https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=LogicalLensWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-30T02:14:02ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.3https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Athroismeae&diff=256478149Athroismeae2025-05-30T02:01:23Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div><!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --><br />
{{Taxobox<br />
| Taxon_WissName = Athroismeae<br />
| Taxon_Rang = Tribus<br />
| Taxon_Autor = [[José L. Panero|Panero]]<br />
| Taxon2_WissName = Asteroideae<br />
| Taxon2_Rang = Unterfamilie<br />
| Taxon3_Name = Korbblütler<br />
| Taxon3_WissName = Asteraceae<br />
| Taxon3_Rang = Familie<br />
| Taxon4_Name = Asternartige<br />
| Taxon4_WissName = Asterales<br />
| Taxon4_Rang = Ordnung<br />
| Taxon5_Name = Euasteriden II<br />
| Taxon5_Rang = ohne<br />
| Taxon6_Name = Asteriden<br />
| Taxon6_Rang = ohne<br />
| Bild = Centipeda minima.JPG<br />
| Bildbeschreibung = ''[[Centipeda minima]]'' in Korea<br />
}}<br />
<br />
Die [[Tribus (Biologie)|Tribus]] '''Athroismeae''' gehört zur [[Familie (Biologie)|Unterfamilie]] [[Asteroideae]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Pflanzenfamilie]] der [[Korbblütler]] (Asteraceae). Sie enthält etwa sieben Pflanzengattungen mit etwa 59 bis 70 Arten, die hauptsächlich in [[Afrika]] und Australien verbreitet sind.<br />
<br />
== Beschreibung ==<br />
=== Erscheinungsbild und Blätter ===<br />
Es sind einjährige bis ausdauernde [[krautige Pflanze]]n oder verholzende Pflanzen: [[Sträucher]] oder für die Familie unüblich, auch große [[Baum|Bäume]]. Manche Arten duften aromatisch. Die in grundständigen Rosetten oder meist am Stängel verteilt, meist wechselständig oder bündelig angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind gestielt oder ungestielt mit einfacher Blattspreite. Die Blattunterseiten können sitzende Drüsenhaare besitzen ([[Indument]], Trichome).<ref name="FoC" /><br />
<br />
=== Blütenstände und Blüten ===<br />
Die endständigen [[Korb (Blütenstand)|körbchenförmigen]] [[Blütenstand|Teilblütenständen]] stehen einzeln oder in [[Schirmrispe|schirmrispigen]], [[Zyme|zymösen]] [[Blütenstand|Gesamtblütenständen]] zusammen. Die gestielten oder selten sitzenden Blütenkörbe sind meist scheibenförmig oder knäuelähnlich bis kugelig. Die in ein bis vier Reihen zusammenstehenden [[Hüllblatt|Hüllblätter]] sind krautig und fast gleich oder verändert sich abgestuft; sie sind manchmal reduziert oder fehlen. Der [[Krümmung|konvexe]] bis konische, manchmal mehr oder weniger kugelige Korbboden kann [[Spreublatt|Spreublätter]] aufweisen. Im körbchenförmigen Blütenstand befinden sich oft nur [[Röhrenblüte]]n. Wenn am Rand Zungenblüten (= Strahlenblüten) vorhanden sind, dann sind sie weiblich mit gelben oder weißen Blütenkronen. Die Röhrenblüten (Scheibenblüten) sind glockenförmig und zwittrig oder funktional männlich; es sind zwei bis viele je Blütenkorb vorhanden. Die Blütenkronen der Röhrenblüten sind weiß, grünlich-weiß oder weiß-gelblich, selten purpurfarben und besitzen vier oder fünf Kronzähne. Die vier oder fünf [[Staubblatt|Staubbeutel]] können kurz geschwänzt sein und selten sind diese Anhängsel gut entwickelt sowie verzweigt. Der Griffel ist ungeteilt und fadenförmig oder er besteht aus zwei Griffelästen.<ref name="FoC" /><ref name="Panero2007" /><br />
<br />
=== Früchte und Pappus ===<br />
Alle [[Achäne]]n eines Fruchtstandes sind meist gleich und braun oder schwarz, abgeflacht oder fast stielrund, glatt oder manchmal dick gerieft oder gerippt; sie sind kahl oder an den Längsrippen bewimpert und besitzen Drüsenhaare. In dieser Tribus kann ein [[Pappus (Botanik)|Pappus]] vorhanden sein. Der Pappus besteht aus Pappusborsten oder unterschiedlich ausgefransten Schuppen, einer Krone von [[Trichome|Doppeltrichomen]], manchmal mit nur zwei Pappusborsten.<ref name="FoC" /><br />
<br />
== Systematik und Verbreitung ==<br />
Die Arten der Tribus Athroismeae sind hauptsächlich in [[Ostafrika]] verbreitet und einige Arten kommen in [[Westafrika]] sowie [[Madagaskar]] vor. Ein weiteres Zentrum der Artenvielfalt ist [[Australien]]. Es gibt einige Arten im südlichen Asien und [[Südostasien]].<ref name="FoC" /><br />
<br />
Die Tribus Athroismeae wurde 2002 durch [[José L. Panero]] in ''Proceedings of the Biological Society of Washington'', Volume 115, Issue 4, S. 917 aufgestellt. [[Typus (Nomenklatur)|Typusgattung]] ist ''Athroisma'' {{Person|DC.}}<ref name="Panero2002" /><ref name="Tropicos" /><ref name="GCC" /> Die Tribus Athroismeae ist die Schwestertribus von [[Heliantheae]].<br />
<br />
[[Datei:Centipeda cunninghamii.jpg|miniatur|''[[Centipeda cunninghamii]]'']]<br />
[[Datei:Centipeda minima 3.JPG|mini|Blütenstände und Laubblätter von ''[[Centipeda minima]]'']]<br />
Die Tribus Athroismeae enthält nur etwa sieben (seit 2010) Gattungen mit etwa 59 bis 70 Arten.<ref name="GCC" /> Die Tribus wird in vier Subtribus gegliedert:<ref name="Panero2007" /><ref>A. Bengtson, A. A. Anderberg: ''The Malagasy enigmatic genus Apodocephala (Asteraceae), a new member of the tribe Athroismeae.'' In: '' Willdenowia.'' 51(2), 2021, S. 221–230, [https://www.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2%3A1603917&dswid=-9717 online].</ref><ref>[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/Taxonomy/Browser/wwwtax.cgi?mode=Tree&id=219098&lvl=3&lin=f&keep=1&srchmode=1&unlock Taxonomy browser (root) – NCBI].</ref><br />
* Subtribus Anisopappinae {{Person|Panero}}: Sie enthält drei Gattungen mit etwa 22 bis 42 Arten:<br />
** ''[[Anisopappus]]'' {{Person|Hook. & Arn.}}: Sie enthält 20 bis 40 Arten hauptsächlich im südlichen (neun Arten) und tropischen Afrika sowie Madagaskar. Eine Art ist in China beheimatet.<ref name="FoC" /><br />
** ''Cardosoa'' {{Person|S.Ortiz & Paiva}}: Sie wurde 2010 aufgestellt und enthält nur eine Art:<ref name="Ortiz2010" /><br />
*** ''[[Cardosoa athanasioides]]'' {{Person|(S.Ortiz & Paiva) S.Ortiz & Paiva}}: Sie kommt nur in [[Angola]] in der Provinz Huambo vor.<br />
** ''Welwitschiella'' {{Person|O.Hoffm.}}: Sie enthält nur eine Art:<br />
*** ''[[Welwitschiella neriifolia]]'' {{Person|O.Hoffm.}}: Sie kommt im tropischen südlich-zentralen Afrika vor.<br />
<br />
* Subtribus Athroisminae {{Person|Panero}}: Sie enthält drei Gattungen mit etwa 28 Arten:<br />
** ''[[Athroisma]]'' {{Person|DC.}}: Die etwa zwölf Arten in Afrika, Madagaskar, Indien sowie Indonesien verbreitet.<br />
** ''[[Blepharispermum]]'' {{Person|Wight ex DC.}}: Die etwa 15 Arten sind in Afrika, Madagaskar, auf der Arabischen Halbinsel und auf dem indischen Subkontinent verbreitet.<br />
** ''Leucoblepharis'' {{Person|Arnott}}: Sie enthält nur eine Art:<br />
*** ''[[Leucoblepharis subsessilis]]'' {{Person|Arn.}}: Sie kommt nur im südwestlichen Indien vor.<br />
<br />
* Subtribus Centipedinae {{Person|Panero}}: Sie enthält nur eine Gattung:<br />
** ''[[Centipeda]]'' {{Person|Lour.}}: Die früher fünf bis sechs, heute etwa zehn Arten kommen in Madagaskar, Indomalaysia, Chile, Australien (fünf Arten), Neuseeland und auf pazifischen Inseln vor, das Zentrum der Artenvielfalt liegt in Australien und Neuseeland;<ref name="Nylinder2013" /> beispielsweise:<br />
*** ''[[Centipeda cunninghamii]]'' {{Person|(DC.) A.Braun & Asch.}}<br />
* Subtribus Lowryanthinae {{Person|Pruski & Anderb.}} Sie enthält zwei Gattung.<br />
** ''Lowryanthus'' {{Person|Pruski}}: Sie enthält nur eine Art aus Madagaskar.<br />
*** ''[[Lowryanthus rubens]]'' {{Person|Pruski}}<br />
** ''[[Apodocephala]]'' {{Person|Baker}}: Die neun Arten kommen nur in Madagaskar vor, sie wachsen teils als große Bäume.<br />
* Subtribus Symphyllocarpinae<br />
** ''Artemisiopsis'': Sie enthält nur eine Art.<br />
*** ''[[Artemisiopsis villosa]]'' {{Person|(O.Hoffm.) Schweick. }}; Aus dem südwestlichen Afrika.<br />
** ''Symphyllocarpus'' {{Person|Maxim.}} mit nur einer Art.<br />
*** ''[[Symphyllocarpus exilis]]'' {{Person|Maxim.}}: Aus Korea, Ostchina und Ostsibirien.<br />
<br />
Nicht ganz klar ist die Gattung ''Anisochaeta'' {{Person|DC.}} mit nur einer Art, ''[[Anisochaeta mikanioides]]'' {{Person|DC.}} aus dem östlichen Südafrika, die noch [[Gnaphalieae]] angehört.<br />
<br />
== Nutzung ==<br />
Die medizinischen Wirkungen von ''[[Centipeda cunninghamii]]'' und ''Centipeda minima''<ref name="PFAF_CentipedaMinima" /> wurden untersucht.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
* José L. Panero: ''Proceedings of the Biological Society of Washington'', Volume 115, Issue 4, 2002, S. 917. [http://biodiversitylibrary.org/page/35519288 Erstveröffentlichung eingescannt bei ''biodiversitylibrary.org''.]<br />
* Yousheng Chen & Arne A. Anderberg: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=20900 Beschreibung der ''Tribus Athroismeae'', S. 851 - textgleich online wie gedruckter Text], Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China'', Volume 20–21 – ''Asteraceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2011. ISBN 978-1-935641-07-0 (Abschnitte Beschreibung und Systematik)<br />
* José L. Panero & Victoria Ann Funk: ''The value of sampling anomalous taxa in phylogenetic studies: Major clades of the Asteraceae revealed, Molecular Phylogenetics and Evolution'', Volume 47, Issue 2, 2008, S. 757–782. [http://si-pddr.si.edu/dspace/bitstream/10088/11405/1/bot_2008_pr_Panero_Funk_Base_tree.pdf PDF.]<br />
* José L. Panero: ''Compositae: Tribe Athroismeae.'' S. 395–400, In: J. W. Kadereit, C. Jeffrey (Hrsg.): ''Families and Genera of Vascular Plants'', Volume VIII, ''Flowering Plants, Eudicots, Asterales.'', Springer-Verlag, Berlin, 2007: {{Google Buch | BuchID = VhUZnM8S47IC | Seite = 757-782}} (Abschnitte Beschreibung und Systematik)<br />
* [http://www.vkcomp.org/tribes_web/athroismeae.html ''Tribus Athroismeae''] bei [http://www.vkcomp.org/index.html ''Virtual key to the Compositae'' - VKC, bei ''www.compositae.org'', Mai 2010.]<br />
<br />
=== Einzelnachweise ===<br />
<references><br />
<ref name="Panero2002"> José L. Panero: ''Proceedings of the Biological Society of Washington'', Volume 115, Issue 4, 2002, S. 917. [http://biodiversitylibrary.org/page/35519288 Erstveröffentlichung eingescannt bei ''biodiversitylibrary.org''.] </ref><br />
<ref name="FoC"> Yousheng Chen & Arne A. Anderberg: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=20900 Beschreibung der ''Tribus Athroismeae'', S. 851 - textgleich online wie gedruckter Text], Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China'', Volume 20–21 - ''Asteraceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2011. ISBN 978-1-935641-07-0 </ref><br />
<ref name="Panero2007"> José L. Panero: ''Compositae: Tribe Athroismeae.'' S. 395–400, In: J. W. Kadereit, C. Jeffrey (Hrsg.): ''Families and Genera of Vascular Plants'', Volume VIII, ''Flowering Plants, Eudicots, Asterales.'' Springer-Verlag, Berlin, 2007: {{Google Buch | BuchID = VhUZnM8S47IC | Seite = 757-782}}</ref><br />
<ref name="Tropicos"> {{Tropicos|ID=100381681|WissName=Athroismeae|Rang=Tribus|Zugriff=2014-01-06}} </ref><br />
<ref name="GCC">[http://compositae.landcareresearch.co.nz/default.aspx?Page=NameDetails&TabNum=0&NameId=28a4865d-ec91-4f87-a99c-690e7b2bd98f Eintrag bei ''Global Compositae Checklist''.]{{Toter Link|url=http://compositae.landcareresearch.co.nz/default.aspx?Page=NameDetails&TabNum=0&NameId=28a4865d-ec91-4f87-a99c-690e7b2bd98f |date=2023-03 |archivebot=2023-03-10 15:55:57 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<ref name="Ortiz2010"> Santiago Ortiz: ''Cardosoa, a new genus of the subtribe Anisopappinae (Athroismeae, Asteraceae)'', In: ''Anales del Jardín Botánico de Madrid'', 01, 2010: {{DOI|10.3989/ajbm.2235}} </ref><br />
<ref name="Nylinder2013"> Stephan Nylinder, Bodil Cronholm, Peter J. de Lange, Neville Walsh & Arne A. Anderberg: ''Species tree phylogeny and character evolution in the genus Centipeda (Asteraceae): evidence from DNA sequences from coding and non-coding loci from the plastid and nuclear genomes.'' In: ''Molecular Phylogenetics and Evolution'', Volume 68, Issue 2, 2013, S. 239–250:<br />
{{DOI|10.1016/j.ympev.2013.03.020}} </ref><br />
<ref name="PFAF_CentipedaMinima"> {{PFAF|WissName=Centipeda minima}} </ref><br />
</references><br />
<br />
== Weiterführende Literatur ==<br />
* Arne A. Anderberg Anderberg: ''Athroismeae.'' In: Victoria Ann Funk, A. Susanna, T. F. Stuessy & R. J. Bayer (Hrsg.): ''Systematics, evolution, and biogeography of Compositae.'', S. 681–688. Vienna, Austria: ''International Association for Plant Taxonomy'' – IAPT.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Athroismeae}}<br />
<br />
[[Kategorie:Asteroideen| ]]<br />
[[Kategorie:Asteroideae]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Talisay_(Cebu)&diff=256478143Talisay (Cebu)2025-05-30T02:01:03Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort auf den Philippinen<br />
|Infoboxtitel = Talisay City<br />
|Name = Talisay City<br />
|Siegel =<br />
|Lagekarte = Ph locator cebu talisay.png<br />
|lat_deg = 10.243937<br />
|lon_deg = 123.847867<br />
|Region = Central Visayas<br />
|Provinz = Cebu<br />
|Distrikt = 1<br />
|Baranggays = 22<br />
|Einkommensklasse = 3<br />
|Geo-Code = 072250000<br />
|Bürgermeister =<br />
|Postleitzahl = 6045<br />
|Vorwahl =<br />
|Fläche = 43.70<br />
|Einwohner = <!-- wird durch Vorlage eingetragen --><br />
|Haushalte =<br />
|Webpräsenz = https://talisaycitycebu.gov.ph/<br />
}}<br />
'''Talisay City '''ist eine [[Großstadt]] in der [[Provinz Cebu]] auf der [[Insel]] [[Cebu]] auf den [[Philippinen]]. Sie hat {{EWZ|PH|072250000}} Einwohner (Zensus {{EWD|PH}}), die in 22 [[Barangay]]s leben. Sie gehört zur dritten Einkommensklasse der Gemeinden auf den Philippinen und wird als [[Urbanität|Urban]] beschrieben. Der Name Talisay ist eine Ableitung vom Namen des Baumes Magtalisay; dieser wächst nur im Stadtgebiet von Talisay City.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Die Stadt liegt an der Ostküste der Insel Cebu an der [[Straße von Cebu]], der [[Insel]] [[Bohol]] gegenüber. Die Nachbargemeinden sind [[Cebu City]] im Norden, [[Toledo City]] im Westen und [[Minglanilla]] im Süden. Die Topographie der Stadt zeigt sich als abfallend von der zentralen Bergkette und im Wesentlichen hügelig, entlang des Küstenstreifens aber flach; dort wohnt die größte Zahl der Bürger von Talisay. Die Struktur der Stadt entspringt einem Straßendorf und zieht sich stark nord-südlich entlang der zentralen Landstraße nach Cebu City. Die Stadt wächst schnell, überwiegend mit Wohnbebauung und verschmilzt mit Cebu-City und auch mit anderen kleineren Vororten, denn sie ist die erste südliche „Vorstadt“ für das bereits vollständig bebaute Cebu City. Somit bildet die Stadt<br />
den flaschenhals-artigen Zugang zum gesamten Süden der Ostseite der Insel Cebu. Sie ist daher geprägt von starkem Durchgangsverkehr und Kleingewerbe.<br />
Die bislang einzige Schnell-Verbindungsstraße nach Cebu City (und mit Abzweig nach Lapu-Lapu City auf der vorgelagerten Insel Mactan, wo sich der internationale Flughafen CEB befindet) beginnt hier als CSCR (Cebu South Coastal Road, umgangssprachlich auch als SRP, South Road Passway bekannt) und<br />
leitet den Großteil des Schwerlastverkehrs auf meist drei Spuren pro Seite und starker Auslastung bis hinein nach Cebu City und Cebu-Hafen. Nahe der CSCR liegen das Distrikt-Hospital von Talisay City, das weiter im Ausbau ist, sowie das Rathaus von Talisay. Darüber hinaus gibt es praktisch keine Sehenswürdigkeiten.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Gründung der Stadt Talisay geht auf das Jahr 1648 zurück, als sich [[Mönch]]e des [[Augustinerorden]]s an dem Ort niederließen.<br />
Den Status einer Municipality erhielt Talisay im Jahre 1849. In der Zeit der Besatzung durch amerikanische und japanische Streitkräfte war Talisay ein wichtiger Hafen zur Versorgung der Besatzungstruppen. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] war Talisay ein Zentrum des Widerstandes gegen die japanischen Invasoren. In der [[Schlacht um die Visayas]] landeten die amerikanischen Befreier am 26. März 1945 am Strand von Talisay, woraufhin sich die japanischen Truppen ergaben.<br />
Den Status einer Component City erhielt Talisay am 30. Dezember 2000 mit Inkrafttreten des Republic Act 8979.<br />
<br />
== Barangays ==<br />
{| border="0"<br />
|-----<br />
| valign="top" |<br />
* Biasong<br />
* Bulacao<br />
* Candulawan<br />
* Camp IV<br />
* Cansojong<br />
* Dumlog<br />
* Jaclupan<br />
* Lagtang<br />
| valign="top" |<br />
* Lawaan I<br />
* Lawaan II<br />
* Lawaan III<br />
* Linao<br />
* Maghaway<br />
* Manipis<br />
* Mohon<br />
* Poblacion<br />
| valign="top" |<br />
* Pooc<br />
* San Isidro<br />
* San Roque<br />
* Tabunok<br />
* Tangke<br />
* Tapul<br />
* Tulay<br />
|}<br />
<br />
== Söhne und Töchter der Stadt ==<br />
* [[Narciso Abellana]] [[Herz-Jesu-Missionare|MSC]] (* 1953), Bischof von Romblon<br />
* [[Ruben Caballero Labajo]] (* 1966), Bischof von Prosperidad<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{PhilippineStatisticsAuthority|PSGC=072250000}}<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.dticebu.net.ph/mun_profile/talisay.htm | wayback=20090620025028 | text=Talisay City auf der Webseite Cebu The Philippines Bestseller}}<br />
* [https://talisaycitycebu.gov.ph/ Webpräsenz der Stadt Talisay City]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden in der Provinz Cebu}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort auf den Philippinen]]<br />
[[Kategorie:Cebu]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Severin_Bartos&diff=256478141Severin Bartos2025-05-30T02:00:51Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Severin Eduard Bartos''' (* [[8. Januar]] [[1920]] in [[Lublinitz]]; † [[11. Februar]] [[2003]] in [[Cochem]]) war ein deutscher [[Verwaltungsrecht|Verwaltungsjurist]] und [[Politiker]] ([[CDU]]) sowie Landrat im [[Landkreis Cochem]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Severin Bartos studierte Rechtswissenschaften und war zunächst Dezernent bei der Bezirksregierung in Koblenz. 1953 trat er in die CDU ein. Bartos war von 15. Juli 1960 bis 1969 [[Landrat (Deutschland)|Landrat]] des [[Landkreis Cochem|Landkreises Cochem]]. Anschließend wurde er der erste Landrat des neu gebildeten [[Landkreis Cochem-Zell|Landkreises Cochem-Zell]]. Zum 31. Januar 1985 trat er in den Ruhestand.<br />
<br />
Er war unter anderem Vorsitzender des Sozialausschusses des Deutschen Landkreistages und des Landkreistages Rheinland-Pfalz. Er hatte zahlreiche Ehrenämter inne. Er leitete über 31 Jahre lang das Deutsche Rote Kreuz im Landkreis Cochem-Zell.<br />
<br />
1969 wurde er von [[Großmeister (Ritterorden)|Kardinal-Großmeister]] [[Eugène Tisserant|Eugène Kardinal Tisserant]] zum Ritter des [[Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem|Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem]] ernannt und am 25. Oktober 1969 im [[Bamberger Dom]] durch [[Lorenz Jaeger|Lorenz Kardinal Jaeger]], Großprior der deutschen Statthalterei, investiert. Er war zuletzt [[Komtur (Ordenskunde)|Komtur]] des Ordens.<br />
<br />
== Ehrungen und Auszeichnungen ==<br />
* 1969: Ritterschlag zum [[Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem|Ritter vom Heiligen Grab]]<br />
* 1969: DRK-Ehrenzeichen<br />
* 1973: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstkreuz am Bande]] der Bundesrepublik Deutschland<br />
* 1982: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstkreuz 1. Klasse]] der Bundesrepublik Deutschland<br />
* 1984: Wappenschild des Landkreises Cochem-Zell<br />
* 1991: Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz<br />
* 1992: Ehrenvorsitzender des DRK-Kreisverbandes Cochem-Zell<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Alfons Friderichs (Hrsg.): ''Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell.'' Trier, Kliomedia: 2004. ISBN 3-89890-084-3<br />
* ''Wer ist wer? Das deutsche Who's who'', Band 23, Seite 51.<br />
* Robert Castor (Autor): Die Landräte von Cochem und Zell, Bartos, Severin Eduard, in Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2006, S. 69.<br />
* Die Auflösung der Landkreise Cochem und Zell vor 20 Jahren, Erinnerungen des damals amtierenden Landrats, von Severin Bartos (Landrat 1960–1985), in Heimatjahrbuch Kreis Cochem-Zell 1989, S.&nbsp;7–10.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{RPPD Vw |nr=-pkd0039-}}<br />
* [https://www.deutsche-biographie.de/pnd1051187559.html, Bartos, Severin Eduard in deutsche-biographie.de], abgerufen am 20. Januar 2019<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Landräte des Kreises Cochem<br />
|Navigationsleiste Landräte des Kreises Cochem-Zell<br />
}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1117144704|VIAF=37514836}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Bartos, Severin}}<br />
[[Kategorie:Jurist in der Kommunalverwaltung]]<br />
[[Kategorie:Rheinland-Pfälzischer Landrat (Landkreis Cochem)]]<br />
[[Kategorie:Landrat (Landkreis Cochem-Zell)]]<br />
[[Kategorie:CDU-Mitglied]]<br />
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse]]<br />
[[Kategorie:Komtur (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1920]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 2003]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Bartos, Severin<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Bartos, Severin Eduard (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Verwaltungsjurist und Politiker (CDU)<br />
|GEBURTSDATUM=8. Januar 1920<br />
|GEBURTSORT=[[Lublinitz]]<br />
|STERBEDATUM=11. Februar 2003<br />
|STERBEORT=[[Cochem]]<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg_Alexander_Herzog_zu_Mecklenburg&diff=256478119Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg2025-05-30T01:59:50Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Georg Alexander Andreas Carl Michael Peter Philipp Ignatius Maria Herzog zu Mecklenburg''' (* [[27. August]] [[1921]] in [[Nizza]]<ref name="Lippert108" />; † [[26. Januar]] [[1996]] in [[Mirow]]<ref name="Erstling191" />) war ein [[Verfolgter des NS-Regims|Verfolgter des NS-Regimes]].<br />
<br />
== Abstammung ==<br />
Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg wurde als ältester Sohn von [[Georg Herzog zu Mecklenburg|Georg Graf von Carlow]] (1899–1963) und dessen Frau Irina, geb. von Rajevsky (1892–1955) geboren. Sein Ururgroßvater war Großherzog [[Georg (Mecklenburg)|Georg]] (1779–1860), Regent von [[Mecklenburg-Strelitz]] und Bruder von [[König]]in [[Luise von Mecklenburg-Strelitz|Luise von Preußen]] (1776–1810), der Ehefrau König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelms III.]] von [[Preußen]]. <br />
<br />
Erst 1928 hat Georg Alexanders Vater, der tatsächlich einer russischen Nebenlinie des Großherzoglichen Hauses Mecklenburg-Strelitz entstammte<ref>Als Folge einer morganatischen Ehe hatte dessen Vater eine Generation zuvor seinen Fürstentitel verloren und seither den Namen und Adelstitel eines Grafen ''von Carlow'' geführt.</ref>, infolge einer Adoption den bürgerlichen Familiennamen ''Herzog zu Mecklenburg'' erhalten. Adelstitel waren in Deutschland zu dieser Zeit bereits abgeschafft und zu Bestandteilen der bürgerlichen Familiennamen umgewandelt worden.<ref>Helge Bei der Wieden: ''Titel und Prädikate des Hauses Mecklenburg seit dem 18. Jahrhundert.'' In: ''Der Wappengreif'', Bd. 12 (1994), S. 3–7.</ref><br />
<br />
== Leben ==<br />
Georg Alexander wohnte bis 1940 auf dem bis dahin der Familie verbliebenen [[Schloss Remplin]] bei [[Malchin]]. In der Nacht zum 11. April 1940 brannte das Schloss ab, mutmaßlich auf Veranlassung der NS-Gauleitung von Mecklenburg-Lübeck, weshalb sich die Familie gezwungen sah, nach Berlin zu ziehen. Nach der Inhaftierung seines Vaters im [[Konzentrationslager Sachsenhausen]] wurde er 1944 durch die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] auf einem [[Stauffenberg (Adelsgeschlecht)|stauffenbergischen]] Schloss interniert. Nach 1945 galt er als Verfolgter des NS-Regimes. Er studierte Jura an der Universität in Freiburg und absolvierte danach eine [[Bankkaufmann|Banklehre]].<ref name="Erstling191" /> 1951 wurde er Mitglied der [[katholische Studentenverbindung|katholischen Studentenverbindung]] KDStV Wildenstein Freiburg im Breisgau im [[Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen|CV]], aus der er nach 1969 ausschied.<ref>Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen: ''Gesamtverzeichnis des CV 1969 - Die Verbindungen des CV mit ihren Ehrenmitgliedern, Alten Herren und Studierenden'' - München 1969, S. 532.</ref><ref>Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen: ''Gesamtverzeichnis des CV 1975 - Die Verbindungen des CV mit ihren Ehrenmitgliedern, Alten Herren und Studierenden'' - München 1975, S. 543.</ref><br />
<br />
In Irland betätigte er sich im Auftrag für eine Schweizer Holding viele Jahre als Gutsverwalter und verdiente in Westdeutschland bis zur Wende 1990 sein Geld in der Werbeindustrie.<ref name="Erstling191" /><br />
<br />
Auf Basis einer Übereinkunft mit dem Haus [[Mecklenburg-Schwerin]] aus dem Jahre 1950<!-- Beleg? //--> war er von 1963 bis 1996 Chef des Hauses Mecklenburg-Strelitz.<br />
<br />
Aufsehen erregte im Jahre 1990 der Antrag Georg Alexanders auf Rückübertragung der während der [[NS-Staat|NS-Diktatur]] verlorenen Grundstücke in [[Mecklenburg]] an seine Familie. Das Verfahren galt als eines der schwierigsten Rückübertragungsverfahren im Vereinigungsprozess und wurde erst zehn Jahre nach seinem Tod Anfang 2006 endgültig im Sinne der Familie und im Einvernehmen mit den Beteiligten abgeschlossen. Georg Alexander hatte es abgelehnt, zur Beschleunigung des Verfahrens zu klagen oder Druck auf die Institutionen auszuüben. Bereits im Sommer 1991 hatte er nach einem Beschluss der [[Mirow]]er Stadtverordnetenversammlung auf Einladung der Stadt wieder seinen Wohnsitz nach Mecklenburg verlegt und widmete sich insbesondere der [[Regionalgeschichte]] und dem [[Denkmalschutz]]. So geht z.&nbsp;B. die Restaurierung der Denkmalanlage auf der der Schlossinsel vorgelagerten Liebesinsel auf seine Initiative und Begleitung zurück.<ref name="Erstling191" /><br />
<br />
Er wurde 1996 als bisher letztes Familienmitglied in einem nicht öffentlichen Bereich der [[Fürstengruft]] in der [[Schlosskirche Mirow|Johanniterkirche]] auf der [[Schlossinsel (Mirow)|Schlossinsel]] beigesetzt.<br />
<br />
== Familie ==<br />
Georg Alexander heiratete 1946 Ilona [[Habsburg-Lothringen]] (die Ehe wurde 1974 geschieden).<ref name="Lippert108" /> Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor:<ref name="Lippert109" /><br />
<br />
* Elisabeth Christine Herzogin zu Mecklenburg (* 1947) ⚭ 1975 [[Alhard Graf von dem Bussche-Kessell]] (* 1947), geschieden 1995<br />
* Maria Katharina Herzogin zu Mecklenburg (* 1949) ⚭ 1978 Wolfgang von Wasielewski (* 1951)<br />
* Irene Herzogin zu Mecklenburg (* 1952) ⚭ 1980 Constantin Harmsen (* 1954)<br />
* Georg Borwin Herzog zu Mecklenburg (* 1956) Chef des Hauses Mecklenburg-Strelitz ⚭ 1986 Alice Wagner (* 1958)<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* Großkreuz des [[Hausorden der Wendischen Krone|Hausordens der Wendischen Krone]] von Mecklenburg-Strelitz in Erz<ref name="Lippert108" /><br />
* Ehrenkreuz I. Klasse des [[Königlicher Hausorden von Hohenzollern|Fürstlich Hohenzollernschen Hausordens]]<ref name="Lippert108" /><br />
* Großkreuz des [[Montenegrinischer Familienorden vom Heiligen Petrus|Königlich Montenegrinischen Hausordens von St. Petar]]<ref name="Lippert108" /><br />
* Großkreuz des Königlich Rumänischen Ordens König [[Karl II. (Rumänien)|Carol II.]]<ref name="Lippert108" /><br />
* Fritz-Reuter-Medaille für herausragende Verdienste um die [[Landsmannschaft Mecklenburg]]<!-- fehlender Beleg --><br />
<br />
== Mitgliedschaft ==<br />
* Ehren- und Devotionsritter des [[Souveräner Malteserorden#Zweiter Stand|Souveränen Malteserordens]]<ref name="Lippert108" /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Grete Grewolls]]: ''Herzog zu Mecklenburg, Georg Alexander.'' In: Dies.: ''Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon.'' Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6 (mit 9220 Biographien) ([https://books.google.de/books?id=f_V3DwAAQBAJ&pg=PT Auszüge bei Google-Books]).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{LBMV PPN|236993399}}<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.btinternet.com/~allan_raymond/Mecklenburg_Strelitz_Royal_Family.htm | wayback=20061204125620 | text=Genealogie des Hauses Mecklenburg-Strelitz}}<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references><br />
<ref name="Erstling191">Frank Erstling, Frank Saß, [[Eberhard Schulze (Kulturwissenschaftler)|Eberhard Schulze]], Harald Witzke: ''Mecklenburg-Strelitz, Beiträge zur Geschichte einer Region.'' Band 1. Druckerei Steffen GmbH, Friedland in Mecklenburg, 2. geänderte Auflage 2001, S. 191.</ref><br />
<ref name="Lippert108">Rajko Lippert: ''Das Großherzogliche Haus Mecklenburg-Strelitz'' (=&nbsp;''Die Reihe beider Mecklenburg.'' Band 1). suum cuique, Reutlingen 1994, S. 108.</ref><br />
<ref name="Lippert109">Rajko Lippert: ''Das Großherzogliche Haus Mecklenburg-Strelitz'' (=&nbsp;''Die Reihe beider Mecklenburg.'' Band 1). suum cuique, Reutlingen 1994, S. 109.</ref><br />
</references><br />
<br />
{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Georg Herzog zu Mecklenburg]]|NACHFOLGER=Borwin Herzog zu Mecklenburg|AMT=[[Haus Mecklenburg|Chef des Hauses Mecklenburg-Strelitz]]|ZEIT=1963–1996}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1051943892|VIAF=308741944}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Herzog zu Mecklenburg, Georg Alexander}}<br />
[[Kategorie:NS-Opfer]]<br />
[[Kategorie:Familienmitglied des Hauses Mecklenburg (Linie Strelitz)|Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg]]<br />
[[Kategorie:Inhaber des Fürstlichen Hausordens von Hohenzollern (I. Klasse)]]<br />
[[Kategorie:Großkreuz des Hausordens der Wendischen Krone]]<br />
[[Kategorie:Ehren- und Devotions-Ritter des Malteserordens]]<br />
[[Kategorie:Korporierter im CV]]<br />
[[Kategorie:Person (Nizza)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1921]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1996]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Herzog zu Mecklenburg, Georg Alexander<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Herzog zu Mecklenburg, Georg Alexander Andreas Carl Michael Peter Philipp Ignatius Maria (vollständiger Name); Carlow, Georg Alexander von (Geburtsname)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Chef des Hauses Mecklenburg-Strelitz<br />
|GEBURTSDATUM=27. August 1921<br />
|GEBURTSORT=[[Nizza]]<br />
|STERBEDATUM=26. Januar 1996<br />
|STERBEORT=[[Mirow]]<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Renata_%C3%81vila_Pinto&diff=256478116Renata Ávila Pinto2025-05-30T01:59:38Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Renata Avila Pinto (cropped).jpg|mini|hochkant|Renata Ávila Pinto]]<br />
'''Renata Ávila Pinto''' (* [[1. Januar]] [[1981]] in [[Guatemala]]) ist eine guatemaltekische Anwältin und Aktivistin, die sich auf Technologie und geistiges Eigentum spezialisiert hat. Sie ist Sprecherin und Mitglied des Anwaltteams, welches unter der Leitung von [[Baltasar Garzón]] [[Julian Assange]] und [[WikiLeaks]] verteidigt. Seit Oktober 2021 ist sie Geschäftsführerin der im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] ansässigen [[Open Knowledge Foundation]].<ref>{{Internetquelle |url=https://okfn.org/ |titel=Team |hrsg=Open Knowledge Foundation |sprache=en |abruf=2022-02-27}}</ref><br />
<br />
Sie verteidigte Überlebende des Völkermords und anderer Menschenrechtsverletzungen in Guatemala und gehörte zu dem von der spanischen Anwältin [[Almudena Bernabeu]] geleiteten Anwaltsteam im Fall [[Rigoberta Menchú]] gegen [[Efraín Ríos Montt]].<br />
<br />
Sie ist Mitglied des Vorstands von [[Creative Commons]], einer internationalen Organisation, die sich für eine offene und freie Wissenskultur einsetzt. Sie ist auch Vorstandsmitglied der [[Diem25|''Bewegung Demokratie in Europa 2025 (DiEM25)'']], einer gesamteuropäischen Initiative des ehemaligen griechischen Finanzministers und Wirtschaftswissenschaftlers [[Yanis Varoufakis]], die sich für die Demokratisierung der Europäischen Union einsetzt.<br />
<br />
== Werdegang ==<br />
<br />
Renata Ávila Pinto hat ein [[Lizentiat]] in Rechtswissenschaften der [[Universidad Francisco Marroquín]] in Guatemala und einen Master-Abschluss in Rechtswissenschaften der [[Universität Turin]] sowie ein Studium des internationalen Rechts in [[Den Haag]].<br />
<br />
Sie gehörte dem internationalen Anwaltsteam an, das die Opfer von Völkermord und anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in ihrem Auslieferungsverfahren vor dem [[Audiencia Nacional de España|Nationalen Gerichtshof Spaniens]] vertrat, darunter die prominente indigene Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin [[Rigoberta Menchú]].<ref>{{Literatur |Autor=Ana López Delgado |Titel=Guatemala kämpft gegen Straffreiheit |Hrsg= |Sammelwerk=Hemisferio Zero |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2013-02-25 |Sprache=es |ISBN= |Seiten= |Online=https://cja.org/downloads/Hemisferiozero%202.25.13.pdf |Format=PDF |Originaltitel=Guatemala lucha contra la impunidad }} {{Webarchiv|url=https://cja.org/downloads/Hemisferiozero%202.25.13.pdf |wayback=20130306225354 |text=Guatemala kämpft gegen Straffreiheit }}. Abgerufen am 1. April 2024.</ref> Zusammen mit dem Anwalt Baltasar Garzón war sie auch als Rechtsberaterin für verschiedene [[Whistleblower]] und Journalisten tätig.<ref>{{Internetquelle |url=https://elpais.com/cultura/2017/05/18/television/1495102583_179047.html |titel=Es inexplicable que Assange mantenga la cordura |titelerg=Es ist unerklärlich, dass Assange seinen Verstand behält |hrsg=[[El Pais]] |datum=2017-05-19 |abruf=2020-02-15 |sprache=es}}</ref><br />
<br />
Als Aktivistin für [[digitale Rechte]] hat sie die Verschlechterung der [[Netzneutralität]], die [[Massenüberwachung]] und die Angriffe auf die Meinungsfreiheit im Internet angeprangert.<ref name="enseñar">{{Internetquelle |url=https://www.bbc.com/mundo/noticias-42366873 |titel=¿Qué pueden enseñar Guatemala, Portugal y otros países a Estados Unidos sobre la ausencia de neutralidad en internet? |titelerg=Was können Guatemala, Portugal und andere Länder den Vereinigten Staaten über die fehlende Neutralität im Internet beibringen? |hrsg=BBC Mundo |datum=2017-12-15 |abruf=2020-01-08 |sprache=es}}</ref> Fünf Jahre war sie Chefberaterin für digitale Rechte bei der [[World Wide Web Foundation]] tätig.<ref name="enseñar" /> Zusammen mit dem Gründer [[Tim Berners-Lee]] leitete sie die Kampagne ''Web We Want'', die sich in mehr als 75 Ländern für die Achtung der Menschenrechte im digitalen Zeitalter einsetzt,<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://webfoundation.org/about/executive-team/renata-avila/ |titel=Renata Avila |werk= |hrsg=[[World Wide Web Foundation]] |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171224111211/https://webfoundation.org/about/executive-team/renata-avila/ |archiv-datum=2017-12-24 |abruf=2020-01-07 |sprache=en}}</ref> und ist derzeit Geschäftsführerin der chilenischen ''Intelligent Citizenship Foundation'', einer Organisation, die sich für die Offenheit von Daten und deren Nutzung zugunsten der Gesellschaft in Lateinamerika einsetzt.<ref>{{Internetquelle|url=https://distintaslatitudes.net/historias/entrevista/renata-avila-nueva-directora-de-ciudadano-inteligente|titel=Innovación para fortalecer la democracia, la apuesta de Renata Ávila, nueva directora de Ciudadano|datum=2018-08-10|autor=Diego Perez Damasco|werk=Distintas Latitudes|sprache=es|titelerg=Innovation zur Stärkung der Demokratie, die Verpflichtung von Renata Ávila, der neuen Direktorin von Ciudadano|abruf=2020-01-08}}</ref><br />
<br />
Ávila ist Mitglied des [[Creative Commons|Creative-Commons]]-Vorstands und Kuratoriumsmitglied der ''Courage Foundation''<ref>{{Internetquelle|url=https://noticias.ufm.edu/guatemaltecos-en-cumbre-de-creative-commons/|titel=Guatemaltecos en cumbre de Creative Commons|titelerg=Guatemalteken an der Spitze der Creative Commons|datum=2011-10-10|hrsg=[[Universidad Francisco Marroquín]]|sprache=es|abruf=2020-01-08}}</ref> sowie Mitglied des Beirats von ''[[DECODE]]'' und des Datenaktivismus-Projekts der [[Universität Amsterdam]]. Sie ist Teil des Koordinierungskollektivs von DiEM25, das die Möglichkeiten dezentralisierter Technologien in Europa untersucht.<ref>{{Internetquelle|url=https://diem25.org/cc/|titel=Coordinating Collective (CC)|hrsg=[[Democracy in Europe Movement 2025|DiEM25]]|abruf=2020-01-08}}</ref><br />
<br />
Sie hat für Medien wie [[ElDiario.es]],<ref>{{Internetquelle|titel=Renata Ávila|sprache=es|hrsg=[[ElDiario.es]]|url=https://www.eldiario.es/autores/renata_avila/|abruf=2020-01-08}}</ref> [[Global Voices]],<ref>{{Internetquelle|url=https://globalvoices.org/author/renata-avila/|titel=Renata Avila|hrsg=[[Global Voices]]|abruf=2020-01-08}}</ref> und openDemocracy,<ref>{{Internetquelle|url=https://www.opendemocracy.net/en/author/renata-avila/|titel=Renata Avila|hrsg=[[openDemocracy]]|abruf=2020-01-08}}</ref> sowie für verschiedene wissenschaftliche Publikationen und internationale Zeitschriften geschrieben.<ref>{{Literatur|Online=https://www.paula.cl/reportajes-y-entrevistas/renata-avila-ciudadano-inteligente/|Originaltitel=Llegó la hora de sacar la voz|Titel=Es ist Zeit, Ihre Stimme zu erheben|Autor=Carolina Pulido|Sammelwerk=Paula|Sprache=es|Datum=2018-09-21|Abruf=2020-01-07}} {{Webarchiv|url=https://www.paula.cl/reportajes-y-entrevistas/renata-avila-ciudadano-inteligente/ |wayback=20200215214904 |text=Es ist Zeit, Ihre Stimme zu erheben }}. Abgerufen am 1. April 2024.</ref> Sie ist in den Dokumentarfilmen ''ForEveryone.Net'' (2015), ''Risk'' (2016) und ''Hacking Justice'' (2017) aufgetreten.<ref>{{Internetquelle|titel=<!-- title -->'Garzón / Assange: El juez y el rebelde' llega al canal Historia|titelerg='Garzón / Assange: Der Richter und der Rebell' kommt auf den History Channel|sprache=es|werk=[[El Periódico de Catalunya]]|datum=2017-05-28|url=https://www.elperiodico.com/es/tele/20170528/garzon---assange-juez-rebelde-llega-canal-historia-6065777|abruf=2020-01-08}}</ref><br />
<br />
Das Buch ''Frauen, Whistleblowing, Wikileaks: A Conversation'', das sie zusammen mit [[Sarah Harrison (Journalistin)|Sarah Harrison]] und [[Angela Richter (Regisseurin)|Angela Richter]] verfasst hat, behandelt Frauen, die eine aktive Rolle bei WikiLeaks gespielt haben, aber keine angemessene Medienberichterstattung erfahren haben.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.fairobserver.com/region/north_america/women-whistleblowing-wikileaks-julian-assange-edward-snowden-news-87121/|titel=The Women of WikiLeaks: Speaking Truth to Power|datum=2018-07-28|autor=Sophia Akram|werk=Fair Observer|abruf=2020-01-08}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2014 war sie eine der Teilnehmerinnen an der Schaffung des brasilianischen [[Marco Civil da Internet|Zivilgesellschaftlichen Rahmenabkommens des Internets]], um die Gesetzgebung zum Schutz der Netzneutralität umzusetzen.<ref>{{Literatur|Online=https://revistas.ucm.es/index.php/TEKN/article/download/49852/47840|Originaltitel=Criptopunks y América Latina: de la soberanía tecnológica a la era de las filtraciones|Titel=Kryptopunks und Lateinamerika: von der technologischen Souveränität zum Zeitalter der Leaks|Autor=Bernardo Gutiérrez|Sammelwerk=Teknokultura|Hrsg=[[Universität Complutense Madrid]]|ISSN=1549-2230|Band=12|Nummer=3|Seiten=549–576|DOI=10.5209/rev_TK.2015.v12.n3.49852|Jahr=2015|Abruf=2020-01-08}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2018 wurde sie Geschäftsführerin der [[Intelligent Citizenship Foundation]] mit Sitz in Chile und Brasilien ernannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://colectiva.ciudadaniai.org/index |titel=Encuentro Colectiva |abruf=2022-02-27}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2020 war sie Mitbegründerin der [[Polylateral Association]], einer internationalen Plattform für Wissensarbeiter (''Knowledge worker''), mit Sitz in Genf und ist derzeit deren Präsidentin.<ref>{{Internetquelle |autor=The OECD Forum Network |url=https://www.oecd-forum.org/users/110493-renata-avila |titel=Renata Avila |sprache=en |abruf=2022-02-27}}</ref><br />
<br />
== Veröffentlichungen ==<br />
<br />
* [https://www.opensocietyfoundations.org/reports/mapping-digital-media-guatemala "Mapping Digital Media: Guatemala"] (January 2014), [[Open Society Foundations]], mit Alejandra Gutiérrez Valdizán<br />
* {{Literatur|Titel=Women, Whistleblowing, WikiLeaks: A Conversation|Autor=Renata Ávila, [[Sarah Harrison (Journalistin)|Sarah Harrison]], [[Angela Richter (Regisseurin)|Angela Richter]], |Jahr=2017|Verlag=OR Books|ISBN=9781682191170}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Renata Ávila}}<br />
* [https://creativecommons.org/author/renata-avila/ Renata Ávila Pinto] at [[Creative Commons]]<br />
* [https://pen.org/user/renataavila/ Renata Ávila Pinto] at [[PEN America]]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1193105269|LCCN=no2018077325|NDL=|VIAF=12152930930709672086}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Avila Pinto, Renata}}<br />
[[Kategorie:Frauenrechtler (Guatemala)|Kategorie:Frauenrechtlerin]]<br />
[[Kategorie:Aktivist]]in<br />
[[Kategorie:Rechtsanwalt (Guatemala)|Kategorie:Rechtsanwältin (Guatemala)]]<br />
[[Kategorie:Guatemalteke|Kategorie:Guatemaltekin]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1981]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Ávila Pinto, Renata<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Ávila, Renata<br />
|KURZBESCHREIBUNG=guatemaltekische Rechtsanwältin, internationale Aktivistin für Digital Rights<br />
|GEBURTSDATUM=1. Januar 1981<br />
|GEBURTSORT=[[Guatemala]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Faria_(Kalifornien)&diff=256478112Faria (Kalifornien)2025-05-30T01:59:21Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in den Vereinigten Staaten<br />
|Name= Faria<br />
|Stadtspitzname= Faria Beach<br />
|Bundesstaat= Kalifornien<br />
|County= Ventura County<br />
|Bild1= <br />
|Bildgröße1= <br />
|Bildbeschreibung1= <br />
|Siegel= <br />
|Flagge= <br />
|Karte= <br />
|Beschriftung Karte= <br />
|Beschriftung Positionskarte= <br />
|Breitengrad= 34/19/05/N<br />
|Längengrad= 119/23/15/W<br />
|Gründung= <br />
|Zeitzone= UTC-8<br />
|Einwohner= <br />
|Stand= <br />
|Fläche= <br />
|Landfläche= <br />
|Höhe= 3<br />
|Gliederung= <br />
|Postleitzahl= 93001<br />
|Vorwahl= 805<br />
|Typ= Unincorporated Area<br />
|Fips= <br />
|Gnis= 1702921<br />
|Website= <br />
|Bürgermeister= <br />
|Bild2= <br />
|Bildgröße2= <br />
|Bildbeschreibung2= <br />
}}<br />
'''Faria''', auch bekannt als '''Faria Beach''', ist ein [[gemeindefreies Gebiet]] im [[Ventura County]] von [[Kalifornien]]. Faria verläuft parallel über 1,32 Meilen (2,12 km) mit der Küstenstraße [[California State Route 1]] entlang der Pazifikküste, 14,5 km nordwestlich von [[Ventura (Kalifornien)|Ventura]] zwischen Ventura und [[Carpinteria]]. Faria liegt im Ventura Unified School District und hat eine eigene [[ZIP-Code|Postleitzahl]].<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Faria liegt am Pitas Point, einem beliebten Ziel für Surfer, der „Whistles“ genannt wird.<ref name="Pitas">{{Gnis|254154|Pitas Point}}</ref> Der felsige Ort ist nach Süden mit einem Sandstrand ausgerichtet.<br />
<br />
Pitas Point und das nahe gelegene Punta Gorda entstanden bei einer durch Erdbeben verursachte große [[Bodenhebung]]. Dabei hob sich dieser Bereich des Rincón zwischen 16 [[Fuß (Einheit)|Fuß]] und 26 Fuß (~ 3 bis 5 Meter) aus der Brandung gehoben als mechanisch verbundene Verwerfungen zeitgleich aufbrachen. Wissenschaftler haben die alten Küstenabschnitte untersucht und festgestellt, dass sich außergewöhnlich große Erdbeben im Bereich der Küste ereignet hatten und die [[Ventura-Verwerfung]] aufgrund des gleichzeitigen Reißens der miteinander verbundenen Verwerfung entstanden ist. Sie kamen auch zu dem Schluss, dass sich dort noch weit schwerere Erdbeben ereignen können als bisher vorhergesagt wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Rong-Gong Lin II |url=https://www.latimes.com/local/california/la-me-ventura-fault-20150420-story.html |titel=Earthquake fault heightens California tsunami threat, experts say |werk=[[Los Angeles Times]] |datum=2015-04-20 |abruf=2022-11-20}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
1769 erreichte [[Gaspar de Portolà]]s Expedition den Nordwesten des 26 km langen [[Ventura River]]. Die spanischen Entdecker trafen auf ein kleines Dorf nahe einer Wasserstelle im heutigen Padre Juan Canyon, der am Pitas Point ans Meer reicht und lagerten dort am 15. August 1769. Der Name des Canyons nach „Pater Juan“ bezieht sich auf den Franziskanermissionar Fray [[Juan Crespí]], der mit der Expedition reiste und bemerkte, dass die Eingeborenen „uns wach hielten und die ganze Nacht auf einigen traurigen Pfeifen spielten“. So wurde der Punkt „Los Pitos“ – Spanisch für „Die Pfeifen“ benannt.<ref>{{Literatur |Autor=Herbert E. Bolton |Titel=Fray Juan Crespi: Missionary Explorer on the Pacific Coast, 1769–1774 |Verlag=HathiTrust Digital Library |Datum=1927 |Seiten=160–161 |Online=https://catalog.hathitrust.org/Record/000288788 |Abruf=2014-04-11}}</ref> In einer späteren amerikanische Vermessungskarte der Küste ist der Ort mit dem Namen „Las Pitas“ verzeichnet, was der Name der Jahrhundertpflanze war und die [[Agave americana|Agave Americana]] bezeichnet.<ref>{{Literatur |Autor=Erwin G. Gudde |Titel=California Place Names |Verlag=UC Press |Ort=Berkeley |Datum=1969 |Seiten=248}}</ref><br />
<br />
=== Fall am Obersten Gerichtshofs ===<br />
Die Gewährung des Zutritt zum Strand aus einem der Häuser war 1987 der ''Fall Nollan gegen die Kalifornien Küstenkommission''<ref>{{Literatur |Autor=William A. Fischel, William A. Fischel |Titel=Regulatory Takings: Law, Economics, and Politics |Verlag=Harvard University Press |Datum=1995 |ISBN=0-674-75388-7 |Online=https://books.google.de/books?id=W2L86U-8V5QC&pg=PA57 |Abruf=2018-05-13}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Otis H. Stephens Jr, John M. Scheb II, Colin Glennon |Titel=American Constitutional Law |Verlag=Cengage Learning |Datum=2014 |ISBN=978-1-285-73692-1 |Online=https://books.google.de/books?id=G-obCgAAQBAJ&pg=PA94 |Abruf=2018-05-13}}</ref> am [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Supreme Court of the United States]], dem obersten Gerichtshof der USA.<ref>{{Literatur |Autor=Josh Eagle |Titel=Coastal Law |Verlag=Wolters Kluwer Law & Business |Datum=2015 |ISBN=978-1-4548-6086-0 |Online=https://books.google.de/books?id=P87fDgAAQBAJ&pg=PT382 |Abruf=2018-05-13}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ralph A. Rossum, G. Alan Tarr |Titel=American Constitutional Law, Volume II: The Bill of Rights and Subsequent Amendments |Verlag=Avalon Publishing |Datum=2016 |ISBN=978-0-8133-5031-8 |Online=https://books.google.de/books?id=q5Q4DgAAQBAJ&pg=PT196 |Abruf=2018-05-13}}</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /></div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johann_David_Heinichen&diff=256478101Johann David Heinichen2025-05-30T01:58:43Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Johann David Heinichen''' (* {{JULGREGDATUM|27|4|1683|Link=1}} in [[Krauschwitz (Teuchern)|Krössuln]]; † [[16. Juli]] [[1729]] in [[Dresden]]) war ein deutscher [[Komponist]] und [[Musiktheoretiker]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Heinichen erhielt ersten Musikunterricht von seinem Vater, [[David Heinichen]] (1652–1719), der seit 1674 Pastor in Krössuln war. Bereits mit 13 Jahren führte Heinichen eigene Kompositionen in Dörfern der Umgebung auf.<br />
<br />
Am 30. März 1696 bezog er die [[Leipzig]]er [[Thomasschule]]. Hier erhielt er eine gymnasiale Ausbildung und umfassenden Musikunterricht. Unter Leitung des Thomaskantors [[Johann Schelle]] (1648–1701) sangen die Thomasschüler allwöchentlich an den Leipziger Hauptkirchen. Bei Schelles Nachfolger [[Johann Kuhnau]] (1660–1722) nahm Heinichen privaten Orgel- und [[Cembalo]]unterricht, zusammen mit [[Christoph Graupner]] (1683–1760) auch Kompositionsunterricht.<br />
<br />
Von 1702 bis 1705 studierte Heinichen in Leipzig Jura. In dieser Zeit spielte er in dem von [[Georg Philipp Telemann]] geleiteten [[Collegium Musicum (1701)|Collegium musicum]] und war auch an Aufführungen des seit 1693 bestehenden Leipziger [[Oper am Brühl (Leipzig)|Opernhauses]] beteiligt.<br />
<br />
Noch als Student bewarb Heinichen sich um das Amt des Musikdirektors an der Leipziger [[Matthäikirche (Leipzig)|Neukirche]], das Telemann bis 1705 ausgeübt hatte, doch erhielt [[Melchior Hoffmann]] den Posten.<br />
<br />
Ob Heinichen sich danach in [[Weißenfels]] als Rechtsanwalt niedergelassen hat, ist nicht zu belegen. Es fällt jedoch auf, dass er Kontakt zu den am [[Sachsen-Weißenfels|Weißenfelser Hof]] wirkenden [[Johann Philipp Krieger]] (1649–1725) und [[Gottfried Grünewald]] hatte. Wahrscheinlich war Heinichen auch mit dem aus Teuchern stammenden Komponisten [[Reinhard Keiser]] (1674–1739) bekannt.<br />
[[Datei:Heinichen musicalischer circul.png|mini|Johann David Heinichens Quintenzirkel]]<br />
Im Auftrag [[Samuel Ernst Döbricht]]s, des Leipziger Operndirektors, komponierte Heinichen folgende, zum Teil nur fragmentarisch erhaltene Opern: ''Der Angenehme Betrug oder der Carneval von Venedig'' (1709), ''Hercules'' (?), ''Die Libysche [[Thalestris]]'' (1709). Letztere wurde vor kurzem als Partitur wiedergefunden und gilt bis jetzt als einzig komplett überlieferte Oper des Leipziger Opernhauses aus dem Barock.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ad-hoc-news.de/barockoper-talestris-nach-ueber-300-jahren-wieder--/de/News/21308128 |titel=Barockoper „Talestris“ nach über 300 Jahren wieder aufgeführt |werk=ad-hoc-news.de |datum=2010-05-17 |archiv-url=https://archive.is/20120723073842/http://www.ad-hoc-news.de/barockoper-talestris-nach-ueber-300-jahren-wieder--/de/News/21308128 |archiv-datum=2012-07-23 |abruf=2014-04-27}}</ref> Zusätzlich übernahm er die Leitung des von [[Johann Friedrich Fasch]] 1708 neu begründeten Collegium musicum im Lehmannischen Kaffeehaus am Markt und schrieb das Musiktraktat ''Neu erfundene und gründliche Anweisung … zu vollkommener Erlernung des General-Basses'', das 1711 veröffentlicht wurde und in dem der [[Quintenzirkel]] (bereits 1710 entwickelt und publiziert), der auf Heinichens Gedanken basiert, integriert war.<br />
<br />
1709 fand Heinichen Anstellung beim Herzog [[Moritz Wilhelm (Sachsen-Zeitz)|Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz]]. In dessen [[Opernhaus vorm Salztor|Naumburger Opernhaus]] kamen Heinichens Opern ''Olympia vendicata'' (1709) und – als einzige Oper aus dieser Zeit vollständig erhalten – ''Der glückliche Liebeswechsel oder Paris und Helena'' (1710) zur Aufführung. In einem Schreiben vom 9. Juli 1710 bat Heinichen seinen Patron, ihm eine Bildungsreise an verschiedene deutsche Höfe zu gestatten. Diese Reise kann, wenn sie überhaupt stattgefunden hat, nur kurz gewesen sein.<br />
<br />
Noch im selben Jahr reiste Heinichen nach [[Italien]]. Unerwartet war der Thronfolger verstorben. Heinichen, wegen der ausgerufenen [[Landestrauer]], in der jede Musik zu schweigen hatte, entbehrlich geworden, schloss sich Rat Buchta, dem früheren Informator des Thronfolgers, auf dessen Reise nach Italien an.<br />
<br />
Über Heinichens Aufenthalt in Italien ist wenig bekannt. [[Johann Adam Hiller]] berichtet in seiner ''Lebensbeschreibung berühmter Musikgelehrter und Tonkünstler'' (1784), dass Heinichen nach seiner Ankunft in [[Venedig]] einen Opernauftrag erhalten habe, jedoch um das Honorar betrogen worden sei. Daraufhin sei Heinichen nach [[Rom]] gereist. Dort habe der [[Leopold (Anhalt-Köthen)|Fürst Leopold von Anhalt-Köthen]], späterer Dienstherr [[Johann Sebastian Bach]]s, bei Heinichen studiert. Im Gegenzug soll er den Fürsten auf dessen Reisen durch Italien begleitet haben.<br />
<br />
Noch vor Ende 1712 ist Heinichen nach Venedig zurückgekehrt. In der [[Karneval]]saison 1713 gingen seine Opern ''Mario'' und ''Le passioni per troppo amore'' in Sant’ Angelo mit großem Erfolg über die Bühne. Er lernte die großen Komponisten Venedigs kennen: [[Antonio Lotti]], [[Antonino Biffi]], [[Tomaso Albinoni]], [[Alessandro Marcello]], [[Benedetto Marcello]] und sicher auch [[Antonio Vivaldi]], der für Heinichens Stilentwicklung von größter Bedeutung war. Für Heinichens Ansehen spricht, dass [[Gottfried Heinrich Stölzel]] ihn in Venedig besuchte.<br />
<br />
Oft war Heinichen Gast der hervorragenden Sängerin und großen [[Mäzen]]atin Angioletta Bianchi. In ihrem Haus hörte Kurprinz Friedrich August, der spätere König [[August III.|August&nbsp;III.]] (1696–1763), einige [[Kantate]]n Heinichens. Als klingende Empfehlung für eine Anstellung am [[Dresden|Dresdner]] Hof komponierte Heinichen das [[Oratorium]] ''La Pace di Kamberga'' und widmete es dem polnisch-sächsischen Thronfolger.<br />
<br />
Dieser war von Heinichens avantgardistischer Musik sehr beeindruckt und ernannte ihn im Namen König [[August II. (Polen)|Augusts des Starken]] (regierte 1694–1733) mit Wirkung vom 1. August 1716 zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kapellmeister. Heinichen bedankte sich beim Fürsten mit der Komposition und Aufführung einer Geburtskantate. Anfang 1717 verließ Heinichen Venedig. Doch nicht nur ihn hatte Friedrich August engagiert, sondern in Vorbereitung seiner Hochzeit mit [[Maria Josepha von Österreich (1699–1757)|Maria Josepha]], der streng katholischen Tochter [[Joseph I. (HRR)|Josephs&nbsp;I. von Österreich]], auch [[Francesco Maria Veracini]] und eine Opernkompanie unter Leitung [[Antonio Lotti]]s.<br />
<br />
Für die 1719 in Dresden stattfindenden Hochzeitsfeierlichkeiten komponierte Heinichen die Serenaten ''La gara degli Dei'' („Der Wettstreit der Götter“ – aufgeführt am 10. September 1719) und ''Diana sull’Elba'' (aufgeführt am 18. September 1719 auf einem aufwendig dekorierten Schiff in der Form einer riesigen Muschel). Man war mit Heinichens Kompositionen so zufrieden, dass man dessen Salär um 300 auf 1.500 Taler erhöhte. Im Oktober desselben Jahres ging Heinichens ''Serenata di Moritzburg'' als Umrahmung einer königlichen Jagd auf [[Schloss Moritzburg (Sachsen)|Schloss Moritzburg]] in Szene.<br />
<br />
Für den Karneval 1720 schrieb Heinichen seine einzige Oper für den Dresdner Hof, ''Flavio Crispo''. Doch wegen eines Streits mit den beiden am Hofe angestellten Kastraten [[Senesino]] und [[Matteo Berselli]] kam das bis auf den Schlusschor bereits fertige Werk nicht zur Aufführung. Kurzerhand entließ August der Starke die gesamte Opernkompanie, die [[Georg Friedrich Händel]] daraufhin für seine Opernakademie nach [[London]] verpflichtete.<br />
<br />
In den folgenden Jahren komponierte der [[Lutheraner]] Heinichen für den Dresdner Hof katholische [[Kirchenmusik]]. An [[Tuberkulose]] leidend, kränkelte er oft und musste sich von seinen Kollegen [[Jan Dismas Zelenka]] und [[Giovanni Alberto Ristori]] vertreten lassen.<br />
<br />
Heinichen hatte 1721 in Weißenfels geheiratet. Im Januar 1723 war er Vater eines Mädchens geworden. In seinen letzten Jahren erteilte er [[Johann Georg Pisendel]] und [[Johann Joachim Quantz]] Kompositionsunterricht und arbeitete an seinem Traktat über den [[Generalbass]], dessen Drucklegung 1722 begonnen hatte. Dieses Werk ist eine der wichtigsten musiktheoretischen Hinterlassenschaften des 18. Jahrhunderts.<br />
<br />
Er starb am 16. Juli 1729 in Dresden und wurde auf dem Johannes-Friedhof beigesetzt.<br />
<br />
== Werke ==<br />
<br />
=== Messen, Requiem ===<br />
# Missa primitiva D-Dur (1721, [[Agnus Dei]] fehlt);<br />
# Missa F-Dur (1721);<br />
# Missa F-Dur (1722);<br />
# Missa D-Dur (1722, [[Sanctus]] fragm.);<br />
# Missa F-Dur (1723);<br />
# Requiem solenne (wohl vor 1724 – hierher gehört wahrscheinlich das ''Domine Jesu Christe'' a-moll von 1724);<br />
# Missa D-Dur (1724);<br />
# Missa D-Dur (1724);<br />
# Missa D-Dur (1725);<br />
# Missa D-Dur mit Concertino (1726);<br />
# Requiem nel giorno del defuncto Imperatore Gioseffo Es-Dur (1726);<br />
# Missa D-Dur (1728);<br />
# Missa D-Dur (1729);<br />
# Missa D-Dur (verschollen, nur ''Et vitam venturi saeculi'' in Bearbeitung Jos. Schusters erhalten);<br />
# Sanctus D-Dur (Echtheit fraglich).<br />
<br />
=== Magnificat ===<br />
<br />
# Magnificat F-Dur (1721);<br />
# Magnificat B-Dur (1723);<br />
# Magnificat Es-Dur (1724);<br />
# Magnificat B-Dur (ca. 1726);<br />
# Magnificat F-Dur (1726);<br />
# Magnificat G-Dur (1727);<br />
# Magnificat (verschollen);<br />
# Magnificat B-Dur (1728);<br />
# Magnificat A-Dur (1729, Heinichens letzte Komposition).<br />
<br />
=== Psalmen ===<br />
<br />
# Dixit Dominus F-Dur (1721);<br />
# Lauda Jerusalem F-Dur (ca. 1723);<br />
# Beati omnes g-Moll (1723);<br />
# Credidi F-Dur (1723);<br />
# Dixit Dominus d-Moll (1723);<br />
# Laetatus sum C-Dur (1723);<br />
# Nisi Dominus c-Moll (1723);<br />
# De profundis c-Moll (ca. 1724);<br />
# Laudate Dominum F-Dur (ca. 1724);<br />
# Beatus vir d-Moll (1724);<br />
# Confitebor G-Dur (1724);<br />
# Dixit Dominus B-Dur (1724);<br />
# Laudate pueri C-Dur (1724);<br />
# Memento Domine David g-Moll (1724);<br />
# Confitebor g-Moll (ca. 1726);<br />
# Lauda Jerusalem C-Dur (ca. 1726);<br />
# Beatus vir F-Dur (1726);<br />
# Dixit Dominus Es-Dur (1726);<br />
# Domine probasti me e-Moll (1726);<br />
# In convertendo Dominus C-Dur (1726);<br />
# In exitu Israel a-Moll (1726);<br />
# Laetatus sum D-Dur (1726);<br />
# Lauda Jerusalem D-Dur (1726);<br />
# Laudate pueri G-Dur (1726);<br />
# Nisi Dominus g-Moll (1726);<br />
# Confitebor a-Moll (1726);<br />
# Dixit Dominus F-Dur (1727);<br />
# Beatus vir Es-Dur (undatiert);<br />
# In exitu Israel B-Dur (undatiert);<br />
# Laudate pueri F-Dur (undatiert).<br />
<br />
=== Hymnen ===<br />
<br />
# Ave maris stella F-Dur (1723);<br />
# Iste confessor a-moll (1724);<br />
# Jesu redemptor omnium F-Dur (1724);<br />
# Pange lingua d-moll (1724);<br />
# Veni creator spiritus g-moll (1724);<br />
# Crudelis Herodes g-moll (1724 oder später);<br />
# Te Joseph celebrent a-moll (1724 oder später);<br />
# Pecora lux aeternitatis C-Dur (ca. 1725).<br />
<br />
=== Marianische Antiphonen ===<br />
<br />
# Alma redemptoris mater Es-Dur (ca. 1723);<br />
# Regina coeli laetare B-Dur (ca. 1724, verschollen);<br />
# Alma redemptoris mater F-Dur (1726);<br />
# Ave regina coelorum Es-Dur (1727);<br />
# Regina coeli laetare G-Dur (1727);<br />
# Regina coeli laetare D-Dur (undatiert).<br />
<br />
=== Litaneien ===<br />
<br />
# Litania pro festo corporis Domini c-moll (1723);<br />
# Litania pro festo S. Francisci Xaverii c-moll (1724);<br />
# Litania pro festo S. Francisci Xaverii e-moll (1726);<br />
# Litania pro festo corporis Domini e-moll (1727).<br />
<br />
=== Te Deum ===<br />
<br />
# D-Dur (1722);<br />
# D-Dur (1728);<br />
# D-Dur (undatiert).<br />
<br />
=== Varia ===<br />
<br />
# 3 Lamentationes Jeremiae in coena Domini (1724);<br />
# Quis ascendet in montem Domini G-Dur, motetto (1725);<br />
# Cibavit eos d-moll (undatiert);<br />
# Haec dies G-Dur, motetto (undatiert);<br />
# Lamentatio I des Karfreitags (verschollen);<br />
# 3 Lamentationes des Karsamstags (verschollen);<br />
# 9 Responsorien des Gründonnerstags (verschollen);<br />
# 1 Responsorium des Karfreitags (verschollen);<br />
# 1 Responsorium des Karsamstags (verschollen);<br />
# 1 Responsorium pro nocte nativitatis Domini (verschollen).<br />
<br />
=== Oratorien und Passionskantaten ===<br />
<br />
# La pace di Kamberga (1716);<br />
# Nicht das Band, das dich bestricket (1724);<br />
# L’aride tempie ignude (wohl 1724);<br />
# Come? S’imbruna il ciel (1728).<br />
<br />
=== Serenaten ===<br />
<br />
# [[Serenata]] fatta su l’Elba G-Dur (Seibel 200)<br />
# Serenata nel Giardino Chinese G-Dur (Seibel 201)<br />
# Serenata à 2 voci: Zeffiro e Chori D-Dur (Seibel 202)<br />
# Serenata: Le nozze<ref>Fälschlich „notte“ bei Gustav Adolph Seibel: ''Das Leben des Königl. Polnischen und Kurfürstl. Sächs. Hofkapellmeisters Johann David Heinichen, nebst chronologischem Verzeichnis seiner Opern und thematischem Katalog seiner Werke.'' Breitkopf&nbsp;& Härtel, Leipzig 1913, S. 80 ({{archive.org|DasLebenDesKniglPolnischenUndKur}}).</ref> di Nettuno e di Teti (Seibel 203)<br />
# Serenata di Moritzburg li 6. Ottob. 1719 F-Dur (Seibel 204)<br />
<br />
=== Bühnenwerke (Opern) ===<br />
'''Vollständig erhaltene Opern'''<br />
* ''Die lybische Thalestris.'' (Text: [[Heinrich Anselm von Ziegler und Kliphausen]]). Michaelismesse Leipzig, 1709<br />
* ''Der glückliche Liebeswechsel oder Paris und Helena.'' Peter- und Paulsmesse Naumburg, 1710<br />
* ''Calfurnia'', auch Mario, auch ''Calpurnia oder Die Römische Großmut'' (Libretto: [[Grazio Braccioli]]), Oper (Karneval 1713 Venedig); in der Übersetzung von [[Johann Ulrich König]] auch „im Monath Februar 1716 auf dem Hamburgischen Theatro aufgeführte“<br />
* ''Le passioni per troppo amore'', auch ''Opera fatta in Italia'' (Libretto: [[Matteo Noris]]), Oper (Karneval 1713 Venedig)<br />
* ''Flavio Crispo'' (Textdichter unbekannt; wahrscheinlich [[Stefano Pallavicini]]<ref>{{Internetquelle |autor=Detlef Obens |url=https://opernmagazin.de/stuttgarter-barockorchester-e-v-welturauffuehrung-von-johann-david-heinichens-oper-flavio-crispo/ |titel=Stuttgarter Barockorchester e.&nbsp;V.: Welturaufführung von Johann David Heinichens Oper Flavio Crispo |werk=opernmagazin.de |datum=2016-04-29 |abruf=2022-08-01}}</ref>), Oper (geplant Karneval 1720 Dresden, storniert)<br />
<br />
'''Opern, aus denen einzelne Arien erhalten sind'''<br />
* ''Der Angenehme Betrug oder Der Carneval von Venedig.'' (Text: [[Mauritz Cuno]]). Leipzig 1709<br />
* ''Olimpia vendicata.'' Peter- und Paulsmesse Naumburg, 1709<br />
<br />
'''Verlorene und zweifelhafte Opern'''<br />
* ''Die getreue Schäferin Daphne.'' (Text nach [[Erdmann Neumeister]]). Leipzig 1710 (Zuschreibung nicht sicher)<br />
* ''L’amicizia in terzo overo Il Dionigio'', 3. Akt einer Pasticcio-Oper (März 1738 Neuburg an der Donau) (zusammen mit [[Augustin Reinhard Stricker]])<br />
<br />
=== Orchestermusik und Konzerte ===<br />
# Sonate A-Dur (Seibel 208)<br />
<br />
# Dresdner Konzert C-Dur (Seibel 211)<br />
# Dresdner Konzert G-Dur (Seibel 213)<br />
# Dresdner Konzert G-Dur (Seibel 214)<br />
# Dresdner Konzert G-Dur (Seibel 215)<br />
# Dresdner Konzert G-Dur (Seibel 217)<br />
# Dresdner Konzert D-Dur (Seibel 226)<br />
# Dresdner Konzert F-Dur (Seibel 231)<br />
# Dresdner Konzert F-Dur (Seibel 232)<br />
# Dresdner Konzert F-Dur (Seibel 233)<br />
# Dresdner Konzert F-Dur (Seibel 234)<br />
# Dresdner Konzert F-Dur (Seibel 235)<br />
<br />
# Konzertsatz c-moll (Seibel 240)<br />
<br />
# [[Liste der Oboenkonzerte|Oboenkonzert]] a-Moll (Seibel 212)<br />
# [[Liste der Oboenkonzerte|Oboenkonzert]] g-Moll (Seibel 237)<br />
<br />
== Nachlass ==<br />
Ein Teil des musikalischen Nachlasses von Johann David Heinichen wird in der Musikabteilung der [[Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden|Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden]] aufbewahrt (Signatur: Mus.2398-…). Er enthält Musikautographe und Abschriften im Umfang von ca. 170 Katalognummern.<br />
<br />
== Schriften ==<br />
* ''Neu erfundene und Gründliche Anweisung Wie Ein Music-Liebender auff gewisse vortheilhafftige Arth könne Zu vollkommener Erlernung des General-Basses, Entweder Durch eigenen Fleiß selbst gelangen oder durch andere kurz und glücklich dahin angeführet werden dergestalt Daß er so wohl die Kirchen als Theatralischen Sachen insonderheit auch das Accompagnement des Recitativ-Styli wohl verstehe und geschickt zu tractiren wisse.'' […] ''Nebst einer Ausführlichen Vorrede.'' Benjamin Schiller, Hamburg 1711.<br />
