünn besiedelt. Die wichtigsten Orte hier sind [[Motovun]], [[Buzet (Kroatien)|Buzet]], [[Buje]] sowie [[Grožnjan]], das vor allem durch seine Künstlerkolonie sowie durch Musikaufführungen bekannt wurde. Die Bevölkerung lebt vom seit Jahrzehnten traditionell bestehenden Tourismus, von Landwirtschaft und arbeitet in den lokalen Industriebetrieben. Weinbau wird in diesen Regionen intensiv betrieben, vor allem werden der gelbe bis grünliche, leicht bittere [[Malvasier|Malvazija]] sowie der helle rote [[Refosco|Teran]] gekeltert. In der Gegend um Motovun werden hervorragende [[Trüffel]] gefunden, die von manchen Kennern zu den besten der Welt gezählt werden. Auch der [[Kaiserling]] (''Amanita caesarea'') zählt zu den istrischen Pilzspezialitäten.<br />
<br />
Das Landesinnere Istriens ist reich an bemerkenswerten Baudenkmälern. Oft sind es kleine, unscheinbare Kirchen, die mit meist gut erhaltenen Fresken beeindrucken. Am bekanntesten ist das [[Maria im Fels|Marienkirchlein]] von [[Beram]] mit einem grandiosen [[Totentanz]]zyklus. In den Feldern findet man vereinzelt sehr alte [[Kažun]]s – Schutzhütten aus Stein, die in früheren Zeiten die Bauern und Hirten gebaut haben.<br />
<br />
Die südliche Spitze der Halbinsel bildet das Naturschutzgebiet [[Kap Kamenjak]] (''Capo Promontore- Rt Kamenjak'' oder auch ''Donji Kamenjak'') mit seiner einzigartigen Flora und Fauna.<br />
<br />
Die Küstenlänge der westkroatischen Region Istrien beträgt 537 Kilometer. An manchen Felsküstenabschnitten unter anderem nahe Rovinj und im [[Nationalpark Brijuni]] findet man direkt am Strand versteinerte Dinosaurier-Fußabdrücke.<br />
<br />
== Geologie ==<br />
Die geologischen Verhältnisse Istriens sind hauptsächlich von Kalksteinen, [[Dolomit (Gestein)|Dolomiten]] und [[Sandstein|Sand-]] und [[Mergel]]steinen geprägt. Auf der gesamten Halbinsel zeigen die Landschaften [[Karst (Geographie)|Karsterscheinungen]] unterschiedlicher Ausprägung. Sie stellen eine südlich gerichtete Fortsetzung dieser im Triester Karst beginnenden Strukturen dar.<br />
<br />
Die Oberfläche wird neben wenigen quartären Sedimenten im Norden ([[Mirna (Kroatien)|Mirna]]-Tal) und im Osten ([[Raša|Raška Draga]]) nur aus Gesteinen des [[Paläogen]]s, der [[Kreide (Geologie)|Kreide]] und des [[Jura (Geologie)|oberen Juras]] gebildet. Die Juraablagerungen sind die ältesten Bereiche von Istrien, bilden aber nur eine kleinere Zone an der Westküste zwischen den Städten Poreč und [[Rovinj]]. Die Sedimente der unteren Kreide liegen auf den Jurabildungen [[Konkordanz (Geologie)|konkordant]] auf und machen den größten Teil Istriens aus. Ihr folgen fast in gleicher Flächenausdehnung paläogene Ablagerungen.<br />
[[Datei:Cicarija Istria.JPG|thumb|Die Ćićarija-Berge in Nordistrien]]<br />
Nach den verschiedenen Böden wird Istrien in eine weiße, eine graue und eine rote Region eingeteilt. Diese drei Bereiche sind zugleich die drei Höhen- und Landschaftszonen der istrischen Halbinsel.<ref>Dmitar Čulić: ''Istrien und Kvarner''.Beograd (Verlag Jugoslavija) 1963</ref><ref>Dubravko Matičec: ''Neotectonic Deformations in Western Istria, Croatia''. In: Geologia Croatica 47/2 Zagreb (Institute of Geology) 1994</ref><br />
<br />
Die weiße Farbe entspricht den höchsten Teilen im Osten der Halbinsel, die durch den fast unbewachsenen hellen Kalksteinfels verursacht wird. Hauptsächlich sind das die Gebirgsketten [[Ćićarija]] und [[Učka]]. Bei dieser Karstregion spricht man auch vom ''Tschitschenkarst'' (früher ''Tschitschenboden''), dessen Name von den rumänischsprachigen Bewohnern [[Istrorumänen|Tschitschen]] abgeleitet wurde.<ref>G. Steinmann / O. Wilckens (Hrsg.): ''Handbuch der Regionalen Geologie. Balkanhalbinsel. Die Küstenländer Österreich-Ungarns''. Heidelberg (Winters Universitätsbuchhandlung) 1914</ref><br />
<br />
Der mittlere Teil Istriens weist viele [[Lehm]]böden auf und wird nach dessen Farbe als ''Grau-Istrien'' bezeichnet. Dieses hügelige Land ist erheblich zerklüftet, sehr trocken, nur dünn besiedelt und von [[Flysch]]ablagerungen geprägt. Die prägenden Gesteine sind hier Sandsteine, Mergelgesteine und vereinzelt [[Brekzie]]n.<br />
[[Datei:Roterde.jpg|thumb|Roterde-Boden in Istrien]]<br />
Zwischen dem zentralen Teil und der westlichen Küstenzone erstreckt sich ein Kalksteinplateau mit aufliegenden [[Terra rossa]]-Böden. Diese roten Böden gaben diesem Landesteil den Namen ''Rot-Istrien''. Nur wenige Schluchten schneiden in dieses Plateau mit einer Höhenlage zwischen 200 und 400 Metern ein. Die größten Einschnitte bilden die Schlucht [[Limski kanal|Limska Draga]] und das Mirna-Tal von der westlichen Küste ausgehend und die Raška Draga im Osten, die alle mit tektonischen Linien korrespondieren. In dieser Zone befinden sich Lagerstätten sehr dichter Kalksteine, die mindestens seit der römischen Epoche für Bausteine und Bildhauerzwecke genutzt werden. Die baulichen Zeugnisse der Römer in [[Pula]] sind überwiegend aus istrischen Kalksteinen errichtet worden (z.&nbsp;B. das [[Amphitheater Pula|Amphitheater]]). Der Steinbruch [[Vinkuran]] bei Pula wird deshalb auch als ''cava romana'' bezeichnet. Insbesondere die an der Westküste liegenden Abbaustellen lieferten über lange Zeitabschnitte Baumaterial für Venedig. Später sind sie im gesamten Gebiet der [[Österreich-Ungarn|Österreichisch-Ungarischen Monarchie]] zur Anwendung gekommen und wurden unter dem Sammelbegriff [[Karstmarmore]] in Konkurrenz zu den [[Werkstein]]en aus der Umgebung von [[Triest]] eingesetzt. Die ausgedehnten Terra rossa-Vorkommen waren die Grundlage einer seit römischen Zeiten betriebenen Ziegelproduktion.<ref>*Guido Stache: ''Geologisches Landschaftsbild des istrischen Küstenlandes.'' Wien 1864</ref><ref>Stefan Mlakar: ''Die Römer in Istrien''. Pula 1966</ref><br />
<br />
Mit der geologischen Erkundung von Istrien hat sich in besonderer Weise der österreichisch-ungarische Geologe [[Guido Stache]] verdient gemacht. Von ihm stammen frühe umfassende Arbeiten aus dieser Region und erste zusammenhängende Vorstellungen über ihren geologischen Aufbau. Sie entstanden bei seinen Feldarbeiten und nachfolgenden Publikationen zwischen 1858 und 1888.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Istrien ist mit jährlich 2.380 Sonnenstunden klimatisch sehr günstig gelegen: Im Sommer wird es in der Regel nicht zu heiß, während die Winter mild sind. Der kälteste Monat ist statistisch der Februar mit durchschnittlich 6&nbsp;°C und der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 24&nbsp;°C.<ref>[http://www.istrien-virtuell.de/istrien_2/a-z/klima-istrien.htm Klimatabelle] von istrien-virtuell.de</ref> Der Jahresdurchschnitt beträgt 14&nbsp;°C.<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Die wichtigsten Straßen sind die Autobahnen [[A8 (Kroatien)|A8]] und [[A9 (Kroatien)|A9]] des [[Istrisches Ypsilon|Istrischen Ypsilons]]. Die A9 verbindet [[Pula]] mit der slowenischen Grenze. Der Abzweig zur nach Osten verlaufenden A8 liegt bei [[Kanfanar]]. Daneben gibt es eine in der Nähe der Küste verlaufende Hauptstraße sowie ein verzweigtes Netz kleinerer Straßen.<br />
<br />
Das Schienennetz stammt fast ausschließlich aus altösterreichischer Zeit. Die Hauptverbindung wurde 1876 als [[Istrianer Staatsbahn]] in Betrieb genommen und führt von Pula in Nordrichtung durch ganz Istrien bis zum Anschluss an das slowenische Eisenbahnnetz. Die Schienenverbindung nach [[Triest]] wurde bereits vor Jahrzehnten stillgelegt, soll aber nach aktuellen Berichten möglicherweise wieder hergestellt werden. Eine Schienenverbindung zum eigentlichen kroatischen Eisenbahnnetz bestand zu keinem Zeitpunkt, wurde aber nach der Unabhängigkeit Kroatiens zeitweise erwogen.<br />
<br />
Bis 1935 bestand auch die schmalspurige Verbindung Triest - Poreč, häufig auch [[Lokalbahn Triest–Parenzo|Porečanka]] bezeichnet.<br />
<br />
Bei Pula, Rijeka ([[Kroatien]]) und Portorož ([[Slowenien]]) existieren internationale [[Flughafen|Flughäfen]]. Der [[Flughafen Rijeka]] wird seit dem Jahr 2005 unter anderem von so genannten [[Billigfluggesellschaft]]en angeflogen. Der [[Flughafen Pula]] ist auch für Starts und Landungen der [[Boeing 747]] (Jumbo Jets) ausgelegt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Istria (ethnic).JPG|thumb|Historische ethnische Karte Istriens (Volkszählung 1880)]]<br />
=== Frühgeschichte, Antike ===<br />
Die Existenz des Menschen im Gebiet von Istrien während des Paläolithikum ist durch Funde in der [[Romualdo-Höhle|Romuald-Höhle]] im Limer-Kanal nachgewiesen. Die zweite Fundstätte ist Šandalja bei Pula, wo 12000&nbsp;Jahre alte Überreste von Menschen gefunden wurden. Aus der jüngeren Steinzeit, um 6000 v. Chr. stammt die älteste, in den Höhlen auf den Inseln Cres, Lošinj und Krk gefundene Keramik, die sich durch ihre charakteristische Verzierung auszeichnet, die durch Eindrücken mit den Rändern einer Muschel oder von anderen Gegenständen ausgeführt wurde ([[Cardial- oder Impressokultur]]). Eine der ältesten nachgewiesenen Ansiedelungen in Istrien, der heutige Ort [[Premantura]], reicht bis in die [[Bronzezeit]] zurück. In der Antike war die Halbinsel als ''Histria'' bekannt. Ihre Bewohner, die Histrier, werden von der Forschung entweder als mit den [[Veneter (Adria)|Venetern]] oder den [[Liburner]]n verwandt betrachtet. Die [[Römisches Reich|Römer]] lernten die Einwohner als verwegene [[Seeräuber]] kennen. Einen ersten Kriegszug nach Istrien unternahmen die Römer 221 v. Chr., nachdem sie das benachbarte Venetien in ihr Reich eingegliedert hatten. Zu erneuten Auseinandersetzungen der Römer mit den Histriern kam es, als erstere 181 v. Chr. die Kolonie Aquileia gründeten. Trotz intensiver Gegenwehr gelang es den Römern, Istrien bis 178 v. Chr. vollständig zu erobern. Bis zur Zeit Cäsars gehörte Istrien zum römischen Illyricum, das noch nicht vollständig als Provinz organisiert war. Unter [[Augustus]] und [[Tiberius]] wurde Istrien eine Region und bildete zusammen mit Venetien die sog. 10. region: ''Venetia et Histria''. Alle freien Bewohner Istriens waren seitdem römische Bürger.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Histrier]]<br />
<br />
=== Mittelalter ===<br />
[[Datei:Totentanz_in_Beram.jpg|thumb|''[[Totentanz]]'' (15. Jahrhundert) in der [[Maria im Fels|St.-Maria-Kirche]] in [[Beram]]]]<br />
In Istrien hielt sich das romanische Element durchgängig. Die [[Langobarden]] kamen 568 im Norden hinzu. Die einfallenden Slawen an der Ostgrenze oberhalb der Cicciaria verwüsteten Teile Istriens, vermochten es aber nicht einzunehmen und wurden von den Exarchen von Ravenna abgewehrt, vor allem während der [[Balkanfeldzüge des Maurikios]] durch [[Callinicus (Exarch)|Kallinikos]].<br />
<br />
==== Landnahme der Slawen ====<br />
In der ausgehenden Spätantike, im 6. Jahrhundert, rückten die [[Slawen]] ([[Kroaten]], [[Slowenen]]) über die untere (im 5. Jahrhundert von den Westgoten verlassene) Donau vor und unternahmen Plünderungszüge zwischen den oströmischen Provinzen [[Pannonien|Pannonia]] und [[Dalmatia]] (wichtige Informationen hierzu liefert auch die Chronik von Monemvasia). Zunächst nur in den nicht mehr unter römischer Herrschaft stehenden und von den Langobarden 568 geräumten Gebieten des heutigen Istrien und Slawonien.<br />
<br />
==== Unter dem Frankenreich ====<br />
789 unterwarf [[Pippin (Italien)|Karlmann]], Sohn [[Karl der Große|Karls des Großen]], Istrien dem Fränkischen Reich. 803 wurde es in die fränkische Mark Friaul eingegliedert. 827 erhielt das Patriarchat Aquileia die Metropolitangewalt über Istrien und seine Bischofssitze. [[Reichstag zu Worms (829)|828/829]] wurde die [[Herzogtum Friaul|Mark Friaul, des ehemalige langobardische Herzogtum]], in vier Grafschaften geteilt. Istrien bildete ab dann mit der Grafschaft Friaul die [[Mark Aquileia]].<br />
<br />
==== Hochmittelalter ====<br />
[[Datei:Joan Blaeu, Atlas Maior - Venedig.png|thumb|Die nördliche [[Adriatisches Meer|Adria]] und die Lagune von [[Republik Venedig|Venedig]] auf einer Karte des 17. Jh. ([[Joan Blaeu]], ''Atlas Maior'')]]<br />
<br />
[[Otto I. (HRR)|Otto&nbsp;I.]] vergab die Mark Aquileia (zusammen mit der [[Markgrafschaft Verona|Mark Verona]]) ab 952 an [[Geschichte Bayerns#Das jüngere baierische Stammesherzogtum|Bayern]]; ab 976 kam die Mark Aquileia an [[Kärnten]]. 1040 wurde Istrien von Heinrich&nbsp;III. in eine eigene, von [[Markgrafschaft Friaul|Friaul]] abgesonderte [[Markgrafschaft]] des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] umgewandelt.<br />
<br />
Mit dieser Markgrafschaft, die auch unter dem Namen [[Meranien]] lief, wurden von 1040 bis 1208 nacheinander verschiedene Adelsgeschlechter belehnt, zuletzt ab 1170 die [[Andechs (Adelsgeschlecht)|Grafen von Andechs]], genannt [[Herzogtum Meranien|Andechs-Meranien]]. Der erste von ihnen war Graf [[Berthold III. (Andechs)|Berthold V.]], der auch Titularherzog von [[Dalmatien]] (Merania, Meran) war. Ihm folgte 1188 sein Sohn [[Berthold IV. (Andechs)|Berthold VI.]] und diesem 1204 sein vierter Sohn, Markgraf [[Heinrich (Istrien)|Heinrich]] von Istrien. Letzterem wurde 1208/09 die Teilnahme an der Ermordung König [[Philipp von Schwaben|Philipps]] in die Schuhe geschoben, er verlor u.&nbsp;a. die Markgrafschaft und musste temporär ins Exil gehen.<br />
<br />
Kaiser [[Otto IV. (HRR)|Otto IV.]] 1208 übergab sie dem Herzog [[Ludwig der Kelheimer|Ludwig von Bayern]]. Dieser trat sie dem Patriarchen von [[Aquileia]], [[Wolfger von Erla]], ab, der darauf Anspruch erhob.<br />
<br />
Da die Andechs-Meranier praktisch nie in Istrien residierten, bildeten sich dort relativ selbständige Besitzkomplexe des [[Patriarchat Aquileia|Patriarchats Aquileia]], der örtlichen Bischöfe, venezianischer Klöster, der ravennatischen Bischofskirche Sant'Apollinare, der Dynastie von [[Herren von Duino|Duino]] (bei Triest) und der [[Grafen von Görz]] (Gorizia) heraus. Zusätzlich versuchte Venedig, zunächst erfolgreich, die Herrschaft über die Küstenstädte zu erringen. Sein Einfluss wurde jedoch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die [[Patriarchen von Aquileia]] wieder zurückgedrängt.<br />
<br />
In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts jedoch, als das Reich nach Ende der Staufer-Dynastie geschwächt war, konnte Venedig zu Lasten des Patriarchats von Aquileia wieder an Einfluss gewinnen. Parallel dazu bauten die Grafen von Görz ihren Einfluss im Inneren der Halbinsel – ebenfalls auf Kosten Aquileias – aus. Im Frieden von Treviso 1291 erhielten dann endgültig Venedig die Hoheit über die Küste von Koper (Capodistra) bis Rovinj (Rovigno) und die Grafen von Görz über die Karstgebiete im Inneren. Pola, das sich unabhängig gemacht hatte, kam erst 1331 unter venezianische Herrschaft. Triest konnte sich noch länger unabhängig halten; es unterstellte sich 1382 der Schutzherrschaft der [[Habsburg]]er. An diese neuen Herren waren 1374 durch Erbvertrag auch die von den [[Grafen von Görz]] ab ca. 1200 erlangten Gebiete im Landesinneren (''Grafschaft Mitterburg'' mit Sitz in [[Pazin]]) gefallen.<br />
<br />
=== Frühe Neuzeit ===<br />
==== Venetianisch und Habsburgisch ====<br />
Das venezianische Istrien, das hauptsächlich die Küstengebiete umfasste, blieb vierhundert Jahre unter [[Republik Venedig|venezianischer]] Herrschaft. Aus dieser Zeit stammt auch das deutlich erkennbare venezianische Flair der Küstenstädte Istriens. Venezianisch-Istrien umfasste unter anderem [[Monfalcone]], [[Grado (Italien)|Grado]], [[Koper]] (''Capo d'Istria''), [[Pula (Stadt)|Pula]] (''Pola''), [[Poreč]] (''Parenzo''), [[Rovinj]] (''Rovigno''), [[Umag]] (''Umago''), [[Labin]] (''Albona'') und andere Städte.<br />
<br />
==== Zeit der Koalitionskriege ====<br />
[[Datei:Istrien.jpg|thumb|Wappen der Markgrafschaft Istrien, ist auch Bestandteil der [[Wappen Kroatiens|kroatischen Flagge]]]]<br />
[[Datei:Österreichisches Küstenland 1897.jpg|thumb|Das [[Österreichisches Küstenland|österreichische Küstenland]] 1897]]<br />
<br />
Nach dem [[Frieden von Campo Formio]] 1797 besetzte Österreich das Land. Als aber Österreich 1805 im [[Friede von Pressburg|Frieden zu Pressburg]] auf sämtliche „venezianische Besitzungen“ Verzicht geleistet hatte, musste es auch Istrien an Frankreich abtreten, und dasselbe wurde dem [[Königreich Italien (1805–1814)|Königreich Italien]] zugeschlagen. Man bildete daraus und aus einigen anderen Gebieten das [[Département]] Istrien (2.900&nbsp;km² <!--52 Quadratmeilen--> mit 82.300 Einwohnern, Hauptstadt Koper/Capo d'Istria). 1808 ernannte [[Napoléon Bonaparte|Napoleon I.]] den Marschall [[Jean-Baptiste Bessières]] zum „Herzog von Istrien“. Später wurde Istrien von Napoleon mit den [[Illyrische Provinzen|Illyrischen Provinzen]] vereinigt. 1813 wurden die beiden Gebiete von den Österreichern zurückerobert, und mit der Auflösung der Republik Venedig bildete Istrien 1815 wieder einen Teil der [[Kaisertum Österreich|österreichischen Monarchie]], und kam zum [[Königreich Illyrien]]. <br />
<br />
=== Kaisertum Österreich und Österreich-Ungarn ===<br />
1849 wurde die Verwaltungseinheit Königreich Illyrien aufgelöst. Istrien bildete nun mit [[Triest]] und seinem Umland sowie mit [[Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca|Görz und Gradisca]] das [[Kronland (Österreich)|Kronland]] [[Österreichisches Küstenland]] (Litorale) mit einem k.k. Statthalter in Triest. <br />
<br />
Mit der Reichsverfassung von 1861 erlangten die drei Bestandteile des Küstenlandes ihre Eigenschaft als eigenständige Kronländer mit Landtag, [[Landesausschuss (Österreich)|Landesausschuss]] und vom Kaiser bestelltem Landeshauptmann<ref>[http://alex.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=rgb&datum=18610004&seite=00000198&zoom=2 Landesordnung und Landtagswahlordnung, Beilage II i zur Reichsverfassung 1861, RGBl. Nr. 20 / 1861 (= S. 69, Beilage: S. 198)]</ref>, doch blieben der gemeinsame [[k.k.]] Statthalter für das ''österreichisch-illirische Küstenland'' in Triest und das gemeinsame Landesgesetzblatt<ref>[http://onb.ac.at Historische Rechtstexte auf der Website der Österreichischen Nationalbibliothek]</ref> (nicht gemeinsame Gesetze, nur gemeinsame Veröffentlichung) bis 1918 erhalten. <br />
<br />
Die istrische Selbstverwaltung besorgten nun der Landtag und der Landesausschuss mit Sitz in Poreč. Durch auf Männer beschränktes [[Zensuswahlrecht]] und eine die Gemeinden der Westküste begünstigende Wahlkreiseinteilung erlangten bei den Wahlen [[Italienische Sprache|italienischsprachige]] Istrianer, wenn auch verteilt auf verschiedene Listen, bis 1918 die Mehrheit der Abgeordneten.<ref>Frank Wiggermann: ''K.u.k. Kriegsmarine und Politik: ein Beitrag zur Geschichte der italienischen Nationalbewegung in Istrien'', Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004 (Studien zur Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Bd. 28), zugl.: Westfälische Wilhelms-Universität, Dissertation, Münster in Westfalen 2000, ISBN 3-7001-3209-3</ref> Dem entsprechend wurden in der Monarchie die Ortsnamen in Istrien amtlich stets in ihrer italienischen Version genannt. <br />
<br />
Nach der Volkszählung 1846 hatte die Markgrafschaft Istrien 228.035 Einwohner, darunter 134.445 Kroaten (59 %), 60.000 Italiener (26 %) und 31.995 Slowenen (14 %). Die Zahlen dieser Erhebung sind im Detail jedoch ungenau. Sie dienten als Grundlage für die ''Ethnographische Karte der oesterreichischen Monarchie'' von [[Karl von Czoernig-Czernhausen|Karl Freiherr von Czoernig]] (1855). In [[Pula|Pola]] (Pula) befand sich seit 1867 der Hauptkriegshafen der [[k.u.k. Kriegsmarine]]. Das Kronland, das auch die Inseln des Quarnero, der [[Kvarner]]-Bucht, umfasste, hatte im Jahr 1900 eine Fläche von 4.955&nbsp;km² mit 345.000 Einwohnern. <br />
<br />
Nach der Volkszählung von 1910 hatte das österreichische Istrien 386.463 Einwohner, darunter 168.184 Kroaten (43 %), 147.417 Italiener (38 %), 55.134 Slowenen (14 %) und 15.728 andere (4 %). Das österreichische Istrien schloss allerdings [[Liburnien]] und den Karst mit ein, wo es eine slawische Mehrheit gab. Diese Regionen gehören jedoch nicht zum heutigen Istrien. Insofern ist diese Statistik nicht mit späteren vergleichbar.<br />
<br />
=== 20. Jahrhundert ===<br />
==== Erster Weltkrieg, Zwischenkriegszeit ====<br />
Im [[Londoner Vertrag 1915|Londoner Vertrag]] vom 26. April 1915 wurden [[Königreich Italien (1861–1946)|Italien]] territoriale Versprechungen unter anderem bezüglich Istrien gemacht, um es zum Kriegseintritt an der Seite der Alliierten zu bewegen. Für die Geschichte Istriens spielte der Vertrag insofern eine gewichtige Rolle, als sich in den Friedensverhandlungen die [[Irredentismus|irredentistische]] italienische Diplomatie im Kreise der Großen Vier immer wieder und zunehmend hartnäckiger auf diesen Vertrag berief, um Italiens Gebietsansprüche durchzusetzen. Dem Londoner Vertrag zufolge sollten neben Görz und Gradisca auch Istrien mit Triest und die [[Dalmatien|dalmatinischen]] Inseln Italien zufallen. <br />
<br />
Durch den [[Vertrag von Saint-Germain]] 1919, nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], kam ganz Istrien als Teil der Region [[Julisch Venetien]] zu Italien. Der [[Grenzvertrag von Rapallo]] 1920 bestätigte dies auch bilateral zwischen Italien und dem neu gegründeten Staat [[Königreich Jugoslawien|Jugoslawien]]. Somit entstand innerhalb der Grenzen des Königreiches Italien eine beträchtliche slawische Minderheit von [[Slowenen]] und [[Kroaten]].<br />
<br />
Am 2. März 1921 traten die Bergarbeiter von Labin wegen schlechter Arbeitsbedingungen in den Ausstand. Nach 36 Tagen wurde dieser gewaltsam beendet und die verantwortlichen Führer bestraft. Diese Episode ging als [[Labinska Republika]] (Republik Labin) in die Geschichtsschreibung ein.<br />
<br />
Um die demographische Struktur zugunsten der italienischen Bevölkerungsgruppe zu verändern, wurden zur Zeit der faschistischen Regierung Italiener angesiedelt. Gegen einheimische Kroaten wurden schikanöse Verordnungen eingeführt. Die italienischen [[Faschisten]] führten (ähnlich wie in [[Südtirol]]) [[Italianisierung|Zwangsitalianisierungsmaßnahmen]] durch. Die slowenische und kroatische Sprache wurde im öffentlichen Leben verboten, slowenische und kroatische Zeitungen durften nicht mehr erscheinen und auch im Schulunterricht durfte nicht mehr auf Slowenisch oder Kroatisch unterrichtet werden. Etwa 12.000 Kroaten und Slowenen verließen während der italienischen Herrschaft Istrien. Bereits in den 1920er Jahren kam es zu ersten, damals jedoch relativ erfolglosen, [[Antifaschismus|antifaschistischen]] Widerstandsaktionen der kroatischen und slowenischen Einwohner.<br />
<br />
==== Zweiter Weltkrieg ====<br />
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kämpften italienische zusammen mit den [[Jugoslawische Partisanen|kroatischen und slowenischen Partisanen]] gegen den italienischen [[Faschismus]]. Nach dem Frontwechsel Italiens auf die Seite der [[Alliierte]]n im Jahre 1943 übernahmen zunächst die Partisanen die Kontrolle, jedoch wurde Istrien zusammen mit den benachbarten Gebieten unmittelbar danach von der deutschen [[Wehrmacht]] besetzt. Istrien wurde als [[Operationszone Adriatisches Küstenland]] unter deutsche Besatzungsherrschaft gestellt, die bis zum Frühjahr 1945 andauerte. In der Folge kam es wie schon 1943 zu Vergeltungsmaßnahmen und Massakern an der italienischen Zivilbevölkerung durch die Partisanenverbände. Die jugoslawischen Kommunisten rächten sich kollektiv an den [[Italiener]]n: Zwischen 5.000 und 21.000 fielen den [[Foibe-Massaker]]n zum Opfer.<br />
<br />
Zwischen 200.000 und 350.000 italienisch-venezianische Istrianer verließen als [[Vertriebene]]/[[Optanten]] (''Esuli'') nach 1945 Istrien im Zuge der Repression durch das [[Josip Broz Tito|Tito]]-Regime. Diese Repression und Vertreibung führte faktisch zur Auslöschung der alten venezianisch-istrischen Kultur der italienischsprachigen Volksgruppe.<br />
<br />
==== Freies Territorium Triest ====<br />
[[Datei:Freies Territorium Triest Karte.png|thumb|upright|[[Freies Territorium Triest]] im Norden Istriens]]<br />
Bei der Gründung des zweiten Jugoslawien 1945 kam der Hauptteil an die Teilrepublik Kroatien, der nordwestliche Teil Istriens gehörte zunächst zum Territorium des [[Freies Territorium Triest|Freien Territoriums Triest]]. Als 1954 das Gebiet des Freien Territoriums zwischen Jugoslawien und Italien aufgeteilt wurde, wurde der jugoslawische Anteil seinerseits unter den Teilrepubliken Slowenien und Kroatien aufgeteilt. Zahlreiche italienische [[Optanten]] (nach jugoslawisch/kroatischer Lesart) bzw. ''[[Esuli]]'' (dt. „[[Exil]]ierte“ oder „Verbannte“) siedelten nach der Entstehung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien und in der Folge von grausamen Vergeltungsmaßnahmen nach Italien über. Aufgrund von ethnischer Benachteiligung, und im Zuge von systematischen Morden, Deportationen und Vertreibung (siehe auch: [[AVNOJ-Beschlüsse]] und [[Foibe-Massaker]]) kam es zur Abwanderung von 90 % der italienischen Bevölkerung Istriens. Das Gebiet um die Städte Capodistria und Portorose kam zu Slowenien, das weiter südlich gelegene Gebiet von Parenzo bis Pola zu Kroatien. Die Grenze zwischen Italien und Jugoslawien wurde 1975 im [[Vertrag von Osimo]] endgültig vertraglich festgelegt. Durch das gleichzeitig abgeschlossene Abkommen zum Schutz der Minderheiten beiderseits der Grenze wurden auf jugoslawischem (beziehungsweise heute in Rechtsnachfolge kroatischem und slowenischem) Gebiet die Rechte der italienischen Minderheit garantiert. Zweisprachige Ortsschilder und Straßenbezeichnungen kennzeichnen heute das multikulturelle Istrien im slowenischen und kroatischen Teil, während sich in und um Triest allenfalls zweisprachige Wegweiser finden.<br />
<br />
Die Frage der entschädigungslosen Enteignung des Haus- und Grundbesitzes der früheren italienischen Bevölkerung in rund 1000 istrianischen Dörfern und Städten des heutigen Slowenien und Kroatien durch das kommunistische Tito-Regime ist bis dato ungelöst.<br />
<br />
==== Zerfall Jugoslawiens ====<br />
Im Gegensatz zur Grenze zu Italien war die Grenze zwischen den Teilrepubliken [[Kroatien]] und [[Slowenien]] im Nordwesten Istriens zu jugoslawischer Zeit an einigen wenigen Stellen relativ ungenau festgelegt. Nach der Unabhängigkeit der beiden Staaten 1991/92 kam es zu einer bis heute nicht endgültig beigelegten Kontroverse zwischen den beiden Staaten um den exakten Grenzverlauf an einigen wenigen Stellen, vor allem um die Seegrenze im [[Golf von Triest]]. Die Verhandlungen laufen gegenwärtig noch (siehe: [[Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens]]). Istrien, das von den blutigen Kriegsereignissen nicht direkt betroffen war, nahm in den Kriegsjahren (1991-1995) Zehntausende Landsleute aus [[Slawonien]], [[Dalmatien]] und der [[Lika]] in Hotels und Campingplätzen auf.<br />
<br />
== Kroatischer Teil Istriens ==<br />
[[File:Italians in Istria 2001.png|thumb|220px|Anteil der Menschen, die italienisch als Muttersprache sprechen (Stand: 2001)]]In beiden Staaten findet ein zweisprachiger Schulunterricht statt. Ebenso findet sich in Straßen- und Ortsbezeichnungen [[Kroatische Sprache|kroatisch]]-[[Italienische Sprache|italienisch]] (z.&nbsp;B. kroat. Pula / ital. Pola) oder [[Slowenische Sprache|slowenisch]]-italienisch (z.&nbsp;B. slow. Koper / ital. Capodistria) wieder. <br />
[[Datei:Amphitheater Pula innen.jpg|thumb| Römisches Amphitheater in Pula. Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in [[Kroatien]] und der Halbinsel Istrien]]<br />
<br />
Der kroatische und größere Teil Istriens (90% der Halbinsel) unterliegt der [[Gespanschaft Istrien]] (kroat. Istarska županija). Der Hauptverwaltungssitz ist [[Pazin]]. Der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt ist allerdings [[Pula]] (80.000 Einwohner). Etwa 76 % der Einwohner, in der [[Gespanschaft Istrien]], sind [[Kroaten]]. Die [[Gespanschaft Istrien]] ist in 10 Städte und 31 Gemeinden gegliedert und grenzt an die kroatische [[Gespanschaft Primorje-Gorski Kotar]] ([[Kvarner]]/[[Rijeka]]) sowie an das Nachbarland Slowenien. Sie hat eine Fläche von 2.813&nbsp;km² und ist damit eine der größeren 21 kroatischen Gespanschaften. Istrien ist neben Dalmatien und der Kvarner-Region eine der meistbesuchten Regionen Kroatiens. Neben der größten Stadt [[Pula]], sind [[Umag]], Porec, [[Rovinj]], [[Rabac]] und [[Opatija]] beliebte Reiseziele nationaler und internationaler Touristen. Vor Istrien liegen außerdem die [[Brijuni]] Inseln, vor der Westküste, sowie die Insel [[Cres]], an der Ostküste der Halbinsel. <br />
Des Weiteren ist in Istrien die frühslawische bzw. kroatische Schrift ([[Glagolitische Schrift]]) (kroat. glagoljica) entstanden. Die [[Tafel von Baška]], aus dem Jahre 1100, ist zum Beispiel eine der ältesten und bekanntesten kroatischen Kulturdenkmäler. Die Inschrift ist in glagolitischer Schrift verfasst, sie dokumentiert, dass der kroatische [[König]] [[Dmitar Zvonimir]] der Kirche der heiligen Lucija eine Schenkung machte. Die Kirche gehörte zu einer Benediktinerabtei. Als Gedenken an die Glagolitische Schrift wurde in Istrien hierfür die [[Glagolitische Allee]] angelegt, welche in 11 Etappen die Entstehung der Glagolitischen Schrift beschreibt. <br />
<br />
Zusammensetzung der Bevölkerung im kroatischen Teil Istriens nach Nationalitäten laut Volkszählung von 2001:<ref>[http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/Census2001/Popis/H01_02_02/H01_02_02.html Zensus 2001]</ref><br />
{| class="prettytable sortable" <br />
! width="120" | Ethnie<br />
! width="60" | Anzahl<br />
! width="60" | Prozent<br />
|-<br />
| [[Kroaten]] <br />
| align="right" | 148.328<br />
| align="right" | 71,88%<br />
|-<br />
| [[Italiener]]<br />
| align="right" | 14.284<br />
| align="right" | 6,92%<br />
|-<br />
| [[Serben]]<br />
| align="right" | 6.613<br />
| align="right" | 3,20%<br />
|-<br />
| [[Bosniaken]]<br />
| align="right" | 3.077<br />
| align="right" | 1,49%<br />
|-<br />
| [[Albaner]]<br />
| align="right" | 2.032<br />
| align="right" | 0,98%<br />
|-<br />
| [[Slowenen]]<br />
| align="right" | 2.020<br />
| align="right" | 0,98%<br />
|-<br />
| ''Istrianer''*<br />
| align="right" | 8.865<br />
| align="right" | 4,30%<br />
|}<br />
Bei den ''Istrianern'' handelt es sich nicht um eine Nationalität im rechtlichen Sinne, sondern eine regionale Bevölkerungszugehörigkeit.<br />
<br />
{| class="prettytable sortable" <br />
! width="120" | Gemeinde<br />
! width="100" | Staat<br />
! width="60" | Bevölkerungszahl<br />
! width="60" | Italienisch-sprechend<br />
! width="60" | Kroatisch/Slowenisch-sprechend<br />
|-<br />
|[[Labin]]<br />
|Kroatien<br />
|12426<br />
|03.09%<br />
|92.62%<br />
|-<br />
|[[Buje]]<br />
|Kroatien<br />
|5340<br />
|39.66%<br />
|53.76%<br />
|----<br />
|[[Novigrad (Istrien)|Novigrad]]<br />
|Kroatien<br />
|4002<br />
|15.32%<br />
|77.59%<br />
|----<br />
|[[Vodnjan]]<br />
|Kroatien<br />
|5651<br />
|19.93%<br />
|73.16%<br />
|----<br />
|[[Poreč]]<br />
|Kroatien<br />
|17460<br />
|06.42%<br />
|87.12%<br />
|----<br />
|[[Buzet (Kroatien)|Buzet]]<br />
|Kroatien<br />
|6059<br />
|00.87%<br />
|96.63%<br />
|----<br />
|[[Pazin]]<br />
|Kroatien<br />
|9227<br />
|01.21%<br />
|97.56%<br />
|----<br />
|[[Pula]]<br />
|Kroatien<br />
|58594<br />
|04.87%<br />
|88.38%<br />
|----<br />
|[[Rovinj]]<br />
|Kroatien<br />
|14234<br />
|10.81%<br />
|81.85%<br />
|----<br />
|[[Umag]]<br />
|Kroatien<br />
|12901<br />
|20.70%<br />
|72.87%<br />
|- <br />
|[[Bale (Kroatien)|Bale]]<br />
|Kroatien<br />
|1047<br />
|22.54%<br />
|75.36%<br />
|- <br />
|[[Barban]]<br />
|Kroatien<br />
|2802<br />
|00.39%<br />
|99.21%<br />
|- <br />
|[[Brtonigla]]<br />
|Kroatien<br />
|1579<br />
|41.29%<br />
|52.83%<br />
|- <br />
|[[Cerovlje]]<br />
|Kroatien<br />
|1745<br />
|00.46%<br />
|99.31%<br />
|- <br />
|[[Fažana]]<br />
|Kroatien<br />
|3050<br />
|04.66%<br />
|90.75%<br />
|- <br />
|[[Gračišće]]<br />
|Kroatien<br />
|1433<br />
|00.28%<br />
|99.16%<br />
|- <br />
|[[Grožnjan]]<br />
|Kroatien<br />
|785<br />
|66.11%<br />
|29.17%<br />
|- <br />
|[[Kanfanar]]<br />
|Kroatien<br />
|1457<br />
|01.51%<br />
|96.23%<br />
|- <br />
|[[Karojba]]<br />
|Kroatien<br />
|1489<br />
|00.94%<br />
|97.99%<br />
|- <br />
|[[Kaštelir-Labinci]]<br />
|Kroatien<br />
|1334<br />
|07.80%<br />
|88.23%<br />
|- <br />
|[[Kršan]]<br />
|Kroatien<br />
|3264<br />
|00.40%<br />
|94.49%<br />
|- <br />
|[[Lanišće]]<br />
|Kroatien<br />
|398<br />
|''n.p .''<br />
|98.99%<br />
|- <br />
|[[Ližnjan]]<br />
|Kroatien<br />
|2945<br />
|08.05%<br />
|88.29%<br />
|- <br />
|[[Lupoglav]]<br />
|Kroatien<br />
|929<br />
|00.32%<br />
|98.82%<br />
|- <br />
|[[Marčana]]<br />
|Kroatien<br />
|3903<br />
|00.74%<br />
|97.72%<br />
|- <br />
|[[Medulin]]<br />
|Kroatien<br />
|6004<br />
|03.05%<br />
|89.77%<br />
|- <br />
|[[Motovun]]<br />
|Kroatien<br />
|983<br />
|15.46%<br />
|81.28%<br />
|- <br />
|[[Oprtalj]]<br />
|Kroatien<br />
|981<br />
|32.11%<br />
|65.04%<br />
|- <br />
|[[Pićan]]<br />
|Kroatien<br />
|1997<br />
|00.95%<br />
|98.05%<br />
|- <br />
|[[Raša (općina)|Raša]]<br />
|Kroatien<br />
|3535<br />
|02.63%<br />
|94.29%<br />
|- <br />
|[[Sveta Nedelja]]<br />
|Kroatien<br />
|2909<br />
|01.51%<br />
|97.32%<br />
|- <br />
|[[Sveti Lovreč]]<br />
|Kroatien<br />
|1408<br />
|01.49%<br />
|96.38%<br />
|- <br />
|[[Sveti Petar u Šumi]]<br />
|Kroatien<br />
|1011<br />
|00.30%<br />
|99.21%<br />
|- <br />
|[[Svetvinčenat]]<br />
|Kroatien<br />
|2218<br />
|01.17%<br />
|97.16%<br />
|- <br />
|[[Tinjan]]<br />
|Kroatien<br />
|1770<br />
|00.79%<br />
|98.59%<br />
|- <br />
|[[Višnjan]]<br />
|Kroatien<br />
|2187<br />
|08.78%<br />
|89.44%<br />
|- <br />
|[[Vižinada]]<br />
|Kroatien<br />
|1137<br />
|08.36%<br />
|90.59%<br />
|- <br />
|[[Vrsar]]<br />
|Kroatien<br />
|2703<br />
|02.96%<br />
|90.75%<br />
|- <br />
|[[Žminj]]<br />
|Kroatien<br />
|3447<br />
|01.28%<br />
|97.80%<br />
|-<br />
|[[Koper]]<br />
|Slowenien<br />
|47539<br />
|02.20%<br />
|''n.p.''<br />
|-<br />
|[[Izola]]<br />
|Slowenien<br />
|14549<br />
|04.30%<br />
|''n.p.''<br />
|-<br />
|[[Piran]]<br />
|Slowenien<br />
|16758<br />
|07.00%<br />
|''n.p.''<br />
|-<br />
|[[Lovran]]<br />
|Kroatien<br />
|3987<br />
|01.71%<br />
|92.65%<br />
|-<br />
|[[Opatija]]<br />
|Kroatien<br />
|12719<br />
|04.64%<br />
|93.81%<br />
|-<br />
|[[Mošćenička Draga]]<br />
|Kroatien<br />
|1641<br />
|00.91%<br />
|95.67%<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
== Slowenischer Teil Istriens ==<br />
<br />
Die slowenische Adriaküste misst von der italienischen Grenze Ankaran bis zur kroatischen Grenze im Dragonja-Tal 46&nbsp;km. Dieser Teil unterliegt heute der Region [[Primorska]] im slowenischen Küstenland. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist Koper (50.000 Einwohner), etwa 20&nbsp;km südlich von [[Triest]] (slow./kroat. Trst) in Italien.<br />
<br />
== Persönlichkeiten mit Bezug zu Istrien ==<br />
[[Datei:10-Kuna-Note.jpg|miniatur|Juraj Dobrila auf der Vorderseite des 10-Kuna-Geldscheins. Rückseite das Amphitheater von Pula]] <br />
[[Datei:Eugen Kumicic.jpg|miniatur|Schriftsteller Eugen Kumičić (1850-1904)]]<br />
<br />
* Francesco Almerigotti, Historiker aus [[Koper|Capodistria]] mit Arbeiten über Istrien.<br />
* [[Mario Andretti]] und [[Aldo Andretti]], italo-amerikanische Rennfahrer, wurden in [[Motovun]] (damals Montona, Italien) geboren.<br />
* [[Josip Belušić]], kroatischer Erfinder, wirkte als Professor in [[Koper]].<br />
* [[Vittore Carpaccio]], Maler der [[Venezianische Schule|venezianischen Schule]] mit zahlreichen Werken in istrischen Kirchen.<br />
* [[Stephan Consul]], Geistlicher aus [[Buzet (Kroatien)|Pinguente]], übertrug Texte der Reformation ins [[Glagolitische Schrift|Glagolitische]], ebenso die Bibel, was aber um 1565 unvollendet blieb.<br />
* [[Juraj Dobrila]], kroatischer Bischof, Auf seine Anregung entstand 1870 in Triest die Zeitschrift ''Naša sloga'' (''Unsere Einigkeit''), später nach Pula verlegt, die sich unter Mitwirkung von [[Matko Mandić]] der Pflege slawischer Kultur im Küstenland widmete. Dobrila ist auf dem 10 [[Kroatische Kuna|Kuna]]-Schein abgebildet.<br />
* [[Drago Gervais]], istrischer Schriftsteller, der mit seinen Werken besonders den Dialekt [[Čakavisch]] in Versformen aufgriff.<br />
* Bartholomeo Giorgini, Historiker aus Albona mit Arbeiten über Istrien.<br />
* [[Pietro Kandler]], erforschte Istrien und publizierte zahlreiche seiner Ergebnisse, Herausgeber der Zeitschrift ''L’Istria''.<br />
* [[Damir Kajin]], kroatischer Politiker der [[Istrische Demokratische Versammlung|Istrischen Demokratischen Versammlung]].<br />
* [[Eugen Kumičić]], Schriftsteller aus [[Brseč]], der als Autor zwischen [[Realismus (Literatur)|Realismus]] und [[Naturalismus (Literatur)|Naturalismus]] literarische Verarbeitungen von Landschaften auf Istrien schuf.<br />
* [[Paul Kupelwieser]], österreichischer Industrieller, lebte auf [[Brijuni]] und schuf dort nach 1900 die Anfänge einer modernen touristischen Infrastruktur.<br />
* [[Robert Koch]], deutscher Mediziner. Arbeitete und lebte 1900 auf [[Brijuni]]. Mit seiner Hilfe wurde auf den Inseln vor Istrien die Malaria überwunden.<br />
* [[Wilhelm Leiningen|Wilhelm Graf zu Leiningen]] (1875–1956), Geologe und Bodenkundler, untersuchte um 1900 die [[Terra rossa|Terra-rossa-Böden]] und die Geomorphologie von Istrien.<br />
* Nicolò Manzuoli, verfasste 1611 ein Werk über Istrien ''Nova descrittione della provincia dell’Istria. Con la vita delli santi, et sante di detta Prouincia (etc.)''.<br />
* [[Guido Stache]], österreichischer Geologe des 19. Jahrhunderts erforschte die Halbinsel Istrien.<br />
* [[Wilhelm von Tegetthoff]], wirkte als Admiral der [[Österreichische Marine|Österreichischen Marine]] in Pula.<br />
* [[Teresa Recchini]], Malerin des 18. Jahrhunderts, Werke in der [[Euphrasius-Basilika]] von [[Poreč|Parenzo]].<br />
* [[Mitja Ribičič]], jugoslawischer Premierminister<br />
* [[Domenico Rossetti]], gründete die ''Società di Minerva'' und schuf 1829 die Zeitschrift ''Archeografo Triestino'', die sich mit historischen Themen des [[Österreichisches Küstenland|Küstenlandes]] befasste.<br />
* [[Petar Matija Stanković]] (auch Pietro Stancovich), Kirchenrechtler, Historiker und Archäologe des 18. Jahrhunderts, schrieb eine ''Biographie der hervorragenden Männer Istriens'' und besaß eine große Bibliothek.<br />
* [[Josip Broz Tito]], früherer [[Staatspräsident]], lebte auch auf [[Brijuni]] und gestaltete von hier die Staatspolitik Jugoslawiens.<br />
* [[Jakob Volčić]], Priester (Weihe 1842) aus [[Oberkrain]], betreute in 46 Jahren acht [[Parochie]]n auf Istrien und sammelte dort slawisches Schrifttum, Werke der Volkspoesie, Sprichwörter und Rätsel.<br />
* [[Josip Voltić]], kroatischer Sprachwissenschaftler aus [[Tinjan]]. Unternahm auf Istrien Sprachstudien unter den Dialekten und schrieb das erste Kroatisch-Deutsch-Italienische Wörterbuch.<br />
<br />
<!--Wirken auf Istrien noch zu recherchieren:<br />
*[[Fra Sebastiano da Rovigno]], Bildhauer aus Rovigno im 15. Jahrhundert<br />
*Marco da Veglia, Pietro da Veglia, Vertreter der venezianischen Malerei im 16. Jahrhundert--><br />
<br />
<!--Diese Einträge sind zur Löschung an dieser Stelle vorgesehen, da ein inhaltlicher bezug ihres Wirkens zu Istrien zunächst nicht erkennbar ist. Jeder kann es mit externen Quellen noch einmal prüfen und bei geänderter Sachlage wieder einsetzen. Geburts- oder Sterbeort auf Istrien ist nicht ausreichend.<br />
<!--*[[Laura Antonelli]], italienische Schauspielerin, geboren in Pola<br />
*[[Sergio Endrigo]], italienischer Saenger, geboren in Pola<br />
*[[Alka Vuica]], kroatische Songwriterin und Sängerin<br />
*[[Stiven Rivić]], kroatischer Fußballspieler<br />
*[[Mate Parlov]], kroatischer Boxer<br />
*[[Franz Karl Ginzkey]], österreichischer Admiral<br />
*[[Lino Červar]], kroatischer Handballnationaltrainer<br />
*[[Giuseppe Tartini]], italienischer [[Violone|Violonist]] und Komponist<br />
*[[Wolf von Aichelburg]], siebenbürgisch-deutscher Schriftsteller<br />
*[[James Joyce]], irischer Schriftsteller (lebte zeitweise in Istrien)<br />
*[[Karl Albrecht von Habsburg-Altenburg|Erzherzog Karl Albrecht Nikolaus Leo Gratianus von Österreich]]<br />
*[[Aldo Kliman]], mazedonisch-kroatischer Schriftsteller<br />
*[[Alida Valli]], italienischer Schauspielerin<br />
*[[Gaius Flavius Iulius Valerius Crispus]], Sohn von Kaiser Konstantin<br />
*[[Wilhelm Ehm]], ehem. Minister der [[DDR]]<br />
*[[Herman Potočnik]], slowenischer Raumfahrttheoretiker<br />
*[[Toni Cetinski]], kroatischer Musiker<br />
*[[Boris Domagoj Biletić]], kroatischer Schriftsteller<br />
*[[Boris Komnenić]], serbischer Schauspieler<br />
*[[Antonio Smareglia]], italienischer Komponist<br />
*[[Matthias Flacius|Matija Vlačić]], lutherischer Theologe<br />
*[[Luigi Dallapiccola]], italienischer Komponist<br />
*[[Hede von Trapp]], österreichische Dichterin<br />
*[[Alja Velkaverh]], slowenische Flötistin<br />
*[[Nino Benvenuti]], italienischer Boxer<br />
*[[Mario Andretti]], US-Amerikanischer Rennfahrer<br />
*[[Antun Motika]], kroatischer Künstler<br />
*[[Andrija Mohorovičić]], kroatischer Geophysiker<br />
*[[Leo Henryk Sternbach]], US-Amerikanischer Chemiker<br />
*[[Jadranka Đokić]], kroatische Schauspielerin--><br />
*[[Alida Valli]], geboren als Alida Baronin von Altenburger, Schauspielerin<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Harald Waitzbauer: ''Durch Istrien. Mit der Istrianischen Staatsbahn in die k.k. Adriaprovinz.'' Salzburg 1989. ISBN 3-7013-0757-1.<br />
* Hans-Dieter Kaspar, Elke Kaspar: ''Istrien: Eine archäologische Entdeckungsreise.'' Korient, Schonungen 2005, ISBN 3-925696-18-0.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[Bistum Poreč-Pula]]<br />
* [[Gespanschaft Istrien]]<br />
<br />
== Verweise ==<br />
{{Commonscat|Istria|Istrien}}<br />
* [http://www.manfredhiebl.de/Genealogien/Istrien/markgrafen_von_istrien.htm Die Markgrafen von Istrien (M. Hiebl)]<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
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<br />
[[Kategorie:Geographie (Slowenien)]]<br />
[[Kategorie:Halbinsel (Kroatien)]]<br />
[[Kategorie:Halbinsel (Europa)]]<br />
[[Kategorie:Halbinsel (Mittelmeer)]]<br />
[[Kategorie:Region in Europa]]<br />
<br />
[[an:Peninsula d'Istria]]<br />
[[ar:إستريا]]<br />
[[be:Істрыя]]<br />
[[be-x-old:Істрыя]]<br />
[[bg:Истрия]]<br />
[[br:Istria]]<br />
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[[cs:Istrie]]<br />
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[[gl:Istria]]<br />
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[[id:Istria]]<br />
[[it:Istria]]<br />
[[ja:イストリア半島]]<br />
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[[la:Histria]]<br />
[[lb:Istrien]]<br />
[[lmo:Istria]]<br />
[[lt:Istrija]]<br />
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[[nl:Istrië (schiereiland)]]<br />
[[nn:Istria]]<br />
[[no:Istria]]<br />
[[pl:Istria]]<br />
[[pt:Ístria]]<br />
[[ro:Peninsula Istria]]<br />
[[ru:Истрия]]<br />
[[sh:Istra]]<br />
[[simple:Istria]]<br />
[[sk:Istria]]<br />
[[sl:Istra]]<br />
[[sq:Istria]]<br />
[[sr:Истра]]<br />
[[sv:Istrien]]<br />
[[szl:Istryjo]]<br />
[[uk:Істрія (півострів)]]<br />
[[vec:Istria]]<br />
[[zh:伊斯特拉半島]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Uniqa_Insurance_Group&diff=100771832Diskussion:Uniqa Insurance Group2012-03-12T07:04:49Z<p>Mitterertux: Überschrift des Abschnittes "Verletzung von Daten- und Persönlichkeitsrechten durch uniqa" an die Größe der anderen Überschriften angepasst</p>
<hr />
<div>die uniqa ist nicht die größte versicherung österreichs wie im artikel beschrieben.<br />
sie hat auch keine 12500 mitarbeiter wie im artikel beschrieben. laut eigenaussage (www.uniqa.at) haben sie 6500. die 12500 haben sie nur mit ihren töchtern, holdings ... also nicht direkt wie im artikel beschrieben die uniqa versicherungen ag.<br />
die aktienmehrheit hält auch nicht der raiffeisen-geldsektor sondern laut firmenbuch :<br />
Austria Versicherungsverein Beteiligungs-Verwaltungs GmbH, 1020 Wien (35,23 %)<br />
BL Syndikat Beteiligungs Gesellschaft m.b.H., 1030 Wien (31,95 %)<br />
Collegialität Versicherung auf Gegenseitigkeit, 1020 Wien (3,23 %)<br />
Firmeneigener Aktienbesitz (0,30 %)<br />
NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH, 3109 St. Pölten (5,22 %)<br />
Sonstige Aktionäre (17,10 %)<br />
UQ Beteiligung GmbH, 1040 Wien (6,97 %)<br />
<br />
==Verletzung von Daten- und Persönlichkeitsrechten durch uniqa==<br />
Folgender Passus findet sich im Formular zu Schadensmeldung:<br />
<blockquote> "Ich ermächtige die Ärzte, Krankenhäuser in deren Behandlung ich stehe oder gestanden bin, sowie Versicherungsträger (private oder gesetzliche), dem Versicherer über meine Gesundheitsverhältnisse Auskünfte (Berichte, Befunde, Gutachten) zu geben und entbinde sie in diesem Zusammenhang von der Schweigepflicht."<br />
</blockquote><br />
<br />
Diese Formulierung würde uniqa weit über den jeweils aktuellen Schadenfall hinausgehend ermächtigen, Daten zu sammeln, die durch den jeweiligen Leistungsvertrag weder notwendig und erforderlich noch durch die AGB gedeckt sind. Davon abgesehen werden somit Persönlichkeitsrechte verletzt und das Datenschutzgesetz ignoriert. <br />
<br />
Als durchaus problematisch - um das vorsichtig auszudrücken - ist die Kopplung dieser Ermächtigung mit Angaben zur Bankverbindung und Versicherung der Richtigkeit der gemachten Angaben. Carucci 10:58, 26. Jun. 2010 (CEST)<br />
<br />
<br />
<br />
== Bundesländer Versicherung ==<br />
<br />
Über die Bundesländer sollte noch etwas mehr geschrieben werden, am besten einen eigenen Artikel, da es ja dort einmal einen grossen Skandal gegeben hat, der in der österreischichen Zeitgeschichte nicht ganz unrelevant war. --[[Benutzer:El bes|El bes]] 23:38, 14. Jan. 2009 (CET)<br />
<br />
<br />
finde ich auch. die lucona affäre, övp-nähe (gerne auch ein verweis auf die sp-nahe wiener städtische und generell den österreichischen proporz) sollten eigentlich schon hier stehen. aber wie bei allen größeren firmen kann man sich sicher sein, dass die pr-abteilung den artikel kontinuierlich prüft und entsprechend bearbeitet. [[Spezial:Beiträge/87.243.151.162|87.243.151.162]] <small>(02:45, 7. Mai 2011 (CEST), ''Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe [[Hilfe:Signatur]]'')</small><br />
<br />
== Einleitung ==<br />
<br />
Hallo, der Satz in der Einleitung: ''Das Unternehmen ging 1999 aus der BARC Versicherungs-Holding AG, indem die Versicherungsanstalt...'' muss dringend umformuliert werden, das versteht so kein Mensch richtig. Gruß -- [[Benutzer:Astrobeamer|Astrobeamer]] [[Benutzer Diskussion:Astrobeamer|<small><sup>Chefredaktion</sup></small>]] 16:41, 3. Apr. 2009 (CEST)</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Uniqa_Insurance_Group&diff=100771573Uniqa Insurance Group2012-03-12T06:47:25Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div><!--österreichbezogen--><br />
{{Infobox_Unternehmen<br />
| Name = UNIQA Versicherungen AG<br />
| Logo = [[Datei:Logo UNIQA.svg|150px|Logo]]<br />
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Österreich)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = AT0000821103<br />
| Gründungsdatum = 1922/1999<br />
| Sitz = Wien<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = ca. 5.500<br />
| Umsatz = 5,825 Mrd. Euro (2008)<ref>[http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2009-04/13775442-eans-adhoc-uniqa-versicherungen-ag-uniqa-konzern-2008-starkes-wachstum-und-positives-ergebnis-007.htm UNIQA Konzern 2008: starkes Wachstum und positives Ergebnis]</ref><br />
| Branche = Versicherungen<br />
| Produkte = <br />
| Homepage = [http://www.uniqagroup.com/ www.uniqagroup.com]<br />
}}<br />
[[Datei:UNIQA-Tower-02.jpg|thumb|[[UNIQA Tower]]]]<br />
Die '''UNIQA Versicherungen AG''' (kurz: '''UNIQA''') ist einer der größten [[österreich]]ischen [[Versicherer|Versicherungskonzerne]].<br />
<br />
Das Unternehmen ging 1999 aus der BARC Versicherungs-Holding AG hervor, indem die Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer und die Austria-Collegialität verschmolzen wurden und zu dem auch das Spezialunternehmen des 25,7&nbsp;%-Eigentümers [[Raiffeisen Zentralbank]], die Raiffeisen-Versicherung, gehört. Die Raiffeisen-Versicherung ist heute eine 100&nbsp;% Tochter der UNIQA. Mit rund 5.500&nbsp;Mitarbeitern und einem Aufkommen von mehr als 5&nbsp;Milliarden Euro an [[Prämien (Versicherung)|Versicherungprämien]] (2006) zählt die UNIQA Versicherungen AG zu den führenden Versicherungskonzernen Mitteleuropas. Die UNIQA Gruppe ist in 20&nbsp;europäischen Ländern als Versicherer tätig. Als [[Individualversicherung #Kompositversicherung|Kompositversicherer]] ist sie in allen Versicherungssparten tätig (Sach-, Kranken- und Lebensversicherung); Generaldirektor von 1. Januar 2002 bis 30. Juni 2011 war [[Konstantin Klien]]; ab 1. Juli 2011 fungiert Andreas Brandstetter (Jahrgang 1969) als [[Chief Executive Officer|CEO]].<ref> [http://www.rzb.at/eBusiness/rzb_template2/677043205476211500-NA-738211216152751183-NA-9-DE.html Strukturelle und personelle Neuordnung der UNIQA Gruppe ab 1.7.2011] auf www.rzb.at, abgefragt am 7. Juli 2011.</ref> Die [[Mannheimer Versicherung]] in Deutschland gehört mehrheitlich zu UNIQA.<br />
<br />
== Eigentumsverhältnisse ==<br />
Stand: 29. Dezember 2007<br />
{| class = "wikitable"<br />
|-<br />
|[[Grundkapital]]<br />
|<tt>119.777.808&nbsp;€</tt><br />
|-<br />
|Aktien <br />
|<tt>119.777.808 €</tt><br />
|-<br />
![[Aktionär]]e<br />
!Anteil<br />
|-<br />
|Austria Versicherungsverein Beteiligungs-Verwaltungs GmbH <br>(Stimmrechtsanteile aufgrund Stimmrechtsbindung der ''Austria Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Privatstiftung'' zuzurechnen)<br />
| align=right | 35,2&nbsp;%<br />
|-<br />
||BL Syndikat Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. <br>(zu 80,62% im Besitz der ''RZB Versicherungsbeteiligung GmbH'', welche wiederum eine 100%-Tochter der [[Raiffeisen Zentralbank]] Österreich AG ist)<br />
| align=right | 32,0&nbsp;%<br />
|-<br />
||Sonstige Aktionäre <br />
| align=right | 17,1&nbsp;%<br />
|-<br />
||UQ Beteiligung GmbH<br />
| align=right | 7,0&nbsp;%<br />
|-<br />
||[[Niederösterreich|NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH]]<br />
| align=right | 5,2&nbsp;%<br />
|-<br />
||[[Collegialität]] [[Versicherung auf Gegenseitigkeit]] <br>(Stimmrechtsanteile aufgrund Stimmrechtsbindung mit der BL Syndikat Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. zusammenzurechnen)<br />
| align=right | 3,2&nbsp;%<br />
|-<br />
||Firmeneigener Aktienbesitz <br />
| align=right | 0,3&nbsp;%<br />
|}<br />
<br />
== Bundesländer-Versicherung ==<br />
Die ''Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer AG'' wurde 1922 gegründet. Sie übernahm den Bestand einiger niederösterreichischer Landesgesellschaften und anderer Anstalten; sie betrieb alle Versicherungssparten. Im Juni 1997 wurde mit einem Festakt im [[Wiener Musikverein|Wiener Musikvereinssaal]] der 75-jährige Bestand des Unternehmens gefeiert<ref>Isabelle Ackerl: Festschrift ''Ein österreichischer Weg. Von der Ersten Republik zu einem gemeinsamen europäischen Markt. 75 Jahre Bundesländer-Versicherung'' </ref>. Der traditionsreiche Name des Unternehmens sollte allerdings bald aus der Öffentlichkeit verschwinden. 1997-99 bildeten Bundesländer-Versicherung und Austria-Collegialität die ''BARC Versicherungs-Holding AG'', die in der Uniqa Versicherungen AG aufging. Das Verwaltungsgebäude der Bundesländer-Versicherung in Wien-[[Leopoldstadt]], Praterstraße 1, fungierte 1999−2004 als Zentrale des Uniqa-Konzerns und wurde dann abgerissen; hier entstand bis 2010 das [[Uniqa Hotel- und Geschäftsgebäude]].<br />
<br />
== Austria-Collegialität ==<br />
''Austria-Collegialität Österreichische Versicherung AG'' war ein von 1991-97 bestehendes Versicherungsunternehmen, das aus der Fusion von "Austria" (mit Vorläufern bis 1860 zurückreichend) und "Collegialität" (gegründet 1899) entstanden war.<br />
<br />
2004: Kauf der österreichischen [[AXA|AXA Versicherung]].<br />
<br />
== UNIQA Tower ==<br />
