https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=MatkecWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-07-30T16:16:24ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.11https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Belarus&diff=136615600Belarus2014-12-09T14:21:24Z<p>Matkec: /* Hochschulen */</p>
<hr />
<div>{{Weiterleitungshinweis|Belarus}}<br />
{{Infobox Staat<br />
|NAME-AMTSSPRACHE = <span style="font-size:1.4em">'''Рэспубліка Беларусь'''</span> (weißrussisch)<br /><span style="font-size:1.4em">'''Республика Беларусь'''</span> (russisch)<br />
|TRANSKRIPTION = <span style="font-size:1.4em">'''Respublika Belarus'''</span><br />
|NAME-DEUTSCH = '''Republik Weißrussland'''<br />
|BILD-FLAGGE = Flag of Belarus.svg<br />
|BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br />
|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Weißrusslands<br />
|BILD-WAPPEN = Coat of arms of Belarus.svg<br />
|BILD-WAPPEN-BREITE = 100px<br />
|ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Weißrusslands<br />
|WAHLSPRUCH = <br />
|AMTSSPRACHE = [[Weißrussische Sprache|Weißrussisch]], [[Russische Sprache|Russisch]]<br />
|HAUPTSTADT = [[Minsk]]<br />
|STAATSFORM = [[Republik]]<br />
|REGIERUNGSSYSTEM = [[Präsidentielles Regierungssystem|Präsidialsystem]]<br />
|STAATSOBERHAUPT = [[Liste der Präsidenten von Weißrussland|Präsident]]<br />[[Aljaksandr Lukaschenka]]<br />
|REGIERUNGSCHEF = [[Liste der Ministerpräsidenten von Weißrussland|Ministerpräsident]]<br />[[Michail Mjasnikowitsch]]<br />
|FLÄCHE = 207.595<br />
|EINWOHNER = 9.457.000 <small>(2012)</small><br />
|BEV-DICHTE = 46<br />
|BIP = 2011<ref>[http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2012/01/weodata/index.aspx World Economic Outlook Database, April 2012] des [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]]</ref><br />
* 55,483 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|72.]])</small><br />
* 141,77 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|60.]])</small><br />
* 5.881 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|84.]])</small><br />
* 15.028 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|62.]])</small><br />
|BIP-ERWEITERT =<br />
* Total (nominal)<br />
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])<br />
* BIP/Einw. (nominal)<br />
* BIP/Einw. (KKP)<br />
|HDI = {{Gestiegen}} 0,786 <small>(53.)</small><ref>[http://hdr.undp.org/en/countries/profiles/BLR Human Development Report Office: ''Belarus – Country Profile: Human Development Indicators''], abgerufen am 25. Oktober 2014</ref><br />
|WÄHRUNG = [[Weißrussischer Rubel]]<br />
|UNABHÄNGIGKEIT = Erklärung [[25. August]] [[1991]], faktisch Dezember 1991<br />
|NATIONALHYMNE = ''[[My Belarusy]]'' (Мы, беларусы)<br />[[Datei:My Belarusy.ogg|120px|noicon]]<br />
|NATIONALFEIERTAG = [[3. Juli]] (Tag der Republik)<ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Belarus_node.html Auswärtiges Amt] abgerufen am 10. Februar 2014</ref><br />
|ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]][[UTC+3|+3]]<br />
|KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Weißrussland)|BY]]<br />
|ISO 3166 = [[ISO 3166-2:BY|BY]], BLR, 112<br />
|INTERNET-TLD = [[.by]]<br />
|TELEFON-VORWAHL = +375<br />
|BILD-LAGE = Belarus in Europe.svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP = Europa1<br />
|BILD1 = <br />
}}<br />
<br />
{{Positionskarte+ | Weißrussland | width=330 | float=right | maptype=relief | caption= | places=<br />
{{Positionskarte~ | Weißrussland | position=3 | lat=53/54// | long=27/33// | region=BY | label='''[[Minsk]]'''}}<br />
{{Positionskarte~ | Weißrussland | position=3 | lat=52/05// | long=23/42// | region=BY | label=<small>[[Brest (Weißrussland)|Brest]]</small>}}<br />
{{Positionskarte~ | Weißrussland | position=9 | lat=52/27// | long=30/59// | region=BY | label=<small>[[Homel]]</small>}}<br />
{{Positionskarte~ | Weißrussland | position=3 | lat=53/40// | long=23/49// | region=BY | label=<small>[[Hrodna]]</small>}}<br />
{{Positionskarte~ | Weißrussland | position=6 | lat=53/54// | long=30/20// | region=BY | label=<small>[[Mahiljou]]</small>}}<br />
{{Positionskarte~ | Weißrussland | position=9 | lat=55/11// | long=30/10// | region=BY | label=<small>[[Wizebsk]]</small>}}<br />
<br />
{{Positionskarte~ | Weißrussland | position=10 | lat=53/52// | long=26/59// | region=BY | mark=RedMountain.svg | marksize=12 | label=<small>[[Dsjarschynskaja Hara]]</small>}}<br />
<br />
{{Positionskarte~ | Y=15 | X=16 | position=6 | label=[[Litauen|<span style="color:#646464">'''LITAUEN'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=0 | X=38 | position=6 | label=<small>[[Lettland|<span style="color:#646464">'''LETTLAND'''</span>]]</small>}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=0 | X=85 | position=6 | label=[[Russland|<span style="color:#646464">'''RUSSLAND'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=90 | X=27 | position=6 | label=[[Ukraine|<span style="color:#646464">'''UKRAINE'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=60 | X=6 | position=6 | label=<small>[[Polen|<span style="color:#646464">'''POLEN'''</span>]]</small>}}<br />
}}<br />
<br />
'''Weißrussland''' ({{beS|Беларусь}}/''Belarus'', {{ruS|Беларусь}}/''Belarus'' bzw. traditionell Белоруссия/''Belorussija'') –&nbsp;in zwischenstaatlichen Dokumenten amtlich '''Belarus'''&nbsp;– ist ein [[Binnenstaat]] in [[Osteuropa]], der an [[Polen]], die [[Ukraine]], [[Russland]], [[Lettland]] und [[Litauen]] grenzt. Die Hauptstadt von Weißrussland ist [[Minsk]]. Bei der [[Auflösung der Sowjetunion|Auflösung der UdSSR]] 1991 wurde die ehemalige Sowjetrepublik unabhängig; 1994 wurde [[Aljaksandr Lukaschenka]] Präsident, der das Land [[Autoritarismus|autoritär]] regiert. Westliche Kritiker bezeichnen das Land häufig als „letzte Diktatur Europas“.<br />
<br />
== Land ==<br />
=== Name ===<br />
Der Name ''Belarus'' ist seit dem Mittelalter überliefert und wurde im 19.&nbsp;Jahrhundert in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen. Die deutsche Übersetzung von ''Belarus'' in „Weiße Rus“ ist jedoch ungenau. ''[[Rus]]'' war der [[Ostslawische Sprachen|ostslawische]] Name für [[Skandinavier|skandinavisch]]-slawische Herrschaftsgebiete wie das der [[Kiewer Rus]], zu dem das Gebiet von der Gründung an gehörte. Das Adjektiv ''bely'' bedeutete im Mittelalter „westlich“ und/oder „nördlich“, ''Belarus'' ist demnach mit „Westliche Rus“ zu übersetzen. Daneben gibt es in Weißrussland auch Ansichten über andere mögliche Bedeutungen. <br />
<br />
Die Verwendung des Worts ''Belarus'' bietet sich also an, um Unklarheiten zu vermeiden. Jedoch ist im [[Deutsche Sprache|Deutschen]] die Bezeichnung ''Weißrussland'' traditionell verbreitet. Die weißrussischen offiziellen Stellen wie auch die deutsche Diplomatie verwenden in offiziellen deutschsprachigen Texten den Namen ''Belarus'', um die Unterscheidung von Russland zu verdeutlichen. Laut Auswärtigem Amt kann auf Landkarten sowie in nicht-diplomatischen Texten weiterhin die traditionelle Bezeichnung ''Weißrussland'' verwendet werden.<br />
<br />
Früher wurde das Land auch ''Weiß[[ruthenien]]'' und im [[Sprachgebrauch in der DDR]] ''Belorußland'' genannt.<br />
<br />
=== Geografie ===<br />
<br />
Die größte Ausdehnung des Landes vom Westen nach Osten beträgt 650&nbsp;km – von Nord nach Süd sind es 560&nbsp;km.<br />
Unter den europäischen Staaten ist Weißrussland flächenmäßig an 13. Stelle und der größte Binnenstaat, der vollständig in [[Europa]] liegt.<br />
<br />
[[Datei:Swamp lake Balarus.jpg|miniatur|Sumpfgebiet in der Nähe des Prypjat]]<br />
<br />
Die [[Staatsgrenze]]n zu Russland und der Ukraine machen je etwa 1000&nbsp;km und insgesamt zwei Drittel des [[Grenzverlauf]]s aus, während auf Polen, Litauen und Lettland das letzte Drittel entfällt. Der Grenzverlauf ist unregelmäßig und folgt nur nach Polen teilweise Gewässern ([[Bug (Fluss)|Bug]]), vornehmlich verläuft die Grenze aber über [[Sumpf]]- und [[Hügelland]].<br />
<br />
Die Entfernung von der Hauptstadt Minsk zu den Hauptstädten der Nachbarstaaten beträgt:<br />
* nach [[Vilnius]]: 215&nbsp;km<br />
* nach [[Riga]]: 470&nbsp;km<br />
* nach [[Warschau]]: 550&nbsp;km<br />
* nach [[Kiew]]: 580&nbsp;km<br />
* nach [[Moskau]]: 700&nbsp;km<br />
<br />
Weißrussland liegt in der [[Osteuropäische Ebene|Osteuropäischen Ebene]] und wird von [[Hügelland|Hügelketten]] der eiszeitlichen [[Endmoräne]]n ([[Weißrussischer Höhenrücken]]) und breiten, naturbelassenen [[Fluss|Flüssen]] durchzogen. Etwa 70 % des Landes entwässern nach Süden zum [[Prypjat (Fluss)|Prypjat]] (weißrussisch ''Prypjaz'') und zum [[Dnepr]] (weißrussisch ''Dnjapro''), der weiter durch die [[Ukraine]] ins [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] fließt. (siehe auch: [[Liste der Flüsse in Weißrussland]]).<br />
<br />
Im Süden liegen die [[Pripjetsümpfe|Pripjatsümpfe]] (russisch ''Polessje''). 30 % des Landes sind bewaldet. Die höchste Erhebung ist die [[Dsjarschynskaja Hara]] (345&nbsp;m) im Weißrussischen Höhenrücken, die tiefsten Flussniederungen liegen etwa 50 Meter über dem Meer.<br />
<br />
Die größten Flüsse in Weißrussland sind [[Dnepr]], [[Bjaresina|Beresina]] (weißrussisch ''Bjaresina''), [[Prypjat (Fluss)|Prypjat]] und [[Memel]] (weißrussisch ''Njoman''). Nicht groß, aber als Grenze zu Polen und damit zur EU relevant, ist der [[Bug (Fluss)|Bug]]. Größter See ist der [[Naratsch]] im Norden des Landes nahe der Grenze zu [[Litauen]].<br />
<br />
=== Umwelt ===<br />
[[Datei:Białowieski Park Narodowy03 23a.jpg|miniatur|Der [[Wisent]], hier im [[Białowieża-Nationalpark|Belowescha-Nationalpark]], gilt als Nationaltier Weißrusslands]]<br />
<br />
Weißrussland ist am stärksten von der [[Katastrophe von Tschernobyl]] (1986) betroffen, die ca. 25 % der Landesfläche, besonders im Osten und Süden, nachhaltig kontaminiert hat.<br />
<br />
=== Verwaltungsgliederung ===<br />
Weißrussland gliedert sich in sechs Verwaltungsbezirke (weißrussisch [[Woblasz]]) mit 118 Kreisen ([[Rajon]]e). Die Hauptstadt Minsk hat einen Sonderstatus und gehört keiner der Woblasze an.<br />
{|<br />
|{{Imagemap Weissrussland1|Belarus, administrative divisions - de - colored.svg|left|200px|Die weißrussischen Verwaltungsbezirke}}<br />
|<br />
# Stadt [[Minsk]]<br />
# [[Breszkaja Woblasz]]<br />
# [[Homelskaja Woblasz]]<br />
# [[Hrodsenskaja Woblasz]]<br />
# [[Mahiljouskaja Woblasz]]<br />
# [[Minskaja Woblasz]]<br />
# [[Wizebskaja Woblasz]]<br />
|}<br />
<br />
=== Größte Städte ===<br />
[[Datei:Victory-square.jpg|mini|Siegesplatz in der Hauptstadt Minsk]]<br />
<br />
(Einwohner 1. Januar 2004)<br />
{| border="0"<br />
|-<br />
|<br />
* [[Minsk]] – 1.832.800<br />
* [[Homel]] – 481.197<br />
* [[Mahiljou]] – 365.102<br />
* [[Wizebsk]] – 342.381<br />
* [[Hrodna]] – 314.833<br />
* [[Brest (Weißrussland)|Brest]] – 298.329<br />
* [[Babrujsk]] – 220.823<br />
* [[Baranawitschy]] – 168.553<br />
* [[Baryssau]] – 150.375<br />
* [[Pinsk]] – 130.517<br />
* [[Orscha]] – 125.276<br />
* [[Masyr]] – 111.770<br />
* [[Salihorsk]] – 101.394<br />
* [[Nawapolazk]] – 101.304<br />
* [[Maladsetschna]] – 98.384<br />
* [[Lida]] – 98.231<br />
| width="40%" |<br />
* [[Polazk]] – 82.769<br />
* [[Schlobin]] – 72.791<br />
* [[Swetlahorsk]] – 71.661<br />
* [[Retschyza]] – 66.213<br />
* [[Sluzk]] – 62.278<br />
* [[Schodsina]] – 60.836<br />
* [[Slonim]] – 51.586<br />
* [[Kobryn]] – 50.751<br />
* [[Waukawysk]] – 46.839<br />
* [[Kalinkawitschy]] – 37.876<br />
* [[Smarhon]] – 36.738<br />
* [[Rahatschou]] – 34.727<br />
* [[Assipowitschy]] – 34.685<br />
* [[Horki]] – 33.974<br />
* [[Nawahradak]] – 30.803<br />
|}<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Städte in Weißrussland}}<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
[[Datei:Belarus population chart.svg|mini|rechts|Bevölkerungsentwicklung Weißrusslands in Tausende seit 1960]]<br />
Gemäß der Volkszählung aus dem Jahr 2009 beträgt die Bevölkerung Weißrusslands knapp 9,5 Millionen Einwohner (Stand 2009). Das [[Bevölkerungswachstum]] beträgt zurzeit etwa −0,15 %. Seit 1993 sank die Einwohnerzahl stetig um insgesamt etwa 6 %. Die [[Lebenserwartung]] in der Bevölkerung liegt bei 68,14 Jahren; bei Männern sind es 62,06 Jahre, bei Frauen 74,52. Die [[Alphabetisierungsquote]] ist mit 98 % auf europäischem Standard-Niveau.<br />
<br />
=== Zusammensetzung ===<br />
Das Staatsvolk bilden die ostslawischen [[Weißrussen]] mit ca. 83 % der Gesamtbevölkerung. Neben ihnen gibt es zu 8,3 % [[Russen]], zu 3,1 % [[Polen (Volk)|Polen]] und zu 2,4 % [[Ukrainer]]. Die ehemals sehr stark vertretene [[Juden|jüdische]] Minderheit (Größenordnung eher im oberen einstelligen Prozentbereich, über eine halbe Million) betrug als Folge des [[Holocaust]]s auf weißrussischem Gebiet 1959 nur noch rund 1,9 % der Bevölkerung (etwa eine siebtel Million), 2009 wurden nur noch 12.926 (0,1 %) gezählt.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+<br />
'''Bevölkerung Weißrusslands nach Volksgruppen 1959-2009'''<br />
|- bgcolor="#e0e0e0"<br />
! rowspan="2"| Volks-<br />gruppe<br />
! colspan="2"| Zensus 1959<sup>1</sup><br />
! colspan="2"| Zensus 1970<sup>2</sup><br />
! colspan="2"| Zensus 1979<sup>3</sup><br />
! colspan="2"| Zensus 1989<sup>4</sup><br />
! colspan="2"| Zensus 1999<sup>5</sup><br />
! colspan="2"| Zensus 2009<sup>6</sup><br />
|- bgcolor="#e0e0e0"<br />
! Zahl<br />
! %<br />
! Zahl<br />
! %<br />
! Zahl<br />
! %<br />
! Zahl<br />
! %<br />
! Zahl<br />
! %<br />
! Zahl<br />
! %<br />
|-<br />
| [[Weißrussen]]<br />
| align="right" | 6.532.035<br />
| align="right" | 81,1<br />
| align="right" | 7.289.610<br />
| align="right" | 81,0<br />
| align="right" | 7.567.955<br />
| align="right" | 79,4<br />
| align="right" | 7.904.623<br />
| align="right" | 77,9<br />
| align="right" | 8.158.900<br />
| align="right" | 81,2<br />
| align="right" | 7.957.252<br />
| align="right" | 83,7<br />
|-<br />
| [[Russen]]<br />
| align="right" | 659.093<br />
| align="right" | 8,2<br />
| align="right" | 938.161<br />
| align="right" | 10,4<br />
| align="right" | 1.134.117<br />
| align="right" | 11,9<br />
| align="right" | 1.342.099<br />
| align="right" | 13,2<br />
| align="right" | 1.141.700<br />
| align="right" | 11,4<br />
| align="right" | 785.084<br />
| align="right" | 8,3<br />
|-<br />
| [[Polen (Volk)|Polen]]<br />
| align="right" | 538.881<br />
| align="right" | 6,7<br />
| align="right" | 382.600<br />
| align="right" | 4,3<br />
| align="right" | 403.169<br />
| align="right" | 4,2<br />
| align="right" | 417.720<br />
| align="right" | 4,1<br />
| align="right" | 395.700<br />
| align="right" | 3,9<br />
| align="right" | 294.549<br />
| align="right" | 3,1<br />
|-<br />
| [[Ukrainer]]<br />
| align="right" | 133.061<br />
| align="right" | 1,7<br />
| align="right" | 190.839<br />
| align="right" | 2,1<br />
| align="right" | 230.985<br />
| align="right" | 2,4<br />
| align="right" | 291.008<br />
| align="right" | 2,9<br />
| align="right" | 237.000<br />
| align="right" | 2,4<br />
| align="right" | 158.723<br />
| align="right" | 1,7<br />
|-<br />
| [[Juden]]<br />
| align="right" | 150.084<br />
| align="right" | 1,9<br />
| align="right" | 148.011<br />
| align="right" | 1,6<br />
| align="right" | 135.450<br />
| align="right" | 1,4<br />
| align="right" | 111.975<br />
| align="right" | 1,1<br />
| align="right" | 27.800<br />
| align="right" | 0,3<br />
| align="right" | 12.926<br />
| align="right" | 0,1<br />
|-<br />
| [[Armenier]]<br />
| align="right" | 1.751<br />
| align="right" | 0,0<br />
| align="right" | 2.362<br />
| align="right" | 0,0<br />
| align="right" | 2.751<br />
| align="right" | 0,0<br />
| align="right" | 4.933<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 10.200<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 8.512<br />
| align="right" | 0,1<br />
|-<br />
| [[Tataren]]<br />
| align="right" | 8.650<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 9.992<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 10.851<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 12.436<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 10.100<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 7.316<br />
| align="right" | 0,1<br />
|-<br />
| [[Roma]]<br />
| align="right" | 4.662<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 6.843<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 8.408<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 10.762<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 9.900<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 7.079<br />
| align="right" | 0,1<br />
|-<br />
| [[Aserbaidschaner]]<br />
| align="right" | 1.402<br />
| align="right" | 0,0<br />
| align="right" | 1.335<br />
| align="right" | 0,0<br />
| align="right" | 2.654<br />
| align="right" | 0,0<br />
| align="right" | 5.009<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 6.300<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 5.567<br />
| align="right" | 0,1<br />
|-<br />
| [[Litauer]]<br />
| align="right" | 8.363<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 8.092<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 6.993<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 7.606<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 6.400<br />
| align="right" | 0,1<br />
| align="right" | 5.087<br />
| align="right" | 0,1<br />
|-<br />
| Andere<br />
| align="right" | 16.666<br />
| align="right" | 0,2<br />
| align="right" | 24.493<br />
| align="right" | 0,3<br />
| align="right" | 29.183<br />
| align="right" | 0,3<br />
| align="right" | 43.635<br />
| align="right" | 0,4<br />
| align="right" | 41.200<br />
| align="right" | 0,4<br />
| align="right" | 261.712<br />
| align="right" | 2,8<br />
|- bgcolor="#e0e0e0"<br />
! align="left"| Total<br />
! colspan="2"| 8.054.648<br />
! colspan="2"| 9.002.338<br />
! colspan="2"| 9.532.516<br />
! colspan="2"| 10.151.806<br />
! colspan="2"| 10.045.200<br />
! colspan="2"| 9.503.807<br />
|-<br />
| colspan="13" | <small><sup>1</sup> Quelle: [http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_59.php?reg=3]. <sup>2</sup> Quelle: [http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_70.php?reg=3]. <sup>3</sup> Quelle: [http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_79.php?reg=3]. <sup>4</sup> Quelle: [http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_nac_89.php?reg=3]. <sup>5</sup> Quelle: [http://belstat.gov.by/homep/en/census/p5.php]. <sup>6</sup> Anmerkung: Zahl der Anderen enthält 31847 Zugehörige zu anderen Volksgruppen (0,3 %) und 225.921 mit unbekannter Zugehörigkeit (2,4 %). Quellen: [http://belstat.gov.by/homep/en/census/2009/volume3.zip Seite 8] ([[ZIP-Dateiformat|ZIP]]; 2,1&nbsp;MB) [http://data.un.org/Data.aspx?d=POP&f=tableCode:26 Belarus,2009, Total, both sexes anklicken]. </small><br />
|}<br />
[[Datei:Bychaŭski Stroj stamp.jpg|mini|rechts|Weißrussische Nationalkleidung]]<br />
=== Sprachen ===<br />
[[Datei:Belarus-Minsk-Cathedral of Holy Spirit-3.jpg|mini|Die Heiliggeist-Kathedrale in Minsk]]<br />
Die offiziellen Amtssprachen des Landes sind [[Weißrussische Sprache|Weißrussisch]] und [[Russische Sprache|Russisch]]. Die russische Sprache ist jedoch im Alltag dominierend, etwa 75 % der Bevölkerung nutzt inzwischen das Russische als Hauptumgangssprache und nur noch knapp 12 % das Weißrussische.<ref>http://www.informador.com.mx/cultura/2009/139096/6/tres-de-cada-cuatro-bielorrusos-emplean-en-su-vida-cotidiana-el-ruso.htm</ref> Seit der Unabhängigkeit hat die Bedeutung des Weißrussischen zwar zugenommen, das Russische dominiert das öffentliche Leben jedoch nach wie vor. Verbreitet ist auch das [[Trassjanka]], eine mündliche Mischform aus weißrussischer und russischer Sprache.<br />
<br />
=== Religionen ===<br />
Laut offiziellen Statistiken bezeichnen sich 58,9 % der Bevölkerung als gläubig. Die größte Kirche in Weißrussland ist die [[orthodoxe Kirche]], die im [[Weißrussisch-orthodoxe Kirche|Weißrussischen Exarchat]], das dem [[Russisch-orthodoxe Kirche|Patriarchen von Moskau]] untersteht, organisiert ist. Nach Schätzungen von 1997 gehören ihr ca. 82 % der Gläubigen an – vor allem Weißrussen, Ukrainer und Russen. Die restlichen 20 % der Bevölkerung verteilen sich auf mehrere Konfessionen (vor allem römisch-katholische, aber auch [[protestant]]ische, [[Islam in Polen, Litauen und Weißrussland|moslemische]] und [[Judentum|jüdische Gemeinden]]).<ref>[http://www.mfa.gov.by/upload/pdf/religion_eng.pdf Außenministerium Weißrusslands: ''Religion and denominations in the Republic of Belarus'', 2011, pdf], Link eingesehen am 8. Februar 2014</ref><ref>Vgl. [https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/bo.html CIA World Factbook über Belarus], Abschnitt Religionen, Zahlangaben von 1997, Link eingesehen am 29. Mai 2011.</ref> Weißrussland war eines der schwerpunktmäßig betroffenen Gebiete des [[Holocaust]]. Vorher lebte hier eine große jüdische Bevölkerungsgruppe. Seit 1989 wanderte ein großer Teil der Nachkommen überlebender Juden aus.<br />
<br />
[[Römisch-katholische Kirche in Weißrussland|Römisch-katholisch]] sind die meisten [[Polen (Volk)|Polen]] und [[Litauer]] sowie die Weißrussen im Westen und Norden des Landes. Es gibt eine kleine Minderheit der [[Unierte Katholiken in Weißrussland|griechisch-katholischen Christen]] von etwa 10.000 Gläubigen. Insgesamt umfasst die katholische Kirche nach eigenen Angaben zwischen 10 %<ref>Vgl. die Angaben im [[Annuario pontificio]] 2005 zu den weißrussischen Diözesen.</ref> und 14 %<ref>[http://www.catholic.by/ Першая :: Рыма-каталіцкі Касцёл на Беларусі<!-- Automatisch generierter Titel -->]</ref> der Bevölkerung. Die [[Letten]] und die [[Zigeuner|ziganischen]] Gruppen wie Jerli (auch [[Sinti]], [[Lowara]], [[Manusch]], [[Roma]] und [[Kalderasch]]) bekennen sich vorwiegend zur evangelisch-lutherischen Kirche.<br />
<br />
== Soziales ==<br />
=== Bildungswesen ===<br />
==== Hochschulen ====<br />
Die [[Universität]]en und Hochschulen sind großteils in der Hauptstadt:<br />
* [[Verwaltungsakademie beim Präsidenten der Republik Belarus]], [[Minsk]]<br />
* [[Weißrussische Staatsuniversität]], Minsk<br />
* Weißrussische Staatliche [[Technische Hochschule|Polytechnische Akademie]], Minsk<br />
* Weißrussische Staatliche Linguistische Universität, Minsk<br />
* Weißrussische Staatliche [[Universität für Wirtschaft]], Minsk<br />
* Nationale [[Akademie der Wissenschaften]], Minsk<br />
* Staatliche Universität für [[Medizin]], Minsk<br />
* Staatliche Universität für [[Agrarwissenschaft]], Minsk<br />
* [[Europäische Humanistische Universität]] (Exiluniversität) zurzeit in [[Vilnius]].<br />
* Belarussische staatliche pädagogische Maxim-Tank-Universität, Minsk<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Universitäten in Weißrussland}}<br />
<br />
==== Schulkontakte ins Ausland ====<br />
Einige tausend junge Weißrussen studieren in [[Deutschland]] und eine etwas größere Zahl in [[Russland]] oder Ländern des [[Westliche Welt|Westens]].<br />
<br />
Mit den erstgenannten drei Hochschulen hat der [[Internationaler Hilfsfond|Internationale Hilfsfonds]]<ref>http://www.internation-hilfsfonds.org/projekte/unikoop.htm</ref> von EU und Deutschland Partnerschaften in den Westen eröffnet. Die oft beklagte Isolation war für Weißrussland schon zu Zeiten der [[Sowjetunion]] schmerzhaft. Seit der Unabhängigkeit des Landes wuchs die Hoffnung der Universitäten auf Kooperationen, was aber wegen der autoritären [[Staatspolitik]] kaum gelang.<br />
<br />
Die 1992 gegründete einzige [[Privatuniversität]], die „Europäische humanistische Universität“, wurde im August 2004 auf staatlichen Druck geschlossen. Sie hatte, größtenteils aus westlichen Mitteln finanziert, Europastudien, Sprach- und Politikwissenschaften angeboten. Auch das Institut für Deutschlandstudien befand sich dort. Die Hochschule wurde im [[Juni 2005]] im [[Exil]] in [[Vilnius]] (Litauen) wieder eröffnet.<br />
<br />
=== Gesundheitswesen ===<br />
==== Verbreitung von Krankheiten ====<br />
Zum 1. April 2004 wurden offiziell 5751 [[HIV]]-Infektionen, 107 [[AIDS]]-Fälle und 439 AIDS-Tote in der Republik Weißrussland gemeldet. HIV tauchte 1996 zum ersten Mal unter den spritzenden Drogenabhängigen in [[Swetlahorsk]] ([[Homelskaja Woblasz]]) auf. Bis September 1998 waren in derselben Stadt 2173 HIV-Fälle offiziell registriert. Dies macht 81 % aller gemeldeten Fälle im gesamten Land zu dieser Zeit aus. Die Zahl der infizierten Drogenabhängigen stieg auf 74 %. HIV-Tests sind Pflicht für Blutspender, Gefängnisinsassen, Patienten mit sexuell übertragbaren Krankheiten, Drogenabhängige und [[Prostitution|Prostituierte]]. Die HIV-Fälle, in denen die Ansteckungsursache dokumentiert wurde, listen für das Jahr 2003 auf, dass sich 76 % (im Vorjahr: 64 %) durch nicht sterilisierte Spritzen beim Drogenkonsum und 23 % (im Vorjahr 35 %) durch [[Sexualkontakt|heterosexuelle Kontakte]] infiziert haben. 2002 lebten von den 319 dokumentierten Fällen einer heterosexuellen Ansteckung 52 % mit Risikopartnern, hauptsächlich Drogenabhängigen. Wie auch in Russland ist die Krankheit nicht im gesamten Land gleich verteilt, sondern zeigt die höchsten Zahlen in der Homelskaja Woblasz (3380 Fälle, oder 224,5 auf 100.000 Einwohner) und in Minsk (823 Fälle, oder 47,3 auf 100.000 Einwohner).<br />
<br />
==== Kinderverschickung ====<br />
Nach der [[Katastrophe von Tschernobyl|Reaktorkatastrophe von Tschernobyl]] wurde in verschiedenen Ländern eine Reihe privater [[Hilfsorganisation]]en gegründet, die den Kindern aus den vom [[Radioaktiver Niederschlag|radioaktiven Niederschlag]] betroffenen Gebieten Erholungsaufenthalte bieten. Dadurch wird das [[Immunsystem]] der Kinder weniger belastet und die Völkerverständigung gefördert. Vom Staat Weißrussland und von der Deutschen Botschaft werden diese Erholungsaufenthalte unterstützt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte Weißrusslands}}<br />
[[Datei:Rus de Kiev en 1237.png|mini|[[Rus]]-Fürstentümer im Verband der [[Kiewer Rus]]]]<br />