* ''Der General-Bass in der Composition, Oder: Neue und gründliche Anweisung Wie ein Music-Liebender mit besonderm Vortheil, durch die Principia der Composition, nicht allein den General-Bass im Kirchen- Cammer- und Theatralischen Stylô vollkommen, & in altiori Gradu erlernen; sondern auch zu gleicher Zeit in der Composition selbst, wichtige Profectus machen könne. Nebst einer Einleitung Oder Musicalischen Raisonnement von der Music überhaupt, und vielen besondern Materien der heutigen Praxeos''. Selbstverlag, Dresden 1728.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste deutscher Komponisten klassischer Musik]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* George J.&nbsp;Buelow: ''Thorough-bass accompaniment according to Johann David Heinichen.'' University of California Press, Berkeley 1966.<br />
* [[Herbert A. Frenzel]]: ''Thüringische Schlosstheater.'' Berlin 1965.<br />
* {{NDB|8|303||Heinichen, Johann David|[[Lothar Hoffmann-Erbrecht]]|118709712}}<br />
* Richard Lorber: ''Die italienischen Kantaten von Johann David Heinichen (1683–1729).'' G.&nbsp;Bosse, Regensburg 1991.<br />
* [[Michael Maul]]: ''Barockoper in Leipzig, Katalogband.'' Rombach-Verlag, Freiburg i.&nbsp;Br. 2009. ISBN 978-3-7930-9584-2<br />
* Gustav Adolph Seibel: ''Das Leben des Königl. Polnischen und Kurfürstl. Sächs. Hofkapellmeisters Johann David Heinichen, nebst chronologischem Verzeichnis seiner Opern und thematischem Katalog seiner Werke.'' Breitkopf&nbsp;& Härtel, Leipzig 1913 ({{archive.org|DasLebenDesKniglPolnischenUndKur}}).<br />
* {{ADB|11|367|369|Heinichen, Johann David|Philipp Spitta|ADB:Heinichen, Johann David}}<br />
* Melvin P.&nbsp;Unger: ''The German choral church compositions of Johann David Heinichen.'' P.&nbsp;Lang, New York 1990.<br />
<br />
== Diskographie ==<br />
* Violinkonzerte aus Dresden. Pisendel, Heinichen, Fasch, Handel, Telemann. [[Johannes Pramsohler]]. International Baroque Players. (Raumklang RK 3105)<br />
* Flavio Crispo, Barockoper. [[Jörg Halubek]]. il Gusto Barocco (cpo 6096073)<br />
* Dresden Concerti. [[Musica Antiqua Köln]] / [[Reinhard Goebel]] (Archiv Produktion 437 549-2)<br />
* Lamentationes Passionsmusik. [[Musica Antiqua Köln]] / [[Reinhard Goebel]] (Archiv Produktion 447 092-2)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{DNB-Portal|118709712|TEXT=Werke von und über}}<br />
* [https://www.klassika.info/Komponisten/Heinichen/wv_abc.html Werkeverzeichnis von Johann David Heinichen] auf ''Klassika.info''<br />
* [https://kalliope-verbund.info/de/ead?ead.id=DE-611-BF-13025 Kompositionen von Johann David Heinichen] in der [[Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden|Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden]]<br />
* [https://rism.online/people/361258/sources Kompositionen von Johann David Heinichen] im [[Répertoire International des Sources Musicales|Internationalen Quellenlexikon der Musik (RISM)]]<br />
* {{DDB|Person|118709712}}<br />
* {{IMSLP|id=Heinichen, Johann David}}<br />
* {{Internetquelle |autor=Dirk Kruse |url=https://media.neuland.br.de/file/1859992/c/website/johann-david-heinichen.mp3 |titel=Johann David Heinichen |werk=[[BR-Klassik]]-Sendung „Stichwort – Lexikon der Alten Musik“ |datum=2022-07-31 |format=mp3-Audio; 4,1&nbsp;MB; 4:16&nbsp;Minuten |abruf=2022-08-01 |abruf-verborgen=1}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118709712|LCCN=n/84/40772|VIAF=37102049}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Heinichen, Johann David}}<br />
[[Kategorie:Komponist (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Komponist (Barock)]]<br />
[[Kategorie:Musiktheoretiker]]<br />
[[Kategorie:Hofkapellmeister (Dresden)]]<br />
[[Kategorie:Kapellmeister (Sächsische Staatskapelle Dresden)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1683]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1729]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Heinichen, Johann David<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Komponist und Musiktheoretiker<br />
|GEBURTSDATUM=27. April 1683<br />
|GEBURTSORT=Krössuln bei [[Teuchern]]<br />
|STERBEDATUM=16. Juli 1729<br />
|STERBEORT=[[Dresden]]<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Siegfried_Schaarschmidt&diff=256478100Siegfried Schaarschmidt2025-05-30T01:58:30Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Siegfried Schaarschmidt''' (geb. [[21. August]] [[1925]] in [[Pleißa]]; gest. [[17. August]] [[1998]]) war Übersetzer, Lyriker und Essayist mit dem Schwerpunkt japanische Literatur.<br />
<br />
== Leben und Werk ==<br />
Schaarschmidt war Lyriker, Übersetzer und Kritiker japanischer Literatur. Er verfasste zahlreiche Veröffentlichungen zur japanischen Literatur und war Herausgeber verschiedener Anthologien. Eine ganze Reihe der Schriftsteller, deren Werke er ins Deutsche übertrug, traf er persönlich und konnte in intensiven Gesprächen viel über ihre Auffassung von Literatur, ihre Denkweise und Weltsicht erfahren. So war er auch Verfasser von Autorenportraits u.&nbsp;a. für den Rundfunk.<br />
<br />
Schaarschmidt erhielt am 3. November 1992 den Orden der Aufgehenden Sonne am Band – Goldene Strahlen für seine Beiträge zur Einführung in die japanische Literatur und seine Verdienste im japanisch-deutschen Kulturaustausch. – Zusammen mit [[Jürgen Berndt]] wurde er 1993 mit dem Noma-Übersetzerpreis (野間文芸翻訳賞, Noma bungei hon‘yaku-shō) ausgezeichnet. <br />
<br />
Zu den übersetzen Schriftstellern gehören [[Abe Kōbō]], [[Minoru Betsuyaku|Betsuyaku Minoru]], [[Ihara Saikaku]], [[Yasushi Inoue|Inoue Yasushi]], [[Kazuo Katase|Katase Kazuo]], [[Kawabata Yasunari]], [[Mishima Yukio]], [[Mori Ōgai]], [[Kenji Nakagami|Nakagami Kenji]], [[Nishiwaki Junzaburō]], [[Makoto Oda|Oda Makoto]], [[Kenzaburō Ōe|Ōe Kenzaburō]], [[Takebe Sōchō]] (1761–1814), [[Tanikawa Shuntarō]], [[Tsuji Yukio]] (1939–2000), [[Miyamoto Musashi]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|117089680}}<br />
* [https://www.perlentaucher.de/autor/siegfried-schaarschmidt.html Schaarschmidt/Perlentaucher]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=117089680|LCCN=n/84/36575|VIAF=262213751}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Schaarschmidt, Siegfried}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Essay]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Japanisch)]]<br />
[[Kategorie:Übersetzer ins Deutsche]]<br />
[[Kategorie:Übersetzer aus dem Japanischen]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1925]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1998]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Schaarschmidt, Siegfried<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Übersetzer, Lyriker und Essayist<br />
|GEBURTSDATUM=21. August 1925<br />
|GEBURTSORT=[[Pleißa]]<br />
|STERBEDATUM=17. August 1998<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Miriam_Welte&diff=256478096Miriam Welte2025-05-30T01:58:10Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Radsportler<br />
| Name = Miriam Welte<br />
| Bild = UCI Track World Championships 2018 179.jpg<br />
| Bildgröße = <br />
| Bildbeschreibung = Miriam Welte als Weltmeisterin<br>im Zeitfahren 2018<br />
| VollständigerName =<br />
| Spitzname = <br />
| Geburtsdatum = 9. Dezember 1986 ({{Alter|1986|12|09}} Jahre)<br />
| Sterbedatum = <br />
| AktuellesTeam = [[1. FC Kaiserslautern]] <br />
| Dopingjahre =<br />
| Dopingvorfälle =<br />
| Nation = {{DEU}}<br />
| Disziplin = Bahn<br />
| Rolle = Fahrerin<br />
| Fahrertyp = Kurzzeit<br />
| Amateurteams = [[1. FC Kaiserslautern]] <br />
| Amateurjahre = 2014-<br />
| Profiteams =<br />
| Profijahre =<br />
| Leiterteams =<br />
| Leiterjahre =<br />
| Managerteams =<br />
| Karriereende = 2019<br />
| WichtigsteErfolge=;Olympische Spiele<br />
:[[Datei:Olympic rings.svg|20px]] – Teamsprint 2012<br /><br />
;Weltmeisterschaften<br />
:{{Radsportauszeichnung|Weltmeister|20px}} 500-Zeitfahren 2014, 2018<br />
:{{Radsportauszeichnung|Weltmeister|20px}} Teamsprint 2012, 2013, 2014, 2018<br />
| LetztesUpdate=17. Februar 2019<br />
}}<br />
[[Datei:Welte Vogel.jpg|mini|Miriam Welte (li.) mit Kristina Vogel beim Training im [[Rio Olympic Velodrome]] kurz vor den Olympischen Sommerspielen 2016]]<br />
'''Miriam Welte''' (* [[9. Dezember]] [[1986]] in [[Kaiserslautern]]) ist eine ehemalige [[Deutschland|deutsche]] [[Bahnradsport]]lerin. Sie ist [[Olympische Spiele|Olympiasiegerin]], wurde sechs Mal Weltmeisterin, vier Mal Europameisterin und errang 21 deutsche Meistertitel.<br />
<br />
== Sportliche Laufbahn ==<br />
=== 2002 bis 2012 ===<br />
2002 wurde Miriam Welte, die von ihrem Stiefvater [[Frank Ziegler (Trainer)|Frank Ziegler]] trainiert wird, deutsche Vize-Meisterin der Juniorinnen im 500-Meter-[[Zeitfahren (Bahnradsport)|Zeitfahren]], von 2006 bis 2008 gewann sie jeweils die Deutsche Meisterschaft der Elite in dieser Disziplin. Dazu kamen zwei Europameistertitel: 2006 im Zeitfahren in [[Athen]] sowie 2008 im [[Keirin]] in [[Pruszków]]. 2008 und 2009 erreichte sie mehrfach Podiumsplätze bei [[Bahnrad-Weltcup|Weltcuprennen]] im Zeitfahren sowie im [[Teamsprint]].<br />
<br />
2008 errang die 1,71&nbsp;Meter große und damals 65&nbsp;Kilogramm schwere<ref>{{Webarchiv|text=Homepage von Miriam Welte |url=http://www.miriamwelte.de/%C3%BCber-mich/ |wayback=20120813222040}}, abgerufen am 3. August 2012.</ref> Welte gemeinsam mit [[Dana Glöß]] bei den [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2008|Bahn-Weltmeisterschaften]] in [[Manchester]] Bronze im Teamsprint. 2011 belegte sie bei den [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2011|Bahn-Weltmeisterschaften]] in [[Apeldoorn]] den dritten Platz im 500-Meter-Zeitfahren; im selben Jahr wurde sie in [[Berlin]] dreifache deutsche Meisterin; im Keirin, im Teamsprint (mit [[Verena Jooß]]) und im 500-Meter-Zeitfahren mit neuer deutscher Rekordzeit von 34,336 Sekunden sowie Vize-Meisterin im [[Sprint (Bahnradsport)|Sprint]].<br />
<br />
Bei den [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2012]] in [[Melbourne]] konnte Miriam Welte gemeinsam mit [[Kristina Vogel]] die Goldmedaille im Teamsprint holen. Sowohl in der Qualifikation wie im Finale stellten die beiden Fahrerinnen jeweils einen [[Liste der Weltrekorde im Bahnradsport|Weltrekord]] auf. Das 500-Meter-Zeitfahren beendete sie hinter [[Anna Meares]] mit nationaler Rekordzeit von 33,626 Sekunden als Vize-Weltmeisterin. Damit verbesserte sie ihren eigenen bisherigen Rekord von 34,172 Sekunden, den sie beim Lauf des [[Bahnrad-Weltcup 2011/12|Bahnrad-Weltcups 2011/2012]] in [[Astana]] aufgestellt hatte. So fuhr sie dreimal innerhalb von weniger als zwölf Monaten einen neuen deutschen Rekord über 500 Meter bei stehendem Start. Am 22. Juni 2012 stellte Welte zudem beim ''U.S. Grand Prix of Sprinting'' in [[Colorado Springs]] einen neuen Rekord über 200 Meter bei fliegendem Start von 10,64 Sekunden auf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gazette.com/sports/world-140745-marks-record.html |text=''World record is among marks set at Velodrome in blazing heat'' gazette.com v. 22. Juni 2012 (englisch) |archive-is=20130124100721}}</ref><br />
<br />
=== Seit 2012 ===<br />
Bei den [[Olympische Sommerspiele 2012/Radsport|Olympischen Spielen 2012]] in [[London]] gewann Miriam Welte gemeinsam mit Kristina Vogel die Goldmedaille im Teamsprint, nachdem die Richter wegen eines Wechselfehlers die eigentlichen Finalsiegerinnen aus China auf den zweiten Platz zurückstuften. Schon in das Finale um Gold waren die beiden deutschen Fahrerinnen erst gekommen, weil im Lauf zuvor das britische Duo wegen eines ebensolchen Fehlers [[Relegation|relegiert]] worden war.<ref>[http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_76919.htm ''Stichwort Wechselfehler'' auf radsport-news.com v. 3. August 2012]</ref> Die beiden Deutschen sind damit die ersten Olympiasiegerinnen in dieser Disziplin, die 2012 neu in das Programm der Olympischen Spiele Aufnahme fand.<br />
<br />
Im Jahr darauf wurde Welte gemeinsam mit Vogel in [[Minsk]] [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2013|Weltmeisterin]] im Teamsprint und Vizeweltmeisterin im Zeitfahren. Im Dezember 2013 stellte sie gemeinsam mit Kristina Vogel mit 32,153 Sekunden einen neuen Weltrekord im Teamsprint über 500 Meter auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_85120.htm |titel=Vogel mit neuem Weltrekord im 200-Meter-Zeitfahren |hrsg=radsport-news.com |datum=7. Dezember 2013 |zugriff=7. Dezember 2013}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_85096.htm |titel=Deutsche starten mit drei Siegen und zwei Weltrekorden|hrsg=radsport-news.com |datum=6. Dezember 2013 |zugriff=7. Dezember 2013}}</ref> Bei den [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2014]] in [[Cali]] wurde Welte Doppelweltmeisterin, im Teamsprint mit Vogel sowie im 500-Meter-Zeitfahren.<br />
<br />
Von April bis Mai 2014 war Miriam Welte die erste deutsche Sprinterin, die zur ''Internationalen [[Keirin]]-Serie'' geladen wurde, wo sie gemeinsam mit der [[Spanien|Spanierin]] [[Helena Casas]] im ''Girl's Keirin'' startete.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/radsport-miriam-welte-auf-keirin-tour-12877094.html |titel=Fahrradführerschein für Kampfsprinter |hrsg=FAZ |autor=Achim Dreis |datum=3. April 2014 |zugriff=7. April 2014}}</ref> Bei ihrer Teilnahme an den [[UEC-Bahn-Europameisterschaften 2015|Bahn-Europameisterschaften 2015]] war sie gehandicapt, weil sie sich zuvor einen Fuß mit heißem Wasser verbrüht hatte. Trotz starker Schmerzen errang sie gemeinsam mit Vogel die Silbermedaille im Teamsprint, musste dann aber ihren Start im Zeitfahren absagen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.rad-net.de/nachrichten/miriam-welte-beisst-sich-durch-und-holt-em-silber-im-teamsprint;n_37740.html |titel=Miriam Welte beißt sich durch und holt EM-Silber im Teamsprint |autor= |werk=rad-net.de |datum=2015-10-16|zugriff=2015-11-22}}</ref><br />
<br />
2016 wurde Welte für den Start bei den [[Olympische Sommerspiele 2016/Radsport|Olympischen Spielen]] in [[Rio de Janeiro]] nominiert, wo sie gemeinsam mit Kristina Vogel die Bronzemedaille im Teamsprint errang. Im Sprint belegte sie Rang elf und im Keirin Rang 25. Im Dezember des Jahres verletzte sie sich bei der ''Track Cycling Challenge'' im [[Tissot Velodrome|Velodrome Suisse]] einen Ellenbogen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.rad-net.de/nachrichten/welte-mit-ellenbogen-verletzung;n_40739.html |titel=Welte mit Ellenbogen-Verletzung|autor= |werk=rad-net.de |datum=2013-03-25 |zugriff=2016-12-10}}</ref><br />
<br />
Bei den [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018]] wurde Miriam Welte zweimal Weltmeisterin: Sie errang zum zweiten Mal Gold im 500-Meter-Zeitfahren sowie gemeinsam mit [[Pauline Grabosch]] und Kristina Vogel im Teamsprint.<br />
<br />
Im Juni 2019 gab Miriam Welte in einem Interview mit dem [[Südwestrundfunk|SWR]] an, dass sie ihre Karriere nach den [[Olympische Sommerspiele 2020|Olympischen Sommerspielen 2020]] in [[Tokio]] beenden werde.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.augsburger-allgemeine.de/sport/sonstige-sportarten/Rad-Star-Welte-bestaetigt-Karriereende-nach-Tokio-2020-id54560426.html |titel=Rad-Star Welte bestätigt Karriereende nach Tokio 2020 |werk=[[Augsburger Allgemeine|augsburger-allgemeine.de]] |hrsg=[[Deutsche Presse-Agentur|dpa]] |datum=2019-06-11 |abruf=2019-06-11}}</ref> Entgegen dieser Ankündigung gab sie im September 2019 überraschend ihren sofortigen Rücktritt vom Leistungsradsport bekannt.<ref name="bdr-medi-Miriam_W">{{Internetquelle|url=http://www.bdr-medienservice.de/nachrichten/miriam-welte-beendet-karriere |titel=Miriam Welte beendet Karriere |autor= |werk=bdr-medienservice.de |datum=2019-09-23 |abruf=2019-09-23}}</ref><br />
<br />
== Teams ==<br />
Bis 2013 startete Miriam Welte für das [[UCI Track Team]] „[[Track Cycling Team Mecklenburg-Vorpommern]]“, ihr Verein war der ''RSC Kaiserslautern''. Im Februar 2014 wurde bekannt, dass sie in die [[Triathlon]]abteilung des [[1. FC Kaiserslautern]] wechselte, die über den Pfälzischen Radfahrerbund Mitglied im [[Bund Deutscher Radfahrer]] ist.<ref>[http://fck.de/de/1-fc-kaiserslautern/aktuell/news/news-details/news/detail/News/olympiasiegerin-miriam-welte-wechselt-zum-fck.html ''Olympiasiegerin Miriam Welte wechselt zum FCK'' auf fck.de vom 19. Februar 2014]</ref><br />
<br />
== Berufliches und Ehrenämter ==<br />
Nach ihrem Rücktritt vom Radsport wird Miriam Welte, die den Rang einer Oberkommissarin (Stand 2019) hat, ihre Laufbahn bei der Polizei weiter verfolgen.<ref name="rbb24-262482">{{Internetquelle|url=https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2020/01/radsport-berliner-sechstagerennen-sixdays-interview-miriam-welte.htm/alt=amp.html |titel=Interview – Bahnrad-Olympiasiegerin Welte feiert Karriereende bei Berliner SIX DAYS |autor= |werk=rbb24.de |datum=2020-01-19 |abruf=2020-01-20}}</ref> Bei den [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2020]] berichtete sie als Reporterin auf den [[Social Media|Social-Media]]-Kanälen der Organisation von der Veranstaltung.<ref name="rad-net-063132">{{Internetquelle|autor= |url=https://www.rad-net.de/ajax.aspx/content/34db5f85-f080-4da1-9c91-91324063132a.html |titel=Welte berichtet von der Bahn-WM als Reporterin |werk=rad-net.de |datum=2020-02-28 |abruf=2020-06-03}}</ref> Seit 2020 unterstützt sie ihren ehemaligen Trainer Frank Ziegler in der Sportlichen Leitung des ''Bahn-Teams Rheinland-Pfalz''.<ref name="rad-net-49520">{{Internetquelle|autor= |url=https://classic.rad-net.de/index.php?newsid=49520 |titel=Welte Sportliche Leiterin beim Bahn-Team Rheinland-Pfalz |werk=classic.rad-net.de |datum=2020-06-04 |abruf=2020-06-04}}</ref> Im November 2020 wurde sie zur kommissarischen Vizepräsidentin (Leistungssport) des [[Landessportbund Rheinland-Pfalz|Landessportbundes Rheinland-Pfalz]] berufen.<ref name="sport1-202011">{{Internetquelle|autor= |url=https://www.sport1.de/mehr-sport/2020/11/bahnrad-olympiasiegerin-welte-neue-kommissarische-lsb-vizepraesidentin-in-rheinland-pfalz |titel=Bahnrad-Olympiasiegerin Welte neue kommissarische LSB-Vizepräsidentin in Rheinland-Pfalz |werk=Sport1.de |datum=2020-11-02 |abruf=2021-07-11}}</ref> Anfang Dezember 2021 wurde sie zur Vizepräsidentin des [[Deutscher Olympischer Sportbund|DOSB]] gewählt.<ref>{{Internetquelle|autor= |url=https://www.rad-net.de/ajax.aspx/content/5069d0c2-4761-4ae5-b4d8-51ce82e7ba2c.html |titel=Neues DOSB-Präsidium gewählt – Bahnolympiasiegerin Miriam Welte Vizepräsidentin |werk=rad-net.de |datum=2021-12-04 |abruf=2021-12-04}}</ref><br />
<br />
Im März 2024 wurde Miriam Welte mit der höchsten deutschen Sportauszeichnung, dem [[Silbernes Lorbeerblatt|Silbernen Lorbeerblatt]], geehrt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bdr-medienservice.de/nachrichten/bdr-asse-erhielten-silbernes-lorbeerblatt |titel=BDR-Asse erhielten Silbernes Lorbeerblatt |werk=bdr-medienservice.de |datum=2024-03-08 |abruf=2024-03-08}}</ref><br />
<br />
== Privates ==<br />
Miriam Welte ist liiert mit dem [[Fußballtrainer]] [[Oliver Schäfer]] (Stand 2021).<ref>{{Internetquelle|autor= |url=https://land-in-bewegung.rlp.de/de/aktuelles/news/detail/news/News/detail/sport-promis-aus-kaiserslautern-sammeln-kilometer-und-laufen-den-betzenberg-hoch/ |titel=Sport-Promis aus Kaiserslautern sammeln Kilometer und laufen den Betzenberg hoch |werk=land-in-bewegung.rlp.de |datum=2021-04-30 |abruf=2022-01-19}}</ref> 2022 wurde sie Mutter einer Tochter.<ref>{{Internetquelle|autor= |url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-miriam-welte-und-ida-im-weltmeister-strampler-_arid,5417825.html?reduced=true |titel=Miriam Welte und Ida im Weltmeister-Strampler |werk=rheinpfalz.de |datum=2022-10-14 |abruf=2023-02-22}}</ref><br />
<br />
== Erfolge (Auswahl) ==<br />
[[Datei:2015 UEC Track Elite European Championships 168.JPG|mini|Miriam Welte (l.) mit Kristina Vogel bei den Europameisterschaften 2015: Silber im Teamsprint]]<br />
[[Datei:2017 UCI Track World Cup Milton after winning gold (28109038699).jpg|mini|Miriam Welte (l.) und Kristina Vogel (r.) (2017)]]<br />
[[Datei:UCI Track World Championships 2020 075.jpg|mini|Welte (2.v.r.) als Reporterin bei der Bahn-WM 2020 mit Lea Sophie Friedrich, Pauline Grabosch und Emma Hinze (v.&nbsp;l.&nbsp;n.&nbsp;r.)]]<br />
;2006<br />
* {{Radsportauszeichnung|Europameister|20px}} Europameisterin – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2006|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
;2007<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2007|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
;2008<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2008|Weltmeisterschaften]] – Teamsprint (mit [[Dana Glöß]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Europameister|20px}} Europameisterin – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[Bahnrad-Weltcup 2007/08|Weltcup Manchester]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[Bahnrad-Weltcup 2008/09|Weltcup Manchester]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Bahnrad-Weltcup 2008/09|Weltcup Manchester]] – Teamsprint (mit [[Christin Muche]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Bahnrad-Weltcup 2008/09|Weltcup Cali]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2008|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
;2009<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Bahnrad-Weltcup 2008/09|Weltcup Kopenhagen]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2009|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren, Keirin<br />
;2010<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Bahnrad-Weltcup 2008/09|Weltcup Cali]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
;2011<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2011|Weltmeisterschaft]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2011|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren, Keirin, Teamsprint (mit [[Verena Jooß]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2012|Deutsche Meisterschaft]] – Sprint<br />
;2012<br />
* [[Datei:Olympic rings.svg|20px]] [[Olympische Sommerspiele 2012/Radsport|Olympiasiegerin]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Weltmeister|20px}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2012|Weltmeisterin]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2012|Weltmeisterschaften]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2012|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren,<br />
;2013<br />
* {{Radsportauszeichnung|Weltmeister|20px}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2013|Weltmeisterin]] – Teamsprint (mit Kristina Vogel)<br />
* {{Radsportauszeichnung|Gold}} [[Bahnrad-Weltcup 2013/14|Weltcup Manchester]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Gold}} [[Bahnrad-Weltcup 2013/14|Weltcup Guadalajara]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Bahnrad-Weltcup 2013/14|Weltcup Aguascalientes]] -500-Meter-Zeitfahren<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2013|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2013|Deutsche Meisterschaft]] – Sprint, Keirin<br />
;2014<br />
* {{Radsportauszeichnung|Weltmeister|20px}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2014|Weltmeisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit Kristina Vogel)<br />
* {{Radsportauszeichnung|Europameister|20px}} [[UEC-Bahn-Europameisterschaften|Europameisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Bahnrad-Weltcup 2013/14|Weltcup Guadalajara]] -500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Bahnrad-Weltcup 2014/15|Weltcup Guadalajara]] – Teamsprint (mit [[Gudrun Stock]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Gold}} [[Bahnrad-Weltcup 2014/15|Weltcup London]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2014|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2014|Deutsche Meisterschaft]] – Sprint, Keirin, Teamsprint (mit [[Emma Hinze]])<br />
;2015<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2015|Weltmeisterschaften]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[UEC-Bahn-Europameisterschaften 2015|Europameisterschaften]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
;2016<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[Olympische Sommerspiele 2016/Radsport|Olympische Spiele]] Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2016|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
;2017<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2017|Weltmeisterschaft]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2017|Weltmeisterschaft]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Gold}} [[Bahnrad-Weltcup 2016/17|Bahnrad-Weltcup in Cali]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Gold}} [[Bahnrad-Weltcup 2017/18|Weltcup in Manchester]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Gold}} [[Bahnrad-Weltcup 2017/18|Weltcup in Milton]] – Teamsprint (mit [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Europameister2016|20px}} [[UEC-Bahn-Europameisterschaften 2017|Europameisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
* {{Radsportauszeichnung|Silber}} [[UEC-Bahn-Europameisterschaften 2017|Europameisterschaft]] – Teamsprint (mit [[Pauline Grabosch]] und [[Kristina Vogel]])<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2017|Deutsche Meisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren<br />
;2018<br />
* {{Radsportauszeichnung|Weltmeister}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018|Weltmeisterin]] – 500-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit [[Pauline Grabosch]] und [[Kristina Vogel]])<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[UEC-Bahn-Europameisterschaften 2018|Europameisterschaft]] – 500-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit [[Emma Hinze]])<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2018|Deutsche Meisterin]] – Sprint, 500-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit [[Lea Friedrich]])<br />
;2019<br />
* {{Radsportauszeichnung|Bronze}} [[UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018|Weltmeisterschaft]] – Teamsprint (mit [[Emma Hinze]])<br />
* [[Datei:MaillotAllemania.svg|20px]] [[Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport 2019|Deutsche Meisterin]] – Teamsprint (mit [[Emma Hinze]])<br />
<br />
== Auszeichnungen und Ehrenämter ==<br />
* 2012 Deutsche Radsportlerin des Jahres (gemeinsam mit Kristina Vogel)<ref>[http://www.rad-net.de/nachrichten/degenkolb,-vogel-welte-und-schachmann-radsportler-des-jahres;n_28351.html ''Degenkolb, Vogel/Welte und Schachmann «Radsportler des Jahres»'' auf rad-net.de v. 20. Dezember 2012]</ref><br />
* 2013, 2016, 2017, 2018 [[Landessportler des Jahres (Rheinland-Pfalz)|Sportlerin des Jahres]] in [[Rheinland-Pfalz]].<ref>{{Webarchiv| url=http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/rheinhessen/kunstrad-brueder-andre-und-benedikt-bugner-sind-sportler-des-jahres-in-rheinland-pfalz_13777094.htm| wayback=20171201035256| text=Kunstrad-Brüder André und Benedikt Bugner sind Sportler des Jahres in Rheinland-Pfalz}} von Ulrich Gerecke auf allgemeine-zeitung.de vom 12. Januar 2014</ref><ref name="swr-018100">{{Internetquelle|url=https://www.swr.de/sport/Sportler-des-Jahres-Wahl-2018-Miriam-Welte-ist-RP-Sportlerin-des-Jahres,landessportlerwahl-2018-welte-100.html |titel=Bahnradfahrerin Miriam Welte ist Sportlerin des Jahres |autor= |werk=swr.de |datum=2019-01-13 |zugriff=2019-01-14}}</ref><br />
* Aufnahme in die [[Union Européenne de Cyclisme#Hall of Fame|Hall of Fame]] des europäischen Radsportverbandes [[Union Européenne de Cyclisme]]<br />
* 2014 wurde Miriam Welte zur „Markenbotschafterin für Pfälzer [[Grumbeere#Regionale Namen|Grumbeere]] 2014/15“ der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ gekürt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rad-net.de/nachrichten/teamsprint-auf-den-acker-miriam-welte-ist-neue-grumbeer-botschafterin;n_33029.html |titel=Teamsprint auf den Acker: Miriam Welte ist neue „Grumbeer-Botschafterin“ |hrsg=rad-net |datum=12. Juni 2014 |zugriff=12. Juni 2014}}</ref> Im Zusammenhang mit diesem „Titel“ stellte sie gemeinsam mit Schülern in Kaiserslautern einen „Supermarkt-Rekord“ im Teamsprint auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rad-net.de/nachrichten/welte-macht-werbung-fuer-den-bahnradsport-;n_34490.html |titel=Welte macht Werbung für den Bahnradsport |hrsg=rad-net |datum=14. November 2014 |zugriff=14. November 2014}}</ref><br />
* Aus Anlass des ''[[Weißer Ring#Tag der Kriminalitätsopfer und Pro-Opfer-Tag|Tages der Kriminalitätsopfer]]'' 2015 wurde Miriam Welte Botschafterin des [[Weißer Ring|Weißen Rings]]. Landesverband Rheinland-Pfalz, der Stiftung zur Unterstützung von Kriminalitätsopfer.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.rad-net.de/nachrichten/olympiasiegerin-miriam-welte-engagiert-sich-fuer-kriminalitaetsopfer;n_35547.html |titel=Olympiasiegerin Miriam Welte engagiert sich für Kriminalitätsopfer – Radsport bei rad-net.de |autor= |werk=rad-net.de |datum=2013-03-25 |zugriff=2015-03-29}}</ref><br />
* Im September 2016 wurde Welte von ihrem Verein ''FC Kaiserslautern'' mit der lebenslangen Mitgliedschaft geehrt.<ref>{{Internetquelle|url=http://fck.de/de/1-fc-kaiserslautern/aktuell/news/news/detail/News/ehrungen-fuer-miri-welte-und-15-lebenslange-mitglieder.html |titel=Ehrungen für Miri Welte und 15 lebenslange Mitglieder |autor= |werk=fck.de |datum=2016-09-19 |zugriff=2016-09-30}}</ref><br />
* Im Mai 2019 wurde Miriam Welte mit der goldenen Verdienstnadel des 1. FC Kaiserslautern ausgezeichnet.<ref name="fck-Miriam_W">{{Internetquelle|url=https://fck.de/de/miriam-welte-und-fck-handballer-ausgezeichnet/ |titel=Miriam Welte und FCK-Handballer ausgezeichnet |autor= |werk=fck.de |datum=2019-05-20 |zugriff=2019-05-25}}</ref><br />
* „Sportlerin des Jahres“ 2019 der Stadt Kaiserslautern<ref name="rheinpfa-Sportler">{{Internetquelle|url=https://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/sportlerwahl-in-kaiserslautern-miriam-welte-jochen-wiehn-und-tischtennisherren-der-tsg-holen-den-t/ |titel=Sportlerwahl in Kaiserslautern: Miriam Welte, Jochen Wiehn und Tischtennisherren der TSG holen den Titel |autor= |werk=rheinpfalz.de |datum=2020-03-11 |abruf=2020-03-12}}</ref><br />
* Medienpreis ''[[Goldene Zeile]]'' (2020) für ihre professionelle und stets reflektierte Zusammenarbeit mit Journalisten<ref name="djv-rlp-438914">{{Internetquelle|autor= |url=https://www.djv-rlp.de/startseite/info/aktuell/news-landesverband/details/news-medienpreis-goldene-zeile-fuer-bahnrad-sportlerin-miriam-welte |titel=Medienpreis „Goldene Zeile“ für Bahnrad-Sportlerin Miriam Welte |werk=djv-rlp.de |datum=2020-09-25 |abruf=2020-09-25}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{Radsportseiten|21071}}<br />
* {{Olympedia|125466}}<br />
* {{Internetquelle|url=http://miriamwelte.de/ |titel=Miriam Welte – Olympiasiegerin & Weltmeisterin |autor= |werk=miriamwelte.de |datum= |zugriff=2015-10-11}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Olympiasiegerinnen im Teamsprint<br />
|Navigationsleiste Weltmeisterinnen im Teamsprint (Bahnradsport)<br />
|Navigationsleiste Weltmeisterinnen im Zeitfahren (Bahnradsport)<br />
|Navigationsleiste Europameisterinnen im Zeitfahren (Bahnradsport)<br />
|Navigationsleiste Deutsche Meisterinnen im Sprint<br />
|Navigationsleiste Deutsche Meisterinnen im Keirin<br />
|Navigationsleiste Deutsche Meisterinnen im Zeitfahren (Bahnradsport)<br />
|Navigationsleiste Deutsche Meisterinnen im Teamsprint}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1162214627|VIAF=7065153126243524750000}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Welte, Miriam}}<br />
[[Kategorie:Bahnradfahrer]]<br />
[[Kategorie:Radsportlerin des Jahres (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher Meister (Radsport)]]<br />
[[Kategorie:Europameister (Radsport)]]<br />
[[Kategorie:Weltmeister (Radsport)]]<br />
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Olympiasieger (Radsport)]]<br />
[[Kategorie:Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2012]]<br />
[[Kategorie:Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2016]]<br />
[[Kategorie:Mitglied einer Sportfördergruppe der rheinland-pfälzischen Polizei]]<br />
[[Kategorie:Sportler (1. FC Kaiserslautern)]]<br />
[[Kategorie:Träger des Silbernen Lorbeerblattes]]<br />
[[Kategorie:Person (Deutscher Olympischer Sportbund)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1986]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Welte, Miriam<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Bahnradsportlerin<br />
|GEBURTSDATUM=9. Dezember 1986<br />
|GEBURTSORT=[[Kaiserslautern]], Deutschland<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Scan_Test&diff=256478082Scan Test2025-05-30T01:57:24Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Scan Test''' bezeichnet bei digitalen Schaltungen ein Verfahren zum Testen auf fertigungsbedingte Schäden.<br />
<br />
Um Fehler in digitalen [[Integrierte Schaltung|integrierten Schaltungen]] zu finden, schlugen Kobayashi et&nbsp;al. in Japan 1968 vor, zum Testen in einem speziellen „Test-Mode“ sämtliche im Entwurf verwendeten ([[Synchroner Schaltkreis|synchron getakteten]]) [[Flipflops]] zu einem ''Scan-Path'' (deutsch: Scan-Pfad) hintereinander zu schalten.<ref>{{Literatur | Autor=T. Kobayashi, T. Matsue, and H. Shiba | Titel=Flip-Flop Circuit with FLT Capability | Sammelwerk=Proc.IECEO Conference |Datum=1968 | Seiten=962 |Sprache=en}}</ref> Das erste und letzte Flip-Flop sind mit einem speziellen Ein- bzw. Ausgang in die Schaltung verbunden. Mit einer Modus-Steuerung kann jetzt zwischen einem ''Shift-Betrieb'' und einem ''Normalbetrieb'' umgeschaltet werden. Im Shift-Betrieb können bestimmte Testmuster in die Schaltung hineingeschoben und ausgelesen werden. Danach kann z.&nbsp;B. ein Takt im Normalbetrieb laufen, um anschließend das Ergebnis im Schift-Betrieb auszulesen. Bei gegebenem Eingangsbitmuster wird ein bestimmtes Ausgangsbitmuster erwartet. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis mit den eingespielten [[Entwurfsmuster|Pattern]] ein vorher bestimmter größtmöglicher Anteil der Logik getestet, d.&nbsp;h., eine möglichst hohe [[Testabdeckung]] erreicht worden ist. Wird bei einem Test nicht das erwartete Ausgangsmuster ausgegeben, wird von ein struktureller Fehler angenommen, der zum Aussortieren der Schaltung führt.<br />
<br />
Sämtliche Elemente dieses Testverfahrens, das Erzeugen der Hintereinanderschaltung (''scan chain'') und die Generierung von Eingangsmustern zum Einspeisen und Ausgangsmuster für den Vergleich werden von Software-Werkzeugen übernommen, meist im Rahmen der [[Synthesetool|Synthese]] und ATPG (''automatic test pattern generation''). Hiermit kann eine [[Fehler in elektronischen Schaltungen|Fehler]]-Testabdeckung von nahezu 100 % erreicht werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Schrape |url=https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/58932/file/schrape_diss.pdf |titel=Methodology for Standard Cell-based Design and Implementation of Reliable and Robust Hardware Systems |werk=Dissertation |hrsg=[[Universität Potsdam]] |datum=2023-02-17 |seiten=21 |format=PDF |sprache=en |abruf=2025-03-28}}</ref><br />
<br />
Die Vorschläge von Kobayashi et&nbsp;al. wurden 1975 von S. Funatsu et&nbsp;al. veröffentlicht und bei [[NEC Corporation|NEC]] implementiert.<ref>{{Literatur | Autor=S. Funatsu, N. Wakatsuki, T. Arima | Titel=Test Generation Systems in Japan | Sammelwerk=Proc. Design Automation Conf. |Datum=1975 |Seiten=114-122 |Sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Cheng-Wen Wu |url=https://citeseerx.ist.psu.edu/document?repid=rep1&type=pdf&doi=0867d5696541661bacab05ae8dcbaa77a33b1400 |titel=Chapter 7 Design for Testability |hrsg=Lab for Reliable Computing (LaRC), EE, NTHU |datum=2002 |seiten=7-7 |sprache=en |abruf=2025-03-28}}</ref> Über die [[Joint Test Action Group|JTAG]] flossen die Ideen über den [[Boundary Scan Test]] ab 1990 in den [[Institute of Electrical and Electronics Engineers|IEEE]]-Standard 1149.1 ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ti.com/lit/an/ssya002c/ssya002c.pdf |titel=IEEE Standard 1149.1 (JTAG) Testability |titelerg=Primer |hrsg=[[Texas Instruments]] |datum=1997 |format=PDF |sprache=en |abruf=2025-03-27}}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Boundary Scan Test]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Mikroelektronik]]<br />
[[Kategorie:Elektrische Messtechnik]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sulzberg_(Vorarlberg)&diff=256478081Sulzberg (Vorarlberg)2025-05-30T01:57:02Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{österreichbezogen}}<br />
{{Infobox Gemeinde in Österreich<br />
|Art = Gemeinde<br />
|Name = Sulzberg<br />
|Wappen = Wappen at sulzberg.png<br />
|lat_deg = 47/31/14/N<br />
|lon_deg = 09/54/44/E<br />
|Höhe = 1013<br />
|Fläche = 23.06<br />
|PLZ = 6934<br />
|Vorwahl = 05516<br />
|Kfz = B<br />
|Gemeindekennzahl = 80238<br />
|NUTS = AT342<br />
|Straße = Dorf 1<br />
|Website = [http://www.sulzberg.at/ www.sulzberg.at]<br />
|Bürgermeister = Johannes Feurle<br />
|Partei = Liste Sulzberg<br />
|Gemeinderatanzahl = 18<br />
|Gemeinderat = <br />
{{Sitzverteilung<br />
| Legende = ja<br />
| Beschriftung = Sitze<br />
| Land = AT<br />
| Breite = 0.8<br />
|ÖVP|Unabh.|<br />
| ÖVP = 14<br />
| Unabh. = 4<br />
| ÖVP Link = Liste Sulzberg<br />
| Unabh. Link = Thaler Liste<br />
}}<br />
|Wahljahr = 2020<br />
|Bild1 = SulzbergVlbg2.JPG<br />
|Bildbeschreibung1 = Gemeinde Sulzberg, Blick von Bücher<br />
}}<br />
<br />
'''Sulzberg''' ist eine [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]] im Bezirk Bregenz, in der Region [[Vorderer Bregenzerwald]], in [[Vorarlberg]], in [[Österreich]] und hat {{EWZ|AT|80238}} Einwohner (Stand {{EWD|AT|80238}}){{EWR|AT|80238}}.<br />
[[Datei:Sulzberg von oben mit Blick nach West.jpg|mini|Sulzberg von oben mit Blick nach West]]<br />
<br />
== Geografie ==<br />
[[Datei:Karte Sulzberg (Bregenzerwald).png|links|Sulzberg]]<br />
Die Gemeinde ''Sulzberg'' befindet sich auf dem Rücken des {{Höhe|1041}} hohen<ref name="Blatt 187">Hansjörg Dongus: ''Geographische Landesaufnahme: [[Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands#Einzelblätter|Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 187/193]] Lindau/Oberstdorf.'' Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1991 ([http://geographie.giersbeck.de/karten/187.pdf Online-Karte] [PDF; 6&nbsp;MB]).</ref> [[Sulzberg (Allgäuer Alpen)|gleichnamigen Berges]], im äußersten Norden des [[Bregenzerwald]]es (Bregenzerwald in Skizze rot eingezeichnet). Der höchste Punkt des Sulzberges liegt knapp außerhalb des Gemeindegebiets.<br />
<br />
Zur Gemeinde Sulzberg gehört der weiter im Norden befindliche Ort [[Thal (Gemeinde Sulzberg)|Thal]]. Er befindet sich, wie der Name bereits andeutet, in einem Tal und grenzt ebenfalls an das [[Bayern|bayerische]] [[Westallgäu]].<br />
<br />
Sulzberg ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts [[Naturpark Nagelfluhkette]].<br />
<br />
=== Gemeindegliederung ===<br />
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand {{EWD|AT Ortschaft|STAND}}{{EWR|AT Ortschaft|QUELLE}}):<br />
* Sulzberg ({{EWZ|AT Ortschaft|17173}})<br />
* Thal ({{EWZ|AT Ortschaft|17174}})<br />
<br />
Die Gemeinde besteht aus der [[Katastralgemeinde]] Sulzberg.<br />
<br />
=== Nachbargemeinden ===<br />
Sulzberg grenzt an die bayerischen Gemeinden [[Oberreute]], [[Scheidegg]] (beide [[Landkreis Lindau (Bodensee)]]) und [[Oberstaufen]] ([[Landkreis Oberallgäu]]) sowie an die Vorarlberger Gemeinden [[Doren]], [[Krumbach (Vorarlberg)|Krumbach]], [[Langen bei Bregenz]] und [[Riefensberg]] (alle [[Bezirk Bregenz]]).<br />
{| width="50%"<br />
|-----<br />
| width ="33%" align="center" | Scheidegg<br />
| width ="33%" align="center" | Oberreute<br />
| width ="33%" align="center" | Oberstaufen<br />
|-----<br />
| width ="33%" align="center" | Langen bei Bregenz<br />
| width ="33%" align="center" | [[Datei:Compass card (de).svg|100px]]<br />
| width ="33%" align="center" | <br />
|-----<br />
| width ="33%" align="center" | <br />
| width ="33%" align="center" | Krumbach, Doren<br />
| width ="33%" align="center" | Riefensberg<br />
|}<br />
<br />
=== Aussicht ===<br />
Von Sulzberg aus kann man an einem klaren Tag zum Süden hin den ganzen [[Bregenzerwald]] überblicken, im Hintergrund sind dabei die höheren Berge im Süden des Bundeslands [[Vorarlberg]] zu sehen. Beim Blick in den Norden sieht weit über das benachbarte [[Allgäu]] und Oberschwaben.<br />
<br />
=== Wetterstation ===<br />
Die [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik|ZAMG]] betreibt im Ort auf 1014 m Höhe eine Wetterstation, deren Werte permanent im Internet ablesbar sind. Aufgrund der Kuppenlage des Ortes werden dort immer wieder große Windgeschwindigkeiten gemessen, so am 4. und 10. Februar 2020 während des Durchgangs zweier Kaltfronten orkanartige Böen von etwa 115 km/h.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/wetterwerte-analysen/tawes-verlaufsgraphiken/sulzberg/wind_u_spitzen/?mode=geo&druckang=stat |titel=TAWES-Verlaufsgraphiken — ZAMG |abruf=2020-02-10}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:BhfDorenSulzberg Kopie.jpg|mini|Ehemaliger Bahnhof Doren-Sulzberg, 2008]]<br />
Der Ortsname „Sulzeberg“ wurde 1249 erstmals urkundlich genannt. Um 1400 wurden „Smaltzhuben uff dem Sultzberg“ erwähnt, die an den Grafen von Bregenz Schmalz und Käse zu liefern hatten. Im [[Spätmittelalter]] wurde Sulzberg selbständige Pfarrei sowie Gerichtsort für das Gebiet Sulzberg-Doren, [[Riefensberg]] und Ober[[langenegg]].<br />
<br />
Mit einer 1772 durchgeführten Vereinödungsaktion wurden geschlossene Hofgüter geschaffen und damit die bäuerlichen Besitz- und Bewirtschaftungsverhältnisse wesentlich verbessert. Neben dieser ausgeweiteten Streubesiedlung entwickelte sich auf der Anhöhe des Bergrückens der für Sulzberg charakteristische, vorwiegend aus Gasthöfen gebildete Ortskern.<br />
<br />
In der [[Biedermeier]]zeit bestand kurzzeitig ein Badhaus und wurde eine Schwefelquelle genutzt. Die Heilquelle soll vor allem bei [[Gicht]] geholfen haben.<ref>Christoph Vallaster: ''Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch'', S. 143.</ref><br />
<br />
Die [[Habsburger]] regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von [[Tirol]] und [[Vorderösterreich]] (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu [[Bayern]], dann wieder zu [[Österreich]]. Die Gemeindegrenze gegenüber den allgäuer Nachbarorten ist seit 1814 Staatsgrenze. Die Ortschaft [[Thal (Gemeinde Sulzberg)|Thal]] gehörte pfarrlich von 1785 bis 1820 zu [[Scheffau (Scheidegg)|Scheffau]], von 1820 bis 1881 zu Sulzberg und ist seither eigene Pfarrei. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Sulzberg seit dessen Gründung 1861. Von 1902 bis 1983 hatte Sulzberg einen [[Bahnhof]] an der [[Bregenzerwaldbahn]], von 1945 bis 1955 war der Ort Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.<br />
<br />
=== Bevölkerungsentwicklung ===<br />
Starkes Bevölkerungswachstum im 18. und 19. Jahrhundert machte die Gemeinde mit dem bis 1847 zu Sulzberg gehörenden Gebiet von [[Doren]] früher zur bevölkerungsstärksten Gemeinde des [[Bregenzerwald]]es (1754: 1.200 Einwohner, 1837: 2.539 Einwohner).<br />
<br />
Seit Beginn dieses Jahrhunderts und besonders ab 1950 erklärt sich die Bevölkerungsentwicklung durch fortschreitende Verbesserung der Straßenverbindungen in alle Richtungen und durch die Anlage von Güterwegen. Grund für die Zunahme der Einwohnerzahl seit 1981 ist eine stark positive Geburtenbilanz, die [[Wanderungsbilanz]] dagegen pendelt um den Nullpunkt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.statistik.at/blickgem/G0201/g80238.pdf |titel=Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Sulzberg, Bevölkerungsentwicklung |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2019-03-25 |sprache=}}</ref><br />
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Sulzberg (Vorarlberg)}}<br />
<br />
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br />
=== Bauwerke ===<br />
{{weitereBDA|-weitere=1}}<br />
[[Datei:HlLaurentiusSulzberg1.jpg|mini|Heiliger Laurentius – Pfarrkirche]]<br />
[[Datei:Altes Pfarrhaus in Sulzberg.JPG|mini|Altes Pfarrhaus in Sulzberg, daneben die Marienlinde]]<br />
* Die [[Pfarrkirche Sulzberg (Vorarlberg)|Pfarrkirche hl. Laurentius]] wurde von 1828 bis 1829 nach den Plänen von [[Alois Negrelli von Moldelbe]] mit Verwendung älterer Bauteile im staatlichen Empirestil erweitert. In den Jahren 1988 bis 1991 wurde die Kirche mit dem Dekan Herbert Hehle renoviert.<br />
* ''Kapelle St. Leonhard:'' Von den insgesamt 13 Kapellen Sulzbergs ist die kunsthistorisch bemerkenswerte [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]] [[Leonhard von Limoges|St. Leonhard]] aus dem Jahre 1497 hervorzuheben. Sie steht unweit der heutigen Sulzberger Pfarrkirche an der Straße nach [[Doren]]. Das Kirchlein gehörte ursprünglich zum Kloster [[Kempten (Allgäu)]]. Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] nutzten die [[Schweden]] 1647 die Kapelle als Pferdestall. Die einzigartigen Fresken der Kapelle sowie die Altäre und Holzdecken aus der frühbarocken Zeit sind erhalten geblieben. Die Kapelle war lange Zeit ein beliebter Wallfahrtsort. Von 1980 bis 2006 war die Kapelle unbenutzbar. Seit November 2006 strahlt die Kapelle St. Leonhard in neuem Glanz.<br />
* [[Pfarrkirche Sulzberg-Thal]]<br />
<!-- === Parks === --><br />
<br />
=== Naturdenkmäler ===<br />
* ''[[Marienlinde (Sulzberg)|Marienlinde]]:'' Ein Naturdenkmal von Sulzberg ist die über 400 Jahre alte Marienlinde. Sie beherbergt in ihrem Stamm eine Marienstatue, mit der Aufschrift: „Maria vom Sieg, beende den Krieg und schütze uns mit deinem Kinde aus der Marienlinde.“<br />
<br />
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===<br />
* Fronleichnam: Tag der Traditionsschützen<br />
* 25. November: Kathrine (Patrozinium)<br />
<!-- == Kulinarische Spezialitäten == --><br />
<br />
=== Sport ===<br />
Der örtliche Fußballclub FC Sulzberg spielt in der zweithöchsten Liga des Landes, der Landesliga. Erfolgreich sind die Langläufer, besonders der Nachwuchs. 2003 wurden in Sulzberg die Österreichischen Langlauf-Meisterschaften für Schüler und Jugend ausgetragen, 2004 die Österreichischen Langlauf-Meisterschaften in der allgemeinen Klasse.<br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
Am Ort gab es im Jahr 2003 31 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 178 Beschäftigten und 18 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 616. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 37.114 Übernachtungen. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 61,8 %.<br />
<!-- === Verkehr === --><br />
<!-- === Ansässige Unternehmen === --><br />
<!-- === Medien === --><br />
<br />
=== Öffentliche Einrichtungen und Vereine ===<br />
* Bibliothek, Lesestube<br />
* Bürgerschützen Sulzberg<br />
* Fußballclub Sulzberg<br />
* Freiwillige Feuerwehr Sulzberg<br />
* Bürgermusikverein Sulzberg<br />
* Theaterverein Sulzberg<br />
* Schiverein Sulzberg<br />
* Tennisclub Sulzberg<br />
* Ruderverein Sulzberg<br />
<br />
=== Bildung ===<br />
Am Ort gibt es eine Volksschule, die (Stand Januar 2007) 81 Schüler besuchen. Die Sulzberger müssen die Hauptschule im benachbarten Doren besuchen. In Sulzberg gibt es zudem zwei Kindergärten und eine Spielgruppe für Kleinkinder.<br />
<br />
== Politik ==<br />
<br />
=== Gemeindevertretung ===<br />
{{Bilderwunsch|hier|Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde}}<br />
<span style="white-space:nowrap">In Vorarlberg wählen</span> die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder der [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeindevertretung]] durch Ankreuzen eines [[Gemeinderat (Österreich)#Listenwahl|Listen-Wahlvorschlages]] bzw. durch [[Gemeinderat (Österreich)#Mehrheitswahl|Mehrheitswahl]] wenn kein Listenvorschlag vorliegt.<ref name="GWG">{{Internetquelle |url=https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrVbg&Gesetzesnummer=20000075 |titel=Gemeindewahlgesetz GWG |titelerg=§§ 59–63 Wahlen in die Gemeindevertretung in Ermangelung von Wahlvorschlägen |hrsg=[[Vorarlberger Landtag]] |abruf=2025 |kommentar=Der Wähler trägt bis zu doppelt so viele Namen, als Gemeindevertreter zu wählen sind, in die Stimmliste ein.}}</ref> Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.<br />
<br />
Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß §&nbsp;61 Gemeindegesetz<ref name="GG">{{Internetquelle |url=https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrVbg&Gesetzesnummer=20000047 |titel=Gemeindegesetz |titelerg=2.&nbsp;Abschnitt Gemeindevertretung (ab §&nbsp;33), 3.&nbsp;Abschnitt Gemeindevorstand (ab §&nbsp;54), 4.&nbsp;Abschnitt Bürgermeister (ab §&nbsp;61) |hrsg=[[Vorarlberger Landtag]] |abruf=2025 |kommentar= }}</ref> einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigen [[Gemeindevorstand (Österreich)|Gemeindevorstand]]. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß §&nbsp;55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.<br />
<br />
Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.<br />
==== Sitzverteilung nach den Wahlen ====<br />
<br />
<!-- Österreichweit einheitliche Auflistung der Gemeinderatsmandate. Nicht löschen. --><br />
* Gemeindevertretungswahlen 1985: Bürgerliste 18.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=1985 |Abruf=2025-05}}<br />
* Gemeindevertretungswahlen 1990: Bürgerliste 18.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=1990 |Abruf=2025-05}}<br />
* Gemeindevertretungswahlen 1995: Bürgerliste Sulzberg 18.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=1995 |Abruf=2025-05}}<br />
* Gemeindevertretungswahlen 2000: ÖVP-Bürgerliste Sulzberg 13, Thaler Liste 4, Die Freiheitlichen 1.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=2000 |Abruf=2025-05}}<br />
* Gemeindevertretungswahlen 2005: ÖVP-Bürgerliste Sulzberg 14, Thaler Liste 4.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=2005 |Abruf=2025-05}}<br />
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2010|Gemeindevertretungswahlen 2010]]: ÖVP-Bürgerliste Sulzberg 10, Zukunft Sulzberg 5, Thaler Liste 3.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=2010 |Abruf=2025-05}}<br />
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2015|Gemeindevertretungswahlen 2015]]: Bürgerliste Sulzberg 11, Zukunft Sulzberg 4, Thaler Liste 3.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=2015 |Abruf=2025-05}}<br />
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2020|Gemeindevertretungswahlen 2020]]: Liste Sulzberg 14, Thaler Liste 4.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=2020 |Abruf=2025-05}}<br />
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2025|Gemeindevertretungswahlen 2025]]: Liste Sulzberg 12, Thaler Liste 3, Sulzberg JETZT 3.{{Gemeinderatswahl Vorarlberg Ref |Jahr=2025 |Abruf=2025-05}}<br />
<br />
=== Bürgermeister ===<br />
<br />
<!--Jahr–Jahr Vorname Nachname (Partei) chronologisch ergänzen--><br />
{{Mehrspaltige Liste |breite=22em |gesamtbreite=60em |anzahl=2 |liste=<br />
* 1945–1955 Gebhard Giselbrecht<ref name="BgmChronik">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.vol.at/tools/chronik/viewpage.aspx?viewtype=gemeinden&id=86&left=suche&top=gemeinden&themen=&von=&bis=&link=S&gemeinden=86&personen=&special= |titel=Gemeindedaten von SULZBERG |titelerg= Bürgermeister (seit 1945) |werk=Vorarlberg Chronik |hrsg=Land Vorarlberg |datum= |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2025-05 |kommentar=}}</ref><br />
* 1955–1965 Anton Giselbrecht<ref name="BgmChronik" /><br />
* 1965–1994 Josef Blank<ref name="BgmChronik" /><br />
* 1994–2020 Helmut Blank (ÖVP)<ref name="BgmChronik" /><ref>{{Internetquelle |url=https://vorarlberg.orf.at/stories/3069946/ |titel=„Übergangs-Bürgermeisterin“ in Lingenau |werk=[[ORF Vorarlberg|vorarlberg.ORF.at]] |datum=2020-10-05 |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* 2020–2023 Lukas Schrattenthaler (Grüne)<ref>{{Internetquelle |autor= |url= https://vorarlberg.orf.at/stories/3233290/ |titel=Politische Spitze Sulzbergs tritt zurück |titelerg=Bürgermeister Lukas Schrattenthaler hat am Montag sein Amt niedergelegt. Die persönliche Belastung habe ein untragbares Maß erreicht |werk=[[ORF Vorarlberg|vorarlberg.ORF.at]] |hrsg= |datum=2023-11-20 |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2025-05-22 |kommentar=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.vol.at/sulzberg-burgermeister-und-vize-treten-zuruck/8417911 |titel=Sulzberg: Bürgermeister und Vize treten zurück |titelerg=Der Sulzberger Bürgermeister Lukas Schrattenthaler ist am Montag zurückgetreten. Auch Vizebürgermeister Peter Blank und zwei weitere Gemeindemandatare legen ihre Ämter nieder |werk=[[Vorarlberg Online]] |hrsg= |datum=2023-11-20 |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2025-05-22 |kommentar=}}</ref><br />
* seit 19. Dezember 2023 Johannes Feurle (Liste&nbsp;Sulzberg)<ref>{{Internetquelle |autor= |url= https://www.vol.at/nach-fuhrungschaos-johannes-feurle-ist-neuer-burgermeister-von-sulzberg/8470072 |titel=Nach Führungschaos: Johannes Feurle ist neuer Bürgermeister von Sulzberg |titelerg=In der 34. Sitzung der Sulzberger Gemeindevertretung wurde Johannes Feurle zum Bürgermeister gewählt |werk= |hrsg=[[Vorarlberg Online]] |datum=2023-12-19 |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2023-12-20 |kommentar=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.thal.at/Johannes_Feurle_zum_Buergermeister_gewaehlt |titel=Johannes Feurle zum Bürgermeister gewählt |titelerg=Seit der Angelobung beim Bezirkshauptmann am 19.12.2023 um 9 Uhr ist er als Gemeindeoberhaupt im Amt. |werk= |hrsg=Gemeinde Sulzberg |datum=2023-12-21 |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2025-05-22 |kommentar=}}</ref><br />
}}<br />
<br />
=== Wappen ===<br />
Das Wappen der Gemeinde Sulzberg zeigt in einem silbernen Schilde einen schwarzen, vorwärts gewendeten Ochsenkopf über einem grünen Dreiberg. Die Verleihung des Wappens durch die Vorarlberger Landesregierung erfolgte am 1. Februar 1929.<ref>{{Literatur |Autor=Cornelia Albertani, [[Ulrich Nachbaur]] |Titel=Vorarlberger Gemeindewappenregistratur |Hrsg=Vorarlberger Landesarchiv |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=3 |Verlag= |Ort=Bregenz |Datum=2011 |ISBN=978-3-902622-17-4 |Seiten=47 |Online=https://apps.vorarlberg.at/pdf/ks6gemeindewappenregistra.pdf}}</ref> Vermutlich ist das von Kirchenarchivar [[Andreas Ulmer (Historiker)|Andreas Ulmer]] entworfene Wappen auf den landwirtschaftlichen Ausbau des Sulzberges zurückzuführen.<br />
<br />
[[Datei:Sulzberg Jan2006.jpg|mini|zentriert|680px|Blick Richtung Süden von Sulzberg aus]]<br />
[[Datei:SulzbergVlbg1.JPG|mini|zentriert|680px|Blick auf den ''Schönenbühl'']]<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===<br />
<!-- Chronologisch gereiht nach Geburtsjahr --><br />
* [[Johann Conrad Blank]] (* 1757 in Sulzberg (Vorarlberg); † 1827 in Wien); österreichischer Abbé, k.k. Rat und Mathematiker<br />
* [[Pius Fink (Ingenieur)|Pius Fink]] (* 1832 in Sulzberg (Vorarlberg); † 1874 in Wien), Ingenieur, Lokomotivkonstrukteur<br />
* [[Konrad Blank]] (* 1931), österreichischer Politiker ([[ÖVP]]), ehemaliger Landesrat und Landtagsabgeordneter<br />
=== Personen mit Beziehung zur Gemeinde ===<br />
<!-- Alphabetisch gereiht nach Nachname --><br />
* [[Josef Bechter]] (1859–1945), Politiker ([[Christlichsoziale Partei (Österreich)|CSP]]) und Landwirt<br />
* [[Alois Negrelli von Moldelbe|Alois Negrelli, Ritter von Moldelbe]] (* 1799 in [[Fiera di Primiero]]; † 1858 in [[Wien]]) ein österreichischer Ingenieur und Pionier des Verkehrsbaus, der in der Planungsphase für den Bau des Suezkanals eine entscheidende Rolle spielte, war auch Architekt für den Neubau der Pfarrkirche von Sulzberg (1828–1829) im Empirestil.<br />
<!-- === Ehrenbürger der Gemeinde === --><br />
<!-- == Literatur == --><br />
<!-- == Sonstiges == --><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Sulzberg (Vorarlberg)|Sulzberg (Vorarlberg)}}<br />
* {{StatistikAustria|80238}}<br />
* [https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/wetterwerte-analysen/vorarlberg Wetterstation der ZAMG]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bezirk Bregenz}}<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4527870-2|VIAF=241208201}}<br />
<br />
[[Kategorie:Sulzberg (Vorarlberg)| ]]<br />
[[Kategorie:Allgäuer Alpen]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliger Wallfahrtsort]]<br />
[[Kategorie:Ersterwähnung 1249]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jock_Atkins_Waterfall&diff=256478080Jock Atkins Waterfall2025-05-30T01:56:18Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Wasserfall<br />
| name = <br />
| bild = <br />
| bild-text = <br />
| ort = [[Upper Hutt]], [[Wellington (Region)|Wellington]], [[Neuseeland]]<br />
| breitengrad = -41.048783<br />
| laengengrad = 175.119683<br />
| region-iso = NZ-WGN<br />
| hoehe-bezug = <!-- nur für DE --><br />
| fallhoehe = 15<br />
| hoehe-fallkante = <br />
| hoehe-prallzone = <br />
| breite = <br />
| anzahl_gefaelle = <br />
| stroemungsgeschw = <br />
| qfluss = ''namenloser Bach''<br />
| zfluss = ''namenloser Bach'' →&nbsp;[[Akatarawa&nbsp;River]] →&nbsp;[[Te Awa Kairangi / Hutt River|{{lang|mi|Te Awa Kairangi}} / {{lang|en|Hutt River}}]] →&nbsp;[[Wellington&nbsp;Harbour]] →&nbsp;[[Cookstraße]] →&nbsp;[[Pazifischer&nbsp;Ozean]]<br />
}}<br />
<br />
Der '''Jock Atkins Waterfall''' ist ein [[Wasserfall]] im Gebiet der Stadt [[Upper Hutt]] in der Region [[Wellington (Region)|Wellington]] auf der [[Nordinsel (Neuseeland)|Nordinsel]] [[Neuseeland]]s. Er liegt im Lauf eines namenlosen Bachs, der unmittelbar hinter dem Wasserfall in westlicher Fließrichtung in den [[Akatarawa&nbsp;River]] mündet. Seine Fallhöhe beträgt rund 15&nbsp;Meter.<br />
<br />
Der Wasserfall befindet sich direkt an der ''Akatarawa Road'', die nördlich des Stadtzentrum das [[Akatarawa Valley]] parallel zum Akatarawa River durchzieht, und ist von dieser aus einsehbar.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Wasserfälle in Neuseeland]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://waterfalls.co.nz/waterfalls-by-region/north-island/292-new-zealand-waterfalls/north-island/wellington-and-wairarapa/378-jock-atkins-waterfall Jock Atkins Waterfall.] Informationen auf waterfalls.co.nz (englisch)<br />
<br />
[[Kategorie:Gewässer in der Region Wellington]]<br />
[[Kategorie:Upper Hutt]]<br />
[[Kategorie:Gewässersystem Wellington Harbour|WBirchville Dam Waterfall]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Horace_Jones&diff=256478079Horace Jones2025-05-30T01:55:58Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Horace Jones, by Walter William Ouless.jpg|mini|hochkant|Horace Jones, Gemälde von [[Walter William Ouless]] (1886)]]<br />
Sir '''Horace Jones''' (geboren am [[20. Mai]] [[1819]] in [[London]]; gestorben am [[21. Mai]] [[1887]] ebenda) war ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Architekt]]. Ab 1864 war er [[Baumeister|Stadtbaumeister]] der [[City of London]], als sein bekanntester Entwurf gilt die [[Tower Bridge]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Horace Jones kam am 20.&nbsp;Mai 1819 als Sohn des [[Solicitor]]s David Jones und dessen Frau Sarah Lydia Shephard in London zur Welt. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung bei dem Architekten und Landvermesser John Wallen. Anschließend begab er sich auf eine längere Reise durch Südeuropa, wo er historische Bauwerke in [[Italien]] und Griechenland studierte. 1843 ließ sich Jones in [[Metropolitan Borough of Holborn|Holborn]] als Architekt nieder. Anfang 1864 übernahm er den Posten des Stadtbaumeisters ({{enS|architect and surveyor}}) der City of London, wodurch er zugleich auch für deren [[Stadtplanung]] und die [[Themse]]brücken zuständig wurde. Im April 1875 heiratete Jones Ann Elizabeth Patch, die Tochter eines [[Barrister]]s.<br />
<br />
Jones engagierte sich beim [[Royal Institute of British Architects]]. Dort war er ab 1842 assoziiertes Mitglied und ab 1855 [[Fellow]], von 1882 bis 1884 hatte er den Posten des Präsidenten inne. Jones war außerdem ein aktiver [[Freimaurerei|Freimaurer]], von 1882 bis zu seinem Tode bekleidete er in seiner [[Freimaurerloge|Loge]] den Rang eines ''Grand Superintendent of Works''. Im Juli 1886 wurde Jones zum [[Knight Bachelor|Ritter]] geschlagen. Er starb am 21.&nbsp;Mai 1887, einen Tag nach seinem 68.&nbsp;Geburtstag, in London, seine Grabstätte befindet sich auf dem [[West Norwood Cemetery|Friedhof West Norwood]].<br />
<br />
== Wirken ==<br />
Während seiner Zeit als freiberuflicher Architekt entwarf Jones unter anderem Bürogebäude für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, ein neues Rathaus für [[Cardiff]], die Surrey Music Hall in [[Newington (London)|Newington]] sowie [[Caversham Park#Heutiges Gebäude|Caversham Hall]]. Er wurde auch mehrfach mit der Durchführung von [[Projektentwicklung (Immobilien)|Immobilienprojekten]] beauftragt.<br />
<br />
Nach dem Wechsel in die Dienste der City of London 1864 plante Jones naturgemäß Neuerrichtungen, Erweiterungen und Umgestaltungen öffentlicher Bauwerke. In die Anfangszeit fielen die Fertigstellung der psychiatrischen Klinik in [[Dartford]], die sein Amtsvorgänger [[James Bunstone Bunning]] begonnen hatte sowie ein neues Dach für die [[Guildhall (London)|Guildhall]]. Zu einem Schwerpunkt entwickelte sich die Gestaltung einer Reihe von [[Markthalle]]n, so [[Leadenhall Market]], der [[Old Billingsgate|Fischmarkt Billingsgate]], der Viehmarkt auf dem Gelände der [[Convoys Wharf|ehemaligen Werft]] in [[Deptford]] und mehrere, getrennte Hallen für Fleisch, Obst, Gemüse, Geflügel und sonstige Lebensmittel [[Smithfield Market|in Smithfield]]. Nach einem Entwurf von Jones entstand 1880 am [[Temple Bar (London)|Temple Bar]] eine Gedenksäule anstelle des zuvor abgetragenen Stadttores von [[Christopher Wren]]. Als letztes bedeutenderes Objekt gilt das Ende 1886 eingeweihte Gebäude der [[Guildhall School of Music]] in der John Carpenter Street.<br />
<br />
Jones erkannte auch die Notwendigkeit. die Verkehrsverhältnisse auf den Brücken über die Themse zu verbessern. Ein von ihm zunächst gemachter Vorschlag zur Erweiterung der [[London Bridge]] fand aber nicht die Zustimmung der Verwaltung. 1876 kam er zu dem Schluss, dass die beste Variante der Neubau einer [[Hängebrücke]] mit einem [[Klappbrücke|hochklappbaren Mittelteil]] sei. Er erstellte daher, gemeinsam mit dem Ingenieur [[John Wolfe-Barry]], die Planung eines derartigen Bauwerks auf Höhe des [[Tower of London|Towers]]. Mit dem Bau wurde 1886 begonnen, die Fertigstellung 1894 erlebte Jones nicht mehr.<br />
<br />
== Bildergalerie ==<br />
<gallery><br />
Town Hall, Cardiff.jpeg|Rathaus von Cardiff<br />
Surrey Music Hall.jpg|Surrey Music Hall<br />
CavershamPark.jpg|Caversham Hall<br />
The Old Billingsgate Market (geograph 4369940).jpg|Fischmarkt in Billingsgate<br />
Smithfield Meat Market - geograph.org.uk - 54523.jpg|Fleischmarkt in Smithfield<br />
Leadenhall Market In London - Feb 2006 rotated.jpg|Markt in Leadenhall<br />
Temple Bar Marker, London 1.jpg|Denkmal am Temple Bar<br />
Guildhall School of Music (former), John Carpenter St & Tallis St, London 7.jpg|Guildhall School of Music<br />
001SFEC TOWER BRIDGE-200705.JPG|Tower Bridge<br />
Jones monument, West Norwood Cemetery (geograph 5224509).jpg|Grabmal von Jones<br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
{{DictNatBiogr|Autor=George Clement Boase|Lemma=Jones, Horace|Band=30|SeiteVon=137}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.thetowerbridge.info/people/sir-horace-jones.html Horace Jones] auf der Website der Tower Bridge (englisch)<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=117175935|LCCN=n87826010|NDL=|VIAF=67988207}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Jones, Horace}}<br />
[[Kategorie:Architekt (London)]]<br />
[[Kategorie:Stadtplaner (Vereinigtes Königreich)]]<br />
[[Kategorie:City of London]]<br />
[[Kategorie:Knight Bachelor]]<br />
[[Kategorie:Freimaurer (England)]]<br />
[[Kategorie:Freimaurer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Engländer]]<br />
[[Kategorie:Brite]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1819]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1887]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Jones, Horace<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Architekt<br />
|GEBURTSDATUM=20. Mai 1819<br />
|GEBURTSORT=[[London]]<br />
|STERBEDATUM=21. Mai 1887<br />