:''Hauptartikel: [[UNIQA Tower]]''<br />
[[Datei:UNIQA-Tower-Fassade-01.JPG|thumb|UNIQA-Tower Fassade]]<br />
<br />
Die Konzernzentrale ist im [[UNIQA Tower]] in Wien untergebracht. Das Gebäude wurde von dem österreichischen [[Architekt]]en [[Heinz Neumann (Architekt)|Heinz Neumann]] entworfen. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 25. Juni 2005. Der UNIQA Tower ist 75m hoch. Er verfügt über 22 Obergeschoße und 5 Untergeschoße.<br />
<br />
Der Tower wurde am 25. Oktober 2006 mit dem jährlich von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs vergebenen "Bauherrenpreis" ausgezeichnet.<br />
<br />
Er verfügt über eine [[Medienfassade]] mit einer Punktmatrix aus [[LED]]s, die einzeln angesteuert werden können.<br />
<br />
== Kritik ==<br />
Im Jahr 2002 wurde UNIQA ein [[Big Brother Awards|Big Brother Award]] in der Kategorie ''Business und Finanzen'' verliehen, da beim Abschluss einer Krankenzusatzversicherung eine sehr weitgehende „Zustimmung zur Ermittlung, Übermittlung und Verwendung von Daten“ abverlangt wird. Die Versicherung kann die Daten bei Ärzten, Krankenhäusern, Sozialversicherungsträgern, Behörden und sonstigen Einrichtungen, die über den Gesundheitszustand des Versicherten etwas wissen könnten, ermitteln.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/31853 heise online, 26. Oktober 2002, "Datenkraken" in Österreich.]</ref><br />
<br />
== Engagement im Radsport ==<br />
Von 2001 unterstützte der Konzern das österreichische Radrennen ''Wien-Rabenstein-Gresten-Wien'', das bis 2005, als es zum letzten Mal ausgetragen wurde, ''[[Uniqa Classic]]'' hieß.<br />
<br />
== Werbung ==<br />
<br />
Die aktuelle Werbeslogan der Uniqa Versicherungen AG lautet: <br />
<br />
''Uniqa, die Versicherung einer neuen Generation.''<br />
<br />
Die Uniqa hat derzeit einige der bekanntesten Spitzensportler Österreichs als [[Testimonial]] unter Vertrag.<br />
<br />
*[[Stephan Eberharter]]<br />
*[[Benjamin Raich]]<br />
*[[Marlies Schild]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.uniqagroup.com/ Offizielle Konzern-Website der UNIQA Group Austria]<br />
* [http://www.uniqa.at/ Offizielle Website der UNIQA Versicherungen AG]<br />
* [http://www.meduniqa.at/ Gesundheitsportal der UNIQA Versicherungen AG]<br />
* [http://tower.uniqa.at/ UNIQA Tower]<br />
* [http://www.webblick.de/twists_and_turns/twists_and_turns_index.html Die Medienfassade des UNIQA-Towers]<br />
* [http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=021028001 Big Brother für UNIQA und Bildungsministerium]<br />
* [http://orf.at/070122-8381/?href=http%3A%2F%2Forf.at%2F070122-8381%2F8382txt_story.html Bericht über die neue Überwachungsbox der UNIQA]<br />
* [http://cba.fro.at/show.php?eintrag_id=4555 Satelliten-Tracking der UNIQA-Versicherung bei BigBrother Award 2005]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste ATX-Prime-Unternehmen}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Uniqa Versicherungen}}<br />
[[Kategorie:Versicherungsunternehmen (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Wien)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Uniqa_Insurance_Group&diff=100771559Uniqa Insurance Group2012-03-12T06:46:21Z<p>Mitterertux: /* Werbung */</p>
<hr />
<div><!--österreichbezogen--><br />
{{Infobox_Unternehmen<br />
| Name = UNIQA Versicherungen AG<br />
| Logo = [[Datei:Logo UNIQA.svg|150px|Logo]]<br />
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Österreich)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = AT0000821103<br />
| Gründungsdatum = 1922/1999<br />
| Sitz = Wien<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = ca. 5.500<br />
| Umsatz = 5,825 Mrd. Euro (2008)<ref>[http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2009-04/13775442-eans-adhoc-uniqa-versicherungen-ag-uniqa-konzern-2008-starkes-wachstum-und-positives-ergebnis-007.htm UNIQA Konzern 2008: starkes Wachstum und positives Ergebnis]</ref><br />
| Branche = Versicherungen<br />
| Produkte = <br />
| Homepage = [http://www.uniqagroup.com/ www.uniqagroup.com]<br />
}}<br />
[[Datei:UNIQA-Tower-02.jpg|thumb|[[UNIQA Tower]]]]<br />
Die '''UNIQA Versicherungen AG''' (kurz: '''UNIQA''') ist einer der größten [[österreich]]ischen [[Versicherer|Versicherungskonzerne]].<br />
<br />
Das Unternehmen ging 1999 aus der BARC Versicherungs-Holding AG hervor, indem die Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer und die Austria-Collegialität verschmolzen wurden und zu dem auch das Spezialunternehmen des 25,7&nbsp;%-Eigentümers [[Raiffeisen Zentralbank]], die Raiffeisen-Versicherung, gehört. Die Raiffeisen-Versicherung ist heute eine 100&nbsp;% Tochter der UNIQA. Mit rund 5.500&nbsp;Mitarbeitern und einem Aufkommen von mehr als 5&nbsp;Milliarden Euro an [[Prämien (Versicherung)|Versicherungpämien]] (2006) zählt die UNIQA Versicherungen AG zu den führenden Versicherungskonzernen Mitteleuropas. Die UNIQA Gruppe ist in 20&nbsp;europäischen Ländern als Versicherer tätig. Als [[Individualversicherung #Kompositversicherung|Kompositversicherer]] ist sie in allen Versicherungssparten tätig (Sach-, Kranken- und Lebensversicherung); Generaldirektor von 1. Januar 2002 bis 30. Juni 2011 war [[Konstantin Klien]]; ab 1. Juli 2011 fungiert Andreas Brandstetter (Jahrgang 1969) als [[Chief Executive Officer|CEO]].<ref> [http://www.rzb.at/eBusiness/rzb_template2/677043205476211500-NA-738211216152751183-NA-9-DE.html Strukturelle und personelle Neuordnung der UNIQA Gruppe ab 1.7.2011] auf www.rzb.at, abgefragt am 7. Juli 2011.</ref> Die [[Mannheimer Versicherung]] in Deutschland gehört mehrheitlich zu UNIQA.<br />
<br />
== Eigentumsverhältnisse ==<br />
Stand: 29. Dezember 2007<br />
{| class = "wikitable"<br />
|-<br />
|[[Grundkapital]]<br />
|<tt>119.777.808&nbsp;€</tt><br />
|-<br />
|Aktien <br />
|<tt>119.777.808 €</tt><br />
|-<br />
![[Aktionär]]e<br />
!Anteil<br />
|-<br />
|Austria Versicherungsverein Beteiligungs-Verwaltungs GmbH <br>(Stimmrechtsanteile aufgrund Stimmrechtsbindung der ''Austria Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Privatstiftung'' zuzurechnen)<br />
| align=right | 35,2&nbsp;%<br />
|-<br />
||BL Syndikat Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. <br>(zu 80,62% im Besitz der ''RZB Versicherungsbeteiligung GmbH'', welche wiederum eine 100%-Tochter der [[Raiffeisen Zentralbank]] Österreich AG ist)<br />
| align=right | 32,0&nbsp;%<br />
|-<br />
||Sonstige Aktionäre <br />
| align=right | 17,1&nbsp;%<br />
|-<br />
||UQ Beteiligung GmbH<br />
| align=right | 7,0&nbsp;%<br />
|-<br />
||[[Niederösterreich|NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH]]<br />
| align=right | 5,2&nbsp;%<br />
|-<br />
||[[Collegialität]] [[Versicherung auf Gegenseitigkeit]] <br>(Stimmrechtsanteile aufgrund Stimmrechtsbindung mit der BL Syndikat Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. zusammenzurechnen)<br />
| align=right | 3,2&nbsp;%<br />
|-<br />
||Firmeneigener Aktienbesitz <br />
| align=right | 0,3&nbsp;%<br />
|}<br />
<br />
== Bundesländer-Versicherung ==<br />
Die ''Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer AG'' wurde 1922 gegründet. Sie übernahm den Bestand einiger niederösterreichischer Landesgesellschaften und anderer Anstalten; sie betrieb alle Versicherungssparten. Im Juni 1997 wurde mit einem Festakt im [[Wiener Musikverein|Wiener Musikvereinssaal]] der 75-jährige Bestand des Unternehmens gefeiert<ref>Isabelle Ackerl: Festschrift ''Ein österreichischer Weg. Von der Ersten Republik zu einem gemeinsamen europäischen Markt. 75 Jahre Bundesländer-Versicherung'' </ref>. Der traditionsreiche Name des Unternehmens sollte allerdings bald aus der Öffentlichkeit verschwinden. 1997-99 bildeten Bundesländer-Versicherung und Austria-Collegialität die ''BARC Versicherungs-Holding AG'', die in der Uniqa Versicherungen AG aufging. Das Verwaltungsgebäude der Bundesländer-Versicherung in Wien-[[Leopoldstadt]], Praterstraße 1, fungierte 1999−2004 als Zentrale des Uniqa-Konzerns und wurde dann abgerissen; hier entstand bis 2010 das [[Uniqa Hotel- und Geschäftsgebäude]].<br />
<br />
== Austria-Collegialität ==<br />
''Austria-Collegialität Österreichische Versicherung AG'' war ein von 1991-97 bestehendes Versicherungsunternehmen, das aus der Fusion von "Austria" (mit Vorläufern bis 1860 zurückreichend) und "Collegialität" (gegründet 1899) entstanden war.<br />
<br />
2004: Kauf der österreichischen [[AXA|AXA Versicherung]].<br />
<br />
== UNIQA Tower ==<br />
:''Hauptartikel: [[UNIQA Tower]]''<br />
[[Datei:UNIQA-Tower-Fassade-01.JPG|thumb|UNIQA-Tower Fassade]]<br />
<br />
Die Konzernzentrale ist im [[UNIQA Tower]] in Wien untergebracht. Das Gebäude wurde von dem österreichischen [[Architekt]]en [[Heinz Neumann (Architekt)|Heinz Neumann]] entworfen. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 25. Juni 2005. Der UNIQA Tower ist 75m hoch. Er verfügt über 22 Obergeschoße und 5 Untergeschoße.<br />
<br />
Der Tower wurde am 25. Oktober 2006 mit dem jährlich von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs vergebenen "Bauherrenpreis" ausgezeichnet.<br />
<br />
Er verfügt über eine [[Medienfassade]] mit einer Punktmatrix aus [[LED]]s, die einzeln angesteuert werden können.<br />
<br />
== Kritik ==<br />
Im Jahr 2002 wurde UNIQA ein [[Big Brother Awards|Big Brother Award]] in der Kategorie ''Business und Finanzen'' verliehen, da beim Abschluss einer Krankenzusatzversicherung eine sehr weitgehende „Zustimmung zur Ermittlung, Übermittlung und Verwendung von Daten“ abverlangt wird. Die Versicherung kann die Daten bei Ärzten, Krankenhäusern, Sozialversicherungsträgern, Behörden und sonstigen Einrichtungen, die über den Gesundheitszustand des Versicherten etwas wissen könnten, ermitteln.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/31853 heise online, 26. Oktober 2002, "Datenkraken" in Österreich.]</ref><br />
<br />
== Engagement im Radsport ==<br />
Von 2001 unterstützte der Konzern das österreichische Radrennen ''Wien-Rabenstein-Gresten-Wien'', das bis 2005, als es zum letzten Mal ausgetragen wurde, ''[[Uniqa Classic]]'' hieß.<br />
<br />
== Werbung ==<br />
<br />
Die aktuelle Werbeslogan der Uniqa Versicherungen AG lautet: <br />
<br />
''Uniqa, die Versicherung einer neuen Generation.''<br />
<br />
Die Uniqa hat derzeit einige der bekanntesten Spitzensportler Österreichs als [[Testimonial]] unter Vertrag.<br />
<br />
*[[Stephan Eberharter]]<br />
*[[Benjamin Raich]]<br />
*[[Marlies Schild]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.uniqagroup.com/ Offizielle Konzern-Website der UNIQA Group Austria]<br />
* [http://www.uniqa.at/ Offizielle Website der UNIQA Versicherungen AG]<br />
* [http://www.meduniqa.at/ Gesundheitsportal der UNIQA Versicherungen AG]<br />
* [http://tower.uniqa.at/ UNIQA Tower]<br />
* [http://www.webblick.de/twists_and_turns/twists_and_turns_index.html Die Medienfassade des UNIQA-Towers]<br />
* [http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=021028001 Big Brother für UNIQA und Bildungsministerium]<br />
* [http://orf.at/070122-8381/?href=http%3A%2F%2Forf.at%2F070122-8381%2F8382txt_story.html Bericht über die neue Überwachungsbox der UNIQA]<br />
* [http://cba.fro.at/show.php?eintrag_id=4555 Satelliten-Tracking der UNIQA-Versicherung bei BigBrother Award 2005]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste ATX-Prime-Unternehmen}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Uniqa Versicherungen}}<br />
[[Kategorie:Versicherungsunternehmen (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Wien)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Chicago&diff=100455360Diskussion:Chicago2012-03-04T10:57:39Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Autoarchiv<br />
| Alter = 365<br />
| Ziel = 'Diskussion:Chicago/Archiv'<br />
| Mindestbeiträge = 1<br />
}}<br />
{{Archiv Tabelle}}<br />
== Durchschnittliche Qualität ==<br />
<br />
Der Artikel hat eher durchschnittliche Qualität. Einiges scheint ohne Prüfung und ohne Überlegung einfach vom Englischen ins Deutsche übersetzt worden zu sein. So heißt es im Artikel, das Verhalten von Al Capone und die Mafia sei bis zum Rande des Erträglichen gegangen, was in deutscher Sprache bedeutet, daß es nicht unerträglich, sondern gerade noch erträglich war. In Mitteleuropa ist es nicht üblich, mafiöse Strukturen und organisierte Kriminalität einschließlich Schutzgelderpressung und Morden als ein noch "erträgliches" oder jedenfalls nicht unerträgliches Verhalten zu bewerten. Der Artikel sollte noch einmal überarbeitet werden. --[[Spezial:Beiträge/91.52.185.33|91.52.185.33]] 00:05, 17. Jul. 2011 (CEST)<br />
<br />
== Morde ==<br />
<br />
warum wird kein wort über die jährlichen 600 morde erwähnt?<br />
<br />
-- [[Spezial:Beiträge/95.116.223.53|95.116.223.53]] 06:01, 29. Mär. 2011 (CEST)<br />
<br />
== Geschlecht: CBD (Central Business District) ==<br />
<br />
Heißt es der oder die CBD? Das wird innerhalb der Wikipedia nicht<br />
einheitlich praktiziert. Der Eintrag CBD enthält leider auch keinen<br />
Hinweis. Ich kenne "die" CBD, hier heißt es "der" CBD, denkbar wäre auch <br />
"das" (englisch sachlich). <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.130.36.207|93.130.36.207]] ([[Benutzer Diskussion:93.130.36.207|Diskussion]]) 22:44, 22. Jan. 2012 (CET)) </small><br />
: Schwer zu sagen... Für mich ist "der" am sinnvollsten, klingt auch in Verbindung mit "District" am besten... [[Benutzer:Mitterertux|Mitterertux]] ([[Benutzer Diskussion:Mitterertux|Diskussion]]) 11:57, 4. Mär. 2012 (CET)</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Absolut_Vodka&diff=98123661Absolut Vodka2012-01-09T09:12:08Z<p>Mitterertux: /* Sondereditionen */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Absolut_Vodka_Logo.svg|miniatur|Logo von Absolut Vodka]]<br />
'''Absolut Vodka''' ist eine im [[Schweden|südschwedischen]] [[Åhus]] seit 1879 produzierte, weltweit führende [[Wodka]]- und [[Spirituosen]]marke. Das Unternehmen ist eine Tochter der [[Vin & Sprit]], die 2008 von deren Eigentümer, der schwedischen Regierung, für 5,6 Milliarden Euro an die französische Firma [[Pernod Ricard]] verkauft wurde. Der Wodka der Marke wird aus [[Weizen|Winterweizen]] und Wasser aus einer eigenen Quelle hergestellt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Bild:Absolut vodka.jpg|thumb|Klarer Absolut]]<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfand der schwedische Unternehmer Lars Olsson Smith die [[fraktionierte Destillation]]/[[Rektifikation (Verfahrenstechnik)|Rektifikation]] für [[Ethanol|Alkohol]]. Diese effizientere Trennung des Alkohols von [[Fuselöle]]n und anderen unerwünschten Inhaltsstoffen liefert einen Wodka von höherer Qualität als die klassische Destillation in [[Brennblase]]n. Um den Qualitätsunterschied zu betonen nannte er seinen Wodka ''Absolut Renat Brännvin'' (Absolut reiner [[Branntwein]]) und ließ die Marke ''Absolut'' als [[Marke (Recht)|Warenzeichen]] eintragen.<br />
<br />
Mit seinem besseren und günstigeren Produkt forderte Smith 1879 das Alkoholverkaufs-Monopol der Stadt [[Stockholm]] heraus. Er bot kostenlose Bootsfahrten zu den Destillerien an und sein Wodka machte ihn reich.<br />
<br />
Ab 1917 wurde die Alkoholindustrie von der schwedischen Regierung [[Schwedische Alkoholpolitik|geleitet]] und ''Absolut Renat Brännvin'' wurde dann schon bald im ganzen Land verkauft.<br />
In den 1970ern wurde der Name der damals eher unmodernen Marke zu ''Renat Brännvin'' gekürzt, 1979 wurde das Markenimage modernisiert und der Name ''Absolut'' als Marke eingeführt.<br />
<br />
Absolut Vodka ist international auch durch seine spezielle Flaschenform bekannt, die an schwedische [[Apotheke]]n-Flaschen erinnern soll. Diese werden vom Unternehmen als Markenzeichen interpretiert und stets in [[Werbekampagne]]n eingebaut. Der [[Digitalkunst]]-Pionier [[Laurence Gartel]] erstellte 1990 eine seiner bekanntesten Kampagnen für Absolut Vodka. Diese Werbung wird als die erste Digitale-Kunst-Werbung angesehen.<br />
<br />
== Sorten ==<br />
[[Datei:Absolut Vodka Collection.jpg|thumb|upright=2|Flaschen verschiedener Absolut-Vodka-Sorten.]]<br />
Die Hauptsorten, chronologisch aufgelistet:<br />
* Absolut Vodka (Blue Label seit 1879, mit 40 % alc. vol./ 80 Proof)<br />
* Absolut Vodka (Red Label seit 1879, mit 50 % alc. vol./ 100 Proof, Produktion wurde inzwischen eingestellt)<br />
* Absolut Peppar (seit 1986) – mit Pfefferaroma<br />
* Absolut Citron (seit 1988) – mit Zitronenaroma<br />
* Absolut Kurant (seit 1992) – mit Aroma der schwarzen Johannisbeere<br />
* Absolut Mandrin (seit 1999) – mit Orangen- und Mandarinenaroma<br />
* Absolut Vanilia (seit 2003) – mit Vanille-Aroma<br />
* Absolut Raspberri (seit 2004) – mit Himbeeraroma<br />
* Absolut Apeach (seit 2005) – mit Pfirsicharoma<br />
* Absolut Ruby Red (seit 2006) – mit Grapefruitaroma<br />
* Absolut Pears (seit 2007) – mit Birnenaroma<br />
* Absolut Mango (seit 2008) – mit Mangoaroma<br />
* Absolut Berri Açaí (seit 2010) mit Aroma von Acai, Blaubeeren und Granatapfel<br />
* Absolut Level (keine Jahresangabe) – der Premium Vodka der Marke „A new Level of Vodka“ mit 40 %, nur in bestimmten Läden erhältlich<br />
* Absolut Elyx (seit 2011, Premiumwodka mit 40 % alc. vol., bisher nur in Mexiko, Korea, Kanada und Griechenland erhältlich)<br />
* Absolut 100 (seit 2007 mit 50 % alc.vol. / 100 Proof)<br />
* Absolut Cut (seit 2005) – ein Mixgetränk mit 7 % Alkohol in drei verschiedenen Geschmacksrichtungen. Momentan nur in Kanada (seit 2005) und Australien (seit 2006) erhältlich.<br />
<br />
== Sondereditionen ==<br />
<br />
Von diesen Sondereditionen haben nur Absolut ''Absolut New Orleans'', ''Absolut Tropics'', ''Absolut Los Angeles'', ''Absolut Boston'', "Absolut Brooklyn", "Absolut SF", "Absolut Watkins", "Absolut Wild Tea", "Absolut Orient Apple" und "Absolut Svea" einen speziellen, nur in diesen Editionen verfügbaren, Geschmack.<br />
<br />
*''Absolut Freestyle'' (2004): 700&nbsp;ml Flasche vom normalen Absolut Blue. Auf der Flasche ist der Text in Bruchstücken verteilt, limitiert auf 10.000 Flaschen weltweit.<br />
*''Absolut Britto'' (2003): Die ‚25th Anniversary Bottle‘ zum 25. Jubiläum der Marke ''ABSOLUT''. Diese wurde vom Künstler [[Romero Britto]] gestaltet und ist Teil der von Künstlern gestalteten Absolut-Flaschen, an der u. a. auch [[Keith Haring]] und [[Andy Warhol]] mitgewirkt hatten.<br />
*''Absolut Bling Bling: Limitierte Edition des Absolut Blue mit einer im goldfarbenen Design gehaltenen Second-Skin-Hülle.<br />
*''Absolut New Orleans'' (2006) – mit Aroma von schwarzem Pfeffer und Mango, kleine Produktion von 35.000 Flaschen für den karitativen Zweck des Wiederaufbaus in [[New Orleans]]<br />
*''Absolut Chrome Edition'' (2006, 2007): Diese limitierte Edition besteht aus vier verschiedenen Designs. Diese Designs zeichnen sich jeweils durch eine aufgeklebte chrom- oder silberfarbene Folie aus. Unter der Folie, die auch abnehmbar ist, ist die Flasche „nackt“, ohne jegliche Schriftzüge. Diese Edition erschien 2006 in Frankreich und war Anfang 2007 auch für kurze Zeit in Deutschland erhältlich.<br />
*''Absolut C’N’C Costume'' (2007): Ausschließlich in Italien erhältlich. Auf die normale 700-ml-Flasche ist eine Folie aufgeklebt, die von dem italienischen Designer Ennio Capasa C’n’C’ entworfen wurde.<br />
*''Absolut Brasil'' (2007): Diese limitierte Edition besteht aus zwei Flaschen, entworfen von Nelson Leirner und Daniel Senise. Sie war ausschließlich in Brasilien erhältlich.<br />
*''Absolut Disco'' (2007) Absolut Flasche mit einer Hülle im Design einer Discokugel.<br />
*''Absolut Greensaver'' (2008): Limitierte Edition für Griechenland in der 700-ml-Flasche. Sie wurde von dem griechischen Künstler Konstantinos Vita entworfen<br />
*''Absolut Los Angeles'' (2008): Auf 15.000 Flaschen limitierte Serie für den US-Markt mit [[Acai]]-, [[Acerola]]-, [[Grenadine]]- und [[Blaubeere|Blaubeer]]-Geschmack.<br />
*''Absolut Colors (2008): Second-Skin-Hülle in den Farben der Regenbogenflagge anlässlich des 30. Geburtstags dieser Flagge, dem Symbol für alle Homosexuellen. Die Hülle enthält eine Flasche Absolut Blue (700ml, 750ml oder 1l).<br />
*''Absolut Masquerade'' (2008) Second Skin aus roten Pailletten.<br />
*''Absolut Brasil Butterfly (French)'' (2009): Limitierte Edition in Frankreich. Unterschied zur 2007er Ausgabe: Der Verschluss und der L.O. Smith Aufkleber<br />
*''Absolut No Label'' (2009) 1L, 750 ml, 700 ml. Diese "nackte" Flasche besitzt keine Aufschrift außer einem kleinen, abziehbaren Sticker, der einige Informationen zur No Label-Kampagne enthält.<br />
*''Absolut Selfridges 100'' (2009): Plastikhülle zum 100. Geburtstag des englisches Selfridges Supermarkt<br />
*''Absolut Boston'' (2009): 1L Flasche aus der US-Städteserie für den US-Markt mit schwarzer Tee und Holunderblütengeschmack<br />
*''Absolut Vancouver'' (2009) Auf 60.000 Flaschen limitierte kanadische Version in einer 750 ml Flasche.<br />
*''Absolut Rock'' (2009) Absolut Flasche mit einem Second Skin aus Leder mit Nieten.<br />
*''Absolut Wallpaper'' (2010) Bestehend aus Limited Edition #1 & #2 jeweils als 700ml für den Italienischen Markt <br />
*''Absolut Tropics'' (2010) Auch bekannt als "Flavor of the Tropics" und wird als Travelers Edition nur in Duty Free Shops angeboten. Geschmack ist Mango, Orange, Litschi, Ananas und Melone.<br />
*''Absolut Brooklyn (2010): 1 Liter Flasche aus der US-Städteserie in einer limitierten Auflage exklusiv für den US-Markt. Der Geschmack entspricht dem von roten Äpfeln und Ingwer. Das Design der Flasche wurde von dem aus Brooklyn stammenden Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzenten Spike Lee entworfen. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf kommt karitativen Einrichtungen der Stadt New York zugute.<br />
*''Absolut Summer'' (2010) Diese acryl secound Skin (transparent) ist in Anlehnung zu der 2008 erschienenen Summer in UK. Insgesamt existieren 4 Varianten, die nur auf dem Deutschen Markt erhältlich sind, hierbei ist nur der Flavor unterschiedlich (Blue, Citron, Kurrant und Vanilia).<br />
*''Absolut Glimmer'' (Oktober 2010) Flasche in einem Kristalldesign (keine Second-Skin-Variante).<br />
*''Absolut Joyce'' (Dezember 2010):eine auf 700 Flaschen limitierte Auflage zur Feier des 40-jährigen Jubiläums des Boutique Joyce Fashion Store in Hong Kong, die von Zeng Fanzhi konzipiert wurde. Es existieren 3 verschiedene Flaschendesigns (Kopf, Körper und Beine), welche zusammen ein Gesamtbild ergeben.<br />
*''Absolut Watkins'' (Januar 2011) Die 1 Liter Limited Travellers Edition wurde von Liselotte Watkins designt. Die nur in Duty Free Shops erhältliche Flasche hat eine Geschmacksrichtung von Kaffee, Mandel, Karamell und Chilli.<br />
*''Absolut Wild Tea'' (Februar 2011) Die 0,75 l und 1 Liter Flasche Limited Edition wurde nur für den US-Markt konzipiert. Der Geschmack entspricht wildem Tee, Apfel und Zitrone.<br />
*''Absolut Wallpaper #3'' (März 2011) Das Wallpaper-Duo wurde durch die von Ron English designte 700 ml Flasche ergänzt.<br />
*''Absolut Illusion'' (Mai 2011) "Die Flaschenedition zelebriert das Unerwartete und lädt dazu ein, den Blickwinkel zu verändern, indem das klassische ikonische Flaschendesign auf subtile und überraschende Art und Weise neu interpretiert wird. Erst auf den zweiten, geschärften Blick erkennt man, dass es sich nicht um eine herkömmliche ABSOLUT Flasche handelt."<br />
*''Absolut Orient Apple'' (Mai 2011) Der Flavor mit roten, grünen und gelben Apfel sowie Ingwer ähnelt der Absolut Brooklyn. Die Flasche ist in der Größen 50 ml, 750 ml und 1 Liter auf dem amerikanischen Markt und an gewissen DFS erhältlich.<br />
*''Absolut Svea'' (Mai 2011): Limitierte Edition (700 ml) für den schwedischen Markt, die vom Designer Frederik Söderberg entworfen wurde und nach Apfel und Ingwer schmeckt. <br />
*''Absolut SF (San Francisco)'' (Mai/Juni 2011) Mit der SF ergänzt Absolut seine US-Städteserie. Der Flavor setzt sich aus Grape, Dragon Fruit und Papaya zusammen.<br />
*''Absolut Minibar'' (2011)<br />
*''Absolut NZ'' (Juni/Juli 2011) Bei dem Absolut Vodka New Zealand handelt es sich um eine limitierte Second-Skin-Edition, die in Neuseeland erschienen ist. Das Case enthält dabei eine Literflasche Absolut Blue.<br />
*''Absolut Mode'' (2011) ist mit 16 Facetten vertikal strukturiert und einem mitternachtsblauen Seidenband umwickelt. <br />
*''Absolut White'' (Oktober 2011) Limitierte Sonderedition in Form einer weißen Second-Skin-Hülle, die eine Flasche Absolut Blue beinhaltet. Diese Edition ist ausschließlich beim Kaufhaus [[Selfridges]] in Großbritannien erhältlich.<br />
*''Absolut Crystal Pinstripe'' (2011) Limitierte Sonderedition vom schwedischen Designer von Skogsberg & Smartmit ist auf 800 Flaschen limitiert. <br />
*''Absolut Miami'' (2012): Mit der MIAMI erweitert Absolut seine US-Städteserie, die Geschmacksrichtung ist mit Passionsfrucht-und Orangenblüten ergänzt.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://absolut.com/ Offizielle Webpräsenz]<br />
<br />
[[Kategorie:Wodka]]<br />
[[Kategorie:Schwedische Küche]]<br />
[[Kategorie:Gemeinde Kristianstad]]<br />
[[Kategorie:Spirituosenmarke]]<br />
<br />
[[bar:Absolut Vodka]]<br />
[[cs:Absolut]]<br />
[[da:Absolut Vodka]]<br />
[[en:Absolut Vodka]]<br />
[[es:Absolut Vodka]]<br />
[[fi:Absolut Vodka]]<br />
[[fo:Absolut Vodka]]<br />
[[fr:Absolut Vodka]]<br />
[[he:אבסולוט וודקה]]<br />
[[hu:Absolut vodka]]<br />
[[it:Absolut]]<br />
[[ja:アブソルート (ウォッカ)]]<br />
[[nl:Absolut]]<br />
[[no:Absolut Vodka]]<br />
[[pl:Absolut (wódka)]]<br />
[[pt:Absolut]]<br />
[[ru:Абсолют (водка)]]<br />
[[simple:Absolut Vodka]]<br />
[[sv:Absolut Vodka]]<br />
[[zh:绝对伏特加]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rachau&diff=97942643Rachau2012-01-04T20:47:56Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Gemeinde in Österreich<br />
| Art = Gemeinde<br />
| Name = Rachau<br />
| Wappen = Wappen Rachau.jpg<br />
| lat_deg = 47<br />
| lat_min = 13<br />
| lat_sec = 02<br />
| lon_deg = 14<br />
| lon_min = 54<br />
| lon_sec = 54<br />
| Höhe = <!-- XXX --><br />
| Fläche = 104.93<br />
| PLZ = 8720<br />
| Vorwahl = 03512<br />
| Kfz = MT<br />
| Gemeindekennzahl = 62022<br />
| NUTS = AT226<br />
| Straße = Rachau 97<br />
| Website = [http://www.rachau.at www.rachau.at]<br />
| Bürgermeister = Maximilian Haberleitner<br />
| Partei = ÖVP<br />
| Gemeinderatanzahl = 9<br />
| Gemeinderat = 6 [[ÖVP]], 2 [[SPÖ]], 1 Bürgerliste Rachau<br />
| Wahljahr = 2010<br />
| Bild1 = <!-- Hauptplatz.png (Bild wird innerhalb der Info-Box unter dem Abschnitt Politik angezeigt --><br />
| Bildbeschreibung1 = <!-- Dieses Bild zeigt xxx von oben --><br />
}}<br />
<br />
'''Rachau''' ist eine Gemeinde mit {{EWZ|AT|62022}} Einwohnern (Stand {{EWD|AT|62022}}) im [[Bezirk Murtal]] in der [[Steiermark]] ([[Österreich]]).<br />
<br />
== Geografie ==<br />
=== Geografische Lage ===<br />
Die Gemeinde Rachau liegt am Rande des steirischen Aichfeldes und ist in drei Ortsteile aufgeteilt: [[Mitterbach (Gemeinde Rachau)|Mitterbach]], [[Glein]] und das Dorf [[Rachau-Ort]].<br />
<br />
=== Gemeindegliederung ===<br />
Die Gemeinde Rachau gliedert sich in die [[Katastralgemeinde]]n Glein, Mitterbach, Rachau I und Rachau II.<br />
<br />
=== Nachbargemeinden ===<br />
Nachbargemeinden sind [[Apfelberg]], [[St. Margarethen]], [[St. Lorenzen]], [[Kleinlobming]], [[St. Stefan ob Leoben]], [[Salla]], [[Übelbach]], [[Kainach bei Voitsberg]] und [[Gallmannsegg]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die politische Gemeinde Rachau wurde 1849/50 errichtet.<ref>Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 07.10.1850, Nr. 378.</ref><br />
<br />
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br />
{{weitereBDA|-weitere=1}}<br />
== Politik ==<br />
Bürgermeister ist Karl Hirtler von der [[ÖVP]], Bernadette Hartleb (ÖVP) ist Vizebürgermeisterin.<br />
<br />
=== Wappen ===<br />
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. August 1959.<br />
<br />Wappenbeschreibung: ''In einem von Blau und Silber schräglinks geteilten Schild eine goldene heraldische Lilie im blauen und ein blauer rotbezungter Hundekopf mit beringtem goldenem Halsband im silbernen Felde.''<ref>Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 12, 1962, S. 40</ref><br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
Es gibt einen Kindergarten, eine Volksschule, zwei [[Freiwillige Feuerwehr]]en und ein Almgasthaus - das [[Gröndahlhaus]] sowie die Gasthäuser, Schmalzmüllerhof in der Glein, den Thalberghof und die Erlebnisgastronomie 'Fuchs & Henne' beim [[Wipfel]]wanderweg in Mitterbach, weiters das Stadlcafé und den Rachauerhof in Rachau. Die Hauptattraktion der Gemeinde ist der Wipfelwanderweg in Mitterbach.<br />
<br />
== Tourismus ==<br />
[[File:Wipfelwanderweg 020.jpg|miniatur|Am Wipfelwanderweg]]<br />
In Rachau befindet sich der ''Wipfelwanderweg'', der auf 2,7 Kilometern Länge, teilweise über Lärchenholzstege und -treppen in Baumwipfelhöhe, durch einen Wald führt.<br />
<br />
== Veranstaltungen ==<br />
Von 1995 bis 2004 fand das sogenannte [[Hillclimbing]] am Teufelsberg in Rachau statt.<br />
<br />
Jeden 26. Dezember findet der traditionelle Steirerball der Landjugend statt.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
==Weblinks==<br />
{{commonscat}}<br />
{{StatistikAustria|62022}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bezirk Murtal}}<br />
<br />
[[Kategorie:Rachau| ]]<br />
<br />
[[en:Rachau]]<br />
[[fr:Rachau]]<br />
[[it:Rachau]]<br />
[[nl:Rachau]]<br />
[[ru:Рахау]]<br />
[[sk:Rachau]]<br />
[[vo:Rachau]]<br />
[[war:Rachau]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Mitterertux&diff=89428743Benutzer Diskussion:Mitterertux2011-05-29T20:44:31Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>Wenn ihr mich erreichen wollt, dann probiert es bitte hier: [http://en.wikipedia.org/wiki/User_talk:Mitterertux Englische Wikipedia]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al_Gore&diff=88382456Al Gore2011-05-02T15:36:03Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Al Gore.jpg|miniatur|rechts|Al Gore (2007)]]<br />
'''Albert Arnold „Al“ Gore Jr.''' (* [[31. März]] [[1948]] in [[Washington, D.C.]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Politiker]] ([[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokratische Partei]]), [[Unternehmer]], [[Umweltschützer]] sowie [[Friedensnobelpreis]]träger des Jahres 2007. Von 1993 bis 2001 war er der 45.&nbsp;[[Vizepräsident der Vereinigten Staaten]] unter [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[Bill Clinton]].<br />
<br />
Von 1977 bis 1985 vertrat er den Bundesstaat [[Tennessee]] als Abgeordneter im [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhaus]], danach im [[Senat der Vereinigten Staaten|Senat]]. 1988 scheiterte eine Präsidentschaftskandidatur. Nach seiner Amtszeit als Vizepräsident kandidierte Gore erneut bei der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2000|Präsidentschaftswahl 2000]], unterlag aber dem [[Republikanische Partei|republikanischen]] Kandidaten [[George W. Bush]]. Zwar konnte Gore bundesweit über 500.000 Stimmen mehr auf sich vereinen als sein Gegenkandidat, doch brachten die Ergebnisse der Einzelstaaten Bush mehr [[Electoral College|Wahlmännerstimmen]] und damit den Wahlsieg. Dabei war das entscheidende Ergebnis im Bundesstaat Florida umstritten.<br />
<br />
Gore hat mehrere Schriften zum Umweltschutz veröffentlicht und hält weltweit Vorträge zu diesem Thema. Aus seiner Multimediapräsentation über die [[globale Erwärmung]] ist die mit dem [[Oscar]] ausgezeichnete Dokumentation ''[[Eine unbequeme Wahrheit]]'' (''An Inconvenient Truth'') hervorgegangen. Daneben hat er das [[GLOBE-Programm]] gestartet und die Konzertreihe [[Live Earth]] initiiert. 2007 wurde Al Gore für seine Bemühungen um eine Bewusstmachung der [[Globale Erwärmung|Klimakrise]] und ihrer globalen Gefahren zusammen mit dem Weltklimarat [[Intergovernmental Panel on Climate Change|IPCC]] (vertreten durch [[Rajendra Pachauri]]) der [[Friedensnobelpreis]] verliehen.<br />
<br />
Gore ist u.&nbsp;a. Gründer und Vorstand der [[Alliance for Climate Protection]], von [[Generation Investment Management]], [[Current TV]], Mitglied im Aufsichtsrat von [[Apple]] und hochrangiger Berater von [[Google]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
[[Datei:Al Gore wedding.jpg|miniatur|Al und Tipper Gores Hochzeit (19. Mai 1970)]]<br />
<br />
Gore wurde in Washington, D.C. geboren. Seine Eltern sind [[Albert Gore senior|Albert Arnold Gore, Sr.]] (1907–1998) und Pauline LaFon Gore (1912–2004). Da sein Vater [[Senat der Vereinigten Staaten|Senator]] für den Bundesstaat Tennessee war, verbrachte Al Gore seine Kindheit sowohl in Washington als auch in [[Carthage (Tennessee)|Carthage]], Tennessee. In seiner Schulzeit lebte er in einem Hotel-Apartment in Washington, wo er zuerst die Sheridan-Schule, dann die Eliteschule St.&nbsp;Albans besuchte. Während der Sommerferien lebte er in Carthage, wo er auf der Farm seiner Familie arbeitete.<br />
<br />
Von 1965 bis Juni 1969 besuchte er das [[Harvard University|Harvard College]], welches er mit dem „[[Bachelor|Bachelor of Arts]] degree in government“ abschloss. In dieser Zeit teilte er sich sein Zimmer im altehrwürdigen Dunster House mit dem später erfolgreichen Schauspieler [[Tommy Lee Jones]] und war unter anderem mit [[Erich Segal]] befreundet. Nachdem er seinen Militärdienst geleistet hatte, studierte er an der [[Vanderbilt University]] in [[Nashville]] Theologie und Jura, allerdings ohne einen Abschluss zu erwerben.<br />
<br />
1970 heiratete Al Gore [[Tipper Gore|Mary Elizabeth Aicheson]] (genannt ''Tipper''), die er Jahre zuvor an der St. Albans School kennengelernt hatte. Die Hochzeit fand in der [[Washington National Cathedral]] statt. Sie haben vier Kinder: Karenna (1973), Kristin (1977), Sarah (1979) und Albert&nbsp;III. (1982). Von Karenna stammen drei Enkel: Wyatt (1999), Anna (2001) und Oscar Schiff (2006). 2010 gab das Paar nach 40 Ehejahren seine Trennung bekannt.<ref>[[Spiegel Online]]: [http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,698165,00.html Al und Tipper Gore trennen sich] Artikel vom 1. Juni 2010</ref><br />
<br />
== Militärdienst in Vietnam ==<br />
[[Datei:AlGoreVietnam.png|miniatur|Gore als Militärjournalist des ''Castle Courier'' mit der 20. US-Pionierbrigade in [[Biên Hòa]]]]<br />
<br />
Gore war kein Befürworter des [[Vietnamkrieg]]s, und sein Vater [[Albert Gore senior]] war 1969 als Gegner des Krieges im Senat in Erscheinung getreten. Als Hochschulabsolvent wie auch aufgrund einer niedrigen Losnummer in der sogenannten „Wehrdienstlotterie“ musste er allerdings mit seiner baldigen Einberufung rechnen.<ref name="biosen">{{cite web<br />
|url=http://www.senate.gov/artandhistory/history/common/generic/VP_Albert_Gore.htm<br />
|title=Albert A. Gore, Jr., 45<sup>th</sup> Vice President (1993–2001)<br />
|accessdate= 2008-06-22<br />
|author=<br />
|last=<br />
|first=<br />
|authorlink=<br />
|coauthors=<br />
|date=<br />
|work=<br />
|publisher=senate.gov<br />
}}</ref> Er entschied sich, den Wehrdienst abzuleisten und war einer der wenigen Soldaten seines Abgangsjahrgangs in Harvard, die nach Vietnam gingen und nicht z.&nbsp;B. die Beziehungen nutzten um in der ungefährlichen [[Nationalgarde der Vereinigten Staaten]] eingesetzt zu werden. Gore selbst zufolge wollte er die Karriere seines Vaters nicht beeinträchtigen, der vor schwierigen Senatswahlen stand. Im Falle, dass Gore nicht den Wehrdienst ableistet, befürchtete er, dass dies von Gegnern gegen seinen Vater verwendet werde.<ref name="wehrdienst">{{cite web |url=http://partners.nytimes.com/library/politics/camp/071100wh-gore.html |title=For Gore, Army Years Mixed Vietnam and Family Politics |accessdate= 2008-06-16 |author= |last=Henneberger |first=Melinda |authorlink= |coauthors= |date=2000-07-11 |work= |publisher=''[[New York Times]]''}}</ref> Außerdem wollte er nicht jemand anderem zumuten, für ihn nach Vietnam zu gehen.<ref name="son">{{cite web<br />
|url=http://www.cnn.com/SPECIALS/2000/democracy/gore/stories/gore/<br />
|title=Albert Gore Jr.: Son of a senator<br />
|accessdate= 2008-06-22<br />
|author=<br />
|last=<br />
|first=<br />
|authorlink=<br />
|coauthors=<br />
|year= 2000<br />
|work=<br />
|publisher=''[[CNN]]''<br />
}}</ref><br />
<br />
1969 kam Gore in Uniform auf den Campus in Harvard, um sich von seinen Dozenten zu verabschieden und wurde von Studenten ausgebuht, was er später als eine „[[Ralph Ellison]]-Erfahrung“ beschrieb. Gore war selbst stolz, die Uniform seines Landes zu tragen, auch wenn er den Vietnamkrieg ablehnte. Selbst beschrieb er sich 1988 als naiv-unvorbereitet für die Erfahrungen in Vietnam. Er sei nicht darauf gefasst gewesen, bei Vietnamesen, die in Wäschereien, Restaurants und auf Feldern arbeiteten den Willen nach etwas, das sie Freiheit nannten, zu erleben und unterstellt den Kriegsgegnern, dies nicht in Betracht gezogen zu haben.<ref>[http://issues2000.org/Celeb/More_Al_Gore_Homeland_Security.htm Al Gore zum Thema Homeland Security], bei Houghton Mifflin; weitergehendes Zitat laut englischer Wikipedia: "there were an awful lot of South Vietnamese who desperately wanted to hang on to what they called freedom. Coming face to face with those sentiments expressed by people who did the laundry and ran the restaurants and worked in the fields was something I was naively unprepared for."</ref><br />
<br />
Den Wehrdienst leistete Gore von August 1969 bis Mai 1971 ab. Erst im Januar 1971, nachdem sein Vater bei den Senatswahlen verlor, wurde Gore nach Vietnam geschickt. Gore selbst äußerste die Vermutung, dass er von der [[Richard Nixon|Nixon]]-Regierung erst spät versendet wurde, da sein eventueller Tod sonst mehr Sympathien (und somit mehr Stimmen bei der Wahl) für seinen Vater verursacht hätte. Er wurde in [[Biên Hòa]] als Militärjournalist für die Militärzeitung ''The Castle Courier'' eingesetzt. Über seine Kriegserfahrungen äußerte sich Gore positiv,<ref name="wehrdienst" /> merkte jedoch später an, dass er mit seinem Journalisten-Posten nicht allzu sehr in das direkte Kriegsgeschehen verwickelt war und seine Erfahrungen deswegen nicht mit denen anderer Soldaten verglichen werden können.<ref>"I don’t pretend that my own military experience matches in any way what others here have been through": [http://www.nytimes.com/2000/08/23/us/2000-campaign-vice-president-gore-tells-fellow-veterans-he-dedicated-military.html?pagewanted=1 Gore Tells Fellow Veterans He Is Dedicated to Military, Kevin Sack, NY Times, 23. August 2000]</ref><br />
<br />
== Politik ==<br />
1976 bewarb sich Al Gore erfolgreich um den vakant gewordenen Sitz des vierten [[Kongresswahlbezirk]]s von Tennessee im [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|US-Repräsentantenhaus]]. Er wurde in den folgenden Jahren dreimal wiedergewählt. 1984 trat er zur Wahl des durch den Rücktritt von Republikaner [[Howard Baker]] vakant gewordenen Sitzes im [[Senat der Vereinigten Staaten|Senat]] an und gewann diesen. Bis 1993 saß Gore daher für den Bundesstaat Tennessee im Senat, bis der Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton, ihn 1992 im Präsidentschaftswahlkampf zu seinem ''running mate'', also zum Kandidaten für den Posten des Vizepräsidenten machte. Nach der erfolgreichen Wahl war Al Gore vom 20. Januar 1993 bis zum 20.&nbsp;Januar 2001 an der Seite von Bill Clinton der 45. Vizepräsident der Vereinigten Staaten.<br />
<br />
=== Präsidentschaftskandidaturen ===<br />
[[Datei:Bill Clinton mit Al Gore2.jpg|miniatur|Bill Clinton und Al Gore]]<br />
<br />
1988 bewarb sich Gore erstmals um die US-Präsidentschaft, musste seine Kandidatur jedoch trotz einiger Vorwahlsiege im Süden nach einer schweren Niederlage bei den New Yorker Vorwahlen zurückziehen. Ungeachtet dieses gescheiterten Versuchs bewarb sich Gore im Jahr 2000 als Präsidentschaftskandidat der Demokraten um die Nachfolge Bill Clintons. Diesmal gewann er alle Vorwahlen, wurde einstimmig [[Nominierungsparteitag (Vereinigte Staaten)|nominiert]] und machte Senator [[Joe Lieberman]] aus [[Connecticut]] zu seinem ''running mate'', dem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft. Gore unterlag in der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2000|Präsidentenwahl am 7. November 2000]] dem republikanischen Kandidaten [[George W. Bush]]. Zwar konnte Gore bundesweit 48,4 % der Stimmen erringen und verfügte damit über 543.895 Stimmen mehr als sein Gegenkandidat, der lediglich auf 47,9 % kam. Die Ergebnisse der Einzelstaaten brachten jedoch Bush mehr [[Electoral College|Wahlmännerstimmen]] und damit den Wahlsieg. Dabei war das entscheidente Ergebnis im Bundesstaat Florida umstritten.<ref name="Results">{{cite web|url=http://www.fec.gov/pubrec/2000presgeresults.htm |title=2000 Presidential General Election Results |publisher=fec.gov |date= |accessdate=2010-09-12}}</ref><br />
<br />
Dem war ein beispielloser Wahlkrimi vorausgegangen, der sich vor allem auf den Bundesstaat [[Florida]] konzentrierte, dessen Wahlmännerstimmen für einen Sieg ausschlaggebend waren. Dabei kam es jedoch aufgrund unübersichtlicher Stimmzettel und veralteteter <br />
Zählmaschinen zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Stimmenauszählung. Ein weiterer Streitpunkt waren verfrühte und wechselhafte Erklärungen der berichterstattenden Fernsehsender. So wurde zunächst Gore zum Sieger in Floria erklärt, obwohl in Teilen des Bundesstaats die Abstimmungen noch nicht abgeschlossen waren, anschließend jedoch Bush. <br />
<br />
Die Regierung Floridas, vertreten durch die zuständige Innenministerin [[Katherine Harris]], erklärte schließlich Bush zum Sieger, während die Anhänger Gores eine erneute Auszählung der Stimmen forderten. Gores Anwälte klagten vor dem Supreme Court des Bundesstaates auf eine Annullierung des amtlichen Ergebnisses und eine Nachzählung in bestimmten, besonders umstrittenen Wahlbezirken. Die republikanische Mehrheit im Kongress von Florida versuchten, Bush per Gesetz zum Sieger zu erklären und so einer Entscheidung des Gerichts zuvorzukommen, dem sie unterstellten aus parteipolitischen Sympathien zugunsten Gores zu entscheiden.<ref>The New York Times: [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9F01E5DA173DF93BA15752C1A9669C8B63&n=Top/Reference/Times%20Topics/Subjects/E/Electoral%20College ''Jeb Bush Is Said to Be Willing to Sign Bill Ensuring Republican Victory in Florida'']</ref> Nachdem das Gericht in der Tat dem Antrags Gores stattgab und entsprechend Neuauszählungen begonnen hatten, klagten wiederum die Republikaner gegen diese Entscheidung vor dem [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Obersten Gerichtshof der USA]]. Dieser entschied mit sieben zu zwei Stimmen, dass der vom Supreme Court Floridas angeordnete Auszählungsmodus - der eine Neuauszählung nur in einzelnen Bezirken vorsah - gegen den Gleichheitsgrundsatz der US-Verfassung verstöße, und mit fünf zu vier Stimmen, dass innerhalb der gesetzmäßigen Auszählungsfrist keine anderen Auszählungemodalitäten mehr entwickelbar seien. <br />
<br />
Durch die Entscheidung des Supreme Court fielen die 25 Wahlmännerstimmen des Staates an George W. Bush, der die Wahl damit mit 271 Wahlmännerstimmen gegenüber Gores 266 Stimmen gewonnen hatte.<ref>Eine Angehörige des Kollegiums enthielt sich aus Protest gegen den rechtlichen Status des Hauptstadtdistrikts Washington, D.C. der Stimme.</ref><ref name="Results"/> Bei der anschließenden gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Kongresses, erhoben zwanzig demokratische Mitglieder des Repräsentantenhauses, v.a. [[Afroamerikaner|afroamerikanischer]] Herkunft, Einspruch - Hintergrund waren Vorwürfe, dass Wähler aus traditionell den Demokraten zuneigenden Bevölkerungsgruppen, wie etwa Afroamerikaner, aus formalen Gründen aus den [[Wählerliste]]n verschwunden seien<ref>{{cite web|url=http://www.freitag.de/2000/50/00500101.htm |title=GRÜSSE AUS "DISNEY WORLD": Abpfiff in Florida |publisher=Freitag.de |date= |accessdate=2010-09-12}}</ref> - erhielten darin jedoch nicht die vorgeschriebene Unterstützung eines Senators. Daraufhin bestätigte der Kongress das Ergebnis und Bush wurde am 20. Januar 2001 in sein Amt eingeführt.<br />
<br />
Die Entscheidung beendete die Kontroverse nicht: vor allem Richterin [[Sandra Day O’Connor]], die bei der Entscheidung die entscheidende Stimme gegen jedwede Neuauszählung abgab, wird im Zusammenhang mit diesem Supreme Court Urteil ''Bush vs. Gore'' kritisiert. Medienberichten zufolge trug sie sich zu jener Zeit bereits mit Rücktrittsgedanken, wollte jedoch nicht riskieren, dass ein demokratischer Präsident wie Al Gore ihren Nachfolger auswählen und ernennen darf.<ref>The Georgetown Journal of Legal Ethics: [http://www.findarticles.com/p/articles/mi_qa3975/is_200304/ai_n9221306 „Conflicts of interest in Bush v. Gore: Did some justices vote illegally?“], by Richard K. Neumann Jr</ref> <br />
<br />
Einige US-Medien, unter anderem die Tageszeitungen [[Miami Herald]] und [[USA Today]], beantragten Einsicht in die Wahlunterlagen der umstrittenen Wahlbezirke und untersuchten das Ergebnis unter Berücksichtigung verschiedener Nachzählvarianten. Dies ergab, dass Bush unter den meisten Szenarien als Sieger hervorgegangen wäre, Gore jedoch bei der großzügigsten Varianten.<ref>{{cite web|url=http://www.pbs.org/newshour/media/media_watch/jan-june01/recount_4-3.html|title=Media Recount: Bush Won The 2000 election| accessdate=2011-02-23}}</ref> Eine weitere Untersuchung durch die Universität Chichago analysierte 175,010 Wahlzettel aus allen Wahlbezirke und untersuchte dabei auch Wahlzettel, die ungültig erklärt worden waren, weil sie entweder keine oder mehrere Stimmabgaben enthielten. Ziel war die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der bei den Wahlen benutzten Verfahren zu überprüfen.<ref>{{cite web|url=http://www.norc.uchicago.edu/fl/index.asp |title=Florida Ballots Project |publisher=Norc.uchicago.edu |date= |accessdate=2010-05-28}}</ref> Die Untersuchungsgruppe kam zu dem Ergebnis, dass wenn gleiche Kriterien für die Ungültigerklärung in allen Wahlbezirken angewandt worden wären - eine Variante die 2000 von keiner Seite vorgeschlagen wurde - der Wahlsieg mit einem Vorsprung von 107 bis 115 Stimmen an Gore gegangen wäre.<ref>Wolter, K.M., Jergovic, D., Moore, W., Murphy, J. and O'Muirheartaigh, C. 2003. "Reliability of the Uncertified Ballots in the 2000 Presidential Election in Florida." American Statistician, 57(1):1-14.</ref><br />
<br />
Im Sommer 2003 verzichtete Gore für die Präsidentschaftswahlen 2004 auf eine erneute Kandidatur. 2008 wurde Gore in der Diskussion um die Kandidaten für die [[Vorwahl (Politik)|Vorwahlen]] von innerparteilichen Gegnern [[Hillary Clinton]]s zunächst als möglicher erneuter Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei gehandelt. Sie erhofften sich von Gore eine Verkörperung „klassischer Werte der Demokraten“. Eine Internetkampagne sammelte über 200.000 Unterschriften, um Gore zu einer Kandidatur zu bewegen und schaltete hierzu am 10. Oktober 2007 in der ''[[The New York Times|New York Times]]'' auch einen ganzseitigen Offenen Brief an ihn, der in den amerikanischen Medien auf breites Interesse stieß.<ref>[http://www.draftgore.com/ Webseite ''Draft Gore'']</ref><br />
<br />
Gore selber reagierte auf die vielen Nachfragen bezüglich seiner eventuellen Kandidatur für 2008 mit dem wiederholt vorgetragenen Verweis darauf, dass er nicht plane anzutreten, es jedoch auch nicht kategorisch ausschließen wolle.<ref>MSNBC Today, 5. Juli 2007: [http://www.msnbc.msn.com/id/19610549 ''Gore on Libby, son’s arrest, and ‚08 election'']</ref> Am 16. Juni 2008 beendete Gore alle Spekulationen um seinen möglichen Einstieg in den Wahlkampf als unabhängiger Kandidat, als er bei einem gemeinsamen Auftritt mit [[Barack Obama]] in Detroit diesem seine Unterstützung bei der Präsidentschaftswahl zusagte.<ref>Süddeutsche Zeitung, 17. Juni 2008: <nowiki>[http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/ausland/special/821/138537/index.html/ausland/artikel/327/180770/article.html ''Al Gore unterstützt Obama'']</nowiki> (Link nicht abrufbar)</ref><br />
<br />
=== Engagement für den Umweltschutz ===<br />
Anfang der neunziger Jahre veröffentlichte Al Gore mehrere Bücher und Schriften über Umweltpolitik. Besondere Resonanz fand der [[Bestseller]] ''Earth In The Balance'' (1992), in dem Gore auch politische und wirtschaftliche Lösungsstrategien entwirft. Dieses Werk war das erste Buch eines aktiven Bundessenators auf der Bestsellerliste der New York Times seit John F. Kennedys ''Profiles In Courage'' (1956). Wichtigste umweltpolitische Themen dieser Zeit waren die [[Umweltverschmutzung]] und eine gerechtere, weltweite Ressourcenverteilung. 1994 initiierte er zur Förderung von umweltpolitischer Bildung und Forschung in Wissenschaft und Gesellschaft das [[GLOBE-Programm]].<ref>{{cite web|url=http://www.forbes.com/facesinthenews/2006/09/21/gore-google-yahoo-face-cx_cn_0920autofacescan06.html |title=Gore Really Does Get The Web |publisher=Forbes.com |date=2006-09-21 |accessdate=2010-09-12}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2006 erregte Al Gore Aufsehen mit dem Dokumentarfilm ''[[Eine unbequeme Wahrheit|An Inconvenient Truth]]'', der das Ziel hat, die Welt, besonders aber die amerikanische Bevölkerung über [[Treibhausgas]]e und die damit verbundenen Erderwärmung zu informieren. Basierend auf seiner gleichnamigen Vortragsreihe führt Gore als „Hauptdarsteller“ durch den Film. Vom Premierenpublikum auf dem [[Sundance Film Festival]] erhielt der Film gute Kritiken und einen Spezialpreis. Der Start in den amerikanischen Kinos war am 24. Mai 2006. In Deutschland lief der Film am 12. Oktober 2006 unter dem Titel „Eine unbequeme Wahrheit“ an. Am 25. Februar 2007 gewann der Film einen Oscar als [[Oscar/Bester Dokumentarfilm|bester Dokumentarfilm]] und einen für den [[Oscar/Bester Song|besten Song]] („I need to wake up“ von [[Melissa Etheridge]]).<br />
<br />
Im Februar 2007 gab Al Gore bekannt, mit [[Live Earth]] eine weltumspannende Konzertreihe ins Leben rufen zu wollen, die nach dem Vorbild von [[Live Aid]] und [[Live 8]] am 7. Juli 2007 auf sieben Kontinenten insgesamt 24 Stunden lang stattfand. Damit sollte auf die [[Globale Erwärmung|Klimaerwärmung]] und die neue Umweltbewegung Save Our Selves (SOS) aufmerksam gemacht werden.<br />
<br />
Gore ist seit 2004 Vorsitzender der in [[London]] ansässigen [[Investmentfirma]] ''Generation Investment Management'', die sich u.&nbsp;a. auf den Kauf von Firmenanteilen im [[Nachhaltigkeit]]ssektor spezialisiert hat. Darunter fallen – laut GIM Homepage (www.generationim.com) – Themen wie Klimawandel, Armut, [[AIDS]], [[Humankapital]], [[Wasser]], [[Lobbying]] u.&nbsp;a.<br />
<br />
Des Weiteren ist Al Gore Vorsitzender des Governing Council der [[Alliance for Climate Protection]], einer Interessengemeinschaft die zum Programm der [[Rockefeller Philanthropy Advisors]] gehört, und die sich zum Ziel gesetzt hat, ''„die globale Erwärmung und den Übergang zu einer nachhaltigen und sicheren Energiewirtschaft zu einer dringenden nationalen Priorität zu machen“''.<ref name="Alliance">[http://rockpa.org/special_programs/the-alliance-for-climate-protection/ Rockefeller Philanthropy Advisors]</ref><br />
<br />
In dieser Funktion sagte Al Gore auch am 21. März 2007 vor Ausschüssen des Kongresses zum Thema „globale Erwärmung“ aus.<br />
<br />
Für seinen Einsatz gegen die globale Klimaveränderung wurde Gore mit einigen der international renommiertesten Preise ausgezeichnet. So erhielt er u.&nbsp;a. am 20. April 2007 als einer von sieben Laureaten den ''Champions of the World Award'' des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).<ref>[http://www.smh.com.au/news/World/Al-Gore-receives-UN-environmental-award/2007/04/20/1176697038203.html ''Al Gore receives UN environmental award''.] In: ''Sydney Morning Herald'', 20. April 2007</ref><br />
<br />
Am 6. Juni 2007 erhielt Al Gore den [[Prinz-von-Asturien-Preis]] in der Kategorie „Internationale Zusammenarbeit“. In der Begründung der Jury heißt es: ''„Durch seine Führungskraft hat er dazu beigetragen, in Regierungen und Gesellschaften überall auf der Welt ein Bewusstsein zu wecken, für diese ehrenhafte Sache einzutreten.“''<ref>Reuters: [http://www.reuters.com/article/peopleNews/idUSL0690444720070606 ''„Al Gore wins Spanish prize for climate change fight“'']</ref><br />