[[Datei:Rzeczpospolita2nar.png|mini|Bis 1793 gehörte Weißrussland [[Polen-Litauen]] (hier in den Grenzen von 1619)]]<br />
[[Datei:Soviet guerilla.jpg|mini|Partisanen in Weißrussland 1943]]<br />
Das im Süden Weißrusslands gelegene Gebiet [[Polesien]] gilt als eine mögliche Urheimat der [[Slawen]] insgesamt. Im frühen Mittelalter war der Großteil des heutigen Weißrussland von [[Ostslawen|ostslawischen]] Stämmen besiedelt, darunter die [[Dregowitschen]], die [[Radimitschen]] und die [[Polotschanen]]. Im Nordwesten lebten [[Balten|baltische]] Stämme. Der Landstrich wurde Teil des [[Kiewer Rus|Kiewer Reichs]], des ersten ostslawischen Großstaates. Zu dessen Bestandteilen auf dem Gebiet Weißrusslands zählten das [[Fürstentum Polozk]] und das [[Fürstentum Turow-Pinsk]]. Bis 1240 zerstörte der [[Mongolensturm]] aus dem Osten die Kiewer Rus. Bis zum 14. Jahrhundert hatte sich die altrussische Einheit aufgelöst. Aus der Kiewer Rus entstanden mehrere Volksgruppen:<br />
* Auf dem Gebiet der heutigen [[Ukraine]] entstand das [[Königreich Galizien|Galizische Fürstentum]], das sich von den nördlichen Hängen der Karpaten über das heutige Ostgalizien und Wolhynien erstreckte. Dieses Königreich bestand bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts und bildete den Grundstein für die spätere ukrainische Volksgruppe, fiel dann aber unter litauisch-polnische Herrschaft.<br />
* Auf dem Gebiet Weißrusslands bildete sich allmählich die [[Weißrussen|belorussische]] Volksgruppe heraus. <!--Die Bezeichnung „Weiß“-Russland (Belorussland) ist dabei vermutlich ein Synonym für die Freiheit von tatarisch-mongolischer Tributherrschaft.--><br />
* [[Russland|Großrussland]] fiel bis 1480 unter tatarische Herrschaft, bis es sich unter Moskauer Führung vom tatarischen Joch lösen konnte.<br />
<br />
Im 14. Jahrhundert wurde das weißrussische Gebiet mit dem [[Fürstentum Smolensk]] und dem [[Fürstentum Polazk]] jedoch vom weit nach Osten expandierenden [[Großfürstentum Litauen]] erobert. Dessen Herrscher führte den Titel ''magnus dux Littwanie, Samathie et Rusie'' (siehe auch [[Goldenes Zeitalter (Weißrussland)]]). Die beiden Völker (Weißrussen und Litauer) nennen sich selber in ihren Sprachen Litauer (''lietuvis'' bzw. ''litwin''). Aufgrund der Bevölkerungsanteile war in dieser Zeit die Amtssprache weitgehend das ostslawische [[Ruthenische Sprache|Ruthenisch]]. Nach der Union von 1386 wurde Weißrussland als Teil Litauens Bestandteil des Doppelstaats [[Polen-Litauen]], bei dem es bis zum Ende des 18. Jahrhunderts verblieb.<br />
<br />
Mit der ersten und zweiten [[Teilungen Polens|Teilung Polens]] gelangte das Gebiet des heutigen Weißrussland bis 1793 vollständig unter russische Herrschaft, was von der russischen Seite als eine Wiedervereinigung gesehen wurde. Der Anschluss der Weißen Rus wurde durch [[Katharina II. (Russland)|Katharina die Große]] unter dem Motto ''Отторгнутое возвратихъ'' vollzogen&nbsp;– „ich habe das Entrissene zurückgeholt“.<br />
<br />
Nach dem Einmarsch des [[Deutsches Heer (Deutsches Kaiserreich)|deutschen Heeres]] in Minsk Anfang 1918 bestand zeitweise die nominell unabhängige [[Weißruthenische Volksrepublik]]. In den Jahren 1919/1920 war Weißrussland zwischen dem wieder entstandenen [[Polen|polnischen]] Staat und Sowjetrussland umkämpft und wurde 1920 nach dem Sieg der polnischen Truppen über die Rote Armee teilweise an Polen angegliedert. Aus dem sowjetischen Teil wurde die [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]] gebildet, die 1922 Gründungsmitglied der [[Sowjetunion]] wurde. Ebenso wie der sowjetische Teil war auch der polnische Teil mehrheitlich weißrussisch besiedelt.<br />
<br />
Zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde 1939 der zuvor zu Polen gehörende Landesteil von sowjetischen Truppen besetzt und in die Weißrussische SSR eingegliedert. Im Sommer 1941 wurde ganz Weißrussland von der deutschen Wehrmacht erobert. Die deutsche Besatzungsherrschaft richtete große materielle Zerstörungen an und führte zum Tod von ca. 25 % der Bevölkerung, darunter fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Landes. Weißrussland war von 1941 an mit über 1.000 Gruppen ein Hauptgebiet des sowjetischen [[Sowjetische Partisanen|Partisanenkampfes]] gegen die deutschen Besatzer. Von Ende 1943 an wurde das Land von der Roten Armee zurückerobert und galt im Sommer 1944 als vollständig von der deutschen Besatzung befreit.<br />
<br />
Etwa 8 bis 9 % aller ermordeten europäischen Juden stammten aus Weißrussland. Fast alle Städte des Landes waren völlig zerstört. Die Industriebetriebe waren um 85 %, die Industriekapazität um 95 %, die Saatfläche um 40 bis 50 %, der Viehbestand um 80 % zurückgegangen. Es gab nach Kriegsende 3 Millionen Obdachlose. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in Weißrussland 10 Millionen Menschen. Erst gegen Ende der 1980er Jahre war die weißrussische Bevölkerung wieder auf diese Vorkriegszahlen gewachsen.<br />
<br />
Die Weißrussische SSR war 1945 wie die [[Ukrainische SSR]] und die UdSSR Gründungsmitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]].<br />
<br />
Stark betroffen ist Weißrussland durch die [[Katastrophe von Tschernobyl]] am 26. April 1986 im ukrainischen [[Tschornobyl]], in deren Folge weite Teile des Landes durch [[Radioaktiver Niederschlag|radioaktiven Niederschlag]] kontaminiert wurden.<br />
<br />
Seit Ende 1991 ist das Land ein eigenständiger Staat. 1991 bis 1994 wurde es von [[Stanislau Schuschkewitsch]] regiert. Er wurde von [[Aljaksandr Lukaschenka]] abgelöst, der bis heute regiert und zunehmende Macht auf sich vereint. Lukaschenkas Politik wird von westlichen Beobachtern als undemokratisch, autoritär und marktfeindlich beschrieben. Das Land ist in Europa wirtschaftlich und politisch stark isoliert. Seine wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Partner sind Russland, der Iran und Venezuela. Mit Russland wurde eine Zoll- und Verteidigungsgemeinschaft gegründet, eine weitergehende [[Russisch-weißrussische Union|Union]] mit gemeinsamer Währung und gemeinsamer Außenpolitik wird seit den 90er Jahren ohne große Fortschritte immer wieder angekündigt. Die Präsidentschaftswahlen vom 19. März 2006 wurden von zahlreichen internationalen Beobachtern als undemokratisch bezeichnet. Vertreter der GUS-Staaten und die traditionell dem Staat freundlich gesinnte [[Gesellschaft für Bürgerrechte und Menschenwürde]] führten gegensätzliche Ansichten auf.<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Innenpolitik ===<br />
[[Datei:Belarus Staatsaufbau.png|mini|500px|Staatsaufbau Weißrusslands]]<br />
<br />
Präsident Lukaschenka kam 1994 ins Amt. Laut der damaligen weißrussischen [[Verfassung]] war die Amtszeit des Präsidenten auf zwei Perioden begrenzt. Diese Einschränkung wurde jedoch mit einem [[Referendum]] im Oktober 2006 abgeschafft, weswegen Lukaschenka auch an den [[Präsidentschaftswahlen in Weißrussland 2006|Präsidentschaftswahlen 2006]] und [[Präsidentschaftswahl in Weißrussland 2010|2010]] teilnehmen konnte.<ref>[http://www.servat.unibe.ch/icl/bo__indx.html Link zur Verfassung (englisch)]</ref><br />
<br />
Angesichts demokratischer Defizite und eines autoritären Regierungsstils wird Weißrussland aus westlicher Perspektive auch als letzte [[Diktatur]] Europas bezeichnet.<ref>[http://www.zeit.de/2010/51/Weißrussland/Komplettansicht ZEIT-Artikel]</ref><br />
<br />
Das Vertretungs- und Gesetzgebungsorgan der Republik Weißrussland ist das Parlament – die Nationalversammlung. Es setzt sich aus [[Zweikammersystem|zwei Kammern]], der [[Repräsentantenhaus (Weißrussland)|Repräsentantenkammer]] und dem [[Rat der Republik (Weißrussland)|Rat der Republik]] zusammen. Die Repräsentantenkammer besteht aus 110 Abgeordneten, die in allgemeiner, freier, gleicher, direkter und geheimer Wahl gewählt werden sollen. Der Rat der Republik ist die Kammer der territorialbezogenen Vertretung. Für jede [[Woblasz]] und die Stadt Minsk werden je acht Abgeordnete des Rats der Republik in geheimer Abstimmung gewählt. Acht Mitglieder werden vom Präsidenten berufen.<br />
<br />
==== Wahlen ====<br />
{{Hauptartikel|Parlamentswahlen in Weißrussland 2012|Präsidentschaftswahlen in Weißrussland 2010}}<br />
<br />
Bei den [[Präsidentschaftswahlen in Weißrussland 2006|Präsidentschaftswahlen 2006]] einigten sich die weißrussischen [[Opposition (Politik)|Oppositionsparteien]] auf [[Aljaksandr Milinkewitsch]] als gemeinsamen Kandidaten. Durch politische Besuche in Russland und [[Europäische Union|EU]]-Ländern suchte Milinkewitsch auch nach Unterstützung im Ausland. Seinen Mitbewerbern [[Aljaksandr Kasulin]] und [[Sjarhej Hajdukewitsch]] wurden nach Ansicht von Beobachtern von vornherein keine reellen Wahlchancen eingeräumt. Umfragen ließen auch 2006 keinen Zweifel daran, dass Amtsinhaber Lukaschenka die Wahl für sich entscheiden würde. Die Wahlen wurden von der Ankündigung des Geheimdienstes begleitet, gegen Gegner der Regierung, die am Wahltag auf der Straße die Lage zu destabilisieren drohten, mit lebenslanger Haft und sogar [[Todesstrafe]]n vorzugehen.<ref>Berliner Zeitung: [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/weissrussische-oppositionelle-fordern-eingreifen-der-eu-lukaschenkos-gegnern-droht-todesstrafe,10810590,10765316.html Lukaschenkos Gegnern droht Todesstrafe] vom 12. Januar 2011</ref><ref>Mitteldeutsche Zeitung 16. März 2006 19:19 Uhr: [http://www.mz-web.de/politik/weissrussland-lukaschenko-droht-opposition-vor-der-wahl-mit-gewalt,20642162,19107968.html ''Lukaschenko droht Opposition vor der Wahl mit Gewalt''] ''„Demonstranten gegen die Staatsmacht würden als Terroristen verfolgt, sagte der Leiter des Geheimdienstes KGB, Stepan Sucharenko, am Donnerstag in Minsk. Auf Terrorismus stehen in Weißrussland 8 bis 25 Jahre Haft oder die Todesstrafe.“ „‚Wer am 19. März riskiert, auf die Straße zu gehen und die Lage zu destabilisieren, wird als Terrorist eingestuft‘, drohte Sucharenko.“''</ref><br />
<br />
Nachdem Lukaschenka bei den Präsidentschaftswahlen am 19. März 2006 laut offiziellen Angaben 81 % der Stimmen geholt hatte, demonstrierten nach Schließung der Wahllokale mehr als 10.000 Menschen auf dem zentralen Oktoberplatz in [[Minsk]] und forderten Neuwahlen, da sie das Wahlergebnis für gefälscht hielten.<ref>[http://www.mz-web.de/politik/praesidentenwahl-in-weissrussland-10-000-regimegegner-demonstrieren-in-minsk,20642162,19105616,view,printVersion.html ''10 000 Regimegegner demonstrieren in Minsk''] auf der Website der [[Mitteldeutsche Zeitung|Mitteldeutschen Zeitung]] vom 19. März 2006; abgerufen am 16. Mai 2013</ref> Milinkewitsch, der auf sechs Prozent der Stimmen kam, bezeichnete die Wahl als Farce und sagte, dass die Opposition die Angst besiegt habe und kündigte an, die Wahl nicht anzuerkennen und auch mit internationaler Hilfe eine Annullierung der Wahl anzustreben.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/wahl-farce-in-weissrussland-demonstranten-trotzen-lukaschenkos-drohungen-a-406838.html ''Wahl-Farce in Weißrussland: Demonstranten trotzen Lukaschenkos Drohungen'']</ref> Den Präsidentschaftswahlen 2010 war zunächst eine Phase relativer Annäherung der EU an Minsk vorausgegangen. So wurde Belarus 2009 in die Programme der Östlichen Partnerschaft der EU aufgenommen.<ref><br />
{{cite web<br />
| url = http://human-rights-belarus.org/wp/wp-content/uploads/2014/01/Adam-Busuleanu-Wolfgang-Sender-Wahlen-in-Belarus.pdf<br />
| title = Wahlen in Belarus<br />
| author = Adam Busuleanu und Wolfgang Sender<br />
| publisher = Menschenrechte in Belarus e. V.; ISBN 978-3-86468-643-6<br />
| accessdate = January 31, 2014<br />
| pages = 141<br />
}}</ref> Das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen 2010 lag mit 79,67 % erneut in einem Bereich, in dem Wahlfälschung angenommen wurde. Es schlossen sich Proteste an, die niedergeschlagen wurden. Viele Oppositionelle, darunter auch die Kandidaten [[Andrej Sannikau]], [[Jaraslau Ramantschuk]] und [[Uladsimir Njakljajeu]] wurden in diesem Zuge verhaftet.<ref><br />
{{cite web<br />
| url = http://human-rights-belarus.org/wp/wp-content/uploads/2014/01/Adam-Busuleanu-Wolfgang-Sender-Wahlen-in-Belarus.pdf<br />
| title = Wahlen in Belarus<br />
| author = Adam Busuleanu und Wolfgang Sender<br />
| publisher = Menschenrechte in Belarus e. V.; ISBN 978-3-86468-643-6<br />
| accessdate = January 31, 2014<br />
}}</ref> Die Beziehungen zur EU und ihren Mitgliedsstaaten haben sich infolgedessen erheblich abgekühlt. Als die Parlamentswahlen im Jahr 2012 eröffnet waren, boykottierten einige regierungskritische Parteien die Wahl. Die anderen angetretenen oppositionellen Parteien gewannen keinen Sitz. Nur die regierungstreuen Parteien wie die [[Kommunistische Partei von Belarus]], die [[Agrarpartei (Weißrussland)|Agrarpartei]] oder die [[Republikanische Partei für Arbeit und Gerechtigkeit]] gewannen Mandate.<ref>http://www.parties-and-elections.eu/belarus.html</ref><br />
<br />
==== Menschenrechte ====<br />
[[Amnesty International]] dokumentierte für das Jahr 2010 neben drei Todesurteilen diverse Verletzungen des Rechts auf freie Meinungsäußerung und des Versammlungs- und Demonstrationsrechts.<ref>[http://www.amnesty.de/laenderbericht/belarus Länderbericht von Amnesty International, Stand Dezember 2010]</ref> Laut Amnesty werden Menschenrechtler, Gewerkschafter, Umweltaktivisten sowie Angehörige und Vertreter sexueller Minderheiten verfolgt.<ref>http://amnesty.de/2013/4/18/belarus-massive-repressionen-gegen-die-zivilgesellschaft?destination=startseite</ref> Nachdem diverse Oppositionelle wegen regimekritischer Äußerungen auf Demonstrationen verhaftet worden waren, begann die Opposition Schweigemärsche durchzuführen. Um diesen entgegenzuwirken, wurde ein Gesetz erlassen, das „nicht sanktionierte Handlungen oder nicht sanktionierte Tatenlosigkeit“ seit September 2011 unter Strafe stellt.<ref>[http://www.newsgrape.com/a/skandal-in-weissrussland-ist-jetzt-sogar-das-schweigen-verboten/ Weißrussland stellt Schweigemärsche unter Strafe]</ref><ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/unterdrueckte-opposition-weissrussland-verbietet-demonstranten-sogar-das-schweigen-a-790294.html Weißrussland verbietet Demonstranten sogar das Schweigen]</ref> Mit dem 6. Januar 2012 traten neue Regelungen im Internetverkehr in Kraft: Benutzer in öffentlich zugänglichen Internetlokalitäten müssen registriert und deren Verkehr protokolliert werden, jegliche Internetgeschäfte müssen über weißrussische Server abgewickelt werden. Vollstreckt wird das Gesetz durch Polizei, Steuerbehörden und Staatssicherheitsorgane.<ref>[http://pravo.by/main.aspx?guid=71393 Gesetz vom 21. Dezember 2011 (Weißrussisch)]</ref><ref>[http://www.loc.gov/lawweb/servlet/lloc_news?disp3_l205402929_text Information von der US Law Library of Congress (Englisch)]</ref> Im August 2012 wurden 14 politische Gefangene gezählt.<ref>[http://spring96.org/en/news/49539 List of political prisoners], abgerufen 25. August 2012</ref><br />
<br />
{{Hauptartikel|Homosexualität in Weißrussland}}<br />
Lukaschenka ist bekannt für seine homophoben Äußerungen. Zwar ist Homosexualität legal, es kommt jedoch mehrfach zu Razzien und Festnahmen.<ref>http://www.blick.ch/news/ausland/40-festnahmen-bei-razzia-gegen-homosexuelle-in-weissrussland-id2191260.html</ref><br />
<br />
=== Außenpolitik ===<br />
[[Datei:Dmitry Medvedev in Kazakhstan (2010-07-05).jpeg|mini|Weißrussischer Präsident Lukaschenka mit den Präsidenten anderer [[Gemeinschaft unabhängiger Staaten|GUS]]-Staaten 2010]]<br />
Weißrussland ist Mitglied in der [[Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit]] und bildet mit Russland die [[Russisch-Weißrussische Union]], die in letzter Zeit jedoch starken Belastungen ausgesetzt war. Außerdem ist Weißrussland Mitglied in der [[Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft|Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft]]. Freundschaftliche Verbindungen werden daneben zu [[Venezuela]], zu [[Ecuador]], zu [[Syrien]], zum [[Iran]], zu [[Nordkorea]], zur [[Volksrepublik China]] und zu [[Kuba]] gepflegt.<ref>http://orf.at/stories/2128998/2128996/</ref> Die Beziehungen zu den [[NATO]]-Staaten gelten als gespannt, diejenigen zur [[Ukraine]] als ambivalent. Im Jahr 2011 kündigte Lukaschenka an, mit Russland und Kasachstan eine [[Eurasische Union]] zu gründen.<ref>[http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20111205]</ref> Der Vertrag über deren Gründung wurde im Mai 2014 in der kasachischen Hauptstadt [[Astana]] unterzeichnet.<br />
<br />
==== Beziehungen zur Europäischen Union ====<br />
Seit die [[Europäische Union]] 1991 Weißrussland als unabhängigen Staat anerkannt hat, wurden die gegenseitigen Beziehungen ausgebaut. Nach dem Amtsantritt von Aljaksandr Lukaschenka 1994 verschlechterte sich das Verhältnis. Trotz Vorbehalten, die sich auf das Demokratiedefizit Weißrusslands beziehen, wurde 1995 ein [[Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen]] unterzeichnet. Im Mai 2009 hat die EU Weißrussland in die [[Östliche Partnerschaft]] aufgenommen. Angesichts der sich nach Ansicht der Verantwortungsträger der Europäischen Union zunehmend verschlechternden Lage der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit in Weißrussland verhängte der [[Rat der Europäischen Union]] im Juni 2011 ein Waffenembargo und ein Exportverbot für Materialien, die zu interner Repression verwendet werden könnten, und erweiterte die Liste der Personen, denen die Einreise verwehrt wird.<ref>[http://www.bafa.de/ausfuhrkontrolle/de/embargos/belarus/be2011_357.pdf Beschluss 2011/357/GASP des Rats vom 20. Juni 2011 (Belarus)], Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, abgerufen am 22. September 2011.</ref> Auch zeigte sich die EU besorgt über Einschränkungen der Medienfreiheit und Nichtbeachtung diplomatischer Immunitäten. Die Lage in Weißrussland werde von der EU weiterhin genau verfolgt.<ref>[http://www.cdep.ro/afaceri_europene/CE/2011/ST11824.EN11.PDF PDF bei www.cdep.ro]</ref><br />
<br />
2012 kam es zu einem diplomatischen Streit zwischen Schweden und Weißrussland. Der Streit hat offenbar mehrere Hintergründe. Schweden kritisiert offen die undemokratischen Zustände in Weißrussland und unterstützt die Opposition. Zum Beispiel traf der schwedische Botschafter Oppositionelle. Hinzu kam eine Aktion mit Teddybären, die die weißrussische Führung düpierte. Schwedischen Medienberichten zufolge war Anfang Juli 2012 ein Leichtflugzeug von Litauen aus unerkannt in den weißrussischen Luftraum geflogen. Über der Kleinstadt Iwjanets wurden demnach an Fallschirmen Hunderte Teddybären abgeworfen, an denen Schilder mit Bürger- und Menschenrechtsforderungen befestigt waren.<br />
Kurz darauf begannen die diplomatischen Querelen zwischen Schweden und der weißrussischen Führung. Diese verwies den schwedischen Botschafter des Landes. Die 27 EU-Länder zeigten sich zur Folge solidarisch mit Schweden und bestellten die weißrussischen Botschafter in ihren Staaten zu Gesprächen ein, um gegen die Schließung der schwedischen Botschaft in Minsk zu protestieren.<ref>{{tagesschau.de|ID=belarus100.html|Beschreibung=Eine Teddybär-Affäre zieht Kreise|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/belarus100.html}}</ref><br />
<br />
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Weißrussland bestand ab 2008 bis mindestens 2011 eine sicherheitspolitische Zusammenarbeit, bei der Sicherheitskräfte Lukaschenkas in Deutschland geschult wurden. Fast 400 Grenzschützer, leitende Milizionäre und Kriminaltechniker wurden von deutschen Beamten zudem direkt in Weißrussland geschult und 2010 beobachteten weißrussische Sicherheitskräfte deutsche Polizisten mehrere Tage im Einsatz beim [[Atommülltransport|Castor-Transport]] ins niedersächsische Gorleben.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/weissrussland-deutsche-polizei-schulte-lukaschenkos-sicherheitskraefte-1.1448967 Deutsche Polizei schulte Lukaschenkos Sicherheitskräfte] in sueddeutsche.de, 23. August 2012</ref><br />
<br />
==== Beziehungen zu Russland ====<br />
Nach wiederholten Zerwürfnissen zwischen Weißrussland und Russland im Jahre 2007, die sich um die Themen Gaspreise, Energiepolitik und Öltransit drehten, wird die russisch-weißrussische Integration von vielen Beobachtern für faktisch tot angesehen. Die Beendigung der Vorzugsbehandlung durch Russland bei den Rohstofflieferungen führte bis zum Ende des Jahres zu einer starken Annäherung Weißrusslands an Venezuela.<br />
<br />
Im Januar 2008 hat das Land den Bau seines ersten [[Kernkraftwerk]]s auf den Weg gebracht, um seine Abhängigkeiten von Russland zu verringern. Bauen soll es jedoch ein russisches Unternehmen.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/energie-weissrussland-errichtet-erstes-atomkraftwerk/1141962.html Weißrussland errichtet erstes Atomkraftwerk]</ref><br />
<br />
==== Beziehungen zu Venezuela ====<br />
Zwischen [[Venezuela]] und Weißrussland sind seit dem ersten Besuch des Präsidenten [[Hugo Chávez|Chávez]] 2006 enge wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen entstanden.<br />
<br />
Auf diplomatischer Ebene verbindet die beiden Staaten insbesondere das Ziel, eine multipolare Weltordnung aufzubauen und die hegemoniale Stellung der [[Vereinigte Staaten|USA]] zu begrenzen. Weißrussland unterstützt Venezuela zudem insbesondere durch Lieferung von Rüstungsgütern sowie Transfer von militärischer Technologie beim Umbau seiner Streitkräfte.<br />
<br />
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit erfasst u.&nbsp;a. die Bereiche Energie, Handel, Landwirtschaft und eine wissenschaftlich-technologische Kooperation. So existieren in Venezuela u.&nbsp;a. ''Joint Ventures'' für die Förderung von Öl und Gas, den Bau von Traktoren, Autobussen und Lastwagen. Zudem engagiert sich Weißrussland in [[Venezuela]] im Bereich des Wohnungsbaus. Venezuela dient Weißrussland zudem als Zentrum für den Handel mit anderen Staaten Lateinamerikas. Der Wert der wirtschaftlichen Zusammenarbeit betrug 2009 rund 200 Mio. US-Dollar, wobei offizielle Quellen einen erheblichen Ausbau planen.<ref>[http://www.infolatam.com/entrada/venezuelabielorrusia_chavez_y_lukashenko-19544.html Bericht vom Staatsbesuch Lukaschenkas in Venezuela im März 2009 – Infolatam]</ref><br />
<br />
Nach dem Tod Chávez’ rief Lukaschenka eine dreitägige Staatstrauer aus und kündigte an, eine Straße in [[Minsk]] nach ihm zu benennen und eine Büste zu dessen Ehren zu errichten.<ref name="ria.ru">{{Internetquelle|url=http://de.ria.ru/zeitungen/20130312/265704158.html|titel=Lukaschenko verewigt Chávez in Weißrussland|hrsg=ria.ru|zugriff=2013-03-12}}</ref><br />
<br />
== Militär ==<br />
{{Hauptartikel|Weißrussische Streitkräfte}}<br />
[[Datei:Su-27UBM Radom 2009 c.JPG|mini|Eine [[Suchoi Su-27|Su-27]] der weißrussischen Luftwaffe]]<br />
Die Streitkräfte Weißrusslands wurden am 20. März 1992 offiziell gebildet und umfassten anfangs die Truppen des Weißrussischen Militärbezirks der [[Sowjetunion]] ohne strategische Einheiten. Am 4. Februar 1992 ratifizierte das Parlament den [[Strategic Arms Reduction Treaty]] (Vertrag zur Verringerung der strategischen Nuklearwaffen). Bis Dezember 1995 wurden 63 [[Interkontinentalrakete]]n vom Typ [[RS-12M|RS-12M Topol (NATO-Code: SS-25 Sickle)]] aus Weißrussland abgezogen. Die letzten beiden einsatzfähigen mobilen Regimenter mit rund 18 Atomraketen wurden bis Ende 1996 nach Russland verlegt. Am 19. Dezember 1997 wurde ein ''Vertrag zwischen der Republik Belarus und der Russischen Föderation über militärische Zusammenarbeit'' und das ''Abkommen über die gemeinsame Gewährleistung regionaler Sicherheit im Militärbereich'' abgeschlossen. Am 22. Januar 1998 erfolgte auf einer Sitzung des Höchsten Rats der [[Russisch-Weißrussische Union|Russisch-Weißrussischen Union]] in [[Moskau]] die Einigung über eine Konzeption für die gemeinsame Verteidigungspolitik. Seit der Streitkräftereform 2001 gibt es zwei Territorialkommandos in [[Hrodna]] (vormals der Sitz der 28. Armee) und [[Baryssau]] (vormals 65. Armee). Im Rahmen einer gemeinsamen GUS-Luftabwehr unterhält Russland eine Radarstation nahe dem [[Militärflugplatz Baranawitschy]] im [[Rajon Hanzawitschy]]. Außerdem haben beide Seiten ihre Rüstungsindustrien sowie -exporte eng aufeinander abgestimmt.<br />
<br />
=== Nachrichtendienst ===<br />
{{Hauptartikel|KGB (Weißrussland)|titel1=Komitee für Staatssicherheit (KGB) der Republik Weißrussland}}<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
=== Allgemein ===<br />
[[Datei:Belarus-2000-Bill-500-Obverse.jpg|mini|links|500 weißrussische Rubel]]<br />
<br />
Die weißrussische [[Wirtschaft]] wurde nicht in eine [[Marktwirtschaft]] umgewandelt, da die [[Planwirtschaft]] von der Regierung bevorzugt wird. Aufgrund sehr guter Wirtschaftsbeziehungen zu Russland (starker Export, verbilligter [[Rohstoff]]import) war die wirtschaftliche Situation bislang stabil. [[Industrie]] und Landwirtschaft sind größtenteils in Staatshand. Die Anhebung der Rohölpreise durch Russland brachte die durch die bisherige Vorzugsbehandlung bei den Rohstoffpreisen subventionierte Wirtschaft in Schwierigkeiten.<br />
<br />
Die Landwirtschaft, auf die 15 % der Beschäftigung entfällt, wird durch [[Kollektivierung]] mit zwei Hauptzweigen beherrscht: den Anbau von [[Kartoffel]]n und [[Viehzucht]]. Historisch gesehen sind wichtige Industriezweige die [[Textilindustrie]] und die Holzverarbeitung. Seit 1965 wurde der [[Maschinenbau]] ([[Traktor]]en, [[Kühlschrank|Kühlschränke]]) verstärkt ausgebaut. Innerhalb der [[Sowjetunion]] gehörte Weißrussland zu den am weitesten entwickelten Teilrepubliken. Wirtschaftlich engagiert sich das Land neben der [[Gemeinschaft unabhängiger Staaten|GUS]] in der [[Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft|Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft]] und in der [[Russisch-Weißrussische Union|Russisch-Weißrussischen Union]].<br />
<br />
Ende 2006 übernahm die russische Gazprom für 2,5 Milliarden US-Dollar einen 50-Prozent-Anteil an dem weißrussischen Energie- und Gasunternehmen [[Beltransgaz]].<br />