|STERBEORT=[[London]]<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Langeskov_(Kerteminde_Kommune)&diff=256478071Langeskov (Kerteminde Kommune)2025-05-30T01:54:32Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Dänemark<br />
|Name = Langeskov<br />
|DeutscherName =<br />
|Wappen =<br />
|Region = Syddanmark<br />
|Landschaft =<br />
|Kommune = Kerteminde<br />
|Kommune2 =<br />
|Kommune3 =<br />
|Kommune2006 = Langeskov<br />
|Amt2006 = Fyns<br />
|Herred = Åsum<br />
|Amt1970 =<br />
|Sogn = [[Rønninge Sogn]]<br />
|Sogn2 = [[Birkende Sogn]]<br />
|Reformjahr =<br />
|Breitengrad = 55/21/28/N<br />
|Längengrad = 10/35/08/E<br />
|Gründung =<br />
|Einwohner = {{Metadaten Einwohnerzahl DK|440-10711}}<br />
|Einwohner2 =<br />
|Einwohner3 =<br />
|Stand = {{#time: Y|{{Metadaten Einwohnerzahl DK|440-10711|STAND}}}}<br />
|BEF44 = X<br />
|Fläche =<br />
|Höhe =<br />
|Partnerschaften =<br />
|PLZ = 5550 Langeskov<br />
|Website =<br />
|Bild =<br />
|BildBeschriftung =<br />
}}<br />
[[Datei:Denmark-Old_Langeskov_Station.JPG|mini|Ehemaliges Gebäude des Bahnhofs Langeskow, das 1977 geschlossen wurde.]]<br />
'''Langeskov''' ist eine kleine Stadt in [[Dänemark]] mit einer Einwohnerzahl von {{EWZ|DK|440-10711}} (Stand: {{EWD|DK}}).<ref name="BEF44" /> Sie gehört zu der [[Kerteminde Kommune]], welche sich in der [[Region Syddanmark|Region Süddänemark]] auf der Insel [[Fünen]] befindet.<br />
<br />
Die Stadt Langeskov liegt in erster Linie in der [[Rønninge Sogn|Kirchspielgemeinde Rønninge]] und wurde im Anschluss an den Aufbau der Eisenbahnstrecke zwischen [[Odense]] und [[Nyborg]] im neunzehnten Jahrhundert gegründet. Die Stadt ist schnell gewachsen. Ihr nördlicher Teil durchquert jetzt die alte Gemeindegrenze und erstreckt sich bis zur [[Birkende Sogn|Kirchspielgemeinde Birkende]] aus. Bis zum 1. Januar 2007 war Langeskov Sitz des Verwaltungsrats der ehemaligen [[Langeskov Kommune]].<br />
<br />
Der [[Rønningestenen]] (Nr. DR 202, Fyn 30) ist ein [[Runenstein]], der im [[Karnhaus]] der Rønninge Kirke bei Langeskov steht.<br />
In Langeskov steht ein Modell des [[Preikestolen]], der berühmten Sehenswürdigkeit der Schwesterstadt [[Forsand]].<br />
<br />
Tabelle: Einwohner Langeskov<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|-<br />
! Jahr !! Einwohner<br />
|-<br />
| 2006 || 3.809<br />
|-<br />
| 2007 || 3.893<br />
|-<br />
| 2008 || 3.972<br />
|-<br />
| 2009 || 4.065<br />
|-<br />
| 2010 || 4.003<br />
|-<br />
| 2011 || 4.023<br />
|}<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Langeskov hat einen Haltepunkt an der [[Bahnstrecke København–Fredericia]].<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
<br />
* [[Mathias Greve]] (* 1995), Fußballspieler<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://kerteminde.dk/ Kerteminde Kommune]<br />
* [https://www.langeskov.net/ langeskov.net - Liste der Geschäfte in Langeskov]<br />
<br />
[[Kategorie:Geographie (Kerteminde Kommune)]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tupiocoris_rhododendri&diff=256478070Tupiocoris rhododendri2025-05-30T01:54:16Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div><!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe [[Wikipedia:Taxoboxen]]! --><br />
{{Taxobox<br />
| Taxon_Name = <br />
| Taxon_WissName = Tupiocoris rhododendri<br />
| Taxon_Rang = Art<br />
| Taxon_Autor = ([[William R. Dolling|Dolling]], 1972)<br />
| Taxon2_WissName = Tupiocoris<br />
| Taxon2_Rang = Gattung<br />
| Taxon3_WissName = Dicyphini<br />
| Taxon3_Rang = Tribus<br />
| Taxon4_WissName = Bryocorinae<br />
| Taxon4_Rang = Unterfamilie<br />
| Taxon5_Name = Weichwanzen<br />
| Taxon5_WissName = Miridae<br />
| Taxon5_Rang = Familie<br />
| Taxon6_Name = Wanzen<br />
| Taxon6_WissName = Heteroptera<br />
| Taxon6_Rang = Unterordnung<br />
| Bild = Tupiocoris rhododendri 01.JPG<br />
| Bildbeschreibung = <br />
}}<br />
<br />
'''''Tupiocoris rhododendri''''', auch '''Amerikanische Rhododendronwanze '''genannt,<ref name="RLO">{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/rep0884.pdf |titel=Rote Liste der Wanzen – (Hemiptera, Heteroptera) Österreichs |werk=umweltbundesamt.at |hrsg=Umweltbundesamt Österreich |seiten=20–60 |format=PDF; 6219&nbsp;kB |abruf=2025-04-14 |kommentar=alternativ als Link in der [https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/naturschutz/rotelisten/rote-listen-tiergruppen XLSX-Datei] „Wanzen (2024)“}}</ref> ist eine [[Wanzen]]art aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Weichwanzen]] (Miridae).<br />
<br />
== Merkmale ==<br />
Die Wanzen werden 4,0 bis 5,0 Millimeter lang.<ref name="Wachmann"/> Die Art ist anhand ihres schwarzen [[Pronotum]]s mit weißem Kragen und anhand der an der Basis und an den Spitzen hellen, ansonsten dunklen [[Fühler (Biologie)|Fühler]]n gut erkennbar. Die [[Facettenauge]]n liegen verhältnismäßig weit vorne.<ref name="British Bugs"/><br />
<br />
== Vorkommen und Lebensraum ==<br />
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art ist der Osten Nordamerikas. Von dort wurde sie nach Europa eingeschleppt, wo sie erstmals 1971 um London nachgewiesen wurde. Seit 2002 ist die Art auch aus den Niederlanden und Belgien, seit 2004 auch aus dem Westen Deutschlands (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen). Es ist davon auszugehen, dass sich die Art, insbesondere durch den Transport ihrer Nahrungspflanzen, die als Zierpflanzen Verwendung finden, weiter nach Osten und Süden ausbreitet.<ref name="Wachmann"/><br />
<br />
== Lebensweise ==<br />
Die Wanzen leben räuberisch an [[Rhododendren]] und saugen an [[Fransenflügler]]n und [[Blattläuse]]n. Die Überwinterung erfolgt als Ei. Die [[Nymphe (Zoologie)|Nymphen]] treten vor allem im Juni und Juli auf, die adulten Tiere findet man bis in den September.<ref name="Wachmann"/><br />
<br />
== Belege ==<br />
=== Einzelnachweise ===<br />
<references><br />
<ref name="British Bugs">{{Internetquelle|hrsg=British Bugs|titel=Tupiocoris rhododendri|zugriff=2014-12-26|url=http://www.britishbugs.org.uk/heteroptera/Miridae/tupiocoris_rhododendri.html}}</ref><br />
<ref name="Wachmann">{{BibISBN|9783937783581|Seiten=20}}</ref><br />
</references><br />
<br />
=== Literatur ===<br />
* {{BibISBN|9783937783581|}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{FaunaEuropaea|ID=d077b84d-4089-4c95-a6bc-ca7da09ff706|WissName=Tupiocoris rhododendri|Rang=Art|Download=26. Dezember 2014}}<br />
* [http://www.britishbugs.org.uk/heteroptera/Miridae/tupiocoris_rhododendri.html www.britishbugs.org.uk] – Fotos, Beschreibung<br />
<br />
[[Kategorie:Bryocorinae (Wanzen)]]<br />
[[Kategorie:Bryocorinae]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Andreas_Schreiner_(Autor)&diff=256478064Andreas Schreiner (Autor)2025-05-30T01:53:06Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Andreas Schreiner''' (* [[15. März]] [[1965]] in [[Steyr]]) ist ein [[österreich]]ischer Autor von [[Fantasy]]-Romanen.<br />
<br />
Schreiner ist ein gelernter [[Konstrukteur]] für Maschinen- und Motorenbau, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Das Schreiben ist für ihn „die aufregendste und intensivste Flucht aus der Alltagswelt“. Seit 1986 schreibt er Gedichte, Kurzgeschichten, Fantasy-Romane.<br />
<br />
In seiner Jugendbuchserie ''Mystery-Park'', die in einem riesigen, nur für Kinder und Jugendliche zugängigen Freizeitpark angesiedelt ist, verflechtet er Abenteuer-, Natur- und Technikthemen. Die ''Freaks'', die Hauptpersonen der Jugendbuchreihe und gleichzeitig die besten Computerhacker weit und breit, sorgen dafür, dass es in ''Mystery World'' kein Chaos gibt. Eine grandiose Hightechausrüstung und ein hypermodernes Computernetzwerk helfen ihnen, den ''Mystery Park'' zu steuern.<br />
<br />
{{Zitat|Mystery Park soll eine Anregung zum Träumen sein. Mein Ziel war es, Spiele-Levels zu schaffen – eine fiktive Welt, die junge Leser in ihrer Phantasie bereisen und weiter ausbauen können.|Andreas Schreiner}}<br />
<br />
== Werke ==<br />
* Veröffentlichte Bände in der [[Jugendbuch]]-Reihe ''Mystery Park'':<br />
** Mystery Park-Level 1: Abenteuer im Mystery-Park (2000)<br />
** Mystery Park-Level 1: Aufstand der Geister (2000)<br />
** Mystery Park-Level 1: Mystery-Park in Gefahr (2001)<br />
** Mystery Park-Level 1: Duell der Superhacker (2001)<br />
** Mystery Park-Level 1: Unsichtbare Phantome (2002)<br />
** Mystery Park-Level 2: Das eiskalte Licht (2002)<br />
** Mystery Park-Level 2: Rivalen im Labyrinth (2003)<br />
** Mystery Park-Level 2: Das Omega-Rätsel (2003)<br />
* Weitere Bücher:<br />
** Am Abgrund der Zeit (2004)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|122091256}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=122091256|VIAF=85081403}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Schreiner, Andreas}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1965]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Schreiner, Andreas<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Autor von Fantasy-Romanen<br />
|GEBURTSDATUM=15. März 1965<br />
|GEBURTSORT=[[Steyr]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pavlo_Beznosiuk&diff=256478059Pavlo Beznosiuk2025-05-30T01:52:36Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Pavlo Beznosiuk''' (* [[4. Juli]] [[1960]] in [[Sheffield]]) ist ein britischer [[Geiger (Musiker)|Violinist]] und [[Dirigent]], der sich schwerpunktmäßig der [[Historische Aufführungspraxis|historischen Aufführungspraxis]] widmet.<br />
<br />
== Leben und Wirken ==<br />
Der Sohn ukrainisch-irischer Eltern ist einer der namhaften Interpreten auf dem Gebiet der Alten Musik, sowohl als [[Solist]], [[Kammermusik]]er und [[Konzertmeister]]. Er spielt neben der [[Barockvioline]] und der modernen Violine eine Vielzahl von Streichinstrumenten, so die [[Viola d’amore]], Renaissance-Violine, Viola und mittelalterliche Vorläufer der Violinfamilie und [[Fidel]]n.<br />
<br />
Er trat mit vielen bekannten Ensembles von Weltrang in Erscheinung, wie dem „Parley of Instruments“, dem [[Amsterdam Baroque Orchestra & Choir|Amsterdam Baroque Orchestra]], dem „Beethoven String Trio of London“, der „Hanover Band“, dem „New London Consort“ und dem „[[Orchestra of the Age of Enlightenment]]“, dem polnischen Ensemble „L’Arte dei Suonatori“ oder „Le Parlement de Musique“ aus Frankreich, er ist seit Mitte der 1980er Jahre Mitglied der [[Academy of Ancient Music]], seit mehreren Jahren deren Konzertmeister, auch leitet er gelegentlich die ''Academy''.<br />
<br />
Beznosiuk ist musikalischer Leiter des „Avison Ensemble“, mit dem er Werkesammlungen von [[Charles Avison]], [[Antonio Vivaldi]] oder [[Arcangelo Corelli]] einspielte. 2003 spielte er [[Heinrich Ignaz Franz Biber]]s [[Rosenkranz-Sonaten|Rosenkranzsonaten]] ein.<ref>[https://www.gsmd.ac.uk/music/staff/teaching_staff/department/9-department-of-historical-performance/22-pavlo-beznosiuk/ Biografie auf der Website der Guildhall School of Music and Drama]</ref><br />
<br />
Pavlo Beznosiuk lehrt Barockvioline an der [[Guildhall School of Music and Drama]], an der [[Royal Academy of Music]] und am [[Koninklijk Conservatorium Den Haag]]. Seine Schwester [[Lisa Beznosiuk]] lehrt historische [[Traversflöte]] an der Royal Academy of Music und am [[Royal College of Music]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|134757505|TYP=Tonträger von}}<br />
* [https://www.linnrecords.com/artist-pavlo-beznosiuk Kurzbiografie und partielle Diskografie auf der Website Linn Records]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=134757505|LCCN=n/95/72617|VIAF=120631852}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Beznosiuk, Pavlo}}<br />
[[Kategorie:Klassischer Geiger]]<br />
[[Kategorie:Barockviolinist]]<br />
[[Kategorie:Dirigent]]<br />
[[Kategorie:Historische Aufführungspraxis]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Königliches Konservatorium Den Haag)]]<br />
[[Kategorie:Musiker (Vereinigtes Königreich)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1960]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Brite]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Beznosiuk, Pavlo<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Violinist (Barockvioline)<br />
|GEBURTSDATUM=4. Juli 1960<br />
|GEBURTSORT=[[Sheffield]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gypsy_Rose_Lee&diff=256478055Gypsy Rose Lee2025-05-30T01:51:46Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Gypsy Rose Lee NYWTS 1.jpg|miniatur|Gypsy Rose Lee 1956 fotografiert von Fred Palumbo]]<br />
<br />
'''Gypsy Rose Lee''', eigentlich '''Rose Louise Hovick''' (* [[8. Januar]] [[1911]]<ref>Auf ihrem Totenschein wird als Geburtsdatum der 9. Januar 1914 angegeben; ihre Geburtsurkunde gibt allerdings den 8. Januar 1911 an.</ref> in [[Seattle]]; † [[26. April]] [[1970]] in [[Los Angeles]]) war eine US-amerikanische Schauspielerin, Schriftstellerin und berühmte Darstellerin in [[Burlesque]]-Shows.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Rose Louise Hovick wurde zusammen mit ihrer Schwester Ellen, die später als [[June Havoc]] bekannt wurde, von ihrer Mutter Rose Thompson Hovick früh zum Showbusiness geführt. Die Schwestern traten in [[Vaudeville]]-Shows auf, stets noch unter Einfluss der dominierenden Mutter. Rose stand zunächst im Schatten ihrer Schwester June. Als das Vaudeville altmodisch wurde und gröbere Arten der Unterhaltung aufkamen, profilierte sich Rose im Genre des [[Burlesque]]. Ihre zugleich ordinäre und kultivierte Art und ihr Humor machten sie zum Star der New Yorker Burlesque-Shows der Minsky-Brüder.<br />
<br />
Nach ihrer Heirat mit dem Techniker und Filmproduzenten [[Michael Todd]] erschien sie in vielen seiner Filme. Als Schriftstellerin verfasste sie 1941 den Roman ''The G-String Murders'' der 1943 als ''[[Lady of Burlesque]]'' mit [[Barbara Stanwyck]] verfilmt wurde. Aus ihrer Beziehung mit dem Filmregisseur [[Otto Preminger]] ging ein Sohn hervor. 1957, nach dem Tod der Mutter, gab Rose ihre Memoiren unter dem Titel ''Gypsy'' heraus, in denen sie die übermächtige Mutter porträtierte, der später auch ein Mord vorgeworfen wurde. Dies diente [[Jule Styne]], [[Stephen Sondheim]] und [[Arthur Laurents]] als Vorlage für ihr Musical ''[[Gypsy (Musical)|Gypsy: A Musical Fable]]'' (1959), das 1962 ebenfalls unter dem Titel ''[[Gypsy – Königin der Nacht]]'' erfolgreich verfilmt wurde.<br />
<br />
Als lebende Legende trat Rose in ihren letzten Jahren in Fernsehfilmen und Talkshows auf. Sie starb an Krebs.<br />
<br />
== Werke ==<br />
[[Datei:Frank Rasky with Gypsy Rose Lee.jpg|mini|Gypsy Rose Lee und [[Frank Rasky]], 1955]]<br />
=== Film ===<br />
* 1937: You Can’t Have Everything<br />
* 1937: [[Ali Baba geht in die Stadt]] ''(Ali Baba Goes to Town)''<br />
* 1938: Sally, Irene and Mary<br />
* 1938: Battle of Broadway<br />
* 1938: My Lucky Star<br />
* 1943: [[Stage Door Canteen]]<br />
* 1944: [[Belle of the Yukon]]<br />
* 1952: [[Babes in Bagdad]]<br />
* 1958: Die blonde Venus ''(Screaming Mimi)''<br />
* 1958: Sumpf unter den Füßen ''(Wind Across the Everglades)''<br />
* 1963: [[Die verlorene Rose]] ''(The Stripper)''<br />
* 1966: Immer Ärger mit den Engeln ''(The Trouble with Angels)''<br />
* 1968: Around the World of Mike Todd<br />
<br />
=== Fernsehen ===<br />
* ''Think Fast'', 1949<br />
* ''The Gypsy Rose Lee Show'', 1958<br />
* ''Who Has Seen the Wind?'', 1965<br />
* ''Gypsy'', 1965<br />
* ''Batman'', 1966<br />
* ''The Pruitts of Southampton'', 1966<br />
* ''The Over-the-Hill Gang'', 1969<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
* ''The G-String Murders'' (Roman), 1942<br />
* ''Mother Finds a Body'' (Roman), 1942<br />
* ''The Naked Genius'' (Theaterstück), 1943<br />
* ''Doll Face'' (Theaterstück), 1945<br />
* ''Gypsy, A Memoir'', 1957<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{IMDb|nm0497346}}<br />
* [http://www.sjsondheim.com/RoseJune.html ''Rose and June'']<br />
* [http://216.254.10.116/essays/output.cfm?file_id=5686 Gypsy Rose Lee in der Washington State History Online Encyclopedia]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=139280812|LCCN=n82260605|NDL=00823215|VIAF=144149106363668492844}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Lee, Gypsy Rose}}<br />
[[Kategorie:Filmschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Tänzer (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Englisch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Roman, Epik]]<br />
[[Kategorie:Drama]]<br />
[[Kategorie:Autobiografie]]<br />
[[Kategorie:Pseudonym]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1911]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1970]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Lee, Gypsy Rose<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Hovick, Rose Louise (wirklicher Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanische Revuetänzerin, Schauspielerin und Schriftstellerin<br />
|GEBURTSDATUM=8. Januar 1911<br />
|GEBURTSORT=[[Seattle]], Washington<br />
|STERBEDATUM=26. April 1970<br />
|STERBEORT=[[Los Angeles]], Kalifornien<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Morton_H._Bernath&diff=256478052Morton H. Bernath2025-05-30T01:51:22Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Morton Heinrich Bernath''' (* [[25. November]] [[1886]] in [[Beiuș|Belenves]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[27. Juli]] [[1965]] in [[Mexiko-Stadt]]) war ein deutscher [[Kunsthistoriker]] und Kunsthändler.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Morton Bernath stammte aus einer deutsch-rumänisch-ungarischen Familie und lebte einige Zeit in New York. Er publizierte ab 1909 kunsthistorische Aufsätze. Ab 1911 war er für die Bände 5 bis 7 des ''[[Thieme-Becker|Allgemeinen Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart]]'' Mitarbeiter der Redaktion in [[Leipzig]] und verfasste für die Bände 5–8, 10, 18–19 biografische Beiträge. 1912 wurde er an der [[Universität Freiburg (Schweiz)]] promoviert. 1913 bis 1915 gab er mit [[Detlev von Hadeln]] und [[Hermann Voss (Kunsthistoriker)|Hermann Voss]] im Verlag [[E. A. Seemann]] das kurzlebige „Archiv für Kulturgeschichte“ heraus.<ref>Kathrin Iselt: ''„Sonderbeauftragter des Führers“. Der Kunsthistoriker und Museumsmann Hermann Voss (1884–1969)''. Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2010, ISBN 978-3-412-20572-0, S. 51.</ref><br />
<br />
1917 war er Abteilungsleiter am [[Institut für Auslandsbeziehungen|Museum und Institut zur Kunde des Auslandsdeutschtums]] in [[Stuttgart]]<ref>Morton Bernath: ''Das Deutsche Auslandsmuseum in Stuttgart und die historischen Kunstdenkmaler des Deutschtums im Ausland''. In: ''Dreizehnter Tag für Denkmalpflege'' 1917, S. 83–86; Morton Bernath: ''Das deutsche Auslandsmuseum und -institut''. In: ''Museumskunde'' 14, 1918, S. 38–40.</ref><br />
Nach der [[Novemberrevolution]] 1918 führte er in Stuttgart einen kurzlebigen „Rat geistiger Arbeiter“.<ref>[[Paul Bonatz]]: ''Leben und Bauen''. Stuttgart 1950, S. 88–90; [[Fritz Elsas]]: ''Auf dem Stuttgarter Rathaus 1915–1922. Erinnerungen'', hrsg. von Manfred Schmid. Klett-Cotta, Stuttgart 1990, S. 87, 231.</ref> Mitte April 1919 bis Mitte Februar 1920 war er Leiter der Presseabteilung des Württembergischen Staatsministeriums in Stuttgart, war von dieser Tätigkeit aber völlig überfordert.<ref>Matthias Lau: ''Pressepolitik als Chance. Staatliche Öffentlichkeitsarbeit in den Ländern der Weimarer Republik''. Steiner, Stuttgart 2003, ISBN 3-515-08071-6, S. 77–80.</ref><br />
<br />
Seit 1926 war er Besitzer des Antiquitätengeschäftes im [[Prinzenbau (Stuttgart)|Prinzenbau]] („Antiquitätenhaus Prinzenbau“) am Schlossplatz in Stuttgart. Beim [[Judenboykott|Boykott jüdischer Geschäfte]] am 1. April 1933 wurde sein Geschäft mit roten Aufklebern „Jude“ versehen, die Räume wurden ihm am nächsten Tag gekündigt, zum 29. April 1933 musste er sein Geschäft schließen und sein Warenlager unter Wert verkaufen.<ref>[https://www.landesmuseum-stuttgart.de/sammlungen/forschung/provenienzforschung/geklaerte-faelle/ Landesmuseum Württemberg, Provenienzforschung, Geklärte Fälle].</ref> Danach arbeitete er für das amerikanische Generalkonsulat in Stuttgart.<ref>S. ''Dokumente über die Verfolgung der jüdischen Bürger in Baden-Württemberg durch das nationalsozialistische Regime 1933–1945'', 2. Teil, Kohlhammer, Stuttgart 1966, S. 41.</ref><br />
<br />
Er emigrierte 1939 mit seiner Frau zunächst in die Schweiz, dann 1942 nach Mexiko, wo er mit Otto Pössenbacher ein Antiquariat eröffnete und bis 1965 betrieb.<br />
<br />
Verheiratet war er mit Sonja Dümmler (1889–1961), die aus der Verlegerfamilie Dümmler stammte, und mit der er drei Kinder hatte.<br />
<br />
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==<br />
* ''Studien über die Miniaturhandschriften der Leipziger Stadtbibliothek I.'' Noske, Borna/Leipzig 1912 (= Dissertation Universität Freiburg (Schweiz) 1912; ohne Lebenslauf).<br />
* ''New York und Boston'' (= ''Berühmte Kunststätten'' 58). E. A. Seemann, Leipzig 1912 ([https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/179665/1/ Digitalisat]).<br />
* ''Malerei des Mittelalters''. Kröner, Leipzig 1916.<br />
* ''Siebenbürgisch-sächsische Volkskunst''. In: ''Heimat und Welt''. Bd. 6, 1916, S. 338–341.<br />
* ''Das Deutsche Auslandsmuseum und -Institut in Stuttgart.'' In: ''Museumskunde. Zeitschrift für Verwaltung und Technik öffentlicher und privater Sammlungen''. Bd. 14, 1919, S. 38–39. <br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Ulrike Wendland]]: ''Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler.'' Teil 1: ''A–K.'' K. G. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11339-0, S. 45–46 (mit Schriftenverzeichnis; Angabe des Geburtsorts als „New York“ falsch).<br />
* [[Ernst Fischer (Germanist)|Ernst Fischer]]: ''Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch''. Verband Deutscher Antiquare, Elbingen 2011, ISBN 978-3-9812223-2-6, S. 27.<br />
* [[Anja Heuß]]: ''Verfolgung, Emigration und Wiedergutmachung''. In: Andrea Bambi, Axel Drecoll (Hrsg.): ''Alfred Flechtheim: Raubkunst und Restitution''. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-040484-5, S. 12 (mit Verweis auf die Personalakte Staatsarchiv Ludwigsburg EL 350I ES 3279).<br />
* Anja Heuß: ''Morton Bernath. Ein Kunsthistoriker wird Kunsthändler''. In: Heinz Högerle / Peter Müller / [[Martin Ulmer (Kulturwissenschaftler)|Martin Ulmer]] (Hrsg.): ''Ausgrenzung. Raub. Vernichtung. NS-Akteure und „Volksgemeinschaft“ gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 bis 1945''. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-945414-69-9, S. 407–414.<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1055471928|VIAF=89078380}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Bernath, Morton H}}<br />
[[Kategorie:Kunsthistoriker]]<br />
[[Kategorie:Kunsthändler]]<br />
[[Kategorie:Person (Stuttgart)]]<br />
[[Kategorie:NS-Opfer]]<br />
[[Kategorie:Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus]]<br />
[[Kategorie:Person (Transleithanien)]] <br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1886]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1965]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Bernath, Morton H.<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Bernath, Morton Heinrich (vollständiger Name); Bernath, Morton<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Kunsthistoriker und Kunsthändler<br />
|GEBURTSDATUM=25. November 1886<br />
|GEBURTSORT=[[Beiuș|Belenves]], [[Ungarn]]<br />
|STERBEDATUM=27. Juli 1965<br />
|STERBEORT=[[Mexiko-Stadt]]<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reza_(Fotograf)&diff=256478049Reza (Fotograf)2025-05-30T01:50:41Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div><!-- Ausgangspunkt dieses Artikels war [http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Reza_Deghati] in der Version vom 26.März 2010 14:25 --><br />
[[Datei:Reza Deghati par Claude Truong-Ngoc avril 2022.jpg|miniatur|200px|Reza Deghati (2022)]]<br />
'''Reza Deghati''' (* 1952 in [[Täbris]], [[Iran]]) ist ein französisch-iranischer [[Fotojournalist]]. Er arbeitet unter dem Namen Reza ({{faS|رضا}}).<ref name="NatGeo">[http://www.nationalgeographic.com/field/explorers/reza.html Biographie bei National Geographic]</ref><br />
<br />
== Werdegang ==<br />
Deghati wurde in [[Täbris]], [[Iran]] geboren und studierte Architektur an der [[Universität Teheran]]. Er begann seine Karriere mit der fotografischen Dokumentation der politischen Entwicklung des Iran. Durch seine kritische Haltung verbrachte er mehrere Jahre im Gefängnis und ging 1981 ins Exil.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=98202970 |titel=Reza: Bearing Witness To War And Peace : NPR |werk=npr.org |sprache=en |datum=2008-12-13 |abruf=2024-02-29}}</ref> Deghati ist heute französischer Staatsbürger und lebt in Paris.<ref>Siehe z.&nbsp;B. den [http://journalism.missouri.edu/honor-medal/2006-reza.html Pressebericht der University of Missouri, Columbia] im Rahmen der Verleihung der Ehrenmedaille 2006 (Englisch, zuletzt abgerufen am 27. April 2010)</ref><br />
<br />
== Werk ==<br />
Reza gilt weltweit als hochgeachteter Fotojournalist und hat Beiträge in vielen angesehenen internationalen Magazinen veröffentlicht ([[Newsweek]], [[Time Magazine]], [[National Geographic Magazine]], [[Geo (Zeitschrift)|GEO]]).<ref>[http://digitaljournalist.org/issue0701/oneworld.html siehe z.&nbsp;B. die Biographie von Dirck Halstead]</ref> Bei seiner Arbeit bereiste er etliche Länder und publizierte Beiträge über den [[Bosporus]], die [[Chinesische Mauer]], den [[Libanon]], [[Afghanistan]], [[Ruanda]], [[Sarajewo]], die zentralasiatischen Steppen und das [[Rub al-Chali|Leere Viertel]] in Arabien. Er stellt stets die Situation der lokalen Bevölkerung in den Mittelpunkt und dokumentiert soziale Missstände.<br />
<br />
Neben seiner Tätigkeit als Fotojournalist hält er Vorlesungen und Workshops an Universitäten, so in [[Stanford University|Stanford]], [[George Washington University|Washington]], Südkalifornien, an der [[Sorbonne]] in [[Paris]], in [[Peking]] und in [[Istanbul]].<ref name="NatGeo" /><br />
<br />
Er hält Vorträge, unter anderem bei der [[UNESCO]] und der [[National Geographic Society]].<br />
<br />
1991 gründeten Reza und sein Bruder die ''Webistan Photo Agency''<ref>[http://www.webistan.com/ Website der Webistan Photo Agency]</ref>, die Reza, aber auch andere Fotografen vertritt.<br />
<br />
1990/91 war Reza als Berater für die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] in Afghanistan im Rahmen humanitärer Hilfe für das vom Krieg zerrüttete Land tätig.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.webistan.com/bio-reza.html |wayback=20100414055217 |text=Archivierte Kopie }}. Abgerufen am 1.&nbsp;April 2024.</ref> Die dabei gewonnenen Eindrücke führten 2001 zur Gründung von AINA, einer [[Nichtregierungsorganisation|Organisation]] mit der Zielsetzung „Wachstum der Zivilisation durch Aktionen im Bereich Bildung (besonders für Kinder und Frauen), Information und Kommunikation“ (»[AINA] contributes to the emergence of civil society through actions in the area of education (particularly focusing on women and children), information and communication.«).<ref>{{Webarchiv|url=http://ainaworld.com/?lang=en |wayback=20110903125912 |text=offizielle Website von AINA (in Englisch, zuletzt abgerufen am 27. April 2010) |archiv-bot=2019-05-09 23:52:21 InternetArchiveBot }}</ref><ref>siehe auch: {{Webarchiv|url=http://www.actionatlas.org/humanitarian/education/aina-world/summary/paa7CB09DAA8D20D9CAC |wayback=20100524011400 |text=Projektvorstellung bei National Geographic (in Englisch, zuletzt abgerufen am 26. April 2010) |archiv-bot=2023-01-01 19:08:09 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
== Auszeichnungen (Auswahl) ==<br />
1983 und 1986 erreichte Reza den zweiten Platz bei der Auswahl des ''World Press Photo''.<ref>http://www.archive.worldpressphoto.org/search/layout/result/indeling/detailwpp/form/wpp/start/32/q/ishoofdafbeelding/true/trefwoord/year/1983</ref><ref>http://www.archive.worldpressphoto.org/search/layout/result/indeling/detailwpp/form/wpp/start/33/q/ishoofdafbeelding/true/trefwoord/year/1986</ref><br />
<br />
1996 erhielt er den Hoffnungspreis der [[UNICEF]] für seinen Einsatz in ruandischen Flüchtlingslagern.<ref name="NatGeo" /><br />
<br />
Im November 2005 bekam Reza den Titel „Chevalier de l’Ordre du Mérite“, die französische Auszeichnung für besondere Verdienste, durch den Staatspräsidenten Frankreichs, [[Jacques Chirac]], verliehen.<ref name="Awards">{{Webarchiv|url=http://lucieawards.com/09/honorees/Reza.html |wayback=20100425052448 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-05-09 23:52:21 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
Seit Mai 2009 ist er Ehrendoktor der [[Amerikanische Universität Paris|Amerikanischen Universität Paris]] (AUP).<ref name="Awards" /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* ''Paix en Galilée, Beyrouth'', Les Editions de Minuit, 1983<br />
* ''Air Race Around the World'', Imax, 1992<br />
* ''Kurden : Das erstickte Lied'', Benteli, 1995<br />
* ''Massoud, des Russes aux talibans, 20 ans de résistance afghane'', n°1, 2001<br />
* ''Eternal Afghanistan'', Editions du Chêne et Unesco, 2002<br />
* ''Plus loin sur la Terre'', Hors Collection, 2002<br />
* ''Der verborgene Buddha'', Knesebeck, 2003<br />
* ''Destins Croisés – Carnets d’un reporter photographe'', Editions Hors Collection, 2003<br />
* ''Insouciances'', Castor & Pollux, 2004<br />
* ''Sur les Routes de la Soie'', Hoebeke, 2007<br />
* ''100 Photos pour la Liberté de la Presse'', Reporters Sans Frontières, 2008<br />
* ''Reza War + Peace'', National Geographic, 2008<br />
* ''Chemins parallèles'', Hoebeke, 2009<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DNB-Portal|119256770|NAME=Reza}}<br />
* [http://www.nationalgeographic.com/field/explorers/reza.html Biographie bei National Geographic] (in Englisch, zuletzt abgerufen am 27. April 2010)<br />
* Website der [http://www.webistan.com/ Webistan Photo Agency] (in Englisch oder Französisch)<br />
* [http://www.ainaworld.org/ Website von AINA] (in Englisch oder Französisch)<br />
* [http://books.google.com/books?id=jDaO-GNcBzAC&printsec=frontcover&dq=reza+deghati+War%2BPeace&cd=1#v=onepage&q&f=false ''War + Peace'' bei Google Books]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=119256770|LCCN=n/98/906|VIAF=29713464}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Reza}}<br />
[[Kategorie:Fotojournalist]]<br />
[[Kategorie:Journalist (Iran)]]<br />
[[Kategorie:Journalist (Frankreich)]]<br />
[[Kategorie:Kriegsreporter]]<br />
[[Kategorie:Person (Täbris)]]<br />
[[Kategorie:Franzose]]<br />
[[Kategorie:Iraner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1952]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Absolvent der Universität Teheran]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Reza<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Deghati, Reza (vollständiger Name); رضا (persisch)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=französisch-iranischer Fotojournalist<br />
|GEBURTSDATUM=1952<br />
|GEBURTSORT=[[Täbris]], Iran<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Norbert_Loizeau&diff=256478047Norbert Loizeau2025-05-30T01:50:13Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Norbert Loizeau''' (* [[13. Juli]] [[1969]]) ist ein [[Seychellen|seychellischer]] [[Politiker]] der [[Seychelles National Party]] (SNP) und später der [[Linyon Demokratik Seselwa]] (LDS), der unter anderem Mitglied der [[Nationalversammlung (Seychellen)|Nationalversammlung]] ist.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Norbert Loizeau absolvierte 1986 ein Jahr beim National Youth Service (NYS), ein Pflichtdienstprogramm für Jugendliche, das von der Regierung der Seychellen während der Zeit des [[Einparteienstaat]]es der [[Volkspartei (Seychellen)|Einheitspartei des seychellischen Volkes]] von 1979 bis 1998 bestand und einen traditionellen Lehrplan, politische Bildung und paramilitärische Ausbildung umfasste. Ein Studium der [[Elektroinstallation]] an der [[Seychelles Polytechnic|Seychelles Polytechnic School of Engineering]] schloss er 1988 mit einem Zertifika als [[Elektroinstallateur]] ab und arbeitete daraufhin zwischen 1989 und 1998 als Techniker beim staatlichen [[Rundfunkveranstalter]] [[Seychelles Broadcasting Corporation]] (SBC), ehe er sich 1998 als Elektro- und Kältetechniker [[Selbständigkeit (beruflich)|selbständig]] machte.<br />
<br />
Sein politisches Engagement begann Loizeau 2003 als politischer Aktivist der Nationalpartei SNP (''[[Seychelles National Party]]''). Bei der Wahl vom 10.&nbsp;bis 12. Mai 2007 wurde er für die SNP im Wahlkreis „Bel Air“ direkt in die Nationalversammlung gewählt und gehörte dieser in der vierten Legislaturperiode (2007 bis 2011) an. 2015 wurde er Vorstandsmitglied der SNP beziehungsweise der Demokratischen Allianz/Union der Seychellen LDS (''[[Linyon Demokratik Seselwa]]''), ein Wahlbündnis, das aus der Seychelles National Party (SNP) von [[Wavel Ramkalawan]], der Seychellois Alliance (LS) von [[Patrick Pillay]], der Seychelles Party for Social Justice and Democracy (SPSJD) von [[Alexia Amesbury]] and the Seychelles United Party (SUP) von [[Robert Ernesta]] am 4. August 2016 entstanden war. Bei der Wahl vom 8.&nbsp;bis 10. September 2016 wurde er für die LDS im Wahlkreis „Bel Air“ wieder zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt und gehört dieser nach seiner Wiederwahl bei der Parlamentswahl am 20.&nbsp;/22. Oktober 2020 seither in der sechsten und siebten Legislaturperiode an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nation.sc/articles/6659/new-lds-strong-national-assembly-sworn-in |titel=New LDS-strong National Assembly sworn in |datum=2020-10-29 |werk=Seychelles Nation |sprache=en |abruf=2024-12-17}}</ref> In der sechsten Legislaturperiode (2016 bis 2020) war er Mitglied des Ausschusses für Regierungszusicherungen. In der aktuellen siebten Legislaturperiode (2020 bis 2025) ist er stellvertretender Vorsitzender Ausschusses für Regierungszusicherungen (''Committee on Government Assurances'')<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nationalassembly.sc/committees/select-sessional-committees/committee-government-assurances |titel=Committee on Government Assurances |werk=Homepage der Nationalversammlung |sprache=en |abruf=2024-12-16}}</ref> und zugleich Mitglied des Ausschusses für Ernährungssicherheit und nachhaltige Entwicklung (''Food Security & Sustainable Development Committee'').<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nationalassembly.sc/committees/select-sessional-committees/food-security-sustainable-development-committee |titel=Food Security & Sustainable Development Committee |werk=Homepage der Nationalversammlung |sprache=en |abruf=2024-12-17}}</ref> und Mitglied des Hauptausschusses (''House Committee'').<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nationalassembly.sc/committees/select-sessional-committees/house-committee |titel=House Committee |werk=Homepage der Nationalversammlung |sprache=en |abruf=2024-12-17}}</ref><br />
<br />
== Weblink ==<br />
* {{Internetquelle |url=https://www.nationalassembly.sc/members/hon-norbert-loizeau |titel=Hon. Norbert Loizeau |werk=Homepage der [[Nationalversammlung (Seychellen)|Nationalversammlung]] |sprache=en |abruf=2024-12-17}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Loizeau, Norbert}}<br />
[[Kategorie:Mitglied der Nationalversammlung (Seychellen)]]<br />
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1969]]<br />
[[Kategorie:Seycheller]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Loizeau, Norbert<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=seychellischer Politiker, Mitglied der Nationalversammlung<br />
|GEBURTSDATUM=13. Juli 1969<br />
|GEBURTSORT=<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wengener_Argen&diff=256478034Wengener Argen2025-05-30T01:49:09Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fluss<br />
| NAME= Wengener Argen<br />
| ALTERNATIVNAME=<br />
| SORTNAME=<br />
| LAGE= [[Bayern]]<br />
* [[Landkreis Oberallgäu]]<br />
** Markt [[Buchenberg]]<br />
** Markt [[Weitnau]]<br />
| GKZ= DE/215224<br />
| FLUSSSYSTEM= Rhein<br />
| ABFLUSSWEG= Untere Argen//Argen//Rhein//Nordsee<br />
| EINZUGSGEBIET-PREFIX=<br />
| EINZUGSGEBIET= 28.03<br />
| NACHWEIS-EINZUGSGEBIET= {{GeoQuelle|DE-BY|GV21|9|SUFFIX=(Seitenzahl kann sich ändern.)}}<br />
| LÄNGE-PREFIX=<br />
| LÄNGE= 13.22<br />
| NACHWEIS-LÄNGE= {{GeoQuelle|DE-BY|GV21|9|SUFFIX=(Seitenzahl kann sich ändern.)}}<br />
| LÄNGE-SUFFIX= ohne Oberlauf 9,03 km<ref>Marion Kraus: ''Tabelle Fließgewässer in Bayern (1. bis 6. Kennzahlstufe, alphabetische Auflistung) – XLSX'' In: ''Wasser – Gewässerverzeichnis – Bach- und Flussgebiete''. Bayerisches Landesamt für Umwelt [https://www.lfu.bayern.de/wasser/gewaesserverzeichnisse/bf_gebiete/index.htm]LfU, abgerufen am 8. Dezember 2021.</ref><br />
| PEGEL1=<br />
| PEGEL1-REIHE=<br />
| NACHWEIS-PEGEL1=<br />
| PEGEL4 =<br />
| PEGEL4-REIHE=<br />
| NACHWEIS-PEGEL4=<br />
| BEZEICHNUNG-QUELLE= Quellgebiet<br />
| QUELLE= [[Buchenberg|Langenmoos]],<ref>{{Internetquelle<br />
|url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=590375.68&N=5281676.13&zoom=10 |titel=Langenmoos |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref> [[Breitenmoos]], [[Eschacher Weiher]] – Koordinaten am Eschacher Weiher:<br />
| QUELLHÖHE-PREFIX=<br />
| QUELLHÖHE= 1041<br />
| HÖHENBEZUG-QUELLE= DE-NHN<br />
| NACHWEIS-QUELLHÖHE= <ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=590002.13&N=5283101.25&zoom=13|titel=Eschacher Weiher |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref><br />
| QUELLHÖHE-SUFFIX= (am Beginn des Steckenrieder Tobelbach durch den Eschacher Weiher)<br />
| QUELLE_LAT_GRAD=47.69637<br />
| QUELLE_LONG_GRAD=10.18285<br />
| QUELLE_REGION= DE-BY<br />
| MÜNDUNG= von rechts in die [[Untere Argen]] bei [[Kleinweiler]]<br />
| MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX=<br />
| MÜNDUNGSHÖHE= 728<br />
| HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= DE-NHN<br />
| NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE= <ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=582265.92&N=5280173.24&zoom=12 |titel=Kleinweiler |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref><br />
| MÜNDUNG_LAT_GRAD=47.66936<br />
| MÜNDUNG_LONG_GRAD=10.09387 <br />
| MÜNDUNG_REGION= DE-BY<br />
| EINWOHNER IM EINZUGSGEBIET= ca. 1000<br />
| GEMEINDEN= Kirchdörfer im Markt Weitnau: [[Rechtis]], [[Wengen (Weitnau)|Wengen]], [[Kleinweiler]]<br />
| MAPFRAME-ID=Q110014340<br />
| BILD= 2023 09 10 Wengener Argen.jpg <br />
| BILDBESCHREIBUNG= Die Wengener Argen im Dorf [[Wengen (Weitnau)|Wengen]]<br />
| BILD1=Wenger Tal - panoramio.jpg<br />
| BILD1-BESCHREIBUNG= Blick in das Tal der Wengener Argen mit dem Dorf Wengen<br />
}}<br />
<br />
Die '''Wengener Argen''' ist mit 13,22 km<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lfu.bayern.de/wasser/gewaesserverzeichnisse/doc/tab21.pdf |titel=Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern - Flussgebiet Hochrhein |werk=Bach- und Flussgebiete |hrsg=Bayerisches Landesamt für Umwelt |seiten=9 |abruf=2021-12-07}}</ref> nach einer Meinung der zweitlängste<ref>So einschließlich ihrer Verlängerung im teilweise mit N.N. bezeichneten Abschnitt; falls dieser nicht zum Fluss im engeren Sinne mitgezählt wird, ergibt sich eine Länge von nur 9,03 km: Marion Kraus: ''Tabelle Fließgewässer in Bayern (1. bis 6. Kennzahlstufe, alphabetische Auflistung) – XLSX''[https://www.lfu.bayern.de/wasser/gewaesserverzeichnisse/bf_gebiete/index.htm] In: ''Wasser – Gewässerverzeichnis – Bach- und Flussgebiete''. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 8. Dezember 2021.</ref> der Zuflüsse zur [[Untere Argen|Unteren Argen]] und ihrer gesamten Länge nach auf die [[Mittelgebirge|mittelgebirgsartige]] Landschaft um die [[Adelegg]] im [[Oberallgäu]] südwestlich von [[Kempten (Allgäu)|Kempten]] beschränkt. Die Wengener Argen bildet dabei den Wasserlauf im Tal zwischen den Höhen des nördlich von ihr gelegenen [[Buchenberger Wald]]es und des südlich verlaufenden [[Weitnau|Sonnenecks]]<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11&E=584800.23&N=5278334.65&zoom=9 |titel=Sonneneck (Weitnau) (Landkreis Oberallgäu) |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref> und entwässert beide in diesem Bereich.<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11&E=585780.45&N=5280616.16&zoom=8 |titel=Wengener Argen (Landkreis Oberallgäu) |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref><br />
<br />
== Name ==<br />
Im Oberlauf wird die Wengener Argen teilweise unter dem Namen Tobelbach<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=589031.53&N=5281240.32&zoom=13 |titel=Wengener Argen (Landkreis Oberallgäu) |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref> geführt, im Quellgebiet geteilt in den unteren Wenktobelbach oder Wanktolbelbach<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=590278.37&N=5281722.39&zoom=13 |titel=Wengener Argen (Landkreis Oberallgäu) |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref> und – vom Eschacher Weiher herkommend – den Steckenrieder Tobelbach.<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=590002.13&N=5283101.25&zoom=13|titel=Wengener Argen (Landkreis Oberallgäu) |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref><br />
<br />
== Geographie ==<br />
=== Quellbäche ===<br />
Das Quellgebiet des kleinen Flusses liegt entlang der [[Europäische Hauptwasserscheide|Europäischen Hauptwasserscheide]] auf der dem Rhein zufließenden Seite im Bereich des [[Breitenmoos]]es bei [[Rechtis]], im Langenmoos bei [[Buchenberg|Steckenried]]<ref>{{Internetquelle<br />
|url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=590375.68&N=5281676.13&zoom=10|titel=Buchenberg |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref> und mit einem höchstgelegenen Ursprung in dem den [[Eschacher Weiher]] bei [[Buchenberg]] durchfließenden Bach.<ref> {{Internetquelle<br />
|url=https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/apps/lfu_fgn_ftz/index.html?lang=de |titel= Wengener Argen (Gewaesser) |werk=Umwelt Atlas<br />
Grundlagendaten Fließgewässer |hrsg=Bayerisches Landesamt für Umwelt |abruf=2021-12-07}}</ref><br />
<br />
Die zwei Oberläufe, der längere Steckenrieder Tobelbach von rechts aus dem Nordwesten und der kürzere Wenktobelbach von links und aus dem Osten, fließen bei der Tobelsäge von Buchenberg auf etwa {{Höhe|868|DE-NHN}} zusammen, der Bach wird aber anscheinend erst etwas weiter abwärts ''Wengener Argen'' genannt.<br />
<br />
=== Verlauf ===<br />
Die Wengener Argen fließt nach ihrem Quellgebiet teilweise deutlich [[Mäander|mäandrierend]], aber in weitgehend geradliniger Ausrichtung nach Westen, parallel zur Staatsstraße 2055 ([[Bundesstraße 12#Baugeschichte und Verlauf (auch B 12n)|alte B12]]), und passiert dabei vom Gebiet um [[Rechtis]] herum ausgehend die Kirchdörfer [[Wengen (Weitnau)|Wengen]] und [[Kleinweiler]], bis sie unterhalb Weilers [[Nellenbruck]] in die [[Untere Argen]] mündet.<br />
<br />
=== Zuflüsse ===<br />
Vom Ursprung zur Mündung. Auswahl.<br />
<br />
* Steckenrieder Tobelbach, rechter Oberlauf aus dem Nordwesten. Durchfließt am Oberlauf den [[Eschacher Weiher]].<br />
* Wenktobelbach, linker Oberlauf aus dem Osten<br />
* Freitagsdobelbach, von rechts und Norden kurz nach [[Buchenberg]]-Tobelsäge<br />
* Letzbach, von rechts und Nordnordwesten vor [[Weitnau]]-Riedbruck zuletzt meist auf der Gemeindegrenze Buchenberg/Weitnau<br />
* Kalkofenbach, von links und Südwesten gleich nach dem vorigen<br />
* (Bach aus dem Schlauchentobel), von links und Südsüdwesten bei Riedbruck<br />
* Kälberbächle, von rechts und Nordosten über den rechten Zweig Wengermühlbach zur Wengermühle von Weitnau<br />
* Steinebach, von rechts und Nordosten nahe Weitnau-Steinebach<br />
* Weihbach, von rechts und Nordnordosten in Weitnau-[[Wengen (Weitnau)|Wengen]]<br />
* Altbach, von links und Südosten in Wengen<br />
* (Bach aus dem Rinnlertobel), von rechts und Nordnordwesten in Wengen<br />
* Bolsternanger Bach, von rechts und Nordosten in Weitnau-Nellenbruck<br />
<br />
== Tourismus ==<br />
Das beschauliche, mittelgebirgsartige Gebiet des Gewässers wird von Erholungssuchenden angesteuert.<ref>Wengener Argen (Untere Argen): Die schönsten Wanderwege [https://www.ich-geh-wandern.de/wandern/wengener-argen-untere-argen]</ref> Es finden sich einzelne Wanderparkplätze entlang des Flussverlaufs, besonders bei Rechtis<ref>{{Internetquelle<br />
|url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=590458.82&N=5281337.27&zoom=11|titel=Markt Weitnau – Rechtis |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref> und Wengen,<ref>{{Internetquelle<br />
|url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNodes=11,1217330&E=586345.15&N=5281047.90&zoom=11|titel=Markt Weitnau – Wengen |werk=Bayern Atlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2021-12-07}}</ref> etwa um von hier Touren auf die Berge [[Sonneneck]]<ref>Sonneck-Rundwanderung vom Wenger Tal (Allgäu) [https://www.ich-geh-wandern.de/sonneck-rundwanderung-vom-wenger-tal-allgaeu] GPS Wanderatlas. Wanderatlas Verlag GmbH, abgerufen am 10. Dezember 2021.</ref> oder [[Schwarzer Grat]]<ref>{{Internetquelle |url=https://isny.albverein.eu/schwarzer-grat-und-turm/wanderungen-rund-um-den-schwarzen-grat/ |titel=Wandertipps zum Schwarzen Grat - 6. |werk=Schwäbischer-Alb-Verein - Ortsgruppe Isny |hrsg=Schwäbischer-Alb-Verein |abruf=2021-12-10}}</ref> zu unternehmen.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Fließgewässer im Landkreis Oberallgäu]]<br />
[[Kategorie:Geographie (Buchenberg)]]<br />
[[Kategorie:Geographie (Weitnau)]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kate_Sessions&diff=256478025Kate Sessions2025-05-30T01:48:39Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Kate Sessions.jpg|alternativtext=Porträt Kate Sessions|mini|Kate Sessions]]<br />
'''Katherine Olivia „Kate“ Sessions''' (* [[8. November]] [[1857]]; † [[24. März]] [[1940]]) war eine amerikanische [[Botanik]]erin, Gärtnerin und [[Landschaftsarchitekt]]in, eng verbunden mit [[San Diego]], California, und dem dortigen [[Balboa Park]].<br />
<br />
== Leben und Schaffen ==<br />
Sessions wurde in [[San Francisco]], [[Kalifornien]], geboren und schloss 1881 ihr naturwissenschaftliches Studium an der [[University of California, Berkeley]] ab.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor= |url=http://womensmuseumca.org/hall-of-fame/kate-sessions |titel=Kate Sessions 2006 Trailblazer |werk=San Diego County Women´s Hall of Fame |hrsg=Women´s Museum of California |datum= |abruf=2020-07-22 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161027192516/http://womensmuseumca.org/hall-of-fame/kate-sessions |archiv-datum=2016-10-27 |offline=1 |archiv-bot=2022-03-08 09:23:35 InternetArchiveBot }}</ref> 1883 zog sie nach San Diego und arbeitete ein Jahr lang als Lehrerin und Vizedirektorin an der Russ School (heute San Diego High School).<ref>{{Internetquelle |url=https://sandiegohistory.org/archives/biographysubject/sessions/ |titel=Kate Sessions 1857-1940 |werk=San Diego History Center {{!}} San Diego, CA {{!}} Our City, Our Story |abruf=2020-07-21 |sprache=en-US}}</ref><br />
<br />
Bald wandte sie sich ihrem eigentlichen Interesse zu, dem Gartenbau. 1885 erwarb sie eine Gärtnerei und war binnen weniger Jahre Besitzerin eines Blumenladens, von Gartenbauflächen und Gärtnereien in Coronado, Pacific Beach und Mission Hills. Letzteres, 1910 gegründet und 1926 an Mitarbeiter verkauft, besteht als Missions Hills Nursery bis heute.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.missionhillsnursery.com/about/ |titel=About Mission Hills Nursery - Organic Gardens & Eco Friendly Landscapes |werk=Mission Hills Nursery |abruf=2020-07-21 |sprache=en-US}}</ref><br />
<br />
1892 schloss Sessions mit der Stadt San Diego einen Pachtvertrag über Anbauflächen im Balboa Park (damals City Park). Im Gegenzug verpflichtete sie sich, jährlich 100 Bäume in den damals überwiegend brachliegenden Park zu pflanzen und weitere 300 Bäume im übrigen Stadtgebiet.<ref name=":1" /> Bis heute stammt daher der größte Teil des umfangreichen alten, aus weltweit importiertem Saatgut gezogenen Baumbestandes im Park. Neben vielen anderen von ihr kultivierten Arten rechnet man ihr insbesondere die Verbreitung des [[Jacaranda mimosifolia|Jacaranda-Baumes]] an. Sie sammelte, züchtete und verbreitete auch zahlreiche einheimische Pflanzen Kaliforniens für die gärtnerische Nutzung, unter anderem durch Reisen nach [[Baja California (Bundesstaat)|Baja California]] und [[Europa]].<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Alonzo Horton, Ephraim Morse, George Marston |url=http://www.hillquest.com/community/katesessions.htm |titel=Kate Olivia Sessions |werk=Hillquest, an Urban Guide to 92103 |hrsg=Hillquest Inc. |datum= |abruf=2020-07-22 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Gemeinsam mit [[Alfred D. Robinson and Marion James Robinson|Alfred D. Robinson]] gründete sie 1907 die San Diego Floral Association, den ältesten Gartenbauverein in Südkalifornien, der eine wichtige Rolle bei der Verbreitung gärtnerischen know-hows spielte.<ref>{{cite web|url=http://www.sdfloral.org/about.htm|title=Our History|work=San Diego Floral Association|accessdate=2013-02-01}}</ref> Gemeinsam mit der Architektin [[Hazel Wood Waterman]] übernahm sie die Gartengestaltung einer Häusergruppe von Alice Lee in der Nähe des Balboa Park.<br />
<br />
Sessions starb mit 82 Jahren und wurde auf dem Friedhof Mount Hope Cemetery in San Diego begraben.<br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
Ihre Tätigkeit in der Pflanzenzucht und ihre zahlreichen Fachartikel zum Thema<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=k-england |url=https://www.sdhortnews.org/post/book-review-the-complete-writings-of-kate-sessions-in-california-garden-1909-1939-new-edition |titel=BOOK REVIEW: The Complete Writings of Kate Sessions in California Garden, 1909-1939 New Edition |datum=2020-04-01 |abruf=2020-07-16 |sprache=en}}</ref> ließen Kate Sessions international bekannt werden. Während der [[California Pacific International Exposition]] wurde sie am 22. September 1935 geehrt und zur „Mutter des Balboa Parks“ ernannt. 1939 wurde sie als erste Frau mit der angesehenen Frank N. Meyer Medaille der [[American Genetic Association]] ausgezeichnet.<ref name=":1" /><br />
<br />
In San Diego tragen der Kate O. Sessions Memorial Park und eine Schule ihren Namen. Im Balboa Park erinnert eine Bronzestatue an der Sefton Plaza seit 1998 an sie.<ref name=":0" /><br />
<br />
2006 wurde sie vom [[Women’s Museum of California]] in der Kategorie „Wegbereiter“ in die [[San Diego County Women’s Hall of Fame]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.sandiegowomenshalloffame.org/inductees2/2006 |titel=Nominations 2006 |werk=San Diego County Women´s Hall of Fame |hrsg=Women´s Museum of California |datum= |abruf=2020-07-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
2013 erschien das Kinderbuch ''The Tree Lady: The True Story of How One Tree-Loving Woman Changed a City Forever'', das ihre Lebensgeschichte und gesellschaftliches Wirken erzählt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur |Autor= |Titel=The complete writings of Kate Sessions in California garden, 1909-1939. |Hrsg=San Diego Floral Association |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=San Diego, California |Datum=1998 |Sprache=en |ISBN= |Seiten=}}<ref name=":2" /><br />
* {{Literatur |Autor=H. Joseph Hopkins |Titel=The Tree Lady: The True Story of How One Tree-Loving Woman Changed a City Forever |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=}}<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.amazon.com/Tree-Lady-Tree-Loving-Changed-Forever/dp/1442414022 |titel=The Tree Lady |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-07-21 |sprache=}}</ref><br />
<br />
* {{Literatur |Autor=Florence Christman |Titel=The Romance of Balboa Park. |Hrsg=San Diego Historical Society |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=4 |Verlag= |Ort=San Diego |Datum=1985 |ISBN=0-918740-03-7 |Seiten=}}<br />
* {{Literatur |Autor=Richard F. Pourade |Titel=Gold in the Sun |Hrsg=The Union Tribune Publishing Company |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=1 |Verlag= |Ort=San Diego |Datum=1965 |ISBN=0-913938-04-1 |Seiten=}}<br />
* {{Literatur |Autor=MacPhail, Elizabeth C. |Titel=Kate Sessions : pioneer horticulturist. |Hrsg=San Diego Historical Society |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1976 |ISBN= |Seiten=}}<ref>{{Internetquelle |url=https://sandiegohistory.org/journal/1977/october/br-sessions/ |titel=Kate Sessions: Pioneer Horticulturist |werk=San Diego History Center {{!}} San Diego, CA {{!}} Our City, Our Story |abruf=2020-07-21 |sprache=en-US}}</ref><br />
* {{Literatur |Autor=Robert M. Showley |Titel=San Diego: Perfecting Paradise |Hrsg=Heritage Media Corp. |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2000 |ISBN=1-886483-24-8 |Seiten=}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Kate Sessions}}<br />
* [https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/c84f1w7h/ Kate O. Sessions Collection 1891-1940, San Diego City Clerk's Archives]<br />
* [https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/kt8x0nf86t/ Kate Sessions Collection 1876-1940, San Diego History Center]<br />
* [https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/c8xs61t8/ Finding aid to the Kate Sessions Collection, Online Archive of California.]<br />
* [http://www.sdnhm.org/science/research-library/ The San Diego Natural History Museum Research Library] – bedeutende Sammlung ihrer Werke<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1065269382|LCCN=no2009143971|VIAF=100777229}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Sessions, Kate}}<br />
[[Kategorie:Botaniker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Botaniker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Gärtner]]<br />
[[Kategorie:Landschaftsarchitekt]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1857]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1940]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Sessions, Kate<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Sessions, Katherine Olivia (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanische Botanikerin, Gärtnerin und Landschaftsarchitektin<br />
|GEBURTSDATUM=8. November 1857<br />
|GEBURTSORT=<br />
|STERBEDATUM=24. März 1940<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Macuata&diff=256478022Macuata2025-05-30T01:48:13Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[File:Fiji_Province.svg|thumb]]<br />
'''Macuata''' ist eine der vierzehn [[Fidschi|fidschianischen]] Provinzen (yasana) und eine der drei Provinzen auf der Insel [[Vanua Levu]].<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Die Provinz liegt im Nordwesten der Insel und umfasst ca. 40 % der Fläche der Insel, ca. 2004 km². Die Provinz besitzt zahlreiche kleine Flüsse und die Nordküste der Insel ist geprägt durch kleine vorgelagerte inseln und ein Barriereriff. etwa 20 km nördlich der Ostspitze liegt die Insel [[Thikombia]].<ref>[https://www.geonames.org/2203875/macuata-province.html Macuata] bei geonames.org.</ref><br />
<br />
114 Dörfer der Provinz sind in 12 Distrikte (tikina) eingeteilt: [[Dreketi]], Macuata, [[Seaqaqa]] [[Sasa (Fidschi)|Sasa]], [[Wailevu]], [[Labasa]], [[Mali (Fidschi)|Mali]], [[Nadogo]], [[Namuka (Macuata)|Namuka]], [[Dogotuki]] und [[Udu (Fidschi)|Udu]] (v. W n. O).<ref>[https://rsis.ramsar.org/RISapp/files/38105685/documents/FJ2331_mgt171016.pdf?language=en rsis.ramsar.org]: Macuata Province Natural Resource Management Strategy 2014–2018: 12.</ref> 2017 wurden 65.983 Einwohner gezählt. In Bezug auf die Bevölkerung ist die Provinz damit die viertgrößte in Fidschi.<ref>{{cite web |url=http://www.statsfiji.gov.fj/census |title=2017 Population and Housing Census – Release 1 |author=Fiji Bureau of Statistics |date=5. Januar 2018 |work=Census 2017 |accessdate=8. April 2018 |archive-url=https://web.archive.org/web/20180719114235/http://www.statsfiji.gov.fj/census/ |archive-date=19. Juli 2018 |url-status=dead |archivebot=2022-03-22 01:28:02 InternetArchiveBot <!--|archiveurl=https://web.archive.org/web/20180320221719/http://www.statsfiji.gov.fj/census |archivedate=2018-03-20--> |offline=yes }}</ref> Mehr als ein Viertel der Einwohner lebt in der Stadt Labasa (24.187, Stand 1996).<br />
<br />
Der ''Distrikt Macuata'' liegt dabei im Westen der Provinz ({{Coordinate|NS=16/33/21/S|EW=179/00/15/E|type=city|region=FJ-07|text=ICON0|name=Distrikt Macuata}}).<ref>[https://www.geonames.org/12041675/macuata.html Distrikt Macuata] bei geonames.org.</ref><br />
Mit der Verfassung von 1997 wurden zwei Wahlbezirke eingerichtet: [[Macuata Fijian Provincial Communal]] (für eingeborene) und [[Macuata East Cakaudrove Indian Communal]] (für die indischen Zuwanderer). Mit der vierten [[2013 Constitution of Fiji|Constitution of Fiji]] 2013 wurden alle Wahlbezirke zusammengelegt.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Divisionen Fidschis]]<br />
* [[Coqeloa]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://wwf.panda.org/?206004/macuata- Macuata Province Leads with Natural Resource Management Strategy] – WWF, 22. August 2012<br />
* [https://rsis.ramsar.org/RISapp/files/38105685/documents/FJ2331_mgt171016.pdf?language=en Macuata Province Natural Resource Management Strategy 2014–2018] – Ramsar.org<br />
* [https://www.wwfpacific.org/?uNewsID=332090 SPREP and WWF seal partnership for environmental work in Macuata province, Fiji] – WWF Pacific, 31. Juli 2018<br />
<br />
{{Navigationsleiste Verwaltungsgliederung Fidschis}}<br />
{{Coordinate|NS=16/26//S|EW=179/22//E|type=adm2nd|region=FJ-07}}<br />
<br />
[[Kategorie:Macuata| ]]<br />
[[Kategorie:Provinz in Fidschi]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mo%C5%BCd%C5%BCany&diff=256478016Możdżany2025-05-30T01:47:50Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Polen<br />
|Beschriftung = <br />
|Wappen = kein<br />
|Woiwodschaft = Ermland-Masuren<br />
|Powiat = Giżycko<br />
|PowiatLink = Giżycki<br />
|Gemeinde = Kruklanki<br />
|Breitengrad = 54<br />
|Breitenminute = 04<br />
|Breitensekunde = 33<br />
|Längengrad = 22<br />
|Längenminute = 00<br />
|Längensekunde = 57<br />
|Postleitzahl = 11-612<ref>[http://www.poczta-polska.pl/hermes/uploads/2013/02/spispna.pdf?84cd58 Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 797]</ref><br />
|Telefonvorwahl = 87<br />
|KFZ-Kennzeichen = NGI<br />
|Straße1 = [[Kruklanki]] ↔ [[Jurkowo (Kruklanki)|Jurkowo]] – [[Lipowo (Kruklanki)|Lipowo]]<br />
|Straße2 = [[Knieja Łuczańska]] → Możdżany<br />
|Schienen1 = kein Bahnanschluss<br />
|Flughafen1 = [[Flughafen Danzig|Danzig]]<br />
}}<br />
<br />
'''Możdżany''' ({{DeS|''Mosdzehnen'', 1930 bis 1945 ''Borkenwalde''}}) ist ein Ort in der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]]. Er gehört zur [[Gmina#Gmina wiejska|Landgemeinde]] [[Kruklanki]] ''(Kruglanken)'' im [[Powiat Giżycki]] (Kreis ''Lötzen'').<br />
<br />
== Geographische Lage ==<br />
Możdżany liegt nordwestlich vom [[Jezioro Żywy|Siewener See]] ({{PlS|Jezioro Żywy}}) im nördlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren ({{plS|województwo warmińsko-mazurskie}}). Die Kreisstadt [[Giżycko]] ''(Lötzen)'' liegt 17 Kilometer in südwestlicher Richtung, während die frühere Kreisstadt [[Węgorzewo|Angerburg]] (polnisch Węgorzewo) 25 Kilometer in nordwestlicher Richtung entfernt liegt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Unter dem Namen ''Borken'' wurde der Ort im Jahre 1617 gegründet<ref>[http://www.bildarchiv-ostpreussen.de/cgi-bin/bildarchiv/suche/show_ortsinfos.cgi?id=50427 Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Borkenwalde]</ref>. Nach 1617 ''Modszehnen'', dann bis 1930 ''Mosdzehnen'' genannt handelte es sich um ein Gut und mehreren Höfen. Der Wohnplatz [[Borki (Kruklanki)|Borken, Forst]] ({{PlS|Borki}}) war in das Dorf Mosdzehnen integriert.<br />
<br />
Am 6. Mai 1874 wurde Modszehnen in den neu errichteten Amtsbezirk Regulowken<ref name="Jehke">[http://territorial.de/ostp/angerbg/borkenwa.htm Rolf Jehke, Amtsbezirk Regulowken/Borkenwalde]</ref> (polnisch: Regułówka) eingegliedert. Er gehörte zum [[Kreis Angerburg]] im [[Regierungsbezirk Gumbinnen]] der [[Preußen|preußischen]] [[Provinz Ostpreußen]]. Im Jahr 1910 zählte Mosdzehnen 98 Einwohner<ref>[http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/ostpreussen/angerburg.htm Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Angerburg]</ref>.<br />
<br />
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Regulowken in die Landgemeinde Mosdzehnen eingemeindet, und diese wurde am 7. Juli 1930 in „Borkenwalde“ umbenannt. In der Folge dieser Umbenennung wechselte der Amtsbezirk Regulowken am 5. September 1931 den Namen in „Amtsbezirk Borkenwalde“. Er bestand bis 1945 aus drei Dörfern.<br />
<br />
Im Jahr 1933 betrug die Zahl der Einwohner Borkenwaldes 349, sechs Jahre später waren es 310<ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=angerburg.html|name=Der Kreis Angerburg (poln. Wegorzewo)}}</ref>.<br />
<br />
In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen [[Ostpreußen]] zu [[Polen]] und erhielt die polnische Namensform „Możdżany“. Es ist heute Sitz eines [[Sołectwo|Schulzenamtes]] (polnisch sołectwo), dem noch die Orte [[Borki (Kruklanki)|Borki]] ''(Borken, Forst)'', [[Knieja Łuczańska]] ''(Waldgut Lötzen)'' und Regułówka ''(Regulowken)'' zugeordnet sind. Zusammen sind sie Teil der Landgemeinde [[Kruklanki]] ''(Kruglanken)'' im [[Powiat Giżycki]] (Kreis ''Lötzen''), vor 1998 der [[Woiwodschaft Suwałki]], seither der [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]] zugehörig.<br />
<br />
=== Amtsbezirk Borkenwalde (1931–1945) ===<br />
Als Nachfolger des Amtsbezirks Regulowken gehörte zwischen 1931 und 1945 zum Amtsbezirk Borkenwalde die Dörfer<ref name="Jehke"/>:<br />
<br />
{|class="wikitable"<br />
|-class="hintergrundfarbe9"<br />
! Name || Änderungsname<br>1938 bis 1945 || Polnischer Name || Bemerkungen<br />
|-<br />
| '''Borkenwalde'''<br><small>bis 1930: Mosdzehnen</small> || || Możdżany ||<br />
|-<br />
| [[Jurkowo (Kruklanki)|Jorkowen]] || Jorken || Jurkowo || (bis 31. Dez. 2009 „Jurkowo Węgorzewskie“)<br />
|-<br />
| [[Żywy|Siewen]] || || Żywy ||<br />
|}<br />
<br />
== Religionen ==<br />
Mosdzehnen war vor 1945 in die evangelische [[Kirche Kruglanken]]<ref>[[Walther Hubatsch]]: ''Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens.'' Band 3: ''Dokumente.'' Göttingen 1968, S. 476</ref> in der [[Kirchenprovinz Ostpreußen]] der [[Kirche der Altpreußischen Union]] bzw. in die [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] Kirche St. Bruno in [[Giżycko|Lötzen]] ({{PlS|Giżycko}}) im [[Bistum Ermland]] eingepfarrt.<br />
<br />
Heute gehört Możdżany zur katholischen [[Mariä-Himmelfahrt-Kirche (Kruklanki)|Pfarrei Kruklanki]] im [[Bistum Ełk]] ''(Lyck)'' der [[Römisch-katholische Kirche in Polen|Römisch-katholischen Kirche in Polen]] bzw. zur evangelischen [[Pfarrei]] [[Giżycko]] mit der [[Filialkirche]] [[Wydminy]] ''(Widminnen)'' in der [[Diözese Masuren]] der [[Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen|Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen]].<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Możdżany liegt an einer Nebenstraße, die [[Kruklanki]] ''(Kruglanken)'' mit [[Jurkowo (Kruklanki)|Jurkowo]] (bis 2010 Jurkowo Węgorzewskie, bis 1938 ''Jorkowen'', 1938 bis 1945 ''Jorken'') und [[Lipowo (Kruklanki)|Lipowo]] ''(Lipowen'', 1928 bis 1945 ''Lindenheim)'' – an der Grenze zur Gmina [[Wydminy]] gelegen – verbindet. In Możdżany endet ein Zubringer-Landweg von [[Knieja Łuczańska]] ''(Waldgut Lötzen)''.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Gmina Kruklanki}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Mozdzany}}<br />
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Ermland-Masuren]]<br />
[[Kategorie:Gmina Kruklanki]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Donwerbach&diff=256478008Donwerbach2025-05-30T01:46:05Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fluss<br />
| LAGE= [[Luxemburg]]<br />
* [[Kanton Grevenmacher]]<br />