<br />
Im Juli 2008 sorgte Gore für Aufsehen durch seine Forderung an die USA, binnen zehn Jahren ihren kompletten Elektrizitätsbedarf aus regenerativen Energiequellen zu beziehen: ''„Our dangerous reliance on carbon-based fuels is at the core of all these problems – economic, environmental, national security. The answer is to end our reliance on carbon-based fuels.“'' Gore wies in diesem Zusammenhang auf die Finanzmarktkrise sowie die steigenden Energiekosten hin und merkte an: ''„We're borrowing money from China to buy oil from the Persian Gulf to burn it in ways that destroy the planet. Every bit of that has got to change.“''<ref>wecansolveit.org, Juli 2008: <nowiki>[http://www.wecansolveit.org/content/pages/304/ ''"Al Gore: A Generational Challenge to Repower America"'']</nowiki> (Link nicht abrufbar)</ref> Er verglich diese Herausforderung mit jener Präsident Kennedys aus dem Jahre 1961, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu bringen, welche damals in weiten Kreisen ebenfalls als völlig unrealistisches Unterfangen angesehen wurde.''<ref>sfv.de, 26. Juli 2008: [http://www.sfv.de/artikel/2008/A_Genera.htm/ ''Al Gore: A Generational Challenge to Repower America mit deutscher Übersetzung durch den Solarenergie-Förderverein e.&nbsp;V.: Neue Energie für Amerika – Ein Appell an die heute Lebenden 26. Juli 2008'']</ref><br />
<br />
Im Interview mit [[Tom Brokaw]] bei ''Meet The Press'' unterstrich Gore einige Tage später die Ernsthaftigkeit seiner Forderung: ''„Our current course is completely unsustainable. We are being told by scientists around the world, particularly the international group that is charged with studying this and reporting to world leaders, that we may have less than 10 years in order to make dramatic changes lest we lose the chance to, to avoid catastrophic results from the climate crisis. We're building up CO2 so rapidly that we're seeing the consequences scientists have long predicted. And the only way to take responsible action is to get at the heart of the problem, which is the burning of fossil fuels.“'' Er verwies darauf, dass die Preise für Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energie im Fallen begriffen sind, während die Preise für Elektrizität aus fossilen Quellen bedingt durch die hohe weltweite Nachfrage weiter rasant ansteigen werden. Er zieht daraus die Schlussfolgerung, dass der Umstieg auf regenerative Energien gelingen kann; des weiteren sei auch der Sicherheitsaspekt nicht zu unterschätzen: ''„At the same time we're seeing our national security experts saying we're highly vulnerable with 70 percent of our oil coming from foreign countries, the largest reserves being in the most unstable region of the world, the Persian Gulf; and our economy is being really hurt badly by rising gasoline prices, rising coal prices. So we need to make a big strategic shift to a new energy infrastructure that relies on renewables.“''<ref>MSNBC.com, 20. Juli 2008: [http://www.msnbc.msn.com/id/25761899/ ''Meet the Press transcript for July 20, 2008'']</ref><ref>[http://www.nytimes.com/2010/02/28/opinion/28gore.html ''We Can’t Wish Away Climate Change''.] In: [[New York Times]], 27. Februar 2010</ref><br />
<br />
=== Friedensnobelpreis ===<br />
[[Datei:Nobel Peace Prize winners Gore & Pachauri in Grand Hotel, Norway 2.jpg|miniatur|Gore und [[Rajendra Pachauri]]]]<br />
<br />
Am 12. Oktober 2007 verkündete [[Ole Danbolt Mjøs]], Vorsitzender des Nobelausschusses des norwegischen Parlaments, dass der [[Friedensnobelpreis]] 2007 zu gleichen Teilen an Al Gore und das [[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (IPCC; Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe über Klimaänderungen) verliehen werden wird, und zwar für ihre jeweiligen Bemühungen.<ref>[http://nobelpeaceprize.org/en_GB/laureates/laureates-2007/announce-2007/ Verlautbarung des Nobelkommittees] (englisch)</ref><br />
<br />
{{Zitat-en|to build up and disseminate greater knowledge about man-made climate change, and to lay the foundations for the measures that are needed to counteract such change. (…) Al Gore has for a long time been one of the world’s leading environmentalist politicians. He became aware at an early stage of the climatic challenges the world is facing. His strong commitment, reflected in political activity, lectures, films and books, has strengthened the struggle against climate change. He is probably the single individual who has done most to create greater worldwide understanding of the measures that need to be adopted.}}<br />
<br />
In einer ersten Stellungnahme teilte Al Gore mit, sich ''„tief geehrt“'' zu fühlen. Er beabsichtigt, seinen Anteil am Preisgeld (fünf Millionen Kronen, etwa 530.000 €) an die [[Alliance for Climate Protection]] zu spenden, eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Wahrnehmung der Gefahren der Klimakrise in der amerikanischen und internationalen Öffentlichkeit zu stärken.<ref>Statement von Gore auf seiner Website: [http://blog.algore.com/2007/10/i_am_deeply_honored.html ''„I am deeply honored“'']</ref><br />
<br />
=== Beteiligungen und mögliche Interessenkonflikte mit seinem politischen Engagement ===<br />
[[Datei:Al Gore, Vice President of the United States, official portrait 1994.jpg|miniatur|Al Gore (1994)]]<br />
<br />
Gore ist Gründer und Vorstand der [[Alliance for Climate Protection]], von [[Generation Investment Management]], [[Current TV]], ein Mitglied des Aufsichtsrates von [[Apple]] und hochrangiger Berater von [[Google]].<ref name="bio">{{cite web<br />
|url=http://www.algore.com/about.html<br />
|title=Al’s Bio<br />
|accessdate= 2008-06-16<br />
|author= <br />
|last=Gore<br />
|first= Al<br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date= <br />
|work= <br />
|publisher= algore.com<br />
}}</ref><br />
<br />
Den Fernseh- und Internetsender [[Current TV]] will Gore als Mix zwischen [[CNN]] und [[MTV]] positionieren. Gelegentlich nimmt er in der Funktion bei Apple an Produktpräsentationen vor großem Publikum teil, etwa zum Video-Chatprogramm [[iChat]]. Im Aktienoptionsskandal der Firma Apple wurde er mit der Leitung des firmeninternen Untersuchungsausschusses beauftragt, was ihn wegen möglicher Interessenkonflikte ins Kreuzfeuer der Kritik brachte.<ref>Artikel in den ''Mercury News'' aus San José vom 1. Februar 2007 [http://www.mercurynews.com/search/ci_5132011 „''Al Gore, „Valley Guy“''“]</ref><br />
<br />
Gore ist zudem Partner bei dem Investmentfonds [[Kleiner Perkins Caufield & Byers]] (KPCB) und leitet die Klimawandelabteilung der Firma.<ref name="greenbusiness">{{cite web<br />
|url=http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/2007/11/13/BAUCTAV4I.DTL&feed=rss.bayarea<br />
|title=Gore joins Valley’s Kleiner Perkins to push green business<br />
|author= <br />
|last=Coile<br />
|first=Zachary<br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date=2007-11-13<br />
|publisher=''[[San Francisco Chronicle]]''<br />
|accessdate= 2010-10-08<br />
}}</ref><ref name="partnerbio">{{cite web<br />
|url= http://www.kpcb.com/team/index.php?Al%20Gore<br />
|title= Partner bio at Kleiner Perkins<br />
|author= <br />
|last=Coile<br />
|first=Zachary<br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date= <br />
|work=<br />
|publisher=Kleiner Perkins<br />
|accessdate=2010-10-08<br />
}}</ref><br />
Gore hat bzw. hatte Gastprofessuren an der [[University of California, Los Angeles]], der privaten Fisk University und der [[Middle Tennessee State University]].<ref name="bio" /><ref name="columbia">{{cite web<br />
|url=http://www.columbia.edu/cu/news/01/01/gore.html<br />
|title=Former Vice President Al Gore to Teach at Columbia’s School of Journalism<br />
|author= <br />
|last= <br />
|first= <br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date=January 25, 2001<br />
|work= <br />
|publisher= [[Columbia University]]<br />
|accessdate=2010-10-08<br />
}}</ref><ref name="Fisk">{{cite web<br />
|url=http://findarticles.com/p/articles/mi_m1355/is_10_99/ai_71190245/print<br />
|title=Al Gore To Teach At Fisk University – Brief Article<br />
|accessdate= 2008-08-20<br />
|author= <br />
|last= <br />
|first= <br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date=2001-02-19<br />
|work= <br />
|publisher= ''[[Jet (magazine)|Jet]]''<br />
}}</ref><ref name="UCLA">{{cite web<br />
|url=http://www.today.ucla.edu/2001/010213gore.html<br />
|archiveurl=http://web.archive.org/web/20080501014918/http://www.today.ucla.edu/2001/010213gore.html<br />
|archivedate=2008-05-01<br />
|title= Training the Next Community Builders:Gore taps faculty expertise<br />
|author= <br />
|last= <br />
|first= <br />
|authorlink= <br />
|coauthors=CYNTHIA LEE and AMY KO<br />
|year= 2001<br />
|work= <br />
|publisher=''UCLA Today''<br />
|accessdate=2010-10-08<br />
}}</ref><br />
<br />
Im Zusammenhang mit seinem Engagement bei KPCB wurden im April 2009 bei einer Anhörung des Kongresses mögliche Interessenkonflikte thematisiert. So fragte die republikanische Abgeordnete Marsha Blackburn, inwieweit Gore über seine Beteiligungen von einer verschärften Klimagesetzgebung persönliche Vorteile hätte.<ref>{{cite web|last=Allen |first=Nick |url=http://www.telegraph.co.uk/earth/environment/climatechange/6496196/Al-Gore-profiting-from-climate-change-agenda.html |title=Al Gore 'profiting' from climate change agenda |publisher=Telegraph |date=2009-11-03 |accessdate=2010-09-12}}</ref> Die Kontroverse wurde nicht weiter öffentlich beachtet, bis im November 2009 bekannt wurde, dass KPCB indirekt einen Staatsauftrag von 560 Millionen Dollar erhalten hatte.<ref>{{cite web|url=http://latimesblogs.latimes.com/washington/2009/11/al-gore-worlds-first-carbon-billionaire.html |title=Al Gore: world’s first carbon billionaire? |publisher=Latimesblogs.latimes.com |date=2009-11-03 |accessdate=2010-09-12}}</ref> Gores Investementfonds GIM besitzt 10% der Anteile an der [[Chicago Climate Exchange]], der amerikanischen Terminbörse für den [[Emissionsrechtehandel]] und dieser wiederum die Hälfte der [[European Climate Exchange]].<ref>{{cite web|url=http://www.humanevents.com/article.php?id=22663 |title=The Money and Connections Behind Al Gore’s Carbon Crusade |publisher=Human Events |date= |accessdate=2010-09-12}}</ref><br />
<br />
== Öffentliche Wahrnehmung ==<br />
Die männliche Hauptfigur in Eric Segals Kassenschlager [[Love Story]], Oliver Barrett, ein mittelmäßiger Student und Sohn reicher Eltern ist von Gore als Rollenvorbild inspiriert. In dem Film heiratet der hauptsächlich beim Unisport aktive Barrett Jenny Cavelleri, eine hochbegabte Kommilitonin aus armen Verhältnissen gegen den Willen seiner Eltern. Von politischen Gegnern wurde Gore unterstellt, er hätte behauptet, seine Frau Tipper wäre auch Vorbild für Jenny Cavelleri gewesen, was Segal, der beide zu Studienzeiten kannte, deutlich zurückwies.<ref>[http://www.nytimes.com/1997/12/14/us/author-of-love-story-disputes-a-gore-story.html?pagewanted=all Author of 'Love Story' Disputes a Gore Story], von Melina Henneberger, NYT 14. Dezember 1997</ref><br />
<br />
In der Trickserie [[Futurama]] lieh Al Gore 2000 (noch als amtierender Vizepräsident) „seinem“ konservierten Kopf in einzelnen Folgen seine Stimme.<br />
<br />
Des Weiteren erdachte Al Gore im Jahre 1990 die Idee eines „[[Marshallplan]]s“ für die Erde, welche er 1992 in seinem Buch ''Earth in the Balance'' veröffentlichte. Dieses Buch wurde 1992 unter dem Titel „Wege zum Gleichgewicht – Ein Marshallplan für die Erde“ auch in deutscher Sprache verlegt. 2003 ging in Frankfurt/Main aus Al Gores Gedankengut die [[Global Marshall Plan Initiative]] hervor. Al Gore gibt an, von [[Rachel Carson]] zu diesem Buch inspiriert worden zu sein. Im Jahr 1994 verfasste er auch das Vorwort für eine Neuauflage von Carsons Buch „Der stumme Frühling“.<br />
<br />
Im Rahmen des Wahlkampfes 1992 bedachte [[George H. W. Bush]] den ''running mate'' seines Konkurrenten Bill Clinton mit dem Schmähnamen „Ozone Man“. Al Gore hingegen fasste dies als „Kompliment“ für sein Engagement für den Umweltschutz auf.<ref>Vorwort von Al Gore zu „Der stumme Frühling“ von [[Rachel Carson]]</ref><br />
<br />
Für Irritationen sorgte eine Aussage Gores aus dem Jahre 1999. Er wies darauf hin, dass während seiner Amtszeit als Senator auf seine Initiative 1991 der „High Performance Computing Act“ zur Förderung des Internets erlassen wurde, der als ein wichtiger Schritt zur Verbreitung des Internets gilt<ref>{{cite web|url=http://www.nettime.org/Lists-Archives/nettime-l-0009/msg00311.html |title=Al Gore and the Internet |publisher=Nettime.org |date= |accessdate=2010-09-12}} [[Vinton Cerf]] und [[Bob Kahn]] nahmen im Jahr 2000 zugunsten von Al Gore wie folgt Stellung: „Bob and I believe that the vice president deserves significant credit for his early recognition of the importance of what has become the Internet.“</ref> (siehe auch ''[[Geschichte des Internets#Wende ab 1990]]''). Die Erklärung wurde im Präsidentschaftswahlkampf 2000 von einigen Medien dahingehend ausgelegt, er bezeichne sich als Erfinder des Internets, was für einigen Spott über Gore sorgte.<br />
<br />
Der ''[[Gore-Effekt]]'' ist eine in den USA verbreitete und nach Gore benannte ironische Bezeichnung für unzeitige Schneewetter oder Kälteeinbrüche in Zusammenhang mit Veranstaltungen und Demonstrationen zu [[Folgen der globalen Erwärmung|Gefahren der Globalen Erwärmung]]. Al Gore wird dabei in spöttischer Weise nachgesagt, dass seine internationalen Vorträge und Aktivitäten mit entsprechenden Wetterereignissen zusammenfielen oder diese sogar auslösten.<ref>[http://www.zeit.de/2009/09/Martenstein-09 Kältetote in Peru] Unser Kolumnist enthüllt Al Gores persönliche Klimakatastrophe, von Harald Martenstein, Die Zeit, 13. März 2009</ref>. Der angebliche Gore-Effekt wird dabei ähnlich verwendet wie die [[moderne Sage]] über die angebliche Erfindung des Internets durch Gore. Kommentatoren und Kritiker führen Auflistungen von angeblichen oder tatsächlichen Auftreten des Gore-Effekts an, um Lebensstil und Auftritte des Multimillionärs und Nobelpreisträgers satirisch zu verzeichnen und sein weltweites Engagement gegen die [[Globale Erwärmung]] ins Lächerliche zu ziehen.<ref name="love">[http://www.politico.com/news/stories/1108/15931.html Tracking 'The Gore Effect'], von Erika Lovely, Politico 25. November 2008</ref><ref Name ="Daly" >[http://www.nydailynews.com/news/2009/12/20/2009-12-20_if_gore_traveled_the_world_everything_would_be_cool.html#ixzz0aZPjm72T The Gore Effect brings snow to New York City], NYDailyNews, Michael Daly, 20. Dezember 2009</ref> Aufgrund heftiger Schneefälle ''in den USA'' während der [[UN-Klimakonferenz auf Bali]] wurde etwa über eine Fernwirkung des Gore-Effekts spekuliert.<ref>{{cite web|url=http://brneurosci.org/gore.html |title=The Al Gore Effect: Theoretical Basis |publisher=Brneurosci.org |date=2007-12-16 |accessdate=2010-09-12}}</ref> Andere schreiben Gore aufgrund seiner als starr empfundenen Rhetorik und Körperhaltung und dem ironischen Verweis auf Gores Geburt im März 1948, knapp neun Monate nach dem [[Roswell-Zwischenfall]] im Juni 1947, eine extraterrestrische Herkunft zu.<ref>[http://www.telegraph.co.uk/comment/personal-view/3625277/Nine-months-after-the-Roswell-Incident-Al-Gore-was-born.-It-might-not-be-a-coincidence.html Nine months after the Roswell Incident, Al Gore was born. It might not be a coincidence], William Langley, UK Telegraph, 28. Mai 2006</ref><br />
<br />
Kontroversen gab es um Gores umfangreiche geschäftliche Aktivitäten.<ref name="Janus" /> Dies gilt für seinen Einsatz für den Ausbau des Internets, dem Bau von Fernerkundungsatelliten, der Biotechnologie wie seiner Rolle als Fürsprecher wie millionenschwerer Investor im Bereich des Klimaschutzes. Gore wird dabei von Anhängern als technophiler ''[[Atari Democrat]]'' charakterisiert,<ref name="biosen">{{cite web|url=http://www.senate.gov/artandhistory/history/common/generic/VP_Albert_Gore.htm<br />
|title=Albert A. Gore, Jr., 45<sup>th</sup> Vice President (1993–2001)<br />
|publisher=senate.gov |accessdate=2008-06-22<br />
}}</ref> der mit Hightechlösungen die amerikanische Technologieführerschaft aufrechterhalten und entsprechend hochqualifizierte Arbeitsplätze in den USA schaffen will. Politische Gegner wie Klimaskeptiker bezeichnen Gore despektierlich als ersten ''Karbonmilliardär'', der im Gegensatz zu den [[Graf Koks|Schlotbaronen]] des 19. Jahrhunderts nicht vom Aufstieg der [[Montanindustrie]], sondern einer Verringerung der kohlenstoffbasierten Wirtschaft mittels gesetzlicher Regelungen, [[Risikokapital]]investitionen und Staatsaufträgen finanziell erheblich profitiere.<ref name="Janus">[http://www.nytimes.com/2009/11/03/business/energy-environment/03gore.html Gore’s Dual Role: Advocate and Investor], von JOHN M. BRODER, NYT, 2. November 2009</ref><br />
<br />
== Werke ==<br />
* ''Earth in the Balance: Ecology and the Human Spirit''. Houghton Mifflin, Boston (Ma.) 1992, ISBN 0-395-57821-3<br />
* ''Wege zum Gleichgewicht: Ein Marshallplan für die Erde''. Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-10-027200-5<br />
* ''An Inconvenient Truth: The Planetary Emergency of Global Warming and What We Can Do About It''. Rodale Books, Emmaus (Pa.) 2006, ISBN 978-1-59486-567-1<br />
* ''Eine unbequeme Wahrheit''. Buch zum Film, ISBN 978-3-570-50078-1<br />
* ''The Assault on Reason: How the Politics of Blind Faith Subvert Wise Decision-making''. The Penguin Press, New York 2007, ISBN 978-1-59420-122-6<br />
* ''Angriff auf die Vernunft''. München 2007, ISBN 978-3-570-50089-7<br />
* ''Our Choice: A Plan to Solve the Climate Crisis''. Rodale Books, Emmaus (Pa.) 2009, ISBN 978-1-59486-734-7<br />
* ''Wir haben die Wahl. Ein Plan zur Lösung der Klimakrise''. München 2009, ISBN 978-3-570-50115-3<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
* 1994: Ehrenmitglied der Wissenschaftsvereinigung [[Sigma Xi]]<br />
* 2006: Fünf [[DUH-Umwelt-Medienpreis]]e<br />
* 2007: Oscar für den Film ''Eine unbequeme Wahrheit''<br />
* 2007: Prinz-von-Asturien-Preis<br />
* 2007: Friedensnobelpreis (zusammen mit dem [[Intergovernmental Panel on Climate Change]])<br />
* 2008: Ehrendoktor der [[ETH Lausanne]]<ref><nowiki>[http://www.bluewin.ch/de/index.php/17,33656/Forschungstag_2008_der_ETH_Lausanne_im_Zeichen_der_Nachhaltigkeit/ News vom 15. April 2008]</nowiki> (Link nicht abrufbar)</ref><br />
* 2008: Ehrendoktor der UAM Poznan<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons}}<br />
{{Wikiquote}}<br />
{{Wikisource|Author:Al Gore|Al Gore|lang=en}}<br />
{{Wikinews|Friedensnobelpreis für Al Gore und den UN-Klimarat}}<br />
* [http://www.algore.com/ Offizielle Website] (mit „Al’s Journal“, Gores persönlichem Blog; englisch)<br />
* {{DNB-Portal|118900463}}<br />
* {{nobel-fr|2007|Al Gore}}<br />
* [http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EC30F8BE113E54E71816CF9CE0BF62696~ATpl~Ecommon~Scontent.html Al Gore im Interview: ''Der Optimismus ist unser Untergang''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'', 13. Oktober 2006<br />
{{Kongressbio|G000321}}<br />
* [http://www.algore2008.de/100_prozent_erneuerbare_energie.php Rede von Al Gore: 100% Erneuerbare Energie in 10 Jahren, Tennessee, 17. Juli 2008] deutsche und englische Fassung<br />
<br />
{{NaviBlock|Navigationsleiste Vizepräsident der USA|Navigationsleiste US-Senatoren aus Tennessee}}<br />
<br />
{{Normdaten|PND=118900463|LCCN=n/86/130265|VIAF=4996914}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Gore, Al}}<br />
[[Kategorie:Friedensnobelpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Vizepräsident der Vereinigten Staaten]]<br />
[[Kategorie:Senator der Vereinigten Staaten aus Tennessee]]<br />
[[Kategorie:Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Tennessee]]<br />
[[Kategorie:Kandidat für die Präsidentschaftswahl (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Manager]]<br />
[[Kategorie:Bill Clinton]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1948]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Gore, Al<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Gore, Albert Arnold Jr.<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Politiker, 45. Vizepräsident der USA<br />
|GEBURTSDATUM=31. März 1948<br />
|GEBURTSORT=[[Washington, D.C.]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
{{Link GA|en}}<br />
<br />
[[ar:آل جور]]<br />
[[ast:Al Gore]]<br />
[[bat-smg:Al Gore]]<br />
[[bcl:Al Gore]]<br />
[[be:Альберт Гор]]<br />
[[be-x-old:Альбэрт Гор]]<br />
[[bg:Ал Гор]]<br />
[[bn:আল গোর]]<br />
[[bo:ཨཱལ་གྷོར།]]<br />
[[br:Al Gore]]<br />
[[ca:Al Gore]]<br />
[[cs:Al Gore]]<br />
[[cy:Al Gore]]<br />
[[da:Al Gore]]<br />
[[dv:Al Gore]]<br />
[[el:Αλ Γκορ]]<br />
[[en:Al Gore]]<br />
[[eo:Al Gore]]<br />
[[es:Al Gore]]<br />
[[et:Al Gore]]<br />
[[eu:Al Gore]]<br />
[[fa:ال گور]]<br />
[[fi:Al Gore]]<br />
[[fr:Al Gore]]<br />
[[frp:Al Gore]]<br />
[[ga:Al Gore]]<br />
[[gl:Al Gore]]<br />
[[he:אל גור]]<br />
[[hi:अल्बर्ट गोर]]<br />
[[hr:Al Gore]]<br />
[[hu:Al Gore]]<br />
[[id:Al Gore]]<br />
[[io:Al Gore]]<br />
[[is:Al Gore]]<br />
[[it:Al Gore]]<br />
[[ja:アル・ゴア]]<br />
[[jv:Al Gore]]<br />
[[ka:ალბერტ გორი]]<br />
[[kk:Аль Гор]]<br />
[[ko:앨 고어]]<br />
[[ku:Al Gore]]<br />
[[la:Albertus Arnoldus Gore]]<br />
[[lt:Al Gore]]<br />
[[lv:Als Gors]]<br />
[[mg:Al Gore]]<br />
[[ml:അൽ ഗോർ]]<br />
[[mr:अॅल गोर]]<br />
[[ms:Al Gore]]<br />
[[new:अल गोर]]<br />
[[nl:Al Gore]]<br />
[[nn:Al Gore]]<br />
[[no:Al Gore]]<br />
[[oc:Al Gore]]<br />
[[pl:Al Gore]]<br />
[[pnb:ال گور]]<br />
[[pt:Al Gore]]<br />
[[ro:Al Gore]]<br />
[[ru:Гор, Альберт]]<br />
[[sc:Al Gore]]<br />
[[scn:Albert Gore]]<br />
[[sh:Al Gore]]<br />
[[simple:Al Gore]]<br />
[[sk:Al Gore]]<br />
[[sl:Al Gore]]<br />
[[sq:Al Gore]]<br />
[[sr:Ал Гор]]<br />
[[sv:Al Gore]]<br />
[[sw:Al Gore]]<br />
[[ta:ஆல் கோர்]]<br />
[[th:อัล กอร์]]<br />
[[tl:Al Gore]]<br />
[[tr:Al Gore]]<br />
[[uk:Альберт Ґор]]<br />
[[vi:Al Gore]]<br />
[[war:Al Gore]]<br />
[[yi:על גאר]]<br />
[[yo:Al Gore]]<br />
[[zh:阿尔·戈尔]]<br />
[[zh-min-nan:Al Gore]]<br />
[[zh-yue:戈爾]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Al_Gore&diff=88382432Al Gore2011-05-02T15:35:26Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Al Gore.jpg|miniatur|rechts|Al Gore (2007)]]<br />
'''Albert Arnold „Al“ Gore Jr.''' (* [[31. März]] [[1948]] in [[Washington, D.C.]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Politiker]] ([[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokratische Partei]]), [[Unternehmer]], [[Umweltschützer]] sowie [[Friedensnobelpreis]]träger des Jahres 2007. Von 1993 bis 2001 war er der 45.&nbsp;[[Vizepräsident der Vereinigten Staaten]] unter [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[Bill Clinton]].<br />
<br />
Von 1977 bis 1985 vertrat er den Bundesstaat [[Tennessee]] als Abgeordneter im [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhaus]], danach im [[Senat der Vereinigten Staaten|Senat]]. 1988 scheiterte eine Präsidentschaftskandidatur. Nach seiner Amtszeit als Vizepräsident kandidierte Gore erneut bei der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2000|Präsidentschaftswahl 2000]], unterlag aber dem [[Republikanische Partei|republikanischen]] Kandidaten [[George W. Bush]]. Zwar konnte Gore bundesweit über 500.000 Stimmen mehr auf sich vereinen als sein Gegenkandidat, doch brachten die Ergebnisse der Einzelstaaten Bush mehr [[Electoral College|Wahlmännerstimmen]] und damit den Wahlsieg. Dabei war das entscheidende Ergebnis im Bundesstaat Florida umstritten.<br />
<br />
Gore hat mehrere Schriften zum Umweltschutz veröffentlicht und hält weltweit Vorträge zu diesem Thema. Aus seiner Multimediapräsentation über die [[globale Erwärmung]] ist die mit dem [[Oscar]] ausgezeichnete Dokumentation [[''Eine unbequeme Wahrheit'']] (''An Inconvenient Truth'') hervorgegangen. Daneben hat er das [[GLOBE-Programm]] gestartet und die Konzertreihe [[Live Earth]] initiiert. 2007 wurde Al Gore für seine Bemühungen um eine Bewusstmachung der [[Globale Erwärmung|Klimakrise]] und ihrer globalen Gefahren zusammen mit dem Weltklimarat [[Intergovernmental Panel on Climate Change|IPCC]] (vertreten durch [[Rajendra Pachauri]]) der [[Friedensnobelpreis]] verliehen.<br />
<br />
Gore ist u.&nbsp;a. Gründer und Vorstand der [[Alliance for Climate Protection]], von [[Generation Investment Management]], [[Current TV]], Mitglied im Aufsichtsrat von [[Apple]] und hochrangiger Berater von [[Google]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
[[Datei:Al Gore wedding.jpg|miniatur|Al und Tipper Gores Hochzeit (19. Mai 1970)]]<br />
<br />
Gore wurde in Washington, D.C. geboren. Seine Eltern sind [[Albert Gore senior|Albert Arnold Gore, Sr.]] (1907–1998) und Pauline LaFon Gore (1912–2004). Da sein Vater [[Senat der Vereinigten Staaten|Senator]] für den Bundesstaat Tennessee war, verbrachte Al Gore seine Kindheit sowohl in Washington als auch in [[Carthage (Tennessee)|Carthage]], Tennessee. In seiner Schulzeit lebte er in einem Hotel-Apartment in Washington, wo er zuerst die Sheridan-Schule, dann die Eliteschule St.&nbsp;Albans besuchte. Während der Sommerferien lebte er in Carthage, wo er auf der Farm seiner Familie arbeitete.<br />
<br />
Von 1965 bis Juni 1969 besuchte er das [[Harvard University|Harvard College]], welches er mit dem „[[Bachelor|Bachelor of Arts]] degree in government“ abschloss. In dieser Zeit teilte er sich sein Zimmer im altehrwürdigen Dunster House mit dem später erfolgreichen Schauspieler [[Tommy Lee Jones]] und war unter anderem mit [[Erich Segal]] befreundet. Nachdem er seinen Militärdienst geleistet hatte, studierte er an der [[Vanderbilt University]] in [[Nashville]] Theologie und Jura, allerdings ohne einen Abschluss zu erwerben.<br />
<br />
1970 heiratete Al Gore [[Tipper Gore|Mary Elizabeth Aicheson]] (genannt ''Tipper''), die er Jahre zuvor an der St. Albans School kennengelernt hatte. Die Hochzeit fand in der [[Washington National Cathedral]] statt. Sie haben vier Kinder: Karenna (1973), Kristin (1977), Sarah (1979) und Albert&nbsp;III. (1982). Von Karenna stammen drei Enkel: Wyatt (1999), Anna (2001) und Oscar Schiff (2006). 2010 gab das Paar nach 40 Ehejahren seine Trennung bekannt.<ref>[[Spiegel Online]]: [http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,698165,00.html Al und Tipper Gore trennen sich] Artikel vom 1. Juni 2010</ref><br />
<br />
== Militärdienst in Vietnam ==<br />
[[Datei:AlGoreVietnam.png|miniatur|Gore als Militärjournalist des ''Castle Courier'' mit der 20. US-Pionierbrigade in [[Biên Hòa]]]]<br />
<br />
Gore war kein Befürworter des [[Vietnamkrieg]]s, und sein Vater [[Albert Gore senior]] war 1969 als Gegner des Krieges im Senat in Erscheinung getreten. Als Hochschulabsolvent wie auch aufgrund einer niedrigen Losnummer in der sogenannten „Wehrdienstlotterie“ musste er allerdings mit seiner baldigen Einberufung rechnen.<ref name="biosen">{{cite web<br />
|url=http://www.senate.gov/artandhistory/history/common/generic/VP_Albert_Gore.htm<br />
|title=Albert A. Gore, Jr., 45<sup>th</sup> Vice President (1993–2001)<br />
|accessdate= 2008-06-22<br />
|author=<br />
|last=<br />
|first=<br />
|authorlink=<br />
|coauthors=<br />
|date=<br />
|work=<br />
|publisher=senate.gov<br />
}}</ref> Er entschied sich, den Wehrdienst abzuleisten und war einer der wenigen Soldaten seines Abgangsjahrgangs in Harvard, die nach Vietnam gingen und nicht z.&nbsp;B. die Beziehungen nutzten um in der ungefährlichen [[Nationalgarde der Vereinigten Staaten]] eingesetzt zu werden. Gore selbst zufolge wollte er die Karriere seines Vaters nicht beeinträchtigen, der vor schwierigen Senatswahlen stand. Im Falle, dass Gore nicht den Wehrdienst ableistet, befürchtete er, dass dies von Gegnern gegen seinen Vater verwendet werde.<ref name="wehrdienst">{{cite web |url=http://partners.nytimes.com/library/politics/camp/071100wh-gore.html |title=For Gore, Army Years Mixed Vietnam and Family Politics |accessdate= 2008-06-16 |author= |last=Henneberger |first=Melinda |authorlink= |coauthors= |date=2000-07-11 |work= |publisher=''[[New York Times]]''}}</ref> Außerdem wollte er nicht jemand anderem zumuten, für ihn nach Vietnam zu gehen.<ref name="son">{{cite web<br />
|url=http://www.cnn.com/SPECIALS/2000/democracy/gore/stories/gore/<br />
|title=Albert Gore Jr.: Son of a senator<br />
|accessdate= 2008-06-22<br />
|author=<br />
|last=<br />
|first=<br />
|authorlink=<br />
|coauthors=<br />
|year= 2000<br />
|work=<br />
|publisher=''[[CNN]]''<br />
}}</ref><br />
<br />
1969 kam Gore in Uniform auf den Campus in Harvard, um sich von seinen Dozenten zu verabschieden und wurde von Studenten ausgebuht, was er später als eine „[[Ralph Ellison]]-Erfahrung“ beschrieb. Gore war selbst stolz, die Uniform seines Landes zu tragen, auch wenn er den Vietnamkrieg ablehnte. Selbst beschrieb er sich 1988 als naiv-unvorbereitet für die Erfahrungen in Vietnam. Er sei nicht darauf gefasst gewesen, bei Vietnamesen, die in Wäschereien, Restaurants und auf Feldern arbeiteten den Willen nach etwas, das sie Freiheit nannten, zu erleben und unterstellt den Kriegsgegnern, dies nicht in Betracht gezogen zu haben.<ref>[http://issues2000.org/Celeb/More_Al_Gore_Homeland_Security.htm Al Gore zum Thema Homeland Security], bei Houghton Mifflin; weitergehendes Zitat laut englischer Wikipedia: "there were an awful lot of South Vietnamese who desperately wanted to hang on to what they called freedom. Coming face to face with those sentiments expressed by people who did the laundry and ran the restaurants and worked in the fields was something I was naively unprepared for."</ref><br />
<br />
Den Wehrdienst leistete Gore von August 1969 bis Mai 1971 ab. Erst im Januar 1971, nachdem sein Vater bei den Senatswahlen verlor, wurde Gore nach Vietnam geschickt. Gore selbst äußerste die Vermutung, dass er von der [[Richard Nixon|Nixon]]-Regierung erst spät versendet wurde, da sein eventueller Tod sonst mehr Sympathien (und somit mehr Stimmen bei der Wahl) für seinen Vater verursacht hätte. Er wurde in [[Biên Hòa]] als Militärjournalist für die Militärzeitung ''The Castle Courier'' eingesetzt. Über seine Kriegserfahrungen äußerte sich Gore positiv,<ref name="wehrdienst" /> merkte jedoch später an, dass er mit seinem Journalisten-Posten nicht allzu sehr in das direkte Kriegsgeschehen verwickelt war und seine Erfahrungen deswegen nicht mit denen anderer Soldaten verglichen werden können.<ref>"I don’t pretend that my own military experience matches in any way what others here have been through": [http://www.nytimes.com/2000/08/23/us/2000-campaign-vice-president-gore-tells-fellow-veterans-he-dedicated-military.html?pagewanted=1 Gore Tells Fellow Veterans He Is Dedicated to Military, Kevin Sack, NY Times, 23. August 2000]</ref><br />
<br />
== Politik ==<br />
1976 bewarb sich Al Gore erfolgreich um den vakant gewordenen Sitz des vierten [[Kongresswahlbezirk]]s von Tennessee im [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|US-Repräsentantenhaus]]. Er wurde in den folgenden Jahren dreimal wiedergewählt. 1984 trat er zur Wahl des durch den Rücktritt von Republikaner [[Howard Baker]] vakant gewordenen Sitzes im [[Senat der Vereinigten Staaten|Senat]] an und gewann diesen. Bis 1993 saß Gore daher für den Bundesstaat Tennessee im Senat, bis der Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton, ihn 1992 im Präsidentschaftswahlkampf zu seinem ''running mate'', also zum Kandidaten für den Posten des Vizepräsidenten machte. Nach der erfolgreichen Wahl war Al Gore vom 20. Januar 1993 bis zum 20.&nbsp;Januar 2001 an der Seite von Bill Clinton der 45. Vizepräsident der Vereinigten Staaten.<br />
<br />
=== Präsidentschaftskandidaturen ===<br />
[[Datei:Bill Clinton mit Al Gore2.jpg|miniatur|Bill Clinton und Al Gore]]<br />
<br />
1988 bewarb sich Gore erstmals um die US-Präsidentschaft, musste seine Kandidatur jedoch trotz einiger Vorwahlsiege im Süden nach einer schweren Niederlage bei den New Yorker Vorwahlen zurückziehen. Ungeachtet dieses gescheiterten Versuchs bewarb sich Gore im Jahr 2000 als Präsidentschaftskandidat der Demokraten um die Nachfolge Bill Clintons. Diesmal gewann er alle Vorwahlen, wurde einstimmig [[Nominierungsparteitag (Vereinigte Staaten)|nominiert]] und machte Senator [[Joe Lieberman]] aus [[Connecticut]] zu seinem ''running mate'', dem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft. Gore unterlag in der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2000|Präsidentenwahl am 7. November 2000]] dem republikanischen Kandidaten [[George W. Bush]]. Zwar konnte Gore bundesweit 48,4 % der Stimmen erringen und verfügte damit über 543.895 Stimmen mehr als sein Gegenkandidat, der lediglich auf 47,9 % kam. Die Ergebnisse der Einzelstaaten brachten jedoch Bush mehr [[Electoral College|Wahlmännerstimmen]] und damit den Wahlsieg. Dabei war das entscheidente Ergebnis im Bundesstaat Florida umstritten.<ref name="Results">{{cite web|url=http://www.fec.gov/pubrec/2000presgeresults.htm |title=2000 Presidential General Election Results |publisher=fec.gov |date= |accessdate=2010-09-12}}</ref><br />
<br />
Dem war ein beispielloser Wahlkrimi vorausgegangen, der sich vor allem auf den Bundesstaat [[Florida]] konzentrierte, dessen Wahlmännerstimmen für einen Sieg ausschlaggebend waren. Dabei kam es jedoch aufgrund unübersichtlicher Stimmzettel und veralteteter <br />
Zählmaschinen zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Stimmenauszählung. Ein weiterer Streitpunkt waren verfrühte und wechselhafte Erklärungen der berichterstattenden Fernsehsender. So wurde zunächst Gore zum Sieger in Floria erklärt, obwohl in Teilen des Bundesstaats die Abstimmungen noch nicht abgeschlossen waren, anschließend jedoch Bush. <br />
<br />
Die Regierung Floridas, vertreten durch die zuständige Innenministerin [[Katherine Harris]], erklärte schließlich Bush zum Sieger, während die Anhänger Gores eine erneute Auszählung der Stimmen forderten. Gores Anwälte klagten vor dem Supreme Court des Bundesstaates auf eine Annullierung des amtlichen Ergebnisses und eine Nachzählung in bestimmten, besonders umstrittenen Wahlbezirken. Die republikanische Mehrheit im Kongress von Florida versuchten, Bush per Gesetz zum Sieger zu erklären und so einer Entscheidung des Gerichts zuvorzukommen, dem sie unterstellten aus parteipolitischen Sympathien zugunsten Gores zu entscheiden.<ref>The New York Times: [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9F01E5DA173DF93BA15752C1A9669C8B63&n=Top/Reference/Times%20Topics/Subjects/E/Electoral%20College ''Jeb Bush Is Said to Be Willing to Sign Bill Ensuring Republican Victory in Florida'']</ref> Nachdem das Gericht in der Tat dem Antrags Gores stattgab und entsprechend Neuauszählungen begonnen hatten, klagten wiederum die Republikaner gegen diese Entscheidung vor dem [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Obersten Gerichtshof der USA]]. Dieser entschied mit sieben zu zwei Stimmen, dass der vom Supreme Court Floridas angeordnete Auszählungsmodus - der eine Neuauszählung nur in einzelnen Bezirken vorsah - gegen den Gleichheitsgrundsatz der US-Verfassung verstöße, und mit fünf zu vier Stimmen, dass innerhalb der gesetzmäßigen Auszählungsfrist keine anderen Auszählungemodalitäten mehr entwickelbar seien. <br />
<br />
Durch die Entscheidung des Supreme Court fielen die 25 Wahlmännerstimmen des Staates an George W. Bush, der die Wahl damit mit 271 Wahlmännerstimmen gegenüber Gores 266 Stimmen gewonnen hatte.<ref>Eine Angehörige des Kollegiums enthielt sich aus Protest gegen den rechtlichen Status des Hauptstadtdistrikts Washington, D.C. der Stimme.</ref><ref name="Results"/> Bei der anschließenden gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Kongresses, erhoben zwanzig demokratische Mitglieder des Repräsentantenhauses, v.a. [[Afroamerikaner|afroamerikanischer]] Herkunft, Einspruch - Hintergrund waren Vorwürfe, dass Wähler aus traditionell den Demokraten zuneigenden Bevölkerungsgruppen, wie etwa Afroamerikaner, aus formalen Gründen aus den [[Wählerliste]]n verschwunden seien<ref>{{cite web|url=http://www.freitag.de/2000/50/00500101.htm |title=GRÜSSE AUS "DISNEY WORLD": Abpfiff in Florida |publisher=Freitag.de |date= |accessdate=2010-09-12}}</ref> - erhielten darin jedoch nicht die vorgeschriebene Unterstützung eines Senators. Daraufhin bestätigte der Kongress das Ergebnis und Bush wurde am 20. Januar 2001 in sein Amt eingeführt.<br />
<br />
Die Entscheidung beendete die Kontroverse nicht: vor allem Richterin [[Sandra Day O’Connor]], die bei der Entscheidung die entscheidende Stimme gegen jedwede Neuauszählung abgab, wird im Zusammenhang mit diesem Supreme Court Urteil ''Bush vs. Gore'' kritisiert. Medienberichten zufolge trug sie sich zu jener Zeit bereits mit Rücktrittsgedanken, wollte jedoch nicht riskieren, dass ein demokratischer Präsident wie Al Gore ihren Nachfolger auswählen und ernennen darf.<ref>The Georgetown Journal of Legal Ethics: [http://www.findarticles.com/p/articles/mi_qa3975/is_200304/ai_n9221306 „Conflicts of interest in Bush v. Gore: Did some justices vote illegally?“], by Richard K. Neumann Jr</ref> <br />
<br />
Einige US-Medien, unter anderem die Tageszeitungen [[Miami Herald]] und [[USA Today]], beantragten Einsicht in die Wahlunterlagen der umstrittenen Wahlbezirke und untersuchten das Ergebnis unter Berücksichtigung verschiedener Nachzählvarianten. Dies ergab, dass Bush unter den meisten Szenarien als Sieger hervorgegangen wäre, Gore jedoch bei der großzügigsten Varianten.<ref>{{cite web|url=http://www.pbs.org/newshour/media/media_watch/jan-june01/recount_4-3.html|title=Media Recount: Bush Won The 2000 election| accessdate=2011-02-23}}</ref> Eine weitere Untersuchung durch die Universität Chichago analysierte 175,010 Wahlzettel aus allen Wahlbezirke und untersuchte dabei auch Wahlzettel, die ungültig erklärt worden waren, weil sie entweder keine oder mehrere Stimmabgaben enthielten. Ziel war die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der bei den Wahlen benutzten Verfahren zu überprüfen.<ref>{{cite web|url=http://www.norc.uchicago.edu/fl/index.asp |title=Florida Ballots Project |publisher=Norc.uchicago.edu |date= |accessdate=2010-05-28}}</ref> Die Untersuchungsgruppe kam zu dem Ergebnis, dass wenn gleiche Kriterien für die Ungültigerklärung in allen Wahlbezirken angewandt worden wären - eine Variante die 2000 von keiner Seite vorgeschlagen wurde - der Wahlsieg mit einem Vorsprung von 107 bis 115 Stimmen an Gore gegangen wäre.<ref>Wolter, K.M., Jergovic, D., Moore, W., Murphy, J. and O'Muirheartaigh, C. 2003. "Reliability of the Uncertified Ballots in the 2000 Presidential Election in Florida." American Statistician, 57(1):1-14.</ref><br />
<br />
Im Sommer 2003 verzichtete Gore für die Präsidentschaftswahlen 2004 auf eine erneute Kandidatur. 2008 wurde Gore in der Diskussion um die Kandidaten für die [[Vorwahl (Politik)|Vorwahlen]] von innerparteilichen Gegnern [[Hillary Clinton]]s zunächst als möglicher erneuter Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei gehandelt. Sie erhofften sich von Gore eine Verkörperung „klassischer Werte der Demokraten“. Eine Internetkampagne sammelte über 200.000 Unterschriften, um Gore zu einer Kandidatur zu bewegen und schaltete hierzu am 10. Oktober 2007 in der ''[[The New York Times|New York Times]]'' auch einen ganzseitigen Offenen Brief an ihn, der in den amerikanischen Medien auf breites Interesse stieß.<ref>[http://www.draftgore.com/ Webseite ''Draft Gore'']</ref><br />
<br />
Gore selber reagierte auf die vielen Nachfragen bezüglich seiner eventuellen Kandidatur für 2008 mit dem wiederholt vorgetragenen Verweis darauf, dass er nicht plane anzutreten, es jedoch auch nicht kategorisch ausschließen wolle.<ref>MSNBC Today, 5. Juli 2007: [http://www.msnbc.msn.com/id/19610549 ''Gore on Libby, son’s arrest, and ‚08 election'']</ref> Am 16. Juni 2008 beendete Gore alle Spekulationen um seinen möglichen Einstieg in den Wahlkampf als unabhängiger Kandidat, als er bei einem gemeinsamen Auftritt mit [[Barack Obama]] in Detroit diesem seine Unterstützung bei der Präsidentschaftswahl zusagte.<ref>Süddeutsche Zeitung, 17. Juni 2008: <nowiki>[http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/ausland/special/821/138537/index.html/ausland/artikel/327/180770/article.html ''Al Gore unterstützt Obama'']</nowiki> (Link nicht abrufbar)</ref><br />
<br />
=== Engagement für den Umweltschutz ===<br />
Anfang der neunziger Jahre veröffentlichte Al Gore mehrere Bücher und Schriften über Umweltpolitik. Besondere Resonanz fand der [[Bestseller]] ''Earth In The Balance'' (1992), in dem Gore auch politische und wirtschaftliche Lösungsstrategien entwirft. Dieses Werk war das erste Buch eines aktiven Bundessenators auf der Bestsellerliste der New York Times seit John F. Kennedys ''Profiles In Courage'' (1956). Wichtigste umweltpolitische Themen dieser Zeit waren die [[Umweltverschmutzung]] und eine gerechtere, weltweite Ressourcenverteilung. 1994 initiierte er zur Förderung von umweltpolitischer Bildung und Forschung in Wissenschaft und Gesellschaft das [[GLOBE-Programm]].<ref>{{cite web|url=http://www.forbes.com/facesinthenews/2006/09/21/gore-google-yahoo-face-cx_cn_0920autofacescan06.html |title=Gore Really Does Get The Web |publisher=Forbes.com |date=2006-09-21 |accessdate=2010-09-12}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2006 erregte Al Gore Aufsehen mit dem Dokumentarfilm ''[[Eine unbequeme Wahrheit|An Inconvenient Truth]]'', der das Ziel hat, die Welt, besonders aber die amerikanische Bevölkerung über [[Treibhausgas]]e und die damit verbundenen Erderwärmung zu informieren. Basierend auf seiner gleichnamigen Vortragsreihe führt Gore als „Hauptdarsteller“ durch den Film. Vom Premierenpublikum auf dem [[Sundance Film Festival]] erhielt der Film gute Kritiken und einen Spezialpreis. Der Start in den amerikanischen Kinos war am 24. Mai 2006. In Deutschland lief der Film am 12. Oktober 2006 unter dem Titel „Eine unbequeme Wahrheit“ an. Am 25. Februar 2007 gewann der Film einen Oscar als [[Oscar/Bester Dokumentarfilm|bester Dokumentarfilm]] und einen für den [[Oscar/Bester Song|besten Song]] („I need to wake up“ von [[Melissa Etheridge]]).<br />
<br />
Im Februar 2007 gab Al Gore bekannt, mit [[Live Earth]] eine weltumspannende Konzertreihe ins Leben rufen zu wollen, die nach dem Vorbild von [[Live Aid]] und [[Live 8]] am 7. Juli 2007 auf sieben Kontinenten insgesamt 24 Stunden lang stattfand. Damit sollte auf die [[Globale Erwärmung|Klimaerwärmung]] und die neue Umweltbewegung Save Our Selves (SOS) aufmerksam gemacht werden.<br />
<br />
Gore ist seit 2004 Vorsitzender der in [[London]] ansässigen [[Investmentfirma]] ''Generation Investment Management'', die sich u.&nbsp;a. auf den Kauf von Firmenanteilen im [[Nachhaltigkeit]]ssektor spezialisiert hat. Darunter fallen – laut GIM Homepage (www.generationim.com) – Themen wie Klimawandel, Armut, [[AIDS]], [[Humankapital]], [[Wasser]], [[Lobbying]] u.&nbsp;a.<br />
<br />
Des Weiteren ist Al Gore Vorsitzender des Governing Council der [[Alliance for Climate Protection]], einer Interessengemeinschaft die zum Programm der [[Rockefeller Philanthropy Advisors]] gehört, und die sich zum Ziel gesetzt hat, ''„die globale Erwärmung und den Übergang zu einer nachhaltigen und sicheren Energiewirtschaft zu einer dringenden nationalen Priorität zu machen“''.<ref name="Alliance">[http://rockpa.org/special_programs/the-alliance-for-climate-protection/ Rockefeller Philanthropy Advisors]</ref><br />
<br />
In dieser Funktion sagte Al Gore auch am 21. März 2007 vor Ausschüssen des Kongresses zum Thema „globale Erwärmung“ aus.<br />
<br />
Für seinen Einsatz gegen die globale Klimaveränderung wurde Gore mit einigen der international renommiertesten Preise ausgezeichnet. So erhielt er u.&nbsp;a. am 20. April 2007 als einer von sieben Laureaten den ''Champions of the World Award'' des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).<ref>[http://www.smh.com.au/news/World/Al-Gore-receives-UN-environmental-award/2007/04/20/1176697038203.html ''Al Gore receives UN environmental award''.] In: ''Sydney Morning Herald'', 20. April 2007</ref><br />
<br />
Am 6. Juni 2007 erhielt Al Gore den [[Prinz-von-Asturien-Preis]] in der Kategorie „Internationale Zusammenarbeit“. In der Begründung der Jury heißt es: ''„Durch seine Führungskraft hat er dazu beigetragen, in Regierungen und Gesellschaften überall auf der Welt ein Bewusstsein zu wecken, für diese ehrenhafte Sache einzutreten.“''<ref>Reuters: [http://www.reuters.com/article/peopleNews/idUSL0690444720070606 ''„Al Gore wins Spanish prize for climate change fight“'']</ref><br />
<br />
Im Juli 2008 sorgte Gore für Aufsehen durch seine Forderung an die USA, binnen zehn Jahren ihren kompletten Elektrizitätsbedarf aus regenerativen Energiequellen zu beziehen: ''„Our dangerous reliance on carbon-based fuels is at the core of all these problems – economic, environmental, national security. The answer is to end our reliance on carbon-based fuels.“'' Gore wies in diesem Zusammenhang auf die Finanzmarktkrise sowie die steigenden Energiekosten hin und merkte an: ''„We're borrowing money from China to buy oil from the Persian Gulf to burn it in ways that destroy the planet. Every bit of that has got to change.“''<ref>wecansolveit.org, Juli 2008: <nowiki>[http://www.wecansolveit.org/content/pages/304/ ''"Al Gore: A Generational Challenge to Repower America"'']</nowiki> (Link nicht abrufbar)</ref> Er verglich diese Herausforderung mit jener Präsident Kennedys aus dem Jahre 1961, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu bringen, welche damals in weiten Kreisen ebenfalls als völlig unrealistisches Unterfangen angesehen wurde.''<ref>sfv.de, 26. Juli 2008: [http://www.sfv.de/artikel/2008/A_Genera.htm/ ''Al Gore: A Generational Challenge to Repower America mit deutscher Übersetzung durch den Solarenergie-Förderverein e.&nbsp;V.: Neue Energie für Amerika – Ein Appell an die heute Lebenden 26. Juli 2008'']</ref><br />
<br />
Im Interview mit [[Tom Brokaw]] bei ''Meet The Press'' unterstrich Gore einige Tage später die Ernsthaftigkeit seiner Forderung: ''„Our current course is completely unsustainable. We are being told by scientists around the world, particularly the international group that is charged with studying this and reporting to world leaders, that we may have less than 10 years in order to make dramatic changes lest we lose the chance to, to avoid catastrophic results from the climate crisis. We're building up CO2 so rapidly that we're seeing the consequences scientists have long predicted. And the only way to take responsible action is to get at the heart of the problem, which is the burning of fossil fuels.“'' Er verwies darauf, dass die Preise für Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energie im Fallen begriffen sind, während die Preise für Elektrizität aus fossilen Quellen bedingt durch die hohe weltweite Nachfrage weiter rasant ansteigen werden. Er zieht daraus die Schlussfolgerung, dass der Umstieg auf regenerative Energien gelingen kann; des weiteren sei auch der Sicherheitsaspekt nicht zu unterschätzen: ''„At the same time we're seeing our national security experts saying we're highly vulnerable with 70 percent of our oil coming from foreign countries, the largest reserves being in the most unstable region of the world, the Persian Gulf; and our economy is being really hurt badly by rising gasoline prices, rising coal prices. So we need to make a big strategic shift to a new energy infrastructure that relies on renewables.“''<ref>MSNBC.com, 20. Juli 2008: [http://www.msnbc.msn.com/id/25761899/ ''Meet the Press transcript for July 20, 2008'']</ref><ref>[http://www.nytimes.com/2010/02/28/opinion/28gore.html ''We Can’t Wish Away Climate Change''.] In: [[New York Times]], 27. Februar 2010</ref><br />
<br />
=== Friedensnobelpreis ===<br />
[[Datei:Nobel Peace Prize winners Gore & Pachauri in Grand Hotel, Norway 2.jpg|miniatur|Gore und [[Rajendra Pachauri]]]]<br />
<br />
Am 12. Oktober 2007 verkündete [[Ole Danbolt Mjøs]], Vorsitzender des Nobelausschusses des norwegischen Parlaments, dass der [[Friedensnobelpreis]] 2007 zu gleichen Teilen an Al Gore und das [[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (IPCC; Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe über Klimaänderungen) verliehen werden wird, und zwar für ihre jeweiligen Bemühungen.<ref>[http://nobelpeaceprize.org/en_GB/laureates/laureates-2007/announce-2007/ Verlautbarung des Nobelkommittees] (englisch)</ref><br />
<br />
{{Zitat-en|to build up and disseminate greater knowledge about man-made climate change, and to lay the foundations for the measures that are needed to counteract such change. (…) Al Gore has for a long time been one of the world’s leading environmentalist politicians. He became aware at an early stage of the climatic challenges the world is facing. His strong commitment, reflected in political activity, lectures, films and books, has strengthened the struggle against climate change. He is probably the single individual who has done most to create greater worldwide understanding of the measures that need to be adopted.}}<br />
<br />
In einer ersten Stellungnahme teilte Al Gore mit, sich ''„tief geehrt“'' zu fühlen. Er beabsichtigt, seinen Anteil am Preisgeld (fünf Millionen Kronen, etwa 530.000 €) an die [[Alliance for Climate Protection]] zu spenden, eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Wahrnehmung der Gefahren der Klimakrise in der amerikanischen und internationalen Öffentlichkeit zu stärken.<ref>Statement von Gore auf seiner Website: [http://blog.algore.com/2007/10/i_am_deeply_honored.html ''„I am deeply honored“'']</ref><br />
<br />
=== Beteiligungen und mögliche Interessenkonflikte mit seinem politischen Engagement ===<br />
[[Datei:Al Gore, Vice President of the United States, official portrait 1994.jpg|miniatur|Al Gore (1994)]]<br />
<br />
Gore ist Gründer und Vorstand der [[Alliance for Climate Protection]], von [[Generation Investment Management]], [[Current TV]], ein Mitglied des Aufsichtsrates von [[Apple]] und hochrangiger Berater von [[Google]].<ref name="bio">{{cite web<br />
|url=http://www.algore.com/about.html<br />
|title=Al’s Bio<br />
|accessdate= 2008-06-16<br />
|author= <br />
|last=Gore<br />
|first= Al<br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date= <br />
|work= <br />
|publisher= algore.com<br />
}}</ref><br />
<br />
Den Fernseh- und Internetsender [[Current TV]] will Gore als Mix zwischen [[CNN]] und [[MTV]] positionieren. Gelegentlich nimmt er in der Funktion bei Apple an Produktpräsentationen vor großem Publikum teil, etwa zum Video-Chatprogramm [[iChat]]. Im Aktienoptionsskandal der Firma Apple wurde er mit der Leitung des firmeninternen Untersuchungsausschusses beauftragt, was ihn wegen möglicher Interessenkonflikte ins Kreuzfeuer der Kritik brachte.<ref>Artikel in den ''Mercury News'' aus San José vom 1. Februar 2007 [http://www.mercurynews.com/search/ci_5132011 „''Al Gore, „Valley Guy“''“]</ref><br />
<br />
Gore ist zudem Partner bei dem Investmentfonds [[Kleiner Perkins Caufield & Byers]] (KPCB) und leitet die Klimawandelabteilung der Firma.<ref name="greenbusiness">{{cite web<br />
|url=http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/2007/11/13/BAUCTAV4I.DTL&feed=rss.bayarea<br />
|title=Gore joins Valley’s Kleiner Perkins to push green business<br />
|author= <br />
|last=Coile<br />
|first=Zachary<br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date=2007-11-13<br />
|publisher=''[[San Francisco Chronicle]]''<br />
|accessdate= 2010-10-08<br />
}}</ref><ref name="partnerbio">{{cite web<br />
|url= http://www.kpcb.com/team/index.php?Al%20Gore<br />
|title= Partner bio at Kleiner Perkins<br />
|author= <br />
|last=Coile<br />
|first=Zachary<br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date= <br />
|work=<br />
|publisher=Kleiner Perkins<br />
|accessdate=2010-10-08<br />
}}</ref><br />