[[Datei:BelAZ-75214 truck in Russia.jpg|mini|Ein BelAZ-Großmuldenkipper]]<br />
Weitere bedeutende weißrussische Unternehmen sind neben den Verkehrsbetrieben Belaruskaja Tschyhunka und der Belavia Belarusian Airlines das weißrussische Automobilwerk [[BelAZ]], der [[Kalisalz|Kaliproduzent]] [[Belaruskali]], der Reifenhersteller [[Belshina]], das [[Lutsch|Minsker Armbanduhrenwerk Strahl (Lutsch)]], der Fahrzeug- und Rüstungsproduzent [[Minski Awtomobilny Sawod]] (MAZ), der Fahrzeughersteller [[Minski Sawod Koljosnych Tjagatschei]] (MZKT), die [[Minski Traktorny Sawod|Minsker Traktorenwerke]] (MTS), der Halbleiterhersteller [[Integral (Unternehmen)|Integral]] oder der Softwarehersteller [[Wargaming.net]].<br />
<br />
Die weißrussische Industrie zählt heute rund 600 staatliche Unternehmen, die 30 Prozent der gesamten Produktion erzeugen. Mit dem IWF wurde 2009 eine Pilot-Privatisierung von fünf der größten Staatsbetriebe vereinbart. Zudem sind schon rund 160 staatliche Großbetriebe in Industrie, Bauwirtschaft und Transportsektor in Aktiengesellschaften überführt worden, darunter das Erdöl verarbeitende Kombinat Naftan-Polimir, der Fahrzeug- und Rüstungsproduzent [[Minski Awtomobilny Sawod]] (MAZ), die [[Minski Traktorny Sawod|Minsker Traktorenwerke]] (MTS) und das Stahlwerk in [[Schlobin]]. Federführend bei der Privatisierung ist Vize-Ministerpräsident [[Andrei Kobjakow]].<br />
<br />
Seit einigen Jahren befindet sich Weißrussland in einer der stärksten Finanzkrisen seit der Unabhängigkeit. Weißrussland besitzt den höchsten Leitzins Europas. Ende 2012 soll der Wert 22 bis 23 Prozent betragen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:100-prozent-inflation-weissrussland-ist-zinsweltmeister/70016014.html |wayback=20120401182624}}</ref><br />
<br />
In den letzten Jahren nahmen auch die Direktinvestitionen von Unternehmen aus dem Westen zu und betrugen im Jahr 2007 nach Angaben der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) rund 1,8 Milliarden US-Dollar. Zu den wichtigsten ausländischen Unternehmen in Weißrussland gehören:<br />
* Dänemark<br />
** Maersk Medical A/S<br />
* Deutschland<br />
** [[Carl Zeiss (Unternehmen)|Carl Zeiss]]<br />
** Fenox Automotive GmbH<br />
** [[Fresenius]] Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
** [[Minski Awtomobilny Sawod|MAZ]]-[[MAN]]<br />
** Vicos Nahrungsmittel GmbH<br />
* Italien/Estland<br />
** Milavitsa<br />
* Österreich<br />
** Henkel-Bautechnik<br />
** [[Raiffeisen Zentralbank Österreich|Raiffeisen Zentralbank]]<br />
** [[Telekom Austria]]<br />
* Polen<br />
** Inko-Food<br />
* Russland<br />
** [[Mobile TeleSystems]]<br />
* USA<br />
** [[Coca-Cola]] Beverages Byelorussia<br />
** [[McDonald’s]] Restaurants (u.&nbsp;a. mit fünf Filialen in Minsk)<br />
** Double Star International Ltd.<br />
* Zypern<br />
** SB Telecom Ltd. (gehört zu 70 Prozent zur Telekom Austria), zugleich ist SB Telecom Haupteigentümer des 1999 gegründeten weißrussischen Mobilfunkbetreibers Belarus JV “MDC” Ltd. (Mobile Digital Communications) (Marke: ''Velcom'').<br />
<br />
=== Kenndaten ===<br />
Mit der beginnenden Einführung marktwirtschaftlicher Strukturen im Jahre 1990 sank die Wirtschaftsproduktion. 1996 begann wieder eine Wachstumsphase, wodurch 2001 sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Industrie die Werte von 1990 wieder erreicht wurden. Das [[Bruttoinlandsprodukt]] nom. des Jahres 2007 lag bei 44,8 Milliarden US-Dollar, was ungefähr 4.620 US-Dollar pro Kopf entsprach. Im Jahr 2007 lag bei einer Inflationsrate von 12,1 Prozent das reale Wachstum bei 8,2 Prozent. Weißrussland hat laut der [[Vereinte Nationen|UNO]] den höchsten Lebensstandard in den GUS-Staaten – das durchschnittliche Monatseinkommen wuchs von 20 US-Dollar auf 225 US-Dollar innerhalb der letzten zehn Jahre. Im Mai 2009 betrug laut Statistikamt der Republik Belarus dieses 347 US-Dollar.<ref>[http://news.tut.by/economics/142677.html news.tut.by über die Wirtschaft Weißrusslands]</ref> Die Arbeitslosenrate lag nach Angaben der weißrussischen Regierung 2007 bei etwa 1 %. Experten sagen jedoch, dass die tatsächliche Rate höher sei. Das andere Problem der Wirtschaft ist jedoch die Landeswährung. Diese ist seit der Unabhängigkeit der [[Weißrussischer Rubel|Weißrussische Rubel]]. Infolge der Russisch-weißrussischen Union gab es Verhandlungen über eine Währungsunion. Die Auslandsverschuldung nahm ebenfalls in den letzten Jahren zu. 2007 umfassten diese 12,7 Milliarden US-Dollar gegenüber 5,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005.<br />
<br />
=== Wirtschaftsdaten ===<br />
Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:<br />
<br />
{| class="wikitable" width="560"<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
! colspan="15"| Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real<br />
|- bgcolor="#f0f0f0"<br />
! colspan="15"| in % gegenüber dem Vorjahr<br />
|- bgcolor="#d7d7d7"<br />
|bgcolor="#d3d3d3" | Jahr<br />
|align="right" |1998<br />
|align="right" |1999<br />
|align="right" |2000<br />
|align="right" |2001<br />
|align="right" |2002<br />
|align="right" |2003<br />
|align="right" |2004<br />
|align="right" |2005<br />
|align="right" |2006<br />
|align="right" |2007<br />
|align="right" |2008<br />
|align="right" |2009<br />
|align="right" |2010<br />
|align="right" |2011<br />
|-<br />
| bgcolor="#d3d3d3" | Veränderung in % gg. Vj.<br />
| align="right" | 8,4<br />
| align="right" | 3,4<br />
| align="right" | 5,8<br />
| align="right" | 4,7<br />
| align="right" | 5,0<br />
| align="right" | 7,0<br />
| align="right" |11,4<br />
| align="right" |11,5<br />
| align="right" | 9,9<br />
| align="right" | 8,6<br />
| align="right" |10,0<br />
| align="right" | 0,2<br />
| align="right" |~2,4<br />
| align="right" |~4,6<br />
|-<br />
| bgcolor="#eeeeee" colspan="13" |<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai">Entwicklung des BIP von Belarus [http://www.gtai.de/ext/anlagen/MktAnlage_5821.pdf?show=true bfai, 2010, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]</ref></small><br />
! bgcolor="#eaeaea" colspan="3"|<small>~ = geschätzt </small><br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable" width="560"<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
! colspan="12"| Entwicklung des BIP (nominal)<br />
|- bgcolor="#f0f0f0"<br />
! colspan="6" width="280"| absolut (in Mrd. US-Dollar)<br />
! bgcolor="#f0f0f0" colspan="6" width="280"| je Einwohner (in Tsd. US-Dollar)<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
| bgcolor="#d7d7d7" |Jahr<br />
|align="right" | 2003<br />
|align="right" | 2004<br />
|align="right" | 2005<br />
|align="right" | 2006<br />
|align="right" | 2007<br />
| bgcolor="#d7d7d7" | Jahr<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2003<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2004<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2005<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2006<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2007<br />
|-<br />
| bgcolor="#d7d7d7"| BIP in Mrd. US-Dollar<br />
|align="right" |17,8<br />
|align="right" |23,1<br />
|align="right" |30,2<br />
|align="right" |37,0<br />
|align="right" |44,8<br />
| bgcolor="#d7d7d7" | BIP je Einw.<br />(in Tsd. US-Dollar)<br />
|align="right" |1,81<br />
|align="right" |2,36<br />
|align="right" |3,09<br />
|align="right" |3,82<br />
|align="right" |4,62<br />
|-<br />
| bgcolor="#eeeeee" colspan="12" |<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /> </small><br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable" width="560"<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
! colspan="7" width="280"| Entwicklung der Inflationsrate<br />
! bgcolor="#d7d7d7" colspan="7" width="280"| Entwicklung des Haushaltssaldos<br />
|- bgcolor="#f0f0f0"<br />
! colspan="7"| in % gegenüber dem Vorjahr<br />
! bgcolor="#f0f0f0" colspan="7"| in % des BIP<br />(„minus“ = Defizit im Staatshaushalt)<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
| bgcolor="#d7d7d7" |Jahr<br />
|align="right" |2003<br />
|align="right" |2004<br />
|align="right" |2005<br />
|align="right" |2006<br />
|align="right" |2007<br />
|align="right" |2008<br />
| bgcolor="#d7d7d7" | Jahr<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2003<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2004<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2005<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2006<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2007<br />
|align="right" bgcolor="#dddddd" |2008<br />
|-<br />
| bgcolor="#d7d7d7"| Inflationsrate<br />
|align="right" | 28,4<br />
|align="right" | 18,1<br />
|align="right" | 8,0<br />
|align="right" | 6,6<br />
|align="right" | 12,1<br />
|align="right" | ~11,2<br />
| bgcolor="#d7d7d7" | Haushaltssaldo<br />
|align="right" |−1,2<br />
|align="right" | 0,1<br />
|align="right" |−0,6<br />
|align="right" | 2,2<br />
|align="right" | 0,6<br />
|align="right" |~-1,9<br />
|-<br />
| bgcolor="#eeeeee" colspan="11" |<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /></small><br />
! bgcolor="#eaeaea" colspan="2"|<small>~ = Prognose </small><br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable" width="560"<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
! colspan="4"| Haupthandelspartner (2007)<br />
|- bgcolor="#f0f0f0"<br />
! colspan="2" width="280"| Ausfuhr (in %) nach<br />
! bgcolor="#f0f0f0" colspan="2" width="280"| Einfuhr (in %) von<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3" width="240" | Russland<br />
|align="right" | 36,1<br />
| bgcolor="#e3e3e3" width="240" | Russland<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 59,8<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | Niederlande<br />
|align="right" | 17,8<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | Deutschland<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 7,6<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| Vereinigtes Königreich<br />
|align="right" | 6,3<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | Ukraine<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 5,4<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| Ukraine<br />
|align="right" | 6,0<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | China<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 2,9<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| Polen<br />
|align="right" | 5,0<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | Polen<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 2,9<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| Lettland<br />
|align="right" | 4,1<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | Italien<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 2,2<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| Deutschland<br />
|align="right" | 3,0<br />
| bgcolor="#e3e3e3" |<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" |<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| sonstige Länder<br />
|align="right" | 21,7<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | sonstige Länder<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 19,2<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| alle EU-Länder zusammen<br />
|align="right" | 43,6<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | alle EU-Länder zusammen<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 21,7<br />
|-<br />
| bgcolor="#eeeeee" colspan="4" |<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /></small><br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable" width="560"<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
! colspan="4"| Hauptprodukte des Außenhandels (2007)<br />
|- bgcolor="#f0f0f0"<br />
! colspan="2" width="240"| Ausfuhrgüter (Anteil in %)<br />
! bgcolor="#f0f0f0" colspan="2" width="240"| Einfuhrgüter (Anteil in %)<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3" width="240" | mineralische Rohstoffe und [[Primärenergie]]träger<br />
|align="right" | 35,6<br />
| bgcolor="#e3e3e3" width="240" | mineralische Rohstoffe und [[Primärenergie]]träger<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 36,4<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| Chemie- und Kunststofferzeugnisse<br />
|align="right" | 13,6<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | Maschinen, Kernreaktoren und Ausrüstung<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 11,6<br />
|-<br />
| bgcolor="#e3e3e3"| Transportmittel<br />
|align="right" | 11,9<br />
| bgcolor="#e3e3e3" | Chemie- und Kunststofferzeugnisse<br />
| bgcolor="#ffffff" align="right" | 11,3<br />
|-<br />
| bgcolor="#eeeeee" colspan="4" |<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /> </small><br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable" width="560"<br />
|- bgcolor="#d0d0d0"<br />
! colspan="11"| Entwicklung des Außenhandels<br />
|- bgcolor="#f0f0f0"<br />
! colspan="11"|in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br />
|- bgcolor="#dddddd"<br />
|<br />
! colspan="2"| 2003<br />
! colspan="2"| 2004<br />
! colspan="2"| 2005<br />
! colspan="2"| 2006<br />
! colspan="2"| 2007<br />
|- bgcolor="#eeeeee"<br />
| bgcolor="#dddddd"|<br />
| bgcolor="#dadada" |Mrd. US-Dollar<br />
| % gg. Vj.<br />
| bgcolor="#dadada" |Mrd. US-Dollar<br />
| % gg. Vj.<br />
| bgcolor="#dadada" |Mrd. US-Dollar<br />
| % gg. Vj.<br />
| bgcolor="#dadada" |Mrd. US-Dollar<br />
| % gg. Vj.<br />
| bgcolor="#dadada" |Mrd. US-Dollar<br />
| % gg. Vj.<br />
|-<br />
|bgcolor="#d5d5d5" align="left" | Einfuhr<br />
|align="right" | 11,5<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 26<br />
|align="right" | 16,5<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 43<br />
|align="right" | 16,7<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 1,3<br />
|align="right" | 22,4<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 33,8<br />
|align="right" | 28,7<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 28,3<br />
|-<br />
|bgcolor="#d5d5d5" align="left" | Ausfuhr<br />
|align="right" | 10,0<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 24<br />
|align="right" | 13,8<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 38<br />
|align="right" | 16,0<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 16<br />
|align="right" | 19,7<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 23,5<br />
|align="right" | 24,4<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" | 23,3<br />
|-<br />
|bgcolor="#e6e6e6" align="left" | Saldo<br />
|bgcolor="#e6e6e6" align="right" | −1,5<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" |<br />
|bgcolor="#e6e6e6" align="right" | −2,7<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" |<br />
|bgcolor="#e6e6e6" align="right" | −0,7<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" |<br />
|bgcolor="#e6e6e6" align="right" | -2,6<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" |<br />
|bgcolor="#e6e6e6" align="right" | -4,3<br />
|bgcolor="#f0f0f0" align="right" |<br />
|-<br />
| bgcolor="#eeeeee" colspan="11" |<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /></small><br />
|}<br />
<br />
=== Staatshaushalt ===<br />
Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 22,5 Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 22,1 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsdefizit]] in Höhe von 0,9 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]].<ref name="CIA">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/bo.html ''The World Factbook'']</ref><br />
<br />
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:<br />
* [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:<ref name="Fischer">''Der Fischer-Weltalmanach 2010: Zahlen-Daten-Fakten'', Fischer, Frankfurt 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4</ref> 6,4 %<br />
* [[Bildungssystem|Bildung]]:<ref name="CIA" /> 6,1 %<br />
* [[Militär]]:<ref name="CIA" /> 1,4 % (2005)<br />
<br />
=== Tourismus ===<br />
{{Hauptartikel|Tourismus in Weißrussland}}<br />
[[Datei:Mir39.JPG|mini|Schloss Mir]]<br />
Weißrussland ist für den internationalen Tourismus wenig erschlossen. Ähnlich wie für Russland benötigt man ein für den Besuchszweck (z.&nbsp;B. Privatbesuch, Tourismus, Geschäftsreise) passendes Visum, das nur in Verbindung mit weiteren Nachweisen wie einer Hotelbuchung oder einer formellen Einladung durch eine weißrussische Person/Institution ausgestellt wird. Das Visum kann direkt bei der Botschaft der Republik Belarus in Berlin gegen Gebühr beantragt werden.<ref>http://www.germany.mfa.gov.by/de/konsularwesen/visaerteilung</ref> Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Vorgang der Visumbeschaffung durch ein Reisebüro abwickeln zu lassen. In den meisten Fällen ist diese Variante jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Den touristischen Hauptanziehungspunkt stellt Minsk selbst dar; es verfügt über ein umfangreiches Netzwerk von kulturellen Einrichtungen mit 18 Museen und zwölf Theatern. Es gibt zudem zahlreiche interessante historische Orte und Baudenkmäler.<br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
Für Russland ist Weißrussland (zusammen mit Litauen) das Haupttransitland zu seiner [[Exklave]], der [[Oblast Kaliningrad]]. Die Hauptverkehrsachse von ([[Westeuropa]]–[[Warschau]]–)[[Brest (Weißrussland)|Brest]] über [[Baranawitschy]]–[[Minsk]]–[[Baryssau]] nach [[Orscha]](–[[Moskau]]) verläuft von Südwest nach Nordost quer durch das Land. Sie besteht aus einer von der staatlichen belarussischen Eisenbahn [[Belaruskaja Tschyhunka]] betriebenen elektrifizierten [[Eisenbahn]]linie mit parallel verlaufender [[autobahn]]artig ausgebauter Fernstraße.<br />
<br />
=== Pipelines ===<br />
Weißrussland ist zwar aufgrund seiner Lage ein wichtiges [[Transitverkehr|Transitland]] zwischen [[Mitteleuropa]] und [[Russland]]: 50 % des russischen Erdöls fließen durch die [[Druschba-Pipeline]], die auf weißrussischem Gebiet durch das Unternehmen [[Gomel Transneft]] betreut wird, und 25 % des Erdgases fließen über Pipelines des staatlichen Beltransgas-Verteilsystems. Wegen der politischen Verhältnisse weicht man jedoch zunehmend auf [[Nordeuropa]] oder die [[Ukraine]] aus. 2005 wurde der Bau einer Pipeline durch die Ostsee [[Nord Stream|von Russland nach Deutschland]] beschlossen. Dies wird auch Auswirkungen auf den Gastransit durch Weißrussland haben.<br />
<br />
Anfang 2007 forderte die weißrussische Regierung von Russland Transitgebühren für die Benutzung der Ölpipelines nach Westeuropa. Mit dem Geld sollten die Verluste kompensiert werden, die durch die Erhöhung der Gaspreise durch den russischen [[Gazprom]]-Konzern entstanden waren. Dieser Konflikt hatte einerseits ein Aussetzen der russisch-weißrussischen Integrationspläne zur Folge, andererseits wurde von mehreren Politikern in der EU die Abhängigkeit von russischer Energie beklagt und eine Umorientierung gefordert.<br />
<br />
=== Eisenbahn ===<br />
Die Hauptverkehrsachse besteht aus einer von der staatlichen belarussischen Eisenbahn [[Belaruskaja tschyhunka|Belaruskaja Tschyhunka]] betriebenen elektrifizierten [[Eisenbahn]]linie. Die Eisenbahnstrecke erreicht aus Polen kommend die weißrussische Grenze bei Brest in [[Normalspur]] (1435&nbsp;mm [[Spurweite (Eisenbahn)|Spurweite]]) und führt von dort in russischer [[Breitspur]] (1520&nbsp;mm) weiter. Auch die Kupplungssysteme der Bahnen des westlichen Europa ([[Schraubenkupplung]]) und der Bahnen in Nachfolge der sowjetischen Staatsbahn ([[Mittelpufferkupplung|Mittelpuffer-]][[Klauenkupplung]]) sind unterschiedlich, was im [[Brest Passaschyrski|Bahnhof Brest]] einen Aufenthalt zum Auswechseln der Drehgestelle und Kupplungen erforderlich macht. Der Aufenthalt beläuft sich zwar oft auf einige Stunden, die eigentliche Tauschprozedur dauert aber nur ca. 20 Minuten.<br />
<br />
=== Straße ===<br />
[[Datei:AKCM-201 in Minsk 01.jpg|mini|O-Bus in Minsk]]<br />
Die Hauptverkehrsachse besteht aus einer parallel zur Eisenbahnmagistrale verlaufenden [[autobahn]]artig ausgebauten Fernstraße. Rund um Minsk besteht ein Schnellstraßenring mit Ausläufern nach [[Litauen]]/[[Hrodna]] und nach [[Babrujsk]]/[[Homel]] im Südosten des Landes. Außerdem sind noch [[Polazk]] über [[Wizebsk]] und [[Orscha]] sowie [[Mahiljou]] über [[Babrujsk]] an Minsk angeschlossen.<br />
<br />
{{Siehe auch|Fernstraßen in Weißrussland}}<br />
<br />
=== Schifffahrt ===<br />
Im Osten des Landes durchquert in Nord-Süd-Richtung der [[Dnepr]] (weißrussisch ''Dnjapro'') Belarus. In Ost-West-Richtung wird das Land im Süden vom [[Prypjat (Fluss)|Prypjat]] durchquert. Weißrussland besitzt eine Handelsflotte, die in lettischen Ostseehäfen stationiert ist.<br />
<br />
=== Flugverkehr ===<br />
Bei Minsk befinden sich ein internationaler und ein nationaler [[Flughafen]], daneben bestehen verschiedene Regionalflughäfen. Nationale Fluggesellschaft ist die [[Belavia]]. Der internationale [[Flughafen Minsk]] (Minsk-2, IATA Code: MSQ) transportiert jährlich über eine Million Passagiere. Täglich zwischen 7:10 und 22:35 Uhr verbindet ein Pendelbus den internationalen Flughafen und die Hauptstadt mit stündlichen Abfahrten.<br />
Visumhinweis: Aus Russland kommende Flugreisende aller Nationalitäten mit Zwischenstopp in Minsk benötigen ein Transitvisum (40 Euro und ca. 30 min Zeitaufwand), obwohl sie den Flughafen nicht verlassen. Entsprechend sollte dies bei scheinbar günstigen Flügen mit Belavia berücksichtigt werden.<br />
<br />
== Kultur ==<br />
<br />
Neben einigen erhaltenen architektonischen Denkmälern aus der Epoche der [[Kiewer Rus]] hat Weißrussland ein reiches kulturelles Erbe aus der Zeit der Zugehörigkeit zur [[Polen-Litauen|polnisch-litauischen Adelsrepublik]] zu bieten. Hierzu zählen bedeutende Schlösser im Westen des Landes wie das [[Schloss Mir]] und barocke Kirchengebäude. Als [[Liste des UNESCO-Welterbes (Europa)|UNESCO-Weltkulturerbe]] zählen neben dem Schloss Mir der [[Struve-Bogen]] und die Residenz der Familie [[Radziwiłł]] in [[Njaswisch]]. Hinzu kommt eine reiche Volkskultur.<br />
<br />
Ein weiterer kulturell prägender Faktor war die jahrhundertelang bestehende große [[Judentum|jüdische]] Bevölkerungsgruppe. Wahrscheinlich einer der bekanntesten Kulturschaffenden aus Weißrussland ist der Maler [[Marc Chagall]], der in [[Wizebsk]] geboren wurde und später lange Zeit in [[Frankreich]] lebte. Bekannt wurde ferner die Schutzheilige Weißrusslands, [[Euphrosyne von Polazk]].<br />
<br />
Bedeutende Schriftsteller sind bzw. waren [[Jakub Kolas]], [[Janka Kupala]], [[Maksim Bahdanowitsch]], [[Wassil Bykau]], [[Ales Adamowitsch]] und [[Swjatlana Aleksijewitsch]].<br />
<br />
=== Sport ===<br />
Beliebteste Sportart der Weißrussen ist [[Eishockey]]. Die höchste nationale Spielklasse heißt [[Extraliga (Weißrussland)|Extraliga]], die zweite Spielklasse ist die [[Wysschaja Liga (Weißrussland)|Wysschaja-Liga]]. Die [[weißrussische Eishockeynationalmannschaft]] steht nach der Weltmeisterschaft 2010 auf Platz zehn der [[IIHF-Weltrangliste]]. Bei den [[Olympische Winterspiele 2002|Olympischen Winterspielen 2002]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]] erreichten die Weißrussen den vierten Platz. Seit 2008 spielt der [[HK Dinamo Minsk]] in der Nachfolgeliga der [[Superliga (Russland)|russischen Superliga]], der [[Kontinentale Hockey-Liga|KHL]]. Die [[Eishockey-Weltmeisterschaft 2014]] wurde in Weißrussland ausgetragen. Die Vergabe der Spiele wurde kontrovers diskutiert.<br />
<br />
Der weißrussische Fußball durchlebt momentan einen leichten Aufschwung. Doch es mangelt dem osteuropäischen Land an genügend Spielern von Format, um konstante Leistungen zu bringen.<br />
Bekannte Spieler sind u.&nbsp;a. [[Aliaksandr Hleb]], [[Anton Puzila]] oder [[Wassili Chomutowski]]. Die [[Weißrussische Fußballnationalmannschaft|Nationalmannschaft]] belegt Rang 40 der [[FIFA-Weltrangliste]] und erreichte bei der Qualifikation zur [[Fußball-Europameisterschaft 2008|Europameisterschaft 2008]] einen guten vierten Platz. Bekanntester Verein des Landes ist der sowjetische Meister von 1982, der [[FK Dinamo Minsk]].<br />
<br />
Ähnlich sieht es im Handball aus. Die [[Weißrussische Männer-Handballnationalmannschaft|weißrussische Nationalmannschaft]] nahm bisher einmal an einer Welt- und zweimal an einer Europameisterschaft teil (WM 1995, EM 1994 und 2008). In der Vergangenheit bescherte der Hauptstadtclub [[SKA Minsk]] dem weißrussischen Handballsport zumindest auf internationaler Vereinsebene große Erfolge. Bekannteste Handballer des Landes sind [[Sjarhej Harbok]] und&nbsp;– der seit 2005 für Deutschland spielende –&nbsp;[[Andrej Klimovets]], die beide ihr Geld in der deutschen [[Handball-Bundesliga]] verdienen.<br />
<br />
Bei den Olympischen Spielen konnten insgesamt 80 Sportler aus Weißrussland 72 olympische Medaillen erringen (10 Gold, 20 Silber, 39 Bronze). Im [[Ewiger Medaillenspiegel der Olympischen Sommerspiele|ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Sommerspiele]] belegt Weißrussland den 40. Rang und bei den Olympischen Winterspielen Rang 29. Bekannte Medaillengewinner sind der Weltmeister im [[Hammerwerfen]] [[Iwan Zichan]], die zur Weltspitze zählende Diskuswerferin [[Iryna Jattschanka]], die mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin im [[Rudern]] [[Ekaterina Karsten]] und die [[Leichtathletik|Leichtathletin]] [[Julija Neszjarenka]].<br />
<br />
Erfolgreichster [[Tischtennis]]spieler ist [[Wladimir Samsonow]]. Er wurde 1995 Vizeweltmeister im Doppel und 1997 Vizeweltmeister im Einzel.<ref>{{internetquelle |autor= |hrsg=International Table Tennis Federation (ITTF) |url=http://www.ittf.com/ittf_stats/All_events3.asp?ID=6223&NAMES=SAMSONOV+Vladimir+(BLR)&Assoc1=BLR&Assoc=&s_Gender=&s_Names=Samson& |format= |sprache= |titel=ITTF Database SAMSONOV Vladimir (BLR) |werk= |seiten= |datum= |zugriff=2. April 2009}}</ref> Neben vielen weiteren Erfolgen wurde er dreimal Europameister im Einzel und gewann viermal das europäische [[Europe TOP-12|Ranglistenturnier TOP-12]].<br />