| GKZ=LU/I-4.1<br />
| FLUSSSYSTEM= Rhein<br />
| ABFLUSSWEG= Mosel//Rhein//Nordsee<br />
| EINZUGSGEBIET= 12.89<br />
| NACHWEIS-EINZUGSGEBIET= <ref>[https://eau.public.lu/directive_cadre_eau/directive_cadre_eau/2015-2021_2e_cycle/Etat-des-lieux-des-districts-hydrographiques-du-Rhin-et-de-la-Meuse-_parties-luxembourgeoises_/Bestandsaufnahme_final.pdf#page=45 ''Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) Bericht zur Bestandsaufnahme für Luxemburg 2014'']</ref><br />
| LÄNGE= 9.402<br />
| NACHWEIS-LÄNGE= <ref name="Eau Geoportail">[http://eau.geoportail.lu/?lang=de Eau Geoportail]</ref><br />
| QUELLE= beim ''Déifebaacherbësch'' südlich von [[Flaxweiler]]<br />
| QUELLHÖHE-PREFIX= <br />
| QUELLHÖHE= 310<br />
| HÖHENBEZUG-QUELLE= LU<br />
| QUELLHÖHE-SUFFIX= <br />
| NACHWEIS-QUELLHÖHE= <ref name="Eau Geoportail" /><br />
| QUELLE_LAT_GRAD= <br />
| QUELLE_LONG_GRAD= <br />
| QUELLE_REGION= <br />
| MÜNDUNG= bei [[Ahn (Luxemburg)|Ahn]] in die [[Mosel]]<br />
| MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX= <br />
| MÜNDUNGSHÖHE= 140<br />
| HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= LU<br />
| MÜNDUNGSHÖHE-SUFFIX= <br />
| NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE= <ref name="Eau Geoportail" /><br />
| MÜNDUNG_LAT_GRAD= 49.627774<br />
| MÜNDUNG_LONG_GRAD= 6.424127<br />
| MÜNDUNG_REGION= LU<br />
| KARTE= <br />
| KARTE-BESCHREIBUNG= <br />
| BILD= DonwBaach1.JPG<br />
| BILDBESCHREIBUNG= Der Donwerbach in On<br />
}}<br />
<br />
Der '''Donwerbach''' ist ein 9,4&nbsp;km langer linker und westlicher Zufluss der ''[[Mosel]]''.<br />
<br />
== Verlauf ==<br />
Der ''Donwerbach'' entspringt südlich von [[Flaxweiler]] auf einer Höhe von etwa 310&nbsp;m. Er fließt zunächst nach Westen. Bei [[Buchholz (Luxemburg)|Buchholz]], welches er südlich umfließt, ändert er seine Richtung nach Südwesten, fließt westlich an [[Oberdonven]] vorbei und durchquert dann [[Niederdonven]], um schließlich bei [[Ahn (Wormeldingen)|Ahn]] in die Mosel einzumünden.<br />
<br />
== Charakter ==<br />
Der ''Donwerbach'' ist ein feinmaterialreicher, karbonatischer Mittelgebirgsbach. Er hat einen natürlichen Oberwasserkörper und seine Gewässerentwicklungfähigkeit wird mit gut bewertet.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Donwerbaach}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /></div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cima-Brenta-Massiv&diff=256478005Cima-Brenta-Massiv2025-05-30T01:45:10Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Gebirgsgruppe<br />
|NAME= Cima-Brenta-Massiv<br />
|NAME-ZUSATZ= <br />
|KARTE= <br />
|KARTE-BREITE= <br />
|KARTENBESCHREIBUNG= <br />
|BILD= Cima Brenta (MGK12672).jpg<br />
|BILDBESCHREIBUNG= Die Westseite des Cima-Brenta-Massivs mit der Bocca di Tuckett, Punta Massari, den Torri di Kiene, westliche Cima del Brenta ({{Höhe|3107|IT}}), Punte di Campiglio ({{Höhe|2969|IT}}, scheinbar höchster Punkt am Bild) und der [[Cima degli Armi]] (von links nach rechts). Der Hauptgipfel ist vom Westgipfel verdeckt.<br />
|LAGE-POLITISCH= [[Trentino]], [[Italien]]<br />
|EINTEILUNG NACH=[[SOIUSA]]: 28.IV 1.e/a.<br />
|LAGE-GEBIRGE= [[Brenta (Gebirge)|Brentagruppe]]<br />
|LAGE-GEBIRGE-BEZ= <br />
|HÖCHSTER GIPFEL= [[Cima Brenta]]<br />
|MAX-HÖHE= 3152<br />
|MAX-HÖHE-BEZUG= IT<br />
|BREITENGRAD= 46.18310 <br />
|LÄNGENGRAD= 10.89878<br />
|REGION-ISO= IT-TN<br />
|MAX-LÄNGE= <br />
|POSKARTE = Brenta<br />
|ALTERNATIVKARTE= <br />
|TYP= <br />
|GESTEIN= [[Dolomia Principale]]<br />
|ALTER= [[Obertrias]]<ref name="Agenzia">Agenzia per la Protezione dell’Ambiente e per i servizi tecnici, Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): ''Carta Geologica d’Italia: Tione di Trento. Foglio 059.'' Maßstab 1:50.000.</ref><br />
|FLÄCHE= <br />
|BESONDERHEITEN= <br />
|BILD1= <br />
|BILD1-BREITE= <br />
|BILD1-BESCHREIBUNG= <br />
}}<br />
<br />
Mit '''Cima-Brenta-Massiv''', auch ''Massiv der Cima Brenta'' oder ''Stock der Cima Brenta'' ({{itS|Massiccio di Cima Brenta}}), wird eine [[SOIUSA#Struktur|Untergruppe]] der [[Brenta (Gebirge)|Brentagruppe]] in den [[Südliche Kalkalpen|Südlichen Kalkalpen]] bezeichnet. Namensgebend und höchster Gipfel des [[Massiv]]s ist die [[Cima Brenta]] mit {{Höhe|3152|IT|link=1}} Seit dem Abschmelzen der Eiskappe der [[Cima Tosa]] ist Erstere auch der höchste Gipfel der gesamten Brentagruppe. Nach [[Hanns Barth]] und Alfred von Radio-Radiis bildet das Massiv der Cima Brenta den Kernpunkt der ganzen Brenta.<ref name="Barth329">Hanns Barth, Alfred von Radio-Radiis: ''Die Brentagruppe.'' S. 329.</ref><br />
<br />
== Geographie ==<br />
=== Lage und Abgrenzung ===<br />
Das Cima-Brenta-Massiv ist die nördliche der beiden Untergruppen, in die sich der zentrale Bereich der Brenta aufteilt. Sie erstreckt sich von der Scharte ''Bocca di Tuckett'' ({{Höhe|2648}}) im Norden bis zur Scharte ''Bocchetta Bassa dei Massodi'' ({{Höhe|2790}}) im Süden. Nördlich der ''Bocca di Tuckett'' grenzt das Massiv an das [[Grostè-Massiv]] und im Süden an die [[Sfulmini-Kette]].<ref name="Buscaini310">Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: ''Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia.'' S. 310.</ref> Eingegrenzt wird es im Osten von tief eingeschnittenen ''Val Perse'' und ''Valle delle Seghe'', im Norden von der ''Vedretta di Tuckett'', im Westen vom ''Val Brenta'' und im Süden vom ''Vallone dei Brentei.''<ref>Fabrizio Torchio: ''Guida alle Dolomiti di Brenta II. Settore Centrale: Tosa, Dàino, Sfùlmini, Cima Brenta, Grostè, Gaiarda-Altissimo.'' S. 209.</ref><br />
<br />
=== Aufbau und Geologie ===<br />
Nach [[Karl Schulz (Jurist)|Karl Schulz]] ähnelt das gewaltige Massiv aus [[Dolomia Principale]] einem Hufeisen, in dessen Kern eine hochflächenartige Mulde mit dem Brenta-Gletscher liegt, der von der Cima di Brenta überragt wird.<ref>Karl Schulz: ''Die Brenta Gruppe.'' S. 330.</ref> Pino Prati sowie Hanns Barth und Alfred von Radio-Radiis vergleichen es wegen seiner auf allen Seiten steil aufragenden Wände mit einer Riesenburg.<ref>Pino Prati: ''Dolomiti di Brenta.'' S. 188.</ref><ref name="Barth329" /> Als Besonderheit weist das Massiv der Cima Brenta keine begehbaren Übergänge auf. Alle Wege und Klettersteige führen um die Flanken des Massivs, wobei sie zum Teil auf Felsbändern verlaufen.<ref>Fabrizio Torchio: ''Guida alle Dolomiti di Brenta II. Settore Centrale: Tosa, Dàino, Sfùlmini, Cima Brenta, Grostè, Gaiarda-Altissimo.'' S. 208–209.</ref><br />
<br />
Vom südlichen Ende des Massivs zweigt vom ''Spallone dei Massodi'' ein Grat in südöstlicher Richtung ab, der oberhalb des bei [[Molveno]] mündenden ''Val delle Seghe'' endet. Entlang dieses Grates reihen sich von Nordwesten nach Südosten der ''Torre della Sega Alta'', die ''Cima Baratieri'', die ''Punta Jolanda'' sowie mehrere zweitrangige Gipfel an. Den südöstlichen Abschluss oberhalb des ''Val delle Seghe'' bildet der ''Castel Alto dei Massodi'' ({{Höhe|2431}}). Ein weiterer Grat verläuft von der Cima Brenta in westlicher Richtung und endet mit der ''Cima Mandron'' und den ''Punte di Campiglio'' oberhalb des ''Val Brenta''.<ref name="Buscaini310" /> Letztere bilden zugleich die beiden westlichsten Erhebungen des Massivs.<ref>Fabrizio Torchio: ''Guida alle Dolomiti di Brenta II. Settore Centrale: Tosa, Dàino, Sfùlmini, Cima Brenta, Grostè, Gaiarda-Altissimo.'' S. 97.</ref> Ein weiterer kleinerer Grat zweigt von der Cima Brenta in nordwestlicher Richtung ab und endet an der turmartigen ''Cima Massari.''<ref name="Buscaini310" /> <br />
<br />
Das Massiv der Cima Brenta weist mit der ''Vedretta Tuckett'' oder ''Brenta inferiore'', der ''Vedretta di Tuckett superiore'' oder ''Pensile di Cima Brenta'','' Vedretta Brenta superiore'' oder ''Mandron'' sowie der ''Vedretta dei Brentei'' gleich vier Gletscher der Brentagruppe auf.<ref>Alberto Carton: ''Le vedrette sentinelle del clima.'' S. 82–83.</ref><br />
<br />
<gallery mode="packed"><br />
Cima Brenta.jpg|Die vergletscherte Nordflanke des Massivs<br />
Torri di Kiene.jpg|Torri di Kiene <br />
Tuckettjochhütten, 2272 m, 2014-07-03.jpg|Die Sella- und die Tuckett-Hütte mit der Punta Massari im Hintergrund<br />
Cima Brenta da est.jpg|Die Ostseite des Massivs mit der Bocca di Tuckett rechts der Bildmitte<br />
Via delle bocchette centrali e alte dolomiti di brenta 3.jpg|Der Hohe Bocchette-Weg an der Südostseite der Cima Brenta mit Blick auf die Cima Brenta Alta, [[Cima Tosa]] und den [[Crozzon di Brenta]]. Im Vordergrund teils in Wolken der Spallone dei Massodi<br />
</gallery><br />
<br />
=== Gipfel ===<br />
* [[Cima Brenta]], {{Höhe|3152}}<br />
* Cima Mandron, {{Höhe|3040}}<br />
* Torri di Brenta (I bis XV), {{Höhe|3030}}<br />
* Spallone dei Massodi, {{Höhe|2999}}<br />
* Punte Orientali di Campiglio, {{Höhe|2969}}<br />
* Cima Baratieri, {{Höhe|2944}}<br />
* Torre della Sega Alta, {{Höhe|2935}}<br />
* Sentinella dei Camosci, {{Höhe|2883}}<br />
* Punta Occidentale di Campiglio, {{Höhe|2876}} <br />
* Punta Massari, {{Höhe|2846}}<br />
* Punta Jolanda, {{Höhe|2815}}<br />
<br />
== Alpinismus ==<br />
Von alpinistischen Interesse ist wegen der zahlreichen Aufstiegsvarianten, des grandiosen Ambientes und wegen des aussichtsreichen Panoramas insbesondere die Cima Brenta. Sie gehört deshalb auch zu den meistbesuchten Gipfeln nicht nur des Massivs, sondern der ganzen Brentagruppe.<ref>Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: ''Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia.'' S. 329.</ref><br />
<br />
Die alpinistische Erschließung begann im August 1871 mit der Erstbesteigung der Cima Brenta durch die englischen Alpinisten [[Douglas Freshfield|Douglas William Freshfield]] und [[Francis Fox Tuckett]], [[Bergführer|geführt]] von Henri Dévouassoud. Routen im Cima-Brenta-Massiv wurden unter anderem von Silvio Agostini, [[Ettore Castiglioni]], Alberto De Falkner, [[Bruno Detassis]], Pino Fox, Carlo Garbari, Giorgio Graffer, Marcello Friederichsen, Ernst und Kurt Kiene, [[Cesare Maestri]], [[Ludwig Purtscheller]], Alfred von Radio-Radiis, Karl Schulz und Heinz Steinkötter.<ref>{{Internetquelle |autor=Angelo Elli |url=http://www.angeloelli.it/montagne/file/Massiccio%20di%20Cima%20BRENTA%20-%20(Dolomiti%20di%20Brenta).html |titel=Massiccio di Cima Brenta |werk=angeloelli.it |sprache=it |abruf=2025-04-07}}</ref><br />
<br />
Den [[Klettersteig]]gehern bietet das Cima-Brenta-Massiv mit den [[Bocchette-Weg#Hoher Bocchette-Weg|Bocchette Alte]] einen der bekanntesten und zugleich anspruchsvollsten Klettersteige der Brenta. Er quert von der ''Bocca di Tuckett'' bis zur ''Bocchetta Bassa dei Massodi'' das ganze Massiv und verläuft auf Höhen um die {{Höhe|3000}} entlang von Bändern durch die Ostwand und die Südschulter der Cima Brenta.<ref>Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: ''Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia.'' S. 70.</ref><br />
<br />
Als Stützpunkte für Begehungen im Massiv der Cima Brenta kommen insbesondere die [[Rifugio Tuckett – Quintino Sella|Tuckett-]], [[Rifugio Brentei|Brentei-]] und die [[Rifugio Angelo Alimonta|Alimonta-Hütte]] in Frage.<br />
<br />
== Literatur und Karte ==<br />
* [[Karl Schulz (Jurist)|Karl Schulz]]: ''Die Brenta Gruppe.'' In: Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein (Hrsg.): ''Die Erschliessung der Ostalpen: III. Band Die Centralalpen östlich vom Brenner und die südlichen Kalkalpen.'' Bearbeitet von [[Eduard Richter]]. Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894, S. 330–335 ([https://archive.org/details/bub_gb_ALtDAAAAYAAJ/page/327/mode/2up Digitalisat]).<br />
* [[Hanns Barth]], Alfred von Radio-Radiis: ''Die Brentagruppe.'' In: ''Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.'' Band 37 (1906), S. 329–335 ([https://bibliothek.alpenverein.de/webOPAC/01_Alpenvereins-Publikationen/01_AV-Jahrbuch/AV_Jahrbuch_037.1906-web.pdf PDF]). <br />
* Pino Prati: ''Dolomiti di Brenta.'' (=''Guida dei Monti d’Italia''). Arti grafiche Tridentum, Trient 1926, S. 188–212 ([https://archive.org/details/PratiDolomitiBrenta/page/n219/mode/2up Digitalisat]).<br />
* Gino Buscaini, [[Ettore Castiglioni]]: ''Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia.'' [[Club Alpino Italiano]]/[[Touring Club Italiano]], Mailand 1977, S. 227–309.<br />
* Fabrizio Torchio: ''Guida alle Dolomiti di Brenta II. Settore Centrale: Tosa, Dàino, Sfùlmini, Cima Brenta, Grostè, Gaiarda-Altissimo.'' Panorama, Trient 1988, S. 208–209.<br />
* Alberto Carton: ''Le vedrette sentinelle del clima.'' In: Franco de Battaglia, Alberto Canton, Ugo Pistoia (Hrsg.): ''Dolomiti di Brenta.'' Pierre edizioni, Società Alpinisti Tridentini, Sommacampagna 2013.<br />
* Agenzia per la Protezione dell’Ambiente e per i servizi tecnici, Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): ''Carta Geologica d’Italia: Tione di Trento. Foglio 059.'' Maßstab 1:50.000 ([https://www.isprambiente.gov.it/Media/carg/59_TIONE_DI_TRENTO/Foglio.html Digitalisat]).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Internetquelle |autor=Angelo Elli |url=http://www.angeloelli.it/montagne/file/Massiccio%20di%20Cima%20BRENTA%20-%20(Dolomiti%20di%20Brenta).html |titel=Massiccio di Cima Brenta |werk=angeloelli.it |sprache=it |abruf=2025-04-07 |abruf-verborgen=1}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Brentagruppe}}<br />
<br />
[[Kategorie:Brenta (Gebirge)]]<br />
[[Kategorie:Tre Ville]]<br />
[[Kategorie:Molveno]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Richard_Hagelauer&diff=256478003Richard Hagelauer2025-05-30T01:44:40Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Richard Hagelauer''' (* [[28. Dezember]] [[1951]] in [[Ammerndorf]]) ist deutsch-österreichischer Elektrotechniker und war von 1. Oktober 2007 bis Oktober 2015 Rektor der [[Johannes Kepler Universität Linz]].<ref name=":0">[https://iic.jku.at/team/hagelauer/ ''JKU Institut for Integrated Circuits'']. Abgerufen am 11. Dezember 2024.</ref><br />
<br />
== Leben ==<br />
=== Familie ===<br />
Hagelauer ist verheiratet und Vater von drei Kindern.<ref name=":0" /><br />
<br />
=== Ausbildung, akademische Laufbahn und beruflicher Werdegang ===<br />
Von 1966 bis 1970 absolvierte Hagelauer eine Lehre als Starkstromelektriker und schloss diese als Facharbeiter ab. Parallel zu seiner Lehre besuchte Hagelauer ab dem Jahr 1968 zunächst die Berufsaufbauschule [[Nürnberg]] und daran anschließend die Fachoberschule Nürnberg. 1972 schloss er diese Ausbildungen mit der Fachhochschulreife ab.<ref name=":0" /> Sein weiterer Ausbildungsweg führte Hagelauer von 1973 bis 1977 zum Studium der Allgemeinen [[Elektrotechnik]] an die damalige Fachhochschule Nürnberg,<ref name=":0" /> welche seit 2013 als [[Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm]] benannt ist.<ref>[https://www.th-nuernberg.de/hochschule-region/organisation-und-struktur/geschichte-facts-figures/geschichte-der-hochschule/ ''Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm''] Abgerufen am 11. Dezember 2024.</ref><br />
<br />
Von 1977 bis 1981 studierte Hagelauer an der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]] Elektrotechnik und schloss dieses Studium mit dem Titel Diplom-Ingenieur ab. Von 1981 bis 1984 war er als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Technische Elektronik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg tätig. 1991 erfolgte die [[Promotion (Doktor)|promovierte]] Hagelauers mit dem Dissertationsthema „Untersuchungen zum dynamischen Verhalten schneller [[Analog-Digital-Umsetzer|A/D-Umsetzer]] aus [[Galliumarsenid]]“. 1992 erfolgte die Zertifizierung zum [[Europa Ingenieur]].<ref name=":0" /><br />
<br />
1985 übernahm Hagelauer die Gruppenleitung CAD am Zentrum für Mikroelektronik und Informationstechnik GmbH (ZMI) in<br />
[[Erlangen]]. Von 1986 bis 1993 war er Abteilungsleiter der IC-Entwicklung am [[Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen]] (IIS) in Erlangen.<ref name=":0" /><br />
<br />
== Forschungsschwerpunkte ==<br />
Richard Hagelauer forscht und arbeitet in den Bereichen Hardware Software Network Co-Simulation, Wireless Sensor Networks, Source Level Simulation, Real-Life Code und Drahtlose Netze.<ref>[https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Wissenschaftler/Hagelauer%2C_Richard ''Austria-Forum'']. Abgerufen am 8. November 2024.</ref><br />
<br />
== Tätigkeit und Rektorat an der Johannes Kepler Universität Linz ==<br />
Ab Juli 1993 war Richard Hagelauer Ordentlicher Universitätsprofessor für ''Komplexe Digitale Schaltungen'' am Institut für Systemwissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz. 1997 übernahm er den Institutsvorstand des Forschungsinstitutes für Integrierte Schaltungen<ref name=":0" /> und er übernahm die Leitung der Abteilung Medizinelektronik am Institut für Integrierte Schaltungen.<ref>[https://www.academia-superior.at/person/richard-hagelauer/ ''Academia Superior Gesellschaft für Zukunftsforschung''] Abgerufen am 11. Dezember 2024.</ref> Seine Forschungsschwerpunkte lagen in den Bereichen [[Mikroelektronik]] und [[Halbleiter]].<ref name=":1" /><br />
<br />
Von Oktober 2000 bis September 2007 war er Dekan der ''Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät'' der Johannes Kepler Universität.<ref>[https://www.diepresse.com/615014/linzer-uni-rektor-hagelauer-bis-2015-wiedergewaehlt ''Die Presse''] Abgerufen am 11. Dezember 2024.</ref> 2007 wurde Richard Hagelauer durch den Universitätsrat zum Rektor der JKU gewählt.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://ooev1.orf.at/stories/187015 |titel=Richard Hagelauer neuer Rektor der Kepler-Uni |werk=oesterreich.orf.at |datum=2007-04-20 |abruf=2024-12-11}}</ref> In den acht Jahren der Rektoratstätigkeit Hagelauers kam es zum Ausbau des Juridicums und des Science Parks, es entstand das Life-Science-Center, ein Zubau am RSC in Hagenberg und der Neubau des Technikums. Die Forschungs- und Studienschwerpunkte Kunststofftechnik, Informationselektronik und Web-Wissenschaften wurden gesetzt. Die Studienrichtungen allgemein stiegen von 31 auf 60. Ein zentraler Punkt der Rektoratsperiode war die Gründung der Medizinischen Fakultät, deren Umsetzung mitunter umstritten war.<ref name=":2" /><ref>[https://www.derstandard.at/story/1363708422082/wissenschaftsrat-medizin-fakultaet-in-linz-ist-nicht-noetig ''Der Standard - Medizinfakultät in Linz ist nicht notwendig''] Abgerufen am 13. Dezember 2024.</ref> Hagelauer forderte eine enge Zusammenarbeit der Johannes Kepler Universität mit Industrie und Wirtschaft, das sogenannte „Linzer Modell“, diese Kooperation führte zu einer Steigerung der Drittmittel.<ref name=":2" /> Während der Rektoratsperiode Hagelauers erfolgte die Gründung von sieben [[Christian Doppler Labors]]. Er setzte sich für ein Medical Valley in Linz ein, um die Entwicklung der Informationselektronik voranzutreiben.<ref>[https://www.derstandard.at/story/2000002545069/hagelauer-zieht-sich-als-rektor-der-jku-linz-zurueck ''Der Standard''] Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref><br />
Im Herbst 2015 zog sich Richard Hagelauer von seinem Amt als Rektor der Johannes Kepler Universität zurück und übergab an seinen Nachfolger [[Meinhard Lukas]].<ref>[https://ooe.orf.at/v2/news/stories/2734684/ ''ORF Oberösterreich''] Abgerufen am 8. November 2024.</ref> Im Anschluss an seine Rektoratstätigkeit blieb er weiterhin als Professor an der Johannes Kepler Universität am Institut für Integrierte Schaltungen tätig.<ref>[https://diemacher.at/richard-hagelauer-zieht-sich-2015-als-jku-rektor-zurueck/ ''Die Macher - Menschen, die bewegen.''] Abgerufen am 8. November 2024.</ref><br />
<br />
== Zirkus des Wissens ==<br />
Als JKU-Professor emeritierte Richard Hagelauer im September 2019. Im Zuge seiner [[Emeritierung]] stellte er drei Millionen Euro aus den an seiner Abteilung angesparten Drittmittelerträgen für die Gründung des Zirkus des Wissens an der Johannes Kepler Universität zur Verfügung. Damit begründete er zugleich die universitäre Richard Hagelauer Stiftung.<ref>[https://www.jku.at/news-events/news/detail/news/jku-errichtet-zirkus-des-wissens/ ''Johannes Kepler Universität Linz''] Abgerufen am 8. November 2024.</ref> Der Zirkus des Wissens wurde im Schlosshof der Johannes Kepler Universität untergebracht und bietet Platz für rund 300 Personen. Der Zirkus des Wissens ist eine Maßnahme zur Erfüllung der Third Mission von Universitäten - Wissen niederschwellig in Gesellschaft und Wirtschaft zu verbreiten.<ref>[https://www.jku.at/fileadmin/marketing/Presse_Savoy/News/2019/November/JKU-errichtet-Zirkus-des-Wissens.pdf ''JKU News''] PDF Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref><br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
2012 wurde Richard Hagelauer von den beiden Universitäten [[Universidad Ricardo Palma]] und der [[Universidad Tecnológica del Perú]] in [[Lima]]/[[Peru]] für seine Arbeit zur Internationalisierung und Zusammenarbeit mit der [[Ehrenprofessur]] ausgezeichnet.<ref>[https://web.archive.org/web/20150402192454/www.jku.at/content/e213/e63/e43?apath=e32681/e147613/e176770/e177238 ''WEb Archive JKU'']. Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref><br />
2015 erhielt Richard Hagelauer das Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich.<ref name=":2">[https://www.meinbezirk.at/linz/c-leute/goldenes-ehrenzeichen-fuer-ex-jku-rektor_a1545489 ''Mein Bezirk'']. Abgerufen am 11. Dezember 2024.</ref><br />
Ebenso im Jahr 2015 wurde Hagelauer vom [[Oberösterreichischen Wirtschaftsbund]] mit der [[Julius-Raab-Medaille]], ausgezeichnet.<ref>[https://www.ooe-wb.at/news/hohe-wb-auszeichnung-fuer-vier-mutige-oberoesterreicher/ ''Wirtschaftsbund Oberösterreich'']. Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref><br />
<br />
== Beirats- und Jurytätigkeiten ==<br />
Richard Hagelauer ist wissenschaftlicher Beirat der [[Academia Superior]] - Gesellschaft für Zukunftsforschung.<ref>[https://www.academia-superior.at/die-menschen-dahinter/#wissenschaftlicher_beirat ''Academia Superior - Wissenschaftlicher Beirat'']. Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref> Die Academia Superior sieht sich selbst als Think Tank für Oberösterreich und erarbeitet Handlungsempfehlungen für die Gestaltung der Zukunft.<ref>[https://www.academia-superior.at/think-tank-do-tank/ ''Academia Superior - Think Tank'']. Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref><br />
<br />
Hagelauer war für mehrere Jahre Juryvorsitz des Oberösterreichischen Landespreises für Innovation, bevor er diesen Vorsitz 2015 an Meinhard Lukas übergab.<ref>[https://www.wirtschaftszeit.at/news/landespreis-fuer-innovation-die-preistraeger-2015/ ''Wirtschaftszeit'']. Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref> 2015 übernahm Hagelauer den Vorsitz der Jury für den OÖ Leistungspreis.<ref>[https://www.voestalpine.com/stahl/Die-Steel-Division/News/Leistung-hat-Wert ''VoestAlpine Leistung OÖ Leistungspreis 2015'']. Abgerufen am 12. Dezember 2024.</ref><br />
<br />
== Unternehmerische Tätigkeit ==<br />
1999 gründete Hagelauer gemeinsam mit Robert Weigl<ref name=":3">[https://www.infineon.com/cms/austria/de/presse/History-News/dice.html ''Infineon - Die Geburtsstunde der DICE'']. Abgerufen am 13. Dezember 2024.</ref> in Linz das Unternehmen DICE (Danube Integrated Circuit Engineering) als [[Spin-off (Innovationsmanagement)|Spin-off]] der Johannes Kepler Universität.<ref name=":4">[https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190930_OTS0104/infineon-austria-uebernimmt-alle-anteile-an-der-dice ''OTS - Infineon Austria übernimmt alle Anteile an der DICE'']. Abgerufen am 13. Dezember 2024.</ref> DICE arbeitete im Bereich [[Hochfrequenztechnik]]. Kooperationen mit dem Unternehmen [[Infineon]] Technologies Austria AG und Richard Hagelauer begannen bereits im Jahr 1998 und im Jahr 2000 übernimmt Infineon 50,3 Prozent der Unternehmensanteile der DICE.<ref name=":3" /> 2019 wird Infineon zum 100-prozentigen Eigentümer der DICE<ref name=":4" /> und das Unternehmen wird als Tochtergesellschaft der Infineon Technologies Austria AG unter dem Namen Infineon Technologies Linz mit 180 Mitarbeitenden weitergeführt.<ref name=":5">[https://industriemagazin.at/artikel/infineon-austria-dice-wird-zu-infineon-technologies-linz/ ''Industriemagazin'']. Abgerufen am 29. Dezember 2024.</ref> Die Leitung der Infineon Technologies Linz übernehmen die beiden bisherigen Geschäftsführer Manfred Ruhmer und Peter Zeiner<ref>[https://diemacher.at/forschungsriese-infineon-uebernimmt-dice/ ''Die Macher - Forschungsriese Infineon übernimmt DICE'']. Abgerufen am 30. Dezember 2024.</ref> Schwerpunkte des Unternehmens am Standort Linz sind autonomes Fahren und Mobilfunkanwendungen.<ref>[https://www.leadersnet.at/news/39392,linz-infineon-austria-uebernimmt-alle-anteile-an-der-dice.html ''LeadersNet'']. Abgerufen am 8. November 2024.</ref><br />
<br />
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==<br />
<br />
* M. Schutti, M. Pfaff, R. Hagelauer: ''VHDL design of embedded processor cores: the industry-standard microcontroller 8051 and 68HC11.'' In: ''Proceedings Eleventh Annual IEEE International ASIC Conference.'' 1998, ISBN 0-7803-4980-6.<br />
* W. Thomann, J. Fenk, R. Hagelauer, R. Weigel: ''Fully integrated W-CDMA IF receiver and IF transmitter including IF synthesizer and on-chip VCO for UMTS mobiles.'' In: ''IEEE journal of solid-state circuits.'' Band 36, Nr. 9, 2002, {{ISSN|1558-173X}}.<br />
* M. Huemer, TH. Lüftner, R. Weigel, R. Hagelauer, J. Hausner: ''A highly integrated single chip baseband IC for 2.5th generation multimedia oriented mobile phones.'' In: ''e&i Elektrotechnik und Informationstechnik.'' Band 119, 2002, S. 407–410, {{ISSN|0932-383X}}.<br />
* T. Lüftner, C. Kröpl, M. Huemer, J. Hausner, R. Hagelauer, R. Weigel: ''Edge-Position Modulation for High-Speed Wireless Infrared Communications.'' In: ''IEE Proceedings Optoelectronics.'' Band 150, Nr. 5, 2003, S. 427–437, {{ISSN|1350-2433}}.<br />
* T. Lüftner, M. Huemer, C. Kröpl, F. Hausner, R. Hagelauer, R. Weigel: ''Wireless Infrared Communication System based on Edge Position Modulation.'' In: ''e&i Elektrotechnik und Informationstechnik.'' Band 120, 2003, S. 251–255, {{ISSN|0932-383X}}.<br />
* T. Lüftner, C. Kröpl, R. Hagelauer, M. Huemer, R. Weigel, J. Hausner: ''Wireless Infrared Communications with Edge Position Modulation for Mobile Devices.'' In: ''IEEE Wireless Communications.'' Band 10, Nr. 2, 2003, S. 15–21, {{ISSN|1536-1284}}.<br />
* W. Thomann, V. Thomas, R. Hagelauer, R. Weigel: ''A single-chip 75 GHz/0.35 /spl mu/m SiGe BiCMOS W-CDMA homodyne transceiver for UMTS mobiles.'' In: ''2004 IEE Radio Frequency Integrated Circuits (RFIC) Systems. Digest of Papers.'' 2004, ISBN 0-7803-8333-8.<br />
* C. Mayer, B. Neurauter, G. Marzinger, C. Munker, R. Hagelauer: ''A robust GSM/EDGE transmitter using polar modulation techniques.'' In: ''The European Conference on Wireless Technology, 2005.'' 2005, ISBN 2-9600551-1-X.<br />
* A. Mayer, L. Maurer, G. Hueber, B. Lindner, Ch. Wicpalek, R. Hagelauer: ''Novel Digital Front End Based Interference Detection Methods.'' In: ''2007 European Conference on Wireless Technologies.'' 2007, ISBN 978-2-87487-003-3.<br />
* J. Zipper, C. Stoger, G. Hueber, R. Vazny, W. Schelmbauer, B. Adler, R. Hagelauer: ''A Single-Chip Dual-Band CDMA2000 Transceiver in 0.13 μm CMOS.'' In: ''IEEE Journal of Solid-State Circuits.'' Band 42, Nr. 12, 2007, S. 2785–2794, {{ISSN|1558-173X}}.<br />
* S. J. Yang, H. P. Forstner, G. Haider, H. Kainmueller, K. Aufinger, L. Maurer, R. Hagelauer: ''A Low Noise, High Gain, Highly Linear Mixer for 77 GHz Automotive Radar Applications in SiGe:C Bipolar Technology.'' In: ''2009 Proceedings of ESSCIRC.'' 2009, ISBN 978-1-4244-4355-0.<br />
* J. Ding, A. Springer, T. Bartl, G. Hueber, R. Hagelauer: ''Monolithic RF WLAN Filters design using high performance passive and active component technology.'' In: ''2010 Asia-Pacific Microwave Conference.'' 2010, ISBN 978-1-902339-22-1.<br />
* Z. Panjkov, A. Wasserbauer, T. Ostermann, R. Hagelauer: ''Hybrid FPGA debug approach.'' In: ''25th International Conference on Field Programmable Logic and Applications (FPL).'' 2015, ISBN 978-0-9934280-0-5.<br />
* R. Hagelauer, [[Gustav Pomberger|G. Pomberger]]: ''JKU & Partners: Medical technology Upper Austria.'' Johannes Kepler University, Linz 2017, ISBN 978-3-200-05215-4.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.riic.at/?e=41 Profil auf der Homepage seines Institutes RIIC]<br />
* [http://www.jku.at/content/e213/e85/e81/e80/index_html?emp=e6235/employee_groups_wiss6207/employees6206/ Rektor der JKU Linz]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2022-08-09}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Hagelauer, Richard}}<br />
[[Kategorie:Informatiker]]<br />
[[Kategorie:Rektor (Universität Linz)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Linz)]]<br />
[[Kategorie:Person (Fraunhofer-Gesellschaft)]]<br />
[[Kategorie:Ammerndorf]]<br />
[[Kategorie:Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich]]<br />
[[Kategorie:Person (Landkreis Fürth)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1951]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Hagelauer, Richard<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutsch-österreichischer Elektrotechniker<br />
|GEBURTSDATUM=28. Dezember 1951<br />
|GEBURTSORT=[[Ammerndorf]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Michael_Bongardt&diff=256478000Michael Bongardt2025-05-30T01:44:28Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Michael Bongardt''' (* [[4. Oktober]] [[1959]] in [[Bonn]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Theologie|Theologe]], [[Philosophie|Philosoph]] und [[Hochschullehrer]]. Er ist seit 2016 [[Prorektor]] für Studium, Lehre und Lehrerbildung an der [[Universität Siegen]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Nach einem Diplomstudium der [[Katholische Theologie|katholischen Theologie]] in [[Bonn]] und [[München]] wurde Bongardt im Juni 1985 in Köln zum [[Weihesakrament|Priester geweiht]]. Als Priester in der Gemeindearbeit wirkte Bongardt von 1985 bis 1989 in verschiedenen Kölner Gemeinden. Ab 1989 war er an der katholisch-theologischen Fakultät der [[Universität Münster]] tätig. Während seines Promotionsstudium von 1989 bis 1998 wurde Bongardt 1994 mit seiner Dissertation ''Der Widerstand der Freiheit. Eine transzendentaldialogische Aneignung der Angstanalysen Kierkegaards'' zum Doktor der Theologie promoviert. Er habilitierte sich 1998 mit der Schrift ''Die Fraglichkeit der Offenbarung. Ernst Cassirers Philosophie als Orientierung im Dialog der Religionen.'' Parallel zu seiner wissenschaftlichen Arbeit bildete Bongardt sich berufsbegleitend in Gestalttherapie und Gestaltberatung aus. Anschließend an sein Promotionsstudium arbeitete Bongardt als Dekan des [[Theologisches Studienjahr Jerusalem|Ökumenischen Theologischen Studienjahrs]] an der [[Dormitio-Abtei]] in [[Jerusalem]], wo er [[Elazar Benyoëtz]] kennenlernte.<br />
<br />
Vom Dezember 2000 bis zum Dezember 2005 lehrte Bongardt als Professor für Systematische Theologie und [[Dogmatik]] am [[Seminar für Katholische Theologie]] der Freien Universität Berlin. Nach seinem Ausscheiden aus dem Priesteramt im Februar 2003 wirkte er zuerst von April 2003 bis März 2005 als [[Studiendekan]], von April 2005 bis März 2007 als [[Dekan (Hochschule)|Dekan]] des [[Freie Universität Berlin#Fachbereiche|Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften]] der Freien Universität Berlin. Von 2006 bis 2015 hatte Bongardt eine Professur für vergleichende Ethik inne und war geschäftsführender Direktor des von ihm gegründeten Instituts für vergleichende Ethik der Freien Universität Berlin, das ein Studienangebot für künftige Ethiklehrerinnen und -lehrer verantwortete. Am 21. Juli 2010 wurde Bongardt zum Vizepräsidenten der Freien Universität Berlin gewählt und war bis 2014 in diesem Amt tätig. Nach der Schließung des von ihm geleiteten Instituts zum Ende des Sommersemesters 2015 wechselte er als Professor für Anthropologie, Kultur- und Religionsphilosophie sowie Vergleichende Ethik an das Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin. Nachdem er im April 2016 zum Prorektor für Studium, Lehre und Lehrerbildung an die Universität Siegen berufen wurde, bekleidet er dort seit August 2016 eine Professur für Anthropologie, Kultur- und Sozialphilosophie am Philosophischen Seminar.<br />
<br />
== Wirken ==<br />
<br />
Bongardts Forschungsgebiet verknüpft die Grenzbereiche von Philosophie, Theologie und Kulturwissenschaften. Er veröffentlichte Monographien und zahlreiche Beiträge zur Philosophie [[Sören Kierkegaard]]s und [[Ernst Cassirer]]s. Als Mitherausgeber ist er editorisch an den Werken des Philosophen [[Hans Jonas]] beteiligt und veröffentlichte Bücher über den einflussreichen deutschsprachigen [[Aphorismus|Aphoristiker]] [[Elazar Benyoëtz]]. Weitere Wirkungsfelder seiner Arbeit sind <br />
* Fragen des [[Interreligiöser Dialog|interreligiösen]] und [[Interkultureller Dialog|interkulturellen Dialogs]], <br />
* die Transformation von Religionen unter den Bedingungen der [[Säkularisierung]] sowie <br />
* Grundlagenprobleme der [[Philosophische Ethik|philosophischen Ethik]].<br />
<br />
In den letztgenannten Schwerpunkt fiel auch seine Beteiligung an der [[Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies]], deren stellvertretender Direktor er bis 2016 war.<ref>[https://web.archive.org/web/20120104064435/http://www.bgsmcs.fu-berlin.de/people/director/index.html Direktorium] auf den Seiten der berlin graduate school muslim cultures and societies</ref><br />
<br />
== Schriften ==<br />
<br />
* ''Der Widerstand der Freiheit. Eine transzendentaldialogische Aneignung der Angstanalysen Kierkegaards.'' Knecht, Frankfurt am Main 1995, ISBN 978-3-7820-0727-6.<br />
* ''Die Fraglichkeit der Offenbarung. Ernst Cassirers Philosophie als Orientierung im Dialog der Religionen.'' Verlag ratio fidei 2, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1694-8.<br />
* ''Einführung in die Theologie der Offenbarung.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-15996-9.<br />
* als Herausgeber: ''Humor – Leichtsinn der Schwermut. Zugänge zum Werk von [[Elazar Benyoëtz]].'' Universitätsverlag Dr. N. Brockmneyer, Bochum 2010, ISBN 978-3-8196-0745-5.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{DNB-Portal|114011966}}<br />
* [http://www.uni-siegen.de/phil/philosophie/mitarbeiter/bongardt_michael/index.html Prof. Dr. Michael Bongardt] auf der Homepage des Philosophischen Seminars der Universität Siegen<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=114011966|LCCN=n/96/063032|VIAF=705167}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Bongardt, Michael}}<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Siegen)]]<br />
[[Kategorie:Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Philosoph (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1959]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Bongardt, Michael<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Theologie und Philosoph<br />
|GEBURTSDATUM=4. Oktober 1959<br />
|GEBURTSORT=[[Bonn]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burgruine_Haibach&diff=256477988Burgruine Haibach2025-05-30T01:41:16Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Burg<br />
|Name = <br />
|Bild = Burgruine Haibach.JPG<br />
|Bildbeschreibung = Blick zur Burgruine Haibach<br />
|Alternativname = Schloss Haibach<br />
|Entstehungszeit = vermutlich um 1100<br />
|Typologie n. geo. Lage = Höhenburg, Hügellage<br />
|Erhaltungszustand = Ruine, Mauerreste<br />
|Ständische Stellung = Ministeriale<br />
|Mauerwerksmerkmale = <br />
|Heutiger Ortsname = [[Haibach (Niederbayern)|Haibach]]-[[Hofberg (Haibach)|Hofberg]]<br />
|Breitengrad = 49.019748<br />
|Längengrad = 12.711553<br />
|Unauffindbar = <br />
|Region-ISO = DE-BY<br />
|Poskarte = <br />
|Höhenordinate = 520.6<br />
|Höhe-Bezug = DE-NN<br />
}}<br />
<br />
Die '''Burgruine Haibach''' ist die [[Ruine]] einer [[Höhenburg]] auf dem 520 Meter hohen „Hofberg“ im Gemeindeteil [[Hofberg (Haibach)|Hofberg]] der [[Niederbayern|niederbayerischen]] Gemeinde [[Haibach (Niederbayern)|Haibach]] im [[Landkreis Straubing-Bogen]] in [[Bayern]]. Sie ist unter der [[Liste der Baudenkmäler in Haibach (Niederbayern)|Aktennummer D-2-78-129-32 als Baudenkmal]] verzeichnet. Die Anlage wird ferner als [[Liste der Bodendenkmäler in Haibach (Niederbayern)|Bodendenkmal unter der Aktennummer D-2-6942-0008]] mit der Beschreibung „untertägige hoch- und spätmittelalterliche sowie frühneuzeitliche Teile der Burgruine Haibach und des zugehörigen Witschaftshofs [sic]“<ref>https://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_278129.pdf</ref> geführt.<br />
<!--== Geografische Lage ==--><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Burg ist nach dem Rittergeschlecht der Haybecken, später Haibeck, benannt, die [[Ministeriale]]n der [[Grafschaft Bogen|Grafen von Bogen]] waren.<br />
<br />
Um 1100 wird im Gedenkbuch des [[Kloster Oberalteich|Klosters Oberalteich]] ein ''Wirnto von Haybach'' erwähnt und 1320 tritt ''Dietrich Haibeck'' gemeinsam mit dem Abt des [[Kloster Oberalteich|Klosters Oberalteich]] im Zusammenhang mit dem Dombau zu [[Regensburg]] in einer Urkunde auf. 1125 werden ''Gozwin von Haybach'' und 1217 ''Albert von Haybach'', der am [[Kreuzzug von Damiette|Fünften Kreuzzug]] ins [[Heiliges Land|Heilige Land]] teilnahm sowie 1330 ''Dietrich Ritter zu Haybach'', Richter zu [[Cham (Oberpfalz)|Cham]], [[Pfleger (Mittelalter)|Pfleger]] beim Landgericht [[Mitterfels]], [[Viztum]] des Herzogs zu [[Straubing]] und Stifter der Kirche zu Elisabethszell, genannt. 1348 erwarben Dietrichs Söhne Albrecht, Dietrich und Hans Schloss und [[Hofmark]] [[Wiesenfelden]].<br />
<br />
1494 erlosch das Rittergeschlecht der Haybecken zu Haybach und Wiesenfelden. Ihre Nachfolger waren 1515 die [[Notthafft (Adelsgeschlecht)|Notthafft]], später die Ossinger und die [[Leoprechting (Adelsgeschlecht)|Leoprechtinger]]. Der Ort war Teil des [[Kurfürstentum Bayern|Kurfürstentums Bayern]] und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Haibach war.<br />
<br />
1633/34 wurde die Burg im Zuge des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] durch [[Dreißigjähriger Krieg#Schwedischer Krieg (1630%E2%80%931635)|schwedische Truppen]] zerstört und kam 1691 in den Besitz der Reichsedlen von Ossing zu Haibach, von deren Geschlecht 1797 Gundacker Ossinger als Letzter starb. Vom letzten adligen Besitzer, [[Leoprechting (Adelsgeschlecht)|Wilhelm von Leoprechting]], der die Anlage 1816 gekauft hatte, gingen die Burg und die Hofmarken Haibach und [[Liste der Baudenkmäler in Rattiszell#Herrnfehlburg|Herrnfehlburg]] an den bayerischen Staat, der 1845 das Anwesen an den Haibacher Landwirt und Viehhändler Martin Feldmayer verkaufte. Danach setzte ein schneller Verfall der Anlage ein.<br />
[[Datei:Haibach Schloss-neu.jpg|mini|Schloss Haibach nach einem Stich von [[Michael Wening]] von 1721]]<br />
[[Datei:Burgruine Haibach-1.PNG|mini|Lageplan der Burgruine Haibach auf dem [[Bayerische Uraufnahme|Urkataster von Bayern]]]]<br />
== Schloss Haibach einst und jetzt ==<br />
Wie man auf dem [[Kupferstich|Stich]] von [[Michael Wening]] sehen kann, war Haibach ein dreigeschossiger Steinbau mit einem Krüppel[[walmdach]]. Im Dach sind [[Dachgaube|Gauben]] zu erkennen. Ein großes Steinportal führte in das Schloss. Umgeben war das Schloss mit einer niedrigen Mauer, ein Tor mit einem Torhaus führte durch die Mauer. Der Vorplatz war mit einem [[barock]]en Garten gestaltet.<br />
<br />
1986 gründete sich der „Förderverein zur Erhaltung der Burgruine“, der die Burgreste bis 1990 sanierte, von denen heute noch stattliche Mauerreste zu sehen sind. In der Mitte des Hofes haben sich Teile des [[Schloss (Architektur)|schlossartigen]] Wohnbaus aus dem frühen 18. Jahrhundert erhalten. Das Stallgebäude wird seit 2005 als Museum genutzt.<br />
<!--== Beschreibung ==--><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Ursula Pfistermeister]]: ''Burgen und Schlösser im Bayerischen Wald''. Friedrich Pustet Verlag, Regensburg 1997, ISBN 3-7917-1547-X, S. 46–47.<br />
* Günther T. Werner: ''Burgen, Schlösser und Ruinen im Bayerischen Wald''. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1979, ISBN 3-7917-0603-9, S. 27.<br />
<!--== Siehe auch ==--><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Burg Haibach}}<br />
* [http://www.burgenwelt.org/deutschland/haibach/index.htm Burgruine Haibach bei burgenwelt.de]<br />
* {{AlleBurgen|5313|Schlossruine Haibach, Hofberg}}<br />
* [https://www.bayerischer-wald.de/Media/Attraktionen/Hofbergmuseum-Burgruine-Haibach Ruine auf dem Hofberg bei haibach-bayerischer-wald.de]<br />
* [http://bayern.oberpfalz-luftbild.de/haibach.htm Luftbilder der Ruine und des Ortes]<br />
* [https://www.youtube.com/watch?v=nnLiN1EhL0M Videoclip der Burgruine]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Burgen und Schlösser im Landkreis Straubing-Bogen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Burgruine im Landkreis Straubing-Bogen|Haibach, Burgruine]]<br />
[[Kategorie:Höhenburg in Niederbayern|Haibach, Burgruine]]<br />
[[Kategorie:Baudenkmal in Haibach (Niederbayern)]]<br />
[[Kategorie:Bodendenkmal in Haibach (Niederbayern)]]<br />
[[Kategorie:Denkmalschutzmedaille des Freistaates Bayern]]<br />
[[Kategorie:Burg in Europa|Haibach]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gemeinsam_gegen_die_Tierindustrie&diff=256477987Gemeinsam gegen die Tierindustrie2025-05-30T01:40:52Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Gemeinsam gegen die Tierindustrie''' ist ein überregionales Bündnis von Aktivisten in Deutschland, das seit 2019 [[Protest]]aktionen gegen die [[Fleischindustrie]] und [[Massentierhaltung]] organisiert und durchführt.<br />
== Organisation und Ziele ==<br />
Das Bündnis ist aus Initiativen der [[Tierrechtsbewegung]], der [[Klimagerechtigkeitsbewegung]], [[Bürgerinitiative]]n und einzelnen Personen entstanden, die aus verschiedenen Orten aus ganz Deutschland zu Diskussionsveranstaltungen und Aktionen zusammenkommen. In den letzten Jahren seien nach Ansicht von [[Friederike Schmitz]], einer Sprecherin der Gruppe, in der Öffentlichkeit hauptsächlich Positionen zu Wort gekommen, die sich für Reformen wie bessere Haltungsbedingungen der Tiere oder bessere Stundenlöhne in der Fleischindustrie einsetzen. Das Bündnis will hingegen einen Systemwechsel. Es fordert die Abschaffung der industriellen Tierproduktion, die Enteignung der Fleischkonzerne und einen Übergang zu einer [[Solidarische Landwirtschaft|solidarischen]] und [[Ökologische Landwirtschaft|ökologischen Landwirtschaft]] an.<ref name="jetzt">[https://www.jetzt.de/politik/protest-am-schlachthof-die-hauptzentrale-des-toennies-konzerns Tim Lüddemann: ''Protest: Aktivist*innen blockieren Deutschlands größte Schlachtfabrik Tönnies''], [[Jetzt (Onlinemagazin)]], 12. Juli 2020 (abgerufen am 30. Mai 2022)</ref><br />
<br />
== Aktionen ==<br />
[[Datei:Blockade Plukon-Schlachthof Gudensberg Mai 2021, Banner.jpg|mini|Banner mit Aufschrift „Shut Down Tierindustrie!“ an der Fassade des blockierten Plukon-Betriebs, 2021]]<br />
[[Datei:Massenaktion PHW Ade Juli 2021, Ziviler Ungehorsam 4.jpg|mini|Ziviler Ungehorsam unter dem Motto „PHW Ade“, 2021]]<br />
Grundlage für Aktionen bildet nach eigenen Angaben ein Konsens, der festlegt, dass keine Menschen in Gefahr gebracht werden dürfen.<ref name="konsens">{{Internetquelle |url=https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/aktionskonsens/ |titel=Aktionskonsens zur Massenaktion im Juli 2021 |abruf=2022-01-06}}</ref><br />
<br />
Am 4. Juli 2020 [[Besetzung (Aktion)|besetzten]] Mitglieder von ''Gemeinsam gegen die Tierindustrie'' das Hauptwerk der [[Tönnies Holding]] in [[Rheda-Wiedenbrück]], um für eine dauerhafte Schließung des in die Kritik geratenen Fleischverarbeiters zu demonstrieren.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/buendnis-gemeinsam-gegen-die-tierindustrie-aktivisten-besetzen-toennies-schlachthof-in-rheda-wiedenbrueck/25975776.html ''Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“. Aktivisten besetzen Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück.''] Tagesspiegel (dpa), 4. Juli 2020.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/aktivisten-besetzen-toennies-werk-102.html |titel=Aktivisten besetzen Tönnies-Werk |werk=[[Heute (Fernsehsendung)|ZDF heute]] |abruf=2022-01-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210518233138/https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/aktivisten-besetzen-toennies-werk-102.html |archiv-datum=2021-05-18 |offline= |archiv-bot=2022-11-06 14:46:59 InternetArchiveBot }}</ref> Auf dem Dach des Gebäudes entrollten etwa 30 Aktivisten ein Transparent und blockierten außerdem die Zufahrtsstraße. Die Aktion fand nationale sowie internationale Aufmerksamkeit.<ref>[https://www.derstandard.de/story/2000118507782/aktivisten-besetzten-toennies-schlachthof-in-deutschland ''Aktivisten besetzten Tönnies-Schlachthof in Deutschland. Das Bündnis "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" fordert die Schließung des Betriebs'', Der Standard, 4. Juli 2020]</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/article/us-health-coronavirus-toennis-activists-idUSKBN2450PZ |titel=German animal-rights protesters target meat plant linked to cornavirus cluster |werk=[[Reuters]] |datum=2020-07-04 |abruf=2022-01-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.libertatea.ro/stiri/proteste-la-abatorul-tonnies-unde-aproape-1-000-de-romani-s-au-infectat-cu-coronavirus-3055767 |titel=Proteste la abatorul Tönnies, acolo unde aproape 1.000 de români s-au infectat cu coronavirus. Activiștii au blocat intrarea în companie |datum=2020-07-04 |abruf=2022-01-06}}</ref> Zuvor war es in dem Schlachthof zu [[Tönnies Holding#2020 Corona-Ausbruch und Verbot der Werkverträge|einem massiven Ausbruch des Coronavirus]] gekommen. Tönnies wurde vorgeworfen, an dem Ausbruch durch schlechte Arbeitsbedingungen eine Mitschuld zu tragen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/toennies-aktivisten-besetzen-fleischbetrieb-in-rheda.1939.de.html?drn:news_id=1147829 |titel=Tönnies: Aktivisten besetzen Fleischbetrieb in Rheda-Wiedenbrück |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2020-07-04 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200704095022/https://www.deutschlandfunk.de/toennies-aktivisten-besetzen-fleischbetrieb-in-rheda.1939.de.html?drn:news_id=1147829 |archiv-datum=2020-07-04 |abruf=2022-01-06}}</ref><br />
<br />
Am 2. November 2020 blockierten Aktive den Tönnies-Schlachthof in [[Kellinghusen]], Schleswig-Holstein. Mit einer [[Sitzblockade]] und Ankettungen blockierten sie zwei Zufahrtstore und damit die Anlieferung von Tieren, außerdem entrollten Aktive auf dem Dach des Schlachthofs ein Banner mit der Aufschrift „Shut Down Tierindustrie“. Der Betrieb wurde für mehreren Stunden gestoppt, bis die Polizei die Blockade räumte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Protest-und-Gegenprotest-an-Schlachthof-in-Kellinghusen,schlachthof642.html |titel=Protest und Gegenprotest an Schlachthof in Kellinghusen |werk=[[Norddeutscher Rundfunk]] |datum=2020-11-02 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201102132427/https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Protest-und-Gegenprotest-an-Schlachthof-in-Kellinghusen,schlachthof642.html |archiv-datum=2020-11-02 |abruf=2022-01-06}}</ref><br />
<br />
Am 27. Mai 2021 blockierten Aktive alle Zufahrten zum Geflügelschlachthof der [[Plukon Food Group]] in [[Gudensberg]] in Nordhessen. Das Bündnis kritisierte mangelnden Infektionsschutz für die Beschäftigten und forderte eine Schließung des Betriebs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hessenschau.de/wirtschaft/tierschuetzer-besetzen-zufahrt-von-gefluegelschlachthof,protestaktion-plukon-gudensberg-102.html |titel=Tierschützer besetzen Zufahrt von Geflügelschlachthof |werk=[[hessenschau]] |datum=2021-05-27 |abruf=2022-01-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20220106103802/https://www.hessenschau.de/wirtschaft/tierschuetzer-besetzen-zufahrt-von-gefluegelschlachthof,protestaktion-plukon-gudensberg-102.html |archiv-datum=2022-01-06 |offline=ja |archiv-bot=2023-05-09 17:04:48 InternetArchiveBot }}</ref> Zum Zeitpunkt der Aktion waren 22 Beschäftigte des Schlachthofs nachweislich an Corona erkrankt, 89 weitere Beschäftigte mussten aufgrund von Risikokontakten in Quarantäne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/vereinsmitglieder-in-sorge-90661808.html |titel=Corona-lnfektionen im Landkreis bleiben diffus: Ausbruch in Betrieb – Vereinsmitglieder in Sorge |werk=[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine]] |datum=2021-05-27 |abruf=2022-01-06}}</ref> Im Rahmen der Aktion fesselten sich Aktive an drei zuvor errichtete Blockaden und stiegen auf das Dach des Schlachtgebäudes. Die Blockaden wurden nach mehreren Stunden Betriebsunterbrechung von der Polizei gelöst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2021-05/27/aktivisten-blockieren-zufahrten-von-gefluegelschlachthof |titel=Demonstranten blockieren Zufahrten von Geflügelschlachthof |werk=[[Die Zeit#Zeit Online|Zeit Online]] |datum=2021-05-27 |abruf=2022-01-06}}</ref><br />
<br />
Im Zeitraum vom 12. bis 17. Juli 2021 veranstaltete ''Gemeinsam gegen die Tierindustrie'' ein Protest-[[Lager (Camp)|Camp]] in [[Goldenstedt]] in der Nähe der Zentrale des größten deutschen Geflügelfleischverarbeiters, der [[PHW-Gruppe]]. Zu dem Camp kamen mehrere Hundert Menschen,<ref name="zeit">{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2021-07/13/150-menschen-bei-protestcamp-gegen-massentierhaltung |titel=230 Menschen bei Protestcamp gegen Massentierhaltung |werk=[[Die Zeit#Zeit Online|Zeit Online]] |datum=2021-07-13 |abruf=2022-01-06}}</ref> um dort mit Workshops und Aktionen gegen Tiermäster, Futtermittelwerke und die Schlachtindustrie zu protestieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://taz.de/Camp-gegen-Massentierhaltung-in-Vechta/!5781246/ |titel=Camp gegen Massentierhaltung in Vechta: Schikanen gegen Protestierende |werk=[[Die Tageszeitung#taz.de|taz.de]] |datum=2021-07-13 |abruf=2022-01-06}}</ref><br />
<br />
Im Zeitraum vom 23. bis 27. September 2022 veranstaltete ''Gemeinsam gegen die Tierindustrie'' ein Protest-Camp in [[Quakenbrück]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.noz.de/lokales/artland/artikel/so-leben-die-tierrechtsaktivisten-in-ihrem-camp-in-quakenbrueck-43248328 |titel=So leben die Tierrechtsaktivisten in ihrem Camp in Quakenbrück |werk=[[Neue Osnabrücker Zeitung]] |datum=2022-09-25 |abruf=2023-11-24}}</ref> Rund 100 Aktivisten blockierten am 26. September 2022 in [[Badbergen]] die Zufahrt zum Tönnies-Rinderschlachthof.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Aktivisten-auf-Toennies-Schlachthof-Polizei-beendet-Einsatz,toennies180.html |titel=Aktivisten auf Tönnies-Schlachthof: Polizei beendet Einsatz |werk=[[Norddeutscher Rundfunk#Online|ndr.de]] |datum=2022-09-26 |abruf=2023-11-24}}</ref><br />
<br />
Am 15. Februar 2024 führten Aktivisten des Bündnisses Aktionen auf dem Gelände der Konzernzentrale von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück durch. Thema waren Neokolonialismus und Futtermittelanbau in Südamerika.<ref>[https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-guetersloh/rheda-wiedenbrueck/toennies-protest-demo-buendnis-gegen-tierindustrie-2921210 ''Tierindustrie-Gegner klettern auf Tönnies-Gebäude''] in Westfalen-Blatt vom 16. Februar 2024</ref><br />
<br />
== Studie ==<br />
Unter dem Titel ''Milliarden für die Tierindustrie. Wie der Staat öffentliche Gelder in eine zerstörerische Branche leitet'' veröffentlichte das Bündnis am 4. März 2021 eine Studie, die aufzeigt, dass der Staat die „Tierwirtschaft“ mit jährlich mehr als 13 Milliarden Euro unterstützt. Mit dem politischen Begriff „Tierwirtschaft“ beschreibt die Studie „die Gesamtheit aller Bereiche, die mit der Haltung von Tieren zur Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern, mit der Verarbeitung und dem Vertrieb von Tierprodukten sowie der Erzeugung von Futtermitteln zusammenhängen“. Die Autoren und Autorinnen fordern den Abbau von mindestens 80 Prozent der Nutztier-Bestände bis 2030. Sie lehnen auch die Empfehlungen der von Agrarministerin [[Julia Klöckner]] einberufenen Borchert-Kommission (benannt nach [[Jochen Borchert]]<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/nutztierhaltung-borchert-fordert-staatliche-praemie-fuer-100.html ''Borchert fordert staatliche Prämie für mehr Tierwohl''. Deutschlandfunk, 3. Mai 2021]</ref>) ab, die für „Tierwohl“-Maßnahmen wie den Umbau von Ställen bis zu 3,6 Milliarden Euro vom Staat vorsehen. Damit würden „die untragbaren Zustände noch einmal auf Jahrzehnte hin zementiert“.<ref>[https://taz.de/Studie-zu-Subventionen-fuer-Viehbranche/!5755760/ Jost Maurin: ''Studie zu Subventionen für Viehbranche. 13 Milliarden für Tierwirtschaft'', Taz, 4. März 2021]</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/wirtschaft/wider-den-tierwohl-soli-90229803.html |titel=Wider den Tierwohl-Soli |werk=[[Frankfurter Rundschau]] |datum=2021-03-05 |abruf=2022-01-06}}</ref><br />
<br />
Die vom Nachrichtenmagazin ''[[Der Spiegel]]'' befragten [[Agrarökonomie|Agrarökonomen]] würden die Arbeit für ernst zu nehmend halten, darunter Martin Banse, Leiter des [[Johann Heinrich von Thünen-Institut|Thünen-Instituts]], der die Untersuchung „insgesamt für solide“ beurteilte. Sebastian Lakner, Professor an der [[Universität Rostock]], findet die Debatte über öffentliche Förderungen „sinnvoll und notwendig“. Die Gesellschaft wünsche sich teilweise eine andere Form der Tierhaltung. Er bemängelte jedoch den unscharfen Begriff der „Tierwirtschaft“, da er unterschiedliche Haltungsformen umfasse, „von der teilweise flächenunabhängigen Schweine und Geflügelhaltung, über die Milchviehhaltung bis hin zur aus Naturschutzgesichtspunkten wichtigen [[Mutterkuhhaltung|Mutterkuh]]- und Schafhaltung“.<ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/tierwirtschaft-erhaelt-13-milliarden-euro-vom-staat-jahr-fuer-jahr-a-1dbac670-2cf4-4d09-b426-75a11c8e0569 Nicolai Kwasniewski: ''Neue Untersuchung. Staat unterstützt Tierwirtschaft mit 13 Milliarden Euro – Jahr für Jahr'', Spiegel, 4. März 2021]</ref><br />
<br />
== Kritik ==<br />
Die vom Protest betroffenen Unternehmen der Fleischwirtschaft kritisierten die Aktionsformen des Bündnisses. So sagte der Geschäftsführer eines blockierten Schlachthofs, dass die Hühner aufgrund des Protests länger als nötig in einem Lastwagen ausharren müssten. Ferner entstünden durch das ungenehmigte Begehen des Geländes Sicherheitsrisiken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/gudensberg-ort80906/plukon-gefluegelmastbetrieb-demonstration-polizei-gudensberg-90662552.html |titel=Mehrere Festnahmen bei Demo in Geflügelschlachtbetrieb: Geschäftsführer äußert sich |werk=[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine]] |datum=2021-05-27 |abruf=2021-01-06}}</ref><br />
<br />
Auch der Unternehmenssprecher der Tönnies Holding kritisierte, dass die Aktionen für die Aktivisten, die sich auf den Dächern der Fabrik aufhalten, gefährlich seien und auch das Gelände zu schützen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bild.de/news/2020/news/rheda-wiedenbrueck-aktivisten-besetzen-toennies-schlachthof-71682060.bild.html |titel=Aktivisten räumen Tönnies-Schlachthof nach Besetzung; Tönnies-Sprecher: „Wir respektieren das Demonstrationsrecht“ |werk=[[Bild.de]] |datum=2020-07-04 |abruf=2021-01-06}}</ref><br />
<br />
Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, [[Werner Schwarz (Politiker, 1960)|Werner Schwarz]], bezeichnete die Blockadeaktionen vor dem Schlachthof Thomsen in [[Kellinghusen]], der zum Tönnies-Konzern gehört, als „nicht hinnehmbar“, da es sich um „eindeutig rechtswidrige Aktionen“ handelte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.topagrar.com/panorama/news/bauern-protestieren-vor-aldi-tierrechtler-vor-thomsen-12393842.html |titel=Bauern protestieren vor Aldi, Tierrechtler vor Thomsen |werk=[[Top agrar#Onlineangebot|top-agrar-Online]] |datum=2020-11-02 |abruf=2021-01-06}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/ Offizielle Website]<br />
* Alexandra Dannenberg, Friedrich Kirsch, Lisa R. Knoke, Stefanie Popp, Stefan Sander, [[Friederike Schmitz]]: [https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/wp-content/uploads/2021/03/Studie-Milliarden-Tierindustrie-GgdT-2021.pdf ''Milliarden für die Tierindustrie. Wie der Staat öffentliche Gelder in eine zerstörerische Branche leitet''. Studie, herausgegeben vom Bündnis ''Gemeinsam gegen die Tierindustrie'', Berlin, 4. März 2021 (pdf, 62 Seiten)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Tierrechtsorganisation]]<br />
[[Kategorie:Verbandsgründung 2019]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Soehrensia_formosa_subsp._korethroides&diff=256477984Soehrensia formosa subsp. korethroides2025-05-30T01:40:05Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div><!-- Zu Informationen über den Umgang mit dieser Vorlage siehe [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --><br />
{{Taxobox<br />
| Taxon_WissName = Soehrensia formosa ''subsp.'' korethroides<br />
| Taxon_Rang = Unterart<br />
| Taxon_Autor = ([[Erich Werdermann|Werderm.]]) [[Boris O. Schlumpberger|Schlumpb.]]<br />
| Taxon2_WissName = Soehrensia formosa<br />
| Taxon2_Rang = Art<br />
| Taxon3_WissName = Soehrensia<br />
| Taxon3_Rang = Gattung<br />
| Taxon4_WissName = Trichocereeae<br />
| Taxon4_Rang = Tribus<br />
| Taxon5_WissName = Cactoideae<br />
| Taxon5_Rang = Unterfamilie<br />
| Taxon6_Name = Kakteengewächse<br />
| Taxon6_WissName = Cactaceae<br />
| Taxon6_Rang = Familie<br />
| Bild =<br />
| Bildbeschreibung =<br />
}}<br />
'''''Soehrensia formosa'' subsp. ''korethroides''''' ist eine [[Unterart]] der [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] ''[[Soehrensia formosa]]'' in der Gattung ''[[Soehrensia]]'' aus der Familie der [[Kakteengewächse]] (Cactaceae). Das [[Epitheton#Biologie|Epitheton]] ''korethroides'' leitet sich von den [[Griechische Sprache|griechischen]] Worten ''korethron'' für ‚Besen‘ sowie ''-oides'' für ‚ähneln‘ ab und verweist auf die besenartige Bedornung der Art.<ref>Urs Eggli, Leonard E. Newton: ''Etymological Dictionary of Succulent Plant Names.'' Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 128.</ref> <br />
<br />
== Beschreibung ==<br />
''Soehrensia formosa'' subsp. ''korethroides'' wächst anfangs einzeln und bildet später Gruppen. Die kugelförmigen bis länglichen, trüb bis glänzend grünen [[Sprossachse|Triebe]] weisen Durchmesser von bis zu 30&nbsp;Zentimeter auf. Es sind mehr als 20 gehöckerte [[Rippe (Kakteen)|Rippen]] vorhanden. Die auf ihnen befindlichen [[Areole]]n sind weißlich. Die vier stechenden, gelblich bis rötlich braunen [[Dorn (Botanik)|Mitteldornen]] sind manchmal gebändert und abgeflacht. Die zwölf bis 20 ungleichen weißlichen bis gelblichen, nadeligen Randdornen sind dunkler gespitzt. Sie sind bis zu 3&nbsp;Zentimeter lang<br />
<br />
Die glockenförmigen bis trichterförmigen, intensiv roten [[Blüte]]n erscheinen an der Triebschulter. Sie sind bis zu 7&nbsp;Zentimeter lang und weisen einen Durchmesser von 4,5&nbsp;Zentimeter auf.<br />
<br />
== Verbreitung und Systematik ==<br />
''Soehrensia formosa'' subsp. ''korethroides'' ist in den [[Argentinien|argentinischen]] Provinzen [[Jujuy (Provinz)|Jujuy]] und [[Salta (Provinz)|Salta]] in Höhenlagen von 3000 bis 4000&nbsp;Metern verbreitet.<br />
<br />
Die [[Erstbeschreibung]] als ''Echinopsis korethroides'' durch [[Erich Werdermann]] wurde 1931 veröffentlicht.<ref>In: Curt Backeberg: ''Neue Kakteen. Jagden, Arten, Kultur.'' Trowitzsch & Sohn, Berlin 1931, S. 84.</ref> [[Boris O. Schlumpberger]] stellte die Art 2021 als Unterart zu ''Soehrensia formosa''.<ref>Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn: ''Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family.'' In: ''Willdenowia.'' Band 51, Nr. 2, 2021, S. 265 ([[doi:10.3372/wi.51.51208]]).</ref> Weitere [[Nomenklatorisches Synonym|nomenklatorische Synonyme]] sind ''Eriosyce korethroides'' {{Person|(Werderm.) Backeb.}} (1935), ''Lobivia korethroides'' {{Person|(Werderm.) Werderm.}} (1938), ''Soehrensia korethroides'' {{Person|(Werderm.) Backeb.}} (1951), ''Trichocereus korethroides'' {{Person|(Werderm.) F.Ritter}} (1980) und ''Echinopsis formosa'' subsp. ''korethroides'' {{Person|(Werderm.) M.Lowry}} (2002).<br />
<br />
== Nachweise ==<br />
=== Literatur ===<br />
* {{Literatur| Autor=[[Edward Frederick Anderson|Edward F. Anderson]]| Übersetzer=Urs Eggli| Titel=Das große Kakteen-Lexikon| Verlag=Eugen Ulmer KG| Ort=Stuttgart| Jahr=2005| Seiten=233| ISBN=3-8001-4573-1}}<br />
<br />
=== Einzelnachweise ===<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.cactusinhabitat.org/index.php?p=specie&id=53&l=en Fotos] von ''Soehrensia formosa'' subsp. ''korethroides'' im Habitat<br />
<br />
[[Kategorie:Soehrensia (Kakteen)]]<br />
[[Kategorie:Soehrensia|Formosa subsp. korethroides]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Singulisphaera_acidiphila&diff=256477983Singulisphaera acidiphila2025-05-30T01:39:49Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Taxobox<br />
| Taxon_WissName = Singulisphaera acidiphila<br />
| Taxon_Rang = Art<br />
| Taxon_Autor = [[Irina S Kulichevskaya|Kulichevskaya]] et al. 2006<br />
| Taxon2_WissName = Singulisphaera<br />
| Taxon2_Rang = Gattung<br />
| Taxon3_WissName = Isosphaeraceae<br />
| Taxon3_Rang = Familie<br />
| Taxon4_WissName = Isosphaerales<br />
| Taxon4_Rang = Ordnung<br />
| Taxon5_WissName = Planctomycetia<br />
| Taxon5_Rang = Klasse<br />
| Taxon6_WissName = Planctomycetota<br />
| Taxon6_Rang = Abteilung<br />
| Bild = <br />
| Bildbeschreibung =<br />
}}<br />
<br />
'''''Singulisphaera acidiphila''''' ist ein [[Bakterien|Bakterium]]. Der Artname ''acidiphila'' weist auf den Lebensraum dieser Bakterien hin, sie tritt bevorzugt in sauren [[Feuchtgebiete]]n auf.<ref name="Bergey" /> Der zelluläre Bauplan ähnelt durch eine innere Membran dem eukaryontischen Zellen.<br />
<br />
== Merkmale ==<br />
''Singulisphaera acidiphila'' bildet kugelförmige Zellen ([[Kokken]]) mit einem Durchmesser von 3–4 μm.<ref name="Bergey" /> Sie treten einzeln, in Paaren oder in formlosen Aggregaten auf. Kraterförmige Strukturen sind über die gesamte Zelloberfläche verstreut. Die Zellen sind [[Glykokalyx|eingekapselt]]. Das Bakterium ist nicht beweglich, [[Flagelle]]n sind nicht vorhanden. Im Gegensatz zu einigen anderen nahe verwandten Bakterien, wie z.&nbsp;B. ''[[Planctomyces]]'', werden keine stielartige Strukturen zum Haften an einer Oberfläche gebildet. Die Anheftung erfolgt hingegen durch ein amorphes, ausgeschiedenes Haftmaterial.<ref name="Fuerst" /> Zur Vermehrung werden Knospen gebildet. Die [[Gram-Färbung]] verläuft negativ. Die Kolonien sind undurchsichtig und nicht pigmentiert.<ref name="Bergey" /><br />
<br />
Innerhalb der Zelle befindet sich eine intracytoplasmatische Membran. Dies ist ein typisches Merkmal für das Phylum "Planctomycetes". Der innere Bereich des Plasmas wird als [[Pirellulosom]], der äußere als [[Paryphoplasma]] bezeichnet. Im inneren Teil befindet sich das [[Nukleoid]]. Dies erinnert an den Zellkern von den [[Eukaryonten]], welcher von einer Doppelmembran umhüllt ist. Ein ähnlicher Bauplan der Zellen findet sich auch bei den Arten des Bakterienstammes [[Verrucomicrobia]].<ref name="Bergey" /><br />
<br />
== Stoffwechsel und Wachstum ==<br />
''Singulisphaera acidiphila'' ist [[Trophie|chemoorganotroph]]. Wie auch die nah verwandte Art ''[[Singulisphaera rosea]]'', kann ''S. acidiphila'' keine [[Fermentation]] als Stoffwechselweg nutzen. Beide Arten sind auf Sauerstoff angewiesen ([[Aerobie|aerob]]) und tolerieren auch niedrige Konzentrationen (mikroaerob). Optimale Temperaturen für das Wachstum von ''Singulisphaera acidiphila'' liegen zwischen 20 und 26 °C. [[Natriumchlorid]] (NaCl) hemmt bei Werten über 0,5 % das Wachstum. Bestes Wachstum erfolgt bei relativ niedrigen pH-Werten von 5,0–6,2. Es werden Werte von 4,2–7,5 toleriert, man spricht hierbei von [[Acidophilie|acidophilen]] Bakterien. Die verwandte Art ''Singulisphaera rosea'' zeigt noch bei pH 3,2 Wachstum, ist also stärker acidophil. Als Stickstoffquellen werden verschieden organische Stickstoffverbindungen, Ammonium und einige Aminosäuren genutzt. [[Nitrat]] wird hierzu nicht verwertet. Der [[Katalase-]] [[Oxidase-Test|Oxidase]]- und [[Ureasetest]] verläuft positiv. Eine dissimilatorische [[Bunte_Reihe_(Labor)#Test_auf_Nitratreduktion|Nitratreduktion]], also Nutzung von Nitrat zur Energiegewinnung, findet nicht statt.<ref name="Bergey" /><br />