Gore hat bzw. hatte Gastprofessuren an der [[University of California, Los Angeles]], der privaten Fisk University und der [[Middle Tennessee State University]].<ref name="bio" /><ref name="columbia">{{cite web<br />
|url=http://www.columbia.edu/cu/news/01/01/gore.html<br />
|title=Former Vice President Al Gore to Teach at Columbia’s School of Journalism<br />
|author= <br />
|last= <br />
|first= <br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date=January 25, 2001<br />
|work= <br />
|publisher= [[Columbia University]]<br />
|accessdate=2010-10-08<br />
}}</ref><ref name="Fisk">{{cite web<br />
|url=http://findarticles.com/p/articles/mi_m1355/is_10_99/ai_71190245/print<br />
|title=Al Gore To Teach At Fisk University – Brief Article<br />
|accessdate= 2008-08-20<br />
|author= <br />
|last= <br />
|first= <br />
|authorlink= <br />
|coauthors= <br />
|date=2001-02-19<br />
|work= <br />
|publisher= ''[[Jet (magazine)|Jet]]''<br />
}}</ref><ref name="UCLA">{{cite web<br />
|url=http://www.today.ucla.edu/2001/010213gore.html<br />
|archiveurl=http://web.archive.org/web/20080501014918/http://www.today.ucla.edu/2001/010213gore.html<br />
|archivedate=2008-05-01<br />
|title= Training the Next Community Builders:Gore taps faculty expertise<br />
|author= <br />
|last= <br />
|first= <br />
|authorlink= <br />
|coauthors=CYNTHIA LEE and AMY KO<br />
|year= 2001<br />
|work= <br />
|publisher=''UCLA Today''<br />
|accessdate=2010-10-08<br />
}}</ref><br />
<br />
Im Zusammenhang mit seinem Engagement bei KPCB wurden im April 2009 bei einer Anhörung des Kongresses mögliche Interessenkonflikte thematisiert. So fragte die republikanische Abgeordnete Marsha Blackburn, inwieweit Gore über seine Beteiligungen von einer verschärften Klimagesetzgebung persönliche Vorteile hätte.<ref>{{cite web|last=Allen |first=Nick |url=http://www.telegraph.co.uk/earth/environment/climatechange/6496196/Al-Gore-profiting-from-climate-change-agenda.html |title=Al Gore 'profiting' from climate change agenda |publisher=Telegraph |date=2009-11-03 |accessdate=2010-09-12}}</ref> Die Kontroverse wurde nicht weiter öffentlich beachtet, bis im November 2009 bekannt wurde, dass KPCB indirekt einen Staatsauftrag von 560 Millionen Dollar erhalten hatte.<ref>{{cite web|url=http://latimesblogs.latimes.com/washington/2009/11/al-gore-worlds-first-carbon-billionaire.html |title=Al Gore: world’s first carbon billionaire? |publisher=Latimesblogs.latimes.com |date=2009-11-03 |accessdate=2010-09-12}}</ref> Gores Investementfonds GIM besitzt 10% der Anteile an der [[Chicago Climate Exchange]], der amerikanischen Terminbörse für den [[Emissionsrechtehandel]] und dieser wiederum die Hälfte der [[European Climate Exchange]].<ref>{{cite web|url=http://www.humanevents.com/article.php?id=22663 |title=The Money and Connections Behind Al Gore’s Carbon Crusade |publisher=Human Events |date= |accessdate=2010-09-12}}</ref><br />
<br />
== Öffentliche Wahrnehmung ==<br />
Die männliche Hauptfigur in Eric Segals Kassenschlager [[Love Story]], Oliver Barrett, ein mittelmäßiger Student und Sohn reicher Eltern ist von Gore als Rollenvorbild inspiriert. In dem Film heiratet der hauptsächlich beim Unisport aktive Barrett Jenny Cavelleri, eine hochbegabte Kommilitonin aus armen Verhältnissen gegen den Willen seiner Eltern. Von politischen Gegnern wurde Gore unterstellt, er hätte behauptet, seine Frau Tipper wäre auch Vorbild für Jenny Cavelleri gewesen, was Segal, der beide zu Studienzeiten kannte, deutlich zurückwies.<ref>[http://www.nytimes.com/1997/12/14/us/author-of-love-story-disputes-a-gore-story.html?pagewanted=all Author of 'Love Story' Disputes a Gore Story], von Melina Henneberger, NYT 14. Dezember 1997</ref><br />
<br />
In der Trickserie [[Futurama]] lieh Al Gore 2000 (noch als amtierender Vizepräsident) „seinem“ konservierten Kopf in einzelnen Folgen seine Stimme.<br />
<br />
Des Weiteren erdachte Al Gore im Jahre 1990 die Idee eines „[[Marshallplan]]s“ für die Erde, welche er 1992 in seinem Buch ''Earth in the Balance'' veröffentlichte. Dieses Buch wurde 1992 unter dem Titel „Wege zum Gleichgewicht – Ein Marshallplan für die Erde“ auch in deutscher Sprache verlegt. 2003 ging in Frankfurt/Main aus Al Gores Gedankengut die [[Global Marshall Plan Initiative]] hervor. Al Gore gibt an, von [[Rachel Carson]] zu diesem Buch inspiriert worden zu sein. Im Jahr 1994 verfasste er auch das Vorwort für eine Neuauflage von Carsons Buch „Der stumme Frühling“.<br />
<br />
Im Rahmen des Wahlkampfes 1992 bedachte [[George H. W. Bush]] den ''running mate'' seines Konkurrenten Bill Clinton mit dem Schmähnamen „Ozone Man“. Al Gore hingegen fasste dies als „Kompliment“ für sein Engagement für den Umweltschutz auf.<ref>Vorwort von Al Gore zu „Der stumme Frühling“ von [[Rachel Carson]]</ref><br />
<br />
Für Irritationen sorgte eine Aussage Gores aus dem Jahre 1999. Er wies darauf hin, dass während seiner Amtszeit als Senator auf seine Initiative 1991 der „High Performance Computing Act“ zur Förderung des Internets erlassen wurde, der als ein wichtiger Schritt zur Verbreitung des Internets gilt<ref>{{cite web|url=http://www.nettime.org/Lists-Archives/nettime-l-0009/msg00311.html |title=Al Gore and the Internet |publisher=Nettime.org |date= |accessdate=2010-09-12}} [[Vinton Cerf]] und [[Bob Kahn]] nahmen im Jahr 2000 zugunsten von Al Gore wie folgt Stellung: „Bob and I believe that the vice president deserves significant credit for his early recognition of the importance of what has become the Internet.“</ref> (siehe auch ''[[Geschichte des Internets#Wende ab 1990]]''). Die Erklärung wurde im Präsidentschaftswahlkampf 2000 von einigen Medien dahingehend ausgelegt, er bezeichne sich als Erfinder des Internets, was für einigen Spott über Gore sorgte.<br />
<br />
Der ''[[Gore-Effekt]]'' ist eine in den USA verbreitete und nach Gore benannte ironische Bezeichnung für unzeitige Schneewetter oder Kälteeinbrüche in Zusammenhang mit Veranstaltungen und Demonstrationen zu [[Folgen der globalen Erwärmung|Gefahren der Globalen Erwärmung]]. Al Gore wird dabei in spöttischer Weise nachgesagt, dass seine internationalen Vorträge und Aktivitäten mit entsprechenden Wetterereignissen zusammenfielen oder diese sogar auslösten.<ref>[http://www.zeit.de/2009/09/Martenstein-09 Kältetote in Peru] Unser Kolumnist enthüllt Al Gores persönliche Klimakatastrophe, von Harald Martenstein, Die Zeit, 13. März 2009</ref>. Der angebliche Gore-Effekt wird dabei ähnlich verwendet wie die [[moderne Sage]] über die angebliche Erfindung des Internets durch Gore. Kommentatoren und Kritiker führen Auflistungen von angeblichen oder tatsächlichen Auftreten des Gore-Effekts an, um Lebensstil und Auftritte des Multimillionärs und Nobelpreisträgers satirisch zu verzeichnen und sein weltweites Engagement gegen die [[Globale Erwärmung]] ins Lächerliche zu ziehen.<ref name="love">[http://www.politico.com/news/stories/1108/15931.html Tracking 'The Gore Effect'], von Erika Lovely, Politico 25. November 2008</ref><ref Name ="Daly" >[http://www.nydailynews.com/news/2009/12/20/2009-12-20_if_gore_traveled_the_world_everything_would_be_cool.html#ixzz0aZPjm72T The Gore Effect brings snow to New York City], NYDailyNews, Michael Daly, 20. Dezember 2009</ref> Aufgrund heftiger Schneefälle ''in den USA'' während der [[UN-Klimakonferenz auf Bali]] wurde etwa über eine Fernwirkung des Gore-Effekts spekuliert.<ref>{{cite web|url=http://brneurosci.org/gore.html |title=The Al Gore Effect: Theoretical Basis |publisher=Brneurosci.org |date=2007-12-16 |accessdate=2010-09-12}}</ref> Andere schreiben Gore aufgrund seiner als starr empfundenen Rhetorik und Körperhaltung und dem ironischen Verweis auf Gores Geburt im März 1948, knapp neun Monate nach dem [[Roswell-Zwischenfall]] im Juni 1947, eine extraterrestrische Herkunft zu.<ref>[http://www.telegraph.co.uk/comment/personal-view/3625277/Nine-months-after-the-Roswell-Incident-Al-Gore-was-born.-It-might-not-be-a-coincidence.html Nine months after the Roswell Incident, Al Gore was born. It might not be a coincidence], William Langley, UK Telegraph, 28. Mai 2006</ref><br />
<br />
Kontroversen gab es um Gores umfangreiche geschäftliche Aktivitäten.<ref name="Janus" /> Dies gilt für seinen Einsatz für den Ausbau des Internets, dem Bau von Fernerkundungsatelliten, der Biotechnologie wie seiner Rolle als Fürsprecher wie millionenschwerer Investor im Bereich des Klimaschutzes. Gore wird dabei von Anhängern als technophiler ''[[Atari Democrat]]'' charakterisiert,<ref name="biosen">{{cite web|url=http://www.senate.gov/artandhistory/history/common/generic/VP_Albert_Gore.htm<br />
|title=Albert A. Gore, Jr., 45<sup>th</sup> Vice President (1993–2001)<br />
|publisher=senate.gov |accessdate=2008-06-22<br />
}}</ref> der mit Hightechlösungen die amerikanische Technologieführerschaft aufrechterhalten und entsprechend hochqualifizierte Arbeitsplätze in den USA schaffen will. Politische Gegner wie Klimaskeptiker bezeichnen Gore despektierlich als ersten ''Karbonmilliardär'', der im Gegensatz zu den [[Graf Koks|Schlotbaronen]] des 19. Jahrhunderts nicht vom Aufstieg der [[Montanindustrie]], sondern einer Verringerung der kohlenstoffbasierten Wirtschaft mittels gesetzlicher Regelungen, [[Risikokapital]]investitionen und Staatsaufträgen finanziell erheblich profitiere.<ref name="Janus">[http://www.nytimes.com/2009/11/03/business/energy-environment/03gore.html Gore’s Dual Role: Advocate and Investor], von JOHN M. BRODER, NYT, 2. November 2009</ref><br />
<br />
== Werke ==<br />
* ''Earth in the Balance: Ecology and the Human Spirit''. Houghton Mifflin, Boston (Ma.) 1992, ISBN 0-395-57821-3<br />
* ''Wege zum Gleichgewicht: Ein Marshallplan für die Erde''. Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-10-027200-5<br />
* ''An Inconvenient Truth: The Planetary Emergency of Global Warming and What We Can Do About It''. Rodale Books, Emmaus (Pa.) 2006, ISBN 978-1-59486-567-1<br />
* ''Eine unbequeme Wahrheit''. Buch zum Film, ISBN 978-3-570-50078-1<br />
* ''The Assault on Reason: How the Politics of Blind Faith Subvert Wise Decision-making''. The Penguin Press, New York 2007, ISBN 978-1-59420-122-6<br />
* ''Angriff auf die Vernunft''. München 2007, ISBN 978-3-570-50089-7<br />
* ''Our Choice: A Plan to Solve the Climate Crisis''. Rodale Books, Emmaus (Pa.) 2009, ISBN 978-1-59486-734-7<br />
* ''Wir haben die Wahl. Ein Plan zur Lösung der Klimakrise''. München 2009, ISBN 978-3-570-50115-3<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
* 1994: Ehrenmitglied der Wissenschaftsvereinigung [[Sigma Xi]]<br />
* 2006: Fünf [[DUH-Umwelt-Medienpreis]]e<br />
* 2007: Oscar für den Film ''Eine unbequeme Wahrheit''<br />
* 2007: Prinz-von-Asturien-Preis<br />
* 2007: Friedensnobelpreis (zusammen mit dem [[Intergovernmental Panel on Climate Change]])<br />
* 2008: Ehrendoktor der [[ETH Lausanne]]<ref><nowiki>[http://www.bluewin.ch/de/index.php/17,33656/Forschungstag_2008_der_ETH_Lausanne_im_Zeichen_der_Nachhaltigkeit/ News vom 15. April 2008]</nowiki> (Link nicht abrufbar)</ref><br />
* 2008: Ehrendoktor der UAM Poznan<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons}}<br />
{{Wikiquote}}<br />
{{Wikisource|Author:Al Gore|Al Gore|lang=en}}<br />
{{Wikinews|Friedensnobelpreis für Al Gore und den UN-Klimarat}}<br />
* [http://www.algore.com/ Offizielle Website] (mit „Al’s Journal“, Gores persönlichem Blog; englisch)<br />
* {{DNB-Portal|118900463}}<br />
* {{nobel-fr|2007|Al Gore}}<br />
* [http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EC30F8BE113E54E71816CF9CE0BF62696~ATpl~Ecommon~Scontent.html Al Gore im Interview: ''Der Optimismus ist unser Untergang''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'', 13. Oktober 2006<br />
{{Kongressbio|G000321}}<br />
* [http://www.algore2008.de/100_prozent_erneuerbare_energie.php Rede von Al Gore: 100% Erneuerbare Energie in 10 Jahren, Tennessee, 17. Juli 2008] deutsche und englische Fassung<br />
<br />
{{NaviBlock|Navigationsleiste Vizepräsident der USA|Navigationsleiste US-Senatoren aus Tennessee}}<br />
<br />
{{Normdaten|PND=118900463|LCCN=n/86/130265|VIAF=4996914}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Gore, Al}}<br />
[[Kategorie:Friedensnobelpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Vizepräsident der Vereinigten Staaten]]<br />
[[Kategorie:Senator der Vereinigten Staaten aus Tennessee]]<br />
[[Kategorie:Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Tennessee]]<br />
[[Kategorie:Kandidat für die Präsidentschaftswahl (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Manager]]<br />
[[Kategorie:Bill Clinton]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1948]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Gore, Al<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Gore, Albert Arnold Jr.<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Politiker, 45. Vizepräsident der USA<br />
|GEBURTSDATUM=31. März 1948<br />
|GEBURTSORT=[[Washington, D.C.]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
{{Link GA|en}}<br />
<br />
[[ar:آل جور]]<br />
[[ast:Al Gore]]<br />
[[bat-smg:Al Gore]]<br />
[[bcl:Al Gore]]<br />
[[be:Альберт Гор]]<br />
[[be-x-old:Альбэрт Гор]]<br />
[[bg:Ал Гор]]<br />
[[bn:আল গোর]]<br />
[[bo:ཨཱལ་གྷོར།]]<br />
[[br:Al Gore]]<br />
[[ca:Al Gore]]<br />
[[cs:Al Gore]]<br />
[[cy:Al Gore]]<br />
[[da:Al Gore]]<br />
[[dv:Al Gore]]<br />
[[el:Αλ Γκορ]]<br />
[[en:Al Gore]]<br />
[[eo:Al Gore]]<br />
[[es:Al Gore]]<br />
[[et:Al Gore]]<br />
[[eu:Al Gore]]<br />
[[fa:ال گور]]<br />
[[fi:Al Gore]]<br />
[[fr:Al Gore]]<br />
[[frp:Al Gore]]<br />
[[ga:Al Gore]]<br />
[[gl:Al Gore]]<br />
[[he:אל גור]]<br />
[[hi:अल्बर्ट गोर]]<br />
[[hr:Al Gore]]<br />
[[hu:Al Gore]]<br />
[[id:Al Gore]]<br />
[[io:Al Gore]]<br />
[[is:Al Gore]]<br />
[[it:Al Gore]]<br />
[[ja:アル・ゴア]]<br />
[[jv:Al Gore]]<br />
[[ka:ალბერტ გორი]]<br />
[[kk:Аль Гор]]<br />
[[ko:앨 고어]]<br />
[[ku:Al Gore]]<br />
[[la:Albertus Arnoldus Gore]]<br />
[[lt:Al Gore]]<br />
[[lv:Als Gors]]<br />
[[mg:Al Gore]]<br />
[[ml:അൽ ഗോർ]]<br />
[[mr:अॅल गोर]]<br />
[[ms:Al Gore]]<br />
[[new:अल गोर]]<br />
[[nl:Al Gore]]<br />
[[nn:Al Gore]]<br />
[[no:Al Gore]]<br />
[[oc:Al Gore]]<br />
[[pl:Al Gore]]<br />
[[pnb:ال گور]]<br />
[[pt:Al Gore]]<br />
[[ro:Al Gore]]<br />
[[ru:Гор, Альберт]]<br />
[[sc:Al Gore]]<br />
[[scn:Albert Gore]]<br />
[[sh:Al Gore]]<br />
[[simple:Al Gore]]<br />
[[sk:Al Gore]]<br />
[[sl:Al Gore]]<br />
[[sq:Al Gore]]<br />
[[sr:Ал Гор]]<br />
[[sv:Al Gore]]<br />
[[sw:Al Gore]]<br />
[[ta:ஆல் கோர்]]<br />
[[th:อัล กอร์]]<br />
[[tl:Al Gore]]<br />
[[tr:Al Gore]]<br />
[[uk:Альберт Ґор]]<br />
[[vi:Al Gore]]<br />
[[war:Al Gore]]<br />
[[yi:על גאר]]<br />
[[yo:Al Gore]]<br />
[[zh:阿尔·戈尔]]<br />
[[zh-min-nan:Al Gore]]<br />
[[zh-yue:戈爾]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kritik_an_der_Google_LLC&diff=123638468Kritik an der Google LLC2011-05-02T13:11:38Z<p>Mitterertux: /* Standorte */</p>
<hr />
<div>{{Coordinate |NS=37/25/20/N |EW=122/05/04/W |type=landmark |region=US-CA}}<br />
{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Google Incorporated<br />
| Logo = [[Datei:Google-Logo.svg|275px|Google-Logo]]<br />
| Unternehmensform = [[Gesellschaftsrecht der Vereinigten Staaten#Aktien|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = US38259P5089<br />
| Gründungsdatum = [[Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]], [[Kalifornien]], [[Vereinigte Staaten|USA]] (1998)<br />
| Sitz = Mountain View, Kalifornien, USA<br />
| Leitung = <span/><br />
* [[Eric Schmidt|Eric E. Schmidt]] (Verwaltungsrat)<br />
* [[Sergei Michailowitsch Brin|Sergei Brin]] ([[Chief Technical Officer|CTO]])<br />
* [[Larry Page|Larry E. Page]] ([[Chief Marketing Officer|CMO]], [[Chief Executive Officer|CEO]])<br />
| Mitarbeiterzahl = 24.400 (31. Dezember 2010)<br />
| Umsatz = 23,6 Mrd. [[US-Dollar]] (2009)<ref name="zahlen"/><ref>[http://investor.google.com/releases/2009Q4_google_earnings.html Google announces fourth Quarter and Fiscal Year 2009 Results ], 22. Januar 2010, englisch</ref><br />
| Branche = Internetdienstleistungen, Werbung<br />
| Produkte =<br />
| Homepage = [http://www.google.com/intl/de/corporate/ google.com]<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:Schmidt-Brin-Page-20080520.jpg|miniatur|275px|von links nach rechts, [[Eric E. Schmidt]], [[Sergei Michailowitsch Brin|Sergei Brin]] und [[Larry Page]] (Gründer und CEO von Google)]]<br />
[[File:Umsatz-und-gewinnentwicklung-google.gif|thumb|Umsatz- und Gewinnentwicklung]]<br />
[[Datei:Google.png|miniatur|Das Logo bis zum 5. Mai 2010]]<br />
<br />
Die '''Google Incorporated''' ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in [[Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]] ([[Kalifornien]], [[Vereinigte Staaten|USA]]), das durch Internetdienstleistungen – insbesondere durch die gleichnamige [[Suchmaschine]] „[[Google]]“ – bekannt wurde. Gegründet wurde das Unternehmen am 4. September 1998 von [[Larry Page]] und [[Sergei Brin]]. Noch am selben Tag brachten sie eine erste Testversion des Programms auf den Markt und im selben Jahr ging die Suchmaschine offiziell ans Netz. Das Unternehmen beschreibt das eigene Bestreben wie folgt: {{Zitat|Das Ziel von Google besteht darin, die Informationen der Welt zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen.|Google-Unternehmensinformationen<ref>[http://www.google.de/intl/de/corporate/ Google-Unternehmensinformationen]</ref>}}<br />
<br />
Es beschäftigte Anfang 2009 rund 25.000 Mitarbeiter. Google hat einen marktbeherrschenden Anteil (80 %) an allen Suchanfragen im Internet (Stand 2010). Laut der Marktforschungsgruppe ''[[Millward Brown]]'' ist Google mit einem Wert von rund 160 Milliarden US-Dollar (ca. 131 Milliarden Euro) die [[Liste der teuersten Marken der Welt|teuerste Marke der Welt]] (Stand 2010).<ref>[http://www.millwardbrown.com/Libraries/Optimor_BrandZ_Files/2010_BrandZ_Top100_Report.sflb.ashx millwardbrown.com - BrandZ Top 100 2010 Report]</ref><br />
== Dienstleistungen ==<br />
{{Hauptartikel|Liste von Google-Produkten}}<br />
<br />
Google bietet eine Vielzahl von größtenteils werbefinanzierten kostenlosen Dienstleistungen im [[World Wide Web]] an. Dabei handelt es sich vor allem um die Suche auf verschiedenen Datenquellen. Häufig werden neue Einzeldienste ins Angebot aufgenommen, manchmal als Resultat von Unternehmenseinkäufen. Dabei wird eine neue Dienstleistung oft mit dem Zusatz [[Entwicklungsstadium (Software)#Beta-Version|Beta]] versehen, um anzuzeigen, dass sie noch nicht ausgereift sei. Google wurde dafür kritisiert, dass manche Dienstleistungen den Beta-Status sehr lange behalten.<ref>Wade Roush: ''Google zum Gähnen''. Artikel, Technology Review, 19. Juni 2006 http://www.heise.de/tr/artikel/74397 Abgerufen am 7. Februar 2007</ref> Weniger erfolgreiche Dienste werden im Allgemeinen aber weiter betrieben, die Einstellung von [[Google Answers]] 2006 war die erste Ausnahme.<ref>''Google Answers wird stillgelegt''. Artikel, Heise-Newsticker, 29. November 2006 http://www.heise.de/newsticker/meldung/81718 Abgerufen am 7. Februar 2007</ref><br />
<br />
Zu den wichtigsten Diensten zählen:<br />
<br />
* ''Textdokumente im Web'' – Die bekannteste und meistgenutzte Dienstleistung ist die Volltextsuche von Dokumenten im World Wide Web. Neben dem im Web üblichen [[Hypertext Markup Language|HTML]]-Format durchsucht Google auch andere Dokumenttypen wie etwa [[Portable Document Format|PDF]], [[Postscript]] oder das Doc-Format von [[Microsoft Word]]. Ein Faktor bei der Gewichtung der Suchergebnisse ist die [[Linkpopularität]]; der vollständige Algorithmus wird jedoch von Google Inc. geheim gehalten, um ein Kopieren der Dienstleistung einerseits und eine irreführende Optimierung kommerzieller oder anderer Seiten auf die Google-Suche andererseits zu erschweren.<br />
* ''Bilddateien im Web'' – Um nach Bilddateien zu suchen, verwendet Googles Bildersuche Wörter im Dateinamen sowie in HTML-Dokumenten, die Bilder verwenden. Es werden die [[Grafikformat]]e [[Joint Photographic Experts Group|JPEG]], [[Portable Network Graphics|PNG]] und [[Graphics Interchange Format|GIF]] unterstützt. Eine Suche nach Bildinhalten oder zu einem gegebenen Bild ähnlichen Bildern ist nicht möglich.<br />
* ''Videos'' – ''Google Video'' und [[YouTube]] sind umfangreiche Dienste mit zahlreichen Videos. Pornografisches Material ist nicht zu finden, zudem erfordern erotische, brutale oder radikale Videos (z.B. mit tödlichen Unfällen) bei YouTube eine Anmeldung, aus der zu erschließen ist, dass der Betrachter über 18 bzw. 21 ist.<br />
* ''[[Usenet]]'' – Google besitzt mit [[Google Groups]] ein umfangreiches Archiv von [[Newsgroup]]-Artikeln, welche bis 1981 zurückreichen. In den Beiträgen der verschiedensprachigen Diskussionsforen kann nach Begriffen und Autoren gesucht werden. Die Version 2 ermöglicht außerdem das Anlegen von eigenen Diskussionsforen, allerdings unabhängig vom Usenet.<br />
* ''Karten'' – Der Online-Atlas ''[[Google Maps]]'' beinhaltet Straßenkarten, bekannte Orte und eine Vielzahl anderer ortsbezogener Informationen. Google bietet eine [[Programmierschnittstelle]], mit der in Websites Karten und Routenplaner integriert werden können. ''[[Google Earth]]'' bildet das Desktop-Äquivalent zu ''Google Maps''.<br />
* ''Katalog'' – Das Webverzeichnis ''Google Verzeichnis'', welches auf den Daten des [[Open Directory Project]] basiert, bietet einen Überblick von Websites, die von Redakteuren nach Themengebieten katalogisiert werden.<br />
* ''Nachrichten'' – Der Inhalt von Nachrichten-Websites wird von Google besonders häufig abgerufen. Unter [[Google News]] wird dann auf diese Artikel – gruppiert nach Themen, bestimmten Ereignissen und geordnet nach ihrer Bedeutung – verwiesen. So kann der Leser verschiedene Artikel zum selben Ereignis schnell auffinden.<br />
* ''Produkte'' – Mit der ''[[Froogle|Google Produktsuche]], ehemals [[Froogle]]'', kann man nach bei Online-Händlern angebotenen Waren suchen. Insbesondere ist ein Preisvergleich möglich.<br />
* ''E-Mail'' – [[Gmail]] (in Deutschland ''Google Mail'') ist Googles E-Mail-Dienst. Man kann seine Mails [[Webmail|im Web lesen]], per [[POP3]] oder per [[Internet Message Access Protocol|IMAP]] mit dem eigenen [[E-Mail-Client]] abholen.<br />
* ''[[Google Buzz|Buzz]]'' - Googles Antwort auf andere Gemeinschaftsportale bzw. [[Soziale Software|Online-Kontaktnetzwerke]] wie [[Facebook]] und [[Twitter]].<br />
* ''Übersetzung'' – Eine [[Maschinelle Übersetzung|automatische Übersetzung]] zwischen einigen Sprachen wird für Webseiten angeboten.<br />
* ''Labs'' – [[Google Labs]] bietet neue Services an, die von den Benutzern getestet werden können.<br />
* ''Bücher'' und ''Wissenschaftliche Werke'' – [[Google Buchsuche]] ist ein Suchdienst mit dem in eigens angefertigten [[Digistat]]en und Onlinebüchern im Volltext durchsucht werden können, [[Google Scholar]] ist ein ähnlicher Dienst, spezialisiert auf wissenschaftliche Veröffentlichungen.<br />
* ''Enzyklopädie'' - [[knol]] ist eine Enzyklopädie, die sich seit dem 23. Juli 2008 in der öffentlichen Betaphase befindet.<br />
* ''Betriebssysteme und Browser'' - Google bietet die kostenlosen [[Betriebssystem]]e [[ChromeOS]] und [[Android (Betriebssystem)|Android]] an sowie den Webbrowser [[Google Chrome]]. Ab 2011 soll zudem der Android-Ableger [[Google TV]] verbreitet werden.<br />
<br />
== Geschichte des Unternehmens ==<br />
[[Datei:Larry Page laughs.jpg|miniatur|Gründer Larry Page]]<br />
=== Gründung ===<br />
1995 begegneten sich [[Larry Page|Lawrence Edward (kurz: Larry) Page]] und [[Sergei Brin]] an der [[Stanford University]]<ref>{{cite web|title=Der Triumph der grossen Zahl|publisher=''[[Neue Zürcher Zeitung]]''|url=http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/der_triumph_der_grossen_zahl_1.718652.html|date=2008-04-25|accessdate=2008-05-06}}</ref>. Sie konzipierten die Suchmaschine ''BackRub'', einen Google-Vorläufer. Sie wurde nach den [[Backlink]]s benannt, die zur Bestimmung der Wertigkeit einer Webseite analysiert werden <ref>John Battelle: ''[http://www.wired.com/wired/archive/13.08/battelle.html?tw=wn_tophead_4 The Birth of Google]''. In: [[Wired Magazine]], August 2005.</ref>. Im Jahre 1998 äußerten Internetportale jedoch Desinteresse an der entwickelten Suchtechnik, deren Gerätschaften sich bis dahin im Schlafzimmer von Larry Page befanden. Im August 1998 stellte der Investor [[Andreas von Bechtolsheim|Andy Bechtolsheim]] nach einer zehnminütigen Präsentation der Suchmaschine einen Scheck über 100.000 US-Dollar aus.<ref>[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1221208682562&openMenu=1013083806405&calledPageId=1013083806405&listid=1018881578737 "Googeln wie ein Gott"] mz-web.de 14. September 2008</ref> Da Bechtolsheim annahm, „Google“ wäre die Firma, setzte er als Empfänger die „Google Inc.“ ein. Ein solches Unternehmen existierte aber bis dahin nicht.<ref>[http://www.google.com/corporate/history.html Offizielle Unternehmensgeschichte von Google], 8. Februar 2008</ref> Larry Page und Sergei Brin ließen das Unternehmen unter diesem Namen registrieren, damit der Scheck eingelöst werden konnte.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/115569 „Google, ein 100.000-Dollar-Missverständnis“], [[Heise online]], 7. September 2008</ref> In einer Garage gründeten am 7. September 1998 Page und Brin die ''Google Inc''. Mit einem Startkapital von umgerechnet 810.000 Euro (1.100.000 Dollar, aufgebracht von den Familien, Freunden und Andy Bechtolsheim) veröffentlichten sie die erste Testversion des Programms. Fünf Monate später bezog Google mit acht Angestellten ein Büro in [[Palo Alto]]. Etwa 500.000 Suchanfragen wurden nun täglich verzeichnet. Nachdem seit September 1999 [[AOL]] und [[Netscape Communications|Netscape]] mit Google zusammenarbeiteten, versechsfachten sich die Suchanfragen. Ein Grund für den ersten Erfolg von Google war, dass andere Suchmaschinen (vor allem [[Altavista]]) bei der Suche nicht schlechter waren, jedoch 1999 ihre Seiten zu umfangreichen Webportalen ausbauten. Bei den damals üblichen langsamen Internet-Verbindungen hatte die einfach aufgebaute Google-Seite deutliche Vorteile.<br />
<br />
=== Entwicklung bis zum Börsengang 2004 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Im Februar 2001 übernahm Google das [[Usenet]]-Archiv von [[Deja News]] und startete seine eigene Usenet-Suche [[Google Groups]].<ref>[http://www.google.com/press/pressrel/pressrelease48.html Google Acquires Usenet Discussion Service and Significant Assets from Deja.com]</ref><br />
* Im September 2001 wurde das Unternehmen Outride Inc. übernommen, aus deren Arbeit iGoogle entstand.<br />
* Im Februar 2003 übernahm Google die [[Blogging]] Plattform [[Blogger.com]] des Unternehmens Pyra Labs, welche zu dieser Zeit schon hunderttausende Nutzer besaß.<ref>[http://www.blogger.com/about]</ref><br />
* Im April 2003 kauft Google das Unternehmen [[Applied Semantics, Inc.]] und integriert die erworbene Technik später in [[Google AdSense]]. Applied Semantics hatte zuvor für Kunden wie [[Overture Services, Inc.|Overture]] mit Hilfe einer KeyWordSense genannten Technik die semantische Bedeutung einer Webseite erkannt und gezielte Werbeeinblendungen ermöglicht. <ref>[http://www.at-web.de/google/applied-semantics.htm Google kauft Applied Semantics]</ref> <ref>[http://newsbreaks.infotoday.com/nbreader.asp?ArticleID=16713 Google Buys Applied Semantics]</ref> (siehe auch Juni 2003)<br />
<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Am 21. September 1999 wurde offiziell die Testphase Googles beendet und der „beta“-Hinweis von der Webseite entfernt.<br />
* Im Herbst 2002 startete das Unternehmen das „AdWords“-Programm in Frankreich, Deutschland, England und Japan.<br />
* Im Juni 2003 begann Google sein AdSense-Werbeprogramm, im Rahmen dessen auf teilnehmenden Websites themenrelevante Werbeanzeigen eingeblendet werden.<br />
* Im August 2003 wurde ein deutschsprachiger Nachrichtendienst angeboten. Angeblich entstünden hier Google-News ohne menschliches Eingreifen.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
* Im Jahr 2000, Ende des 2. Quartals war Google Marktführer auf dem Gebiet der Suchmaschinen mit mehr als einer Milliarde Seiten im Index.<br />
* Im Jahr 2001 wurde [[Eric Schmidt]] zum ersten [[Chief Executive Officer|CEO]].<br />
* Kurz vor Jahresende 2001 wurde die Zahl von drei Milliarden Dokumentenzugriffen, darunter Beiträge bis zum Jahr 1981 zurück, erreicht.<br />
<br />
=== 2004 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Google übernahm im Jahr 2004 ''Where2 LLC''. Später entwickelt sich hieraus [[Google Maps]].<br />
* Am 13. Juli gab Google die Übernahme von ''Picasa LLC'' bekannt, woraus später das Produkt [[Google Picasa]] wird. <ref>[http://www.google.com/press/pressrel/picasa.html Google Acquires Picasa]</ref><br />
* Am 27. Oktober wurde der Kauf der ''Keyhole Corp.'' durch Google bekanntgegeben. Keyhole legte den Grundstein für [[Google Earth]]. <ref>[http://www.google.com/press/pressrel/keyhole.html Google Acquires Keyhole Corp]</ref><br />
<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Am 1. April 2004 offerierte Google die [[Betaversion]] des kostenlosen E-Mail-Services [[Gmail]] mit 1 GB Speicherplatz je Nutzer.<br />
* Am 14. Oktober 2004 stellte das Unternehmen seine [[Google Desktop Search]] vor, ein Programm zum Durchsuchen der Datenbestände des eigenen Rechners.<br />
<br />
=== 2005 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Am 28. März 2005 übernimmt Google die ''Urchin Software Corp.'' Später entsteht daraus das Produkt [[Google Analytics]]. <ref>[http://www.google.com/intl/en/press/pressrel/urchin.html] Google Agrees To Acquire Urchin</ref><br />
* Am 11. Mai gibt Google die Übernahme von ''Dodgeball'', einem mobilen sozialen Netzwerk bekannt. <ref name="Dogball Acquise">[http://venturebeat.com/2005/05/11/google-acquires-dodgeball/ VentureBeat:] Google Acquires Dodgeball</ref> Hieraus wird später der Dienst [[Google Latitude]]. <ref name="NYT Bits">[http://bits.blogs.nytimes.com/2009/02/04/where-are-you-show-em-with-google-latitude/ Where Are You? Show 'Em With Google Latitude]</ref> <ref name="Dogball Acquise"/><br />
* Im August wird der Kauf von ''Android, Inc.'' bekannt. <ref>[http://www.businessweek.com/technology/content/aug2005/tc20050817_0949_tc024.htm BusinessWeek:] Google Buys Android for Its Mobile Arsenal</ref> Siehe auch [[Google Android]].<br />
* Am 21. Dezember 2005 gab Google die Akquisition von fünf Prozent der Aktien von AOL ([[Time Warner]]) bekannt. Damit gelang Google ein großer Erfolg gegen Microsoft, welche ebenfalls an einer solchen Übernahme interessiert waren.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
Im Jahre 2005 wurde ''Google Inc.'' erstmalig auf der [[Forbes-Liste]] geführt, es gelang auf Anhieb der Sprung auf Platz 38. Der Unternehmenswert wurde im Jahr 2005 auf etwa 55 Milliarden Dollar geschätzt.<br />
<br />
=== 2006 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Am 17.&nbsp;Januar 2006 kaufte Google ''dMarc Broadcasting, Inc.'', den Betreiber einer Radio-Werbeplattform.<br />
* Am 9.&nbsp;März übernahm der Konzern die [[Existenzgründung|Start-up-Firma]] ''Upstartle, LLC'' mit dem Produkt [[Writely]]. Später entstand hieraus [[Google Docs]].<br />
* Am 14. März kaufte Google das 3D-Unternehmen [[Google SketchUp|''@Last Software'']] zur Integration von 3D-Skizzen in [[Google Earth]]. <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2006/03/new-home-for-last-software.html Official Google Blog:] A new home for @Last Software</ref>Das Produkt nennt sich später [[Google SketchUp]].<br />
* Am 15. August wird der Kauf von ''Neven Vision'' bekannt (in Deutschland Neven Vision Germany GmbH). Neven Vision gehören Patente im Bereich Biometrische Gesichtserkennung und Objekterkennung. <ref>[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19249/1.html heise Telepolis:] Die Welt als Bild</ref> <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2006/08/better-way-to-organize-photos.html Official Google Blog:] A better way to organize photos?</ref><br />
* Am 9.&nbsp;Oktober übernahm Google für 1,65&nbsp;Mrd. Dollar das Internet-Videoportal [[YouTube|YouTube, LLC]].<ref>{{Tagesschau|ID=meldung93966|Beschreibung=tagesschau.de:|AlteURL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5989496_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html}} Google schluckt Videoportal YouTube</ref><br />
* Am 1. November kaufte Google das Wiki-Startup ''JotSpot Inc.''. Später wird hieraus [[Google Sites]]. <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/80313 heise.de] Google übernahm Wiki-Startup JotSpot</ref><br />
* Am 18. Dezember erwirbt Google Teile des Schweizer Kartenunternehmens ''Endoxon''.<br />
<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Ab dem 12.&nbsp;April war der Google-Kalender ''Google Calendar'' als Beta veröffentlicht, Anmeldungen waren möglich. Dies stellte einen neuen Konkurrenzpunkt gegen MSN und [[Yahoo]] dar.<br />
* Am 29.&nbsp;Juni startete Google das Bezahlsystem [[Google Checkout]].<br />
* Am 30. August startet Google seinen Service ''Google Books'' zum Download nicht mehr urheberrechtlich geschützter Bücher.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
2006 wurde Google zur einflussreichsten [[Marke (Recht)|Marke]] des Jahres 2005 gewählt.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/68661 heise.de:] Google zur „einflussreichsten Marke“ 2005 gewählt</ref><br />
<br />
=== 2007 ===<br />
[[Datei:Sergey Brin, Web 2.0 Conference.jpg|miniatur|Gründer Sergei Brin]]<br />
<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Im März 2007 wurde die von dem Schweden [[Hans Rosling]] entwickelte Software Trendalyzer (früher [[Gapminder]] genannt) durch Übernahme des gleichnamigen Unternehmens erworben. Mit Trendalyzer ist es möglich, statistische Werte zu visualisieren. Außerdem sollen große Datenmengen über ein spezielles Interface besser zugänglich gemacht werden können. Einige Komponenten der Software wurden für die allgemeine Benutzung durch die Visualisierungsschnittstelle zur Anwendungsprogrammierung (Google Visualization API) verfügbar. <ref>http://code.google.com/apis/visualization/documentation/gadgetgallery.html</ref><br />
* Am 13.&nbsp;April 2007 übernahm Google das Online-Werbenetzwerk [[DoubleClick|''DoubleClick, Inc.'']], einen der größten Online-Werbevermarkter, für 3,1&nbsp;Milliarden US-Dollar und überbot damit unter anderem die Mitbieter Microsoft und Yahoo <ref>[http://www.jmboard.com/gw/2007/04/14/google-kauft-doubleclick/] Google kauft DoubleClick für 3,1 Milliarden US-Dollar</ref> <ref>[http://www.golem.de/0704/51672.html golem.de:] Google kauft DoubleClick für 3,1 Milliarden US-Dollar</ref>. Die DoubleClick-Technik wird später in [[Google AdWords]] integriert. Google Inc. dominiert damit den Markt für Onlinewerbung mit 80&nbsp;Prozent Marktanteil; die Konkurrenzunternehmen Microsoft und [[AT&T]] appellierten deshalb an die Kartellbehörden <ref name="onlinewerbung80Prozent"> [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,477365,00.html spiegel.de:] „Google und DoubleClick würden zusammen mehr als 80 Prozent der Werbung umschlagen, die ein Internet-Nutzer sieht, wenn er eine Website ansteuert, argumentierten sie.“</ref><br />
* Im April kauft Google den schwedischen Videokonferenz-Spezialisten [[Marratech]] <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/88600 heise online – Google übernimmt schwedischen Videokonferenz-Spezialisten]</ref><br />
* Am 30.&nbsp;Mai kaufte der Konzern [[Panoramio|''Panoramio'']], ein Start-up, das sich auf die Verbreitung geolokaler Digitalfotos spezialisiert hat. Diese Fotos können nun in [[Google Earth]] und [[Google Maps]] angezeigt werden.<br />
* Am 3.&nbsp;Juli übernahm das Unternehmen den kalifornischen Telefondienstleister [[GrandCentral Communications|''GrandCentral Communications'']]. Hieraus entsteht das VoIP-Produkt [[Google Voice]]. <ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-integriert-GrandCentral-als-Google-Voice--/meldung/134463 heise.de:] Google integriert GrandCentral als Google Voice</ref><br />
* Im Juli bezahlte das Unternehmen für die Übernahme des IT-Sicherheitsdienstleisters [[Postini|''Postini'']] 625&nbsp;Millionen US-Dollar.<br />
* Mit den Unternehmen ''Tonic Systems'' <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2007/04/were-expecting.html Official Google Blog: We're expecting]</ref> und ''Zenter'' <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2007/06/more-sharing.html Official Google Blog: More sharing]</ref> erwirbt Google nach ''Upstartle'' (siehe März 2006), zwei weitere Unternehmen, deren Technik in [[Google Docs]] einfließt.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
Google darf nach einem Gerichtsurteil vom 14.&nbsp;Februar 2007 in Belgien die Artikel nationaler Tageszeitungen nicht mehr veröffentlichen und musste 3,45 Mio. Euro Geldstrafe bezahlen.<ref>BuchMarkt 3/2007, S. 25</ref>. Am 23.&nbsp;April ist Google die wertvollste Marke der Welt vor [[General Electric]], [[Microsoft]] und [[Coca-Cola]] <ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,478914,00.html spiegel.de:] Ranking. Google ist wertvollste Marke der Welt, 23. April 2007.</ref> Drei Tage darauf konnte Google auf die meisten Besucher im Internet vor Microsoft, Yahoo, Time Warner, eBay und Wikipedia verweisen <ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,479583,00.html spiegel.de:] für März 2007: „1. Google (528 Millionen Besucher) 2. Microsoft (527 Millionen Besucher) 3. Yahoo (473 Millionen Besucher) 4. Time-Warner (272 Millionen Besucher) 5. Ebay (256 Millionen Besucher) 6. Wikipedia (212 Millionen Besucher)“</ref>.<br />
<br />
=== 2008 ===<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Im März 2008 präsentiert Google seinen Dienst für elektronische Patientenakten namens [[Google Health]].<br />
* Am 23. Juli 2008 geht mit [[Knol]] ein Wissensportal in die öffentliche Testphase.<br />
* Im September 2008 wird ein von Google entwickelter Browser mit Namen [[Google Chrome]] vorgestellt.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
Google wird exklusiver Sponsor eines Satelliten mit Namen ''[[GeoEye (Satellit)|GeoEye-1]]'', der aktuelle hochauflösende Satellitenfotos für Google Earth und Google Maps liefert.<ref>[http://www.netzwelt.de/news/78710-geoeye-1-googles-satellit-liefert-erstes.html netzwelt.de:] Geoeye-1: Googles Satellit liefert erstes Bild</ref><ref>[http://www.silicon.de/lifestyle/web/0,39038976,41001977,00/google+wirft+ein+geoeye_1+auf+earth.htm silicon.de:] Google wirft ein GeoEye-1 auf Earth</ref> Beim Start des Satelliten waren die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin anwesend. <ref>[http://www.theinquirer.de/2008/09/07/google-sieht-dich-jetzt-noch-scharfer.html theinquirer.de:] Google sieht dich – jetzt noch schärfer</ref><br />
<br />
=== 2009 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Anfang November 2009 hat Google für 750 Millionen US-Dollar das Unternehmen AdMob gekauft, welches mobile Werbung anbietet.<ref>[http://www.golem.de/0911/71067.html]</ref><br />
* Im November hat Google den Bannerwerbung-Optimierer Teracent übernommen, dessen Technologie auch von Konkurrent Yahoo! eingesetzt wurde.<ref>[http://googleblog.blogspot.com/2009/11/displaying-best-display-ad-with.html]</ref><br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Seit März 2009 können Werbekunden von Google über ''Interest Based Ads'' mittels interessenbasierter Anzeigen (siehe [[Predictive Behavioral Targeting | Behavioral Targeting]]) Konsumenten gezielter ansprechen.<ref>[http://adsense-de.blogspot.com/2009/03/hohere-einnahmen-durch-mageschneiderte.html AdSense Blog:] Höhere Einnahmen durch maßgeschneiderte Anzeigen</ref><ref>[http://www.golem.de/0903/65838.html golem.de:] Behavioral Targeting bei Google AdSense und YouTube</ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/computer/746/461372/text/ sueddeutsche.de:] Personalisierte Werbung – Google weiß, wo du surfst</ref><br />
* Seit Juni 2009 bietet Google mit dem Produkt [[Google Fusion Tables]] Nutzern die Möglichkeit an, große Datensammlungen in Form von Tabellen mit einer Größe von bis zu 100&nbsp;MB online zu verwalten.<ref>[http://tables.googlelabs.com/ Google Inc.:] Google Fusion Tables</ref><br />
* Mit dem im Juni 2009 veröffentlichten [[Toolkit]] für den [[Google Translator]] können Nutzer komplette Dokumente von ihrem Computer hochladen und automatisch in andere Sprachen übersetzen lassen.<ref>[http://translate.google.com/toolkit/ Google Inc.:] Google Translator Toolkit</ref><br />
<br />
==== Vorankündigungen ====<br />
* [[Google Wave]] ist ein internetbasiertes System zur Kommunikation und Zusammenarbeit in Echtzeit, das im Mai 2009 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Entwickler stammen aus der Firmenübernahme von [[Google Inc.#Akquisitionen 2|Where2 LLC aus dem Jahr 2004]], aus dem Google Maps entstand.<br />
* [[Google Squared]] ist eine neue experimentelle Suchmaschine von Google, die Suchergebnisse im Tabellenformat liefert und im Juni 2009 veröffentlicht wurde. Die Suchmaschine versucht, automatisch Struktur in unstrukturierte Daten aus dem Web zu bringen.<ref>[http://www.google.com/squared Google Labs:] Google Squared</ref><ref>[http://www.techcrunch.com/2009/05/12/what-is-google-squared-it-is-how-google-will-crush-wolfram-alpha-exclusive-video/ Techcrunch:] What Is Google Squared? It Is How Google Will Crush Wolfram Alpha (Exclusive Video)</ref><ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-Squared-ist-online--/meldung/139860 heise online:] Google Squared ist online</ref><br />
* [[Google Chrome OS]] ist ein für Computer konzipiertes Betriebssystem, das auf dem [[Linux (Kernel)|Linux-Kernel]] basiert und den integrierten Webbrowser [[Google Chrome]] als Hauptplattform für Webanwendungen nutzt. Erste Geräte mit Google Chrome OS sollen in der ersten Jahreshälfte 2011 im Handel verfügbar sein. Google Chrome OS wurde wie [[Android (Betriebssystem)|Android]] als Open Source verfügbar gemacht.<ref name="heisechromeos">{{Internetquelle|url=http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-veroeffentlicht-den-Quelltext-von-Chrome-OS-Update-864431.html|titel=Google veröffentlicht den Quelltext von Chrome OS|hrsg=Heise Online|datum=19. November 2009|zugriff=20. November 2009}}</ref><br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
* Am 31. März 2009 startete Google eine eigene Beteiligungsgesellschaft mit einem Risikokapital in Höhe von 100 Millionen Dollar, um dieses in erfolgversprechende Start-ups aus allen Wirtschaftsteilen zu investieren. Der Schwerpunkt der Finanzinvestments liegt laut Aussage der [[Google Ventures|Google-Ventures]]-Managing-Partner [[Rich Miner]] und [[Bill Maris]] in den Bereichen Software, Umwelttechnik, Biotechnologie, Gesundheitswesen und Internettechnologien für Verbraucher.<ref>[http://www.wirtschaftsblatt.at/home/schwerpunkt/itnews/ebusiness/368728/index.do WirtschaftsBlatt.at:] Google Ventures verteilt 100 Millionen an Start Ups</ref><ref>[http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_unternehmen_business_google_startet_beteiligungsgesellschaft_google_ventures_story-39001020-41002408-1.htm ZDnet:] Google startet Beteiligungsgesellschaft Google Ventures</ref><ref>[http://googleblog.blogspot.com/2009/03/googles-newest-venture.html Google Blog:] Google’s newest venture</ref><br />
* [[Google Book Search]] strebt in den USA eine rechtliche Einigung über Copyrightsverletzungen bei eingescannten Büchern an. Gleichzeitig soll darüber die bisherige Praxis der Copyrightsverletzung legalisiert werden und eine Nutzungsvereinbarung mit weltweit allen Buchautoren und Rechteinhabern getroffen werden, sofern sie der 'Einigung' nicht widersprechen (Einspruchsfrist: 8. September). Von dieser sogenannten 'Einigung' ([[Google Book Search#Google Book Settlement|Google Book Settlement]]) sind auch deutschsprachige Autoren und Autorinnen betroffen, unabhängig davon, ob sie von diesem Gerichtsverfahren wissen oder nicht.<br />
* Am 16. September 2009 gab Google bekannt, den führenden [[CAPTCHA]]-Spezialisten „ReCaptcha“ übernommen zu haben. Zum einen wird damit das eigene CAPTCHA durch eine bessere Lösung ersetzt, zum anderen ergibt sich damit für Google die Möglichkeit die eigenen Aktivitäten zur Digitalisierung von Handschriften und Büchern, z.B. im Rahmen von [[Google Bücher]], zu unterstützen.<br />
<br />
=== 2010 ===<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Am 9. Februar 2010 veröffentlichte das Unternehmen [[Google Buzz]], einen Dienst zum Austausch von Nachrichten und Kommentaren.<br />
<br />
=== 2011 ===<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Seit Februar 2011 bietet das [[Google Art Project]] die Möglichkeit, virtuelle Rundgänge durch bedeutende internationale Kunstmuseen zu unternehmen und ausgewählte Kunstwerke in sehr hoher Auflösung und mit Zoomfunktion zu betrachten. Zusätzliche Informationen zu den Werken und Künstlern werden am Bildrand eingeblendet.<ref>{{Internetquelle | url=https://sites.google.com/a/pressatgoogle.com/art-project/press-release-and-or-googlegram | titel=Pressemitteilung von Google am 1. Februar 2011|sprache=en| zugriff=2011-02-11}}</ref><br />
* Ende März 2011 wurde der neue Dienst [[Google +1]] vorgestellt. Ähnlich dem ''Gefällt mir''-Button von [[Facebook]] können Nutzer in Zukunft Suchergebnisse und Anzeigen mit dem ''+1''-Knopf markieren, um andere Nutzer auf dieses Ergebnis aufmerksam zu machen.<br />
<br />
== Börsenentwicklung ==<br />
Am 29. April 2004, verkündete das Unternehmen den seit geraumer Zeit erwarteten Gang an die US-[[Börse]]. Die Online-Registrierung für den [[Börsengang]] ([[Initial Public Offering|IPO]]), von dem man sich einen Erlös von 3,3 Milliarden [[US-Dollar]] erhoffte, begann am 1. August. Der ursprünglich geplante Ausgabepreis von 108 bis 135 Dollar je Aktie musste auf 80 bis 85 Dollar gesenkt werden, bevor die Aktie am 19. August 2004 zum ersten Mal in den Handel kam. Bereits am ersten Handelstag stieg der Kurs auf über 100 Dollar und machte damit [[Larry Page]] und [[Sergei Brin]], die jeder noch etwa 38 Millionen Aktien hielten, zu Multimilliardären.<br />
<br />
Am 18. November 2005 klettert die Google-Aktie über die 400-Dollar-Marke. Bei 179.123.000 ausgegebenen Aktien hatte Google damit einen Marktwert von 112 Milliarden US-Dollar. Aufgrund des hohen Börsenkurses übertraf Google große Konzerne wie Coca-Cola, IBM, Cisco oder Time Warner. Die Google-Gründer befinden sich nun in den Top 20 der reichsten Männer der USA. Google zählt neben Microsoft, Yahoo und AOL zu den Big Four im Internet.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-Aktie-klettert-ueber-400-Dollar-Marke--/meldung/66353 heise.de] Google-Aktie klettert über 400-Dollar-Marke</ref><br />
<br />
Zum 24. Oktober 2006 überstieg der Google-Marktwert 150 Milliarden Dollar. Damit war Google weit mehr wert als das Branchenschwergewicht [[IBM]]<ref name="googlemarktwertrekord"> [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,444288,00.html spiegel.de:] Rekord: Der Google-Marktwert steigt über 150 Milliarden Dollar</ref> <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/79930 heise.de:] Google ist an der Wall Street mehr wert als IBM</ref>. Die Aktie des Unternehmens kletterte am 22.&nbsp;November 2006 über die 500-Dollar-Marke. Bei 179.123.000 ausgegebenen Aktien hatte Google damit einen Marktwert von 156&nbsp;Milliarden US-Dollar. Damit rangierte Google auf Platz 14 der US-Unternehmen und auf Platz 3 der weltweiten IT-Unternehmen.<ref name="googleAktie500Dollar">[http://www.heise.de/newsticker/meldung/81397 heise.de:] Aktien von Apple und Google auf Allzeithoch</ref><br />
<br />
Am 19.&nbsp;Oktober 2007 kletterte Googles Marktwert auf über 200&nbsp;Milliarden US-Dollar <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/97683 heise.de:] Googles Börsenwert knackt die 200-Milliarden-Grenze</ref>. Damit rangiert Google auf Platz 2 hinter Microsoft (293&nbsp;Milliarden US-Dollar) der weltweiten IT-Unternehmen <ref>[http://futurezone.orf.at/business/stories/230241/ orf.at:] „Google hat inzwischen alle Technologie- und Internet-Werte mit Ausnahme von Microsoft [Börsenwert 293 Mrd. Dollar] überholt. Die Google-Aktien sind insgesamt mehr wert als die des Netzwerkausrüsters Cisco Systems [199 Mrd.], des Chip-Riesen Intel [158 Mrd.] und der Computer-Branchenführer IBM [156 Mrd.] und Hewlett-Packard [137 Mrd.].“</ref> und auf Platz 10 aller US-Unternehmen <ref>[http://www.sueddeutsche.de/,tt7m1/finanzen/bildstrecke/608/137332/p0/ sueddeutsche.de:] „Vor wenigen Tagen überschritt der Kurs der Google-Aktie die 600-Dollar-Marke und das Unternehmen steht mittlerweile in der Rangliste der wertvollsten US-Gesellschaften auf Platz zehn.“</ref>. Die Aktie ist zum 31.&nbsp;Oktober 2007 innerhalb von drei Wochen von 600&nbsp;US-Dollar auf 700&nbsp;US-Dollar gestiegen, der Marktwert liegt nun bei 220&nbsp;Mrd. US-Dollar. Google zog damit 2007 an Procter & Gamble (218&nbsp;Mrd. US-Dollar), der Bank of America (214&nbsp;Mrd. US-Dollar) und dem weltgrößten Automobilhersteller Toyota (204&nbsp;Mrd. US-Dollar) vorbei.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/98292 heise.de:] Google-Aktie: In nur drei Wochen 100 US-Dollar teurer</ref><br />
<br />
Insgesamt gibt es 313 Millionen Aktien von Google Inc.. Der [[Marktkapitalisierung|Börsenwert]] betrug mit Stichtag 17. März 2008 rund 84 Milliarden Dollar; der Börsenkurs lag an diesem Tag bei ca. 268 Dollar pro Aktie.<br />
Der Wert der Google Aktie lag Anfang 2007 bei mehr als 500 Dollar. Ende 2007 erreichte die Google Aktie ein Allzeithoch über 700 Dollar. <ref>[http://www.welt.de/webwelt/article1317826/Google_Aktie_knackt_auch_die_700_Dollar_Marke.html welt.de:] Google-Aktie knackt auch die 700-Dollar-Marke</ref><br />
<br />
== Werbung und Finanzierung ==<br />
[[Datei:Googleplex-SignIn.jpg|miniatur|[[Googleplex]]]]<br />
<br />
{| class="wikitable float-right"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="4"|Geschäftszahlen<ref name="zahlen">[http://www.heise.de/newsticker/meldung/102837 heise.de]: siehe Tabelle unten</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Jahr !! Umsatz<br />in Mio. Dollar !! Gewinn<br />in Mio. Dollar<br />
|- align="right"<br />
| 2009<br />
| 23.648<br />
| 6.519<br />
|- align="right"<br />
| 2008<br />
| 21.795<br />
| 4.282<br />
|- align="right"<br />
| 2007<br />
| 16.503<br />
| 4.203<br />
|- align="right"<br />
| 2006<br />
| 10.604<br />
| 3.078<br />
|- align="right"<br />
| 2005<br />
| 6.139<br />
| 1.465<br />
|- align="right"<br />
| 2004<br />
| 3.200<br />
| 399,1<br />
|- align="right"<br />
| 2003<br />
| 961,9<br />
| 105,6<br />
|- align="right"<br />
| 2002<br />
| 347,8<br />
| 99,7<br />
|- align="right"<br />
| 2001<br />
| 86,4<br />
| 7,0<br />
|- align="right"<br />
| 2000<br />
| 19,1<br />
| -14,7<br />
|}<br />
<br />
=== AdWords ===<br />
Google verkauft für beliebige [[Deskriptor|Suchbegriffe]] das Einblenden [[Gesponserte Links|gesponserter Links]] im Rahmen seines [[Google AdWords|Google-AdWords-Programms]]. Diese reine Textwerbung ist optisch speziell hervorgehoben, so dass der Benutzer sie von den eigentlichen Suchergebnissen unterscheiden kann. Auf diese Weise wird Werbung angezeigt, die inhaltlich zur Suchanfrage passt und somit den werbenden AdWords-Kunden mit der Benutzerklientel zusammenbringt, die mit höherer Wahrscheinlichkeit an seinen Produkten und Dienstleistungen interessiert ist. Der Kunde legt die maximale Vergütung pro Klick selbst fest, wobei eine höhere Vergütung eine höhere Position gegenüber konkurrierenden Anzeigen erzielen kann.<br />
<br />
=== AdSense ===<br />
Zusätzlich entstehen Gewinne durch das Google „[[Google AdSense|AdSense]]“-[[Affiliate-Marketing|Partnerprogramm]]; dies ist kontextabhängige Werbung, welche Webmaster auf ihren Webseiten einbinden können. Hierüber können seit Mai 2004 auch grafische Werbebanner in vier Standardgrößen platziert werden. Seit Juni 2005 können die Kunden über das „Site Targeting“ außerdem gezielt auf bestimmten Seiten werben, statische und animierte [[Werbebanner]] einsetzen und diese über die Zahl der Abrufe bezahlen. Bislang war nur eine Bezahlung pro Klick möglich.<br />