Im Tennis gibt es mit Viktoria Azarenka eine aktuelle Top 10 Spielerin (ehem. Nr.1).<br />
<br />
=== Medien ===<br />
{{Hauptartikel|Presse in Weißrussland}}<br />
{{Hauptartikel|Radio Belarus}}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Weißrussland}}<br />
* [[89 Millimeter]]: Dokumentarfilm<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [http://www.buergerimstaat.de/4_05/bis04_05.pdf ''Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Nach der „Orangenen Revolution“''; Der Bürger im Staat, Heft 4, 2005; Aufsätze zur Entwicklung von Politik und Wirtschaft in der Ukraine, Russland und Weißrussland] (PDF-Datei; 1,60 MB)<br />
* Dietrich Beyrau, Rainer Lindner: ''Handbuch der Geschichte Weißrußlands'', Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 2001, ISBN 3-525-36255-2.<br />
* Thomas M. Bohn, Victor Shadurski (Hg.): Ein weißer Fleck in Europa … Die Imagination der Belarus als Kontaktzone zwischen Ost und West. Bielefeld: transcript, 2011. ISBN 978-3-8376-1897-6<br />
* Thomas M. Bohn, Rayk Einax, Julian Mühlbauer (Hg.): Bunte Flecken in Weißrussland. Erinnerungsorte zwischen polnisch-litauischer Union und russisch-sowjetischem Imperium. Wiesbaden: Harrassowitz, 2013. ISBN 978-3-447-10067-0<br />
* Dirk Holtbrügge: ''Weißrussland. Land zwischen Polen und Rußland'', Beck, München 2002, ISBN 3-406-49282-7.<br />
* Evelyn Scheer: ''Weißrussland entdecken, Natur und Kultur von Brest bis zum Dnepr'', Treschen, Berlin 2002, ISBN 392840959X<br />
* [http://www.ibb-d.de/belarus.html ''Belarus Perspektiven], Quartalszeitschrift zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft'', 1998 bis heute, hrsg. vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund.<br />
* Oliver Kempkens, Karoline Spring, Nina Reuter: ''Weißrussland anders.'' Herausgegeben von [[Sandra Ravioli]], [[Books on Demand|BoD]], Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8423-3110-5.<br />
<br />
'''Spezialisierte Literatur'''<br />
* Olga Abramova: ''Integration zwischen Realität und Simulation. Die belarussisch-russländischen Beziehungen seit 1991'', Untersuchungen des Forschungsschwerpunktes Konflikt- und Kooperationsstrukturen in Osteuropa an der [[Universität Mannheim]] (FKKS) 19, Mannheim, 1998<br />
* Claudia M. Buch: ''Währungsreformen im Vergleich: monetäre Strategien in Russland, Weißrussland, Estland und der Ukraine'', Kieler Studien 270, Tübingen, 1995<br />
* Irina Bugrova, Svetlana Naumova: ''Parliamentary elections and foreign policy orientations of Belarus'', in: Vector – Belarusian Journal of International Politics, 1/1, S. 2–7, 1996<br />
* Herbert Dederichs, Jürgen Pillath, Burkhard Heuel-Fabianek, Peter Hill, Reinhard Lennartz: ''Langzeitbeobachtung der Dosisbelastung der Bevölkerung in radioaktiv kontaminierten Gebieten Weißrusslands – Korma-Studie'', Verlag [[Forschungszentrum Jülich]] 2009, ISBN 978-3-89336-562-3<br />
* Heinrich Linus Förster: ''Von der Diktatur zur Demokratie – und zurück? Eine Auseinandersetzung mit der Problematik der Systemtransformation am Beispiel der ehemaligen Sowjetrepublik Belarussland.'', Hamburg, 1998<br />
* [http://www.swp-berlin.org/de/produkte/diskussionspapier_short.php?id=5681&PHPSESSID=17881b76f45198e0e35edf606344acbd Folkert Garbe / Rainer Lindner: Wahlfarce in Belarus – Inszenierter Urnengang und neuer Widerstand] Diskussionspapier der Stiftung Wissenschaft und Politik, April 2006<br />
* Rainer Lindner: ''Historiker und Herrschaft. Nationsbildung und Geschichtspolitik in Weißrussland im 19. und 20. Jahrhundert'', Ordnungssysteme 5, München, 1999<br />
* Rainer Lindner: ''Präsidialdiktatur in Weißrussland: Wirtschaft, Politik und Gesellschaft unter Lukaschenko'', in: Osteuropa 47/10–11, S. 1038–1052, 1997<br />
* [http://www.human-rights-belarus.org/Menschenrechte-in-Belarus-Zur-Lage-der-Menschenrechte-in-Belarus.pdf Menschenrechte in Belarus e. V.: ''Zur Lage der Menschenrechte in Belarus'', Berlin 2014] (PDF-Datei; 1,1 MB), ISBN 978-3-86468-643-6.<br />
* Anja Obermann: ''Die Beziehungen der Europäischen Union zu nicht-demokratischen Staaten: Europäische Außenpolitik gegenüber [[Algerien]], [[Indonesien]] und Belarus.'' VDM-Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007, ISBN 3-8364-4839-4<br />
* Astrid Sahm: ''Schleichender Staatsstreich in Belarus. Hintergründe und Konsequenzen des Verfassungsreferendums im November 1996'', in: [[Osteuropa (Zeitschrift)]], 47/9, 1997, S. 475–487<br />
* Roland Scharff (Hrsg.): ''Belarus Belarus : Zwischenbilanz einer stornierten Transformation'', Fachhochschule Osnabrück, Fachbereich Wirtschaft, Osnabrück 2001, ISBN 978-3-925716-67-6.<br />
* Eberhard Schneider: ''Der erste Mann Weißrusslands: Stanislau Schuschkewitsch'', in: ''Osteuropa'', 43/12, 1993, S. 1147–1151<br />
* Silvia von Steinsdorff: ''Das politische System Weißrußlands (Belarus)'', in: Wolfgang Ismayr: ''Die politischen Systeme Osteuropas'', S. 429–468, Opladen, 2004<br />
* Jan Zaprudnik: ''Historical dictionary of Belarus'', London, 1998<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary}}<br />
{{Commonscat|Belarus|Weißrussland|3=S}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Weißrussland|Weißrussland}}<br />
{{Wikivoyage}}<br />
{{Wikiatlas|Belarus}}<br />
* Belarus on the [http://www.belarus.by/en official website] (englisch)<br />
* [http://www.osteuropa-netzwerk.de/oenetzwerk/Browse?region&selcat=BY&order=partner.name ''Linksammlungen zu Belarus des Osteuropa-Netzwerks'']<br />
* [http://www.eurocult.org/uploads/docs/947.pdf Vidanava, Iryna: ''Belarus’ Creative Opposition''] (englisch)<br />
* [http://belarusdigest.com/ Belarus Digest – Independent News and Analytics] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
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}}<br />
<br />
{{Coordinate |NS=53/31//N |EW=28/46//E |type=country |region=BY}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4079143-9}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Weissrussland}}<br />
[[Kategorie:Weißrussland| ]]<br />
[[Kategorie:Staat in Europa]]<br />
[[Kategorie:Osteuropa]]<br />
[[Kategorie:Präsidialrepublik (Staat)]]<br />
[[Kategorie:Binnenstaat]]<br />
[[Kategorie:Mitgliedstaat der Vereinten Nationen]]<br />
[[Kategorie:Nachfolgestaat der Sowjetunion]]</div>Matkechttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kroatien&diff=136532987Kroatien2014-12-06T22:10:04Z<p>Matkec: /* Bevölkerung */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Staat<br />
|NAME-AMTSSPRACHE = <span style="font-size:1.4em;">'''Republika Hrvatska'''</span><br />
|NAME-DEUTSCH = '''Republik Kroatien'''<br />
|BILD-FLAGGE = Flag of Croatia.svg<br />
|BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br />
|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Kroatiens<br />
|BILD-WAPPEN = Coat of arms of Croatia.svg<br />
|BILD-WAPPEN-BREITE = 100px<br />
|ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Kroatiens<br />
|WAHLSPRUCH =<br />
|AMTSSPRACHE = [[Kroatische Sprache|Kroatisch]] (regional auch Minderheitensprachen)<br />
|HAUPTSTADT = [[Zagreb]]<br />
|STAATSFORM = [[Parlamentarische Republik|Parlamentarische]] [[Republik]]<br />
|REGIERUNGSSYSTEM = [[Parlamentarisches Regierungssystem|Parlamentarische]] [[Repräsentative Demokratie|Demokratie]]<br />
|STAATSOBERHAUPT = [[Präsident der Republik Kroatien|Präsident]]<br />[[Ivo Josipović]]<br />
|REGIERUNGSCHEF = [[Liste der Präsidenten und Premierminister von Kroatien|Premierminister]]<br />[[Zoran Milanović]]<br />
|FLÄCHE = 56.542<ref name="CIA- The World Factbook">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/hr.html CIA- The World Factbook]</ref><br />
|EINWOHNER = 4.284.889 <small>(Volkszählung 2011)</small><br />
|BEV-ZUNAHME = {{Fallen}} −0,144 %<ref>http://www.wolframalpha.com/input/?i=Kroatien</ref><br />
|BEV-DICHTE = 79<br />
|BIP = 2013<ref>Daten des International Monetary Fund: [http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2014/02/weodata/weorept.aspx?pr.x=59&pr.y=10&sy=2012&ey=2014&scsm=1&ssd=1&sort=country&ds=.&br=1&c=914%2C962%2C943%2C963%2C918%2C924%2C968%2C960%2C942%2C915%2C944%2C536%2C926%2C967&s=NGDP_RPCH%2CNGDPD%2CNGDPDPC%2CPPPGDP%2CPPPPC&grp=0&a= World Economic Outlook Database], Stand: Oktober 2014. Abgerufen am 26. November 2014.</ref><br />
* 57,371 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|67.]])</small><br />
* 86,570 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|76.]])</small><br />
* 13.401 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|46.]])</small><br />
* 20.221 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|50.]])</small><br />
|BIP-ERWEITERT = * Total (nominal)<br />
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])<br />
* BIP/Einw. (nominal)<br />
* BIP/Einw. (KKP)<br />
|SCHULDEN = 64,8 Mrd. US$''<sub> (Stand: 2009)</sub>''<ref>http://www.kas.de/kroatien/de/publications/19563/</ref><br />
|HDI = {{Unverändert}} 0,812 <small>(47.)</small><ref>[http://hdr.undp.org/en/countries/profiles/HRV Human Development Report Office: ''Croatia – Country Profile: Human Development Indicators''], abgerufen am 26. Oktober 2014</ref><br />
|WÄHRUNG = [[Kroatische Kuna|Kuna]] (HRK)<br />
|UNABHÄNGIGKEIT = 25. Juni 1991 (von [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Jugoslawien]])<br />
|NATIONALHYMNE = ''[[Lijepa naša domovino]]''<br />[[Datei:Lijepa nasa domovino instrumental.ogg|120px|noicon]]<br />
|NATIONALFEIERTAG = 25. Juni ([[Staatsfeiertag (Kroatien)|Tag der Staatswerdung]])<br />
|ZEITZONE = [[UTC+1]] [[Mitteleuropäische Zeit|MEZ]]<br />[[UTC+2]] [[Sommerzeit|MESZ]] (März bis Oktober)<br />
|KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Kroatien)|HR]]<br />
|ISO 3166 = [[ISO 3166-2:HR|HR]], HRV, 191<br />
|INTERNET-TLD = [[.hr]]<br />
|TELEFON-VORWAHL = +385<br />
|BILD-LAGE = Croatia in European Union.svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP = Europa1<br />
|BILD1 = Un-croatia.png<br />
}}<br />
<br />
{{ Positionskarte+ | Kroatien | width=330 | float=right | maptype=relief | caption= | places=<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=6 | lat=45/48// | long=15/48// | region=HR | label='''[[Zagreb]]'''}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=6 | lat=46/09// | long=15/52// | region=HR | label=<small>[[Krapina]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=6 | lat=45/29// | long=16/22// | region=HR | label=<small>[[Sisak]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=6 | lat=45/29// | long=15/33// | region=HR | label=<small>[[Karlovac]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=6 | lat=46/18// | long=16/20// | region=HR | label=<small>[[Varaždin]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=6 | lat=46/09// | long=16/49// | region=HR | label=<small>[[Koprivnica]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=6 | lat=45/54// | long=16/50// | region=HR | label=<small>[[Bjelovar]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=12 | lat=45/19// | long=14/26// | region=HR | label=<small>[[Rijeka]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=12 | lat=44/32// | long=15/22// | region=HR | label=<small>[[Gospić]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=5 | lat=45/50// | long=17/23// | region=HR | label=<small>[[Virovitica]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=12 | lat=45/20// | long=17/40// | region=HR | label=<small>[[Požega (Kroatien)|Požega]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=3 | lat=45/09// | long=18/02// | region=HR | label=<small>[[Slavonski Brod]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=3 | lat=44/07// | long=15/14// | region=HR | label=<small>[[Zadar]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=9 | lat=45/33// | long=18/40// | region=HR | label=<small>[[Osijek]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=3 | lat=43/44// | long=15/53// | region=HR | label=<small>[[Šibenik]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=9 | lat=45/21// | long=19/00// | region=HR | label=<small>[[Vukovar]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=3 | lat=43/30// | long=16/26// | region=HR | label=<small>[[Split]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=7 | lat=45/14// | long=13/56// | region=HR | label=<small>[[Pazin]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=8 | lat=42/38// | long=18/06// | region=HR | label=<small>[[Dubrovnik]]</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=12 | lat=46/23// | long=16/26// | region=HR | label=<small>[[Čakovec]]</small>}}<br />
<br />
{{ Positionskarte~ | Kroatien | position=2 | lat=44/03// | long=16/23/00 | region=HR | mark=RedMountain.svg | marksize=12 | label=<small>[[Dinara]]</small>}}<br />
<br />
{{Positionskarte~ | Y=15 | X=20 | position=6 | label=[[Slowenien|<span style="color:#646464">'''SLOWENIEN'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=7 | X=75 | position=6 | label=[[Ungarn|<span style="color:#646464">'''UNGARN'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=55 | X=70 | position=6 | label=[[Bosnien und Herzegowina|<span style="color:#646464">'''BOSNIEN UND HERZEGOWINA'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=22 | X=92 | position=6 | label=[[Serbien|<span style="color:#646464">'''SERBIEN'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=82 | X=85 | position=6 | label=[[Montenegro|<span style="color:#646464">'''MONTENEGRO'''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=90 | X=7 | position=6 | label=[[Italien|<span style="color:#646464">'''ITALIEN'''</span>]]}}<br />
<br />
{{Positionskarte~ | Y=93 | X=40 | position=6 | label=[[Mittelmeer|<span style="color:#2A6DB5">'''''MITTELMEER'''''</span>]]}}<br />
{{Positionskarte~ | Y=70 | X=20 | position=6 | label=<small>[[Adriatisches Meer|<span style="color:#2A6DB5">'''''ADRIATISCHES MEER'''''</span>]]</small>}}<br />
<br />
{{ Positionskarte~ | Y=35 | X=22 | position=6 | label=<small>''[[Krk]]''</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Y=40 | X=18 | position=6 | label=<small>''[[Cres]]''</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Y=72 | X=52 | position=6 | label=<small>''[[Brač]]''</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Y=75 | X=53 | position=6 | label=<small>''[[Hvar]]''</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Y=48 | X=27 | position=6 | label=<small>''[[Pag]]''</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Y=81 | X=52 | position=6 | label=<small>''[[Korčula]]''</small>}}<br />
{{ Positionskarte~ | Y=30 | X=6 | position=6 | label=<small>''[[Istrien]]''</small>}}<br />
}}<br />
'''Kroatien''' ({{HrS|''Hrvatska''}} {{Audio|Hrvatska.ogg|anhören}}), amtlich '''Republik Kroatien''' ({{HrS|''Republika Hrvatska''}} {{Audio|Republika Hrvatska.ogg|anhören}}), ist ein [[Staat]] in [[Europa]] und seit dem 1. Juli 2013 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Kroatien ist außerdem Mitglied der [[NATO]], der [[WTO]], der [[OSZE]] und der [[UNO|Vereinten Nationen]]. Der [[Human Development Index|Index für menschliche Entwicklung]] zählt Kroatien zu den hoch entwickelten Staaten.<br />
<br />
Das [[Staatsgebiet]] liegt östlich des [[Adriatisches Meer|Adriatischen Meeres]] und zum Teil im Südwesten der [[Pannonische Tiefebene|Pannonischen Tiefebene]]. Im Nordwesten bildet [[Slowenien]], im Norden [[Ungarn]], im Nordosten [[Serbien]], im Osten [[Bosnien und Herzegowina]] und im Südosten [[Montenegro]] die Grenze. Das Gebiet der einstigen ''[[Republik Ragusa]]'' (''Dubrovačka Republika''), das heute den südlichsten Teil des Staates ausmacht, verfügt über keine direkte Landverbindung zum übrigen Staatsgebiet, da der wenige Kilometer breite [[Neum-Korridor|Meereszugang von Bosnien und Herzegowina]] dazwischen liegt; das Gebiet um [[Dubrovnik]] bildet damit die einzige [[Exklave]] des Landes.<br />
[[Datei:Satellite image of Croatia in September 2003.jpg|miniatur|thumb|Satellitenaufnahme]]<br />
<br />
== Geographie ==<br />
<br />
Kroatiens Landfläche entspricht mit ca. 56.500 Quadratkilometern etwa der doppelten Größe von [[Brandenburg]]. Zur Landfläche gehört ein Teil der [[Dinarisches Gebirge|Dinariden]] und der [[Pannonische Tiefebene|Pannonischen Tiefebene]].<br />
<br />
Das Land liegt in der Übergangszone von [[Mitteleuropa|Mittel-]] bzw. [[Ostmitteleuropa]] und [[Südosteuropa]]. Der größere Teil Kroatiens (außer [[Slawonien]] und dem Gebiet um Zagreb nördlich der [[Save]]) wird geografisch im Allgemeinen der [[Balkanhalbinsel]] oder [[Südosteuropa]] zugeordnet. Der [[Ständiger Ausschuss für geographische Namen|Ständige Ausschuss für geographische Namen]] empfahl 2005 die Zuordnung Kroatiens zu Mitteleuropa auf Grund eines kulturräumlichen Mitteleuropabegriffs. Für einige Kroaten ist die Zuordnung zu Mitteleuropa ein Mittel der Abgrenzung von der negativ konnotierten „Krisenregion“ Balkan.<ref>[http://141.74.33.52/stagn/Portals/0/070829_Text_ER4_05_jordan.pdf Peter Jordan: ''Großgliederung Europas nach kulturräumlichen Kriterien.'' In: Europa Regional Bd. 13.4, 2005, S. 162–173.] (PDF; 463&nbsp;kB)</ref> Die kroatischen Gebiete entlang der Adriaküste werden teilweise auch [[Südeuropa]] zugeordnet.<br />
<br />
Die geringste Entfernung zwischen Italien und Kroatien beträgt 20 Kilometer (durch einen kleinen Landstreifen [[Slowenien]]s getrennt), während die südlichste kroatische Halbinsel [[Prevlaka]] 69 Kilometer von [[Albanien]] entfernt liegt.<br />
<br />
=== Grenzen ===<br />
Das kroatische Staatsgebiet umfasst ca. 87.700 [[Quadratmeter#Quadratkilometer|Quadratkilometer]], wovon 56.542 auf Land- und 31.067 auf Seeterritorium entfallen. Das Staatsgebiet Kroatiens erstreckt sich auf einen kontinentalen Nordteil und einen langen Küstenstreifen, an deren schmaler Nahtstelle südwestlich von Zagreb sich das Territorium extrem verjüngt. Der südlichste Teil des Küstengebietes (die Region um [[Dubrovnik]] bis zur Grenze zu Montenegro) wird auf einer Breite von etwa drei Kilometern durch die zu Bosnien und Herzegowina gehörende Gemeinde [[Neum]] vom übrigen Kroatien getrennt.<br />
<br />
Die Gesamtlänge der Landgrenzen Kroatiens beträgt 2197 Kilometer. Davon entfallen auf die Grenze zu [[Slowenien]] 670, auf die Grenze zu [[Ungarn]] 329, auf die Grenze zu [[Bosnien und Herzegowina]] 932, auf die Grenze zu [[Serbien]] 241 und auf die Grenze zu [[Montenegro]] 25 Kilometer. In der Nordadria ist die Seegrenze zu [[Slowenien]] umstritten (siehe: [[Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens#Die Meeresgrenze zwischen Slowenien und Kroatien|Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens]]). Die Länge der adriatischen Küstenlinie (Festland) beträgt 1778 Kilometer (mit Inseln 6176).<br />
<br />
=== Klima ===<br />
[[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Zagreb-Kroatien.png|left|thumb|150px|Klimadiagramm]]<br />
<br />
Im Landesinneren bzw. Nordosten Kroatiens herrscht vor allem [[Kontinentalklima|kontinentales Klima]] vor. Mittlere Monatstemperaturen im Sommer betragen um 26&nbsp;°C, im Winter um 2&nbsp;°C. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 750&nbsp;Millimeter.<ref>Walter, G.: Kroatien. München, 2001</ref><br />
<br />
Das Klima an der adriatischen Küste hingegen ist wesentlich feuchter und es herrscht [[Mittelmeerklima|mediterranes Klima]] vor. Die Sommer sind also meist sonnig und trocken (um 35&nbsp;°C), während die Winter regenreich und warm sind (um 10&nbsp;°C). Der Jahresniederschlag ist mit etwa 3000 Millimetern im Süden und 1800 im Norden der Adriaküste erheblich höher als im Landesinneren.<br />
<br />
Ein besonderes Wetterphänomen sind die gelegentlich in der Küstenregion auftretenden kalten Fallwinde [[Bora (Wind)|Bora]], die zu den stärksten der Welt zählen.<br />
<br />
=== Landschaftszonen ===<br />
Nach [[Gelände|Reliefformen]] und [[Klimazone]]n lässt sich Kroatien in drei Landschaftszonen einteilen. Diese Einteilung spiegelt sich teilweise in der Kultur und Lebensweise der Menschen wider.<br />
<br />
==== Die pannonische Tiefebene ====<br />
[[Datei:Trakoscan Castle, Croatia.jpg|miniatur|[[Schloss Trakošćan]]]]<br />
<br />
Die [[pannonische Tiefebene]] besteht überwiegend aus [[Flachland]], unterbrochen von einigen [[Mittelgebirge]]n, und wird über die [[Save]] und [[Drau]] und deren Nebenflüsse zur [[Donau]] hin entwässert. In diesem Teil des Landes herrscht gemäßigtes [[Kontinentalklima]]. Diese Landschaftszone lässt sich untergliedern in Nordkroatien und [[Slawonien]]. Nordkroatien umfasst das ostmitteleuropäisch geprägte Gebiet von der [[Kupa]] bis zur ungarischen Grenze: das [[Flachland]] längs der [[Save]] und Kupa um die Städte [[Zagreb]], [[Karlovac]] und [[Sisak]], das heute [[Demografie|demografisch]] und [[wirtschaft]]lich das Zentrum des Landes bildet, das Gebirgsland des [[Hrvatsko Zagorje|Zagorje]] (auf Deutsch auch: ''Zagorien'') nördlich der Hauptstadt Zagreb und das [[Gespanschaft Međimurje|Međimurje]] im nördlichsten Zipfel des Landes zwischen [[Drau]] und [[Mur (Fluss)|Mur]]. [[Slawonien]] ist das Flachland entlang der Flüsse [[Save]] (''Sava'') und [[Drau]] (''Drava'') bis zur [[Donau]] (''Dunav'') im Osten. Zu diesem werden oft auch die [[Komitat Baranya (historisch)|Baranja]] (nördlich des Unterlaufes der Drau) und West-[[Syrmien]] (''Zapadni Srijem'') (der Ostzipfel Kroatiens zwischen Donau und unterer Save) gezählt.<br />
<br />
==== Die dinarische Gebirgsregion ====<br />
[[Datei:Neretva-Ebene, Kroatien.JPG|miniatur|Mandarinenplantagen an der Mündung der [[Neretva]]]]<br />
<br />
Die [[Dinarisches Gebirge|dinarische Gebirgsregion]] (auch ''[[Zentralkroatien|Mittleres Kroatien]]'' oder ''Kroatisches Hügelland'' genannt) wird von [[Mittelgebirge|Mittel-]] und einzelnen [[Hochgebirge]]n geprägt, die die [[Wasserscheide]] zwischen Donau und Adria bilden, wobei einzelne Täler auch vollständig abflusslos sind. Hier herrscht Gebirgsklima. Zu dieser Landschaftszone gehören das Gebirgsland des [[Gorski kotar]] zwischen [[Rijeka]] und [[Karlovac]], die Hochtäler [[Lika]] und [[Krbava (Gegend)|Krbava]] zwischen dem entlang der Küste verlaufenden Gebirgszug des [[Velebit]] und dem Grenzgebiet zu West[[bosnien]] sowie ein Teil des Hinterlandes [[Dalmatien]]s ([[Dalmatinska Zagora]], [[Biokovo-Gebirge]]).<br />
<br />
==== Die adriatische Küstenregion ====<br />
Die [[Adriatisches Meer|adriatische]] Küstenregion besteht zu großen Teilen aus [[Karst|verkarsteten]] Flächen. Sie ist von mediterranen Einflüssen geprägt.<br />
Die Breite des Küstenstreifens variiert stark. Während er an einigen Stellen (unterhalb des Velebit und des Biokovo-Gebirges) nur wenige Kilometer breit ist, reicht er an anderen Stellen weiter ins Landesinnere. Die Mehrzahl der in Kroatien in die Adria mündenden Flüsse ist jedoch relativ kurz; lediglich der Einzugsbereich der aus [[Bosnien und Herzegowina]] kommenden [[Neretva]] erstreckt sich weiter ins Landesinnere.<br />
Die adriatische Küstenregion lässt sich von Norden nach Süden untergliedern in die historischen Regionen:<br />
* [[Istrien]] – die Halbinsel im Nordwesten der kroatischen Küste.<br />
* [[Kroatisches Küstenland|Hrvatsko Primorje]] (Kroatisches Küstenland) um Rijeka und [[Senj]] mit den Inseln der [[Kvarner-Bucht]]<br />
* [[Dalmatien]] – die zerklüftete Adria-Küste südwärts ab etwa [[Zadar]] einschließlich der vorgelagerten Inseln und des gebirgigen Hinterlandes mit historisch bedeutsamen Städten wie [[Dubrovnik]] (''Ragusa'') und [[Split]]<br />
<br />
=== Inseln ===<br />
[[Datei:Lavsa.jpg|miniatur|[[Nationalpark Kornaten|Kornati-Inselarchipel]]]]<br />
<br />
{{Hauptartikel|Kroatische Inseln}}<br />
<br />
Zu Kroatien gehören insgesamt 1246 Inseln, von denen 47 dauerhaft bewohnt sind.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|+ Die größten Inseln Kroatiens<br />
|-<br />
! Nr.<br />
! Insel<br />
! Fläche [km²]<br />
|-<br />
| align="right" | 1.<br />
| width="80" | [[Cres]]<br />
| width="80" align="right" | 405,78<br />
|-<br />
| align="right" | 1.<br />
| [[Krk]]<br />
| align="right" | 405,78<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| [[Brač]]<br />
| align="right" | 395,44<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| [[Hvar]]<br />
| align="right" | 299,66<br />
|-<br />
| align="right" | 5.<br />
| [[Pag]]<br />
| align="right" | 284,56<br />
|-<br />
| align="right" | 6.<br />
| [[Korčula]]<br />
| align="right" | 276,03<br />
|-<br />
| align="right" | 7.<br />
| [[Dugi Otok]]<br />
| align="right" | 114,44<br />
|-<br />
| align="right" | 8.<br />
| [[Mljet]]<br />
| align="right" | 100,41<br />
|-<br />
| align="right" | 9.<br />
| [[Rab]]<br />
| align="right" | 90,84<br />
|-<br />
| align="right" | 10.<br />
| [[Vis]]<br />
| align="right" | 90,26<br />
|-<br />
| align="right" | 11.<br />
| [[Lošinj]]<br />
| align="right" | 74,68<br />
|}<br />
<br />
=== Berge ===<br />
[[Datei:Biokovo from Tucepi.jpg|miniatur|Biokovo oberhalb von [[Tučepi]]]]<br />
[[Datei:Nacionalni park Risnjak (Berghutte unterhalb des Gipfels des Risnak).jpg|miniatur|Der [[Risnjak]] bildet zugleich einen kroatischen [[Risnjak|Nationalpark]]]]<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|+ Die höchsten Berge Kroatiens<br />
! Nr.<br />
! Bergspitze<br />
! Höhe [m]<br />
! Gebirge<br />
|-<br />
| align="right" | 1.<br />
| [[Dinara]] ''(Sinjal)''<br />
| align="right" | 1831<br />
| ''im [[Dinara]]-Gebirge''<br />
|-<br />
| align="right" | 2.<br />
| [[Sveti Jure (Biokovo)|Sveti Jure]] (St. Georg)<br />
| align="right" | 1761<br />
| ''im [[Biokovo-Gebirge|Biokovo]]-Massiv''<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| [[Vaganski Vrh|Vaganski vrh]]<br />
| align="right" | 1751<br />
| ''im [[Velebit]]-Gebirge''<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| [[Ozeblin]]<br />
| align="right" | 1657<br />
| ''im [[Plješevica]]-Gebirge''<br />
|-<br />
| align="right" | 5.<br />
| [[Bjelolasica]]-Kula<br />
| align="right" | 1533<br />
| ''im [[Kapela|Velika-Kapela]]-Gebirge''<br />
|-<br />
| align="right" | 6.<br />
| [[Risnjak]]<br />
| align="right" | 1528<br />
| ''im [[Nationalpark Risnjak|Risnjak]]-Gebirge''<br />
|-<br />
| align="right" | 7.<br />