<br />
Die bevorzugten Wachstumssubstanzen sind [[Kohlenhydrate]] (Zucker) und [[N-Acetylglucosamin]].<ref name="Fuerst" /> Zu den von ''S. acidiphila'' genutzten Kohlenhydraten zählen [[Glucose]], [[Fructose]], [[Galactose]] und [[Cellobiose]]. Auch [[Fucose]] (ein [[Desoxyzucker]]), Lactat ([[Milchsäure]]) und [[Brenztraubensäure]] (Pyruvat) können genutzt werden. Folgende Stoffe können [[Hydrolyse|hydrolysiert]] (gespalten) werden: [[Laminarin]], [[Pectin]], [[Chondroitinsulfat]]e, [[Äsculin]], [[Gelatine]], [[Pullulan]], [[Lichenin]] und [[Xylan]].<ref name="Bergey" /> [[Zellulose]] und [[Chitin]] werden von ''Singulisphaera acidiphila'' nicht genutzt, dies gilt auch für ''S. rosea''.<ref name="Fuerst" /><br />
<br />
== Systematik ==<br />
''Singulisphaera acidiphila'' wurde im Jahr 2008 zuerst beschrieben und zu der Familie [[Planctomyceten|Planctomycetaceae]] gestellt. Seit 2016 zählt die Art zu der [[Familie (Biologie)|Familie]] [[Isosphaeraceae]].<ref name="Bergey online" /> Arten dieser Familie sind chemoorganotroph und auf Sauerstoff angewiesen (aerob), einige können auch unter mikroaeroben Bedingungen wachsen. Das Wachstum der Arten erfolgt auf verschiedenen Zuckern und Polysacchariden. Andere Gattungen dieser Familie sind ''[[Aquisphaera]]'', ''[[Paludisphaera]]'', ''[[Isosphaera]]'', ''[[Tundrisphaera]]'' und ''[[Tautonia]]''.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="Bergey">Michael Goodfellow u. a. (Hrsg.): ''[[Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology]].'' 2. Auflage, Band 5: ''The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes''. Springer, New York 2012, ISBN 978-0-387-95042-6.</ref><br />
<ref name="Bergey online"><br />
Svetlana N. Dedysh, Anastasia A. Ivanova: ''Isophaeraceae''. In: ''Bergey's Manual of Systematics of Archaea and Bacteria'', 2016. {{DOI|10.1002/9781118960608.fbm00375}}</ref><br />
<ref name="Fuerst"><br />
John A. Fuerst: ''Planctomycetes: Cell Structure, Origins and Biology'' Springer Science+Business Media, New York 2013 {{DOI|10.1007/978-1-62703-502-6}}</ref><br />
</references><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Michael Goodfellow u. a. (Hrsg.): ''[[Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology]].'' 2. Auflage, Band 5: ''The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes''. Springer, New York 2012, ISBN 978-0-387-95042-6.<br />
* John A. Fuerst: ''Planctomycetes: Cell Structure, Origins and Biology'' Springer Science+Business Media, New York 2013 {{DOI|10.1007/978-1-62703-502-6}}<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Bakterien]]<br />
[[Kategorie:Bacteria]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pete_Townshend&diff=256477981Pete Townshend2025-05-30T01:39:05Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Pete Townshend (2012).jpg|mini|hochkant|Pete Townshend (2012)]]<br />
'''Peter Dennis Blandford „Pete“ Townshend''' ({{IPA-Phonem|ˈtaʊns.ɛnd}}, * [[19. Mai]] [[1945]] in [[Chiswick]], [[London]]) ist ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] Musiker und Kopf der [[Rockband]] [[The Who]]. Er verfasste den Großteil der Songs der Gruppe, spielt auf den Alben [[E-Gitarre]], gelegentlich auch [[Keyboard]]s und singt [[Backing Vocal|Background]]. Berüchtigt waren in den [[1960er]]- und [[1970er]]-Jahren seine Live-Auftritte, an deren Ende er gemeinsam mit dem The-Who-[[Schlagzeug]]er [[Keith Moon]] oft das Instrumentarium der Band zerstörte. Sein aggressiver Gitarrenstil beeinflusste die Entwicklung der Musikstile [[Hard Rock]], [[Heavy Metal]] und [[Punk]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
[[Datei:Pete Townshend in Hamburg.jpg|mini|hochkant|Pete Townshend in Hamburg (1972)]]<br />
Pete Townshend wurde als erster Sohn des Big-Band-Saxofonisten Cliff Townshend und der ehemaligen Sängerin Betty Vera Dennis geboren. Schon während der Schulzeit stieg er in die Schulband seines Freundes [[John Entwistle]], mit dem er von 1956 bis 1960 die ''Acton Country Grammar School'' im [[Municipal Borough of Acton]] im heutigen Londoner Stadtbezirk [[London Borough of Ealing]] besuchte,<ref>Wieland Harms: ''The Unplugged Guitar Book 2.'' Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 63 (zu ''The Who'').</ref> ein. Ihr erster gemeinsamer Auftritt fand 1959 in einem kirchlichen Jugendklub in Acton statt. Die Band nannte sich ''The Confederates'' und war ein [[Dixieland]]-Quartett mit Townshend am [[Banjo]] und Entwistle als Bläser.<br />
<br />
Nach den ''Confederates'' und anderen kurzlebigen Formationen wechselte Entwistle, nunmehr mit einem selbstgefertigten Bass ausgestattet, zu ''The Detours'', einer [[Skiffle]]-Band mit dem Blechschweißer [[Roger Daltrey]] als Frontmann. Townshend folgte dem Freund auf dessen Fürsprache. Zu dieser Zeit studierte Townshend tagsüber Kunst.<ref>Wieland Harms: ''The Unplugged Guitar Book 2.'' 1996, S. 63.</ref> Als ''The High Numbers'' kam es zu ersten erfolglosen Singles-Veröffentlichungen. Unter der Führung Townshends entstanden daraus ''[[The Who]]''. Townshend wurde zum Songwriter der Gruppe und schrieb über 100 Lieder, die auf den zehn Studioalben der Band erschienen.<br />
<br />
Eine wichtige Quelle der Inspiration für viele seiner Arbeiten war Townshends Glaube an den indischen [[Guru]] [[Meher Baba]], der Elemente des [[Buddhismus]] und [[Sufismus]] ([[Islam|islamische]] [[Mystik]]) mit [[Christentum|christlichen]] Konzepten verband.<br />
<br />
Neben seiner Arbeit mit ''The Who'' war Townshend als Solokünstler aktiv. Ab 1969 nahm er acht Studioalben sowie drei religiöse Alben auf. Zwischen 1969 und 1977 arbeitete Townshend eng mit [[Ronnie Lane]], dem Bassisten der [[Small Faces]], zusammen, der ebenfalls ein Anhänger Meher Babas war. Ebenfalls als Seitenprojekt zu ''The Who'' war die Gründung der Band [[Thunderclap Newman]] zu sehen, deren einziges Album ''Hollywood Dream'' (1970) mit ''Something in the Air'' sogar einen Nummer-1-Hit im Vereinigten Königreich hatte, was nicht einmal ''The Who'' gelang. Aufgrund von Differenzen während der darauf folgenden Tour löste sich die Band jedoch bald wieder auf.<br />
<br />
Townshends Drogen- und Alkoholkonsum nahm Ende der 1970er-Jahre massiv zu. 1981 starb er fast an einer [[Überdosis]]. Seine Alkoholprobleme thematisierte er 1980 auf seinem Soloalbum ''[[Empty Glass]]''.<br />
<br />
Townshend nahm auch acht Livealben auf, darunter eines zusammen mit ''Deep End'', einer Gruppe, die nur für drei Livekonzerte und eine Fernsehshow bestand, um Geld für Drogenabhängige zu sammeln. 1984 veröffentlichte Townshend unter dem Titel ''Horse’s Neck'' eine Sammlung von Kurzgeschichten. Zudem tauchten Gerüchte auf, er wolle eine Autobiografie schreiben. 1993 schrieb er zusammen mit ''Des MacAnuff'' eine [[Broadway (Theater)|Broadway]]-Adaption des The-Who-Albums ''[[Tommy (The Who)|Tommy]]'' sowie ein etwas weniger erfolgreiches Musical auf Basis seines Soloalbums ''[[The Iron Man]]''. MacAnuff setzte später dieses Musical in dem Zeichentrickfilm ''[[Der Gigant aus dem All|The Iron Giant]]'' um.<br />
<br />
2003 begann Pete Townshend mit der Veröffentlichung einer literarischen Fortsetzungsgeschichte im Internet unter dem Titel „The Boy Who Heard Music“. In ihr beschreibt ein fiktiver Erzähler namens Ray High die Story von drei befreundeten Jugendlichen, die die Band GLASS HOUSEHOLD gründen, mit der sie in den 1980er-Jahren erfolgreich Popmusik veröffentlichen, bevor sie sich komplexeren musikalischen Dingen widmen. High erzählt die Geschichte im Jahre 2035, als er (selbst an Alzheimer erkrankt) seine Erinnerungen vor dem Verschwinden bewahren will. Inzwischen sind im Internet mehr als zwanzig Kapitel des virtuellen Buches erschienen.<br />
<br />
[[Datei:Thewho liveatleeds.jpg|mini|Pete Townshend (links) mit [[Roger Daltrey]] in Leeds (Juni 2006)]]<br />
Anfang des Jahres 2006 warnte Townshend über die Presse davor, dass er durch zu weit aufgedrehte Kopfhörer in seiner langen Studioarbeit schwere Hörprobleme davongetragen habe. Er sei gezwungen, zwischen einzelnen Studioeinspielungen jeweils Ruhepausen von mindestens 36 Stunden einzulegen, damit seine strapazierten Ohren sich wieder regenerieren könnten.<br />
<br />
Townshend lebt heute in [[Richmond upon Thames]] ([[England]]). Er war von 1968 bis 2000 mit Karen Astley, der Tochter des Komponisten [[Edwin Astley]], verheiratet und hat mit ihr drei Kinder.<br />
<br />
Townshend leidet an starker [[Schwerhörigkeit]] und [[Tinnitus]] und ist sich sicher, dass dies das Ergebnis der lauten Musik ist, der er sich zeitlebens ausgesetzt hat. Beispielsweise wird das Konzert im Charlton Athletic Football Club in London vom 31. Mai 1976 im [[Guinness Book of Records]] als lautestes Konzert aller Zeiten aufgeführt. In einer Entfernung von 32 Metern von der Bühne wurden 126 [[Bel (Einheit)|dB]] gemessen. Den Beginn seiner Hörprobleme sieht er beim explodierenden Drumset von Keith Moon während der The Smothers Brothers Comedy Hour 1967.<br />
<br />
Im März 2019 kündigte Pete Townshend seine Buchveröffentlichung ''The Age of Anxiety'' für November an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.80s80s.de/musik/news/pete-townshend-neues-buch-im-november |titel=Pete Townshend: neues Buch im November |sprache=de |abruf=2019-03-06}}</ref><br />
<br />
=== „Operation Ore“ und polizeiliche Ermittlungen ===<br />
2003 wurde im Rahmen der ''Operation Ore'', einer groß angelegten Razzia gegen Kinderpornoringe, die Kreditkartennummer von Pete Townshend bei einer Seite mit [[Kinderpornografie|kinderpornografischem Material]] entdeckt.<ref>{{Literatur |Titel=Pete Townshend: I paid for child porn to prove British banks were channelling sex-ring cash |Datum=2012-09-28 |ISSN=0307-1235 |Online=https://www.telegraph.co.uk/culture/music/music-news/9572773/Pete-Townshend-I-paid-for-child-porn-to-prove-British-banks-were-channelling-sex-ring-cash.html |Abruf=2020-02-24}}</ref> Daraufhin gab Townshend zu, zu Recherchezwecken seine Kreditkartennummer im Internet bei einem kommerziellen Kinderpornografie-Angebot eingegeben zu haben.<ref>{{Literatur |Autor=Mark Taylor |Titel=Pete Townshend book describes 'insane' attempt to expose internet child abuse |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2012-09-28 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/music/2012/sep/28/pete-townshend-internet-child-abuse-images |Abruf=2020-02-24}}</ref> Im Mai 2003 erhielt er von der Polizei eine Verwarnung; Townshend wurde für fünf Jahre auf das ''Sex Offenders Register'' gesetzt, das ihm zur Auflage macht, sich einmal im Jahr und bei Umzug bei der Polizei zu melden.<ref>{{Literatur |Autor=Jamie Wilson |Titel=Pete Townshend put on sex offenders register |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2003-05-08 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/uk/2003/may/08/arts.ukcrime |Abruf=2020-02-24}}</ref> Inzwischen hat sich die ''Operation Ore'' als Fehlschlag herausgestellt; unabhängige Experten hatten die beschlagnahmte [[Kinderpornografie#Operation Landslide|Landslide]]-Webseite rekonstruiert, jedoch keine Kinderpornografie gefunden.<ref>{{Internetquelle |url=http://ore-exposed.obu-investigators.com/PC%20Pro%20article%20June%202007%20.pdf |titel=Wayback Machine |datum=2011-07-14 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110714224303/http://ore-exposed.obu-investigators.com/PC%20Pro%20article%20June%202007%20.pdf |archiv-datum=2011-07-14 |abruf=2020-02-24}}</ref><br />
<br />
== Musik ==<br />
=== Gitarre ===<br />
Obwohl Townshend immer unzufrieden mit seinem Gitarrenspiel war, besonders mit seinen Soli, gilt er als ein einflussreicher Gitarrist, besonders als Rhythmusgitarrist. Innovativ war sein Einsatz von [[Verzerrung (Akustik)|Verzerrung]] und [[Feedback (Rockmusik)|Feedback]] auf dem ersten Album von The Who, ''[[My Generation (Album)|My Generation]]'', insbesondere auf dem [[My Generation (Lied)|Titelstück]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.thehighwaystar.com/interviews/blackmore/rb1973xxxx.html |titel=Just steal from everybody |abruf=2020-02-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.zepagain.com/page_rosen.html |titel=Steven Rosen's Jimmy Page Interview |datum=2011-01-24 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110124114142/http://www.zepagain.com/page_rosen.html |archiv-datum=2011-01-24 |abruf=2020-02-24}}</ref> Solch brachiale Gitarrenklänge waren vorher nur von den [[The Kinks|Kinks]] (''[[You Really Got Me]]'' oder ''All Day and All of the Night'', beide 1964) zu hören gewesen. Neben [[Ray Davies|Ray]] und [[Dave Davies]] bereitete Townshend damit den Weg für aggressive Gitarrensounds Ende der 1960er-Jahre, Anfang der 1970er-Jahre, die über [[Jimi Hendrix]] und die Band [[Cream]] schließlich zur Entwicklung der Musikstile [[Hard Rock]] und [[Heavy Metal]] führte. Hendrix ließ sich von seinen Bühnenauftritten inspirieren, die oft mit der Zerstörung der Gitarre endeten. Daneben ist Townshends Bühnenshow bekannt, die Gitarre mit einer Drehbewegung des ausgestreckten Armes anzuschlagen („Windmühlen-Technik“). Diese Technik hat er sich laut eigener Aussage 1963 von [[Keith Richards]] abgeschaut, der diese Bewegungen als Lockerungsübung vor einem Auftritt hinter dem Vorhang der Bühne ausübte.<ref>Pete Townshend: ''Who I Am''. London: HarperCollins, 2012, ISBN 978-0-00-746603-0. S.&nbsp;59.</ref><br />
<br />
Auf späteren Alben der Band (unter anderem ''[[Tommy (The Who)|Tommy]]'') demonstriert er seine Akustikgitarrentechnik, die aus Elementen des [[Flamenco]]s und des Rock zusammengesetzt ist. Herausragend sind ebenfalls seine langen, solistisch vorgetragenen Rhythmusgitarren-Improvisationen auf dem Live-Album ''[[Live at Leeds]]''.<br />
<br />
Mit den Jahren hat sich auch sein Solospiel gewandelt. Zu Anfang war Townshend stark auf Rhythmus und Riffs fokussiert.<br />
In den 1990er-Jahren hat er begonnen, daneben auch schnelle Solo-Passagen zu spielen.<br />
<br />
Beispiele:<br />
* My Generation (vom Album ''[[My Generation (Album)|My Generation]]'') (Rhythmusgitarre mit Verzerrung und Feedback)<br />
* Pinball Wizard (vom Album ''[[Tommy (The Who)|Tommy]]'') (unverzerrte Rhythmusgitarre und E-Gitarren-Einleitung)<br />
* Who Are You (vom Album ''[[Who Are You]]'') (Akustikgitarren-Solo)<br />
* Eminence Front (vom Album ''[[It’s Hard]]'') (Solo-E-Gitarre)<br />
<br />
=== Keyboard ===<br />
Townshend spielte auch Keyboard, so auf dem Album ''[[Who’s Next]]''. Erstmals wurden hier die Sounds des damals noch neuen [[Synthesizer]]s auf einem Rock-Album derart in den Vordergrund gestellt (beispielsweise bei den Stücken ''[[Baba O’Riley]]'' und ''Won't Get Fooled Again'').<br />
<br />
=== Komposition ===<br />
Seine frühen Kompositionen bringen die Sorgen und Nöte der damaligen britischen Arbeiterjugend ([[Mod (Subkultur)|Mods]]) perfekt auf den Punkt (insbesondere in ''My Generation''). Daneben war Townshend maßgeblich an der Entwicklung der sogenannten [[Rockoper]] beteiligt. Auf dem Album ''[[A Quick One]]'' findet sich zum ersten Mal in der Geschichte der Popmusik eine Folge von Songs, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen (''A Quick One While He’s Away''). Townshend ist außerdem einer der ersten Autoren einer Rockoper in Albumlänge (''Tommy'', ein Jahr nach der vermutlich ersten Rockoper in Albumlänge, ''[[S. F. Sorrow]]'' von den [[The Pretty Things|Pretty Things]]).<br />
<br />
Der ''[[Rolling Stone]]'' listete Townshend auf Rang zehn der [[Die 100 größten Gitarristen aller Zeiten|100 größten Gitarristen]] sowie auf Rang 30 der [[Die 100 größten Songwriter aller Zeiten|100 größten Songwriter aller Zeiten]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rollingstone.com/music/lists/100-greatest-guitarists-20111123/pete-townshend-20111122 |titel=100 Greatest Guitarists of All Time |hrsg=[[Rolling Stone]] |datum=2015-12-18 |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130620133643/http://www.rollingstone.com/music/lists/100-greatest-guitarists-20111123/pete-townshend-20111122 |archiv-datum=2013-06-20 |abruf=2017-08-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rollingstone.com/music/lists/100-greatest-songwriters#pete-townshend |titel=The 100 Greatest Songwriters of All Time |hrsg=[[Rolling Stone]] |datum=2015-08 |sprache=en |abruf=2017-08-07}}</ref><br />
<br />
== Ausrüstung ==<br />
Townshend verwendete in den Anfangstagen von The Who hauptsächlich [[Rickenbacker]]-Gitarren und war in dieser Hinsicht sicherlich von den [[The Beatles|Beatles]]-Gitarristen [[John Lennon]] und [[George Harrison]] beeinflusst. Zunächst spielte er [[Gitarrenverstärker|Verstärker]] der Firma [[Fender (Musikinstrumente)|Fender]]. Für seine klanglichen Vorstellungen boten diese ihm jedoch zu wenig Verzerrung, und so kontaktierte er den damaligen Musikladenbesitzer [[Jim Marshall (Unternehmer)|Jim Marshall]],<ref>Torsten Hampel: [https://www.tagesspiegel.de/politik/mach-mal-lauter/6903548.html ''Mach mal lauter.''] In: [[Der Tagesspiegel]]. 21. Juli 2012.</ref> der daraufhin den ersten 100-Watt-[[Marshall (Verstärker)|Marshall-Verstärker]], den „[[Marshall Plexi|Plexi]]“, konstruierte. Mit seiner Verwendung von Marshall-Verstärkern setzte Townshend den Trend für eine große Anzahl von Gitarristen der härteren Gangart, insbesondere hat er auch in dieser Hinsicht Jimi Hendrix beeinflusst. Ende der 1960er-Jahre wechselte Townshend zur [[Gibson SG]], die er unter anderem auf dem Live-Gig in [[Woodstock-Festival|Woodstock]] spielte. Als [[Gibson Guitar Corporation|Gibson]] die Produktion der von ihm favorisierten SG Special (mit P-90-[[Single Coil|Singlecoil-Pickups]]) einstellte, kaufte Townshend zunächst eine große Anzahl der noch verfügbaren Exemplare auf, wechselte jedoch dann zur [[Gibson Les Paul]] Deluxe. Nach [[Marshall Amplification|Marshall]] wechselte Townshend zu [[Hiwatt]]-Verstärkern (unter anderem zu hören auf ''Live at Leeds'') und verwendete dann ab Ende der 1970er-Jahre im Studio hauptsächlich [[Mesa/Boogie]].<ref>guitar heros 2, PPVMedien, Bergkirchen, 2007 (Sonderheft des Guitar-Magazines), S. 177–182.</ref> Mittlerweile verwendet er seit Jahren live fast ständig dieselbe Ausrüstung, nämlich mehrere Gitarren des Typs [[Fender Stratocaster]] „Eric Clapton“, modifiziert mit einer „Fishman Powerbridge“ und einem „[[EMG (Unternehmen)|EMG]] Preamp“; somit ist die Gitarre eine Stereogitarre. Diese Gitarren benutzt er in verschiedenen Stimmungen mit einem Verstärker vom Typ Fender Vibro-King.<br />
<br />
Akustisch spielt Townshend vorzugsweise ''SJ-200''-Modelle der Firma [[Gibson Guitar Corporation|Gibson]], die ihm zu Ehren die ''Pete Townshend SJ-200''-[[Signature-Modell|Signature-Gitarre]] herausbrachte.<ref>''[http://www2.gibson.com/Products/Acoustic-Instruments/Super-Jumbo/Gibson-Acoustic/Pete-Townshend-SJ-200.aspx Die Pete Townshend SJ-200-Signature auf gibson.com], abgerufen am 11. Mai 2012''.</ref><br />
<br />
=== Übersicht verwendeter Gitarren ===<br />
* 1963 bis 1965 • [[Fender Telecaster]] und [[Fender Stratocaster]]<br />
* 1965 bis 1969 • [[Rickenbacker]] 12- und 6-saitig<br />
* 1969 • Fender Electric XII<br />
* ab 1969 • [[Gretsch]] (Studio)<br />
* 1969 bis 1974 • [[Gibson SG]] Special<br />
* 1974 bis ca. 1988 • [[Gibson Les Paul]] Deluxe<br />
* 1981 bis 1983 • [[Schecter]] und Roger Giffin Telecaster<br />
* seit 1981 • Fender Telecaster (Studio)<br />
* seit 1989 • Fender Stratocaster (Live und Studio)<br />
<br />
== Diskografie ==<br />
''siehe → [[The Who#Diskografie|The Who]]''<br />
<!-- siehe [[Wikipedia:Formatvorlage Charts]] für Hinweise zu den Chartquellen --><br />
=== Studioalben ===<br />
{{Charttabelle<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Quellen=<ref name="charts">Chartquellen: [https://www.offiziellecharts.de/suche?artist_search=Pete+Townshend&do_search=do DE] [https://austriancharts.at/showinterpret.asp?interpret=Pete+Townshend AT] [https://hitparade.ch/showinterpret.asp?interpret=Pete+Townshend CH] [https://www.officialcharts.com/artist/2838/pete-townshend/ UK] [https://www.billboard.com/artist/pete-townshend/chart-history/ US]</ref><ref name="ausz">Auszeichnungen für Musikverkäufe: [https://www.musikindustrie.de/wie-musik-zur-karriere-werden-kann/markt-bestseller/gold-/platin-und-diamond-auszeichnung/datenbank DE] [https://www.bpi.co.uk/brit-certified/ UK] [https://www.riaa.com/gold-platinum/?tab_active=default-award&se=Pete+Townshend#search_section US]</ref><br />
|Art=Alben<br />
|INHALT=<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1972<br />
| Titel = [[Who Came First]]<br />
| POS_UK = 30 | WO_UK = 2<br />
| POS_US = 69 | WO_US = 17<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 6. Oktober 1972<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1977<br />
| Titel = Rough Mix<br />
| POS_UK = 44 | WO_UK = 3<br />
| POS_US = 45 | WO_US = 12<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 16. September 1977<br />mit [[Ronnie Lane]]<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1980<br />
| Titel = [[Empty Glass]]<br />
| POS_UK = 11 | WO_UK = 14 | A_UK = S<br />
| POS_US = 5 | WO_US = 30 | A_US = P<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 21. April 1980<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1982<br />
| Titel = [[All the Best Cowboys Have Chinese Eyes]]<br />
| POS_UK = 32 | WO_UK = 8<br />
| POS_US = 26 | WO_US = 26<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 24. Juni 1982<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1985<br />
| Titel = White City: A Novel<br />
| POS_DE = 15 | WO_DE = 29 | A_DE = G<br />
| POS_AT = 26 | WO_AT = 2<br />
| POS_CH = 11 | WO_CH = 10<br />
| POS_UK = 70 | WO_UK = 1<br />
| POS_US = 26 | WO_US = 29 | A_US = G<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 11. November 1985<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1989<br />
| Titel = The Iron Man: The Musical<br />
| POS_DE = 39 | WO_DE = 12<br />
| POS_US = 58 | WO_US = 13<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 27. Juni 1989<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1993<br />
| Titel = Psychoderelict<br />
| POS_US = 118 | WO_US = 2<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 15. Juni 1993<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
=== Weitere Alben ===<br />
{{Charttabelle<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Quellen=<ref name="charts" /><br />
|Art=Alben<br />
|INHALT=<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1983<br />
| Titel = [[Scoop (Album)|Scoop]]<br />
| POS_US = 35 | WO_US = 13<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: April 1983<br />Kompilation<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1986<br />
| Titel = Deep End Live!<br />
| POS_US = 98 | WO_US = 9<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 16. August 1986<br />Livealbum<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1987<br />
| Titel = Another Scoop<br />
| POS_US = 198 | WO_US = 1<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 8. Juli 1987<br />Kompilation<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 2024<br />
| Titel = Live in Concert 1985–2001<br />
| POS_DE = 23 | WO_DE = 1<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 26. Juli 2024<br />Livealbum<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
'''Weitere Veröffentlichungen'''<br />
{| style="width:100%;" class="toptextcells"<br />
| style="width:50%;" |<br />
* 1970: ''Happy Birthday'' (mit Ronnie Lane)<br />
* 1972: ''I Am''<br />
* 1976: ''With Love''<br />
* 1982: ''Pete Listening Time''<br />
* 1996: ''The Best of''<br />
* 1999: ''Live: A Benefit for Maryville Academy''<br />
* 2000: ''Lifehouse Chronicles''<br />
* 2000: ''Lifehouse Elements''<br />
* 2000: ''Live: Sadler's Wells''<br />
* 2000: ''Live: The Fillmore''<br />
* 2000: ''Live: The Empire''<br />
* 2001: ''Live: La Jolla 22/06/01''<br />
* 2001: ''Live: La Jolla 23/06/01''<br />
| style="width:50%;" |<br />
* 2001: ''The Oceanic Concerts''<br />
* 2001: ''O' Parvardigar''<br />
* 2001: ''Jai Baba''<br />
* 2001: ''Scoop 3''<br />
* 2002: ''Scooped''<br />
* 2003: ''Live: Bam 1993''<br />
* 2004: ''Live: Brixton Academy '85''<br />
* 2005: ''Gold''<br />
* 2005: ''Anthology''<br />
* 2015: ''Truancy: The Very Best of''<br />
|}<br />
<br />
=== Singles ===<br />
{{Charttabelle<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Quellen=<ref name="charts" /><br />
|Art=Singles<br />
|INHALT=<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1980<br />
| Titel = Rough Boys<br />
| Album = Empty Glass<br />
| POS_UK = 39 | WO_UK = 6<br />
| POS_US = 89 | WO_US = 4<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: März 1980<br />
| Titel2 = Let My Love Open the Door<br />
| Album2 = Empty Glass<br />
| POS_UK2 = 46 | WO_UK2 = 6<br />
| POS_US2 = 9 | WO_US2 = 19<br />
| Anmerkung2 = Erstveröffentlichung: Juni 1980<br />
| Titel3 = A Little Is Enough<br />
| Album3 = Empty Glass<br />
| POS_US3 = 72 | WO_US3 = 4<br />
| Anmerkung3 = Erstveröffentlichung: September 1980<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1982<br />
| Titel = Uniforms<br />
| Album = All the Best Cowboys Have Chinese Eyes<br />
| POS_UK = 48 | WO_UK = 5<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: August 1982<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|US|Jahr = 1985<br />
| Titel = Face the Face<br />
| Album = White City: A Novel<br />
| POS_DE = 15 | WO_DE = 13<br />
| POS_CH = 14 | WO_CH = 7<br />
| POS_UK = 89 | WO_UK = 3<br />
| POS_US = 26 | WO_US = 16<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: Oktober 1985<br />
| Titel2 = Give Blood<br />
| Album2 = White City: A Novel<br />
| POS_DE2 = 61 | WO_DE2 = 3<br />
| Anmerkung2 = Erstveröffentlichung: Dezember 1985<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
'''Weitere Singles'''<br />
* 1980: ''Keep on Working''<br />
* 1982: ''Face Dances, Pt. 2''<br />
* 1986: ''Secondhand Love''<br />
* 1986: ''Barefootin''<br />
* 1989: ''A Friend Is a Friend''<br />
* 1989: ''I Won't Run Anymore''<br />
* 1993: ''English Boy''<br />
* 1993: ''I Believe My Own Eyes''<br />
* 1993: ''Don't Try to Make Me Real''<br />
<br />
== Literatur ==<br />
Über Pete Townshend:<br />
* Geoffrey Giuliano: ''Behind Blue Eyes. A Life of Pete Townshend.'' Hodder & Stoughton, London 1996, ISBN 0-340-63764-1.<br />
* Mark Wilkerson: ''Amazing Journey: The Life of Pete Townshend''. 2006. ISBN 1-4116-7700-5.<br />
Von Pete Townshend:<br />
* Pete Townshend: ''Who I Am''. [[HarperCollins]], 2012. ISBN 978-0-00-746603-0.<br />
* Pete Townshend: ''Das Zeitalter der Angst. Ein Kunstroman.'' Hannibal Verlag, Höfen 2020, ISBN 978-3-85445-685-8.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Pete Townshend|audio=1|video=0}}<br />
* [https://www.thewho.com/pete-townshend/ Offizielle Webpräsenz] (englisch)<br />
* {{IMDb}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste The Who}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118758543|LCCN=n85093204|NDL=00458996|VIAF=197831}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Townshend, Pete}}<br />
[[Kategorie:Rockmusiker]]<br />
[[Kategorie:Gitarrist]]<br />
[[Kategorie:Träger des Tony Award]]<br />
[[Kategorie:The-Who-Mitglied]]<br />
[[Kategorie:Musiker (Vereinigtes Königreich)]]<br />
[[Kategorie:Träger des Ivor Novello Award]]<br />
[[Kategorie:Brite]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1945]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Townshend, Pete<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Townshend, Peter Dennis Blandford (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Musiker<br />
|GEBURTSDATUM=19. Mai 1945<br />
|GEBURTSORT=[[Chiswick]], [[London]], [[England]], [[Vereinigtes Königreich]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tilo_Acksel&diff=256477976Tilo Acksel2025-05-30T01:38:18Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Tilo Acksel''' (* [[17. Juni]] [[1970]] in [[Annahütte]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schauspieler]] und [[Moderator]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Acksels Eltern Ulrich und Karin Acksel erfanden die Erlebnisgastronomie im Osten Deutschlands und betrieben von 1965 bis 1988 in Großräschen die einzige Erlebnisbereichsgaststätte der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]].<ref>[[Lausitzer Rundschau]]: [https://www.lr-online.de/lausitz/spremberg/verrueckt-nach-acksel-35845252.html Verrückt nach Acksel], 3. September 2005, abgerufen am 8. Oktober 2020</ref><ref>Ulrich Acksel: ''Schnurren und Schnaken aus der Lausitz.'' Berlin 2012, ISBN 978-3-923211-18-0 [https://autonomie-und-chaos.de/images/pdf/auc-61-acksel.pdf PDF]</ref> Sie wurden unter anderem durch die DDR-Fernsehreihe ''[[Außenseiter-Spitzenreiter]]'' bekannt. Mit 15 Jahren wurde Acksel wegen angeblicher [[Republikflucht]] verhaftet. Dieser Umstand und seine spätere Exmatrikulation vom [[Institut für Lehrerbildung]] in [[Cottbus]] mit der Begründung „Zweifelhafter Klassenstandpunkt“ machten aus ihm einen Gegner des DDR-Regimes. Er [[Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR|floh 1989 über Ungarn in den Westen]].<br />
<br />
In [[München]] war Acksel als freier Moderator bei [[95.5 Charivari|Radio Charivari]], [[Radio Arabella (München)|Radio Arabella]] und [[Radio Alpenwelle]] tätig. Seine Schauspielausbildung begann er 1988 bei Doris Thalmer am [[Berliner Ensemble]] und vervollständigte diese mit Beles Adam und Prof. Anneliese Hofmann de Boer in München. Am 9. September 1990 absolvierte er sein Fernsehdebüt als Interpret bei [[Carmen Nebel]] in der Sendung ''[[Sprungbrett (Fernsehsendung)|Sprungbrett]]''. Seitdem wirkte er in mehreren Fernseh- und auch Kinoproduktionen hauptsächlich in Neben- und Gastrollen mit. Seit 2016 ist er fast täglich als ''Direktor Oskar Frey'' in der [[UFA Serial Drama|UFA]]-Serie ''[[Spotlight (Fernsehserie)|Spotlight]]''<ref>[https://www.ufa.de/produktionen/spotlight ''Spotlite'' von UFA], abgerufen am 8. Oktober 2020</ref> auf [[Nickelodeon]] / Netflix zu sehen. Von 2014 bis 2017 produzierte Acksel gemeinsam mit dem Fernsehsender TORNER.tv eine Geburtstagsshow für und mit [[Dagmar Frederic]] sowie 20 Ausgaben des Fernsehshowformates ''Komm zu Acksel''.<br />
<br />
Als Autor zeigte Acksel sich für Artikel der Zeitschrift ''Zukunftsblick'' verantwortlich, darunter ein Porträt über die Sängerin [[Ella Endlich]], über die Heiligsprechung zweier Päpste, die Geburtskirche von Jerusalem und die Spiritualität in der DDR. 2020 erschien Tilo Acksels Autobiografie ''Vom Günstling zum Gegner''.<ref>{{Internetquelle |autor=Lausitzer Rundschau |url=https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/tilo-acksel-schreibt-autobiografie-schauspieler-aus-der-lausitz-ueber-seine-ddr-zeit-52657789.html |titel=Tilo Acksel schreibt Autobiografie : Schauspieler aus der Lausitz über seine DDR-Zeit |datum=2020-10-27 |abruf=2020-11-12 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
Im August 2021 war Acksel im Wirtshaus Moorlake im Berliner Grunewald als Toilettenmann tätig, „um Menschen zu studieren und man kommt ins Gespräch“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/wie-ein-berliner-schauspieler-zum-klo-mann-wurde |titel=Wie ein Berliner Schauspieler zum Klo-Mann wurde |werk=B.Z. |abruf=2021-08-08}}</ref><br />
<br />
Aus den Erlebnissen und Erkenntnissen dieser Zeit schöpfte Tilo Acksel sein neuestes Werk „Das große Geschäft – Annalen eines Klomannes, der keiner war“, das Anfang 2022 erschien.<br />
<br />
Acksel kandidierte 2024 für den Brandenburger Landtag auf Listenplatz 7 für die WU im Landesverband Brandenburg.<br />
<br />
== Filmografie (Auswahl) ==<br />
=== Fernsehen ===<br />
* 1990: [[Sprungbrett (Fernsehsendung)|Sprungbrett]]<br />
* 1991: Knastmusik<br />
* 1992: [[Tatort: Unversöhnlich]]<br />
* 1994: [[Der Fahnder]] (Folge 92: Der Neue)<br />
* 1995: Praxis Bülowbogen<br />
* 1996: Schwurgericht<br />
* 1997: Aus heiterem Himmel<br />
* 1999: Polizeiruf: Bruderliebe<br />
* 2000: Tatort: Einmal täglich<br />
* 2001: [[Aktenzeichen XY … ungelöst]] (eine Folge)<br />
* 2002: [[Die Rosenheim-Cops]] (Folge 5: Das Geheimnis vom Chiemsee)<br />
* 2005: Alle lieben Jimmy<br />
* 2005: [[Polizeiruf 110: Die Prüfung]]<br />
* 2005: [[Nicht ohne meinen Schwiegervater]]<br />
* 2007: [[Polizeiruf 110: Jenseits]]<br />
* 2015–2017 Komm zu Acksel (Moderation)<br />
* seit 2016: [[Spotlight (Fernsehserie)|Spotlight]]<br />
* seit 2017: [[Ella Schön]]<br />
<br />
=== Kino (Nebenrollen) ===<br />
* 1993: Einfach nur Liebe<br />
* 1996: Diebinnen<br />
* 2007: [[Du bist nicht allein (2007)|Du bist nicht allein]]<br />
<br />
== Buchveröffentlichung ==<br />
* ''Vom Günstling zum Gegner.'' Torner Verlag für deutsche Literatur, Hamburg 2020, ISBN 978-3-942226-26-4.<br />
* ''Das große Geschäft.'' Torner Verlag für deutsche Literatur, Hamburg 2022, ISBN 978-3-942226-28-8.<br />
* ''Wer von Ihnen, meine Herren, tanzt Tango?'' Torner Verlag für deutsche Literatur, Hamburg 2022, ISBN 978-3-942226-30-1.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{IMDb|nm0010105}}<br />
* [https://www.castforward.de/members/profile/tilo-acksel Profil Tilo Acksels bei Castforward.de]<br />
* [https://www.tilo-acksel.de/ Website von Tilo Acksel]<br />
* {{Internetquelle| titel=Malteser in Deutschland: Blick zurück in Dankbarkeit – Ausstellung über Nothilfelager der Malteser 1989 in Budapest – ots Presseportal – Advertorials – Tagesspiegel| werk=[[Tagesspiegel]]| datum=2019-09-05| abruf=2022-12-18| url=https://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/malteser-in-deutschland-blick-zurueck-in-dankbarkeit-ausstellung-ueber-nothilfelager-der-malteser-1989-in-budapest/24983516.html| archiv-url=https://web.archive.org/web/20201124173059/https://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/malteser-in-deutschland-blick-zurueck-in-dankbarkeit-ausstellung-ueber-nothilfelager-der-malteser-1989-in-budapest/24983516.html| abruf-verborgen=1}}<br />
* https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/dufte-klo-lektuere-schauspieler-tilo-acksel-ueber-seine-erfahrungen-als-toilettenmann<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references />5. [[Doris Thalmer|Doris Thalmer – Wikipedia]]{{Normdaten|TYP=p|GND=1061293823|LCCN=no2015096485|VIAF=311608341}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Acksel, Tilo}}<br />
[[Kategorie:Filmschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Hörfunkmoderator]]<br />
[[Kategorie:Opfer der Diktatur in der DDR]]<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:DDR-Flüchtling]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1970]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Acksel, Tilo<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler und Hörfunkmoderator<br />
|GEBURTSDATUM=17. Juni 1970<br />
|GEBURTSORT=[[Annahütte]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Horovitz-Quotient&diff=256477975Horovitz-Quotient2025-05-30T01:37:57Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>Der '''Horovitz-Quotient''' (Synonyme: '''Oxygenierungsindex nach Horovitz''', '''Horovitz-Index'''<ref>Luterman, A. et al.: ''Withdrawal from positive end-expiratory pressure.'' Surgery. 1978 Mar;83(3):328-32.</ref>) ist ein hauptsächlich in der [[Intensivmedizin]] verwendeter Parameter für die [[Lungenfunktion]], mit dem das Ausmaß einer Schädigung der [[Lunge]] beschrieben werden kann. Er kann durch eine [[Blutgasanalyse]] ermittelt werden.<br />
<br />
== Berechnung ==<br />
Er ist definiert als Quotient aus dem [[arterie]]llen Sauerstoff[[partialdruck]] und der Konzentration von [[Sauerstoff]] in der eingeatmeten Luft (inspiratorische Sauerstoffkonzentration FiO<sub>2</sub>).<br />
<br />
<math>\text{Horovitz-Quotient}=\frac{paO_2}{F_i O_2}</math><br />
<br />
'''Beispiel:''' Der Patient hat eine paO<sub>2</sub> von 100 mmHg in der arteriellen [[Blutgasanalyse]] (BGA). Er wird mit 50 % Sauerstoff oxygeniert. Damit ergibt sich ein Quotient von 100 mmHg / 0,5 = 200 mmHg.<br />
<br />
== Interpretation ==<br />
Bei Lungengesunden liegt der Horovitz-Quotient altersabhängig meist zwischen 350 mmHg und 450 mmHg (Beispiel für einen Lungengesunden unter Raumluft: paO<sub>2</sub> = 90 mmHg; FiO<sub>2</sub> = 0,21 -> Horovitz-Quotient = 90 mmHg/0,21 = 429 mmHg).<br />
<br />
Die paO<sub>2</sub> ist in der Regel mittels arterieller bzw. näherungsweise mittels kapillärer BGA leicht zu bestimmen. Die FiO<sub>2</sub> ist dagegen nur über ein Beatmungsgerät messbar. Soll der Horovitz-Quotient bei einem spontan atmenden Patienten bestimmt werden, sollte eine eventuell bestehende Sauerstoffinsufflation für einige Zeit unterbrochen werden, sodass gilt: FiO<sub>2</sub> = 0,21 (Sauerstoffkonzentration in Raumluft).<br />
<br />
Ein Wert unterhalb von 300 bis 200 mmHg gilt als Hinweis auf einen leichten Lungenschaden, ein Wert zwischen 200 und 100 mmHg für einen moderaten Lungenschaden und ein Wert unter 100 mmHg für einen schweren Lungenschaden. Diese neue Abstufung gilt seit 2011 und wurde in der [[Akutes Lungenversagen#Berlin-Definition (2011)|Berlin-Definition]] festgeschrieben.<ref>Ranieri, V.M. et al.: ''Acute respiratory distress syndrome: the Berlin Definition.'' JAMA. 307(23): p. 2526-33.</ref> In dieser wurde die alte Klassifikation von 1994, die einen Horovitz-Index zwischen 300 und 200 mmHg als ''acute lung injury'' (ALI) definierte, ersetzt.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
Der Horovitz-Quotient wurde erstmals 1974 von Joel H. Horovitz, Carles J. Carrico und G. Tom Shires beschrieben. Im englischen Sprachraum wurde er unter der Bezeichnung ''Horowitz index'' (mit w) verwendet, später auch als Horovitz index, Horowitz quotient oder P/F ratio.<ref>{{Literatur |Autor=Joel H. Horovitz, Charles J. Carrico, G. Tom Shires |Titel=Pulmonary Response to Major Injury |Sammelwerk=Archives of Surgery |Band=108 |Nummer=3 |Datum=1974-03 |Seiten=349–355}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Joel H. Horovitz |Titel=Pulmonary Response to Major Injury |Sammelwerk=Archives of Surgery |Band=108 |Nummer=3 |Datum=1974-03-01 |ISSN=0004-0010 |DOI=10.1001/archsurg.1974.01350270079014 |Seiten=349 |Online=http://archsurg.jamanetwork.com/article.aspx?doi=10.1001/archsurg.1974.01350270079014 |Abruf=2021-11-23}}</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
* Klinikleitfaden Intensivmedizin 6. Auflage 2005, S. 101<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Diagnostisches Verfahren in der Intensivmedizin]]<br />
[[Kategorie:Apparatives Untersuchungsverfahren]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=J%C3%B6rg_Armbruster&diff=256477972Jörg Armbruster2025-05-30T01:37:24Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Hanns joachim friedrichs preis 2013 2.jpg|miniatur|Jörg Armbruster bei der Preisverleihung des Hanns-Joachim-Friedrich-Preises 2013]]<br />
'''Hans Jörg Armbruster''' (* [[22. November]] [[1947]] in [[Tübingen]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Journalist]]. Bis Ende 2012 war er [[Korrespondent]] der [[ARD]] für den [[Naher Osten|Nahen]] und [[Mittlerer Osten|Mittleren Osten]].<br />
<br />
== Leben und Karriere ==<br />
Armbruster studierte in [[Universität zu Köln|Köln]] von 1968 bis 1973 [[Sozialwissenschaften]], [[Politikwissenschaft]], [[Volkswirtschaft]], [[Theaterwissenschaft]] und [[Sprachwissenschaft]], bevor er seine fünfjährige Arbeitszeit in der Hörfunkabteilung beim [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutschen Rundfunk]] begann. Gleichzeitig zu dieser Arbeit beim WDR (1974–1978) war er durch einen Lehrauftrag an der [[Fachhochschule Köln|Fachhochschule]] für [[Sozialwesen]] in Köln tätig. 1979 wechselte er nach [[Heidelberg]] zum [[Süddeutscher Rundfunk|Süddeutschen Rundfunk (SDR)]], wo er bis 1982 als [[Reporter]] und Moderator beim Radio arbeitete.<br />
<br />
1982 wechselte er dann zum Fernsehen und war dort bis 1986 in Mannheim als Reporter und Moderator des SDR angestellt. Seine Laufbahn beim Fernsehen setzte er auch weiterhin beim Süddeutschen Rundfunk fort. Bis 1988 als Redakteur für die Innenpolitik, als [[Auslandskorrespondent]] und -redakteur bis 1994 und 1995–1998 Leiter der Auslandsabteilung des SDR. Als ARD-Korrespondent wirkte er von 1999 bis Juli 2005 im Gebiet [[Naher Osten]]/[[Mittlerer Osten]] mit Hauptsitz in [[Kairo]]. Seit dem Beginn des Irakkrieges befand er sich jedoch meist in [[Bagdad]].<br />
<br />
Von September 2005 an leitete er beim [[Südwestrundfunk]] die Abteilung Ausland/Europa und moderierte bis Januar 2010 bei der ARD den [[Weltspiegel]]. Ab dem 1. August 2010 war er erneut ARD-Korrespondent für den Nahen Osten mit Sitz in Kairo. Zufälliger Zeuge der Zeitgeschichte wurde Armbruster dort bei seiner Berichterstattung zur [[Revolution in Ägypten 2011]], da der Rücktritt des Präsidenten [[Husni Mubarak]] am 11. Februar 2011 während einer Live-Schaltung der [[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]] zu Armbruster bekannt wurde. Er kommentierte die plötzlich aufkommenden Jubelschreie vom Balkon, während die Kamera von dort in die Menge schwenkte.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/mubarak176.html Sendung „Tagesschau um 5“, ARD, 11. Februar 2011.]</ref><br />
<br />
Im Zusammenhang mit dem [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Syrien-Konflikt]] berichtete Jörg Armbruster auch aus [[Damaskus]], wo seine journalistische Arbeit nur unter der Aufsicht des Regimes stattfand: So waren Dreharbeiten und Interviews erst nach Zustimmung des syrischen Informationsministeriums möglich.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.tagesschau.de/ausland/berichterstattung-syrien100.html | titel=Arbeiten unter Aufsicht des Regimes | archiv-url=https://web.archive.org/web/20120811230431/http://www.tagesschau.de/ausland/berichterstattung-syrien100.html | archiv-datum=2012-08-11 | hrsg=tagesschau.de | autor=Jörg Armbruster | zugriff=2012-08-13}}</ref><br />
<br />
Das letzte Mal moderierte er den ''Weltspiegel'' am 9. Dezember 2012.<ref>[http://www.dwdl.de/nachrichten/38886/ardreporter_joerg_armbruster_geht_in_ruhestand/ „ARD-Reporter Jörg Armbruster geht in Ruhestand“], DWDL.de, 21. Dezember 2012, abgerufen am 5. Januar 2013.</ref> Im Januar 2013 gab er die Leitung des ARD-[[Auslandsstudio]]s in [[Kairo]] an [[Volker Schwenck]] ab. Am 29. März 2013 wurde Armbruster im nordsyrischen [[Aleppo]] angeschossen und nach einer Notoperation in die [[Türkei]] gebracht. Armbruster war während der Dreharbeiten für den Dokumentarfilm ''Zwischen Krieg und Frieden – Der neue Nahe Osten''<ref>[http://www.der-neue-nahe-osten.de/ Der neue Nahe Osten - Website zur gleichnamigen SWR/BR-Dokumentation]</ref> zusammen mit dem SWR-Hörfunkreporter [[Martin Durm]] in einen Schusswechsel geraten.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tagesschau.de/ausland/armbruster-angeschossen100.html | wayback=20130401231448 | text=„ARD-Korrespondent Armbruster in Syrien angeschossen“}}, tagesschau.de, 31. März 2013, abgerufen am 31. März 2013.</ref> Am 1. April 2013 begab sich Armbruster in die [[Medizinische Rehabilitation|Reha]] im [[Klinikum Stuttgart]].<ref>[http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=11221036/1v4jyy7/ Verletzter Reporter Armbruster wieder in Deutschland]</ref> Er schreibt weiterhin politische Analysen der Situation in der Arabischen Welt, unter anderem für [[Vorwärts (Deutschland)|vorwaerts.de]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.vorwaerts.de/106716/aegypten_Mubarak_unruhen.html |wayback=20130819083958 |text=Archivierte Kopie }}{{Abrufdatum |1=2024-05-07}}</ref><br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
Jörg Armbruster erhielt am 2. April 1989 für die Redaktion [[Innenpolitik]] den Deutsch-Französischen Journalisten-Preis des [[Saarländischer Rundfunk|Saarländischen Rundfunks]].<br />
<br />
Im Jahr 2004 wurden Jörg Armbruster und [[Arnim Stauth]] für ihre [[Dokumentation]] ''Folter im Namen der Freiheit'' für den [[Deutscher Fernsehpreis|Deutschen Fernsehpreis]] nominiert.<br />
<br />
Jörg Armbruster erhielt im Jahr 2013 den [[Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis]] für Fernsehjournalismus sowie zusammen mit [[Martin Durm]] den von der [[Medienstiftung der Sparkasse Leipzig|Leipziger Medienstiftung]] verliehenen [[Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien]].<ref>{{Internetquelle|url=http://www.leipziger-medienstiftung.de/leipziger-medienpreis/preis-fuer-die-freiheit-und-zukunft-der-medien/alle-preistraeger-2001-2011/preistraeger-2013laureates-2013/preistraeger-2013-joerg-armbruster-und-martin-durmlaureate-2013-joerg-armbruster-and-martin-durm/|titel=Preisträger 2013: Jörg Armbruster und Martin Durm « Medienstiftung der Sparkasse Leipzig|autor=Medienstiftung der Sparkasse Leipzig » Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien|werk=www.leipziger-medienstiftung.de|zugriff=2016-11-09|archiv-bot=2019-04-21 14:06:17 InternetArchiveBot|offline=ja|archiv-url=https://web.archive.org/web/20161109095313/http://www.leipziger-medienstiftung.de/leipziger-medienpreis/preis-fuer-die-freiheit-und-zukunft-der-medien/alle-preistraeger-2001-2011/preistraeger-2013laureates-2013/preistraeger-2013-joerg-armbruster-und-martin-durmlaureate-2013-joerg-armbruster-and-martin-durm/|archiv-datum=2016-11-09}}</ref><br />
<br />
Bei der Verleihung des [[Bayerischer Fernsehpreis|Bayerischen Fernsehpreises]] am 22. Mai 2015 erhielt Jörg Armbruster den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk.<br />
<br />
== Schriften ==<br />
* {{Literatur | Autor=Jörg Armbruster | Titel=Der arabische Frühling: Als die islamische Jugend begann, die Welt zu verändern | Verlag=Westend | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2011 | ISBN=978-3-938060-44-5 }}<br />
* Jörg Armbruster: ''Brennpunkt Nahost. Die Zerstörung Syriens und das Versagen des Westens.'' Westend Verlag, Frankfurt am Main 2013<br />
* {{Literatur | Autor=Jörg Armbruster | Titel=Willkommen im gelobten Land. Deutschstämmige Juden in Israel | Verlag=Hoffmann und Kampe | Ort=Hamburg | Jahr=2016 | ISBN=978-3-455-50417-0 }}<br />
* Jörg Armbruster: ''Die Erben der Revolution: Was bleibt vom Arabischen Frühling?'' Hoffmann und Campe, Hamburg, 2021, ISBN 978-3-455-00941-5<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Jörg Armbruster}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Jörg Armbruster}}<br />
* {{DNB-Portal|1014432294}}<br />
* {{IMDb|nm0035365}}<br />
* [http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/-/id=1895042/vv=teaser-12/nid=1895042/did=11367446/wek3nb/index.html Dramaturgie einer großen Bedrohung], Interview in [[SWR1]]-Leute Ende Mai 2013 ''(Video und Audio, 30 Min.)''<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1014432294|LCCN=no/2011/158077|VIAF=187179602}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Armbruster, Jorg}}<br />
[[Kategorie:Journalist (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Fernsehjournalist]]<br />
[[Kategorie:ARD-Korrespondent]]<br />
[[Kategorie:Auslandskorrespondent]]<br />
[[Kategorie:Kriegsreporter]]<br />
[[Kategorie:Hörfunkmoderator]]<br />
[[Kategorie:Person im Bürgerkrieg in Syrien seit 2011]]<br />
[[Kategorie:Person (Südwestrundfunk)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1947]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Armbruster, Jörg<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Armbruster, Hans Jörg<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Journalist<br />
|GEBURTSDATUM=22. November 1947<br />
|GEBURTSORT=[[Tübingen]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mount_Shasta&diff=256477967Mount Shasta2025-05-30T01:36:41Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt den Berg Mount Shasta; zu der gleichnamigen Ortschaft in Kalifornien siehe [[Mount Shasta (Kalifornien)]].}}<br />
{{Infobox Berg<br />
| BILD = Mount Shasta as seen from Bunny Flat.jpg<br />
| BILDBESCHREIBUNG = Mount Shasta, Blick vom Bunny Flat Trailhead (Mai 2021)<br />
| HÖHE = 4317<br />
| HÖHE-BEZUG = US<br />
| LAGE = [[Siskiyou County]], [[Kalifornien]], [[Vereinigte Staaten]]<br />
| GEBIRGE = [[Kaskadenkette]]<br />
| DOMINANZ = 538<br />
| SCHARTENHÖHE = 2977<br />
| DOMINANZ-BEZUG = [[White Mountain Peak]]<br />
| SCHARTE = Scarface Pass<br />
| BREITENGRAD = 41/24/33/N<br />
| LÄNGENGRAD = 122/11/42/W<br />
| REGION-ISO = US-CA<br />
| TYP = [[Stratovulkan]]<br />
| LETZTE ERUPTION = 1786<br />
| GESTEIN = [[Basaltandesit]], [[Andesit]], [[Dazit]]<br />
| ALTER = [[Mittelpleistozän]] bis [[Holozän]]<br />
| ERSTBESTEIGUNG = 1854 durch [[Elias D. Pierce]]<br />
| BESONDERHEITEN = <br />
}}<br />
<br />
Der '''Mount Shasta''' (in der [[Karok-Sprache]]: „Úytaahkoo“, dt. „Weißer Berg“) ist ein [[Stratovulkan]] im Norden des US-Bundesstaats [[Kalifornien]]. Der gleichnamige Ort [[Mount Shasta (Kalifornien)|Mount Shasta]] mit etwa 3000&nbsp;Einwohnern liegt am Fuß des Berges auf 1100&nbsp;Metern Seehöhe.<br />
<br />
Er ist mit einer Höhe von {{Höhe|4317}} nach dem [[Mount Rainier]] der zweithöchste Berg der [[Kaskadenkette]], der zweithöchste Vulkan der USA, einer der höchsten Berge Kaliforniens und nach Harris<ref name="harris99">Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 99</ref> die höchste [[Landform]] der USA außerhalb [[Alaska]]s. Mit einem Volumen von ca. 350&nbsp;km³ (und einem Durchmesser von ca. 27&nbsp;km) ist der Mount Shasta zudem der Vulkan mit dem größten Volumen innerhalb der Kaskadenkette.<ref name="wk214216">Wood and Kienle: Volcanoes of North America. United States and Canada. Cambridge: Cambridge University Press, 1990, S. 214–216</ref><ref name="howel420">Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932, S. 420</ref> Kein anderer Vulkan der Kaskadenkette hat so viel Eruptionsmaterial zu Tag gebracht wie der Mount Shasta.<ref name="crowley346">Crowley et al.: Analysis of potential debris flow source areas on Mount Shasta, California, by using airborne and satellite remote sensing data. In: Remote Sensing of Environment 87. Issues 2–3, 2003, S. 346</ref> Er ist auch heute noch vulkanisch aktiv. In der Kaskadenkette liegt nur der [[Lassen Peak]] weiter südlich.<br />
<br />
Seit 1976 hat der Berg den Status eines [[National Natural Landmark]]s.<ref>U.S. National Park Service: Mount Shasta. National Natural Landmark, 2004. <https://www.nps.gov/subjects/nnlandmarks/site.htm?Site=MOSH-CA>(Abgerufen am 2020-02-17)</ref> Er liegt innerhalb des [[Shasta-Trinity National Forest]].<br />
<br />
== Geologie, Geomorphologie und Eruptionsgeschichte ==<br />
=== Generelles ===<br />
Der Vulkankörper des Mount Shasta ruht auf Grundgesteinen, deren Oberfläche auf ca. 1100 bis 1400&nbsp;m liegt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um [[Mudstone]]-, [[Schiefer]]- und [[Kalkstein]]-Schichten, welche [[Devon (Geologie)|devonischen]] bis [[Jura (Geologie)|jurassischen]] Alters sind, sowie um [[Quarzit]].<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932, S. 418</ref><br />
<br />
Die außerordentliche Größe des Mount Shasta lässt sich dadurch erklären, dass es sich bei dem Berg um einen aus vier einzelnen Kegeln zusammengesetzten Vulkankomplex handelt. Diese, sich überlappenden, einzelnen Bestandteile können auch heute noch nachvollzogen werden. Jeder dieser Kegel zeigt die Charakteristika eines [[Stratovulkan]]s. Der Löwenanteil des Vulkankörpers besteht aus silikatischem [[Andesit]] bis [[Dazit]] mit einem Anteil von ungefähr 58–64 % SiO<sub>2</sub>. Die Zusammensetzung des Gesteins deutet darauf hin, dass das [[Magma]] aus vergleichsweise tiefen [[Magmakammer|Kammern]] eruptiert wurde. Das Vorhandensein von Dazit zeigt, dass ein Teil des Magmas zumindest eine Zeitlang in höheren Bereichen verweilte.<ref name="wk214216" /> Im Einklang mit der Tatsache, dass der Mount Shasta [[intermediäres Gestein]] produziert, stehen die blockigen Lavaströme, die rund um den Berg zu finden sind.<ref>Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 7</ref><br />
<br />
Die ältesten vulkanischen Gesteine, die auf das Aktivitätszentrum des heutigen Vulkans zurückzuführen sind, sind 593.000 Jahre alt. Bis vor ca. 300.000 bis 380.000 Jahren hatte sich ein Vulkankörper gebildet, der ungefähr die gleichen Ausmaße hatte wie Mount Shasta heute. Zu dieser Zeit kollabierte die gesamte Nordwestflanke des Berges, ein Ereignis, das wahrscheinlich die größte [[gravitative Massenbewegung]] in der geomorphologischen Geschichte des Gebiets der heutigen Vereinigten Staaten darstellt.<ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 102–103</ref> Das dabei bewegte Volumen betrug schätzungsweise 45&nbsp;km³, was dem Zehnfachen dessen entspricht was beim [[Ausbruch des Mount St. Helens 1980#Abrutschen der Nordflanke|Abrutschen der Nordflanke des Mount St. Helens 1980]] bewegt wurde.<ref>Brantley and Glicken: Volcanic Debris Avalanches: Earthquakes & Volcanoes. v. 18, n. 6, 1986, S. 197ff.</ref> Das Material verteilte sich auf eine Fläche von 675&nbsp;km² und der resultierende Ablagerungskörper reicht bis zu 49&nbsp;km weit vom Gipfel des Mount Shasta. Noch heute sind hunderte von kleinen Hügeln und Rücken Anzeiger dieses enormen Ereignisses.<ref>Crandell: Gigantic Debris Avalanche of Pleistocene Age from Ancestral Mount Shasta Volcano, California and Debris-Avalance Hazard Zonation. In: USGS Bulletin 1861, 1989.</ref> Die dadurch entstandene Hohlform im Berg ist danach vollständig von neuerem Eruptionsmaterial gefüllt worden.<ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 103</ref> Von dem ursprünglichen Vulkankörper findet sich heute nur noch ein kleiner Rest auf der Westseite des Berges.<ref name="wk215">Wood and Kienle: Volcanoes of North America. United States and Canada. Cambridge: Cambridge University Press, 1990, S. 215.</ref><br />
<br />
=== Primäre Kegel ===<br />
[[Datei:Mt. Shastina, CA, North Face 8-28-13 (10070690295).jpg|miniatur|Shastina]]<br />
Am Mount Shasta lassen sich vier primäre Ausbruchskanäle differenzieren, die jeweils mit einem Vulkankegel assoziiert sind: Sargents Ridge, Misery Hill, Shastina und Hotlum.<br />
* Sargents Ridge ist mit ca. 250.000 Jahren der älteste Kegel und seine Produkte sind heute hauptsächlich auf der Südseite des Vulkankörpers sichtbar.<br />
* Misery Hill wurde vor rund 130.000 Jahren gebildet.<ref name="wk215" /> Er bildet heute einen großen Teil des oberen Teils des Berges und ruht auf der ehemaligen Nordflanke von Sargents Ridge.<br />
* Shastinas Alter beläuft sich auf ca. 9.700 bis 9.400 Jahre. Seine Entstehung mag zeitlich mit der von Hotlum überlappen, wobei Shastina ein wenig älter erscheint. Der Kegel ist im heutigen Landschaftsbild als charakteristischer Sekundärkegel im Westen des Gipfelaufbaus leicht erkennbar (siehe Titelfoto rechts) und erreicht eine Höhe von ca. 3.790 m.<ref name="howel420" /> Er besteht hauptsächlich aus [[Pyroxengruppe|pyroxenreichem]] Andesit.<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August, 1932, S. 427</ref> Seine Hänge sind recht steil und werden von Schutt multipler Lavadom-Kollapse bedeckt. Wiederholte pyroklastische Ströme haben an seiner Westflanke eine Schlucht erodiert („Diller's Canyon“).<ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 104f.</ref> An den unteren Hangbereichen traten mehrfach hochvolumige Lavaströme blockiger Natur aus.<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932, S. 428</ref> Wäre Shastina ein eigenständiger Berg, so wäre er der vierthöchste Gipfel der Kaskadenkette (hinter Mount Rainier, Mount Rainiers Liberty Cap und Mount Shasta selbst).<ref>Selters, A. & Zanger, M.: The Mount Shasta Book (3rd ed.). Wilderness Press. ISBN 978-0-89997-404-0. 2006</ref><br />
* Hotlum („steiler Felsen“ in der Sprache der [[Wintun]]-Indianer)<ref>Zanger: Mt. Shasta. History, Legend & Lore. Berkeley, California: Celestial Arts, 1992, S. 46</ref> bildet den heutigen Gipfelbereich sowie die Nord- und Nordwesthänge des Berges, welche von mächtigen andesitischen Lavaströmen charakterisiert sind. Der Gipfel selbst ist ein erodierter, silikatischer Lavadom.<ref name="harris99" /><ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 106</ref> Hotlum ist der einzige Kegel der in den vergangenen 3.500 Jahren aktiv war. Der Hauptkrater hat einen Durchmesser von ca. 800&nbsp;m und wird von fünf sich überlappenden Lavadomen ausgefüllt, deren bildendes Material einen hohen Pyroxen- und Hornblendeanteil hat.<ref>Crandell and Nichols: Volcanic hazards at Mount Shasta, California. U.S. Geological Survey, Department of the Interior, 1987, S. 13</ref> Nahe dem Gipfel befinden sich kleine [[Fumarole]]n. Die austretenden Gase haben eine Temperatur von ca. 84&nbsp;°C. Die allgemeine Aktivität der Fumarolen erscheint abnehmend.<ref>Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 27f.</ref><ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 107</ref> Ebenfalls nahe am Gipfel befindet sich eine saure heiße Quelle. Die Temperatur des austretenden Wassers variiert zwischen 72 und 85&nbsp;°C.<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August, 1932, S. 428f.</ref><br />
<br />
Jeder der vier primären Kegel wurde auf ähnliche Weise gebildet. Auffällig ist, dass deren Entwicklungsdauer jeweils relativ kurz war (einige hundert oder tausend Jahre). Dabei waren die Ausbildung von dazitischen Lavadomen, Schlackekegeln und pyroklastische Ströme die tragenden Prozesse. Lavaströme traten vor allem an den Seiten der Schlackekegel auf.<ref name="miller3">Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 3</ref><br />
<br />
Nur zwei der Kegel wurden von glazialer Erosion im Pleistozän überformt (vgl. unten).<ref name="crowley346" /><br />
<br />
=== Sekundäre Kegel ===<br />
Neben den oben aufgeführten Hauptkegeln gibt es an Shastas Hängen und der näheren Umgebung untergeordnete Dome und Kegel. Viele dieser liegen entlang in zweier Spalten, eine in Nord-Süd- und eine in Ost-West-Richtung verlaufend, ein Umstand, der Howel<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932</ref> dazu bewog, die Entstehung der Aktivitätszentren diesen zuzuschreiben. Die auffallendste dieser sekundären Landformen stellt Black Butte dar, ein fast vollkommen symmetrischer Lavadom westlich Mount Shastas.<ref name="miller3" /> Er erhebt sich ca. 760&nbsp;m über seine direkte Umgebung und erreicht eine absolute Höhe von ca. 1930 m.<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932, S. 421 u. 428</ref> Seine Entstehung erfolgte im Holozän. Andere Dome und Schlackekegel an Shastas Flanken sind u.&nbsp;a. Bear, Black und Red Butte. Besonders viele, namenlose, Schlackekegel und Dome liegen entlang der Nord-Süd-Achse des Berges.<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932, S. 422ff.</ref><br />
<br />
=== Prominente Lavaströme ===<br />
Mit der Bildung von Shastas Kegeln sind mehrere Lavaströme assoziiert. Viele von ihnen wurden nicht direkt an den Kegelspitzen, sondern unterhalb davon eruptiert.<ref>Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 9 und 29</ref> Die wichtigsten davon sind:<br />
* Lava Park Flow: Er hat seinen Ursprung neun Kilometer vom heutigen Gipfel und bewegte sich die nordwestliche Flanke hinunter. Er ist bis zu 110&nbsp;m dick und ca. 9.500 Jahre alt. Er besitzt eine sehr raue Oberfläche.<ref name="harris100">Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 100</ref><ref>Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 9</ref><br />
* Military Pass Flow: Dieser Lavastrom befindet sich auf der nordöstlichen Seite des Berges. Er ist neun Kilometer lang und an seiner Front 145&nbsp;m dick. Damit ist er der mächtigste Lavastrom am Mount Shasta. Er nahm am Gipfelkegel seinen Ursprung und ist der jüngste Lavastrom am Berg.<ref name="harris100" /><br />
<br />
=== Bedeutende Tephralagen ===<br />
Während des Holozäns hat Mount Shasta nur selten bedeutende Mengen an [[Tephra]] produziert. Nach Hoblitt et al.,<ref>Hoblitt et al.: Eruptive Histories and Volcanic Hazards Assessments at Select Cascade Range Volcanoes. Excerpts from: Hoblitt et al. (1987): Volcanic Hazards with Regard to Siting Nuclear-Power Plants in the Pacific Northwest: U.S. Geological Survey Open-File Report 87-297, 1987.</ref> and Miller<ref>Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 20</ref> wurden nur zwei erwähnenswerte Lagen geringen Volumens identifiziert. Alle Autoren erwähnen dabei eine Eruption vor 9.700 Jahren, die die heute unter Alpinisten bekannte Tephralage „Red Banks“ produziert hat. Diese stellt unter Geomorphologen einen beliebten Marker für das Holozän dar<ref name="harris99" /> und besteht aus stark oxidiertem, teilweise zusammengebackenem Dazit und daziitisch-andesitischem Bims.<ref>Wood and Kienle: Volcanoes of North America. United States and Canada. Cambridge: Cambridge University Press, 1990, S. 216</ref> Die dafür verantwortliche Eruption hatte ein Volumen von ungefähr 0,1&nbsp;km³ und ihre Ablagerungen bedecken eine Fläche von 350&nbsp;km².<br />
<br />
=== Pyroklastische Ströme ===<br />
Ablagerungen [[Pyroklastischer Strom|pyroklastischer Strömen]] finden sich heute auf jeder Seite des Berges. Black Butte, Shastina and Hotlum waren diesbezüglich besonders produktiv.<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932, S. 11</ref><ref>Hoblitt et al.: Eruptive Histories and Volcanic Hazards Assessments at Select Cascade Range Volcanoes. Excerpts from: Hoblitt et al. (1987): Volcanic Hazards with Regard to Siting Nuclear-Power Plants in the Pacific Northwest: U.S. Geological Survey Open-File Report 87-297, 1987.</ref><ref name="miller35">Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 35</ref> Wiederholte Ströme haben am Shastina-Kegel den Diller Canyon geformt und dabei eine Distanz von bis zu 18&nbsp;km vom Krater erreicht.<ref>Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 17</ref> Eine kleine Übersicht der vergangenen Ereignisse kann in Miller gefunden werden.<ref name="miller35" /><br />
<br />
=== Aktivität im Holozän und aktuelle Überwachung ===<br />
In den vergangenen 10.000 Jahren ist der Mount Shasta mindestens 13-mal ausgebrochen, achtmal innerhalb der letzten 4.500 Jahren und dreimal in den vergangenen 750 Jahren.<ref name="miller41">Miller: Potential Hazards from Future Eruptions in the Vicinity of Mount Shasta Volcano, Northern California. Washington: United States Government Printing Office, 1980, S. 41</ref><ref>Crandell and Nichols: Volcanic hazards at Mount Shasta, California. U.S. Geological Survey, Department of the Interior, 1987, S. 3</ref> Nur Mount St. Helens ist im Holozän häufiger ausgebrochen als Mount Shasta.<ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 403</ref> Diese Eruptionen traten nicht in regelmäßigen Abständen auf, sondern gehäuft in durch ruhigen Zeitabschnitte (bis zu 2.000 Jahre) getrennten Aktivitätsperioden.<ref name="miller41" /> Der letzte [[Vulkanausbruch|Ausbruch]] fand wahrscheinlich im Jahre 1786 statt. Dieser wurde unter Umständen von [[Jean-François de La Pérouse]] beobachtet.<ref>{{Cite web|url=https://www.scientificamerican.com/article/californias-mount-shasta-loses-a-historical-eruption/|title=California’s Mount Shasta Loses a Historical Eruption|first=Jennifer|last=Leman|website=Scientific American|accessdate=2019-11-27|language=en-US}}</ref><ref>{{cite web|url=http://www.siskiyous.edu/shasta/bib/B4.htm |title=Early Exploration: Lapérouse Expedition, 1786, (Lapérouse, contrary to legend, did not see Mount Shasta in eruption in 1786) |publisher=siskiyous.edy |accessdate=2007-04-27 |url-status=dead |archiveurl=https://web.archive.org/web/20070610133504/http://www.siskiyous.edu/shasta/bib/B4.htm |archivedate=2007-06-10 |df=dmy|language=en-US}}</ref><ref>Zanger: Mt. Shasta. History, Legend & Lore. Berkeley, California: Celestial Arts, 1992, S. 13f.</ref> Eine [[Radiokarbonmethode|Radiokarbondatierung]] hat einen Zeitpunkt der letzten Eruption vor ca. 200 Jahren bestätigt.<ref name="harris99" /> Eine leichte Dampferuption fand möglicherweise im Jahre 1855 statt. Die Präsenz von Fumarolen am Gipfel (vgl. oben) könnte ein Anzeiger für sich immer noch unter dem Berg befindendes Magma sein.<ref name="miller41" /><ref>Crandell and Nichols: Volcanic hazards at Mount Shasta, California. U.S. Geological Survey, Department of the Interior, 1987, S. 3</ref><br />
<br />