<br />
Google behält sich eine Deaktivierung des AdSense-Kontos ohne Angabe von Gründen vor.<br />
<br />
Google hat angekündigt, sich nicht auf die Werbung im Internet beschränken zu wollen, sondern mittel- und langfristig am Werbemarkt insgesamt zu partizipieren. Angestrebt wird AdSense zu einem crossmedialen Werbenetzwerk, in das neben der Internetwerbung auch die klassischen Medien Print, Radio und Fernsehen einbezogen sind, auszubauen. Hintergrund ist die Befürchtung, dass Google ohne neue Umsatzquellen bald an Grenzen für die weitere Expansion stoßen könnte. 95 Prozent der weltweiten Werbeumsätze werden nach wie vor in den klassischen Medien getätigt.<br />
<br />
Google hat insbesondere in den USA bereits vielfältige Aktivitäten entwickelt. So bestehen Kooperationen und Pilotprojekte mit Presse- und Radiounternehmen, um den Einsatz der Google-Werbekonzepte auch in diesen Sektoren zu testen. Im digitalen, rückkanalfähigen Fernsehen hofft Google, ein Werbeinstrument lancieren zu können, das eine individuelle Werbeansprache der Zuschauer ermöglicht, was als wesentliche Innovation im Werbefernsehen angesehen würde. Auch bei mobilen Datendiensten möchte Google sein AdSense-System durchsetzen.<ref>[http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/01-2008_Kaumanns.pdf] Von der Suchmaschine zum Werbekonzern</ref><br />
<br />
=== Suchdienstleistungen für Portale ===<br />
Googles Suchtechnik wird auch an Internetportale lizenziert, um dort eine Websuche anbieten zu können, ohne dass Benutzer das Portal verlassen müssen.<br />
<br />
=== Google Appliance ===<br />
Mit der ''Google Appliance'' verkauft Google seine Suchtechnologie an Unternehmen, die sie im eigenen [[Intranet]] einsetzen möchten. Bei der Appliance handelt es sich um einen Server mit vorinstallierter Software, der im unternehmenseigenen Netz dieselbe Aufgabe übernimmt, die Google für das World Wide Web leistet. Dokumente werden im Index vorgehalten und Suchanfragen beantwortet.<br />
<br />
== Karitatives Engagement ==<br />
<br />
Mit Google.org besteht abseits des eigentlichen Unternehmens, der Google Inc., seit 2005/2006 eine karitative Einrichtung, welche als „philanthropischer Arm von Google“ bezeichnet wird. Das Startkapital betrug 1 Milliarde Dollar. Ihr Ziel ist es, gewinnbringend in verschiedene vorhandene Projekte zu investieren, aber auch eigene Unternehmungen anzugehen. Google.org will vor allem Bereiche wie globale Armut, Energie und Umweltschutz abdecken. Ein bekanntes Projekt ist die geplante Mitentwicklung eines [[Hybridauto]]s.<br />
<br />
Der derzeitige Direktor von Google.org ist Dr. Lawrence Brilliant.<br />
<br />
== Standorte ==<br />
<br />
Als US-amerikanisches Unternehmen hat es seine Zentrale in [[Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]], im Bundesstaat [[Kalifornien]], wo das Unternehmen auch gegründet wurde. Daneben unterhält Google viele Zweigniederlassungen in der ganzen Welt. Unter anderem sind in [[Europa]] – neben [[Dänemark]], [[Polen]], [[Tschechien]], der [[Schweiz]], [[Frankreich]] und den [[Niederlande]]n – auch in [[Deutschland]] Standorte – in den Städten [[Hamburg]] und [[München]] – eingerichtet worden.<ref>[http://www.google.de/corporate/address.html Unternehmensbezogene Informationen] – Seite mit Adressen der Niederlassungen bei ''Google''; Stand: 17.&nbsp;Februar 2011</ref> Im Februar 2011 wurde außerdem bekannt gegeben, dass auch in [[Berlin]] ein neues Forschungsinstitut aufgebaut werden soll.<ref>[http://www.golem.de/1102/81472.html Internet und Gesellschaft: Google baut Forschungsinstitut in Berlin] – Artikel bei ''[[Golem.de]]'', vom 16. Februar 2011</ref><br />
<br />
== Google in der Kritik ==<br />
=== Ergebnisfilterung ===<br />
==== Ergebnisfilterung aus gesetzlichen Gründen ====<br />
Google entfernt auf seinen Ergebnisseiten seiner Suchmaschine Einträge wegen gesetzlicher Auflagen. Da Google in verschiedenen Ländern Zweigstellen unterhält, werden unterschiedliche Ergebnisse entfernt.<br />
<br />
Die erste Gruppe umfasst Websites, die Inhalte anbieten, obwohl sie das [[Urheberrecht]] oder eine entsprechende Genehmigung dazu nicht besitzen. Dazu gehörten anfangs vor allem Websites, die geschütztes Material der [[Scientology|Church of Scientology]] anboten. Mittlerweile entfernt Google alle Inhalte, für die jemand bei Google eine ''infringement notification'' (etwa: Rechtsverletzungsbescheid) gemäß dem US-amerikanischen [[Digital Millennium Copyright Act|DMCA-Gesetz]] einreicht.<ref>{{Literatur |Titel=Digital Millennium Copyright Act (DMCA) - Benachrichtigung über eine Urheberrechtsverletzung in der Websuche und allen anderen Produkten |Online=[http://www.google.com/dmca.html#notification] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Wird auf einer bestimmten Google-Ergebnisseite ein Eintrag aus diesem Grund unterdrückt, blendet Google unten auf der Seite einen entsprechenden Hinweis ein.<br />
<br />
Kritik an Google wird vor allem wegen der zweiten Gruppe von Eingriffen in den eigenen automatisierten Ranking-Betrieb laut. Dabei werden Ergebnisse entfernt, weil die Verbreitung der Inhalte auf den Seiten, auf die verwiesen wird, in dem betreffenden Land verboten ist.<br />
<br />
So werden auf Google.de und Google.fr (der deutschen bzw. französischsprachigen [[Domäne (Internet)|Domain]] der Suchmaschine) einige Seiten mit Inhalten entfernt, die strafbar sind, in Deutschland zum Beispiel nach §130 StGB („[[Volksverhetzung]]“). Die Gesetzgebung in Frankreich und Deutschland verbietet das Anbieten solcher Inhalte. Neben der eigentlichen Zensur wird auch Kritik an Google Informationspolitik geübt. Google beschränkt sich auf den eigenen Hilfeseiten auf einen allgemeinen Hinweis, dass nur aufgrund lokaler Vorschriften Ergebnisse entfernt werden und dies mit einer Einblendung gekennzeichnet wird. Tatsächlich findet eine solche Einblendung in manchen Fällen nach wie vor nicht statt (Stand Januar 2006).<br />
<br />
Besonderes Aufsehen erlangte Googles am 25. Januar 2006 freigeschaltete chinesische Suchmaschine Google.cn.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Google zensiert seine neue chinesische Suchmaschine [Update] |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/68792] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Wie bei der deutschen und französischen Ausgabe ist das Ausmaß der Filterungen von den Behörden vorgeschrieben. Im Falle Chinas ist wegen der spezifischen Gewichtung verbotener Texte die Filterung entsprechend intensiver, gleichwohl aber in Übereinstimmung mit den Gesetzen. In der Ausschlussliste finden sich Begriffe wie {{zh|kurz=|v=法轮功}} ([[Falun Gong|Falungong]]), {{zh|kurz=|v=六四}} (4. Juni, [[Tian'anmen-Massaker]] 1989) oder {{zh|kurz=|v=台湾独立}} (Unabhängigkeit für [[Taiwan]]). Seiten, die den chinesischen Behörden nicht gefallen, werden nicht aufgelistet und bei Eingabe der Begriffe sind nur noch Seiten zu finden, die einen regierungsfreundlichen Tenor aufweisen. Google weist Nutzer bei der Suche nach Begriffen, die auf der Zensurliste stehen, auf die Beseitigungen hin.<br />
<br />
Google hat am 12. Januar 2010 angekündigt, die Zensur in China aufgrund von Cyber-Attacken, u.a. auf Gmail-Accounts von Menschenrechtlern, in Kürze einzustellen. Google könnte hierdurch von den chinesischen Behörden in China abgeschaltet werden<br />
<ref>{{Literatur |Titel=A new approach to China[Update] |Online=[http://googleblog.blogspot.com/2010/01/new-approach-to-china.html] |Zugriff=2010-01-12}}</ref>. Ende März machte Google seine Drohung wahr und leitet die Suchanfragen von google.cn an den Server aus Honkong weiter, um so die gesetzlichen Auflagen zu umgehen.<ref>[http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/1003/74003.html&wort[]=google&wort[]=china Google China abgeschaltet]</ref> Daraufhin blockierte China einzelne Suchbegriffe bei Google Hongkong.<ref>[http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/1003/74017.html China blockiert einzelne Suchbegriffe bei Google Hongkong]</ref> Um den drohenden Lizenzentzug für seine chinesische Website zu verhindern, ersetzte das Unternehmen Ende Juni 2010 die automatische Weiterleitung von google.cn an google.com.hk durch eine manuelle Weiterleitung.<ref>[http://www.zdnet.de/news/digitale_wirtschaft_internet_ebusiness_google_muss_automatische_umleitung_seiner_chinesischen_websuche_aufheben_story-39002364-41534006-1.htm Google muss automatische Umleitung seiner chinesischen Websuche aufheben]</ref> Am 9. Juli 2010 gab das Unternehmen bekannt, dass die chinesische Regierung die Betreiberlizenz für Google China erneuert hat. <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2010/06/update-on-china.html Official Google Blog: An update on China]</ref><ref>[http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article8386854/Google-erhaelt-neue-Internet-Lizenz-fuer-China.html Zensur: Google erhält neue Internet-Lizenz für China]</ref><br />
<br />
Kritiker verurteilen das Vorgehen von Google Inc. als Anbiedern aus Profitgründen an die chinesische Regierung mit ihren immer noch praktizierten Menschenrechtsverletzungen.<ref>Zum Beispiel: {{Literatur |Autor=International Campaign for Tibet Deutschland e.V. |Titel=Pressemitteilung: Google unterwirft sich Diktat Pekings |Online=[http://www.savetibet.org/de/news/news.php?id=219] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Google entgegnet, dass man die aufgelegten Einschränkungen missbilligt, aber davon überzeugt sei, dass die zensierten Google-Ergebnisse eine Verbesserung zum vorherigen Verfahren seien.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew McLaughlin |Titel=Official Google Blog: Google in China |Online=[http://googleblog.blogspot.com/2006/01/google-in-china.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
Googles selbstgewähltes Unternehmensmotto ''Don’t be evil'' (Tu nichts Böses), gegen das sie nun in der Wahrnehmung der Kritiker verstoßen, ist zusammen mit Googles hohem Marktanteil ein Grund dafür, dass der Protest gegen das China-Geschäft größer ist als bei den Konkurrenten Yahoo und Bing (Microsoft), die bereits mit ähnlichen Filterungen auf dem chinesischen Markt vertreten sind.<br />
<br />
==== Ergebnisfilterung wegen Regelverstoß ====<br />
Google entfernt Seiten aus dem Index ihrer Suchmaschine, die gegen unternehmensinterne Regeln verstoßen.<ref>{{Literatur |Titel=Leipziger Messe hat Ärger mit Google - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0610/48515.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><ref name="golem43155">{{Literatur |Titel=Google setzt BMW vor die Tür - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0602/43155.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
==== Ergebnisfilterung aus militärischen Gründen ====<br />
In [[Google Earth]] bzw. [[Google Maps]] werden einige Objekte zensiert, die von militärischer Bedeutung sein könnten.<ref>{{Literatur |Autor=Frank Patalong |Titel=Was Google nicht zeigt: Das zensierte Weltauge |Sammelwerk=SPIEGEL ONLINE |Online=[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,464186,00.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
=== Datenschutz ===<br />
Laut eines Interviews von 2007 der [[Financial Times]] mit Googles Geschäftsführer Eric Schmidt plant Google so viele Daten jedes einzelnen Nutzers zu sammeln, dass sogar sehr persönliche Fragen beantwortet werden können, wie zum Beispiel „Womit soll ich mich morgen beschäftigen?“ oder „Welches Arbeitsangebot soll ich annehmen?“.<ref>{{Literatur |Titel=FT - Google’s goal: to organise your daily life |Online=[http://www.ft.com/cms/s/2/c3e49548-088e-11dc-b11e-000b5df10621,dwp_uuid=e8477cc4-c820-11db-b0dc-000b5df10621.html] |Zugriff=2010-8-8}}</ref> Im Jahr 2010 bekräftige Eric Schmidt diese Zukunftsvision mehrfach, zunächst in einem Interview gegenüber dem [[The Wall Street Journal|Wall Street Journal]]: "Ich denke, die meisten Menschen (...) möchten, dass Google Ihnen sagt, was sie als nächstes machen sollten." (...) "Sagen wir, du gehst eine Straße entlang. Aufgrund der Informationen, die Google über dich gesammelt hat, wissen wir grob, wer du bist, wissen ungefähr, was dich interessiert, wissen annäherungsweise, wer deine Freunde sind. Google weiß auch, bis auf wenige Meter genau, wo du gerade bist."<ref>{{Literatur |Titel=WSJ - Google and the Search for the Future |Online=[http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704901104575423294099527212.html] |Zugriff=2010-8-17}}</ref> Im Rahmen eines Vortrags auf der [[Internationale Funkausstellung|IFA-Messe]] in Berlin 2010<ref>{{Literatur |Titel=Bessere Suche durch mehr Informationen|Online=[http://www.computerwoche.de/netzwerke/web/2353142/] |Zugriff=2010-9-19}}</ref> ergänzte Schmidt diese Zukunftsvision um das Beispiel, dass Google selbst einen Nutzer daran erinnern könnte, bei schlechtem Wetter eine Regenjacke anzuziehen.<ref>{{Literatur |Titel=Googles brisante Vision von der Zukunft|Online=[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/googles-brisante-vision-von-der-zukunft/1928300.html] |Zugriff=2010-9-19}}</ref> "Wir können Menschen Anregungen machen, denn wir wissen, was ihnen wichtig ist"<ref>{{Literatur |Titel=Google soll denken lernen|Online=[http://www.sueddeutsche.de/digital/ifa-eric-schmidt-google-soll-denken-lernen-1.997036] |Zugriff=2010-9-19}}</ref> Schmidt spielte damit auf Möglichkeiten wie [[Serendipity]] erzeugt mit Hilfe von [[Künstliche Intelligenz|künstlicher Intelligenz]] an.<br />
<br />
Es wird befürchtet, dass bei Umsetzung dieser Vorstellungen Google im Leben eines jeden Menschen künftig eine so zentrale Rolle spielen wird, dass ein Leben ohne Google kaum mehr möglich sein wird.<ref>{{Literatur |Titel=Zukunftsvision: Menschen brauchen Google zum Leben - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0705/52457.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Durch die kostenlose Zurverfügungstellung umfangreicher Software ist Google bereits ein riesiger Datensammler geworden, der Daten sammelt, speichert und anschließend analysiert.<ref>[http://www.google.com/privacypolicy.html Google Datenschutzerklärung, 27. April 2008]</ref><br />
<br />
{{Zitat|Spinnt man den Gedanken eines Google weiter, das möglichst viele Daten sammelt, und nimmt an, der Suchmaschinenriese würde nicht nur seine Nutzer, sondern alle Surfer ausspionieren wollen, so ergäbe sich eine fast Orwellsche Vision der totalen Überwachung. Das Erschreckende daran ist, dass auch hierfür viele technische Voraussetzungen bereits existieren.|Zeilte=102-104|Jo Bager|c't 10/2006, S. 168: Google: Datensammler<ref>http://www.heise.de/ct/06/10/168/</ref>}}<br />
<br />
Die Geschäftsmethoden von Google geraten seit einigen Jahren unter Beschuss, weil unter die Weigerung des Unternehmens, Internes preiszugeben, auch konkrete Aussagen zum von dem Unternehmen praktizierten Datenschutz fallen (bzw. ob dieser überhaupt existiert).<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Search, Cookies ====<br />
Erster Kritikpunkt war die Vergabe von individuellen [[HTTP Cookie|Cookies]] durch die Suchmaschine an ihre Benutzer. Offiziell dienen diese Cookies nur dazu, Einstellungen zu speichern; warum dazu automatisch eine für jeden Browser eindeutige und über 30 Jahre gültige Nummer vergeben wird, und dies selbst, wenn keine Einstellungen vorgenommen wurden, will Google nicht klären. Technisch ist es unumstritten einfacher, anstatt der Identifikationsnummer die Einstellungen selbst im Cookie zu speichern. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass eine Möglichkeit, persönliche Einstellungen auch ohne Cookie zu nutzen, kurz nach ihrer Entdeckung durch Google Watch seitens Google wieder abgestellt wurde. Es gibt allerdings die Möglichkeit, diese eindeutige Nummer auf 0 zu setzen.<ref>{{Literatur |Autor=Stefans Netzplatz |Titel=Googles Cookies anonymisieren |Online=[http://trumpkin.de/item/155] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Es wird deshalb vermutet, dass diese Identifikationsnummer nicht nur den Einstellungen dient, sondern auch dazu, Suchanfragen jedes Benutzers zu protokollieren, zumindest um daraus Rückschlüsse auf Interessengebiete zu ziehen. Erläuterungen in der eigenen Datenschutzrichtlinie sprechen dafür.<br />
<br />
Der Zugriff auf Google-Suchergebnisse ohne dass Google die Suchanfrage beispielsweise mit Hilfe von Cookies einem Benutzer zuordnen kann, ist beispielsweise durch das [[Scroogle]]-Frontend möglich, welches als [[Proxy (Rechnernetz)|Proxy]] fungiert und wie Google Watch von dem gemeinnützigen Unternehmen ''Public Information Research Inc.'' betrieben wird.<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google AdSense, Behavioral Targeting ====<br />
Seit der Übernahme von [[Doubleclick]] äußern Datenschützer verstärkt Bedenken, zumal Doubleclick für die Datenschützer ein alter Bekannter ist.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - DoubleClick zieht den Schwanz ein |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/8372] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=heise online - Datenschutz als „riesiges Problem“ bei Suchmaschinen |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/96310] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> DoubleClick wurde oft in Diskussionen in Verbindung mit [[Spyware]] gebracht, da [[HTTP-Cookie]]s im Browser so gesetzt sind, dass eine Rückverfolgung des Benutzers von [[Webseite]] zu Webseite möglich ist. Eine Aufzeichnung darüber, welche Werbung angezeigt und angeklickt wird, ist ebenso möglich.<ref name="cookiemonster">Penenberg, Adam L. (7. Nov., 2005), [[Slate (Magazin)|Slate]]: [http://www.slate.com/id/2129656/ „Cookie Monsters“]</ref><br />
<br />
Da Google den Onlinewerbemarkt mit 80 Prozent Marktanteil beherrscht, ist Google in der Lage, der Spur des Nutzers durch das Netz zu folgen sogenannte „Behavioral Targeting“. Hat der Nutzer genug Informationen über die eigenen Vorlieben auf seinem Cookie, kann Werbung viel gezielter eingesetzt werden.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Google sieht kein Datenschutzproblem durch DoubleClick-Übernahme |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/88379] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Allein die Speicherung und Analyse von personenbezogenen Suchanfragen erlaubt weitreichende Möglichkeiten für die Erstellung von individuellen Nutzerprofilen. „Sage mir, was Du suchst, und ich sage Dir, wer Du bist“.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Internet-Suchmaschinen als Datensammler für Strafverfolger und Wirtschaft |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/89039] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
Google beabsichtigt vermutlich die Analyse des Verhaltens von Spielern in Online-Spielen wie z. B. [[World of Warcraft]] oder [[Second Life]], um daraus psychologische Profile der Spieler zu erstellen.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Google will aus Online-Spielen psychologische Profile erstellen |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/89665] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Analytics, Log-Files ====<br />
Webseitenbetreiber können Google Analytics nutzen, um Daten über die Nutzer ihrer Webseite zu sammeln. Diese Daten werden von Google erhoben und gespeichert. In den Datenschutzbestimmung von Google heißt es dazu: „Wenn Sie Google-Services nutzen, zeichnen unsere Server automatisch Daten auf, die Ihr Browser verschickt, wenn Sie eine Webseite besuchen. Diese Server-Logdateien können Ihre Webanfrage, die IP-Adresse, den Browsertyp, die Browsersprache, Datum und Uhrzeit Ihrer Anfrage und ein oder mehrere Cookies enthalten, die Ihren Browser eindeutig identifizieren können.“<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Mail ====<br />
{{Hauptartikel|Gmail}}<br />
<br />
Mit dem [[Webmail]]dienst [[Gmail]] kam weitere Kritik auf. Google hatte angekündigt, die Inhalte der über GMail empfangenen E-Mails zu durchsuchen, in erster Linie um dazu passende Werbung einzublenden. Nachdem dieses Vorhaben unter kalifornischen Abgeordneten auf Ablehnung stieß, rückte Google nach eigenen Aussagen davon wieder ab. Heute liest „GMail“ alle Nachrichten mit, um kontextbezogene Werbung einzublenden. Google argumentierte, dass „kein Mensch Ihre Mail liest, um Anzeigen oder andere Informationen ohne ihre Zustimmung zu schalten“.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Bei jeder Mail wird mitgelesen |Online=[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17108/1.html] |Zugriff=2004-04-02}}</ref><br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Chrome ====<br />
{{Hauptartikel|Google Chrome}}<br />
<br />
Chrome ist ein [[Browser]] von Google. Google führt in seinen Datenschutzbestimmungen diverse Informationen auf, die von Chrome an Google gesendet werden. Bis zur Version 4.1 erhielt jede Installation mindestens eine eindeutige [[Identifikator|Identifikationsnummer]], die bei jeder automatischen Aktualisierungsprüfung mit weiteren grundlegenden Informationen zur Browser-Installation an Google gesendet wurde. Aufgrund der großen Kritik wurde diese Nummer allerdings mit der Version 4.1 entfernt<ref>{{cite web | url=http://www.heise.de/security/meldung/Googles-Webbrowser-Chrome-verzichtet-auf-eindeutige-ID-953359.html | title=„Googles Webbrowser Chrome verzichtet auf eindeutige ID" | language=Deutsch | publisher= [[Heise online]] | accessdate=12. März 2010}}</ref>. Beim Tippen in der Adresszeile („Omnibox“), die zugleich Eingabefeld für Suchbegriffe und Webadressen ist, wird jedes Schriftzeichen unverschlüsselt an den vom Benutzer gewählten Suchdienst (standardmäßig Google) übermittelt, um Vervollständigungsvorschläge zu ermöglichen.<ref>{{cite web | url=http://www.sueddeutsche.de/computer/854/308796/text/ | title=„Bequem, aber kritisch" | language=Deutsch | publisher= [[Süddeutsche Zeitung]] | accessdate=9. Januar 2009}}</ref><ref>{{cite web | url=http://synflood.at/blog/index.php?/archives/759-Google-Chrome-alles,-was-man-in-die-Adressleiste-eintippt,-wandert-an-Google.html | title=Datenübertragungsnachweise an Google (BLOG) | language=Deutsch | publisher= Synflood.at | accessdate=9. Januar 2009}}</ref> Das beschriebene Verhalten kann manuell in den Einstellungen deaktiviert werden oder über Software-Erweiterungen unterdrückt werden.<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Health ====<br />
Sehr kritisch wird auch [[Google Health]] gesehen, bei dem Nutzer ein Profil ihres Gesundheitszustandes mitsamt Vorerkrankungen, Medikation und Allergien eintragen sollen, um dann zu erfahren, ob es Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten gibt oder um die Daten an Gesundheitsdienstleister weiterzugeben. Die Kritik besteht darin, dass ein privates Unternehmen online sehr sensible Daten von seinen Nutzern einholt und speichert. Die [[Bundesärztekammer]] warnt davor, dass die Patientendaten kommerziell weiterverwendet werden könnten.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-Health-ist-online--/meldung/108150 heise.de:] Google Health ist online</ref><br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Orkut ====<br />
Das soziale Netzwerk [[Orkut]] steht zu guter Letzt ebenfalls unter argwöhnischer Beobachtung, da jeder Teilnehmer vor Benutzung detaillierte Auskünfte über sich machen muss. Dies ist zwar prinzipbedingt, da andernfalls der Nutzen eines solchen Netzwerks eher gering ist, jedoch wäre Google mit Hilfe aller seiner Dienste in der Lage, über einzelne Benutzer genaue Profile zu erstellen und sie somit zum „gläsernen Kunden“ zu machen.<br />
<br />
==== Allgemeine Kritik des Datenschutzes von Google ====<br />
Experten und Medien warnen vor einer weiteren Aufweichung des Datenschutzes und der Privatsphäre durch Google.<ref>{{Literatur|Autor=Joerg Heidrich|Titel=Ausgeplaudert und ausgewertet, Datenschutzrecht, c't 07, 2006, S. 192}}</ref> Im Juni 2007 wurde Google bei einer Untersuchung der Bürgerrechtsorganisation [[Privacy International]] (PI) als einzigem von 23 untersuchten Internet-Dienstleistungsunternehmen das Prädikat „datenschutzfeindlich“ verliehen. Google kritisierte PI allerdings wegen eines an der Untersuchung beteiligten Microsoft-Mitarbeiters.<ref>Vgl. [http://www.privacyinternational.org/issues/internet/interimrankings.pdf privacyinternational.org:] Liste der Ergebnisse der Untersuchung von PI als PDF-Datei. Dazu die Medienberichte von {{Literatur |Titel=heise online - Bürgerrechtler verlangen von Google besseren Datenschutz |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/90901] |Zugriff=2008-02-08}} und {{Literatur |Titel=Scharfe Kritik an mangelhaftem Datenschutz bei Google - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0706/52790.html] |Zugriff=2008-02-08}}.</ref> Die Bürgerrechtsgruppe ''Public Information Research'' nominierte Google 2003 in den [[Vereinigte Staaten|USA]] für einen „[[Big Brother Awards|Big Brother Award]]“ (''vgl. zum Thema'').<ref>{{Literatur |Autor=Adam Liptak |Titel=In Case About Google's Secrets, Yours Are Safe |Sammelwerk=New York Times |Online=[http://www.nytimes.com/2006/01/26/technology/26privacy.html?_r=1&oref=slogin] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
Auch der [[Chaos Computer Club]] kritisiert das Unternehmen: „Google ist nicht in erster Linie eine Suchmaschine, sondern vor allem ein Datensammler“<ref>[http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/technik/141466/index.html Sammeln, nicht suchen: die Datenkrake Google, Kaum ein Unternehmen hat eine solche Datenfülle], [[Nano (Sendung)|nano (3sat) am 28. Januar 2010]]</ref><br />
<br />
{{Zitat|Das ist ein einzelnes Unternehmen, das auf dem Markt der Suchmaschinen eine beherrschende Stellung hat. Wer durch seine Größe dermaßen viel weiß, hat auch eine erhebliche Machtposition inne. Google speichert eine unglaubliche Menge personenbezogener Daten. Wer Dienste wie Gmail nutzt, ist dem Unternehmen namentlich bekannt. Google kann alle Informationen über unser Suchverhalten verknüpfen - auch mit Werbung. Hier stellt sich die Frage nach Machtbegrenzung. Da ist eine kritische Grenze überschritten...| [[Peter Schaar]] in der [[Frankfurter Rundschau]] vom 25. November 2009 <ref>http://fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=2103441& | Zugriff 28. November 2009</ref>}}<br />
<br />
''siehe auch: [[Datenkrake]]''<br />
<br />
=== Quasi-Monopolstellung ===<br />
Mit einem Marktanteil von 83 bis 90 Prozent bei Suchmaschinenanfragen in Deutschland<ref name="marktfuehrer">[http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html webhits.de]: Marktanteil von Google bei Suchmaschinenanfragen in Deutschland; [http://www.heise.de/newsticker/meldung/78315 heise.de]: Google in Deutschland über 90 Prozent; Mario Sixtus: [http://www.heise.de/ct/06/10/162/ ''Jenseits von gut und böse'']. In: c't, 2. Mai 2006.</ref> verfügt Google auf diesem Gebiet über eine [[Monopol#Quasi-Monopol|Quasi-Monopol]]stellung.<br />
<br />
=== Urheberrecht ===<br />
Jüngst ist insbesondere [[Google Book Search]] ins Rampenlicht gerückt, in dem nicht nur urheberrechtsfreie, sondern auch durch das Urheberrecht geschützte Werke eingestellt werden. Falls ein Vergleichsvorschlag zustande kommt, den die Firma Google auf eine [[Sammelklage]] US-amerikanischer Verlage und Autoren gegen sie ausgearbeitet hat ([[Google Book Search#Google Book Settlement|Google Book Settlement]]), so betrifft er auch nicht-amerikanische Verlage und Autoren, da Google über das Internet weltweit erreichbar ist. Google könnte dann jedes Werk deutschsprachiger Autoren, die keinen Einspruch in den USA eingelegt haben (Widerspruchsfrist 4. September 2009), in digitalisierter Form auf seiner Plattform zur Ansicht stellen, ohne dass hiergegen noch rechtlicher Einspruch der Autoren möglich wäre (vgl. auch [[Heidelberger Appell]]). Medienforscher sehen insgesamt die Meinungsmacht von Google mittlerweile als problematisch an.<ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Medienforscher-sieht-Meinungsmacht-bei-Google-problematisch-142371.html</ref> Kritiker sprechen bereits von einer zukünftigen Google-Gesellschaft.<ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/59709</ref> Googles Expansionsstrategie ähnelt der von Microsoft, nur agiert Google viel schneller.<ref>http://www.heise.de/ct/06/10/162/</ref><br />
<br />
Der Leiter der Pariser Nationalbibliothek sieht mit Google die [[Hegemonie]] des Englischen voranschreiten und will, in der Tradition des [[Gaullismus]], eine eigene europäische Suchmaschine [[Theseus (Forschungsprogramm)|Theseus]] oder [[Quaero]] unter staatlicher Kontrolle etablieren. Seine Forderung bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf das Buch-Digitalisierungsprojekt Google Book Search, sondern auf das ganze Google-System. Nötig sei ein europäischer Algorithmus. Einer privatwirtschaftlichen Suchmaschine wie Google fehle es vor allem an Dauerhaftigkeit. Das Ranking-System belohne grundsätzlich den Stärkeren gegenüber dem Schwächeren. Google dominiert den Markt für Onlinewerbung mit 80 Prozent Marktanteil<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,477365,00.html spiegel.de:] „Google und DoubleClick würden zusammen mehr als 80 Prozent der Werbung umschlagen, die ein Internet-Nutzer sieht, wenn er eine Website ansteuert, argumentierten sie.“</ref> und den für Onlinevideos mit 58 Prozent.<ref>{{Tagesschau|ID=meldung93966|Beschreibung=tagesschau.de:|AlteURL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5989496_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html}} „Den Marktanteil von YouTube beziffert das Internet-Marktforschungsunternehmen HitWise mit 47 Prozent. (…) und das Google-Videoangebot mit elf Prozent Marktanteil.“</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{BibISBN|9783833497957}}<br />
* {{BibISBN|9783800073238}}<br />
* {{BibISBN|9783938258330}}<br />
* {{BibISBN|3938350113}}<br />
* {{BibISBN|3803125340}}<br />
* {{BibISBN|3938017562}}<br />
* David Vise, Mark Malseed: ''The Google Story.'', Random House, New York 2005, ISBN 0-553-80457-X (engl. Originalausg., ''Auszüge:'' [http://zeus.zeit.de/text/2006/11/Vorabdruck_Google]; ''Website zum Buch:'' [http://www.die-google-story.de/])<br />
* Malte Herwig: ''Generation Google.'' in: ''Eliten in einer egalitären Welt.'', wjs, Berlin 2005, ISBN 3-937989-11-0<br />
* {{BibISBN|3899423054}}<br />
* {{BibISBN|9783867740463}}<br />
* Jeff Jarvis: ''What would Google do?'', New York, NY : HarperBusiness, [20]10, ISBN 978-0-06-170971-5<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Commonscat|Google}}<br />
{{Wikinews|Portal:Google|Google}}<br />
{{Wikiquote|Google}}<br />
{{Wiktionary|Google}}<br />
<br />
* [http://www.google.com Startseite von Google]<br />
* [http://www.google.com/intl/de/corporate/ Unternehmensprofil]<br />
* [http://googleblog.blogspot.com/ Offizieller Google-Blog] (englisch)<br />
* [http://www.google.com/literacy/ www.google.com/literacy/] Materialien für Lehrer, Alphabetisierungsverbände... von ''LitCam'' (Projekt der [[Frankfurter Buchmesse]]), ''Google'' und dem ''[[UNESCO]]-Institut für Lebenslanges Lernen''<br />
* [http://www.blogger.com/about Die Geschichte von Blogger]<br />
* [http://www.google.com/intl/en/corporate/timeline/cse/ Offizielle Google-Zeitgeschichte mit einer Auflistung von Meldungen seit Sommer 1995] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste NASDAQ-100}}<br />
{{Navigationsleiste Unternehmen im S&P 100}}<br />
<br />
{{Normdaten|GKD=10122609-3|SWD=7527556-9}}<br />
<br />
[[Kategorie:Internetunternehmen]]<br />
[[Kategorie:Google| ]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Silicon Valley)]]<br />
[[Kategorie:Santa Clara County]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im NASDAQ-100]]<br />
<br />
{{Link FA|bar}}<br />
{{Link GA|en}}<br />
<br />
[[af:Google]]<br />
[[am:ጉግል]]<br />
[[ang:Google]]<br />
[[ar:جوجل]]<br />
[[arz:جوجل]]<br />
[[ast:Google]]<br />
[[az:Google]]<br />
[[bar:Google]]<br />
[[be:Google]]<br />
[[be-x-old:Google]]<br />
[[bg:Google]]<br />
[[bm:Gugolu]]<br />
[[bn:গুগল অনুসন্ধান]]<br />
[[br:Google]]<br />
[[bs:Google]]<br />
[[ca:Google]]<br />
[[ceb:Google]]<br />
[[cs:Google]]<br />
[[cv:Кукăль (компани)]]<br />
[[cy:Google]]<br />
[[da:Google]]<br />
[[diq:Google]]<br />
[[dsb:Google]]<br />
[[el:Google]]<br />
[[en:Google]]<br />
[[eo:Google]]<br />
[[es:Google]]<br />
[[et:Google]]<br />
[[eu:Google]]<br />
[[fa:گوگل]]<br />
[[fi:Google]]<br />
[[fo:Google]]<br />
[[fr:Google]]<br />
[[ga:Google]]<br />
[[gl:Google]]<br />
[[he:גוגל (חברה)]]<br />
[[hi:गूगल]]<br />
[[hr:Google (tvrtka)]]<br />
[[hsb:Google]]<br />
[[ht:Google]]<br />
[[hu:Google, Inc.]]<br />
[[id:Google]]<br />
[[io:Google]]<br />
[[is:Google]]<br />
[[it:Google Inc.]]<br />
[[iu:ᒎᒐᓪ/guugal]]<br />
[[ja:Google]]<br />
[[ka:Google]]<br />
[[kaa:Google]]<br />
[[kab:Google]]<br />
[[kk:Google]]<br />
[[km:Google ស្វែងរក]]<br />
[[kn:ಗೂಗಲ್]]<br />
[[ko:구글]]<br />
[[ku:Google]]<br />
[[ky:Google]]<br />
[[la:Google]]<br />
[[lb:Google]]<br />
[[lo:ກູໂກລ]]<br />
[[lt:Google]]<br />
[[lv:Google]]<br />
[[mg:Google]]<br />
[[mk:Google]]<br />
[[ml:ഗൂഗിള്]]<br />
[[mr:गूगल]]<br />
[[ms:Google]]<br />
[[my:ဂူဂယ်]]<br />
[[nah:Google]]<br />
[[ne:गूगल]]<br />
[[nl:Google Inc.]]<br />
[[nn:Google]]<br />
[[no:Google]]<br />
[[oc:Google]]<br />
[[or:ଗୁଗଲ]]<br />
[[pl:Google]]<br />
[[pnb:گوگل]]<br />
[[ps:ګووګل]]<br />
[[pt:Google]]<br />
[[qu:Google]]<br />
[[rn:Google]]<br />
[[ro:Google]]<br />
[[ru:Google (компания)]]<br />
[[sah:Google]]<br />
[[scn:Google]]<br />
[[sco:Google]]<br />
[[sd:گوگل]]<br />
[[sh:Google]]<br />
[[si:ගූගල්]]<br />
[[simple:Google]]<br />
[[sk:Google]]<br />
[[sl:Google]]<br />
[[so:Google]]<br />
[[sq:Google]]<br />
[[sr:Гугл]]<br />
[[sv:Google]]<br />
[[ta:கூகிள்]]<br />
[[te:గూగుల్]]<br />
[[th:กูเกิล]]<br />
[[tl:Google]]<br />
[[tr:Google]]<br />
[[tt:Google]]<br />
[[uk:Google]]<br />
[[ur:گوگل]]<br />
[[uz:Google]]<br />
[[vec:Google Inc.]]<br />
[[vi:Google]]<br />
[[vls:Google]]<br />
[[wa:Google]]<br />
[[yi:גוגל]]<br />
[[yo:Google]]<br />
[[zh:Google]]<br />
[[zh-min-nan:Google]]<br />
[[zh-yue:Google]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Google_LLC&diff=88377152Google LLC2011-05-02T13:11:38Z<p>Mitterertux: /* Standorte */</p>
<hr />
<div>{{Coordinate |NS=37/25/20/N |EW=122/05/04/W |type=landmark |region=US-CA}}<br />
{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Google Incorporated<br />
| Logo = [[Datei:Google-Logo.svg|275px|Google-Logo]]<br />
| Unternehmensform = [[Gesellschaftsrecht der Vereinigten Staaten#Aktien|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = US38259P5089<br />
| Gründungsdatum = [[Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]], [[Kalifornien]], [[Vereinigte Staaten|USA]] (1998)<br />
| Sitz = Mountain View, Kalifornien, USA<br />
| Leitung = <span/><br />
* [[Eric Schmidt|Eric E. Schmidt]] (Verwaltungsrat)<br />
* [[Sergei Michailowitsch Brin|Sergei Brin]] ([[Chief Technical Officer|CTO]])<br />
* [[Larry Page|Larry E. Page]] ([[Chief Marketing Officer|CMO]], [[Chief Executive Officer|CEO]])<br />
| Mitarbeiterzahl = 24.400 (31. Dezember 2010)<br />
| Umsatz = 23,6 Mrd. [[US-Dollar]] (2009)<ref name="zahlen"/><ref>[http://investor.google.com/releases/2009Q4_google_earnings.html Google announces fourth Quarter and Fiscal Year 2009 Results ], 22. Januar 2010, englisch</ref><br />
| Branche = Internetdienstleistungen, Werbung<br />
| Produkte =<br />
| Homepage = [http://www.google.com/intl/de/corporate/ google.com]<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:Schmidt-Brin-Page-20080520.jpg|miniatur|275px|von links nach rechts, [[Eric E. Schmidt]], [[Sergei Michailowitsch Brin|Sergei Brin]] und [[Larry Page]] (Gründer und CEO von Google)]]<br />
[[File:Umsatz-und-gewinnentwicklung-google.gif|thumb|Umsatz- und Gewinnentwicklung]]<br />
[[Datei:Google.png|miniatur|Das Logo bis zum 5. Mai 2010]]<br />
<br />
Die '''Google Incorporated''' ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in [[Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]] ([[Kalifornien]], [[Vereinigte Staaten|USA]]), das durch Internetdienstleistungen – insbesondere durch die gleichnamige [[Suchmaschine]] „[[Google]]“ – bekannt wurde. Gegründet wurde das Unternehmen am 4. September 1998 von [[Larry Page]] und [[Sergei Brin]]. Noch am selben Tag brachten sie eine erste Testversion des Programms auf den Markt und im selben Jahr ging die Suchmaschine offiziell ans Netz. Das Unternehmen beschreibt das eigene Bestreben wie folgt: {{Zitat|Das Ziel von Google besteht darin, die Informationen der Welt zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen.|Google-Unternehmensinformationen<ref>[http://www.google.de/intl/de/corporate/ Google-Unternehmensinformationen]</ref>}}<br />
<br />
Es beschäftigte Anfang 2009 rund 25.000 Mitarbeiter. Google hat einen marktbeherrschenden Anteil (80 %) an allen Suchanfragen im Internet (Stand 2010). Laut der Marktforschungsgruppe ''[[Millward Brown]]'' ist Google mit einem Wert von rund 160 Milliarden US-Dollar (ca. 131 Milliarden Euro) die [[Liste der teuersten Marken der Welt|teuerste Marke der Welt]] (Stand 2010).<ref>[http://www.millwardbrown.com/Libraries/Optimor_BrandZ_Files/2010_BrandZ_Top100_Report.sflb.ashx millwardbrown.com - BrandZ Top 100 2010 Report]</ref><br />
== Dienstleistungen ==<br />
{{Hauptartikel|Liste von Google-Produkten}}<br />
<br />
Google bietet eine Vielzahl von größtenteils werbefinanzierten kostenlosen Dienstleistungen im [[World Wide Web]] an. Dabei handelt es sich vor allem um die Suche auf verschiedenen Datenquellen. Häufig werden neue Einzeldienste ins Angebot aufgenommen, manchmal als Resultat von Unternehmenseinkäufen. Dabei wird eine neue Dienstleistung oft mit dem Zusatz [[Entwicklungsstadium (Software)#Beta-Version|Beta]] versehen, um anzuzeigen, dass sie noch nicht ausgereift sei. Google wurde dafür kritisiert, dass manche Dienstleistungen den Beta-Status sehr lange behalten.<ref>Wade Roush: ''Google zum Gähnen''. Artikel, Technology Review, 19. Juni 2006 http://www.heise.de/tr/artikel/74397 Abgerufen am 7. Februar 2007</ref> Weniger erfolgreiche Dienste werden im Allgemeinen aber weiter betrieben, die Einstellung von [[Google Answers]] 2006 war die erste Ausnahme.<ref>''Google Answers wird stillgelegt''. Artikel, Heise-Newsticker, 29. November 2006 http://www.heise.de/newsticker/meldung/81718 Abgerufen am 7. Februar 2007</ref><br />
<br />
Zu den wichtigsten Diensten zählen:<br />
<br />
* ''Textdokumente im Web'' – Die bekannteste und meistgenutzte Dienstleistung ist die Volltextsuche von Dokumenten im World Wide Web. Neben dem im Web üblichen [[Hypertext Markup Language|HTML]]-Format durchsucht Google auch andere Dokumenttypen wie etwa [[Portable Document Format|PDF]], [[Postscript]] oder das Doc-Format von [[Microsoft Word]]. Ein Faktor bei der Gewichtung der Suchergebnisse ist die [[Linkpopularität]]; der vollständige Algorithmus wird jedoch von Google Inc. geheim gehalten, um ein Kopieren der Dienstleistung einerseits und eine irreführende Optimierung kommerzieller oder anderer Seiten auf die Google-Suche andererseits zu erschweren.<br />
* ''Bilddateien im Web'' – Um nach Bilddateien zu suchen, verwendet Googles Bildersuche Wörter im Dateinamen sowie in HTML-Dokumenten, die Bilder verwenden. Es werden die [[Grafikformat]]e [[Joint Photographic Experts Group|JPEG]], [[Portable Network Graphics|PNG]] und [[Graphics Interchange Format|GIF]] unterstützt. Eine Suche nach Bildinhalten oder zu einem gegebenen Bild ähnlichen Bildern ist nicht möglich.<br />
* ''Videos'' – ''Google Video'' und [[YouTube]] sind umfangreiche Dienste mit zahlreichen Videos. Pornografisches Material ist nicht zu finden, zudem erfordern erotische, brutale oder radikale Videos (z.B. mit tödlichen Unfällen) bei YouTube eine Anmeldung, aus der zu erschließen ist, dass der Betrachter über 18 bzw. 21 ist.<br />
* ''[[Usenet]]'' – Google besitzt mit [[Google Groups]] ein umfangreiches Archiv von [[Newsgroup]]-Artikeln, welche bis 1981 zurückreichen. In den Beiträgen der verschiedensprachigen Diskussionsforen kann nach Begriffen und Autoren gesucht werden. Die Version 2 ermöglicht außerdem das Anlegen von eigenen Diskussionsforen, allerdings unabhängig vom Usenet.<br />
* ''Karten'' – Der Online-Atlas ''[[Google Maps]]'' beinhaltet Straßenkarten, bekannte Orte und eine Vielzahl anderer ortsbezogener Informationen. Google bietet eine [[Programmierschnittstelle]], mit der in Websites Karten und Routenplaner integriert werden können. ''[[Google Earth]]'' bildet das Desktop-Äquivalent zu ''Google Maps''.<br />
* ''Katalog'' – Das Webverzeichnis ''Google Verzeichnis'', welches auf den Daten des [[Open Directory Project]] basiert, bietet einen Überblick von Websites, die von Redakteuren nach Themengebieten katalogisiert werden.<br />
* ''Nachrichten'' – Der Inhalt von Nachrichten-Websites wird von Google besonders häufig abgerufen. Unter [[Google News]] wird dann auf diese Artikel – gruppiert nach Themen, bestimmten Ereignissen und geordnet nach ihrer Bedeutung – verwiesen. So kann der Leser verschiedene Artikel zum selben Ereignis schnell auffinden.<br />
* ''Produkte'' – Mit der ''[[Froogle|Google Produktsuche]], ehemals [[Froogle]]'', kann man nach bei Online-Händlern angebotenen Waren suchen. Insbesondere ist ein Preisvergleich möglich.<br />
* ''E-Mail'' – [[Gmail]] (in Deutschland ''Google Mail'') ist Googles E-Mail-Dienst. Man kann seine Mails [[Webmail|im Web lesen]], per [[POP3]] oder per [[Internet Message Access Protocol|IMAP]] mit dem eigenen [[E-Mail-Client]] abholen.<br />
* ''[[Google Buzz|Buzz]]'' - Googles Antwort auf andere Gemeinschaftsportale bzw. [[Soziale Software|Online-Kontaktnetzwerke]] wie [[Facebook]] und [[Twitter]].<br />
* ''Übersetzung'' – Eine [[Maschinelle Übersetzung|automatische Übersetzung]] zwischen einigen Sprachen wird für Webseiten angeboten.<br />
* ''Labs'' – [[Google Labs]] bietet neue Services an, die von den Benutzern getestet werden können.<br />
* ''Bücher'' und ''Wissenschaftliche Werke'' – [[Google Buchsuche]] ist ein Suchdienst mit dem in eigens angefertigten [[Digistat]]en und Onlinebüchern im Volltext durchsucht werden können, [[Google Scholar]] ist ein ähnlicher Dienst, spezialisiert auf wissenschaftliche Veröffentlichungen.<br />
* ''Enzyklopädie'' - [[knol]] ist eine Enzyklopädie, die sich seit dem 23. Juli 2008 in der öffentlichen Betaphase befindet.<br />
* ''Betriebssysteme und Browser'' - Google bietet die kostenlosen [[Betriebssystem]]e [[ChromeOS]] und [[Android (Betriebssystem)|Android]] an sowie den Webbrowser [[Google Chrome]]. Ab 2011 soll zudem der Android-Ableger [[Google TV]] verbreitet werden.<br />
<br />
== Geschichte des Unternehmens ==<br />
[[Datei:Larry Page laughs.jpg|miniatur|Gründer Larry Page]]<br />
=== Gründung ===<br />
1995 begegneten sich [[Larry Page|Lawrence Edward (kurz: Larry) Page]] und [[Sergei Brin]] an der [[Stanford University]]<ref>{{cite web|title=Der Triumph der grossen Zahl|publisher=''[[Neue Zürcher Zeitung]]''|url=http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/der_triumph_der_grossen_zahl_1.718652.html|date=2008-04-25|accessdate=2008-05-06}}</ref>. Sie konzipierten die Suchmaschine ''BackRub'', einen Google-Vorläufer. Sie wurde nach den [[Backlink]]s benannt, die zur Bestimmung der Wertigkeit einer Webseite analysiert werden <ref>John Battelle: ''[http://www.wired.com/wired/archive/13.08/battelle.html?tw=wn_tophead_4 The Birth of Google]''. In: [[Wired Magazine]], August 2005.</ref>. Im Jahre 1998 äußerten Internetportale jedoch Desinteresse an der entwickelten Suchtechnik, deren Gerätschaften sich bis dahin im Schlafzimmer von Larry Page befanden. Im August 1998 stellte der Investor [[Andreas von Bechtolsheim|Andy Bechtolsheim]] nach einer zehnminütigen Präsentation der Suchmaschine einen Scheck über 100.000 US-Dollar aus.<ref>[http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1221208682562&openMenu=1013083806405&calledPageId=1013083806405&listid=1018881578737 "Googeln wie ein Gott"] mz-web.de 14. September 2008</ref> Da Bechtolsheim annahm, „Google“ wäre die Firma, setzte er als Empfänger die „Google Inc.“ ein. Ein solches Unternehmen existierte aber bis dahin nicht.<ref>[http://www.google.com/corporate/history.html Offizielle Unternehmensgeschichte von Google], 8. Februar 2008</ref> Larry Page und Sergei Brin ließen das Unternehmen unter diesem Namen registrieren, damit der Scheck eingelöst werden konnte.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/115569 „Google, ein 100.000-Dollar-Missverständnis“], [[Heise online]], 7. September 2008</ref> In einer Garage gründeten am 7. September 1998 Page und Brin die ''Google Inc''. Mit einem Startkapital von umgerechnet 810.000 Euro (1.100.000 Dollar, aufgebracht von den Familien, Freunden und Andy Bechtolsheim) veröffentlichten sie die erste Testversion des Programms. Fünf Monate später bezog Google mit acht Angestellten ein Büro in [[Palo Alto]]. Etwa 500.000 Suchanfragen wurden nun täglich verzeichnet. Nachdem seit September 1999 [[AOL]] und [[Netscape Communications|Netscape]] mit Google zusammenarbeiteten, versechsfachten sich die Suchanfragen. Ein Grund für den ersten Erfolg von Google war, dass andere Suchmaschinen (vor allem [[Altavista]]) bei der Suche nicht schlechter waren, jedoch 1999 ihre Seiten zu umfangreichen Webportalen ausbauten. Bei den damals üblichen langsamen Internet-Verbindungen hatte die einfach aufgebaute Google-Seite deutliche Vorteile.<br />
<br />
=== Entwicklung bis zum Börsengang 2004 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Im Februar 2001 übernahm Google das [[Usenet]]-Archiv von [[Deja News]] und startete seine eigene Usenet-Suche [[Google Groups]].<ref>[http://www.google.com/press/pressrel/pressrelease48.html Google Acquires Usenet Discussion Service and Significant Assets from Deja.com]</ref><br />
* Im September 2001 wurde das Unternehmen Outride Inc. übernommen, aus deren Arbeit iGoogle entstand.<br />
* Im Februar 2003 übernahm Google die [[Blogging]] Plattform [[Blogger.com]] des Unternehmens Pyra Labs, welche zu dieser Zeit schon hunderttausende Nutzer besaß.<ref>[http://www.blogger.com/about]</ref><br />
* Im April 2003 kauft Google das Unternehmen [[Applied Semantics, Inc.]] und integriert die erworbene Technik später in [[Google AdSense]]. Applied Semantics hatte zuvor für Kunden wie [[Overture Services, Inc.|Overture]] mit Hilfe einer KeyWordSense genannten Technik die semantische Bedeutung einer Webseite erkannt und gezielte Werbeeinblendungen ermöglicht. <ref>[http://www.at-web.de/google/applied-semantics.htm Google kauft Applied Semantics]</ref> <ref>[http://newsbreaks.infotoday.com/nbreader.asp?ArticleID=16713 Google Buys Applied Semantics]</ref> (siehe auch Juni 2003)<br />
<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Am 21. September 1999 wurde offiziell die Testphase Googles beendet und der „beta“-Hinweis von der Webseite entfernt.<br />
* Im Herbst 2002 startete das Unternehmen das „AdWords“-Programm in Frankreich, Deutschland, England und Japan.<br />
* Im Juni 2003 begann Google sein AdSense-Werbeprogramm, im Rahmen dessen auf teilnehmenden Websites themenrelevante Werbeanzeigen eingeblendet werden.<br />
* Im August 2003 wurde ein deutschsprachiger Nachrichtendienst angeboten. Angeblich entstünden hier Google-News ohne menschliches Eingreifen.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
* Im Jahr 2000, Ende des 2. Quartals war Google Marktführer auf dem Gebiet der Suchmaschinen mit mehr als einer Milliarde Seiten im Index.<br />
* Im Jahr 2001 wurde [[Eric Schmidt]] zum ersten [[Chief Executive Officer|CEO]].<br />
* Kurz vor Jahresende 2001 wurde die Zahl von drei Milliarden Dokumentenzugriffen, darunter Beiträge bis zum Jahr 1981 zurück, erreicht.<br />
<br />
=== 2004 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Google übernahm im Jahr 2004 ''Where2 LLC''. Später entwickelt sich hieraus [[Google Maps]].<br />
* Am 13. Juli gab Google die Übernahme von ''Picasa LLC'' bekannt, woraus später das Produkt [[Google Picasa]] wird. <ref>[http://www.google.com/press/pressrel/picasa.html Google Acquires Picasa]</ref><br />
* Am 27. Oktober wurde der Kauf der ''Keyhole Corp.'' durch Google bekanntgegeben. Keyhole legte den Grundstein für [[Google Earth]]. <ref>[http://www.google.com/press/pressrel/keyhole.html Google Acquires Keyhole Corp]</ref><br />
<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Am 1. April 2004 offerierte Google die [[Betaversion]] des kostenlosen E-Mail-Services [[Gmail]] mit 1 GB Speicherplatz je Nutzer.<br />
* Am 14. Oktober 2004 stellte das Unternehmen seine [[Google Desktop Search]] vor, ein Programm zum Durchsuchen der Datenbestände des eigenen Rechners.<br />
<br />
=== 2005 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Am 28. März 2005 übernimmt Google die ''Urchin Software Corp.'' Später entsteht daraus das Produkt [[Google Analytics]]. <ref>[http://www.google.com/intl/en/press/pressrel/urchin.html] Google Agrees To Acquire Urchin</ref><br />
* Am 11. Mai gibt Google die Übernahme von ''Dodgeball'', einem mobilen sozialen Netzwerk bekannt. <ref name="Dogball Acquise">[http://venturebeat.com/2005/05/11/google-acquires-dodgeball/ VentureBeat:] Google Acquires Dodgeball</ref> Hieraus wird später der Dienst [[Google Latitude]]. <ref name="NYT Bits">[http://bits.blogs.nytimes.com/2009/02/04/where-are-you-show-em-with-google-latitude/ Where Are You? Show 'Em With Google Latitude]</ref> <ref name="Dogball Acquise"/><br />
* Im August wird der Kauf von ''Android, Inc.'' bekannt. <ref>[http://www.businessweek.com/technology/content/aug2005/tc20050817_0949_tc024.htm BusinessWeek:] Google Buys Android for Its Mobile Arsenal</ref> Siehe auch [[Google Android]].<br />
* Am 21. Dezember 2005 gab Google die Akquisition von fünf Prozent der Aktien von AOL ([[Time Warner]]) bekannt. Damit gelang Google ein großer Erfolg gegen Microsoft, welche ebenfalls an einer solchen Übernahme interessiert waren.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
Im Jahre 2005 wurde ''Google Inc.'' erstmalig auf der [[Forbes-Liste]] geführt, es gelang auf Anhieb der Sprung auf Platz 38. Der Unternehmenswert wurde im Jahr 2005 auf etwa 55 Milliarden Dollar geschätzt.<br />
<br />
=== 2006 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Am 17.&nbsp;Januar 2006 kaufte Google ''dMarc Broadcasting, Inc.'', den Betreiber einer Radio-Werbeplattform.<br />
* Am 9.&nbsp;März übernahm der Konzern die [[Existenzgründung|Start-up-Firma]] ''Upstartle, LLC'' mit dem Produkt [[Writely]]. Später entstand hieraus [[Google Docs]].<br />
* Am 14. März kaufte Google das 3D-Unternehmen [[Google SketchUp|''@Last Software'']] zur Integration von 3D-Skizzen in [[Google Earth]]. <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2006/03/new-home-for-last-software.html Official Google Blog:] A new home for @Last Software</ref>Das Produkt nennt sich später [[Google SketchUp]].<br />
* Am 15. August wird der Kauf von ''Neven Vision'' bekannt (in Deutschland Neven Vision Germany GmbH). Neven Vision gehören Patente im Bereich Biometrische Gesichtserkennung und Objekterkennung. <ref>[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19249/1.html heise Telepolis:] Die Welt als Bild</ref> <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2006/08/better-way-to-organize-photos.html Official Google Blog:] A better way to organize photos?</ref><br />
* Am 9.&nbsp;Oktober übernahm Google für 1,65&nbsp;Mrd. Dollar das Internet-Videoportal [[YouTube|YouTube, LLC]].<ref>{{Tagesschau|ID=meldung93966|Beschreibung=tagesschau.de:|AlteURL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5989496_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html}} Google schluckt Videoportal YouTube</ref><br />
* Am 1. November kaufte Google das Wiki-Startup ''JotSpot Inc.''. Später wird hieraus [[Google Sites]]. <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/80313 heise.de] Google übernahm Wiki-Startup JotSpot</ref><br />
* Am 18. Dezember erwirbt Google Teile des Schweizer Kartenunternehmens ''Endoxon''.<br />