| [[Svilaja]]<br />
| align="right" | 1508<br />
| ''im [[Svilaja]]-Gebirge''<br />
|-<br />
| align="right" | 8.<br />
| [[Snježnik]]<br />
| align="right" | 1506<br />
| ''im [[Snježnik]]-Gebirge''<br />
|}<br />
<br />
Insgesamt gibt es in Kroatien 96 Gipfel, die oberhalb 1500 Meter liegen.<br />
<br />
=== Gewässer ===<br />
[[Datei:Bucht Lucice.JPG|miniatur|97 Strände und 20 Marinas sind in Kroatien 2014 mit einer [[Blaue Flagge (Gütezeichen)|Blauen Flagge]] gekennzeichnet<ref>[http://www.blueflag.org/Menu/Awarded+sites/2012/Northern+Hemisphere/Croatia blueflag.org]</ref>]]<br />
<br />
==== Umwelt und Wasserreichtum ====<br />
Kroatien gehört laut Analyse der [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation|FAO]] zu den 30 wasserreichsten Staaten der Welt und nimmt europaweit den dritten Platz ein mit insgesamt 32.818 Kubikmetern an erneuerbaren Wasserreserven pro Kopf und Jahr.<ref>[http://www.geografija.hr/stranica.asp?id_stranice=540&podstranice=0&id_projekta=3 Geografija.hr, „Voda: resurs 21. stoljeća“ (kroatisch)]</ref> Der ''Weltwasserentwicklungsbericht 2005 (World Water Development Report)'' der Vereinten Nationen spricht von 23.890 Kubikmetern an jährlich erneuerbaren Wasserreserven pro Kopf und Jahr.<ref>[http://www.unesco.org/new/en/natural-sciences/environment/water/wwap/wwdr/wwdr2-2006/downloads-wwdr2/ Weltwasserentwicklungsbericht der Vereinten Nationen, März 2006]</ref> Kroatien liegt im [[Blaues Herz Europas|Blauen Herz Europas]].<ref name="BLUE_HEART">[http://www.balkanrivers.net/sites/default/files/BalkanRiverAssessment29032012web.pdf SCHWARZ, U. (2012): Balkan Rivers – The Blue Heart of Europe, Hydromorphological Status and Dam Projects, Report, 151 pp.] [PDF, 6,4 MB]</ref><br />
<br />
Kroatien gehört zu den wenigen Staaten mit organisierter Wasserordnungspolitik. Schon 1891 verabschiedete der [[Kroatisches Parlament#Der Sabor 1848 bis 1918|Sabor]] ein ''Wasserrechtsgesetz des Königreiches von Kroatien und [[Slawonien]]'', das gesetzliche Regelungen für Gewässer, Flussbetten, die Küste, die Wassernutzung, die Regulierung von Wasserflüssen, wie auch den Flutschutz, Wasserschutz, Wasserschutzvereinigungen und vieles weiteres vorsieht. Die kroatische Adria ist nach einer [[ADAC]]-Untersuchung aus dem Jahr 2006 der sauberste Teil des [[Mittelmeer]]es.<br />
Im ''Environmental Sustainability Index''<ref>[[:en:Environmental Sustainability Index|Environmental Sustainability Index]], in der engl. Wikipedia</ref> der [[Yale University]], der die Lage des Umweltschutzes in einem Staat in seiner Gesamtheit betrachtet, belegte Kroatien 2005 weltweit den 19. Platz.<ref>[http://www.yale.edu/esi/ESI2005.pdf Environmental Sustainability Index 2005] (PDF; 18,6&nbsp;MB)</ref><br />
<br />
==== Seen ====<br />
{| border="0" cellpadding="4" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="4" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''Die größten Seen in Kroatien'''''<br />
|-<br />
| width="25" align="right" | 1.<br />
| width="130" | [[Naturpark Vransko jezero|Vransko jezero]]<br />
| align="right" | 30,7&nbsp;km²<br />
|<br />
|-<br />
| align="right" | 2.<br />
| width="130" | [[Dubrava-Stausee|Dubravsko jezero]]<br />
| align="right" | 17,1&nbsp;km²<br />
|<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| width="130" | [[Perućko jezero|Peruća-See]]<br />
| align="right" | 13,0&nbsp;km²<br />
| ''am [[Cetina]]-Fluss, kroat. ''Peručko jezero'''<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| width="130" | [[Prokljan-See|Prokljansko jezero]]<br />
| align="right" | 11,1&nbsp;km²<br />
|<br />
|}<br />
<br />
Die bekanntesten Seen sind die [[Nationalpark Plitvicer Seen|Plitvicer Seen]].<br />
<br />
==== Flüsse ====<br />
{{Siehe auch|Liste der Flüsse in Kroatien}}<br />
Die Mehrzahl der Flüsse entwässert in das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] (Donau, Save, Drau, Mur, Kupa und Una), die restlichen in die Adria (Zrmanja, [[Krka (Kroatien)|Krka]], Cetina und Neretva). Die Flüsse im Norden sind sehr verschmutzt, am stärksten davon die Save zwischen Zagreb und Sisak.<br />
<br />
Die längsten Flüsse, die durch Kroatien fließen, sind die [[Save]] (kroat.: ''Sava'', 562 Kilometer) sowie die [[Drau]] (kroat.: ''Drava'', 505 Kilometer). Diese Flüsse bilden zu großen Teilen die Grenzen zu Bosnien-Herzegowina bzw. zu Ungarn. Beide Flüsse fließen zur Donau, dabei ist die Save der wasserreichste, die Drau der viertwasserreichste Nebenfluss der Donau. Die Donau trennt Kroatien von der serbischen Provinz [[Vojvodina]]. Der kroatische Anteil an der [[Donau]] ist 188 Kilometer lang, zudem grenzt Kroatien fast ausschließlich an die rechte Donauseite.<br />
<br />
Die [[Kupa]] (slowenisch: ''Kolpa'', 269 Kilometer) bildet einen Großteil der Grenze zu [[Slowenien]]. Sie mündet in [[Sisak]] in die Save, die ab dort schiffbar ist. Weitere Flüsse sind die [[Korana]], [[Krapina (Fluss)|Krapina]], [[Lonja]], [[Mur (Fluss)|Mur]] sowie die [[Vuka]].<br />
<br />
Die Flüsse aus den [[Dinariden]] zur [[Adriatisches Meer|Adria]] sind relativ kurz, einzig die in der Herzegovina entspringende [[Neretva]] stellt einen bedeutenden Fluss in die Adria dar.<br />
<br />
=== Natur- und Nationalparks ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Nationalparks und Naturparks in Kroatien}}<br />
<br />
Kroatien verfügt über acht [[Nationalparks]] und elf geschützte [[Naturpark]]s. Insgesamt stehen 450 Gebiete, davon 79 Sonderreservate (botanische, geomorphologische, ornithologische, Meeres- und Waldreservate) unter Naturschutz. Insgesamt sind 5846 Quadratkilometer bzw. zehn Prozent der Festlandsfläche Kroatiens geschützt, bei Zuzählung der geschützten Gewässer ergeben sich 6129 Quadratkilometer. Kroatien hat Anteile am [[Grünes Band Europa|Grünen Band Europas]].<ref name="GREEN_BELT">[http://www.europeangreenbelt.org/fileadmin/content/downloads/maps/08Romania%20Serbia%20Montenegro.pdf Bureau of Ecological Studies (2007): Karte 8 zum Grünen Band Europas] [PDF]</ref><br />
<br />
[[Datei:Plitvice lakes.JPG|miniatur|[[Nationalpark Plitvicer Seen]] ([[UNESCO]]-[[Weltnaturerbe]])]]<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="4" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="3" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''Nationalparks'''''<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 1.<br />
| width="200" | [[Nationalpark Plitvicer Seen]]<br />
| width="500" | kroatisch ''Plitvička jezera'' (Wasserfälle), Nationalpark seit 1949, [[UNESCO]]-[[Weltnaturerbe]] seit 1979, u.&nbsp;a. Schauplatz der [[Winnetou]]-Filme<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 2.<br />
| [[Nationalpark Paklenica]]<br />
| Klettermöglichkeiten, Karsthöhlen, Nationalpark seit 1949<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 3.<br />
| [[Nationalpark Risnjak]]<br />
| in der Gebirgsgegend des [[Gorski kotar]] nahe [[Rijeka]], Nationalpark seit 1953<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 4.<br />
| [[Nationalpark Mljet]]<br />
| Insel in Süddalmatien, Nationalpark seit 1960<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 5.<br />
| width="190" | [[Nationalpark Kornaten]]<br />
| kroatisch ''Kornati'' (Inselarchipel), geschützt seit 1964<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 6.<br />
| [[Nationalpark Krka]]<br />
| bei [[Šibenik]] (Wasserfälle), Nationalpark seit 1985, u.&nbsp;a. Schauplatz der Winnetou-Filme<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 7.<br />
| [[Nationalpark nördlicher Velebit]]<br />
| Vielfältige [[Karst]]phänomene, Reichtum an Flora und Fauna auf kleinstem Platz, Nationalpark seit 1999<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 8.<br />
| [[Nationalpark Brijuni]]<br />
| auch ''Brioni'' genannt, vor [[Istrien]], vormalige [[Josip Broz Tito|Tito]]-Sommerresidenz, kleiner [[Safari]]park<br />
|}<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="4" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="3" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''Naturparks'''''<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 1.<br />
| width="200" | [[Naturpark Kopački rit]]<br />
| width="500" | Feuchtbiotop an der [[Donau]]<br />
|-<br />
| align="right" | 2.<br />
| [[Naturpark Papuk]]<br />
| in [[Slawonien|Mittelslawonien]]<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| [[Naturpark Lonjsko polje]]<br />
| Feuchtbiotop an der [[Save]]<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| [[Naturpark Medvednica]]<br />
| der „Hausberg“ von [[Zagreb]]<br />
|-<br />
| align="right" | 5.<br />
| [[Naturpark Žumberak-Samoborsko gorje]]<br />
| westlich von Zagreb<br />
|-<br />
| align="right" | 6.<br />
| [[Naturpark Učka]]<br />
| Gebirge nahe Rijeka, trennt Istrien vom übrigen Festland<br />
|-<br />
| align="right" | 7.<br />
| [[Naturpark Velebit]]<br />
| umfasst den gesamten Gebirgszug ([[Nationalpark nördlicher Velebit|nördlicher Velebit]] und [[Nationalpark Paklenica|Paklenica]] besonders geschützt)<br />
|-<br />
| align="right" | 8.<br />
| [[Naturpark Vransko jezero]]<br />
| im [[Dalmatinska Zagora|dalmatinischen Hinterland]]<br />
|-<br />
| align="right" | 9.<br />
| [[Naturpark Telašćica]]<br />
| bei den [[Kornaten]]<br />
|-<br />
| align="right" | 10.<br />
| [[Naturpark Biokovo]]<br />
| Gebirgszug in [[Dalmatien|Süddalmatien]]<br />
|-<br />
| align="right" | 11.<br />
| [[Naturpark Lastovo]]<br />
| Insel in [[Dalmatien|Süddalmatien]]<br />
|}<br />
<br />
=== Geomorphologische Phänomene ===<br />
[[Datei:Bisevo-in-001.JPG|miniatur|Die [[Modra špilja|Blaue Grotte von Biševo]]]]<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="4" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="3" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''Phänomene'''''<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 1.<br />
| width="200" | [[Roter See (Imotski)|Crveno jezero]]<br />
| width="500" | „Roter See“ nahe [[Imotski]]<br />
|-<br />
| align="right" | 2.<br />
| [[Modra špilja]]<br />
| die „Blaue Grotte“ auf der Insel [[Biševo]] in der Nähe von [[Vis]]<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| [[Naturpark Vransko jezero|Vransko Jezero]]<br />
| der „Vrana-See“ zwischen [[Zadar]] und [[Šibenik]]<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| [[Vela Draga]]<br />
| ein Canyon im [[Naturpark Učka]]<br />
|-<br />
| align="right" | 5.<br />
| [[Bijele und Samarske stijene]]<br />
| ein [[Naturreservat]] im [[Kapela]]-Gebirgsmassiv<br />
|-<br />
| align="right" | 6.<br />
| [[Rožanski kuk]] und [[Hajdučki kuk]]<br />
| ein [[Naturreservat]] im [[Velebit]]-Gebirgsmassiv<br />
|-<br />
| align="right" | 7.<br />
| [[Drachenaugensee|Zmajevo oko]]<br />
| der „Drachenaugensee“ bei [[Rogoznica]] in [[Dalmatien]]<br />
|}<br />
<br />
== Flora und Fauna ==<br />
[[Datei:Gorski Kotar-Risnjak.JPG|miniatur|[[Nadelwald]]bestand im Gebiet [[Gorski Kotar]]]]<br />
<br />
Im Jahre 2004 erklärte die kroatische Regierung das gesamte kroatische Meeresgebiet zu einem ökologischen Schutzgebiet und einer kontrollierten Fischfangzone (kroat.: ''„ekološki i ribolovni pojas“''), um die vorhandene und empfindliche Meeresfauna und Vegetation zu schützen. Die Vorgehensweise wurde von [[Italien]], [[Slowenien]] und auch der restlichen [[EU]] kritisiert, da mit dem Gesetz auch die Fischereirechte berührt werden. Slowenien erachtet dabei die kroatische [[ausschließliche Wirtschaftszone]], im Rahmen der EU Beitrittsverhandlungen, als einseitige [[Präjudiz|Vorherbestimmung (Präjudiz)]] der Grenzen zu diesem Staat.<ref>[http://www.delo.si/clanek/55998 Delo.si Pahor prejel odgovor komisije glede ERC (5. März 2008)]</ref><ref>[http://www.delo.si/clanek/69040 Delo.si Rupel: Hrvaška pogajalska izhodišča prejudicirajo mejo (13. Oktober 2008)]</ref><br />
<br />
''Siehe auch: [[Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens#.C3.96kologisches Schutzgebiet|Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens]]''<br />
<br />
=== Flora ===<br />
Insgesamt 36,83 Prozent Kroatiens (2.082.702 Hektar) sind von [[Wald|Wäldern]] bedeckt.<ref>[http://www.argedonau.at/neu/arge/mitglieder/16-Kroat.htm Republik Kroatien<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> Etwa 95&nbsp;Prozent des Waldbestandes sind weitgehend naturbelassene Mischwälder. Etwa 81&nbsp;Prozent sind Staatswälder, 19&nbsp;Prozent befinden sich in privatem Besitz. 85 Prozent der Waldfläche bilden [[Laubwald|Laubwälder]], 15&nbsp;Prozent entfallen auf Nadelwälder.<br />
<br />
In den Gebirgsregionen des [[Gorski Kotar]], der [[Lika]], wachsen vorwiegend Nadelwälder, in der pannonischen Tiefebene vorwiegend Laubwälder.<br />
<!-- Hier würde ein Foto vom Schild „Brandgefahr“ hinpassen. --><br />
Entlang der kroatischen Küste wachsen vor allem [[mediterran]]e [[Hartlaubgewächse|Hartlaubgehölze]], [[Macchie]]n, [[Pinie]]n und [[Kiefern]]wälder. In den trockenen und heißen Sommermonaten kommt es durch unvorsichtiges Verhalten von Einheimischen und Touristen wiederholt zu Großbränden. So wütete vor wenigen Jahren auf der Insel [[Brač]] ein verheerendes Feuer. Die kroatische Regierung investiert daher jährlich zunehmend in [[Brandschutz]]maßnahmen.<br />
<br />
[[Datei:Braunbär, Bärenrefugium von Kuterevo, Kroatien.JPG|miniatur|[[Bärenrefugium von Kuterevo]], [[Braunbär]] im Gebiet des [[Velebit]]]]<br />
<br />
=== Fauna ===<br />
Große Raubtiere wie [[Braunbär]]en, [[Wolf|Wölfe]], [[Goldschakal]]e und [[Luchse]] sind vor allem in den gebirgigen Regionen Kroatiens anzutreffen. Zu den vorkommenden [[Greifvogel|Greifvögeln]] gehören [[Gänsegeier]] sowie [[Steinadler|Stein]]- und [[Schlangenadler]]. Große Vögel, die in den Auen und Sumpfgebieten nisten, sind der [[Sichler]] und verschiedene [[Reiher]]arten. In der Küstenregion leben zahlreiche Reptilien wie Schildkröten ([[Landschildkröte|Land]]-, [[Sumpfschildkröte|Sumpf]]- und [[Meeresschildkröte]]n), [[Eidechsen]], [[Geckos]] und [[Schlangen]] ([[Nattern]], [[Ottern]]). Auch einige Meeressäuger sind im kroatischen Teil der Adria beheimatet. Der adriatische Delfin und insbesondere die [[Mittelmeer-Mönchsrobbe]] gehören dabei zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Auch die Bestände des [[Roter Thun|Roten Thuns]] sind durch die industrielle Überfischung im gesamten Mittelmeerraum stark bedroht. Nach politischem Druck seitens der EU wurde dennoch die von Kroatien deklarierte ökologische Zone zum Schutz des Fischbestands wieder abgeschafft. In Kroatien gibt es einige [[Endemit|endemische]] Arten. Ein Beispiel hierfür ist der in unterirdischen Höhlen der Karstregion vorkommende [[Grottenolm]].<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
[[Datei:Croatia-demography.png|miniatur|links|Bevölkerungsentwicklung in Kroatien (1992-2003) ×1000]]<br />
<br />
Kroatien hatte laut einer im Jahr 2001 durchgeführten Volkszählung 4.437.460 Einwohner. Die Lebenserwartung in Kroatien beträgt etwa 78 Jahre.<ref name=who0>{{cite web<br />
|url=http://gamapserver.who.int/gho/interactive_charts/mbd/life_expectancy/atlas.html<br />
|title=WHO Life Expectancy at birth<br />
|accessdate=2014-12-06<br />
|publisher=[[Weltgesundheitsorganisation]]<br />
|language=English<br />
|year=2012}}</ref> Seit einigen Jahren verzeichnet das Land wegen niedriger [[Geburtenrate]]n eine rückläufige [[Bevölkerungsentwicklung]].<br />
<br />
Von den Einwohnern zum Zeitpunkt der Volkszählung von 2001 besaßen 4.399.364 (99,14 %) die kroatische Staatsangehörigkeit, 44.340 (1,00 %) davon auch eine zweite Staatsangehörigkeit. 17.902 (0,40 %) besaßen eine ausländische Staatsangehörigkeit, 9.811 (0,22 %) waren Staatenlose. Von 10.383 Einwohnern (0,23 %) war die Staatsangehörigkeit unbekannt.<br />
<br />
Die kroatische [[Diaspora]] ist überdurchschnittlich groß. Es gibt zahlreiche kroatische Minderheitenverbände im Ausland. Als größter Verband gilt die ''Hrvatska bratska zajednica'' in den [[Vereinigte Staaten|USA]]. Im kroatischen Parlament gibt es eigene Abgeordnete der kroatischen Diaspora, die auch von diesen gewählt werden.<br />
<br />
=== Ethnien ===<br />
Laut Volkszählung 2001 betrachten sich fast 90 % aller Bewohner als [[Kroaten]]. Laut Volkszählung 1991 sahen sich damals noch 78,1 % der Bevölkerung als Kroaten, 12,1 % als [[Serben]],<ref>[http://www.vjesnik.hr/html/2002/06/11/Clanak.asp?r=tem&c=2 Vjesnik on-line - Teme dana<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> von denen viele im Zuge der Konsolidierung des kroatischen Staates flohen oder vertrieben wurden.<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="10" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''[[Ethnie]]n laut Volkszählung 2001'''''<ref>http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/Census2001/Popis/H01_02_02/H01_02_02.html</ref><br />
|-<br />
| width="90" | [[Kroaten]]<br />
| align="right" | 3.977.171<br />
| align="right" | (89,63 %)<br />
| width="100" |<br />
| width="90" | [[Slowenen]]<br />
| align="right" | 13.173<br />
| align="right" | (0,30 %)<br />
|-<br />
| [[Serben]]<br />
| align="right" | 201.631<br />
| align="right" | (4,54 %)<br />
|<br />
| [[Tschechen]]<br />
| align="right" | 10.510<br />
| align="right" | (0,24 %)<br />
|-<br />
| [[Bosniaken]]<br />
| align="right" | 20.755<br />
| align="right" | (0,49 %)<br />
|<br />
| [[Roma]]<br />
| align="right" | 9.463<br />
| align="right" | (0,21 %)<br />
|-<br />
| [[Italiener]]<br />
| align="right" | 19.636<br />
| align="right" | (0,44 %)<br />
|<br />
| [[Montenegriner]]<br />
| align="right" | 4.926<br />
| align="right" | (0,11 %)<br />
|-<br />
| [[Magyaren|Ungarn]]<br />
| align="right" | 16.595<br />
| align="right" | (0,37 %)<br />
|<br />
| [[Slowaken]]<br />
| align="right" | 4.712<br />
| align="right" | (0,11 %)<br />
|-<br />
| [[Albaner]]<br />
| align="right" | 15.082<br />
| align="right" | (0,34 %)<br />
|<br />
| [[Mazedonier (slawische Ethnie)|Mazedonier]]<br />
| align="right" | 4.270<br />
| align="right" | (0,10 %)<br />
|}<br />
<br />
<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="10" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''[[Ethnie]]n laut Volkszählung 2011'''''<ref>http://www.dzs.hr/Eng/censuses/census2011/results/htm/E01_01_04/e01_01_04_RH.html</ref><br />
|-<br />
| [[Kroaten]]<br />
| align="right" | 3.874.321<br />
| align="right" | 90,42%<br />
|-<br />
| [[Serben]]<br />
| align="right" | 186.633<br />
| align="right" | 4,36% <br />
|-<br />
| [[Bosniaken]]<br />
| align="right" | 31.479 <br />
| align="right" | 0,73% <br />
|-<br />
| [[Italiener]]<br />
| align="right" | 17.807 <br />
| align="right" | 0,42%<br />
|-<br />
|[[Albaner]]<br />
| align="right" | 17.513<br />
| align="right" | 0,41% <br />
|-<br />
| [[Roma]]<br />
| align="right" | 16.975<br />
| align="right" | 0,40% <br />
|-<br />
| [[Magyaren|Ungarn]]<br />
| align="right" | 14.048 <br />
| align="right" | 0,33% <br />
|-<br />
| [[Slowenen]]<br />
| align="right" | 10.517 <br />
| align="right" | 0,25% <br />
|-<br />
| [[Tschechen]]<br />
| align="right" | 9.641 <br />
| align="right" | 0,22% <br />
|-<br />
| [[Slowaken]]<br />
| align="right" | 4.753 <br />
| align="right" | 0,11% <br />
|-<br />
| [[Montenegriner]]<br />
| align="right" | 4.517<br />
| align="right" | 0,11% <br />
|-<br />
| [[Mazedonier (slawische Ethnie)|Mazedonier]]<br />
| align="right" | 4.138<br />
| align="right" | 0,10% <br />
|-<br />
| [[Deutsche]]<br />
| align="right" | 2.965 <br />
| align="right" | 0,07% <br />
|-<br />
| Sonstige<br />
| align="right" | 89.582<br />
| align="right" | 2,09%<br />
|-<br />
| Gesamt<br />
| align="right" | 4.284.889<br />
| align="right" | 100%<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
Im Laufe der letzten Jahre ist ein Teil der im Zuge der [[Operation Oluja|Militäroperation Oluja]] geflohenen oder vertriebenen Serben zurückgekehrt (118.000 bis Januar 2005), so dass der [[Serben in Kroatien|serbische Bevölkerungsanteil]] heute wieder höher ist als zur Zeit der Volkszählung von 2001, jedoch noch immer weniger als halb so groß wie vor dem Kroatienkrieg.<br />
<br />
Von Regierungsseite wurde 2005 eine Kampagne zur Zurückführung serbischer Flüchtlinge eingeführt. An zentraler Stelle können potentielle Rückkehrer Informationen zur Rückkehr einholen.<ref>[http://www.povratak.hr/ www.povratak.hr (kroatisch)]</ref><br />
<br />
Das Hauptsiedlungsgebiet der italienischen Minderheit ist die Westküste [[Istrien]]s, daneben gibt es kleine italienische Sprachgruppen in Ost- und Mittelistrien, [[Rijeka]], [[Dalmatien]] (z.&nbsp;B. [[Zadar]]) und [[Slawonien|Westslawonien]]. [[Magyaren]] (Ungarn) und [[Slowaken]] leben vor allem im Osten, [[Tschechen]] im Westen [[Slawonien]]s. Die [[Bosniaken]], [[Albaner]] und [[Mazedonier (slawische Ethnie)|Mazedonier]] leben über das gesamte Land verstreut, vor allem in den größeren Städten.<br />
<br />
Im Umgang mit der Minderheit der [[Sinti und Roma]] wurden in den letzten Jahren von [[Amnesty International]] Fortschritte festgestellt;<ref>[http://www.amnestyusa.org/news/document.do?id=ENGEUR640012006 Amnesty International, Croatia: The Roma and the right to education, November 2006 (englisch)]</ref> insbesondere im Schulbereich und der Schaffung von Wohnräumen.<br />
<br />
Das [[Simon Wiesenthal Center]] stufte Kroatien Mitte 2006 in die höchste Beurteilungskategorie hinsichtlich der Bemühungen zur Verfolgung von [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Verbrechen und deren erfolgreicher Prozessuierung ein.<br />
<br />
=== Sprachen ===<br />
Die [[Amtssprache]] in Kroatien ist die [[Kroatische Sprache|kroatische Standardsprache]]. Kroatisch beziehungsweise [[Serbokroatische Sprache|Kroatoserbisch]] wird fast überall im Land verstanden und gesprochen.<br />
<br />
In [[Istrien]], sowie in geringerem Maße auch in [[Rijeka]] und auf einigen der [[Kvarner]]-Inseln, wird auch [[Italienische Sprache|Italienisch]] bzw. ein italienischer Dialekt, das Venezianische, gesprochen. In Grenznähe zu Ungarn, insbesondere in Nordost-Slawonien, gibt es kleine [[Ungarische Sprache|ungarische]] Sprachinseln. Im westlichen [[Slawonien]] befinden sich [[Tschechische Sprache|tschechische]] und in Ostslawonien [[Slowakische Sprache|slowakische]] Sprachinseln. Das [[Istrorumänische Sprache|Istrorumänische]] im Nordosten und das [[Istriotische Sprache|Istriotische]] im Südwesten Istriens sind vom Aussterben bedroht. [[Albanische Sprache|Albanische]] und [[Slowenische Sprache|slowenische]] Muttersprachler leben über das gesamte Staatsgebiet verteilt.<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="9" class="hintergrundfarbe6" align="center" | Muttersprachen laut Volkszählung von 2011.<ref name="DZS_popis_2011_jezik">{{cite web|url=http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/census2011/results/htm/H01_01_08/h01_01_08_RH.html|title=Stanovništvo prema materinskom jeziku po gradovima/općinama, popis 2011.|work=Popis stanovništva 2011.|publisher=Državni zavod za statistiku RH|accessdate=19. prosinca 2012.}}</ref><br />
|-<br />
| align="right" | 1.<br />
| width="110" | [[Kroatische Sprache|Kroatisch]]<br />
| align="right" | 4.096.305<br />
| align="right" | (95,6 %)<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 9.<br />
| [[Serbokroatisch]]<br />
| align="right" | 7.822<br />
| align="right" | (0,18 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 2.<br />
| [[Serbische Sprache|Serbisch]]<br />
| align="right" | 52.879<br />
| align="right" | (1,23 %)<br />
|<br />
| align="right" | 10.<br />
| width="110" | [[Tschechische Sprache|Tschechisch]]<br />
| align="right" | 6.292<br />
| align="right" | (0,15 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| [[Italienische Sprache|Italienisch]]<br />
| align="right" | 18.573<br />
| align="right" | (0,43 %)<br />
|<br />
| align=";right" | 11.<br />
| [[Slowakische Sprache|Slowakisch]]<br />
| align="right" | 3.792<br />
| align="right" | (0,09 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| [[Albanische Sprache|Albanisch]]<br />
| align="right" | 17.069<br />
| align="right" | (0,4 %)<br />
|<br />
| align="right" | 12.<br />
| [[Mazedonische Sprache|Mazedonisch]]<br />
| align="right" | 3.519<br />
| align="right" | (0,08 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 5.<br />
| [[Bosnische Sprache|Bosnisch]]<br />
| align="right" | 16.856<br />
| align="right" | (0,39 %)<br />
|<br />
| align="right" | 13.<br />
| [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br />
| align="right" | 2.986<br />
| align="right" | (0,07 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 6.<br />
| [[Romanes]]<br />
| align="right" | 14.369<br />
| align="right" | (0,36 %)<br />
|<br />
| align="right" | 14.<br />
| [[Jugoslawo-russinische Sprache|Russinisch]]<br />
| align="right" | 1.472<br />
| align="right" | (0,03 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 7.<br />
|[[Ungarische Sprache|Ungarisch]]<br />
| align="right" | 10.231<br />
| align="right" | (0,24 %)<br />
|<br />
| align="right" | 15.<br />
| ''Sonstige''<br />
| align="right" | ''5.367''<br />
| align="right" | ''(0,16 %)''<br />
|-<br />
| align="right" | 8.<br />
| [[Slowenische Sprache|Slowenisch]]<br />
| align="right" | 9.220<br />
| align="right" | (0,22 %)<br />
|<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== Religiöse Zugehörigkeit ===<br />
[[Datei:Kathedrale - Zagreb - 2010.jpg|miniatur|Die [[Kathedrale von Zagreb]]]]<br />
<br />
Der überwiegende Teil der Bevölkerung gehört der [[Katholische Kirche in Kroatien|römisch-katholischen Kirche]] an. Laut Volkszählung von 2001,<ref>außer Zahlen für griechisch-katholische Mitglieder</ref> in der „katholisch“ als Standardantwort vorgegeben war,<ref>http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/Census2001/popisnice/Template%20P1_page2/Template%20P1_page2.GIF</ref> sind die wichtigsten in Kroatien vertretenen Religionen:<ref>[http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/Census2001/Popis/H01_02_04/H01_02_04.html SAS Output<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref><br />
<br />