Die Aktivität des Mount Shasta wird mittels [[Seismograph]]en überwacht.<ref>Iwatsubo et al.: Measurements of slope distances and zenith angles at Newberry and South Sister volcanoes, Oregon, 1985–1986: USGS Open File Report 88-377, 1998. {{Internetquelle|url=https://www.usgs.gov/volcanoes/mount-shasta |titel=Mount Shasta | sprache=en-US | hrsg=USGS California Volcano Observatory | abruf=2025-05-03}}</ref><br />
<br />
== Rezente und pleistozäne Vergletscherung ==<br />
Die Gipfelregion beherbergt fünf [[Gletscher]]. Neben den Hotlum, Wintun und Mud Creek Glaciers auch den größten Kaliforniens, den Whitney Glacier. Keiner von ihnen reicht unter ca. 2.900 m. Sie stellen keine Überreste der pleistozänen Vergletscherung dar, sondern ihre Entstehung ist zeitlich in das [[Holozän]] zu stellen.<br />
<br />
Während des Pleistozäns war der Vulkan stark vergletschert: [[Kar (Talform)|Kare]] auf der Süd- und Südostseite und [[Moräne]]n in den Ausläufern sind Zeugen dafür.<ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 107</ref> Der Kegel (siehe oben) Sargents Ridge wurde während der Illinoischen und Wisconsischen Vereisungsphase stark erodiert, Misery Hill nur während der Wisconsischen.<ref name="wk215" /><ref>Harris: Fire mountains of the west. The Cascade and Mono Lake volcanoes. Missoula, MT: Mountain Press Publishing Company, 2005, S. 103</ref> Da die Eruptionszentren Shastina und Hotlum aus dem Holozän stammen, konnten die entsprechenden Kegel ihre Form bis heute mehr oder wenig erhalten.<br />
<br />
== Hydrologie ==<br />
Da der Mount Shasta als Berg relativ isoliert steht, ist er das Zentrum eines fast radialen Flusssystems. Drei regional bedeutende Flusssysteme entwässern die Flanken des Vulkankomplexes: Der [[Shasta River]] im Nordwesten, der [[Sacramento River]] im (Süd-)Westen und der McCloud River im Osten.<ref name="miller3" /> Die unteren Bereiche des Berges werden vielerorts durch von Muren und pyroklastische Strömen abgelagertem Material gebildet.<ref>Hoblitt et al.: Eruptive Histories and Volcanic Hazards Assessments at Select Cascade Range Volcanoes. Excerpts from: Hoblitt et al., (1987): Volcanic Hazards with Regard to Siting Nuclear-Power Plants in the Pacific Northwest: U.S. Geological Survey Open-File Report 87-297, 1987, S. 1</ref><ref name="miller3" /> Diese Ablagerungen haben eine Neigung von nur ca. 5°<ref>Howel: Mount Shasta, A Cascade Volcano. In: Repr. Fr. Jour. of Geology July – August 1932, S. 421</ref> und werden von Partikeln recht großer [[Korngröße]]n gebildet, weshalb viele Bäche, die weiter oben am Berg entspringen, in den unteren Bereichen versickern.<br />
<br />
== Alpinismus ==<br />
=== Besteigungsgeschichte ===<br />
Die Erstbesteigung gelang am 14. August 1854 Elias D. Pierce.<ref>Mazariegos: Mount Shasta. Charleston SC, Chicago IL, Portsmouth NH, San Francisco CA: Arcadia Publishing 2007, S. 39</ref> Die ersten Frauen am Gipfel waren Mary A. White, Harriet Catherine Eddy, Mary (Campbell) McCloud, Ann A. Lowery und Susan (Hodgeboom) Gage.<ref>Mazariegos: Mount Shasta. Charleston SC, Chicago IL, Portsmouth NH, San Francisco CA: Arcadia Publishing 2007, S. 45</ref><br />
Im Jahr 1998 gelang es Robert Webb, den Gipfel innerhalb von 24 Stunden sechsmal zu erklimmen. Er bewältigte dabei insgesamt 11.500 Höhenmeter, was einen Weltrekord darstellte.<ref> https://fastestknowntime.com/fkt/robert-webb-mt-shasta-ca-1985-07-05 (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><ref name = "spiegel">Kaliforniens Mount Shasta. Der Vulkan ruft. https://www.spiegel.de/reise/fernweh/kaliforniens-mount-shasta-der-vulkan-ruft-a-200723.html (Abgerufen am 2020-03-28)</ref><br />
<br />
Im Schnitt sterben zwei Personen im Jahr am Berg und nur die Hälfte der 12.000 Personen, die eine Besteigung versuchen, erreicht den Gipfel.<ref name = "spiegel" /><br />
<br />
=== Heutige Normalwege ===<br />
Auf den Mount Shasta gibt es heute eine Vielzahl an dokumentierten und teils ausgetretenen Wegen. Normalerweise benötigt man für Auf- und Abstieg zwei Tage:<br />
==== Südwestseite ====<br />
[[Datei:Mount Shasta as seen from Heart Lake in September 2020.jpg|miniatur|Mount Shasta von Südwesten aus gesehen (September 2020)]]<br />
* Avalanche Gulch: Die beliebteste Route auf den Gipfel verläuft durch die Avalanche Gulch genannte Hohlform auf der Südwestseite des Berges. Sie beginnt am Wandererparkplatz Bunny Flat (ca. 2120&nbsp;m).<ref>Mount Shasta Avalanche and Climbing Information. Bunny Flat. https://www.shastaavalanche.org/trailhead/bunny-flat (Abgerufen am 2020-03-25)</ref> Schnell wird die Hütte des [[Sierra Club]]s („Horse Camp“) und der angeschlossene Zeltplatz auf ungefähr 2410&nbsp;m erreicht. Anschließend gelangt man über steile Spitzkehren zum See Helen Lake (3180&nbsp;m), wo im Rahmen der typischen Zweitagestour normalerweise gezeltet wird. Den anspruchsvollsten Teil des Weges stellt das Steilstück oberhalb des Sees dar, an dessen Ende die sogenannten Red Banks (3960&nbsp;m) überwunden werden müssen. Dies stellt aufgrund der Steilheit und des oft vorhandenen Schnees die technische Schlüsselstelle auf der Avalanche Gulch Route dar. Nach den Red Banks geht man auf flacherem Gelände auf den Misery Hill Kegel.<ref> https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/avalanche-gulch (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
* Casaval Ridge: Der Weg über die Casaval Ridge ist steiler, technischer und ausgesetzter als die Avalanche Gulch Route und zweigt nahe Horse Camp von diesem ab. Er wird am besten begangen, wenn viel Schnee liegt. Übernachtet wird gerne am oberen Ende des Giddy Giddy Gulch (2990&nbsp;m). Die Route erreicht den Gipfelaufbau nördlich der Red Banks.<ref> https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/casaval-ridge (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
* Cascade Gulch: Diese Route bietet sich an, wenn man sowohl Shastina als auch den Hauptgipfel erreichen möchte. Die Route verläuft durch den Graben zwischen diesen beiden Kegeln.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/cascade-gulch (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
* Green Butte Ridge: Diese Route folgt dem Grat, der die Avalanche Gulch östlich begrenzt. Aufgrund der relativen Lawinensicherheit im unteren Teil ist sie im Winter sehr beliebt, aber sehr windexponiert. Auf ca. 3660&nbsp;m vereinigt sich der Grat mit Sargents Ridge.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/green-butte-ridge (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
* Sargents Ridge: Dieser Weg im unteren Teil über den Grat östlich von Green Butte Ridge. Er erfordert kein großes technische Können, ist aber ausgesetzt. Er wird am besten in der ersten Hälfte der Besteigungssaison begangen.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/sargents-ridge (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
* West Face: Der Weg über die Westflanke ist ähnlich einfach wie die Standardroute durch die Avalanche Gulch, allerdings etwas länger. Von der Sierra Club Hütte quert man nach Norden. Auf ungefähr 2800&nbsp;m finden sich gute Möglichkeiten für ein [[Biwak]]. Anschließend verläuft die Route gerade durch die auffällige Runse in der Westflanke. Die Route empfiehlt sich besonders am Anfang der Besteigungssaison, wenn noch genug Schnee liegt.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/west-face (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
<br />
==== Ostseite ====<br />
* Clear Creek: Aus technischer Sicht ist diese Route die einfachste auf den Mount Shasta, ist aber vergleichsweise lang. Frisches Wasser und Zeltmöglichkeiten befinden sich auf ca. 2620&nbsp;m<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/clear-creek (Abgerufen am 25. März)</ref><br />
* Hotlum/Wintun Snowfield: Dieser Weg verläuft über das ganzjährige Schneefeld zwischen den Hotlum und Wintun Gletschern. Gestartet wird am Wanderparkplatz Brewer Creek. Oberhalb der [[Baumgrenze]] wird es schnell steil. Biwakplätze findet man auf ca. 3000&nbsp;m. Die Schlüsselstelle befindet sich am sog. “Ship Rock” auf 4020&nbsp;m.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/hotlumwintun-snowfield (Abgerufen am 25. März 2020)</ref><br />
* Wintun Glacier: Die Route verläuft über den Wintungletscher und ist dem erfahrenen Gletschergänger vorbehalten.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/wintun-glacier (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
<br />
==== Nordseite ====<br />
[[Datei:North face of Mount Shasta at sunset-2175.jpg|miniatur|600px|Die Nordseite von Mount Shasta im Abendlicht, Januar 2022]]<br />
* Bolam/Whitney Ridge: Eine relative selten begangene Route, die nicht oft gute Bedingungen bietet. Vom untere Ende des Bolam Glaciers traversiert man auf eine Rampe links des Whitney Glaciers.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/bolamwhitney-ridge (Abgerufen am 25. März 2020)</ref><br />
* Bolam Glacier: Eine einfache Gletschertour. Man startet vom Wandererparkplatz Northgate. Nach einem halben Tag erreicht man den Gletscher. Hier kann man auch zelten.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/bolam-glacier (Abgerufen am 25. März 2020)</ref><br />
* Hotlum/Bolam Ridge: Vergleichsweise anspruchsvolle Tour. Man startet am Northgate Wanderparkplatz. Zelten kann man an der Baumgrenze oder bei ca. 3050&nbsp;m, wo es auch Wasser gibt. Oberhalb folgt man der Seitenmoräne zu einer Rampe, auf der man leicht bis auf 3990&nbsp;m gelangt. Steiles Gelände führt dann über den Bolam Gulley und am Grat auf den Nordgipfel. Von hier verfolgt man den Grat zum Hauptgipfel.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/hotlumbolam-ridge (Abgerufen am 28. März 2020)</ref><br />
* Hotlum Glacier: Vergleichsweise selten begangen und erfahrenen Alpinisten vorbehalten. Start am Wandererparkplatz Brewer Creek. Biwakiert werden kann am Fuß des Gletschers. Da der Hotlum Glacier überquert wird, handelt es sich um eine richtig Hochtour, während derer Gletscherspalten überwunden werden müssen. Je höher man kommt, desto schwieriger wird die Routenfindung. Wird am besten im Herbst begangen.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/hotlum-glacier (Abgerufen am 28. März 2020)</ref><br />
* Whitney Glacier: Auch auf diese Tour startet man vom Northgate Wandererparkplatz. Über den Bolam Glacier erreicht man den Whitney Glacier. Im unteren Teil des Gletschers ist die Routenfindung schwierig, weiter oben besteht Steinschlaggefahr.<ref>https://www.shastaavalanche.org/general-route-description/whitney-glacier (Abgerufen am 28. März 2020)</ref><br />
<br />
Es gibt momentan keine Quotenregelung, was die Anzahl der Besteigungen angeht. Dennoch müssen Bergsteiger eine Besteigungserlaubnis und einen „Wilderness permit“ für Übernachtungen in der Wildnis einholen. Diesen kann man entweder in den Rangerstationen in Mount Shasta oder McCloud erhalten oder sich an den Wandererparkplätzen selbst ausstellen.<ref>http://www.fs.usda.gov/detail/stnf/home/?cid=stelprdb5353013 (Abgerufen am 2020-03-25)</ref><br />
<br />
== Religiöse Bedeutung ==<br />
Verschiedene religiöse Gruppen sehen in dem Berg einen spirituell bedeutenden Ort.<ref>Zanger: Mt. Shasta. History, Legend & Lore. Berkeley, California: Celestial Arts, 1992, S. 89–105</ref> Für die in der Gegend ansässigen Indianer – vor allem die gleichnamigen [[Shasta]], für [[Klamath (Volk)|Klamath]], [[Karok]] und [[Achumawi]] – war der Berg schon vor langer Zeit ein [[heiliger Berg|heiliger Ort]]. Seit dem späten 20. Jahrhundert wird der Berg auch von [[New Age|New-Age]]-Anhängern, UFO- und [[Bigfoot]]- und [[Reptiloide]]n-Gläubigen als besondere Lokalität betrachtet. Nach einem anderen Mythos beherbergt das Innere des Berges Überlebende des Untergangs von [[Lemuria]].<ref>https://roadsandkingdoms.com/2015/magic-mountain/ (Abgerufen am 2020-03-29)</ref><br />
<br />
== Bildgalerie ==<br />
<gallery><br />
MtShasta aerial.JPG|Luftaufnahme (2006)<br />
Shasta oli 2014004 lrg.jpg|Aufnahme von [[Landsat 8]] (2014)<br />
Mount Shasta, Lake Siskiyou, SW view.jpg|Blick vom Lake Siskiyou (2024)<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{GVP|323010}}<br />
* [http://www.siskiyous.edu/shasta/geo/pro.htm Geologische Prozesse]<br />
* [http://www.mountshasta.com/ MountShasta.com]<br />
* [http://www.summitpost.org/mountain/rock/150188/mount-shasta.html Mount Shasta auf summitpost.org] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Vulkane der Cascade Range}}<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4298811-1|VIAF=146585078}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Shasta, Mount}}<br />
[[Kategorie:Berg in der Kaskadenkette]]<br />
[[Kategorie:Berg in Nordamerika]]<br />
[[Kategorie:Berg in Kalifornien]]<br />
[[Kategorie:Schichtvulkan]]<br />
[[Kategorie:National Natural Landmark]]<br />
[[Kategorie:Siskiyou County]]<br />
[[Kategorie:Vulkan in den Vereinigten Staaten]]<br />
[[Kategorie:Geologie Amerikas]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flughafensicherheit&diff=256477960Flughafensicherheit2025-05-30T01:35:02Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Flughafenkontrolle.jpg|mini|Kontrolle am [[Flughafen Berlin-Schönefeld]]]]<br />
[[Datei:16-07-06-Röntgenbild-RR2 0440.jpg|mini|Röntgenbild am Flugplatz (Stativ, Geldbörse, Kamera)]]<br />
[[Datei:16-11-16-Glasgow Airport-RR2 7321.jpg|mini|Schaukasten mit erlaubten und verbotenen Flüssigkeiten am [[Flughafen Glasgow]]]]<br />
Unter '''Flughafensicherheit''' versteht man alle Maßnahmen, die der Vorbeugung gegen [[Verbrechen]], insbesondere [[Terrorismus|Terroranschläge]] auf einem [[Flughafen]], also am Boden, dienen. Da sich eine große Zahl von Personen auf relativ geringem Raum aufhalten, sind Flughäfen ein potenzielles Ziel für den [[Terrorismus]]. Die meisten großen Flughäfen haben eigene [[Sicherheitskräfte]], die von [[Polizei]]beamten unterstützt werden. In einigen Ländern schützen [[paramilitär]]ische Kräfte oder [[Soldat]]en die Flughäfen vor Bedrohungen.<br />
<br />
Die Flughafensicherheit ist ein Teilbereich der [[Luftsicherheit]], bei der es allgemein um die Verhinderung terroristischer oder anderer krimineller Einwirkungen auf die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs geht.<br />
<br />
Hiervon abzugrenzen sind die Begriffe [[Flugsicherheit]], also im weitesten Sinne die Verhinderung von Flugunfällen, und [[Flugsicherung]], das ist die Regelung der Verkehrsabläufe im Luftraum.<br />
<br />
Zur Gewährleistung der Sicherheit in der [[Zivilluftfahrt]] schreibt die [[International Civil Aviation Organization|Internationale Zivilluftfahrtorganisation]] (ICAO) den verschiedenen Luftfahrtorganisationen, wie den [[Flughafenbetreiber]]n, die Anwendung von [[Sicherheitsmanagementsystem]]en (SMS)<ref name="ICAO">{{Webarchiv |url=http://www2.icao.int/en/ism/Guidance%20Materials/DOC_9859_FULL_EN.pdf |text= |wayback=20120324063818}}, Safety Management Manual (SMM), ICAO Doc 9859, ISBN 978-92-9231-295-4, 2009</ref> vor.<br />
Die Grundidee des SMS ist, Sicherheit als Führungsaufgabe zu verstehen, d.&nbsp;h. latente Gefahren proaktiv zu erkennen, um ihnen frühzeitig vorzubeugen (vgl. auch die ACRP Reports „Safety Management Systems for Airports“<ref name="ACRP 1">[http://onlinepubs.trb.org/onlinepubs/acrp/acrp_rpt_001.pdf] (PDF; 1,7&nbsp;MB), ACRP Report 1: "Safety Management Systems for Airports", Volume 1: Overview, Transportation Research Board, Washington, D.C., 2007</ref><ref name="ACRP 2">[http://aviation.osu.edu/SMS/Content/Pdfs/ACRP%20SMS%20Guidebook.pdf]{{Toter Link |url=http://aviation.osu.edu/SMS/Content/Pdfs/ACRP%20SMS%20Guidebook.pdf |date=2018-04}}<br />
ACRP REPORT 1: “Safety Management Systems for Airports”, Volume 2: Guidebook,<br />
Transportation Research Board, Washington, D.C., 2009</ref>).<br />
<br />
== Gesetzliche Grundlagen ==<br />
Nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terroranschlägen am 11. September 2001]] wurde die Verordnung (EG) 2320/2002 eingeführt. Damit sollte es Terroristen durch neue Sicherheitsvorkehrungen unmöglich werden, in ein Flugzeug einzudringen. Beispielsweise unterteilt man Flughäfen in bestimmte Sicherheitsbereiche, deren Zutritt streng kontrolliert wird. Auch die Kontrolle von Fluggästen und Handgepäck wurde verstärkt und die Mindestanforderungen an die Ausrüstung wurden genau geregelt. Außerdem sind Mitgliedsstaaten und Flughäfen zur Erstellung eigener Sicherheitsprogramme verpflichtet.<br />
<br />
In Deutschland sind die Maßnahmen zur Luftsicherheit durch Bundesgesetz geregelt.<br />
Seit dem 15. Januar 2005 gilt ein spezielles [[Luftsicherheitsgesetz]] (LuftSiG).<br />
Die wesentlichen präventiven Aufgaben, die die Flughafensicherheit betreffen, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />
<br />
* § 5 LuftSiG bestimmt die Aufgaben und Kompetenzen der Luftfahrtbehörden, darunter die Durchsuchung der Passagiere und des Gepäcks.<br />
* § 7 LuftSiG regelt das Verfahren der Zuverlässigkeitsüberprüfung, dem sich jeder deutsche Bürger, nicht aber Bürger anderer Länder, unterziehen muss, der aktiv am Luftverkehr teilnehmen will und zusätzlich alle, die sich in sicherheitsrelevanten Flughafenarealen bewegen wollen. Die Zuverlässigkeitsüberprüfung ist auf Kosten der beantragenden Person regelmäßig zu wiederholen. Diese Regelung widerspricht aber nach Ansicht der EU-Kommission europäischen Recht, der BRD wurde eine Frist gesetzt, um diese Regelung zurückzunehmen, bevor Anklage beim Europäischen Gerichtshof erhoben wird<ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/commission/presscorner/home/en |titel=Press corner |sprache=en |abruf=2022-06-25}}</ref>.<br />
* § 8<ref>{{Internetquelle|url=https://www.gesetze-im-internet.de/luftsig/__8.html|titel=§ 8 LuftSiG - Einzelnorm|zugriff=2017-06-30}}</ref> LuftSiG regelt die Eigensicherungspflichten der Flughafenbetreiber (umgangssprachlich: „Flughafensicherheit“)<br />
<br />
== Historische Entwicklung ==<br />
Als Ende der sechziger Jahre international vermehrt [[Flugzeugentführung]]en vorfielen, drängte die Bundesregierung zu vorbeugenden Maßnahmen. Eine gesetzliche Grundlage gab es damals aber noch nicht. Die [[Landshut-Entführung]] 1977 erhöhte das Bewusstsein für Luftsicherheit und führte einige Jahre später zum Gesetz der Zivilluftfahrt. Das Gesetz besagte, dass die Kontrolle von Passagieren und Gepäck von den Ländern durchgeführt werden muss, die auch den größten Teil der Kosten zu tragen haben. Die Hauptbestandteile der Kontrollen dürfen nicht an private Unternehmen ausgegliedert werden um hohe Standards zu gewährleisten und Preiswettkämpfe auszuschließen. Seit 1980 werden alle Passagiere und das gesamte Handgepäck durchleuchtet bzw. durchsucht. Nach dem [[Lockerbie-Anschlag]] 1988 wurde der Anteil des kontrollierten Gepäcks fortlaufend erhöht und seit Ende 2002 wird das aufgegebene Gepäck ohne Ausnahmen vollständig überprüft. 1990 führte die Bundesregierung eine Sicherheitsgebühr ein, die Teile der Ausgaben abdecken sollte. Seit 1992 wurde das Outsourcing von [[Sicherheitskontrolle]]n zugelassen, wegen strenger Auflagen konnte privates Sicherheitspersonal aber erst 1995 eingestellt werden. Der Bund übt immer noch einen starken Einfluss aus und stellt hohe Anforderungen. Seit dem versuchten [[Northwest-Airlines-Flug 253|Terroranschlag im Landeanflug auf Detroit]] im Jahr 2009 geriet die Sicherheitskontrolle stärker in den Fokus der Medien. Der Attentäter [[Umar Farouk Abdulmutallab|Umar Farouk]] konnte am Flughafen [[Flughafen Amsterdam Schiphol|Schiphol]] in Amsterdam mit seinem Plastiksprengstoff unbemerkt durch den Metalldetektor gehen. Infolgedessen führte der Flughafen Amsterdam die ersten Körperscanner ein.<br />
<br />
{{Siehe auch|Scanner (Sicherheitstechnik)|Körperscanner}}<br />
<br />
== Umsetzung der Gesetzesvorgaben ==<br />
;Passagier- und Gepäcküberprüfungen:<br />
Bei vielen Flügen wird die Identität der Passagiere, bevor sie an Bord gehen dürfen, durch Passkontrollen überprüft. Bei Flügen innerhalb des [[Schengen-Raum]]s werden die Ausweise jedoch normalerweise (wenn überhaupt) nur durch die Fluggesellschaft kontrolliert. Reisende und [[fliegendes Personal]] werden in Sicherheitsschleusen mit Metalldetektoren auf metallische Gegenstände untersucht und ggf. abgetastet. Das Gepäck und sonstiges Transportgut wird geröntgt, um zu verhindern, dass Waffen oder Sprengstoff an Bord eines Flugzeugs gebracht werden. Auch das [[Handgepäck]] wird kontrolliert; nicht erlaubt sind alle Arten von Waffen und deren Nachahmungen, weitere gefährliche Gegenstände sowie die größere Mengen von Gels und Flüssigkeiten. Unbeaufsichtigte Gepäckstücke werden vom Sicherheitspersonal entfernt und untersucht. Der Schutz vor Manipulationen im Lagerbereich muss sichergestellt sein. Das Gepäck wird nur transportiert, wenn der zugehörige Passagier an Bord des Flugzeugs ist.<ref> {{Webarchiv|text=''Informationen zu Passagier- und Gepäckkontrollen'' |url=http://www.lba.de/DE/Oeffentlichkeitsarbeit/A_Z/A_Z_Kontrollen.html?nn=23206 |wayback=20131203005239}}. Website des Deutschen Bundesamts für Luftfahrt. Abgerufen am 19. Mai 2023</ref><br />
<br />
;Zuverlässigkeitsüberprüfungen:<br />
Bedienstete an Flughäfen, Flugplätzen und bei den Fluggesellschaften, Flugschüler und Mitglieder von Flugsportvereinen, ausgenommen Piloten, die ausschließlich eine Ultraleichtflugzeug- oder Segelfluglizenz besitzen, müssen sich jährlich durch Luftsicherheitsbehörden überprüfen lassen.<br />
Private Sicherheitsfirmen sowie Agenturen für Arbeitnehmerüberlassung werden nach einer ausführlichen Hintergrundüberprüfung zertifiziert und durch Langzeitverträge und Mindestlöhne gebunden. Die größten Agenturen im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung auf Flughäfen sind international über einen Verband organisiert.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ap-agencies.com/ |wayback=20101227023115 |text=''Airport Promotion Agencies''}}. Website des Agenturenverbands APA für Arbeitsüberlassung auf Flughäfen. Abgerufen am 19. Mai 2023.</ref> Personal darf erst eingestellt werden, nachdem die Zuverlässigkeit vom Luftfahrt-Bundesamt durch Anfragen bei verschiedenen Stellen (z.&nbsp;B. Polizeivollzugsbehörde) überprüft wurde.<br />
<br />
Personen, deren Zuverlässigkeit nicht von einer Luftsicherheitsbehörde bestätigt wird, dürfen nicht allgemein zugängliche Bereiche des Flugplatzes nur betreten, wenn sie über eine gültige Zugangsberechtigung (gültiges Flugticket) verfügen und die Kontrollen (Durchsuchung der Person und des Handgepäcks) abgeschlossen sind. Die Aufnahme einer Tätigkeit im Flughafen, auf dem Flugplatz oder in einem Flugzeug ist ihnen nicht erlaubt. Flugzeugcrews (Piloten und Flugbegleiter), Boden- und Sicherheitspersonal, Reinigungskräfte und Warenlieferanten, Transporteure, Beschäftigte bei Bauunternehmen die in sicherheitsrelevante Bereiche des Flughafens fahren müssen, unterliegen einer Zuverlässigkeitsprüfung (§&nbsp;7), und können ihre Tätigkeit ohne positiv verlaufende Zuverlässigkeitsüberprüfung praktisch nicht ausüben. Piloten mit ausländischem Flugschein sind davon jedoch nicht betroffen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.lbv.brandenburg.de/686.htm |wayback=20100715192646 |text=''Zuverlässigkeitsüberprüfung'' |archiv-bot=2025-02-07 09:53:17 InternetArchiveBot }}. Website des Landesamts für Bauen und Verkehr (LBV). Abgerufen am 17. August 2010.</ref><br />
<br />
;Bewachung des gesamten Flughafengeländes und kontrollierter Zugang für Lieferverkehr und Personal.<br />
Flughafengebäude, Flugzeuge und alle wichtigen Anlagen werden durch Maßnahmen wie Alarmanlagen, Videoüberwachung, Umzäunung, Beleuchtung und Bewegungsmelder geschützt. Regelmäßig finden Streifengänge statt, um die Sicherheit am Flughafen zu gewährleisten. Der Zugang von Mitarbeitern zu sicherheitssensiblen Bereichen wird durch Dienstausweis, PIN-Eingabe oder auch biometrischen Verfahren kontrolliert.<br />
<br />
{{Belege}}<br />
Für die Flughafensicherheit in den [[USA]] ist jetzt die [[Transportation Security Administration]] (TSA) des [[Department of Homeland Security]] zuständig. Vor dem 11. September 2001 wurde die Sicherung von privaten Sicherheitsfirmen wahrgenommen und auf Drängen der [[Flughafen]]-Betreiber und [[Fluggesellschaft|Fluglinien]] wurden häufig die billigsten Sicherheitsfirmen bevorzugt. Nicht selten war der am niedrigsten bezahlte Angestellte des Flughafens eine [[Sicherheitsdienst|Sicherheitskraft]].<br />
<br />
;Fracht und Post<br />
In Deutschland gibt es so genannte reglementierte Beauftragte, das heißt Spediteure und Abfertigungsunternehmen, die vom Luftfahrt-Bundesamt zertifiziert werden. Dafür muss eine Sicherheitsdokumentation von Sendungen vorhanden sein, Mitarbeiterschulungen und weitere Maßnahmen zum Schutz der Lufttransportsicherheit. Außerdem gibt es die Regelung der bekannten Versender, die gegenüber den reglementierten Beauftragten eine Sicherheitserklärung abgeben müssen. Daraufhin werden ihre Sendungen als bekannte Fracht behandelt und die Frachtstücke am Flughafen nur noch stichprobenartig kontrolliert.<br />
Für Postsendungen, die in Flugzeugen befördert wird, gelten ähnliche Vorschriften wie für Fracht. Zusätzlich werden bei Expresssendungen die Streckenführung und die Flugzeit der transportierenden Maschine nicht genannt.<br />
<br />
=== Profiling ===<br />
Beim sogenannten „[[Profiling]]“ wird nach Personen mit verdächtigem Verhalten gesucht.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Geminn, Christian: ''Rechtsverträglicher Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Verkehr'', Wiesbaden 2014, ISBN 9783658053529<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Airport security|Flughafensicherheit|3=S}}<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/sicherheitsprobleme-100.html | wayback=20150719010811 | text=Sicherheitsprobleme am Flughafen}} – [[Plusminus]] vom 15. Juli 2015<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Flugplatzinfrastruktur]]<br />
[[Kategorie:Sicherheit in der Luftfahrt]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Paul_Speiser_(Politiker)&diff=256477952Paul Speiser (Politiker)2025-05-30T01:33:40Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Paul Speiser''' (* [[19. Juli]] [[1877]] in [[St. Pölten]], [[Niederösterreich]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/st-poelten-dom/01%252F12/?pg=142 Matricula Online – St. Pölten-Dom, Taufbuch, 1872-1880, Seite 138, Eintrag Nr. 87, 1. Zeile]</ref>; † [[8. November]] [[1947]] in [[Wien]]) war [[österreich]]ischer [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|sozialdemokratischer]] Politiker. Speiser war Abgeordneter zum [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrat]], Mitglied des [[Bundesrat (Österreich)|Bundesrates]] sowie Wiener Stadtrat und von 1945 bis 1947 [[Landesregierung und Stadtsenat Körner I|Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
[[Datei:Paul Speiser-Hof.JPG|mini|Paul-Speiser-Hof, Wien-Floridsdorf]]<br />
Speiser wurde als Sohn eines Buchbindermeisters geboren und absolvierte nach der Volksschule und dem Gymnasium (Unterstufe) die Lehrerbildungsanstalt. Ab 1896 arbeitete Speiser als Unterlehrer im Schuldienst und knüpfte Kontakte zu sozialdemokratischen Lehrern um den Lehrervereinsobmann und späteren Abgeordneten [[Karl Seitz]].<br />
<br />
1901 wechselte Speiser zur Eisenbahnerunfallversicherung und war 1902 bis 1907 nebenberuflich als Redakteur der sozialdemokratischen [[Floridsdorf]]er Wochenzeitung „Der Volksbote“ aktiv. Von 1907 an war Speiser Sekretär des sozialdemokratischen Schulvereins „Freie Schule“, der 1922 mit den [[Kinderfreunde Österreich|Kinderfreunden]] fusionierte.<br />
<br />
Nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurde Speiser 1918 ins Zentralsekretariat der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei berufen. Er war 1918 bis 1934 gewähltes Mitglied des Wiener Gemeinderates und von 1920 an dadurch auch [[Wiener Landtag und Gemeinderat|Abgeordneter zum Wiener Landtag]]. 1919 wurde er in den 30-köpfigen Exekutivausschuss des Gemeinderates, den [[Landesregierung und Stadtsenat Reumann|Stadtrat unter Bürgermeister Jakob Reumann]], berufen. Von den sozialdemokratischen Gemeinderäten wurde er 1920 zum [[Landesregierung und Stadtsenat Reumann|Amtsführenden Stadtrat für Personalangelegenheiten und Verwaltungsreform]] gewählt.<br />
<br />
Speiser hatte diese Funktion auch unter Bürgermeister [[Karl Seitz]] bis zum Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei am 12. Februar 1934 inne (siehe [[Landesregierung und Stadtsenat Seitz I]] bis [[Landesregierung und Stadtsenat Seitz III|Seitz III]]). Er war 1933/34 auch Obmann der Kinderfreunde.<br />
<br />
Vom 1. Dezember 1920 bis zum 20. Mai 1927 war Speiser zudem, vom Wiener Gemeinderat gewählt, Mitglied des [[Bundesrat (Österreich)|Bundesrates]], der zweiten Kammer des Parlaments.<br />
<br />
Am 12. Februar 1934, als der [[Österreichischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg]] ausbrach, wurde Speiser im [[Wiener Rathaus]] verhaftet und mehrere Wochen im [[Anhaltelager Wöllersdorf]] inhaftiert. 1944 wurde er trotz einer schweren Erkrankung von den Nationalsozialisten verhaftet.<br />
<br />
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gehörte Speiser ab April 1945 unter Bürgermeister [[Theodor Körner (Bundespräsident)|Theodor Körner]] wieder Landesregierung und Stadtsenat an und übernahm als amtsführender Stadtrat das Ressort für Städtische Unternehmungen. Speiser, der am 31. Juli 1945 auch zum Wiener Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt worden war, gehörte ab dem 19. Dezember 1945 auch dem Nationalrat an.<br />
<br />
[[Datei:Wiener Zentralfriedhof - Gruppe 14 C - Speiser.jpg|mini|Wiener Zentralfriedhof – Ehrengrab von Paul und [[Wolfgang Speiser]]]]<br />
Am 13. Dezember 1945 wurde er wieder als [[Liste der Abgeordneten zum Wiener Landtag und Mitglieder des Wiener Gemeinderats (5. Wahlperiode)|Mitglied des Gemeinderats und Abgeordneter zum Wiener Landtag]] angelobt. Zudem war Speiser ab 1945 Obmann der Wiener SPÖ und stellvertretender Bundesparteivorsitzender und stand den Kinderfreunden, wie schon 1933/34, 1945/46 als Obmann vor. (Danach wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.)<br />
<br />
Am 14. Februar 1946 wechselte er das Ressort und übernahm als Stadtrat erneut die Verwaltungsgruppe für Personalangelegenheiten, Verwaltungs- und Betriebsreform. Speiser wurde am 21. Juli 1947 [[Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien|ehrenhalber zum Bürger der Stadt Wien]] ernannt.<br />
<br />
Speiser hatte seine öffentlichen Funktionen bis zu seinem Tod am 8. November 1947 inne. Er wurde auf dem [[Wiener Zentralfriedhof]] in einem Ehrengrab (Gruppe 14C, Nr. 14) bestattet.<br />
<br />
1948 wurde die 1929 erbaute [[Gemeindebau|kommunale Wohnhausanlage]] in der Franklinstraße 20 und der Freytaggasse 1–9 und 2–14 (21. Bezirk; Architekten [[Ernst Lichtblau]] und [[Hans Glaser (Architekt)|Hans Glaser]]) [[Paul-Speiser-Hof]] benannt.<br />
<br />
Speiser war verheiratet und Vater von Rechtsanwalt [[Wolfgang Speiser]], der u.&nbsp;a. Direktor der [[Wiener Urania]] wurde.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Wolfgang Speiser]]: ''Paul Speiser und das [[Rotes Wien|Rote Wien]].'' Jugend und Volk, Wien München 1979, ISBN 3-7141-6549-5<br />
* [[Felix Czeike]]: ''Historisches Lexikon Wien.'' Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 262<br />
* {{ÖBL|13|14|15|Speiser Paul|[[Wolfgang Maderthaner|W. Maderthaner]]}}<br />
* Magistrat der Stadt Wien (Hrsg.): ''Der Gemeinderat der Stadt Wien, der Wiener Landtag, der Wiener Stadtsenat, die Wiener Landesregierung 1945–1985.'' Magistratsdirektion, Wien 1986<br />
* Fritz Planer (Hrsg.): ''Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte.'' Planer, Wien 1929, {{ZDB|89077-7}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Parlament-at|01807|Paul Speiser}}<br />
* {{Rwien|speiser-paul|Paul Speiser}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=139433708|LCCN=n/79/124146|VIAF=101174268}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Speiser, Paul}}<br />
[[Kategorie:Abgeordneter zum Nationalrat (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied des österreichischen Bundesrates aus Wien]]<br />
[[Kategorie:Vizebürgermeister (Wien)]]<br />
[[Kategorie:Amtsführender Stadtrat und Mitglied der Landesregierung (Wien)]]<br />
[[Kategorie:Häftling im Anhaltelager Wöllersdorf]]<br />
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Wien)]]<br />
[[Kategorie:Ehrenbürger der Technischen Universität Wien]]<br />
[[Kategorie:SPÖ-Mitglied]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Person (St. Pölten)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1877]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1947]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Speiser, Paul<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Politiker (SDAP), Landtagsabgeordneter, Abgeordneter zum Nationalrat, Mitglied des Bundesrates<br />
|GEBURTSDATUM=19. Juli 1877<br />
|GEBURTSORT=[[St. Pölten]]<br />
|STERBEDATUM=8. November 1947<br />
|STERBEORT=[[Wien]]<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Olivo-ponto-cerebell%C3%A4re_Hypoplasie&diff=256477950Olivo-ponto-cerebelläre Hypoplasie2025-05-30T01:33:16Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox ICD<br />
| 01-CODE = Q04.3<br />
| 01-BEZEICHNUNG = Sonstige Reduktionsdeformitäten des Gehirns<br />
}}<br />
Die '''Olivo-ponto-cerebelläre Hypoplasie (OPCH-Syndrom)''' ist eine sehr seltene [[Erbkrankheit|angeborene]] Form einer [[Pontozerebelläre Hypoplasie|Pontozerebellären Hypoplasie]] mit Krankheitsbeginn bereits im Mutterleibe.<ref name="Leiber">{{bibISBN|3-541-01727-9}}</ref><ref name="Orpha">{{Orphanet|ID=166068 |Name=Pontozerebelläre Hypoplasie Typ 5 |Abruf=}}</ref><br />
<br />
[[Synonyme]] sind: ''Olivopontozerebelläre Hypoplasie, fötale; PCH5; {{enS|Olivopontocerebellar hypoplasia, Fetal-Onset}}''<br />
<br />
Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 2006 von ''Millan S. Patel'' und Mitarbeitern.<ref>M. S. Patel, L. E. Becker, A. Toi, D. L. Armstrong, D. Chitayat: ''Severe, fetal-onset form of olivopontocerebellar hypoplasia in three sibs: PCH type 5?'' In: ''American journal of medical genetics. Part A.'' Bd. 140, Nr. 6, März 2006, S.&nbsp;594–603, [[doi:10.1002/ajmg.a.31095]], PMID 16470708.</ref><br />
<br />
== Verbreitung ==<br />
Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde lediglich eine Familie beschrieben. Die Vererbung erfolgt [[autosom]]al-[[rezessiv]].<ref name="Orpha" /><br />
<br />
== Ursache ==<br />
Der Erkrankung liegen [[Mutation]]en im ''TSEN54''-[[Gen]] auf [[Chromosom 17 (Mensch)|Chromosom 17]] [[Genlocus|Genort]] q25.1 zugrunde.<ref>{{OMIM|610204|Pontocerebellar hypoplasia type 5}}</ref><br />
<br />
== Klinische Erscheinungen ==<br />
Klinische Kriterien sind:<ref name="rd">[https://rarediseases.org/rare-diseases/pontocerebellar-hypoplasia/ Rare Diseases]</ref><br />
Bereits [[intrauterin]] Zeichen von [[Krampfanfall|Krampfanfällen]]<br />
ausgeprägte [[Hypoplasie]] von [[Kleinhirn]] und [[Mittelhirn]]<br />
<br />
== Diagnose ==<br />
In der [[Kernspintomographie]] kann eine [[Dysplasie]] des [[Nucleus olivaris]], der [[Pons]] und des Kleinhirnes, insbesondere des [[Kleinhirnwurm]]es nachgewiesen werden.<br />
<br />
Mittels [[Feinultraschall]] kann eine Verdachtsdiagnose bereits während der [[Schwangerschaft]] gestellt werden.<br />
<br />
== Differentialdiagnose ==<br />
Abzugrenzen sind andere Formen der PCH, insbesondere die PCH4.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Yasmin Namavar, Peter G Barth, Bwee Poll-The, Frank Baas: ''Classification, diagnosis and potential mechanisms in Pontocerebellar Hypoplasia.'' In: ''Orphanet Journal of Rare Diseases.'' 6, 2011, S.&nbsp;50, [[doi:10.1186/1750-1172-6-50]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://ghr.nlm.nih.gov/condition/pontocerebellar-hypoplasia Genetics Home Reference]<br />
<br />
{{Gesundheitshinweis}}<br />
[[Kategorie:Seltene Krankheit]]<br />
[[Kategorie:Erbkrankheit]]<br />
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Kinderheilkunde]]<br />
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Neurologie]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=St%C3%A9phane_Goubert&diff=256477940Stéphane Goubert2025-05-30T01:31:44Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Stéphane Goubert.jpg|thumb|Stéphane Goubert]]<br />
'''Stéphane Goubert''' (* [[13. März]] [[1970]] in [[Montpellier]]) ist ein ehemaliger [[Frankreich|französischer]] [[Radrennfahrer]].<br />
<br />
== Karriere ==<br />
Stéphane Goubert begann seine Profi-Laufbahn 1994. Von 1997 bis 1998 fuhr er für das Team [[Équipe Cofidis]], wechselte dann zu [[Team Polti|Polti]] und zwei Jahre später zu [[R.A.G.T. Semences|Jean Delatour]]. Ab 2004 fuhr er für das französische Team [[Ag2r La Mondiale|AG2R Prévoyance]].<br />
<br />
2005 gewann Goubert die dritte Etappe der [[Vuelta a Castilla y León]], die er als Siebter in der Gesamtwertung abschloss. Ebenfalls den siebten Platz belegte er beim [[Grand Prix d’Ouverture La Marseillaise|GP La Marseillaise]] 2005. An der [[Tour de France]] nahm er zehn Mal teil; seine beste Platzierung im Gesamtklassement war ein 16.&nbsp;Platz [[Tour de France 2009|2009]]. Zum Ende der Saison 2009 beendete er seine Radsportlaufbahn.<br />
<br />
== Erfolge (Auszug) ==<br />
*2005 Sieger 3. Etappe der [[Vuelta a Castilla y León]], Siebter in der Gesamtwertung<br />
*2005 Siebter beim [[Grand Prix d’Ouverture La Marseillaise|Grand Prix de la Marseillaise]]<br />
*2005 Neunter bei der [[Bayern-Rundfahrt]]<br />
*2004 Zweiter Platz bei einer Etappe der [[Route du Sud]]<br />
*2004 Siebter bei einer Etappe der [[Tour du Limousin]]<br />
*2003 Vierter Platz [[Tour du Haut-Var]]<br />
*2002 Vierter Platz Route du Sud<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{radsportseiten|9373}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Goubert, Stephane}}<br />
[[Kategorie:Radsportler (Frankreich)]]<br />
[[Kategorie:Franzose]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1970]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Goubert, Stéphane<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Radrennfahrer<br />
|GEBURTSDATUM=13. März 1970<br />
|GEBURTSORT=[[Montpellier]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=F%C3%BCr_immer_Fr%C3%BChling&diff=256477939Für immer Frühling2025-05-30T01:31:28Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Episode<br />
| Bild = <br />
| Serie = Frühling (Fernsehserie)<br />
| Episode = 1<br />
| Originaltitel = Für immer Frühling<br />
| Produktionsunternehmen = [[UFA Fiction]]<br />
| Produktionsland = [[Deutschland]]<br />
| Premiere = 19. Juni 2011<br />
| Länge = 88<br />
| Originalsprache = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br />
| FSK = 6<br />
| Regie = [[Michael Karen]]<br />
| Drehbuch = [[Natalie Scharf]]<br />
| Produzent =<br />
* [[Nico Hofmann]]<br />
* [[Natalie Scharf]]<br />
| Musik = [[Siggi Mueller]] <br />
| Kamera = [[Jochen Stäblein]]<br />
| Schnitt = [[Barbara von Weiterhausen]]<br />
| Besetzung = <br />
* [[Simone Thomalla]]: Katja Baumann<br />
* [[Michaela May]]: Britta Finkbeiner<br />
* [[Marco Girnth]]: Dr. Mark Weber<br />
* [[Götz Schubert]]: Peter Baumann<br />
* [[Irm Hermann]]: Therese Lechner<br />
* [[Jonas Holdenrieder]]: Tim Lechner<br />
* [[Leslie-Vanessa Lill]]: Danni Lechner<br />
* [[Sabine Oberhorner]]: Inge Lechner<br />
* [[Felix Vörtler]]: Alois Schindlbeck<br />
* [[Jutta Schmuttermaier]]: Maria Schindlbeck<br />
* [[Gabriel Raab]]: Krankenpfleger Max<br />
* [[Eisi Gulp]]: Erwin Huber<br />
* [[Kyra Mladeck]]: Frau Krug<br />
* [[Sarah Camp]]: Verkäuferin<br />
* [[Andreas Giebel]]: Bankdirektor<br />
| Chronologie = ja<br />
}}<br />
<br />
'''Für immer Frühling''' ist ein deutscher Fernsehfilm der [[Frühling (Fernsehserie)|''Frühling''-Fernsehserie]] von [[Michael Karen]]. Er wurde erstmals am 19. Juni 2011 im [[ZDF]] ausgestrahlt und ist der Auftaktfilm zur Serie.<br />
<br />
Die einzelnen Folgen drehen sich um Katja Baumann, gespielt von [[Simone Thomalla]], die aus familiären Gründen ihre Anstellung und ihren bisherigen Wohnort München verlässt, um als Dorfhelferin in dem kleinen bayerischen Dorf Frühling Familien in Notsituationen zur Seite zu stehen. Mit ihrer einfühlsamen Art versucht sie, den Frühling in die Herzen der Menschen zu tragen.<br />
<br />
[[Marco Girnth]] ist in einer wiederkehrenden Rolle als Tierarzt Mark Weber besetzt. Die Haupt-Gaststars dieser Folge sind [[Michaela May]], [[Götz Schubert]], und [[Irm Hermann]]. <br />
<br />
== Handlung ==<br />
Katja Baumann ist eine beliebte Krankenschwester in einem Münchner Krankenhaus. Als sie eines Tages zum Feierabend dem kleinen Tim Lechner begegnet, ahnt sie nicht, dass dies der Beginn eines ganz neuen Lebensabschnitts für sie werden soll. Sie hat gerade ihren gesamten Jahresurlaub bei ihrem Arbeitgeber eingereicht, um mit ihrem Mann Peter auf eine sechswöchige Reise zu gehen. Nachdem dieser anklingen lässt, dass er aus beruflichen Gründen die Reise gern verschieben würde, entscheidet sich Katja spontan, der krebskranken Patientin Inge Lechner zu helfen. Die Frau ist alleinerziehend und hat neben Tim zwei weitere Kinder, die während ihrer Abwesenheit von einer Dorfhelferin betreut werden, mit der die Kinder jedoch nicht klarkommen.<br />
<br />
Als Katja das kleine Dorf ''Frühling'' erreicht, trifft sie auf den Tierarzt Mark Weber, der, gerade aus Leipzig kommend, sich hier niederlassen will. Mit seiner Hilfe findet sie nach längerer Suche zum Hof der Lechners und lernt dort die Dorfhelferin Britta Finkbeiner kennen. Diese berichtet von ihrer abwechslungsreichen Arbeit und über die Probleme, die sie mit den Lechnerkindern hat. Katja hatte Tim bereits kennengelernt, als er seine Mutter im Krankenhaus besuchte. Er fasste schon damals Vertrauen zu ihr und bat sie, bei ihnen zu bleiben. Da Katja das Schicksal der Lechners sehr nahe geht, beschließt sie, ihren Urlaub zu opfern und der Familie beizustehen.<br />
<br />
Dorfhelferin Britta Finkbeiner zeigt sich zunächst skeptisch und auch ein wenig übergangen und zweifelt an Katjas Kompetenz, einen Bauernhof bewirtschaften zu können, doch fügt sie sich Inge Lechners Wunsch und überlässt Katja den Hof und die Kinder. Schnell gelingt es Katja, auch zu der sechzehnjährigen Danni Lechner Zugang zu finden, was Britta Finkbeiner die gesamte Zeit über nicht gelungen war. Katja erkennt das Problem, mit dem das Mädchen sich herumschlägt: Danni fühlt sich von allen verlassen, denn erst verstarb ihr Vater, danach verließ ihre Großmutter den Hof und nun ist sie mit ihrer Angst allein, dass auch ihre Mutter sie für immer verlassen könnte. Inge Lechners Zustand verschlechtert sich nach einer Operation insoweit, als sie ins Koma fällt. <br />
<br />
Zu diesen Sorgen kommen noch finanzielle Schwierigkeiten. So bittet Katja ihren Mann, der Rechtsanwalt ist, für eine rechtliche Absicherung zu sorgen, um eine drohend bevorstehende Zwangsvollstreckung abzuwenden. Außerdem nimmt Katja Kontakt zur Bank auf. <br />
<br />
Bei Katjas Arbeit auf dem Lechnerhof kommt sie erneut mit dem Tierarzt Mark Weber in Kontakt, der ihr Avancen macht. Sie macht ihm jedoch unmissverständlich klar, dass sie nur gute Freunde werden könnten. Trotzdem kümmert er sich nahezu täglich um Katja, den Hof und die Tiere und kann sogar mit einem veterinärmedizinischen Trick die Zwangsvollstreckung und die Pfändung der Tiere verhindern. Katja versucht indessen mit Therese Lechner, der Großmutter der Kinder, in Kontakt zu kommen und redet ihr ins Gewissen. Sie hat Erfolg und die vergrämte Frau wendet sich endlich wieder ihren Enkelkindern zu.<br />
<br />
Während Katja in Frühling und fern von München ist, muss sie bei einer Stippvisite zuhause feststellen, dass ihr Mann Peter sie betrügt. Obwohl er seine Frau um Verzeihung bittet, verlässt sie kurzerhand München für immer und siedelt sich in Frühling an, um dort fortan als Dorfhelferin zu arbeiten. Da Mark Weber in seinem großen Haus einige Zimmer frei hat, mietet sich Katja bei ihm ein.<br />
<br />
== Produktion ==<br />
Die Episode wurde vom ZDF in Zusammenarbeit mit „Seven Dogs Filmproduktion“ und [[teamWorx]] Television & Film produziert und im Rahmen der ZDF-„Herzkino“-Reihe ausgestrahlt. Drehort war unter anderem [[Jachenau]] im Tölzer Land.<ref> {{Webarchiv | url=http://www.toelzer-land.de/filmdrehort-jachenau.html | wayback=20150619044341 | text=''Filmdrehort Jachenau''}} bei toelzer-land.de, abgerufen am 18. Juni 2015.</ref><br />
<br />
== Rezeption ==<br />
=== Einschaltquote ===<br />
Bei der Erstausstrahlung am 19. Juni 2011 wurde ''Für immer Frühling'' in Deutschland von 6,22 Millionen Zuschauern gesehen, was einem Marktanteil von 17,9 Prozent entsprach.<ref name="tittel">[https://www.tittelbach.tv/programm/fernsehfilm/artikel-1475.html ''Für immer Frühling''] Einschaltquote und Filmkritik bei [[tittelbach.tv]], abgerufen am 18. Juni 2015.</ref><br />
<br />
=== Kritik ===<br />
[[Rainer Tittelbach]] von ''[[tittelbach.tv]]'' kam zu der Wertung: „Die Probleme in ,Für immer Frühling‘ bewegen sich zwar auf Wohlfühlfilm-Niveau, aber dieser deutlich als Auftakt zu einer Reihe konzipierte Film von Michael Karen ist im Rahmen des ZDF-Sonntagsfilms durchaus eine willkommene Abwechslung. Auch, weil nicht Christine Neubauer, sondern Simone Thomalla sich im Freistaat Bayern Gummistiefel und Latzhose überstreift. Es war offenbar die Absicht der Produktionsfirmen, nicht zu sehr auf die weißblaue Farbe zu setzen – und so holten Scharf & Co neben Michaela May und Irm Hermann als Ur-Bayerinnen noch Marco Girnth und Götz Schubert mit in dieses muntere Dramolett, das Kinderkram und Krebs, Witz und Warmherzigkeit – präsentiert mit frischem Soundtrack und luftigen Bildern – überraschend gut miteinander koordiniert bekommt. Und am Schliersee ist die Welt plötzlich wieder in Ordnung.“<ref name="tittel"/><br />
<br />
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift ''[[TV Spielfilm]]'' urteilten: „Diese Frau schafft einfach alles, was ihr das Drehbuch an Herausforderungen, Albernheiten und Triefigkeiten zumutet. Kann sie uns die Telefonnummer ihres Motivationstrainers geben?“ Fazit: „Frau T. gibt alles in einer grenzwertigen Story“.<ref>{{TV Spielfilm|4559064|Abruf=2021-12-06}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{IMDb|tt1948561}}<br />
* {{fernsehserien.de|fruehling/folgen/fuer-immer-fruehling-471033}}<br />
* [http://www.superillu.de/show/star-interview-simone-thomalla-die-tatort-kommissarin-hat-jetzt-fruehlingsgefluester ''Star-Interview: Simone Thomalla''] bei superillu.de<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Filme der Frühling (Filmreihe)}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Fur immer Fruhling}}<br />
[[Kategorie:Filmtitel 2011]]<br />
[[Kategorie:Deutscher Film]]<br />
[[Kategorie:Fernsehfilm (ZDF)]]<br />
[[Kategorie:Filmdrama]]<br />
[[Kategorie:Frühling (Fernsehserie)]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gymnocalycium_paediophilum&diff=256477935Gymnocalycium paediophilum2025-05-30T01:30:40Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div><!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --><br />
{{Taxobox<br />
| Taxon_WissName = Gymnocalycium paediophilum<br />
| Taxon_Rang = Art<br />
| Taxon_Autor = [[Friedrich Ritter|F.Ritter]]<br />
| Taxon2_WissName = Gymnocalycium<br />
| Taxon2_Rang = Gattung<br />
| Taxon3_WissName = Trichocereeae<br />
| Taxon3_Rang = Tribus<br />
| Taxon4_WissName = Cactoideae<br />
| Taxon4_Rang = Unterfamilie<br />
| Taxon5_Name = Kakteengewächse<br />
| Taxon5_WissName = Cactaceae<br />
| Taxon5_Rang = Familie<br />
| Taxon6_Name = Nelkenartige<br />
| Taxon6_WissName = Caryophyllales<br />
| Taxon6_Rang = Ordnung<br />
| Bild = Succu Gymnocalycium paediophilum 01.jpg<br />
| Bildbeschreibung = ''Gymnocalycium paediophilum''<br />
}}<br />
<br />
'''''Gymnocalycium paediophilum''''' ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] in der Gattung ''[[Gymnocalycium]]'' aus der Familie der [[Kakteengewächse]] (Cactaceae). Das [[Artepitheton]] ''paediophilum'' bedeutet ‚kinderliebend‘ und bezieht sich auf die zahlreich gebildeten [[Absenker|Kindel]].<br />
<br />
== Beschreibung ==<br />
Das sprossende und gruppenbildende ''Gymnocalycium paediophilum'' hat rundliche bis kurzzylindrische, grüne [[Sprossachse|Triebe]], die bei einem Durchmesser von 5 bis 8&nbsp;Zentimeter eine Wuchshöhe von 10 bis 20&nbsp;Zentimeter erreichen. Die 6 bis 10&nbsp;Rippen sind etwas warzig. Der kräftige Mittel[[Dorn (Botanik)|dorn]] ist 1,5 bis 2,5&nbsp;Zentimeter lang. Manchmal sind zwei zusätzliche kleinere vorhanden. Die pfriemlichen 5 bis 7&nbsp;Randdornen sind aufrecht, braun und bis zu 3&nbsp;Zentimeter lang.<br />
<br />
Die blassroten, sich weit öffnenden [[Blüte]]n sind 4,5 bis 6&nbsp;Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von 5 bis 6&nbsp;Zentimeter. Die grünen bis blaugrünen [[Frucht|Früchte]] haben eine Länge von 1 bis 1,8&nbsp;Zentimeter und einen Durchmesser zwischen 0,7 und 1,5&nbsp;Zentimeter.<br />
<br />
== Verbreitung und Systematik ==<br />
''Gymnocalycium paediophilum'' ist in [[Paraguay]] im Departamento [[Departamento Boquerón|Boquerón]] verbreitet.<br />
<br />
Die [[Erstbeschreibung]] wurde 1979 durch [[Friedrich Ritter]] veröffentlicht.<ref>Friedrich Ritter: ''Kakteen in Südamerika: Ergebnisse meiner 20-jährigen Feldforschung.'' Band 1, 1979, S. 269.</ref><br />
<br />
== Nachweise ==<br />
=== Literatur ===<br />
* {{Literatur| Autor=[[Edward Frederick Anderson|Edward F. Anderson]]| Übersetzer=Urs Eggli| Titel=Das große Kakteen-Lexikon| Verlag=Eugen Ulmer KG| Ort=Stuttgart| Jahr=2005| Seiten=322| ISBN=3-8001-4573-1}}<br />
<br />
=== Einzelnachweise ===<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Gymnocalycium paediophilum|''Gymnocalycium paediophilum''}}<br />
<br />
[[Kategorie:Gymnocalycium (Kakteen)]]<br />
[[Kategorie:Gymnocalycium|Paediophilum]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Felldecke&diff=256477931Felldecke2025-05-30T01:30:09Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Fawn light fox fur-skin carpet.JPG|mini|hochkant=1.5|Decke aus Fawnlight-Fuchsfell]]<br />
Eine '''Felldecke''', auch als ''Pelzdecke'', ''Pelzplaid'' oder ähnlich bezeichnet, ist ein aus [[Fell]]en gearbeiteter, in der Regel mit Stoff unterfütterter Kälteschutz, der heute vor allem als [[Pelz im Wohnbereich|Wohnaccessoire]] Anwendung findet. Früher dienten Pelzdecken besonders auch als Wagen- und Schlitten-, später als Autodecken. Kleinere, eventuell künstlerisch gestaltete Ausführungen werden auch als Vorleger oder Wandschmuck genutzt.<br />
<br />
Unter einer Felldecke versteht man heute üblicherweise eine aus mehreren, meist kleineren Fellen, wie [[Fuchsfell]]en oder [[Possumfell]]en, zusammengesetzte Decke. Zumindest historisch wurden auch Vorleger, die in der natürlichen Form aus einem einzelnen großen Tier gearbeitet sind, wie Angoraziege oder Rentier, ehemals vor allem auch Bären und Großkatzen, als Felldecken bezeichnet.<ref name="Pelzlexikon XVIII" /><br />
<br />
Beliebt sind vor allem Decken aus langhaarigerem Fell. Sie werden oft nicht nur als Zudecke, sondern auch als Sitzunterlage auf Sofas und Ähnlichem gebraucht. Neben einem möglichst reißfesten Leder ist hier eine gute Abriebfestigkeit des Haares wichtig. Von den gebräuchlichsten Pelzarten eignen sich unter diesen Gesichtspunkten besonders, etwa in absteigender Reihenfolge: [[Schaffell]] und [[Guanakofell]] (eingeschränkte Handelserlaubnis) oder [[Alpakafell]], mit einigem Abstand [[Waschbärfell]], Possumfell, Fuchsfell, ungeschorenes [[Kaninfell]], [[Coyotenfell]] und das heute nicht mehr genutzte [[Wolfsfell]]. Bei den kürzerhaarigen Fellarten sind dies, [[Lammfell]], [[Nerzfell]] und alle Marderarten, wie die absoluten Luxuspelze [[Baummarderfell]] und [[Zobelfell]]. Zumindest in den 1930er Jahren hatte man noch eine Vorstellung, welche Schaffellarten sich besonders als Deckenfelle eignen, es waren, neben anderen, die schweren, nach ihrer Herkunft benannten Siebenbürger, Türken, Moldauer und Mazedonier.<ref name="Hempe">Fritz Hempe: ''Handbuch für Kürschner''. Verlag ''Kürschner-Zeitung'' Alexander Duncker, Leipzig 1932, S. 113. [[:Datei:Fritz Hempe, Handbuch für Kürschner, 1932.jpg|→ Inhaltsverzeichnis]]. </ref> Ein Fachbuch aus den 1950er Jahren, nennt als für Divan- und Autodecken geeignete Felle außerdem das Fell des dem Guanako verwandten [[Vikunjafell|Vikunjas]] und das [[Skunkfell]], beides sehr strapazierfähig, sowie das [[Schakalfell]] und das inzwischen mit einem Handelsverbot belegte [[Katzenfell]].<ref name="Kreft">Ernst Kreft: ''Moderne Arbeitsmethoden im Kürschnerhandwerk, 2. verbesserte Auflage.'' Fachverlag Schiele & Schön, Berlin ohne Datum (die 1. Auflage erschien 1950), S. 70. </ref><br />
<br />
Das auch sehr viel verwendete [[Kaninfell]] stellt bezüglich seiner Strapazierfähigkeit eine Besonderheit dar. Wildkaninchenfelle neigen, ähnlich dem [[Hasenfell]], zum Haaren. Felle von guten Qualitäten der Hauskaninchen sind mit ihrem dichten Haar deutlich besser haltbar, geschoren haben sie, durch die geschlossene Haardecke, sogar eine fast sehr gute Strapazierfähigkeit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
=== Naturvölker ===<br />
Wohl bei den meisten Völkern scheint die Entwicklung zum Pelzbekleidungsstück vom einfach umgehangenen Fell über einen deckenartigen Umhang gegangen zu sein, der auch als Bettlager benutzt wurde. Daraus entstanden Schlitzüberwürfe in der Art eines [[Poncho]]s, wie sie auch die Germanen trugen.<ref>Bruno Schier: ''Pelze in altertumskundlicher Sicht''. Verlag Dr. Paul Schöps, Frankfurt am Main 1951, S. 30–34. </ref><br />
<br />
Die [[Karosse (Kleidung)|Karosse]] ist ein deckenartiger Pelzumhang einiger Volksstämme im südlichen Afrika. Das Pelzbekleidungsstück wurde zusätzlich als Bettunterlage und Zudecke benutzt.<br />
<br />
<gallery class="float-right" heights="180" widths="250"><br />
Photograph of Washoe Indians making Rabbit skin quilt - NARA - 296117.jpg|[[Washoe (Volk)|Washoe]]-Indianerinnen beim Anfertigen einer gewebten Kanindecke (etwa 1935)<br />
Photographs, with captions, of coyote pelts and rabbit skin blanket, from 1937 Carson Agency Annual Extension Report... - NARA - 296152 (crop).jpg|Mary Lowe mit einer gewebten Decke „aus 100 Kaninfellen“ (Volksgruppe der [[Paiute]], USA&nbsp;1937)<br />
</gallery><br />
<br />
Die nordamerikanischen Indianer stellten aus Büffelfellen Decken her, die sie als Lagerdecken und als Umhänge gebrauchten. Ein Kennzeichen der Angehörigen verschiedener Stämme war der deckenartige Häuptlingsmantel aus Büffelfell. Auf der Lederseite der Mäntel oder Decken waren teils die Taten der Häuptlinge in bewegten Bilden aufgemalt.<br />
<br />
Eine besondere Art von Felldecken wird aus in schmale Streifen geschnittenen Fellen gewebt, eine Technik der Pelzverarbeitung, die einmal bei den Indianern von Mexiko bis ins nördliche Kanada verbreitet war. Die nordamerikanischen [[Anasazi]] verdrehten, beziehungsweise verzwirnten, Schnüre aus Fellen der Präriehunde, Bären, Biber, Ratten, Mäusen, Kaninchen und Bergschafen, um sie als Bindfäden zu benutzen, aber auch um daraus Decken zu weben.<ref>[https://books.google.de/books?id=LThsBAAAQBAJ&lpg=PT52&dq=felldecken&hl=de&pg=PT52#v=onepage&q=felldecken&f=false Werner-Wolf Turski: ''Die Pueblo-Kulturen - Anasazi, Fremont''.] Band 4. Zuletzt abgerufen am 28. März 2018. </ref> Im Winter 1957/58 dokumentierte McIvor das Fell-Weben der nordamerikanischen Indianer am Beispiel der Cree in [[Eabametoong|Fort Hope]] im nördlichen [[Ontario]]. Zu der Zeit wurden von den dortigen Einwohnern nur noch Mäntel und Jacken für kleine Kinder so hergestellt. Ursprünglich wurden Tücher und Decken gewebt, in die sich auch Männer und Frauen einwickelten. Als Material diente normalerweise Kaninfell (rabbit-skin), in diesem geschilderten Beispiel Felle der Schneeschuhhasen, deren Fleisch vormals die Hauptnahrungsquelle der Gegend war. Über eine besondere Bearbeitung der Lederseite wird nichts berichtet. Das rund abgezogene Fell wird in etwa daumenbreite Streifen geschnitten, und zwar spiralförmig in einem einzigen, langen Stück. Die Streifenbreite variiert, je nachdem was daraus hergestellt werden soll. Die Fellstreifen werden mit dem Haar nach außen auf einen dünnen Stab mit etwa anderthalb Zentimeter Durchmesser gewickelt und so getrocknet. Die Weiterverarbeitung ist landschaftlich unterschiedlich, die Cree flechten die Streifen in Netze ein, ganz so wie es auch in der „neuentwickelten“ Webnetz-Pelzverarbeitung geschieht. Die Spiralform sorgt dafür, dass die Streifen sich bei der Verarbeitung mit dem Haar nach außen um die Netzfäden legen und eine beidseitig behaarte Fläche entsteht. Die Netze werden heute aus Bindfaden hergestellt, früher aus Sehnen oder Lederriemen ([[babiche]]). Die fertige Decke wurde in einem extra dafür gefertigten Gestell aufgehängt und nach drei Seiten verspannt. Für eine kleinere Decke wurden 85 Felle gebraucht. Decken in besonders kalten Gegenden wurden dichter gewebt und benötigten entsprechend mehr Felle. Das Ergebnis ist sehr warm und trotzdem leicht, sehr stabil und räufelt sich kaum auf. Ältere Personen trugen den Webpelz drei oder vier Jahre, Kinder bekamen jedes Jahr ein neues Teil. Manchmal wurde das Fell verdeckt zwischen zwei Stoffbahnen genäht, in der Art einer Steppdecke, was nicht nur die wärmende Wirkung, sondern auch die Strapazierfähigkeit erheblich verbesserte. Das Hasenhaar ist nicht gut haltbar und die Pelze wiesen sehr schnell kahle Stellen auf.<ref>Ohne Autorenangabe (zu Fotos von A. B. McIvor): ''Rabbit Skin Robe.'' In: ''The Beaver'', Winter 1958, Hudson’s Bay Company, S. 46–47 (engl.)</ref> Diese Technik wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts in verfeinerter Weise wiederentdeckt. Aus Asien kommen seitdem in beachtlicher Menge, jedoch aus drei bis vier Millimeter breiten Fellstreifen geflochtene und gewebte Pelze in den Welthandel, meist als Kleinteile, wie Schals, Westen und Ponchos, seltener Decken.<br />
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Geschätzt sind die strapazierfähigen Decken aus Fellen des südamerikanischen [[Guanakofell|Guanakos]] mit ihrer ansprechenden Musterung. Es ist, neben den einfelligen Jagdtrophäen, die einzige Fellart die hauptsächlich für Decken Verwendung findet. Das Guanako steht jedoch im Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens, das Fell darf nur mit der Exportgenehmigung des Ursprungslands gehandelt werden. Schon die Ureinwohner des [[Anden]]gebiets wussten die Quillango genannten Pelzdecken zu schätzen. Sie hatten das Zusammensetzen der Felle, mit der durch die langen Beinteile schwierig zu verarbeitenden Form, zu einer Kunst entwickelt. Insbesondere die [[Tehuelche]] kleideten sich auch in die Deckenumhänge, sie waren Teil der Nationalkleidung. Die Lederseite wurde von den Tehuelchefrauen reich mit Figuren geschmückt. Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurden Guanakodecken und -mäntel deren der wichtigste Handelsartikel, der Export erlebte um 1870 einen Höhepunkt und brach dann zusammen.<br />
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<gallery mode="packed" class="center" heights="180"><br />
Decke aus Jaguarfell, Brasilien; Mato Grosso; Bororo, Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin.jpg|Decke aus einem Jaguarfell, Rückseite mit roten Mustern bemalt, Volksgruppe der [[Bororo]] (Mato Grosso, Brasilien)<br />
The uncivilized races of men in all countries of the world; being a comprehensive account of their manners and customs, and of their physical, social, mental, moral and religious characteristics. By (14579204499).jpg|Afrikaner mit Karosse (1877)<br />
Black Eagle - Assiniboine.jpg|Indianer der [[Assiniboine]] mit Büffeldecke (1908)<br />
Guanako Quillango.jpg|Guanako-Quillango (etwa 1905)<br />
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=== Altertum bis 19. Jahrhundert ===<br />
In Exodus, dem [[2. Buch Mose]], war über der [[Stiftshütte]] – dem Heiligtum, das Israel am Sinai für die Zeit der Wüstenwanderung erhalten hat – nach den Beschreibungen eine Decke gespannt. Sie bestand aus rot gefärbten [[Schaffell|Widderfellen]] und wurde von einer weiteren Plane bedeckt, die aus Fellen oder Häuten von Tahasch gefertigt war. Mit Tahasch wird das hebräische Wort תַּחַשׁ taḥaš übernommen, dessen Bedeutung ungeklärt ist (Lutherbibel: „[[Dachsfell]]e“; Jerusalemer Bibel: „feines Leder“).<ref>[https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/30675/ www.bibelwissenschaft.de, Petra Watermann: ''Fell / Pelz'']. Nach Ex 26,14; Ex 36,19; Ex 39,34 (vgl. Ex 25,5; Ex 35,7.23). </ref><br />
<br />
Bei den Römern und bei den Griechen waren Pelzdecken in Gebrauch. Bei ihrer Heimführung wurden den Bräuten Pelzdecken untergebreitet.<ref>D. Christ. Wilh. Jakob Gatterer: ''Abhandlung vom Pelzhandel, insonderheit der Britten''. Schwan und Götz, Mannheim 1794, S. 75. Primärquelle: ''Plutarch'' problem. 29.</ref> Der Grieche [[Diodor]] (1. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr.) erwähnt [[Hundefell]]e und [[Wolfsfell]]e, die von den [[Kelten]] für Teppiche oder Decken gebraucht wurden.<ref name="Adam to Madam 1">[[Francis Weiss]]: ''From Adam to Madam''. Aus dem Originalmanuskript Teil 1 (von 2) (ca. 1980/1990er Jahre), im Manuskript S.&nbsp;39. (englisch: „rugs“).</ref> Der Römer [[Plinius der Ältere]] (23/24?–79), in dessen Heimat Bettdecken aus Fell öfter gebräuchlich waren, erwähnt eine Decke oder einen Teppich aus [[Maulwurffell]], den er auf einer seiner Reisen in Griechenland gesehen hat. Auf einer amtlichen römischen Preisliste des Jahres 301 wird der Höchstpreis für eine Decke aus acht [[Ziegenfell]]en mit 333 Silber-[[Denarius|Denarii]] festgesetzt.<ref>[[Francis Weiss]]: ''From Adam to Madam I''. Undatiertes Originalmanuskript, S. 41, 43, 46. </ref><br />
<br />
Im Nibelungenlied wird berichtet, dass die Burgundischen Könige, als sie als Gäste des Hunnenkönigs Etzel zu ihren Schlafstellen kamen, feststellten:<br />
: ''Die Bettdecken sah man aus [[Hermelinfell|Hermelin]] gemacht''<br />
: ''Und auch von schwarzem Zobel, darunter sie die Nacht''<br />
: ''Gemächlich ruhen sollten bis an den lichten Tag:''<br />
: ''So herrlich mit den Freunden wohl nimmer je ein König lag …''<ref>[[Alexander Tuma]]: ''Die Geschichte der Kürschnerei''. Verlag Alexander Tuma, Wien 1967, S. 79.</ref><br />
<br />
In der Inventarliste der venezianischen Edelfrau (Nobildonna) Maria, ''relicta quodam'' Clarissimi Domini Hieronimie Pollani, gestorben am 7. Januar 1590, finden sich über sechzig pelzgefütterte Roben und eine große Anzahl von pelzgefütterten Bettdecken. Daneben gab es noch verschiedene Arten von Vorlegern, die mit Köpfen und Schwänzen präpariert waren, „als wären sie lebendig“: Ein [[Löwenfell]] mit Glasaugen, ein [[Tigerfell]] mit ausgestopftem Kopf, einen präparierten Affen und eine große Kiste mit mottenzerfressenen Teppichen oder Decken.<ref>[https://issuu.com/retrobooks/docs/1895_furs_garments Richard Davey: ''Furs and Fur Garments'']. ''The International Fur Store and The Roxburghe Press'', London 1895?, S. 26–27 (englisch). Zuletzt abgerufen am 4. August 2018.</ref><br />
<br />
Im alten Russland lag in den Mietschlitten zum Warmhalten der Füße nur Stroh oder Heu. In den Herrschaftsschlitten dagegen befand sich ein [[Fußsack]] aus Fell, über den Knien lag eine große Tuchdecke, auf der Unterseite mit Fuchs oder anderem weichen Fell abgefüttert und auf der Oberseite noch mit einem anderen, wertvollen Pelz verbrämt. Wenn die Bauern über Land fuhren, legten sie so viele Felle wie sie auftreiben konnten in den Schlitten. Dem Gutsbesitzer genügten ein Fußsack und die warme Überdecke nicht: „Er sitzt im großen fußlangen Pelz in seinem leichten Korbschlitten, der - je nach den Verhältnissen - ganz mit einer großen Decke aus Fuchs- oder Eisbärfellen belegt ist. Sobald er Platz genommen hat, wird diese Decke an verschiedenen Stellen zugeknöpft, so daß er in einen warmen Sack eingehüllt ist.“<ref>A. Popenzewa: ''Pelzwerk im alten Rußland - Pelze für Schlittenfahrten''. In: ''Der Rauchwarenmarkt'', 10. Juli 1936, S. 3.</ref><br />
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<gallery mode="packed" class="center" heights="180"><br />