<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Ab dem 12.&nbsp;April war der Google-Kalender ''Google Calendar'' als Beta veröffentlicht, Anmeldungen waren möglich. Dies stellte einen neuen Konkurrenzpunkt gegen MSN und [[Yahoo]] dar.<br />
* Am 29.&nbsp;Juni startete Google das Bezahlsystem [[Google Checkout]].<br />
* Am 30. August startet Google seinen Service ''Google Books'' zum Download nicht mehr urheberrechtlich geschützter Bücher.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
2006 wurde Google zur einflussreichsten [[Marke (Recht)|Marke]] des Jahres 2005 gewählt.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/68661 heise.de:] Google zur „einflussreichsten Marke“ 2005 gewählt</ref><br />
<br />
=== 2007 ===<br />
[[Datei:Sergey Brin, Web 2.0 Conference.jpg|miniatur|Gründer Sergei Brin]]<br />
<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Im März 2007 wurde die von dem Schweden [[Hans Rosling]] entwickelte Software Trendalyzer (früher [[Gapminder]] genannt) durch Übernahme des gleichnamigen Unternehmens erworben. Mit Trendalyzer ist es möglich, statistische Werte zu visualisieren. Außerdem sollen große Datenmengen über ein spezielles Interface besser zugänglich gemacht werden können. Einige Komponenten der Software wurden für die allgemeine Benutzung durch die Visualisierungsschnittstelle zur Anwendungsprogrammierung (Google Visualization API) verfügbar. <ref>http://code.google.com/apis/visualization/documentation/gadgetgallery.html</ref><br />
* Am 13.&nbsp;April 2007 übernahm Google das Online-Werbenetzwerk [[DoubleClick|''DoubleClick, Inc.'']], einen der größten Online-Werbevermarkter, für 3,1&nbsp;Milliarden US-Dollar und überbot damit unter anderem die Mitbieter Microsoft und Yahoo <ref>[http://www.jmboard.com/gw/2007/04/14/google-kauft-doubleclick/] Google kauft DoubleClick für 3,1 Milliarden US-Dollar</ref> <ref>[http://www.golem.de/0704/51672.html golem.de:] Google kauft DoubleClick für 3,1 Milliarden US-Dollar</ref>. Die DoubleClick-Technik wird später in [[Google AdWords]] integriert. Google Inc. dominiert damit den Markt für Onlinewerbung mit 80&nbsp;Prozent Marktanteil; die Konkurrenzunternehmen Microsoft und [[AT&T]] appellierten deshalb an die Kartellbehörden <ref name="onlinewerbung80Prozent"> [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,477365,00.html spiegel.de:] „Google und DoubleClick würden zusammen mehr als 80 Prozent der Werbung umschlagen, die ein Internet-Nutzer sieht, wenn er eine Website ansteuert, argumentierten sie.“</ref><br />
* Im April kauft Google den schwedischen Videokonferenz-Spezialisten [[Marratech]] <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/88600 heise online – Google übernimmt schwedischen Videokonferenz-Spezialisten]</ref><br />
* Am 30.&nbsp;Mai kaufte der Konzern [[Panoramio|''Panoramio'']], ein Start-up, das sich auf die Verbreitung geolokaler Digitalfotos spezialisiert hat. Diese Fotos können nun in [[Google Earth]] und [[Google Maps]] angezeigt werden.<br />
* Am 3.&nbsp;Juli übernahm das Unternehmen den kalifornischen Telefondienstleister [[GrandCentral Communications|''GrandCentral Communications'']]. Hieraus entsteht das VoIP-Produkt [[Google Voice]]. <ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-integriert-GrandCentral-als-Google-Voice--/meldung/134463 heise.de:] Google integriert GrandCentral als Google Voice</ref><br />
* Im Juli bezahlte das Unternehmen für die Übernahme des IT-Sicherheitsdienstleisters [[Postini|''Postini'']] 625&nbsp;Millionen US-Dollar.<br />
* Mit den Unternehmen ''Tonic Systems'' <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2007/04/were-expecting.html Official Google Blog: We're expecting]</ref> und ''Zenter'' <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2007/06/more-sharing.html Official Google Blog: More sharing]</ref> erwirbt Google nach ''Upstartle'' (siehe März 2006), zwei weitere Unternehmen, deren Technik in [[Google Docs]] einfließt.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
Google darf nach einem Gerichtsurteil vom 14.&nbsp;Februar 2007 in Belgien die Artikel nationaler Tageszeitungen nicht mehr veröffentlichen und musste 3,45 Mio. Euro Geldstrafe bezahlen.<ref>BuchMarkt 3/2007, S. 25</ref>. Am 23.&nbsp;April ist Google die wertvollste Marke der Welt vor [[General Electric]], [[Microsoft]] und [[Coca-Cola]] <ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,478914,00.html spiegel.de:] Ranking. Google ist wertvollste Marke der Welt, 23. April 2007.</ref> Drei Tage darauf konnte Google auf die meisten Besucher im Internet vor Microsoft, Yahoo, Time Warner, eBay und Wikipedia verweisen <ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,479583,00.html spiegel.de:] für März 2007: „1. Google (528 Millionen Besucher) 2. Microsoft (527 Millionen Besucher) 3. Yahoo (473 Millionen Besucher) 4. Time-Warner (272 Millionen Besucher) 5. Ebay (256 Millionen Besucher) 6. Wikipedia (212 Millionen Besucher)“</ref>.<br />
<br />
=== 2008 ===<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Im März 2008 präsentiert Google seinen Dienst für elektronische Patientenakten namens [[Google Health]].<br />
* Am 23. Juli 2008 geht mit [[Knol]] ein Wissensportal in die öffentliche Testphase.<br />
* Im September 2008 wird ein von Google entwickelter Browser mit Namen [[Google Chrome]] vorgestellt.<br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
Google wird exklusiver Sponsor eines Satelliten mit Namen ''[[GeoEye (Satellit)|GeoEye-1]]'', der aktuelle hochauflösende Satellitenfotos für Google Earth und Google Maps liefert.<ref>[http://www.netzwelt.de/news/78710-geoeye-1-googles-satellit-liefert-erstes.html netzwelt.de:] Geoeye-1: Googles Satellit liefert erstes Bild</ref><ref>[http://www.silicon.de/lifestyle/web/0,39038976,41001977,00/google+wirft+ein+geoeye_1+auf+earth.htm silicon.de:] Google wirft ein GeoEye-1 auf Earth</ref> Beim Start des Satelliten waren die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin anwesend. <ref>[http://www.theinquirer.de/2008/09/07/google-sieht-dich-jetzt-noch-scharfer.html theinquirer.de:] Google sieht dich – jetzt noch schärfer</ref><br />
<br />
=== 2009 ===<br />
==== Akquisitionen ====<br />
* Anfang November 2009 hat Google für 750 Millionen US-Dollar das Unternehmen AdMob gekauft, welches mobile Werbung anbietet.<ref>[http://www.golem.de/0911/71067.html]</ref><br />
* Im November hat Google den Bannerwerbung-Optimierer Teracent übernommen, dessen Technologie auch von Konkurrent Yahoo! eingesetzt wurde.<ref>[http://googleblog.blogspot.com/2009/11/displaying-best-display-ad-with.html]</ref><br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Seit März 2009 können Werbekunden von Google über ''Interest Based Ads'' mittels interessenbasierter Anzeigen (siehe [[Predictive Behavioral Targeting | Behavioral Targeting]]) Konsumenten gezielter ansprechen.<ref>[http://adsense-de.blogspot.com/2009/03/hohere-einnahmen-durch-mageschneiderte.html AdSense Blog:] Höhere Einnahmen durch maßgeschneiderte Anzeigen</ref><ref>[http://www.golem.de/0903/65838.html golem.de:] Behavioral Targeting bei Google AdSense und YouTube</ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/computer/746/461372/text/ sueddeutsche.de:] Personalisierte Werbung – Google weiß, wo du surfst</ref><br />
* Seit Juni 2009 bietet Google mit dem Produkt [[Google Fusion Tables]] Nutzern die Möglichkeit an, große Datensammlungen in Form von Tabellen mit einer Größe von bis zu 100&nbsp;MB online zu verwalten.<ref>[http://tables.googlelabs.com/ Google Inc.:] Google Fusion Tables</ref><br />
* Mit dem im Juni 2009 veröffentlichten [[Toolkit]] für den [[Google Translator]] können Nutzer komplette Dokumente von ihrem Computer hochladen und automatisch in andere Sprachen übersetzen lassen.<ref>[http://translate.google.com/toolkit/ Google Inc.:] Google Translator Toolkit</ref><br />
<br />
==== Vorankündigungen ====<br />
* [[Google Wave]] ist ein internetbasiertes System zur Kommunikation und Zusammenarbeit in Echtzeit, das im Mai 2009 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Entwickler stammen aus der Firmenübernahme von [[Google Inc.#Akquisitionen 2|Where2 LLC aus dem Jahr 2004]], aus dem Google Maps entstand.<br />
* [[Google Squared]] ist eine neue experimentelle Suchmaschine von Google, die Suchergebnisse im Tabellenformat liefert und im Juni 2009 veröffentlicht wurde. Die Suchmaschine versucht, automatisch Struktur in unstrukturierte Daten aus dem Web zu bringen.<ref>[http://www.google.com/squared Google Labs:] Google Squared</ref><ref>[http://www.techcrunch.com/2009/05/12/what-is-google-squared-it-is-how-google-will-crush-wolfram-alpha-exclusive-video/ Techcrunch:] What Is Google Squared? It Is How Google Will Crush Wolfram Alpha (Exclusive Video)</ref><ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-Squared-ist-online--/meldung/139860 heise online:] Google Squared ist online</ref><br />
* [[Google Chrome OS]] ist ein für Computer konzipiertes Betriebssystem, das auf dem [[Linux (Kernel)|Linux-Kernel]] basiert und den integrierten Webbrowser [[Google Chrome]] als Hauptplattform für Webanwendungen nutzt. Erste Geräte mit Google Chrome OS sollen in der ersten Jahreshälfte 2011 im Handel verfügbar sein. Google Chrome OS wurde wie [[Android (Betriebssystem)|Android]] als Open Source verfügbar gemacht.<ref name="heisechromeos">{{Internetquelle|url=http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-veroeffentlicht-den-Quelltext-von-Chrome-OS-Update-864431.html|titel=Google veröffentlicht den Quelltext von Chrome OS|hrsg=Heise Online|datum=19. November 2009|zugriff=20. November 2009}}</ref><br />
<br />
==== Sonstige Ereignisse ====<br />
* Am 31. März 2009 startete Google eine eigene Beteiligungsgesellschaft mit einem Risikokapital in Höhe von 100 Millionen Dollar, um dieses in erfolgversprechende Start-ups aus allen Wirtschaftsteilen zu investieren. Der Schwerpunkt der Finanzinvestments liegt laut Aussage der [[Google Ventures|Google-Ventures]]-Managing-Partner [[Rich Miner]] und [[Bill Maris]] in den Bereichen Software, Umwelttechnik, Biotechnologie, Gesundheitswesen und Internettechnologien für Verbraucher.<ref>[http://www.wirtschaftsblatt.at/home/schwerpunkt/itnews/ebusiness/368728/index.do WirtschaftsBlatt.at:] Google Ventures verteilt 100 Millionen an Start Ups</ref><ref>[http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_unternehmen_business_google_startet_beteiligungsgesellschaft_google_ventures_story-39001020-41002408-1.htm ZDnet:] Google startet Beteiligungsgesellschaft Google Ventures</ref><ref>[http://googleblog.blogspot.com/2009/03/googles-newest-venture.html Google Blog:] Google’s newest venture</ref><br />
* [[Google Book Search]] strebt in den USA eine rechtliche Einigung über Copyrightsverletzungen bei eingescannten Büchern an. Gleichzeitig soll darüber die bisherige Praxis der Copyrightsverletzung legalisiert werden und eine Nutzungsvereinbarung mit weltweit allen Buchautoren und Rechteinhabern getroffen werden, sofern sie der 'Einigung' nicht widersprechen (Einspruchsfrist: 8. September). Von dieser sogenannten 'Einigung' ([[Google Book Search#Google Book Settlement|Google Book Settlement]]) sind auch deutschsprachige Autoren und Autorinnen betroffen, unabhängig davon, ob sie von diesem Gerichtsverfahren wissen oder nicht.<br />
* Am 16. September 2009 gab Google bekannt, den führenden [[CAPTCHA]]-Spezialisten „ReCaptcha“ übernommen zu haben. Zum einen wird damit das eigene CAPTCHA durch eine bessere Lösung ersetzt, zum anderen ergibt sich damit für Google die Möglichkeit die eigenen Aktivitäten zur Digitalisierung von Handschriften und Büchern, z.B. im Rahmen von [[Google Bücher]], zu unterstützen.<br />
<br />
=== 2010 ===<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Am 9. Februar 2010 veröffentlichte das Unternehmen [[Google Buzz]], einen Dienst zum Austausch von Nachrichten und Kommentaren.<br />
<br />
=== 2011 ===<br />
==== Produktveröffentlichungen ====<br />
* Seit Februar 2011 bietet das [[Google Art Project]] die Möglichkeit, virtuelle Rundgänge durch bedeutende internationale Kunstmuseen zu unternehmen und ausgewählte Kunstwerke in sehr hoher Auflösung und mit Zoomfunktion zu betrachten. Zusätzliche Informationen zu den Werken und Künstlern werden am Bildrand eingeblendet.<ref>{{Internetquelle | url=https://sites.google.com/a/pressatgoogle.com/art-project/press-release-and-or-googlegram | titel=Pressemitteilung von Google am 1. Februar 2011|sprache=en| zugriff=2011-02-11}}</ref><br />
* Ende März 2011 wurde der neue Dienst [[Google +1]] vorgestellt. Ähnlich dem ''Gefällt mir''-Button von [[Facebook]] können Nutzer in Zukunft Suchergebnisse und Anzeigen mit dem ''+1''-Knopf markieren, um andere Nutzer auf dieses Ergebnis aufmerksam zu machen.<br />
<br />
== Börsenentwicklung ==<br />
Am 29. April 2004, verkündete das Unternehmen den seit geraumer Zeit erwarteten Gang an die US-[[Börse]]. Die Online-Registrierung für den [[Börsengang]] ([[Initial Public Offering|IPO]]), von dem man sich einen Erlös von 3,3 Milliarden [[US-Dollar]] erhoffte, begann am 1. August. Der ursprünglich geplante Ausgabepreis von 108 bis 135 Dollar je Aktie musste auf 80 bis 85 Dollar gesenkt werden, bevor die Aktie am 19. August 2004 zum ersten Mal in den Handel kam. Bereits am ersten Handelstag stieg der Kurs auf über 100 Dollar und machte damit [[Larry Page]] und [[Sergei Brin]], die jeder noch etwa 38 Millionen Aktien hielten, zu Multimilliardären.<br />
<br />
Am 18. November 2005 klettert die Google-Aktie über die 400-Dollar-Marke. Bei 179.123.000 ausgegebenen Aktien hatte Google damit einen Marktwert von 112 Milliarden US-Dollar. Aufgrund des hohen Börsenkurses übertraf Google große Konzerne wie Coca-Cola, IBM, Cisco oder Time Warner. Die Google-Gründer befinden sich nun in den Top 20 der reichsten Männer der USA. Google zählt neben Microsoft, Yahoo und AOL zu den Big Four im Internet.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-Aktie-klettert-ueber-400-Dollar-Marke--/meldung/66353 heise.de] Google-Aktie klettert über 400-Dollar-Marke</ref><br />
<br />
Zum 24. Oktober 2006 überstieg der Google-Marktwert 150 Milliarden Dollar. Damit war Google weit mehr wert als das Branchenschwergewicht [[IBM]]<ref name="googlemarktwertrekord"> [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,444288,00.html spiegel.de:] Rekord: Der Google-Marktwert steigt über 150 Milliarden Dollar</ref> <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/79930 heise.de:] Google ist an der Wall Street mehr wert als IBM</ref>. Die Aktie des Unternehmens kletterte am 22.&nbsp;November 2006 über die 500-Dollar-Marke. Bei 179.123.000 ausgegebenen Aktien hatte Google damit einen Marktwert von 156&nbsp;Milliarden US-Dollar. Damit rangierte Google auf Platz 14 der US-Unternehmen und auf Platz 3 der weltweiten IT-Unternehmen.<ref name="googleAktie500Dollar">[http://www.heise.de/newsticker/meldung/81397 heise.de:] Aktien von Apple und Google auf Allzeithoch</ref><br />
<br />
Am 19.&nbsp;Oktober 2007 kletterte Googles Marktwert auf über 200&nbsp;Milliarden US-Dollar <ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/97683 heise.de:] Googles Börsenwert knackt die 200-Milliarden-Grenze</ref>. Damit rangiert Google auf Platz 2 hinter Microsoft (293&nbsp;Milliarden US-Dollar) der weltweiten IT-Unternehmen <ref>[http://futurezone.orf.at/business/stories/230241/ orf.at:] „Google hat inzwischen alle Technologie- und Internet-Werte mit Ausnahme von Microsoft [Börsenwert 293 Mrd. Dollar] überholt. Die Google-Aktien sind insgesamt mehr wert als die des Netzwerkausrüsters Cisco Systems [199 Mrd.], des Chip-Riesen Intel [158 Mrd.] und der Computer-Branchenführer IBM [156 Mrd.] und Hewlett-Packard [137 Mrd.].“</ref> und auf Platz 10 aller US-Unternehmen <ref>[http://www.sueddeutsche.de/,tt7m1/finanzen/bildstrecke/608/137332/p0/ sueddeutsche.de:] „Vor wenigen Tagen überschritt der Kurs der Google-Aktie die 600-Dollar-Marke und das Unternehmen steht mittlerweile in der Rangliste der wertvollsten US-Gesellschaften auf Platz zehn.“</ref>. Die Aktie ist zum 31.&nbsp;Oktober 2007 innerhalb von drei Wochen von 600&nbsp;US-Dollar auf 700&nbsp;US-Dollar gestiegen, der Marktwert liegt nun bei 220&nbsp;Mrd. US-Dollar. Google zog damit 2007 an Procter & Gamble (218&nbsp;Mrd. US-Dollar), der Bank of America (214&nbsp;Mrd. US-Dollar) und dem weltgrößten Automobilhersteller Toyota (204&nbsp;Mrd. US-Dollar) vorbei.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/98292 heise.de:] Google-Aktie: In nur drei Wochen 100 US-Dollar teurer</ref><br />
<br />
Insgesamt gibt es 313 Millionen Aktien von Google Inc.. Der [[Marktkapitalisierung|Börsenwert]] betrug mit Stichtag 17. März 2008 rund 84 Milliarden Dollar; der Börsenkurs lag an diesem Tag bei ca. 268 Dollar pro Aktie.<br />
Der Wert der Google Aktie lag Anfang 2007 bei mehr als 500 Dollar. Ende 2007 erreichte die Google Aktie ein Allzeithoch über 700 Dollar. <ref>[http://www.welt.de/webwelt/article1317826/Google_Aktie_knackt_auch_die_700_Dollar_Marke.html welt.de:] Google-Aktie knackt auch die 700-Dollar-Marke</ref><br />
<br />
== Werbung und Finanzierung ==<br />
[[Datei:Googleplex-SignIn.jpg|miniatur|[[Googleplex]]]]<br />
<br />
{| class="wikitable float-right"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="4"|Geschäftszahlen<ref name="zahlen">[http://www.heise.de/newsticker/meldung/102837 heise.de]: siehe Tabelle unten</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Jahr !! Umsatz<br />in Mio. Dollar !! Gewinn<br />in Mio. Dollar<br />
|- align="right"<br />
| 2009<br />
| 23.648<br />
| 6.519<br />
|- align="right"<br />
| 2008<br />
| 21.795<br />
| 4.282<br />
|- align="right"<br />
| 2007<br />
| 16.503<br />
| 4.203<br />
|- align="right"<br />
| 2006<br />
| 10.604<br />
| 3.078<br />
|- align="right"<br />
| 2005<br />
| 6.139<br />
| 1.465<br />
|- align="right"<br />
| 2004<br />
| 3.200<br />
| 399,1<br />
|- align="right"<br />
| 2003<br />
| 961,9<br />
| 105,6<br />
|- align="right"<br />
| 2002<br />
| 347,8<br />
| 99,7<br />
|- align="right"<br />
| 2001<br />
| 86,4<br />
| 7,0<br />
|- align="right"<br />
| 2000<br />
| 19,1<br />
| -14,7<br />
|}<br />
<br />
=== AdWords ===<br />
Google verkauft für beliebige [[Deskriptor|Suchbegriffe]] das Einblenden [[Gesponserte Links|gesponserter Links]] im Rahmen seines [[Google AdWords|Google-AdWords-Programms]]. Diese reine Textwerbung ist optisch speziell hervorgehoben, so dass der Benutzer sie von den eigentlichen Suchergebnissen unterscheiden kann. Auf diese Weise wird Werbung angezeigt, die inhaltlich zur Suchanfrage passt und somit den werbenden AdWords-Kunden mit der Benutzerklientel zusammenbringt, die mit höherer Wahrscheinlichkeit an seinen Produkten und Dienstleistungen interessiert ist. Der Kunde legt die maximale Vergütung pro Klick selbst fest, wobei eine höhere Vergütung eine höhere Position gegenüber konkurrierenden Anzeigen erzielen kann.<br />
<br />
=== AdSense ===<br />
Zusätzlich entstehen Gewinne durch das Google „[[Google AdSense|AdSense]]“-[[Affiliate-Marketing|Partnerprogramm]]; dies ist kontextabhängige Werbung, welche Webmaster auf ihren Webseiten einbinden können. Hierüber können seit Mai 2004 auch grafische Werbebanner in vier Standardgrößen platziert werden. Seit Juni 2005 können die Kunden über das „Site Targeting“ außerdem gezielt auf bestimmten Seiten werben, statische und animierte [[Werbebanner]] einsetzen und diese über die Zahl der Abrufe bezahlen. Bislang war nur eine Bezahlung pro Klick möglich.<br />
<br />
Google behält sich eine Deaktivierung des AdSense-Kontos ohne Angabe von Gründen vor.<br />
<br />
Google hat angekündigt, sich nicht auf die Werbung im Internet beschränken zu wollen, sondern mittel- und langfristig am Werbemarkt insgesamt zu partizipieren. Angestrebt wird AdSense zu einem crossmedialen Werbenetzwerk, in das neben der Internetwerbung auch die klassischen Medien Print, Radio und Fernsehen einbezogen sind, auszubauen. Hintergrund ist die Befürchtung, dass Google ohne neue Umsatzquellen bald an Grenzen für die weitere Expansion stoßen könnte. 95 Prozent der weltweiten Werbeumsätze werden nach wie vor in den klassischen Medien getätigt.<br />
<br />
Google hat insbesondere in den USA bereits vielfältige Aktivitäten entwickelt. So bestehen Kooperationen und Pilotprojekte mit Presse- und Radiounternehmen, um den Einsatz der Google-Werbekonzepte auch in diesen Sektoren zu testen. Im digitalen, rückkanalfähigen Fernsehen hofft Google, ein Werbeinstrument lancieren zu können, das eine individuelle Werbeansprache der Zuschauer ermöglicht, was als wesentliche Innovation im Werbefernsehen angesehen würde. Auch bei mobilen Datendiensten möchte Google sein AdSense-System durchsetzen.<ref>[http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/01-2008_Kaumanns.pdf] Von der Suchmaschine zum Werbekonzern</ref><br />
<br />
=== Suchdienstleistungen für Portale ===<br />
Googles Suchtechnik wird auch an Internetportale lizenziert, um dort eine Websuche anbieten zu können, ohne dass Benutzer das Portal verlassen müssen.<br />
<br />
=== Google Appliance ===<br />
Mit der ''Google Appliance'' verkauft Google seine Suchtechnologie an Unternehmen, die sie im eigenen [[Intranet]] einsetzen möchten. Bei der Appliance handelt es sich um einen Server mit vorinstallierter Software, der im unternehmenseigenen Netz dieselbe Aufgabe übernimmt, die Google für das World Wide Web leistet. Dokumente werden im Index vorgehalten und Suchanfragen beantwortet.<br />
<br />
== Karitatives Engagement ==<br />
<br />
Mit Google.org besteht abseits des eigentlichen Unternehmens, der Google Inc., seit 2005/2006 eine karitative Einrichtung, welche als „philanthropischer Arm von Google“ bezeichnet wird. Das Startkapital betrug 1 Milliarde Dollar. Ihr Ziel ist es, gewinnbringend in verschiedene vorhandene Projekte zu investieren, aber auch eigene Unternehmungen anzugehen. Google.org will vor allem Bereiche wie globale Armut, Energie und Umweltschutz abdecken. Ein bekanntes Projekt ist die geplante Mitentwicklung eines [[Hybridauto]]s.<br />
<br />
Der derzeitige Direktor von Google.org ist Dr. Lawrence Brilliant.<br />
<br />
== Standorte ==<br />
<br />
Als US-amerikanisches Unternehmen hat es seine Zentrale in [[Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]], im Bundesstaat [[Kalifornien]], wo das Unternehmen auch gegründet wurde. Daneben unterhält Google viele Zweigniederlassungen in der ganzen Welt. Unter anderem sind in [[Europa]] – neben [[Dänemark]], [[Polen]], [[Tschechien]], der [[Schweiz]], [[Frankreich]] und den [[Niederlande]]n – auch in [[Deutschland]] Standorte – in den Städten [[Hamburg]] und [[München]] – eingerichtet worden.<ref>[http://www.google.de/corporate/address.html Unternehmensbezogene Informationen] – Seite mit Adressen der Niederlassungen bei ''Google''; Stand: 17.&nbsp;Februar 2011</ref> Im Februar 2011 wurde außerdem bekannt gegeben, dass auch in [[Berlin]] ein neues Forschungsinstitut aufgebaut werden soll.<ref>[http://www.golem.de/1102/81472.html Internet und Gesellschaft: Google baut Forschungsinstitut in Berlin] – Artikel bei ''[[Golem.de]]'', vom 16. Februar 2011</ref><br />
<br />
== Google in der Kritik ==<br />
=== Ergebnisfilterung ===<br />
==== Ergebnisfilterung aus gesetzlichen Gründen ====<br />
Google entfernt auf seinen Ergebnisseiten seiner Suchmaschine Einträge wegen gesetzlicher Auflagen. Da Google in verschiedenen Ländern Zweigstellen unterhält, werden unterschiedliche Ergebnisse entfernt.<br />
<br />
Die erste Gruppe umfasst Websites, die Inhalte anbieten, obwohl sie das [[Urheberrecht]] oder eine entsprechende Genehmigung dazu nicht besitzen. Dazu gehörten anfangs vor allem Websites, die geschütztes Material der [[Scientology|Church of Scientology]] anboten. Mittlerweile entfernt Google alle Inhalte, für die jemand bei Google eine ''infringement notification'' (etwa: Rechtsverletzungsbescheid) gemäß dem US-amerikanischen [[Digital Millennium Copyright Act|DMCA-Gesetz]] einreicht.<ref>{{Literatur |Titel=Digital Millennium Copyright Act (DMCA) - Benachrichtigung über eine Urheberrechtsverletzung in der Websuche und allen anderen Produkten |Online=[http://www.google.com/dmca.html#notification] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Wird auf einer bestimmten Google-Ergebnisseite ein Eintrag aus diesem Grund unterdrückt, blendet Google unten auf der Seite einen entsprechenden Hinweis ein.<br />
<br />
Kritik an Google wird vor allem wegen der zweiten Gruppe von Eingriffen in den eigenen automatisierten Ranking-Betrieb laut. Dabei werden Ergebnisse entfernt, weil die Verbreitung der Inhalte auf den Seiten, auf die verwiesen wird, in dem betreffenden Land verboten ist.<br />
<br />
So werden auf Google.de und Google.fr (der deutschen bzw. französischsprachigen [[Domäne (Internet)|Domain]] der Suchmaschine) einige Seiten mit Inhalten entfernt, die strafbar sind, in Deutschland zum Beispiel nach §130 StGB („[[Volksverhetzung]]“). Die Gesetzgebung in Frankreich und Deutschland verbietet das Anbieten solcher Inhalte. Neben der eigentlichen Zensur wird auch Kritik an Google Informationspolitik geübt. Google beschränkt sich auf den eigenen Hilfeseiten auf einen allgemeinen Hinweis, dass nur aufgrund lokaler Vorschriften Ergebnisse entfernt werden und dies mit einer Einblendung gekennzeichnet wird. Tatsächlich findet eine solche Einblendung in manchen Fällen nach wie vor nicht statt (Stand Januar 2006).<br />
<br />
Besonderes Aufsehen erlangte Googles am 25. Januar 2006 freigeschaltete chinesische Suchmaschine Google.cn.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Google zensiert seine neue chinesische Suchmaschine [Update] |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/68792] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Wie bei der deutschen und französischen Ausgabe ist das Ausmaß der Filterungen von den Behörden vorgeschrieben. Im Falle Chinas ist wegen der spezifischen Gewichtung verbotener Texte die Filterung entsprechend intensiver, gleichwohl aber in Übereinstimmung mit den Gesetzen. In der Ausschlussliste finden sich Begriffe wie {{zh|kurz=|v=法轮功}} ([[Falun Gong|Falungong]]), {{zh|kurz=|v=六四}} (4. Juni, [[Tian'anmen-Massaker]] 1989) oder {{zh|kurz=|v=台湾独立}} (Unabhängigkeit für [[Taiwan]]). Seiten, die den chinesischen Behörden nicht gefallen, werden nicht aufgelistet und bei Eingabe der Begriffe sind nur noch Seiten zu finden, die einen regierungsfreundlichen Tenor aufweisen. Google weist Nutzer bei der Suche nach Begriffen, die auf der Zensurliste stehen, auf die Beseitigungen hin.<br />
<br />
Google hat am 12. Januar 2010 angekündigt, die Zensur in China aufgrund von Cyber-Attacken, u.a. auf Gmail-Accounts von Menschenrechtlern, in Kürze einzustellen. Google könnte hierdurch von den chinesischen Behörden in China abgeschaltet werden<br />
<ref>{{Literatur |Titel=A new approach to China[Update] |Online=[http://googleblog.blogspot.com/2010/01/new-approach-to-china.html] |Zugriff=2010-01-12}}</ref>. Ende März machte Google seine Drohung wahr und leitet die Suchanfragen von google.cn an den Server aus Honkong weiter, um so die gesetzlichen Auflagen zu umgehen.<ref>[http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/1003/74003.html&wort[]=google&wort[]=china Google China abgeschaltet]</ref> Daraufhin blockierte China einzelne Suchbegriffe bei Google Hongkong.<ref>[http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/1003/74017.html China blockiert einzelne Suchbegriffe bei Google Hongkong]</ref> Um den drohenden Lizenzentzug für seine chinesische Website zu verhindern, ersetzte das Unternehmen Ende Juni 2010 die automatische Weiterleitung von google.cn an google.com.hk durch eine manuelle Weiterleitung.<ref>[http://www.zdnet.de/news/digitale_wirtschaft_internet_ebusiness_google_muss_automatische_umleitung_seiner_chinesischen_websuche_aufheben_story-39002364-41534006-1.htm Google muss automatische Umleitung seiner chinesischen Websuche aufheben]</ref> Am 9. Juli 2010 gab das Unternehmen bekannt, dass die chinesische Regierung die Betreiberlizenz für Google China erneuert hat. <ref>[http://googleblog.blogspot.com/2010/06/update-on-china.html Official Google Blog: An update on China]</ref><ref>[http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article8386854/Google-erhaelt-neue-Internet-Lizenz-fuer-China.html Zensur: Google erhält neue Internet-Lizenz für China]</ref><br />
<br />
Kritiker verurteilen das Vorgehen von Google Inc. als Anbiedern aus Profitgründen an die chinesische Regierung mit ihren immer noch praktizierten Menschenrechtsverletzungen.<ref>Zum Beispiel: {{Literatur |Autor=International Campaign for Tibet Deutschland e.V. |Titel=Pressemitteilung: Google unterwirft sich Diktat Pekings |Online=[http://www.savetibet.org/de/news/news.php?id=219] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Google entgegnet, dass man die aufgelegten Einschränkungen missbilligt, aber davon überzeugt sei, dass die zensierten Google-Ergebnisse eine Verbesserung zum vorherigen Verfahren seien.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew McLaughlin |Titel=Official Google Blog: Google in China |Online=[http://googleblog.blogspot.com/2006/01/google-in-china.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
Googles selbstgewähltes Unternehmensmotto ''Don’t be evil'' (Tu nichts Böses), gegen das sie nun in der Wahrnehmung der Kritiker verstoßen, ist zusammen mit Googles hohem Marktanteil ein Grund dafür, dass der Protest gegen das China-Geschäft größer ist als bei den Konkurrenten Yahoo und Bing (Microsoft), die bereits mit ähnlichen Filterungen auf dem chinesischen Markt vertreten sind.<br />
<br />
==== Ergebnisfilterung wegen Regelverstoß ====<br />
Google entfernt Seiten aus dem Index ihrer Suchmaschine, die gegen unternehmensinterne Regeln verstoßen.<ref>{{Literatur |Titel=Leipziger Messe hat Ärger mit Google - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0610/48515.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><ref name="golem43155">{{Literatur |Titel=Google setzt BMW vor die Tür - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0602/43155.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
==== Ergebnisfilterung aus militärischen Gründen ====<br />
In [[Google Earth]] bzw. [[Google Maps]] werden einige Objekte zensiert, die von militärischer Bedeutung sein könnten.<ref>{{Literatur |Autor=Frank Patalong |Titel=Was Google nicht zeigt: Das zensierte Weltauge |Sammelwerk=SPIEGEL ONLINE |Online=[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,464186,00.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
=== Datenschutz ===<br />
Laut eines Interviews von 2007 der [[Financial Times]] mit Googles Geschäftsführer Eric Schmidt plant Google so viele Daten jedes einzelnen Nutzers zu sammeln, dass sogar sehr persönliche Fragen beantwortet werden können, wie zum Beispiel „Womit soll ich mich morgen beschäftigen?“ oder „Welches Arbeitsangebot soll ich annehmen?“.<ref>{{Literatur |Titel=FT - Google’s goal: to organise your daily life |Online=[http://www.ft.com/cms/s/2/c3e49548-088e-11dc-b11e-000b5df10621,dwp_uuid=e8477cc4-c820-11db-b0dc-000b5df10621.html] |Zugriff=2010-8-8}}</ref> Im Jahr 2010 bekräftige Eric Schmidt diese Zukunftsvision mehrfach, zunächst in einem Interview gegenüber dem [[The Wall Street Journal|Wall Street Journal]]: "Ich denke, die meisten Menschen (...) möchten, dass Google Ihnen sagt, was sie als nächstes machen sollten." (...) "Sagen wir, du gehst eine Straße entlang. Aufgrund der Informationen, die Google über dich gesammelt hat, wissen wir grob, wer du bist, wissen ungefähr, was dich interessiert, wissen annäherungsweise, wer deine Freunde sind. Google weiß auch, bis auf wenige Meter genau, wo du gerade bist."<ref>{{Literatur |Titel=WSJ - Google and the Search for the Future |Online=[http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704901104575423294099527212.html] |Zugriff=2010-8-17}}</ref> Im Rahmen eines Vortrags auf der [[Internationale Funkausstellung|IFA-Messe]] in Berlin 2010<ref>{{Literatur |Titel=Bessere Suche durch mehr Informationen|Online=[http://www.computerwoche.de/netzwerke/web/2353142/] |Zugriff=2010-9-19}}</ref> ergänzte Schmidt diese Zukunftsvision um das Beispiel, dass Google selbst einen Nutzer daran erinnern könnte, bei schlechtem Wetter eine Regenjacke anzuziehen.<ref>{{Literatur |Titel=Googles brisante Vision von der Zukunft|Online=[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/googles-brisante-vision-von-der-zukunft/1928300.html] |Zugriff=2010-9-19}}</ref> "Wir können Menschen Anregungen machen, denn wir wissen, was ihnen wichtig ist"<ref>{{Literatur |Titel=Google soll denken lernen|Online=[http://www.sueddeutsche.de/digital/ifa-eric-schmidt-google-soll-denken-lernen-1.997036] |Zugriff=2010-9-19}}</ref> Schmidt spielte damit auf Möglichkeiten wie [[Serendipity]] erzeugt mit Hilfe von [[Künstliche Intelligenz|künstlicher Intelligenz]] an.<br />
<br />
Es wird befürchtet, dass bei Umsetzung dieser Vorstellungen Google im Leben eines jeden Menschen künftig eine so zentrale Rolle spielen wird, dass ein Leben ohne Google kaum mehr möglich sein wird.<ref>{{Literatur |Titel=Zukunftsvision: Menschen brauchen Google zum Leben - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0705/52457.html] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Durch die kostenlose Zurverfügungstellung umfangreicher Software ist Google bereits ein riesiger Datensammler geworden, der Daten sammelt, speichert und anschließend analysiert.<ref>[http://www.google.com/privacypolicy.html Google Datenschutzerklärung, 27. April 2008]</ref><br />
<br />
{{Zitat|Spinnt man den Gedanken eines Google weiter, das möglichst viele Daten sammelt, und nimmt an, der Suchmaschinenriese würde nicht nur seine Nutzer, sondern alle Surfer ausspionieren wollen, so ergäbe sich eine fast Orwellsche Vision der totalen Überwachung. Das Erschreckende daran ist, dass auch hierfür viele technische Voraussetzungen bereits existieren.|Zeilte=102-104|Jo Bager|c't 10/2006, S. 168: Google: Datensammler<ref>http://www.heise.de/ct/06/10/168/</ref>}}<br />
<br />
Die Geschäftsmethoden von Google geraten seit einigen Jahren unter Beschuss, weil unter die Weigerung des Unternehmens, Internes preiszugeben, auch konkrete Aussagen zum von dem Unternehmen praktizierten Datenschutz fallen (bzw. ob dieser überhaupt existiert).<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Search, Cookies ====<br />
Erster Kritikpunkt war die Vergabe von individuellen [[HTTP Cookie|Cookies]] durch die Suchmaschine an ihre Benutzer. Offiziell dienen diese Cookies nur dazu, Einstellungen zu speichern; warum dazu automatisch eine für jeden Browser eindeutige und über 30 Jahre gültige Nummer vergeben wird, und dies selbst, wenn keine Einstellungen vorgenommen wurden, will Google nicht klären. Technisch ist es unumstritten einfacher, anstatt der Identifikationsnummer die Einstellungen selbst im Cookie zu speichern. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass eine Möglichkeit, persönliche Einstellungen auch ohne Cookie zu nutzen, kurz nach ihrer Entdeckung durch Google Watch seitens Google wieder abgestellt wurde. Es gibt allerdings die Möglichkeit, diese eindeutige Nummer auf 0 zu setzen.<ref>{{Literatur |Autor=Stefans Netzplatz |Titel=Googles Cookies anonymisieren |Online=[http://trumpkin.de/item/155] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Es wird deshalb vermutet, dass diese Identifikationsnummer nicht nur den Einstellungen dient, sondern auch dazu, Suchanfragen jedes Benutzers zu protokollieren, zumindest um daraus Rückschlüsse auf Interessengebiete zu ziehen. Erläuterungen in der eigenen Datenschutzrichtlinie sprechen dafür.<br />
<br />
Der Zugriff auf Google-Suchergebnisse ohne dass Google die Suchanfrage beispielsweise mit Hilfe von Cookies einem Benutzer zuordnen kann, ist beispielsweise durch das [[Scroogle]]-Frontend möglich, welches als [[Proxy (Rechnernetz)|Proxy]] fungiert und wie Google Watch von dem gemeinnützigen Unternehmen ''Public Information Research Inc.'' betrieben wird.<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google AdSense, Behavioral Targeting ====<br />
Seit der Übernahme von [[Doubleclick]] äußern Datenschützer verstärkt Bedenken, zumal Doubleclick für die Datenschützer ein alter Bekannter ist.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - DoubleClick zieht den Schwanz ein |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/8372] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=heise online - Datenschutz als „riesiges Problem“ bei Suchmaschinen |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/96310] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> DoubleClick wurde oft in Diskussionen in Verbindung mit [[Spyware]] gebracht, da [[HTTP-Cookie]]s im Browser so gesetzt sind, dass eine Rückverfolgung des Benutzers von [[Webseite]] zu Webseite möglich ist. Eine Aufzeichnung darüber, welche Werbung angezeigt und angeklickt wird, ist ebenso möglich.<ref name="cookiemonster">Penenberg, Adam L. (7. Nov., 2005), [[Slate (Magazin)|Slate]]: [http://www.slate.com/id/2129656/ „Cookie Monsters“]</ref><br />
<br />
Da Google den Onlinewerbemarkt mit 80 Prozent Marktanteil beherrscht, ist Google in der Lage, der Spur des Nutzers durch das Netz zu folgen sogenannte „Behavioral Targeting“. Hat der Nutzer genug Informationen über die eigenen Vorlieben auf seinem Cookie, kann Werbung viel gezielter eingesetzt werden.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Google sieht kein Datenschutzproblem durch DoubleClick-Übernahme |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/88379] |Zugriff=2008-02-08}}</ref> Allein die Speicherung und Analyse von personenbezogenen Suchanfragen erlaubt weitreichende Möglichkeiten für die Erstellung von individuellen Nutzerprofilen. „Sage mir, was Du suchst, und ich sage Dir, wer Du bist“.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Internet-Suchmaschinen als Datensammler für Strafverfolger und Wirtschaft |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/89039] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
Google beabsichtigt vermutlich die Analyse des Verhaltens von Spielern in Online-Spielen wie z. B. [[World of Warcraft]] oder [[Second Life]], um daraus psychologische Profile der Spieler zu erstellen.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Google will aus Online-Spielen psychologische Profile erstellen |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/89665] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Analytics, Log-Files ====<br />
Webseitenbetreiber können Google Analytics nutzen, um Daten über die Nutzer ihrer Webseite zu sammeln. Diese Daten werden von Google erhoben und gespeichert. In den Datenschutzbestimmung von Google heißt es dazu: „Wenn Sie Google-Services nutzen, zeichnen unsere Server automatisch Daten auf, die Ihr Browser verschickt, wenn Sie eine Webseite besuchen. Diese Server-Logdateien können Ihre Webanfrage, die IP-Adresse, den Browsertyp, die Browsersprache, Datum und Uhrzeit Ihrer Anfrage und ein oder mehrere Cookies enthalten, die Ihren Browser eindeutig identifizieren können.“<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Mail ====<br />
{{Hauptartikel|Gmail}}<br />
<br />
Mit dem [[Webmail]]dienst [[Gmail]] kam weitere Kritik auf. Google hatte angekündigt, die Inhalte der über GMail empfangenen E-Mails zu durchsuchen, in erster Linie um dazu passende Werbung einzublenden. Nachdem dieses Vorhaben unter kalifornischen Abgeordneten auf Ablehnung stieß, rückte Google nach eigenen Aussagen davon wieder ab. Heute liest „GMail“ alle Nachrichten mit, um kontextbezogene Werbung einzublenden. Google argumentierte, dass „kein Mensch Ihre Mail liest, um Anzeigen oder andere Informationen ohne ihre Zustimmung zu schalten“.<ref>{{Literatur |Titel=heise online - Bei jeder Mail wird mitgelesen |Online=[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17108/1.html] |Zugriff=2004-04-02}}</ref><br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Chrome ====<br />
{{Hauptartikel|Google Chrome}}<br />
<br />
Chrome ist ein [[Browser]] von Google. Google führt in seinen Datenschutzbestimmungen diverse Informationen auf, die von Chrome an Google gesendet werden. Bis zur Version 4.1 erhielt jede Installation mindestens eine eindeutige [[Identifikator|Identifikationsnummer]], die bei jeder automatischen Aktualisierungsprüfung mit weiteren grundlegenden Informationen zur Browser-Installation an Google gesendet wurde. Aufgrund der großen Kritik wurde diese Nummer allerdings mit der Version 4.1 entfernt<ref>{{cite web | url=http://www.heise.de/security/meldung/Googles-Webbrowser-Chrome-verzichtet-auf-eindeutige-ID-953359.html | title=„Googles Webbrowser Chrome verzichtet auf eindeutige ID" | language=Deutsch | publisher= [[Heise online]] | accessdate=12. März 2010}}</ref>. Beim Tippen in der Adresszeile („Omnibox“), die zugleich Eingabefeld für Suchbegriffe und Webadressen ist, wird jedes Schriftzeichen unverschlüsselt an den vom Benutzer gewählten Suchdienst (standardmäßig Google) übermittelt, um Vervollständigungsvorschläge zu ermöglichen.<ref>{{cite web | url=http://www.sueddeutsche.de/computer/854/308796/text/ | title=„Bequem, aber kritisch" | language=Deutsch | publisher= [[Süddeutsche Zeitung]] | accessdate=9. Januar 2009}}</ref><ref>{{cite web | url=http://synflood.at/blog/index.php?/archives/759-Google-Chrome-alles,-was-man-in-die-Adressleiste-eintippt,-wandert-an-Google.html | title=Datenübertragungsnachweise an Google (BLOG) | language=Deutsch | publisher= Synflood.at | accessdate=9. Januar 2009}}</ref> Das beschriebene Verhalten kann manuell in den Einstellungen deaktiviert werden oder über Software-Erweiterungen unterdrückt werden.<br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Google Health ====<br />
Sehr kritisch wird auch [[Google Health]] gesehen, bei dem Nutzer ein Profil ihres Gesundheitszustandes mitsamt Vorerkrankungen, Medikation und Allergien eintragen sollen, um dann zu erfahren, ob es Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten gibt oder um die Daten an Gesundheitsdienstleister weiterzugeben. Die Kritik besteht darin, dass ein privates Unternehmen online sehr sensible Daten von seinen Nutzern einholt und speichert. Die [[Bundesärztekammer]] warnt davor, dass die Patientendaten kommerziell weiterverwendet werden könnten.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/Google-Health-ist-online--/meldung/108150 heise.de:] Google Health ist online</ref><br />
<br />
==== Datenschutzproblematik - Orkut ====<br />
Das soziale Netzwerk [[Orkut]] steht zu guter Letzt ebenfalls unter argwöhnischer Beobachtung, da jeder Teilnehmer vor Benutzung detaillierte Auskünfte über sich machen muss. Dies ist zwar prinzipbedingt, da andernfalls der Nutzen eines solchen Netzwerks eher gering ist, jedoch wäre Google mit Hilfe aller seiner Dienste in der Lage, über einzelne Benutzer genaue Profile zu erstellen und sie somit zum „gläsernen Kunden“ zu machen.<br />
<br />
==== Allgemeine Kritik des Datenschutzes von Google ====<br />
Experten und Medien warnen vor einer weiteren Aufweichung des Datenschutzes und der Privatsphäre durch Google.<ref>{{Literatur|Autor=Joerg Heidrich|Titel=Ausgeplaudert und ausgewertet, Datenschutzrecht, c't 07, 2006, S. 192}}</ref> Im Juni 2007 wurde Google bei einer Untersuchung der Bürgerrechtsorganisation [[Privacy International]] (PI) als einzigem von 23 untersuchten Internet-Dienstleistungsunternehmen das Prädikat „datenschutzfeindlich“ verliehen. Google kritisierte PI allerdings wegen eines an der Untersuchung beteiligten Microsoft-Mitarbeiters.<ref>Vgl. [http://www.privacyinternational.org/issues/internet/interimrankings.pdf privacyinternational.org:] Liste der Ergebnisse der Untersuchung von PI als PDF-Datei. Dazu die Medienberichte von {{Literatur |Titel=heise online - Bürgerrechtler verlangen von Google besseren Datenschutz |Online=[http://www.heise.de/newsticker/meldung/90901] |Zugriff=2008-02-08}} und {{Literatur |Titel=Scharfe Kritik an mangelhaftem Datenschutz bei Google - Golem.de |Online=[http://www.golem.de/0706/52790.html] |Zugriff=2008-02-08}}.</ref> Die Bürgerrechtsgruppe ''Public Information Research'' nominierte Google 2003 in den [[Vereinigte Staaten|USA]] für einen „[[Big Brother Awards|Big Brother Award]]“ (''vgl. zum Thema'').<ref>{{Literatur |Autor=Adam Liptak |Titel=In Case About Google's Secrets, Yours Are Safe |Sammelwerk=New York Times |Online=[http://www.nytimes.com/2006/01/26/technology/26privacy.html?_r=1&oref=slogin] |Zugriff=2008-02-08}}</ref><br />
<br />
Auch der [[Chaos Computer Club]] kritisiert das Unternehmen: „Google ist nicht in erster Linie eine Suchmaschine, sondern vor allem ein Datensammler“<ref>[http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/technik/141466/index.html Sammeln, nicht suchen: die Datenkrake Google, Kaum ein Unternehmen hat eine solche Datenfülle], [[Nano (Sendung)|nano (3sat) am 28. Januar 2010]]</ref><br />
<br />
{{Zitat|Das ist ein einzelnes Unternehmen, das auf dem Markt der Suchmaschinen eine beherrschende Stellung hat. Wer durch seine Größe dermaßen viel weiß, hat auch eine erhebliche Machtposition inne. Google speichert eine unglaubliche Menge personenbezogener Daten. Wer Dienste wie Gmail nutzt, ist dem Unternehmen namentlich bekannt. Google kann alle Informationen über unser Suchverhalten verknüpfen - auch mit Werbung. Hier stellt sich die Frage nach Machtbegrenzung. Da ist eine kritische Grenze überschritten...| [[Peter Schaar]] in der [[Frankfurter Rundschau]] vom 25. November 2009 <ref>http://fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=2103441& | Zugriff 28. November 2009</ref>}}<br />
<br />
''siehe auch: [[Datenkrake]]''<br />
<br />
=== Quasi-Monopolstellung ===<br />
Mit einem Marktanteil von 83 bis 90 Prozent bei Suchmaschinenanfragen in Deutschland<ref name="marktfuehrer">[http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html webhits.de]: Marktanteil von Google bei Suchmaschinenanfragen in Deutschland; [http://www.heise.de/newsticker/meldung/78315 heise.de]: Google in Deutschland über 90 Prozent; Mario Sixtus: [http://www.heise.de/ct/06/10/162/ ''Jenseits von gut und böse'']. In: c't, 2. Mai 2006.</ref> verfügt Google auf diesem Gebiet über eine [[Monopol#Quasi-Monopol|Quasi-Monopol]]stellung.<br />
<br />
=== Urheberrecht ===<br />
Jüngst ist insbesondere [[Google Book Search]] ins Rampenlicht gerückt, in dem nicht nur urheberrechtsfreie, sondern auch durch das Urheberrecht geschützte Werke eingestellt werden. Falls ein Vergleichsvorschlag zustande kommt, den die Firma Google auf eine [[Sammelklage]] US-amerikanischer Verlage und Autoren gegen sie ausgearbeitet hat ([[Google Book Search#Google Book Settlement|Google Book Settlement]]), so betrifft er auch nicht-amerikanische Verlage und Autoren, da Google über das Internet weltweit erreichbar ist. Google könnte dann jedes Werk deutschsprachiger Autoren, die keinen Einspruch in den USA eingelegt haben (Widerspruchsfrist 4. September 2009), in digitalisierter Form auf seiner Plattform zur Ansicht stellen, ohne dass hiergegen noch rechtlicher Einspruch der Autoren möglich wäre (vgl. auch [[Heidelberger Appell]]). Medienforscher sehen insgesamt die Meinungsmacht von Google mittlerweile als problematisch an.<ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Medienforscher-sieht-Meinungsmacht-bei-Google-problematisch-142371.html</ref> Kritiker sprechen bereits von einer zukünftigen Google-Gesellschaft.<ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/59709</ref> Googles Expansionsstrategie ähnelt der von Microsoft, nur agiert Google viel schneller.<ref>http://www.heise.de/ct/06/10/162/</ref><br />
<br />
Der Leiter der Pariser Nationalbibliothek sieht mit Google die [[Hegemonie]] des Englischen voranschreiten und will, in der Tradition des [[Gaullismus]], eine eigene europäische Suchmaschine [[Theseus (Forschungsprogramm)|Theseus]] oder [[Quaero]] unter staatlicher Kontrolle etablieren. Seine Forderung bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf das Buch-Digitalisierungsprojekt Google Book Search, sondern auf das ganze Google-System. Nötig sei ein europäischer Algorithmus. Einer privatwirtschaftlichen Suchmaschine wie Google fehle es vor allem an Dauerhaftigkeit. Das Ranking-System belohne grundsätzlich den Stärkeren gegenüber dem Schwächeren. Google dominiert den Markt für Onlinewerbung mit 80 Prozent Marktanteil<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,477365,00.html spiegel.de:] „Google und DoubleClick würden zusammen mehr als 80 Prozent der Werbung umschlagen, die ein Internet-Nutzer sieht, wenn er eine Website ansteuert, argumentierten sie.“</ref> und den für Onlinevideos mit 58 Prozent.<ref>{{Tagesschau|ID=meldung93966|Beschreibung=tagesschau.de:|AlteURL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5989496_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html}} „Den Marktanteil von YouTube beziffert das Internet-Marktforschungsunternehmen HitWise mit 47 Prozent. (…) und das Google-Videoangebot mit elf Prozent Marktanteil.“</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{BibISBN|9783833497957}}<br />
* {{BibISBN|9783800073238}}<br />
* {{BibISBN|9783938258330}}<br />
* {{BibISBN|3938350113}}<br />
* {{BibISBN|3803125340}}<br />
* {{BibISBN|3938017562}}<br />
* David Vise, Mark Malseed: ''The Google Story.'', Random House, New York 2005, ISBN 0-553-80457-X (engl. Originalausg., ''Auszüge:'' [http://zeus.zeit.de/text/2006/11/Vorabdruck_Google]; ''Website zum Buch:'' [http://www.die-google-story.de/])<br />
* Malte Herwig: ''Generation Google.'' in: ''Eliten in einer egalitären Welt.'', wjs, Berlin 2005, ISBN 3-937989-11-0<br />
* {{BibISBN|3899423054}}<br />
* {{BibISBN|9783867740463}}<br />
* Jeff Jarvis: ''What would Google do?'', New York, NY : HarperBusiness, [20]10, ISBN 978-0-06-170971-5<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Commonscat|Google}}<br />
{{Wikinews|Portal:Google|Google}}<br />
{{Wikiquote|Google}}<br />
{{Wiktionary|Google}}<br />
<br />
* [http://www.google.com Startseite von Google]<br />
* [http://www.google.com/intl/de/corporate/ Unternehmensprofil]<br />
* [http://googleblog.blogspot.com/ Offizieller Google-Blog] (englisch)<br />
* [http://www.google.com/literacy/ www.google.com/literacy/] Materialien für Lehrer, Alphabetisierungsverbände... von ''LitCam'' (Projekt der [[Frankfurter Buchmesse]]), ''Google'' und dem ''[[UNESCO]]-Institut für Lebenslanges Lernen''<br />
* [http://www.blogger.com/about Die Geschichte von Blogger]<br />
* [http://www.google.com/intl/en/corporate/timeline/cse/ Offizielle Google-Zeitgeschichte mit einer Auflistung von Meldungen seit Sommer 1995] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste NASDAQ-100}}<br />
{{Navigationsleiste Unternehmen im S&P 100}}<br />
<br />
{{Normdaten|GKD=10122609-3|SWD=7527556-9}}<br />
<br />
[[Kategorie:Internetunternehmen]]<br />
[[Kategorie:Google| ]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Silicon Valley)]]<br />
[[Kategorie:Santa Clara County]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im NASDAQ-100]]<br />
<br />
{{Link FA|bar}}<br />
{{Link GA|en}}<br />
<br />
[[af:Google]]<br />
[[am:ጉግል]]<br />
[[ang:Google]]<br />
[[ar:جوجل]]<br />
[[arz:جوجل]]<br />
[[ast:Google]]<br />
[[az:Google]]<br />
[[bar:Google]]<br />
[[be:Google]]<br />
[[be-x-old:Google]]<br />
[[bg:Google]]<br />
[[bm:Gugolu]]<br />
[[bn:গুগল অনুসন্ধান]]<br />
[[br:Google]]<br />
[[bs:Google]]<br />
[[ca:Google]]<br />
[[ceb:Google]]<br />
[[cs:Google]]<br />
[[cv:Кукăль (компани)]]<br />
[[cy:Google]]<br />
[[da:Google]]<br />
[[diq:Google]]<br />
[[dsb:Google]]<br />
[[el:Google]]<br />
[[en:Google]]<br />
[[eo:Google]]<br />
[[es:Google]]<br />
[[et:Google]]<br />
[[eu:Google]]<br />
[[fa:گوگل]]<br />
[[fi:Google]]<br />
[[fo:Google]]<br />
[[fr:Google]]<br />
[[ga:Google]]<br />
[[gl:Google]]<br />
[[he:גוגל (חברה)]]<br />
[[hi:गूगल]]<br />
[[hr:Google (tvrtka)]]<br />
[[hsb:Google]]<br />
[[ht:Google]]<br />
[[hu:Google, Inc.]]<br />
[[id:Google]]<br />
[[io:Google]]<br />
[[is:Google]]<br />
[[it:Google Inc.]]<br />
[[iu:ᒎᒐᓪ/guugal]]<br />
[[ja:Google]]<br />
[[ka:Google]]<br />
[[kaa:Google]]<br />
[[kab:Google]]<br />
[[kk:Google]]<br />
[[km:Google ស្វែងរក]]<br />
[[kn:ಗೂಗಲ್]]<br />
[[ko:구글]]<br />