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="9" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''Religionen in Kroatien'''''<br />
|-<br />
| align="left" | 1.<br />
| align="left" | [[Römisch-katholische Kirche|Römische Katholiken]]<br />
| align="right" | 3.897.332<br />
| align="right" | (87,8 %)<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 6.<br />
| align="left" | [[Zeugen Jehovas]]<br />
| align="right" | 6.094<br />
| align="right" | (0,1 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 2.<br />
| [[Agnostizismus|Agnostiker]] und [[Atheismus|Atheisten]]<br />
| align="right" | 230.908<br />
| align="right" | (5,2 %)<br />
|<br />
| align="right" | 7.<br />
| [[Calvinismus|Calvinisten]]<br />
| align="right" | 4.053<br />
| align="right" | (0,1 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| [[Orthodoxe Kirchen|Orthodoxe]]<br />
| align="right" | 195.969<br />
| align="right" | (4,4 %)<br />
|<br />
| align="right" | 8.<br />
| [[Evangelisch-Lutherische Kirchen|Lutheraner]] ([[Confessio Augustana|Augsburger Bekenntnis]])<br />
| align="right" | 3.339<br />
| align="right" | (0,1 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| [[Islam|Muslime]]<br />
| align="right" | 56.777<br />
| align="right" | (1,3 %)<br />
|<br />
| align="right" | 9.<br />
| [[Siebenten-Tags-Adventisten|Adventisten]]<br />
| align="right" | 3.001<br />
| align="right" | (0,1 %)<br />
|-<br />
| align="right" | 5.<br />
| [[Unierte Kirchen (katholisch)|Katholiken des griechischen Ritus]]<ref>[http://www.glas-koncila.hr/rubrike_reportaza.html?news_ID=7624 Vlado Čutura: ''Uskočki vapaj za spasom'', Glas Koncila 1670 (2006)]</ref><br />
| align="right" | 15.566<br />
| align="right" | (0,3 %)<br />
|<br />
| align="right" | 10.<br />
| [[Baptisten in Kroatien|Baptisten]]<br />
| align="right" | 1.981<br />
| align="right" | (<0,1 %)<br />
|}<br />
<br />
Zahlen, inwiefern die Menschen, die sich der jeweiligen Religion zurechnen, diese tatsächlich in Form von Gottesdiensten o.ä. praktizieren, liegen nicht vor.<br />
<br />
=== Städte in Kroatien ===<br />
[[Datei:Split1.jpg|miniatur|[[Split]]]]<br />
<br />
:''Siehe auch: [[Liste der Orte in Kroatien]], [[Liste deutscher Bezeichnungen kroatischer Orte]]''<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="0" style="empty-cells:show; border-collapse:collapse"<br />
| colspan="7" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''Die größten Städte Kroatiens (über 30.000 Einwohner) per 31. März 2011'''''<br />
|-<br />
| align="right" | 1.<br />
| '''[[Zagreb]]'''<br />
| width="90" align="right" | '''790.017'''<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 11.<br />
| width="80" | [[Varaždin]]<br />
| align="right" | 46.946<br />
|-<br />
| align="right" |<br />
| ''inkl. [[Agglomeration]]''<br />
| align="right" | '' '''1.107.623'''''<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 12.<br />
| [[Šibenik]]<br />
| align="right" | 46.332<br />
|-<br />
| align="right" | 2.<br />
| '''[[Split]]'''<br />
| align="right" | '''178.102'''<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 13.<br />
| [[Dubrovnik]]<br />
| align="right" | 42.615<br />
|-<br />
| align="right" | 3.<br />
| '''[[Rijeka]]'''<br />
| align="right" | '''128.624'''<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 14.<br />
| [[Bjelovar]]<br />
| align="right" | 40.276<br />
|-<br />
| align="right" | 4.<br />
| '''[[Osijek]]'''<br />
| align="right" | '''108.048'''<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 15.<br />
| [[Kaštela]]<br />
| align="right" | 38.667<br />
|-<br />
| align="right" | 5.<br />
| [[Zadar]]<br />
| align="right" | 75.062<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 16.<br />
| [[Samobor]]<br />
| align="right" | 37.633<br />
|-<br />
| align="right" | 6.<br />
| [[Velika Gorica]]<br />
| align="right" | 63.517<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 17.<br />
| [[Vinkovci]]<br />
| align="right" | 35.312<br />
|-<br />
| align="right" | 7.<br />
| [[Slavonski Brod]]<br />
| align="right" | 59.141<br />
| width="40" |<br />
| align="right" | 18.<br />
| [[Koprivnica]]<br />
| align="right" | 30.854<br />
|-<br />
| align="right" | 8.<br />
| [[Pula]]<br />
| align="right" | 57.460<br />
| width="40" |<br />
|-<br />
| align="right" | 9.<br />
| [[Karlovac]] <br />
| align="right" | 55.705<br />
| width="40" |<br />
|-<br />
| align="right" | 10.<br />
| [[Sisak]]<br />
| align="right" | 47.768<br />
| width="40" |<br />
|}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte Kroatiens}}<br />
<br />
=== Vor- und Frühgeschichte ===<br />
Die ältesten Siedlungsbelege auf dem Gebiet des heutigen Kroatien sind etwa 130.000 Jahre alt. Es existieren bedeutende [[Paläoanthropologie|paläoanthropologische]] Fundstätten: bei [[Krapina]] befinden sich die von [[Dragutin Gorjanović-Kramberger]] im Jahr 1899 entdeckte [[Krapina (archäologischer Fundplatz)|Neandertaler-Fundstätte]] Hušnjakovo brdo (mit [[Neandertalermuseum in Krapina|Neandertalermuseum]]) sowie die [[Vindija-Höhle]].<br />
Nahe der Stadt [[Vukovar]] befindet sich in Vučedol-Gradac die namensgebende Fundstätte der spät-äneolithischen [[Vučedol-Kultur]].<br />
<br />
=== Altertum und frühes Mittelalter ===<br />
[[Datei:Amphitheater Pula innen.jpg|miniatur|Unter [[Kaiser Augustus]] erbautes römisches Amphitheater in [[Pula]]]]<br />
<br />
Die ersten Siedlungen an der Ostküste des [[Adriatisches Meer|Adriatischen Meeres]] entstanden im 12. und 11.&nbsp;Jahrhundert v.&nbsp;Chr. im Zuge der Ionischen bzw. auch später der [[Große Griechische Kolonisation|großen griechischen Kolonisation]]. So geht die Gründung der Siedlung [[Split]] auf diese Zeit zurück (Split von ''[[Griechische Sprache|gr.]]'' ''Aspalatos'' oder ''Spalatos'' = Höhle).<ref>[[Liste antiker Stätten#Kroatien]]</ref> Im 4.&nbsp;Jahrhundert v.&nbsp;Chr. erwähnte der griechische Historiker [[Herodot]] außerdem die im [[Historien des Herodot|Werk]] beschriebenen [[Illyrer]] (ein [[Indogermanen|indogermanisches Volk]]) als zusätzlich ansässig gewordenes Volk. Ab der Mitte des 2.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. wuchs der politische Einfluss der [[Römisches Reich|Römer]] auf die illyrischen Stämme zwischen der Küste und der [[Pannonische Tiefebene|pannonischen Ebene]]. Im Jahr 34 v.&nbsp;Chr. verleibte [[Augustus|Oktavian, der spätere Kaiser Augustus]], nach einem 20 Jahre andauernden Krieg in der Schlacht von Zerek dieses Gebiet Rom ein. Zu Beginn des 1.&nbsp;Jahrhunderts wurde die römische [[Dalmatia|Provinz Dalmatia]], benannt nach dem Stamm der Delmatae, gebildet. Im Jahr 293 wurde unter der Herrschaft des [[Diokletian|Kaisers Diokletian]] die Provinz entlang des Flusses [[Drina]] geteilt. Nach Teilung des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] in West- und Ostrom im Jahre 395 kam das Gebiet Kroatiens zu Westrom.<br />
<br />
Nach Auflösung des Römischen Reiches, wurde das Gebiet des heutigen Kroatiens von [[Konstantinopel]] aus verwaltet. Im 6. Jahrhundert rückte das zentralasiatische Reitervolk der [[Awaren]] in das von den [[Langobarden]] geräumte Pannonien ein. Die Kroaten wurden im 7.&nbsp;Jahrhundert vom [[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] Kaiser [[Herakleios]] in ihr heutiges Siedlungsgebiet gerufen, um ihm beim Kampf gegen die [[Awaren]] zu helfen. Nach dem Bericht des Byzantinischen Kaisers [[Konstantin VII.]] Porphyrogennetos, stammten die Kroaten aus dem Gebiet des heutigen [[Galizien]]s.<br />
<br />
[[Datei:Zagreb, King Tomislav.JPG|miniatur|[[Tomislav|König-Tomislav-Platz]] in [[Zagreb]] – Tomislav war der erste kroatische König (910)]]<br />
<br />
Der Name der Kroaten ist erstmals in einer Quelle aus dem 9.&nbsp;Jahrhundert belegt. Der Name selber hat keine slawischen Wurzeln, sondern stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus dem persischen Raum.<br />
<br />
Im Jahr 879 wird Fürst [[Branimir]] von Papst [[Johannes VIII. (Papst)|Johannes VIII.]] mit „dux Croatorum“ angeschrieben und angesprochen, was seinerzeit einer Anerkennung des mittelalterlichen Kroatien gleichkommt.<br />
<br />
=== Kroatisches Königreich (925–1102) ===<br />
Um 925 wurde [[Tomislav]] der erste König Kroatiens. Gleichzeitig war dies auch der erste Königstitel in der Geschichte der Südslawen. Papst [[Johannes X. (Papst)|Johannes X.]] erkannte diesen Titel sofort an. Im Jahr 925 sprach ihn Johannes X. in einem Brief mit dem Titel ''rex croatorum'' (König der Kroaten) an.Während seiner Herrschaft fielen die [[Magyaren]] im pannonischen Becken ein. Tomislav verteidigte sein Königreich, das aus Zentralkroatien, [[Slawonien]] und Teilen [[Dalmatien]]s und [[Bosnien]]s bestand, erfolgreich gegen die Ungarn.<br />
<br />
[[Datei:Oton Ivekovic, Nikola Subic Zrinski.jpg|miniatur|[[Nikola Šubić Zrinski]] – ein kroatischer Feldherr im 16. Jahrhundert]]<br />
<br />
Seine Blütezeit erreichte das Königreich unter der Regentschaft von König [[Petar Krešimir IV]]. Unter seiner Herrschaft wurde im Jahr 1059 die Kirche in Anlehnung an den [[Römischer Ritus|Römischen Ritus]] reformiert. Dies war hinsichtlich des [[Schisma von 1054|Schismas von 1054]] und der Treue zu Rom von Bedeutung. Das Königreich existierte bis ins Jahr 1102 weiter.<br />
<br />
=== Kroatien in Personalunion mit Ungarn (1102–1526) ===<br />
<br />
Im Jahr 1102 erfolgte die Krönung des ungarischen Königs [[Koloman (Ungarn)|Koloman]] zum kroatischen König in [[Biograd na Moru|Biograd]] bei [[Zadar]] und Kroatien kam in [[Personalunion]] zu [[Königreich Ungarn|Ungarn]]. Kroatien behielt dabei eine eigene Verwaltung unter einem kroatischen [[Ban]] (Vizekönig bzw. dessen Stellvertreter). Die [[Pacta conventa (Kroatien)|Pacta conventa]], die die Beziehungen des kroatischen Adels zum König regelt, wurde traditionell ebenfalls ins Jahr 1102 datiert, hierfür gibt es aber keine Belege.<br />
<br />
Die [[Kroatien im Staatsverband mit Ungarn|Personalunion mit dem Königreich Ungarn]] blieb, mit Ausnahme der Türkenkriege im 16., 17. und frühen 18.&nbsp;Jahrhundert, und einiger anderer Unterbrechungen, in unterschiedlicher Form bis 1918 bestehen.<br />
<br />
=== Osmanisches Reich (1451–1699) und Habsburger (1527–1918) ===<br />
Seit Mitte des 15. Jahrhunderts waren Ungarn und Kroatien Angriffen des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] ausgesetzt. Nach der Niederlage der Ungarn und Kroaten gegen die Osmanen in der [[Schlacht bei Mohács (1526)]] wurde vom kroatischen Adel bei [[Charta von Cetingrad|der Versammlung von Cetingrad]] [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] von [[Habsburg]] zum [[Kroatien in der Donaumonarchie|kroatischen]] [[Könige von Kroatien|König]] gewählt.<br />
<br />
Die historischen kroatischen Landschaften [[Dalmatien]] und Teile [[Istrien]]s standen seit dem Spätmittelalter unter der Herrschaft der [[Republik Venedig]]. Die [[Republik Dubrovnik]] konnte als einziges der Gebiete des heutigen Kroatien vom 14.&nbsp;Jahrhundert bis zum Jahr 1808 ihre staatliche Unabhängigkeit bewahren.<br />
<br />
Kroatien war jahrhundertelang Kampfzone gegen das Osmanische Reich. Als Abwehr wurde die so genannte ''[[Militärgrenze]]'' errichtet, in der sich auch in bedeutender Zahl [[Orthodoxe Christen]] ansiedelten. Zeitweilig erhielten die Bewohner der Militärgrenze Privilegien in Form des [[Statuta Wallachorum]].<ref>[http://www.skdprosvjeta.com/page.php?id=33 Srpsko Kulturno Drustvo]</ref><br />
<br />
[[Datei:Ivan Zasche, Portret bana Josipa Jelacica.jpg|miniatur|[[Ban]] [[Josip Jelačić]]]]<br />
<br />
Nach den [[Koalitionskriege|napoleonischen Kriegen]] kamen 1815 ganz [[Königreich Dalmatien|Dalmatien]] und Istrien unter [[Donaumonarchie|österreichische]] Herrschaft, wurden jedoch aus politischen Gründen („divide et impera“) nicht verwaltungsmäßig mit dem übrigen Kroatien vereinigt, sondern zu separaten [[Kronland (Österreich)|Kronländern]]. Ab 1867 waren Dalmatien und [[Österreichisches Küstenland|Istrien]] Teil der [[Cisleithanien|österreichischen Reichshälfte]], während das [[Königreich Kroatien und Slawonien]] zur ungarischen Reichshälfte gehörte.<br />
<br />
[[Datei:Croatia-1848.gif|miniatur|Wappen des ''[[Königreich Kroatien und Slawonien|Dreieinigen Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slawonien]]'']]<br />
<br />
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs unter der kroatischen Bevölkerung das Verlangen nach mehr Selbstbestimmungsrechten und einem Ende der [[Magyarisierung]]spolitik Ungarns. In den Revolutionsjahren um 1848 verkörperte insbesondere [[Ban]] [[Josip Jelačić]] die Symbolfigur kroatischer Interessen, die nach Eigenverwaltung strebten. Den nationalen Bestrebungen wurde jedoch durch den [[Österreichisch-Ungarischer Ausgleich|Österreichisch-Ungarischen Ausgleich]] und den [[Ungarisch-Kroatischer Ausgleich|Ungarisch-Kroatischen Ausgleich]] 1867 ein Ende gesetzt. Das 19.&nbsp;Jahrhundert war auch geprägt vom so genannten [[Illyrische Bewegung|Illyrismus]], einer Bewegung, die zahlreiche kulturelle Veränderungen durchsetzte. Es kam zu einer Standardisierung der kroatischen Sprache und gleichzeitig wurde die Idee geboren, alle Südslawen in einem Staat zu vereinen.<br />
<br />
=== Entstehung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (1918–1941) ===<br />
Kroatien löste sich im Jahre 1918 am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] aus der [[Österreich-Ungarn|österreichisch-ungarischen Monarchie]]. Italienische Truppen begannen daraufhin mit der Besetzung von kroatischen Gebieten längs der Ostküste der Adria, da Italien im [[Londoner Vertrag 1915|Londoner Vertrag von 1915]] deren Annexion zugesagt worden war. Angesichts dessen beschloss der ''Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben'' Ende November 1918 die sofortige Vereinigung Kroatiens mit dem [[Königreich Serbien]], woraus dann das [[Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen]] entstand. Viele Kroaten lehnten aber die [[Monarchie|monarchistische]] Staatsform ab, fühlten sich benachteiligt und verlangten für Kroatien die Gründung einer [[Republik]]. Dazu kam, dass die [[Verfassung]] eine zentralistische Staatsorganisation und die Auflösung der historischen Provinzen vorsah, was den Serben als zahlenmäßig größtem Volk de facto die Vorherrschaft sicherte.<br />
<br />
1928 wurden im jugoslawischen Parlament mehrere kroatische Politiker erschossen, darunter [[Stjepan Radić]], der Anführer der kroatischen Fraktion. Nach einer Staatskrise löste 1929 König [[Alexander I. (Jugoslawien)|Aleksandar I.]] das Parlament auf, führte eine Königsdiktatur ein und benannte den Staat in ''[[Königreich Jugoslawien]]'' um. Seine Macht stützte sich auf das Militär.<br />
<br />
Gleichzeitig floh ein Teil der kroatischen politischen Elite ins Ausland. Teile davon bildeten die von [[Ante Pavelić]] angeführte und von [[Mussolini]] unterstützte faschistische [[Ustaša]]-Bewegung, die mit Gewalt gegen das Königreich Jugoslawien kämpfte. 1934 wurde von ihnen bei einem Attentat in [[Marseille]] König Alexander erschossen.<br />
<br />
1939 wurde am Vorabend des Zweiten Weltkrieges eine Aussöhnung versucht und mit dem Vertrag Cvetković-Maček die [[Banovina Hrvatska]] innerhalb Jugoslawiens geschaffen.<br />
<br />
=== Kroatien im Zweiten Weltkrieg ===<br />
[[Datei:Jasenovac Memorial Park.JPG|miniatur|Denkmal für die Opfer des [[KZ Jasenovac|Konzentrationslagers Jasenovac]]]]<br />
<br />
{{Hauptartikel|Unabhängiger Staat Kroatien}}<br />
<br />
Vier Tage nach dem Überfall [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschlands]] auf das ''Königreich Jugoslawien'' marschierte am 10.&nbsp;April 1941 die [[Wehrmacht]] in [[Zagreb]] ein. Am 17.&nbsp;April 1941 kapitulierte Jugoslawien vor den [[Achsenmächte]]n. Kroatien wurde zum deutschen [[Vasallenstaat]]. Mit Unterstützung der Achsenmächte hatte die [[Ustaša]] unter [[Ante Pavelić]] bereits am 10.&nbsp;April den ''[[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängigen Staat Kroatien]]'' (''NDH'') ausgerufen. Faktisch war der Ustascha-Führer Ante Pavelić unter dem Titel ''Poglavnik'' Staatschef des Unabhängigen Staates Kroatien. Er errichtete eine faschistische Diktatur, die hunderttausende [[Juden]], [[Serben]], [[Roma]], kroatische Antifaschisten u.&nbsp;a. systematisch verfolgte und ermordete.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.operationlastchance.org/CROATIA_OLC%20Activities_1.htm | titel=Operation: Last Chance | zugriff=2011-03-29}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.ushmm.org/museum/exhibit/online/jasenovac/frameset.html | titel=United States Holocaust Museum: Holocaust Era in Croatia 1941-1945 | zugriff=2011-03-29}}</ref> Traurige Berühmtheit hat dabei das Konzentrationslager [[KZ Jasenovac|Jasenovac]] erlangt, das auch als „Auschwitz des Balkans“ in die Geschichte einging. Vom Sommer 1941 an begann ein bewaffneter Aufstand der kroatischen Kommunisten gegen das Ustaša-Regime, die als Teil der [[Jugoslawische Partisanen|jugoslawischen Partisanenbewegung]] im Laufe der Jahre 1942 und 1943 einen großen Teil des Landes unter ihre Kontrolle bringen konnten. Neben [[Josip Broz Tito|Tito]] war [[Andrija Hebrang (1899–1949)|Andrija Hebrang]] eine der Führungspersönlichkeiten. Nach der Niederlage der Achsenmächte und ihrer Verbündeten kam es 1945 seitens der [[Jugoslawische Volksbefreiungsarmee|jugoslawischen Volksbefreiungsarmee]] zu Verbrechen an den Kriegsverlierern, vor allem beim [[Massaker von Bleiburg]].<br />
<br />
=== Kroatien als Teilrepublik Jugoslawiens (1945–1991) ===<br />
{{Hauptartikel|Sozialistische Republik Kroatien}}<br />
<br />
Nach Kriegsende wurde Kroatien eine von sechs Teilrepubliken ''(Sozialistische Republik Kroatien)'' der neu gegründeten ''Föderativen Volksrepublik Jugoslawien'', ab 1963 ''Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien ([[SFRJ]])'', unter der Regierung [[Josip Broz Tito|Titos]].<br />
<br />
[[Datei:Flag of SR Croatia.svg|miniatur|Flagge der [[Sozialistische Republik Kroatien|Sozialistischen Republik Kroatien]] (1945–1990)]]<br />
<br />
Im Jahre 1971 wurde die Protest- und Reformbewegung [[Kroatischer Frühling]] niedergeschlagen. Nach dem Tod Titos 1980 nahmen die Spannungen zwischen Kroatien und der von Serben dominierten jugoslawischen Regierung zu. Ende der achtziger Jahre hatten sich aus den Bestrebungen nach mehr Autonomie die Forderungen nach der Unabhängigkeit von [[Jugoslawien]] entwickelt. Der Kroate [[Franjo Tuđman]], der an der Seite Titos gegen das [[Ustascha]]-Regime gekämpft hatte, erlangte bei der kroatischen Bevölkerung großen Zuspruch. Nachdem die geschwächte jugoslawische Regierung ein [[Mehrparteiensystem]] zugelassen hatte, gründete Tuđman 1990 die [[Hrvatska demokratska zajednica|Kroatische Demokratische Gemeinschaft]] (HDZ), die bald den Charakter einer Volkspartei annahm. Seine Forderung nach einem unabhängigen Kroatien löste bei den Serbischstämmigen, die laut damaliger Verfassung das zweite Staatsvolk darstellten, Proteste aus, doch die HDZ gewann bei den Wahlen am 22./23. April bzw. 6./7. Mai 1990 mit 40 Prozent der abgegebenen Stimmen 67,5 Prozent der Parlamentssitze.<ref>Dunja Melčić: ''Der Jugoslawien-Krieg.'' Westdeutscher Verlag, Opladen/Wiesbaden 1999, ISBN 3-531-13219-9, S. 544.</ref> Tuđman wurde anschließend zum Präsidenten gewählt.<br />
<br />
=== Kroatien als unabhängiger Staat (1991–heute) ===<br />
{{siehe auch|Beitrittsverhandlungen Kroatiens mit der Europäischen Union}}<br />
<br />
==== Unabhängigkeitskrieg (1991–1995) ====<br />
{{Hauptartikel|Kroatienkrieg}}<br />
<br />
[[Datei:Flag of Croatia.svg|miniatur|Heutige [[kroatische Flagge]]]]<br />
<br />
Nachdem sich am 19. Mai 1991 in einem Referendum über die Unabhängigkeit Kroatiens 93,2 % der Wahlbeteiligten für die Souveränität ausgesprochen hatten, erklärte Kroatien im Juni 1991 unter Franjo Tuđman seine Unabhängigkeit. Die erste Anerkennung erfolgte am 26.&nbsp;Juni 1991 durch [[Slowenien]], das sich ebenfalls gerade für unabhängig erklärt hatte.<ref>[http://www.mfa.hr/MVP.asp?pcpid=1177 Kroatisches Außenministerium]</ref> Die de facto von Serbien dominierte Jugoslawische Volksarmee versuchte die Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen. Der militärische Versuch, kroatische Gebiete sowohl mit großem als auch geringem Anteil an serbischer Bevölkerung von Kroatien abzuspalten und mittelfristig an Serbien anzugliedern, mündete in den fast vier Jahre andauernden Kroatienkrieg, der erst nach militärischen Erfolgen der Kroaten 1995 in der [[Operation Oluja|Militäroperation „Sturm“]] mit dem [[Abkommen von Erdut]] vom 12. November 1995 endete.<br />
<br />
==== Nach Wiederherstellung des Friedens ====<br />
Im Oktober 2001 unterzeichnete Kroatien ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der [[Europäische Union|Europäischen Union]].<ref>[http://europa.eu/bulletin/de/200110/p106056.htm EU Bulletin 10-2001]</ref> Es sichert Kroatien den freien Zugang zum Europäischen Binnenmarkt, verlangt aber auch umfangreiche Wirtschafts- und Sozialreformen. Die Änderung des Wirtschaftssystems vom [[Sozialismus]] in eine [[soziale Marktwirtschaft]] zog zahlreiche wirtschaftspolitische Maßnahmen nach sich. Ein Schwerpunkt ist die weitere Privatisierung von Unternehmen und die Schaffung von Investitionsanreizen.<ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Kroatien/Innenpolitik.html, Kroatien Innenpolitik]</ref> Seit dem 18. Juni 2004 war Kroatien offizieller [[Beitrittskandidaten der EU|EU-Beitrittskandidat]]. Allerdings begannen die [[Beitrittsverhandlungen Kroatiens mit der Europäischen Union|Beitrittsverhandlungen]] erst nach einem Beschluss der EU-Außenminister vom 3.&nbsp;Oktober 2005, da Kroatien bis dahin nach Auffassung der [[EU-Kommission]] nur mangelhaft mit dem [[Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien|Haager Kriegsverbrechertribunal]] kooperiert hatte.<ref>[http://archiv.bundesregierung.de/Content/DE/Archiv16/Artikel/2005/11/2005-11-08-europa-beitrittskandidat-kroatien.html Mitteilung der deutschen Bundesregierung zur Aufnahme der EU-Beitrittsverhandlungen]</ref> Weitere Reformen waren im Bereich Justiz und Soziales notwendig. Ferner wurde der Kampf gegen Korruption als eine Grundvoraussetzung für eine EU-Vollmitgliedschaft angesehen. Im November 2008 wurden Kroatien gute Fortschritte bescheinigt und ein Abschluss der Beitrittsverhandlungen für 2009 in Aussicht gestellt.<ref>http://www.euronews.net/de/article/05/11/2008/ec-report-card-shows-enlargement-candidates-are-a-mixed-bag/</ref><br />
<br />
Die Beitrittsverhandlungen wurden allerdings im Jahr 2009 für mehrere Monate wegen eines Streits mit Slowenien über den Grenzverlauf in der Bucht von [[Piran]] unterbrochen. Erst im September 2009 konnte dabei eine Einigung erzielt werden, so dass die Beitrittsverhandlungen fortgesetzt werden konnten. Der für die Erweiterung zuständige EU-Kommissar erklärte im Juni 2011 die Verhandlungen für „erfolgreich beendet“. Seither prüften Experten der Mitgliedsländer die von der EU-Kommission mit Kroatien verhandelten Ergebnisse, vor allem in den Bereichen Justiz, Wettbewerb und Haushalt.<br />
<br />
Das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] genehmigte den Beitritt im Dezember 2011, woraufhin die scheidende kroatische Regierungschefin Jadranka Kosor und der kroatische Präsident Ivo Josipovic in feierlicher Zeremonie gemeinsam mit allen Staats- und Regierungschefs der EU den EU-Beitrittsvertrag für Kroatien am 9. Dezember 2011 auf dem EU-Gipfel in Brüssel unterzeichneten. In einem [[Referendum]] am 22. Januar 2012 stimmten 67,27 Prozent der Abstimmenden für einen Beitritt zur EU.<ref>[http://www.izbori.hr/izbori/dip_ws.nsf/0/285B8CAADE86805FC12579920040C324/$File/Sluzbeni_potpuni_rezultati_glasovanja_referendum.pdf ''Offizielles Endergebnis des Referendums über den Beitritt der Republik Kroatien zur Europäischen Union.'' Staatliche Wahlkommission der Republik Kroatien, 27. Januar 2012] (PDF; 2,0&nbsp;MB)</ref> Die Beteiligung am Referendum betrug nur 43,51 Prozent, aber auch damit ist das Ergebnis des Referendums entsprechend der kroatischen Verfassung gültig. <br />
<br />
Am 1. Juli 2013 wurde Kroatien der 28. Mitgliedstaat der EU. Bereits am 14. April 2013 wurden die zwölf kroatischen Vertreter für das EU-Parlament gewählt.<ref>[http://www.zeit.de/news/2013-03/01/kroatien-kroatien-haelt-schon-vor-eu-beitritt-europawahl-ab-01184206 ZEIT online: Kroatien hält schon vor EU-Beitritt Europawahl ab]</ref><br />
<br />
== Politik und Verwaltung ==<br />
Die Verfassung vom Dezember 1990 (''Ustav Republike Hrvatske'') definiert die Republik Kroatien (''Republika Hrvatska'') als Staat des kroatischen Volkes und der nationalen Minderheiten. Als Strukturprinzipien gibt sie die Grundsätze der Demokratie sowie der Rechts-, Sozial- und Einheitsstaatlichkeit vor. Das ursprünglich präsidial-demokratisch geprägte Regierungssystem wurde im Jahr 2000 zu einer parlamentarischen Demokratie umgeformt. Grundlegender Maßstab für die Ausübung von Hoheitsgewalt sind die in der Verfassung vorgesehenen Menschenrechte. Für hoheitliche Institutionen ist eine personelle Vertretung der nationalen Minderheiten vorgesehen; ihre Sprachen und Schriftzeichen sind in einzelnen Gebieten auch im amtlichen Gebrauch. Staat und Kirche sind voneinander getrennt; es gibt keine Staatsreligion.<br />
<br />
Am 16. Oktober 2007 wurde Kroatien für zwei Jahre als nichtständiges Mitglied in den [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]] gewählt. Kroatien hält derzeit den Vorsitz im [[Südosteuropäischer Kooperationsprozess|Südosteuropäischen Kooperationsprozess (SEKP)]]. Der Staat ist seit April 2009 Mitglied der [[NATO]] und hat am 9. Dezember 2011 die Beitrittsurkunde zur EU in Brüssel unterzeichnet. Nach den Beschlüssen auf EU-Ebene und des kroatischen Parlaments sowie dem erfolgreichen Referendum Anfang 2012 wurde Kroatien am 1. Juli 2013 EU-Mitglied.<br />
<br />
=== Parlament ===<br />