Ein fürstliches Ruhebett. Aus dem Lustgarten (Hortus Delicarum) der Äbtissin Herrad von Landsberg.jpg|„Ein fürstliches Ruhebett“. Unterseite der Zudecke aus [[Fehfell|Fehwamme]] (ca. 1165)<br />
Friedrich Wilhelm Weidemann - Sophie Charlotte, Königin von Preußen.jpg|Königin [[Sophie Charlotte von Hannover]]. Hermelindecke als Adels-[[Insigne]] (1705)<br />
Picou, Henri Pierre - Portrait de Céphise Picou, soeur de l'artiste - 19th century.jpg|Bürgerliche Hermelindecke (Frankreich 1846)<br />
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=== Industrielle Revolution bis heute ===<br />
[[Datei:DM - zámek Ohrada (07-cut).jpg|mini|hochkant=1.6|Jagdsaal im [[Schloss Ohrada]] in [[Tschechien]]. Teppich aus 47 Rotfuchsfellen mit ausgearbeiteten Köpfen, Sitze aus Geweihen mit Hirschfell-Bezügen (Foto 2024).]]<br />
Die allgemeine Mechanisierung der Handwerke brachte auch der Kürschnerei einen gewaltigen Aufschwung. Mit der Erfindung der [[Pelznähmaschine]] gegen Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich Pelze mit einem erheblich geringeren Lohnkostenanteil produzieren. Für die Herstellung von Pelzdecken war dies allerdings nicht von so erheblicher Bedeutung, wie für die Pelzbekleidungskonfektion, bei der jetzt aufwändige Arbeitstechniken angewandt wurden, die vorher aus Kostengründen kaum denkbar waren.<br />
<br />
Im Jahr 1895 wird erwähnt, dass für eine Wagendecke meist acht bis zehn Fuchsfelle genommen wurden.<ref name="Hanicke">Heinrich Hanicke: ''Handbuch für Kürschner''. Verlag von [[Alexander Duncker]], Leipzig 1895, S. 36.</ref> Etwa dreißig Jahre später wurde nur noch selten ein Wagendecke aus Pelz verlangt, Eisenbahnen und Kraftfahrzeuge wurden nach und nach beheizt. Als beispielsweise Größe einer solchen Decke aus [[Katzenfell|Naturkatzenfellen]] wurden die Maße 160 × 200 Zentimeter angenommen. Wenn sie einen gesteppten Rand bekam, „der gesteppte Tuchrand macht sich recht nett“, veranschlagte man vierzig Felle für die Decke. Jedes Fell sollte etwa eine Größe von 40 Zentimeter Länge und 20 Zentimeter Breite aufweisen, zehn Felle für die Breite und vier für die Länge.<ref name="Tumajun" /><br />
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Um 1900 waren, damals als „[[Pelzreste#Mosaikarbeiten|Mosaikarbeiten]]“ bezeichnete, Felldecken besonders aktuell. Sie wurden allerdings weniger als Zudecken benutzt, sondern als kleine Teppiche (Vorleger). Neben den häufigen Vorlegern aus naturalisierten Fellen, teils mit ausgearbeitetem Kopf, fanden sie sich gelegentlich in den Wohnzimmern und Salons. In Wien hatten es einige künstlerisch begabte Kürschner zu einer besonderen Meisterschaft in der Gestaltung von Pelzbildern gebracht, wie etwa große Doppeladler, Huldigungsadressen und Flaggen einer Seeschlacht. Ein Wiener Kollege schrieb, dem Zeitgeschmack entsprechend: „Meist hat der Kürschner schöne Hunde auf Decken zu arbeiten, die den Besitzer des eingegangenen Tieres immer an dasselbe erinnern sollen. Auch [[Hirschfell|Hirsche]] und [[Rehfell|Rehe]] werden zu Vorlegern gearbeitet. Der [[Fellvorleger]] wird entweder mit naturalisiertem Kopfe, wie bei Hunden, Füchsen, Bären, Leoparden und anderen Tieren, geschaffen, oder man schneidet den Kopf knapp hinter den Ohren weg und rundet ab, wie bei Hirsch- und Rehvorlegern.“<ref name="Tumajun" /><br />
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Eine besondere Beachtung fand auf der [[Weltausstellung Paris 1900]] ein Pavillon der Firma [[Revillon Frères]], die im Palais de Costume einen kleinen mittelalterlichen Laden nachgestellt hatte. Die Seitenwände waren mit zwei großen Teppichen bekleidet: „Der eine dieser Teppiche, deren Grund aus [[Bisamfell|Sealbisam]] bestand, war mit grossen und kleinen naturalisirten<!-- sic! --> Cravaten aus aller Art von Füchsen, [[Marderfell|Marder]], [[Zobelfell|Zobel]], [[Hermelinfell|Hermelin]], [[Chinchillafell|Chinchilla]], [[Waschbärfell|Schuppen]], u. s. w., reich dekoriert, während der Andere die hauptsächlichsten Werkzeuge des Kürschners: [[Kürschnermesser|Messer]], [[Zweckzange|Zange]], Kamm und [[Klopfen (Kürschnerei)|Klopfstecken]] aus Pelz hergestellt trug. Dieser zweite Teppich, der durch einen Querstreifen von [[Feh]]wammen in zwei Teile getrennt war, hatte als Decoration ausserdem noch, einen Kragen und [[Muff (kleidung)|Muff]] von Hermelin, [[Pelzhandschuh]]e von [[Otterfell|Fischotter]], [[Pelzmütze]], einen naturalisierten [[Rotfuchsfell|Rothfuchs]] und Arabesken aus blaugefärbten [[Persianerfell|Carakul]]“. – Den Boden ihres Pavillons hatte Revillon Frères mit einer Decke aus 22.000, mit feinstem Leder [[Galonieren|galonierten]] [[Nerzschweif als Handelsartikel|Nerzschweifen]] ausgelegt, mit der einige Jahre zuvor erfundenen [[Pelznähmaschine]] genäht, „die schöne und exakte Arbeit erregte allseitige Bewunderung“.<ref name="Larisch/Schmid">[[Paul Larisch]], Josef Schmid: ''Das Kürschner-Handwerk''. 1. Jahrgang, Nr. 1 + 2, Selbstverlag, Paris, Oktober-November 1902, S. 5–6, 31. </ref><br />
<br />
Der Kürschnermeister August Dietsch, geboren 1901, erinnerte sich in einem Artikel in der DDR-Fachzeitschrift ''Brühl'':<br />
{{Zitat|[[Fahrpelz]]e haben wir mit australischen Opossum, Seefuchs, Waschbär und schwarzen Schaffellen gefüttert, Straßen-, Reise- und Reitpelze mit leichteren Fellarten. Wagendecken waren für die begüterten Kreise ebenfalls ein sehr begehrter Artikel für offene Wagen. Als Material wurde dafür Fuchs, Waschbär, Wolf und Dogs (Hund) eingesetzt. Am meisten wurden vom wohlhabenden Bürgertum und Großagrariern solche Wagendecken gekauft, die aus leichteren Materialien gearbeitet waren, wie Guanako (Lama guanicoe Müller), Vicunā (Lama vicugna Molina) und Alpaca (Lama guanicoe pacos Linné). Ich erinnere mich, daß sich die Kunden aus Hochfinanz und Adel sogar Wagendecken aus Blaufuchs und amerikanischem Zobel leisteten. Ihre Kutscher statteten sie mit schweren Fahrpelzen - natürlich aus einfachen Fellen - aus, die meist mit einer Pelerine und Mütze aus schwarzem, amerikanischem Baribal vervollständigt waren.|August Dietsch, 1986<ref>''Ein Kürschnermeister vom Brühl erinnert sich. Im Gespräch mit August Dietzsch''. In: ''Brühl'', Ausgabe November/Dezember 1986, Fachbuchverlag Leipzig, S. 29. </ref>}}<br />
<br />
Von den in den südlichen Meeren die Schiffe begleitenden [[Albatrosse]]n wurde berichtet, dass die Matrosen sie häufig fingen, um sich aus den Fellen wärmende Decken zu machen.<ref name="Schmidt Pelztiere">[[Fritz Schmidt (Zoologe)|Fritz Schmidt]]: ''Das Buch von den Pelztieren und Pelzen''. F. C. Mayer Verlag, München 1970, S. 388–391.</ref> Bis etwa Ende des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts waren noch Galanteriewaren und kleinere Pelze aus verschiedenen Arten von [[Vogelfell]]en in Mode. Zu der Zeit wurden auch sehr attraktive Decken, unter anderem aus Eiderenten- und Kormoranfellen hergestellt.<ref>J. L. Perrier: ''Traité pratique du fourreur Français''. 3. Auflage, Paris 1924, S. 132 (französisch). </ref><br />
<br />
Modekönig Karl Lagerfeld erklärte im Oktober 1996 der Zeitschrift Stern: „Im Sommer schlafe ich unter einer weißen Hermelindecke, im Winter unter Zobel“.<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9134280.html Ohne Autorenangabe: ''Jäger hinter Gittern''] In: ''Der Spiegel'', 2. Februar 1996. Zuletzt abgerufen am 2. April 2018. Primärquelle Zeitschrift ''Stern''<!-- Originalzitat nicht mehr aufrufbar, 2. April 2018 -->. </ref><br />
<br />
In Deutschland propagiert der [[Deutscher Jagdverband|Jagdverband]] die Nutzung der anfallenden Rotfuchsfelle, seit 2011 findet mit Hilfe von Sponsoren ein jährlicher Modellwettbewerb dazu statt.<ref>[https://wildundhund.de/international-german-redfox-award ''Wild und Hund Redfox Award'']. Zeitschrift ''Wild und Hund''. Zuletzt abgerufen am 3. April 2018. </ref> Der derzeitige Fellpreis stellt allerdings keinen allzu großen Anreiz für das Abbalgen dar, eine erhebliche Anzahl von Jägern lässt sich jedoch Decken aus ihren Fellen arbeiten.<sup>Stand 2018</sup><br />
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Kutschenmuseum3 DSC0291.JPG|Schlittendecke auf einem Prunkschlitten des Jahres 1881 (Kutschenmuseum Nymphenburg)<br />
De Boisse Btv1b8433332t-p082 (a).jpg|Automobil-Pelzdecke aus [[Coyotenfell]], Fahrerin im Fuchscape (1900)<br />
Elefant.im.Pelz.jpg|Elefant bei minus 40 Grad (1900)<br />
Couverture Eider bordée avec la nuque et le cou de cet oiseaux.jpg|[[Vogelfell|Eiderente]], Hals und Nackenfell (1918)<br />
Nutria fur-pieces blanket (1).jpg|Nutriastücken (Lehrlingsarbeit, etwa 1987)<br />
Pahmi-Decke, Herhold Wiesbaden (1).jpg|[[Pahmifell|Pahmi]] (etwa 1990)<br />
Opossum plaid natural grey 1.jpg|Possum (2009)<br />
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<gallery perrow="5" mode="packed" class="center" ><br />
Pine weasel fur carpet.jpg|[[Wieselfell]], Pine-Weasel (2010)<br />
Carpet from skunk and possum fur skins.jpg|Südamerikanisches [[Skunkfell]], Umrandung Possumfell (2010)<br />
Chekiang lamb fur blanket in a furrier's shop, 2011.jpg|[[Chekiang-Lamm]] (2011)<br />
Chinchilla plaid.JPG|[[Chinchillafell|Chinchilla]] (2009)<br />
Pelzdecke, Pelzhaus Schenkenbach (2).jpg|Nerz (2015)<br />
Jagd & Hund, 3. Februar 2018 - (40).jpg|Kaninfell (2018)<br />
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==== Handel ====<br />
Noch um 1950 waren sogenannte Dogmats, Dogrugs und Dogrubes, Tafeln aus [[Hundefell]], aus China kommende Handelsartikel. Dogmats waren etwa 50 × 100 Zentimeter groß, Dogrugs aus zwei mandschurischen Hundefellen maßen 40 × 160 Zentimeter und Dogrubes aus vier mandschurischen Fellen 70 × 170 Zentimeter.<ref name="Pelzlexikon XVII" /> Diese englischsprachig als Decke beziehungsweise Teppich bezeichneten Tafeln, wurden nur in einem geringen Teil als solche verwendet, sie dienten als [[Pelzhalbfabrikat]]e zur Weiterverarbeitung, nach dem Aufkommen der Kraftfahrzeuges zum Beispiel als Automobilistenmäntel für Männer.<br />
<br />
In einer Untersuchung der Kürschnerei im sächsischen Frankenberg aus dem Jahr 1895 werden Fußteppiche und Bettvorlagen aus Lammfell erwähnt, die von den dortigen Kürschnern noch in gleicher Menge angefertigt wurden, während die Nachfrage nach [[Fußsack|Fußsäcken]] bedeutend geringer geworden war. Für die Decken wurden die weniger starken Lammfelle verwendet, die von den Kürschnern noch selbst beim Erzeuger gekauft wurden, entgegen den meisten anderen, über den [[Rauchwaren-Großhandels-Kaufmann|Pelzgroßhandel]] bezogenen Fellarten.<ref>Albin König: ''Die Kürschnerei in Frankenberg in Sachsen''. In: ''Untersuchungen über die Lage des Handwerks in Deutschland mit besonderer Rücksicht auf seine Konkurrenzfähigkeit gegenüber der Großindustrie''. 2. Band, ''Königreich Sachsen'', erster Teil, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 325. </ref><br />
<br />
Ein Hamburger Fell- und Felldeckenhändler beklagte 1974, dass die Endverkäufer oftmals eine zögernde Haltung in Bezug auf Disposition, Marketing und Präsentation der Decken hätten. Er wies die Kürschner gleichzeitig darauf hin, da „das in einer Decke verarbeitete Material aber auch qualitativ den europäischen Konfektionsansprüchen entspricht, ist es andererseits ebensogut als Material für Jacken, Paletots, Capes und Mäntel verwendbar. Und hier sind die Vorteile: gleichmäßiges, vorsortiertes Material, kein Ausfall durch [[Rohfell|Rohschuss]] oder Sortierung, eine billigere Kalkulation, da die Decken in praktisch allen Ursprungsländern die gleich große Exportvergünstigung erhalten wie Konfektion“.<ref>Firma Henkel & Co.: ''Marktbericht für Dekorationsfelle und Felldecken.'' In: ''Winckelmann Pelzmarkt'' Nr. 265, 20. Dezember 1974, S.&nbsp;1–2.</ref><br />
<br />
== Verarbeitung ==<br />
[[Datei:Jagd und Hund Dortmund 2015 (07) Icefox K. Reinold, Memmingen.jpg|mini|Rotfuchsplaids mit mitverarbeitetem Pfotenfell]]<br />
<br />
Für eine als Beispiel erwähnte Wagendecke aus Naturkatzenfellen aus dem Jahr 1928 wurde als Arbeitsanweisung angegeben: „Wir schneiden uns die Katzen gleich groß zu und setzen sie dann zusammen, darauf achtend, dass die [[Grotzen (Fell)|Grotzen]] gut zusammenlaufen und auch eine egale Streifenwirkung erzielt wird. Dann [[zwecken]] wir, reiben nach dem Trocknen die Felle weich und wattieren. Hierauf heften wir das Tuch und vernähen ringsum. Handelt es sich um Felle, die mit Schweifen um die Decke verarbeitet werden, wie seinerzeit bei Füchsen, dann wird besser [[Verzugsnaht|verzogen]] als [[Pelznähen|vernäht]]. Während bei einer Katzendecke die Felle alle nach einer Richtung laufen können, wird man bei Fuchsdecken die Felle von der Mitte auseinander laufen lassen, um an den beiden Seiten die Schweifwirkung zu erzielen“.<ref name="Tumajun" /><br />
<br />
Für europäische Rotfüchse hat die Firma Hofstetter in Rötz wohl als erste eine attraktive, materialsparende Verarbeitung entwickelt. Die Felle werden dabei wie üblich in zwei Bahnen nebeneinander gesetzt, jeweils etwa sieben bis acht Stück. Die schmalen Kopfpartien werden mit den sonst abfallenden Pfoten auf die Rumpfbreite des Felles ergänzt. Die beiden Streifen werden mit den Köpfen aneinandergenäht, im Haar scheitelnd. Das Ergebnis ist ein sehr ansprechendes Bild, und das Plaid gewinnt durch das Langziehen der Köpfe zusätzlich an Breite, ohne dass die Felle [[Auslassen (Kürschnerei)|ausgelassen]] werden müssen (Standardmaße: 140 × 200 und 130 × 180 Zentimeter).<br />
<br />
In der Regel ist eine Felldecke aus ein und derselben Pelzart gearbeitet.<ref name="Pelzlexikon XVIII" /> Daneben werden Decken mit Ornamenten oder Bildmotiven gearbeitet, die aus unterschiedlich gefärbten Fellen derselben Pelzart oder aus verschiedenen Fellsorten gefertigt sind. Bei der Umgestaltung getragener Pelze, Jacken und Mäntel, zu Decken werden häufig ebenfalls mehrere Fellarten zu einer Decke vereint.<br />
<br />
In Zeiten, in denen die Felldecken als Wärmeschutz noch eine große Bedeutung hatten, wurden nur die besseren Decken mit Tuch abgefüttert. Für die einfacheren Qualitäten nahm man kräftige, rustikale Stoffe, wie Jute, Rupfen oder Filz. Filz war und ist immer noch ein beliebtes Material für in Naturform belassene Einzelfelle, da er offenkantig verarbeitet werden kann, ohne auszufransen. Der über das Fell hinausstehenden Filzrand wird häufig mit einer Zackenschere berändert. Als Zwischenfutter dienten zusätzlich wärmende Einlagen wie Watteline oder Watte.<ref name="Kürschnerfibel 1938-4">{{Literatur | Autor=Ohne Autorenangabe | Titel=Zutaten für die Pelzverarbeitung. Felldecken, Vorlagen und Fußtaschen | Sammelwerk=''Die Kürschnerfibel'' | Band=Beilage zur ''Kürschner-Zeitung'' | Nummer=4 | Datum=21. April 1938 | Seiten=41-42 | DOI=}} </ref> Ein [[Pikieren (Schneiderei)|Pikieren]] der Lederseite mit einem leinenbindigen Stoff (Pikierstoff, [[Batist]]) erhöht die Reißfestigkeit der Decke.<br />
<br />
Gern wird auch sonst ein dekorativer, die Decke vergrößernder, eventuell mit Steppnähten versehener Stoffrand angearbeitet. Dies findet bereits im Jahr 1891 Erwähnung in einem Fachbuch. Eine Besonderheit ist dort, dass man das Futter vor dem Verrutschen gegenüber dem Pelz nicht durch Anschlagnähte hält: „Damit das Futter guten Halt hat, macht man von dem Futtertuch mit Holzformeinlage Knöpfchen, die man in regelmäßigen Abständen wechselständig zur Verbindung mit der Decke daraufnäht“.<ref name="Cubaeus, „praktischer Kürschner in Frankfurt am Main“">{{Literatur | Autor=Paul Cubaeus | Titel= Das Ganze der Kürschnerei. Gründliches Lehrbuch alles Wissenswerthen über Waarenkunde, Zurichterei, Färberei und Verarbeitung der Pelzfelle | Auflage=1. | Verlag= A. Hartleben’s | Ort= Wien, Pest, Leipzig | Datum=1891 | Seiten=399}} </ref><br />
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Furriers in Kastoria, 2014-05 (14c).jpg|Vorleger, angeboten in der griechischen Kürschner-Stadt Kastoria (2014)<br />
Rotfüchse zuschneiden für eine Decke. Pelz Meinelt, Rötha.jpg|Rotfuchsfelle werden für eine Decke zugeschnitten (2009)<br />
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<gallery mode="packed" class="center" heights="160" caption="Felldeckenverarbeitung im Jahr 1895"><br />
Handbuch Hanicke 54 (Decke aus 20 Räderkatzen).jpg|[[Katzenfell|Räderkatzendecke]]<br />
Handbuch Hanicke 33a.jpg|[[Galonieren|Galonierte]] [[Rotfuchsfell|Rotfuchsdecke]]<br />
Handbuch Hanicke 16 (Ausschnitt2).jpg|[[Bisamfell|Bisamköpfe]], Beispiel für das Zusammensetzen von Bisamfell-Kopfstücken<br />
Handbuch Hanicke 32 (Ausschnitt2).jpg|Rechts Beispiel für eine [[Fehfell]]-Resteverwertung<br />
Handbuch Hanicke 68a.jpg|Beispiel für das Zusammensetzen galonierter [[Zobelfell|Zobelschweife]]<br />
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<gallery mode="packed" class="center" heights="160" caption="Umgestaltung eines getragenen Pastell Nerzmantels in eine Felldecke (Pelz-Atelier Lang, Kaiserslautern, um 2020)"><br />
Pelz-Atelier Lang, Kaiserslautern (169) Pelzdecke Umgestaltung aus einem Pastell Nerzmantel.webp|Die Ärmel und die Manschetten wurden für den 10 cm breiten Rand verwendet, die oben schmal auslaufenden Fellteile kamen in den Eckenrand.<br />
</gallery><br />
<br />
== Fell-Satteldecken ==<br />
[[Satteldecke]]n schützen sowohl das Pferd wie auch den Sattel. Für die unter dem Sattel befestigten Decken wird häufig natürliches Fell genommen, in der Regel Schaf, das den Schweiß aufnimmt und die Pferdehaut gut vor dem Wundreiben schützt. Die gleiche Wirkung, nur den Reiter schützend, haben auf dem Sattel befestigte Lammfelle. Für festliche Auftritte und für das Wanderreiten werden auch heute noch gerne meist größere, dekorative [[Schabracke (Reitsport)|Schabracken]] verwendet.<br />
<br />
Auch zur älteren militärischen Ausrüstung der [[Kavallerie]] gehörten ausladende Schabracken, häufig aus Pelz. Meist waren es Schaffelle, aber auch Bärenfelle waren keine allzu große Seltenheit.<ref>Eva Nienholdt: ''Pelz bei der Kriegstracht und Uniform''. In: ''Das Pelzgewerbe'' Nr. 6. 1958, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 276. </ref> Für repräsentative Anlässe gab es bei manchen Regimentern sogar mit Stoff unterlegte Satteldecken aus einem [[Leopardenfell]] oder einem [[Tigerfell]].<br />
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Carolus V D G Lotsaringiae et Barri etc - Peeters Jacob - 1686.jpg|[[Karl V. (Lothringen)|Karl V. Leopold]], zu Pferde mit Fell-Satteldecke (1686)<br />
Bodmer -- Blackfoot Indian, 1840-1843.jpg|[[Schwarzfuß-Indianer]] mit Satteldecke aus [[Pumafell]] (1840)<br />
Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Satteldecke.jpg|Fell-Satteldecke im Museum für Völkerkunde in Leipzig<br />
Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Rentierfell-Produkt der Nanaier.jpg|Rentiersattel der Nanaier, Museum für Völkerkunde in Leipzig<br />
Théodore géricault, ufficiale della guardia imperiale a cavallo alla carica, 1812, 02.jpg|Leopard, Offizier der kaiserlichen französischen Garde (1812)<br />
Criollo with Paraguayan horse tack.jpg|Landestypische „Sandwich“-Sattelung der Criollo-Pferde der [[Gaucho]]s, geschichtet, neben anderem, aus einem oder mehreren Lammfellen (Paraguay, 2005)<br />
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<br />
== Zahlen und Fakten ==<br />
* ''29. Januar 1855'': „Oeffentliche Versteigerung von Chaisen, Schlitten und Geschirren von Georg Hollenbach senior in Ansbach“. Zur Versteigerung gelangten unter anderem sieben ein- oder zweispännige Schlitten, drei mit Pelzdecken (einer mit einer, einer mit einer schönen und ein Schlitten mit zwei Pelzdecken).<ref>[https://books.google.de/books?id=zy5NAAAAcAAJ&dq=Pelzdecke&hl=de&pg=PA76-IA1#v=onepage&q=Pelzdecke&f=false Besondere Beilage zum Ansbacher Morgenblatt Nro. 19 v. 24. Januar 1855], Carl Brügel, Ansbach. Zuletzt abgerufen am 5. April 2018.</ref><br />
* ''Etwa 1900'': Die Firma ''Pelzwaaren Friedrich Erler'' bot in ihrem Katalog an:<br />
: ''Reisedecken:''<br />
:: ''[[Feh]]kopf 80-85 Mark das Stück''<br />
:: ''[[Astrachan]] 80-120 Mark''<br />
:: ''[[Pelzarten#Bandiltis oder Zorilla|Civetkatze]] 150-200 Mark''<br />
: ''Teppiche aller Art mit und ohne naturalisierte Köpfe, von den geringsten bis zu den werthvollsten.''<br />
: ''Wagen- und Schlittendecken werden nach Maass schnellstens angefertigt.''<ref>[[:Datei:Pelzwaaren von Friedrich Erler, Leipzig (16).jpg|Katalog Friedrich Erler, S. 15. ]]</ref><br />
[[Datei:Furrier Buchheim from Langensalza 01.jpg|mini|Der Katalog von Otto Buchheim, Schlittenfahrt mit Schlittendecke (1907)]]<br />
* ''1907'' hatte ''Otto Buchheim'' aus [[Langensalza]] in seinem Katalog:<br />
: ''Chinesische Ziegendecken, nur prima Felle. Größe ca. 80/170 nat. grau, M. 12.-''<br />
: ''in allen anderen Farben, als Wolf, Bär etc., 13.50''<br />
: ''Angora-Decken in allen Farben u. Größen, Größe ca. 48/85, M. 10.-''<br />
: ''Shetländer Schafdecken in allen Farben, sehr schön aussehend, Größe 75/165, M 10.-'', werden in jeder Größe abgegeben.<br />
: ''Schreibtischvorleger mit [[Fußtasche]]n in großer Auswahl und zu verschiedensten Preisen.''<br />
* ''1908'' bot ''Chr. Heuer, Pelzwarenkonfektion'' in Leipzig an:<br />
:: ''Schlitten- und Wagendecken.''<br />
:: ''Schaffell, schwarz unterfüttert mit und ohne Besatz M. 50,- bis 75.-''.<ref>[[:Datei:Chr. Heuer, Leipzig, Pelz-Konfektions-Katalog 1908-1909 -62.jpg|Katalog Chr. Heuer, S. 59. ]]</ref><br />
* ''1953'' wurde in einem Preisverzeichnis der DDR auch für zwei Fellarten die Entlohnung der Kürschner für die Anfertigung von Felldecken festgelegt:<br />
: ''Guanako-Decken, pro Fell 2,40 M.''<ref>[[:Datei:Preisvorschriften für das Kürschnerhandwerk vom 17. Juli 1953 (DDR) -06.jpg|''Preisvorschriften für das Kürschnerhandwerk'' vom 17. Juli 1953 (DDR)]], S. 8. </ref><br />
: ''Schaffell-Futter und Lammfell-Futter 7.85 M.''<br />
: ''Schaffell-Decken wie Guanako gearbeitet pro Fell 1,- M.''<ref>[[:Datei:Preisvorschriften für das Kürschnerhandwerk vom 17. Juli 1953 (DDR) -07.jpg|''Preisvorschriften für das Kürschnerhandwerk'' vom 17. Juli 1953 (DDR), S. 10.]]</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Fur blankets|Pelzdecken}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="Pelzlexikon XVII">{{Literatur | Autor=Alexander Tuma | Titel= Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde, Band XVII | Verlag=Alexander Tuma | Ort=Wien | Datum=1949 | Seiten=33 |Kommentar=Stichworte „Decke“, „Dogmat“, „Dogrobes“, „Dogrugs“ }} </ref><br />
<br />
<ref name="Pelzlexikon XVIII">{{Literatur | Autor=Alexander Tuma | Titel= Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde, Band XVIII | Verlag=Alexander Tuma | Ort=Wien | Datum=1949 | Seiten=129 |Kommentar= Stichwort „Felldecke“ }} </ref><br />
<br />
<ref name="Tumajun">{{Literatur | Autor=Alexander Tuma jun. | Titel=Die Praxis des Kürschners | Verlag=Julius Springer | Ort=Wien | Datum=1928 | Seiten=218-220}} [[:Datei:Die Praxis des Kürschners, Alexander Tuma, 1928.jpg|→ Inhaltsverzeichnis]]. </ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Pelzprodukt]]<br />
[[Kategorie:Kunsthandwerk]]<br />
[[Kategorie:Kunstgewerbe]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ebene_Kreisgeometrien&diff=256477929Ebene Kreisgeometrien2025-05-30T01:29:27Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>'''Ebene Kreisgeometrien''' oder '''Benz-Ebenen''' ist ein Sammelbegriff für die drei hier beschriebenen Geometrien:<br />
[[Möbius-Ebene]], [[Laguerre-Ebene]] und [[Minkowski-Ebene]]. Grundlegende Arbeiten stammen von dem deutschen Mathematiker<br />
[[Walter Benz]].<ref>W. Benz, ''Vorlesungen über Geometrie der Algebren'', Springer (1973) ISBN 3-540-05786-2</ref><ref>F. Buekenhout (ed.), ''Handbook of Incidence Geometry'', Elsevier (1995) ISBN 0-444-88355-X, S. 1327</ref><br />
<br />
== Möbius-Ebene ==<br />
{{Hauptartikel|Möbius-Ebene}}<br />
[[Datei:Moebius-2d3d-model.svg|miniatur|Klassische Möbius-Ebene: 2d/3d-Modell]]<br />
Wir gehen von der reellen [[Euklidische Ebene|euklidischen Ebene]] aus und fassen die Menge der Geraden<br />
und die Menge der Kreise zu einer Blockmenge zusammen. Diese Konstruktion liefert eine<br />
sehr inhomogene [[Inzidenzstruktur]]. Denn durch je zwei Punkte gehen genau eine Gerade<br />
und beliebig viele Kreise. Der Trick, mit dem man diese Inzidenzstruktur in eine<br />
homogene Geometrie einbettet, ist die folgende Idee: Man füge der Punktmenge einen<br />
weiteren Punkt <math>\infty</math> hinzu, der mit jeder Gerade inzidieren soll. Jetzt ist ein Block durch genau drei Punkte eindeutig<br />
bestimmt. Diese "homogenisierte" Geometrie nennt man<br />
'''klassische Möbius-Ebene''' (nach [[August Ferdinand Möbius]]). Die noch bestehende Inhomogenität der Beschreibung<br />
(Geraden, Kreise) lässt sich durch ein räumliches Modell beseitigen. Denn mittels<br />
einer [[Stereografische Projektion|stereografischen Projektion]] zeigt man, dass die klassische Möbius-Ebene zur Geometrie der ebenen Schnitte (Kreise) einer Kugel (im 3-dimensionalen Raum) isomorph ist.<br />
Analog zu den axiomatischen projektiven Ebenen nennt man eine Inzidenzstruktur,<br />
die im Wesentlichen dasselbe Inzidenzverhalten hat wie die klassische Möbius-Ebene,<br />
(axiomatische) '''Möbius-Ebene'''. Wie zu erwarten, gibt es sehr viele Möbius-Ebenen,<br />
die von dem klassischen Modell verschieden sind.<br />
<br />
== Laguerre-Ebene ==<br />
{{Hauptartikel|Laguerre-Ebene}}<br />
[[Datei:Laguerre-2d3d-model.svg|miniatur|Klassische Laguerre-Ebene: 2d/3d-Modell]]<br />
Geht man wieder von <math>\textstyle \R^2 </math> aus und nimmt zunächst die Kurven der<br />
Form <math>y=ax^2+bx+c</math> (Parabeln und Geraden) als Blöcke, so erweist sich<br />
folgende Homogenisierung als nützlich: Man nimmt zur Kurve <math>y=ax^2+bx+c</math><br />
den neuen Punkt <math>(\infty,a)</math> hinzu,<br />
d.&nbsp;h. die Punktmenge besteht jetzt aus <math>(\R\cup{\infty})\times\R</math>.<br />
Diese Geometrie der Parabeln nennt man '''klassische Laguerre-Ebene''' (nach [[Edmond Laguerre]]). (Sie wurde<br />
ursprünglich als die Geometrie der gerichteten Geraden und Kreise formuliert. Beide<br />
Geometrien sind zueinander isomorph.)<br />
Wie bei der klassischen Möbius-Ebene gibt es auch hier ein räumliches Modell:<br />
Die klassische Laguerre-Ebene ist zur Geometrie der ebenen Schnitte auf einem senkrechten<br />
Kreiszylinder (im <math>\R^3</math>) isomorph.<br />
Eine Abstraktion wie bei der Möbius-Ebene führt zur (axiomatischen) '''Laguerre-Ebene'''.<br />
<br />
== Minkowski-Ebene ==<br />
{{Hauptartikel|Minkowski-Ebene}}<br />
[[Datei:Minkowski-2d3d-model.svg|miniatur|Klassische Minkowski-Ebene: 2d/3d-Modell]]<br />
Geht man schließlich von <math>\R^2 </math> aus und nimmt zu den Geraden<br />
<math>y=mx+d, m\ne0</math> noch die Hyperbeln <math>y=\tfrac{a}{x-b}+c, a\ne0</math><br />
als Blöcke hinzu, so führt die folgende Idee zu einer homogenen Inzidenzstruktur:<br />
Man füge jeder Gerade den Punkt <math>(\infty,\infty)</math> und zu jeder<br />
Hyperbel <math>y=\tfrac{a}{x-b}+c, a\ne0</math> die Punkte <math>(b,\infty), (\infty,c)</math><br />
hinzu, d.&nbsp;h. die Punktmenge besteht in diesem Fall aus <math>(\R\cup{\infty})^2</math>.<br />
Diese Geometrie der Hyperbeln nennt man die '''klassische Minkowski-Ebene''' (nach [[Hermann Minkowski]]).<br />
Wie bei den klassischen Möbius- und Laguerre-Ebenen gibt es auch hier<br />
ein räumliches Modell: Die klassische Minkowski-Ebene ist zur Geometrie<br />
der Ebenenschnitte auf einem [[Einschaliges Hyperboloid|einschaligen Hyperboloid]] (nicht ausgeartete Quadrik vom Index 2)<br />
im 3-dimensionalen [[Reeller projektiver Raum|reellen projektiven Raum]] isomorph. Wie bei Möbius- und Laguerre-Ebene<br />
gelangt man durch Abstraktion zur (axiomatischen) '''Minkowski-Ebene'''.<br />
<br />
== Ebene Kreisgeometrien ==<br />
Da die Blöcke in jedem der drei Fälle projektiv Kreise (nicht ausgeartete Kegelschnitte)<br />
sind, benutzt man die Sammelbezeichnung ''ebene Kreisgeometrien''. Das Wort ''eben'' soll<br />
andeuten, dass es auch höherdimensionale Möbius-, Laguerre- und Minkowski-Geometrien<br />
gibt. In der englischen Literatur werden die ebenen Kreisgeometrien auch ''Benz-Ebenen''<br />
(''Benz planes'') nach dem deutschen Mathematiker [[Walter Benz]] genannt.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Quadrik]]<br />
* [[projektive Ebene]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://encyclopediaofmath.org/wiki/Benz_plane Benz plane] in der [[Encyclopedia of Mathematics]]<br />
* [https://www2.mathematik.tu-darmstadt.de/~ehartmann/circlegeom.pdf Lecture Note '''''Planar Circle Geometries''''', an Introduction to Moebius-, Laguerre- and Minkowski Planes] (PDF; 870&nbsp;kB)<br />
<br />
[[Kategorie:Inzidenzstruktur]]<br />
[[Kategorie:Geometrie]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Edward_Wilmot_Blyden&diff=256477926Edward Wilmot Blyden2025-05-30T01:29:04Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Blyden E W 3c35638r.jpg|mini|Edward Wilmot Blyden]]<br />
'''Edward Wilmot Blyden''' (* [[3. August]] [[1832]] auf [[Saint Thomas]], [[Amerikanische Jungferninseln|Jungferninseln]], [[USA]]; † [[7. Februar]] [[1912]] in [[Freetown]], [[Sierra Leone]]) war ein [[liberia]]nischer [[Staatsmann]] und [[Panafrikanismus|Panafrikanist]] [[Westindische Inseln|westindischer]] Herkunft. Neben u. a. [[Joseph Ephraim Casely Hayford]] gilt Blyden als eine der führenden Figuren des [[westafrika]]nischen Nationalismus und des Panafrikanismus.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Blyden wurde auf der [[Karibik]]insel [[Saint Thomas]], damals eine Kolonie [[Dänemark]]s, als drittes von sieben Kindern des Schneiders ''Romeo Blyden'' und der Lehrerin Judith Blyden geboren. Seit 1842 lebte die Familie in der [[Venezuela|venezolanischen]] Hafenstadt [[Puerto Cabello]], wo der Knabe ein großes Interesse für das Erlernen von Sprachen entwickelte.<ref name="Biographie_1861">{{Internetquelle |url=http://books.google.de/books?id=up4UAAAAYAAJ&printsec=frontcover&dq=Edward+Wilmot+Blyden&hl=de&ei=ZhHsTNxti8mzBrbhuJ0P&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CC8Q6AEwAA#v=onepage&q&f=false |titel=E.W. Blyden „Biographical sketch“ |werk=Hope for Africa (1861) |abruf=2010-11-22}}</ref><ref name="Encycl_AACH">{{Internetquelle |url=http://www.encyclopedia.com/topic/Edward_Wilmot_Blyden.aspx |titel=Blyden, Edward Wilmot |werk=Encyclopedia of African-American Culture and History |abruf=2010-11-22}}</ref><br /><br />
<br />
Blyden erkannte schon in seiner frühen Jugend die Nachteile und Ungerechtigkeiten gegenüber den afrikanischen Sklaven als Formen des kolonialen [[Rassismus]]. Nach seiner fünfjährigen Grundschulausbildung, die er wieder auf der Insel Saint Thomas absolvierte, trat er dort in die ''Bibel Class'' der [[Niederländisch-reformierte Kirche|Holländisch-reformierten Kirche]] von Reverent ''John P. Knox'' ein, der ihm 1850 zu einem Studium am amerikanischen ''Rutgers Theological College'' riet.<ref name="Biographie_1861" /> In Begleitung von<br />
''Misses Knox'' reiste er in die [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten]] ein, trotz der intensiven Unterstützung durch die Familie ''Knox'' fand er dort keine Schule, die ihn aufnehmen wollte, da der Nachweis der Hochschulreife fehlte. Auch nach ''Saint Thomas'' mochte er nicht zurückkehren, zufällig wurde er in [[New York City|New York]] auf die Aktivitäten der [[American Colonization Society]] (ACS) aufmerksam, die ständig Übersiedler nach [[Liberia]] anwarben und traf am 26. Januar 1851 in [[Monrovia]] ein. Er lebte zunächst im Haus der Familie des Americo-Liberianers ''B.V.R. James'' und besuchte die von der [[Presbyterianer|Presbyterianischen Kirche]] (Reverent ''David A. Wilson'') betriebene ''Alexander High School''.<ref name="Biographie_1861" /> Mit Unterstützung ''Reverent Wilsons'' arbeitete er neben seiner schulischen Ausbildung von 1855 bis 1856 als Redakteur des ''Liberia Herald''. Aus gesundheitlichen Problemen musste Wilson 1861 den Schuldienst aufgeben und Blyden übernahm auch dessen Stelle als Lehrer für Latein und Griechisch am ''Liberia College''. Noch im Frühjahr erhielt Blyden die Gelegenheit zu einer Rundreise nach [[England]], [[Schottland]], den USA und [[Kanada]], wo er als ''Commissioner to the General Assembly of the Presbyterian Church in Westafrica'' als erster Afrikaner mit den einflussreichsten Vertretern der ''Presbyterianischen Kirche'' zusammentraf. Nach seiner Rückkehr wurde er von der liberianischen Regierung „abgeworben“ und dem Außenministerium zugeteilt.<ref name="Biographie_1861" /> Er reiste in diplomatischen Missionen noch mehrmals nach Europa ([[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]] und [[Frankreich]]) sowie zu den benachbarten Kolonialgebieten [[Sierra Leone]], [[Elfenbeinküste]] und [[Nigeria]]. Die dort erworbenen Eindrücke und Kenntnisse nutze er für seine spätere wissenschaftliche Arbeit und in seiner politischen Karriere als [[Staatssekretär]] (1862 bis 1864) und liberianischer Innenminister (1880 bis 1882).<br /><br />
In [[Monrovia]] war Blyden von 1862 bis 1864 als Dozent des ''Liberia College'' tätig und wurde für vier Jahre dessen Direktor (1880 bis 1884).<br /><br />
Die bisherigen liberianischen Regierungen hatten die wirtschaftliche Entwicklung des Landes stark vernachlässigt und eine zunehmende Auslandsverschuldung in Kauf genommen, dies führte um 1870 zum ersten [[Staatsbankrott]] Liberias, der eine [[Revolte]] der Americo-Liberianer gegen alle Staatsinstitutionen auslöste und mit dem gewaltsamen Tod des als Wirtschaftsexperten zum Präsidenten gewählten Großhandelskaufmann [[Edward J. Roye]] ihren Höhepunkt fand. Diese Ereignisse veranlassten Blyden in das vorübergehende Exil nach Sierra Leone zu gehen. Nach einer Beruhigung der Lage kehrte Blyden nach Liberia zurück und wurde während der Präsidentschaft von [[Alfred F. Russell]] von 1880 bis 1884 liberianischer Innenminister. Bei der Präsidentschaftswahl des Jahres 1884 unterlag er als Präsidentschaftskandidat seinem Gegenkandidaten [[Hilary R. W. Johnson]].<br /><br />
Blyden kehrte danach der aktiven Politik den Rücken und widmete sich seiner wissenschaftlichen Arbeit. Bereits seit dem Exil in Sierra Leone beschäftigte ihn die Frage des religiösen Einflusses auf die Afrikaner. Von 1901 bis 1906 übernahm Blyden in Sierra Leone einen Lehrauftrag zur Ausbildung [[Moslem|muslimischer]] Staatsbeamter.<ref name="Encycl_AACH" /><br />
<br />
== Schriften ==<br />
Blyden gehörte seit seiner Übersiedlung nach Liberia zu den eifrigsten Unterstützern der ''American Colonization Society'' in Liberia, als [[Insider]] lieferte er dem ACS-Journal ''African Repository'' zahlreiche Aufsätze und Berichte über die Fortschritte und zunehmenden Probleme der liberianischen Gesellschaft.<ref name="Encycl_AACH" /><br />
Als Autor verfasste er:<br />
* ''A Voice from Bleeding Africa'' (1856)<br />
* ''Hope for Africa'' (1861)<br />
* ''Liberia's Offering'' (1862)<br />
* ''The Negro in Ancient History'' (1869)<br />
* ''The West African University'' (1872)<br />
* ''From West Africa to Palestine'' (1873)<br />
* ''Christianity, Islam and the Negro Race'' (1887)<br />
* ''The Jewish Question'' (1898)<br />
* ''West Africa before Europe'' (1905)<ref name="Titel09">{{Internetquelle |url=http://www.columbia.edu/~hcb8/EWB_Museum/ewb2.GIF |titel=Titelblatt der Erstausgabe |abruf=2010-11-22}}</ref><br />
* ''Africa Life and Customs'' (1908)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Edward W. Blyden<br />
|Titel=Hope for Africa<br />
|Datum=1861<br />
|Online={{Google Buch |BuchID=up4UAAAAYAAJ |Seite=Cover |Hervorhebung=Edward Wilmot Blyden}}}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Ralph L. Crowder<br />
|Titel=Edward Blyden: On the Struggle for African Liberation<br />
|Sammelwerk=Africa Unbound<br />
|Band=Spring<br />
|Datum=2010<br />
|Online=[http://africaunbound.com/index.php?option=com_content&task=view&id=83 Volltext] als Digitalisat}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Serafín Mendez Mendez, Gail Cueto, Neysa Rodríguez Deynes<br />
|Titel=Notable Caribbeans and Caribbean Americans: a biographical dictionary<br />
|Verlag=Greenwood Press<br />
|Ort=Westport (CT)<br />
|Datum=2003<br />
|ISBN=0-313-31443-8<br />
|Kapitel=Edward Wilmot Blyden<br />
|Seiten=56–59<br />
|Online={{Google Buch |BuchID=NLPrMMKmynwC |Seite=58 |Hervorhebung=Liberia "Biographical Dictionary"}}}}<br />
* Arno Sonderegger: ''Vom Guten, Wahren und Schönen am Ende des 19. Jahrhunderts: Edward Wilmot Blyden, Africanus Horton, Joseph Renner Maxwell''. In: ''Rassismus. Beiträge zu einem vielgesichtigen Phänomen''. Hg. v. Bea Gomes u.&nbsp;a. Mandelbaum Verlag, Wien, 2008, S.&nbsp;150–175.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.columbia.edu/~hcb8/EWB_Museum/America.html Spreading Pan-African Ideas in America]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118659146|LCCN=n/80/1475|VIAF=54942091}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Blyden, Edward Wilmot}}<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Liberianer]]<br />
[[Kategorie:Politiker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Außenminister (Liberia)]]<br />
[[Kategorie:Innenminister (Liberia)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1832]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1912]]<br />
[[Kategorie:Panafrikanist]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Blyden, Edward Wilmot<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=liberianischer Staatsmann<br />
|GEBURTSDATUM=3. August 1832<br />
|GEBURTSORT=[[Saint Thomas]], Jungferninseln<br />
|STERBEDATUM=7. Februar 1912<br />
|STERBEORT=[[Freetown]], [[Sierra Leone]]<br />
}}</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leopardenmenschen&diff=256477922Leopardenmenschen2025-05-30T01:28:40Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Mobutu banknote detail.jpg|mini|hochkant|Mobutu Sese Seko mit Leopardenmütze auf einer alten zairischen Banknote]]<br />
<br />
'''Leopardenmenschen''' oder '''Leopardenleute''' (frz. ''hommes-léopards''; engl. ''leopard men, leopard people'' oder ''human leopards''), auch '''Anioto''' (frz. ''aniotisme, aniotique''), werden die Mitglieder von bestimmten [[Geheimgesellschaft|Geheimbünden]] in [[Schwarzafrika]] bezeichnet, die einen Ahnen- und Geisterkult pflegen, bei dem ein [[Leopard]] im Mittelpunkt steht. Dem Kult liegt die Vorstellung zugrunde, dass sowohl ein Mensch von einem Tier als auch ein Tier von einem Menschen [[Besessenheit|Besitz ergreifen]] kann. Zum Verbreitungsgebiet gehörten bis ins 20. Jahrhundert die Kolonien [[Belgisch-Kongo]] ([[Beni (Kongo)|Beni]], [[Stanleyville]], [[Équateur (1917–2015)|Équateur]] und [[Marungu]]), [[Französische Kolonien|Französisch-Afrika]], [[Sierra Leone]], [[Nigeria]], [[Goldküste (Kolonie)|Goldküste]], [[Liberia]], [[Tanganjika]] und [[Angola]]. <br />
<br />
Nach [[Diedrich Westermann]] hatte der Bund seine größte Ausbreitung und Bedeutung in Sierra Leone und war bei den meisten Nachbarvölkern gleichfalls vorhanden ([[Susu (Volk)|Tusu]], [[Temne]]); in [[Liberia]] bei den [[Kpelle (Ethnie)|Kpelle]], [[Gola (Volk)|Gola]], [[Gbende]] und [[Gbunde]].<br />
<br />
Die Mitglieder des Bundes verwandeln sich ihrer Auffassung zufolge in Leoparden. Sie glauben Leoparden zu sein, ähnlich wie es beispielsweise den Vorstellungen über [[Werwolf|Werwölfe]] entspricht. Sie töten mit eisernen oder hölzernen Leopardenkrallen Menschen und verwenden Blut, Fett und Fleischteile zu magischen Zwecken. Auch andere Gerätschaften sind mit dem Zauber verbunden.<br />
<br />
Zwischen 1850 und 1950 wurden etwa 1.000 Menschen bei den sogenannten [[Leopardenmorde|Leopardenmorden]] getötet. Nach heutigem Stand der Wissenschaft waren die Leopardenmenschen allerdings nur für wenige dieser Morde verantwortlich.<br />
<br />
Noch der langjährige Diktator des Kongo, [[Mobutu Sese Seko]], nutzte den Mythos des Leoparden bei seiner Selbstdarstellung.<br />
<br />
== Andere Geheimbünde ==<br />
Neben den Leopardenmenschen gibt es in verschiedenen Regionen Afrikas weitere Geheimbünde, bei denen [[Tierverwandlung]]en in Löwen, Elefanten, Büffel, Affen oder Eulen eine Rolle spielen. Für die damaligen Kolonialmächte stellten derartige Geheimbünde ein großes Problem dar.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
'''Ethnologische Literatur'''<br />
* Kenneth James Beatty: ''Human leopards: an account of the trials of human leopards before the Special Commission Court: with a note on Sierra Leone, past and present.'' With a preface by Sir William Brandford Griffith. Hugh Rees, London 1915 (AMS Press, New York 1978); ([http://ia350641.us.archive.org/3/items/humanleopardsacc00beatuoft/humanleopardsacc00beatuoft_djvu.txt online bei Internet Archive]).<br />
* D. Burrows: ''The Human Leopard Society of Sierra Leone.'' In: ''[[African Affairs|Journal of the Royal African Society]],'' Vol. 13, No. 50, Januar 1914, S. 143–151.<br />
* [[Paul-Ernest Joset]]: ''Les Sociétés Secrètes des Hommes-Léopards en Afrique Noire.'' Paris, Payot 1955 ([[Bibliothèque historique]]. Avec 11 gravures de l'auteur et 8 photographies. Préface de [[Marcel Griaule]]).<br />
* Birger Lindskog: ''African leopard men.'' (Studia ethnographica Upsaliensia, 7) Almqvist & Wiksells, Uppsala 1954. <br />
* Joseph Maes: ''Aniota-Kifwebe. Les masques des populations du Congo belge et le matériel des rites de circoncision.'' Anvers: De Sikkel, 1924.<br />
* L. W. G. Malcolm: ''Notes on the Religious Beliefs of the Eghāp, Central Cameroon.'' In: ''Folklore,'' Vol. 33, No. 4, Dezember 1922, S. 354–379.<br />
* Paul-Roger Mokede: ''Société secrète des Anioto, hommes léopards, ches les Babali, Congo-Kinshasa.'' École pratique des hautes études (Paris). Université de soutenance, 1971.<br />
* [[Diedrich Westermann]]: ''Die Kpelle. Ein Negerstamm in Liberia.'' Göttingen 1921, S. 273.<br />
<br />
'''Erzählungen und Erlebnisberichte'''<br />
* Werner Junge: ''Bolahun. Als deutscher Arzt unter schwarzen Medizinmännern.'' Deutsche Hausbücherei, Hamburg/Berlin 1950.<br />
* Hugo Kocher: ''Die Leopardenmenschen von [[Kathun]]. Eine abenteuerliche Erzählung aus dem dunkelsten Afrika.'' Rex, München 1956.<br />
* [[Theo Steimen]]: ''Ekia Lilanga und die Menschenfresser.'' 3. Auflage, Schweizer Spiegel Verlag, Zürich 1936.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://images.nypl.org/index.php?id=1229216&t=r "Leopard" prisoners at Tappi (Liberia)] Foto aus der Sammlung ''Through Liberia'' von Lady Dorothy Mills ... ca. 1927<br />
* [http://www.anthroposys.be/bwame1.htm Pol Pierre Gossiaux: Le Bwame du Léopard des Babembe (Kivu-Congo). Rituel initiatique et rituel funéraire (frz.)]<br />
* [http://galerie-herrmann.com/arts/art2/2004_Nomguihe/02_pages/23_Leopard.htm Notable der Bamileke Leopardengesellschaft mit Leopardenfellen und Elefantenmasken bei der Totenfeier für Chef Kamga Joseph von Bandjoun. 1975 (Foto von Klaus Paysan)]<br />
* [http://www.erblist.com/erbmania/nkima/nkimaleopardmen.html David A. Adams: The Real Leopard Men of the Congo (engl.)]<br />
* [http://www.dinosoria.com/homme_leopard.htm Société secrète des hommes-léopards (frz.)]<br />
<br />
[[Kategorie:Rolle (Magie)]]<br />
[[Kategorie:Geheimbund]]<br />
[[Kategorie:Religion (Sierra Leone)]]<br />
[[Kategorie:Religion (Liberia)]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Afrika)]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Die_eigene_Haut&diff=256477917Die eigene Haut2025-05-30T01:27:43Z<p>LogicalLens: doppelte Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Film<br />
| Bild =<br />
| Originaltitel = Die eigene Haut<br />
| Produktionsland = DDR<br />
| Originalsprache = Deutsch<br />
| Erscheinungsjahr = 1974<br />
| Länge = 98<br />
| FSK =<br />
| JMK =<br />
| Regie = [[Celino Bleiweiß]]<br />
| Drehbuch = Celino Bleiweiß<br />
| Produktionsunternehmen = [[DEFA]] im Auftrag des [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehens der DDR]]<br />
| Musik = [[Karl-Ernst Sasse]]<br />
| Kamera = [[Hans-Jürgen Reinecke]]<br />
| Schnitt = [[Erika Lehmphul]]<br />
| Besetzung =<br />
* [[Klaus Brasch]]: Wolfgang Klemm<br />
* [[Monika Woytowicz]]: Hannelore<br />
* [[Armin Mueller-Stahl]]: Vater Klemm<br />
* [[Martin Trettau]]: Opa Klemm<br />
* [[Margit Schaumäker]]: Mutter Klemm<br />
* [[Katrin Martin]]: Katharina<br />
* [[Dieter Mann]]: Weimann<br />
* [[Wolfgang Greese]]: Direktor<br />
* [[Christoph Posselt]]: Fechner<br />
* [[Wilfried Pucher]]: Heller<br />
* [[Waltraut Kramm]]: Lehrerin<br />
* [[Klaus Manchen]]: Erdmann<br />
* [[Thomas Wolff (Schauspieler)|Thomas Wolff]]: Kaiser<br />
* [[Ernst-Georg Schwill]]: Becker<br />
* [[Frank-Otto Schenk|Frank Schenk]]: Raudorn<br />
* [[Peter Kahane]]: Liebmann<br />
* [[Wolfgang Winkler (Schauspieler)|Wolfgang Winkler]]: Hotte.<br />
* [[Volkmar Kleinert]]: junger Arzt<br />
* [[Bodo Schmidt (Schauspieler)|Bodo Schmidt]]: Bauer<br />
* [[Christine Poisl]]: Bäuerin<br />
* [[Walter Lendrich]]: LKW-Fahrer<br />
* [[Regina Beyer]]: Frau im Wartburg<br />
* [[Günter Ringe]]: Mann im Wartburg<br />
}}<br />
<br />
'''Die eigene Haut''' ist ein Film der [[DEFA]], der im Auftrag des [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehens der DDR]] von [[Celino Bleiweiß]] im Jahr [[Filmjahr 1974|1974]] nach Motiven der 1972 erschienenen Erzählung ''Nebel fallen nicht von selbst'' von [[Karl Wurzberger]] fertiggestellt wurde.<br />
<br />
== Handlung ==<br />
Wolfgang Klemm sieht sich nicht in der Lage an der feierlichen Ausgabe des [[Abitur]]zeugnisses teilzunehmen, das deshalb sein Vater stellvertretend für ihn auf der Bühne abholen muss. Dieser sieht nicht ein, dass er an dieser Situation mit Schuld trägt, weil er zuvor seinen Sohn zu Hause wie ein kleines Kind behandelt hatte, so dass Wolfgang die Nerven verlor und den Vormittag anderweitig verbrachte. Nach den Besuchen bei seinem Großvater und dem Lehrer seines Vertrauens Herrn Weimann, geht er zur abendlichen Abiturfeier und entschuldigt sich bei dem Lehrerkollegium. Nach dieser Feier geht er mit seiner Freundin Katharina nach Hause, wo sein Vater schon auf ihn wartet, um mit ihm das Abitur zu feiern. Hier streitet sich Wolfgang wieder mit ihm und betont, dass er nicht so werden will, wie er.<br />
<br />
Am nächsten Tag fährt er mit einem Freund auf einem [[Tandem (Fahrrad)|Tandem]] an die [[Ostsee]], doch auch die beiden zerstreiten sich. Nun beschließt Wolfgang allein in die [[Volksrepublik Polen]] zu [[trampen]]. Nachdem ihn ein Ehepaar in einem [[Wartburg 353]] mit seinen Gesprächen nervt, steigt er aus und wird hinter der Grenze von einem Armeefahrzeug der [[Polnische Volksarmee|polnischen Volksarmee]] mitgenommen. Ein Soldat gibt ihm die Adresse seiner Eltern im Gebirge, die Wolfgang nun besuchen will. Auf seinem Marsch durch die Berge legt er sich über Nacht in seinen Schlafsack und wird erst am nächsten Tag von einer Gruppe [[Bergsteigen|Bergsteiger]] geweckt, der er sich anschließt. Durch die Gruppe findet Wolfgang langsam zu sich selbst zurück und er verliebt sich in die deutsche Bergsteigerin Hannelore.<br />
<br />
Nach seiner Rückkehr in die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] beginnt Wolfgang in einem Stahlwerk als Hilfsarbeiter zu arbeiten und freundet sich dabei mit dem Brigadier Hotte an. Auch besucht er Katharina, doch seine Gedanken landen immer wieder bei Hannelore. An dem Tag, an dem er seinen ersten Lohn bekommt, kommt auch die [[Einberufung]] zum [[Wehrdienst]] in der [[Nationale Volksarmee|NVA]], weshalb er umgehend nach [[Berlin]] zu Hannelore fährt, die dort in einer Kinderklinik arbeitet. Der Chefarzt gibt ihr frei und beide fahren zu ihr nach Hause. Beim Abendbrot machen sie Pläne, wie sie gemeinsam Silvester bei ihren polnischen Freunden verbringen werden. Erst am nächsten Morgen verrät ihr Wolfgang, dass er zur Armee eingezogen wird. Obwohl es ihm bereits seit zwei Jahren bewusst ist, dass dieser Moment kommt, ist er doch sehr wütend darüber, dass er nicht selbst über den Zeitpunkt entscheiden kann.<br />
<br />
Nach dem Abschluss der [[Grundausbildung]] bekommt Wolfgang seinen ersten Urlaub und wird in seinem Heimatort bereits von Hannelore erwartet, wo sie auch seine Familie kennenlernt. Nach seiner Rückkehr zur Armee wird Wolfgang mit seiner ganzen Gruppe und dem [[Unteroffizier]] zum Dienst an der Staatsgrenze zur [[Deutschland|Bundesrepublik]] abkommandiert. Ergänzt wird die Mannschaft noch durch den stellvertretenden Gruppenführer, den [[Gefreiter|Gefreiten]] Richter, mit dem Wolfgang seinen ersten Kontrollgang an der Grenze durchführen muss. Hier gibt Richter zu erkennen, dass er die Zeit an der Grenze nur nutzen will, um im späteren Leben leichter die [[Karriere]]leiter zu erklimmen, was Wolfgang nicht gefällt. Zurück in der Stube klärt er die anderen auf, was der studierte [[Historiker]] für ein Phrasendrescher ist.<br />
<br />
Hannelore will Wolfgang überraschend besuchen, wird aber beim Betreten des [[Grenzgebiet]]es festgenommen. Der verhörende [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]], der schon mehrere Gespräche mit Wolfgang geführt hat und ihn deshalb kennt, muss erfahren, dass dieser in zwei Monaten nur eine Ansichtskarte an seine Freundin geschickt hat. Hanne bekommt ein Privatquartier im Dorf und kann dort von Wolfgang besucht werden. Doch der muss nach zwei Stunden wieder zum Dienst und als er sie wieder besuchen will, ist sie bereits schon wieder abgereist. Doch es ist klar, dass sie sich bald wiedersehen werden.<br />
<br />
== Produktion und Veröffentlichung ==<br />
Das Szenarium stammt von [[Dieter Scharfenberg]] und die Dramaturgie lag in den Händen von [[Margit Schaumäker]].<br />
<br />
Ein Teil der Außenaufnahmen (Hannelores Berliner Wohnung) wurde auf der [[Terrasse (Architektur)|Terrasse]] an der Rückseite des Hauses [[Wallstraße (Berlin)|Wallstraße]] 85 mit Blick auf den [[Spreekanal]] und dessen Umgebung in [[Berlin-Mitte]] gedreht.<br />
<br />
Die Erstausstrahlung des, unter dem Arbeitstitel ''Ich bin 18'' gedrehten, [[Schwarzweißfilm]]s erfolgte am 27. Februar 1974 im 1. Programm des [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehens der DDR]].<ref>''[[Berliner Zeitung]]'' vom 27. Februar 1974, S. 6</ref><br />
<br />
== Kritik ==<br />
Katja Stern stellt im ''[[Neues Deutschland|Neuen Deutschland]]''<ref>''[[Neues Deutschland]]'' vom 2. März 1974, S. 4</ref> fest:<br />
{{Zitat|Regisseur Celino Bleiweiß stellte [auch] hier in einprägsamen, auf emotionale Wirkung zielenden Szenen […] die großen Zusammenhänge zwischen der Gefühlswelt des Jungen und den Klassenkampfern der Gegenwart her. Hier kam der sehr auf Impression, auf Denkanstöße zielende Stil des Films voll zur Wirkung.}}<br />
<br />
In der ''[[Berliner Zeitung]]''<ref>''Berliner Zeitung'' vom 2. März 1974, S. 6</ref> war von Gisela Herrmann zu lesen:<br />
{{Zitat| Ein lebensvolles Bild der Gegenwart zu zeichnen, hat so seine Schwierigkeiten: Jedermann kann's schließlich genau überprüfen. Dieser Film hat solche Prüfung bestanden. Ein Alltagsfilmchen, durchaus Deshalb doch kein Durchschnittsfilmchen, im Gegenteil.}}<br />
<br />
Mimosa Künzel schreibt in der ''[[Neue Zeit|Neuen Zeit]]''<ref>''[[Neue Zeit]]'' vom 5. März 1974, S. 4</ref> fest:<br />
{{Zitat|Regisseur Celino Bleiweiß katapultierte sich mit dieser eigenwillig-gediegenen, trotz allen Ernstes innig-heiteren Filminszenierung weit nach vorn, es ist sein erstes Werk, mit dem er wirklich Aufsehen erregte.}}<br />
<br />
Das ''[[Lexikon des internationalen Films]]'' bezeichnet den Film als dialogreichen Film über die moralischen Probleme junger Leute. Er gebe die Meinung der offiziellen Politik wieder, als die Frage nach dem Dienst mit der Waffe in der Nationalen Volksarmee auftritt.<ref>{{LdiF|63576|zugriff=2020-01-24}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{IMDb|tt0322143}}<br />
* {{Filmportal|bfaec417c6db4f90a08cd01cad0b7fa1}}<br />
* [https://www.fernsehenderddr.de/index.php?script=dokumentationsblatt-detail&id1=13123 ''Die eigene Haut''] im Onlinelexikon des Fernsehens der DDR<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:eigene Haut #Die}}<br />
[[Kategorie:Filmtitel 1974]]<br />
[[Kategorie:Fernsehfilm (DDR)]]<br />
[[Kategorie:Schwarzweißfilm]]<br />
[[Kategorie:Filmdrama]]<br />
[[Kategorie:Liebesfilm]]<br />
[[Kategorie:Deutsche Teilung im Film]]<br />
[[Kategorie:Grenztruppen der DDR]]<br />
[[Kategorie:Literaturverfilmung]]<br />
[[Kategorie:Medien (NVA)]]<br />
[[Kategorie:Militär im Film]]</div>LogicalLenshttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wormser_Dom&diff=256477913Wormser Dom2025-05-30T01:27:10Z<p>LogicalLens: doppeltes Leerzeichen entfernt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Wormser Dom Westchor Westtürme.jpg|mini|[[Polygon]]aler Westchor mit vier Rosen&shy;fenstern und einem [[Chorturm]] zwischen den Eck- oder [[Chorflankenturm|Flankentürmen]]]][[Datei:Worms Dom Ostfassade Vierung2005-05-27a.jpg|mini|Dom St. Peter zu Worms, Blick auf Ostchor, Osttürme, Vierungsturm und den Nordarm des Querschiffs]]<br />
[[Datei:St. Peter's Cathedral Worms south side.JPG|mini|Südseite mit gotischer Nikolaus&shy;kapelle; Süd&shy;west&shy;turm gänzlich romanisch, Ober&shy;geschosse der Ost&shy;türme mit gotischen Fenstern]]<br />
[[Datei:Worms 1900.jpg|mini|Stadtpanorama mit Dom um 1900]]<br />
<br />
Der '''Dom St. Peter''' zu [[Worms]] ist der kleinste und schlankste der drei rheinischen [[Kaiserdom]]e. Er wurde im Wesentlichen von 1130 bis 1181 erbaut, also insgesamt nach dem [[Speyerer Dom]] (1025–1106). Der [[Mainzer Dom]] wurde 50 Jahre früher begonnen (1081 – Treppentürme allerdings älter), aber erst fast 70 Jahre später vollendet (1239). Das [[Bistum Worms]] wurde von 1801 bis 1827 schrittweise aufgelöst. Daher ist der Wormser Dom keine Bischofskirche mehr, erhielt aber 1862 den Rang einer [[Propsteikirche]] und 1925 den Titel einer [[Basilica minor]].<br />
<br />
== Bedeutung des Wormser Doms ==<br />
[[Datei:Wormser Dom SW vor 1901.jpg|mini|Der Wormser Dom vor 1901]]<br />
Der Dom ist das bedeutendste [[Romanik|romanische]] Bauwerk in Worms und eng mit Bischof [[Burchard II. (Worms)|Burchard II.]] und der Blütezeit der Stadtgeschichte während des 12. und 13. Jahrhunderts verbunden.<br />
<br />
Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter anderem die Papstnominierung [[Leo IX.|Leos IX.]] im Jahr 1048, das [[Wormser Konkordat]] im Jahr 1122, mit dem der [[Investiturstreit]] beendet wurde, und die Hochzeit Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrichs II.]] 1235 mit [[Isabella von England]].<br />
<br />
Bis zur [[Säkularisation]] von [[Hochstift]] und [[Bistum Worms]] (1801/02) war der [[Dom (Bauwerk)|Dom]] [[Simon Petrus|St. Peter]] die [[Kathedrale]] des Bischofs von Worms. Seit 1802 ist der Wormser Dom eine katholische [[Pfarrkirche]], die in Erinnerung an ihre frühere Bedeutung als Bischofskirche im Jahr 1862 von Papst [[Pius IX.]] zur [[Propsteikirche]] und 1925 durch Papst [[Pius XI.]] zur [[Basilica minor]] erhoben wurde. Dieser päpstliche Ehrentitel, der Ehrenrechte für den [[Propst]] und das Gotteshaus einschließt, soll die Bedeutung einer Kirche für das Umland hervorheben.<br />
<br />
[[Datei:Worms Domplatz 1 002 2016 12 30.jpg|mini|Nordportal unter Kaiserskulptur von [[Gustav Nonnenmacher]] (1981)]]<br />
[[Datei:North portal of St. Peter's Cathedral (Worms) Detail.jpg|mini|Linkes Kapitellband des Nordportals]]<br />
[[Datei:North portal of St. Peter's Cathedral (Worms) Adler.jpg|mini|Rechtes Kapitellband des Nordportals]]<br />
<br />
Der Dom wurde, abgesehen von den Turmobergeschossen, 1130 bis 1181 erbaut, wobei parallel zum Neubau eine [[Romanik|frühromanischen]] Basilika aus dem ersten Viertel des 11.&nbsp;Jahrhunderts abgerissen wurde. Seine Bauzeit fällt also zusammen mit dem [[Stilphasen der Gotik in Frankreich und Deutschland#Gothique primitif|Gothique primitif]], der ersten Phase der Gotik in Frankreich. Deren wichtigste [[Baustatik|statische]] Neuerung, die spitzbogigen Rippengewölbe, wurde zeitgleich auch in Querhaus und Mittelschiff des Wormser Doms verwendet. Bei Arkaden, Seitenschiffsgewölben, Portalen und Fenstern blieb man in Worms hingegen in dieser Zeit strikt bei romanischen Rundbögen und Kreuzgratgewölben. Der [[polygon]]ale Grundriss des Westchors wurde zum Vorbild für die Gotik, in der bis dahin Chöre und Kapellen mit runden Schlüssen üblich waren ([[#Außenbau|siehe unten]]). Nach neuesten Forschungen begann der Bau möglicherweise schon 1105 mit [[Sanktuarium]] und Querschiff, aber zunächst ohne Gewölbe mit einem provisorischen Dach<ref>Kurt F. de Swaaf: ''[https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,643099,00.html Wormser Dom: Historiker entreißen den Steinen ihr Geheimnis.]'' In: ''[[Der Spiegel (online)|Spiegel Online]]'', 19.&nbsp;August 2009.</ref><br />
<br />
Die [[Alte Synagoge (Straßburg)|Hauptsynagoge]] in [[Straßburg]] war in ihrer Gestaltung dem Wormser Dom nachempfunden. Sie wurde von [[Ludwig Levy]] entworfen, von 1896 bis 1898 errichtet, doch bereits 1940–1941 zerstört.<br />
<br />
Der Wormser Dom war von 1984 bis 1993 als Kandidat für die Erhebung zum [[Welterbe in Deutschland|Weltkulturerbe]] auf der (west-)deutschen [[Tentativliste]] der [[UNESCO]] platziert.<br />
<br />
== Geografische Lage ==<br />
Der Wormser Dom steht auf dem höchsten Hügel der Stadt, etwa 10&nbsp;m über dem Normalwasserspiegel des [[Rhein]]s, auf dem höchsten Punkt der Innenstadt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Vorgeschichte des Doms ===<br />
<gallery><br />
Wormser Dom Roemisches Forum.png|Dom im Vergleich mit dem römischen [[Forum (Platz)|Forum]]<br />
Wormser Dom Merowingische Basilika.png|Dom im Vergleich mit der [[Merowinger|merowingischen]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]]<br />
Wormser Dom Burcharddom.png|Vergleich mit dem Dom Bischof Burchards<br />
</gallery><br />
<br />
Bei der Gründung der Stadt [[Borbetomagus]] in [[Römisches Reich|römischer Zeit]] – eine [[Kelten|keltische Vorgängersiedlung]] gab es im Innenstadtbereich von Worms nicht<ref>[[Mathilde Grünewald]]: ''Worms in der Spätantike. Archäologie am Dom – Festungsbau – Grabfunde''. In: [[Alexander Reis]]: ''Das Rhein-Main-Gebiet in der Spätantike. Beiträge zur Archäologie und Geschichte. Akten der Tagung in Obernburg am Main vom 12.–13. April 2018.'' Dr. Faustus, Büchenbach 2022, ISBN 978-3-946387-39-8, S. 59–69, hier S. 59.</ref> – wurde diese herausragende Lage mit öffentlichen Bauten besetzt. 1906/07 kamen bei Renovierungsarbeiten am Dom im Fundamentbereich römische Fundamente und Befunde zutage. Es dauerte bis 1938, bevor [[Gustav Behrens (Prähistoriker)|Gustav Behrens]] – der an den Grabungen selbst nicht teilgenommen hatte – diese publizierte.<ref>Behrens: ''Römische Anlagen'', S. 51–64.</ref> Er deutete das Vorgefundene als das Forum von Borbetomagus, eine [[Kirchenschiff|dreischiffige]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] mit westlich angrenzendem [[Peristyl]] (ein von einem überdachten Gang umgebener Hof).<ref>Behrens: ''Römische Anlagen'', S. 63.</ref> Heute wird diese Interpretation skeptisch beurteilt.<ref>Sebastian Ristow: ''Frühes Christentum im Rheinland. Die Zeugnisse der archäologischen und historischen Quellen an Rhein, Maas und Mosel'' (= Jahrbuch 2006 des [[Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz|Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz]]). Aschendorff, Münster 2007, ISBN 978-3-402-08121-1, S. 254.</ref> Die freigelegten Fundamente ließen sich auch zu einem [[Tempel]] mit [[Cella]] ergänzen. Bei der Grabung 1906/07 und den Restaurierungsarbeiten am Dom wurden zahlreiche Fragmente von [[Weihestein]]en und [[Altar|Altären]] gefunden. Um diesen Befund erklären zu können, wurde ein Tempelbezirk unmittelbarer nördlich des Forums angenommen, ohne dass je Fundamente davon ergraben wurden. Dieser Bereich nördlich des Doms wurde im [[Frühmittelalter|Früh-]] und [[Hochmittelalter]] vielleicht durch die [[Pfalz Worms|Königspfalz]] und dann den [[Bischofshof (Worms)|Bischofshof]] überbaut.<ref>Mathilde Grünewald: ''Die Römer in Worms.'' Stuttgart 1986, ISBN 3-8062-0479-9, S. 27 f.</ref><br />
<br />
=== Erster Kirchenbau unter Brunichildis ===<br />
Nach der [[Schlacht auf den Katalaunischen Feldern]] drängten die [[Franken (Volk)|Franken]] in die Rheinebene und übernahmen die Macht im Wormser Raum. Gleichzeitig breitete sich das Christentum aus. Als das Frankenreich der [[Merowinger]] in drei Teile zerfiel, gehörte Worms zu [[Austrasien]]. Nachdem die Herrscher von Austrasien und [[Neustrien]] Schwestern geheiratet hatten, brach ein Familienkrieg aus, dem die beiden Könige und eine der beiden Schwestern zum Opfer fielen. Die überlebende austrasische Königswitwe [[Brunichild]]is residierte um 600 in Worms. In Brunichild wird das Vorbild der [[Brünhild]] im Nibelungenlied gesehen. Sie und ihr Nachfolger [[Dagobert I.]] ließen nach mittelalterlichen Quellen eine Kirche auf den Grundmauern des römischen [[Forum (Platz)|Forums]] errichten. Diese Kirche gilt als der Vorläufer des Doms. Archäologische Belege für diese Überlieferung gibt es nicht. Die Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts durchgeführten Grabungen unter dem Dom suggerieren vielmehr einen größeren, den Dimensionen nach wohl [[Karolingische Kunst|karolingischen]] Vorgängerbau. Ob dieser jedoch eine Erweiterung einer merowingischen Anlage war, ist aufgrund der geringen Befundlage nicht mehr zu klären. Tatsache ist, dass [[Karl der Große]] die Königspfalz zu Worms regelmäßig besuchte. Daneben bestand die [[Bischofsresidenz]].<br />
<br />
=== Dombau unter Bischof Burchard von Worms ===<br />
[[Datei:Worms Doom 2005-05-27b.jpg|mini|Statue Burchards von Worms]]<br />
Berthulf war 614 der erste überlieferte Wormser Bischof. Grundlegend neu gebaut in den heutigen Größenmaßen wurde der Dom unter Bischof [[Burchard von Worms]] ab dem Beginn des 11.&nbsp;Jahrhunderts, denn Burchard I. wurde im Jahr 1000 Bischof von Worms und begann unverzüglich mit der kirchlichen Neuordnung der Stadt. Ihm gelang es, die [[Salier]] zur Aufgabe ihrer Burg zu bewegen, an deren Stelle ab 1002/1003 das [[Stift St. Paulus|Paulusstift]] errichtet wurde. Die alte Hauptkirche ließ er ebenfalls niederlegen und den Dom beginnen, der wohl noch heute die Konturen der Planung des 11.&nbsp;Jahrhunderts trägt: Eine kreuzförmige [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] mit zwei halbrunden Chören, die in Südost-Nordwest-Richtung errichtet wurde. Bereits im Jahr 1018 konnte der Dom in Anwesenheit des Kaisers [[Kirchweihe|geweiht]] werden, doch stürzte der westliche Baukörper bereits zwei Jahre später ein und musste erneuert werden. Der Kirchenraum hatte eine flache Holzdecke. Nach Burchards Lebensbeschreibung aus der Zeit um 1030/1040 war der Wormser Dom prunkvoll ausgestattet. So ist von Säulen mit vergoldeten [[Kapitell]]en die Rede, die jedoch kaum die Hauptstützen der Kirche gewesen sein können. Vielmehr war der Burchard-Dom aller Wahrscheinlichkeit nach eine Pfeilerbasilika, denn nirgends wurden Reste von (ohnehin im 11.&nbsp;Jahrhundert schwerer zu beschaffenden) Säulen gefunden.<br />
<br />
Erhalten blieben bei den folgenden Umbauten lediglich die Untergeschosse der Westtürme sowie die nördlich des Chores liegende Schatzkammer, die vermutlich vom Ende des 11.&nbsp;Jahrhunderts stammt.<br />
<br />
Im Jahr 1110 wurde der Dom zum zweiten Mal geweiht. Möglicherweise waren größere Schäden aufgetreten. Deren Beseitigung wurde mit einer erneuten Weihe abgeschlossen.<br />
<br />
=== Dombau unter Bischof Burchard II. von Worms ===<br />
[[Datei:Grundriss des Wormser Doms 1854.jpg|mini|links|Grundriss des Wormser Doms (ohne Seitenkapellen)]]<br />
[[Datei:Buggo Epitaph Worms2.JPG|mini|[[Epitaph]]&shy;inschrift Burchards II., im Außenbereich des Domes]]<br />
<br />
Der Neubau im 12.&nbsp;Jahrhundert entspricht im Wesentlichen dem heutigen Dom. Um 1130 begann Bischof [[Burchard II. (Worms)|Burchard II.]] – vermutlich wegen schwerer Bauschäden – den unter seinem Vorgänger Burchard I. gebauten Dom abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. So entstand unter ihm bis ca. 1144 der gesamte Ostbau mit Flankentürmen und achteckigem Vierungsturm, wie wir ihn heute kennen. Langhaus und Westbau wurden zwischen 1160 und 1181 unter seinen Nachfolgern [[Konrad I. (Worms)|Konrad I.]] und [[Konrad II. (Worms)|Konrad II.]] errichtet; letzterer weihte ihn am 2.&nbsp;Mai 1181.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.wormser-dom.de/cms/website.php?id=%2Fde%2Findex%2Fdom-sehen.htm |text=''Den Dom sehen.'' |wayback=20160304212654}}. In: ''Portal Wormser Dom'' / ''Dompfarramt Worms'', 2007.</ref><br />