[[ku:Google]]<br />
[[ky:Google]]<br />
[[la:Google]]<br />
[[lb:Google]]<br />
[[lo:ກູໂກລ]]<br />
[[lt:Google]]<br />
[[lv:Google]]<br />
[[mg:Google]]<br />
[[mk:Google]]<br />
[[ml:ഗൂഗിള്]]<br />
[[mr:गूगल]]<br />
[[ms:Google]]<br />
[[my:ဂူဂယ်]]<br />
[[nah:Google]]<br />
[[ne:गूगल]]<br />
[[nl:Google Inc.]]<br />
[[nn:Google]]<br />
[[no:Google]]<br />
[[oc:Google]]<br />
[[or:ଗୁଗଲ]]<br />
[[pl:Google]]<br />
[[pnb:گوگل]]<br />
[[ps:ګووګل]]<br />
[[pt:Google]]<br />
[[qu:Google]]<br />
[[rn:Google]]<br />
[[ro:Google]]<br />
[[ru:Google (компания)]]<br />
[[sah:Google]]<br />
[[scn:Google]]<br />
[[sco:Google]]<br />
[[sd:گوگل]]<br />
[[sh:Google]]<br />
[[si:ගූගල්]]<br />
[[simple:Google]]<br />
[[sk:Google]]<br />
[[sl:Google]]<br />
[[so:Google]]<br />
[[sq:Google]]<br />
[[sr:Гугл]]<br />
[[sv:Google]]<br />
[[ta:கூகிள்]]<br />
[[te:గూగుల్]]<br />
[[th:กูเกิล]]<br />
[[tl:Google]]<br />
[[tr:Google]]<br />
[[tt:Google]]<br />
[[uk:Google]]<br />
[[ur:گوگل]]<br />
[[uz:Google]]<br />
[[vec:Google Inc.]]<br />
[[vi:Google]]<br />
[[vls:Google]]<br />
[[wa:Google]]<br />
[[yi:גוגל]]<br />
[[yo:Google]]<br />
[[zh:Google]]<br />
[[zh-min-nan:Google]]<br />
[[zh-yue:Google]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Energoatom_(Ukraine)&diff=86405761Energoatom (Ukraine)2011-03-13T21:30:09Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Infobox_Unternehmen<br />
| Name = Energoatom<br />
| Logo = [[Datei:Energoatom.jpg|300px]]<br />
| Unternehmensform = Staatseigentum<br />
| Gründungsdatum = [[17. Oktober]] [[1996]]<br />
| Sitz = [[Kiew]]<br />
| Leitung = [[Andriy Derkach]]<br />
| Mitarbeiterzahl = ~38.000<br />
| Umsatz = ~1,5 Mrd €<br />
| Branche = Energie<br />
| Homepage = http://www.atom.gov.ua<br />
}}<br />
Die '''National Nuclear Energy Generating Company Energoatom''' kurz '''NNEGC Energoatom''' ([[Ukrainische Sprache|ukrainisch]] {{lang|uk|НАЕК Енергоатом}}) ist ein [[Ukraine|ukrainisches]] Staatsunternehmen, das mit der Betreibung aller ukrainischen [[Kernkraftwerk]]e betreut ist. Die Gesellschaft ist für den Betrieb der laufenden Atommeiler, die Konstruktion neuer Atomkraftwerke, sowie für die Beschaffung nuklearen Brennstoffs und die Entsorgung des [[Atommüll]]s verantwortlich.<br />
<br />
Zur Zeit betreibt das Unternehmen vier Kernkraftwerke:<br />
* das [[Kernkraftwerk Saporischschja]],<br />
* das [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine]],<br />
* das [[Kernkraftwerk Riwne]]<br />
* und das [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj]].<br />
Die Kraftwerke bestehen insgesamt aus 15 Blöcken (13 Reaktoren vom Typ [[WWER|WWER-1000]] und zwei Reaktoren von Typ WWER-440). Der älteste in Betrieb befindliche Block stammt aus dem Jahr 1977, der neueste aus dem Jahr 1986.<br />
<br />
Das Unternehmen beschäftigt mehr als 38.000 Mitarbeiter. 2006 fuhr es einen Reingewinn von mehr als 37 Mio € bei einem Umsatz von circa 1,5 Mrd € ein. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.atom.gov.ua/en/index_eng.htm Englische Unternehmenshomepage]<br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Ukraine)]]<br />
[[Kategorie:Energieversorger]]<br />
[[Kategorie:Kernkraftwerksbetreiber]]<br />
[[Kategorie:Kiew]]<br />
<br />
[[en:Energoatom]]<br />
[[fr:Energoatom]]<br />
[[hu:Enerhoatom]]<br />
[[lt:Energoatom]]<br />
[[ru:НАЭК Енергоатом]]<br />
[[uk:Енергоатом]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=PV&diff=86405655PV2011-03-13T21:27:40Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''PV''' steht für:<br />
* Page View, siehe [[Seitenabruf]], eine Methode zur Erfolgskontrolle von Internetwerbung <br />
* [[Parameter Value]]<br />
* [[Peak to Valley]], ist in der Messtechnik der Abstand zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt eines Oberflächenprofils<br />
* [[Personal Video]]<br />
* Pennälerverbindung oder Pennalverbindung, siehe [[Schülerverbindung]]<br />
* [[Pflegeversicherung]]<br />
* [[Photovoltaik]], eine Technologie zur direkten Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie<br />
* [[Potential Vorticity]], Potentielle [[Vortizität]], eine rein mathematische atmosphärische Messgröße<br />
* [[Pressevorführung]]<br />
* [[Partnervermittlung]]<br />
* [[Physical Volume]]<br />
* [[Pocket Viewer]], eine PDA-Serie vom Hersteller Casio<br />
* [[Polycythaemia vera]], eine Krankheit<br />
* [[Polytechnischer Verein Karlsruhe]], eine Studentenverbindung in Karlsruhe<br />
* [[Pont–Vallorbe-Bahn]], ehemalige schweizerische Bahngesellschaft<br />
* Present Value (deutsch: [[Barwert]]), eine finanzmathematische Methode zu Bewertung zukünftiger Ein- und Auszahlungen<br />
* Passive Veredelung, eine Zollverfahren im [[Veredelungsverkehr]]<br />
<br />
<br />
'''pV''' steht für:<br />
* provisorischer Verschluss, siehe [[Bewertungsmaßstab zahnärztlicher Leistungen]]<br />
* plus Versandkosten (p.V.)<br />
<br />
{{Begriffsklärung}}<br />
{{SORTIERUNG:Pv}}<br />
<br />
[[Kategorie:Abkürzung|PV]]<br />
<br />
[[cs:PV]]<br />
[[en:PV]]<br />
[[eo:PV]]<br />
[[es:PV]]<br />
[[fa:PV]]<br />
[[fi:Pv]]<br />
[[fr:PV]]<br />
[[it:PV]]<br />
[[ja:PV]]<br />
[[ko:PV]]<br />
[[ksh:PV (Watt ėßß datt?)]]<br />
[[pl:PV]]<br />
[[pt:PV]]<br />
[[sv:PV]]<br />
[[sw:PV]]<br />
[[zh:PV]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:%C3%96sterreichische_Postbus_AG&diff=85856079Diskussion:Österreichische Postbus AG2011-02-27T23:05:44Z<p>Mitterertux: /* ÖBB-Postbus GmbH */</p>
<hr />
<div>==ÖBB-Postbus GmbH==<br />
Da der Artikel eindeutig von der jetzige ÖBB-Postbus GmbH handelt, sollte es da nicht nach "Postbus GmbH (Österreich)" oder "ÖBB-Postbus GmbH" verschoben werden? [[Benutzer:5@n!|5@n!]] 10:03, 28. Mär. 2007 (CEST)<br />
:Korrekt gemäß [[WP:NK]] wäre "ÖBB-Postbus" (Unternehmensname ohne Rechtsform). --[[Benutzer:Röhrender Elch|Röhrender Elch]] 22:09, 21. Nov. 2010 (CET)<br />
:: Ich bin dagegen - dieses Unternehmen ist einfach als "Postbus" bekannt, nach ÖBB-Postbus würde dagegen niemand suchen. Außerdem steht auf dem Logo der Firma "ÖBB" nur ganz klein unter "Postbus". --[[Benutzer:Mitterertux|Mitterertux]] 00:05, 28. Feb. 2011 (CET)</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bundeskriminalamt_(%C3%96sterreich)&diff=85854775Bundeskriminalamt (Österreich)2011-02-27T22:20:28Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>[[File:GuentherZ 2011-02-05 0009 Wien09 Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz1 Tafel Bundeskriminalamt.jpg|thumb|Bundeskriminalamt]]<br />
[[Image:GuentherZ 2011-02-05 0005 Wien09 Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz1.jpg|thumb|Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz, Sitz des Bundeskriminalamts]]<br />
<br />
Das '''Bundeskriminalamt (.BK)''' in [[Österreich]] ist ein zum Zwecke der bundesweiten Bekämpfung gerichtlich strafbarer Handlungen und zur Wahrnehmung zentraler Funktionen im Bereich der internationalen polizeilichen Kooperation ins Leben gerufenes Amt des [[Bundesministerium für Inneres|Innenministeriums]]. Es ist somit ein innerorganisatorischer Teil des Innenministeriums und keine eigenständige Behörde.<br />
<br />
Der Hauptsitz des ''.BK'' ist das [[Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz]] in Wien-[[Alsergrund]]. Zusätzlich gibt es zahlreiche offizielle und auch "geheime" Außenstellen in ganz Österreich. Auch im Ausland gibt es sogenannte Verbindungsbeamte, die die Interessen des .BK dort vertreten.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Amt wurde mittels Bundesgesetz (Bundeskriminalamt-Gesetz) im Jahr 2002 geschaffen. <br />
<br />
=== Facebook-Auftritt ===<br />
Im November 2009 entschloss sich das Bundeskriminalamt, einen [[Facebook]]-Auftritt zu installieren, der am 27. November 2009 online ging. Der erste inhaltliche Eintrag datiert vom 19. Dezember 2009. Der Auftritt dient dazu, die Präventionsarbeit bürgernah zu präsentieren. Erste Tipps behandelten die Themen Christbaumbrand, Skidiebstahl, Wohnungs[[einbruch]] zur Winterurlaubszeit sowie den [[Taschendiebstahl]].<br />
<br />
== Organisation ==<br />
Das ''.BK'' untersteht der ''Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit'', der Sektion II im Innenministerium. Es hat damit nicht direkt mit dem [[Bundespolizei (Österreich)|Wachkörper Bundespolizei]] zu tun, welcher in einer anderen Organisationseinheit der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit eingerichtet ist. Der Leiter des .BK ist der Direktor. Seit 2008 leitet [[Franz Lang (Polizist)|General Franz Lang]] das Bundeskriminalamt. Derzeit sind rund 750 Bedienstete im Bundeskriminalamt fix beschäftigt, zusätzlich ca. 200 Bedienstete arbeiten auf bestimmte Zeit im .BK (vor allem als Spezialisten in verschiedenen Bereichen wie Observation usw.).<br />
<br />
Das Bundeskriminalamt gliedert sich in Abteilungen, diese wiederum in sogenannte Büros.<br />
* Abteilung 1: Kriminalstrategie, Öffentlichkeitsarbeit und zentrale Administration <br />
* Abteilung 2: Internationale Polizeikooperation<br />
* Abteilung 3: Ermittlungen, Organisierte und Allgemeine Kriminalität<br />
* Abteilung 4: Kriminalanalyse<br />
* Abteilung 5: Kriminalpolizeiliche Assistenzdienste<br />
* Abteilung 6: Forensik und Technik<br />
* Abteilung 7: Wirtschaftspolizei<br />
<br />
== Aufgaben ==<br />
Mit der Errichtung des Bundeskriminalamtes sollte eine Einrichtung geschaffen werden, die auf Grund ihrer Organisation und Ausstattung mit speziell ausgebildetem Personal und Sachmitteln geeignet ist die nachgeordneten Landeskriminalämter mit ihrem know-how und ihren Spezialresourcen entsprechend zu unterstützen. Weites sind im Bundeskriminalamt die österreichischen Zentralstellen von Interpol, Europol und Sirene. <br />
Im .BK sind aber auch einige operative Bereiche, wie Internetmeldestellen für [[Geldwäsche]], [[Kinderpornografie]], [[Umweltkriminalität]], [[Vorläuferstoffe|Drogenausgangsstoffe]] und [[NS-Wiederbetätigung|Wiederbetätigung]] eingerichtet.<br />
<br />
== Namenskürzel ==<br />
Die Abkürzung „.BK“ wurde gewählt, um eine Verwechslung mit dem [[Bundeskanzleramt (Österreich)|Bundeskanzleramt]], abgekürzt „BKA“, zu vermeiden. Der Punkt vor der Abkürzung gehört zum [[Corporate Design]] des Innenministeriums.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.bundeskriminalamt.at www.bundeskriminalamt.at] Website des Bundeskriminalamtes<br />
*[http://www.bmi.gv.at/meldestellen/ www.bmi.gv.at] Meldestellen des Bundeskriminalamtes<br />
* [http://www.facebook.com/Bundeskriminalamt facebook-Präsenz des Bundeskriminalamtes]<br />
*[http://www.oeffentlicherdienst.at/oedaktiv/berufe/bundeskriminalamt.php?subnav=berufsbilder www.oeffentlicherdienst.at] Bericht eines Mitarbeiters über die Aufgaben des Bundeskriminalamtes<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste der Polizeien in Österreich}}<br />
<br />
[[Kategorie:Organisation der Polizei (Österreich)]]<br />
<br />
[[en:Federal Criminal Police Office (Austria)]]<br />
[[it:Bundeskriminalamt (Austria)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bundeskriminalamt_(%C3%96sterreich)&diff=85854756Bundeskriminalamt (Österreich)2011-02-27T22:19:31Z<p>Mitterertux: /* Organisation */</p>
<hr />
<div>[[File:GuentherZ 2011-02-05 0009 Wien09 Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz1 Tafel Bundeskriminalamt.jpg|thumb|Bundeskriminalamt]]<br />
[[Image:GuentherZ 2011-02-05 0005 Wien09 Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz1.jpg|thumb|Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz, Sitz des Bundeskriminalamts]]<br />
<br />
Das '''Bundeskriminalamt (.BK)''' in [[Österreich]] ist ein zum Zwecke der bundesweiten Bekämpfung gerichtlich strafbarer Handlungen und zur Wahrnehmung zentraler Funktionen im Bereich der internationalen polizeilichen Kooperation ins Leben gerufenes Amt des [[Bundesministerium für Inneres|Innenministeriums]]. Es ist somit ein innerorganisatorischer Teil des Innenministeriums und keine eigenständige Behörde.<br />
<br />
Der Hauptsitz des ''.BK'' ist das [[Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz]] in Wien-[[Alsergrund]]. Zusätzlich gibt es zahlreiche offizielle und auch "geheime" Außenstellen in ganz Österreich. Auch im Ausland gibt es sogenannte Verbindungsbeamte, die die Interessen des .BK dort vertreten.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Amt wurde mittels Bundesgesetz (Bundeskriminalamt-Gesetz) im Jahr 2002 geschaffen. <br />
<br />
=== Facebook-Auftritt ===<br />
Im November 2009 entschloss sich das Bundeskriminalamt, einen [[Facebook]]-Auftritt zu installieren, der am 27. November 2009 online ging. Der erste inhaltliche Eintrag datiert vom 19. Dezember 2009. Der Auftritt dient dazu, die Präventionsarbeit bürgernah zu präsentieren. Erste Tipps behandelten die Themen Christbaumbrand, Skidiebstahl, Wohnungs[[einbruch]] zur Winterurlaubszeit sowie den [[Taschendiebstahl]].<br />
<br />
== Organisation ==<br />
Das ''.BK'' untersteht der ''Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit'', der Sektion II im Innenministerium. Es hat damit nicht direkt mit dem [[Bundespolizei (Österreich)|Wachkörper Bundespolizei]] zu tun, welcher in einer anderen Organisationseinheit der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit eingerichtet ist. Der Leiter des .BK ist der Direktor. Seit 2008 leitet General Franz Lang das Bundeskriminalamt. Derzeit sind rund 750 Bedienstete im Bundeskriminalamt fix beschäftigt, zusätzlich ca. 200 Bedienstete arbeiten auf bestimmte Zeit im .BK (vor allem als Spezialisten in verschiedenen Bereichen wie Observation usw.).<br />
<br />
Das Bundeskriminalamt gliedert sich in Abteilungen, diese wiederum in sogenannte Büros.<br />
* Abteilung 1: Kriminalstrategie, Öffentlichkeitsarbeit und zentrale Administration <br />
* Abteilung 2: Internationale Polizeikooperation<br />
* Abteilung 3: Ermittlungen, Organisierte und Allgemeine Kriminalität<br />
* Abteilung 4: Kriminalanalyse<br />
* Abteilung 5: Kriminalpolizeiliche Assistenzdienste<br />
* Abteilung 6: Forensik und Technik<br />
* Abteilung 7: Wirtschaftspolizei<br />
<br />
== Aufgaben ==<br />
Mit der Errichtung des Bundeskriminalamtes sollte eine Einrichtung geschaffen werden, die auf Grund ihrer Organisation und Ausstattung mit speziell ausgebildetem Personal und Sachmitteln geeignet ist die nachgeordneten Landeskriminalämter mit ihrem know-how und ihren Spezialresourcen entsprechend zu unterstützen. Weites sind im Bundeskriminalamt die österreichischen Zentralstellen von Interpol, Europol und Sirene. <br />
Im .BK sind aber auch einige operative Bereiche, wie Internetmeldestellen für [[Geldwäsche]], [[Kinderpornografie]], [[Umweltkriminalität]], [[Vorläuferstoffe|Drogenausgangsstoffe]] und [[NS-Wiederbetätigung|Wiederbetätigung]] eingerichtet.<br />
<br />
== Namenskürzel ==<br />
Die Abkürzung „.BK“ wurde gewählt, um eine Verwechslung mit dem [[Bundeskanzleramt (Österreich)|Bundeskanzleramt]], abgekürzt „BKA“, zu vermeiden. Der Punkt vor der Abkürzung gehört zum [[Corporate Design]] des Innenministeriums.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.bundeskriminalamt.at www.bundeskriminalamt.at] Website des Bundeskriminalamtes<br />
*[http://www.bmi.gv.at/meldestellen/ www.bmi.gv.at] Meldestellen des Bundeskriminalamtes<br />
* [http://www.facebook.com/Bundeskriminalamt facebook-Präsenz des Bundeskriminalamtes]<br />
*[http://www.oeffentlicherdienst.at/oedaktiv/berufe/bundeskriminalamt.php?subnav=berufsbilder www.oeffentlicherdienst.at] Bericht eines Mitarbeiters über die Aufgaben des Bundeskriminalamtes<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste der Polizeien in Österreich}}<br />
<br />
[[Kategorie:Organisation der Polizei (Österreich)]]<br />
<br />
[[en:Federal Criminal Police Office (Austria)]]<br />
[[it:Bundeskriminalamt (Austria)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Christoph_Sch%C3%B6nborn&diff=84945554Diskussion:Christoph Schönborn2011-02-06T19:02:56Z<p>Mitterertux: /* Titel */</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{BLP}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=monatlich|Mindestabschnitte=3|Mindestbeiträge=1|Ziel='Diskussion:Christoph Schönborn/Archiv/((Jahr))'|Übersicht=[[Spezial:Präfixindex/{{VOLLER_SEITENNAME}}/Archiv|Archiv]]}}<br />
<br />
== Titel ==<br />
<br />
Warum steht der Titel zwischen Vorname und Familienname? Antwort: weil es offenbar in Deutschland bei allen Titel, aristokratischen und kirchlichen, so üblich ist. Was spricht dagegen: Für Österreicher klingt das befremdlich, ja lächerlich. Das klingt ja wie: Franz Joseph Kaiser Habsburg, oder Eugen Prinz Savoyen, oder Ernst Bahnhofsvorstand Hinterbichler. Die Behauptung, dass dem eine kirchenrechtliche Bestimmung zu Grunde liegen würde, wie im Archiv 2009 genannt, ist schlichtweg falsch. Einziger Grund ist also ein etwas seltsamer Usus in der Bundesrep. D. --[[Benutzer:El bes|El bes]] 09:13, 4. Apr. 2010 (CEST)<br />
:Stimme 100% zu, keine Ahnung warum das in Deutschland so ist, aber in Österreich würde niemand auf die Idee kommen, einen Titel zwischen Vor- und Familiennamen zu setzen... Ich bin dafür, dass auch hier Namen österreichischer Kardinäle nicht so entstellt werden (die Deutschen können ja tun was sie wollen)... --[[Benutzer:Mitterertux|Mitterertux]] 20:02, 6. Feb. 2011 (CET)<br />
<br />
== Kathpress ==<br />
<br />
entfernt sowieso alle Artikel nach ein paar Tagen. --[[Spezial:Beiträge/88.67.178.66|88.67.178.66]] 22:57, 24. Sep. 2010 (CEST)</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wirtschaftsmediation&diff=82683630Wirtschaftsmediation2010-12-15T12:08:16Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''Wirtschaftsmediation''' bezeichnet die Anwendung der [[Mediation]] im Rahmen [[Wirtschaft|wirtschaftlich]] motivierter [[Konflikt]]e. <br />
<br />
== Abgrenzung ==<br />
In der Wirtschaftsmediation wird wie bei anderen Formen der Mediation meist einem 5-Phasen-Modell gefolgt: Auftragsklärung, Themensammlung, Positionen und Interessen, Sammeln und Bewerten von Lösungsoptionen sowie Abschlussvereinbarung. <br />
Die Bezeichnung ''Wirtschaftsmediator'' ist genauso wie die Bezeichnung ''Mediator'' in Deutschland nicht geschützt.<br />
<br />
== Einsatzmöglichkeiten ==<br />
Mögliche Anwendungsfelder der Wirtschaftsmediation sind sowohl inner- als auch zwischenbetriebliche Konflikte, beispielsweise [[Mobbing]]-Probleme oder Zahlungsstreitigkeiten. Für einen möglichst effizienten und reibungslosen Ablauf wird Wirtschaftsmediation auch begleitend bei großen Projekten und [[Veränderungsmanagement|Change Management]] Prozessen eingesetzt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* [[Horst Eidenmüller]]: ''Vertrags- und Verfahrensrecht der Wirtschaftsmediation'', Verlag Otto Schmidt, Köln 2000, ISBN 3-504-06117-0.<br />
<br />
[[Kategorie:Mediation]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Christoph_Sch%C3%B6nborn&diff=81776894Christoph Schönborn2010-11-21T18:42:21Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt den österreichischen Kardinal und gegenwärtigen Erzbischof von Wien. Weitere Kardinäle mit dem Namen ''Schönborn'' siehe [[Schönborn#Personen|hier]].}}<br />
[[Datei:Schoenborn-Altoetting1.jpg|thumb|Christoph Kardinal Schönborn in Altötting]]<br />
'''Christoph Kardinal Schönborn [[Dominikaner|OP]]''' (* [[22. Januar]] [[1945]] in [[Burg Skalka|Skalken]] bei [[Leitmeritz]], [[Böhmen]]; eigentlich ''Christoph Maria Michael Hugo Damian Peter Adalbert Schönborn'') ist ein [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischer]] [[Theologe]] und seit 1995 [[Erzbischof]] von [[Erzdiözese Wien|Wien]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Der Kardinal entstammt der [[Schönborn (Adelsfamilie)|Adelsfamilie Schönborn]], die bereits in der [[Frühe Neuzeit|frühen Neuzeit]] Würdenträger der katholischen Kirche im [[HRR|Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]] gestellt hat.<br />
In [[Böhmen]] geboren, wuchs er in [[Schruns]] ([[Vorarlberg]], [[Österreich]]) auf, wo 1954 auch sein Bruder, der Schauspieler [[Michael Schönborn]], geboren wurde.<br />
<br />
Nach der [[Matura]] (Abitur) trat er 1963 in den [[Dominikaner]]orden in [[Warburg]] ([[Westfalen]]) ein. Nach dem Studium der [[Katholische Theologie|Theologie]] und [[Philosophie]] in [[Bornheim (Rheinland)|Bornheim-Walberberg]], [[Wien]] und [[Paris]] wurde er am 27. Dezember 1970 in [[Wien]] durch Erzbischof [[Franz König|Franz Kardinal König]] zum [[Priester (Christentum)|Priester]] [[Weihesakrament|geweiht]]. Ab 1971 absolvierte er am [[Institut Catholique de Paris]] ein [[Promotion (Doktor)|Promotionsstudium]] zum ''[[Doktor Theologiae|Dr. theol.]]'', das er 1974 mit der Vorlage einer [[Dissertation]] mit dem Titel ''„L’Icône du Christ. Fondements théologiques“'' („Die Christus-Ikone. Theologische Grundlagen“) abschloss. Während der Promotionsphase studierte er von 1972 bis 1973 ein Jahr lang an der [[Universität Regensburg]], unter anderem bei [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]].<br />
<br />
Ab 1975 lehrte Schönborn – zunächst als [[Gastprofessor]], später als ordentlicher [[Professor]] – katholische [[Dogmatik]], ab 1978 Theologie des christlichen Ostens, an der [[Universität Freiburg (Schweiz)]]. Von 1978 bis 1988 lehrte er auch Theologie des christlichen Ostens in Form eines kleinen Lehrauftrages neben seinem Ordinariat der Dogmatik. Sein Nachfolger in diesem Ressort war [[Iso Baumer]].<br />
<br />
1980 wurde Schönborn Mitglied der [[Internationale Theologenkommission|internationalen Theologenkommission]] des [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhls]] und 1987 Redaktionssekretär des [[Weltkatechismus]]. 1991 ernannte ihn Papst [[Johannes Paul II.]] zum [[Titularbischof]] von ''[[Sutrium (Titularbistum)|Sutrium]]'' und [[Weihbischof]] in der [[Erzdiözese]] Wien. Die [[Weihesakrament|Bischofsweihe]] fand am 29. September 1991 im [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdom]] statt. [[Konsekration|Konsekrator]] war [[Hans Hermann Groër|Hans Hermann Kardinal Groër]]; Mitkonsekratoren waren der Wiener [[Altbischof|Alterzbischof]], Franz Kardinal König, und der Bischof von [[Bistum Brünn|Brünn]], [[Vojtěch Cikrle]]. Am 13. April 1995 wurde er zum [[Koadjutor]]erzbischof der Erzdiözese Wien ernannt und folgte am 14. September desselben Jahres seinem Vorgänger Hans Hermann Groër als Erzbischof nach.<br />
<br />
Am 29. Juni 1996 erhielt er von Papst Johannes Paul II. das [[Pallium]], das Ehrenzeichen der [[Metropolit]]en, und wurde im [[Konsistorium]] vom 21. Februar 1998 als [[Kardinalpriester]] mit der [[Titelkirche]] ''Gesù Divin Lavoratore'' in das [[Kardinalskollegium]] aufgenommen. Im selben Jahr wurde er zum Vorsitzenden der [[Österreichische Bischofskonferenz|österreichischen Bischofskonferenz]] gewählt, deren stellvertretender Vorsitzender er schon seit 1996 war. Am 10. November 2004 wurde er wiedergewählt. Schönborn ist [[Ordinariat für die byzantinischen Gläubigen in Österreich|Ordinarius für die Gläubigen des byzantinischen Ritus in Österreich]].<br />
[[Datei:Wappen Christoph Schönborn.jpg|thumb|Wappen Christoph Kardinal Schönborn]]<br />
Christoph Kardinal Schönborn war Teilnehmer am [[Konklave 2005]], in dem Benedikt XVI. gewählt wurde.<br />
===Wappen und Wahlspruch===<br />
<br />
Der Wappenschild geviert, zeigt in Feld 1 und 4 auf rotem Grund ein griechisches Kreuz auf weißem Balken, das Wappen des Erzbistums Wien. In Feld 2 in rot auf drei silbernen Spitzen ein schreitender goldener Löwe mit blauer Krone, das Stammwappen der [[Schönborn]]. In Feld 3 weißer Mantelzug auf schwarzen Grund, das Mantelwappen der [[Dominikaner]].<br />
<br />
Hinter dem Schild stehend das Doppelkreuz (Patriarchenkreuz), darüber der rote Galero (Kardinalshut) mit den jeweils fünfzehn herunterhängenden rote Quasten (fiocchi). <br />
<br />
Sein [[Wahlspruch]] lautet ''VOS AUTEM DIXI AMICOS'' („Vielmehr habe ich euch Freunde genannt“), und wurde dem [[Evangelium nach Johannes|Johannesevangelium]] {{Bibel|Joh|15|15}} entnommen.<br />
<br />
== Äußerungen zur Evolution und zur Multiversum-Hypothese ==<br />
<br />
Für Verwirrung sorgte Schönborn im Juli 2005 mit seinem in der [[The New York Times|New York Times]] veröffentlichten Text „Finding Design in Nature“,<ref>http://www.forum-grenzfragen.de/kirchenamtliches/bischoefe/plan.html </ref> sowie mit vielen weiteren öffentlichen Äußerungen,<ref>http://www.erzdioezese-wien.at/content/schwerpunkte/evolution/</ref> in denen er seine Gedanken über die [[Evolutionstheorie]] äußerte. Darin bezeichnet er die Auffassung, dass der [[Zufall]] die primäre Komponente der Evolution sei, als [[Dogma]] und [[Ideologie]]. Seiner Meinung nach ist ein der Evolution innewohnender göttlicher Plan und Zweck erkennbar (siehe [[theistische Evolution]]). Heute verbreitete materialistische und naturalistische Interpretationen der Evolutionstheorie bezeichnete er abwertend als „Evolutionismus“ und „Neodarwinismus“. Sie seien, wie jede Interpretation, die einen solchen Plan nicht anerkennt, ''„in keiner Weise wissenschaftlich, sondern ein Abdanken der menschlichen Intelligenz“.'' Aufmerksamkeit erregten Schönborns Ausführungen auch, weil er vom Designbegriff Gebrauch machte, der zu dieser Zeit gerade im Rahmen von [[Intelligent Design]] in der Öffentlichkeit stand. Teilweise sprach er sogar von dem göttlichem Plan direkt als „Intelligent Design“ und forderte, dass es erlaubt sein müsse, diesen Plan im Biologieunterricht – auch in den USA – zur Sprache kommen zu lassen.<ref>http://science.orf.at/science/news/142820</ref> Dies führte zu Verwirrungen, da es teilweise als Ablehnung der Evolutionstheorie und Befürwortung von Positionen des [[Discovery Institute]] und der [[Intelligent-Design-Bewegung]] gewertet wurde.<ref>z.B. Ö1 Inforadio Do, 13. März 2008: [http://oe1.orf.at/inforadio/72955.html Schönborn lehnt Evolutionstheorie neuerlich ab]</ref> Schönborn wurde daraufhin dafür kritisiert, dass er sich nur sehr zurückhaltend von diesen Positionen distanzierte; er verwarf dies jedoch als wissenschaftspolitische Fragen, die ihn nicht interessierten.<ref>mms://stream1.orf.at/religion/ph060117.wmv</ref><ref>mms://stream1.orf.at/religion/ph060117_back.wmv</ref> Er wies darauf hin, dass er die Evolution an sich nicht anzweifle, dass aber nicht der [[Zufall]], sondern ein Schöpfergott der bestimmende Faktor sei. Die Veröffentlichung seines Textes erfolgte mit Zustimmung des Papstes. In seinem Artikel in der New York Times wandte er sich auch gegen die kosmologische [[Multiversum]]-Hypothese, was jedoch keine vergleichbare öffentliche Beachtung fand.<br />
<br />
Im März 2009 legte Schönborn bei einem Vortrag vor der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]] noch einmal seine Position in der wissenschaftlichen Diskussion um [[Schöpfung]] und [[Evolutionstheorie]] dar und übte dabei erstmals schärfere Selbstkritik. Sein Artikel in der [[New York Times]] sei ''„etwas holzschnittartig“'' gewesen und ''„hätte noch einiger Differenzierung bedurft“''<ref name="ORF">''[http://religion.orf.at/projekt03/news/0903/ne090305_schoenborn_fr.htm Schönborn distanziert sich vom Kreationismus]'', in: [[Österreichischer Rundfunk|religion.orf.at]] vom 5. März 2009.</ref>, so Schönborn. Außerdem distanzierte er sich ausdrücklich vom [[Kreationismus]]. Die Idee der Erschaffung fertiger einzelner Wesen oder Arten sei für ihn absurd, so Schönborn. ''„Sie ist so unhaltbar wie die kreationistischen Thesen von einer Erschaffung der Welt in sechs 24-Stunden-Tagen, wie die pseudowissenschaftliche Spekulationen über eine 'junge' Erde, über eine historische Deutung der Sintflut, etc.“''<ref name="ORF">''[http://religion.orf.at/projekt03/news/0903/ne090305_schoenborn_fr.htm Schönborn distanziert sich vom Kreationismus]'', in: [[Österreichischer Rundfunk|religion.orf.at]] vom 5. März 2009.</ref> Allerdings dürfe man einen fundierten christlichen Schöpfungsglauben auch nicht in einen Topf mit einem fundamentalistisch-biblizistischen Schöpfungsverständnis werfen, so der Kardinal.<br/>Auch die Theorie des [[Intelligent Design]] kritisierte Schönborn erstmals deutlich: Der Versuch dieser Schule, hohe Komplexität in der Natur als ''„Beweis für ein 'intelligent design' zu bewerten, krankt an dem fundamentalen Denkfehler, dass 'design', Plan, Zielgerichtetheit nicht auf der Ebene der Kausalität gefunden werden kann, mit der sich die naturwissenschaftliche Methode befasst“''<ref name="ORF">''[http://religion.orf.at/projekt03/news/0903/ne090305_schoenborn_fr.htm Schönborn distanziert sich vom Kreationismus]'', in: [[Österreichischer Rundfunk|religion.orf.at]] vom 5. März 2009.</ref>, sagte Schönborn.<br />
<br />
== Äußerungen zu Missbrauchsfällen ==<br />
<br />
Für Verstimmung im Vatikan sorgte Schönborn im Frühjahr 2010 mit seiner Kritik am Kardinaldekan, Kardinal [[Angelo Sodano]]. Schönborn warf ihm in einem Interview mit der Presse vor, dass der ehemalige Vatikan-Kardinalstaatssekretär vor 15 Jahren die Bildung einer Untersuchungskommission zum Fall Groer verhindert habe, schrieb [[Il Giornale]] unter Berufung auf [[Kathpress]]. Es ist nicht mehr zitierbar, da Kathpress die Meldung über Schönborns Äußerungen von ihrer Website genommen hat.<br />
<br />
Allerdings hatte Schönborn selbst - damals Weihbischof - nach Bekanntwerden der [[Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche|Missbrauchanschuldigungen]] gegen Kardinal Groer 1995 diese in scharfer Form zurückgewiesen. In einer Stellungnahme hatte er unter anderem erklärt: ''Seit der Zeit des Nationalsozialismus, als Priesterprozesse unter dem Vorwand homosexueller Verfehlungen geführt wurden, hat es in Österreich derlei Verleumdungspraktiken gegen die Kirche nicht mehr gegeben.'' <ref>"Schönborn übt Kritik an Sodano"-http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/missbrauch/2350232/schoenborn-uebt-scharfe-kritik-sodano.story </ref><br />
<br />
== Sonstiges == <br />
In der aus Sicht des [[Judentum]]s einen [[Affront]] darstellenden [[Karfreitagsfürbitte für die Juden]] verteidigte Schönborn 2008 in der englischsprachigen katholischen Zeitung ''The Tablet''<ref>[http://www.thetablet.co.uk/articles/11223/ ''Judaism’s way to salvation''.] In: ''The Tablet'', 29. März 2008 (englisch)</ref> die Haltung des Papstes. Als „wertvolle Beispiele für die besondere Art und Weise, wie Christen in Bezug auf das Evangelium gegenüber den Juden Zeugnis ablegen müssen“, zitierte er u.&nbsp;a. {{Bibel|Römer|1|16}}: „Das Evangelium […] ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt, zuerst den Juden, aber ebenso den Griechen.“ Er rechtfertigt dies weiters mit der Bibelstelle {{Bibel|Lk|24|47}}, wonach Jesus den Aposteln aufgetragen hat, das Evangelium „allen Völkern, angefangen in Jerusalem, [zu] verkünden.“ Denn „Für euch zuerst hat Gott [ihn] gesandt, damit er euch segnet und jeden von seiner Bosheit abbringt.“ {{Bibel|Apg|3|26}}.<br />
<br />
== Mitgliedschaften ==<br />
=== Mitgliedschaften in der Römischen Kurie ===<br />
* [[Kongregation für die Glaubenslehre]]<br />
* [[Kongregation für die orientalischen Kirchen]]<br />
* [[Kongregation für das Katholische Bildungswesen]]<br />
* [[Päpstlicher Rat für die Kultur]]<br />
* [[Päpstliche Kommission für die Kulturgüter der Kirche]]<br />
<br />
=== Mitgliedschaften und Ämter in der Österreichischen Bischofskonferenz ===<br />
* Glaubenskommission (Vorsitz), Katechetische Kommission (Vorsitz), Finanzkommission, Referat für Berufspastoral (Canisiuswerk), Referat für Ökumene, Referat für verfolgte Christen, Referat für Bildung und Schule (Religionsunterricht, Katholische Privatschulen), Referat für Katholische Krankenanstalten<br />
<br />
=== Andere Ämter ===<br />
* Vorsitzender des Kuratoriums der [[Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung]]<br />
<br />
=== Ehrenämter ===<br />
* [[Almosenier|Aumonier]] des [[Orden vom Goldenen Vlies|Ordens vom Goldenen Vlies]]<br />
<br />
=== Ehrenmitgliedschaften ===<br />
* Ehrenritter des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] (27. Februar 2007)<br />
* Ehrenmitglied der [[Rhaeto-Danubia|Ö.k.a.V. Rhaeto-Danubia Wien]] im [[Österreichischer Cartellverband|ÖCV]] (seit 11. Oktober 1997)<br />
* Ehrenmitglied der K.Ö.L. Starhemberg Wien im [[KÖL]] (seit 2. Dezember 1998)<br />
* Ehrenmitglied der K.Ö.St.V. Frankonia Wien im [[Mittelschüler-Kartell-Verband|MKV]] (seit 1999).<br />
* Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli des [[Malteserorden|Malteserordens]] (seit 7. Februar 2006)<ref>[http://www.orderofmalta.org/site/notizia.asp?IDNotizia=307&idlingua=2 Meldung zur Ordensverleihung]</ref><br />
* Ehrenmitglied der K.Ö.St.V. Rugia Retz (seit 28. Juni 2009)<br />
<br />
=== Auszeichnungen ===<br />
* [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]] (2008)<br />
<br />
== Werke ==<br />
<!-- geordnet nach Erscheinungsjahr --><br />
*''Sophrone de Jérusalem. Vie monastique et confession dogmatique''. Beauchesne, Paris 1972, ISBN 2-7010-0054-8<br />
*''Die charismatische Erneuerung und die Kirchen''. Pustet, Regensburg 1977, ISBN 3791705067<br />
*''Die Christus-Ikone. Eine theologische Hinführung''. Novalis, Schaffhausen 1984. (Neuaufl. Wiener Dom-Verlag 1998), ISBN 3853511570<br />
*''Einheit im Glauben''. Johannes, Einsiedeln 1984, ISBN 3894112158<br />
*''Existenz im Übergang. Pilgerschaft, Reinkarnation, Vergöttlichung''. Johannes, Einsiedeln u. a. 1987, ISBN 3894112166<br />
*''Zur kirchlichen Erbsündenlehre. Stellungnahmen zu einer brennenden Frage''. Freiburg im Brsg. u. a. 1991, ISBN 3-89411-303-0 <br />
*''Herzstücke unseres Glaubens. Das „Credo“ im Katechismus der Katholischen Kirche''. Wiener Dom, Wien 1994, ISBN 3-85351-112-0<br />
*''Quellen unseres Glaubens. Liturgie und Sakramente im Katechismus der Katholischen Kirche''. Wiener Dom, Wien 1996, ISBN 3-85351-116-3<br />
*''Leben für die Kirche. Die Fastenexerzitien des Papstes''. Freiburg im Brsg. u.a. 1997, ISBN 3-451-26258-4<br />
*''Wähle das Leben. Die christliche Moral nach dem Katechismus der katholischen Kirche''. Wiener Dom, Wien 1998, ISBN 3-85351-156-2<br />
*''Gott sandte seinen Sohn. Christologie''. (Amateca. Lehrbücher zur katholischen Theologie, Bd. 7) Bonifatius, Paderborn 2002, ISBN 3-89710-202-1<br />
*''Mein Jesus. Gedanken zum Evangelium''. Molden, Wien 2002. ISBN 3-85485-087-5<br />
*''Seht, Gottes Sohn! Gedanken zum Evangelium im Markusjahr''. Molden, Wien 2005, ISBN 3-85485-151-0<br />
*''Wovon wir leben können. Das Geheimnis der Eucharistie''. Herder, Freiburg im Brsg. u. a. 2005, ISBN 3-45128-602-5<br />
*''Ziel oder Zufall? Schöpfung und Evolution aus der Sicht eines vernünftigen Glaubens''. Herder, Freiburg im Brsg. 2007, ISBN 978-3-451-29389-4<br />
* mit [[Barbara Stöckl]]: ''Wer braucht Gott?: Barbara Stöckl im Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn'', Ecowin Verlag, Salzburg 2007, ISBN 978-3-902404-33-6<br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Hellmut Butterweck: ''Österreichs Kardinäle: von Anton Gruscha bis Christoph Schönborn''. Ueberreuter, Wien 2000. ISBN 3-8000-3764-5.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{aeiou|s/s330930}}<br />
* [http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bschoc.html Eintrag über Christoph Schönborn auf ''catholic-hierarchy.org'' (englisch)]<br />
* [http://www.erzdioezese-wien.at/edw/erzbischof/articles/2003/08/29/a3543 Biografie Erzdiözese-Wien.at]<br />
* [http://www.forum-grenzfragen.de/kirchenamtliches/bischoefe/reaktionen.html Schönborns Kommentar zum Darwinismus und Presseecho]<br />
* [http://religion.orf.at/projekt03/tvradio/kreuz/ph060117_darwin_fr.htm Eine Diskussionsrunde zur Evolution mit Schönborn und Vertretern der Wissenschaft und Philosophie kann auf dieser Seite angeschaut werden. Ausgestrahlt am 17. Januar 2006 im ORF]<br />
* [http://www.focus.de/panorama/welt/video-nachrichten-des-tages/video-nachrichten-vom-1-april-bekenntnis-kardinal-schoenborn-gesteht-schuld-der-kirche-an-missbrauch-ein_vid_16489.html] Video-Nachricht vom 1. April 2010: Kardinal Schönborn gesteht vor 3000 Messeteilnehmern Schuld der Kirche an Missbrauch ein. <br />
<br />
<br />
{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Hans Hermann Groër|Hans Hermann Kardinal Groër]] [[Benediktiner|OSB]]|NACHFOLGER=---|AMT=[[Liste der Erzbischöfe von Wien|Erzbischof von Wien]]|ZEIT=seit [[1995]]}}<br />
{{Navigationsleiste Amtierende Erzbischöfe und Bischöfe der Erzbistümer und Bistümer in Österreich}}<br />
<br />
{{Normdaten|PND=115440305|VIAF=7405239}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Schonborn, Christoph}}<br />
[[Kategorie:Erzbischof von Wien]]<br />
[[Kategorie:Dominikaner]]<br />
[[Kategorie:Kardinal (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Freiburg im Üechtland)]]<br />
[[Kategorie:Korporierter im MKV]]<br />
[[Kategorie:Korporierter im CV]]<br />
[[Kategorie:Korporierter im KÖL]]<br />
[[Kategorie:Schönborn|Christoph]]<br />
[[Kategorie:Bailli (Malteserorden)]]<br />
[[Kategorie:Träger des Goldenen Komturkreuzes mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich]]<br />
[[Kategorie:Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]]<br />
[[Kategorie:Person des Deutschen Ordens]]<br />
[[Kategorie:Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1945]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Schönborn, Christoph<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Schönborn-Wiesentheid, Christoph Maria Michael Hugo Damian Peter Adalbert Graf von<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Erzbischof und Kardinal<br />
|GEBURTSDATUM=22. Januar 1945<br />
|GEBURTSORT=[[Burg Skalka|Skalken]] bei Leitmeritz, Böhmen<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[cs:Christoph Schönborn]]<br />
[[en:Christoph Schönborn]]<br />
[[es:Christoph Schönborn]]<br />
[[fi:Christoph Schönborn]]<br />
[[fr:Christoph Schönborn]]<br />
[[it:Christoph Schönborn]]<br />
[[la:Christophorus Schönborn]]<br />
[[nl:Christoph Schönborn]]<br />
[[no:Christoph Schönborn]]<br />
[[pl:Christoph Schönborn]]<br />
[[pt:Christoph Schönborn]]<br />
[[ro:Christoph Schönborn]]<br />
[[ru:Шёнборн, Кристоф]]<br />
[[sk:Christoph Schönborn]]<br />
[[sv:Christoph Schönborn]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nieder%C3%B6blarn&diff=81283756Niederöblarn2010-11-08T21:13:51Z<p>Mitterertux: /* Politik */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Gemeinde in Österreich<br />
|Art = Gemeinde<br />
|Name = Niederöblarn<br />
|Wappen = <!-- Wappen.png --><br />
|lat_deg = 47 | lat_min = 28 | lat_sec = 12<br />
|lon_deg = 14 | lon_min = 06 | lon_sec = 00<br />
|Bundesland = Steiermark<br />
|Bezirk = [[Bezirk Liezen|Liezen]] - [[Politische Expositur Gröbming|Expositur Gröbming]]<br />
|Höhe = 678<br />
|Fläche = 20.95<br />
|Einwohner = 560<br />
|Stand = 2005-12-31<br />
|PLZ = 8960<br />
|Vorwahl = 03684<br />
|Kfz = GB<br />
|Lageplan = Niederöblarn im Bezirk LI.png<br />
|Gemeindekennzahl = 61227<br />
|NUTS = AT222<br />
|Straße = Niederöblarn 96<br />
|Website = [http://www.niederoeblarn.at www.niederoeblarn.at]<br />
|Bürgermeister = Johannes Zeiler<br />
|Partei = ÖVP<br />
|Gemeinderatanzahl = 9<br />
|Gemeinderat = 7 [[ÖVP]], 2 [[SPÖ]]<br />
|Wahljahr = 2010<br />
|Bild1 = <!-- Hauptplatz.png (Bild wird innerhalb der Info-Box unter dem Abschnitt Politik angezeigt --><br />
|Bildbeschreibung1 = <!-- Dieses Bild zeigt xxx von oben --><br />
}}<br />
<br />
'''Niederöblarn''' ist eine [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]] mit {{EWZ|AT|61227}} Einwohnern (Stand {{EWD|AT|61227}}) in der [[Steiermark]].<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Niederöblarn liegt in der [[Expositur Gröbming]] im [[Bezirk Liezen]] im österreichischen Bundesland [[Steiermark]].<br />
<br />
Gemeindeteile sind Zeißenberg, Gritschenberg, Moosberg auch Sonnberg, Niederöblarn und Straßerberg.<br />
<br />
Regionale Bedeutung hat Niederöblarn durch seinen [[Flugplatz]], der in den [[1970er]] Jahren vom Militärflugplatz [[Aigen im Ennstal]] hierher übersiedeln musste. Er ist speziell für den [[Segelflug]] ausgelegt, eine [[Flugschule]] ist angegliedert. Spezieller Anziehungspunkt für die Segelflieger ist der gewaltige, direkt südlich stehende Bergstock des [[Grimming]], der sich fast 2000 m über den flachen [[Talboden]] erhebt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Aufhebung der [[Grundherrschaft]]en erfolgte 1848. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Niederöblarn wurde im Jahre [[1920]] von einem verheerenden [[Hochwasser]] heimgesucht. Nach der deutschen Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum [[Reichsgau Steiermark]], 1945 bis 1955 war sie Teil der englischen Besatzungszone in Österreich.<br />
<!-- === Religionen === --><br />
<!-- === Einwohnerentwicklung === --><br />
<br />
== Politik ==<br />
Bürgermeister ist Johannes Zeiler ([[ÖVP]]).<br> <br />
Der Gemeinderat setzt sich nach den Wahlen von 2010 wie folgt zusammen: 7 [[ÖVP]], 2 [[SPÖ]]<br />
<br />
<!-- === Wappen === --><br />
<!-- === Städtepartnerschaften === --><br />
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == --><br />
<!-- === Theater === --><br />
<!-- === Museen === --><br />
<!-- === Musik === --><br />
<!-- === Bauwerke === --><br />
<!-- === Parks === --><br />
<!-- === Naturdenkmäler === --><br />
<!-- === Sport === --><br />
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --><br />
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --><br />
<!-- == Persönlichkeiten == --><br />
<!-- === Ehrenbürger === --><br />
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === --><br />
<!-- == Literatur == --><br />
<!-- == Sonstiges == --><br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
Niederöblarn ist Sitz und Produktionsstätte der [http://www.schachnerhaus.com Schachnerhaus GmbH.], einem auf Fertigteilhäuser und Blockhäuser spezialisierten Betrieb mit über 60 Mitarbeitern. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{StatistikAustria|61227}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden in der Expositur Gröbming}}<br />
<br />
[[en:Niederöblarn]]<br />
[[fr:Niederöblarn]]<br />
[[it:Niederöblarn]]<br />
[[nl:Niederöblarn]]<br />
[[ru:Нидерёбларн]]<br />
[[sk:Niederöblarn]]<br />
[[war:Niederöblarn]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ketchup-als-Gem%C3%BCse-Debatte&diff=81238034Ketchup-als-Gemüse-Debatte2010-11-07T19:56:49Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>Die Debatte in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] um '''Ketchup als Gemüse''' bezieht sich auf den Vorschlag einer Richtlinie zur [[Schulspeisung]] des [[Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten|Landwirtschaftsministeriums]] (Department of Agriculture, USDA) der [[Kabinett Reagan|Regierung]] des Präsidenten Ronald Reagan aus dem Jahre 1981, wonach unter anderem [[Ketchup]] und [[Einlegen|eingelegtes]] [[Gemüse]] nicht mehr als eine [[Gewürz|Würze]], sondern als [[Gemüse|Gemüsebeilage]] gegolten hätten. Die Richtlinie hätte es öffentlichen Schulen gestattet, die Ausgabe einer Beilage aus frischem oder gekochtem Gemüse als Bestandteil einer warmen Mahlzeit in ihrem Programm zur Ernährung der Kinder einzusparen. Nach der Richtlinie sollten zudem die bisher vorgesehene tägliche Portion eines Glases [[Milch]] verringert und die Fleischportion auf einen Viertel [[Hamburger]] reduziert werden.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14341475.html Reagans Amerika - ein Land für die Reichen], ''Spiegel'' '''44''', 26. Oktober 1981</ref><br />
<br />
Die Veröffentlichung des Vorschlags der Richtlinie, die in den USA für zur Einholung von öffentlichen Stellungnahmen vorgeschrieben ist, löste Empörung bei Ernährungswissenschaftlern und Politikern der [[Demokratische Partei (USA)|Demokratischen Partei]] aus.<ref>Bernard Weinraub: Washington Talk, ''New York Times'', 28. September 1981, Spätausgabe</ref> Der Regierung wurde von den Medien und Wissenschaftlern Geiz und Gleichgültigkeit vorgeworfen. Die Regierung antwortete, ihr ginge es darum, „plate waste“ („Tellerabfall“) zu vermeiden und nur das servieren zu lassen, was die Schüler tatsächlich verzehren. Ein mittlerer politischer Angestellter der USDA zog noch mehr ungewünschte Aufmerksamkeit auf die Angelegenheit, als er darauf hinwies, daß die endgültige Entscheidung über die Inkraftsetzung der Verordnung auf der Ebene der Bundesstaaten fallen würde. Die Verordnung wurde von dem Angestellten damit beworben, sie sei ein Beispiel für die Rückgabe von Rechten an die einzelnen Bundesstaaten im Sinne jenes „[[Neue Föderalismus|Neuen Föderalismus]]“, für den sich Reagan während des Präsidentschaftswahlkampfes 1980 eingesetzt hatte. Der Rücktritt des Angestellten im folgenden Monat führte zu Vorwürfen, er sei aus politischen Gründen entlassen worden. <br />
<br />
Einige demokratische Politiker inszenierten Photoaufnahmen, auf denen sie nährstoffarme Mahlzeiten einnahmen, die den neuen niedrigeren Standards genügten.<ref>[[Cecil Adams]]: [http://www.straightdope.com/columns/040716.html Did the Reagan-era USDA really classify ketchup as a vegetable?], ''The Straight Dope'', 16. Juli 2004</ref> Das Magazin ''[[Newsweek]]'' illustrierte seinen Bericht über die vorgeschlagene Verordnung mit dem Bild einer Flasche mit Ketchup, welche die Aufschrift „now a vegetable“ („jetzt ein Gemüse“) trägt.<ref>Who Deserves a Break Today?, ''Newsweek'', 21. September 1981</ref> <br />
<br />
Schließlich wurde die Verordnung von der Regierung nicht in Kraft gesetzt.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Ketchup als Gemüse}}<br />
<br />
[[Kategorie:Würzmittel]] [[Kategorie:Gemüsegericht]] [[Kategorie:Bildungspolitik (Vereinigte Staaten)]]<br />
<br />
[[en:Ketchup as a vegetable]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Peter_Filzmaier&diff=81232300Peter Filzmaier2010-11-07T18:00:43Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''Peter Filzmaier''' (* [[5. September]] [[1967]] in [[Wien]]) ist ein österreichischer [[Politikwissenschaft]]ler. Er arbeitet als Professor für Demokratiestudien und Politikforschung an der [[Donau-Universität Krems]] und als Professor für Politische Kommunikation an der [[Karl-Franzens-Universität Graz]].<br />
<br />
==Leben==<br />
Peter Filzmaier wurde 1967 in Wien geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaft, [[Publizistikwissenschaft|Publizistik]] und [[Rechtswissenschaft]] und seiner Promotion (Politikwissenschaft) war er als Lehrbeauftragter an den Universitäten Wien, Salzburg und Innsbruck tätig. 1998 übernahm er den Arbeitsbereich Politische Bildung des Instituts für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universitäten Innsbruck, Klagenfurt, Wien und Graz, parallel mit seiner Habilitation 2001 dann auch die Leitung der Abteilung Politische Bildung.<br />
Seit 2005 leitet Filzmaier das Department für Politische Kommunikation an der [[Donau-Universität Krems]] und hat seit 2006 den Lehrstuhl für Demokratiestudien und Politikforschung inne. Seit 2010 ist er zudem Professor für Politische Kommunikation an der [[Karl-Franzens-Universität Graz]]. Filzmaier ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Strategieanalysen (ISA) in Wien.<br />
<br />
==Werk==<br />
Filzmaiers Arbeits- und Forschungsschwerpunkte umfassen [[Wahlforschung]], [[Politische Kommunikation]], [[Politische Bildung]], [[Internet und Demokratie]] sowie [[internationale Politik]] mit dem Fokus [[Vereinigte Staaten|USA]]. Er ist wissenschaftlicher Leiter der Universitätslehrgänge für Politische Bildung sowie für Politische Kommunikation an der [[Donau-Universität Krems]].<br />
<br />
==Publikationen (Auswahl)==<br />
*Stichwort Wählen (Hg. mit Peter Plaikner und Karl Duffek), Wien 2008 (Edition Politische Kommunikation, Band 2).<br />
*Political Leaders in Austria: Bruno Kreisky, Waldheim Affair, Franz Vranitzky, Wolfgang Schüssel and Jörg Haider (gem. mit Maria Beyrl and Flooh Perlot), in Christina Holtz-<br />
Bacha/Lynda Lee Kaid (eds.), Encyclopedia of Political Communication (2 Volumes), Thousand Oaks/London 2008.<br />
*Politik und Politische Bildung, Wien 2007.<br />
*Wie wir politisch ticken. Öffentliche und veröffentlichte Meinung in Österreich, Wien 2007<br />
*Politische Bildung in Österreich, in Dirk Lange/Volker Reinhardt (Hg.), Strategien der politischen Bildung (Basiswissen Politische Bildung 2: Handbuch für den sozialwissenschaftlichen Unterricht), Baltmannsweiler 2007.<br />
*Mediendemokratie Österreich (hg. gemeinsam mit Karl Duffek und Peter Plaikner), Wien 2007. <br />
*Internationale Politik (gem. mit Otmar Höll, Leonore Gewessler und Gerhard Mangott), Wien 2006.<br />
*Politik und Medien – Medien und Politik (hg. gem. mit Matthias Karmasin und Cornelia Klepp), Wien 2006.<br />
*Campaigning and Media in Austria: Lessons to be Learned from the “HPM Phenomenon” in the European Parliamentary Elections, in Michaela Maier / Jens Tenscher (eds.) Campaigning in Europe – Campaigning for Europe. Political Parties, Campaigns, Massmedia and the European Parliament Elections 2004, London 2006. <br />
*Politik auf amerikanisch: Wahlen und politischer Wettbewerb in den USA (gem. mit Fritz Plasser), Wien 2005. <br />
*Internet und neue Foren der Mediendemokratie, in Fritz Plasser (Hg.), Politische Kommunikation in Österreich, Wien 2004.<br />
*Supermächte. Zentrale Akteure der Weltpolitik (hg gem. mit Eduard Fuchs), Innsbruck/Wien/München/Bozen 2003.<br />
*Wahlkampf um das Weiße Haus: Presidential Elections in den USA (gem. mit Fritz Plasser), Opladen 2001.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|115484272}}<br />
*[http://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/whois/05809/index.php?URL=/de/department/politischekommunikation/team/index.php Peter Filzmaier]<br />
<br />
{{Normdaten|PND=115484272|LCCN=n/97/60496|VIAF=62280106}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Filzmaier, Peter}}<br />
[[Kategorie:Politologe]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Wien)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Salzburg)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Innsbruck)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Klagenfurt am Wörthersee)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Krems an der Donau)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1967]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Filzmaier, Peter<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Politikwissenschaftler<br />
|GEBURTSDATUM=5. September 1967<br />
|GEBURTSORT=Wien<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Krida&diff=81116335Krida2010-11-04T18:49:47Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''Krida''' (von mlat. ''crida'' „öffentlicher Ausruf, Zusammenrufen [der Gläubiger]“, zum Verb ''cridare'' „schreien“) ist ein Straftatbestand im [[österreich]]ischen [[Strafgesetzbuch (Österreich)|Strafgesetzbuch]] (StGB). Das Gesetz unterscheidet zwischen betrügerischer und fahrlässiger Krida.<br />
<br />
== Betrügerische Krida ==<br />
<br />
Nach § 156 StGB wird wegen betrügerischer Krida mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft, wer die Befriedigung eines seiner [[Gläubiger]] durch die Verheimlichung oder Verringerung seines [[Vermögen (Wirtschaft)|Vermögens]] vereitelt oder schmälert. Falls der Schaden durch die Tat 50.000 Euro übersteigt, beträgt die Strafe ein bis zehn Jahre. Erforderlich ist mithin ein Erfolg, d.h. ein Forderungsausfall bei einem Gläubiger. Der Täter wird seltener als „Kridatar“ bezeichnet.<br />
<br />
== Fahrlässige Krida ==<br />
<br />
Das Strafmaß für die fahrlässige Krida beträgt gemäß § 157 StGB (Österreich) bis zu zwei Jahren beziehungsweise drei Jahren, sofern durch die Tat die Volkswirtschaft erschüttert oder die wirtschaftliche Existenz vieler Menschen erheblich beeinträchtigt wird.<br />
<br />
== Analalogien zum deutschen Strafrecht ==<br />
<br />
Das deutsche Strafrecht kennt ähnliche, jedoch nicht identische Vorschriften mit dem [[Bankrott]] (§ 283 StGB), der [[Gläubigerbegünstigung]] (§ 283c StGB) und der Vereitelung der [[Zwangsvollstreckung]] (§ 288 StGB).<br />
<br />
{{Rechtshinweis}}<br />
<br />