Das [[Kroatisches Parlament|Parlament (''Sabor'') in Kroatien]] ist ein Ein-Kammer-Parlament und hat 151 Abgeordnete. Die zweite Kammer, das ''Haus der Gespanschaften'' (kroatisch: ''Županijski dom''), wurde im März 2000 abgeschafft. Die Abgeordneten des Sabor werden durch [[Verhältniswahl]] bestimmt, bei der eine [[Fünf-Prozent-Hürde|Fünf-Prozent-Klausel]], bezogen auf einzelne Wahlkreise, gilt. Es gibt einen besonderen Wahlkreis für Auslandskroaten, denen drei Sitze im Sabor reserviert wurden. Zusätzlich sind acht Abgeordnetensitze für nationale Minderheiten reserviert. Alle Bürger ab dem 18.&nbsp;Lebensjahr sind wahlberechtigt. Die letzten Parlamentswahlen fanden am 4. Dezember 2011 statt. Mit 80 Sitzen errang die sozialliberale „Kukuriku-Koalition“ aus SDP, HNS, IDS und HSU die Mehrheit im Parlament. Einschließlich der Mandate der Auslandskroaten kamen die bisher regierende konservative HDZ mit ihren Koalitionsparteien HGS und Demokratische Mitte auf 47 Sitze.<ref>[http://travel-croatia.de/parlamentswahl2011.html Wahlergebnisse der Parlamentswahl 2011 in Kroatien] abgerufen am 21. November 2012</ref><br />
<br />
=== Präsident ===<br />
[[Datei:Ivo Josipović, Hypo centar (cropped).jpg|miniatur|[[Ivo Josipović]] (Präsident)]]<br />
<br />
Der [[Staatspräsident|Präsident]] (''Predsjednik Republike Hrvatske'') wird für fünf Jahre unmittelbar durch das Volk gewählt. Er ist das [[Staatsoberhaupt]] und der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Während seiner Amtszeit darf er keiner politischen Partei angehören. Nach Parlamentswahlen vergibt er den Auftrag zur Regierungsbildung und ernennt nach Zustimmung des Parlaments den [[Premierminister]]. Unter besonderen Voraussetzungen kann er das Parlament auflösen und Neuwahlen ausschreiben. Die Ausfertigung der vom Parlament beschlossenen Gesetzesvorlagen darf er nicht ablehnen; hält er eine Norm für verfassungswidrig, so kann er sie dem Verfassungsgericht zur Prüfung vorlegen.<ref>vgl. Artikel 88 der [http://narodne-novine.nn.hr/clanci/sluzbeni/232289.html kroatischen Verfassung]</ref> Auf dem Gebiet der Außenpolitik wird er in Zusammenarbeit mit der Regierung auch gestaltend tätig. Amtsinhaber ist seit Februar 2010 [[Ivo Josipović]].<br />
<br />
=== Regierung und Verwaltung ===<br />
[[Datei:16 obljetnica vojnoredarstvene operacije Oluja 04082011 Zoran Milanovic 38.jpg|miniatur|hochkant|Zoran Milanović, Premierminister seit Dezember 2011]]<br />
<br />
{{Hauptartikel|Politik in Kroatien|Regierung der Republik Kroatien}}<br />
<br />
Die Regierung (''Vlada Republike Hrvatske'') ist das wichtigste Staatsleitungsorgan und oberste gesetzesvollziehende Behörde. Sie besteht aus dem [[Premierminister]] (''predsjednik Vlade'') sowie den Vizepräsidenten und Ministern. Vor Amtsantritt muss der Regierung durch Parlamentsbeschluss das Vertrauen ausgesprochen werden. Sie kann auch Gesetzesvorlagen einbringen und bei gesetzlicher Ermächtigung Rechtsverordnungen erlassen. Bei der Amtsausübung ist sie dem Parlament verantwortlich. Durch [[Misstrauensvotum]] kann sie vom Parlament zum Rücktritt gezwungen werden. An der noch amtierenden Regierungskoalition sind vier Parteien beteiligt. Premierminister ist seit Dezember 2011 [[Zoran Milanović]] (SDP).<br />
<br />
Die innere Staatsverwaltung erfolgt unter Aufsicht der Regierung. Den Ministerien kommt hierbei die Stellung von mittleren Verwaltungsbehörden zu. Daneben gibt es für das Gebiet einer jeden Gespanschaft eine untere Verwaltungsbehörde. Für besondere Aufgabenbereiche können Sonderbehörden geschaffen werden.<br />
<br />
Den Bürgern steht ein einklagbares Recht auf kommunale Selbstverwaltung zu. Aufgaben, deren Bedeutung nicht über ein bestimmtes Gebiet hinausgeht, werden hierbei von den kommunalen Selbstverwaltungskörperschaften eigenverantwortlich erfüllt. Das Recht auf Selbstverwaltung wird lokal in 426 Gemeinden (''općine'') und 124 Städten (''gradovi'') sowie regional in 20 [[Verwaltungsgliederung Kroatiens|Gespanschaften]] (''županije'') und der Stadt Zagreb unter staatlicher Aufsicht ausgeübt. Darüber hinaus können den Kommunen auch staatliche Aufgaben übertragen werden.<br />
<br />
=== Rechtsprechung und Gerichte ===<br />
Die Ausübung der rechtsprechenden Gewalt ist formell unabhängig. Die Gerichtsprozesse verlaufen jedoch äußerst langwierig. Zivilrechtsverfahren ziehen sich im Durchschnitt bis zu zehn Jahre hin. In den kroatischen Medien und seitens der EU wird immer wieder auf die fehlende Rechtssicherheit und auf Fälle von Korruption hingewiesen.<ref>[http://www.tagesschau.de/ausland/interview-kroatien100.html tagesschau.de]</ref> Höchstes Fachgericht ist der [[Oberster Gerichtshof der Republik Kroatien|Oberste Gerichtshof]] (''Vrhovni sud Republike Hrvatske''). Die unteren Instanzen sind in einen allgemeinen, straf-, handels- und verwaltungsgerichtlichen Rechtsweg unterteilt.<br />
<br />
Das [[Verfassungsgericht]] (''Ustavni sud Republike Hrvatske'') übt die rechtsprechende Gewalt auf dem Gebiet des Verfassungsrechts aus. Die Verfassungsrichter werden durch das Parlament für acht Jahre gewählt. Bei Verfassungswidrigkeit kann es Gesetze, behördliche Akte und Urteile aufheben; außerdem entscheidet es bei Streitigkeiten zwischen den anderen Verfassungsorganen. Mit der Verfassungsbeschwerde kann sich der Bürger selbst gegen Rechtsakte der Behörden und Gerichte an das Verfassungsgericht wenden, wenn der fachgerichtliche Rechtsweg erschöpft ist. In anderen Fällen kann nur ein besonderer Bürgeranwalt (''pučki pravobranitelj'') das Verfahren betreiben. Amtierende Präsidentin des Verfassungsgerichts ist Jasna Omejec.<br />
<br />
=== Politische Parteien ===<br />
Die größten Parteien Kroatiens sind die [[Christdemokratie|christdemokratische]] [[Hrvatska demokratska zajednica]] (''HDZ'') und die [[Sozialdemokratie|sozialdemokratische]] [[Socijaldemokratska Partija Hrvatske]] (''SDP''). Kleinere Parteien sind die [[Hrvatska socijalno-liberalna stranka|Sozial-liberale Partei (''HSLS'')]], die [[Hrvatska seljačka stranka|Bauernpartei (''HSS'')]], die [[Hrvatska narodna stranka|Volkspartei (''HNS'')]], die [[Istarski demokratski sabor|Istrische Demokratische Versammlung (''IDS'')]], die [[Hrvatska krščanska demokratska unija|Christlich-Demokratische Union (''HKDU'')]], die slawonische Regionalpartei, die [[Hrvatska stranka prava|Partei des Rechts (''HSP'')]] sowie die [[Nezavisni demokrati|Unabhängigen Demokraten]].<br />
<br />
=== Verwaltungsgliederung ===<br />
[[Datei:Kroatien - Politische Gliederung (Karte).png|miniatur|[[Verwaltungsgliederung Kroatiens|Karte der Gespanschaften]]]]<br />
<br />
{{Hauptartikel|Verwaltungsgliederung Kroatiens}}<br />
<br />
Kroatien ist in 20 [[Gespanschaft]]en (kroatisch: ''županija'', Mehrzahl: ''županije'') und die Hauptstadt [[Zagreb]], die selbst die Kompetenzen einer Gespanschaft hat, gegliedert. Die Gespanschaften haben Flächen zwischen etwa 1.000 und 5.000&nbsp;km². Jede Gespanschaft verfügt über eine gewählte ''Gespanschaftsversammlung'' (kroatisch: ''županijska skupština''). An der Spitze der Verwaltung einer Gespanschaft steht der ''[[Gespan]]'' (kroatisch: ''župan''), der von der Gespanschaftsversammlung gewählt und vom Staatspräsidenten bestätigt wird.<br />
<br />
Die Gespanschaften gliedern sich ihrerseits in [[Općina|Općine]] ({{DeS|„Gemeinden“}}), von denen ein Teil den Status einer [[Stadt]] (kroatisch: ''grad'') hat. Insgesamt ist die Verwaltung in 124 Städte und 426 Gemeinden unterteilt. 58 % der Bevölkerung lebt in Städten.<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
! Nr.<br />
! Übersetzung<br />
! Kroatische Bezeichnung<br />
! Verwaltungssitz<br />
|-<br />
| align="right" | 1<br />
| [[Gespanschaft Zagreb]]<br />
| ''Zagrebačka županija''<br />
| [[Zagreb]]<br />
|-<br />
| align="right" | 2<br />
| [[Gespanschaft Krapina-Zagorje]]<br />
| ''Krapinsko-zagorska županija''<br />
| [[Krapina]]<br />
|-<br />
| align="right" | 3<br />
| [[Gespanschaft Sisak-Moslavina]]<br />
| ''Sisačko-moslavačka županija''<br />
| [[Sisak]]<br />
|-<br />
| align="right" | 4<br />
| [[Gespanschaft Karlovac]]<br />
| ''Karlovačka županija''<br />
| [[Karlovac]]<br />
|-<br />
| align="right" | 5<br />
| [[Gespanschaft Varaždin]]<br />
| ''Varaždinska županija''<br />
| [[Varaždin]]<br />
|-<br />
| align="right" | 6<br />
| [[Gespanschaft Koprivnica-Križevci]]<br />
| ''Koprivničko-križevačka županija''<br />
| [[Koprivnica]]<br />
|-<br />
| align="right" | 7<br />
| [[Gespanschaft Bjelovar-Bilogora]]<br />
| ''Bjelovarsko-bilogorska županija''<br />
| [[Bjelovar]]<br />
|-<br />
| align="right" | 8<br />
| [[Gespanschaft Primorje-Gorski kotar]]<br />
| ''Primorsko-goranska županija''<br />
| [[Rijeka]]<br />
|-<br />
| align="right" | 9<br />
| [[Gespanschaft Lika-Senj]]<br />
| ''Ličko-senjska županija''<br />
| [[Gospić]]<br />
|-<br />
| align="right" | 10<br />
| [[Gespanschaft Virovitica-Podravina]]<br />
| ''Virovitičko-podravska županija''<br />
| [[Virovitica]]<br />
|-<br />
| align="right" | 11<br />
| [[Gespanschaft Požega-Slawonien]]<br />
| ''Požeško-slavonska županija''<br />
| [[Požega (Kroatien)|Požega]]<br />
|-<br />
| align="right" | 12<br />
| [[Gespanschaft Brod-Posavina]]<br />
| ''Brodsko-posavska županija''<br />
| [[Slavonski Brod]]<br />
|-<br />
| align="right" | 13<br />
| [[Gespanschaft Zadar]]<br />
| ''Zadarska županija''<br />
| [[Zadar]]<br />
|-<br />
| align="right" | 14<br />
| [[Gespanschaft Osijek-Baranja]]<br />
| ''Osječko-baranjska županija''<br />
| [[Osijek]]<br />
|-<br />
| align="right" | 15<br />
| [[Gespanschaft Šibenik-Knin]]<br />
| ''Šibensko-kninska županija''<br />
| [[Šibenik]]<br />
|-<br />
| align="right" | 16<br />
| [[Gespanschaft Vukovar-Srijem]]<br />
| ''Vukovarsko-srijemska županija''<br />
| [[Vukovar]]<br />
|-<br />
| align="right" | 17<br />
| [[Gespanschaft Split-Dalmatien]]<br />
| ''Splitsko-dalmatinska županija''<br />
| [[Split]]<br />
|-<br />
| align="right" | 18<br />
| [[Gespanschaft Istrien]]<br />
| ''Istarska županija''<br />
| [[Pazin]]<br />
|-<br />
| align="right" | 19<br />
| [[Gespanschaft Dubrovnik-Neretva]]<br />
| ''Dubrovačko-neretvanska županija''<br />
| [[Dubrovnik]]<br />
|-<br />
| align="right" | 20<br />
| [[Gespanschaft Međimurje]]<br />
| ''Međimurska županija''<br />
| [[Čakovec]]<br />
|-<br />
| align="right" | 21<br />
| Stadt [[Zagreb]]<br />
| ''Grad Zagreb''<br />
|<br />
|}<br />
<br />
== Militär ==<br />
{{Hauptartikel|Kroatische Streitkräfte}}<br />
<br />
Die [[Kroatische Armee]] umfasst in ihrer [[Friedensstärke]] etwa 15.000 Soldaten. Die Anzahl der Reservisten beträgt 111.000 Soldaten, von denen sich etwa 32.360 in Bereitschaft befinden. Insgesamt stehen 856.946 Bürger Kroatiens bereit für den Verteidigungsfall.<br />
<br />
Der Wehretat der Republik Kroatien betrug 1997 etwa 1,1 Milliarden USD (1997), etwas über 5 % des Bruttosozialproduktes; 2006 lag er bei etwa 0,701 Milliarden USD (1,65 % des [[BIP]]).<ref name="CSIS">{{Internetquelle | url=http://www.csis.org/media/csis/pubs/080424-chao-europeandefense.pdf | titel=Center for strategic & International Studies; „Trends in European Defense Spending, 2001–2006“ | zugriff=2012-04-06 | format=PDF; 342&nbsp;kB}} Seite 13 ff.</ref><br />
<br />
Der Oberbefehlshaber der Armee Kroatiens ist der [[Staatspräsident]] der Republik Kroatien. Der [[Sabor]], das kroatische Parlament, verfügt über die Kontrolle der Streitkräfte, den Wehretat und die strategische Entwicklung.<br />
<br />
=== Beitritt zur NATO ===<br />
Seit den 1990er Jahren strebte Kroatien eine Mitgliedschaft in der [[NATO]] an. Insbesondere die Flüchtigkeit des mutmaßlichen Kriegsverbrechers [[Ante Gotovina]] war dabei lange Zeit ein Hindernis. Am 1.&nbsp;April 2009 trat die Mitgliedschaft in Kraft.<br />
<br />
=== Auslandseinsätze ===<br />
Kroatische Truppen sind bereits seit November 2003 Teil der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in [[Afghanistan]] ([[International Security Assistance Force|ISAF]]), unter der Leitung der NATO (Bildung eines regionalen Aufbauteams für den Handel der Stadt [[Kunduz]] und Demilitarisierungsprogramme). Am 1. August 2013 betrug die Stärke der dort stationierten Truppen 181 Mann.<ref>[http://www.isaf.nato.int/images/stories/File/Placemats/2013-08-01%20ISAF%20Placemat-final.pdf www.isaf.nato.int]. Key Facts and Figures. August 1, 2013 (PDF; 904 KB). Aufgerufen am 14. Oktober 2013.</ref><br />
<br />
Die Kroatischen Streitkräfte werden auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen im Rahmen der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] eingesetzt:<br />
<br />
* [[MINURSO]] in der [[Westsahara]] (MINURSO – United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara)<br />
* [[UNAMSIL]] in [[Sierra Leone]] (UNAMSIL – United Nations Assistance Mission to Sierra Leone)<br />
* [[UNMEE]] in [[Äthiopien]] und [[Eritrea]] (UNMEE – United Nations mission in Ethiopia and Eritrea)<br />
* [[UNMOGIP]] in [[Indien]] und [[Pakistan]] (UNMOGIP – United Nations military observer group in India and Pakistan)<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
{{Hauptartikel|Wirtschaft Kroatiens}}<br />
<br />
=== Wirtschaft vor den Jugoslawienkriegen ===<br />
Vor dem [[Kroatien-Krieg]] hatte Kroatien, gemessen am Anteil des jugoslawischen BIP, die zweithöchste Wirtschaftsleistung<ref>[[Tobias Pflüger]], Martin Jung: ''Krieg in Jugoslawien.'' 2. Auflage. 1994, ISBN 3-9803269-3-4, S. 29.</ref> und stand gemessen am BIP/Einwohner auch an zweiter Stelle<ref>nach BIP/Einwohner, nach ''Der Fischer Weltalmanach.'' 1989, ISBN 3-596-19090-8.</ref> der jugoslawischen Teilrepubliken.<br />
<br />
=== Geostrategische Position Kroatiens ===<br />
Kroatien befindet sich am Schnittpunkt der beiden [[Paneuropäische Verkehrskorridore|paneuropäischer Verkehrskorridore]] [[Mitteleuropa]]–[[Türkei]] ([[Paneuropäischer Verkehrskorridor X|Korridor X]]) und [[Adriatisches Meer|Adria]]–[[Ukraine]] bzw. –[[Baltikum]] (Korridor&nbsp;V).<br />
<br />
Durch Kroatien verlaufen zudem wichtige Erdölpipelines (z.&nbsp;B. die Adria-Anbindung der [[Erdölleitung Freundschaft]]).<br />
<br />
=== Offizielle Berichte ===<br />
Die kroatische Wirtschaft blieb 2012 im vierten Jahr in Folge ohne Wachstum.<ref name="kroatien.ahk.de">[http://kroatien.ahk.de/laenderinfo/wirtschaft/ Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer]</ref> Für 2013 rechnen Experten mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent<ref>[http://derstandard.at/1362107756177/CEE-Region-in-schlechter-Verfassung Kroatien folgt Slowenien in den Keller]</ref> Nach dem EU-Beitritt muss Kroatien mit einem Verfahren wegen eines „exzessiven Budgetdefizits“ rechnen. Es wird 2013 und 2014 voraussichtlich bei 4 bis 4,5 Prozent des BIP liegen. Neben [[Standard & Poor’s]] hat auch die Ratingagentur [[Moody’s]] Kroatiens Kreditwürdigkeit gesenkt.<ref>[http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=757780.html GTAI - Internationale Märkte]</ref><br />
<br />
Kroatien war bis zum [[Beitrittsverhandlungen_Kroatiens_mit_der_Europäischen_Union|EU-Beitritt]] im Juli 2013 Mitglied des [[Mitteleuropäisches Freihandelsabkommen|mitteleuropäischen Freihandelsabkommens]] (CEFTA) und die Europäische Union ist der wichtigste Handelspartner des Landes.<ref>[http://www.europarl.europa.eu/news/en/headlines/content/20111129FCS32711/3/html/MEPs-to-vote-on-accession-of-Croatia-to-EU-Thursday MEPs to vote on accession of Croatia to EU Thursday, European Parliament/News]</ref><br />
<br />
Im „[[Global Gender Gap Report]] 2006“ des [[Weltwirtschaftsforum]]s belegte Kroatien im weltweiten Ranking den 17. Platz.<ref>[http://www.weforum.org/en/initiatives/gcp/Gender%20Gap/index.htm World Economic Forum, „The Global Gender Gap Report 2006“ (englisch)]</ref> Im Bericht werden etwa die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, die Beteiligung von Frauen in der Politik sowie in entscheidenden Wirtschaftspositionen eines Staates untersucht.<br />
<br />
=== Landwirtschaft ===<br />
Die Hälfte (53,16 %) der Landfläche wird als Agrarfläche genutzt. 2007 wurden 7,2 % des Wirtschaftseinkommens durch die Landwirtschaft erzielt, wobei etwa 2,7 % der Bevölkerung in diesem Sektor tätig waren.<ref name="CIA- The World Factbook"/> Zu der bewirtschafteten Landflächen gehören vor allem die fruchtbaren Böden im Save-Drau-Zwischenstromland, die intensiv genutzt werden. Die wichtigsten angebauten Früchte sind [[Zuckerrübe]]n, [[Kartoffeln]], [[Weizen]] und [[Mais]]. In klimatisch begünstigten Lagen werden auch einige Sonderkulturen angebaut, vor allem [[Wein]] und [[Obst]]. In Süddalmatien werden mit [[Tabak]] und [[Zitrusfrüchte]]n hohe Ernteerträge erzielt. In der Viehhaltung dominieren die [[Rinderzucht|Rinder]]-, [[Hausschaf|Schaf]]- und [[Schweinezucht]]. In Dalmatien ist der [[Fischerei|Fischfang]] eine wichtige Einkommensquelle.<br />
<br />
=== Bergbau ===<br />
Kroatien ist relativ reich an Bodenschätzen. Vor Ausbruch der [[Jugoslawienkriege]] 1991 war die Bergbauindustrie einer der bedeutendsten Arbeitgeber. [[Erdgas]], [[Erdöl]], [[Steinkohle]], [[Braunkohle]], [[Bauxit]], [[Eisenerz]] und [[Porzellanerde]] ([[Kaolin]]) gehören zu den wichtigsten Rohstoffen Kroatiens. In manchen Regionen gibt es auch kleine Vorkommen von [[Calcium]], [[Naturasphalt]], [[Kieselerde]], [[Glimmer]] und [[Mineralsalze|Salz]]. Darüber hinaus werden [[Graphit]] und Baumaterialien (vor allem Betongrundstoffe) abgebaut.<br />
<br />
=== Industrie ===<br />
[[Datei:Ina logo.svg|miniatur|Der Mineralöl- und Gas-Konzern ''[[Industrija nafte|INA]]'' ist mit rund 17.000 Angestellten das zweitgrößte Unternehmen in Kroatien]]<br />
<br />
Die vorherrschenden Industriebetriebe in Kroatien sind [[Erdölraffinerie]]n, Eisen- und [[Stahlerzeugung|Stahlwerke]], [[Schiffswerft]]en, [[Chemieunternehmen]] und Produktionsstätten für [[Nahrungsmittel]], [[Maschine]]n, [[Zement]] und [[Beton]], [[Metall]]waren und [[Textilien]]. Die ehemals bedeutende Bergbauindustrie verzeichnet seit einigen Jahren Rückgänge in der Produktion. Viele der Industriebetriebe Kroatiens wurden im [[Kroatienkrieg]] zerstört oder beschädigt. Der Wiederaufbau der Anlagen bindet viele finanzielle Mittel und verhindert eine weitere Entwicklung in einigen anderen Produktionsbereichen. Als Folge des Krieges im eigenen Lande fiel 1991 die Industrieproduktion um 42,5 %.<ref name=ljiljana>Djekovic-Sachs, Ljiljana : Die Nachfolgestaaten Jugoslawiens zwischen Stabilisierung und Zusammenbruch, in: Südosteuropa-Mitteilungen, Band 33 (Jahr 1993), S. 28</ref> Ab 1993 verzeichnete die kroatische Wirtschaft Zuwachsraten, und bis 1996 konnten wieder in den meisten Branchen erhebliche Produktivitätssteigerungen verzeichnet werden. Wichtige Industrieunternehmen sind der Mineralöl- und Gas-Konzern ''[[Industrija nafte]] (INA)'' (etwa 17.000 Beschäftigte), der Elektrotechnik-Hersteller ''[[Končar Group]]'' sowie die Lebensmittelkonzerne ''[[Agrokor]]'' (etwa 36.000 Beschäftigte), ''[[Podravka]]'' und ''[[Kraš]]''.<br />
<br />
=== Bankwesen ===<br />
Das [[Kreditinstitut|Bankwesen]] ist konsolidiert und die größten Banken des Landes haben mit italienischen und österreichischen Großbanken fusioniert bzw. wurden von diesen übernommen. Zu den größten Banken in Kroatien zählen die ''[[Zagrebačka banka]]'', ''[[Privredna banka]]'', ''[[Splitska banka]]'', ''[[Raiffeisenbank Austria]]'', ''[[HVB Croatia banka]]'', ''[[OTP banka]]'' und ''[[Karlovačka banka]]''. Die einzige größere Bank, die nicht von ausländischen Banken aufgekauft wurde, ist die [[Hrvatska Poštanska Banka]] - die kroatische Postbank.<br />
<br />
=== Tourismus ===<br />
[[Datei:Brela, Southern Dalmatia, Croatia.jpg|miniatur|[[Brela]], [[Mitteldalmatien]]]]<br />
{{Hauptartikel|Tourismus in Kroatien}}<br />
<br />
Kroatien ist für seine Küste mit hunderten vorgelagerter Inseln bekannt. So wurde Kroatien durch das „World Tourism Barometer“ zum 18. bekanntesten Touristenziel der Welt ernannt. Etwa 10&nbsp;Mio. Touristen besuchen Kroatien jedes Jahr und erbrachten im Rekordjahr 2008 einen Umsatz von rund 7,5&nbsp;Mrd. Euro. Im Jahr 2011 betrugen die Einnahmen aus dem Tourismus 6,6 Mrd. Euro,<ref name="kroatien.ahk.de"/> im Jahr 2012 7 Mrd. Euro.<ref>[http://www.touristikpresse.net/news/35966/Kroatien-verzeichnet-in-2012-Rekordwachstum-im-Tourismus.html Kroatien verzeichnet in 2012 Rekordwachstum im Tourismus] abgerufen 12. März 2013</ref> Somit entspringt etwa ein Fünftel des BIP aus dem Tourismus des Landes und stellt ein wichtiges Standbein der Wirtschaft im tertiären Sektor dar.<br />
<br />
=== Energie ===<br />
Zur Erzeugung von [[Stromerzeugung|elektrischer]] und Wärmeenergie werden in Kroatien vorrangig Erdöl, Kohle und Wasser genutzt. Daneben versorgt das [[Kernkraftwerk Krško]] in [[Slowenien]], das in einem gemeinsamen Projekt zwischen Kroatien und Slowenien errichtet wurde, den Norden Kroatiens, vor allem [[Zagreb]], mit Strom. Wasserkraftwerke sind meist in der Küstenregion Kroatiens vorzufinden. Das größte Wasserkraftwerk in Kroatien liegt am [[Perućko jezero]] (Peruća-See) nahe [[Sinj]]. Seit einem Beschluss vom März 2007 werden in Kroatien auch [[Erneuerbare Energie]]n subventioniert.<br />
<br />
Strom wird zu 24,5 % aus [[Wasserkraft]], 15,8 % [[Kernenergie]] und 27,5 % aus fossilen Brennstoffen gewonnen, 30,9 % werden auf dem Strommarkt dazugekauft (Stand 2011).<ref>[http://www.hep.hr/ods/en/customers/default.aspx Übersicht Stromquellen Kroatien (2011)] (englisch)</ref> [[Windenergie]] machte einen Anteil von 1,3 % aus, 2010 waren es 0,8 % gewesen.<br />
<br />
=== Staatshaushalt ===<br />
Laut Schätzungen der [[CIA]] umfasste der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] 2012 Ausgaben von umgerechnet 23,42 Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 21,56 Mrd US-Dollar gegenüber. Das Defizit wird mit 3,2% des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] angegeben.<ref name="CIA">{{Internetquelle | url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/hr.html | titel=The World Factbook | zugriff=2013-08-28}}</ref><br /> Laut CIA wird die [[Staatsverschuldung]] für 2012 auf 68,2 % des BIP geschätzt.<ref name="CIA"/><br />
<br />
== Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation ==<br />
[[Datei:Kroatien Autobahnen (aktueller Stand).svg|miniatur|Das stetig wachsende Autobahnnetz Kroatiens]]<br />
{{Hauptartikel|Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation in Kroatien}}<br />
<br />
Der Verkehrs- und Infrastruktursektor ist derzeit einer der sich am schnellsten entwickelnden Bereiche der kroatischen Wirtschaft. Mehrere Autobahnabschnitte werden über das Land verteilt gleichzeitig errichtet. Damit erhofft man sich unter anderem eine Entlastung der kurvenreichen Küstenstraße ''[[Jadranska Magistrala]]''. Auch andere wichtige Infrastrukturprojekte, wie Tunnels, Brücken, städtische Kommunalprojekte, Umweltprojekte oder der Ausbau von Häfen befinden sich derzeit in einer Projektierungs- oder Bauphase. Insbesondere für den Tourismus erhofft Kroatien sich nachhaltige Auswirkungen durch bessere [[Infrastruktur]]lösungen. Eine bereits in Kraft getretene, transparentere und härtere Gesetzgebung soll hier unkontrolliertes Bauen verhindern.<br />
<br />
=== Straßenverkehr ===<br />
{{Hauptartikel|Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation in Kroatien#Straßenverkehr|Autocesta|Liste der Autobahnen in Kroatien|titel1=Abschnitt „Straßenverkehr“ des Artikels „Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation in Kroatien“}}<br />
[[Datei:Croatia Highway.JPG|miniatur|2005 fertiggestellte Autobahn [[A1 (Kroatien)|A1]] [[Zagreb]]-[[Split]], südlich des Tunnels [[Tunnel Sveti Rok|Sveti Rok]]]]<br />
<br />
Das [[Autobahn (Kroatien)|kroatische Autobahnnetz]] gehört zu den jüngsten in Europa. Viele Autobahnkilometer wurden erst kürzlich fertiggestellt und ein Ende der regen Bautätigkeit ist noch nicht abzusehen. Das Hauptprojekt stellte hierbei die Autobahn [[A1 (Kroatien)|A1]] [[Zagreb]]–[[Split]] dar, die im Frühling 2005 fertiggestellt wurde und eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen den beiden größten kroatischen Städten bietet. Bis 2008 sollten einige wichtige Bauprojekte verwirklicht sein. Dazu zählen die Verlängerung der Autobahn bis [[Ploče]] in [[Dalmatien|Süddalmatien]], bessere Verkehrslösungen für [[Rijeka]] (weitere Umgehung), die Autobahnverbindung nach [[Osijek]], der Autobahnausbau nach [[Sisak]] und die Autobahnanbindungen in Richtung [[Serbien]], [[Slowenien]] sowie [[Österreich]]. Zurzeit wird der Ausbau zahlreicher [[Autobahnraststätte|Raststätten]] entlang aller kroatischen Autobahnen vorangetrieben. Ebenso sollten mittels modernster [[Videoüberwachung]]stechnik Unfälle vermieden werden. Die kroatischen Autobahntunnel zählen zu den sichersten in Europa.<ref>[http://www.adac.de/ReiseService/routenplaner/sicher_im_tunnel/kroatien/default.asp?ComponentID=83996 ADAC- Kroatische Tunnel]</ref><br />
<br />
=== Schienenverkehr ===<br />
Der von der staatlichen Gesellschaft ''[[Hrvatske Željeznice]]'' betriebene Bahnverkehr in Kroatien ist mit einem Streckennetz von 2974&nbsp;Kilometern<ref>[http://www.hznet.hr/hr/infrastruktura/dopustena_masa.htm Eigendarstellung der HŽ]</ref> unterentwickelt und wenig konkurrenzfähig zum Busnetz, das in der Regel Strecken preiswerter und in kürzeren Intervallen bedient. Seit 2005 verkehren auf der [[Bahnstrecke Zagreb–Rijeka]] sowie [[Lika-Bahn|weiter nach Knin]] und [[Dalmatinische Bahn|nach Split]] die [[DB-Baureihe 612 (1998)#Kroatien|Neigezüge der Baureihe 7123]], die eine viel komfortablere und kürzere Reisezeit ermöglichen als zuvor. Im Gegensatz dazu stehen die veralteten Triebwagen auf anderen Strecken insbesondere in den Osten nach [[Slawonien]]. Die kroatische Bahn, die 2006 privatisiert wurde, ist bestrebt die Reisequalität auf einzelnen Strecken zu erhöhen und die Reisezeiten zu verringern. Neben der abgeschlossenen Modernisierung der Strecke Zagreb–Split soll eine neue Bahnstrecke von Botovo an der Grenze zu Ungarn über Zagreb bis nach Rijeka gebaut werden. Dazu gehören auch Überlegungen für eine [[Neubaustrecke Zagreb–Rijeka]]. Mit einer Fertigstellung ist jedoch vor 2025 nicht zu rechnen.<ref name="gtai">[http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=434302.html ''Kroatien sucht PPP-Partner für Bahnausbau.'' Germany Trade&Invest, 19. Januar 2012]</ref><br />