<br />
[[Datei:Worms - Wormser Dom - 2019-02-27 13-39-00.jpg|mini|links|hochkant=0.6|Südwestturm aus geschlämmtem Tuff]]<br />
<br />
Der Dom zeigt ganz überwiegend spätromanischen Baustil und ist vollkommen gewölbt. Chorpartien, Querhaus und Türme sind reich verziert, die Seiten des Langhauses hingegen auffällig schmucklos. Viele Sakralbauten der Umgebung erhielten nach seinem Vorbild ähnliche Zierformen, so dass man von einer ''Wormser Bauschule'' sprach. Außerdem ist der jochweise leicht variierte Aufriss des Langhauses von dem der Kaiserdome in Speyer und Mainz abgeleitet. Der allmähliche Fortschritt des Neubaus ist durch dendrochronologische Untersuchung im Mauerwerk verbliebener [[Rüstloch|Gerüsthölzer]] zu verfolgen.<ref>Lena Schulten und [[Matthias Untermann]]: ''Die Baugeschichte des Wormser Doms. Forschungsstand und neue Perspektiven''. In: ''[[Der Wormsgau]]'' 34 (2018), S. 87–99.</ref> 1172 wurden Lampen für den Westchor gestiftet und 1192 Bischof Konrad II. dort bestattet.<br />
<br />
Das Ostwerk des Wormser Dom ist das erste Bauwerk, an dem die [[Steinmetz]]en durchgängig [[Steinmetzzeichen]] verwendeten.<ref>[[Günther Binding]]: ''Pfalz Gelnhausen. Eine Bauuntersuchung.'' (= ''Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft'' 30). Teildruck von der [[Dissertation]] an der Universität Bonn. H. Bouvier, Bonn 1965, {{DNB|450469867}}, S. 50, Abb. 10, siehe {{Google Buch |BuchID=PmFsAAAAIAAJ |Hervorhebung=Worms}}; vgl. vollständige Abb.&nbsp;10 in Günther Binding: [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/bus/article/download/41417/35055 ''Frühe staufische Steinmetzzeichen.''] In: ''[[Burgen und Schlösser]]'' 7, 1966, 2, S.&nbsp;44–45, (PDF; 4,7&nbsp;MB).</ref> [[Rudolf Kautzsch]] dokumentiert am gesamten Gebäude 234 unterschiedliche Steinmetzzeichen.<ref>Kautzsch, Tafeln 36–41; gemeint ist wohl Rudolf Kautzsch: ''Der Meister der Ostteile des Doms zu Worms.'' In: ''Städel-Jahrbuch'', {{ZDB|204763-9}}, Band 5 (1926) S.&nbsp;99–114. (In [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kautzsch1938taf1/0080 Kautzsch 1938, Tafeln 36–41] werden keine Steinmetzzeichen abgebildet.)</ref> [[Günther Binding]] schränkt jedoch ein, dass einige davon derart ähnlich sind, dass es sich um bloße Varianten des gleichen Steinmetzzeichens handeln kann.<ref>[[Günther Binding]]: ''Pfalz Gelnhausen. Eine Bauuntersuchung.'' (= ''Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft'', 30). H. Bouvier, Bonn 1965, {{DNB|450469867}}, S. 50, Anm. 193, siehe {{Google Buch |BuchID=PmFsAAAAIAAJ |Hervorhebung=Worms Kautzsch}}; Bindings Quellenangabe bezieht sich auf Rudolf Kautzsch: ''Der Meister der Ostteile des Doms zu Worms.'' In: ''Städel-Jahrbuch'', Band 5 (1926) S.&nbsp;99–114; [http://opac.regesta-imperii.de/id/1798025 Beleg] in [[Regesta Imperii]].</ref><br />
<br />
Zeitgleich mit dem Westchor entstand auf der Südseite des Domes auch die um 1812 abgerissene [[Johanneskirche (Worms)|Johanneskirche]], die als städtische Pfarrkirche diente.<br />
<br />
Erst nach der Weihe des Westchors wurden den vier Türmen, die vor allem als [[Treppenturm|Treppentürme]] dienten, Freigeschosse aufgesetzt. Nur der südwestliche wurde in ganzer Höhe in romanischen Formen vollendet. Seine Außenhaut besteht im Unterschied zur übrigen Kathedrale abgesehen von den Lisenen nicht aus Sandstein, sondern aus [[Tuff]]stein, der mit einem rötlichen Anstrich [[Putz (Bauteil)#Schlämme|geschlämmt]] ist. Am Nordostturm leiten das oberste Vollgeschoss und die [[Zwerchhaus|Lukarnen]] des Kegeldachs mit ihren Spitzbögen zur [[Gotik]] über, am Südwestturm beide Freigeschosse und die Lukarnen.<br />
<br />
=== Erweiterungsbauten unter Johannes von Dalberg ===<br />
[[Datei:Worms-Dom St Peter-20-2007-gje Nordwestturm.jpg|mini|hochkant|links|Nordwestturm, nach 1429 bis 1472 gotisch ersetzt, drei Backsteingeschosse]]<br />
Etwa hundert Jahre nach der dritten Weihe wurde mit dem Neubau der Nikolauskapelle begonnen. Ein neues Südportal wurde eingebaut, östlich davon im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts zwei weitere Kapellen, die St.-Annen- und die St.-Georgs-Kapelle. Durch ein Erdbeben stürzte 1429 der Nordwestturm ein. Er wurde vom ersten umlaufenden Sims an bis 1472 wieder aufgebaut, im Detail zwar spätgotisch, in seinen Formen aber streng rekonstruierend, ein äußerst früher Fall von denkmalpflegerischer Ergänzung. In drei Geschossen besteht seither die Außenhaut seines Mauerwerks aus [[Mauerziegel|Backstein]], dessen Farbe gut mit dem [[Buntsandstein]] der übrigen Teile des Bauwerks harmoniert. An den östlichen Teil des nördlichen Seitenschiffes wurde 1480/85 die Ägidienkapelle (heute: Marienkapelle) angebaut.<br />
<br />
[[Datei:Worms Dom st peter tympanum 001.JPG|mini|Gotische Reliefs aus dem abgebrochenen Kreuzgang]]<br />
<br />
Gegen Ende des Jahrhunderts wurde unter Bischof [[Johann XX. von Dalberg|Johannes von Dalberg]] der ursprünglich romanische [[Kreuzgang]] (westlich der Nikolauskapelle) erneuert, aus dem die heute im nördlichen Seitenschiff des Domes aufgestellten monumentalen fünf spätgotischen Reliefs zum Leben Jesu stammen: Wurzel Jesse (1488),<ref>Rüdiger Fuchs: ''[https://www.inschriften.net/worms/inschrift/nr/di029-0316.html Wurzel-Jesse-Relief im Wormser Dom.]'' In: ''inschriften.net'' / ''[[Deutsche Inschriften Online]]'', DI&nbsp;29: Worms (1991), Nr.&nbsp;316, Dom, innen, aus Kreuzgang, Jahr 1488.</ref> Verkündigung (1487), Geburt Christi (1515), Grablegung (um 1490) und Auferstehung (um 1490). Ein ursprünglich vorhandenes sechstes Relief, das die Kreuzigungsszene zeigte, wurde wohl Opfer der Zerstörungen von 1689. Im [[Andreasstift (Worms)|Stadtmuseum Worms]] befinden sich vier große (88&nbsp;cm Durchmesser), runde Wappen-Gewölbeschlusssteine, die aus dem Kreuzgang stammen und von Bischof [[Ruprecht von Pfalz-Simmern (1461–1507)|Ruprecht II. von Regensburg]] sowie von den Domherren [[Philipp von Flersheim]], [[Erpho von Gemmingen]] und [[Wilhelm von Stockheim]] gestiftet wurden. Ein weiterer Kreuzgang-Schlussstein des [[Erzbistum Köln|Kölner Erzbischofs]] und früheren Wormser [[Scholaster|Domscholasters]] [[Hermann von Hessen (1450–1508)|Hermann von Hessen]] ist heute über dem Eingang der Abteikirche von [[Benediktinerabtei Stift Neuburg|Stift Neuburg]] in [[Heidelberg]] eingemauert.<ref>Foto: ''[https://www.inschriften.net/worms/inschrift/nr/di029-0314.html Schlussstein, gestiftet von Erzbischof Hermann von Hessen.]'' In: ''[[Deutsche Inschriften Online]]'', 1991, DI&nbsp;29, Nr.&nbsp;11: Dom, innen, Jahr 1488.</ref> Der Grundstein des Kreuzgangs aus dem Jahr 1484, der als verschollen galt, wurde Ende Februar 2014 beim Aufräumen im Dom[[lapidarium]] wieder aufgefunden.<ref>Sandra Dörr: {{Webarchiv |url=http://www.wormser-zeitung.de/lokales/worms/nachrichten-worms/anno-domini-1484-grundstein-des-wormser-doms-gefunden_13913158.htm |text=''„Anno domini 1484 …“ – Grundstein des Wormser Doms gefunden.'' |wayback=20150724205017}}. In: ''[[Wormser Zeitung]]'', 28.&nbsp;Februar 2014.</ref><br />
<br />
=== Reformation ===<br />
Die Bedeutung des Bistums und des Doms zu Worms nahm zur Zeit des Reichstags von Worms im Jahr 1521 ständig ab. Kurz nach dem Reichstag traten einige Wormser Kirchengemeinden zu der Lehre [[Martin Luther]]s über. Im Jahr 1556 folgten alle Pfarreien auf kurpfälzischem Boden.<br />
<br />
=== Dreißigjähriger Krieg ===<br />
Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] hielten schwedische Truppen die Stadt von 1632 bis 1635 besetzt, und im Dom hielt ein protestantischer Prediger Gottesdienste ab.<br />
<br />
=== Pfälzischer Erbfolgekrieg ===<br />
Im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] verwüsteten auf Befehl des französischen Königs [[Ludwig XIV.]] dessen Truppen Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms. Sämtliche Kirchen wurden geplündert und gebrandschatzt. Der Dom brannte völlig aus, die Gewölbe stürzten großteils ein. Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg ließ den Dom ab 1698 wiederherstellen. Dadurch kamen einige barocke Elemente hinzu wie die vergrößerten Fenster der Silberkammer oder der [[Hochaltar]] von [[Balthasar Neumann]].<ref name="Arens_1964" /><br />
<br />
=== Französische Revolution ===<br />
[[Datei:Moller Denkmähler Worms West End 70.png|mini|Aufriss von Westchor und Westürmen, [[Stahlstich]], 1821]]<br />
[[Datei:Meyers Universum Band 09 25.jpg|mini|Teilansicht, 1842]]<br />
Der Wiederaufbau des Doms wurde von den Truppen der [[Französische Revolution|französischen Revolution]] zunichtegemacht. Ende des Jahres 1792 wurden Speyer, Worms, Mainz und Frankfurt von den Revolutionstruppen erobert. Der Dom diente nunmehr als Pferdestall und Lagerhalle. Zwischen 1818 und 1830 wurde der Kreuzgang abgerissen, seine Steine wurden versteigert.<br />
<br />
[[Datei:Worms Dom Kreuzgang.jpg|mini|Rest des Kreuzganges]]<br />
<br />
=== Renovierungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts ===<br />
Im Laufe des 19. Jahrhunderts zeigten sich zunehmend Schäden an dem Bauwerk, die sogar die Standsicherheit einiger Bauteile in Frage stellten. [[Ignaz Opfermann]] (1799–1866), zunächst Provinzialbaumeister für [[Rheinhessen (Provinz)|Rheinhessen]], später Kreisbaumeister des [[Landkreis Mainz|Kreises Mainz]], nahm ab 1859 eine erste Sicherung vor. Er ersetzte die barocke [[Haube (Architektur)#Formen|Welsche Haube]] über der östlichen [[Vierung]]skuppel in Analogie zur westlichen Vierungskuppel durch ein polygonales Dach. Den Westchor versah er außen mit eisernen [[Zuganker]]n. Das Ergebnis befriedigte weder [[Ästhetik|ästhetisch]] noch technisch: Das Eisen rostete, die Gewölbe rissen und die Rosette verformte sich zu einem Oval.<ref name="Werner_285">Werner, 2016, ISBN 978-3-88462-372-5, S.&nbsp;285.</ref><br />
<br />
Ab 1886 wurde – jahrelang – über die Beseitigung der Schäden diskutiert, 1892 die Fundamente gründlich untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Fundamente des Doms im Osten fast auf der festen Kiesschicht der Rheinschotter standen, während sie nach Westen in eine stetig zunehmende [[Löss]]schicht, die sich bei Feuchtigkeit verschieben konnte, gebettet waren. [[Karl Hofmann (Architekt, 1856)|Karl Hofmann]], damals Stadt- und Dombaumeister in Worms, schlug deshalb vor, den Westchor einschließlich der Kuppel zwischen beiden Westtürmen komplett abzutragen, neue Fundamente zu legen und das Gebäude darauf neu zu errichten. Das missfiel aber dem Kunstrat, einem die Maßnahme begleitenden Expertengremium. Es dauerte deshalb bis 1901, bis sich Karl Hofmann mit der von ihm vorgeschlagenen „Radikalkur“ durchsetzen konnte: Der Westchor und das westlichste Langhausjoch wurden abgetragen und ein [[Beton]]-[[Fundament]] neu bis auf den Kies hinabreichend erstellt, die mittelalterlichen Fundamente damit ummantelt und der Beton mit Eisen armiert. Bei der Sanierung wurde im Innern der Wand des Westchors in drei unterschiedlichen Höhen umlaufende Kanäle entdeckt, die ursprünglich hölzerne Ringanker enthalten hatten, die sich aber inzwischen völlig zersetzt hatten. Sie wurden beim Wiederaufbau durch Eisenbeton ersetzt.<ref name="Werner_285" /> Das westliche Langhausjoch wurde in [[Bims]]beton neu aufgeführt.<ref>Werner, 2016, ISBN 978-3-88462-372-5, S.&nbsp;286.</ref> Ebenfalls durch Eisenbeton ersetzt wurden Gewölbe und Dachaufbau der östlichen Vierungskuppel.<ref name="Werner_285" /><br />
<br />
Beim Wiederaufbau wurde großer Wert darauf gelegt, möglichst viele originale Steine wiederzuverwenden. Bei der äußeren Mauerschale war dies in so großem Umfang möglich, dass auch heute noch bis auf einen kleinen Teil die alten Steine an ihren ursprünglichen Stellen sitzen. Auf der Innenseite mussten dagegen großflächig Steine ausgewechselt und originalgetreu rekonstruiert werden.<!--(Quelle?)--> Der kühne gekröpfte [[Dienst (Architektur)|Dienstverlauf]] um das zentrale [[Fensterrose|Rosettenfenster]] herum wurde nicht erneuert, da er als statisch bedenklich eingeschätzt wurde. Heute verlaufen die Dienste auch hier senkrecht und beschneiden die Fensterrose deutlich.<br />
<br />
Die umfangreichen Renovierungen umfassten auch den Neubau der Nikolauskapelle, die Sanierung des gesamten Fußbodens, den Ersatz der Gewölbe in Ostchor und Teilen des Querhauses durch Beton und die Einrichtung einer völlig neuen [[Krypta]] für die [[Salier]]gräber unter dem Hochchor. Erst 1935 waren all diese Arbeiten abgeschlossen.<br />
<br />
=== Zweiter Weltkrieg, 1945 ===<br />
Bei den verheerenden [[Luftangriffe auf Worms#Zweiter Weltkrieg|Bombenangriffen am 21.&nbsp;Februar und 18.&nbsp;März 1945]] wurde der Dom erheblich beschädigt. Zwar brannten die Dächer ab, die (nach 1698 erneuerten) Gewölbe blieben jedoch intakt. Die [[Kirchenausstattung|Ausstattung]] wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.<ref name="Wößner_21.2.2018">Claudia Wößner: [https://www.wormser-zeitung.de/lokales/worms/nachrichten-worms/wormser-dom-wird-bei-bombenangriffen-am-21-februar-1945-und-18-marz-1945-stark-beschadigt_18538940 ''Wormser Dom wird bei Bombenangriffen am 21. Februar und 18. März 1945 stark beschädigt.''] In: ''Wormser Zeitung'', 21.&nbsp;Februar 2018.</ref><br />
Beim Wiederaufbau des Dachstuhls wurde Stahlmaterial der 1945 gesprengten [[Rheinbrücke Gernsheim]] wiederverwendet.<br />
<br />
== Architektur ==<br />
=== Außenbau ===<br />
Der Wormser Dom ist eine [[Chor (Architektur)|doppelchörige]] Pfeilerbasilika im [[Gebundenes System|gebundenen System]] mit einem [[Querschiff]]. Ein Zentralturm befindet sich auf der [[Vierung]], ein weiterer auf dem westlichen Chor. Beide Choranlagen sind flankiert von je zwei runden [[Chorflankenturm|Chorflankentürmen]]. Drei dieser Türme sind abgesehen von den erst im 13. Jahrhundert aufgesetzten obersten Geschossen romanisch, der Nordwestturm stürzte 1421 ein und wurde danach zwar in romanischen Proportionen, jedoch mit gotischen Fenstern und Zierformen wiederaufgebaut.<br />
<br />
Der Ostchor schließt in der Fassade rechteckig, innen aber rund. Der westliche Chor hat einen polygonalen 5/8 Schluss, bildet fünf Seiten eines Achtecks. Obwohl romanisch gestaltet in einer Zeit, da in Frankreich schon gotisch gebaut wurde, bildet der Wormser Dom mit diesem [[Polygon]]alschluss einen Beitrag zur [[Gotik]]. Die ersten gotischen Bauten in Frankreich hatten runde Abschlüsse von Chorräumen und Kapellen, ein Überbleibsel der [[Romanik]]. Polygonale Raumgrenzen waren für die gotische Vorliebe, Wände in Kraftlinien zu zerlegen, wesentlich besser geeignet. So setzten sich in der Gotik polygonale Raumabschlüsse dann auch durch.<br />
<br />
Licht erhält der Westchor durch mehrere [[Fensterrose|Rosettenfenster]]. Die kleineren sind in einer Weise gegliedert, die sich schon in romanischen Bauten vor Mitte des 12. Jahrhunderts findet, das Maßwerk der großen ist deutlich gröber als das der gut 30 Jahre jüngeren Westrosen der [[Kathedrale Notre-Dame de Paris]] und des [[Bremer Dom]]s.<br />
<br />
=== Innenraum ===<br />
Die Westapsis ist mit einer ungegliederten aber schon leicht gespitzten Halbkuppel gedeckt. Das anschließende Chorquadrum erhielt um 1140 ein leicht gespitztes [[Kreuzrippengewölbe]] mit [[Bandrippe]]n von grobem rechteckigem Querschnitt. Ähnliche Rippen, aber rundbogig verlaufend, haben die Querhausarme des [[Speyerer Dom]]s; dort sind sie aber jünger, weil das Querhaus nach einem Brand von 1159 neu eingewölbt werden musste.<br />
<br />
Das [[Langhaus (Kirche)|Langhaus]] ist verschieden eingewölbt. Die [[Seitenschiff]]e haben rundbogige [[Kreuzgratgewölbe]]. Das [[Mittelschiff (Kirche)|Mittelschiff]] ist mit spitzbogigen Kreuzrippengewölben gedeckt, deren Bandrippen aber in drei aneinander liegende Rundformen aufgelöst sind, wie man es in Nordfrankreich sowohl in späten romanischen als auch in gotischen Bauten findet. Das Polygon des Westchors hat zwar Rippen mit einem Querschnitt aus mehreren Rundungen, aber sein Höhenrelief nutzt sie nicht als Träger einer [[Schirmkuppel]], sondern ist eine an den Ecken des Polygons gebrochene Halbkuppel.<br />
<br />
Die Arkaden zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen sind wie die Fenster noch konsequent rundbogig, ebenso das [[Triforium|Blendtriforium]], das hier im Unterschied zum [[Mainzer Dom]] vollständig als Wandrelief gestaltet ist.<br />
<br />
<gallery widths="150" heights="200"><br />
The Nave and organ of the Cathedral of St. Peter in Worms.jpg|Mittelschiff nach Osten<br />
Interno sistema obblogato o alternato.jpg|Obergaden, einfaches [[Blende (Architektur)|Blend]]-[[Triforium]], Seiten&shy;schiff mit gotischen Fenstern<br />
Interno, navata centrale.jpg|Mittelschiff nach Westen<br />
Interno, raccordi alla torre ottagonale.jpg|Westliche Vierung und Westchor<br />
Wormser Dom rechtes Seitenschiff 2017ren h+100 k+90.jpg|Seitenschiff<br />
</gallery><br />
<br />
=== Glasfenster ===<br />
Von den mittelalterlichen Glasfenstern ist durch die [[Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes]] vom 21. September 1921 keines mehr erhalten geblieben.<ref>''[https://www.worms.de/de/kultur/stadtgeschichte/wussten-sie-es/liste_dom_gebaeude/2006-11_domfenster-zerstoerung.php Die Zerstörung der originalen Dom-Fenster.]'' In: ''Stadt Worms''.</ref><br />
<br />
Die zeitgenössische Verglasung des Domes ist recht vielfältig. Bis heute weisen einzelne Fenster noch eine Notverglasung (klare oder Milchglas-Scheiben) auf. Besonders in den Kapellen wurden im Laufe der Jahre jedoch anspruchsvolle moderne Bildfenster geschaffen: Die farbigen Glasfenster von [[Heinz Hindorf]] in der Nikolauskapelle und jene der Marienkapelle, die das [[Marienleben]] und die [[Vierzehn Nothelfer|14 Nothelfer]] zum Thema haben (1986–1988). Das ''Geschichtsfenster'' (1992) in der Georgskapelle schildert in zwanzig Szenen die Wormser Bistumsgeschichte vom ersten angenommenen Bischof Victor 345 bis zur Zerstörung der Stadt im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Ungewöhnliche politische Stellungnahmen finden sich mit der Darstellung des [[Kernkraftwerk Biblis|Kernkraftwerks Biblis]] als „[[Turmbau zu Babel|Turmbau]] zu Bablis“ in einer Reihe von Beispielen menschlicher Sündhaftigkeit<ref>Alfred Schader: ''[https://www.tg-biblis.de/Archiv/tgaktuell103.pdf TG Biblis besichtigt den Kaiserdom zu Worms.]'' In: ''Turngemeinde Biblis'', Zeitschrift ''[https://www.tg-biblis.de/mediathek/tg-aktuell-archiv/ TG aktuell]'', Ausgabe 103, März 2015, Seite 3, (PDF).</ref> und einen [[Sturmabteilung|SA-Mann]] mit [[Swastika|Hakenkreuzbinde]], der einen Juden abschiebt.<ref>Gundula Werger: ''Hakenkreuz, Hakennase. Zur Rezeption des Judentums in den Glasfenstern von Heinz Hindorf im Dom und zum Werdegang des Künstlers.'' In: ''[[Der Wormsgau]]'' 38 (2022/2023), S. 169–175.</ref><br />
<br />
=== Der Dom als Grablege ===<br />
==== Sarkophage in der Gruft ====<br />
Vier Saliergräber waren im Altarraum schon in fränkischer Zeit vorhanden und wurden überbaut; fünf weitere folgten bis zum Jahr 1046.<ref>Freigelegte Saliergräber in [[Rudolf Kautzsch]]: ''Der Dom zu Worms''. Berlin 1938; Tafelband 2: [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kautzsch1938taf2/0175 Tafeln 155 – 159], Digitalisat der [[Universitätsbibliothek Heidelberg|UB Heidelberg]], [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kautzsch1938taf2/0175/scroll Scroll-Modus.]</ref> Es sind Gräber der Vorfahren und Angehörige von Kaiser [[Konrad II. (HRR)|Konrad II.]]:<br />
[[Datei:Eingang (Treppe) zur Saliergruft.jpg|mini|Eingang (Treppe) zur Saliergruft]]<br />
[[Datei:Saliergruft Namenstafeln am Eingang (Ausschnitt).jpg|mini]]<br />
[[Datei:Worms Gruft.jpg|mini|Saliergruft]]<br />
# [[Konrad der Rote]], Herzog von Lothringen (Urgroßvater) † 955, (gefallen in der [[Schlacht auf dem Lechfeld]])<br />
# [[Judith von Kärnten|Judith]], Herzogin von Kärnten (Großmutter) † 991,<br />
# [[Heinrich (Salier)|Heinrich]], Graf im [[Wormsgau]] (Vater) † 990/991,<br />
# Judith (Schwester) † 998,<br />
# [[Konrad I. (Kärnten)|Konrad I.]], Herzog von Kärnten (Onkel) † 1011,<br />
# dessen Gemahlin [[Mathilde von Schwaben (Konradiner)|Mathilde]] † 1031/32,<br />
# [[Mathilde von Franken]]; † 1034 (1046 nach Worms überführt),<br />
# [[Konrad II. (Kärnten)|Konrad II.]], Herzog von Kärnten (Cousin, Sohn von Konrad I.) † 1039,<br />
# Bischof [[Azecho]], Nachfolger Bischof Burchards; † 1044.<br />
Die Sarkophage stehen seit dem Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts in einer eigens dafür geschaffenen, zugänglichen Gruft.<br />
<br />
Weil das Fußbodenniveau des Querhauses und des Ostchores über sechs Meter aus dem Erdreich herausragt, muss man annehmen, dass eine Krypta vorhanden war.<br />
<br />
Siehe auch: Stammlisten der [[Sieghardinger]] und [[Salier]]<br />
<br />
==== Epitaphien ====<br />
[[Datei:Wormser Dom Heppenheim vom Saal.jpg|mini|Grabmal des Domherrn Eberhard [[Heppenheim genannt vom Saal (Adelsgeschlecht)|von Heppenheim genannt vom Saal]] († 1559)]]<br />
Im Dom befindet sich eine Vielzahl von Grabdenkmälern, [[Epitaph]]ien und Grabplatten. Sie stammen u.&nbsp;a. von:<br />
* [[Reinbold Beyer von Boppard]] († 1364), Domkustos in Worms, Bruder des Bischofs [[Dietrich Bayer von Boppard]] († 1384)<br />
* [[Dietrich von Bettendorf]] (1518–1580), Domdekan und Bischof von Worms<br />
* [[Wilhelm von Efferen (Bischof)|Wilhelm von Efferen]] (1563–1616), Bischof von Worms<br />
* [[Eberhard von Heppenheim genannt vom Saal]] († 1559), Domherr, Neffe des Speyerer Domdekans [[Johannes von Heppenheim genannt vom Saal]] († 1555)<br />
* [[Franz Rudolph von Hettersdorf]] (1675–1729), Domkapitular und Stifter des Nikolausaltares<br />
* [[Johann Adam von Hoheneck]] († 1731), [[Domdechant|Domdekan]] in Worms<br />
* [[Johann Franz Jakob Anton von Hoheneck]] (1686–1758), Domkapitular in Worms, Domdekan in Mainz<br />
* [[Landolf von Hoheneck]] († 1247), Bischof von Worms, späteres Epitaph von 1756<br />
* [[Franz Carl Friedrich von Hohenfeld]] (1696–1757), Domdekan<br />
* [[Christoph Joest von Ketteler]] (1661–1735), Domkapitular<br />
* [[Philipp von Rodenstein]] (1564–1604), Bischof von Worms<br />
* [[Georg von Schönenberg]] (1530–1595), Bischof von Worms, stiftete für seine Grabstätte den Georgsaltar<br />
(im Außenbereich beim ehemaligen Kreuzgang)<br />
* [[Burchard II. (Worms)|Burchard II.]], auch Bucco oder Buggo († 1149), Bischof von Worms und Erbauer des Dom-Ostwerks<br />
<br />
=== Nikolauskapelle ===<br />
[[Datei:Worms Dom st peter 001.jpg|mini|Nikolauskapelle von Südwesten]]<br />
[[Datei:Eingangsportal Nikolauskapelle St. Peter's Cathedral.JPG|mini|Eingangsportal der Nikolauskapelle]]<br />
[[Datei:Dom-Dackel.jpg|mini|Dackel-Skulptur an der Ostfassade der Nikolauskapelle]]<br />
[[Datei:Domarchiv Worms Dachkonstruktion.jpg|mini|Moderne Subkonstruktion aus Beton unter dem Dach der Nikolauskapelle]]<br />
<br />
Im Zuge des dritten Dombaues wurde an sein südliches Seitenschiff eine romanische Kapelle zu Ehren des Hl. [[Nikolaus von Myra]] angefügt und 1058 geweiht. Sie hatte eine Abmessung von etwa 3,00 × 4,00 m und eine leicht eingezogene, halbrunde Apsis.<ref>Schmitt, S. 2.</ref> Die Weiheinschrift der Kapelle und das [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]] des ehemaligen Zuganges vom Dom aus, mit einer der ältesten bekannten Darstellungen des Hl. Nikolaus, sind erhalten.<ref>Rüdiger Fuchs: ''[https://www.inschriften.net/worms/inschrift/nr/di029-0011.html Weiheinschrift von 1058.]'' In: ''inschriften.net'' / ''[[Deutsche Inschriften Online]]'', DI&nbsp;Nr. 11, 1991, Dom, innen, Jahr 1058.</ref><ref>Rüdiger Fuchs: ''[https://www.inschriften.net/worms/inschrift/nr/di029-0039.html Romanisches Tympanon an der Nikolauskapelle.]'' In: ''inschriften.net'' / ''[[Deutsche Inschriften Online]]'', DI Nr.&nbsp;39, 1991, Dom, innen, (nach 1160) / 1.&nbsp;H. 13.&nbsp;Jh.?.</ref> Offenbar diente sie als Aufbewahrungs- und Verehrungsort einer Reliquie des Heiligen, die der Dom – laut Überlieferung – von Kaiserin [[Theophanu (HRR)|Theophanu]] aus Byzanz anlässlich ihrer Hochzeit mit Kaiser [[Otto II. (HRR)|Otto II.]] im Jahre 972 erhielt. Der [[Jesuiten|Jesuit]] und [[Bollandisten|Bollandist]] [[Daniel Papebroch]] (1628–1714) hat die ursprüngliche Wormser Nikolausreliquie 1660 noch selbst gesehen. Er beschreibt sie als ''Fingerknochen'' des Heiligen, die zu seiner Zeit in der Domsakristei aufbewahrt wurde, früher jedoch in ihrer eigenen Kapelle verwahrt worden sei. Außerdem bezeugt er, dass die Wormser Reliquie stets etwas Öl absonderte, wie dies beim Leib des Hl. Nikolaus in [[Bari]] noch heute geschieht.<ref>[[Udo Kindermann]]: ''Kunstdenkmäler zwischen Antwerpen und Trient: Beschreibungen und Bewertungen des Jesuiten Daniel Papebroch aus dem Jahre 1660.'' Erstedition, Übersetzung und Kommentar, Böhlau Verlag, Köln, 2002, ISBN 3-412-16701-0, S.&nbsp;93.</ref> Papebroch belegt auch ein damals hier noch vorhandenes, kostbares Weihegeschenk der Königin [[Konstanze von Sizilien]] († 1198) an den Hl. Nikolaus.<ref>Rüdiger Fuchs: ''[https://www.inschriften.net/worms/inschrift/nr/di029-0029.html Weihegeschenk der Königin Konstanze.]'' In: ''[[Deutsche Inschriften Online]]'', DI&nbsp;29: Worms, 1991, Nr.&nbsp;29, Dom, innen, E. 12.&nbsp;Jh.</ref> Die alte Nikolausreliquie des Wormser Domes ist bei den Zerstörungen im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] verloren gegangen. Zu Ende des 20.&nbsp;Jahrhunderts konnte eine neue beschafft werden, die sich, in einem modernen Reliquiar, wieder in der Nikolauskapelle befindet.<br />
<br />
An Stelle der ersten, romanischen Nikolauskapelle wurde zwischen 1280 und 1315 in gotischem Stil die heutige, größere und zweischiffige Nikolauskapelle errichtet. Sie liegt unmittelbar westlich des Südportals des Doms und ist baulich und stilistisch mit dem Südportal verzahnt. Die Kapelle lag ursprünglich an der nordöstlichen Ecke des unmittelbar westlich anschließenden Kreuzgangs und bildete hier zur Hälfte von dessen Länge die Rückwand. Der Kreuzgang wurde 1830 abgetragen.<br />
<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert diente die Nikolauskapelle dem [[Jesuitenkolleg Worms]] als Kirche.<ref>Peter Schmidt und [[Matthias Untermann]]: ''Worms, St. Joseph, später St. Xaver. Jesuitenresidenz, dann Jesuitenkolleg''. In: [[Jürgen Keddigkeit]], Matthias Untermann, [[Sabine Klapp]], [[Charlotte Lagemann]], [[Hans Ammerich]] (Hg.): ''Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden'' Band&nbsp;5 = ''Beiträge zur pfälzischen Geschichte'' Band 26.5. [[Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde]], Kaiserslautern 2019. ISBN 978-3-927754-86-7, S. 976–999 (977).</ref><br />
<br />
Als die große Restaurierung des Dom-Westchores im Frühjahr 1914 abgeschlossen war, begannen sofort die Arbeiten, um die [[Statik (Mechanik)|statisch]] gefährdete Nikolauskapelle wiederherzustellen. Mehrfach unterbrochen vom [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und den anschließenden Wirtschaftskrisen zogen sich die auch technisch sehr anspruchsvollen Arbeiten bis 1930 hin. Die Kapelle wurde dazu vollständig abgetragen, anschließend der Untergrund einer [[Archäologie|archäologischen]] Ausgrabung unterzogen.<ref>Vgl. dazu: Schmitt, S. 13f.</ref> Hier wurden Kellerräume geschaffen, die die Heizung für den gesamten Dom aufnahmen. Die Ostseite der Kapelle mit dem kleinen Chor wurde anschließend mit wenigen, kleineren Änderungen unter Austausch und Ergänzung beschädigter und fehlende Teile aufgebaut wie zuvor. Die Südwand wurde umgestaltet. Das heute dort gelegene Eingangsportal wurde eingebaut, sein [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]] stammt aber von dem ursprünglichen Portal, das die Kapelle früher mit dem Kreuzgang verband. Fenster wurden ergänzt. Völlig neu gestaltet ist der westliche Abschnitt der Kapelle. Sie wurde hier um ein halbes Joch nach Westen verlängert, der Abzugsschacht für die Heizung eingebaut und eine Treppe, die in das Dachgeschoss führt.<ref>Vgl. dazu: Schmitt, S. 12f.</ref> Hier ist das [[Domarchiv St. Peter Worms]]<ref>Beschreibung zu [https://www.stadtarchiv-worms.findbuch.net/php/main.php#313530 Bestand 150 – Archiv Dompfarrei St. Peter (Akten)] auf der Homepage des [[Stadtarchiv Worms|Stadtarchivs Worms]]</ref> untergebracht. Hauptverantwortlicher für die Sanierung der Nikolauskapelle war [[Philipp Brand (Baumeister)|Philipp Brand]].<ref>Schmitt, S. 13.</ref> An der Ostfassade der Nikolauskapelle befindet sich die Skulptur eines Dackels. Während der umfassenden Sanierung des Bauteils in den 1920er und 1930er Jahren ersetzte sie eine verlorengegangene mittelalterliche Figur. Modell soll der Dackel von Philipp Brand gestanden haben.<ref>[[Reinhard Dietrich (Jurist)|Reinhard Dietrich]]: ''Der Dackel am Dom''. In: [[Der Wormsgau]] 39 (2024), S. 127f.</ref><br />
<br />
Die Ausstattung der Nikolauskapelle besteht heute aus Stücken, die sämtlich nicht ursprünglich für diesen Raum bestimmt waren: Der gotische Schnitzaltar stammt aus Süddeutschland und wurde erst vor einigen Jahrzehnten angekauft. Der spätgotische [[Taufstein des Wormser Doms|Taufstein]] befand sich ursprünglich in der [[Johanneskirche (Worms)|Johanneskirche]], die im 19. Jahrhundert abgetragen wurde. Er wird von Löwen getragen und zeigt im steinernen [[Astwerk]] Johannes den Täufer und Propheten.<ref>{{Literatur |Autor=Jürgen Kaiser (Text), [[Florian Monheim]] (Fotografien) |Titel=Macht und Herrlichkeit, die großen Kathedralen am Rhein von Konstanz bis Köln |Verlag=Greven Verlag |Ort=Köln |Datum=2019 |ISBN=978-3-7743-0919-7 |Seiten=229 |Online= [https://shop.greven-verlag.de/pub/media/pdf/Leseprobe-Macht_und_Herrlichkeit_Die_gro%C3%9Fen_Kathedralen_am_Rhein.pdf Bandausschnitt] |Format=PDF |KBytes=3700}}</ref> Der gotische [[Drei heilige Frauen|Dreijungfrauen]]&shy;stein mit seiner beinahe lebensgroßen Darstellung stammt aus dem nahe westlich des Doms gelegenen, ebenfalls abgebrochenen [[Bergkloster (Worms)|Bergkloster]]. Diese gekrönten Jungfrauen, die drei [[Beten (Mythologie)|Beten]], halten je ein Buch<ref>''[https://eichfelder.de/worms/w_sagen/bethen/bethen.html Die drei Bethen.]'' In: ''eichfelder.de'', aufgerufen am 18.&nbsp;November 2021.</ref> und einen [[Federkiel]] zum Schreiben<ref>Foto: ''[https://www.flickr.com/photos/hen-magonza/35009036191/in/photostream/ Worms, Dom St. Peter, Nikolauskapelle, die drei Bethen.]'' In: ''[[Flickr]]'', 31.&nbsp;Mai 2017.</ref> in ihren Händen. Die Inschriften nennen die Namen: Embede, Warbede und Willebede.<ref>Rüdiger Fuchs: ''[https://www.inschriften.net/worms/inschrift/nr/di029-0222.html Wormser Dreijungfrauenstein.]'' In: ''inschriften.net'' / ''[[Deutsche Inschriften Online]]'', DI 29: Worms, 1991, Nr.&nbsp;222, Dom, innen, aus Bergkloster St. Andreas um 1430.</ref> Die intensiv blau-rot gefasste moderne Verglasung taucht den Kapellenraum in ein fast mystisch wirkendes Dämmerlicht. Im stark erhöhten Dach der Kapelle sind die Sammlung ausgetauschten Bauschmucks und dessen Abgüsse untergebracht, der Keller beherbergt die Zentralheizung des Doms. Die Kapelle dient heute häufig als Taufkapelle des Doms oder für Werktagsgottesdienste und hat somit weitgehend die Funktionen der alten Johanneskirche übernommen.<br />
<br />
<gallery widths="160" heights="240" class="center"><br />
Worms Dom Nilolaustympanon.JPG|Romanisches Nikolaus[[Tympanon (Architektur)|tympanon]]<br />
Baptismal font (detail) - Worms Cathedral - Worms - Germany 2017.jpg|[[Taufstein des Wormser Doms|Taufstein in der Nikolauskapelle]]<br />
Worms Dom 3-Bethen.jpg|alternativtext=Gekrönte Jungfrauen, zuvor Matronen|[[Drei heilige Frauen|Dreijungfrauen]]&shy;stein: [[Beten (Mythologie)|Embede, Warbede und Willebede]].<br />
Marienaltar Wormser Dom.jpg|Marienaltar, gotisch und geschnitzt<br />
</gallery><br />
<br />
=== Hochaltar ===<br />
[[Datei:Hochaltar im Westchor des Wormser Domes.jpg|mini|links|Hochaltar von [[Balthasar Neumann]]<ref name="Arens_1964" />]]<br />
[[Datei:South portal - Worms Cathedral - Worms - Germany 2017.jpg|mini|Nikolauskapelle und Südportal]]<br />
Der Mainzer Kurfürst und Fürstbischof von Worms [[Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg]] hinterließ in seinem Testament genügend Geld, um einen neuen Hochaltar bauen zu lassen. Sein Nachfolger, Fürstbischof [[Franz Georg von Schönborn]], bat seinen Bruder Friedrich, den Bischof von Würzburg, ihm den Baumeister [[Balthasar Neumann]] zur Verfügung zu stellen. Dieser schuf den neuen Hochaltar aus vergoldetem Holz und verschiedenfarbigem Marmor.<br />
<br />
=== Erweiterungsbauten ===<br />
Um 1300 entstand unter dem Einfluss der Straßburger Münsterbauhütte das gotische Südportal mit seinem reichen Figurenzyklus und die anschließende Nikolauskapelle. Das [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]] über dem Portal zeigt die [[Krönung Mariens|Marienkrönung]]. Hierfür wurde das alte Tympanon umgedreht, so dass Christus mit dem Buch des Lebens, begleitet von Maria, Petrus und weiteren Heiligen nun von innen der Kirche zu sehen ist. In der benachbarten gotischen Annakapelle sind weitere Reste des alten Portals, die [[Daniel]] in der Löwengrube und den Propheten [[Habakuk]] darstellen, verbaut. Zu den Portalfiguren gehört ganz oben eine gekrönte Frau, reitend auf einem Tier mit vier Köpfen, nach der [[Offenbarung des Johannes|Johannesoffenbarung]]. Rechts des Portals stehen zwei weibliche Personen, die Mildtätigkeit und Glauben darstellen. Darunter eine weibliche Darstellung der Synagoge mit verbundenen Augen, rutschender Krone und zerbrochener Fahne, als Spott auf das Judentum. Daneben die Verkörperung von Hochmut und Verschwendung als höfische Dame mit Kröten und Schlangen auf dem Rücken, die einem Ritter Schild und Speer reicht.<ref>{{Literatur |Autor=Jürgen Kaiser |Titel=Macht und Herrlichkeit, die großen Kathedralen am Rhein von Konstanz bis Köln |Verlag=Greten Verlag |Ort=Köln |Datum=2019 |ISBN=978-3-7743-0919-7 |Seiten=223}}</ref> Unter Bischof [[Johann XX. von Dalberg|Johann von Dalberg]] (1482–1503) wurde der Domkreuzgang in spätgotischen Formen neu errichtet und mit [[Sandstein]]&shy;reliefs ausgeschmückt.<br />
<br />
=== Zerstörung und Wiederaufbau ===<br />
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde der Dom innen [[#Pfälzischer Erbfolgekrieg|total zerstört]]. In den folgenden Jahrzehnten wurde eine neue, barocke Innenausstattung mit Altären und Chorgestühl geschaffen. Am auffälligsten ist der Hochaltar von [[Balthasar Neumann]], bei dem ihn der Würzburger Bildhauer [[Johann Wolfgang van der Auwera]] unterstützte.<ref name="Arens_1964">[[Fritz Arens]]: ''[https://www.worms.de/neu-de-wAssets/docs/bildung-bieten/Stadtarchiv/Wormsgau/Der-Wormsgau-6-1963-1964/25_bd.5WG_-6.-Band.pdf Die Errichtung des Hochaltars im Wormser Dom.]'' In: ''[[Der Wormsgau]]'', Bd. 6, 1963/64, S.&nbsp;25–42, (PDF; 3,4&nbsp;MB).</ref> Die Seitenaltäre des Kurmainzer Hofstuckateurs [[Johann Peter Jäger]] entstanden zwischen 1749 und 1751. In den Jahren von 1755 bis 1759 wurde das Chorgestühl von Franz Anton Hermann im Rokokostil geschaffen. Im südlichen Querschiff befindet sich der barocke [[Nikolaus von Myra|Nikolausaltar]], gestiftet vom Domherrn [[Franz Rudolph von Hettersdorf]] († 1729), im nördlichen Querschiff der ähnliche [[Walburga|Walburgisaltar]], gestiftet 1738 von Domvikar [[Martin Augsthaler]]. Beide bestehen aus gelbem Sandstein.<br />
<div style="clear:left;"></div><br />
<br />
== Orgeln ==<br />
=== Hauptorgel (Klais 1985) ===<br />
[[Datei:Wormser Dom Hauptorgel.jpg|mini|Schwalbennestorgel von [[Johannes Klais Orgelbau|Klais]]]]<br />
Die Firma [[Johannes Klais Orgelbau|Klais]] erbaute 1985 eine Orgel mit drei Manualen und 34 [[Register (Orgel)|Registern]] als sogenannte [[Schwalbennestorgel]], die 2007 durch die Erbauerfirma geringfügig umdisponiert und neu intoniert wurde. Das Instrument verfügt über eine mechanische Spiel[[traktur]], die Registertraktur ist elektrisch.<br />
<br />
{| border="0" cellspacing="0" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
|colspan="3"| '''I Rückpositiv''' C–a<sup>3</sup><br />
----<br />
|-<br />
|1. || Praestant || 8′<br />
|-<br />
|2. || Gedackt || 8′<br />
|-<br />
|3. || Principal || 4′<br />
|-<br />
|4. || Rohrflöte || 4′<br />
|-<br />
|5. || Gemshorn || 2′<br />
|-<br />
|6. || Larigot || {{Bruch|1|1|3}}′<br />
|-<br />
|7. || Sesquialter II {{0}} || {{Bruch|2|2|3}}′<br />
|-<br />
|8. || Scharff V ||<br />
|-<br />
|9. || Krummhorn || 8′<br />
|}<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
|colspan="3"| '''II Hauptwerk''' C–a<sup>3</sup><br />
----<br />
|-<br />
|10. || Praestant || 16′<br />
|-<br />
|11. || Principal || {{0}}8′<br />
|-<br />
|12. || Spitzflöte || {{0}}8′<br />
|-<br />
|13. || Octave ||{{0}}4′<br />
|-<br />
|14. || Hohlflöte || {{0}}4′<br />
|-<br />
|15. ||Quinte || {{0}}{{Bruch|2|2|3}}′<br />
|-<br />
|16. || Superoctave || {{0}}2′<br />
|-<br />
|17. || Cornet V || {{0}}8′<br />
|-<br />
|18. || Mixtur VI || {{0}}2′<br />
|-<br />
|19. || Trompete || {{0}}8′<br />
|}<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
|colspan="3"| '''III Schwellwerk''' C–a<sup>3</sup><br />
----<br />
|-<br />
|20. || Rohrflöte || 8′<br />
|-<br />
|21. || Gamba || 8′<br />
|-<br />
|22. || Vox coelestis || 8′<br />
|-<br />
|23. || Blockflöte || 4′<br />
|-<br />
|24. || Principal || 2′<br />
|-<br />
|25. || Quinte || {{Bruch|1|1|3}}′<br />
|-<br />
|26. || Trompette harm.<ref group="A" name="Clairon">1985: Clairon 4'.</ref> || 8′<br />
|-<br />
|27. || Hautbois || 8′<br />
|}<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
|colspan="3"| '''Pedal''' C–f<sup>1</sup><br />
----<br />
|-<br />
|28. || Principal || 16′<br />
|-<br />
|29. || Subbass || 16′<br />
|-<br />
|30. || Octave || {{0}}8′<br />
|-<br />
|31. || Bourdon || {{0}}8′<br />
|-<br />
|32. || Tenoroctave {{0}} || {{0}}4′<br />
|-<br />
|33. || Posaune || 16′<br />
|-<br />
|34. || Trompete<ref group="A" name="Hintersatz">1985: Hintersatz V.</ref> || {{0}}8′<br />
|}<br />
|}<br />
* ''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:'' I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P<br />
* ''Anmerkungen:''<br />
<references group="A" /><br />
<br />
=== Chororgel (Oberlinger 1996) ===<br />
[[Datei:Wormser Dom Chororgel.jpg|mini|Chororgel von [[Oberlinger (Orgelbau)|Oberlinger]]]]<br />
Daneben besteht eine [[Chororgel]] mit mechanischer Spiel- und Registertraktur im Stile der Chororgeln [[Aristide Cavaillé-Coll]]s, erbaut 1996 von der Firma [[Oberlinger (Orgelbau)|Oberlinger]]. Für die Größe ihrer Disposition ist diese Orgel extrem kompakt gebaut; sie kann zudem durch eine besondere von Oberlinger entwickelte Konstruktion zum Stimmen der Pfeifen ca. 50&nbsp;cm von der Wand abgerückt werden. Diese kompakte Bauweise war notwendig, um für Besucher nicht den Blick aus dem Kirchenschiff zum wertvollen Hochaltar einzuschränken. Um die notwendige Kompaktheit zu erreichen, war eine besondere Bauweise der Windladen erforderlich. Den Entwurf lieferte der Orgelbaumeister und Architekt Wolfgang Oberlinger in enger Absprache mit der Diözesanbauabteilung und der Diözesandenkmalpflege. Die Disposition der Orgel wurde von Oberlinger in Zusammenarbeit mit dem Organisten [[Daniel Roth (Organist)|Daniel Roth]] entworfen. Das Instrument wurde unter Mitarbeit von [[Jean-Pierre Swiderski]] intoniert, der ein ausgewiesener Experte für die Klanggestaltung von Aristide Cavaillé-Coll ist.<br />
<br />
{| border="0" cellspacing="0" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
|colspan="3"| '''I Grand-Orgue''' C–g<sup>3</sup><br />
----<br />
|-<br />
|1. || Bourdon || 16′<br />
|-<br />
|2. || Principal || {{0}}8′<br />
|-<br />
|3. || Flûte harmonique || {{0}}8′<br />
|-<br />
|4. || Bourdon || {{0}}8′<br />
|-<br />
|5. || Prestant || {{0}}4′<br />
|-<br />
|6. || Fourniture III || {{0}}2'<br />
|-<br />
|7. || Bombarde || 16′<br />
|-<br />
|8. || Trompette || {{0}}8′<br />
|}<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
|colspan="3"| '''II Récit''' C–g<sup>3</sup><br />
----<br />
|-<br />
|{{0}}9. || Cor de nuit || 8′<br />
|-<br />
|10. || Gambe || 8′<br />
|-<br />
|11. || Voix celeste || 8′<br />
|-<br />
|12. || Flûte octaviante || 4′<br />
|-<br />
|13. || Octavin || 2′<br />
|-<br />
|14. || Trompette harmonique {{0}} || 8′<br />
|-<br />
|15. || Hautbois || 8′<br />
|-<br />
| || ''Tremblant'' ||<br />
|}<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
|colspan="2"| '''Pédale''' C–f<sup>1</sup><br />
----<br />
|-<br />
|16. || Soubasse || 16′<br />
|-<br />
|17. || Bourdon || {{0}}8′<br />
|-<br />
|18. || Bombarde {{0}} || 16′<br />
|}<br />
|}<br />
* ''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:'' II/I, Sub II/I, Sub II/II, I/P, II/P, Sub II/P<br />
* ''[[Spielhilfe (Orgel)|Spielhilfen]]:'' Appel-Tritte Grand Orgue, Récit und Pédale<br />
<br />
=== Nikolauskapelle ===<br />
In der Nikolauskapelle befindet sich eine elektropneumatische Orgel von der Firma Breitmann.<ref>{{Internetquelle |url=https://bistummainz.de/pfarrgruppe/worms-dom-st-peter/musik/orgeln/Die-Orgel-in-der-Nikolauskapelle/ |titel=Die Orgel in der Nikolauskapelle Pfarrgruppe Dom St. Peter |abruf=2025-03-04}}</ref><br />
{|<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
| colspan="3" | '''I Manual'''<br />
----<br />
|-<br />
|1. || Gemshorn || 8′<br />
|-<br />
|2. || Prinzipal || {{0}}4′<br />
|-<br />
|3. || Waldflöte || {{0}}2′<br />
|-<br />
|4. || Mixtur || {{0}}3f<br />
|}<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
| colspan="3" | '''II Manual'''<br />
----<br />
|-<br />
|5. || Gedackt || 8′<br />
|-<br />
|6. || Rohrflöte || 4′<br />
|-<br />
|7. || Prinzipal || 2′<br />
|-<br />
|8. || Quinte || {{Bruch|1|1|3}}′<br />
|}<br />
| style="vertical-align:top" |<br />
{|<br />
| colspan="2" | '''Pedal'''<br />
----<br />
|-<br />
|9. || Subbass || 16′<br />
|-<br />
|10. || Octavbass || {{0}}8′<br />
|-<br />
|11. || Quintade || 4'<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
*''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:'' II/I, I/P, II/P<br />
* ''[[Spielhilfe (Orgel)|Spielhilfen]]:'' 2 freie Kombinationen<br />
<br />
{| border="0" cellspacing="0" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"<br />
<br />
|}<br />
== Glocken ==<br />
[[Datei:Worms, Dom St. Peter, Glocken im Südostturm.jpg|mini|Links unten ''Petrus und Paulus'', rechts unten ''Maria'', rechts oben ''Bruder Konrad'' (alle vom Gussjahr 1949)]]<br />
Vor der Zerstörung von Worms im Erbfolgekrieg im Jahre 1689 hingen in den vier Domtürmen insgesamt 16 [[Kirchenglocke]]n. Im Jahre 1728 erhielt der Dom ein neues sechsstimmiges Geläut. Im Zuge der Säkularisation Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Glocken konfisziert. Als der Dom zur Pfarrkirche wurde, ließ man dazu 1831 vier Glocken im Südostturm in der Schlagtonfolge h<sup>0</sup>–dis<sup>1</sup>–fis<sup>1</sup>–gis<sup>1</sup> aufhängen.<ref name="Glocken_Landschaft">''Glocken-Landschaft Bistum Mainz. Dokumentation von 21 Geläuten von der Gotik bis zur Gegenwart. [[Thomas Lennartz]] spielt Orgelwerke und Improvisationen über Glockenmotive.'' Motette ([[Harmonia Mundi]]), Düsseldorf 2005, Audio-CD, 70 Min., {{DNB|992832446}}, mit Beiheft, S.&nbsp;34.</ref> Sie wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges bei dem verheerenden [[Luftangriffe auf Worms|Bombenangriff am 21. Februar 1945]] zerstört.<ref name="Götzen_22.5.2015">Johannes Götzen: {{Webarchiv |url=http://www.wormser-zeitung.de/lokales/worms/nachrichten-worms/wormser-dom-bauverein-will-bis-zum-jubilaeum-2018-fuenf-neue-glocken-realisieren_15436144.htm |text=''Wormser Dom: Bauverein will bis zum Jubiläum 2018 fünf neue Glocken realisieren.'' |archive-is=20150523184934}}. In: ''[[Wormser Zeitung]]'', 22.&nbsp;Mai 2015.</ref><ref name="Wößner_21.2.2018" /><br />
<br />
Drei neue Glocken wurden 1949 von der [[Glockengießerei Heinrich Humpert|Glockengießerei Junker]] ([[Brilon]]) in den Schlagtönen c<sup>1</sup>–e<sup>1</sup>–g<sup>1</sup> aus einer Ersatzlegierung, der sogenannten „Briloner Sonderbronze“ (zinnfreie Kupfer-Silicium-Legierung) gegossen.<ref>{{YouTube |id=OjtWXiZR0Ec |titel=Glocken vom Dom St. Peter Worms – Plenum 2017}}.</ref> Sie wurden am Ostersonntag durch den Mainzer Bischof [[Albert Stohr]] geweiht und anschließend im Südostturm aufgehängt.<ref name="Faltblatt">Faltblatt: {{Webarchiv |url=http://web348.webbox17.server-home.org/wp-content/uploads/2017/02/flyer_glocken_web.pdf |text=Informationen zu den Glocken zur Erweiterung des Geläuts. |wayback=20180406225918}}. In: ''Dombauverein Worms'', 2017, (PDF).</ref> Das verhältnismäßig kleine Geläut war das Fünfte in Folge.<ref name="Glocken_Landschaft" /><br />
<br />
Zum großen Dom-Jubiläum im Jahre 2018 wurde das bestehende Geläut von 1949 um fünf Glocken erweitert. Die bisherigen Glocken erhielten neue Klöppel. Für das neue Geläut wurde eine neue tontiefste Glocke mit dem Schlagton h<sup>0</sup> gegossen. Die weiteren Glocken haben die Schlagtöne d<sup>1</sup>, a<sup>1</sup>, h<sup>1</sup>, d<sup>2</sup>.<ref name="Götzen_22.5.2015" /> Die Schlagtöne der neuen Glocken wurden auf die Glocken der umliegenden Wormser Innenstadtkirchen abgestimmt,<ref name="Faltblatt" /> insbesondere auf die Glocken der nahe gelegenen evangelischen [[Dreifaltigkeitskirche (Worms)|Dreifaltigkeitskirche]] (a<sup>0</sup>–cis<sup>1</sup>–e<sup>1</sup>–fis<sup>1</sup>) und der evangelischen [[Magnuskirche (Worms)|Magnuskirche]] (gis<sup>1</sup>–h<sup>1</sup>–cis<sup>2</sup>); durch das Zusammenläuten der Glocken soll es ein echtes „Stadtgeläut“ geben.<ref name="Götzen_22.5.2015" /> Die neuen Glocken wurden von der [[Glocken- und Kunstgießerei Rincker]] ([[Sinn (Hessen)|Sinn]]) gegossen und – mit einer Ausnahme – im Nordostturm untergebracht. Die Namen der neuen Glocken und ihre Inschriften wurden im Dezember 2017 vom Wormser Künstler Klaus Krier entworfen und vorgestellt.<ref>Martina Bauer: ''[https://bistummainz.de/pfarrgruppe/worms-dom-st-peter/aktuell/nachrichten/nachricht/Die-neuen-Glocken-und-ihre-Namen/ Die neuen Glocken und ihre Namen. Dombauverein beschenkt den Dom anlässlich des 1000-jährigen Weihejubiläums mit fünf neuen Glocken.]'' In: ''Pfarrgruppe Dom St. Peter und St. Martin'', 8.&nbsp;Dezember 2017, aufgerufen am 27.&nbsp;Dezember 2020.</ref><ref>[[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: ''[https://www.t-online.de/nachrichten/id_83530336/die-erste-der-neuen-wormser-domglocken-ist-bereits-im-turm.html Die erste der neuen Wormser Domglocken ist bereits im Turm.]'' In: ''[[T-Online]]'', 10.&nbsp;April 2018, aufgerufen am 11.&nbsp;September 2018.</ref> Das erste offizielle Läuten, mit Stadtgeläut, war am Samstag vor Pfingsten, dem 19. Mai 2018.<ref>{{YouTube |id=mzXoKYW0b0Y |titel=Worms, Dom St. Peter, Erstläuten der neuen Glocken & Stadtgeläut (19. Mai 2018)}}.</ref><br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
! Nr.<br />&nbsp;<br />
! Name<br />&nbsp;<br />
! Gussjahr<br />&nbsp;<br />
! Gießer<br />&nbsp;<br />
! Gewicht<br />(kg)<br />
! Ø<br />(mm)<br />
! Nominal<br />(16tel)<br />
! Inschrift(en)<br />&nbsp;<br />
! Turm<br />&nbsp;<br />
|-<br />
! 1<br />
| '''[[Amandus von Worms|Amandus]] und [[Rupert von Salzburg|Rupert]]'''<ref>{{YouTube |id=m-8DtJpo8Tg |titel=Solo der Amandus- und Rupert-Glocke (31. Mai 2018)}}.</ref> || style="text-align:center;" |2018 || [[Glocken- und Kunstgießerei Rincker|Rincker]], Sinn || style="text-align:center;" | 2855 || style="text-align:center;" | 1649 || style="text-align:center;" | '''h<sup>0</sup>''' −4 || ''Heiliger Amandus – Patron der Stadt Worms und Heiliger Rupert – Großer Missionar – Heilige Bischöfe von Worms – Bittet für die Kirche und ihre Hirten'' || Nordost<br />
|-<br />
! 2<br />
| '''[[Simon Petrus|Petrus]] und [[Paulus von Tarsus|Paulus]]'''<ref>{{YouTube |id=ClhxeqXRMGU |titel=Solo der Petrus- und Paulus-Glocke (3. Juni 2018)}}.</ref> || style="text-align:center;" |1949 || [[Glockengießerei Heinrich Humpert|Junker]], Brilon || style="text-align:center;"| 2218 || style="text-align:center;" | 1580 || style="text-align:center;" | '''c<sup>1</sup>''' −4 || ''Petrus und Paulus – beschützt die Stadt Worms'' || Südost<br />
|-<br />
! 3<br />
| '''[[Heinrich II. (HRR)|Heinrich]]&nbsp;und&nbsp;[[Kunigunde von Luxemburg|Kunigunde]]''' || style="text-align:center;" |2018 || Rincker, Sinn || style="text-align:center;" | 1789 || style="text-align:center;" | 1405 || style="text-align:center;" | '''d<sup>1</sup>''' −2 || ''Heiliger Heinrich und Heilige Kunigunde – Herrscher des römischen Reiches und Freunde Bischof Burchards – Betet für die, die uns regieren – um Frieden zwischen den Völkern'' || Nordost<br />
|-<br />
! 4<br />
| '''[[Maria (Mutter Jesu)|Maria]]''' || rowspan="2" style="text-align:center;" |1949 || rowspan="2" | Junker, Brilon || style="text-align:center;" | 1114 || style="text-align:center;" | 1260 || style="text-align:center;" | '''e<sup>1</sup>''' −2 || ''Maria – Dein Hilf wir all begehren.'' || Südost<br />
|-<br />
! 5<br />
| '''[[Konrad von Parzham|Bruder Konrad]]''' || style="text-align:center;" | {{0}}653 || style="text-align:center;" | 1060 || style="text-align:center;" | '''g<sup>1</sup>''' −1 || ''Hl. Bruder Konrad – bitte für uns. Gestiftet von [[Karl Kübel]] und Ehefrau.'' || Südost<br />
|-<br />
! 6<br />
| '''[[Peter Faber|Petrus Faber SJ]]''' || rowspan="3" style="text-align:center;" |2018 || rowspan="3" | Rincker, Sinn || style="text-align:center;" | {{0}}556 || style="text-align:center;" | {{0}}947 || style="text-align:center;" | '''a<sup>1</sup>''' −1 || ''Heiliger Petrus Faber SJ – Kämpfer für Versöhnung und Ökumene – „Dass alle eins seien“ – Um die Einheit der Kirche'' || Südost<br />
|-<br />
! 7<br />
| '''[[Heribert von Köln|Heribert]]''' || style="text-align:center;" | {{0}}473 || style="text-align:center;" | {{0}}880 || style="text-align:center;" | '''h<sup>1</sup>''' −1 || ''Heiliger Heribert – Bischof – Kanzler – Freund der Armen – Dass wir die Armen und Schwachen nicht vergessen – Bitte für uns'' || Nordost<br />
|-<br />
! 8<br />
| '''[[Hanno (Worms)|Hanno&nbsp;von&nbsp;Worms]]''' || style="text-align:center;" | {{0}}297 || style="text-align:center;" | {{0}}751 || style="text-align:center;" | '''d<sup>2</sup>''' +1 || ''Heiliger Hanno von Worms – Frommer Ordensmann und weiser Bischof – Bitte für unsere Kranken und die Sterbenden'' || Nordost<br />
|}<br />
<br />
== Belletristik ==<br />
[[Datei:Worms Streit Königinnen.jpg|mini|Skulptur „Königinnenstreit“ von Jens Nettlich (2000) beim Dom]]<br />
<br />
=== Der Wormser Dom in der Nibelungensage ===<br />
Mit dem Königinnenstreit spielt eine Schlüsselepisode aus der [[Nibelungensage]] am Portal des Wormser Doms. Die Rivalinnen [[Brünhild]] und [[Kriemhild (Sage)|Kriemhild]] streiten sich der [[Sage]] nach, welcher ihrer Ehemänner rangmäßig die höhere Stellung einnimmt und welche von den beiden Königinnen demzufolge als Ranghöhere zuerst den Dom betreten darf.<br />
<br />
Das im Nibelungenlied erwähnte Portal befand sich auf der Nordseite des Doms und war bis zu der Zerstörung im Jahr 1689 wesentlich aufwendiger gestaltet.<br />
<br />
In Anknüpfung an den Königinnenstreit finden die Wormser [[Nibelungenfestspiele Worms|Nibelungenfestspiele]] seit 2002 auf einer Freiluftbühne vor dem Dom statt.<br />
<br />
=== Johann Nikolaus Götz ===<br />
Der [[Anakreontik]]er [[Johann Nikolaus Götz]] dichtete im November 1743 „Bey Erblickung seiner Vaterstadt“:<br />
{{Zitat<br />
|Text=''Mein Worms ergötzt mich schon von Ferne'';<br /><br />
''Wie wird erst die Entzückung seyn'',<br /><br />
''Kehr ich beym Glantz der Abendsterne''<br /><br />
''In seinen Mauren jauchtzend ein?''<br />
|ref=<ref>[[Johann Nikolaus Götz|Nicolaus Götz]]: ''[http://www.zeno.org/nid/2000497008X Bey Erblickung seiner Vaterstadt.]'' In: ''[[Zeno.org]]''</ref>}}<br />
[[Datei:Fr. Zone Rheinland-Pfalz 1948 39 Dom in Worms.jpg|mini|[[Französische Besatzungszone]] Rheinland-Pfalz 1948, 40 Pfennig]]<br />
<br />
== Philatelie ==<br />
In den [[Briefmarken-Ausgaben der französischen Zone Rheinland-Pfalz]] wurde der Wormser Dom zwei Mal als Briefmarkenmotiv verwendet, im April 1947 für 24 Reichspfennig und im Dezember 1948 für 40 Pfennig. Die [[Zeichenkohle|Kohlestift]]-Zeichnung hatte der litauische Künstler [[Vytautas Kazimieras Jonynas]] angefertigt. Jonynas zeichnete auch die meisten anderen Briefmarkenbilder für die französische Zone nach Kriegsende.<br />
<br />
Mit dem [[Erstausgabetag]] 7. Juni 2018 gab die [[Deutsche Post AG]] eine Sonderbriefmarke im [[Nennwert]] von 90 Eurocent mit dem Titel ''1000 Jahr Weihe Dom zu Worms'' heraus. Der Entwurf stammt von den Professoren Annette le Fort und André Heers an der [[Muthesius Kunsthochschule]] in Kiel.<ref>Sondermarke: ''[https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Bilderstrecken/Sondermarken/Programm_2018/Briefmarken_Programm_2018/1806_Dom_Worms.html 1000 Jahre Weihe Dom zu Worms.]'' [[Bundesministerium der Finanzen]], 7.&nbsp;Juni 2018; vgl. ''[https://shop.deutschepost.de/1000-jahre-weihe-dom-zu-worms-nassklebende-briefmarke-zu-0-90-eur-10er-bogen 1000 Jahre Weihe Dom zu Worms, Briefmarke zu 0,90&nbsp;€, 10er-Bogen.]'' In: ''deutschepost.de'', aufgerufen am 18.&nbsp;November 2021.</ref><br />
<br />
== Aktuelles ==<br />
=== Haus am Dom ===<br />
[[Datei:Haus am Dom (Worms) Bauphase Januar 2018.jpg|mini|links|Das ''Haus am Dom'' während des Baus]]<br />
[[Datei:Haus am Dom - Worms.jpg|mini|Das ''Haus am Dom'' wird von vielen Wormsern als [[Stilbruch]] empfunden]]<br />
Die Pfarrgemeinde St. Peter errichtete 2018 an der Südseite des Doms nach Entwürfen von [[Jörg Springer]] ein neues Gemeindezentrum mit Café und Kirchenladen.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.worms.de/de/rathaus/galerien/Rathaus-Bauprojekte/Haus-am-dom.php |text=''Neubau „Haus am Dom“'', Fotoserie. |wayback=20180115001656}}. In: ''Stadt Worms'', Juli 2017.</ref> Das sogenannte ''Haus am Dom'' hat die Proportionen eines mittelalterlichen Stadthauses, doch mit einer modernen Fassadengliederung ohne [[Ornament]]ik. Das Bauvorhaben war in der Bevölkerung umstritten.<ref>Susanne Müller: ''[https://www.wormser-zeitung.de/lokales/worms/nachrichten-worms/haus-am-dom-propst-tobias-schafer-verscharft-in-antwortschreiben-an-baugegner-den-ton_18027983 Haus am Dom: Propst Tobias Schäfer verschärft in Antwortschreiben an Baugegner den Ton.]'' In: ''Wormser Zeitung'', 11.&nbsp;Juli 2017.</ref><br />
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Der in diesem Kontext gegründete „Bürgerverein Domumfeld e.&nbsp;V.“ monierte insbesondere, dass der Panoramablick auf die Südseite des Domes durch den Neubau zerstört werde.<ref>Johannes Götzen: {{Webarchiv |url=http://www.wormser-zeitung.de/lokales/worms/nachrichten-worms/trotz-verschiebung-des-baustarts-haus-am-dom-gegner-fordern-stadt-worms-auf-bauantrag-unbearbeitet-zu-lassen_13892589.htm |text=''Trotz Verschiebung des Baustarts: Haus am Dom-Gegner fordern Stadt Worms auf, Bauantrag unbearbeitet zu lassen.'' |wayback=20150801172000}}. In: ''Wormser Zeitung'', 20.&nbsp;Februar 2014.</ref> Domgemeinde und Denkmalschützer hingegen verwiesen darauf, dass an der Stelle des Neubaues und in ähnlichen Abmessungen bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert hinein der Ostflügel des mittelalterlichen [[Kreuzgang]]es gestanden habe, das ''Haus am Dom'' also teilweise die ursprüngliche Raumwirkung des Domes zurückbringe. Die Bürgerinitiative klagte in mehreren Instanzen für ein [[Bürgerbegehren]] und verlor 2015 beim Verwaltungsgericht Mainz.<ref>Johannes Götzen: {{Webarchiv |url=https://www.wormser-zeitung.de/lokales/worms/nachrichten-worms/wormser-burgerverein-dom-umfeld-antrag-auf-burgerbegehren-zum-haus-am-dom-scheitert-erneut-vor-gericht_15116716 |text=''Wormser Bürgerverein Dom-Umfeld: Antrag auf Bürgerbegehren zum Haus am Dom scheitert erneut vor Gericht.'' |wayback=20180911130008}}. In: ''Wormser Zeitung'', 14.&nbsp;März 2015.</ref> Am 3.&nbsp;Juli 2016 erfolgte die Grundsteinlegung.<br />
<br />
=== Lichtbrücke ===<br />
Zum [[Reformationsjubiläum 2017]] wurde eine ''Lichtbrücke'' mit sechs mehrfarbigen Hochleistungsscheinwerfern installiert.<ref>''[https://elationlighting.newslounge.eu/de/medienmitteilungen/news-detail/article/proteus-bridge-of-light-for-reformation-anniversary-in-worms-germany.html Proteus-Lichtbrücke zum Reformationsjubiläum in Worms.]'' In: ''elationlighting'', 10.&nbsp;November 2017, mit Bilderstrecke.</ref> Im Zeitraum vom 27.&nbsp;Oktober bis 1.&nbsp;November 2017 „verband“ die Lichtbrücke den Wormser Dom mit der evangelischen [[Lutherkirche (Worms)|Lutherkirche]] über eine Entfernung von etwa 1.200 Metern, von wo aus mit den gleichen Scheinwerfern zurückgestrahlt wurde.<ref>{{Webarchiv |url=http://gott-neu-entdecken.ekhn.de/veranstaltungen-projekte/rueckblick-auf-den-31-oktober/oekumenische-lichtbruecke-ueber-worms.html |text=''Ökumenische Lichtbrücke über Worms – Reformation.'' |wayback=20171107010550}}. In: ''[[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau]]'', vgl. Video: ''[https://www.youtube.com/watch?v=AgeE7ZAnT_k&autoplay=1 Ökumenische Lichtbrücke strahlt in Worms zur Reformation.]'' In: ''evTV'' / ''YouTube'', 28.&nbsp;Oktober 2017, 1:23&nbsp;Min., aufgerufen am 27.&nbsp;Dezember 2020.</ref><br />
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== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Wormser Domprediger]]<br />
* [[Reinhard Hanauer]] († 1529), Domherr zu Worms<br />
<br />
== Literatur (Auswahl) ==<br />
Nach Autoren/Herausgebern alphabetisch geordnet:<br />
* [[Gustav Behrens (Prähistoriker)|Gustav Behrens]]: ''Römische Anlagen auf dem Domhügel auf Grund des Protokolls und der zeichnerischen Aufnahmen der Ausgrabungen von Ph. Brand''. In: [[Rudolf Kautzsch]]: ''Der Dom zu Worms'' (= ''Denkmäler deutscher Kunst. Deutscher Verein für Kunstwissenschaft''). Berlin 1938, Textband S. 51–64 – Tafelband 1, Taf. 2–9, 23.<br />
* [[Siegfried Englert]]: ''Der Dom zu Worms.'' Kath. Propsteipfarramt Dom St. Peter Worms, Worms, 2. Auflage 1986, 3. Auflage 1990, 39&nbsp;S. ([https://stadtgeschichte-muenchen.de/literatur/d_literatur.php?id=3870 offizieller Domführer]).<br />
* [[Mathilde Grünewald]]: ''Archäologie im Umfeld des Wormser Doms''. In: ''Heimatjahrbuch für die Stadt Worms 2020.'' Worms Verlag, Worms 2020, S.&nbsp;95–98, ISBN 978-3-947884-20-9; [https://wormsverlag.de/worms-2020-heimatjahrbuch-stadt-worms-p-111964.html Bandinhalt], [https://web.archive.org/web/20210206121429/http://www.mathilde-gruenewald.de/images/pdfs/Heimatjahrbuch_Worms_2020.pdf Volltext] (PDF; 280&nbsp;KB).<br />
* [[Walter Hotz]]: ''Die Bedeutung des Domes zu Worms. Wormser Kunst im Advent der Reformation. Zum 75. Geburtstag des Verfassers''. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1987, ISBN 978-3-88462-050-2.<br />
* Walter Hotz: ''Der Dom zu Worms''. 2. Auflage, von [[Günther Binding]] neu bearbeitet und ergänzt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998, ISBN 3-534-13730-2.<br />
* [[Rudolf Kautzsch]]: ''Der Dom zu Worms''. 2 Tafelbände. [[Deutscher Verein für Kunstwissenschaft]], Berlin 1938; Volltext online: [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kautzsch1938taf1/0004 Tafelband 1, Tafel 1 – 71] und [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kautzsch1938taf2 Tafelband 2, Tafel 72 – 171], [[Digitalisat]]e der [[Universitätsbibliothek Heidelberg|UB Heidelberg]].<br />
* [[Jürgen Keddigkeit]], Britta Hedtke, [[Matthias Untermann]]: ''Worms, St. Peter (und Paul). Domstift.'' In: ''Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden'', Band&nbsp;5: T–Z (= ''Beiträge zur pfälzischen Geschichte'', Band 26.5), hrsg. von Jürgen Keddigkeit, Mathias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, [[Hans Ammerich]]. Kaiserslautern 2019, S.&nbsp;409–504, ISBN 978-3-927754-86-7, [https://d-nb.info/118875355x/04 Inhaltsverzeichnis.]<br />
* Wilfried E. Keil: ''Die Baumeistersäule an der Ostfassade des Doms zu Worms''. In: ''[[INSITU (Zeitschrift)|INSITU. Zeitschrift für Architekturgeschichte]]'' 3, 2011, Heft 1, S.&nbsp;5–18.<br />
* Ludger Körntgen (Hrsg.): ''Worms 1080–2018. Dom und Stadt'' (= ''Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte.'' Band 150). Aschendorff, Münster 2024, ISBN 978-3-402-26638-0.<br />
* [[Peter Kohlgraf]], Tobias Schäfer, Felicitas Janson (Hrsg.): ''Der Dom zu Worms, Krone der Stadt. Festschrift zum 1000-jährigen Weihejubiläum des Doms.'' Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2018, ISBN 978-3-7954-3146-4.<br />
* Clemens Kosch: ''Die romanischen Dome von Mainz, Worms und Speyer. Architektur und Liturgie im Hochmittelalter''. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2401-5<br />
* [[Otto Schmitt (Kunsthistoriker)|Otto Schmitt]]: ''Die Nikolaus-Kapelle am Wormser Dom. Kunstgeschichtliche Würdigung zur Neueinweihung am 21. Dezember 1930''. [Festschrift]. Kranzbühler, Worms 1930.<br />
* Eduard Sebald: ''Das Südportal des Wormser Doms'' (= ''Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz. Forschungsberichte'', 5). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1999, ISBN 978-3-88462-155-4.<br />
* Matthias Untermann, Wilfried E. Keil: ''Der Ostbau des Wormser Doms. Neue Beobachtungen zur Bauabfolge, Bauentwurf und Datierung''. In: ''INSITU. Zeitschrift für Architekturgeschichte'' 2, 2010, Heft 1, S.&nbsp;5–20.<br />
* [[Ferdinand Werner (Verleger)|Ferdinand Werner]]: ''Beton als Heilmittel für die Denkmalpflege? 8.3. Der Wormser Dom''. In: ders., ''Der lange Weg zum neuen Bauen''. Band 1: ''Beton: 43 Männer erfinden die Zukunft''. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2016, ISBN 978-3-88462-372-5, S.&nbsp;285f., [https://d-nb.info/1124796231/04 Inhaltsverzeichnis.]<br />
* Ferdinand Werner: ''Worms. Domansichten''. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2018, ISBN 978-3-88462-383-1.<br />
* [[Dethard von Winterfeld]]: ''Der Dom zu Worms''. Fotos von Ingeborg Limmer. 4. Auflage, Verlag Langewiesche, Königstein im Taunus 2003, ISBN 3-7845-5233-1.<br />
<br />
== Film ==<br />
* ''Der Wormser Wunderbau – 1000 Jahre Kaiserdom.'' Dokumentarfilm mit Computeranimationen und Spielszenen, Deutschland, 2018, 43:30 Min., Buch: Hannes Schuler, Regie: Alexander Hogh, Sprecher: [[Udo Wachtveitl]], Produktion: ifage Filmproduktion, [[ZDF]], Reihe: ''[[Terra X]]'', Erstsendung: 20.&nbsp;Mai 2018 beim ZDF, [https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/der-wormser-wunderbau-100.html Inhaltsangabe] beim ZDF, [https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/der-wormser-wunderbau-100.html Video] abrufbar bis zum 20.&nbsp;Mai 2028.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|St. Peter's Cathedral (Worms)|Wormser Dom|audio=0|video=0}}<br />
* [http://www.wormser-dom.de/ wormser-dom.de] – Dom St. Peter zu Worms<br />
* [https://dombauverein-worms.de/ Dombauverein Worms]<br />
* [https://www.tourispo.de/webcams/sehenswuerdigkeit/dom-st-peter-in-worms.html Webcams vom Dom St. Peter zu Worms]<br />
* [https://bistummainz.de/pfarrgruppe/worms-dom-st-peter/kirchen/Dom-St.-Peter/Virtueller-Rundgang/ Virtueller & interaktiver 360° Rundgang um/im/unter dem Wormser Dom.] In: bistummainz.de<br />
* [https://www.worms-erleben.de/erleben/entdecken-und-staunen/sehenswuerdigkeiten/Panoramabilder-Dom.php 360°-Panoramen des Wormser Doms.] In: Stadt Worms<br />
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== Einzelnachweise ==<br />
<references group="Anm." /><br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=49/37/48.60/N |EW=8/21/35.24/E |type=landmark |region=DE-RP}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Basilicae minores in Deutschland}}<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4278907-2|LCCN=n82164060|VIAF=235538771}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kirchengebäude im Bistum Mainz]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk der Romanik in Rheinland-Pfalz]]<br />
[[Kategorie:Kirchengebäude in Worms|Dom]]<br />
[[Kategorie:Kaiserdom]]<br />
[[Kategorie:Basilica minor]]<br />
[[Kategorie:Peterskirche]]<br />
[[Kategorie:Ehemalige Kathedrale in Deutschland|Worms]]<br />
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Worms|Dom]]<br />
[[Kategorie:Disposition einer Orgel|Worms, Wormser Dom]]<br />
[[Kategorie:Romanische Steinkirche mit Backstein]]<br />
[[Kategorie:Propsteikirche]]<br />
[[Kategorie:Erbaut im 12. Jahrhundert]]<br />
[[Kategorie:Kirchengebäude in Europa]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliger Welterbekandidat in Deutschland]]</div>LogicalLens