[[Kategorie:Besondere Strafrechtslehre]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Steierm%C3%A4rkische_Sparkasse&diff=80805682Steiermärkische Sparkasse2010-10-27T18:55:15Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Steiermärkische Bank und Sparkassen AG<br />
| Typ = Sparkasse<br />
| Logo = <!-- nicht bei Sparkassen, Raiffeisen und Volksbanken --><br />
| Land = Österreich<br />
| Rechtsform = Aktiengesellschaft<br />
| FirmenbuchNr = 34274d<br />
| Gründungsdatum = 1825<br />
| Sitz = Am Sparkassenplatz 4, A-8010 Graz<br />
| Verband = Österreichischer Sparkassenverband<br />
| Jahr = 2009<br />
| Mitarbeiterzahl = 6.000<br />
| Bilanzsumme = € 13,6 Mrd.<br />
| CIR = 53,4%<br />
| ROE after Tax = 17,4%<br />
| Filialen = 380 <br />
| Kunden = rd. 2 Mio. <br />
| Sparkassensrat = Dr. Michael MAYER-RIECKH (Vorsitzender)<br />
| Vorstand = Dr. Gerhard FABISCH, Mag. Franz KERBER, Dr. Georg BUCHER, Sava DALBOKOV MBA<br />
| Aufsichtsrat = Vors. Präs. Dkfm. Dr. Werner Tessmar-Pfohl<br />
| Leitung = Dr. Gerhard Fabisch<br />
| Homepage = [http://www.sparkasse.at/steiermaerkische www.steiermaerkische.at]<br />
}}<br />
<br />
Die '''Steiermärkische Sparkasse''' wurde 1825 als Vereinssparkasse (''Steyermärkische Spar-Casse'') gegründet und war damit das älteste Geldinstitut<ref name="140_Jahre">Steiermärkische Sparkasse in Graz (Hrsg.):''140 Jahre Steiermärkische Sparkasse in Graz''; Leykam-Druck; Graz 1965. (S.10)</ref> in der [[Steiermark]]. Die Aufnahme des Geschäftsbetriebs erfolgte am 15. Mai 1825 im ersten Geschäftslokal im [[Landhaus (Graz)|Landhaus]], Schmiedgasse Nr.9. Der eigentliche Gründer der Steiermärkischen Sparkasse war kein Geringerer als der persönliche Repräsentant des Kaisers und sein Statthalter in der Steiermark: Franz de Paula Graf Hartig. Er war seit 1823 der k.k. Gouverneur der Steiermark und damit Chef des k.k. steiermärkischen Guberniums, der obersten politischen Behörde des Landes. Neben seinen politischen Aufgaben hatte er auch eine Funktion inne, die ihn zur Gründung einer Sparkasse in Graz inspiriert hatte. Er war seit 1823 Mitglied des Vereins der Ersten österreichischen Spar-Casse und hatte dadurch einen direkten Einblick in die Anfänge des Sparkassenwesens in Österreich. Bereits 1824 hatte er den Entschluss gefasst, auch in der Steiermark ein Institut dieser Art zu gründen''<ref>Werner Rauchenwald: Die erste Zeit; in: Die Grazer Sparkassen Chronik 1825-2000; Leykam-BranchenverlagsgmbH (Hrsg.) 2000 (S. 11)</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
* Am 12. Februar 1825 wurde durch die Subskribenten die Errichtung einer „Steyermärkischen Spar-Casse zu Gratz“ und deren Statut beschlossen und ihre ersten Organe gewählt.<br />
* Am 2. März 1825 erfolgte die Genehmigung der Satzungen durch das Gubernium für die Steiermark (Zl. 4840) und der Wahl der Mitglieder des permanenten Ausschusses.<br />
* Am 5. Mai 1825 erfolgte mit Dekret der Vereinigten Hofkanzlei in Wien die Erlaubnis zum Betrieb dieses ersten Grazer Geldinstituts.<br />
* Am 15. Mai 1825 um 10 Uhr Vormittag erfolgte die Eröffnung in den Räumen des Geschäftslokals im Landhaus.<br />
* Der erste Kunde war der Protektor der Sparkasse, [[Franz von Hartig|Graf von Hartig]], der einen Betrag von 100 fl. C.M. mit einer Widmung einlegte.<br />
* Die ersten Dienstnehmer der Sparkasse waren Peter Lingl (Kassier) und Ignaz Dissauer (Buchhalter). Besoldet wurden sie allerdings von ihrem bisherigen Dienstgeber [[Carl von Mandell|Carl Freiherr von Mandell]].<br />
* Am 24. März 1838 besuchte [[Erzherzog Johann]] in Begleitung des Staatsministers [[Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky|Graf von Kolowrat]] die Sparkasse.<br />
* Am 1. April 1885 zog die Steiermärkische Sparkasse in ihr neues Haus, errichtet nach Plänen von [[Matthias Seidl]], ein, in dem auch der (ältere) [[Stephaniensaal]] gebaut und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde.<br />
<br />
Die ''Steiermärkische Sparkasse in Graz'' entstand aus "der im Jahre 1939 im Wege der Gesamtrechtsnachfolge erfolgten Überführung der Sparkasse des Bezirks Umgebung Graz und der Gemeinde-Sparkasse in Graz auf die alte Steiermärkische Sparkasse."<ref>Rudolf Nefzer: ''140 Jahre Sparkasse 140 Jahre Graz''; in: Steiermärkische Sparkasse in Graz (Hrsg.):''140 Jahre Steiermärkische Sparkasse in Graz''; Leykam-Druck; Graz 1965. (S. 37)</ref> 1991 wurde sie in eine [[Aktiengesellschaft]] eingebracht.<br />
<br />
== Unternehmensprofil ==<br />
<br />
Die ''„Steiermärkische Bank und Sparkassen AG“'' hat ihren Sitz Am Sparkassenplatz in [[Graz]]. Die Besitzanteile der Aktiengesellschaft liegen zu 73% bei der ''„Steiermärkischen Verwaltungssparkasse“'', 25% hält die ''„[[Erste Bank]]“'' und 2% die Mitarbeiter.<br />
<br />
Mit einer Bilanzsumme von 13,9 Milliarden Euro ist der Konzern der Steiermärkischen Sparkasse die größte steirische Sparkasse und die größte Sparkasse im südlichen Österreich. Die Sparkasse beschäftigt 5.800 Mitarbeiter und betreibt 470 Filialen und Regionalzentren.(Stand 2008)<br />
<br />
Die Steiermärkische Sparkasse ist ein mitbestimmender Teil der österreichischen Sparkassengruppe, die aus 55 Sparkassen mit der ''„Erste Bank“'' als führendem Institut besteht. Zudem ist sie Mitglied im „Sparkassen Haftungsverbund“, der die Auszahlung der Kundeneinlagen über den gesetzlich gesicherten Betrag hinaus garantiert.<br />
<br />
== Geschäftszahlen ==<br />
<br />
* 15.&nbsp;Mai 1825 Aufnahme der Geschäftstätigkeit<br />
* 1991 [[Einbringung]] in eine [[Aktiengesellschaft]]<br />
* Grundkapital: 55,5 Mio. Euro<br />
* Aktionäre: Steiermärkische Verwaltungssparkasse 73,0 %, Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG 25,0 %, Mitarbeiter 2,0 %<br />
* mit über 13,6 Mrd. Euro Konzernbilanzsumme größte österreichische Regionalbank Südösterreichs <br />
* mit über 2 Millionen Kunden in der Steiermark und Südosteuropa<br />
* rd. 6.000 Mitarbeiter<br />
* über 100 Beteiligungen<br />
* 380 Filialen<br />
<br />
== Fusionen ==<br />
<br />
*Sparkasse Frohnleiten 1965<br />
*Sparkasse Deutschlandsberg 1979<br />
*Sparkasse Eibiswald 1989<br />
*Sparkasse Irdning 1990<br />
*Sparkasse Mureck 1990<br />
*Sparkasse Stainz 1991<br />
*Steiermärkische Bank GesmbH 1992<br />
*Sparkasse Kindberg 1992<br />
*Sparkasse Liezen 1993<br />
*Südsteirische Sparkasse Leibnitz 1993<br />
*Sparkasse Aflenz-Thörl 1995<br />
*Sparkasse Weiz AG 2001<br />
*Sparkasse Bad Aussee AG 2002<br />
*Sparkasse Gleisdorf 2004<br />
*Sparkasse Bruck 2004<br />
*Sparkasse Leoben 2004<br />
*Sparkasse Knittelfeld 2006<br />
*Südoststeirische Sparkasse Feldbach 2008<br />
*Sparkasse Hartberg-Vorau AG 2010<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.steiermaerkische.at Steiermärkische Sparkasse]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |article=/ |NS=47/04/09/N |EW=15/26/13/E |dim=9000 |region=AT-6 |type=landmark }}<br />
<br />
[[Kategorie:Sparkasse (Österreich)|Steiermark]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Graz)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spore_(Begriffskl%C3%A4rung)&diff=80077321Spore (Begriffsklärung)2010-10-09T12:43:10Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''Spore''' steht für:<br />
<br />
* [[Spore]], ein Entwicklungsstadium von Lebewesen in der [[Biologie]]<br />
** [[Endospore]], eine nicht reproduktive Überdauerungsform von [[Bakterien]] (z.B. [[Bacillus]] und [[Clostridium]])<br />
** [[Exospore]], eine spezielle Form der Sporen zur Vermehrung von Bakterien oder [[Pilz|Pilzen]]<br />
* [[Sporn (Reiten)]], Sporen aus dem Reitsport<br />
* [[Spore (Computerspiel)]], ein Computerspiel von [[Will Wright]] <br />
<br />
{{Begriffsklärung}}<br />
<br />
[[da:Spore]]<br />
[[en:Spore (disambiguation)]]<br />
[[fr:Spore (homonymie)]]<br />
[[he:ספורה]]<br />
[[no:Spore]]<br />
[[pl:Spore]]<br />
[[th:สปอร์ (แก้ความกำกวม)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spore_(Begriffskl%C3%A4rung)&diff=80077302Spore (Begriffsklärung)2010-10-09T12:42:28Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''Spore''' steht für:<br />
<br />
* [[Spore]], ein Entwicklungsstadium von Lebewesen in der [[Biologie]]<br />
** [[Endospore]], eine nicht reproduktive Überdauerungsform von [[Bakterien]] (z.B. [[Bacillus]] und [[Clostridium]])<br />
** [[Exospore]], eine spezielle Form der Sporen zur Vermehrung von Bakterien oder [[Pilzen]]<br />
* [[Sporn (Reiten)]], Sporen aus dem Reitsport<br />
* [[Spore (Computerspiel)]], ein Computerspiel von [[Will Wright]] <br />
<br />
{{Begriffsklärung}}<br />
<br />
[[da:Spore]]<br />
[[en:Spore (disambiguation)]]<br />
[[fr:Spore (homonymie)]]<br />
[[he:ספורה]]<br />
[[no:Spore]]<br />
[[pl:Spore]]<br />
[[th:สปอร์ (แก้ความกำกวม)]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Usson_(Puy-de-D%C3%B4me)&diff=80076698Usson (Puy-de-Dôme)2010-10-09T12:24:32Z<p>Mitterertux: IMHO ist die Weiterleitung alles andere als unnötig oder unerwünscht</p>
<hr />
<div>#redirect [[Usson]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bildungsanstalt_f%C3%BCr_Elementarp%C3%A4dagogik&diff=79155910Bildungsanstalt für Elementarpädagogik2010-09-15T20:22:30Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (BAKIP)''' sind als Anstalten der Kindergarten- Hort- und FrüherziehungspädagogInnen Teil des [[Berufsbildende höhere Schule|berufsbildenden höheren Schulwesens (BHS)]] in Österreich. Die fünfjährige Ausbildung beginnt in der neunten Schulstufe und schließt mit einer Reife- und Diplomprüfung ([[Matura]]) ab. Für Inhaber einer Reifeprüfung kann die Anstalt als viersemestriges Kolleg absolviert werden. Es gibt jedoch auch ein Kolleg für Berufstätige, dabei dauert die Ausbildung dann sechs Semester.<br />
<br />
An mehreren BAKIP werden als weiterführende Ausbildung Lehrgänge für Sonderkindergartenpädagogik und Frühförderung angeboten.<br />
<br />
== Unterscheidung der Berufe ==<br />
<br />
Hier in Kurzform: Früherziehungspädagoge: Kinder unter 3 Jahren<br><br />
Kindergartenpädagoge: Kinder von 3 bis 6 Jahren (bis Schuleintritt)<br><br />
Hortpädagoge: Nachmittagsbetreuung nach der Schule bzw. in den Ferien<br><br />
<br />
== Aufnahmevoraussetzung/Aufnahmeprüfung ==<br />
<br />
Um in einer Bakip in die Schule zu gehen, muss eine Eignungsprüfung abgelegt werden. Diese Eignungsprüfung überprüft die musikalische Eignung, Körperliche Gewandtheit und Belastbarkeit sowie die Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit des jeweiligen Schülers. Aufgrund des hohen Andrangs zur Aufnahme an einer Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, findet diese Aufnahme/Eignungsprüfung zentral am selben Tag statt um so Mehrfachanmeldungen zu verhindern. <br />
Ein weiteres Kriterium zur Aufnahme ist die positive Absolvierung der 8. Schulstufe. (Quelle: [http://www.maria-regina.at/baki/ba_index.htm Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik im 19. Bezirk Wien])<br />
<br />
== Lehrplan ==<br />
Der Lehrplan umfasst neben allgemeinbildenden Fächern (Religion, Deutsch, lebende Fremdsprache, Mathematik, Biologie, Physik, Chemie, Geographie, Geschichte) Pädagogik, Didaktik, Praktische Ausbildung, Heil- und Sonderpädagogik, Informatik und Medien, Fächer zur Ernährungserziehung, dann Fächer des musisch-kreativen Bereichs (Textiles Gestalten, Bildnerische Erziehung, Werkerziehung, Musik, Instrumentalunterricht in zwei Instrumenten(Gitarre und Flöte)), sowie Rhythmisch-musikalische Erziehung und Bewegungserziehung. <br />
<br />
Manche Schulen geben ihren Schülern die Möglichkeiten innerhalb des schulischen Rahmen Zertifikate für: Helferschein / Schwimmen ( 1. Kl.), Eislaufschein<br />
oder Erste Hilfe zu machen.<br />
<br />
== Standorte ==<br />
BAKIP bestehen in allen österreichischen [[Bundesland (Österreich)|Bundesländern]]. Die meisten werden vom [[Bundesebene (Österreich)|Bund]] unterhalten, mehrere aber auch als katholische Privatschulen von kirchlichen Organisationen getragen (bei diesen ist auch mit Schulgeld zu rechnen).<br />
<br />
* Wien<br />
** Bakip 1070<br />
** Bakip 1080<br />
** Bakip 1100, <br />
** Bakip Maria Regina 1190, <br />
** Bakip 1210<br />
*Niederösterreich<br />
** Bakip Schulschwestern Amstetten<br />
** Bakip [[Mistelbach (Niederösterreich)|Mistelbach]]<br />
** Bakip Sacre Coeur Mistelbach<br />
** [[Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik St. Pölten|Bakip St. Pölten]]<br />
** Bakip [[Wr. Neustadt]]<br />
* Oberösterreich<br />
** Bakip Don Bosco [[Vöcklabruck]]<br />
** Bakip [[Linz]]<br />
** Bakip des Schulvereins der Kreuzschwestern<br />
** Bakip [[Ried im Innkreis|Ried]]<br />
** Bakip [[Steyr]]<br />
*Burgenland<br />
** Bakip [[Oberwart]]<br />
*Kärnten<br />
** Bakip [[Klagenfurt]]<br />
* Steiermark<br />
** Bakip [[Graz]]<br />
** Bakip der Caritas der Diözese Graz-Seckau ([[Bruck an der Mur]]; wird im Schuljahr 2013/14 an die [[Handelsakademie|BHAK]] Bruck/Mur angeschlossen, da sie von der Caritas nicht mehr finanziert werden kann, neue Jahrgänge werden bereits administrativ als Klassen der BHAK geführt)<br />
** Bakip [[Hartberg]]<br />
** Bakip [[Judenburg]] <br />
** Bakip [[Liezen]]<br />
** Bakip [[Mureck]]<br />
* Salzburg<br />
** Bakip [[Salzburg]] - Franziskanerinnen<br />
** Bakip [[Bischofshofen]]<br />
* Tirol<br />
** Bakip [[Innsbruck]]<br />
** Bakip - Barmherzige Schwestern Innsbruck<br />
** Bakip - Barmerhige Schwestern [[Zams]]<br />
* Vorarlberg<br />
** Bakip - Barmherzige Schwestern [[Feldkirch]]<br />
<br />
== Weblink ==<br />
*[http://www.bakip-basop.at/bakip1.html Offizielle Webseite]<br />
*[http://www.maria-regina.at/baki/ba_schule/ba_stund.htm Beispiel für einen Lehrplan ] hier von der Bakip im 19. Bezirk Wien<br />
<br />
[[Kategorie:Berufsbildungssystem]]<br />
[[Kategorie:Pädagoge (Ausbildung und Beruf)]]<br />
[[Kategorie:Bildung in Österreich]]<br />
[[Kategorie:Bildungseinrichtung]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Step_Up&diff=78877707Step Up2010-09-08T18:39:49Z<p>Mitterertux: /* Sonstiges */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Film<br />
|DT = Step Up<br />
|OT = Step Up<br />
|PL = [[USA]]<br />
|PJ = 2006<br />
|LEN = 98<br />
|OS = [[Englische Sprache|Englisch]]<br />
|AF = 6<br />
|REG = [[Anne Fletcher]]<br />
|DRB = [[Duane Adler]],<br />[[Melissa Rosenberg]]<br />
|PRO = [[Erik Feig]],<br />[[Jennifer Gibgot]],<br />[[Adam Shankman]],<br />[[Patrick Wachsberger]]<br />
|MUSIK = [[Aaron Zigman]]<br />
|KAMERA = [[Michael Seresin]]<br />
|SCHNITT = [[Nancy Richardson]]<br />
|DS = *[[Channing Tatum]]: Tyler Gage<br />
* [[Jenna Dewan]]: Nora Clark<br />
* [[Damaine Radcliff]]: Mac Carter<br />
* [[De'Shawn Washington]]: Skinny Carter<br />
* [[Drew Sidora]]: Lucy Avila<br />
* [[Mario Barrett]]: Miles Darby<br />
* [[Rachel Griffiths]]: Director Gordon<br />
* [[Josh Henderson]]: Brett Dolan<br />
}}<br />
'''Step Up''' ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Tanzfilm]] aus dem Jahr [[2006]] von Star-Choreografin [[Anne Fletcher]]. Der Film wird in Deutschland von [[Constantin Film]] verliehen. Er wurde im Herbst 2006 in den internationalen Kinos vorgeführt.<br />
<br />
== Handlung ==<br />
Straßentänzer Tyler Gage zerstört mit seinem besten Freund Mac und dessen Bruder Skinny eine Theaterbühne der ''Maryland School of the Arts'', wobei die drei erwischt werden. Tyler deckt seine Freunde und steht somit als alleiniger Täter da. Er wird zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt, die er in der geschädigten Schule abzuleisten hat. Dort trifft er auf die Tänzerin Nora, die für eine bedeutende Aufführung probt. Als ihr Tanzpartner Andrew plötzlich ausfällt und sie keinen passenden Ersatz finden kann, bietet sich Tyler als Aushilfe an und überzeugt sie mit seinem Talent. Doch beide haben private Probleme. Noras Mutter würde ihre Tochter lieber studieren sehen und Tyler verspielt fast seine Freundschaft mit Mac als dieser herausfindet, dass der wahre Grund dafür, dass Tyler keine Zeit für ihn hat, die Proben für die Aufführung mit Nora sind. Beim Tanzen kommen sich die beiden näher und als Nora dann auch noch mit ihrem Freund Brad Schluss macht, ist sie frei für Tyler. Nach einer Party kommt es zwischen Nora und Tyler zu einem ersten Kuss. Als dann allerdings Noras wiedergenesener Tanzpartner Andrew zurück kommt, fühlt Tyler sich fehl am Platz und verlässt sowohl Nora als auch die Schule. Allerdings schmeißt Andrew erneut hin und Nora steht ohne Partner da. Nach dem Tod von Skinny erkennt Tyler, dass es um mehr geht, als Autos zu klauen. Er beschließt das zu Ende zu bringen, was er angefangen hat. Er kehrt an die Schule zurück und kämpft dafür, dass Nora die Choreographie tanzen kann, die sie sich wünscht. Nach der Aufführung bekommt Nora ein Angebot einer renommierten Tanzgruppe beizutreten und Tyler wird an der ''Maryland School of the Arts'' aufgenommen.<br />
<br />
== Kritiken ==<br />
{{Zitat|Das soll noch mal jemand sagen, die Amerikaner hätten keine zündenden Ideen für neue Filme! Hier trifft das allerdings nicht zu, denn das Regiedebüt der erfolgreichen Choreographin und weniger erfolgreichen Schauspielerin Anne Fletcher (…) kommt wie ein Mix aus ''[[Dirty Dancing]]'' und ''[[Save the Last Dance]]'' daher. Kein Wunder allerdings, denn für den letztgenannten Film lieferte auch die hier verantwortliche Duane Adler das Drehbuch. Es ist eben doch etwas anderes, ob Anne Flechter nur eine mehr oder weniger gelungene Choreographie inszeniert – wie etwa in ''[[Jungfrau (40), männlich, sucht…]]'', ''[[Spiel ohne Regeln]]'', ''[[… und dann kam Polly]]'' – oder aber einen abendfüllenden Spielfilm.|[[Prisma (Fernsehzeitschrift)|Prisma]]-Online-Filmdatenbank <ref>[http://www.prisma-online.de/tv/film.html?mid=2006_step_up Step Up] bei prisma-online.de; abgerufen am 1. November 2008</ref>}}<br />
<br />
{{Zitat|Teeniefilm, der mangels formaler und inhaltlicher Originalität nur mit den körperlichen Reizen der beiden Hauptdarsteller zu punkten versteht.|[[Lexikon des internationalen Films]]<ref>[http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=527275&sucheNach=titel ''Lexikon des internationalen Films'', Online-Ausgabe]</ref>}}<br />
<br />
== Soundtrack ==<br />
<br />
Der Soundtrack erschien am 11. September 2006 und umfasst 16 Titel. Manche Titel wurden von den Darstellern selbst produziert und gesungen.<br />
<br />
# ''''Bout It''' – Yung Joc feat. 3LW <br /> Finalsong<br />
# '''Get Up''' – Ciara feat. Chamillionaire <br /><br />
# '''Give It Up To Me''' – Sean Paul feat. Keyshia Cole <br /><br />
# '''Show Me The Money''' – Petey Pablo <br /><br />
# '''80's Joint''' – Kelis <br /><br />
# '''Step Up''' – Samantha Jade <br /><br />
# '''Say Goodbye''' – Chris Brown <br /><br />
# '''Dear Life''' – Anthony Hamilton <br /><br />
# '''For The Love''' – Drew Sidora feat. Mario <br /><br />
# '''Ain't Cha''' – Clipse feat. Re-Up Gang and Roscoe P. Goldchain <br /><br />
# '''I'mma Shine''' – Youngbloodz <br /><br />
# '''Feelin' Myself''' – Dolla <br /><br />
# ''''Til The Dawn''' – Drew Sidora feat. Mario <br /><br />
# '''Lovely''' – Deep Side <br /><br />
# '''U Must Be''' – Gina René <br /><br />
# '''Made''' – Jamie Scott<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
* Hauptdarsteller [[Jenna Dewan]] und [[Channing Tatum]] spielen auch in [[Ciara]]s Musikvideo zur Single ''Get Up'' und der Single ''Give it up to Me'' von [[Sean Paul]] und Keyshia Cole mit.<br />
* Anne Fletcher selbst hat im Film eine kleine Rolle. Als sich Tyler und Nora zum ersten Mal begegnen, spielt sie die Tanzlehrerin.<br />
* Am 6.März 2008 kam eine Fortsetzung unter dem Namen ''[[Step Up 2 the Streets]]'' (oder auch Step Up to the Streets) in die deutschen Kinos. Die Hauptrollen spielten [[Briana Evigan]] und [[Robert Hoffman]]. Auch Channing Tatum ist zu sehen, er liefert sich mit Briana Evigan ein Tanzduell.<br />
* 2010 kam der dritte Teil ''[[Step Up 3D]]'' in die Kinos. Die Hauptrollen werden besetzt von [[Rick Malambri]] und [[Sharni Vinson]], auch [[Adam G. Sevani]] , den man aus ''[[Step Up 2 the Streets]]'' kennt, spielt in dem dritten Teil mit.<br />
* Channing Tatum ist seit Juli 2009 mit Schauspielpartnerin Jenna Dewan verheiratet.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{IMDb Titel|tt0462590|Step Up}}<br />
* [http://www.stepup.film.de Offizielle Internetpräsenz]<br />
* [http://www.filmstarts.de/kritiken/Step%20Up.html Negative Kritik] auf filmstarts.de<br />
* [http://www.cineclub.de/synchronsprecher/filme.php?id=1045 Synchronsprecher]<br />
<br />
[[Kategorie:Filmtitel 2006]]<br />
[[Kategorie:Musikfilm]]<br />
[[Kategorie:Independentfilm]]<br />
[[Kategorie:Jugendfilm]]<br />
[[Kategorie:Tanzfilm]]<br />
<br />
[[bg:В ритъма на танца]]<br />
[[ca:Step up]]<br />
[[da:Step Up]]<br />
[[en:Step Up (film)]]<br />
[[es:Step Up (película)]]<br />
[[fi:Step Up (elokuva)]]<br />
[[fr:Sexy Dance]]<br />
[[he:סטפ אפ]]<br />
[[hu:Step up]]<br />
[[id:Step Up (film)]]<br />
[[it:Step Up]]<br />
[[ja:ステップ・アップ]]<br />
[[ko:스텝 업 (영화)]]<br />
[[nl:Step Up]]<br />
[[no:Step Up]]<br />
[[pl:Step Up: Taniec zmysłów]]<br />
[[pt:Step Up]]<br />
[[ru:Шаг вперёд]]<br />
[[sv:Step Up]]<br />
[[th:สเต็ปโดนใจ หัวใจโดนเธอ]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kindermord_in_Bethlehem&diff=78502320Kindermord in Bethlehem2010-08-31T12:30:15Z<p>Mitterertux: /* Fehlende Belege für den Kindermord */</p>
<hr />
<div>Als '''Kindermord in Betlehem''' wird der im [[Matthäusevangelium]] überlieferte Mord an allen Knaben [[Betlehem]]s bezeichnet, der auf Befehl König [[Herodes der Große|Herodes des Großen]] erfolgt sein soll: <br />
{{Zitat|Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte.|Matthäus 2,16–18{{Bpur|Mt|2|16–18}}}}<br />
<br />
Der christlichen Tradition nach werden die Opfer mit dem Begriff '''Unschuldige Kinder''' bezeichnet. Die angebliche Tat ist durch keine weitere Quelle historisch belegt.<br />
<br />
== Biblischer Hintergrund ==<br />
[[Datei:Gutenzell_Krippe_Kindermord.jpg|thumb|Darstellung des betlehemitischen Kindermords in der barocken Krippe von [[Gutenzell-Hürbel|Gutenzell]]]]<br />
Als König Herodes von [[Judäa]] durch die [[Heilige Drei Könige|Sterndeuter aus dem Morgenland]] (die sogenannten Heiligen Drei Könige) von der Geburt eines neuen Königs der Juden erfuhr, ließ er gemäß der [[Biblische Erzählung|biblischen Erzählung]] die Weisen Israels befragen, wo diese Geburt stattgefunden habe. Diese identifizierten aufgrund prophetischer Weissagungen des [[Alter Bund|alten Bundes]] Betlehem als Geburtsort {{Bibel|Mt|2|1–6}}. Beim Propheten [[Buch Micha|Micha]] steht dazu: {{Zitat|Aber du, Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen.|{{B|Mi|5|1}}}} Betlehem aber war die Stadt [[David (Israel)|Davids]], dem [[JHWH|Gott]] verheißen hatte, sein Nachkomme werde auf Ewig den Thron erben {{Bibel|2 Sam|7|16}}. Nachdem die Sterndeuter ihm nicht wie gewünscht auf ihrem Rückweg über das Gefundene berichtet hatten {{Bibel|Mt|2|12}}, wurde Herodes zornig und beschloss, den Konkurrenten für sich und seine Söhne auszuschalten, indem er in Bethlehem alle Knaben unter zwei Jahren töten ließ {{Bibel|Mt|2|16–18}}. [[Josef (Ziehvater Jesu)|Josef]] war jedoch bereits vorher in einem Traum angewiesen worden, mit seiner Frau [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] und dem Kind nach [[Altes Ägypten|Ägypten]] zu fliehen ''([[Flucht nach Ägypten]])'', so dass [[Jesus von Nazaret|Jesus]] dem Kindermord entgehen konnte {{Bibel|Mt|2|13–15}}.<br />
<br />
== Frühe Schätzungen des Ausmaßes ==<br />
<br />
Während die griechische [[Liturgie]] 14.000 ermordete Knaben nennt und mittelalterliche Autoren bis zu 144.000 Opfer annahmen, sprachen spätere Theologen ([[Joseph Knabenbauer]], [[August Bisping]]) auf Grund der anzunehmenden Größe des Ortes Betlehem zu biblischen Zeiten nur noch von etwa sechs bis zwanzig erschlagenen Kindern.<ref>Catholic Encyclopedia, http://www.newadvent.org/cathen/07419a.htm</ref><br />
<br />
== Wissenschaft ==<br />
[[Datei:Kerald (Meister des Codex Egberti) 001.jpg|thumb|right|Kerald malt den Betlehemitischen Kindermord im Codex Egberti]]<br />
<br />
=== Früheste Rezeptionen ===<br />
<br />
Ältestes Zeugnis für die Rezeption des biblischen Berichts vom Betlehemitischen Kindermord ist eine Predigt des Bischofs [[Optatus]] von Mileve aus der Zeit um 360. Auch [[Augustinus]] († 430) und [[Caesarius von Arles]] († 542) rühmen die kindlichen Märtyrer, denen es vergönnt war, nicht nur als Zeugen für Jesus, sondern stellvertretend für ihn zu sterben.<br />
<br />
Ende des vierten Jahrhunderts berichtet der römische Philosoph [[Ambrosius Theodosius Macrobius]] in seiner Schrift ''Saturnalia'' davon, dass [[Augustus]], als er davon gehört hatte, dass Herodes, König der Juden, alle Jungen in Syrien unter dem Alter von zwei Jahren töten ließ und dabei auch sein eigener Sohn umgebracht worden sei, kundtat: „Bei Herodes ist es besser, sein Schwein zu sein als sein Sohn.“ (Macrobius, Saturnalia, 2, 4, 11)<br />
<br />
Der [[Codex Egberti]] (10. Jahrhundert) enthält eine der ältesten bildlichen Darstellungen des Kindermordes.<br />
<br />
=== Fehlende Belege für den Kindermord ===<br />
<br />
Es ist zwar belegt, dass Herodes der Große ein striktes Regiment führte und dass er neben Dutzender politischer Gegner sogar einige seiner Verwandten ermorden ließ. Der jüdisch-römische Historiker [[Flavius Josephus]], der alle bekannt gewordenen Verbrechen des Herodes besonders ausführlich darstellte, berichtet allerdings nichts von einem Kindermord in Betlehem.<br />
<br />
Außerdem berichtet das Lukas-Evangelium {{BBK|Lk|2|2}}, dass Jesus während der ersten römischen Volkszählung in Judäa auf die Welt kam. Die erste nachweisbare Provinzzählung unter [[Publius Sulpicius Quirinius]] in der Provinz Judäa fand jedoch 7 n. Chr., also etwa zehn Jahre nach dem Tod Herodes’ statt. Eine frühere Volkszählung, die auch die Familie Jesu betroffen hätte, kann weitgehend ausgeschlossen werden, da Judäa zu Lebzeiten des Herodes noch nicht Teil der römischen Provinzialordnung war. <br />
<br />
==== Mythologische Ähnlichkeiten ====<br />
<br />
Die Mehrheit der Exegeten (Ausleger) geht von einem mythologischen Motiv des Kindermords anlässlich der Ankunft eines heiligen Königs aus. So soll ein König von [[Bhojas]] namens [[Kamsa]] versucht haben, den Aufwuchs [[Krishna]]s zu verhindern, indem er etliche Kinder hinschlachten ließ. Auch dem mythischen [[König Arthur]] (Artus) war von [[Merlin]] geweissagt, einst würde ihn ein an einem 1. Mai geborenes Kind ablösen. Darum ließ er alle im fraglichen Zeitpunkt geborenen Kindern edler Herkunft, die als Prinzen in Frage kamen, einsammeln und auf ein Schiff verfrachten, das auf hoher See versenkt wurde. Ein weiteres Beispiel bietet die griechische Mythologie. [[Laios]], der König von Theben, will seinen Sohn [[Ödipus]] umbringen lassen um einem Orakelspruch zu entgehen. Wie in solchen Geschichten üblich, nützte weder Arthur noch Laios ein solches Aufbegehren gegen das Schicksal, denn sowohl [[Mordred]] im Falle Arthurs als auch Ödipus entkamen glücklich und wurden aufgezogen.<br />
<br />
Sind die vorgenannten Motive rein phänomenologisch vergleichbar, so wird ein Kindermord im Alten Testament möglicherweise als Vorlage im eigentlichen Sinn gedient haben. Der Pharao ließ alle neugeborenen Knaben der Israeliten töten. Allerdings war hier das Motiv nicht die Ausschaltung eines persönlichen Konkurrenten, sondern die demographische Schwächung eines versklavten Volkes. Damals entging [[Mose]] dem Kindermord.<br />
<br />
==== Fund von Babyknochen in Ashkelon ====<br />
<br />
Mit dem Kindermord von Bethlehem wird fälschlicherweise auch der 1988 gemachte Fund von über Hundert Skeletten von Neugeborenen in einem Wohnviertel hinter den ehemaligen Hafenanlagen der Hafenstadt [[Ashkelon]], einer der zur Zeit Jesu wichtigsten Häfen Palästinas, in Verbindung gebracht. Laut dem Papyrologen [[Carsten Peter Thiede]] seien diese auf die Zeit des Herodes zu datieren und stammten zu einem großen Teil von Jungen unter zwei Jahren.<br />
<br />
Archäologen der Harvard-Universität konnten unter Nutzung zahlreicher wissenschaftlicher Techniken, so auch der DNA-Analyse, feststellen, dass die Skelette aus dem dritten Jahrhundert nach Christus stammen und die Säuglinge bei bester Gesundheit waren. Es handelte sich zumeist um männliche, aber auch um weibliche Säuglinge.<br />
<br />
Patricia Smith und Gila Kahila von der Hebrew University stellten bei einer ersten Untersuchung fest, dass die meisten Skelette unversehrt und vollständig sind. Fehlende Neonatallinien (Linien im Zahnschmelz der Milchzähne und der ersten bleibenden Backenzähne gelten als sicherer Hinweis auf ein Lebensalter von mindestens drei Tagen) lassen darauf schließen, dass die Kinder bereits kurz nach ihrer Geburt in die Kanalisation geworfen wurden und starben.<br />
Die Ermordung der Säuglinge wird von den meisten beteiligten Wissenschaftlern als Tötung von unerwünschten Kindern im Rotlichtmilieu gedeutet.<br />
<br />
== Tag der Unschuldigen Kinder ==<br />
[[Datei:AltarUnschKind.JPG|thumb|''Altar der Unschuldigen Kinder'' in der Basilika [[Altötting]]]]<br />
Die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]], [[Anglikanische Gemeinschaft|anglikanische]] und [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe Kirche]] feiern den '''Tag der unschuldigen Kinder''' als liturgischen Gedenktag. Im ''[[Agende#Das Evangelische Gottesdienstbuch von VELKD und EKU|Evangelischen Gottesdienstbuch]]'' ist er als besonderer Gedenktag der Kirche verzeichnet, wird aber nur in einzelnen Regionen, etwa in [[Lateinamerika]], begangen. Das Fest erscheint im [[Sacramentarium Leonianum]] und 505 in einem liturgischen Kalender aus Nordafrika. Der Festtag differiert heute in den verschiedenen Konfessionen:<br />
* römisch-katholische und evangelische Kirche: [[28. Dezember]]<br />
* syrische und chaldäische Kirchen: [[27. Dezember]]<br />
* orthodoxe Kirchen: [[29. Dezember]]<br />
* anglikanische Kirche: [[1. Dezember]]/28. Dezember<br />
<br />
=== Brauchtum ===<br />
<br />
689/90 wurde das „festum puerorum“ auf dem 6. Konzil von Konstantinopel verboten, weil sich dieses „Fest der Kinder“ mit einem „Narrenfest“ verbunden hatte, das möglicherweise in der Tradition orientalischer Narrenkönige, römischer Saturnalien und eventuell auch keltischer Tiervermummung stand.<br />
<br />
Dieser Gedenktag war nie von der Kirche verordnet worden, erfreute sich aber unter [[Laienbewegung (Römisch-katholische Kirche)|Laien]] großer Beliebtheit. Er wurde trotz kirchlicher Verbote weiterhin mit [[Narrenspiel]]en begangen.<br />
<br />
Die [[Reformation]] schaffte diesen Brauch ab, in den meisten katholischen Gegenden Deutschlands starb er im 18. Jahrhundert aus. Allerdings hält sich bis heute in Teilen Österreichs der Brauch, Kinder an diesem Tag die Erlaubnis zu erteilen, den Erwachsenen durch Rutenschläge Glück und Gesundheit fürs kommende Jahr zu bringen; dazu sagen die Kinder beim Schlagen, genannt „Schappen“, Verse auf, und erhalten als Dank von den somit „gesegneten“ Erwachsenen kleine Geschenke oder Geld. <br />
In der [[Steiermark]] und in [[Kärnten]] sind folgende Verse in Verwendung:<br />
<br />
{{Zitat|Frisch und g’sund, frisch und g’sund,<br />Lang leben und g’sund bleibe<br />und a glücklichs Neujahr!<br /><br />Frisch und g’sund, frisch und g’sund<br />long lebm und g’sund bleibm<br />nix klunzn und nix klogn<br />bis i wieda kum schlogn!}}<br />
<br />
In der Oststeiermark ist folgender Spruch üblich:<br />
{{Zitat|Frisch und g’sund, Frisch und g’sund<br />ganzes Jahr pumperlg’sund,<br />gern geb’n, lang leb’n, glückselig sterb’n,<br />Christkindl am Hochaltar,<br /> des wünsch i dir zum neuen Jahr.}}<br />
<br />
<br />
In einigen Regionen Bayerns hielt sich dieser als „Fetzeln“ benannte Brauch bis ins 20. Jahrhundert; der 28.12. erhielt mitunter die volkstümliche Bezeichnung „Fetzeltag“.<br />
<br />
In [[Spanien]] und Teilen [[Lateinamerika]]s hat er sich dagegen bis heute gehalten. Dort ist der ''Día de los Santos Inocentes'' der Anlass, seine Mitmenschen zu veräppeln, wie man es in [[Deutschland]], [[Frankreich]], [[Italien]] und in den angelsächsischen Ländern am [[Aprilscherz|1. April]] zu tun pflegt. Dies steht in Zusammenhang mit der Mehrdeutigkeit des [[Adjektiv]]s ''inocente'', was nicht nur „unschuldig“, sondern auch „naiv“ oder „dumm“ heißen kann. Aus diesem Grunde trat angeblich auch die [[Verfassung des Königreichs Spanien|spanische Verfassung]] erst am 29. Dezember 1978 in Kraft, einen Tag später als ursprünglich vorgesehen.<br />
<br />
Am Fest der Unschuldigen Kinder wurde bis ins Mittelalter hinein in Klosterschulen der Jüngste für einen Tag auf den Stuhl des Abtes gesetzt, ein Brauch, der sich im Mittelalter (etwa seit dem 13. Jahrhundert) dann allerdings auf den [[Nikolaustag]] verschob.<br />
<br />
== Der Betlehemetische Kindermord in der Kunst ==<br />
[[Datei:Fra Angelico 003.jpg|thumb|Fra Angelico, um 1450]]<br />
Dieses Bildmotiv wurde immer wieder von zahlreichen Malern aufgegriffen.<br />
<br />
In der frühchristlichen Kunst tritt es selten auf, so zum Beispiel in den Mosaiken von S. Maria Maggiore. Die mittelalterliche Kunst stellt es häufiger dar, etwa im Egbert-Codex; in den Kanzelreliefs der Pisani; auf Fresken in Padua.<br />
<br />
Einzelbildlich erscheint das Motiv auch in der Renaissance- und Barockmalerei, unter anderem bei [[Pieter Lastman]], Cranach und [[Peter Paul Rubens|Rubens]]. Das Thema wurde im übertragenen Sinn auch von [[Der Bethlehemitische Kindermord (Bruegel)|Pieter Bruegel dem Älteren gestaltet]], mit Bezug auf die Greueltaten der spanischen Besatzer gegen die Niederländer im 16. Jahrhundert. <br />
[[Datei:Rubens kindermord.png|thumb|''Der bethlehemische Kindermord'' (Um 1636/38)]]<br />
=== Der betlehemitische Kindermord (Rubens) ===<br />
Der Maler [[Peter Paul Rubens|Rubens]] malte das Thema gleich mehrfach:<br />
* ''Das Massaker der Unschuldigen'', auch ''Kindermord von Betlehem'' genannt, wurde 1609/11 gemalt. Bei einer Versteigerung im Londoner Auktionshaus Sotheby’s wurde es am 10. Juli 2002 für die damalige Rekordsumme von 76,7 Mio $ versteigert.<br />
* ''Der bethlehemische Kindermord'' ist seit 1902 im Besitz der Königlichen Museen in Brüssel. Es wird dort allerdings unter dem Namen von Anton Sallaert geführt; es ist also unklar, ob es von Rubens ist oder nicht.<br />
* ''Der bethlehemische Kindermord'' entstand um 1636/38 auf Eichenholz mit einem Format von 198,5 * 302,2 cm.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Massacre of the Innocents|Betlehemitischer Kindermord}}<br />
* [http://www.heiligenlexikon.de/BiographienU/unschuldige_Kinder.htm Ökumenisches Heiligenlexikon zum 28. Dezember]<br />
<br />
[[Kategorie:Weihnachten]]<br />
[[Kategorie:Gemälde]]<br />
[[Kategorie:Stoffe und Motive (Bibel)]]<br />
[[Kategorie:Perikope des Neuen Testaments]]<br />
<br />
[[ar:مذبحة الأبرياء]]<br />
[[br:Inosanted santel]]<br />
[[ca:Massacre dels Innocents]]<br />
[[cs:Mláďátka]]<br />
[[da:Barnemordet i Betlehem]]<br />
[[en:Massacre of the Innocents]]<br />
[[eo:Masakro de la Senpekuloj]]<br />
[[es:Matanza de los Inocentes]]<br />
[[he:טבח התמימים]]<br />
[[it:Strage degli innocenti]]<br />
[[ja:幼児虐殺]]<br />
[[ksh:Daach von de Unscholdije Pänz]]<br />
[[nl:Kindermoord van Bethlehem]]<br />
[[pl:Rzeź niewiniątek]]<br />
[[ru:Избиение младенцев]]<br />
[[sr:Покољ младенаца витлејемских]]<br />
[[sv:Värnlösa barns dag]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=CONCORD&diff=78472388CONCORD2010-08-30T17:32:52Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>'''CONCORD''' (European NGO Confederation for Relief and Development) ist der europäische [[Dachverband]] entwicklungspolitischer [[Nichtregierungsorganisation]]en. Die Mitglieder, 22 nationale Dachverbände und 18 internationale Netzwerke, repräsentieren +ber 1600 NROs in der [[EU]].<br />
Der Verband wurde am 30. Januar 2003 in [[Brüssel]] von 28 Organisationen gegründet.<br />
<br />
Die österreichische Dachorganisation „Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe“ und der deutsche „Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen“ ([[VENRO]]) sind Mitglieder von CONCORD.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://globaleverantwortung.at Website der österreichischen Dachorganisation]<br />
* [http://www.concordeurope.org/Public/Page.php?ID=4 Offizieller Internetauftritt von CONCORD] (frz.)<br />
* [http://www.concordeurope.org/Public/Page.php?ID=3042 Report 2007 on Development aid: Europe fails to live up to its promises] (frz.)<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Concord}}<br />
[[Kategorie:Europäische Organisation]]<br />
[[Kategorie:Politische Organisation]]<br />
[[Kategorie:Dachverband]]<br />
<br />
[[en:CONCORD]]<br />
[[es:CONCORD]]<br />
[[et:CONCORD]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Stimmensplitting&diff=78443184Diskussion:Stimmensplitting2010-08-29T23:08:03Z<p>Mitterertux: Zweistimmenwahlrecht/Stimmensplitting</p>
<hr />
<div>== Zweistimmenwahlrecht/Stimmensplitting ==<br />
<br />
[[Zweistimmenwahlrecht]] leitet hierher weiter. Stimmensplitting ist allerdings nur eine Möglichkeit, die der Wähler bei Zweistimmenwahlrecht hat, nicht die Wahlrechtsform selbst. Zweistimmenwahlrecht muss deshalb in einen eigenen Artikel ausgelagert werden. Ich würd's ja machen, wenn ich mich damit auch nur annähernd auskennen würde... --[[Benutzer:Mitterertux|Mitterertux]] 01:08, 30. Aug. 2010 (CEST)</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Feindstaatenklausel&diff=77596122Feindstaatenklausel2010-08-08T17:59:10Z<p>Mitterertux: </p>
<hr />
<div>Die '''UN-Feindstaatenklausel''' ist ein Passus in den Artikeln 53 und 107 der [[Charta der Vereinten Nationen]], nach dem gegen Feindstaaten des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] von den Unterzeichnerstaaten Zwangsmaßnahmen ohne besondere Ermächtigung durch den [[UN-Sicherheitsrat]] verhängt werden, falls die Feindstaaten erneut eine [[Aggression|aggressive]] [[Politik]] verfolgen sollten. Dies schließt auch militärische Interventionen mit ein.<br />
<br />
Als Feindstaaten werden in Artikel 53 jene Staaten definiert, die während des Zweiten Weltkrieges Feind eines aktuellen Unterzeichnerstaates der Charta waren – also primär [[Deutschland]] und [[Japan]].<br />
<br />
Die Artikel entstanden 1945 mit der Urfassung der Charta in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, sind jedoch auch noch in der aktuell gültigen Fassung enthalten.<br />
<br />
Die 50. [[UN-Generalversammlung|Generalversammlung]] verabschiedete 1995 eine Resolution zu Charta-Fragen (Res. 50/52)<ref>[http://www.un.org/Depts/german/gv-50/c6/50c6-res.htm#5052 Resolution zu Charta-Fragen (Res. 50/52)]</ref>, in der die Feindstaatenklausel aus den Artikeln 53, 77 und 107 als [[Obsoleszenz|obsolet]] bezeichnet wurde.<ref>[http://www.un.org/documents/ga/docs/50/plenary/a50-642.htm Die Reformkommission in ihrem Bericht] zur [[UN-Vollversammlung]], 5. Dezember 1995</ref> Einer Streichung der Klausel käme daher nur noch [[deklaratorisch]]e Bedeutung zu. In der 1995 verabschiedeten Resolution war festgelegt, dass die Streichung in einer der nächsten Sitzungen bzw. so früh wie möglich erfolgen sollte ("... by the deletion of the "enemy State" clauses from Articles 53, 77 and 107 at its earliest appropriate future session"). Gleichwohl ist die Situation auch 15 Jahre später noch unverändert.<br />
<br />
Das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]] vertritt darüber hinaus die Ansicht, Artikel 53 und 107 seien obsolet, weil die [[Alliierte|Alliierten]] im [[Zwei-plus-Vier-Vertrag]] auf das Weiterwirken ihrer [[Besatzungsrecht]]e verzichtet haben (§ 7, Abs. 1).<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikisource|Charta der Vereinten Nationen}}<br />
*[http://www.un.org/en/documents/charter/chapter8.shtml 8. Kapitel (enthält Artikel 53) der Charta in rechtsverbindlicher, englischer Fassung]<br />
*[http://www.unric.org/index.php?option=com_content&task=view&id=108&Itemid=196&limit=1&limitstart=8 8. Kapitel (enthält Artikel 53)]<br />
*[http://www.un.org/en/documents/charter/chapter17.shtml 17. Kapitel (enthält Artikel 107) der Charta in rechtsverbindlicher, englischer Fassung]<br />
*[http://www.unric.org/index.php?option=com_content&task=view&id=108&Itemid=196&limit=1&limitstart=17 17. Kapitel (enthält Artikel 107)]<br />
*[http://www.un.org/documents/ga/res/50/a50r052.htm Resolution A/RES/50/52 der Generalversammlung im englischen Original]<br />
<br />
[[Kategorie:Vereinte Nationen]]<br />
[[Kategorie:1945]]<br />
<br />
[[ja:敵国条項]]</div>Mitterertuxhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zivildienst_in_%C3%96sterreich&diff=76689670Zivildienst in Österreich2010-07-15T12:04:12Z<p>Mitterertux: /* Waffenverbot */</p>
<hr />
<div>Der '''Zivildienst in Österreich''' der [[Wehrersatzdienst]] in Österreich. Der Wehrdienst kann seit 1975 aus Gewissensgründen verweigert werden, dann muss [[Zivildienst]] geleistet werden. Der Zivildienst umfasst in der Regel Tätigkeiten im sozialen Umfeld, wie etwa in [[Krankenhaus|Krankenhäusern]], [[Jugendzentrum|Jugendhäusern]], [[Altenheim]]en, im [[Rettungsdienst]] und [[Krankentransport]] oder in der Behindertenbetreuung. Der ordentliche Zivildienst dauert 9 Monate, etwa ein Drittel (2009 waren es 13.122) Männer erklären ihre Gewissensnöte und leisten dann ihren Wehrersatzdienst ab.<br />
[[Datei:Zivildienst 2005.png|miniatur|hochkant|Österreichische Zivildienst-[[Plakette]] von 1982]]<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
Unter der [[Bundesregierung Kreisky II|Regierung Kreisky II]] wurde unter dem Druck pazifistischer Verbände der Zivildienst eingeführt. Auch dem [[Bundesheer]] war der Zivildienst nicht unrecht, da Waffenverweigerer für den normalen Dienst eher einen Störfaktor darstellten. Mit Feststellung der Zivildienstpflicht ist in Österreich ein Zivildiener zeitlebens nicht mehr wehrpflichtig und kann somit auch nicht zum Präsenzdienst einberufen werden.<br />
<br />
Obwohl auch der Zivildienst gleichzeitig mit dem Präsenzdienst [[Bundesverfassung (Österreich)|verfassungsrechtlich]] verankert wurde, sollte er die Ausnahme darstellen. Zunächst mussten Wehrdienstverweigerer ihre Gewissensvorbehalte vor einer Kommission glaubwürdig begründen. Wurden diese Gewissensgründe anerkannt, war ein Zivildienst von acht Monaten (gleiche Länge wie der Grundwehrdienst) abzuleisten. Seit der Novelle des [[Zivildienstgesetz (Österreich)|Zivildienstgesetzes]] 1991 ist eine formelle Erklärung ausreichend, um zum Zivildienst zugelassen zu werden. Nachdem mit der Abschaffung der Gewissensprüfung die Anzahl der [[Zivildiener]] stark anstieg, wurde der Zivildienst ab 1992 in Schritten zuerst auf zehn Monate, dann auf elf Monate und ab 1997 auf zwölf Monate ([[de jure/de facto|de facto]] mit zwei Wochen Urlaubsanspruch) verlängert.<br />
<br />
Vom 1. April 2002 bis zum 30. September 2005 war die ''Zivildienstverwaltungs Ges.m.b.H.'', eine Tochterfirma des [[Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichischen Roten Kreuzes]], im Auftrag des [[Bundesministerium für Inneres|Innenministeriums]] für die Zuweisung von Zivildienern verantwortlich. Diese Zuständigkeit endete, da der [[Verfassungsgerichtshof (Österreich)|Verfassungsgerichtshof]] die Zuweisung als Kernbereich der staatlichen Verwaltung betrachtete und eine Eingliederung in das Bundesministerium für Inneres verlangte. Seit dem 1. Oktober 2005 ist die ''[[Zivildienstserviceagentur]]'', die dem Bundesministerium für Inneres rechtlich unterstellt ist, für die Zivildienstverwaltung in erster Instanz zuständig.<ref> http://www.bmi.gv.at/cms/zivildienst/</ref> <br />
<br />
Auf Empfehlungen der [[Bundesheer|Bundesheerreformkommission]] wurde der Wehrdienst 2004 auf sechs Monate verkürzt. Die Dauer des Zivildienstes wurde ebenfalls mit Jänner 2006 adäquat angepasst (nunmehr neun Monate), wobei der Zivildienstleistende die Möglichkeit bekommen hat, seine Dienstzeit freiwillig um drei Monate (bei besserer Bezahlung in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis) zu verlängern.<br />
<br />
2008 leisteten etwas mehr als 12.000 Personen ihren Zivildienst in Österreich ab. Im Jahr 2009 waren es bereits 13.122 junge Männer.<ref>[http://www.bmi.gv.at/cms/zivildienst/aktuelles/start.aspx www.zivildienst.gv.at]</ref><br />
<br />
== Dienststellen ==<br />
<br />
Die Organisation, bei der die meisten Zivildienstleistenden arbeiten, ist das [[Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichische Rote Kreuz]]. Darüber hinaus werden viele Zivildiener im Bereich der Betreuung in [[Altersheim]]en oder [[Krankenhaus|Krankenhäusern]] eingesetzt. Weitere Organisationen sind z.&nbsp;B. der [[Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs|Arbeiter-Samariter-Bund]], [[Kindergarten|Kindergärten]], [[Freiwillige Feuerwehr]]en oder andere soziale Einrichtungen wie [[Behinderung|Behindertenbetreuung]] oder [[Flüchtling]]sbetreuung. In geringem Ausmaß ist auch eine Beschäftigung in der [[Landwirtschaft]] möglich.<br />
<br />
== Sonderform Auslandsdienst ==<br />
<br />
In Österreich besteht seit 1992 die Möglichkeit, seinen Zivildienst als [[Österreichischer Auslandsdienst|Auslandsdienst]] zu absolvieren. [[Andreas Maislinger]] hatte die Idee von [[Aktion Sühnezeichen Friedensdienste]] übernommen. Der Auslandsdienst stellt eigentlich offiziell keinen ordentlichen Zivildienst dar, sondern einen Ersatzdienst, der aber dazu führt, dass man zu keinem ordentlichen Zivildienst mehr zugewiesen wird. Ein solcher Auslandsdienst dauert zwölf Monate und kann entweder in Form eines [[Gedenkdienst]]es, [[Sozialdienst]]es oder [[Friedensdienst]]es geleistet werden. Viele Auslandsplätze sind sehr beliebt, weshalb Zivildienstpflichtige oft jahrelang auf den Wunschplatz warten müssen.<br />
<br />
== Verpflegung ==<br />
<br />
In Österreich gab es jahrelang eine Kontroverse um die Verpflegungssituation der Zivildiener. Im Jahr 2001 trat eine [[Novelle (Recht)|Novelle]] des [[Zivildienstgesetz]]es (ZDG) in Kraft, die festlegte, dass die Rechtsträger der Einrichtungen „…&nbsp;dafür Sorge zu tragen [haben], dass die Zivildienstleistenden angemessen verpflegt werden“ (ZDG §&nbsp;28, Abs.&nbsp;1) ohne jedoch näher zu definieren, was unter ''angemessen'' zu verstehen ist.<br />
<br />
Aufgrund dessen entschieden sich viele Zivildiensteinrichtungen, ihren Zivildienern ein Verpflegungsgeld von rund 6&nbsp;Euro/Tag zu zahlen, was zu Protesten und Beschwerden seitens der Zivildiener führte. Nach Ansicht der Zivildiener kann mit 6&nbsp;Euro/Tag keine angemessene Verpflegung gewährleistet werden, deshalb wurde eine Prüfung vor dem [[Verfassungsgerichtshof (Österreich)|Verfassungsgerichtshof]] ''(VfGH)'' angestrebt. Im Oktober 2005 kam der VfGH zu dem Erkenntnis, dass eine Verpflegung von 6&nbsp;Euro/Tag als zu wenig anzusehen sei und legte eine Bezugsgröße für die Angemessenheit der Verpflegung von 11,26&nbsp;Euro bis 13,60&nbsp;Euro/Tag fest. Dies entspricht dem im [[Heeresgebührengesetz]] geregelten Aufwandersatz für die Verpflegung von [[Soldat]]en.<br />
<br />
Seit Bekanntwerden des Erkenntnis herrschte einige Zeit Uneinigkeit über die Umsetzung des VfGH-Erkenntnis, da weder das für Zivildiener zuständige [[Bundesministerium für Inneres|Innenministerium]] noch die jeweiligen Zivildiensteinrichtungen bereit waren, für die nun rückwirkend anfallenden sowie zukünftigen [[Kosten|Mehrkosten]] aufzukommen.<br />
<br />
Inzwischen haben sich die wichtigsten Einrichtungen mit dem Innenminister auf folgende Vorgehensweise geeinigt:<br />
Per [[Verordnung]] der Innenministerin (Verpflegungsverordnung) gibt es eine Umstellung auf [[Naturalien|Naturalverpflegung]]. Sollte eine Einrichtung keine Naturalverpflegung leisten, ist stattdessen Verpflegungsgeld zu zahlen.<br />
Dieses Verpflegungsgeld hat zwar prinzipiell 16&nbsp;Euro/Tag zu betragen, die Verordnung erlaubt aber Abschläge bis zur Höhe von 35 %. Als Gründe für diese Abschläge werden ein gleichbleibender Dienstort (15 %), eine vorhandene Kochgelegenheit (10 %) und leichte körperliche Tätigkeit genannt (bis zu 10 %). Da fast jede Einrichtung Abschläge vornimmt, liegen die ausbezahlten Verpflegungsgeldbeträge der Einrichtungen zwischen 8,84&nbsp;Euro/Tag und 10,20&nbsp;Euro/Tag.<br />
<br />
Bis zum 29. September 2006 konnten ehemalige Zivildienstleistende der Jahre 2001-2006 Nachforderungen wegen zu wenig bezahltem Verpflegungsgeld an die Rechtsträger der Zivildiensteinrichtungen stellen. Innerhalb von 3 Monaten sollte sich der Rechtsträger mit dem Zivildienstleistenden auf einen angemessenen Betrag einigen. Zur Berechnung der Nachzahlung wurde die Verpflegungsverordnung herangezogen (siehe oben).<br />
<br />
Die Rechtsträger bekamen dabei bis zu 4,20&nbsp;Euro pro nachzuzahlendem Tag vom Innenministerium refundiert, sofern es sich nicht um eine [[Gebietskörperschaft]] oder einen von einer solchen finanzierten Rechtsträger handelte. Sollte es innerhalb der Frist zu keiner Einigung gekommen sein, so konnte innerhalb von vier Wochen, bei sonstiger Verjährung, ein Antrag an die ''Zivildienstserviceagentur'' gestellt werden, die die Höhe des nachzuzahlenden Betrages feststellte.<br />
<br />
Von Seiten der (ehemaligen) Zivildienstleistenden wird dabei die Diskrepanz der angebotenen Nachzahlung vom Betrag, der im Erkenntnis des VfGH genannt wird, kritisiert. Im VfGH-Erkenntnis ist von geringen Abschlägen, bei gleichbleibendem Einsatzort, die Rede. 35 % Abschläge werden daher von vielen Zivildienern nicht als gering angesehen. Im Falle von im Rettungsdienst tätigen Zivildienern wird besonders die Anwendung des Abschlages bei gleichbleibendem Dienstort kritisiert, der aber von allen Rettungsorganisationen angewandt wird.<br />
<br />
{{Belege fehlen}}<br />
<br />
== Krankenstand ==<br />
Krankheitstage, die durch rechtzeitige Vorlage einer Dienstunfähigkeitsbescheinigung entschuldigt sind, müssen nicht nachgedient werden. Es gibt keine Höchstgrenze an Krankheitstagen, die ein Zivildienstleistender während der Ableistung seines Zivildienstes haben darf. Allerdings sind Zivildienstleistende, bei denen die Herstellung der Dienstfähigkeit innerhalb von 24 Tagen nicht zu erwarten ist vorzeitig mittels Bescheid aus dem Zivildienst zu entlassen. Diese Regelung gilt nicht, wenn der Krankenstand auf einem Arbeitsunfall während des Zivildienstes beruht. Die verbleibende Zeit seiner Zivildienstpflicht muss der Zivildienstpflichtige nach der Herstellung seiner Dienstfähigkeit bei einer anderen Einrichtung ableisten, zu der er gesondert durch Bescheid zugewiesen wird.<br />
Der Zivildiener ist im Krankheitsfall verpflichtet, sich einer Untersuchung durch einen Vertrauensarzt der Einrichtung, bei welcher er den Zivildienst ableistet, zu unterziehen, wenn diese dies fordert.<br />
<br />
== Waffenverbot ==<br />
<br />
Mit Abgabe einer gültigen Zivildiensterklärung ist ein Waffenverbot für die Dauer von 15&nbsp;Jahren verbunden, was dementsprechend auch bei der Ausübung mancher Berufe von Nachteil sein kann. Auch die Aufnahme zur [[Bundespolizei (Österreich)|Polizei]] ist wegen der Gewissengründe nicht möglich. Von Innenministerin Fekter wurde allerdings im April 2010 angekündigt, dass es ehemaligen Zivildienstleistenden nach einer Gesetzesnovelle möglich sein soll, einen Teil des Präsenzdienstes abzuleisten und so vom Waffenverbot ausgenommen zu werden. So wäre diesen auch der leichtere Zugang zu Berufen wie dem [[Förster|Forstarbeiter]] oder Polizist möglich.<ref>[http://derstandard.at/1269449748190/Zivildiener-Waffenverbot-wird-abgemildert derstandard.at Zivildiener: Waffenverbot wird abgemildert]</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [http://www.zivildienst.gv.at Zivildienstserviceagentur]<br />
* [http://www.zivildienstreform.at Zivildienstreform-Kommission Österreich]<br />
* [http://www.auslandsdienst.at Österreichischer Auslandsdienst]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Rechtshinweis}}<br />
<br />
[[Kategorie:Zivildienst|Österreich, Zivildienst in]]<br />
<br />
[[en:Zivildienst]]<br />
[[eo:Civila servo]]<br />
[[es:Zivildienst]]<br />
[[fi:Siviilipalvelus Suomessa]]<br />
[[fr:Service civil]]<br />
[[it:Servizio civile]]<br />
[[nl:Zivildienst]]<br />
[[pt:Zivildienst]]<br />
[[ru:Альтернативная гражданская служба]]<br />
[[tr:Zivildienst]]</div>Mitterertux