<br />
=== Flugverkehr ===<br />
Die bedeutendsten kroatischen Flughäfen sind [[Flughafen Zagreb|Zagreb]], [[Flughafen Rijeka|Rijeka]], [[Flughafen Split|Split]], [[Flughafen Dubrovnik|Dubrovnik]], [[Flughafen Pula|Pula]], [[Flughafen Zadar|Zadar]] und [[Flughafen Osijek|Osijek]]. Die kroatische Regierung investiert u.&nbsp;a. in den Ausbau der Flughäfen von Zagreb und [[Brač]].<br />
<br />
=== Seeverkehr und Binnenschifffahrt ===<br />
[[Datei:Adriatic ferry Rijeka harbour.jpg|miniatur|Fähre im Hafen von [[Rijeka]], dem Handels- und Wirtschaftszentrum Kroatiens an der [[Adriatisches Meer|Adria]]]]<br />
<br />
<!-- ==== Seehäfen ==== --><br />
In Kroatien gibt es mehrere wichtige Adriahäfen. Der größte [[Hafen]] an der östlichen Adriaseite ist [[Rijeka]], gefolgt vom Industriehafen [[Ploče]] und dem Passagierhafen Split.<br />
<!-- ==== Binnenhäfen ==== --><br />
Als bedeutender Binnenhafen gilt [[Vukovar]] an der [[Donau]].<br />
<br />
=== Telekommunikation und Internet ===<br />
Der Telekommunikationssektor ist in Kroatien bereits weit entwickelt, insbesondere was die [[Mobilfunknetz]]e betrifft und hat in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen in Kroatien die größten Fortschritte gemacht. Dies ist auch daran ersichtlich, dass der Telekommunikationssektor in diesem Land einen höheren Anteil am BIP trägt, als dies in den alten EU-Ländern der Fall ist (über 5 %). Auch die Gesetzgebung in diesem Bereich befindet sich bereits auf europäischem Niveau. Als Folge der Liberalisierung des Marktes im Jahr 2005 kommen immer mehr alternative Telekommunikations-Betreiber auf den kroatischen Markt.<br />
<br />
In Kroatien gibt es derzeit (Stand: Frühjahr 2006) drei Mobilfunknetzbetreiber, wobei eine vierte Lizenz noch im Laufe des Jahres 2006 ausgeschrieben werden sollte. Die beiden größten Netze garantieren eine flächenmäßige Abdeckung von über 98 %. Auch die Einführung neuer Technologien, wie [[Wireless Application Protocol|WAP]], [[General Packet Radio Service|GPRS]] oder [[Multimedia Messaging Service|MMS]] wurde rasch durchgeführt. Ebenso [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]] und mobile [[Bildtelefon|Videotelefonie]] sind bereits verfügbar. Dem kroatischen Telekommunikationssektor wird immer noch recht gutes Wachstumspotential zugeschrieben, da noch keine vollständige Marktsättigung erreicht wurde.<br />
<br />
[[Breitband-Internetzugang|Breitbandinternetzugänge]] sind nicht im ganzen Land verfügbar. Durch gezielte Wachstumsanreize soll der Ausbau beschleunigt werden. 2005 wurden in Kroatien bereits Frequenzlizenzen für Internet-[[Funknetzwerk]]e vergeben. Insbesondere durch neue [[WiMAX]]-Funknetzwerke soll die [[Internet]]-Infrastruktur in ganz Kroatien ausgebaut werden. Die flächenmäßige Abdeckung ganzer Städte und Regionen mit dieser Technik wurde hierbei beschlossen.<br />
<br />
== Kultur und Gesellschaft ==<br />
[[Datei:Zadar Sveuciliste.jpg|miniatur|Die [[Universität Zadar]] gehört zu den ältesten Universitäten in Europa. Sie wurde 1396 als ''Universitas Jadertina'' gegründet]]<br />
<br />
:''Siehe auch: [[Bedeutende kulturelle Veranstaltungen in Kroatien|Bedeutende kulturelle Veranstaltungen]]''<br />
In [[kultur]]eller und [[Architektur|architektonischer]] Hinsicht wurde der Norden und Nordosten Kroatiens durch seine lange gemeinsame Geschichte mit [[Ungarn]] bzw. [[Österreich-Ungarn|Österreich]] im [[Baustil]] des [[Barock]] geprägt. Der Süden des Landes, das [[Küste]]nland von [[Istrien]], der [[Kvarner]]-Bucht, des [[Hrvatsko primorje]] und [[Dalmatien]]s hingegen wurden architektonisch vorwiegend im Stil der [[Renaissance]] durch die frühere Seemacht [[Republik Venedig|Venedig]] (1409 bis etwa 1815) beeinflusst.<br />
<br />
<!-- === Literatur === --><br />
=== Musik ===<br />
{{Hauptartikel|Musik Kroatiens}}<br />
<br />
In Kroatien ist sowohl moderne [[Rockmusik|Rock-]] und [[Popmusik]], als auch traditionelle [[Tamburica]]- (gitarrenartiges Musikinstrument) und [[Klapa]]- (Männerchor) Musik weit verbreitet. Viele kroatische Künstler feiern auch international Erfolge wie z.B.<br />
[[2Cellos]], [[Tomislav Miličević]] ([[30 Seconds to Mars]]), [[Krist Novoselić]] (ehem. Bandmitglied von Nirvana), [[Sandra Nasic]] (Guano Apes) uvm.<br />
<br />
=== Kulturhistorisches ===<br />
Die Bezeichnung des Kleidungsstückes „[[Krawatte]]“ geht auf den Namen eines Volkes der [[Kroaten]] zurück. Die kroatischen Soldaten trugen im 17.&nbsp;Jahrhundert ein ähnliches Kleidungsstück um den Hals, ein Halsband mit Fransen, durch das sie recht einfach zu unterscheiden waren. Das Wort ''„cravate“'' wird zum ersten Mal in der französischen Enzyklopädie im 17.&nbsp;Jahrhundert erwähnt, als kroatische Soldaten am Hof [[Ludwig XIV.|Ludwig des XIV.]] in Paris weilten. Das französische Wort für die Kroaten lautet ''Croates'', was leicht auf das Wort ''cravate'' oder im Deutschen „Krawatte“ schließen lässt. (Näheres, siehe: [[Krawatte#Geschichte|Geschichte der Krawatte]]).<br />
<br />
=== Wissenschaft ===<br />
[[Datei:Wirtschaftswiss Fakultät Split.jpg|miniatur|[[Universität Split|Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät]] [[Split]]]]<br />
<br />
Kroatien besitzt mehrere [[Hochschule]]n (kroatisch ''sveučilište''), darunter fünf polytechnische und 14 öffentliche und private [[Fachhochschule]]n (kroatisch ''veleučilište''). Die sieben Universitäten des Landes befinden sich in [[Universität Dubrovnik|Dubrovnik]], [[Universität Osijek|Osijek]], [[Universität Pula|Pula]], [[Universität Rijeka|Rijeka]], [[Universität Split|Split]], [[Universität Zadar|Zadar]] sowie in der Hauptstadt [[Universität Zagreb|Zagreb]]. Daneben unterhalten die einzelnen Universitäten zahlreiche Institute in anderen Städten Kroatiens, wie z.&nbsp;B. in [[Varaždin]]. Weitere etwa 40&nbsp;Forschungsinstitute bzw. wissenschaftliche [[Forschungsprojekt|Großprojekte]] werden in einer offiziellen [http://www.hr/wwwhr/science/index.en.html Website] zusammengefasst.<br />
<br />
Die älteste genuin-kroatische Wissenschaftsinstitution ist ''[[Matica Hrvatska]]'', die in der [[Donaumonarchie]] zur Kultur- und Sprachpflege ins Leben gerufen wurde.<br />
<br />
''Siehe auch:'' →[[Liste der Universitäten und Hochschulen in Kroatien]]<br />
<br />
=== Bildung ===<br />
Die Schulpflicht gilt nach der Regelung von 2007 für Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren. Die Schulpflicht wird acht Jahre auf der Grundschule abgeleistet, danach wird der Schulbesuch drei Jahre bis zur 11. Klasse auf einer Fachschule bzw. vier Jahre bis zur 12. Klasse auf einem Gymnasium fortgesetzt.<br />
<br />
In Kroatien wird muttersprachlicher Unterricht für ethnische Minderheiten sowohl an Grundschulen als auch an weiterführenden Schulen (Gymnasien) in folgenden Sprachen angeboten: Tschechisch, Ungarisch, Italienisch, Serbisch und Deutsch. Für den Unterricht der insgesamt 3207 serbischen Schüler in serbischer Sprache waren 2008/09 landesweit 459 Lehrer eingesetzt. An zweiter Stelle folgte der Muttersprachenunterricht für 2139 italienische Schüler durch 374 Lehrkräfte. Deutschsprachiger Unterricht wird nur noch an einer Grundschule angeboten.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.dzs.hr/Hrv_Eng/ljetopis/2010/SLJH2010.pdf | titel=Das Statistische Jahrbuch für die Republik Kroatien, 2010 Absatz 26/10 Seite 482| zugriff=2012-03-07 | format=PDF; 14,2&nbsp;MB }}</ref><br />
<br />
Etwa jeder vierte Kroate spricht Englisch, jeder siebte deutsch.<ref>http://www.hill-international.com/Kroatien_Arbeitsmarkt.11037.0.html Zugriff 29. August 2012</ref><br />
<br />
Die [[Analphabetismus|Analphabetenrate]] bei den über 15-Jährigen lag laut CIA 2010 bei 1,2 % der Gesamtbevölkerung.<ref>[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/hr.html CIA The World Fact Book]</ref><br />
<br />
=== Medien ===<br />
{{Hauptartikel|Medien in Kroatien}}<br />
<br />
==== Printmedien ====<br />
Die Presse in Kroatien ist überwiegend auf die Hauptstadt Zagreb konzentriert. Zu den bedeutendsten Tageszeitungen gehören ''[[Večernji list]]'', ''[[Jutarnji list]]'', ''[[Slobodna Dalmacija]]'' und ''[[Novi list]]''. Die meistgelesenen Wochenmagazine sind ''[[Globus (Zeitschrift)|Globus]]'', ''[[Nacional (Zeitschrift)|Nacional]]'' und ''[[Hrvatski list]]''. Seit 2005 etablieren sich immer mehr Zeitungen im Kleinformat. Dazu zählen ''[[24 sata (kroatische Tageszeitung)|24 sata]]'' sowie die Gratiszeitungen ''[[Metropola]]'' und ''[[Metro (Zeitung)|Metro]]''.<br />
<br />
==== Fernsehen ====<br />
[[Datei:HRT.svg|miniatur|Logo der [[Hrvatska Radiotelevizija|kroatischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt HRT]]]]<br />
<br />
Kroatien verfügt über ein [[Duales Rundfunksystem|duales Fernseh- und Rundfunksystem]]. Aus dem staatlichen ''Radio Televizija Zagreb'' ging 1991 ''[[Hrvatska Radiotelevizija]] (HRT)'' hervor, das derzeit drei Kanäle ausstrahlt. Bereits seit den 1980er Jahren gibt es in Kroatien lokale Privatfernsehsender. Am kroatischen Fernsehmarkt etablierten sich im Zuge der Liberalisierung in den letzten Jahren auch national-sendende Privatsender. Die Privatsender ''[[RTL Televizija]]'' und ''[[Nova TV]]'' können in ganz Kroatien empfangen werden. Der Testbetrieb des ehemals landesweit digital empfangbaren Privatsenders ''[[Kapital Network]]'' endete laut dem Netzbetreiber [http://www.oiv.hr/tvrtka/vijesti/vijest_hr.aspx?id=899 OIV] per Beschluss am 31. August 2012. Einige kroatische Fernsehsender sind per Satellit auch europaweit empfangbar.<br />
<br />
==== Radio ====<br />
Nebst den staatlichen Radiosendern der ''[[Hrvatska Radiotelevizija|HRT]]'' und den national-ausgestrahlten Privatsendern ''[[Otvoreni radio]]'', ''[[Narodni radio]]'' und ''[[Radio Marija]]'' gibt es in Kroatien bereits seit den frühen 1990er Jahren dutzende lokale Privatradiosender.<br />
<br />
==== Film ====<br />
Die einzige große kroatische Filmproduktionsfirma ist ''[[Jadran Film]]'', die u.&nbsp;a in den 1960er Jahren an den [[Karl-May-Filme]]n beteiligt war. Zahlreiche kroatische Schauspieler sind auch dem internationalen Publikum bekannt darunter [[Goran Visnjic]], [[Ivana Miličević]], [[Mira Furlan]], [[Miroslav Nemec]] (dt.Tatort), [[Dunja Rajter]]. Der bekannteste Kroate im Filmgeschäft dürfte allerdings Oscarpreisträger [[Branko Lustig]] sein. Lustig produzierte u.a. Schindlers Liste, Gladiator und Hannibal. Zudem spielte er in zahlreichen nationalen und internationalen Filmproduktionen mit.<br />
<br />
=== Sport ===<br />
{{Hauptartikel|Kroatischer Sport}}<br />
<br />
→ ''siehe auch: [[Fußball in Kroatien]], [[Handball in Kroatien]] sowie [[Basketball in Kroatien]]''<br />
<br />
==== Sportliche Erfolge ====<br />
[[Datei:Goran Ivanisevic serve Wimbledon 2004.jpg|miniatur|[[Wimbledon Championships|Wimbledongewinner]] [[Goran Ivanišević]]]]<br />
<br />
* [[Fußball]]: Zu den größten Erfolgen kroatischer Nationalmannschaften zählen der dritte Platz bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998]] in Frankreich. Die [[kroatische Fußballnationalmannschaft]] hat sich bereits viermal seit Erlangung der Unabhängigkeit 1991 für die Weltmeisterschafts-Endrunde qualifiziert.<br />
* [[Handball]]: Der Sieg der Handballer bei den [[Olympische Sommerspiele 1996|Olympischen Spielen von 1996]] in Atlanta und [[Olympische Sommerspiele 2004|2004 in Athen]] - wie auch der Sieg bei der [[Handball-Weltmeisterschaft]] 2003 in Portugal. Zudem war Kroatien 1995, 2005 und 2009 Vize-[[Weltmeisterschaft|Weltmeister]] sowie 2008 und 2010 Vize-[[Europameister]] im Handball.<br />
* [[Basketball]]: Die Silbermedaille für die Basketballer bei den [[Olympische Sommerspiele 1992|Olympischen Spielen in Barcelona 1992]]. In den Jahren 1993 und 1995 holten die Kroaten Bronze bei der EM und 1994 Bronze bei der WM in Kanada<br />
* [[Wasserball]]: Die Silbermedaille für das Wasserball-Nationalteam bei den [[Olympische Sommerspiele 1996|Olympischen Spielen 1996]] in Atlanta und der Weltmeistertitel 2007 in Melbourne sowie die Goldmedaille bei den [[Olympische Sommerspiele 2012|Olympischen Spielen 2012]].<br />
* [[Rudern]]: Die Silbermedaille im Rudern für das Gebrüderpaar [[Nikša Skelin|Nikša]] und [[Siniša Skelin]] in Athen 2004 (im [[Zweier ohne Steuermann]])<br />
* [[Tennis]]: [[Wimbledon Championships|Wimbledon]]-Sieg von [[Goran Ivanišević]] 2001 im Tennis. [[Iva Majoli]] gewann die [[French Open]] 1997. Das [[Tennis]]-Nationalteam gewann 2005 erstmals den [[Davis Cup]] für Kroatien. Ende 2006 befinden sich außerdem gleich zwei kroatische Tennisspieler unter den Top 10 in der ATP-Rangliste ([[Ivan Ljubičić]] und [[Mario Ančić]])<br />
* [[Wassersport]]: Die Silbermedaille im Schwimmen für [[Duje Draganja]] bei den [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympischen Spielen 2004]] in Athen (50&nbsp;m Freistil) sowie Sanja Jovanović die eine Weltrekordzeit von 26,50 Sekunden aufgestellt hat bei der Kurzbahneuropameisterschaft 2007 der Schwimmer im ungarischen Debrecen über 50&nbsp;Meter Rücken<br />
* [[Wintersport]]: [[Janica Kostelić]] holte Dreifach-Olympiagold bei den [[Olympische Winterspiele 2002|Olympischen Winterspielen 2002]] in Salt Lake City ([[Alpine Kombination|Kombination]], [[Slalom]], [[Riesenslalom]]; Silber im [[Super-G]]). Bei den [[Olympische Winterspiele 2006|Olympischen Winterspielen 2006]] in Turin konnte sie ihre erfolgreiche Laufbahn mit einer Goldmedaille in der Kombination sowie einer weiteren Silbermedaille im Super-G fortsetzen. Bei den Olympischen Winterspielen in Turin holte auch der Bruder von Janica Kostelić, [[Ivica Kostelić]], die Silbermedaille in der Kombination. Im [[Biathlon]] holte [[Jakov Fak]] Bronze bei den [[Olympische Winterspiele 2010|Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010]].<br />
* [[Leichtathletik]]: Bei den [[Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007]] in Osaka wird [[Blanka Vlašić]] (Split) mit dem Überspringen von 2,05&nbsp;m Weltmeisterin im Hochsprung und bei den [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Spielen 2008]] in Peking holte Blanka Silber. Sie holte bei den [[Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009]] in Berlin Gold. Die [[Diskuswurf|Diskuswerferin]] [[Sandra Perkovic]] gewann bei den [[Olympische Sommerspiele 2012|Olympischen Spielen 2012 in London]] die Goldmedaille.<br />
<br />
==== Sportliche Großveranstaltungen ====<br />
* 2003 [[Handball-Weltmeisterschaft]] der Frauen<br />
* 2005 [[Volleyball-Europameisterschaft]] der Frauen in Zagreb und Pula<br />
* 2007 [[Tischtennisweltmeisterschaft]] im Einzel in Zagreb<br />
* 2008 [[Eiskunstlauf-Europameisterschaft]] in Zagreb<br />
* 2008 [[Kurzbahneuropameisterschaften]] in Rijeka und [[Freiwassereuropameisterschaften]] in Dubrovnik<br />
* 2009 [[Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2009|Handball-Weltmeisterschaft]] der Männer in den Städten Zagreb, Split, Osijek, Varaždin, Zadar, Pula und Poreč<br />
* 2010 IAAF-[[Leichtathletik-Weltcup]] in Split<br />
<br />
* Seit 2005 ist Zagreb-[[Sljeme]] eine der FIS World Cup Austragungsorte für die jährliche Tournee des Ski-[[Slalom]]s der Damen und Herren. Sljeme gehört mit seiner Besucherzahl (bis zu 15.000 Menschen) zu den größten Ski-Slalom-Austragungsorten in Europa.<br />
<br />
* 2013 [[Speedway-Europameisterschaft]] Finale 3 in Gorican.<br />
<br />
=== Populäre Gesellschaftsspiele ===<br />
[[Picigin]] ist ein sehr beliebtes Strandballspiel in seichtem Wasser.<br />
<br />
=== UNESCO Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit ===<br />
[[Datei:Dubrovnik-1.JPG|miniatur|Die Altstadt von [[Dubrovnik]]]]<br />
<br />
<!-- {{Navigationsleiste Welterbe Kroatien}} --><br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
! colspan="3" class="hintergrundfarbe6" align="center" | Die kroatischen Weltkultur- oder Naturerbestätten geordnet nach den Eintragungsjahren<ref name="UNESCO-Weltkulturerbe in Kroatien">[http://whc.unesco.org/en/statesparties/hr Weltkultur- oder Naturerbestätten der UNESCO]</ref><br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 1.<br />
| width="80" | ''1979''<br />
| Historischer Komplex der Stadt [[Split]] mit dem [[Diokletianspalast|Palast Kaiser Diokletians]]<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 2.<br />
| ''1979, 1994''<br />
| Altstadt von [[Dubrovnik]]<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 3.<br />
| ''1979, 2000''<br />
| [[Nationalpark Plitvicer Seen]]<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 4.<br />
| ''1997''<br />
| Bischöflicher Komplex der [[Euphrasius-Basilika]] im historischen Stadtkern von [[Poreč]]<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 5.<br />
| ''1997''<br />
| Historische Stadt [[Trogir]]<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 6.<br />
| ''2000''<br />
| [[Kathedrale des Heiligen Jakob (Šibenik)|Kathedrale des Heiligen Jakob]] ''(Katedrala svetog Jakova)'' in [[Šibenik]]<br />
|-<br />
| align="right" width="25" | 7.<br />
| ''2008''<br />
| Ebene von [[Stari Grad (Hvar)|Stari Grad]] auf der [[Hvar|Insel Hvar]]<br />
|}<br />
<br />
=== Museen ===<br />
{{Siehe auch|Liste der Museen in Kroatien}}<br />
'''Ausgewählte Museen:'''<br />
<br />
[[Datei:Αποξυόμενος Firenze.jpg|miniatur|[[Kroatischer Apoksiomen]] (Apoxymenos), im ''Muzej Apoksiomen'' auf [[Lošinj]] ausgestellt]]<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
| colspan="3" class="hintergrundfarbe6" align="center" | '''''Museen'''''<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 1.<br />
| valign="top" | [[Čakovec]] || Museum der Region Međimurje<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 2.<br />
| valign="top" | [[Dubrovnik]]<br /><br /> || Heimatmuseum, Ethnographisches Museum, Schatzkammer der Kathedrale, Archäologisches Museum, Museum für moderne Geschichte sowie das Geburtshaus von [[Marin Držić]].<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 3.<br />
| valign="top" | [[Gospić]] || Museum Lika; im nahegelegenen Smiljan befindet sich im Geburtshaus von [[Nikola Tesla]] dessen biografische Sammlung<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 4.<br />
| valign="top" | [[Hlebine]] || Galerie naiver Kunst, Museumssammlung von [[Ivan Generalić]]<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 5.<br />
| valign="top" | [[Karlovac]] || Stadtmuseum Karlovac<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 6.<br />
| valign="top" | [[Klanjec]] || Galerie des Bildhauers [[Antun Augustinčić]]<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 7.<br />
| valign="top" | [[Krapina]] || [[Neandertalermuseum in Krapina|Evolutionsmuseum und Fundort]] des Urmenschen Hušnjakovo, Museum [[Ljudevit Gaj]]<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 8.<br />
| valign="top" | [[Kumrovec]] || [[Etno-selo Kumrovec|Ethno-Museum Staro Selo]] (Altes Dorf) mit alten originalen Häusern; das Geburtshaus von [[Josip Broz Tito]]<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 9.<br />
| valign="top" | [[Makarska]] || Malakologisches Museum (Muschelsammlung), Stadtmuseum Makarska<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 10.<br />
| valign="top" | [[Osijek]] || Museum Slawoniens, Galerie der bildenden Künste<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 11.<br />
| valign="top" | [[Pazin]] || Stadtmuseum Pazin, Ethnografisches Museum Istriens<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 12.<br />
| valign="top" | [[Pula]] || [[Archäologisches Museum Istriens]]<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 13.<br />
| valign="top" | [[Split]] || Museum kroatischer archäologischer Denkmäler, [[Archäologisches Museum Split]], Galerie des Bildhauers [[Ivan Meštrović]]<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 14.<br />
| valign="top" | [[Schloss Trakošćan|Trakošćan]] || Schlossmuseum Trakošćan mit einer großen Sammlung alter Waffen<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 15.<br />
| valign="top" | [[Varaždin]] || Stadtmuseum Varaždin in der Alten Burg - Historische Abteilung und Entomologische Abteilung (Insektensammlung)<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 16.<br />
| valign="top" | [[Zadar]] || Archäologisches Museum Zadar, Volksmuseum Zadar, Seefahrtsmuseum, Ständige Ausstellung sakraler Kunst<br />
|-<br />
| valign="top" align="right" width="25" | 17.<br />
| valign="top" | [[Zagreb]] || Archäologisches Museum, Ethnografisches Museum, Kroatisches Museum für naive Kunst, Moderne Galerie Zagreb, Museum der Stadt Zagreb, Mimara-Museum mit Kunstwerken aus allen Epochen, Museum für Kunst und Handwerk, Naturwissenschaftliches Museum, Museum für moderne Kunst, Strossmayer-Galerie alter Meister, Technisches Museum<br />
|}<br />
<br />
=== Feiertage in Kroatien ===<br />
{| class="prettytable"<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!Datum<br />
!Deutsche Bezeichnung<br />
!Kroatische Bezeichnung<br />
!Anmerkungen<br />
|-<br />
| [[1. Januar]]<br />
| [[Neujahr]]<br />
| ''Nova godina''<br />
|<br />
|-<br />
| [[6. Januar]]<br />
| [[Heilige Drei Könige]]<br />
| ''Sveta tri kralja''<br />
|<br />
|-<br />
| Ostermontag<br />
| [[Ostermontag]]<br />
| ''Uskrsni ponedjeljak''<br />
| ''bewegliches Datum''<br />
|-<br />
| [[1. Mai]]<br />
| [[Tag der Arbeit]]<br />
| ''Praznik rada''<br />
|<br />
|-<br />
| 60 Tage nach [[Ostern]]<br />
| [[Fronleichnam]]<br />
| ''Tijelovo''<br />
| ''bewegliches Datum''<br />
|-<br />
| [[22. Juni]]<br />
| [[Tag des antifaschistischen Kampfes]]<br />
| ''Dan antifašističke borbe''<br />
|<br />
|-<br />
| [[25. Juni]]<br />
| [[Staatsfeiertag (Kroatien)|Staatsfeiertag]]<br />
| ''Dan državnosti''<br />
|<br />
|-<br />
| [[5. August]]<br />
| [[Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit]]<br />
| ''Dan pobjede i domovinske zahvalnosti''<br />
|<br />
|-<br />
| [[15. August]]<br />
| [[Maria Himmelfahrt]]<br />
| ''Velika Gospa''<br />
|<br />
|-<br />
| [[8. Oktober]]<br />
| [[Unabhängigkeitstag (Kroatien)|Unabhängigkeitstag]]<br />
| ''Dan neovisnosti''<br />
|<br />
|-<br />
| [[1. November]]<br />
| [[Allerheiligen]]<br />
| ''Svi sveti''<br />
|<br />
|-<br />
| [[25. Dezember]]<br />
| [[Weihnachten]], [[Weihnachten|1. Weihnachtsfeiertag]]<br />
| ''Božić''<br />
|<br />
|-<br />
| [[26. Dezember]]<br />
| [[Stephanitag]], [[2. Weihnachtsfeiertag]]<br />
| ''Blagdan svetog Stjepana''<br />
|<br />
|}<br />
<br />
{{Hauptartikel|Feiertage in Kroatien}}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Dubravko Horvatić: ''Kroatien.'' Zagreb 1992, {{Falsche ISBN|86-7133-186-3}}.<br />
* [[Norbert Mappes-Niediek]]: ''Kroatien - Das Land hinter der Adria-Kulisse.'' Ch. Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-509-6.<br />
* Agičić et al.: ''Povijest i zemljopis Hrvatske'' (Die Geschichte und Geographie Kroatiens), ''priručnik za hrvatske manjinske škole'' (Handbuch für kroatische Ergänzungsschulen), Biblioteka Geographica Croatica, Zagreb 2000, ISBN 953-6235-40-4 ''(kroatisch)''.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Kroatien}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary}}<br />
{{Commonscat|Croatia|Kroatien}}<br />
{{Wikiquote|Kroatische Sprichwörter}}<br />
{{Wikivoyage}}<br />
{{Wikisource}}<br />
* [http://de.mfa.hr/?mh=172&mv=991 Website des kroatischen Außenministeriums]<br />
* [http://www.kroatien.eu Kroatien: Land und Leute] (englisch, französisch, kroatisch)<br />
* [http://wechselkurs-euro.at/kurse/HRK-kuna-kroatien/ Entwicklung EU-Kroatien]<br />
* [http://www.mfa.hr/MVP.asp?pcpid=972 Wirtschaftsdaten] (englisch)<br />
* [http://www.diplo.de/Kroatien Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Kroatien]<br />
* [http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/51a43250d61caccfc1256aa1003d7d38/60774fc53c6d0fc8c12571a90043a5a9?OpenDocument amnesty international: Jahresbericht 2006 ''Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2005'']<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Staaten in Europa<br />
|Navigationsleiste EU-Staaten<br />
|Navigationsleiste Mitgliedstaaten OSZE<br />
|Navigationsleiste SEECP-Mitglieder<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=45/15/0/N|EW=15/28/0/E|type=country|region=HR}}<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4073841-3}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kroatien| ]]<br />
[[Kategorie:Staat in Europa]]<br />
[[Kategorie:Mitgliedstaat der Europäischen Union]]<br />
[[Kategorie:Mitglied des Europarats]]<br />
[[Kategorie:Mitgliedstaat der Vereinten Nationen]]</div>Matkechttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burg_Veliki_Tabor&diff=135844753Burg Veliki Tabor2014-11-15T13:40:54Z<p>Matkec: Besseres Foto.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Veliki Tabor 2012 2.JPG|mini|Veliki Tabor]]<br />
[[Datei:Veli Tabor pati interior.JPG|mini|hochkant|Innenhof der Burg]]<br />
<br />
Die '''Burg Großer Tabor''' (kroatisch '''Grad Veliki Tabor''') befindet sich im Nordwesten [[Kroatien]]s nahe dem Ort [[Desinić]]. Veliki Tabor wurde von der [[UNESCO]] in die höchste Denkmalkategorie eingestuft<br />
<br />
Die ältesten Teile der Burg stammen aus dem 12. Jahrhundert. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg im [[16. Jahrhundert]]. Veliki Tabor befindet sich heute in staatlichem Besitz und dient als [[Museum]] und Ausflugsziel.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste von Burgen und Schlössern in Kroatien]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.velikitabor.com/ Veliki Tabor]<br />
*[http://www.taborfilmfestival.com/2005/news_en.php Link des Tabor Filmfestival]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=46/8/57.81976/N |EW=15/40/11.1557/E |type=city |dim=1 |region=HR}}<br />
<br />
[[Kategorie:Burg in Kroatien|Veliki Tabor]]<br />
[[Kategorie:Festung in Kroatien|Veliki Tabor]]<br />
[[Kategorie:Gespanschaft Krapina-Zagorje]]<br />
[[Kategorie:Festung in Europa]]</div>Matkec